H. Nienhaus: Morphometrievon Priicancerosen der Mamma
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II. H. H. Zippel, P. Citoler (Univ.-Frauenklinik KSln): DNS-Messungen bei der Iobufiiren Neoplasie in der Mamma
In 12 Fiillen einer lobul~iren Neoplasie und in 3 F/illen eines infiltrierend wachsenden lobul~iren Karzinoms wurde der DNS-Gehalt durch Feulgen-Scanning-Zytophotometrie bestimmt. In der ersten Gruppe zeigten sich 2 unterschiedliche DNSVerteilungsmuster. In 8 F~illen lagen die DNS-Werte im diploiden Bereich und in 4 Ffillen zwischen dem diploiden und tetraploiden Bereich mit einem Maximum bei hyperdiploid. Da die 3 Ffille eines infiltrierend wachsenden lobulEren Karzinoms alle ein diploides bis tetraploides DNS-Verteilungsmuster aufwiesen, liegt es aufgrund der zytophotometrischen Werte nahe, auch die lobul/ire Neoplasie mit einer diploiden bis tetraploiden DNS-Verteilung bereits als ein noch in situ wachsendes lobul/ires Karzinom anzusehen.
III. H. Nienhaus (Path. Inst. d. Univ. Mtinster i. W.): Morphometrie von Priicancerosen der Mamma*
Mit der systematischen deskriptiven Histodiagnostik k6nnen ~itiologische und pathogenetische Momente der Mastopathia cystica dysplastica (Aschoff, 1923) nicht erfaf3t werden. Dadurch ergeben sich schwerwiegende prognostische und epidemiologische Widerspr/iche (Hamperl, 1975). Bei jeder vergleichenden quantitatiyen Klassifizierung stellt sich der Prozel3charakter der Dysplasie heraus, alle histologischen Detaildiagnosen einschliel3end. Eine quantifizierende Analyse der Dysplasie sollte daher von einem pathogenetischen Prinzip ausgehen. Die Dysplasie wird als Ausdruck induzierter zelleigener Fehlleistungen innerhalb einer wiederholten Mammogenese aufgefaBt. Von 100 Dr/isenpaaren und Dr/isenteilen aus dem Obduktionsgut und dem klinisch-pathologischen Untersuchungsgut lagen jeweils bis zu 20 histologische Pr/iparate vor (Formalin, Paraffin, H/imatoxylin-Eosin). An diesen Pr/iparaten wurden mit dem elektronischen Bildanalysensystem Quantimet 720 in 10 bis 25 Messungen pro Pr/iparat die Fl~chenwerte yon Epithel, Dr/isenlichtung und Mantelbindegewebe an den peripheren, funktionell variierenden Dr/isenteilen in Bildpunkten gemessen. Das Gergt z/ihlt die Teilmenge yon 500 000 Bildpunkten in den digital vorgew~ihlten Strukturen (Image editor equipment). Die MeBwerte wurden als Quotienten g - L ) (Epithel minus Lichtung geteilt durch Stroma) miteinander verglis chen. Im Ergebnis kann normales Dr/isengewebe yon verschiedenen Graden der Dysplasie unterschieden werden. Die Quotienten des normalen Dr/isengewebes liegen immer unter 100, sie zeigen einen Median bei 40. In der physiologischen Gravidit~itshyperplasie bewegen sich die Werte dicht geschlossen von 100 gegen 500. Die Dysplasie zeichnet sich durch eine zunehmende Dissoziation mit Anstieg der Werte aus. Dieser Befund ist in der Matrix von Carcinomen/ibersteigert. An Einzelpr/iparaten lassen sich repr/isentative Werte ffir die Gesamtheit beider Driisen gewinnen. In scheinbar normalen oder atrophischen Strukturen ist die Dysplasie an pathologischen Proportionen zu erkennen. Optische Diagnosen k6nnen also durch Messung korrigiert werden. Durch die Messungen werden die histologischen Befunde objektiv und verfeinert differenziert. Die Befunde werden nicht zur Klassifizierung verschie*
Mit Unterst/itzungdes Bundesministersf/ir Jugend, Familieund Gesundheit