EDITORIAL
Social Media Wohl kaum ein Thema hat in der Marketingpraxis der letzten Jahre eine derartige Aufmerksamkeit erhalten wie das Phänomen Social Media. Unternehmen wie Twitter und Facebook bestimmen seit einiger Zeit die Diskussionen in Unternehmen ebenso wie die Agenden von Tagungen und Konferenzen. Auffällig ist und bleibt die vermeintlich nachhaltige Veränderung, die mit Social Media in Verbindung gebracht wird. Gewandelte Kommunikationsmuster, vernetzte Interaktionen oder aber auch kundengetriebene Dialoge scheinen Unternehmen tiefgreifend zu fordern. Einige Anbieter sehen sich sogar gezwungen, ihre Kommunikationskonzepte nicht nur zu überarbeiten, sondern neue (vielfach isolierte) Strategieansätze zu entwickeln. Es hilft, sich vor Augen zu halten, dass Social Media noch ein junges Phänomen sind. Wenngleich ihre Verbreitung rasant verlaufen ist, lassen sich bisher kaum gesicherte Erkenntnisse über Einsatzmöglichkeiten und Wirkungsweisen sozialer Plattformen finden. Zwar sind einzelne anekdotische Fallbeispiele zu erkennen, aber es ist fraglich, ob sich diese erfolgreich übertragen lassen. Auch die Anbieter von Social Media selbst sind sich bewusst, dass sie noch am Anfang ihrer Entwicklung stehen. So propagiert Facebook seinen Unternehmensstatus aktiv mit Slogans wie „This journey 1% finished“ und auch Twitter gesteht relativ offen ein, dass ein nachhaltiges „Monetarisierungsmodell“ noch zu entwickeln ist. In einem derartig dynamischen Umfeld wollen wir mit der vorliegenden Ausgabe der Marketing Review St. Gallen einen Beitrag zu den aktuellen Diskussionen in Forschung und Praxis leisten. Die hier zusammengestellten Erkenntnisse aus Unternehmensund Forschungsprojekten bieten einen Überblick zu den vielfältigen Aktivitäten und deren Resultaten – vom notwendigen Umdenken in Unternehmen, über relevante Aspekte bei Umsetzung und Ausgestaltung bis hin zur Bewertung des Social-MediaEngagements.
Prof. Dr. Marcus Schögel
Direktor am Institut für Marketing an der Universität St. Gallen E-Mail:
[email protected]
DOI: 10.1365/s11621-012-0142-5
MARCUS SCHÖGEL
Marketing Review St. Gallen
4 | 2012
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