2. Qualitative und quantitative Analyse
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Eine Methode zar colorimetrischen Bestimmung yon prim~ren Aminen in aliphatiscben Aminacetaten und Aminen yon hohem Molgewichi gibt A. J. MILV~ ~ ~n. Das Verfahren beruht 4arauf, d~l~ prim~re aliphatisehe Amine mit S~licyl~ldehyd eine leuchtend gelb gefgrbte Schiffsche Base mit einem Absorptionsmaximum bei 410 m# ergeben. Jedoch auch sekund~re und terti&re Amine fgrben sich bei Zusatz yon Salieylaldehyd gelb. Diese stSrende F~rbung schaltet der Verf. dadurch aus, dal~ er in essigsaurer LSsung arbeitet. Allerdings wird bei Gegenwurt yon Essigsgure a.uch die Bfldnng der Schiffschen Ba.se gun den primaren Aminen verlangsamt. Dieser unerwiinsehten Begleiterscheinung begegnet man durch li~ngere Einwirkungsdauer, einen TdberschuB an Salicylaldehyd nnd Erw~trmen der Reaktionsl5snng auf 30 ~ C - - auch noch innerhglb des Photometers. Dgs Verf~hren dient zur Bestimmung des Hauptbestandteils der im Handel befindliehen prim~ren gliphgtischen Amine nnd deren Acetate, die als Vernnreinigungen sekund~re nnd tertigre Amine neben kleinen Mengen anderer Stoffe enthalten. (Das Verfahren yon J. E. JACKSO~2 erraeglicht nur eine indirekte Bestimmung des Gehaltes an prim&rein Amin.) - - Aus/i~hrung. Zu 1,3--1,6 Millimolen des zu untersuchenden primgren Amins bzw. seines Acetats fiigt man 14 bzw. 17 ml Chloroform und 6 bzw. 3 ml EssigsgurelSsung (4 ml Eisessig mit Chloroform auf 200 ml verdiinnt), mischt vorsichtig nnd gibt darauf 5 ml einer frisch bereiteten SalicylaldehydlSsung (5 ml Salicylaldehyd mit Chloroform guf 100 ml verdiinnt) hinzu, schiittelt wieder vorsichtig und l ~ t 86 mill bei 30 ~ C im Wgsserbad stehen, iiberfiilu't dann die LSsung quantitativ in einen 500 ml-Me~kolben, fiillt mit Chloroform bis etwa 1,5--2 cm unter der Marke auf, erwgrmt noch einmal 10 rain im Wasserbad und photometriert genau 100 min naeh der Zugube des S~licylaldehyds, nachdem his zur Marke aufgeftillt worden ist, bei 30 ~ C gegen Chloroform. Die FehlergTenze der Methode gibt der Verf. mit ~: 0,6~o an. Anch zur qualitativen Unterscheidung der prim~ren Amine yon den sekundgren und tertigren wird die Methode empfohlen. 1 AnMyt. Chemistry 29, 1502--1504 (1957). General Mills, Inc., Minneapolis, Minn. (USA). - - 2 Analyt. Chemistry 25, 1764 (1953) ; vgl. diese Z. 146, 48 (1955). HANNA I~ITZ E L
Die jodometrische Bestimmung yon Tetranitromethan in konz. Salpeters~iure unter Riiektitration mit Thiosulfat wird nach I. SAKA~AKI, H. IsmxAw~ und 1% NAS:AMV~A~ bei PH 5,0--6,5 durehgefiihrt. Die Endpunktsbestimmung erfolgt potentiometrisch; die Fehler betragen • rag. Salpetrige S&ure wird dureh Amidosulfons~ure zerstSrt. Jap. Analyst 6, 626--630 (1957) [Japaniseh]. (Naeh engl. Zus.fuss. ref.) Mitsubishi Chem. Ind. Kurosako Factory (Japan). G. DE~K
Aldehyde, Ket(]~ne. Zur mafianalytischen Bestimmung von.Formaldehyd bei Gegenwart von Ammonium~alzen hut S. BOsE 1 die yon G. R o ~ x ~ 2 angegebene Methode in geeigneter Weise nmgearbeitet, so dal~ die Titration ohne Schwierigkeiten ausgefiihrt werden kann. - - Arbeitsweise. 5 ml der 0,1 m Form~ldehydlesung, die etwa 0,05 m an Ammoninmchlorid ist, werden in einem 100 ml-Erlenmeyer-Kolben mit etwa 8 ml frisch bereiteter HgCl2-XJ-Lesung versetzt [man tSst 3 g Quecksflber(IT)chlori4 and 50 g Kalinmjodid in 100 ml Wasser]. Man gibt 12,50 ml 0,1 n Jodlesung zu, alkalisiert mit 2,0 ml 1 n ~atronlauge, verstopft den Kolben und l/iSt dan lge~ktionsgemisch unter gelegentlichem Sehiitteln mindestens 20 rain bei etwa 20 ~ C stehen. Ansehliet~end wird mit 4 ml 1 n Salzsi~ure anges~uert and das ausgeschiedene Jod mit 0,05 n INaOJ-LOsnng unter Verwendung yon Starke als Indicator titriert. Ein Blindversnch wird entsloreehend dnrehgefiihrt. (1 ml 0,05 n NaOJ-LSsung entspricht 0,75 nag ~ormaldehyd.) Dan beschriebene Verfahren kann
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Bericht: AnMyse organischer Stoffe
aueh bei Gegenwart yon Hex~methylentetramin aligewendet werdeli. Naeh den mitgeteilten Analysenzahlen werden ausgezeiehnete Titrationsergebnisse erhalten. J. Indian chem. See. 8~, 497--500 (1957). Mahakoshal Mahavidyalaya, Jabalpur (Indien). - - o Diese Z. 86, 19 (1897). K. MAOH~Sl~
Aldehyde geben naeh T. UP~BAI~s~1 mit 1-Amino-8-naphthol-3,6-disul/ons~iure (H-Sgure) in 80%iger Schwefels~iire eilie gelbe his organgegelbe Fa.rbreaktion. Die Naehweisgrenze is~ bei .Formaldehyd lind BenzaIdehyd 0,01%; Zimtaldehyd und Yur/urot 0,002%. Ketone gebeli eilie ~hnliche Farbreaktion, doch ist die Emp~ndlichkeit des Nachweises gcringer. - - Arbeitsweise. 1 ml der zu priifendeli L6sung wird mit einigen Milliliterli H-S/~urel6sung versetzt. Diese stellt man dureh Vermischeli yon 33,3 ml Wasser mit 100 ml konz. Schwefels/~ure lind 0,70 g It- Sgure her. Bull. Aead. pol. Sci., C1. 3, 4, 599--600 (1956). Inst. org. Chem., Polli. Akad. Wissenschafteli (Poleli). G. ~5~AliqZ
2,4-Dinitrophenylhydrazone aliphatiseher Aldehyde und Ketone wurdeli yon E. L. P I P ~ , E. J. Eyl~II~O und M. No~AI~A 1 an S~ulea mit Xiesels~ure-Celite (2:1) getrennt. - - A~'beitsvomchri/t. Zur Darstellung der Hydrazone wird die Carbonylverbindung zu einem 10%igen UberschuB einer 0,2%igen 2,4-DinitrophenylhydrazinlSsung in 2 n Salzs~ure gegeben. Der Niederschlag wh~d aus Alkohol IImkristallisiert. In eiliigen Fallen ist vor der ~'istallisation noch eine chromatographische l~cinigling IIStig., ]Die Darstellung voli Diacetylmono-2,4-dinitrophenylhydrazon erfolgt durch Zuftigcn der Hydra.zinlSsung zu einem UbersehuB yon Diacetyl ill Wasser. - - Die Glaskololincn zur Chromatographie haben einen guBeren Durchmesser veil 35 mm ulid sind 23 und 75 cm lang. Als LSsungsmittel dielit Petrolather, X p 40--50 ~ C. Des Hydr~zoligemiseh, des 10--15 mg der einzelIIeli Xomponenten enthglt, wird in Chloroform gelSst auf die Xololine gebracht. Nach der Trennulig werden die einzelnen Fraktiolien eluicrt oder aus der Xololine hcrgusgesto~en lind mit Chloroform extrghiert. Zm" Identifizierung geliiigen in den meisten FMlen Sehmclzpnlikt lind Mischsehmelzpunkt. - - Naeh dieser Methode kSnnen bengchbarte Glieder der homologen Reihe normaler gesi~ttigter Aldehyde bis zu C7 getrcnnt werden. Des chromatographische Verhalten yon 34 2,4-Dinitrophenylhydrazonen aliphatiseher Aldehyde und Ketone wird beschrieben. 1 Anglyt. Chemistry 29, 1305--1307 (1957). Agrie. Res. Service, Albany, Calif. (USA). EvA N~vi~Avs Die Bestimmung h6herer al@hatischer Aldehyde in Gegenwart von Ketonen und Fettsduren wird yon L. D. METCALFE ulid A. A. SCHM[~TZ1 ungegebeli. Des Prinzip der Methode besteht in der Oxydatioli aliphatiseher Aldehyde in Gegcliwart yell Ketonen llnd Fetts~iuren zu Fetts~ureli. Die Oxyd~tioli erfolgt mit einem Gemiseh ~iis 3%iger WasserstoffperoxydlSsling mid 1 n ~a~ron]auge bei h6herer Temper~tur. Der Vel'braucb un Hydroxyd ill tier Reaktion ist ein MaB fiir die Menge an Aldehyd. Freie, im Aldehyd vorhandene Fetts~uren, miissen zlivor getrennt durch Titratioli ermittelt werdeli. - - Arbeitsweise. E~wa 6 Milli~qliivalente Aldehyd werden in einen 250 ml-Erlelimeyer-Kolben mit Schliffstopfeli eiligewogeli und 30 nil 3%ige Wasserstoffperoxydl6su~g (5%ig fiir Aldehyde yon DodecaliM art ~ufwarts), 10 mt 1 n N~tronl~nge sowie 2--3 Tropfen Aiitisehaummittel (Dow~Corning Antifoam A) zugegebeli. Der Xolbeli wird dana auf dem Dampfbad 30 mill (60 mill fiir Aldehyd yon Dodeeanal an aufwarts) erhitzt. (Nach vollstandiger Erw~rmung des Kolbelis wird zugestopft!) Naeh dem 0ffnen des Xolbens, Abkiihlen ii1 kaltem
2. Qualitative und quantitative Analyse
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Wasser und nach Zugabe yon 50 ml Alkohol (gegen Phenolphth~lei~ neutr~lisiert) und 5 Tropfen 1%ige PhenolphthaleinlSsung wird mit 0,5 n Salzsiure titriert. Leerwerte sowie Fetts~uregehalt des Aldehyds werden vorher in anderen Proben festgestellt ! - FUr eine Reihe yon dargestetlten und fraktionierten Aldehyden wurden nebenher aueh die Verfahren mit Kydroxylamin oder Hydrogensulfit angewandt. Die erhaltenen Ergebnis~'~e stimmten gut iiberein. Waren Xetone in den Aldehyden vorhanden, z.B. Diheptyl-, Dinonyl- oder Diundecylketon, so sterten diese die Bestimmung nieht, wenn ihr Anteil 20% oder weniger betrug. Dihept~deeylketon war in einer Menge yon 10,5% oder weniger ohne EinfluB auf dss Analysenergebnis. Sind Ester im Aldehyd vorhanden, so stSren diese die Analyse (Verbraneh yon Alkali, da ttydrolyse eintritt). Deshalb mu~ in solcben Fillen nebenher die VZ bestimmt werden. Die Methode ist zur routinema~igen Xontrolle yon Aldehyden, die aus ~ettsauren hergestd[lt werden, geeignet. 1 Analyt. Chemistry 29, 1676--1678 (1957). Amour & Co., Chicago, Ilt. (USA). I-I. KATItEN
tiber die spe/ctro~*hotometrische Besti~nmung yon a,fl-unges~ittigten Aldehyden und Ketonen ~nit Girard-T-Reagens' berichten J. B. STE~LAKE und W. D. WILLIAMS2,~. I m ersten Teil 2 ibrer Mitteilungen besebreiben Verff. die Bestimmung yon Citral, Zim~ldehyd und Carvon in iitherisehen Olen nnd geben folgende ArbdtsvorschH[ten : 1. Citral und Zimtaldehyd. Die genau gewogene Probe (t0--300 nag) des 01s koeht man 12 rain unter Riiekflul? mit 5 m]~thano] nnd 0,2 g Girard-T-I~eagens, kiihlt ab, iiberfiihrt mit 50 ml ~_ther in elnen Scbeidetriehter und w~seht mit 25 ml Wasser hash. Man sehiitteIt sanft, l~il3t absitzen, trennt die w~il3rige Sehieht ab, w~iseht die Athersehieht noeh zweimal mit je 10 ml Wasser aus und ffillt die mit dem Waschwasser vereinigte w~illrige Sehicht anf 500 ml auk Einen aliquoten Tefl davon verdiirmt man in geeigneter Weise (10:100 oder 10:250) und mil~t die Absorption in 1 em-Zellen bei 281 m# (Citral) bzw. 313 m# (Zimtaldehyd) gegen eine BlindlSsung, die ohne 0]znsatz auf dieselbe Art bereitet wird. Den Geh~lt bereehnet man aus den mit Hilfe yon Stand.ardiSsungen ermittelten Extinktionskoeffizienten. - - 2. Carvon. 15--20 mg des 01s kocht man 70 mill lang mit 5 ml _~thanol, 0,5 ml Eisessig und 0,2 g Girard-T-t{eagens unter Riickflul3, kiihlt ab, iiberfiibrt mit 50 ml Ather in einen Scheidetrichter, der geniigend 1 n Natrortlauge enth/~lt, um '/is tier Essigs~ure zu neutra]isieren, und verf~hrt welter wie unter (1) besehrieben. - - Ein Vergleieh der Ergebnisse mit den unter Verwendung yon ttydroxylaminhydroehlorid ~ erhglterten Werten zeigt die Br~uehbarkeit des spektrophotometrischen Verf~hrens, besonders bei kleinen Gehalten, wenn aueh ctieses Verfahren nicht unbedingt als Anhaltspunkt fiir die organoleptischen Eigensehaften dienen kann. - - In ihrer zweiten Mitteilung ~ berichten Verff. iiber die Bestis~mung der Ketosteroide Ethisteron und Methyltestosteron naeh dem gleiehen Prinzip. Es werden zwei Arbeitsvorsehriften gegeben: a) sine allgemeine Methode fiir Tabletten unbekgnnter Zusammensetzung, die die St5rung dureh viel]eicht vorhandene Glucose sowie Saecharose ber:dcksichtigt, und b) sine direkte Methode, die bei Abwesenheit dieser Zueker angewendet wird. - a) Allgemeine Met~hode. Eine etwa 10 mg Xetosteroid entsprechende 3s der pulverisierten Probe versetzt man mit 7 ml Eisessig, erhitzt 2 rain unter Riihren im siedenden Wasserbad, kiihlt ab und filtriert dutch Baumwollwatte. Den t~tiekstand behandelt man mit 3real je 1 ml Eisessig, erhitzt dabei in gleicher Weiss und filtriert in das gleiche Gefatl, Sehlieglieh extrahiert man den Riickstand nochmals mit 3 ml Eisessig und filtriert in ein besonderes Gefill. Dieses Filtrat benntzt man znm Auf:fiillen; 1 ml davon verwendet man zur Bereitung der Blindprobe, die in gleieher Weise behandelt wird wie der Hguptextrakt. Von diesem e~ltnimmt man 1 ml, versetzt mit 20 mg Gh'ard-T-Reagens, erhitzt 3 rain, anfangs nnter Umsehwenken, im siedenden WasserbacI (in locker mit Watts verseblossener gehre), kiihlt ab,
444 13ericht: Analyse organischer Stoffe. 2. Qualitative und quantitative Analyse iiberfiihr~ in einen 200 ml-Megkolben, der 100 ml Wasser sowie gentigend 1 n Natronlauge enthalt, um 9/~0 der Essigsaure zu neutralisieren, w~scht aus und ftillt mit Wasser auf. Dann m i s t man die Absorption (1 cm-Zelle) gegen Wasser als Verg{eichslSsung bei 282m# (Etbisteron) bzw. 283 nyt (Methyltestosteron). Die 13erechnung erfolgt ebenfalls aus den mit Hilfe yon StandardlSsungen ermittelten Extinktionskoeffizienten. - - b) Direkte Methode. Eine Probemonge, die etwa 1 mg Ketosteroid entspricht, versetzt man mit 1 ml frisch bereiteter 2~oiger Girard-TReagenslSsung in Eisessig, ert~itzt 3 rain im siedenden Wasserbad und verf~hrt weiter wie unter (a) angegeben. Zur Blindwertsbestimmung benntzt, man eine entspreehende Mesge der Tablettengrundlage und behandelt in gleieher Weise. 1 GmARD, A., u. G. SA~DVLESCO: I-ielv. ehim. Aeta 19, 1095 (1936). - 2 j . Pharmacy Pharmacol. 9, 900--907 (1957). Royal Coll. Sei. Techn., Glasgow (Schottland). a j . p h a r m a c y Pharmacol. 9, 908--913 (1957).-- ~ British Pharmacopoeia 1953, S. 759. A. Nff~BD~r,
Zur Charakterisierung und Bestimmung von ein/achen und stereoidischen Aldehyden und Ketonen eignet sich nach Untersuchungen yon B. CA~EB 1 Salicoylhydrazin (Salicyls/~urehydrazid) als Reagens. Die gebildeten Hydrazone fluorescieren in verschiedenen Farben im Licht einer Woodschen Lampe. Dureh Zusatz yon Zn-Aeeta~ wird die Fluorescenzintensir zum Tell erheblich vers~/~rkt und die Farbe ver~tndert. Auch N~tronlauge ver~ndert die Fluorescenzfarbe muncher Hydrazone, 15scht aber bei anderen die Fluorescenz vollkommen. Einige SMicoylhydrazone fluorescieren im Woodschen Licht nicht, ergeben aber bei der Kondensation mit p-Aminodi/~thylanilin (I) charakteristische Farben im sichtbaren Lieht. Die Reaktion der Carbonyle mit Salicoylhydrazin (II) kann zum qualitativen Nachweis auf Filterpapicr nnd zur quantitativen 13es~immung im Fluorimeter verwendet werden. Neben einer Vielzahl yon einfacheren Carbonylen, z. ]3. Benz-
aldehyd und Derivate, Salicylaldehyd, Hexaldehyd, Heptaldehyd, Cyclohexanon, Cyclopentanon, Aceton, Liivulins~iure geben vor allem viele Xetosteroide die Fluorescenzreaktion mit II. Sic lassen sich in 6 Gruppen einteilen: 1. 3- und 17-Ketosteroide (ges~ttigte und aromatische): ftuoreseieren himmelblau his viole~t; Naehweisgrenze (NG) 5 #g (in einem Fleck yon 1,5 cm ~ auf Papier). 2. A4-3-Ketosteroide (einschlieNich Cortison): gelbe Fluorescenz, N G 0,5/~g. 3. Prednisolacetat und 17Hydroxyandrosta-l,4-dien-3-on: blaSblane Fluorescenz, mit Zn-Acetat nach Griin weehselnd, N G 25/~g. 4. 3~,11fl,17cq21.Tetrahydroxypregnan-20-on: lichtblaue Fluorescenz, die durch Zn-Acetat ausgelSscht wird. NG 25~g. 5. Pregnenolonacetat: keine Fluorescenz, aber Farbstoffbildung mit I. 6. Aldosteron: gelbe Fluorescenz, die nicht durch Zn-Acetat ver/~ndert wird. -= Die Reaktionen, die im essigsauren Milieu stattfinden, sind als Tiipfelprobe sowie zum Nachweis auf Papierchromatogrammen geeignet. Yreies nicht nmgesetztes I I gibt nach dem Trocknen zuf dem Papier, zumal nach 13ehandiung mit Zn-Acetat eine gewisse Eigenfluorescenz. Man kann das I I durch Waschen mit Na3[Fe(CN)~NK3]-LSsung heraus16sen, wobei die /~lydrazone ungelSst auf dem Papier verbleiben. Aufier durch ihre Fluorescenz lassen sich diese nach Umsatz mit I und nachfolgender Oxydation mit K-Perjodat in Form yon sehr intensiv gef~rbten blaugrtinen Indoanilinfarbstoffen naehweisen. NG ]iegt hier bei 0,1 ttg, jedocb besteht keine Differenzierung der einzelnen Steroide. - - Eine sehr elegante Tiipfelprobe lgBt sich auf Cellophanpapier ausfiihren, wobei auf einer Seite die Probe aufge~ragen wird und man nachher yon der anderen Seite her alas Reagens durchdiffundieren l~I~t. Auf ~hnliche Weise ist auch ein sehr empfindlicher Nachweis yon fltichtigen Carbonylverbindungen mOglich, indem das mit Reagens getr~nkte Cellophan iiber das mit tier Probe beschiekte Reagensgl~s gesparmt und dieses leicht erwarmt wird. 13el allen Nach-
Bericht: SpezidJe analytische Methoden. 1. Analyse yon Lebensmittein 445 weisreaktionen, besonders bei den quantitativen Bestimmungen mit einem Fluorimeter ist peinliehst auf l~einheit der Reagentien und Ger~te zu aehten. Dos Original enth/~lt genaue und ausfiihrliche experimentelle Angaben. 1 Clin. chim. Acta (Amsterdam) 2, 188--198 (1957). H. PEr~ZER
Methyllsetone lassen sich, wie M. H. I{ASI[MI1 beriehtet, bestimmen, indem man diese Verbindnngen mit Hydroxylaminhydroehlorid zu den entsprechendert Oximen umsetzt and die hierbei in Freiheit gesetzte Salzs~ure durch pg-Messung an Hand einer Eiehkurve ermittelt. Fiir jedes Keton ist eine spezielle Eichkurve ndtig, da die Ketone tmtersehiedlich und moist nicht quantita~iv reagieren. - Anfertigung einer Eichlcurve. In mekreren 25 ml-Mel~kolben werden je 10 ml einer 5%igen tIydroxylaminhydrochloridlSsung mit verschiedenen Mengen des zu bestimmenden Ketons, maximal mit 62,5 rag, versetzt and auf 25 ml verdiinnt. Naeh dem Vermischen wi~d der pg-Wert der LSsung gemessen und eine Eichkurve fiir dos betreffende Xeton angefertigt. Die Bestimmung erfolgt in analoger Weise. Der erhaltene pH-Wert wird an Hand tier Eichkurve ausgewertet. 1 Anal. chim. Acta (Amsterdam) 17, 383--385 (1957). West I~egionat Labs. C. S. I. I~., Lahore (Pakistan). G. KAISrZ
IV. Spezielle analytische Methoden 1. A n a l y s e
yon Lebensmitteln
Die fliiehtigen Sehwefelverbindungen~ die beim Kochen yon Kohl auftreten, wurden yon G. P. D_~TEO, 1~. C. CLAPP, D. A. M. MACKAY, E. J. HEWlTT und T. HASSELS~O~1 als Dimethylclisul/id und als Sehwe/elwasserstoM identifiziert. Ersteres ist fiir den. typisehen Geruch yon gekochtem .Kohl verantwortlich. Verff. konnten naehwcisen, dab sieh beim Koehen dos Dimethyldisulfid aus L-S-Methyleystehlsulfoxyd bildet. Zum Nachweis der fliichtigen Schwefelverbindungen wurden die beim J~ochen auftretenden Diimpfe mittels Stiekstoff durch AbsorptionsrShren geschiekt, die naeheinander wasserfreies CaCl~, Pb(C~ttaOe)2 . 3H20, 4%ige Hg(CN)2Ldsung und 3~oige HgC12-LSsung enthielten. Die ersten beiden dienten der Trennung des Schwcfelwasserstoffs yon organischen Schwefelverbindungen. Da sich in der Rdhre mit Hg(CN)2 keine Veri~nderung zeigte, mul3te auf die Abwesenheit von Mereaptanen geschlossen werden. Der weige Niedcrschlag in den R6hrchen mit Queeksilberchlorid wurde als Dimethyldisulfid erkannt. Um die urspriinglich im t~ohl vorhandenen Schwofelverbindungen zu ermitteln, wurde die Probe mit 60%item Alkohol extrahiert nnd dos Unldsliche nach einigen Reinigungsoperationen chromatographiseh in eine basische Fraktion und eine neutrale and saute Fraktion zerlegt. Mittels Papierchromatographie konnte L- S-Methylcysteinsulfoxyd nachgewiesen word.on. Der Gehalt versehiedener Kohlgemiisearten an fliichtigen Schwefelverbindungen Wul.de ermittelt. 1 Food Res. 22, 440--447 (1957). Pioneer. l~es. Div., Natick, Mass., a. Evans Res. Developm. Corp., New York City (USA). 13. l~oss~IAI~ Ztun polarisationsoptischen INachweis yon Ap~elmark in den Zubereitungen verschiedener Friiehte benutzt A. T. CzaJA1 die Tatsache, dab die Zellw~nde der Pa.renehymzellen des Apfelmesoearps (Apfelmark) dicker sind als die anderer Fruchtmarkzellen. Umgebogene l~nder and Falten der Zellwgnde ergeben meist Parallelisierung tier Cellulosemieelle, so dab 4iese bevorzugten Stellen anisotrop, also doppelbrechend sind. Sie zeigen d aher bei Verwendung gekreuzter Polarisatoren mit Gipskompensa~or Rot I. Ordnung 1rater dem Mikroskop lebhaftere und,,hShere"