Mitteilungen
Monatsschr Kinderheilkd 1999 • 147: 687-706 © Springer-Verlag 1999
Redaktion: Prof. Dr. K. von Schnakenburg, St. Augustin Prof. Dr. I. Mutz, Leoben
Allgemeine Hinweise: Das endgültige Programm wird den Referenten und Vorsitzenden sowie den angemeldeten Teilnehmern, die die Gebühren im voraus bezahlt haben, zugeschickt. Alle anderen Teilnehmer erhalten das Programmheft bei Beginn der Tagung im Tagungsbüro. Das endgültige Programm ist ab sofort im Internet abrufbar unter
95. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin 9. bis 12.9.1999 in München
http://www.kind.med.tu-muenchen.de
unter dem Menüpunkt „Veranstaltungen“ Tagungsort: Die Tagung findet in der Technischen Universität München, Arcisstraße, statt. Tagungspräsidium: Prof. Dr. med. P. Emmrich Direktor der Kinderklinik und Poliklinik der Technischen Universität München Kölner Platz 1, 80804 München Tel.: 089/3068-2260/2261 Fax: 089/3068-3954 Kongreß-Sekretär: OA Dr. med. W. Rabl Kinderklinik und Poliklinik der Technischen Universität München Kölner Platz 1, 80804 München Tel.: 089/3068-2260/2261 Fax: 089/3068–3954 Kongreßorganisation, Hotelreservierung, Teilnehmerregistrierung und Industrieausstellung: Hansisches Verlagskontor, Abt. Kongreßorganisation Mengstraße 16, 23552 Lübeck Tel.: 0451/7031-202, Fax: 0451/7031-281
Programmvorschau Donnerstag, 9. September 17.00 Uhr Eröffnung der gemeinsamen Tagung im Auditorium maximum der Technischen Universität München Begrüßung im Namen der drei veranstaltenden Gesellschaften P. Emmrich • Grußworte • Festvortrag: „Entwicklungs- und Gesundheitskrisen im Jugendalter“ K. Hurrelmann, Bielefeld • Ansprache des Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin L. Pelz mit Verleihung des Adalbert-CzernyPreises • anschließend Bayerische Brotzeit in den Vorräumen des Auditorium maximum mit der Möglichkeit einer Abendführung ab 20.00 Uhr in der Alten Pinakothek*. (*Nur auf besondere Anmeldung, Teilnehmerzahl begrenzt)
Freitag, 10. September 8.30 Uhr Eröffnung des wissenschaftlichen Teils • „Was wurde aus der Pädiatrie“ J. Spranger, Mainz • „Was wird aus der Pädiatrie“ E. Harms, Münster 10.30 Uhr Hauptthema: Neonatologie – Einfluß des prä- und postnatalen Milieus auf die langfristige Gesundheit • Mangelgeburtlichkeit H. Wollmann, Tübingen • Langzeiteffekte der frühkindlichen Substratversorgung B. Koletzko, München • Hypothyroxinämie/Hypothyreose A. Grüters, Berlin • Hypothalamus/Hypophyse/Nebennierenrinde W. G. Sippell, Kiel Hämatologie/Onkologie • Akute Leukämien des Kindes: Bedeutung der minimalen Resterkrankung für Prognose und Therapie M. Schrappe, Hannover • Langfristige Probleme nach Operation kindlicher Knochentumoren R. Gradinger, München Monatsschrift Kinderheilkunde 7·99
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• Neue Therapieansätze in der Pädiatrischen Onkologie Fr. D. Dilloo, Düsseldorf • Die Langzeitbetreuung von Kindern mit Hämoglobinopathien A. Kulozik, Berlin
• Moderne Bildgebung bei Erkrankungen des Verdauungstraktes Fr. W. Rohrschneider, Heidelberg/ D. Brock, St. Augustin (gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie)
Nachmittags Hauptthema: Jugendmedizin Chronisch kranke Jugendliche im Übergang zu Erwachsenen: Kooperation zwischen Jugendmedizin und Innerer Medizin • Angeborene Herzfehler J. Hess, München • Chronische Niereninsuffizienz J. H. H. Ehrich, Hannover • Neurologische Behinderung/CP R. Michaelis, Tübingen • Jugendliche mit erfolgreich behandelten onkologischen Erkrankungen J.D. Beck, Erlangen
Hauptthema: Infektiologie Reise- und Tropenmedizin • Reisemedizin (Einführung) N. Frühwein, München • Impfungen für Kinder auf Reisen U. Goering, Pegnitz • Malaria bei Kindern H. D. Nothdurft, München • Allgemeine Gesundheitsmaßnahmen bei Kindern auf Reisen G. Dobler, München
Aktuelle Probleme des Calcium-PhosphatStoffwechsels • Pathogenese, Prävention und Therapie der Frühgeborenen-Osteopathie F. Pohlandt, Ulm • Nephrocalcinose im Neugeborenen- und Säuglingsalter: Diagnose und klinische Relevanz P. F. Hoyer, Essen • Aktuelle Aspekte der Rachitis K. Kruse, Lübeck • Neue Erkenntnisse zur Pathogenese und Behandlungsstrategie der hypophosphatämischen Rachitis K. Mohnike, Magdeburg • Wie unterscheiden sich Pathogenese und Behandlungsstrategie der renalen Osteopathie von anderen RachitisFormen? O. Mehls, Heidelberg • Indikationen, metabolische Vorbedingungen und Zeitpunkt für eine Korrektur-Osteotomie bei Rachitis J. Correll, Aschau Bildgebende Methoden in der Pädiatrie • Neuroradiologische Stufendiagnostik – Was erwartet der Kliniker von der Bildgebung P. Winkler, Stuttgart/K. Keimer, Stuttgart • Diagnostisches Konzept bei der Harnwegsinfektion im Kindesalter K.H. Deeg, Bamberg/T. Boemers, Tübingen
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Hauptthema: Allergologie Allergieprävention • Epidemiologie atopischer Erkrankungen Fr. E. v. Mutius, München • Genetik der atopischen Erkrankung A. Reis, Berlin • Mechanismen der frühen IgE-Sensibilisierung im Neugeborenen-, Säuglingsund frühen Kleinkindalter U. Wahn, Berlin • GINI-Studie – erste Ergebnisse einer nationalen Multicenterstudie Fr. A. von Berg, Wesel Hauptthema: Pneumologie Bronchiale Entzündung, Lungenfunktion, CF- und Asthma-Therapie • Bronchiale Entzündung-Hyperreagibilität K. Paul, Berlin • Lungenfunktion bei Säuglingen und Kleinkindern R. Krämer, Bern • Consensus der pulmonalen CF-Therapie M. Götz, Wien • Consensus der Therapie des Asthma bronchiale D. Reinhardt, München Hauptthema: Neonatologie und Intensivmedizin Früherkennung des drohenden Organversagens • Early recognition of impending organ failure. Overview and general principles G. Lister, New Haven
• Renal failure – how to minimize further damage J.-P. Guignard, Lausanne • Monitoring of gastrointestinal function and impact of enteral nutrition L. Bindl, Bonn • Acid-base disturbances – when to treat and why? M. Apkon, New Haven • Physiological and molecular aspects of ventilator-induced lung injury M. Takata, London Samstag, 11. September Vormittags: Berufsverband für Kinderheilkunde und Jugendmedizin Einführungsreferat: • Wie geht es weiter mit der ambulanten Pädiatrie? Hat der niedergelassene Kinderarzt noch eine Existenzberechtigung K. Gritz, Hamburg Hauptthema: Neonatologie Neonatale Neurologie – Spätfolgen • Relationship between neonatal brain lesions and longterm outcome J. S. Wyatt, London • Can results of neonatal cerebral blood flow measurements predict outcome? O. Pryds, Aarhus • Predictive value of neonatal cerebral ultra-sound in the preterm Fr. L. de Vries, Utrecht • Entwicklungsprognose Frühgeborener Fr. I. Krägeloh-Mann, Tübingen Hauptthema: Infektiologie • Pädiatrische Infektiologie – gestern, heute, morgen U. B. Schaad, Basel Neue Antiinfektiva und ihr Stellenwert in der Pädiatrie • Chinolone in der Pädiatrie U. Wintergerst, München • Indikationsbereich einzelner Makrolide H. Scholz, Berlin • Lokale Anwendung von Antibiotika G. Gallenkemper, Berlin • Brauchen wir neue Antimykotika? F. M. Müller, Würzburg • Stand der virostatischen Therapie bei Virushepatitis S. Wirth, Wuppertal
Stoffwechselerkrankungen mit Beteiligung des Bewegungsapparates • Metabolische Myopathien im Kindesalter D. Pongratz, München • Neue Aspekte mitochondrialer Erkrankungen W. Müller-Felber, München • Mitochondriopathien Fr. M. Jaksch, München • Basisdiagnostik metabolischer Myopathien W. Sperl, Salzburg • Diagnostik angeborener und erworbener Skeletterkrankungen E. Schönau, Köln • Klinik von angeborenen Störungen der Knorpelmatrix A.Superti-Furga, Zürich • Erkrankungen mit primären Störungen der Knochenmatrix P. Freisinger/B. F. Pontz, München • Erkrankungen mit Skelettbeteiligung im alten Ägypten A. Nerlich, München Kardiologie • Vorgeburtliche Echokardiographie – postnatale Konsequenzen Fr. I. Oberhänsli-Weiß, Genf • Prognostische Wertigkeit der pränatalen Diagnostik E. Meijboom, Utrecht • Pränatale Diagnostik von Rhythmusstörungen U. Gembruch, Lübeck anschließend: • Abschlußkurs „Fetale Echokardiographie“ gemäß KV-Richtlinien und Empfehlungen der DEGUM (bis einschließlich Sonntag nachmittag). Auskunft und Anmeldung direkt bei Frau Prof. Dr. Oberhoffer, Kinderklinik und Poliklinik der TUM, Telefon (089)-30682514 oder Fax: (089)-3068-3954 Hauptthema: Jugendmedizin Jugendgynäkologie • Pubertas praecox und tarda bei chronisch Kranken und Behinderten H. G. Dörr, Erlangen
• Sexualität und Kontrazeption bei chronisch Kranken und Behinderten F. Peters, Mainz • Sexuell übertragbare Krankheiten bei Kindern und Jugendlichen Fr. M. Heinz, Berlin • Soziokulturelle Aspekte in der Jugendgynäkologie Fr. U. Kling-Mondon, Berlin Jugendpsychiatrische Aspekte chronischer Krankheiten • Eßstörungen und andere psychische Störungen bei Jugendlichen mit Diabetes mellitus Typ I E. Pfeiffer, Berlin • Biographische Konzepte und Lebensqualität nach Herz- oder Lebertransplantation Fr. P. Terzioglu/Fr. B. Mielke-Egelhofer, Berlin • Psychiatrische Auffälligkeiten und familiäres Coping bei Kindern und Jugendlichen mit spinaler Muskelatrophie A. von Gontard, Berlin • Psychische Folgen von SchädelHirn-Traumen im Kindes- und Jugendalter G. Lehmkuhl/P. Melchers, Köln • Chronisch psychosoziale Belastung bei Kindern und Jugendlichen epilepsiekranker Mütter? Ergebnisse einer Längsschnittstudie K. Titze, Berlin Nachmittags Hauptthema: Infektiologie Entwicklung neuer Impfstoffe • Einführung H. W. Kreth, Würzburg • Entwicklung neuer Impfstoffe gegen Tuberkulose K. Magdorf, Berlin/J. Hess, Berlin • Schutzimpfungen gegen RSV und andere Viren des Respirationstraktes J.-H. Weitkamp, Nashville • Neue Impfstoffe gegen Pneumokokken und Meningokokken R. Noack, Berlin • Schutzimpfung gegen Rotaviren J. Forster, Freiburg • Stand der Impfstoffentwicklung gegen Pseudomonas aeruginosa Fr. S. Müschenborn, München • Umgang mit Impfgegnern U. Kunde, Hamburg
Mitteilungen
• Antibiotika in der Praxis B. Staudt, Altötting
Hauptthema: Neonatologie • Langfristige Konsequenzen einer neonatalen Intensivbehandlung auf die psychische Entwicklung K. Minde, Montreal • Langfristige Konsequenzen operativer Eingriffe in der Neugeborenenperiode V. Hofmann, Halle (Gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie und der Deutschen Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin) Hauptthema: Jugendmedizin Endokrinologie Spätergebnisse nach Behandlung endokriner Störungen im Kindes- und Jugendalter • Pubertas praecox C.G. Partsch, Kiel • Turner-Syndrom M. B. Ranke, Tübingen • Adrenogenitales Syndrom H. P. Schwarz, München • Wachstumshormonmangel J. Brämswig, Münster Jugendmedizin Behandlungserfolge der angeborenen Stoffwechselstörungen • Phenylketonurie P. Burgard, Heidelberg • Galaktosämie S. Schweitzer, Hannover • Glykogenose Typ I K. Ullrich, Hamburg • Dyslipoproteinämien U. Wendel, Düsseldorf Jugendpsychiatrische Konsiliardienste in der Pädiatrie Organisation: R. Frank, München 16.45–18.45 Uhr Mitgliederversammlung der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin Sonntag, 12. September Vormittags: Immunologie Infektion, Immunität und Krankheit • Welche immunologischen Faktoren bestimmen den Verlauf einer InfektionsMonatsschrift Kinderheilkunde 7·99
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krankheit M. Knuf, Mainz • Schleimhaut-Immunität und Infektionskrankheit N. Wagner, Bonn • Infektion bei eingeschränkter Immunantwort W. Holter, Wien • Zytokine und Immun-Modulatoren in der Diagnostik und Therapie von Infektionskrankheiten M. Weiß, München Sexueller Mißbrauch • Sicherung von Untersuchungsbefunden bei sexuellem Mißbrauch E. Tutsch-Bauer, Salzburg • Vorgehen bei Verdacht auf sexuellen Mißbrauch: Psychologische und juristische Aspekte E. Motzkau, Düsseldorf • Epidemiologie und Symptomatologie M. Fegert, Rostock • Kinderpornographie im Internet und Selbstorganisation von Täterkreisen D. Drewes, Augsburg Jugendliche und Drogen • Suchtprävention als Aufgabe des Kinderund Jugendarztes W.-R. Horn, Gernsbach • Neueste Ergebnisse zur Epidemiologie H.-W. Wittchen, München • Pharmakologie, Diagnostik und Gegengifte derzeit benutzter Drogen F. Tretter, München • Behandlungsmöglichkeiten im ambulanten Setting R. Thomasius, Hamburg • Vernetzung von Versorgungssystemen zur Prävention, Früherkennung und Behandlung G. Bühringer, München
Pädiatrische Gastroenterologie und Ernährung. Chronische Diarrhoe • Differentialdiagnose chronischer Enteropathien im Säuglingsalter Rationelle Wege zur Diagnose M. J. Lentze, Bonn • Symptomatik und Diagnostik der Kuhmilchprotein-Intoleranz (KMPI)Allergie (KMPA) K. M. Keller, Wiesbaden • Diagnosekriterien der Zöliakie: Stellenwert der Morphologie und Serologie M. Stern, Tübingen • Neue Formen der Zöliakie - latente und silente Zöliakie K.- P. Zimmer, Münster Chronisch-entzündliche Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes • Autoimmunhepatitis S. Wirth, Wuppertal • Sklerosierende Cholangitis M. Claßen, Bremen • Chronisch-unspezifische Diarrhoe „irritables Colon“ N. Bannert, Magdeburg • Alte und neue Therapiekonzepte der chronisch entzündlichen Darmerkrankungen W. Nützenadel, Heidelberg Schlafstörungen im Säuglings- und Kindesalter – Epidemiologie, Diagnostik und Therapiemöglichkeiten Leitung: A. Wiater, Köln-Porz, G. von Czettritz, München, S. Springer, München
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14.00–16.00 Uhr • „Neue Wege in der Therapie von Fieber, Schmerzen und Entzündungen“ Sponsor : Fa. Boots Healthcare 16.30–18.30 Uhr • „Neue Trends in der Säuglingser-nährung“ Sponsor: Fa. Milupa Samstag, 11.9.1999 10.00–12.30 Uhr • „Prävention als pädiatrische Aufgabe“ Sponsor: Fa. Hipp Sonntag, 12.9.1999 11.00–13.00 Uhr • „Asthma-Management bei Kindern – Der Stellenwert der Leukotrien-RezeptorAntagonisten“ Sponsor: Fa. MSD Sonntag, 12.9.1999 11.00–13.00 Uhr • „Von-Willebrand-Jürgens-Erkrankung – Hämophilie A – Mangel an Prothrombinkomplexfaktoren: Ätiologie, Diagnostik, Therapie“ Sponsor: Fa. Baxter Mittwoch, 8.9.1999 14.00–17.00 Uhr und
Rehabilitation • Stationäre Rehabilitation von Kindern und Jugendlichen Organisation: C. P. Bauer, Gaißach/D. Kiosz, Amrum Freie Vorträge
Diabetologie Sonderformen des Diabtes mellitus • Mitochondrialer Diabetes K. Gerbitz, München • Diabetes bei Insulinresistenz E. Heinze, Ulm • Therapieinduzierter Diabetes T. Danne, Berlin • Neonataler Diabetes und Hyperglykämie bei Neugeborenen und Säuglingen K.-E. von Mühlendahl, Osnabrück
Freitag, 10.9.1999
9. bis 12. September Satelliten-Symposien Donnerstag, 9.9.1999 14.00–16.00 Uhr • „Alimentäre Atopie-Prävention“ Sponsor : Fa. Nestlé
Donnerstag, 9.9.1999 9.00–12.00 Uhr • „Postgraduate Course“ der Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie: „Mediatoren der allergischen Entzündung – Praxis der Laborbestimmung und klinische Bedeutung“ Ort: Kinderklinik und Poliklinik der TUM, Kölner Platz 1, 80804 München (begrenzte Teilnehmerzahl): Anmeldung an Prof. Dr. Bauer, Fachklinik Gaißach der LVA Obb., 83674 Gaißach
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ie Morbidität der Tuberkulose ist in der Bundesrepublik Deutschland kontinuierlich zurückgegangen und hat 1997 mit 13,6 Neuerkrankungen/100.000 Einwohner den bisherigen tiefsten Stand erreicht. Das Infektionsrisiko ist deutlich unter 0,1% gesunken.Die veränderte epidemiologische Situation darf aber nicht fehlinterpretiert werden. Neben der Zunahme der Inzidenz der Tuberkulose in einigen Industriestaaten gibt es auch hierzulande epidemiologisch bedeutsame Unterschiede. So wird beispielsweise 1997 die Morbidität der Kindertuberkulose für einheimische Kinder mit 1,9/100.000 Kindern angegeben, für in Deutschland lebende ausländische Kinder beträgt sie aber 17,2/100.000 Kinder. Darüber hinaus ist nicht auszuschließen, daß es zu einer Zunahme von Infektionen mit Umweltmykobakterien gekommen ist, die eine Abnahme der Spezifität des Tuberkulintests bedingen kann. Aufgrund dieser Situation (niedrige Morbidität, lokal unterschiedliche Morbidität, Infektionen durch Umweltmykobakterien, keine empfohlene Impfung mehr) ist eine Optimierung der Tuberkulosediagnostik notwendig. Das gilt ganz besonders für die Tuberkulindiagnostik. In Risikobereichen, z.B. bestimmten Großstadtbereichen,und bei Risikopopulationen sollte eine möglichst regelmäßige Testung mit einem weitgehend standardisierten Test und einer Interpretation des Testresultats nach der lokalen Tuberkuloseinzidenz angestrebt werden. Risikobereiche sind Gebiete, in denen aufgrund epidemiologischer (lokale Inzidenz >regionale Inzidenz) und soziode-
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Deutsche Akademie für Kinderheilkunde und Jugendmedizin informiert:
Tuberkulintestung im Kindesalter Kommission für Infektionskrankheiten und Impffragen in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie
mographischer Gegebenheiten (Verarmung, schlechte Wohnverhältnisse etc.) eine erhöhte Inzidenz und Infektionsgefahr mit M. tuberculosis besteht. Informationen über die Inzidenz sind über die Landesgesundheitsbehörde oder über die Fachserie 12, Reihe 2, des Statistischen Bundesamts zu erhalten. Zu den Risikopopulationen werden u.a. enge Kontaktpersonen von Patienten mit Tuberkulose, Personen aus Hochprävalenzländern, Drogen- und Alkoholabhängige,HIV-Infizierte und Obddachlose gerechnet.
Mendel-Mantoux-Test Die Methode der Wahl für die Tuberkulintestung ist der Intrakutantest nach Mendel-Mantoux. Die derzeit noch weit verbreiteten Stempeltests (Tine-Test, Tubergen-Test und PPD Mérieux-Test) sind für diagnostische und epidemiologische Fragestellungen nicht geeignet.
RT 23 (WHO-Referenztuberkulin,Staatliches Seruminstitut Kopenhagen) mit 5 TE PPD-S (USA), bzw. 10 TE GT (Fa. Chiron-Behring) biologisch weitgehend vergleichbar sind. Das Deutsche Zentralkomitee zur Bekämpfung der Tuberkulose schlägt daher in Analogie zu den Empfehlungen der American Thoracic Society und der American Academy of Pediatrics in seiner Expertise von 1996 vor,die intrakutane Tuberkulintestung mit 10 TE GT nach Mendel-Mantoux durchzuführen. Eine internationale Vergleichbarkeit liegt damit vor, eine Testung mit 5 TE GT ist nicht erforderlich. Die Verwendung von höheren Tuberkulindosen macht das Auftreten von Kreuzreaktionen,verursacht durch Infektionen mit Umweltmykobakterien,wahrscheinlicher. Lediglich im Säuglingsalter bzw. bei entsprechender Indikation, z.B. Hyp- oder Anergie bei und direkt nach Virusinfektionen,kann bei Infektionsverdacht auch mit 100 TE getestet werden.
Tuberkuline Testung Für den Intrakutantest nach MendelMantoux steht in Deutschland gereinigtes Trocken-Tuberkulin (Fa.Chiron-Behring) in den Stärken 1 Tuberkulineinheit (TE), 10 TE, 100 TE und für Ausnahmefälle 1.000 TE zur Verfügung. Es besteht aus Tuberkuloproteinen, die aus Überständen von Tuberkulosebakterienkulturen durch fraktionierte Fällung gewonnen werden. Die einzelnen nationalen Tuberkulinpräparationen sind in ihrer biologischen Äquivalenz nicht obligat identisch. Es ist davon auszugehen, daß 2 TE PPD
Die jeweilige Testdosis muß vor Anwendung in dem Lösungsmittel gelöst und am gleichen Tage verwendet werden. Bei Lagerung während dieses Tages ist es erforderlich, die Lösung bei 2–8°C aufzubewahren. Mittels einer Tuberkulinspritze werden 0,1 ml der jeweiligen Testlösung an der Volarseite des Unterarms streng intrakutan injiziert. Das Testergebnis ist nach 72 h abzulesen. Um Spätreagenten mitzuerfassen, sollte bei negativem Ergebnis auch eine Nachschau nach 7 Tagen erfolgen. Die TestdoMonatsschrift Kinderheilkunde 7·99
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sis beträgt bei der Routinetestung 10 TE GT, bei Verdacht auf eine floride tuberkulöse Erkrankung 1 TE GT. Nach dem Bundesseuchengesetz in der Fassung vom 18.12.1979 sind intrakutane Tuberkulinproben duldungspflichtig.
Testreaktion Eine positive Tuberkulinreaktion ist Ausdruck einer Immunreaktion vom verzögerten Typ auf Eiweißbestandteile von M. tuberculosis. Sie tritt 6–8 Wochen nach der Infektion (bzw. nach der BCG-Impfung) auf. Als positiv gilt eine Induration mit einem Durchmesser von >5 mm. Die Rötung allein hat keinen diagnostischen Wert. Eine positive Tuberkulinreaktion sollte jedoch je nach epidemiologischer Situation unterschiedlich gewertet werden. In Regionen mit einer niedrigen Tuberkuloseinzidenz ist eine Tuberkulinreaktion mit einem Durchmesser von 5–10 mm nicht unbedingt ein Beweis für eine Infektion mit M. tuberculosis, sie kann auch durch eine Infektion mit ubiquitär vorkommenden, sogenannten atypischen Mykobakterien bedingt sein.
Schlußfolgerungen Positiver Test nach Mendel-Mantoux 1. Nicht BCG-geimpfte Kinder: 1.1 Die letzte Tuberkulintestung liegt länger als 2 Jahre zurück oder es existieren keine vorherigen Testergebnisse: ◗ Wenn die Induration im aktuellen Test einen Durchmesser von >10 mm oder bei Kindern aus Risikobereichen, bzw. Risikopopulationen, >5 mm hat, sollten bei Vorliegen einer Tuberkulose in der näheren Umgebung und nach röntgenologischem Ausschluß einer pulmonalen Organmanifestation alle Kinder unabhängig vom Lebensalter eine präventive Chemotherapie mit INH für mindestens 6 Monate erhalten.
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◗ Wenn die Induration im aktuellen Test einen Durchmesser von >10 mm oder bei Kindern aus Risikobereichen, bzw. bei Risikopopulationen, >5 mm hat, sollten bei einer unauffälligen Umgebungsanamnese und einem negativen Röntgenbefund der Lunge alle Kinder <6 Jahren eine präventive Chemotherapie mit INH für mindestens 6 Monate erhalten. Kinder ≥6 Jahre werden unter den genannten Voraussetzungen röntgenologisch überwacht (nach 3 Monaten, 1 und 2 Jahren); sie erhalten keine präventive Chemotherapie (Ausnahme: Starkreagenten=Induration >15 mm). 1.2 Innerhalb der letzten 2 Jahre erfolgte eine Tuberkulinvortestung mit negativem Ergebnis: ◗ Wenn die Induration im aktuellen Test einen Durchmesser von >10 mm oder bei Kindern aus Risikobereichen, bzw. bei Risikopopulationen, >5 mm hat, sind alle Kinder nach röntgenologischem Ausschluß einer Lungenmanifestation präventiv mit INH, (5–)10 mg/kg/Tag (200 mg/m2 Körperoberfläche), max. 300 mg/Tag, über mindestens 6 Monate zu behandeln. Röntgenkontrollen der Lunge werden nach 3 Monaten, 1 und 2 Jahren empfohlen. 2. BCG-geimpfte Kinder: ◗ Bei dem in Deutschland ursprünglich verwendeten BCGImpfstoff (Fa. Chiron-Behring) beträgt die Induration 6–8 Wochen postvakzinal bei Testung mit 10 TE GT durchschnittlich 6–10 mm. Es ist damit zu rechnen, daß nachfolgende Tuberkulintestungen über 8–10 Jahre positiv ausfallen werden. Eine Induration mit einem Durchmesser von >15 mm wird nach korrekter Testung mit 10 TE GT bei BCG-geimpften Kindern als Starkreaktion, verursacht durch eine Superinfektion, bewertet. Diese Kinder sollten nach röntgenologischem Ausschluß einer Tuberkulose im Sinne einer Exazerbationsprophylaxe 6 Monate lang mit INH behandelt werden.
Negativer Test nach Mendel-Mantoux 1. Bei einem negativen Ergebnis nach Testung mit 10 TE GT kann, wenn kein Hinweis auf eine Tuberkulose besteht, auf eine Weitertestung verzichtet werden. Besteht jedoch Verdacht auf Infektion, z.B. durch engen Kontakt zu einem Patienten mit offener Tuberkulose, ist auch bei negativem Test mit 10 TE GT eine Indikation für eine Chemoprophylaxe mit INH über 3 Monate gegeben. Danach wird der Mendel-Mantoux-Test wiederholt. Bei einem positiven Ergebnis und nach Ausschluß einer Organmanifestation wird die INH-Gabe um weitere 3 Monate verlängert (präventive Chemotherapie). 2. Zu bedenken ist, daß es falsch-negative Ergebnisse der Tuberkulintestung geben kann, u.a. nach Schutzimpfung mit Lebendimpfstoffen, nach Virusinfektionen (Masern, Mumps, Röteln, Influenza) und bei angeborenen oder erworbenen Immundefekten sowie Sarkoidose und malignen Krankheiten. Die Indikation zu einer Chemoprophylaxe oder präventiven Chemotherapie muß in allen diesen Fällen evtl. unabhängig vom Testergebnis gestellt werden. Darüber hinaus ist zu beachten, daß auch die Meningitis tuberculosa und die Miliartuberkulose mit einer Anergie einhergehen können.
Mitglieder der Kommission: P. Bartmann, Bonn; J. H. H. Ehrich, Hannover; K. Gritz, Köln; W. Handrick, Leipzig; F. Hanefeld, Göttingen; H. W. Kreth, Würzburg (Vorsitz); H.-J. Schmitt, Kiel; H. Scholz, Berlin; F. C. Sitzmann, Homburg/Saar; K. Magdorf, Berlin (als Gast). Prof. Dr. J. Brodehl Generalsekretär
Empfehlung der Arbeitsgemeinschaft für Pädiatrische Stoffwechselstörungen (APS)
B
ei der GSD Ia ist wegen fehlender oder sehr stark eingeschränkter Aktivität der Glukose-6-Phosphatase in der Leber und in einigen anderen Organen und Geweben der letzte Schritt bei der Freisetzung freier Glukose aus Glukose-6Phosphat blockiert. Somit ist die endogene Bildung freier Glukose sowohl auf dem Wege der Glykogenolyse als auch der Glukoneogenese bis auf sehr kleine Mengen unmöglich. Auch die Monosaccharide Fructose und Galaktose können nicht in freie Glukose überführt werden. Somit sind Patienten zur Aufrechterhaltung einer Euglykämie vollständig von der oralen Aufnahme von Glukose oder Glukosepolymeren (Maltodextrin, Stärke), aus denen bei der Verdauung Glukose freigesetzt wird, abhängig. Der Abbau von Glykogen über verschiedene phosphorylierte Intermediate auf dem Wege der Glykolyse zu Pyruvat ist ungestört und wird durch hormonelle Stimulation intensiviert, sobald die Blutglukose sinkt. Bedingt durch die Stimulation der Glykolyse erfolgt die gesteigerte Produktion von Laktat und Fettsäuren mit der Folge der Hyperlaktatämie und Hypertriglyceridämie. Bei Aufrechterhaltung einer Euglykämie kann sich dieser Stoffwechselweg normalisieren und die übermäßige Metabolitproduktion unterbleibt. Eine weitere metabolische Störung ist eine Hyperurikämie welche sowohl durch gesteigerte Produktion als auch durch verminderte renale Elimination verursacht ist.
Diagnostik Meistens wird die Diagnose erst im zweiten Trimenon des ersten Lebensjahres (oftmals anläßlich eines hypoglykämischen Krampfanfalls) bei deutlich ausgeprägter Symptomatik mit Hepato-
megalie, Puppengesicht und Wachstumsrückstand gestellt. An Labordaten liegen dann vor: Hypoglykämie, Hyperlaktatämie, Hypertriglyceridämie, evtl. Hyperurikämie und mäßig erhöhte Transaminasen. In Einzelfällen führen rezidivierende Hypoglykämien bereits in der Neonatalperiode zur Diagnose. Die Verdachtsdiagnose der GSD Ia basierend auf Hypoglykämie in Kombination mit Hyperlaktatämie läßt sich durch Normalisierung des Blutlaktats bei steigender Blutglukosekonzentration in einem oralen Glukosetoleranztest erhärten. Durch Glukagon (50 µg/kg KG) wird der postresorptive Blutglukoseabfall nicht beeinflußt, der Blutlakatwert steigt an. Gelingt der molekulargenetische Nachweis von Mutationen im Glukose-6-Phosphatase-Gen, so kann auf die enzymatische Analytik eines Leberbiopsats verzichtet werden.Andere Formen von Leberglykogenose lassen sich durch biochemische Testung der entsprechenden glykogenabbauenden Enzyme in Leuko- und/oder Erythrozyten ausschließen. Bei weiterem Kinderwunsch in einer betroffenen Familie beruht die Pränataldiagnostik der GSDI auf der molekulargenetischen Analyse des in der Frühschwangerschaft entnommenen Chorionzotten-Gewebes.
Therapie Ziel der Therapie ist die Vermeidung von Hypoglykämien sowie die weitestgehende Verhinderung sekundärer metabolischer Störungen und ihrer Folgen. Dabei erscheint die Aufrechterhaltung nächtlicher Euglykämie mit Blutglukosewerten von >80 mg/dl (>4,4 mmol/l) besonders wichtig, was am sichersten unter der nächtlichen Magentropfinfusion mit einer definierten Menge an Glukosepolymer, und zwar
bereits ab Diagnosestellung im Säuglingsalter, erreicht wird. Ebenso wichtig ist die Vermeidung von Hypoglykämien durch Verwendung einer im Kohlenhydratgehalt berechneten Diät mit regelmäßigen Mahlzeiten im 2–3 , später 3–4 Stundenintervall. Im Säuglingsalter basiert die Nahrung auf einer laktose- und saccharosefreien Formelnahrung, welche mit dem Glukosepolymer Maltodextrin oder stärkehaltigen Produkten (z.B. Getreideflocken) auf die erforderliche Kohlenhydratmenge angereichert wird. Auch später sollte die Ernährung im wesentlichen frei von Laktose sein. Das gelingt in jungen Jahren durch Verwendung kalziumhaltiger Milchersatzprodukte auf Sojabasis. Des weiteren ist Saccharose vollständig zu meiden und Fruktose nur in begrenzter Menge in Gemüse und Früchten zuzulassen, um die Laktatproduktion aus diesen Monosacchariden möglichst gering zu halten. Eine ausgewogene Diät enthält 60–70% der Gesamtkalorien als Kohlenhydrate, 10–15% als Protein und 20–35% als Fett (s. Tabelle 1). Bei Anwendung der nächtlichen Magentropfinfusion von in der Regel 10 h Dauer ist sehr sorgfältig vorzugehen, um unter allen Umständen jegliche Unterbrechung der Kohlenhydratzufuhr zu vermeiden Das betrifft die Auswahl der Pumpe, ihre Verbindung mit der Magensonde und deren Fixierung am Körper. Man muß sich darüber im Klaren sein, daß bei plötzlicher Reduktion der vorgesehenen Kohlenhydratzufuhr, z.B. durch Lösung einer Schlauchverbindung oder Ziehen der Sonde, rasch Hypoglykämien auftreten. Deshalb wird dringend zur Installation entsprechender Warnsysteme (z.B. Klingelmatte) geraten. Auch die Zeitabstände von Infusionsbeginn und -ende zur letzten (nicht >60 min) und ersten (nicht >15 min) Tagesmahlzeit sind sehr genau zu beachten. Bei der kontinuierlichen nächtlichen Verabreichung von Maltodextrin ist die der endogenen Glukoseproduktionsrate entsprechende Menge zu veranschlagen. Diese physiologische Größe ist altersabhängig und beträgt im Säuglingsalter etwa 6 mg/kg/min und fällt mit zunehmenden Alter auf etwa 4 Monatsschrift Kinderheilkunde 7·99
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Mitteilungen
Diagnostik und Behandlung der Glykogenose I (GSDI)
Tabelle 1 Ernährungstherapie bei Glykogenose Typ 1 Energie
angepaßt an Gewicht, Größe, Alter
Protein Kohlenhydrate Fett
10–15% der Engergiezufuhr 60–70% der Energiezufuhr 20–35% der Energiezufuhr
Laktose- und fruktosearm ca 1/3 einfach ungesättigte FS ca 1/3 mehrfach ungesättigte FS ca 1/3 gesättigte FS
Fettsäuren (FS) Vitamine/Mineralstoffe
nach Empfehlung (DGE)
mg/kg/min im Schulalter und 2,5 mg/kg/min beim Erwachsenen. Bei diskontinuierlicher Nahrungsaufnahme tagsüber und Verwendung natürlicher, nicht prozessierter Nahrungsmittel ist die Kohlenhydratmenge in diesem Zeitraum um etwa 50–75% höher zu veranschlagen. Der individuelle Kohlenhydratbedarf zur Erreichung von Euglykämie, ohne die Notwendigkeit einer wesentlichen gegen-regulatorischen hormonellen Stimulation (durch Insulin oder Glukagon) bei zu hohem oder zu geringem Kohlenhydratangebot, muß durch Erstellen von Blutglukoseprofilen ermittelt werden (s. Tabelle 2). Der nächtlichen kontinuierlichen Magentropfinfusion ist vor der nächtlichen diskontinuierlichen Anwendung
erfahrungsgemäß Substitution erforderlich
von ungekochter Maisstärke als „langsamen Kohlenhydrat mit Depoteffekt“ unbedingt Vorrang zu geben, da nur bei erstgenannter Behandlung eine ausreichend stabile Euglykämie erzielt wird, um langfristig mit hinreichender Sicherheit sekundäre metabolische Störungen und ihre Folgen (z.B. die Entstehung von Leberadenomen) zu verhindern. So wird empfohlen, erst jenseits der Pubertät auf die ausschließliche nächtliche Behandlung mit ungekochter Maisstärke überzugehen, wenn eine größere Bewegungsfreiheit des Patienten dringend gewünscht ist. Ungekochte Stärke weist aufgrund einer stark verzögerten Spaltung im Darm eine deutliche Depotwirkung mit geringer reaktiver Insulinfreisetzung auf. Selbst bei optimaler Anwen-
dung dieses Kohlenhydrats ist eine zufriedenstellende Euglykämie nur über längstens 5–6 h nach Einnahme einer Menge von 1,75–2,5 g/kg Körpergewicht zu erreichen. Optimale Anwendung bedeutet Mischung der Stärke unmittelbar vor Aufnahme im Verhältnis 1:2 mit Wasser, um so den Depoteffekt voll auszunutzen, der das Quellen der Stärke zur Verdauungsfähigkeit erst im Magen beinhaltet.
Therapieüberwachung Unter optimaler Therapie ist nach einer 6–12monatigen Normalisierungsphase mit einem normalen Wachstum entlang der individuellen Perzentile und einer normalen Längen/Gewichtsrelation zu rechnen. Die Behandlungsqualität sollte in halbjährlichen Abständen überprüft werden. Bei optimaler Therapie sollten folgende Werte erreicht werden: Das Blutglukoseprofil – tagsüber vor den Mahlzeiten und nachts unter Magentropfinfusion – sollte durchweg Werte >80 mg/dl (>4,4 mmol/l) aufweisen. Blutlaktat sollte vor einer Mahlzeit normal bis leicht erhöht (2–4 mmol/l) sein, die Laktatkonzentration im Urin (12-h Sammelurin) sollte altersabhängig im ersten Lebensjahr <0,25, ab dem ersten Lebensjahr <0,12 mol/mol Kreatinin sein. Höhere Laktatkonzentrationen spiegeln eine zu geringe Kohlenhydrat-
Tabelle 2 Schematische Darstellung der Ernährungstherapie
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Alter
Mahlzeiten
Kohlenhydratzufuhr in der Nacht
Kohlenhydrat-liefernde Lebensmittel am Tag
Kohlenhydratzufuhr (mg/kg/min)
0–12 Monate
alle 2–3 Stunden
Sondierung mit Maltodextrinlösung
tagsüber: 9–12 nachts: 6–10
1–3 Jahre
alle 3 Stunden
s.o.
3–6 Jahre
alle 3 Stunden
s.o.
ggf. Muttermilch, laktose- und und laktosefreie Säuglingsnahrung, Getreideflocken, feine Nudeln, Reis Getreide, Brot,Teigwaren, Reis, Kräcker etc., evtl. ungekochte Stärke s.o.
6–14 Jahre
alle 3–4 Stunden
s.o.
15–18 Jahre
alle 3–4 Stunden
s.o. oder evtl. ungekochte Maisstärke
Getreide, Brot,Teigwaren, Reis, Kräcker etc. evtl. ungekochte Stärke s.o.
>18 Jahre
alle 3–4 Stunden
s.o. oder evtl. ungekochte Maisstärke
s.o.
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tagsüber: 8–10 nachts: 5–7 tagsüber: 8–10 nachts: 5–6 tagsüber: 6–8 nachts: 3–5 tagsüber: 5–7 nachts: 3–4 tagsüber: ca. 5 nachts: 3–4
Spätkomplikationen Auch unter sehr früh begonnener optimaler Therapie besteht ab der Adoleszenz das Risiko zur Nierenfunktionsstörung auf dem Boden einer Glomerulosklerose, beginnend mit glomerulärer Hyperfiltration und Mikroalbuminurie und der möglichen Fortentwicklung zu Proteinurie und Niereninsuffizienz Des weiteren besteht das Risiko zur Entwicklung einer Osteoporose sowie jenseits der Pubertät zur Ausbildung hepatozellulärer Adenome.Während die Osteoporose in der Folge von Hyperlaktatämie und chronischer Niereninsuffizienz entsteht, sind die Leberadenome möglicherweise durch Hyperglukagonämie bei jahrelanger unzureichender Kontrolle der Blutglukose mit häufig auftretenden Blutglukosewerten <70 mg/dl verursacht. Ein solcher Zustand tritt im Kindesalter erfahrungsgemäß eher unter der diskontinuierlichen nächtlichen Gabe von ungekochter Maisstärke als unter der kontinuierlichen nächtlichen Magentropfinfusion auf. Bei adoleszenten Mädchen wurden polycystische Ovarien beobachtet. Über deren Häufigkeit sowie deren Abhängigkeit von der Qualität der Stoffwechselführung ist nichts bekannt. Spätestens ab der Adoleszenz sollte nach Spätkomplikationen gefahndet werden. Zur Erfassung einer gestörten
Nierenfunktion sollte ab dem 14. Lebensjahr jährlich die Bestimmung der glomerulären Filtrationsrate (GFR) sowie ein Mikroalbuminurie-Screening (Albuminausscheidung von 20 bis 200 mg/l im morgendlichen Spontanurin) erfolgen. Für die praktische Beurteilung des Verlaufs der Nierenfunktion genügt die Messung des Serumkreatinins und der Kreatinin-Clearance (24-h-Sammelurin; Berechnung nach der Schwartz Formel ist auch möglich). Die Diagnostik der Nephropathie erfordert den Nachweis einer konstanten Mikroalbuminurie in mehreren 24-h-Urinproben. Darüber, ob und wann bei der GSDI, in Analogie zur Nephropathie des Diabetes mellitus, mit einer antihypertensiven Therapie, z.B. mit ACE-Hemmern (initial 1,25 bis 2,5 mg abends ) zur Verzögerung der Verschlechterung der Nierenfunktion begonnen werden soll, liegen bisher keine sicheren Ergebnisse vor.Ab dem 14. Lebensjahr empfiehlt sich in zweijährigen Abständen die Durchführung einer Osteodensitometrie. In Fällen von hepatozellulärem Karzinom oder terminaler Niereninsuffizienz besteht die Möglichkeit zur Leberbzw. kombinierten Leber-Nieren-Transplantation. Nach Leberersatz sind die Patienten stoffwechselmäßig geheilt. Sie benötigen aber eine extrem sorgfältig durchgeführte Medikation zur Vermeidung von Abstoßungsreaktionen.
Notfalltherapie Bei Inappetenz, Erbrechen oder operativen Eingriffen in Narkose können Hypoglykämien durch i.v. Glukose in einer Menge vermieden werden, die leicht oberhalb der altersentsprechenden endogenen Glukoseproduktionsrate (s.oben) liegt. Während Phasen längerfristig unzureichender Therapie muß vor elektiven operativen Eingriffen auf eine verlängerte Blutungszeit aufgrund von Aggregationsstörungen der Thrombozyten untersucht werden.
Glykogenose Ib Patienten mit GSD Ib (genetischer Defekt der Glukose-6-Phosphat Translokase im hepatischen Glucose-6-Phospha-
tase System; Gen wurde kürzlich identifiziert, somit könnte in Zukunft die bisherige Diagnosestellung durch Nachweis einer reduzierten Glucose-6-Phosphatase Aktivität in nicht gefrorenem Lebergewebe mit intakten Mikrosomen aufgegeben werden) sind in metabolischer Hinsicht nicht von GSD Ia zu unterscheiden. Es bestehen aber zusätzlich eine Neutropenie (im allgemeinen Neutrophilenzahl <1500/µl), eine gestörte Leukozytenfunktion (Granulozyten und Monozyten) und immunologische Abnormitäten. Aufgrund dieser zusätzlichen Störungen besteht eine große Neigung zu rezidivierenden oder chronischen Infektionen und Entzündungen, insbesondere auch zu einer M. Crohnähnlichen Darmerkrankung.
Therapie mit G-CSF Die Behandlung mit rekombinantem humanem Granulocyte colony-stimulating factor (G-CSF) beeinflußt die M. Crohn-ähnliche Darmerkankung und den allgemeinen klinischen Verlauf in Hinblick auf Frequenz und Schweregrad der Infektionen günstig. Durch G-CSF wird die Granulozytenzahl angehoben (aber nicht normalisiert) und auch ihre Funktion wird nur zum Teil verbessert. Am Behandlungsbeginn wird G-CSF in einer Dosis von 2–3 µg/kg /Tag s.c. verabreicht, später benötigte höhere Dosen werden anhand der Neutrophilenzahl im Blut austitriert. Eindeutige Richtlinien für den Einsatz von G-CSF, die sich auf größere Studien beziehen, fehlen. Entsprechend gering sind die Kenntnisse über Toxizität und Nebenwirkungen dieses Wachstumsfaktors bei seiner langfristigen Anwendung.Wegen seiner myeloid-hyperplastischen Wirkung hat vor der Anwendung von G-CSF eine sorgfältige Untersuchung des Knochenmarks auf das Vorliegen einer Myelodysplasie und einer Monosomie 7 zu erfolgen. Mögliche myelodysplastische Entwicklungen sind durch regelmäßige Knochenmarksuntersuchungen in etwa 3-jährigen Abständen zu überwachen. Auch die unter der Therapie zu erwartende Milzvergrößerung ist sorgfältig zu beobachten. Häufig geklagte Knochenschmerzen unter der Therapie sowie der Monatsschrift Kinderheilkunde 7·99
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zufuhr oder einen zu großen Abstand zwischen den Mahlzeiten wider. Die Transaminasen sind normal. Zur Erzielung eines normalen Harnsäurespiegels kann im allgemeinen auf den Einsatz von Allopurinol nicht verzichtet werden. Bei optimaler Therapie sind die Plasmatriglycerid-Spiegel nur leicht bis mäßig erhöht (<250 mg/dl). Durch Lebersonographie, einmal pro Jahr, ist die Entstehung von Leberadenomen zu beobachten. Bei Adenomnachweis ist das Laborprogramm um die halbjährliche Messung von α-Fetoprotein und CEA zu erweitern, um die, allerdings äußerst seltene, Entwicklung eines hepatozellulären Karzinoms sicher zu erfassen. Während der Schwangerschaft bei einer Frau mit GSDI sind Hypoglykämien unbedingt zu vermeiden.
Anstieg der Aktivität der alkalischen Phosphatase im Plasma sind im Rahmen einer Osteoklastenaktivierung durch G-CSF zu sehen. Alle zwei Jahre empfiehlt sich die Durchführung einer Osteodensitometrie inklusive Untersuchung der relevanten biochemischen Parameter des Knochenstoffwechsels. Die Behandlung der Glykogenspeicherkrankheiten sollte in einem pädiatrischen Stoffwechselzentrum geplant und überwacht werden. Auf eine ausgewogene Ernährung ist zu achten. Regelmäßige Beratungen und Kontrollen der Ernährungssituation sind durch eine
speziell geschulte Diätassistentin durchzuführen. Selbsthilfegruppe: In Deutschland betreut die Selbsthilfegruppe Glycogenose Deutschland e.V. (Kontaktstelle: Donald Welling, Charentoner Str. 21, 33142 Büren) derzeit ca. 150 Familien.
Literatur 1. Fernandes J, Chen YT (1995) Glycogen storage diseases. In: Fernandes J, Saudubray J-M,Van den Berghe G (eds) Inborn metabolic diseases.Springer, Berlin, pp 71–85 2. Lee PJ, Leonard JV (1995) The hepatic glycogen storage diseases – problems beyond childhood. J Inher Metab Dis 18:462–472
Behandlung motorischer Störungen mit manueller Therapie* Stellungnahme der Gesellschaft für Neuropädiatrie**
Konzepte Die Manuelle Medizin befaßt sich mit der Physiologie, Pathophysiologie und Prävention von (reversiblen) Funktionsstörungen am Haltungs- und Bewegungsapparat [6, 18, 19]. Meist handelt es sich um Bewegungseinschränkungen der Gelenke, sogenannte Blockierungen oder segmentale und peripher-artikuläre Dysfunktionen. Die Ursachen hierfür werden kontrovers diskutiert. Prinzipiell unterscheidet das Konzept der manuellen Medizin Störungen im „mechanischen“ und im „nervös-reflektorischen“ Funktionskreis.
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Mechanisch gesehen ist das Wirbelbogengelenk Teil des Bewegungssegments, der kleinsten funktionellen Einheit der Wirbelsäule. Eine Funktionsstörung des Gelenks beeinträchtigt nicht nur die Beweglichkeit des jeweiligen Segments, sondern auch benachbarte Segmente.Veränderungen der Allgemeinstatik der Wirbelsäule können ihrerseits zu Blockierungen führen. Zum nervös-reflektorischen Funktionskreis werden gezählt Wirbelbogengelenk, Dermatom, Myotom, ZNS, Gefäßsystem und Viszerotom. Propriorezeptoren und Nozizeptoren in der Gelenkkapsel, den Bändern und Muskeln wirken direkt auf die autochthone Wir-
3. Bernini JC,Wooley R, Buchanan GR (1996) Low-dose recombinant human granulocyte colony-stimulating factor therapy in children with symptomatic chronic ididopathic neutropenia. J Pediatr 129:551–558 4. Quesenberry PJ (1989) Treatment of a marrow stem-cell disorder with granulocyte coclony-stimulating factor. N Engl J Med 320:1343–1345
Für die Arbeitsgemeinschaft Pädiatrische Stoffwechselstörungen: Prof.Dr.med.Peter Bührdel, Leipzig Prof.Dr.med.Udo Wendel, Düsseldorf Priv.-Doz.Dr.med.Susanne Schweitzer, Hannover Prof.Dr.med.Kurt Ullrich, Hamburg Im März 1999
belsäulenmuskulatur ein sowie indirekt auf das Dermatom, das Gefäßsystem und die inneren Organe.
Diagnostik Als klinische Symptome einer Blockierung gelten: Einschränkung der Gelenkbeweglichkeit, eine lokale segmentale Irritation von autochthonen Muskeln, Bindegewege und Haut sowie eine periphere segmentale Irritation von Muskeln oder segmental zugeordneten Hautzonen. Mit Hilfe einer speziellen manuellen Untersuchungstechnik werden die statischen und dynamischen Verhältnisse des gesamten Bewegungsapparates eines Patienten beurteilt. Dazu dienen Orientierungspunkte an der Körperoberfläche und eine schichtweise Palpation von Gewebsstrukturen.
*(einschließlich der Vorgehensweise nach Kozijavkin) **Die vorliegende Stellungnahme der Gesellschaft für Neuropädiatrie beruht auf einer ausführlichen Darstellung, die an andere Stelle publiziert wird [9].
Therapie Die manuelle Medizin umfaßt verschiedene Behandlungstechniken mit dem Ziel, reversible Funktionsstörungen an Wirbelsäule und Extremitäten zu beheben. Unterschieden werden die passive oder aktive Mobilisation,Weichteiltechniken (myofasciales Lösen u.a.) und die Manipulation (Mobilisation mit Impuls). Die passive Mobilisation erfolgt durch Traktion senkrecht zur Tangentialebene (sog. Blockade-Ebene) des Gelenks. Die aktive Mobilisation wird bevorzugt bei ängstlichen Patienten oder bei Schmerzuständen angewandt. Auch hierfür gibt es verschiedene Techniken. Bei der sog. Muskelenergietechnik [16] muß der Patient die Muskulatur unter Anleitung isometrisch und/oder isotonisch anspannen nachdem das Gelenk exakt und schmerzfrei eingestellt ist. Daneben kommen die Blickwendetechnik, Atemtechnik und Neutralpunkttechnik genannte Praktiken zur Anwendung. Als Weichteiltechnik gilt u.a. die myofasciale Entspannungstechnik, wobei unterschiedlich direkt auf die Fascie und Muskeln oder indirekt auf die neuroreflektorischen Verbindungen eingewirkt wird [7]. Die Manipulation (Mobilisation mit Impuls) eines Gelenks darf wegen der damit verbundenen Risiken nur von Ärzten durchgeführt werden. Durch einen gezielt gesetzten, kurzen Impuls in die freie Bewegungsrichtung sollen sich Blockierungen rascher lösen lassen.
Eine besondere Form dieser Manipulation stellt die Atlastherapie nach Arlen dar [1]. Sie wird zur Behandlung sensomotorischer Bewegungs- und Steuerungsstörungen eingesetzt, die z.B. im Säuglingsalter zu asymmetrischer Körperhaltung oder asymmetrischen Bewegungsabläufen führen und im Vorschul- und Schulalter Haltungsschwäche, Haltungsasymmetrie, Fußfehlstellungen oder Gangstörungen verursachen sollen. Dabei wird unterstellt, daß Körperschemastörungen vorliegen, bedingt durch die Unfähigkeit, Reizeinwirkungen von den Sinnesorganen richtig wahrzunehmen und zu verarbeiten, d.h. in gut koordinierte, zielgerichtete Haltungskontrolle und Handlungsabläufe umzusetzen [5, 14]. Es werden vor allem „Blockierungen“ im Bereich des 1. und 2. Halswirbels, der sog. Kopfgelenke, angenommen, welche sich auf die gesamte Sensomotorik negativ auswirken sollen.
Studien zur Wirksamkeit der manuellen Medizin Zur Evaluation der Therapie wurden eine Reihe Studien bei Kindern mit zerebralen Bewegungsstörungen bzw. bei Säuglingen mit Haltungsasymmetrien vorgelegt, die allerdings nicht den methodischen Ansprüchen für einen wissenschaftlich begründeten Nachweis ihrer Wirksamkeit genügen [2, 3, 4, 5, 13, 15, 20]. Es fehlen z.B. Kontrollgruppen und exakte Angaben zu den Ausgangsbefunden. Auch über die Indikation und Art von Manipulationen im HWS-Bereich bestehen unterschiedliche Ansichten (ausführliche Darstellung an anderer Stelle [9]). Kurzfristige Effekte sind zwar erkennbar, ungeklärt ist jedoch, inwieweit sich durch die manuelle Therapie bei bewegungsgestörten Kindern langfristig positive Effekte erzielen lassen.
Risiken der manuellen Medizin Neben entzündlichen und traumatischen Affektionen des Skeletts werden von den Manualmedizinern folgende Kontraindikationen angegeben: Schwere Formen der Osteoporose, destruie-
rende Knochenprozesse, Luxationen, oder Subluxationen der Wirbelgelenke, Erkrankungen der A. vertebralis, erhebliche degenerative Veränderungen oder Tumoren. Während knöchernde Veränderungen durch Röntgenaufnahmen der Wirbelsäule oder der betroffenen Gelenke ausgeschlossen werden können, bleiben krankhafte Veränderungen der Arterien ein Risiko. Sie müssen durch dopplersonographische Untersuchungen der Gefäße im Bereich der HWS, evtl. sogar durch eine angiographische Untersuchung ausgeschlossen werden. Klinische Zeichen, z.B. Schwindel oder Nystagmus bei spezieller Manipulation an der HWS, gelten als unzuverlässig. Wie häufig ernsthafte Komplikationen bei der manuellen Therapie auftreten, ist schwer abzuschätzen, da zwar zahlreiche Einzelbeobachtungen [8, 21] publiziert, bisher aber keine systematische prospektive Studien vorgelegt wurden. Die Amerikanische Gesellschaft für Neurologie führte in Kalifornien eine Befragung über neurologische Komplikationen durch, die in den Jahren 1990–91 innerhalb von 24 h nach einer Manualtherapie aufgetreten und wahrscheinlich dadurch verursacht waren. Berichtet wird über Schlaganfälle, Myelo- und Radikulopathien, die z.T. zu bleibenden Defiziten führten [1]. Im Kindesalter ist die Komplikationsrate nicht bekannt. Bei einer Mobilisation mit Impuls im HWS-Bereich wird vor der Behandlung eine Röntgenaufnahme durchgeführt, speziell unter dem Aspekt möglicher Anomalien im Bereich der oberen HWS-Körper bzw. im atlanto-okzipitalen Gelenk.
Manuelle Therapie nach Kozijavkin Die Behandlungsmaßnahmen nach Kozijavkin bestehen aus einem Komplex von traditionellen Maßnahmen wie manueller Therapie, Krankengymnastik und Massage sowie Akupressur, Elektrostimulation und Elektrotherapie, Wärmebehandlung mit Bienenwachs odergar Bienenstichen. Das gesamte Programm ist sehr zeit- und personenintensiv und entsprechend kostspielig. Kozijavkin [10, 11] geht davon aus, daß die Störung des muskulären Tonus, Monatsschrift Kinderheilkunde 7·99
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Darüber hinaus wird das Bewegungsausmaß der einzelnen Gelenke in unterschiedlicher Richtung (Flexion/Extension, Seitneigung, axiale Rotation) überprüft. Gelenkblockierungen der Wirbelsäule sollen auf drei Wegen erkannt werden: Palpation der Gelenkbeweglichkeit sowie der lokalen segmentalen und der peripheren Irritationen. Die Röntgenuntersuchung der Wirbelsäule ist ein Teil der Gesamtuntersuchung. Sie soll Erkrankungen der knöchernen Strukturen ausschließen und die Funktion der Wirbelsäule mittels spezieller Aufnametechniken darstellen.
verursacht durch einen funktionellen Block der vertebro-motorischen Segmente, ein wesentliches Element bei der motorischen Beeinträchtigung darstellt. In seinem Konzept erfolgt in einer ersten zweiwöchigen Behandlungsphase nach Lockerung von Myotendinosen durch Massage und Akupressur, die tägliche De-Blockade der Wirbelsäule als Voraussetzung für Krankengymnastik und andere Behandlungsverfahren. Im Abstand von höchstens 1 Jahr wird in einer zweiten Phase die manuelle Theapie auf weitere Gelenke ausgedehnt, einhergehend mit Körpermassage, Reflextherapie und aktivem Muskeltraining [11]. Nach zwei intensiven Behandlungsphasen sollen von 640 Patienten (meist Kinder) 33% der Patienten gelernt haben den Kopf zu heben, 23% zu sitzen, 15% zu stehen und 8% frei zu gehen. Die Evaluation, der von ihm vorgelegten Behandlungergebnisse entbehrt allerdings jeglicher statistisch-wissenschaftlichen Standards. So fehlt z.B. eine Kontrollgruppe. Die beobachteten positiven Effekte können nicht allein auf der Anwendung von Manualtherapie beruhen, da Massage und Krankengymnastik ebenso intensiv erfolgen.
Zusammenfassende Bewertung Behandlungstechniken der manuellen Medizin werden seit Jahrzehnten von Ärzten und anderen Berufsgruppen zur Behandlung funktioneller Beschwerden eingesetzt, insbesondere im Bereich der Wirbelsäule. Auch wenn die Ursachen für diese Störungen kontrovers diskutiert werden, wird allgemein akzeptiert, daß spezielle Mobilisations-, Weichteilund Manipulationstechniken Muskeltonus und Körperhaltung positiv beeinflussen und zu Linderung von Schmerzsymptomen beitragen können. Es ist unbestritten, daß bei zerebralen Bewegungsstörungen, insbesondere der spastischen infantilen Zerebralparese, sekundäre Funktionsstörungen im Bereich der Wirbelbogengelenke bestehen können. Kurzfristige Effekte der manualmedizinischen Behandlungstechniken auf den Muskeltonus, die Beweglichkeit der Gelenke und die Mobilität der Kinder insgesamt sind daher denkbar
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und aus vielen Einzelbeobachtungen bekannt. In diesem Sinne sind die berichteten „Erfolge“ der Vorgehensweise von Kozijavkin zu verstehen. Maßnahmen wie Akupressur und Elektrotherapie sind in ihrer Effektivität umstritten, die von ihm propagierte „Bienenstich-Therapie“ ist abzulehnen. Insgesamt kann die „ Methode“ nicht empfohlen werden. Nach dem heutigen Stand der Wissenschaft ist es durchaus sinnvoll, therapeutische Techniken der manuellen Medizin in die Behandlung von zerebralen Bewegungsstörungen einzubeziehen. Die klinische Erfahrung zeigt, daß sich damit kurzfristige positive Effekte erreichen lassen. Die Grenzen der manuellen Therapie müssen realistisch gesehen und die Risiken beachtet werden. Inwieweit die manuelle Medizin auch zu einer langfristigen Besserung der Symptomatik oder des Krankheitsverlaufs beitragen kann, ist völlig unklar. Die von der Manualtherapie postulierten Erfolge sollen durch kontrollierte Studien belegt werden. Manipulationen im HWS-Bereich, wie z.B. die sog. Atlastherapie nach Arlen, werden bei der Behandlung von sensomotorischen Bewegungs- und Steuerungsstörungen eingesetzt in der Annahme, daß dadurch die Gesamtkörperkoordination verbessert werden kann. Es ist jedoch nicht nachvollziehbar, daß eine derartige Beeinflussung peripherer Störungsfelder wesentliche und nachhaltige Effekte erzielen kann. Der postulierte Einfluß von Blockierungen der Kopfgelenke auf die gesamte Sensomotorik ist eine äußerst spekulative Annahme, die in einer derart pauschalen Formulierung nicht haltbar ist. Ihre Anwendung zur Behandlung von Symmetriestörungen oder motorischen Koordinationsstörungen ist daher grundsätzlich nicht zu empfehlen. Allenfalls bei einer Asymmetrie der Körperhaltung im Säuglingsalter, ohne Nachweis von eindeutig abnormen neurologischen Befunden oder pathologischen Befunden im Muskel-Skelettsystem, können solche Mobilisationstechniken (ohne Impuls) erwogen werden.
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Kommission zur Behandlung von Entwicklungsstörungen und zerebralen Bewegungsstörungen der Gesellschaft für Neuropädiatrie (G.Gross-Selbeck, F.Hanefeld, D.Karch [federführend], F.Ritz, H.G.Schlack)
Mitteilungen
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Perikonzeptionelle Folsäuresubstitution Richtlinien zur Prävention von Neuralrohrdefekten Empfehlungen der Österreichischen Gesellschaft für Kinderund Jugendheilkunde und der Österreichischen Gesellschaft für Prä- und Perinatale Medizin
M
it einer regional unterschiedlichen Inzidenz von 1 bis 5/1.000 Lebendgeburten gehören Neuralrohrfehlbildungen (NRF), wie Meningo- und Meningomyelocele, Encephalocele und Anencephalie zu den häufigsten angeborenen Fehlbildungen, die mit hoher Mortalität bzw. schweren Behinderungen einhergehen. Die Inzidenz liegt wesentlich höher, würde man auch betroffene Embryonen berücksichtigen.
Wiederholungsrisiko für NRF Mindestens 8 Studien haben gezeigt, daß bei Frauen mit in einer vorangegangenen Schwangerschaft aufgetretenen NRF durch die Gabe von Folsäure das Wiederholungsrisiko auf ein Drittel bis ein Viertel gesenkt werden kann. Wirksame Gewebespiegel müssen spätestens vier Wochen nach Konzeption, d.h. zum Zeitpunkt des Verschlusses des Neuralrohrs zwischen dem 22. und dem 28. Tag der Schwangerschaft, erreicht sein. Daher wurde Folsäure in fast allen Fällen ab etwa vier Wochen bis acht Wochen nach der Konzeption supplementiert. Ein Beginn der Folsäuresupplementierung bereits nach erfolgter Konzeption, aber innerhalb der ersten vier Wochen der Schwangerschaft, dürfte noch einen präventiven Effekt haben, ebenso die Gabe einer niedrigen Dosis. In der überwiegenden Zahl der vorliegenden Studien und Empfehlungen wurde eine Dosierung von 4 mg Folsäure/Tag gewählt und als effektiv und sicher bewertet. Daher wird allgemein diese Dosierung zur Reduktion des Wiederholungsrisikos
empfohlen. Die Möglichkeit, dass auch niedrigere Dosierungen denselben gewünschten Effekt bewirken, kann zur Zeit noch nicht als gesichert angesehen werden.
Primäre Prävention Da das Wiederholungsrisiko nur etwa 5% beträgt, stellt sich im Sinne einer zahlenmäßig relevanten Reduktion der Gesamtinzidenz die Frage nach einer primären Prävention. Czeizel et al. konnten in einer randomisierten Doppelblindstudie zeigen, daß die Gabe von 0,8 mg Folsäure/Tag die Häufigkeit aufgetretener NRF von 6/2.310 in der Kontrollgruppe auf 0/2.394 in de behandelten Gruppen senken konnte. Empfehlungen zur perikonzeptionellen Supplementierung von Folsäure in einer Dosierung von 0,4 mg/Tag wurden u.a. in den USA, Canada, Großbritannien, den Niederlanden, Ungarn, der Schweiz, Deutschland und durch den wissenschaftlichen Lebensmittelausschuss der Europäischen Union gegeben. Da nach einer Hochrechnung die Inzidenz von NRF in Österreich in etwa 1,4/1.000 Geburten beträgt, erscheint es auch für Österreich gerechtfertigt, die generelle perikonzeptionelle Supplementierung mit 0,4 mg Folsäure/Tag bei
Pollak1 • W.Gruber2 • R.Birnbacher1 • K.Zwiauer3 1 Abt.für Neonatologie, Uni.-Klinik für Kinder- u. Jugendheilkunde Wien • 2 Geburtshilfl.-Gynäkologische Abt.des Kaiser-Franz-Josef-Spitals Wien • 3 Abt.für Kinder- u.Jugendheilkunde, a.ö.KH St. Pölten Monatsschrift Kinderheilkunde 7·99
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allen Frauen mit Kinderwunsch in Analogie zu anderen industrialisierten Ländern zu empfehlen.
Möglichkeiten für eine verbesserte Versorgung Die Verbesserung der Folsäureversorgung der österreichischen Bevölkerung wäre durch mehrere Möglichkeiten zu erzielen. Eine Lebensmittelanreicherung – etwa in Analogie zur Salzjodierung – wäre langfristig gesehen anzustreben und hätte den Vorteil, praktisch die gesamte Population, also auch ungeplante Schwangerschaften, zu erreichen. So hat die „Food and Drug Administration“ (FDA) der USA als generelle Reglementierung mit 1. Jänner 1998 eine Folsäureanreicherung von Cerealien in einer Konzentration von 1,4 mg/kg Getreide vorgeschrieben. Cuskelly et al. untersuchten den intraerythrozytären Folsäurestatus bei fünf Patientengruppen mit unterschiedlicher Form der Folsäuresubstitution: a)Folsäuretabletten (0,4 mg) b)Folsäure-angereicherte Nahrungsmittel c) diätetisch verabreichte Folsäure d)Diätberatung alleine e)Kontrollgruppe Die Autoren kamen zu dem Ergebnis, daß nur der Verabreichungsmodus der ersten beiden Gruppen eine signifikante Erhöhung des Folsäurestatus zur Folge hatte.
Weitere Eigenschaften der Folsäure Neben der präventiven Wirksamkeit hinsichtlich Verhinderung von NRF wird auch eine positive Rolle der Folsäure in der Prävention von Arteriosklerose und einigen Neoplasien diskutiert. Die Verabreichung von Folsäure gilt als sichere Medikation, über Nebenwirkungen und Hypersensitivitätsreaktionen liegen aus der Literatur nur Einzeldarstellungen vor. „Verschleierung“ der Diagnostik einer Vitamin B12 abhängigen Anämie ist möglich, aber nach Nutzen-Risikoabwägung bei dieser Dosierung vernachlässigbar. Die Interaktion mit einigen Medikamenten
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(z.B. Methotrexat und Trimethoprim) ist möglich. Die in der Literatur diskutierte Möglichkeit einer epileptogenen und neurotoxischen Wirkung sowie eine verminderte Zinkabsorption konnte durch die bisher vorliegenden Studien nicht erhärtet werden. Die Verzögerung der Diagnose einer funikulären Myelose durch Korrektur der Blutbildveränderungen bei Vitamin B12-Mangel ist als gering einzuschätzen. Im Gegensatz zu den potentiellen negativen Wirkungen der Folsäure ist die positive Wirkung in Bezug auf Prävention der NRF jedoch gut definiert.
Notwendige Information der Bevölkerung Für eine breitenwirksame Prävention von NRF ist eine breit angelegte Kampagne zur Information der Bevölkerung notwendig. Die Kosten einer solchen Kampagne sind – im Vergleich zu den Kosten, die durch die medizinische, soziale und psychologische Betreuung der Kinder mit NRF und deren Familien entstehen – unerheblich. In den USA wurden die Kosten der Betreuung eines Kindes mit NRF auf $ 250.000 berechnet. Für Österreich würden sich somit bei einer Zahl von ca. 90 bis 100 Fällen pro Jahr Folgekosten von ca. ATS 225 Millionen ergeben.
Zusammenfassung Zusammenfassend wäre neben der Supplementierung von 4 mg Folsäure/Tag perikonzeptionell bei Frauen mit einer vorausgegangenen Schwangerschaft mit NRF generell eine Supplementierung von Folsäure in einer Dosierung von 0,4 mg/Tag als Monopräparat am besten zur Zeitpunkt der Konzeption, aber wenigstens in den ersten 4 SSW mit einer Dauer bis zur 8. SSW dringend zu empfehlen. Eine Realisierung dieser Empfehlungen mittels individueller Supplementierung in Tablettenform ist anzustreben, bis die letztendlich günstigere Lösung einer generellen Anreicherung von Nahrungsmitteln umgesetzt werden kann.
Literatur 1. Bower C, Stanly FJ (1989) Dietary folate as a risk factor for neural tube defects: evidence from a case control study in Western Australia. Med J Aust 150:613–619 2. Campbell NR (1996) How safe are folic acid supplements? Arch Intern Med 156:1683–1644 3. Centers for Disease Control (1992) Recommendations for the use of folic acid to reduce the number of cases of spina bifida an other neural tube defects. MMWR Morbid Mortal Wkly Rep 41:1–7 4. Cuskelly GJ, McNulty H, Scott JM (1996) Effect of increasing dietary folate on red-cell folate: Implications for prevention of neural tube defects. Lancet 347:657–659 5. Czeizel AE, Dudas D, Dudas I (1992) Prevention of the first occurence of neural tube defects by periconceptional vitamin supplementation. N Engl J Med 327:1832–1835 6. Hohenauer L, Nagl F,Vutuc C (1990) Morbidität und Mortalität von Mutter und Kind. Forum Paidicos 16:61–73 7. Hort A, Brand H (1997) Perikonzeptionelle Multivitamingaben führen zur Reduktion angeborener Fehlbildungen: ausreichende Evidenz zur Formulierung nationaler Empfehlungen für Deutschland? Gesundheitswesen 59:248–251 8. Keen Cl, Zidenberg-Cherr S (1994) Should vitamin-mineral supplements be recommended for all women with childbearing potential? Am J Clin Nutr 59:5388–5398 9. Koletzko B, Krejs R (1995) Prävention von Neuralrohrdefekten durch Folsäurezufuhr in der Frühschwangerschaft, Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, Gynäkologie und Geburtshilfe, Humangenetik, Kinderheilkunde, Gesellschaft für Neuropädiatrie. Gynäkol Geburtshilfliche Rundsch 35:2–5 10. Laurence KM, James N, Miller MH,Tennant GB, Campell H (1981) Double-blind randomised controlled trial of folate treatment before conception to prevent recurrence of neural tube defects. Br Med J 282:1509–1511 11. Milunsky A, Jick H, Jick SS (1989) Multivitamin/folic acid supplementation in early pregnancy reduces the prevalence of neural tube defects. JAMA 262:2847–2852 12. MRC Vitamin Study Research Group (1991) Prevention of neural tube defects: results of the Medical Research Council Vitamin Study. Lancet 338:131–137 13. Mulinare J, Cordero JF, Erikson JD, Berry RJ (1988) Periconceptional use of multivitamins and the occurrence of neural tube defects. JAMA 260(21):3141–3145 14. Österreichisches Statistisches Zentralamt (1995) Sonderauswertung Inzidenzfälle, Spitalsentlassungsstatistik 1992. ÖSZ Wien 15. Rinke U, Koletzko B (1994) Prävention von Neuralrohrdefekten durch Folsäurezufuhr in der Frühschwangerschaft. Deutsches Ärzteblatt 91:A30–37 16. Sheppards S, Nevin NC, Seller MJ,Wild J, Smithells RW, Read AP, Harris R, Fielding DW, Schorah CJ (1989) Neural tube defect recurrence
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Preisausschreibung Forschungspreis für pädiatrische Infektiologie Für Arbeiten auf dem Gebiet der pädiatrischen Infektiologie wird von Hoechst Marion Roussel Deutschland der Forschungspreis für pädiatrische Infektiologie gestiftet. Er wird von der Deutschen Gesellschaft für pädiatrische Infektiologie (DGPI) verliehen. Die einzureichende Arbeit soll eine wegbereitende Leistung im Bereich der pädiatrischen Infektiologieforschung (Epidemiologie, Diagnostik, Pathophysiologie, Bakteriologie, Klinik, Prognose, Therapie u.a.) behandeln. Sie kann publiziert sein. Sie darf nicht in anderen Ausschreibung prämiert und nicht älter
Mitteilungen
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after „partial“ vitamin supplementation. J Med Gen 26:326–329 Smithells WR, Sheppard S, Schorah CJ, Seller MJ, Nevin NC, Harris R, Read AP, Fielding DW (1980) Possible prevention of neural tube defects by periconceptional vitamin supplementation. Lancet 1:229–240 Smithells RW, Sheppard S, Schorah CJ (1981) Apparent prevention of neural tube defects by periconceptional vitamin supplementation. Arch Dis Child 56:911–918 Smithells RW, Seller MJ; Harris R, Fielding DW, Schorah CJ, Nevin NC, Sheppard S, Read AP, Walker S,Wild J (1983) Further experience of vitamin supplementation for prevention of neural tube defects recurrences. Lancet 1:1027–1031 Tönz O, Luthy J, Raunhardt O (1996) Folsäure zur Verhütung von Neuralrohrdefekten. Schweiz Med Wochenschr 126:177–187 Vergel RG, Sanchez LR, Heredero BL, Rodriguez PRL, Martinel AJ (1990) Primary prevention of neural tube defects with folic acid supplementation: Cuban experience. Prenat Diagnos 10:149–152 Wald NJ, Bower C (1994) Folic acid, pernicious anemia, and prevention of neural tubes defects. Lancet 343:307–308
als 3 Jahre sein. Die Arbeit kann in deutscher und englischer Sprache abgefaßt sein. Die Autoren sollen aus Deutschland stammen. Von der pharmazeutischen Industrie geförderte Studien sind ausgeschlossen. Über die Preisvergabe entscheidet ein Preisrichterkollegium unabhängiger Wissenschaftler. Die Entscheidung des Kollegiums ist unanfechtbar. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Verleihung des mit DM 20.000,– dotierten Preises erfolgt anläßlich der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für pädiatrische Infektiologie e. V. (DGPI). Die Arbeit ist in dreifacher Ausfertigung bis spätestens zum 31.08.1999 einzureichen an: Sekretariat der Deutschen Gesellschaft für pädiatrische Infektiologie, Albert-Schweitzer-Str. 62/I, 81735 München. (Ausschreibungsunterlagen können dort angefordert werden).
P.S.: Für Deutschland sind für mehrere Fachgesellschaften gemeinsam gleichartige, aber noch ausführlichere Richtlinien von B.Koletzko und R.von Kries vorbereitet und in DER FRAUENARZT 1994, 35:1007–1010 publiziert worden.
Nachruf für Dr. Klaus Heidenreich
Dr. Klaus Heidenreich, langjähriger Chefarzt der Kinderklinik des Kreiskrankenhauses Köthen/Anhalt, ist am 11.02.1999 plötzlich verstorben. 1938 in Dresden geboren, verlebte er seine Kindheit und Schulzeit bis zum Abitur in Köthen. Er studierte in Jena Medizin und wurde Facharzt für Kinderheilkunde in Köthen und Halle (Saale). In einer selten gewordenen Beständigkeit war er seiner Geburtsstadt beruflich verbunden. 1971 übernahm er die Leitung der
Kinderambulanz und wurde später Chefarzt der gesamten Kinderklinik. Über mehrere Jahrzehnte hat er das Wohl und Wehe der Kinderklinik in Köthen mitbestimmt und buchstäblich am eigenen Leib erfahren. Als er 1988 die Leitung der Kinderklinik übernahm, hatte diese 116 Betten und 11 Ärzte. Einige Jahre nach der Wiedervereinigung mußte die Bettenzahl zunächst auf 35 gesenkt werden, und 1997 konnte trotz seines hohen persönlichen Einsatzes und einer Bürgerinitiative nicht verhindert werden, daß die Kinderklinik offiziell geschlossen wurde. Dr. Heidenreich konnte im Krankenhaus aber noch weiterarbeiten und mit dem Schatz seiner Berufserfahrung besonders im Kreißsaal und bei Kindernotfällen helfen. Doch der Preis dafür war hoch, er be-
deutete über mehr als 2 Jahre dauernde Rufbereitschaft und den Verzicht auf Urlaub. Herr Kollege Heidenreich hat dieses nicht ausschließlich selbst gewählte und harte ostdeutsche Pädiaterschicksal mit bemerkenswerter Einsicht getragen, Verbitterung war ihm nicht anzumerken. Er respektierte offenbar die oft ungerechte Macht des Faktischen und feierte noch vor einem Jahr in großer Runde seinen 60. Geburtstag mit Freunden und Kollegen. Unsere Gesellschaft und die Arbeitsgemeinschaft Leitender Kinderärzte und Kinderchirurgen in Sachsen-Anhalt werden ihrem Mitglied ein ehrendes Gedenken bewahren. Ernst Fukala, Halle Monatsschrift Kinderheilkunde 7·99
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Prof. Dr. Christoph Döhlemann zum 60. Geburtstag In Wittenberg am 6.7.1939 geboren, steht nun der 60. Geburtstag von Herrn Döhlemann an, zu dem wir gratulieren. Studium der Medizin ab 1960 in München, bereits Prägung zu kardiologischen Tätigkeit in der Medizinalassistentenzeit bei Prof. Dr. H. Blömer. Seit 1969 pädiatrische Ausbildung im Dr. von Haunerschen Kinderspital in München (Prof. Dr. K. Betke) und kinderkardiologische Spezialisierung (Prof.Dr. K. Bühlmeyer). Die entsprechende Abteilung leitet er seit 1974. Habilitation 1983 und apl. Professur 1991. Hervorzuheben ist, daß Herr Döhlemann weiter oberärztlich auf den pä-
diatrischen Stationen tätig ist, da er die gesamte fachübergreifende Pädiatrie als seine Aufgabe betrachtet. So konzentrieren sich seine wissenschaftlichen Arbeiten nicht nur auf die Kardiologie (vor allem rhythmologische Themen) sondern auch auf die Pädiatrie (z.B.entwicklungsund gefäßbedingte Tracheal- und Bronchusstenosen) sowie auf das Gebiet der Radiologie (Herz- und Atemphasen gesteuerte Thoraxaufnahmen). Für dieses Ziel der fachübergreifenden Zusammenarbeit an einer pädiatrischen Klinik wünschen wir ihm alles Gute. KvS
Priv.Doz. Dr. Bernhard Höhmann zum 60. Geburtstag Geboren am 2.7.39 in Geisenheim/Rhein, Studium der Medizin in Würzburg, Marburg und Tübingen, 1967–1970 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Biophysik, Abt. Physiologie (Prof.Dr. K.J. Ullrich). 1970–1973 an der Kinderklinik der Universität Freiburg (Prof.Dr. W.Künzer), 1972–1975 an der Kinderklinik der Universität Heidelberg (Prof. Dr.Dr.h.c. H.Bickel). Dort 1974 Habilitation mit einem nephrologischen Thema. 1975–1982 Chefarzt an Kindersanatorium und Höhenklinik SchwesterFrieda-Klimsch-Stiftung der Universität Heidelberg, von 1983–1988 Oberarzt an der Kinderklinik der Städtischen Kli-
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niken Kassel (Prof. Dr. H.Wehinger) und seit dem 1.11.1988 Leitender Arzt der Kinderklinik am Ostalb-Klinikum Aalen, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Ulm. Neben der früheren Mitwirkung am Aufbau der Kinderdialyse-Einrichtungen in Freiburg, Heidelberg und Kassel ist sein tropenpädiatrisches Engagement für die Arbeitsgemeinschaft Tropenpädiatrie unserer Gesellschaft besonders hervorzuheben. Für sein weiteres Wirken sei Herrn Kollegen Höhmann alles Gute gewünscht. KvS
Mitteilungen
Geburtstage
Personalia
Die Deutsche Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin gratuliert herzlich ihren Mitgliedern, die im nächsten Monat einen „besonderen”Geburtstag feiern:
Prof. Dr. Helmut Bartels, Direktor der Universitäts-Kinderklinik Würzburg, ging am 1. Mai 1999 in den Ruhestand. Sein Nachfolger in der Klinik ist Prof. Dr. Christian P. Speer, vormals Universitäts-Kinderklinik Tübingen,Abt. Neonatologie. Prof. Dr. S. Eber, Oberarzt der Universitäts-Kinderklinik Göttingen, wurde zum Leitenden Arzt für Hämatologie und Onkologie an der Universitäts-Kinderklinik Zürich ernannt. Auf der diesjährigen Jahrestagung der Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie vom 18.–20.03.99 in Salzburg wurde der Johannes-Wenner-Preis zu gleichen Teilen (je 5.000 DM) an Dr. J. Schwarze (Kinderklinik der Universität Bochum) und an Dr. J. Rosenecker (Dr. von Haunersches Kinderspital, LMU München) vergeben. Prof. Dr. W. Thal, Zerbst, wurde die Ehrenmitgliedschaft der Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie verliehen.
80 Jahre und älter werden:
65 Jahre werden:
Dr. Oskar Margraf, Aschaffenburg, 08.08.1919 Dr. Rita Blume, Unna, 11.08.1919 Dr. Heinz Kohler, Grönenbach, 13.08.1919 Dr. M. Schumacher, Mülheim, 14.08.1913 Dr. Ulrich Gück, Berlin, 16.08.1917 Dr. A. Mühlhäuser-Mellent, Stuttgart, 19.08.1918 Dr. Wyldbore Heisler, Königsfeld, 20.08.1908 Dr. I. Ebert-Schmiedel, Stuttgart, 23.08.1919 Dr. Benno Henn, Bretten, 25.08.1917 Dr. Marianne Sefrin, Wittlich, 28.08.1919
Dr. Jaroslav Cermak, Viersen, 01.08.1934 Dr. Klaus Schönfelder, Berlin, 04.08.1934 Dr. Rudolf Walch, Erfurt, 06.08.1934 Dr. Elisabeth Happe, Rheine, 07.08.1934 Prof. Dr. Helmut Bartels, Würzburg, 10.08.1934 Dr. Evelyn Fenske, Berlin, 10.08.1934 Dr. Raul Chavez, Bonn, 11.08.1934 Dr. Eckhard Scholz, Weimar, 15.08.1934 Dr. Dieter Keller, Leipzig, 17.08.1934 Prof. Dr. Jan-Diether Murken, München, 19.08.1934 Dr. Armin Dittberner, Wittenberge, 20.08.1934 Dr. Ursula Kupferschmidt, Berlin, 29.08.1934
75 Jahre werden: 60 Jahre werden: Dr. Luise Pache, Grünwald, 04.08.1924 Dr. Hans-J. Krug, Essen, 11.08.1924 Prof. Dr. Klaus Menzel, Wilhelmshaven, 17.08.1924 Dr. Rudolf Kaulen, Neuss, 23.08.1924 Dr. Josef Diwisch, Hamm, 24.08.1924 70 Jahre werden: Dr. H. Zöpffel, Würzburg, 05.08.1929 Dr. Maria Boulanger-Raida, Bonn, 15.08.1929 Dr. Horst-G. Weber, Düsseldorf, 19.08.1929 Dr. Edeltraud von Eicken, Essen, 21.08.1929 Dr. Karl Bartel, Kerpen, 24.08.1929
Dr. Morad-Reza Ameri, Essen, 04.08.1939 Prof. Dr. Hans Georg Schlack, Bonn, 11.08.1939 Prof. Dr. med. habil. Stefan Wässer, Ludwigslust, 13.08.1939 Dr. Arnold Breuer, Solingen, 14.08.1939 Dr. Adelheid Solf, Wettin, 20.08.1939 Carl-Ernst Pilars de Pilar, Gräfelfing, 21.08.1939 Dr. Udo Tambor, Zepernick, 22.08.1939 Dr. Sami Habash, Cham, 24.08.1939 Dr. Ursula John-Grafe, Steinbach am Wald, 26.08.1939 Dr. Karin Rolshoven, Düsseldorf, 27.08.1939 Priv. Doz. Dr. Roswita Müller, Garbsen, 30.08.1939
Ankündigungen Juli Ladenburg, 03.-04.07.99 Pädiatrie zum Anfassen des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, LV Baden Information: Dr.Marianne Haas, Lopodunumstr.16, D-68526 Ladenburg, Tel.06203-5422, Fax –5499
August Much, 14.-15.08.99 (Teil 1) 02.-03.10.99 (Teil 2) Grundkurs Pädiatrische Allergologie Information: F.Digel, G.-Vosen-Str.46, D-50374 Erftstadt,Tel.02235/922–494, Fax –495 Telgte, 21.-22.08.99 Pädiatrie zum Anfassen des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, LV Westfalen-Lippe Information: Dr.W.Nienaber, Alter Warendorfer Weg 37, D-48291 Telgte,Tel./Fax 02504-2236 Monatsschrift Kinderheilkunde 7·99
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Brixen/Südtirol, 22.-28.08.99 27. Intern. und interdisziplinärer HerbstSeminar-Kongress f. Sozialpädiatrie Information: Prof.Dr.Dr.h.c.Th.Hellbrügge, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Sozialpädiatrie, Herr Siegel, Heiglhofstr.63, D-81377 München,Tel.089/71-009254, Fax 089/71-92827
Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie und der Deutschen Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin Information: Prof.Dr.P.Emmrich, Kinderklinik und Poliklinik der Technischen Universität München, Kinderklinik Schwabing, Kölner Platz 1, D-80804 München, Tel.089-3068 2260, FAX 089-3068 3954
Osnabrück, 28.-29.08.und 25.-26.09.99 Ausbildung zum Asthmatrainer Information: Asthmaakademie Luftiku(r)s e.V., Kinderhospital Osnabrück, Iburger Str.187, D-49082 Osnabrück,Tel.0541/560 22 13
München, 11.-12.9.99 Abschlußkurs Fetale Echokardiographie Information: Prof.Dr.R.Oberhoffer, Univ.Kinderklinik, Kölner Platz 1, D-80804 München, Tel.089-3068-2514, Fax 089-3068-3954, e-mail:
[email protected]
Kassel, 28.-29.08.99 Pädiatrie zum Anfassen des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, Information: Dr.H.Schotola,Wolfhager Str.379, D-34128 Kassel,Tel.0561-63252, Fax -602499 Warschau, 29.08.-01.09.99 ESPE 38th Annual Meeting
September Bremen, 03.-04.09.99 17. Allergiesymposium der Arbeitsgemeinschaft allergologisch tätiger Kinderärzte e.V. Themen: Immunologie;Therapie und Entwicklung allgerischer Erkrankungen, Schimmelpilz- und Nahrungsmittelallergien Information: Dr.B.Türk-Kraetzer, Meinardusstr.8, D-26122 Oldenburg Graz, 03.-04.09.99 3. Grazer Symposium Kinder- und Jugendgynäkologie Information: PROF: Dr.G.Tscherne, Univ.-Frauenklinik, Auenbruggerplatz 14, A-8036 Graz, Tel.++0316/385–2201, -2502, Fax –3061 Lübeck, 04.-05.09.99 Pädiatrie zum Anfassen des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte Information: Dr.M.Zinke, Tangstedter Landstr.77, D-22415 Hamburg, Tel.040/530 46 60 München, 09.–12.09.99 95. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin gemeinsam mit der
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Basel, 17.-18.09.99 2. Baseler Symposium für Kinderorthopädie Themen: Krumme und kurze Beine:Achsen-, Torsions- und Längenprobleme im Wachstumsalter“ Information: comed GmbH, Kongressorganisation, Reichsgrafenstr.10, D-79102 Freiburg,Tel.0761/791 27-0, Fax -27, e-mail:
[email protected] Würzburg, 20.-24.09.99 Asthmaschulung für Ärzte und Therapeuten Das Seminar umfasst 40 Std.als Baustein zum Zertifikat „Asthmaschuler“entspr.dem Curriculum der AG Asthmaschulung im Kindes- und Jugendalter e.V. Bei Interesse an Hospitations- und Supervisionsschulungen: Dr.R.E.Wegner M.S.P.,Vestische Kinderklinik Datteln,Tel.02363/9750 oder Asthmaakademie Luftikurs am Kinderhospital Osnabrück,Tel.0541/5602213. Information zum Seminar: Bundesärztekammer, Dez.Fortbildung, Stichwort „Würzburg 99“, Postfach 410220, D-50862 Köln,Tel. 0221/4004–214, -222 od.-223
Krankenhausstr.26, A-4020 Linz, Tel.+43 (0)732 6923 2300, Fax 6923 2112 24.-26.09.99 14. Kongess des Wiss. Beirates der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke (DGM) mit Intern. Symposium of Gongenital Myopathies and Congenital Muscular Dystrophies Information: Prof.Dr.Dr.h.c.F.Hanefeld, Abt.Pädiatrie/Neuropädiatrie, Univ.-Kinderklinik, Robert-Koch-Str.40, D-37075 Göttingen, Tel.0551/392570, Fax –396252, e-mail:
[email protected] Hannover, 30.09.-02.10.99 36. Jahrestagung und 19. Fortbildungskurs der Gesellschaft f. Pädiatrische Radiologie Information: Dr.E.Schirg, Diagnostische Radiologie der MHH, Carl-Neuberg-Str.1, D-30626 Hannover,Tel.0511/53-29032, Fax -23797
Oktober Potsdam-Babelsberg, 02.-03.10.99 Pädiatrie zum Anfassen des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, Landesverband Brandenburg Information: Prof.Dr.M.Radke, CA der Kinderklinik, In der Aue 59/61, D-14409 Potsdam,Tel.0331-241 5902, Fax -241 5900 Kloster Irsee/Kaufbeuren, 02.–06.10.99 9th Intern. conference of the Intern. Society for Research in Human Milk an Lactation Thema: Short and long term effects of breast feeding on child health Information: Congress Org.Schäfer, Karl-Theodor-Str.64, D-80803 München,Tel.089/3071011, Fax -21, e-mail:
[email protected]
Mainz, 20.–24.09.99 Infantile Cerebralparese (Grundkurs Teil 2) Information: Dr.H.Peters, Kinderneurologisches Zentrum, Hartmühlenweg 2–4, D-55122 Mainz
Duisburg, 03.–04.10.99 Schädelsonographie Abschlusskurs Information: Dr.A.Rech, Städt.Kliniken, Zu den Rehwiesen 9, D-47055 Duisburg
Linz, 23.-25.09.99 37.Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde Information: Prim.Doz.Dr.K.Schmitt, Landeskinderklinik,
Wuppertal, 03.-05.10.99 31. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie Information: Prof.Dr.R.Liersch, Klinikum Wuppertal, Kinderkardiologie, Heusner Str.40, D-42283 Wuppertal-Barmen,Tel.0202/8962330, Fax -2519
Blaubeuren, 21.–24.10.99 Grundkurs Päd. Ultraschalldiagnostik Information: Sonokolleg, Dr.E.Leidig, Katharinenhöhe, D-78141 Schönwald, Tel.07723/6503-122.Fax -120, e-mail:
[email protected]
Bad Düben, 06.–07.11.99 Sonographie-Abschlusskurs „Säuglingshüfte“ Information: ChA PD Dr.Melzer,Waldkrankenhaus, Gustav-Adolf-Str.15a, D-04849 Bad Düben,Tel.034243/76600
Kreta, 09.-16.10.99 Hüftsonographiekurs Information: Dr.A.Klabuschnigg, St.Rochusstr.3, A-7000 Eisenstadt,Tel.+43 (0)2682 61300 oder +43 (0)2622 77902, Fax +43 (0)2682 66550 oder +43 (0)2622 77621-25
Salzburg, 23.-24.10.99 7th Salzburg Weekend Seminar Oral Diseases in Children Information: OA Dr.J.Beck-Mannagetta, Abt.f.Mund-, Kiefer-Gesichtschirurgie, Landeskrankenhaus, Müllner-Hauptstr.48, A-5020 Salzburg, Tel.+43/662/4482-3601, Fax -884
Wien, 11.-13.11.99 Fortbildungstagung für Ärzte der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde Information: Prof.Dr.W.Stögmann, Gottfried v.Preyer´sches Kinderspital, Schrankenberggasse 31, A-1100 Wien, Tel.+43 (0)1 60113-0, Fax 60113-296, e-mail:
[email protected]
Bad Orb, 10.-16.10.99 27. Herbst-Seminar-Kongreß des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte Information: BVKJD Mielenforster Str.2, D-51069 Köln, Tel.0221-6890915/16, Fax 0221/6890978 Montreal, 13.-15.10.99 4. International Conference on the Child Themen: Children and Violence: our individual, family an collective responsibilities Information: Organization for the Protection of Chidren’s Rights, 5167 Jean-Talon est, suite 370, Montréal, Qc.Canada H1S 1KB,Tél.++(514) 593-4303, Fax ++(514) 593-4659, http://www.osde.ca,Web site:http://opcr.ca Graz, 14.-17.10.99 25. Jahrestagung der Gesellschaft für Neuropädiatrie Information: Prof.Dr.M.Millner, Univ.- für Kinder- u.Jugendheilkunde, Auenbruggerplatz 30, A-8036 Graz, Tel.+43 (0)316 285 2367, Fax 285 2045 Osnabrück, 16.-17.10.99 und 20.-21.11.99 Grundkurs Pädiatrische Allergologie Information: Asthmaakademie im Kinderhospital, Frau Heße, Iburger Str.187, D-49082 Osnabrück, Tel.0541/5602-213, Fax -110 Würzburg, 21.–22.10.99 Intern. Symposium „New Frontiers in Neonatology“ Information: IPOKRaTES Research & Sience, c/o meet ideas, Rosengartenplatz 2, D-68161 Mannheim, Fax 0621-4106 202, e-mail:
[email protected]
Mitteilungen
Bad Düben, 09.–10.10.99 Sonographie-Aufbaukurs „Säuglingshüfte“ Information: ChA PD Dr.Melzer,Waldkrankenhaus, Gustav-Adolf-Str.15a, D-04849 Bad Düben,Tel.034243/76600
November Hamburg, 05.–07.11.99 Symposium Aufmerksamkeitsstörung und Hyperaktivität Diagnose und Therapie Information: Dt.Akademie f.Entwicklungsrehabilitation, Heiglhofstr.63, D-81377 München, Tel.089/71009239, Fax 089/7192827 Salzburg, 05.-07.11.99 19. Salzburger Kurs für Pädiatrische Sonographie - Aufbaukurs Information: Kinderradiologie, Landeskrankenanstalten Salzburg, Karin Pammer, Müllner-Hauptstraße 48, A-5020 Salzburg, Tel.+43 (0)662 4482, Fax 662 4482 2658, email:
[email protected] Verden/Aller, 06.11.99 Landesverbandstagung Niedersächsischer Kinderärzte Leitung: Dr.T.Kaethner, Nordenham Information: Sander Fachkongress Organisation, Blumenau 18, D-22089 Hamburg, Tel.040/250-1959, Fax -3928 Jena, 06.11.99 Kind und Haut Ärztliche Fortbildungsveranstaltung Kinderdermatologie Information: Sekretariat Frau Guthmann, Univ.Klinil für Hautkrankheiten,Tel.03641–937334, Fax 937315
Freiburg, 11.-14.11.99 Ultraschall-Aufbaukurs Abdomen (Pädiatrie) Information: Dr.Greiner, DEGUM-Ausbilder/Fr. Schober,Tel.0761/270–4300, -4309, Fax –4407, Univ.-Kinderklinik, Mathildenstr.1, D-79106 Freiburg Worms, 12.-13.11.99 6. Jahrestagung der WAPA – Westdeutsche Arbeitsgemeinschaft für Pädiatrische Allergologie Information: PD Dr.H.Skopnik, Kinderklinik der Städt.Kliniken Worms, G.-v.-Seidl-Str.81, D67550 Worms,Tel.06241/501–400, Fax –620 Osnabrück, 13.-14.11.und 27.-28.11.99 Ausbildung zum Asthmatrainer Information: Asthmaakademie Luftiku(r)s e.V., Kinderhospital Osnabrück, Iburger Str.187, D-49082 Osnabrück,Tel.0541/560 22 13 Düsseldorf, 17.-20.11.99 MEDICA Düsseldorf ‘99 31.Intern.Kongress und Fachmesse, Weltforum für Arztpraxis und Krankenhaus Information: MEDICA Deutsche Gesellschaft zur Förderung der Med.Diagnostik, Postf.70 01 49, D-70571 Stuttgart, Tel.0711/7651454 + 763443, Fax 76 69 92 Kiel, 18.-20.11.99 7. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft f. Pädiatrische Infektiologie Information: ABC Congress Service, Müllerstr. 43/II, D-80469 München,Tel.089/23115015, Fax /263167
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Leoben, 18.-21.11.99 Seminar, Pädiatrische Ultraschalldiagnostik (Aufbaukurs) Information: OA.Dr.G.Schweintzger, Abteilung für Kinder u.Jugendliche,Vordernbergerstr.42, A-8700 Leoben,Tel.+43 (0)3842 401 2342, Fax +43 (0)3842 401 2738
54. wiss. Halbjahrestagung der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie /GPOH Information: Prof.Dr.G.Henze, Univ.Kinderklinik, Augustenburger Platz 1, D-13353 Berlin,Tel.030/450-66032 od.-66342, Fax 030-450-66906, e-mail:
[email protected]
Köln, 19.-20.11.99 3. Kölner Verhaltenstherapie-Workshop Information: Frau Sigmond, Univ.-Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- u. Jugendalters, R.-Koch-Str.10, D-50931 Köln, Tel.0221/487-6346, Fax –6104
Düsseldorf, 26.-27.11.99 Symposium anl. des 20jährigen Bestehens des Kinderneurologischen Zentrums am Krankenhaus Gerresheim Thema: Frühe Entwicklung und ihre Einflußfaktoren, Die fokalen Epilepsien – vom Symptom zur Diagnose Information: Prof.Dr.G.Groß-Selbeck, Kinderneurologisches Zentrum an Krankenhaus Gerresheim, Gräulinger Str.120, D-40625 Düsseldorf,Tel.0211/2800–555, -960
Celle, 19.-20.11.99 3. Kinderanästhesie-Symposium Thema: Notfälle im Kindesalter Information: Dr.Strauß/Dr.Boos, Kinderkrankenhaus auf der Bult, Janusz-Korczak-Allee 12, D-30173 Hannover,Tel.0511/532–9089 oder 0511/8115–0, Anmeldung:MCN Nürnberg, Tel.0911/3931621 Wien, 19.-21.11.99 Allgemeinsonographiekurs (Grundkurs) Information: Dr.A.Klabuschnigg, St.Rochusstr.3, A-7000 Eisenstadt,Tel.+43 (0)2682 61300 oder +43 (0)2622 77902, Fax +43 (0)2682 66550 oder +43 (0)2622 77621-25 Landshut, 20.-21.11.99 Päd. Dopplersonographie Teil 1: Zerebrale Dopplersonographie Information: Dr.R.Herterich, Kinderklinik St. Marien, Grillparzerstr.9, D-84036 Landshut, Tel.0871/852-0, Fax /21230 Berlin, 26.-27.11.99
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Velen/Westfalen, 26.-27.11.99 Indikation und Durchführung der Hyposensibilsierung einschl.Notfallübungen Information: F.Digel, G.-Vosen-Str.46, D-50374 Erftstadt,Tel.02235/922–494, Fax –495 Bremen, 26.-27.11.99 3. Kursus Päditrische Rheumatologie Information: Prof.H.-I.Huppertz, ZKH St.-Jürgen-Straße, Prof.-Hess-Kinderklinik,.D-28205 Bremen,Tel.0421–4975410 (Anmeldung bis 31.10.99) Mainz, 29.11.–01.12.99 Infantile Cerebralparese (Grundkurs Teil 3) Information: Dr.H.Peters, Kinderneurologisches Zentrum, Hartmühlenweg 2–4, D-55122 Mainz
Dezember Berlin, 02.-04.12.99 19. Deutscher Kongress für Perinatale Medizin Information: Prof.Dr.Dr.h.c.W.Holzgreve, Univ.Frauenklinik, Kantonspital, Schanzenstr.56, CH4031 Basel,Tel.+41 61/325-9012, Fax -9031 Graz, 04.12.99 Schulärzteseminar Information: Prof.Dr.Ronald Kurz, Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde, Auenbruggerplatz 30, A-8036 Graz,Tel.+43 (0)316 285 2679, Fax +43 (0)316 285 3300, e-mail:
[email protected]
2000 Freiburg, 16.-19.02.00 44. Jahrestagung der Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung Hauptthema: Päd.Hämostaseologie Information: Prof.Dr.Sutor, Univ.-Kinderklinik, Mathildenstr.1, D-79106 Freiburg,Tel. 0761–2704–363, Fax –471, e-mail:
[email protected] Taipei/Taiwan, 26.-30.03.2000 10. Asian Congress of Pediatrics „Child Health at the Millenary - 2000 AD“ Information: 10th ACP Secretariat, 6F,400, Kee Lung Rd., Sec.1,Taipei, 110,Taiwan, Tel.886-2-2722-1227, Fax 886-2-2723-4187, email:
[email protected]