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Uexkiilh Wie sehen wir die Natur und wie sieht sie sieh selber?
gewo~den. Die :friiber gehegtea Beden,ken Ik~inn,en fallengelassea werden. Dde B.eabaeh~ung an an,ehreren Hur~der~ Kran~ken hat gez,eigt, .d~ag die g~fiireh, teee Veeu~staltu~g ni6h% einSritt. Tr.e~z tier gr(>Ben Eingr~£fe Me~bt @ie Wi~bel,siiule pr~kti,sch gerade, un,d die Einengun,g c~es Brustkorbes w b d d,ureh die Sch~lter und die Weieht,eile der Bru~s~wand so verdeekt, dag man~ roe einer hiil]]idmn En~.tel,~ung nieh~ r~d~e~ dear& K~anke, die vor ]0 u,nd 15 Jahren o~,eriert worden sind, ldben in >oiler Beru~stii~igakeig. Eine gan.ze Reihe jfingerer 3/[~n'ner l~at ogeriert den Xrieg zum Teil sogar in tier Frtont ,mi~g~maeht. Als sehr segen.sreieh erwe~st sieh
Wie s e h e n wir die Natur u n d wie sieht sie sich selber? Von J. v. Uexkiill, Heidelberg. (Fortsetzung.) Wie sieh ~e, rken unc[ Wirken in der Natur zu Einem vereinlgen, wfirde uns -vSllig riitselh~ft blei;ben, wean wit r~ieht in unseren eigenen Empfindungen e}n Verg~eiehtbares besiigen. W enn ieh mit einem anderen. Mensehen ins Gespr~eh komme, so hSre i ch LanCe, die meine Merkzeiehen MrM'. ,Sie werden yon mir ~hlaausv.erlegt ~a~d bilden in mMner J~ferkwelt Merkmale. Dadureh erJaaltea sie einen do~elten Char.akter: einen au~nehmende~ als _Merkzelchen und einen aussendenden als Me@male. l~[ein :~erkzeiehen sagt .mir n u t : ,,Ich babe Btau". Wird es a}s Wi~kreal hinausverlegt, so bedentet d~s ein.en B ~ e h t an etwas AuBenliegendes: , D u sollst Blau sein."
[ Die Naturkwisseasehaften
Die L,a~ute ~siad a%er zugleich Wirkmale des ,a~deren Mensehen, vo,n denen ieh ,auf di~m-enzierte Willensimpulse oder Wirkze{chen im anderen ]k[enschen sehtiege, well ieh beim eigenen Spreehen W411ensimpulse a.ussende. Von meinen e~genen W it]ensimpulsen, die sieh meinern Ge~iite als Wirkzeichen ein.prggen sol.lten, weig i eh aber nichts anderes, a]!s dag sie vorhanderx sind irgendeine ausgesproehene Qualit~it besitzen sie nioht, da sie keine Wir;~zeiehen au.slSsen. Und doch mfissen sie setrr ~zersehied.en in ihrer Qualiter sein, dema sie beherr{sehen mit vo,]lkommener Sicherheit die versehiedenea Wirkmale bei der Ed,nstdl~ng mein,er Sti~lr~b~nder und di.e Bewegungen meiner Atemmuskdn. Die yon mir erzeugten Laute sind mein.e Wirkmale, die mix abet nicht durch meine Wirkzeichen zum Bewufltsein kommen, sondern nur dutch Vermittetu~g m.eines Geh.Srs zu meinen Merkzeichen werden und aIs Merlcmale hin.ausverlegt werelen. BesiiJ?en wit wie fib unsere 5[erkze,iehen e~benfalls bewul~te Empfind~angen far unsere Wi'11ensLmpulse, d~reh die sie zu reichgegliederten Wirkzeieh.en warden, die dann beim ~inaustreten in die E.rscheimmgswelt zn Wir~kma]en werden, so w~ren wir dem Versti~ndnis ,des Naturwir~ens vlel a~her geriiek~c. Dana wiirden wit begrei~en, dat] aueh des Wi~ken elnen zwiefachen Charakter besitzt, der sieh uns jetzt als Einheir yon N[erken .mid WJrken oder als wisse'nde Wirkliehkeit a'u~dr ~ngt. Niohts hindert .ans a,ber anzunehmen, dab die Natur sich in e~nem solehen Wi~ken ~betiiti,g% das den zwiefaehen Charakter .besitz¢ und das sich einerseits als Wirkmale in allen Naturerscheinunten ausspricht, andererseits als Wirkzeichen des e{gentliche Wesen der Natur ausmacht. A~e Gei setze der belebten uad un(belebten ~a~ur, ,die sich in den VcSirkm,alen der Ersoheinungswelt kundge%en, besiil]en dann als Wi#I~zeiehen einen ~'u~ar~de]abarea Inhalt, der zugleieh Wiss.en ,und Befehl {n sieh sehlSsse. ])~s wiire ,,wi~ssende Wirkllchkeit". Das w~re Merken und Wirken in eins. Die Impulse, die unsere ]~uskel:nerven bei jeder Bewegung unseres KSrpers fbeherrsehen, kennen wir ~ieht. Wi,r erh.alt.en yon dieser Bewegung nur Kun~de vermittds der Mer,kzeiehen ffir die Bewegungsriehfi~ngen. Daher sind die Wirkzeichen der Menschen blind. Die Wirkzelehen der Natur abet s~nd sehend. An{ welehe Welse sie sehend sind, w~ssen wit nicht, werden es auch wohl vor unserem Tode ale er{ahren. Da wit fiber die Wirkzeiehen der Natur nlehts wisse.n kSnnen, ,btel,bt nns niehts anderes ff%rlg, ats ihre Wirkn*.ale ~u beo~aeh4en, sowelt wir sie mit H~i~lfe u~serer ]¢[erkzeiehen oder Empt~indungen aufneh,men kSnnen, nm sle in )/ferkma]e oder ~igen.sehaften zu verwandeln. Aueh diese ErkenntMs wird ilugorst lii~kenhaft blelben, wenn wir uns au,f die augenlblieklieh gegebenen sinnliehen Wahrnehmungen ~esehriin-
Heft 13.
81. 3. 1922
ken. Zum Glfiok steht u~s d~s Ged~chtnis zu Gebore, um die entsehwundenen Wahrnehmungen zuriiclczuru~fen und eine sehr me~kwiirdige Gemiitsan}~ge, die un~s d azu bef~higt, nio5t a~r fiber die Eigenschaften der D~nge un~schau~ich in Begr£ffen zu denken, sondern sie auch in einen gei,stig ,ansehauliehen Zusammen,hang ~:u ,bringen, den wir Vorstellung nennen. Um dam W*ar~feM tier Natur, d'as dutch die BesehrRn~ktheit u~serer jeweiligen ~erkwelt unserer sinnlio~,en V~ahrnehmung e~tzogen ~st, seinem ganzen 1O=mfange naeh weMgste~s in der Vorstell~ng iilberschauen au kSnnen, ~b.en die Astronomen si.ch daran ,gem~acht, eine Web .aufzubauen, deren Orte nicht dutch .die uns umhfillende Seifenblase beschr~akt, sind, sondern sieh naeh ,allen Seiten ~l~S Unermel~l.i.ohe vermehren. So entstaad die Vorste]lung des Sgn.ne~systems mit selnen kreiseaden Planeten, welches in den astrophyskkalisehen ]V[odellen z,ur sinnliehen Anscha~aung gebrac'ht wird. Immer noch ~blioben es aber men~chtiche Orte, mit denen a~an den Wdtenraum ausff, llte und die,se behie]ten ihr bestimmtes-~a~. Des Wort Atom ffir die kleinsten S~olffte'ilohen in der Welt sprach die Unteilbarkeit des :~ages aus. Dureh die Erforsehung der Stoffe mit den Hi]fsmittdn der Optik stellte sich die Notwen,d.i.gkeit heraus, d~s unseren Angen fiir .die Betrachtung der Urnwelt .mitgeg~bene ]~[aB immer mehr zu verkloinern und d.a.s Weft Atom wurde ~uf die letzten Sto~fteilchen angewandt, die ein selbst~ndi,ges Dasein fiihren. S,ch]iel]lich ]ieB znan .den Begr.iff einer kleinsten RaumgTSl~e viilli,g fallen und iden~ifizierte den 0 r t mi, einem ,mathematisehen Ptmkt, der keine Ausdehnung hat. Au~ die Bewegungen yon ausdehn.ungslosen Punkten suchte man ]etzten Endes alle Bewegungse~scheirmngen in der Welt zurfiekzuffihren, Nun gehen a'ber ,die Bewegungen au~ ein se].'bstRndiges ]~[er~kmal zuriick, woven man sieh am ]eiehtesten durch .die Betraehtung tier Merkwe]ten der Tiere iiberzeugen kann. D~e Pilgermusehel besitzt 100 At~gen, ',die a,ber, wie wir sahen, vSllig un,fRhig-sind, Gesga]ten wahrzunehmen, so dab man annehmen n~ul],-ein jedes Auge ,bes~fle in seiner,]~[erkwelt nur einen einzigen. Ort und al]e 100 Au.gen zusammen n u r 100 Orte. D~a die Nu'g:en ~m Krei,s um den freien Ra~.d der ~ u s e h d sehal.en herumstehen, wi~d ein jeder bewegte Gegenstand se.in Bil,d nacheinander in, versehiedene Augen werfen. Dies Naeheina~der der Bilderzeu~ung in den A~gen wi.rkt altein als Relz auf @as Gesamttier. Aug diese We~se-wird die Bewegung in.d.er Aul]er~wdlt zu eiaem selbs~n,digen Merkmal. Bei der Pi,lgermnsehel~, deren 0rte emtspreeheM den A~t~gen in einer Reihe gelagert si~td, gibt es in ihrer Merkwelt nnr eine ]~ewegungsriehtu'ng, die sieh nmkehren kann. Nw. 1~.
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Uexkiilh Wie sehen wir die Natur und wie sieht sie .sieh selber ?
I n der ~e~kwelt einer Schnec~ke, deren Orte in einer Fl~iehe a,u~gCbreitet sind, kSnnen bereits zwel Beweg,ung~sr.iehtungen als getrennte ~[erkm~le a~i%ret~n. Die Wi~beltiere, ,die ~m Auge einen musku15sen A1d~o.medat~onsappa~at ,beherbergen und zugleloh die Fiihig~:elt h,a%en, die Bewegungen der e~genen Mt~skeln als ~erk-mal zu verwerten, besitzen eine ~ e r k w d t , .in tier ,sieh nieht nur e.iae Ku'gdsohale mit Orten ~befindet, son.dern eine ganze Reihe tintereia~.an,der]ie~ender I~.ugetsehalem, ,die den gesamCen~ Innenraum ihrer gro•en Seifenbl~se ansffillen. I n einer solch.en ]~enkwdt gi~bt es drei Bewegungsriehtungen (Reehts-Links, Oben-Unten und ¥or-Z,ur.iick). Eine~ solehen Ban zeigt area% die men~sehliche ~{e~k~velt. Aueh in ih~ werden ]~ewegungen als sdbstiindige 7~erkmale veto Fliiehenmerkmal der Orte untersehieden. Daher werden, die Bewegu~gen dureh Linien yon uns wieder, gegeben, die nut eine Ausdehnung in der Be~-e~ungsriehtung besitzen. We zwe[ soleher Rieh%~ngs.]irden sicah kreuzen, entsteht der ausdetmun@slose mat.hemat~sehe Fu~kt. I n der v(~r,gestell'~en Welt der 1)hysiker wird der mathemzatische Pun'l~t mR dem Oft id~=tifizi.ert. Die ~an~e Wel't ~aaln nun aIs unendlieh grog ~a~d do,eh besd~riinkt vorgesteltt werden, wenn man sich die pnnl,%fSrm[gen Orte vo.n einer unm'~dlich grol~en Se~f.enb.l~se nmsehlo,ssen denkt oder als un:begrenzt, wenn man sich die Bewegungsrichtungen i~s Unendliche fort,gesetzt d e n k t Se]che ¥orste}lu,ngen~, die ,den ~[.athematlkern gel~ufig sind, h,aben ~ber mit der Wi~klieh~keit ~iehts zu ttm. Diese 'besteht allein a,us einer nnfiberseh~baren Anzahl yon .se],bst~ndigen U,mwe]ten, die durch Merkmale und Wirkn~ale gegenseltlg ineinander verfugt sind. Auch yon den wahren H,amtg'riffen der Natur er~ahren.wir ,dureh solche Speknlationen nicht d~s mindeste. Denn sie bestehen nut in .der Mnseitigen Ausnutzung yon Merkmalen, d'ie u~serer e~g~nen Se~fenbl,a,se entn o , m e n slnd. Dies wi~d sofort dout]ieh, wenn w.ir eine weitere Ei¢ensahaft unseres Umwdltraumes n~her betrachten. Jeger yon ~un,s trennt den Innenraum seiner Selfenbla.se ohne weiteres in eine r.eehte and eine llnke tIiflf~e. Mit wel,cher Sicherheit c~s ges.chieht, da,von kann sich jeder {iberzeugen, der bei geseh]osse~n Augen seiner reoh~en I-Iar~d b efiehlt, yon rech~s herkommen.d, schnelI qo:i,s an die Gren~e zwischen Reehts und Links ztt fahren. Ebenso genau unCerscheiden wir ,die Grenze zwisehen Oben und .Unten and zwischen ~orn und l%[i~ntsn, l:[atman die en%spreehende :Bewegung mit 4er ]~andfliiehe ,ausgefiihrt, so wi~d man feststellen, dell ~ngefihr im Gebiet ,der Nasenscoitze sieh drei Ha~b.ierungsebenen kreu.zen, die den ~ns urag~benden l~,um in aeht ,g]eiehe Tel]e tei]en'. %Vie .bei .einer l~nge] dutch drei rechtwinklig aufeinanderstehende ]~[edianseh.nitte im ]~ittelpunkt acht Sektoren mit ihren rechtwinkIigen Ec:ken 39
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Uexkiill: Wie sehen wir die Natur uad wie sieht sic sieh selber?
aneina~derstoBen, so t r e f f e n vor ~a.n,serer Nasenspitze a~ht ]Saumaussehn4tte zusa,mmen, n£mlieh vier vo.rdere und vier hinter, e. Man k a n u die Sektoren ebenso g u t in vier otbere ur~d wier nntere oder i a vier linke ~n'& vier reehte zerlegen. W i r t r a g e n an unserer N~asen~spitze ein unsiehtbares Mel~ins'trument m i t uns bern,m, m i t dessen t t i l f e wir d a u e r n d die W e b in drei t I a t bierungsebenen teilen, a.u,f d.ie wir alle Beweg.unden i,m tlau, m beziehen. Unser U m w e l t r a u m ist somit i~mmer vo,n einem reehtwin,kIi.gen Koordina.tenss~stem dureh,iegen. E r ist, wie die Mathemati,ker slch ,~t~s,drtieken, ein eM~lldischer Rau'm, s.o genan.nt zn E.hren d.nes &er grSl]ten M~athematiker, den die Ge.sehiehte ,kennt. N~un denken wit uns wieder ~n Bord elnes Ozeandampfers, dem ein an.deter D a m p f e r b.egegr/et. Von beiden D a m p f e r n au,s .beabaobte je ein Menseh einen in 3en Lriften sehwe~enden BaRon, &ann w i r d jeder ~-on ihnen den O.rt d~s BaRons dank seines Koordin.atensy,stems einwan.dfrei f e s t s t e l l e n , kSnnen. G i n . g e m d n s a m e s Koordinatensystem frir beide Be~baeh~ef gi,b~ e,s ,selbs~verstiindlieh nicht. Dies w i z d aneh von einem Bio]ogen .niemals .gesueht werden, well er well?, daft es. k e i n e n veto S u b j e k t ~,nahhiingigen R a u m gi~ot nnd d,M3 er es i,m vorI4.egenden F,alle .mit zwei voneinander u,nat~hiingigen Binnenriiu,men zweier selbstiindiger Seifenblasen zu t u n hat. Der ?4attmmatiker hingegen, tier a,uf einen einzigen absoluten R a u m eingestellt ist, wird featst,ellen miis.sen, d~g dieser R a n m kein eu~kl'~d,i,seher sein kann, sondern g a n z andere E i g e n s e h a f t e n besitzen mug, die er d n r e h hSehst seharf~innlge Bereehnungen zu e r m i t t e l a su.eht. 3£it der W i r k l i c h k e i t 'der N.atur abm" ha~en diese Bereehnungen nieht~s mehr zu tun. C~anz gewil] gibt es aueh nieht-~ukli,disehe Riiame i,n der N a t u r . W i r b r a u e h e n blog d n e n N i c k auf den B~nnenraum tier S d f e n b l a s e elner Libelle zu werfen, nm zu erkennen, d',al~ er dank der T e i l u n g tier Netzha~ut in zwei d e u t l i e h versehiedene t I ~ l f t e n n n r elne wagereehte Seheid.ungsebene besitgen kann, d.ie ~rahrseheinlieh zur E i n s t e t l u n g an{ den. I-torizont di.ent. t n anderen ~ e r k w e l t e n fehlt aueh dieses Hitf, smittel, des fiir d i e E i n o r d n n n g dee p r i m i ~ i v e n , F o r m e n un.d ein~aehen B ewegunge.n in den ~ f e r k w d t e n din" Sehneeken und 3gt~eheln ganz unnStig w~re. Die l~[erkwe].ten tier augenlosen Tiere sin.d blol3e T,dstrgume, ,die sieh der G~stalt des Tieres anpa.ssen und die am Vor&erende des Tieres zahlrelehe, a,m I-Iinteren.de und an den Seiten des Tiere.s n u r spiirliche Orte aufwe~sen. Die An,nahme e}nes ein,zi,gen absoluten 1%anrues, der all den widersprechenden Anfo, vder.ungen an d i e verschiedenen Binnenriiume tier zaMlosen Seifenblasen gerecht ~iir,de, frihrt zu A~surdit~ten arid ist sehon deswegen ~b~alehnen. W i t diirfen niemals verges,sen, dab tier Binnenraum, der Sei~fenbtase, den w.i'r gel Beobach-
I Die Natur[wissenschaften
tm~g eines Tieres aus unserem l{.aum heraussehneiden, keinerle[ Bezlehung zu ,unser~m R,~um mehr besitzt und sowehl was ~ie Zahl ~nnd GrSBe seJmer Orte wie selner ]3ewegu,n~sr4d~tungen als
aueh was seine E.inteilung d u t c h sein Xoor, dln,atensystem naeh ganz anderen @r*un.&siitzen geba
Naehdem wir uns d.avon fi,berzeugt ha,ben, dad d~a,s bla~e Gefiingnis, da.s uns a~f hoher See so sieht,barlieh nmgi.bt, eine all,gemeine E i n r i e h t u n g , ist, die jeder Menseh und jedes T i e r re,it ~ar~s teilt. w i r d e s uns immer sonderbarer er,sehei.nen, dad wir ,die Seifer~bl~ase, die ein ar~deres Subj~kt ~mseh;iel~t, niemals zu Gesieht bd.~ommen ~ln.d ~mmer nur yon unserer eigenen umgrenzt werden. E~s besteht kei'n Zweifel dart~ber, dad ,tier l~{on~d, tier et)en als feine ,S:iehe], d i e Meh an elate b~nm erken~,t~re Se.heibe an,sehmiegt, .a~m H i m m e l erseheint,, aueh f a r d i e l~assag~ere des uns begegr/enden 8ehiffes .sieht~ar ist, 'den.n aueh sie sel~a,uen zu i.t~m empor. F r e i l i e h ist ~s e i n - a n d'eres J3i,ng f a r jene fron~m~n I n d e r , die i.hre Bticke n~aeh dem W,under ides Hhnmel,s rie'hten. Sie erkennen .in i k m dias r~und:e durehsiehtige Tr~n~gefiil3 tier ~immli~sehen, da.s diese vor ~ u r zero 5i,s zur N e i g e geleert ,und dias sieh n u n w~ie,der m i t d e m goldene.n La.betrunk der GStter t.anl~s:am zu fiille~n beginnt. W i t er.blieken d~gegen den getreuen T r a b a n t e n uaserer Erde, der du.reh den sehveaehen' Reflex unseres sonnenlbegli~nzten -Planetea eben sieht%ar ist, w~ihrend e i n feiner seitlicher A'bsehni±t, direkt yon tier Sonne ,bestrahtt, sein helles L i e h t zu ,ms herri'berwir ft. AIs vS1}.i,g ver,sehiedenes Wesen t r i t t der Mon,d in . u n s e r e N e r k w d t un,d in .die tier Indef. Aher es t r i t t doeh ,sein s!~nfter S.ehein in hal.den' Welten al.s N e r k m a ! auf, es uns ii~berl,as,send, was wir d'arau's .m'adhen ~vollen. Da,geg.en ist die ]~,aluer .unseres Weltgef~ingn[sses den In,dern a u f d e ~ andern Sehiff ebenso
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3i. 3. 19Z~Jj
Uexkitll: Wie sehen wir die Natur und wie sieht sie sich selber?
unsichCbar vale die ibre fiir uns. Das fordert zum NactMent~n auf. Ist et~a d~a,s Hi~nmelsgewS]be, das/uns ,so grei£bar umgibt, kein Gegenstand ~. Und wenn es kein Gegensta,nd ist, i s t e s darum ga~ nick4 vorhanden ? )/[an m~che sick dock k.Iar, was alas flit jeden v(m u.ns ebodeutet, wen'n ,n~.n ,bet~au.ptet, es gSbe keinen Hi:mm~l fiber .tm.s. AlMs, w'as ~ i r ii.ber uns erblic~ken, verl,iert sei.nen Zasammen~ang. So~ne, ]~ond u,nd Sterne, ja sel,bst die We]ken verlleren plStzlich i'hre Bahn. Der ganze £este Z~usamanenh,alt der Himme]serseheinangen geht verloren, wenn man ihnen des HimmelsgewSl,be, diesen unen~behrliehen sicht.baren Triiger, entzieht. Sie gleichen dann den Far,ben eines @em~iMes, dem die Leinwand .fehlt, und kSnnten unmSglich ein Bild liefern. Wean also ~da,s Hi,mmetsgew51?oe eine no~wendige Wirklich~:eit ist, warum i s t e s nut dem einen. St~bjekt sichtl~r, al~en anderen ~ber unsich~bar ? U~m diese F~age ~tt :beantworten, mfiissen wir uns daran esinn.ern, was fiber des Wesen der Sinnesm~gane tier ]~[ensetten und der Tiere ge~agt war. S ie si,~d insgeaamt Fugen, die ,a:t~f bestimrate Zap£en eingepM]t sind und n~r ansprechen, wenn diese i,n ~der :~erkwelt ,~u~treten. Das An~sprechen get Fugen auf ihre Mer~kwelt~apf.en is.t n~.n ni~cht ble]] ein blol]es passives Ineina.n,derge~iigtwerden, sondern ist immer e~ne a'ktive T~ti.gkeit. Vo,m S,i~nn.esorgan, da,s van ei~nem Reiz getroffen wurde, ei~lt i mmer eine E r r e g ~ n g a,uf gamz ,besti~mmten Bahne~t dem Zentrum zu. _h~t~c]a eln totes Auge spi.egelt auf seiner ~etzh,aut d~s ibm dureli die Linse zugeworfeae ]~ild der AuJ~enwelt, ~'ber es 6lei~)t stature. Des tebe~de aber redet ,und sei,ne Sprache si'nd die Erregungswellen, die den Augennerv dureheilen, am i.m Gghir.n z.u mdinden. U~a diese V0rggnge tlefer zu ergriinden, werfen wir v orerst eintmal einen Bl'i(~k i,n eine photograph,~sehe K,amera/ A'.uvh diese ist adept ohne T~bi,~keit. Da,s B~M, 5 ~ s ,auf der lichten~fin,dlichen P h t t e e,ntworfen wird, 15st in ihr einen chemiscl~en P.rozel~ aus, der weitergeht, so~ange sle veto Lieht getro'£fen w ird. Die Bewegungen ,der l~hotogral~h,ierten Geger~.st~n,de ver~in,dern den Prozel], hi~ wir ihn ~un.terbreehen, und 'des Ergebnis ist edne Pdatte, a u f tier alle bewegten Fig~aren ~anscharfe Kontu,ren ~tu£+veisen. Um diesen ~bel,s?mnd ~u vermeiden, ist unuere Kamera mit einem ~[omentverschlu~ versehen, der den Beleuehtun~sproueB auf wenige Bruchteil'~ einer Sdkunde einschrlir~kt. Wallen. wir a~ueh die Beweg,u~gen der Gegenstgnde l~hO~c~grap~iseh wiede~geben, so fiihren wit ein l,i.chteml:din,d'liehes Band ru<~kweise vori~ber (]as, sabald es stillsteht, die Belichtung erfithrt, aber u.n~0ellehtet we iter,g]~i.t,et. So ent~stehen
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vortiberziet~endes Band ~ un, d liefert ,dennoch seharfe Bil,der der Gege~st~nde u~d tibermittelt fins gleiehfa~Is i,hre Bew~ungen. Wie ist d~as mSgtich ~. D~s v0rti,berziehenden Film~yandes bedarf d~as Auge nieht, dean es bil,det diie du.rdh des Licht zevsetzten Sterne iw~mer neu und besitzt dasher ei'ne i ~ m e r friach benutzbare ~latte. /~ber weher ,kommt es, dta$ keine unk~aren M&dungen an d~s Gehirn weitergehcn, denn die Netzh~ut'meldet alle Ver.sc'hiebungen der a:bgebildeten Fi~u,ren durch die dauer~d nach ,denx Geh:irn ent~sandtea Erre~un,gswellen. Wenn wir uns i,m G~hirn als Empfangssbation aller Wel'len eine u n.:be~vegte P~atte den,ken, die fiir die Erregungswel'len en~pfindlich ist, wie d,ie Netzh~aut flit die Lieht~ellen~ so miil~te sic die g~eichen Verzerrungen anf.weisen, wie die Platte des Apparates ohne ~[omentver= sehlu~. ])as ist aber ~i~ht der F~al,1. W~r sind d:aher gezwun,g~n, im Gehirn eine Einrichtung anzunehmen,, die den ]~oment~rersohl.u$ erse~zt. ~ Nur die Erregun~sweUen, die innerhalb einer ,besti,mmten Zeits',panne lie.gen, werden zu einem Bi]de veroi'ni,gt. Die 4arat~ffollgonden ztt einem neuen ,usf. Diese Zeitspanne 'lfil~t sich ~fiessen un,d e s hat sich her, a~sgestMlt, dell sic fiir einen normalen )£ensehen, ,der Mch in volSer Ruhe befindet, zirka t/~o Se~kun,do betrEgt. Dementspreehend nimmt er eine Bewe~ul~g, die i.n wenlger als i/~o Sekunde a~al~ft, nieht als Bew,egang wahr. So sehen wir an einem sehnellfahrenden Wagen ~keine bewegte~ Speiehen der RSder, sondern n.ur elnen sle. vermin: de~den Sehleier. Aaderseits wird elne Bewegun'g, die so 1.ang~sam ist, dal] sic. atle zehntel Sekund~ nur u.m einen Oft weiterriickt, glelch£al'ls nicht mehr ~¢ahrgeno.mmea, weil stets swei N~achbarorte untermerkl'ieh vonMnander versehieden sin& DemenSspreehen,d trdtt eine Bewe~ung in unserer ~erkw.e]t n,ur dana als Mer'kmal aaf, ~enn sic l~inger als x/to Sel~un,de w~'hrt u nd .sick in dieser Zeit i~ber mehr a]s zwei Orte erstreVkt. Des gilt fiir die Me~kwelt~n ~der Me~sehen. In den ]~erkwelten der Tiere fin!den wir ganz an,dere Werte. Die Tau,ben, die 4m letzten Aagen-_ blick vor einem heranrollenden Vi~agen auffliegen, beWahrea ihre Rt~he, wM.] ihre ]~[omente vlel kiiizer siad als die des )~[ensche~ ~a.nd sish d.a~her eine jede Bowegung in ihrer Meskw~]t vim langsamer vollzieht. An~drerseits diirfen w.lr annehmen, dab tier Moment der Pi~ger, musehel v.iet l[inger ist als unserer. Daher vo]glehen sick die Bewegu.r~gen in ihrer Mer~kwelt vlel schnelleG und der £~iir unser Auge siah un~me~kllch her,ansehleiehende Seestern, der Todfeind .aller :gusaheln, l~iuft in der Mer~welt tier Pil,germuse,heI wie fiir uns ein Pferd. ~oer den :M:ement der Fli,egen kann 5eder Versuehe ar~stellen, der sie mit der Hand faagen will. Wir nen~nen ~ o m e n t jene 'Spanne Zeit, die ein Lebewesen verwendet, um ~ul]ere Eindrii~e als gleiehzeitiges l~erl~maI aufzuneh.men..
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Uexkiitl: Wie sehen wir die Natur und wie sieht sie sieh selber?
Die Ursaehe hierzu tieg~ in einem inneren Rhythm~s des Zentralnerven~systems, tier ,bei verseModenen Tieren gret~e Yers~hiede~heit ~ u f : weist. Der ~nnere R~yth, mu,s hst yon ga'oge~m Eini~ul~
au~ die Gestaltung d'er Merkwelt. D e n n er allein bestimmt, welehe Bewegungen als ~erknaa~e in der J~es]~welt eintrete~. ~Wir ]~[ensehen sin,d derart in un,sere ~er~kwelt eingepagt, d al~ ,der ~ang der Sonne am Himmdlsbogen uns u~me~klieh bleibt. Innerha}b eines 3/fomentes ~st ~nsere 3~erkwelt ein in sich ab,~esehl,~ssenes ruhe.hdes @~nzes. Streng genommen steht in jedem felgenden 3£oment ,elne ~eue ~[erkwelt vet uns. Wag diese ~[erk~celten miteN-an.der vermin,tier, ist Ied~glich die untermerkliehe Versehiedenh~it tier einzelnen Mome~ate, die eine ,&urehgehen, de Kont~nuit~t der m~mentanen :Mer,kwelten vortiinscht. InIo~gedessen werden die Bewegungen der Gegen,st~nde als ununterbrochene wahrgeno.mmen, se]!bst wenn sie, wie im Kino, a~s l'auter kleinen S prtinge a bestehen, die nut ~tir~zer sein .mi~ssen ~s ~]~o S,ekunde. Die zeitlieh a,u~feinanderfolgefide ~erkweltenreihe l~gt sich als ]~[,e~kwelttunnel plastiseh darstellen, wenn .man jed~e el,nzelne l~[er.kwelt zweidimensi.ona'I ,au~t~aBt nnd sie n.urt wie run, de Selceiben aneinanderlegt. Die D_idke einer jeden Sehei~be entsprieht d,ann ei~nem 3~[oment. Diese Da~stellung hat .~hre grol~en Vorteile, denn sie ermSg]ieht es una, gas ganze Leben ein~s Tieres zu ei.ner Einhe~t zulsammenlztt~assen nail di.e zeittiohen Abschnitte, in die es sieh ,gliedert, zu flbersehen. Kin,dh,eit, J:uge~d, 3£annes- un:d Grei~sen~atter ~4es ]~[en.schen ebenso wie die Perleden yon El, l~au,pe, P.uppe u.n~l'Rchmetter].i~g ersoheinen urns danu als eine ,p~stische Einheit, deren Gesetzmhl~i~keit in die Augen springt. ]~s ist aber ganz unzuli~ssig, die zeitlieh aufelna~r~derfolgen,den VerKnderun'gen der 5[erkwelten, <1~ auf eine Rei.he selbsti~diger ]~[omente zuriic~geht, als eine neue Dimension au£zu.fassen, die i~gend etm~a~s mit ~den Di.men:sio~en des Ilaurues ~u tun hiitte. Zwar simt die in ~estimmteu Di,raensionen ab]aufenden Bswegungen in un.serein 3/[eSkweIttunnel nut d'ureh den Weehsel d:er Mesk,weltrei'he erkenn,bar. Afoer ihse Riehtung im tbaulm h a t niehts mlt ihrer C~esehwindi.gkeit in der Zeit zat~un. Der Begriff einer ,,t~a.umzeit" oder eines. ,,Zeitraumes" ]van~ nut. ¥erwirrur~g stiffen und l~at niohts mlt tier WirMiehkeit zu tun, so {eine Aperou~s die-3~alshen~atiker aueh daran kntipfen mggen. Das Aufnehme,n vdn ]~er,kmalen --d~as ~[,erken - - i,st ed'ne T~it~kelt des Subj~ktes wie dam Wirken ~nd erfolgt e n ~ r e c h e n d den Gesetzen, die. diese Tiitigkeit regeln~ Dies G~eset,z sehrelbt einem jeden Tier einen ~anderen Rhytl~raus seiner ]~erktiiti,g:kelt vor. Dementsprechen, d entsteht um jedes Tier yon Moment zu 3/[oment ein neues
I Die Natur[wissensehaften
Me~,l~bares. Des ]~£e~tCbare ist seine 3£er~e]t. Diose 3£erkwelten ble~ben ia i,hren Gru.n,dziig~n einan, dor g]eich, well jedes Tier die gleichen F~ugen seiner S%nnesei'gane den glelchen Zapfen oder Merkmalen da.uernd entgvgen streckt. Der ~[omentrhy~hmus eines Tieres bildet hie ein ~[e~kmal ftir ein anderes Tier. Trot~dem ve~sOeht es die N;atur, den l%hythmu.s des einen T,ieres im Interesse eines anderen auLszubsuten. So sln.d .die Bewegungen der Avao~ba verrucosa so lang,sarn, dab sie ftir die fLh/~en Ri~d,ertierehen unme~kl'ich bleiben, so dal] sie pl'5~lieh am gef~hrliehen R~uher festkleben. Wit entdecken hier wied'erixm die ge~alti,ge ~be,rle~ea.heit tier Natur tiber d~s eiuzelne Subjekt. Des SubSekt erbaut seinen 3£erlr~malstunnet zwar entspreehend seinem inneren ~ h y t h m u s yon ~oxnent zu 3Z[oment. Aber seine ]k{omente kSnnen niemals z~m Merlvn~M eines anderen Su~bj ~ t e s ,we~dlen: Sie stel'len ,das Gese~z ,der B,ewegungen in seiner Mer~welt ~dar, sin,d~~])er se]~st kMne t~e~re~ungen, die auf andere S~ubjekte witken kSnnen. Ganz des g]eiche gilt aueh fox die Orte. Das Auge eines Tieres kann woM zum ~erkmal ftir ein anderes Tier werde~, niema~s aber die Anzahl der Orte, die dieses Auge seiner 3/[erkwelt erteilt. Die Zahl der Orte, ,die ein A~ge selner 3~erkwcelt erteilt, unter]iegt eben~alls dem Gese~
tleft 119~2] 31.3.
Besprechungen.
ob die Eu-n~afi~ndung, die ich mit dem Worte ,Grii:n ~ ~ e i c k n e , " dieselbe ist wie die ,deinige wer vermag das zu s,agen?" D:as ist voll,kommen rie~ig. Das gieiehe :~[erkmaI, da~s mieh erreg% m a t ,au(~h auf andere Su~bjekte einwirken un.4 in jedem yen ihnen ein )£e~@rzeiehen au.s~liisen, ob diese ]~[e~keeiehen mlt meiaer Empfin, dung .~den~is6h sind o.der o,b si~e in .allen St~bjekten verschieden sin,d, wird nie~a~s auszumaehen sein. Die ~Sgliehkeit .des Auftretens yon Mer.kzeiehen ] s t an das Vorha~ndensei,n von lebende~ Su~stanz lge,bun~len. W,ie wir vds.sen, ersehelnt die lebende Sul~stanz, ,auch Protophs~rm gen,annt, niema]s ,anders als in de r ein~s S~¢bjektes, das einen eigenen WeI.tmittelpun~t bi~det un
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fort, sobaid wir elnmat d~ie Opdnung ir~ der fre~nd~n Mer~welt fastgestellt ha~en. Wir betraehten 4ann die fren~de ~e~kwelt~ als sei sie, ~ a s Ileum u~d Zeit betri~f¢, aus den ~[erkzeichen des fremden Safl)j~tes au~el~aut. D'araus geht bereits hervor, dag die 3~e~l~male. aller Welten zwei Arten yon Merkzeichen end" spreehen, nitmli6h Ordnun.gazMchen u~d Inhaltszeiehe~a. Die erste'n besti~nmen 4,1e Form und den Rhyt~mus, die zweiVen den Intml% tier sieh abISs~clen Seife~hl~sen, ~elehe in ~ r e r Gesamtheit den 3~erkmalttmnel eines jeden Subjektes darstellen. Den Merkmaltu, nnel erweitern wir zum Umwe}ttunnel, indem wir aul]er den Me~kmalen der Objekte, die sie zu Mertcmaltri~gern mach.~a., auc~ noeh die Wir~male einzeiehnen, wod~arch die Obje~te ztt Wi~kttngstri~gera ~evden. Das ist d~arum ~nSglieh, well, wie wir wissen, Merlcmalstrgger .und Wir~tmgstriiffer imaner ~an d.~s glei.ehe O,bjMct gei)unden t ~ d d,ureh dessen Gegengefiige m'i~ein:ander ver~buntden si~d. So gelfn~q~ es den Ldbenswog eines, jeden Subjektes veto ~o,ment tier Fertigstelhng seines KSrpergefi~ges ,his zu sein~m Tode mit u~s wo:hlbekann{en Olbjekten zu ~rasi~un~en,-die wir freilich je n'ach ihren Merkkm.alen ,und Wivkun~sfliichen, die ~dean jewei~igen Subjekt all,ein zugitnglieh sind, in tier VorstMl~ng uma~ocleln mii'ssen, um sehliefllich ~estzastelIen, welehe ])inge es slnd, die ,die ei,neelnen l~mweltert ,bev5]Ikern. So erh.alten wir £fir den Regenw~rm einen Lebe~stanne~, d~r nur Regenwurradinge enthiilt - - ~iir die IAbelle Mnen T,unnel, der s { c ] ~ allei~ aus Li,.bellendingen zusaramensetzt u,sw. ~ e r a t l und ~zu jeder Zeit is~ jede momentane Seifenb~hse voll'kvmmen ~esch]ossen, weft sie tier Ausdriuek tier Mevk~eidhea ftir. die Ordnun,g im t ~ m n e ist. U~mitte~bar a n . s i e fi~gt s'ich die nac~s~e Se.ifoa,bl'~se, ,d~ie im niicl~sten M(~ment gesob,allen wird yon den :~levkzei;ehen fiir die ZMt. Un.er'hSrt vietgestattig Und a!l~veeh.skmgsrMeh 'bie¢et sieh die Natur dem Auge ,des ~beo.bachtenden Bio~ogen &ar, der sleh niche d,amit ~begnfigt, seine Welt re,it ,al'lerlei T~eren zu Ibevglkern, sondern s'ich tier A'u~a.be ~awulit ~leibL auch ,die Welt~n der Tiere in selnen GesidhNlcrei,s zu ziehen. (Schlull folgt.) Besprechungen. Soergel, W., Die Jagd der Vorzeit. Jena, G. Fischer, 1922. -I49 S., 28 Textfi~uren ~n~ 1 T~belle~ Preis geh. M. 24,~; g~b. M. 34,---. ,,Die Ja$/t war die Lebens~,rundlage, der Lebensinhglt des pMiioWahischen Mea~hen. Sic w a r der Brenn.pun~t sei.ner ges~mten Kultur." Mi~ die~n WorSen kennzeichnet der Verfa~ser, der eehon, vor zehn Jahre~ in 6i.ner wichtigen Ahhan~lung (,,Das Au~sterben diluvialer S~ugetiere ,un~ die Jag~ des Eiszeitmenschen", Jena, G. Fischer, t912) dieses Problem i,m Z~sammenhang mit der Frage des Schu~d-