Ein
mit Schizophrenie
kombinierter
Fall yon Epilepsie.
Von S a m - R a t Dr. R u d o l f G a n t e r , in W o r m d i t t (Ostpr.).
(Eingega~gen am 18. Mai 1925.) N a c h den L e h r b f i c h e r n der P s y c h i a t r i e (Kraepelin, Bleuler, Bumlce) s i n d die B e z i e h u n g e n zwischen E p i l e p s i e u n 4 Schizophrenie n o c h ganz in D u n k e l gehiillt. N u r so viel s t e h t lest, d a b k a t a t o n i s c h e S y m p t o m e bei m a n c h e n F o r m e n y o n E p i l e p s i e v o r k o m m e n kSnnen. N a c h Bleuler k a n n sich eine Schizophrenie zu einer Oligophrenie hinzugesellen, sich ihr aufpfropfen. A u c h in die P a r a l y s e u n d d e n A l k o h o l i s m u s sollen s c h i z o p h r e n e S y m p t o m e hineinspielen kSnnen. N a c h d e m s e l b e n A u t o r g i b t es w a h r s c h e i n l i c h a u c h eine Mischung y o n E p i l e p s i e u n d Schizophrenie, u n d Bumke m e i n t , daf~ es seltene F~lle g~be, in d e n e n d a s d a u e r n d e p s y c h i s c h e V e r h a l t e n u n d b e s o n d e r s die D e n k s t S r u n g Zweifel e n t s t e h e n lassen, ob eine Schizophrenie m i t Anf/illen oder eine eigentliche epileptische V e r b l S d u n g vorliege. Der folgende F a l l soll d a r t u n , d a b zu einer t y p i s c h e n E p i l e p s i e a u s g e p r ~ g t e schizophrene S y m p t o m e h i n z u t r e t e n k6nnen, so d a b m a n m i t F u g u n d R e c h t y o n einer K o m b i n a t i o n b e i d e r K r a n k h e i t e n sprechen kann. Frau Valeska Seh., geb. 30. VII. 1878, aufgen. 9. IV. 1912. Eltern (Vater Kaufmann) und Verwandte sollen alle gesund sein. Patientin hut 5 Briider und 3 Sehwestern, die z. T. verheiratet sind und deren Kinder gleiehfalls gesund sein sollen. Pat. machte mit 10 Jahren Typhus dutch. Sie besuchte die Volksschule mit Erfolg. Nach der Sehulentlassung half sie zu Hause. Im Alter yon 21 Jahren bekam sie den ersten epileptischen Anfall: Sie bliekte einen kurzen Augenblick starr. Diese Zust~nde wiederholten sich, kamen 6fters und starker. Naeh etwa 1/g Jahr stellten sich Kr/~mpfe ein: Sie schrie, fiel bin, bekam Zuckungen, Schaum und Blur trat vor den Mund, war vollst~ndig bewuStlos. Bald nach dem Anfall konnte sie wieder arbeiten. Infolge der Behandlung dureh Prof. Lichtheim blieben die Anf/~lle etwa 1/2 Jahr aus. Mit 25 Jahren heiratete Pat. einen Kaufmann. 4 Woehen nach der Heirat stellte sieh wieder ein An~all ein. Der Mann starb naeh 2 Jahren an Sehwindsucht, Ehe kinderlos. Nach 1/e Jahr verheiratete sieh Pat. wieder mit einem Kaufmann (es war ihm gesagt worden, dub sie an Anfi~]len leide). Aus dieser Ehe stammte ein Kind, das nach 3 Woehen an Krgmpfen starb. Ehe ungliieklich, der Mann schlug die Frau und band sie lest. Sie zog deshalb zu ihren ]~ltern. Hier beseh~ftigte sie sich mit N/ihen und Stricken, wenn sie gerade Lust hatte. Die Anf/ille traten etwa alle 14 Tagc, besondcrs zur Zeit der menses atd, manchmal an mehreren Tagen hintereinander. Bisweilen dabei Einn~ssen, bisweilen naeh den Anfallen verwirrt, durcheinander redend oder singend.
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R. Ganter:
Aufnahme mit 34 Jahren. Befund: Gr613e 160 cm, Gewieht 65,0, jetziges Gewicht 62 kg. Kopfumfang 54 era. Gaumen sehmal und hoch, die untere Schneide_ zahnreihe etwas nach rechts verschoben. Die Ohren inserieren sehr schief, Ohr_ li~ppchen angewachsen. Vitiligo des Gesiehts und der Hande, besonders bei sonnen_ verbrannter Haut treten die wei]en Flecke auffallend hervor. Der Verlauf der Krankheit gestaltete sich folgendermal~en: 1912 : 12 (21) 1) Anf~lle (erst 3,0 Kal. brom., dann 2 Sedobrol u. salzarme Kost). Fertigt Handarbeiten, freundlich, zankt sich gelegentlich, glaubt sich zurfickgesetz weiB sich nicht viel mit den andern zu unterhalten, spielt Klavier. 1913:10 (8) Anf~lle (erst 2, dann 3 Sedo). In der zweiten Halfte des Jahres. zunehmend gereizter, sehimpft fiber das Essen, waft die Wurst in den Abort. Bis IX. 1914:11 (30) Anti (2 Sedo). Manchmal gereizt, sehl~igt gelegentlieh zu.. Bis V. 1916 zu Hause. 19]6:39 (69) Anti (keine Medizin). Gro~e Reizbarkeit. Im November Erregungs- und Verwirrtheitszustand: schw~tzt, geht herum~ tuft: ,,Ist nicht richtig, ist zu schwer." Bei der Visite: ,,Mir geht's heute ganz koddrig. Wenn Sie wollen wissen, ich will es Ihnen nachher sagen (lacht). Die Schw. Oberin ist die Hauptsache. Es ist ein ganz anderes Werk jetzt (lacht). Ja, ja, Sehw. Oberin. Nicht doeh, ieh will niehts gesagt haben (]acht). Ja, ja, ja, die bringt das Kissen (sefl. eine Kranke tr~gt das Kissen vorbei). Abet ich will nichts gesagt haben. Ach, du Lieber, ieh sag nichts." (Ihre Umgebung erkennt sic). 1917:41 (91) Anti (erst 3,0, dann 2.0 Kal. brom.). 0fters leiehtere Erregungszust~nde: Will fort, schimpft, bleibt nieht zu Bette, starrt auf ein Bild an der Wand,. falter die Hande, l~chelt, gibt keine Antwort. - - A~f dem Wege zur Kirehe ring sie an zu tanzen, ]aehte, klatsehte in die tt~nde. Tat naehher ganz erstaunt, so etwas. habe sie nieht getan. - - Rennt wild die Treppe hinauf. Antwortete auf Vorhalt, I c h weil~ yon niehts." 1918:71 (69) Anti (Brom ab.). Januar: Springt im Bert in die tt6he, klatscht in die tt~nde, wiederholt immer: ,,Ach dech, aeh doch." Auf Fragen antwortet sic immer wieder: ,,Doch, doeh, ich wei~ von nichts, alles meinem Gott zu Ehren. '~ Hiipft herum wie einVogel. Trinkt ihrenUrin, iBt Seife, singt: ZuMantua inBanden und: Dort bei Sedan auf der H6h'. April: Rennt herum, wirft die Tiiren zu, wiekelt. sich Lappen um den Hals, wirft sich bei der Visite auf den Boden und versucht die Beine zu umfassen. Versucht immer wieder ihren Urin zu trinken. Hfipft u n d springt herum, singt, rut, als spiele sie Klavier, wirft sich auf den Boden, ruf$ immer wieder: ,,Heilige Sichel, erbarme dich meiner." Wirft sich im Klosett auf den Boden und beret. Sagte bei der Visite, ihr Mann sei bier, sie babe eine Ahnung. Juni: Verwirrt, lacht, singt schwatzt: ,,Das gibt's nieht, ja noch besser auf der Orgel. Das gibt's nieht. Ja, ieh bin standhaft. Ja, es bleibt so. K a n n es so bleiben ? Herr Doktor, allerdings, ja, Liebe, ieh frage ja bloB. K a n n es so bleiben, ja ?'~ Singt: Zu Mantua in Banden. Wiederho]t immer: ,,Ja, nein, ganz allein." August: l~utsehte auf den Knien durch den Saa], verneigte sieh vor dem Bfld an der Wand, drehte sich kniend 3real herum. Beim Treppensteigen hiipft sie wie ein Vogel die Stufen hinauf. Springt plStzlich aus dem Bert und wifft sich auf den Boden. November: LaSt sieh pl5tzlich auf die Hande fallen, gibt zur Antwort, sie wisso das nicht, so etwas mache sie nieht. Kniet bin, falter dieHande, dreht sichimKreise. Dezember, erste Halfte: Sprieht dureheinander, wi]l naeh Trier reisen (scil. zu einem ihrer Briider), hier sei Trier, springt aus dem Bette, zerschlag~ einen TopE, zerbeiiBt die Scherben. 0fters laut, schreit dann in einem fort: ,,Alles rein und rein, alles~ alles rein." 1) Die eingeklammerte Zahl bezeichnet die abortiven, die andere die vollentwickelten Krampfan~lle.
Ein m i t Sehizophrenie kombinierter Fall yon Epilepsie.
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1 9 1 9 : 5 1 (147) Anf~lle. Fast t~glich Anf~lle, dazwischen auch wieder einige Tage Pause. Oft verwirrt u n d erregt. Urinierte in das EBgeschirr u n d gob es einer anderen K r a n k e n fiber den Kopf. Zur Rede gestellt: So etwas maehe sie nicht. Wi~lzte sieh im Bert u n d auf dem Boden herum, st5hnte, kSnne sich nieht r fihren, nicht sprechen. Sprang auf das Spind, umfaBte die Bilder u n d kiiBte sie. Versuehte ihre Exkremente zu essen. Sehlug a n h a l t e n d mit den FfiBen a n des Be t t b r e t t , rib ein Bild von der W a n d u n d warf es auf den Boden. Sagte bei der Visite: ,,Alles mit Gott." Antwortete auf die meisten Fragen mit ,,ja, j a " oder ,,nein, nein, das habe ieh nicht gemacht," oder ,doch, doch". Gew6hnlieh nach den Aniallen erregter: Springt im Bette hoch, springt aus dem Bert fiber das FuBbrett. Juli: Ruhiger, m a e h t abet immer ihre eigentfimlichen Bewegungen, d r e h t sigh im Kreise u m sich, hfipft wie t i n Vogel, antwortet immer dasselbe: ,,l%in, das habe ich nicht gemaeht, nein, das ist nicht der Fall gewesen, nein, nein, so was mache ieh n i c h t . " Beim Beten sehliigt sie sieh mit der F a u s t vor Stirn u n d Brust. 1920: 66(143), 1921: 69(149), 1922:72 (142), 1923: 82(143), 1924:78 (88) Anfalle. Wie die Z a h l der Anfiille yon 1920 ab keine nennenswerten Schwankungen m e h r zeigt, so ist auch das sonstige Verhalten der Pat. im Lauf der letzten J a h r e das gleiche geblieben, so dab es hier zusammenhgngend dargestellt werden k a n n : Morgens beim Aufstehen kfiBt Pat. erst die Wand, d a n n kniet sie bin, d r e h t sich mehrmals naeh rechts u m sich selbst herum u n d sagt dabei: ,,Mit Gott". Das Knien n n d Sichherumdrehen wiederholt sie 0frets am Tage, vor u n d nach dem Essen, wenn sic Besueh bekommt, wenn sie aufs Klosett geht, wobei sie erst auf die Schwelle kniet u n d sieh dreht, d a n n im Klesett selbst u n d beim Ver]assen. Manehmal legt sie dabei die Hi~nde flaeh aneinander u n d m a c h t so das Krenzzeiehen. Beim Zubettegehen kniet u n d d r e h t sie sich wiederum erst auf der Sehwelle, d a n n vor ihrem Bert. Darauf stellt sie sich an das FuBende des Bettes u n d sehnellt sich m i t einem Ruck fiber das 1 m hohe FuBbrett hinweg ins Bert, stellt sieh kerzengerade bin, zieht die Decke fiber sich u n d li~Bt sich rfickllngs ihrer ganzen L~nge nach aufs Bert hinfallen. Sie h a t ein diekes Gebetbueh mit lauter losen Blattern, die n u n haufig, tells d u t c h Unvorsichtigkeit, tefls bei den Anfgllen, ause~nander fallen. Die B l a t t e r wieder zusammenzulegen, gibt ihr fast f fir den ganzen Tag Besch/~ftigung. A m Tisehe sitzend oder vor einem Stuhle kniend, legt sie die Blatter in mehreren Reihen neben- u n d fibereinander u n d zusammen, bis sie wieder ein Bueh bilden. Wo sie geht u n d steht, im Garten, bei Besuchen, immer h a t sie das ]~ueh in der Hand. W e n n sie das Vaterunser beret, so beret sie: Vater mein, d e r . . . Zukomme mir dein R e i c h . . . Vergib mir meine Schuld, wie aueh ieh vergebe meinen Schuldigern, u n d fiihre reich nicht in Versuehung, sondern erl6se reich yon a11em Obel. I m Anfang ihres Hierseins spielte sie Klavier naeh Noten. Noeh jetzt ist sie ganz versessen auf das Klavierspielen, h a m m e r t abet, wenn sie unversehens real an das Klavier herankommt, immer n u r die 4 oder 5 Takte eines Walzers herunter. Fordert m a n sie auf, ein neues Stiiek zu spielen, so sagt sie: Ja, ja, den Flohwalzer, u m d a n n dasselbe wieder herunterzuleiern. I n letzter Zeit steekt sie das zusammengelegte Tasehentueh am Halse hinter den l~oekkragen. I n dieser gleiehfSrmigen Weise spielt sich der tagliche Lebenslauf der Pat. ab, in den n u r die 6frets auftretenden Anfalle kurze Unterbreehungen hineinbringen. Starkere Erregungszustgnde, wie sie sieh noeh 1918 zeigten, haben sieh nieht mehr eingestellt. Fragen :
25. IX. 1921: (Haben Sie I h r Bueh wieder in Ordnung ?) Ja, es fehlt n u r die Stimme daran, der Stamm, wie m a n sagt. Alles mit Gott. Das k a n n immer so
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R. Ganter:
tapfer bleiben. Die Stimme hier, das Bueh, Buch, vielmehr die Biicher. Das is! mein Buch. Ich bleibe aueh dabel. Alles aus Liebe zu Got!. Alles aus Liebe zu Got!. Da babe ich noeh zu t u n genug, fiir die Stimmen zusar,~mensetzen. 15. II. 1925: Griigt bei der Visite u n d f a h r t fort: Alles aus Liebe. Gute Starkung. Ich nehme es an. W e n n ieh etwas bek/~me, w~re es mir sehr lieb. Alles aus Liebe, alles aus Liebe. W e n n ieh etwas bek/~me, w~re es mir sehr lieb. Das gibt einen g u t e n Stamm, eine gute Sichel. (Was bedeutet S t a m m ?) Das ist eine gute Sichel. Das k a n n ieh nieht erwahnen, erst ertragen mit Geduld. Erst haben, erst haben, d a n n ertragen. Alles aus Liebe. W e a n m a n einen g u t e n S t a m m hat, k a n n m a n es ertragen. Der ganze Stamm, k a p u t t gegangen (zeigt das Buch). Das fehlt zusammenzusetzen. Ieh babe keine Nadel, aber ich ertrage alles mit Geduld. Gute Siehel erst haben, aber ieh habe noeh nichts. (Was heigt Siehel?) Ich weig, ich will ja welter nichts erw~hnen. Ieh weiB aueh nichts. So guter Stamm. Spontan bei der Visite: Alles aus Liebe. I c h will richtig S t a m m halten. AUes aus Liebe. Ieh will immer s t a n d h a f t bleiben. I e h will nichts sagen, abet trotzdem. Einen guten Rock will ich anziehen. Ich will main Bueh halten. Ich will fragen, wer dan S t a m m hat. Ich wollte sagen, es war alles im Sehrank drin. Eine gute Siehel darin. Ieh will gar niehts sagen, aber trotzdem. Alles aus Liebe (reibt die H~nde). (Spontan): SiiBer Stature drin. Ieh will niehts erw~ihnen, aber trotzdem. Ich habe heute genug Sicheln aufzusammeln, aber trotzdem. Dieses Biichlein is! ganz sehSn geworden. Ich will alles tragen mit Geduld. W e n n ich n u r eine Nadel bek/~me zum Aufsammeln. Ich weig nieht, was ieh sagen soil. Ieh will alles mit Geduld tragen. Alles aus Liebe. (Spontan): Das is! der Stamm. Ieh mug dan Stature zusammenhalten. (Auf das Bueh deutend). SiiBer Stamm, alles aus Liebe, siiges Haupt. (Frug, als ich sehrieb: Ist das die Nase Sichel da?) 30. IV. 1925: (Was heiBt Stature ?} Siehel halten, dan riehtigen S t a m m halten. (Zeigen Sie mir den Stature.) Alles aus Liebe, gute Sichel, alles Gute, bier is! der richtige S t a m m (zeigt das Buch). 1, 2, 3. (Zeigen Sie mir die Siehel.) 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, welter is! doch niehts. (Was ist Siehel?) Mit Geduld, ieh weiB nicht, mug erst alles wieder lesen. So s~immt es, 1, 2, 3, 4 u n d ich bleibe bier, alles aus Liebe. Dan riehtigen S t a m m halten, die riehtige Sichel (reibt die H~nde). Brie]r :
12. VI. 1921: Brief a n die Eltern, soll ffir das Paket danken, fang! a n mit: StiBer S t a m m mein, laB mich stets dein eigen sein. Siiter S t a m m u n d H a u p t mein, lab mieh stats dein eigen sein. (Sehlieglich dank! sie ftir das Paket, wozu sie immer wieder e r m a h n t warden mugte.) 27. IX. 1924: Brief mit dem gleiehen Zweck: Lieber Stature, gib, dab ieh immer mehr dich hebe! S t a m m Valeska, gib, dag ieh immer mehr dieh lieb!!!! Gelobt sei Jesus Chris!us!! Alles aus Liebe. Siiger Stature u n d H a u p t es mein laB reich stets dein Eigen sein erh6re mein Gebet ! u n d lab mein rufen zu dir komm e n mit Got! ! ! ! ! Gelobt sei Jesus Chris!us ! alles aus Liebe die Gesundheit mein ! Sfil~es H a u p t u n d Wurzel mein laB mich stets dein Eigen sein t ! ! ! Liebe E l t e r n ! ! ! ! S t a m m Valeska main! ! SiiBe fiir Ausstellung alles dureh Gelobt sei Jesus Chris!us alles aus Liebe gib dag ich immer dieh lieb Stature Valeska ! ! Hieronymus ! t 1t (ihr Bruder) Gelobt sei Jesus! Chris!us. 20. I I L 1925. Auf Aufforderung sehrieb sie folgenden Brief:
E i n m i t Schizophrenie kombinicrter Fall yon Epilepsie.
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Mit Gott fang a n ! ! ! ! Gclobt sei Jesus Christus mit Gott stiBer Stamm!!!! Vater unser der du bist in dem Himmel geheiligt werde dein Name! zu uns komme dein Reich dein Willc geschehe wie im I-Iimmel also auch auf E r d e n unser taglichcs Brot gib uns heute u n d vergib uns meine Schuld wic auch wir vergeben meincn Schuldigern u n d Iiihrc reich nicht in Versuchung, sondern erlSse mich yon Ellem ! fibel alles aus Liebe ! ! ! ! (Wiederholt noch 4reEl in derselben A r t des VEterunser.) Dazwischen s t e h t d a n n : Valeska!!!! Auf Wiederschen!!!! 0 d e r Euch: Starker Stamm! Johannes! Valeska!!!! Oskar! Allcs aus Liebel!!! Valcska! Hieronymusl)!!!! Unterredung :
7. IV. 1925. ( W a n n gcborcn?) A m 30. Juli. I s t nicht der 30. Juli heute? H e u t c ist der 3 0 , wenn ich iragen daft. Wir miisscn alles tragen mit Gcduld. Solltc was sein (reibt die Hiinde). W e n n es darauf ankommt, ich wiirde noch etwas sagen. (Wie alt ?) Ich bin heute 30 Jahre, nicht ? So weil~ ich nicht weiter, das k a n n ich nicht sagen. Wo ich sagen kann, der 30. Juli. Mehr ist es doch nicht, oder ist es wcniger ? (Wie lange hier ?) Das k a n n ich nicht sagen, abcr trotzdem. Gutes Herz haben, welter habc ich nichts, ich habe wciter nichts. Der 30. Juli, am 30. Juli bin ich geborcn. Weiter weiB ich nichts. 1878 war es, nicht wahr ? Ich glaube doch ? Ich will nichts vorschlagen. 1878 geniigt auch schon. (Sind Sic k r a n k ? ) Na, ich will weRer nichts erw~hnen, aber trotzdem. W e n n es drauf ankommt, ich bin ja nicht gesund, wie es sein sollte. (Was fiir einc K r a n k h e i t ?) K r a n k ? Das k a n n ich auch nicht sagen. W e n n cs drauf ankommt, aber trotzdem. Heute ist schSnes Wetter. Dcr 30. Juli ist der richtige Tag. Das ist der richtige Tag, welter will ich nichts erw/~hnen. Der 30. Juli ist immer der richtige Tag. (Sie waren verheiratet?) I c h ? Nein, nein, mein Lieber, das k a n n ich nicht sagen, abet trotzdem. W e n n es drauf ankommt. Mir ist nicht hochzeitig. Allcs tragcn mit Geduld. 78 ist wohl der richtige Tag. O ja! Ich will keinem etwas erw/~hnen. 78 war ganz rein. Mit 30 ging ich r/iber, wenn ich fragen daft. Dcr 30. Juli, d a n n s t i m m t es. Kuckuck! (ItSrt die Kuckucksuhr schlagcn.) Wer weiB, was da ist. Alles aus Licbe. Dcr 30. Juli, das war mir der feinste Tag. (Wo sind Ihre Eltern ?) Das wei$ ich nieht. Abet 78 war wohl der richtige Tag. 78, wenn ich fragen darf. W e n n einer k o m m t zu Besuch, d a n n sagte ich, der 30. war wohl der schlimmste. Welter weil~ ieh nicht, welter babe ich keine Andaeht mehr. W e n n Sic mir wollten was gcbcn (reibt die H/~nde). Alles aus Liebe. Allcs aus Liebe. Das k a n n m a n standhalten. Am 20. ring es an. (Wie viele Briider u n d Schwestern h a b e n Sie .9) 78 der 30, das war wohl der 1. Tag nach diesem Begr/~bnis (reibt die Hiinde). (Frage wiederholt.) Na, das ist ja der Fall. Ich will I h n e n vorlesen. Der OskEr, Luzia, Hieronymus. Welter wei$ ich nicht mehr. Der Oskar, die Luzia, das war did letzte, aber der Oskar war der erste. D a n n kommen die Fragezeichen, D a n n gebe ich es ab. Der Hieronymus,-das weifl ich auch noch. [Wer ist Thcophil?2)]. Der k a m zum Besuch. Weiter weiB ich nicht zu erw/~hnen. Der Hieronymus k a m zum Besuch u n d brachte was mit (handereibend). O, zu~n Besuch habe ich immer bekommen (reibt die H/rode). Alles tragen mit Geduld. W e n n der Hieronymus k a m zum Besuch, o ja, das war tein. (Gef~tlt es I h n e n hier ?) Doch, doch, ja. I c h konnte soviel tragen. Die H/~Ifte habe ich vergossen. Der Oskar, wenn der k a m zum Besuch, welter weil~ ich nicht, i) Das sind die N a m e n ihrer Briider. 3) Das ist der 2. Mann, der Scheidung b e a n t r a g t hat.
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R. Ganter:
dann der Hieronymus, der Johannes, der Theophil war immer der erste, der zum Besuch k~m, und der Hieronymus. Alles, alles aus Liebe. Guten Stature. Alles mit Gedu]d. Alles so mit Geduld. Wenn der Oskar kam, der brachte mir was Gutes mit. Ja, j~, es war ganz sch6n. Welter weiB ieh keinen zu erw~hnen. Alles tragen mit Gednld. ])ann werden wir alles k6nnen haben. Alles aus Liebe. Gelobt sei Jesus Christus. Ich will auch welter nichts erwahnen. Alles tragen mit Geduld. (Haben Sie Krampfe?) Ja, ich weil~ niche, es wird so sein, aber trotzdem. Sagen Sie es. Ich will alles mit Geduld tragen. Ich halle es fest, ich gebe andern nicht. Ich will nieht erw~hnen, wenn es drauf ankommt. Wet hat das so rein gernacht (auf eine Naharbeit deutend)? YVennich alles haben k6nnte, ich trage alles gem. (Warum kiissen Sie die Wand ?) Nein, das will ich nicht sagen. Bitte, bitte, wenn es darauf ankame, ich will alles erwahnen. Wenn ich alles haben k6nnte, das ware mir aehr lieb. (Warum knien Sie und drehen sich ?) 0 nein, das will ich nieht sagen. Mit Geduld miissen wir alles tragen. Aber so will ich nichts erw~hnen. Ich trage alles mi$ gutem Herzen (sch]agt sieh auf die Brust). Alles aus Liebe, alles tragen mit Geduld, o, d~ kann man alles tragen. SiiBer Stature, sfiBes Haupt, noeh sogar. Alles aus Liebe, wenn ich fragen darf. 0 bitte, bitte, ich will auch niehts erwahnen, alles tragen mit Geduld (reibt die Hande). SfiBer Stamm, sagt man gew6hnlich. Herr Doktor, Sie verstehen reich so, alles aus Liebe, alles tragen mit Geduld. Aber das, was auf dem Tische liegG habe ieh nieht hingelegt. Alles aus Liebe (klatsehg in die Hgnde). Gib, siif~er Stamm. (Frage wiederholt.) Gute Sichel haben, kann ich vorstellen, den Bund, sfiBer Stamm Jesus. Den will ieh immer so tragen. Welter weiB ich nichts zu sagen. (Zahlt auf polniseh: 1, 2, 3.) N a c h der Schilderung des K r a n k h e i t s v e r l a u f s e r h e b e n sich verschiedene F r a g e n : Welche S y m p t o m e sind flit die Epi]epsie, welche ffir die Schizophrenie charakteris~isch, u n d welche sind zuerst attfgetreten ~. Der E n t w i c k l u n g s g a n g der Pat. b e t bis z u m 21. L e b e n s j a h r n i c h t s Besonderes. Sie besuchte die Schule m i t Erfolg u n d erlernte verschiedene H a n d a r b e i t e n u n d das K]avierspiel. I m Alter y o n 21 g a h r e n w u r d e n bei ihr z u m e r s t e n m a l Anf~lle epileptischer N a t u r b e m e r k t . Die Art, wie diese Z u s t ~ n d e sich ausbildeten, ist ffir die Epilepsie bezeich-
nend: Erst nur moment~ne St~rrheit des Blickea, s~ter Zuckungen, die immer h~ufiger und starker auftraten, bis sehliel~lieh der vollentwickelte Krampfanfall zustande kam. Dieser verl~uft jetzt so: Manehmal ruff Pat. : Mir wird sehlecht, f~llt sogleich bin und bekommt tonisch-klonische Krgmpfe bei v61ligem Bewul3tseinsverlust, Puloillen welt u n d lichtstarr, Babi~skis Zehenreflexq-. Nachher einige Zeit Sehlaf. D ~ n e b e n ~uch a b o r t i v e Anf~lte: H i n s t i i r z e n , geringe Z u e k u n g e n . Ziemlich grol3e Z u n g e n b i B n a r b e n . Bei dem l~ngen Bestehen der epileptischen Anf~l]e, bei ihrer Schwere u n d H~ufigkeit pfiegt sich vielfach bei den K r a n k e n eine auff~llende Schwerf~lligkeit u n d U n b e h o l f e n h e i t in i h r e m T u n u n d l~eden einzustelIen. Das ist bei unserer Pat. trotz der 26j~hrigen D a u e r der Epilelosie sieher]ieh n i e h t der Fail. I m Gegentei], ihre B e w e g u n g e n er~olgen
Ein mit Schizophrenie kombinierter Fall yon Epilepsie.
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raseh und behend, wie ihr Hiipfen und vor allem der Sprung fibers FuBbrett des Bettes beweist. Aueh ihr Mundwerk hat noch keinen Sehaden gelitten, denn ihre Antworten folgen sehnell und gel~ufig. ])iese motorisehe Intaktheit spricht natiirlieh nieht gegen Epilepsie, denn sie finder sich aueh sonst, und zwar bei Frauen h~iufiger als bei M~nnern, was konstitutionell bedingt sein mag, da im allgemeinen die Frauen beweglieher sind als die Manner. Was die besonders in den Jahren 1916--19 auftretenden Erregungszust~nde unserer Pat. betrifft, so haben diese weder ffir die Epilepsie noeh ifir die Sehizophrenie etwas Charakteristisches an sieh. Das Bewugtsein w~hrend dieser Zeiten war nie ganz getriibt, denn die Pat. erkannte ihre Umgebung. Niehts Besonderes bietet ferner die mitunter beobachtete Reimerei. Was die ffir die Schizophrenie kennzeiehnenden Symptome be*rifft, so sei zun~ehst der so wiehtige Zerfall des zusammenhangenden, logisehen Denkens hervorgehoben. Es sind einzelne Worte, kurze Si~tze, meist dem Gebetbueh entnommen, die ohne Sinn und Zusammenhang aneinandergereiht und dureheinander wiederholt werden. Die iibliehen Fragen, wie die naeh dem Geburtsdatum, naeh ihrer Beseh~tftigung u.dgl. versteht Pat. zwar gut, f~hrt aber dann in der erwiihnten zusammenhangslosen Weise zu reden fort. Man denke hier z. B. nut an die Beantwortung der letzten Frage naeh der Bedeutung des Wortes ,,Siehel". Bei allen Fragen, Unterredungen, in den Briefen kommen immer wieder dieselben Worte und Ausdriieke vorwiegend religi6sen Charakters zum Vorsehein, ein Zeiehen der auBerordentliehen Gedankenverarmung der Patientin. Je oberflaehlicher und fliiehtiger das Denken vor sich geht, je weniger Stoff es noch beherrseht, um so gr6ger ist die Ablenkbarkeit dureh unbedeutende aul3ere Vorg~nge. Pat. h6rt die Kuekueksuhr ~chlagen. Sofort brieht sie in ihrer Rede ab, horcht auf und ruft Kuckuek. Ihr Bliek fiillt wahrend der Unterredung auf eine auf dem Tisch liegende Naharbeit und sogleich bemerkt sie: Die habe ieh nicht hingelegt. In den Rahmen des psyehischen Zerfalls der Sehizophrenen geh6rt ferner die Gemiitsstumpfheit. An ihrer Familie nimmt Pat. keinen see]isehen Anteil mehr. Der Ted ihres Bruders, der Seheidungsantrag ihres Mannes maehen auf sic nicht den geringsten Eindruek, sie l~tI~t sich nieht aus dem Geleise ihrer tiblichen Redensarten bringen. Aueh wenn sie Besuch erh~ilt, kniet sie sich erst hin und dreht sich, und blog die mitgebrachten EBwaren vermSgen in ihr noeh freudige animalische Gefiihle auszul6sen. Dem Zerfall des Denkprozesses sind als nieht minder wiehtige Symptome der Schizophrenie die Stereotypien und Bizarrerien anzureihen. ])iese weist Pat. in reiehlichem Mal3e auf, wie seit Jahren ihre tagliehen Ubungen zeigen: das Ktissen der Wand morgens beim Aufstehen, das
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R. Ganter:
Knien und Siehdrehen bei bestimmten Gelegenheiten und an bestimmten Stellen, das Zusammenlegen der losen BlOtter, der Sprung ins Be~t, das Bedecken und Hinteniiberfallen, die Art, wie sie das Kreuzzeichen macht, das Vogelhiipfen, H~ndereiben, das Tragen des Taschentuches im Halskragen. Denselben Stereotypien und Bizarrerien, wie sie uns bier im Tun der Put. entgegentreten, begegnen wir aueh in ihren m~ndliehen und sehriftliehen AuBerungen. Ausdriieke wie: Atles aus Liebe, alles mit Geduld tragen, ieh will weiter niehts sagen (oder erwiihnen), aber trotzdem, Gelobt sei Jesus Christus, Stature halten, Siehel halten, guter Stamm, gute Siehel, kehren immer und iiberall wieder. AuffMlend ist. die Perseveration auf die Frage naeh ihrem Geburtsdatum: der 30. Juli. In derselben Weise sind aueh die ewigen Wiederholungen der 4 oder 5 Walzertakte auf dem Klavier zu bewerten (BIeuler nennt das musikalisehe Perseveration), der traurige ~berrest ihrer wohl nieht sehr groBen Klavierkunst. Dieser Rest hat sich indessen hartni~ekig erhalten, obgleich Pat. jahrelang nieht ans Klavier herangelassen wird. Zu den Bizarrerien zu z/~hlen ist ferner die Art, wie Pat. das Vaterunser beret, indem sie teilweise oder ganz den Plural der persSnlichen Ffirw6rter dureh den Singular ersetzt. Das gleiehe gilt yon den vielen Ausrufungszeiehen, meist sind es 4, in ihren Briefen. Naeh Bleuler bezeiehnen sehizophrene Kranke hi~ufig Begriffe dureh andere Worte, so z . B . : ,,wacker" dureh ,,r~udig", Stockuhr durch ,,Buffet". Aueh bei unserer Kranken finder sich dies Symptom. Sie gebraueht das viet verwandte W o r t , , S t a m m " fiir Buch, ,,Stamm halten" bedeutet bei ihr: das Buch zusammenhalten oder zusammensetzen. Was sie mit ,,Sichel" sagen willl, konnte ieh nieht einwandfrei feststellem Eine J~ul3erung deutet darauf hin, dag sie mSglieherweise die Nadeln meint, mit denen sie die losen BlOtter zusammenheften m6ehte. Was die Entstehungsgeschichte der stereotypen Symptome betrifft, so l~Bt sieh das eine oder andere yon ihnen aus einem sinngemSA3en Ursprung herleiten. Der Fromme ktigt ibm heilige Gegenst~nde oder beret kniend. Das wird friiher aueh bei unserer Put. der Full gewesen sein. Jetzt aber nach der geistigen Aufl6sung fMlt die psyehische Veranlassung weg, die Bewegung aber bleibt erhalten, geht automatiseh vor sieh. Im Leben gesunder Personen stoBen wit ja auf /~hnliche Erseheinungen: Nine an sich zweekmM~ige Bewegung, wie H~ndereiben, Bartkratzen, Sehnurrbartdrehen u. dgl. wird sehliel31ieh aueh bei Wegfall des Grundes in stereotyper Weise fortgesetzt. Dasselbe gilt yon Worteinsehiebseln: Da fr~gt einer hinter jedem zweiten Wort: nieht wahr?, ein anderer flickt immer wieder ,,vielmehr" ein. Aus den Erregungszust~nden unserer Pat. heraus, wie sie 1916--1919 auftraten, hat sich das Hiipfen und der Bettsprung stereotypiert. Der Vorgang spielt
Ein mit Schizophrenie kombinierter Fall yon Epilepsie.
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sich nun weiter auch ohne Erregung ab. Anderes, wie die Umdrehungen und das Tragen des Taschentuches im Halskragen ist dem Ursprung naeh nieht mehr verst&ndlich. Zum Sehlusse sei noch die Frage berfihrt: Welches ist die Grundkrankheit, die Epilepsie oder die Sehizophrenie? Zweifellos die Epilepsie. I)affir spricht der Ted des Kindes der Pat. an Kr&mpfen. Ferner die Tatsaehe, daI~ die Pat. bei ihrer Aufnahme im Alter yon 34 Jahren noch kein schizophrenes Symptom bet, diese Symptome sich eigenthch erst yon 1916 an auszubilden begannen und erst yon 1920 an in der jetzigen typisehen Weise sich festsetzten. Auffgllig freilich war mir gleieh yon Anfang an die ziemlich ausgesprochene Gedankenarmut der Pat., dercn Reden meist nur aus den fiblichen HSflichkeitsfloskeln be-
standen. Die fibrigen Kranken zogen sich yon ihr zurfick, da ein eigentfiches Gespr~ch mit ihr nicht anzuknfipfen war. Da die Epilepsie damals bereits seit 13 Jahren bestand, hat sie vielleicht die Schuld an dieser Gedankendiifftigkeit. Doeh hat vietleicht auch die Vermutung etwas ffir sieh, dal3 sehon damals der schizophrene KrankheitsprozeI3 schleichcnd mit hineinzuspielen begann. Da wir weder fiber die Ursache der genuinen Epilepsie noeh fiber die der Schizophrenie etwas Bestimmtes wissen, erfibrigen sich vorl~ufig alle Spekulationen darfiber. Ist die Ursache beider Krankheitsprozesse im endokrinen Driisensystem zu suchen, so kSnnten wir annehmen, dab zuf~llig einmal die die Epilepsie bedingenden und die der Schizophrenic zugrundeliegenden inneren DrfisenstSrungen zusammentreffen. Soviel steht nach allgemeiner Annahme lest, dal~ die Kombination beider Krankheiten ein sehr seltenes Ereignis ist. Auch wir kSnnen das bestatigen, denn unter den 487 (226 M., 261 Fr.) an nicht sehweren Psychosen leidenden Epileptischen unserer Anstalt steht der beschriebene Fall einzig da. Sonst haben wir bei unseren Epileptischen nie schizophrene Symptome
beobachtet.