VG6D
Bologna-Prozess
VG6D Corner (Verband fiir Geo6kologie in Deutschland e.V.) Der VG6D im Bologna-Prozess Wen vertritt der VG6D, wenn alle Studieng~inge das BSc/MSc-System umgesetzt haben? Welche Inhalte wird dann die Vereinsarbeit babes? Eine Vision ffir das Jahr 2015
A n d r e a s H o r n I u n d T o b i a s Schneck 2
1BASF, Postfach 120, D-67114 Limburgerhof (
[email protected]) 2 Forschungsinstitut Senckenberg, Senckenberganlage 25, D-60325 Frankfurt am Main (
[email protected]) DOh http://dx.doi.org/10.1065/uwsf2006.09.139 Szenario
1995: Ein Absolvent der Geo6kologie tritt in den VG6D ein. Das
Mitwirken des Verbands bei den Studieninhalten, die j~ihrliche Tagung, das Lobbying bei Untenehmen und vieles mehr finder er prima, der VG6D erscheint ihm als Partner der Studenten und Absolventen, als Interessenvertretung der Geo6kologie... 2015: W~ihrend tier eine sein Studium mit dem Bachelor der Geo6kologie beendet hat, h~ingt die andere noch einen Master der Hydrologie an. Eine dritte kommt mit einem Bachelor of Environmental Scienceerst in den Master-Studiengang Geo6kologie. Sie alle fiihlen sich wenig vom Verband angesprochen. Sie kritisieren, er sei etwas altbacken, well er sich nur wie in den guten alten Diplomzeiten um die Studis und Absolventen kiimmere, die konsekutiv - also sowohl Bachelor als auch Master der Geo6kologie- studiert hfitten. Wer gar einen anderen Studiengang, z.B. Umwelt6kologie, konsekutiv studiert hat, findet welt und breit gar keine Interessenvertretung.
Nachwuchses und Mitgestaltung der geo6kologischen Ausbildung': Gegenwiirtig arbeitet der VG6D an den Mindestinhalten des Geo6kologie-Studiums mit, informiert fiber das Studium und nimmt am Mentoringprogramm des Berufsverbands Deutscher Geowissenschaftler (BDG) tell. In Zukunft liefle sich aus diesen Ans~itzeneine fachiibergreifende Studien- und Praktikumsberatung aufbauen, Studierende k6nnten innerhalb des neu abgedeCkten F~icherspektrums im Studium begleitet und Studienprofile mit Standortvertretern diskutiert und gestaltet werden. Einmal mehr steht dabei das Bild im Vordergrund, die F~icher gegeneinander optimal zu profilieren, die Profile in tier Offentlichkeit (z.B. bei einer Studienberatung) zu vertreten und pers6nliche Profile der Studierenden mit den Studienprofilen abzugleichen. Auf der Seite der Absolventen liel3e sich die Arbeit konsequent im Sinne der oben genannten Profildarstellung auf dem Arbeitsmarkt fortsetzen. Dar/.iber hinaus erg~ibe sich eine breitere Basis fiir Arbeitskreise im Verband, und auch bessere Bedingungen fiir den Austausch mit anderen Verb~inden und Gesellschaften sind bei einer entsprechend h6heren Mitgliederbasis denkbar.
Vision
Die Bilder geben eine Situation wieder, wie der VG6D 2015 dastehen k6nnte. Diese und ~ihnlicheGedanken hat der Vorstand wiihrend der Klausurtagung zusammengetragen und intensiv diskutiert. Wie soil sich der VG6D angesichts der Strukturiinderungen in der Studienlandschaft entwickeln? Wen wird er in Zukunft vertreten und wie sieht seine Arbeit aus? Wird es den VG6D/.iberhaupt noch geben? Als Wunschvorstellung zeichnete sich ein Verband ab, der in der Lage ist, atle oben genannten Personen zu integrieren. Um dies zu erreichen, miisste sich der VG6D mehr fiir die Vielzahl der fachlichen Variationen innerhalb der Umwehnaturwissenschaften6ffnen und wiirde sich somit hin zu einer allgemeinen Interessenvertretung der interdisziplin~iren Umwelmaturwissenschaften wandeln. Diese Ver~inderung h~itte natiMich weitreichende Konsequenzen fiir die Zielsetzungen und Arbeitsschwerpunkte des Verbands - es w~ire ein Abr/icken yon der alleinigen Vertretung der Geo6kologie, verbunden mit der BeKicksichtigung eng verwandter Studienrichtungen. Dieses neue Bild des VG6D hat einige sehr attraktive Seiten. Beispielsweise wiirde der Verband in Zukunft auf die individuelle Profilierung aller von ihm vertretenen Studienrichtungen hinwirken. Durch die Betonung der einzelnen Profile wird eine verbesserte 0bersicht fiber das umweltnaturwissenschaftliche Fachangebot erreicht und die Orientierung von Absolventen und Arbeitgebern auf dem entsprechenden Arbeitsmarkt unterstiitzt. Dies k~me auch der Geo6kologie zugute, da die Offentlichkeit besser fiber sie informiert wird, wie es im lDbrigen auch im Vereinszweck gemiif~ aktueller Satzung gefordert ist. Die vorgeschlagenen Anderungen wiirden also zur Erfiillung des aktuellen Vereinszwecks beitragen beziehungsweise eine konsequente Weiterentwicklung darstellen. Dies gilt in ~ihnlicherWeise auch fi~rden Aspekt 'F6rderung des geo6kologischen
Herausforderung der Umsetzung
Am Anfang der Umsetzung steht natiirlich die Frage, ob die Mehrheit der VG6D-Mitglieder die Zukunft des Verbands ~ihnlich wie die Beteiligten der Klausurtagung einschiitzt und den Vorschlag unterstiitzt, class der VG6D sich in den neuen Strukturen ebenfalls wandeln m~sse. Diesen essentiellen Punkt wird der Vorstand bei der Jahreshauptversammlung aufgreifen und fiber das Votum der Anwesenden sicherlich ein Stimmungsbild erhalten (wet nicht kommen kann, darf uns natiirlich gerne seine Meinung und Gedanken im Vorfetd mitteilen). Sollte das Ergebnis lauten, dass sich der Verband wandeln soil, so steuert der VG6D auf eine der tiefgreifendsten )knderungen in seiner Vereinsgeschichte zu. Die Wunschvision der Ktausurtagung k6nnte eine erste Grundlage fiir Diskussionen werden, das Ergebnis kann zum jetzigenZeitpunkt aber nur often sein. Schlief~lichwird der VG6D im Fall der Entscheidung ffir eine Anderung vor der grof~en Herausforderung stehen, bei der Aufgabe des Alleinstellungsmerkmals Geo6kologie immer noch der richtige und attraktive Partner seiner jetzigen Mitglieder zu sein. Gleichzeitig muss er Attraktivit~it fiir neue Mitglieder anderer, naher Fiicher entwickeln. Es ist abzusehen, dass dies keine leichten Schritte werden, aber wit sind der festen 0berzeugung, dass sie notwendig und richtig sind, um den Vereinszweck in den ge~inderten Strukturen angemessen zu erfiillen und damit letztendlich auch die Identit~it der Geo6kologie zu sichern. Veranstaltungshinweis: GEO6Kon 2006: Die Dimension Zeil in der Geo6kologie - Paradoxes zwischen St0rung und Stabilit~it. 18.-19. November 2006 an der Universitfit Bayreuth: 25 Jahre Geo6kologie. Weitere Information unter www.ge00ekoIogie.de
Ihr Kontakt zum VG6D: Verband ffir Geo6kologie in Deutschland e.V., Hauptgesch&ftsstelle, Dr. Brunhild Komor, Alexanderstr. 9, D-95444 Bayreuth; Tel.: 09 21 / 72 15 92 15; Fax: 09 21 / 85 14 97;
[email protected]: www.qeooekoloaie.de
UWSF - Z Umweltchem 0kotox 18 (4) 285 (2006) 9 2006 ecomed verlag (Verlagsgruppe H0thig Jehle Rehm GmbH), D-86899 Landsberg und Tokyo o Mumbai e Seoul 9 Melbourne 9 Paris
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