Mitteilungen der DGIM Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin e.V. (DGIM), Irenenstraße 1, D-65189 Wiesbaden, Tel. 0611/205 8040-0 Fax 0611/205 8040-46
[email protected] Internist 2007 · 48:1416–1427 DOI 10.1007/s00108-007-1987-6 © Springer Medizin Verlag 2007 Redaktion H.-P. Schuster, Hildesheim
Inhalt Abschließender Kongressbericht
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113. Internistenkongress – Meinungen
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17.000 Mitglieder: Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) wächst weiter
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Ausschreibung Paul Schölmerich Preis
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Verleihung des Preises Prävention in der Inneren Medizin 2007
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Symposium der Korporativen Mitglieder
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Die Korporativen Mitglieder der DGIM stellen sich vor: Bayer Vital GmbH
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Termine
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Abschließender Kongressbericht . Kongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) vom . – . April 2007 in Wiesbaden Eröffnungsfeier Der 113. Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM), der in diesem Jahr vom 14. bis 18. April in Wiesbaden stattfand, stand ganz im Zeichen des 125. Jahrestages der Gründung der DGIM, die am 20. April 1882 in Wiesbaden gegründet wurde. Die Feier dieses Ereignisses bestimmte den Ablauf der stimmungsvollen Eröffnungsfeier, die durch eine entsprechende Musik und Bilddokumente aus der Kaiserzeit, der Zeit der Weimarer Republik und der Zeit der Bundesrepublik Deutschland umrahmt wurde (. Bild 1). Ein besonderes Ereignis war auch
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die Einladung der Stadt Wiesbaden zu einem wunderschönen Opernabend im Wiesbadener Opernhaus.
Abb. 1. 8 Bei der Eröffnungsfeier des 113. Internistenkongresses im Kurhaus Wiesbaden
tem und einer zunehmenden e.V., München, durchgeführt und Diskussion um Kostenbegren- auch von der Deutschen Krebszung und Rationalisierung in der hilfe unterstützt wurde. WeiterMedizin erschien es dringend er- hin wurde das Angebot der soforderlich, auch nach außen eine genannten „Arzt-Patienten-Seklare Position zugunsten einer minare“ dieses Jahr deutlich erPatientenorientierten und damit weitert. menschlichen Medizin zu vertreten. Ebenso deutlich war es An- Angebote für jüngere liegen der DGIM klarzustellen, Kollegen dass eine gute Medizin auch eine hochqualifizierte Medizin, d.h. Ein wesentliches Anliegen des eine „Hochleistungsmedizin“ ist, diesjährigen Kongresses war es die sich nicht durch Apparate auch, jüngere Kollegen in dem und Techniken, sondern durch Forum „Chances“ über unterhöchste fachliche Qualifikation schiedliche Tätigkeitsbereiche in und höchstes Engagement für der Medizin zu informieren und den Patienten definiert. sich aktiv mit den Bedürfnissen Diesem Motto folgend war der des Nachwuchses auseinanderzurückliegende Kongress durch zusetzen (. Bild 2). Ebenfalls die Ausrichtung verschiedener auf die jüngeren Kollegen auspatientenzentrierter Veranstal- gerichtet bot der Kongress zahltungen gekennzeichnet. Im Mit- reiche Möglichkeiten, eigene wistelpunkt stand dabei der „DGIM senschaftliche Arbeiten im RahPatiententag“, der gemeinsam men interaktiver Posterpräsentavon der DGIM, der Stadt Wiesba- tionen vorzustellen. den und dem Verein Lebensmut
Motto des Kongresses Der diesjährige Internistenkongress stand unter dem Motto „Hochleistungsmedizin mit Menschlichkeit“. Damit sollte deutlich gemacht werden, dass die DGIM und die Innere Medizin im Allgemeinen nach wie vor den Menschen in den Mittelpunkt ihrer Bemühungen stellt und sich damit auch heute zu den Zielen ihrer Gründungsväter bekennt. In einer Zeit des ökonomischen Drucks auf das Gesundheitssys-
Abb. 2. 8 Bei der Eröffnung des Forums für junge Mediziner „Chances“
Mitteilungen der DGIM Tabelle 1: Posterbeiträge (Anteile der einzelnen Schwerpunktgesellschaften in % (2003–2007) Bereiche Angiologie
2007 [%]
2006 [%]
2005 [%]
2004 [%]
2003 [%]
3,8
2,0
2,6
3,3
2,0
Endokrinologie
12,9
11,3
17,1
13,0
17,0
Gastroenterologie
12,1
19,5
19,1
32,0
23,0
7,3
4,2
9,0
6,5
8,0
Hämatologie/Onkologie Intensiv-/Notfallmedizin
4,7
2,3
7,0
6,0
5,0
27,4
18,1
12,2
19,0
19,0
Pneumologie
9,1
16,7
10,7
5,4
4,0
Rheumatologie
4,6
5,9
7,2
4,1
8,0
13,0
10,4
9,0
Kardiologie
Nephrologie
8,1
10,7
Infektiologie
3,2
2,8
Allgemeine Themen
6,8
6,5
1,7
340
354
345
Posterbeiträge absolut
2,0 289
304
darin, dass trotz der hohen TeilDie besten Beiträge jüngerer fetaler Genprogramme bei Herz- nehmerzahl von ca. 8.500 überKollegen aus den internistischen insuffizienz“. Den 2. Platz, dotiert füllte Vortragssäle vermieden Schwerpunktfächern wurden im mit 2000 Euro, erhielt Rahul Pa- werden konnten und auch Foren Rahmen des wissenschaftlichen war für seine Arbeit „Therapie wie ‚Chances‘ oder die ‚KunstoaSymposiums „Young Investiga- der Lupusnephritis mit DNA. se‘ in einem sehr ansprechenden tors’ Award vorgestellt und aus- Blockade von Toll-like Rezep- Ambiente stattfanden. gezeichnet. Darüberhinaus wur- tor-7 mit inhibitorischen Oligoden die besten Poster aus den nukleotiden“ und 1000 Euro für Wissenschaftliche Schwerpunktgesellschaften prä- den 3. Platz für Stephanie Lefèvre Schwerpunkte miert (Tabelle 1/2). für die Arbeit „Ausbreitung von Der Young Investigators’ rheumatoiden synovialen Fibro- Das wissenschaftliche ProAward wurde für das beste Poster blasten im SCID-Maus-Modell: gramm wurde unter Einbezieeines Autors jünger als 35 Jahre Nachweis der Migration“. hung des wissenschaftlichen Adverliehen. Die Autoren erhielten visory Board, der Schwerpunktzusätzlich zur Ausstellung ih- Rhein-Main-Hallen gesellschaften sowie der Komperer Beiträge in den Postersessitenznetze, die Bezug zur Inneren ons die Gelegenheit, ihre Ergeb- Der diesjährige 113. Kongress der Medizin aufweisen, erstellt. Hiernisse in einer eigenen Sitzung DGIM konnte erstmals in den durch ist es gelungen, ein ausgedem Auditorium über 10 Minu- modernisierten und erweiterten wogenes Programm zu erstelten mit anschließender Diskussi- Rhein-Main Hallen stattfinden len, das der klinischen und wison zu präsentieren. Dr. Thomas (. Bild 3). Damit konnte den stei- senschaftlichen Spezialisierung Thum aus Würzburg erhielt 3000 genden Teilnehmerzahlen und der Inneren Medizin Rechnung Euro für den 1. Platz mit der Ar- dem stetig größer werdenden trägt, ohne den Gesichtspunkt beit „MicroRNAs im humanen Kongress Rechnung getragen der breit und umfassend angeHerz: Regulation der Aktivierung werden. Dies zeigte sich auch legten Information und Weiterbildung zu vernachlässigen. In enger Kooperation mit dem Berufsverband Deutscher Internisten wurde das Programm am Samstag und Sonntag gestaltet. Hier fanden in der Tradition vorheriger Kongresse Kurse der DGIM und des BDI sowie Industrieveranstaltungen statt. Es schloss sich von Montag bis Mittwoch das wissenschaftliche Hauptprogramm an. Im Mittelpunkt des wissenAbb. 3 8 Bei sommerlichen Temperaturen fand der Internistenkongress 2007 schaftlichen Teils des diesjähwieder in den Rhein-Main-Hallen statt rigen Kongresses standen die
Therapie des älteren Patienten, die interdisziplinäre Onkologie, die molekulare Medizin und die Gesundheitsstrukturen in Deutschland. Diese Themen waren Gegenstand der Plenarvorträge und wurden zusätzlich in den unterschiedlichen Veranstaltungsformen wie den frühmorgendlichen Tutorials, dem „Clinical Year in Review“, den „How to“Sitzungen sowie mehreren Symposien diskutiert. Angesichts der Tatsache, dass das Lebensalter kontinuierlich steigt und der Anteil älterer Menschen kontinuierlich zunimmt, stehen wir vor der Herausforderung, unsere Behandlungskonzepte an die besondere Situation älterer Menschen zu adaptieren. Neben bestehenden Komorbiditäten oder altersbedingten Einschränkungen der Organfunktionen leiden ältere Menschen oft an Isolation, Einsamkeit und Depression. „Der ältere Patient“ bedarf daher einer angemessenen und umfassenden Betreuung unter Berücksichtigung seiner oft komplexen gesundheitlichen, aber auch sozialen Probleme. Mit der steigenden Lebenserwartung eng verknüpft ist auch die seit vielen Jahren zunehmende Häufigkeit von malignen Erkrankungen. Ihre Behandlung ist oft multimodal und erfordert die Kooperation unterschiedlicher Disziplinen. Eine Thematik, die für alle Bereiche der Inneren Medizin und anderer Diszplinen von rasch zunehmender Bedeutung sein wird, ist die „Molekulare Medizin“. Hinter diesem Schlagwort verbergen sich zunehmende Einblicke in die Pathogenese und Biologie zahlreicher Erkankungen durch molekulare Analysen und die sich daraus entwickelnden innovativen Methoden der Diagnostik und sogar der Therapie. Anhand der Vielzahl von Erkenntnissen, die auf dem Kongress in Postern und Vorträgen präsentiert wurden, scheint es nicht zu gewagt vorauszusehen, dass diese Erkenntnisse in naher Zukunft die Medizin im Allgemeinen und die Innere Medizin Der Internist 12 · 2007
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Tabelle 2: Verliehene Preise zum 113. Internistenkongress Preis
Titel der Arbeit
Preisträger
Posterpreis Angiologie
Ein schneller nicht-invasiver Belastungstest für die Funktion des Gefäßendothels
Richard Stodtmeister, Augenarzt Pirmasens
Posterpreis Endokrinologie
Vaskuläre Interaktion zwischen Insulin und Cholesterin
Elvira Haas, Universitätsspital Zürich
Posterpreis Gastroenterologie
Ko-Transduktion von dendritischen Zellen (DC) mit AFP- und CD40Lkodierenden Adenoviren. Kann ihre immunstimulatorische Wirkung gegen AFP-exprimierende HCC in vivo signifikant verstärken
Maria A. Gonzales-Carmona, Universitätsklinikum Bonn
Posterpreis Infektiologie
INTERREGIO-II: Ambulanter Antibiotikaverbrauch neun verschiedener Facharztgruppen – WER verschreibt WAS in Baden-Württemberg?
Katja de With, Universitätsklinikum Freiburg
Posterpreis Kardiologie
Nahrungsmittelsupplemention mit pflanzlichen Sterolen–Korrelation von Serum und Gewebekonzentration
Oliver Weingärtner, Universitätsklinikum des Saarlandes
Posterpreis Nephrologie
PPAR-gamma-Agonist verbessert die tubuläre Sekretion von organischen Anionen nach ischämischem Nierenversagen unabhängig von einer AKT-abhängigen eNOS-Aktivierung
Reinhard Schneider, Universitätsklinikum Würzburg
Posterpreis Onkologie
Das leukämogene Potential des Homeoboxgens Cdx2 benötigt die N-termiale Transaktivierungsdomäne und kann durch einen MEK ½-Inhibitor in einem Mausmodell einer Cdx2-positiven AML blockiert werden
Vijay Pal Singh Rawat, Klinikum der Universität München – Großhadern
Posterpreis Pneumologie
Akkumulation von nicht prozessiertem Surfactant-Protein B und Induktion einer apoptotischen ER-Stressantwort bei Idiopathischer Pulmonaler Fibrose und Nicht-spezifischer Interstitieller Pneumonie
Martina Korfei, Klinikum der Justus-Liebig-Universität
Posterpreis Rheumatologie
Dreidimensionale Farbdopplersonographie als neue bildgebende Methode zum Entzündungsmonitoring unter antiinflammatorischer Therapie bei Reumatoider Arthritis
Katinka Albrecht, Klinik Bad Nauheim
Posterpreis Allgemeine Themen
Patientenverfügungen: Verbreitungen und Befürchtungen – eine empirische Untersuchung
Stephan Sahm, Ketteler-Krankenhaus Offenbach
Young Investigators’ Award, 1. Platz
MicroRNAs im humanen Herz: Regulation der Aktivierung fetaler Genprogramme bei Herzinsuffizienz
Thomas Thum, Universitätsklinikum Würzburg
Young Investigators’ Award, 2. Platz
Therapie der Lupusnephritis mit DNA. Blockade von Toll-like Rezeptor7 mit inhibitorischen Oligonukleotiden
Rahul D. Pawar, Klinikum der Universität München – Innenstadt
Young Investigators’ Award, 3. Platz
Ausbreitung von rheumatoiden synovialen Fibroblasten im SCID-MausModell: Nachweis der Migration
Stephanie Lefèvre, Kerckhoff-Klinik Bad Nauheim
Theodor-Frerichs-Preis
Die zentralnervöse Insulinwirkung ist bei Übergewichtigen reduziert
Otto Tschritter, Eberhard-Karls-Universität Tübingen
Präventionspreis der DGIM
Untersuchung zur Teilnahme an Vorsorge-Koloskopien bei Verwandten I von Patienten mit kolorektalen Karzinomen
Tim Friedrich Greten, Medizinische Hochschule Hannover
Preis der Paul MartiniStiftung
Individualisierte HIV- und Krebstherapien dank neuer Biomarker und Gendiagnostik
Christian Strassburg, Medizinische Hochschule Hannover
Springer CME-Award Der Internist
Lungenkarzinom
Rudolf M. Huber, Klinikum der Universität München – Innenstadt
Preis der Medizinischen Klinik
Kardiale Funktion bei Patienten mit obstruktivem Schlafapnoesyndrom und behandelter arterieller Hypertonie – Vorteile durch CPAP-Therapie? Diagnostische Wertigkeit von EKG-Veränderungen bei akuten kardialen Abstoßungsreaktionen nach orthotroper Herztransplantation
Gero Tendrich, Bad Oeynhausen, Klinikum der Ruhr-Universität Bochum
Quality of care and prevalence of complications in a random population-based sample of patients with type 2 diabetes mellitus, based on the KORA Survey 2000
Andrea Icks, Leibniz-Institut an der Heinrich Heine Universität Düsseldorf
Walter-Siegenthaler-Preis
im Besonderen wesentlich beeinflussen werden. Die „interdisziplinäre Onkologie“ war ein weiteres Hauptthema des Kongresses 2007. Um die interdisziplinäre Kooperation im Rahmen der Onkologie
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Hans-Werner Duchna, Klinikum der RuhrUniversität Bochum
strukturell zu unterstützen, ha- modernen Medizin auch durch ben sich an vielen Stellen inter- neue Strukturen begegnet werdisziplinäre onkologische Spit- den kann. Weitere Beispiele sind zenzentren, sogenannte Compre- unterschiedliche Konzepte zur hensive Cancer Centers, gebildet. Verzahnung von ambulanter und Sie sind ein gutes Beispiel dafür, stationärer Versorgung durch inwie den Herausforderungen der tegrierte Versorgung oder me-
dizinische Versorgungszentren. Das Thema „Gesundheitsstrukturen in Deutschland“ hat diesen und weitere Aspekte beleuchtet. Auf dem Internistenkongress nahmen diese Schwerpunkte einen wichtigen Stellenwert ein
Mitteilungen der DGIM
Abb. 4 8 Gut besucht – Die Plenarvorträge des Kongresses
und fanden sich in Veranstaltungen fast aller Kategorien wieder. Zusätzlich wurden diese Themen in den Plenarvorträgen von ausgewiesenen Spezialisten dargestellt: „Der alte Patient“: Prof. Dr. med. Cornel Christian Sieber, Lehrstuhlinhaber für Innere Medizin-Geriatrie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und Direktor des Institutes für Biomedizin des Alterns; „Interdisziplinäre Onkologie: Eine wichtige Grundlage für erfolgreiche translationale Krebsforschung“: Prof. Dr. Otmar D. Wiestler Vorstandsvorsitzender und Wissenschaftlicher Vorstand des Deutschen Krebsforschungszentrums; (. Bild 4) „Molekulare Medizin“: Prof. Dr. Ludwig Thierfelder am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin.
Erster Wiesbadener DGIM Patiententag Erstmals wurde beim 113. Internistenkongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM), dem bedeutendsten Fachkongress für Innere Medizin in Deutschland, ein „Patiententag“ organisiert, den die DGIM gemeinsam mit der Stadt Wiesbaden und dem Verein „Lebensmut“ (München) am Samstag, 14. April 2007, auf dem Wiesbadener Schlossplatz ausrichtete (. Bild 5). Eingeleitet wurde dieser Patiententag mit einer Eröffnungs-
veranstaltung am Vorabend, Freitag, dem 13. April 2007, im Rathaus der Stadt Wiesbaden. Unter dem Motto „Vermeiden – Erkennen – Behandeln – Begleiten“ stand das Thema Krebs im Mittelpunkt der Vorträge, die zwischen 18:00 bis 20:00 Uhr im Sitzungssaal der Stadtverordneten stattfanden. Neben Experten wie Professor Dr. O. Wiestler und dem diesjährigen Kongresspräsident, Professor Dr. W. Hiddemann kamen auch Betroffene selbst zu Wort. Moderiert wurde diese Eröffnungsveranstaltung – die allerdings, wohl bedingt durch das Kaiserwetter – nur auf mäßige Resonanz stieß, von der ZDF Moderatorin Annika de Buhr. Unter dem Motto „Information macht Mut!“ begrüßte die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin die Besucher bei strahlendem Wetter vor der historischen Kulisse des Rathauses zum eigentlichen Patiententag am Samstag, dem 14. April. Dabei informierten Ärzte unterschiedlicher internistischer Fachrichtungen über die rasanten Fortschritte bei den wichtigsten Krankheiten. An insgesamt 8 Ständen zu den Themen Krebserkrankungen, Bluthochdruck, Herzinfarkt, Diabetes, Asthma, Rheuma und Allergien konnten die Besucher in der Zeit von 10 bis 17 Uhr nicht nur Fragen stellen, sondern auch, wie beispielsweise am Stand der Deutschen Lungenstiftung, kurz
Abb. 5 8 Beim Patiententag auf dem Wiesbadener Schlossplatz konnten sich alle Interessierte informieren
in das Spirometer pusten und da- Kunstoase bei erfahren, wie es um die eigene Lunge bestellt ist (. Bild 6). „Mich hat das Malen – was ich Ein zentrales Thema auf dem früher nie getan habe (...) – ins Patiententag waren Krebserkran- Leben zurückgeholt. Es hat mir kungen – wie sie entstehen und Lebensfreude gegeben und meiwie man sie behandelt. Neben ne Ängste aufgelöst!“ mehreren Fachvorträgen zu dieDie Ausstellung, die in diesem Thema beantworteten Ärzte sem Jahr im Rahmen der tradiaus München, Köln und Wiesba- tionellen Kunstoase gezeigt werden auch konkrete Fragen der in- den konnte, war eine Besondere teressierten Besucher. Dabei wur- und hat bei Kongressteilnehmern de neben der rein medizinischen sowie bei Vertretern der PresInformation auch Wert auf die se großes Interesse und Zustimpsychologische Unterstützung mung hervorgerufen. „Malen der Patienten bzw. deren Ange- als Quelle, Betrachten als Quelhörigen gelegt. Die Beraterinnen le“ präsentierte Bilder von Menvon Lebensmut e.V. klärten an ih- schen, die sich durch die Belarem Stand über die sinnvolle psy- stung einer Krebserkrankung in chologische Betreuung der Be- einer besonderen Phase ihres Letroffenen auf. bens befinden. Diese Menschen Trotz prächtigem Sonnen- wählten ein künstlerisches Meschein kamen die Zuhörer, um dium, um ihre Emotionen aufsich dann auch bei den abwechs- zuspüren, auszudrücken und ihlungsreichen Vorträgen im schö- re Erfahrungen mit der Kranknen Wiesbadener Rathaus von heit zu verarbeiten. Jedoch entExperten unter anderem über standen die Exponate nicht in neue Erkenntnisse rund um das der Absicht, als Kunstwerke verThema Herz-Kreislauf-Erkran- standen zu werden. Damit war kungen, Stoffwechselstörun- die diesjährige Kunstoase keigen und Asthma, sowie Rheuma, ne Kunstausstellung im eigentKrebserkrankungen und generell lichen Sinne. über neue Entwicklungen in der Die Gefühle, Eindrücke und Inneren Medizin zu informieren. Erkenntnisse der Patientinnen, Die Veranstalter zogen ei- die kunsttherapeutische Begleine sehr positive Bilanz des Pati- tung und die entstandenen Bilententages 2007. Nach dem groß- der bildeten einen Zusammenen Besucherinteresse wird die hang, der dem Betrachter eiDGIM diese Aktivität auch im nen Einblick in die ambulante nächsten Jahr fortsetzen. und stationäre Kunsttherapie in der Psycho-Onkologie erlaubte: Die Kunsttherapie als therapeuDer Internist 12 · 2007
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Abb. 6 8 Pusten – für eine gesunde Lunge
Abb. 7 8 Ein Highlight – Die Kunst-Oase mit Bildern von Patienten aus der Kunsttherapie
tisches Fachgebiet bedient sich waren Texte zugeordnet, die von die tatkräftige Unterstützung vor ler, Prof. Dr. M. Weber, Prof. Dr. der künstlerischen Mittel, um Er- wenigen Kürzungen abgesehen, Ort, insbesondere bei Frau C. Luy, G. Höffken, Prof. Dr. E. Märkerfahrungs- und Erlebnisräume für das unzensierte Protokoll einer Frau O. Menelaou, Frau B. Metz- Herrmann, Prof. Dr. W. L. Gross, ihre Patienten zu öffnen. In der Reflexion zwischen Patientin und ler, Frau S. Meuser und Frau S. die uns bei der Bewertung und Psycho-Onkologie sind dies Pa- Kunsttherapeutin widergeben. Reintgen. Ganz besonders möch- Auswahl der eingegangenen Protienten und Angehörige, die von Alle Informationen zur Aus- ten wir uns bei Herrn Prof. Schu- grammvorschläge tatkräftig mit einer Krebserkrankung betroffen stellung sind in einem begleiten- ster, Generalsekretär der DGIM, ihrer Expertise unterstützt hasind und sich im bildnerischen den Katalog zusammengefasst, und Herrn M. Broglie, Leiter der ben. Für die freundliche Unterund plastischen Spielraum wie- der über lebensmut e.V. zu be- DGIM-Geschäftsstelle, für ihre stützung der Ausstellung „Malen der als Gestalter, als schöpferisch ziehen ist (www.lebensmut.org). kompetente und engagierte Un- als Quelle, Betrachten als Quelle“ Tätiger und damit als selbstän- Der Erfolg der Ausstellung „Ma- terstützung bedanken. Außerdem im Rahmen der Kunstoase dandig und aktiv erleben können len als Quelle, Betrachten als bedanken wir uns sehr herzlich ken wir F. Hoffmann La-Roche (.Bild 7). Quelle“ wird auch dadurch deut- bei Herrn Dr. A. Althoff aus dem Ltd., Basel. Nicht zuletzt geht unDie Ausstellung mit insge- lich, dass sie nach Wiesbaden Team von Prof. Dr. W. Seeger, der ser Dank an die Stadt Wiesbaden samt 24 Exponaten gliederte sich nun auch in München, Landshut uns mit seiner Erfahrung vom und ihren ehemaligen Oberbürin zwei Teile. Im ersten Teil wur- und vielleicht auch in Berlin zu Vorjahr beratend und tatkräftig germeister Herr Diehl, die den den zehn „Himmelsbilder“ ge- sehen sein wird. jederzeit zur Seite stand. Unser Internistenkongress tatkräftig zeigt, die in München im „ofAuch das Begleitprogramm weiterer Dank gilt den Mitglie- unterstützt und durch ihre Gastfenen Atelier für Menschen mit beim diesjährigen Kongress fand dern des wissenschaftlichen Ad- freundschaft die enge VerbinKrebs“ entstanden sind, einem wie im Vorjahr regen Zuspruch. visory Boards, Prof. Dr. B. Allolio, dung zur DGIM nachdrücklich Gemeinschaftsprojekt der Ba- Hervorzuheben und sicher- Prof. Dr. G. Hasenfuß, Prof. Dr. zum Ausdruck gebracht hat. yerischen Krebsgesellschaft e.V., lich der Höhepunkt war das Ge- N. Suttorp, Prof. Dr. Guido Addem Verein lebensmut e.V. so- schenk der Stadt Wiesbaden zum wie der Psycho-Onkologie an diesjährigen Jubiläum der DGIM, der Medizinischen Klinik III des die Aufführung der Oper La TraKlinikums der Universität Groß- viata im Opernhaus Wiesbaden. hadern. Den großformatigen Bil- Ein weiterer Höhepunkt war die dern (100 x 70 cm) waren Texte Get-Together-Party, die erneut der Malenden hinzugefügt: Ge- im Kurhaus Wiesbaden mit über dichte, Assoziationen und Er- 700 Teilnehmern bis in die Morinnerungen. Der zweite Teil der genstunden stattfand. Ausstellung umfasste den Prozess Unser besonderer Dank für einer stationären kunsttherapeu- die Vorbereitung und Durchfühtischen Begleitung in Wort und rung des Kongresses gilt Herrn Bild. Diese Begleitung fand in der M. Maugé und D. Metzler von m: Medizinischen Klinik III des Kli- con – Visions to Convention, die nikums Großhadern, München, durch Ihren persönlichen Einsatz am Krankenbett einer 40-jäh- erheblich zum Gelingen des Konrigen Patientin statt, die an einem gresses beigetragen haben. DanLymphom erkrankt war. Den 14 ken möchten wir auch der GeBildern in verschieden Formaten schäftsstelle der Deutschen Ge- Vergangenheit und Gegenwart: 125 Jahre Deutsche Gesellschaft für Innere (45,5 x 65 cm sowie 29,7 x 42 cm) sellschaft für Innere Medizin für Medizin konnten beim 113. Internistenkongress gefeiert werden
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Mitteilungen der DGIM
113. Internistenkongress – Meinungen
„… so wie es ist, aktuell, gemischt, mit einem Hauptthema …“ „… bis auf den blöden Namen „get together“ war die Party sehr schön, bitte wiederholen …“ „… alles in allem gut, komme gerne wieder …“ „… ist so in Ordnung …“
5 Hauptprogramm zu spät oder gar nicht erhalten 5 Klimatisierung miserabel Später dazu mehr. Ein Beispiel noch, um zu zeigen, dass es für den Kongresspräsidenten nicht ganz einfach ist:
Als nächstes die Frage nach dem warum: „… Informationen über gesicherte Standards …“ Zu der umfangreichen Kritik nur „… bitte mehr Wissenschaft …“ „… breit angelegter Kongress …“ die „Klassiker“: „… zu viele wissenschaftliche De„… bester internistischer Fortbil- 5 Themenüberschneidungen tails …“ dungskongress …“ und Doppelveranstaltungen „… Themenbehandlung sollte et„… Poster präsentiert …“ 5 Zu kleine, überfüllte Vorwas mehr praxisbezogen sein …“ „… Vortrag gehalten …“ tragssäle „… Diskussionsbeiträge leisten 5 Schlechte Auszeichnung der Wir alle werden darüber nach…“ Räume denken. „… aktuell, informativ, Entschei- 5 Zu viel Industriebeeinder sind anwesend …“ flussung Hans-Peter Schuster „… Gesamtkonzept stimmt …“ 5 Chaos bei der Vergabe der Generalsekretär der DGIM „… ein wunderbarer Überblick CME-Punkte über die Weiterentwicklung in der Inneren Medizin …“ „… extrem hohes Niveau, trotzdem viele anwendbare Informationen für die Praxis …“ „… guter Überblick über das aktuelle Wissen in der Inneren Medizin …“ „… Themendiversität „… Wiesbaden-Flair …“ und dreimal „… Spaß …“ Zur Deutschen Gesellschaft für Internistinnen und Internisten der nere Medizin (DGIM) zählen heute DGIM beitreten. DementspreViel Anerkennung fanden 2007 die bereits mehr als 17.000 Mitglieder. chend sind mehr als fünfzig ProPosterpräsentationen. Dazu ein In der Geschäftsstelle in Wiesbazent ihrer Mitglieder zurzeit Assioriginelles Resümee: den hieß Rechtsanwalt Maximistenzärzte. Maßgebliche Gründe „… Posterpräsentationen in lo- lian Broglie, Geschäftsführer der dafür: Die DGIM fördert zum eickerer und kreativer Art ohne ein DGIM, kürzlich den Assistenzarzt nen das wissenschaftliche ArbeiZwangskorsett der Gott lob abwe- Dirk Bremser in der wissenschaftten und die wissenschaftlich funsenden Chefärzte und Ordinari- lich-medizinischen Vereinigung dierte Weiterbildung des internien mit jungen und straff organi- als 17.000stes Mitglied willkomstischen Nachwuchses, zum ansierten Postervorsitzenden …“ men. Den vermehrten Zuwachs deren unterstützt sie die Fortbilsieht die DGIM vor allem in ihrem dung in Klinik und Praxis. Wie sollte es in Zukunft sein? großen Einsatz für den interniAls 17.000stes Mitglied der „… ein breit gefächertes Angebot stischen Nachwuchs begründet. DGIM ist auch der 1972 in Lahaus jedem Gebiet wie bisher ist nstein geborene Internist Dirk ganz richtig …“ Erst im Februar dieses Jahres Bremser Assistenzarzt. Zurzeit begrüßte die DGIM ihr 16.000 arbeitet er im Intensiv- und NotMitglied. In den folgenden Mo- fallzentrum im Albertinen Krannaten stieg die Zahl weiter rasch kenhaus Hamburg. Ebenfalls in an. Jährlich kommen derzeit et- Hamburg hat er 1993 sein StuDGIM-Mitglieder per Mail wa 2.000 neue Mitglieder hinzu. dium begonnen. Das Praktische Die Geschäftsstelle der Deutschen Gesellschaft für Innere „Wir sehen uns damit vor allem in Jahr nutzte Bremser für AuslandMedizin (DGIM) e.V. verfügt derzeit über 11.054 E-Mail-Adressen unserem Engagement für die jun- saufenthalte in Kliniken in der ihrer Mitglieder, das sind rund 64 %. gen Internisten bestärkt“, bringt Schweiz, Trinidad und JohannesBei einem aktuellen Stand von insgesamt 17.331 Mitgliedern Geschäftsführer Broglie seine burg, Südafrika. Die Facharztprüfehlen die E-Mail-Adressen von 6.277 Mitgliedern. Freude zum Ausdruck. Denn seit fung plant er für das kommende An diese 6.277 Kolleginnen und Kollegen ergeht die herzliche der Modernisierung der Fach- Jahr – mit dem Ziel, sich anschlieBitte, auch ihre E-Mail-Adresse an die Geschäftsstelle zu melden. gesellschaft in den 1980er Jah- ßend verstärkt der
[email protected] ren würden vor allem junge In- logie zu widmen.
Zur Evaluation der 113. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin im April 2007 fand eine übliche Befragung von Tagungsteilnehmern statt. Auch wenn die Ergebnisse in erster Linie an Kongressorganisation und Kongressteam adressiert sind, so haben doch auch Geschäftsstelle und Generalsekretär die Daten aufmerksam studiert. Es gab, wie ebenfalls üblich, die Möglichkeit zu freien, an keine Ja-NeinEntscheidung oder Qualitätsskala gefesselte „Aussage“. Für mich persönlich fand ich diese mindestens ebenso wichtig, wie alle statistischen Analysen. Es gab, wie erwünscht und erwartet, reichlich Kritik – aber auch viel Zustimmung. Darüber möchte ich Ihnen einiges berichten. Ich beginne mit der Frage nach den Informationen, die zur Teilnahme am Kongress Anlass gaben: „… fahre jedes Jahr zur DGIM …“ „… ich gehe seit Jahren hin …“ „… da ich jährlich den Kongress besuche …“ „… wollte immer schon hinfahren, hatte bislang nur keine Gelegenheit …“ „… nehme jedes Jahr teil …“ „… man weiß eben vom Kongress …“ „… ich war vom letzten Jahr begeistert …“ „… komme jedes Jahr gerne, freue mich auf 2008 …“ „… gehe immer hin …“
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Ärzte in leitenden Positionen Damit steht die wissenschaft- ko, ein Kolonkarzinom zu entwiwie Chefärzte und Niedergelas- lich-medizinische Fachgesell- ckeln, verbunden ist. sene stellen mit vierzig Prozent schaft sowohl für Zukunft und Als wesentlicher Befund die zweitgrößte Gruppe der Mit- Aufbruch als auch für Tradition kam heraus, dass der Prozentglieder der Fachgesellschaft. Da- und Kontinuität. Seit ihrer Grün- satz an Geschwistern, die sich runter sind zahlreiche, die bereits dung 1882 vertritt sie bis heute die einer Screening Koloskopie unein halbes Jahrhundert oder län- Interessen der gesamten Inneren terzogen, signifikant größer war, ger der DGIM angehören: Dieses Medizin. Die DGIM vereint de- wenn die Index Patienten angaJahr feiern zwölf Mitglieder ihre ren sämtliche Schwerpunkte und ben, dass sie über das erhöhte Ri55-jährige Mitgliedschaft, 23 Mit- setzt sich für die Anliegen der In- siko ihrer Familienangehörigen glieder blicken auf genau 50 Jahre ternisten in Klinik und Praxis, informiert waren. Mitgliedschaft in der DGIM zu- Forschung und Lehre und FortDie Fragestellung der Arrück, weitere 37 sind bereits seit und Weiterbildung ein. Als ge- beit ist hochrelevant, das metho45 Jahren dabei. Insgesamt 223 meinnütziger Verein fördert die dische Design der Studie korrekt. Mitglieder sind vor mehr als 25 Gesellschaft Wissenschaft und Es ist eine sehr sauber durchJahren der DGIM beigetreten. Forschung auf dem gesamten Ge- geführte, wissenschaftlich aufbiet der Inneren Medizin. gebaute Untersuchung, die zu einem klaren Ergebnis kommt: Es muss dringend darauf geachtet werden, dass betroffene Patienten mit einem Kolonkarzinom in einem Alter von weniger als 59 Jahren besonders über das familiäre Risiko informiert werden, da-
Verleihung des Preises Prävention in der Inneren Medizin 2007 Für die Verleihung des diesjährigen Präventionspreises wurden fünf Arbeiten eingereicht. Der Kommission zur Beurteilung der eingereichten Arbeiten gehörten an Prof. Dr. Dr. h.c. mult. H.G. Lasch (Gießen), Prof. Dr. U. Fölsch (Kiel), Prof. Dr. J. Mössner (Leipzig). Die Kommission beurteilte das Niveau aller eingereichten Arbeiten als gut. Eindeutig ragte die Arbeit „Vorsorge-Koloskopien bei Verwandten von Patienten mit kolorektalem Karzinom“ hinsichtlich ihres wissenschaftlichen und, was die Prävention anbetrifft, zukunftsträchtigen Ergebnisses aus den Arbeiten hervor. Diese Arbeit wurde einstimmig von der Kommission, dem Vorstand und dem Ausschuss der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin als auszuzeichnende Arbeit für den diesjährigen Präventionspreis beurteilt.
Der Präventionspreis 2007 wurde verliehen an Prof. Dr. med. Tim F. Greten, Medizinische Hochschule Hannover, Abteilung Gastroenterologie, Hepatologie, Endokrinologie.
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Die Preisarbeit trägt den Titel: Vorsorgekoloskopien bei Verwandten von Patienten mit kolorektalen Karzinomen
Laudatio Der Autor hat sich vom Krebsregister der Nachsorgeleitstelle der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen alle Unterlagen heraussuchen lassen von Patienten unter 59 Jahren, die von Januar 2003 bis zum August 2005 an einem Kolonkarzinom operiert wurden. An diesen herausgefundenen 602 Patienten wurde ein Fragebogen ausgesandt, der zuvor ausgiebig getestet wurde. Dieser Fragebogen wurde von 442 Personen zurückgesandt. Die betroffenen Patienten gaben an, dass noch 354 Elternteile und 888 Geschwister verfügbar waren. Dabei hat sich dann herausgestellt, dass weniger als 50 % aller Elternteile und weniger als 40 % aller Geschwister sich einer Screening Koloskopie unterzogen hatten, da es bekannt ist, dass eine familiäre Belastung mit einem höheren Risi-
mit dann ihre Familienangehörigen sich einer Screening Koloskopie unterziehen. Der Fragebogen ist sehr sorgfältig aufgebaut, er wurde zuvor an einem anderen Klientel getestet. Er kommt zu schlüssigen Ergebnissen. Mit dieser klaren, gut dokumentiert und untersuchten Aussage erfüllt die vorgelegte Arbeit alle Bedingungen, die die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin an die Vergabe des Präventionspreises zu stellen hat. Sie ist in die Zukunft weisend, verspricht bei Ausdehnung der Ergebnisse eine Rückwirkung auf die Mortalität eines Kolonkarzinoms und sollte mit ihren Ergebnissen nach Publikation eine breite Anwendung im klinischen und praktischen Bereich der Inneren Medizin haben.
Ausschreibung für den PAUL SCHÖLMERICH PREIS für Innere Medizin Der Preis wird von dem Fach- Die Arbeiten dürfen nicht gleichbereich Medizin-Naturwissen- zeitig an einem weiteren Wettbeschaften der Deutsch-Rumä- werb teilnehmen bzw. bereits mit nischen Akademie, internatio- einem anderen Preis ausgezeichnales Forum für Wissenschaften, net worden sein. Der Verfasser Ethik, Theologie, Literatur und sollte das 40. Lebensjahr nicht Kunst für die beste vorgelegte überschritten haben. Die Bewerklinische oder experimentel- ber müssen keine Mitglieder der le Arbeit auf dem Gebiet der In- Deutsch-Rumänischen Akadeneren Medizin, insbesondere der mie sein, sollen die Arbeit aber internistischen Intensivmedizin in Deutschland oder Rumänien verliehen. erstellt haben. Falls sich an der Der Preis ist mit 10.000 Euro Arbeit mehrere Autoren beteiligt dotiert. Für die zweit- und dritt- haben, kann nur ein Mitglied der plazierten Arbeiten sind diplo- Arbeitsgruppe benannt werden. mierte Nominierungen verbunDie Bewerber werden gebeten den mit je 1000 Euro vorgese- die Arbeit in fünffacher Ausfertihen. gung einzureichen. Eingereicht werden können Arbeiten die innerhalb des Ferner muss die Bewerbung der Ausschreibung vorangegan- enthalten: genen Kalenderjahres, in deut- Name, Anschrift, Geburtsdatum scher oder englischer Sprache und -ort des Autors, Kurzlebensveröffentlicht worden sind. Von lauf, Kurztitel und eine einseitige jedem Autor kann jeweils nur Zusammenfassung der Arbeit eine Arbeit eingereicht werden.
Mitteilungen der DGIM und Angaben über das Publikationsorgan. Einsendungsadresse: Herrn Prof. Dr. med. Thomas Münzel Direktor der II. Med. Univ. Klinik und Poliklinik Langenbeckstrasse 1, 55131 Mainz Einsendeschluss: 31.Januar 2008 (es gilt das Datum des Poststempels)
Kontakt und weitere Informationen: Dr. med. Radu Florin Nicolescu Vizepräsident der Deutsch-Rumänischen Akademie Tel.: +49 (0) 6131 225443 Fax: +49 (0) 6131 9723978 E-Mail:
[email protected] Die Verleihung des Preises erfolgt im Rahmen der Tagung der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin 2008 in Wiesbaden. Eine Rücksendung der Unterlagen erfolgt nicht. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Symposium der Korporativen Mitglieder Deutsches Gesundheitswesen 2007: Reform oder Abwicklung? Die Finanzierung des Gesundheitswesens beschäftigt seit Jahren die Gemüter. Immer neue Versuche wurden unternommen, die steigenden Kosten einzudämmen und die Beitragssätze der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) zu stabilisieren. Ist die bislang letzte Gesundheitsreform nun „der Weisheit letzter Schluss“? Welche positiven, welche negativen Auswirkungen sind zu erwarten? Beim Symposium der Korporativen Mitglieder der DGIM während des 113. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin in Wiesbaden wurden die aktuellen Reformbeschlüsse vorgestellt und diskutiert. Geleitet wurde das Symposium von den beiden Sprechern der Korporativen Mitglieder, Dr. rer. nat Ottfried Zierenberg, Geschäftsführer Medizin, MSD Sharp & Dohme, sowie Dr. med. André Hertkorn, Geschäftsführungsbereich Medizin, Boehringer Ingelheim.
als 7000 Einzelmaßnahmen getroffen, um die Kostenproblematik im Gesundheitswesen zu bewältigen. Eine Analyse von Prof. Dr. Volker Ulrich, Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Bayreuth, lässt erkennen, dass es sich auch bei den neuesten Gesetzen zur Gesundheitsreform nicht um die entscheidende letzte Umgestaltung handeln wird.
Ziele verfehlt?
Wesentliche Ziele der derzeitigen Reformbemühungen sind es, so Ulrich, die Nachhaltigkeit zu verbessern (Gerechtigkeit zwischen den Generationen), die „Beschäftigungsfeindlichkeit“ zu reduzieren (geringere Belastung der Löhne bzw. Arbeitskosten) und den Wettbewerb im Gesundheitswesen zu fördern. Ein bedeutender Eckpfeiler ist dabei die Einführung des Gesundheitsfonds zum 1.1.2009, der als Kompromiss aus Die eine Gesundheitsreform gibt Bürgerversicherung und Gees nicht - seit den siebziger Jah- sundheitsprämie entstanden ist. ren wurden über 50 „große“ Re- In den Gesundheitsfonds zahlen formen durchgeführt und mehr die Arbeitnehmer 7% und die
Arbeitgeber 6% des Bruttolohns ßig unbegrenzt – Ärzte anstellen ein. Die Versicherung von Kin- und deren Arbeitszeit dienstverdern wird als „gesellschaftliche“ traglich flexibel gestalten. Aufgabe künftig über die SteuVoraussetzung ist jedoch, dass er finanziert. Im Jahr 2009 sind der Planungsbereich nicht gehierfür 3 Milliarden Euro vor- sperrt ist bzw. für das Fachgegesehen; eine Anhebung auf 14 biet keine ZulassungsbeschränMilliarden ist geplant. Aus die- kungen vorliegen. Auch fachgesem gemeinsamen Topf erhal- bietsfremde Ärzte können künften die gesetzlichen Krankenver- tig beschäftigt werden. Vertragsicherungen eine Pauschale pro särzte können ferner über den Versichertem, gestaffelt nach Al- Praxissitz hinaus an zwei weiter, Geschlecht und Krankheiten teren Orten tätig sein – wenn die (morbiditäts-adjustiert; anstel- ordnungsgemäße Versorgung an le des bisherigen Risikostruktur- jedem Ort gewährleistet wird. ausgleichs). Reicht dieses Geld nicht aus, kann die Kasse zusätz- Wo bleibt die Prävention? lich von jedem Mitglied 8 € pro Monat einziehen; ferner können „Ohne Stärkung der Prävention ist weitere 1% des sozialversiche- jede Gesundheitsreform unvollrungspflichtigen Haushaltsein- ständig,“ meinte Prof. Dr. Markommens eines Versicherten zur tin Middeke, Chefredakteur der Deckung der Kosten herangezo- Deutschen Medizinischen Wogen werden. chenschrift und Leiter des Blut„Die Verknüpfung der Zu- druckinstituts München. „Präsatzprämie mit der Überforde- vention funktioniert nicht autorungsklausel“, erläuterte Ulrich, matisch, nur weil sie sinnvoll ist. „macht einen Preiswettbewerb Sie muss politisch gewollt werunmöglich.“ Das Ziel der Nach- den“. Unter diesem Gesichtshaltigkeit hat die Gesundheitsre- punkt wäre das Präventionsgeform nach seiner Ansicht verfehlt, setz, das seit einiger Zeit „auf Eis da die Mehrkosten nicht gedeckt liegt“, ein wichtiger erster Schritt sind, sondern auf zukünftige Ge- in die richtige Richtung. Besonnerationen übertragen werden. ders wünschenswert wäre es hier, Positive Effekte sind seines Er- das nicht nur die betriebliche, achtens zwar durch die Steuer- sondern vor allem auch die ärztfinanzierung der Kinderversi- liche Prävention gestärkt wird. cherung zu erwarten. Woher di- So sollten nach Middekes Anese Gelder kommen sollen, ist je- sicht ärztliche Präventionsleidoch unklar. stungen, z.B. auf dem Gebiet der Gewichtsreduktion, auch finanAuswirkungen für Vertrags- ziell honoriert werden. Er kritiärzte sierte daher den Bericht des Instituts für Qualität und WirtDas Vertragsarztrechtsände- schaftlichkeit im Gesundheitsrungsgesetz (VÄndG), das be- wesen (IQWiG) vom 3.11.2006, reits am 1.1.2007 in Kraft getre- nach dem für die nichtmedikaten ist, bringt vermutlich orga- mentösen diätetischen Maßnahnisatorische Erleichterungen für men zur Gewichtsreduktion bei sog. „Vertragsärzte“. Vertrag- essentieller Hypertonie ein Nutsärzte sind im Rahmen der ge- zen nicht belegt sei – ein äußerst setzlichen Krankenversicherung unbefriedigendes Ergebnis, das, zur Behandlung von sozialversi- so Middeke, vor allem auf die cherten Patienten zugelassen oder beschränkte Auswahl von Studiermächtigt und als Mitglieder der en (Endpunkt Gesamtmortalität) Kassenärztluchen Vereinigungen zurückzuführen ist. an bestimmte Vorgaben gebunÜbergewicht und Rauchen den. Wie Rechtsanwalt Dr. Peter sind die beiden Risikofaktoren, Wigge, Fachanwalt für Medizin- die am stärksten zur globalen recht, Münster, ausführte, kön- Belastung durch kardiovaskunen sie zukünftig – zahlenmä- läre Erkrankungen (SchlaganDer Internist 12 · 2007
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fall, Herzinfarkt) beitragen. In Deutschland ist jedes 6. Kind zwischen 3 und 17 Jahren zu dick – Tendenz steigend. Wie Verhaltens- und Verhältnisprävention funktionieren können, zeigen Beispiele aus anderen Ländern wie England und Finnland: Dort engagieren sich staatliche Stellen (z. B. „Fitnessministerin“ Caroline Flint) gezielt für die Förderung gesunder Verhaltensweisen, und es werden Rahmenbedingungen eingeführt, die eine gesunde Lebensweise ermöglichen. Von solchen positiven Ansätzen ist Deutschland noch weit entfernt.
Kosten-Nutzen-Bewertung von Arzneimitteln Mit der Bewertung von Arzneimitteln durch das IQWiG befassten sich gleich zwei Vorträge des Symposiums. Unausweichlich ist nach Ansicht von Prof. Dr. Jürgen Wasem, Inhaber des Alfried Krupp von Bohlen und Halbach Stiftungslehrstuhls für Medizinmanagement der Universität Duisburg/Essen, dass zukünftig - bei begrenztem Budget - eine Auswahl getroffen werden muss, welche medizinischen Maßnahmen noch bezahlt werden (können). Berücksichtigt man dabei nicht nur den Nutzen einer Maßnahme, sondern auch noch das Kosten-Nutzen-Verhältnis, so lässt sich mit diesem nach Wasem „zutiefst ethischen“ Entscheidungskriterium möglichst viel „Outcome“ für begrenzte Mittel erzielen. Von maßgeblicher Bedeutung ist die Methodik, die bei der ökonomischen Bewertung von Arzneimitteln eingesetzt wird. So ist zum einen ein relativ weiter Kostenbegriff erforderlich, der neben den reinen Interventionskosten und den medizinischen Folgekosten (z.B. durch Nebenwirkungen) auch die nicht medizinischen Kosten (z. B. Haushaltshilfe) und die indirekten Kosten (z.B. kürzere Arbeitsunfähigkeit) umfasst. Bei der Berechnung des Nutzens einer Therapie werden für Kosteneffektivi-
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tätsstudien so genannte medizinische Effekteinheiten herangezogen, beispielsweise gewonnene Lebensjahre oder die Zeit bis zu einem Rückfall. Andere Methoden setzen „Nutzwerte“ zur Berechnung ein; bekanntestes Beispiel sind die international akzeptierten, aber vom IQWiG abgelehnten qualitätsadjustierten Lebensjahre (QALY). Bei den in den nächsten Wochen anstehenden Entscheidungen zur exakten Durchführung der Kosten-Nutzen-Bewertung durch das IQWIG müssen verschiedene offene Fragen beantwortet werden: Welche Datenquellen sollten für die Bewertung herangezogen werden? Nur randomisierte kontrollierte Studien oder auch Sekundärdaten? Wird bei der Kostenberechnung die „Kassenperspektive“ gewählt oder die „gesellschaftliche Perspektive“? Wird die Lebensqualität in die Nutzenberechnung einfließen? Welcher Wert wird Modellrechnungen zukommen? Und inwieweit wird sich das IQWiG dabei an internationalen Standards orientieren müssen? Bei neuzulassgelassenen Medikamenten (Innovationen) soll in Zukunft, so will es der Gesetzgeber, nur dann kein Höchstbetrag festgesetzt werden, wenn das Arzneimittel vom IQWiG bei der Kosten-Nutzen-Bewertung als kosteneffektiv eingeschätzt wurde. Diese Kosten-Nutzen-Bewertung ist nach Dr. Steffen Wahler vom Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (VFA), Berlin, ein völlig neues Prinzip, das er – anders als die bisherige alleinige Nutzenbewertung – grundsätzlich für sinnvoll hält: unter bestimmten Bedingungen (s. Info-Kasten). So sollten zum Beispiel die Prüfungskriterien bereits zu Beginn des Verfahrens durch ein Auswahlgremium aus allen Beteiligten (ScopingWorkshop) klar festgelegt und nicht dem IQWiG alleine überlassen werden. Eine Schiedsstelle für Streitfragen wäre wünschenswert, und der VFA fordert ferner die Möglichkeit einer Stellungnahme gegenüber dem Gemein-
Position des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller zum Prozessablauf der Kosten-NutzenBewertung (Zusammenfassung) 5 Die Einbindung der vom Gesetz genannten zu Beteiligenden hat bereits in einem Scoping-Workshop zu Beginn des Verfahrens zu erfolgen. Gemeinsam werden dort definiert: 5 die zu betrachtenden Fragestellungen, 5 die zu wählenden Vergleichstherapien, 5 die patientenrelevanten Nutzen und Outcomes sowie 5 die anzuwendende Methodik. 5 Der Scoping-Workshop wird von einem unabhängigen externen Moderator geleitet. 5 Die Bewertungen werden vom IQWiG an externe Sachverständige vergeben, die Aufträge werden öffentlich ausgeschrieben. Aus wahlkriterien müssen offen gelegt werden. 5 Bei der Literaturrecherche wird systematisch der Hersteller von Beginn an einbezogen. Die Hersteller haben das Recht, Studiendaten und gesundheitsökonomische Analysen einzureichen. Die recher chierten und eingereichten Daten sind in den Bewertungsprozess einzubeziehen. Eine eventuelle Nicht-Berücksichtigung ist zu begründen. 5 Die Beurteilung der Anwendbarkeit bereits vorhandener Modelle oder die Definition eines ggf. neu zu erstellenden Modells erfolgt über eine noch zu etablierende Clearingstelle (z. B. Deutsches In stitut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI), Robert Koch-Institut (RKI) oder eine universitäre Einrichtung). Diese übernimmt auch die Aufgabe einer Schiedsstelle in Streitfragen. 5 Jedes Verfahren schließt ein internes und ein externes Review ein. 5 Dem Hersteller wird mit Vorlage des Endberichts die Möglichkeit einer letzten Stellungnahme an den Auftraggeber des Verfahrens (Gemeinsamer Bundesausschuss (G-BA) oder Bundesministerium für Gesundheit (BMG)) gegeben (Appeal). Quelle: www.vfa.de
samen Bundesausschuss (GBA) bzw. dem Bundesministerium für Gesundheit.
Fazit In seiner Zusammenfassung stellte Prof. Dr. Ulrich Fölsch, Kiel, der Beauftragte für die Korporativen Mitglieder der DGIM, mit großen Bedenken fest, dass derzeit die „Kostenträger“ (Krankenkassen, Gesundheitspolitik) die Medizin kontrollierten, und zwar nicht nur, was die Kosten betrifft, sondern auch hinsicht-
lich der eigentlichen Inhalte der Medizin. Er forderte dazu auf, die Repräsentanten der Fachgesellschaften mit ihrem medizinischen Sachverstand stärker in die Entscheidungen des IQWiG und des GBA einzubinden, damit diese Entscheidungen „nicht nur aus dem Blickwinkel der Ökonomie, sondern vor allem aus dem Blickwinkel der Medizin und damit aus der Sicht der Patienten getroffen werden. Dr. Ute Mader Stuttgart
Mitteilungen der DGIM - Die korporativen Mitglieder stellen sich vor Die Korporativen Mitglieder der DGIM stellen sich vor
Bayer Vital GmbH: Unsere Visionen, unser Service, unsere Kompetenz Zu den Korporativen Mitgliedern der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) gehören forschende Arzneimittelfirmen, Geräte und Diätetika herstellende Firmen sowie medizinische Fachverlage. Sie alle unterstützen die Ziele der Fachgesellschaft. Zur Zeit hat die DGIM 28 Korporative Mitglieder. Dazu gehört auch Bayer Vital GmbH, die sich in der vorliegenden Ausgabe der Mitteilungen der DGIM vorstellt. Weitere Informationen zu den Korporativen Mitgliedern finden Interessierte im Internet unter www.dgim.de.
Bayer ist ein weltweit tätiges Unternehmen mit Kernkompetenzen auf den Gebieten Gesundheit, Ernährung und hochwertige Materialien. Seit mehr als hundert Jahren trägt Bayer mit seinem Produkten dazu bei, die Gesundheit von Mensch und Tier zu erhalten. Bayer HealthCare ist die Tochtergesellschaft, bei der die gesundheitsspezifischen Aktivitäten der Bayer AG gebündelt sind. Der Teilkonzern gehört zu den weltweit führenden innovativen Unternehmen in der Gesundheitsversorgung mit Arzneimitteln und medizinischen Produkten. Bayer HealthCare hat es sich zur Aufgabe gemacht, nach neuen Lösungen zu suchen, um durch Forschung, neue Technologien und modernste Verfahren Erkrankungen vorzubeugen, zu lindern und zu heilen. Die Bayer Vital GmbH repräsentiert die Vertriebsgesellschaft der Bayer HealthCare AG im deutschen Markt. Unser Sortiment besteht aus mehreren tausend Produkten und umfasst verschreibungsfreie sowie verschreibungspflichtige Arzneimittel, aber auch Nahrungsergänzungsmittel, Medizinprodukte und Tierarzneimittel. Durch die Neugründung von Bayer Schering Pharma als Teil von Bayer HealthCare ist unse-
re Kompetenz im Bereich pharmazeutischer Spezialitäten weiter gewachsen. Bayer Schering Pharma vereint die Elemente zweier traditionsreicher Konzerne und nimmt in Deutschland wie auch international eine Spitzenstellung ein. Getreu unserem Slogan „Science For A Better Life“ entwickeln wir innovative Behandlungsmöglichkeiten. Wir konzentrieren uns dabei auf SpezialTherapeutika. Unser Anspruch lautet: Wir forschen auf höchstem wissenschaftlichem Niveau und arbeiten mit modernsten Produktionsverfahren, um die Qualität und Sicherheit unserer Produkte zu garantieren. Dabei legen wir unseren Fokus auf den Kunden. Kurze Entscheidungswege ermöglichen es uns, flexibel auf die aktuellen Bedürfnisse im Gesundheitsbereich einzugehen. Damit wir unsere Serviceleistungen kontinuierlich optimieren können, verfügen wir in vielen Segmenten über ein erfolgreiches Qualitätsmanagement nach DIN EN ISO 9001:2000. Regelmäßige Schulungen und Weiterbildungsmaßnahmen für medizinische Fachkreise ergänzen unser Angebot. So stellt etwa unser Ärzteportal www.baymedic.de hochwertige Leistungen zur Lösung medizinisch-wissenschaftlicher Fragen zur Verfügung. Unsere Internetauftritte informieren de-
tailliert über Indikationsgebiete dern auch durch eine gute Verund Therapiemöglichkeiten (sie- träglichkeit auszeichnet. he Infokasten). Individuelle FraIm besonderen Maße kümgen beantworten das Commu- mern wir uns um das körperliche, nication-Center und zahlreiche geistige und sexuelle WohlbefinHotlines. den von Mann und Frau: Wir Das Unternehmen Bayer haben für Männer mit TestosteSchering Pharma konzentriert ron-Mangel ein Testosteron-Gel sich auf sechs strategische Ge- für die tägliche Anwendung und schäftseinheiten: Testosteron-Injektionen mit einer 4 Diagnostic Imaging, Langzeitwirkung von etwa drei 4 Hematology/Cardiology, Monaten in unserem Produkt4 Oncology, portfolio. Mit Levitra® ermögli4 Primary Care, chen wir Männern mit erektiler 4 Specialized Therapeutics Dysfunktion wieder ein erfülltes und Sexualleben. 4 Women’s Healthcare. Für Frauen bieten wir niedrig dosierte hormonelle VerhütungsProdukte für ein besseres mittel mit Zusatznutzen, die HorLeben monspirale, die Dreimonatsspritze sowie Hormonpräparate für Als führendes Pharma-Unter- Frauen mit Beschwerden in den nehmen im Bereich der Antiin- Wechseljahren. fektiva konnten wir durch unsere hochwirksamen Antibioti- Zukunftsweisende ka die Heilung schwerer Infek- Produkte tionskrankheiten erheblich verbessern. Wir haben mit Avalox® Besondere Erfolge zeigten sich ein modernes Atemwegsantibi- jüngst in der Krebstherapie, bei otikum auf dem Markt, das ei- der wir mit Nexavar® wegweine schnelle und effiziente Be- sende neue Therapiestrategien handlung der akuten Exazerba- eröffnen konnten. Der erste orale tion der chronischen Bronchitis, Multikinasehemmer hemmt das der Pneumonie und der Sinusitis Wachstum von Tumorzellen und gewährleistet und auch bei kom- verlängert das Leben von Karziplizierten Haut- und Weichgewe- nompatienten. Dies wurde in klibelinfektionen wirksam ist. Zur nischen Studien sowohl für das Produktpalette der Antiinfekti- Nierenzellkarzinom als auch für va gehört auch ein Antibiotikum das Leberzellkarzinom belegt. gegen Harnwegsinfektionen, das Auch Patienten mit Chrogegen ein breites Erregerspekt- nisch-lymphatischer Leukämie rum wirksam ist. (CLL) erleichtern wir mit unAuch auf dem Herz-Kreislauf- seren Produkten das Leben mit Sektor steht das Bayer-Kreuz für der Krankheit. In unserem PortKompetenz. Unsere Forschung folio befindet sich außerdem das zielt darauf ab, das kardiovasku- erste kommerziell erhältliche Raläre Risikomanagement zu opti- dioimmuntherapeutikum Euromieren, Herzinfarkt und Schlag- pas zur Behandlung des follikuanfall vorzubeugen und eine ef- lären B-Zell-Non-Hodgkin-Lymfektive Behandlung der Hyper- phoms (NHL). tonie zu realisieren. Wir bieten Eine Vorreiterrolle hat Bayaußerdem Antidepressiva und er Schering Pharma bei der HerAntipsychotika an und leisten stellung biotechnologisch produmit Benzodiazepinen Hilfe bei zierter Faktor-VIII-Konzentrate. Schlafstörungen. In der Urolo- Als Alternative zu den aus Plasgie stellen wir mit Emselex® ein ma gewonnenen Faktoren bieten innovatives Medikament zur Be- rekombinante Produkte den Pahandlung der überaktiven Blase tienten eine höhere Reinheit und zur Verfügung, das sich nicht nur schließen das Risiko einer Indurch eine hohe Effektivität, son- fektionsübertragung nahezu aus. Das aktuelle Fertig-Set mit seiDer Internist 12 · 2007
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ner einfachen Art der Verabrei- Diabetes das Leben. Die Geräte chung ermöglicht darüber hinaus arbeiten ohne Codieren, so dass dem Patienten eine bequeme und ein Arbeitsschritt und damit eischnelle Behandlung. ne mögliche Fehlerquelle entfalIm Bereich der Thrombophi- len. Die Messergebnisse werden lie setzen wir große Hoffnungen folglich noch zuverlässiger und auf unseren noch in der Entwick- die Anwendungssicherheit steigt. lung befindlichen oralen FaktorErgänzend zu den MessgeXa-Hemmer zur Prävention und räten hat Bayer HealthCare mit Therapie von Thrombosen. Bei Glucobay® ein Medikament zur der primär pulmonalen Hyper- Blutzuckersenkung auf dem tonie halten wir eine inhalative Markt, das seit vielen Jahren erTherapie vor, die direkt am er- folgreich in der Diabetestherapie krankten Organ wirkt und die eingesetzt wird. körperliche Leistungsfähigkeit der Patienten und die Sympto- Consumer Care matik der Erkrankung bessert. Menschen mit Multipler Skle- Derzeit wächst der Wunsch vierose (MS) bieten wir ein immun- ler Menschen nach mehr Eigenmodulatorisch wirkendes Prä- verantwortung, was auch für den parat, das ein Fortschreiten der Bereich der Gesundheit gilt. Das Krankheit verzögert. Für die Be- Thema „Selbstmedikation“ wird handlung des Morbus Parkinson daher immer wichtiger, eine Entist ein Therapeutikum in der Ent- wicklung, die wir ernst nehmen: wicklung, das verspricht, die Sym- Unsere rezeptfreien Produkte haptomatik nachhaltig zu bessern. ben sich seit Jahrzehnten bewährt und gehören zu den MarktführKrankheiten sichtbar ern. Unser Flagschiff ist Aspimachen rin®. Es ist eines der am besten erforschten Arzneimittel unserer Unsere bewährten Ultraschall- Zeit und setzt doch immer wieund Röntgen-Kontrastmittel der neue Maßstäbe: Ursprüngkönnen für eine Vielzahl dia- lich als Kopfschmerzmittel entgnostischer Fragestellungen ein- wickelt, rettet es heute auch Legesetzt werden. Wir haben ferner ben – sei es in der Reinfarkt-Prodas erste Kontrastmittel für die phylaxe oder beim akuten HerzMagnetresonanztherapie (MRT) infarkt. Aspirin® ist zugleich ein auf den Markt gebracht und ver- gutes Beispiel dafür, wie Erkenntfügen über speziell entwickelte nisse aus ForschungsergebnisKontrastmittel für die Analyse sen und die Berücksichtigung einzelner Körperregionen wie von Kundenbedürfnissen in die beispielsweise der Leber. Entwicklung neuer Produkte Zu unseren Produkten ge- einfließen. Aspirin® Protect zur hört auch ein innovatives MRT- Reinfarkt-Prophylaxe, das ErkälKontrastmittel zur Darstellung tungspräparat Aspirin® Complex von Blutgefäßen. Es zeigt Veren- gegen Schnupfen in Verbindung gungen und Verschlüsse kleinster mit Schmerzen und/oder FieBlutgefäße auf und eröffnet da- ber und Aspirin® Effect, das erste mit neue Möglichkeiten der dia- Kopfschmerzmittel in Brausegragnostischen Bildgebung. nulatform, das ohne Wasser eingenommen werden kann, stehen Diabetes Care exemplarisch für die innovative Weiterentwicklung der Aspirin®Auch bei der Volkskrankheit Di- Familie. abetes zeigt sich unsere KompeWeitere bewährte Marken aus tenz als Anbieter innovativer Di- dem Bereich der Selbstmedikatiagnostika: Unsere Blutzucker- on seien hier nur kurz erwähnt. messgeräte Contour® und Bree- Zur Behandlung kleiner Verletze® vereinen moderne Technik zungen bieten wir mit Bepanthen® mit einfacher Handhabung und eine Produktreihe an, die u.a. eierleichtern so den Patienten mit ne Wund- und Heilsalbe, eine
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antiseptische Wundcreme, eine Augen- und Nasensalbe, ein Meerwasser-Nasenspray und ein Schaumspray für die Therapie leichter Verbrennungen umfasst. Canesten® zur Fuß-, Nagel-, Haut- und Vaginalpilz-Therapie, der Mikronährstoff-Komplex Priorin® zur Behandlung von Haarausfall, Talcid® und Rennie® gegen säurebedingte Magenbeschwerden sowie Lefax® gegen Blähungen und Völlegefühl sind weitere bekannte Produkte aus unserem Portfolio.
Der Fokus der Forschung und Entwicklung bei Bayer HealthCare liegt auf der Identifizierung und Entwicklung neuer Wirkstoffe für Erkrankungen mit einem hohen medizinischen Bedarf. Mit 1,4 Milliarden Euro entfielen 2006 allein 62,1 Prozent der gesamten Forschungsaufwendungen des Bayer-Konzerns auf Bayer HealthCare. Damit gehört Bayer zu den forschungs-intensivsten Unternehmen im Gesundheitsbereich in Deutschland.
Ansprechpartner im Bereich Medizin ist Dr. med., Dipl.Ing. Franz-Josef Wingen Leiter Medizn Bayer Vital GmbH Bayer Schering Pharma Geb. D162 51368 Leverkusen E-Mail:
[email protected]
Weiterführende Informationen im Internet Zum Thema Consumer Care:
www.aspirin.de www.erkaeltung-online.de www.bepanthen.de www.lefax.de www.canesten.de www.priorin.de www.enzym-lefax.de www.talcid.de
Zum Thema Pharma:
www.bayer-bluthochdruck.de www.blasengesundheit.de www.jetzt-lieben.de www.kontrastmittel.de www.lungenhochdruck.de www.ms-gateway.de www.parkinson-datenbank.de www.pharma.bayervital.de www.pille.com
Zum Thema Diabetes:
www.bayerdiabetes.de www.diabeteshaus.de
Zum Thema Tiergesundheit:
www.bayer-tiergesundheit.de www.tiergesundheit.bayervital.de
Mitteilungen der DGIM Stuttgart 21.01. - 26.01.2008
Hörsaal des Robert-BoschKrankenhauses Stuttgart Auerbachstr. 110, 70376 Stuttgart
München 25.02. - 01.03.2008
Klinikum der Universität München Campus Innenstadt Medizinische Klinik, Großer Hörsaal, Ziemssenstraße 1, 80336 München
Leitung Prof. Dr. E. F. Stange, Prof. Dr. M. Ludwig, Prof. Dr. J. Meyer
Gebühr für: Nichtmitglieder DGIM-u. BDI-Mitgl.
€ 490,00 € 450,00
Wuppertal 28.01.08 – 07.02.08
Organisation/Anmeldung Akademie für Fort und Weiterbildung in der Inneren Medizin GbR Schöne Aussicht 5 65193 Wiesbaden Telefon: 0611 - 73228-0 Fax: 0611 - 73228-21
[email protected] www.akademie-innere-med.de Frühbucherrabatt auf Anfrage
Kliniken St. Antonius, Klinik Vogelsangstraße Vogelsangstr. 106, 42109 Wuppertal
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Gebühr für: Nichtmitglieder DGIM-u. BDI-Mitgl.
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Mainz 25.02. - 05.03.2008
Hörsaal der Med. Klinik, Mainz Leitung Prof. Dr. P.R. Galle, Dr.med.habil. M. Schuchmann
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Organisation/Anmeldung Kliniken St. Antonius gGmbH Ansprechpartner: Stefan Pasche Kliniken St. Antonius Carnaper Str. 55, 42283 Wuppertal Telefon: 0202 - 299 - 2371 Fax: 0202 - 299 - 2372
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Universitätsklinikum Halle Klinikneubau Hörsaal 4 Ernst-Grube-Str. 40, 06120 Halle
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[email protected] www.klinik.uni-mainz.de-2-Med Gebühr für: Nichtmitglieder DGIM-u. BDI-Mitgl.
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Leitung Prof. Dr. Mössner, Prof. Dr. M. Ludwig Prof. Dr. J. Meyer
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