Notfall & Rettungsmedizin 2002 · 5:134 © Springer-Verlag 2002
Editorial: Zum Kommentar 11. September 2001 O. Rentzsch LBK Hamburg/Fachhochschule Lübeck,Studiengangskoordinator MBA Health Care Management
Zum Fachhochschulstudium „Rescue Engineering“
Die Entwicklungen im europäischen Bildungssystem sowie die Notwendigkeit, international vergleichbare und anerkannte Hochschulabschlüsse anzubieten, geben auch deutschen Universitäten und Hochschulen die Möglichkeit, neue Studienabschlüsse als Master und Bachelor anzubieten. Gerade in den letzten Monaten sind eine Reihe entsprechender Programme neu entstanden bzw. in der Entstehung. Für die Bundesrepublik Deutschland bedeutet dies, dass bisherige Studienangebote mit Diplomabschluss teilweise in neue Abschlussformen überführt werden bzw. klassische Studiengänge durch Master- und Bachelorangebote ergänzt und spezialisiert werden. Ein wesentliches Erfolgskriterium dieser neuen Studienangebote wird die Akzeptanz bei den künftigen Arbeitgebern sein. Erste Erfahrungen zeigen hier, dass zukünftige Master- und BachelorAbsolventinnen und Absolventen auf ein hohes Vertrauen setzen können. Die neuen Formen des Studiums bieten herausragende Innovationsmöglichkeiten. Wie im dargestellten Projekt ergibt sich die Chance, spezialisierte Hochschulweiterbildung, die bisher auf der Basis von Zertifikaten durchgeführt wurde, nun auf die sachgerechte Ebene eines akademischen Abschlusses zu entwickeln.
Neue Studienangebote im Gesundheitswesen Wie beim Konzept „Master of science in rescue engineering“ der FH Köln, sehen wir gerade im Bereich des Gesundheitswesens eine Innovationswelle in neuen Studienangeboten zum Management
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Notfall & Rettungsmedizin 2•2002
von Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens. Erste Schritte waren die Einrichtung von Studienangeboten zum Master of Business Administration für stationäre, rehabilitative, und ambulante Einrichtungen. Die Initiativen für diese Studiengänge decken sich mit dem zunehmenden Bedarf an fachlich orientiertem Management in Kliniken und Gesundheitseinrichtungen. Sowohl die Erfahrungen mit einer Vielzahl von Studieninteressierten einerseits und einer großen Nachfrage nach Absolventinnen und Absolventen solcher Programme andererseits, deuten auf einen richtigen Weg hin. Im Gesundheitswesen stehen wir weiterhin vor umfassenden Veränderungen. Fragen zur Finanzierung, Struktur, Qualität, zum Leistungsangebot und Management des Gesundheitssystems sind auf der Tagesordnung bei betrieblichen und politischen Diskussionen. Hierbei ist die medizinische Notfallversorgung, als essenzieller Faktor im Versorgungssystem, prominenter Gegenstand der Betrachtung. Ohne Zweifel sind Veränderungen und Professionalisierung des Managements mit Fokussierung auf fachübergreifende interdisziplinäre Elemente ein Schlüsselfaktor zur Bewältigung der anstehenden Veränderungen und Aufgaben. Genau hier setzt das vorgestellte Programm in seiner inhaltlichen Ausrichtung an. Die breit gefächerten Zugangsvoraussetzungen signalisieren den interdisziplinären Ansatz, der sich auch im Curriculum wiederfindet. Im Studienplan finden sich die notwendigen Inhalte von Fach-, Verhaltens-, Führungs-, und Sozialkompetenz in einem attraktiven Fächermix.
Das vorgestellte Masterprogramm ist eine dringend notwendige Ergänzung in der Reihe von akademischen Managementprogrammen für das Gesundheitssystem. Es grenzt sich durch die Spezialisierung auf das Thema Management in der Notfallmedizin von den breiter angelegten MBA Programmen ab, die allgemein auf Management im Gesundheitswesen ausgerichtet sind. Das Rettungswesen ist ohne Zweifel ein Bereich mit hohen Managementanforderungen an Finanzierung, Qualitätswesen, Risikomanagement, Technologie und Organisation. Alles dies sind gute Gründe für die Einrichtung des dargestellten spezifischen Bildungsangebots. Nicht zuletzt ist auch der Gesichtspunkt der Personalentwicklung zu betrachten, spezifische akademische Lehre schafft hier einen adäquaten Karriereweg mit allen positiven Nebeneffekten zur Motivation und zur Gewinnung qualifizierten Personals. O. Rentzsch, Lübeck
Prof. Dr. med. Dipl.-Ing. O.Rentzsch LBK Hamburg Allgemeines Krankenhaus Barmbek Rübenkamp 148 D-22291 Hamburg E-Mail:
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