Mitteilungsseiten der DGRh Z Rheumatol 2017 · 76:91–96 DOI 10.1007/s00393-017-0266-8 © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2017
Herausgegeben im Auftrag des Vorstandes Prof. Dr. Matthias Schneider, Generalsekretär
Amtsübergabe Präsidentschaft DGRh Hello …
Liebe Kolleginnen und Kollegen, Ab dem 1. 1. 2017 habe ich das Präsidentenamt der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie von Herrn Prof. Ulf Müller-Ladner übernommen. Ihm sei für seine Verdienste, sein Engagement, seine Leistungen und Errungenschaften der letzten vier Jahre im Vorstand der DGRh (davon der letzten zwei Jahre als Präsident) auch an dieser Stelle nochmals herzlich gedankt. Ein Jahreswechsel bedeutet oft für Vieles eine Zäsur, so auch für unsere Fachgesellschaft: nicht nur, dass das Präsidium neu besetzt wird, ab diesem Jahr müs-
sen wir auch auf die bewährten Kräfte unserer bisherigen Generalsekretärin, Frau Dr. Julia Rautenstrauch verzichten, die zur Generalsekretärin der EULAR berufen wurde – herzlichen Glückwunsch und gutes Gelingen! Dies ist eine Auszeichnung für sie selbst als Person – sie hat für die DRGh Großes geleistet in Ihrer Weitsicht, der menschlichen, sensiblen Einsicht in unser Netzwerk, der fokussierten Konzentration und pointierten, immer zielführenden Zuarbeit. Dass ist (leider) nicht geheim geblieben, so dass die EULAR sie für sich gewinnen konnte: eine tolle Auszeichnung, der wir uns natürlich nicht in den Weg stellen konnten und wollten. Ihre Expertise und fundierten InsiderKenntnisse haben uns allen immer extrem geholfen und unser „Leben“ leichter gemacht. In ihrer Arbeit hat sie immer klar und gut begründet Position bezogen, sich jedoch nie egomanisch in den Vordergrund gedrängt – ein Teamplayer, der es verstanden hat, die Position der Generalsekretärin optimal auszufüllen. Ihr Weggang ist ein großer Verlust. Erfreulich ist, dass wir mit Frau Anna Voormann eine Kollegin gewinnen konnten, die die „Berliner Netzwerke“ ebenfalls sehr gut kennt durch ihre vor-
Korrespondenzadresse Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e. V., Geschäftsstelle Köpenicker Str. 48/49, 10179 Berlin T: 030/24 04 84-70 F: 030/24 04 84-79
[email protected] http://www.dgrh.de Redaktion Mitteilungen der DGRh Anna Julia Voormann (V. i. S. d. P.),
[email protected] Barbara Gundelach,
[email protected] (Kongresse, Veranstaltungen, Informationen, Personalia) Veranstaltungen der Rheumatologischen Fortbildungsakademie: Canan Kilci (V. i. S. d. P.),
[email protected] Antonia Reichert,
[email protected]
malige Tätigkeit als MedizinJournalistin im Bereich Kommunikation des Thieme Verlag. Erfreulicherweise konnte sich Frau Voormann bis zum Jahresanfang bereits von Frau Dr. Rautenstrauch in die Arbeit der DGRh einarbeiten lassen. Wir sind überzeugt, dass sie die Aufgaben der Geschäftsführung, später auch der Generalsekretärin der DGRh (so der Plan), wird übernehmen und in ähnlicher Weise ausfüllen können. Um den Übergang und die Wechsel dieser Amtsträger harmonischer gestalten und Frau Voormann eine schrittweise Einarbeitung ermöglichen zu können, hat sich Herr Prof. Matthias Schneider dankenswerterweise bereit erklärt, 2017 als Generalsekretär der DGRh zu fungieren, auch dafür herzlichen Dank! Gerade in dieser Zeit der Veränderungen mit den mannigfaltig anstehenden Herausforderungen ist es wichtig, auf die Erfahrung eines „alten Hasens“ zurückgreifen zu können. Letztlich gilt es nun, einen weiteren neuen Geschäftsführer der Rheuma-Akademie zu finden und einzuarbeiten – ein großer personeller Wechsel, der von allen Beteiligten konzentriertes Arbeiten, interaktives Hinterfragen und gegenseitiges Einbringen verlangt – mit dem Ziel, die vielseitigen Anliegen der Rheumatologie in Wissenschaft, Standespolitik, Nachwuchsrekrutierung, Fort- und Weiterbildung
und öffentlicher Wahrnehmung weiterhin zum Wohle der Patienten so zu ermöglichen, wie es das Fach in seiner Breite verdient und verlangt. Jeder Präsident sollte sich Schwerpunkte für seine Arbeit vornehmen: von den Präsidenten der letzten Perioden sind einige Aufgaben initiiert worden, die weiter gefördert und bearbeitet werden müssen: wichtig ist die Entwicklung der universitären Rheumatologie als das zentrale Modul unseres Faches, aus dem Nachwuchskräfte für das Fach begeistert und gewonnen werden können. Die RISA-Studien haben die strukturelle Unterrepräsentierung der Rheumatologie an den Universitäten nochmals bestätigt: mit dieser Ist-Analyse muss jetzt auf die Dekanate, Ministerien und strukturbildenden Personen zugegangen werden, um diese Ausbildungsdefizite bereits an der Wurzel zu beheben – eine Aufgabe, die uns sicher über die nächsten vielen Jahre beschäftigen wird. Wie kann das gelingen? Wir müssen die Kontakte in die Ministerien pflegen und immer wieder suchen, zum Beispiel mit Hilfe der Ministerinnen Frau Christa Stewens und Frau Renate Schmitt, durch persönliches Engagement der lokalen Standesvertreter und des Präsidiums – und nicht zuletzt durch permanentes Insistieren! Letztendlich reguliert auch das Geld die Strukturen an Universitätsklinika, so dass die Novelle und
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Mitteilungsseiten der DGRh Umsetzung der ASV hier vielleicht hilfreich sein könnte – sofern sie demnächst endlich greift! Im Schulterschluss mit der Deutschen Rheuma-Liga ist aus meiner Sicht ein gemeinsames Vorgehen und Drängen auf gemeinsame Ziele besonders wichtig. Denn letztendlich wird sich kein Minister unseres reichen Landes eine Mangelversorgung von Patientengruppen erlauben wollen und können. Vor diesem Hintergrund müssen wir weiterhin penetrant und pointiert „nerven“, gemeinsame Lösungswege vorschlagen und deren Umsetzung immer wieder einfordern. Der Rheuma-Liga kommt hier eine besondere Aufgabe zu: die neue Präsidentin der Deutschen Rheuma-Liga, Frau Rotraut Schmale-Grede, kenne ich lange über die gemeinsame Gremienarbeit in der Rheuma-Liga Baden-Württemberg. Ich bin mir sicher, dass wir weiterhin den Weg zu unserem gemeinsamen Ziel fortschreiten wollen und werden: der Schaffung von Versorgungsstrukturen, die der Schwere und Chronizität rheumatologischer Erkrankungen gerecht werden. Die Rheumatologie wird nicht nur durch die DGRh, sondern auch durch den Berufsverband und den Verband rheumatologischer Akutkliniken vertreten. Natürlich ist mir klar, dass in diesen Verbänden oft unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt werden und werden müssen – sonst würden sie nicht existieren. Ein weiteres meiner Ziele und Wünsche für die zwei Jahre meiner Präsidentschaft ist es, das viel besprochene „Bündnis für Rheumatologie“ zu hinterfragen und herauszuarbeiten, welche Ziele und Inhalte wir auf welchem Weg am besten erreichen können und wollen. Darauf will ich die DGRh und sollten wir uns gemeinsam fokussieren. Denn eine Zersplitterung unseres sogenannten „kleinen“ Faches wäre absolut kontraproduktiv und überflüssig – ist seine geringe Größe doch allein durch Klinikstrukturen bedingt und wird der Prävalenz der von uns
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betreuten Erkrankungen in keiner Weise gerecht. Auch die orthopädischen Kollegen sind herzlich dazu eingeladen, sich in das Bündnis einzubringen. Dazu gehört unabdingbar, die historisch gewachsene und durch unterschiedliche Weiterbildungsinhalte gut begründete Aufgabenverteilung orthopädisch-chirurgischer und internistisch-inflammatorischer Rheumatologie anzuerkennen. Unterschiedliche Versorgungsqualitäten in der Betreuung unserer Patienten können nicht das Ziel unserer Fachgruppe sein. Patienten verdienen und erwarten von uns eine in jeder Hinsicht durchgehend qualitativ hochwertige Versorgung. Diese Qualität erreichen wir nur durch eine der Krankheit angemessene und adäquate Aus- und Weiterbildung. Auf diese Qualität sind wir stolz und dafür ist Deutschland weltweit anerkannt und respektiert. Die anstehende Novelle der Musterweiterbildungsordnung wird der Lackmus-Test dafür sein, ob die orthopädischen Kollegen anerkennen, dass nur eine optimierte ärztliche Weiterbildung durch mit den komplexen Erkrankungen erfahrene Ausbilder die nötige Versorgungsqualität gewährleistet. Ziel und Wunsch meiner Präsidentschaft wäre es letztlich, den Mitgliedern der DGRh inklusive aller Kommissionen und Arbeitskreise einen „team spirit“ zu vermitteln – in dem Bewusstsein, dass wir für eine gemeinsame Sache arbeiten und uns dafür engagieren, der Rheumatologie den Platz einzuräumen, der ihr gebührt. Packen wir’s an! Mit kollegialen Grüßen Ihr und Euer
Hanns-Martin Lorenz
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…and Goodbye
Liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Patientinnen und Patienten, bei einer Übergabe eines so wichtigen Amtes ist es naturgemäß, dass man die aktive Zeit Revue passieren lässt und rückblickend analysiert, was man sich für die Präsidentschaftszeit vorgenommen hat und welche Ihrer Bedürfnisse erfüllt werden konnten. Letzteres zu beurteilen, ist die Aufgabe der Leserin oder des Lesers, umgekehrt kann ich aus meiner Sicht als Präsident der DGRh sehr viel Positives aus den vergangenen beiden Jahren berichten. Zum einen ist mir bei den Besuchen bei den „Stakeholders“, insbesondere den verschiedenen Bundesministerien, der Bundesärztekammer und dem Gemeinsamen Bundesausschuss, aber auch den Universitäten sehr viel Interesse und Anerkennung der Leistung der internistischen Rheumatologie begegnet, auch wenn aus diesen Besuchen nicht immer eine unmittelbar messoder fühlbare Verbesserung der rheumatologischen Ausbildung und Patientenversorgung resultiert hat. Des Weiteren freut es mich besonders, dass es gelungen ist, die vielfältigen Aufgaben der Fachgesellschaft zu den langjährig etablierten Mitstreitern personell auf eine deutlich breitere Basis zu stellen und zahlreiche Kolleginnen und Kollegen für
essenzielle Projekte zu gewinnen oder diese mit deren Engagement auszubauen. Exemplarisch für die sehr vielen zusätzlichen Abend- und Wochenendstunden für unsere Fachgesellschaft seien hier Frau Prof. Riemekasten für die studentische Ausbildung, Herr Prof. Fleck für die Musterweiterbildungsordnung und Herr Prof. Aringer für den nationalen Lernzielkatalog aber auch kommend Herr Prof. Ulf Wagner für das Kompetenznetz Rheumatologie genannt, alle anderen mögen sich hier aber genauso genannt und persönlich bedankt fühlen. Zu den Aktivposten gehört auch die immense Leistung der vielen Kollegen, die die zahlreichen Leitlinien koordiniert und zusammen mit den Teams mit Leben und Inhalten gefüllt haben und in Kürze Ihnen viel Neues für die tägliche Praxis präsentieren werden. Hierzu gehören beispielhaft Frau Dr. Kiltz für die Leitlinien Gicht und ankylosierende Spondylitis, Herr Prof. Fiehn für die Leitlinie rheumatoide Arthritis und Herr Prof. Moosig für die Leitlinie AAV. Dasselbe gilt für das Team der Geschäftsstelle und der Rheumaakademie der DGRh, die zusammen mit dem Organisationskomitee, der Messe Frankfurt und der Rheumaliga Hessen einen nahezu perfekten Jahreskongress für die Teilnehmer und Patienten „hingelegt“ haben. Unterstrichen durch die Gastfreundschaft des Rhein-Main Gebiets qualifiziert dies auch uneingeschränkt für einen der kommenden EULAR Kongresse in Deutschland. Auch die oft als „nicht unkompliziert“ betitelte Zusammenarbeit mit der orthopädischen Rheumatologie und der Kinderrheumatologie lässt sich mit Kollegen wie Herrn Prof. Rehart und Herrn Dr. Rietschel nicht nur rings um einen DGRh Kongress langjährig freundschaftlich und kollegial gestalten. Dies gilt genauso für die in den vergangenen zwei Jahren sehr harmonische gemeinsame Zusammenarbeit mit dem BDRh
und dem VRA, ganz besonders aber mit der Deutschen Rheumaliga und der hiermit bundesweit verbundenen Patienten. Insbesondere der intensive Ideenaustausch und die gemeinsame Strategieentwicklung mit Frau Prof. Gromnica-Ihle sowie den uns unterstützenden Ministerinnen a. D. Frau Schmidt und Frau Stewens hat viele Probleme gelöst und anstehende deutlich verkleinert. Daneben hatte ich das Glück, durch die exzellente Arbeit des Teams der Geschäftsstelle und der Rheumaakademie um Frau Dr. Rautenstrauch und Frau Kilci und der uneingeschränkten konstruktiv-kritischen Unterstützung „meines“ Vorstands ideale Voraussetzungen zu haben, die anstehenden Aufgaben der vergangenen zwei Jahre anzugehen und zu lösen. Dennoch ist natürlich nicht alles gelungen, auch dazu muss man in dieser Position stehen. Gewünscht bzw. erwartet hätte ich mir eine deutlich intensivere Annahme des Programms klinische Studien, aber vielleicht ist die Zeit bei vielen Kollegen angesichts des immensen klinischen Drucks auch hierfür zu knapp bemessen, an Ideen und nicht gelösten Fragestellungen man-
gelt es jedenfalls nicht. Auch das zugegebenermaßen sehr ehrgeizige Ziel, die Rheumatologie an den Universitäten deutlicher und nachhaltiger zu festigen und auszubauen, ist nicht einfacher geworden, wobei v. a. im „Rheumadreieck“ Hamburg-Kiel-Lübeck inzwischen eine sehr zukunftsträchtige wissenschaftlich-rheumatologische Modellregion entstanden ist. Schließen möchte ich mit einer Bitte. Wir versuchen zwar im jetzigen und kommenden Vorstand, die verschiedenen gleichzeitigen personellen Wechsel in der DGRh/RHAK Geschäftsstelle möglichst reibungslos zu organisieren. Sollte es aber zu Beginn noch einzelne Abstimmungsschwierigkeiten geben, sehen Sie es uns nach und helfen Sie Herrn Prof. Lorenz, Herrn Prof. Schneider und Frau Voormann als designierte Hauptverantwortliche, die kommenden Aufgaben zu meistern und Ihre Fachgesellschaft noch besser werden zu lassen. Vielen Dank für die Unterstützung, die Sie alle mir haben zukommen lassen. Ihr
Ulf Müller-Ladner
WICHTIG: Musterweiterbildungsordnung Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, liebe Mitglieder der DGRh, das derzeitige Novellierungsverfahren der MWBO wird in einem Bund-Länder-Abstimmungsverfahren zwischen den Landesärztekammern und der Bundesärztekammer beraten. Es bezieht Fachgesellschaften, Berufsverbände und Dachverbände ein – so auch die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e. V. (DGRh). Wir möchten Sie heute über die
aktuellen Vorgänge informieren, die unser Fach im Rahmen der Novellierung betreffen. Die Weiterbildungsordnungen der Landesärztekammern sind für ihre jeweiligen ärztlichen Mitglieder rechtsverbindlich. Dagegen hat die von der Bundesärztekammer erarbeitete (Muster-) Weiterbildungsordnung (MWBO) für die Landesärztekammern nur empfehlenden Charakter, prägt diese jedoch maßgeblich. Ziel der MWBO ist die Sicherstellung einer quali-
tätsgesicherten Versorgung. Dafür werden in einem aufwändigen Prozess für alle Fachgebiete Kompetenzen auf verschiedenen Ebenen neu definiert. Eine eindeutige Definition, Interpretation und Verwendung der Qualifizierungsinhalte ist hierfür unabdingbar. Denn es muss am Ende klar sein, welcher Arzt welche Inhalte und Fertigkeiten erlernen und beherrschen muss, um eine bestimmte fachärztliche Qualifikation zu erlangen. Im aktuellen Entwurf der MWBO ändern sich derzeit verschiedene Schnittstellen mit unserem Fach. Die größten Veränderungen könnten sich aus dem Abschnitt zum Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie ergeben. In der Konsequenz erheben sie vollumfänglich Anspruch auf den Aufgabenbereich des Arztes für Innere Medizin und Rheumatologie für entzündliche Gelenkerkrankungen. Dies bereitet uns Sorge. Denn wie Sie alle wissen, ist der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie mit und ohne Zusatzbezeichnung Orthopädische Rheumatologe gemäß der Weiterbildungsordnung Chirurg – er absolviert bereits jetzt eine hoch umfangreiche Weiterbildung, um Facharztreife zu erlangen. Er wird jedoch nicht an Weiterbildungsstellen ausgebildet, an denen Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen diagnostiziert, voll verantwortlich therapiert und dauerhaft betreut werden. Der Arzt für Innere Medizin und Rheumatologie dagegen ist Internist. Aus gutem Grund durchläuft er eine 6-jährige internistische Weiterbildung, bevor er Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen diagnostizieren und behandeln kann. Denn die treibenden Entzündungsvorgänge bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen sind pathophysiologisch immer Ausdruck einer immunologischen Systemerkrankung: Sie spielen sich an allen Organen ab und betreffen nicht allein ein Gelenk. Die Erweiterung der orthopädisch-rheumatologischen Kom-
petenz auf internistische Erkrankungen in der MWBO kann nicht im Interesse der Patienten sein. Der Vorstand der DGRh lehnt diese Erweiterung daher vollumfänglich ab. Entsprechend hat die DGRh am 13. Dezember 2016 an die Weiterbildungsausschüsse aller Landesärztekammern einen Brief geschickt, in dem sie dies zum Ausdruck bringt. Eine Erweiterung der Facharztkompetenz eines chirurgisch ausgebildeten Kollegen auf Erkrankungen der Inneren Medizin oder eine Modularisierung der Weiterbildung zwischen verschiedenen Fachgruppen (Chirurgie – Innere Medizin) wäre ein Novum und ist aus unserer Sicht und auch aus Sicht der Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e. V. (DGIM) nicht akzeptabel. Die DGIM schließt sich ebenso wie die Deutsche Rheumaliga als Patientenverband dieser Position mit eigenen Verlautbarungen an. Sicherlich fühlen auch Sie sich von diesen Informationen angesprochen. Falls ja, können Sie selbst aktiv werden: Tauschen Sie sich dazu mit Kollegen aus und bilden Sie sich eine Meinung. Gerne informieren wir Sie auf Wunsch näher. Sprechen Sie auch die weiterbildungsbeauftragten Kollegen in Ihrer jeweiligen Landesärztekammer an. Denn sie sind in der weiteren Entwicklung gefordert, genau hinzusehen und die MWBO im Sinne bestmöglicher Behandlungsqualität und Patientenversorgung fortzuschreiben. Wir sind zuversichtlich, dass die Weiterbildungsbeauftragten und auch die Kammern auf Landes- und Bundesebene ihrem Auftrag gerecht werden. Wir wären Ihnen sehr dankbar, wenn Sie sich diesem wichtigen Anliegen anschließen. Bei Fragen wenden Sie sich bitte jederzeit an uns. Mit freundlichen kollegialen Grüßen und den besten Wünschen
Hanns-Martin Lorenz Präsident der DGRh für den Vorstand der DGRh
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Verabschiedung von Prof. Ekkehard Genth
mit großem Bedauern haben wir die Bitte von Herrn Prof. Ekkehard Genth aufgenommen, ihn aus privaten Gründen von seinen Ämtern und damit seinen Aufgaben und Verpflichtungen für die Deutsche Gesellschaft Rheumatologie zu entbinden. Diesem Wunsch kommen wir selbstverständlich nach. In den vielen Jahren, über die Professor Genth die DGRh begleitet und ihre Geschicke gelenkt hat, war er stilprägend und wegbereitend für die Entwicklung unserer Fachgesellschaft. Ohne sein Wirken wäre sie heute nicht das, was sie ist: Eine starke, einige und zugleich und vielseitige Institution. Deshalb rufen wir die Leistungen von Ekkehard Genth für die DGRh in dieser kurzen Würdigung nochmals in Erinnerung: Herr Prof. Genth war Präsident der DGRh in den Jahren 1999 und 2000, er firmierte als Generalsekretär der Fachgesellschaft von 2007 bis 2012 und war ihr Schriftführer von 1993 bis 1996. Er diente als Vorstandsmitglied von 1999 bis Ende 2012, als Beiratsmitglied in den Jahren 1986 bis 1998 und 2013 bis 2016. Als Kongresspräsident gestaltete er den Kongress der DGRh im Jahr 2000. Im Jahr 2013 wurde er zum Ehrenmitglied der DGRh ernannt. Ekkehard Genth war entscheidend integriert in un-
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terschiedliche Kommissionen der DGRh – Patientenschulung, Fort- und Weiterbildung, Labormedizin, Öffentlichkeitsarbeit, Qualitätssicherung, universitäre Rheumatologie, Rehabilitation und Sozialmedizin. Er leitete den Arbeitskreis Kapillarmikroskopie, firmierte von 1997 bis 2007 als Vorsitzender des Regionalen Kooperativen Rheumazentrums Aachen/Köln/Bonn, des Weiteren war er Mitglied im Koordinationsausschuss des Kompetenznetzes Rheuma. Für die Rheumastiftung diente er als Vorstandsmitglied von 2008 bis 2016, war maßgeblich an der Gründung der Rheumaakademie beteiligt und er war Mitglied des Wissenschaftlichen Kuratoriums der Rheumastiftung seit 2011. Allein diese Übersicht seiner vielfältigen Funktionen zeigt sein grenzenloses Engagement für unsere Fachgesellschaft. Sie belegt, wie viel Zeit, Energie, Gedanken und „Herzblut“ Ekkehard Genth für die Entwicklung und Weiterentwicklung der DGRh und der Rheumaakademie investiert hat. Er war maßgeblich strukturbildend, die Fachgesellschaft wäre ohne seine Mitarbeit heute nicht so gut aufgestellt, wie sie sich aktuell präsentieren darf. Wir alle, von Vorstand über Beirat bis zu den Mitgliedern der DGRh, profitieren von seiner Arbeit und seinem Engagement der letzten Jahrzehnte. Genau aus diesem Grund soll mit dieser Laudatio unser großer Dank für seine Arbeit nochmals explizit zum Ausdruck gebracht werden. Allein durch die unermessliche Erfahrung in der Gremienarbeit der DGRh hatte sein Wort immer Gewicht und wurde gehört, dies sucht seinesgleichen! Lieber Ekkehard, ganz herzlichen Dank für die viele Arbeit, die Du für uns geleistet hast, die vielen Stunden und Tage, die
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Du für unsere Fachgesellschaft und die strukturbildende Gremienarbeit gegeben hast. Von ganzem Herzen wünschen wir Dir für die nächsten Jahre alles Gute und viele erfüllte und er-
füllende Stunden, Monate und Jahre in Deinem privaten Umfeld.
Hanns-Martin Lorenz für den Vorstand der DGRh
Patienten mit progredienter Lungenfibrose infolge Kollagenose gesucht für „RELIEF“-Studie Pirfenidon (Esbriet) ist zur Behandlung der Idiopathischen Pulmonalen Fibrose (IPF), einer chronisch progredient bzw. fatal verlaufenden Lungenfibrose (LF), in Europa und Nordamerika zugelassen, und bewirkt im ersten Jahr etwa eine Halbierung des FVC Abfalls und der Mortalität. Radiologisches und histologisches Kennzeichen der IPF ist das sogenannte Usual Interstitial Pneumonie (UIP) Muster, das entweder alleine (konkordant) oder in Verbindung mit einem fibrosierenden Nicht-spezifische Interstitielle Pneumonie (fNSIP; diskordant) Muster auftreten kann. Neben der IPF gibt es auch andere, potentiell progredient, verlaufende DPLDs, für die derzeit keine oder nur ungenügend wirksame medikamentöse Therapien existieren und die auch teilweise mit einem UIP oder einem fNSIP Muster vergesellschaftet sein können. Hierzu zählen LF-Patienten infolge Kollagenosen (CVD-LF), chronifizierter Exogen Allergischer Alveolitis (cEAA), idiopathischer fNSIP und auch pleuropulmonaler Asbestose (ALF). Das Deutsche Zentrum für Lungenforschung (DZL) sponsort daher seit Mitte 2016 die RELIEF Studie (EudraCT 2014-000861-32), bei der an insgesamt 374 Patienten mit CVD-LF, cEAA, fNSIP und ALF Placebo-kontrolliert die Wirksamkeit von Pirfenidon für ein Jahr untersucht werden
soll. In einer open label Extensionsphase wird nach Abschluss des einjährigen Beobachtungszeitraumes das Verumpräparat bis zum Abschluß der Studie zur Verfügung gestellt. Wesentliche Einschlusskriterien sind neben dem Alter von 18–80 Jahren, einer FVC von 40–90 % Soll, einer TLco von 10–90 % Soll und einer 6 Minuten Gehstrecke von > 150 m die Progression der Erkrankung, festgemacht an einem mind. 5 %igem Abfall (absolut; p. a.) der FVC-Kurve über mindestens 3 Messungen (-6 bis -24 Monate). Zu den unter der Subgruppe CVD-LF rekrutierungsfähigen Entitäten zählen Lungenfibrosen infolge progressiver systemischer Sklerose, Mischkollagenose, rheumatoider Arthritis, Sjögren Syndrom und Polymyositis/Dermatomyositis. Weiterhin gilt für alle Entitäten außer der ALF, dass dieser Progress unter einer vorangegangenen, immunsuppressiven Therapie vorliegen muss, so dass hier auch ein Kollektiv von Patienten mit einem hohem „unmet clinical need“ adressiert wird. Wesentlicher Endpunkt der Studie ist die absolute Änderung der FVC (Rang Analyse ANCOVA), andere sekundäre Endpunkte umfassen kategoriale Änderungen von FVC und TLco, pO2 sowie den 6 Minuten Gehtest. Wenn Sie Patienten betreuen, für die o. g. Kriterien zutreffen, laden wir Sie herzlich ein mit den Studienzent-
ren (siehe https://www.lungeninformationsdienst.de/forschung/ klinische-studien/aktuelle-klinische-studien/lungenfibrose/relief/index.html) Kontakt aufzunehmen und mit uns zu erörtern ob die Patienten in die RELIEF Studie eingeschlossen werden könnten. Wir freuen uns auf eine Kontaktaufnahme Ihrerseits und die Diskussionen mit Ihnen und bedanken uns für Ihr Interesse und Ihre Mithilfe! Für die RELIEF Studiengruppe
Prof. Dr. Andreas Günther Schwerpunkt Fibrosierende Lungenerkrankungen Universitätsklinikum Gießen – Marburg, Standort Gießen Klinikstrasse 36 35392 Gießen
[email protected]. uni-giessen.de
SAVE THE DATE
PRÜFUNGSVORBEREITUNGSKURS 7. bis 10. Juni 2017
Schloss Mickeln, Düsseldorf
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www.rheumaakademie.de
Mitteilungsseiten der DGRh
Veranstaltungen der Rheumatologischen Fortbildungsakademie 2017 4. 2.–7. 5. 2017, Stuttgart Rheumatologische Fachassistenz Grundkurs Veranstalter: Rheumaakademie 11. 2.–21. 4. 2017, Köln Rheumatologische Fachassistenz Grundkurs Veranstalter: Rheumaakademie 10.–11. 3. 2017, Berlin CME: ÄK-Zertifizierung wird beantragt Bildgebung Fachliche Leitung: Prof. Dr. med. Jürgen Braun Prof. Dr. med. Marina Backhaus Veranstalter: Rheumaakademie 11. 3. 2017, Tübingen (Im Rahmen des SSc Symposiums) CME: ÄK-Zertifizierung wird beantragt Kapillarmikroskopie Teil 1 Fachliche Leitung: Dr. med. Walter Hermann Veranstalter: Rheumaakademie 17.–18. 3. 2017, Wiesbaden CME: 16 12. Rheuma Update Fachliche Leitung: Prof. Dr. med. Elisabeth MärkerHerrmann Prof. Dr. med. Bernhard Manger Veranstalter: med update GmbH Schirmherr: Rheumaakademie 18. 3. 2017, Sendenhorst CME: 6 Punkte 10. Workshop Intraartikuläre Injektionstherapie Fachliche Leitung: Prof. Dr. Michael Hammer Veranstalter: Rheumaakademie
22. 3. 2017, Dresden-Friedrichstadt CME: ÄK-Zertifizierung wird beantragt Kapillarmikroskopie Teil 1 Fachliche Leitung: Dr. med. Walter Hermann Veranstalter: Dr. med. Walter Hermann 30. 3.–1. 4. 2017, Dresden CME: voraussichtlich 22 12. Intensivkurs Psoriasis und Psoriasis-Arthritis Fachliche Leitung: Prof. Dr. med. Hubert Nüßlein, Dr. med. Leonore Unger, Prof. Dr. med. Uwe Wollina Organisator: Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt 31. 3. 2017, Bad Kreuznach CME: ÄK-Zertifizierung wird beantragt Kapillarmikoskopie Teil 1 Fachliche Leitung: Dr. med. Walter Hermann Mitveranstalter: Rheumaakademie 12. 5 .–13. 5. 2017, Berlin CME: ÄK-Zertifizierung wird beantragt 12. Kongress des Berufsverbandes Deutscher Rheumatologen Fachliche Leitung: Dr. Ludwig Kalthoff Prof. Dr. Jörn Kekow
19.–21. 5. 2017, Berlin CME: ÄK-Zertifizierung wird beantragt Kursangebot wird zeitnah festgelegt 6. Weiterbildungswochenende der Rheumaakademie Fachliche Leitung: Wissenschaftliche Leitung der Rheumaakademie Veranstalter: Rheumaakademie 7. 6. 2017–10. 6. 2017, Düsseldorf CME: voraussichtlich 31 3. Prüfungsvorbereitungskurs Rheumatologie Fachliche Leitung: Prof. Dr. med. Jürgen Braun, Prof. Dr. med. Klaus Krüger, Prof. Dr. med. Bernhard Manger, Prof. Dr. med. Matthias Schneider Veranstalter: Rheumaakademie 24. 6. 2017, Wuppertal CME: ÄK-Zertifizierung wird beantragt Kapillarmikroskopie Teil 1 Fachliche Leitung: Dr. med. Walter Hermann Veranstalter: Rheumaakademie 6. 7. 2017–8.7.2017, Leipzig CME: ÄK-Zertifizierung wird beantragt EU-Summerschool Fachliche Leitung: Prof. Dr. med. Christof Specker, Prof. Dr. med. Matthias Schneider, Prof. Dr. med. Hanns-Martin Lorenz, Prof. Dr. med. Ulf Müller-Ladner Veranstalter: Rheumaakademie
6. 9.–9. 9. 2017, Stuttgart CME: ÄK-Zertifizierung wird beantragt 45. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie Fachliche Leitung: Prof. Dr. med. Bernhard Hellmich Dr. med. Ludwig Bause Dr. med. Anton Hospach 16. 9.–10. 12. 2017, Berlin Rheumatologische Fachassistenz Grundkurs Veranstalter: Rheumaakademie 23. 09.-17. 12. 2017, Hamburg Rheumatologische Fachassistenz Grundkurs Veranstalter: Rheumaakademie 17.–19. 11. 2017, Herne CME: ÄK-Zertifizierung wird beantragt Kursangebot wird zeitnah festgelegt 7. Weiterbildungswochenende der Rheumaakademie Fachliche Leitung: Wissenschaftliche Leitung der Rheumaakademie Veranstalter: Rheumaakademie
Kontakt
Rheumatologische Fortbildungsakademie GmbH Köpenicker Str. 48/49, Aufgang A 10179 Berlin T: 030/24 04 84 – 78 oder -82 F: 030/24 04 84 – 79 oder -89 E-Mail:
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