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Bericht: Chemische Analyse organischer KSrper.
Der Gehalt an I)imethylanilin liisst sich alsdann aus Kurven, welche im Original aufgezeiehnet sind, ablesen, oder nach Gleichungen berechnen. Liegt ein t~ockenes Produkt vor, so ist x - - 96,1 --~ 1~87 t~ wobei t den Gefrierpunkt bedeutet. Bei einem mit Wasser ges~ttigten Dimethylanilin, wie es dutch Wasserdampfdestillation erhalten wird, gilt die Gleichung: x ~ 96,7 --~ 1,87 t. Liegt der Geffierpunkt eines Musters unter 2 0 C, so ist es r~tlich, eine bestimmte IVIenge desselben mit einer bekannten Menge reiaen Dimethylanilins yon bekanntem Gefrierpunkt zu verdtinnen nnd aaf diese Weise den Gefrierpunkt zu erh5hen. Da die Menge der Verunreinigungen in dem zugesetzten Dimethylaninilin bekannt ist, lassen sieh diese in dem zu untersuchenden Master berechnen. Die indirekte chemisehe Analyse eines Dimethylanilinmusters zeigt gute l')bereinstimmung mit dem nach der kryoskopischen" Methode erbaltenen Werte. Auf demselben Prinzip, wie die eben beschriebene Untersuchung desDimethylanilinsberuht d i e B e s t i m m u n g des Reinheitsgrades v o n B e n zo l m us t e r n 1), welche derselbe Forscher in einer zweiten Arbeit angibt. Auch ftir Benzol ist der Gefrierpunkt das beste Mal~ ftir seine Reinheit: Er wnrde ftir reines trockenes Benzol zu 5,48 o gefunden, wi~hrend er ftir mit Wasser gesiittigtes Benzol um etwa 0.1° tiefer liegt. F a r verdtinnte L6sungen yon Toluol in Benzol ist die kryoskopische Konstante 4.92. Der Benzolgehalt kann anch hier aus Kurven abgelesen oder nach den folgenden Oleichungen ftir trockenes. bezw. mit Wasser gesattigtes Benzol berechnet werden: x - - 90,51 ~ 1:73 t und x ~ 90,68 ~- 1.73 t. Oswald.
Die Analyse tier beim Chlorieren yon Benzol in Gegenwart yon Katalysatoren erhaltenen Misehungen ffihrt W i l l i a m J a c o b J o n e s ' ) nach der yon Y o u n g und F o r t e y a ) angegebenen ~ e t b o d e aus~ w~Iche nach des Verfassers Versachen brauchbare Resultate liefert. Die Mischungen enthalten in tier Hauptsache nnchloriertes Benzol. Monochlorbenzol, p- mit wenig o-Dichlorbenzol. 1 : 2 : 4 - Trichlorbenzol, 1 : 2 : 4 : 5 : Tetrachlorbenzol~ Pentachlorbenzol, Hexachlorbenzol, gelSstes Chlor und Chlorwasserstoff. Zur Entfernung der gelSsten Gase schiittelt man alas zu unter~ suchende Gemisch mit Wasser. Die 01e trennt man yon der wiissrigen Schicht. troknet sie mit entw~ssertem Natriumsulfat und unterwirft sie, naehdem man ihr Gewicht festgestellt hat. der fraktionierten Destillation. i) The Journ. of ~he Soc. of Dyers and Cotourists 35, 4:7 (1919). -- ~} The Journ. of the Soc. of Dyers and Colourists 35, 42 (1919). -- ~) Trans. Chem. Soc. 81, 752 (1~02).
I3ericht: Chemische Analyse organischer Karper.
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wobei man einen acht- oder zwSlfbirnigen Destillationsaufsatz benutzt. Die Fraktion bis 106 o stellt ~unkorrigiertes Benzol~,. die zweite Fraktion his 153 ° ~>unkorrigiertes Monochlorbenzol<~ und der Rt~ckstand im Kolben >>unkorrigierte h6bere Chlorbenzole<, dar. Die einzelnen F r a k tionen werden gewogen, und das Mindergewicht gegentiber der in Arbeit genommenen Menge proportional auf die drei Fraktionen verteilt. Zur Prfitung der h0heren Chlorbenzole destilliert man eine bestimmte Menge des Rt~Gkstandes aus einem vierkugeligen Fraktionskolben, welcher mit einem Luftkt~hler verbunden ist. Bei 195 0 wird die Destillation unterbrochen. Das Gewieht des Destillates ergibt das Dichlorbenzol~ haupts~chlich die para-Verbindung, welches in der angewandten Menge des Rt~ekstandes enthalten ist. hnalysen mit Gemischen bekannter Zusammensetzung best~tigen die Brauchbarkeit dieser Methode. 0 s w a l el. Die B i n d u n g s f o r m des Phosphors in der St~rke besprechen J o h n C. N o r t h r o p und J. M. N e l s o n i) und folgern auf Grund ihrer angestellten Untersuchungen, class der Phosphor in St~rkek6rnern chemisch gebunden ist und durch Extraktion mit verdQnnten Shuren ~veder in Form freier Phosphorsaure, noch in einer Kombination entfernt werden kann. Sein Vorkommen ist also nicht auf ~erunreinigungeD durch andere Bestandteile, die in der verwendeten Kartoffelst~rke anwesend sind, zurtickzuf~hren. Man hat eine Verbindung mit verh~ltnism~6ig hohem Phosphorgehalt yon der Zusammensetzung C~7 H~1 016(H ~ P03) isoliert, welche ein Kohlenhydrat enthalt. Die aber das Bleisalz erhaltene freie S~ure reduziert F eh t i n g sche L6sung und ergibt einen reduzierenden Zucker, der 65°/o Glukose entsprieht: l a i d e~ - - 1 0 8 ° 3 0 '. Das Glukosazon schmilzt bei 204u: l a i D - - - - 2 7 ' . Oswald. Versuohe ~ber die ¥ e r w e n d u n g yon l ~ i c k e l h y d r o x y d bei der G e r b s t o f f b e s t i m m u n g ver6ffentlicht P u r a n S in g h ~), dessen Versuche ergaben, dass frisch gefhlltes N.ickelhydroxyd sehr gut als Ersatz for Hautpulver verwendet werden kann. Eine grosse Anzahl der verschiedensten indisehen Gerbmaterialien wurden unter Anwendung yon [=[autpulver und ~ickelhydroxyd .untersucht; die in einer Tabelle zusammengestellten [~esultate zeigen sehr gute I]bereinstimmung. Die Ausfiihrung der Bestimmung mit Nickelhydroxyd ist dieselbe wie beim Hautpulververfahren und gesehieht auf folgende Weise: 100 c c m der klaren TanninlSsung werden in einem 2 5 0 c c m - K o l b e n mit e~wa 100cc~, einer Suspension yon frisch bereitetem Sickelhydroxyd in Wasser kr~ftig durchgeschtittelt. Man filllt auf 250 ccm auf und filtriert. Das F i l t r a t ist Mar und bei Anwendung einer genfigenden Menge ~Nickelhydroxyd frei yon Gcrbstoff. 50 ccm dieses klaren tanninfreien Filtrates werden eingedampft, getrocknet und gewogen und bieraus der Nichtgerbstoff berechnet. 1) Journ. Americ. Chem. Soc. 88. 472 (1916); durch Chem. Zeni~rbl. 87, ], 943 (1916). - - ~) Journ. Soc. Chem Ind. 80, 936 (1911).