wiener klinische
wochenschrift The Middle European Journal of Medicine 122. Jahrgang
2010
Wien Klin Wochenschr (2010) 122/17–18: A1–A38 DOI 10.1007/s00508-010-1448-4 © Springer-Verlag 2010
ÖGIM
41. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Innere Medizin Salzburg, 29. September–2. Oktober 2010
abstracts
Abstracts Angiologie Der Einsatz von Bosentan bei Vaskulitis-assoziierter kritischer Minderperfusion der Akren Franz Hafner*, Karin Steidl, Harald Froehlich, Thomas Gary, Sascha Paetzold, Marianne Brodmann Univ.-Klinik für Innere Medizin Graz, Graz, Österreich
Einleitung: Akrale Nekrosen sind eine häufige Komplikation bei verschiedenen entzündlich bedingten Erkankungen mit akralen Ischämiesymptomen. Da eine Revaskularisation der betroffenen Gefäße häufig nicht möglich ist, hat sich die Therapie der Nekrosen auf den Einsatz von vasodilatierenden Substanzen beschränkt. Der Endothelinantagonist Bosentan (Tracleer®) konnte in der Sekundärprophylaxe Sklerodermie-assoziierter Nekrosen gute Erfolge erzielen. Für andere Vaskulitiden, wie zum Beispiel Thrombangiitis obliterans, im Rahmen welcher akrale Nekrosen ebenfalls häufig sind und diese oft in einer Amputation enden, gibt es derzeit noch keine ausreichenden Erfahrungen dieser Therapie. Methoden: Wir untersuchten den Effekt einer Therapie mit Bosentan bei sechs Patienten mit Vaskulitis-assoziierter kritischer akraler Ischämie, welche nicht im Zusammenhang mit einer systemischen Sklerose stand. Alle Patienten hatten zumindest ischämisch bedingten Ruheschmerz oder akrale Nekrosen. Bosentan wurde analog zum Dosisschema bei Sklerodermie nach einem Monat Therapie mit 62,5 mg 2xtgl. auf eine Erhaltungsdosis von 125 mg 2xtgl. gesteigert. Vor Verabreichung von Bosentan erhielten alle Patienten eine intravenöse Therapie mit Prostanoiden für zumindest 10 Tage. Der Therapieeffekt wurde mittels Visual acitity score (VAS) und Quality of life (QOL)-Scores beurteilt. Zusätzlich wurde das Stadium der FontaineKlassifikation vor und während der Behandlung mit Bosentan verglichen. Ergebnisse: Insgesamt wurden 6 Patienten untersucht (m/f = 5/1). Vier dieser Patienten hatten eine schwere Thrombangiitis obliterans, zwei Patienten litten an einer Begleitvaskulitits im Rahmen einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung. Sämtliche männliche Patienten hatten akrale Nekrosen (Fontaine IV), die weibliche Patientin litt an Ruheschmerz (Fontaine III). VAS-Schmerz-Score (Baseline VAS 6,3 ± 2,1) besserte sich unter Therapie mit Bosentan (Follow-up VAS 3,1 ± 2,5; p = 0,024). QOL-Score (Baseline 40 ± 15,1) besserte sich ebenfalls unter Therapie (Follow-up 66,7 ± 23,2; p = 0,026). Vier der sechs Ulcerationen heilten innerhalb von 6 Monaten ab, bei einem Patient konnte eine deutliche Größenregredienz des Ulcus beobachtet werden. Bei einem Patienten (Grunderkrankung TAO) musste aufgrund einer septischen Inflammation der Vorfuß amputiert werden. Schlussfolgerung: Verschiedene Vaskulitiden können zu akralen Nekrosen führen. Das Hauptproblem ist häufig die fehlende Möglichkeit zur Revaskularisation der betroffenen Gefäßgebiete, sodass chronische Schmerzen und langwierige Ulcustherapien diese Patienten limitieren. Bosentan stellt eine neue Therapiemöglichkeit für Vaskulitis-assoziierte akrale Nekrosen dar, wobei diese Therapie vor allem bei therapierefraktären chronischen Ruheschmerzen und Nekrosen in Erwägung gezogen werden sollte.
Patienten mit akuter Pulmonalarterienembolie – Thrombosediagnostik mittels Magnetresonanzphlebographie bei negativer venöser Duplexsonographie Paul Friesenbichler*1, Manuela Aschauer2, Jörg Elstner1, Markus Tarmann1, Ernst Pilger1, Rainer W. Lipp1, Andrea Obernosterer1 1 2
Medizinische Univ.-Klinik Graz, Graz, Österreich Univ.-Klinik für Radiologie, Graz, Österreich
Zielsetzung: Bei Patienten mit akuter Pulmonalarterienembolie (PAE) ist eine bildgebende Thrombosediagnostik der Bein- und Beckenvenen zum Nachweis der Emboliequelle erforderlich. Als Primärdiagnostik wird routinemäßig die venöse Duplexsonographie (DS) eingesetzt, wobei oftmals diese Untersuchungsmethode besonders proximal der Leistenbandhöhe diagnostische Lücken bieten kann. Ziel dieser Studie war es, bei Patienten mit akuter PAE und negativer venöser Duplexsonographie eine weiterführende bildgebende Diagnostik einzusetzen, um das Vorliegen einer thrombotischen Emboliequelle proximal der Leistenbandhöhe ausschließen zu können. Methoden: In die prospektive Studie wurden 13 Patienten (10 w/3 m, Alter 20-83 J) über einen Studienzeitraum von 12 Monaten (11/08–11/09) eingeschlossen. Einschlusskriterium war das Vorliegen einer computertomographisch gesicherten PAE sowie eines negativen Duplexsonographiebefund der Bein- und Beckenvenen. Weiterführend wurde bei allen 13 Patienten eine Gadolinium (Gd)Magnetresonanz (MR)-Phlebographie zur Diagnosesicherung durchgeführt. Ergebnisse: Mittels MR-Phlebographie wurden bei 8/13 Patienten Thromben proximal der Leistenbandregion diagnostiziert, bei 5/13 Patienten konnte eine tiefe Beinvenenthrombose ausgeschlossen werden. Die thrombotischen Einlagerungen wurden in der Vena iliaca interna (VII), in der Vena iliaca communis (VIC) und in der Vena cava inferior (VCI) verifiziert. Bei 5/8 Patienten zeigte sich ein Thrombus in die VIC reichend, ausgehend von einer Thrombose in der VII (3/5 unilateral, bei 2/5 bilateral). Bei 1/8 Patienten fand sich ein Thrombus am Übergang der VIC in die VCI und bei 2/8 Patienten ein isolierter Thrombus in der VCI. Schlussfolgerung: Bei Patienten mit akuter PAE und negativer venöser Duplexsonographie der unteren Extremitäten, ist eine weiterführende Bildgebung empfohlen, um diagnostische Lücken der DS im Bereich der Beckenvenen und der VCI zu schließen. In Hinblick auf Meidung ionisierender Strahlung und nephrotoxischer Kontrastmittelgabe ist die Gd-MR-Phlebographie zu bevorzugen.
Gibt es saisonale Schwankungen der Endothelfunktion bei Patienten mit Raynaud-Phänomen? Clara Fazekas*, Franz Hafner, Thomas Gary, Harald Froehlich, Karin Steidl, Marianne Brodmann Univ.-Klinik für Innere Medizin, Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich
Einleitung: Das Raynaud-Phänomen (RP) ist eine häufige Erkrankung mit geographisch und saisonal schwankender Prävalenz, gekennzeichnet durch Abblassung der Akren, folgender rötlicher und livider Verfärbung. Im Gegensatz zum primären RP tritt das sekundäre RP im Rahmen einer ursächlichen Grunderkrankung, vor allem Kollagenose auf. Das RP kann den übrigen Symptomen einer Kollagenwkw
17–18/2010 © Springer-Verlag
41. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Innere Medizin
A3
abstracts
ose um Jahre vorausgehen. Eine endotheliale Dysfunktion tritt bereits früh in der Pathogenese der Kollagenosen auf. Unklar ist, ob diese, ähnlich dem RP, saisonalen Schwankungen unterliegt. Methoden: Bei 52 Patienten mit RP (25 primär, 27 sekundär) und 20 gesunden Probanden wurde jeweils in der kalten (Oktober bis März) und warmen (April bis September) Jahreszeit die Endothelfunktion mittels flussmediierter Dilatation (FMD) der A. brachialis (Methode nach Celermajer) bestimmt. Ergebnisse: Der Mittelwert der 2 FMD-Messungen betrug in der Gruppe mit sekundärem RP 3,9 ± 3 %, bei primärem RP 4,6 ± 4,6 % und in der Kontrollgruppe 5,5 ± 2,4 % (n.s.). In allen drei Gruppen konnten wir einen Trend zu niedrigeren FMD-Werten im Winter als im Sommer objektivieren: Sek. RP Sommer 4,4 ± 3,2 % vs. Winter 3,4 ± 4,4 %; prim. RP Sommer 5,2 ± 4,2 % vs. Winter 4,0 ± 6,5 %; Kontrolle Sommer 6,5 ± 3,7 % vs. Winter 4,5+/6,5. Dieser Unterschied war in den einzelnen Gruppen statistisch nicht signifikant, im Gesamtkollektiv aller 3 Gruppen zusammen konnte jedoch eine signifikant niedrigere FMD im Winter (3,9 ± 4,9 %) gegenüber Sommer (5,3 ± 3,8 %) erhoben werden (p = 0,029). Schlussfolgerungen: Es besteht eine gestörte Endothelfunktion bei Patienten mit sekundärem Raynaud-Phänomen im Rahmen einer Kollagenose. Weiters konnten wir nachweisen, dass jahreszeitliche Temperaturschwankungen die FMD-Ergebnisse unabhängig von der Art des RP beeinflussen. Das veranlasst zu der Überlegung diese saisonalen Schwankungen der FMD in zukünftigen Studien mehr zu berücksichtigen.
Hat die Steroidtherapie einen Einfluss auf die endotheliale Funktion bei Riesenzellarteriitis? Elke Haas*, Franz Hafner, Harald Froehlich, Thomas Gary, Karin Steidl, Marianne Brodmann Univ.-Klinik für Innere Medizin, Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich
Einleitung: Riesenzellarteriitiden (RZA) mit der Unterform Arteriitis temporalis (Morbus Horton) sind chronische Entzündungen der großen und mittelgroßen Arterien, welche sich häufig durch ein starkes Krankheitsgefühl, deutlich erhöhte Entzündungsparameter und Beschwerden wie Kopfschmerzen, Kieferclaudicatio, oder Visusbeeinträchtigungen präsentieren. Im Rahmen der RZA sind sämtliche Gefäßwandschichten von einer Entzündung betroffen. Eine Kleinserienstudie an 6 Patienten beschrieb 2006 eine gestörte Endothelfunktion bei Patienten mit RZA und Besserung derselben unter Cortisontherapie. Methoden: Bei Patienten mit nachgewiesener RZA wurde unmittelbar bei Diagnosestellung die Endothelfunktion mittels flussmediierter Dilatation der A. brachialis (FMD) nach Celermajer bestimmt. Im Rahmen der Kontrollvisiten zu den Zeitpunkten Tag 7, Monat 1 und Monat 6 unter Cortisontherapie wurde die FMD-Messung wiederholt. Zusätzlich wurde im Rahmen jeder Untersuchung die endothelunabhängige Dilatation (NMD) nach oraler Applikation von Nitrolingual untersucht. Ergebnisse: Insgesamt wurden 40 Patienten im Rahmen dieser prospektiven Studie untersucht (27w/13m). Das durchschnittliche Alter bei Erstdiagnose war 78 ± 6,8 Jahre. Die FMD bei Diagnosestellung war 3,8 ± 3,7 %, zum Tag 7 betrug die FMD 3,7 ± 4,4 % (n.s.). Im weiteren Verlauf betrug die FMD zum Zeitpunkt Monat 1 2,7 ± 2,8 % und Monat 6 3,1 ± 3,6 %, wobei bei keiner Untersuchung gegenüber dem Ausgangsbefund ein signifikanter Unterschied der FMD vorlag. Schlussfolgerungen: Im Gegensatz zu den bekannten Daten der erwähnten Kleinserienstudie konnten wir keine Änderung der FMD unter Cortisontherapie nachweisen. Insgesamt war im Gesamtkollektiv eine deutlich reduzierte FMD auffällig. In Anbetracht des durchschnittlich hohen Alters sowie der begleitenden vorliegenden cardiovaskulären Risikofaktoren kann diese gestörte Endothelfunk-
A4
41. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Innere Medizin
tion jedoch nicht primär im Zusammenhang mit der Riesenzellarteriitis gewertet werden.
Calciphylaxis – calcified VSMCs show similarities with chondrocytes in the process of endochondral ossification Barbara M. Findenig*1, Jane Beil1, Cornelia Hauser-Kronberger1, Frieder Berr2, Otto Dietze1, Hermann Salmhofer2 1
Landeskrankenhaus Salzburg, Institut für Pathologie Salzburg, Salzburg, Österreich 2 Landeskrankenhaus Salzburg, UK für Innere Medizin I Salzburg, Salzburg, Österreich
Calciphylaxis, also known as Calcific Uremic Arteriolopathy (CUA) is a form of vascular calcification mainly located in the tunica media. The prevalence of CUA increases with aging, diabetes, and chronic kidney disease and the disease significantly contributes to morbidity and mortality of patients. For this study formalin-fixed paraffin embedded (FFPE) skin tissues of 20 patients with calciphylaxis were compared with 22 healthy controls by automated immunohistochemistry. We investigated antibodies recognizing calcification inhibitors and enhancers, which play a role in the differentiation of chondrocytes and osteoblasts (fetuin-A, MGP, bone morphogenic protein 7 (BMP7), osteoprotegerin, SOX9, osteocalcin, and osteopontin). The vasculature was analysed, separated into endothel, intima, media, and adventitia as well as connective and fatty tissue. Osteocalcin, Fetuin-A, and OPN were mainly associated with calcific deposits in CUA patients. Based on the results that indicate a higher expression of Ihh, BMP-7, and TNC during calciphylaxis we suppose that the development of this disease is due to a transition of vascular smooth muscle cells (VSMCs) to osteo-/chondrogenic cells. So far, calcifying VMSCs of CUA patients were assumed to show proteins occuring in osteoblasts and some involved in bone metabolism. On the basis of our present results we see parallels to endochondral ossification and presume VSMCs in a chondrocyte differentiation stage of this process.
Prospective evaluation of feasibility of the ALN vena cava inferior filter in patients with deep vein thrombosis Thomas Gary*1, Rupert Horst Portugaller2, Franz Hafner1, Harald Froehlich1, Ernst Pilger1, Marianne Brodmann1 1 2
Angiologie Medizinische Univ.-Klinik Graz, Graz, Österreich Univ.-Klinik für Radiologie Graz, Graz, Österreich
Introduction: Vena cava inferior filter devices are applied in patients with deep vein thrombosis (DVT) and a contraindication for therapeutic anticoagulation. Due to complications especially with permanent filters (progression of VTE and migration of filters strauds) temporary filter devices, which are retrievable, have been developed. The aim of our study was to evaluate the feasibility of this filter device concerning safety (progression of DVT, migration of filter strauds) and possible complication. Methods: We included patients with a proximal DVT and contraindication for therapeutic anticoagulation or a high risk for PE due to a thrombotic mass in the iliacal veins and/or in the vena cava inferior. During the intervention complications were recorded. All patients were followed up in our outpatient clinic 3, 6, and 12 months after filter implantation. Compression ultrasound was performed to evaluate a progression of the DVT and perfusion lung scan was done in order to rule out recurrent or new PE. Results: Between 5/2008 and 10/2009 37 patients were included in our study. Twelve patients had malignant disease, three patients died during one year of follow up due to a progression of the underlying malignant disease. Seven patients were on oral anticoagulation with a © Springer-Verlag
17–18/2010 wkw
abstracts
vitamin K antagonist, 14 patients were on low molecular weight heparin (LMWH) in a therapeutic dosage, 16 patients were on LMWH in a prophylactic dosage. 22 filters were planned as permanent and 15 as optional. Concerning permanent filters one patient had a progression of the DVT during one year of follow up. This patient was on prophylactic LMWH anticoagulation. Concerning retrievable filter the mean indwell time of the ALN filter was 47.9 d (range 9–137 d). After retrieval 7 patients had thrombi located on the filter. In 3 patients parts of the filter migrated throughout the wall of the inferior vena cava but the filters were retrievable without any bleeding complication. Conclusion: Retrieval of the ALN filter was possible up to 137 days after implantation in our study even despite strand migration. Under prophylactic dosage of LMWH progression of DVT was seen in one patient with a permanent filter during one year of follow-up.
Hyperlipidemia is associated with a higher PAP in patients after pulmonary embolism Thomas Gary*, Starz Ina, Belaj Klara, Franz Hafner, Harald Froehlich, Ernst Pilger, Marianne Brodmann Medizinische Univ.-Klinik Graz, Graz, Österreich
Introduction: Chronic thromboembolic pulmonary hypertension (CTEPH) could be one consequence after pulmonary embolism (PE). The incidence of CTEPH within two years after acute PE is up to 4%. The exact reason for the development of CTEPH is still unclear. It seems that acute emboli within the pulmonary arteries are to be organized, leading to obstruction. Impaired fibrinolysis could be one explanation for the development of organized thrombi. The aim of our study was on one hand to evaluate the incidence of CTEPH in our patients after PE and on the other hand to evaluate the relevance of co-existent hyperlipidemia as a risk factor for CTEPH. Methods: We included 99 patients with a history of PE in our study. All patients underwent transthoracic echocardiography at least one year after VTE for the evaluation of pulmonary artery pressure (PAP). The diameters of hepatic veins, of the inferior vena cava and of the right atrium were documented as well. Systolic PAP was calculated as the transtricuspid pressure gradient. A normal PAP was defined as a transtricuspid pressure gradient of <30 mm Hg. Results: Of our 99 patients three patients (3%) had a pathological PAP indicating CTEPH. Comparing patients with central and peripheral PE there was no statistically significant difference in PAP, diameters of hepatic veins, inferior vena cava and right atrium. Concerning differences in PAP we found that the PAP of patients with hyperlipidemia differed significantly from the PAP of patients without hyperlipidemia (mean 18.9 mmHg vs. 12.6 mm Hg; p value < 0.05). Conclusion: In our patients the incidence of CTEPH after PE measured by a pathological PAP was 3% which is according to the literature. In patients with hyperlipidemia we found a higher PAP than in patients with no hyperlipidemia. The underlying pathomechanism could be the development of organized thrombi after embolization due to impaired fibrinolysis caused by hyperlidemia.
Lipoproteins and the development of re-obstruction after stentimplantation in the superficial femoral artery in patients with peripheral artery disease Thomas Gary*1, Peter Rief1, Tatjana Stojakovic2, Harald Froehlich1, Hubert Scharnagl2, Franz Hafner1, Ernst Pilger1, Marianne Brodmann1 1 2
Medizinische Univ.-Klinik Graz, Graz, Österreich Univ.-Klinik für Labormedizin, Graz, Österreich
Background: High levels of apolipoprotein B (apo B) containing lipoproteins are a risk factor for the development of major vascular wkw
17–18/2010 © Springer-Verlag
events. In peripheral arteries so far only elevated levels of lipoprotein(a) are regarded as a risk factor for the development of re-obstruction and re-occlusion after endovascular treatment. The aim of our prospective study was to evaluate the association between plasma lipoproteins and the development of instent re-obstruction in patients with peripheral artery occlusive disease (PAOD) and endovascular treatment with stent implantation in the superficial femoral artery. Methods: We included 139 patients (77 males, 62 females) with a mean age of 72 years with stenting of the superficial femoral artery in our study. Plasma lipoproteins were measured three months after stentimplantation. Instent re-obstruction was assessed with duplex scan of the superficial femoral artery 3, 6, and 12 months after stent implantation. A re-obstruction was considered as hemodynamically relevant when stenosis grade was >50%. Results: Sixty-four out of 139 patients did not develop hemodynamically relevant re-obstruction in the stent area and three patients were lost to follow up. The remaining 72 patients developed restenosis >50% after stent implantation in the superficial femoral artery during one year of follow up, ten of them had a stentocclusion. In the patients developing a restenosis the mean apo B level was 105.8 versus 94.9 mg/ dl in patients not developing re-obstruction (P < 0.05). Patients with no re-obstruction had higher HDL cholesterol levels compared to patients with re-obstruction (mean level 39.7 versus 34.7 mg/dl, P < 0.05). Patients with a stent-occlusion (100%, N = 10) had statistically significant higher levels of plasma cholesterol (234.1 versus 185.9 mg/dl, P < 0.05), apo B (135.3 versus 99.8 mg/dl, P < 0.05), LDL cholesterol (160.3 versus 113.6 mg/dl, P < 0.05), and LDL apo B (115.5 versus 82.4 mg/dl, P < 0.001) than patients with re-obstruction of 75–99% (N = 28). Conclusion: We conclude that changes in the lipid profile could be a major reason for the development of re-obstruction and stentocclusion after stenting of the superficial femoral artery. Lipid lowering therapy and monitoring of lipid parameters should be a standard procedure in all patients with PAOD, especially in those after endovascular treatment with stent implantation.
Endokrinologie „Meningitis“ als Erstsymptom eines isolierten ACTH Mangels (IAD) Gerald Lohr*, Thomas Steinmaurer, Peter Piringer, Michael Binder, Martin Voglmayr, Fritz Firlinger, Kurt Lenz Barmherzige Brüder, Linz, Österreich
Kasuistik: Eine 33 a Patientin wird wegen Verdacht auf eine Meningoenzephalitis an die neurolog. Abteilung transferiert. Nach Gabe von 20 mg Dexamethason wird sie Liquor punktiert, der unauffällig war, ebenso das MR. Der Zustand besserte sich zunächst, in der Folge wiederum Verschlechterung des Bewusstseins, sodass sie auf der Intensivstation aufgenommen und intubiert werden muss. Auffallend in den Befunden eine hyperchlorämische Azidose (pH 7.22) bei normalem K und Na, und leicht erhöhtem S.Kr 1.15 mg/dl, normalem Blutzucker, sowie eine eingeschränkte myokardiale Kontraktilität mit erhöhtem BNP. Die Hormonanalyse ergab ein vermindertes Aldosteron 15 pg/ml, Cortiosol 1.4 ug/ml, ACTH 5.92 pg/ml bei normalem TSH. Im CRH Test fand sich kein Anstieg des ACTH bzw Cortisol. Unter der Gabe von 20 mg Hydrocortone kam es in der Folge zu einer Stabilisierung des Krankheitsbildes. Retrospektiv konnten in der Anamnese hypoglykämische Zustandsbilder seit etwas 13 Jahren erhoben werden. Diskussion: Ein IAD ist eine seltene Erkrankung, charakterisiert durch eine sekundäre Nebenniereninsuffizienz mit verminderter Cortisolsekretion und normaler Sekretion aller Hypophysenhormone abgesehen von ACTH. Als Ursachen werden traumatische Schädi41. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Innere Medizin
A5
abstracts
gung, eine Hypophysitis, sowie genetische Veränderung diskutiert. Neben den klassischen Symptomen einer adrenergen Insuffizienz, wurden auch andere Manifestationen wie Perikarditis, Herzinsuffizienz und Verwirrtheit bzw. in Einzelfällen eine ausgeprägte Flexion der Extremitäten, bzw. schwere Extension („Stiff man Syndrom“) beobachtet. Schlussfolgerung: Ein IAD sollte bei akut schwer kranken Patienten mit unklaren Hypoglykämien in der Anamnese immer in die Differentialdiagnose miteinbezogen werden. Die Gabe von Hydrocortison führt rasch zu einer Besserung des Zustandsbildes.
HbA1c und NT-proBNP, Dissoziation zweier Biomarker Michael Resl*1, Stephanie Neuhold2, Michaela Riedl1, Heidemarie Abrahamian3, Rudolf Prager3, Richard Pacher2, Martin Hülsmann3, Anton Luger1, Martin Clodi1 1
Univ.-Klinik für Innere Medizin III, Abteilung für Endokrinologie und Stoffwechsel, Wien, Österreich 2 Univ.-Klinik für Innere Medizin II, Abteilung für Kardiologie, Wien, Österreich 3 Krankenhaus Hietzing, 3. Medizinische Abteilung, Wien, Österreich
Einleitung: An Diabetes mellitus erkrankte Patienten haben ein 6–8 fach erhöhtes Risiko ein kardiovaskuläres Ereignis zu erleiden. Die positiven Effekte einer intensivierten antihyperglykämischen Therapie auf makrovaskuläre Ereignisse konnten rezent erneut belegt werden, dennoch lassen die Daten der großen Studien einige Fragen offen. Mit Hilfe des NT-proBNP ist eine gute Einschätzung des kardiovaskulären Risikos bei an Diabetes mellitus erkrankten Patienten möglich. Im Rahmen dieser Studie wurden daher basale NT-proBNP und HbA1c Werte mit nach einem Jahr gemessenen Werten verglichen, um eventuelle Unterschiede zwischen den beiden Biomarkern zu erfassen. Methoden: Im Rahmen einer prospektiven Studie wurden 308 konsekutive, an Diabetes mellitus erkrankte, Patienten untersucht. HbA1c, NT-proBNP sowie demographische Daten wurden am Beginn und nach 24 Monate erhoben. Ergebnisse: Die demographischen Parameter der Patienten entsprechen einem typischen Kollektiv einer Diabetesambulanz mit einem mittleren Alter von 61 ± 12 Jahren, einer mittleren Diabetesdauer von 14.75 Jahren und einem mittleren Blutdruck von 143/82 mmHg. Aufgrund der schiefen Verteilung des NT-proBNPs wurde ein Wilcoxon rank sum Test verwendet. Es zeigte sich ein signifikanter Anstieg des NT-proBNP von 208 pg/ml (Range 59–1860) auf 271 pg/ml (Range 59–3001) (p < 0,01). Im Gegensatz dazu kam es zu einer signifikanten Reduktion des HbA1c von 7,4 (Range 4,4–13) auf 7,2% (Range 5,1–11,3) (p < 0,001). Schlussfolgerung: In einem mittleren Beobachtungszeitraum von einem Jahr, konnten die HbA1c Spiegel signifikant gesenkt werden. Dennoch kam es zu einem Anstieg des NT-proBNP als Risikomarker für kardiovaskuläre Ereignisse.
NT-proBNP ein Risikomarker für kardiale Ereignisse bei Patienten über 75 Jahren Michael Resl*1, Stephanie Neuhold2, Michaela Riedl1, Heidemarie Abrahamian3, Rudolf Prager3, Richard Pacher2, Martin Hülsmann2, Anton Luger1, Martin Clodi1 1
Univ.-Klinik für Innere Medizin III, Abteilung für Endokrinologie und Stoffwechsel, Wien, Österreich 2 Univ.-Klinik für Innere Medizin II, Abteilung für Kardiologie, Wien, Österreich 3 Krankenhaus Hietzing Wien, 3. Medizinische Abteilung, Wien, Österreich
A6
41. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Innere Medizin
Einleitung: Innerhalb der letzten Jahre konnte sich NT-pro BNP als Risikomarker für kardiovaskuläre Ereignisse bei Patienten mit Diabetes mellitus etablieren. Vor allem hinsichtlich des Alters stellen an Diabetes erkrankte Patienten ein sehr heterogenes Kollektiv dar. Daher wurde untersucht, ob NT-proBNP auch bei älteren Patienten ( > 75 Jahre) ein stabiler Prädiktor kardiovaskulärer Ereignisse bleibt. Methoden: Im Rahmen einer prospektiven Studie wurden 1395 ambulante Patienten mit Diabetes mellitus rekrutiert. Anschließend wurde das Kollektiv in 3 Gruppen aufgeteilt; Gruppe 1 (609 Patienten jünger als 60 Jahre), Gruppe 2 (634 Patienten im Alter zwischen 60 und 75 Jahren) und Gruppe 3 (152 Patienten älter als 75 Jahre). Ergebnisse: Die Patienten waren im Mittel 60 ± 30 Jahre alt, das mittlere HbA1c war 7,6% und die mittleren NT-proBNP Spiegel lagen bei 242 ± 437 pg/ml. Multiple Cox Regressions-Analysen mit den Variablen NT-proBNP, Alter, Diabetesdauer und HbA1c zeigten, dass NTproBNP in allen 3 Gruppen der beste Prädiktor kardialer Ereignisse ist. In der Subgruppe der Patienten über 75 Jahre konnte mit Hilfe einer Kaplan–Meier Kurve ein signifikanter Unterschied zwischen Patienten mit NT-proBNP Spiegel größer und kleiner als 300 pg/ml dargestellt werden (p = 0,04). Schlussfolgerung: NT-proBNP bleibt auch in der Subgruppe der älteren Patienten ein hervorragender Prädiktor kardialer Ereignisse.
Harnsäure korreliert mit NT-proBNP und Albuminurie und ist ein Prädiktor kardiovaskulärer Ereignisse bei an Diabetes mellitus erkrankten Patienten Michael Resl*1, Stephanie Neuhold2, Martin Hülsmann2, Richard Pacher2, Anton Luger1, Martin Clodi1 1
Univ.-Klinik für Innere Medizin III, Abteilung für Endokrinologie und Stoffwechsel, Wien, Österreich 2 Abteilung für Innere Medizin II, Abteilung für Kardiologie, Wien, Österreich
Einleitung: Hyperurikämie ist ein bekannter Risikofaktor für kardiovaskuläre Ereignisse und Niereninsuffizienz. Weiters korreliert die Hyperurikämie mit der Intima-Mediadicke und der Mikroalbuminurie. In dieser Studie sollen die Zusammenhänge zwischen NT-proBNP als kardiovaskulärer Risikomarker und Hyperurikämie bei an Diabetes mellitus erkrankten Patienten untersucht werden. Methoden: Insgesamt wurden 494 an Diabetes mellitus erkrankte Patienten in einer prospektiven Observationsstudie untersucht. Am Beginn der Studie wurden Harnsäure, NT-proBNP, die AlbuminKreatinin-Ratio und HbA1c sowie weitere, kardiovaskuläre Risikofaktoren erhoben. Die Patienten wurden anschließend 12 Monate lang nachverfolgt. Primärer Endpunkt war eine Hospitalisation aufgrund eines kardialen Ereignisses (Ischämisches Ereignis, Herzrhythmusstörungen und Herzinsuffizienz. Ergebnisse: Die mittlere Diabetesdauer lag bei 13 ± 11 Jahren. Die Patienten waren im Mittel 60 ± 13 Jahre alt und das mittlere HbA1c war 7,7 ± 3,2%. Am Beginn der Studie lag der mittlere Harnsäurespiegel bei 5,3 ± 1,6 mg/dl, NT-proBNP war 248 ± 412 pg/ml und die mittlere Albumin-Kreatinin-Ratio war 96 ± 361 mg/g. Die Harnsäure korrelierte signifikant mit NT-proBNP (r = 0,258 p < 0.001 und der AlbuminKreatinin-Ratio (r = 0,198 p< 0,001). In einem logistischen Regressionsmodell mit den Variablen Harnsäure, NT-proBNP, systolischer Blutdruck und Albumin-Kreatinin-Ratio war NT-proBNP der beste Prädiktor kardialer Ereignisse (Hazard Ratio 1,002, Wald 37,2 p < 0,001). In diesem Modell brachte die Harnsäure in einem 2. Schritt zusätzliche prognostische Information (Hazard Ratio 1,353 Wald 7,0 p < 0,05). Schlussfolgerung: Generell ist die Harnsäure ein Prädiktor kardiovaskulärer Ereignisse und korreliert mit NT-proBNP. Dies unterstreicht die Wichtigkeit der Harnsäure als Risikomarker für kardiovaskuläre Ereignisse bei an Diabetes mellitus erkrankten Patienten. © Springer-Verlag
17–18/2010 wkw
abstracts
Invasive und nicht invasive Diagnostik bei Insulinomenretrospektive Analyse einer Fallserie Franziska Durchschein*, Patrizia Kump, Heinz Hammer, Rainer Lipp, Günter J. Kreis Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich
Einleitung: Insulinome treten meist als solitäre neuroendokrine Tumore des Pankreas auf. Auf Grund ihrer geringen Größe sind 10–27 % aller Insulinome trotz einer Vielzahl technischer Möglichkeiten nicht auffindbar. Unser Ziel war es, diejenige der invasiven und nicht invasiven diagnostischen Methoden mit der größten Trefferquote zur Detektion von Insulinomen zu ermitteln. Methode: Es wurden retrospektiv 6 Patienten mit Insulinomen und eine Patientin mit Nesidioblastose analysiert. Alle Patienten zeigten eine typische Whippel-Trias und pathologische Werte im 72 Stunden-Fastentest. Die präoperativen Ergebnisse des abdominalen Ultraschalls, CT, MRT, endoskopischer Ultraschalls (EUS), Somatostatinrezeptor-Szintigraphie (SRS), F[18]-DOPA-PET, portales Venensampling, intraoperativer Ultraschall mit Palpation wurden mit den postoperativen histologischen Ergebnissen verglichen. Ergebnisse: In 4 von 5 Fällen konnte mit Hilfe des portalen Venensampling mit selektiver Calciumglukonatstimulation das Insulinom richtig lokalisiert werden. Die explorativen Laparotomie lieferte in 2 von 4, das CT in 2 von 7 Fällen die Lage des Insulinoms. SRS und das MRT zeigten jeweils in 1 von 6 Fällen das Insulinom an, EUS in 1von 5 Fällen. Im Gegensatz dazu konnten der transabdominale Ultraschall sowie die PET- Untersuchung in 7 bzw. 3 Fällen nicht zur Ortsfindung beitragen. Die Nesidioblastose konnte nicht mit den gängigen Untersuchungsmethoden festgestellt werden. Im postoperativen histologischen Befund betrug die durchschnittliche Tumorgröße 1,7 cm (0,08–3,2 cm). Diskussion: In unserem Patientenkollektiv konnte die hohe Aussagekraft des portalen Venensampling mit selektiver Calciumglukonatstimulation gezeigt werden. Die explorative Laparotomie führte nur in 2 von 4 Fällen zur richtigen Lokalisation. Bei den nicht invasiven Untersuchungen sind CT, MR SRS und EUS vergleichbar. Literatur: Bassam A, et al. Worl J Gastroenterol 2008 February 7; 14(5):657–665; Irvin M Modlin, et al. CCCP, 2007; pp 76–85.
Rezidivierende Hypoglykämie im Erwachsenenalter – eine diagnostische Herausforderung (Fallbericht) Julia K. Mader*1, Gerlies Bock1, Martin Wagner2, Flavio Forrer3, Carolin Lackner4, Rupert H. Portugaller5, Peter Fickert2, Günter J. Krejs2, Thomas R. Pieber1 1
Endokrinologie und Stoffwechsel, Univ.-Klinik für Innere Medizin, Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich 2 Gastroenterologie und Hepatologie, Univ.-Klinik für Innere Medizin, Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich 3 3. Klinik für Nuklearmedizin, Universitätsspital Basel, Basel, Schweiz 4 Institut für Pathologie, Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich 5 Univ.-Klinik für Radiologie, Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich
Einleitung: Das Auftreten von rezidivierenden, spontanen Hypoglykämien im Erwachsenenalter kann durch das Vorhandensein eines Insulin sezernierenden Tumors bedingt sein, meist einem benignen Insulinom. Kasuistik: Im vorliegenden Fall wurde eine 50 jährige Patientin mit der klinischen Symptomatik eines Insulinoms vorstellig. Die Patientin berichtet über seit 18 Monate bestehende rezidivierende nüchtern Hypoglykämien bis 30 mg/dl, neuroglykopenische Symptome sowie die rasche Besserung auf orale Glukosegabe. Im selben Zeitraum kam es zu einer Gewichtszunahme von 12 kg. Der Fasten-
wkw
17–18/2010 © Springer-Verlag
test war positiv, Plasmaspiegel von Insulin und C-Peptid waren über die Norm erhöht, bei negativem Screening auf Sulfonylharnstoffe im Harn. Die primäre Lokalisationsdiagnostik (Abdomensono, EUS, CT mit Pankreasprotokoll, MR, Somatostatinrezeptor-Szintigraphie, DOPA-PET, Ca-stimuliertes Venensampling, diagnostische Laparotomie mit intraabdominellem Ultraschall und Palpation des Pankreas) konnte keine übereinstimmende Raumforderung aufzeigen. Die Symptomatik der Patientin war in weiterer Folge progredient mit Hypoglykämien bis <20 mg/dl und einem Grand-Mal-Anfall. Ein subselektives Portalvenensampling zeigte erhöhte Insulin- und C-Peptid-Werte im Cauda/Corpus-Bereich, eine experimentelle GLP1-Rezeptor-Szintigraphie bestätigte dies durch eine Mehrspeicherung in diesem Bereich. Eine erweiterte Pankreaslinksresektion wurde durchgeführt, histologisch zeigte sich eine Hyperplasie des Inselzellapparates, vereinbar mit adulter Nesidioblastose und mehrere Mikroadenome. Nach der Operation sistierten die Symptome, die Patientin verlor in 4 Monaten 10 kg an Gewicht. Schlussfolgerungen: Der hier vorliegende Fall zeigt, dass bei rezidivierenden, endogenen Hypoglykämien im Erwachsenenalter neben einem Insulinom differenzialdiagnostisch auch eine Nesidioblastose in betracht gezogen werden muss. Die Lokalisationsdiagnostik ist oft eine Herausforderung und die endgültige Diagnose kann erst histologisch gestellt werden.
Akuter Flankenschmerz bei M. Basedow Renate Haberl*, Franz Thaller, Christoph Wenisch Kaiser-Franz-Josef-Spital, 4. Medizinische Abteilung, Wien, Österreich
Ein bislang gesunder 56 jähriger Friseur wurde mit einem plötzlich einsetzenden kolikartigen Flankenschmerz links und mehrmaligem Erbrechen stationär aufgenommen. Bei fehlendem Ansprechen auf die analgetische Therapie wurde eine CT des Abdomens durchgeführt, die einen ausgeprägten Niereninfarkt links zeigte. Auffällig war außerdem ein bis dato nicht bekanntes tachykardes Vorhofflimmern mit einer Herzfrequenz von 150/min und ein ausgeprägter Exophthalmus und teigige Unterschenkelödeme beidseits. Im Labor zeigte sich eine massive Hyperthyreose (TSH <0,01 mU/l, ft3 4,81 μg/l, ft4 65,88 ng/l) mit positiven Thyreoglobulin-, Thyreoperoxidase- und TSH-Rezeptor-Antikörper wie bei Autoimmunhyperthyreose vom Typ M. Basedow. Die Sonographie zeigte eine Struma multinodosa, im Tc-Szintigramm kam unter Blockade mit Irenat nach Kontrastmittel-Exposition keine Schilddrüse zur Darstellung. Bei genauer Nachfrage ließ sich anamnestisch ein Gewichtsverlust sowie vermehrtes Schwitzen in den letzten Monaten vor Auftreten des akuten Ereignisses erheben, das den Patienten subjektiv allerdings nicht beeinträchtigte. Er strotzte nur so vor Energie und begann sogar mit einem Musikstudium neben seiner beruflichen Tätigkeit. In der Echokardiographie zeigte sich zusätzlich eine schwere Mitralinsuffizienz mit einer beträchtlichen Erhöhung im kleinen Kreislauf und eine mäßig eingeschränkte Pumpfunktion mit einer EF von 45 %. Unter ß-Blocker- und Digitalistherapie gelang eine Frequenzkontrolle des tachykarden Vorhofflimmerns. Bei annähernd normalen SD-Werten unter Thiamazol wurde der Patient mit subjektiv „weniger Elan“ nach Hause entlassen. Eine Strumektomie sowie eine kardiologische Evaluierung bezüglich Mitralklappenrekonstruktion sind geplant. Schlussfolgerung: Bei tachykardem Vorhofflimmern muss als Ursache insbesondere bei jungen Patienten immer eine Hyperthyreose ausgeschlossen werden. In unserem Fall wurde der Patient erst durch den wahrscheinlich embolisch bedingten Niereninfarkt subjektiv symptomatisch.
41. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Innere Medizin
A7
abstracts
Vitamin D Supplementierung bei Frauen mit PCOS Einfluss auf metabolische und endokrine Parameter Elisabeth Wehr*, Thomas R. Pieber, Barbara Obermayer-Pietsch Medizinische Universität Graz, Univ.-Klinik für Innere Medizin, Graz, Österreich
Hintergrund: Frauen mit Polycystischem Ovar Syndrom (PCOS) sind häufig von metabolischen Problemen, v.a. von Insulinresistenz, betroffen. Vitamin D scheint in der Entwicklung der Insulinresistenz eine wichtige Rolle zu spielen. Das Ziel dieser Studie war es daher, den Effekt einer Vitamin D-Supplementierung auf metabolische und endokrine Parameter bei Frauen mit PCOS zu untersuchen. Methoden: 57 Frauen mit PCOS wurden in die Studie eingeschlossen, diese erhielten 20.000 IE Cholecalciferol (Vitamin D3) wöchentlich für einen Zeitraum von 24 Wochen. Anthropometrische Messungen, orale Glucosetoleranztests sowie endokrine Parameter wurden zu Beginn (Visite 1), nach 12 Wochen (Visiste 2) und nach 24 Wochen (Visite 3) bestimmt. Ergebnisse: 46 Frauen beendeten die Studie. Es kam zu einem signifikanten Anstieg der 25-Hydroxy-Vitamin D3 (25[OH]D) Spiegel von 28.0 ± 11.0 ng/ml zu Beginn auf 51.3 ± 17.3 ng/ml (Visite 2) und 52.4 ± 21.5 ng/ml (Visite 3) (p < 0,001). Die Vitamin D-Supplementierung führte zu einem signifikanten Abfall der Nüchtern- und stimulierten Werte von Glucose und C-Peptid nach Vitamin D-Supplementierung. Weiters wurde ein signifikanter Abfall der Triglyceridund Östradiol-Spiegel nach Vitamin D-Supplementierung beobachtet, wohingegen die Spiegel von Cholesterin und LDL anstiegen. Es kam zu keiner Veränderung von Androgenen oder SHBG. Bei der Visite 2 berichteten 14 von 46 Frauen (30,4 %), die zu Beginn an Oligo- oder Amenorrhoe litten, von einer Verbesserung des Zyklus, bis zu Visite 3 kam es bei 23 von 46 Frauen (50 %) zu einer Normalisierung der Menses. 16 Frauen gaben einen unerfüllten Kinderwunsch bei Visite 1 an, bei 4 dieser Frauen kam es zu einer Schwangerschaft. Diskussion: Vitamin D-Supplementierung bei Frauen mit PCOS könnte zu einer Verbesserung metabolischer Parameter sowie der Fertilität führen. Weitere randomisierte Placebo-kontrollierte Studien sind erforderlich, um unsere Ergebnisse zu bestätigen.
Familiärer Diabetes, Schwerhörigkeit und Nephropathie in Folge einer Punktmutation der mitochondrialen DNA – ein Fallbericht Martin Windpessl*1, Reginald Bittner2, Manfred Wallner1, Josef Thaler1
Ergebnis: Molekulargenetisch gelang der Nachweis der Punktmutation m.3243A>G und somit die Diagnose eines MIDDs. Diskussion. Etwa 1,5 % aller Diabetesfälle beruhen auf mitochondrialen Gendefekten. Zeigen sich (subklinische) Hinweise auf Schwerhörigkeit oder andere Organmanifestationen (renal, neuromuskulär, kardial, gastrointestinal), sollte – insbesondere bei schlanken Patienten - an mitochondrialen Diabetes gedacht und eine genetische Untersuchung veranlasst werden. Neben Konsequenzen hinsichtlich Screening und genetischer Beratung bestehen weitere Implikationen bezüglich therapeutischer Maßnahmen.
Rekombinantes Parathormon bei therapieresistentem postoperativem Hypoparathyroidismus Patrick Dinkhauser*, Christoph Heibl, Bernhard Stadler, Peter Knoflach Klinikum Wels-Grieskirchen, I. Interne Abteilung, Wels-Grieskirchen, Österreich
Einleitung: Der Hypoparathyroidismus nach vorangegangener Thyroidektomie ist eine der häufigsten Ursachen einer postoperativen Hypocalcämie. Momentan besteht die Standardtherapie aus der Substitution von Calcium und Vitamin D3. In seltenen Fällen reicht diese Behandlung nicht aus. Ein synthetisch hergestelltes, rekombinantes humanes Parathormon stellt in dieser Situation einen möglichen Therapieansatz dar. Kasuistik: Ein 50-jähriger männlicher Patient präsentiert sich 8 Tage nach Thyroidektomie mit einer schwer symptomatischen Hypocalcämie (Calcium im Serum: 1,43 mmol/l; Normwert: 2,10 – 2,70 mmol/l). Zu diesem Zeitpunkt bestand die Therapie aus oraler Calcium und Vitamin D3-Substitution. Auch die folgende höchstdosierte parenterale Gabe von Calcium in Kombination mit der Maximaldosis von Calcitriol sowie Magnesium und einem Thiaziddiuretikum zeigte keine Besserung der Symptomatik und hatte keinen Einfluss auf den Serumcalciumspiegel (Abfall bis auf 1,16 mmol/l). Erst durch den Einsatz des rekombinanten Parathormons Teriparatid war es uns möglich, eine Normalisierung des Calciumspiegels und eine Symptomfreiheit des Patienten zu erreichen. In den bisherigen Verlaufskontrollen war der Patient stets beschwerdefrei und das Serumcalcium niedrig-normal. Schlussfolgerungen: Das rekombinante Parathormon Teriparatid ist eine effektive und sichere Behandlungsoption bei Patienten mit postoperativem Hypoparathyroidismus, welche auf eine herkömmliche Substitutionsbehandlung mit Calcium und Vitamin D3 nicht ansprechen.
1
Klinikum Wels-Grieskirchen, Abteilung für Innere Medizin 4, Wels-Grieskirchen, Österreich 2 Zentrum für Anatomie und Zellbiologie, Medizinische Universität Wien, Wien, Österreich
Einleitung: Mitochondriale Gendefekte wurden erstmals 1988 mit humanen Erkrankungen assoziiert. Vier Jahre später wurde ein Syndrom erstbeschrieben, dem eine Punktmutation auf Position 3243 der mitochondrialen DNA zugrunde liegt. Die Leitsymptome dieser Multisystemerkrankung sind Diabetes und Schwerhörigkeit, was sich im Namen „Maternally Inherited Diabetes and Deafness (MIDD)“ widerspiegelt. Fast alle Patienten sind norm – oder untergewichtig. Kasuistik: Eine 37 jährige schlanke Patientin wurde wegen persistierender Proteinurie (1 g/24 h) an unserer Nierenambulanz vorgestellt. Das Serumkreatinin lag bei 1,2 mg/dl. Die diabetische Mutter war als Peritonealdialysepatientin bekannt und seit einigen Jahren mit Hörgeräten versorgt. Histologisch hatte sich bei ihr eine fokalsegmentale Glomerulosklerose gefunden. Nachdem die Tochter im Verlauf Schwerhörigkeit und eine eingeschränkte Glukosetoleranz entwickelte, wurde an die Möglichkeit einer Mitochondriopathie als Krankheitsursache gedacht.
A8
41. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Innere Medizin
New and old criteria for the diagnosis of diabetes mellitus in patients with coronary artery disease Philipp Rein*1,2,3, Christoph Saely1,2,3, Stefan Beer1,2,3, Alexander Vonbank1,2,3, Christian Boehnel1,3, Vlado Jankovic1,3, Heinz Drexel1,2,3,4 1
VIVIT-Institute, Feldkirch, Österreich Academic Teaching Hospital Feldkirch, Department of Medicine and Cardiology, Feldkirch, Österreich 3 Private University of the Principality of Liechtenstein, Triesen, Liechtenstein 4 Drexel University College of Medicine, Philadelphia, PA, USA 2
Introduction: Recently, an International Expert Committee concluded that hemoglobin A1c (HbA1c) may be a better means of diagnosing diabetes than glucose levels. A diagnosis of diabetes was recommended with HbA1c ≥6.5%. Data on the concordance of new and old criteria for the diagnosis of diabetes are very scarce; no data at all are available for patients with coronary artery disease (CAD). © Springer-Verlag
17–18/2010 wkw
abstracts
Methods: We consecutively enrolled 1124 Caucasian patients with angiographically proven CAD who did not have previously known diabetes. An oral glucose tolerance test (oGTT) was performed in all patients. Results: From the patients with diabetes according to the new diagnostic criterion HbA1c ≥6.5% (n = 110), 58 (53%) fulfilled the WHO glucose criteria for diabetes, 13 (12%) had impaired glucose tolerance (IGT), 26 (24%) impaired fasting glucose (IFG), and 13 (12%) normal fasting glucose (NFG). Conversely, the HbA1c ≥6.5% criterion was fulfilled in 58 patients (63%) with diabetes according to WHO criteria, in 13 patients (11%) with IGT, in 26 patients (8%) with IFG, and in 13 patients (2%) with NFG. Compared to the standard of WHO criteria, the proposed HbA1c ≥6.5% for the diagnosis of diabetes had a sensitivity of 63% and a positive predictive value of 53% for detecting previously undiagnosed diabetes, whereas specificity and negative predictive value were 95% and 97, respectively. Conclusions: The recently recommended HbA1c criterion for the diagnosis of diabetes among CAD patients is higly specific but not sensitive. This might strongly limit its use as a screening tool for identifying individuals with diabetes.
Roles of the metabolic syndrome, HDL cholesterol, and coronary atherosclerosis in subclinical inflammation Philipp Rein*1,2,3, Christoph Saely1,2,3, Stefan Beer1,2,3, Alexander Vonbank1,2,3, Christian Boehnel1,3, Vlado Jankovic1,3, Heinz Drexel1,2,3,4 1
VIVIT-Institute, Feldkirch, Österreich Academic Teaching Hospital Feldkirch, Department of Medicine and Cardiology, Feldkirch, Österreich 3 Private University of the Principality of Liechtenstein, Triesen, Liechtenstein 4 Drexel University College of Medicine, Philadelphia, PA, USA
Introduction: Recently, important international societies including IDF, NHLBI, and AHA have put forth a novel consensus definition of the metabolic syndrome (MetS) in order to harmonize its use in clinical practice. This new MetS definition allows both the IDF and the NCEP-ATP III cutoffs for the diagnosis of a large waist in Caucasians. Its power to predict the incidence of type 2 diabetes (T2DM) is unknown. Methods: We prospectively recorded the incidence of T2DM over 8 years in a population of 506 consecutive non-diabetic Caucasian patients undergoing coronary angiography for the evaluation of stable coronary artery disease. Results: At baseline, 49.8% (n = 252) of our patients had the MetS according to the novel criteria when the lower IDF waist cutoffs (≥94 cm in men and ≥80 cm in women) were used and 39.7% (n = 201) when the NCEP-ATP-III waist cutoffs (≥102 cm in men and ≥88 cm in women) were applied. During the follow-up period, T2DM was newly diagnosed in 107 patients; the incidence rates of T2DM significantly increased from subjects without the MetS over the intermediate group who had the MetS with the lower IDF waist cutoffs to patients who had the MetS also when the more selective NCEP- ATP-III waist cutoff values were aplied (13.8%; 15.7%; 31.8%; p trend <0.001). Even after multivariable adjustment T2DM risk was significantly higher in patients with a MetS diagnosis based on the more selective NCEPATPIII waist cutoffs than in the intermediate group (odds ratio 2.54 [1.12–5.73]; p = 0.025). Conclusions: We conclude that the 8-year incidence of diabetes in non-diabetic patients undergoing coronary angiography who meet the novel MetS criteria is very high, especially when the more selective NCEP ATP-III waist circumference cut-off values are applied.
2
Introduction: The metabolic syndrome (MetS) and coronary artery disease (CAD) frequently coincide; their individual contribution to inflammation is unknown. Methods: We enrolled 1010 patients undergoing coronary angiography; coronary stenoses ≥50% were considered significant; the MetS was defined according to AHA revised NCEP-ATP-III criteria. Results: CRP did not differ between patients with significant CAD and subjects without significant CAD (p = 0.706), but was significantly higher in MetS patients than in those without MetS (p < 0.001). The MetS criteria low HDL-C (p < 0.001), large waist (p < 0.001), high glucose (p < 0.001), and high blood pressure (p = 0.016) but not the high triglycerides (p = 0.352) proved associated with CRP. When all MetS traits were considered simultaneously, only low HDL-C proved independently associated with CRP (F = 44.19; p < 0.001). Conclusions: CRP is strongly associated with the MetS but not with coronary atherosclerosis. The association of the MetS with subclinical inflammation is driven by the low HDL-C feature.
Prediction of type 2 diabetes in angiographied coronary patients with the novel metabolic syndrome definition: the importance of waist circumference Christoph Saely*1,2,3, Alexander Vonbank1,2,3, Philipp Rein1,2,3, Stefan Beer1,2,3, Tobias Gansch1, Susanne Greber1, Heinz Drexel1,2,3,4 1
VIVIT-Institute, Feldkirch, Österreich Academic Teaching Hospital Feldkirch, Department of Medicine and Cardiology, Feldkirch, Österreich 3 Private University of the Principality of Liechtenstein, Triesen, Liechtenstein 4 Drexel University College of Medicine, Philadelphia, PA, USA 2
wkw
17–18/2010 © Springer-Verlag
The presence of CAD significantly modulates the diabetes risk conferred by the TCF7L2 rs7903146 variant Christoph Saely*, Axel Muendlein, Simone Geller-Rhomberg, Gudrun Sonderegger, Philipp Rein, Thomas Winder, Stefan Beer, Alexander Vonbank , Heinz Drexel VIVIT-Institute, Feldkirch, Österreich
Introduction: Genetic variant rs7903146 in the transcription factor 7-like 2 (TCF7L2) gene has been consistently associated with type 2 diabetes (T2DM) in several studies. It is unknown whether it confers the same amount of diabetes risk in patients with CAD as in patients who do not have CAD. Methods: We therefore performed genotyping of variant rs7903146 in a large cohort of 1650 consecutive Caucasian patients undergoing coronary angiography for the evaluation of established or suspected CAD. At angiography, significant CAD was diagnosed in the presence of significant coronary stenoses with lumen narrowing of ¡Ý50%. The association between rs7903146 and T2DM was evaluated in an additive genetic model. Results: Variant rs7903146 was significantly associated with the presence of T2DM in the total study cohort (adjusted odds ratio (OR) = 1.38 [1.15–1.65]; p < 0.001). Also, diabetes duration significantly (p = 0.024) increased from the CC over the CT to the TT genotype (7.7¡À8.6, 8.1¡À7.3, and 9.2¡À6.8 years). When patients with CAD (n = 950) were analyzed separately from those without significant CAD, the association between variant rs7903146 and T2DM was strongly significant in patients with significant CAD (adjusted OR = 1.59 [1.26–2.00]; p<0.001), but not in subjects who did not have significant CAD (OR = 1.04 [0.77–1.40]; p = 0.807). Variant rs7903146 was also significantly associated with diabetes duration in individuals with CAD (7.9¡À8.8, 8.9¡À7.4, and 9.3¡À6.8 years for the CC, CT, and TT genotype, respectively, p = 0.018), but not in patients without significant CAD (p = 0.718). An interaction term CAD × rs7903146 was significant (p = 0.018), indicating a significantly stronger impact of the 41. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Innere Medizin
A9
abstracts
polymorphism on T2DM risk in patients with significant CAD than in subjects without significant CAD. Conclusion: We conclude that the presence of CAD significantly modulates the diabetes risk conferred by the TCF7L2 rs7903146 variant.
Gastroenterologie Diagnostik der Laktoseintoleranz - Vergleich des genetischen Tests für den primär adulten Laktasemangel mit dem Laktose-H2-Atemtest Teresa Ederer*, Hermann Toplak, Barbara Obermayer-Pietsch, Heinz Hammer, Christoph Högenauer* Univ.-Klinik Innere Medizin, Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich
Einleitung: Die klinische Standardmethode für die Testung der Laktoseintoleranz ist bislang der Laktose-H2-Atemtest. Dieser Test ist sehr zeitaufwendig und seine Sensitivität und Spezifität sind eingeschränkt. Genetisch ist ein SNP -13910 kb stromaufwärts des Laktasegens mit dem primär adulten Laktasemangel assoziiert und wird zunehmend zur klinischen Diagnose der Laktoseintoleranz eingesetzt. Die Fragestellung der aktuellen Untersuchung war ein Vergleich dieser Tests im klinischen Routinebetrieb. Methoden: Bei 205 Patienten wurde der H2-Atemtest mit 50 g Laktose durchgeführt und ein Anstieg des H2 um 20 ppm als positiv gewertet. Zusätzlich wurden Symptome einer Laktoseintoleranz erhoben. Aus Leukozyten gewonnene DNA wurde mittels PCR-RFLP auf den Genotyp des 13910 T>C SNP untersucht. Patienten mit diskrepanten Testergebnissen wurden weiter abgeklärt. Ergebnisse: Von 205 Patienten hatten 63 einen positiven Gentest (CC-Genotyp), davon hatten 59 (94 %) auch einen positiven LaktoseH2-Atemtest. 142 Patienten hatten einen negativen Gentest (TC- oder TT-Genotyp), von diesen zeigten 124 (87 %) ein negatives Ergebnis im Atemtest. Bei vier Patienten mit positivem Gentest zeigte sich ein negativer Atemtest, drei davon auch ohne Symptome nach Laktoseeinnahme. 18 Patienten (13 %) mit negativem Gentest hatten einen positiven Atemtest, 9 davon berichteten über Symptome nach Laktosegabe. Bei zwei dieser Patienten wurde eine Zöliakie als sekundärer Laktasemangel festgestellt. Der Anteil an Patienten mit Symptomen nach Laktoseingestion war bei positivem Gen- (84 %) und positivem H2-Atemtest (79 %) fast ident. Schlussfolgerungen: Es besteht eine sehr gute Übereinstimmung zwischen Gen- und Atemtest. Allerdings kann der Gentest einen sekundären Laktasemangel nicht ausschließen und gibt keine Informationen über Symptome nach Laktosegabe. Der genetische Test mit anschließendem Versuch einer laktosefreien Diät ist jedoch eine diagnostische Alternative bei Verdacht auf primären Laktasemangel.
Reduction of serum leptin levels during antiviral treatment with peginterferon and ribavirin in patients with chronic hepatitis C Csilla Putz-Bankuti*1, Tatjana Stojakovic2, Hubert Scharnagl2, Bernd Bauer3, Hannelore Pock1, Michael Trauner1,4, Rudolf Stauber1 1
Univ.-Klinik für Innere Medizin, Klinische Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Graz, Österreich 2 Klinisches Institut für Medizinische und Chemische Labordiagnostik, Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich 3 Klinische Abteilung für Innere Medizin, Landeskrankenhaus Hörgas, Gratwein, Österreich 4 Klinische Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Univ.-Klinik für Innere Medizin III, Medizinische Universität Wien, Wien, Österreich
Background and aims: Elevated triglyceride levels during interferon treatment of chronic hepatitis C (CHC) have been repeatedly demonstrated but the mechanism for this change is still unknown. The aims of our prospective study were to investigate the effects of antiviral treatment with peginterferon (pegIFN) plus ribavirin on serum adipokine levels, insulin resistance and lipid status in patients with CHC. Methods: Fifty-three treatment-naïve patients were treated with pegIFN alpha 2a (180 μg weekly; n = 26) or alpha 2b (1.5 μg/kg weekly; n = 27) plus ribavirin (weight-based dosing). We measured levels of leptin, adiponectin, body mass index (BMI), insulin resistance (HOMA IR), detailed lipid profile and HCV RNA at baseline and during antiviral treatment (week 4, week 12). Continuous clinical and biochemical variables were analysed by repeated measures analysis of variance. Results: After 4 and 12 weeks of treatment, leptin concentrations were significantly reduced (–12%, P = 0.006 and –21%, P = 0.001, respectively) and adiponectin to leptin ratio was significantly increased (+49%, P = 0.004 and +53%, P = 0.016, respectively) compared to baseline. In contrast the adiponectin concentration remained unchanged. After 12 weeks of treatment, BMI was lowered by 3% (P = 0.002), total cholesterol, LDL cholesterol, and HDL cholesterol were reduced (–15%, –19%, and –25%, respectively; P < 0.001), triglyceride levels increased (+45%, P < 0.001) whereas HOMA IR was not affected. Analysis according to virological treatment response at week 12 revealed no differences between responders and non-responders. Likewise, separate analyses in the subgroup of patients with HCV GT1 infection yielded similar results compared to the whole study population. Conclusions: The present study revealed a significant reduction of leptin levels and an increase of the adiponectin to leptin ratio during antiviral treatment with pegIFN plus ribavirin. The relation of these adipokine changes to the observed alterations of the serum lipid profile and to virological response requires further research.
Akute Hepatitis als Folge einer Kontamination eines Nahrungsergänzungsmittels mit Zytotoxin-bildenden Bacillus Spezies Elisabeth Krones*1, Emina Halilbasic1, Andrea Grisold2, Robert Krause3, Michael Trauner4, Peter Fickert1, Gernot Zollner1 1
Univ.-Klinik für Innere Medizin Graz, Klinische Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Graz, Österreich 2 Institut für Hygiene, Mikrobiologie und Umweltmedizin, Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich 3 Univ.-Klinik für Innere Medizin Graz, Klinische Abteilung für Pulmonologie, Graz, Österreich 4 Univ.-Klinik für Innere Medizin III, Klinische Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Medizinische Universität Wien, Wien, Österreich
A10
41. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Innere Medizin
© Springer-Verlag
17–18/2010 wkw
abstracts
Einleitung: Nahrungsergänzungsmittel erfreuen sich zunehmender Beliebtheit und werden gehäuft als Auslöser hepatotoxischer Reaktionen identifiziert. Das Auftreten einer akuten Hepatitis durch Kontamination eines Nahrungsergänzungsmittels mit Toxin-produzierendem Bacillus subtilis wurde bisher in zwei Fällen beschrieben (Stickel et al, J Hepatol 2009). Fallbeschreibung und Methoden: Eine 23-jährige Patientin präsentierte sich mit Ikterus (Bilirubin 5,4 mg/dL) und Juckreiz im Rahmen einer akuten Hepatitis (ALT 2377 U/L) nach der Einnahme eines Nahrungsergänzungsmittels. Eine virale oder autoimmune Hepatitis, vaskuläre und metabolische Lebererkrankungen sowie die Einnahme hepatotoxischer Substanzen wurden ausgeschlossen. Zur Abklärung der möglichen Ätiopathogenese wurden die Kapseln des Nahrungsergänzungsmittels unter sterilen Bedingungen geöffnet und der Inhalt unter aeroben und anaeroben Bedingungen auf Blutagar kultiviert. Die Identifizierung der nachgewiesenen Bacillus spp. erfolge mit 16S rRNA Sequenzierung und MALDI-TOF-MS. Die Zytotoxizität der Isolate wurde in vitro auf HepG2 Zellen mittels MTT-Assay überprüft. Ergebnisse: Der Kausalzusammenhang zwischen Hepatitis und Einnahme des Nahrungsergänzungsmittels wurde mit einem für hepatotoxische Arzneimittelreaktionen gebräuchlichem Scoring System hergestellt. In den Kapseln wurden 6 verschiedene Bacillus spp. identifiziert. Der Überstand der Kultur zweier Bacillus spp. wies im MTT-Assay eine ausgeprägte Toxizität auf HepG2 Zellen auf, während die übrigen Stämme keinerlei Zellschädigung verursachten. Die Identifikation der zwei zytotoxischen Stämme ergab Bacillus cereus und Bacillus subtilis/velezensis/amyloliquefaciens, wobei letzterer nicht eindeutig weiter differenziert werden konnte. Schlussfolgerung: Bakterielle Kontaminationen mit Bacillus spp. könnten eine der Ursachen für hepatotoxische Reaktionen auf Nahrungsergänzungsmittel darstellen und sollten bei entsprechender Vorgeschichte dahingehend abgeklärt werden.
Säureingestion in suizidaler Absicht: Fallbericht Christian Csillag*1, Gerald Lohr1, Christine Kapral1, Christian Luft2, Herwig Jülg2, Friedrich Wewalka1, Bernhard Überall1, Kurt Lenz1 1 2
Barmherzige Brüder Linz, Innere Medizin, Linz, Österreich Barmherzige Brüder Linz, Radiologie, Linz, Österreich
Ein 45a Mann wird nach Einnahme von 600 ml WC Reiniger (10 % HCl in suizidaler Absicht) auf der Intensivstation aufgenommen. Bei Aufnahme klagte der Patient über starke retrosternale Schmerzen und diffusen Bauchschmerzen. Es bestand weiters ein ausgeprägter inspiratorischer Stridor. In den Befunden zeigte sich eine Leukozytose, sowie eine ausgeprägte metabolische Azidose (pH 7,19). Aufgrund der mechanisch bedingten Atemnot musste der Patient orotracheal intubiert und maschinell beatmet werden. Lokal bestand eine ausgeprägte Schwellung des gesamten Hypopharynx. Im Abdomen CT fanden sich massive Wandverdickungen des Ösophagus, Magen, Duodenum und proximales Ileum, ohne Hinweise für eine Perforation. Endoskopisch zeigten sich entzündliche Veränderungen mit Fibrinbelägen im gesamten Ösophagus, der Magen war mit einer tiefgrüne bläuchlichen Schicht (WC Reiniger) bedeckt, nach Abspülen zeigte sich eine massive entzündete leicht blutende Schleimhaut. Es wurde eine antibiotische Abschirmung mit Ciproxin und Dalazin, sowie eine hochdosierte PPI Therapie sowie Sucralfat lokal begonnen. Zum Ausgleich der metabolischen Azidose wurde NaBik verabreicht. In der Folge wurde auch Cortison i.v. gegeben, aufgrund der unverändert ausgeprägten Hypopharynxschwellung, wurde am Tag 11 eine perkutane Tracheotomie durchgeführt. Bei Kontrollendoskopien zeigten sich im Ösophagus nur mehr mäßigradige Veränderungen bei noch massiven Ulcerationen im Magen und Duodenum. Es traten wiederholt Blutungen auf, die interventionell gestillt werden wkw
17–18/2010 © Springer-Verlag
konnten. Als Folge trat eine zunehmende narbige Stenose im Pylorus auf. Am Tag 18 wurde mit dem Kostaufbau begonnen, am Tag 23. erfolgte die Transferierung an die Psychiatrie. In weiterer Folgen musste die Stenose auswärts mehrmals dilatiert werden, wobei aufgrund einer Perforation schließlich eine subtotale Gastrektomie notwendig wurde. Schlussfolgerung: Schwere Säureverätzungen führen einerseits zu respiratorischen Problemen im Rahmen eines ausgeprägten Hypopharynxödems, die Veränderungen im Bereich des Ösophagus sind im Vergleich zu Laugeningestionen eher gering. Allerdings kommt es zu massiven Veränderungen im Bereich des Magenausgangs, die narbig ausheilen und zu schweren Stenose führen können. Wie im vorliegenden Fall gezeigt, kann auch eine Cortisontherapie diese Narbenbildung nicht verhindern.
Comparison of Liver Stiffness Assessment by Fibroscan® and Acoustic Radiation Force Impulse Imaging® for the evaluation of liver fibrosis and cirrhosis Arnulf Ferlitsch*, Petra Salzl, Thomas Reiberger, Monika Homoncik, Berit Payer, Bernadette Schwengerer, Markus Peck-Radosavljevic Innere Medizin III, Medizinische Universität Wien, Wien, Österreich
Background: Staging of liver fibrosis is an essential part in the management of chronic liver disease. Invasive screening tests like liver biopsy, hepatic venous pressure gradient (HVPG) measurement and Upper-GI-Endoscopy have a significant burden on patients. We compared two different noninvasive methods of liver stiffness measurement (LSM), Transient Elastography (TE; FibroScan®) and Acoustic Radiation Force Impulse Imaging (ARFI; ACUSON Siemens 2000®), with HVPG and histology. Methods: Forty-eight patients (mean age 53 ± 13) with different etiologies of chronic liver diseases were included. Liver cirrhosis (F4) and fibrosis (≥F1) was histologically diagnosed in 75.0% and 22.9%, respectively. Clinically significant portal hypertension (CSPH; HVPG ≥ 10 mmHg) was present in 56.2%. Results: Invalid results of TE and ARFI were obtained in 14 patients (29.2%) and 1 patient (2.1%), respectively, because of ascites and obesity (BMI 29.00 vs. BMI 25.57; p < 0.05) HVPG correlated significantly with TE (r = 0.754; p < 0.01) and ARFI (r = 0.709; p < 0.01). Furthermore, TE correlated significantly to ARFI (r = 0.757, p < 0.01). Patients with CSPH had significantly higher LSM via TE (47.03 kPa vs. 15.92 kPa; r = 0.649; p < 0.01) and via ARFI (2.92 m/s vs. 1.91 m/s; r = 0.497; p < 0.01) Area under the receiver operating curve (AUROC) for diagnosis of CSPH was 0.896 (CI 0.791–1.001; p < 0.01) for TE and 0.874(CI 0.7480–0.999; p < 0.01) for ARFI. Patients with cirrhosis had significantly higher LSM with TE (42.6 kPa vs. 8.0 kPa; r = 0.806; p < 0.01) and with ARFI (2.75m/s vs. 1.48m/s; r = 0.536; p < 0.01) than patients with fibrosis. AUROC for diagnosis of cirrhosis was 0.955 (CI 0.891–1.018; p < 0.01) for TE and 0.849 (CI 0.703–0.995; p < 0.01) for ARFI. Mean HVPG in cirrhosis was 16.32 ± 8.81mmHg compared to 3.00 ± 1.63 mmHg in non-cirrhotic patients. For diagnosing cirrhosis, a cut-off value of 16.0 kPa for TE shows a sensitivity of 86 %, a specificity of 100% (PPV 100%; NPV 69%). A cut-off value of 1.71 m/s for ARFI shows a sensitivity of 91%, a specificity of 82% (PPV 94%; NPV 80%). Conclusion: Both TE and ARFI correlated with HVPG and showed a similar performance for the evaluation of CSPH. TE may be superior to ARFI for the diagnosis of liver cirrhosis. Possible advantages of ARFI are superior feasibility in obese patients and patients with ascites.
41. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Innere Medizin
A11
abstracts
Prävalenz und diagnostische Leistung erhöhter IgG4 Werte in Patienten mit Lebererkrankungen Livia Dorn*, Heinz Zoller, Ivo Graziadei, Wolfgang Vogel Univ.-Klinik für Innere Medizin II, Innsbruck, Österreich
Immunglobulin G Subklasse 4 (IgG4) assoziierte Cholangiopathie und IgG4-assozierte Autoimmun-Pankreatitis sind zunehmend anerkannte Entitäten. Zur Bestimmung der Prävalenz und diagnostischen Leistung erhöhter IgG4 Werte in Patienten an Hepatologischen Kliniken wurden Immunoglobuline und Subklassen in 1409 Patienten fortlaufend bestimmt. Das Vorkommen der IgG4 Erhöhungen lag bei 23 %, davon zeigten 7,2 % der Patienten IgG4-Werte über 200 mg/dl. Die häufigste Diagnose dieser Gruppe war eine Leberzirrhose, jedoch konnten in nur 6 dieser 101 Patienten eine IgG4 Krankheit nachgewiesen werden (5 Patienten mit IgG4 assoziierter Cholangiopathie und 1 Patient mit IgG4 assoziierter Pankreatitis). Demzufolge beträgt die Prävalenz der IgG4-Cholangiopathie 5 % und 1 % bei der IgG4-Pankreatitis bei Patienten mit IgG4 > 200 mg/dl. Zusammenfassend sind erhöhte IgG4 Serumkonzentrationen nicht spezifisch und häufig in Patienten mit Leberzirrhose zu finden, während hier eine hervorragende Korrelation des Total-IgG zu erkennen ist. Durch Ausschluss der Patienten mit erhöhtem Total-IgG konnte keine Spezifitätssteigerung für IgG4 erzielt werden.
B-PREDICT Studie (“Burgenland gegen Dickdarmkrebs”): 6-Jahresdaten des ScreeningProgramms zur Prävention von kolorektalen Neoplasien mittels immunologischem Stuhltest im Burgenland Gernot Leeb*1, Andreas Leodolter2, Gerald Haidinger3, Christian Vutuc3, Gerhard Böhm4, Felix Stockenhuber1, Karl Mach 1 1
A.ö. KH Oberpullendorf, Innere Medizin, Oberpullendorf, Österreich Innere Klinik, Sana-Klinikum Remscheid, Remscheid, Deutschland 3 Abteilung für Epidemiologie, Zentrum für Public Health, Medizinische Universität Wien, Wien, Österreich 4 A.ö. KH Oberwart, Pathologie, Oberwart, Österreich 2
Einleitung: Ziel = Senkung der Inzidenz von kolorektalen Karzinomen. Zielgruppe = gesamte Population des Burgenlandes zwischen 40 und 80 a. Screening durch iFOBT. Bilanz: Untersuchungsergebnisse aus 6 Jahren. Methodik: Start von B-PREDICT (Burgenland PREvention trial of colorectal cancer Disease with ImmunologiCal Testing, “Burgenland gegen Dickdarmkrebs”) 2003, Zielgruppe = 145.000 Personen jährlich, bis 2008 698.951 Teströhrchen ausgegeben, 234.808 an praktische Ärzte retourniert, jährliche Teilnahmerate: 33,6%, Analyse bis 2009 durch qualitatives Testsystem, seit 2010 durch quantitatives System. Ergebnisse: Personen mit mindestens einer Teilnahme >50 %. 20,968 (8,9 %) positive Testergebnisse, 65 % der Positiven im Jahr der Teilnahme koloskopiert, 75 % im gesamten Zeitraum zumindest einmal untersucht, 208 Personen mit der Diagnose Karzinom, 139 mit hochgradiger Zellatypie, 4,478 Personen mit Polypen, 1,648 Träger von Hochrisikopolypen, 2014 Personen mit Adenomen Schlussfolgerung: Zentrale Weichenstellungen: Umstellung auf ein quantitatives Testsystem, Zusammenarbeit mit der ÖGGH hinsichtlich Qualitätszertifizierung sämtlicher Endoskopiker im extraund intramuralen Bereich, standardisierte Dokumentation.
A12
41. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Innere Medizin
Der Pfortaderdruck korreliert mit erhöhter intestinaler Permeabilität und dem Auftreten von anti-Gliadin Antikörper Thomas Reiberger*, Arnulf Ferlitsch, Berit Anna Payer, Markus Peck-Radosavljevic, Harald Vogelsang Medizinische Universität Wien, Klinik für Innere Medizin III, Abteilung für Gastroenterologie & Hepatologie, Wien, Österreich
Einleitung: Bei portaler Hypertension (PHT) kann es zu erhöhter intestinaler Permeabilität kommen. Methodik: Patienten mit Ösophagusvarizen mit sequentiellen Lebervenendruck (HVPG) Messungen zur Einstellung auf Propranolol-Therapie zur Primär-(PP) oder Sekundär-(SP) Prophylaxe einer Ösophagusvarizenblutung wurden inkludiert. Die gastroduodenale Permeabilität wurde mittels Saccharose und die intestinale Permeabilität mittels Laktulose/Mannitol Ratio im SLM Test bestimmt. Zusätzlich wurden Anti-Gliadin (Indikator für GI-Permeabiltät von Peptiden) und Anti-Endomysiale (Marker für Zöliakie) Antikörper bestimmt. Ergebnisse: 34 Patienten wurden inkludiert (m/w: 26/8; Alter: 52 ± 8 Jahre; PP/SP: 25/9). Der HVPG war bei PP Patienten signifikant niedriger (19 ± 4 mmHg) als bei SP Patienten (25 ± 6 mmHg; p = 0,0002). PP Patienten zeigten erhöhte Saccarose Urin Werte als SP Patienten (25 ± 29 vs. 20 ± 6 mg/dL; p = 0,046). Es bestand eine signifkante Korrelation zwischen HVPG und intestinaler Permeabilität (R = 0,504; p = 0,002). Eine erhöhte gastroduodenale Permeabilität wurde bei 68 % (23/34) und eine erhöhte intestinale Permeabiltät bei 56 % (19/34) nachgewiesen. Ein großer Anteil der Patienten hatte erhöhte anti-Gliadin Spiegel (IgA: 39 %; IgG: 21 %), während bei keinem Patienten anti-endomysiale Antikörper detektiert wurden. 19 Patienten mit HVPG Follow-Up Messungen unter Propranolol zeigten einen signifikanten Abfall der Urin-Saccharose Konzentration (p = 0,052) und des intestinalen Permeabilitätsindex (p < 0,010) im Vergleich zur Erstmessung. Es bestand eine annähernd signifkante Korrelation zwischen der Abnahme im HVPG unter Propranolol und der Abnahme der Urin-Saccharose Konzentration. (R = 0,424; p = 0,089) und der Verringerung des Permabilitätsindex (R = 0,479; p = 0,379). Schlussfolgerungen: Patienten mit PHT leiden oft unter erhöhter gastrointestinaler Permabilität, wie wir mittels SLM Test und hohen anti-Gliadin Spiegel zeigen konnten. Dieses Phänomen könnte bei einigen Komplikationen von Patienten mit Leberzirrhose (bakterielle Translokation, SBP, Malnutrition, etc.) eine Rolle spielen. Eine Therapie mit Propranolol könnte durch eine HVPG-Senkung die erhöhte intestinale Permeabilität verringern und somit helfen, Komplikationen zu vermeiden.
Carvedilol zur Prophylaxe von Varizenblutungen bei Patienten mit Leberzirrhose und Therapieversagen auf Propranolol Thomas Reiberger*1, Gregor Ulbrich2, Arnulf Ferlitsch1, Matthias Pinter1, Markus Peck-Radosavljevic1 1
Medizinische Universität Wien, Klinik für Innere Medizin III, Abteilung für Gastroenterologie & Hepatologie, Wien, Österreich 2 KH Hietzing, Innere Medizin, Abteilung für Gastroenterologie & Hepatologie, Wien, Österreich
Einleitung: Nicht-selektive Betablocker werden zur Prophylaxe von Varizenblutungen empfohlen. Zusätzliche alpha-adrenerge Blockade mit Carvedilol könnte die Ansprechraten verbessern. Methodik: Bei 45 Patienten mit Indikation zur Primärprophylaxe einer Varizenblutung mit Propranolol (Tagesdosis: 80–120 mg) wurde das Ansprechen mittels Lebervenendruck (HVPG) Messung bestimmt. Therapieversager auf Propranolol (HVPG > 12 mmHg oder HVPG Reduktion <20 %) wurden mit Carvedilol (Tagesdosis: © Springer-Verlag
17–18/2010 wkw
abstracts
6.25–25 mg) behandelt und das Ansprechen in einer weiteren HVPG Messung nach 6 Wochen beurteilt. Der mittlere arterielle Blutdruck (MAP) und die Kreatininwerte wurden kontrolliert um systemische Effekte und renale Nebenwirkungen zu erfassen. Ergebnisse: 45 Patienten (m/w: 33/12, Alter: 52 ± 11 Jahre, Child A/B/C: 31/9/5) wurden inkludiert. Die Ätiologien der Lebererkrankung waren folgende: Alkohol:23, Chronische Hepatitis:15; NASH:15; Autoimmunhepatitis:2. 48 % (19/40) zeigten ein hämodynamisches Ansprechen auf Propranolol. Bei 43 % (9/21) der Propranolol-Nonresponder sprachen auf Carvedilol an. Zusätzlich zeigten 4 von 5 Patienten, die aufgrund von Propranolol-Intoleranz direkt mit Carvedilol therapiert wurden ein hämodynamisches Ansprechen. Insgesamt sprachen 71 % (32/45) der Patienten auf eine Therapie mit nicht-selektiven Betablockern an. Der mittlere Abfall im HVPG war unter Carvedilol signifikant stärker (–20 ± 11 %) als unter Propranolol (–12 ± 12 %; p = 0,019). Der MAP war bei Patienten unter Propranolol und Carvedilol gleich (88 vs. 86 mmHg; p = 0,211). Während der Studienphase traten keine schwerwiegenden Nebenwirkungen (Serum-Kreatinin Anstieg, symptomatische Bradykardien) oder Varizenblutungen auf. Schlussfolgerungen: Carvedilol führt zu einem stärkerem HVPG Abfall als Propranolol ohne schwerwiegende systemische oder renale Nebenwirkungen zu verursachen. Ein großer Anteil der Therapieversager auf Propranolol sprach auf Carvedilol an.
5 Jahres Effektivitätsdaten über Lamivudin, Tenofovir und Tenofovir+Emtricitabin bei Patienten mit Hepatitis B und HIV Koinfektion Thomas Reiberger*1, Lana Kosi1,2, Berit Anna Payer1, Karoline Rutter1, Katharina Pfistershammer3, Armin Rieger3, Markus Peck-Radosavljevic1 1
Medizinische Universität Wien, Klinik für Innere Medizin III, Abteilung für Gastroenterologie & Hepatologie, Wien, Österreich 2 Medizinische Universität Wien, Klinik für Innere Medizin III, Abteilung für Endokrinologie, Wien, Österreich 3 Medizinische Universität Wien, Klinik für Dermatologie, Abteilung für Allergie, Immundermatologie und Infektiöse Hauterkrankungen, Wien, Österreich
Einleitung: Es gibt keine Langzeitdaten über die Effektivität von Lamivudin (LAM), Tenofovir (TDF) und Tenofovir-Emtricitabine (TDF + FTC) Therapie bei Patienten mit Hepatitis B Virus (HBV) und HIV Koinfektion. Methodik: Retrospektive Analyse der an medizinischen Universität Wien zwischen 1999–2009 behandelten HBV-HIV Patienten. 5 Jahresdaten über HBV e-Antigen (HBeAg) Serokonversion und HBV surface antigen (HBsAg) wurden gesammelt. Ergebnisse: 106 HBV-HIV koinfizierte Patienten (78 % männlich, Alter: 41 ± 11 Jahre; HBV-DNA: 4,35 ± 2,29E9 IU/mL) wurden behandelt. Der HBV Genotyp war überwiegend A (56 %) und D (38 %). 67 % der Patienten waren initial HBeAg positiv. Eine HBeAg Serokonversion trat bei 59 % der Patienten auf. Ein HBsAg Verlust wurde bei 21 % der HBeAg+ und bei 31 % der HBeAg- Patienten beobachtet. Die kumulativen HBeAg Serokonversionsraten nach 5 Jarhren waren unter TDF + FTC signifikant höher als unter LAM oder TDF: 57 % vs. 20 % vs. 47 %; p = 0,011). Der kumulative HBsAg Verlust nach 5 Jahren bei HBeAg+ lag bei 10 % für LAM (p = 0,013 vs. TDF + FTC), bei 17 % bei TDF (p = 0,036 vs. TDF + FTC) und bei 28 % bei TDF + FTC Patienten. Bei HBeAg- kam es nach 5 Jahren bei 12 % der LAM (p = 0,009 vs. TDF + FTC), bei 26 % der TDF (p = 0,045 vs. TDF + FTC) und bei 38 % der TDF + FTC Patienten zu einem HBsAg Verlust. Schlussfolgerungen: Unter 5 Jahren Therapie mit TDF+FTC kommt es bei HBV-HIV koinfizierten wesentlich häufiger zu einer HBeAg Serokonversion und einem HBsAg Verlust als unter 5 Jahren LAM oder TDF Therapie. Die Beständigkeit dieser serologischen Phänomene muss weiter untersucht werden. wkw
17–18/2010 © Springer-Verlag
Etablierung der endoskopischen Submukosadissektion (ESD) in Europa: Erfahrungen am experimentellen Trainingsmodell Frieder Berr*2, Daniel Neureiter1, Tobias Kiesslich2, Gernot Wolkersdörfer2, Friedrich Schmoll3 1
Institut für Pathologie, Paracelsus Medizinische Universität/SALK, Salzburg, Österreich 2 UK für Innere Medizin I, Paracelsus Medizinische Universität/SALK, Salzburg, Österreich 3 Veterinärmedizinische Fakultät, Universität Leipzig, Leipzig, Deutschland
Einleitung: Die Einführung der endoskopischen Submukosadissektion (ESD) erfordert einen hohen Grad an technischen Fertigkeiten. Wir berichten über die Resultate aus einem experimentellen Trainingsmodell. Methoden: Achtzehn interventionelle Endoskopiker wurden an einem Lebend-Tiermodell (Schwein) an verschiedenen ESD-Techniken innerhalb vier Sessions á 4 Stunden unter tutorieller Anleitung international führender ESD-Experten geschult. Die Teilnehmer rotierten in Dreierteams an jedem der beiden Tage zwischen insg. 6 Stationen/Tutoren. Ergebnisse: Insgesamt wurden 74 ESDs (66 vollständig) durchgeführt, was 4,1 bzw. 3,7 inkomplet-ten bzw. kompletten Prozeduren pro Teilnehmer entspricht. Durchschnittlich dauerte eine ESD 57 min und lieferte ein 6 cm2 Resektat, welches eine dünnere Submukosa bei Dual- und Hook- im Vergleich zum Hybrid-Knife aufwies. Die vier Sessions dauerten median 4,3 h. Acht Versuchstiere (33 %) verstarben an Organperforation, die übrigen 16 (66 %) blieben kreislaufstabil über die jeweilige Session, d.h. mind. 4,5 h. Anschließende Autopsie zeigte insg. 31 Perforationen (42 % bei 74 ESDs), wobei 27 im Magen (6 mit Endoclips geschlossen) und vier im Oesophagus festgestellt wurden. Schlussfolgerungen: Erfahrene Endoskopiker verursachen hohe Perforationsraten beim experimentellen ESD-Training. Um für Patienten das Risiko von Perforationen zu reduzieren, sind während der Einführung der ESD in Europa intensive kognitive und manuelle Vorbereitung erforderlich sowie strukturierte Trainingsprogramme am Lebendmodell zu empfehlen.
Zytotoxische Mechanismen niedermolekularer Wnt Signalwegsinhibitoren in Gallenwegskarzinom-Zelllinien Julia Wachter*1, Beate Alinger2, Matthias Ocker3, Stefanie Hofbauer1, Daniel Neureiter2, Frieder Berr1, Tobias Kiesslich1 1
UK für Innere Medizin I, Paracelsus Medizinische Privatuniversität/ SALK, Salzburg, Österreich, 2 Institut für Pathologie, Paracelsus Medizinische Privatuniversität/ SALK, Salzburg, Österreich, 3 Institut für Chirurgische Forschung, Philipps Universität Marburg, Marburg, Deutschland
Einleitung: Karzinome des Gallentraktes (CC) zeigen eine spezifische Aktivierung des Wnt Signalwegs. Dieser stellt aufgrund seiner tumorigenen Eigenschaften ein potentielles tar-get für neue therapeutische Ansätze dar. Methoden: Die Wirksamkeit verschiedener Wnt-Inhibitoren (DMAT, FH535, Myricetin, Quercetin, TBB) wurde an neun CC-Zelllinien anhand von Zytotoxizität (Resazurin, viability), Proliferation (Wachstumskurven), Zellzyklus (Flowcytometrie) und Apoptose (Caspase-nachweis) charakterisiert. Ergebnisse: Untersuchung der viability zeigt eine klare Dosisabhängigkeit des zytotoxischen Effektes, wobei für die Effektivität DMA T>FH535>TBB>Myricetin>Quercetin gilt. Die Substanzen wirken entw. direkt zytotoxisch oder vorwiegend zytostatisch. Direkte
41. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Innere Medizin
A13
abstracts
Zytotoxizität konnte durch Aktiverung von Caspase als Apoptose identifiziert werden. Hier zeigen die Inhibitoren ein unterschiedliches zeitliches Signalmaximum: 8–10 h (DMAT) bzw. >24 h (FH535). Die Wirksamkeit der Substanzen korreliert negativ mit der Expression von Cytokeratinen (Ck-7, -8/18, -19), E-Cadherin, d.h. dem zellulären Differenzierungsgrad, und membranlokalisiertem b-Catenin (d.h. inaktiver Wnt Signalweg). Schlussfolgerungen: i) Gallenwegskarzinom-Zellen sind sensitiv gegenüber verschiedenen als Wnt-Inhibitoren beschriebenen Hemmstoffen, ii) deren Wirksamkeit besteht sowohl in direkter Induktion von Apoptose als auch Zytostase, und iii) die Hemmstoffe zeigen v.a. bei undifferenzierten Zellen deutliche Zytotoxizität.
Zellulärer Phänotyp und Photosensibilisator-Aufnahme als bestimmende Faktoren der Effektivität der Photodynamischen Therapie (PDT) beim Gallenwegskarzinom Tobias Kiesslich*1, Daniel Neureiter2, Beate Alinger2, Stefanie Hofbauer1, Julia Wachter1, Matthias Ocker3, Kristjan Plätzer4, Frieder Berr1 1
UK für Innere Medizin I, Paracelsus Medizinische Privatuniversität/ SALK, Salzburg, Österreich 2 Institut für Pathologie, Paracelsus Medizinische Privatuniversität/ SALK, Salzburg, Österreich 3 Institut für Chirurgische Forschung, Philipps Universität Marburg, Marburg, Deutschland 4 Fachbereich Materialwissenschaften und Physik, Universität Salzburg, Salzburg, Österreich
Einleitung: Die PDT mittels Photofrin® und Foscan® stellt für das inoperable Gallenwegskarzinom (CC) die gegenwärtig effektivste palliative Behandlungsmodalität dar. Inwieweit der zelluläre Phänotyp die PDT-Effizienz beeinflusst, ist unklar. Methoden: Die zelluläre Aufnahme und Phototoxizität von mesoTetrahydroxyphenyl Chlorin (mTHPC, Foscan®) in neun verschiedenen CC-Zelllinien wurde mittels Fluorimetrie, Flowcytometrie und viability untersucht. Ergebnisse: Nach Inkubation mit 200/400 ng.ml-1 mTHPC (20 h) zeigten sich große Unterschiede (bis zu Faktor 2) in der Menge an zellgebundenem mTHPC zwischen den Zelllinien. Diese Variabilität manifestierte sich noch deutlicher in der Phototoxizität. Mittels statistischer Clusteranalyse konnten zwei Gruppen von Zelllinien identifiziert werden, welche sich signifikant in mTHPC-Aufnahme und Phototoxiziät unterscheiden. Zellen mit geringer Expression von Ck19 (duktale Differenzierung), hoher Vimentin-Expression (mesenchymaler Marker) und Proliferation nehmen mTHPC vermehrt auf und zeigen die größte Toxizität nach in vitro PDT. Schlussfolgerungen: Verschiedene CC-Zelllinien reagieren unterschiedlich auf mTHPC-basierte PDT. Die hier identifizierten Marker (Ck19, Vimentin) könnten sich als nützliche Indikatoren zum Abschätzen des klinischen Therapieerfolges bzw. zur Anpassung der Behandlungsdosis erweisen.
A14
41. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Innere Medizin
Opportunistische Hautinfektion mit Mycobacterium marinum unter Adalimumab Therapie bei einem Patienten mit Morbus Crohn – ein Fallbericht Patrizia Kump*, Christoph Högenauer*, Heimo Wenzl, Thomas Hinterleitner, Wolfgang Petritsch Klinik für Innere Medizin, Klinische Abteilung für Gastroenterologie, Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich
Einleitung: Die Therapie mit dem humanen monoklonalen Antikörper gegen Tumornekosefaktor alpha Adalimumab, ist mit einem erhöhten Risiko für opportunische Infektionen verbunden. Mycobacterium marinum verursacht schwierig zu diagnostizierende Hautläsionen („Schwimmbadgranulom“) die zu lokaler Destruktion und systemischer Inflammation führen können. Methode: Wir berichten den ersten Fall einer Infektion mit Mycobacterium marinum unter Therapie mit Adalimumab bei einem Patienten mit Mb. Crohn. Ergebnisse: Vier Monate nach Einleiten einer Therapie mit Adalimumab traten bei einem 40-jährigen Mann mit seit 20 Jahren bestehendem Mb. Crohn multiple noduläre Hautläsionen am rechten Fuß auf. Er sich 2 Monate nach Therapiebeginn im Rahmen eines Badeurlaubes eine Hautverletzung zugezogen. Nach weiteren 2 Monaten erschienen die ersten nodulären Hautläsionen. Bei einer ambulanten Kontrolle zeigten sich ein 3 × 2 cm großer, erythematöser, oberflächlich schuppender Knoten am lateralen Fußrand und weitere, kleinere Läsionen am Fußrücken. Eine Hautbiopsie zeigte histologisch ein dichtes lymphozytäres Infiltrat mit zahlreichen Riesenzellen; die PCR zum Nachweis von Mycobacterien blieb negativ. Adalimumab wurde vorerst unter einer empirischen antibiotischen Therapie fortgesetzt. Vier Wochen später konnte nach zunehmender lokaler Streuung die Diagnose mittels Kultur gestellt werden. Nach Absetzten von Adalimumab und Behandlung mit Rifampicin/Ethambutol kam es innerhalb von 4 Monaten zu einer vollständigen Heilung. Schlussfolgerung: Bei neuen Hautläsionen unter anti-TNF Therapie muss eine Infektion mit atypischen Mykobakterien im Betracht gezogen werden, um eine rasche Therapie zu ermöglichen.
Therapie mit Radioliganden bei inoperablen, metastasierten neuroendokrinen Tumoren: Restrospektive Responseanalyse einer Fallserie Patrizia Kump*1, Franziska Durchschein*1, Rainer Lipp2, Manuela Aschauer3, Heinz Hammer1, Günter J. Krejs1 1
Klinik für Innere Medizin, Klinische Abteilung für Gastroenterologie, Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich 2 Klinik für Innere Medizin, Klinische Abteilung für Endokrinologie und Nuklearmedizin, Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich 3 Klinik für Radiologie, Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich
Einleitung: Die Responseraten der Radioligandentherapie (PRRT) bei metastasierten neuroendokrinen Tumoren (NET) sind in den einzelnen Zentren sehr unterschiedlich. In einer retrospektiven Analyse einer Fallserie untersuchten wir den Response mittels CT/MR sowie das Tumorverhalten im DOPA-PET und in der SomatostatinRezeptor-Szintigraphie (SRS). Methode: Insgesamt wurden 8 Patienten mit progredientem, metastasiertem NET mit PRRT behandelt. Die Resektion des Primärtumors erfolgte vor Therapie bei 7/8 Patienten, zum Zeitpunkt des Therapiebeginns erhielten 5 Patienten Octreotid-LAR, 2 OctreotidLAR/Interferon Kombination. In 3 Zyklen mit 8–12 wöchigen Intervall wurde 90-Y-DOTA-Octreotate und 177-Lu-DOTA-Octreotate bis zu einer kumulativen Dosis von 600–1200 mCi verabreicht. DOPAPET bzw. SRS sowie MR/CT wurde vor und 4-6 Monate nach der letzten Applikation durchgeführt. In 3 von 8 Patienten wurden zeitgleich Chromogranin-A (CgA) Serumspiegel erhoben. © Springer-Verlag
17–18/2010 wkw
abstracts
Ergebnisse: In 2 Fällen musste die Therapie aufgrund hämatologischer Nebenwirkungen abgebrochen werden. Bei den restlichen 6 Patienten kam es bei 4/6 in der PET/SRS zu einer Stabilisierung, in 2/6 zu einer partiellen Regression. Im Vergleich dazu konnte mittels MR bei 4/6 Patienten das gleiche Ergebnis evaluiert werden, während bei einem Patienten mit stabiler PET/SRS eine Progression im MR/CT sowie bei einem weiteren Patienten eine partielle NET Regression im PET/SRS eine Tumorstabilisierung im MR/CT beurteilt wurde. Unmittelbar nach Beendigung der PRRT Therapie waren die CgA Spiegel um 25, 27 und 38 % reduziert, in der 4-6 monatigen Kontrolle um 35, 56, 62 %. Der CgA Response korrelierte in 2/3 Patienten mit dem PET/ SRS sowie in 1/3 Patienten mit dem MR/CT. Schlussfolgerung: Durch PRRT konnte in 6/8 Fällen mit progredienter NET Erkrankung eine Tumorstabilisierung erreicht werden. Die Ergebnisse der PET/SRS sind in der Mehrheit der Fälle mit den MR/ CT Befunden vergleichbar.
Lenalidomid senkt den Pfortaderdruck und das portosystemische Shunting bei portal hypertensiven und zirrhotischen Ratten Berit Anna Payer*1, Bernhard Angermayr2, Valentin Fuhrmann1, Thomas Reiberger1, Bernhard Jäger1, Thomas Hummel1, Philipp Schwabl1, Thomas Horvatits1, Markus Mitterhauser3, Markus Peck-Radosavljevic1 1
Univ.-Klinik für Innere Medizin III, Medizinische Universität Wien, Wien, Österreich 2 2. Medizinische Abteilung, LKH St.Pölten, St. Pölten, Österreich 3 Univ.-Klinik für Nuklearmedizin, Medizinische Universität Wien, Wien, Österreich
Einleitung: Lenalidomid, ein Thalidomid Derivat, besitzt antiinflammatorische und antiangiogenetische Eigenschaften. Wir studierten den Effekt von Lenalidomid auf den Pfortaderdruck (PP), den arteriellen Mitteldruck (MAP) und auf das portosystemische Shunting (PSS) in einem portalhypertensiven (PPVL) und einem zirrhotischen (BDL) Rattenmodel. Methodik: 6 Gruppen: 2 PPVL (PPVL-Veh, PPVL-Lena), 2 BDL (BDL-Veh, BDL-Lena) und 2 Kontrollgruppen ohne portale Hypertension (SO-Veh, SO-Lena). Hämodynamikmessungen wurden 7 Tage nach PPVL bzw. 28 Tage nach BDL (Zirrhoseentwicklung) durchgeführt, nachdem für 7 Tage mit Lenalidomid (250 mg/kg) per Gavagierung therapiert wurde. Ergebnisse: Lenalidomid reduzierte bei PPVL Ratten das PSS (86 ± 3 % vs. 29 ± 5 %; p<0,001) und den PP (15,2 ± 0.9 mmHg vs. 12,7 ± 0.5 mmHg; p = 0.02). Bei den BDL Tieren wurde kein signifkanter Effekt von Lenalidomd auf den PP beobachtet, das PSS konnte deutlich gesenkt werden (73 ± 16 % vs. 20 ± 8 %; p = 0,04). Bei SO Ratten hatte Lenalidomid keine Effekte auf die splanchnische oder systemische Hämodynamik. Diskussion: Lenalidomid scheint bei PPVL und BDL Ratten das PSS signifikant zu vermindern, bei PPVL Tieren wurde zusätzlich der PP gesenkt. Lenalidomid könnte somit einen neuen Therapieansatz bei zirrhotischen Patienten mit portaler Hypertension und Kollateralkreisläufen darstellen.
A genetic variation in IL28-B gene influences early viral kinetics and treatment outcome in HIV-HCV coinfected patients Berit Anna Payer*, Thomas Reiberger, Peter Ferenci, Markus Peck-Radosavljevic Univ.-Klinik für Innere Medizin III, Medizinische Universität Wien, Wien, Österreich
Background: A single nucleotid polymorphism (SNP rs12979860) near the interleukin 28B gene, encoding interferon-λ-3, predicts response to antiviral therapy with pegylated interferon and ribavirin in patients with chronic hepatitis C virus (HCV) infection. The SNP C/C is associated with higher sustained virological response (SVR) rates than SNP T/T or C/T. We compared the predictive value of the SNP rs12979860 to other established predictos of treatment outcome in HIV-HCV coinfection. Methods: Virological parameters including IL28B SNP were determined in 72 HIV-HCV coinfected patients having completed antiviral therapy. Viral kinetics were compared in patients with IL28B genotype CC versus nonCC. Parameters associated with SVR were identified by univariate analysis. Results: Baseline characteristics (age, sex, BMI, liver stiffness, baseline HCV and HIV levels, CD4+ cell count) were similar in CC and non-CC patients. Levels of aminotransferases (ALT) were significantly higher in CC patients (p = 0.043). Patients with SNP CC achieved significantly higher rapid virological response (RVR: 63% vs. 28%; p = 0.023) and early virological response (EVR: 85% vs. 33%; p = 0.023) rates than patients with non-CC SNP. No differences in end of treatment response (ETR) were observed (88% vs. 74%, p = 0.169). SVR rates were significantly higher in CC vs non-CC patients (81% vs. 51%; p = 0.008) because of higher relapse rates in non-CC patients (31% vs. 23%; p = 0.045). In univariate analysis the SNP CC (p = 0.009) was a stronger predictor of SVR than baseline HCV-RNA (0.063), fibrosis stage (0.074) and HCV genotype (0.849). Conclusion: The IL28B polymorphism influences early viral kinetics (RVR, EVR) and SVR rates in HIV-HCV-coinfected patients. The SNP CC seems to be an outstanding predictor of SVR in HIV-HCV coinfection.
Sorafenib plus Erlotinib in an orthotopic rat model of KRAS mutated hepatocellular carcinoma Wolfgang Sieghart*1, Matthias Pinter1, Bernhard Dauser2, Katharina Schmid3, Gerald Prager4, Martha Seif1, Hubert Hayden1, Anne-Christine Piguet5, JeanFrancois Dufour5, Markus Peck-Radosavljevic1 1
Medizinische Universität Wien, Klinische Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Wien, Österreich 2 KH der Barmherzigen Brüder Wien, Department of Surgery, Vienna, Austria 3 Department of Clinical Pathology, Medical University Vienna, Vienna, Austria 4 Department of Oncology, Medical University Vienna, Vienna, Austria 5 Institute of Clinical Pharmacology and Visceral Research, University of Berne, Berne, Switzerland
Background: The combination of sorafenib and erlotinib in HCC, is currently tested in a phase III randomized controlled trial. Here, we investigated effect of sorafenib and erlotinib on KRAS-mutated HCC. Materials and methods: The RAS mutated Morris Hepatoma (MH) and HepG2 cells and the RAS wild type HCC-3 cell line were treated with sorafenib (1–10 μM) and Erlotinib (1–5 μM) and evaluated for tumor cell viability, apoptosis, and target regulation. Antiangiogenic effects were evaluated by endothelial cell viability, apoptosis, migration, and the rat aortic ring assay. In vivo MH cells were imwkw
17–18/2010 © Springer-Verlag
41. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Innere Medizin
A15
abstracts
planted into the liver of syngeneic rats and treated with vehicle, sorafenib 5–10 mg/kg, erlotinib 10 mg/kg, and respective combination therapies. Results: In vitro, erlotinib had no effect on p-AKT, downregulated p-ERK but showed no significant effect on tumor cell viability in RAS mutated MH and HEPG2 cells. Despite similar target regulation results, sorafenib significantly reduced cell viability of RAS mutated cells by induction of apoptosis in a dose-dependent manner (11 ± 5%; 20 ± 10%; 51 ± 5% for sorafenib 1, 5, 10 μM). No additional effect was observed upon combination with increasing doses of erlotinib. Both drugs had strong single agent activity but no additive combinatorial effect on the RAS wilde type HCC-3 cell line. Additionally, sorafenib and erlotinib reduced vascular sprouting of aortic rings (p < 0.05) and complete abrogation was observed upon combination treatment. In vivo, only S10 showed a significant anti-tumor effect by >75% compared to control and monotherapies (P < 0.0001). This effect could not be increased upon combination with erlotinib (S10 vs. S10 + E5: n.s.). Conclusion: Sorafenib monotherapy has a potent antiangiogenic and proapoptotic effect against RAS-mutated HCC in vitro and in vivo, which could not be increased by erlotinib.
Geriatrie Hyponatriämie und Funktionalität bei geriatrischen Patienten – Ergebnisse einer Querschnittsuntersuchung an geriatrischen Patienten Birgit Joosten-Gstrein, Markus Gosch LKH Hochzirl, Österreich
Einleitung: Hyponatriämie – die häufigste Elektrolytstörung – findet man v.a. bei Patienten mit SIADH, Herzinsuffizienz bzw. Leberzirrhose. Sie gilt als prognostisch ungünstig, ist mit erhöhter Mortalität/ Morbidität assoziiert. Wenig bekannt ist über ihre Auswirkungen auf die Funktionalität der Patienten. In der Beurteilung geriatrischer Patienten könnte dies jedoch große Bedeutung haben. Hypothese: Patienten mit Hyponatriämie zeigen in den Funktionstest des Geriatrischen Assessments (GA) schlechtere Ergebnisse. Studiendesign: retrospektive Querschnittsuntersuchung. Methode: Die Daten wurden am LKH Hochzirl, Abteilung für Akut-Geriatrie, von 26.7.05–7.1.08 erhoben (n = 2885). Neben dem Aufnahmelabor gingen die Daten des routinemäßigen GA in die Untersuchung ein. Die 127 Patienten mit Hyponaträmie wurden mit einer nach Alter (mean age 80,2) und Geschlecht gematchten Gruppe verglichen. Die statistische Auswertung erfolgte über SPSS 15.0. Ergebnisse: Die Prävalenz war 4,5% (Grenzwert 133 mmol/l), am höchsten in der Gruppe 85+. 2 Stichproben (mean1 128 mmol/l, mean2 138,5 mmol/l) zeigten signifikante Unterschiede in Activities of Daily Living (69 vs. 88), MMSE (26,1 vs 27,3; p = 0,002), Clock Completion (2,4 vs. 1,2; p < 0,001), Geriatrischem Depressionsscore (4,4 vs. 3; p < 0,001), Timed Up&Go (54 vs. 16; p < 0,001) sowie Tinetti Mobilitätstest (15,5 vs. 19,9; p < 0,001). In der Gruppe der Patienten mit Hyponatriämie konnten 16 Patienten den Timed Up&Go nicht auszuführen, in der Kontrollgruppe nur 8. Noch eindrücklicher zeigten sich Unterschiede im Tinetti Mobilitätstest (11 vs. 0). Die Stichproben waren vergleichbar bezügl. Nierenfunktion und Charlson Comorbidity Index. Schlussfolgerungen: Patienten mit Hyponatriämie zeigen in den Funktionstest des GA signifikant schlechtere Ergebnisse. Die Ergebnisse zeigen eine eindrückliche Assoziation, zur Kausalität ist aufgrund des Studiendesigns keine Aussage möglich. Eine Hyponatriämie ist bei der Interpretation des GA zu berücksichtigen.
A16
41. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Innere Medizin
Die Hyponatriämie als unerwünschte Arzneimittelwirkung – Ergebnisse einer Querschnittsuntersuchung an geriatrischen Patienten Birgit Joosten-Gstrein, Markus Gosch LKH Hochzirl, Österreich
Einleitung: Hyponatriämie (HN) ist die häufigste Elektrolytstörung, v.a. zu finden bei SIADH, Herzinsuffizienz bzw. Leberzirrhose. Sie gilt als prognostisch ungünstig, ist mit erhöhter Mortalität/ Morbidität assoziiert. Lt. Literatur ist die HN eine häufige unerwünschte Arzneimittelwirkung (UAW), gilt als relevant bei: NSAR, Thiaziden, Schleifendiuretika, Neuroleptika, ACE-Hemmern, Sartanen, Trizyklika, SSRI, Carbamzepin, Chinolonen, Spironolacton, MAOHemmern, Vasopressin. Hypothese: HN bei geriatrischen Patienten ist häufig Folge einer UAW einer der o.g. Substanzen. Studiendesign: retrospektive Querschnittsuntersuchung. Methode: Die Daten wurden am LKH Hochzirl, Abt. f. Akut-Geriatrie, von 26.7.05-7.1.08 erhoben (n = 2885). Die 127 Patienten (mean age 80,2) mit HN wurden mit einer nach Alter/Geschlecht gematchten Gruppe verglichen. Aus der Krankengeschichte wurden Prämedikation, Charlson-Comorbidity-Index und weitere Erkrankungen wie Alkoholabusus, Depressio, Pneumonie, Schilddrüsenerkrankungen, Pankreatitis erhoben. Die statistische Auswertung erfolgte über SPSS 15.0. Ergebnisse: Die Prävalenz war 4,5% (Grenzwert 133 mmol/l). Die 2 Stichproben (Na mean1 128mmol/l, mean2 138,5mmol/l) waren vergleichbar bezügl. Nierenfunktion und Charlson Comorbiditiy Index. Das HN Risiko war signifikant erhöht bei PAVK (p = 0,01), cerebrovask. Erkrankungen (p < 0,05), chron. Lungenerkrankungen (p < 0,05) und Alkoholabusus (p < 0,05), von medikamentöser Seite nur bei Chinolonen (p < 0,05), sowie durch die Zahl der verordneten Substanzen (8,4 vs. 7; p = 0,004). Schlussfolgerungen: HN als UAW bei geriatrischen Patienten dürfte überschätzt werden. In unserem Kollektiv ergab sich ein signifikant erhöhtes Risiko nur für Chinolone. Möglichweise spielen nicht erfasste/unbekannte Interaktionen eine Rolle, da das Risiko mit der Zahl der Substanzen ansteigt. Neben der Medikation müssen bestehende Erkrankungen beachtet werden. HN ist beim geriatrischen Patienten wahrscheinlich multifaktoriell bedingt.
PPI werden häufig ohne klare Diagnose verordnet und tragen zur Polypharmazie bei: Analyse der Entlassungsmedikation von 369 Patienten Matthias Sanin, Karin Kupplent, Waltraud Stainer, Christian Bunte, Andreas Kirchgatterer Klinikum Wels-Grieskirchen, Österreich
Einleitung: Protonenpumpeninhibitoren (PPI) sind international betrachtet eine der am häufigsten verschriebenen Substanzklassen (1,2). Es galt zu überprüfen, wie oft in einem österreichischen Krankenhaus die Entlassungsmedikation (EM) PPI beinhaltete und ob eine klare Indikation gegeben war. Methodik: 2009 wurde 2 Monate lang bei 2 Stationen (30 bzw. 24 Betten) einer Abteilung für Innere Medizin die EM bei allen Patienten (Pat.) auf Polypharmazie und PPI-Verordnung analysiert. Das retrospektive Design (Analyse nach Entlassung) gewährleistete, dass das Verschreibungsverhalten zum Zeitpunkt der Datenerfassung noch unbeeinflusst war. Ergebnisse: Im Beobachtungszeitraum wurden 369 Pat. entlassen (220 Frauen, 149 Männer; mittleres Alter 67,9 Jahre, Bereich 18–94 Jahre). Die mittlere Medikamentenzahl der EM betrug 5,1 (Bereich 0–18), bei 44 % der Pat. wurden mehr als 5 verschiedene Pharmaka (Definition der Polypharmazie erfüllt) verordnet, mit steigendem Pat.-Alter stieg die Zahl der empfohlenen Medikamente deutlich an. © Springer-Verlag
17–18/2010 wkw
abstracts
157 dieser 369 Pat. (42,5 %) hatten die Empfehlung eines PPI, wobei Pat. mit einem Alter bis 40 Jahre diese nur selten (14,3 %), Pat. in den Altersgruppen 61–70 Jahre (53 %) und 71–80 Jahre (47,6 %) eine PPIEmpfehlung häufig aufwiesen. Geschlechts-spezifische Unterschiede bestanden nicht. Bei 74 der 157 (47,1 %) PPI-Empfehlungen war keine zwingende Indikation ersichtlich. Eine inadäquate PPI-Empfehlung fand sich am häufigsten bei Pat. zwischen 60 und 80 Jahren (56,8 % der Verordnungen), dies war signifikant häufiger als bei Pat. über 80 Jahren (34,6 %; p < 0,01; Chi-Quadrat). Diskussion: Im analysierten Kollektiv fand sich häufig eine Polypharmazie und eine PPI-Empfehlung. Ähnlich zu aktuell publizierten Daten (3,4) wies der Entlassungsbericht bei fast der Hälfte der PPIEmpfehlungen keine zwingende Indikation auf, sodass PPI einen Beitrag zur Polypharmazie leisten und in Zukunft differenzierter eingesetzt werden sollten. Literatur: (1) Naunton et al., J Clin Pharm Ther 2000;25 :333–340. (2) Forgacs et al., BMJ 2008;336 :3–4. (3) Marie et al., Rev Med Interne 2007;28:86-93. (4) Ntaios et al., Eur J Intern Med 2009;20:171–173.
Das Prinzip der Priorisierung als Strategie gegen Polypharmazie bei älteren internistischen Patienten Jochen Schuler1, Thomas Michalski1, Erika Prinz1, Christina Hofer-Dückelmann2, Wolfgang Beindl2, Max Pichler1 1
Univ.-Klinik für Innere Medizin 2, Kardiologie und internistische Intensivmedizin der PMU Salzburg, Salzburg, Österreich 2 Landesapotheke Salzburg, Salzburg, Österreich
Einleitung: Polypharmazie (P) ist ein eminentes Problem, insbesondere in der Behandlung älterer, polymorbider Patienten. P erhöht die Wahrscheinlichkeit von Wechselwirkungen (WW) und unerwünschten Wirkungen und mindert die Therapie-Adherence. Durch eine Beschränkung auf die für den Pat. jeweils wichtigste Medikation (Priorisierung) sollte eine Minderung der Medikamentenanzahl zu erzielen sein. Hierzu müssen die verordneten Arzneimittel bewertet werden: hinsichtlich der Behandlungsintention (Kuration – Palliation – Prävention/Krankheitsstabilisierung) und der Therapienotwendigkeit (lebenswichtig – wichtig – weniger wichtig/unklar – unwichtig/ohne Evidenz). In dieser Arbeit soll überprüft werden, ob mit Hilfe solch einer Priorisierung die Anzahl der Medik. und das Risiko durch potentiell WW reduziert werden kann. Methodik: Die Verschreibungsliste von 50 zufällig ausgewählten internistischen Pat. 375 Jahren (25 m, 25 f ) mit mehr als 10 verschiedenen Medik. bei Entlassung wurden bewertet. Grundlage dieser Bewertung bildeten die Entlassungsdiagnosen, die Empfehlungsgrade der Evidence based Medicine (A-D) und etablierte Tabellen über potentielle WW. Ergebnisse: Das mittlere Alter der Pat. betrug 80,9 Jahre (75–93), die Diagnosenanzahl 9,2. Bei Entlassung wurden durchschnittlich 13,3 Medik. verordnet die pro Pat. 4,62 potentielle WW verursachten. 3,3 % der Medik. wurden in kurativer, 83,2 % in präventiver/krankheitsstabilisierender und 13,5% in palliativer Absicht verordnet. 71,6 % der Verordnungen hatten nach EBM Empfehlungsgrad A+B und wurden als unverzichtbar eingeschätzt. 27,7 % hatten Empfehlungsgrad C+D und bei 1,7 % war keine Indikation erkennbar. Somit wurden 29,4 % der Medik. als potentiell verzichtbar bewertet. Durch Verzicht auf diese würde sich die Anzahl der potentiellen WW mehr als halbieren (von 230 auf 92, –60 %). Schlussfolgerung: Priorisierung könnte ein geeignetes Instrument zur Verminderung von Polypharmazie und möglichen Wechselwirkungen sein. Ob dadurch die Therapiesicherheit und Adherence erhöht wird, müssen prospektive Studien zeigen.
wkw
17–18/2010 © Springer-Verlag
Infektiologie DRESS-Syndrom bei einem Tropenrückkehrer Peter Pongratz, Gertrude Seiberl, Hermann Laferl, Franz Thaller, Christoph Wenisch SMZ Süd KFJ-Spital, 4. Medizinische Abteilung mit Infektiologie und Tropenmedizin, Wien, Österreich
Die Abklärung fiebernder Tropenrückkehrer erfordert viele differentialdiagnostische Überlegungen. Wir berichten von einem 32 jährigen, im Punjab (Indien) geborenen Patienten, welcher von seinem Hausarzt wegen seit 3 Wochen bestehenden Fiebers (bis 38,9 °C), sowie eines maculopapulären Exanthems des gesamten Integuments, Hustens und Halsschmerzen an unserer Aufnahmestation vorgestellt wurde. Der seit 9 Jahren in Österreich lebende Mann gab an, dass die Symptome zum ersten Mal nach der Rückkehr von einem einmonatigen Heimaturlaub aufgetreten waren. Bislang hatte er eine rein symptomatische Therapie mit Mefenaminsäure (Parkemed®) erhalten, einem Medikament, das bereits des öfteren vom Patienten eingenommen worden war. Symptome wie Kopfschmerzen, Diarrhöe, Dysurie, Schüttelfrost, Nachtschweiß sowie motorische oder sensorische Defizite wurden verneint. Die Vitalparameter waren, abgesehen von einer durch das Fieber bedingten Tachycardie (Herzfrequenz 100/min), ohne Auffälligkeiten. An Vorerkrankungen waren eine Treponema pallidum Infektion vor zwei Jahren sowie eine mit ACEHemmern therapierte primäre arterielle Hypertonie bekannt. Die Malariadiagnostik war negativ. Laborchemisch zeigten sich eine ausgeprägte Eosinophilie von 19,6 % bei einer Leukozytenzahl von 14,7 G/L, ASAT 135 U/L, ALAT 392 U/L, gGT 110/UL, Bilirubin 2,18 mg/dl, AP von 245 U/l, NT 59 %, LDH 748 U/l, CK 223 U/l sowie erhöhte Nierenretentionsparameter: BUN 40,72 mg/dl, Kreatinin 1,63 mg/l, mit einer errechneten GFR von 49,59 ml/min/1,73. In den nächsten Tagen kam es sowohl zu einer Verschlechterung des klinischen Bildes: Fieber bis 40 °C, neu aufgetretene Schleimhautulzerationen in der Mundhöhle, als auch der laborchemischen Parameter: Eosinophilie 32 % bei einer Leukozytenzahl 23,53 G/L, ASAT 870 U/L, ALAT 886 U/L, gGT 376/UL, Bilirubin 3,83 mg/dl AP von 475 U/l, NT 39 %, LDH 1409 U/l, CK von 656 U/l, BUN 62,26 mg/dl, Kreatinin 2,23 mg/l, errechneten GFR von 34,54 ml/min/1,73, weshalb der Patient auf unsere Überwachungsstation verlegt wurde. Die zur weiteren Abklärung durchgeführten serologischen Untersuchungen auf Herpes simplex, Varicella zoster, Masern, Adeno-, Coxsackie-, Entero-, Parvo-, Röteln, Ebstein-Barr sowie Hepatitis Viren und eine Biopsie der Haut (lymphozytenreiches Stratum corneum) konnten keine Diagnose liefern. Des Rätsels Lösung brachte ein Telefonat mit dem Hausarzt. Der Patient hatte bei der Anamnese nicht erwähnt, dass Ihm der Arzt wegen einer Hyperurikämie Allopurinol verschrieben hatte. Diagnose: Allopurinol induziertes DRESS-Syndrom (drug related eosinophilia with systemic symptoms).
Klebsiella pneumoniae (ESBL) Sepsis unter Therapie mit Tigecyclin Renate Haberl*, Franz Thaller, Christoph Wenisch Kaiser-Franz-Josef-Spital, 4. Medizinische Abteilung, Wien, Österreich
Eine 69 jährige Patientin wurde mit multiplen Leberabszessen nach vorangegangener chirurgischer Intervention aufgrund eines Adhäsionsileus an unserer Abteilung stationär aufgenommen. E. faecium konnte sowohl in der Blutkultur als auch im Abszessinhalt nachgewiesen werden. Eine antimikrobielle Therapie mit Vancomycin wurde begonnen und multiple Abszessdrainagen CT-gezielt angelegt. Da es zu einer Befundprogression kam, erfolgte die Umstel41. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Innere Medizin
A17
abstracts
lung auf Tigecyclin. Der klinische Zustand der Patientin besserte sich rasch und E. faecium konnte vom Abszessinhalt nicht mehr nachgewiesen werden. Allerdings wurde die Patientin am Tag 23 der Tigecyclin Therapie wieder septisch und eine ESBL-bildende Klebsiella pneumoniae konnte aus Blut- und Harnkulturen isoliert werden. Die Antibiotikatherapie wurde auf Ertapenem und Linezolid gewechselt. Bei weiterer Befundprogression mit vorwiegend im rechten Leberlappen liegender Leberabszesse erfolgte ultima ratio eine Hemihepatektomie rechts. Zwei Wochen später starb die Patientin auf der Intensivstation an einer Pseudomonas-Sepsis. Schlussfolgerungen: Das besondere an diesem Fall ist das Auftreten einer Sepsis mit ESBL-bildender Klebsiella pneumniae unter Therapie mit Tigecyclin, das eigentlich zur Behandlung von demselbigen Problemkeim eingesetzt wird. Dieser konnte sowohl in der Harn- als auch in der Blutkultur nachgewiesen werden, was zeigt, dass Tigecyclin zwar eine gute Gewebspenetration zeigt, allerdings nur niedrige Serum- und Harnkonzentrationen im Serum und Harn erreicht.
Impact of Infectious Disease Consultation on Management Guidelines of Staphylococcus aureus Bacteremia Thomas Valentin*, Ines Zollner-Schwetz, Martin Hoenigl, Helmut J.F. Salzer, Robert Krause Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich
Background: Staphylococcus aureus bacteremia (SAB) is associated with a high mortality. Strategies for optimal management include the removal of intravascular foreign bodies, adequate treatment (i.e. antistaphylococcal beta-lactam for methicillin-susceptible Staphylococcus aureus (MSSA)), follow-up blood cultures, echocardiogram, and adequate treatment duration. It is well known that these standards of care are essential for the outcome of patients with SAB. The aim of our study was to determine the impact of infectious disease (ID) consultation on these five standards of care. Methods: We analysed data from our prospective SAB database. All episodes of SAB over two years were used. The standards of care met with and without infectious disease consultation were compared. Results: We analysed 111 episodes of SAB. Seven patients were excluded because they had already died before their blood culture became positive. ID consultation was performed in 66 out of the remaining 104 patients. This was associated with a significant improvement of all standards of care. Removal of intravascular foreign bodies was increased from 59 % to 82 %, performance of an echocardiogram from 21 % to 88 %, adequate treatment duration from 27 % to 91 %, the use of a beta-lactam for MSSA from 82 % to 100 % and follow-up blood cultures from 32 % to 86 %. The cumulative number of standards met per patient was also significantly increased (p < 0.001). Without ID consultation, no patient had met all five standards. Conclusions: Our data show that infectious disease consultation is associated with significant improvement in the management of SAB. We conclude that routine ID consultation should be done in SAB whenever possible.
A18
our study was to determine the impact of published management strategies on survival at different stages of SAB. Methods: We analysed all episodes from our prospective SAB database over two years (N = 111). We assessed the impact of different standards on mortality between SAB onset and day 350. Additionally, patients were stratified by number of fulfilled management standards and cumulative survival was plotted. Results: Age and Charlson comorbity score did not significantly influence mortality before day 90 after SAB onset. Severity of illness score and ICU stay were significantly associated with mortality at all stages. Removal of intravascular foreign bodies significantly reduced mortality between days 20 and 90, the adequate duration of treatment at all stages. Echocardiography and follow-up blood cultures significantly influenced 10-day survival, but not thereafter. The sum of standards met was significantly associated with reduced mortality until day 250. Conclusions: Our results could explain the different mortality rates of SAB found in the literature by indicating which intervention improves the outcome of patients most at different stages. Mortality from SAB decreases as standards of care increase.
‘Thursday Staphylococcus aureus Bacteremia’ is associated with increased mortality Thomas Valentin, Ines Zollner-Schwetz, Martin Hoenigl, Helmut J.F. Salzer, Robert Krause Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich
Impact of Management Guidelines on Mortality at Different Stages of Staphylococcus aureus Bacteremia
Background: Staphylococcus aureus bacteremia (SAB) is associated with a high mortality. Several studies have shown that early initiation of appropriate treatment improves outcome. When blood culture results are delayed, the time until appropriate management is prolonged. The aim of our study was to correlate the delay between drawing of blood cultures (SAB onset) and lab result with mortality from SAB. We also wanted to find out, whether the delay is longer for any day of the week when cultures were obtained. Methods: We analysed all SAB episodes over two years from our prospective SAB database (N = 111). The delay between SAB onset and the lab result was calculated and correlated to mortality on days 10, 20, 30, 60, 90, 120, 150, 250 and 350. The delay was also correlated to the day of the week of SAB onset. Results: The delay between SAB onset and blood culture results was significantly associated with increased 20-day-mortality (p = 0.006) and 30-day mortality (p = 0.024). The delay was longer, when blood cultures were obtained on Thursdays when compared to any other day. This was associated with a significantly increased mortality until day 60. There was no significant difference between ‘Thursday patients’ and other SAB patients concerning sex, severity of illness score, Charlson comorbidity score, endocarditis or standards of care met. Interestingly, the mortality of ‘Thursday patients’ was higher than those of other patients with the same delay. Conclusions: Our findings indicate that the interval between drawing of blood cultures and laboratory results significantly influences 20- and 30-day mortality in SAB. We conclude that in rapid detection of staphylococcus aureus from blood cultures (PNA FISH or PCR) might be helpful to reduce mortality of these patients. In our institution, SAB onset on Thursdays was associated with significantly increased mortality, indicating that other factors than the result delay may play a role.
Thomas Valentin*, Ines Zollner-Schwetz, Martin Hoenigl, Helmut J.F. Salzer, Robert Krause
Sprachstörung und Hemiparese nach Ugandaaufenthalt
Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich
Renate Haberl*, Marton Széll, Franz Thaller, Christoph Wenisch
Background: The mortality rates of Staphylococcus aureus bacteremia (SAB) reported in the literature are very variable. The aim of
Kaiser-Franz-Josef-Spital, 4. Medizinische Abteilung, Wien, Österreich
41. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Innere Medizin
© Springer-Verlag
17–18/2010 wkw
abstracts
Die 61-jährige Patientin wurde mit plötzlich einsetzender progredienter Sprachstörung und Verwirrtheit stationär aufgenommen. Drei Tage zuvor hatte sie schon an Kopfschmerzen und Schüttelfrost gelitten und wurde vom Hausarzt auf Migräne bei Fönwetterlage therapiert. Anamnestisch ließ sich ein einwöchiger Ugandaaufenthalt zwei Wochen vor Symptombeginn erheben. Malariaprophylaxe wurde keine eingenommen. Unser Verdacht einer Malaria tropica bestätigte sich mit einer Parasitendichte von 0.1–0.2 %. Bis auf eine Thrombozytopenie von 42.000 bestanden initial keine Auffälligkeiten im Labor, eine Therapie mit Riamet wurde begonnen. Kurz nach Aufnahme kam es allerdings zum Auftreten einer Hemiparese rechts mit Verdacht auf eine frontotemporale Läsion links, die sich allerdings in der MRT nicht bestätigte. Ebenso konnte eine Meningitis mittels Lumbalpunktion ausgeschlossen werden. Wir werteten die neurologische Symptomatik im Rahmen einer cerebralen Malaria tropica und stellten die Therapie auf Chinin intravenös um. Im weiteren Verlauf entwickelte die Patientin ein komatöses Zustandsbild und hatte einen Thrombozytenabfall auf 17.000. Ein Malaria-assoziiertes Moschkowitz-Syndrom wurde diskutiert. In den nächsten zwei Tagen besserte sich die Vigilanz unter fortlaufender Chinintherapie, die Patientin war wieder allseits orientiert und die Sprachstörung sowie Hemiparese bildeten sich vollständig zurück. Lediglich feinmotorische Defizite insbesondere beim Schreiben wurden bei Entlassung noch beobachtet. Diagnose: cerebrale Malaria tropica. Das erstaunliche an diesem Fall war die niedrige periphere Parasitendichte, die uns initial aufgrund der Schwere der neurologischen Symptomatik an eine Begleiterkrankung denken ließ.
Intensiv/Notfallmedizin Seltene Ursache eines akuten koronaren Syndroms Gerald Lohr*, Fritz Firlinger, Martin Voglmayr, Peter Piringer, Kurt Lenz Konventhospital Barmherzige Brüder Linz, Linz, Österreich
Kasuistik: Eine 61 a alte Frau wurde wegen Cephalea und Dysarthrie stationär aufgenommen. Das CCT war unauffällig - ohne Nachweis einer Blutung bzw. Ischämie. Auffällig im Aufnahmelabor waren eine Thrombozytopenie und eine Coombs-negative hämolytische Anämie mit Fragmentozyten, sodass der hochgradige Verdacht auf eine TTP bestand, der durch den Nachweis eines verminderten ADAMTS13-Spiegels später bestätigt werden konnte. Es wurden mehrere Plasmapheresen (TPE) und eine Cortisontherapie begonnen, wegen des komplizierten Verlaufs einhergehend mit NSTEMI – wobei sich in der CT-CAG keine relevanten Stenosen zeigten und subakuten Hirninfarkten, wurde zusätzlich Rituximab verabreicht und eine Splenektomie durchgeführt. Im weiteren Verlauf kam es echokardiographisch zu einer Verschlechterung der LVF mit BNP-Anstieg. Nach einer mehrwöchigen Therapie wurde eine Remission der TTP sowie eine Stabilisierung der Herzinsuffizienz und Besserung der cerebralen Situation mit Entwöhnung vom Respirator erzielt. Die Patientin ist heute nach der Rehabilitation bis auf eine herabgesetzte Sehleistung aufgrund okzipitaler Infarkte beschwerdefrei, musste vorübergehend wegen eines Herzspitzenthrombus eine OAK einnehmen und ist kardial im Alltag trotz reduzierter Linksventrikelfunktion gut belastbar. Diskussion: Die TTP ist eine thrombotische Mikroangiopathie des Erwachsenen, die vor Einführung der TPE mit einer hohen Mortalität einherging. Dabei dürften die Patienten häufiger als bisher angenommen stumme Ischämien entwickeln, die in einer manifesten Herzinsuffizienz münden können. Während der Nachweis der kardialen Mitbeteiligung autoptisch häufig beobachtet wird, gibt es diesbezüglich nur wenig klinische Berichte. Schlussfolgerung: Patienten mit TTP sollten engmaschig auf der Intensivstation mittels Echokardiographie sowie seriellen Bestim-
wkw
17–18/2010 © Springer-Verlag
mungen von Troponin und BNP überwacht werden, da der Nachweis von Ischämien bzw. das Auftreten einer Herzinsuffizienz mit einer Verschlechterung der Prognose einhergeht.
Isocaloric artificial nutrition right from the beginning causes no increase of nutritional-related side effects in critically ill patients Marlene Wewalka*1, Reinhard Kitzberger1, Valentin Furhmann1, Bruno Schneeweiß2, Christian Zauner1 1 2
Innere Medizin III, Medizinische Universität Wien, Wien, Österreich Innere Medizin, LKH Kirchdorf/Krems, Kirchdorf/Krems, Österreich
Introduction: Artificial nutrition (AN) in critically ill prevents negative effects of starvation and minimizes negative effects of protein catabolism. A negative energy balance exposes severely ill patients to energy deficits within 7 days that cannot be compensated. We evaluated if an isocaloric beginning of AN is associated with an increased number of nutritional-related side effects compared to a hypocaloric start followed by a stepwise increase. Methods: One hundred and ten critically ill medical patients admitted to a medical ICU with an expected need for AN of ¡Ü 5 days were included into this study. Patients with chronic alcohol abuse or preexisting malnutrition were excluded as well as patients with trauma or thermal injury. AN was applied continuously as enteral and/or parenteral nutrition. Energy requirements were calculated according to established recommendations (i.e. 25 kcal/kg of body weight). Patients were randomized into two groups. Group A (n = 55) received an isocaloric start of AN, in group B (n = 55), AN was started with 50% of the calculated needs and increased to 75% on day 2 and to 100% on day 3. Results: The calculated, cumulative energy requirements were 9058 ± 1236 kcal (group A) and 9125 ± 1569 kcal (group B) (p = ns). Patients of group A received 76 ± 17% and patients of group B 69 ± 12% of the calculated energy requirements (p < 0.01). The incidence of nutritional-related side effects did not differ comparing both groups, except for hypophosphatemia, which was more pronounced in group A and induced higher exogenous phosphate needs. The number of interruptions of artificial nutrition was not different between groups. Conclusion: An isocaloric start of artificial nutrition provided more energy during the first five days of ICU stay than a hypocaloric beginning. There was no difference in the number of interruptions and the incidence of nutritional-related side effects, except for hypophosphatemia, suggesting the presence of refeeding syndrome.
Kardiologie Apoptotic peripheral blood mononuclear cells preserve ventricular function after myocardial infarction: Implication of the way of cell administration Michael Lichtenauer*1,2, Konrad Hoetzenecker1,2, Matthias Hasun3, Andrea Baumgartner3, Michael Mildner4, Stefan Hacker1,2, Stefanie Nickl1,2, Walter Klepetko1, Bruno Karl Podesser3, Hendrik Jan Ankersmit1,2 1
Department of Cardiac and Thoracic Surgery, Medical University Vienna, Vienna, Austria, 2 Christian Doppler Laboratory for the Diagnosis and Regeneration of Cardiac and Thoracic Diseases, Vienna, Austria 3 Ludwig Boltzmann Cluster for Cardiovascular Research, Vienna, Austria 4 Department of Dermatology, Medical University Vienna, Vienna, Austria
Background: Acute myocardial infarction (AMI) followed by cardiac remodeling is a major cause of congestive heart failure and 41. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Innere Medizin
A19
abstracts
death. Of clinical relevance are reports that demonstrated that infusion of apoptotic cells lead to allogeneic hematopoietic cell engraftment in transplantation models and to a delay of lethal acute graft-versus-host disease by initiating immunesuppressive mechanisms. Based on these reports, we hypothesized that apoptotic cells can reduce inflammatory reactions after AMI. Methods: Immunemodulatory function of irradiated apoptotic peripheral blood mononuclear cells (PBMC) was evaluated by mixedlymphocyte reactions (MLR) and co-culture assays using bacterial lipopolysaccharide (LPS) stimulated cells in vitro. Cell suspensions of irradiated apoptotic PBMC were infused intravenously (i.v.) or injected intracardially (i.c.) in an experimental rat model of AMI. Cardiac function was analysed by echocardiography (e.g. ejection fraction, EF) and infarction size was determined by planimetry after six weeks. Results: Rats that were infused or injected with irradiated apoptotic PBMC showed enhanced homing of macrophages and endothelial progenitor cells (EPC) within 72 hours as compared to controls. Planimetric analysis showed a significant reduction of infarction size and improvement of post AMI remodeling with less signs of dilation (infarct dimension 5.8% of left ventricle in i.v. and 9.1% in i.c. injected rats, 24.9% in controls, p < 0.001). Echocardiography revealed that ventricular function was almost preserved in both treatment groups with EF values of 53% (i.v.) and 55% (i.c.) in treated animals vs. 42% in untreated controls compared to 61% in sham operated rats (n = 12 per group, p < 0.01). Conclusions: These data indicate that irradiated apoptotic PBMC suspensions, either administered i.v. or i.c., circumvented inflammation, caused preferential homing of regenerative EPC and preserved cardiac function.
Anti-thymocyte globulin (ATG) preserves ventricular function after experimental myocardial infarction Moritz Rauch*1,2, Konrad Hoetzenecker1,2, Matthias Hasun3, Andrea Baumgartner3, Stefan Hacker1,2, Gregor Werba1,2, Walter Klepetko1, Bruno Karl Podesser3, Hendrik Jan Ankersmit1,2, Michael Lichtenauer1,2 1
Department of Cardiac and Thoracic Surgery, Medical University Vienna, Vienna, Austria 2 Christian Doppler Laboratory for the Diagnosis and Regeneration of Cardiac and Thoracic Diseases, Vienna, Austria 3 Ludwig Boltzmann Cluster for Cardiovascular Research, Vienna, Austria
Background: Despite advances in clinical interventions and drug therapy for cardiovascular disease, congestive heart failure secondary to ventricular remodeling after myocardial infarction (MI) continues to be a significant medical problem. Over the last decades research has focused on finding therapies to reduce inflammatory reactions after an ischemic event which is detrimental for a favorable outcome after MI. Of relevance are reports showing that infusion of apoptotic leucocytes or anti-lymphocyte serum after MI can reduce myocardial necrosis and preserves cardiac function. In order to corroborate this therapeutic mechanism, the utilization of immunesuppressive agents with a comparable mechanism and proven clinical safety, such as anti-thymocyte globulin (ATG), which induces apoptosis in T-cells, was evaluated in this study. Methods: MI was induced in rats by ligation of the left anterior descending artery. Initially after the onset of ischemia, rabbit ATG (10 mg/rat) was injected intravenously. Histological evaluations were performed three days after MI in order to analyse inflammatory cell infiltration in the infarcted myocardium. Cardiac function was analysed by echocardiography six weeks after induction of MI. Determination of infarction size was conducted by planimetry. Results: Rats treated with ATG evidenced less myocardial necrosis, showed a significant reduction of infarction size (expressed as %
A20
41. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Innere Medizin
of the left ventricle) and an improvement of post MI remodeling after six weeks (p < 0.01). Furthermore, echocardiography revealed an improved functional recovery in ATG injected animals as evidenced by a reduced loss of ejection fraction (EF, 42.91% in controls vs. 49.40% in treated animals, n = 10–13 per group). Conclusions: These data indicate that ATG, a therapeutic agent successfully applied in clinical transplant immunology, can salvage ischemic myocardium and improves cardiac function after experimental MI in rats.
Serum-free cell culture medium reduces myocardial damage after myocardial infarction: Importance for cell therapeutic methods Andreas Mitterbauer*1,2 , Konrad Hoetzenecker1,2, Matthias Hasun3, David Santner3, Andreas Mangold1,2, Stefanie Nickl1,2, Matthias Zimmermann1,2, Bruno Karl Podesser3, Hendrik Jan Ankersmit1,2, Michael Lichtenauer1,2 1
Department of Cardiac and Thoracic Surgery, Medical University Vienna, Vienna, Austria 2 Christian Doppler Laboratory for the Diagnosis and Regeneration of Cardiac and Thoracic Diseases, Vienna, Austria 3 Ludwig Boltzmann Cluster for Cardiovascular Research, Vienna, Austria
Background: Over the last decade cardiovascular research has focused on finding optimal specifications for cell therapeutic methods for ischemic heart disease. In most of the previous clinical trials investigating stem cell therapy after myocardial infarction (MI), cells were either suspended in saline solutions, basal cell culture media or serum-free specialty media. The best outcome and long lasting preservation of ventricular function was achieved in trials using stem cell suspensions in serum-free medium. As serum-free specialty media contrary to saline or basal media contain many human or animal proteins such as albumin, insulin and various growth factors, we hypothesized that these factors might influence the outcome after myocardial ischemia in a favorable way. Therefore we sought to authenticate this hypothesis in an experimental rat model of MI. Methods: MI was induced in rats by ligation of the left anterior descending artery. After the onset of ischemia, 300 μl serum-free cell culture medium (UltraCulture™, Lonza, Switzerland) was injected intravenously. Histological evaluations were performed three days after MI in order to analyse the cellular infiltration in the infarcted myocardium and the extent of necrotic tissue. Parameters of ventricular function were analysed by echocardiography six weeks after the onset of MI. Infarction size was evaluated by planimetry. Results: Rats injected with serum-free medium evidenced a significant reduction of infarction size and an improvement of post MI remodeling after six weeks (24% vs. 15%, n = 12, p < 0.03). Echocardiography showed a slight positive trend toward functional recovery in medium injected animals as evidenced by a reduced loss of ejection fraction. Conclusions: These data indicate that the administration of serum-free cell culture medium can reduce myocardial damage after ischemia and special emphasis should be put on this issue in experimental models and clinical trials of cell therapy for MI.
© Springer-Verlag
17–18/2010 wkw
abstracts
Measurement of chemokine levels in serum and plasma: Influence of temperature and time of measurement Johanna Wechselauer*1,2, Andreas Mitterbauer1,2, Stefan Hacker1,2, Andreas Mangold1,2, Stefanie Nickl1,2, Diana Lebherz3, Gregor Werba1,2, Benedikt Kortüm1,2, Hendrik Jan Ankersmit1,2, Michael Lichtenauer1,2 1
Department of Cardiac and Thoracic Surgery, Medical University Vienna, Vienna, Austria 2 Christian Doppler Laboratory for the Diagnosis and Regeneration of Cardiac and Thoracic Diseases, Vienna, Austria 3 Department of Anaesthesia, General Intensive Care and Pain Management, Medical University Vienna, Vienna, Austria
Background: Several previous studies have stated that chemokines, such as Interleukin-8 (IL-8) or Monocyte chemoattractant protein 1 (MCP-1) are elevated in patients with atherosclerosis or myocardial infarction. The analysis of serum or plasma levels of these mediators has become an important issue in cardiovascular research. However, few data are available on preanalytic conditions that might influence chemokine values. Thus, the aim of this study was to evaluate the impact of sampling techniques and storage conditions on chemokine concentrations. Methods: Specimens of venous blood were obtained from healthy probands (n = 7) using different blood tubes (serum, heparin plasma and EDTA plasma). Blood tubes were either centrifuged initially within 20 minutes after venipuncture and kept frozen at –80° until further testing or were stored at 4°, at room temperature (RT) or at 37° for up to 24 hours. Samples were evaluated for MCP-1, IL-8, Epithelial neutrophil-activating protein 78 (ENA-78) and Granulocyte chemotactic peptide-2 (GCP-2) by ELISA. Results: No differences were observed when samples were processed initially after venipuncture or within the first 4 hours when tubes kept at 4°. A significant difference was detected for IL-8 in serum within 4 hours when samples were stored above room temperature. This rise of serum chemokine levels culminated in a 336-fold increase for IL-8, a 22-fold increase for ENA-78, a 17-fold increase for GCP-2 and a 44-fold increase for MCP-1 compared to basic values. Conclusions: This indicates that chemokine levels remain stable when analysed within a short interval after venipuncture or when tubes are stored at 4°. When tubes were exposed to temperatures higher than 24° (RT), levels of measured chemokines increased dramatically. We hypothesize that initiation of the blood clotting cascade in serum tubes and higher temperatures induce a pro-inflammatory microenvironment which triggers release of chemokines from cellular compartments.
Early repolarization in young adults Stefan Schatzl*, Ronald Karnik, Martin Gattermeier LK Mostviertel Waidhofen/Ybbs, Waidhofen/Ybb, Österreich
Introduction: Early repolarization is a typical ECG finding in young healthy adults and is usually considered as a benign entity. There are different ECG patterns concerning the Caucasian respectively the African/Caribbean population. We report the cases of 2 young healthy men with early repolarization electrocardiograms of the African/Caribbean pattern. Methods: We analysed 2 cases of our daily routine presenting the typical ECG pattern of early repolarization. Besides a detailed medical history we evaluated the 2 patients by transthoracic echocardiography; a periodical follow-up has been performed. Subsequently we compared our findings to reported cases of potential hazardous ECG patterns. Results: Case 1 is a 17-year-old male of Caucasian descent who underwent routine cardiac examination as part of a pre-participation
wkw
17–18/2010 © Springer-Verlag
screening. Surprisingly his ECG showed a typical African/Caribbean pattern of early repolarization. We compared it to the ECG of a 31-year-old professional soccer player of African descent (Case 2) and found a great amount of similarities. As a result we assume that ECG patterns concerning Caucasian respectively African/Caribbean athletes are not strictly limited to each of these groups. Our 2 cases have an uneventful follow-up, their ECG pattern can be classified to a benign entity of early repolarization. These ECG changes differ from other reported potential hazardous patterns by their distribution and shape. Conclusions: Early repolarization can mostly be considered as a benign entity. Different patterns concerning Caucasian respectively. African/Caribbean athletes are not necessarily due to their descent. In contrast typical ECG changes of potential hazardous cardiac disease have to be distinguished carefully and require further examinations.
Verhinderung der frühen Stentthrombose durch eine individuell angepasste duale Plättchenaggregationshemmung Marcel Francesconi*, Cornelia Dechant, Thomas Chatsakos, Thomas Hafner, Eva Wilhelm, Manuela Födinger, Andrea Podczeck-Schweighofer, Günter Christ Sozialmedizinisches Zentrum Süd/Kaiser Franz Josef Spital, Wien, Österreich
Einleitung: Eine frühe Stentthrombose (ST) wird bei ca 3 % der Patienten, trotz dualer Plättchenaggregationshemmung (DPA) nach Koronarstentimplantation beobachtet. Ob durch eine, mittels Multiple Electrode Aggregometry (MEA), individuell angepasste DPA das Auftreten einer frühen ST verhindern werden kann, ist umstritten. Methoden: Prospektive monozentrische Kohortenstudie von 330 konsekutiven Patienten nach Koronarstentimplantation. Bestimmung der Thrombozytenfunktion 12–24 Stunden nach einer initialen Clopidogrel-Loadingdosis (600 mg) mittels MEA (Multiplate©). Im Falle eines Clopidogrel Non-Responderstatus wurde bis Juni 2009 ein Reloading mit 600 mg Clopidogrel durchgeführt (bis zu 3×). Ab Juni 2009 erfolgte die Umstellung auf Prasugrel. Der primäre Endpunkt war die gesicherte ST, sekundärer Endpunkt war eine mögliche ST oder kardiovaskulärer Tod. Ergebnisse: 46 % der Patienten wurden wegen eines Akuten Koronarsyndrom (7 % STEMI, 39 % NSTEMI) behandelt. Bei 78 % lag eine komplexe Koronarmorphologie (b2/c), bei 53 % eine koronare Mehrgefäßerkrankung vor. Durchschnittlich wurden 2,2 Stents pro Patient (1–10) implantiert (88 % Drug-Eluting Stent). 31 % der Patienten waren Clopidogrel Non-Responder (AUC; 73 ± 22 U vs. 28 ± 12U, p < 0.0001), signifikant häufiger Diabetiker (39 % vs. 28 %, p = 0,04) und Adipöse (BMI 29,5 ± 4,9 vs. 28,2 ± 4,5, p = 0,03). 10 % wurden mit 60 mg Prasugrel und 21 % mit 600 mg Clopidogrel re-loaded bis zur suffizienten DAP (27 ± 16 U; p < 0,0001 vs. Ausgangswert). Der primäre Endpunkt trat bei keinem Patienten auf (0 %). Der sekundäre Endpunkt trat bei 8 Patienten (2,4 %) auf. Ein Patient mit ischämischer Kardiomyopathie starb unerklärt 10 Tage nach Stentimplatation (mögliche ST). Die Übrigen im Rahmen des Intensivaufenthaltes nach Reanimation oder kardiogenem Schock ohne Hinweis auf ST. Schlussfolgerung: Eine mittels Multiplate©Test individuell angepasste DAP kann das Auftreten einer frühen Stentthrombose verhindern.
41. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Innere Medizin
A21
abstracts
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM): Analyse der Meldungen zu Labortests zum Nachweis von Troponin vom 1.1.1999 bis 31.12.2008 Rüdiger Siekmeier, Dirk Wetzel Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), Bonn, Deutschland
Fragestellung: Seit Implementierung der Richtlinie 98/79/EG zu In-vitro Diagnostika (IVD) müssen Vorkommnisse und korrektive Maßnahmen zu IVD den zuständigen Behörden gemeldet werden. Für fast alle IVD ist dies das BfArM (in AU: BASG). Ziel der Studie war die Analyse der Meldungen zu laborchemischen Tests zum Nachweis von Troponin. Material und Methoden: Analysiert wurden alle von 1999 bis Ende 2008 eingegangenen Meldungen bezüglich Meldequelle, Häufigkeit/Art von Produktfehlern bzw. korrektiven Maßnahmen. Ergebnisse: Von insgesamt 1977 in diesem Zeitraum eingegangenen Meldungen zu IVD betrafen 43 Reagenzien und Kits (ohne Schnelltests (Streifentests) und allgemeine Kalibratoren/Kontrollmaterialien) zum Nachweis von Troponin I oder T (TnI: 39, TnT: 3, TnI + TnT: 1). Den Meldungen (in 42 Fällen durch den Hersteller) zugrunde lagen falsch-positive (30), falsch-negative (5) oder falsch-positive/falsch-negative (8) Testergebnisse bzw. Veränderungen der Produkte, die zu diesen Abweichungen führen könnten. Fehlerursachen waren meist Interferenzen (17, meist heterophile Antikörper der Patienten, aber auch Additive in Abnahmeröhrchen), Materialfehler (4, z. B. Konjugat im Reagenz), Produktionsfehler (3, z. B. fehlerhafte Kitzusammenstellung, fehlerhafte Verschlüsse) und Anwenderfehler (3, z. B. unzureichende Zentrifugation). In 6 Fällen konnte die Fehlerursache nicht identifiziert werden und in 5 Fällen wurde ein Produktfehler ausgeschlossen. Meist erfolgten keine korrektiven Maßnahmen (24). Sofern solche erfolgten (teils auch bei unklaren Fehlerursachen), handelte es sich am häufigsten um Rückrufe (12), Kundeninformationen (19, einschl. Rückrufe), Änderungen in Produktion oder Qualitätsmanagement (10), Änderungen der Gebrauchsanweisung (7), der Konstruktion (3) oder der Kennzeichnung (2). Schlussfolgerungen: Die Daten zeigen die Notwendigkeit und die Funktion des bestehenden Systems der Marktüberwachung zur Sicherstellung und Verbesserung der Produktsicherheit von IVD.
Induction of the coagulation cascade in whole blood triggers release of factors associated with neoangiogenesis Gregor Werba*1,2, Andreas Mitterbauer1,2, Stefanie Nickl1,2, Matthias Zimmermann1,2, Stefan Hacker1,2, Andreas Mangold1,2, Hendrik Jan Ankersmit1,2, Michael Lichtenauer1,2 1
Department of Cardiac and Thoracic Surgery, Medical University Vienna, Vienna, Austria 2 Christian Doppler Laboratory for the Diagnosis and Regeneration of Cardiac and Thoracic Diseases, Vienna, Austria
Background: Paracrine factors associated with neoangiogenesis are frequently measured in cardiovascular research. Many of these mediators, such as VEGF, Stromal derived factor 1 (SDF-1) and Matrixmetalloproteinase 9 (MMP9) play a prominent role in a broad spectrum of physiological and pathophysiological conditions from neoangiogenesis and vascular remodeling to atherosclerotic plaque formation and myocardial infarction. The aim of this evaluation was to determine differences between serum and plasma levels of cytokines, chemokines and growth factors in healthy probands. Methods: Specimens of venous blood were obtained from healthy probands (n = 8). Serum and heparinized plasma tubes were centrifuged within 20 minutes after venipuncture and samples were kept
A22
41. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Innere Medizin
frozen at –80°. Samples were evaluated among others for VEGF, Insulin-like growth factor I (IGF-I), Hepatocyte growth factor (HGF), SDF-1, C-C chemokine ligand-5 (CCL5/RANTES), Neutrophil-activating protein-2 (NAP-2), Epithelial neutrophil-activating protein 78 (ENA-78), MMP9 and Tissue inhibitor of metalloproteinases 1 (TIMP-1) using commercially available ELISA kits. Results: A large difference between median serum and plasma values was observed for the above-mentioned mediators. Serum concentrations of VEGF (58 vs. 0 pg/ml), HGF (392 vs. 21 pg/ml), CCL5/ RANTES (12 vs. 6 ng/ml), NAP-2 (7 vs. 1 μg/ml), ENA-78 (1116 vs. 356 pg/ml), MMP9 (80 vs. 46 ng/ml) and TIMP-1 (149 vs. 117 ng/ml) were significantly higher compared to plasma (p-values between <0.05 and <0.001). Only the measurement IGF-I showed a converse reaction in plasma samples which might be due to an increased release of bound IGF-I from its binding proteins caused by glycosaminoglycans, such as heparin. Conclusions: These findings indicate that an abundance of growth factors, chemotatic factors, and other mediators which are closely linked to vascular repair and remodeling are released upon activation of the coagulation cascade in whole blood.
The Austrian “Herz.Leben” Project: A structured educational program for patients with hypertension and medium to high cardiovascular risk Katrin Hörnig*1, Sabine Perl1, Vesna Riegelnik1, Cornelia Kos1, Gert Klima 2, Ivo Rakovac3, Peter Mrak3, Ederer Herbert4, Pieber Thomas1, Robert Zweiker1 1
Medizin-Universität Graz, Univ.-Klinik für Innere Medizin, Graz, Österreich 2 Stmk. Gebietskrankenkasse Graz, Graz, Österreich 3 Joanneum Research, Graz, Österreich 4 Ordination Dr Ederer, Weiz, Österreich
Objective: Hypertension is one of the most important risk factors for cardio- and cerebrovascular morbidity and mortality. Despite major improvements in pharmacological and non-pharmacological therapeutic regimes an inappropriate number of hypertensives are considered well controlled according to current guidelines. Structured educational programs might provide significant benefits. Design and methods: The “herz.leben” educational program was initiated to amplify quality of care, improve hypertension control rates, and reduce cardiovascular risk factors. Inclusion criteria are clinic blood pressure (BP) levels >140/90 mmHg in addition to medium to high cardiovascular risk (>15%) according to the New Zealand risk score (NZRS). The program consists of the following three items: (1) Training for physicians (mainly general practitioners). (2) An adaptation of the curriculum for patients taught by doctors and special trained nurses: BP self measurement, cholesterol- and salt-reduced diet, impact of an active life style, therapeutic aspects, and the issue of hypertensive urgencies and emergencies. (3) A computer-based evaluation sheet (at entry and after 12 months) for documentation of: patient characteristics, therapeutic regimes, BP levels, additional risk factors, signs of end-organ damage and clinical events. Results: From the years 2005–2009 1452 hypertensive patients in 36 centers entered the program: 54% female, age 63 ± 11, BMI 29 ± 10 kg/m2. Results: BP was reduced significantly from 157 ± 20/90 ±1 mmHg to 141 ± 16/83 ± 11 (–17 ± 23/–7 ± 11 mmHg). The NZRS was improved significantly from 18 ± 8,4% to 14,5 ± 7,1% (p < 0.001). Lipids and weight were also reduced. Conclusion: Our data show that structured patient educational programs with improved quality of care like “herz.leben” are able to improve hypertension control rates and reduce the burden of cardiovascular risk by multiple factors including patient empowerment, life style changes and optimization of medical treatment.
© Springer-Verlag
17–18/2010 wkw
abstracts
Platelet count is associated with the risk of definite stent thrombosis in patients undergoing percutaneous coronary intervention Carina Primus1, Nadine Braumann1, Elisabeth Lassnig2, Alexander Leitner2, Robert Berent3, Johann Auer1,4 1
Krankenhaus Braunau/Simbach, Kardiologie, Braunau/Simbach, Österreich 2 Klinikum Wels-Grieskirchen, Kardiologie, Wels-Grieskirchen, Österreich 3 Rehabilitationszentrum‚ Austria, Bad Schallerbach, Österreich 4 Krankenhaus Simbach, Kardiologie, Simbach, Österreich
Although drug-eluting stents (DES) reduce restenosis rates relative to bare-metal stents (BMS), recent reports have indicated that the use of DES may be associated with an increased risk of stent thrombosis (ST). Our study focused on the association between the platelet count at baseline and the risk of definite stent thrombosis. 889 patients undergoing percutaneous coronary intervention (PCI) with either DES (n = 490) or BMS (n = 399) were enrolled in a prospective single center registry. The outcome analysis covered a period of up to 3.2 years (mean 2.7 years ± 0.5 years) and was based on 15 angiographically confirmed cases of definite stent thrombosis. In case of elective PCI procedures, the patients were on 100 mg aspirin and had a 300–600 mg bolus dose of clopidogrel followed by maintenance with 75 mg daily. Emergency PCI was carried out by administration of a loading dose of 500 mg aspirin intravenously or orally, 600 mg clopidogrel orally and an intravenous bolus of 4000–5000 units of unfractionated heparin. Overall rates of definite ST were similar for patients treated with BMS (n = 5; cumulative incidence, 1.1%) and DES (n = 10; cumulative incidence, 2.1%), p = 0.31 (Chi-square test). Rates of subacute, late and very late definite ST were also similar in the 2 groups. Very late definite ST occurred in 1 patient (cumulative incidence 0.2%) in the BMS group and in 6 patients (cumulative incidence, 1.2%) in the DES group (adjusted HR 83.3; 95% confidence interval [CI], 0.97 to 166; p = 0.13). 3 of the 15 cases of definite ST (2 very late, 1 late, 2 with BMS and 1 with DES) occurred in saphenous vein grafts. The mean platelet count in the patient group with ST was higher compared to patients without ST (287.1 G/l vs. 226.1 G/l, Mann–WhitneyU-Test, p = 0.043), with 370.7 G/l in subacute ST, 313.8 G/l in late ST patients. These data suggest that baseline platelet count may be associated with the risk of definite stent thrombosis in patients undergoing percutaneous coronary intervention.
Use of drug-eluting stents (DES) is associated with a reduction in subsequent aortocoronary bypass (ACB) surgery Nadine Braumann*1, Carina Primus1, Franz Gurtner1, Christian Meyer1, Elisabeth Lassnig2, Gudrun Lamm3, Alexander Leitner2, Johann Auer1,4 1
Krankenhaus Braunau/Simbach, Kardiologie, Braunau/Simbach, Österreich 2 Klinikum Wels-Grieskirchen, Kardiologie, Wels-Grieskirchen, Österreich 3 Krankenhaus St. Pölten, Kardiologie, St. Pölten, Österreich 4 Krankenhaus Simbach, Kardiologie, Simbach, Österreich
Although drug-eluting stents (DES) reduce restenosis rates relative to bare-metal stents (BMS), the effects of DES utilization on the rate of subsequent aortocoronary bypass (ACB) surgery have been assessed in only a few investigations. Our study focused on the effect of stent type on ACB surgery during follow up. 889 patients undergoing percutaneous coronary intervention (PCI) with either DES or BMS were enrolled in a prospective single center registry. The outcome analysis covered a period of up to 3.2 years (mean 2.7 years ± 0.5
wkw
17–18/2010 © Springer-Verlag
years) and was based 76 clinically driven target lesion revascularizations (TLR). In total 1277 stents (613 BMS and 664 DES) were implanted in 1215 lesions. The 2.7-year clinical restenosis rate was 8.9% and was lower among patients with DES compared to BMS patients (cumulative incidence, 6.8% and 12% in patients with DES and BMS, respectively; unadjusted HR 0.57; 95% CI, 0.46 to 0.70; p < 0.05). After adjustment for age, gender, clinical presentation, diabetes mellitus, stent length, and reference vessel size, the risk reduction was 42% (adjusted HR 0.58; 95% CI, 0.47 to 0.69; p < 0.05). Coronary artery bypass surgery (CABG) within 2.7 years occurred less frequently in DES patients than in BMS patients (cumulative incidence, 1.6% and 4% in patients with DES and BMS, respectively; p < 0.05). Thus, as compared with the group with BMS, the group with DES had a lower adjusted risk of undergoing CABG (relative risk, 0.49; 95% CI, 0.37–0.68). Use of DES reduced the risk of clinically necessary aortocoronary bypass (ACB) surgery by about 50% during a period of 2.7 years after stent implantation.
Die Bedeutung der CT-Koronarangiographie (CT-CA) für die Langzeitprognose von Patienten mit niedrigem oder mittlerem KHK-Risiko Gunda Buchmayr1, Wilhelm Schützenberger1, Hermann Blessberger1, Thomas Lambert1, Christoph Kiblböck2, Clemens Steinwender1, Franz Leisch1 1
Allgemeines Krankenhaus Linz, I. Medizinische Abteilung mit Kardiologie, Linz, Österreich 2 Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried im Innkreis, Kardiologie, Ried im Innkreis, Österreich
Einleitung: Ziel unserer Studie war es, die prognostische Wertigkeit der CT-CA im Langzeitverlauf bei Brustschmerzpatienten mit niedrigem bis mittlerem KHK-Risiko zu untersuchen. Methoden: Alle Patienten (P) ohne kardiale Vorerkrankungen sowie einem niedrigen bis mittleren KHK-Risiko, bei denen in den Jahren 2007 und 2008 an unserer Abteilung wegen Brustschmerzen eine CT-CA durchgeführt wurde, wurden in einer prospektiven Datenbank erfasst. Entsprechend dem Ergebnis der CT-CA wurden sie in 3 Gruppen unterteilt. • Gruppe 1: Normales CT-Koronarangiogramm. •Gruppe 2: Geringe Koronarsklerose ohne signifikante Stenose (≤50 % Lumeneinengung). • Gruppe 3: Zumindest eine Koronarstenose mit einer Lumeneineingung von >50%. Bei allen P der Gruppe 3 wurde nach der CT-CA eine invasive Koronarangiographie und falls erforderlich eine interventionelle oder operative Revaskularisation durchgeführt. Mittels Telephoninterviews, Befragung der behandelnden Hausärzte und Meldeamtsanfragen wurden kardiale Ereignisse (kardiovaskulärer Tod, interventionelle oder operative Revaskularisation, instabile Angina, NSTEMI, STEMI) erhoben. Ergebnisse: Wir schlossen 453 P in die Studie ein. Acht P (1,8 %) konnten nicht kontaktiert werden. Fünf P (1,1 %) starben (nichtkardiovaskuläre Todesursachen). Die mittlere Follow-up Dauer der nachgesorgten Population (n = 445, 54 % weiblich, Alter 56 ± 12 Jahre) betrug 26 ± 6 Monate. Bei allen P der Gruppe 1 (n = 250, AgatstonScore = 0) und 2 (n = 143, Agatston-Score(Median, 1. und 3. Quart.) = 37(9–123)) traten keine kardialen Ereignisse auf (negativer prädiktiver Wert = 100 %). Bei 22 P der Gruppe 3 (n = 52, AgatstonScore(Median, 1. und 3. Quart.) = 303(46–717)) wurden folgende kardiale Ereignisse erhoben: 17 PCIs und 5 Bypass-OPs im Anschluss an die Koronarangiographie nach CT-CA, ein STEMI und 8 PCIs im Langzeit-Follow-up. Schlussfolgerungen: Bei P mit Verdacht auf KHK leistet die CTCA einen wichtigen Beitrag zur Vorhersage von kardialen Ereignissen für die nächsten 26 Monate.
41. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Innere Medizin
A23
abstracts
Prädiktoren für die Rehospitalisierung von Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz Jakob Hauser, Claudia Stöllberger, Franz Weidinger Krankenanstalt Rudolfstiftung, 2. Medizinische Abteilung, Wien, Österreich
Einleitung: Herzinsuffizienz (HI) stellt ein beträchtliches Problem für die Volksgesundheit industrialisierter Länder dar, vorwiegend aufgrund hoher Hospitalisierungsraten. Die Kenntnis spezifischer Risikofaktoren ermöglicht es, besonders gefährdete Patienten zu identifizieren und damit deren Wiederaufnahme vorzubeugen. Ziel dieser Studie war es, Prädiktoren für die Rehospitalisierung stationär aufgenommener Patienten zu erheben. Methoden: Die vorliegende prospektive Beobachtungsstudie untersuchte Patienten, die aufgrund von HI auf der kardiologischen Abteilung eines Wiener Gemeindespitals aufgenommen waren. Es wurden medizinische wie psychosoziale Daten in Patienteninterviews und durch Einsicht in Krankenakten erhoben. Die Follow-up Untersuchung erfolgte nach 6 Monaten per Telefonat und Zugriff auf die spitalseigene Patientendatenbank. Ein positives Votum einer Ethikkommission wurde zuvor eingeholt. Ergebnisse: Es wurden 68 Patienten eingeschlossen (mittleres Alter 73 ± 13; 35 weiblich), von denen 3 vor Entlassung verstarben. Die Follow-up Daten der übrigen 65 Patienten wurden erfasst, von denen 48 % rehospitalisiert wurden. Prädiktoren hierfür waren Niereinsuffizienz, Linksschenkelblock, frühere Spitalsaufenthalte, Betablockertherapie sowie ein Erhöhung des CRP, der Erythrozytenverteilungsbreite, der gamma-GT und des BUN. Übergewicht, definiert als BMI > 25,0, war mit einer niedrigeren Rehospitalisierungsrate verbunden. Die Gesamtmortalität über 6 Monate betrug 12 %. Die Todesursachen waren postoperative Sepsis (n = 2), terminale HI (n = 3), Niereninsuffizienz (n = 1), plötzlicher Herztod (n = 1) und akuter Myokardinfarkt (n = 1). Schlussfolgerungen: Die Rehospitalisierung stationärer HI-Patienten steht mit Niereninsuffizienz, Kachexie, entzündlichen Vorgängen sowie Reizleitungsstörungen in Zusammenhang. Das Erkennen und rechtzeitige Behandeln dieser Faktoren kann die Rehospitalisierungsrate möglicherweise senken.
Das “Midventricular - ballooning Syndrom” – eine seltene Form der “Tako - Tsubo Kardiomyopathie” Rita Lenk, Johann Auer Europaklinikum Braunau/Simbach am Inn, Österreich
Fallbericht: Das “Midventrikular – ballooning Syndrom” ist eine seltene Form einer stressinduzierten Kardiomyopathie mit einem typischen Muster von reversiblen linksventrikulären Hypo – und Akinesien in der Ventrikulographie bei stenosefreien epikardialen Gefäßen. Ähnlich wie das “Apical – ballooning Syndrom” ist es eine wichtige Differentialdiagnose des akuten Koronarsyndroms. Infarktähnliche EKG-Veränderungen, geringfügige Erhöhung der Herzenzyme, echokardiographisch nachweisbare Kontraktilitätsstörungen, sowie die klinische Symptomatik eines Myokardinfarkts prägen das klinische Bild. Angiographisch unauffällige Koronarien bei typischem Ventrikulogramm erlauben die Diagnose des “Midventrikulär – Ballooning Syndroms”. Wir konnten diese Form der stressinduzierten Kardiomyopathie bei einer 68 jährigen Patienten beobachten, die mit Verdacht auf NSTEMI mit dem Notarzt zu uns kam. In der Angiographie waren stenosefreie Koronarien, eine zirkuläre Akinesie im mittleren Segment des linken Ventrikels mit erhaltener Kontraktilität des Apex und hyperkontraktilen basalen Abschnitten, sowie eine mittelgradig reduzierte linksventrikuläre Funktion zu sehen. Auslöser sind oft psychische oder physische Stresssituationen. Bei unserer Patientin setzte der akute Thoraxschmerz gleich nach den Weihnachtsfei-
A24
41. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Innere Medizin
ertagen ein. Nach 3 Wochen hatten sich die linksventrikulären Kontraktionsstörungen komplett rückgebildet. Das “Midventrikular – ballooning Syndrom” ist eine seltene Form einer stressinduzierten Kardiomyopathie und ist ähnlich wie das “Apical – ballooning Syndrom” eine wichtige Differentialdiagnose des akuten Koronarsyndroms.
Der etwas andere ST-Hebungsinfarkt Silvia Charwat1, Irene Lang2 1
Universitätsklinik für Innere Medizin II, Abteilung für Angiologie, Wien, Österreich 2 Universitätsklinik für Innere Medizin II, Abteilung für Kardiologie, Wien, Österreich
Ein 54-jähriger Wiener erlebt am 1.5.2010 frühmorgens plötzlich brennende linksthorakale Schmerzen begleitet von kaltem Schweiß und Todesangst. Bei Eintreffen des Notarztes zeigen sich ST-Hebungen in den Ableitungen V2-V4. Umgehend wird der Patient mit dem Notarzthubschrauber ans AKH Wien überstellt und einer akuten Koronarangiographie zugeführt. Die proximale RCA erweist sich stenosefrei, der Ramus interventricularis posterior (RIVP) ist verschlossen. An der linken Koronararterie zeigt sich die prox. CX so wie die prox. LAD verschlossen. Ein LIMA- Bypass versorgt die Vorderwand, ein Venenbypass den RIVP. Die Injektion in den offenen LIMA Bypass zeigt eine Kontrastmittelfüllung eines benachbarten Lungenarteriensegments, mit ausgeprägtem Pendelfluss. Die Bypässe wurden 2006 nach einem NSTEMI angelegt und der Patient war seither von kardialer Seite her beschwerdearm. Um den Shuntfluss zur Pulmonalarterie abzuklären, und einen Tumor auszuschliessen wird der mittlerweile beschwerdefreie Patient mit normalem EKG Befund abgelegt und nicht akut interveniert. Nach Herzkatheter kommt es zu einer Troponin-T-Auslenkung auf 0,58 ng/ml (⊥ <0,03 ng/ml) und einer Auslenkung der CK auf 389 U/l (⊥ < 190 U/l) mit einem MB-Anteil von 10,9 % (⊥ < 6 %). Ein Fistelverschluss wird elektiv geplant. Koronarfisteln stellen eine seltene koronare Pathologie dar. Sie werden in 0,2 % aller Koronarangiographien gefunden, wobei angeborene Fisteln den allergrößten Anteil davon ausmachen. Die häufigsten Ursachen für erworbene Koronarfisteln sind thorakale Stich- und Schlussverletzungen, Verletzungen durch Schrittmachersonden, myokardiale Biopsien und Koronarangiographien. Da Koronarfisteln in den allermeisten Fällen in das rechte Herz münden (rechter Ventrikel 40 %, rechtes Atrium 26 %, Pulmonalarterie 17 %), verursachen sie einen Links-Rechtsshunt. Das kann zu belastungsabhängiger Dyspnoe und so wie bei dem vorliegenden Patienten unter Stress zu akuter Ischämie als Folge eines Steal-Phänomens führen.
Hochfrequenzablation der sympathischen Innervation der Niere bei Patienten mit therapieresistenter arterieller Hypertonie – ein erster Erfahrungsbericht Thomas Lambert, Wilhelm Schützenberger, Michael Grund, Klaus Kerschner, Franz Leisch AKH Linz, Linz, Österreich
Hintergrund: Die therapieresistente arterielle Hypertonie ist in der täglichen Praxis der Inneren Medizin trotz medikamentöser Mehrfachtherapie ein altbekanntes Problem. Es ist bekannt, dass eine sympathische Hyperaktivität renaler Nervenfasern mit erhöhten Blutdruckwerten einhergeht und für eine Progression der arteriellen Hypertonie verantwortlich ist. Die katheterbasierte Denervation solcher sympathischer renaler Nervenfasern stellt eine neue Behandlungsmöglichkeit in der Therapie beim therapieresistenten Bluthochdruck dar. Patienten und Methodik: Seit Juni 2010 wurde an unserer Abteilung bei zehn Patienten eine perkutane renale Sympathektomie © Springer-Verlag
17–18/2010 wkw
abstracts
(PRS) durchgeführt. Die Hochfrequenzablation erfolgt unter lokaler Nitroglycerinapplikation in jeder Nierenarterie und dauert 2 × 4 Minuten. Die Gesamtdauer der Prozedur liegt zwischen 30 und 45 Minuten. Renale Komplikationen sind nicht zu erwarten. Das Komplikationsrisiko besteht vorwiegend im bekannten Risiko transfemoraler Arterienpunktionen.
Differential expression of DDAH (Dimethylaminohydrolase) in human myocardial tissue under ß-Blockade Robert Gasser, Elisabeth Kraigher-Krainer, Eleonore Holzwart, Burkert Pieske Univ.-Klinik für Innere Medizin Graz, Kardiologie, Graz, Österreich
Methylation of arginine residues in proteins and subsequent proteolysis results in the liberation of free methylarginines, including asymmetric dimethylaginine (ADMA; R-Me2), an inhibitor of nitric oxide sythetases (NOS). ADMA is metabolized by dimethylarginine dimethyaminohydrolase (DDAH) to citrulline (CIT) and dimethylamine (MA). ADMA is recognized as a plasma marker of increased cardiovascular risk but it is unclear whether it ever accumulates to sufficient levels to affect NO pathways. However, it has been shown by chemical biology and gene deletion techniques that loss of DDAH function elevates plasma and tissue ADMA levels. On the other hand it is possible that a feed back mechanism exists which regulates DDAH-expression upon the availability of NO. In this context, it has to be mentioned that nebivolol can stimulate an increase of endothelial NO, which becomes available at the vascular smooth muscle and induces vaso-relaxation. Nebivolol seems to interact with the endothelial NO pathway in two complementary ways: It increases NOS activity and reduces the NO-scavenging radical superoxide anion, by re-directing deranged NOS activity. In the microarray preliminary analyses we found that DDAH gene expression is significantly downregulated by nebivolol compared to atenolol both in O2-perfused preparations and simulated ischemia/hypoxia (N2-perfused) preparations. Using real-time PCR, we were able to confirm that DDAH gene expression is significantly down-regulated by nebivolol compared to atenolol in simulated ischemia/hypoxia (N2-perfused) preparations: It could be shown that, without betablockers, there is no significant regulation of DDAH-expression during myocardial ischemia. There is, however a significant difference between the expression of DDAH during myocardial ischemia in the presence of atenolol (33.2 + 4.2) and nebivolol (6.7 + 0.7; +SEM; P < 0.05). In the present study we find that the myocardial expression of DDAH is reduced in the presence of nebivolol in both normoxia as well as hypoxia. The measured decrease of DDAH seen under nebivolol but not with atenolol both during normoxia and hypoxia could be a measure for the increased availability of NO brought about by nebivolol as a feed back control. This is of interest since several steps in the pathways of interaction have remained unclear as yet. It is certainly promising to investigate further into this interrelation of NO, DDAH, and nebivolol.
Specific regulation of the expression of Na/Caexchanger NCX during myoacardial ischemia: Effect of ß-blockers Robert Gasser, Eleonore Holzwart, Burkert Pieske Univ.-Klinik für Innere Medizin Graz, Kardiologie, Graz, Österreich
Cellular Ca++-homeostasis is largely maintained by the transmembrane Na+/Ca++-exchanger (NCX; 1SLC8A1 (Solute Carrier Family 8, member 16; NCX1)). NCX is a bidirectional transporter that normally extrudes Ca++ from the cell (forward mode), but also brings wkw
17–18/2010 © Springer-Verlag
Ca++ into the cell (reverse mode) under special circumstances such as intracellular Na+ accumulation or membrane depolarization. Changes in NCX function may cause abnormal Ca++ release from the sarcoplasmic reticulum (SR) and increase the propensity to abnormal cardiac electrical activity and arrhythmias of all kinds. Here, using microarray gene expression profiling technique, validated by realtime PCR, we find that NCX1 gene expression is significantly downregulated by nebivolol compared to atenolol in simulated ischemic/ hypoxic (N2-perfused) preparations. In the microarray preliminary analyses we found that NCX1 gene expression is significantly downregulated by nebivolol compared to atenolol both in O2-perfused preparations and simulated ischemia/hypoxia (N2-perfused) preparations. In the presence of atenolol, however, down-regulation of NCX1 is only minimal. N2-Hypoxia O2-Normoxia Nebivolol : Atenolol : Nebivolol : Atenolol : Control Control Control Control NCX1 0.33 0.51 0.28 0.83 NCX3 5.66 3.21 5.5 3.72 Using real-time PCR, we have validated wether or not NCX1 gene expression is significantly down-regulated by nebivolol compared to atenolol in simulated ischemia/hypoxia (N2-perfused) preparations. It can be seen that, without the influence of betablockers, there is no significant regulation of NCX1-expression during myocardial ischemia. There is, however a significant difference between the expression of NCX1during myocardial ischemia in the presence of atenolol (18.0 + 0,6) and nebivolol (13.6 + 0.3; +SEM; P<0.05): NCX1-expression is decreased during ischemia in the presence of nebivolol. Here, confirmed by real-time PCR, the finding that NCX1 gene expression is significantly down-regulated by nebivolol compared to atenolol in simulated ischemia/hypoxia (N2-perfused) preparations may argue for a higher protective, anti-ischemic but also anti-arrhythmic potential of nebivolol compared to standard ß-blockers like atenolol. Especially patients with ischemia-triggered arrhythmias – patients with ischemic cardiomyopathy, not revascularized ischemia, large myocardial scars may profit from this particular property of nebivolol over atenolol.
Intracellular acidification liberates magnesium ions from intracellular binding sites in Guinea pig papillary muscle Sandra Gasser, Robert Gasser Univ.-Klinik für Innere Medizin Graz, Kardiologie, Graz, Österreich
The assessment of free, ionized, intracellular Mg2+ ((Mg2+)i) in myocardial tissue is problematic and its metabolism has not been well understood as yet. This, for example, makes the design of trials on therapeutic use of Mg (e.g. Limit II, ISIS 4, MAGIC) difficult and the interpretation of conflicting results almost impossible. Here, we assess the effect of changing intracellular pH (pHi; measured with pH selective microelectrodes) on cytoplasmatic (Mg2+)i using a newly designed Mg2+ selective microelectrode with the neutral carrier ETH 7025 and measure (Mg2+)i in isolated resting guinea pig papillary muscle (Tyrode, pH 7.4, 36°C; for details of method see – J Physiol 1990, 431, 713–41). We now find that changing extracellular pH for 15 minutes from 7.4 to 6.4 leads to a change of intracellular pH from 7.19 ± 0.03 to 6.81 ± 0.006 (n = 7; ±SEM for all exp.). This change of pHi leads to a small, but detectable rise in (Mg2+)i by a maximum amount of 0.19 ± 0.06 mM from an initial value of 0.73 ± 0.08 mM after approximately 7 minutes, followed by a slow decrease of (Mg2+)i to almost normal. This would amount to a liberation of 1.5% of the cells total Mg content, assuming that (Mg2+)i constitutes 1/17 of the cells total Mg (J Physiol 224, 121–39, 1972). In summary, we find that intracellular acidification liberates (Mg2+)i from intracellular binding sites. The transient nature of the observed (Mg2+)i rise further suggests that the levels of cytoplasmatic (Mg2+)i are well regulated and even small changes in (Mg2+)i are adjusted within short time. 41. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Innere Medizin
A25
abstracts
Lp(a) als Risikofaktor kardiovaskulärer Erkrankungen – Systematische Literaturrecherche und Metaanalyse aus prospektiven Studien mit 181683 Patienten Bernd Genser1, Karen Dias1, Rüdiger Siekmeier2, Tatjana Stojakovic3, Tanja Grammer4, Winfried März 4,5 1
BGStats Consulting, Graz, Austria Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), Bonn, Deutschland 3 Clinical Institute of Medical and Chemical Laboratory Diagnostics, Heidelberg 4 Synlab Center of Laboratory Diagnostics, Heidelberg, Germany 5 Department of Public Health, Social and Preventive Medicine, Mannheim Medical Faculty, University of Heidelberg, Mannheim, Germany 2
Fragestellung: Die Rolle des Lp(a) als kardiovaskulärer Risikofaktor wurde in vielen Studien mit teils unterschiedlichen Ergebnissen untersucht. Ursachen hierfür sind Unterschiede von Studienkollektiven und -designs. Wir analysierten daher ausschließlich prospektive Studien zur Abklärung des prognostischen Wertes der Lp(a)-Konzentration auf kardiovaskuläres Risiko und Mortalität. Methoden: Es erfolgte eine systematische Literaturrecherche (MEDLINE, EMBASE, COCHRANE) mit Suche prospektiver, über ≥1 Jahr laufender Studien. Aus allen Studien wurden die Risk Ratios (RR) für kardiovaskuläre Erkrankungen (Endpunkte: alle koronaren Herzkrankheiten (KHK), größere koronare Ereignisse, Myokardinfarkt, Schlaganfall, Gesamtmortalität) herangezogen. Die studienspezifischen RR wurden zur Gegenüberstellung von oberer und unterer Tertile der Lp(a)-Konzentration standardisiert. Ergebnisse: Eingeschlossen wurden 67 prospektive Studien mit insgesamt 181683 Patienten. Für den Endpunkt „koronare Ereignisse“ (37 Studien) fand sich ein RR = 1,57 (95 % CI: 1,41–1,75, P < 0.001). In dieser Gruppe durchgeführte Subgruppenanalysen zeigten folgende Ergebnisse: Populationsbasierte Kohortenstudien: 15 Studien, RR = 1,48 (95 % CI: 1,26–1,74, P < 0.001); Kohortenstudien mit Patienten mit vorangegangener Erkrankung: gesamt: 11 Studien, RR = 1,67 (95 % CI: 1,28–2,17, P < 0,001), mit KHK: 6 Studien, RR = 2,37 (95 % CI: 1,41–3,97, P = 0,001), nested case control Studien: 11 Studien, RR = 1,64 (95 % CI: 1,47–1,83, P < 0.001). Es fand sich kein signifikanter Einfluß auf die Endpunkte Schlaganfall (16 Studien, RR = 1,10 (95 % CI: 0,97–1,25, P = 0,137)) und Mortalität (9 Studien, RR = 1,12 (95 % CI:,0.94–1,33, P = 0,200)). Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse der Metaanalyse zeigen eine deutliche Beziehung zwischen einer Zunahme der Lp(a)-Konzentration und einem erhöhten Risiko für KHK. Besonders ausgeprägt ist diese bei Patienten mit vorbestehender KHK. Kein solcher Zusammenhang findet sich jedoch für Schlaganfall und Gesamtmortalität.
X-ray dose, blood loss, dose of radiocontrast agent and renal function in a series of 100 consecutive transcatheter aortic valve implantation patients Ronald Hödl, Sandra Schmidt*, Olev Luha, Norbert Watzinger, Gergana Stoschitzky, Burkert Pieske, Robert Maier Univ.-Klinik für Innere Medizin/LKH-Univ.-Klinikum Graz, Graz, Österreich
The study was performed in the new field of transcatheter aortic valve implantation (TAVI) using the CoreValve™ self-expanding prosthesis (Medtronic Inc., MN, USA). We compared the applied X-ray dose in TAVI with those of preceding diagnostic catheterization in the same pts. Further we investigated blood loss, the amount of contrast agent and its influence on renal function. The study population consisted of 100 consecutive patients (pts), 36 male, median age 81 (25– 75%: 77–84) y, mean weight 67 (±12) kg. Median dose-area product of
A26
41. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Innere Medizin
X-ray in the diagnostic catheterization was 113 (25–75%: 71–160) Gycm2 compared with 91 (55–172) Gycm2 in TAVI (p = 0.42). Median hemoglobin decreased from 11.6 (25–75%: 10.9–12.5) g/dl right before TAVI procedure to 9.3 (8.5–10.1) g/dl afterwards but increased to 10.7 (10.0–11.6) g/dl upon discharge (p < 0.001). Hemorrhages according to the TIMI score ‘major’ occurred in 5 pts, one of these experienced cerebral bleeding. Hemorrhages according to TIMI ‘minor’ occurred in 19 pts. 20 pts received red blood cell transfusions (median 2.5 units). Median amount of contrast was 200 (25–75%: 160–250) ml in TAVI compared with 180 (150–200) ml in the diagnostic catheterization (p = 0.003). Mean glomerular filtration rate (GFR) was 56 (±22) mlmin-1 before TAVI and decreased to 44 (±22) mlmin-1 afterwards. Until discharge, GFR recovered significantly to 55 (±23) mlmin-1 (p < 0.001). The population of TAVI pts in our institution consists widely of octogenarians with impaired red blood count and renal function before intervention and is therefore on high interventional risk. X-Ray dose of the TAVI procedure is similar to those of a diagnostic catheterization. Blood loss during TAVI is significant, but bleeding rates seem to be acceptable. Renal function in TAVI pts is affected significantly; nevertheless pts could be discharged with restored GFR. Larger studies are needed to firmly prove the safety of TAVI regarding the investigated parameters.
Gender-spezifische Aspekte von unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAW’s) auf einer internistischen Abteilung Christina Hofer-Dückelmann1, Erika Prinz2, Wolfgang Beindl1, Jacek Szymanski3, Günther Fellhofer1, Jochen Schuler2, Max Pichler2 1
Landesapotheke Salzburg, Salzburg, Österreich Univ.-Klinik für Innere Medizin 2, Kardiologie, Internistische Intensivmedizin, Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg, Salzburg, Österreich 3 Institut für klinische Pharmakologie, Universität Witten-Herdecke, Deutschland 2
Hintergrund: Genderspezifische-Unterschiede in Pharmakodynamik und -kinetik sowie der Häufigkeit von unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAW) sind beschrieben. In dieser Studie sollten Art und Häufigkeit von UAW’s bei Krankenhausaufnahme an einer österreichischen Klinik erfasst und im Hinblick auf geschlechtsspezifische Unterschiede untersucht werden. Methodik: Monozentrische prospektive Beobachtungsstudie über zweimal 6 Monate an 2 internistischen Kliniken (Gastroenterologie und Kardiologie). Screening von 3190 neu aufgenommenen Patienten (45,6 % Frauen, mittleres Alter 66,5 Jahre) hinsichtlich UAW’s durch aktive Suche in Patientenakten nach Triggersymptomen (Study Nurses). Dokumentation der UAWs ab CTCAE Schweregrad 3 in einer Accessdatenbank, Kausalitätsassessment mittels Naranjo-Score, Beurteilung der Ereignisse durch einen klinischen Pharmazeuten und eine Internistin (double check). Ergebnisse: Insgesamt wurden 304 UAWs bei 242 Patienten detektiert (Inzidenz 7,6 %). Frauen waren signifikant häufiger von einer UAW betroffen als Männer (9,7 vs. 5,8%, p < 0,005). Betroffene Frauen waren im Vergleich zu den betroffenen Männern signifikant jünger (69,8 vs. 75,3 Jahre) und wiesen weniger Erkrankungen auf (im Mittel 4,4 vs. 5,6 Diagnosen). Die Anzahl der Aufnahmemedikamente war zwischen den Geschlechtern vergleichbar (8,6 vs. 8,3), ebenso Nierenfunktion und BMI. Die häufigsten UAWs waren Elektrolytstörungen (n = 91), Überantikoagulation und Blutungen (n = 70), Nierenfunktionsstörungen (n = 41) und Arrhythmien (n = 39). Frauen waren signifikant häufiger von Hyponatriämien und einer Überantikoagulation betroffen, Männer häufiger von Nierenfunktionsstörung oder Arrhythmien. Nach der CTCAE Klassifikation wurden 43,8 % der UAWs als schwerwiegend und 17,8 % als lebensbedrohlich eingestuft. Bei © Springer-Verlag
17–18/2010 wkw
abstracts
Frauen war der Anteil der lebensbedrohlichen UAWs höher als bei Männern (22,7 vs. 11,9 %, p = 0,031) Schlussfolgerungen: UAWs sind bei internistischen Patienten häufig anzutreffen (Inzidenz 7,6 %). Frauen waren auch in dieser Kohorte deutlich vulnerabler für eine Arzneimittel-UAW als Männer, obwohl sie im Mittel jünger und „weniger krank“ waren. Dies bestätigt die Vermutung, dass das weibliche Geschlecht per se ein bedeutsamer Risikofaktor für Arzneimittelnebenwirkungen ist und bei Frauen generell eine größere Vorsicht und Vigilanz geboten ist.
The bad and the worse: A serial decline in kidney function predicts mortality over and above baseline renal dysfunction Christoph Saely1,2,3, Philipp Rein1,2,3, Heinz Drexel1,2,3,4 1
VIVIT-Institut, Feldkirch, Austria Department of Medicine and Cardiology, Academic Teaching Hospital Feldkirch, Feldkirch, Austria 3 Private University of the Principality of Liechtenstein, Triesen, Liechtenstein 4 Drexel University College of Medicine, Philadelphia, PA, USA 2
Introduction: The Chronic Kidney Disease Prognosis Consortium highlights the value of impaired renal function as a predictor of allcause mortality and in particular cardiovascular mortality. An important reason behind the close association between kidney dysfunction and cardiovascular risk may be that dysfunction of the highly vascularized kidneys reflects systemic vascular dysfunction. If this hypothesis is true, a dynamic decline in the estimated glomerular filtration rate (eGFR) reflects a dynamic decline in vascular functionality and therefore should be a particularly strong predictor of vascular events. Methods: To clarify this issue we performed a serial measurement of the eGFR at baseline and after two years and then prospectively recorded mortality over the subsequent six years in a high-risk cohort of 490 patients with angiographically proven coronary atherosclerosis. Results: Overall, 13.0% of our patients died, 6.9% due to cardiovascular disease. In line with our hypothesis, a decline in eGFR over a period of two years significantly predicted subsequent total (standardized adjusted hazard ratio (HR) 1.45 [1.16–1.82]; p = 0.001) and cardiovascular mortality (HR 1.44 [1.05–1.97]; p = 0.024) independent of age, gender, and baseline eGFR. A 10 ml/min/1.73 m2 decrease of eGFR predicted a 31.9% increase in the risk of vascular mortality. Conclusions: In extension to the results presented by the Chronic Kidney Disease Prognosis Consortium our data show that over and above the baseline eGFR, a declining eGFR strongly predicts total as well as cardiovascular mortality and thus appears an interesting candidate new biomarker for the progression of cardiovascular disease.
Subclinical inflammation, the metabolic syndrome, and coronary atherosclerosis in men and women Philipp Rein1,2,3, Christoph Saely1,2,3, Stefan Beer1,2,3, Alexander Vonbank1,2,3, Heinz Drexel1,2,3,4 1
VIVIT-Institut, Feldkirch, Austria Department of Medicine and Cardiology, Academic Teaching Hospital Feldkirch, Feldkirch, Austria 3 Private University of the Principality of Liechtenstein, Triesen, Liechtenstein 4 Drexel University College of Medicine, Philadelphia, PA, USA 2
Introduction: The metabolic syndrome (MetS) and stable coronary artery disease (CAD) frequently coincide; the individual contributions of these entities to subclinical inflammation are unknown. wkw
17–18/2010 © Springer-Verlag
Methods: We enrolled 1012 consecutive patients, 656 men and 356 women, undergoing coronary angiography for the evaluation of suspected or established stable CAD. The MetS was defined according to the AHA revision of the NCEP ATP-III criteria; coronary stenoses with lumen narrowing ≥50% were considered significant. Results: The proportion of patients with the MetS was significantly lower among men than in women (42.5% and 51.0%; p = 0.010). In both genders, the prevalence of significant CAD was higher in patients with the MetS than in subjects without the MetS (69.2% vs. 62.6%; p = 0.080 in men and 44.8% vs. 32.2%; p = 0.015 in women). Serum concentrations of CRP was significantly higher in patients with the MetS compared to subjects without the MetS in men (0.47 ± 0.68 vs. 0.36 ± 0.51 mg/dl; p <0.001) as well as in women (0.44 ± 0.52 vs. 0.33 ± 0.44 mg/dl; p = 0.005). In contrast, CRP did not differ significantly between patients with significant CAD and those who did not have significant CAD in either gender (p = 0.105 for women and p = 0.461 for men). When all MetS traits were entered simultaneously into one ANCOVA model, in men only the low HDL-C criterion proved independently associated with CRP (F = 36.65; p <0.001), whereas in women the low HDL-C and the high glucose criteria significantly predicted serum CRP after multivariable adjustment (F = 5.55; p = 0.019 and F = 5.31; p = 0.022, respectively). Conclusions: CRP is strongly associated with the MetS but not with angiographically diagnosed coronary atherosclerosis in men and women. The overall association of the MetS with subclinical inflammation both men and women is driven by the low HDL cholesterol feature and in women additionally by the high glucose feature.
Abweichung von den Therapieleitlinien bei älteren Patienten am Beispiel der KHK Thomas Michalski1, Erika Prinz1, Christina Hofer-Dückelmann2, Wolfgang Beindl2, Max Pichler1, Jochen Schuler1 1
Univ.-Klinik Innere Medizin 2, Kardiologie und Internistische Intensivstation, Salzburg, Österreich 2 Landesapotheke Salzburg, Salzburg, Österreich
Hintergrund: Standards bei der medikamentösen Therapie der KHK erfahren zwar wissenschaftlichen Einklang, doch die Praxis zeigt, dass insbesondere bei älteren Pat. die Leitlinien nicht konsequent umgesetzt werden. Dabei besteht genügend Evidenz, dass die Therapie mit Thrombozytenfunktionshemmer (TFH), Betablocker und Statinen auch im höheren Alter effektiv ist. Häufig wird Polymorbidität und Polypharmazie als Grund für die fehlende Leitlinietreue bei älteren Patienten angegeben. Ob dies tatsächlich der Fall ist, soll in dieser Untersuchung hinterfragt werden. Methodik: In einer retrospektiven Analyse wurden über einen Zeitraum von 3 Monaten an den Univ.-Kliniken I und II alle Krankengeschichten gescreent. Eingeschlossen wurden alle konsekutiven Pat. 3 75 Jahren mit der Entlassungsdiagnose KHK. Alle Verordnungen wurden ausgewertet und hinsichtlich einer Behandlungen mit TFH, ß-Blocker und Statinen analysiert. Weiters wurde nach möglichen Kontraindikationen gegen diese Medikamente gesucht. Ergebnisse: Es wurden 221 Pat. identifiziert. Das mediane Alter betrug 81 Jahre, 51,6 % waren Frauen. Die mittlere Anzahl an Diagnosen betrug 7,3, die Zahl der Medikamente bei Aufnahme im Mittel 7,9, bei Entlassung 8,7. Während bei Entlassung 78,7 % der Pat. einen TFH erhielten, betrug der Anteil für Betablocker 66,5 % und für Statine 55,2 %. Mögliche Kontraindikationen gegen TFH wurden bei 43 Pat. gefunden, gegen Betablocker bei 46, gegen Statine bei 12. Somit betrug die Verordnungshäufigkeit bei den Pat. ohne Kontraindikationen 97,7 % für TFH, 84 % für Betablocker und 58,4% für Statine. Pat. die trotz fehlender Kontraindikation keinen Betablocker bzw. kein Statin erhielten, waren im Mittel älter und häufiger weiblich als Pat. bei denen die Therapie durchgeführt wurde. Keine Unterschiede fanden sich bei der Medikamenten- bzw. der Diagnosenanzahl. 41. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Innere Medizin
A27
abstracts
Schlussfolgerungen: In unserer Klinik werden die Leitlinen für die medikamentöse Therapie der KHK bei älteren Pat. nicht konsequent umgesetzt. Betablocker und Statine werden ohne erkennbaren Grund 16 % bzw. 43,7 % der Pat. vorenthalten. Höheres Alter und weibliches Geschlecht scheinen Risikofaktoren für das Nicht-Verordnen zu sein, die Anzahl der Diagnosen und Polypharmazie dagegen nicht.
Detection of subclinical periprocedural microembolic cerebral lesions in transcatheter aortic valve implantation, a cerebral magnetic resonance imaging study Stephan Blazek1, Robert Vollmann2, Josef Simbrunner2, Olef Luha1, Ronald Hoedl1, Gergane Stoschitzky1, Burkert Pieske1, Robert Maier1 1 2
Medical University of Graz, Department of Cardiology, Graz, Austria Medical University of Graz, Department of Neuroradiology, Graz, Austria
Purpose: Transcatheter aortic valve implantation (TAVI) is an emerging alternative treatment option for patients with symptomatic severe aortic stenosis (AS) and high risk for operative valve replacement. However, due to the technical procedures, stroke can be a catastrophic complication of TAVI (0.6% up to 10%). This study aimed to assess frequency and extent of subclinical microembolic cerebral lesions after TAVI. Patients and methods: In our institution, 66 patients (20 m, 46 f; mean age 81 ± 5 years) with symptomatic severe AS underwent TAVI with the current third generation self-expanding CoreValve via transfemoral access using the current 18 French delivery catheter system. Fifty-seven patients were scheduled for cerebral diffusionweighted magnetic resonance imaging (DW MRI) 2 days before and up to 6 days after TAVI. Nine patients were not eligible due to pacemaker implantation prior to enrolment. Thirty-eight patients underwent both pre- and postinterventional DW MRI, while 19 patients could not undergo postinterventional MRI and had to be excluded from analysis (need for permanent pacemaker implantation, n = 5; critical status, n = 7; MRI not available, n = 6; deceased, n = 1). Results: Thorough physical examination did not reveal any changes in neurological status after TAVI. However, comparison of pre- and postinterventional DW MRI showed that 34 of 38 patients (89.5%) had newly acquired bright lesions (p < 0.001) in accordance with subclinical cerebral embolization: class I (1–3 new bright lesions), n = 14 (36.8%); class II (4-7 new bright lesions), n = 11 (28.9%); class III (≥8 new bright lesions or cortical infarction), n = 9 (23.7%). Only in four patients (10.5%) there was no evidence for any newly acquired bright lesion (class 0). Conclusion: Albeit risk of stroke is low, the vast majority of patients (89.5%) show newly acquired bright lesions in DW MRI compatible with subclinical cerebral embolization without any clinically detectable neurological impairment.
Pericardiocentesis and intrapericardial therapy for symptomatic pericardial effusion: A single center experience Almut Lorsbach-Koehler, Markus Gunschl, Christine Mussner-Seeber, Matthias Frick, Gerhard Poelzl Univ.-Klinik Innsbruck, Innere Medizin III, Kardiologie, Innsbruck, Österreich
Introduction: Severe pericardial effusion (PE) is most often a lifethreatening disease with high recurrence rate in initially successfully treated patients. We here report on safety and efficacy of pericardiocentesis and intrapericardial therapy in patients with symptomatic PE of various aetiologies.
A28
41. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Innere Medizin
Methods and results: Between September 2006 and June 2010 fifty-one consecutive patients with symptomatic PE were treated at our institution. An underlying malignancy was diagnosed in 15 (29%) patients. Systemic autoimmune disease was evident in 6 (11%) patients, inflammatory disease including one patient with tuberculosis in 13 (25%) patients, hemorrhagic effusion in 4 (8%) patients . No definite diagnosis was made in 14 (27%) patients. Pericardiocentesis was performed under fluoroscopic guidance from a subxyphoidal approach in 49 patients and from a lateral approach in one patient. The volume of PE ranged from 55 to 2000 ml (median 600), intrapericardial pressure from 8 to 40 mmHg (median 15 mmHg). Drainage of the effusion and saline rinsing was performed in all patients. Intrapericardial therapy included gentamycin in 7 (14%) patients, gentamycin plus triamcinolon in 22 (43%) patients, and, on the recommendation of the treating oncologist, cisplatin in 15 (29%) patients. Dwell time of the pericardial catheter was 2.6 ± 1.2 days. Oral cholchicin was applied in 22 (41%) patients following intrapericardial therapy. Intervention and therapy-associated complications were seen only in one patient which was liver perforation requiring laparotomy. Follow-up of more than 30 days is available in 48 patients (mean 349 ± 302 days). Eleven patients died from malignancy, one patient from Sharp’s syndrome, one patient from sepsis, and one from cardiogenic shock (total mortality rate 29%). Relapse of PE necessitating repeat pericardiocentesis occurred in 6 (12%) patients. Conclusion: Although mid-term mortality is high in patients with malignancies, pericardiocentesis and intrapericardial therapy for symptomatic PE appears to be effective in palliative care. Likewise, recurrence rate is low in intrapericardial treated patients with nonmalignant PE. No complications associated with prolonged dwell time of the pericardial catheter were seen in this series of patients.
Immunosuppressive therapy in biopsy-proven virus-negative inflammatory cardiomyopathy Christine Mussner-Seeber1, Almut Lorsbach-Koehler1, Günter Weiss2, Christian Ebner3, Matthias Frick1, Gerhard Poelzl1 1
Univ.-Klinik Innsbruck, Innere Medizin III, Kardiologie, Innsbruck, Österreich 2 Univ.-Klinik Innsbruck, Innere Medizin I, Innsbruck, Österreich 3 Univ.-Klinik Innsbruck, Institut für Pathologie, Innsbruck, Österreich
Introduction: The role of immunosuppressive therapy in inflammatory cardiomyopathy is still under debate. Hence, it was the aim of our single center study to investigate the clinical effects of immunosuppressive therapy in patients with virus-negative inflammatory cardiomyopathy. Methods and materials: From 2001 to 2010, 285 patients with suspected myocarditis were subjected to left ventricular endomyocardial biopsy. Virus-negative inflammatory cardiomyopathy was defined by immunohistochemical analysis quantifying the number of infiltrating activated lymphocytes (>7/mm2) and / or leucocytes (>14/mm2) and by histological criteria. Presence of persisting viral genomes was excluded by qualitative PCR from endomyocardial biopsies. Virusnegative inflammatory cardiomyopathy was diagnosed in 54 (19%) patients. Thirty-nine patients were treated with azathioprine and prednisone for 6 month, in addition to optimized neurohormonal therapy for heart failure. Until now, 6-month follow-up endomyocardial biopsies are available in 23 patients; clinical 6-month follow-up information is available in another 5 patients. Results: Mean age was 46 yrs (range 18–68, 33% female). Immunosuppressive therapy was well tolerated in all patients and resulted in an increase in left ventricular ejection fraction (26±13% vs. 37±15%; p = 0.001), an improvement in NYHA Class (2.2 ± 0.9 vs. 1.4 ± 0,6; p = 0.001) and a decrease in NT-proBNP levels (1727 ± 2060 vs. 1032 ± 1528 ng/l; p = 0.07). Hemodynamic measurements revealed an © Springer-Verlag
17–18/2010 wkw
abstracts
improvement of cardiac output (3,8 ± 0,9l/min vs. 4,6 ± 1,0l/min; p = 0.01) and a decrease in pulmonary capillary wedge pressure (22 ± 10 mmHg vs. 14 ± 7 mmHg; p = 0.008). Conclusion: Patients with biopsy-proven virus-negative inflammatory cardiomyopathy clearly benefit from immunosuppressive therapy. This benefit was observed in addition to conventional heart failure therapy.
Albuminuria is associated with angiographically determined coronary atherosclerosis both in patients with type 2 diabetes and in non-diabetic individuals Philipp Rein1,2,3, Christian Boehnel1,3, Christoph Saely1,2,3, Stefan Beer1,2,3, Alexander Vonbank1,2,3, Heinz Drexel1,2,3,4 1
VIVIT-Institute, Feldkirch, Austria Department of Medicine and Cardiology, Academic Teaching Hospital Feldkirch, Austria 3 Private University of the Principality of Liechtenstein, Triesen, Liechtenstein 4 Drexel University College of Medicine, Philadelphia, PA, USA 2
Cardiac Amyoloidosis – Experience of two teritary care centers in western Austria Jakob Doerler1, Hans Altenberger2, Christine Mussner-Seeber1, Almut Lorsbach-Koehler1, Matthias Frick1, Thomas Trieb3, Herwig Antretter4, Michael Steuerer5, Christian Ensinger6, Gerhard Poelzl1 1
Univ.-Klinik Innsbruck, Innere Medizin III, Kardiologie, Innsbruck, Österreich 2 Paracelsus Medical Private University, Kardiologie, Salzburg,Österreich 3 Univ.-Klinik Innsbruck, Department for Radiodiagnostik I, Innsbruck, Österreich 4 Univ.-Klinik Innsbruck, Herzchirurgie, Innsbruck, Österreich 5 Univ.-Klinik Innsbruck, Innere Medizin V, Hämatologie, Innsbruck, Österreich 6 Univ.-Klinik Innsbruck, Institut für Pathologie, Innsbruck, Österreich
Background: Amyloidosis is a systemic disease characterized by protein precipitates in different organ systems. Once the heart is involved, the disease is associated with malignant prognosis. Due to its rareness and semi-malignant character there is only limited data on cardiac amyloidosis in the literature. Methods and results: We here report on a consecutive group of 27 pts., referred to Innsbruck Medical University or Medical Private University Salzburg between 2001 and January 2010, with a mean age of 64 ± 11 years and cardiac amyloidosis evidenced by endomyocardial biopsy. By immunohistochemical analysis one patient was diagnosed with AA-amyloidosis, seven pts. with ATTR-amyloidosis (one mutant and 6 non-mutant forms) and 19 pts. with AL-amyloidosis (kappa free light-chain in five, and lambda in 11 pts.; in three pts. light-chains could not be differentiated). Sixty-severn percent of pts. presented in NYHA class III or IV. ECG revealed low voltage in 37% and characteristic pseudoinfarction pattern in 67%. Chemotherapy was applied in 16 pts. Two pts. were treated with high-dose melphalan and consecutive autologous stem cell transplantation and 13 pts. received therapies including either melphalan, thalidomide, or bortezomib. One patient was treated with R-CHOP because of underlying waldenstrom’s macroglobulinemia. Four pts. with isolated cardiac amyloidosis were listed for heart transplantation (HTx). Two pts. were successfully transplanted and one patient died while on the waiting list. Another patient was removed from the waiting list because of progressive disease with multiorgan involvement. Mortality rate was as high as 44% during a mean follow-up of 0.9 ± 0.8 years. A total of 52% of pts. reached a combined endpoint of death or HTx. Median eventfree survival-time was 238.0 (108.0–523.0) days. Conclusion: Cardiac amyloidosis is a rare but malignant disease with poor outcome. Although HTx in combination with chemotherapy and stem cell transplantation provides a potential curative treatment, patients frequently present in an advanced stage of the disease, in many cases too late for such an extensive approach.
Introduction: Albuminuria is associated with atherothrombotic events and all-cause mortality in patients with diabetes as well as in non-diabetic individuals. However, it is not known whether albuminuria is associated with directly visualized atherosclerosis in the same manner. Methods: We enrolled 909 consecutive Caucasian patients, including 226 patients with type 2 diabetes (T2DM) and 683 non-diabetic subjects who were referred to coronary angiography for the evaluation of stable coronary artery disease (CAD). Elevated urinary albumin excretion (UAE) was defined as an urinary albumin to creatinine ratio (ACR) of 30 μg/mg or greater; significant CAD was diagnosed in the presence of coronary artery lumen narrowing ≥50%. Results: The prevalence of significant CAD was significantly higher in patients with an elevated UAE than in those with normal UAE (65.9 vs. 51.4%; p < 0.001). Logistic regression analysis adjusting for age, gender, smoking, hypertension, LDL cholesterol, HDL cholesterol, CRP, BMI, use of ace/angiotensin II antagonists, aspirin and statins, as well as for the gomerular filtration rate (eGFR) and for T2DM confirmed elevated UAE as a significant predictor of angiographically determined CAD (OR = 1.68 [1.15–2.44]; p = 0.007). Similarly, the ACR was significantly associated with significant coronary stenoses when treated as a continuous variable (standardized adjusted OR = 1.45 [1.13–1.86]; p = 0.004). The prevalence of albuminuria was significantly higher in patients with T2DM than in non-diabetic patients (38.9 vs. 18.0%; p < 0.001). Like in the total study cohort, the prevalence of significant CAD was higher in patients with elevated UAE than in those with normal UAE out both in patients with diabetes (75.0 vs. 60.9%; p = 0.028) and in those without diabetes (59.3 vs. 49.1; p = 0.040). Concordantly, the ACR proved significantly predictive of significant CAD both in patients with T2DM (1.66 [1.01 – 2.74]; p = 0.045) and in patients without diabetes (1.42 [1.05 – 1.92]; p = 0.023) in a fully adjusted model. Conclusions: In conclusion, an elevated UAE is strongly associated with angiographically determined coronary atherosclerosis both in patients with T2DM and in non-diabetic patients, independent of conventional cardiovascular risk factors and of the eGFR.
Serial decline of kidney function as a novel biomarker for the progression of atherothrombotic disease Philipp Rein*1,2,3, Christoph Saely1,2,3, Alexander Vonbank1,2,3, Heinz Drexel1,2,3,4 1
VIVIT-Institute, Feldkirch, Austria Department of Medicine and Cardiology, Academic Teaching Hospital Feldkirch, Austria 3 Private University of the Principality of Liechtenstein, Triesen, Liechtenstein 4 Drexel University College of Medicine, Philadelphia, PA, USA 2
Introduction: Impaired kidney function is associated with cardiovascular disease. However, from the available data it cannot be discerned which of the two entities presents first and entails the other. If renal dysfunction is first, a dynamic decline in the estimated
wkw
17–18/2010 © Springer-Verlag
41. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Innere Medizin
A29
abstracts
glomerular filtration rate (eGFR) should predict vascular events and prove a useful biomarker for atherothrombotic disease. We therefore tested the hypothesis that a decrease in kidney function predicts future vascular events in a high-risk population of angiographically characterized coronary patients. Methods: We calculated the eGFR by the Mayo clinic quadratic equation at baseline and after 2 years in a high-risk population of 400 consecutive men undergoing coronary angiography, of whom 355 had coronary artery disease (CAD). Vascular events were recorded over 6 years. Results: A serial decrease in kidney function from baseline to the follow-up visit 2 years later significantly predicted vascular events in the subsequent 4 years independently from the baseline eGFR with a standardized adjusted hazard ratio (HR) of 1.41 (1.13–1.76); p = 0.003. This result proved robust after adjustment for age, BMI, hypertension, diabetes, LDL-C, HDL-C, smoking, and high-sensitivity C-reactive protein (HR = 1.41 [1.12–1.78]; p = 0.004). The predictive power of eGFR loss was confirmed even after further adjustment for the presence of CAD at baseline (HR = 1.43 [1.12–1.81]; p = 0.004). In this fully adjusted model a 10 ml/min/1.73 m2 decrease in eGFR independently conferred a 31% increase in cardiovascular event risk (p = 0.004). Conclusions: A decline of eGFR over two years strongly, significantly, and independently predicts vascular events over the subsequent four years. Declining eGFR is a readily obtainable and inexpensive candidate new biomarker for the progression of atherothrombotic disease.
Metabolic and anti-inflamatory benefits of electric endurance exercise Philipp Rein1,2,3, Christoph Saely1,2,3, Stefan Beer1,2,3, Alexander Vonbank1,2,3, Christian Boehnel1,3, Vlado Jankovic1,3, Veronika Kiene1, Thomas Bochdansky1, Heinz Drexel1,2,3,4 1
VIVIT-Institute, Feldkirch, Austria Academic Teaching Hospital Feldkirch, Department of Medicine and Cardiology, Feldkirch, Austria 3 Private University of the Principality of Liechtenstein, Liechtenstein 4 Drexel University College of Medicine, Philadelphia, PA, USA 2
Introduction: Eccentric endurance exercise (e.g. hiking downwards) is less strenuous than concentric exercise (e.g. hiking upwards) but its metabolic effects are largely unknown. Methods: We allocated 93 healthy sedentary individuals to an exercise intervention program, consisting of hiking downwards a predefined route in the Austrian Alps over two months. For the opposite way, a cable car was used where compliance was recorded electronically. The difference in altitude was 540 metres; the distance was covered three to five times a week. A matched group of 25 individuals served as a control group. Results: Compared with baseline, eccentric exercise significantly lowered fasting glucose (97 ± 15 vs. 94 ± 9 mg/dl; p = 0.025) and glucose tolerance (239 ± 50 vs. 217 ± 47 mg*dl-1h-1, whereas both were unchanged in the control group. Body mass index (27.7 ± 4.4 vs. 27.4 ± 4.3 kg/m2; p = 0.003) and C-reactive protein (0.27 ± 0.42 vs. 0.23 ± 0.25 mg/dl; p = 0.031) also significantly declined in the eccentric exercise group but not in the control group. Furthermore, eccentric exercise significantly lowered triglyceride tolerance (1959 ± 1330 vs. 1670 ± 1085 mg*dl-1h-1; p = 0.003) and the postprandial leukocyte count (68.8 ± 11.6 vs. 66.5±13.6 G*L-1h-1; p = 0.031), whereas both were unchanged in the control group. Conclusions: Eccentric exercise is a promising new exercise modality with favorable metabolic and anti-inflammatory effects.
A30
41. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Innere Medizin
Type 2 diabetes is not a coronary heart disease risk equivalent: Results from an 8-year prospective cohort study on angiographically characterized coronary patients Christoph Saely1,2,3, Philipp Rein1,2,3, Tobias Gansch1, Susanne Greber1, Stefan Beer1,2,3, Alexander Vonbank1,2,3, Heinz Drexel1,2,3,4 1
VIVIT-Institute, Feldkirch, Austria Academic Teaching Hospital Feldkirch, Department of Medicine and Cardiology, Feldkirch, Austria 3 Private University of the Principality of Liechtenstein, Triesen, Liechtenstein 4 Drexel University College of Medicine, Philadelphia, PA, USA 2
Introduction: Current guidelines consider diabetes as a coronary artery disease (CAD) risk equivalent, but cardiovascular risk in patients with diabetes may vary substantially depending on the presence of subclinical CAD at baseline. Methods: Vascular events were recorded over 8 years in 750 consecutive patients undergoing coronary angiography for the evaluation of established or suspected stable CAD. Results: From our patients, 244 had neither type 2 diabetes (T2DM) nor significant CAD (i.e. coronary stenoses ≥50%) at the baseline angiography, 50 had T2DM but not significant CAD, 342 did not have T2DM but had significant CAD, and 114 had both T2DM and significant CAD. Non-diabetic subjects without significant CAD had an event rate of 20.5%. The event rate was similar in T2DM patients without significant CAD (22.0%; p = 0.811), but higher in non-diabetic patients with significant CAD (39.5%, p < 0.001). Patients with T2DM plus significant CAD had the highest event rate (53.5%; p < 0.001). Importantly, T2DM patients without significant CAD had a significantly lower event rate than non-diabetic patients with significant CAD (p = 0.017). Conclusions: T2DM per se is not a CAD risk equivalent. Moderate risk diabetic patients without significant CAD and very high-risk diabetic patients with significant CAD add up to a grand total of high-risk diabetic patients: this is why diabetes appears as a CAD risk equivalent in many epidemiological studies.
Type 2 diabetes significantly modulates the impact of low left ventricular ejection fraction on the risk of cardiovascular events Christoph Saely1,2,3, Philipp Rein1,2,3, Alexaner Vonbank1,2,3, Christian Boehnel1,3, Vlado Jankovic1,3, Heinz Drexel1,2,3,4 1
VIVIT-Institute, Feldkirch, Austria Academic Teaching Hospital Feldkirch, Department of Medicine and Cardiology, Feldkirch, Austria 3 Private University of the Principality of Liechtenstein, Triesen, Liechtenstein 4 Drexel Universtiy College of Medicine, Philadelphia, PA, USA 2
Introduction: We aimed at prospectively investigating the impact of the left ventricular ejection fraction (LVEF) and of angiographically verified coronary artery disease (CAD) on the risk of cardiovascular events in patients with type 2 diabetes (T2DM) and in non-diabetic subjects. Methods: Cardiovascular events were recorded over 8 years in 629 consecutive patients undergoing coronary angiography. At baseline angiography, significant CAD was diagnosed in the presence of significant coronary stenoses with lumen narrowing ≥ 50%, and the baseline LVEF was determined invasively by ventriculography. Results: The baseline prevalence of significant CAD was higher (68.6% vs. 55.5%; p = 0.006) in patients with T2DM (n = 137) than in non-diabetic subjects (n = 492); the baseline LVEF was similar in these © Springer-Verlag
17–18/2010 wkw
abstracts
two subgroups (65 ± 15% vs. 67 ± 15%; p = 0.253). Prospectively, significant CAD (HR = 2.07 [1.50–2.88]; p < 0.001) and the LVEF (standardized HR = 0.79 [0.71–0.88]; p < 0.001) after multivariable adjustment both proved significantly predictive of cardiovascular events in a mutually independent manner. The incidence of vascular events was significantly higher in patients with T2DM than in non-diabetic subjects (43.8% vs. 30.1%; p = 0.003). In analyses with respect to the diabetes status, the LVEF significantly predicted cardiovascular events in nondiabetic subjects (HR = 0.72 [0.62–0.82]; p < 0.001) but not in patients with T2DM (1.00 [0.75–1.22]; p = 0.711). An interaction term LVEF*T2DM was significant (p = 0.047), indicating that the risk conferred by a low LVEF was significantly higher in non-diabetic subjects than in patients with T2DM. The presence of significant CAD proved significantly and independently predictive of vascular events both in non-diabetic subjects and in patients with T2DM (HRs 1.84 [1.26– 2.67]; p = 0.001 and 2.45 [1.18–5.06]; p = 0.016, respectively). Conclusions: We conclude that T2DM significantly modulates the cardiovascular risk conferred by a low left ventricular ejection fraction.
Factors predicting cardiovascular events in statintreated diabetic and non-diabetic coronary patients: A prospective cohort study Heinz Drexel1,2,3,4, Susanne Greber1, Tobias Gansch1, Philipp Rein1,2,3, Alexander Vonbank1,2,3, Christoph Saely1,2,3 1
VIVIT-Institute, Feldkirch, Austria Academic Teaching Hospital Feldkirch, Department of Medicine and Cardiology, Feldkirch, Austria 3 Private University of the Principality of Liechtenstein, Triesen, Liechtenstein 4 Drexel University College of Medicine, Philadelphia, PA, USA 2
Introduction: We aimed at identifying which lipid factors drive vascular risk in statin-treated patients with coronary artery disease (CAD). Methods: We recorded vascular events over a mean period of 7.2 years in 491 consecutive statin-treated patients with angiographically proven stable CAD, covering 3518 patient-years. Results: In the total population, low HDL cholesterol (standardized adjusted HR 0.80 [0.67–0.94]; p = 0.009), low apolipoprotein A1 (0.84 [0.72–0.98]; p = 0.022), a small LDL particle diameter (0.84 [0.72– 0.98]; p = 0.023), and high triglycerides (1.18 [1.04–1.35]; p = 0.013) predicted vascular events, but not total cholesterol, LDL cholesterol, or apolipoprotein B. Factor analysis in the lipid profiles of our patients revealed an HDL-related factor and an LDL-related factor. Concordant with the results for individual lipid parameters, the HDL-related factor (0.76 [0.65–0.90]; p = 0.001) but not the LDL-related factor (p = 0.644) predicted vascular events. Patients with type 2 diabetes (T2DM; n = 116) were at a higher vascular risk than non-diabetic subjects (52.6% vs. 36.8%; p = 0.002), and like in the total population the HDL-related factor (0.63 [0.49–0.81]; p<0.001) but not the LDL-related factor (p = 0.976) predicted vascular risk in diabetic patients. Conclusions: The pattern of low HDL cholesterol, low apolipoprotein A1, small LDL particles, and high triglycerides drives vascular risk in statin-treated coronary patients, particularly in those with T2DM.
wkw
17–18/2010 © Springer-Verlag
Development of type-D-personality in coronary patients: A longitudinal study Veronika Kiene1, Veronika Drexel1,3, Philipp Rein1,2,3, Alexander Vonbank1,2,3, Peter Langer1, Christoph H. Saely1,2,3, Heinz Drexel1,2,3,4 1
VIVIT-Institute, Feldkirch, Austria Academic Teaching Hospital Feldkirch, Department of Medicine and Cardiology, Feldkirch, Austria 3 Private University of the Principality of Liechtenstein, Triesen, Liechtenstein 4 Drexel University College of Medicine, Philadelphia, PA, USA 2
Background: Recently, the association between Type-D-personality, a combination of negative affectivity and social inhibition with cardiovascular events has attracted great interest. No longitudinal data are available on the development of Type-D-personality in patients with established coronary artery disease (CAD). Methods: Over a follow-up period of 6 years we investigated the development of Type-D-personality in 129 patients with angiographically proven stable CAD by means of a validated standardized questionnaire (DS-14). Results: The initial prevalence of Type-D-Personality was 24.8% in our cohort of coronary patients; during the follow-up of 6 years it increased to 40.3% (p for trend = 0.003). The prevalence rates of the two components of Type-D-Personality, social inhibition, and negative affectivity initially were 37.2% and 40.3%, respectively. Whereas the prevalence of social inhibition increased to 72.9% over 6 years (p <0.001), the prevalence of negative affectivity did not change substantially (45.7% after 6 years, p = 0.324). Conclusion: The prevalence of Type-D-personality in patients with stable CAD increases significantly over time, due to an increase in social inhibition. Given the important role of Type-D-personality for the prognosis for these patients, early preventive psychological interventions in coronary patients appear necessary.
Significant association of TCF7L2 variant rs7903146 with angiographically characterized coronary artery disease in women Axel Muendlein, Christoph Saely, Simone Geller-Rhomberg, Gudrun Sonderegger, Philipp Rein, Thomas Winder, Stefan Beer, Alexander Vonbank, Heinz Drexel VIVIT, Feldkirch, Austria
Introduction: Type 2 diabetes mellitus (T2DM) confers a particularly high risk of coronary artery disease (CAD) in women. Variations in the transcription factor 7-like 2 (TCF7L2) gene, particularly rs7903146, increase T2DM risk; their association with CAD is uncertain. In particular, potential links between TCF7L2 variant rs7903146 and CAD in women are unknown. Methods: We therefore investigated the association between rs7903146 and angiographically determined CAD in a cohort of 554 female Caucasian patients undergoing coronary angiography for the evaluation of established or suspected CAD. At angiography, significant CAD was diagnosed in the presence of significant coronary stenoses with lumen narrowing of <50%. The severity of CAD was calculated as the sum of all stenosis percentages of a given patient divided by the number of coronary stenoses in this patient and the extent as the number of significant coronary stenoses. The association between rs7903146 and CAD was evaluated in an additive genetic model. Results: Variant rs7903146 was significantly associated with angiographically characterized CAD (additive odds ratio (OR) = 1.37 [1.07–1.76]; p = 0.011). Adjustment for age, smoking, BMI, total- and HDL-cholesterol did not significantly change this finding (OR = 1.37 41. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Innere Medizin
A31
abstracts
[1.06-1.78]; p = 0.016). Also, after further adjustment for T2DM, the association between rs7903146 and CAD remained significant (OR = 1.31 [1.00–1.70]; p = 0.047). Further, the extent of CAD significantly increased from subjects who were homozygous for the C allele over heterozygous subjects to those who carried the TT genotype (0.79 ± 1.45, vs. 0.95 ± 1.40 and 0.98 ± 1.50, respectively; p = 0.022). Similarly, a significant association between SNP rs7903146 and the severity of coronary lesions was observed (severity scores of 26.1 ± 36.7, 35.7 ± 39.9, and 36.7 ± 39.4 for the CC, CT, and TT genotype, respectively; p = 0.004). Conclusion: We conclude that TCF7L2 variant rs7903146 is significantly associated with angiographically diagnosed CAD in women.
Neu entdeckter M. Fabry als mögliche Ursache eines rezidivierenden „flash pulmonary edema“ bei einer 65-jährigen Patientin Paul Bruckenberger1, Manfred Wallner1, Christian Punzengruber2, Josef Thaler1 1
Klinikum Wels-Grieskirchen, 4. Interne Abteilung, Wels-Grieskirchen, Österreich 2 Klinikum Wels-Grieskirchen, 2. Interne Abteilung, Wels-Grieskirchen, Österreich
Ein „blitzartig auftretendes Lungenödem“ (FPE) stellt eine besonders dramatische Form eines akuten dekompensierten Herzversagens dar. Als häufigste Ursache wird eine bilaterale Nierenarterienstenose gefunden. Kasuistik Eine nun 65-jährige Patientin wurde erstmalig 1997 mit einer atrialen Tachykardie, eingeschränkter Linksventrikelfunktion (EF 30 %) und mittelgradig wirksamer Mitralinsuffizienz (MI) im akuten Lungenödem hospitalisiert. Koronarangiographisch wurde eine ischämische Kardiomyopathie ausgeschlossen. Zwischen 2005 und 2009 erlitt die Patientin 12mal ein FPE, jeweils in Zusammenhang mit einer hypertensiven Entgleisung und einem tachykarden Vorhofflimmern. Wiederholte Koronarangiographien (2005, 2008, 2009) ergaben lediglich eine Koronarsklerose. Im Juni 2007 wurde nach einem reanimationspflichtigen, bradykardem Vorhofflimmern ein VVI-Schrittmacher implantiert. Nach zweimaligem angiographischen Ausschluss einer Nierenarterienstenose (2008, 2009) sowie nochmaliger Evaluierung der bekannten MI mittels Rechtsherzkatheters und Stressechokardiographie blieb die Ursache des rezidivierenden FPE unklar. Angiokeratomata periumbilikal, eine Hypohidrosis und eine inzipiente Niereninsuffizienz (KDOQI 3), allerdings ohne Proteinurie, ließen den Verdacht auf einen M. Fabry aufkommen. Molekulargenetisch gelang der Nachweis einer für M. Fabry spezifischen Mutation p.Asp313Tyr (c.937>T). Der Vater der Patientin war im Alter von 57 Jahren am dritten ‚Schlaganfall‘ verstorben. Die beiden Töchter der Patientin ließen sich noch nicht untersuchen. Diskussion: Entgegen einer langjährigen Annahme können auch heterozygote Frauen oligosymptomatische Formen eines M. Fabry entwickeln. Die kardialen Manifestationen in Kombination mit unkontrollierbarem Hypertonus passen gut in das klinische Bild dieser Erkrankung. FPE wurde noch nicht in Zusammenhang mit M. Fabry beschrieben. Auf eine Enzymersatztherapie haben wir aufgrund des fortgeschrittenen Alters und des fraglichen Erfolges verzichtet.
Insulin resistance is associated with metabolic syndrome but not with angiographically determined coronary artery disease Alexander Vonbank*1,2,3, Christoph Saely1,2,3, Philipp Rein1,2,3, Stefan Beer1,2,3, Heinz Drexel1,2,3 1
Akademisches Lehrkrankenhaus Feldkirch, Feldkirch, Österreich VIVIT Institut Feldkirch, Feldkirch, Österreich 3 Private Universität im Fürstentum Liechtenstein, Liechtenstein 2
A32
41. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Innere Medizin
Introduction: Insulin resistance (IR) is the key feature of the metabolic syndrome (MetS); its association with directly visualized coronary atherosclerosis is unclear. Methods: We enrolled 986 consecutive patients undergoing coronary angiography for the evaluation of suspected or established stable CAD; significant CAD was diagnosed in the presence of significant coronary stenoses with lumen narrowing ¡Ý50%. IR was determined by the HOMA index; the MetS was defined according to ATP-III criteria. Results: HOMA IR scores were significantly higher in MetS patients than in subjects without the MetS (6.4 ¡À 2.1 vs. 2.2 ¡À 2.0; p < 0.001). In contrast, HOMA-IR did not differ significantly between patients with significant CAD and those who did not have significant CAD (p = 0.141). When both, the presence of the MetS and of significant CAD were considered, HOMA-IR was significantly higher in patients with the MetS both among those who had significant CAD (7.2 ¡À 28 vs. 2.3 ¡À 2.1; p < 0.001) and among those who did not have significant CAD (5.3 ¡À 5.7 vs. 2.1 ¡À 1.4; p < 0.001) whereas it did not differ significantly between patients with significant CAD and subjects without significant CAD in patients with the MetS (p = 0.679) nor in those without the MetS (p = 0.411). Similar results were obtained with the IDF definition or the new consensus definition of the MetS were applied. Conclusions: IR is significantly associated with the MetS but not with angiographically determined coronary atherosclerosis.
Nephrologie Bone microstructure and volumetric density in hemodialysis patients: assessed by high-resolution peripheral quantitative computed tomography Daniel Cejka*1, Janina Patsch2, Michael Weber3, Danielle Diarra1, Markus Riegersperger1, Zeljko Kikic1, Christian Krestan2, Claudia Schueller-Weidekamm2, Franz Kainberger2, Martin Haas1 1
Innere Medizin III, Abteilung für Nephrologie & Dialyse, Medizinische Universität Wien, Wien, Österreich 2 Radiologie, Abteilung für Neuroradiologie und muskuloskeletale Radiologie, Medizinische Universität Wien, Wien, Österreich 3 Radiologie, Medizinische Universität Wien, Wien, Österreich
Background: Patients with end stage renal disease (ESRD) have marked changes of trabecular and cortical bone. High-resolution peripheral quantitative computed tomography (HR-pQCT) permits assessment of cortical and trabecular microstructure in vivo. The aim of the study was to identify differences in bone structure using HR-pQCT measurements in dialysis patients with and without a history of bone fracture. Methods: HR-pQCT measurements at the tibia and radius, dualenergy X-ray absorptiometry (DXA) measurements of the lumbar spine, femoral neck and distal radius, serologic bone markers, vitamin D status, intact (i)PTH, and the patients’ history of fractures were obtained from 74 dialysis patients. HR-pQCT measurements were compared with data of 54 healthy controls. Results: Cortical and trabecular bone indices were significantly reduced at both sites in dialysis patients compared to healthy controls. Women were affected more severely than men. Among dialysis patients, subjects with a history of fracture showed significantly lower values for cortical thicknes (Ct.Th), trabecular number (TbN*), and more variation of intra-individual distribution of trabecular separation (Tb1/NSD) at the radius and the tibia compared to patients without a fracture. Trabecular thickness (TbThder) did not differ between patients with and without a history of fracture at both sites. Correlations between iPTH or serologic bone markers and bone indices were © Springer-Verlag
17–18/2010 wkw
abstracts
significant but weak. Patients with a history of fracture had lower DXA values than patients without fractures. Conclusions: In ESRD, HR-pQCT values differ between patients with and without a history of fracture. Whether fracture risk can be predicted using HR-pQCT measurements remains to be determined in a prospective trial.
Ischämische Coecumperforation nach laparoskopischer Entfernung der linken Eigenniere bei einem nierentransplantierten Patienten
nicht am Folgetag sonographisch untersucht. In 2 % wurde die AVFistel durch Coiling behandelt. 4 % der Patienten/innen benötigten eine Transfusiontherapie aufgrund von perinephritischen Hämatomen. Keine Infektion, keine Nephrektomie und kein Todesfall als Folge der Biopsie-assoziierten Komplikationen wurde in dieser retrospektiven Auswertung verzeichnet.
Onkologie
Arthur Heider, Ludwig Wimmer, Duygu Gündüz, Manfred Wallner, Josef Thaler
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM): Analyse der Meldungen zu implantierbaren Schmerzpumpen vom 1.1.2005 bis zum 31.12.2009
Klinikum Wels-Grieskirchen, 4. Interne Abteilung, Wels, Österreich
Ilka Behmann, Rüdiger Siekmeier
Einleitung: Bei Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz kann es „spontan“ zum Auftreten einer segmentalen Nekrose des aufsteigenden Kolons kommen. Fallbericht: Wir berichten über einen 67-jährigen, seit 20 Jahren nierentransplantierten Patienten mit jahrelanger chronischer Transplantatinsuffizienz (KDOQI 4T), bei dem im Rahmen der Nachsorge ein Karzinom der linken Eigenniere festgestellt wurde. Als renale Grunderkrankung liegt eine vaskuläre Nephropathie vor. Wenige Tage nach der laparoskopischen transabdominalen Nephrektomie entwickelte er heftige Bauchschmerzen, die durch eine Coecumperforation mit konsekutiver Peritonitis verursacht worden waren. Er wurde hemikolektomiert und mit einem Ileostoma versorgt. Wegen eines postoperativen akut-auf-chronischen Nierenversagens wurde er kurzfristig hämodialysiert. Nach passagerer parenteraler Ernährung und langfristiger antibiotischer Therapie konnte der Patient mit suffizienter Transplantatfunktion (KDOQI 4T) nach Hause entlassen werden. Schlussfolgerung: Histologisch zeigte sich im Resektat eine segmentale Nekrose des Coecums und des aufsteigenden Kolons. Ein kausaler Zusammenhang mit dem unmittelbar vorausgegangenen laparoskopischen Eingriff ist vorstellbar (Durchblutungsstörung bei Mobilisierung des Darmes, erhöhter intrabdomineller Druck, thromboembolisches Ereignis, venöse Abflussstörung). Es erhebt sich die Frage, ob bei schwerer vaskulärer Vorschädigung, wie sie bei einem langjährig niereninsuffizienten Patienten angenommen werden muss, eine laparoskopische Operation risikoreicher als ein konventioneller Eingriff ist.
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), Bonn, Deutschland
Sonographisch gezielte Nierenbiopsie an der Nephrologie der Medizinischen Universität Innsbruck: Verteilung der histologischen Befunde und Komplikationsrate
Fragestellung: Das Medizinproduktegesetz fordert Meldung über Vorkommnisse und korrektive Maßnahmen zu Medizinprodukten an die für die Marktüberwachung zuständigen nationalen Behörden (in AU: BASG, in D: BfArM). Implantierbare Schmerzpumpen stellen wegen der von ihnen im Fehlerfall ausgehenden Risiken (z. B. Fehldosierung) eine wichtige Produktgruppe dar. Material und Methoden: Analysiert wurden alle vom 1.1.2005 bis 31.12.2009 beim BfArM eingegangenen Meldungen zu implantierbaren Schmerzpumpen bezüglich Meldequelle sowie Häufigkeit/Art der Störungen und Fehlerursachen. Ergebnisse: Von insgesamt 21672 in diesem Zeitraum eingegangenen Meldungen zu Medizinprodukten betrafen 126 Fälle implantierbare Schmerzpumpen. Gemeldet wurde meist von Herstellern bzw. Bevollmächtigten (121). Vorkommnisschwerpunkt waren Funktionsstörungen (96, z. B. Reset, Förderabweichung), gefolgt von klinischen Symptomen (21, z. B. Entzündung, Schmerz) sowie mechanischen (5) und elektrischen Fehlern (4). Meist betraf die Ursache nicht die Pumpe selbst (71, z. B. falsche Befüllung, ungeeignetes Medikament). In 27 Fällen zeigten sich dagegen Produktfehler als Mängel der Konstruktion (10), Produktionsfehler (10) und sonstige Produktfehler (7, z. B. Ende der Gerätelebensdauer, bekannte Nebenwirkung der Therapie). In den übrigen Fällen (28) fand sich keine konkrete Fehlerursache (z. B. keine Explantation, kein expliziter Fehlernachweis möglich). Korrektive Maßnahmen erfolgten abhängig von der Fehlerursache in 8 Fällen (z. B. Konstruktionsänderung, Kundeninformation, Rückruf). Schlussfolgerungen: Die Daten zeigen die Funktion des bestehenden Systems der Marktüberwachung. Erkannte Pumpenfehler lassen sich durch entsprechende korrektive Maßnahmen beheben. Problematisch hinsichtlich der Prävention sind jedoch externe Fehlerquellen sowie nicht nachzuweisende Faktoren (z. B. Verwendung ungeeigneter Medikamente).
Martin Tiefenthaler1, Josef Karner2 1 2
Psychosomatik
Univ.-Klinik für Innere Medizin IV, Innsbruck, Österreich Klinikum-Traunstein, Radiologie, Traunstein, Deutschland
Die transkutane ultraschallgezielte Nierenbiopsie ist ein sicheres und effektives Element der Diagnostik von Nierenerkrankungen. In den Jahren 2001 bis 2007 wurden in Innsbruck 213 perkutane Biopsien an Patienten/innen im Alter von 20 bis 77 Jahren durchgeführt, davon 210 sonographisch gezielt und 3 CT gezielt. Die Geschlechtsverteilung lag bei 62 % Männern und 38 % Frauen. Die häufigste Erkrankung war die IgA Nephropathie mit 17 %. Membranöse Glomerulonephritis war die zweithäufigste mit 10 % gefolgt von membranoproliferativer Glomerulonephritis mit 9 %. Eine sonographische Kontrolle 24h nach der Biopsie ergab folgende Komplikationsrate: 46 % hatten keine pathologischen Befund. 32 % ein perinephritisches Hämatom (15 % unter und 17 % über 3 cm) 5 % hatten eine AV Fistel. 3 % der Patienten/innen wiesen ein Psoashämatom auf. 18 % wurden wkw
17–18/2010 © Springer-Verlag
Fear and negative affectivity significantly predict future cardiovascular events among patients with angiographically proven stable coronary artery disease Veronika Drexel1,3, Veronika Kiene1, Alexander Vonbank1,2,3, Philipp Rein1,2,3, Peter Langer1, Christoph H. Säly1,2,3, Heinz Drexel1,2,3,4 1
VIVIT-Institute, Feldkirch, Austria Academic Teaching Hospital Feldkirch, Department of Medicine and Cardiology, Feldkirch, Austria 3 Private University of the Principality of Liechtenstein, Triesen, Liechtenstein 4 Drexel University College of Medicine, Philadelphia, PA, USA 2
41. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Innere Medizin
A33
abstracts
Introduction: Psychological patient characteristics in various clinical settings are important predictors of outcome. We aimed at investigating the impact of fear and of negative affectivity on future cardiovascular events in patients with stable coronary artery disease (CAD). Methods: We recorded cardiovascular events in 408 patients with angiographically proven stable CAD over a mean follow-up period of 5.3 ± 1.3 years. Negative affectivity and fear were recorded by validated standardized questionnaires. Results: Pathological fear scores at baseline were diagnosed in 8.8% and negative affectivity in 39.8% of our patients. During the follow-up period, vascular events occurred in 30.6% (n = 125) of the patients. High scores of fear (standardized adjusted hazard ratio (HR) = 1.33 [1.11–1.59]; p = 0.002) and of negative affectivity (HR = 1.26 [1.06-1.50]; p = 0.009) strongly and significantly predicted future vascular events. Conclusion: Fear and negative affectivity predict vascular events in patients with stable CAD. Therapeutic interventions targeted at these traits apart over and above improving the patients’ quality of life may improve their cardiovascular outcome.
Pulmologie Receptor for Advanced Glycation Endproducts in patients with COPD and COPD at risk: A subgroup analysis Bernhard Moser*1, Stefanie Nickl1, Christopher Lambers2, Benedikt Kortuem1, Matthias Zimmermann1, Stefan Hacker1, Michael Lichtenauer1, Rolf Ziesche2, Jan Hendrik Ankersmit1, Walter Klepetko1 1
Univ.-Klinik für Chirurgie, Medizinische Universität Wien, Wien, Österreich 2 Univ.-Klinik für Innere Medizin II, Wien, Österreich
Introduction: Chronic obstructive pulmonary disease (COPD) is projected to be the fifth leading cause of disability and the third leading cause of death by 2020. The Receptor for Advanced Glycation Endproducts (RAGE) is a multiligand receptor of the immunoglobulin superfamily of receptors that has been shown to be implicated in various chronic inflammatory disorders. In this study, we tested the hypothesis that sRAGE levels in the sera of patients with COPD and/ or patients at risk for COPD are altered. Methods: The study cohort included a total of 39 subjects. We analyzed the sera of seven “healthy” individuals, six people at risk for developing COPD and 26 patients with COPD GOLD stages I to III (GOLD I: 4 patients, GOLD II: 13 patients and GOLD III: 9 patients). Determination of disease severity was assessed by a specialist. The included study subjects had previously undergone CT testing as well as spirometric and bronchoscopic evaluation. Patients at risk were identified CT morphologically (no spirometric evidence of COPD). Serum samples were drawn and levels of sRAGE were determined with commercially available enzyme linked immunosorbent assay. Results: We showed that sRAGE serum levels were significantly reduced in patients with COPD (GOLD I-III) as compared to healthy individuals (108.5 pg/ml vs. 421.4 pg/ml; p < 0.001). Patients at risk for COPD also showed reduced levels of sRAGE in serum compared to healthy indviduals (252.1 pg/ml vs. 421.4 pg/ml; p = 0.012). sRAGE serum levels of patients with COPD were significantly reduced compared to people at risk for COPD (p = 0.001). No significant differences were found between different GOLD stages of COPD. Conclusions: We suggest sRAGE as a potential biomarker to identify patients at risk for COPD and speculate that patients with higher levels of the soluble receptor could be protected from the development of COPD. Further studies are warranted to elucidate the role of RAGE and sRAGE in the pathophysiology of COPD.
A34
41. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Innere Medizin
Lung function testing in a healthy study cohort reveals a high incidence of newly diagnosed lung pathologies: Potential role for serum markers? Stefanie Nickl*1,2, Christopher Lambers3, Benedikt Kortuem1,2, Andreas Mitterbauer1,2, Matthias Zimmermann1,2, Stefan Hacker1,2, Michael Lichtenauer1,2, Konrad Hoetzenecker 1,2, Walter Klepetko1, Hendrik Jan Ankersmit1,2 1
Department of Thoracic Surgery, Medical University of Vienna, Vienna, Austria 2 Christian Doppler Laboratory for the Diagnosis and Regeneration of Cardiac and Thoracic Diseases, Vienna, Austria 3 Department of Pneumology, Medical University of Vienna, Vienna, Austria
Introduction: Despite of increased awareness in the last few decades, chronic obstructive pulmonary disease (COPD) still remains an underdiagnosed disease. Although COPD is prevent- and treatable, its prevalence is still rising and it will be the third leading cause of death worldwide by 2020. We therefore designed an open cohort study to investigate lung function results of subjectively healthy volunteers. Methods: Six hundered and thirty nine apparently healthy subjects were included in this community based study, both smokers and non-smokers. Lung function testing with a portable pulmonary function testing device (PC Spirometry, SDS 104 software, Schiller AG) was performed and then evaluated by a pulmonologist. Results: In 87 out of 639 subjects (13.6%) we evidenced a reduced FEV1/FVC ratio, indicating a present obstructive lung pathology. Only 3 of those subjects knew about their COPD. Of these 87 diagnosed COPD cases 72 subjects (82.8%) were smokers (S) (28 COPD GOLD I, 43 GOLD II, and 1 GOLD III), among them 30 (41.7%) were male and 42 (58.3%) female. Fifteen newly diagnosed COPD patients (17.2%) were non-smokers (N-S) (10 COPD GOLD I, 5 GOLD II), 9 (60%) male and 6 (40%) female. Between smokers and non-smokers diagnosed with COPD no significant differences regarding age (S 47.3 ± 11.5 vs N-S 42.9 ± 8.7) or body mass index (S 24.4 ± 5.2 vs N-S 24.7 ± 3.2) could be found. Smokers had an average smoking history of 27.1 ± 20.7 pack years. Conclusion: The study corroborates the facts that the majority of smokers are not aware of their pathologic lung function. Lung function testing revealed a high incidence of newly diagnosed lung pathologies. We believe that validated serum markers for the detection of early stage COPD/manifest COPD are needed for early identification of patients developing COPD.
Stress proteins HSP27, HSP70, and MMP9 in patients with COPD and COPD at risk Stefanie Nickl1,2, Christopher Lambers3, Benedikt Kortuem1,2, Andreas Mitterbauer1,2, Matthias Zimmermann1,2, Stefan Hacker1,2, Wolfgang Weinhappel3, Rolf Ziesche3, Walter Klepetko1, Hendrik Jan Ankersmit1,2 1
Department of Thoracic Surgery, Medical University of Vienna, Vienna, Austria 2 Christian Doppler Laboratory for the Diagnosis and Regeneration of Cardiac and Thoracic Diseases, Vienna, Austria 3 Department of Pneumology, Medical University of Vienna, Vienna, Austria
Introduction: Chronic obstructive pulmonary disease (COPD) is among the major causes of morbidity and mortality and its prevalence is still increasing. We have previously demonstrated that patients with diagnosed COPD evidence a significant increment of serum levels of Heat Shock Protein (HSP) 27 and 70. We therefore sought to investigate whether patients included in the AUVA-COPD follow-up study evidence a similar serum protein pattern as previ© Springer-Verlag
17–18/2010 wkw
abstracts
ously published. Moreover, serum levels of Matrix Metalloproteinase (MMP) 9 in the study cohorts were investigated. Methods: The study cohort included a total of 75 subjects, termed “healthy” (H; n = 17), “COPD at risk” (AR; n = 32), and “COPD GOLD I-III” (COPD; n = 26). Determination of disease severity was diagnosed by a pulmonologist. Included study subjects had previously undergone CT testing as well as spirometric and bronchoscopic evaluation. Serum samples were drawn, stored at –80°C, and levels of HSP27, HSP70, and MMP9 were determined with commercially available ELISA kits. Results: We showed that HSP27 serum levels were significantly elevated in COPD (3175 ± 261 pg/mL) as compared to H (2206 ± 253 pg/ mL; H vs COPD p = 0.015); furthermore, AR (3107 ± 248 pg/mL) also showed an increment of HSP27 levels (H vs AR p = 0.025). No differences in serum HSP70 levels were determined in this study cohort. MMP9 levels were determined as follows: H (766 ± 74 pg/mL) vs COPD (1379 ± 141 pg/mL) p<0.001; H vs AR (1327 ± 107 pg/mL) p = 0.003. Therefore, serum levels were significantly higher in COPD and AR as compared to H. Conclusion: The present results corroborate our previous findings that patients with COPD and AR present increased HSP27 serum levels. Moreover, serum MMP9 evidenced a similar significant increment as seen with HSP27. We suggest that HSP27 and MMP9 may function as diagnostic markers to identify patients at risk for developing COPD.
Stress protein secretion of peripheral blood mononuclear cells (PBMC) obtained from COPD patients and controls Stefanie Nickl1,2, Christopher Lambers3, Benedikt Kortuem1,2, Andreas Mitterbauer1,2, Matthias Zimmermann1,2, Stefan Hacker1,2, Wolfgang Weinhappel3, Rolf Ziesche3, Walter Klepetko1, Hendrik Jan Ankersmit1,2 1
Department of Thoracic Surgery, Medical University of Vienna, Vienna, Austria 2 Christian Doppler Laboratory for the Diagnosis and Regeneration of Cardiac and Thoracic Diseases, Vienna, Austria 3 Department of Pneumology, Medical University of Vienna, Vienna, Austria
Introduction: We have previously demonstrated that patients with chronic obstructive pulmonary disease (COPD) and patients at risk for developing COPD evidence significantly higher serum levels of Heat Shock Protein (HSP) 27, HSP70, and Matrix Metalloproteinase (MMP) 9. However, the origin of these serum proteins in humans remains elusive. Therefore, we sought to investigate whether PBMC derived from patients with COPD (COPD), subjects at risk for developing COPD (AR) or healthy subjects (H) secrete HSP27, HSP70, and MMP9 in vitro. Methods: The study cohort included H (n = 15), AR (n = 26), and COPD (n = 23). Blood samples were drawn, PBMC were separated immediately by Ficoll density gradient centrifugation and incubated (10^6 cells/mL). PBMC supernatants (SN) were derived after 12 and 24 hours and analyzed for HSP27, HSP70, and MMP9 with commercially available ELISA kits. Results: MMP9 SN levels were significantly increased in COPD and AR as compared to H: After 12 hours: H (1767 ± 548 pg/mL) vs. AR (4631 ± 872pg/mL) p = 0.007; H vs. COPD (5968 ± 1556) p = 0,006. After 24 hours: H (2533 ± 622pg/mL) vs. AR (5614 ± 949 pg/mL) p = 0.014; H vs. COPD (7478 ± 1752 pg/mL) p = 0.006. HSP27 SN levels were significantly increased in AR as compared to H after an incubation time of 12 hours: H (968 ± 142 pg/mL) vs. AR (1496 ± 154 pg/mL) p = 0.039. In COPD HSP27 SN levels were increased, but not significantly: H vs. COPD (1424 ± 156 pg/mL) p = 0.07. HSP27 (24 hours) and HSP70 evaluation did not show any statistically significant results. wkw
17–18/2010 © Springer-Verlag
Conclusion: If we interpret our data correctly, we believe that PBMC, obtained from COPD patients and subjects at risk for developing COPD, are the source of increased systemic levels of MMP9 and HSP27 in patients affected by COPD.
Elevated Heat Shock Protein 27 serum levels positively correlate with the presence of air trapping and emphysema in lung CT scan Stefanie Nickl1,2, Michael Toepker3, Eva Hoeltl4, Christopher Lambers5, Benedikt Kortuem1,2, Stefan Hacker1,2, Andreas Mitterbauer1,2, Matthias Zimmermann1,2, Walter Klepetko1, Hendrik Jan Ankersmit1,2 1
Department of Thoracic Surgery, Medical University of Vienna, Vienna, Austria 2 Christian Doppler Laboratory for the Diagnosis and Regeneration of Cardiac and Thoracic Diseases, Vienna, Austria 3 Department of Radiology, Medical University of Vienna, Vienna, Austria 4 Occupational Health, Erste Bank, Vienna, Austria 5 Department of Pneumology, Medical University of Vienna, Vienna, Austria
Introduction: In former studies we evidenced elevated levels of stress protein HSP27 in COPD patients and smokers as compared to healthy controls. Based on these findings we hypothesized whether elevated HSP27 levels correlate with signs of early airway obstruction related to COPD (air trapping [AT] and lung emphysema [E]). Methods: 120 apparently healthy smokers were included in this study. First, lung function testing with a portable testing device (PC Spirometry, SDS 104, Schiller AG) was performed and serum samples were obtained. HSP 27 serum levels were determined with a conventional ELISA kit. High resolution lung CT scan was subsequently offered to all study subjects. Results: 89 out of 120 subjects underwent CT examination voluntarily: AT and/or E was detected in 53 subjects (59.6%). 41 (77.4%) of them evidenced elevated HSP27 serum levels (4114 ± 205 pg/mL). In 36 subjects no pathologies (NP) could be found in the CT scan (HSP27 3322 ± 250 pg/mL; AT and/or E vs. NP, p = 0.016). Sensitivity and specificity of HSP27 values for the detection of AT and/or E were calculated by means of ROC curve (AUC = 0.646). Further analysis between subjects with AT, E, or both, and subjects without lung pathologies in the CT scan were carried out: AT with or without E (HSP27 4201 ± 211 pg/mL) vs. NP: p = 0.009; AUC = 0.66. E with or without AT (HSP27 4618 ± 350 pg/mL) vs. NP: p = 0.003; AUC = 0.71. AT and E (HSP27 4914 ± 356 pg/mL) vs. NP: p = 0.0005 AUC = 0.76. HSP27 levels did not correlate with pathologic lung function (correlation coefficient FEV1/FVC vs HSP27 0.037; p = 0.732). Conclusion: HSP27 serum levels positively correlated with early signs of COPD (air trapping and emphysema) in HR-CT scan analysis. In contrast, lung function results did not correlate with HSP27 serum values nor with lung pathologies detected in the CT scan. These data suggest that elevated levels of serum HSP27 may serve as a potential serum marker to identify patients with early signs of COPD independent of lung function.
Inhalation von α1-Antitrypsin – ein neuer Ansatz zur Behandlung von Patienten mit cystischer Fibrose R. Siekmeier1, G. Scheuch2 1
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Bonn, Deutschland 2 Activaero GmbH, Gemünden, Deutschland
Fragestellung: Cystische Fibrose (CF) stellt eine verbreitete Erkrankung dar, die über rezidivierende Infektionen zu einer progre41. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Innere Medizin
A35
abstracts
dienten Schädigung der Lunge führt. Moderne Therapien (z. B. physikalische Behandlung, Inhalation von Antibiotika, Lungentransplantation) führten zu einer deutlichen Steigerung der Lebenserwartung, die immer noch verkürzt ist. CF-Patienten weisen eine ausgeprägte pulmonale Entzündung mit starker Zunahme der von neutrophilen Granulozyten freigesetzten Elastase (NE) auf. α1-Antitrypsin (α1-AT) gelangt nur zu 2-3 % vom Plasma in die Epithelial Lining Fluid (ELF) und steht daher nicht in ausreichendem Umfang als NE-Inhibitor zur Verfügung. Eine Inhalation von α1-AT könnte die Konzentration steigern, setzt jedoch die reproduzierbare Verabreichung ausreichend hoher Dosen und deren gleichmäßige Verteilung in der Lunge voraus. Ziel unserer Studie war die Auswertung bisheriger Studien mit Inhalation von α1-AT zur weiteren Optimierung der Therapie von CF-Patienten. Methoden: Die wenigen bislang veröffentlichten Studien zur Inhalation von α1-AT bei CF-Patienten wurden in Hinblick auf Patientenkollektive, Parameter der Inhalation (Vernebler, Partikelgröße) und die jeweiligen Zielparameter (Laborparameter, pulmonale Deposition) ausgewertet.
A36
41. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Innere Medizin
Ergebnisse: Bereits 1991 zeigten McElvaney et al., dass eine Inhalation von α1-AT zu dessen anhaltenden Konzentrationsanstieg und einer Inhibition der NE in ELF führt. Spätere Studien (Martin et al. 2006, Griese et al. 2007) fanden darüber hinaus eine Abnahme der pulmonalen Entzündungsparameter (z. B. Myeloperoxidase, Neutrophile, IL-8, IL-1β, TNF-α, LTB4), der Belastung mit P. aeruginosa und der proteolytischen Belastung unter α1-AT-Inhalation, die aufgrund der kurzen Beobachtungszeit nicht mit Veränderungen der Lungenfunktion einhergingen. Moderne Inhalationsverfahren (Brand et al. 2009) erlauben dabei eine hohe und gleichmäßige pulmonale Deposition von α1-AT mit hoher Verträglichkeit und kurzen Inhalationszeiten. Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse zeigen, dass die Inhalation von α1-AT eine Ergänzung der Therapie von CF-Patienten darstellt, die über eine Verminderung der Entzündung und der proteolytischen Belastung zu einer Verlangsamung der Progression pulmonaler Veränderungen führen könnte.
© Springer-Verlag
17–18/2010 wkw