Zur Abgrenzung der Borderline-Kystome mit Hilfe ihres DNS-Histogrammes R. E. Herzog, R. Seufert, W. Weikel, H. Rosenthal, T. Beck Ev. K r a n k e n h a u s
Bad Godesberg, Universit~its-Frauenklinik, Mainz
Die sogenannten Grenzfall- oder Borderline-Kystome des Ovars k6nnen oft therapeutische Schwierigkeiten bereiten, da ihre Dignitfit nicht immer sicher abzuschfitzen ist. Da der histologische Nachweis des invasiven Wachstums schwierig und auch eine peritoneale Aussaat nicht zwingend beweisend ffir die Malignit~it ist, haben wir versucht das DNS-Histogramm als Hilfsmittel der histologischen Diagnostik einzusetzen. Zur Untersuchung gelangten 12 Ovarialtumoren, deren Dignit~it im Schnellschnitt nicht beurteilt werden konnte. Die Abklatschprfiparate wurden einer Akriflavin-Feulgen-F~rbung unterzogen [4, 5] und der DNSGehalt an je 100 Zellkernen einzelzellzytophotometrisch bestimmt. Bei den ser6sen Formen (Abb. 1; n = 6) zeigten die Kontrollen (1 a; einfache Zysten) gipfelf6rmige Hfiufungen der DNS-Werte bei 10 Fluoreszenzeinheiten und einzelne darfiber hinaus gehende bis zu 20 FE. Die Borderline-Kystome (1 b) zeigten darfiber hinaus eine Rechtsverschiebung und das invasive ser6se Ovarialkarzinom (1 c) zus~itzlich breitgestreute DNS-Werte bis 40 Fluoreszenzeinheiten. ,~hnlich waren auch die Verh~iltnisse bei den muzin6sen Formen (Abb. 2; n = 6). Das DNS-Histogramm muzin6ser Zysten (2 a) war dem der ser6sen vergleichbar. Die muzin6sen Borderline-Tumoren zeigten darfiber hinaus angedeutete H~iufungen bei 15 und 20 FE (2 b). Die muzin6sen Karzinome zeigten die gleichen angedeuteten Gipfelbildungen und darfiber hinaus gestreute DNS-Werte bis fiber 30 FE (2 c).
x xs
25
9
Sg 1o,2 21,4 2,1
ii ,IN x ;I
2S
9
2157/79 loa 14,3 61,3
b
4,3
!
x
25
0
rJ•J• 20
614
S94/78 13o 18,8 165,6 8,8
C
I'~ ~ "~.
~,0
Abb. 1
Archives of Gynecology and Obstetrics Vol. 245, No. 1-4,1989 Verhandlungen der Deutschen GeseUschaft f'tir Gyniikologie und Geburtshilfe, 47.Versammlung, Miinchen 6.-10. September 1988 9 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
n
,nf
;I x
25
225175 loo 1o,4 20,8 2eO
~~rl 177/79
;s
25
r
b
81
x
13,5 SO,S 3,7
,~1
lo98/79
(3 C
lo7 x XS 9
25
17,7 120,3 6,8
0 0
20
40
Abb. 2
Insgesamt ist aus den histografischen Verteilungen der DNS-Werte innerhalb der Histogramme einen R/ickschluB auf die histologische Form des Ovarialtumors nicht m6glich. Wohl auf dessen Invasionsverhalten. Die Streuung der DNSWerte innerhalb des Histogrammes waren bei den invasiven Tumoren mindestens doppelt so hoch wie bei den nichtinvasiven. Die geringe Fallzahl 1/il3t eine statistische Aussage jedoch nicht zu. Insgesamt kann man aber sagen, dab das maligne Wachstum, das sich bei 4 Patientinnen spater fand, aus den DNS-Histogrammen ersichtlich war, so dab das DNS-Histogramm in solchen Fallen eine wertvolle Erganzung der histologischen Diagnostik darstellt [1-3]. Literatur 1. 2. 3. 4. 5.
Friedlander ML et Friedlander M L et Friedlander ML et Herz0g RE (1986): Weissgerber HU et
al. (1983) Int J Gynecol Pathol 2:55-63 al. (1.984) Pathology 16:301-306 al. (1984) Brit J Cancer 49:173-179 Hippokrates Stuttgart al. (1987) Lab Med 11:384-387
Ovarialtumoren im Kindes- und Jugendaiter I..Wachter, O. Habler Frauenklinik im Klinikum G r o B h a d e r n der Universitgt, Mtinchen
Ovarialkarzinome sind mit einem Anteil von 2 - 5% aller Karzinome bei Kindern und Jugendlichen bis zum 18. Lebensjahr seltene Neoplasien, sie rangieren jedoch Arcllives of Gynecologyand ObstetricsVol.245,No. 1-4,1989 Verhandlungender Deutschen Gesellscbaftf'firGyngkologieund Geburtshilfe, 47.Versammlung,Miinehen 6.-10. September1988 9 Springer-VerlagBerlin Heidelberg
615