wiener klinische wochenschrift AI
the middle european journal of medicine 115. Jahrgang
2003 Wien Klin Wochenschr (2003) 115/10: A I–A XIII © Springer-Verlag 2003
27. Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Lungenerkrankungen und Tuberkulose
Alpbach/Tirol, 29. Mai bis 1. Juni 2003
Abstracts Herausgeber Meinhard Kneussl Werner Schlick
A III
Abstracts Mündliche Vorträge Erste Erfahrungen mit dem Accu-Touch Endoskopie-Simulator K. Aigner, J. Bolitschek, B. Forstner, F. Wimberger, M. Schumacher und P. Würtz Pneumologie, Krankenhaus der Elisabethinen, Linz, Österrreich Die Bronchoskopie nimmt unter den Untersuchungsmethoden in der modernen Pneumologie eine zentrale Rolle ein. Sie gehört zu den invasiven Untersuchungsverfahren mit etablierten Indikationen. Die Übung, die Erfahrung und das entsprechende Wissen um die einzelnen Methoden ist wesentliche Grundlage für das Untersuchungsergebnis und damit entscheidende Basis für die weitere Aufarbeitung eines Falles. In der Ausbildung sind vor der praktischen Durchführung theoretische Kenntnisse und das Erlernen der Methodik an Modellen, an Patientenpuppen vorteilhaft. Die Literatur zur Anatomie und bronchoskopischen Exploration ist reichlich. Lungenmodelle sind eine wesentliche Hilfe für das Vertrautsein im Bronchialbaum. Sie sind meist einfach strukturiert und bieten im Training meist nur wenige Variationsmöglichkeiten. Zudem fehlt oft eine realitätsnahe Simulation. Mit dem AccuTouchTM Endoskopie-Simulator steht nun für die Bronchoskopie eine computerunterstützte Lern- und Trainingseinheit zur Verfügung, die die Ausbildung in flexibler Bronchoskopie vereinfacht. Damit lassen sich das Handling des Bronchoskops und die Durchführung der Untersuchung bei verschiedenen Fällen realitätsnah simulieren. Bronchusbezeichnungen, eine virtuelle Darstellung der Lage des Bronchoskops mit „Sicht von außen“, sind anwählbar. Das Einbringen von Lokalanästhetika oder von Kochsalzspülungen, auch Zangenbiopsien, transtracheale bzw. transbronchiale Punktionen und die BAL sind damit virtuell durchführbar. Über die Exploration, die durchgeführten Maßnahmen, die Bronchialwandkollisionen, die Untersuchungszeit und auch den Ablauf der Bronchoskopie ist am Ende der Untersuchung ein Protokoll abrufbar. Erste Erfahrungen mit diesem Gerät sind viel versprechend und bestätigen rezente Publikationen von H. G. Colt u. Ma. und D. Ost u. Ma. (Für die wesentliche Unterstützung bei der Anschaffung des Gerätes sind wir der Fa. Altana Pharma Österreich GmbH sehr zu Dank verpflichtet.)
Drei Jahre Autofluoreszenzbronchoskopie – ein Erfahrungsbericht
Treffergenauigkeit des AF-Modus mit Anspeicherung, keine Anspeicherung oder einer Randombiopsie ausgefüllt. Als Indikationsgruppen zur Durchführung der AF-Bronchoskopie kristallisierten sich im bronchoskopischen Alltag 3 große Gruppen heraus: Gruppe I: Pat. mit COPD und mehr als 10 PY, unauffälligem Thoraxröntgen und ThoraxCT. Diese umfaste n = 75 Pat.bei denen 178 Biopsien durchgeführt wurden, davon speicherten 55 im AF-Modus an. Diese umfasste n = 75 Patienten bei denen 178 Biopsien durchgeführt wurden, davon speicherten 55 im AF-Modus an. 7(9,3%) Pat. hatten eine schwere Dysplasie, 2 Pat. (2,6%) hatten ein Carcinoma in situ/Micro invasives Karzinom, 4 Pat. (5,2%) einen T1 Tumor (2 PE-CA, 1 AdenoCA, 1 SCLC), der radiologisch und computertomographisch nicht diagnostiziert worden war. Die Dysplasien und das CIS/MIC waren im Weißlicht nicht zuordenbar, die 4 T1-Tumore waren auch im Weißlichtmodus erkennbar. 12 (21%) Biopsien zeigten im AF Modus eine Anspeicherung, die histologisch nicht malignitätsverdächtig war, von diesen zeigten jedoch 8 Biopsien zumindest eine höhergradige Plattenepithel-Metaplasie ohne Dysplasie. Gruppe II: Pat. mit V.a.Npl bronchi im Thoraxröntgen und im CT. Diese wurden zum Ausschluss kontralateraler oder weiterer Herde auch im AF-Modus bronchoskopiert. In diese Gruppe konnten 137 Pat. mit histologisch gesichertem BronchusCA eingeschlossen werden (47 epidermoid,18 kleinzellig, 54 Adeno, 18 großzelliges BronchusCA). 4 (2,9%) Pat. zeigten kontralateral ein CIS, 5 (3,6%) Pat. zeigten multiple Herde, 4 (2,9%) Pat. hatten beidseitige Herde unterschiedlicher Histologie. Gruppe III: Kontrollbronchoskopien bei Pat. mit Z.n. LungenOP. In dieser Gruppe konnten 60 Pat. eingeschlossen werden. Bei dieser Gruppe waren die meisten falsch positiven Resultate (> 60%) festzustellen, Nur 2 dieser Pat. entwickelten im Lauf der Nachkontrolle ein Rezidiv in den zentralen Bronchien (Absetzstelle). Die AF-Bronchoskopie stellt unserer Meinung nach in der bronchoskopischen Diagnostik eine wertvolle Ergänzung dar.
Recurrensparesen nach thoraxchirurgischen Eingriffen A. End1, B. Schneider2, B. Schickinger-Fischer2, G. Mancusi2, M. Zumtobel1, W. Bigenzahn2, W. Schlick1 und W. Klepetko1 1
Pneumologische Abteilung des LKH Natters/Tirol, Natters, Österrreich
Abteilung für Herz-Thoraxchirurgie, Universitätsklinik für Chirurgie, 2 Abteilung für Phoniatrie und Logopädie, Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Allgemeines Krankenhaus, Wien, Österreich
An der pneumologischen Abteilung des LKH Natters wurden in den Jahren 2000–2002 insgesamt 3850 Bronchoskopien davon 475 im Autofluoreszenzmodus durchgeführt, dabei wurde das D-lightsystem der Fa. Storz verwendet. Bei jeder AF-Bronchoskopie wurde ein Bogen zur Einschätzung der
Einleitung: Verletzungen des Nervus recurrens gehören zu den möglichen Komplikationen nach thorakalen Eingriffen. Der resultierende inkomplette Stimmlippenschluss kann Stimmprobleme und Schluckstörungen mit Aspiration und gestörtes Abhusten zur Folge haben, deren Folge pulmonale und
M. Hackl und H. Jamnig
A IV kardiale Komplikationen sein können. Ziel der Studie war, die Inzidenz und Ätiologie von Recurrensparesen nach thoraxchirurgischen Eingriffen zu ermitteln, und therapeutische Möglichkeiten aufzuzeigen. Patienten und Methodik: 120 Patienten (78 m, 43 w; mittleres Alter = 57 a) wurden phoniatrisch vor und nach thoraxchirurgischen Eingriffen untersucht, hinsichtlich der Stimmlippenfunktion beurteilt, und die Ätiologie der Recurrensparesen ermittelt. In Abhängigkeit von prognostischen Kriterien hinsichtlich der zu erwartenden Dauer der Parese wurde eine funktionelle Stimmübungs- oder Elektrotherapie, oder eine externe Stimmlippenmedialisation mit Implantation einer TitanSpange (Thyroplastik) durchgeführt. Ergebnisse: Eine einseitige Recurrensparese wurde in 18 (15%) Fällen diagnostiziert (16 links, 2 rechts), davon bestanden 5 Paresen (4%) bereits präoperativ. Somit beträgt die Rate der postoperativ neuaufgetretenen Paresen 11%. In der Mehrzahl der Fälle war die Recurrensparese durch einen pathologischen Befund bzw. durch eine radikale Lymphadenektomie im aortopulmonalen Fenster bedingt. Bei den Patienten mit Thyroplastik konnte der Stimmlippenschluss deutlich verbessert werden. Schlussfolgerung: Eine routinemäßige laryngoskopische Diagnostik vor und nach thoraxchirurgischen Eingriffen führt zur frühzeitigen Erkennung von Rekurrensparesen. Das diagnostische und therapeutische Vorgehen wird nach einem interdisziplinären Konzept bestimmt. Eine rasche Therapieeinleitung ist für die Lebensqualität der Patienten entscheidend; aufgrund der ausgezeichneten Ergebnisse sollte die Möglichkeit der externen Stimmlippenmedialisation verstärkt in Betracht gezogen werden.
The Trojan horse: A new gene therapeutical concept in pneumology – endothelial progenitor cells as vector C. M. Kähler1, J. Wechselberger1, W. Hilbe1, G. Stockhammer3, J. Hamacher4, C. J. Wiedermann1, and E. Gunsilius2 1
Division of General Internal Medicine, Pneumology Service, Oncology and ICU; 2 Division of Hematology and Oncology, Department of Internal Medicine; 3 Department of Neurology, University of Innsbruck, Innsbruck, Austria; 4 Institute of Biochemical Pharmacology, University of Konstanz, Konstanz, Germany
Human stem cells represent a new source for the development and culture of different cell types in vitro. We have shown recently that endothelial progenitor cells (EPC) can be isolated from human bone marrow which are suggested to take part in angiogenesis, vasculogenesis as well as in endothelial maintainance. EPC were isolated from apharesates of 2 patients which were mobilised with GM-CSF (10 g/kg s.c. for 7 d). Mononuclear cell fraction was isolated by Ficoll-Hypaque technique and analysed by MACS, FACS, immunohistochemistry and immunofluorescence. EPC were further cultured and the expression of CD34, CD31, vWF, LDL, CD14 and VEGFR determined. Furthermore, we evaluated telomerase activity and phagocytotic capacity. Homing into the vasculature, angiogenic properties and proliferation kinetics were further analysed. EPC showed characteristics of mature ECs but revealed a much higher potential for proliferation, angiogenesis, wound healing and telomerase activity. EPC show partly the same
characteristics as known for monocytes/macrophages. However, no phagocytotic activity was observed for these cells. In a rat model we further showed the homing of these cells in lung tissue. Additionally, we detected EPC for the first time in bronchial carcinomas of human patients. Transfection of EPC with “tumour-starving or killing” genes might represent a new therapeutical option for pulmonary oncology in the near future.
Carbon monoxide levels in exhaled air do not correlate with airway responsiveness after antigenic bronchoprovocation of asthmatics R. H. Zwick1, K. Patocka2, M. Greger2, O. Pachinger1, and H. Zwick2 1
Cardiology, Innsbruck University, Innsbruck, and Pulmonary Division, KH Lainz, Vienna, Austria
2
Background: Carbon monoxide (CO) has been reported to be a marker of airway inflammation. We sought to determine wether antigenic bronchoprovocation in asthmatic patients leads to an increase of exhaled CO. Material and methods: We performed antigenic bronchoprovocation in 8 bakers with mild intermittent asthma bronchiale and 5 healthy nonsmoking control subjects using flour. Spirometry and measurements of exhaled CO were performed before and 5, 10, 30, 60, 120, 180, 240 minutes after allergen exposure. We measured CO levels in exhaled air using a CO monitor (Smokerlyzer, Bedfont, UK). Results: Antigenic bronchoprovocation with flour led to a significant decrease in FEV1 after 5 (p = 0.04), 10 (p = 0.02) and 30 (p = 0.02) minutes and returned back to normal after one hour. FEV1 after 1,2,3 and 4 hours did not show any significant changes. In controls, no significant effect of flour-exposition on pulmonary function could be detected. There were no significant changes of CO in exhaled air in both groups within 4 hours and no correlation between exhaled CO and FEV1 could be detected. Conclusion: Our data suggest that antigenic bronchoprovocation does not lead to an acute upregulation of CO in exhaled air of stable asthmatics. Thus its potential role as a marker of acute airway inflammation needs further investigation.
ICAM 1 is upregulated in exhaled air but not in induced sputum of asthmatic patients after antigenic bronchoprovocation R. H. Zwick1, K. Patocka2, M. Greger2, O. Pachinger1, and H. Zwick2 1
Cardiology, Innsbruck University, Innsbruck, and Pulmonary Division, KH Lainz, Vienna, Austria
2
Background: Intercellular adhesion molecule 1 (ICAM 1) is known to be upregulated in patients with chronic inflammatory disease. Its expression in exhaled air of asthmatic patients after antigenic bronchoprovocation has not been studied so far. Material and methods: We performed antigenic bronchoprovocation in 8 bakers with mild intermittent asthma bronchiale and 5 healthy control subjects using flour. Induced sputum was taken before, one hour and four hours after bronchoprovocation, blood was taken at the same time. Spirometry was performed and 5, 10, 30, 60, 120, 180, 240 minutes after
AV allergen exposure. We measured ICAM 1 levels in induced sputum, exhaled air and in serum using enzyme immunoassay. Results: Antigenic brochoprovocation with flour led to a significant decrease in FEV1 after 5 (p = 0.04), 10 (p = 0.02) and 30 (p = 0.02) minutes and returned back to normal after one hour. In controls, no significant effect of flour-exposition on pulmonary function could be detected. ICAM 1 levels did not show any increase in induced sputum or serum in asthmatics and in controls. There was a high interindividual variability of ICAM 1 concentrations in exhaled air before challenge but a significant (120%, p < 0.05) increase within 5 minutes after bronchial challenge in asthmatic patients while no changes could be detected in controls. Conclusion: Our data suggest that antigenic bronchoprovocation of stable asthmatics leads to an early upregulation of ICAM 1 in exhaled air maybe due to an upregulation in the alveolar compartment.
Vascular endothelial growth factor is upregulated in induced sputum of asthmatic patients after antigenic bronchoprovocation R. H. Zwick1, K. Patocka2, M. Greger2, O. Pachinger1, and H. Zwick2 1
Cardiology, Innsbruck University, Innsbruck, and Pulmonary Division, KH Lainz, Vienna, Austria
2
Background: Vascular endothelial growth factor (VEGF) plays a keyrole in angiogenesis and vascular remodeling of patients with chronic inflammatory disease. Its expression in induced sputum of asthmatic patients after antigenic bronchoprovocation has not been studied so far. Material and methods: We performed antigenic bronchoprovocation in 8 bakers with mild intermittent asthma and 5 control subjects using flour. Induced sputum was taken before, one hour and four hours after bronchoprovocation, blood was taken at the same timepoints. Spirometry was performed before and 5, 10, 30, 60, 120, 180, 240 minutes after allergen challenge. We studied VEGF levels in induced sputum and in serum using enzyme immunoassay. Results: Antigenic bronchoprovocation with flour led to a significant decrease in FEV1 after 5 (p = 0.04), 10 (p = 0.02) and 30 (p = 0.02) minutes and returned back to normal after one hour in asthmatic patients. ECP increased from 30 to 150 ng/ml (p < 0.05) while no changes were found in controls. VEGF levels in induced sputum significantly increased in asthmatics (161%) compared to controls (-37%) one hour after bronchoprovocation (p = 0.006). VEGF serum levels did not correlate with increased levels in induced sputum and there were no significant changes in both groups within 4 hours. Conclusion: Our data suggest that antigenic bronchoprovocation leads to an upregulation of VEGF in induced sputum of stable asthmatics. Thus VEGF may play a role in acute exazerbation of asthma bronchiale.
Atopie, Lungenfunktion und bronchiale Reagibilität bei ehemaligen pädiatrischen Asthmapatienten – eine Querschnittsuntersuchung G. Thalhammer, E. Eber, W. Gruber, E. Weinhandl und M. Zach Klinische Abteilung für Pulmonologie und Allergologie, Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde Graz, Graz, Österreich Einleitung: Ein variabler Prozentsatz von pädiatrischen Asthmapatienten wird im Adoleszentenalter symptomfrei. Einige wenige Studien haben nicht nur Atopie und Lungenfunktion, sondern auch die bronchiale Reagibilität (BR) bei ehemaligen pädiatrischen Asthmapatienten nach Erreichen einer klinisch definierten Remission untersucht. Patienten und Methodik: Wir untersuchten 50 (26 w) ehemalige Asthmapatienten im Alter von 22,9 ± 2,7 Jahren zehn Jahre nachdem sie symptomfrei geworden waren. Die Probanden beantworteten einen Fragebogen bezüglich respiratorischer und allergischer Symptome. Der Atopie-Status wurde mittels eines Haut-Prick-Tests erfasst. Die Basis-Lungenfunktion wurde mittels Spirometrie, Fluss-Volumen-Kurve und Ganzkörperplethysmographie, die BR sowohl nicht-pharmakologisch (Kaltlufthyperventilationsprovokation, CACh) als auch pharmakologisch (Histaminprovokation, Hist) gemessen. Ergebnisse: Vierzig Probanden wurden als atopisch, zehn als nicht-atopisch klassifiziert. Atopiker und Nicht-Atopiker unterschieden sich nicht bezüglich Geschlechtsverteilung, Alter, Rauchgewohnheiten, aktueller Asthmasymptome und Basis-Lungenfunktionsparametern. Atopiker zeigten einen signifikant größeren CACH-induzierten Abfall der FEV1 als Nicht-Atopiker (–11,3 ± 9,1% vs. –5,1 ± 2,5%, p = 0,04). Darüber hinaus zeigten Atopiker eine deutlich höhere Prävalenz einer bronchialen Hyperreagibilität (BHR) gegenüber CACh als Nicht-Atopiker (18/40 vs. 1/10, p = 0,04); bezüglich der BHR gegenüber Hist ergab sich kein signifikanter Unterschied zwischen Atopikern und Nicht-Atopikern (27/40 vs. 4/10). Schlussfolgerung: Zehn Jahre nach Erreichen einer klinisch definierten Remission unterschieden sich atopische Probanden lediglich in ihrer BR gegenüber CACh von nicht-atopischen Probanden. Da nicht-pharmakologische Bronchusprovokationsmethoden als relativ spezifisch für das Vorliegen eines Asthma bronchiale gelten, könnten diese atopischen Probanden ein höheres Risiko haben, im Laufe des Lebens wieder Asthma Symptome zu entwickeln.
Effects of substance P on natural killer (NK) cell functions in Asthma bronchiale C. Feistritzer1, J. Clausen2, D. H. Sturn1, A. Djanani1, E. Gunsilius2, C. J. Wiedermann1, and C. M. Kähler3 1
Intensive Care Medicine, 3 Pneumology Service, Division of General Internal Medicine (AIM), 2 Division of Hematology and Oncology, Department of Internal Medicine, Faculty of Medicine, University of Innsbruck, Innsbruck, Austria
Natural killer cells can destroy various targets without prior sensitisation and are involved in many inflammatory processes. The neuropeptide substance P (SP) can modulate a number of immunological functions in vitro and in vivo. Here,
A VI we investigated if SP can boost chemotaxis and cytotoxicity of natural killer cells, thus providing a link between “innate immunity” and neurogenic inflammatory processes. Until now nothing is known about a link between natural killer cells and the neural system. We demonstrate a dose-dependent chemotactic effect of SP on natural killer cells with a maximal response at 10-8 M SP. mRNA encoding the Neurokinin (NK)-1 receptor was demonstrated in NK-cells using RT-PCR. Pre-treatment of NK-cells with a specific NK-1 receptor antagonist abrogated migration towards SP completely, while a specific NK-2 receptor antagonist did not. Natural killer cell cytotoxicity against target cells was enhanced further by high concentrations of SP. Thus, we show at first that functional active neurokininreceptors can be expressed on NK-cells. Substance P might therefore be a novel link between neural structures and innate immunity.
Therapie des zentralen Schlafapnoe Syndroms – endlich Ende der Frustration? N. Karabegovic1 und W. Pohl2 1
Schlafmedizinisches Institut „Bad Vöslau“, Bad Vöslau, und 2 LKH Grimmenstein-Hochegg/Lungenabteilung, Grimmenstein, Österreich
Ziel der Arbeit: Beurteilung der Akuteffekte der neuen Beatmungstherapie bei zentralem Schlafapnoe Syndrom (ZSAS) mittels AutoSet CS – erste Erfahrung. Bei dem ZSAS handelt es sich nicht um ein isoliertes Krankheitsbild sondern um ein Syndrom, welches sowohl im Rahmen verschiedener Erkrankungen als auch idiopathisch auftritt. Etwa die Hälfte von Patienten mit Herzinsuffizienz (HI) zeigen häufig eine periodische Atmung mit zentralen Apnoen (ZA) im Schlaf (begleitet von Desaturationen und häufig von Arousals), die als Cheyne-Stokes-Atmung (CSA) seit langem gennant wird. Die neuesten Untersuchungen haben gezeigt, dass Patienten mit HI und CSA eine wesentlich schlechtere Prognose besitzen gegenüber dem Vergleichskollektiv ohne CSA. Die bisherige Therapie der ZSAS (CPAP-Th inklusive) brachte allerdings leider insgesamt bescheidenen Erfolg. Im Herbst 2002 wurde die neue Therapie (Fa ResMed/ Australien) in Österreich vorgestellt. Die dabei zitierten Studien berichteten über gute Therapieerfolge, insbesondere bei den Patienten mit der HI und CSA. Anhand der Patientenbeispiele (7 ZSAS-, bzw. CSA-Patienten) wird die erste Erfahrung des Vöslauer Schlaflabors mit dem neuen Therapiesystem ausführlich dargestellt: Funktionsweise, Handling, Probleme bei der Heimtherapie, Kosten. Die Erfahrung ist nur ein kleiner Beitrag dem schon gewonnenen Wissen in dem Gebiet. Auch sie deutet drauf hin, dass die Zeit der Frustration vorbei sein könnte. Zusammen mit den Ergebnissen der o.g. Studien rechtfertigt sie einen breiteren Einsatz dieser relativ teuren Behandlung. Man kann nur auf diesem Wege zur Antwort auf die wichtigste Frage kommen: kann diese Therapie die Prognose bzw. die Überlebenszeit in der Patientengruppe entscheidend beeinflussen.
Schlafbezogene Atmungs- und Sauerstoffsättigungsmuster bei Freizeitbergsteigern in Höhen zwischen 3500 m und 6400 m C. Puelacher1, J. Herfert2 und M. Moser2 1
PKA Interdisziplinäres Schlaflabor Telfs Tirol (ISLTT), Joanneum Research, Institut für Nichtinvasive Diagnostik Weiz, Physiologisches Institut der Karl-Franzens-Universität, Graz, Österreich 2
Der zunehmende Trend zum Bergsteigen in großer und in extremer Höhe führt zu einer steigenden Zahl atemphysiologischer und höhenmedizinischer Fragestellungen. Ziel der Untersuchung: Gibt es typische schlafbezogene Atemmuster in großer Höhe? Methode: Mittels serienmäßig ausgestatteten Polygrafen (Somnocheck Fa. Weinmann)wurden nächtliche Messungen der Sauerstoffsättigung, Herzfrequenz, Atemfluss (Thermistor), Brust- und Bauchbewegungen, Körperposition durchgeführt. Im Rahmen einer hochalpinen Besteigung wurden 3 gesunde Freizeitbergsteiger zwischen 3500 m und 6400 m ü.d.M. polygrafisch vermessen. Ergebnisse: Alle 3 Probanden zeigten phasenhaft periodische nächtliche Atmung (pnA), wobei die Periodenlänge individuell zwischen 18 und 25 Sekunden lag. Bei einem Probanden trat die pnA nur am höchsten Messpunkt auf, 1 Proband zeigte das Bild eines zentralen Schlafapnoesyndroms. Eine Korrelation zwischen Apnoe-Hypopnoeindex (5–33) und Entsättigungsindex (4–93) bestand in dieser Messanordnung nicht. Bei 2 Probanden nahm die nächtliche basale Sauerstoffsättigung mit zunehmender Höhe bis 83%, bei 1 Probanden bis 69% ab, die minimale Sättigung sank auf 73%/59%/51%. Die nächtliche Ruheatem- und basale Herzfrequenz stiegen erwartungsgemäß mit zunehmender Höhe. Zusammenfassung: Schlafbezogene Atmungsstörungen werden u.a. als causaler Faktor für die Höhenkrankheit diskutiert; Atemmuster und nächtliche Sauerstoffsättigung unterliegen derzeit noch unklaren – stark individuell geprägten – Schwankungen.
Die RCU in der Pneumologie M. Stein, M. Hirsch, J. Duftner, A. Wille und H. Jamnig Pneumologische Abteilung, LKH Natters, Natters, Österreich Die invasive Beatmung stellt bei akutem respiratorischen Versagen den Erhalt der Lebensfunktionen sicher. Allerdings ist die invasive Beatmung auch mit zahlreichen Komplikationen und Nachteilen behaftet – parenterale Ernährung, ventilatorassoziierte Pneumonie, Critical-Ill-PNP. Durch Erhaltung der Spontanatmung mit maschineller Unterstützung können diese Komplikationen weitgehend vermieden werden. Die nichtinvasive Beatmung mittels Nasen- bzw. NasenMundmaske stellt eine Form der assistierten Beatmung dar. Indikationen sind das akute respiratorische Versagen, aber auch die chron. respiratorische Insuffizienz bei restriktiven Ventilationsstörungen, in zunehmenden Maße auch bei obstruktiven Ventilationsstörungen. Weiters stellt die Entwöhnung nach Langzeitbeatmung bzw. die Verkürzung der invasiven Beatmung eine Indikation dar. Für die Durchführung der nichtinvasiven Beatmung sind besonders geschultes Personal, geeignete
A VII Respiratoren sowie spezielle Masken notwendig. Sowohl volumen- als auch druckkontrollierte Verfahren können angewandt werden. Die nichtinvasive Beatmung erfordert einen kooperativen, wachen Patienten. Der Patient muss sorgfältig überwacht werden. Kontraindikationen sind fehlende Schutzreflexe, hämodynamische Instabilität, ein unkooperativer, eintrübender Patient oder eine Zunahme der Dyspnoe bei respiratorischer Acidose und Hypoxämie trotz nichtinvasiver Atemhilfe. Im KH Natters wurde im Juli 2001 eine RCU mit 4 Betten eröffnet. Im Jahre 2002 wurden 205 Patienten behandelt. Die durchschnittliche Liegedauer betrug 5,95 Tage, das durchschnittliche Alter 61,2 Jahre. An 50,3% der Behandlungstage wurde eine assistierende Beatmung durchgeführt. Die häufigste Diagnose war das akute respiratorische Versagen bei COPD, gefolgt von schweren Pneumonien. 15 Patienten wurden auf eine nichtinvasive Heimbeatmung eingestellt, davon 11 Patienten mit COPD als Bridging zur LUTX, 2 Patienten mit ausgeprägter Kyphoskoliose, 2 Patient mit neuromuskulärer Erkrankung.
Früherkennung von Bronchialkarzinomen mittels Kerntypisierung gesunder Oberflächenepithelien der Bronchialschleimhaut durch hochauflösende Bildzytometrie. Eine Pilotstudie
me, 7 Adenokarzinome und 2 Kleinzellig anaplastische Bronchialkarzinome). Bei Verwendung eines nichtgewichteten Cutoff Wertes betrug die Klassifikationsgenauigkeit des im Lernset entwickelten Klassifikators 87,5%. Dies entspricht einer Test Sensitivität von 90% und einer Spezifität von 85%. Im unabhängigen Testset betrug die Klassifikationsgenaugkeit 77% mit einer Test Sensitivität von 61,5% und einer Spezifität von 92,3%. Gesamtstatistisch betrachtet ergibt das eine Klassifikationsgenauigkeit von 83,3%, eine Test Sensitivität von 78,8% und eine Test Spezifität von 87,9%. Diskussion: Die vorliegende Studie beweist auf eindrucksvolle Weise, dass die Charakterisierung der Chromatinstruktur von Zellkernen von Bronchialepthelielien auch aus nicht dysplastischen Arealen des Hauptbronchus den Nachweis der Existenz eines Bronchialkarzinoms erlaubt. Der große Vorteil dieses Untersuchungsverfahrens liegt in seiner für den praktizierenden Pneumologen einfachen Anwendbarkeit und hohen Treffsicherheit. Weitere Studien sind angezeigt um die Eignung dieser vielversprechenden Methode zur Früherkennung von Bronchuskarzinomen zu überprüfen.
Cystischer Pankreastumor, pathologische Serumwerte des CA 19-9 – eine intraabdominelle Sequestration der Lunge? C. Armbruster1, C. Armbruster2, H. Feichtinger3 und S. Kriwanek2
A. Gschwendtner1, S. Akaia1, M. Hackl2 und H. Jamnig2 1
Institut für Pathologie der Universität Innsbruck, Innsbruck, und 2 Abteilung für Pneumologie Landeskrankenhaus Natters, Natters, Österreichs Hintergrund: Ziel unserer Studie war es die Eignung eines neuen Zytologie basierten Erkennungsverfahrens bei Patienten mit hohem Risiko für ein Bronchialkarzinom zu untersuchen. Material und Methoden: Verwendet wurden zytologische Ausstrichpräparate von bronchoskopisch gewonnenen Bürstenabstrichen aus dysplasiefreien Arealen der Hauptbronchien von Patienten mit COPD (N = 33) und Patienten mit Verdacht auf das Vorliegen eines Bronchialkarzinoms (N = 33). Nach Abschluss einer vollständigen klinischen Abklärung der Patienten, die eine histologische Sicherung suspekter Herde und ein mehrmonatiges Follow up einschloss, wurden die Patienten in zwei Gruppen eingeteilt (Kontroll- und Tumorpatienten). Die von den Patienten gewonnenen Bürstenabstriche aus den Hauptbronchien beider Seiten wurden zur Darstellung des Chromatingerüstes der Zellkerne nach Feulgen gefärbt. Die Chromatinstruktur von mehr als 10000 Zellkernen gesunder Bronchialepithelien wurde mittels hochauflösender Bildzytometrie (Cytosavant Oncometrics Inc. Vancouver, Kanada) vermessen und mathematisch analysiert. Aus diesen Kerntexturmessungen wurde mittels linearer Diskriminanzanalyse ein mathematischer Klassifikator entwickelt, bestehend aus drei Texturparametern und einem morphometrischen Parameter mit dessen Hilfe die Zuordnung der Patienten zur jeweiligen Versuchsgruppe möglich sein sollte. Dazu wurde das Kollektiv in ein Lernset und ein Testset geteilt. Der im Lernset entwickelte Klassifikator wurde anschließend am unabhängigen Testset auf seine Robustheit überprüft. Ergebnis: Nach Abschluss der Messungen enthielt das Lernset 20 Kontrollpatienten und 20 Tumorpatienten (10 Plattenepithelkarzinome, 6 Adenokarzinome und 4 Kleinzellig anaplastische Bronchialkarzinome). Das Test Set beinhaltete 13 Kontroll- und 13 Tumorpatienten (4 Plattenepithelkarzino-
1 2. Interne Abteilung, SMZ Baumgartner Höhe, Wien, 1. Chirurgische Abteilung, KA Rudolfstiftung, Wien und 3 Pathologisches Institut, KA Rudolfstiftung, Wien, Österreich 2
Hintergrund: Extralobäre pulmonale Sequestrationen sind ungewöhnliche angeborene Erkrankungen, welche selten nach dem 40. Lebensjahr diagnostiziert werden. Fallbericht: Eine 64-jährige Patientin wurde wegen erhöhter CA 19-9 Werte und eines cystischen Pankreastumors vorgestellt. Im Ultraschall des Abdomens zeigte sich eine semisolide, cystische Raumforderung, welche in der Computertomographie in direkter Verbindung zum Pankreasschwanz stand. Mittels Zytologie des durch Feinnadelbiopsie gewonnen Materials konnte keine definitive Diagnose gestellt werden. Wiederholte Bestimmungen des CA 19-9 im Serum erbrachten ein pathologisches Ergebnis von > 250 IU/ml. Die Läsion wurde unter der präsumptiven Diagnose eines Pankreasschwanztumors reseziert. Intraoperative Gefrierschnittuntersuchungen warfen den Verdacht auf eine pulmonale Sequestration auf, welcher histologisch verifiziert werden konnte. Drei Monate nach der Resektion des Tumors lag die CA 19-9 Konzentration im Normbereich. Die immunhistochemische Untersuchung des Operationspräparates, mittels welche die Expression von CA 19-9 in den Tumorzellen dargestellt werden konnte sowie die Normalisierung des CA 19-9 Serumspiegels nach Resektion des Tumors waren beweisend für den kausalen Zusammenhang zwischen der CA 19-9 Erhöhung im Serum und der extralobären, pulmonalen Sequestration . Diskussion: Eine Erhöhung von CA 19-9 Serumspiegeln wurde in seltene Fällen von benignen, cystischen Tumoren der Lunge und des Mediastinums beschrieben. Weiters gibt es Hinweise dafür, dass in congenitalen Lungencysten Malignome entstehen können – CA 19-9 Serumspiegel wurden bei diesen Patienten allerdings nicht bestimmt.
A VIII Basierend auf unseren Ergebnissen sollte die Kombination erhöhter CA 19-9 Serumspiegel und cystischer Tumoren im Abdomen an eine extralobäre, pulmonale Sequestration denken lassen. Eine Resektion des Tumors erscheint allerdings aufgrund der Unmöglichkeit des Ausschlusses eines Malignoms mittels Zytologie unumgänglich.
Klinische Erfahrungen mit einer neuen Raucherklassifikation F. Wimberger1, J. Bolitschek1, B. Forstner1, F. Lafleur1, M. Schumacher1, P. Würtz1, O. M. Lesch2, M. Kunze3 und K. Aigner1 1
Gesundheitsförderung durch Raucherentwöhnung W. Kössler1, A. Valipour1 und H. Zwick2 1
1. Interne Lungenabteilung, Otto-Wagner Spital, Wien, und 2 Abteilung für Lungenkrankheiten, KH Lainz, Wien, Österreich
Ziel: Wir untersuchten die Erfolgsrate einer Österreichweiten Raucherentwöhnungsinitiative, durchgeführt vom Ärzte-Netzwerk „jetzt aufhören“ an einem unselektionierten Patientenkollektiv. Mittels Längsschnittanalyse wurden Veränderungen im Bereich der Lebensqualität evaluiert. Methoden: 411 Patienten konnten Österreichweit im Rahmen der Studie vollständig erfasst werden. Mittels selbstentworfenem Fragebogen der von Patient und Arzt gemeinsam ausgefüllt wurde, wurden eine allgemeine Anamnese, das Rauchverhalten, der Fagerström Test, die gesundheitsbezogene Lebensqualität (HRQL) gemessen am SF-36, sowie der St. George respiratory questionnaire (SGRQ) ermittelt. Die Art und Weise wie und in welcher Form die jeweilige Entwöhnungstherapie durchgeführt wurde oblag den einzelnen Ärzten. Sämtliche die Lebensqualität betreffende Parameter wurden vor der Entwöhnungstherapie mittels Fragebogen und anschließend 3 Monate später mit Hilfe von Telephoninterviews evaluiert. Ergebnisse: 3 Monate nach Therapiebeginn waren 166 (40,4%) Patienten Nichtraucher, weitere 25 (6,1%) Patienten konnten ihren Nikotinkonsum deutlich reduzieren (weniger als 1 Zigarette/Tag). Ein besonders starker Prädiktor für den Erfolg war die Anzahl der Follow-up Visiten. Patienten mit zumindest vier Kontakten im Rahmen der Entwöhnung zeigten eine Abstinenzrate von 56%, während Patienten mit nur einem Kontakt innerhalb von 3 Monaten eine Abstinenzrate von nur 31% zeigten (p < 0,05) Patienten die aufgehört haben zu rauchen, zeigten nach 3 Monaten bereits eine Verbesserung in 6 von 8 Lebensqualitätsbereichen des SF-36 (körperliche Funktion, allgemeine Gesundheitswahrnehmung, Vitalität, soziale Funktion, emotionale Rollenfunktion und psychisches Wohlbefinden) p < 0,05. Ebenso kam es auch zu einer Verbesserung der Atemnotbeschwerden im SGRQ. Zusammenfassung: Bereits nach 3 Monaten Nikotinabstinenz kommt es zu einer signifikanten Verbesserung von Lebensqualitätsparametern in einer unselektierten österreichischen Patientengruppe.
2
Abteilung für Pneumologie, KH Elisabethinen, Linz, Abteilung für Psychiatrie, Universitätsklinik, Wien, und 3 Sozialmedizin, Universität Wien, Wien, Österreich
Einleitung: Im ICD-10 ist Nikotinsucht mit der Diagnosecodenummer F-17.2 eindeutig als Krankheit definiert. Die Nikotinabhängigkeit ist in zahlreichen Studien belegt. In der Literatur ist bis dato keine Unterteilung der Nikotinabhängigkeit in Subgruppen erfolgt. Trotz steigender Studienzahlen bleibt nach wie vor unklar welcher Rauchertyp wie behandelt werden soll bzw. welche Therapie für wen am besten geeignet ist (Nikotin, Zyban, Verhaltenstherapie etc.). Ziel des Fragebogens nach Lesch (neue Raucherklassifikation): Einteilung der Raucher in 4 Subtypen mit entsprechender Therapiekonsequenz. Die Kombination des FTND-Score mit Lesch Typologie in modifizierter Form ähnlich der Alkoholabhängigkeit (Typ I-IV) zu untersuchen, um zu sehen ob Ähnlichkeiten zwischen Alkohol- und Nikotinuntergruppen bestehen. Zusätzlich zu sehen, ob das Alkoholabhängigkeitsmuster auch bei Nikotinpatienten anzuwenden ist. Entscheidungsbaum zur Raucherklassifikation: Subtypen nach Lesch (I, II, III, IV) Typ I und II unterschieden sich nur im FTND –Score, nachdem vorher Perinatalschaden (Subtyp IV) und psychiatrische Co-Morbidität (Subtyp III) ausgeschlossen wurden. Typ I: FTND-Score > 5 (hohe Nikotinabhängigkeit nach Fagerström) Typ II: FTND-Score < 5 (psychosoziale Abhängigkeit /milde körperliche Entzugssymptomatik) Typ III: Psychiatrische Co-Morbidität(vorwiegend Depression) Typ IV: Perinatalschaden oder Contusio cerebi oder andere schwere Hirnerkrankungen (organisches Substrat vor Erreichen des 14. Lebensjahres) Methoden: 30 Raucher (klassifiziert als nikotinabhängig / ICD-10/F 17.2), 21 männl., 9 weibl., durchschnittl. Alter 45,3 Jahre ± 8,7 Jahre, durchschnittliche Gesamtbelastung 37 packyears. Im Fragebogen erhoben wurden körperliche Abhängigkeit nach Fagerström (FTND-Score), sowie „Craving“ Symptomatik mittels standardisierten Fragebogens (LCRR-Lübeck Craving Risk Relapse Questionnaire modifiziert für Raucher) und Klassifikation der Subgruppen nach Lesch (Lesch Alkoholtypologie Fragebogen modifiziert für Raucher). Ergebnisse: Subgruppe I: 12 Raucher – FTND-Score > 5 (40%); Subgruppe II: 8 Raucher – FTND-Score < 5 (26,67%); Subgruppe III: 8 Raucher (26,67%) mit psychiatrischer CoMorbidität (vornehmlich Depressionen), nur bei 25% FTNDScore > 5 Subgruppe IV (Perinatalschaden etc.): 2 Raucher mit neurologischen Auffälligkeiten in der Kindheit (6,67%), ein Raucher in Gruppe IV hatte FTND-Score > 5. Therapiekonsequenz: Typ I – Nikotinersatztherapie (Erfolg bei 5 Rauchern); Typ II – Verhaltenstherapie und psychologische Begleitung (Erfolg bei 3 Rauchern); Typ III – Zyban (Erfolg bei 4 Rauchern); Typ IV – medikamentöse Therapie (kein Erfolg). Wir möchten mit dieser Einteilung helfen, eine Kernfrage der Raucherentwöhnung zu beantworten: welcher Raucher braucht welche Art von Psycho- oder Pharmakotherapie.
A IX
Die Behandlung der komplizierten Tuberkulose durch Obliterierung der Bronchialarterien M. Bratkovskis und I. Barzdina Zentrum für Tuberkulose und Lungenpathologie, Riga, Lettland Problemstellung: Eine allgemein anerkannte Behandlungsmethode der komplizierten Tuberkulose (TB), insbesondere bei Blutungen, ist die Kollapstherapie oder chirurgische Entfernung. Aber bei ausgedehnten verkäsenden TB Formen (z.B. nach Pneumonien) ist dies im Allgemeinen nicht möglich. A. bronchialis Katheter-Behandlung ist eine palliative, besonders effektive Methode, wenn der Patient in beiden Lungen große Störungen hat. Ergebnisse: 46-jähriger Mann wird in unserem Klinikum schon seit zwei Jahren mit bilateralen Störungen nach TB (große Kavernen in beiden Lungen und Zirrhose) beobachtet. In letzter Zeit hatte er auch intensiven Episoden von Lungenblutungen. Wir haben diese schwere Blutung mit Streptomycin in die Bronchialarterie behandelt. Mit dieser regionalen Therapie wurde ein gutes Ergebnis erzielt, die Hämopthysen hörten auf. Schlussfolgerung: Möglicherweise ist diese palliative Methode (A. bronchialis Katheter-Behandlung) derzeit das einzige effektive konservative Behandlungsverfahren bei schweren Blutungen bei ausgedehnter Tuberkulose.
Hematological and quality of life (QoL) outcomes in anemic lung cancer patients treated with Epoetin alpha N. Vetter1, O. C. Burghuber2, A. Mohn-Staudner1, D. Bleyer2, and H. Wagner3 1
Department of Pulmology II, 2 Department of Pulmology I, Otto-Wagner-Spital, Vienna, and 3 Institute for Applied Statistics, Johannes-Kepler-University, Linz, Austria
Purpose: Three major, recently published US Phase IV trials including more than 7000 anemic cancer-patients undergoing chemotherapy (Glaspy 1997, Demetri 1998, Gabrilove 2001) showed an impressive impact of Epoetin alfa treatment on hemoglobin and Quality of Life (QoL) of these patients. Based on these results, we studied the impact of Epoetin alfa treatment on hemoglobin, transfusion requirements and QoL in anemic (hemoglobin [Hb] < 12 g/dL) lung cancer patients (pts) undergoing chemo-therapy treatment (CT). Methods: From 01/2000 until 12/2002 130 anemic lung cancer patients (80% Non-Small Cell Lung Cancer; 20% Small Cell Lung Cancer) were included. The majority of cancer patients (median age: 61) showed an advanced tumor stage (T2:
55.5%; T3: 17%; T4: 24.8%). QoL was investigated by using the WHO performance classification. Results: At start of chemotherapy 25% of all pts showed slightly decreased hemoglobin-levels (Hb-values between 10– 12 g/dL), whereas 18% already expressed moderate to high grade anaemia (Hb-values below 10 g/dL). Treatment with Epoetin alfa (3 x 10000 I.U./week) was started during the first three cycles of CT by 77% of all pts and was successful in raising Hb levels of about 2 g/dL during CT. Overall 63% of all pts could be classified as EPO-responders (Hb increase ≥ 2 g/dL or final Hb-values of ≥ 12 g/dL). Patients with early Epoetin alfa intervention therapy showed better responses in terms of Hb increase and normalization of hemoglobin values compared to pts starting EPO treatment at later CT cycles and with lower general Hb levels. The baseline values of all recruited patients showed a depressed QoL. Epoetin alfa treatment lead to significant improvements or stabilization for 84% of all pts in terms of QoL despite aggressive CT regimens used. A direct correlation between Hb increase and QoL improvement could be shown. Patients with Hb increases > 2 g/dL documented the most impressive QoL improvements. Conclusion: Lung cancer patients often develop a therapyinduced anemia that proceeds with every further chemotherapy cycle. Use of Epoetin alfa during the cancer specific treatment leads to a significant increase of Hb values as well as the self reported QoL of the cancer patient. These preliminary results further suggest that early anemia inter-vention with Epoetin alfa proves to be a successful means of preventing suboptimal hemoglobin levels and will possibly also improve the efficacy of radiotherapy as well as chemotherapy and prognosis.
Bedeutung der psychischen Struktur der Patienten für eine somatische Erkrankung am Beispiel des Asthma bronchiale S. Ellermann und U. Schier Praxis, Bochum, Deutschland Betrachtung des Asthma bronchiale unter psdychodynamischen Gesichtspunkten. Grundlage ist die strukturelle Klassifikation nach O. F. Kernberg. Im Gegensatz zum ICD-10 und DSM IV hat die Kernberg’sche Klassifikation keinen kategorialen, sondern einen psychodynamischen Ansatz. Kurze Darstellung des psychodynamischen Modells. Erörterung von Fallbeispielen unter strukturellen Aspekten. Diskussion des Einflusses der psychischen Struktur der Patienten auf Prognose, Mortalität und Behandlungskosten beim Asthma bronchiale. Darstellung von strukturkorrigierenden Therapiemöglichkeiten und Diskussion der Konsequenzen für das Casemanagement beim Asthma bronchiale.
AX
Poster Alveolarproteinose: die Besonderheiten der Diagnostik (Histologie oder BAL) M. Bratkovskis und I. Gorina Zentrum für Tuberkulose und Lungenpathologie, Riga, Lettland Einleitung: Als eine seltene disseminierte Pathologie mit Phospholipid-Konzentrationen in Alveolen ist die Alveolarproteinose (AP) seit dem Jahre 1958 bekannt. In unserem Land wurde diese Pathologie zum ersten Mal im Jahre 1998 diagnostiziert. Bis zum Jahre 2001 beobachten wir 3 Fälle mit AP bei jungen Männern (21–50 Jahre alt). Methodik: In unserer Klinik haben wir als Routineuntersuchungen zur Diagnose von disseminierten Lungenerkrankungen zuerst die Bronchoskopie mit Bronchoalveolär-Lavage (BAL) + Transbronchiale Lungenbiopsie (TBLB), dann Videothorakoskopie (VTS). Bei der AP ist BAL eine diagnostische Methode, mit der man die AP ohne histologische Bestätigung feststellen kann. Ergebnisse: Unsere Patienten mit histologisch bewiesener AP (mit TBLB-2, und mit VTS-1. Patient) haben typische Veränderungen in BAL, wie: „Milchlavage“ mit Lavagezellen mehr als 11,4*10/6 in 100 ml und lymphozitäre Alveolitis (Ly26–47%). Das zytologische Bild hat bei der AP ein besonderes Aussehen mit veränderten alveolaren Makrophagen mit Zytoplasmavakuolen und azellularen Globulen. Schlussfolgerung: Obwohl die histologische Untersuchung bei disseminierten Lungenprozessen eine Hauptrolle spielt, bei der AP zeigt die Untersuchung der BAL wichtige diagnostische Besonderheiten, wenn diese Pathologie zytologisch sicher diagnostiziert wird.
Spiroergometrie: ausgezeichnete Leistungsfähigkeit mit 150% des Tabellensollwertes, dabei Abfall der Sättigung auf 80% (PO2 50,2 mmHG) KM-Echokardiographie: Übertritt des KM von rechts nach links nach 3–6 Herzzyklen. Lungenperfusionsszintigraphie: AV-Shunt mit Übergang der Aktivität in den Kopf und Abdomenbereich. Pulmonalisangiographie mit Embolisation: Nach Einbringen eines diagnostischen Katheters in die rechte Pulmonalarterie zeigte sich eine arteriovenöse Malformation in einer komplexen Form mit mehreren Zuflüssen sowie mindestens drei drainierenden Venen. Es wurden 27 mechanisch ablösbare Spiralen plaziert und in der abschließenden Angiographie konnte eine vollständige Okklusion der Malformation ohne Restperfusion erreicht werden. Zusammenfassung: AV-Malformationen sind selten (3 Reports der Mayoklinik zeigten 194 Fälle in 45 Jahren). Die Ätiologie ist unbekannt. 65% der Fälle zeigten eine Assoziation mit dem Rendu-Osler-Weber-Syndrom. 90% der AVM sind einfacher Natur mit nur einem zuführenden Gefäß, nur 10% sind komplex mit mehreren zuführenden Gefäßen. Mittels Angiographie konnte bei einer AVM-Größe > 2 cm, einer zuführenden Arteriengröße von > 3 mm und klinisch relevantem Shunt eine erfolgreiche Embolisation der AV-Malformation erreicht werden.
Acute on chronic Respiratory Failure – von der nichtinvasiven Beatmung bis zur LuTX M. Stein1, C. Geltner1, H. Jamnig1 und L. Müller2 1
Selektive Embolisation einer „komplexen“ AV-Malformation bei einem Extremsportler – ein Fallbeispiel M. Hackl1, P. Waldenberger2, M. Freund2, M. Kröll1 und H. Jamnig1 1
Pneumologische Abteilung des LKH Natters, Natters, und 2 Radiologie I der Universität Innsbruck, Innsbruck, Österreich
Bei einem 29-jährigen Pat. wurde 1995 ein Rundherd im rechten MF als Zufallsbefund diagnostiziert und vom behandelnden Lungenfacharzt über Jahre kontrolliert. In dieser Zeit zeigte der Herd keine Größenprogredienz. Der Pat. war in seiner Freizeit Extremsportler und gleichzeitig als Rettungsfahrer beim Roten Kreuz tätig. Aus einer Laune heraus klippte sich der Pat. nach einem Rettungseinsatz ein Pulsoxymeter an und musste feststellen, dass er nur noch 88% Sättigung messen konnte. Daraufhin erfolgte die Einweisung an unsere Abteilung zur weiteren Abklärung. Befunde: Hyperoxieversuch: fehlender PO2-Anstieg unter 100% O2 Gabe (223 mmHG). KörperstammCT: 2,9 x 1,9 cm großer AV-Shunt im lateralen ML-Segment mit Drainage in die obere V. pulmonalis.
Pneumologische Abteilung des LKH Natters, Natters, und 2 Department für Transplantationschirurgie Ibk., Innsbruck, Österreich
Im April 2000 wurde ein 45-jähriger Patient stationär aufgenommen. Aufgrund einer COPD sowie eines Lungenemphysems war 2 Jahre vorher schon eine LVRS durchgeführt worden. Bei der Aufnahme zeigte der Patient das Bild eines respiratorischen Versagens mit einem PCO2 von 121 mmHg bei einem PO2 von 59 mmHg und 5 I O2. Durch die nicht invasive Beatmung mittels eines Respironics BiPAP-Vision im PSVModus und Full-Face-Maske konnte der PCO2 auf 89 mmHg gesenkt werden. Da auch kurze Auslassversuche der nicht invasiven Beatmung sofort in eine Verschlechterung der respiratorischen Situation führten, wurde eine Tracheotomie durchgeführt und der Pat. über die Trachealkanüle assistiert beatmet. Unter der Beatmung wurde ein Aufbautraining mittels Theraband und Ergometer begonnen, der Pat. konnte bald wieder selbst essen. Unter der assistierten Beatmung sowie der cardio-pulmonalen Rehabilitation gelang es, die Blutgaswerte deutlich zu bessern, der Pat. konnte schließlich mit O2 allein mobilisiert werden und wurde nur mehr intermittierend unterstützend beatmet. Im September 2000 erfolgte dann die geplante LUTX, der postoperative Verlauf war bis heute im wesentl. komplikationslos, der Patient hat eine weitgehend normale Lungenfunktion und normale Blutgase. Zusammenfassung: Die nicht invasive Beatmung über Maske bzw. die assistierte Beatmung über Trachealkanüle bie-
A XI tet bei akutem respiratorischen Versagen Vorteile gegenüber der invasiven Beatmung, vor allem bei Pat. mit obstruktiver Grunderkrankung, da eine frühzeitige cardio-pulmonale Rehabilitation möglich ist und Komplikationen durch die invasive Beatmung vermieden werden können.
Routinesedierung für die Bronchoskopie – braucht man sie wirklich? N. Karabegovic und W. Pohl Lungenabteilung, LKH Grimmenstein-Hochegg, Grimmenstein, Österreich Einleitung: Bezüglich der Prämedikation bei einer Bronchoskopie in Lokalanästhesie gibt es unterschiedliche Ansichten und es werden auch in der Literatur die Vorteile einer solchen Therapie unterschiedlich diskutiert. Befürworter einer IV-Sedierung mit Benzodiazepinen sehen den Vorteil vor allem darin, dass Hustenreiz und Angst signifikant vermindert werden, darüber hinaus kommt die antegrade Amnesie den Pat. zugute. Die Sedierung kann aber auch Nachteile haben, da der Pat. eine mangelnde Mitarbeit zeigt und auch unkontrolliert und verstärkt hustet. Daraus ergibt sich eine längere Untersuchungszeit, eindeutig erschwerte Probenentnahmen, ein größerer Verbrauch an Lokalanästhetikum und vor allem auch eine längere Erholungszeit. Entsprechend unserer Erfahrungen haben wir die Bronchoskopie in Lokalanästhesie immer häufiger ohne Prae-Medikation und ohne IV-Sedierung durchgeführt und konnten dabei insgesamt keine relevanten Nachteile sowohl für die Patienten als auch für den Untersucher beobachten. Methode: Um den Vor- oder Nachteil einer Sedierung mit Dormicum IV vor und während der Bronchoskopie zu evaluieren, haben wir eine prospektive Studie durchgeführt. Es wurden insgesamt 60 Pat. (30 Frauen und 30 Männer) in die Untersuchung aufgenommen und in 2 Gruppen geteilt. Die Gruppe 1 erhielt mit 2,5 mg Dormicum IV eine Sedierung vor der Bronchoskopie, die Gruppe 2 wurde ohne Prämedikation untersucht. Alle Bronchoskopien wurden von demselben Untersucher durchgeführt und die Pat. 1 Stunde bzw. 24 Stunden nach der Untersuchung befragt. Die erhobenen Daten beinhalteten beispielsweise folgende Parameter: Zustimmung der Pat. für eine neue BK falls sie notwendig wäre; Beschwerden der Pat. nach der BK; Komplikationen der BK; Dauer der BK; BK-Befund; Allg.-, und respirat. Zustand der Pat. vor der BK; Raucherstatus; SpO2 vor und nach BK usw.
The reason for lack of nebulizer therapy usage in treating patients with bronchial asthma on the pre-hospital stage A. L. Vertkin, L. S. Namazova, S. V. Ustinova, and T. T. Torshkhoyeva Department of Clinical Pharmacology and Internal Medicine, Moscow State Medico-Stomatological University, Moscow, Russia The factors preventing a wider application of nebulizers by the Ambulance Service have been found out on the basis of questioning 1064 patients with bronchial asthma, 164 doctors
and doctors’ assistants of the Ambulance teams, and 39 head physicians of the Ambulance sub-stations. The following organization reasons were pointed out by 46% of the questioned medical staff: absence of instructions in the state standards on the nebulizers therapy application in treating patients with bronchial asthma; 54% of the questioned medical staff pointed out the lack of the nebulizers at the sub-stations. Among the subjective reasons 12% named the increase of time spent on the patient’s call, 5% pointed out the transportation problems, 19% thought that the reason was in the lack of room for the peakflowmeters, 18% believed that it was due to the low educational level of the patients who wished to get “good old treatment”. The analysis of 75 patients’ refusals from nebulizers treatment on the pre-hospital stage showed that mainly they are either elderly people, or patients preferring to use euphylline or the ones suffering from hormone dependent form of bronchial asthma (30.7%, 22.7%, 16% accordingly). Among the other motivations there are: usage of nonexpendable mouthpieces (12%), previous negative experience in usage of nebulizers (6.7%), non-effectiveness of the previous therapy with the same drug in the dosage inhaler (5.3%), presence of a nebulizer at home (5.3%), religious reasons (1.3%). Thus, nebulizer therapy usage on the pre-hospital stage entails some difficulties which can be overcome by settling the organization and technical matters as well as the patients’ education.
Pleuraerguss bei ovariellem Überstimulationssyndrom – differentialdiagnostische Überlegungen M. Schumacher, B. Forstner, F. Wimberger, J. Bolitschek und K. Aigner Pneumologische Abteilung, KH Elisabethinen, Linz, Österreich Die medikamentös-hormonelle ovarielle Überstimulation dient im Rahmen einer In-vitro-Fertilisation dem Heranreifen von Eizellen, welche nach dem Eisprung zur Insemination entnommen und anschließend wieder rückverpflanzt werden. Als schwere Komplikation kann dabei das „ovarielle Überstimulationssyndrom (OHSS)“ mit unterschiedlicher klinischer Ausprägung auftreten: milde Verlaufsformen sind durch gastrointestinale Beschwerden gekenntzeichnet, schwerere Fälle können zu massivem Auftreten von Ascites und Pleuraergüssen führen. Pathogenetisch wird eine HCG-induzierte Freisetzung von vasoaktiven Substanzen angenommen, wodurch es zu einer Permeabilitätsteigerung der Gefäße von mesothelialem Gewebe kommt. Bei unserem Fallbeispiel handelt es sich um eine 38-jährige eingewanderte Brasilianerin, die nach ovarieller Überstimulation einen ausgeprägten unilateralen Pleuraerguss entwickelte; insgesamt konnten wir über eine liegende Thoraxdrainage 35 Liter seröses Exsudat innerhalb von 4 Wochen gewinnen. Therapeutisch erhielt die Patientin Albuminsubstitution und kolloidalen Volumenersatz. Zusätzlich gelang der einmalige Nachweis einer Mykobakterieninfektion aus dem Pleuraexsudat. Zur Diskussion steht die klinische Relevanz dieses Befundes, der keinen Einfluss auf den schweren, jedoch typischen Verlauf des OHSS bei intakter Gravidität hatte.
A XII
Mycophenolate mofetil for maintenance therapy of pulmonary Wegener’s granulomatosis: A single center pilot study C. Molnar1, K. Lhotta2, C. Feistritzer1, P. Springer3, and C. M. Kähler1 1
Pneumology Service, Division of General Internal Medicine (AIM), 2 Division of Nephrology, 3 Department of Internal Medicine and Department of Radiology, Faculty of Medicine, University of Innsbruck, Innsbruck, Austria Successful maintenance therapy with mycophenolate mofetil (MMF) 2 g/d and low-dose oral corticosteroids over a period of 5 up to 29 months was administered to patients with Wegener’s granulomatosis with primary pulmonary manifestations and to one patient with an overlap syndrome. All patients (n = 6, mean age 50.3 ± 6.3, 4 men/2 women) had severe generalised disease with typical pulmonary lesions in chest X-ray and pathological findings in spirometry. 5 patients received standard induction therapy with oral cyclophosphamide and corticosteroids. One patient did not receive this classical induction therapy because of hepatic failure. In all patients we started MMF because of disease progression, characterised by clinical deterioration and/or no decrease in antineutrophilic cytoplasmic autoantibodies (ANCA) serum levels. Oral corticosteroids were added to MMF therapy and consecutively tapered down to a low maintenance dose. Possible drug-related adverse effects were transient and included diarrhea and one episode of herpes zoster which was successfully treated with valaciclovir without reduction of MMF dose. In all patients remission of disease was achieved, ANCA titers decreased and in 3 patients ANCA serum levels even became negative. Clinical status improved, spirometry data kept stable or improved and radiological findings became less significant or disappeared. It is concluded that MMF in combination with lowdose oral corticosteroids is well tolerated and effective for maintenance therapy of pulmonary Wegener´s disease. Longterm treatment with MMF in these patients is attractive because of its low toxicity.
Bronchoalveoläre Lavage bei Kindern und Jugendlichen: Determinanten des Absaugvolumens E. Eber, G. Thalhammer und M. Zach Klinische Abteilung für Pulmonologie und Allergologie, Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde Graz, Graz, Österreich Hintergrund: Eine bronchoalveoläre Lavage (BAL) wird allgemein als technisch akzeptabel angesehen, wenn die gewonnene Flüssigkeit lediglich wenige Epithelzellen enthält und das Absaugvolumen (AV) > 40% des instillierten Volumens (IV) beträgt. Das AV hängt offensichtlich vom applizierten Sog ab, wird wahrscheinlich jedoch auch von einer Reihe anderer Faktoren beeinflusst. Da sich mit dem AV wahrscheinlich der relative Beitrag aus Bronchien und Alveolen verschiebt, könnte das AV direkt das Untersuchungsergebnis beeinflussen. Patienten und Methodik: Wir untersuchten 74 Patienten (49 m, 25 w; Alter 7,7 ± 6,7 Jahre) mit unterschiedlichen Lungenerkrankungen. Die BAL wurde gemäß einem standardisierten Protokoll mit Anpassung des IV an das Körpergewicht (3 ml/kg) durchgeführt.
Ergebnisse: Für die gesamte Gruppe betrug das AV 56,5 ± 14,4% (Bereich: 30,0–83,3). Das AV war höher bei Lavage des Mittellappens (n = 56) verglichen mit anderen Lungenabschnitten (n = 18) (59,4 ± 14,3% vs. 47,7 ± 10,9%; p = 0,005), und bei Patienten ohne (n = 56) verglichen mit jenen mit Luftwegsobstruktion (n = 18) (60,5 ± 12,5% vs. 44,1 ± 13,3%; p < 0,001). Das AV war tendenziell höher bei Patienten unter tiefer (n = 58) verglichen mit jenen unter milder Sedierung (n = 16) (58,0 ± 14,2% vs. 51,1 ± 14,3%; p = 0,093). Wir fanden keinen Unterschied im AV zwischen Patienten, die mit dem 3,6mm Instrument (n = 44) verglichen mit jenen, welche mit dem 5,0mm Instrument (n = 30) lavagiert wurden; darüber hinaus korrelierte das AV nicht mit dem Alter bzw. dem Gewicht der Patienten, weder für die gesamte Gruppe noch für die Untergruppen, welche mit dem 3,6 oder 5,0 mm Bronchoskop untersucht wurden. Schlussfolgerungen: Das AV wird vom lavagierten Lungenabschnitt und der Anwesenheit bzw. Abwesenheit von Luftwegsobstruktion beeinflusst. Bei Patienten mit Luftwegsobstruktion kann ein verringertes AV einen erhöhten Anteil von Neutrophilen in der gewonnenen BAL-Flüssigkeit zur Folge haben. Darüber hinaus könnte das Ausmaß der Sedierung einen Einfluss auf das AV haben, während das Alter/die Größe des Patienten und die Größe des Bronchoskops keine wesentlichen Faktoren zu sein scheinen.
Actinomycose – typische Kasuistik S. Hellwagner und N. Vetter 2. Interne Lungenabteilung, Otto Wagner Spital, Wien, Österreich Vorgeschichte: 52a, Mann, kein Fieber, zweiwöchiges Krankheitsgefühl, Schmerzen rechts basal, gelb-grünes Sputum, Mittellappeninfiltrat, auswärtige antibiotische Therapie sine effectu. Lungenröntgen, Thorax CT: Bandförmige, 41 : 19 mm große Verschattung im Mittellappen. Bronchoskopie: Histologie: Chronisch rezidivierende, abszedierende Entzündung mit Mikrobenrasen, Morphologie und Färbeverhalten entsprechen Actinomycos israeli. Therapie: 4 Wochen 2 x tägl. 10 Mio. IE Penicillin G; dann 3 x 1500 mg Phenoxymethylpenicillin. Verlauf: Bronchoskopie 2 Wochen nach Therapiebeginn: lokale Befundregredienz; Röntgenverlauf über 6 Monate: geringe Befundregredienz; klinische Beschwerdefreiheit.
Tuberkulose unter Patienten mit HIV-1Infektion – eine bleibende Herausforderung P. Cichon, A. Aichelburg und B. Schmied 2. Interne Abteilung des Otto-Wagner-Spitals, Wien, Österreich Nach der Einführung der hochaktiven antiretroviralen Therapie (HAART) sind Morbidität und Mortalität unter HIVinfizierten Patienten weltweit gesunken. Dieser Trend lässt sich auch unter Patienten der 2. Internen Abteilung des Pulmologischen Zentrums im Otto Wagner Spital beobachten. Auch Inzidenz, Morbidität und Mortalität vieler opportunistischer Infektionen ist dramatisch gesunken. Die Tendenz betrifft aber hauptsächlich die Krankheiten, die im End-Stadium des AIDS
A XIII auftreten, wie Kaposi Sarkom, hochmaligne Lymphome, Zytomegalie-Komplikationen oder atypische Mykobakteriose. Die Häufigkeit der Infektionen, die in früheren Stadien der HIVKrankheit auftreten, wie z.B. Tuberkulose oder Pneumozystis carinii-Pneumonie, ist vergleichsmäßig nicht so stark zurückgegangen – diese Infektionen sind oft ein erstes Zeichen der HIVInfektionen bei den Patienten, die sich ihrer Infektion nicht bewusst waren. Nach dem häufigen Auftreten der Tuberkulose unter HIV-1-infizierten Patienten in den Jahren 1990 bis 1997 ist die Inzidenz stark gesunken, blieb aber in den letzten 2 Jahren gleich bei ca. 10 Fällen/Jahr. Wir charakterisieren die Tuberkulose-Fälle über die Jahre und beschreiben die Entwicklung des Krankheitsbildes während der letzten Jahre.
A clinical comparison of slow- and rapid-escalation treprostinil dosing regimens in patients with pulmonary arterial hypertension (PAH) N. Skoro-Sajer1, I. M. Lang1, E. Harja1, M. P. Kneussl2, W. Gin Sing3, and J. S. R. Gibbs3 1
Department of Internal Medicine II, Vienna General Hospital and University of Vienna, 2 Department of Internal Medicine IV, Vienna General Hospital and University of Vienna, Austria; 3 National Heart & Lung Institute, Imperial College of Science, Technology & Medicine and Hammersmith Hospital, London, U.K. Background: Continuous subcutaneous infusion of the prostacyclin analog treprostinil is an effective treatment of PAH and does not require a permanent central venous catheter. An initial study1 indicated that infusion site pain, a common treprostinil-related side effect, was dose-dependent. This prompted cautious, sub-optimal 12-week dose escalation (i.e. 9.3 instead of the targeted 20 ng/kg/min). However, more recent clinical experience reveals that infusion site pain is not dosereliant, prompting further comparative studies. Our hypothesis is that the rapid-escalation treprostinil dosing regimens are as safe and effective as slow-escalation dosing regimens. Methods: 23 patients (pts) received treprostinil for 24.3 ± 10.2 months to treat primary and secondary PAH. Group one (11 pts; 7 female, 4 male) received a slow-escalation regimen (starting dose 2 ng/kg/min, weekly dose increments 1.25–2.5 ng/kg/min). Group two (12 pts; 10 female, 2 male) was exposed to rapid- dose escalation (starting dose 2.5 ng/kg/ min, dose increase on days 2,3 and ev. 4 2.5 ng/kg/min, further increments in weekly or bi-weekly intervals 2.5 ng/kg/min). Follow-up occurred after 12 weeks. Dose up-titration, sixminute walk test (6 WT), shuttle walk test (SWT), NYHA classification, blood pressure (BP), heart rate (HR), respiration rate (RR), baseline haemodynamic data and adverse events were monitored. Results: Haemodynamic parameters were not significantly different between treatment groups. Treprostinil dose after 12 weeks was 12.9 ng/kg/min in group one and 20.3 in group two
(p < 0.01). In both groups, NYHA classification changed from 3.2 at baseline to 3.0 at follow-up (p < 0.05). Adverse events and changes in HR, RR, BP, 6 WT, and SWT were similar for both groups. Comments and conclusions: Rapid dose escalation of treprostinil secures a target dose of 10–15 ng/kg/min within 2–3 weeks. This new dosing regimen is safe, effective and may be associated with even better clinical outcomes than previously described with the slow-escalation regimen.
Long-term continuous subcutaneous treprostinil therapy for pulmonary arterial hypertnesion (PAH) N. Skoro-Sajer1, E. Harja1, D. Bonderman1, S. Rezaie-Majd1, S. Machherndl2, M. Kneussl2, and I. M. Lang1 1 Department of Internal Medicine II, 2 Department of Internal Medicine IV, Vienna General Hospital of Vienna, Vienna, Austria
Background: Pulmonary hypertension is defined by progressive elevation of pulmonary arterial pressure (PAP) and pulmonary vascular resistance (PVR), resulting in increased right heart afterload and ultimately right heart failure. Continuous intravenous epoprostenol (PGI2) therapy improves quality of life and survival but is limited by serious complications related to the need for an implanted central venous catheter. Long-term treatment with treprostinil, a long-acting prostacyclin analogue suitable for continuous subcutaneous administration, was investigated in 19 patients with severe pulmonary hypertension. Methods: Since 1999, we have treated 46 patients with treprostinil by a microinfusion pump system placed in the subcutaneous tissue of the abdominal wall. Of these, 19 patients (6 patients with chronic thromboembolic pulmonary hypertension and 13 patients with primary pulmonary arterial hypertension; 46.7 ± 13 years; 13 females, 6 males) with a mean treprostinil dose of 35 ng/kg/min were subjected to a second hemodynamic evaluation after a period of 16 ± 7 months. Results: During the observation period, mean pulmonary arterial pressure (MPAP) decreased from 64 ± 22 to 59.4 ± 20 mmHg (p = 0.04), PVR decreased from 1224 ± 668 to 960 ± 526 dynes-cm-5 (p = 0.02). NYHA classification changed from 3.2 ± 0.6 to 2.4 ± 0.8 (p = 0.003). The distance walked in six minutes improved from 278 ± 124 m to 399 ± 109 m (p<0.0001), and Borg Dyspnea Score decreased from 5.5 ± 2 to 3.7 ± 2 (p = 0.0002). The magnitude of improvement was greatest in hemodynamic responders to inhaled nitric oxide. Comments and conclusions: Long-term continuous subcutaneous treprostinil therapy improves hemodynamics and increases exercise capacity in patients with severe pulmonary hypertension of various etiologies.