Z Lebensm Unters Forsch (1990) 191:472498
Abstrac ts/ Referate
Mineralstoffe
Amperometrischer Nachweis nicht elektroaktiver Kationen in Durchflul~systemen mit einer Kupfer-Hexacyanoferrat-Elektrode. K.N. Thomsen, R. P. Baldwin. (Amperometric detection ofnonelectroactire cations in flow systems at a cupric hexacyanoferrate electrode)
(Louisville, Kentucky, Department of Chemistry, Universityof Louisville) Anal Chem (1989) 61:2594-2598 Verff. zeigen auf, dal3 ein auf einer Elektrode aus glasartigem Kohlenstoff (glassy carbon) niedergeschlagener Film von Kupferhexacyanoferrat als Sensor zur Bestimmung von Kalium- und Ammoniumionen in Durchflugsystemen verwendet werden kann. Ffir die Reaktion mit Kaliumionenwird folgende Beziehung angegeben: CulI 3 [Feln(CN)6]2 + 2e- + 2K + = K 2 C u I 1 3 [ F e l I ( C N ) 6 ] 2 . Herstellung der Elektrode, Aufbau der Megeinrichtung, Durchftihrung der Messungen sowie die Optimierung der Megbedingungenwerden beschrieben. Auf die Anwendbarkeit der Elektrode als Detektor in HPLC-Systemen mit Kationenaustauschers/iulen wird hingewiesen. H.-J. Kleinau (Braunschweig) Diinnschichtchromatographie yon anorganischen Ionen auf Polyethylenimin-CeUulose mit einem Salzs/iure/Dioxan-FlieBmittel. T. Shimizu, K. Nonaka, N. Arikawa. (Thin layer chromatography of inorganic ions on polyethyleneiminecellulose with hydrochloric acid dioxane media) (Aramaki, Maebashi 371, Japan, Department of Chemistry, Faculty of Education, Gunma Univ.) J Planar Chromatogr.- Modern TLC (1989) 2:393-394 Die Autoren geben eine Ubersicht fiber das dfinnschichtchromatographische Verhalten yon 49 anorganischen Ionen (Kationen) auf Polyethylenimin-(PEI)-Fertigplatten.Die PEI-Platte wirkt dabei wie ein schwach basischer Anionenaustauscher. Als FlieBmittelgemische werden drei verschiedene Salzsfiure/Dioxan-Mischungen verwendet. Eine ausftihrliche Tabelle, die die hRf-Werte •r alle Iohen enthfilt und eine U-bersicht tiber die m6glichen Trcnnungenrunden die Arbeit ab. Ftir einen Teil der experimentellen Bedingungen, u. a. die Entwicklung der Platten und die Detektion, wird auf frtihere Arbeiten verwiesen. D. Eppert (Braunschweig) Elektrochromatographie von 48 Kationen auf Titan(lV)-wofframatPapier wiiBrigen L/isungen versehiedener organischer S/iuren. S.D. Sharma, S. Misra. (Electrochromatography of 48 cations on Ti(IV) tungstate papers in aqueous solutions of citric, oxalic, and tartaric acids and their sodium salts) (Moradabad, India, Analytical Research Labaratory, Department of Chemistry, Hindu College) J Planar Chromatogr. - Modern TLC (1989) 2:399-401 Elektrochromatographie von Metallionen, ein kombiniertes Verfahren aus Elektrophorese und Ionenaustausch, wurde intensiv erprobt, um schwierige Trennungen zu erm6glichen. Die Autoren schlugen vor, dieses Verfahren mit einem Ionenaustausch und einer Komplexierung zu verbinden, um so tiber ein tiberlegenes Trennverfahren zu verftigen. Titanwolframat erwies sich tiber einen weiten pH-Bereich als stabil und zeigte gute Ionenaustauschereigenschaften. Als Hintergrundelektrolyten wurden schwache Sfiuren wie
Zeitschrift fiJr
9 Springer-Verlag 1990
Oxals/iure, Citronens/iure und Weins/iure und ihre Natriumsalze eingesetzt. Hiermit konnte die Hydrolyse des Austauschermaterials verhindert werden. Die Herstellung des Titanwolframat-Papiers wurde ausftihrlich beschrieben, ebenso die Durchftihrung der Messung. Getrennt wurden jeweils 0,02 ml einer 0,1 m-L6sung der Metalle (entsprechend 2 x 10-6 Mol). Zum Vergleich wurde eine Mel3reihe der Metallionen in Salpeters/iure mitbearbeitet; auch wurde die Elektrophorese auf normalem Filterpapier durchgeftihrt, wobei sich deutliche Unterschiede zur Elektrochromatographie zeigten. Ftir 48 Kationen wurden die Wanderungsbewegungen in den verschiedenen S/iuremedien angegeben. Eine Reihe von ihnen entzog sich der Trennung durch Bildung eines Niederschlags. Die besten Trennungen wurden ftir Kalium, Rubidium und Cfisium erreicht. Sie lieBen sich unter allen Bedingungen gut von den Erdalkalimetallen trennen; in Oxals/iure war es m6glich, Kalium yon Mo 6+ und VO 2+ zu trennen. D. Eppert (Braunschweig) Bestimmung von Schwermetalleinsehliissen im Submilligrammbereich in Tiefkiihlkost mit ROntgen-Radiographie. T.F. Schatzki, R.Y. Wong. (Detection of submilligram inclusions of heavy metals in processed foods) (Albany, CA, U.S. Dept. of Agriculture, Western Regional Research Center) Food Technol (1989) 43(11)'72-76 Die Autoren begrtinden zunfichst ihren Qualit/itsanspruch ffir die Reinheit yon Lebensmitteln. Insbesondere kleine und kleinste partikelf6rmige Einschlfisse yon Schwermetallen und Schwermetallverbindungen sind unerwtinscht. Eine schnelle und preiswerte Untersuchungsmethode sollte es dem Hersteller erm6glichen, KontaminationsqueUenin der Fabrikation zu erkennen, und so den Verbraucher vor Schfiden zu bewahren. Es wird die R6ntgen-Radiographie in Verbindung mit der scannenden Elektronenmikroskopie als Methode vorgestellt. In tiefgefrorenen Hacksteaks eines einzelnen Herstellers werden mit der genau beschriebenen Methode Partikel aus CrgO 3 in Gr6Ben yon <0,5-5 mm identifiziert. Die entsprechenden Photos belegen dies sehr deutlich. An die Mikroskopie lfil3t sich noch eine Metallbestimmung mit R6ntgenemissionsspektroskopie anschlieBen. Diese Technik bestfitigt die mit anderen Techniken gewonnenen Erkenntnisse. Knochenstticke aus Separatoren lassen sich ebenfalls gut identifizieren. Eine wegen der geringen Toxizitgt nur mit wenig Nachdruck erfolgte Suche bei der Herstellerfirma nach der Ursache der Cr203-Inklusionen ftihrt zu keinem Ergebnis. Drei Monate spfiter wird weder im gleichen Erzeugnis dieser Firma noch in fihnlichen Produkten anderer Hersteller eine/ihnliche Verunreinigung festgestellt. D. Eppert (Braunschweig) Umkehrphasen-Hochdruckfl/issigchromatographie von Metall-Benzylpropionitril-Dithiocarbamat-Komplexcn. Y.J. Park, J.K. Hardy. (Reversed-phase high-performance liquid chromatography of metal-benzylpropionitrile dithiocarbamate complexes) (Akron, OH, USA, Department of Chemistry, University of Akron) J Chromatogr (1989) 481:287-297 Ein neues Dithiocarbamat, Benzylpropionitril-Dithiocarbamat (BPDTC), wurde ftir den Einsatz bei der Analyse von Metallen synthetisiert. Antimon, Cadmium, Chrom(III), Chrom(VI), Kupfer, Quecksilber(II), Nickel, Blei, Selen(IV), Thallium und Zink, die auf der Liste der wichtigsten Umweltkontaminanten der US-Umweltschutzbeh6rde EPA aufgeftihrt sind, sollten unter Einsatz von BPDTC m6glichst simultan bestimmt werden k6nnen. BPDTC war kommerziell noch nicht erh/iltlich, eine genaue Beschreibung der Synthese wurde gegeben. Auf die Bestimmung von Beryllium wurde verzichtet, da es unter normalen Bedingungenin Wasser nicht gel6st
473 vorliegt; Arsen und Silber entzogen sich der Bestimmung durch nur geringes Komplexbildungsverm6gen bzw. Ausf/illung mit Halogenidionen. Nach Extraktion der Metallchelate in Dichlormethan wurde auf einer C18-S/iule unter Zugabe yon Kobalt als internem Standard die Trennung durchgefiihrt. Die Einfliisse des pH-Wertes und drei organischer Modifikatiosmittel (Methanol, Acetonitril und Tetrahydrofuran) auf die Retentionszeiten wurden untersucht. Eine gute Trennung konnte nur bei Aufteilung in zwei Gruppen erfolgen: In der ersten Gruppe wurden Cr, Co, Cu, Hg, Ni und Se, in der zweiten Gruppe Sb, Cd, Pb, T1 und Zn bei unterschiedlichen Gehalten der o.a. L6sungsmittel in der mobilen Phase getrennt. Die Metalle der einzelnen Gruppen konnten so ohne St6rungen aus der anderen Gruppe innerhalb 30 min bestimmt werden. Bei Zugabe von Dichlormethan nahm die Stabilit/it der Chelate und die L6slichkeit deutlich zu, ebenso wurde die Trennung verbessert. BPDTC wurde der w/igrigen mobilen Phase zugemischt, um die Dissoziation der Komplexe auf der S/iule zu vermindern. Je nach Metallart lagen die Nachweisgrenzen bei 260 nm im Bereich von 0,1 bis 3,9 gg/l. Lediglich ftir Quecksilber wurde nicht die vonder EPA f/Jr erforderlich gehaltene Nachweisgrenze erreicht. Die Bestimmung der in Frage kommenden Metalle im NBS-SRM 1643b (Wasser) ergab gut iibereinstimmende Ergebnisse mit einem durchschnittlichen relativen Fehler yon +2,95%. D. Eppert (Braunschweig) Gehalte an ausgewiihlten Schwermetallen in Gewiirzen, Trockenfriichten und Niissen. A. Sattar, M. Wahid, S. Khan Durrani. (Concentration of selected heavy metals in spices, dry fruits and plant nuts) (Peshawar, Pakistan, Nuclear Institute for Food and Agriculture) Qual Plant - P1 Foods Human Nutr (1989) 39:279-286 Verschiedene in Pakistan/iblicherweise konsumierte Gewiirze, Trockenfriichte und Ntisse wurden auf ihre Gehalte an Cd, Pb, Zn, Fe und Mn mittels PSA (potentiometric stripping analysis) und AAS (Atomabsorptionsspektrometrie) untersucht. Die Ergebnisse brachten groBe Unterschiede im Schwermetallgehalt der verschiedenen biologischen Materialien zutage. Gew/irzmischungenenthielten im allgemeinen h6here Konzentrationen an Blei (6,6-9,2 mg/kg), Cadmium (0,65-1,34 mg/kg), Eisen (142,3-285,0 mg/kg) und Zink (64,2-65,8mg/kg). Trockenfr/ichte waren weniger hoch mit Schwermetallen belastet als N/isse. Mandeln hatten h6here Blei(1,02 mg/kg) und Cadmiumgehalte (0,24 mg/kg) als alle anderen N/isse und Trockenfr/ichte. J. Hoffmann (OberschleiBheim) Selektive Bestimmung yon Calcium und Magnesium durch komplexometrische Titration bei eingestelltem pH-Wert. J.F. Le Meur, H. Le Nours, M. Senechal. (Dosage s61ectifdu calcium et du magn6sium par titrage complexom6trique fi pH contr616) (Quimper Cedex, Laboratoire de Recherche Agroalimentaire) Analusis (1989) 17:405408 Es wird ein komplexometrisches Titrationsverfahren zur Bestimmung von Ca und Mg in Milch- und Wasserproben beschrieben. Als Komplexbildner wurden Ethylendiamintetraessigs/iure (EDTA) sowie Ethylenglykol-bis-(fl-aminoethylethertetraessigs/iure (EGTA) eingesetzt. In definiertem pH-Bereich k6nnen beide Ionen gemeinsam bestimmt werden. Die selektive Bestimmung des Ca erfolgte durch Riicktitration bei Verwendung yon EGTA als Komplexbildner bei pH 7,0. Im Vergleich zu durch AAS ermittelten Gehalten wurden gut fibereinstimmende Ergebnisse erzielt. Duch Computerauswertung der Titrationskurven wurde eine Optimierung des Verfahrens erreicht. H.-J. Kleinau (Braunschweig) Effekte der Hintergrund-Elektrolyte und von Sauerstoff bei der Bestimmung yon Blei und Cadmium mit anodischer Stripping-Voltammetrie (ASV). A.R. Fernando, J.A. Plambeck. (Effects of background electrolyte and oxygen on trace analysis for lead and cadmium by anodic stripping voltammetry) (Edmonton, Alberta, Canada, Department of Chemistry, University of Alberta) Anal Chem (1989) 61:2609-261 ] Die Bestimmung von Blei und Cadmium im ixg/kg-Bereich (1100 gg/kg) mit Differentialpuls-ASV in sauren Medien wird durch die Anwesenheit yon Chloridionen und gel6stem Sauerstoff beein-
flul3t. Es werden synthetische Proben untersucht, um eine Arbeitsweise ffir die Bestimmung yon Pb und Cd in B6den festzulegen. Es wird yon den Autoren eiue ausf/ihrliche Beschreibung der verwendeten Gergte gegeben. Bei Durchffihrung der Analyse in Salzs/iure statt mit der fiblichen Salpeters/iure werden fiir Cadmium h6here, fiir Blei wesentlich niedrigere Empfindlichkeitenfestgestellt. Der ge16ste Sauerstoff in molekularer Form beeintr~ichtigt nur d e n , Stripping"-Vorgang. Der Verdacht, daB HzO 2 vorliegt, wird nicht best/itigt. Die Vorg/inge, die bei Anwesenheit von Sauerstoff ablaufen, werden ausfiihrlich diskutiert, ebenso werden statistische Tests zu den durchgef/ihrten Untersuchungen aufgef/ihrt. D. Eppert (Braunschweig) Sehnelle Aufschlul~methode f'dr die Bestimmung yon Blei in Pflanzenmaterial mit Graphitofen-AAS. R. Puchades, A. Maquieira, M. Plant~. (Rapid digestion procedure for the determination of lead in vegetable tissues by electrothermal atomisation atomic absorption spectrometry) (Valencia, Spain, Department of Chemistry, Politeehnic University) Analyst (1989) 114:1397-1399
Es wird eine zeitsparende Aufschlut3methode fiir die Bestimmung von Blei in Pflanzenmaterial vorgestellt. Das pflanzliche Gewebe wird mit Salpeters/iure/Perchlors/iure in einem Dreischrittverfahren im offenen Gef/il3aufgeschlossen. Es werden etwa 0,25 g des getrockneten, homogenisierten Materials in die Aufschlul3gef/il3eeines kommerziell erh/iltlichen Aufschlul3-Systems (Tecator 1009) gebracht, zunfichst f/ir 30 min bei 150 ~ mit Salpeters/iure, danach 15 rain bei 200 ~ unter Zusatz yon Perchlors/iure und schlieBlich weitere 30 rain bei 250 ~ erhitzt. Die erhaltene L6sung wird fi][triert und auf ein definiertes Volumen gebracht. Die Bestimmung erfolgt im Graphitofen unter Zusatz einer 1%igen L6sung von (NH4)2HPO 4 als Matrixmodifier. Die Autoren gehen von einer vollstfindigen Zersetzung aller organischen und silicatischen Substanzen aus. Eine Llberpriifung der Methode mit den NBS-Standards SRM 1573 (Tomatenblfitter) und SRM 1572 (Citrusbl~itter) ergibt eine gute (Jbereinstimmung mit den zertifizierten Gehalten. Bei einer relativen Standardabweichung von unter 4% werden Wiederfindungsratenzwischen 100 und 101% ermittelt. Als Vorteil wird besonders herausgestellt, dab auf die Additionsmethode verzichtet werden kann. Ein Geschwindigkeitsgewinn gegeniiber dem Bombenaufschlug kann nur insoweit erkannt werden, als dab dieses System mehr Proben auf einmal durchsetzen kann. Die Einsetzbarkeit fiir die Bestimmung weiterer Elemente wird nicht beschrieben. D. Eppert (Braunschweig) Adsorptionsvoltammetrische Molybdfinbestimmung in biologischen Proben nach nassem Hochdruckaufschlufl. E. Cziollek, R. Neeb.
( Mainz, [nstitut f~r Anorganische Chemic und Analytische Chemic, Johannes Gutenberg Universitt?it) Fresenius Z Anal Chem (1989) 335:860-864 Verff. stellen ein MeBverfahren vor, bei dem Molybd/in als Oxin-Komplex adsorptionsvoltammetrisch bestimmt wird. Bei einem Grundelektrolyten vom pH 2,7 und einer Oxinkonzentration yon 0,001 Mol/L werden zwei Peaks beobachtet, von denen der erste von der Reduktion Mo6+-*Mo 5+, der zweite von Mo 5+ Mo 3+ herriihrt. Durch Zusatz verschiedener Anionen und Kationen, die iiblicherweise in Lebensmitteln vorkommen, wurden die St6reinfliisse auf die Bestimmung untersucht. Es wurden St6rungen durch W(VI) in 10fachem OberschuB, welches allerdings in Lebensmitteln nicht zu erwarten ist, und Fe s + in 250fachem UberschuB beobachtet. Letztere konnte durch Zusatz yon Fluorid beseitigt werden, hierdurch wird gleichzeitig der Mo-Hauptpeak um das 2,5fache vergr613ert. Es wurden verschiedene Lebensmittel (Erbsen, Distel61, Dill, Haferflocken) nach zwei verschiedenen Verfahren (HPA nach Knapp, beziehungsweise H2Oz/HzSOg-AufschluB im Becherglas) aufgeschlossen. Da der Grundstromverlauf beim HPA-Aufschlul3 niedriger und schwankungsfreier ist, was auf eine vollst~indigereMineralisierung der organischen Substanz schlieBen l~il3t,wird er von den Autoren bevorzugt. Zusatzversuche bei Erbsen und Distel61 zeigten Wiederfindungen von 97%, mit dem Becheraufschlul3 von 93 %. R. Schneider (Karlsrulhe)
474 Empfindliche Detektion und semiquantitative Bestimmung v o n Mo 6 § unter Verwendung unbeladener und speziell behandelter PolyurethanSch~iume. A. B. Farag, A. M. A. Helmy, M. S. Elshahawi, S. Farrag. [Sensitive detection and semiquantitative determination of molybdenum (VI) using unloaded and specially treated polyurethane foams] (Mansoura, Egypt, Chemistry Department, Faculty of Science, Mansoura University) Analusis (1989) 17:478-480 Polyurethan-Schaum in unbeladener oder mit Tricaprylyltertifiramin beladener Form wurden fiir die selektive und semiquantitative Bestimmung sehr niedriger Konzentrationen yon Mo 6+ in w/iBrigen L6sungen eingesetzt. Es wurden Bestimmungen im BatchVerfahren und in S/iulen durchgeffihrt. Die semiquantitative Bestimmung erfolgte durch Farbvergleich. Fiir das Batch-Verfahren wurde ein PU-Wfirfel (5 mm Kantenlfinge) mit 1-2 mt Probel6sung ffir 2-3 rain versetzt. Bei Anwesenheit yon Mo 6 + wechselt die Farbe yon weil3 nach orange. Im S/iulen-Verfahren werden 0,4 g unbeladeher Schaum in eine S/iule geffillt, die die Probel6sung durchl/iuft. Die L/inge der rotgef/irbten Zone ist proportional dem Mo-Gehalt. Es wurden Bestimmungen in SCN--haltigen sauren Medien sowie in mit Phenylhydrazin beladenen Sch/iumen durchgeffihrt. In beiden F/illen wurde unbeladener und mit Tricap. tert. amin beladener Schaum eingesetzt. In w/il3rigen SCN --halt. Medien wurden mit unbeladenem bzw. bel. Schaum noch 0,05 bzw. 0,01 mg/L Mo nachgewiesen (Batch-Verf.), in S/iulen 0,005 bzw. 0,003 mg/L Mo. Bei Verwendung yon mit Phenylhydrazin in CCI~ beladenem Schaum (mit und ohne Tricap. tert. amin) konnten im Batch-Verf. 0,05 bzw. 0,1 mg/L Mo nachgewiesen werden, mit Sfiulen 0,002 bzw. 0,025 mg/L Mo. Der Einflufi relativ hoher Gehalte (10 nag bei 1 gg Mo) verschiedener Ionen wurde erg/inzend untersucht. A. Rohrdanz (Lfineburg) Bestimmung von C1"6+ und Cr 3 + nach Vorkonzentrierung auf einem Faser-Ionenaustauscher. I. Yu. Andreeva, E.K. Bocharova, E. Ya. Danilova, A.I. Gunchenko. (Determination of chromium (VI) and chromium (III) after preconcentration on a fibrous ion exchanger) [Russisch mit engl. Zus.] (Leningrad, SU, Univ.) Zh. Anal. Khim. (1989) 44:675-679; Ref. Fresenius Z Anal Chem (1990) 336:266267 Zur Bestimmung yon Cr 6 + bzw. Cr 3 + in Wasser benutzt man ihre Anreicherung auf Polyacrylonitril (PAN)/Polyethylenpolyamin (PEA)-Fasersorbens; das gelbgef/irbte Sorbens (16gin) weist schwachbasische Eigenschaften auf; es enth/ilt ~ 80% terti/ire und ~ 2 0 % sekund/ire und prim/ire Aminogruppen. Die optimale Cr 6 +-Sorption auf diesem Sorbens verl/iuft in stark sauren L6sungen (=< 6 moll1 HC1 bzw. HzSO4); bei pH 1 wird die Cr 6 +-Sorption durch NazSO4, NaC1 und Na2HPO4 erniedrigt. Cr 3 + wird dagegen durch dieses Sorbens bei pH > 6 sorbiert; erh6hte Temperatur beschleunigt dabei die Cr 3 +-Sorption. Im Gegensatz zu Cr 6+ wird Cr 3 + yon dem Sorbens schon mit 0,1 moll1HC1 desorbiert. Aufdiese Weise wird Cr 3+ neben Cr 6+ bestimmt, indem es nach der Desorption zu Cr 6 + oxidiert und mit Diphenylcarbazid bei 2m,~= 520 nm spektralphotometrisch bestimmt wird. Cr 6+ wird nch der Veraschung des Sorbens mittels AES unter Verwendung des Wechselstrombogens aufgrund der analytischen Linie 283,5 nm bestimmt. Die Nachweisgrenze yon Cr 3 + betr/igt 5 gg/t, was um zwei Ordnungen niedriger als der MAK-Wert ist; die Nachweisgrenze yon Cr 6 + liegt bei 30 ~g/1, was um drei Ordnungen weniger als der MAK-Wert ist. Ausffihrliche Arbeitsweisen s. Original. F. Jancik Negative Thermionen-Massenspektrometrie von Selen. Teil 3. Selenspurenbestimmung in Lebensmittelproben. K.G. Heumann, N. Rfidlein. (Negative thermal ionization mass spectrometry of selenium. Part 3. Selenium trace determination in food samples) (Re-
gensburg, Institut fi~r Anorganische Chemie der Universitiit Regensburg) Fresenius Z Anal Chem (1989) 335:751-754 Verf. stellen ein Verfahren zur Se-Bestimmung vor, bei dem Selen als Hydrid aus der MeB16sung freigesetzt wird, in einer mit konz. HNO3 geffillten Vorlage absorbiert wird und anschlieBend einer Isotopenverdfinnungsanalyse mit der Negative-Thermal-Ion-Mas-
senspektrometrie zugeffihrt wird. Die Proben wurden mit SZSe dotiert, dann mit einem Gemisch aus HNO3 und HC104 (10+ 1) aufgeschlosen. Bei 200 ~ wird die L6sung im AufschluBblock eingeengt. Se 6 + wird zum Se4 + durch die anschliel3ende Zugabe yon HC1 und 30minfitiges Aufkochen reduziert. Nach dem Abkfihlen wird die Probe in ein Hydridsystem fiberffihrt und dutch NaBH4-Zusatz Sell 2 freigesetzt und mit Ar in die Absorptionsl6sung fiberfiihrt. Diese wird in einem Teflongef/ig bis zur Trockne eingeengt, der Rfickstand in 20 gL bidest. Wasser aufgenommen und auf das Filament des MS-Ger/its fiberffihrt. Mit VS-Tracerversuchen wurde die optimale NaBH4-Konzentration zu 3%, die optimale Ar-Flul3rate zu 5 L/h ermittelt. Mit diesen Parametern konnte eine durchschnittliche Wiederfindungsrate yon 62% erzielt werden, die haupts/ichlich dutch den Absorptionsschritt bedingt ist. Standardreferenzmaterialien yon NBS und BCR wurden untersucht, die Se-Gehalte wurden innerhalb des zertifizierten Bereichs wiedergefunden. Beim Methodenvergleich mit INAA, Hydrid-AAS und Fluorimetrie zu Zertifizierung von BCR-186-pig kidney wurden mit der NTI-MS vergleichbare Werte gefunden, die Hydrid-AAS zeigt systematisch h6here Befunde, die lt. Verff. evtl. von den St6rungen durch den hohen As-Gehalt der Proben herriihren. R. Schneider (Karlsruhe) Quantitative HPTLC-Bestimmung und Charakterisierung von Organozinnverbindungen. W. Funk, M. Kornapp, G. Donnevert, S. Netz. (Quantitative HPTLC determination and characterization of organotin compounds) ( GieJ3en, Fachhochschule GieJ3en-Friedberg,Fachbereich Technisches Gesundheitswesen) J Planar Chromatogr. Modern TLC (1989) 2:276-281. Verff. berichten fiber die dfinnschichtchromatographische Trennung yon organischen Sn-Verbindungen (u. a. Dibutylzinndichlorid, -oxid, -diacetat, -dilaurat; Triphenylzinnacetat, -chlorid, -hydroxid; bis-(Tributyl)zinnoxid; Tetrabutylzinn) an Kieselgel-60Schichten (mit Fluorescenzindikator) unter Verwendung des Fliegmittels Isobutylmethylketon / Tetrahydrofuran / n-Hexan/Eisessig (8 + 1 + 1 + 1). Zur Sichtbarmachung wurden die Platten nach der chromatographischen Trennung mit UV-Licht bestrahlt (Quecksilberniederdrucklampe) und die dadurch gespaltenen Zinnverbindungen mit organischen Komplexbildnern auf der Platte derivatisiert. Als fluorescenzliefernde Komplexbildner wurden Brenzcatechinviolett, Morin oder 3-Hydroxyflavon eingesetzt. Mit Hilfe eines Chromatogramm-Spektralphotometers oder DC-Scanners mit Integrator erfolgte die quantitative Auswertung. Die Empfindlichkeit des Verfahrens wird mit etwa 10 ng Sn pro Fleck bei der Derivatisierung mit Brenzcatechinviolett, ca. 750 pg Sn pro Fleck bei Umsetzung mit Morin und ca. 200-500 pg Sn pro Fleck bei Reaktion mit 3-Hydroxyflavon angegeben. H.-J. Kleinau (Braunschweig) Sorptionsphotometrische Bestimmung verschiedener Quecksilberverbindungen mit N-Benzoyl-N'-propylthioharnstoff- vernetztem Kieselgel. L. N. Simonova, I. M. Bruskina, A. K. Trofimchuk, A. S. Tryashin. (Sorption-photometric determination of different mercury forms using silica gel immobilized with N-benzoyl-N'-propylthiourea) [Russisch mit engl. Zus.] (Moskau, SU, Lomonosov Univ.) Zh. Anal. Khim. (1989) 44:661-665; Ref. Fresenius Z Anal Chem (1990) 266 Zur Bestimmung von verschiedenen Hg-Formen in Wasser wird das sorptions-photometrische Verfahren vorgesehlagen. Es beruht auf der Hg-Sorption auf dem mit N-Benzoyl-N'-propylthioharnstoff vernetzten Kieselgel Silichrom S-80 (Korngr6Be 0,160,25 mm), yon dem Hg mit Dithizon-L6sung desorbiert und photometrisch bestimmt wird. Das Verfahren wird zur Hg- bzw. CH3Hg + -Bestimmung in Abwasser eingesetzt: Nachweisgrenze 0,01 mg Hg/ L. Ein 103-104facher OberschuB von Alkali-, Erdalkali- und Schwermetallen st6rt nieht. Arbeitsweise: 50 ml Probe werden durch Blaubandfilter filtriert, das Filtrat wird mit 50%iger HNO 3 auf pH i - 2 eingestellt, mit 2 ml KBr/KBrO3-Gemisch versetzt und 24 h bei Raumtemperatur stehengelassen. Danach werden 2 ml 1,5%ige N H z O H 9HC1-L6sung zugesetzt, und die L6sung wird durch die mit 0,3 g vorher mit 10 ml 0,5 mol/L HNO3 gewaschenem Sorbens geffillte S/iule (8 mm x 10 cm; DurchfluB 3-5 ml/min) filtriert (aus-
475 ffihrliche Vorbereitung des Sorbens s. Original). Die S/iule wird mit 25 ml/1 m-HC1 gewaschen und Hg 2+ mit Dithizon-L6sung in CHC13 eluiert. Dazu wird das Sorbens in ein 20 ml-Probenglas iiberffihrt, durch Dekantierung vom Wasser abgetrennt und mit Aceton getrocknet. Danach wird es zweimal mit je 5 ml Dithizon-L6sung in CHC13 geschfittelt und Hg in den vereinigten Eluaten in einer 1 cmKfivette spektralphotometrisch bestimmt. Der Hg-Gehalt wird anhand einer Eichkurve ermittelt. F. Jancik Verha|ten von Quecksilber-Komplexen in der Graphitrohr-Atomabsorptionsspektrometrie. I. Grgi6, V. Hudnik, S. Gomig~ek. (Behav-
iour of mercury complexes in a graphite tube furnace for atomic absorption spectrometry) (Ljubljana, Yugoslavia, Boris Kidri~ Institute of Chemistry) Anal chim Acta (1989) 226:203-211 Verff. untersuchten den Einflul3 von Tetramethylendithiocarbamat (TMDTC) und Tetraethylthiuramidsulfid (TETD) auf die thermische Stabilit/it im Graphitrohr (PE HGA 72). Das Verhalten der Quecksilberkomplexe HgTMDTC und HgTETD w/ihrend der Atomisierung wurde bei verschiedenen Temperaturen in inerter und oxidierender Atmosph/ire studiert. Von den entstandenen Verbindungen wurden R6ntgenstrukturuntersuchungen angefertigt. Die Bildung yon Quecksilbersulfid (HgS) vor der Atomisierung wurde bei allen Untersuchungen best/itigt. L. Matter (Duisburg) Identifizierung und quantitative HPTLC-Bestimmung yon Organoquecksflberverbindungen. W. Funk, A. Enders, G. Donnevert.
(Characterization and quantitative HPTLC determination of organomercury compounds) ( Gieflen, Fachhochschule Gieflen-Friedberg, Fachbereich Technisches Gesundheitswesen) J Planar Chromatogr. Modern TLC (1989) 2:282-284 Am Beispiel der Analyse yon Methylquecksilberchlorid, Ethylquecksilberchlorid, Phenylquecksilberchlorid, Dimethylquecksilberchlorid und Diphenylquecksilberchlorid wird ein diinnschichtchromatographisches Verfahren zur Auftrennung organischer Quecksilberverbindungen (aufsteigende Technik, Doppelkammer, durch Vorentwicklung mit Chloroform/Methanol (1 + 1) vorbehandelte, mit Kieselgel 60 ohne Fluorescenzindikator beschichtete HPTLC-Platten; Fliegmittel: n-Hexan / Diisopropylether / Tetrahydrofuran (85 + 10 + 5 v/v/v) beschrieben. Die Detektion der HgVerbindungen erfolgte durch Derivatisierung nach der chromatographischen Trennung und Densitometrie. Dazu tauchte man die Platten in eine verdiinnte L6sung von Michlers Thioketon (L6sungsmittel Chloroform) und trocknete nach dem Abdunsten des L6sungsmittels ca. 1-2 min bei 110 ~ Die quantitative Auswertung der auf grfinlich-gelbem Untergrund auftretenden violetten Zonen erfolgte mit Hilfe eines Chromatogramm-Spektralphotometers oder eines DC-Scanners mit angeschlossenem Integrator. H.-J. Kleinau (Braunschweig) Salze yon Benzolpolycarbonsiiuren als Eluenten in der Anionenchromatographie. Y. Miura, J.S. Fritz. (Benzenepolycarboxylic acid
salts as eluents in anion chromatography) (Ames, IA, USA, Ames
Laboratory-USDOE and Dept. of Chemistry, Iowa State Univ.) J Chromatogr (1989) 482:155-163 Verff. vergleichen die Eigenschaften yon 3- tmd 4wertigen Benzolcarbons/iuren bei der Anionenchromatographie von anorganischen Anionen mit den aUgemein fiblichen Phthalat-Eluenten. Zu den Versuchen wurden handels/ibliche HPLC-Bausteine (Pumpe, Pulsd/impfer, Probenaufgabeventil, variabler Wellenl/ingen-Detektor, Leitf'dhigkeitsdetektor, Schreiber) und selbst geffillte S/iulen (15 cm x 4 mmi. D. bzw. 25 c m x 4 mm Edelstahl, beschickt mit Polystyrol, das mit einer quatern/ire Ammoniumgruppen enthaltenden Latexemulsion behandelt wurde) eingesetzt. Die Untersuchungen zeigten bei Verwendung von 1,3,5-Benzoltricarbons/iure oder 1,2,4,5-Benzoltetracarbons/iure (Pyromellits/iure) gegen/iber Phthalaten bei der Trennung von F - , M2PO2, CI-, NO~, SO~-, Br- und NO~- eine bessere Selektivit/it als herk6mmlichc Systeme. Bei Verwendung eines Benzoltricarbons/iureeluenten konnten auch Ascorbat, Malonat, Tartrat und Oxalat (jeweils 20 mg/kg) getrennt wer-
den. Das Verfahren wurde zur Nitratbestimmung in W/issern (Gehalte zwischen 0,45 und 59 mg/L) angewendet. H.-J. Kleinau (Braunschweig) Fluorimetrisehe Stop-Flow-Bestimmung von Iodid. M. Toledano,
M.C. Gutierrez, A. Gomez-Hens, D. Perez-Bendito. (Fluorimetric stopped-flow determination of iodide) (C6rdoba, Spain, Depart-
ment of Analytical Chemistry, Faculty of Sciences, Univ. of C6rdoba) Analusis (1989) 17:514-518 Verff. berichten fiber eine fluorimetrische "Stop-Flow"-Bestimmung yon Iodid. Sie basiert auf dem katalytischen Effekt von Iod auf das klassische Cer(IV)-Arsen(III)-systemund miBt die Bildungsrate yon fluorescierendem Cer(III). Die Methode ist einfach, billig und schnell. Eine Uberprfifung fand mit der fiblichen kinetischen Methode statt. Vergleicht man beide Methoden, so sind sie bezfiglich ihrer SelektivitS.t und Genauigkeit sehr/ihnlich. Die Kalibrierungskurve der Stop-Flow-Methode weist jedoch einen gr6Beren linearen Bereich als die kinetische auf. Mit beiden Methoden wurden verschiedene Matrices (Tafelsalz, Milch, Pharmazeutische Prfiparate) untersucht. Es wurde eine gute Ubereinstimmung der Ergebnisse erzielt. F/Jr Routineanalytik zur Iodbestimmung ist aufgrund des hohen Probendurchsatzes die Stop-Flow-Methode besser geeignet. L. Matter (Duisburg) Erzeugung yon Chemflumineseenz durch Reaktion von Iod mit Luminol in reversiblen Micellen und ihre analytisehe Anwendbarkeit. T.
Fujiwara, N. Tanimoto, J.-J. Huang, T. Kumamaru. (Generation of chemiluminescence upon reaction of iodine with luminol in rew:rsed micelles and its analytical applicability) (Naka-ku, Hiroshima 730,
Japan, Department of Chemistry, Faculty of Science, Hiros,Mma Univ.) Anal Chem (I 989) 61:28002803 Es wird ein empfindliches Verfahren zur Bestimmung von Iod unter Anwendung der Flieginjektions-Technik beschrieben. Es beruht auf der Anderung des Fluorescenzverhaltens von luminolhaltigen MiceUen bei Gegenwart yon Iod und erm6glicht auch die Bestimmung von lodid und Iodat, sofern diese in Iod iiberfiihrt werden k6nnen. Das freigesetzte Iod wird aus wfiBrigen Systemen durch Extraktion mit Cyclohexan abgetrennt und angereichert. Unter Verwendung von Cyclohexan als Tr/igerflfissigkeit (Durchflug 2 ml/ min) erfolgt die Zudosierung der Reagensl~Ssung (Luminol in w~igriger, Na2COa-gepufferter L6sung im Gemisch mit Mexadecyltrimethylammoniumchlorid, 0,26 mol/L, und Chloroform/Cyclohexan 6+ 5) und der iodhaltigen Probenl6sung. Die Auswertung erfolgte fiber ein Fluorescenzspektralphotometer. Das Verfahren gestattet die Bestimmung von Iod bis in den Bereich von 50 pg/ml MeB16sung. H.-J. Kleinau (Braunschweig) Anwendung der FfieBinjektions-Potentiometrie zur Bestimmung von Chlorid in versehiedenen Matrices. W. Frenzel. (Application of flow
injection potentiometry to the determination of chloride in various matrices) (Berlin, Institut fiir Technischen Umweltschutz, TU Berlin) Fresenius Z Anal Chem (1989) 335:931-937 Frenzel beschreibt Herstellung und Verwendung einer tubulfiren, Chloridionen-sensitiven Silberelektrode ffir die FlieBinjektionsPotentiometrie. Untersucht wurden Empfindlichkeit, Erfassungsgrenze, Ansprechzeit und Probendurchsatz in diesem System. 60 bis 200 Proben konnten pro Stunde im Konzentrationsbereich yon 0,110 rag/1 analysiert werden. Die Pr/izision liegt in diesem Bestimmungsbereich generell fiber 99% (rsd< 1%), die Erfassungsgrenze betr/igt etwa 0,01 rag/1. Die Methode ist anwendbar auf Trink-, Mineral- und Brauchwasser sowie zur Chloriderfassung nach Verbrennung chlorhaltiger organischer Substanzen. Das vorliegende Verfahren ist der offiziellen VDI-Methode gleichwertig. D. v. Wachtendonk (Eschweiler) Verwendung quaterniirer Phosphoniumverbindungen mit niederer Austauschkapazitiit zur Anionenchromatographie. L.M. W~/rth,
R.S. Cooper, J.S. Fritz. (Low-capacity quaternary phosphonium resins for anion chromatography) (Ames, USA, Iowa State Univ., Ames Laboratory and Department of Chemistry) J Chromatogr (1989) 479:401-409
476 Verff. untersuchten unterschiedliche Austauschkapazitfiten und -selektivit/iten yon als Anionenaustauscher geeigneten quatern/iren Ammonium- und Phosphoniumverbindungen. Die Synthesen der Austauscher und die Pr/iparation dermit Trimethylammonium-, Tributylammonium-oder Tributylphosphoniumkationenbeschickten S/iulen wird beschrieben. An den o.a. Sfiulen untersuchte man das Ehitionsverhalten von etwa 20 Anionen (u. a. Nitrit, Nitrat, Sulfat, Chlorid, Chlorat, Azid, Formiat, Lactat, Ethylsulfonat). Die Ergebnisse werden im Vergleich zu dem Elutionsverhalten von Nicotins~iure, 30 mmol/L, und Natriumphthalat, 2,2 mmol/L, tabellarisch dargestellt und diskutiert. Am Beispiel einiger Anionengemische wird die unterschiedliche Selektivit~it der einzelnen Austauscher erlfiutert. H.-J. Kleinau (Braunschweig)
Wasser Multimolekulare Sorptionsisotherme. TeU I: Theoretische Ableitung eines neuen BET-Typs. R.J. Aguerre, C. Suarez, P. E. Viollaz. (New BET type multilayer sorption isotherms. Part I: Theoretical derivation ofthe model) (Buenos Aires, Argentina, Departamento de Indu-
strias, Facultad de Ciencias Exactas y Naturales, Ciudad Universitaria) Lebensm-Wissenund -Technot (1989) 22:188-191 Basierend auf der Hypothese, dab sich die Adsorptionsw/irme mit der Anzahl der adsorbierten Belegungen verfindert, leiten die Autoren zwei BET-verwandte Isotherme ab. Das BET-Modell berechnet die Adsorptionsisotherme ffir eine multimolekulare Belegung eines Adsorbenten bei Wasseraktivit/iten (aw) zwischen 0,05 bis 0,35. Soll die adsorbierte Wassermenge bei h6herem a berechnet werden, werden oft geringere Werte erhalten. Dagegen berechnet die GAB-Isotherme die adsorbierte Wassermenge bis zu aw von 0,9 oft besser. Abgeleitet werden zwei BET-verwandte Isotherme und zus/itzlich wird eine Ableitung der GAB-Gleichung zum Vergleich eingesetzt. Fiir eine der ermittelten Gleichungenist nach der zweiten Belegung die Adsorptionsw~rme E gr6Ber als die Verflfissigungsw/irme L, und die Isotherme liegt fiber der BET-Isotherme. Die andere Gleichung zeigt umgekehrtes Verhalten, wenn L gr6ger als E ist. Beide Gleichungen sind ffir die Beschreibung der Wasseradsorption an Lebensmitteln einsetzbar, sie beschreiben unbegrenzte Adorption beim relativen Dampfdruck von 1 und berficksichtigen Adsorbens/Adsorbat-Wechselwirkungen. Eine Gleichung stimmt mit der GAB-Gleichung in einen groBen Bereich der aw-Werte, die bei Lebensmitteln vorzufinden sind, fiberein. In der Lebensmitteltechnologic k6nnen diese einfachen Zwei-Parameter-Gleichungen genauso wie ein BET-Modell eingesetzt werden. Die Autoren wollen in einer sp/iteren Ver6ffentlichung ihre beiden Gleichungen auf verschiedene Lebensmittel anwenden. S. Wegner-Hambloch (Hofheim) Neuer BET-Typ einer multischichtigen Sorptionsisotherme, Tell II: Wassersorption in Lebensmitteln. R.J. Aguerre, C. Suarez, P.E. Viollaz. (New BET type multilayer sorption isotherms. Part II: modelling water sorption in foods) (Buenos Aires, Argentina, De-
partamento de Industrias, Facultad de Ciencias Exactas y Naturales, Ciudad Universitaria) Lebensm-Wissen und -Technol (1989) 22:192-195 Zwei Gleichungen zur mathematischen Interpretation yon Sorptionsisothermen, die yon der BET-Theorie abgeleitet worden sind, wurden an 74 experimentell ermittelten Lebensmittelsorptionsisothermen fiberprfift. Hierbei handelt es sich um Gewfirze, Gemiise, Fleisch, proteinhaltige Lebensmittel und Milchprodukte. Die nach den beiden Gleichungen berechneten Daten stimmen mit den experimentell gefundenen Werten speziell im Bereich niederer Aktivit/iten gut fiberein. H. Scherz (Garching) Wasseraktivit~it-Konzentration; Modeile fiir L6sungen yon Zuckern, Salzen und S~iuren. C.S. Chen. (Water activity - concentration models for solutions of sugars, salts and acids) (Lake Alfred, Univ.
of Florida, Institute of Food & Agricultural Sciences) J Food Sci (1989) 54:1318-1321 Ein semiempirisches mathematisches Modell zur Berechnung der Anderung der Wasseraktivitfiten aw bei der Zunahme der Konzentration der gel&ten Elektrolyten und Nichtelektrolyten wurde auf der Basis des Raolt'schen Gesetzes entwickelt. Der Vergleich zwischen den berechneten und den gemessenen aw-Werten ergab ffir eine Anzahl von Zuckern, Salzen und S/iuren Abweichungen von 0,001 a,~ in einem Bereich yon 4-14 mol/L. Ffir eine Reihe von diesen Verbindungen sind in der Arbeit die aw-Werte in Abh/ingigkeit von den molaren Konzentrationen bei einer Temperatur yon 25 ~ angegeben. H. Scherz (Garching) Schmelzverbindungen mit Uberhitzung von Eis durch Antigefrier-Glykopeptide. C. A. Knight, A.L. De Vries. (Melting inhibition and superheating of ice by an antifreeze glycopeptide) (Urbana, Univ. of Illinois, Department of Physiology and Biophysics) Science (1989) 245:505-507 Das Schmelzen eines Eiskristalls kann durch die AntigefrierGlykopeptide, welche aus arktischen Fischen gewonnen wurden. verhindert werden. Zum Studium des Schmelzvorganges wurde in einem Einkristall aus Eis, der in einem Thermostaten bei 0 ~ aufbewahrt wurde, mehrere Bohrungen angebracht. In eine davon wurde w/igrige Glycopeptidl6sung, in die anderen reines Wasser geffillt. Durch einen Aluminiumstab,welcher in diese mit Flfissigkeit gefiillte Bohrung eingebracht worden war, wurde Wfirme zugeffihrt. Das Abschmelzen der Umgebung wurde photographisch festgehalten. H. Scherz (Garching)
Proteine, Aminos~iuren u. dgl. Protein- und Gesamtstickstoff-Bestimmung mit Hiffe des FP-228 im Vergleich mit anderen Analysenverfahren. R. Siegfried. (Karlsruhe,
Staatl. Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt) Fresenius Z Anal Chem (1989) 335:489-492 Ein schnelles und umweltfreundliches Verfahren zur Gesamtstickstoff-Bestimmung nach dem Verbrennungsprinzipwird vorgestellt. Im ,Nitrogen-Determinator FP-228" der Firma LECO wird der ProbenpreNing fiber eine Waage in ein Verbrennungsrohr gebracht, wo die Verbrennung in einer reinen SauerstoffatmospMre bei 950 ~ erfolgt. Die Verbrennungsgase durchlaufen Trockenrohre und Adsorptionseinheitenfiir CO2 und Sauerstoff, sowie eine Reduktionseinheit, wo die Stickoxide zu Stickstoff reduziert werden. AnschlieBend wird in einer W/irmeleitffihigkeitsmeBzelle der entstandene Stickstoff quantifiziert. Das Gerfit wird mit einem Software-Paket geliefert, das unbeaufsichtigtes Arbeiten gestattet, dureh Selbstdiagnostik St6rungen und Fehlerquellen anzeigt und fiber Faktoren den Gesamtstickstoff- und den Proteingehalt der Proben berechnet und ausdruckt. Im Vergleich zu zwei nagchemischen Bestimmungsverfahren - Kjel-Foss-Ger/it und HandaufschhiB nach Kjeldahl - zeigen sich bei der Untersuchung yon 14 verschiedenen Futtermitteln gut fibereinstimmende Ergebnisse innerhalb der erlaubten Toleranzen. Die gute Ubereinstimmung zwischen den 3 Verfahren ist damit zu erklfiren, dab nichtproteingebundenerStickstoff auch yon den nagchemischen Verfahren teilweise erfagt wird und damit beim FP-228 keine starken Oberbefunde auftreten. R. Nageldinger (Berlin) Trennung und Bestimmung yon D- und L-Aminos~iuren mit der IonenAustausch-S~iulenchromatographie in Form von Diastereomerdipeptid. I. Trennung und Bestimmung von Alamildipeptiden. J. Csap6, B. Penke, K.Z. Csap6ne. [Ungarisch] l~lelmiszervizsg~lati K6zlem~nyek (1989) 35:140-152 (Zusammenfassung) Verfasser haben eine Methode mit der Ionenaustausch-S/iulenchromatographie zur Bestimmung der D- und L-Aminos/iuren in Form von Diastereomerdipeptiden ausgearbeitet. Naeh der Hydrolyse der eiweil3haltigen Probe wurden die einzelnen Aminos/iuren
477 mit einem automatischen Aminos/iureanalysatorLKB 4101 und mit dem damit verbundenen Fraktionssammler LKB getrennt. Dann nach der Lyophilisationwurden aus den einzelnen Aminos/iurenmit dem aktiven Ester BOC-L-Ala-ON Su Alanildipeptide synthetisiert. Die Alamildipeptide waren voneinander und auch von den Ausgangsaminos/iuren gut trennbar, wobei die Bestimmung der o- und L-Aminos/iuren in dieser Form exakt, aber etwas zn langwierig (33 bisd 83 rain) war. Die Genauigkeit der Methode war zufriedenstellend, der Variationskoeffizientbetrug 4 bis 6%. Die Methode wurde allen Laboratorien empfohlen, die fiber einen Aminos/iureanalysator verffigen und o- und L-Aminos/iuren in verschiedenen Marices bestimmen wollen. Beschreibung des Trennprozesses bei der Diinnschiehtchromatographie yon Aminosiiuren auf Chitinschichten. J.K. R6~ylo, I. Malinowska, A.V. Musheghyan. (Separation process of amino acids on chitin layers in TLC) ( Lublin, Poland, Maria Curie-Sklodowska University) J Planar Chromatogr- Modern TLC (1989) 2:374-377 Die Auftrennung verschiedener Aminosfiuren (Glycin-Alanin, Valin, Phenylalanin, Serin und Threonin) wurde durch Dfinnschichtchromatographie auf Chitinschichten (aufsteigende Methode mit mobilen Phasen aus ein oder zwei Komponenten) durchgeffihrt. Zur Planung der Vorversuche ffir die Optimierung des Trennsystems wurden thermodynamische Berechnungen des Adsorptionsvorganges sowie die Theorie von Snyder-Soczewinski herangezogen. Die chemische Zusammensetzung des Chitins wurde durch IR-Spektroskopie analysiert; nach Identifizierung bestimmter Oberfl/ichengruppen wurde deren Einflul3 auf den Trennprozel3 durch die Wechselwirkung mit den Amin0s/iuren abgesch/itzt. H. Rehbein (Hamburg) Gasehromatographisehe Bestimmung yon D-Aminosiiuren als gemeinsame Komponenten von fermentierten Lebensmitteln. H. Brfickner, M. Hausch. (Gas chromatographic detection of o-amino acids as common constituents of fermented foods) (Stuttgart, FRG, Institute of Food Technology, University of Hohenheim) Chromatographia (1989) 28:487492 Die auf D-Aminos/iuren untersuchten Lebensmittel lassen sich in fermentierte Produkte (Sauermilch, Emmentaler K~se), milchsauer vergorenes Gemfise (Karottensaft, Selleriesaft), alkoholisch vergorene Getr~inke (Wein, Bier) und fermentierte asiatische Lebensmittel (schwarze Bohnen) unterteilen. Die Gesamtgehalte an freien Aminos~iuren der fermentierten Produkte werden mit der Ionenaustauschchromatographie, die der D-Aminosfiuren gaschromatographisch an chiralen Phasen (Quarz-Chirasil-L-Val (25 m x 0,25 mm) oder Quarz XE-60-L-Val-(S)-c~-phenylethylamid (50 m x 0,22 mm) bestimmt. In allen untersuchten Lebensmitteln k6nnen D-Aminos/iuren nachgewiesen werden, wobei D-Alanin, DAsparagins/iure/Asparagin (Asx) und D-Glutamins/iure/Glutamin (Glx) die Hauptkomponenten sind. Eine Ausnahme stellen die schwarzen Bohnen dar. In ihnen kann kein Glx nachgewiesen wetden, jedoch hohe Gehalte anL-Ornithinund L-Lysin. Es wird vermutet, dab die D-Aminos/iuren in den fermentierten Lebensmitteln entweder als mikrobielle Metaboliten auftreten oder das Ergebnis mikrobieller Autolyse darstellen. C. Wilken (Berlin) Aminosiiureanalyse mit 1-Naphthylisoeyanat als HPLC-Derivatisierungsmittel vor der S~iule. A.Neidle, M. Banay-Schwartz, S. Sacks, D.S. Dunlop. (Amino acid analysis using 1-naphthylisocyanate as a precolumn high performance liquid chromatography derivatization reagent) (Orangeburg, New York, Nathan S. Kline Institute for Psychiatric Research) Anal Biochem (1989) 180:291-297 Die Aminos/iureanalyse mittels HPLC ist in Geschwindigkeit und Empfindlichkeit der traditionellen Ionenaustauschertechnik fiberlegen. Die Autoren untersuchen den Aminos/iuregehalt in Proteinhydrolysaten, Blutplasma, Gehirnextrakten und Cerebrospinalflfissigkeit. Zur Probenvorbereitung werden 0,1 ml neutralisierte (wichtig, da Borat schlecht puffert) Probe mit 25 ~1 Boratpuffer pH 6,25 versetzt und 125 111l-Naphthylisocyanat in Aceton zugegeben. Nach 45 s wird 1 ml Cyclohexan zur Entfernung des Reagens-
fiberschusses zugegeben und nach Mischen wieder abgetrennt. Diese Reinigung wird zweimal wiederholt. Die verbleibende w/il3rigeL6sung wird bei - 1 0 ~ gelagert (monatelang stabil). Proteinhaltige L6sungen werden vorher mit Perchlors/iure enteiweil3t. Die HPLC wird mit einer RP-18 S/iule (250 x 4,6 mm) unter paralleler UVund Fluorescenzdetektion durchgeffihrt (UV 225 nm, Fluorescenz EX 228, EM 320 nm). Die Gradiententrennung erfolgt nach 10minfitigem Waschen der Sfiule mit 70%igem Acetonitril und anschlie13endem Aquilibrieren mit einer L6sung von 11 ml Acetonitril und 2,5 ml NaH2PO4-Puffer (pH 5,75), aufgeftillt auf 100 ml mit destilliertem Wasser (L6sungsmittel A). L6sungsmittel B besteht aus 60 ml Acetonitril und 5,0 ml des NaHzPO4-Puffers, aufgeffillt auf 100 ml mit aqua dest. Die Trennung erfolgt mittels linearem Gradienten bei Flul3rate 1,5 ml/min zwischen L6sungsmittelA und B innerhalb 60 rain. Ffir die verschiedenen untersuchten Matrices werden weitere Variationen der L6sungsmittel eingesetzt. Ffir Cystin und Tryptophan mug UV-Detektion eingesetzt werden. Die Verfasser diskutieren ausffihrlich den Einflul3 von Variationen der L6sungsmittel und des S/iulenmaterials auf die Trennung. Da die Probel6sung sehr stabil ist, eignet sich die Methode besonders fiir automatisierte Trennungen. Sic ist empfindlicher als die Derivatisierung mit o-Phthalaldehyd. G. Schleifer (Nfirnberg) Spektralphotometrische Bestimmung von Cystein und Cystin in Peptiden und Proteinen. J. Chrastil. (Spectrophotometric determination of cysteine and cystine in peptides and proteins) (New Orleans, LA,
USA, US Department of Agriculture, Southern Regional Research Center, Agricultural Research Service) Analyst (1989) 114:11331136 Der Autor beschreibt eine empfindliche und einfache Methode zur photometrischen Bestimmung von Cystein und Cystin in Peptiden und Proteinen, die auf der Bildung gefiirbter Komplexe mit Osmiums/iure beruht. Das Reagens ist ffir SH-Gruppen spezifisch und erfal3t Disulfid- und Thiocarbonylgruppennach der Umsetzung mit NaCN zu SH-Gruppen. Cystein und Cystin werden auch in u.nhydrolysierten Proteinen erfal3t. Methionin und andere Aminos~.uren reagieren nicht. Die Erfassungsgrenzen ffir freies Cystein und/oder Cystin in Mischungen liegt bei 10 5mol. DieAnwesenheitvonKohlenhydraten, Nucleins/iuren, Alkoholen, Aldehyden, Aminen, Detergentien oder der fiblichen Salze st6rt die Bestimmung nicht. Von den schwefelhaltigen Verbindungen st6ren diejenigen, die SHGruppen enthalten oder unter den Reaktionsbedingungen bilden k6nnen, wie Mercaptane, Sulfide, Thiosnlfate u./i., w/ihrend Sulfate, Sulfite, Dimethylsulfat, Dimethylsulfoxid, aromatische Sulfons/iuren u.5.. die Reaktion nicht beeinflussen. J. Weder (Garching) Selektive spektrophotometrische Bestimmung von Canavanin. J. Cacho, M. Angeles Garcia, I. Ferrando. (Selective spectrophotometric determination of canavanine) (Zaragoza, Spain, Department of Analytical Chemistry, Sciences Faculty', Univ. of Zaragoza) Analyst (1989) 114:965-968 Canavanin (2-Amino-4-[guanidinhydroxy]-butters/iure) ist die wichtigste freie Aminos/iure in vielen Leguminosensamen. Untersuchungen an Mikroorganismen, Insekten, h6heren Pflanzen und Tieren zeigen Sch/idigungen, die im wesentlichen auf die strukturelle Ahnlichkeit mit Arginin zurfickzuffihren sein diirften. Auf der Suche nach einer schnellen, spezifischen und empfindlichen Methode greifen Verff. auf die Canavanin-Pentacyanoaminoferrat(PCAF)Reaktion zurfick und priifen den Einflul3 yon pH-Wert, Puffer-Zusammensetzung und Reaktionszeit. Nach der daraus abgeleiteten Methode wird 1 ml der Probe in einem 10 ml-MeBkolbenmit 6,,5 ml Phosphatpuffer, pH7, gemischt, 1 ml l%ige K-Persulfat- und 0,5 ml 1%ige w/il3rigePCAF-L6sung zugegeben, mit Wasser aufgeffillt, gemischt und nach 15 min bei 520 nm gemessen. Die Eichkurve verl/iuft zwischen 0,005 und 0,08 mg Canavanin linear. Untersuchungen an Vicia ervilia mit dieser Methode ergeben CanawminGehalte, die eine toxische Geffihrdung bei Verffitterung nicht erwarten lassen. E. Schwerdtfeger (Geisenheim)
478 Aminos~ure-Beurteilung (AAR), eine Methode zur Bewertung einer ausreiehenden Proteinqualit/it yon S~uglingsnahrungsmitteln. G. Sarwar, H. G. Botting, R. W. Peace. (Amino acid rating method for evaluating protein adequacy of infant formulas) (Tunney's Pasture,
Ottawa, Ontario, Canada, Health and Welfare Canada, Bureau of Nutritional Sciences, Food Direetorate) J Assoc Off Anal Chem (1989) 72:622-626 Bestimmt wurde das Aminos/iureprofil und/oder die Proteinverdaulichkeit (durch die Ratten-Balance-Methode) von S/iuglingsfertignahrungsmittelauf Kuhmilch- und Sojabasis von 4 Herstellern in verschiedenen Formen (Pulver, Fertigmischung, Fliissigkonzentraten usw.). Die Aminos/iuremusterwurden mit denen von Muttermilch verglichen, um den Aminos/iure-Wert zu bestimmen (baslerend auf der ersten limitierenden Aminos/iure). Das Produkt aus Aminos/iure-Wert und Gesamtproteingehalt (g/100 kcal) wurde als ,,Aminos/iure-Rating" bezeichnet. Der Aminos/iure-Wert for S/iuglingsfertignahrungauf der Basis von Milch bzw. Soja liegt zwischen 59-90 bzw. zwischen 59-81%; durch Mangel an den schwefelhaltigen Aminos/iuren und/oder Tryptophan. Bezogen auf die signifikant h6heren Proteingehalte (g/100 kcal) von S/iuglingsnahrungauf Sojabasis (2,65-3,68) und von S/iuglingsnahrung auf Milchbasis (2,20-2,95) im Vergleich zu Muttermilch (1,5) liegt der relative Aminos/iure-Wert (Muttermilch = 100) ffir alle Fertignahrung, ausgenommen 2 Flfissigkonzentrate (mit Werten yon 87%) fiber 100%. Die wahre Proteinverdaulichkeit von Fertignahrung auf Milchbasis liegt bei 87-97, auf Sojabasis bei 92-95%. Werden die Werte der ,,Aminos/iure Rating" mit der wahren Proteinverdaulichkeit (bestimmt durch die Ratten-Balance-Methode) korrigiert, liegt sie for alle Flfissigkonzentrate auf Milchbasis unter 100% (zwischen 7798%). S. Belstler (Sigmaringen) Proteinbeschreibung aus dem Produkt von integrierter Peakfl/iehe und Fluflrate nach RP-HPLC-Elution. M.A. Buck, T.A. Olah, C.J. Weitzmann, B. S. Cooperman. (Protein estimation by the product of integrated peak area and flow rate) (Philadelphia, Univ. of Pennsylvania, Dept. of Chemistry) Anal Biochem (1989) 182:295-299 Es wird eine Methode zur Proteinbeschreibung aufgezeigt, die nach der RP-HPLC-Trennung die integrierte Peakflfiche (A) und die Flul3rate des eluierten Proteins bei 214 nm (Fz14) for die Berechnung verwendet. Peptidgruppen absorbieren bei 214 nm und ergeben so den zusammengesetzten Beitrag Fg14. Das Produkt AF2~4 (Volt x Volumen) ist proportional dem Anteil des eluierten Proteins. Sehr genaue Beschreibungen des Proteins k6nnen nur erreicht werden, wenn die Aminos/iuren-Zusammensetzungdes eluierten Proteins bekannt ist und eine Korrektur for den Beitrag der Seitenketten errechnet wird. Der Integrator kann mit quantitativer Aminos/iurenanalyse oder durch Bestimmung des Elutionsgehalts eines bekannten Proteins kalibriert werden. Die Autoren untersuchten E. coli-Ribosomen, ribosomale Untereinheiten, Proteinextrakte, Rinderserumalbumin und einige Amonos/iuren. Der Vergleich der Bradford- mit der AF2~4-Methode bei der Beschreibung yon $3- bis S21-Proteine aus der Trennung eines 30S-Proteins ergibt etwas niedrigere Werte •r letztere. Nach Meinung der Autoren hat die einfache AF2~4-Methode Zukunft, da HPLC-Ger/ite mit Dioden-ArrayDetektoren zur Standardausriistung des Analytikers geh6ren. S. Wegner-Hambloch (Hofheim) Wiederfindungsraten von Proteinen und Peptiden bei ng-Aufgaben an nichtpor/isen Packungen. Y. Yamasaki, T. Kitamura, S. Nakatani, Y. Kato. (Recovery of proteins and peptides with nanogram loads on non-porous packings) ( Tonda 4560, Shinnanyo-shi, Yamaguchi, Japan, Central Research Laboratory, Tosoh Corporation) J Chromatogr (1989) 481:391-396 Die Wiederfindungsraten von in ng-Menge aufgegebenen Proteinen und Peptiden bei der Ionenaustauschchromatographie (IAC) und Umkehrphasenchromatographie (RPC) an nichtpor6sen Mikroteilchen wurden bestimmt. Getestet wurden Fertigs/iulen (35 mmx 4,6 mm Di) mit sph/irischen nichtpor6sen Tr/igermaterialien (2,5 gm D) der Fa. Tosoh (Tokio, Japan): TSKgel DEAE-NPR (linearer 10 rain-Gradient NaC1 (0 bis 0,05 mol/L) in 20 mM Tris/
HC1-Puffer pH 8,0) und TSKgel SP-NPR (linearer 10 min-Gradient Na2SO4, 0,05 tool/L, in Acetatpuffer pH 5,0, 20 retool/L) zur IAC, sowie TSKgel Octadecyl-NPR (linearer 10 min-Gradient 0-80% Acetonitril in 5 und 100 mmol HC104 oder 15-80% Acetonitril in 5 mmol HC104) zur RPC (Durchflul3 immer 1,5 ml/min). Die aus den Peakfl/ichen bestimmten Wiederfindungsratenlagen bei 400 ngAufgaben zwischen 89 und 106% (IAC an DEAE-NPR: Ovalbumin 103%, Sojabohnen-Trypsininhibitor 98%, Immunglobulin G 1 89%; IAC an SP-NPR: Lysozym 94%; RPC an Octadecyl-NPR: Ribonuclease A 95%, Insulin 94%, Cytochrom c 102%, Myoglobin 99%, Somatostatin 99%, Bradykinin 101%, Angiotensin I 106%). Aus der Linearit/it der Abh/ingigkeit der Peakfl/ichen von den Aufgabenmengen folgt, dab/ihnlich hohe Wiederfindungsraten bei der IAC bei Aufgaben bis hinunter zu 25 ng und bei der RPC bis zu 12,5 ng zu erwarten sind. Die Aktivit/itsausbeute bei der IAC eines Hexokinasepr/iparates (500 ng Aufgabe) an TSKgel DEAE-NPR betrug 80%. Sechs Testproteine (Aufgabe je 50 ng) wurden bei der RPC (15-80% Acetonitril) in 6 min vollst/indig und mit hoher Auf16sung getrennt. Die Auftrennung eines tryptischen Cytochrom cHydrolysats dutch RPC (0-80% Acetonitril in HC104, 100 mmol/ L) in 7 min zeigte, dab das Trfigermaterial auch zum schnellen Peptidmapping geeignet ist. J. Weder (Garching) Quantifizierung von Proteinen im Subnanogramm- und NanogrammBereich: Methodenvergleich yon Anfiirbungen mit Goldfarbe, Eisenfarbe und chinesischer Tinte. K.W. Li, W. P. M. Geraerts, R. v. Elk, J. Joosse. (Quantification of proteins in the subnanogram and nanogram range: comparison of the AuroDye, FerriDye, and India ink staining methods) (MC Amsterdam, The Netherlands, Department of Biology, Vrije Universiteit) Anal Biochem (1989) 182:4447
In der Studie wurde die Anwendbarkeit von drei empfindlichen Anf/irbungsmethodenzur quantitativen Bestimmung von an Nitrocellulosepapier (NCP) gebundenen Proteinen und Peptiden untersucht. Verdfinnungsreihenverschiedener Protein- und Peptidl6sungen wurden dazu auf NCP punktf6rmig aufgetragen, nach dem Trocknen auf 100 ~ erhitzt und mit Goldfarbe (AuroDye), Eisenfarbe (FerriDye) oder chinesischer Tinte angef/irbt. Die Farbintensit/it wurde densitometrisch gemessen. Es wurde gezeigt, dag die Farbintensit/it direkt proportional zum Logarithmus der Konzentration der aufgetragenen Verbindungen war. Die Nachweisgrenze kleinerer Peptide (Mr 5 000) lag h6her als die von gr6Beren Peptiden und Proteinen, die Empfindlichkeitder Methoden war jedoch unabh/ingig vom Molekulargewicht der Verbindungen. Oligopeptide mit vier oder weniger Aminos/iuren wurden nicht erfal3t. Mit der AuroDye-F/irbemethode konnten Proteine im unteren Nanogrammbereich quantifiziert werden. Schwankungen innerhalb der Nachweisgrenzen von Proteinen und Peptiden unterschiedlicher Molekulargewichte waren jedoch h6her als bei der FerriDye-F/irbemethode. Die Anwendbarkeit von FerriDye und chinesischer Tinte erstreckte sich fiber einen h6heren und breiteren Nanogrammbereich. Jedoch traten beim Anf/irben der Verbindungen mit chinesischer Tinte von Protein zu Protein Schwankungen in der Empfindlichkeit der Methode auf. K. Specht (Berlin) Chemische Modifizierung als M6glichkeit zur Beeinflussung der Funktionalit/it yon Nahrungsproteinen. K.D. Schwenke. (PotsdamRehbriicke, Zentralinstitut fi~r Erndhrung) ZFL - Int Z LebensmTechnol u. Verfahrenstech (1989) 40:666-673 Der Autor gibt eine Ubersicht fiber die wichtigsten Wege der chemischen Modifizierungyon Nahrungsproteinen. Weiterhin weist er erweiterte und verbesserte Einsatzm6glichkeiten dieser Proteine als Zusatzstoff und als Lebensmittel auf. Die Eignung eines Proteins fOr bestimmte Lebensmittel ist durch seine funktionelle Eigensehaften, zum Beispiel Quellverhalten, Emulgierffihigkeit, Viscosit/it, Oberflfichenladung, Wasserl6slichkeit, Schaumbildungsverm6gen, Hitzestabilitfit, Gelbildung, Texturierf/ihigkeit und Extrudierbarkeit charakterisierbar. Die chemische Modifizierung kann die Funktionalit/it eines nativen Proteins in eine bestimmte Richtung verschieben. Sie erfolgt an den freien funktionellen Aminos/iureresten der Polypeptidkette (an Amino- und Carboxylgruppen, an der SH-
479 Gruppe des Cysteins oder der OH-Gruppe des Tyrosins). Die Reaktivitfit yon Proteinen bzw. der freien Gruppen wird vom pK-Wert bestimmt. Die fiir eine chemische Modifizierung eingesetzten Reagentien reagieren mit bestimmten oder mehreren Gruppen. Eine Selektivitfit l~i/3t sich erzielen, wenn die unterschiedlichen chemischen Eigenschaften der protonisierten oder unprotonisierten Ketten ausgenutzt werden. Strukturelle und funktionelle Aspekte der Acetylierung, Succinylierung, Acylierung, Veresterung yon ProteinCaboxylgruppen und Desamidierung yon Glutamin- und Asparagin-Resten werden aufgezeigt. Bei Ffitterungsversuchen mit Rotten zeigte sich, dab nur bei hohem Modifizierungsrag die biologische Wertigkeit und die Nettoprotein-Ausnutzung herabgesetzt ist. Der Zusatz an Funktionalit/it dfirfte nach Meinung des Autors den Verlust an biologischer Wertigkeit wettmachen, bei denen dos modifizierte Protein als Zusatzstoffoder Lebensmittel eingesetzt wird, zum Beispiel Kaffeweiger, Emulsionsstabilisator, Geliermittel oder texturiertes Sojaprotein als Fleischanaloga. S. Wegner-Hambloch (Hofheim) Physikochemische Parameter von Proteinadditiven und ihre Emulgiereigenschaften. J.F. Toro-Vazquez, J.M. Regenstein. (Physicochemical parameters of protein additives and their emulsifying properties) (Ithaca, NY, Cornell Univ., Dept. of Poultry & Avian Sciences and Inst. of Food Science) J Food Sci (~989) 54:11771185+1201 Die Beziehungen zwischen Proteinl6slichkeit, Oberfl/ichenhydrophobizit/it, Gehalt an freien Sulfhydrylgruppen, Disulfid-Bindungen und Emulsionszeit wurden untersucht. Dies bestimmt den Emulsionsaktivitfitsindex (EAI). Die Emulsionsstabilitfit (ES) yon 5 Proteinzus/itzen wurde bei 2 verschiedenen Ionenstgrken (Z) untersucht (Z=0,054, Z=0,46 pH 6,5). Die Variablen des EAI bei Z = 0,054 waren assoziiert mit der DispergierfS, higkeit des Proteins und der Oberfl/ichenhydrophobizit~it; bei Z = 0,46 beeinflugten Prote~nfestigkeitsfaktoren den gr6Bten Tell der EAI-Variabilit/it. Bei gleichem Z zeigten die ES-Modelle fihnlich variable Verhfiltnisse wie die EAI-Modelle. Die Unterschiede zwischen den Modellen bei verschiedenem Z zeigten, dab die Verh/iltnisse zwischen den Variablen durch die Ionenstfirke beeinflugt werden. W. Bockelmann (Kiel) Trennung von Proteinen auf Hydroxylapatit-S~iulen. K. Makino, B.H. Kim. (Separation of proteins on hydroxyapatite columns) (Mat-
sugasaki, Sakyo-ku, Kyoto, Department of Polymer Science and Engineering, Faculty of Textile Science, Kyoto Institute of Technology) J Chromatogr Sci (1989) 27:659-664 Es werden verschiedene Faktoren untersuchL die die Wechselwirkungen yon Proteinen mit Hydroxylapatit (HAp) beeinflussen, um so zu einem besseren VerstSndnis der Adsorptions- und Desorptionsvorggnge auf HAp-Sfiulen zu kommen. Auf HAp-Sfiulen werden Proteine durch ionische Wechselwirkungen getrennt, die aber ffir isolierte Carboxyl- und Aminogruppen (Aminos/iuren) gering sind. Erst durch die geometrische Anordnung ionischer Gruppen auf Proteinen und der HAp-Matrix werden die ionischen Wechselwirkungen in untersehiedlicher Weise beeinfluBt. Weiterhin besteht ein Einflu~ verschiedener Ionen im Eluenten auf die Konfiguration der Proteine sowie auf die Oberflfiche der HAp-Matrix. Die Kombination dieser Faktoren beschreibt das Adsorptions- und Elutionsverhalten yon Proteinen-~ruf HAp-Sfiulen: W. Bockelmann (Kiel) Abh~ingigkeit des sflanophilen Effekts yon der chemischen Struktur der Peptide und der Art der organischen mobilen Phase bei der Umkehrphasen-Diinnschichtchromatographie. T. Cserhfiti, G. Osapay, M. Sz6gyi. (Dependence of the silanophyl effect on the chemical strukture of peptides and on the type of organic mobile phase in reversed-phase thinlayer chromatography) (Budapest, Hungary, Cen-
tral Research Institute for Chemistry of Hungarian Academy of Sciences) J Chromatogr Sci (1989) 27:540-544 Das Retentionsverhalten yon Peptiden (11 Di-, 6 Tri-, 3 Tetra-, 1 Penta- und 1 Hexapeptid) bei der Umkehrphasen-Diinnschicht-
chromatographie (Polygram Sil G, Fa. Macherey & Nagel, impr/igniert mit Paraffin61) wurde mit Methanol, Ethanol und n-Pentanol als organischer mobiler Phase (0-90 Vol-% in Wasser) bestimmt. Dabei wurde tiberwiegend (bei 57 der insgesamt 66 Systeme) dos Auftreten des sogen, sitanophilen Effekts beobachtet: Mit zunehmendem organischen Anteil in der mobilen Phase fielen die RMWerte zunfichst ab und nahmen dann nach Durchlaufen eines Minimums wieder zu. Dos Retentionsverhalten dieser Peptide wird durch eine quadratische Gleichung ausreiehend genau beschrieben. Eine Multivarianzanalyse ergab, dab jede Konstante der quadratischen Gleichung vom lipophilen Charakter der Peptide abh/ingt. Die stufenweise Regressionsanalyse der Haupteinfluggr6Ben ergab, dab die Konzentration des organischen Anteils in der mobilen Phase, die der minimalen Retention der Peptide entspricht, mit zunehmenden lipophilen Charakter der Peptide zunimmt und mit zunehmender Kettenl/inge der organischen Phase abnimmt. J. Weder (Garching) Elektrochemische Detektion yon Peptiden. A.M. Warner, St. G. Weber. (Electrochemical detection of peptides) (Pittsburgh,
Pennsylvania, Department of Chemistry, University of Pittsburgh) Anal Chem (1989) 61:2664-2668 Eine allgemeine Methode yon groBer Anwendbarkeit f/Jr die Bestimmung yon Peptiden wird yon den Autoren beschrieben, die die Selektivitfitsvorteile einer elektrochemischen Detektion ausnutzt. Peptide, die 1/inger als Dipeptide sind, reagieren in der klassischen Biuret-Reaktion mit Cu 2*, wobei elektroaktive Cu 2 +-PeptidKomplexe entstehen, die dann zu entsprechenden Cu 3+-Komplexen oxidieren k6nnen. Dieses geschieht an der Anode. An der Kathode 1/iuft die Umkehrreaktion ab. Diese Reaktion erlaubt die empfindliche elektrochemische Detektion (Amperometrie mit dualen Elektroden) yon Peptiden zum Beispiel nach erfolgter HPLC. Das HPLC-EIuat und die CuE+-L6sung werden in einem Teflonrohr vereinigt und dann zum Detektor mit den dualen Elektroden geffihrt. Ferner gestattet diese Methode dos Fehlen einer elektroaktiven Gruppe oder eines primiiren Amins. Die Selektivit/itfiir ein Modell-Peptid sol1103-104mal fiber der einer nicht elektroaktiven Aminosfiure liegen. Th. Gude (Berlin) Hochempfindlichkeits-Peptid-Kartierung durch Capillarzonenelektrophorese und Mikrosw unter Einsatz immobiHsierten Trypsins zur Proteinhydrolyse. K. A. Cobb, M. Novotny. (High-sensitivity peptide mapping by capillary zone electrophoresis and microcolumn liquid chromatography, using immobilized trypsin for protein digestion) (Bloomington, Indiana, Dept. of Chemistry, Indiana Univ.) Anal Chem (1989) 61:2226-2231 Die Autoren beschreiben Methoden zur Gewinnung wm Peptidmustern (,,Fingerprints") im MikromaBstab, d.h. mit Pico- bis Femtomol-Mengen an Protein. Der Einsatz yon immobilisiertem Trypsin in einer kleinen Reaktionssfiule (TPCK-Trypsin an Agarosegel gebunden; 30 c m x t m m D~; 0,05 m-AmmoniumbicarbonatPuffer pH 8,2; Probe: 300-50 ng Protein in 0,2-1,0 gl) erlaubt die reproduzierbare Partialhydrolyse yon 50 ng Protein; dies bedeutet elne Verkleinerung der iiblichen Reaktionsans/itze um ca. drei Zehnerpotenzen. Die Auftrennung der tryptischen Partialhydrolysate erfolgt durch Mikros/iulen-HPLC (MC-HPLC) oder Capillarzonenelektrophorese (CZE). Die beschriebene MC-HPLC (C18-Phase 5 gm Capcell Pak, Shiseido, Tokio/Japan; Quarzcapillarsfiule 100 cmx 250 ~tm D~; Acetonitril-Stufengradient (15-52% Acetonitril) in 0,1%iger w/igriger Trifluoressigs/iure, 3,0 lal/min; Probe: 300-100 ng Partialhydro[ysat; Detektion bei 215 nm) erlaubt die Auftrennung yon 100 ng (4 pmol) tryptischen fl-Caseinhydrolysats, die CZE (Quarzcapillarsiiule 50 gm D i, 85 cm Trennl/inge; 0,04 mTris -(Hydroxymethyl)-aminomethan/0,04 m-N-[tris(Hydroxymethyl)methyl]-glycin-PufferpH 8,1; 22000 V, kathodisch; Probe: 26 ng, Partialhydrolysat; Detektion bei 215 nm) die Auftrennung yon 2 ng (80 fmol) des gleichen Hydrolysats. Die Peptidmuster phosphorylierter und dephosphorylierter Formen des fl-Caseins unterscheiden sich voneinander bei beiden Methoden und erlauben somit die Erkennung einer einzelnen Aminosfiuremodifizierungin einem Pro-
480 tein. Die relativen Standardabweichungen der Retentions- bzw. Wanderungszeiten liegen unter 3% bei der MC-HPLC und unter 1% bei der CZE. J. Weder (Garching)
freier Chlorogens/iure ist Wechselwirkung bei pH 9 stfirker als bei allen anderen pH-Werten. AuBerdem nimmt die Bindungsst/irke mit steigendem molaren Verh/iltnis yon Ligand zu Protein unabh/ingig vom pH-Wert zu.
Entbitterungsmeehanismus bitterer Peptide enzymatischer Milehcaseinhydrolysate dutch Aminopeptidase T. E. Minagawa, S. Kaminogawa, F. Tsukasaki, K. Yamauchi. (Debittering mechanism in bitter peptides of enzymatic hydrolysates from milk casein by aminopeptidase T) (Bunkyo-ku, Tokyo, Japan, Dept. of Agricultural Chemistry, The Univ. of Tokyo) J Food Sci (1989) 54:1225-1229 Die in mit Subtilisin, Papain oder Trypsin hergestellten Caseinhydrolysaten enthaltene Bitterpeptidfraktion wird mit Aminopeptidase Taus Thermus aquaticus YT-I behandelt. Der Bittergeschmack der Bitterpeptidfraktion wird dabei gemindert, in einigen F/illen verschwindet er vollkommen, wfihrend gleichzeitig der Gehalt an freien Aminosfiurenzunimmt. Der Gehalt an freien Aminos/iuren, die aus den Bitterpeptidfraktionen durch 20stfindige Behandlung mit Aminopeptidase freigesetzt werden, betrfigt bei den Subtilisinhydrolysaten 11%, bei den Papainhydrolysaten 8,7% und bei den Trypsinhydrolysaten 6,5%. Ein Bitterpeptid (c%-CN f 91-100) wird aus dem tryptischen Caseinhydrolysat durch HPLC isoliert. Es zeigt einen Bitterschwellenwert von 2 ~mol/1. Das daraus durch Behandlung mit Aminopeptidase erhaltene Peptid ~I-CN f 96-100) ist nicht bitter. J. Weder (Garching)
Bei niedrigen pH-Werten beruht die Wechselwirkung auf Wasserstoffbrfickenbindungen, bei hohen pH-Werten auf elektrostatischen Kr/iften. C. Wilken (Berlin)
Veriinderungen der Konformation und Oberfliichenhydrophobizitfit yon Gliadinen. Y. Popineau, F. Pineau. (Changes of conformation and surface hydrophobicity of gliadins) (Nantes Cedex, France,
Laboratoire de Biochimie et de Technologie des Protdines, Institut National de la Recherche Agronomique) Lebensm-Wissen und -Technol (1988) 21:113-117 Die Konformationen der verwendeten, hochgereinigten c~-,fl-, ?- und co-Gliadine wurden bei verschiedenen L6sungsmitteln mit Gelpermeationschromatographie ermittelt und charakterisiert. Ihre Oberfl/ichenhydrophobizitfit wurde unter je gleichen Bedingungen als ihre Bindungsffihigkeit an 2-p-Toluidinyl-naphtalin-6-sulfat (TNS) definiert und bestimmt. Alle Gliadine unterliegenKonformations/inderungenbei steigendem pH von 3 bis 5 und NaC1-Konzentrationen von 0 bis 0,01 moll1. Im sauren pH- und salzfreien Medium liegt eine gestreckte Proteinstruktur vor, die sich bei steigendem Salzgehalt und pH-Wert zu einer kompakteren Form umfaltet, um schliel31ich bei hohem pH-Wert und hohem Salzgehalt in gefaltete Monomeraggregate fiberzugehen. Diese Konformationsfinderungen gehen einher miteiner Verringerung der Oberfl/ichenhydrophobizit/it. Bei o)-Gliadin ist diese besonders auff/illig. Die Anzahl zugfinglicher hydrophober Seitenketten ist in der gestreckten Form aller Gliadine am h6chsten. Faltungen blockieren nur einen geringen Tell der Hydrophobbereiche. Erst die Aggregatbildung blockiert die hydrophoben Seitenketten. Die Unterschiede dieser Konformations/inderungenunter den einzelnen Gliadinen scheinen eine spezifische Rolle im hydrierten Glutenkomplex zu spielen. K. J6rissen (Eschweiler) Wechselwirkungen der Chlorogensiiure mit Sonnenblumenproteinen. M. Saeed, M. Cheryan. (Chlorogenic acid interactions with sunflower proteins) (Urbana, Illinois, Agricultural Bioprocess Laboratory, Dept. of Food Science, Univ. of Illinois) J Agric Food Chem (1989) 37:1270-1274 Der vorliegende Artikel befal3t sich mit Studien fiber die Bindung von Chlorogensfiurc an Sonnenblumenproteinsolatbei unterschiedlichen pH-Werten, Protein- und Chlorogensfiurekonzentrationen sowie unterschiedlichen molaren Verhfiltnissen von Ligand zu Protein. Die Wechselwirkungen zwischen Chlorogens/iure und Sonnenblumenproteininsolatwerden mit Hilfe der kontinuierlichen Diafiltration untersucht. Der pH-Wert hat einen signifikanten Einflug auf Art und Umfang der Bindung zwischen Protein und Ligand. Diese Bindung ist unabhfingigvom molaren Verhfiltnis Ligand zu Protein bei pH 5 am geringsten. Bei pH 3 und 7 ist eine starke Bindung, bei pH 9 eine schwache zu verzeichnen. Oberhalb einer gewissen Konzentration
Reinigung und Eigenschaften von allergenen Proteinen aus Buchweizensamen. M. Yano, R. Nakamura, S. Hayakawa, S. Torii. (Purification and properties of allergenic proteins in buckwheat seeds)
(Chikusa-ku, Nagoya 464, Japan, Nagoya Univ., Department of Food Science and Technology, School of Agriculture) Agric Biol Chem (1989) 53:2387-2392 Buchweizen wird in betr/ichtlichem Umfang als Nahrungs- und Futtermittel genutzt. Obwohl eine Buchweizen-Allergie nicht allzu h/iufig auftritt, so werden doch die betroffenen Patienten bereits nach Aufnahme geringer Dosen des Allergens durch Resorption oder Inhalation sehr stark beeintrfichtigt. Zur n/iheren Charakterisierung der allergenen Proteine befa/3ten sich Verff. zunfichst mit der Isolation. Hierzu wurde entfettetes Buchweizenmehl 24 h bei 4 ~ mit Wasser extrahiert und der Extrakt mit dem gleichen Volumen Ethanol gef/illt. Das so erhaltene Gesamtprotein wurde zunfichst durch Ionenaustausch-Chromatographie fraktioniert und zwei stark allergene Fraktionen Ionenaustausch- und InvertphasenHPLC welter aufgetrennt, wodurch drei aktive Fraktionen (BA-1, BA-2 und BA-3) erhalten wurden. Diese drei Fraktionen erwiesen sich elektrophoretisch als homogen. Im Hinblick auf die Aminosfiuren-Zusammensetzungsind BA-1 und BA-2 sehr fihnlich. Die Mol.Gewichte der isolierten allergenen Proteine liegen zwischen 8 000 und 9 000; ihre Immunreaktivit/itgeht bei 60miniitigem Erhitzen auf 100 ~ nicht verloren. BA-I zeigt Aktivit/it als Trypsininhibitor. E. Schwerdtfeger (Geisenheim) Wirkung der Extraktionsbedingungen auf die Extrahierbarkeit des Proteins der Goabohne (Psophocarpus tetragonoiobus). A.B. Bello, B, O. Okezie. (Effect of extraction conditions on the extractability of winged bean (Psophocarpus tetragonolobus) (Normal, Alabama A&M Univ., Dept. of Food Science & Animal Industries) J Food Sci (1989) 54:1656-1657 Die Extrahierbarkeit des Proteins aus entfettetem Mehl der Goabohnen-Samen wurde unter verschiedenen Bedingungen untersucht: pH-Wert Temperatur, Zeit, Verh/iltnis Mehl/L6sungsmittel, Salzzusatz. Die Extrahierbarkeit war bei pH 12 am gr6Bten, relativ unabh/ingigvonder Temperatur. Die Ausbeute an Protein nahm bis zu einer Extraktionszeit von 90 rain zu, auch die Vergr613erung der L6sungsmittelmenge(20 ml/g Mehl) wirkte sich positiv auf die Ausbeute aus. NaC1 und CaC12 senkten die Extrahierbarkeit. Empfohlen wurde eine Extraktion bei pH 10, 30 ~ und 90 rain. H. Spiegel (Bielefeld) Trennung von Proteinen aus Getreide- und Gemiisesamen durch Gelelektrophorese. A. Kem~ny, J. Varga, M. K~trpfiti, R. Lfisztity, E. Gy6rei-Vadon, P. Korfinyi. (Separation of cereal and vegetable seed proteins by gel electrophoresis) (Budapest, Hungary, Department of
Biochemistry and Food Technology, Technical Univ. of Budapest) J Planar Chromatogr- Modem TLC (i 989) 2:368-373 Proteine aus Samen yon Weizen, Reis, Rotem Pfeffer, Tomate und Wassermelone wurden mit verschiedenen Flachgelelektrophorese-Systemen untersucht. Ergebnisse: 1. Die Gliadine des Weizens liegen sich am besten durch Lactat-PAGE bei pH 3,1 auftrennen.2. Die durch SDS-PAGE erhaltenen Muster yon Weizen-Guteninen eigneten sich zur Vorhersage der Backqualit/it. - 3. Mit der SDSPAGE war es m6glich, verschiedene Reissorten zu identifizieren. 4. Zur Auftrennung der Proteine von Wassermelonen eignete sich die SDS-PAGE mit einem Acrylamidgradienten von 8 bis 23% am besten. - 5. Die isoelektrishe Focussierung wurde angewandt, um die Proteine der Samen yon Tomaten und Rotem Pfeffer zu analy-
481 sieren.- 6. Einsatz der alkalischen PAGE (pH 8,3) erm6glichten die Differenzierung zwischen mehreren Sorten des Roten Pfeffers. H. Rehbein (Hamburg) Autoacylierung yon Sojaproteinen. T. Nishimura, S. Utsumi, M. Kito. (Autoacylation of soy proteins) (Uji, Kyoto, Japan, The Research Institute for Food Science, Kyoto Univ.) J Agric Food Chem (1989) 37:1266-1270 In der Natur gibt es eine Anzahl von Proteinen, an denen Fetts/iuren kovalent gebunden vorliegen. Diese Acylierung wird durch die Acyltransferase katalysiert. Im vorliegenden Artikel wird die Autoaeylierung der Sojaproteine mit Palmitoyl-Coenzym A (CoA) untersucht. Die Autoacylierungsaktivit/it wird in nativem, denaturiertem, reduziertem und denaturiertem und reduziertem Sojaprotein getestet. Die Denaturierung des Sojaproteins erfolgt mit 6 mHarnstoff, die Reduktion mit 0,2 tool 2-Mercaptoethanol. Das reduzierte und das sowohl reduzierte und denaturierte Glycinin werden gut, das native und das denaturierte nicht autoacyliert. Die Autoacylierung ist von Zeit, Temperatur, pH-Wert und Konzentration von Palmitoyl-CoA und Glycinin, jedoch nicht yon der Menge der Fetts/iuren abh/ingig. Es wird angenommen, dab die vorherige Spaltung der Disulfidbriicken fiir die Acylierung notwendig ist./%Conglycinin wird nicht autoacyliert. Der Zusatz yon Harnstoff oder Detergentien hemmt die Autoacylierung zu 70-80%. In Gegenwart yon 25 m-2-Mereaptoethanol wird sie zu 60%, bei 200 m-2-Mercaptoethanol zu mehr als 90% gehemmt. N-Ethylmaleinimid blockiert die SH-Gruppen vollst/indig ftir die Acylierung. C. Wilken (Berlin) Untersuchung der bei der Gelierung von Plasmaproteinen bei alkalischem pH-Wert beteiligten molekularen Kriifte. D. O'Riordan, D. M. Mulvihill, P. A. Morrissey, J. E. Kinsella. (Study of the molecular forces involved in the gelation of plasma proteins at alkaline pH) (Cork, Ireland, Univ. College, Dept. of Food Chemistry) J Food Sci (1989) 54:1202-1205 Plasmaproteine aus Schweineblut wurden bei pH 9,0 gel6st und durch Erhitzen auf 90 ~ geliert. Die Einfliisse verschiedener Zus/itze in den Erhitzungsans/itzen (Propylenglykol, Ethanol, Harnstoff, Guanidinhydrochlorid, Mereaptoethanol und p-Hydroxymercuribenzoat) auf die rheologischen Eigenschaften der Gele wurden getestet. Wfihrend die Alkohole die Gelstfirke erh6hten, fiihrten die anderen Zus/itze zu ihrer Verringerung. Die Versuche liel3en den SchluB zu, dab sowohl hydrophobe Wechselwirkungen als auch Wasserstoffbnlicken- und Disulfidbindungen bei der Gelierung yon Plasmaproteinen beteiligt waren. H. Rehbein (Hamburg) Neue Ergebnisse zur Glutenin-Struktur aufgrund von Trennungen mittels tr/igerfreier pr/iparativer isoelektrischer Foeussierung. P. K. W. Ng, E. Slominski, W.J. Johnson, W. Bushuk. (A new perspcctive on glutenin structure based on fractionation by free-flow preparative isoeleetric focusing) (Winnipeg, Manitoba, Canada, Food Science Dept., Univ. of Manitoba) Cereal Chem (1989) 66:536537 Die Ergebnisse zeigen die Anwendbarkeit tr/igerfreier pr/iparativer isoelektrischer Focussierung (mit ,,Rotofor", Biorad Laboratories) auf die Trennung yon Weizenspeicherproteinen. Am Beispiel yon Glutenin wird gezeigt, dab verschiedene Untereinheiten aufgrund ihres unterschiedlichen isoelektrischen Punktes getrennt werden k6nnen. Nach den vorliegenden Ergebnissen sind GluteninMolekiile heterogen bezfiglich des Molekulargewichts sowie der Zahl und des Typs der Untereinheiten. W. Bockelmann (Kiel) Die oberfl~ichenaktiven Eigenschaften von Myosin und seinen proteolytischen Fragmenten. E. O'Neill, D.M. Mulvihill, P.A. Morrissey. (The surface active properties of myosin and its proteolytie fragments) (Cork, Republic of lreland, Department of Food Chemistry, University College) Meat Science (1989) 26:131-140 Bei der Herstellung von Brfihwurst stellen die oberfl/ichenaktiyen Eigenschaften der Proteine einen wiehtigen Stabilit/itsfaktor ffir das System dar. Myosin und seine durch Chymotrypsinspaltung er-
haltenen Fragrnente ,leichtes Meromyosin" (LMM), ,,schweres Meromyosin" (HMM), Subfragmentl (S-l) und ,,Myosinfaden" werden im Konzentrationsbereich yon 10- ~% bis 10- 2% (w/v) auf ihre oberfl/iehenaktiven Eigenschaften untersucht. Die Bestimmung erfolgt nach dem Tropfenvolumenprinzip in einer Apparatur nach Tornberg. Im Vergleich mit Myosin hat S-1 eine h6here Oberflfichenspannung, w/ihrend bei den ,,Schwanzfragmenten" LMM und Myosinfaden geringere Oberfl/ichenspannung gemessen wurde. Das globul/ire Kopffragment yon Myosin ist also fiir die oberfl/iehenaktiven Eigenschaften wichtiger als das filament~ir aufgebaute Schwanzfragment. R. Nageldinger (Berlin) Desaminierung und funktionelle Eigenschaften yon LebensmiltteleiweiBen nach Behandiung mit immobilisiertem Chymotrypsin bei alkalisehem pH-Wert. A. Kato, Y. Lee, K. Kobayashi. (Deamidation and functional properties of food proteins by the treatment wilLhimmobilized chymotrypsin at alkaline pH) (u Japan, Dept. of Agricultural Chemistry, Yamaguchi Univ.) J Food Sci (11989) 54:1345-1347+ 1372 Zur Verbesserung ihrer funktionellen Eigenschaften wurden Ovalbumin, 7 S-Globulin, 11 S-Globulin und Gluten mit immobilisiertem Chymotrypsin bei pH 10 und 20 ~ behandelt. Bei diesem pH-Wert lag das Optimum der Desaminierung, wghrend Proteolyse kaum auftrat. Das AusmaB der Desaminierung betrug 5-10%. In der SDS-PAGE ~inderten sich durch die Chymotrypsinbehandlung die Muster von Ovalbumin und Lysozym nicht, w~ihrend bei den Sojaproteinen und Gluten hochmolekulare Proteinbanden verschwanden und kleinere neue Proteine auftraten. Die Behandlung mit Chymotrypsin fiihrte bei allen Proteinen zur besseren Emulgationst~g higkeit und Schaumbildung; aul3erdem wurde die L6slichkeit des Glutens betr/ichtlich erh6ht. H. Rehbein (Hamburg) Rheologische Eigenschaften hitzeinduzierter Ovalbumingele, hergestellt durch Zwei-Schritt- und Ein-Schritt-Erhitzungsverfahren. N. Kitabatake, Y. Tani, E. Doi. (Rheological properties of heat-induced ovalbumin gels prepared by two-step heating methods) (Uji,
Kyoto, Japan, Research Institute for Food Science, Kyoto Univ.) J Food Sci (1989) 54:1632-1638 Ovalbumin-L6sung (70 mg/ml) wander sich dutch Einfach-Erhitzung (80 ~ bei geringer Ionenst/irke (<50retool NaC1) in transparente, weiche oder opake Gele, bei hoher Ionenst/irke (100400 mmol NaC1) in triibe Gele. Das Zwei-Sehritt-Verfahren, zunfichst Erhitzung in NaCl-freier L6sung, dann Erhitzung bei hoher Ionenst/irke (400 retool) liefert transparente Gele. Die Texturparameter dieser Gele, H/irte und Adhfision, Viscoelastizit/it, Bruchwiderstand und Wasserbindungsverm6gen werden gemessen. Opake Gele und transparente Gele aus dem Zwei-Schritt-Verfahren sind hfirter, elastischer und besitzen ein h6heres Wasserbindungsverm6gen als triibe Gele, weisen aber einen geringeren Bruchwiderstand auf. Die Adh/ision bleibt bei Gelen aus dem Ein-Schritt-Verfahren konstant, nimmt bei Gelen aus dem Zwei-Schritt-Verfahren mit steigender Ionenstfirke ab. Es wird ein Modell ffir die Bildung der unterschiedlichen Gele in Abh~ingigkeit vom Salzgehalt und Erhitzungsverfahren vorgesteUt. H. Spiegel (BieILefeld) EinfluB thermischer Denaturierung/Aggregation auf die rheologischen Eigenschaften hitzeinduzierter Netzwerke yon Ovalbumin und Vicilin. S.D. Arntfield, E.D. Murray, M. A. H. Ismond, A. M. Bernatsky. (Role of the thermal denaturation-aggregation relationship in determining the rheological properties of heat induced networks for ovalbumin and vicilin) (Winnipeg Manitoba, Canada, Food Science Dept., Univ. of Manitoba) J Food Sci (1989) 54:1624-1631 Es wird fiber den Einflul3 yon pH-Wert, Salzen und Nat riumdodecylsulfat (SDS) auf Denaturierungstemperatur Td, Aggregationstemperatur TA, Denaturierungsenthalpie AH, Speicherenergie G' bei Ovalbumin und Vicilin und ihre Bedeutung fiir die rheologischen Eigenschaften ihrer Netzwerke berichtet. Die Konformations/inderungen werden gemessen mittels ANS-Fluorescenzanalyse und Differentialscanning-Analyse. Der hitzeinduzierten Netzwerkbildung geht immer eine Denaturierung voraus. Der EinfluB der Tempera-
482 turdifferenz Ta/TA auf die Elastizit/it des Netzwerkes ist nicht eindeutig. Beim Ovalbumin ist AH im Sauren erniedrigt. Gute Netzwerke werden bei mittlerem pH-Wert gebildet. Beim Vicilin ist AH sowohl im stark Sauren als auch im stark Alkalischen erniedrigt. Salzzusatz erh6ht Ta, hat aber keinen Einflul3 auf irA, SDS erniedrigt AH und Ta. H. Spiegel (Bielefeld) Physikochemische Eigenschaften yon Ovalbumin und Lysozym, behandelt mit Olsiiure. A. J. King, H. R. Ball, jr., G. L. Catignani, H. E. Swaisgood. (Physicochemical properties of ovalbumin and lysozyme treated with oleic acid) (Davis, Univ. of California, Dept. of Avian Sciences) Food Sci (1989) 54:1639-1641 0,1 g Ovalbumin oder Lysozym werden mit Ols/iure (20 Mol/ Mol Protein) in 10 ml Tris-HCl-Puffer pH 9 behandelt. Die Polyacrylamid-Gelelektrophoresezeigt, dab das behandelte Lysozym eine umgekehrte, negative Ladung aufweist, dab beim modifizierten Ovalbumin eine Fraktion mit negativer Ladung auftritt. Die kritische MiceUkonzentration liegt bei 50 I~mol. Die herabgesetzte Muramidase-Aktivit/it des modifizierten Lysozyms und die Differenzspektra des Ovalbumins deuten darauf hin, dai3 die 01s/lure hydrophob an die Oberfl~iche des Proteins gebunden ist. H. Spiegel (Bielefeld) Beurteilung der Gelierf~ihigkeit und Lfslichkeit yon Rinderplasmaproteinisolaten. J. King, S. de Pablo, F. Montes de Oca. (Evaluation of gelation and solubility of bovine plasma protein isolates) (San-
tiago, Chile, Instituto de Nutrici6n y Tecnologia de los Alimentos, Universidadde Chile) J Food Sci (1989) 54:1381-1382 Es wird die Gelierfiihigkeit und L6slichkeit einiger aus FRissigplasma hergestellter Rinderplasmaproteinisolate mit anderen k/iuflich zu elwerbenden Plasmen verglichen. Die Isolate werden wie folgt hergesteUt: Das aus Rinderblut gewonnene Flfissigplasmawird zunfichst mit Natriumhexametaphosphat versetzt. Anschliel3end wird der pH-Wert yon 3 mit 6 n-Salzsfiure, Phosphorsfiure (1/1) oder 2 n-Schwefels/iure eingestellt. Die prficipitierenden Proteine werden abzentrifugiert, in wenig Wasser aufgenommen und ein Tell mit 0,125 n-Natronlauge, der andere Tell mit 0,5% Natriumcarbonat versetzt. Die erhaltenen Isolate werden lyophilisiert. AnschlieBend werden Proteingehalt, Feuchtigkeit, Asche, Natrium-, Calcium-, Eisen- und Chloridgehalt der Isolate bestimmt. Die Proteinwiederfindungen liegen bei 90% gegenfiber den erwerbbaren Plasmen. Alle anderen Werte zeigen keine signifikanten Unterschiede. Die L6sliehkeit der Isolate (1%) in L6sungen unterschiedlicher pHWerte ist in niedrigen pH-Bereichen (4,0-5,5) gering, w/ihrend sie in pH-Bereichen von 5,5-8,0 mit dem kommerziellen Plasma vergleichbar ist. Alle untersuchten Isolate gelieren bei Plasmakonzentrationen yon 6%, bis auf das Phosphorsfiure/NatriumcarbonatIsolat und das kommerzielle Plasma, welche bei Konzentrationen yon 4% Gelierung zeigen. C. Wilken (Berlin) Trennung und Identifizierung yon Sehweine-sarkoplasmatischcn Proteinen dureh HPLC und SDS-PAGE. R.J. McCormick, G.R. Reeck, D.H. Kropf. (Separation and identification of porcine sarcoplasmic proteins by reversed-phase high-performance liquid chromatography and polyacrylamide gel electrophoresis) (Manhattan,
Kansas State Univ., Departments of Animal Sciences and Industry and Biochemistry) J Agric Food Chem (1988) 36:1193-1196 Wasserl6sliche Proteine aus Schweinemuskulatur (M. longissimus, 24 h postmortem, pH 5,5) wurden durch HPLC mittels RPPhasen (RP-P Synchropak, 4,5 • 250 mill; Vydac 218 TP54, Phenomenex) extrahiert und getrennt. Unverdfinnte w~iBrige Muskelextrakte wurden aufdie RP-Sfiule mit dem FlieBmittel A = 100% Wasset incl. 0,1% Trifluoressigs/iure (TFA) bei einer FlieBrate yon 1,8 ml/min gegeben. Das Gradientensystem f/ihrt die Mobilphase zun~ichst in 5 rain auf 65% FlieBmittel A und 35% Fliel3mittel B (=Acetonitril incl. 0,07% TFA), dann in 55 rain linear auf FlieBmittel A 40%/B60%. Die UV-Detektion erfolgt bei 223 nm. Vie> zehn Proteinkomponenten (Phosphorylase B, Phosphoglucoseisomerase, Pyruvatkinase, Phosphoglucomutase, Enolase, Actin, Kreatinkinase, Aldolase, Glycerinaldehyd-3-phosphatdehydroge-
nase, Lactatdehydrogenase, Phosphoglycerinmutase, Triosephosphatisomerase, Myokinase und Myoglobin) wurden bestimmt. Die S/iulenflieBmittel der jeweiligen Peaks wurden gesammelt und anhand von Standards mittels SDS-Polyacrylamid-Elektrophorese identifiziert. Bei optimaler S/iulentrennung konnten 10 Proteine in einer nahezu reinen Fraktion jeweils isoliert werden. Die restlichen Proteine verblieben in drei Peakfraktionen. K. J6rissen (Eschweiler) Emulgatoreigenschaften yon Protein-Polysaecharid-Komplexen und -Verbindungen. A. Kato, T. Sato, K. Kobayashi. (Emulsifying properties of protein-polysaccharide complexes and hybrids) (Yamagu-
chi, Japan, Department of Agricultural Chemistry, Faculty of Agriculture, Yamaguchi University) Agric Biol Chem (1989) 53:21472152 Anionische Polysaccharide verst/irken die Enmlgatorwirkung yon Proteinen. So zeigen folgende Komplexe eine erhghte Emulgatoraktivit/it: Serumalbumin-und Lysozym-Dextransulfat (Gew. Verhfiltnis 1:3), Serumalbumin-, e-Lactalbumin- und LysozymChondroitinsulfat (1 : 5). Hochmolekulares Dextransulfat (500kDa) f6rdert die emulgierenden Eigenschaften des Proteins st/irker als niedermolekulares Dextransulfat (5 kDa). Kochsalzzugabe, saurer und alkalischer pH-Wert sowie Erhitzen vermindern die Emulgatorwirkung. Eine Ovalbumin-Dextran-Verbindung, synthetisiert durch Kupplung von Protein an Bromcyanid-aktiviertes Dextran, weist eine verst/irkte Emulgatorwirkung im Vergleich zu den Einzelsubstanzen auf. Erhitzen und alkalischer pH-Wert verst/irken die Emulgatorwirkung, w/ihrend sie im sauren Bereich abnimmt. H. Spiegel (Bielefeld) Funktionelle Eigenschaften yon Mischungen aus Molken- und Erbsenprotein in einem Modellsystem. R.L. Jackman, R.Y. Yada. (Functional properties of whey-pea protein composite blends in a model system) (Guelph, Ontario, Canada, Univ. of Guelph, Dept. of Food Science) J Food Sci (1989) 54:1287-1292 Protein yon Erbse und saurer Molke wurde in verschiedenen Verhgltnissen kombiniert und mehrere funktionelle Eigenschaften der resultierten Mischungen bei pH 4 bis 8 bestimmt. L6slichkeit, Hitzestabilit/it, Emulsionseigenschaften und Sch~iumungsverm6gen wurden signifikant (0 < 0,05) reduziert mit abnehmendem pH-Wert (besonders bei pH 5) und steigendem Anteil von Erbsenprotein. Die maximale Hitzekoagulation der Mischung stieg in der Gr613e um das Dreifache an und verschob sich yon pH 4-5 zu 5-6, wenn der Anteil an Erbsenprotein anstieg. Es ergab sich eine signifikante (o<0,001) Korrelation zwischen Proteinl6slichkeit und anderen funktionellen Eigenschaften als direkte Folge des Verh/iltnisses zwischen Erbsen- und Molkenprotein, m6glichen Wechselwirkungen zwischen den Proteinen und dem pH-Wert. Die Ergebnisse zeigten, dal3 die funktionellen Eigenschaften von Mischungen aus Molkenund Erbsenprotein denen yon reinem Erbsenprotein iiberlegen sind. E. Hollborn (Billerbeck) Weehselwirkung yon Phosphatiden in monomolekularen Schichten mit aus der L6sung adsorbiertem ~-Lactoglobulin. D.G. Cornell, D.L. Patterson. (Interaction of phospholipids in monolayers with fl-lactoglobulin adsorbed from solution) (Wyndmoor, Pennsylvania,
U. S. Dept. of Agriculture - Agricultural Research Service, North A tlantic Area) J Agric Food Chem (1989) 37:1455-1459 Um Informationen fiber die Wechselwirkungen von Phospholipid-Monolayers mit adsorbiertem fl-Lactoglobulin (/~-Lg) zu erhalten, wurden solehe Monolayers mit Hilfe einer miniaturisierten Langmuir-Film-Waage erzeugt und Gehalt und Konformation von fl-Lg an Luft/Wasser- und Phospholipid/Wasser-Grenzschichten mittels Ultraviolett- und Circular-dichroismus-Spektroskopie untersucht. Bei pH 4,4 wurde eine betrfichtliche Adsorption von fl-Lg an einen Film festgestellt, der aus 65% Palmityloleylphosphatidylcholin und 35% Palmitinyloleylphosphatidylglycerinbestand. Bei pH 7,0 adsorbierte daran nur eine geringe Menge/%Lg. Unterhalb einer Ausgangs-Oberfl/ichenspannung der Phosphatidgrenzschieht von 28 mN/m erfolgte naeh Injektion einer fl-Lg-Lfsung in die dar-
483 unterliegende Phase ein Anstieg des Drucks, was auf einen zumindest teilweisen Einbau des fl-Lg in den Monolayer hinweist. Die CD-Spektroskopie zeigte keinen Unterschied in der Konformation yon fl-Lg in L6sung oder im Grenzfdm. Die Ergebnisse weisen auf einen elektrostatischen Mechanismus bin, nach dem bei pH 4,4 das positiv geladene fi-Lg an negativ geladene Lipide des Monolayers bindet und so eine ca. ein Molekiil dicke adsorbierte fl-Lg-Schicht entsteht. Calcium kann ebenfalls gebunden werden, wird aber durch einen OberschuB von fi-Lg wieder verdr/ingt. F. Kick (Aretsried)
Beziehung zwischen der fiir die Elution eines Proteins optimalen Ionenst/irke und dem Anstieg des linearen NaC1-Gradienten, die zur Berechnung eines ad/iquaten Stufengradienten herangezogen werden kann. Ffir die Abtrennung von BSA wurde ein linearer Gradient ((M),35m-NaC1) in Verbindung mit einem Tris-HCI-Puffer pH7 empfohlen, mit dem auch c~-Lain hoher Reinheit gewonnen werden kann. Die Varianten fi-LgA und fl-LgB liel3 sich gut durch einen Natriumacetat-Puffer pH 6,3 trennen. In beiden F/illen bedingte die Verwendung eines Stufengradienten eine Zeitersparnis. B. E. Senft (GieBen)
pH-induzierte Dissoziation von bovinen Caseinmieellen. H. Die L/~slichkeit der Minerale und deren Beziehung zur Caseinfreisetzung. D.G. Dalgleish, A.J.R. Law. (pH-induced dissociation of bovine casein micelles. IL Mineral solubilization and its relation to casein release) (Ayr, UK, Hannah Research Institute) J Dairy Res (1989) 56:727-735 Durch die Untersuchung sollten quantitative Beziehungen zwischen dem Verhalten der Protein- und der Mineralfraktion w/ihrend der S/iuerung yon Rindermilch dargestellt werden. Hierzu wurde die Freisetzung von Calcium, Magnesium und anorganischem Phosphat aus den CaseinmiceUen bei verschiedenen pH-Werten (pH 4,96,7) und Temperaturen (4, 20 und 30 ~ bestimmt. Die Temperatur /ibte keinen entscheidendeu EinfluB aus. Die Konzentration yon Ca und P im Milchserum sties mit fallendem pH-Wert von etwa 12 mmol bis 30 mmol an; der Gehalt der Micellen an Mg sank yon 1,3 mmol bis auf 0,2 mmol ab. Selbst beim niedrigsten pH-Wert (4,9) waren Ca und Ms, im Gegensatz zu P, noch nicht vollst/indig aus den Micellen gel6st. Die ffir die Freisetzung yon Ca und P ermittelten Werte wurden mit Literaturangaben fiber die s/iureinduzierte Caseinfreisetzung verglichen. Es konnten jedoch keine allgemein giiltigen quantitativen Beziehungen festgestellt werden. B. E. Senti (GieBen)
Absch/itzung der Proteinsch/idigung in erhitztem Molkenprotein dutch Furosinbestimmung in Verbindung mit der "Digestion Cell"Technik. T. Desrosiers, L. Savoie, G. Bergeron, G. Parent. (Estimation of lysine damage in heated whey proteins by furosine determinations in conjunction with the digestion cell technique) (Qudbec,
Rasche Trennung yon Rindercasein dureh Massen-Ionenaustauschchromatographie. K. F. Ng-Kwai-Hang, J. P. P61issier. (Rapid separation of bovine caseins by mass ion exchange chromatography)
( Ste Anne de Bellevue, P.Q., Canada, Department of Animal Science, McGill University) J Dairy Res (1989) 56:391-397 Untersucht wurde eine schnelle Isolierung des Haupt-Rindercaseins im Grammbereich. Von Einzel-Kuhmilchen wurde das Gesamtcasein dutch Einstellung des pH-Wertes auf 4,6 ausgef/illt. Das gef/illte Casein wurde in einem Puffer pH 8,0 (4,5 m-Harnstoff, 0,02 m-Imidazol, 0,03 m fl-Mercaptoethanol) suspendiert und an einer QAE Zeta Prep 250 Kartusche gebunden. Stufenweise Elution mit dem Harnstoff/Imidazol/fl-Mercaptoethanolpuffer mit verschiedenen Gehalten an NaC1 (0, 0,10, 0,15, 0,20 und 0,30 molar) ergab ffinf gut aufgel6ste Peaks, welche durch Polyacrylamidgelelektrophorese und durch Proteinfliissigchromatographie als reines 7Casein, x-Casein, fl-Casein, fl-Casein und G-Casein identifiziert wurden. Die Ionenaustausch-Kartusche wurde durch Spfilen mit einem Puffer 0,5 m-NaC1 regeneriert und mit dem Start-Puffer equilibriert - vor Aufnahme der n/ichsten Probe. Die erforderliche Laufzeit ffir eine Probe einschlieBlich Regeneration und Equilibrierung betr/igt 4 h. S. Belstler (Sigmaringen) Der Einflufl chromatographischer Parameter auf die Fraktionierung yon Molkenproteinen dutch Anionenaustausch-FPLC. J.M. Girardet, D. Paquet, G. Linden. (Effects of chromatographic parameters on the fractionation of whey proteins by anion exchange FPLC)
(Nancy, France, University of Nancy 1, Applied Biochemistry Laboratory, Associated with INRA, Faculty of Sciences) Milchwissenschaft (1989) 44:692-696 Der Einflug der Parameter pH-Wert, Flieggeschwindigkeit, Salzart und Ionenst/irke des Elutionspuffers auf die Trennung yon Molkenproteinen durch Anionenaustausch-FPLC wurde bestimmt. Im pH-Bereieh 6-8 konnten gnte Trennergebnisse erzielt werden, wobei die Elutionsreihenfole mit Ig < c~-La< BSA < fl-LG B < flLg A stets gleich blieb. Die Immunglobuline wurden mit keinem verwendeten Puffersystem vollst/indig eluiert. Es zeigte sich eine lineare
Canada, Universitd Laval, Centre de Recherche en Nutrition and Ddpartment de Nutrition Humaine et de Consommation) J Agric Food Chem (1989) 37:1385-1391 Die ,,Digestion Cell"-Technik besteht in einer in-vitro-Verdauung mit Pepsin und Pankreatin unter spezifischen Bedingungen yon pH-Wert und Temperatur mit fortlaufender Dialyse der Verdauungsprodukte. Molkenproteinkonzentrate wurden unter folgenden Bedingungen, Temperatur (75, 100, 121 ~ Zeit (50, 500, 5000 s) und a,~ (0,3, 0,5, 0,7, 0,97) erhitzt und die Lysinsch/idigung untersucht. Bei Erhitzung der Molke auf 121 ~ 000 s werden fiber 50% des Lysingehaltes bei aw-Werten von 0,3, 0,5 und 0,7 zersttrt. Bei einero aw-Wert yon 0,97 ist die Sch/idigung wesentlich geringer. In erhitzten Molkenproteinen kann Lysin in drei verschiedenen Formen vorhanden sein: als reaktives Lysin, welches biologisch verfiigbar ist, als Lactulosyl-Lysin und als zerst6rtes Lysin, welche biologisch nicht verffigbar sind. Aus Lactulosyl-Lysin entsteht nach S/iurehydrolyse Furosin, welches dutch Aminos/iureanalyse bestimmbar ist. Bei fortgeschrittener Maillardreaktion wird kein Furosin gebildet, was zu einer Ubersch/itzung des chemisch verffigbaren Lysins ffihrt. Die Furosinbestimmung in Verdauungsprodukten erlaubt eine Absch/itzung yon inaktiviertem Lysin und 1/iBtsomit eine Bestimmung yon enzymatisch verffigbarem Lysin (verdaubarem Lysin) in jeder Stufe der Maillardreaktion zu. Bei Erhitzung der Molke in trockenet Form (75, 100, 121 ~ s) sind 75, 40 bzw. 45% des Lysins chemisch verfiigbar, w/ihrend enzymatisch nur 62,25 bzw. 20% verffigbar sind. Bei einem aw 0,97 sind 93% Lysin chemisch verfiigbar, gegenfiber 76% einzymatischer Verfiigbarkeit. S. Belstler (Sigmaringen) Gesteigerte Stabilisierung von Proteinschaum durch Herstellung von Disulfidbriicken nach Sch~iumung. K. Okumura, Y. Miyake, H. Taguchi, Y. Shimabayashi. (Enhanced stability of protein foam due to disulfide bond formation just after foaming) (Tsu, Mie 514, Japan,
Laboratory of Biological Chemistry, Faculty of Bioresources, Mie Univ.) Agric Biol Chem (1989) 53:2029-2030 Die Spaltung yon inter- und intramolekularen Disulfidbr/icken in Glutenin ffihrt zu einer Abnahme der Schaumstabilisierung, wohingegen die Reduktion yon Glycinin mit Dithiothreit (DTT) zu einet erh6hten Schaumstabilisierung fiihrte. Durch kontrollierte Bildung yon Disulfidbriicken kann ein stabilerer Schaum hergestellt werden. Am Modell von mit SH-Gruppen modifiziertem a-S1-Casein konnte die Schaumstabilisierung um den Faktor 6 erh6ht werden. Wenn vorher DTT zugegeben worden war, wurde der Effekt nicht beobachtet. Die erhthte Schaumstabilisierung dutch das Oxidationsmittel wird hervorgerufen dutch erhthte Viscosit/it der L6sung. In Emulsionstrtpfchen bilden sich Proteinpolymere durch Bildung intramolekularer Disulfidhrficken. W. Bockelmann (Kiel) Vereinfachte Proteinhydrolyse mit Methansulfons/iure bei erh6hter Temperatur. S.-H. Chiou, K.-T. Wang. (Simplified protein hydrolysis with methanesulphonic acid at elevated temperature for the complete amino acid analysis of proteins) (Taipei, Taiwan, Institute of Biochemical Science, National Taiwan University) J Chromatogr (1988) 448:404-410
484 Als Standardmethode ffir eine Aminos/iureanalyse gilt die Ionenaustauschchromatographie nach Moore und Stein bei vorangegangener salzsaurer Hydrolyse mit 6 n-HC1 bei 110-120 ~ fiir 24 h. Es wird hier eine die Aufarbeitung stark vereinfachende Weiterentwicklung und Alternative der Hydrolysemethode nach Simpson et al. vorgestellt: 0,2-0,5 mg Protein werden in 0,2-0,5 ml Methansulfons/iure [4 molar, mit einem Zusatz von 0,2% 3-(2-Aminoethyl)indol] in einem Spezialhydrolyseglas unter N2-Atmosph/ire gel6st. Nach dem Erhitzen auf 160 ~ f/Jr 45 min wird das Druckhydrolysat auf pH 2 neutralisiert, in Citratpuffer (pH 2,2) aufgenommen und zur Bestimmung in einem Aminos/iureanalysator filtriert. Neben der auBerordentlichen Zeitersparnis (45 min statt 24 h) zeichnet die Methode vor allem aus, dab alle Aminosfiuren, einschlieglich Cystein und Tryptophan (!) ohne vorherige chemische Modifikation des Proteins erfagt werden. K. J6rissen (Eschweiler) Bildung neuer Imidazole bei der nichtenzymatischen Briiunung. J. Veligek, T. Davidek, J. Davidek, P. Trgka, F. Kvasni~ka, K. Velcovfi. (New imidazoles formed in nonenzymatic browning reactions)
(Prague, Czechoslovakia, Institute of Chemical Technology, Dept. of Food Chemistry & Analysis) J Food Sci (1989) 54:1544-1546 1,3-Bis(carboxymethyl)imidazol bzw. die 2-Methyl-, 4-Methylund 2,4-Dimethyl-1,3-bis(carboxymethyl)-imidazole wurden bei der Umsetzung yon Glycin mit Glyoxal und Formaldehyd bzw. Acetaldehyd sowie mit Methylglyoxal und den beiden Aldehyden erhalten. Die Strukturzuordnung der Verbindungen erfolgte mit Hilfe der Spektraldaten und der R6ntgenstrukturanalyse. Danach liegen sie als innere Salze vor. F. Ledl (Stuttgart) Einflufl yon Glucose und Maltose auf den Lowry Protein Assay. F. Toldrfi. (Effect of glucose and maltose on the lowry proteins assay)
(Valencia, Spain, Institute of Agricultural Chemistry and Food Technology) Nahrung (1989) 33:795-796 Der Lowry Assya ist eine der sehr h/iufig angewandten Methoden zur Bestimmung von Proteinkonzentrationen. Eines der Anwendungsgebiete ist z. B. die Bestimmung yon e-Amylase und Glycoamylase, die zur Hydrolyse yon St/irke und Dextrinsirup bzw. fiir die Produktion yon Glucosesirup eingesetzt werden. Diese Sirupe enthalten insbesondere groBe Konzentrationen an Glucose und Maltose. Ziel der Studie ist, den EinfluB yon Glucose und Maltose auf den Lowry Assay zu untersuchen. Dazu werden Zuckerl6sungen von 0 bis 1% w/v Glucose bzw. Maltose nach der Lowry-Methode untersucht. Die erhaltenen Extinktionen bei 660 nm werden mit denen von Standardi6sungen verglichen, die zwischen 10 und 100 gg Rinderserumalbumin (BSA) enthalten. Gr6Bere Zuckerkonzentrationen verf/ilschen die Ergebnisse des Lowry Assays. So kann z. B. eine L6sung yon 1% w/v Glucose eine Konzentration yon 18,8 txg BSA vort/iuschen. Eine M6glichkeit, diese St6rung zu umgehen, w/ire die von Cabib et al. vorgeschlagene Modifikation des Assays, indem die Proteine mit Trichloressigs/iure ausgef/illt und so yon der Zuckerl6sung getrennt werden. K. Specht (Berlin) Bildung yon reduzierenden Substanzen bei nichtenzymatischen Br~iunungsreakfionen. A. Trifir6, St. Belloli, St. Gherardi, O Negri, R. Bazzarini. (Formazione di composti riducenti nelle reazioni d'imbrunimento non enzimatico) (Parma, Stazione sperimentale per l'industria delle conserve alimentari) Ind Ital Conserve (1989) 64:245250 Um St6reinflfisse yon Produkten der nichtenzymatischenBr/iunungsreaktion auf die klassischen Zucker- und Ascorbins/iurebestimmungsmethoden zu studieren, wurden zahlreiche Modellversuche mit unterschiedlichen Zusammensetzungen aus Glucose, Fructose, Ascorbins/iure (AS) und Glutaminsfiure (Glu) bei pH 2, 4, 6 und 9 ausgeffihrt. Die w/iBrigen L6sungen wurden 5 h lang auf dem siedenden Wasserbad erhitzt. Bestimmt wurden anschliel3end pHWert, HMF, Glu, Extinktion bei 420 nm, reduzierende Zucker nach Fehling, Glucose und Fructose mittels HPLC, AS mittels 2,6-Dichlorphenolindophenol (DPI) und HPLC. Unterschiede zwischen den klassischen Zucker- und Ascorbins/iurebestimmungenund denen mittels HPLC werden diskutiert. Die Bestimmung von AS mit
DPI wird vor allem dann gest6rt, wenn gleichzeitig Zucker und Glu vorliegen. Der Wert wird zu hoch, offensichtlich weil reduzierende Verbindungen entstanden sind. Auch der nach Fehling fiir die Zukker ermittelte Wert ist meistens gr613er als der HPLC-Wert, auch dann, wenn nur die Zucker mit Wasser und HC1 bzw. NaOH allein erhitzt wurden. Die Differenzen werden ebenfalls auf die Entstehung reduzierender Produkte zurfickgef/ihrt, die aber m6glicherweise nicht mit den bei der Ascorbins/iurebestimmungst6renden identisch sind. (Die Bildung yon Reduktionen bei nichtenzymatischen Br/iunungsreaktionenist schon lange bekannt, d. Ref.). Die St6rungen waren normalerweise bei gr613eren Konzentrationen an Edukten und stets bei 1/ingerer Erhitzungszeit gr613er. Auch vom pHWert existierten, allerdings kompliziertere, Abh/ingigkeiten. HMF wurde vor allem in den Fructose enthaltenden Ans/itzen gebildet, insbesondere bei niedrigem pH-Wert. Die Braunf/irbung war bei den Ans/itzen mit Glucose und Glu am st/irksten, bier vor allem bei pH 2 und 9. H.G. Maier (Braunschweig) Wechselwirkungen beim Erhitzen von Ascorbins[iure und Natriumascorbat mit Proteinen im Vergleich zur nichtenzymatischen Br~iunung und Maillard-Reaktion in Lebensmitteln. I.I. Ziderman, K.S. Gregorski, St. V. Lopez, M. Friedman. (Thermal interaction of ascorbic acid and sodium ascorbate with proteins in relation to non-enzymatic browning and maillard reactions of foods) (Albany, California, Western Regional Research Center, U. S. Department of Agriculture - Agricultural Research Service) J Agric Food Chem (1989) 37:1480-1486 Trockene Mischungen yon Proteinen (Gluten, Casein, Soja) mit Ascorbinsfiure (4:1) ergaben beim Erhitzen im Differential-Scanning-Calorimeterkeine Abweichungen von den Kurven, die mit den Einzel-Komponenten erhalten wurden. Bei den Mischungen mit Natriumascorbat traten in den Kurven exotherme Signale auf, die auf Reaktionen mit den Proteinen hindeuten. Demnach findet bei der nichtenzymatischen Br/iunung yon Ascorbins/iure-Protein-Mischungen keine Maillard-Reaktion statt. F. Ledl (Stuttgart) Kinetik der Pyrazinbildung in Aminosiiure-Glucose-Systemen. T.-C. Huang, L.J. Bruechert, C.-T. Ho. (Kinetics of pyrazine formation in amino acid-glucose systems) (New Brunswick, N J, Rutgers, The State Univ., Dept. of Food Science) J Food Sci (1989) 54:16111614 Die Aminos~iure (Glycin, Histidin, Arginin und Lysin) und Glucose werden in Wasser gel6st und der pH-Wert auf 10 eingestellt. Die L6sungen werden in verschlossenen Gef/il3enauf 120, 130 oder 140 ~ erhitzt und in zehnminfitigem Abstand Proben genommen. Das dominierende Pyrazin im Glycin-Ansatz ist das 2,3,5-Trimethylderivat, bei Arginin istes die 2-Methylverbindung, aus Histidin iiberwiegt das 2,5-Dimethylderivat und im Lysinansatz werden bevorzugt das 2-Methyl- und das 2,5-Dimethylpyrazin gebildet. Die kinetischen Daten weisen auf eine pseudo-O-te Ordnung hin. Folgende Aktivierungsenergien (Kcal/mo1-1) werden angegeben: Pyrazin 19,5+4,1, 2-Methylpyrazin 24,8+8,7, 2,6-Dimethylpyrazin 20,8_+4,7 und 2-Methyl-6,7-dihydro-5H-cyclopentapyrazin 29,0-+ 3,8. F. Ledl (Stuttgart)
Fette, W a c h s e , L i p o i d e
HochauflOsende Ausschluflchromatographie mono-, di- und trimerer Fetts/iuremischungen. C.N. Christopoulou, E.G. Perkins. (Highperformance size exclusion chromatography of monomer, dimer and trimer mixtures) (Urbana, IL, USA, Univ. Illinois, Dept. Food Sci.) J Amer Oil Chem Soc (1979) 66:1338-1343; Ref. Fresenius Z Anal Chem (1990) 336:364 Ein hochaufl6sendes Ausschlul3chromatographie-Verfahren zur Trennung von monomeren, dimeren und trimeren Fetts/iuren aus thermisch oxidierten oder gebrauchten Fetten und Olen wird beschrieben. Dazu werden zwei nacheinander geschaltete S/iulen mit
485 Styrol/Divinyl-Copolymeren verwendet. Eine Lichrogel PS4-Sfiule wird vor eine Lichrogel PSa-Sfiule geschaltet. Es wird isokratisch mit Toluol eluiert und der Nachweis refraktometrisch durchgeffihrt. Monostearin wird als interner Standard verwendet. Die quantitatiyen Ergebnisse stimmen gut mit solchen fiberein, die gaschromatographisch und gravimetrisch erhalten werden. R.H.S. Chromatographische Studien der Fetts~iuren-Dimere: Gas-fliissigchromatographie, hoehauflSsende Fliissig- und Diiimschichtchromatographic. C.N. Christopoulou, E.G. Perkins. (Chromatographic studies of fatty acid dimers: gas-liquid chromatography, high-performance liquid chromatography and thin-layer chromatography) (Urbana, IL, USA, Univ. Illinois, Dept, Food Sci.) J. Amer. Oil Chem. (1989) 66:1353-1359; Ref. Fresenius Z Anal Chem (1990) 336:364-365
Verfahren zur Trennung verschiedener strukturell verwandter Dimerer aus erhitzten Fetten und Olen werden mit Hilfe yon synthetischen Standards untersucht. Diese synthetischen Gemische, die in Polaritfit und Struktur unterschiedliche Verbindungen enthalten k6nnen, werden dutch Gaschromatographie auf gepackten S/iulen (jeweils 3% OV-I, OV-17 oder OV-25 auf 80-100 Supelcoport) auf Capillars/iulen (SPB-I, HP-5) durch HPLC oder Dfinnschichtchromatographie [Silicagel-Diinnschichtplatten, Trennung in Hexan/ Ethylether/Essigs~ure (8 + 2 + 1), Isoctan/Ethylacetat (9+ 1), Acetonitril/Aceton (1 + 1) oder Hexan/Ethylether (6 +4), Spriihen mit Schwefels/iure/Dichromat] getrennt. Die besten Ergebnisse werden durch HPLC auf einer C 1s-Umkehrphasen-Sfiule mit Aceton/Acetonitril (1 + 1) als mobiler Phase und Refraktionsindex-Detektion erhalten.) R.H.S. Hoehdruckfliissigchromatographie-Trennung von 2-Hydroxyfettsiiuren Enantiomeren auf einer Chiralen gepackten Capillars~iule. T. Takagi, Y. Itabashi, T. Tsuda. (High-performance liquid chromatographic separation of 2-hydroxy fatty acid enantiomers on a chiral Slurry-packed capillary column) (Hakodate, Japan, Hokkaido Univ., Dept of Chemistry, Faculty of Fisheries) J Chromatogr Sci (1989) 27:574-577
Eine komplette Trennung yon racemischen 2-Hydroxyfettsguren zwischen C 5 his C18 wurde als ihre 3,5-Dinitrophenyhirethanmethylester durch HPLC an gepackten Quarzcapillars~iulen (40 cmx 0,32 ram) erreicht. Als chirale Phase wurde N-(S)-2-(4Chlorophenyl)-Isovaleroyl-D-phenylglycin verwendet, welches ionisch an 5 ~xmKieselgel gebunden war. Die Analyse wurde optimiert mit einer ternfiren mobilen Phase, bestehend aus n-Hexan/1,2-Dichlorethan/Ethanol. Die Detektion wurde im UV bei 226 nm vorgenommen. H. Scherz (Garching) Lipidanalyse mittels hochauflSsender Diinnschiehtchromatographie. I. Mikrotechniken. L. Kovfics, J. Pick, J. Pucsok. (Lipid analysis by high performance thin layer chromatography. I. Microtechniques)
(Budapest, Hungary, Research Laboratory of the National Institute for Medicine of Physical Education and Sports) J Planar Chromatogr - Modern TLC (1989) 2:389-391 Zur Trennung der Lipide aus biologischem Material wurde die eindimensionale Diinnschichtchromatographie an Kieselge160 F25~ verwendet. Mit Hilfe drei verschiedener Ehitionsmittel konnten die neutralen und polaren Lipide zum Tell auch in Abhfingigkeit yon der Kettenl~inge der gebundenen Fettsfiuren aufgetrennt werden. Die Auswertung der DC erfolgte densitometrisch nach Besprfihen der Platten mit 10% CuSO4 in 8%iger Phosphorsfiure. Wegen des geringen Material- und Zeitaufwandes erachten die Autoren die Methode als geeignet ffir die klinische Routineanalytik. C. Suwelack (Hagen) Einfliisse der Extrusion auf die Lipidoxidation. S. K. Rao, W. E. Artz. (Effect of extrusion on lipid oxidation) (Urbana, Univ. of Illinois, Dept. of Food Science) J Food Sci (1989) 54:1580-1583 Zur Untersuchung des Einflusses der Extrusionstemperatnr auf die Fettstabilit~itwurde Getreidemehl bzw. -stfirke mit Soja61 extru-
diert, anschlieBend schlagartig mit fliissigem Stickstoff eingefroren, gefriergetrocknet und gemahlen. Die konjugierten Oxidationsprodukte (KOP), die Oxodien-Zahl (OZ), die Peroxid-Zahl (PZ) und die konjugierten Diene wurden w/ihrend der Lagerung regelmfiBig bestimmt. Mit steigender Extrusionstemperatur nahmen auch die KOP, OZ, PZ und konjugierten Diene zu. Eine Extrusionstemperaturerh6hung hatte zudem einen Anstieg der Metallionenkonzentration zur Folge. Bei dem Metall handelte es sich zum Teil um Eisen. Stfirke und Soja61 wurden unter Zusatz yon 50 mg/kg Eisenacetat und 50 mg/kg Butylhydroxyanisol (BHA) extrudiert. Eisenacetat hemmte die Oxidation im Vergleich zur Blindprobe, die weder Eisenacetat noch BHA enthielt, und im Vergleich zur Probe, die nut BHA enthielt. U. Nehring (Braunschweig) Vorschlag einer Methode zur Bestimmung der Autoxidationsprodukte des Cholesterins. M.F. Caboni, P. Capella, G. Lercker,R. Bortolomeazzi. (Proposta di un metodo di valutazione dei prodotti della trasformazione ossidativa del colesterolo) (Universita di Bologna, Istituto di Industrie Agrarie) Rio Ital Sostanze Grasse (1989) 66:103-106
Wegen ihrer cytotoxischen Eigenschaften kommt einigen Derivaten des Cholesterins besondere Bedeutung zu: insbesondere die dem Cholesterin allgemein zugeschriebene Arterien-schgd:igende Wirkung konnte auf Oxydationsprodukte des Cholesterins zuriickgefiihrt werden. Analytisch wurden die Untersuchungen der Autoxydationsprodukte mit Hilfe der HPLC-Trennung des Unverseifbaren durchgefiihrt. Als stationare Phase wurde RP18 mit einer K6rnung yon 10 ~tm und den Kolonnenabmessungen 150 • 4,6 mrn eingesetzt. Als Eluenten dienten die L6sungsmittel A: Isopropanol/ Methanol/Aceton/Wasser (1 + 3 + 4 + 0,4) und B: Isopropanol. Die Trennung erfolgte mit einem linearen Gradienten derart, dab in 15 rain ausgehend yon 100% des Gemisches A ein Verh/iltnis yon 40% A und 60% B erreicht wurde, Die Detektion erfolgte optisch bei 254 nm. Untersuchungen yon Modell6sungen mit Cholesterin, Methylstearat, Methyloleat und deren Kombinationen, die unterschiedlichen Temperaturbelastungen ausgesetzt wurden, zeigten eine besondere Oxidierbarkeit des Cholesterins in Gegenwart yon Methyloleat. - Die beschriebene chromatografische Analysenmethode ist ffir die simultane Bestimmung der Oxidationsprodukte des Cholesterins geeignet. Zur Demonstration der Leistungsf~higkeit werden die Untersuchungsergebnisse an Grana-K/ise mitgeteilt. K. Millies (Hoflaeim)
Kohlenhydrate und Pectinstoffe LTberpriifung der Phenol-Schwefeis~iurereaktion zur Bestimmung yon Hexosen und Pentosen. P. Rao, Th. N. Pattabiraman. (Reevaluation of the phenol-sulfuric acid reaction for the estimation of hexoses and pentoses) (Manipal, India, Department of Biochemistry, Kasturba Medical College) Anal Biochem (1989) 181:18-22 Bei der Umsetzung yon Phenol, Schwefels/iure und ttexosen bzw. Pentosen kommt es in gewissem Umfang zur Sulfonierung des Phenols. Dies ffihrt zu einer Abnahme der Farbintensitfit. Modellversuche mit Furfural und Hydroxymethylfurfural (HMF) sowie Phenol und Phenolsulfons/iure best/itigen diesen Befund. Es wird daher vorgeschlagen, die Zucker zuerst mit Schwefelsfiure in reaktive Substanzen wie Furfural bzw. HMF umzuwandeln und dann in der K/iRe die Reaktion mit Phenol durchzufiihren. F. Ledl (Stuttgart) Verwendung eines neuen Adsorbens in der Trennung und Detektion yon Glucose und Fructose mittels HPTLC. R. Klaus, W. Fischer, H.E. Hauck. (Use of a new adsorbent in the separation and detection of glucose and fructose by HPTLC) (Darmstadt, E. Merck, V Reag SPA) Chromatographia (1989) 28:364-366 Es wird eine Methode zur Trennung und Detektion yon Glucose und Fructose beschrieben. Die Methode beruht auf dem Ge-
486 brauch einer mit NH2-Gruppen modifizierten HPTLC-Platte. Die beste Trennung wird mit einem 2-Komponenten-Eluent,bestehend aus Acetonitril/Wasser (70 + 30) ohne Kammers/ittigung bei einer Laufstrecke yon 8 cm in der Zeit yon 24 min erreicht. Die Detektion erfolgt fiber thermische Aktivierung mittels eines Infrarot-Heizgergtes, einer Heizplatte oder eines Trockenschrankes. Die Zucker erscheinen dann als weil3-blau fluorescierende Flecken unter UVLicht (365 nm). Der Vorteil dieser Methode liegt in der Zeitersparhis von 7580%. Fragwiirdig ist die Anwendung in der Spurenanalyse. Das Detektionslimit soll bei 5-10 ng liegen. Th. Gude (Berlin) Die Wasserliislichkeit yon Maltose in Gegenwart von Glucose und Maltotriose. D. Schartges, K. A. Burglund. (Solubility of maltose in water in the presence of glucose and maltotriose) (Aachen, Institut ffir Verfahrenstechnik L RWTH) St/irke (1989) 41:436-438 Um Aussagen fiber das Kristallisationsverhalten von durch St~irkehydrolyse gewoTmenerMaltose zu machen, ist es notwendig, ihre L6slichkeit in Gegenwart anderer Zucker zu kennen. Das verwendete refraktometrische Verfahren zeigt sowohl ffir wS.BrigeMaltosel6sungen unterschiedlicher Konzentrationen (40-70%ig) allein als auch mit unterschiedlichen Gehalten an Glucose (DPI) oder/und Maltotriose (DP3) (10-60% bezogen auf den Wassergehalt) linear korrelierbare Mel3werte, die eine refraktometrische Maltosekonzentrationsbestimmung erm6glichen. In reinen Maltose-Systemen nimmt ihre L6slichkeit mit steigender Temperatur zu. Der Einflul3 unterschiedlicher DP1- beziehungsweise DP3-Gehalte wird bei 55 ~ ermittelt. Hierffir wird eine schwach fibers/ittigte Maltosesuspension mit bekannten Mcngen an DP1 beziehungsweise DP3 gemischt und der Festk6rper nach Erreichen des Gleichgewichtes (mehrere Tage) durch Membranfiltration abgetrennt. Mit steigender DP1/DP3-Konzentration sinkt der Gehalt an ge16ster Maltose. Der Einflul3von DP1 aufdie L6slichkeitsabnahme ist stfirker als der yon DP3. Ein synergistischer Effekt yon DP1 und DP3 wird bislang nicht festgestellt. Aus den fiber die Modellsysteme ermittelten Abh/ingigkeiten wird eine Gleichung vorgestellt, die eine Abschfitzung der gelSsten Maltosekonzentration in Abh~ingigkeit von Temperatur sowie der DP1 und DP3-Konzentration erm6glicht. Bei der Untersuchung des Einflusses von DP1 und DP3 auf den Gesamtgehalt an gel6stem Feststoff, wird ein Anstieg mit zunehmender Konzentration beider Substanzen festgestellt. In diesem Fall hat Maltotriose einen signifikant h6heren Effekt. B. Scholz (Braunschweig) Quantitative Bestimmung von Glucose, Fructose, Saccharose und Trennung yon Fructo-Oligosacchariden mittels Diinnschicht-Chromatographie. J. Gr6sz, W. Brannsteiner. (Quantitative determination of glucose, fructose, and sucrose, and separation of fructo-oligosaccharides by means of TLC) (Fuchsenbigl, Austria, Osterreichisches Zuckerforschungsinstitut) (J Planar Chromatogr - Modem TLC (1989) 2:420-423 Zur dfinnschichtchromatographischen Trennung yon Glucose, Fructose, Saccharose und Fructo-Oligosacchariden werden Kieselgel, 60 Glasplatten und Aluminiumfolien in Ethylacetat/Ethanol/ Essigsfiure (60%)/ges. Bors/iure (50 + 2 0 + 10+ 10) einfach entwikkelt. Die Quantifizierung erfolgt densitometrisch nach in-situ Umsetzung in farbige oder fluoreszierende Derivate mit Thymot/ Schwefels/iure bzw. Zirkonylchlorid. Die Ergebnisse der beiden Methoden werden gegenfibergestellt. I. Stumm (Berlin) Gepulste amperometrische Detektion von Glucose in biologischen Proben mit einer an der Oberfl~iche modifizierten Goldelektrode. D.S. Bindra, G.S. Wilson. (Pulsed amperometric detection of glucose in biological fluids at a surface-modified gold electrode) (Lawrence, Kansas, Univ. of Kansas, Dept. of Chemistry) Anal Chem (1989) 61:2566-2570 Die gepulste amperometrische Detektion von Glucose in biologischen Proben wird u.a. dnrch Ascorbins/iure, Harnstoff, Harns/iure, Aminos/iuren und Proteine gest6rt. Verff. entwickelten eine Goldelektrode, an deren Oberfl/iche semipermeable Membranen (Nation, Collagen, Celluloseacetat) tixiert sin& Damit ist eine selek-
tire Glucosebestimmung in komplexen Proben ohne aufwendige Reinigung m6glich. Die Bestimmungsgrenze liegt bei 4 gg/Einspritzung. U. )arms (Braunschweig) Kinetische Untersuchungen der Siiurehydrolyse yon Saccharose und Lactose sowie kinetische Bestimmung yon Saccharose mit Hilfe einer periodatselekfiven Elcktrode. V.H. Hartofylax, C.E. Efstathiou, T. P. Hadjiioannou. (Kinetic study of the acid hydrolysis of sucrose and lactose and kinetic determination of sucrose using a periodateselective electrode) (Athens, Greece, Laboratory of Analytical Chemistry, University of Athens) Anal chim Acta (1989) 224:159168 Basierend auf der Beobachtung, dab Periodat wesentlich rascher mit Monosacchariden, die durch Hydrolyse von Disacchariden entstehen, als mit den ursprfinglich vorhandenen Disacchariden reagiert, wurde eine Mel3methode unter Verwendung einer periodatselektiven Elektrode entwickelt, die eine Bestimmung der Hydrolysegeschwindigkeit von Disacchariden wie Saccharose und Lactose in Abh/ingigkeit vonder S/iurekonzentrationund der Temperatur erm6glicht. Ffir die Analyse wurden nach bestimmten Zeiten allquote Anteile des Reaktionsansatzes neutralisiert; anschlieBend wurde der vom Hydrolysegrad abh/ingige Potentialanstieg der MeBelektrode bestimmt. Da Saccharose in Gegenwart yon Schwefels/iu~ re wesentlich schneller hydrolysiert wird als Lactose, kann mit dieser Methode Saccharose in Gegenwart von Lactose im Konzentrationsbereich yon 0,01-0,10 moll1 mit einem mittleren Fehler von 1,4% bestimmt werden. Die beschriebene Methode wurde ffir die Bestimmung yon Saccharose in Milchprodukten und atkoholfreien Getr/[nken angewandt. K. Eichner (Mfinster) Durchflul~-Multienzym-Elektroden zur Bestimmung yon Lactose. J. Abdul Harold, G. J. Moody, J. D. R. Thomas. (Flow-through multienzyme electrodes for the determination of lactose) (Cardiff, UK,
Univ. of Wales College of Cardiff, School of Chemistry and Applied Chemistry) Analyst (1989) 114:1587-1592 Vier Typen lactosesensitiver Elektroden, basierend auf Uni-, Di-, Tri- und Tetraenzym-Systemen, wurden untersucht. Entsprechende Mischungen von Lactase (L), Glucoseoxidase (G), Mutarotase (M) und Galaktoseoxidase (Ga) wurden chemisch auf Nylonnetze immobilisiert. Diese Netze wurden in einer DurchfluBkfivette fiber einer Platinelektrode angebracht. Lactose wurde amperometrisch bestimmt. Die Produktion yon Wasserstoffperoxid wurde bei 600 mV gegen eine Silber/Silberchlorid-Referenzelektrode gemessen. Die Signalst/irken der verschiedenen Enzymelektroden nahmen in folgender Reihe ab: LMG > LMGGa > LG > LGGa > LGa > Ga. Die LMG-Elektrode war in jeder Hinsicht am geeignetsten: groBe Nachweisemptindlichkeit und Linearit/it (3.10-6-2.10 -3 tool/l) kurze Ansprechzeiten (15-20 s), Temperaturresistenz, lange Standzeiten, gute Lagerf/ihigkeit und Zuverl~ssigkeit. Mit dem Boehringer-Lactose-Test-Kit (16sliche Enzyme, Messung yon UVExtinktion) wurden vergleichbare Ergebnisse erzielt. W. Bockelmann (Kid) Analyse von Kohlenhydratcn mittels Ionenchromatographic. D.P. Lee, M. T. Bunker. (Carbohydrate analysis by ion chromatography) (Reno, Nevada, Hamilton Company) J Chromatogr Sci (1989) 27:496-503 Die Trennung yon Zuckern und Oligosacchariden durch HPLC an Anionenaustauschern bei hohem pH-Wert oder an Polystyrolsulfonatphasen, die Cd, Pb oder Ag als Gegenion enthalten (Ligandenaustausch) sowie die Detektionsm6glichkeiten (Leitffihigkeit, Brechungsindex, optische Aktivit~it, gepulste Amperometrie) werden mehr in der Art eines informativen Obersichtsberichts behandelt, obwohl auch experimentelle Angaben gemacht werden. Diese beziehen sich auf Trennungen an einem Polystyrol-Austauschermit Trimethylammoniumgruppen und solche an einer Hybrid-Phase (RCX-20). Vor- und Nachteile gegeniiber anderen Methoden, Einflfisse von Temperatur, pH-Wert und Zusammensetzung der mobilen Phase werden, oft anhand yon Literaturangaben, diskutiert, ebenso die Vorteile der gepulsten Amperomctrie als empfindlichste
487 Detektionsmethode. Anwendungsbeispiele werden vor allem in Form von Chromatogrammen vorgestellt, und zwar Trennungen yon Zucker- mad Oligosaccharid-Standards, Zuckern und Oligosacchariden in Maissrirnp sowie Zuckern in Orangensaft, Apfelsaft, Bier und Erdbeerjoghurt. H.G. Maier (Braunschweig) Hoehleistungs-Fliissigchromatographie reduzierender Kohlenhydrate nach Vors~iulen-Derivatisiernng mit 1-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon. S. Honda + 5 weitere Autoren. (High-performance liquid chromatography of reducing carbohydrates as strongly ultravioletabsorbing and electrochemically sensitive 1-phenyl-3-methyl-5-pyrazolone derivatives) (Higashi-Osaka, Japan, Faculty of Pharmaceutical Sciences, Kinki Univ.) Anal Biochem (1989) 180:351-357 Vorsfiulen-Derivatisierung reduzierender Kohlenhydrate mit 1Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon(PMP) fiihrt unter milden Reaktionsbedingungen fast quantitativ zu einem l:2-Komplex, der photometrisch oder elektrochemisch detektiert werden kann. Die Methode wird yon den Autoren zur Bestimmung yon Aldosen und AminoZuckern in Glykoprotein-Hydrolysatenund yon Maltooligosacchariden verwendet. Die Nachweisgrenze f/ir Aldosen liegt bei 1 pmol. Derivatisierung: Zu einer Mischung yon reduzierenden Kohlenhydraten (jeweils 10 bis 500 pmol) werden 50 gl 0,5 m-methanolische PMP-L6sung und 50 gl 0,3 m-NaOH gegeben und 30 min auf70 ~ erhitzt. Nach dem Abk/ihlen wird mit 0,1 m-HC1 neutralisiert und eingeengt. Der trockene Riickstand wird mit 200 gl H20 und 200 gl CHC13 gewaschen; die CHC13-Phase verworfen. Die w/iBrige Phase wird nochmals zur Trockne eingeengt und der Riickstand in einem geeigneten Volumen H/O (0,1-I ml) aufgenommen. Die LSsung kann dann mittels HPLC untersucht werden. Chromatographische Bedingungen: Sfiule Capcell Pak Cls (250 x 4,6 mm i.D.); Eluent: Mischung aus 13-22% Acetonitril in 0,1 m-Phosphat-Puffer (pH 7,0); Detektion: UV 245 nm oder elektrochemisch bei einem Potential von 600 mV zwischen Kohle- und Silberchloridelektrode. I. Stumm (Berlin) Flieflsystem zur St~irkebestimmungmit aufeinanderfolgenden Enzymschritten und elektrochemischer Detektion an einer chemisch modifizierten Elektrode. J. Emn6us, L. Gorton. (Flow system for starch determination based on consecutive enzyme steps and amperometric detection at a chemically modified electrode) (Lund, Sweden, Department of Analytical Chemistry, Univ. of Lurid) Anal. Chem. (1990) 62:263~68. Es wird ein FlieBinjektionssystem zur Bestimmung des Gesamtglucosegehalts von Stfirke beschrieben. Die Stfirke wird in zwei hintereinandergeschalteten Reaktoren mit immobilisierten Enzymen vollst/indig zu Glucose abgebaut. Der erste Reaktor enth/ilt eine thermostabile e-Amylase, Termamyl, und wird bei 60 ~ betrieben. Der zweite Reaktor, der bei Raumtemperatur betrieben wird, enthfilt Amyloglueosidase. Die gebildete Glucose wird in einem dritten Reaktor mit coimmobilisierter Mutarotase mad Glucoseoxidase zur Glucons/iure oxidiert. Zur Oxidation wird Sauerstoff benStigt, der durch Zudosieren einer mit Sauerstoff gesfittigten Phosphatpuffer18sung vor dem dritten Enzymreaktor eingebracht wird. Das bei der Oxidation gebildete Wasserstoffperoxid wird elektrochemisch an einer Graphitelektrode detektiert, die zur Vermeidung von U-berspannung eine katalytische Beschichtung aus Pd/Au besitzt. Bei Verwendung von partiell hydrolysierten Stfirken als Substrat bewegt sich der lineare Bereich zwischen 10 I.tmol/1 und 0,6 mmol/1, bei einem Einspritzvolumenvon 160 gl. Der Probendurchsatz betr/igt 15 Proben pro h. Als Naehs/iulen-Reaktor f/Jr die HPLC ist das System noch nicht geeignet, da die relativ grogen Volumina der Enzymreaktoren eine erhebliche Bandenverbreiterungbewirken. R. Wittmann (Sigmaringen) Auftrennung yon Kohlenhydraten fiber Anionenaustauscher mit gepulster amperometrischer Detektion unter Verwendung einer pH-selektiven Referenzelektrode. W.R. LaCourse, D.A. Mead, jr., D.C. Johnson. (Anion-exchangeseparation of carbohydrates with pulsed amperometric detection using a pH-selective reference electrode)
(Ames, Iowa, Iowa State University, Department of Chemistry) Anal Chem (1990) 62:220-224 Beschrieben wird die fli.issigchromatographische Auftrennung yon Kohlenhydraten an Anionenaustauschern und die amperometrische Identifizierung der Saccharide. Diskutiert werden die Grundlagen der gepulsten Amperometrie und ihre Anwendung fiir die Detektion der alkoholischen Gruppe. In ModellSsungenwurden folgende Saccharide (mg/L) getrennt und in der folgenden Re.ihenfolge auf dem Chromatogramm identifiziert: Sorbit (13), Fucose (15), Glucose (25), Fructose (44), Saccharose (25), Turanose (50) und Maltose (25). Die Auftrennung erfolgte in 25 min. Durch die Verwendung einer H-Referenz-Elektrode kann das Wegwandern der Basislinie des Chromatogramms verhindert werden. E. Krause (Berlin) 1H-NMR-Relaxations- und Viscosit~its-Messungen an LSsungen und Suspensionen von Kohlenhydraten und Maisstiirke. A. Mora-Gutierrez, I. C. Baianu. (1H NMR relaxation and viscosity measurements on solutions and suspensions of carbohydrates and starch from corn: the investigation of carbohydrate hydration and stereochemical and aggregation effects in relation to lvO and 13C NMR data for carbohydrate solutions) (Urbana, Univ. of Illinois at UrbanaChampaign, Dept. of Food Science) J Agric Food Chem (1989) 37:1459-1465 Die Autoren untersuchten das Hydratationsverhalten yon verschiedenen KohlenhydratlSsungen und suchten einen Zusammenhang zwischen 1H NMR-Relaxationszeiten und Viscosit/it. Fiir die Messung wurden wfil3rigeLSsungen von Glucose, Fructose, Sacharose, einer Polysaccharidmischung (Fro-Dex-55L), Amylopectin und einer chemisch modifizierten Wachsmaisstfirke (Polar Gel-5) eingesetzt. Von den Proben wurden die transversale Relaxationszeit T2 in einem 10 und 20 MHz-Spektrometer und die Viscosit/it in einero Fallviscosimeter gemessen und gegen die Konzentration graphisch aufgetragen. Die Gr6ge yon T 2 hfingt dabei yon den Wasserstoffbriickenbindungen,der Konformation und dem Molekulargewicht ab. Llber die Relaxationsrate Ra kann der Anteil freies, gebundenes mad eingeschlossenes Wasser bestimmt werden. Es zeigt sich ein linearer Zusammenhang zwischen R 2 und der Konzentrationen bei den Mono- und Disacchariden bis zu einem Feststoffanteil yon 1,3 bis 1,75 g, bei den Polysacchariden nur bis zu Konzentrationen von 0,2 bis 0,4 g/g Wasser. Durch Erhitzen der Amylopectin- und Polar-Gel-Proben auf 60 ~ vor der Messung kann die Linearitfit der Kurve bis auf Konzentrationen yon 0,7 g/g Wasser erhSht werden, da hiermit die Hydratation ansteigt. Die Viscosit/it ist bei hSheren Konzentrationen und nach dem Erhitzen hoch, FroDex weist Newtonsches-Verhalten auf, und die beiden Stfirken bilden Gele. Bei den Stfirkegelen korrelieren nur bei geringen Konzentrationen die Relaxationszeiten mit rheologischen Daten. Die oben erhaltenen Aussagen wurden mit 170- und 13C-NMR-Messungen bestfitigt. S. Wegner-Hambloch (Hofheim) Chromatographische Analyse bei gehemmter Diffusion von Saechariden in Kieselgelen. C.B. Ching, K.H. Chu. (A chromatographic analysis of hindered diffusion of saccharides in silica gels) (Kent
Ridge, Singapore 0511, Department of Chemical Engineering, National Univ. of Singapore) Chromatographia (1989) 28:37,0-374 Es wird eine chromatographische Technik, bedeutend fiir experimentelle Studien der Diffusion in por6sen FestkSrpern, aufgezeigt. Die effektiven Diffusionskoeffizienten werden ffir zwei Dextran-Vergleiche und fiir drei gelSste Stoffe von niedrigern Molekulargewicht angegeben. Laut Ausffihrung der Autoren hat die Messung der diffusionsbedingten Zuriickhaltung den Vorteil, schnell und einfach zu sein. Weiter liefert diese Methode Informationen fiber die axiale Dispersion und Distribution eines gelSsten Stoffes. Die Ergebnisse ergeben, dab Poren-Diffusion gelSster Stoffe, merklich eingeschrfinkt wird im Vergleich mit der Diffusion in einer einfachen L6sung. Der Grad der Hinderung h/ingt yon der GrSl3e der diffundierenden Substanzen ab. Th. Gude (Berlin)
488 Molekulare Struktur und physikalisch-chemisehe Eigenschaften von 16slichen Stiirken und Dextrinen. E. Nebesny, J. Skalski, A. Sroczyfiski. (L6dL Polen, Technische Universitdt, Institut fi~r Lebensmittelteehnologie) St/irke (1989) 41:289-293 Die physikalisch-chemisch modifizierten St/irken, die sogenannten 16slichen St/irken, zeigen eine etwa 10fache Erh6hung der Reduktivit~it und eine Verkleinerung der Molekulargewichte gegenfiber den nativen St/irken. Den gr613ten Ver/inderungen unterliegt die sogenannte R6ststgrke ohne Chemikalienzusatz, bedeutend weniger werden der Reihe nach die mit Salz-, Salpeter- und Phosphors/lure lintnerisiertenSt/irken verfindert. Die mit e-Amylase leicht hydrolysierten St~irken gehen nach der Reaktionszeit in Dextrine mit wachsenden Reduktionsgrad von 0,4 bis 4 DE und mit kleiner werdenden Molekulargewicht yon 40 000 bis 6 000 fiber. Im Verlauf der Hydrolyse der 16slichen Stfirken mit e-Amylase in Dextrin verringert sich in den Molekfilen die mittlere Anzahl der Endgruppen von 11 auf 4 und die Verzweigungszahl von 10 auf 3. E. Krause (Berlin) Isolierung und Charakterisierung von wifllrend der Verzuekerung yon Maisstiirke gebildetem Iod-Stiirke-positivem Material. P.J. Brumm, R.E. Hebeda, W.M. Teague. (Isolation and characterization of starch-iodine positive material formed during saccharification of corn starch) (Arlington Heights, IL 60005, USA, Enzyme Bio-Systerns Ltd.) Stfirke (1989) 41:343-348 Aufgrund gestiegener Qualitfitsansprfiche wurde in den letzten Jahren der Sirup aus Maisstfirke verbessert. Eine Qualit/itsanforderung an ihn ist, dab Glucose- und Maisstfirkesirupe kein Material enthalten sollen, das sich dutch Iod blau oder grfin ffirbt, wie z. B. freie Stfirke. Untersuchungen der Sirupe zeigten, dab trotz der Abwesenheit von St/irkeresten aus der Verflfissigung eine iod-positive Reaktion zu beobachten war. Diese Reaktion ist auf kleine 0,2 bis 1,0 ~m groBe Partikel zurfickzuffihren, die bereits in der Ausgangsst/irke vorliegen. Die Partikel verhielten sich sehr fihnlich der ungelatinierten Stfirke. Die Partikel konnten dutch 1/ingere Hydrolysezeiten verringert werden. Mit feinporigen Membranfiltern lieBen sich die Partikel aus dem Sirup vollst/indig entfernen. E. Krause (Berlin) Die Struktur von Amylomais-Amylose. C. Takeda, Y. Takeda, S. Hizukuri. (Structure of amylomaize amylose) (Korimoto-1, Kagoshima, Japan, Dept. of Agricultural Chem&try) Cereal Chem (1989) 66:22-25 Die Molekfilstrukturen yon drei Sorten Amylomais-Amylose und ihre/~-Grenzdextrine wurden durch chemische Endgruppenbestimmung, Hochleistungsflfissig-Gelchromatographie und durch enzymatische Analyse bestimmt. Die Strukturen der Amylosen aus Amylomais-Stfirken mit scheinbaren Amylosegehalten von 48, 54 und 68% fihnelten einander sehr. Sie hatten geringere Molekfilgr6Ben und kleinere Kettenl/ingen (215-255) als die von normaler Maisamylose. Sie umfaBten groge, verzweigte Moekfile mit durchschnittlich 5-6 Ketten und daneben kleine unverzweigte Molekfile, die fast im/iquimolaren Verh/iltnis vorlagen. H. Ditters (Detmold) Verbesserter Abbau druckbehandelter St~irke dutch Amylose.R. Hayashi, A. Hayashida. (Increased amylase digestibility of pressure-treated starch) (Uji, Kyoto 611, Japan, Kyoto University, The Research Institute for Food Science) Agric Biol Chem (1989) 53:2543-2544 5%ige w~iBrige L6sungen yon Weizen-, Mais- und Kartoffelst/irke werden bei 25 ~ 40 ~ bzw. 50 ~ einer Druckbelastung yon 4 000 beziehungsweise 5 000 kg/cm 2 ausgesetzt. Aliquote Anteile der L6sungen werden bei pH 5,4 und 25 ~ 30 rain mit e-Amylase inkubiert und der St~irkeabbau mit Hilfe der 3,5-Dinitrosalicylat-Methode bestimmt. Als Standard dient Maltose. Der Abbaugrad wird relativ zu alkalisch hydrolysierter Stfirke angegeben. Nach Druckbehandlung bei 25 ~ ist der Abbau der Stfirken durch Amylase relativ gering. Durch die Behandlung bei 45 ~ 000 kg/cm z (Weizen- und Maisstfirke) beziehungsweise 50 ~ 000 kg/cm2 (Kartoffelst/irke)
nimmt die Hydrolysierbarkeit stark zu. Gleichzeitig wird eine Abh/ingigkeit vonder Druckbelastung festgestellt. Als Funktion der Belastungszeit nimmt die Hydrolysierbarkeit nach dem schnellen Erreichen eines Maximums langsam ab. Dieser Verlauf wird auf den zunehmenden Verkleisterungsgrad, der yon der Art der St/irke abh/ingt, und die nach 1/ingerer Druckeinwirkung einsetzende Ausbildung einer neuen Struktur zurfickgeffihrt, die analog der natfirlichen widerstandsffihiger gegenfiber Amylase ist. B. Scholz (Braunschweig) Polymer-Wasser-Weehselwirkungen bei Maltodextrinen. TeilII: NMR Untersuchung yon gebundenem Wasser in Maltodextrin-Wassersystemen. S. Radosta, F. Schierbaum, W.P. Yuriev. (Polymerwater interaction of maltodextrins. Part II: NMR study of bound water in liquid maltodextrin-water systems) (DDR PostdamRehbriicke, Central Institute of Nutrition) Stfirke (1989) 41:428430
Die Spin-Gitterrelaxationszeit T~ und die Spin-Spin-Relaxationszeit T z sind direkt abhfingig vonder Mobilitfit eines Molekfils. Sie k6nnen, bestimmt ffir die Wasserprotonen, zur Bestimmung des freien und gebundenen Wassers in Maltodextrin-Wasser-Systemen herangezogen werden. Bis zu einer Konzentration von 19 g Wasser/ g Trockenmasse ist die Beziehung 1/Ti (i= 1,2) =f(c) (c=Konzentration an Maltodextrin) linear. In diesem Bereich k6nnen der Gehalt an gebundenen Wasser sowie die Rotationskorrelationszeit zob ffir verschiedene Temperaturen (1 ~ ~ aus T1 und T2 berechnet werden. Die hierfiir erforderlichen Gleichungen (u. a. die SolomonGleichungen) werden aufgeffihrt, beziehungsweise auf entsprechende Literatur wird verwiesen. Die Menge an gebundenem Wasser in den Maltodextrin-Wasser-L6sungenund -Gelen bewegt sich in der Gr6Benordnung der monomolekularen Hydratschicht yon Maltodextrinpulver, die fiber die Wasserdampfsorptionsisotherme bestimmt wurde, und nimmt mit steigender Temperatur leicht ab. Die bei niedrigen Temperaturen und h6heren Maltodextrinkonzentrationen dutch Gelbildung verst/irkte Strukturierung von Wasser ffihrt nicht zu megbaren Ver/inderungendes gebundenenAnteils. Es wird daher vermutet, dab der Gehalt an streng gebundenem Wasser unabh/ingig yore Zustand eines Maltodextrin-Wasser-Systems ist. B. Scholz (Braunsehweig) Untersuchungen yon Zucker-Stiirke-Wechselwirkungen mit Hilfe der 13C-NMR-Spektroskopie. L. M. Hansen, C. S. Setser, J. V. Paukstelis. (Investigations of sugar-starch interactions using carbon-13 nuclear magnetic resenance. L Sucrose) (Manhattan, Kansas State University, Dept. of Grain Science and Industry) Cereal Chem (1989) 66:411-415
Der Zusatz von Zucker erh6ht die Verkleisterungstemperatur von St~irke. In der vorliegenden Arbeit werden die Ver/inderungen der Wechselwirkungen zwischen Saccharose und St/irke als Funktion der Temperatur mit Hilfe der ~3C-NMR-Spektroskopie untersucht. 4 Stfirkel6sungen mit unterschiedlichem Saccharosegehalt sowie die separate Saccharose- bzw. St~irkel6sung werden jeweils gegen einen externen Standard (MezSO) vermessen (T=40 ~ ~ Die Differenzen der chemischen Verschiebungen der Saccharose-CAtome (G1-G6 ffir Glucose, F1-F6 ffir Fructose) berechnet aus 6c(ZuckerlOsung)minus 0c(Zucker_St/irkel6sung ) werden als Funktion der Temperatur dargestellt. Bei G1, G6, F1 und F3 werden unmittelbar um die Verkleisterungstemperatur der St/irke (durch Differential-Calorimetrie bestimmt) signifikante Ver/inderungen (> 1 Hz) beobachtet. Da sich hier das Stfirkekorn ver/indert, sind auch Umgebungsvergnderungen der Saccharose-C-Atome denkbar. GI, G6, F1 und F3 k6nnten als Stellen fiir Wechselwirkungen mit St/irke in Frage kommen. Wie die Verkleisterungstemperatur verschiebt sich auch die der Hauptverfinderungen mit steigender Saccharosekonzentration, w/ihrend ihre Unterschiede geringer werden. Die St/irke der Wechselwirkungen sowie die Zahl der beteiligten C-Atome scheint bei geringer Zuckerkonzentration am gr6Bten zu sein. M6gliche Ursachert werden diskutiert. Der mobile St~rkeanteil (als Peakfl/ichenanteil der NMR-Signale bei 90 ~ wird ffir die jeweiligen Zuckerkonzentrationen berechnet. Ein EinfluB von ihm auf die chemischen
489 Verschiebungen der Saccharose-C-Atome kann nicht festgestellt werden. Versuche mit 16slicher St/irke und Saccharose ffihren zu nur geringffigjgen Verschiebungsdifferenz/inderungen, so dab das Amylopectin im St/irkekorn ffir die beobachteten Wechselwirkungen notwendig zu sein scheint. B. Scholz (Braunschweig) Kinetik der siiurekatalysierten Entesterung yon Pectin in einem heterogenen Medium. N. Kirtchev, I. Panchev, Chr. Kratchanov. (Kinetics of acid-catalysed de-esterification of pectin in a heterogeneous medium) ( Plovdiv, Bulgaria, Department of Organic Chemis-
try and Biochemistry', Higher Institute of Food and Flavour Industries) Int J Food Sci Technol (1989) 24:479-486 Die Geschwindigkeit der s/iurekatalysierten Entesterung yon Apfel-, Citronen-, Grapefuit-, Orangen- und M6hrenpectin bei 30 ~ 40 ~ und 50 ~ entspricht einer Reaktion pseudo erster Ordnung und ist unabhfingigyon der Herkunft des Pectins. Die Parameter der Aktivierung (AH: 74,51 kJ mol-~; AS: -107,23 mol -~ K -1) zeigten gute Obereinstimmungen mit jenen Werten, welche yon Speiser, Eddy und Hills (1945) hei der Entesterung von Apfelpectin im homogenen Medium erhalten wurden (AH: 72,84 kJ mol~; AS: --116,8 J tool- K-~). Dies deutet auf den gleichen Reaktionsmechanismus hin. In den meisten F~illen (Ausnahme: Grapefruit) steigt die Gelst/irke mit dem Grad der Entesterung und der Dauer der Sfiurebehandlung an, wobei das Maximum yon Typ des Pectins abhfingt. H. Scherz (Garching) EinfluB des Methylestergehalts auf den Hitzeabbau von mit Chelatbildnern 16slichem Karottenpectin. T. Sajjaanantakul, J.P. van Buren, D.L. Downing. (Effect of methyl ester content on heat degradation of chelator-soluble carrot pectin) (Geneva, NY, Cornell Univ., Dept. of Food Science & Technology) J Food Sci (1989) 54:1272-1277 Es wurden Untersuchungen fiber den Mechanismus des Pectinabbaus beim Erhitzen in verdfinnter, wfiBriger L6sung unter schwach sauren Bedingungen (pH 6,1) sowie fiber den EinfluB des Methylestergehalts auf die Abbaugeschwindigkeit angestellt. Als Modellsubstanz diente ein Karottenpectin, das durch schonende Extraktion mit auf pH 7,0 gepufferter Komplexon-L6sung (0,1 mNa2EDTA, 0,1 m-TRIS-Puffer) gewonnen wurde. Das so erhaltene Pectin hatte ein durchschnittliches Molekulargewicht yon 45000 Dalton. Der Veresterungsgrad betrug 46% und der Gehalt an Neutralzuckern (berechnet als Glucose) ca. 20%. Der Veresterungsgrad des Pectins wurde durch teilweise Verseifung der Methylester mit 0,5 m-NaOH bzw. durch zusfitzliche Veresterung des Pectins durch Einwirkung von methanolischer Schwefels/iure fiber einen Bereich von 0,5 bis 97% variiert, wobei rich die Kettenlfinge nur geringffigig ~nderte. 0,15%ige wfiBrige L6sungen der Pectine mit unterschiedlichen Methylestergehalten wurden mit 0,1 m-NaOH auf pH 6,1 eingestellt und ohne Zugabe von Puffersalzen im siedenden Wasserbad 20 bis 240 min lang erhitzt. Die Abbaurate war um so gr6ger, je h6her der Gehalt an Methylestern in den Pectinen lag. Im gleichen MaBe nahm der Gehalt an unges/ittigten Uroniden zu. Aufgrund dieser Ergebnisse wurde geschlossen, daB die Kettenspaltung fiber eine/~Eliminierung erfolgte. Wie aus der Literatur bekannt ist, erfordert die Abspaltung des Protons am C-5 des Galakturonsfiurerestes die Anwesenheit einer Methoxylgruppe. Bei 4 h Erhitzungsdauer wurden im hochveresterten Pectin knapp 2% der glykosidischen Bindungen gespalten, was einem Rfickgang des Polymerisationsgrades auf unter 10% des ursprfinglichen Wertes entspricht. Gteichzeitig vollzog sich eine Verseifung der Methylestergruppen, wobei die Spaltungsrate der Methylester h6her lag als die des Kettenabbaus durch /%Eliminierung. Die teilweise Verseifung der Methylester ffihrte zwar zu einer Verlangsamung der Eliminierungsreaktionen, jedoch nicht zu einem Abbruch des Kettenabbaus. Neben der/%Eliminierung land in geringem MaBe auch eine hydrolytische Spaltung von Glykosidbindungen statt, die nicht durch den Gehalt an Methylestern beeinfluBt wurde. R. Wittmann (Sigmaringen) Neutralzuckerzusammensetzung von verschiedenen Faserstoffen: Ein Vergleieh yon Hydrolyseverfahren und die Anwendung der Anionen-
austausch-HPLC mit gepulster elektrochemischer Detektion der Monosaccharide. K. A. Garleb, L.D. Bourquin, G. C. Fahey, jr. ([Neutral monosaccaride composition of various fibrous substrates: a comparison of hydrolytic procedures and use of anion-exchange high-performance liquid chromatography with pulsed amperometric detection of monosaccharides) (Urbana, Univ. of lllinois, Division of Nutritional Sciences, Dept. of Animal Sciences) J Agric Food Chem. (1989) 37:1287-1293 Es wurden drei Methoden zur Hydrolyse yon Kohlenhydraten auf ihre Eignung zur Freisetzung neutraler Monosaccharide aus verschiedenen Zellwandmaterialien geprfift. In Methode 1 wurde zur Hydrolyse 2 N-Trifluoressigsfiure (TFA) (1 h bei 121 ~ in Methode 2 und 3 72%ige Schwefelsfiure (1 h bei 30 ~ bzw. 1 h bei 25 ~ verwendet. In einer zweiten Stufe der Hydrolyse wurde bei allen drei Methoden mit Wasser verdfinnt und bei Methode 1 1 h bei 121 ~ bei Methode 2 1 h bei 125 ~ und bei Methode 3 3 h bei 100 ~ erhitzt. Diese zweite Hydrolysestufe diente zur Spaltung der TFA- bzw. Schwefels/iureester der Zucker, die sich in der ersten Stufe gebildet hatten. Untersucht wurden Xylane und mikrokristalline Cellulosen als Modellsubstanzen ffir Zellwandbestandteile sowie Weizenkleie, A_pfel,Weizenstroh und Luzerne. Bei Luzerne, )~pfeln, mikrokristalliner Cellulose, Weizenkleie und Weizenstroh wurden mit den Methoden 2 und 3 h6here Ausbeuten an Glucose erzielt als mit Methode 1. Auch Arabinose und Xylose, als Bausteine de.r Hemicellulosen, wurden mit den Methoden 2 und 3 im Vergleich zu Methode 1 in h6heren Mengen erhalten. Demnach war bei den genannten Untersuchungsmaterialiendie Hydrolyse mit Schwefels~ure der Methode mit TFA fiberlegen. Bei der Untersuchung yon Luzerne und Weizenstroh wurde mit Methode 2 mehr Glucose gefunden als mit Methode 3. Die Bestimmung der Monosaccharide. Arabinose, Xylose, Glucose, Galaktose und Rhamnose erfolgte mit Hilfe der HPLC an einer Anionenaustauschers/iule mit 0,1875;mmNaOH als mobile Phase. Als interner Standard wurde den Proben vor der Hydrolyse Inosit zugesetzt. Zur Detektion der Monosaccharide und des Standards diente ein elektrochemischer Detektor mit Pulstechnik. Als linearer MeBbereich wurde ffir die Zucker 0,4 bis 125 mg/kg, ffir Inosit 0,4 bis 50 mg/kg angegeben. R. Wittmann (Sigmaringen) Anwendung des Meflgeriites Tecator Fibertec System 1 fiir diie Bestimmung des Rohfasergehaltes von Lebensmitteln. L. Tekes, A. Gergely, G. Milotay. [Ungarisch] I~lelmiszervizsgfilati K6zlem6nyek (1989) 35:135-139 (Zusammenfassung) Verfasser adaptierten die AOAC-Methode zur Bestimmung des Gesamtrohfasergehaltes unter Anwendung des schwedischen MeBger/ites TECATOR Fibertec System I. Von 14 Babynahrungsproben und 5 Gemfisearten wurden vergleichende Messungen durchgeffihrt. Auf der Grundlage der Ergebnisse konnte die zum MeBger/it TECATOR geh6rende Methodensammlung mit der Messung des Gesamtrohfasergehaltes erg/inzt werden. Elektrokatalyse und Detektion von Aminozuckern, Alditolen und Zuckersiiuren mit einer verkupferten, chemisch modifizierten Elektrode. S.V. Prabhu, R.P. Baldwin. (Electrocatalysis and detection of amino sugars, alditols, and acidic sugars at a copper-containing chemically modified electrode) (Louisville, Kentucky, Department of Chemistry, Univ. of Louisville) Anal Chem (1989) 61:2258-2263 Kommerziell erh/iltliche, gl/iserne Kohlenstoffelektroden werden dutch Tauchen in eine Kupfer-(II)-chloridl6sung mit einem dfinnen Film von Kupfer2(I) und Kupfer(I0-chlorid fiberzogen und k6nnen so direkt eingesetzt werden. Eine Regenerierung verbrauchter Elektroden ist nach dem Polieren mit Aluminiumoxidund Wiederholen der Prozedur leicht m6glich. Mit Hilfe der cyclischen Voltametric werden ffir die verschiedenen, hier untersuchten Polyhydroxiverbindungen, die Oxidationspotentiale gegen die Silber/Silberchloridgegenelektrode bestimmt, sie liegen zwischen + 0;4 und +0,6V. Notwendig ist daffir eine Konzentration von 10 -3 moll1 Natronlauge. Daher ist diese Detektionsart insbesondere fiir die Anionen-Austausch-Chromatographiegeeignet. Anhand eines Tabakblattextraktes vergleiehen die Autoren die zu bestimmende.n Ge-
490 halte an Glucose, Fructose und Saccharose mit ihrer Elektrode gegen eine konventionelleDetektion (Brechungsindex). Dabei kann in einem Konzentrationsbereichyon 1,4 bis 3,7% eine Standardabweichung ermittelt werden, die um den Faktor 2 unter der konventionellen Methode liegt. Als Nachweisgrenze geben die Autoren einen Bereich von Nano- bis Picomol an. R. Schr6dter (Berlin)
genannten Elektroden mfissen in den angegebenen zahlreichen Ver6ffentlichungendes Autors nachgelesen werden. T. D6ppner (Stuttgart) Enzymkartuschen mit hoher Zuverl~issigkeit und Stabilit~it bei Flieflinjektions-Analysen. T. Dullau, B. Reinhardt, K. Schiigerl. (High reliability and stability of enzyme cartridges in flow-injection analysis)
(Hannover, Institut f~r Technische Chemic, Universitiit Hannover)
Enzyme Enzyme an der Front der Nahrungs- und Futtermittelindustrie. M. Linko. (Enzymes in the forefront of food and feed industries) (Espoo, Finland, VTT, Biotechnical Laboratory) Food Biotechnology (1989) 3:1-9
In einer kurzen Ubersicht ohne Literaturangaben wird verdeutlicht, dab Nahrungs- und Futtermittel grundsfitzlich enzymatischen Reaktionen entstammen und die Enzymverwendungin der Lebensund Futtermitteltechnologie lange vor der wissenschaftlichen Kenntnis der Enzyme schon praktiziert wurde. Die Quellen zur Gewinnung yon Enzymen, ihre rechtliche Akzeptanz sowie Grundmethoden der Immobilisierung, des Protein Engineering und sonstige neuartige Techniken werden knapp dargestellt. Basierend auf den in den letzten Jahrzehnten gewonnenen vertieften Kenntnissen und verbesserten Methoden werden gute Bedingungen fiir weitere Entwicklungenund einen gezielten Enzymeinsatz in der Nahrungs- und Futtermittelindustrie gesehen. W. Hartmeier (Stuttgart) Immobilisierte Enzymreaktoren ffir Nachweissystem in der Hochdruck-Fliissigchromatographie. K. Shimada, T. Oe. (Immobilized enzyme reactors for detection systems in high-performance liquid chromatography) (Takara-machi, Kanazawa, Japan, Faculty of Pharmaceutical Sciences, Kanazawa Univ.) J Chromatogr Biomedical Appl (1989) 492:345-359
Anal chim Acta (1989) 225:253-262 Zur Bestimmung yon Glucose und Lactat mit FlieBinjektion werden normalerweise Enzymmembranenverwendet, die duch kurze Standzeiten und schlechte Reproduzierbarkeit charakterisiert sind. Eine weitere M6glichkeit ist die Immobilisierungyon Enzymen in Kartuschen auf einer polymeren Matrix. Mit einer amperometrischen Sauerstoffelektrode als Detektor k6nnen Glucose, Lactose und Maltose bestimmt werden. Es ergaben sich Standzeiten von bis zu 6 Monaten mit einer hohen Reproduzierbarkeit. Beschrieben werden die Herstellung und der Gebrauch dieser Enzymkartuschen, im Einsatz beim Monitoring von N~ihrl6sungsbestandteilen und Stoffwechselmetaboliten w/ihrend des Zellwachstums. W. Bockelmann (Kiel) Extraktion und teilweise Reinigung eines mikrobieHen Verzweigungsenzyms. S.J. Swinton, L. F.J. Woods. (Extraction and purification of a microbial branching enzyme) (Leatherhead, Surrey, UK, Biotechnology Unit, Leatherhead Food Research Association) Food Biotechnology (1989) 3:197-202
Die Extraktion und teilweise Reinigung eines Verzweigungsenzyms ffir Glykogen aus B/ickerhefe wird beschrieben. Nach Lyse der Zellen (X-Press) und Zentrifugation wurden Nukleins/iuren mit Protaminsulfat (1 mg Protamin/15 mg Protein) geffillt und durch Zentrifugation abgetrennt. Nach einer Ammoniumsulfatffillung (30%-70% S/ittigung) und Dialyse folgte als chromatographischer Reinigungsschritt eine Anionenaustauschchromatographie. Die Aktivitfit des Enzyms wurde durch den Einbau yon 14C-markierter Glucose in a-Glucan gemessen. W. Bockelmann (Kiel)
HPLC-Sfiulen weisen fiblicherweise bereits eine hohe Trennleistung auf. In der vorliegenden Ubersicht wird fiber die M6glichkeiten berichtet, gfingige HPLC-Techniken durch Vor- oder Nachschaltung von Reaktorsfiulen mit immobilisierten Enzymen zu verbessern bzw. zu erweitern. Durch die Integration der hohen Sensitivit/it und Selektivitfit immobilisierter Enzyme k6nnen so Stoffe fiir die HPLC-Detektoren erfal3bar gemacht werden, die bislang unzureichend oder iiberhaupt nicht nachweisbar waren. Probleme, wie die Bandenverbreiterungbei unspezifischen Interaktionen zwischen Probenkomponenten und Enzymproteinen, werden angesprochen. Typische Anwendungsbeispiele der HPLC mit zugeschaltetem Enzymreaktor sind Steroide, Konjugate verschiedenartiger Komponenten, Cholin, Acetylcholin, Aminos/iuren und andere Stoffgruppen. Besonders vorteilhaft ist die Verwendung der wiederholt einsetzbaren immobilisierten Enzymform bei sehr teuren Ausgangsenzymen. Bisher in gr6Berem MaBe genutzt wird die HPLC-Technik mit integriertem Enzymreaktor in der klinischenAnalytik; auf anderen Gebieten wird der baldige Einsatz erwartet. W. Hartmeier (Stuttgart)
Einflull verschiedener Zucker auf die Hitzestabilitiit von Enzymen. A. Pecher. (Mi~nchen, Fraunhofer Institut fiir Lebensmitteltechnologie und Verpackung) ZFL - Int Z Lebensm-Technol Verfahrenstech (1989) 40:476~4480 Zuckerzusatz beeinfluBt die Hitzestabilit/it von Oxidoreductasen. Untersucht wurden Meerrettich-Peroxidase, Lactoperoxidase und Lipoxidase I aus Sojabohnen. Nicht reduzierende Zucker, wie Saccharose und Trehalose, schfitzen die untersuchten Enzyme vor Hitzedenaturierung. Maltose und Lactose, zwei Disaccharide mit einer 1,4-Verknfipfung, bei denen eine Aldehydgruppe fiir Reduktionsreaktionen zur Verffigung steht, wirken dagegen eher destabilisierend. Glucosezusatz ffihrte in allen untersuchten Beispielen zu erh6hten Denaturierungsraten. Der Zuckeralkohol Xylit hat keinen oder nur in sehr hohen Konzentrationen einen stabilisierenden EinfluB. Die Wirkung der untersuchten Zucker bei der Hitzedenaturierung korreliert mit ihrem Redoxpotential. W. Bockelrnann (Kiel)
Amperometrische Enzymelektroden in der analytischen Chemic. J.J. Kulys. (Amperometric enzyme electrodes in analytical chemistry)
Anwendung der HPLC zur Bestimmung der Enzymaktivitiit. E.F. Rossomando. (Application of high-performance liquid chromatography to enzyme activity determination (Farmington, CT, USA, De-
(Vilnius, USSR, Institute of Biochemistry, Lithuanian Academy of Sciences) J Fresenius Z Anal Chem (1989) 335:86-91
partment of BioStructure and Function, University of Connecticut Health Center) J Chromatogr Biomedical Appl (1989) 492:361-
Der Artikel gibt eine Ubersicht fiber die Forschungsergebnisse der Arbeitsgruppe des Autors zum Aufbau, zur Funktionsweise und zur Anwendung amperometrischer Enzymelektroden. Folgende Elektroden wurden bearbeitet: Enzymelektroden basierend auf amperometrischem Nachweis von H202, Bienzymelektroden aus Oxidasen und Peroxidasen, auf metallorganischen Verbindungen beruhende Enzymelektroden, chemisch modifizierte Enzymelektroden, amperometrische, auf Hydrolasen basierende Elektroden, hochsensitive Enzymelektroden mit chemischer Verstfirkung und biochemische, sauerstoffverbrauchende Elektroden. Nfihere Angaben zu den
375 Es wird beschrieben, wie ein Verfahren zur Bestimmung der Enzymaktivitfit unter Einsatz der HPLC ftir Substrat- und Produktkonzentration erarbeitet werden kann. Ausffihrlich wird erl/iutert, welche Punkte bei der Ausarbeitung der Einzelschritte einer solchen Methode (Herstellung der Reaktionsl6sung, Reaktionsstart, Inkubation, Reaktionsbeendigung, Trennung des Reaktionsgemisches, Detektion, quantitative Auswertung) zu Problemen ffihren k6nnen und wie sie umgangen werden k6nnen. Insbesondere wird auf die Gefahr yon Sekund/irreaktionen, ihre Erkennung und Vermeidung
491 eingegangen. Aus den ca. 100 publiziertenArbeiten zur Bestimmung der Enzymaktivit/it mittels HPLC werden 18 aufgeffihrt. C. Suwelack (Hagen) Die Wirkung von Glykomakropeptid (GMP) auf die Trypsinaktivit~it in vitro. H. Sick, Ch. Kaiser, A. Henne. (The action of glycomacropeptide (GMP) on trypsin activity in vitro) (Kiel, InstitutJfir Physio-
logie und Biochemie der Erniihrung, Bundesanstalt ffir Milchforschung) Milchwissenschaft (1990) 45:76-78 (Zusammenfassung) Die Hypothese, dab Glykomakropeptid (GMP) ein Trypsin-Inhibitor sei, wurde in vitro geprfift. Hierzu wurde die tryptische Spaltung yon GMP, dem 16slichenpepsinolytischenFragment des x-Caseins, untersucht. Es konnte gezeigt werden, daB GMP ein normales Substrat fiir Trypsin ist. Nach Inkubation mit Trypsin verschwand die kompetitive Hemmung der tryptischen Hydrolyse des Modellsubstrates n-Benzoyl-arginin-p-nitroaniliddurch GMP vollst/indig. Nach tryptischer Hydrolyse wies das Hauptfragment yon GMP ein Molekulargewicht von fiber 5 000 Dalton auf. Methodische Fragen der Untersuchung yon in Friichten vorhandenen pectolytisehen Enzymen. A. A1 Himdania, P. Mer~sz, R. Lfisztity. [Ungarisch] l~lelmiszervizsgfilati K6zlem~nyek (1989) 35:153 166 (Zusammenfassung) W/ihrend der Lagerung von Obst und Gemiise ist ein entscheidender, die Lagerf/ihigkeit stark beeinflussender Faktor die Festigkeit der Fruchtzellen, die in enger Beziehung mit dem Zustand der am Aufbau teilnehmenden Pectine steht. Von den die Umwandlung von Pectinen katalysierenden pectolytischen Enzymen befaBt sich die Arbeit mit den Megm6glichkeiten der Aktivit/it yon Pectinmethylesterase von Polygalakturonase sowie mit der L6sung bestimmter methodischer Probleme bei der Enzymextraktion von Npfeln und Tomaten. Hierffir waren die Viscosit~its/inderung (PG-Aktivit~it) und die PE-Aktivierung am gfinstigsten. Vom Standpunkt der Gewinnungwar die Herstellung des Acetonpulvers besonders geeignet. Tomatenperoxidase: Schnelle Isolierung und Teilcharakterisierung. A.G. Marangoni, E.D. Brown, D.W. Stanley, R.Y. Yada. (Tomato peroxidase: rapid isolation and partial characterization)
(Guelph, Ontario, Canada, Univ. of Guelph, Dept. of Food Science) J Food Sci (1989) 54:1269-1271 Die schnelle Isolation yon Peroxidase aus Tomaten wurde durch ZellaufschluB und anschlieBende Reinigung mittels FPLC auf einer Mono Q Anionenaustauscher-Sfiule mit Gradientenelution durchgeffihrt. Nach zweimaligem Auftragen konnte eine 295fache Reinigung bei einer Ausbeute yon 3,74% erzielt werden. Mittels isoelektrischer Fokussierung wurde der isoelektrische Punkt bei pH 3,5 bestimmt. Mit SDS-GeMektrophorese konnten 3 Hauptbanden (16,6 kD, 40,0 kD und 42,0 kD) nachgewiesen werden. Die maximale Aktivitfit lag bei pH 5,0-5.2. Das Enzym zeigte eine Calciumabhfingigkeit, die maximale Aktivitfit zeigte sich bei Konzentrationen yon 1,0 x 10- 5 mol/L Ca 2§ Th. D6ppner (Stuttgart) Plattentest zur Differenzierung unterschiedlicher Pectinasen. S. Tsuyumu, S. Ishi, M. Nakamura. (Plate assay for differentiation of different pectinases) (836 Ohya, Shizuoka 422, Japan, Faculty of Agriculture, Shizuoka Univ.) Agric Biol Chem (1989) 53:2509-2511 Es wird ein Plattentest beschrieben, der die Identifizierungvon Pectinasen auf der Basis yon Unterschieden in Substratspezifit/it, pH-Optima und Cofaktorbedfirfnissen erm6glicht. Die Platten wurden mit Pectat bzw. Pectin mit und ohne Calciumchlorid, mit und ohne EDTA, sowie mit geringem St/irkezusatz hergesteUt und auf pH-Werte von 5 und 8 eingestellt. Weiterhin wird eine Technik mit Zweischichtplatte vorgeschlagen, die einen Enzymnachweis, z.B. mit unphysiologischen Reagentien, getrennt vom Kultivierungsbereich, erm6glicht. W. Hartmeier (Stuttgart) Einflufl des pH-Wertes auf die Kinetik der Sojabohnen-Lipoxygenase Typ 1. B. A. Asbi, L. S.Wei, M. P. Steinberg. (Effect ofpH on the ki-
netics of soybean lipoxygenase-1) ( UPM Serdang, Malaysia, Univ. Pertanian Malaysia, Dept. of Food Technology) J Food Sci (1989) 54:1594-1595+ 1600 In der vorliegenden Arbeit wird der EinfluB des pH-Wertes auf die Kinetik der Sojabohnen-LipoxygenaseTyp 1 untersucht. Dieses Enzym war in einem pH-Bereich von 3,24,0 stabil, w/ihrend bei pH=3,0 und darunter eine irreversible Denaturierung stattfand. Die doppelt reziproke Darstellung des Kinetikverlaufs ffir das nicht denaturierte Enzym im pH-Bereich 5,6-9,2 zeigte, dab das Enzym der Michaelis-Menten-Kinetikin diesem Bereich gehorcht. Das Aktivit/itsmaximum ffir den Umsatz yon Linolens/iure konnte bei eihem pH yon 9,2 festgelegt werden, von dort erfolgte eine starke Abnahme zu pH 7,1 hin, was zum Teil mit einer schlechteren L6slichkeit des Substrates erkl/irt wird. Km betrug 18 x 10-5 mol/1 und damit etwa das 3fache des Rohenzyms. Die Dixon-Darstellung (logVm,JKm gegen pH) belegt das Vorliegen eines Histidin-Restes im aktiven Zentrum des freien Enzyms mit einem p K yon ungef/ihr 7,3. M. Hutter (Wfirzburg) Die Stabilit~it von/~-Galaktosidase (Streptococcus salivarius subsp. thermophilus) in Milch beeinflussende Faktoren: eine quantitative Studie. B.-S. Chang, R. R. Mahoney. [Factors affecting the thermostability of fl-galactosidse (Streptococcus salivarius subsp, thermophilus) in milk: a quantitative study] (Amherst, MA, USA, Depart-
ment of Food Science and Nutrition, Massachusetts Agricultural Experimental Station, Univ. of Massachusetts) J Dairy Res (1989) 56:785-792 Der EinfluB verschiedener Milchkomponenten auf die thermische Stabilit/it reiner/?-Galaktosidasewurde quantitativ untersucht. Milchsalze verdreifachten die Stabilit~it des Enzyms im Vergleich zu Phosphatpuffern. Lactose wirkte auf Gefrierenzympr/iparate 512fach stabilisierend, w/ihrend sie auf ungefrorene Pr/iparate destabilisierend wirkte. Die gr6Bten Stabilisierungseffekte ergaben die Milchserumproteine. W/ihrend Caseinmicellen keine Stabilit/itserh6hung zeigten, bewirkte Caseinat eine 16fache Steigerung der Stabilit/it. Bei gleichzeitigem Zusatz von Lactose konnte nach 2 h bei 60 ~ kein Aktivit/itsverlust gemessen werden. Der Einflul3 verschiedener Zucker auf die Stabilit/it des Enzyms in Gegenwart dialysierter Milch zeigte lediglich ffir Lactose eine Stabilit/itssteigerung. Die Stabilit/it nahm mit zunehmender Lactosekonzentration zu und mit steigender Enzymkonzentration ab. Th. D6ppner (Stuttgart) ProzeBparameter der Chymosinextraktion durch Ultraschall. S.M. Kim, J. F. Zayas. (Processing parameters of chymosin extraction by ultrasound) (Manhattan, Kansas State Univ., Dept. of Foods & Nutrition) J Food Sci (1989) 54:700-703 Durch die neu ausgearbeitete Methode der Ultrabeschallung konnte Chymosin (Rennin) aus Kfilbermagen mit gegenfiber der konventionellen Extraktionsmethode erheblich verbesserter Ausbeute und Aktivitfit bei geringerem Zeitaufwand gewonnen werden. Das zerkleinerte Ausgangsmaterial wurde mit der 15- bis 30fhchen Menge an /0 %iger NaC1-L6sung versetzt und bei pH 5,9 der Ultrabeschallung bzw. der konventionellen Extraktion durch Schfitteln unterworfen. Bei 25 ~ und 80 rain Behandlungsdauer wurde eine spezifische Beschallungsintensitfit yon 36 W/cm2 und eine Ultraschallfrequenz yon 20 kHz als optimal gefunden. Eine Zeit yon 13 bis 13,5 h erwies sich zur Aktivierung des Prochymosins als am gfinstigsten. W. Hartmeier (Stuttgart) Hemmung der Aktivit~it von K~ilber- und mikrobiellem Lab durch Molkenproteinkonzentrat. J. Leli~vre, L.K. Creamer, K.L. Tate. (Inhibition of calf vell and microbial rennet action by whey protein concentrate) ( Wolfville, Nova Scotia, Canada, Department of Food Science and Technology, Acadia Univ.) Milchwissenschaft (11990) 45:71-75 (Zusammenfassung) Es wurde der EinfluB yon Molkenproteinkonzentrat(WPC) auf die Aktivitfit yon Kfilber- und mikrobiellem Lab (Rennilase 46L) untersucht. Die Enzymaktivitfit wurde wfihrend der Milchgerinnung durch Messung der Gerinnungszeit und wfihrend der ~,l-Ca-
492 seinhydrolyse durch Verwendung der Gel-Elektrophorese in Verbindung mit Densitometrie festgestellt. Molkenproteinkonzentrat hemmte Lab- und Rennilase-Aktivit/it in beiden Modellsystemen. Kontrollversuche zeigten, dab die Hemmung nicht auf den Einflul3 von Mineralien oder Viscosit/it zur/ickzufiihren ist. Wurde das Konzentrat durch S/iulenchromatographie getrennt, fand sich die aktive Hemmwirkung in der hochmolekularen Massenfraktion. Alle Ergebnisse bewiesen, dab die Hemmwirkung durch Interaktion von Chymosin und Rennilase mit einem Protein im Molkenproteinkonzentrat, das die Eigenschaften yon e2-Makroglobulin hat, hervorgerufen wurde. Lab mit 100% Chymosinanteil verbessert K/isequalitiit und -ausbeute. D. E. Pszczola. (Rennet containing 100% chymosin increases cheese quality and yield) Food Technol (1989) 43(6):84-89
Nach konventioneller Extraktionstechnik gewonnenes K~lberlab enth~lt fiblicherweise neben 75 bis 95% Chymosin noch 5 bis 25% Rinderpepsin als Enzymkomponente. Es wird ein neuer ProzeB zur Herstellung yon kommerziellem Lab beschrieben, der eine Abtrennung des Pepsins fiber Anionenaustauscher beinhaltet und zu Prfiparaten mit Chymosin als alleiniger Enzymkomponente ffihrt. Als Vorteile des reinen Labprfiparats wird u.a. eine h6here enzymatische Wirksamkeit mit daraus resultierender h6herer Ki/seausbeute und -qualitfit herausgestellt. W. Hartmeier (Stuttgart) Wirkung von Neuralblockern und CR-1392 auf die Enzymsekretion des Pankreas in Reaktion auf Sojabohnentrypsininhibitor und Salzs~iure. T. Fushiki, S. Tsuzuki, S. Fukuoka, M. Takada, H. Murayama, K. Iwai. (Effect of neural blockers and CR-1392 on the pancreatic enzyme secretion in response to soybean trypsin inhibitor and hydrochloric acid) (Kyoto 606, Japan, Department of Food Science and Technology, Faculty of Agriculture, Kyoto Univ.) Agric Biol Chem (1989) 53:2403 2408 Die Enzymsekretion des Pankreas ist einer der wichtigsten Schritte bei der Verdauung und Resorption der Nahrung, ausgel6st durch das gastrointestinale Hormon Cholecystokinin (CK). Da bisher fiber den Mechanismus der CK-Freisetzung nur wenig bekannt ist, fiihrten Verff. an Wistarratten Versuche in dieser Richtung durch. Die Pankreas-Enzymsekretion wird durch intraluminale Infusion yon Sojabohnen-Trypsininhibitor(STI) stimuliert. Diese Stimulation wird durch Atropin nicht beeinflul3t, durch Guanethidin jedoch vollst/indig blockiert. Die intraluminaleInfusion yon 0,08 nHC116st einen schnellen Anstieg des Trypsin-Ausstol3es aus, der weder durch Atropin noch durch Guanethidin blockiert wird. Die Pr/iinjektion von CR-1392 (einem starken CK-Rezeptorantagonisten) blockiert die Pankreasreaktion auf STI vollstfindig, nicht jedoch die auf HC1, 0,08 mol/L. Verff. schliegen daher, dab Guanethidin spezifisch die CK-Freisetzung des Dfinndarms unterdrfickt. Die Pankreas-Enzymsekretion in Reaktion auf STI wird offenbar haupts~ichlich durch CK unter Beteiligung adrenergischer Modulation ausgel6st. E. Schwerdtfeger (Geisenheim)
Vitamine und vitaminiihnliche Wirkstoffe
Vitamin-A-Gruppe Carotinoide und Retinoide in finnischen Lebensmitteln: Milehprodukte und Eier. V. Ollilainen, M. Heinonen, E. Linkola, P. Varo, P. Koivistoinen. (Carotenoids and retinoids in finnish foods: dairy products and eggs) (Helsinki, Finland, University ofHelsinki) J Dairy Sci (1989) 72:2257-2265 Es wurden von 20 Milchprodukten und von Eiern der Gehalt an Carotinoiden und Retinoiden mittels HPLC bestimmt. Fiir den Gesamt-/~-Carotin-Gehalt waren bei den Milchprodukten all-trans-/% Carotin und 15-cis-~-Carotin maBgeblich, die Eier enthielten zus/itzlich noch Lutein. Andere Carotinoide (Lycopen, Cryptoxantin und a-Carotin) wurden nur in Spuren festgestellt. Die Haupt-Vit-
amin-A-Komponentenwaren all-trans-Retinol und 13-cis-Retinol. Andere Retinoide (9-cis-, 1l-cis- und 9, 1l-cis-Retinole)wurden nur in sehr geringen Mengen gefunden. Aufgrund der Ergebnisse dieser Studie und des tfiglichen Verzehrs von Milch, Milchprodukten und Eiern in Finnland wurde eine t/igliche Zufuhr yon 350 Retinolfiquivalenten pro Kopf errechnet. A. Bogn~r (Stuttgart)
Sonstige organische Verbindungen Bestimmung organischer S/iuren in Gegenwart yon Metallionen. M. Koseki, I. Takahashi, T. Yasuno, S. Ogino, Y. Tsuda, M. Kazama. (Determination of organic acids in the presence of metal ion) (Shin-
juku-lcu, Tokyo, Japan, Tokyo Metropolitan Research Laboratory of Public Health) J Assoc OffAnal Chem (1989) 72:775-776 In Hinblick auf ihr gemeinsames Vorkommen in Lebensmittelzusatzstoffen wird die Wiederfindung organischer Sfiuren (Citronen-, Wein-, Fumar-, Bernstein-, ~pfels/iure) in Gegenwart mehrwertiger Metatlionen (Ca z +, Mg 2+, A13+) in Abhfingigkeit yon ihrein Konzentrationsverh/iltnis(Metallsalz/S/iure: 1/1 bzw. 10/1 w/ w) und dem pH-Wert der L6sung (pH 2-8) mit Hilfe der Flfissigchromatographie untersucht. An RP 18-Material (mob. Phase: 2%iger Kaliumdihydrogenphosphatpuffer pH 2,4, 1 ml/min, 210 nm) betrfigt die Wiederfindung aller Sfiuren in Gegenwart von Ca 2+ bzw. Mg 2+ unabh/ingig yon ihrer Konzentration und dem pH-Wert 100%. In Anwesenheit yon A13+, besonders bei hohen Konzentrationen, ist die Wiederfindung der jeweiligen S/iuren stark pH-abhfingig. Sie liegt bei allen Sfiuren (Ausnahme: Fumarsfiure) < 50% bei pH 5, w/ihrend bei pH 2 in allen Ffillen 100% erreicht werden. Durch die Vewendung einer Austauschersfiule (mob. Phase: 0,1%iger Phosphorsfiure, 1 ml/min, 210 nm) kann die Wiederfindung ffir h6here pH-Bereiche in Gegenwart yon A13+ nicht verbessert werden. Die Peakform der eluierenden Sfiuren wird in keinem Fall durch die Metallionen beeinfluBt. B. Scholz (Braunschweig) Probenahme mit Florisil und ionenchromatographische Bestimmung von aliphatischen Carbonsiiuren aus der Lufl. P. Simon, F. Brand, C. Lemacon. (Florisil| sorbent sampling and ion chromatographic determination of airborne aliphatic carboxylic acids) (Vandceuvre Cedex, France, Institut National de Recherche et de SJeuritd) J Chromatogr (1989) 479:445-451 Die Luftproben werden durch Pyrexr6hrchen mit 0/8 g Florisil mit 1 l/rain gepumpt, das Sorptionsmittel anschlieBend mit Wasser versetzt, geschfittelt und vor der Chromatographie mit HzSO4 angesfiuert. Die Trennung erfolgt in einem HPLC-System mit einer Aminex HPX 87, als Eluent wird Schwefel- oder Benzoesgure, 2,5. 10-4 tool/L, benutzt, zur Detektion wird ein Leitffihigkeitsdetektor eingesetzt. Die Effizienz der Probenahme wird durch Einsatz kontrollierter Testatmosphfiren fiberprfift. Bei der doppelten Konzentration der ACGIH-Werte (American Conference of Governmental Industrial Hygienists, Werte zwischen 9 und 70 mg/m 3) wird kein Durchbruch der interessierenden Komponenten beobachtet, wenn 120 1 Luft, eingestellt auf 100% rel. Feuchte, durch das System gegeben werden. Die Wiederfindungsratenliegen ffir das beschriebene System fiir Ameisen-, Essig-, Monochloressig-, Propion-, Acryl und Methacryls/iure zwischen 90,5 und 101%. Die Nachweisgrenzen (s/n>3) sind 0,2, 0,3, 3, 5, 2 und 5 gg/ml fiir Monochloressig-, Ameisen-, Essig-, Propion, Acryl- und Methacryls/iure, was Konzentrationen von 0,1, 0,15, 1,5, 2,5, 1 und 2,5 mg/m 3 in Luftproben yon 10 1 entspricht. Florisil scheint somit gut zur Probenahme von o. a. S/iuren aus Luftproben geeignet zu sein. U. Engelhardt (Braunschweig) Neue UV-Markierungs-Reagentien zur Bestimmung yon Monocarbons/iuren mittels Hoehleistungsfliissigehromatographie. K. Funazo, M. Tanaka, Y. Yasaka, H. Takigawa, T. Shono. (New ultraviolet labelling agents for high-performance liquid chromatographic determination of monocarboxylic acids) (Neyagawa,
493
Osaka, Japan, Department of Chemistry, Osaka Prefectural College of Technology) J Chromatogr (1989) 481:211-219 Es wurden neue UV-Markierungs-Reagentien zur Umsetzung von Monocarbons/iuren zu st/irker UV-absorbierenden Derivaten synthetisiert. Eine Steigerung der Empfindlichkeit der UV-Detektion in der HPLC soll dadurch erreicht werden. Die Reagentien sind p-Nitrobenzyl-3,5-dinitrobenzyl- und 2-(phthalimino)ethyl-p-toluolsulphonat. Sie wurden durch Umsetzung von p-Toluolsulfonylchlorid mit dem entsprechenden Alkohol hergestellt. Monocarbons/iuren wurden mit diesen Verbindungen dann zu den entsprechenden Estern derivatisiert und schlieNich durch HPLC mit UV-Detektion bestimmt. Als Katalysator bei der UV-Aktivierung diente 18Kronen-6. L6sungsmitteleinfl/isse, Reaktionstemperatur und-zeit und die Konzentrationsverhfiltnissezwischen Reagentien und Katalysator wurden ebenfalls untersucht. S. Niethammer (Stuttgart) Vorsfiulenderivatisierung von Carbons~iuren mit N-(1-Pyrenyl)Bromacetamid und Phasentransfer-Katalyse. S. Allenmark, M. Chelminska-Bertilsson. [Precolumn fluorogenic labelling of carboxylic acids with the use of N-(1-pyrenyl)-bromoacetamide and phasetransfer catalysis] (Gothenburg, Sweden, Laboratory of Microbiological Chemistry, University of Gothenburg) Chromatographia (1989) 28:367-369 Frisch synthetisiertes N-(1-Pyrenyl)-bromacetamiderweist sich als ausgezeichnetes Derivatisierungsmittel ffir Carbons/iuren. Die entstehenden fluorescierenden Esterderivate k6nnen quantitativ mittels LC und konventioneller Fluorescensdetektion bis in den pmol-Bereich bestimmt werden. Gegen/iber 4-Brommethyl-7-methoxycumarin, einem allgemein gebr/iuchlichen Derivatisierungsmittel, erweist sich N-(l-Pyrenyl)-bromacetamidbeziiglich der Derivatisierungsrate und der Empfindlichkeit iiberlegen. B. Heimhuber (Hannover) Trennung der optischen Isomeren yon 2-Hydroxycarbons~iuren mit Hochleistungs-Ligandenaustauschchromatographie. H. Katoh, T. Ishida, S. Kuwata, H. Kiniwa. (Optical resolution of 2-hydroxy acids by high-performance ligand exchange chromatography) (Yoko-
hama-shi, Kanagawa 227, Japan, Research Center, Mitsubishi Kasei Corporation) Chromatographia (1989) 28:481-486 Zur Trennung der optischen Isomeren yon 2-Hydroxycarbons/iuren verwenden die Autoren als station/ire Phase chemisch gebundenes Octadecylsilan, das mit N,N-Dioctyl-L-alanin belegt ist und zus/itzlich komplex gebundene Cu-Ionen enth/ilt. Als Eluent dient die w/iBrige L6sung eines Cu-Salzes. Der Trenneffekt beruht auf elnero Austausch zwischen dem Liganden des Cu-Komplexes in der mobilen und dem in der station/iren Phase. Die experimentellen Daten lauteten: 50 • 4,6 mm MCI GEL CR S10 W-HPLC-S/Iule; Eluent: CuSO4, 2 mmol/L in 10% w/iBriger Acetonitril-L6sung; FluBrate: 1 ml/min; UV-Detektion: 254 nm. Zum selektiven Nachweis der 2-Hydroxycarbons/iurenwenden Verff. eine Nachs~iulenderivatisierung mit Fe(CeO4)3 an und UV-Detektion bei 420 rim. Es werden Trennbeispiele fiir einzelne Modell6sungen yon 2-Hydroxycarbons/iuren dargesteUt, sowie die Untersuchung von Wein, bei dem die selektive Bestimmung von L-~pfels/iure und L-Weins/iure gelingt. H. Otteneder (Trier) Detektion und Bestimmung yon Oxalsfiure mittels Capillargaschromatographie. H.D. Gottstein, M.N. Zook, J.A. Ku6. (Detection and quantitation of oxalic acid by capillary gas chromatography)
(Lexington, KIT, USA, Department of Plant Pathology, University of Kentucky) J Chromatogr (1989) 481:55-61 Es wurde eine Capillar-GC-Methode entwickelt, die eine schnelle und empfindliche Bestimmung von Oxals/iure und Oxalaten in pflanzlichem Material unterschiedlicher Herkunft erlaubt. Das Verfahren eignet sich fiir den Nachweis sehr geringer Konzentrationen dieser Komponenten durch die Derivatisierung zu Dimethyl-Oxalat. Im Gegensatz zu Umsetzungen mit Methanol, Ethanol, n-Propanol und Isopropanol ist die Veresterung mit Diazomethan vollst/indig und somit die Methode der Wahl ~ r eine quantitative Bestimmung der Oxals/iure. Dariiber hinaus erfordert diese Technik
keine zeitintensive Aufreinigung der Extrakte vor der gaschromatographischen Analyse. Die Nachweisgrenze dieser Methode zur Quantifizierungder Oxals/iure liegt bei 500 pg unter Verwendung eines Flammenionisations-Detektors.Wiederfindungsraten be,wegen sich zwischen 92% und 105%. S.Niethammer (Stuttgart) In-vivo-Wirkungen yon Phytinsfiure und Polyphenolen auf die Bioverffigbarkeit von Polysacchariden und anderen Nfihrstoffen. M. E. Nyman, I.M. Bj6rck. (In vivo effects of phytic acid and polyphenols on the bioavailability of polysaccharides and other nutrients) (Lund, Sweden, Univ. of Lund, Dept. of Food Chemistry) J Food Sci (1989) 54:1332-1335+ 1363 Bisherige in-vitro-Untersuchungenhaben gezeigt, dal3 Phytins/lure und Polyphenole die ~-Amylase-Aktivit/it hemmen, sowie zu einer Abnahme der Aktivitfit yon proteolytischen und lipolytischen Enzymen fiihren. In der Arbeit wird der Einflug yon Phytins/iure und Polyphenolen auf die St/irkeverdauung und den Nahrungsfaserabbau in einem Rattenffitterungs-Gleichgewichtsexperiment untersucht, sowie der Effekt der antinutritiven Stoffe auf die Felt- und Proteinnutzbarkeit berechnet. Den Tieren wird eine DiM aus St/irke, Nahrungsfaser, Protein und Fett sowie Mineralstoffen und Vitaminen verabreicht. Als antinutritive Substanzen werden jeweils Phytins/iure, Tannins/iure und Catechin zugesetzt. Zur Unterscheidung zwischen Verdauung und bakterieller Fermentation im hinteren Darmbereich werden die Ffitterungsversuche mit und ohne Zusatz des Antibioticums Nebacitin durchgef/ihrt. Die Verdaubarkeit und Abbaubarkeit der einzelnen Nahrungsbestandteile bei An- und Abwesenheit der antinutritiven Substanzen werden durch Kotuntersuchungen bestimmt. W/ihrend die Anwesenheit der antinutritiyen Substanzen auf die Verdaubarkeit von St/irke und die Verg/irbarkeit yon Nahrungsfasern keinen EinfluB hat, wird die Verdaubarkeit yon Lipiden durch Phytin- und Tannins/lure reduziert. Die Verdaubarkeit yon Protein verschlechtert sich bei jeweiliger Anwesenheit der drei antinutritiven Substanzen. Als enzymhemmende Wirkung werden Modifizierungender antinutritivenSubstanzen sowohl im Intestinal-Bereichals auch im hinteren Darmbereich diskutiert. Als MaB ftir den Inhibitor-Effekt wird die Bindungsst/irke der antinutritivcn Substanzen in den Enzym-Substrat-Komplexenvorgeschlagen. Th. T/iubert (Hannover) Vorkommen und Gehalt an Hydroxyzimtsfiure und Hydroxybenzoesfiure in Lebensmitteln. K. Herrmann. (Occurrence and content of hydroxycinnamic and hydroxybenzoic acid compounds) (tIanno-
vet, West Germany, Institute of Food Chemistry, University of Hanhover) Crit Rev Food Sci Nutr (1989) 28:315-347 (Summary) Phenolic acid compounds seem to be universally distributed in plants. They have been the subject of a great number of chemical, biological, agricultural, and medical studies. Hydroxycinnamic acid compounds occur most frequently as simple esters with hydroxy carboxylic acids or glucose, while the hydroxybenzoic acid compounds are present mainly in the form of glucosides. Furthermore, phenolic acids may occur in food plants as esters or glycosides conjugated with other natural compounds such as flavonoids, ak'.ohols, hydroxyfatty acids, sterols, and glucosides. Also, hydroxycinnamic acid amides appear to be common constituents. The occurrence of the different natural phenolic acid compounds in foods is reviewed, and data of the content in fruit, vegetables, and spices are given. The distribution of the main phenolic acid compounds in food plants as well as their changes during development and maturation of fruits are considered. Furthermore,the hydroxycinnamic acids bound to cell wall polymers, the phenolic acid compounds in coffee, cereals, oil seed, and tree nuts, and the analysis of phenolic acid derivatives are reviewed. Lebensmittelfarbstoffe: Anthocyane. F.J. Francis. (Food colorants: anthocyanins) (Toronto, Ontario, Canada, Univ. of Toronto) Crit Rev Food Sci Nutr (1989) 28:273-314 (Summary) Interest in food colorants as shown by the number of patents has doubled in recent years with natural pigments outnumbering synthetics by five to one. The natural colorant area can be subdi-
494 vided into anthocyanins, betalains, chlorophylls, carotenoids, flavonoids, polyphenols, Monascus, heroes, quinones, biliproteins, safflower, turmeric, and miscellaneous. All involve different groups of chemical compounds which may be used directly as colorants, or may be chemically modified to produce different hues or increased stability. All usually involve a method of collection, extraction, purification, possibly stabilization, and formulation. A variety of hues can be obtained ranging from green through yellow, orange, red, blue, and violet, depending on the source of colorant. Similarly, water or oil-soluble formulations can be prepared depending on the type of colorant. Ein Chitin-bindendes Lectin aus dem Rhizom yon Brennesseln mit fungiciden Eigenschaften. W. F. Broekaert, J. Van Parijs, F. Leyns, H.
Joos, W.J. Peumans. (A chitin-binding lectin from stinging nettle rhizomes with antifungal properties) (Leuven, Belgium, F.A. Janssenlaboratorium voor Genetica, Katholicke Universiteit Leuven) Science (1989) 245:1100-1102 Das Urtica Dioica-Agglutiuin(UDA) ist mit einem Molekulargewicht yon 8,5 kD das kleinste bekannte Pflanzenlectin. UDA bindet spezifisch Chitin und hemmt damit das Wachstum einer Reihe yon phytopathogenen und saprophytischen Pilzen (in vitro). UDA wird dutch Affinit/itschromatographie auf Chitin isoliert und durch Ionenaustausch, Gelfiltration und Affinit/itschromatographie weiter gereinigt, um sicherzustellen, dab keine Chitinase die Ergebnisse verf/ilscht. Untersucht wird die Hemmwirkung auf sieben chitinhaltige Pilze; die Konzentration, die eine 50%ige Wachstumsinhibierung bewirkt, liegt zwischen 20 und 125 gg/ml. Die Hemmwirkung ist gegenfiber verschiedenen Organismen unterschiedlich ausgepr~gt. Verglichen mit Chitinase wird zur Wachstumshemmung z. B. bei Trichoderma hamatum die 25fache Konzentration ben6tigt, w/ihrend bei Botrytis cinereaUDA efektiver hemmt. UDA und Chitinase k6nnen synergistisch das Pilzwachstum hemmen. Nach Meinung der Autoren k6nnte UDA eine gentechnologische Anwendung bei der Zfichtung resistenter Pflanzensorten bekommen. U. Engelhardt (Braunschweig) Bestimmung der physikalischen und spektralen Daten yon Thiazolidinen zur Analyse yon Aldehyden im Spurenbereich. A. Yasuhara, T.
Shibamoto. (Determination of physical and spectral data on thiazolidines for trace aldehyde analysis) (Davis, Univ. of California, Department of Environmental Toxicology) Agric Biol Chem (1989) 53:2273-2274 Eine yon den Autoren frfiher entwickette Methode zur Bestimmung yon Formaldehyd und Methylglyoxal in Lebensmitteln und Getr/inken, wird auf andere Aldehyde ausgeweitet. Formaldehyd und Methylglyoxal reagieren mit Cysteamin bei Raumtemperatur und neutralem pH-Wert zu Thiazolidin und Acetylthiazolidin. Die Analyse erfolgt gaschromatographisch fiber eine fused-silica Capillare mittels NP-Detektor. Da Cysteamin auch mit anderen Atdehyden, auBer mit ~,/%unges/ittigten, reagiert, wird es als Derivatisierungsmittel zur Bestimmung yon Aldehyden im Spurenbereich eingesetzt. In der vorliegenden Studie werden die physikalischen und spektralen Daten (MS, NMR) einiger frisch synthetisierter reiner Thiazolidin-Derivate dargestellt. B. Heimhuber (Hannover) Chromatographie yon Mykotoxinen auf vorgefertigten Platten mit Umkehrphase. D. Abramson, T. Thorsteinson, D. Forest. (Chroma-
tography of mycotoxins on precoated reverse-phase thin-layer plates) (Winnipeg, Manitoba, Canada, Agriculture Canada Research Station) Arch Environ Contain Toxicol (1989) 18:327-330 W/ihrend bei der Dfinnschichtchromatographie mit ,,normaler Phase" auf Kieselgel oder Aluminiumoxiddie stationfire Phase polarer ist als die mobile, sind diese Verh/iltnisse bei der Chromatographie mit ,,Umkehrphase" umgekehrt. Die Autoren untersuchen die Auftrennung der Mykotoxine Aflatoxine (B 1, B2, G1, G2), Sterigmatocystin, OchratoxinA, Citrinin, Penicillins/iure, Patulin, Zearalenon, sowie der Trichothecene Diacetoxyscirpenol, HT-2 Toxin, Nivalenol, Neosolaniol, Fusarenon-X, T-2 Toxin, Deoxynivalenol und 3-Aeetyldeoxynivalenol auf Umkehrphasen-Fertigplatten ver-
schiedener Hersteller mit verschiedenen mobilen Phasen (neutrale und anges/iuerte Mischungen von Wasser und Methanol, Acetonitril oder Tetrahydrofuran). Die Auftrennung ist so erfolgreich, dab die Autoren das beschriebene Verfahren als zeitsparende Alternative zu Derivatisierungsprozessen bei der Identitiitsfiberpriifungeinzelner Mykotoxine empfehlen. J. Reig (Bad Kreuznach) Verfahren zur Analyse und zum Screening von Mykotoxinen und anderen sekundiiren Stoffwechselprodukten in Pilzkulturen mit Hiffe yon Diinnschichtchromatographie und HPLC. J.C. Frisvad, O. Fil-
tenborg, U. Thrane. (Analysis and screening for mycotoxins and other secondary metabolites in fungal cultures by thin-layer chromatography and high-performance liquid chromatography)
( Lyngby, Denmark, Department of Biotechnology, Food Technology, The Technical Univ. of Denmark) Arch Environ Contain Toxicol (1989) 18:331-335 Im ersten Teil dieses Obersichtsartikels werden die yon den Autoren in verschiedenen Arbeiten beschriebenen Screening-Verfahren zum Nachweis einer Mykotoxinproduktion bei Pilzen dargestellt. Grundlage ist die ,,Agarwiirfel-Methode" (,agar plug method"): Aus einer Petrischalenkultur wird ein Agarwiirfel entfernt und direkt auf eine Dfinnschichtplatte gelegt. Mit Hilfe ausgew/ihlter L6sungsmittel werden die Mykotoxine extrahiert und mit einfachen Reagentien nachgewiesen. Zum Nachweis kleinerer Konzentrationen yon Mykotoxinen in Pilzextrakten empfiehlt sich die HPLC. Anwendungsbeispielehierffir werden im zweiten Teil der Arbeit zusammengefal3t. J. ReiB (Bad Kreuznach) HPLC-Screening-Methode fiir Mykotoxine mit neuen Retentions-Indices und Diodenarray-Detektion. P. Kuronen. (High-performance
liquid chromatographic screening method for mycotoxins using new retention indexes and diode array detection) (Helsinki, Finland, Department of Chemistry, Univ. of Helsinki) Arch Environ Contain Toxicol (1989) 18:336-348 Mykotoxine sind chemisch sehr heterogen. Da kontaminierte Proben meist mehrere Mykotoxine enthalten, versuchen die Autoren, mit einer Gradientenelution unter Verwendung von l[4-(2,3Dihydroxypropoxy)phenyl]l-alkanonen aus eigener Synthese zur Berechnung von Retentionsindicesso viele Mykotoxine wie m6glich in einem Lauf zu treffen und mittels Dioden-Array-Detektion fiber ihre Spektren zu identifizieren. Die Autoren beschreiben eine Multimethode, die folgende Mykotoxine umfaBt: Ffinf Trichothecene (Gruppe A), T-2 Toxin, HT-2 Toxin, Diacetylscirpenol (DAS), Neosolaniol (NEO) sowie ein Isomer (NEO-isomer), drei Trichothecene (Gruppe B), Nivalenol (NIV), Deoxynivalenol (DON), Fusarenon-X, vier Aflatoxine (BI, B2, G1, Gz), Sterigmatocystin (STE), Zearalenon (ZAE), Ochratoxin A (OCH A), Citrinin (CIT) und schlieglich Patulin (PAT). Trenns/iuleist eine Lichrosorb Hibar RP-18, 5 Izm, 250 x 4 mm von Merck. Probenschleife 5 bzw. 20 Ixl. Als Flieflmittel dient ein Acetonitril/Wasser-Gradient. Das Wasser ist mit Orthophosphors/iure auf pH2,5 eingestellt. Der Gradient 1/iuft in 40 min yon 20% CH3CN/80% Wasser linear zu 100% Acetonitril bei einer Flul3rate von 1,0 ml/min und Raumtemperatur. Die Mykotoxine werden bei folgenden Wellenl/ingen detektiert: T-2, HT-2, DAS und NEO bei 200 nm, DON, NIV und FUS-X bei 220 nm, OCHA bei 216 nm, CIT bei 248 und 331 nm, ZEA bei 235 nm, STE bei 245 nm, PAT bei 277 nm, die 4 Aflatoxine bei 225 und 365 nm. Mit einer Einstellung des UV-Detektors zwischen 200 und 220 nm k6nnen alle Mykotoxine sowie die Standards in einem Lauf detektiert werden. Mit dem Dioden-Array-Detektor werden Spektren zwischen 190 und 400 nm gemessen. Die Probenvorbereitung wird folgendermaBen durchgeffihrt: 50 g (z. B. Mandelpaste) werden mit 200 ml Methanol/Wasser-Gemisch (85 + 15) extrahiert (30 min schfitteln) und filtriert. Ffir den weiteren Vorgang wird auf eine Literaturstelle verwiesen. Die Autoren r/lumen ein, dab die Detektion yon Mykotoxinen in Proben aufgrund yon Matrixpeaks im Rahmen der Multimethode ohne Verwendung der Retentionsindices st6ranf/ilig ist, besonders bei der Bestimmung der Aflatoxine, so dab sie diesbeziiglich nut zum Screening einsetzbar ist. G. Schleifer (Niirnberg)
495 Anwendung eines immunchemischen Substrates auf die MykotoxinBiosynthese: Vergleich der Sterigmatocystinbildung durch AspergiHus versicolor und Aspergillus nidulans mittels ELISA. D.-H. Chung, M.M. Abouzied, J.J. Pestka. (Immunochemical assay applied to mycotoxin biosynthesis: ELISA comparison of sterigmatocystin production by Aspergillus versicolor and Aspergillus nidulans) East
Lansing, Michigan State University, Department of Food Science and Human Nutrition) Mycopathologia (1989) 107:93-100 Die Untersuchung der Mykotoxin-Biosynthese gestaltet sich durch die Analyse der Mykotoxine und ihrer Vorl/iufer mittels herk6mmlicher DC und instrumentellerMethoden zeitraubend and besonders schwierig. Als Alternative kann die Empfindlichkeit yon ELISA zur Analyse dieser Verbindungen genutzt werden. In diesem Bericht wurde die Sterigmatocystin-(SC)-Bildung in Reagensglaskulturen von Aspergillus versicolor und A. nidulans mittels kompefifiver ELISA verglichen. Polyklonales Antiserum, das gegen ein SCHemiacetal-Rinderserumalbumin-Konjugaterzeugt wurde, zeigte die gr6gte Spezifitfit ffir SC-Hemiacetal und SC bei weniger Reakfivitfit ffir o-Methyl-SC. Das Antiserum konnte zur Detektion von nur 50 ng/ml SC im ELISA angewandt werden. Direkte ELISA konntc an einem verdiinnten N/ihrmedium und an Mycelextrakten, die mit N,N-Dimethylformamid in 16sliche Form gebracht wurden, durchgeffihrt werden. A. versicolor bildete im SLS-Medium mehr SC als im YES-Medium und zeigte H6chstausbeuten zwischen 9 und 12 Tagen Inkubationszeit. Ann/ihernd 75% des SC waren im Mycel detekfierbar (254 p.g/ml Kulturmedium) im Vergleich zur extracellul/iren Fraktion (87 gg/ml Kulturmedium). A. nidulans zeigte qualitativ fihnliche Wachstumsmuster und Toxigenese im SLS-Medium, erreichte jedoch Maximalwerte von nur 15 Ixg/mlNfihrmedium und 5 gg extracellulfires SC/ml Bouillon. R. Kutter (Oberschleil3heim) Ubersieht fiber das Vorkommen von Aflatoxinen in einheimischen und imporfierten Lebensmitteln in der UdSSR unter Einsatz der HPLC. V.A. Tutelyan, K.I. Eller, V. S. Sobolev. (A survey using normalphase high-performance liquid chromatography of aflatoxins in domestic and imported foods in the USSR) (Moscow, USSR, Labora-
tory of Enzymology and Laboratory of Imported Foodstuffs Hygienic Studies, Institute of Nutrition of the USSR Academy of Medical Sciences) Food Additives and Contaminants (1989) 6:459-465 Uber 4 500 Lebensmittel pflanzlicher Herkunft der UdSSR wurden mit Hilfe der HPLC auf Anwesenheit von Aflatoxinen hin untersucht. Die Nachweisgrenze der Bestimmungsmethode war 0,1 gg/kg ftir Aflatoxin B1.26,9% der importierten Erdni.isse, 2,2% der Maisproben und 28,3% der Baumwollsamen enthielten Aflatoxine in Konzentrationen, die den in der UdSSR erlaubten Grenzwert yon 5 gg/kg (auger fiir Kindern/ihrmittel) iiberstiegen. J. ReiB (Bad Kreuznach) Beziehung zwischen Lipiden und der Aflatoxin-Biosynthese. C. Fanelli, A.A. Fabbri. (Relationship between lipids and aflatoxin biosynthesis) (Roma, Italy, Dipartimento di Biologia vegetale, Universit~ di Roma "La Sapienza") Mycopathologia (1989) 107:115-120 Die Schltisselrolle der Lipide beim Pilzwachstum und bei der Lipidperoxidafion auf die Aflatoxin-Biosynthesesowohl ,,in vitro" als auch ,,in vivo" wird beschrieben. ,,In vitro" sind BHA, BHT und Cysteamin - abh/ingig yon ihrer Konzentration - in der Lage, die Aflatoxin-Ausbeute, die durch Lipoperoxide oder Halomethane in Kulturen yon Aspergillus flavus oder A. parasiticus induziert wird, zu reduzieren oder zu blockieren, ohne das Pilzwachstum zu beeinflussen. ,,In vivo" reduzierten BHA und BHT deutlich die Aflatoxin-Bildung auf Weizen, Mais und Sonnenblumen, die mit aflatoxinbildenden Aspergilli beimpft waren, durch Verhinderung des Pilzwachstums. ,,In vivo" stellen die Oberfl/ichenlipide der Samen eine sehr wichtige Kohlenstoffquelle ftir das Pilzwachstum dar. R. Kutter (Oberschleigheim) Bioumwandlung yon Aflatoxin. J. Bol, J.E. Smith. (Biotransformation of aflatoxin) (Zeist, The Netherlands, Department of Microbiol-
ogy, TNO-CIVO Food Analysis Institute) Food Biotechnology (1989) 3:127-144 Bioumwandlungenyon Aflatoxin wurden dargestellt, insbesondere Abbaureaktionen von Aflatoxin B1 (AFB1) zur Entwicklung eines biologischen Entgiftungsprozesses. Hierftir wurden isolierte Schimmelpilze aus Lebensmitteln und fermentierten Lebensmiteln und AFB1 in einem speziellen Agar-Medium eingesetzt. Folgende Arten bewirkten eine Reduzierung (Defluorescenz) von AFB~: alle eingesetzten Aspergillus-Arten waren zu 100% posifiv; 15 eingesetzte Rhizopus-Arten waren zu 85% posifiv; isolierte Arten zeigten niedrigere Auswirkungen auf eine Reduzierung der Fluorescenz von AFB1. Von insgesamt 29 getesteten Schimmelpilzarten wandelten 7% AFB~ nicht urn. 18 Arten waren in der Lage, AFB 1 bei einer Inkubafionstemp, von 25 ~ nach 5 Tagen zu eliminieren. Die Eliminierung von AFB 1 wurde indirekt durch die Reduzierung von Fluorescenz nachgewiesen. Einige Isolate wurden welter getestet zwecks Erfassung der gebildeten fluorescierenden Verbindungen mittels HPLC. Insgesamt konnten gute Korrelationen bezgl. Reduzierung der Fluorescenz, der AFB1-Eliminierungund der Mutagenitfitsreduzierung beobachtet werden. Eine Ausnahme bildete das Mycelium. Hier wurde in Kulturversuchen eine stfirkere Mutagenit/itsreduzierung festgestellt und ein geringerer AFB1-Abbau. Enzymafische Studien wurden weiterhin durchgeffihrt, um einen m6glichen Zusammenhang yon Monooxygenase-Enzymsystemen im AFB1-Abbau nachzuweisen. I. Buchmfiller (Moers) Schiiden an Sonnenblumensaat: Wasseraktivitiit, Keimung, Siiureindex und Anwesenheit yon Aflatoxin. M. Etcheverry, A. Dalcero, S. Chulze, N. Apro, S. Fusero, M. Farnochi. (Studies on damage to sunflower seeds: water activity, germination, acidity index and aflatoxin B1 presence) (Rio Cuarto, Argentina, Departamento de Mic-
robiologia e Inmunologia, Facultad de Ciencias Exactas, Universidad Nacional de Rio Cuarto) Int J Food Microbiol (1989) 8:363-365 Eine Pilzkontaminationvon Olsaat und Getreide ffihrt zu einer deutlichen Verminderung der Qualitfit. Bekannt sind eine Zmaahme des Gehaltes an freien Fetts~iuren sowie eine Abnahme der Atmung und der Keimung der Samen. In der vorliegenden Studie werden die Sch/iden untersucht, die bei SonnenblumensamenwS.hrendeiner siebenmonatigen Lagerung in einem Silo auftreten. Die wichtigsten Ergebnisse sind folgende: (I) die Wasseraktivitfit steigt yon 0,67 auf 0,87; (2) die Keimungsrate sinkt yon 94% auf 50%; (3) der Gehalt an freien Fettsfiuren (berechnet als Prozentsatz yon ()Is/lure) steigt von 1,49% auf 4,12%; (4) der Gehalt an Aflatoxin B1 steigt von Null auf 520 gg/kg. Sonnenblumensamensollten mit einer Wasseraktivit/it von unter 0,67 gelagert werden, um Abbauprozesse und die Ansammlung yon Aflatoxin zu vermeiden. J. ReiB (Bad Kreuznach) Aflatoxinabbau bei der Herstellung von afrikanischen Getreideprodukten. H.G. Muller. (Leeds, GroJ3britannien, Department of Food Science, University of Leeds) ZFL - Int Z Lebensm-TechnolVerfahrenstech (1989) 40:502-506 In tropischen Gegenden ist die relative Luftfeuchtigkeit wfihrend der Regenzeit so hoch, dab als Folge die Getreide und H/.ilsenfrfichte in erheblichem Mag Wasser absorbieren, was zu vermehrtem Schimmelwachstum ffihren kann. Hier sind insbesondere die Schimmelpilze der Aspergillus-Gruppe erw/ihnt, die Sekund/irstoffwechselprodukte, die sogenannten Mykotoxine bilden. Mykotoxine k6nnen akute und chronische Krankheiten bei Menschen und Tieren hervorrufen. Aspergillus flavus und Aspergillus parasiticus produzieren h/iufig Mykotoxine, die sogenannten Aflatoxine B und G, deren chemische Strukturen aus substituierten Cumarinen bestehen. Durch Aflatoxine hervorgerufene akute VergiftungsfSlle, wie Leber-, Nieren-, Darm- und Hirnsch/iden und chronische Krankheiten wie Leberkrebs sind bereits in verschiedenen Teilen der Tropen beschrieben worden. Die Leberkrebsh/iufigkeit ist in einer Tabellledargestellt. In hochliegenden, kfihleren Gebieten ist die Hfiufigkeit dieser Erkrankung niedriger (1-2 pro 10s Einwohner/Jahr), in fiefliegenden, warmen Gebieten werden hohe Werte bis zu 13 pro 105 Einwohner/Jahr berichtet 0aier Mozambique mit einer Aflatoxinauf-
496 nahme yon 222,4 ng/kg/Tag). Vorbeugende Magnahmen zur Verhinderung von Schimmelpilzbefall sind sofortige Ernten, sofortige Trocknung der Ernteerzeugnisse und luftdichtes Verschliegen der Beh/iltnisse. Weiterhin werden folgende Entgiftungsvorschlfige aufgeffihrt: 1) eine Aussortierung der sichtbar befallenen Erzeugnisse; 2) eine Abtrennungmittels organischer L6sungsmittel und verdfinnter S/lure; 3) eine Reduzierung durch konventionelle Bearbeitung der Lebensmittel im Haushalt (Einweichung, Waschung); 4) Beeinflussung einer Reduzierung durch die Anwesenheit yon tanninhaltigen Erzeugnissen; 5) eine Reduzierung dutch Einwirkung yon Sonnenlicht (Trocknungsvorgang). I. Buchmfiller (Moers)
nearum DSM 4529 in D-[U-14C] Glucose oder [2-14C] Malonsfiure, produzierte der Stamm [14C]-Zearalenon mit spezifischen Aktivit/iten von 0,07 bzw. 0,09 gCi/mg; die 14C-Inkorporation betrug 0,34% bzw. 0,48%. D.v.Wachtendonk (Eschweiler) HPLC-Bestimmung yon Zearalenon und Oehratoxin A in Getreide und Saatgut. W. Langseth, Y. Ellingsen, U. Nymoen, E. M. Okland.
(High-performance liquid chromatographic determination of zearalenone and ochratoxin A in cereals and feed) (Oslo, Norway, De-
partment of Pharmacology and Toxicology, National Veterinary Institute, The Norwegian College of Veterinary Medicine) J Chromatogr (1989) 478:269-274
Ein Minis~iulen-Sereening-Test zum Nachweis von Aflatoxinen in Hirsemalz. P.L. RuffelI, D.W. Trinder. (A mini-column screening
test for aflatoxins in sorghum malt) (Pretoria, Republic of South Africa, Division of Food Science and Technology, C.S.LR.) J. Inst. Brew. (1990) 96:7-10. Nachdem sich Minis~iulen nach Romer ffir eine Screeningmethode zur Bestimmung yon Aflatoxingehalten unter 20 gg/kg Hirse als unzweckm~iBigerwiesen (stark gef~rbte Extrakte, st6rende Matrixfluorescenz), wurde eine 2 S/iulen-Nachweismethode entwickelt: Reinigung fiber eine Silicagel-Patrone und nachfolgende Detektion auf einer Aluminiumoxid/Florisii-Minis/iule.t0 g Hirsemalz, zerkleinert, durch ein 50 mm mesh Gitter gesiebt, wurden mit 7-8 ml Wasser befeuchtet und nach Zusatz von 50 ml Chloroform 30 min intensiv geschiittelt. Zugabe von Calciumsulfat und nachfolgende Filtration. 20 ml Filtrat wurden auf die Silicagel-S/iule gegeben und nacheinander mit 1,5 ml Toluol/Ether/Essigs/iure (10+10+1) sowie 2 ml Ether gewaschen. Mit insgesamt 2,5 ml Chloroform/Toluol wurde auf die Aluminiumoxid (Aktivit/itsstufe 3)/Florisil-Minisfiule transferiert und dort im UV auf blaue Fluorescenz hin untersucht. Eine erste Bestgtigung erhlelt man dadurch, dab die zuvor blaufluorescierende Zone nach Salpeters~iurebehandlung in Gelb umschlug. Jedes Malz, das mehr als 3 gg/kg Aflatoxin enthielt, ergab einen positiven Befund, der jedoch durch andere Nachweis bzw. Bestimmungsmethodenbest/itigt werden muBte. Die Nachweisgrenze lag somit unterhalb der Grenzwerte vieler Lfinder. N. Martin (Freiburg) Phageninduktion und toxische Einfliisse yon Aflatoxin Bl aufStreptococcus lactis. A. Banina, L. Topisirovic. Phage induction and toxi-
genic effects of aflatoxin B1 on streptococcus lactis) (Belgrade,
Yugoslavia, Genetic Engineering Centre, Laboratory for Industrial Microbiology) Milchwissenschaft (1990) 45:29-31. Das Wachstum von Streptococcus lactis wird bei Zusatz von Aflatoxin B1 gehemmt. Die Wachstumshemmung ist yon der Konzentration des Aflatoxins abh/ingig und bei Zus/itzen von 70 gg/ml vollst/indig. Die Zellen werden filament6s und bilden gr6gere Ketten im Vergleich zu den ohne Aflatoxin B~ wachsenden Zellen. Aflatoxin Bi-Metaboliten k6nnen Phagen in lysogenen Streptococcus lactis-Stgmmen induzieren. Eine Lysis der St/tmme tritt bei einer Metabolitenkonzentration yon 50 gg/ml nach 3 4 h Inkubationszeit auf. C. Wilken (Berlin) Bildung von 13C- und 14C-Zearalenon durch Fusarium graminearum
DSM 4529. G. Zill. G. Engelhardt, B. Wohner, P.R. Walln6fer. (Formation of [13C]- and [14C] zearalenone by Fusariurn graminearum DSM 4529) ( Mfinchen, Bayerische Landesanstalt f~r Erndhrung) Appl Microbiol Biotechnol (1989) 32:340-345 Um die Ausbeute an 14C-markiertem Zearalenon in FusariumKulturen zu erh6hen, wurden Wachstumsbedingungen, bekannte Effektoren und Zwischenstufen der Toxinbiosynthese untersueht. Benzoesfiure und 2,4-Dihydroxybenzoes/iure verringerten die Toxinbildung;in Gegw. verschiedener Pesticide (z. B. 2,4-Dichlorphenoxyessigsfiure) stieg die Toxinbildungdagegen bis zu 140% an. Der bisher bekannte Biosyntheseweg yon Zearalenon konnte dutch das AusmaB des Einbaues yon 13C (mit D(+ )-1-[1-13C].Glucose als CQuelle) in Zearalenon abgesiehert werden. Wuchs Fusarium grami-
Es wird eine modifizierte Methode zur quantitativen Bestimmung yon Zearalenon (Z.) und Ochratoxin A (O.) in Weizen, Gerste, Hafer und Mischsaat vorgestellt. Die Mykotoxine werden aus phosphorsaurer L6sung mittels Chloroform (evtl. unter Zusatz von Celite) extrahiert. Daran schliel3t sich eine Aufreinigung (Festphasenextraktion) an Bond Elut-Minis/iulen an. Die Elution von O. erfolgt mit Toluol/Essigs/iure (9+1), von Z. mit Toluol/Aceton (95+5). HPLC-Bedingungen: Nucleosil Ca 5lira RP-S/iule, 125 mm x 4 mm I. D.; mobile Phase: Methanol/0,01 m-Orthophosphorsfiure (58+42); Fluorescensdetektor: Anregungswellenlfinge fiir Z. 270 nm, ffir O. 340 nm; Emissionswellenlfinge in beiden Filllen 465nm. Nachweisgrenze: 2-5gg/kg ffir Z., 0,1~),3 gg/kg ffir O. N. Martin (Offenburg) Beitrag zum Vorkommen von Ochratoxin A in Sehweineblutserum. P.
Majerus, H. Otteneder, C. Hower. (Trier, Chemisches Untersuchungsamt Trier) D Lebensm Rundsch (1989) 85:30%313 Nach den Literaturauswertungen scheint die Kontamination von Lebensmitteln durch Ochratoxin A deutlich h/iufiger zu sein als dutch Aflatoxine. Daher werden in einer Ubersichtsuntersuchung 85 Proben vom Schweineblutserum aus dem Kreis Trier-Saarburg (Eifel-Hunsrfiek) auf Ochratoxin A untersucht (HPCL/Fluorescenzdetektor). 52% der Proben erweisen sich als positiv (Nachweisgrenze 0,1 ~tg/kg). Der Maximalwert liegt bei 17,6 mg/kg, der Medianwert bei 0,85 gg/kg. Diese Ergebnisse sind mit Literaturdaten vergleichbar und zeigen fiir Sfiddeutschland eine Kontaminationsrate von ca. 50 % auf. Nachweisen 1/iBtsich eine saisonale Abhfingigkeit des Ochratoxingehalts, die auf den Zustand des vorhandenen Futters zurfickgeht: geringer Gehalt im Winter, Anstieg mit der Temperatur zum Sommer hin und ,,Verdfinnung" durch das Herbstfutter. W. Reiners (Wfirzburg) Untersuchungen zum Vorkommen von Ochratoxin A. R. Scheuer).
(Kulmbach, Institut ffir Mikrobiologie, Toxikologie und Histologie der Bundesanstalt ffir Fleischforschung) Fleischwirtschaft (1989) 69:1400 1404 Untersucht wurde das Ochratoxin A-Vorkommen in Fleisch und Fleischerzeugnissen. Das Mykotoxin Ochratoxin A wird dutch kontaminierte Futtermittel (Getreide) in das Tier eingebracht. Untersuchungen ergaben, dab insbesondere Schweinenieren und Fleischerzeugnisse, denen Blut, Blutplasma oder Innereienzugesetzt wurde, h~iufigmit Ochratoxin A kontaminiert waren, jedoch in sehr geringen Konzentrationen. Ochratoxin A-Untersuchungen wurden durchgeffihrt in 300 Nierenproben aus der BRD von Juni-Dezember 1983. Untersuchungen erfolgten aus 50 g homogenisierten Nierenproben durch Extraktion nach 2 Methoden. 1. Extraktion mit Citronens/iure/Celite/Dichlormethan, Filtration nach 30-minfitigem Schfitteln, Einengen, Aufnahme in Chloroform, Reinigung fiber eine Kieselgel-S/iule und anschliegender Nachweis des Extraktes mittels DC. 2. Enzymatischer Aufschlug mit SubtilisinA in TrisPufferl6sung, Inkubation yon 1 h/60 ~ unter Schfitteln, Zugabe von Natriumwolframat- und Natriumhydrogenphosphatlsg., 10mintitiges Erhitzen, Filtration, Extraktion mit Chloroform, Reinigung fiber eine Kieselgel-S/iule und Nachweis mittels DC. Eine Absicherung der Ergebnisse erfolgte massenspektrometrisch und durch Derivatisierung mit Diazornethan. In 14% der Proben wurde Ochratoxin A in Mengen yon 0,5-10 gg/kg nachgewiesen. Ochrato-
497 xin A-Untersuchungenin 125 Blut-, 100 Leberwurst- und 100 Brfihwurstproben (1984) erfolgten mittels DC fluorescenzdensitometrisch und mittels HPLC. Die HPLC-Messung wurde fiber die Methylesterderivate (BFa/CHaOH) durchgefiihrt. 16% der Blutwfirste, 19% der Leberwiirste und 19% der Brfihwiirste waren kontaminiert (0,2 Ixg A/kg Ochratoxin). Der h6chste Wert betrug 3,4 Ixg/kg. Der erlaubte 10%ige Frischblutplasmazusatz zu Brfihwfirsten ffihrte etwa zu einer Verdoppelung des Ochratoxinr/ickstandes. Die Verarbeitung der Fleischerzeugnisse hat nach den Untersuchungen keinen EinfluB auf eine merkliche Reduzierung der Ochratoxinkontamination. Ochratoxin A-Untersuchungen in 211 Humanblutproben (1986) ergaben 45% positive Ergebnisse in geringen Mengen von 0,1-0,4 I~g/kg. I. Buchmfiller (Moers) Ein praktisches Verfahren zur Verhiitung eines Befalls von Getreide und tierischen Futtermitteln mit Fusarium-Mykotoxinen. H. L. Trenholm, D.B. Prelusky, J.C. Young, J.D. Miller. (A practical guide to the prevention of Fusarium mycotoxins in grain and animal feedstuffs) (Ottawa, Ontario, Canada, Animal Research Centre and Plant Research Centre, Research Branch, Agriculture Canada) Arch Environ Contam Toxicol (1989) 18:443-451
Verschimmeltes Getreide in Ostkanada enth/ilt in erster Linie Pilze der Gattung Fusarium, bei denen F.graminearum (bildet Deoxynivalenol (DON), Zearalenon und einige Metabolite unbekannter Toxizit/it) und F. sporotrichioides (bildet eine Reihe yon Trichothecenen, darunter T-2 Toxin, HT-2 Toxin und Diacetoxyscirpenol) dominieren. Insbesondere DON und Zearalenon ffihren zu grogen Verlusten in der Landwirtschaft. Die Autoren beschreiben verschiedene Verfahren zur Verhinderung einer Kontaminationyon Getreide mit Fusarien und M6glichkeiten einer Entgiftung von mykotoxinhaltigem Getreide. SchlieBlich werden Richtlinien ffir die sichere Handhabung von mit Mykotoxinen kontaminierten Produkten gegeben. Hier werden Magnahmen beschrieben, die einen Kontakt von Menschen mit Mykotoxinen fiber die Haut, die Lunge und den Magen-Darm-Trakt verhindern sollen. Die entsprechenden VorsichtsmaBnahmen sind in einer iibersichtlichen Tabelle zusammengefal3t und sollten yon allen Personen, die irgendwie mit Mycotoxinen umgehen, beachtet werden. J. ReiB (Bad Kreuznach) Dureh Fusarium aeuminatum gebildete Mykotoxine. Isolierung und Charakterisierung yon Acuminatin: Ein neues Trichotheeen. A. Visconti, C.J. Mirocha, A. Logrieco, A. Bottalico, M. Solfrizzo. (Mycotoxins produced by Fusarium acuminatum. Isolation and characterization of acuminatin: a new trichothecene) (Bari, Italy, Istituto Tossine e Micotossine da Parassiti Vegetali, CNR) J Agric Food Chem (1989) 37:1348-1351 Im Rahmen eines Screenings verschiedener Fusarium-Species auf Toxizit~it und Mykotoxinbildung erwies sich F. acuminatum als stark toxisch. Zur Untersuchung der gebildeten Mykotoxine wurden Maisk6rner mit F. acuminatum Ell & Ev. (Stamm ITEM 484) Kulturen inkubiert, extrahiert, s/iulenchromatographisch in 18 Fraktionen aufgetrennt und diese auf Gegenwart von Trichotecenen untersucht. Es wurden zwar 2 trichothecen-positive Fraktionen gefunden, aber T-2 Toxine und deren Derivate (in der Literatur als Haupttoxine anderer Fusarium-Spezies beschrieben) konnten nicht gefunden werden. Aus diesen beiden Fraktionen wurde mit Hilfe von HPLC, DC und GC-MS sowie H-NMR die Trichotecene isoliert und charakterisiert. Es wurde ein neues Trichothecen identifiziert, und zwar 3c~,4fl-Dihydroxy-8ct,15-diacetoxy-12,13-epoxytrichothec-9-en. Der Hauptrnetabolit dieser Kultur war 8-Acetoxyneosolaniol, auBerdem wurden noch weitere poly- und monoacetylierte Trichothecene gefunden. Kulturextrakte yon 8 F. acuminatumSt/immen aus B6den und Maishalmen Italiens erwiesen sich als hochtoxisch auf Larven von Artemia salina; sie wirkten auBerdem stark verz6gernd auf das Wachstum yon Tomatenkeimlingen. F. Marx (Bonn) Sekundiire Stoffwechselprodukte von Fusarium-Arten: Apotrichothecen-Derivate. R. Greenhalgh + 6 weitere Autoren. (Secondary me-
tabolites of Fusarium species: Apotrichothecene derivatives[) (Ot-
tawa, Ontario, Canada, Plant Research Centre, Agriculture Canada) J Agric Food Chem (1989) 37:699-705 Aus Kulturen von Fusarium crookwellense, F. culmorum, F.graminearum und F.sporotrichioides werden zwei Epimere yon 3,13-Dihydroxi-11-epiapotrichothec-9-en isoliert. Da die bish er untersuchten Fusarien, die Trichothecene bilden, auch Apotrichothecene produzieren, wird angenommen, dab beide Verbindungsgruppen aus Trichodien als Vorstufe synthetisiert werden, wobei verschiedene Wege der Ringbildung beschritten werden. J. Reig (Bad Kreuznach) Produktion von Fusarin C auf Getreide und Soja durch Fusarium moniliforme. C.W. Bacon, D.R. Marijanovi~, W.P. Norred, D.M. Hinton. (Production of fusarin C on cereal and soybean by
Fusarium moniliforme) (Athens, Georgia, U.S. Department of Agriculture, Toxicology and Mycotoxin Research Unit) Appl Environm Microbiol (1989) 55:2745-2748 Zwei verschiedene Stfimme yon Fusarium moniliforme wurden auf ihre Ffihigkeit untersucht, das mutagene Fusarin-C-Toxin auf verschiedenen Mais-Variet/iten, Soja, Weizen, Roggen, Gerste, Haler und in einem fliissigcn Medium zu bilden. Die Wildst/imme wurden yon Mais und Gerste isoliert und produzierten Fusarin-C auf allen Getreidearten innerhalb yon 21 Tagen. Die h6chste Toxinmenge wurde von einem Stature auf Haler erzeugt. Soja erwies sich als unergiebigstes Substrat Rir beide Stfimme. Spezifische Substratanfoderungen werden ffir die einzelnen Stgmme vermutet, waren aber nicht sicher nachzuweisen. Die St~immeunterschieden sich z. B. in ihrer Ffihigkeit, in Abh/ingigkeit vom Feuchtigkeitsgehalt (1628%) zu wachsen bzw. auf Mais Fusarin-C zu produzieren; ein Isolat erwies sich als xerotoleranter und wuchs bei 16% Feuchtigkeit, produzierte aber kein Fusarin. D.v. Wachtendonk (Eschweiler) Isolierung, Identifizierung und Mutagenit~it yon Alternariol-monomethylether. Y.-H. An + 6 weitere Autoren. (Isolation, identification, and mutagenicity of alternariol monomethyl ether) (Zhengzhou,
Henan, People's Republic of China, Laboratory of Esophageal Cancer Research, Dept. of Basic Medicine, Henan Medical Univ.) J Agric Food Chem (1989) 37:1341-1343 Alternariol-monomethylether(AME) ist ein Toxin, das yon Alternaria-Pilzen gebildet wird und ffir Pflanzenkrankheiten wie Tabakchlorose und Trockenf~iule bei Tomaten und Kartoffeln verantwortlich ist und mutagen auf bestimmte Bakterien wirkt. In Gegenden Chinas, in denen h/iufig starker Befall yon Korn mit Alternaria alternata vorkommt, ist ebenfalls Speiser6hrenkrebs besonders Mufig. Dies war Anlag, das mutagene Potential yon AME n/iher zu untersuchen, und zwar anhand yon Bakterienkulturen. A. alternata wurde auf Maismehl kultiviert; dutch Extraktion, Prficipitation, SS~ulenchromatographie und Umkristallisation wurden AME-Kristalle erhalten. Die Rf-Wert bei der Kieselgel-DC, durch Schmelzpunkt, Elementaranalyse, IR- und UV-Spektrum, EI-MS trod HNMR bewiesen. Die einzelnen Spektren werden diskutiert. Es wurde eine signifikante Mutagenitfit auf E. coli ND-160 gefunden. Aus der unterschiedlich stark ausgepr/igten Mutagenit/~t gegeniiber E. coli und Salmonella typhimurium wird geschlossen, dab die mutagene Wirkung von AME eine gewisse Selektivit/it gegenfiber spezifischen DN-Sequenzen zeigt. F. Marx (Bonn) Das Fusarium-Mykotoxin Deoxynivalenol und Hefewachstmn und G~irung. M.P. Whitehead, B. Flannigan. (The Fusarium mycotoxin deoxynivalenol and yeast growth and fermentation) (Edinburgh,
Department of Brewing and Biological Sciences, Heriot- Watt Univ.) J Inst Brew (1989) 95:411-413 Da Deoxynivalenol(DON) sehr weit verbreitet vorkommt, z. B. auf Gerste und anderen Cerealien, zudem bereits in Bierproben des Handels nachgewlesen werden konnte, war der EinfluB von DON, im Vergleich zu Diacetoxyscirpenol (DAS), auf das Hefewachstum und die Gfirung Gegenstand dieser Untersuchung. Eine Konzentration von 50 gg/ml DON im Medium ffihrte bei Saceharomyces cerevisiae naeh 24 h bei 25 ~ zu einer 15%igen Minderung der Zellzahi
498 len, der Trockenmasse und des Gesamteiweil3gehaltes. Die Lebensf/ihigkeit der Zellen wurde jedoch nicht beeintr/ichtigt. 5 gg/ml DAS verringern dagegen die Zellzahl bereits um 55%. Bei 16 ~ hatten 20 gg/ml DON keinen nennenswerten Einflul3 auf die Glucoseverstoffwechslung und die Ethanolproduktion auf einem mit Glucose verbesserten Wickerham-Medium. Wesentlich geringere Konzentrationen an DAS beeinflul3ten das Wachstum dagegen ganz erheblich und verursachten sogar eine anf/ingliche Verz6gerung der G/irung. P. Majerus (Trier) Untersuchung eines toxischen Stoffwechselproduktes des Schimmelpilzes Wallemia. G. M. Wood, P.J. Mann, D. F. Lewis, W.J. Reid, M.O. Moss. (Studies on a toxic metabolite from the mould Wal-
lemia) (Leatherhead, Surrey, UK, Leatherhead Food Research Association) Food Additives and Contaminants (1990) 7:69-77 Bei der Untersuchung von Lebensmitteln auf toxinogene Schimmelpilze in Nahrungsmitteln mit einem biotogischen Screening-Test zeigte ein Isolat von Wallemia sebi toxische Wirkung. Das hierf/ir verantwortliche Stoffwechselprodukt wurde mit DC und HPLC isoliert und gereinigt und mit dem Brine-Shrimp-Testidentifiziert. Das gereinigte Toxin, das als Walleminol A bezeichnet werden soll, wurde mit MS, NMR sowie UV- und IR-Spektrometrie charakterisiert. Das Molekiil wurde als eine tricyclische Di-hydroxiVerbindung mit der chemischen Formel C12H240 2 identifiziert. Zur kompletten Strukturaufkl/irung sind noch weitere Untersuchungen notwendig. Die Toxizit/it entspricht in etwa der yon Citrinin oder der von Penicillins/iure. G. Enget (Kiel) Aspergillus parasiticus akkumuliert Averufin und Versicolorin A in Gegenwart von Bicarbonat. A. E1-Nabarawy, T. Hartman, J. D. Rosen, T.J. Montville. (Aspergillus parasitieus accumulates averufin and versicolorin A in the presence of bicarbonate) (New Brunswick, N J, Rutgers - the State University, Dept. of Food Science) J Food Protection (1989) 52:493-495 NaHCOa inhibiert bei Aspergillus parasiticus die Bildung yon Aflatoxinen unter gleichzeitiger Produktion sonst uniiblicher Farbstoffe. Dies deutet auf die Akkumulation von Zwischenprodukten aus der Aflatoxinbiosynthese hin. Daher werden Kulturen von A.parasitieus NRRL 2999, einem normal aflatoxinbildendenWildstamm, mit und ohne Bicarbonatzusatz kultiviert, mit Aceton und Chloroform extrahiert und die Extrakte d/innschicht-chromatographisch im Verg[eich zu Mutanten mit Akkumulation yon Norsolorins/iure, Averufin und Versicolorin A untersucht. Die Untersuchung mit 4 verschiedenen Fliel3mittelsystemen zeigt, daB in Bicarbonatgegenwart Averufin und Versicolorin A entstehen. Die Identit/it dieser Intermediate kann durch das Auftreten yon M +l-Peaks bei 369 bzw. 339 im MS bewiesen werden. W. Reiners (W/irzburg) Chromatographisches Verhalten und Bestimmung yon Orellanin, einero Toxin des Pilzes Cortinarius orellanus. D. Cantin, J.-M. Richard, J. Alary. (Chromatographic behaviour and determination of orellanine, a toxin from the mushrom Cortinarius orellanus) (La
Tronehe, France, Laboratoire de Chimie Analytique, U.F.R. de Pharmacie, Universitd J. Fourier de Grenoble) J Chromatogr (1989) 478:231-237 Das nierensch/idigend wirkende Orellanin wurde als toxisches Prinzip des Pilzes Cortinarius orellans (C. o.) erkannt. Chemisch handelt es sich um ein hydroxyliertes und amin-oxidiertes Bipyridin. Infolge seiner acido-basischen Eigenschaften ist die Verbindung chromatographisch schwierig zu handhaben. Folgende Aufarbeitungs- und Bestimmungsmethode wird vorgeschlagen: Nach sukzessiver Fettextraktion des getrockneten Pilzpulvers mittels Hexan, Chloroform und Aceton wird Orellanin mit Methanol extrahiert, aus w/iBrig-gepufferter L6sung (pH 4,5-5) pr/izipitiert und nachfolgend umkristallisiert. Standard bzw. Pilzextrakte sind in Phosphors/lure (pH 0) am besten haltbar. Im w/iBrigen Medium zwischen pH 1 und 8,4 ist Orellanin unl6slich. Chromatographische Bedingungen: 1) TLC: CeUulose-Platten; 2) HPTLC: Si-CN-Platten; mobile Phase: Butanol/Essigs~iure/Wasser;
Detektion: Absorption bei 254 nm, Fluorescenz nach Bestrahlung bei 366 nm. HPLC: 1) Rosil CN 5 gm; mobile Phase Phosphors/iure pH 1; 2) gBondapack C 18 5 #m; Ionenpaar-Chromatographie; mobile Phase Phosphorsfiure/Acetonitril (94+6); jeweils isokratisch; UV-Detektion bei 260 nm oder 290 nm. In getrocknetem C. o. wurde ein Orellaningehaltyon 1,2% bestimmt. Die Nachweisgrenze der Methode liegt bei 40-50 pg pro Injektion. N. Martin (Offenburg) Beweise fiir natiirliches Vorkommen von Fumonisin Ba, ein von Fusarium moniliforme produziertes Mykotoxin in Getreide. E.W. Syden-
ham, W.C.A. Gelderblom. P.G. Thiel, W.F.O. Marasas. (Evidence for the natural occurrence of fumonisin B1, a mycotoxin produced by Fusarium moniliforme, in corn) ( Tygerberg, South Africa,
Research Institute for Nutritional Diseases, South African Medical Research Council) J. Agric. Food. Chem. (1990) 38:285-290. Fusarium moniliforme ist ein ubiquit/ir vorkommender Getreideschimmel und bildet als Mykotoxine die jiingst entdeckten Fumonisine. Aus verschimmeltem Transkei-Getreide konnte nunmehr Fumonisin B1 isoliert werden und als solches und nach Umsetzung mit Maleins/iureanyhdrid bzw. Fluorescamin durch DC und HPLC identifiziert werden. Durch Capillar-GC/MS konnte nach Hydrolyse, Veresterung und Acylierung der Tricarballyls/iureanteildes Molekiils identifiziert werden. W. Reiners (Wiirzburg) Einflui~ yon Polymyxin-B-Nonapeptid und Polymyxin-B-Sulfat auf die Empfindlichkeit yon Hefen gegeniiber Trichothecen-Mykotoxinen bei Einsatz der Konductometrie. P. Connolly, J. E. L. Corry. (Effect of polymyxin B nonapeptide und polymyxin B sulphate on trichothecene mycotoxin sensitivity of yeasts using a conductimetric instrument) (London, UK, Food Science Division, Ministry of Agriculture, Fisheries and Food) Int. J. Food Microbiol. (1990) 10:7390.
Trichothecene hemmen in erster Linie die Proteinsynthese yon Zellen, doch h~ingtdie St/irke ihrer Toxizitfit yon ihrer F/ihigkeit ab, Zelmembranen zu durchdringen. T 2-Toxin und DON (Desoxynivalenol) erwiesen sich bei einer Konzentration yon 1 gg/ml als ungiftig gegeniiber fast allen 180 untersuchten Hefen. Zur Erh6hung der Empfindlichkeit wurden verschiedene Membran-aktive Substanzen eingesetzt: Cetyltrimethylammoniumbromid,Triton X-100, Polymyxin B-Sulfat (PBS) und Polymyxin B-Nonapeptid (PBN). Testorganisrnen waren folgende Hefen: Kluyveromyces fragilis,
Candida albicans, Hansenula canadensis, Saccharomyces cerevisiae (4 St/imme), Schizosaccharomyces pombe und Torulopsis delbruekii. Am empfindlichsten erwies sich K. fragilis. Von den untersuchten Membran-aktiven Substanzen erwiesen sich PBS und PBN als besonders wirksam: beide Verbindungen erh6hten die Empfindlichkeit von K. fragilis gegenfiber T 2-Toxin um das Zehnfache. Die minimale Hemmkonzentration yon DON bei Anwesenheit yon PBS war 2 gg/ml; bei Abwesenheit yon PBS war keine der Hefen empfindlich gegenfiber einer DON-Konzentration von 10 ~tg/ml. J. ReiB (Bad Kreuznach) Isoverrucarol-Bildung durch yon Mais isoliertem Fusarium oxysporum CJS-12. K.-H. Kim, Y.-W. Lee, C.J. Mirocha, R.J. Pawlosky. (Isoverrucarol production by Fusarium oxysporum CJS-12 isolates from corn) (Suwon, Korea, Department of Agricultural Biology, College of Agriculture, Seoul National Univ.) Appl. Environm. Microbiol. (1990) 56:26(~263.
Isoverrucarol (3,15-Dihydroxy-12,13-epoxy-trichothee-9-en) wurde einem toxischen Stamm yon Fusarium oxysporum CJS-12 isoliert und gereinigt, der auf Mais in Korea aufgefunden und auf Weizenkulturen vermehrt worden war. Das Toxin wurde mit DC, GCMS, MS, 1H und 13C-NMR-Spektroskopie charakterisiert. Isoverrucarol wirkte bei Ratten toxisch, die Symptome waren Appetitlosigkeit, k6rperliche Schw/iche, schwere Magenerkrankungen und Tod, wenn es in Mengen yon 10 und 20 mg/kg K6rpergewicht oral verabreicht wurde. Es verursachte auBerdem Hauterkrankungen bei niedrigeren Dosierungen. B. Fretzdorff (Detmold)