57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery Eur Surg DOI 10.1007/s10353-016-0415-3
57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery Salzburg, May 25–27, 2016
© Springer-Verlag Wien 2016
VORTRÄGE 02 Hauptsitzung: Failure to Rescue – Chirurgische Onkologie des oberen und unteren Gastrointestinaltraktes/ Foregut and colorectal surgery 02.5
patients with a median latency period of 30 days (interquartile range, 12–47). After a median follow-up of 22.5 months (range: 3–98) the median survival of the total group was 66 months, with a 2-year overall survival rate of 66.2 %. Patients with adenocarcinoma (50 % R2 and 13 % R1 resection) were associated with a considerably worse 2-year overall and disease-survival (36.5 % vs. 100 %; P = 0.005) and (66.7 % versus 100 %, p = 0.034). Conclusions: Before the first cut an exact analysis and strategic planning (computer tomography, colonoscopy etc.) is required to obtain the adequate treatment option. The treatment of AN should be carried out in medical centers specialized in oncological surgery or in close cooperation with such centers. The first approach may have a paramount impact on patient’s survival.
Appendiceal neoplasms; irrespective of symptomatic or incidental: the first cut is decisive
03 Österreichische Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
T. Jäger1, D. Neureiter2, A. Dinnewitzer1 Paracelsus Medical University, Department of Surgery, Salzburg, Austria 2 Paracelsus Medical University, Institute of Pathology, Salzburg, Austria 1
Background: Appendiceal neoplasms (AN) are rare findings accounting for 1 % of appendectomy specimens and 0,5 % of gastrointestinal tract malignancies. The natural history and treatment strategies of these tumors may differ substantially, presenting a clinical challenge in diagnosis and treatment. Methods: The medical records of 14 consecutive patients diagnosed with AN during an eleven-year period (2003–2014) were analyzed retrospectively. Baseline clinicopathological details and survival outcomes were analyzed. Results: Of the 14 patients (mean age: 58 ±17 years) diagnosed with AN, eight (mean age: 64 ±14 years) were classified as adenocarcinoma and six (mean age: 51 ±19 years) as neuroendocrine neoplasms. Some of 71 % of AN were diagnosed incidentally after an emergency surgery. Reoperation was performed in seven
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03.5 Potentielle Einsatzmöglichkeiten des Micro-CT beim oralen Plattenepithelkarzinom E. Bruckmoser1, J. Laimer1, M. Rasse1, G. Schäfer2, G. Degenhart3, W. Recheis3 Uniklinik für MKG-Chirurgie, Innsbruck, Austria Department für Pathologie, Innsbruck, Austria 3 Uniklinik für Radiologie, Innsbruck, Austria 1 2
Grundlagen: Das orale Plattenepithelkarzinom ist das häufigste Malignom der Mundhöhle und wird meist primär operiert, gegebenenfalls gefolgt von einer adjuvanten Radio(chemo)therapie in Abhängigkeit des Tumorstadiums. Im Bestreben nach größtmöglicher Erhaltung umgebender Struk-
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery turen bei gleichzeitig sicherer Entfernung des Tumors im Gesunden könnte das Micro-CT signifikante Vorteile gegenüber anderen Methoden bieten, da es eine dreidimensionale Beurteilung von Resektionspräparat und Absetzungsflächen erlaubt, und zudem potentiell auch eine mögliche Knocheninfiltration bereits intraoperativ erkennen ließe. Methodik: Fünf frische Resektionspräparate wurden per VivaCT40 (ScancoMedical, Parameter: 30 kV, 140 µA, 1024 Samples, 500 Projektionen, Integrationszeit 380ms, Bildgröße 38 mm, Voxelgröße 38 µm) untersucht. Die Bildanalyse wurde mit der open-source software WEKA Tools durchgeführt. Um Tumor- versus Normalgewebe differenzieren zu können, erfolgte eine auf folgenden Klassifizierungsmethoden basierende Texturanalyse: FastRandomForest, J34, Naïve Bayes. Bildanalytische Ergebnisse wurden anhand visual-score mit entsprechenden pathologischen Befunden korreliert. Aus Gründen der unmittelbaren Verfügbarkeit wurden zudem drei entkalkte, in Paraffin eingebettete Präparate mit Knochenanteilen mittels identem Protokoll gescannt. Ergebnisse: In vier von fünf Frischpräparaten konnte eine „sehr gute“ bis „gute“ Übereinstimmung mit den histologischen Schnitten gezeigt werden. Bei einem Frischpräparat war die Übereinstimmung weniger gut. Bei den drei Paraffinpräparaten wurde lediglich in einem Fall eine gute Übereinstimmung gefunden. Schlussfolgerungen: Die bisherigen Resultate lassen bereits das große Potential dieser Untersuchungsmethode erkennen, auch wenn ein intraoperativer Einsatz des Micro-CT derzeit noch nicht absehbar ist. Diese weltweit ersten Ergebnisse von Micro-CT Untersuchungen beim oralen Plattenepithelkarzinom zeigen jedoch, dass sich mit weiterer Verfeinerung der Technik signifikante Vorteile im Hinblick auf die intraoperative Beurteilung von Resektionsflächen und Knocheninfiltration ergeben könnten.
04 Qualitätsmanagement 1 04.1 Erfahrungen mit einem nach der Deutschen Krebsgesellschaft zertifizierten Pankreaszentrum H. Wundsam, W. Zaglmair, O. Koch, K. Emmanuel Ábteilung für Allgemein und Viszeralchirurgie Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Linz, Linz, Austria Grundlagen: In letzter Zeit wird die Diskussion über Zentrumsmedizin insbesondere bei onkologischen Entitäten, die eine eher niedrige Inzidenzrate aufweisen, gleichzeitig aber eine umfassende Expertise in Diagnostik und interdisziplinärer Therapie erfordern, zunehmend lauter geführt. Die Behandlung des Pankreaskarzinoms fällt in genau diese Rubrik . Fragestellung: Kann die Einführung eines nachvollziehbaren Qualitätsstandards, wie sie die Zertifizierung nach OnkoZert darstellt, eine Verbesserung für die Behandlungsqualität des Patienten bringen? Wie kann ein externer Auditor in 2 Tagen Einblick in die Prozessabläufe für Diagnostik, Therapie und Nachsorge bekommen? Ist der ganze Zertifizierungswahn nur ein teurer Spaß, der außer einem hohen Zeit- und Personalaufwand keinen Vorteil für den Patienten bringt?
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Diskussion: Die klar strukturierten Erhebungsbögen sowie die Forderung nach transparent abgebildeten Prozessabläufen ermöglichen es aus unserer Sicht einen guten Überblick über den Status quo der Behandlungsabläufe zu erlangen. Alle am Zentrum beteiligten Abteilungen werden auditiert. Die Erfüllung der onkologischen sowie operativen Qualitätskennzahlen setzt die Etablierung eines effizienten, abteilungsübergreifenden Qualitätsmanagements voraus. Dieses ist dazu angehalten, allfälligen Hinweisen oder Abweichungen aus dem Auditbericht mit einem gemeinsam mit den Abteilungen erarbeiteten Maßnahmenkatalog entgegenzutreten. Darüber hinaus ist ein Vergleich mit anderen Zentren in anonymisierter Form, auch als Ranking für bestimmte Kennzahlen, abfragbar. Die erfahrenen Auditoren sind gerne bereit ihre Erfahrungen über Verbesserungsmöglichkeiten mit der überprüften Abteilung zu teilen. Schlussfolgerungen: Aus unserer Sicht profitiert der Patient insbesondere durch die geforderte ständige Überprüfung der Qualitätskennzahlen sowie der interdisziplinären Schnittstellen, auch wenn vor allem die Erstzertifizierung einen erheblichen Zeit und Personalaufwand darstellt.
04.2 Infektionen nach Pankreaschirurgie erhöhen Krankenhauskosten C. S. Rösch1, T. Hofer2, U. Fröschl1, O. Gangl1, T. Ratschiller3, R. Függer1 Krankenhaus der Elisabethinen, Abteilung für Chirurgie, Linz, Austria 2 Krankenhaus der Elisabethinen, Controlling, Linz, Austria 3 Kepler Universitätsklinikum, Abteilung für Herz-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Linz, Austria 1
Grundlagen: Kosten der Pankreaschirurgie wurden vor allem im angloamerikanischen Raum analysiert. Obwohl postoperative Infektionen zu den Hauptkomplikationen zählen, fehlt es an Studien der finanziellen Folgen. Unsere Studie vergleicht die perioperativen Krankenhauskosten von Patienten nach Pankreaseingriff mit und ohne OP-assoziierten Infektionen. Methodik: In einer retrospektiven Analyse der prospektiv geführten Datenbank von 2000 bis 2015 untersuchten wir an einem Patientengut von 520 Patienten die perioperativen Krankenhauskosten. Die Daten wurden in einer Exceltabelle gesammelt, die durchschnittlichen Kosten des Krankenhausaufenthaltes durch die Abteilung für Controlling des Krankenhauses zusammengestellt. Wir teilten die Patienten nach Operationstechnik: pyloruserhaltende Pankreaskopfresektion (PDPX, n = 273), OP nach Kausch-Whipple (KW, n = 31), Pankreaslinksresektion (DP, n = 116) und totale Pankreatektomie (TP, n = 74), postoperativen Reoperationen und Reinterventionen und der 30-Tages-Letalität ein. Die Kosten der Krankenhausaufenthalte von Patienten ohne postoperative Infektion wurden denen von Patienten mit OP-assoziierten Infektionen gegenübergestellt. Ergebnisse: Von 520 Patienten erlitten 88 Patienten eine postoperative Infektion. Die Durchschnittskosten bei Patienten mit Infektion betrugen € 36.485, bei Patienten ohne Infektionen € 19.143. Die Infektion war bei allen Resektionstypen ein signifikanter Kostenfaktor, wobei sich die Kosten etwa verdoppelten: DP mit Infektion € 30.181 vs. € 15.093 ohne Infektion, KW € 45.736 vs. € 22.106, PDPX € 37.464 vs. € 19.245, TP € 35.648 vs. € 23.895. Verstorbene (30-Tages-Letalität) Patienten mit Infek-
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery tion waren kostenaufwändiger als Patienten ohne Infektion (€ 45.264 vs. € 34.058). Patienten mit ungeplanter Reoperation/Reintervention wegen Infektion waren ebenfalls kostenintensiver als jene ohne Infektion (€ 62.724/€ 45.345 vs. € 28.928/€ 34.460). Schlussfolgerungen: Postoperative Infektionen sind mit deutlich erhöhten Krankenhauskosten verbunden. Multizentrische, internationale Studien wären notwendig, um die finanziellen und sozioökonomischen Folgen auf verschiedenen Ebenen darzulegen.
04.3
04.4 Einflussfaktoren auf die Kosten laborchemischer Untersuchungen bei chirurgischen PatientInnen – Ergebnisse aus einer Studie bei acht Spitälern in OÖ K. Arthofer1, M. Ehrenmüller1, F. Furtmüller2, G. Halmerbauer1, R. Haslinger1, M. Helmreich3, K. Hubatka1, N. Kamptner1, C. Kopf4, T. Königswieser5, W. Mayerhoffer6, R. Rieger7, C. Ausch8 Studiengang Prozessmanagement Gesundheit, Fachhochschule Oberösterreich, Steyr, Austria 2 Landeskrankenhaus Rohrbach, Rohrbach, Austria 3 Landeskrankenhaus Freistadt, Freistadt, Austria 4 Landeskrankenhaus Schärding, Schärding, Austria 5 Salzkammergut-Klinikum Gmunden, Gmunden, Austria 6 Salzkammergut-Klinikum Bad Ischl, Bad Ischl, Austria 7 Salzkammergut-Klinikum Vöcklabruck/Gmunden, Vöcklabruck/Gmunden, Austria 8 Landeskrankenhäuser Steyr und Kirchdorf, Steyr, Austria 1
Compliance measurement of hand hygiene behaviour in surgical and nonsurgical as well as in intensive care units G. Sendlhofer1,2, B. Kober2,3, L. P. Kamolz4,3 Medizinische Universität Graz, Research Unit for Safety in Health, Graz, Austria 2 Stabsstelle Qualitäts- und Risikomanagement, LKH-Univ. Klinikum Graz, Graz, Austria 3 Research Unit for Safety in Health, Medizinische Universität Graz, Graz, Austria 4 Klinische Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Medizinische Universität Graz, Graz, Austria 1
Grundlagen: Das LKH-Univ. Klinikum Graz nahm an der Aktion „Saubere Hände“ teil und führte unter anderem eine Mitarbeiterbefragung zur Einstellung zu dem Thema durch, bot Schulung an und optimierte die Spenderausstattung. Zusätzlich werden seit 2014 Compliance-Beobachtungen vor Ort durchgeführt. Ziel dieser Arbeit ist es, die Erstbeobachtungen zwischen je vier chirurgischen und konservativen Fächern und vier Intensivstationen zu vergleichen. Methodik: Mindestens 150 Beobachtungen sind je Beobachtung von Experten vor Ort durchzuführen und je Indikation müssen mindestens 20 Beobachtungen stattfinden. Die Ergebnisse werden den Mitarbeitern unmittelbar nach der durchgeführten Compliance-Beobachtung mitgeteilt. Ergebnisse: Insgesamt gab es 1816 Möglichkeiten zur Händedesinfektion, wobei 1457 Händedesinfektionen durchgeführt wurden (80 %). In chirurgischen Disziplinen war die durchschnittliche Compliance 87 % bei 585 Möglichkeiten, in konservativen Disziplinen lag die Compliance bei 84 % bei 663 Möglichkeiten und in Intensivstationen war die Compliance bei 66 % bei 568 Möglichkeiten (siehe Tabelle 1).
Grundlagen: Die routinemäßige Anwendung von LaborUntersuchungen vor und nach einer Operation stellt einen wichtigen Bestandteil des Behandlungsprozesses dar. Kostenunterschiede existieren zwischen einzelnen PatientInnen. Ziel: Das Ziel dieser retrospektiven Studie war es, die Kosten bedingt durch laborchemische Leistungen bei chirurgischen PatientInnen in acht Krankenhäusern vor, während und nach dem Krankenhausaufenthalt zu untersuchen. Methodik: Die Studie wurde an einem Sample von 6253 PatientInnen mit Herniektomie, Appendektomie und Cholezystektomie in acht kleinen bis mittelgroßen österreichischen Spitälern in Oberösterreich (154–601 Betten) durchgeführt. Mögliche Einflussfaktoren auf den unterschiedlichen Ressourceneinsatz (Alter, Geschlecht, Anzahl von Risikofaktoren, „Art der Operation“, ASA-Klasse, Abteilung und Komplikation ja/ nein) bezogen auf die Kosten von laborchemische Tests wurden mittels einer Regressionsanalyse analysiert. Ergebnisse: Die teilnehmenden Krankenhäuser führten im Median (Q1-Q3) 29 (22–45) Laborleistungen um 109,4 € (76,5– 174,4) vor, während und nach dem Aufenthalt durch. Folgende Faktoren beeinflussten die Kosten pro Patient signifikant: Alter (0,81 €/a; p < 0,001), männliches Geschlecht (16,4 €; p < 0,001), Risikofaktoren (17,8 €/Risikofaktor; p < 0,001), Cholezystektomie (188,1 €; p < 0,001), Appendektomie (95,7 €; p < 0,001), ASA 3 (110,4 €; p < 0,001), ASA 4 (556,7 €; p < 0,001), 4 von 8 Abteilung 32,8 € -75,6 €; p < 0,001)) und Komplikation ja/nein (208,3 €; p < 0,001). Schlussfolgerungen: Eine Reihe von signifikanten Einflussfaktoren existieren auf die Kosten laborchemischer Untersu-
Tabelle 1: Compliance je Indikation in drei medizinischen Bereichen. Schlussfolgerung: Die Durchführung der Compliance ist ein probates Mittel, um das Verhalten und das Wissen der Mitarbeiter vor Ort zur korrekten Händedesinfektion zu überprüfen. Generell ist die Compliance nach Patientenkontakt höher als vor Patientenkontakt. Chirurgische Kliniken haben eine etwas höhere Compliance als konservative Kliniken, Intensivstationen zeigen bei allen Indikationen einen gewissen Aufholbedarf Indikation
Chirurgische Stationen
Konservative Stationen
Intensivstationen
vor Patientenkontakt
84 % (125/149)
82 % (140/171)
64 % (95/149)
vor aseptischen Tätigkeiten
83 % (69/83)
83 % (74/89)
62 % (56/91)
nach Kontakt mit potentiell Infektiösem Material
90 % (89/99)
91 % (88/97)
79 % (69/87)
nach Patientenkontakt
90 % (139/154)
87 % (175/202)
75 % (132/177)
nach Kontakt mit der unmittelbaren Patientenumgebung
90 % (90/100)
79 % (82/104)
53 % (34/64)
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery chungen. Der größte Teil dieser Faktoren sind patientenspezifisch und können von der Abteilung daher nicht beeinflusst werden. Allerdings beeinflusst auch die Art der Herangehensweise der Abteilung selbst, sowie die aufgetretenen Komplikationen den Ressourceneinsatz. Es kann daher vermutet werden, dass durch die Einführung evidenzbasierter Herangehensweisen Prozesse optimiert und Kosten gesenkt werden können.
04.5 Der Comprehensive Complication Index – ein taugliches Tool der Qualitätssicherung über die Leberchirurgie hinaus? A. H. Petter-Puchner, A. Pernold, K. S. Glaser Wilhelminenspital-Viszeralchirurgie, Vienna, Austria Grundlagen: Der Comprehensive Complication Index (CCI-www.assesssurgery.com) stellt eine Weiterentwicklung des verbreiteten Clavien-Dindo Index zur Komplikationserfassung dar. Vorteile sind die Möglichkeit, Komplikationen in ihrer Schwere auch aus Patientensicht zu erfassen, sowie einen Sammelscore mehrerer Komplikationen und nicht nur der einzelnen, schwerwiegensten, zu bilden. Dies erlaubt potentiell eine sehr genaue Darstellung des postoperativen Verlaufes und der individuellen Beurteilung durch PatientIn und ChirurgIn. Bislang war die Erfahrung mit CCI weitgehend auf Patienten nach OPs an der Leber beschränkt. Methodik: In konsekutiver Serie wurden PatientInnen nach Hernien- und colorektalen Eingriffen bis zu ihrer Entlassung mit dem CCI erfasst. Ergebnisse: Die klinische Praktikabilität des CCI und dessen Nutzen nach verschiedenen chirurgischen Eingriffen wird analysiert und erste Empfehlungen ausgesprochen.
sive der Reduktion des Komplikationsrisikos) zunehmend an Bedeutung gewinnen. Komplikationen chirurgischer Eingriffe werden in einer Vielzahl wissenschaftlicher Arbeiten aufgelistet und erwähnt. Ohne einheitliche Definition und Graduierung chirurgischer Komplikationen ist ein systematischer Vergleich jedoch praktisch unmöglich und führt zu einer rein subjektiven Interpretation chirurgischer Resultate und Komplikationen; somit ist ein hochwertiger Benchmark nur sehr bedingt möglich. Methodik: Ziel dieses Vortrages ist es die Bedeutung der modifizierten Clavien-Dindo Klassifkation als Benchmark-Tool für chirurgische Komplikationen zu evaluieren und basierend auf den Erfahrungen eine Empfehlung in Richtung standardisierter Komplikationserfassung mittels Clavien-Dindo Klassifikation abzugeben. Ergebnisse: Die modifizierte Klassifikation nach Clavien-Dindo von 2004 (Tab. 1) bietet eine genauere Graduierung und Berücksichtigung lebensbedrohlicher Komplikationen und Langzeitschäden. Schlussfolgerungen: Die prospektive Komplikationsevaluierung mittels modifizierter Clavien-Dindo Klassifikation ermöglicht eine sorgfältige Dokumentation und Überwachung der Komplikationsraten und damit ein frühzeitiges Einleiten von Gegenmaßnahmen bei Häufung einzelner Komplikationen. Andererseits bietet es die Möglichkeit, Operationsmethoden an einer Abteilung, im Laufe der Zeit aber auch zwischen verschiedenen Zentren zu vergleichen. Auch das Ableiten einer Lernkurve einzelner Chirurgen lässt sich anhand von Änderungen der Komplikationsraten erzielen. Somit erscheint die modifizierte Clavien-Dindo Klassifikation als sehr sinnvolles Toll zur Erfassung und Analyse von Komplikationen. Die modifizierte Klassifikation nach Clavien-Dindo
04.6 Ist die modifizierte Clavien-Dindo Klassifikation ein geeignetes Tool zur Erfassung von chirurgischen Komplikationen und somit geeignet, chirurgische Abteilungen hinsichtlich Komplikationsraten zu vergleichen? L. Kamolz1,2, D. Parvizi1, R. Winter1, S. Spendel1, G. Sendlhofer3,4 Klinische Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Universitätsklinik für Chirurgie, Medizinische Universität Graz, Graz, Austria 2 Research Unit for Safety in Health, Medizinische Universität Graz, Graz, Austria 3 Stabstelle QM/RM, LKH-Universitätsklinikum Graz, Graz, Austria 4 Research Unit For Safety in Health, Medizinische Universität Graz, Graz, Austria
Grad 1
Jede Abweichung vom normalen postoperativen Verlauf ohne Notwendigkeit einer pharmakologischen, operativen, endoskopischen oder radiologischen Intervention. Erlaubtes therapeutisches Regime: Medikamente wie Antiemetika, Antipyretika, Diuretika, Elektrolyte und Physiotherapie
Grad 2
Bedarf an medikamentöser Behandlung mit nicht unter Grad I angeführten Medikamenten inklusive parenterale Ernährung und Bluttransfusionen
Grad 3
Komplikationen mit chirurgischem, endoskopischen oder radiologischem Interventionsbedarf
Grad 4 und 5
Grad 4: Dysfunktion eines Organs (inklusive Dialyse) Grad 5: Tod des Patienten
04.7
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Grundlagen: Die Komplexität einer hochentwickelten Gesundheitsversorgung birgt vielfältige Sicherheitsrisiken, die einer systematischen Bearbeitung bedürfen. Grundsätzlich sollten alle Anstrengungen unternommen werden, um das System für Patientinnen und Patienten so sicher wie möglich zu gestalten. Somit wird neben dem Sachziel, die Sicherstellung der Patientenversorgung, die Behandlungsqualität (inklu-
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Der Einsatz der modifizierten Clavien-Dindo-Klassifikation im Rahmen der Mammareduktionsplastik R. Winter1, I. Haug1, P. Lebo1, M. Grohmann1, F. M. Reischies1, J. Cambiaso1, A. Tuca1, T. Rienmüller2, S. Spendel1, L. P. Kamolz1,3 Klinische Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Graz, Austria 2 Institut für Health Care Engineering mit Europaprüfstelle für Medizinprodukte, TU Graz, Graz, Austria 3 Research Unit for Safety in Health, Medizinische Universität Graz, Graz, Austria 1
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery Grundlagen: In zahlreichen Studien wurden die Risikofaktoren und Komplikationen der Mammareduktionsplastik erhoben. Die Komplikationsraten in der Literatur variieren von 4 bis 54 %. Ein Grund für diese Unterschiede, scheint das Fehlen einer einheitlichen Klassifikation zu sein. Das Ziel dieser Studie war es, die Komplikationsrate nach der modifizierten Clavien-Dindo-Klassifikation (CDK) (Tabelle 1) standardisiert zu erfassen. Methodik: Eine retrospektive Analyse von 804 Patientinnen (zwischen dem 18. und 81. Lebensjahr), welche sich zwischen 2005 und 2015 einer Reduktionsplastik unterzogen haben, wurde durchgeführt. Ausgeschlossen wurden Patientinnen, welche Brustkrebs, Voroperationen an der Brust, Immunschwäche oder immunsupprimierende Medikamente vorwiesen. Die Komplikationen wurden nach der modifizierten CDK erfasst. Ergebnisse und Schlussfolgerungen: 587 Patientinnen konnten in die Studie eingeschlossen werden. 48 % der Patientinnen hatten eine Grad I, 9 % eine Grad II, 6 % eine Grad III Komplikation. Es traten keine Grad IV oder V Komplikationen auf. Die Mammareduktionsplastik stellt eine sichere (keine Grad IV und V Komplikationen), aber „komplikationsreiche“ Operation (57 % Grad I und Grad II) dar. Außerdem wirft die relativ hohe Komplikationsrate die Frage auf, ob gerade Grad I und II Komplikationen in dieser Häufigkeit noch tatsächlich als Komplikationen – unvorhergesehene Schwierigkeiten bei einem chirurgischen Eingriff [Duden] – zu werten sind oder eher entsprechend der Definition als „Nebenwirkungen“. Insgesamt erachten wir den Einsatz der CDK aber als sehr sinnvoll, da sie eine standardisierte und somit vergleichbare Erfassung von Komplikationen erlaubt. Grad I
Jede Abweichung vom normalen postoperativen Verlauf ohne Notwendigkeit pharmakologischer Behandlung, chirurgischer, radiologischer oder endoskopischer Intervention. Ausnahme: Analgetika, Antipyretika, Antiemetika, Diuretika, Elektrolyten sowie Blutegel und Rheologika
Grad II
Komplikationen, die eine pharmakologische Behandlung, Blut-transfusionen oder eine parenterale Ernährung benötigen
Grad III
Komplikationen, die eine chirurgische, endoskopische oder radiologische Intervention erforderlich machen (Untergruppe: Grad IIIa in Lokalanästhesie bzw. Grad IIIb in Allgemeinanästhesie)
Grad IV
Lebensbedrohliche Komplikationen, welche eine intensiv-medizinische Behandlung erfordern
Grad V Tod des Patienten
04.8 30 Tage-Mortalität in der Colorektalchirurgie – ein 2-Jahresrückblick im Sinne einer Qualitätskontrolle J. Huber, B. Pappenreiter, R. Függer Krankenhaus der Elisabethinen, Linz, Austria
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Grundlagen: Aufarbeitung sämtlicher Patienten mit Colorektaleingriff im Zeitraum 01/2014–12/2015 hinsichtlich 30 Tage–Mortalität im Sinne einer Qualitätskontrolle. Krankengut: Im Zeitraum von 01/2014 bis 12/2015 wurden insgesamt 265 Patienten an unserer Abteilung einem colorektalen Eingriff unterzogen. Es wird das gesamte Spektrum der Colorektalchirurgie (benigne/maligne, akut/elektiv, offen und laparoskopisch) angeboten. Ergebnisse: 13 Patienten (7 Frauen, 6 Männer) verstarben postoperativ innerhalb von 30 Tagen. Alter median: 80 (56–96). ASA median: 3,8. Elektiveingriffe: 3, Akuteingriffe: 10. Die häufigste Indikation für einen Akuteingriff stellte die Hohlorganperforation mit 9 von 13 Fällen dar. Als die häufigsten Todesursachen stellten sich die Aspirationspneumonie und das MOV bei septischem Zustandsbild heraus. Alle 13 Patienten hatten eine beträchtliche kardiopulmonale Anamnese und somit ein deutlich erhöhtes perioperatives Risikoprofil. Schlussfolgerungen: Unsere Ergebnisse hinsichtlich 30 Tage–Mortalität in der Colorektalchirurgie liegen im Rahmen der international berichteten und akzeptierten Breite und bestätigen einmal mehr das deutlich erhöhte perioperative Sterberisiko bei alten, multimorbiden Patienten mit septischem Krankheitsverlauf.
05 Young Surgeons Forum 1 05.1 Advanced surgical mentorship in a closed-circuit surgical field A. Bradatsch, K. Mrak, A. Lässer, G. Wolf Surgical Clinic, Medical University Graz, Graz, Austria Background: There are continous attempts to improve surgical education, specialisation and training. Modern university administration and high work load for young surgeons makes it difficult to finish surgical training in an appropriate time with sufficient hands-on experience as well as scientific output. Methods: In a well-defined university surgical field, as endocrine surgery, an algorhytm on training under strict supervison of an experienced mentor was devellopped. Prerequisite was a dedicated young, in close contact to an experienced head surgeon. Fixed endpoints were defined. A step-by-step procedure was established: First, basic literature, next, outpatient evaluation combined with assisting procedures in endocrine surgery. After that, easy steps, as skin closure etc. as a starter procedure, thereafter, one-side neck operations under giudance, to save time as well as giving confidence in the own skills. When this was established, complete operations were asissted, always giving the chance to bail-out if the procedure proved to be too complicated. Every single procdure was supervised by the mentor. Paralelly, theoretical workup was demanded, starting by giving ideas for presentations etc. by the mentor, and later supporting own projects. By rise of the skills of the successor, the mentor steps back. Surgeons with lesser interest in endocrine surgery, run at least one half of the training mentorship, with at least half-step procedures, and excluded scientific support. Conclusions: High-Level university education is best done on a strict mentorship base.
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05.2 Vorderlauftransplantation in der Ratte: Ein neues, mikrochirurgisches Tiermodell zur Optimierung der Beurteilung funktioneller Regeneration nach rekonstruktiver Transplantation B. Kern1, C. Cadmi2, M. Khusheim2, J. Budihardjo2, S. Tuffaha2, S. Xiang2, A. Hoke2, B. Oh2, G. Furtmüller2, W. Lee2, S. Schneeberger1, D. Öfner1, G. Brandacher2 Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Austria Johns Hopkins University, Baltimore, United States
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Grundlagen: Das funktionelle Ergebnis nach rekonstruktiver Transplantation ist vielversprechend, jedoch weitgehend optimierungsbedürftig. Es fehlt eine Testmethode, um die Strategien zur funtionellen Verbesserung anwenden zu können. Das Rattenhinterläufermodell ist gut einsetzbar für histologische und elektrophysiologische Testreihen, lässt jedoch keine zuverlässigen Aussagen bezüglich Funktionalität zu. Ziel dieser Entwicklung war es, ein Tiermodell zu schaffen anhand der die Nervenregeneration mittels Greif-, und Verhaltenstest optimal beurteilt werden kann. Methodik: Die Transplantation erfolgt orthotop. Arteria und Vena brachialis werden mittels nahtloser Cufftechnik anastomosiert. Die Kontinuität von Nervus radialis, ulnaris und medianus wird wiederhergestellt zur Innervation der extrinsischen Flexoren-, und Extensorengruppe. In der Kontrollgruppe bleibt die Koaptation aus. Funktionstests werden ab der 5. postoperativen Woche durchgeführt. Endpunkt der Studie ist nach 12 Wochen erreicht. Ergebnisse: Die Transplantation wurde mit einer konstanten Überlebensrate (>95 %) durchgeführt. Die Operationsdauer beträgt 180–200 Minuten. Die postoperativ aufgetretene Schwellung ist binnen einer Woche vollständig resorbiert, der Greiftest nach 12 Wochen zeigt vergleichbare Ergebnisse mit der Cut&Repair Kontrollgruppe (p = 0,479), während man bei der nativen Kontrollgruppe doch einen signifikanten Unterschied sieht. (p = 0,0004). Beim Verhaltenstest nach IBB wird der Unterschied nach 12 Wochen zwischen der Gruppe mit Nervenkoaptation und ohne deutlich bezüglich Ellbogen und Vorderpfotenposition, Handgelenksbewegung, Futteradjustierung sowie palmaren und nicht-palmare Unterstützung. Schlussfolgerungen: Diese Vorderlauftransplantation stellt das erste Tiermodell vor, mit dem die Wiederherstellung der motorischen Funktion nach rekonstruktiber Transplantation reproduzierbar untersucht werden kann. Mit dieser Methodik ist es erstmals möglich, Strategien zur Verbesserung der Funktionalität schon im Kleintiermodell zu testen und mittels Funktionstest auf ihre Wirksamkeit zu untersuchen.
Grundlagen: Die Lebertransplantation ist heutzutage die einzig kurative Therapiemöglichkeit bei terminalem, chronischem oder akutem Leberversagen. Ziel der Studie war es, das Transplantat- und Patientenüberleben nach Leber-Ersttransplantation zu evaluieren sowie Risikofaktoren für schlechteres Outcome zu identifizieren. Methodik: In diese retrospektive Studie wurden alle Patienten eingeschlossen, bei denen zwischen Jänner 2005 und Dezember 2015 eine Leber-Ersttransplantation durchgeführt wurde. Kaplan-Meier und Cox-Regression Analysen wurden zur statistischen Auswertung verwendet. Ergebnisse: Insgesamt wurden 566 Patienten eingeschlossen, das mediane Follow-up war 41,8 Monaten (0–131,4 Monate). Es starben insgesamt 94 Patienten, 115 Transplantate verloren ihre Funktion, 33 Patienten wurden re-transplantiert. Das mittlere 5-Jahres Patienten- und Transplantatüberleben lag bei 81,2 % bzw. 77,1 %. In der multivariaten Analyse zeigten sich mehrere unabhängige Risikofaktoren. Die AntiHBc Positivität hatte als einziger spenderbezogener Risikofaktor Einfluss auf Patienten- und Transplantatüberleben (p = 0,01 bzw. 0,002). Ebenso beeinflussten ein Empfängeralter über 70 (p = 0,001 bzw. 0,02), Voroperationen an der Leber bzw. komplette Pfortaderthrombosen (p = 0,05 bzw 0,015) Patienten- und Transplantatüberleben negativ. Ein höherer MELD war mit einem schlechteren Transplantatüberleben verbunden (p = 0,034). Während die kalte Ischämiezeit keinen Einfluss hatte, stellte eine längere Anastomosenzeit einen Risikofaktor für schlechteres Patienten- und Transplantatüberleben dar (p = 0,005 bzw. 0,04). Unter den postoperativen Faktoren stellten sich arterielle und Gallengangskomplikationen als Risikofaktoren für einen früheren Transplantatverlust heraus (p = 0,003 bzw. 0,04), akute Abstoßungsepisoden hingegen nicht. Postoperatives akutes Nierenversagen und Sepsis waren hingegen negative Prädiktoren für beides, Patienten (p = 0,003 bzw. 0,001) und-Transplantatüberleben (p = 0,003 bzw. 0,001). Schlussfolgerungen: Neben einer sorgfältigen Spenderund Empfängerselektion sind chirurgische und infektiologische Aspekte wichtige Einflussfaktoren für Patienten- und Transplantatüberleben nach Leber-Erstransplantation.
05.4 Hypothermic machine perfusion in marginal kidney grafts: Preliminary results from a single center F. Messner, R. Oberhuber, R. Oberhuber, B. Cardini, A. Weißenbacher, C. Bösmüller, M. Maglione, C. Margreiter, D. Öfner, S. Schneeberger Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Austria
05.3 Transplantat- und Patientenüberleben nach Leber-Ersttransplantation – eine retrospektive single centre Analyse H. Esser, B. Mutschlechner, R. Oberhuber, B. Cardini, C. Margreiter, D. Öfner, S. Schneeberger, M. Maglione Department of Visceral, Transplant and Thoracic Surgery, Innsbruck Medical University, Innsbruck, Austria
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Background: Organ preservation is a crucial factor for the success of organ transplantation. Static hypothermic storage has long been the gold standard in organ preservation. Over the last decade however, machine perfusion has become more frequently used, not least in view of published data indicating decreased risk of delayed-graft function and one-year graft loss. Methods: Between August 2015 and January 2016, 65 kidney transplantations have been performed. A total of 16 kidney have been put on a hypothermic machine perfusion system (Lifeport®) prior to transplantation. 14 patients have been transplanted, four patients received a double-kidney transplant. In two of these patients, only one of the two kidneys was put on the pump.
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery Results: For all kidneys the mean time on the perfusion machine was 5,07 h(±2,33). Mean total cold ischemia time was 16,6 h(±3,04). Mean donor age was 57,5(±13,1) years and 62,5 % of kidneys were ECD. Initial resistance was 1,91 mmHg/ml/ min(±2,34) and dropped significantly over time to 0,28 mmHg/ ml/min(±0,09) respectively. Initial flow was 19,56 ml/min and improved to 95,43 ml/min before discharge from the machine. Systolic pressure was constantly stable between 29,12 and 30,25 mmHg. Delayed graft function occurred in 3 patients, mean creatinine level at discharge was 1,63 mg/dl(±0,77). Conclusions: Maschine perfusion is a promising tool to assess kidney grafts prior to transplantation and shows highly promising results in terms of initial graft function and graft survival. Nevertheless further studies need to be conducted in order to fully benefit from the data obtained from perfusion machines.
05.5 Die Lymphocele als Komplikation nach Nierentransplantation J. Grahammer1, C. Bösmüller1, C. Krapf2, S. Schneeberger1, D. Öfner1, M. Maglione1 Department für Visceral-, Thorax- und Transplantchirurgie, Innsbruck, Austria 2 Department für Herzchirurgie, Innsbruck, Austria 1
Grundlagen: Lymphocelen nach NTX werden in der Literatur mit bis zu 26 % beschrieben. Komplikationen reichen von infektiologischen über raumforderende Effekte bishin zur Funktionseinschränkung der Tx-Niere. Hochdosis-Immunosuppression, mTOR-Inhibitoren und Delayed Graft Function werden als Risikofaktoren beschrieben. Die laparoskopische Lymphocelen-Fenestrierung ist operative Methode der Wahl. Methodik: 29 Patienten mit persistierender Lymphocele nach NTX, welche wir an unserer Klinik in den Jahren 2014 und 2015 operativ versorgten, wurden retrospektiv auf ihre Risikofaktoren untersucht. Ergebnisse: Das mittlere Empfängeralter betrug 55,6 Jahre (±12,7); der mittlere BMI 23,8 kg (±3). Der Anteil an Double-Kidney-Transplantationen war mit 7 von 29 Patienten sehr hoch. Bei 23 Patienten war es eine Nierenersttransplantation; 6 wurden retransplantiert. Zwei Patienten hatten eine Lebendspende erhalten. Das immunosuppressive Regime bestand aus einer Induktionstherapie mit entweder ATG (n = 5) oder Simulect (n = 23); ein Patient erhielt eine Induktion im Sinne unseres AB0-incompatible-Therapieschemas. Die Basisimmunosuppression wurde mit einem Calcineurininhibitor und einem Zellzyklushemmer sowie Steroiden durchgeführt. Vier Patienten erhielten Belatacept statt CNI. Kein Patient erhielt einen mTOR-Inhibitor. Die durchschnitliche Ischämiezeit betrug 12,6 Stunden (±5,3). Die Patienten benötigten im Schnitt 1,6 ± 2) Dialysen nach Transplantation. Mikrobiologische Untersuchungen ergaben, dass bei 34 % (n = 10) der betroffenen Spendernieren eine positive Bakteriologie zum Zeitpunkt der Transplantation vorlag. Unabhängig davon hatten 10 der Empfänger einen positiven Harnhygienebefund während der ersten Woche nach Transplantation. Schlussfolgerungen: Unsere Risikofaktor-Analyse dient der Verringerung von Komplikationen und operativen Eingriffen. Unsere retrospektiv erhobenen Patientendaten ergeben einen hohen Anteil an DKTX-Empfängern am Lymphocelen-Kollektiv. Grunderkrankung, Empfängeralter, und postoperative
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Funktion zeigen keine Korrelation mit der Entstehung einer Lymphocele. Infektiologische Faktoren sind derzeit noch unzureichend als Risikofaktoren erforscht.
05.6 Die abdominelle Miliartuberkulose als seltene Differentialdiagnose des akuten Abdomens M. Speiser, S. Reich-Weinberger, J. Hutter Universitätsklinik für Chirurgie, Salzburg, Austria Grundlagen: Die intestinale Tuberkulose ist in entwickelten Ländern eine klinische Rarität, die zumeist mit einer Miliartuberkulose assoziiert ist. Fallbericht: Wir berichten hier den Fall eines 80 jährigen Patienten mit initial unspezifischen Symptomen wie Bauchschmerzen und Fieber. In der radiologischen Bildgebung zeigte sich eine suspekte zystische Raumforderung im Bereich des Caput pancreatis. Differentialdiagnostisch wurde zunächst ein muzinöses Zystadenokarzinom in Betracht gezogen. Der bakteriologische Nachweis von säurefesten Stäbchen im endosonographisch gewonnenen Pankreaspunktat lenkte den Verdacht auf eine intestinale Tuberkulose. Durch den direkten histologischen Nachweis von Mycobacterium tuberculosis aus dem Omentum majus im Rahmen einer Laparotomie bei klinischer Verschlechterung konnte die Diagnose schließlich gesichert werden. Leider entwickelte der Patient trotz Ausschöpfung aller zur Verfügung stehenden antimikrobiellen, chirurgischen und intensivmedizinischen Maßnahmen ein septisches Multiorganversagen. Schlussfolgerungen: Die seltene gastrointestinale Manifestation einer primären pulmonalen Tuberkulose kann eine Vielzahl gastrointestinaler Erkrankungen imitieren und sollte daher bei differentialdiagnostischen Überlegungen nicht außer Acht gelassen werden.
05.7 Revaskularisation bei akutem Verschluss der mesenteriellen Gefäße: unsere Ergebnisse S. Ciftci1, M. Varga1, M. Aspalter2, T. Hölzenbein2, J. Hutter1 1 2
Universitätsklinik für Chirurgie, Salzburg, Austria Universitätsklinik für Gefäßchirurgie, Salzburg, Austria
Grundlagen: Die Mortalität und Morbidität der Patienten mit einem akuten Verschlusses der mesenteriellen Gefäße ist hoch. Eine frühzeitige Diagnose und die Wiederherstellung der Darmdurchblutung kann Darmschäden verhindern und zur Verbesserung der Prognose der betroffenen Patienten führen. Das Hauptziel dieser Studie war es den Einfluss der Revaskularisierung (Bypass, Thrombektomie, Embolektomie) mit geplanter second look Operation im Vergleich zur primären Darmresektion zu beurteilen. Methodik: Im Zeitraum vom 30. Juli 2007 bis 31. Dezember 2015 wurden an unserer Abteilung 110 Patienten aufgrund von Darmischämie, davon 17 Patienten aufgrund eines akuten mesenterialen Gefäßverschluß operiert.
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery Ergebnisse: Bei 17 Patienten wurde die Diagnose eines Mesenterialarterienverschluß bzw. VMS-Thrombose mittels CT-Angiographie bestätigt. Bei 5 Patienten wurde bei erster Operation primäre Darmresektion ohne Revaskularisierung durchgeführt (Resektionsausmaß 40 cm, 30–150 cm) und bei einem Patienten ein secondlook Operation mit Darmresektion (200 cm) durchgeführt. Bei 12 Patienten wurde ein Revaskularisationsversuch mittels Thrombektomie, Embolektomie oder Venenbypass durchgeführt. Bei 6 (50 %) dieser Patienten erfolgte zusätzlich eine Darmresektion im Ausmaß von Median 130 cm (80–200 cm). Bei 9 (75 %) wurde im Rahmen einer second-look Operation Darmresektion im Ausmaß von Median 90 cm nachreseziert (10–200 cm). Ein Kurzdarmsyndrom entwickelte sich bei 3 Patienten (25 %) nach Revaskularisierung. Die perioperative Mortalität lag nach Revaskularisation bei 36 %, ohne Revaskularisation mit alleiniger Darmresektion bei 20 %. Schlussfolgerungen: Durch den Versuch einer Revaskularisierung mittels Thrombektomie, Embolektomie oder oder Venenbypass den Verlust an Darm zu verringern hat sich in unserem Kollektiv nicht bestätigt. Auch konnte durch eine Wiedereröffnung des Gefäßbettes die Mortalität nicht positiv beeinflusst werden.
07 AEC (Arbeitsgemeinschaft für Endoskopie in der Chirurgie) – Endoskopische Interventionen 07.1 Results of transoral flexible endoscopic septum division for symptomatic Zenker’s diverticulum J. Zacherl1, S. Albinni1, W. Radlspöck1, B. Eltschka1, Z. Jovanovic1, W. Schima2, T. Winkler3, L. Öhler3, A. Lechmann4, P. Trinks4, T. Bader5, M. Greher6, P. Pokieser7 Abteilung für Chirurgie, St. Josef Krankenhaus Wien, Wien, Austria 2 Abteilung für Radiodiagnostik, St. Josef Krankenhaus Wien, Wien, Austria 3 Abteilung für Innere Medizin I, St. Josef Krankenhaus Wien, Wien, Austria 4 Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin, St. Josef Krankenhaus Wien, Wien, Austria 5 Abteilung für Radiologie, Herz-Jesu Krankenhaus Wien, Wien, Austria 6 Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin, Herz-Jesu Krankenhaus Wien, Wien, Austria 7 Radiologie Währing, Wien, Austria 1
Background: Transoral flexible endoscopic septum division (FESD) is an evolving NOTES technique for the treatment of symptomatic Zenker’s diverticulum (ZD). Since 2014 we changed from transoral stapling to FESD with a cautery needle papillotome. We report about the results of FESD at our center. Methods: Division of the septum was performed in individuals with a septum >20 mm with high frequency cautery. We aimed to preserve a remnant septum of 5 mm to avoid perfora-
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tion. FESD was followed by 2 days with fluid and 5 days with semisolid nutrition. Data were collected prospectively. Results: From 2014 to 1/2016 33 patients were treated for ZD. Among them 25 patients consecutively undergoing FESD were included in the study. All patients reported immediate success after FESD (100 %), 6 patients temporarily had mild swallowing discomfort. Intraoperatively, 4 minute arterial bleedings were managed by cautery forceps. 2 suspected perforations were clipped and oral nutrition was delayed for 2 days. Postoperative adverse events were fever (n = 1), pneumonia (n = 1) and a delayed cervical abscess (14 days after FESD) treated by neck drainage. Until follow up (median 9 mo) one patient underwent redo FESD for recurrent dysphagia after 12 mo. One patient suffered recurrence but did not need redo surgery, resulting in recurrence rate of 8 % (2/25). Both patients had a short septum less than 25 mm. Conclusion: FESD is a safe and effective treatment for symptomatic ZD with immediate symptomatic relief. After intermediate follow-up no recurrence has been observed, if length of myotomy was longer than 2 cm.
07.2 Therapie eines impaktierten Speisebolus bei iatrogener Ösophagusruptur R. Kolenik, G. Jenic, R. Mittermair Klinikum Klagenfurt am Wörthersee, Klagenfurt, Austria Grundlagen: Wir berichten über einen 60-jährigen polymorbiden männlichen Patienten mit positiver Alkoholanamnese, der aufgrund einer seit mehreren Stunden anhaltenden Dysphagie für Flüssigkeiten und feste Nahrung nach Verschlucken einer ganzen, unzerkauten Dörrmarille vorstellig wurde. Die endoskopische Mobilisation des obstruierenden und impaktierten Bolus musste infolge einer plötzlichen Ösophagusruptur mit Entwicklung eines ausgeprägten Weichteilemphysems, hochgradigen Sättigungsabfalls sowie Kreislaufschocks abgebrochen werden. Unmittelbar nach Intensivierung des Patienten zeigten sich im akut durchgeführten Thorax- und Abdomen-CT freie intraabdominelle, retroperitoneale und mediastinale Luftansammlungen sowie ein bülaupflichtiger Pneumothorax rechts und ein ausgedehntes subkutanes Weichteilemphysem. Therapie: Per medianer Oberbauchlaparotomie mit Gastrotomie konnte die eingeklemmte Marille aus dem Ösophaguslumen entfernt werden. Der Verschluss der operativen Mageneröffnung erfolgte mit einem dreireihigen Klammernahtgerät. Zusätzlich wurde ein Robinson-Drain zum Hiatus oesophagei platziert. In der darauffolgenden Kontrollendoskopie wurde ein über 7 cm langer Speiseröhrenriss mittels serieller Applikation von Endoclips suffizient versorgt. Schlussfolgerungen: Trotz einer längerstreckigen Perforation des Ösophagus mit inkarzeriertem Fremdkörper konnten durch die Bergung im distalen Ösophagus per Gastrotomie und die rasche anschließende endoskopische Versorgung der Speiseröhrenruptur durch Clips eine vermeintlich notwendige Thorakotomie bzw. ein Zweihöhleneingriff bei dem Hochrisikopatienten ebenso wie eine Stentsetzung vermieden werden.
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07.3 Endoscopic submucosal dissection of early esophageal neoplasia
patients. Sufficient education is required. Push-PEGs in dilatation technique are connected with higher leakage, SSI and patients’ discomfort.
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J. Holzinger, P. Herbst, S. Buchner, C. Rabl, J. Hutter PMU Salzburg/Universitätsklinik für Chirurgie/Division Endoskopie, Salzburg, Austria Background: Endoscopic submucosal dissection (ESD) is a novel technique for treatment of benign and early malignant neoplasia of the esophagus as well. We report on our experience with the first 26 cases. Methods: From February 2012 to November 2015 all patients undergoing esophageal ESD were collected prospectively. Results: Out of 26 patients with esophageal ESD there was squamous cell neoplasia in 5, Barrett’s neoplasia in 17 and subepithelial lesions in 4. Complete resection was achieved in 96 %, en bloc resection in 92 %. The complication rate was 15,3 % with 3 cases of mild mediastinal emphysema (11,5 %) and 1 delayed bleeding (3,8 %). Additional esophagectomy due to sumucosal invasion was required in 1 patient. Conclusions: ESD in the esophagus is a safe and efficient technique for treatment of early esophageal neoplasia.
07.4 Outcome of over 220 insertions of „push“ percutaneous endoscopic gastrostomies
PARIS, NICE – Polypenklassifikationen für die tägliche Routine? A. Rothe1,2, C. Schwinghammer2, C. Ausch1, A. Shamiyeh2 1 2
Abteilung für Chirurgie, Steyr, Austria Kepler Universitätsklinik – Chirurgie 2, Linz, Austria
Grundlagen: Standardisierte Befundung und Charakterisierung von Kolonpolypen ist trotz moderner Endoskope, Chromoendoskopie und anderer Hilfsmittel (NBI, FICE, i-scan) leider zu selten der Standard in den meisten endoskopisch tätigen Abteilungen. Gerade in der Polypennachsorge und Risikostratifizierung spielt die exakte Befundung (Lokalisation, Größe, Histologie) jedoch eine entscheidende Rolle. Methodik: 159 konsekutive Koloskopien eines einzelnen Untersuchers mit 69 Polypektomien wurden nach Paris und NICE – Klassifikation befundet. Die Polypen wurden enstprechend fotodokumentiert und die Befunde mit dem histologischen Ergebnis verglichen. Ergebnisse: Die Befundschreibung – sobald Routine – wird einfacher. Insbesondere bei Verwendung von Textbausteinen. Die NICE Klassifikation erlaubt eine gute Detektion von lowrisk (NICE1) und high-risk (NICE3) Polypen. Verbesserung der Untersuchungsqualität, da man gezwungen wird genauer hinzuschauen.
V. Kalcher, K. Emmanuel, G. Spaun BHS Linz, Linz, Austria Background: Patients with head and neck cancer/cancer of the esophagus benefit from push-PEG. Also patients with chronic ileus benefit from this technique. Aim of this study was to compare the outcome before and after standardization of push-PEG-intervention. Methods: Between 2009–2012 a first series of patients who underwent push-PEG was performed. Another series was done between 2013–2/2015 after standardization. Data collection included patients’ demographics, comorbidities, complications graded according to the Clavien Dindo classification, periinterventional radio- and/or chemotherapy, morbidity and mortality. No antibiotic prophylaxis was used. Results: 223 push-PEGs were inserted between 2009–2012 and 2013–2/2015. 96,4 % patients suffered from malignant diseases. 61,9 % of patients received radio- or/and chemotherapy peri-interventionel. We noticed complications in 36,8 % and classified them according to Clavien Dindo. We documented 26,9 % Clavien Dindo 1 events, where no further treatment was required. 5,8 % of patients suffered from Clavien Dindo 3a and higher. SSI which had to be treated pharmacologically occurred in 0,4 %. Dilatation of gastrotomy (5/123) in series 2 was related with more complications than the cutting trokar technique. There were no statistically differences regarding the overall complications inclusively dislocation, occlusions occurred significantly more often in series 1. Conclusions: After standardization of push-PEG-insertion and comparing the two series we still do not use or recommend antibiotic prophylaxis because of our small number of surgical site infections. Complications such as dislocation, leakage and occlusion, is often seen in non compliant
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07.6 Recurrent adenomas of the colon after endoscopic mucosal resection: treatment and outcome S. Buchner, T. Jäger, P. Herbst, J. Holzinger Universitätsklinik für Chirurgie Salzburg, Paracelsus Medizinische Universität, Salzburg, Austria Background: Large colonic adenomas are resected by using the endoscopic mucosal resection (EMR) technique. Depending on the size it is performed en bloc or by piecemeal EMR. Adenoma recurrence rate after EMR is 13.1 %. Piecemeal resection is associated with a higher recurrence rate. The treatment of recurrent adenomas after EMR can be technically challenging because of submucosal fibrosis. The aim of this study was to determine therapy and outcome of recurrent adenoma. Methods: Large polyps and adenomas underwent EMR. Depending on the size the resection was done in en bloc or in piecemeal technique. At least 3 months after intervention the first repeated examination was performed. In case of recurrent adenoma endoscopic resection (ER) was done followed by high energy argon plasma coagulation (APC) of the polypectomy site. Results: This retrospective study includes 67.3 % male patients and 32.7 % female who underwent EMR. A piecemeal EMR resection was performed in 33.5 %. The histological findings were serrated adenoma in 3 %, tubulovillous adenoma in 24 %, tubular adenoma in 53 % and adenocarcinoma in 2 %.
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery 18 % of the polyps were hyperplastic. A recurrent adenoma was recovered in 7.6 % after prior EMR and treated by ER and APC. Conclusions: Treatment of recurrent adenoma after EMR with ER and APC is safe and effective.
07.7 Use of a new lumen-apposing stent (Hot Axios) for gastrocystic drainage, pancreatico-gastrostomy, duodeno-jejunostomy and cholecystoduodenostomy G. O. Spaun, V. Kalcher, K. Emmanuel
Durch das Fehlen von ROSE lag bei unseren Patienten vor Einführung eines neuen Nadelsystems ein histologisch-zytologisch verwertbares Ergebnis in 62 % der Fälle vor. Methodik: 10 Patienten wurden mit einem neuen Shark Core Nadelsystem punktiert. Durchschnittlich wurden 3 Nadelpassagen durchgeführt. Es wurden 19, 22 und 25-G Nadeln verwendet. Ergebnisse: In 9 von 10 Fällen (90 %) wurde die EUS FNA Diagnose von der Pathologie des Operationspräparates bestätigt. Mortalität der Intervention war 0, Morbidität lag bei 10 % (1/10) durch eine interventionspflichtige Blutung, welche mittels angiografischen Coilings beherrscht wurde. Schlussfolgerungen: Das Shark Core Nadelsystem zeigt an unserer Klinik eine deutlich höhere histologische Trefferquote durch solide Gewebszylinder. Allerdings scheint auch das Blutungsrisiko deutlich erhöht zu sein.
BHS Linz, Linz, Austria Background: Literature describes successful use of plastic- and covered metal-stents for endoscopic ultrasound guided drainage of symptomatic pancreatic pseudocyst and occluded pancreatic and biliary ducts. In our department both types of stents have been used successfully in these indications for transgastic and transduodenal stenting already in the past. Now a new stent allows apposition of two lumina without change of instruments through the working channel of a standard echo-endoscope. Methods: 8 lumen-apposing stents have been used in 8 patients. One device is used for cutting, anchoring and delivery of the lumen apposing stent. The diameter of the delivered stents ranged from 8 mm to 15 mm, length from 8 mm to 10 mm. General anesthesia has been used for all cases. Results: All stents were delivered successfully (technical success 100 %). 5 patients had walled of pancreatic necrosis, abscess, or infected pancreatic pseudocysts responding well to the internal drainage. 1 patient received a drainage between the symptomatic dilated pancreatic duct and the gastric remnant after Roux-Y reconstruction. 1 patient suffered from recurrent cholangitis with intrahepatic cholelithiasis after right hemihepatectomy and received a duodeno-jejunal 15 mm diameter stent 2 cm distal of the hepatico-jejunostomy and consecutive endoscopic removal of stones and biliary stenting. 1 patient was suffering from acute cholecystitis and metastasized gynecological cancer and received cholecysto-duodenal drainage. Conclusions: The new lumen-apposing stent facilitates endoscopic lumen apposition and can be a helpful tool to avoid more invasive surgery.
07.8 Endosonografisch gezielte Feinnadelpunktion: verbesserte Diagnostik durch neues „Core Biopsy System“ G. O. Spaun, V. Kalcher BHS Linz, Linz, Austria Grundlagen: Endosonografische Feinnadelpunktion (EUS FNA) erzielt in Studien in ca 90 % repräsentative Ergebnisse. Die klinische Realität liegt deutlich niedriger. Über 80 % Erfolg bei 38 % der Untersucher, zwischen 60 und 80 % bei weiteren 38 % und unter 60 % bei 24 %. Voraussetzung für hohe Ergebnisqualität sind unter anderem eine ausgesprochen hohe zytologische Expertise des Pathologen und „rapid on-site evaluation“ (ROSE).
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08 Hauptsitzung: Chirurgische Forschung 08.5 Mikrochirurgische Single-Use Instrumente für die Lehre und Forschung: Systematischer Vergleich zum Standard M. Aman1, M. Sporer1, O. Riedl2, O. C. Aszmann1,2, W. Wang3, K. Bergmeister4,5 Medizinische Universität Wien, Univ. Klinik für Chirurgie, Christian Doppler Labor für Extremitätenrekonstruktion, Wien, Austria 2 Medizinische Universität Wien, Univ. Klinik für Chirurgie, Abteilung für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Wien, Austria 3 Medizinische Universität Wien, Univ. Klinik für Neurochirurgie, Wien, Austria 4 BG – Unfallklinik Ludwigshafen Klinik für Plastische Chirurgie der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Ludwigshafen, Germany 5 Christian Doppler Labor für Extremitätenrekonstruktion und Rehabilitation, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Universitätsklinik für Chirurgie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria 1
Grundlagen: Die Mikrochirurgie ist ein wichtiger Bestandteil vieler chirurgischer Fächer. Das Erlernen mikrochirurgischer Fähigkeiten ist ressourcenintensiv, da die benötigten Instrumente teuer und nicht immer verfügbar sind. Seit neuem sind Einweginstrumente für die Mikrochirurgie verfügbar, welche für die Lehre und Forschung auch für längere Zeiträume gebraucht werden können sowie nur ein Fünftel der wiederverwendbaren Instrumente kosten. Ziel dieser Studie war es, Einweginstrumente mit konventionellen wiederverwendbaren Instrumenten zu vergleichen, um deren Einsatz zum Erwerb von mikrochirurgischen Fertigkeiten und in der Forschung zu bewerten. Methodik: Im Rahmen von mikrochirurgischen Trainings haben Chirurgen unterschiedlicher Ausbildungsstufen Einweg instrumente mit konventionellen Instrumenten verglichen. Hierbei wurde zuerst die Handhabung anhand einer praktischen Nahtübung (5 Einzelknopfnähte, 9–0 Ethilon, auf Zeit)
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery evaluiert. In einem zweiten Schritt wurden Praxis-relevante Faktoren wie Größe, Gewicht, Qualität, Abnützung etc. der Instrumente per Fragebogen evaluiert. Ergebnisse: 24 Probanden unterschiedlicher Ausbildungsstufen (Studenten, Assistenzärzte, Fachärzte) nahmen an der Evaluation teil. In den praktischen Übungen zeigte sich kein signifikanter Unterschied (P = 0,610) zwischen Einweg (460 ± 187 Sekunden) und konventionellem (433 ±142 Sekunden) Instrumentarien. Allerdings, wurden die wiederverwendbaren Instrumente in den Faktoren Qualität, Gewicht und Größe besser beurteilt. In Relation zum geringeren Preis erzielten die Einweginstrumente sehr gute Werte und wurden von den Teilnehmern für die chirurgische Lehre und Forschung empfohlen. Schlussfolgerungen: Der Einsatz von Einweginstrumenten im klinischen Alltag ist, ökologisch gesehen, durchaus fragwürdig. Anhand der Ergebnisse dieser Studie zeigte sich aber, dass deren Verwendung für die mikrochirurgische Lehre und Forschung eine gute Option darstellt. Sie bieten daher eine kostengünstige Option für Kliniken oder Labors ohne bestehendes Mikrochirurgie-Inventar.
09 Österreichische Gesellschaft für Adipositaschirurgie: Adipositaschirurgie 1 09.2 Die bariatrische Katastrophe – Ein Fallbericht C. Sorre, R. Kolenik, R. Mittermair Klinikum Klagenfurt, Klagenfurt, Austria Grundlagen: In dieser Arbeit wird über einen bariatrischen Fall berichtet, wo Indikation, operative Ausführung und letztlich die Nachsorge einige Fragen aufwerfen. Fallbericht: Eine 22-jährige Patientin (BMI 43,8) wurde nach Einholung eines psychologischen Konsilliums im Sinne eines Roux-y-Bypasses operiert. Postoperativ entwickelte die Patientin eine Essstörung mit rez. Erbrechen und eine Depression mit wiederholt stationärer Behandlungsbedürftigkeit. Nach 12 Monaten hatte die Patientin einen BMI von 17,5. Nach 16 Monaten verübte die Patientin einen Suizidversuch mittels Selbstverbrennung. 20 Monate nach dem Ersteingriff wurde die Patientin wegen eines perforierten Ulcus an der oberen Anastomose laparoskopisch übernäht und gestentet. Wegen des therapieresistenten Ulcus und der Mangelernährung wurde schlieißlich 24 Monate nach dem Ersteingriff eine Revision mit Wiederherstellung der nativen Anatomie durchgeführt. Am 6. postoperativen Tag entwickelte die Patientin eine Anastomoseninsuffizienz, eine operative Revision und neuerliche Stent anlage folgte. Die Patientin ist derzeit wohlauf, befindet sich jedoch noch in stationärer Behandlung. Ergebnisse: Die Patientin hatte zum Zeitpunkt der Indikationsstellung eine behandlungsbedürftige Depression, eine psychiatrische Untersuchung wurde verabsäumt. Im Rahmen der Primäroperation wurde die alimentäre Schlinge mit 200 cm zu lang gewählt, vor allem in Hinblick auf auf den insgesamt kurzen Darm. In der Nachsorge wurde auf die zunehmende Mangelernährung nicht nachhaltig reagiert und die Problematik zu Unrecht der Psyche zugeschrieben. Schlussfolgerungen: Die Indikationsstellung für einen bariatrischen Eingriff bedarf einer eingehenden Anamnese und
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sollte nicht den OP-Zahlen geschuldet werden. Dem Ablängen der Schlingen sollte besondere Sorgfalt zugestanden werden. Körperliche Symptome, Magelernährung und Einschränkung der Lebensqualität sollten auch bei psychiatrischen Begleiterkrankungen ernst genommen und umfassend abgeklärt werden.
09.3 Entwicklung der Aufenthaltsdauer nach bariatrischen Eingriffen und Zukunftsaussicht G. Tentschert, U. Bergholz, G. Walli, A. Klaus BHS Wien, Wien, Austria Grundlagen: Die bariatrische Chirurgie hat sich in Österreich als fixer Bestandteil der Adipositastherapie etabliert. Das prä-, peri- und postoperative Management hat sich in den letzten Jahren maßgeblich verändert. Im interdisziplinären Adipositaszentrum der Barmherzigen Schwestern Wien Gumpendorf werden im Jahr etwa 200 Adipositaseingriffe durchgeführt (90 % LGBP, 10 % Sleeve). Ziel: Durch Optimierung der interdisziplinären Zusammenarbeit mit Anästhesie, Physiotherapie, Diätologie, Internisten und klinischer Psychologie konnte die durchschnittliche Aufenthaltsdauer bereits von 7 auf 4 Tage gesenkt werden. Das Ziel ist es diese mit Hilfe eines Fasttrack-Konzeptes weiter zu senken und damit die Wartezeiten auf einen bariatrischen Eingriff zu verkürzen. Methodik: Es wird die Entwicklung der durchschnittlichen Belagstage der letzten 10 Jahre und Rücksichtnahme der Änderung des perioperativen Managments analysiert. Ergebnisse: Durch Straffung der präoperativen Abklärung, Standardisierung der Op-Abläufe, Einsatz von Regionalanästhesie, sowie Frühmobilisation und fühem Kostaufbau konnte bereits eine Reduktion der Belagsdauer von 7 auf 3 Tagen erzielt werden. Eine weitere Verkürzung der Aufenthaltsdauer soll mittels neu erarbeitetem Fasttrack- Konzept erreicht werden. Schlussfolgerungen: Durch die Entwickungen der letzten 10 Jahre konnten die durchschnittliche Belagsdauer und damit auch die Kosten deutlich reduziert werden. Mittels Fasttrack-Konzept ist eine weitere Optimierung denkbar.
09.4 Bariatric surgery in adolescents S. Shakeri-Leidenmühler, R. Kefurt, F. Langer, G. Prager Medical University of Vienna, general surgery, Vienna, Austria Background: Obesity in adolescents is associated with a wide range of serious health complications. If current trends continue the number of overweight children globally will increase to 70 million by 2025. Many of them have undergone various conservative treatment methods without adequate long term success so a surgical approach became necessary. In addition to surgery, change of life and eating behavior is strongly recommended to achieve the best results. The decision, who is suitable for bariatric surgery, should be made by a multidisciplinary team of internists, pediatricians, dietologists, psychologists, and bariatric surgeons.
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery Methods: Between 2000 and 2014 a total of 67 adolescents with a mean age of 17.7 years (range 13–19) and mean BMI of 48,2 kg/m2 underwent bariatric surgery, consisting in RYGB (n = 34), Omega loop GB (n = 21), BPD (n = 3), Sleeve gastrectomy (n = 4) and Gastric bandings (n = 5). Results: The mean BMI decreased from 48.2 kg/m2 at time of surgery to 31.9 kg/m2 after a mean follow-up of 3.1 years, representing a mean excess weight loss of 69.84 %. Most of the adolescents showed remarkable improvements in their quality of life. 3 patients (4,5 %) suffered from weight regain (2 RYGB, 1 BPD). In this series, the most effective procedure in terms of weight loss was Omega loop Gastric bypass with a BMI reduction from 45,7 kg/m2 to 28,8 kg/m2. Conclusions: Bariatric surgery is an attractive treatment option, with effective long-term results, in very carefully selected morbidly obese adolescents. The majority of patients showed a remarkable improvement in their quality of life.
10 Failure to Rescure Foregut and Colorectal Surgery 10.1 Langzeitdaten der ABCSG-R02 Studie – Einfluss der Intensivierung der neoadjuvanten Radiochemotherapie beim lokal fortgeschrittenen Rektumkarzinom P. Kogler1, A. F. DeVries2, R. Schaberl Moser3, H. Rabl4, J. Tschmelitsch5, M. Zitt6, W. Eisterer7, R. Jäger8, M. Gnant9, J. Thaler10, D. Öfner1 Univ. Klinik für Viszeral-, Transplantations- und Thoraxchi rurgie, Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Austria 2 Landeskrankenhaus Feldkirch, Feldkirch, Austria 3 Med. Univ. Klinik Graz, Graz, Austria 4 LKH Hochsteiermark, Leoben, Austria 5 KH Barmherzige Brüder St.Veit/Glan, St.Veit/Glan, Austria 6 KH Dornbirn, Dornbirn, Austria 7 Univ. Klinik für Innere Medizin, Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Austria 8 Univ. Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Austria 9 Univ. Klinik für Chirurgie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria 10 Klinikum Wels-Grieskirchen, Wels-Grieskirchen, Austria 1
09.5 Einfluss der metabolischen Chirurgie auf Diabetes mellitus Typ2 4 Jahre nach Roux-Y-Magenbypass T. Kampl, P. Beckerhinn, S. Schöppl, G. Weidinger, W. Lechner, E. Kreuzer, T. Frankl, V. Lirscher, F. Hoffer LK Hollabrunn, Chirurgie, Hollabrunn, Austria Grundlagen: Der positive Einfluss der bariatrischen Chirurgie auf die morbide Adipositas und ihre Begleiterkrankungen ist bekannt. Ziel dieser Untersuchung war die Evaluation der Effizienz des Roux-Y-Magenbypasses auf Diabetes mellitus Typ 2 4 Jahre postoperativ. Methodik: 2011 unterzogen sich an unserer Abteilung 276 Patienten einem bariatrischen Eingriff. Bei 25 Patienten (10 Männer) wurde wegen morbider Adipositas und Typ 2 Diabetes ein Roux-Y-Magenbypass angelegt. Das Durchschnittsalter bei der Operation betrug 45 Jahre (23–63), der Durchschnitts-BMI 43 (36–54). Die Verbesserung des Diabetes wurde gemessen am HbA1C-Wert und der Reduktion der Diabetes-Therapie. Die Daten der Patienten wurden sowohl prospektiv anhand unserer Datenbank als auch retrospektiv erhoben. Eine Diabetesremission wurde definiert als HbA1C < 6,5 % ohne Diabetesmedikation. Ergebnisse: 24 Patienten wurden laparoskopisch operiert. Bei 20 Patienten (80 %) konnten 4 Jahres- Nachuntersuchungsergebnisse erhoben werden. Kein Patient verstarb. Chirurgische Komplikationen traten bei 2 Patienten auf: 1 Trokarhernie, 1 innere Hernie; an internistischen Komplikationen sahen wir 1 Pulmonalembolie, 1 mal Vorhofflimmern, und 1 Pneumonie. Bei 14 Patienten (70 %) beobachteten wir eine Diabetesremission. Der Durchschnitts-BMI bei der Nachuntersuchung betrug 33 (25–42). Alle Patienten waren mit dem Ergebnis der Operation zufrieden und erklärten, dass sie jederzeit einer neuerlichen Operation zustimmen würden und bedauerten, sich der Operation nicht früher unterzogen zu haben. Schlussfolgerungen: Mit dieser Studie konnte der positive Effekt der bariatrischen Chirurgie auf den Diabetes mellitus Typ 2 nach einem Zeitraum von 4 Jahren bestätigt werden. Der Benefit durch die Verbesserung der Komorbidität Diabetes und der Lebensqualität rechtfertigt die höhere Komplikationsrate.
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Grundlagen: Die Durchführung einer neoadjuvanten Radiochemotherapie (nRCTX) kann bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem Rektumkarzinom (LACR) die lokale Tumorkontrolle verbessern und zu einem sogenannten „Downsizing“ führen. Eine Intensivierung dieser nRCTX (+Oxaliplatin) soll diesen Effekt verstärken und das Überleben der Patienten verbessern. Im Rahmen einer multizentrischen Phase-II-Studie wurde die Verträglichkeit des intensivierten Protokolls bestätigt, ein Einfluss auf die Tumor-Downsizing-Rate konnte jedoch nicht nachgewiesen werden. Ziel dieser Langzeitanalyse ist, die Auswirkungen des intensivierten nRCTX-Protokolls auf das Patientenüberleben zu untersuchen. Methodik: Patienten mit einem LACR (cT3NxM0 -MRT verifiziert), erhielten eine RCTX (45 Gy) mit konkomitanter Gabe von Capecitabine und Oxaliplatin. Die chirurgische Resektion wurde 2–4 Wochen nach Beendigung der nRCTX durchgeführt. Das mediane Follow-up der Langzeitstudie war 80 Monate (75,9–83,2). Ergebnisse: Insgesamt wurden 59 Patienten (medianes Alter 60,5 Jahre) mit LACR in die Studie eingeschlossen. Es zeigte sich ein 5-Jahres-Rezidiv-freies Überleben von 65,5 %, 15 Patienten (25 %) entwickelten ein Tumorrezidiv (6,7 % lokal, 73,3 % fern, 20 % kombiniert). 60 % der Patienten mit Fernmetastasierung wurden einer chirurgischen Metastasenresektion zugeführt, davon zeigten sich 37,5 % am Ende des Beobachtungszeitraum tumorfrei. Während das Tumor-Downsizing (T-Level) keinen Effekt zeigt, kann bei Lymphknoten-Negativität (N0) nach nRCTX ein signifikanter Einfluss auf das Gesamtbzw. tumorfreie Überleben nachgewiesen werden. Schlussfolgerungen: Mit einer Intensivierung der nRCTX kann ein 5-Jahres Überleben von fast 70 % in Patienten mit LACR erreicht werden. Der Lymphknoten-Status zeigt signifikanten Einfluss auf das Langzeitüberleben der Patienten. Die Chirurgie in der Rezidivtherapie spielt eine wichtige Rolle mit sehr guten onkologischen Ergebnissen.
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10.2 Colorectal cancer with hepatic, pulmonary or peritoneal metastasis: Improved survival with progressive surgery and modern chemotherapy concepts F. Primavesi1, T. Jäger1, J. Presl1, S. Buchner1, K. Tomanova1, D. Öfner2, J. Hutter1, S. Stättner1, A. Dinnewitzer1 Universitätsklinik für Chirurgie der PMU Salzburg, Salzburg, Austria 2 Universitätsklinik für Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie der Medizinischen Universität Innsbruck, Innsbruck, Austria 1
Background: Modern, multimodal chemotherapy regimens lead to improved survival for metastatic colorectal cancer patients in prospective trials. Studies further showed, that extensive liver surgery performed by specialists in high volume centers can give more patients access to curative treatment. Likewise, the implementation of cytoreductive surgery +/hyperthermic intraperitoneal chemotherapy (HIPEC) may also prolong survival in selected cases. However, data uncovering “real life” practice and prognosis is scarce. Methods: All patients presenting to our hospital with newly diagnosed metastatic colorectal cancer (synchronous or metachronous hepatic, pulmonary or peritoneal metastasis) from 2003–2014 where included. Patients were categorized into palliative (group A) and curative (Group B) intent. We investigated the number/percentage of patients undergoing curative surgery (hepatectomy, lung resection, peritonectomy +/- HIPEC) in the early period (2003–2008) vs. late period (2009–2014) to detect changes in the surgical and medical management over time. Factors influencing recurrence and survival were evaluated. Results: Some 423 patients were included, 253 in Group A and 170 in Group B. The number of patients presenting per year was comparable between the two study periods (mean 34.1 vs. 36.3), whereas the rate of curatively treated patients increased from 28.8 % to 50.9 %. This resulted in a significantly better 5-year overall survival of 20.7 % versus 37 % (p = 0.01). Conclusions: Progressive surgery and modern, multimodal chemotherapeutic regimens represent the mainstay of improved survival in metastatic colorectal cancer patients within the last years. Specialized hepatic surgery, aggressive cytotoxic treatment and increasing centralization can result in increased rates of resectability and longer overall survival.
10.3 Einfluss des Body-Mass-Index und Diabetes mellitus auf das frühpostoperative Outcome beim Rektumkarzinom – Daten der klinischsystematischen, prospektiven, multizentrischen Beobachtungsstudie
Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Magdeburg A. ö. R., Magdeburg, Germany 3 Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, St Josephs Krankenhaus, Salzkotten, Germany 4 Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Klinikum Magdeburg gGmbH, Magdeburg, Germany 2
Grundlagen: Auswirkungen metabolischer Störungen wie Adipositas, Untergewicht (charakterisiert z. B. durch „Bodymass index“ [BMI]) oder Diabetes mellitus (DM) auf das frühpostoperative Outcome nach operativer Versorgung des primären Rektumkarzinoms retrospektiv anhand prospektiv-multizentrisch gewonnener Daten einer repräsentativen Patientenzahl zu analysieren. Methodik: Die Daten wurden mittels standardisiertem Erfassungsbogen der Observationsstudie „Rektum-Karzinom (Primärtumor) – Elektiv-Operation“ zur Qualitätssicherung i. R. der klinischen Versorgungsforschung erhoben, ausgewählt für 2008–2011. Untersucht wurden prä- (u. a. Alter, Komorbiditäten), peri- (u. a. Operationsverfahren, Komplikationen) und postoperative Parameter (u. a. Komplikationen [allgemein/ speziell, Morbidität], Letalität) sowie die histopathologischen Befunde. Ergebnisse: Insgesamt wurden 9.920 (BMI) bzw. 10.422 (DM) Patienten ausgewertet (Altersdurchschnitt: 68 Jahre; zu 2,1 %/19,4 %/18,2 % untergewichtig/adipös/Diabetiker). 1) Präoperativ wiesen Adipöse häufiger kardiovaskuläre Risiken/DM auf, Untergewichtige hingegen häufiger pulmonale/ „andere“ (lt. Bogen, d. h. weitere) Risikofaktoren. Diabetiker zeigten häufiger kardiovaskuläre/renale Risikofaktoren sowie Adipositas (jeweils P < 0,001). 2) Intraoperativ: Adipöse wiesen eine erhöhte Konversionsrate bei laparoskopischem Vorgehen auf. Untergewichtige erhielten ebenso wie Diabetiker seltener eine Anastomose (jeweils P < 0,001). 3) Postoperativ zeigten Untergewichtige (P = 0,013) eine erhöhte allgemeine und Adipöse (P < 0,001) eine erhöhte spezielle Komplikationsrate (durchschnittliche allgemeine/spezielle Komplikationsrate: 18,1/29,0 %). Diabetiker zeigten vermehrt allgemeine (P < 0,001)/spezielle (P = 0,002) Komplikationen. Untergewichtige/Diabetiker hatten eine erhöhte Krankenhausverweildauer (jeweils P < 0,001). Die Krankenhaus-Sterblichkeit (durchschnittlich: 3,1 %) war nicht mit dem BMI vergesellschaftet (P = 0,176), jedoch erhöht bei DM (P < 0,001). 4) Das UICC-Tumorstadium war bei Untergewichtigen höher als bei Normalgewichtigen, bei Übergewichtigen und Adipösen geringer (P < 0,001). Kein Zusammenhang zeigte sich bei Diabetikern. Schlussfolgerungen: Das am ehesten der Tumorkatabolie zuzuschreibende Untergewicht und die häufigste metabolische Störung DM, insbesondere in Kombination mit Übergewicht/ Adipositas, sind relevante Einflussfaktoren für das frühpostoperative Op-Ergebnis in der Rektumkarzinomchirurgie.
10.4 Rektumkarzinomlokalrezidiv: Individuelle Behandlungsstrategien P. Hutter, A. Perathoner, R. Kafka-Ritsch, D. Öfner
B. Gebauer1,2, H. Ptok1,2, R. Steinert1,3, C. Meißner1,4, R. Otto1, I. Gastinger1, H. Lippert1, F. Meyer1,2 AN-Institut für Qualitätssicherung, Otto-von-GuerickeUniversität, Magdeburg, Germany
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Medizinische Universität Innsbruck/Universitätsklinik für Viszeral-Transplantations- und Thoraxchirurgie, Innsbruck, Austria Obwohl das Outcome des Rektumkarzinomes durch die neoadjuvante Therapie und das Konzept der totalen mesorektalen
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery Exzision in der Vergangenheit signifikant verbessert werden konnte, wird in der Literatur weiterhin eine Lokalrezidivrate von mehr als 5 % beschrieben. Die Behandlung eines Lokalrezidivs stellt aufgrund der schwierigen anatomischen Verhältnisse im kleinen Becken eine interdisziplinäre Herausforderung dar und erfolgt meist wenig standardisiert nach Besprechung in Tumorboards. Wir berichten anhand dreier außergewöhnlicher Fallbeispiele über individuelle multimodale Therapiekonzepte mit Resektion, Chemotherapie, perkutaner Strahlentherapie, intraoperativer Strahlentherapie, hyperthermer intraperitonealer Chemotherapie (HIPEC) und Radiofrequenzablation (RAF) in kurativer Intention. Als besondere Herausforderung für die jeweiligen Behandlungskonzepte ergab sich bei den Patienten therapieresistente Schmerzen, eine hohe Infiltration des Os sacrum bzw. eine nekrotisierende Abszesshöhle im kleinen Becken. Während bei einer Patientin nach lokaler RFA vollständige Schmerzfreiheit erreicht werde, entwickelte sich bei einem weiteren Patienten nach RFA des Knochens zur Vermeidung einer verstümmelden hohen Sacrektomie eine Osteomyelitis mit signifikanter Schmerzzunahme. Eine HIPEC war in zwei Fällen zur Behandlung des Lokalrezidivs durchgeführt worden. Anhand dreier sehr unterschiedlicher Fälle kann dargestellt werden, wie komplex sich die Behandlung des Lokalrezidivs des Rektumkarzinoms nach wie vor darstellt und dass multimodale interdisziplinäre Therapiekonzepte unter verschiedenen Bedingungen mehr oder weniger erfolgreich umgesetzt werden können.
10.5 Long-term survival of colorectal cancer patients following multivisceral resection J. Presl, C. Steiner, J. Holzinger, A. Dinnewitzer, T. Jäger Paracelsus Medical University, Department of Surgery, Salzburg, Austria Background: Clear surgical resection margins are crucial for achieving long-term survival in colorectal cancer surgery. The objective of this study was to evaluate the impact of multivisceral resection on long-term survival in colorectal cancer patients. Methods: Forty-nine patients who underwent multivisceral resection at primary colorectal cancer surgery were analyzed retrospectively. Kaplan-Meier survival analysis was used to estimate overall (OS) and cancer-specific survival (CSS). Results: Of the 49 patients (mean age: 65 ±13 years, female: 55 %) 2 %, 37 %, 26 % and 35 % were classified as UICC I, II, III and IV respectively. The tumor was located in the rectum in 43 % (21 of 49) and colon in 57 % (28 of 49). The small intestine (n = 17), the ovary (n = 16) and the uterus (n = 12) were most frequently resected organs. R0, R1 and R2 resections were performed in 74 %, 10 % and 16 % respectively. The perioperative mortality was 6 % with morbidity of 39 %. Five-year OS and CSS rates were 49.7 % (95 % confidence interval [CI]: 0.25–0.70) and 53 % (95 % CI: 0.27–0.74). Conclusions: Multivisceral resection remain the therapy of choice in the treatment of locally advanced colorectal cancer in order to attain the corresponding safety margin for a favorable long-term survival. To achieve a higher rate of R0 resection a more radical approach might be necessary. This could be achieved by high volume centers and experienced, well-trained surgeons.
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10.6 Langzeitergebnisse der operativen Therapie des Magenkarzinoms mit DII–DIII Lymphknotendissektion C. Schildberg, R. Grützmann, R. Croner, D. Raptis Chirurgische Klinik der Universität Erlangen, Erlangen, Germany Grundlagen: Im Jahr 2011 hatten wir in Deutschland nach Angaben des Robert-Koch-Institutes 16.026 Magenkarzinom-Neuerkrankungen (m = 59 %, w = 41 %). Die relative 5-Jahres-Überlebensrate beträgt in Deutschand 33 %, in den USA 29 %. In dieser Analyse untersuchten wir die Ergebnisse der operativen Therapie des Magenkarzinoms in den letzten 20 Jahren (1995–2015). Methodik: Seit 1995 bis heute wurden insgesamt 876 Patienten (562 Männer, 314 Frauen) mit einem Magenkarzinom operiert. 179 hatten ein Karzinom des gastroösophagealen Übergangs (AEG II oder III) und 696 ein Magenkarzinom. Alle Patienten erhielten eine aborale Magenresektion, Gastrektomie oder transhiatale Gastrektomie mit DII-DIII- Lymphknotendissektion kombiniert (Durchschnitt 34 LK). Die Rekonstruktion erfolgte entweder nach BI oder nach Roux. Ergebnisse: Die Klassifikation erfolgte nach TNM-System (UICC 2009). 133 Patienten waren initial Stadium IV, wobei 48 Patienten im weiteren Verlauf Fernmetastasen entwickelten. 17,8 % der Patienten wurden neoadjuvant vorbehandelt. Es wurden 325 aborale Resektionen, 23 orale Resektionen mit distaler Ösophagusresektion, 323 Gastrektomien, 41 Gastrektomien mit distaler Ösophagusresektion, 4 Nachresektionen nach aboraler Resektion und 27 Restgastrektomien durchgeführt. Die postoperative Morbidität lag bei 29,68 % (allgemeine und operative Komplikationen). 32 Patienten (3,65 %) wurden mit Anastomoseninsuffizienz diagnostiziert. Die 5-Jahres-Überlebensrate beträgt 49,2 % (SE 1,9 %) für die Magenkarzinome und 38,6 % (SE 3,8 %) für die AEG II/III Karzinome des gastoösophagealen Übergang. Schlussfolgerungen: Bei fallender weltweiter Inzidenz ist das Magenkarzinom immer noch eine häufige Erkrankung, die einer adäquaten individualisierten Therapie zugeführt werden sollte. Mit der durchgeführten DII-DIII-Dissektion konnten wir beim Magenkarzinom bessere Ergebnisse erreichen, als das durchschnittliche Überleben in den USA.
10.7 Sarkopenie bei Ösophaguskarzinom nach neoadjuvanter Therapie – ein prädiktiver Faktor? M. Paireder1, R. Asari1, D. Tamandl2, A. Ba-Ssalamah2, S. F. Schoppmann1 1 2
Univ. Klinik f. Chirurgie, Wien, Austria Univ. Klinik f. Radiologie, Wien, Austria
Grundlagen: Der krankheitsbezogene Ernährungszustand und Sarkopenie sind wichtige Risikofaktoren für die Morbidität und Mortalität nach Ösophagusresektion. Der Einfluss der Sarkopenie auf die Prognose der Patienten nach einer neoadjuvanten Therapie und Ösophagusresektion wurde im Rahmen dieser Untersuchung analysiert.
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery Methodik: Klinische und Tumorbezogene Parameter wurden evaluiert. Die Sarkopenie wurde durch Bestimmung von totaler skeletaler Muskelmasse, subcutanes und viszerales Fett in prätherapeutischen Computertomographien bei Patienten mit Diagnose eines Ösophaguskarzinoms, die eine neoadjuvante Therapie zur Vorbereitung für eine Ösophagusresektion bekommen haben, errechnet und deren Einfluss auf das Langzeitüberleben bestimmt. Ergebnisse: Bei 134 Patienten (80,6 % männlich) wurde eine Ösphagusresektion nach neoadjuvanter Therapie bei Plattenepithel- oder Adenokarzinom (64,9 %) durchgeführt. Das mediane Alter lag bei 62,8 (range: 30,8–81,0) Jahren und BMI bei 24,4 (range: 15,4–36,8) kg/m2. Sarkopenie konnte bei 80 (59,7 %) Patienten diagnostiziert werden. Nach einem medianen Follow Up von 21,3 Monaten sind 80 (59,7 %) Patienten an Folgen der Erkrankung verstorben. Das Langzeitüberleben der Patienten mit einer Sarkopenie zeigte eine signifikante Verschlechterung im Vergleich zu Patienten ohne (20,5 Monate range (7,36–33,64) vs. 52,1+ (range 18,75–85,45) Monate; p = 0,035) Schlussfolgerungen: Sarkopenie ist ein prognostischer Faktor für das Langzeitüberleben nach Ösophagusresektion und kann in der präoperativen Evaluation Einfluss finden.
10.8 Failure to rescue im oberen Gastrointestinaltrakt A. Perathoner1, S. Scheidl1, P. Kogler1, M. Zitt1,2, R. Kafka-Ritsch1, D. Öfner1 Universitätsklinik für Viszeral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie, Innsbruck, Austria 2 Krankenhaus Dornbirn, Abteilung für Chirurgie, Dornbirn, Austria 1
Bei operativen Eingriffen im oberen Gastrointestinaltrakt besteht ein signifikanter Zusammenhang zwischen Fallzahl und Morbidität („volume-outcome relationship“). Die Morbidität zeigt allerdings beim Vergleich verschiedener chirurgischer Abteilungen keine lineare Korrelation mit der Mortalität. Ausschlaggebend für die Mortalität ist nämlich weniger das Auftreten von Komplikationen selbst als vielmehr der Umgang mit den auftretenden Komplikationen. Die Definition „failure to rescue“ versucht diesem Umstand Rechnung zu tragen und beschreibt als wichtiger Krankenhaus-Qualitätsparameter die spezifische Mortalität nach Komplikationen nach operativen Eingriffen im Gegensatz zur allgemeinen Mortalität nach operativen Eingriffen. Anhand der klinischen Daten aller konsekutiven operativen Eingriffe im oberen Gastrointestinaltrakt (Ösophagus, Magen und Duodenum) in den letzten fünf Jahren (2011–2015) an der Universitätsklinik für Viszeral,– Transplantations- und Thoraxchirurgie der Medizinischen Universität Innsbruck erfolgt eine kritische Auswertung spezifischer Komplikationen (Anastomoseninsuffizienz, Nahtinsuffizienz, Perforation) im Sinne einer „failure to rescue“-Analyse (u. a. Zeitpunkt der Diagnose von Komplikationen, Zeitpunkt therapeutischer Maßnahmen, Art therapeutischer Maßnahmen, „errors of commission“, „errors of omission“, etc.).
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10.9 Hiatal hernia after esophagectomy J. Hutter1, S. Reich-Weinberger2, C. Rabl2 1 2
Universitätsklinik für Chirurgie, Salzburg, Austria Universitätsklink für Chirurgie, Salzburg, Austria
Background: Esophageal resection is a complex operation often associated with morbidity. Postesophagectomy diaphragmatic hernia is a recognized but severely under-reported and potentially hazardous event. The frequency ranges between 0,7 % and 4 % in published series. Methods and results: Between 2010 and 2015 esophagectomy was performed in 70 patients. Reconstruction was performed with orthotopic gastric conduit in 84 % and retrosternal colon interposition or gastric tube in 16 % of patients. To assess the frequency of a hiatal hernia after orthotopic gastric tube postoperative CT scans or chest x-ray of all patients were evaluated. In two patients (3 %) a hiatus hernia with incarcerated small bowel plus transverse colon in one was found. Dysphagia, subileus, weight loss or inadequate weight gain were the leading symptoms. Repair was performed laparoscopically with direct suture of the diaphragm and mesh support in one.The postoperative course was complicated with small bowel fistula and pleural empyema in one patient. In the second patient the postop course was uneventful. Conclusions: Hiatal hernia after esophagectomy is rare. Surgical correction of these conditions can alleviate symptoms in these patients. These hernias have an increased risk of incarceration or strangulation and should be repaired. Diaphragmatic herniation after esophagectomy mostly occurs into the left chest. Repair can be accomplished with low mortality; however, there is morbidity. Surgeons should be aware of this rare complication.
11 Qualitätsmanagement 2 11.1 Good Surgical Practice durch Spezialisierung L. Öhlberger1, J. P. Jonas1, W. Blauensteiner1, M. Pramhas1, B. Taban1, M. Wekeli2, W. Moser2, T. Grünberger1 KA Rudolfstiftung/1.Chirurgie, Wien, Austria KA Rudolfstiftung/Abteilung für Anästhesie und operative Intensivmedizin, Wien, Austria
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Grundlagen: Die Spezialisierung entspricht nicht nur international dem Standard, sie findet auch bei uns Umsetzung, so in der neuen Ausbildungsordnung und auch im Wiener Spitalskonzept 2030. Methodik: Wir analysierten die für die Leber- und Gallenwegschirurgie relevanten Zahlen hinsichtlich der aus dem internationalen Kontext bekannten Parameter. Ergebnisse: 2015 wurden an unserer Abteilung 90 hepato-biliäre Resektionen bei 86 Patienten durchgeführt. Das mediane Alter lag bei 62 Jahren (von 27–84a). Bei fünf Patienten wurden lediglich die Gallenwege reseziert, bei den restlichen erfolgte eine Leberresektion. Eine maligne Indikation war bei 84,5 % der Patienten gegeben, wobei bei diesen der Großteil (45 %) wegen
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery colorectaler Metastasierung reseziert wurde, die restlichen Indikationen waren cholangiozelluläres Karzinom und Hepatom. Rund die Hälfte der Resektionen waren große Eingriffe (> 3 Segment reseziert). Bei allen Patienten war eine präoperative Leberfunktionsdiagnostik obligat, nach neoadjuvanter Therapie war eine LeberMR mit Leber spezifischem Kontrastmittel zur besseren Diagnostik verbleibender Metastasen Standard. Die Patienten waren median 8 Tage postoperative im Krankenhaus, wobei lediglich 25 % der Patienten im Durchschnitt 1 Tag auf der Intensivstation verbrachten. Postoperative Komplikationen traten bei 38 Eingriffen auf, schwerwiegend (Dindo III-V) waren sie bei 22.5 %. Alle Patienten mit maligner Grund erkrankung wurden sowohl bei Diagnosestellung als auch präund postoperativ im Tumorboard diskutiert und der Behandlungspfad anhand etablierter SOPs festgelegt. Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse zeigen, dass die Erfüllung internationaler Standards durch Etablierung von SOPs, Behandlungspfaden und interdisziplinärer Kooperation auch bei uns in einem Zentrum mit Spezialisierung umsetzbar sind.
11.2 Zertifizierung des „Ersten Österreichischen Referenzzentrums für Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenchirurgie“ C. Bures, E. Gschwandtner, C. Passler, E. Tatzgern, R. Bobak-Wieser, S. Göbl, E. Klug, M. Vedadinejad, F. Kober, C. Koppitsch, M. Hermann 2. Chirurgie „Kaiserin Elisabeth“ Rudolfstiftung, Vienna, Austria Grundlagen: Das Zertifikat „Referenzzentrum“ stellt derzeit das höchste Gütesiegel dar, das durch die DGAV (Deutsche Gesellschaft für Allgemein und Viszeralchirurgie) zusammen mit der CAEK (Chirurgische Arbeitsgemeinschaft Endokrinologie) vergeben werden kann. Die Anforderungen und der Weg zur Zertifizierung durch ein externes Audit werden dargestellt. Methodik: Die Anforderungen betreffen: eine definiert hohe Fallzahl an Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenoperationen, 3 spezialisierte Referenzchirurgen, Qualitätssicherung mit Ergebnisqualitätsmessung, definiert niedrige Komplikationsraten (postoperative Recurrenspareserate unter 5 %, Rückbildungsrate mind. 50 %, Nachblutungsrate unter 2 %), interdisziplinäre Kooperationspartner, Fortbildungspflicht und Fortbildungsveranstaltungen, wissenschaftliche Aktivitäten und Multicenterstudien. Zwei Referenzjahre (2012 und 2013) wurden dazu herangezogen. Ergebnisse: Die Minimalanforderung lag bei 195 Eingriffen pro Jahr, durchgeführt wurden an der Abteilung im Schnitt 1.017 Operationen jährlich, mindestens zehn Basedow-Strumen (tatsächlich 63), 20 Rezidiv-Eingriffe (tatsächlich 68), 20 Schilddrüsenkarzinome (durchschnittlich 146), 25 Operationen wegen Hyperparathyreoidismus (tatsächlich 50 pro Jahr). Im Zuge eines zweitätigen externen Audits wurden 6 komplexe Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenoperationen (z. B. Schilddrüsenkarzinom mit Neckdissection, Rezidivstruma mit Hyperparathyreoidismus, Basedowstruma) im Operationssaal von einem endokrinchirurgisch erfahrenen Auditor (Prof. Schumann, Frankfurt) supervidiert. Die Daten und die Ergebnisqualität der Eingriffe, Vor- und Nachsorge und die interdisziplinäre Kooperation wurden durchleuchtet. Der anspruchsvolle Weg zur Zertifizierung wird beschrieben. Schlussfolgerungen: Ein Referenzzentrum definiert sich nicht allein durch die Fallzahl, sondern durch eine definierte Ergebnisqualität und einen kontinuierlichen Verbesserungs-
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prozess. Ein externes Audit objektiviert die Qualitätskriterien. So wurde die 2. Chirurgische Abteilung der Krankenanstalt Rudolfstiftung in Wien (ehemals Kaiserin Elisabeth Spital) als erstes österreichisches Referenzzentrum für Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenchirurgie ausgezeichnet.
11.3 Der Einfluss von immunhistochemischen Brustkrebs-Subtypen auf die Sensitivität, Spezifität, positive und negative Prädiktionswertigkeit des Ultraschalls für eine Lymphknotenmakrometastase in der Axilla R. Helfgott1, M. Mittlböck2, M. Miesbauer3, E. Pallwein-Prettner3, F. Moinfar4, W. Langsteger5, S. Haim5, M. Mascherbauer1, P. Schlagnitweit1, K. Emmanuel1, F. Fitzal1 Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern, Chirurgie, Linz, Austria 2 Zentrum für medizinische Statistik, Informatik und Intelligente Systeme, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria 3 Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern, Radiologie, Linz, Austria 4 Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern, Pathologie, Linz, Austria 5 Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern, Nuklearmedizin, Linz, Austria 1
Grundlagen: Die präoperative Diagnostik der Axilla gewinnt zunehmend an Bedeutung. Zum einen richten Radioonkologen ihre Therapie nach dem prätherapeutischen Lymphknotenstatus (cN+) bei Frauen mit neoadjuvanter Chemotherapie. Zum anderen fiele ein operatives Axillastaging aus, gelänge es uns, präoperativ Frauen mit negativer Axilla zu identifizieren. Derzeit wird der axilläre Ultraschall zur Diagnose herangezogen, der Einfluss der biologischen Subtypen auf dessen Genauigkeit ist allerdings nicht untersucht. Methodik: Ethikkommissionel geprüfte Studie. Retrospektive Datenbankanalyse von Frauen mit primär diagnostiziertem invasiven Mammakarzinom (1999 bis 2014) im Brustzentrum der Barmherzigen Schwestern Linz. Einschluss: präoperativer axillärer Ultraschall und operatives axilläres Staging. Ergebnisse: Es gelangen 719 Patientinnen zur endgültigen Analyse. Die Sensitivität (47 %), Spezifität (94 %), positiver (PPV 76 %) und negativer Prädiktionswert (NPV 83 %) lagen allesamt im internationalen Vergleich. Non luminale Subtypen zeigten eine signifikant bessere Sensitivität (77 % versus 46 %) aber schlechtere Spezifität (83 % versus 97 % p = 0.002 ChiSquare Pearson) als luminale Subtypen. NPV (LumA 82 %, LumB 81 %, TN 90 %, her2 91 %) und PPV (LumA 93 %, LumB 80 %, TN 70 %, her2 60 %) zeigten einen auf Grund der geringen Fallzahl zwar statistisch nicht signifikanten, aber klinisch relevanten Unterschied, vergleicht man die biologischen Subtypen. Schlussfolgerungen: Lediglich beim LuminalA Karzinom ist eine sonographisch diagnostizierte Lymphknotenmetastase als ausreichend verlässlich zu werten, alle anderen Subtypen sollten einer Lymphknotenbiopsie zugeführt werden, um therapierelevante Entscheidungen zu treffen. Die gute Spezifität und der NPV bei allen Subtypen sollten ausreichen, um kombiniert mit anderen klinischen Parametern (Tumorgröße, Patientinnenalter) Frauen zu identifizieren, welche kein operatives axilläres Staging mehr benötigen, sollten die laufenden prospektiven Studien die Gleichwertigkeit dieser Modalität bestätigen (SOUND, INSEMA).
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11.4 Gastroösophageale Refluxerkrankung mit extraösophagealen Symptomen – Korrelation zwischen Fragebögen und klinischen Scores zur Qualitätskontrolle A. Tschoner, M. Weitzendorfer, H. Wundsam, K. Emmanuel, O. O. Koch Allgemein- und Viszeralchirurgie KH Barmherzige Schwestern Linz, Linz, Austria Grundlagen: Die gastroösophageale Refluxerkrankung (GERD) zeigt in den westlichen Industrieländern eine zunehmende Inzidenz. Die Entscheidung über die Art der Therapie – ob medikamentös, operativ oder interventionell – und deren Erfolgsaussichten ist abhängig von der Art der Symptome und dem Leidensdruck der Patienten. Dies trifft besonders auf Patienten mit extraösophagealen Symptomen zu. Zur Beurteilung der Erkrankung werden im Refluxzentrum der Barmherzigen Schwestern Linz neben der bekannten apparativen Diagnostik routinemäßig Fragebögen zur Lebensqualität (GIQLI, RSI) und klinische Scores (RFS) eingesetzt. Die Korrelation der erhobenen Daten und damit die Einführung eines weiteren Werkzeugs zur Entscheidungsfindung beziehungsweise zur Qualitätskontrolle postoperativ ist der Zweck der vorliegenden Studie. Methodik: Seit zwei Jahren erhalten alle Patienten, die mit primären extraösophagealen Symptomen zur weiteren Abklärung bezüglich GERD vorstellig werden, neben der üblichen Gastroskopie, High Resolution Manometrie, pharyngoösophagealen pH-Metrie (Restech) und 24 h-Impedanz-pH-Metrie auch eine HNO-ärztliche Untersuchung zur Erhebung des Reflux Finding Scores (RFS) sowie die Fragebögen zu Reflux Symptom Index (RSI) und Gastrointestinal Quality of Life Index (GIQLI). Ergebnisse: Bei sechzig Patienten finden sich negative signifikante Korrelationen zwischen dem klinischen Score RFS, RSI und GIQLI. Keine Korrelation besteht zwischen den apparativ erhobenen DeMeester- und RYAN-Scores und RFS, RSI beziehungsweise GIQLI. Schlussfolgerungen: Bei Patienten mit extraösophagealen Symptomen und GERD korrelieren klinische Scores und die subjektiv empfundene Lebensqualität, wohingegen instrumentell gefundene Scores keine Übereinstimmung aufweisen. GIQLI und klinische Scores scheinen sinnvolle Zusatzwerkzeuge in der Therapieentscheidung dieser Patienten darzustellen.
11.5 Quality of lymphadenectomy in minimally invasive hybrid Ivor Lewis esophagectomy for esophageal cancer J. Zacherl1, S. Albinni1, W. Radlspöck1, Z. Jovanovic1, T. Platter2, P. Trinks2, M. Greher3, M. Listiak3, O. Braun4, F. Beer5, A. Lechmann2 Abteilung für Chirurgie, St. Josef Krankenhaus Wien, Wien, Austria 2 Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin, St. Josef Krankenhaus Wien, Wien, Austria 3 Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin, Herz-Jesu Krankenhaus Wien, Wien, Austria 1
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Pathologie Labor Braun, Wien, Austria Pathologie Labor Beer, Salzer & Kaserer, Wien, Austria
Background: Several studies confirmed favorable morbidity after minimally invasive versus open esophagectomy. However, oncological quality of endoscopic surgery has been challenged. As recommended by international guidelines a minimum of 25 evaluated NLLs is required. We perform hybrid Ivor Lewis esophagectomy (HIL) as the main technique for cancer of the lower esophagus. Aim of the study was to evaluate the quality of lymphadenectomy (LD) of HIL by evaluating the numbers of evaluated lymph nodes. Methods: In 2014 to 2015 45 patients underwent esophagectomy at the upper GI center of the Vinzenz Group Vienna for cancer (n = 38) and for other reasons (n = 7). Among them, 27 underwent HIL and en bloc 2 field LD. Abdominal LD was done laparoscopically and included lymph node station 1, 2, 3, 7, 8, 9, 11 and transhiatal en bloc mobilization of the distal esophagus. The mediastinal part was performed by muscle sparing anterolateral thoracotomy and under single lung ventilation. LD included the thoracic duct, periesophageal, infracarinal and paratracheal nodes en bloc. The azygos vein was preserved. Results: The median number of removed and evaluated lymph nodes (NLLs) was 31, range 11–47. In 23/27 (85,2 %) patients with HIL NLL count reached 25 NLLs or more. Conclusions: HIL for cancer of the lower esophagus warrants the harvest of adequate numbers of NLLs in the vast majority of our cases as a surrogate of LD quality. This favorably compares with literature for open esophagectomy and with the own results of open esophagectomy.
11.6 Incidence and risk factors of symptomatic hiatal hernia following resection for gastric and esophageal cancer A. Andreou, B. Struecker, M. Dadras, I. Sauer, P. Fikatas, S. Chopra, J. Pratschke, M. Biebl Charite – Universitätsmedizin Berlin, Department of General, Visceral and Transplantation Surgery, Berlin, Germany Background: Symptomatic hiatal hernia (HH) following resection for gastric or esophageal cancer is a potentially lifethreatening event that may lead to emergent surgery. However, the incidence and risk factors of this complication remain unclear. Methods: Data of patients who underwent resection for gastric or esophageal cancer between 2005 and 2012 were assessed and the incidence of symptomatic HH was evaluated. In addition, we investigated factors associated with an increased risk for the development of HH. Results: During the study period, 471 patients underwent resection for gastric or esophageal cancer. The incidence of symptomatic HH requiring surgery was 2.8 % (n = 13 patients). All patients underwent surgical hernia repair, 8 patients (61.5 %) required emergent procedure and 3 patients (23 %) underwent bowel resection. Postoperative morbidity and mortality after HH repair was 38.5 % and 7.7 %, respectively. Factors associated with increased risk for symptomatic HH included Body-MassIndex (BMI) (median BMI with HH 27[23–35] vs. BMI without HH 25[15–51], P = .043), diabetes (HH rate:with diabetes, 6.3 % vs. without diabetes, 2 %, P = .034), tumor location (HH rate:gastric cancer, 1.2 % vs. esophageal cancer, 1.1 % vs. cardia cancer, 7.9 %, P = .001), and the resection type (HH rate:total/
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery subtotal gastrectomy, 0.7 % vs. transthoracic esophagectomy, 2.7 % vs. extended gastrectomy, 6.1 %, P = .038). Conclusions: HH is a major adverse event after resection for gastric or esophageal cancer especially among patients undergoing extended gastrectomy for cardia cancer requiring a high rate of repeat surgery. Therefore, intensive follow-up examinations for high-risk patients and early diagnosis of asymptomatic patients are essential to select patients for elective surgical treatment in order to avoid unpredictable emergent events with high morbidity and mortality.
11.7 Failure to diagnose – Links-paraduodenale Hernie (Landzert) als Ursache für rezidivierende Oberbauchschmerzen: Fallbericht und Literatur-Studie E. Braunwarth, P. Hutter, I. Kronberger, A. Perathoner, D. Öfner, S. Scheidl Universitätsklinik Innsbruck, Innsbruck, Austria Grundlagen: Paraduodenale Hernien sind kongenitale innere Hernien, die sich gewöhnlich mit unspezifischen abdominellen Beschwerden manifestieren. Infolge der nativradiologisch oft unauffälligen Befunde wird die Diagnose in der Regel verzögert oder zufällig gestellt. Fallbericht: Ein 20-jähriger gesunder, nicht voroperierter Mann wird aufgrund von kolikartigen abdominellen Schmerzen vorstellig. Anamnestisch war der Patient im Vorjahr dreimal aufgrund von Oberbauchschmerzen und Erbrechen abgeklärt worden. Bildgebend konnten die Beschwerden keiner Pathologie zugeordnet werden. In der nun durchgeführten CT zeigt sich eine 15 x 11 cm messende, scharf begrenzte Raumforderung mit eingeschlossenen Dünndarmschlingen im linken Oberbauch. Bei klinischer Ileussymptomatik und bildgebend partieller Obstruktion entschließt man sich zur chirurgischen Exploration. Nach medianer Minilaparotomie zeigt sich im linken Oberbauch ein vorgewölbtes Retroperitoneum. Anstelle der Treitz’schen Flexur findet sich eine von einem derben Bridenstrang begrenzte, ca. 5 x 3 cm messende Bruchlücke. Aus dieser können, nach Kerben des Stranges, rund 50 cm vitales Jejunum reponiert werden. Die Bruchlücke wird mit nicht resorbierbaren Einzelknopfnähten verschlossen. Bei unauffälligem postoperativem Verlauf wird der Patient am 6. Tag entlassen. Literatursuche: Etwa 50 % aller inneren Hernien entfallen auf sog. paraduodenale Hernien, wobei die linksseitige Hernie etwa dreimal häufiger auftritt. Die Inzidenz bei Männern ist dreimal höher als bei Frauen. Typisches Manifestations-Alter ist die vierte bis sechste Dekade, wobei auch zahlreiche kindliche Fälle beschrieben wurden. Die Hernie enthält meist große Teile des Dünndarmes. Die CT stellt den Goldstandard in der Diagnostik dar. Die rechtzeitige chirurgische Intervention erscheint angesichts des hohen Inkarzerationsrisikos obligat. Schlussfolgerungen: Differentialdiagnostisch sollte bei jedem Patienten mit Dünndarmobstruktion, insbesondere bei fehlenden abdominellen Voreingriffen, an eine paraduodenale Hernie gedacht werden.
11.8 Ernährungsscreening im Krankenhaus; Ein wichtiges Standbein im Risikomanagement perioperativer Patienten S. E. Gabor, T. Niernberger, S. Sauseng, V. Matzi, E. Mathew, K. Strohmaier, M. Davidovic, M. Themel, H. Rabl Abteilung für Chirurgie, LKH Leoben, Leoben, Austria Malnutrition in Krankenhaus steht in Zusammenhang mit erhöhter Morbidität und Mortalität, verlängerter Rehabilitation sowie verlängerten Aufenthaltszeiten im Krankenhaus und damit erhöhten Kosten. Seit 5 Jahren wird an unserer Abteilung ein generelles Ernährungsscreening aller Patienten bei deren stationärer Aufnahme durchgeführt. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit dem Pflegepersonal. Im Ernährungsteam gemeinsam mit dem Ernährungsbeirat der KAGES wurde in Ahnlehnung and die AKE und die ESPEN Guidlines ein Grazer Ernährungsscore entwickelt. Dieses System wurde in das EDV System zur Patientendokumentation und Management (MEDOCS) implementiert um zusätzliche administrative Arbeit zu vermeiden. Bei der Aufnahme werden nun vom Pflegepersonal Größe, Gewicht und Ernährungsproblemen eingegeben und vom ärztlichen Personal Angaben zu den Erkrankungen gemacht. Dieses System ist mit Punkten unterlegt, die vom Computer automatisch berechnet werden. Im Falle einer Mangelernährung wird dies nun sofort dokumentiert und auch codiert und eine sofortige Reaktion ist möglich. Die Reaktion sieht einerseits ein Ernährungsmonitoring vor um die Ursache der Mangelernährung festzustellen und weiters wird schließlich gemeinsam mit den Diätologen ein individuelles Ernährungsmanagement erstellt. Nach den letzten 5 Jahren können wir folgende Ergebnisse darstellen. Der prozentuelle Anteil der Mangelernährung bei unseren Patienten betrug 20 %. Davon waren 31 % Frauen und 68 % Männer. Der Grazer Ernährungsscore selbst wurde von allen Beteiligten als sehr einfach und schnell erhebbar beschrieben ohne einen Mehraufwand an administrativer Tätigkeit zu verursachen. Ein generelles Ernährungsscreening ist eine sehr gute Möglichkeit auf Mangelernährung aufmerksam zu machen und auch um Konsequenzen einzufordern. Es muß rasch und einfach durchführbar sein und in den logistischen Ablauf der jeweiligen Abteilung eingegliedert werden.
12 Young Surgeons Forum 2 12.1 Ösophagusresektion bei end-stage Achalasie S. Mitterwallner, J. Hutter, J. Holzinger, C. Rabl Universitätsklinik für Chirurgie, Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Salzburg, Austria Grundlagen: Achalasie ist eine seltene neurodegenerative Erkrankung des Ösophagus und des unteren Ösophagus sphinkters (LES), charakterisiert durch eine Relaxationsstörung des LES und eine Motilitätsstörung des Ösophagus. In frühen
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery Stadien der Erkrankung können endoskopische (Dilatation, POEM) oder chirurgische (Heller Myotomie) Verfahren mit geringer Morbidität zu einer deutlichen Beschwerdebesserung führen. In späten Erkrankungsstadien (end-stage Achalasie) ist die Therapie kontrovers, bei einer massiven Dilatation des Ösophagus mit sigmoidalem Verlauf und einer Aperistaltik ist die Ösophagusresektion in Erwägung zu ziehen. Methodik: Wir präsentieren den Fall eines 48-jährigen Patienten, der nach einmaliger Durchführung einer Ballondilatation vor 30 Jahren und nach langem, oligosymptomatischem Verlauf mit zunehmender Dysphagie, retrosternalen Schmerzen und Regurgitation vorstellig wurde. Fallbericht: In der Computertomographie zeigte sich ein bis 12 cm dilatierter Ösophagus mit einem sigmoidalen Verlauf. Trotz mehrtägiger Nahrungskarenz war der Ösophagus in mehrfachen Gastroskopien reichlich mit Speiseresten gefüllt und aperistaltisch. Durch die massive Dilatation und den gewundenen Verlauf des Ösophagus war die Kardia nur erschwert passierbar. Aufgrund des fortgeschrittenen Befundes stellten wir die Indikation zur Ösophagusresektion, die Rekonstruktion erfolgte mittels retrosternalem Schlauchmagenhochzug und zervikaler Anastomose. Der perioperative Verlauf gestaltete sich komplikationslos. Zwei Monate postoperativ trat eine Dysphagie bei neu diagnostizierter Stenose der Ösophagogastrostomie auf. Mehrfache Ballondilatationen waren notwendig, um eine problemlose Speisepassage mit Beschwerdefreiheit zu erzielen. Schlussfolgerungen: Die Ösophagusresektion mit Schlauchmagenhochzug und zervikaler Anastomose stellt eine chirurgische Therapieoption der end-stage Achalasie dar. Die Inzidenz von Anastomosenstenosen wird allerdings in der Literatur mit bis zu 50 % angegeben. Durch konsequente endoskopische Dilatationen kann jedoch eine zufriedenstellende Speisepassage mit guter Lebensqualität erzielt werden.
12.2 Chirurgie der hepatischen alveolären Echinokokkose – 10 Jahre Erfahrung S. Kuscher1, I. Kronberger1, A. Loizides2, M. Plaikner2, E. Gassner2, A. Brunner3, H. Auer4, M. Ninkovic1, D. Öfner1, S. Schneeberger1 Universitätsklinik für Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie, Innsbruck, Innsbruck, Austria 2 Universitätsklinik für Radiologie, Innsbruck, Austria 3 Institut für Pathologie, Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Austria 4 Institut für Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria 1
Grundlagen: Die alveoläre Echinokokkose (AE), hervorgerufen durch Echinokokkus multilokularis, stellt eine potenziell lebensbedrohliche Parasitose mit Hauptmanifestation in der Leber dar. In der bildgebenden Diagnostik kann die Differenzierung zwischen AE und Malignom aufgrund des infiltrativen und destruktiven Wachstumsmusters der AE Probleme bereiten. Enormen Stellenwert nimmt daher der serologische Nachweis des Parasiten ein. Als Therapie der Wahl gilt die chirurgische in sano Resektion des befallenen Lebergewebes, eine antihelminthische Therapie wird empfohlen. Methodik: Von 2005 bis 2014 wurden 12 Patienten bei letztlich histologisch verifizierter alveolärer Echinokokkose operativ behandelt. Es erfolgte die retrospektive Aufarbeitung, ins-
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besondere in Hinblick auf das Erkrankungsstadium, das daraus resultierende Resektionsausmaß und Outcome. Ergebnisse: Im genannten Zeitraum wurden 12 Patienten (11 kurativ, 1 palliativ) einer Leberresektion bei alveolärer Echinokokkose unterzogen. Das Erkrankungsstadium nach PNM-Schema wurde retrospektiv 4 mal als P1, 5 mal als P3 und 3 mal als P4 eingestuft. In 4 Fällen lag ein Stadium N1 vor, in 2 Fällen ein Stadium M1. 8 mal konnte eine R0 Resektion erreicht werden, ein Patient (Palliativsituation) verstarb noch im Operationssaal. 11 Patienten wurden postoperativ antihelminthisch behandelt. Nach letztem follow-up gelten 10 Patienten als rezidivfrei. Schlussfolgerungen: Bei der Mehrzahl unserer Patienten wurde die Diagnose im fortgeschrittenen Stadium gestellt, eine ausgedehnte Resektion war notwendig. Die bildgebende und klinische Unterscheidung zum Malignom kann schwierig sein, weshalb eine konsequente serologische Testung bei CCC-Verdacht zu überlegen ist. Die Stadieneinteilung nach PNMSchema stellt ein zentrales tool zur Vergleichbarkeit und damit Qualitätssicherung dieses seltenen Krankheitsbildes dar.
12.3 Von-Willebrand-Factor-Antigen as a preoperative marker to predict postoperative liver dysfunction and morbidity P. Braeuer1, S. Haegele1, L. Oehlberger2, F. Primavesi3, A. Kohler4, D. Pereyra1, F. Offensperger1, A. Ferlitsch5, G. Beldi4, S. Staettner2, C. Brostjan1, T. Gruenberger2, P. Starlinger1 Department of General Surgery, Medical University of Vienna, Vienna, Austria 2 Department of Surgery I, Rudolf Foundation Hospital, Vienna, Austria 3 Department of Surgery, Paracelsus Medical University, Salzburg, Austria 4 Department of Visceral Surgery and Medicine, University Hospital Bern, Bern, Switzerland 5 Department of Gastroenterology and Hepatology, Medical University of Vienna, Vienna, Austria 1
Background: Von-Willebrand-Factor (vWF) is an adhesive glycoprotein, synthesized in megakaryocytes and endothelial cells. It has essential functions in mediating hemostasis and was found to be increased in patients with reduced liver function (i. e. cirrhosis) too. The aim of this study was to investigate vWF-Antigen (vWF-Ag) as a preoperative marker in patients with liver resections to predict the postoperative liver dysfunction and morbidity. Methods: A prospective cohort study was initiated with 97 patients undergoing liver resections due to a hepatocellular carcinoma, a cholangiocellular carcinoma or a colorectal carcinoma with liver metastases. vWF-Ag was evaluated preoperatively and postoperative outcome was prospectively recorded. Liver dysfunction was assessed using the ISGLS-criteria. The classification of surgical complications by Dindo et al. served to determine morbidity. We further included a prospective validation cohort of 133 patients from 4 different institutions. Results: Patients with preoperatively elevated vWF-Ag levels were shown to develop a significantly higher incidence of liver dysfunction within our evaluation set. Similarly, vWF-Ag was also able to predict postoperative morbidity. We were able to confirm these results in a validation cohort.
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery Conclusions: As we were able to demonstrate and validate that vWF-Ag was able to predict postoperative liver dysfunction and morbidity, this parameter seems to be a simple, minimally invasive preoperative parameter to allow for risk stratification prior to liver resection. This could facilitate to specifically tailor the extent of liver resection to each individual patient.
12.4 ATIII-activity after liver surgery is associated with postoperative outcome D. Pereyra1, F. Offensperger1, S. Haegele1, L. Oehlberger2, P. Braeuer1, C. Schwarz1, C. Haselmann1, T. Gruenberger2, C. Brostjan1, P. Starlinger1 Department of General Surgery, Medical University of Vienna, Vienna, Austria 2 Department of Surgery I, Rudolf Foundation Hospital, Vienna, Austria 1
Background: As antithrombin III (ATIII) is mainly produced by the liver and has been reported to differ in liver pathologies, we aimed to investigate the predictive potential of perioperative ATIII-dynamics for postoperative outcome in a routine clinical cohort undergoing hepatic resection. Methods: ATIII-activity as a surrogate parameter for circulating levels of ATIII was evaluated prior to the operation and on the first (POD1) and fifth (POD5) postoperative day in a retro spective evaluation cohort of 223 colorectal cancer patients with liver metastasis (mCRC) and validated in a prospective validation cohort (N = 177). Liver dysfunction (LD) was defined according to the ISGLS criteria. Results: ATIII-activity decreases in all patients after liver resection. This decrease was more pronounced in patients developing postoperative LD (P<0.001). Of note, patients undergoing major resection had lower levels of ATIII-activity on POD1 (P<0.001) and POD5 (P<0.001). Importantly, ATIIIactivity on POD1 showed a highly predictive potential for LD (P<0.001, AUC = 0.893) and remained independent upon multivariable analysis. A cut off of 57 % ATIII-activity was vital to identify patients with a high risk for postoperative LD, morbidity and mortality, which was confirmed in our prospective validation cohort. Conclusions: ATIII-activity effectively reflects the synthesizing ability of the liver. We here demonstrate that low levels of ATIII-activity on POD1 are associated with postoperative LD and poor clinical outcome. A pronounced decrease in ATIIIactivity after liver surgery indicates a poor capacity for hepatic recovery and may help to identify patients who require close monitoring or intervention for potential complications.
12.5 Primäre Radiochemotherapie bei tiefem Rektumkarzinom cT3N1M0 S. Czipin1, R. Jäger2, E. Gasser1, M. Huth1, R. Kafka-Ritsch1, I. Kronberger1 Universtitätsklinik für Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie Innsbruck, Innsbruck, Austria
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Universitätsklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Innsbruck, Austria
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Die primäre kombinierte Radiochemotherapie des tiefen Rekumkarzinoms ohne folgender operativen Sanierung bei fehlendem Hinweis auf ein Rezidiv in den Nachsorge (watch and wait) ist in der aktuellen Literatur vieldiskutiert. Wir präsentieren einen Fall mit fortgeschrittenem Rektumkarzinom. Ein 56jähriger Patient wird mit einem tiefsitzendes Rektumkarzinom an der anorektalen Linie beginnend bis 4,5 cm nach cranial reichend, bei einem Maximaldurchmesser von ca. 15 mm, und Infiltration in den Analkanal nach kaudal und in die Levatorschenkel nach dorsal sowie bildgebend 2 suspekten Lymphknoten im mesorektalen Fettgeweben diagnostiziert. Der Abstand zur mesorektalen Faszie (CRM) beträgt 0,8 cm. Auf Wunsch des Patienten wird über das interdisziplinäre Tumorboard das Ziel der Organerhaltung mittels definitiver Radiochemotherapie verfolgt. Die Radiotherapie wird mit einer Gesamtdosis von 50,4 Gy des kleinen Beckens (59,4 Gy der erweiterten Tumorregion) über 7 Wochen durchgeführt, gefolgt von einer Brachytherapie mit 5 Gy 3 Tage nach vollendeter Gesamtdosis. Im Zuge der Therapie ist eine erst- bis zweitgradige Stuhlinkontinenz mit Proktitisneigung und erhöhter Harndrang sowie eine Thrombozytopenie, die zur Reduktion der Capecitabine-Therapie und letztlich auch zum Absetzen derselben führt, zu verzeichnen. Bei derzeitiger Datenlage ist eine definitive kombinierte Radiochemotherapie in ausgewählten Fällen des tiefen Rektumkarzinoms mit dem Ziel des Organerhaltes und Funktionalität, vor allem aber der onkologischen Therapie zu diskutieren. Langzeitdaten bezüglich der Indikation (Tumorstadium), der Inkontinenz- und Rezidivraten im Verlauf sind allerdings ausstehend und fordern eine engmaschige Nachsorge dieser Patienten.
12.6 Die Pylephlebitis als seltenes Krankheitsbild im Rahmen einer Sigmadivertikulitis F. Fischnaller1, R. Kafka-Ritsch1, M. Zitt2, A. Perathoner1, D. Öfner1, C. Margreiter1 Universitätsklinik für Visceral-, Transplant- und Thoraxchirurgie Innsbruck, Innsbruck, Austria 2 Chirurgie, Dornbirn, Austria 1
Die Pylephlebitis gilt als seltene, jedoch potentiell letale Komplikation im Rahmen von diversen abdominellen Infektionen, allen voran der Divertikulitis sowie Appendizitis, wobei es zu einer Entzündung der Pfortader oder ihrer Äste mit einer Thrombosierung kommt. Wir berichten über einen 55 jähriger Patient welcher mit dem klinischen, laborchemischen und CT-morphologischen Bild einer gedeckt perforierten Sigmadivertikulitis stationär aufgenommen wird. Klinisch imponiert abgesehen von der typischen abdominellen Symptomatik eine erhöhte Körpertemperatur bis 38,5 °C. Laborchemisch auffällig sind erhöhte Entzündungswerte mit einem CRP von 11,5 mg/dl sowie erhöhte Leberfunktionsparameter (GOT [ASAT] 122 U/l, GPT [ALAT] 136 U/l). Die durchgeführte Computertomographie erbrachte das Bild einer ausgedehnten, gedeckt perforierten Sigmadivertikulitis mit einer Teilthrombosierung der Vena mesenterica inferior sowie Vena lienalis mit multiplen Lufteinschlüssen (pneumatosis portae). Es erfolgt eine antibiotische Therapie mit Amoxicillin/ Clavulansäure 3 × 2,2 g i. v., eine gewichtsadaptierte Gabe von
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery niedermolekularem Heparin (Lovenox® 2 × 80 mg s. c.) sowie die Verabreichung von flüssiger Kost. Unter dieser Therapie kommt es rasch zur Beschwerde- und Fieberfreiheit sowie zur Normalisierung sämtlicher Laborwerte, sodass der Patient unter Fortführung einer AK-Therapie mit Rivaroxaban (Xarelto®) für 3 Monate entlassen werden kann. Die Pylephlebitis muss trotz niedriger Inzidenz als Differentialdiagnose bei Patienten mit Sigmadivertikulitiden oder Krankheitsbildern, welche zu einer Entzündung der splanchnischen Venen führen können in Betracht gezogen werden. Therapeutisch soll eine antibiotische Therapie über vier bis sechs Wochen durchgeführt werden, bezüglich des Stellenwertes der Antikoagulation gibt es noch keinen gültigen Konsens.
12.7 TAPP – eine Ausbildungsoperation? M. Lechner-Puschnig, C. Sorre, R. Kolenik, G. Jenic, D. Sklepic, R. Mittermair Klinikum Klagenfurt/a. W., Klagenfurt, Austria Beim Erlernen verschiedener Operationstechniken zur Leistenherniensanierung ist das Prinzip der maßgeschneiderten Operation wesentlich. Eine umfassende Kenntnis über die möglichen Operationstechniken inklusive der meist zu bevorzugenden laparoskopischen Techniken TAPP (transabdominelle präperitoneale Plastik) und TEP (total extraperitoneale Plastik) ist für ein gutes Outcome unabdingbar. Das Behandlungsergebnis wird gleichermaßen von externen Faktoren (Operationsrepertoire der Hernienexperten an einer Abteilung, Ausmaß der Wissensvermittlung, präoperatives Training am Endotrainer, Auswahl geeigneter Patienten, Fehlermanagementkultur etc.) wie von internen Faktoren (anatomisches Wissen, theoretisches Wissen über Operationstechnik und potentielle Komplikationen, Feinmotorik etc.) bestimmt. Dass sich bei der TAPP die Rezidivraten von Hernienexperten und Anfängern unter Aufsicht von erfahrenen Ärzten kaum unterscheiden liegt einerseits an den übersichtlicheren anatomischen Verhältnissen im Vergleich zur konventionellen Operation, andererseits am gleichen Blickwinkel von Operateur und Assistenz, sodass Fehler rasch erkannt und vermieden und Handbewegungen vom erfahrenen Assistenten effizient beeinflusst werden können. Deshalb bietet gerade die TAPP als Ausbildungsoperation in der Leistenhernienchirurgie deutliche Vorteile für Patienten und Operateure, wie in einer kurzen Videosequenz inklusive Tipps und Tricks erläutert wird. An der Abteilung für Allgemeinchirurgie am Klinikum Klagenfurt am Wörthersee erfolgt die Ausbildung in laparoskopischen Operationstechniken nach entsprechender Trainingsphase am Endotrainer bereits in den ersten Monaten. Die TAPP erfordert als Ausbildungsoperation nicht nur das Erlernen einer anatomisch korrekten, sauberen Präparationstechnik, sie bietet auch die Möglichkeit, intrakorporal zu nähen. Die Netzfixation erfolgt an unserer Abteilung mittels Klebung, wenn auf eine penetrierende Fixation verzichtet werden kann, um das Risiko eines postoperativen chronischen Leistenschmerzes zu minimieren, wie wir anhand von Ergebnissen einer eigenen Studie zeigen konnten.
13 ACE (Arbeitsgemeinschaft für Chirurgische Endokrinologie) 2: Varia 13.1 Schilddrüsenkarzinome an der Universitätsklinik Innsbruck – Eine retrospektive Analyse C. Kaufmann, G. Wimmer, M. Eberwein, D. Öfner, F. Cakar-Beck Universitätsklinik Innsbruck, Innsbruck, Austria Grundlagen: Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, nach Auswertung der behandelnden Punkte bezüglich Epidemiologie, Operationen, Tumorcharakteristika und Nachsorge des Schilddrüsenkarzinoms, Tendenzen und Auffälligkeiten des Patientenkollektivs an der Universitätsklinik Innsbruck herauszufiltern. Methodik und Ergebnisse: Es wurde eine retrospektive Analyse aller Schilddrüsenoperationen hinsichtlich des Auftretens eines Schilddrüsenkarzinoms von Januar 2012 bis Mai 2015 durchgeführt. Von insgesamt 1173 Operationen konnten 143 Karzinome (12,2 %) festgestellt werden, davon 84,7 % papilläre Schilddrüsenkarzinome. Hinsichtlich der Geschlechterverteilung zeigte sich ein vermehrtes Auftreten bei Frauen. Auffällig war eine gleichmäßige Altersverteilung bei 75 Patienten (52,45 %) < 45 Jahren. Bei den Autoimmunthyreopathien mit Auftreten eines Karzinoms ist die Hashimoto-Thyreoditis mit 23 Patienten (16,1 %) am häufigsten vs. Mb. Basedow mit sieben Patienten (4,9 %). Die szintigraphische Untersuchung zeigte präoperativ bei 97 Patienten (67,8 %) einen pathologischen Befund. Eine intraoperative Schnellschnittuntersuchung wurde in 94,4 % der Fälle durchgeführt. Bei 43,4 % konnte die Verdachtsdiagnose auf das Vorliegen eines Karzinoms bestätigt werden. Häufig traten Mikrokarzinome auf, 52 Patienten (36,4 %). Davon konnte bei 51 Patienten (98 %) ein papilläres Schilddrüsenkarzinom diagnostiziert werden. Insgesamt ergab sich in 84,7 % der Fälle ein papilläres Schilddrüsenkarzinom. Bei 45 Patienten (31,5 %) konnte ein multifokales Auftreten festgestellt werden. 21 Patienten (14,7 %) entwickelten postoperativ eine Hypokalziämie, bei zehn Patienten (7 %) konnte eine Recurrensparese festgestellt werden. Schlussfolgerungen: Die differenzierten Schilddrüsenkar zinome stellen die größte Gruppe dar, hier v. a. die papillären Mikrokarzinome. In einem Drittel der Fälle zeigte sich ein multifokales Auftreten. Dies ist wohl auf eine verbesserte Diagnostik zurückzuführen. Auffällig ist, dass v. a. Frauen <45 Jahren betroffen sind.
13.2 Die inkomplette Parese des Nervus laryngeus recurrens als differenzierter Outcomeparameter nach Thyreoidektomie M. Schneider, C. Bures, E. Gschwandtner, C. Passler, G. Mancusi, R. Repasi, R. Bobak-Wieser, S. Göbl, E. Tatzgern, E. Klug, M. Vedadinejad, L. Handgriff, M. Hermann 2. Chirurgie „Kaiserin Elisabeth“ Rudolfstiftung, Vienna, Austria
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery Grundlagen: Die Beeinträchtigung des Nervus laryngeus recurrens (NLR) ist eine eingriffstypische Komplikation in der Schilddrüsenchirurgie und wird entweder als „Parese“ oder als „reguläre Larynxmotilität“ klassifiziert. Bei subtiler Diagnostik wird jedoch fallweise eine Einschränkung der Stimmbandfunktion beobachtet, die weder einer regulären Beweglichkeit, noch einer kompletten Parese entspricht. Wir bezeichnen dies als „inkomplette Parese des NLR“. Die Zuordnung beeinflusst weitreichend Komplikationszahlen und das Benchmarking zwischen Operateuren und Abteilungen. Ziel dieser Studie war die Analyse der Inzidenz der „inkompletten Parese“ und in wieweit ein Unterschied in der Prognose zur kompletten Parese besteht. Methodik: In diese Studie wurden 2802 PatientInnen mit 4810 nerves at risk eingeschlossen. Die erste postoperative Larynxbefund erfolgte am 1. bzw. 2.postop.Tag. Die Nachkontrollen wurde bis zur Restitution der Stimmbandfunktion oder mindestens über 1 Jahr HNO-fachärztlich durchgeführt. Die Follow-up-Rate lag bei 77 %. Ergebnisse: In 234 (4,86 %) Fällen wurde eine komplette und in 52 (1,08 %) Fällen eine inkomplette Parese des NLR diagnostiziert. Von den PatientInnen mit abgeschlossener Nachkontrolle bildeten sich 91,3 % der kompletten und 100 % der inkompletten Paresen zurück. Das Zeitintervall bis zur Rückbildung war signifikant (p <0,001) niedriger in der Gruppe der inkompletten Parese (4,6 Wochen) im Vergleich zur kompletten (9,93 Wochen). Schlussfolgerungen: Der Begriff der „inkompletten Parese“ des NLR ist bislang nicht als eigenständige Komplikation nach Schilddrüsenoperationen in der Literatur definiert. Aufgrund unserer Daten empfehlen wir, den Begriff der „inkomplette Parese“ des NLR als differenzierten chirurgischen Outcomeparameter einzuführen. Dies ist begründet mit der besseren Prognose im Vergleich zur kompletten Parese.
13.3 The laryngeal twitch response – a prospective study on prediction of recurrent nerve function after thyroidectomy E. Gschwandtner, C. Bures, J. Netz, C. Passler, R. Bobak-Wieser, S. Göbl, E. Tatzgern, E. Klug, M. Vedadinejad, L. Handgriff, M. Hermann 2. Chirurgie „Kaiserin Elisabeth“ Rudolfstiftung, Vienna, Austria Background: The objective of this study was to determine if the laryngeal twitch response during vagus nerve stimulation is predictive for the postoperative vocal cord function when compared to the EMG record in intraoperative neuromonitoring (IONM). Methods: A prospective study protocol was implemented. All participating surgeons had to complete the study protocol immediately after surgery. The results of the twitch and the IONM were compared with the results from the routine postoperative laryngoscopy performed on the first or second postoperative day. Results: The preliminary data set includes 117 nerves at risk in patients with advanced thyroid surgery. 104 had regular postoperative vocal cord function; negative predictive value (NPV) of IONM was 94 % (98/104), NPV of laryngeal twitch 95 % (99/104). Nine patients suffered from complete recurrent nerve injury, positive predictive value (PPV) of IONM was 56 % (5/9), and PPV of laryngeal twitch was 67 % (6/9).
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Four patients with incomplete nerve palsies had a regular EMG signal and a positive laryngeal twitch. Conclusions: Positive laryngeal twitch is highly reliable for intraoperative prediction of postoperative unimpaired vocal cord function (NPV) and a useful supplement to the assessment of IONM. Thus, it is helpful in decision-making for or against a one-stage thyroidectomy in case of technical failure of EMGrecording electrode.
13.4 Elastography predicts thyroid cancer: comparison of two methods G. Wimmer1, O. Sommer2, M. J. Eberwein1, F. Cakar-Beck1, R. Prommegger3 Universitätsklinik für Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie, Innsbruck, Innsbruck, Austria 2 Kardinal Schwarzenberg’sches Krankehaus Schwarzach, Schwarzach im Pongau, Austria 3 Sanatorium Kettenbrücke, Innsbruck, Austria 1
Grundlagen: Palpation ist ein wesentlicher Bestandteil bei der Untersuchung der Schilddrüse. Die Konsistenz von Knoten ist ein anerkannter klinischer Parameter zur Beurteilung ihrer Dignität. Das Ziel dieser prospektiven, randomisierten Studie war (1) die Evaluation der Festigkeit von Knoten mit Ultraschall-Elastographie um benigne versus maligne Knoten zu differenzieren, und (2) um die Werte von zwei verschiedenen Elastographietechniken zu vergleichen: Kompressions-Elastographie versus Scherwellen-Elastographie. Methodik: Achtundsiebzig Patienten, vorgesehen zur Operation bei Struma nodosa, unterzogen sich einer Ultraschalluntersuchung mit zwei verschiedenen Geräten, eines ausgestattet mit Kompressions-Elastographie, das andere mit Scherwellen-Elastographie. Alle Untersuchungen wurden von einem Radiologen mit profunder Erfahrung in Schilddrüsenultraschall sowie Elastographie durchgeführt. Daten und Ergebnisse von Voruntersuchungen der Patienten wurden geblindet. Randomisierung erfolgte durch die tägliche Routinearbeit in unserem Krankenhaus. Alle identifizierten Schilddrüsenknoten wurden bezüglich ihrer Größe, der Begrenzung, der Vaskularisierung, der Festigkeit (strain Ratio) und der Scherwellengeschwindigkeit evaluiert. Ergebnisse: Bei 78 Patienten wurden 117 Knoten untersucht. Insgesamt wurden bei 6 Patienten (7,7 %) Karzinome durch die Pathologie bestätigt. Mit Kompressionselastographie wurden 2 Karzinome identifiziert. Scherwellenelastographie bei Verwendung des semiquantitativen Zuganges identifizierte einen malignen Knoten. Bei Messung der absoluten Geschwindigkeit (kPA) der Scherwellen konnten keine konklusiven Resultate erhalten werden. Die Resultate der Kompressionselastographie korrelierten mit postoperativen histologischen Ergebnissen. Schlussfolgerungen: Die Kompressionselastographie ist ungeeignet als alleinige Untersuchungstechnik, bietet aber nützliche Information in der etablierten Aufarbeitung von Schilddrüsenknoten. Die Scherwellentechnik, speziell die Messung absoluter Geschwindigkeiten, ist unterlegen was möglicherweise an der Heterogenität des Gewebes und Artefakten liegt.
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13.5 MIBI-Scan in der Schilddrüsenabklärung bei Knotenstrumen M. Pilz1, M. Gabriel2, A. Shamiyeh1 Kepler Universitätsklinikum/Med Campus III/Chirurgie II, Linz, Austria 2 Kepler Universitätsklinikum/Med Campus III/Institut für Endokrinologie und Nuklearmedizin, Linz, Austria 1
Grundlagen: Die Operationsindikation beim kalten Schilddrüsenknoten wird in Zusammenschau mehrerer Befunde gestellt. Es wurde von uns nun der Stellenwert der MIBI-Szintigraphie untersucht. Methodik: Es handelt sich um eine retrospektive Datenanalyse der durchgeführten MIBI-Szintigraphien beim kalten Schilddrüsenknoten von Jänner 2014 bis November 2015. Ergebnisse: Im Zeitraum von 23 Monaten wurden 217 MIBIScans als zusätzliche Diagnostik beim kalten Schilddrüsenknoten durchgeführt, 127 weibliche und 90 männliche Patienten. In 132 Fällen ergab sich ein negatives Ergebnis ohne Aktivität im entsprechenden Areal des kalten Knotens. Bei 3 von den 132 Patienten wurden Schilddrüsenresektionen durchgeführt, die Histologie war jeweils ohne Malignitätshinweis. 3 weitere Eingriffe stehen noch aus bei Patienten, bei denen die Zytologie auffällig war (Dignitätsklasse B). In den 85 Fällen mit positivem MIBIScan in zumindest einem kalten Knoten wurden 18 Feinnadelbiopsien und 40 Operationen durchgeführt, bei 6 Patienten ist die Operation noch geplant. In 23 Fällen wurde entweder eine OP oder Kontrolle angeraten, aber der Patient war nicht mehr erschienen. Bei den 40 Operationen kamen 7 Karzinome heraus. Allerdings waren nur zwei in dem auffälligen Knoten, der im MIBI-Scan aufleuchtete. Bei drei weiteren fanden sich in der Umgebung papilläre Mikrokarzinome, bei zwei Patienten war das Karzinom auf der anderen Seite lokalisiert. Schlussfolgerungen: Mit dieser Untersuchungsmethode kann bei negativem Ergebnis eine Operation meist vermieden werden. Die Vorhersage eines malignen Befundes ist aber nur sehr eingeschränkt möglich. Eventuell bietet sich der Einsatz zur Entscheidungshilfe bei Patienten mit kalten Knoten an, die einer Operation ablehnend gegenüberstehen bzw. bei Kontraindikationen für eine Feinnadelbiopsie.
13.6 Diagnostic imaging in medullary thyroid cancer – the value of F-DOPA PET-CT and ultrasound for planning the extent of initial surgery L. Brammen1, C. Scheuba1, P. Riss1, A. Silberherr1, C. Bichler1, G. Karanikas2, M. Hartenbach2, G. Bodner3, O. Koperek4, B. Niederle1 Medical University of Vienna/Vienna General HospitalSection „Endocrine Surgery“, Division of General Surgery, Department of Surgery, Vienna, Austria 2 Medical University of Vienna/Vienna General HospitalDepartment of Biomedical Imaging and Image-guided Therapy, Division of Nuclear Medicine, Vienna, Austria 3 Medical University of Vienna/Vienna General HospitalDepartment of Biomedical Imaging and Image-guided Therapy, Division of Radiology, Vienna, Austria 1
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Medical University of Vienna/Vienna General HospitalDepartment of Pathology, Vienna, Austria
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Background: At the time of diagnosis approximately one third of medullary thyroid cancer (MTC) patients show lymph node metastasis. Current therapeutic recommendations include total thyroidectomy and extended lymph node dissection. However, not all patients require extended lymph node dissection. The aim of this study was to determine the value of F-DOPA PET-CT and ultrasound in the diagnosis of MTC and possible lymph node metastasis for paling surgical strategy. Methods: The study included 47 patients (22 males/25 females) with preoperative F-DOPA-PET-CT, ultrasound and histologically proven MTC. Imaging results were correlated with preoperative basal (bCt), calcium-stimulated (sCt) calcitonin levels and with final histology. Results: According to UICC 2010 tumors were staged as pT1a:15, pT1b:17, pT2:7 and pT3:8. Mean (bCt) and (sCt) levels were 1674 pg/ml and 16225 pg/ml, respectively. Fourty-one (87 %) had positive F-DOPA scans (mean tumor DM: 18.5 mm, six patients had mildly, 35 highly elevated sCt levels, respectively), six (13 %) were negative (mean DM: 5 mm). Ultrasound was positive for tumor in 98 % patients. Twenty patients (43 %) had lymph node metastasis. Only eleven (55 %) had positive lymph nodes in the F-DOPA and only seven patients (39 %) had suspicious lymph nodes diagnosed with ultrasound. Tumor sensitivity of F-DOPA was 87 %, for lymph nodes 55 %. Tumor sensitivity in ultrasound was 98 %, for lymph nodes 39 %. Conclusions: F-DOPA PET-CT and ultrasound are sensitive for the presence of MTC but not for the presence and location of lymph node metastasis. Hence, the extent of lymph node surgery can be based neither on ultrasound nor on F-DOPA-PETCT.
13.7 Multiple endokrine Neoplasien Typ 2A bei Jugendlichen: Ein Fallbericht C. Kaufmann, G. Wimmer, M. Eberwein, D. Öfner, F. Cakar-Beck Universitätsklinik Innsbruck, Innsbruck, Austria Grundlagen: Multiple endokrine Neoplasien Typ 2A (MEN 2A) ist eine autosomal dominat vererbte Erkrankung, die durch eine Mutation im RET-Protoonkogen verursacht wird. MEN2A ist ursächlich für 80 % der familiären medullären Schilddrüsen karzinome. 50 % der Patienten entwickeln zudem ein Phäochromozytom und bis zu 30 % einen Hyperparathyreoidismus. In seltenen Fällen kann es zudem zum Auftreten eines Morbus Hirschsprung kommen. Fallbericht: Eine 16-jährige Patientin wurde bei erhöhten Calcitonin-Werten, sonographisch nachgewiesenen bilateralen Knoten der Schilddrüse und einer Raumforderung der rechten Nebenniere in der Universitätsklinik Innsbruck vorstellig. Bei hochgradigem Verdacht auf das Vorliegen eines MEN2A-Syndroms erfolgte eine weiterführende genetische Abklärung, die die suspizierte Diagnose bestätigte. Nach initialer Thyreoidektomie, bei der sich histologisch ein mulitlokuläres medulläres Schilddrüsenkarzinom zeigte, erfolgte die rechtsseitige laparoskopische Adrenalektomie. Passend zu einem MEN 2A-Syndrom konnte in der histologischen Aufarbeitung ein Phäochromozytom diagnostiziert werden. Laborchemisch konnte auch ein Hyperparathyreoidismus, jedoch ohne klinische Manifestation,
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13.8 A unique case of ectopic thyroid tissue in the abdominal cavity A. Bradatsch, K. Mrak, G. Wolf, M. Thalhammer Surgical Clinic Medical University Graz, Graz, Austria Background: Ectopic thyroid tissue is a very uncommon entity which may occur in different locations. We report a unique case of ectopic thyroid tissue appearing as an abdominal tumor. Case report: A 57-year old woman was admitted to our department due to an accidentally diagnosed tumor, approximately 3 cm in diameter located at the anterior wall of the inferior vena cava near the aortic bifurcation. In MRI and CT scans the tumor showed radiological signs of a paraganglioma or pheochromocytoma. Endocrinological workup revealed normal values for metanephrines, chromogranin A and NSE. Surgical resection of the tumor was perfomed via laparotomy and histological examination of the specimen showed heterotopic nodular thyroid tissue in the margins of compressed lymph nodes with no sign of malignancy. Discussion: Ectopic thyroid tissue is an uncommon entity that may be found along the line of the obliterated thyroglossal duct, anywhere from the tongue to the diaphragm.Thyroid tissue in the retroperitoneal space is even more rare and there is no report of such a finding in the current literature. In this case the radiological findings suggested a neuroendocrine tumor or paraganglioma which are much more common in this location. If ectopic thyroid tissue is found, surgical removement should be performed because oft he risk for malignant transformation, local compression or hyperthyroidism. Conclusions: Ectopic thyroid tissue in the abdominal cavity or retroperitoneal space is a very rare finding. Radiological imaging shows similarities to neuroendocrine tumors or paraganglioma. A surgical approach is necessary for exact diagnosis and as curativ measure.
13.9 Neuroendokrine Tumore des Pankreas – postoperative Komplikationen und Management F. Cakar-Beck, C. Kaufmann, B. Cardini, M. Eberwein, G. Wimmer, D. Öfner Universitätsklinik Innsbruck, Innsbruck, Austria Grundlagen: In unserer retrospektiven Analyse untersuchten wir im Zeitraum 2010–2015 an der Universitätsklinik für Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie Innsbruck alle PNETs hinsichtlich ihrer postoperativen Komplikationen und deren Management.
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Methodik: In diesem Zeitraum wurden insgesamt 28 Patienten mit einem PNET operiert. Bei sechs der Patienten (21,43 %) wurde eine laparoskopische Pankreaslinksresektion und bei 22 (78,57 %) wurde eine konventionelle Resektion durchgeführt. Bei drei Patienten (10,71 %) wurde eine Enukleation, bei vier (14,28 %) eine konventionelle PPPD und bei 15 (53,57 %) eine konventionelle Pankreaslinksresektion durchgeführt. Ergebnisse: Postoperativ entwickelten 18 Patienten (64,23 %) eine Komplikation, die am häufigsten beobachteten waren Pankreasfisteln. Zwei der laparoskopische Pankreaslinksresektion (33,33 %) entwickelten eine Pankreasfistel, beide wurden interventionell versorgt. Bei den konventionellen Enukleationen, entwickelte einer (33,33 %) eine interventionell zu versorgende Pankrasfistel und einer (33,33 %) eine Pankreasfistel mit Cholezystitis, welche durch eine Relaparotomie + ERCP mit STENT versorgt wurde. Jeweils ein Viertel (25 %) der konventionellen PPPD entwickelten eine interventionsbedürftige Pankreasfistel, Chylusfistel (konservative), Kathetersepsis und einer eine Pankreasfistel (konservativ) mit respiratorische Insuffizienz und intensiv Pflicht. Bei den konventionellen Pankreaslinksresektion entwickelten vier (26,66 %) eine interventionelle Pankreasfistel, zwei (13,33 %) eine konservative Pankreasfistel, einer (13,33 %) eine konservative Chylusfistel, einer (13,33 %) ein Hämatom mit Indikation zur Relaparotomie, einer (13,33 %) eine Relaparotomie bei Nachblutung mit Wundheilungsstörung und ein weiterer (13,33 %) ein Aneurysma der A. gastroepiploica mit Coiling. Schlussfolgerungen: Hohe post-OP Morbidität, keine post-OP Letalität. Intervent. Management bei post-OP Komplikationen bei PNETs ist in 100 % erfolgreich.
15 Österreichische Gesellschaft für Chirurgische Forschung: Forschung 1 15.1 Response monitoring using the validated septin-9 (SEPT-9) gene methylation assay in patients with colorectal cancer liver metastasis undergoing neoadjuvant chemotherapy J. Singh-Bhangu1, H. Taghizadeh2, A. Beer3, P. Starlinger1, G. Schaller4, G. Prager5, T. Grünberger6, C. Mannhalter2, T. Bachleitner-Hofmann1 Universitätsklinik für Chirurgie, Abteilung für Allgemeinchirurgie, Wien, Austria 2 Klinische Abteilung für Medizinisch-chemische Labordiagnostik, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria 3 Universitätsklinik für Pathologie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria 4 Abteilung für Onkologie, KH Rudolfstiftung, Wien, Austria 5 Universitätsklinik für Innere Medizin I, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria 6 Abteilung für Chirurgie, KH Rudolfstiftung, Wien, Austria 1
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery Background: The treatment of choice for colorectal cancer liver metastases (CLM) is neoadjuvant chemotherapy (neoCTx) followed by hepatic resection. However, response to neoCTx is variable and there is a lack of predictive instruments. Aim of our study was to evaluate whether methylated SEPT-9 which has recently been proposed as a marker of colorectal cancer in peripheral blood can also be used for serial monitoring of circulating tumor DNA (ctDNA) in patients receiving neoCTx for CLM. Methods: Twenty patients with CLM were included in the present study. ctDNA was serially monitored throughout the course of neoCTx using the validated SEPT-9 gene methylation assay (Epigenomics). Response to neoCTx was classified according to Rubbia Brandt, with patients with a tumor regression grade (TRG) of 1–3 being classified as responders and patients with TRG 4 and 5 being classified as nonresponders. Results: Eighteen patients underwent curative liver resection while 2 patients did not undergo resection because of clinical disease progression. Among the patients undergoing surgery, pathologic examination revealed 12 responders and 6 non-responders. The median number of SEPT-9 measurements per patient was 9 (range 5 to 13). All patients tested positive for methylated SEPT-9 at baseline, contrasting with the tumor markers CEA and CA 19–9 which were not elevated in several patients. Importantly, responders to chemotherapy showed a steady decline in SEPT-9 levels while SEPT-9 remained largely unchanged in non-responders to neoCTx. Conclusions: Our data suggest that SEPT-9 could be a valuable marker for response monitoring in patients undergoing neoCTx for CLM.
15.2 Neutrophil activation markers are sensitive diagnostic indicators of the abdominal aortic aneurysm B. Zagrapan1, W. Eilenberg1, S. Hetzer1, K. Münch1, V. Elleder1, E. Lackner2, C. Drucker2, B. Jilma2, C. Neumayer1, I. Huk1, C. Brostjan1 Medical University of Vienna, Vienna General Hospital, Department of Surgery, Vienna, Austria 2 Medical University of Vienna, Vienna General Hospital, Department of Clinical Pharmacology, Vienna, Austria 1
Background: The abdominal aortic aneurysm (AAA) is frequently asymptomatic and undiagnosed, but constitutes a lifethreatening condition when progression leads to vessel rupture. Diagnostic and predictive markers are therefore urgently needed. Studies in rodents have shown that neutrophils play an essential role in AAA pathogenesis. In humans, the intraluminal thrombus (ILT) is rich in neutrophils and neutrophil-derived proteases which have been implicated in aortic media destruction. We hypothesised that parameters of neutrophil activation measured in plasma have biomarker potential for AAA progression. Methods: Twenty-one AAA patients scheduled for elective repair were compared with 21 age-matched control subjects. Circulating neutrophil populations were quantified by flow cytometry regarding the surface expression of CD62L and CD16 as follows: quiescent CD62Lbright CD16bright, activated CD62Ldim CD16bright and newly released CD62Lbright CD16dim cells. Plasma levels of neutrophil activation markers elastase, myeloperoxidase (MPO) and NGAL were assessed by ELISAs. Circulating
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DNA-histone complexes were measured as surrogate marker of neutrophil extracellular trap formation. Results: MPO and DNA-histone complexes were significantly increased in AAA patients compared to healthy individuals (16.07±11.17 vs. 7.30±2.97 ng/ml and 57.11±39.24 vs. 36.78±22.86 relative units). Correspondingly, a significant increase in the frequency of activated as well as newly released neutrophils was identified in AAA patient blood (2.95 %±0.66 % vs. 1.92 %±0.36 % and 3.20 %±0.87 % vs. 1.67 %±0.39 %). Circulating MPO and DNA-histone complexes correlated significantly with the proportion of activated neutrophils suggesting a relationship to neutrophil extracellular trap formation. Conclusions: These results document the diagnostic marker potential of neutrophil activation parameters and warrant further study for prediction of rapid disease progression and vessel rupture.
15.3 Tenascin-C deficiency attenuates abdominal aortic aneurysm formation A. Schaefer1, F. Nagel1,2, P. Kaiser1, D. Santer1,3, K. Trescher1,2, A. Kiss1, B. K. Podesser1,2 Department für Biomedizinische Forschung, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria 2 Abteilung für Herzchirurgie, Universitätsklinikum St. Pölten, St. Pölten, Austria 3 Herzzentrum Hietzing, Wien, Austria 1
Background: Tenascin-C (TNC) is a matricellular protein produced by vascular smooth muscle cells and fibroblasts in various remodeling processes. In numerous cardiovascular pathologies high TNC levels are associated with unfavorable outcomes. TNC production has also been found in abdominal aortic aneurysms (AAA). The aim of the study is to evaluate whether TNC deficiency could attenuate AAA formation. Methods: We compared male AJ TNC -/- and AJ wildtype (WT) mice. After laparotomy and preparation of the infrarenal aorta, AAA were induced by periaortal CaCl2 0,5M application for 15 minutes. In the sham groups the same procedure was performed, however aortas were incubated with saline solution. The aortic diameter was measured before AAA induction and before organ harvesting after 3 and 10 weeks. The main parameter was the ratio of the diameters. Results: TNC -/- mice with AAA showed significantly lower diameter ratios than the WT group 3 weeks (TNC -/-: 1.39±0.25, WT: 1.67±0.22 p < 0.05) and 10 weeks (TNC -/-: 1.51±0.47, WT: 1.98±0.55 p < 0.05) after AAA induction. No significant changes in diameter ratios were found in sham groups (3 weeks: TNC -/-: 0.92±0.08, WT: 0.96±0.22, n. s., 10 weeks: TNC -/-: 1.05±0.16, WT: 0.94±0.10, n. s.). Additionally, the score of aortic wall elastin structure disruption was significantly lower in TNC -/- mice 10 weeks after AAA induction (TNC -/-: 3.32±1.15, WT: 4.25±0.75 p < 0.05). Conclusions: In our study we found first evidence that TNC deficiency is associated with reduced AAA formation. To identify possible causal pathways immunohistological and molecular biological assessments will be conducted.
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15.4 Prediction of postoperative liver dysfunction based on thrombospondin 1 levels following partial liver resection C. Haselmann1, S. Haegele1, D. Wanek1, S. Reiter1, D. Schauer1, L. Alidzanovic1, E. Fleischmann2, B. Gruenberger3, T. Gruenberger4, C. Brostjan1, P. Starlinger1 Department of General Surgery, Medical University of Vienna, Vienna, Austria 2 Department of Anaesthesiology, Medical University of Vienna, Vienna, Austria 3 Department of Internal Medicine, Brothers of Charity Hospital, Vienna, Austria 4 Department of Surgery I, Rudolf Foundation Hospital, Vienna, Austria 1
Background: Recently, thrombospondin 1 (TSP-1) was identified as an inhibitor of liver regeneration following liver resection in mice. TSP-1 converts latent transforming growth factor-beta 1 (TGF-β1) in an active form, down regulating the proliferative response in hepatocytes during the priming phase, shortly after surgery. After preliminary evidence supported this finding, we aimed to confirm these findings in the human setting. Methods: Over a period of 20 months levels of TSP-1 were prospectively monitored in 85 patients undergoing liver resections. Postoperative liver dysfunction and morbidity were recorded. Results: In all patients levels of TSP-1 increased after surgery (mean 51.6 ng/ml before, mean 68.3 ng/ml 1 day after surgery, p < 0,001). Further, we were able to confirm, that postoperative TSP-1 plasma levels were a significant predictor for liver dysfunction (AUC = 0.818, p = 0.003). Furthermore, we observed that patients with TSP-1 levels >80 ng/ml on postoperative day 1 suffered significantly more often from postoperative liver dysfunction (28 % vs. 2 %) and severe morbidity (44 % vs 15 %). Additionally the length of hospitalization was up to twice as long (19.7 vs 9.9 days). Conclusions: Plasma TSP-1 on postoperative day 1 was confirmed in an independent prospective patient cohort to correlate with the suppression of liver regeneration after liver resection. Therefore, thrombospondin-1 may prove a helpful clinical marker to predict postoperative liver dysfunction as early as postoperative day 1.
15.5 New methods in the evaluation of GERD in patients with primary extraesophageal symptoms: interim report of a prospective trial M. Weitzendorfer, A. Tschoner, L. Manzenreiter, P. Schredl, C. Schwaiger, K. Emmanuel, O. O. Koch Abteilung für Allgemein-Viszeralchirurgie Barmherzige Schwestern, Linz, Austria Background: The common standard methods do not enable a sufficient and accurate diagnosis, if extraesophageal symptoms are related to gastroesophageal reflux disease (GERD). The aim of this study was to evaluate the role of pepsin in saliva and
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oropharyngeal pH – monitoring as new methods for the diagnosis of extraesophageal reflux disease. Methods: Until submission deadline 60 consecutive patients with primary extra-esophageal GERD symptoms underwent gastroscopy, high-resolution esophageal manometry, 24-h-MII-pH-monitoring, barium esophagography, ENT examination and standardized questionnaires, as the Belafsky Reflux Symptom Index (RSI). Three times during the 24-h-MIIpH monitoring, a pepsin – determination in saliva (Peptest, RDBiomed™) was accomplished, one sample with a pepsin concentration >210 ng/ml was regarded as positive test. Simultaneous to the 24-h-MII-pH monitoring and collection of saliva samples, a detection of laryngopharyngeal reflux events by using the Restech Dx-pH Measurement System™ (Dx-pH) was performed. Results: A positive Peptest showed a correlation with a pathological RSI score (p<0.018) and layringitis gastrica (p<0.0001). Patients with a pathological DeMeester score showed nearly the same mean value [574 ng/ml] of Pepsin as patients with a normal DeMeester score. Furthermore, elevated Dx-pH measurements showed no significant correlations with either the DeMeester score, RSI score, laryngitis gastrica, or the results of pepsin measurement. Conclusions: Pepsin in saliva and oropharyngeal ph-monitoring seem not to be the conclusive markers for patients with primary extraesophageal symptoms and GERD. However, further research concerning the relationship between the Pepsin level and pathological oropharyngeal pH-measurement in the pathophysiology of extraesophageal symptoms is necessary.
15.6 Perioperative change in oxidative stress and inflammatory response during liver resection is predictive for severe postoperative complications C. Schwarz1, D. Bar-Or2, D. A. Klaus3, B. Tudor3, E. Fleischmann3, G. Roth3, T. Wekerle1, M. Gnant1, M. Bodingbauer1, K. Kaczirek1 Medizinische Universität Wien/Univ. Klinik für Chirurgie/Abt. für Allg. Chirurgie, Wien, Austria 2 Trauma Research Department, St. Anthony Hospital, Lakewood, United States 3 Medizinische Universität Wien/Univ. Klinik für Anästhesie, Wien, Austria 1
Background: Postoperative complications after liver resection (LR) are still a major concern not only affecting short-term outcome but also influencing long-term survival. Systemic inflammation and deregulated reactive oxygen species during major abdominal surgery may impair outcome after hepatectomy. However, there is little data available investigating the impact of inflammatory response and oxidative stress during LR on outcome. Methods: Forty patients undergoing LR were included in this study. Oxidative stress was measured peri- and post-operatively as static oxidation-reduction potential markers (sORP) and antioxidant capacity ORP (cORP) by using the RedoxSYS Diagnostic system. Furthermore, Th1- (IL-2, INF-ϒ) and Th2-specific cytokines (IL-4, IL-5) as well as other pro-inflammatory markers (IL6, GM-CSF) were assessed. Results: Whereas there was no significant change in systemic sORP during LR and in the early postoperative course, there was a substantial decrease of cORP immediately post-surgery, and on postoperative days 1 and 3 (p<0.001). Oxidative stress response
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery was tightly regulated, as there was a significant correlation between sORP and cORP measured systemically (p<0.0001; R2: 0.457). An increase of oxidative stress (sORP) after LR of more than 3 mV was predictive for severe postoperative complications (Clavien Dindo ≥ III: 53.8 % vs. 12.5; p = 0.017). There was a significantly higher IL-2 (p = 0.006) and IL-5 (p = 0.001) increase during hepatectomy in patients who developed a severe morbidity. Conclusions: Antioxidant capacity remained stable during LR but dropped during the post-surgical period, suggesting a consumption of antioxidants to maintain oxidative stress within healthy range. Severe postoperative complications were associated with a pronounced inflammatory response during surgery.
15.7 The pattern of circulating platelet α-granule proteins affects postoperative liver regeneration in humans and is associated with portal venous pressure C. Schwarz1, S. Haegele1, F. Offensperger1, L. Oehlberger2, D. Pereyra1, J. B. Kral3, W. C. Schrottmaier3, S. Badrnya3, C. Brostjan1, T. Gruenberger2, A. Assinger3, P. Starlinger1 Department of General Surgery, Medical University of Vienna, Vienna, Austria 2 Rudolf Foundation Hospital, Department of Surgery I, Vienna, Austria 3 Institute of Physiology, Medical University of Vienna, Vienna, Austria 1
Background: Platelets promote liver regeneration (LR) through site-specific serotonin release from dense granules, triggering proliferative signaling in hepatocytes. However, the effects derived from platelet α-granules on LR are still unclear, because α-granules contain bioactive molecules with opposing functions. Because α-granule-molecules are stored in separate compartments, it has been suggested that platelets selectively release their α-granule content dependent on environmental stimuli. Methods: We investigated the pattern of circulating α-granule-molecules during LR in 157 patients undergoing partial hepatectomy. Results: We observed a rapid accumulation of platelets within the liver after induction of LR. Platelet count and P-selectin (a ubiquitous cargo of α-granules) were not associated with postoperative liver dysfunction. However, low plasma levels of vascular endothelial growth factor (VEGF), but high levels of thrombospondin 1 (TSP-1), predicted liver dysfunction after resection. Patients with an unfavorable postoperative α-granule release profile (high TSP-1/low VEGF) showed substantially worse postoperative clinical outcomes. The unfavorable postoperative α-granule release profile was associated with increased postoperative portal venous pressure and vonWillebrand-factor antigen levels as a marker for intrahepatic endothelial dysfunction. Conclusions: The postoperative profile of circulating platelet-derived factors correlates with the ability of the remnant liver to regenerate. Portal venous pressure and intrahepatic endothelial dysfunction might account for the selective granule release profile. Selective modulation of platelet α-granule release in patients may represent an attractive target for thera-
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peutic interventions to improve LR and clinical outcomes after partial hepatectomy.
15.8 Platelet-sinusoidal endothelial cell interactions and selective alpha granule release S. Hägele1, A. Assinger2, L. Oehlberger3, M. Prettenhofer1, D. Pereyra1, C. Schwarz1, C. Haselmann1, T. Padicackudy1, P. Braeuer1, T. Gruenberger3, C. Brostjan1, P. Starlinger1 Department of General Surgery, Medical University of Vienna, Vienna, Austria 2 Institute of Physiology, Medical University of Vienna, Vienna, Austria 3 Department of Surgery I, Rudolf Foundation Hospital, Vienna, Austria 1
Background: Recently, platelets have been shown to be of critical importance in the complex process of liver regeneration. Accordingly, we were able to show that an unfavorable alpha granule profile resulted in higher incidences of severe postoperative complications. We now aimed to further evaluate the role of platelets and their granule contents as well as parenchymal- and non-parenchymal liver cells in the context of human liver regeneration (LR), in vitro. Methods: Liver tissue was collected from patients undergoing liver resection followed by isolation of parenchymal- and non-parenchymal cells (hepatocytes, sinusoidal endothelial cells [LSEC]). Furthermore, the isolated cells were treated with secretomes of PAR1 or PAR4 stimulated platelets. Live cell imaging and electron microscopy were used to monitor interactions with platelets under static as well as flow conditions. Additional assays were performed to assess their viability Results: Platelets locally enriched in the sinusoids 1–2 hours after initiation of LR. Furthermore, we observed a trend of increased proliferation of LSEC after treatment with PAR1 as compared to PAR4 treatment, while hepatocyte DNA syntheses seemed only marginally affected. Although we were unable to document platelet internalization, platelets seemed to specifically interact with hepatocytes as well as LSEC under flow conditions. Conclusions: Within this study, we were able to confirm our in human data regarding the importance of selective alpha granule release during the process of LR. Furthermore, the results support the hypothesis that platelets interact with LSECs and thereby release their granule contents to support site-directed regeneration of the liver.
15.9 APOSEC enhances wound healing in a diabetic mouse model D. Traxler1, C. Keibl2, D. Lidinsky2, J. Hartinger2, S. Nuernberger2, H. Redl2, H. J. Ankersmit1, P. Slezak2 Medical University of Vienna, Division of Thoracic Surgery, Vienna, Austria 2 Ludwig Boltzmann Institute for Experimental and Clinical Traumatology, Vienna, Austria 1
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery Diabetic foot ulcer displays a severe complication of diabetes, however, no sufficient therapeutic option exists. APOSEC, the supernatant of apoptotic PBMCs, has already displayed beneficial effects in tissue regeneration and wound healing, however, has not been tested in a model of diabetic wound healing. We used a common full-thickness wound healing model in genetically diabetic db/db mice. APOSEC or control were topically administered to the wound site for ten consecutive days. To determine a possible dose-dependent effect of APOSEC three concentrations were applied. Wound size was measured at day 0, 3, 7, 11, 14, 18 and 25 by tracing the wound on acrylic foil for planimetry and using a stereoscopic camera for 3D wound measurement (circumference, surface, average depth). We demonstrated that local administration of APOSEC enhances wound healing in genetically diabetic mice. Wound circumference, size of wound surface and wound size assessed planimetrically were significantly reduced in mice treated with APOSEC at day 18. A significant dose dependency of the treatment with APOSEC could be shown for wound circumference and planimetry. We could demonstrate that topical application of APOSEC significantly enhances wound healing in diabetic mice. Chronic diabetic ulcer displays a severe burden. Hitherto no adequate therapy to address this problem exists. PBMCs are a side-product of blood donations and are usually discarded. Utilising the regenerative potential of a yet side-product could provide an inexpensive possibility to approach this problem.
16 Österreichische Gesellschaft für Adipositaschirurgie: Adipositaschirurgie 2 16.1 Chirurgische Behandlung der Hypoglykämie nach Magenbypassoperation S. Kriwanek, N. Loibner Ott, P. Patri, M. Hofmann SMZ Ost Donauspital, Wien, Austria Grundlagen: Neurosymptomatische Hypoglykämien zählen zu den gefährlichsten Spätkomplikationen nach Magenbypassoperationen. Falls die Episoden durch nicht chirurgische Maßnahmen nicht beeinflusst werden können, sind operative Interventionen notwendig. Die Rückoperation eines Magenbypass führt allerdings in den allermeisten Fällen zu einer beträchtlichen Gewichtszunahme. Methodik: 4 Patienten mit konservativ nicht beherrschbaren neurosymptomatischen Hypoglykämien wurden reoperiert. Dabei wurde die alimentäre Schlinge verkürzt und mit dem Magenantrum anastomosiert. Ergebnisse: Alle Eingriffe konnten ohne schwerwiegende Komplikationen durchgeführt werden. Neuerliche symptomatische Hypoglykämien traten nicht auf. In den ersten 12 Monaten postoperativ kam es nicht zu einer relevanten Gewichtszunahme. Schlussfolgerungen: Die Anastomosierung der Alimentären Schlinge mit dem Magenantrum ist eine wirksame Therapie der neurosymptomatischen Hypoglykämie nach Magenbypass und führt kurzfristig nicht zu einer relevanten Gewichtszunahme.
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16.2 Update: Gewichtsverlust, Reoperationen und Reflux – 10 Jahre laparoskopische Sleeve Gastrektomie D. M. Felsenreich1, F. Langer1, R. Kefurt1, P. Panhofer1, P. Beckerhinn2, M. Schermann3, C. Sperker3, I. Kristo4, G. Prager1 Medizinische Universität Wien/Univ. Klinik für Chirurgie, Wien, Austria 2 Ordinationszentrum Döbling, Abteilung für Chirurgie, Wien, Austria 3 Krankenhaus Rudolfsstiftung, Abteilung für Chirurgie, Wien, Austria 4 Medizinische Universität Wien/Univ. Klinik für Chirurgie, Klinische Abteilung für chirurgische Funktionsdiagnostik, Wien, Austria 1
Grundlagen: Laparoskopische Sleeve Gastrektomie (LSG) ist neben dem laparoskopischen Magenbypass eine der häufigsten verwendeten Operationsmethoden für adipöse Patienten und deren Komorbiditäten weltweit. Bei dieser restriktiven Operation wird ein Großteil des Magens entfernt, sodass nur ein Schlauchmagen bestehen bleibt. Diskutiert werden in diesem Zusammenhang vor allem neu aufgetretener Reflux und dessen Folgeschäden, sowie das Vorhandensein einer adäquaten Gewichtsabnahme. Methodik: Diese Multicenterstudie (AKH Wien, KH Klosterneuburg, KH Rudolfsstiftung Wien) ist eine retrospektive Untersuchung prospektiv erhobener Daten der ersten 100 Patienten, welche in diesen Zentren mittels LSG operiert wurden. Es handelt sich um eine Folgestudie der im letzten Jahr präsentierten 10-Jahresdaten. Das Follow-up in dieser Studie beträgt 10 bis 14 Jahre. Bei diesen Patienten wurden der Gewichtsverlauf, Komplikationen und Reoperationen erhoben. Bei nicht-konvertierten Patienten wurde die Lebensqualität mittels standardisierter Fragebögen erhoben. Des Weiteren wurde bei allen Patienten eine Gastroskopie sowie Manometrie und 24-Stunden-pH-Metrie durchgeführt. Ergebnisse: Eine erste Zwischenauswertung zum Zeitpunkt des Abstracts zeigt, dass 36 % der Patienten postoperativ auf einen Magenbypass konvertiert wurden. Bei 46 % der Patienten, welche bis zum heutigen Zeitpunkt noch nicht konvertiert wurden, zeigt sich eine aktive Gastritis und Ulcera sowie bei 15 % eine Barrett-Metaplasie am gastroösophagealen Übergang. In der Ph-Metrie sowie in der Manometrie zeigen sich bei 54 % bzw. 73 % der Patienten pathologische Werte. Weitere Ergebnisse werden zum Zeitpunkt des ÖCK präsentiert. Schlussfolgerungen: Die Langzeitergebnisse der LSG sind bei einem Teil der Patienten in dieser Studie von Konversionen und unerwünschten Ereignissen wie postoperativem Reflux und Weight Regain geprägt. Die richtige Auswahl der Patienten erscheint bei dieser Operationsmethode besonders wichtig.
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16.3 Ulkusperforation, Adenokarzinom im Magenpouch und innere Hernierung nach Roux-en-Y Magenbypass wegen morbider Adipositas C. Rabl, J. Holzinger, J. Hutter Paracelsus Medical University (PMU), Salzburg, Austria Grundlagen: Der Roux-en-Y-Magenbypass (RYGB) ist einer der häufigsten bariatrischen Eingriffe zur Behandlung der morbiden Adipositas. Er erzielt einen beträchtlichen und anhaltenden Gewichtsverlust in der Mehrzahl der Patienten. Mehrere Komplikationen, welche sich im Kurzzeit-und Langzeitverlauf entwickeln können, wurden beschrieben. Karzinome im Magenpouch oder im ausgeschalteten Restmagen sind sehr selten und werden in der Literatur lediglich als case reports berichtet. Ein Zusammenhang zwischen bariatrischen Eingriffen und einer malignen Entartung konnte bisher nicht nachgewiesen werden und beruht derzeit nur auf Mutmaßungen. Methodik: Wir präsentieren den Fall einer 33-jährigen Frau, die 9 Jahre zuvor einen laparoskopischen RYGB bei einem Body Mass Index (BMI) von 41 kg/m2 erhielt und in ihrem postoperativen Verlauf mehrere Komplikationen erlitt sowie ein Karzinom im Magenpouch entwickelte. Fallbericht: Achtzehn Monate postoperativ erreichte die Patientin ihr Zielgewicht mit einem BMI von 23,5 kg/m2. Drei Jahre postoperativ wurde laparoskopisch ein perforiertes Ulkus an der Gastrojejunostomie übernährt. Sechs Jahre später erlitt die Patientin erneut eine Ulkusperforation an dieser Anastomose, das Ulkusexzidat ergab ein schlecht differenziertes Adenokarzinom vom diffusen Typ nach Lauren. Unmittelbar nach Abschluss der neoadjuvanten Chemotherapie entwickelte die Patientin ein akutes Abdomen, eine innere Hernierung durch den Peterson-Spalt wurde diagnostiziert. Im Rahmen der sofortigen Operation erfolgte nach Devolvierung die onkologische Gastrektomie mit Lymphadenektomie. Der postoperative Verlauf war komplikationslos. Derzeit befindet sich die Patientin im 3. Zyklus der adjuvanten Chemotherapie. Schlussfolgerungen: Bei Zunahme von bariatrischen Eingriffen in den letzten Jahren ist es notwendig, das Bewusstsein für das Erkennen und Management von Komplikationen zu stärken. Aus einem Anastomosenulkus/-perforation sollten zwingend Biopsien entnommen werden.
16.4 Reeingriffe nach Sleeve Gastrektomie S. Kriwanek, P. Patri, N. Loibner Ott, M. Hofmann SMZ Ost Donauspital, Wien, Austria Grundlagen: Die Sleeve Gastrektomie wurde ursprünglich als Erstschritt Operation des Duodenal Switch entwickelt. Obwohl die Sleeve Gastrektomie heute in vielen Ländern die am häufigsten durchgeführte Übergewichtsoperation ist und bei sehr vielen Patienten zum gewünschten Therapieerfolg führt, sind Reoperationen immer wieder notwendig. Methodik und Ergebnisse: An der Chirurgischen Abteilung des DSP wurden innerhalb von 6 Jahren 30 Patienten nach Durchführung einer Sleeve Gastrektomie reoperiert. Ursache dafür war in den allermeisten Fällen eine nicht ausreichenden Gewichtsreduktion; in seltenen Fällen ein therapie refraktärer Reflux. Folgende Reoperationstechniken kamen zur
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Anwendung: Roux Y Magenbypass, Transit Bipartition, Duodenal Switch und Resleeve. Die Rate postoperativer Komplikationen war höher als nach Primäreingriffen. Der Gewichtsverlauf konnte in den meisten Fällen positiv beeinflusst werden; Refluxbeschwerden traten nach den Reoperationen keine auf. Schlussfolgerungen: Eine nicht ausreichende Gewichtsabnahme ist die häufigste Indikation für eine Reoperation nach Sleeve Gastrektomie. Zahlreiche Verfahren können eingesetzt werden. Obwohl die Rate postoperativer Komplikationen höher ist als nach Primäreingriffen, stellen Revisionsverfahren sichere und wirksame Zweitlinien Therapie dar.
16.5 Intra- und postoperative Komplikationen nach abdominaler Dermolipektomie – Eine retrospektive Analyse von 205 PatientInnen A. Tuca1, D. Parvizi1, H. Friedl2, P. Wurzer1,3, L. Kamolz1,4, P. Lebo1, T. Rappl1, M. Wiedner1, K. Kuess1, M. Grohmann1, H. Koch1 Medizinische Universität Graz, Universitätsklinik für Chirurgie, Klinische Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Graz, Austria 2 Technische Universität Graz, Institut für Statistik, Graz, Austria 3 University of Texas Medical Branch at Galveston and Shriners Hospitals for Children, Galveston, United States 4 Medizinische Universität Graz, Research Unit for Safety in Health, Graz, Austria 1
Grundlagen: Durch die in den letzten Jahren steigende Anzahl bariatrischer Eingriffe, steigt konsekutiv auch die Anzahl der Operationen zur Entfernung überschüssiger Haut. Das Ziel unserer retrospektiven Analyse war es, die dafür entsprechenden Risikofaktoren für intra- und postoperative Komplikationen bei abdominaler Dermolipektomie zu identifizieren. Methodik: Eingeschlossen wurden insgesamt 205 PatientInnen, welche sich einer abdominalen Dermolipektomie an unserer Abteilung unterzogen hatten. Die gewonnenen Daten wurden mittels der Software R-2.5.0 analysiert. Des Weiteren wurden die Ergebnisse anhand der standardisierten Komplikationsklassifikation nach Clavien Dindo unterteilt. Ergebnisse: Die Gesamtrate an Komplikationen die einer operativen Revision und/oder Antibiotika bedurften, betrug 10,2 %. Komplikationen wie Serome, Hämatome, Wundheilungsstörungen und Wunddehiszenzen traten in 41 % der Fälle auf. Die Wahrscheinlichkeit einer Infektion korrelierte mit einer späten Drainageentfernung. Weiters zeigten die durchgeführten Regressionsmodelle auf, dass unabhängig vom Alter, Rauchen in Verbindung mit einem BMI über 30 kg/m2 und der Menge des resezierten Gewebes mit einem signifikanten Anstieg von Wundheilungsstörungen einherging. Schlussfolgerungen: In unseren Analysen konnte kein singulärer Risikofaktor identifiziert werden, der mit Art und/oder Anzahl der Komplikation korreliert hat. Ein komplikationsfreier Verlauf bei abdominaler Dermolipektomie kann am Besten erreicht werden, indem das Patientenkollektiv entsprechend selektiert und präoperativ der Eingriff ausreichend gut geplant wird.
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16.6 Highlights der metabolischen Chirurgie 2015 S. Kriwanek, N. Loibner Ott, P. Patri, M. Hofmann SMZ Ost Donauspital, Wien, Austria Grundlagen: Im Jahre 2015 wurden in der Medline über 2.000 Arbeiten zum Thema der bariatrischen Chirurgie publiziert. 511 umfassten die Thematik bariatrischer Eingriffe beim Diabetes mellitus. Methodik und Ergebnisse: Die wichtigsten 20 Arbeiten zum Thema bariatrische Chirurgie beim Diabetes wurden ausgewählt, wobei Publikationen in Top Journals, kontrollierte Studien und prospektive Kohortenuntersuchungen besonders berücksichtigt wurden. Aufbau und Ergebnisse der Studien wurden detailliert untersucht und dargestellt. Folgende Themen wurden im Detail bearbeitet: Trends der Adipositas chirurgie weltweit, Indikationen bei Reflux ösophagiist bariatrische Therapie des Diabetes, Komplikations management, Langzeit ergebnisse nach bariatrischen Eingriffen Schlussfolgerungen: Überblick über 20 relevante 2015 erschiene Arbeiten zum Thema der metabolischen Chirurgie.
18 AMIC (Arbeitsgemeinschaft für Minimal Invasive Chirurgie): Neue Techniken in der MIC 1 18.1 Ausbildung in der minimalinvasiven Chirurgie – erste Erfahrungen J. Piehslinger, M. Fink, I. Haunold, A. Klaus KH Barmherzige Schwestern Wien, Chirurgie, Vienna, Austria Grundlagen: Einer der Schwerpunkte der Chirurgischen Abteilung des Krankenhauses der Barmherzigen Schwestern Wien ist die minimalinvasive Chirurgie. 2011 bis 2015 wurden insgesamt 3740 laparoskopische Operationen durchgeführt, davon waren etwa 35 % SILS-Eingriffe vor allem im Bereich der Gallen, Hernien und Colonchirurgie. Diese werden von allen an der Abteilung tätigen Chirurgen durchgeführt. Methodik: Thema der vorliegenden Überlegungen ist, inwieweit die Ausbildung in einem MIC Zentrum die chirurgische Ausbildung beeinflusst, welche Fähigkeiten ein junger Assistent auf diesem Gebiet mitbringen muss, wo die Anfangsschwierigkeiten liegen und welche Hilfestellungen nützlich sein können. Ergebnisse: Durch die hohe Frequenz an lsk. Eingriffen wird das Auge rasch auf die 2D 3D Umsetzung trainiert. Häufiges Assistieren und Kameraführen macht mit Instrumenten und technischem Equipment vertraut. Trokarsetzung und einfache Präparationsschritte können bald vom Assistenten übernommen werden. Die manuelle Geschicklichkeit ist eine Frage der Übung, hier vor allem das laparoskopische Nähen, und kann am besten in Hands on Kursen verbessert werden. Zum Zeitpunkt der Erstellung des Abstracts waren erst 3 Wochen der Ausbildung absolviert. Innerhalb dieser Zeit war es bereits
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möglich unter oberärztlicher Anleitung 2 SILS Appendektomien und eine TAPP, sowie mehrere offene Operationen durchzuführen. Schlussfolgerungen: Die offene Chirurgie ist nicht mehr Voraussetzung für das Erlernen bestimmter Eingriffe. Im Erfahrungsbericht eines am Anfang der Ausbildung stehenden Assistenzarztes scheint das In Medias Res Prinzip eine gute Option.
18.2 Port-site associated umbilical hernias after single incision laparoscopic surgery C. Wolf, H. Weiss, J. Schirnhofer, E. Brunner, T. Schäfer, C. Obrist, C. Mittermair, M. De Cillia SJOG Hospital, Salzburg, Austria Background: Transumbilical Single Incision Laparoscopic (SIL)-surgery is an attractive technique associated with smaller scars, less pain, fast recovery. Port-site hernias are still regarded as potential complication requiring further surgical treatment. We investigated the re-admission rate for incisional hernia as a late wound complication of SIL and the role of incisional length and suture materials. Methods: Data of 1940 patients (female: 49.8 %, n = 967; mean age 54.3±17.6 years) undergoing transumbilical SIL-surgery in our institution between 2010 and 2015 were analysed retroperspectively. Patients were classified according to length of fascial incision (≤2.5 cm, n = 618; 2.6–4.0 cm, n = 1102; ≥4.1 cm, n = 220) and use of reabsorbable (n = 1052) and non-absorbable (n = 888) suture materials. The re-admission rate for incisional hernia was seen as outcome parameter. Results: 46 patients (2.4 %) were re-admitted with hernias after transumbilical SIL in a mean period of 14.0±11.0 months (Jan. 18th 2010 – Nov. 11th 2014) after primary surgery. These patients were older (60.4±11.4 years vs. 54.3±17.6 years, p = 0.01), had a higher BMI (30.4±5.2 vs 26.4±4.8, p = 0.001) and were more likely females (p = 0.12) compared to patients without wound complication (n = 1894). Occurance of postoperative umbilical hernia was not associated with suture materials (reabsorbable vs. non-absorbable, p = 0.53) and fascial incison length (p = 0.36). Conclusions: Postoperative hernia after transumbilical SILsurgery is independent from suture materials and incisional length but associated with femal gender, higher age and higher BMI.
18.3 5 Jahre, 1300 Eingriffe in SIL Technik – eine Verbesserung zur konventionellen Laparoskopie? M. Fink, G. Tentschert, I. Haunold, B. Mooslechner, U. Prunner, A. Klaus Barmherzige Schwestern Wien, Wien, Austria Grundlagen: Einige Eingriffe wie Cholezystektomie, Appendektomie oder Coloneingriffe werden an manchen Abteilungen heute bereits standardmäßig in Single Incision (SIL) Technik durchgeführt. An unserer Abteilung werden über
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery 35 % aller laparoskopisch durchgeführten Operationen in SIL Technik gemacht. Diese Untersuchung soll Unterschiede in Bezug auf Praktikabilität, Operationsdauer, postoperativen Infektionen, kosmetischem Ergebnis, Komplikationen und Kosten aufzeigen. Außerdem wurde versucht die Lernkurve zu beleuchten. Methode: Mehr als 3800 laparoskopische Eingriffe, davon ein Drittel in SIL Technik wurden retrospektiv anhand der vorliegenden Dokumentation hinsichtlich OP Dauer, postoperativen Infektionen, Kosten, Komplikationen sowie kosmetischem Ergebnis untersucht. Die Lernkurve wurde anhand der OP Zeiten beschrieben. Ergebnisse: Nach eingehender Aufarbeitung der postoperativen Dokumentation von 3800 Eingriffen unterschiedlicher Art konnte im Vergleich zur Kontrollgruppe der konventionell laparoskopischen Technik kein signifikanter Unterschied im Bezug auf die untersuchten Parameter festgestellt werden. Das kosmetische Ergebnis war bei der SIL Gruppe besser. Schlussfolgerungen: Eingriffe in SIL Technik sind der konventionell laparoskopischen Technik ebenbürtig. Das kosmetische Ergebnis ist besser, die Lernkurve flacher.
18.4 Single port laparoscopy for major versus minor hepatectomy M. de Cillia1, M. Weiss1, C. Mittermair1, J. Schirnhofer1, E. Brunner1, T. Schäfer1, C. Obrist1, T. Hell2, H. Weiss1 Department of Surgery, SJOG Hospital Salzburg (Lehrkrankenhaus der PMU), Salzburg, Austria 2 Department of Mathematics, University Innsbruck, Innsbruck, Austria 1
Background: After the single port approach had been proven save and feasible in laparoscopic minor liver resection (SLLR) it consequently had evolved to tackle major resections. We describe our initial experience with SLLR. Methodik: From 2010 to 2015 a total of 50 selected patients undergoing SLLR at the Surgical Department of the SJOG Hospital Salzburg were included in this comparative study to evaluate operative and perioperative parameters in major (1, 4a, 7, 8, and ≥3 segments; G1 n = 25) versus minor (G2 n = 25) hepatectomies. Results: Patient groups did not significantly differ in age, gender, weight, BMI, ASA-score and previous abdominal surgery. Malignant diseases were present in 20 (80 %) and 15 (60 %) patients in G1 and G2. The transumbilical route was utilized in 56 % and 96 % of patients (p<0.001). Additional trocars were delivered in three and one patients of G1 and G2, respectively. In addition to inline-precoagulation, clips and staplers were needed in 7 (28 %) of G1 resections but never in G2 procedures (p = 0.01). Mean operative time yielded 128±60min and 77±42min in the respective groups (p<0.01). The minimum specimen diameter of 4.8±2.2 cm and 3.7±1.5 cm allowed for a safe retrieval via single incisions of 4.2±0.9 cm and 4.0±1.1 cm in mean length. One conversion was accomplished for anatomical reasons in G1. Mean postoperative stay was 9 days in both groups. The overall 90-day morbidity/mortality rate was 20 %/0 % and 4 %/0 % for G1 and G2, respectively. Conclusions: SLLR in selected patients currently represents the utmost step in major hepatectomy in order to fulfill the reduced port concept.
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18.5 Leberchirurgie in der SIL-Methode – How we do it! B. Mooslechner, I. Haunold, M. Fink, K. Biricz, A. Klaus KH der Barmherzigen Schwestern Wien, Wien, Austria Grundlagen: Lebermetastasen sind insgesamt häufiger als primäre Lebertumore. Am häufigsten stammen Lebermetastasen von kolorektalen Karzinomen ab. Gerade bei dieser Entität gibt es moderne multimodale Therapiekonzepte, unter anderem die Metastasenchirurgie. Aber auch andere Rundherde der Leber ergeben eine Indikationsstellung zur Operation. Methodik: Unter Zuhilfenahme des SAP Patientendokumentationssystems sowie des Operationsplanungsprogrammes MCC wurden alle Patienten, die im Zeitraum 2010–2015 in Single Port Technik einer Leberoperation unterzogen wurden analysiert. Ergebnisse: In einem interdisziplinäre Tumorboard wird das Therapiekonzept für jeden Patienten individuell besprochen und geplant. Die Indikation zur laparoskopsichen Technik in Single Port wird nur bei Operationen angewandt, die keiner Präparation im Leberhilus bedürfen. An unserer chirurgischen Abteilung (BHS-Wien) werden regelmäßig Leberoperationen durchgeführt. Davon waren es bis dato 10 in der SIL-Methode. Es handelte sich hierbei um 8 Patientinnen und 2 Patienten. Die Indikationen waren 2 mal eine FNH (fokal noduläre Hyperplasie), 1 mal ein HCC(hepatozell. Karzinom), 2 mal Leberhämangiome, 3 mal Lebermetastasen eines kolorektalen Karzinoms und 2 mal die Zystenfenestrierung. Das Ausmaß der Resektion reicht von atypischen Wedge resektionen über Bisegmentektomien bis zur linksseitigen Hemihepatektomie. Schlussfolgerungen: Bei richtiger Indikationsstellung und im standardisierten Setting kann die Leberchirurgie in der SIL-Methode (single incision laparoscopy) durchgeführt werden. Dies bei gleichem onkologischen Ergebnis mit geringer Morbidität.
18.6 Laparoskopische Anwendung von Pledgets im Rahmen der Versorgung von großen Hiatushernien O. O. Koch, M. Weitzendorfer, A. Tschoner, H. Wundsam, G. Köhler, K. Emmanuel Abteilung für Allgemein und Viszeralchirurgie, Barmherzige Schwestern Linz, Linz, Austria Grundlagen: Die häufigste Komplikation der Hiatushernienchirurgie ist das Hernienrezidiv. Insbesondere, wenn die Hernie initial groß ist, werden Rezidivraten mit bis zu 50 % beschrieben. Um die Rezidivrate zu senken, plädieren deshalb viele Autoren, den Hiatusverschluss zusätzlich zu den Nähten prothetisch mit einem Netz zu verstärken. Allerdings muss bei der Verwendung eines Netzes am Hiatus zur Rezidivprophylaxe auch an die möglichen Netz-assoziierten Komplikationen gedacht werden. Eine alternative Methode ohne Komplikationsrisikos wie beim Netz aber einer Verbesserung der Hiatushernienrezidivrate im Vergleich zu Einzelknopfnähten wäre wünschenswert. Diese Alternative könnte die Verwendung von
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery Pledgets (nicht resorbierbare Nahtwiderlager) zur Nahtverstärkung sein. Methodik: Seit November 2014 werden auf der Chirurgie der Barmherzigen Schwestern in Linz Pledgets zur Verstärkung der Hiatusnähte verwendet. Indikation zur Verwendung sind präoperative Hernien > 5 cm bzw. wenn mehr als 1/3 des Magens intrathorakal zu finden ist. Außerdem, wenn die intraoperativ gemessene Größe des Hiatus >5,6 cm2 ist. Bis Jänner 2016 wurde bei 23 Patienten ein Hiatusverschluss mit Pledgets durchgeführt. Es wurde eine Technik entwickelt zum sicheren und einfachen Einbringen der Pledgets. Ergebnisse: Bei keinem Patienten kam es zu intraoperativen Komplikationen und bis dato sind uns keine postoperativen Pledget-assoziierten Komplikationen bekannt. In der routinemäßig durchgeführten Gastroskopiekontrolle 6 Wochen nach OP wurden keine Frührezidive beschrieben. Schlussfolgerungen: Die Verwendung von Pledgets zur Verstärkung der Hiatusnähte ist laparoskopisch sicher und einfach anwendbar. Im short term follow up konnten wir bis jetzt keine Pledget assoziierten Komplikationen beobachten. Prospektiv randomisierte Studien, die Pledgets versus Netz beim Hiatusverschluss vergleichen sollten durchgeführt werden.
18.7 Erfahrungen mit einem komplett minimalinvasiven Programm zur chirurgischen Therapie des Ösophaguskarzinoms M. Biebl, F. Aigner, C. Denecke, S. Chopra, A. Andreou, B. Strücker, T. Dziodzio, R. Zorron, R. Öllinger, O. Haase, J. Pratschke Charite Universitätsmedizin Berlin; Allgemein-, Visceral- und Transplantationschirurgie, Berlin, Germany Grundlagen: Das distale Ösophaguskarzinom wird operativ mit einer abdomino-rechts thorakalen Ösophagusresektion mit Schlauchmagenhochzug und 2-Feld Lymphadendektomie therapiert. Durch ein komplett minimal-invasives Vorgehen konnte die vor allem die pulmonale perioperative Morbidität deutlich gesenkt werden. Methodik: In 11 Monaten wurden alle konsekutiven onkologischen Ösophagusresektionen minimal-invasiv operiert. Es wurde eine abdominelle 5-Trokar und thorakale 4-Inzisionstechnik verwendet, welche in allen Schritten der offenen Operation gleicht. Durch eine modulare Operationstechnik konnten allen Patienten Hybrid- oder komplett minimal invasive Operationen angeboten werden. Ergebnisse: Es wurden 40 konsekutive Patienten (13 weiblich/27 männlich) operiert, keiner als offene Ivor-Lewis Operation (0 %). Nach einer Eingangsphase mit zwei Hybridoperationen wurden 86,8 % der Patienten komplett minimal invasiv operiert (5x Hybrid, 80 % geplant). Bei allen Patienten erfolgte ein Magenhochzug, 10 % wurden zervikal anastomosiert, 2x erfolgte eine thorakale Resektion mittels DaVinci Roboter, 2x eine abdominelle D3 LAD (abdominell offen). Die Mortalität betrug 2,5 % (Pneumonie und MOF), Morbidität 35,0 %, chirurgische Morbidität 12,5 % (Anastomoseninsuffizienzrate: 7,5 %), Reoperationsrate 5 %. Alle Insuffizienzen konnten endoskopisch (2x Stent, 1x Stent und EndoVac) beherrscht werden. Durch den minimal-invasiven Zugang konnte die Insuffizienzrate reduziert (12,6 % auf 7,5 %), die ICU- und Gesamtliegedauer gesenkt werden. Schlussfolgerungen: Die Umstellung eines onkologischen Ösophagus-Programms auf minimal invasive Techniken ist
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ohne Einbußen der chirurgischen oder onkologischen Qualität möglich. Hierbei ist vor allem auch eine Umstellung der perioperativen Prozesse sinnvoll und notwendig, um den Vorteil des geringeren operativen Traumas in kürzere Liegezeiten und schnellere Erholung postoperativ zu übertragen.
18.8 Hip waist ratio is a better predictor of gastroesophageal acid exposure than body mass index C. Ringhofer1,2, J. Lenglinger3, I. Kristo1, A. Kainz4, S. F. Schoppmann1 Medical University Vienna/Department of Surgery, Vienna, Austria 2 MUW/Chirurgische Funktionsdiagnostik, Vienna, Austria 3 Inselspital Bern, Bern, Switzerland 4 Medical University Vienna/Department of Nephrology, Vienna, Austria 1
Background: Obesity and gastroesophageal reflux disease (GERD) are major health problems showing an inconstant relationship in the literature. Therefore anthropometric parameters which are predictive and can simply be asessed at first patient presentation may lead to a better patient selection for ambulatory reflux monitoring. Aim: To examine the association of body mass index (BMI) and hip waist ratio (WHR) with gastroesophageal reflux measurements during 24 h-pH-impedance monitoring . Methods: 781 patients with GERD symptoms underwent 24-pH-impedance monitoring and high resolution manometry off PPI. Patients with known primary motility disorders of the esophagus and preexisting endoscopic or operative procedure on esophagus or stomach were excluded from the study. Reflux parameters and anthropometric and demographic data from our prospectively gathered database were analyzed. We performed univariate and multivariate regression analysis to evaluate the associations of BMI and WHR with reflux parameters measured with 24 h-pH-impedance monitoring. Results: WHR showed a significant better association to esophageal acid exposure than BMI (p< 0.001). Additional we observed a positive relationship of lower esophageal sphincter integrity (p = 0.05) and increased esophageal acid exposure. Conclusions: WHR is a better predictor of esophageal acid exposure than BMI. Pathophysiological and metabolic mechanisms of central fat distribution may influence objectively asessed refluxparameters in 24 h pH impedance monitoring. These observations may lead to a better patient selection for ambulatory reflux monitoring.
18.9 Die laparoskopische Gastrektomie bei Magenkarzinom – eine Single Center Erfahrung C. Denecke, T. Dziodzio, F. Aigner, R. Öllinger, B. Strücker, A. Andreou, S. Chopra, J. Pratschke, M. Biebl Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Charité Virchow Klinikum, Berlin, Berlin, Germany
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery Grundlagen: Die Sicherheit und onkologische Radikalität der laparoskopischen Gastrektomie beim Magenkarzinom konnte in mehreren Studien gezeigt werden. Wir berichten über unseren Standard der laparoskopischen Gastrektomie sowie Komplikationsraten und 1–Jahres Outcome. Methodik: Retrospektive Analyse der seit 2014 in unsere Klinik durchgeführten 32 laparoskopischen Gastrektomien mit D2 Lymphadenektomie bei Magenkarzinom. Es wurden die Anzahl der entnommenen Lymphknoten, der postoperative Aufenthalt und die Komplikationen analysiert. Ergebnisse: Es wurden insgesamt 32 laparoskopische onkologische Magenresektionen durchgeführt (15x handassistiert laparoskopisch (HALS) und 16x laparoskopisch). Die Rekonstruktion nach Roux-Y erfolgte antekolisch, in allen Fällen erfolgte eine simultane Choleystektomie. Alle Resektionen waren histologisch im Gesunden (R0), die Anzahl der entnommen LK betrug nach HALS Gastrektomie 22,0±6,4 und nach laparoskopischer Gastrektomie 28,2±7,3 (Mittelwert: 25,0 ± 6,8). Es kam zu keinen Nachblutungen, Pankreasläsionen oder intraoperativen Infektionen. Postoperativ traten zwei Anastomoseninsuffizienzen (Insuffizienzrate 6,3 % – mit Stent versorgt), und eine Duodenalstumpfinsuffizienz (Relaparoskopie – Reoperationsrate 3,1 %) auf. Der postoperative ICU Aufenthalt betrug 1,22 ± 0,39 Tage, der postOp KH-Aufenthalt: 15,8 ± 7,6 Tage), Bei keinem Patienten kam es zu Komplikationen im Bereich des Bergeschnittes. Im Beobachtungszeitraum kam es zu zwei Tumorrezidiven, ein Patient verstarb. Schlussfolgerungen: Die laparoskopische Gastrektomie mit D2 Lymphadenektomie stellt ein sicheres Vorgehen dar, wobei die onkologische Radikalität durch die HALS vor allem bei vergrößerten Lymphknoten eine bessere Exposition der D II–Stationen gewährleisten kann. Die Zahl der resezierten Lympknoten unterstreicht die Zuverlässigkeit und Radikalität der laparoskopischen Gastrektomie.
Methodik: 441 ChirurgInnen (DACH Region, Allgemein-, Unfall-, Neuro-, Gefäß-, plastische, Viszeral-, MKG-Chirurgie, Orthopädie, Gynäkologie) wurden mit einem elektronischen Fragebogen befragt. Aus diesem Sample wurden 65 ChirurgInnen aus Kliniken in Oberösterreich über diesen Fragebogen hinaus zu der Thematik interviewt. Ergebnisse: 22 % bzw. 17,9 % der befragten ChirurgInnen waren mit den angebotenen Weiter- bzw. Ausbildungsmethoden sehr zufrieden, 16,3 % bzw. 24,5 % zeigten sich eher bzw. sehr unzufrieden. 85,5 % gaben an, dass Simulatoren dazu beitragen die chirurgischen Fertigkeiten zu verbessern, 67,1 % Komplikationen während der OP zu verringern und 57,8 % personelle Ressourcen in der Aus- und Weiterbildung zu schonen. 42,3 % verwendeten bereits während ihrer Ausbildung Simulatoren. Abhängig von der Art des Simulationssystems gaben zwischen 54,7 % und 72,1 % an, ein solches für ihre Klinik anschaffen zu wollen. Schlussfolgerungen: Ein beträchtlicher Teil der von uns befragten ChirurgInnen zeigte sich mit den derzeitigen Bedingungen in Aus- und Weiterbildung unzufrieden. Die größten Vorteile durch Simulatoren werden von ChirurgInnen in der Verbesserung der chirurgischen Fertigkeiten und in der daraus resultierenden Verringerung von Komplikationen gesehen. Der breitflächige Einsatz von medizinischen Simulationssystemen in chirurgischen Fächern kann daher in der Zukunft ein wichtiger Bestandteil von Aus- und Weiterbildung sein.
21 Hauptsitzung: Failure to Rescue – Thorax 21.5
20 Hauptsitzung: Mentorship
Life threatening complication of esophageal stenting: Failure of orotracheal intubation
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J. Zacherl
Der Einsatz von medizinischen Simulatoren in operativen Fächern – eine Umfrage bei 441 ChirurgInnen P. Augat1, M. Ehrenmüller2, G. Halmerbauer2, N. Kamptner2, A. Schrempf3, C. Ausch4 Institut für Biomechanik, Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau, Murnau, Austria 2 Studiengang Prozessmanagement Gesundheit, Fachhochschule Oberösterreich, Steyr, Austria 3 Studiengang Medizintechnik, Fachhochschule Oberösterreich, Steyr, Austria 4 Landeskrankenhäuser Steyr und Kirchdorf, Steyr, Austria 1
Grundlagen: Die Weiterentwicklung medizinischer Simulatoren schreitet stetig voran. Neue Systeme eröffnen zusätzliche Möglichkeiten chirurgische Fähigkeiten zu erlernen. Die Durchführung an PatientInnen unter Supervision kann daher erst in einem zweiten Schritt erfolgen. Ziel: Ziel dieser Untersuchung war es die Einstellung der ChirurgInnen zur Nutzung medizinischer Simulatoren in Ausund Weiterbildung festzustellen.
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Abteilung für Chirurgie, St. Josef Krankenhaus Wien, Wien, Austria Hypoxia after putative successful orotracheal intubation is a menacing emergency in the OR. This is a report of two cases with acute hypoxia demanding for an immediate reaction of the attendant surgeon. Case 1: A lady 63 years of age with advanced esophageal cancer was scheduled for stent (SEMS) removal. The upper aperture of the stent was located right below the upper esophageal sphincter. After intubation which was uneventful to the anestetist no response of the ETCO2 sensor was detected and quickly hypoxia resulted despite ventilation. Case 2: A male patient 67 years of age with known impression of the trachea by a SEMS was scheduled for stent removal after one prior unsuccessful (due to aspiration) attempt of removal under sedation. After initiation of general anesthesia translaryngeal tube passage was uneventful to the anesthetist, but despite ventilation there was no ETCO2 signal and no breathing sound at auscultation. Discussion: In both cases the posterior wall of the trachea initially was impressed by the oral stent aperture. The membrane was perforated by intubation. The tip of the tube slided into the stent lumen and ventilation did not reach the lung. In both cases the anesthetist was confused, because he/she was able to see the tube passing through the glottis into the trachea. In this situation the team has to exclude esophagotracheal fistula. The only
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery solution in these cases is to remove the tube as well as the stent immediately to facilitate correct tracheal intubation and sufficient ventilation.
22 Österreichische Gesellschaft für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie: Plastische Chirurgie 22.1 „Minimal invasive“ Transplantation von Epidermis – eine Kosten und Ressourcen sparende Therapiemöglichkeit von chronischen und akuten Wunden V. Matzi, S. E. Gabor, T. Niernberger, K. Strohmeyer, E. Mathew, S. Sauseng, M. Themel, M. Davidovic, H. Rabl LKH Hochsteiermark, Standort Leoben, Leoben, Austria Seit 1. 7. 2014 ist in Europa ein revolutionäres System zur Entnahme und Transplantation von autologem epidermalen Gewebe zum Verschluss akuter und chronischer Wunden am Markt. An unserer Abteilung wurden von September 2015 – Jänner 2016 sechs PatientInnen mit Wunden unterschiedlichster Genese und Lokalisation mit dieser Methode erfolgreich behandelt. Obwohl es sich um PatientInnen mit herausfordernden Wunden und Komorbiditäten wie z. B. laufende Chemotherapie, Thrombozytopenie bis 14 G/l, antirheumatische Therapie mit rezidivierenden Abszessen im Wundbereich oder freiliegender Schädelkalotte handelte, kam es bei allen innerhalb von 4–12 Wochen zu einem komplikationsfreien Abheilen des Defektes ohne weitere langwierige, schmerzhafte Wunden, wie z. B. bei Spalthautentnahme, zu produzieren. Die Transplantation konnte im ambulanten Bereich mit dem sterilen Setting eines Verbandswechsel durchgeführt und somit Op-Kapazität gespart werden. Während der Gewinnung der Epidermis verspürten die PatientInnen nur ein leichtes Ziehen und Wärme und benötigten kein Schmerzmittel. Die Entnahmestelle glich einer oberflächlichen Schürfwunde, konnte bereits am 2. Tag offen bleiben und heilte bei allen PatientInnen ohne Narbenbildung ab. Die 1. Kontrolle nach 7–9 Tagen und weitere Verbandswechsel konnten ambulant vorgenommen werden. Durch die Einfachheit des Systems wurde es sowohl vom Pflegepersonal rasch akzeptiert und implementiert als auch von PatientInnen gut angenommen. Die ersten Ergebnisse lassen hoffen, dass mit dem CelluTome™ Epidermal Harvesting System verschiedenste Arten von Wunden, auch chronische verschlossen werden können und eingeschränkt operationstauglichen PatientInnen eine neue Therapieoption zur Verfügung steht. Durch diese einfache und schmerzfreie Methode können die PatientInnenzufriedenheit gesteigert und zusätzlich die Kosten durch Vermeidung von Mehrfachoperationen und Verkürzung des stationären Krankenhausaufenthaltes reduziert werden.
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22.2 Central venous catheter associated bloodstream infections in patients with major burns C. Freystätter, A. Blazic, O. Batnasan, R. Walch, C. Forstner, G. Ihra, T. Rath, G. Muschitz, S. Nickl, A. Fochtmann AKH Wien, Wien, Austria Grundlagen: Für Verbrennungspatienten stellt die Gefäßkatheter-bezogene Blutbahninfektion (CRI) eine ernstzunehmende Komplikation, mit einem beschriebenen Zuwachs der Sterblichkeit um bis zu 25 %, dar. Im Folgenden wird ein Zusammenhang zwischen CRI und möglichen Risikofaktoren dargelegt. Methodik: Von insgesamt 618 Verbrennungspatienten, welche zwischen 2003 und 2014 an der Intensivstation für Schwerbrandverletzte (Wiener AKH) in Behandlung standen, wurden 412 Schwerstbrandverletzte in die Studie eingeschlossen. Ausgeschlossen wurden nichtintensivpflichtige Verbrennungspatienten mit TBSA <10 %, ABSI <3, Aufenthaltsdauer <24 h, Alter <18 Jahren und Mindestüberlebenszeit <7 Tagen. Die statistische Auswertung der mikrobiologischen Proben (ZVK-Spitze/ Blut) erfolgte mittels Competing Risks Analyse. Das Zeitfenster einer Assoziation wurde für ± 4 Tagen festgelegt. Jede Untersuchung besitzt drei Endpunkte: Infektion (I), Entlassung (II), Tod (V). Ergebnisse: 9,5 % (39/412) aller eingeschlossenen Patienten entwickelten eine CRI. Mit den Patientenkollektiven I (n = 39), II (n = 330) und V (n = 43) zeigen CRI’s eine mediane Auftrittszeit von 16 (26,9±23,5) Tagen und gehen mit einer signifikant erhöhten Mortalitätsrate (I: 28,2 % (11/39) vs. II: 11,5 % (43/373), p = 0,004) einher. Patientenkollektiv I wies verglichen mit Patientenkollektiv II bezüglich TBSA (I: 42,2±19,1 vs. II: 27,1±15,6, p < 0,001), ABSI (I: 9,4±1,9 vs. II: 7,1±2,1, p < 0,001), Inhalationstrauma (I: 38,5 % (15/39) vs. II: 13,6 % (45/330), p < 0,001) und drittgradiger Verbrennung (I: 92,3 % (36/39) vs. II: 57,3 % (189/330), p = 0,001) signifikante Unterschiede auf. Die häufigsten Keime aller analysierten CRI’s waren Candida spp. 26,2 %. Schlussfolgerungen: Patienten mit höherem TBSA, ABSI, sowie Inhalationstrauma und drittgradiger Verbrennung entwickeln häufiger eine CRI. Kein Einfluss konnte für das Alter und Geschlecht gezeigt werden. Weiters erhöht eine CRI die Wahrscheinlichkeit an einer Blutbahninfektion zu versterben um das 1,8 fache.
22.3 Implantation eines Phrenicus-Elektrostimulators zur Behandlung von therapierefraktärem Schluckauf: eine Erstbeschreibung B. Maier1, W. Happak1, W. Mayr2, P. Simon3, J. Holle4, R. Pauzenberger1 Klinische Abteilung für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Universitätsklinik für Chirurgie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria 2 Zentrum für Medizinische Physik und Biomedizinische Technik, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria 3 Klinische Abteilung für Herzchirurgie, Universitätsklinik für Chirurgie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria 1
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery Ehem. Vorstand der Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Wilhelminenspital der Stadt Wien, Wien, Austria
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Singultus („Schluckauf“) ist ein allgemein bekanntes und weit verbreitetes Phänomen. In unregelmäßigen Serien auftretende Kontraktionen des Zwerchfells und der Atemhilfsmuskulatur führen mit einem Verschluss der Stimmritze zu den typischen „hicksenden“ Geräuschen. Mehr als 100 verschiedene Ursachen sind bekannt. Kurze Attacken des Schluckaufs sind überwiegend selbstlimitierend und besitzen keinen pathologischen Stellenwert. Persistierender, therapierefraktärer Singultus tritt sehr selten auf, führt jedoch zu starker Einschränkung der Lebensqualität und enormer psychischer und physischer Belastung. Es existieren derzeit keine evidenzbasierten Daten für eine erfolgreiche kausale Therapie. Die Elektrostimulation mit implantierbaren Elektroden am Nervus phrenicus ist ein vielversprechender Therapieansatz. Sie führt zu provozierten Zwerchfellkontraktionen und kann damit den Schluckaufreflex unterbrechen. Sie wurde für die Langzeitbeatmung bei zentraler Atemlähmung entwickelt und bis dato nur vereinzelt bei Singultuspatienten eingesetzt. Wir berichten über einen Patienten, der jahrelang an einem durch alle paar Sekunden auftretenden therapierefraktären Schluckauf unbekannter Ursache litt. Der Patient berichtete über Schlaflosigkeit, schwere Depression und Suizidalität. Vor 13 Jahren wurde zum ersten Mal erfolgreich ein Wiener Karussellstimulationsgerät implantiert. Das defekte und infizierte Stimulationsgerät wurde vor einem Jahr weltweit erstmalig auf einen Atrostim Phrenicus Stimulator (Atrostim PNS V2.0®, Atrotech Finland) getauscht. Während der zwölfmonatigen Nachbeobachtungszeit führte der beschwerdefreie Patient wieder ein normales Leben.
22.4 Der Einsatz von Hautexpandern: Eine Risikofaktor-Analyse für das Entstehen von Komplikationen C. Smolle1,2, A. Tuca1, P. Wurzer3,1, M. Schintler1, S. Spendel1, E. Haxhija4, K. Schwenzer-Zimmerer5, S. M. Spendel6, H. Friedl6, L. Kamolz1,2, D. Parvizi1 Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Universitätsklinik für Chirurgie, Medizinische Universität, Graz, Austria 2 Research Unit Safety in Health, Medizinische Universität, Graz, Austria 3 Burns and Trauma Research, University of Texas Medical Branch and Shriners Hospitals for Children, Galveston, TX, United States 4 Abteilung für Kinderchirurgie, Universitätsklinik für Kinderund Jugendchirurgie, Medizinische Universität, Graz, Austria 5 Abteilung für Mund-, Kiefer und Gesichtschirurgie, Universitätsklinik für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Medizinische Universität, Graz, Austria 6 Institut für Statistik, Technische Universität, Graz, Austria 1
Grundlagen: Hautexpansion zählt zu den wichtigsten Werkzeugen in der rekonstruktiven Cchirurgie. Die Technik wird vor allem für großflächige Korrekturen von Verbrennungsnarben herangezogen. Die Vorteile dieser Technik sind die hohe Qualität der Rekonstruktion und die minimale Hebemorbidität. Zu den Nachteilen dieses Verfahrens zählt jedoch das Komplikati-
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onsrisiko von bis zu 48 %. Ziel dieser Studie war es die Risikofaktoren für Komplikationen zu identifizieren und zu analysieren. Methodik: Es wurden die Daten von 34 Patienten, die am Universitätsklinikum Graz mit einem Hautexpander behandelt wurden, erhoben und analysiert. Die erhobenen Parameter beinhalteten: Alter, Geschlecht, BMI, ASA Status, arterieller Mitteldruck (MAD), Raucherstatus, Therapiegrund, Lokalisation, Expander-Form, Expander-Volumen und die Anzahl gleichzeitig implantierter Expander. Die aufgetretenen Komplikationen wurden erhoben und ihre Schwere gemäß der Clavien-Dindo-Klassifikation analysiert. Ergebnisse: Insgesamt wurden 71 Expander implantiert. 37 (52 %) Expander wurden bei Männern implantiert, 34 (48 %) bei Frauen. Bei 26 (37 %) Expandern traten Komplikationen auf. Die häufigste Komplikation war die Dehiszenz (25 %), gefolgt von Infektion (13 %) und Hämatom (13 %). 18 Komplikationen (69 %) waren Clavien-Dindo Grad 3 und bedurften einer chirurgischen Intervention. In 20 % der Fälle konnte ein teilweiser und in 66 % der Fälle ein voller Therapieerfolg erreicht werden. Die multivariate Regressionsanalyse ergab weibliches Geschlecht, großes Expandervolumen und Lokalisation an den Extremitäten als Risikofaktoren für Komplikationen (p = 0.024). Schlussfolgerungen: Der Einsatz von Hautexpandern ist nach wie vor ein wichtiges Werkzeug in der rekonstruktiven Chirurgie und bei der Rekonstruktion behaarter Areale das Verfahren der ersten Wahl.
22.5 Wie sicher ist Nexobrid? Ergebnisse einer Sicherheitsstudie C. Smolle1,2, A. Tuca1, P. Wurzer1,3, C. D. Voigt3, L. K. Branski3,1, Y. Shoham4,5, D. B. Lumenta1, L. Kamolz1,2 Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Universitätsklinik für Chirurgie, Medizinische Universität, Graz, Austria 2 Research Unit Safety in Health, Medizinische Universität, Graz, Austria 3 Burns and Trauma Research, University of Texas Medical Branch and Shriners Hospitals for Children, Galveston, TX, United States 4 Plastic and Reconstructive Surgery Department and Burn Unit, Soroka University Medical Center, Faculty of Health Sciences, Ben Gurion University of the Negev, Ber Sheva, Israel 5 Mediwound Ltd., Yavne, Israel 1
Grundlagen: Verbrennungen sind häufige Verletzungen, die oft mit einer erheblichen Narben-bedingten Morbidität vergesellschaftet sind. Für einen bestmöglichen Ausgang muss das verbrannte Gewebe so schnell wie möglich entfernt werden. Bisher war die chirurgische Excision der Goldstandard. Seit kurzem kommt das Bromelain-basierte Debriding-Gel Nexobrid® zum Einsatz. Die Enzym-Mischung Bromelain wird aus der Ananas-Pflanze gewonnen. In der Literatur sind aber auch Fälle bekannt, die nach häufiger Bromelain-Staub Exposition eine „Bromelain-Allergie“ entwickelten. Ziel dieser Studie war es, die Staubkonzentration in der Luft während der Zubereitung des Nexobrid®-Gels zu messen um das Risiko einer Sensibilisierung über die Atemwege festzustellen. Methodik: Der Zubereitungsprozess wurde unter standardisierten Bedingungen 5 Mal durchgeführt. Jeder Prozesszyklus
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery dauerte zwischen 3 und 4 Minuten. Während der Zubereitung wurden mit einem Luftpartikelzähler Messungen durchgeführt. Ergebnisse: Die gemessene Partikelkonzentration betrug zwischen 0.010 und 0.012 mg/m³ (Mittelwert 0.010 mg/m³). Schlussfolgerungen: Wir haben sehr niedrige Partikelkonzentrationen während der Zubereitung von Nexobrid gemessen. Unsere Literaturrecherche ergab, dass zum Auslösen einer bestehenden Allergie kleinste Konzentrationen von Aeroallergenen ausreichen, während für die Sensibilisierung große Konzentrationen nötig sind. Wir stufen die Verwendung von Nexobrid® und die Vorbereitung vor Ort daher grundsätzlich als sicher ein. Allerdings sollten Personen mit einer bekannten Ananas-Allergie mit besonderer Vorsicht behandelt werden bzw. agieren. Abgesehen von den üblichen Schutzmaßnahmen beim Umgang mit Medikamenten sind zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen für das Personal nicht nötig. Grundsätzlich empfehlen wir aber die Zubereitung vom Nexobrid-Gel im OP mit entsprechendem Mundschutz und Handschuhen. Eine Zubereitung unter einem Laminar-Air-Flow erscheint aber nicht als sinnvoll und indiziert.
22.6 Transplantationsmotive in der Ikonographie: ein Beitrag zum Verständnis von Heilung G. M. Wollenek Klinische Abteilung für Herzchirurgie, Wien, Austria Eine wesentliche Grundbedingung von Leadership ist die ethische Vorbildfunktion. Dies ist in unserem Kulturkreis auch eine Funktion von „heiligmäßigen“ Menschen und offenbart sich in manchen Wundertaten. Die Verpflanzung von abgetrennten Körperteilen als legendäre Wunderheilung wurde in der orthodoxen und allgemein christlichen Ikonographie wiederholt zum eindrucksvollen Bilderthema. Zu diesen Wundern zählt die Autotransplantation des von Petrus mit dem Schwert abgetrennten Ohrs des Malchus, das auf Berührung wieder anheilte. Nur im westlichen Legendenkranz überliefert ist die Wunderheilung der beiden heiligen Märtyrerärzte Cosmas und Damian, die einem Kranken das krebsig zerfressene Bein abnahmen und durch ein gesundes Bein eines soeben Verstorbenen ersetzten. Weniger bekannt ist eine der Wundertaten des heiligen Eligius, der im Rahmen der Beschlagung eines störrischen Pferdes diesem kurzerhand den rechten Vorlauf abtrennte und nach Beschlag wieder anheilte. Ähnlich die Wunderheilung vom hl. Antonius von Padua an einem Jüngling, der sich nach einer Gewalttat an der eigenen Mutter reuig das Bein abgehackt hatte … Ein weiteres Beispiel für die Wiederherstellung einer Gliedmaße ist die Legende des heiligen Johannes von Damaskus, dem als angeblicher Verräter strafweise eine Hand abgeschlagen worden war und nach Sichergestellung im Gebet vor einer Ikone wieder anwuchs. Zum Dank dafür stiftete Johannes dieser Ikone eine dritte Hand und schuf damit das Motiv der Tricherusa, der „dreihändigen Gottesmutter“. Der in der Ikonographie symbolisierte Anspruch auf präsente Wirklichkeit und die moderne Medizin sind nur vordergründig scheinbar gegensätzliche Denk- und Vorstellungsbereiche: im ethischen Verständnis bedeutet Heilung auch in der WHO-Definition mehr als die bloße Behebung einzelner körperlicher oder seelischer Symptome.
22.7 Leadership, Verantwortung und Qualität in der ästhetischen Gesichtschirurgie K. Vinzenz, C. Schaudy Evangelisches Krankenhaus Wien, Vienna, Austria Als Advokat des Patienten stellt man folgende Anforderungen an die Chirurgie im Gesichts-/Kopf-Halsbereich: a) Das Primat der evidenzbasierten Chirurgie, als die Verbindung der eigenen klinischen Erfahrung mit dem besten zur Verfügung stehenden Wissen aus der klinisch angewandten Forschung – üblicherweise in Top Journalen publiziert [1]. Die klinische Grundlage stellt die „funktionelle Gesamtheitlichkeit“ im Gesamtspektrum aller ästhetischer Beeinträchtigungen des Gesichtes dar, sodass jede chirurgische Intervention im Gegensatz zur „Camouflage“ die Qualität einer wiederherstellenden Chirurgie aufweisen soll. b) Daraus leitet sich speziell für plastisch-chirurgische Zentren die Notwendigkeit zur „Konzeptchirurgie“ ab, die als essentielles Merkmal die kritische Überprüfung der Behandlungsergebnisse – bevorzugt im Rahmen von Publikationen in Peer-reviewed Journalen aufweist. Konzeptchirurgie bedeutet die CAD/CAS-diagnostische Planung und Umsetzung eines konsistenten Operationsplanes, mit der radiologischen und wissenschaftlichen Überprüfung des Behandlungsergebnisses zur Weiterentwicklung oder Abänderung des chirurgischen Konzeptes. Diese Form der Chirurgie steht im klaren Gegensatz zur „Chirurgie der freien Hand“ auf isolierter Erfahrungsbasis [2]. c) Die Erfüllung dieser hohen chirurgischen Standards bedingen die Notwendigkeit der Interdisziplinarität in Klinik und Ausbildung im Bereich der ästhetischen Gesichtschirurgie. Leadership bedeutet die Weichenstellungen zur Bewältigung der anstehenden inter- und intradisziplinären Probleme aktiv anzugehen. Literatur: 1. Sackett, DL, Rosenberg, WM, Gray, JA, Haynes, RB, Richardson, WS. Evidence based medicine: what it is and what it isn’t. Clin Orthop Relat Res, 2007 2. Kansy, K, Mueller, AA, Mücke, T, Koersgen, F, Wolff, KD et al. Microsurgical reconstruction of the head and neck region: Current concepts of maxillofacial surgery units worldwide. J CranMaxFac Surg, 2015
23 Österreichische Gesellschaft für Chirurgische Forschung: Forschung 2 23.1 A novel approach for the prevention ROS-induced ischemia reperfusion injuries (IRI) in solid organ transplantation S. Khalid1, A. Drasche1, M. Thurner1, M. Hermann2, M. Ashraf1, F. Fresser3, G. Baier3, L. Kremser4, H. Lindner4, J. Troppmair1 Innsbruck Medical University, VTT, Daniel-SwarovskiResearch Laboratory, Innsbruck, Austria
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery Innsbruck Medical University, Department of Anesthesiology and Critical Care Medicine, Innsbruck, Austria 3 Innsbruck Medical University, Department for Pharmacology and Genetics, Division of Translational Cell Genetics, Innsbruck, Austria 4 Innsbruck Medical University, Division of Clinical Biochemistry, Protein Micro-Analysis Facility, Biocenter, Innsbruck, Austria 2
p66Shc produced reactive oxygen species (ROS) contribute to many pathologies including IRI during solid organ transplantation. A novel therapeutic approach pursued by us is to directly interfere with ROS production as antioxidants yielded little clinical benefits. Previous work suggested that pro-oxidant and pro-apoptotic function of p66Shc, an important protein responsible for IRI, required mitochondrial import which depended on serine 36 (S36) phosphorylation. PKCβ has been identified initially as S36 kinase, however, in our work we could confirm the requirement of PKCβ for ROS production but not for p66ShcS36 phosphorylation. Here we describe our findings, which lead to the identification of JNK1/2 as S36 kinase and the characterization of the PKCβ phosphorylation sites. We showed under prooxidant treatment and hypoxia reoxygenation (HR) in mouse embryonic fibroblast (MEF) and HL-1 cardiomyocytes that inhibition of MAPKs decreased p66Shc S36 phosphorylation, ROS production and cellular damage only for JNK1/2, which also directly interacted with p66Shc. We further confirmed these findings in JNK1/2 deficient MEFs. Finally, the low ROS phenotype of JNK1/2 knockout MEFs was reversed by the phospho-mimetic p66ShcS36E mutant. In search for the PKCβ phosphorylation sites in p66Shc mass spectrometric (MS) analyses revealed S139 as PKCβ regulatory site. p66Shc-deficient MEFs reconstituted with the S139A mutant of p66Shc showed significantly reduced mitochondrial ROS levels and cell death. We thus propose that targeting upstream activators (PKCβ, JNK) of p66Shc may provide a therapeutic approach for decreasing ROS mediated organ damage.
23.2 NK cells promote kidney graft rejection independent of cyclosporine a therapy T. Resch1, M. Ashraf2, C. Fabritius1, S. Ebner1, P. Ritschl2, V. Mellitzer1, F. Aigner2, D. Öfner1, K. Kotsch2 Universitätsklinik für Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie Innsbruck, Innsbruck, Austria 2 Charité Berlin, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Berlin, Germany 1
Background: NK cells have recently been recognized as key players in chronic allograft failure. Consequently, comprehensive studies are required to address whether NK cells can escape conventional immunosuppressive regimens. Methods: We characterized the effects of cyclosporine A (CsA) in vitro and ex vivo on human and murine NK cells and further assessed its functional influence on NK cells after murine KTX in vivo. Results: In vitro, human NK cells treated with CsA (5–1000 ng/ml, 1–3 days) were insensitive concerning viability, expression of activation markers (CD16,NKp30,NKp44,NKp46), differentiation (CD65dim/CD56bright) and IFNγ-production. Concordantly, ex vivo, CD3-NKp46+ NK cells isolated from CsAtreated C57BL/6 mice (10 mg/kg, 7 days) revealed normal func-
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tion regarding degranulation and IFNγ-production, whereas CD8+T cells were functionally impaired. In vivo, application of CsA to C57BL/6 recipients of Balb/C kidneys resulted in significantly reduced creatinine levels at day 7 (KTX:35.6±4vs. KTX+CsA:19.8±4 mmol/L; p < 0.05). Flow cytometric analysis revealed a CsA-mediated reduction of intragraft CD4+ and CD8+T cells by halve, whereas intragraft NK cell frequencies increased (KTX:10±0.4vs.17.5±1.5; p < 0.01) and remained unaffected within spleen or liver. Importantly, the additional depletion of NK cells (anti-NK1.1-Ab) resulted in a further improvement of kidney function (12±0.5 mmol/L; p < 0.01) associated with reduced intragraft and splenic IFNγ-expression levels (p < 0.05, respectively). Conclusions: CsA insufficiently targets NK cell function ex vivo and fails to affect NK cells in vivo. We show for the first time that NK cell depletion combined with CsA synergistically improves graft function in an acute transplantation setting, suggesting that selective NK cell targeting might constitute a novel approach to ameliorate KTX outcomes in the long-term.
23.3 A20 as an early regulator of liver regeneration after hepatic D. Pereyra1, S. Haegele1, F. Offensperger1, T. Padicackudy1, P. Braeuer1, C. Schwarz1, C. Haselmann1, L. Oehlberger2, T. Gruenberger2, C. Brostjan1, P. Starlinger1 Department of General Surgery, Medical University of Vienna, Vienna, Austria 2 Department of Surgery I, Rudolf Foundation Hospital, Vienna, Austria 1
Background: Liver regeneration is a well-orchestrated process involving many different mediators and effectors. A20 is known to increase pro-proliferative signalling in hepatocytes, possibly by down-regulating SOCS3 in mice. However, less is known about the role of A20 during liver regeneration in humans. Methods: To investigate the regulation of A20 during human liver regeneration we aimed to analyse levels of messenger RNA (mRNA) for A20 in a total of 20 patients. Liver tissue samples were acquired prior to portal vein ligation as well as 2 hours after ligation, as a change in portal venous flow is believed to trigger liver regeneration. Samples were immediately frozen in liquid nitrogen. Total RNA was extracted using a commercially available kit. Consecutively cDNA was prepared and real time polymerase chain reaction (RT-PCR) for A20 was performed. Results: While levels of A-20 where substantially low prior to portal vein ligation, we observed a trend towards a continuous increase of A-20 2 hours after portal vein ligation, within our preliminary analysis. Within our preliminary analysis, we did not observe a significant association of postoperative clinical outcome and A-20 levels as well as increase after portal vein ligation. Conclusions: Here we present the first in human evidence for A20 as an early inducer of liver regeneration. A20 up regulation seems to be stimulated early by portal vein ligation. This might encourage the request for A20-based therapies to promote liver regeneration and repair.
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23.4 Partial hepatectomy in alpha-granule deficient mice D. Pereyra1, S. Schulze2, M. Mueller1, S. Haegele1, M. Salzmann3, M. Trauner2, C. Brostjan1, A. Assinger3, P. Starlinger1 Department of General Surgery, Medical University of Vienna, Vienna, Austria 2 Department of Gastroenterology and Hepatology, Medical University of Vienna, Vienna, Austria 3 Institute of Physiology, Medical University of Vienna, Vienna, Austria 1
Background: Platelets are known to play a pivotal role in liver regeneration. We recently were able to show that selective alpha-granule release from platelets occurs during liver regeneration and the pattern of released alpha-granule proteins determines the postoperative outcome of patients undergoing liver resection. Now we aimed to confirm our findings by performing partial hepatectomy (pHx) on alpha-granule deficient mice. Methods: Nbeal2-/- mice are reported to suffer from nonfunctional alpha-granules. A knock out of Nbeal2 inhibits the packaging of alpha-granule precursors in megakaryocytes. This leads to a lack of alpha-granule secretion in homologous individuals. Mice were euthanized at 12, 48 and 96 hours after pHx respectively. Tissue samples were used to determine liver regeneration histologically. Wild type littermates were used as controls. Liver regeneration was assessed through mean count of mitotic figures in 10 high power fields (HPF). Results: All mice survived pHx. Nbeal2-/- mice were found to have significantly less mitotic figures at each time point compared to controls. Conclusions: Our preliminary data confirm our in human findings regarding the importance of alpha-granule proteins during liver regeneration. This further supports the relevance of platelet specific granule release and stresses the development of therapeutic strategies to modify specific alpha-granule release.
23.5 Fascicular Shifting in der Rekonstruktion globaler obstetrischer Plexopathien M. Sporer, M. Hader, A. D. Roche, T. PaternostroSluga, O. C. Aszmann Christian Doppler Labor für Extremitätenrekonstruktion und Rehabilitation, Abteilung für Plastische & Rekonstruktive Chirurgie, Department für Chirurgie, Medizinische Universität Wien, Vienna, Austria Grundlagen: Der Goldstandard zur Rekonstruktion langstreckiger, proximaler Nervendefekte ist das autologe Nerventransplantat, obwohl dadurch oft eine qualitative Diskrepanz zwischen meist sensorischem Spender- und gemischt motorisch/sensorischem Empfägernerv in Kauf genommen wird. Die quantitativ eingeschränkte Verfügbarkeit und der Hebedefekt stellen ebenfalls eine Herausforderung dar. In der Rekonstruktion globaler obstetrischer Plexus brachialis Defekten sehen wir uns genau mit diesen Problemen konfrontiert. Die im experimentellen Tierversuch evaluierte Rekonstrukti-
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onsmethode, der Fascicular Shift, bietet eine vielversprechende Alternative. Bei dem Fascicular Shift wird die Defektstrecke mit einer distal des Defekts entnommenen Faszikelgruppe überbrückt. Tierversuch: In einem experimentellen Tierversuchsmodel konnte gezeigt werden, dass eine faszikuläre Gruppe, die aus dem distalen Nervenstumpf entnommen wird, das Potential hat eine robuste Nervenregeneration zu gewährleisten. Außerdem konnte gezeigt werden, dass der Fascicular Shift dem sensorischen Nerventransplantat im Hinblick auf die motorische Regeneration, überlegen ist und, dass die partielle Defektverlängerung kein Regenerationshindernis darstellt. Klinische Arbeit: In der Präsentation der ersten klinischen Ergebinsse beschränken wir uns vorerst auf die Rekonstruktion globaler obstetrischer Plexopathien. Mit dem Fascicular Shift kann bei drei Patienten eine hervorragende Nervenregeneration erreicht werden. Die Ergebnisse werden hier präsentiert. Bis dato sind insgesamt acht Nervendefekte mit dem Fascicular Shift rekonstruiert worden. Schussfolgerung: Die Rekonstruktion von Nervendefekten ohne Hebedefekt kombiniert mit dem Vorteil der robusteren Regeneration durch die sensomotorische Qualität des Transplantates macht den Fascicular Shift zu einer attraktiven Alternative. Dies findet beispielsweise in der Chirurgie des Plexus brachialis und des N. ischiadicus Anwendung.
23.6 Do appendectomies increase the risk of delayed Clostridium K. Sadik1, H. Bonatti2, T. Hranjec3, R. G. Sawyer3 Guthrie Corning Hospital, Sayre, United States University of Maryland – Community Medical Group, Easton, MD, United States 3 UVA, Charlottesville, VA, United States 1 2
Background: The appendix functions as a reservoir for intestinal flora, which can re-colonize the gastrointestinal (GI) tract after GI infection such as Clostridium difficile associated colitis (CDAC). Methods: A retrospective single center cohort study of all patients who had an appendectomy (APPY), right (r) or left (l) hemicolectomy (HC), or cholecystectomy (CHC) from 1992– 2011 was performed. Cases were cross referenced to all cases of ELISA proven CDAC. Results: After 4542 APPY, 107 (2.3 %) CDAC cases occurred (mean onset 109 weeks), after 354 lHC, 23 (6.4 %) cases occurred (mean onset of 62 weeks), after 1074 rHC, 73 (6.8 %) cases occurred (mean onset of 64 weeks) and after 5994 CHC, 241 (4.0 %) cases occurred (mean onset of 95 weeks). CDAC occurred within one month after lHC in 23 %, rHC in 14.4 % and in 4.5 % after APPY. Late onset CDAC (>50 weeks) were significantly less prominent in the lHC, rHC, and CHC groups (41.5 %, 51.9 %, 66.9 %) compared with the APPY group (73.9 %). CDAC recurrence rates were 5.5 % after rHC, 4.7 % after APPY and 1.2 % after CHC (p = 0.049). Conclusions: LHC and rHC are associated with a higher incidence of early CDAC compared with APPY. APPY may increase the risk for delayed CDAC and increase the risk of recurrence.
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23.7 Donor treatment with tetrahydrobiopterin protects from transplant vasculopathy development via attenuation of eNOS uncoupling R. Oberhuber1, G. Riede1, B. Cardini1, D. Bernhard2, B. Messner2, K. Watschinger3, C. Steger4, G. Brandacher5, E. Werner3, M. Maglione1 Department of Visceral, Transplant and Thoracic Surgery, Innsbruck, Austria 2 University Clinic for Cardiac Surgery, Innsbruck, Austria 3 Division of Biological Chemistry, Biocenter, Innsbruck, Austria 4 Institute of Pathology, Innsbruck, Austria 5 Department of Plastic and Reconstructive Surgery, Johns Hopkins University, Baltimore, United States 1
Background: Transplant vasculopathy represents a major obstacle to long-term graft survival. Herein we present that the occurrence of transplant vasculopathy crucially depends on oxidative stress formation during organ retrieval. Methods: A fully MHC mismatched mouse aortic transplantation model was used. Before organ recovery donor animals received either saline (group I – IV) or 50 mg/kg b. w. tetrahydrobiopterin i. m. (group V – VIII). Aortic grafts were analysed at different time points: (a) immediately following recovery (group I + V), (b) following 24 hours cold-ischemia-time (CIT; group II + VI), (c) following 24 hours CIT group III + VII), (d) following 4 weeks reperfusion (group IV + VIII). Aortic tetrahydrobiopterin levels were analysed by HPLC, oxidised proteins were measured by the Oxyblot. Monomere/Dimere eNOS ratios were determined using western-blot. Transplant vasculopathy was diagnosed by histopathology and immunohistochemistry. Results: 24 hours CIT resulted in strong neointima formation and α-smooth muscle actin expression, which could be prevented by donor pre-treatment with tetrahydrobiopterin (p = 0.008 and p = 0.01, respectively). Similarly, endothelial expression of P-selectin was significantly decreased in the pretreatment group (p = 0.01). Interestingly, grafts from pre-treated donor mice showed significantly less oxidised proteins than non-treated grafts already at the time of organ retrieval and following 24 hours CIT, but not at later time points (p = 0.003, p = 0.02 and p = ns, respectively). Importantly eNOS monomerisation was prevented at the time of organ retrieval by donor BH4 pretreatment. Conclusions: Tetrahydrobiopterin protects from early oxidative stress via prevention of eNOS uncoupling.
Universitätsklinik für Herzchirurgie, Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Austria 4 Pathologisches Institut, Feldkirch, Austria 3
Grundlagen: In früheren Studien konnten wir zeigen, dass eine einmalige Tetrahydrobiopterin (BH4)-Spendertherapie den Ischämie-Reperfusionschaden nach Organtransplantation reduzieren konnte. Da BH4 aktuell nur zur Behandlung von Phenylketonurie zugelassen ist, war es Ziel dieses Projektes zu untersuchen, ob eine einmalige Simvastatin-Spendertherapie die BH4-Bioverfügbarkeit steigern und den IRS und die damit assoziierte Transplantatvaskulopathie verhindern kann. Methodik: Im heterotopen murinen AortentranspIantationsmodell dienten männliche Balb/c Mäuse als Spender, welche entweder mit einer oralen Gabe von Simvastatin (5 mg/ kg KG) oder mittels des Vectors PEG 2 h vor Explantation vorbehandelt wurden. Nach 24 h KIZ wurden die Transplantate an männliche C57bl6-Mäuse transplantiert und für 2 h bzw. 28 Tage perfundiert. Die mRNA Expression von vWF, eNOS, GTPCH und GCH1 wurde mittels RTqPCR bestimmt. Die Detektion der eNOS Monomer/Dimer Bildung erfolgte durch Western Blot-Analyse, die histologische Auswertung im H&E gefärbten Präparat. Die BH4-Bestimmung im Transplantat erfolgte mittels HPLC. Ergebnisse: Verglichen mit Vector-behandelten Tieren konnte nach 28 Tagen Reperfusion eine bedeutende Reduktion von vWF in Simvastatin-behandelten Transplantaten gezeigt werden. Die GTPCH und GCH1 Expression wurde durch die Therapie nicht beeinflußt. Nach 28 Tagen Reperfusion konnten wir eine signifkant höhere eNOS Monomer/Dimer Ratio im Vergleich zu den respektiven, für 2 h reperfundierten Transplantaten nachweisen. 2 h nach Reperfusion lagen deutlich höhere BH4-Werte in Transplantaten vor, falls der Spender mittels Simvastatin vorbehandelt wurde. Schlussfolgerungen: In dieser Studie konnten wir die Hypothese, dass eine einmalige Simvastatin-Spendertherapie zu einer erhöhten Expression von GTPCH und somit zu einer gesteigerten BH4-Biosynthese führt, nicht bestätigen. Jedoch kann ein protektiver Effekt der Simvastatin-Therapie durch „pleiotrope“ Effekte nicht ausgeschlossen werden.
23.9 In vitro activation of tumor-infiltrating leukocytes from surgical specimens K. Strasser1, M. Sachet1, H. Birnleitner1, A. Beer2, M. Bergmann1, R. Oehler1 Surgical Research Laboratories, Department of Surgery, Comprehensive Cancer Center, Medical University of Vienna, Vienna, Austria 2 Department of Pathology, Medical University of Vienna, Vienna, Austria 1
23.8 Der Einfluss von Simvastatin auf die chronische Transplantatvaskulopathie: Untersuchung im murinen Modell R. Eiter1, R. Oberhuber1, K. Watschinger2, d. Bernhard3, C. Steger4, D. Öfner1, E. R. Werner2, M. Maglione1, B. Cardini1 Department of Visceral, Transplant and Thoracic Surgery, Innsbruck Medical University, Innsbruck, Austria 2 Department für Biologische Chemie, Biozentrum, Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Austria 1
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Background: The recent success of immune checkpoint blockades in various cancers confirms the great importance of the anti-immune response in cancer treatment. However, these drugs show only limited effect in colorectal cancer (CRC). Cancers can employ numerous ways to inhibit the activity of the different type of immune cells. In this proof of method study we developed a protocol to quantify the presence and the reactivity of tumor infiltrating lymphocytes (TILs) as well as of tumor associated macrophages (TAMs) in surgical specimens of CRC and compare it to normal tissue.
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery Methods: We extracted all immune cells from primary human tumors as well as from adjacent normal tissue and analysed them for the expression of CD45, CD11b, CD3, CD19, CD14, HLA-DR and CD15. Then, we stimulated these cells in vitro with PHA or with opsonized bacteria and measured their activation status using IFNgamma secretion and phagocytosis as read out. Results: Normal colon tissue and cancerous tissue differ in the distribution of various immune cells such as T cells, B cells, macrophages, granulocytes etc. Functional assays like in vitro stimulation and phagocytosis of the isolated leukocytes revealed that these cells are still able to exert their functions after extraction. The activation status differed considerably between patients but also between cancerous and normal tissue. Conclusions: The method developed here is suitable for the characterization of functional properties of TILs and TAMs. We are currently using this protocol for potential correlation with the progress of disease and with the effectiveness of immune stimulating treatment.
24 Hauptsitzung: Failure to Rescue – Hepatobiliäre Chirurgie 24.5 Rekanalisierung und Stenting der Vena portae als Komplikationsmanagement der akuten Pfortaderthrombose nach komplexen chirurgischen Eingriffen S. Sauseng1, T. Niernberger1, S. Gabor1, M. Themel1, E. Mathew1, M. Uggowitzer2, H. Rabl1 Chirurgie LKH Hochsteiermark Standort Leoben, Leoben, Austria 2 Radiologie LKH Hochsteiermark Standort Leoben, Leoben, Austria 1
Nach komplexen Oberbauch Eingriffen kann sich die akute und perakute Pfortaderthrombose als eine lebensbedrohliche Komplikation in Form von Leberversagen, Blutungskomplikationen und ischämischen Darmnekrosen manifestieren. Je nach Thrombosierungsausmaß zeigt sich eine Mortalität von bis zu 100 %. Oberstes Behandlungsziel ist die möglichst schnelle Rekanalisierung der V. portae Die lokalen bzw. systemischen Lyseverfahren zeigen bei zeitnaher Anwendung zwar eine hohe Rekanalisierungsrate (40 % völlige Rekanalisation, 45 % ausreichende Teilrekanalisation) sind aber bei vorausgegangener Operation wegen möglicher Blutungskomplikationen zumeist nicht einsetzbar. Hier stellt die interventionell/interdisziplinäre Implantation eines Pfortaderstents eine alternative Behandlungsmöglichkeit dar. Am LKH Hochsteiermark/ Leoben wurden von 1/2015 bis 12/2015 in einem gemeinsamen Vorgehen der Abteilungen für Chirurgie und Radiologie in drei Fällen klinisch fulminante, symptomatische Pfortaderthrombosen rekanalisiert und gestentet. In zwei Fällen konnte damit ein drohendes Leberversagen (wobei sich die Pfortaderthrombosen nach einer in-situ-split Leberoperation sowie nach einer Kausch-Whippel OP mit Venenwandersatz akut manifestiert haben) erfolgreich behandelt werden. Im dritten Fall konnte eine rezidivierende transfusionspflichtige Blutung im oberen GI–Trakt nach Kausch–Whipple Operation mit nicht fassbarer
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Blutungsquelle erfolgreich therapiert werden. Die interdisziplinäre und interventionell durchgeführte Rekanalisation der Pfortader mittels Stent, über eine Laparotomie und Freilegung einer Vene im Mesenterium zur Schleusenimplantation ist ein schnelles, komplikationsarmes und sofort überprüfbares Verfahren zur Behandlung der akuten Pfortaderthrombose.
25 AMIC (Arbeitsgemeinschaft für Minimal Invasive Chirurgie): Neue Techniken in der MIC 2 25.1 Matched-Pair Vergleichsanalyse der Roboter assistierten Cholezystektomie vs. der laparoskopischen Cholezystektomie R. Albrecht1, R. Zippel2 Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Helios Klinikum Aue, Germany 2 Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Elblandklinikum Riesa, Germany 1
Seit dem flächendeckenden Einsatz der laparoskopischen Chirurgie gibt es Bemühungen die menschliche „Fehlerrate“ des Operateurs durch eine Robotergestützte Ausführung, die ein präzises operieren auf engstem Raum ermöglicht, zu minimieren. Bei dieser Methode ist der behandelte Patient vom handelnden Chirurgen räumlich getrennt. Ziel war es, die klinische Wertigkeit der Roboterassistierten Methode (RAC) bei der Cholecystektomie im Vergleich mit der als „Goldstandard“ geltenden laparoskopischen Operation (LC) zu untersuchen. Die Betrachtung erfolgte durch Auswertung der postoperativen Ergebnisse, einer Kostenanalyse und der subjektiven Befragung der Patienten. Im Rahmen einer unizentrischen Matched-pair Analyse wurden die postoperativen Ergebnisse der RAC mit denen der LC verglichen. Zusätzlich bildeten wir eine dritte Gruppe aus der Anfangszeit der LC, um einen eventuellen Lernkurveneffekt mit zu erfassen. So entstanden 35 Parallelstichproben. Es wurden Verweildauer, Operationszeiten, Komplikationen und Konversionsraten verglichen. Zusätzlich erfolgte anhand eines Fragebogens die subjektive Einschätzung der Patienten in der RAC und LC unter den Kriterien Schmerz, Rekonvaleszenz, Zufriedenheit und eine Kostenanalyse. Bei den postoperativen Ergebnissen gab es keine signifikanten Unterschiede zwischen der LC und der RAC. In der subjektiven Einschätzung der Patienten gab es keine bedeutsamen Unterschiede, aber die RAC wurde marginal schlechter bewertet. Der entscheidende Unterschied findet sich bei der Kostenanalyse. Die RAC ist deutlich teurer. Trotzdem ist der RAC eine Zukunft einzuräumen. Die postulierten Vorteile sind das präzise Arbeiten auf engstem Raum, ergonomisch günstige Voraussetzungen für den Chirurgen und eventuell in näherer Zeit die räumliche Trennung zwischen spezialisierten Operateur (Ort A) und dem zu behandelnden Patienten (Ort B).
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25.2 Roboterassistierte Rektumchirurgie im LK Wiener Neustadt – Fakten und Zahlen C. Bittermann, A. Pötscher, F. Längle LK Wiener Neustadt, Wiener Neustadt, Austria Grundlagen: Der Stellenwert der Laparoskopie im Gebiet der Rektumchirurgie ist in den letzten Jahren zunehmend gewachsen. Es konnte gezeigt werden, dass die minimalinvasive Technik vergleichbare onkologische Ergebnisse bei deutlich verkürzter postoperativer Rekonvaleszenz erzielt. Der laparoskopische Zugang bleibt jedoch bei tiefen Rektumresektionen, besonders im engen Becken des Mannes, oft eine technische Herausforderung. Kann hier die roboterassistierte Chirurgie Abhilfe schaffen? Ergebnisse: Von 04/2015 bis heute wurden 22 Rektumresektionen mit dem da Vinci Xi® erfolgreich durchgeführt. Konversionsrate 0. Operationstechnik
n =
OP-Dauer (in Minuten)
TME
9
235 (180–300)
Partielle TME
3
219 (145–315)
Intersphinktäre Resektion
4
267 (196–303)
APE
5
285 (269–300)
Becken Evisceration
1
300
Histologische Ergebnisse: Durchschnittliche Anzahl der LK: 15,3 (5–33); 100 % Mercury 1°; R1 bei einem Patienten bei intersphinktärer Resektion (submuköses Wachstum). Onkologisches Ergebnis: Bis heute kein Lokalrezidiv, jedoch 1x Leber- und 1x Lungenmetastasen. Intraoperative Komplikationen: 1x Blutung aus dem präsakralem Plexus. Postoperative Komplikationen: 1x Anastomosendehiszenz, 1xStomahernie (Platzbauch); Spätkomplikation (1 Monat post-OP): 1x ischämische Kolitis (Hartmannanlage). Schlussfolgerungen: Die standardisierten Operationsschritte unterscheiden sich nicht zwischen der laparoskopischen und der roboterassistierten Rektumresektion. Jedoch wird durch die perfekte Visualisierung und die frei beweglichen Instrumente des da Vinci Xi® Systems die Dissektion im kleinen Becken technisch deutlich vereinfacht. Da der Operateur während der Operation an der Konsole sitzt, kann die Position der Trokare der Operation und nicht der Ergonomie am Operationstisch angepasst werden. Dies erleichtert den Zugang ins kleine Becken und steigert die Qualität der Resektion und der Präparate.
25.3 Establishment of a colorectal robotic surgery program at the Medical University of Vienna, Austria T. Bachleitner-Hofmann1, P. Starlinger1, S. Riss1, A. Stift1, R. Wenzl2, M. Gnant1, M. Bergmann1 Universitätsklinik für Chirurgie, Abteilung für Allgemeinchirurgie, Wien, Austria 2 Universitätsklinik für Gynäkologie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria 1
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Background: Conventional laparoscopy has several limitations in colorectal surgery, particularly in the treatment of rectal cancers below 5 cm from the anal verge. The da Vinci robotic surgery platform offers the possibility of overcoming these limitations by improving visualization/exposure of the operative field and using instruments with a high freedom of movement. We therefore sought to establish a robotic surgery program at the Medical University of Vienna (MUV), putting particular emphasis on the treatment of low rectal cancers. Methods: From April 2015, all patients treated with the da Vinci robot were documented in a prospective database. All operations were performed using the da Vinci Si platform. Results: Following initial training of 2 experienced laparoscopic surgeons on the Si platform, 10 patients were operated between 4/2015 and 1/2016. Indications included colorectal cancer (n = 7), rectovaginal endometriosis (n = 2) and rectovaginal fistula (n = 1). In all patients, a colorectal resection using a laparoscopically assisted technique was performed. Importantly, 4 patients required a complete rectal resection for low rectal cancer. Histopathology confirmed an R0 resection in all cancer patients. There were no anastomotic leaks. One patient required a re-laparotomy for internal hernia on the 10th postoperative day. Conclusions: Colorectal surgery using the da Vinci Si platform can be safely established at a unit with extensive previous experience in laparoscopic colorectal surgery. Results appear particularly promising in patients with low rectal cancer where visualization and exposure of the operative field can be quite challenging using conventional laparoscopy.
25.4 Das erste Jahr mit dem Da Vinci Xi®. Sicherer Start in ein neues chirurisches Zeitalter am LK Wiener Neustadt C. Bittermann, A. Pötscher, F. Längle LK Wiener Neustadt, Wiener Neustadt, Austria Grundlagen: Im Dez. 2014 wurde am LK Wiener Neustadt das neue Da Vinci System installiert. Nach einer 4 monatigen Phase des Trainings am Simulator und Durchführung von OP-Kursen am Schweinemodel sowie Hospitationen an speziellen Roboterzentren wurde am 21. 4. 2015 die erste Roboter OP durchgeführt. Seit diesem Zeitpunkt konnten bis heute 50 Eingriffe erfolgreich vollendet werden. Ergebnisse: Durchgeführte Eingriffe: 3x CHE, 6x Fundo,1x Upside down Magen, 5x HCR, 9x Sigmaresektionen, 22x Rektumresektionen, 1x Proktokolektomie (Hybrid-Eingriff: Kolektomie laparoskopisch, TME mit dem Roboter), 2x subtotale Gastrektomie mit Lymphadenektomie, 1x onkologische Pankreas-Linksresektion Konversonsrate: 0; intraoperative Komplikationen: 1x venöse Blutung aus präsakralem Plexus; postoperative Komplikationen: 1x Anastomosendehiszents, 1x Ileus bei Volvolus, 1x Stomahernie (Platzbauch) mit Stomaneuanlage; Spätkomplikation (1 Monat post OP): ischämische Kolitis mit Hartmannanlage Schlussfolgerungen: Da an der chirurgischen Abteilung im LK Wiener Neustadt, in der Vergangenheit, die Laparoskopie für die meisten visceralchirurgischen Eingriffe der Standard-Zugang war, und die ersten Operationen erst nach sorgfältiger technischer Einschulung und Training am Simulator durchgeführt wurden, konnte das Da Vinci Xi® System sicher, schnell und komplikationsarm in den klinischen Alltag integriert werden. Heute ist nach nur einem Jahr die Roboter OP der Standard
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery für die Rektumchirurgie geworden. Seit der Einführung des da Vinci Xi® Systems wurden von dem „Roboter-Team“ keine Rektumresektionen mehr laparoskopisch bez. offen durchgeführt.
25.5 TAMIS beim Rektumkarzinom – ein Update I. Haunold, K. Sorko, U. Prunner, B. Mooslechner, R. Schindler, A. Klaus KH der Barmherzigen Schwestern Wien, Wien, Austria Grundlagen: Seit September 2014 werden an der chirurgischen Abteilung der BHS Wien Rektumkarzinome des unteren und mittleren Drittels standardmäßig mittels SIL TVR und transanaler TME operiert. Nach Vorstellung der ersten TAMIS Erfahrungen beim vorjährigen Chirurgenkongress werden nun die aktuell evaluierten Daten präsentiert. Methodik: Der Eingriff wird stets von 2 simultan operierenden Teams mit Expertise in der Laparoskopie und in der Proktologie durchgeführt. Die abdominelle Präparation erfolgt über einen Port an der späteren Stomastelle, die TME mit dem bottom to up Zugang über einen transanalen Port bis sich die Präparationsflächen treffen und das Resektat über einen der Ports geborgen werden kann. Ungeachtet der Tumorgröße oder Enge des Beckens besteht stets maximale Übersicht und somit exakte Präparationsmöglichkeit. Inwieweit sich dies auf das funktionelle und onkologische Outcome auswirkt ist Gegenstand der Untersuchung. Ergebnisse: Bisher wurden 25 Patienten mit einem tiefen Rektum Karzinom mittels TAMIS TVR operiert. Der Tumorunterrand lag zwischen 0 und 8 cm oberhalb der Linea dentata, es handelte sich um T2 bzw T3 Karzinome, davon wurden 14 neoadjuvant behandelt. Auf eine doppelläufige Schutzileostomie konnte nur in 4 Fällen verzichtet werden. Eine R0 Resektion lag in allen Fällen vor. Schlussfolgerungen: Die Kombination SILS- TAMIS in der Behandlung des Rektumkarzinoms bedeutet minimales Gewebs- und Operationstrauma und in Grenzfällen häufiger die Möglichkeit zum Sphinktererhalt. Wir beobachten eine hohe Patientenzufriedenheit.
25.6 Der transanale Zugang zur Restrektumresektion im Rahmen des dreizeitigen Vorgehens bei der restorativen Proktokolektomie mit Ileumpouchanlage bei Colitis ulcerosa F. Aigner, P. Ritschel, C. Denecke, S. Weiss, A. Brandl, J. Pratschke, M. Biebl Charité Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Allgemein-, Visceral- und Transplantationschirurgie, Berlin, Germany Grundlagen: Der zusätzliche transanale minimal invasive Zugang (TAMIS) zur Restrektumresektion im Rahmen der zweioder dreizeitigen Proktokolektomie mit Ileumpouchanlage stellt eine Alternative zur rein abdominellen Technik dar und verspricht bessere funktionelle Ergebnisse durch eine bessere Übersicht. Ziel der Arbeit ist es, diese neue Technik und die bisher an unserem Darmzentrum erhobenen Daten vorszustellen.
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Methodik: Bei der TAMIS-TME handelt es sich um ein Hybridverfahren aus simultaner laparoskopischer anteriorer Rektummobilisation und transanaler mesorektaler Exzision. Der transanale Akt wird nach zirkulärer Inzision des Rektums über eine transanale Plattform und Setzen eines Kapnosubperitoneums von kaudal nach kranial durchgeführt. Bei der fulminanten Colitis ulcerosa wird die Rektumresektion mit Ileumpouchanaler Anastomose erst nach Abklingen der Entzündung und Ausschleichen der Immunsuppression zweizeitig durchgeführt. Ergebnisse: Bisher wurden an unserem Zentrum 6 Patienten (5 männlich) mit Colitis ulcerosa, Ø Alter 37 Jahre, nach der TAMIS Methode operiert. Die Ø OP Dauer betrug 277 min und der Ø Krankenhausaufenthalt 7 Tage. Bei allen Patienten wurde eine mesorektale Exzision aufgrund der besseren Übersicht surchgeführt. Es wurden keine Anastomoseninsuffizienzen beobachtet, in einem Fall kam es am 1. Postoperativen Tag zu einer nicht interventionspflichtigen Blutungen aus der Klammernahtreihe im Pouch. In allen sechs Patienten konnte das standardmäßig angelegte protektive Loop-ileostoma bereits rückverlagert werden, bei keinem der Patienten wurde eine Stuhlinkontinenz beobachtet bei gutem Sphinkterruheund willkürtonus (DRESS 3). Schlussfolgerungen: Der transanale Zugang zur Restrektumresektion und Ileumpouchanaler Anastomose bei der dreizeitigen Proktokolektomie stellt eine sphinktererhaltende und nervenschonende Alternative zum rein abdominellen Verfahren mit hervorragenden funktionellen Ergebnissen dar.
25.7 Management der postoperativen Nachblutung nach laparoskopisch durchgeführten Kolon- und Rektumresektionen: eine 10 Jahresanalyse K. Szabo1,2, B. Klugsberger1,2, A. Shamiyeh1,2 Abteilung für Allgemeinchirurgie- und Viszeralchirurgie, Kepleruniversitätsklinikum, Linz, Austria 2 LAFCO, Linzer Ausbildungs- und Forschungszentrum für Chirurgie und Onkologie, Linz, Austria 1
Grundlagen: Die laparoskopisch durchgeführte Kolonund Rektumresektion gilt als Standard in der Behandlung von benignen und malignen Kolon- und Rektumerkrankungen. Die postoperative Nachblutung zählt zu den Komplikationen nach laparoskopisch durchgeführten Kolon-und Rektumresektionen. Wir stellen unsere klinischen Ergebnisse im Management von postoperativen Nachblutungen vor. Methodik: Es handelt sich um eine monozentrische retrospektive Analyse. Es wurden Patienten eingeschlossen, bei denen eine laparoskopische Kolon- oder Rektumresektion aufgrund einer malignen oder benignen Kolon- oder Rektumerkrankung zwischen dem 1. Jänner 2005 und dem 31. Dezember 2014 an der Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie des Kepler Universitätsklinikums vorgenommen wurde. Bei postoperativem Auftreten einer rektalen Blutung erfolgte die Durchführung einer flexiblen Endoskopie. Ergebnisse: Im Beobachtungszeitraum wurden bei 862 Patienten (437 Frauen, 425 Männer) eine laparoskopische Kolon-, Rektumresektion durchgeführt. Bei 43 Patienten (5 %) kam es postoperativ zu einer Nachblutung. Anastomosenblutung (26), Wundhämatom (7), intraabdominale Blutung (10). Der mittlere Zeitpunkt des Auftretens nach der Operation betrug 4,25 Tage (range 0–19). Von den 13 Patienten, wurde eine flexible Endoskopie mit Klippig durchgeführt. In 14 Fällen war eine Revi-
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery sion im OP erforderlich. 9 Patienten hatten eine oder mehrere Bluttransfusionen (1 %) In keinem Fall war eine intraoperative Konservengabe erforderlich. Schlussfolgerungen: Die postoperative Nachblutung ist eine seltene (5 %) Komplikation nach laparoskopisch durchgeführter Kolon- und Rektumresektion. Die Blutung aus der maschinellen Anastomose die häufigste Ursache. Die flexible Endoskopie ermöglicht eine sichere Beurteilung und rasche Behandlung einer postoperativen Anastomosenblutung. Durch das interdisziplinäre Patient Blood Management ist die Notwendigkeit für Blutkonserven eine Rarität geworden. Die präoperative Bereitstellung aus unserer Sicht daher entbehrlich.
25.8 Alpha Pump® – Erste Erfahrungen mit der implantierbaren peritoneovesicalen Drainagepumpe H. F. Wykypiel1, H. Zoller2, P. Gehwolf1, K. Nachbaur2, A. Djanani2, W. Vogel2, M. Maglione1 Universitätsklinik für Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie, Innsbruck, Austria 2 Universitätsklinik für Innere Medizin II, Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Austria 1
Grundlagen: Patienten mit therapierefraktärem Aszites müssen, wenn causale Therapieoptionen wie zum Beispiel Lebertransplantation oder Herztransplation kontraindiziert sind, regelmäßig punktiert werden. Dies stellt einen hohen medizinischen und finanziellen Aufwand dar, kann mit punktionsassoziierten Komplikationen verbunden sein und mindert die ohnehin meist schlechte Lebensqualität weiter. Methodik: Fallserie von den ersten Patienten der Universitätsklinik Innsbruck, bei denen eine Alpha-Pump® implantiert wurde. Ergebnisse: Im Zeitraum von August 2014 bis Jänner 2015 wurde bei drei Patienten (Kontraindikation zur Lebertransplantation (2 Patienten, 72 resp. 59 Jahre) und Ablehnung einer Herztransplantation (ein Patient, 67 Jahre)) eine implantierbare peritoneovesicale Drainagepumpe (Alpha-Pump®) implantiert. Operationsdauer war 74 resp. 63 resp. 100 Minuten. Es gab keine operationsassoziierten Komplikationen. Bei allen konnte die Pumpe, telemetrisch gesteuert und dem Bedarf angepasst, problemlos in Betrieb gehen. Der postoperative stationäre Aufenthalt betrug 13 resp. 14 resp. 13 Tage. Patient 1 verstarb 72 Tage postoperativ an einer dekompensierten globalen Herzinsuffizienz. Die beiden anderen Patienten haben mit einer täglichen Fördermenge von 1000 resp. 750 ml eine subjektiv gute Lebensqualität. Vor Implantation der Pumpe mußten die drei Patienten alle 7 resp. 7 resp. 7 Tage aszitespunktiert werden (mittleres Punktionsvolumen jeweils 10.000 resp. 7000 resp. 4000 ml), postoperativ war keine einzige Aszitspunktion mehr notwendig. Schlussfolgerungen: In ausgewählten Fällen rechtfertigt die Reduktion der Morbidität durch die rezidivierenden Aszitespunktionen und der damit verbundene Lebensqualitätsgewinn die Implantation einer Alpha-Pumpe.
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25.9 Cholezystektomie wegen akuter Cholezystitis nach Nierentransplantation: Klinik und postoperativer Verlauf M. Varga, J. Hutter Universitätsklinik für Chirurgie, Salzburg, Austria Grundlagen: Die akute Cholezystitis ist eine schwerwiegende Erkrankung und die Therapieentscheidung bei häufig klinisch milden Verlauf schwierig. Ziel dieser Studie war es die postoperative Morbidität und Mortalität bei Patienten mit akuter Cholezystitis bei Zustand nach Nierentransplantation zu untersuchen. Methodik: In die Studie wurden 31 nierentransplantierte Patienten eingeschlossen, bei die im Zeitraum von 1. 1. 2006 bis 31. 12. 2013 wegen akuter Cholezystitis operiert wurden. Ergebnisse: Klinisches Leitsymptom mit Schmerzen im rechten Oberbauch in waren bei 64,5 %, eine Leukozytose bei 54,8 % und eine Erhöhung des CRP bei 67,7 % vorhanden. Fieber über 38° fand sich bei 25,8 %. Eine Konversion zur offenen Operation musste bei zehn Patienten (32,3 %) erfolgen. Histologisch fand sich in 13 Fällen (41,9 %) eine akalkulöse Cholezystitis. Die Perioperative Morbidität betrug 19,4 % und die postoperative Mortalität 3,2 % (ein Patient). Eine Transplantatabstoßung war bei einem Patienten zu beobachten. Schlussfolgerungen: Die akute Cholezystitis bei den Nierentransplantatempfängern ist eine schwere Erkrankung Die mit häufig mildem Verlauf Schwierigkeiten in der Diagnosestellung zeigt. Die Inzidenz einer akalkulösen Cholezystitis ist im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung deutlich erhöht. Aufgrund der erhöhten Morbidität und Mortalität bei transplantierten Patienten besteht wenig Spielraum für eine konservative Behandlung.
26 Hauptsitzung: Qualitätsmanagement/ Qualitätsverbesserung/ Positive Fehlerkultur 26.4 Leadership und „continuous quality improvement“ am Referenzzentrum für Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenchirurgie M. Hermann 2. Chirurgie „Kaiserin Elisabeth“ Rudolfstiftung, Vienna, Austria Grundlagen: Die Umsetzung des „continuous quality improvement“ (CQI) an einer spezialisierten chirurgischen Abteilung stellt eine der zentralen Aufgaben der Führungspersönlichkeit dar. Die hohe Ergebnisqualität eines Zentrums basiert auf der guten Performance jedes einzelnen Akteurs und erfordert somit dessen konsequentes Outcome-Monitoring und einen individualisierten Verbesserungsprozess.
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery Methodik: Seit dem Jahr 1979 sind insgesamt über 37.000 Schilddrüsenoperationen in der Datenbank „CHIRDOK“ mit Diagnose, Therapie, Operateur, Komplikationen und Nachsorge erfasst, die nach allen Kriterien ausgewertet werden können. Der kontinuierliche Verbesserungsprozess wurde auf dieser Basis bereits 1988 im Sinne des „plan-do-check-act“ begonnen und im Jahr 2002 publiziert (Hermann et al. Annals of Surgery), 2002, Vol. 235, No. 2, 261–268) und bis heute fortgesetzt. Ergebnisse: Analysiert wurden 27.974 Schilddrüsenlappen bzw. „nerv at risk“. Eine Senkung der Rate permanenter Recurrensparesen konnte durch konsequente Rekurrenspräparation und Ergebnisqualitätsmessung von 1,1 % auf 0,4 % erzielt werden. Dabei zeigte sich eine signifikante Differenz in der operateursbezogenen Ergebnisqualität sowohl vor, als auch nach dem CQI (0–1,1 %) als auch im individuellen Verbesserungspotential. Gleichermaßen konnte das für den Hypoparathyreoidismus und die Nachblutung (Promberger Br J Surg. 2012;99(3):373–9) beobachtet werden. Halbjährlich wurden die Ergebnisse den Teammitgliedern in M&M-Konferenzen (anonymisiert) präsentiert. Die Daten zeigen, dass das alleinige Erkennen unvorteilhafter Ergebnisse nicht immer zu einer Steigerung der Ergebnisqualität führt, sondern eine individualisierte Ursachenanalyse, eine bedarfsadaptierte Betreuung und ein personalisiertes Training erforderlich ist. Schlussfolgerungen: Eine zentrale und gleichermaßen psychologisch anspruchsvolle Aufgabe des Leadership ist die Begleitung und persönliche Unterstützung des Mitarbeiters in seinem individuellen Verbesserungsprozess und die Motivation zum kontinuierlichen Self-Assessement.
26.5 Benchmarking der Kolonchirurgie aus Routinedaten mit Risikoadjustierung durch Letalitätsmessung – Das IQM Peer Review Verfahren R. Albrecht Klinik für Allgemein- und Viszreralchirurgie, Aue, Germany Kolonchirurgie muss flächendeckend als Versorgungsaufgabe durchgeführt werden. Eine Qualitätserfassung ist zwingend, um Leistung und Qualität transparent durch belastbare Daten darzustellen. Dabei sollte kein administrativer Mehraufwand erzeugt werden. Zur externen Darstellung kann dazu die aus vollständigen Routinedaten abgeleitete Sterblichkeit genutzt werden. Diese Letalitätsmessung erfordert eine risikoadjustierte Darstellung, um diesen komplexen Sachverhalte einfach numerisch beschreiben zu können. Eine Risikoadjustierung setzt allerdings voraus, dass die Daten in der Grundgesamtheit (z. B. die der Gesamt BRD) existieren bzw. zugänglich sind. Von allen am IQM Verfahren teilnehmenden chirurgischen Kliniken wurden 2014 aus den Routinedaten (DRG’s) die Letalität und wesentliche Komorbidität bei 51.448 resezierenden Eingriffen erfasst und folgenden Gruppen zugeordnet: • Resektion bei Kolonkarzinom ohne komplexe Diagnose • Resektion bei Kolonkarzinom mit komplexer Diagnose • Resektion bei Rektumkarzinom • Resektion bei Divertikulitis ohne komplexe Diagnose • Resektion bei Divertikulitis mit komplexer Diagnose • Resektion aus anderer Intention. Gut vergleichbar sind die Daten der kolorektalen und Divertikulitis Chirurgie ohne komplexe Diagnose.
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Die beiden Gruppen mit komplexer Diagnose sind nicht aussagekräftig und werden als Beobachtungswert geführt. Jede beteiligte Klinik kann sich dann mit der Gesamtheit vergleichen. Zentral ausgewählter Fälle von „auffällige Kliniken“ bekommen durch ärztliche Kollegen eine retrospektive Aktenanalyse eine Struktur- und Prozessanalyse mit Ausrichtung zur Darstellung von Verbesserungsmöglichkeiten. Dies ist keine wissenschaftliche Analyse, sondern ein zielorientierter Reflexions- und Feedbackprozess mit dem Fokus, die Qualität messbar und nachhaltig zu verbessern!
26.6 Gender-spezifische Unterschiede im perioperativen Management, früh-postoperativen und onkochirurgischen Langzeit-Outcome beim Rektumkarzinom im Rahmen einer prospektiven multizentrischen Beobachtungsstudie J. Katzenstein1, H. Ptok2, R. Albrecht3, R. Otto4, C. Bruns2, S. Wolff2, I. Gastinger4, H. Lippert4, F. Meyer2 Klinik für Viszeral- und Gefäßchirurgie, AMEOS Klinikum Aschersleben, Aschersleben, Germany 2 Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Magdeburg A. ö. R., Magdeburg, Germany 3 Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, HELIOS-Kliniken Aue, Aue, Germany 4 AN-Institut für Qualitätssicherung, Otto-von-GuerickeUniversität Magdeburg, Magdeburg, Germany 1
Grundlagen und Methodik: Klinisch-systematische, prospektive multizentrische Beobachtungsstudie, zum frühpostoperativen und onkologischen Langzeit-„Outcome“ hinsichtlich geschlechterspezifischer Unterschiede/zeitlichen Verlaufs zweier definierter Zeiträume (primärer/sekundärer Endpunkt) an repräsentativer Fallzahl zur chirurgischen Therapie des Rektumkarzinoms. Prospektive Observationsstudie zur Reflexion des klinischen Alltags (Design) mit retrospektiver Datenauswertung des perioperativen Managements und onkochirurgischen Outcomes von konsekutiven Patienten mit histologisch gesichertem Rektumkarzinom (Primärtumor) am AN-Institut für Qualitätssicherung der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (Jahrgänge 2005/06 und 2010/11). Ergebnisse: nTotal = 10.657 Patienten (60,9 % männlich). 1) Exo-/endogene Risikofaktoren: Gleichbleibend signifikant höherer Missbrauch von Alkohol/Nikotin durch Männer (jeweils P < 0,001), andere exogene Risikofaktoren über die Jahrgänge stabil, Adipositas leicht steigend. 2) MRT/EUS: Rapider Anstieg über die Jahrgänge, bei beiden 2010/11 Männer signifikant häufiger (P<0,001). 3) Neoadjuvante Radiochemotherapie: Signifikant häufiger bei Männern (P<0,001), kein Unterschied zwischen den Zeiträumen. 4) OP-Verfahren: Bei Männern i) signifikant häufiger abdominoperineale Rektumexstirpation (2005/2006: P < 0,001; 2010/2011: P = 0,05), ii) signifikant häufigere spezifische Komplikationen (2005/2006: P < 0,001; 2010/2011: P < 0,001). 5) Frühpostoperatives Outcome: Signifikanter Unterschied zwischen Mann/Frau in beiden Untersuchungszeiträumen bei
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery i) 30-Tage-Morbidität (P<0,001), ii) Hospitalletalität (durchschnittlich: 3,2 %) ohne signifikante Unterschiede. 6) Langzeit-Outcome: i) 5-Jahres-„Overall-survival“ (60,5 %): Kein signifikanter Unterschied zwischen Mann/Frau und Zeiträumen. ii) Tumorfreies 5-Jahres-Überleben (77,8 Monate), iii) Lokalrezidivrate (durchschnittlich: 3,1 %) ohne signifikante Unterschiede. 7) Multivariate Analyse: Sterbewahrscheinlichkeit Männer um das 1,12-fache gegenüber Frauen erhöht (95 %-KI: 1,432–1,862); wenn andere Faktoren vorhanden: Morbidität (OR: 1,758 [95 %-KI: 1,614–1,914]), Vorhandensein patientenabhängigen Risikofaktors (OR: 1,63 [95 %-KI: 1,027–1,226]), keine Durchführung neoadjuvanter Radiochemotherapie (OR: 1,228 [95 %-KI: 1,110–1,355]), Alter (OR: 1,041 [95 %-KI: 1,036–1,046]). Schlussfolgerungen: Geschlechtsunterschiede gehen in die diagnostisch erhebbare Charakterisierung der Tumorerkrankung „Rektumkarzinom“ ein mit Einfluss auf Diagnostikmodus und Therapie, jedoch eher weniger auf die Prognose.
28 Gesellschaft für Thoraxchirurgie: Thorax 1 28.1 Rekonstruktionsmöglichkeiten der Thoraxwand nach Resektion – a single center experience T. Niernberger1, S. E. Gabor1, E. Mathew1, S. Sauseng1, M. Themel1, M. Davidovic1, K. Strohmeyer1, V. Matzi1, D. B. Lumenta2, H. Rabl1 Abteilung für Chirurgie – LKH Hochsteiermark, Leoben, Austria 2 Abteilung für Plastische, Ästhetische u. Rekonstruktive Chirurgie-MUG, Graz, Austria 1
Die Indikation zur Thoraxwandresektion kann einerseits in der Entfernung von primären oder sekundären Tumoren der Brustwand liegen, anderseits auch durch entzündlich destruierende Prozesse notwendig werden. An der Abteilung für Chirurgie des LKH Hochsteiermark/Leoben wurden von 10/2008 bis 9/2015 zwölf Thoraxwandresektionen vorgenommen. Dreimal zur Herdsanierung eines entzündlich-septischen Prozesses. In neun Fällen wurde eine onkologische Resektion durchgeführt. Zwei Forderungen müssen bei der Wiederherstellung von Form und Funktion der Brustwand erfüllt werden: Die Rekonstruktion muss zu einem eine sichere anatomiegerechte Langzeitbedeckung der thorakalen Viscera und zum anderen die physiologische Funktion der Brustwand hinsichtlich Stabilität und Dynamik gewährleisten. Die Strategie zur Rekonstruktion wird einerseits durch das Ausmaß und auch durch die Lokalisation des Thoraxwanddefektes, als auch durch die der Resektion zugrundeliegende Ursache bestimmt. Ein besonderes Augenmerk ist letztendlich auch auf eine exakte Weichteildeckung des zur Rekonstruktion verwendeten Material zu werfen, um einen komplikationslosen Heilungsverlauf anstreben zu können.
28.2 Gibt es eine optimale Strategie für die onkologische Nachsorge nach Resektion eines Lungenkarzinoms? C. Ng, F. Augustin, H. Maier, P. Lucciarini, T. Schmid Univ. Klinik Innsbruck, Abteilung für Viszeral-, Transplant-, und Thoraxchirurgie, Innsbruck, Austria Lungenkrebs ist die häufigste Krebstodesursache weltweit. Selbst nach vollständiger Resektion eines Karzinoms im Frühstadium treten ca. 25 % Tumorrezidive auf. Für eine optimale onkologische Nachsorge zur Erkennung dieser Rezidive fehlt jedoch die Evidenz. Für diese Studie wurden alle onkologischen Kontrollen der Patienten nach Resektion eines NSCLC zwischen 2009–2014 an unserem Zentrum untersucht. Standardmäßig führen wir ein Thoraxröntgen und eine Oberbauchsonographie in zunächst 3- und nach 2 Jahren in 6-monatigem Abstand durch. Jährlich erfolgt eine Computertomographie des Körperstamms. Weiterführende Untersuchungen werden bei klinischen Symptomen veranlasst. Von 383 Patienten wurde bei 79 ein Rezidiv diagnostiziert. 67/79 (84,8 %) wurden mittels Computertomographie detektiert, 6 (7,5 %) durch eine Magnetresonanztomographie und nur 6 (7,5 %) durch Thoraxröntgen oder Sonographie. In allen Fällen eines mittels Computertomographie diagnostizierten Rezidivs wurden die zuvor durchgeführten Röntgen und Sonographien als unauffällig befundet. Das mediane krankheitsfreie Überleben betrug 12 Monate. 84,8 % der Rezidive traten innerhalb der ersten 2 Jahre nach initialer Therapie auf. Die Kosten für eine ambulante Kontrolle mittels Sonographie und Thoraxröntgen betragen € 157,92, eine CT kostet € 378 pro Patient. Thoraxröntgen und Sonographie führen nur selten zur Detektion eines Rezidivs im Rahmen der onkologischen Nachsorge. Eine Ausweitung der Kontroll-Intervalle auf 6 Monate innerhalb der ersten 2 Jahre mit dafür jedoch Durchführung einer Computertomographie scheint sinnvoller. Ein solches Nachsorgeprogramm hätte in unserem Kollektiv zur Detektion aller Rezidive geführt bei gleichzeitiger Reduktion der ambulanten Kontrollen. Bei 21/79 Patienten war trotz Rezidiv eine neuerlich kurative Behandlungsstrategie möglich. Eine Änderung des Nachsorgeprogramms würde zu einer Entlastung der Ambulanzen und zusätzlich zu einer Reduktion der Kosten (€ 101,28/Jahr) pro Patient führen.
28.3 Rezidivraten nach thorakoskopischer Lungenspitzenresektion und Pleurektomie als Therapie des primären Spontanpneumothorax C. Ng, F. Augustin, H. Maier, P. Lucciarini, T. Schmid Univ. Klinik Innsbruck, Abteilung für Viszeral-, Transplant-, und Thoraxchirurgie, Innsbruck, Austria Grundlagen: Die Lungenspitzenresektion ist die Therapie der Wahl des primären Spontanpneumothorax. Um Rezidive zu vermeiden wird zusätzlich eine partielle parietale Pleurektomie bzw. eine Pleuroabrasio durchgeführt. In den aktuellen Richt-
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery linien wird die Thorakotomie als überlegene Methode angegeben. Methodik: Zwischen 2009–2015 wurde bei 69 Patienten (Alter <40 Jahre) eine VATS-Lungenspitzenresektion und partielle Pleurektomie durchgeführt. Indikation zur Operation waren Rezidivpneumothoraces bei 50 Patienten und prolongierte Luftfistel bei 19 Patienten. Präoperativ erhielten alle Patienten eine Computertomographie. Jede sichtbare Bulla wurde mit einem endoskopischen Stapler reseziert. Die Pleurektomie wurde im Obergeschoss durchgeführt, die mediastinale Pleura wurde belassen. Intraoperativ erfolgt eine Luftdichtigkeitsprüfung und ein bis zwei Bülaudrainagen wurden eingelegt. Alle Werte werden im Median angegeben. Ergebnisse: Das Alter zum Zeitpunkt der Operation war 26 (16–40) Jahre, 50 (72 %) von 69 Patienten waren männlich. BMI war 19,8 (16,4–28,7) kg/m2. Die Bülau-Drainagen wurden nach 4 (1–7) Tagen entfernt. Die Länge des Krankenhausaufenthaltes betrug 6 (3–11) Tage. Der ambulante Nachbeobachtungszeitraum betrug 38,6 (1,6 bis 114,8) Monate.Komplikationen (Dindo III) traten bei insgesamt drei Patienten (4,1 %) auf: zwei Patienten wurden wegen Hämatothorax und einer wegen Empyem rethorakoskopiert. Bei einem Patienten (1,4 %) trat eine prolongierte Luftfistel auf, welche spontan sistierte. Ein Rezidivpneumothorax trat bei einem Patienten (1,4 %) auf. Schlussfolgerungen: Die Rezidivrate in unserer Serie nach VATS-Lungenspitzenresektion und Pleurektomie ist insgesamt gering und deutlich geringer als in Vergleichstudien sowohl offen als auch thorakoskopisch. Die VATS Lungenspitzenresektion und Pleurektomie ist daher als sichere Operationsmethode die Therapie der Wahl des rezidivierenden primären Spontanpneumothorax an unserer Klinik.
28.4 Pulmonale Metastasen: Der Chirurg als Leader in der onkologischen Therapie G. Preßl1, M. Lindner1, R. Hatz2 Asklepios Fachkliniken München Gauting, München Gauting, Germany 2 Asklepios Fachkliniken München Gauting, münchen Gauting, Germany 1
Grundlagen: Etwa ein Drittel aller Patienten die an einem Karzinom versterben weisen pulmonale Metastasen auf. Trotz Zeichen einer fortgeschrittenen Tumorerkrankung konnte für einige Tumorentitäten nachgewiesen werden, dass eine radikale chirurgische Therapie als Teil eines multimodalen Therapiekonzeptes vorteilhaft für das Pateientenüberleben sein kann. Methodik: Anhand aktueller Literatur wird die Rolle des Chirurgen in der Therapie von pulmonal metastasierten Tumoren unterschiedlicher Entität dargelegt und die radikale Metastasektomie als wesentlicher Therapiepfeiler beleuchtet. Was ist evident und was ist machbar? Diese zwei Fragen gilt es dabei zu beantworten um der chirurgischen Therapie ihren Stellenwert zu sichern. Schlussfolgerungen: Da es sich bei dem beschriebenen Patientengut um Patienten im UICC Stadium VI handelt, sollte einer chirurgischen Therapie immer eine Tumorkonferenzentscheidung vorausgehen, diese mit dem Patienten besprochen werden und so ein individuelles Therapieregime festgelegt werden.
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28.5 Einfluss von nicht-steroidalen Antirheumatika (NSARs) sowie Laborparametern auf den Erfolg einer chemischen Pleurodese bei malignen Pleuraergüssen M. A. Smolle1,2, M. Pichler1, H. Flick3, H. Olschewski3, J. Lindenmann4, H. Samonigg1, A. Gerger1 Division of Clinical Oncology, Internal Medicine, Medical University of Graz, Graz, Austria 2 Department of Orthopaedic Surgery, Medical University of Graz, Graz, Austria 3 Division of Pulmology, Internal Medicine, Medical University of Graz, Graz, Austria 4 Division of Thoracic and Hyperbaric Surgery, Medical University of Graz, Graz, Austria 1
Grundlagen: Malignompatienten entwickeln in fortgeschrittenen Tumorstadien häufig maligne Pleuraergüsse, welche die Lebensqualität massiv beeinträchtigen. Bei der chemischen Pleurodese werden sklerosierende Substanzen in die Pleurahöhle instilliert, wodurch eine Entzündung induziert und eine Verklebung der Pleura visceralis und parietalis erzielt wird. NSARs beeinflussen aufgrund ihrer chemischen Eigenschaften möglicherweise den Erfolg einer chemischen Pleurodese in negativer Weise. In dieser Studie wird besonders ein Einfluss von periinterventionell verwendeten NSARs auf den Erfolg einer Pleurodese behandelt. Methodik: 120 Patienten mit malignen Pleuraergüssen wurden in die Studie eingeschlossen. Patientenbezogene und behandlungsbezogene Faktoren wurden erhoben und mit einem etwaigen Wiederauftreten des Pleuraergusses assoziiert. Ergebnisse: Während des mittleren Follow-Up von 7,9 Monaten entwickelten 31 Patienten erneut einen Pleuraerguss (25,8 %). Die Verwendung von NSARs während der Pleurodese war in multivariater Analyse nicht signifikant mit einem erhöhten Risiko eines Rezidivs assoziiert (p = 0,398). Das Fehlen begleitender Chemotherapie (p = 0,039) stellten sich als negativer prognostischer Faktor in multivariater Analyse heraus. Weder die Drainagedicke noch die verwendete Substanz hatten einen signifikanten Einfluss. Schlussfolgerungen: Die Verwendung von NSARs beeinflusst die Rate an malignen Pleuraergussrezidiven nicht. Bei Verwendung von postinterventioneller Chemotherapie ist die Prognose hinsichtlich eines Rezidivs verbessert.
28.6 Management einer intraoperativen Trachealverletzung F. Tomaselli, A. Krause Department of Surgery, Linz, Austria Grundlagen: Intraoperative Trachealverletzungen stellen eine seltene, jedoch für das Behandlungsteam eine logistische Herausforderung dar. Wir berichten über das interdisziplinäre intra– und perioperative Management einer iatrogenen Trachealverletzung im Rahmen einer transthorakalen Ösophagus Resektion. Patientenkasuistik: Nach neoadjuvanter Radio–Chemotherapie eines Plattenepithelkarzinoms des Ösophagus (19 cm
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery distal der Zahnreihe cT3 (eus)cNxcM0), wird zunächst unter 3,5 facher Vergrößerung (Lupenbrille) via links zervikaler Exploration die lokale Resektabilität geklärt. Durch notwendige Installation eines Doppellumentubus kommt es anschließend zu einer distalen 6 cm langen, medianen kompletten Ruptur des paries membranaceus, welche unmittalbar erkannt und mittels direkter Naht verschlossen wird. Die Operation wird anschließend geplant, als orthotoper Magenhochzug mit links cervikaler Anastomose beendet. Ergebnisse: Abgesehen von einem postoperativen Chylothorax, welcher strikt konservativ behandelt wurde, gestaltete sich der weitere postoperative Verlauf komplikationslos. Ins besonders kam es zu keiner sekundären Trachealleckage und konsekutiver intrathorakaler Infektion. Schlussfolgerungen: Eine nicht rechtzeitig erkannte und adäquat behandelte Trachealruptur stellt ein fatales Bedrohungsszenario für den Patienten dar. Eine strukturierte und routinierte, Interdisziplinarität zwischen operativen und non operativen – anästhesiologischen Management stellt aus unserer Sicht die wesentliche Säule für eine erfolgreiche Therapie dar.
29 Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendchirurgie: Kinderchirurgie 1: Das kindliche Abdomen 29.1 Experimental comparison of abdominal drainage systems J. Schalamon, T. Petnehazy, H. Ainoedhofer, C. Castellani, H. Till, G. Singer Universitätsklinik für Kinder- und Jugendchirurgie, Medizinische Universität Graz, Graz, Austria Background: The clinical efficacy of commercially available abdominal drainage systems seems to vary considerably. In an experimental study we tested the performance of different abdominal drainage systems. Methods: A vacuum bottle designed for Redon Drainage (Exulock Large 400®, Fresenius Kabi AG, Bad Homburg, Germany), a flexible plastic bulb designed for Jackson-Pratt drains (Pfm Medical Soft-Drain Flat Reservoir 100 ml®, Nonnweiler, Germany) and a VAC Negative Pressure Wound Therapy System (ActiVAC®, KCI, Acelity, Wiesbaden, Germany) were used. The blank negative pressure of each system was evaluated by connecting a 40 cm long 10F silicone tube (Web-Sil Flat drain, 10 mm, Websinger, Wolkersdorf, Austria) and a standard digital manometer system (Reed 8230 Digital 30 psi Manometer). In a porcine cadaveric study mimicking the abdominal cavity the intrinsic pressure (IP) at one and three minutes (T0, T3) and the amount of evacuated fluid were measured. Results: The Redon vacuum bottle displayed a significantly higher negative blank pressure compared to the Jackson drainage and the VAC system. Both the Redon and Jackson drainage displayed a rapid decline to IP values of almost zero comparing T0 and T3. Only the VAC system was able to preserve constant values of negative IP values measured at both time points. Only the VAC system was able to remove almost the whole amount of inserted fluid.
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Conclusions: In an experimental setting the VAC system was superior to the other two tested systems in delivering constant negative IP and the amount of evacuated fluid.
29.2 Morbus Crohn – ein Paradebeispiel der interdisziplinären Behandlung von Kindern und Jugendlichen B. Härter1, P. Hechenleitner1, P. Kogler2, O. Renz1, M. Sanal1, B. Häussler1 Universitätskliniken Innsbruck, Abteilung Kinder- und Jugendchirurgie, Innsbruck, Austria 2 Universitätsklinik für Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie, Innsbruck, Austria 1
Morbus Crohn, die chronisch entzündliche Erkrankung, welche vor allem den Gastrointestinaltrakt betrifft, sich jedoch auch in allen anderen Organsystemen manifestieren kann, ist ein Paradebeispiel dafür, wie wichtig die interdisziplinäre Behandlung von Kindern und Jugendlichen ist. Gerade bei chronischen Erkrankungen sollte es Ziel aller an der Therapie Beteiligten sein, Symptome zu lindern und den Betroffenen ein normales Leben und eine uneingeschränkte Entwicklung zu ermöglichen. Exemplarisch stellen wir den Fall eines 16-jährigen Patienten mit einer medikamentös eingestellten Crohn-Erkrankung vor, bei dem es nach eigenständigem Absetzen der Therapie zu einer Sigmaperforation und kotigen 4-Quadranten-Peritonitis kam, so dass in einer auswärtigen Klinik eine Sigmasegmentresektion und Anlage einer Hartmann-Situation durchgeführt wurde. Nach zweimaligen Revisionsoperationen übernahmen wir den Patienten mit einem akuten Abdomen bei einer Dünndarmperforation und galligen Peritonitis. An unserer Klinik wurde relaparotomiert, Dünndarm übernäht und ein abdominal dressing eingelegt. In 2 weiteren Operationen wurde adhäsiolysiert, Dünndarm segmentreseziert und schließlich das Abdomen verschlossen. Nach einer 22-monatigen Infliximab-Therapie war der Patient in Remission und die Hartmann-Situation konnte rückoperiert werden. In der gesamten Zeit wurde der Patient auch pädiatrisch, psychologisch, diätologisch und sozialmedizinisch betreut. Da der Patient in der Zwischenzeit volljährig wurde, erfolgte die Überleitung in die Erwachsenenmedizin. Aufgrund der guten interdisziplinären Zusammenarbeit und der inzwischen guten Compliance des Patienten verlief diese kritische Phase ohne Rezidiv.
29.3 Probleme und Komplikationen von Ileostomata bei Kindern unter 1500 Gramm S. Kargl1, O. Wagner2, W. Pumberger1 Abteilung für Kinder und Jugendchirurgie, Kepler Universitätsklinik Linz, Linz, Austria 2 Abteilung für Neonatologie, Kepler Universitätsklinik Linz, Linz, Austria 1
Grundlagen: Abdominalchirurgische Eingriffe bei Neugeborenen mit sehr niedrigem Geburtsgewicht münden oft in einer Stomaanlage.
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery Mit dieser Studie diskutieren wir die stomaassoziierten Komplikationen und Probleme bei Kindern mit einem Gewicht unter 1500 Gramm. Wir beleuchten deren Einfluss auf Morbidität und Mortalität. Methodik: Patienten mit einem Gewicht unter 1500 Gramm bei Enterostomaanlage zwischen 2008 und 2014 wurden eingeschlossen. Die retrospektive Datenanlyse inkludierte demographische Daten, Komplikationen sowie Morbidität und Mortalität. Ergebnisse: Insgesamt wurden 30 Patienten identifiziert. Ileostomaanlage war durchgeführt worden wegen: Spontaner Ileumoerforation (17), Mekonumobstruktion der Frühgeburtlichkeit (6), Midgut Volvulus (5), Nekrotisierender Enterokolitis (1) und Morbus Hirschsprung (1). Bei 20 Kindern traten Stomakomplikationen auf: Prästomale Obstruktion (5), Stomaprolaps (5), Retraktion (4), High output (3), Hautläsionen (2), Ischämie (1). Die Komplikationsrate korrelierte nicht mit einer bestimmten intestinalen Erkrankung. Die Gruppe mit Stomakomplikationen zeigte tendentiell ein niedrigeres Gewicht und geringeres Alter bei Stomaanlage. Bei frühzeitiger Rückoperation in Folge von Stomakomplikationen kam es in diesen Fällen zu neuerlichen Komplikationen. Hingegen verliefen die geplanten Rückoperationen komplikationslos. In keinem Fall führte eine Stomakomplikation zum Tod eines Patienten. Schlussfolgerungen: Obwohl Stomakomplikationen bei Kindern unter 1500 Gramm häufig auftreten führen diese nicht zu einer erhöhten Mortalität. Die Morbidität hält sich in Grenzen und ist kontrollierbar.
29.4
Thus, the laparoscopic PIRS method for incarcerated inguinal hernia in infants is the safe and easy to perform from the technical point of view.
29.5 Case Report: Strangulationsileus durch chronische Entero-Entrale Fistel, verursacht durch eine verschluckte Magnetkette D. Forkert, R. Pruscha LKH Zwettl, Zwettl, Austria Ein 11-jähriges Mädchen wird an unsere Abteilung mit Ileussymptomatik seit ca 5 Tagen zugewiesen. Im Abdomen leer Röntgen zeigt sich neben einem Dünndarmileus ein röntgendichter Fremdkörper im rechten Unterbauch. Mit Verdacht auf Dünndarmobstruktion durch einen Fremdkörper vor der Bauhin’schen Klappe wird eine mediane Laparotomie durchgeführt. Es zeigt sich ein Strangulationsileus des Dünndarms bedingt durch eine offensichtlich chronische Entero-Enterale Fistel, welche selbst keine stenosierende Eigenschaft aufgewiesen hat. Die Fistel wird reseziert. Der Dünndarmabschnitt wird jeweils quer fortlaufend übernäht. Der postoperative Verlauf kann als unauffällig beschrieben werden. Bei Inspektion der Fistel zeigt sich eine magnetische Metallkette, welche in der Vergangenheit eine klinisch inapparente Dünndarmpenetration mit Fistelbildung zwischen zwei benachbarten Dünndarmschlingen verursacht hat.
29.6
Laparoscopic management of incarcerated hernia in infants A. Pereyaslov1, A. Dvorakevych2, Y. Tkachyshyn2, D. Kandyba1 Medical University, Lviv, Ukraine Regional children clinical hospital, Lviv, Ukraine
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Intestinale Perforationen in der Pränataldiagnostik als interdisziplinäre Herausforderung: zwei Fallberichte und Auswertung der aktuellen Literatur
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The risk of incarceration highest in infants compared with the older children. In recent years, incarcerated inguinal hernias in children have been treated by laparoscopic surgery, but this approach is not widely accepted in infants. The aim of this study was to summarize the own experience of laparoscopic repair of incarcerated inguinal hernia in infants. Among 63 infants, eight (12.7 %) of them were operated with incarcerated hernia. Manual reduction of incarcerated hernia was successful in 5 patients and they were operated during 24 hours after hernia reduction. Three patients underwent urgent laparoscopy due to the failure of manual redaction. All patients were operated laparoscopically using the PIRS (Percutaneous Internal Ring Suturing) method. After pre-operative reduction, the intra-abdominal contents (bowel and great omentum) were inspected. Despite the like successful pre-operative reduction, the fixed omentum in the internal ring was noted in two infants. The reduction by the combined external manual pressure and laparoscopic assistance was applied in patients with the unsuccessful pre-operative reduction. In one baby, the anterolateral part of the internal inguinal ring was cut with scissors to assist reduction. The contralateral patent processus vaginalis was noted in 3 patients, and it was simultaneously closed. We have not had any complications during laparoscopy and post-operative period.
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A. J. Michel1, C. Schimke1, C. Weisser2, D. Wertaschnigg3, R. Gruber3, R. Metzger1 Universitätsklinik für Kinder- und Jugendchirurgie, Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Salzburg, Austria 2 Universitätsklinik für Neonatologie, Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Salzburg, Austria 3 Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Salzburg, Austria 1
Die Mekoniumperitonitis ist definiert als eine aseptische, chemische Peritonitis beim Neugeborenen und wird in drei Formen unterteilt: generalisiert, zystisch und fibroadhäsiv. Wir berichten über zwei Patienten mit intrauterinen Darmperforationen, aufgefallen in der Pränataldiagnostik durch intraabdominelle freie Flüssigkeit. Pat. 1 zeigte bei der Laparotomie einen Dünndarmvolvolus mit Perforation und kurzstreckiger Atresie sowie eine große Mekoniumzyste. Bei Pat. 2 wurden eine Perforation am duodeno-jejunalen Übergang sowie 5 Atresien im proximalen Jejunum festgestellt. Bei einem intrauterinen Geschehen besteht die Herausforderung in der Ursachenfindung, wie z. B. Volvolus, Mesenterialischämie, intestinale Atresie, cystische Fibrose und evtl. andere Begleitfehlbildungen. Abhängig davon sind die weitere Diagnostik, die Dauer der Schwangerschaft, die pränatalen Interventionsmöglichkeiten und das postpartale chirurgische Vorgehen festzulegen. Entscheidende Faktoren
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery sind einerseits die Zeit und andererseits das Zusammenspiel zwischen den Fachdisziplinen Geburtshilfe, Neonatologie, Radiologie und Kinderchirurgie. Wir stellen das interdisziplinäre Management, die aktuelle Literatur und das klinische outcome vor.
29.7 Management der komplizierten Peritonitis bei Darmperforation mit abdomineller Unterdrucktherapie im Kindes- und Jugendalter: zwei Fallberichte M. Schaffert1, M. A. Ardelean1, N. Jones2, H. Ladenhauf1, R. Metzger1 Univ. Klinik für Kinder- und Jugendchirurgie, Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Salzburg, Austria 2 Univ. Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde, Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Salzburg, Austria 1
Die therapieresistente Peritonitis nach operativer Sanierung von Darmperforationen ist eine seltene, aber gefürchtete Komplikation im Kindes- und Jugendalter. Während die Peritonitis z. B. im Rahmen einer perforierten Appendizitis üblicherweise mit konservativer Therapie kontrollierbar ist, kann eine veränderte immunologische Lage oder ein untypisches Keimspektrum eine aggressivere chirurgische Therapie erfordern. Insbesondere bei der generalisierten Peritonitis ohne lokalisierte Abszessbildung ist eine einfache Drainage oft nicht ausreichend und hat rezidivierende Laparotomien mit Peritoneallavagen bzw. eine Platzbauchversorgung mit erheblicher Morbidität und Mortalität zur Folge. Mit der intraabdominellen Unterdrucktherapie besteht heutzutage eine Therapieoption, welche den Heilungsprozess deutlich verkürzen kann. Eine Komplikation dieser Therapie stellt die Arrosion der Darmwand mit konsekutiver Fistelbildung aufgrund der mechanischen Belastung durch den Polyurethan-Schwamm dar. Mit einer speziellen, sowohl kapillär, als auch über den Unterdruck wirkenden, hydrophoben Polyethylen-Drainagefolie kann ein effektiver Organschutz bei ausgezeichneter Drainagewirkung erreicht werden. Grundsätzlich ist diese Form der Unterdrucktherapie eine Alternative für die Behandlung von vulnerablem Gewebe und damit prädestiniert für Therapien im Kindes- und Jugendalter. Wir berichten über zwei Patienten mit lebensbedrohlicher Peritonitis, welche mittels abdominaler Unterdrucktherapie erfolgreich behandelt wurden.
29.8 Alterations of bile acid composition in a murine model of neuroblastoma C. Castellani1, G. Singer1, T. Kaiser1, G. Höfler2, M. Kaiser1, D. Sperl3, J. Huang2, G. Fauler4, H. Till1 Department of Paediatric and Adolescent Surgery, Medical University of Graz, Graz, Austria 2 Institute of Pathology, Medical University of Graz, Graz, Austria 3 Department of Pediatric Hemato-Oncology, Medical University of Graz, Graz, Austria 4 Clinical Institute of Medical and Chemical Laboratory Diagnostics, Medical University of Graz, Graz, Austria 1
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Background: Paediatric solid tumors alter the host’s metabolism. Gut microbiota alter bile acid (BA) metabolism. The influence of neuroblastoma on BA composition has not been examined yet. Methods: Eight weeks old athymic Balb/c Fox1nu mice were subjected to either subpertioneal injection of human neuroblastoma cells (MHH-NB11, 2,000,000 cells, tumor group, n = 8) or sham operation (injection of culture medium, sham group, n = 6). Mice were sacrifized after 10 weeks of tumor growth. Serum and stool were harvested. Total white adipose tissue (WAT), gastrocnemius muscles and abdominal organs were weighed (g). BAs were measured in stool (nmol/g) and serum (nmol/ml) by ultrahigh-performance liquid chromatography (HPLC) coupled with mass spectrometry (MS). Results: All tumor animals developed metastases (mean weight 2.49, SD 2.38). Tumor mice exhibited significant reduction of total WAT compared to sham animals (mean 0.01, SD 0.009 vs. mean 0.05, SD 0.02; p = 0.001). A trend towards hepatomegaly was observed in the tumor group (mean 0.108, SD 0.019 vs. mean 0.093, SD 0.008; p = 0.142). The weight of the gastrocnemius and remaining organs was not different. A significant reduction of serum levels of ursodeoxycholic acid was found in tumor animals (mean 0.02, SD 0.16 vs. 0.79, SD 2.0; p = 0.043). In stool samples of tumor mice similar differences were found for ursodeoxycholic acid (tumor mean 5.5, SD 23.3; sham mean 53.2, SD 39.2; p = 0.02), deoxycholic acid (tumor mean 3167, SD 1681; sham mean 6940, SD 14568; p = 0.008) and lithocholic acid (tumor mean 205, SD 49; sham mean 316, SD 171; p = 0.001). Taurocholic acid was significantly increased in tumor mice (mean 1682, SD 860 vs. mean 808, SD 545; p = 0.02). Conclusions: Marked alterations of the secondary bile acid metabolism were found in our murine model of neuroblastoma. Possible underlying reasons like disruptions of the intestinal microbiome still have to be revealed.
29.9 Das Karzinoid der Appendix im Kindes- und Jugendalter – eine single-center Studie C. Castellani, M. Kaiser, M. Sinnitsch, G. Singer, H. Till Universitätsklinik für Kinder- und Jugendchirurgie, Medizinische Universität Graz, Graz, Austria Grundlagen: Karzinoidtumoren der Appendix stellen eine seltene Entität dar und werden meist als Zufallsbefund im Rahmen der histopathologischen Untersuchung nach Appendektomie diagnostiziert. Das Ziel dieser Studie war es, unsere Erfahrung mit Karzinoiden der Appendix zu präsentieren. Methodik: Nach Genehmigung durch die Ethikkommission erfolgte die retrospektive Analyse aller Fälle von Karzinoidtumoren der Appendix im Zeitraum 1996 bis 2014. Im Studienzeitraum wurden an unserem Zentrum 7510 Appendektomien durchgeführt. Ein Karzinoid der Appendix wurde in 16 Patienten (0,2 %) diagnostiziert. 13 Patienten waren weiblich, 3 Patienten männlich. Das mittlere Alter der Patienten bei Diagnosestellung betrug 13,3 Jahre (Spanne 9–18 Jahre). Klinisch wurden alle Patienten mit Zeichen einer Appendicitis vorstellig. Ergebnisse: Der histopathologische Befund ergab eine akute Appendizitis in 8 Patienten, eine phlegmonöse Appendizitis in 5 Patienten und eine perforierte Appendizitis in 3 Patienten. Die Tumorgröße betrug im Mittel 0,9 cm (Spanne 0,4–2,7 cm). In 14 Patienten mit Tumorgröße <15 mm wurde postoperativ eine „watchful waiting“ Strategie angewandt. In zwei Patienten mit einer Tumorgröße von 2,7 und 1,6 cm wurde
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery als Sekundäreingriff eine rechtsseitige Hemikolektomie durchgeführt. Alle Patienten blieben während der gesamten Studienzeit rezidivfrei und ohne Beschwerden. Schlussfolgerungen: Die Daten der vorliegenden Studie bestätigen die gute Prognose von Karzinoiden der Appendix unter Einhalten der von der GPOH publizierten Richtlinien (Boxberger et al., Pediatr Blood Cancer, 2013).
30 Failure to Rescue – Hepatobiliäre Chirurgie 30.1 58 Monate Langzeitüberlebensraten des neoadjuvant behandelten, borderline resektablen, Pankreaskopfkarzinoms H. Rabl1, C. Tinchon2, K. Jilek3, E. Sauer4, M. Uggowitzer5, G. Leitner6 Abteilung für Chirurgie, LKH Leoben, Leoben, Austria Department für Onkologie LKH Hochsteiermarl Standort Leoben, Leoben, Austria 3 Abteilung für Innere Medizin, LKH Hochsteiermark, Standort Leoben, Leoben, Austria 4 Krankenhaus Hochstereimark Standort Leoben, Leoben, Austria 5 Abteilung für Radioöogie LKH Hochsteiermark standort Leoben, Leoben, Austria 6 Abteilung für Pathologie, LKH Hochsteiermark standort Leoben, Leoben, Austria 1 2
Eine R0-Resektion des borderline resektablen Pankreaskopfkarzinoms ist aufgrund der lokalen Ausbreitung mit unterschiedlicher Beteiligung der portalvenösen bzw. coeliaco-mesenteriellen Achse in den wenigsten Fällen zu erreichen. Erfahrungen mit neoadjuvanten Therapieregimen zeigten unterschiedliche Responseraten im Downsizing bzw. Down staging mit der Möglichkeit zur R0–Resektion. Wir präsentieren unsere 58 Monate Langzeiterfahrungen über 30 PatientInnen die gemäß den Kriterien der American Hepato-Pancreato-Biliary Association (AHPBA) als „borderline resectable“ eingestuft und präoperativ einer neoadjuvanten Chemotherapie mit Folfirinox unterzogen wurden. Im Durchschnitt erhielt jeder Patient 4 Zyklen Folfirinox. Die einzige Abweichung zum Original Therapieprotokoll bestand in der regelmäßigen Verabreichung von GCSF-Faktor zu jeder Folfirinox Gabe. Adverse events wurden gemäß den Common Toxicity Criteria CTC 3.0 dokumentiert. Nach jeweils 2 Zyklen erfolgte eine Response Beurteilung entsprechend den RECIST Kriterien. Als Operationen wurden die klassische Kausch-Whipple Operation, pyloruserhaltender Kausch Whipple oder totale Pankreatektomie mit oder ohne Gefäßersatz je nach Erfordernis ausgeführt. Primärer Endpunkt war die R0-Resektionsrate. Sekundäre Endpunkte enthielten Sicherheit und Tolerabilität der Chemotherapie, perioperative Mortalität, PFS, OS und Regressionsgradbeurteilung modifiziert nach Le Scodam. Das Follow up erfolgte durch klinische Untersuchung, Tumormarker und CT alle 3–6 Monate. Wir präsentieren unsere Ergebnisse zu den oben genannten Parametern über 58 Monate follow up.
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30.2 Evaluierung einer ultrakurzen neoadjuvanten Therapie beim synchron Leber metastasierten CRC T. Grünberger1, J. P. Jonas1, M. Pramhas1, W. Blauensteiner1, G. Schaller2, B. Grünberger3 Rudolfstiftung/Chirurgie, Vienna, Austria Rudolfstiftung/Onkologie, Vienna, Austria 3 Barmherzige Brüder Wien/Interne Abteilung, Vienna, Austria 1 2
Die Länge und die Zusammensetzung der präoperativen Therapie ist speziell beim primär resektablen Patienten nicht definiert. Wir untersuchten den Einfluss einer neoadjuvanten Therapie mit lediglich zwei Zyklen auf das Ansprechen und die periOP Morbidität und Mortalität. Von 08/2015 bis 01/2016 wurden 10 Patienten mit resektablem synchron Leber metastasierten asymptomatischen CRC mit zwei Zyklen XELOX+Bevacizumab neoadjuvant behandelt. Sie erhielten Avastin 7,5 mg/kg Tag 1, Oxaliplatin 130 mg/m2 Tag 1 sowie Capecitabine 2000 mg/m2 Tag 1–14 (q = 21). Die Resektion erfolgte 5 Wochen nach dem Beginn des zweiten Zyklus. Postoperativ wurden weitere 6 Zyklen verabreicht. Wir haben 2 Frauen und 8 Männer mit einem Durchschnittsalter von 65 Jahren (46–77a) mit der Kombination aus neoadjuvanten Chemotherapie plus anschliessender Chirurgie behandelt. Radiologisch fand sich bei 60 % ein partieller Response, bei 40 % eine Stabilisierung der Erkrankung. Die Tumormarker zeigten bei 90 % ein Ansprechen. 50 % wurden wegen Notwendigkeit der grossen Leberresektion primär nur an der Leber operiert, bei dem Rest erfolgte eine Kombination von Leber und CRC Resektion. PeriOP lag die schwerwiegende Komplikationsrate (Dindo III+IV) bei 10 %. Pathologisch konnte bei 20 % der Patienten ein Komplettresponse, bei 70 % ein partial Response erzielt werden. Die Adjuvanstherapie konnte bei 9 von 10 Patienten innerhalb von 5 Wochen postOP beginnen, ein Patient lehnte die weitere Therapie ab. Zum derzeitigen kurzen Follow-up sind alle Patienten Tumor frei. Diese präliminären Ergebnisse zeigen, dass zumindest in dem gewählten Patientensegment mit einer ultrakurzen neoadjuvanten Therapie das gewünschte Ziel der Responseevaluierung ausreichend beantwortet werden kann.
30.3 Pankreasresektion: Erhöhte Serum-Amylase- und Lipasewerte am 1. postoperativen Tag als Frühindikator einer Pankreasfistel A. Bee1, C. Franz1, S. Graf1, J. Kager1, F. Steinbacher1, H. Trischler1, P. Götzinger1,2 Universitätsklinikum St. Pölten, Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, St. Pölten, Austria 2 Karl Landsteiner Institut für Ökonomie und Qualitätssicherung in der Chirurgie, St. Pölten, Austria 1
Grundlagen: Die Pankreasfistel nach Pankreasresektion stellt nach wie vor eine der gefürchtetsten Komplikationen dar. Bei einer Inzidenz von bis zu 30 %1 sowie einer Letalität von bis zu 20 %2 kommt der frühzeitigen Diagnose besondere Bedeutung zu. Methodik: Von 2011–2015 wurden bei 138 Patienten am ersten postoperativen Tag nach PPPD (n = 77), Pankreaslinksresek-
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery tion (n = 45), Whipple OP (n = 10) bzw. anderer Pankreasresektion (n = 5) Amylase und Lipase aus dem Serum bestimmt und der Zusammenhang mit der Entstehung einer Pankreasfistel untersucht. Methodik: Die Fistelrate nach Pankreasresektion betrug insgesamt 28,3 % (n = 39). Gemäß ISGPF-Klassifikaiton3 entwickelten 6,5 % eine Typ A, 7,2 % eine Typ B sowie 7,2 % eine Typ C-Fistel. Die 30 Tage Letalität betrug an unserem Krankengut 2,9 % (n = 4). Bei jenen Patienten, die im postoperativen Verlauf eine Pankreasfistel entwickelten, wurde am ersten postoperativen Tage eine signifikante Erhöhung der Amylase- (p = 0,000) und Lipasewerte (p = 0,000) nachgewiesen. 75U/ L Amylase stellen bei 74 % Sensitivität sowie 66 % Spezifität den optimalen Cutoff-Point dar, um einen Patienten als gefährdet zu betrachten. Für Lipase gelten 80U/L bei 73 % Sensitivität und 63 % Spezifität als Hinweis. Schlussfolgerungen: Diese Arbeit zeigt den Wert von Serum-Amylase und -Lipase am 1. postoperativen Tag nach Pankreasresektion als Frühindikator für die Entstehung einer Pankreasfistel. Die Resultate lassen auf einen möglichen neuen Indikator zur Frühdiagnose der Pankreasfistel und damit die Möglichkeit der raschen Therapieeinleitung hoffen. Erhöhte Wachsamkeit bezüglich klinischer Symptome sollte diesen Patienten zukommen.
30.4 Rezidivierende Cholangitis nach Hepaticojejunostomie – immer diese „böse“ Peristaltik … J. Huber, R. Függer Krankenhaus der Elisabethinen, Linz, Austria Patientenanamnese: Z. n. Ösophagogastrektomie nach Laugenverletzung 2011 mit orthotopem Coloninterponat. Z. n. Cholecystitis mit CHE und konsekutiver Cysticusstumpfinsuffizienz, sowie folglich akuter Revision mit Anlage einer Hepaticojejunostomie auswärts. Seither rezidivierende Cholangitiden. Befundlage: Klinisch und laborchemisch rez. Cholangitis, bildgebend gestaute intrahepatische Gallengänge ohne Hinweis auf Anastomosenproblematik. In der perkutanen transhepatischen Cholangioskopie fehlende Darmperistaltik mit stuhlähnlichen Schwebeteilchen unmittelbar nach der Anastomose. Roux-Y–Schlingenlänge regelrecht. Fehlender OP-Bericht der Revision. Aufgrund der unklaren Situation Entscheidung zur operativen Exploration. Ergebnisse: Nach ausgedehnter Adhäsiolyse präsentiert sich intraoperativ überraschenderweise eine antiperistaltisch angelegte Roux-Schlinge, welche bis hin zur Anastomose komplett mit Stuhl gefüllt war. Nach Resektion der Schlinge und Neuanlage der Hepaticojejunostomie kommt es rasch zu einer Besserung des Beschwerdebildes mit Abheilen der Cholangitis. Schlussfolgerungen: Obwohl solche Fälle in der Literatur sehr selten beschrieben sind und in der eigenen klinischen Laufbahn wahrscheinlich noch seltener vorkommen, sollte man in ähnlichen Situationen zumindest an die Möglichkeit denken und sich nicht mit einer dauerhaften perkutanen Galleableitung zufrieden geben.
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30.5 Late repetitive bleedings from doudenojejunostomy in pancreas transplantation F. Messner, C. Bösmüller, R. Oberhuber, M. Maglione, D. Öfner, C. Margreiter, S. Schneeberger Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Austria Background: Enteric drainage has become the preferred surgical technique in pancreas transplantation. Since we have observed a number of late, repetitive bleedings from the site of the enteric anastomosis, we herein analyze the clinical courses. Methods: We retrospectively analysed all 317 pancreas transplantations consecutively performed between January 2000 and December 2013. Enteric anastomosis was performed in the upper jejunum as either hand sewn or machine stapled doudenojejunostomy. Bleeding was detected by decrease of serum haemoglobine and/or melena. Results: 5 patients (0.015 %) developed recurring late hemorrhagic episodes originating from the enteric pancreas anastomosis. The mean onset of bleeding episodes was 6.4 +/-2.8 (mean+SEM) years after transplantation. All five patients developed 5.2 +/-2.6 bleeding episodes requiring 9 +/-2.5 interventions. In total 20 enteroscopies, 12 gastroscopies, 9 colonoscopies and 3 angiographic interventions were needed to control the bleedings. Endoscopic assessment identified hypervascularization, vulnerability and bleedings at the site of the enteric anastomosis in all cases. Four patients were treated with resection of the enteric pancreas anastomosis and reconstruction with a novel duodenojejunostomy. No pancreas graft-loss occurred due to bleeding. In two patients, hepatic cirrhosis and portal hypertension was identified, one patient had a slight elevation in liver stiffness as putative cause for the repetitive bleedings. In the remaining two cases the cause remains unknown. Conclusions: Late anastomotic hemorrhage is a rare but severe complication following pancreas transplantation. The treatment is challenging and includes endoscopy, interventional radiology and surgery. Hepatic conditions with an increase portal pressure may be the underlying cause.
30.6 Cholezystektomie für akute Cholezystitis nach der Nierentransplantation M. Varga1, M. Kudla2, L. Vargova2, J. Fronek2 Landeskrankenhaus Salzburg, Salzburg, Austria Institut für klinische und experimentelle Medizin (IKEM) Prag, Prag, Czech Republic
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Grundlagen: Das Ziel unserer Studie ist, die chirurgischen Komplikationen, die Gesundheitsfolgen für die Patienten und die Einwirkung auf die Nierenfuntion bei den Patienten nach einer Nierentransplantation, die im Anschluss einer akuten Cholezystitis der Cholezystektomie untergingen, zu bewerten. Methodik: Wir haben die Daten von Transplantationspatienten vom 1. Jänner 2006 bis zum 31. Dezember 2013 überprüft. Einunddreißig Patienten, die nach einer akuten Cholezystitis der Cholezystektomie untergingen, wurden bedrachtet und ihre Daten analysiert. Ergebnisse: Die klinischen Symptome wie Schmerzen im rechten oberen Quadranten, Temperatur über 38 °C und Erhö-
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery hung von Bilirubin waren bei 20 (64,5 %), 8 (25,8 %) und 3 (9,7 %) der Patienten präsent. Von den Laborwerten war die Leukozytenanzahl über 10 x10 ^ 9/l bei 17 Patienten (54,8 %) und die Erhöhung von CRP über 4 mg/dl war bei 21 Patienten (67,7 %) vorhanden. Die Konversionzahl zu einer offenen Operation war 32,3 % (10 Patienten). In 13 Fällen war eine akalkulöse Cholezystitis vorhanden (41,9 %). Die gesamte Morbidität betrug 19,4 % (6 Patienten). Ein Patient starb aufgrund einer Lungenembolie (Mortalität 3,2 %). Ein Transplantat wurde abgestoßen. Schlussfolgerungen: Die akute Cholezystitis bei den Nierentransplantatempfängern ist eine schwere Komplikation mit häufigen Schwierigkeiten bei der Auswertung und Diagnosestellung. Weil die klinischen Zeichen sehr mild im Vergleich zur Schwere der Gallenblasenaffektion sein können, gibt es bei diesen Patienten wenig Spielraum, wenn überhaupt, dann für eine konservative Behandlung. Die Inzidenz von akalkulöser Cholezystitis scheint im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung häufiger zu sein und kann auch oft ansonsten gesunde Patienten betreffen.
30.7 Sigmoid diverticulitis in solid organ transplant recipients – Single center experience S. Scheidl1, A. Perathoner1, E. Braunwarth1, R. Kafka-Ritsch1, M. Zitt2, D. Öfner1, S. Schneeberger1, C. Margreiter1 Univ.-Klinik für Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie, Innsbruck, Austria 2 Abt. Chirurgie, Krankenhaus Dornbirn, Dornbirn, Austria 1
Background: Acute diverticulitis in immunosuppressed patients is associated with a high risk of perforation and high mortality rates. Symptoms are frequently blunted due to immunosuppression with poor control of sepsis. Treatment options are not standardized. We herein report our experience with 20cases of acute sigmoid diverticulitis in solid organ transplant recipients. Methods: Over the course of ten years 20solid organ transplant recipients (10 renal, 4 liver and 6 lung recipients) were admitted for sigmoid diverticulitis. 14 patients presented with complicated diverticulitis. Therapy options consisted of antibiotics, percutaneous drainage with subsequent elective sigmoid resection, emergency laparotomy with Hartmann’s procedure or resection with primary anastomosis. Results: Median time interval between transplantation and diverticulitis was 4 years. All 6patients presenting with uncomplicated diverticulitis were successfully managed with antibiotics alone. One patient subsequently underwent uneventful elective sigmoid resection. 12 of 14 patients with complicated diverticulitis required primary surgical intervention. In 9 patients a Hartmann’s procedure was performed. In 3 patients primary anastomosis was attempted. However, due to anastomotic leakage two patients required surgical revision and secondary colostomy placement. Overall mortality was 25 %, yet 35 % in patients with complicated diverticulitis. The rate of complications demanding surgical intervention was 35 %. In All 6lung recipients surgery was required. However, 4died due to sepsis and graft loss. Conclusions: Diverticulitis in organ transplant recipients is a life-threatening condition with a high rate of perforation. Surgical management is hampered by high rates of complications and mortality secondary to sepsis and graft failure. Despite literature recommendations, elective surgical interventions can be considered in highest-risk patients. (i. e. lung recipients).
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30.8 Ersttransplantation und Retransplantation im high-urgency Kontext E. Braunwarth, H. Esser, B. Mutschlechner, R. Oberhuber, C. Margreiter, D. Öfner, S. Schneeberger, M. Maglione Universitätsklinik Innsbruck, Innsbruck, Austria Grundlagen: Die Lebertransplantation bei Patienten im ET high-urgency Status ist eine lebensrettende Behandlungsoption. Ziel dieser Arbeit ist es, die Ergebnisse einer frühen Retransplantation im high-urgency Status wegen Organversagen des ersten Transplantates mit den Ergebnissen nach Ersttransplantationen zu vergleichen. Methodik: Retrospektive Analyse aller high-urgency Lebertransplantationen, die von 1992 bis 2015 an der Univ.Klinik für Visceral-,Thorax- und Transplantationschirurgie durchgeführt wurden. Ergebnisse: Es wurden 87 high-urgency Lebertransplantationen durchgeführt, davon waren 62,1 % Ersttransplantationen (ET) und 37,9 % Retransplantationen (Re-Tx). Das Patientenkollektiv umfasste 55,2 % Männer und 44,8 % Frauen mit einem durchschnittlichen Alter von 39,75 Jahren, einem Empfänger-BMI bei 22,6 und einem MELD-Score von 30. Die häufigsten Indikationen bei Ersttransplantationen waren Fettleberzirrhose (13,8 %), Virushepatits (17,2 %), Mb. Wilson (11,5 %), Gallengangsatresie (8,0 %) oder medikamentös-toxisch bedingtes Organversagen (5,7 %). Ursächlich für die Retransplantationen waren frühes Organversagen innerhalb von 30 Tagen nach elektiver Transplantation. Das Spenderkollektiv umfasste Kadaverspender (97,7 %) und Lebendspender (2,3 %). Das durchschnittliche Spenderalter lag bei 44 Jahren, der Spender-BMI bei 23,75. Nach einem medianen Follow-up von 4,6 Jahren zeigte sich ein Patientenüberleben von 59,4 % in der Re-Tx Gruppe und 68 % in der ET-Gruppe (p = 0,452) und ein graft survival von 65,5 % in der Re-Tx Gruppe und 74 % in der ET-Gruppe (p = 0,302). In der Univariatanalyse ergab sich für keine der demographischen Daten und der OP Daten ein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Gruppen (Re-Tx vs ET). Schlussfolgerungen: Die angeführten Daten zeigen, dass auch beim Auftreten eines frühen Organversagens nach Ersttransplantation mit einer Retransplantation im high-urgency Status ein gutes Langzeitüberleben erzielt werden kann. Die Resultate sind vergleichbar mit der Ersttransplantation bei akutem Leberversagen.
33 Hauptsitzung: Hernien Netzinfektion/Netzposition 33.5 Zertifizierte Hernienzentren – Wie und warum? G. Köhler, O. O. Koch, K. Emmanuel BHS Linz, Chirurgie, Linz, Austria Das wesentlichste Merkmal der Leistungsfähigkeit einer Abteilung ist die Sicherung der Ergebnisqualität mit externer Validierung. Die ständig steigende Zahl von Hernien mit immer komplexeren Fällen erfordert eine intensive klinische und
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesem Themengebiet. Deswegen wurden von der deutschen Gesellschaft für Allgemein und Viszeralchirurgie in Kooperation mit der chirurgischen Arbeitsgemeinschaft für Hernienchirurgie und der deutschen Herniengesellschaft Kriterien für zertifizierte Zentren erarbeitet. Es handelt sich um einen dreistufigen Zertifizierungsprozess: Stufe 1 ist das Qualitätssiegel für Hernienchirurgie. Stufe 2 das Kompetenz und Stufe 3 das Referenzzentrum. Eine Fachabteilung, die eine höhergradige Zertifizierung für Hernienchirurgie erwerben möchte, muß ein hohes Maß an Spezialisierung, Kompetenz und Erfahrung im Bereich der Hernienchirurgie nachweisen und sich anschließend regelmäßigen Kontrollen der Versorgungsqualität und Behandlungsergebnissen von Hernien-Operationen unterziehen. Desweiteren müssen für das Erreichen des Referenzzentrums auch eine Kooperation mit einer plastischen Chirurgie, Studienteilnahmen, internationale Vortragstätigkeit, Publikationen und die Ausrichtung von DFP- akkreditierten Fortbildungen an der eigenen Abteilung verbindlich nachgewiesen werden. Wir wollen anhand unserer Erfahrung und Kennzahlen des Hernienreferenzzentrums BHS Linz interessierten Kolleginnen und Kollegen einen Überblick bieten, welche Kriterien zu erfüllen sind, welche „Pitfalls“ zu beachten sind und welche konkreten Vorteile die Teilnahme an Registern bietet.
34 Gesellschaft für Thoraxchirurgie: Thorax 2 34.1 Impact of different neoadjuvant and adjuvant treatment protocols in patients with malignant pleural mesothelioma treated with extrapleural pneumonectomy – a retrospective cohort study in a high volume center T. Klikovits, P. Stockhammer, Y. Dong, J. Matilla, S. Taghavi, G. Lang, W. Klepetko, M. Hoda Division of Thoracic Surgery, Medical University of Vienna, Vienna, Austria Background: Malignant pleural mesothelioma (MPM) is an aggressive thoracic tumor with dismal outcome. Aim of this study was to investigate short- and long-term outcome of MPM patients undergoing extrapleural pneumonectomy (EPP) within a trimodality treatment (TMT) protocol (induction chemotherapy (CHT), EPP and postoperative intensity modulated radiotherapy (IMRT)) or within other treatment regimens. Methods: A retrospective review of a prospective database of 101 patients undergoing EPP within different treatment modalities between 1994 and 2015 at our institutions was conducted. Results: 73 males and 28 females with a mean age of 64±11.9 years at the time of diagnosis were included. 38 patients underwent EPP within TMT, 43 patients within other multimodality regimens and 20 patients EPP alone. Main histological subtype was epitheloid (n = 77; 76 %). Postoperative complication rate was 41 %. 30-day mortality was 5.9 % (n = 6) and 90-day mortality was 14.9 % (n = 15). Mean progression free survival (PFS) was 17.8 months (95 % confidence interval (CI) 10.6–25). Overall 3- and 5-year survival rates were 36 % and 31 %, respec-
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tively. 5-year survival was significantly better in patients with EPP within TMT (60 %) compared to patients with EPP within other multimodality regimens (23 %; p = 0.047) and EPP alone (13 %, p = 0.01). In the multivariate survival analysis, type of treatment modality (EPP within TMT vs. rest, p = 0.011) and age (≥ 65 years, p = 0.028) were found to be independent prognostic factors for survival. Conclusions: EPP within a trimodality protocol is a feasible treatment option with good short and long term outcome. EPP alone offers dismal survival and should be avoided.
34.2 Aktueller Stand video-assistierterthorakoskopischer anatomischer Lungenresektionen in Deutschland – Ergebnisse einer deutschlandweiten Umfrage M. Reichert1, A. B. Gohlke1, F. Augustin2, D. Öfner2, A. Hecker1, W. Padberg1, J. Bodner3 Universitätsklinikum Gießen/Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax-, Transplantations- und Kinderchirurgie, Gießen, Germany 2 Innsbruck Medical University/Department of Visceral, Transplant and Thoracic Surgery, Innsbruck, Austria 3 Klinikum Bogenhausen/Klinik für Thoraxchirurgie, München, Germany 1
Grundlagen: Anatomische Lungenresektionen in video-assistiert thorakoskopischer (VATS) Technik sind eine akzeptierte Alternative zur konventionellen Thorakotomie. Dabei ist der aktuelle Stand minimal-invasiver anatomischer Lungenresektionen (VATS-AR) in der klinischen Routine in Deutschland weitestgehend unklar. Methodik: Von 08/2014 bis 04/2015 wurde eine deutschlandweite Umfrage innerhalb der thoraxchirurgischen Abteilungen durchgeführt bezüglich des Volumens des VATS-Programmes, der Lernkurve, der chirurgischen Technik und Erfahrungen, sowie Indikationen für VATS-anatomische Lungenresektionen. Ergebnisse: 269 Abteilungen für Thoraxchirurgie in Deutschland wurden kontaktiert und 227 (84,4 %) beantworteten den Fragebogen. 122(54 %) der Abteilungen führen minimal-invasive anatomische Lungenresektionen durch. Der Großteil der Abteilung haben das VATS-Programm kürzlich (nach 2010) begonnen, sodass nur 17 % (n = 21) der Thoraxchirurgien mehr als 100 anatomische Lungenresektionen per VATS insgesamt durchgeführt haben. In 2013 haben 79 % der Abteilungen weniger als 25 % der Lobektomien und anatomischen Lungenresektionen minimal-invasiv durchgeführt. Dabei ist die „anteriore/ventrale“ VATS-Technik (90 %) mit 3 Thorakozentesen (71 %) und einer systematischen Lymphknotendissektion im Rahmen der pulmonalen Resektion (79 %) am weitesten verbreitet. Als Indikationen zur VATS-AR wurden von den Abteilungen das NSCLC in 93 % (bis zum UICC-Stadium IA, IB, IIA, IIB, IIIA in 7 %, 23 %, 33 %, 18 %, 7 %), Metastasenchirurgie in 51 % und benigne Erkrankungen in 57 % angegeben. 29 % der Abteilungen führen VATS-AR nach Induktionstherapie (17 % nach Chemo- und 12 % nach kombinierter Radio-Chemotherapie) durch. Erweiterte anatomische Lungenresektionen werden von 43 % der Abteilungen durchgeführt. Schlussfolgerungen: Trotz der postoperativen Benefits und der guten Langzeitergebnisse spielen minimal-invasive Lungenresektionen aktuell im klinischen Alltag eine unterge-
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery ordnete Rolle in Deutschland: Nur jede zweite thoraxchirurgische Klinik in Deutschland hat Erfahrungen auf dem Gebiet der VATS.
34.3 Ein minimal invasiver Zugang reduziert die postoperative Morbidität und Aufenthaltsdauer bei Achtzigjährigen nach anatomischer Lungenresektion F. Augustin, H. Maier, C. Ng, P. Lucciarini, T. Schmid Univ.-Klinik für Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie, Innsbruck, Austria Grundlagen: Eine steigende Lebenserwartung führt zu vermehrter Diagnose eines Lungenkarzinoms bei immer älteren Patienten. Ziel dieser Studie ist der Vergleich postoperativer Morbidität und Mortalität nach anatomischer Lungenresektion mittels minimal-invasivem Zugang (VATS) oder Thorakotomie bei über 80-jährigen Patienten. Methodik: Retrospektive Analyse von Patienten nach anatomischer Lungenresektion zwischen 2001 und 2015, die zum Zeitpunkt der Operation 80 Jahre oder älter waren. Ergebnisse: Insgesamt wurden 47 Patienten ausgewertet. Bei 27 wurde minimal-invasiv, bei 20 offen operiert. Das mediane Alter lag bei 81 Jahren und unterschied sich nicht zwischen den Gruppen. 29 Patienten wurden im UICC-Stadium I, 13 im Stadium II, und 4 im Stadium III operiert. Bei einem Patienten musste wegen einer zentral liegenden Metastase lobektomiert werden. Bei 40 Patienten lagen eine oder mehrere Komorbiditäten (COPD, KHK nach Intervention, Diabetes mellitus, Niereninsuffizienz) vor, wiederum ohne Unterschied zwischen den Gruppen. Bei 38 Patienten wurde lobektomiert, bei drei ein Segment reseziert, bei 5 bilobektomiert und bei einem pneumektomiert. Die mediane Drainagedauer lag in der VATS-Gruppe bei 5 Tagen, in der offenen Gruppe bei 6.5 (p = 0,07). 12 Patienten hatten postoperative Komplikationen mit signifikant geringerem Anteil in der VATS-Gruppe (11,1 vs. 45 %, p = 0,0161). Der stationäre Aufenthalt war in der VATS-Gruppe (10 Tage) signifikant kürzer als in der offenen Gruppe (13 Tage, p = 0,008). Keiner der Patienten verstarb im Krankenhaus. Schlussfolgerungen: Eine Lungenresektion kann bei selektierten Patienten mit akzeptabler Morbidität und geringer Mortalität durchgeführt werden. Eine minimal-invasive Technik kann dabei postoperative Komplikationen und Aufenthaltsdauern signifikant reduzieren.
34.4 Erfahrungen mit minimal-invasiven anatomischen Lungenresektionen nach Organtransplantation F. Augustin, M. Maglione, H. Maier, C. Bösmüller, C. Ng, A. Weissenbacher, P. Lucciarini, T. Schmid Univ.-Klinik für Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie, Innsbruck, Austria Grundlagen: Chronische Immunosuppression nach Organtransplantation ist assoziiert mit einer höheren Krebsinzidenz. Ziel der Studie ist die Evaluaierung intra- und postoperativer
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Ergebnisse minimal-invasiver anatomischer Lungenresektion nach Organtransplantation. Methodik: Alle Patienten nach Organtransplantation und VATS-Lobektomie wegen eines Bronchuskar zinoms wurden eingeschlossen. Insgesamt wurden 8 Patienten (4 Leber-, 2 Nieren-, je eine kombinierte Herz-Nieren- und eine kombinierte Leber-Nieren-Transplantation) identifiziert. Intra- und postoperative Ergebnisse wurden mit nicht-transplantierten Bronchialkarzinom-Patienten nach VATS-Lobektomie verglichen. Ergebnisse: Das mediane Alter lag bei 64 (50–77) Jahren mit einem medianen Abstand von 84 (17–168) Monaten zur Transplantation. Bei einem Patienten war aufgrund der Tumor ausdehnung eine Konversion notwendig. Die mediane Operationsdauer lag bei 175 (116–234) Minuten, die Drainagedauer bei 7 (2–12) Tage, und der Krankenhausauftenthalt bei 12 (8–18) Tage. Bei keinem der Patienten trat initial nach Resektion eine Störung der Transplantatfunktion ein. 3 von 4 Nierenempfänger und ein Leberempfänger hatten postoperativ schwere Komplikationen. Die Moratlität betrug 37.5 % (2 Nierenempfänger, 1 Leberempfänger), Todesursache waren jeweils infektiologische/respiratorische Komplikationen. Operationsdauer (175 vs. 154 Minuten, p = 0,445), Drainagedauer (7 vs. 4 Tage, p = 0,31) und Krankenhausaufenthalt (12 vs. 9 Tage, p = 0,553) zeigten keine signifikanten Unterschied zwischen transplantierten und nicht-transplantierten Patienten. Schwere postoperative Komplikationen (50 vs. 10 %, p = 0,0055) und postoperative Mortalität (37,5 vs. 0,6 %, p < 0,0001) waren signifikant höher in Transplant-Patienten. Schlussfolgerungen: Eine minimal-invasive Lobektomie ist nach Organtransplantation technisch durchführbar. Jedoch brauchen diese Patienten besondere postoperative Betreuung und sollten deshalb nur in spezialisierten Zentren behandelt werden. Ob die Resektion die Therapie der Wahl eines Frühkarzinoms bei Patienten nach Nierentransplantation darstellt muss weiter untersucht werden.
34.5 Anatomische VATS Resektion nach Induktionstherapie H. T. Maier, F. Augustin, C. Ng, P. Lucciarini, D. Öfner, T. Schmid Viszeral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie, Innsbruck, Austria Grundlagen: Mit zunehmender Erfahrung werden Indikationen für anatomische Video-assistierte thorakoskopische (VATS) Resektionen erweitert. So wurden an unserem Zentrum auch VATS-Resektionen nach Induktionschemotherapie durchgeführt. Ziel der vorliegenden Studie ist die retrospektive Evaluierung der perioperativen Ergebnisse nach anatomischer VATS-Resektion bei neoadjuvant therapierten Patienten. Diese Patientenpopulation wird mit einer primär operierten VATS Gruppe verglichen. Methodik: Retrospektive Analyse einer prospektiv geführten Datenbank. Die vorliegende Studie wurde von der Ethikkommission für unbedenklich erklärt. Ergebnisse: Zwischen 2009 und 2014 wurde bei 356 Patienten mit Bronchialkarzinom eine anatomische VATS-Resektion geplant. 40 (11,2 %) Patienten wurden wegen eines fortgeschrittenen Tumors neoadjuvant therapiert. Patienten mit neoadjuvanter Therapie waren signifikant jünger (59,1 vs. 63,5 Jahre, p = 0,0233). Bezüglich Geschlecht, Lungenfunktion
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery (FEV1) und Bodymass-Index waren die Gruppen vergleichbar. Die Operationsdauer (198,1 vs. 166,7 min, p = 0,0009) und die Konversionsrate (17 vs. 4,1 %, p = 0,004) waren nach neoadjuvanter Therapie signifikant erhöht. Die Anzahl der dissezierten Lymphknoten, die Drainagedauer und die Dauer des stationären Aufenthalts waren wiederum vergleichbar. Es zeigte sich kein Unterschied in postoperativer Morbidität (9/41 vs. 87/315, p = 0,5749) und Mortalität (0/41 vs. 6/315, p = 1,0). Schlussfolgerungen: Eine Induktionschemotherapie hat keinen Einfluss auf die perioperative Morbidität und Mortalität nach anatomischer VATS-Resektion. Die längere Operationsdauer wird interpretiert als Ausdruck einer komplexen Präparation bei fortgeschrittenem Tumorleiden. Patienten nach neoadjuvanter Chemotherapie müssen über ein signifikant höheres Risiko einer Konversion aufgeklärt werden.
Die multiple Regressionsanalyse konnte nach Adjustierung von klinisch und statistisch relevanten Einflussvariablen einen Einfluss der chirurgischen Technik auf die postoperative stationäre Aufenthaltsdauer zeigen (B = –0,134 für COS = 0 und VATS = 1). Schlussfolgerungen: Die Evakuation und Dekortikation eines PE im Stadium III ist mittels VATS sicher durchführbar. Kurzzeitergebnisse sind vergleichbar oder tendenziell besser verglichen mit der Thorakotomie.
35 Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendchirurgie: Kinderchirurgie 2: Varia
34.6
35.1
Video-assistierte Thorakoskopie (VATS) versus Thorakotomie zur Dekortikation im Stadium III (ATS) Pleuraempyem – eine Analyse von 217 Patienten
Pilonidalsinus-Erkrankung bei Kindern und Jugendlichen – Single-Center-Erfahrungen der letzten 20 Jahre (1996 und 2015)
M. Reichert1, B. Pösentrup1, E. Schneck2, J. PonsKühnemann3, W. Padberg1, J. Bodner4
S. Czipin1, J. Hager2, B. Härter2, P. Hechenleitner2, O. Renz2, M. Sanal2, B. Häussler2
Universitätsklinikum Gießen/Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax-, Transplantations- und Kinderchirurgie, Gießen, Germany 2 Universitätsklinikum Gießen/Klinik für Anästhesiologie, Gießen, Germany 3 Universität Gießen/Institut für Medizinische Statistik, Gießen, Germany 4 Klinikum Bogenhausen/Klinik für Thoraxchirurgie, München, Germany 1
Grundlagen: Das Pleuraempyem (PE) ist eine multifaktorielle, infektiöse Erkrankung, die nach der American Thoracic Society (ATS) in drei Stadien eingeteilt werden kann und besonders im fortgeschrittenen/chronischen Stadium mit hoher Morbidität und Letalität einhergeht. Im Stadium III ist die chirurgische Sanierung mit Dekortikation der fibrösen Pleuraschwarte von Lunge, Diaphragma, Brustwand und Mediastinum indiziert, wobei die Evidenz hinsichtlich Machbarkeit und Outcome der Dekortikation mittels VATS im Vergleich zur Thorakotomie gering ist. Methodik: Retrospektive Analyse von Patienten, die wegen eines PE im Stadium III von 05/2002–04/2014 entweder per video-assistierter Thorakoskopie (VATS-Gruppe, n = 110) oder Thorakotomie (TT-Gruppe, n = 107) operiert/dekortiziert worden sind. Determinierung des Einflusses des operativen Zuganges (VATS versus Thorakotomie) auf die Dauer des postoperativen stationären Aufenthaltes mittels multipler Regressionsanalyse. Ergebnisse: Die Operationszeit war tendenziell länger in der TT-Gruppe (p = 0,06). 5 Konversionen in der VATS-Gruppe (3: technisch, 2: Blutung). Keine Unterschiede in der postoperativen Komplikations- (TT: 63 Patienten, VATS: 57 Patienten), Rezidiv- (TT: 3 Patienten, VATS: 5 Patienten) und Letalitätsrate (TT: 6,5 %, VATS: 9,1 %), bei einer längeren postoperativen Intensivaufenthaltsdauer in der VATS-Gruppe. Ebenfalls keine signifikanten Unterschiede in der Dauer der postoperativen Thoraxdrainageliegedauer, Rate prolongierter Luftfisteln (postoperative Thoraxdrainageliegedauer ≥ 7d und ≥ 10d) und Krankenhausverweildauer zwischen beiden Gruppen.
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Universtitätsklinik für Viszeral-, Transplant- und Thoraxchirurgie Innsbruck, Innsbruck, Austria 2 Universtitätsklinik für Viszeral-, Transplant- und Thoraxchirurgie Innsbruck – Abteilung für Kinder- und Jugendchirurgie, Innsbruck, Austria 1
Grundlagen: Die Pilonidalsinus-Erkrankung gilt als erworbene granulomatöse Affektion, die fast ausschließlich in der Rima ani im Sakrokokzygealbereich vorkommend, typischerweise bei Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen, aber auch bei pubertierenden Kindern zu beobachten ist. Obwohl es sich keineswegs um eine seltene Erkrankung handelt, gibt es keine allgemein gültigen Therapieempfehlungen. Methodik: Während der letzten 20 Jahre (1996–2015) wurden insgesamt 126 Kinder und Jugendliche wegen eines blanden (4), eines chronischen (33) und eines abszedierenden (89) Sinus pilonidalis behandelt. Bei den 4 Kindern mit blandem Pilonidalsinus wurde nach dessen Exzision ein linearer Verschluss durchgeführt, bei 31 Kindern/Jugendlichen mit chronischem Pilonidalsinus wurde eine Lappendeckung nach Limberg (1) bzw. nach Karydakis (30) vorgenommen. Bei 91 Patienten wurden die Wunden nach Sinusexzision bzw. Abszess inzision offen weiterbehandelt. Ergebnisse: 23 der 30 primär nach Karydakis gedeckten Defekte verheilten innerhalb von 2 Wochen. Die offenen Wundbehandlungen (in 3 Fällen unterstützt durch ein VAC-System) führten, abgesehen von den 3 nach Karydakis im Intervall gedeckten Wunden, die nach 14–19 Tagen abheilten, nach einer Behandlungsdauer zwischen 5 und 25 Wochen zu einem weitgehend adäquaten Wundverschluss. Bei 14 Patienten trat ein Rezidiv auf. Schlussfolgerungen: Für die Behandlung der sakrokokzygealen Sinus-Pilonidalis-Erkrankung gibt es bis heute kein einhellig akzeptiertes Therapiekonzept. Die offene Wundbehandlung dauert mehrere Wochen, erbringt aber meist kosmetisch zufriedenstellende Ergebnisse und relativ wenige Rezidive. Der primäre Verschluss des Defekts führt wesentlich schneller zu einer Wundheilung; p. s.-Heilungen sind aber, ebenso möglich wie Rezidive. An unserer Abteilung wird mittlerweile, soweit
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery machbar, ein primärer Wundverschluss mittels Karydakis-Flap angestrebt.
35.2 Chirurgische Therapie bei entzündlichen Läsionen der Lunge im Kindes- und Jugendalter A. M. Rokitansky, R. Stanek, E. Maier, V. Pradl, K. Canigiani de Cerchi, G. Pomberger Kinder-Jugendchirurgie SMZ-Ost, Wien, Austria Schwer verlaufende akut entzündliche Lungenerkrankungen haben in den letzten Jahren trotz eines vielfältigen Angebotes an Antibiotika und der Möglichkeit einer aktiven Immunisierung einen Höhepunkt erfahren. Bei einigen Kindern kommt es auch unter intravenöser Antibiose sowie symptomatischer Therapie zu einer klinischen Verschlechterung. Ein pulmonal beeinträchtigender Erguss, Empyem oder Abszess macht letztlich eine chirurgische Maßnahme erforderlich. Anhand unserer Daten geben wir einen Überblick der chirurgischen Therapie von der Bülaudrainage bis hin zur Dekortikation. In seltenen Fällen war sogar eine Lungenteilresektion notwendig. Die frühe Dekortikation hat Vorteile. Zusätzlich hat sich gezeigt, dass die Dauer des stationären Aufenthaltes und der Krankheitsverlauf durch einen frühzeitigen invasiveren Weg sogar deutlich verkürzt werden kann.
35.3 Diagnostische Irrtümer bei der Beurteilung pädiatrischer Skelettröntgen S. Kargl1, T. Moritz2, W. Pumberger1 Abteilung für Kinder und Jugendchirurgie, Kepler Universitätsklinikum, Linz, Austria 2 Abteilung für Kinderradiologie, Kepler Universitätsklinikum, Linz, Austria 1
Grundlagen: Die zum Teil anspruchsvolle Erstbefundung pädiatrischer Skelettröntgen findet meistens schon in der Notaufnahme statt. Mit dieser Studie bestimmen wir die Häufigkeit diagnostischer Irrtümer bei der Beurteilung pädiatrischer Skelettröntgen und identifizieren Irrtums-Hotspots. Wir prüfen die klinische Relevanz unserer Fehldiagnosen. Methodik: In einem überregionalen pädiatrischen Klinikum wurden von Oktober 2014 bis Juni 2015 Daten von Traumapatienten mit initial falsch diagnostizierten Skelettröntgen prospektiv gesammelt. Die Fehldiagnose wurde innerhalb von 24 Stunden bei einer Zweitbegutachtung durch einen erfahrenen Kinderradiologen korrigiert. Wir dokumentierten Lokalisation und Art der Verletzung, Alter der Patienten, initiale Diagnose und korrigierte Diagnose und evaluierten die klinischen und therapeutischen Konsequenzen der initialen Fehldiagnose. Ergebnisse: Bei 125 von 2316 Traumapatienten im Alter von ein bis siebzehn Jahren kam es initial zu einer Fehldiagnose. Bei 62 Patienten wurde eine Fraktur übersehen (falsch negativ) und bei 63 kam es zur Überdiagnose (falsch positiv). Die höchste Irrtumsrate fand sich bei Ellbogenröntgen (12 %), gefolgt von Handgelenk (8 %), Finger (4,5 %), Metacarpus (4,2 %) und Zehen (3,5 %). Die am häufigsten übersehene Fraktur war die suprakondyläre Humerusfraktur (n = 12). Bei korrekt diagnostizierter distaler Radiusfraktur wurde in 7 Fällen eine begleitende Ulnarfraktur. Bei falsch negativer Interpretation erfolgte die Gipsverbandanlage am nächsten Tag – bei keinem dieser Patienten war eine
Abb. 35.2
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery Reposition oder operative Frakturversorgung notwendig. Keine Fehldiagnose resultierte in einer erhöhten Morbidität. Schlussfolgerungen: Obwohl die Irrtumsrate in bestimmten Regionen erstaunlich hoch erscheint haben diese Fehldiagnosen keinen negativen Einfluss auf die weitere Behandlung oder Gesundheit unserer Patienten. Die Identifikation von typischen pit-falls ermöglicht ein gezieltes Lernprogramm.
35.4 Chirurgische Therapie bei Pankreasläsionen im Kindes- und Jugendalter A. M. Rokitansky1, E. Maier1, C. Scheibenpflug2, G. Pomberger1 1 2
Kinder-Jugendchirurgie SMZ-Ost, Wien, Austria PICU Kinder-Jugendchirurgie SMZ-Ost, Wien, Austria
Pankreasverletzungen im Kindes- und Jugendalter sind selten. Das Bauchtrauma bei kindlichen Unfällen wird mit 5–15 % angegeben. Dabei liegen bei 2–3 % isolierte Pankreasverletzungen oder Pankreasbegleitverletzungen vor. Die Häufigkeitsgipfel sind bei 6–8 und 14–16 Jahren. Pankreasverletzungen sind initial oft schwierig zu diagnostizieren. Stumpfe Pankreastraumen (Fahrradlenker) haben In der Regel nur geringe Verletzungszeichen an der Bauchdecke. Enzymdiagnostik und Sonographie sind dabei nicht ausreichend. Den Hinweis liefert das CT. Diagnostische Verzögerungen sind ein bekanntes Problem. Der Vortrag richtet sein Augenmerk auf die chirurgische Therapie der Pankreasverletzungen Grad II bis IV. Wesentlich erscheint uns die möglichst frühzeitige Operation durch innere Drainage (Y-Roux mit linksseitiger Resektion, Ableitung mittels doppelter jejunaler Schlinge ohne Resektion, …). Bei dieser Vorgangsweise ist der Verlauf unkompliziert mit einer raschen Rekonvaleszenz. Eingegangen wird neben den traumatisch bedingten Indikationen der Pankreaschirurgie auch auf spezielle Kinderchirurgische Krankheitsbilder, welche therapeutisch Pankreasteilresektionen erfordern (Frantz-Tumor, Zysten/ Pseudozysten, …). Die innere Drainage ist eine verlässliche und sichere Methode bei Pankreasverletzungen oder Pankreasanomalien mit einer exokrinen Sekretionsstörung.
35.5 Lenkertraumata C. Hirzinger1, J. Holzinger2, C. Heil1, R. Metzger1 UK für Kinder- und Jugendchirurgie, Salzburg, Austria UK für Chirurgie, Division für chirurgische Endoskopie, Salzburg, Austria
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Lenkertraumata stellen stets eine Herausforderung im klinischen Alltag dar. Diese wirken oft harmlos und die Patienten präsentieren sich initial mit wenig bis keiner klinischen Symptomatik. Ein 8-jähriger Junge überschlug sich mit dem Rad und rammte sich den Lenker in den Unterbauch. Initial hatte er eine Prellmarke suprasymphysär bei adipösem Habitus. Die CT des Abdomens zeigte eine Ruptur des Musculus rectus abdominis rechts, im Sinne einer traumatischen Bauchwandhernie ohne Hinweis auf eine Hohlorganperforation. Intraoperativ bestätigte sich der Befund der traumatischen Bauchwandruptur, jedoch ohne Hinweis auf eine Verletzung des Peritoneums.
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Permanent ließ sich blutig-tingierte Flüssigkeit absaugen. Die Füllung der Blase über den liegenden Blasenkatheter mit verdünntem Methylenblau zeigte eine 12 mm lange, ventral gelegene Harnblasenruptur im Halsbereich. Ein 7-jähriges Mädchen stellte sich mit Bauchschmerzen und einmaligem Erbrechen vor nachdem sie sich beim Rollerfahren den Lenker in den Oberbauch rammte. Bei der klinischen Untersuchung war der Bauch weich mit mäßigem Druckschmerz im LOQ ohne Abwehrspannung. Die Sonographie zeigte wenig echoleeren Aszites im kleinen Becken sowie minimal freie Flüssigkeit am Leberunterrand. Zum Untersuchungszeitpunkt kein Nachweis einer Organlazeration. Amylase und Lipase waren minimal erhöht, die Patientin wurde zur Observanz stationär aufgenommen. Bei anhaltenden Beschwerden, Erbrechen und steigenden Amylase und Lipasewerten im Sinne einer Pankreatitis wurde am nächsten Tag ein MRT durchgeführt, welches eine subtotale Pankreasruptur am Corpus-Cauda-Übergang zeigte. Mittels ERCP wurde eine Drainage in den Ductus pancreaticus gelegt. Im weiteren Verlauf entwickelte sich eine symptomatische Pseudozyste, welche transgastral drainiert wurde. Nach zweimaligem Drainagenwechsel konnte 171 Tage nach dem Unfall die Drainage entfernt werden. Diese Fallberichte zeigen, wie vielfältig sich Lenkertrauma im klinischen Alltag darstellen und erfordern eine differenzierte Diagnostik und Therapie.
35.6 Increase of the incidence of traumatic lung contusion with reduction of the age for driving moped to 15 years E. Q. Haxhija, J. Wagner, J. Schalamon, H. Till Universitätsklinik für Kinder- und Jugendchirurgie, Medizinische Universität Graz, Graz, Austria Background: Pulmonary contusions are the most frequent thoracic injuries in childhood and adolescence. The aim of this study was to evaluate the management and outcome of our patients with lung contusions. Methods: Using a retrospective analysis, the patient population, the injury types and mechanisms, the severity of injuries, the clinical course, and the outcome of patients with pulmonary contusions who were <19 years of age and were treated at our institution during 2001–2011 (recent) was evaluated. These data have been compared to an already existing dataset from the immediately previous time period 1986–2000 (previous). The data analysis was performed by non-parametric tests and SPSS. Results: The number of patients with pulmonary contusions increased from 2.73/year in the previous time period (n = 41) to 8.27/year in the recent time period (n = 91). Also, the prevalence of boys increased in the recent time period from 56 % to 70 % and the mean age of our patients increased from 9.9±4.6 to 11.5±4.7 years when compared to the previous time period. Interestingly, moped accidents lacking totally in the previous time period emerged as the second most common cause of injuries leading to pulmonary contusions in the recent time period. Furthermore, Injury Severity Score increased from 29.2±11.8 to 32±11.4, the incidence of hemopneumothorax decreased from 51 % to 22 %, the necessity for chest tube placement decreased from 39 % to 12 %, the need for mechanical ventilation decreased from 83 % to 71 %, the incidence of associated head trauma decreased from 78 % to 73 %, the mean length of stay in the hospital decreased from 25.1±17.3 to 18.9±12.8 days, and the mortality decreased from 12.2 % to 8.8 % when the previous time period was compared to the recent time period,
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery respectively. All fatalities were due to severe head and neck trauma. In addition, a significant positive correlation has been found in the recent time period between the number of fractured ribs and the need for assisted ventilation (p< 0.014). Conclusions: The increased number of patients with pulmonary contusions in the recent time period and the emergence of moped accidents as one of the main responsible injury mechanism may be seen as local phenomenon due to reduction of the age for the permit to drive moped to 15 years in 1997 and the abolition of the need for previous psychological test in 2002. However, our data certainly intrigue for further more global research. The positive correlation between the number of fractured ribs and the need for assisted ventilation could be of value for the early estimation of the course of this type of injury.
35.7 Die Monteggia Fraktur im Kindes- und Jugendalter S. Zötsch, G. Singer, L. M. Bohnstingl, C. Castellani, R. Eberl, H. Till Universitätsklinik für Kinder- und Jugendchirurgie, Medizinische Universität Graz, Graz, Austria Background: Monteggia fractures remain challenging pediatric injuries due to difficulties in diagnosis and the complexity of reconstruction in missed cases. Nevertheless, early identification of these fractures has been shown to correlate with good results. The aim of this study was to present our experience with the management of acute Monteggia fractures. Methods: Following ethical approval, data of 59 patients (n = 31 female; n = 28 male) with acute Monteggia fractures treated between 2006 and 2015 were collected. Fractures were classified according to the Bado system. Results: The mean age of the patients was 5.4 years (range 1–16). Two thirds of the accidents (65 %) happened during sports/play. The majority of the patients sustained Bado I-fractures with 33 cases (55 %), followed by Bado III-fractures with 21 cases (35 %). Type IV and type II injuries were seen in 4 (7 %) and 2 (3 %) children. One third of the fractures (n = 19) was treated with reduction and cast immobilization. The other two thirds (n = 40) necessitated operative interventions (closed reduction and elastic stable intramedullary nailing n = 37, open reduction and plate osteosynthesis n = 3). Complications occurred in three patients (5 %) including one ulnar nonunion, one skin irritation caused by the intramedullary nail and one secondary displacement of the fractures of the ulna. At the end of outpatient treatment (mean 28 weeks), 80 % of the patients were free of pain with unrestricted range of motion of the elbow joint. The remaining patients had mild limitations of range of motion. Conclusions: When correctly and timely diagnosed, pediatric Monteggia fractures can yield excellent outcome.
35.8 Der Zusammenhang zwischen Bewegung, Ernährung und Knochendichte bei steirischen Schulkindern G. Singer, C. Schmölzer, V. Stangl, H. Till, T. Kraus Universitätsklinik für Kinder- und Jugendchirurgie, Medizinische Universität Graz, Graz, Austria Grundlagen: Der Einfluss von sportlicher Aktivität und/ oder Ernährungsgewohnheiten auf die Knochendichte (BMD) ist bereits in vielen Studien beschrieben. Nichtsdestotrotz gibt es nur wenig Information bezüglich der komplexen Zusammenhänge zwischen BMD erfasst mit quantitativem Ultraschall, Ernährung und sportlicher Aktivität. Methodik: Nach Genehmigung durch die Ethikkommission wurde die Knochendichte mit quantitativem Ultraschall (QUS) an den proximalen Fingerphalangen in 195 gesunden Schulkindern gemessen. Die Ernährungsgewohnheiten wurden mittels standardisierten Fragenbögen und die sportliche Aktivität mit Akzelerometern erfasst. Ergebnisse: Die mittlere Knochendichte (speed of sound, SOS) aller Kinder betrug 1904,4 ± 70,5 m/s und war bei Mädchen höher verglichen mit Jungen (SOS 1927,4 ± 64,4 m/s vs. 1884,25 ± 69,6 m/s, p < 0,001). Die mittlere Knochendichte korrelierte negativ mit dem BMI (p = 0,005) aber nicht mit dem Gewicht der Probanden (p = 0,241). Die durchschnittlich täglich zurückgelegte Strecke der Probanden betrug 5240 ± 160 Meter. Die Knochendichte wurde positiv von sportlicher Aktivität beeinflusst (p = 0,039). Keine Korrelation konnte zwischen der Knochendichte und stattgehabter Frakturen gefunden werden. Die mittlere tägliche Aufnahme von Calcium betrug 542 ± 264 mg und Vitamin D 1,10 ± 1,70 µg. Es bestand jedoch kein Zusammenhang zwischen Calcium- und Vitamin D-Aufnahme und Knochendichte. Schlussfolgerungen: Im Unterschied zu Erwachsenen scheint das Körpergewicht keinen positiven Einfluss auf die Knochendichte von Kindern zu haben. Während positive Effekte von sportlicher Aktivität auf die Knochendichte gezeigt werden konnten, war kein Zusammenhang zwischen Calciumund Vitamin D-Aufnahme und Knochendichte nachweisbar.
36 Österreichische Gesellschaft für Medizinische Videographie: Videositzung 1 – Galle, Leber, Milz, Hernie, Colon 36.1 SILS Cholezystektomie, eine Ausbildungsoperation? G. Kovacs, R. Kolenik, B. Kohlmaier, C. Sorre, D. Sklepic, G. Jenic, R. Mittermair Klinikum Klagenfurt am Wörthersee, Klagenfurt, Austria Die Single-Incision-Laparoskopische-Chirurgie (SILS) gewinnt, dank ihrer zahlreichen positiven Eigenschaften, zunehmend an
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery Popularität bei Chirurgen sowie bei Patienten. Aufgrund dessen stellt sich die Frage, ob eine Ausbildungsoperation, wie die laparoskopische Cholezystektomie, auch in SILS-Technik lehrund erlernbar ist. Im Klinikum Klagenfurt gehört die elektive SILS-Cholezysektomie zu einer der am häufigsten durchgeführten Ausbildungsoperationen. Assistenzärzte erlernen die sichere Methode dieser Operation bereits im ersten Jahr mit Hilfe von erfahrenen Oberärzten. Der offene transumbilicale Einstieg in die Bauchhöhle ist ein sicherer und eleganter Zugang, das Risiko einer Verletzung der inneren Organe ist sehr gering. Eine eventuell vorhandene Umbilicalhernie und deren Sanierung bietet zusätzliche Erfahrung für junge Ärzte. Die intraoperative Darstellung der Leitstrukturen im Callot’schen Dreieck ist leicht und schnell erlernbar aber aufgrund zahlreicher Variationsmöglichkeiten im Bereich der Artertia cystica sowie dem Ductus cysticus ist stets Vorsicht geboten. Die ersten 36 Cholezystekomien, welche ich seit dem Anfang meiner Ausbildung (1. 10. 2014 bis 11. 1. 2016) durchgeführt habe, wurden ausnahmslos alle in SILS-Technik durchgeführt. Durchschnittliche OP-Zeit betrag 73.1 Minuten (33–110 Minuten). Gefürchtete Komplikationen wie Gallengangsverletzungen oder Gefäßverletzungen traten nicht auf. Es gab keine Konversion auf eine offene Cholezystektomie. Im folgenden Operationsvideo wird anhand einer elektiven SILS-Cholezystektomie gezeigt, warum diese Operation bestens für eine Ausbildungsoperation geeignet ist.
36.2 Three port cholecystectomy with a modified dome down technique H. Bonatti University of Maryland Community Medical Group – Surgical Care, Easton, United States Background: The majority of surgeons use four ports for laparoscopic cholecystectomy (LC). We propose a three port technique with access from the left upper quadrant (LUQ). Methods: Ninety-one LCs performed from 6/2013–12/2016, were analyzed. Trocars are placed in the LUQ (5 mm), umbilicus (5 or 10–12 mm), and between the two (5 mm). The third troacar was replaced by a Teleflex minigrasper in 29 cases. After the gallbladder (GB) serosa is incised on both sides, a window is created behind the GB midportion and widened towards fundus and infundibulum. Cystic artery and duct are dissected out obtaining the critical view and after the last fundus adhesion is cut, they are secured with clips or endoloop. Results: Median age of 60 women and 31 men was 57.2 (range 16.5–89.6) years. LC was done for acute cholecystitis (n = 12), chronic cholecystitis (n = 70), other (n = 9). In 79 cases (87 %), the procedure could be completed with three instruments, in five cases an additional instrument was inserted for second procedures (paraesophageal hernia repair, cystgastrostomy, appendectomy, extensive lysis of adhesions (n = 2)). In seven cases an additional 5 mm port was placed for GB retraction; a Keith needle was used for GB suspension in four patients. There were no vascular or bile duct injuries in this series. 39 % of cases were done as outpatient procedures, 35 % of patients required 23hours observation and 26 % were hospitalized. Conclusions: Three instrument modified dome down technique with trocar placement in LUQ is feasible and safe in easy and difficult cases.
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36.3 Initial experience with the novel LiVAC (liver vacuum) laparoscopic liver retractor system M. de Cillia, C. Mittermair, J. Schirnhofer, E. Brunner, T. Schäfer, C. Obrist, H. Weiss Department of Surgery, SJOG Hospital Salzburg (Lehrkrankenhaus der PMU), Salzburg, Austria Background: Laparoscopic techniques are increasingly used to minimize surgical invasiveness. The reduced port concept aims at further decreasing surgical trauma in selected patients. We report our initial experience with the novel LiVAC laparoscopic liver retractor system for trocar-free liver retraction. Methods: This pilot study includes five patients that underwent single-incision-laparoscopic-cholecystectomy (SIL-CHE) with use of the LiVAC (Livac Pty Ltd, Australia) retractor. After discharge, patients were interviewed by phone call after 3, 6 and 9 months for complication assessment. Results: Patients underwent surgery for acute (n = 2) and chronic (n = 3) cholecystitis. Previous abdominal surgery was performed in three patients. Mean age was 60.8 ± 11.7 with a mean BMI of 24.5 ± 2.2. Instruments were exclusively introduced through the trans-umbilical access in all patients, with no additional trocars. Mean operation time was 70 ± 2 minutes in acute (n = 2) and 44 ± 15.5 minutes in chronic cases (n = 3), respectively. Mean hospital stay was 3.3 ± 0.8 days and there were no complications according to Dindo-Clavien (I-V) and no readmissions until 9 months postoperative. The attractive aesthetic result of small umbilical incision was emphasized by each patient. Conclusions: The novel LiVAC laparoscopic liver retractor system represents a feasible and safe trocar-free retraction technology that requires no additional incision for SIL-CHE thus reducing surgical trauma and potential complications.
36.4 Laparoskopisches Management einer großen symptomatischen Leberzyste B. Kohlmaier, R. Mittermair Klinikum Klagenfurt, Klagenfurt, Austria Grundlagen: Wir berichten über den Fall einer 77-jährigen Patientin ohne relevante Co-Morbiditäten. Die seit Jahren bekannte und bis dato asymptomatische Leberzyste, welche annähernd den gesamten linken Leberlappen einnimmt – Segment II und III – bedingt nunmehr ein rezidivierendes epigas trisches Druckgefühl sowie Übelkeit. Weder serologisch noch bildgebend besteht der Verdacht auf eine parasitäre Genese der Zyste. Therapie: Trotz umfangreicher abdomineller Voroperationen – stattgehabte Resektion des Colon sigmoideum sowie Hysterektomie – entschließen wir uns zum laparoskopischen Vorgehen. Intraoperativ bestand kein Hinweis für eine Kommunikation mit dem biliären System. Der intra- und postoperative Verlauf gestalten sich unkompliziert. Schlussfolgerungen: Das laparoskopische „Unroofing“ von symptomatischen Leberzysten kann als Standardvorgehen betrachtet werden.
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36.5 Milzerhaltende Pankreaslinksresektion in reduced-ports-SILS-Technik bei morbider Adipositas G. Jenic, R. Mittermair Klinikum Klagenfurt, Klagenfurt, Austria Die laparoskopische Pankreaslinksresektion gilt heute für laparoskopisch versierte Chirurgen als sicheres Verfahren zur Resektion umschriebener benigner Prozesse im Pankreasschwanz. Wenn eine Lernkurve durchschritten wurde, ist die Pankreaslinksresektion auch in SILS-Technik (single-incisision-laparoscopic-surgery) sicher und effektiv durchführbar. Bei Malignitätsverdacht sollte in jedem Fall eine sehr sorgfältige Patientenselektion erfolgen, nachdem in der onkologischen Chirurgie keine Kompromisse bei der Radikalität der Resektion erfolgen dürfen. In diesen Fällen muss eine Pankreaslinksresektion mit Splenektomie erfolgen. Die milzerhaltende Pankreaslinksresektion (MEPL) ist bei benignen Indikationen (gutartigen Tumoren und chronischer Pankreatitis im Caudabereich) immer anzustreben. Die Rationale für den Milzerhalt stellt die Vermeidung des „overwhelming postsplenectomy infection (OPSI) syndrome“ und einen möglichen Vorteil in Bezug auf die Malignomenstehung dar. Ob eine konsekutive portale Hypertension zu Komplikationen bedingt durch Magenfundusvarizen führt, muss noch untersucht werden. Sollte die Milzdurchblutung via Aa. gastricae breves und die gastroepiploische Arkade ausreichend sein, kann die MEPL auch mit Resektion der Vasa splenica erfolgen. Wir präsentieren anhand von Videos aus unserem Patientengut Tipps und Tricks zur Pankreaslinksresektion in SILS-Technik und zeigen, dass selbst bei morbider Adipositas eine milzerhaltende Pankreaslinksresektion mit allen Vorteilen eines minimal-invasiven Operationsverfahrens in SILS-reduced-ports-Technik möglich ist.
36.6 Chronic pain after inguinal hernia repair: Laparoscopic neurectomy as treatement option M. Sparn, C. Kümmerli, J. Janczak, Ö. Ögredici, W. Brunner Kantonsspital St. Gallen/Rorschach, Rorschach, Switzerland Background: Beside recurrence chronic pain is the most discussed problem after inguinal hernia repair in up to 2–40 %. Chronic pain management can be tricky and sometimes tedious. Retroperitoneoscopic triple neurectomy is one option of surgical approach to neuropathic pain without recurrence, laparoscopic approach is the alternative. Methods: We report about a 24-year old female with chronic pain after laparoscopic hernia repair by TAPP and show the video of a single port laparoscopic neurectomy. Results: After a SP TAPP for a painful M1 hernia in 2012, the patient indicated 40 months later persisting left-sided groin pain without evidence of recurrence. After two months of unsuccessful conservative management a diagnostic singleport laparoscopy was performed. The site of maximal pain was identified and marked preoperatively via sonography and probatory injection of local anaesthetic. Intraoperatively, the cra-
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nio-medial edge of the mesh was identified as the trigger point and a small portion of the mesh with the rest of a tacker was resected. In the follow up neuropathic pain persisted. Subsequent attempts of conservative management over a period of three months remained ineffective. After mapping a single-port laparoscopy was performed in December 2015 and a double neurectomy of the iliohypogastric and ilioinguinal nerves carried out. The patient remained symptom-free afterwards to a follow-up of two months. Conclusions: Chronic pain remains the major topic after inguinal hernia repair beside recurrence. Consequent therapy including pain teams and surgical approach to neuropathic pain without reccurence may be the solution even in younger patients.
36.7 A rare case of prevesical internal hernia causing small bowel obstruction – Laparoscopic repair in single port technique S. Spampatti, S. Bock, W. Brunner Kantonsspital St. Gallen/Rorschach, Rorschach, Switzerland Background: Internal hernias following open or laparoscopic operations occur rarely, mainly after gastric bypass surgery (0 up to 10 %) or other gastrointestinal resections. Without gastrointestinal resections postoperative internal hernias are even more rare, but not impossible. We report on an internal hernia in a supravesical peritoneal fold after hysterectomy causing subileus. Methods: A 63 y female patient presented to our emergency department with acute lower abdominal pain since one day. She did not complain about nausea, normal stool passage was 24 hours before. The surgical history included transabdominal hysterectomy 20 years ago and bilateral adnexectomy with synchronous abdominoplasty via a Pfannenstiehl incision 14 years ago. CT-scan showed small bowel obstruction signs caused by a prevesical hernia. We show the video of the emergency laparoscopic exploration in single port technique. Results: After open approach easy placing of the single port system, laparoscopic exploration showed small bowel loops caught in a peritoneal fold towards the prevesical space. The intestine could be released by gentle traction after circumferential adhesiolysis and didn’t show any sign of ischemia. The peritoneal fold was closed directly with a nonadsorbable suture. The postoperative course was uneventful. The patient was discharged from hospital 3 days after surgery with regular intestinal passage. Conclusions: Internal hernias can occur delayed after operations even without gastrointestinal resections. The minimal invasive technique allows confirmation of diagnosis as well as therapy. Open single port technique allows furthermore a safe approach into the preoperated abdomen and easy resection of small bowel in case of incarceration.
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36.8 Tumorfluoreszenz Markierung bei roboterassistierten kolorektalen Eingriffen – frühe Erfahrungen mit dem da Vinci Xi® System A. Pötscher, C. Bittermann, F. Längle LK Wiener Neustadt, Wiener Neustadt, Austria Grundlagen: Die präoperative koloskopische Tuschemarkierung dient als intraoperativer Wegweiser im Rahmen von minimalinvasiven kolorektalen Eingriffen und reduziert so die Konversionsrate. Fehlerhaftes Einspritzen und übermäßiges Anfärben des Gewebes erschweren jedoch das schichtgenaue Präparieren. Zusätzlich ist im Bereich des Rektums eine Markierung aufgrund des Mesenteriums nicht zu erkennen. Präoperative Tumormarkierung mit Indocyaningrün (ICG) und die Verwendung des Firefly Fluorescence Imaging des da Vinci Xi® bieten ein neues „intraoperatives Navigationssystem“. Neben dem Tumor wird zusätzlich das drainierende lymphatische Gewebe dargestellt. Methodik: Intraoperativ, nach Setzen der Trokare, wird das Sigma geklemmt und der Tumor via Rektoskop mit 2–3 ml ICG markiert. Das submuköse Depot wird unterhalb des Tumors gesetzt. Nach Andocken des Operationsroboters standardisierter Operationsablauf. Aktivierung des Firefly Modus und frühzeitige Möglichkeit der Darstellung der Fluoreszenz der Lymphknoten entlang der A. rectalis superior, sowie nach fortgeschrittener Präparation des Tumor per se. Schlussfolgerungen: Entsprechend unserer Erfahrungen bieten diese Technik und Vorgehen eine Verbesserung in der Tumorlokalisation. Evt. kann durch die Darstellung des Lymphfettgewebes die Qualität der Operationpräparate erhöht werden. Um dies jedoch behaupten zu können bedarf es noch weiterer Beobachtungen.
36.9 Die sphinktererhaltende TAMIS-TME bei der Behandlung des ultratiefen Rektumkarzinoms. Videobeitrag F. Aigner, A. Brandl, P. Ritschel, S. Weiss, C. Denecke, J. Pratschke, M. Biebl Charité Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Germany Grundlagen: Der zusätzliche transanale minimal invasive Zugang zur mesorektalen Exzision (TAMIS-TME) stellt eine Alternative zur rein abdominellen Technik der totalen mesorektalen Exzision dar und verspricht bessere funktionelle und onkologische Ergebnisse durch eine bessere Übersicht. Methodik: Bei der TAMIS-TME handelt es sich um ein Hybridverfahren aus simultaner laparoskopischer anteriorer Rektummobilisation und transanaler mesorektaler Exzision beim tiefsitzenden Rektumkarzinom. Der transanale Akt wird nach zirkulärer Inzision des Rektums über eine transanale Platform und Setzen eines Kapnosubperitoneums von kaudal nach kranial durchgeführt. Ergebnisse: Anatomische Landmarken für einen nervenschonenden und onkologisch radikalen transanalen Zugang werden beleuchtet. Kritische Stellen bei der transanale Präparation von bottom-to-top sowie das Rendez-vous Verfahren zwischen abdominellem und analem Part werden demonstriert.
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Schlussfolgerungen: Die TAMIS-TME stellt eine sphink tererhaltende und nervenschonende Alternative zur Rektumamputation gerade beim engen, adipösen, männlichen Becken und bei tiefsitzendem Rektumkarzinom dar.
37 Hauptsitzung: Herausforderungen der Zukunft gemeinsam bewältigen 37.5 Ergebnisse der Assistentenumfrage des BÖC gemeinsam mit der ÖGC 2015 B. Klugsberger, G. Klimbacher, C. Schwinghammer, M. Hörletzberger, G. Demireli, A. Shamiyeh Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Kepler Universitätsklinikum, Linz, Austria Grundlagen: Der deutlich spürbare Ärztemangel und die Umsetzung des Arbeitszeitgesetzes stellen eine Herausforderung in der chirurgischen Ausbildung dar. Die chirurgische Ausbildung bedarf daher einer ständigen Evaluierung und Weiterentwicklung entsprechend den Erfordernissen der heutigen Zeit. Ziel dieser Umfrage war es, mögliche Defizite aufzuzeigen, damit die Qualität der Ausbildung in Österreich noch weiter verbessert werden kann. Methodik: In Zusammenarbeit mit dem Berufsverband österreichischer Chirurgen (BÖC) und der österreichische Gesellschaft für Chirurgie (ÖGC) wurde ein Fragebogen erstellt, welcher neben demographischen Daten, auch Ausbildungsinhalte und Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten ermittelte. Der Fragebogen wurde mittels online-Umfrage-software tool („question pro“) am 28. 5. 2015 an alle Assistenzärzte in Österreich gesandt, welche Mitglied der österreichischen Gesellschaft für Chirurgie sind und an einer allgemeinchirurgischen und/oder viszeralchirurgischen Abteilung tätig sind. Die Umfrage endete am 31. 7. 2015. Die Datenerhebung und Analyse der Umfrageergebnisse erfolgte durch die online-Umfrage-software („question pro“). Ergebnisse: Die Umfrage wurde an 268 Assistenzärzte gesandt, 106 Fragebögen wurden vollständig ausgefüllt. Die Rücklaufquote betrug somit 40.8 %. Es haben 67 Männer (48.2 %) und 72 Frauen (51.8 %) teilgenommen. 38.9 % sind mit der Art und Häufigkeit der Lehrassistenzen in Ihrer Ausbildungsstätte zufrieden. Eine Ausbildungsstruktur bzw. Rotationssystem und Regelung, in welchem Ausbildungsjahr der Auszubildende an Operationen herangeführt und ausgebildet wird, wurde zu 26.6 % mit ja beantwortet. Schlussfolgerungen: Die chirurgische Ausbildung in Österreich weist qualitative und strukturelle Mängel auf. Es sind Weiterentwicklungen der Ausbildungsstrukturen erforderlich um die Qualität und Zufriedenheit in Zukunft sicherzustellen. Die vollständigen Ergebnisse werden am 57. Österreichischen Chirurgenkongress präsentiert.
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39 Hauptsitzung: Arbeitsteilung – Effizienzsteigerung
40 ACP – Arbeitsgemeinschaft für Coloproctologie: Leadership und Verantwortung – Wer? Von wem? (Beispiel: Behandlung des ultratiefen Rektumcarcinoms, funktionelle Chirurgie am Beckenboden, Prolapschirurgie)
39.4 Outcome des GI Tumorboards an einem Onkologischen Zentrum J. P. Jonas1, M. Pramhas1, G. Schaller2, B. Weitmayr3, C. Schrutka-Kölbl4, W. Schrutka5, D. Tscholakoff6, T. Grünberger1 Rudolfstiftung/Chirurgie, Vienna, Austria 2 Rudolfstiftung/Onkologie, Vienna, Austria 3 Rudolfstiftung/Pathologie, Vienna, Austria 4 Rudolfstiftung/4. Medizin, Vienna, Austria 5 Rudolfstiftung/Anästhesie, Vienna, Austria 6 Rudolfstiftung/Radiologie, Vienna, Austria
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Eine der zahlreichen Voraussetzungen für ein anerkanntes onkologisches Zentrum ist ein regelmäßiges Tumorboard. Anwesend müssen Ärzte verschiedener Fachrichtungen sein, sodass durch diese Interdisziplinarität ein optimaler Therapieplan erstellt werden kann. Ziel dieser prospektiven Dokumentation war es eine Outcomeanalyse durchzuführen. Im Jahr 2015 wurden 471 Fälle im GI Tumorboard der KA Rudolfstiftung vorgestellt, wovon einige Patienten im Therapieverlauf mehr als einmal diskutiert wurden. Insgesamt wurden 342 Patienten interdisziplinär besprochen. Bei 201 Patienten war der Case Manager ein Mitarbeiter der 1. Chirurgie. 138 Patienten davon (68 %) wurden im Verlauf 2015 von uns operiert. Die drei Hauptdiagnosen waren Hepatozelluläres Karzinom, cholangiozelluläres Karzinom und Kolorektales Karzinom, die zusammen 141 Patienten (70 %) ausmachten. Aufgeteilt auf Diagnosen sind 89 CRC, 29 HCC und 18 CCC Patienten behandelt worden. Von diesen 141 Patienten sind 100 operiert worden (70 %). Von 41 lokalisierten CRC Patienten sind 38 operiert worden. 36 Patienten weisen im follow-up NED auf. Drei CRC Patienten sind 2015 verstorben. Von 48 mCRC Patienten laufen 34 unter kurativem Ansatz. Hiervon wurden im Verlauf 29 operiert, ein Patient Radiofrequenz ablationiert und bei vier weiteren ist die OP geplant. Neoadjuvant wurden 23 Patienten behandelt, von 14 palliativ therapierten Patienten sind mit Ende 2015 vier verstorben. Vier initial inoperable Patienten konnten durch eine Konversiontherapie kurativ behandelt werden. Die Erfahrung hat bestätigt, dass Karzinompatienten von einer strukturierten Betreuung durch einen Case Manager profitieren. Insbesondere ist der interdisziplinäre Ansatz von Vorteil, da dadurch das Gesamtüberleben und Rezidivfreiheit beeinflusst werden können. Therapiezusammensetzungen für alle Entitäten und deren Outcome werden präsentiert.
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Applicability of American Joint Committee on Cancer and College of American Pathologists regression grade system as a new prognostic factor in rectal cancer T. Jäger1, D. Neureiter2, R. Urbas2, A. Dinnewitzer1 Paracelsus Medical University, Department of Surgery, Salzburg, Austria 2 Paracelsus Medical University, Institute of Pathology, Salzburg, Austria 1
Background: Different tumor grading systems have been proposed to predict the association of tumor response and clinical outcome after chemo-radiotherapy and total mesorectal excision (TME) in locally advanced rectal cancer patients. Recently, the American Joint Committee on Cancer and College of American Pathologists (AJCC/CAP) regression grading system has been suggested as an independent predictive factor. Methods: Pathological specimens of 134 patients with locally advanced rectal cancer (T3/4 and/or N1) treated with long-course chemo-radiotherapy and total mesorectal excision between 2003 and 2012 were re-analyzed in terms of AJCC/CAP tumor regression grading system. The primary outcome measures were survival and cumulative recurrence rates. Results: Of the one hundred thirty-four patients 16 (11.9 %) were AJCC/CAP grade 0, 40 patients (29.9 %) were grade 1, 57 patients (42.5 %) were grade 2, and 21 (15.7 %) were grade 3. Five-year disease free survival rates were 92 %, 81 %, 77 %, and 62 % (p = 0.046); and 5-year overall-recurrence rates were 0 %, 8 %, 18 %, and 26 % (p = 0.089) for AJCC/CAP grades 0, 1, 2, and 3, respectively. Conclusions: Applicability of AJCC/CAP regression grade system in rectal cancer patients as a predictive factor is given in disease-free survival over all regression grades. However, our data could prove a statistical significance in pairwise comparison of AJCC/CAP 0 (no residual tumor cells) vs. AJCC/CAP 3 (minimal evidence of tumor response) but not in AJCC/CAP 1 vs. 2 (72 % of the cohort)!
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40.3 15 Jahre transanale endoskopische Mikrochirurgie (TEM) des Rektums T. Kapitanov, S. Nakhai, C. Koskarti, R. Schmiederer, H. Rosen Krankenhaus Floridsdorf, Vienna, Austria Grundlagen: Aufgrund verbesserter Diagnostik und Früherkennung hat sich in den letzten zwei Jahrzenten die transanale endoskopische Mikrochirurgie (TEM) als Methode der Wahl bei breitbasigen, endoskopisch nicht entfernbaren Läsionen im mittleren und tiefen Rektumdrittel etabliert. Die vorliegende retrospektive Analyse beschreibt die Langzeitergebnisse mit dieser Methode an unserer Abteilung. Methodik: Erfasst wurden 208 Patienten, die sich im Zeitraum von 14. 6. 1993 bis 2. 9. 2008 einer TEM unterzogen haben. Eingeschlossen wurden alle Tumore die histopathologisch einem Adenom oder einem pT1, pT2, pT3-Karzinom des Rektums entsprachen. Ergebnisse: Über einen Behandlungszeitraum von 15 Jahren wurden 137 Adenome und 71 Karzinome, davon 55 kurativ (77,4 %) und 16 in palliativer Intention (Inoperabilität bzw. synchrone Metastasierung). Die Lage der Läsionen zeigt eine Preferenz für das mittlere Rektumdrittel (42 %). Die durchschnittliche Beobachtungsdauer betrug 29 Monate, wobei lediglich 7 Rezidive (3,3 %) nach Adenomabtragung auftraten. Nach Karzinomexcision konnte bei keinem Patienten ein Rezidiv beobachtet werden. Die postoperative Morbidität betrug 1,5 %, wobei kein Patient verstarb. Schlussfolgerungen: Die TEM bietet im Vergleich zur offen-chirurgischen Operation eine geringe Rate an Komplikationen und Nebenwirkungen unter Erhalt der Lebensqualität durch Vermeidung eines Stomas bzw. durch Erhaltung der Rektumampulle. Neben dem Vorteil der minimal invasiven Technik bietet die TEM, die Möglichkeit Tumore im gesamten Rektum bis 25 cm ab ano zu exzidieren. Im eigenen Krankengut hat sich die TEM als optimales Therapieverfahren zur Behandlung von Rektumadenomen und low-risk Karzinome auch in der Langzeitbeobachtung bewährt.
40.4 Mesorectal quality and circumferential radial margins in rectal cancer resections looking on different approaches: open, laparoscopic, robotic and transanal – what is best? W. Brunner1, S. Spampatti1, B. Widmann2, S. Bischofberger2, B. Schmied2, L. Marti2 1 2
Kantonsspital St. Gallen/Rorschach, St. Gallen, Switzerland Kantonsspital St. Gallen, St. Gallen, Switzerland
Background:: Mesorectal quality after rectal cancer resection is one of the most important parameters for quality of surgical technique, but also beside tumour stage and circumferential radial margin for patients survival. Especially in male and obese patients good mesorectal quality and CRM is difficult to achieve. Methods: We present our series of rectal cancer resections from 2013 to 2015 comparing mesorectal quality and CRM of
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open, laparoscopic (incl. single port), robotic and transanal resections. Results: From 2013 to 2015 a total of 219 rectal cancer resections were performed, (m/f 140/79; BMI 25.5; age 66) 72 % recieved neoadjuvant RCT. Postoperative T stages were T0 19, Tis 2, T1 14, T2 50, T3 108, T4 26. Procedures were performed open (46, BMI median 25,9), laparoscopic (110, BMI 24.9), robotic (8, BMI 26.0) and transanal (55, BMI 27.0). Median operation times were: open 243 min (111–555), laparoscopy 276 min (108–531), robotic 317 min (271–456), transanal 267 min (140–564). Mesorectal quality showed Quirke score 1 resp. 3 in open: 79 % resp. 3 %, in laparoscopy: 79 % resp. 9 %, in robotic: 88 % resp. 0 % and in transanal: 95 % resp. 0 %. Furthermore median CRM was 0.7 cm in open; 1.0 cm in laparoscopy; 2.0 cm in robotic and transanal resections, which is only partially due to preoperative T stages. Conclusions: Transanal approach to rectal cancer resections achieved best mesorectal quality and circumferential radial margins in our series
40.5 Incidence of colorectal cancer in patients operated on for Crohn’s disease S. Maschke, I. Kristo, S. Riss, S. Argeny, A. Stift Medical University of Vienna, Department of Surgery, Vienna, Austria Background: Patients with Crohn’s disease are at an increased risk to develop colorectal carcinoma during their lifetime. Data are sparse about the incidence of colorectal cancer in Crohn’s disease lesions of resected histological specimen. Therefore, we aimed to define the frequency of colorectal cancer in patients, who underwent intestinal resection for symptomatic Crohn’s disease. Methods: We enrolled all consecutive patients, who were operated on for Crohn’s disease at an academic tertiary referral center between 1997–2012. All relevant data were extracted from an institutional database and analyzed retrospectively. Results: Intestinal resections for Crohn’s disease were performed in 462 patients (male: 55.2 %, median age 35.2 years (15.4–82.4)). A laparoscopic approach was chosen in 222 patients (48.1 %) patients, with ileocolic resection (n = 312 (67.6 %)) being the most frequent procedure. Predominantly, 90.7 % (n = 419) of operations were conducted electively. In seven (1.5 %) patients (5 male, 2 female) a colorectal cancer was detected following histological examination. The median age at the time of diagnosis was 48.3 (27.1–60.8) years. The median duration of Crohn’s disease was 16 years (7–36). Malignant lesions were found in the rectum (n = 5 (71.4 %)), descending colon (n = 1 (14.3 %)) and ileocolon (n = 1 (14.3 %)). According to the UICC classification two patients were staged as I (28.6 %), two patients reached stage II (28.6 %), two patients stage III (28.6 %) and one patient stage IV (14.3 %). Conclusions: The incidence of colorectal cancer in histological specimen following surgery for symptomatic Crohn’s disease remains low. However, surgeons need to be aware about the possibility of malignancy in Crohn’s disease lesions.
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40.6 Verantwortung und Leadership am Beispiel der Chirurgie der chronisch entzündlichen Darmerkrankungen M. Lemmerer, S. Urantisch, A. Berger Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, Graz, Austria Grundlagen: Die Chirurgie der chronisch entzündlichen Darmerkrankungen erfordert einerseits ein breites chirurgisches Spektrum mit mehrjähriger Erfahrung in einem Zentrum, andererseits die Bereitschaft, enge interdisziplinäre Zusammenarbeit auch über die Grenzen der eigenen Klinik hinaus zu führen. Methodik: Anhand von Benchmarks für ein CED-Zentrum wird dargestellt, was die interdisziplinäre Chirurgie der CED ausmacht. Gibt es Mindestmengengerüste? Wie steht es um die Haltung zur Interdisziplinarität mit dem Gastroenterologen? Wie kann in Zukunft eine Zentrumsbildung aussehen, ohne dass im Notfall die Patienten Schaden nehmen müssen? Gibt es Algorithmen zur optimalen chirurgischen Therapie? Wer bildet die Nachwuchschirurgen aus? Wohin führt uns die neue Ausbildungsordnung in einer möglichen Spezialisierung? Ergebnisse: Am Beispiel des CED-Boards, der interdisziplinären Zusammenarbeit und der Kommunikation über die eigenen Grenzen hinaus soll deutlich gemacht werden, wie die optimale interdisziplinäre Versorgung von Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen stattfindet und welche Voraussetzungen erfüllt werden müssen. Schlussfolgerungen: In der Chirurgie der chronisch entzündlichen Darmerkrankungen ist die Übernahme von Verantwortung zur optimalen operativen Indikationsstellung erforderlich, die CED Chirurgen üben ihre Funktion als vertrauenswürdige Partner nicht nur gegenüber dem Patienten aus, sondern sie fungieren als gleichwertige Entscheidungsträger in enger interdisziplinärer Zusammenarbeit mit den Gastroenterologen.
40.7 www.wer?wann?wie?.com – Vorgehen bei symptomatischer Rektozele K. Sorko-Enzfelder, I. Haunold, U. Prunner, K. Biricz, C. Stieböck, A. Klaus Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Wien, Wien, Austria Grundlagen: Unter einer Rektozele versteht man die Vorwölbung des Rektums gegen die Vaginalhinterwand aufgrund einer Beckenbodensenkung und eines schwachen Septum rektovaginale. Sie kann zwar bei vielen Frauen klinisch oder mittels Defäkographie nachgewiesen werden, jedoch ist nur ein geringer Prozentsatz symptomatisch und somit behandlungsbedürftig. Leitsymptom ist meist die typische AMP Trias mit inkompletter Entleerung, Blockierungsgefühl und frustranen Pressversuchen. Methodik: Erst wenn alle konservativen Maßnahmen ausgeschöpft sind, sollte operiert werden. Die chirurgische Sanierung obliegt sowohl Chirurgen als auch Gynäkologen. Mögliche Zugangswege können transanal, transvaginal, transperineal oder transabdominell sein. Häufig angewandte Verfahren in
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der Chirurgie sind die STARR Operation und die Rektopexie. An unserer Abteilung werden die meisten Patientinnen mittels anteriorem Mucosastripping saniert. Es handelt sich dabei um ein transanales Verfahren bei dem ein ventraler Schleimhautstreifen abpräpariert und reseziert und die darunterliegende Muskulatur gerafft wird. Ergebnisse: An der chirurgischen Abteilung der Barmherzigen Schwestern Wien wurden von Januar 2006 bis Dezember 2015 85 Patientinnen mit symptomatischer Rektozele operiert. Ein Mucosastripping kam bei 77 Patientinnen zur Anwendung. Das Durchschnittsalter lag bei 64 Jahren (29a – 87a). Retro spektiv wurden die Krankenakten in Hinblick auf intra-und postoperative Komplikationen untersucht, sowie die Patientenzufriedenheit in Bezug auf Lebensqualität und Rezidivhäufigkeit mittels telefonischer Recherche analysiert. Schlussfolgerungen: Das anteriore Mukosastripping stellt in der Behandlung der symptomatischen Rektozele ein effektives und kostengünstiges Verfahren mit geringer Morbidität und ohne Mortalität dar.
40.8 Chirurgie des Rektumprolpas – Qualität durch Entscheidungsfindung C. Stieböck, I. Haunold, D. Gebauer, K. Sorko, U. Prunner, K. Biricz, K. Alexander Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern, Wien, Austria Grundlagen: Die Behandlung des Rektumprolaps ist eine Zentrumschirurgie. In der operativen Behandlung stehen abdominelle und diverse perineale Verfahren zur Wahl. Ob ein abdomineller Eingriff mit oder ohne Resektion, die Naht mit oder ohne Netzeinlage erfolgen soll, wird in der Literatur kontrovers diskutiert. Methodik: Ziel der Untersuchung war herauszufinden, ob eine auf einem Logarithmus basierte Entscheidungsfindung das Outcome und die spätere Lebensqualität der Patienten zusätzlich verbessern kann. Die Vor- und Nachteile beider Zugangswege sollten den Patienten in einem ausführlichen Aufklärungsgespräch auseinander gesetzt werden und dann die für seine Situation beste Methode bestimmt werden. Ergebnisse: Im Zeitraum 10/2010–12/2015 wurden an der chirurgischen Abteilung des Krankenhauses der Barmherzigen Schwestern Wien 52 Patienten wegen eines Rektumprolaps operiert. Das Durchschnittsalter lag bei 70 Jahren (18–95), 96 % waren Frauen. 12 Patienten erhielten eine lsk. Rektopexie, in 40 Fällen wurde ein perineales Verfahren gewählt. Die Operation nach Rehn-Delorme wird an unserer Abteilung am häufigsten durchgeführt, bei 2 Patientinnen war die Methode nach Altemeier indiziert. 5 Patienten erhielten einen Re-Eingriff wegen Rezidiv, in der Delormegruppe wurde dieser bei 6 Patienten mit einem weiteren Eingriff kombiniert (Sphinkter Repair und Post Anal Repair). Schlussfolgerungen: Die Wahl des Operationsverfahrens ist abhängig vom Alter und AZ des Patienten. Wann immer möglich sollte der lsk Rektopexie aufgrund der niedrigeren Rezidivrate der Vorzug gegeben werden. Der große Vorteil aller perinealen Verfahren ist die geringere Belastung ohne schwere Komplikationen, sowie die Kombinationsmöglichkeit mit weiteren Inkontinenzeingriffen am Beckenboden.
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41 AHC (Arbeitsgemeinschaft für Hernienchirurgie): Hernien 41.1 Hernienreparation in kontaminierten Wundgebieten – das Vermächtnis der biologischen Implantate? A. H. Petter-Puchner, R. H. Fortelny, K. S. Glaser Wilhelminenspital-Viszeralchirurgie, Vienna, Austria Grundlagen: Biologische Netze begleiten die Entwicklung der Hernienchirurgie seit über 10 Jahren. Nsch wie vor gibt es für deren Verwendung keine gesicherte Indikation, doch haben sie die Einstellung zum Einsatz von Netzen in kontaminierten Wunden nachhaltig beeinflusst und den Weg für neue, synthetische Implantate geebnet. Methodik: Ausgehend von eigenen experimentellen und klinischen Studien (Surgisis, Permacol, Veritas, Strattice), werden Potential und Limitationen von biologischen und synthetischen Netzen ausgeleuchtet. Besonderes Augenmerk wird dabei den synthetischen, resorbierbaren Netzen (TIGR, Phasix, BioA) geschenkt, sowie den Zukunftsperspektiven der biologischen Kollagenmatrices. Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Der Einsatz von Netzen in kontamimierten Wunden muß kritisch beurteilt werden und im Sinne des „tailored approach“ im Einzelfall abgewogen werden.
41.2 Darmresektionen im Rahmen akuter Hernienoperationen P. Adelsgruber, M. Sengstbratl, R. Függer Elisabethinen Linz, Linz, Austria Grundlagen: Morbidität und Mortalität bei akuten Hernienoperationen mit Darmresektion sind erhöht. Wir analysieren die perioperative Komplikationsrate bei akuten Inguinal,– Femoral – und Ventralhernien mit Darmresektion. Methodik: 2011 bis 2015 wurden an der Abteilung n = 1377 Hernienoperationen durchgeführt. (Inguinal und Femoralhernien n = 885, Ventralhernien n = 492). Bei 16 (1,2 %) Patienten erfolgte eine Kombination aus akuter Hernienoperation und Darmresektion, Inguinal und Femoral 10/885 (1,2 %), Ventral 6/492 (1,2 %). Alle Eingriffe erfolgten mit Laparotomie. Bei 13 Patienten musste eine Dünndarmresektion, bei zwei eine Kolonresektion und einmal eine Ileozökalresektion durchgeführt werden. In jedem Fall wurde eine primäre Anastomose angelegt. Die jeweiligen Bruchpforten wurden direkt verschlossen, nie erfolgte eine Netzimplantation. Ergebnisse: 6 Patienten (37,5 %) mussten ungeplant reoperiert werden. Ursachen waren 2 Anastomosendehiszenzen, je ein Platzbauch, Hämatom, Abszess und Ileus. Eine Patientin (6,3 %) verstarb im Multiorganversagen am 7. Postoperativen Tag. 5 Patienten (31,1 %) hatten eine orale Antikoagulanzientherapie, davon 3 von 7 Patienten mit Majorkomplikationen. Schlussfolgerungen: Die Komplikationsrate von Darmresektionen bei akuten Hernienoperationen ist hoch, entsprechend meist vorgegebener Multimorbidität.
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41.3 Changes in the surgical management of parastomal hernias over 15 years: results of 135 cases G. Köhler1, F. Mayer2, H. Wundsam1, R. Schrittwieser3, K. Emmanuel1, M. Lechner2 BHS Linz, Chirurgie, Linz, Austria PMU Salzburg, Chirurgie, Salzburg, Austria 3 LKH Bruck a. d. Mur, Chirurgie, Bruck a. d. Mur, Austria 1 2
Background: Over the years, various open and laparoscopic approaches toward the repair of parastomal hernias (PSH) have been described. The variety of published techniques itself can be seen as an indicator for the often low level of satisfaction reached with the surgical procedures. Methods: From January 1999 to January 2014, we assessed all cases of PSH repair performed at the three participating surgical departments in a retrospective analysis. The results were evaluated with regard to different surgical techniques focusing on complications and recurrences. Results: One hundred and thirty-five individuals could be included in the analysis. They were operated on with eight different surgical techniques. Laparoscopic procedures were carried out in 46.7 % (63/135) of the cases. Median follow-up was 54 months (12–146 months). We found 44 cases of recurrence (32.6 %) and 24 (17.8 %) of the patients experienced perioperative complications and 12 of them needed to return to theater. Fourteen of the 135 patients (10.4 %) were operated as emergency cases which were associated with a mortality of 28.6 % (4/14). In case of elective PSH repair, no mortality occured. Conclusions: The results achieved by direct suture or the use of incised flat meshes for the repair of PSH were poor with these procedures having unacceptably high recurrence rates. With regard to the latter ostomy revision through three-dimensional funnel-shaped meshes and the laparoscopic sandwich technique showed the best results. Emergency procedures were linked to a dramatic increase in morbidity and mortality (p < 0.001).
41.4 Self-gripping meshes for lichtenstein repair – do we need additional suture fixation? G. Köhler1, M. Lechner2, F. Mayer2, F. Köckerling3, R. Schrittwieser4, R. Fortelny5, D. Adolf6, K. Emmanuel1 BHS Linz, Chirurgie, Linz, Austria PMU Salzburg, Chirurgie, Salzburg, Austria 3 Vivantes Klinikum Spandau, Chirurgie, Berlin, Germany 4 LKH Bruck a. d. Mur, Chirurgie, Bruck a. d. Mur, Austria 5 Wilhelminenspital, Chirurgie, Wien, Austria 6 Statconsult Magdeburg, Magdeburg, Germany 1 2
Background: The Lichtenstein repair is a frequently used treatment of inguinal hernias. In recent years, there has been an increasing tendency to apply self-gripping meshes (s.g). Methods: The evaluation was undertaken on the basis of the Herniamed register, and covered all unilateral Lichtenstein operations between 1. 9. 2009 up to 30. 9. 2013. The analysis only included patients with whom s. g. meshes with resorbable
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery micro hooks had been used (Progrip, Covidien) and who had undergone a full 1-year follow-up examination (80.15 %). Results: In total, 2095 patients were suitable for analysis, of which 816 (38.95 %) cases received an additional suture Fixation (Fix). The recurrence rates 1 year after surgery did not show any significant differences (Fix. 0.86 % vs. No Fix. 1.17 %; p = 0.661) with and without fixation, even when being adjusted for covariables. Likewise, no differences were noted in terms of postoperative complications (Fix. 5.15 % vs. No Fix. 5.08 %; p = 1.0). In addition, the numbers of patients needing to be treated after 1 year for chronic pain were also comparable (Fix. 2.33 % vs. No Fix. 2.97 %; p = 0.411). Conclusions: Within the group that did not have additional suture fixation of self-gripping meshes (No Fix.), the length of operations was on average 8 min shorter (p < 0.001). No differences could be observed in terms of postoperative complications, treatment requiring chronic pain and recurrence rates.
41.5 Präoperative Diagnostik und Therapie riesiger Skrotalhernien C. Hollinsky, H. Rosen SMZ Floridsdorf, Chirurgie, Vienna, Austria Grundlagen: Die selten auftretenden übergroßen Skrotalhernien sind sowohl für das behandelnde Operationsteam als auch für die postoperative Betreuung herausfordernd. In unserer Studie haben wir mit einer exakten Diagnostik bereits präoperativ das zu erwartende Abdominalvolumen nach Rückverlagerung des Bruchinhaltes bestimmt, um so die den Druckverhältnissen entsprechende Operationstechnik durchführen zu können. Methodik: In einer Analyse wurden 11 Skrotalhernien mit einem Bruchsackvolumen von durchschnittlich 4150 ml (3100– 5900 ml) ausgewertet. Bei den Patienten wurden präoperativ ein Abdomen-CT, eine Volumenmessung des Abdomens und des Bruchsacks, eine Lungenfunktionsprüfung und der BMI bestimmt. Intraoperativ wurde über einen Blasenkatheter der IAP gemessen. Ergebnisse: Bei allen Patienten konnten nach Buchpforten erweiterung die Dick-und Dünndarmschlingen in die Bauchhöhle zurückverlagert werden, ohne bauchraumerweiternde Entlastungsinzision durchführen zu müssen. Die erweiterte Bruchpforte konnte immer in Lichtensteintechnik verschlossen werden. Der IAP stieg von durchschnittlich 7,4 mmHg auf durchschnittlich 13,6 mmHg. Bei 3 Patienten konnte wegen pulmonaler Probleme die Extubation erst nach ein bis drei Tagen erfolgen. Als Komplikation trat bei fast allen (87,5 %) der ersten 8 Patienten ein beträchtliches Skrotalhämatom/-serom auf, welches in 2 Fällen operativ saniert und in 4 Fällen wiederholt punktiert wurde. Bei einem dieser Patienten musste wegen einer Wundinfektion eine Orchiektomie durchgeführt werden. Aus diesen Gründen wurde bei den letzten 3 Patienten nach Vollendung des Lichtensteinrepairs immer eine komplikationslose Skrotumreduktionsplastik durchgeführt. Schlussfolgerungen: Da bei diesen großen Skrotalhernien der verbleibende Bauchraum nahezu leer ist, gelingt es oft problemlos, die abgeglittenen Darmschlingen ohne Entlastungsinzision in dem Bauchraum zurückzuführen. Durch die Einführung der Skrotumreduktionsplastik konnte bei den zuletzt durchgeführten Operationen therapiebedürftige Skrotalhäma tome vermieden werden.
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41.6 TAPP: Faults and dangers G. Köhler1, K. Emmanuel1, F. Mayer2, M. Lechner2, R. Bittner3 BHS Linz,Chirurgie, Linz, Austria PMU Salzburg Chirurgie, Salzburg, Austria 3 Hernia-center Rottenburg am Neckar, Rottenburg am Neckar, Germany 1 2
Background: Transabdominal preperitoneal hernioplasty (TAPP) is a common procedure for groin hernia repair in adults. The peritoneal closure after mesh placement can be performed in various ways. In any case, thorough closure is recommended to avoid mesh exposure to the viscera with the risk of adhesions and bowel incarceration into peritoneal defects. Postoperative intestinal obstructions can mainly occur due to adhesions or bowel herniation through peritoneal defects into the dissected preperitoneal space. Incarcerations can also occur as a consequence of trocar site herniation. Methods: We present an unusual case of a postoperative small bowel obstruction owing to strained adhesions and ingrowth between a small bowel segment and a polyglyconate unidirectional self-anchoring barbed suture device. Medline and PudMed databases were searched using the below-mentioned keywords and the literature on efficacyand safety of barbed sutures for peritoneal closure is reviewed as well as the usage of such devices in other fields of surgery. Results and conclusions: Recently barbed self-anchoring knotless suturing devices are frequently used for peritoneal closure. The correct handling of such sutures is crucial to avoid potential complications. Despite of accurate management,bowel adherence and injuries or volvulus can occur.Furthermore typical faults and dangers of the TAPP technique including short movies are pointed out in the presentation.
41.7 Eine Meta-Analyse neuartiger biosynthetischer Netze in der Hernienchirurgie A. H. Petter-Puchner1, R. H. Fortelny2, C. May2, K. S. Glaser2 Ludwig Boltzmann Institute for Experimental and Clinical Traumatology, Vienna, Austria 2 Wilhelminenspital-Viszeralchirurgie, Vienna, Austria 1
Grundlagen: Nachdem tierische Kollagenimplantate die gegebenen Versprechen hinsichtlich besserer Gewebsintegration und Performance in kontaminierten Wundgebieten nicht einlösen konnten, sind in den letzten Jahren zahlreiche neue sog. biosynthetische Netze auf den Markt gekommen. Diese werden mit ähnlichen Argumenten beworben, während gleichzeitig nur wenige Daten und Erfahrungswerte vorliegen. Für Phasix(R), TIGR(R) und Bio A(R) wurde deshalb eine Literatursuche über deren klinische Anwendung durchgeführt. Methodik: Anhand eines adaptierent PRISMA Flowcharts wurden relevante Arbeiten identifiziert, wobei case reports und plastisch-rekonstruktive Verfahren (netzarmierte Lappenplastiken) ausgeschlossen wurden. Ergebnisse: Die aktuelle klinische Datenlage wird dargelegt werden und in Zusammenschau mit experimentellen Erkenntnisse Empfehlungen für die Praxis formuliert.
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41.8 Ergebnisse aus der experimentellen Forschung zur Qualitätskontrolle und Weiterentwicklung von Hernienimplantatmaterialien
sem Thema weitere Studien mit Langzeitergebnissen benötigt. Die Entscheidung sollte nach dem intraoperativen Befund und nicht nach der präoperativ bestimmten Größe getroffen werden.
42 Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendchirurgie: Kinderchirurgie 3: Angeborene Veränderungen
S. Gruber-Blum1, J. Brand1, J. Park1, J. Scheidig1, O. Guillaume1, R. Fortelny2, H. Redl1, A. PetterPuchner1 Ludwig Boltzmann Institute for Experimental and Clinical Traumatology, Vienna, Austria 2 Wilhelminenspital, Department of General-, Visceral- and Tumorsurgery, Vienna, Austria 1
Grundlagen: Experimentelle Studien zeigen immer wieder unerwartete Ergebnisse mit auf dem Markt befindlichen Materialien. Das legt das Thema der Qualitätskontrolle von Implantatmaterialien nahe, aber auch die Möglichkeit der Weiterentwicklung und Verbesserung von bekannten Materialien, sowie die Anpassung von Indikationen. Methodik: In zahlreichen Studien unserer Forschungsgruppe wurden überraschende, oft auch von den Beschreibungen des Herstellers abweichende Ergebnisse gesehen (z. B. im Bereich der selbsthaftenden Netze, bei antiadhäsiven Beschichtungen, der Netzklebung oder bei Bionetzen). Diese werden exemplarisch gezeigt und das Potential der Weiterentwicklung, sowie die Komplexität einer qualitativ hochwertigen Implantatentwicklung anhand der Herstellung eines Seidennetzes demonstriert. Ergebnisse: Die experimentelle chirurgische Forschung trägt zur externen Qualitätskontrolle von im Einsatz befindlichen Produkten der Hernienchirurgie bei. Eine (Weiter) Entwicklung von Implantatmaterialien mit den gewonnenen Erkenntnissen erfolgt am besten im interdisziplinären Setting durch die Zusammenarbeit unterschiedlichster Fachgruppen wie Chemikern, Zellbiologen, Biotechnologen und Chirurgen.
41.9 Diagnose und chirurgische Therapie der Hiatushernie O. O. Koch, M. Weitzendorfer, A. Tschoner, H. Wundsam, G. Köhler, K. Emmanuel Abteilung für Allgemein und Viszeralchirurgie, Barmherzige Schwestern Linz, Linz, Austria Grundlagen: Eine Hiatushernie kann in bis zu 50 % der Bevölkerung vorkommen. Als Hiatushernie wird die intrathorakale Verlagerung von Kardia bzw. Magenfundusanteilen über die Ebene der Zwerchfellschenkel entlang des physiologischen abdomino-thorakalen Druckgefälles bezeichnet. Zusammenfassung: Die gängigen Methoden, nämlich Bariumschluckaktröntgen, Endoskopie und Manometrie ermöglichen, eine Hiatushernie präoperativ zu diagnostizieren, jedoch ist es nicht möglich eine Aussage über die zu erwartende Bruchpfortengröße respektive der Größe des Hiatusdefekts zu treffen. Wird der gastroösophageale Übergang endoskopisch beurteilt und nach Hill in die verschiedenen Typen eingeteilt, ist zumindest eine Korrelation mit dem intraoperativen Befund zu erwarten. Bis dato lässt sich kein eindeutiges Urteil in Bezug auf die ideale Versorgung der Hiatushernie, mit oder ohne Netz, welches Netz und welche Form, fällen, und es werden zu die-
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42.1 Laryngo-ösophago-tracheale Spalte – Eine wenig bedachte Differentialdiagnose des kongenitalen Stridor bzw. von Schluckproblemen W. Pumberger1, S. Deluggi1, K. Sandu2, S. Kargl1 Abteilung für Kinder und Jugendchirurgie, Kepler Universitätsklinik Linz, Linz, Austria 2 Service d’ Otorhinolaryngologie et Chirurgie Cervicofaciale, Centre Hospitalier Universitaire Vaudois – CHUV, Lausanne, Switzerland 1
Grundlagen: Die Abklärung eines kongenitalen Stridor bzw. von komplexen Schluckstörungen in der Säuglingsperiode erfordert neben technischen Fertigkeiten auch ein Wissen um die breitgestreuten Möglichkeiten der Differentialdiagnosen. In den letzten 10 Jahren konnte an der Abteilung für Kinder- und Jugendchirurgie, des Kepler Universitätsklinikum bei fünf Kindern die sehr seltene Diagnose einer Laryngo-Ösophago-Trachealen Spalte gestellt werden. Methodik: Die Krankengeschichten, Ergebnisse der radiologischen und endoskopischen Untersuchungen sowie die Ergebnisse der notwendigen Eingriffe von fünf Kindern werden dargestellt. Ergebnisse: Im Zeitraum von 2007–2016 wurde bei fünf Kindern im Rahmen der Abklärung von komplexen Schluckproblemen bzw. Stridor eine Laryngo-ösophago-tracheale Spalte unterschiedlicher Ausprägung (II – IIIb) diagnostiziert. Das Alter bei Diagnosestellung betrug 2 Tage bis 8 Jahre. Zwei dieser Kinder benötigten bis zur operativen Sanierung eine vorübergehende Ernährung über Gastro- bzw. Jejunustomie. Bei vier dieser Kinder erfolgte bereits die endoskopische operative Chirurgie (Prof. Monier, bzw. Dr. Sandu, Service d’ Otorhinolaryngologie et Chirurgie Cervicofaciale, Centre Hospitalier Universitaire Vaudois – CHUV, Lausanne). Schlussfolgerungen: Das Vorliegen einer Laryngo-ösophago-tracheale Spalte erfordert in Diagnostik und Therapie ein interdisziplinäres Vorgehen. Eine sinnvolle operative Therapie ist nur an einem Zentrum möglich. Die Transferierung ist meist mit einem hohen organisatorischen Aufwand verbunden.
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42.2 Bronchogene Zysten – eine Herausforderung? R. Stanek, K. Canigiani, A. M. Rokitansky Department of Pediatric Surgery, Donauspital Vienna, Vienna, Austria Patienten: Wir berichten über fünf Fälle von bronchogenen Zysten die an unserer Abteilung operiert wurden. In zwei Fällen bestand eine Kommunikation der extrapulmonalen, im hinteren Mediastinum gelegenen Zyste, mit einem Hauptbronchus. Bei der ersten Patientin (weiblich, 5 Jahre) zeigte sich eine bronchogene Fistel mit Sekretion in den Hauptbronchus. Bei der operativen Entfernung wurde eine bronchogene Zyste als Ursache für die Fistel festgestellt. Eine in den linken Hauptbronchus kommunizierende Zyste führte bei einer weiteren Patientin (weiblich, 6 Monate) aufgrund der raumfordernden Wirkung und der Schleimsekretion zu einer reanimationspflichtigen Bradykardie bei Narkoseeinleitung. Nach Entfernung einer extrapulmonalen Zyste im zweiten Lebensjahr wurde eine zuvor unentdeckte congenitale cystisch-adenomatoide Malformation (CCAM) im rechten Oberlappen im siebten Lebensjahr symptomatisch. Bei zwei weiteren Patienten konnten extrapulmonale bronchogene Zysten ohne weitere Malformationen problemlos entfernt werden. Ergebnisse: Extrapulmonale, bronchogene Zysten sind häufig Zufallsbefunde welche elektiv entfernt werden können. Bei zwei Patienten bestand bei Diagnosestellung eine Kommunikation mit dem Hauptbronchus welche in einem Fall zu einer akuten, vital bedrohlichen Verlegung der Atemwege führte. Auch ein gleichzeitiges Auftreten einer bronchogenen Zyste mit einer CCAM wurde beobachtet. Eine vollständige Resektion war in allen Fällen möglich, der weitere Verlauf und Nachkontrollen unauffällig. Schwere Komplikationen aufgrund der raumfordernden Wirkung sind möglich, eine maligne Entartung ist beschrieben. Schlussfolgerungen: Bronchogene Zysten sind eine interdisziplinäre Herausforderung im kinderchirurgischen Krankengut. Durch die komprimierende Wirkung im Mediastinum sowie mögliche Fistelbildung kann es zu akut auftretenden, vitalen Komplikationen kommen. Das Management dieses Krankheitsbildes und der möglichen Komplikationen bedarf einer interdisziplinären Zusammenarbeit von Kinderchirurgen, Anästhesie, Kinderintensivstation sowie Radiologie.
42.3 Embryonale Bänder als seltene Ursachen einer intestinalen Obstruktion im Kindesalter K. Sturmbauer, S. Kargl, W. Pumberger Abteilung für Kinder und Jugendchirurgie, Kepler Universitätsklinik Linz, Linz, Austria Grundlagen: Intestinale Obstruktionen sind ein häufiges Problem in der Kinderchirurgie. Neben häufigeren Ursachen wie Invagination, Volvolus, Adhäsionen nach vorangegangenen abdominellen Eingriffen, entzündlichen Prozessen mit konsekutiver Peritonitis, Duplikaturen, inneren Hernien, Tumoren und Fremdkörpern, zählen embryonale Bänder zu den seltenen Ursachen.
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Methodik: Die Krankengeschichten der Kinder mit embryonalen Bändern wurden hinsichtlich der klinischen Zeichen und Symptome, der radiologischen und operativen Befunde retrospektiv analysiert. Ergebnisse: Wir konnten in den letzten 9 Jahren 6 Fälle mit behandelten intestinalen Obstruktionen auswerten, die embryonale Bänder als Ursache hatten. All diese Patienten wurden mit akuten Bauchschmerzen in unserer Ambulanz vorstellig, waren nicht voroperiert, klagten über rezidivierende Bauchschmerzen und zeigten im Akutstadium das Bild eines mechanischen Ileus. Bemerkenswert war die Häufung von neurologischen Auffälligkeiten (Apathie) als Zeichen der Durchblutungsstörung. Zur Behebung des Passage-Hindernisses wurde bei allen Patienten die Indikation zur Laparotomie gestellt und intraoperativ ein embryonales Band vorgefunden. Schlussfolgerungen: Embryonale Bänder werden in 3 Formen eingeteilt: (1) Embryonale Bänder als Reste des Dottergangs (Ductus omphaloentericus, Ductus vitellinus), (2) als Reste von Gefäßen des Dottersacks (Arteria vitellina) und (3) als Anomalien des Mesenteriums. Ein Teil der Bänder ist mit einem Meckel-Divertikel, als kleiner Dottergangrest mit blind endender Aussackung des Ileums, assoziiert. Eine interessante Tatsache ist, dass sich embryonale Bänder auch gehäuft bei Kindern mit einer Gastroschisis finden, was Anlass für eine neue Theorie in der Pathogenese der Gastroschisis war.
42.4 OK-432 (Picibanil) Sklerotherapie für Lymphangiome ist effektiv und sicher G. Fasching1,2, G. Gritsch-Olipp1,2, M. Sinzig1,3 Klinikum Klagenfurt, Klagenfurt, Austria Kinder- und Jugendchirurgie, Klagenfurt, Austria 3 Diagnostische und interventionelle Radiologie – Kinderradiologie, Klagenfurt, Austria 1 2
Grundlagen: Wir behandeln unsere Lymphangiom-Patienten mit intraläsionaler Injektion von OK-432 (Picibanil). Das Ziel der vorliegenden Studie war, den therapeutischen Effekt dieser Sklerosierungsbehandlung zu evaluieren. Methodik: In der retrospektiven Studie untersuchten wir 21 Patienten (16 Kinder, 2 Jugendliche, 3 Erwachsene) die konsekutiv an unserer Abteilung behandelt wurden. Die Diagnose der lymphatischen Malformation erfolgte klinisch unter Verwendung von Ultraschall und/oder MRT. Ergebnisse: Das mediane Alter betrug 4,1 Jahre (0,6–32,5). Das Lymphangiom war bei 11 Patienten im Kopf-Hals-Bereich bei 5 Patienten im Hals-Stammbereich, bei 2 Patienten am Stamm und bei 3 Patienten in einer Extremität. 6 Patienten hatten bereits eine Vorbehandlung OK-432 bei 3 Patienten mit anfänglich guter Reaktion und Wiederauftreten bei 2 Patienten, Punktion der Zyste ohne Effekt (2), Resektion mit Rezidiv (1). Alle Patienten erhielten eine intraläsionale Injektion mit OK-432. Bei 6 (29 %) Patienten war mehr als eine Injektion notwendig. Die mediane Menge von Picibanil betrug 0,1 mg (0,015–0,81). Die mediane Nachuntersuchungszeit nach der letzten Instillation betrug 2,1 Monate (0,7–56,7). Kein Patient zeigte schwere Nebenwirkungen. Eine komplette Regression fand sich bei 6 Patienten eine fast komplette (> 90 %) bei 4 Patienten und eine deutliche Verkleinerung (>50 %) bei 7 Patienten, eine teilweise Regression (<50 %) bei einem Patienten und keine Reaktion bei 3 Patienten. Zusammenfassend zeigten 17/21 (81 %) ein exzellentes oder gutes Ergebnis.
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery Schlussfolgerungen: Die Sklerotherapie mit OK-432 ist eine sichere und effektive Methode zur Behandlung von Lymphangiomen bei Kindern und Erwachsenen und stellt bei uns die erste Therapie der Wahl dar.
42.5 Malakoplakie des Hodens: eine seltene Ursache einer testiculären Raumforderung R. Kellermayr1, G. Fasching1, H. Rogatsch2 1 2
Kinder- und Jugendchirurgie, Klagenfurt, Austria Institut für Pathologie, Klagenfurt, Austria
Es erfolgte durch den Kinderarzt die Vorstellung eines 8-jährigen Knabens aufgrund einer 1 cm im Durchmesser haltenden echoarmen, druckschmerzhaften Läsion zentral im rechten Hoden. Das Staging abdominell sowie pulmonal verlief bei negativen Tumormarkern (AFP, β-HCG, h-PLAP) und marginal elevierter LDH wie auch Blutsenkung unauffällig. Es wurde daher bei Verdacht auf zentral gelegenem Hodentumor die inguinale Orchiektomie vorgenommen. Histologisch und immunhistochemisch fanden sich die für eine Malakoplakie pathognomonischen Michaelis-Gutmann-Körperchen. Es handelt sich dabei um eine seltene, benigne granulomatöse Entzündung auf Boden einer inadäquaten Abräumung von Bakterien (zumeist E.coli) durch Macrophagen und Monocyten. Dies führt zu einer Ablagerung von Eisen und Calcium auf residuellen bakteriellen Glycolipiden. Daraus resultieren histologisch basophile Einschlüsse, die typischen Michaelis-Gutmann-Körperchen. Zumeist wird die Erkrankung in immunkompromittierten Personen beobachtet. Beschreibungen von testiculären Manifestationen beschränken sich auf Fallberichte. Differentialdiagnostisch sind im Falle einer Malakoplakie eine Actinomycose, Histiocytose X, Hidradenitis suppurativa, Histiocytom, maligne Tumoren/Lymphome und Tuberculose in Erwägung zu ziehen. Bei testiculärer Beteiligung ist die Diagnose nur mittels Histologie zweifelsfrei zu stellen. Schlussfolgerungen: Bei raumfordernden Prozessen im Bereich des Hoden ist neben malignen Erkrankungen auch an die seltene Möglichkeit einer Malakoplakie zu denken. In unserem Fall ist die Therapie mit der Orchiektomie abgeschlossen. Weitere Nachkontrollen erübrigen sich bei benigner Dignität.
42.6 Uterovaginale Anomalien M. A. Ardelean1, C. Tica2, C. Schimke1, D. Stratone2, F. Enache2, G. Brandtner1, R. Metzger1 Kinderchirurgie PMU, Salzburg, Austria Kinderchirurgie Med. Univ. Constanta, Constanta, Romania
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Grundlagen: Angeborene Anomalien des Müllerschen Systems treten in etwa 0,1 % bis 1,0 % der Frauen auf. Circa 90 % dieser Anomalien betreffen den Uterus. Die anderen 10 % sind die Vaginalagenesien bei Mayer-Rokitansky-Küster-Hauser-Syndrom (MRKHS), die partielle Vaginalatresie, und die
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uterovaginalen Obstruktionen (Herlyn-Wunderlich Syndrom, uterovaginale- oder vaginale Obstruktion). Methodik: Sieben Patientinnen (13–17 Jahre alt) mit normalen weiblichen sekundären (ausgenommen Menstruation), und tertiären Geschlechtsmerkmalen wurden vorgestellt: 5 wegen Amenorrhö, und 2 wegen Unterbauchschmerzen. Die Diagnosen (MRKHS bei den 5 Patientinnen mit Amenorrhö, Herlyn-Wunderlich Syndrom bei einer-, und Mem brantresie der Cervix uteri bei anderer Patientin mit Unterbauchschmerzen) wurden durch klinische, sonographische, und MRT Untersuchungen gestellt. Bei allen MRKHS-Patientinnen wurde die offene Vaginalersatzplastik mit Sigmakonduit vorgenommen. Bei der Patientin mit Herlyn-Wunderlich Syndrom wurde die Korrektur nach Kaefer [1] angewandt. Die Membran der Cervix uteri wurde beim kombinierten Zugang teilreseziert. Ergebnisse: Alle Patientinnen mit Vaginalersatzplastik haben eine adäquate Vagina 2 bis 7 Jahre nach Operation. Bei den anderen 2 Patientinnen war der postoperative Verlauf problemlos, funktionelle Langzeitergebnisse liegen noch nicht vor. Schlussfolgerungen: Die Diagnose des MRKHS wird eher bei der Aufklärung der primären Amenorrhö gestellt. Die Klinik der obstruktiven uterovaginalen Anomalien entsteht bei der Pubertät durch zyklische Unterbauchschmerzen bis zum akuten Abdomen. Für die vaginale Rekonstruktion bei Patientinnen mit vaginaler Agenesie sind viele Techniken entwickelt worden. Der Vaginalersatz mit Darm ist die Methode der Wahl für Kinderchirurgen, Kinderurologen, und Urologen. Kontrakturen des Darmsegmentes sind selten, die Dilatation ist nicht- oder nur kurzfristig erforderlich. Die Darmschleimhaut gewährleistet eine natürliche Lubrikation der Neovagina. Die erhöhten Schleimmengen (störend für 2 unserer Patientinnen bis 4–6 Monaten nach dem Eingriff ) sind leicht mit Spülungen zu entfernen. Bei retrograder Menstruation (Herlyn-Wunderlich Syndrom, Atresie der Cervix) kann sich eine Endometriose entwickeln, Langzeitkontrollen sind indiziert. Literature 1. Kaefer et al. A novel surgical technique for the management of transverse vaginal septum. ESPU-Congress, Prague, Oct. 2015
42.7 Vaginoplastik bei kloakalen Anomalien M. A. Ardelean, M. G. Fernandez, C. Schimke, R. Metzger Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Klinik für Kinderund Jugendchirurgie, Salzburg, Austria Grundlagen: Bewerten der Wirksamkeit der urogenitalen Mobilisation für Scheidenrekonstruktion bei Patientinnen mit kloakaler Fehlbildung. Methodik: Medizinische Daten von 43 Patientinnen mit Vaginoplastik bei kloakaler Anomalie wurden revidiert. Die Patientinnen wurden in zwei Gruppen eingeteilt: Gruppe „P“ mit Korrektur der Vagina bei der primären Operation n = 23, und die Gruppe „S“ mit Korrektur der Vagina bei einem sekundären Eingriff n = 20. Bei follow-up wurden die Patientinnen klinisch und endoskopisch untersucht. Ergebnisse: Gruppe P: Vagina-Rekonstruktion wurde durch totalen urogenitalen Mobilisation (TUM) in 16, als Ersatzplastik mit Darmsegment in 4, als Durchzugsplastik der Vagina in 3 Patientinnen vorgenommen. Zwei Patientinnen (11,5 %) hatten minore Komplikationen nach der TUM: Introitusstenose (n = 1),
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery und hypospade Harnröhrenmündung (n = 1). Zweiundzwanzig Patientinnen hatten eine physiologisch kalibrierte Vagina. Gruppe S: Bei diesen Patientinnen wurde mindestens eine Operation – die kloakale Anomalie betreffend – vor der Präsentation durchgeführt: Dreizehn wurden mit Persistenz des Sinus urogenitalis, 4 mit Vaginalatresie/Stenose, 2 mit vesikovaginaler Fistel, und 2 mit urethrovaginaler Fistel vorgestellt. Die Vaginoplastik wurde bei TUM in 9, als Ersatzplastik mit Darmsegment in 5, als Durchzugsplastik in 4 und durch Hautlappenplastik bei 2 Patientinnen vorgenommen. Komplikationen wurden bei 4 Patientinnen (20 %) beobachtet: urethrovaginale Fistel nach vaginaler Durchzugsplastik (n = 1), distale vaginale Stenose nach der Ersatzplastik mit Ileum-Segment (n = 1), Intoitusstenose (n = 1) und lange vaginale Stenose (n = 1) nach Hautlappenplastik. Schlussfolgerungen: Wenn durchführbar, ist TUM das beste Verfahren für Vaginoplastik bei Patientinnen mit kloaklen Anomalien.
42.8 The Cologne Court Decision on Circumcision Rates in German Speaking Europe A. Weinhandl, G. Fülöp, M. Metzelder, A. Springer Department of Pediatric Surgery, Medical University Vienna, Vienna, Austria Background: In 2012, a Court in Cologne/Germany ruled that circumcision (CC) for religious reasons amounted to grievous bodily harm, and was therefore a criminal act, prohibited by law. In this study, we sought to determine the influence of the Cologne court decision (CCD) on the frequency of CC in Austria, Germany and Switzerland. Methods: Austrian CC data (2002–2013) were obtained from Gesundheit Österreich GmbH, German CC data (2002–2013) from the Institute for Hospital Remuneration System, and Swiss CC data (2001–2013) from the Swiss Federal Statistical Office. Results: Austria: Between 2002–2013, an average of 5000– 6000 pediatric CC/year were performed. After the CCD in 2012, there is a negative nationwide trend with significant geographical differences. Germany: Between 2004–2013, an average of 20,000–21,000 inpatient pediatric CC/year were performed. There was a significant decrease in the frequency of CC in 2005 and 2006, since then CC rates remain stable. In 2012, the CCD did not influence CC rates. Switzerland: Between 2001–2013, an average of 200–250 pediatric CC/year were performed. There was a significant increase in the frequency of CC between 2002 and 2004, followed by a substantial decline in 2005 and 2006, a trend that continues since then. Conclusions: Circumcision is a highly controversial topic with different cultural, religious, philosophical, and legal implications. In Austria, Germany and Switzerland there has been a declining incidence of circumcision over the last decade with no significant decrease after the CCD in 2012.
42.9 Anogenital distance and index/ringfinger ratio in boys with hypospadias and undescended testis – not so much difference? U. Tonnhofer, D. Hebestreit, M. Metzelder, A. Springer Department of Pediatric Surgery, Medical University Vienna, Vienna, Austria Background: Recent studies show that the anogenital distance (AGD) and the ratio of the index finger to the ring finger (IRFR) (ratio larger in female than male) is sexually dimorphic. It is believed that this represents different exposure to androgens in utero. Pathogenesis of hypospadias and undescended testis (UDT) is also closely linked to androgen action during pregnancy. In this study, we sought to dtermine if there are any differences in infants with hypospadias and UDT and controls (other type of elective surgery). Methods: Prior to surgery AGD, anopenile distance, penile length/glans diameter and left and right IRFR were measured using a standard caliper. Median age was 2.5 y (0.01–16 yrs). Patients: controls (C) 28, hypospadias/UDT (HU) 40 (mild hypospadias 18, severe hypospadias (SH) 9 (SIU classification)) and UDT 13. Results: Mean age C 2.3 y (3.1 SD) vs. HU 2.6y (3.3 SD)(n. s.), mean AGD C 3.5 cm (1.4 SD) vs. HU 3.5 cm (1.3 SD) (n. s.), mean right IRFR C 0.97 (0.09 SD) vs. HU 0.98 (0.05 SD) (n. s.), Mean left IRFR C 0.98 (0.06 SD) vs. HU 0.96 (0.06 SD) (n. s.). Subgroup analysis for severe hypospadias: mean age C 2.3 y (3.1 SD) vs. SH 3.6 y (3.3) (n. s.), mean AGD C 3.5 y (1.4 SD) vs. SH 2.6 y (1.0 SD) (p = 0.04), mean right IRFR C 0.97 (0.09 SD) vs. SH 0.98 (0.04 SD) (n. s.) and mean left IRFR C 0.98 (0.06) vs. SH 0.94 (0.04 SD) (n. s.). Conclusions: In our infant study (mean 2.5 y) we could not show significant differences in AGD and IRFR between hypospadias and UDT patients and controls. However, in severe hypospadias AGD was significantly reduced. In young age groups, IRFR does not show major variety. Therefore, in infants IRFR is not a suitable parameter for intrauterine androgen exposure.
43 Österreichische Gesellschaft für Medizinische Videographie: Videositzung 2 – Ösophagus, Hiatus, Adipositas 43.1 Laparoskopische Verstärkung der Hiatoplastik mittels Interposition des linken Leberlappens G. Bischof1, F. Schneider2, S. Hoffmann1, W. Feil1 Evang. Krankenhaus, Wien, Austria St. Josef Krankenhaus, Wien, Austria
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Die operative Versorgung großer Hiatushernien und Rezidiv hernien stellt meist eine Herausforderung dar. Die zunehmende Verwendung synthetischer und biologischer Netze birgt die Gefahr der Netzmigration, Infektion, Arrosion bis hin zur
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery Ösophagusperforation. Wir berichten über unsere Erfahrungen mit der bisher wenig beachteten „hepatic shoulder technique“ [1]. Zwischen 2010 und 2015 wurden 26 Patienten (16 w, 10 m) an 2 Abteilungen operiert. Das durchschnittliche Alter war 68a, es handelte sich um 20 Primäreingriffe (davon 9 Upside-down stomach) und 6 Rezidiv-Operationen. Nach kompletter Darstellung des Hiatus ösophageus wurde dieser mit nichtresorbierbaren Nähten (2.0 Ethibond) adaptiert. Anschliessend wurde der linke Leberlappen unter Erhalt des Lig. Triangulare sin. vom Zwerchfell mit der 5 mm Ultraschall-Schere gelöst, zwischen Kardia und Zwerchfellnaht zur Deckung der Hiatoplastik interponiert und am linken Zwerchfell refixiert. Alle Eingriffe konnten laparoskopisch durchgeführt werden, intraoperativ kam es 2x zu einer Blutung aus einer Zwerchfellvene, die jeweils übernäht wurde. 1 Patientin mit Rezidivhiatushernie und Neuanlage der Nissen-Fundoplikatio mußte am 4. postop. Tag wegen eines Magenleaks reoperiert werden. In Videosequenzen werden die operativen Schritte dargestellt. Das postoperative Follow-up umfasste ein Schluckaktröntgen, Oberbauch CT und fakultative Gastroskopien. Alle befragten Patienten wiesen eine Besserung der typischen Symptome wie Sodbrennen, Reflux und saures Aufstoßen auf. Der durchschnittliche GIQLI Score sank von 11,5 prä- auf 5,4 postoperativ. Bei 4 Patienten zeigte sich ein radiologisches Rezidiv wobei nur 1 symptomatisch war. Schlussfolgerungen: Bei großen oder Rezidiv-Hiatushernien bietet die „heaptic shoulder technique“ eine laparoskopisch sicher durchführbare Methode, um potentielle Netz-Komplikationen zu vermeiden. Literature 1. Quilici et al. Surg Endosc 2009; 23:2620–2623
43.2 Wie oft kommt es zu Re-Eingriffen nach laparoskopischer Fundoplicatio und was sind die Ursachen? eine retrospektive Analyse T. Roskaric, C. Pizzera, G. Rosanelli Krankenhaus der Elisabethinen Graz, Graz, Austria Zur Behandlung der Refluxkrankheit hat sich neben der konservativen Therapie mit Allgemeinmaßnahmen und PPI-Dauermedikation oder On-Demand-Einnahme, trotz Vorhandensein zahlreicher Alternativen (Plicator, Lynxband, … .) die laparoskopische Fundoplicatio als chirurgischer Standardeingriff etabliert. Durch eingehende Abklärung mittels Gastroskopie, Ösophagusmanometrie und Impedanzmessung muss eine strenge Patientenselektion vorgenommen werden, um einen chirurgischen Eingriff einerseits zu indizieren, und andererseits dadurch eine hohe postoperative Patientenzufriedenheit zu lukrieren. Die laparoskopische Fundoplicatio nach Toupet und Nissen sind sichere und vielfach vorgenommene Operationstechniken mit guten bis hervorragenden Ergebnissen, wobei die Methode nach Toupet geringere Vorteile besitzt. Dennoch kommt es nach Durchführung einer Fundoplicatio zu „failures“, die eine Reoperation in 5–10 % der Fälle notwendig machen. Im Rahmen einer retrospektiven Analyse werden die Daten von 500 Patienten evaluiert, welche im Zeitraum 2010–2015 an der chirurgischen Abteilung des Krankenhauses der Elisabethinen in Graz fundopliziert wurden, und die Ursachen der Reoperationen und das Outcome der refundoplizierten Patienten besprochen.
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43.3 Laparoscopic „Greater Curvature Plication“: implementation of a new method W. Feil, G. Bischof, S. Hoffmann Evangelisches Krankenhaus, Wien, Austria Die laparoskopische „Greater Curvature Plication“ (= G.C.P.) ist eine restriktive Operationsmethode zur Behandlung der morbiden Adipositas. Dabei wird die große Kurvatur des Magens durch Nahtreihen so nach innen gestülpt, daß das Magenvolumen verkleinert und damit die Nahrungsaufnahme reduziert wird. In Kleinserien wird über eine im Vergleich zu Bypass u/o Sleeve niedrigere Komplikationsrate, eine bessere Lebensqualität (besonders hinsichtlich Reflux) und eine nachhaltige Gewichtsabnahme (etwa 10 % geringer als Sleeve) berichtet. Implementierung: Die Patientenselektion für die G. C. P. erfolgte nach Erörterung aller relevanten Behandlungs- und Operationsmethoden und der jeweils zu erwartenden Komplikationsraten und Ergebnisse. Die Patienten wurden klinisch, psychologisch, diätologisch und versicherungsärztlich evaluiert. Das Fehlen von Langzeiterfahrungen mit der G. C. P. wurde explizit dokumentiert. Technik: In Videosequenzen werden die Operationsschritte dargestellt und erläutert, insbesondere die vollständige Präparation des Fundus bis in den His’schen Winkel, das Anlegen der 3 Nahtreihen (2/0 Ethibond fortlaufend), die Vermeidung einer Knickbildung und Stenose mittels Kalibrationssonde und die Vermeidung eines „proximalen Pouches“. Ergebnisse: Zwischen 7/15 und 1/16 wurden 12 Patienten (7w, 5 m, BMI 41) operiert. Konversionsrate, Komplikationsrate (major) und Letalität waren null. Die initiale Gewichtsabnahme entsprach den Erwartungen, die Lebensqualität wurde von den Patienten als „sehr zufriedenstellend“ bewertet, die Schilderungen der Patienten lassen sich kurzfristig subjektiv als besser im Vergleich zum Sleeve (insbesondere hinsichtlich Reflux und Trinkverhalten) deuten. Schlussfolgerungen: Die laparoskopische G. C. P. ist restriktive Operationsmethode zur Behandung des krankhaften Übergewichts. Ein tatsächlicher Beleg über das zu erwartende niedrigere Komplikationsrisiko und eine bessere Lebensqualität stehen ebenso aus, wie ein Nachweis über den tatsächlichen Gewichtsverlust und die Nachhaltigkeit in einem längeren Beobachtungszeitraum unter Studienbedingungen.
43.4 GERD and morbid obesity: implementation of a new laparoscopic combined technique W. Feil, G. Bischof, S. Hoffmann Evangelisches Krankenhaus, Wien, Austria In der Adipositaschirurgie wird für Patienten mit Hiatushernie und Refluxerkrankung zum Magenbypass geraten, da der alternative „Sleeve“ die Lebensqualität deutlich vermindert. Die Implementierung der laparoskopischen „Greater Curvature Plication (G. C. P.)“ als restriktive Adipositasoperation führte zur Entwicklung einer Kombinationsmethode, bei der die Refluxoperation (Hiatusplastik, Nissen Fundoplicatio) und die Adipositasoperation (G. C. P.) vereint werden. Die Patienten rekrutieren sich aus 2 Gruppen: Refluxpatienten mit signifikantem Übergewicht und Adipositaspatienten mit Hiatusher-
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery nie und Reflux, denen das Risiko einer Magenbypassoperation subjektiv zu hoch ist. Behandlungsziele sind eine dauerhafte Refluxkontrolle und eine nachhaltige Gewichtsreduktion. Die präoperative Evaluierung und Aufklärung der Patienten erfolgte nach den Kriterien der Adipositas- und Refluxchirurgie. Das Fehlen von Langzeiterfahrungen mit der G. C. P. wurde explizit dokumentiert. Technik: In Videosequenzen werden die Operationsschritte dargestellt und erläutert: nach Durchführung der Hiatusplastik und Nissen Fundoplicatio mit zusätzlicher Anheftung des Fundoplicats rechts und links an den Zwerchfellschenkeln erfolgt die Dissektion der großen Kurvatur vom Antrum nach proximal. Eine Kalibrationssonde wird im Duodenum plaziert und die G. C. P. mit 2 Nahtreihen (2/0 Ethibond fortlaufend) durchgeführt. Ergebnisse: Zwischen 8/15 und 1/16 wurden 15 Patienten (11w, 4 m, BMI 39) operiert. Konversionsrate, Komplikationsrate (major) und Letalität waren null. Postoperativer Verlauf, Refluxkontrolle und initiale Gewichtsabnahme entsprachen den Erwartungen, die Lebensqualität wurde von den Patienten als „sehr zufriedenstellend“ bewertet. Schlussfolgerungen: Die laparoskopische Kombinationsoperation „Hiatusplastik + Nissen + G. C. P.“ wurde erfolgreich als operative Behandlungsmethode bei Zwerchfellbruch, Refluxerkrankung und krankhaftem Übergewicht implementiert. Langzeitergebnisse hinsichtlich des Zusatzeffekts der G. C. P. stehen aus.
43.5
Die onkologischen Eckdaten, die Morbidität/Mortalität sowie die stadienabhängige Überlebenswahrscheinlichkeit zeigen keinen Unterschied zum offenen Vorgehen. Methodik: Videopräsentation der komplett minimalinvasiven abdomino-rechts thorakoskopischen Ösophagusresektion nach Ivor Lewis mit maschineller zirkulärer 25 mm E/S Ösophago-Gastrostomie. Ergebnisse: Bei 33 Patienten wurde in an der Universitätsklinik Innsbruck eine Ösophagusresektion durchgeführt. Eine minimalinvasive Resektion nach Ivor-Lewis erhielten 6 Patienten (18 %), 3 Patienten (9 %) ein offenes Vorgehen, 24 Patienten (73 %) ein Hybridverfahren (abdominell offen/thorakoskopisch). Die Anzahl der gewonnenen Lymphknoten betrug im Schnitt 24 (min.13; max 54), die mittlere OP Zeit betrug 6 h 15 min (± 23 min). Die 30 Tage Mortalität war 0 %. Ein Patient musste aufgrund einer persistierenden Chylusfistel, zwei wegen Anastomoseninsuffizienz (einer davon mit Pleuraempyem) reoperiert werden. Die postoperativen Komplikationen nach Clavien – Dindo betrafen 8 Patienten mit Grad IIIB, 2 Patienten mit Grad IIIA, sowie 6 Patienten mit Grad II. Bei 2 Patienten zeigten sich oberflächliche Wundheilungsstörungen (SSI I). Schlussfolgerungen: Die minimalinvasive Ösophagusresektion ist in einem Zentrum mit großer Expertise in laparoskopischer und thorakoskopischer Op-Technik eine sichere und onkologisch der „offenen“ Methode gleichwertige Operation.
43.7
Murphys Gesetz anhand einer laparoskopischen Magenbypass Operation
Total minimal-invasive Ösophagusresektion bei AdenoCa im distalen Ösophagus
C. Pizzera, F. Tadler
M. Biebl, O. Haase, S. Chopra, C. Denecke, R. Öhlinger, F. Aigner, T. Dziodzio, A. Andreou, B. Strücker, R. Zorron, J. Pratschke
Krankenhaus der Elisabethinen Graz, Graz, Austria „Whatever can go wrong will go wrong“, „Alles was schief gehen kann wird auch schiefgehen.“ Das in unseren alltäglichen Wortschatz aufgenommene Grundprinzip hinter dem Murphyschen Gesetz macht auch nicht vor unserer Arbeit im Operationssaal halt. Anhand eines Beispiels aus der bariatrischen Chirurgie soll dieses Gesetz untermauert werden. Eine „normale“ Magenbypassoperation eines erfahrenen Chirurgen hat eine Menge an Überraschungen zu bieten. Eine Klammermaschine, die schneidet ohne zu Klammern, eine Andruckplatte, die im Oesophagus hängen bleibt. Alles in einer Operation, alles in einem Video. Wenn Murphys Gesetz zuschlägt, macht es das zumeist gnadenlos. Doch glücklicher Weise gibt es auch die Möglichkeit, die Probleme zu beheben.
43.6 Die komplett minimalinvasive Ösophagusresektion H. Wykypiel, P. Gehwolf, T. Schmid Uni.-Klinik Innsbruck, Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie, Innsbruck, Austria Grundlagen: Die minimalinvasive Ösophagusresektion ist mittlerweile ein etabliertes Verfahren. Der Vorteil eines weniger invasiven Zugangs zeigt sich vor allem in der frühen postoperativen Phase durch weniger respiratorische bzw. pulmonale Komplikationen und einen geringeren Analgetikaverbrauch.
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Charite Universitätsmedizin Berlin; Allgemein-, Visceral- und Transplantationschirurgie, Berlin, Germany Grundlagen: Das Adenokarzinom des distalen Ösophagus wird in der Regel nach perioperative Chemotherapie als abdomino-rechts thorakale Ösophagusresektion mit Schlauchmagenhochzug in 2-Feld Lymphadendektomie therapiert. Durch ein minimal-invasives Vorgehen sowohl abdominell wie thorakal konnte die perioperative Morbidität, insbesondere pulmonale Komplikationen, deutlich gesenkt werden. Operationsvideo: Es wird eine komplett minimal-invasive abdomino-rechts thorakale Resektion mit abdomineller und thorakaler Lymphadenektomie und intrathorakaler maschinell-zirkulärer Anastomosierung des hochgezogenen Schlauchmagens in gekippter Seitenlagerung gezeigt. Hierbei wird eine abdominelle 5-Trokar und thorakale 4-Inzisionstechnik verwendet, welche in allen Schritten der offenen Operation gleicht und somit einen modularen Zugang zu sowohl Hybrid als auch komplett minimal-invasiven Operationen erlaubt. Mittels dieser Technik wurde das gesamte upper-GI-Programm auf minimal-invasive Techniken umgestellt. Schlussfolgerungen: Mittels eines modularen Zugangskonzepts lässt sich bei allen Patienten die Invasivität der Ivor-Lewis Operation senken und auch bei erweiterten Indikationen zur Resektion im gesamten Programm in >80 % komplett minimal-invasive Operationen durchführen.
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43.8
44 Hauptsitzung: Innovationen der Zukunft – Transplantation
Laparoscopic repair of hiatal hernia after esophagectomy
44.4
J. Hutter, C. Rabl, S. Reich-Weinberger Universitätsklinik für Chirurgie, Salzburg, Austria Background: Esophageal resection is a complex operation often associated with morbidity. Postesophagectomy diaphragmatic hernia is a recognized but severely under-reported and potentially hazardous event. Patients present with symptoms of intestinal obstruction, malnutrition or respiratory complaints after esophagectomy. In published series the frequency ranges between 0,7 % and 4 %. Video description: We present two cases of complete transhiatal herniation of small bowel an transverse colon in left thoracic cavity after open Ivor-Lewis-Esophagectomy. In the video we demonstrate the pathology the repositioning of the bowel and the closure of the hiatal defect by direct suturing and mesh repair. Conclusions: Hiatal hernia after esophagectomy is rare. Surgical correction of these conditions can alleviate symptoms in these patients. Repair can be accomplished laparoscopically with low mortality; however, there is morbidity. Surgeons should be aware of this rare complication after esophagectomy in symptomatic and asymptomatic patients.
43.9 Die intragastrale Single-Port (IGS) Resektion eines GIST-Tumors – Fallbericht eines neuen Verfahrens C. Denecke, M. Biebl, T. Dziodzio, S. Weiss, F. Aigner, R. Öllinger, J. Pratschke, R. Zorron Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Charité Virchow Klinikum, Berlin, Berlin, Germany Grundlagen: Bei pylorusfernen, gestielten GIST Tumoren kann eine endoskopische oder Rendezvous-Resektion in Kombination mit einer Laparoskopie erfolgen. Wir berichten über ein neues Verfahren einer intragastralen Single-Port (IGS) Resektion eines GIST Tumors im Magenkorpus. Methodik: Operation in Rückenlage mit 3 cm Inzision im linken Oberbauch. Nach Exteriorisierung des Magens wird dieser an der Haut fixiert. Nun Gastrotomie und Einbringen eines Single Ports mit Anlage eines Kapnoperitoneums (8 mmHg). Darstellung des 5 cm grossen Tumors, welcher mit dem Linearstapler abgesetzt wird. Bergen des Resektates, Blutstillung und Verschluss der Gastrotomie. Die Darstellung der Ergebnisse erfolgt deskriptiv. Ergebnisse: Bei dem Patienten (55 J, m) lag ein rezidivierend blutender GIST Tumor (>5 Mitosen/HPF, Ki67: 5 %) im Magenkorpus vor, sodass eine dringliche Indikation zur IGS bestand. Die Operationsdauer betrug 1h40min, es bestand kein Transfusionsbedarf. Nach Resektion sistierte die chronische Blutungsanämie.Der Patient wurde nach zügigem Kostaufbau und unkomplizierten stationären Aufenthalt am 5. postoperativen Tag entlassen. Schlussfolgerungen: Eine intragastrale Single-Port (IGS) Resektion eines GIST Tumors ist technisch sicher durchführbar und ermöglicht eine sichere Resektion in endoskopisch schwer erreichbaren Anteilen des Magens ohne eine intraoperative Endoskopie.
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Erfolgreiche Retransplantation eines Allotransplantates nach Rekurrenz der fokal segmentalen Glomerulosklerose im Erstempfänger K. Kienzl-Wagner1, S. Waldegger2, R. Oberhuber1, C. Bösmüller1, D. Öfner1, S. Schneeberger1 Medizinische Universität Innsbruck, Universitätsklinik für Visceral, Transplantations- und Thoraxchirurgie, Innsbruck, Austria 2 Medizinische Universität Innsbruck, Universitätsklinik für Pädiatrie, Innsbruck, Austria 1
Grundlagen: Die primäre fokal segmentale Glomerulos klerose (FSGS) rekurriert in bis zu 55 % nach Nierentransplantation und kann zum frühen Transplantatverlust führen. Ein zirkulierender Permeabilitätsfaktor wird für die Entwicklung und Rekurrenz der FSGS verantwortlich gemacht. Wir beschreiben hier die erfolgreiche „Weitertransplantation“ eines Allotransplantates, das im ersten Empfänger aufgrund einer frühen Rekurrenz der FSGS versagte. Fallbericht: Ein 5-jähriger Patient mit der Grunderkrankung einer primären FSGS erhielt ein Nierentransplantat von einem 31-jährigen Kadaverspender. Der Patient entwickelte bereits am 2. postoperativen Tag ein Frührezidiv der FSGS. Aufgrund der Proteinurie und nach Ausschluss eines morphologischen Gewebeschadens wurde am 27. postoperativen Tag die Transplantatnephrektomie beim Erstempfänger durchgeführt und das Transplantat einer zweiten, 52-jährigen Empfängerin auf der Nierenwarteliste implantiert. Unmittelbar nach Retransplantation nahm das Allotransplant seine Funktion auf und erreichte bereits am 3. postoperativen Tag Harnmengen von 2800 ml/24 h, die Patientin benötigte keine postoperative Dialyse, das Kreatinin sank sukzessive auf 1,1 mg/dl, die Proteinurie war mild (220 mg/g). In der Transplantatbiopsie vom 14. Tag nach Retransplantation zeigten sich keine FSGS-typischen Veränderungen. Die Zweitempfängerin hat 9 Monate nach Transplantation eine hervorragende Transplantatfunktion mit einem Serumkreatinin von 0,87 mg/dl. Schlussfolgerungen: Die neuerliche Transplantation eines Allotransplantats, das im ersten Empfänger aufgrund einer Rekurrenz der FSGS versagte, in einen zweiten Empfänger war erfolgreich mit exzellenter Transplantatfunktion 9 Monate post transplantationem. Die rapide Erholung des Allotransplantats untermauert die Theorie eines zirkulierenden Faktors als Ursache für die Entstehung und Rekurrenz der primären FSGS. Die Retransplantation des Allotransplantates in einen zweiten Empfänger ermöglicht in dieser konkreten Indikationsstellung zudem eine optimale Nutzung der Ressourcen bei zunehmendem Mangel an Spenderorganen.
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44.5 Portal venous complications after living-donor liver transplantation in children: a case report F. Messner, R. Oberhuber, M. Maglione, D. Öfner, S. Schneeberger, C. Margreiter Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Austria Background: Living-donor liver transplantation (LDLT) has been widely practiced to overcome the shortage of appropiatesized whole liver grafts. Yet it poses a technical challenge due to size mismatched vessels and short vascular pedicles and thus contributes to the occurrence of vascular complications. Case report: We herein present the case of a pediatric patient, who underwent transplantation of the left lateral segments because of extrahepatic biliary atresia in 2008. The postoperative course was complicated by two thrombotic occlusions of the portal vein. Thrombectomy and reconstruction with a venous and femoral artery graft was conducted. After uneventful three years, the arterial conduit developed stenosis, which was angiographically stented. Despite intervention, total portal thrombosis reoccurred. Thus, surgery was performed with preparation of intrahepatic portal vein branches and anastomosis to the superior mesenteric vein using an iliac arterial graft as interposition. Conclusions: Portal venous complications can occur early and late after LDLT and remain as an important cause of patient and graft loss especially in pediatric patients. Treatment can consist of interventional as well as surgical approaches to reintroduce portal flow.
44.6 Nichtalkoholinduzierte Steatohepatitis als primäre Indikation zur Lebertransplantation in Europa: Klinische Analyse von über 37.000 PatientInnen B. Kern1, P. Newsome2, G. Berlakovich3, V. Karam4, R. Adam4, B. Feurstein1, J. Fritz1, P. Muiesan2, D. Öfner1, S. Schneeberger1 Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Austria University of Birmingham, Birmingham, United Kingdom 3 Medizinische Universität Wien, Wien, Austria 4 Paul Brousse Hospital, Villejuif, France 1 2
Grundlagen: Nichtalkoholinduzierte Fettlebererkrankung (NAFLD) ist derzeit die häufigste Ursache für die Entwicklung chronischer Lebererkrankungen in der westlichen Welt und Vorstufe der nichtalkoholinduzierten Steatohepatitis (NASH), die die dritthäufigste Zuweisung zur Lebertransplantation in den USA darstellt. Die Tendenz ist auch in Europa steigend. Methodik: Ziel der Studie war es alle erwachsenen Patienten mit NASH als Grunderkrankung hinsichtlich ihres klinischen Outcomes zu untersuchen. In Kollaboration mit dem European Liver Transplant Registry wurden diese Daten retrospektiv analysiert. Ergebnisse: Zwischen 2002 und 2012 wurde 37.612 erwachsenen Patienten in Europa bei terminaler Lebererkrankung ein Spenderorgan implantiert. Der Anteil der männlichen Patienten war 73,7 % (27.727/37.612), der der weiblichen Patientinnen nur 26,1 % (9855/37.612). Die alkoholinduzierte Fettleberzirrhose stellte die häufigste Indikation zur Lebertransplantation
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mit 39,8 % (14.956/37.612) dar, während die Inzidenz von NASH 0,9 % (337/37.612) betrug. Die NASH Gruppe zeigte keinen signifikanten Nachteil im Gesamtüberleben der PatientInnen verglichen mit den anderen Indikationsstellungen (p = 0.681). Empfänger BMI über 40 hatte keinen Einfluss auf das Outcome in der NASH Gruppe, stellte jedoch einen erheblichen Risikofaktor in der nonNASH PatientInnengruppe dar. Spendersteatose, klassifiziert als mild, moderat oder schwer, hatte ebenfalls keinen Einfluss auf das PatientInnenüberleben in der NASH Gruppe, während der Einfluss in der nonNASH Gruppe signifikant war (p = 0,011). Schlussfolgerungen: PatientInnen, die aufgrund von NASH einer Lebertransplantation unterzogen wurden, zeigten keine schlechteren Überlebenskurven verglichen mit anderen Indikationen. Schwere Spendersteatose scheint keinen Risikofaktor in der NASH Gruppe darzustellen, was bedeutet, dass man diesen Patienten Spenderorgane, ohne Rücksicht auf deren Steatosegrad, zuweisen könnte, um so der Organknappheit entgegen zu wirken.
45 HIPEC 45.1 The CARCINOSIS study, a prospective phase II trial in patients with synchronous or metachronous peritoneal metastasis from colorectal cancer at the Medical University of Vienna, Austria T. Bachleitner-Hofmann1, A. Beer2, J. Singh-Bhangu1, P. Starlinger1, L. Ucsnik1, S. Riss1, A. Stift1, M. Gnant1, M. Mittlböck3, C. Brostjan4, R. Oehler4, M. Bergmann1, G. Prager5 Universitätsklinik für Chirurgie, Abteilung für Allgemeinchirurgie, Wien, Austria 2 Universitätsklinik für Pathologie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria 3 Zentrum für Medizinische Statistik, Informatik und Intelligente Systeme, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria 4 Universitätsklinik für Chirurgie, Chirurgische Forschungslaboratorien, Wien, Austria 5 Universitätsklinik für Innere Medizin I, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria 1
Background: Peritoneal metastasis from colorectal cancer (CRC) has a dismal prognosis. Multimodality treatment using neoadjuvant chemotherapy, cytoreductive surgery (CRS) and hyperthermic intraperitoneal chemotherapy (HIPEC) offers a possibility for cure in selected patients. Importantly, however, little is known about the histopathological response within the peritoneum to neoadjuvant systemic chemotherapy. Methods: CARCINOSIS (ClinicalTrials.gov: NCT02591667, EUDRACT: 2015-002917-30) is an academic, prospective phase II trial sponsored by the Medical University of Vienna. It is coordinated by the Departments of Surgery and Internal Medicine I of the Medical University of Vienna. Primary endpoint is the histopathological response of the peritoneal tumor deposits following 4 cycles of systemic chemotherapy with 5-FU, leucovorin, oxaliplatin, irinotecan (FOLFOXIRI) and bevacizumab administered at 3-weekly intervals. Patients with peritoneal
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery metastasis from CRC, < = 3 resectable liver metastases, an ECOG performance status < = 2 and an adequate bone marrow reserve, renal and liver function are eligible. Exclusion criteria include active extraabdominal disease, recent (<28 days) major surgery and >3 liver metastases at presentation. Patients will undergo diagnostic laparoscopy at baseline, followed by 4 cycles of FOLFOXIRI + bevacizumab and, finally, CRS and HIPEC in case that complete resection of all peritoneal tumor deposits is possible. It is planned to include a total number of 30 patients over a period of 3 years. Results: Recruitment is expected to start in February 2016. Conclusions: CARCINOSIS is the first trial to prospectively investigate the histopathological response in the peritoneum to neoadjuvant systemic chemotherapy with FOLFOXIRI and bevacizumab in patients with peritoneal metastasis from CRC.
45.2 Peritoneal surface calculator PESUCA©: the peritoneal surface area does not correlate with the body surface area in patients undergoing cytoreductive surgery T. Jäger1, R. Stadlhofer1, D. Neureiter2, D. Öfner1,3, A. Dinnewitzer1 Paracelsus Medical University, Department of Surgery, Salzburg, Austria 2 Paracelsus Medical University, Institute of Pathology, Salzburg, Austria 3 University Hospital for Visceral, Transplant and Thoracic Surgery, Innsbruck Medical University, Department of Surgery, Innsbruck, Austria 1
Background: Cytoreductive surgery (CRS) combined with hyperthermic intraperitoneal chemotherapy (HIPEC) is becoming increasingly widespread in the treatment of peritoneal surface malignancies. For calculating the effective chemotherapy dose the body surface area is used as a direct correlate of the peritoneal surface area. Methods: The peritoneal surface area of 10 randomly selected patients who underwent CRS and HIPEC between 2013 and 2015 was calculated before and after CRS with a newly developed proprietary peritoneal surface calculator software (PESUCA®). The peritoneal surface was divided in a supramesocolic visceral/parietal and inframesocolic visceral/parietal peritoneum area consisting of 40 different peritoneal regions. Results: The body surface area of the ten patients with peritoneal surface malignancies (colorectal n = 5, gynecological n = 3, gastric n = 1 and primary peritoneal cancer) was calculated with the Dubois formula: mean 18,720 cm² ± 2560. Automated calculation of the mean peritoneal surface area (cm²) before CRS revealed 18,645 ± 2549 compared to 12,848 ± 3298 after CRS (p < 0.0001). Supramesocolic visceral peritoneum (3467 ± 474 vs. 2888 ± 519: p = 0,002), supramesocolic parietal peritoneum (2383 ± 326 vs. 1542 ± 832: p = 0.01), Inframesocolic visceral peritoneum (11.300 ± 1545 vs. 8073 ± 2558: p = 0.003), inframesocolic parietal peritoneum (1496 ± 205 vs. 347 ± 381: p < 0.0001). Conclusions: We hereby present, to the best of our knowledge, the first tool to calculate the peritoneal surface area in patients after cytoreductive surgery. Our software could offer a valuable contribution towards a more precise calculation of the chemotherapy dosage and thus ensure patient safety.
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45.3 Incidence and prognosis of colorectal cancer patients with synchronous peritoneal metastases in the era before hyperthermic intraperitoneal chemotherapy at our institution T. Jäger1, D. Neureiter2, A. Dinnewitzer1 Paracelsus Medical University, Department of Surgery, Salzburg, Austria 2 Paracelsus Medical University, Institute of Pathology, Salzburg, Austria 1
Background: The optimal treatment of peritoneal metastases (PM) originating from colorectal cancer (CRC) appears to be a combination of cytoreductive surgery (CRS) with synchronous heated intraperitoneal chemotherapy (HIPEC) and consecutive systemic chemotherapy. The aim of this study was to assess and recall the outcome of those patients who did not had access to CRS and HIPEC. Methods: We conducted a retrospective analysis of CRC patients with synchronous PM at the time of primary surgery between 2003 and 2012. Demographic, pathological and followup data were subjected to statistical analysis. Results: 18 % (204 of 1114) metastatic CRC patients were identified. The peritoneum was involved in 4 % (39 of 1114). Of the 39 patients (mean age 69 ±12; female: 59 %) isolated PM was observed in 15 patients (38 %) all others had either synchronous liver, pulmonal or other distant metastases. After a median follow-up of 9 months (range, 0.3–90.6), the median overall survival was 11 months with 24 % surviving at 24 and 12 % at 48 months in the entire group and 14 months with 33 % surviving at 24 and 17 % at 48 months in patients with isolated PM. Conclusions: Up to one-fifth of CRC patients present with metastases at the time of primary diagnosis. In almost 20 % of these patients the peritoneum is involved. Irrespective of whether the peritoneum is affected alone or combined with other organs, the poor prognosis (median survival time 11 to 14 months) compels us to undertake ongoing and sustained efforts to continuously improve the outcome.
45.4 HIPEC beim peritoneal metastasierten Magenkarzinom A. Perathoner1, P. Kogler1, S. Scheidl1, R. KafkaRitsch1, D. Öfner1, M. Zitt1,2 Universitätsklinik für Viszeral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie, Innsbruck, Austria 2 Krankenhaus Dornbirn, Abteilung für Chirurgie, Dornbirn, Austria 1
Bei bis zu 20 % der Patienten mit einem Magenkarzinom lässt sich bereits bei Diagnosestellung eine synchrone Peritonealkarzinose feststellen. Gleichzeitig zeigen diverse Analysen, dass in knapp 50 % der Fälle der Patienten mit synchroner Peritonealkarzinose die Erkrankung auf die Peritonealhöhle beschränkt bleibt und keine Fernmetastasen entstehen. Obwohl diese Patienten allgemein als nicht heilbare Patienten gelten, bei denen operative Eingriffe nur mehr in palliativer Intention zur Linderung von Symptomen (z. B. Magenausgangsstenose, Blutung,
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery Perforation) sinnvoll sind, kann besonders bei jungen fitten Patienten mit geringem Peritonealkarzinoseindex (PC-Index ca. 12) ein kurativer Therapieansatz mit radikaler onkologischer Resektion, Peritonektomie, kompletter chirurgischer Zytoreduktion und hyperthermer intraperitonealer Chemotherapie erwogen werden, selbstverständlich nur im Rahmen eines multimodalen Konzeptes mit Expertise eines interdisziplinären Tumorboards. Anhand von einigen rezenten Fällen von Magenkarzinompatienten mit synchroner Peritonealkarzinose, welche in den letzten Jahren an der Universitätsklinik für Viszeral,– Transplantations- und Thoraxchirurgie der Medizinischen Universität Innsbruck behandelt worden sind, soll das Konzept der HIPEC beim peritoneal metastasierten Magenkarzinom vorgestellt, kritisch analysiert, aber auch für ein selektioniertes Patientengut als sinnvolle multimodale onkologische Therapie propagiert werden.
45.5 Prävention und Management von Komplikationen in der Therapie der Peritonealkarzinose P. Kogler1, J. Punter1, A. Perathoner1, R. KafkaRitsch1, S. Scheidl1, D. Öfner1, M. Zitt2 Univ. Klinik für Viszeral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie, Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Austria 2 Krankenhaus Dornbirn, Abteilung Chirurgie, Dornbirn, Austria 1
Grundlagen: Die Therapie der Peritonealkarzinose wurde bis vor einigen Jahren als rein palliativ angesehen, die Prognose der betroffenen Patienten als infaust. Seit der Entwicklung chirurgisch radikaler Therapieansätze (Peritonektomie) und Einführung der hyperthermen intraperitonealen Chemotherapie (HIPEC) ist es möglich, in einem selektionierten Patientengut, Langzeitüberleben und Kuration zu erreichen. In den meisten Fällen ist eine chirurgische Sanierung nur durch multiviszeralchirurgische Eingriffe möglich, welche mit einer erhöhten Morbidität und Einschränkung der postoperativen Lebensqualität des Patienten einhergehen. Methodik: Patienten, welche zwischen 2006 und 2015 an unserer Abteilung aufgrund einer Peritonealkarzinose mittels Peritonektomie und HIPEC behandelt worden waren, wurden in die Studie inkludiert. Analysiert wurden u. a. die Radikalität der Operation (CC-Score), postoperative Komplikationen, Revisions-Raten sowie das Patientenüberleben. Ergebnisse: Insgesamt wurden 61 Patienten (medianes Alter 47.6 Jahre) in die Studie eingeschlossen, bei 58 Patienten konnte eine radikale Sanierung (CC-Score 0/1) erzielt werden. Bei 34 (56 %) Patienten traten postoperativ Komplikationen auf, in den meisten Fällen Wundheilungsstörungen (SSI 1-2) bzw. postoperative Nachblutungen, eine operative Revision war in 14 Fällen (47 %) notwendig. Die 30-Tage Mortalität betrug 0 %. Bei 2 Patienten wurde aufgrund ausgedehnten Tumorbefalls eine zweizeitige Sanierung durchgeführt, in beiden Fällen konnte auf diese Weise ein CC-Score 0/1 erreicht werden. 36 Patienten (60 %) sind bis dato tumorfrei. Schlussfolgerungen: Die kurative Therapie einer Peritonealkarzinose ist meist mit einem multiviszeralchirurgischen Eingriff verbunden. Trotz erhöhter perioperativer Morbidität kann, bei adäquatem und zeitgerechtem Komplikationsmanagement, in diesem selektionierten Patientengut Langzeitüberleben und Kuration erreicht werden.
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45.6 Peritonektomie und Hipec: Implementierung eines aufwendigen Eingriffes am Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Wien G. Walli Barmherzige Schwestern Wien, Wien, Austria Grundlagen: Periktonektomie, bezieungsweise zytoreduktive Chirurgie gemeinsam mit intraperitonealer Chemotherapie, stellt in gewissen Indikationen ein kurativer Therapieansatz dar. Methodik: Die Patientendaten wurden retrospektiv ausgewertet, das Outcome evaluiert und die interdisziplinären Abläufe dargestellt. Ergebnisse: Im Jahr 2014 wurde der erste Eingriff durchgeführt, seither konnten insgesamt 7 Patienten (6 Frauen, 1 Mann) behandelt werden. Ovarial-Carcinom (3), Magen-Carcinom (1), Duodenal-Carcinom (1) und Colon-Carcinom (2) stellten die Indikationen dar. Alle Eingriffe konnten sicher durchgeführt werden, zwei Patientinnen mussten aufgrund von Dünndarmleckagen reoperiert werden. Einmal war eine Revision samt Übernähung und Abdominal-Vac (second-look mit Bauchdeckenverschluss nach 48 Stunden) notwendig. Einmal waren zwei Revisionen mit Dünndarmübernähung und konsekutiv prolongierter Intensivmedizin erforderlich. Die postoperative Isolierung ist personal- und arbeitsintensiv, die anfängliche Skepsis im Umgang mit in dieser neuen Form von chemotherapierten Patienten konnte entkräftet werden. Hilfreich war das Durchführen einer Reevaluierung der Abläufe in einer interdisziplinären Besprechung sowie die schriftliche Festlegung des Procedere. Schlussfolgerungen: Die Implementierung dieses äußerst resourcenaufwändigen Verfahrens, benötigt eine gute interdisziplinäre Zusammenarbeit aller beteiligten Fach- und Berufsgruppen, wobei externe Beratung und Hilfestellung in jedem Fall hilfreich ist, ohne entsprechende Expertise jedoch gefordert werden muss. Der Eingriff ist sicher durchführbar, aufgrund der multiviszeralen Resektionen jedoch mit entsprechender Morbidität behaftet.
46 Hauptsitzung: Arzt als Fürsprecher des Patienten/ Patientensicherheit 46.5 Sichere Chirurgie durch die OPCheckliste: Durchführungsnachweis versus Durchführungsqualität G. Sendlhofer1,2, K. Leitgeb1,2, B. Kober1,2, L. P. Kamolz3,2 Stabsstelle Qualitäts- und Risikomanagement, LKH-Univ. Klinikum Graz, Graz, Austria 2 Research Unit for Safety in Health, Medizinische Universität Graz, Graz, Austria 3 Klinische Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Medizinische Universität Graz, Graz, Austria 1
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery Grundlagen: Im Jahr 2012 wurde an der Univ. Klinik für Chirurgie eine von der WHO abgeleitete OP-Checkliste eingeführt. Laufend finden unangekündigte Stichproben zur Nutzung der OP-Checkliste statt sowie auch Vor-Ort-Begehungen. Dadurch wird die nachhaltige Verwendung der OP-Checkliste hinterfragt. Methodik: Die Stabsstelle QM-RM kündigt in einer email an, dass an zwei Tagen vor dem Versand der email, alle OP-Checklisten zur Überprüfung der Vollständigkeit zu übermitteln sind. Wird eine Frage nicht abgehakt, wird die OP-Checkliste als unvollständig gewertet. Mitarbeiter überprüfen in der Umbettzone die Durchführungsqualität der OP-Checkliste. Anhand einer 4-teiligen Bewertungsskala (1 = sehr gut bis 4 = ungenügend) wurden die einzelnen Phasen bewertet (n = 9). Schlussfolgerungen: Seit 2013 fanden mittlerweile 3 unangekündigte Stichproben statt. Bei der ersten Stichprobe waren 40 % der OP-Checklisten vollständig, 52 % unvollständig und 8 % fehlten gänzlich. 2014 und 2015 waren jeweils 33 % der OP-Checklisten vollständig, 57 % unvollständig und 10 % fehlten. Quantitativ wurde das Sign-In im Mittel (±Standardabweichung) mit 1,6±2,0, das Team-Time-Out mit 1,8±1,0 und das Sign-Out mit 2,6±3,0 bewertet. Qualitativ fiel den Beobachtern auf, dass das Sign-In von den einzelnen Fachdisziplinen sehr gut abgearbeitet wird. Beim Team-Time-Out fand jedoch nur selten ein tatsächliches Innehalten statt. Das Sign-Out fand nach Naht bzw. nach Eingriffsende statt. Schlussfolgerungen: Eine Verwendungsrate von 90 % stellt einen relativ hohen Durchdringungsgrad dar [1]. Vom Sign-In bis zum Sign-Out nimmt die Durchführungsqualität jedoch ab. Eine mögliche Erklärung ist, dass das Sign-In im Gegensatz zu den anderen Phasen nicht im Team durchgeführt werden muss. Das gemeinsame Innehalten findet nicht statt, dadurch verliert die OP-Checkliste an Effektivität hinsichtlich Vermeidung möglicher Fehler. Literatur 1. Sendlhofer G, Mosbacher N, Leitgeb K, Kober B, Jantscher L, Berghold A, Pregartner G, Brunner G, Kamolz LP. Implementation of a surgical safety checklist: interventions to optimize the process and hints to increase compliance. PloS ONE 2015;10(2): e0116926. doi:10.1371/journal.pone.0116926
47 ACP – Arbeitsgemeinschaft für Coloproktologie: Sicherung der Qualität in der Proktologie (Fisteln, Hämorrhoiden, Fissure) 47.1 Qualität in der Kolorektalchirurgie – kritische Beleuchtung und Zukunftsvisionen S. Uranitsch, M. Lemmerer, A. Berger Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Graz, Graz, Austria Grundlagen: Qualität in der Chirurgie ist wohl das höchste Ziel – die multifaktoriellen Einflussfaktoren sind zahlreich. Um jedoch Qualität vergleichen zu können fehlt eine valide Definition des Begriffes – was einen objektive Qualitätsvergleich schwierig macht.
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Methodik: Beleuchtung der Qualitätseinflussfaktoren durch Literaturrecherche sowie durch den Vergleich der abteilungseigenen Kennzahlen im Spannungsfeld- „Definition von Qualität“. Kritisch wird der Vergleich im öffentlichen Reporting der Qualitätskennzahlen in Österreich sowie der Umgang mit Komplikationsraten/Transparenz per se im Vergleich mit dem englischen Pilotprojekt des Royal Collage of Surgeons (Herzchirurgie) bzw. des NHS aufgezeigt. Der Status von Transparenz der Qualitätsfaktoren sowie öffentlich zugängliche Daten, z. B. Komplikationsstatistik, Fallzahlen etc. wird mit internationalen Daten (Vergleich England/ Österreich) dargestellt . Schlussfolgerungen: Der Vortrag stellt eine kritische Beleuchtung des Begriffes „Qualität“ sowie „Performance“ dar. Jeder einzelne Chirurg, nicht nur die Abteilung muss diese Begriffe definieren um Verbesserungspotentiale überhaupt erkennen zu können und somit das optimale Outcome für jeden einzelnen Patienten weiterhin zu sichern. Nicht nur der wirtschaftliche Druck im Gesundheitssektor sondern auch die zunehmende Forderung nach Transparenz und Qualitätssiegel (z. B. Zertifizierungen etc.) der Öffentlichkeit fordert immer mehr Ressourcen für Datengenerierung sowie Datenanalysen neben unserer ärztlichen Tätigkeit, dies unterstreicht die Wichtigkeit dieser Thematik.
47.2 Tailored Hämorrhoidektomie – statt one fits all U. Prunner, I. Haunold, K. Sorko-Enzfelder, K. Biricz, C. Stieböck, A. Klaus KH Barmherzige Schwestern (Allgemeinchirurgie), Wien, Austria Grundlagen: Die operative Behandlung von Hämorrhoiden stellt einen Routineeingriff in der Chirurgie dar. Zu ausgiebige Resektionen oder gar unnötige Eingriffe können allerdings dauerhafte Auswirkungen auf die Lebensqualität des Patienten haben. Methodik: Basierend auf dem österreichischen Konsensusbericht zum Thema „Hämorrhoidalleiden“, erschienen in der Wiener Klinischen Wochenschrift 2012, wird an der chirurgischen Abteilung der Barmherzigen Schwestern Wien das Konzept der „maßgeschneiderten (tailored) Hämorrhoidektomie (HE)“ verfolgt. Dabei wird die Operation individuell dem Lokalbefund und Leidensdruck des Patienten angepasst, konventionelle Resektionen werden mit ultraschallgestützten Verfahren (HAL&RAR) kombiniert. Ziel dieser Analyse war, das Patienten-Outcome unserer Abteilung nach tailored Hämorrhoidektomie zu erheben. Ergebnisse: Evaluiert wurden 450 Patienten, die im Zeitraum von 1.2011–12.2015 einer Hämorrhoidenoperation im KH der BHS Wien unterzogen wurden. In 130 Fällen wurde das Konzept der tailored HE verfolgt. Die demographischen Daten und postoperativen Komplikationen (insbesondere das Auftreten von fäkaler Inkontinenz) wurden dokumentiert und im Literaturvergleich retrospektiv analysiert. Durch zurückhaltende, personalisierte Hämorrhoidalchirurgie konnte eine Reduktion des postoperativen Analgetikabedarfs und postoperativer Kontinenzstörungen (Soiling) beobachtet werden. Schlussfolgerungen: Um den bestmöglichen Behandlungserfolg nach Hämorrhoidenoperationen erreichen zu können bedarf es einer personalisierten Therapie. Das Konzept der tailored HE bietet dabei eine optimale Behandlungsstrategie mit hoher Patientenzufriedenheit.
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47.3 Kann man Hämorrhoiden lasern? M. Lechner, G. Wimberger, B. Weiner KH göttlicher Heiland, Wien, Austria Jahrzehntelang waren Operationen, die wegen Hämorrhoidalleiden durchgeführt wurden, mit starken Schmerzen verbunden. In den vergangenen Jahren haben sich mehrere nicht resezierende Verfahren mit deutlich geringeren postoperativen Schmerzen entwickelt. Operationsziel ist es, die Symptome Juckreiz, Blutungen und Prolaps möglichst nachhaltig zu reduzieren. Seit etwa 18 Monaten wird an unserer Abteilungen die Laserhämorrhoidoplastie (LHP) angewendet. Es wird nach einer kleinen Hautinzision mittels der Hämorrhoidalpolster respektive das zuführende Gefäß mittels Pulslaser verödet und zusätzlich der prolabierte Knoten mit einer Wendelnaht nach innen gerafft. Wir berichten über die ersten 50 Fälle unserer Serie. Die Eingriffe wurden in Allgemeinnarkose unter single shot Antibiose durchgeführt. Die Darmvorbereitung erfolgte mit Clysmol. Alle Patienten konnten am ersten postoperativen Tag mit oraler Schmerzmedikation entlassen werden. Es traten keine unmittelbaren postoperativen Komplikationen auf. Nach 6–8 Tagen kam es zweimal zum Auftreten einer Hämorrhoidalthrombose, die operativ versorgt wurde und zweimal zu revisionspflichtigen Nachblutungen. In der Nachbeobachtungszeit kam es nicht zu Rezidiven, es wurden keine Fälle von Stuhlinkontinenz beobachtet. Bei der Laserhämorrhoidoplastie handelt es sich um ein sicheres Verfahren ohne schwere Komplikationen. Die postoperativen Schmerzen sind vergleichbar mit anderen nicht resezierenden Verfahren. Das follow up ist aber sicherlich noch zu kurz um eine Aussage über die Rezidivrate machen zu können.
47.4 Analfisteln – MRT, Chirurgie und Qualität M. Wunderlich1, M. Lechner2, W. Schima2,3 Confraternität, Wien, Austria KH Göttlicher Heiland, Wien, Austria 3 KH der Barmherzigen Schwestern, Wien, Austria 1 2
Die Chirurgie hoher und komplizierter Analfisteln ist selbst für erfahrene Operateure anspruchsvoll. Rezidive nach Fistulektomie und Verschiebelappenplastik finden sich in bis zu 24 % der Fälle (Dubsky PC et al.: Dis Colon Rectum 2008: 852–857). Spätestens beim ersten Rezidiv empfiehlt sich deshalb eine besonders umsichtige Vorbereitung der nächsten Operation. Diese berücksichtigt das Ergebnis der klinischen proktologischen Untersuchung und die Bildgebung, vorzugsweise MRT. Die Kriterien einer brauchbaren analen MRT sind: • MR-Gerät mit 1.5–3.0 Tesla Feldstärke; Verwendung von Multichannel-Abdomenspulen für höheres Signal-Rausch-Verhältnis und damit bessere Bildqualität. • Hochauflösende Sequenzen: gute Ortsauflösung zur Detektion dünner Fisteln. • Keine streng axialen oder coronalen Bilder, sondern Anpassung der Bildebenen an die anatomische Achse des Anal-
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kanals: Bildebene normal auf und parallel zum Analkanal (paraaxiale, paracoronale Bilder). • Vorzugsweise Verwendung von MR-Kontrastmittel zur besseren Darstellung von Abszessen und komplexen Fisteln. Zur idealen Operationsplanung betrachten Chirurg und Radiologe die Bilder gemeinsam, um Übereinstimmungen oder Gegensätze von klinischem Befund und MRT-Bildern festzustellen. Wesentliche Voraussetzung sind Bilder, die den genannten Anforderungen entsprechen, sowie mit proktologischen Fragestellungen überdurchschnittlich vertraute Radiologen. Diese Qualität der Bildgebung im Vorfeld zu sichern, obliegt der Verantwortung des proktologischen Chirurgen. Vorteilhaft ist es, die gemeinsam gewonnenen Erkenntnisse in Form von Skizzen festzuhalten. Diese dienen der Operationsplanung und können auch zur Ergänzung der präoperativen Patienteninformation verwendet werden. Schlussfolgerungen: Operationen hoher und rezidivierender Analfisteln sollten anhand von qualitativ hochwertigen MRT-Bildern vom Chirurgen unter Einbeziehung des erfahrenen Radiologen geplant werden. Dieses Konzept wird mit Fallbeispielen illustriert.
47.5 The type of loose seton for complex anal fistula is essential to improve perianal comfort and quality of life S. Maschke1, I. Kristo1, A. Stift1, C. Staud1, A. Kainz2, T. Bachleitner-Hofmann1, S. Riss1 Medical University of Vienna, Department of Surgery, Vienna, Austria 2 Medical University of Vienna, Department of Medicine III, Division of Nephrology and Dialysis, Vienna, Austria 1
Background: Loose seton therapy for complex anal fistulae can lead to perianal discomfort and reduced quality of life. The aim of this study was to assess the impact of the novel knot-free Comfort Drain on quality of life, perianal comfort and faecal continence compared to conventional loose setons. Methods: Forty-four patients were enrolled, who were treated for complex anal fistula at a single institution between July 2013 and September 2014. A match-paired analysis was performed to compare patients with a knot-free Comfort Drain and controls, that were managed by conventional knotted setons. The 12-item short form survey (SF-12) questionnaire was used to assess quality of life. Additionally, patients reported perianal comfort and faecal incontinence by using a Visual Analog Scale (VAS) and the St. Mark’s incontinence score, respectively. Results: The Comfort Drain was associated with improved quality of life with significant higher median physical (p = 0.001) and mental (p = 0.04) health scores compared to conventional loose seton drains. According to the VAS, patients with a Comfort Drain in situ reported superior perianal comfort with significantly less burning sensation (p < 0.001) and pruritus (p < 0.001). Faecal incontinence was comparable in both groups. Conclusions: The Comfort Drain offers improved perianal comfort and better quality of life compared to conventional loose setons and therefore facilitates long-term therapy in patients with complex fistula-in-ano.
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47.6 Single Center Experience bei Änderung des therapeutischen Managements bei transsphinktärem Fistelleiden M. Ninkovic, E. Gasser, S. Czipin, M. Huth, S. Kuscher, D. Öfner, I. Kronberger University Hospital for Visceral, Transplant and Thoracic Surgery, Innsbruck, Austria Grundlagen: Das anale Fistelleiden, vor allem der transsphinktäre Verlauf ist trotz großer Auswahl an operativen und interventionellen Methoden nach wie vor mit einer ausgeprägten Rezidivneigung (in der Literatur 10–60 %) und Kontinenzminderung vergesellschaftet. Seit 30 Jahren ist in der Literatur in kleineren Fallzahlen die Fistelsanierung mittels Exzision und primärer Sphinkterrekonstruktion beschrieben. Zur eigenen Qualitätssicherung beschreiben wir unsere ersten Erfahrungen mit dieser Operationsmethode und analysieren die Daten frühzeitig im follow up auf Rezidive, Komplikationen und Kontinenzerhaltung. Methodik: Patienten, die zwischen Juni 2014 und Dezember 2015 aufgrund einer transsphinktären Fistel mit einer Fistelspaltung, -exzision und folgender Sphinkterrekonstruktion behandelt wurden, wurden auf klinische Daten, Bildgebung und Outcome im Follow-up analysiert. Ergebnisse: 17 Männer und 7 Frauen, (median 50, range 27–76 Jahre) wurden mit Spinkterrekonstruktion nach Fistelspaltung und -exzision bei transsphinktärem Fistelleiden behandelt. 29 % der Patienten hatten mehrfache Rezidive und Voroperationen in der Anamnese. Das postoperative Schmerzempfinden wurde im bisherigen follow-up bei 82 % der Patienten einen maximalen visuellen Analogskala score < 3 angegeben. Die anale Kontinenz (St. Marks Score) ergibt postoperativ bei keinem Patienten eine Verminderung. Desweiteren konnte bei keinem Patienten eine Muskelnahtdehiszenz festgestellt werden. Alle Patienten erhielten 4–6 Wochen nach der Sphinkterrekonstruktion eine Beckenbodenschulung. In der bisherigen postoperativen medianen Beobachtungsdauer von 9 Monaten (1–18) wurden zwei Patienten wegen Fistelrezidiv neuerlich operiert (4 % transsphinktär, 4 % blind endend perianal). Schlussfolgerungen: Die Fistelsanierung durch Spaltung, Exzision und primärer Sphinkterrekonstruktion ist eine sichere Therapieoption bei transsphinktären und komplexen Analfisteln mit geringer Rezidiv- und Komplikationsrate als auch ausgezeichneter Kontinenzerhaltung im bisherigen follow-up unseres Patientengutes.
47.7 Fournier-Gangrän: Eine interdisziplinäre Herausforderung im 21. Jahrhundert F. Fischnaller, S. Czipin, M. Huth, R. Kafka-Ritsch, D. Öfner, I. Kronberger Universitätsklinik für Visceral-, Transplant- und Thoraxchirurgie Innsbruck, Innsbruck, Austria H. Baurienne berichtet 1764 erstmalig über eine Sonderform der nekrotisierenden Fasziitis. 1883 ist es Professor Jean-Alfred Fournier, welcher 5 Fälle von dieser foudroyant nekrotisieren-
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den Entzündung beschreibt. Über 130 Jahre später hat sich an der akut chirurgischen, radikalen Therapie des Krankheitsbildes, welches unter dem Begriff des „Fournier-Gangrän“ bekannt ist wenig geändert. Wir präsentieren den Fall eines 60jährigen multimorbiden Patienten der mit initial leichter Rötung im Bereich des Skrotums vorstellig wird. Ein foudroyanter Verlauf erfordert unverzüglich eine radikale Nekrosektomie sowie Wunddebridement mit Entfernung großer Anteile an nekrotischem Gewebe perineal und perianal, im Bereich des Skrotums (mit linksseitiger Semikastration) und des Penisschaftes bis zur linken Leiste. Der anale Sphinkterapparat kann dabei rekonstruiert und im weiteren Verlauf erhalten werden. Nach mehrwöchiger, zunächst primär offener Wundbehandlung mit anschließender subkutaner Unterdrucktherapie erfolgt die Versorgung des großen Weichteildefektes bei lokal sauberen Wundverhältnissen mittels Schwenklappen sowie Spalthauttransplantaten. Involviert in den Behandlungsprozess sind unter anderem die Fachrichtungen für Urologie, die Arbeitsgruppe für coloproktologische Chirurgie, die Abteilung für plastische Chirurgie sowie der Anästhesie- und Intensivmedizin. Auch in der Ära der modernen Antibiotikatherapie spielt in der Therapie nach wie vor die Chirurgie die entscheidende Rolle. Neben der umgehend zu stellenden klinischen Diagnose obliegt es, inklusive einer intensivmedizinischen Betreuung, der Chirurgie durch eine frühzeitige Intervention das hohe Mortalitätsrisiko zu senken. Dadurch wird in diesem Patientengut der oft komplikationsreiche Verlauf entscheidend beeinflusst. Die notfallmäßige operative Sanierung mittels aggressiver, chirurgisch-radikaler, häufig mehrfach durchzuführender Nekrosektomie führt in ihrer Radikalität nicht selten zu großen Substanzdefekten, die einer damage control Strategie im interdisziplinären Konsens bedürfen.
47.8 Perianal Paget’s disease after rectal cancer resection – rare and difficult in diagnosis B. Hummel1, E. Weledji1, L. Marti1, J. Gruenert1, E. Markert1, W. Brunner2 1 2
Kantonsspital St. Gallen, St. Gallen, Switzerland Kantonsspital St. Gallen/Rorschach, St. Gallen, Switzerland
Background: Extramammary perianal Paget’s disease is exceedingly rare and challenging to diagnose. Misdiagnosis as an inflammatory or infectious skin condition like eczema, psoriasis or candidiasis, is common – especially after rectal resection. Methods: We report on a 61-year-old man with florid perianal reddening of 4–5 cm four years after an intersphincteric low anterior resection for rectal adenocarcinoma. Misinterpreted as general dermatitis after LAR he received different unsuccessful conventional treatments for nearly one year. Finally a biopsy of the anal and perianal lesion revealed signet ring cells and dysplastic cylindrical epithelial cells with immunohistochemistry consistent with non-invasive, intraepithelial Paget’s disease. PET–CT scan showed signals in the anal, perianal areas and iliac lymph nodes, ultrasonic-guided biopsy of the lymph nodes were unremarkable. A wide extralevator abdominoperineal resection was performed and reconstructed with an inferior gluteal skin flap. Histology confirmed a N0, R0 resection with intra- and extracellular mucin-producing signal cell differentiated adenocarcinoma. Immunhistochemistry positive CDX2 marker indicates recurrence of rectal adenocarcinoma.
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery Conclusions: Latent perianal Paget’s disease from contiguous spread can appear several years following excision of rectal carcinoma. Conversely, Paget’s disease with no apparent associated malignancy may be followed several years later by the development of an adenocarcinoma. Clinicians and pathologists should carefully examine the perianal epidermis in anorectal carcinoma, even if there are no clinical findings of perianal Paget’s disease, and vice-versa if the anorectal tumour shows intraepitheloid pagetoid cells. Management requires a multidisciplinary team approach and long-term follow up.
Tab.1 Basierend auf der Theorie von Bass (1985) lassen sich die Verhaltensweisen einer transformationalen Führung darstellen
49 Infektiologie & Varia 49.1 Herausforderungen in der Chirurgie: Jetzt ist Leadership gefragt!
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Idealized influence (Vorbildfunktion): Die Führungskraft wird als integer und glaubwürdig wahrgenommen. Sie dient den Mitarbeitern als Vorbild, an dem Sie sich menschlich und fachlich orientieren.
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Inspirational motivation (inspirierende Motivation): Mit einer inspirierenden Vision steigern transformational Führende die intrinsische Motivation ihrer Mitarbeiter. Sie können Sinn und Bedeutung vermitteln und damit deutlich machen, wofür es sich lohnt, Zeit und Energie zu investieren.
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Intellectual stimulation (intellektuelle Anregung): Die Führungskraft regt die kreativen und innovativen Fähigkeiten ihrer Mitarbeiter an, sodass diese sich im positiven Sinne herausgefordert fühlen, Unternehmensprozesse zu hinterfragen und zu optimieren.
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Individualized consideration (individuelle Unterstützung): Die Führungskraft geht als „consultant, coach, teacher and mother figure“ auf die individuellen Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter ein und entwickeln gezielt deren Fähigkeiten und Stärken. Dabei gelingt es in besonderem Maße die individuellen Bedürfnisse zu erkennen, Motive zu wecken und Selbstvertrauen zu entwickeln.
L. Kamolz1,2, G. Sendlhofer3,2 Klinische Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Universitätsklinik für Chirurgie, Medizinische Universität Graz, Graz, Austria 2 Research Unit for Safety in Health, Medizinische Universität Graz, Graz, Austria 3 Stabstelle QM/RM, LKH- Universitätsklinikum Graz, Graz, Austria 1
Grundlagen: Die Anforderungen an die Organisationen des Gesundheitswesens sind bereits in der Vergangenheit durch die demographische Entwicklung, aber auch den Arbeits-, Zeitund Kostendruck gestiegen und werden durch neue Technologien und andere neue Anforderungen (neue Ärzteausbildung, unterschiedliche Mitarbeiter-Generationen bzw. Mitarbeiter-Kohorten ,..) künftig auch noch weiter ansteigen; d. h. diese mehrdimensionalen Anforderungen an die Gesundheitsorganisationen bedürfen langfristig auch eines weitgreifenden strukturellen Wandels. Methodik: Ziel dieses Vortrages ist es einerseits einen Überblick über das Thema „Change Management“ zu liefern, andererseits soll auf die unterschiedlichen Führungsstile und deren Einfluss auf den „Wandel“ eingegangen werden. Besonderes Augenmerk soll hierbei auf das Modell der „Transformationalen Führung“ und auf die Bedeutung der Kommunikation gelegt werden. Ergebnisse: Transformationale Führung beschreibt einen Führungsstil, bei dem durch das Transformieren von Werten und Einstellungen der MitarbeiterInnen – hinweg von „egoistischen“, individuellen Zielen, in Richtung langfristiger, übergeordneter Ziele – ein Wertewandel und eine konsekutive Leistungssteigerung stattfindet. Transformationale Führungskräfte motivieren ihre Mitarbeiter intrinsisch, indem sie beispielsweise attraktive Visionen vermitteln, den gemeinsamen Weg zur Zielerreichung kommunizieren, als Vorbild auftreten und die individuelle Entwicklung der Mitarbeiter unterstützen (Tab. 1). Schlussfolgerungen: In Phasen des Wandels gewinnen die Faktoren Leadership und Kommunikation an Bedeutung. Führungskräfte haben heute vermehrt die Aufgabe, solche Rahmenbedingungen zu schaffen, die es den Mitarbeitern ermöglicht, für die PatientInnen ihr Bestes geben zu können und vor allem auch geben zu wollen.
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49.2 Damage Control Surgery bei perforierter Sigmadivertikulitis: ein Vergleich zweier verschiedener abdomineller Unterdrucktherapiesysteme E. Gasser1, S. Reich-Weinberger2, S. Buchner2, D. Öfner1, M. Zitt3, R. Kafka-Ritsch1, A. Perathoner1, A. Perathoner1 Visceral-, Transplantation und Thoraxchirurgie Innsbruck, Innsbruck, Austria 2 Chirurgie West, Salzburg, Austria 3 Krankenhaus Dornbirn, Dornbirn, Austria 1
Grundlagen: Das an der Universitätsklinik Innsbruck entwickelte Damage Control Konzept der notfallmäßigen Behandlung der perforierten Sigmadivertikulitis mittels abdomineller Unterdrucktherapie und zweizeitiger operativer Sanierung wird seit 2009 auch an der Universitätsklinik Salzburg angewendet. Während in Innsbruck (IBK) das Unterdrucksystem ABThera (KCI) verwendet wird, kommt in Salzburg (SLZBG) das Unterdrucksystem CNP (Lohmann-Rauscher) zum Einsatz. Ziel dieser Studie ist ein Vergleich der beiden Konzepte in Hinblick auf die zwei unterschiedlichen Unterdrucktherapiesysteme. Methodik: Die retrospektive Datenanalyse inkludiert alle Patienten mit einer perforierten Sigmadivertikulitis an der Universitätsklinik in Innsbruck und an der Universitätsklinik in Salzburg, welche in den Jahren 2009–2014 gemäß Damage Control Konzept mit einem abdominellen Unterdrucktherapiesystem behandelt worden waren (IBK 51 Patienten, SLZBG 30 Patienten). Ergebnisse: Die demographischen Daten zeigen für beide Patientengruppen vergleichbare Ergebnisse bezüglich Alter und ASA Klassifikation. Mannheim Peritonitis Index (Median IBK 22, SLZBG 26) und präoperatives CRP (Median IBK 16.9 mg/dl, SLZBG 20.8 mg/dl) sind in Salzburg erhöht. Signifikante präoperative Komorbiditäten finden sich bei 35 % (IBK) bzw. 7 % (SLZBG) der Patienten. Die Anastomosierungsrate beträgt in beiden Gruppen 63 %. Die mediane Dauer von ICU-Therapie und stationärem Aufenthalt zeigt keine signifikanten Unter-
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery schiede (IBK 21d/6d; SLZBG 25d/7d). Die 30 Tage Letalität in Innsbruck liegt bei 27,5 % (n = 14), in Salzburg bei 6,7 % (n = 2). Schlussfolgerungen: Das Damage Control Konzept zeigt an beiden Standorten mit beiden Therapiesystemen eine gute Praktikabilität und eine hohe Anastomosierungsrate. Signifikante präoperative Komorbiditäten (insbesondere Transplantation und Tumorerkrankungen) führen zu einer deutlichen Erhöhung der Letalität.
49.3 Hautsparende Nekrosektomie und VAC bei Fournier’scher Gangrän zur Vermeidung von komplikationsträchtigen plastischen Deckungen R. Kafka-Ritsch, I. Kronberger, A. Perathoner, P. Kogler Universitätsklinik für Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie, Innsbruck, Austria Grundlagen: Bei der Fournier’scher Gangrän ist rasche Antibiotikatherapie und chirurgische Fokussaierung der Schlüssel zur Senkung der drohenden Mortalität. Trotzdem sollte bereits bei der Nekrosektomie an die nach erfolgreicher Behandlung der Sepsis notwendige Rekonstruktion gedacht werden. Case Report: Pat. 61a, m, obdachlos, anamnestisch DM II, abgebrochene TBC Behandlung, kommt mit dem Verdacht auf einen ausgedehnten und verchleppten Perianalabszess an die Chirurgie und wird in der Nacht drainiert. Bei fortschreitender Sepsis wird der Patient tags darauf neuerlich exploriert. Dabei zeigt sich eine nekrotiserende Fasziitis einerseits nach perineal und in beide Skrotalsäcke ziehend, anderseits translevatorisch aufsteigend ins kleine Becken bis hinter die Symphyse reichend. Trotz ausgedehnter perinealer Sepsis werden die Nekrosestraßen mit multiplen Hausinzisionen exploriert und hautsparend debridiert, mit einem subkutanen VAC System versorgt und ein protektives Sigmoideostoma angelegt. Mit multiplen konsekutiven VAC Wechseln und weiteren Debridements gelingt es die perineale Sepsis zu therapieren und die meisten Hausinzisionen zu verschließen, sodass die plastische Deckung mit Lappen überschaulich und komplikationslos gehalten werden kann. Schlussfolgerungen: Bei der Fournier’schen Gangrän, einer lebensbedrohlichen perinealen Sepsis bei meist komorbiden und immunsupprimierten Patienten ist eine rasche Antibiotikatherapie sowie eine radikale Nekrosektomie unabdinglich, um die Mortalität niedrig zu halten. Trotzdem kann durch hautsparende subkutane Nekrosektomie mit Erhaltung von Epidermisbrücken und Verwendung von subkutanem VAC die oft sehr komplikationsträchtige Rekonstruktion mittels Lappenplastiken reduziert werden.
49.4 „Die abdominelle Katastrophe“: Offenes Abdomen mit multiplen Dünndarmfisteln – eine komplexe und interdisziplinäre Herausforderung F. Cecere, H. Wykypiel, M. Maglione, D. Öfner, R. Kafka-Ritsch Universitätsklinik für Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie, Innsbruck, Austria
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Grundlagen: Ein offenes Abdomen mit multiplen Dünndarmfisteln stellt einen größen Anspruch an das gesamte behandelnde Team dar und endet manchmal in der Notwendigkeit einer Dünndarmtransplantation. Methodik:
Case report Ergebnisse: Eine 55-jährige Patientin wurde im Mai 2015 mit der Frage nach Dünndarmtransplantation transferiert. Im Kindesalter hatte sie nach einer Appendektomie einen komplizierten Verlauf mit konsekutivem Dünndarmverlust. Im Mai 2014 folgte eine noch komplikationsträchtigere perforierte Sigmadiverticulitis mit u. a. weiteren Dünndarmsegmentresektionen. Die Folge war ein Dünndarm-high-output-Stoma mit Kurzdarmsyndrom, weswegen im März 2015 ein Rekonstruktionsversuch erfolgte, der aber scheiterte und in einem offenen, partiell mit Spalthaut gedeckten Abdomen mit acht Dünndarmfisteln und einem in einer Spalte schwer versorgbaren, eingezogenem Dünndarmstoma endete. In Phase 1 der Behandlung wird das Stoma schrittweise nach cranial verlagert und mittels fast täglich zu wechselnden Unterdruckverbänden („VAC®“, Fa. KCI) mit „Schnuller“ -Technik mit hohem pflegerischen Aufwand konditioniert. In Phase 2, sechs Monate nach der letzten Darm-OP, wird der komplette Bauch aufgelöst und das fisteltragende Dünndarm-konglomerat reseziert und die Darmwegsamkeit mittels S/S Jejuno-Ileostomie wiederhergestellt. Es verbleiben ca. 80 cm Dünndarm, die Ileozäkalklappe und 50 cm Kolon bis zum Deszendostoma. Die Bauchdecke wird kutan verschlossen. Am 10. p. o. Tag muss ein Wundhämatom ausgeräumt werden, eine zentrale Wundheilungsstörung (6×4 cm) granuliert problemlos aus. Nach insgesamt 168 Tagen wird die Patientin mit oraler Normalkost und parenteraler Zusatzernährung entlassen. Eine komplette orale Ernährung scheint mittelfristig möglich zu sein. Schlussfolgerungen: Mit höchstem pflegerischen und chirurgischen Aufwand kann es gelingen eine derartige Situation aufzulösen und somit die Notwendigkeit einer Darmtransplantation mit all ihren Komplikationen zu verhindern.
49.5 Verzicht auf elektive OP nach gedeckt perforierter Sigmadivertikulitis: Fallbeispiel und Literaturrecherche M. Huth, R. Kafka-Ritsch, S. Czipin, M. Ninkovic, I. Kronberger Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie, Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Austria Grundlagen: Anhand eines Fallberichtes über einen 86jährigen männlichen Patienten soll gezeigt werden, wie ein erfolgreiches interventionelles Management in der Behandlung einer gedeckt perforierten Divertikulitis keine zwingende Indikation zur elektiven Sigmaresektion darstellt. Methodik: Fallbeispiel und Literaturübersicht. Fallbeispiel: Ein 86jähriger Patient wird mit einwöchiger Anamnese von linken Unterbauchschmerzen bei den betreuenden Internisten vorstellig. Außerdem sind eine Morbus Hodgkin Erkrankung 1984 mit Rezidiv 1993, eine schwere koronare Herzerkrankung mit Hinterwandaneurysma, sowie eine normochrome, normozytäre Anämie anamnestisch bekannt. Unter antibiotischer Therapie kommt es nur zu unzureichender Besserung des Allgemeinzustandes. Es wird eine Computertomographie des Abdomens durchgeführt, in der sich eine gedeckte Perforation (parakolische freie Luft) und ein ca. 5 cm großer
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery wandständiger Abszess zeigen. In interdisziplinärer Form wird über die weitere Therapie entschieden und schließlich mittels radiologisch-gezielter Drainageanlage in die Abszesshöhle, Fortführen der Antibiose, sowie Stuhlregulation behandelt. Der Patient kann nach 4 Wochen stationärer Behandlung in gutem Allgemeinzustand in unsere ambulanten Kontrollen entlassen werden. Auf eine elektive Sanierung wird aufgrund des hohen perioperativen Risikos verzichtet. Im Beobachtungszeitraum von 15 Monaten wird keine weitere Komplikation beobachtet. Schlussfolgerungen: Anhand dieses Fallbeispiels kann gezeigt werden, dass eine erfolgreiche interventionelle Therapie auch bei gedeckt perforierter Divertikulitis mit Abszessbildung bei Hochrisikopatienten ohne elektive chirurgische Sanierung ausheilen kann. In der Literatur wird eine Erfolgsrate von ca. 40–60 % beschrieben.
49.6 Charakterisierung von 10 Jahren Kolonkarzinomchirurgie anhand von frühpostoperativem und onkochirurgischem Langzeit-„Outcome“ zur klinikinternen Qualitätssicherung an einem tertiären Zentrum im Rahmen einer unizentrischen, prospektiven, klinisch-systematischen Beobachtungsstudie S. Krüger1, T. Goldbach1, H. Ptok1, R. Otto2, S. Wolff1, I. Gastinger2, H. Lippert2, F. Meyer1 Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Magdeburg A. ö.R, Magdeburg, Germany 2 Otto-von-Guericke-Universität, AN-Institutfür Qualitätssicherung in der operativen Medizin, Magdeburg, Germany 1
Grundlagen: Qualitätssicherungsstudien leisten einen wertvollen Beitrag zur Optimierung des diagnostischen und therapeutischen Procedere zur stetigen Verbesserung des Patientenoutcomes in der onkochirurgischen Behandlung des Kolonkarzinoms (KK). Ziel: Auswertung der perioperativen Daten konsekutiver Patienten mit histologisch gesichertem KK eines tertiären Zentrums über einen definierten Zeitraum. Methodik: Über 10 Jahre wurden Patienten mittels eines standardisierten Erfassungsbogens des „AN-Instituts für Qualitätssicherung (Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg)“ prospektiv erfasst und im Rahmen dieser unizentrischen Studie retrospektiv hinsichtlich prä-, peri- und postoperativer Qualitätsparameter auf das frühpostoperative und onkochirurgische Langzeit-Outcome analysiert. Ergebnisse: Vom 1. 10. 2002–30. 9. 2012 wurden 614 Patienten (Durchschnittsalter: 66,9 [Streubreite: 18–94] Jahre; 60,6 % Männer) dokumentiert: 14,3 % [n = 88] waren >80 Jahre alt; die Frauen waren signifikant (sign.) älter (p = 0,006), die Männer sign. adipöser (p = 0,006). Zum Aufnahmezeitpunkt war bei 73,5 % das KK histologisch gesichert (synchrone Metastasierung: 30,1 % [n = 185]). Die häufigsten Tumorlokalisationen waren das Colon(C.) sigmoideum mit 38,8 %; C. ascendens: 19,6 %; Caecum: 13,7 %. Die Resektionsrate betrug 98,0 % (kurative/palliative Intention: 68,3 % [n = 403]/31,7 % [n = 190]. Das Stadium pT3 lag postoperativ in 50,9 % [n = 307] vor. Die KK verteilten sich über die UICC-Stadien wie folgt – I/ II/III/IV: 16,5 %/21,5 %/23,9 %/26,7 %. Die Raten an intraoperativen/allgemeinen/spezifischen Komplikationen/Morbidität
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sowie Hospitalletalität betrugen 9,3 %/22,9 %/22,3 %/42,7 % und 4,6 %. Die Anastomoseninsuffizienzrate lag bei 3,8 %. Das 5-Jahres-„disease-free-survival“ betrug 54,6 %, die Lokalrezidivrate 4,0 %. Die Überlebenswahrscheinlichkeit ist in der uni- und multivariaten Analyse vom UICC-Stadium (HR: 12,47; p = 0,004), ASA-Score (HR: 7,04; p < 0,000), Metastasierung (HR: 6,57; p < 0,000), Alter >80 Jahre (HR: 1,90; p = 0,005) und dem Auftreten postoperativer Komplikationen (HR: 1,82; p < 0,001) bestimmt. Schlussfolgerungen: Das ermittelte KK-Outcome entspricht den bisher publizierten Daten und bildet eine Basis für weiterführend angezeigte interne Qualitätssicherung.
49.7 Abdominelles Liposarkom: 6 Fälle in einem Kalenderjahr in unserer Abteilung R. Langer, U. Enkner, M. Sengstbratl, R. Függer KH der Elisabethinen Linz, Linz, Austria Grundlagen: Soft Tissue Sarkome (STS) repräsentieren etwa 0,7 %-1 % der Tumoren im Erwachsenenalter. Das Liposarkom ist die häufigste Form in dieser Gruppe mit 12 %-20 %. Die chirurgische Vorstellung erfolgt häufig in fortgeschrittenem Stadium. Krankengut: Im Jahre 2015 haben wir 6 Patienten (2 Frauen und 4 Männer) mit der Diagnose eines abdominalen Liposarkoms operiert. Das Durchschnittsalter bei der Erstdiagnose war 55 (38–79) Jahre. Ergebnisse: Der größte Tumor wog 11 kg, weitere zwei waren 6,8 kg und 3,7 kg schwer. Alle sind vom Retroperitoneum ausgegangen. Zusätzlich zu Tumorektomie/Debulking im Retroperitonealraum, erfolgten individuell Adrenalektomie, Pankreasteilresektion, Splenektomie und Darmresektion. Ein Patient verstarb 6 Monate nach einer Darmresektion an der Blutung eines inoperablen Rezidivs. Eine Patientin lebt tumorfrei 1 Jahr nach dem Ersteingriff, die weiteren vier haben ein Rezidiv, zwei mit einem Verlauf von 19 Jahren nach der zweiten bzw. sechsten Operation, eine fünf Jahre nach zwei Operationen, und der vierte zwei Jahre nach zwei Operationen. Schlussfolgerungen: 1. Die wirkungsvollste Therapie für Liposarkome bleibt weiterhin die chirurgische Entfernung, die eine ausgedehnte chirurgische Erfahrung im Retroperitonealraum voraussetzt. 2. Anhand der relativen Schmerz- und Beschwerdefreiheit kommen die meisten Patienten in fortgeschrittenen Stadien, weshalb oft erweiterte Resektionen notwendig sind. 3. Weil die Rezidivrate sehr hoch ist, bleibt eine Verlängerung der Überlebenszeit die Zielsetzung und dies kann in manchen Fällen mit engmaschigen radiologischen Kontrollen und mehrfachen Rezidivoperationen über lange Zeit erreicht werden. 4. Bei extrem großen Tumoren kann nach sorgfältiger Indikationsstellung auch ein Debulking die Lebensqualität deutlich verbessern.
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49.8 Das gestielte Jejunuminterponat im Thoarx als Alternative zum hochgezogen Coloninterponat nach Ösophagogastrektomie S. E. Gabor, T. Niernberger, S. Sauseng, V. Matzi, E. Mathew, K. Strohmaier, M. Themel, M. Davidovic, H. Rabl Abteilung für Chirurgie, LKH Hochsteiermark, Standort Leoben, Leoben, Austria Fortgeschrittene Carzinome am gastroösophagealen Übergang, die mit einer Ösophagogastrektomie chirugisch versorgt werden müssen, stellen eine große Herausforderung im Rahmen der Rekonstruktion dar. Da der Magen zur Rekonstruktion nicht mehr zur Verfügung steht, wird in der Regel in diesen Fällen ein Coloninterponat (vorzugsweise Colon Transversum und linke Flexur) in Sinne eines Hochzugs verwendet. Allerdings erhöht die Interposition des Kolons den Aufwand und die Komplexität des Eingriffes (3 Anstomosen). Wir möchten das gestielte Jejunuminterponat als Alternative anhand unserer eigenen Ergebnisse vorstellen. Im Zeitraum von 2010 bis 2015 haben wir insgesamt 5 Patienten (4 männl., 1 weibl.) mit dieser Operationstechnik versorgt. Alle Patienten wurden einem 2 Höhleneingriff unterzogen. Dabei wurde primär eine Laparotomie durchgeführt. Es erfolgt in gewohnter Weise die Lymphadenektomie und Gastrektomie mit Eröffnung des Hiatus und Erweiterung der Präparation nach thorakal. Anschließend wird unter Diaphanoskopie die arterielle Versorgung des Jejunums dargestellt. Das Prinzip dieser Rekonstruktion beruht auf der guten Durchblutung der Dünndarmarkade, sodass 3 bis 5 zuführende Gefäße durchtrennt werden können und das Jejunum gestielt retrocoloisch in den Thorax verlagert werden kann. Es erfolgt die Anlage einer Fußpunktanstomose und danach die Umlagerung des Patienten zur Rechtsthorakotomie. Hier erfolgt dann nach En bloc Resektion des Ösophagus in gewohnter Weise die Anlage der intrathorakalen Anastomose oberhalb der Vena Azygos sowie die notwendige Lymphadenektomie. Für uns stellt diese OP Technik eine sehr gute Alternative zum Coloninterponat dar, da sie weniger komplex (nur 2 Anastomosen) ist, einen ausreichenden Resektionsrand am Ösophagus ermöglicht und vergleichbare postoperative Ergebnisse bezüglich Dysphagie und postoperative Komplikationen liefert.
49.9 Sensitivität und Spezifität von Sonografie und Computertomografie in der Diagnostik einer akuten Cholezystitis B. Klugsberger, E. Huber, K. Szabo, G. Klimbacher, A. Shamiyeh Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Kepler Universitätsklinikum, Linz, Austria Grundlagen: Die Diagnose einer akuten Cholecystitis wird im Regelfall anhand der Anamnese, klinische Beurteilung, einer laborchemischen Untersuchung sowie der Sonographie gestellt. Nur bei unklaren klinischen Beschwerden oder diskrepanten Befunden wird eine weiterführende radiologische Untersuchung mittels Computertomographie durchgeführt. Die Literatur bestätigt die hohe Sensitivität und Spezifität der
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Sonographie in der Diagnosestellung einer akuten Cholecystitis, jedoch findet man nur wenige Studien, welche die Treffsicherheit der Computertomographie in der Diagnosestellung der akuten Cholezystitis analysierten. Ziel dieser retrospektiven Analyse ist es, die Treffsicherheit der Computertomographie im Vergleich zur Sonographie in der Diagnosestellung der akuten Cholezystitis zu ermitteln. Methodik: Es handelt sich um eine monozentrische retrospektive Kohortenstudie. Es wurden Patienten eingeschlossen, bei denen eine laparoskopische Cholezystektomie aufgrund einer akuter Cholezystitis zwischen dem 1. Jänner 2011 und dem 31. Dezember 2015 an der Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie des Kepler Universitätsklinikums vorgenommen wurde. Die Sensitivität und Spezifität von Sonografie und Computertomographie in der Diagnosestellung einer akuten Cholecystitis werden analysiert und gegenübergestellt. Als Goldstandard dient der intraoperativ erhobene Befund sowie die histologische Aufarbeitung. Schlußfolgerungen: Die komplette Auswertung wird am Österreichischen Chirurgenkongress 2016 präsentiert.
50 Österreichische Gesellschaft für Gefäßchirurgie: Gefäßchirurgie 50.1 Akuter Mesenterialgefäßverschluss nach Herzoperationen M. Varga, J. Hutter Universitätsklinik für Chirurgie, Salzburg, Austria Grundlagen: Die Inzidenz eines akuten Verschlusses mesenterieller Gefäße nach einer Herzoperation liegt bei 0,1 bis 0,7 %. Die publizierte Mortalität beträgt 42–100 %. Eine frühzeitige Diagnose und chirurgische Intervention kann dazu beitragen ausgedehnte Darmschäden zu verhindern und die Prognose der betroffenen Patienten verbessern. Das Hauptziel dieser Studie war es die Inzidenz und den klinischen Verlauf bei den Patienten mit Mesenterialgefäßverschluss nach einer Herzoperation zu bestimmen. Methodik: Der postoperative Verlauf und das Auftreten einer Darmischämie wurde bei 7971 Patienten nach kardiochirurgischen Operationen überprüft. Ergebnisse: Bei 9 (0,1 %) Patienten ereignete sich perioperativ ein Mesenterialgefäßverschluss. Eine arterielle Hypotension mit Katecholaminbedarf in Kombination mit relativ milden Bauchschmerzen waren die Leitsymptome bei 80 % der Patienten. Im Median war das CRP mit 20 mg/dl (7–33 mg/dl) und eine Leukozytose im Median mit 17,5 (6–29 x109/l) erhöht. Von geringer Aussage war die radiologische Diagnostik. Die postoperative Mortalität betrug 66 % (6 Patienten). Schlussfolgerungen: Ein akuter Verschluss der Mesenterialgefäße nach einer Herzoperation ist eine seltene Komplikation, die aber mit hoher Morbidität und Mortalität einhergeht. Bildgebung und Laborergebnisse haben geringe Sensitivität und Spezifität. Eine wiederholte klinische Beurteilung und die Entwicklung des Patienten durch einen erfahrenen Chirurgen ist der wichtigste Voraussetzung in der Diagnosefindung. Ein Überleben ist nur bei frühzeitiger Diagnosestellung und Therapie möglich.
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50.2 The value of the ABCD2 score for decision making in cases with internal carotid stenosis and transient ischaemic attack – A systemic review P. Konstantiniuk1, S. Koter2, T. Cohnert2 Department of Vascular Surgery, Graz, Austria MUG, Department of Surgery, Division of Vascular Surgery, Graz, Austria
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Background: The ABCD2 score is widely used to assess the risk of developing stroke after transient ischaemic attack (TIA). In case of internal carotid artery stenosis as cause for the TIA an internal carotid endarterectomy is performed. The risk of developing stroke is an important information for the surgeon to determine whether a patient should be put on the regular theatre list, on an urgent theatre list or if the operation should even be performed even in the night with the surgeon being on call. Methods: On January, 22th 2016 a PubMed® Search with “ABCD” and “Score” revealed 159 matches. 99 of which concerned TIA whereas 60 dealt with other topics not related to vascular diseases. 28 papers were identified displaying short term stroke risks (1 weak or shorter) according to different ABCD2 scores. Results: The pooled 7day stroke risks after TIA were: ABCD2
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2
3
4
7 day stroke risk
0 %
0.4 % 2.9 % 2.8 %
5
6
7
7.5 %
10.5 % 14.3 %
Many attempts were made to improve the discriminatory ability of the ABCD2 score by adding factors (history of hypertension, hyperglycemia on presentation). Best results were retrieved when diffusion-weighted imaging (DW) was included in the model. C-statistic as a measure for the discriminatory ability improved from 0.75 to 0.87
Background: The mangled extremity severity score (MESS) as a predictor for the decision for limb amputation or salvage in patients with vascular trauma has been evaluated in various studies for both, the upper (UE) and lower extremities (LE). However, literature lacks information about possible differences concerning the clinical outcome between UE and LE. Therefore, the aim of this study was to investigate the existence of distinctions between injuries of UE and LE with identic MESS. Methods: The study sample consisted of 74 patients that had been treated with arterial reconstruction in the context of extremity traumata at the University Hospital Graz and the Trauma Hospital Graz between 2005 and 2014. 51 of the patients were male and 23 female and the collective involved 42 UEs and 32 LEs. Each participant’s individual MESS, CHSA Clinical Frailty Scale and FBB-Mot as a mobility score (pre- and posttraumatic) were ascertained. The main target was the postoperative ability to perform the pretraumatic work, respectively for retirees a loss of 10 % of the FBB-Mot questionnaire’s points. Results: Until January 2016, 17 patients were examined. In 52.9 %, disability to return to the pretraumatic workplace or a 10 % loss of FBB-Mot-points occurred. There was no statistical difference between UE and LE. However, regression analysis showed a highly significant correlation between the FBB-Mot and the Clinical frailty scale. Conclusions: The evaluation of our preliminary results did not reveal any differences between UE and LE concerning postoperative outcome. FBB-Mot may be used to determine grade of frailty.
50.4 Ist „endovascular first“ die beste Strategie bei chronisch kritischer Extremitätenischämie?
7 day stroke risk/ABCD2
<4
4 or 5
> 5
P. Habertheuer, F. Hinterreiter
DWI negative
0 %
0 %
0 %
BHB Linz, Linz, Austria
DWI positive
0 %
2.9 %
14.3 %
Conclusions: ABCD2 Score and DWI results should be taken into account for the management of TIA. If Patients with internal carotid stenosis, with an ABCD2 Score of more than 5 and positive DWI imaging are at high risk for developing stroke and should be operated as soon as possible.
50.3 Extremity vascular trauma with respect to differences between upper and lower limbs G. Hohenberger1,2, P. Konstantiniuk2, J. Cambiaso Daniel3, V. Matzi4, A. Schwarz4, T. Cohnert2 Department of Trauma Surgery, Medical University of Graz, Graz, Austria 2 Division of Vascular Surgery, Department of Surgery, Medical University of Graz, Graz, Austria 3 Division of Plastic, Esthetic and Reconstructive Surgery, Department of Surgery, Medical University of Graz, Graz, Austria 4 AUVA Trauma Hospital Graz, Graz, Austria 1
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Grundlagen: Die Inzidenz der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit, PAVK ist nicht zuletzt durch die demographische Entwicklung in den Industriestaaten im Steigen begriffen. Während über die Therapieauswahl bei proximalen Verschlüssen der Becken- und Oberschenkeletage weitgehend Konsens herrscht, stellt die Behandlung des bei typischerweise bei Diabetikern vorkommenden distalen Verschlussmusters der Unterschenkel- und Fußarterien immer noch eine Herausforderung dar. In den letzten Jahren wurde zunehmend eine „endovascular first“ Strategie propagiert. Methodik: An der Abteilung für Chirurgie mit Schwerpunkt Gefäßchirurgie im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Linz werden pro Jahr etwa 1900 arterielle Revaskularisationen durchgeführt. Seit 2011 werden unter anderem Major–Amputationen ebenso systematisch in einem Register erfasst wie crurale und pedale Bypass Neuanlagen. Patienten bei denen innerhalb von 30 Tagen nach einer interventionellen oder chirurgischen Revaskularisation eine Unterschenkel- oder Oberschenkelamputationen notwendig ist, werden gesondert untersucht und die Gründe für die offenbar erfolglose vorangegangene Therapie analysiert. Ergebnisse: Die Analyse von Patienten mit Major Amputation innerhalb von 30 Tagen nach interventioneller oder offen chirurgischer Revaskularisation zeigt, dass bei chronisch kritischer Extremitätenischämie die einfache Formel „endovascular first“ jedenfalls zu kurz greift. Nach Durchführung einer
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery konventionellen Angiographie lassen sich Patienten grob drei Therapiemodalitäten zuordnen die einen möglichst langen Beinerhalt garantieren: Offen chirurgisch | Endovaskulär | Konservativ. Anhand von konkreten Fallbeispielen werden die angiographischen Verschlussmuster und die jeweils bestmögliche Therapiewahl dargestellt. Schlussfolgerungen: Welche Therapieform bei Patienten mit chronisch kritischer den längstmöglichen Beinerhalt garantiert kann nur durch eine konventionelle Angiographie beantwortet werden. Die endovaskuläre Strategie sollte nur bei einem Teil der Patienten zum Einsatz kommen.
50.6 The impact of methylenetetrahydrofolate reductase (MTHFR) mutations on the primary patency of PTFE haemodialysis shunt prostheses S. C. Santler1, P. Konstantiniuk2, G. Schramayer2, T. Cohnert2 Medical University of Graz, Graz, Austria Medical University of Graz, Department of Surgery, Division of Vascular Surgery, Graz, Austria
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50.5 Tacrolimus-based immunosuppression after arterial and venous allotransplantation in rats M. Varga1, M. Adamec2, I. Matia3 Landeskrankenhaus Salzburg, Salzburg, Austria The Czech Transplantations Coordinating Center, Prag, Czech Republic 3 Klinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Leipzig, Leipzig, Germany 1 2
Background: Arterial and venous allografts are used for vascular reconstruction in specific indications. The indication and type of postoperative immunosuppression in these patients is still not clear. Aim of the study: To investigate the influence of different immunosuppressive protocols with tacrolimus on acute antibody- and cell-mediated rejection of both arterial and venous allografts 30 days after their transplantation in rats. Methods: Infrarenal aortal and ileolumbar grafts obtained from Brown-Norway rats were transplanted to Lewis rats. The different protocols of tacrolimus (monotherapy in various dosages and administration schemes) were used. Histological and immunohistochemical evaluations were performed on day 30 posttransplant. Flow cytometry analysis of recipient’ sera was performed to determinate the presence of donor-specific anti MHC class I and class II antibodies. Results: Both arterial and venous allografts induced in recipients strong cell-mediated (MHC class II+, CD8+ and CD4+ cells) and antibody-mediated rejection (donor-specific anti MHC class I and II production, immunoglobuline G mediated destruction of tunica media) with subsequent destruction of these grafts. All protocols with tacrolimus we used were sufficient to inhibit the acute rejection of arterial and venous allografts 30 days after transplantation. Conclusions: Both arterial and venous allografts induced strong donor-specific antibody production and were destroyed by acute cell-mediated rejection 30 days after transplantation. All the immunosuppressive protocols we’ve studied inhibited early activation of immune system in recipients of both arterial and venous allografts. Some of these protocols were implemented to the postoperative immunosuppression in our clinical practice.
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Background: According to current doctrine people with heterozygous MTHFR mutation need no medical protection against thromboembolic events. For performing haemodialysis patients with chronic renal failure often get an arteriovenous shunt. Ideally, this is made of a body’s own vein. In absence of it a plastic shunt (in Graz for years exclusively PTFE) can also be implanted. The primary patency of implanted PTFE prosthesis in Graz (Kaplan Meier was used for calculation) is 23.3 months. Primary patency is defined as the time between shunt implantation and the first shunt thrombosis. At present we don’t know whether heterozygous MTHFR mutations have an effect on the primary patency of PTFE prostheses or not. Methods: Patients with implanted PTFE prostheses from 2009 until 2014 will be recalled. Blood samples will be analysed for MTHFR status and other thrombophilic factors (protein C, protein S, APCR, factor V Leiden mutation, Homocysteine, Factor XIII, Lipoprotein A), and clinical data will be retrieved from the patient and from medical reports. Primary Patency of patients with and without MTHFR mutation will be compared statistically. Other thrombophilic factors will also be taken into account but are secondary outcome measures. Results: Preliminary results will be presented. Conclusions: In case of significant differences possible antithrombotic treatment pathways will be discussed.
50.7 Gefässchirurgische Skills bei Nierentransplantationen K. Krichbaumer, A. Krause, T. Schwierz, R. Függer Krankenhaus der Elisabethinen Linz, Linz, Austria Methodik: Retrospektive Analyse von 332 Nierentranplantationen der Jahre 2010–2015, bezüglich arterieller und venöser Rekonstruktionen sowie operativer als auch interventioneller Revisionen Ergebnisse: In der Analyse von 332 Nierentransplantationen der letzten 6 Jahre, wobei hier 95 Lebendtransplantationen (28,6 %) vorlagen, zeigte sich bei etlichen Eingriffen die Notwendigkeit von gefässchirurgischer Expertise. In 5,1 % der Fälle war am Empfängergefäss der A.iliaca ex. eine über die Länge der Anastomose hinausgehende Thrombendarteriektomie erforderlich, wobei lediglich einmal eine Interposition mit PTFE von Nöten war. Eine akzessorische Nierenarterie lag bei 54 Nieren (20 %) vor, wobei hier eine Reinserierung oder Bildung eines gemeinsamen Patches nur in knapp der Hälfte (46 %) der Fälle notwendig war. Auf Grund der erforderlichen Länge der Nierenvene wurde in 74 Fällen (21 %) aus der vorliegenden Cava ein Cava-Conduit konstruiert. Eine postoperative Revision war in 37 Fällen (11 %) erforderlich, wobei hier der
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery Grossteil Hämatomausräumungen waren. Lediglich 2 mal war der alleinige Revisionsgrund die Ureteranastomose. Einmalig wurde in der Revision ein V.saphena magna Interponat an der Nierenarterie hergestellt und einmalig hatte sich durch eine Intimaläsion der Nierenarterie ein Plaque aufgestellt, welcher durch eine Thrombendarteriektomie behoben wurde. Beide Situationen wurden durch die obligate postoperative Duplexsonograpie detektiert. Eine intraoperative Reperfusion mit Custodiol war einmalig notwendig auf Grund eines Abflussbehinderung durch eine Venenklappe der V.iliaca ext. Schlussfolgerungen: Unsere kritischen retrospektiven Daten zeigen, dass die Kompetenz eines Gefässchirurgen bei einer Nierentransplantation auf Grund der technischen venösen als auch arteriellen Rekonstruktionen sinnvoll ist.
50.8 En-Bloc Nieren-Transplantation infantiler Organe an adulte Empfänger: Erfahrungen aus 4 Fällen B. Cardini, R. Oberhuber, A. Weißenbacher, C. Margreiter, C. Bösmüller, D. Öfner, S. Schneeberger, M. Maglione Department of Visceral, Transplant and Thoracic Surgery, Innsbruck Medical University, Innsbruck, Austria Grundlagen: Die En-bloc Transplantation infantiler Nieren hirntoter pädiatrischer Spender wird aufgrund der initial schlechten Ergebnisse kontrovers diskutiert. Insbesondere Optimierungen im postoperativen Management haben jedoch zu einer gesteigerten Akzeptanz von Organen dieses „marginalen“ Spenderpools für adulte Empfänger geführt. Methodik: An unserer Abteilung wurden zwischen 1. 1. 2015 und 31. 12. 2015 insgesamt 4 enbloc Nierentransplantionen hirntoter infantiler Spender an adulte Empfänger durchgeführt. Das mittlere Spenderalter lag bei 15 Monaten (±6,8 Monate). Die en-bloc entnommenen Organe wurden an eine 47-jährige Empfängerin, sowie an einen 38-jährigen, einen 52-jährigen und einen 22-jährigen Empfänger transplantiert. Ergebnisse: In 2 von 4 Fällen gestaltete sich der postoperative Verlauf unauffällig. In einem weiteren zeigte sich eine initial verzögerte Transplantatfunktion bei dopplersonografisch unauffälliger Perfusion. Nach insgesamt 4 Dialysen innerhalb der ersten 10 postoperativen Tag kam es zu einer kontinuierlichen Besserung der Organfunktion und der Patient konnte am 13. postoperativen Tag dialysefrei und mit einem Serum-Kreatinin von 2,7 mg% nach Hause entlassen werden. In einem weiteren Fall kam es am 2. postoperativen Tag zu einem arteriellen Verschluß des medial lokalisierten Transplantates was eine einseitige Nephrektomie zur Folge hatte. Aufgrund der aggressiven postoperativen Antikoagulation entwickelte letzterer ein revisionspflichtiges Hämatom. Bei guter renaler Kompensation konnte der Patient am 25. postoperativen Tag mit guter Transplantatfunktion, dialysefrei nach Hause entlassen werden. Schlussfolgerungen: In Zeiten der Organknappheit und der zunehmenden Zahl von Patienten auf den Wartelisten, sollte die Akzeptanz von Organen von pädiatrischen Patienten auch für den adulten Empfänger in Betracht gezogen werden. Im postoperativen Management sind engmaschige sonografische Verlaufskontrollen und optimale Einstellung des Blutdruckes von zentraler Bedeutung.
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K01 ÖGKV Pflegetagung Chirurgie K.1 Pflege braucht „Leadership“ S. Schüßler Institut für Pflegewissenschaft, Medizinische Universität Graz, Graz, Austria Aufgrund des demografischen Wandels steigt die Anzahl älterer Personen, die an chronischen Erkrankungen leiden und vermehrt Behandlung und Pflege (z. B. in Krankenhäusern) benötigen. Die Komplexität der Versorgung von PatientInnen hat in den letzten Jahren enorm zugenommen und es gibt eskalierende Kosten für die Gesundheitssysteme. Deswegen steht die evidenzbasierte Praxis vermehrt im Mittelpunkt, um eine Kostenreduktion bei gleichzeitiger Qualitätssteigerung der Pflege/Behandlung zu erreichen. Effektives (Nursing) Leader ship ist eine wichtige Voraussetzung für qualitativ hochwertige, evidenzbasierte Pflege/Behandlung von PatientInnen sowie für die Sicherstellung der PatientInnensicherheit. Das Ziel dieser Präsentation ist es, die Wichtigkeit von Leadership für die Pflegepraxis aufzuzeigen. Die Präsentation beinhaltet unter anderem folgende Themenbereiche: Management vs. Leadership, Leadership ein Thema für alle Pflegepersonen, Theorien und Hauptelemente von Leadership und die Zusammenarbeit der Pflege mit anderen Disziplinen.
K.2 Operationstechnische Assistenten (OTA) – eine Berufsgruppe für Österreich F. Mannsberger Tirol Kliniken – A. ö. Landeskrankenhaus – Universitätskliniken Innsbruck, Innsbruck, Austria Versorgungssicherheit: OPs müssen in österreichischen KAs (teilweise) gesperrt werden, weil das qualifizierte instrumentierende Personal (OP-DGKS/P – Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern/pfleger mit einer speziellen Qualifikation für die Pflege im Operationsbereich) nicht in ausreichendem Maß vorhanden ist. Dadurch befindet sich die Versorgungssicherheit in einem hochkritischen Bereich und begründet auch Wartezeiten der Bevölkerung auf Operationen. Weitere Gründe: Qualifizierungsdauer, Eintrittsbarrieren. Obwohl ein hoher Bedarf gegeben ist, müssen Bewerbungen qualifizierter OTA’s aus dem benachbarten Ausland abgelehnt werden, das sie in Österreich keine Anerkennung ihrer Berufsberechtigung erhalten. Zu lange Ausbildungsdauer im derzeitigen System: Trotz theoretisch möglicher Minimalausbildungszeit von 4 Jahren im derzeitigen Modell (3 Jahre Ausbildung Diplompflege, 1 Jahr Sonderausbildung (SAB) OP-Pflege) zeigt die Praxis, dass die SAB-OP-Pflege frühestens nach 1 Jahr, in der Regel nach 2 Jahren Praxis sinnvoll und zielführend ist. Dadurch ergibt sich eine durchschnittliche Ausbildungsdauer von 5 Jahren. Im Gegensatz dazu kann eine umfassende und qualitativ hochwertige OTA-Ausbildung (wie in angrenzenden Ländern in der Praxis bereits erprobt und nachgewiesen) in 3 Jahren erfolgen.
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery Wesentliche Änderungen im Anforderungsprofil dieses hochspezialisierten Berufsbildes: Im Anforderungsprofil dieses hochspezialisierten Berufsbildes ergaben sich in den letzten 20 Jahren deutliche Änderungen. Dabei hat sich die OP-Pflege immer weiter vom „klassischen“ Berufsbild der Pflege entfernt und ist jetzt überwiegend mit rd. 86 % ein technischer Beruf. Deutliche Verringerung der Gesamtkosten und Synergieeffekte: Diese lange Ausbildungsdauer wird auch mit entsprechenden Kosten erkauft, die im Sinne eines effizienten Ressourceneinsatzes im Gesundheitswesen nicht zu rechtfertigen ist.
K.3 Ersteinschätzung nach dem Manchester Triage System (MTS) S. Kovacevic LKH – Universitätsklinikum Graz, UK f. Innere medizin u. UK f. Neurologie, Graz, Austria Ersteinschätzung beschreibt das Instrument zur Abschätzung der Behandlungsdringlichkeit mit dem qualifiziert eine Behandlungsreihenfolge in der Notaufnahme festgelegt wird. Es ist ein bereits validiertes, erprobtes System der Pflege, das vollständig auf Diagnosen verzichtet. Die Behandlungsdringlichkeit wird anhand der aktuellen Symptome, die der Patient präsentiert, festgelegt. Aufbau und Ablauf des Systems: Die diplomierte Pflegekraft ordnet mit Hilfe von Präsentationsdiagrammen (Beschwerdegruppen) und Indikatoren (Symptome) die Patienten in eine der 5 Dringlichkeitsstufen ein. Welches Präsentationsdiagramm und welches der zutreffende Indikator für den betreffenden Patienten ist, leitet die Pflegeperson von den Leitsymptomen, die der Patient/In angibt oder von der DGKP erhoben werden ab. Hierbei wird bewusst auf den Einsatz von Diagnosen verzichtet. Die Dringlichkeitsstufen sind immer mit den sogenannten Zielzeiten verbunden: Nummer
Name
Farbe
Max. Zielzeit
1
Sofort, vital
Rot
0 min.
2
sehr dringend
Orange
10 min.
3
Dringend
Gelb
30 min.
4
Normal
Grün
90 min.
5
nicht dringend
Blau
120 min.
Die Zielzeiten wurden so gewählt, das aufgrund der beim Eintreffen angegebenen Symptome keine Verschlechterung des Patienten/In zu erwarten ist. Diese Zielzeiten sind nicht als Standardwartezeiten zu sehen sondern um die max. akzeptable Wartezeit bis zum Erstkontakt durch den Arzt oder Ärztin. Diese Zeiten sollten nicht überschritten werden! Schlussfolgerungen: Die systematische und strukturierte Bestimmung der Behandlungsdringlichkeit unterstützt die Bemühungen um die Verbesserung der Versorgungssicherheit in der Notaufnahme und darüber hinaus. Ersteinschätzung stellt sicher, dass eine hohe Behandlungsdringlichkeit zuverlässig erkannt wird und der betreffende Patient zeitnah der Behandlung durch den Arzt zugeführt wird.
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K.4 BOP – Betten- und OP-Planung an der Univ. Klinik für Kinder- und Jugendchirurgie Graz S. Narat Univ. Klinik f. Kinder- und Jugendchirurgie Graz, Graz, Austria In diesem Vortrag wird die Betten- und OP-Planung von operativen und konservativen Behandlungen an der Univ. Klinik für Kinder- und Jugendchirurgie Graz, der klinischen Abteilung für Kinderorthopädie, sowie von den Gastkliniken (Fachdisziplinen wie Plastische Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Zahnmedizin, Dermatologie, Augenklinik, HNO-Klinik, Transplantationschirurgie, Herzchirurgie, Pädiatrie, Neurochirurgie) vorgestellt. Aufgrund der steigenden hohen Vernetzung und den daraus resultierenden Nahtstellen, wurde nach langwieriger Planung das interdisziplinäre Projekt BOP 2014 gestartet, und mit März 2015 begann die stufenweise Umsetzung. Zuvor wurden die Termine manuell auf diversen Listen in der Ambulanz und im Funktionsbereich OP eingetragen. Die Zentralisierung der Koordinationsstelle (BOP Schalter) und die Implementierung einer neuen Software führten zu einer Verbesserung der Organisationsschritte. Ziel des „BOP-Projekts“ ist die Patientenversorgung zu optimieren, die Verluste an den Nahtstellen zu minimieren, und die Verfügbarkeit von Betten (78 Patientenbetten/34 Begleitbetten), OP-Sälen (5 OP-Säle) und Personal aufeinander abzustimmen. Die erarbeiteten Ablaufprozesse und die Rollenverteilung (OP-Manager, BOP-Koordinator und OP-Koordinator) und deren Aufgaben wurden in einer sogenannten „BOP-Vereinbarung“ verschriftlicht. Diese ist für alle Berufsgruppen und Fachdisziplinen verbindlich. Durch die Erhebung von Controlling Daten können die Leistungsmengen (OP-Kapazität) für die jeweiligen Fachabteilungen und die durchschnittliche Verweildauer der TOP 30 chirurgischen und konservativen Belegungen dargestellt und dem IST-Stand angepasst werden. Ein Jahr später kann man sagen, dass die Ziele zu einem Großteil gut erreicht wurden. Aufgrund der Komplexität sind jedoch noch Verbesserungspotentiale gegeben.
K.5 Neue, patientenorientierte Pflegeorganisation durch Implementierung und Umsetzung von Skill & Grade Mix in einem chirurgischen Bereich H. Ritzinger, I. Hajek Hals- Nasen-Ohren Ambulanz im Wilhleminenspital (Wien KAV), Wien, Austria Die Änderung der Ärzte- und Pflegeausbildung, die bereits vorhandene und spürbare Steuerung eines neuen Spitalskonzeptes 2030 sowie die hohen Ansprüche der PatientInnen machten einen Kulturwandel in den bisher üblichen stationären Abläufen notwendig. Die Sorge des Ärzte- und Pflegeteams, dem stetigen Ausbau administrativer Tätigkeiten nicht mehr gerecht zu werden, erhöht den Druck auf eine zeitnahe Änderung der bisher gewohnten Gepflogenheiten. Die Kompetenzen des gehobenen Dienstes für Gesundheits- und Krankenpflege nach Delegation und ärztlicher Anordnung bei medizinischer Diagnostik und Therapie umfassen die eigenverantwortliche Durchführung
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery medizinisch-diagnostischer und medizinisch-therapeutischer Maßnahmen. Dies beinhaltet unter anderem die Verabreichung von Arzneimitteln, die Verabreichung jeglicher Art von Injektionen, das Legen von peripheren Verweilkanülen, das Setzen von Blasenkathetern und Magensonden, das Entfernen von Klammern wie auch Drainagen. Das Projekt Skill & Grade Mix startete im Dezember 2014 und soll in allen Krankenhäusern des Wiener Krankenanstalten Verbundes einen nachhaltigen Veränderungsprozess einleiten, um so einen qualifikationsgerechten Personaleinsatz zu ermöglichen. Durch die Übernahme des mitverantwortlichen Tätigkeitsbereiches, einer Subdelegation an die Pflegehilfe, einen Einsatz von StationssekretärInnen sowie einer Optimierung der Arbeitsabläufe zwischen Reinigung und Hauswirtschaft sollen die gesteckten Ziele erreicht werden. So wird der Einsatz von MitarbeiterInnen gemäß ihren fachlichen Anforderungen und ihren Kernkompetenzen möglich. Durch den erhöhten Einsatz von Reinigungskräften auf den einzelnen Stationen werden Tätigkeiten der Abteilungshelfer, welche künftig als ServiceassistentInnen bezeichnet werden, an diese abgegeben. Die ServiceassistentInnen werden in Zukunft effizienter zur Speisenversorgung und deren Anforderung eingesetzt. Auch von den sogenannten Hol- und Bringdiensten werden sie Großteils entlastet und können somit zur Unterstützung der Pflege eingesetzt werden. Der Auftraggeber erhofft sich durch diese Maßnahmen, wie beispielsweise den Qualifikationsmix und die Änderung des Organisationsmodells, eine signifikante Erhöhung der Arbeitszufriedenheit aller am Prozess beteiligten MitarbeiterInnen.
POSTER P01: 1. Postersitzung – Oberer GIT, Gefäß- und Herzchirurgie P01 Der schwarze Ösophagus (akute nekrotisierende Ösophagitis) K. Kirbes, D. Nespor, A. Hauer, H. Klapper, K. Koisser, A. Perneder, A. Eichwalder, R. Klug LK Horn, Horn, Austria Die akute nekrotisierende Ösophagitis ist ein seltenes Krankheitsbild mit einer Inzidenz von 0,01 bis 0,28 %. Klinisch präsentieren sich die Patienten zumeist mit Oberbauchschmerzen und den Zeichen einer oberen gastrointestinalen Blutung, wie Hämatemesis oder Meläna. Die genaue Ätiologie ist nicht geklärt, wobei ein Alkoholabusus, Hypertonie, Diabetes mellitus, Dyslipidämie, chronische Nierenerkrankung und Mangel ernährung Risikofaktoren darstellen. Die Erkrankung tritt typischerweise bei älteren Männern auf. Endoskopisch zeigt sich der distale Ösophagus in der kompletten Zirkumferenz schwarz gefärbt. In 50 % ist die Ösophagitis von duodenalen Pathologien begleitet. Die Monatsmortalität beträgt 30–50 %. Ein 79-jähriger männlicher Patient kommt wegen epigastrischen Schmerzen und Übelkeit seit 3 Tagen zu uns. Im Labor zeigt sich eine transfusionspflichtige Anämie, eine Niereninsuffizienz Stadium V und eine Hypoalbuminämie. Es besteht ein
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NSAR-Abusus bei Fistelproblematik einer Endoprothetik der linken Hüfte. In der Gastroskopie zeigt sich das Bild einer akuten nekrotisierenden Ösophagitis. Die unteren 2/3 des Ösophagus sind schwarz und die Schleimhaut ist schmierig belegt. Im Duodenum befinden sich ein großes nicht blutendes Ulcus und viele kleine oberflächliche Ulcerationen. Im CT-Thorax wird eine Perforation ausgeschlossen. Es wird mit einer antibiotischen Abschirmung mit Piperacillin/Tazobactam, Gabe von Protonenpumpenhemmern intravenös, oraler Nahrungskarenz und i. v. Flüssigkeitssubstitution sowie Erhalt des Nierenperfusionsdrucks mit Arterenol begonnen. Der Patient ist zur Zeit der Einreichung stationär an unserer internen Intensivstation. Das weitere Procedere sowie der Ausgang folgen in der Literatur.
P02 Routine barium swallow may be unnecessary after resection of esophageal cancer B. Struecker, A. Andreou, I. M. Sauer, J. Pratschke, M. Biebl Charité – Universitaetsmedizin Berlin, Berlin, Germany Background: Anastomotic leak (AL) remains a major complication after esophagectomy. Although several risk factors leading AL have been identified only few data is available on the time point of occurrence of AL after esophagectomy. Furthermore, diagnostic tools used for the diagnosis of AL have not been evaluated so far. Methods: Clinicopathological data of patients undergoing resection for esophageal cancer at our institution between 2005 and 2014 were reviewed. We retrospectively evaluated the incidence of AL and aimed to identify the time of occurance of AL as well as the common methods for the diagnosis of AL. Results: 294 patients underwent esophagectomy and 42 of them (14 %) were diagnosed with AL. 31 (74 %) of the patients with AL received routine barium swallow examination on 5th postoperative day and showed no signs of AL. These patients developed symptoms of AL in the following days and were diagnosed using CT examination or endoscopy. 5 of 42 AL patients (12 %) were asymptomatic on 5th postoperative day but were diagnosed with the routine barium swallow examination. 6 patients (14 %) suffered from an early AL (<3rd postoperative day) and became remarkable with conspicuous secretion from the drains and infectious signs. The median time point of AL diagnosis was 8.5 days. Conclusions: The majority of AL occurs after the 5th postoperative day and therefore is rarely captured by a routine barium swallow examination. Decisive for the diagnosis of AL is the clinical presentation of the patient including an increase of the C-reactive protein supported by CT examination and endoscopy in suspected cases.
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P03 Iatrogene Duodenalperforation bei endoskopischer Abtragung eines NET: Case report B. Pappenreiter, U. Fröschl, U. Enkner, R. Függer Abteilung für Allgemeine Chirurgie, Viszeral-, Thorax-, Gefäßund Transplantationschirurgie, KH Elisabethinen, Linz, Austria Grundlagen: Iatrogene Perforationen im Rahmen einer endoskopischen Intervention am Duodenum sind seltene, aber schwerwiegende Komplikationen. Dabei stellt sich auch die Frage des optimalen Vorgehens. Nachfolgend wird die Versorgung einer iatrogenen Duodenalperforation bei endoskopischer Abtragung eines NET anhand einer Kasuistik erläutert. Fallbericht: Ein 70-jähriger Patient wurde von auswärts bei bioptisch verifiziertem neuroendokrinen Tumor des Duodenums G1 zur lokalen endoskopischen Abtragung zugewiesen. Endosonographisch zeigte sich im Bulbus duodeni ein 7 mm großer Tumor ohne Hinweise auf Invasionszeichen in die Muscularis propria, somit wurde eine Mukosektomie durchgeführt. Bereits kurz nach Abtragung bestand an der Basis ein 4 mm großer Defekt der Muscularis propria mit freier Perforation. Nach Bergen des Polypen erfolgte ein frustraner Versuch die Perforationsstelle mittels Clip zu verschließen. Während der Endoskopie kam es zur Kreislaufinstabilität und es wurde eine Akutoperation mit laporoskopischer Übernähung an der Vorderwand des Bulbus duodeni durchgeführt. Der postoperative Verlauf gestaltete sich unauffällig, insgesamt betrug der stationäre Aufenthalt 7 Tage unter Verabreichung einer antibiotischen Therapie. Schlussfolgerungen: Bei freier Duodenalperforation ist die operative Versorgung häufig die Therapie der Wahl, alternativ kann eine endoskopische Therapie mittels OTSC versucht werden. Bei frustraner Clipversorgung ist die Akutoperation indiziert. Der Zeitpunkt der Diagnose und des Therapiebeginns sind prognostisch entscheidende Faktoren.
P04 SILS Reduced Port – Exstirpation eines gastralen GIST D. Sklepic, M. Lechner-Puschnig, W. Werkl, R. Mittermair Klinikum Klagenfurt am Wörthersee/Abteilung für Allgemeinund Viszeralchirurgie, Klagenfurt, Austria Am 7.7.15 stellte sich S. P., männlich, geb. 29. 6. 1952 in der ZNA/Klinikum Klagenfurt a. W. wegen Hypotonie, Übelkeit, Dyspnoe und geringfügigen epigastrischen Schmerzen vor. Bei einem positiven Hämofec und einem Hämoglobin von 9,8 mg/ dl wurde eine gastrointestinale Blutung unter Xarelto suspiziert. In der ÖGD zeigte sich vorderwandseitig am Corpus ventriculi ein kugeliger, exophytisch-ulceröser etwa 3,5–4 cm großer, durch die Mucosa durchgebrochener submucöser Tumor von derber Konsistenz, oberflächlich vulnerabel und spontan blutend. In den PE’s und den Feinnadelpunktaten zeigte sich ein low-grade GIST, Gruppe C. Das weiteres Staging (CT-Abd, Colonoskopie) war unauffällig, die Tumormarker negativ. Die
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chirurgische Sanierung erfolgte am 20. 7. 2015 in SILS-Technik reduced ports mit intraoperativer Gastroskopie. Der Tumor war von außen durch eine deutliche Einziehung im oralen Magencorpus vorderwandseitig ersichtlich. Das Omentum minus wurde in Tumorhöhe magenwandnahe mit dem Ligasure disseziert. Anschließend wurde aboral des Tumors eine Gastrotomie durchgeführt und die Magenvorderwand mit ausreichend Abstand zur Tumorinsertion radiär excidiert. Das Präparat wurde mittels Endobag geborgen, jeweils eine Haltenaht am oralen und aboralen Gastrotomiewinkel gesetzt, beide Haltenähte wurden hochgehoben und der Magen mittels Endo GIA spannungsfrei verschlossen. Die Durchgängigkeit des Restmagens und die Dichtigkeit der Anastomose wurden endoskopisch bewiesen. Die Histologie ergab einen R0-resezierten, 43 mm großen, epitheloidzelligen GIST, Prognostische Gruppe 2, pT2, pN0. Aufgrund des sehr geringen Rezidivrisikos war keine adjuvante Therapie notwendig. Der Patient konnte am 4. postoperativen Tag beschwerdefrei mit blanden Wunden und suffizienter Verdauung nach Hause entlassen werden. Conclusio: Durch effizientes präoperatives Management und minimalinvasive Operationstechnik wurde eine rasche Rekonvaleszenz erreicht.
P05 Chirurgisches Management eines GIST im Duodenum: Case Report A. Puntschart1, K. Mrak1, B. Liegl-Atzwanger2, J. Haybäck2, H. Mischinger1, P. Kornprat1 Univ. Klinik für Chirurgie, Klinische Abteilung für Allgemeinchirurgie, Graz, Austria 2 Institut für Pathologie, Graz, Austria 1
Gastrointestinale Stromatumoren (GIST) stellen die häufigste mesenchymale Tumorentität im gesamten Gastrointestinaltrakt dar. In weniger als 5 % der Fälle sind primäre GIST im Duodenum zu finden. Im Falle einer lokalisierten Tumorerkrankung gilt die chirurgische Resektion als einzige kurative Therapieoption. Aufgrund der Tatsache, dass ausgedehnte Resektionen im Sinne einer Pankreatikoduodenektomie eine signifikante Auswirkung auf Morbidität und Mortalität haben, wird das optimale chirurgische Resektionsverfahren in der Literatur kontroversiell diskutiert. Wir berichten über den Fall einer 68-jährigen Patientin mit der Diagnose eines duodenalen GIST, der erfolgreich organerhaltend reseziert werden konnte und geben einen Überblick über die aktuelle Literatur zu diesem Thema.
P06 Esophagogastroplasty as the second step of surgical treatment of patients with esophageal extensive postburn strictures V. V. Boyko, S. O. Savvi, A. Y. Bodrova, V. V. Zhidetsky State Institution „V.T. Zaitsev Institute of General and Urgent Surgery of Academy of Medical Sciences of Ukraine“, Kharkiv, Ukraine Background: The patients with esophageal stricture after gastrostomy need reconstructive surgery. Methods: We analyzed the results of esophagoplasty in twostep’s surgery of 36 our patients. 34 patients (94.4 %) had
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery decompensated esophageal stenosis. All patients had contact gastrostomy. The main complaint was disphagy (100 %). After making up of the deficiency of bodyweight loss and restoring fluid and electrolite balance in such patients with severe dysphagy the second step of surgery was performed to restore food passage in a natural way. The patients were divided into two groups. 17 patients of the basic group were performed surgery which were developed in our clinic. 19 patients of the control group were performed classic surgery. Closing of gastrostomy and esophageal resection by transhiatal access and formation of esophagogastroanastomosis on the neck with interponat formed from the stomach wall at the first step and was used in patient of basic group. The patients of control group underwent esophagoplasty after Kader’s gastrostomy. Results: All the patients of the basic group didn’t have complications. After reconstructive surgeries complications occurred in 35.4 % of patients of control group: pneumonia – 1(11.8 %) patients, partial failure of esophagocoloanastomosis – 2(23.6 %) patients: one of them was treated by sanation dressings, the second one was underwent relaparotomy with exterpation of interponat and formation of esophagostomy and contact gasrostomy. Mortality was 23.6 % (2 patients). Conclusions: New method esophagogastroplasty after contact gastrostomy in twostep’s surgery in patients with esophageal extensive postburn strictures helps to improve the results of treatment and life quality of operated patients.
P07 Fundoplikatio als „Antiarrhythmikum“ – Fallstudie P. Gehwolf, K. Kienzl-Wagner, M. Wielandner, F. Fischnaller, H. Wykypiel Uni.-Klinik Innsbruck, Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie, Innsbruck, Austria Grundlagen: Vorhofflimmern (VHF) fand sich in der Framingham–Herz Studie bei ca. 1 %-2 % aller Menschen unter 60 Jahren, bei ca. 1/3 der Patienten gilt die Ursache als idiopathisch, u. a. wird ein erhöhter Sympathico- sowie Parasympaticotonus beschrieben. Die Gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD) wird als Risikofaktor (0,62 % – 14 %) für ein VHF genannt, der kausale Zusammenhang ist unklar. Methodik: Fallstudie eines Patienten. Ergebnisse: Der Patient (männlich, 59a) mit therapierefraktären paroxysmalen VHF und GERD wurde ca. 25x elektrisch kardiovertiert. Im Jahr 2012 wurde eine Kryoballon-Ablation erfolglos durchgeführt. Die Therapie mit Klasse Ic Antiarrhythmika konnte das VHF ebenfalls nicht terminieren, es war auch auf Amiodaron und Sotanol Dauertherapie refraktär. Bei Sodbrennen, flüssiger und fester Regurgitation, Globusgefühl und Dysphagie mit zeitlichem Zusammenhang mit den kardialen Ereignissen wurde der Patient an unserer Reflux-Ambulanz vorgestellt. Die Gastroskopie zeigte eine große axiale Hiatushernie mit ausgeprägtem Schleimhautprolaps und eine Zylinderepithelmetaplasie C0M1 (Prague Klassifikation), histologisch kein Barrett, HP negativ. In der funktionellen Abklärung ein schwacher unterer Ösophagussphinkter mit niedrigem Vektorvolumen (1010 mmHg2 mm). Die Ösophagusmotilität war bei leicht erniedrigten Amplituden (mean 35 mmHg) sonst uneingeschränkt. In der 24 h-Impedanz-pH-Metrie zeigten sich
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insgesamt 89 Refluxepisoden (pathologisch) bei einem normalen DeMeester-Score (6,9). Nicht zuletzt aufgrund der kardialen Vorgeschichte wurde der Patient laparoskoisch fundopliziert (nach Toupet). Im postoperativen Verlauf trat kein VHF mehr auf (2a Nachsorge). Schlussfolgerungen: Bei Patienten mit therapierefraktärem paroxysmalen Vorhofflimmern und GERD kann ein Zusammenhang bestehen. Eine Fundoplikatio kann in selektionierten Fällen ein paroxysmales VHF terminieren.
P08 Radiofrequenzablation zur Behandlung von symptomatischer ektoper zervikaler Magenschleimhaut I. Kristo, E. Rieder, M. Paireder, R. Asari, S. Schoppmann Universitätsklinik für Chirurgie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria Grundlagen: Globusgefühl, Halsbrennen und andere atypische Symptome können sowohl durch die gastro-ösophagealen Refluxkrankheit verursacht werden als auch mit dem Vorliegen einer ektopen zervikalen Magenschleimhaut in Zusammenhang stehen. Diese Studie hat zum ersten Mal weltweit die Machbarkeit und Effektivität von Radiofrequenzablation zur Behandlung von sympomatischer ektoper Magenschleimhaut untersucht. Methodik: Sieben konsekutive Patienten mit histologisch gesicherter ektoper Magenschleimhaut wurden in diese prospektive Pilotstudie eingeschlossen. Nach Evaluierung mittels hochauflösender Manometrie, 24 h ph-Metrie, Reflux Symptom Index und Reflux Finding Score wurde die ektope Magenschleimhaut mittels Radiofrequenzablation verödet. Postinterventionell wurden die Patienten mittels SF-12 zur Lebensqualität und Visuellen Analogskala zur Symptomstärke befragt und mit Schluckröntgen nachuntersucht. Ergebnisse: Radiofrequenzablation der ektopen Magenschleimhaut führte zu einer signifikanten Abnahme des Globusgefühls (VAS 8,1 auf 0, p < 0,0001). Die Lebensqualität der Patienten verbesserte sich sowohl im Bereich der physikalischen (prä RFA: 47,3, post RFA: 51,1) als auch der mentalen Komponente (prä RFA 43,8, post RFA: 52,2). Der Reflux Symptom Index als Ausdruck des laryngo-pharyngealem Reflux verbesserte sich signifikant von 19,3 auf 2,7 (p < 0,0001). Die postinterventionellen HNO und radiomorphologischen Kontrollen waren unauffällig. Sämtliche Patienten waren mit dem Eingriff zufrieden und beschrieben keine Beschwerden. Schlussfolgerungen: Die Radiofrequenzablation zur Behandlung von ektoper zervikaler Magenschleimhaut ist eine machbare und effektive Therapieoption. Eine weiterführende randomisiert-kontrollierte Studie wurde initiiert.
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P09 Phenotypic signs of undifferentiated connective tissue dysplasia in patients with complicated forms of peptic ulcer disease in combination with pathologic reflux V. V. Komarchuk1, Y. V. Komarchuk1, A. Y. Bodrova2 Kharkov Medical Academy of Postgraduate Education, Kharkiv, Ukraine 2 SI „V.T. Zaitsev Institute of General and Emergency Surgery NAMS of Ukraine, Kharkiv, Ukraine 1
Background: We are presenting the investigaion of the influence of undifferentiated connective tissue dysplasia (UDCTD) in patients with complicated forms of peptic ulcer disease in combination with pathologic reflux. Methods: The research is based on the analysis of 172 patients with complicated forms of peptic ulcer which were underwent the examinations to find phenotypic signs of UDCTD. 97 patients had functional gastroesophageal reflux and 75 patients with Hiatal Hernia had organic gastroesophageal reflux. Results: Significant differences among the phenotypic characteristics of occurrence frequency were established for joint hypermobility syndrome, abnormalities of dentition, varicose veins. In 75 (43.6 %) patients score did not exceed 12 (mild UDCTD or variant of normal). This form was more common among patients with complicated forms of peptic ulcer disease and functional reflux. In 91 (52.9 %) patients score of phenotypic features corresponded to moderate UDCTD. This form was more common among patients with complicated forms of peptic ulcer disease, combined with Type I-II Hiatal Hernia (p < 0.05). Severe degree of UDCTD established significantly more often in patients with comorbid with pathological organic gastroesophageal reflux on background Type III Hiatal Hernia (p < 0.05). Conclusions: The established tendency suggests that UDCTD creates prerequisites for functional and structural disorders, has an aggravating effect on the development and course of inflammatory diseases of the esophagus, stomach and duodenum, promotes the development of complications of peptic ulcer disease, Gastroesophageal Reflux Disease.
P10 Efficiency of embolization in patients with acute duodenal ulcer bleeding M. Schreiner1,2, A. Shamiyeh1,2 2. Chirurgische Abteilung, Kepler Universitätsklinikum, Linz, Austria 2 Linzer Ausbildungs- und Forschungszentrum für Chirurgie und Onkologie, Linz, Austria 1
Background: Transarterial embolization of acute gastrointestinal bleeding is an established alternative to surgery, especially in aged and morbid patients. We evaluated the efficiency of this treatment in patients with bleeding duodenal ulcer regarding the stop of bleeding and reintervention rate.
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Methods: In this retrospective single-center analysis we included 31 patients (men = 21, women = 10, median age = 75.3 years, median bmi = 25.7) over 10 years with acute gastrointestinal hemorrhage caused by duodenal ulcer. In all cases an endoscopy was performed before the gastroduodenal artery was embolized (n = 31). Embolization because of acute bleeding was performed in 25 patients and early embolization after endoscopic intervention in 6 patients. Results: The rate of primary successfull embolization was 90.3 % (28/31 cases). In two patients (6.5 %) surgery and in one patient (3.2 %) endoscopic intervention was necessary because of continuing hemorrhage after coiling. One patient needed embolization after primary surgery because of an insufficient ligature of the gastroduodenal artery. Endoscopy (n = 21) and CT scan (n = 1) showed no furter bleeding in 22 cases and all patients (n = 31) showed stable blood count after embolization. No patient had ischemic damage after coiling. Conclusions: Embolization of the gastroduodenal artery is a very efficient and save method to treat acute duodenal ulcer bleeding.
P11 Anastomoseninsuffizienz nach laparoskopischem Roux-en-Y Gastric Bypass K. Borhanian, J. Hutter, S. Reich-Weinberger, C. Rabl Universitätsklinik für Chirurgie, Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Salzburg, Austria Grundlagen: Bariatrische Chirurgie ist eine etablierte und sichere Therapieoption bei morbider Adipositas. Trotz geringer Rate können postoperativ schwerwiegende Komplikationen mit beträchtlicher Morbidität auftreten. Methodik: Wir präsentieren den Fall einer 28-jährigen Frau, welche bei einem Body Mass Index von 46 kg/m2 einen laparoskopischen Roux-en-Y Gastric Bypass (RYGB) erhielt und nach Insuffizienz der Gastrojejunostomie eine Reihe weiterer schwerer Komplikationen erlitt. Fallbericht: Am 6. postoperativen Tag wurde eine komplette zirkuläre und langstreckige Dehiszenz der Gastrojejunostomie diagnostiziert und eine Laparotomie mit Resektion des Magenpouches und Anlage einer Ösophagojejunostomie durchgeführt. Anschließend entwickelte sich erneut eine subtotale Dehiszenz der Ösophagojejunostomie und der Enteroenterostomie. Der verbliebene Roux-limb wurde reseziert, ein Schlauchmagen gebildet und nach Thorakotomie und distaler Ösophagusresektion ein Schlauchmagenhochzug mit Ösophagogastrostomie durchgeführt. Anschließend kam es erneut zu einer Anastomoseninsuffizienz, ein Stent wurde eingebracht. In weiterer Folgte entwickelten sich neue Fisteln proximal und distal des Stents, ein Pleuraempyem sowie eine schwere intrathorakale Blutung, sodass mehrere Re-Thorakotomien notwendig wurden und letztlich der hochgezogene Magen sowie der Rest-Ösophagus reseziert und eine zervikale Ösophagusfistel sowie eine perkutane Gastrostomie und Jejunalsonde angelegt werden mussten. Aufgrund der Entwicklung einer gastro-pleuralen Fistel mit erneutem Pleuraempyem erfolgte eine Re-Laparotomie und Re-Thorakotomie mit Resektion des Magenantrumrestes. Nach Rekonvaleszenz wurde 10 Monate nach initialem RYGB die Rekonstruktion mittels Koloninterponat durchgeführt. Der bisherige postoperative Verlauf ist komplikationslos. Schlussfolgerungen: Eine Komplikation nach RYGB kann eine Reihe weiterer, folgenschwerer Komplikationen nach sich
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery ziehen, welche letztlich mit einer schwerwiegenden Morbidität oder sogar Mortalität enden können. Das rasche Handeln bei einer Komplikation nach RYGB ist ein wesentlicher Faktor im Komplikationsmanagement.
P12 Das Dunbar-Syndrom – Minimalinvasive Therapie anhand von 2 Fallbeispielen E. Riepan, D. Krenz Klinikum Dritter Orden, Abteilung für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, München, Germany Viszeralarterielle Kompressionssyndrome sind sehr selten und werden oft erst nach einem langen Leidensweg der Patienten diagnostiziert. Beim Dunbar Syndrom handelt sich um eine Kompression des Truncus coeliacus durch das Ligamentum arcuatum mediale des Zwerchfells. Im Vordergrund der klinischen Symptomatik stehen intermittierende, nahrungsabhängige Schmerzen und unklarer Gewichtsverlust. Die klinische Verdachtsdiagnose wird durch eine Duplexsonographie und CT-/MR-Angiographie bestätigt. Eine wichtige Differentialdia gnose ist das aorto-mesenteriale Kompressionssyndrom. Fallbericht 1: 35-jährige Patientin wird aufgrund postprandialer Oberbauchschmerzen und Gewichtsverlust vorstellig. Es wird ein CT Abdomen sowie eine Duplexsonographie durchgeführt. Dabei zeigt sich eine Abgangsstenose des Truncus coeliacus. Nach Zusammenschau der Befunde wird die Indikation zur operativen Sanierung gestellt. Es erfolgt laparoskopisch die Durchtren-nung des Ligamentum arcuatum und dadurch die Dekompression des Truncus coeliacus. Fallbericht 2: 28-jährige Patientin stellt sich aufgrund jahrelanger postprandialer Übelkeit und Gewichtsverlust vor. Auswärts wurde bereits eine ausführliche Diagnostik durchgeführt. Hierbei ergab sich der V. a. ein Truncus-coeliacus-Kompressionssyndrom. Es erfolgt die laparoskopische Dekompression des Truncus coeliacus. In beiden Fällen kommt es postoperativ zu einer deutlichen Verbesserung der Beschwerden. Das Dunbar Syndrom ist ein seltenes und schwer zu dia gnostizierendes Krankheitsbild. Bei unklaren abdominellen Beschwerden und Gewichtsverlust sollte man auch an ein viszeralarterielles Problem denken. Wichtig erscheint, sämtliche diagnostische Maßnahmen durchzuführen, bevor man bei den betroffenen Patienten eine Somatisierungsstörung vermutet. Die operative Sanierung im Sinne einer laparoskopischen Durchtrennung des Ligamentum arcuatum mediale ist eine sichere und erfolgreiche Methode zur Therapie des Dunbar Syndroms. Es sollte aber bei ausbleibender Besserung auch ein zweizeitiges Vorgehen mit einer zusätzlichen interventionellen, transluminalen Therapie in Betracht gezogen werden.
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P13 Durchgängigkeitsrate und Komplikationsspektrum Silber-beschichteter Prothesen bei (drohender) gefäßassoziierter Gewebsinfektion im Rahmen der extremitätenversorgenden arteriellen Bypassanlage F. Meyer, M. Moser, A. Udelnow, Z. Halloul Universitätsklinikum Magdeburg A. ö. R., Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Arbeitsbereich Gefäßchirurgie, Magdeburg, Germany Grundlagen: Unizentrisch-prospektive Beobachtungsstudie von Durchgängigkeit (primärer Endpunkt) und Komplikationsspektrum (sekundärer Endpunkt) implantierter Silberprothesen bei i) möglicher (prophylaktische Indikation der Anwendung), ii) drohender gefäßassoziierter Gewebsinfektion (gefürchtetste Komplikationen in der rekonstruktiven Gefäßchirurgie; therapeutische Indikation) und iii) Patienten mit erhöhtem Risikoprofil. Methodik: Im Untersuchungszeitraum I/2008–XII/2011 wurden 112 Patienten, die eine extremitätenversorgende arterielle Bypassanlage mit Silberprothesen (Silver Graft, B. Braun Melsungen Ag, Melsungen, Deutschland) erhielten, prospektiv erfasst (Geschlechtsverhältnis: m/f = 83 % [n = 93]/17 % [n = 19]; Durchschnittsalter: 67 (SD±10; Spannbreite: 45–90) Jahre. Die Patientenklientel zeichnete sich durch folgende Krankheitsbilder aus: i) pAVK (insgesamt: 62,5 %; Stadium IIa/IIb/ III/IV: 5,4 %/28,6 %/8,9 %/19,6 %), ii) aneurysmatische Veränderungen an der Aorta, den Iliakal- und/oder Poplitealgefäßen (total: 54,5 %); iii) Leriche-Syndrom (10,7 %) inclusive mehrheitlich eine hohe Komorbidität, gekennzeichnet hauptsächlich durch Diabetes mellitus, chronische Niereninsuffizienz, KHK und/oder COPD. Die Gruppen „mit akuter Infektion“ und „prophylaktische Implantation“ wurden gegenübergestellt. Ergebnisse: Spezifische postoperative Komplikationen umfassten bei 15 Patienten (13,4 %) eine Wundinfektion, in 18 Fällen (16,1 %) eine Lymphozele und in 10 Fällen (8,9 %) eine Nachblutung. Der durchschnittliche Krankenhausaufenthalt betrug 27 Tage. Die 30-d-Hospitaletalität lag bei 8,9 % (n = 10), v. a. durch kardiopulmonales Kreislaufversagen. Die 1-Jahres-Bypassoffenheitsrate betrug 98,2 %. Im Langzeitverlauf traten 7 (6,3 %) Protheseninfektionen auf, bei denen die Silberprothese explantiert werden musste. Es wurden keine Unverträglichkeitsreaktionen auf die Silberbeschichtung festgestellt. Schlussfolgerungen: Die Silver-graft-Prothese ist sicher und zeigt keine unerwünschten Nebenwirkungen. Die Offenheitsrate ist ansprechend und der Protheseninfektionsanteil erscheint trotz hoher Komorbidität und gesteigertem Risikoprofil der Patienten vertretbar. Damit erscheint diese Prothese eine praxisrelevante Alternative gegenüber herkömmlich (Kollagen- oder Gelatine-)beschichteten Gefäßprothesen für die (drohende) gefäßassoziierte Gewebsinfektion im Rahmen der extremitätenversorgenden arteriellen Bypassanlage zu sein.
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P14 Persistierende linke Vena cava superior – Zufallsbefund bei einem onkologischen Patienten A. Hauer, R. Klug Landesklinikum Waldviertel Horn, Horn, Austria Eine persistierende linke Vena cava superior (PLSVC) ist eine seltene venöse Fehlbildung, von der etwa 0,3–0,5 % der Bevölkerung betroffen sind. Bei der Mehrzahl der Patienten (ca. 80 %) liegt kein Krankheitswert vor, und die Fehlbildung ist ein Zufallsbefund. Bei wenigen Fällen kommt es zu einer Mündung der PLSVC in den linken Vorhof und zu einem Rechts-Links Shunt. Seitens der onkologischen Abteilung wird uns eine 78jährige Frau mit einem metastasierten Bronchuskarzinom zur Implantation eines Port a Cath Systems vorgestellt. Im Rahmen der präoperativen Abklärung mittels Duplexsonografie der Vena subclavia fällt eine PLSVC auf. Aufgrund der Beschwerdefreiheit der Patienten und der im CT nachgewiesenen Mündung der PLSVC in den Sinus coronarius entscheiden wir uns zur Anlage des Port a Caths über die linke Vena subclavia, wie von der Onkologie und der Patienten gewünscht. Postoperativ kommt es zu keinen Komplikationen und die Patienten kann die palliative Chemotherapie verabreicht bekommen. Die duplexsonografische Abklärung der Vena subclavia vor der Implantation eines Port a Caths ist als Standarduntersuchung an unserer Abteilung etabliert und hat in diesem Fall vor einer intraoperativen Fehlinterpretation der Lage des Port a Cath Systems geschützt.
P15 Akuter Verschlusses des splanchnischen Bettes nach Herzoperationen M. Varga1, I. Matia2, M. Kudla3 Landeskrankenhaus Salzburg, Salzburg, Austria Klinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Leipzig, Leipzig, Germany 3 Institut für klinische und experimentelle Medizin (IKEM) Prag, Prag, Czech Republic 1 2
Grundlagen: Die Inzidenz eines akuten Verschlusses des splanchnischen Bettes nach einer Herzoperation liegt bei 0,1 bis 0,7 %. Die publizierte Mortalität beträgt aber 42 bis 100 %. Eine frühzeitige Diagnose und chirurgische Intervention kann dazu beitragen verheerende Darmschäden zu verhindern. Das Hauptziel dieser Studie war es die Inzidenz und den klinischen Verlauf bei den Patienten nach einer Herzoperation in IKEM, die eine Behinderung der splanchnischen Gefäße entwickelten, zu bestimmen. Methodik: Wir haben die Daten von 7971 Patienten nach kardiochirurgischen Operationen im Beobachtungszeitraum überprüft. Neun Patienten, die nachfolgend eine Darmischämie entwickelt haben, wurden betrachtet und ihre Daten analysiert. Ergebnisse: Die klinischen Symptome waren bei den betrachteten Patienten nicht dramatisch. Arterielle Hypotonie, die Kreislaufunterstützung mit Katecholaminen und Bauchschmerzen waren bei 80 % Patienten vorhanden. Bei den Labor-
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werten dominierte die Erhöhung von CRP mit einem Median von 20 mg/dl (7–33 mg/dl) und der Leukozytenanzahl mit einem Median von 17,5 x109/l (6–29 x109/l). Die radiodiagnostischen Methoden (Sonographie, CT, CT- Angiographie) hatten in der Diagnostik der Darmischämie nur geringe Sensitivität und Spezifizität. Im postoperativen Verlauf sind 6 Patienten verstorben (66 %). Schlussfolgerungen: Ein akuter Verschluss des splanchnischen Bettes nach einer Herzoperation ist eine seltene Diagnose, die aber mit hoher Morbidität und Mortalität belastet ist. Bildgebung und Laborergebnisse haben geringe Sensitivität und Spezifität. Eine wiederholte klinische Beurteilung und die Entwicklung des Patienten durch einen erfahrenen Chirurgen ist der einzige Weg zur richtigen Diagnose. Eine eventuelle frühere chirurgische Revision gibt diesen Patienten eine bessere Chance zu überleben.
P16 Sanierung eines schweren Leisteninfektes nach TEA der A. femoralis communis mit Patchplastik durch V.-femoralis-superficialis-Interponat K. Koisser, A. Eichwalder, R. Klug Landesklinikum Horn, Horn, Austria Ein 86jähriger mobiler Patient in gutem AZ mit klinischem Stadium II b einer PAVK der rechten unteren Extremität wird nach Rekanalisation eines subtotalen Verschlusses der A. iliaca externa dext. durch PTA und Stent aufgrund eines interventionell nicht suffizient sanierbaren subtotalen Verschlusses der AFC einer Leistenthrombendarteriektomie mit Patchplastik (bovines Pericard) zugeführt. Die Sanierung eines kurzstreckigen AFS-Verschlusses im distalen Drittel ist postoperativ geplant. Das Vorgehen wird im interdisziplinären Gefäßboard festgelegt. Als Komorbiditäten bestehen eine CAVK, arterielle Hypertonie sowie ein St. p. Kieferhöhlen-CA und Epipharynx-CA. Postoperativ zeigen sich ein geringgradiges, nicht revisionspflichtiges Hämatom und schliesslich eine hartnäckige Lymphfistel, die die Etablierung eines VAC-Systems erforderlich macht. Der Patient wird mit nahezu abgeschlossener Wundheilung entlassen, wobei weitere Verbandwechsel in der chirurgischen Ambulanz geplant sind. Eine Woche nach Entlassung (= 5. postoperative Woche) wird der Patient mit V. a. Insult an der Neurologie aufgenommen und aufgrund von tachykardem Vorhofflimmern und respiratorischer Insuffizienz im Rahmen einer Sepsis an die internistische Intensivstation transferiert. Als Fokus sind ein 2 × 3 cm grosses Pseudoaneurysma an der distalen AFC dext. sowie ein 4,5 × 12 cm messendes infiziertes thrombosiertes Hämatom anzunehmen. Die operative Sanierung erfolgt durch V.-femoralis-superficialis-Interponat. Eine Darstellung des operativen Procederes wird angeschlossen.
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P02: 2. Postersitzung – Schilddrüse, Leber, Gallenwege, Pankreas, Milz
Klinikinterne Qualitätssicherung über 10 Jahre gefäßmedizinischer Versorgung der akuten und chronischen Mesenterialischämie (AMI/CMI)
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V. Scholtz, F. Meyer, Z. Halloul Universitätsklinikum Magdeburg A. ö. R., Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Arbeitsbereich Gefäßchirurgie, Magdeburg, Germany Das Patienten“outcome“ bei AMI/CMI hängt entscheidend von einer frühen/adäquaten Diagnose und unverzüglicher/ befundadaptierter Therapieinitiierung ab. In einem definierten Zeitraum wurden alle konsekutiven Patienten mit gesicherter AMI/CMI in einer unizentrischen Observationsstudie (tertiäres Zentrum) retrospektiv zur klinikinternen Qualitätssicherung ausgewertet. Über 10 Jahre wurden 22/113 Fällen mit gefäßchirurgischen Aspekten in der Viszeralchirurgie eruiert, wobei 68,2 %/31,8 % wegen AMI/CMI einer Operation(Op) unterzogen wurden (Durchschnittsalter: 67,3 [Spannbreite: 47–93] Jahre; Geschlechtsverhältnis: 1,2/1 [m/f ]; Krankenhausverweildauer[KVD]: 31 [Spannbreite: 1–161] d). Dominierend wurde die CT zur AMI-Diagnostik benutzt (DSA: 36 %). Die A. mesenterica superior war zu 100 % betroffen, bei 9 Patienten (40,9 %) zusätzlich noch andere Gefäße: Truncus coeliacus in 8/9 Fällen (88,9 %), davon je 1x vergesellschaftet mit Leriche-Syndrom sowie als Dunbar-Syndrom bzw. Aneurysma auftretend (zusätzliche Thrombose der V. mesenterica superior: n = 1/9 [11,1 %]). 50 % der Fälle benötigten eine „2nd-look“-Laparotomie/mehrere Revisions-Op’s (z. B. Jejunum-/Kolonresektion, Anastomosennaht an Gefäß/Darm, Fistel-Übernähung, Platzbauch-Verschluss je n = 1). Die Morbidität betrug 77,3 % (insbesondere Sepsis/Pleuraerguss/Peritonitis), Hospitalletalität 27,3 % (Multiorganversagen[MOV]/Sepsis). Hauptsächlich (n = 14/15) wurde bei der AMI thrombektomiert, in 1 Fall Desobliteration+Patchplastik. Bei der CMI (n = 7/22) wurde desobliteriert, teils mit Thrombektomie. Die Herstellung der Gefäßkontinuität bei komplexen Gefäßverschlüssen erfolgte mittels PTFE-Prothese (18,2 %/n = 4), autologem Venenpatch (V. saphena magna; 13,6 %/n = 3), Dacron-Patch (4,6 %/n = 1), (Vascu-Guard®)-Patchplastik (13,6 %/n = 3) oder supracoeliacalem Prothesenbypass (13,6 %/n = 3). Schlussfolgerungen: Die Op der CMI erscheint mit höherer Morbidität/Letalität/signifikant längerer KVD vergesellschaftet, es können jedoch bessere Langzeitergebnisse erzielt werden vs. interventionell-radiologisch (minimal-invasiv endovaskulär), die aber bei der CMI für Patienten mit niedrigem/kalkulierbarem Op-Risiko Therapie der Wahl sein sollte. Für Patienten mit hohem Risiko (signifikante Komorbiditäten/gleichzeitige Aortenerkrankung/unbestimmte Symptome) oder für solche mit limitierter Lebenserwartung ist die endovaskuläre Therapie vorzuziehen.
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Novel methyelene blue injection directly in to the inferior thyroid artery (ITA) to identify the parathyroid gland during thyroid and parathyroid surgery D. Hashim1, N. Taha Makki2, H. Lippert3, F. Meyer4 St.Anna Hospital Herne, Hamm, Germany Alkadhymia Teaching Hospital, Baghdad, Iraq 3 AN-Institut für Qualitätssicherung in der operativen Medizin, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Magdeburg, Germany 4 Universitätsklinikum Magdeburg A. ö. R., Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Magdeburg, Germany 1 2
Grundlagen: Aufgrund der klinischen Beobachtung eines N.-recurrens-Schadens auch nach traditioneller intravenöser(i. v.) Methylenblau(MB)-Gabe in einigen Fällen im Rahmen der Nebenschilddrüsenchirurgie war das Ziel der Studie, Machbarkeit, Erfolgsrate und Treffsicherheit hinsichtlich frühpostoperativen als auch mittelfristigen Outcomes einer einfachen und neuen Technik der intraarteriellen(i. a.) Administration von Methylenblau zu untersuchen. Methodik: Prospektive Unicenter-Beobachtungsstudie zur Untersuchung der chirurgischen Behandlungsqualität in täglicher chirurgischer Praxis am Alkadhymia Teaching Hospital, Baghdad (Irak) zwischen 2007 und 2008, insbesondere im Hinblick auf die i. a.-Administration von Methylenblau zur Identifikation von Nebenschilddrüsen. Ergebnisse: 35 Patienten mit chirurgisch-operativer Indikation einer Schilddrüsen- bzw. Nebenschilddrüsenerkrankung (Frauen: n = 28 [80 %]) mit einer Altersspanne von 28-65 Jahren, die Schilddrüsen- bzw. Nebenschilddrüsenoperationen am „Alkadhymia Teaching Hospital“ in Baghdad (Irak) unterzogen worden waren, wurden eingeschlossen. 1 ml Methylenblau (Endkonzentration: 0,1 %) wurde in die ATI intraoperativ appliziert. In den Schilddrüsenerkrankungsfällen wurden 44 der 50 Nebenschilddrüsen direkt durch den Farbstoff angefärbt und gefunden (88 %), bei den nebenschilddrüsenerkrankten Patienten 16 von 18 (88,8 %). Die Raten werden als sehr befriedigendes Ergebnis in derselben Region, wie in der Literatur berichtet, gewertet mit einem offensichtlich niedrigen Komplikationspotenzial. Schlussfolgerungen: Die positiven frühen Erfahrungen mit der präsentierten Technik lässt diese neue alternative Methode empfehlen, die als gut machbar und sicher zur Identifikation der Nebenschilddrüse(n) für den endokrinen Chirurgen einzustufen ist, wie in dieser Pilotstudie der neuartigen i. a.-Applikation von Methylenblau in die ATI gefunden wurde. Eine weitere systematische Abklärung z. B. mit größerer Patientenzahl sollte das Kurz- und Langzeitoutcome noch besser einzuschätzen helfen.
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P18 Nachblutung 10 Tage nach Hemithyreoidektomie und ipsilaterale Parathyreoidektomie: Ein Case Report mit dramatischem Verlauf G. Wimmer, M. J. Eberwein, F. Cakar-Beck, C. Kaufmann, M. Wielandner Universitätsklinik für Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie, Innsbruck, Innsbruck, Austria Grundlagen: Postoperative Blutungen im Halsbereich gehören zu den gefährlichsten Komplikationen nach chirurgischen Eingriffen an der Schilddrüse oder den Nebenschilddrüsen. Innerhalb kürzester Zeit führt das Hämatom zu einer Obstruktion der Atemwege. Zu spät erkannt und therapiert kann eine Nachblutung zu bleibenden Schäden und auch zum Tod des Patienten führen. In jedem Fall ist die Sicherung der Atemwege die wichtigste Maßnahme, welche getroffen werden muss. Methodik und Ergebnisse: Wir wollen über den Fall einer Urlauberin in Tirol berichten. Zehn Tage nach Hemithyreoidektomie und Parathyreoidektomie rechts trat während der Nacht eine Nachblutung im Halsbereich auf. Infolge einer falschen primären Einschätzung sowie eines langen Anfahrtsweges kommt die Patientin in akut lebensbedrohtem Zustand an die Ambulanz unseres Hauses. Die sofortige Intubation, welche gerade noch mit Videospatel gelingt, und die folgende Not-Operation retten ihr das Leben. Es folgt intensivmedizinische Behandlung. Die Patientin kann erst nach mehreren Tagen extubiert werden. Schlussfolgerungen: Bei postoperativen Blutungen nach chirurgischen Interventionen im Bereich der Schilddrüse ist die Sicherung der Atemwege essentiell. Sollte das extramural nicht möglich sein, muss der Patient so rasch als möglich in das nächstgelegene Krankenhaus gebracht werden.
P20 Quality of life in the immediate perioperative period in endocrine neck surgery A. Lässer, A. Bradatsch, K. Mrak, G. Wolf Chirurgische Klinik, Medizinische Universität, Zentrum Endokrine Chirurgie, Graz, Graz, Austria Background: QoL is an important endpoint in endocrine neck surgery. A prospective study was conducted to compare objective and subjective psychological parameters to specific laboratory data for thyroid operations as well as general inflammatory response data, prior to operation and early postoperatively. Methods: A cohort of 50 consecutive patients for thyroidectomy underwent a standardized newly developped specific questionnaire. Primary items of the questionnaire were parameters on patients expectations to the operation and the outcome as well as risks and side-effects. In addition, Calcium, PTH, as specific thyroid parameters and IL6 and PCT for inflammatory response parameters were determined. The same procedure was performed 24 hours after operation. Results: Pre- to postoperative Ca and PTH showed a mean drop of 7,5 % and 44 % without any clinical signs of hypocalcemia, IL6 and PCT a rise of mean 53,6 % and 69,1 % as a minor
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inflammatory reaction. No vocal nerve paralysis was observed. Preoperatively assessed subjective expectations of the patients did only differ from postoperative outcome in 20 % of all cases. 95 % of all patients did not state any voice disorder in subjective evaluation. Conclusions: Subjective and objective data in the perioperative period as well as laboratory data show a very low perioperative trauma in standardized minimal invasive thyroidectomy. Inflammatory response data confirm only minimal surgical trauma for the patient. In addition, no major psychological alteration was dedectable.
P21 Pathologische Schenkelhalsfraktur als Erstmanifestation eines primären Hyperparathyreoidismus: ein Fallbericht G. Demireli1,2, A. Shamiyeh1, H. Sulzbacher1, O. Kwasny1,3, M. Gabriel1 Kepler Universitätsklinikum Med Campus III, Linz, Austria Allgemein- und Viszeralchirurgie, Linz, Austria 3 Unfallchirurgie, Linz, Austria 1 2
Grundlagen: Die fortgeschrittenen Stadien eines primären Hyperparathyreoidismus im Rahmen einer Osteopathie mit braunen Tumoren und Frakturneigung sind eine Rarität. Der vorliegende Fallbericht demonstriert ein sehr selten beobachtetes Krankheitsbild am Beispiel einer pathologischen Schenkelhalsfraktur. Methodik: Wir berichten über eine 56-jährige Patientin, die sich durch einen häuslichen Sturz auf die rechte Hüfte eine varisch dislozierte Schenkelhalsfraktur (Typ AO31-B2, Garden IV-Pauwels III) zuzog und eine Hüft-TEP erhielt. Fallbericht: Anamnestisch und klinisch bestanden bis auf eine arterielle Hypertonie und seit einem Jahr bestehende Hüftschmerzen keine weiteren Auffälligkeiten. In der Histologie des intraoperativ entnommenen Knochenstückes zeigte sich ein multilokulärer Riesenzelltumor des Knochens mit Befall des Schenkelhalses und des Os ilium. Die Patientin wurde in der Folge auf die onkologische Abteilung des KUK überwiesen, wobei mehrere Untersuchungen zur weiteren Abklärung unter Berücksichtigung der beträchtlich erhöhten Hyperkalzämie vorgenommen wurden. Anhand der Konstellation von exzessiv erhöhtem Parathormon (>1900 pg/ml, Norm: 14–72 pg/ml) zusammen mit Hyperkalzämie (4,08 mmol/l, Norm: 2,15–2,55 mmol/l) bestand der Verdacht auf primären Hyperparathyreoidismus. Korrespondierend zu den labordiagnostischen Parametern konnte sonographisch sowie MIBI szintigraphisch eine deutlich vergrößerte Nebenschilddrüse nachgewiesen werden. Im Rahmen des Hyperparathyreoidismus mit starker ossärer Manifestation wurde die Indikation einer absolut dringlichen Operation gestellt. In der Zusammenschau aller Befunde wurde die Diagnose als brauner Tumor bei primärem Hyperparathyreoidismus infolge eines Nebenschilddrüsenadenom revidiert. Schlussfolgerungen: Braune Tumoren sind klinisch, radiologisch und histologisch oft nicht von Riesenzelltumoren zu unterscheiden. Die Therapie konzentriert sich vor allem auf die Behandlung der Grundkrankheit, d. h. die Entfernung des hyperaktiven Nebenschilddrüsengewebes.
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P22 Intraoperative STAT-PTH Messung. „Zahlt“ sich das aus?
P24
D. Hackl
Berstungsverletzung des Ductus choledochus im Rahmen der ERCP – Fallbericht einer seltenen endoskopischen Komplikation mit operativer Sanierung
Krankenhaus der barmherzigen Schwestern Linz, Linz, Austria
A. Hauer, A. Eichwalder, H. Klapper, R. Klug
An unserer Klinik verwenden wir ein neues Gerät zur intraoperativen Messung des Abfalles des Parathormonspiegels bei Exstirpationen von Nebenschildrüsenadenomen. „StatPTH“ ist zwar teuer in der Anwendung (mehrere hundert Euro pro Testkit, im Vergleich zu 3 Euro für hundert Tests beim COBAS-Gerät) spart aber bis zu 20 Minuten OP-Dauer pro Operation, da die Auswertung nur 10 Minuten dauert. Bei Betrachtung der Kosten OP-Minute vs. Testkosten zeigt sich ein Vorteil für die Anwendung von STAT-PTH. Bei optimaler OP Planung kann man diesen Vorteil sogar noch vergrössern. Eine Kosten-Nutzen Analyse mit der Frage ob sich das „auszahlt“. Diese Testmethode wurde bei uns angeblich erstmalig in Österreich angewendet.
P23 Ungewöhnlicher Fall einer Sepsis-assoziierten Milzruptur B. Kohlmaier, R. Mittermair
Landesklinikum, Horn, Austria Bei einem 50jährigen Mann wird wegen einer akuten phlegmonösen Cholezystitis eine laparoskopische Cholezystektomie durchgeführt. Am 1. postoperativen Tag entleert sich galliges Sekret über die liegende Drainage, sodass wir am gleichen Tag eine ERC durchführen. Im Rahmen der ERC zeigt sich nach Ballonblockade des Ductus choledochus ein großes Kontrastmitteldepot im Leberhilus. Aufgrund der Größe des Austritts entscheiden wir uns zur operativen Sanierung der Läsion. Intraoperativ zeigt sich ein Längsriss der Choledochushinterwand bis hin zur Hepaticusgabel, sodass der Ductus choledochus letztlich reseziert werden muss und eine bilodigestive Anastomose auf drei Hepaticusäste mit perkutaner Schienung angelegt wird. Der Patient kann 21. postoperativen Tag mit liegenden Drainagen in gutem Allgemeinzustand entlassen werden. Retrospektiv lässt sich als Ursache für die Destruktion des D. choledochus die Ballonblockade im Rahmen der ERC klären. Eine initial kleine Insuffizienz des D. cysticus führte bei sehr fein kalibrierten intra- und extrahepatischen Gallenwege so zu einer Berstung des D. choledochus bis zur Hepaticusgabel.
Klinikum Klagenfurt, Klagenfurt, Austria Anamnese: Wir berichten über den Fall einer 42-jährigen Patientin ohne begleitende Co-Morbiditäten. Sie wurde in der Notfallambulanz aufgrund einer progredienten Verschlechterung des Allgemeinzustandes mit unspezfischen Symptomen – Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe – sowie Fieber vorstellig. Die Patientin wurde tags zuvor von ihrem eigenen Hund in die Nase gebissen. Abgesehen von einer punktförmigen, diskret druckdolenten Hautläsion im Bereich des Nasenrückens ergab die Evaluierung keinen weiteren Fokus für das vorliegende septische Zustandsbild. Laborchemisch zeigte sich nebst einer Neutro- und Thrombopenie elevierte Entzündungs- sowie Nieren- und Leberfunktionsparameter und eine kompromitierte plasmatische Gerinnung. Therapie: Nach umgehenden Beginn einer kalkulierten Antibiose erfolgte der Transfer auf eine Überwachunseinheit. Ferner ist die Substitution von FFP, Antithrombin sowie Thrombozytenkonzentraten erforderlich. Paralell dazu wird eine Heparintherapie initiiert. Ein beginnender septischer Schock sowie eine Verschlechterung der respiratorischen Situation macht letztendlich die Verlegung auf eine ICU vonnöten. Weiters kommt es zum Auftreten von großflächigen petechialen Hauteinblutungen sowie einer Verschlechterung des Lokalstatus im Bereich der Nase. Nach merklicher klinischer und laborchemischer Verbesserung kommt es nach 3-tägigen ICU-Aufenthalt zu einem signifikanten Hb-Abfall sowie Distension des Abdomens. Als Quelle der sonografisch nachgewiesenen freien Flüssigkeit wird mittels CT eine Milzruptur mit arteriellen Extravasat detektiert. Wir stellen die Indikation zur akuten Splenektomie. Der weitere Verlauf gestaltete sich unkompliziert. Schlußfolgerungen: Wenngleich eine sepsisassozierte Milzruptur eine äußerst seltene Komplikation darstellt, sollte die Therapie der zugrundeliegenden Erkrankung Zentren vorbehalten sein.
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P25 Was meinen Frauen vor elektiver laparoskopischer Cholezystektomie (LCHE) zur Möglichkeit einer konkomitanten Salpingektomie? M. M. Lemmerer1, G. Tomasch2, B. Bliem2, E. Greimel2, V. Bjelic-Radisic2, G. Trutnovsky2, A. Berger1, P. Lang1, S. Oswald2, G. Rosanelli3, K. Mrak2, S. Uranüs2, K. Tamussino2 Abteilung für Chirurgie und Gynäkologie, KH der Barmherzigen Brüder Graz, Graz, Austria 2 Univ.-Klinik für Chirurgie und Univ.-Frauenklinik, Medizinische Universität Graz, Graz, Austria 3 Abteilung für Chirurgie, KH der Elisabethinen Graz, Graz, Austria 1
Grundlagen: Die meisten serösen Ovarialkarzinome entstehen sichtlich aus sog. STIC Läsionen in den Tuben. Demzufolge ist die konkomitante (prophylaktische, inzidentelle, Risiko-reduzierende) Salpingektomie bei gynäkologisch-geburtshilflichen Operationen Thema geworden. Nicht-gynäkologische Operationen bieten potentiell auch die Möglichkeit zur konkomitanten Salpingektomie. In einer Pilotstudie untersuchten wir die Einstellung und Akzeptanz von Frauen vor elektiver LCHE zu einer potentiellen konkomitanten Salpingektomie. Methodik: 20 Frauen ≥45 Jahre wurden vor einer elektiven LCHE aus benigner Indikation von einer klinischen Psychologin mittels eines semistrukturierten Interviews zu folgenden Themen befragt: allgemeine Einstellung zur prophylaktischen Salpingektomie; Auswirkungen auf Fertilität, Weiblichkeit, Sexualität und Körperwahrnehmung; sowie Akzeptanz der Sal-
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery pingektomie als operative Maßnahme zur Reduktion des Risikos an Ovarialkarzinom zu erkranken. Das Interview wurde transskribiert und inhaltsanalytisch ausgewertet. Ergebnisse: Drei Frauen lehnten das Interview ab, 20 stimmten zu. 17 von 20 Frauen (85 %) hatten grundsätzlich eine positive Einstellung zur prophylaktischen Salpingektomie; 2 Frauen bräuchten Bedenkzeit und 1 Frau zeigte eine ablehnende Haltung. Bezüglich Akzeptanz gaben 12 Frauen (60 %) an, für sich persönliche Vorteile zu sehen und würden einer konkomitanten Salpingektomie sofort zustimmen, 5 (25 %) wären nicht abgeneigt und 2 (10 %) müssten es sich noch überlegen; für 1 Frau käme es gar nicht in Frage. Schlussfolgerung: Die konkomitante Salpingektomie im Rahmen einer elektiven LCHE scheint für die Mehrheit der Frauen ≥45 Jahren eine akzeptable Option zur Reduktion des Ovarialkarzinomrisikos zu sein. Die Ergebnisse des qualitativen Interviews dienen als Basis für die Entwicklung eines spezifischen Fragebogens der in einer Folgestudie validiert wird.
P26 The role of routine esophagogastroduodenoscopy prior to laparoscopic cholecystectomy: Preliminary results of a prospective study L. Manzenreiter1, P. Schredl1, C. Schwaiger1, M. Weitzendorfer1, O. Koch1, R. Luketina2, G. Spaun1, K. Emmanuel1 Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Linz, Linz, Austria 2 Universitätsklinikum Hannover, Hannover, Germany 1
Background: Cholecystolithiasis can present with a complex combination of clinical symptoms, which may resemble the manifestation of other gastrointestinal diseases. The evidence for routine esophagogastroduodenoscopy (EGD) before laparoscopic cholecystectomy is controversial. EGD is not generally recommanded prior to cholecystectomy in patients with typical gallstone symptoms. Methods: A prospective study on the significance of preoperative EGD in patients who undergo laparoscopic cholecystectomy was conducted. 200 patients should be enrolled. Inclusion criteria: Both abdominal ultrasonography and EGD with histological testing for Helicobacter pylori had to be done at our institution. Only patients with typical symptoms of cholelithiasis (pain in the right upper abdomen, shoulder or epigastrium, nausea or emesis) were enrolled for elective laparoscopic cholecystectomy. Results: Until submission deadline outcomes of 64 patients (♂: n = 21, ♀: n = 41) with a mean age of 48 years were analyzed. Pathological findings were seen in 77.4 % (n = 48): 51.6 % had gastritis, 1.6 % acute duodenal ulcera, 17.7 % reflux-esophagitis, 3.2 % duodenitis and 3.2 % gastric polyps. No gastric cancer was found. Histological testing for Helicobacter pylori was done in all patients with a positive result in 35.5 %. One Patient with carcinoma of the gallbladder was detected by abdominal ultrasound. Conclusions: The high incidence of simultaneous upper gastro-intestinal diseases underlines the indication for routine preoperative EGD in patients with nonspecific upper abdominal pain and history of peptic ulcer disease.
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P27 Acrometastasis – a rare initial sign of a hepatocellular carcinoma (HCC) T. Rauer, K. Gorzelany, A. Rindlisbacher, M. Zünd Zuger Kantonsspital, Baar, Switzerland Background: Acrometastases (AM), metastases in hands and feed, are very rare, representing only 0.1 % of all metastases. Lung cancer is the most frequent cause of AM, followed by gastro-intestinale and genito-urinary tracts tumours. HCC as primary malignancy is an absolute rarity. Methods: A 70 year old man with type 2 diabetes mellitus, peripheral polyneuropathy and severe depression presented with a bleeding wound of a necrotic left ring finger. The X-ray showed a destructive lesion at the tip of the distal phalanx. Surgical treatment consisted of palliative amputation of the distal phalanx. Results: The histopathologic examination demonstrated a solid-trabecular and acinar growing carcinoma pursuant to a metastasis of a HCC. Alpha fetoprotein was increased to 880 mcg/L. The thoraco-abdominal CT scan showed a widespread HCC in a cirrhotic liver, ascites and multiple pulmonary metastases. The patient refused any further therapy. Due to the poor prognosis best supportive care was initiated. Conclusions: The pathogenesis of AM is not fully understood. AM are twice as common in men as in women. AM are mainly seen in widespread disseminated cancer disease and point to a poor prognosis with a mean survival after diagnosis of about 6 months. In 10 % of the reported cases AM were the first sign of an occult malignancy. There is no standardized therapy of AM, while amputation is the most frequent option in the literature.
P28 Treatment of sterile fluid collections in acute necrotizing pancreatitis: whether intervention is necessary? S. Chooklin, I. Osmilovska, O. Usach Regional Clinical Hospital, Lviv, Ukraine Background: Acute fluid collections and formation of pseudocysts are the most frequent complications of acute pancreatitis. Fluid collections occur in 30–50 % of patients within 48 hours of onset. Currently, treatment of fluid collections is varied and depends on the accurate interpretation of radiological examinations. Methods: The study included 40 moderate and severe acute pancreatitis patients with peripancreatic fluid collections. Twenty of them were treated conservatively, and twenty further performed percutaneous drainage of fluid collections. Results: Removed of fluid improves the general condition of patients, reduces the symptoms of intoxication. Conservative treatment was successful in patients with sterile fluid collections of less than 30 ml. However, this treatment failure in patients in patients with greater liquid volume of 100 ml. Patients in the conservative treatment was more frequent appearance and progression of organ complications, such as lung, liver and kidney. In spite of the same conservative therapy, 11 patients in the control group noted further progression of necrotic changes. These
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery patients underwent open surgery. Only three patients required further more aggressive surgical approach when percutaneous drainage. Taking into account the toxic effects pancreatitisassociated liquid was determined by the effectiveness of drainage on the functional state of the lung, liver and kidneys. Conclusions: A prolonged percutaneous drainage is more effective in the treatment of sterile fluid accumulation in acute pancreatitis than conservative treatment. Removed of pancreatogenic fluid in acute pancreatitis patients improves the general condition of patients, reduces the symptoms of intoxication, improve the functional state of the other organs.
P29 Antibiotic prescription for acute pancreatitis in a district general hospital: an audit of compliance with BSG guidelines
effects, such as stimulating apoptosis and cell death. The role of H2S in acute pancreatitis is still controversial. Methods: The study involved 25 acute necrotizing pancreatitis patients. The experiment was conducted on twelve rats. Necrotizing pancreatitis was induced by intraperitoneal injection with 3 g/kg L-ornithine–HCl in 6 rats. 6 rats served as control. The concentration of H2S was determined in the blood serum using N,N-dimethyl-p-phenylenediamine. Results: A significant decrease in the H2S level was observed in rats with acute pancreatitis (the level was 13.92 % less than in control group). Concentrations of H2S negative correlated with levels of pancreatic amylase (R = –0.734266, p = 0.006543). A significant decrease in the H2S level was observed in patients with AP (the level was 9.5 % less than in control group). Concentrations of H2S negative correlated with C-reactive protein. Conclusions: These data can be evidence an anti-inflammatory role of hydrogen sulfide in acute necrotizing pancreatitis, but further research is required.
H. Yuen, J. George, J. Reed
P03: 3. Postersitzung – Thorax, Varia, Ausbildung
Colchester General Hospital, Colchester, United Kingdom Background: Acute pancreatitis may lead to activation of the systemic inflammatory response syndrome (SIRS), causing pyrexia and tachycardia. To prevent adverse effects like antibiotic resistance or colitis, British Society of Gastroenterology (BSG) guidelines advise against use of antibiotics unless there is an identifiable source of sepsis or more than 30 % necrosis on the CT scan. Methods: Retrospective analysis identified 110 patients diagnosed with acute pancreatitis between September 2014 to September 2015. 55 were excluded due to incorrect diagnosis or unavailable notes. Drug charts were reviewed to identify presence of and indication for antibiotic prescriptions. Pathology and radiology systems were used to identify presence of positive blood cultures and necrosis on CT scans respectively. Results: Median age of patients was 55.5 years. Of 55 patients with acute pancreatitis, 10/55 (18 %) had evidence of necrosis on CT. 23/55 (42 %) were prescribed antibiotics during their inpatient stay, with pancreatitis documented as the indication in 14/55 (25 %). Only 6/23 (46 %) of patients had cultures taken, of which 2/23 (33 %) were positive. Conclusions: Much improvement is needed to prevent inappropriate antibiotic prescription in pancreatitis. Findings will be presented locally to the surgical department. A pancreatitis proforma is being designed to increase awareness and ensure patients are managed more appropriately in line with the BSG guidelines.
P30 Hydrogen sulfide in severe acute pancreatitis: experimental and clinical study S. Chooklin, S. Chuklin, Y. Pidhirnyy, O. Usach Regional Clinical Hospital, Lviv, Ukraine Background: Hydrogen sulfide is an endogenous gaseous mediator that plays important roles in many physiological processes. In mammals, H2S appears to play a major role as a “rescue molecule”. At low concentrations (micromole), H2S shows cytoprotective effects, including anti-apoptosis, anti-necrosis, and cell proliferation effects. At high concentrations (millimole levels), however, H2S is characterized as presenting cytotoxicity
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P31 Anatomische Segmentresektion der Lunge mit einem wassergespülten Laserapplikator G. Prisadov1, K. Welcker1, H. Wallimann2, A. Günther2, H. Hendrix1, A. Linder3 Kliniken Maria Hilf, Mönchengladbach, Germany Klinikum Bremen – Ost, Bremen, Germany 3 Klinik St. Anna, Luzern, Switzerland 1 2
Grundlagen: Die Segmentresektion des Bronchialkarzinoms etabliert sich zunehmend als schonende Resektionsmethode bei Patienten mit grenzwertiger pulmonaler oder kardialer Funktion. Der luftdichte Verschluss der Resektionsflächen entlang den Segmentgrenzen ist für einen raschen postoperativen Verlauf ohne lang anhaltende Luftfisteln von besonderer Bedeutung. Der Erhalt eines möglichst großen Lungenvolumens im resezierten Lungenlappen ohne den raffenden Effekt von Klammernähten entscheidet über die postoperativ verbleibende Atemkapazität. Beide Ziele erreichen wir mit Hilfe einer modifizierten Laserresektion unter Verwendung eines NaCl-gespülten Lichtleiters. Methodik: Laserlicht mit einer Wellenlänge von 1318 nm eines Diodenlasers wird mit einer Leistung von 40–60 W über einen modifizierten Applikator zur Parenchymresektion entlang den Segmentgrenzen eingesetzt, nachdem zuvor Segmentbronchus, -arterie und -vene abgesetzt wurden. Die Resektionsfläche ist mit dieser Methode sicher blutdicht verschlossen, zur weiteren Versiegelung gegen Luftfisteln wird diese mit TachosilR-Vlies verklebt. Damit erreicht man, ohne das Parenchym zu raffen, einen sicheren Verschluss der verbliebenen Nachbarsegmente. Diese Methode wurde bei 6 Patienten durchgeführt. Ergebnisse: Bei allen 6 Patienten war der postoperative Verlauf komplikationslos. Die Drainagen konnten zwischen dem 2. und 4. postoperativen Tag entfernt werden. Die mittlere postoperative Liegedauer betrug 5 Tage. Früh- oder spätpostoperative Pneumothoraces traten nicht auf.
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery Schlussfolgerungen: Die Laserresektion von Lungenparenchym unter Flüssigkeitsspülung der Faser verhindert Gewebetemperaturen über 100 oC und somit die Karbonisation der Proteine. In diesem Temperaturbereich tritt lediglich eine Eiweissdenaturierung (Koagulation) auf, die einen günstigen Dichtungseffekt bezüglich Luftfisteln hat. Die zusätzliche Klebung mit faserverstärktem Gewebekleber erweist sich insbesondere bei emphysematös verändertem Lungengewebe als vorteilhaft.
P32 The case report of resection of ulcerative form of basal-spinocellular cancer of anterior chest wall with plasty by allotransplant A. Rzechonek1, P. Błasiak1, J. Jarliński2, M. Mieczynski3, M. Stańczyk4, A. Dorobisz5, V. V. Makarov6, A. Y. Bodrova7 Clinic of Thoracic Surgery Medical University in Wroclaw, Wroclaw, Poland 2 Department of Plastic Railway Hospital in Wroclaw, Wroclaw, Poland 3 Medinet Medical Heat Center Hospital in Wrocław, Wroclaw, Poland 4 Regional Hospital Unit. Karol Marcinkowski in Zielona Gora., Wroclaw, Poland 5 Wroclaw Medical University, Wroclaw, Poland 6 Kharkiv National Medical University, Kharkiv, Ukraine 7 SI „V.T. Zaitsev Institute of General and Emergency Surgery NAMS of Ukraine, Kharkiv, Ukraine 1
Background: We are presenting a case report of resection of ulcerative form of basal-spinocellular cancer of anterior chest wall with plasty by allotransplant (Codubix-plate). Methods: The report of patient with ulcerative form of basal-spinocellular cancer of anterior chest wall with massive bleeding was studied and analyzed. Indication, surgical setting and results are presenting. Results: The 62-year old woman was admitted to the surgical ward with massive bleeding from neoplasmatic ulcer on anterior chest wall. The CT scan showed the complete destruction of manubrium, a part of corpus of the breastbone and the anterior parts of neighboring ribs and clavicles. The adherence of the tumor to the right internal jugular vein and the left innominate vein was visible. During resection of the tumor, both veins were damaged and sutured. In place of bone and muscle deficit, the polymer Codubix-plate was placed. The artificial implant (Codubix-plate) was covered by muscle flaps. Complications: cardiac arrest, paradoxical movement of the chest wall, local necrosis, and secondary infection. Treatment methods: corset, mechanical ventilation, vacuum-dressings, hyperalimentation, muscle and skin grafts, mediastinal drainage. Our patient survived 7 months after surgery. The patient was not cleared for radiation or chemotherapy, because of ongoing wound infection Conclusions: Cancer of the skin of the chest wall may be a sudden life-threatening condition. Codubix-plate provides good stability, even with the damage to the anastomosis. Vacuum-dressing is the treatment of choice for infectious complications.
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P33 Chest wall resection and complex reconstruction for locally advanced breast cancer M. Fediuk, P. Swatek, A. Maier, F. Smolle-Jüttner Department of Thoracic Surgery and Hyperbaric Medicine, Graz, Austria Due to the introduction of preventive measures in Austria the incidence of large invasive breast tumours is rare. Some patients, however, do not take part in such programs and the tumour invasion as well as destruction of the chest wall can be extensive. This case of a 47-year-old female shows the successful attempt to achieve an improvement of quality of life by local tumour control. Preoperative staging examinations show an ulcerating smelling breast cancer, approximately 15 cm wide, already invading the anterior chest wall including the major pectoral muscle as well as axillary lymph nodes without any signs of tumour infiltration of the subclavian vessels. Severe pain as well as limited movement of the left arm due to tumour infiltration of the left plexus brachialis was described by the patient.After full thickness resection of the left chest wall the reconstruction was achieved by using MATRIXRIB TM MIPO preformed titanium plates and Protexa by Tecnoss® mesh, showing stability even in case of resuscitation which had to be performed postoperatively due to haemorrhagic shock. Soft tissue coverage was achieved by using the inoperable deboned left arm as a myocutaneous flap completing this successful resection and reconstruction of the left chest wall.
P34 Großes Mammakarzinomrezidiv unter einer Mammaprothese: Thoraxwandrekonstruktion durch kombinierte Metallimplantat/Gore-Tex unter Prothesen Re-Implantation. Case Report A. Striessnig Univ. Klinik Graz/Thoraxchirurgie, Graz, Austria Grundlagen: Nach Resektion großer Thoraxwandtumoren entstehen Defekte, deren Deckung situationsadäquat erfolgen muss. Neben ausreichender mechanischer Stabilität des Ersatzes muss eine sichere Fixation der Implantate an der knöchernen bzw. Weichteil-Begrenzung gewährleistet sein. Das Hauptproblem bei großen Thoraxwandteilresektionen und der Rekonstruktion ohne der Verwendung von Rippenimplantaten, lediglich mit Mesh-Plastik, entsteht durch die resultierende Instabilität der Thoraxwand. So kommt es zu respiratorischen Problemen durch die gestörte Atemmechanik, zusätzlich besteht durch die verminderte Clearence der Lunge ein erhöhtes Pneumonierisiko und das optische Ergebnis ist mangelhaft. Fallbericht: Bei einer 62-jährigen Patientin wurde vor 19 Jahren ein duktales Mammakarzinom rechts durch modifizierte radikale Mastektomie reseziert. Nach Implantation eines intrapektoralen Skinexpanders war 2011 der Wiederaufbau mittels Latissimuslappenplastik und Mamaimplantat erfolgt. Im September 2015 traten Schmerzen an der rechten Thoraxwand auf. Im CT zeigte sich ein 5,3 × 2,6 cm großes, unter der Mammaprothese gelegenes Thoraxwandrezidiv mit Osteodestruktion der Rippen III-V und des angrenzenden proximalen Sternums. Bei der Resektion wurde zunächst die Mammapro-
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P35 CRP, Albumin und Vitamin D3 als prognostische Parameter im thoraxchirurgischen Patientenkollektiv M. Fediuk1, T. Fuchs2, A. Maier1, F. Smolle-Jüttner1 Department of Thoracic Surgery and Hyperbaric Medicine, Graz, Austria 2 Medical University, Graz, Austria 1
Grundlagen: Erhöhtes CRP bzw. erniedrigtes Albumin sind mit einer schlechten Prognose maligner Erkrankungen verbunden. Zudem wird postuliert, dass der Verlauf von malignen, bzw. entzündlichen Erkrankungen durch hohe Vitamin-D Spiegel günstig beeinflusst werden kann. Bisher liegen keine Daten über eine mögliche Korrelation von Vitamin-D3 Spiegel, CRP und Albumin an einem Patientenkollektiv vor, das nicht nur alle Altersstufen, sondern auch ein breites Spektrum maligner und benigner Erkrankungen im Thoraxraum umfasst. Methodik: In einer retrospektiven Analyse des gesamten thoraxchirurgischen Patientenkollektivs der letzten 2 Jahre wurde evaluiert, ob Vitamin D, CRP und Albumin zum Aufnahmezeitpunkt in einer reproduzierbaren Korrelation stehen, und welche prognostischen Aussagen auf der Basis dieser Werte möglich sind. Bei 515 Fällen lag ein vollständiger Datensatz vor. 313 Patienten litten an Malignomen, 157 hatten benigne Diagnosen. Ergebnisse: Eine Interdependenz von erniedrigtem Vitamin D und erhöhtem CRP bzw. erniedrigtem Albumin konnte nachgewiesen werden. Außerdem bestanden signifikante Zusammenhänge zwischen niedrigem Vitamin D3, erhöhtem CRP, erniedrigtem Albumin und dem Vorliegen bzw. schlechter Prognose einer malignen Erkrankung, bzw. zwischen Mortalität und erniedrigtem Vitamin D3 im Allgemeinen. Schlussfolgerungen: Die gemeinsame Betrachtung von Vitamin D3, Albumin und CRP kann zur Prognoseeinschätzung thoraxchirurgischer Malignome herangezogen werden. Es ist prognostisch zu prüfen, ob Vitamin D Supplementierung in diesem Kollektiv zu eine Prognoseverbesserung führen kann.
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P36 Clip removal after endothoracic sympathetic block: 7 years of follow up in patients with palmoaxillary hyperhidrosis J. Jedamzik1, P. T. Panhofer1, A. Balogh1, A. Gleiss2, K. Teleky3, R. Jakesz1, M. Felsenreich1, F. Langer1, G. Prager1, G. Bischof4, C. Neumayer3 Division of General Surgery, Department of Surgery, Medical, Vienna, Austria 2 Institute for Clinical Biometrics, Center for Medical Statistics, Informatics, and Intelligent Systems, Vienna, Austria 3 Division of Vascular Surgery, Department of Surgery, Medical University of Vienna, Austria, Vienna, Austria 4 Department of Surgery, Evangelic Hospital, Vienna, Austria 1
Background: Endoscopic sympathetic block (ESB) leads to an excellent reduction of upper limb hyperhidrosis (HH). Treatment success of armpits is worse compared to the palms. Severe side effects, especially compensatory sweating (CS), can be reversed by clip removal. However, the surgical effect on primary HH will change, too. The extent of reversibility on CS and upper limb HH has not been evaluated at a long term follow up, yet. Methods: Treatment success, CS, Horner syndrome and patient satisfaction were evaluated in a prospectively gathered HH database of the Medical University of Vienna in a tertiarycare referral hospital. Results: A median follow-up of 87 months was completed in 24 out of 30 patients (80.0 %) undergoing clip removal due to CS and additional ptosis (3/23: 13.0 %). Compensatory sweating significantly decreased 9 months after clip removal (p < 0.001). Five years after operation, 12 out of 22 patients (54.6 %) experienced significant improvement of CS (p = 0.007). No patient gained complete cessation of CS. Merely 4 patients (4/22: 18.2 %) were fully satisfied at follow up. More than half of patients (13/22: 59.1 %) were not satisfied with the outcome at all. Conclusions: Clip removal after sympathetic surgery has a significant impact on CS. Nevertheless, patient selection is crucial in sympathetic surgery.
P37 Are you a non-smoker? Surgical smoke – an underestimated health hazard in OT B. Höfler Chirurgische Abteilung, Marienkrankenhaus Vorau, Vorau, Austria Background: Electrosurgery, lasers and ultrasonic devices have become commonplace in modern surgery. Thus, hazardous surgical smoke is omnipresent wherever operative or invasive procedures are performed, however, its risks are still neglected. Methods: MEDLINE database was searched for studies containing “surgical smoke” “diathermy plume” and “laser plume”. Results: Surgical smoke is produced by heat producing devices used to obtain hemostasis and tissue dissection. It consists of 95 % steam and 5 % cellular particles from disruption and vaporization of tissue protein and fat, containing toxic gases,
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery tissue particles of respirable size (0.07 to 6.5 µm) and microorganisms. There are three main sources of surgical smoke: Electrosurgical Units, lasers and ultrasonic dissection devices. Electrosurgical Units either use continuous low voltage current to vaporize cells (Cut-mode) or an interrupted wave pattern to denaturate or carbonize proteins (Coagulation-mode). One gramme of tissue produces a smoke plume of equivalent mutagenicity to six unfiltered cigarettes, containing acrylonitrile, hydrogen cyanide and benzene, able to cause headache, fatigue, damage of blood-forming tissue, leukemia or cancer. In lasers a concentrated beam of coherent monochromatic light produces temperatures up to 1000 °C to vaporize cellular matter. Particles are in inspirable size containing suspended infectious viral particles, leading to a significantly increased incidence of nasopharyngeal warts in laser surgeons. Ultrasound devices, used for coagulation and dissection, produce a vapour that could carry infectious aerosols. Conclusions: Surgical smoke poses a widely underestimated but avoidable health hazard for the nearly one million surgical staff around the world. Surgical smoke evacuation programmes should be implemented in all hospitals.
P38 Die moderne minimal-invasive interstitielle BrachyTherapie (IBT) als etablierter Part angezeigter multimodaler onkologischer Gesamtkonzepte zur Behandlung von Primärtumoren und Metastasen, insbesondere in der Viszeralchirurgie P. Hass1, F. Meyer2, G. Gademann1, J. Ricke3, C. Bruns2, K. Mohnike3 Universitätsklinikum Magdeburg A. ö. R., Klinik für Strahlentherapie, Magdeburg, Germany 2 Universitätsklinikum Magdeburg A. ö. R., Klinik für Allgemein-, Viszeral- & Gefäßchirurgie, Magdeburg, Germany 3 Universitätsklinikum Magdeburg A. ö. R., Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Magdeburg, Germany 1
Grundlagen: Seit mehr als 100 Jahren gehört die Strahlentherapie zu den 3 Hauptsäulen in der Malignombehandlung. Während die perkutane Radiatio in allen Strahlentherapieeinrichtungen in hoher Qualität durchgeführt wird, ist das Spektrum der angebotenen BT-Anwendungen eher begrenzt. Im Gegensatz zur erlebten Realität sind die BT-Optionen vielfältig, können die radioonkologischen Konzepte sinnvoll ergänzen und erweitern. Ziel: Übersichtsdarstellung der im Universitätsklinikum Magdeburg A. ö. R. realisierten BT-Behandlungen, insbesondere, welche Indikationen geeignet/Ergebnisse erreichbar sind. Eckpunkte: Voraussetzung ist eine interdisziplinärer Zusammenarbeit, insbesondere mit chirurgischen Disziplinen. Zahlreiche Studien haben den Nutzen alleiniger oder ergänzender BT für viele Tumorentitäten (Prostata-/Cervix-/Mamma-Ca) in Bezug auf OS/PFS innerhalb kurativer Behandlungskonzepte gezeigt. Durch immer effektivere systemische/lokaltherapeutisch-operative Verfahren gewinnt eine „Oligometastasierung“ an Bedeutung. Eine Verbesserung der lokalen Kontrolle eröffnet auch die Chance auf eine Verbesserung des Gesamtüberlebens. Hier liegt die Herausforderung auch chirurgisch nicht lokal zu kontrollierenden Patienten Behandlungsalternativen anzubieten.
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Daher sollten die BT-Optionen in die Tumorkonferenzen eingebracht werden. Von 2006–2013 wurden in 3117 Fällen 4439 BT-Fraktionen appliziert, 69 % erhielt eine IBT der Leber, Lunge oder des Retroperitoneums, weitere 26 % eine gynäkologische BT (sonstige: IORT’s und intraluminale BT). Die analysierten Kohorten zeigen dosisabhängige lokale Kontrollraten von mehr als 90 % nach 12 Monaten. Daher erweist sich die BT insbesondere sinnvoll zur Behandlung von Metastasen kolorektaler Ca, wenn chemotherapeutische oder operative Alternativen nicht zur Verfügung stehen. Aktuell sollen laufende Phase-2-/-3-Studien das Spektrum möglicher Indikationen erweitern. Schlussfolgerungen: Die IBT ist eine sinnvolle, aussichtsreiche und effektive onkotherapeutische Modalität, die eine enge Kooperation zwischen Strahlentherapeuten und interventionellen Radiologen einerseits sowie den zuweisenden anderen onkologisch tätigen Fachdisziplinen, insbesondere den Chirurgen erfordert.
P39 Septic sacroiliitis – a rare cause of hip pain T. Rauer, A. Rindlisbacher, M. Zünd Zuger Kantonsspital, Baar, Switzerland Background: Septic sacroiliitis (SSI) is a rare disease representing only 1–2 % of all cases of septic arthritis. The initial nonspecific symptoms often delay diagnosis. Methods: A 18 year old man presented with a 3 day history of atraumatic left-sided hip pain with reduced hip mobility and febrile temperature (T 38.6 °C). The left-sided sacroiliac joint (SIJ) was painful on palpation. The blood analysis showed normal leucocytes and an elevated CRP to 55 mg/dl. While pelvis X-ray was normal, the MRI showed a mild effusion of the left SIJ. Blood cultures were taken and a CT-guided SIJ puncture was done following an empiric intravenous antibiotic therapy (IAT) with amoxicillin/clavulanic acid. Results: The blood cultures and the SIJ aspirate showed a penicillinase-forming methicillin-sensitive Staphylococcus aureus. As portal of entry a small right-sided prepatellar graze was postulated. After resistance adjustment of the IAT to flucloxacillin for 2 weeks followed by a 10-week oral antibiotic therapy (OAT) with Co-trimoxazole a restitutio ad integrum was achieved. Conclusions: The gender distribution of SSI is controversial discussed, with a tendential female predominance. The presence of fever is variable (<50 % of cases). If clinical findings suspecting SSI the imaging of choice is the MRI. The most common pathogen is Staphylococcus aureus. A resistance equitable IAT for 2 weeks followed by a OAT for 6 to 12 weeks is recommended. A surgical intervention is rarely required. In patients with atraumatic pain in the hip-, lumbar spine- or gluteal-region a SSI should be considered.
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P40 Simultane Mammarekonstruktion durch laparoskopisch präpariertem Omentumflap
of occurrence of contralateral ovarian neoplasms (20–30 %), the prophylactic salpingo-oophorectomy of the opposite side is recommended.
P42
P. Sandbichler KH, Zams, Austria
Simulation in der Chirurgie
Grundlagen: Ein simultaner Brustaufbau nach Mammakarzinom erfolgt üblicherweise durch Eigengewebe (freie Lappenplastiken) oder Implantation von Brustprothesen. Methodik: Hier wird eine Aufbautechnik mittels laparoskopisch präpariertem gestieltem Omentumflap vorgestellt. Bisher wurden 20 Fälle mit dieser Technik operiert. Bei 17 Patientinnen war infolge eines Karzinoms die subcutane Mastektomie notwendig, 2x wegen ausgedehnter benigner Pathologien. Bei einer Patientin erfolgte der Aufbau Jahre nach der unvollständigen Mastektomie. Ergebnisse: Das kosmetische Ergebnis war in der Regel zufriedenstellend bis ausgezeichnet. Eine Hautnekrose konnte konservativ behandelt werden, eine Magenperforation nach Netzpräparation mußte übernäht werden. Die abdominelle Schmerzsymptomatik war minimal. Eine Anpassung der anderen Brust war bisher nicht notwendig. Schlussfolgerungen: Die Omentumplastik stellt eine gute, ästhetisch ansprechende Ergänzung der Aufbaumethoden bei ausgewählten Patientinnen dar.
C. Pizzera, G. Rosanelli, G. Stark
P41
Krankenhaus der Elisabethinen Graz, Graz, Austria Simulation – wozu überhaupt? Ein nicht selten gehörter Satz im Arbeitsumfeld. Kann Simulation im Operationssaal die Prozesse optimiert und nicht das handwerkliche Geschick eines Chirurgen verbessert trotzdem sinnvoll sein? Und in welchen Organisationseinheiten außerhalb des Operationssaales kann sinnvoll simuliert werden? Der Vortrag beleuchtet die Möglichkeiten der Simulation ebenso wie die Sinnhaftigkeit über human factors in der Medizin zu diskutieren. In der Fliegerei wird mit Fehlern offen umgegangen. Siebzig Prozent der bekannten Fehlerquellen liegen im Bereich der sogenannten human factors. Doch wie hoch ist dieser Wert im medizinischen Bereich? Niemand weiß das genau. Sicher ist, dass das Training der Kommunikation zu einer deutlichen Verminderung von Fehlern führt und das Simulation im Allgemeinen zu einer besseren Performance des „Simulierten“ gegenüber nicht „Simulierten“ Kollegen führt. Seit dem Jahr 2013 werden im Krankenhaus der Eisabethinen Graz regelmäßige Simulationen durchgeführt. Die positiven Feedbacks untermauern den Benefit der aus der Literatur bekannt ist.
Huge ovarian cystadenoma – a slightly different acute abdomen T. Rauer, M. Zünd Zuger Kantonsspital, Baar, Switzerland Background: The acute abdomen represents frequently even for the experienced surgeon a diagnostic-therapeutic challenge. Within the framework of diagnostics some unexpected results can occasionally arise. Methods: We report a case of a 59 year old woman presented with a 24 hour history of increasing abdominal pain. Status following abdominal hysterectomy leaving both adnexa due to uterine myoma 17 years ago. While having an expanded peritonitic abdomen the blood analysis was normal. The abdominal CAT scan showed a large soft tissue homogeneous abdominopelvic cystic tumor replacing the urinary bladder and the intestinal loops without air-fluid levels. Results: The cystic tumor, originated from the right ovarian region, was easily manually mobilized and en bloc laparotomically removed with simultaneous both-sided adnexectomy. Tumor size: 26×25.5×12 cm; weight: 5.3 kg. The histopathologic examination demonstrated a right-sided ovarian serous cystadenoma as well as a left-sided ovarian cystadenofibroma with several endometrial cysts. Conclusions: Ovarian neoplasms are classified according to their histologic origin. The most frequent neoplasm is the benign cystadenoma. Adnexal neoplasms may achieve an asymptomatic large growth. Acute pain is caused by ovarian rupture or torsion as well as by suppression of other organs. With increasing tumor size and patient age the incidence of malignant tumors rises. Imaging diagnostics cannot define the benign or malignant nature of the tumour. The therapy of choice is excision. With postmenopausal increased probability
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P43 Chirurgische Ausbildung an Tiermodellen: Umfrage an 900 Mitarbeitern und Studenten K. D. Bergmeister1,2, O. C. Aszmann2, H. Bergmeister3, B. K. Podesser3 BG – Unfallklinik Ludwigshafen Klinik für Plastische Chirurgie der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Ludwigshafen, Germany 2 Christian Doppler Labor für Extremitätenrekonstruktion und Rehabilitation, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Universitätsklinik für Chirurgie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria, Wien, Austria 3 Department für Biomedizinische Forschung, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria 1
Grundlagen: Die Ausbildung in der Chirurgie erfordert zeit-intensives Hands-on Training, welches durch das neue Arbeitszeitgesetz erschwert wurde. Als Folge könnte dieses traditionelle Ausbildungskonzept eventuell nicht ausreichend sein um notwendige Skills suffizient zu erlernen. Zur Ergänzung könnte die Lehre am Tiermodell daher eine sichere, realistische und zeit-effiziente Methode zu sein um junge KollegInnen auf Operationssituationen vorzubereiten und essentielle Fähigkeiten zu festigen. Diese Studie untersuchte anhand einer Umfrage die Meinungen von StudentInnen und Personal an der Medizinischen Universität Wien hierzu. Methodik: Mittels Med Campus wurden 30 Fragen zur Aus- und Weiterbildung generell, Team Trainings (Training von ÄrztInnen und OP-PflegerInnen) sowie der Verwendung von Tiermodellen hierfür abgefragt.
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery Ergebnisse: Insgesamt nahmen 906 TeilnehmerInnen an der Umfrage teil. Die Ergebnisse zeigen deutlich dass die kontinuierliche Aus- und Weiterbildung als sehr wichtig erachtet wird (9,08; 1–10; 10 am höchsten) und ebenso Teamtrainings (8,92). Obwohl 69 % keine Vorerfahrung mit Tiermodellen für die Lehre hatte und die öffentliche Akzeptanz solcher als niedrig (4,26) erachtet wurde, wurde deren Relevanz für die zukünftige Ausbildung mit 7,02 hoch bewertet. Dieses Rating war in der Gruppe des wissenschaftlichen Personals mit 7,73 (P < 0.01) signifikant höher als bei den Studenten. Schlussfolgerungen: Die traditionelle Aus- und Weiterbildung an PatientInnen ist ein essentieller Bestandteil der Chirurgie, welche durch das neue Arbeitszeitgesetz zunehmend erschwert wird. Daher sind Alternativen notwendig um junge KollegInnen optimal für die Situation am Patienten vorzubereiten, wie dies zum Beispiel am Tiermodell möglich ist. Die Ergebnisse unsere Umfrage zeigen, dass ÄrztInnen und StudentInnen diese Methode für relevant halten und diese in Anspruch nehmen würden.
P44 Ausbildung in der Chirurgie – Vergleich zweier unterschiedlicher Zentren
damit, wie mit diesem Befund, auch anhand von Entscheidungsdiagrammen, umgegangen werden sollte, um Operationen zu vermeiden. Wichtige Faktoren waren dabei Klinik und Anamnese. Methodik: Unser Patienteninformationssystem wurde hinsichtlich Diagnosen (Perforation) und Leistungen (Laparoskopie, Laparotomie) analysiert, die erhobenen Daten bezüglich freier Luft in Korrelation mit Klinik, sowie prä- und intraoperativem Befund aufgearbeitet. Ergebnisse: Im Zeitraum vom 5. 1. 2014 bis zum 5. 11. 2015 fanden sich 641 Patienten. 63 (9,8 %) Pat. zeigten in der diagnostischen Abklärung reichlich freie Luft. Bei 58 Pat. (92 %) wurde auch intraoperativ eine Hohlorganperforation festgestellt. Bei 4 Pat. (6,3 %) konnte keine Perforation gefunden werden. Ursache war in 3 Fällen das Vorhandensein von Peritonitis, in einem Fall fand sich intraoperativ kein auffälliger Befund. 1 Pat. (1,6 %) mit Zustand nach Coloskopie und Polypabtragung wurde konservativ behandelt. 2 Pat. (0,3 %), welche keine freie Luft in der Abklärung zeigten, wiesen jedoch intraoperativ eine Hohlorganperforation auf. Schlussfolgerungen: Trotz Verbesserung der Bildgebung und der diagnostischen Möglichkeiten in den letzten 40 Jahren, sind Klinik und Anamnese entscheidende Faktoren, um sich individuell für ein konservatives oder operatives Vorgehen zu entscheiden.
P46
C. Pizzera1, E. Mathew2 Krankenhaus der Elisabethinen Graz, Graz, Austria 2 LKH Leoben, Leoben, Austria 1
Die Ausbildung in der Chirurgie steht vor einer großen Veränderung. Auf Grund des neuen Ausbildungsplans werden Rotationen unumgänglich sein, da die wenigsten chirurgischen Abteilungen sämtliche geforderten Punkte erfüllen werden können. Doch wie ist es bisher? Wie steht es in der laparoskopischen Ausbildung in Österreich? Wir vergleichen zwei unterschiedliche Zentren in der Steiermark. Auf der einen Seite das Schwerpunktkrankenhaus in Leoben, auf der anderen Seite das Krankenhaus der Elisabethinen in Graz mit laparoskopischem Schwerpunkt. In beiden Häusern wird eine fundierte Ausbildung ermöglicht mit breitem Spektrum auf der einen und spezialisiertem Training auf der anderen Seite. Doch wie zeigt sich das in absoluten Zahlen? Es werden die OP-Kataloge zweier Assistenten aus den jeweiligen Häusern verglichen und darüber diskutiert wie die Ausbildung in Zukunft aussehen soll.
P04: 4. Postersitzung – Kolon, Dünndarm, Niere, Harnblase, Hernie P45 Intraabdominelle freie Luft M. Danzmayr Kepler Universitaetsklinikum, Linz, Austria Grundlagen: Die Diagnose „Intraabdominelle freie Luft“ ist immer mit dem Verdacht der Hohlorganperforation verbunden und Indikation zur Laparoskopie bzw. Laparotomie. Bereits in den Siebziger-Jahren beschäftigten sich mehrere Autoren
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Seltene Ursache eines Dünndarmileus: Pneumatosis cystoides intestinalis A. Imamovic1, J. Trattnig1, H. Joham1, F. Würtz2 1 2
Deutsch Ordens Krankenhaus, Friesach, Austria Klinikum Klagenfurt am Wörthersee, Klagenfurt, Austria
Ein 79-jähriger Patient wird an der Chirurgischen Abteilung mit kolikartigen abdominellen Schmerzen, Stuhverhalt und Vomitus vorstellig. Als Vorerkrankungen sind Z. n. Dünndarmvolvulus mit Ileus und Operativer Sanierung. Mehrere konservativ behandelte Subileus Episoden. Ein Lungenemphysem wird dokumentiert. Bei der klinischen Untersuchung ist das Abdomen metheoristisch über Thoraxnineau liegend. Die Auskultation zeigt metallische, hochklingende Darmgeräusche. Der Patient allgemein kachektisch. Das biochemische Zugangslabor zeigt eine Leukozytose, mit 9,99 Tsd/µl, das CRP mit 1,1 md/dl leicht erhöht. Die Abdomensonographie zeigt bis zu 5 cm dilatierte Dünndarmschlingen mit Pendelperistaltik. Das Abdomenröntgen zeigte dilatierte Dünndarmschlingen mit Spiegelbildungen ohne freie Luft. Die Diagnose des Dünndarmverschlusses wurde im CT bestätigt. Es erfolgt am selben Tag, eine mediane Laparotomie. Intraoperativ zeigt sich ein Konglomerattumor im Dünndarm mit aboral gelegenem Hungerdarm. Der Dünndarm zeigte multiple tischtennisballgroße Lufteinschlüsse in der Subserosa gelegen. Diese teilweise adhärent. Es erfolgte die Resektion des Konglomerattumors und die Anlage einer Seit- zu Seit-Anas tomose. Der histologische Befund zeigte in der Muscularis propria sowie auch subserös weitlumige Spalten mit teils hyalinisierten dünnen Wänden, ausgekleidet mit Histiozyten. Der Postoperative Verlauf und Kostaufbau komplikationslos. Der Patient konnte subjektiv beschwerdefrei zur weiteren
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery Remobilisation am 9. p. o. Tag an die Interne Abteilung überstellt werden. Die Pneumatosis cystoides intestinalis ist zwar ein seltenes Krankheitsbild, dennoch sollte man diese in die Differenzialdiagnosen als mögliche Ursache eines Ileus, bei Vorligen einer mechanischen Obstruktion im Intestinaltrakt und pulmonaler Grunderkrankung, in Betracht ziehen.
P47 Primäres Leiomyosarkom des Dünndarms: ein Fallbericht R. Pfandner, O. Koch, H. Wundsam, M. Weitzendorfer, K. Emmanuel Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Linz, Austria Grundlagen: Leiomyosarkome des Dünndarms sind eine sehr seltene Entität. Weniger als 5 % aller malignen Tumoren des Gastrointestinal Trakts entfallen auf Dünndarm Tumoren. Nur etwa 1,2 % davon sind histologisch mesenchymalen Ursprungs und Sarkomen zuzuordnen. Häufig werden sie nur im Rahmen von Schnittbilddiagnostik als Zufallsbefund entdeckt, da sie sich weder in der Gastroskopie noch in der Colonoskopie zeigen. Kasuistik: Eine 62-jährige Patientin präsentierte sich im Oktober 2015 mit seit zwei Tagen anhaltendem Schüttelfrost, subfebriler Temperatur, Abgeschlagenheit und Bauchschmerzen im rechten Mittelbauch. Laborchemisch fanden sich initial erhöhte Entzündungsparameter, sodass in Zusammenschau mit der Klinik primär eine Computertomographie durchgeführt wurde. Hier kam ein 8,8 × 13 cm großes unübersichtliches Dünndarmschlingenkonvolut mit Zeichen einer gedeckten Perforation zur Darstellung. In Folge dessen erfolgte die explorative Laparotomie mit Dünndarmteilresektion und End-zuEnd Anastomosierung. Die histologische Aufarbeitung ergab ein im Gesunden entferntes Leiomyosarkom des Dünndarms, etwa 50 cm aboral der Bauhin’schen Klappe. Eine Metastasierung durch einen Primärtumor konnte ausgeschlossen werden. Schlussfolgerungen: Primäre Leiomyosarkome des Dünndarms kommen sehr selten vor. Die histologische Aufarbeitung und im Speziellen die immunhistochemische Färbung, konnten die Diagnose eines Leiomyosarkoms des Dünndarms beweisen. Da primär eine Filialisierung im Rahmen eines Primärtumors, beispielsweise des Uterus, am wahrscheinlichsten war, erfolgte neben einer gynäkologischen Durchuntersuchung unter anderem ein Staging mittels FDG-PET CT. Im postoperativ vorgestellten Tumorboard wurde von einer weiteren adjuvanten Therapie Abstand genommen, zumal die Resektion im Gesunden erfolgte.
P48 Kann die laparoskopische Kolonresektion in der Qualität mit der konventionellen Operation mithalten? J. Sauer Klinikum Arnsberg, Arnsberg, Germany Grundlagen: Insgesamt werden in Deutschland weniger als 20 % der Kolonresektionen bei Kolonkarzinom laparoskopisch durchgeführt. Allenfalls ist die laparoskopische Resektion beim
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Sigmakarzinom etabliert. Auch die Hemikolektomie rechts wird in den meisten Kliniken konventionell durchgeführt. Für die Hemikolektomie links oder die Transversumresektion bzw. die erweiterten Hemikolektomien liegen keine speziellen Daten vor. Methodik: Der Verlauf aller von Januar 2010 bis Dezember 2015 wegen eines Kolonkarzinoms in den UICC-Stadien I–III laparoskopisch operierten Patienten wurde prospektiv kontrolliert. Die Kolonresektionen wurden zum Vergleich in vier Gruppen (1. Hemikolektomie rechts; 2. Transversumresektion mit erweiterter Hemikolektomie rechts und mit erweiterter Hemikolektomie links; 3. Hemikolektomie links; 4. Sigmaresektion mit anteriorer Rektumresektion) aufgeteilt. Ergebnisse: Hemikol. rechts
Transversumres.
Hemikol. links
Sigmaresektion
n
99
68
18
73
Umstieg
4 %
13 %
6 %
3 %
R0
97 %
97 %
94 %
94 %
Operationszeit
135 min.
157 min.
169 min.
132 min.
intraop. Kompl.
2 %
4 %
0 %
4 %
postop. Kompl.
17 %
22 %
16 %
17 %
allgem. Kompl.
3 %
9 %
22 %
6 %
po. Liegezeit
9 Tage
9 Tage
9 Tage
8 Tage
Letalität
3 %
0 %
0 %
4 %
1 JÜL
84 %
86 %
94 %
87 %
3 JÜL
74 %
78 %
80 %
75 %
Schlussfolgerungen: Die onkologische laparoskopische Kolonresektionen ist auch außerhalb der Sigmaresektion sicher und mit ausgezeichneten Resultaten bezüglich des Kurzzeitund des Langzeitoutcomes durchführbar. Eine Mesokolonresektion ist laparoskopisch ebenso durchführbar, wie konventionell. Die laparoskopische Hemikolektomie rechts kann inzwischen in erfahrenen Kliniken als Standardeingriff gewertet werden. Die erweiterten Hemikolektomien und die Transversumresektion sind technisch anspruchsvoll, was sich in der erhöhten Umsteigerate wiederspiegelt. Ursächlich dafür sind die engen Beziehungen zum Pankreas und zum Magen sowie zu Milz, die insbesondere bei Blutungen anfänglich schnell zum Umstieg führen.
P49 APC Resistenz M. Davidovic, M. Kern, S. Sauseng, M. Themel, K. Strohmeyer, E. Mathew, H. Rabl Abteilung für Chirurgie, LKH Hochsteiermark-Standort Leoben, Leoben, Austria Ursachen einer ischämischen Kolitis sind Verschluß der großen intestinalen Arterien (okklusive Form), nichtokklusive Form bei Vaskulitiden oder systemischem Blutdruckabfall sowie Ischämien infolge eines venösen Verschlusses. APC-Resistenz als Ursache der ischämischen Kolitis findet man vor allem bei jüngeren Patienten. In unserem Fall handelt es sich um einen 37-jährigen Patienten in gutem Allgemeinzustand und rezidivierenden Unterbauchschmerzen sowie Durchfällen seit mehreren Monaten bei bekannter APC-Resistenz und 2-maliger PAE. Bestehende The-
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery rapie mit Xarelto. Die Abklärung erfolgte auf Gastroenterologie des Hauses mittels Kolonoskopie und Abdomen-Becken-CT. Es zeigte sich eine unspezifische Kolitis sowie eine subtotale Stenose im Rektosigmoid. Aufgrund der starken Schmerzen und zunehmender Verschlechterung des Allgemeinzustandes entscheiden wir uns für ein 2-zeitiges Vorgehen: zuerst Anlage eines Entlastungscolostomas und nach intensivmedizinischer Behandlung führten wir 2 Wochen danach eine subtotale Proktokolektomie, Appendektomie und Anlage einer Schutzileostomie. Histologischer Befund zeigte Ulzerationen und transmurale Entzündung vom ischämischen Typ. Der postoperative Verlauf war komplikationslos mit deutlicher Besserung der Schmerzsymptomatik. Nach 6 Wochen konnte Schutzileostomie problemlos rückoperiert und Patient auf Sintrom eingestellt werden. Ursachen und Symptomatik der Kolonischämie umfassen ein weites Spektrum. Frühzeitige Diagnose und detaillierte Ursachenforschung sind Voraussetzungen für eine erfolgreiche Behandlung un im Bedarfsfall ein entsprechendes chirurgisches Vorgehen.
P50 TAMIS-TME – Restoration of intestinal continuity in a patient with a complicated course after lower anterior resection due to rectal cancer T. Dziodzio, F. Aigner, C. Denecke, S. Weiss, R. Öllinger, J. Pratschke, J. Pratschke, M. Biebl Klinik für Allgemein-, Visceral- und Transplantationschirurgie, Charité, Berlin, Germany Background: Transanal minimally invasive surgery for total mesorectal excision (TAMIS-TME) is a low-trauma surgical approach aiming at preservation of continence and functionality after low anterior rectal surgery. Methods: We present a case of TAMIS-TME application for Hartman-reversal in a patient after lower anterior resection due to rectal cancer. Results: A 68-years old male patient with rectal cancer and previous neoadjuvant radiochemotherapy underwent laparoscopic lower anterior rectal resection with a descendo-rectal anastomosis 3 cm above the dentate line. An anastomotic leakage on POD 6 required a laparoscopic Hartmann-procedure with transanal closure of the rectal stump and subsequent endoVAC treatment for rectal stump insufficiency. The patient recovered well, but developed a conical and sclerotic rectal stump. Twelve months after the procedure, the patient requested a reversal of the descendostoma. A single-incision laparoscopic TAMIS-TME through the stoma site for restoration of intestinal continuity with a protective loop-ileostomy was performed. The rectal stump was excised and a hand-sewn colo-anal side-toend anastomosis was performed. The ileostomy was reversed 8 weeks later without complication. Upon follow-up, the patient reported a good quality of life with preserved fecal continence. Conclusions: A sclerotic rectal stumpf after rectal stump insufficiency may prevent a patient from receiving reversal of a descendostoma. Using the TAMIS-TME approach, an ultra-low but vital and wide anastomosis could be created, resulting in intestinal continuity with adequate continence for the patient.
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P51 Fecal calprotectin and lactoferrin in diagnostic of colonic diseases in children K. V. Voloshyn1, A. Y. Bodrova2 Kharkov Medical Academy of Postgraduate Education, Kharkiv, Ukraine 2 SI „V.T. Zaitsev Institute of General and Emergency Surgery NAMS of Ukraine, Kharkiv, Ukraine 1
Background: The improvement of diagnostic of colonic diseases in children. Methods: We have studied and analyzed the results of examination of 40 patients with irritable bowel syndrome (IBS) and chronic colitis. All the patients were divided into 2 groups. First group includes 25 patients with IBS. Second group includes 15 patients with chronic colitis. Endoscopy of large intestine has been carried out for all the children. Fecal calprotectin and fecal lactoferrin was determined in all patients by cito-test. Results: The average age of the patients was 14.9 years. All patients with IBS had normal colonic mucosa and all patients with chronic colitis had superficial nondestructive changes of colonic mucosa. In first group the Fecal calprotectin and lactoferrin tests were negative in 23 cases (92 %) and positive in 2 cases (8 %). In second group these both tests was negative in 14 cases (93.3 %) and in 1 case (6.7 %) was positive. Morphological research has revealed inflammatory signs in all cases of the second group and in 2 cases of the first group (patients with positive fecal calprotectin and lactoferrin). All other patients with negative test morphology hasn’t reveal any signs of inflammation. Conclusions: The determination of fecal calprotectin and lactoferrin in children with colonic diseases is higly informative and it can be used in screening diagnostic in pediatrics as noninvasive method.
P52 Advanced age impacts surgical characteristics and postoperative course in patients with Crohn’s Disease – a single center experience S. Argeny1, A. Stift1, M. Mittlböck2, S. Riss1 Medical University of Vienna, Department of Surgery, Vienna, Austria 2 Medical University of Vienna, Center for Medical Statistics, Informatics and Intelligent Systems, Vienna, Austria 1
Grundlagen: Der Einfluss des Patientenalters auf den postoperativen Verlauf nach intestinalen Resektion bei symtomischem Morbus Crohn (MC) stellt ein kaum erforschtes Gebiet dar. Methodik: Insgesamt wurden 461 Patienten retrospektive eingeschlossen, die sich aufgrund eines symptomatischen MC zwischen 1997 und 2012 einer intestinalen Resektion an unserer Klinik unterzogen haben. In Abhängigkeit vom Patientenalter zum Resektionszeitpunkt wurden drei Gruppen gebildet (Gruppe I: <30 Jahre, Gruppe II 30 bis 50 Jahre, Gruppe III: >50 Jahre) und alle relevanten Daten aus dem klinikeigenen Dokumentationssystem erhoben.
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery Ergebnisse: 157 Patienten (34,1 %) wurden Gruppe I, 236 (51,2 %) Gruppe II und 68 (14,8 %) Gruppe III zugeordnet. Zwischen den Gruppen fanden sich signifikante Unterschiede bezüglich Anzahl der MC assoziierten intestinalen Resektion (I: n = 1,47; II: n = 2,07; III: n = 2,06; p = <0,0001), laparoskopischen Resektionen (I: 57,2 %; II: 37,3 %; III: 35,3 %; p = 0,0005), Dünndarmresektionen (I: 13,4 %; II: 20,3 %; III: 23,5 %; p = 0,0415) Ileozökalresektionen (I: 77,7 %; II: 73,3 %; III: 64,7 %; p = 0,0486), intraabdominellen Abszessenen (I: 31,2 %; II: 19,9 %; III: 11,8 %; p = 0,0005) und Anzahl von Perforationen (I: 65 %; II: 54,2 %; III: 50 %; p = 0,017). Bei 94 Patienten traten postoperative Komplikationen auf (20,4 %), wobei in Gruppe II: n = 58 (24,6 %) und Gruppe III: n = 15 (22,1 %) signifikant mehr Komplikationen beobachtet werden konnten, als in Gruppe I: n = 21 (13,4 %) p = 0,0367. Hervorzuheben ist, dass es deutliche häufiger zu schwere Komplikationen in der Gruppe der über 50-Jährigen kam; p = 0,0021. Schlussfolgerungen: MC assoziierte Darmresektionen sind bei steigenden Patientenalter zunehmend mit einer postoperativen Morbidität behaftet. Besonders Patienten über 50 Jahre weisen ein erhöhtes Risiko für schwere postoperative Komplikationen auf. Dies sollte bei der perioperativen Betreuung berücksichtigt werden.
P53 Minimal invasive approach for penetrating Crohn’s disease is not associated with increased complications S. Maschke1, I. Kristo1, A. Stift1, S. Argeny1, M. Mittlböck2, S. Riss1 Medical University of Vienna, Department of Surgery, Vienna, Austria 2 Medical University of Vienna, Center for Medical Statistics, Informatics and Intelligent Systems, Vienna, Austria 1
Background: Laparoscopic surgery for penetrating Crohn’s disease (CD) still remains highly conflicting due to a lack of sufficient data. Therefore, the following large study was designed to compare postoperative outcomes after minimal-invasive resections for penetrating and non-penetrating CD. Methods: Consecutive patients, who underwent laparoscopic intestinal resection for symptomatic CD at a tertiary academic referral center, were included. Patients were divided according to perioperative findings in penetrating and nonpenetrating type of disease. All clinical data were obtained from an institutional database and analyzed retrospectively. Results: Of 234 patients enrolled, 101 patients (females: n = 54 (53.5 %)) were operated on for non-penetrating CD and 133 patients (females: n = 50 (37.6 %)) for penetrating CD. Fistulas (p < 0.001), inflammatory mass (p < 0.001) and abscess formation (p < 0.001) were observed more frequently in the perforating group. Ileocolic resections were performed predominantly in both groups (perforating CD: n = 110 (82.7 %), non-perforating CD: n = 82 (81.2 %)), with more complex resections (>1 intestinal resection) found in perforating CD (p<0001). Conversion rates did not differ significantly. Notably, 30-day postoperative morbidity was comparable for both groups (perforating CD: n = 20 (15 %), non perforating CD: n = 19 (18.8 %), p = 0.44). Postoperative complication rates graded according to the Clavien-Dindo classification showed no difference too (p = 0.49). Conclusions: Laparoscopic surgery can be conducted safely in selected patients with penetrating CD without increasing the
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risk for postoperative complications. This finding needs to be implemented in future guidelines.
P54 Metachrone Gallenblasen-Metastase eines Nierenzellkarzinoms – Eine seltene klinische Manifestation A. Puntschart1, K. Mrak1, C. Lackner2, H. Mischinger1, P. Kornprat1 Univ. Klinik für Chirurgie, Klinische Abteilung für Allgemeinchirurgie, Graz, Austria 2 Institut für Pathologie, Graz, Austria 1
Das Nierenzellkarzinom (RCC) stellt mit knapp 3 % aller Malignome eine seltene Tumorentität in der erwachsenen Bevölkerung dar. Nahezu 30 % aller Patienten, die an einem RCC leiden, entwickeln Metastasen im Anschluss an die Nephrektomie und weitere 30 % leiden an synchronen Metastasen zum Zeitpunkt der Erstdiagnose. Gallenblasen-Metastasen stellen eine extrem seltene klinische Manifestation dar, wobei aktuell nur 35 Fälle in der Literatur beschrieben sind. Basierend auf der aktuellen Literatur sollte eine chirurgische Resektion in jedem Fall durchgeführt werden. Trotz der geringen Fallzahl in der Literatur, kann das Überleben auch für Patienten mit zusätzlichen Metastasen verbessert werden. Wir berichten über den seltenen Fall eines 76 jährigen Patienten mit Auftreten einer solitären Gallenblasen-Metastase 12 Jahre nach der primären Tumoroperation.
P55 Open management of the renal vein is a safe modification in right sided laparoscopic living donor nephrectomy M. Gummerer, K. Kienzl, D. Öfner, R. Margreiter, S. Schneeberger, C. Margreiter Medizinische Universität Innsbruck/Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie, Innsbruck, Austria Background: The goal of this study was to review the outcome of right sided laparoscopic living donor nephrectomies using a modified technique and to compare them with standard left sided laparoscopic nephrectomies. Methods: Among the 131 patients who underwent LLDN between 12/2005 and 3/2013, 77 underwent a left (group L) and 54 a right (group R) nephrectomy. The two groups were compared with regard to surgical complications, graft function and survival. When performing a right nephrectomy, after complete laparoscopic mobilisation, the two 12 mm trocar incisions were connected in a way to create a 7 to 8 cm subcostal incision through wich after tenting the caval vein was partially excluded with a Satinsky clamp under direct vision, the renal vein transected plane with the caval vein and overswen with 4-0 Prolene. Results: No surgical complication and in particular no venous thrombosis was seen in all donors of either side nor in all the recipients. There was no significant difference with regard to graft function (Creatinine at discharge group L = 1.15±0.40 mg/dL versus group R = 1.35±0.54 mg/dL). Graft survival at one year was 100 % in both groups.
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57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery Conclusions: Laparoscopic right sided donor nephrectomy with open management of the renal vein is a safe technique providing maximal length of the vein.
P56 Via falsa eines transurethralen Blasenkatheter bei Strahlenblase – ein Fallbericht K. Strohmeyer, S. Gabor, T. Niernberger, V. Matzi, S. Sauseng, M. Davidovic, E. Mathew, M. Themel, H. Rabl Chirurgie Leoben, Leoben, Austria Die Anlage eines transurethralen Blasenkatheter gehört zu den Routinemaßnahmen, die nahezu täglich in urologischen Praxen, Kliniken und auch in vielen anderen Krankenhausabteilungen durchgeführt werden. Eine Harnblasenperforation durch Katheterdislokation in den Dünndarm zählt zu einer sehr seltenen Komplikation, die in der folgenden Kasuistik beschrieben wird. Die stationäre Aufnahme einer 73-jährige Patientin mit Z. n. tiefer anteriorer Rektumresektion, anschließender RTX/ CTX vor 10 Jahren, liegendem Dauerkatheter seit 3 Jahren und bekannter Strahlenblase, erfolgte aufgrund einer chronischen Diarrhoe. Während des stationären Aufenthaltes musste der Katheter aufgrund einer Dysfunktion von der urologischen Abteilung des Hauses gewechselt werden, welcher primär klaren Harn förderte. Erst 48 Stunden nach Neuanlage des Dauerkatheters förderte dieser Dünndarmstuhl und die Patientin entwickelte eine zunehmende Ileussymptomatik mit progredient geblähtem Abdomen und rezidivierendem Erbrechen. CT-morphologisch lag die Spitze und der Ballon des liegenden Harnblasendauerkatethers in einer Darmschlinge des terminalen Ileums. Nach retrograder Kontrastmittelapplikation über den Blasenkatheter kontrastierte sich diese und die vorgeschaltete distendierte Dünndarmschlinge mit ileustypischen Spiegelbildungen. Eine Kontrastierung der Harnblase fehlte. Die operative Sanierung erfolgte im Rahmen einer interdisziplinären Zusammenarbeit mit der urologischen Abteilung mittels Dünndarm- und Harnblasenübernähung. Der postoperative Verlauf gestaltete sich komplikationslos und die Patientin konnte nach 14 Tagen in eine Remobilisationseinheit entlassen werden.
ated from a vertical incision in the infraumbilical peritoneum and re-approximated with a running suture. Progrip MESH was used to avoid tacks. Results: Median age of the thirteen men and three women was 66.4 (range 36.2–78.3) years; there were twelve unilateral and four bilateral inguinal hernias (including three recurrent hernias). The minigrasper was used in 25 % in the first eight and 50 % in the last eight cases. In nine patients the peritoneal flap was sutured. TAPP was done as outpatient procedure in 50 % of cases, 38 % of patient required 23 hours extended recovery; only two patients with severe co-morbid conditions required admission. Complication included seroma, hematoma, and urinary retention in one case each; two patients with preexisting groin pain had ongoing symptoms post TAPP. No recurrence was observed during a median follow up of 8.5 (range 0.5–12.6) months. Conclusions: Creation of the peritoneal flap from a midline incision and re-approximation using a running suture is technically feasible. The minigrasper can completely replace a traditional grasper and trocar. Avoiding tacks is cost saving and may reduce pain.
P57 Development of a two port laparoscopic inguinal hernia repair without need for Tacks using a vertical approach for peritoneal flap H. Bonatti University of Maryland – Community Medical Group, Easton, MD, United States Background: Transabdominal preperitoneal (TAPP) inguinal hernia repair requires a 10 mm and two 5 mm trocars. Tacks for MESH fixation and re-approximation of the flap may be associated with pain and are costly. Methods: A technique was developed to replace one port with a Teleflex minigrasper and the peritoneal flap was cre-
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Author index A Adam, R.: 44.6 Adamec, M.: 50.5 Adelsgruber, P.: 41.2 Adolf, D.: 41.4 Aigner, F.: 18.7, 18.9, 23.2, 25.6, 36.9, 43.7, 43.9, P50 Ainoedhofer, H.: 29.1 Albinni, S.: 07.1, 11.5 Albrecht, R.: 25.1, 26.5, 26.6 Alexander, K.: 40.8 Alidzanovic, L.: 15.4 Aman, M.: 08.5 Andreou, A.: 11.6, 18.7, 18.9, 43.7, P02 Ankersmit, H. J.: 15.9 Ardelean, M.-A. A.: 29.7, 42.6, 42.7 Argeny, S.: 40.5, P52, P53 Arthofer, K.: 04.4 Asari, R.: 10.7, P08 Ashraf, M.: 23.1, 23.2 Aspalter, M.: 05.7 Assinger, A.: 15.7, 15.8, 23.4 Aszmann, O. C.: 08.5, 23.5, P43 Auer, H.: 12.2 Augat, P.: 20.5 Augustin, F.: 28.2, 28.3, 34.2, 34.3, 34.4, 34.5 Ausch, C.: 04.4, 07.5, 20.5
B Bachleitner-Hofmann, T.: 15.1, 25.3, 45.1, 47.5 Bader, T.: 07.1 Badrnya, S.: 15.7 Baier, G.: 23.1 Balogh, A.: P36 Bar-Or, D.: 15.6 Ba-Ssalamah, A.: 10.7 Batnasan, O.: 22.2 Beckerhinn, P.: 09.5, 16.2 Bee, A.: 30.3 Beer, A.: 15.1, 23.9, 45.1 Beer, F.: 11.5 Beldi, G.: 12.3 Berger, A.: 40.6, 47.1, P25 Bergholz, U.: 09.3 Bergmann, M.: 23.9, 25.3, 45.1 Bergmeister, H.: P43 Bergmeister, K.: 08.5, P43 Berlakovich, G.: 44.6 Bernhard, D.: 23.7, 23.8 Bichler, C.: 13.6 Biebl, M.: 11.6, 18.7, 18.9, 25.6, 36.9, 43.7, 43.9, P02, P50 Biricz, K.: 18.5, 40.7, 40.8, 47.2 Birnleitner, H.: 23.9 Bischof, G.: 43.1, 43.3, 43.4, P36 Bischofberger, S.: 40.4 Bittermann, C.: 25.2, 25.4, 36.8 Bittner, R.: 41.6 Bjelic-Radisic, V.: P25 Błasiak, P.: P32 Blauensteiner, W.: 11.1, 30.2 Blazic, A.: 22.2
Bliem, B.: P25 Bobak-Wieser, R.: 11.2, 13.2, 13.3 Bock, S.: 36.7 Bodingbauer, M.: 15.6 Bodner, G.: 13.6 Bodner, J.: 34.2, 34.6 Bodrova, A. Y.: P06, P09, P32, P51 Bohnstingl, L. M.: 35.7 Bonatti, H.: 23.6, 36.2, P57 Borhanian, K.: P11 Bösmüller, C.: 05.4, 05.5, 30.5, 34.4, 44.4, 50.8 Boyko, V. V.: P06 Bradatsch, A.: 05.1, 13.8, P20 Braeuer, P.: 12.3, 12.4, 15.8, 23.3 Brammen, L.: 13.6 Brand, J.: 41.8 Brandacher, G.: 05.2, 23.7 Brandl, A.: 25.6, 36.9 Brandtner, G.: 42.6 Branski, L. K.: 22.5 Braun, O.: 11.5 Braunwarth, E.: 11.7, 30.7, 30.8 Brostjan, C.: 12.3, 12.4, 15.2, 15.4, 15.7, 15.8, 23.3, 23.4, 45.1 Bruckmoser, E.: 03.5 Brunner, A.: 12.2 Brunner, E.: 18.2, 18.4, 36.3 Brunner, W.: 36.6, 36.7, 40.4, 47.8 Bruns, C.: 26.6, P38 Buchner, S.: 07.3, 07.6, 10.2, 49.2 Budihardjo, J.: 05.2 Bures, C.: 11.2, 13.2, 13.3
Denecke, C.: 18.7, 18.9, 25.6, 36.9, 43.7, 43.9, P50 DeVries, A. F.: 10.1 Dinnewitzer, A.: 02.5, 10.2, 10.5, 40.2, 45.2, 45.3 Djanani, A.: 25.8 Dong, Y.: 34.1 Dorobisz, A.: P32 Drasche, A.: 23.1 Drucker, C.: 15.2 Dvorakevych, A.: 29.4 Dziodzio, T.: 18.7, 18.9, 43.7, 43.9, P50
E Eberl, R.: 35.7 Eberwein, M.: 13.1, 13.4, 13.7, 13.9, P18 Ebner, S.: 23.2 Ehrenmüller, M.: 04.4, 20.5 Eichwalder, A.: P01, P16, P24 Eilenberg, W.: 15.2 Eisterer, W.: 10.1 Eiter, R.: 23.8 Elleder, V.: 15.2 Eltschka, B.: 07.1 Emmanuel, K.: 04.1, 07.4, 07.7, 11.3, 11.4, 15.5, 18.6, 33.5, 41.3, 41.4, 41.6, 41.9, P26, P47 Enache, F.: 42.6 Enkner, U.: 49.7, P03 Esser, H.: 05.3, 30.8
C
F
Cadmi, C.: 05.2 Cakar-Beck, F.: 13.1, 13.4, 13.7, 13.9, P18 Cambiaso, J.: 04.7 Cambiaso Daniel, J.: 50.3 Canigiani, K.: 42.2 Canigiani de Cerchi, K.: 35.2 Cardini, B.: 05.3, 05.4, 13.9, 23.7, 23.8, 50.8 Castellani, C.: 29.1, 29.8, 29.9, 35.7 Cecere, F.: 49.4 Chooklin, S.: P28, P30 Chopra, S.: 11.6, 18.7, 18.9, 43.7 Chuklin, S.: P30 Ciftci, S.: 05.7 Cohnert, T.: 50.2, 50.3, 50.6 Croner, R.: 10.6 Czipin, S.: 12.5, 35.1, 47.6, 47.7, 49.5
Fabritius, C.: 23.2 Fasching, G.: 42.4, 42.5 Fauler, G.: 29.8 Fediuk, M.: P33, P35 Feil, W.: 43.1, 43.3, 43.4 Felsenreich, D. M.: 16.2 Felsenreich, M.: P36 Ferlitsch, A.: 12.3 Fernandez, M. G.: 42.7 Feurstein, B.: 44.6 Fikatas, P.: 11.6 Fink, M.: 18.1, 18.3, 18.5 Fischnaller, F.: 12.6, 47.7, P07 Fitzal, F.: 11.3 Fleischmann, E.: 15.4, 15.6 Flick, H.: 28.5 Fochtmann, A.: 22.2 Forkert, D.: 29.5 Forstner, C.: 22.2 Fortelny, R. H.: 41.1, 41.4, 41.7, 41.8 Frankl, T.: 09.5 Franz, C.: 30.3 Fresser, F.: 23.1 Freystätter, C.: 22.2 Friedl, H.: 16.5, 22.4 Fritz, J.: 44.6 Fronek, J.: 30.6 Fröschl, U.: 04.2, P03 Fuchs, T.: P35
D Dadras, M.: 11.6 Danzmayr, M.: P45 Davidovic, M.: 11.8, 22.1, 28.1, 49.8, P49, P56 De Cillia, M.: 18.2, 18.4, 36.3 Degenhart, G.: 03.5 Deluggi, S.: 42.1 Demireli, G.: 37.5, P21
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Author index Függer, R.: 04.2, 04.8, 30.4, 41.2, 49.7, 50.7, P03 Fülöp, G.: 42.8 Furtmüller, F.: 04.4 Furtmüller, G.: 05.2
G Gabor, S. E.: 11.8, 22.1, 24.5, 28.1, 49.8, P56 Gabriel, M.: 13.5, P21 Gademann, G.: P38 Gangl, O.: 04.2 Gasser, E.: 12.5, 47.6, 49.2 Gassner, E.: 12.2 Gastinger, I.: 10.3, 26.6, 49.6 Gebauer, B.: 10.3 Gebauer, D.: 40.8 Gehwolf, P.: 25.8, 43.6, P07 George, J.: P29 Gerger, A.: 28.5 Glaser, K. S.: 04.5, 41.1, 41.7 Gleiss, A.: P36 Gnant, M.: 10.1, 15.6, 25.3, 45.1 Göbl, S.: 11.2, 13.2, 13.3 Gohlke, A. B.: 34.2 Goldbach, T.: 49.6 Gorzelany, K.: P27 Götzinger, P.: 30.3 Graf, S.: 30.3 Grahammer, J.: 05.5 Greher, M.: 07.1, 11.5 Greimel, E.: P25 Gritsch-Olipp, G.: 42.4 Grohmann, M.: 04.7, 16.5 Gruber, R.: 29.6 Gruber-Blum, S.: 41.8 Gruenberger, B.: 15.4 Gruenberger, T.: 12.3, 12.4, 15.4, 15.7, 15.8, 23.3 Gruenert, J.: 47.8 Grünberger, B.: 30.2 Grünberger, T.: 11.1, 15.1, 30.2, 39.4 Grützmann, R.: 10.6 Gschwandtner, E.: 11.2, 13.2, 13.3 Guillaume, O.: 41.8 Gummerer, M.: P55 Günther, A.: P31
H Haase, O.: 18.7, 43.7 Habertheuer, P.: 50.4 Hackl, D.: P22 Hader, M.: 23.5 Haegele, S.: 12.3, 12.4, 15.4, 15.7, 23.3, 23.4 Hägele, S.: 15.8 Hager, J.: 35.1 Haim, S.: 11.3 Hajek, I.: K.5 Halloul, Z.: P13, P17 Halmerbauer, G.: 04.4, 20.5 Handgriff, L.: 13.2, 13.3
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Happak, W.: 22.3 Hartenbach, M.: 13.6 Härter, B.: 29.2, 35.1 Hartinger, J.: 15.9 Haselmann, C.: 12.4, 15.4, 15.8, 23.3 Hashim, D.: P19 Haslinger, R.: 04.4 Hass, P.: P38 Hatz, R.: 28.4 Hauer, A.: P01, P14, P24 Haug, I.: 04.7 Haunold, I.: 18.1, 18.3, 18.5, 25.5, 40.7, 40.8, 47.2 Häussler, B.: 29.2, 35.1 Haxhija, E.: 22.4, 35.6 Haybäck, J.: P05 Hebestreit, D.: 42.9 Hechenleitner, P.: 29.2, 35.1 Hecker, A.: 34.2 Heil, C.: 35.5 Helfgott, R.: 11.3 Hell, T.: 18.4 Helmreich, M.: 04.4 Hendrix, H.: P31 Herbst, P.: 07.3, 07.6 Hermann, M.: 11.2, 13.2, 13.3, 23.1, 26.4 Hetzer, S.: 15.2 Hinterreiter, F.: 50.4 Hirzinger, C.: 35.5 Hoda, M.: 34.1 Hofer, T.: 04.2 Hoffer, F.: 09.5 Hoffmann, S.: 43.1, 43.3, 43.4 Höfler, B.: P37 Höfler, G.: 29.8 Hofmann, M.: 16.1, 16.4, 16.6 Hohenberger, G.: 50.3 Hoke, A.: 05.2 Holle, J.: 22.3 Hollinsky, C.: 41.5 Hölzenbein, T.: 05.7 Holzinger, J.: 35.5 Holzinger, J.: 07.3, 07.6, 10.5, 12.1, 16.3 Hörletzberger, M.: 37.5 Hranjec, T.: 23.6 Huang, J.: 29.8 Hubatka, K.: 04.4 Huber, E.: 49.9 Huber, J.: 04.8, 30.4 Huk, I.: 15.2 Hummel, B.: 47.8 Huth, M.: 12.5, 47.6, 47.7, 49.5 Hutter, J.: 05.6, 05.7, 07.3, 10.2, 10.9, 12.1, 16.3, 25.9, 43.8, 50.1, P11 Hutter, P.: 10.4, 11.7
I Ihra, G.: 22.2 Imamovic, A.: P46
J Jäger, R.: 10.1, 12.5
Jäger, T.: 02.5, 07.6, 10.2, 10.5, 40.2, 45.2, 45.3 Jakesz, R.: P36 Janczak, J.: 36.6 Jarliński, J.: P32 Jedamzik, J.: P36 Jenic, G.: 07.2, 12.7, 36.1, 36.5 Jilek, K.: 30.1 Jilma, B.: 15.2 Joham, H.: P46 Jonas, J. P.: 11.1, 30.2, 39.4 Jones, N.: 29.7 Jovanovic, Z.: 07.1, 11.5
K Kaczirek, K.: 15.6 Kafka-Ritsch, R.: 10.4, 10.8, 12.5, 12.6, 30.7, 45.4, 45.5, 47.7, 49.2, 49.3, 49.4, 49.5 Kager, J.: 30.3 Kainz, A.: 18.8, 47.5 Kaiser, M.: 29.8, 29.9 Kaiser, P.: 15.3 Kaiser, T.: 29.8 Kalcher, V.: 07.4, 07.7, 07.8 Kamolz, L. P.: 04.3, 04.6, 04.7, 16.5, 22.4, 22.5, 46.5, 49.1 Kampl, T.: 09.5 Kamptner, N.: 04.4, 20.5 Kandyba, D.: 29.4 Kapitanov, T.: 40.3 Karam, V.: 44.6 Karanikas, G.: 13.6 Kargl, S.: 29.3, 35.3, 42.1, 42.3 Katzenstein, J.: 26.6 Kaufmann, C.: 13.1, 13.7, 13.9, P18 Kefurt, R.: 09.4, 16.2 Keibl, C.: 15.9 Kellermayr, R.: 42.5 Kern, B.: 05.2, 44.6 Kern, M.: P49 Khalid, S.: 23.1 Khusheim, M.: 05.2 Kienzl, K.: P55 Kienzl-Wagner, K.: 44.4, P07 Kirbes, K.: P01 Kiss, A.: 15.3 Klapper, H.: P01, P24 Klaus, A.: 09.3, 18.1, 18.3, 18.5, 25.5, 40.7, 47.2 Klaus, D. A.: 15.6 Klepetko, W.: 34.1 Klikovits, T.: 34.1 Klimbacher, G.: 37.5, 49.9 Klug, E.: 11.2, 13.2, 13.3 Klug, R.: P01, P14, P16, P24 Klugsberger, B.: 25.7, 37.5, 49.9 Kober, B.: 04.3, 46.5 Kober, F.: 11.2 Koch, H.: 16.5 Koch, O.: 04.1, 11.4, 15.5, 18.6, 33.5, 41.9, P26, P47 Köckerling, F.: 41.4 Kogler, P.: 10.1, 10.8, 29.2, 45.4, 45.5, 49.3 Kohler, A.: 12.3
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Author index Köhler, G.: 18.6, 33.5, 41.3, 41.4, 41.6, 41.9 Kohlmaier, B.: 36.1, 36.4, P23 Koisser, K.: P01, P16 Kolenik, R.: 07.2, 09.2, 12.7, 36.1 Komarchuk, V. V.: P09 Komarchuk, Y. V.: P09 Königswieser, T.: 04.4 Konstantiniuk, P.: 50.2, 50.3, 50.6 Koperek, O.: 13.6 Kopf, C.: 04.4 Koppitsch, C.: 11.2 Kornprat, P.: P05, P54 Koskarti, C.: 40.3 Koter, S.: 50.2 Kotsch, K.: 23.2 Kovacevic, S.: K.3 Kovacs, G.: 36.1 Kral, J. B.: 15.7 Krapf, C.: 05.5 Kraus, T.: 35.8 Krause, A.: 28.6, 50.7 Kremser, L.: 23.1 Krenz, D.: P12 Kreuzer, E.: 09.5 Krichbaumer, K.: 50.7 Kristo, I.: 16.2, 18.8, 40.5, 47.5, P08, P53 Kriwanek, S.: 16.1, 16.4, 16.6 Kronberger, I.: 11.7, 12.2, 12.5, 47.6, 47.7, 49.3, 49.5 Krüger, S.: 49.6 Kudla, M.: 30.6, P15 Kuess, K.: 16.5 Kümmerli, C.: 36.6 Kuscher, S.: 12.2, 47.6 Kwasny, O.: P21
L Lackner, C.: P54 Lackner, E.: 15.2 Ladenhauf, H.: 29.7 Laimer, J.: 03.5 Lang, G.: 34.1 Lang, P.: P25 Langer, F.: 09.4, 16.2, P36 Langer, R.: 49.7 Längle, F.: 25.2, 25.4, 36.8 Langsteger, W.: 11.3 Lässer, A.: 05.1, P20 Lebo, P.: 04.7, 16.5 Lechmann, A.: 07.1, 11.5 Lechner, M.: 41.3, 41.4, 41.6, 47.3, 47.4 Lechner, W.: 09.5 Lechner-Puschnig, M.: 12.7, P04 Lee, W.: 05.2 Leitgeb, K.: 46.5 Leitner, G.: 30.1 Lemmerer, M.: 40.6, 47.1, P25 Lenglinger, J.: 18.8 Lidinsky, D.: 15.9 Liegl-Atzwanger, B.: P05 Lindenmann, J.: 28.5 Linder, A.: P31 Lindner, H.: 23.1 Lindner, M.: 28.4 Lippert, H.: 10.3, 26.6, 49.6, P19
Lirscher, V.: 09.5 Listiak, M.: 11.5 Loibner Ott, N.: 16.1, 16.4, 16.6 Loizides, A.: 12.2 Lucciarini, P.: 28.2, 28.3, 34.3, 34.4, 34.5 Luketina, R.: P26 Lumenta, D. B.: 22.5, 28.1
M Maglione, M.: 05.3, 05.4, 05.5, 23.7, 23.8, 25.8, 30.5, 30.8, 34.4, 44.5, 49.4, 50.8 Maier, A.: P33, P35 Maier, B.: 22.3 Maier, E.: 35.2, 35.4 Maier, H.: 28.2, 28.3, 34.3, 34.4, 34.5 Makarov, V. V.: P32 Mancusi, G.: 13.2 Mannhalter, C.: 15.1 Mannsberger, F.: K.2 Manzenreiter, L.: 15.5, P26 Margreiter, C.: 05.3, 05.4, 12.6, 30.5, 30.7, 30.8, 44.5, 50.8, P55 Margreiter, R.: P55 Markert, E.: 47.8 Marti, L.: 40.4, 47.8 Mascherbauer, M.: 11.3 Maschke, S.: 40.5, 47.5, P53 Mathew, E.: 11.8, 22.1, 24.5, 28.1, 49.8, P44, P49, P56 Matia, I.: 50.5, P15 Matilla, J.: 34.1 Matzi, V.: 11.8, 22.1, 28.1, 49.8, 50.3, P56 May, C.: 41.7 Mayer, F.: 41.3, 41.4, 41.6 Mayerhoffer, W.: 04.4 Mayr, W.: 22.3 Meißner, C.: 10.3 Mellitzer, V.: 23.2 Messner, B.: 23.7 Messner, F.: 05.4, 30.5, 44.5 Metzelder, M.: 42.8, 42.9 Metzger, R.: 29.6, 29.7, 35.5, 42.6, 42.7 Meyer, F.: 10.3, 26.6, 49.6, P13, P17, P19, P38 Michel, A. J.: 29.6 Mieczynski, M.: P32 Miesbauer, M.: 11.3 Mischinger, H.-J.: P05, P54 Mittermair, C.: 18.2, 18.4, 36.3 Mittermair, R.: 07.2, 09.2, 12.7, 36.1, 36.4, 36.5, P04, P23 Mitterwallner, S.: 12.1 Mittlböck, M.: 11.3, 45.1, P52, P53 Mohnike, K.: P38 Moinfar, F.: 11.3 Mooslechner, B.: 18.3, 18.5, 25.5 Moritz, T.: 35.3 Moser, M.: P13 Moser, W.: 11.1 Mrak, K.: 05.1, 13.8, P05, P20, P25, P54 Mueller, M.: 23.4 Muiesan, P.: 44.6 Münch, K.: 15.2 Muschitz, G.: 22.2 Mutschlechner, B.: 05.3, 30.8
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N Nachbaur, K.: 25.8 Nagel, F.: 15.3 Nakhai, S.: 40.3 Narat, S.: K.4 Nespor, D.: P01 Netz, J.: 13.3 Neumayer, C.: 15.2, P36 Neureiter, D.: 02.5, 40.2, 45.2, 45.3 Newsome, P.: 44.6 Ng, C.: 28.2, 28.3, 34.3, 34.4, 34.5 Nickl, S.: 22.2 Niederle, B.: 13.6 Niernberger, T.: 11.8, 22.1, 24.5, 28.1, 49.8, P56 Ninkovic, M.: 12.2, 47.6, 49.5 Nuernberger, S.: 15.9
O Oberhuber, R.: 05.3, 05.4, 05.4, 23.7, 23.8, 30.5, 30.8, 44.4, 44.5, 50.8 Obrist, C.: 18.2, 18.4, 36.3 Oehlberger, L.: 12.3, 12.4, 15.7, 15.8, 23.3 Oehler, R.: 23.9, 45.1 Offensperger, F.: 12.3, 12.4, 15.7, 23.3 Öfner, D.: 05.2, 05.3, 05.4, 05.5, 10.1, 10.2, 10.4, 10.8, 11.7, 12.2, 12.6, 13.1, 13.7, 13.9, 23.2, 23.8, 30.5, 30.7, 30.8, 34.2, 34.5, 44.4, 44.5, 44.6, 45.2, 45.4, 45.5, 47.6, 47.7, 49.2, 49.4, 50.8, P55 Ögredici, Ö.: 36.6 Oh, B.: 05.2 Öhlberger, L.: 11.1 Öhler, L.: 07.1 Öhlinger, R.: 43.7 Öllinger, R.: 18.7, 18.9, 43.9, P50 Olschewski, H.: 28.5 Osmilovska, I.: P28 Oswald, S.: P25 Otto, R.: 10.3, 26.6, 49.6
P Padberg, W.: 34.2, 34.6 Padicackudy, T.: 15.8, 23.3 Paireder, M.: 10.7, P08 Pallwein-Prettner, E.: 11.3 Panhofer, P.: 16.2, P36 Pappenreiter, B.: 04.8, P03 Park, J.: 41.8 Parvizi, D.: 04.6, 16.5, 22.4 Passler, C.: 11.2, 13.2, 13.3 Paternostro-Sluga, T.: 23.5 Patri, P.: 16.1, 16.4, 16.6 Pauzenberger, R.: 22.3 Perathoner, A.: 10.4, 10.8, 11.7, 12.6, 30.7, 45.4, 45.5, 49.2, 49.2, 49.3 Pereyaslov, A.: 29.4 Pereyra, D.: 12.3, 12.4, 15.7, 15.8, 23.3, 23.4 Perneder, A.: P01
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Author index Pernold, A.: 04.5 Petnehazy, T.: 29.1 Petter-Puchner, A. H.: 04.5, 41.1, 41.7, 41.8 Pfandner, R.: P47 Pichler, M.: 28.5 Pidhirnyy, Y.: P30 Piehslinger, J.: 18.1 Pilz, M.: 13.5 Pizzera, C.: 43.2, 43.5, P42, P44 Plaikner, M.: 12.2 Platter, T.: 11.5 Podesser, B. K.: 15.3, P43 Pokieser, P.: 07.1 Pomberger, G.: 35.2, 35.4 Pons-Kühnemann, J.: 34.6 Pösentrup, B.: 34.6 Pötscher, A.: 25.2, 25.4, 36.8 Pradl, V.: 35.2 Prager, G.: 09.4, 15.1, 16.2, 45.1, P36 Pramhas, M.: 11.1, 30.2, 39.4 Pratschke, J.: 11.6, 18.7, 18.9, 25.6, 36.9, 43.7, 43.9, P02, P50, P50 Presl, J.: 10.2, 10.5 Preßl, G.: 28.4 Prettenhofer, M.: 15.8 Primavesi, F.: 10.2, 12.3 Prisadov, G.: P31 Prommegger, R.: 13.4 Prunner, U.: 18.3 Prunner, U.: 25.5, 40.7, 40.8, 47.2 Pruscha, R.: 29.5 Ptok, H.: 10.3, 26.6, 49.6 Pumberger, W.: 29.3, 35.3, 42.1, 42.3 Punter, J.: 45.5 Puntschart, A.: P05, P54
R Rabl, C.: 07.3, 10.9, 12.1, 16.3, 43.8, P11 Rabl, H.: 10.1, 11.8, 22.1, 24.5, 28.1, 30.1, 49.8, P49, P56 Radlspöck, W.: 07.1, 11.5 Rappl, T.: 16.5 Raptis, D.: 10.6 Rasse, M.: 03.5 Rath, T.: 22.2 Ratschiller, T.: 04.2 Rauer, T.: P27, P39, P41 Recheis, W.: 03.5 Redl, H.: 15.9, 41.8 Reed, J.: P29 Reichert, M.: 34.2, 34.6 Reich-Weinberger, S.: 05.6, 10.9, 43.8, 49.2, P11 Reischies, F. M.: 04.7 Reiter, S.: 15.4 Renz, O.: 29.2, 35.1 Repasi, R.: 13.2 Resch, T.: 23.2 Ricke, J.: P38 Riede, G.: 23.7 Rieder, E.: P08 Riedl, O.: 08.5 Rieger, R.: 04.4 Rienmüller, T.: 04.7
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Riepan, E.: P12 Rindlisbacher, A.: P27, P39 Ringhofer, C.: 18.8 Riss, P.: 13.6 Riss, S.: 25.3, 40.5, 45.1, 47.5, P52, P53 Ritschel, P.: 25.6, 36.9 Ritschl, P.: 23.2 Ritzinger, H.: K.5 Roche, A. D.: 23.5 Rogatsch, H.: 42.5 Rokitansky, A. M.: 35.2, 35.4, 42.2 Rosanelli, G.: 43.2, P25, P42 Rösch, C. S.: 04.2 Rosen, H.: 40.3, 41.5 Roskaric, T.: 43.2 Roth, G.: 15.6 Rothe, A.: 07.5 Rzechonek, A.: P32
S Sachet, M.: 23.9 Sadik, K.: 23.6 Salzmann, M.: 23.4 Samonigg, H.: 28.5 Sanal, M.: 29.2, 35.1 Sandbichler, P.: P40 Sandu, K.: 42.1 Santer, D.: 15.3 Santler, S. C.: 50.6 Sauer, E.: 30.1 Sauer, I. M.: 11.6, P02 Sauer, J.: P48 Sauseng, S.: 11.8, 22.1, 24.5, 28.1, 49.8, P49, P56 Savvi, S. O.: P06 Sawyer, R. G.: 23.6 Schaberl Moser, R.: 10.1 Schaefer, A.-K.: 15.3 Schäfer, G.: 03.5 Schäfer, T.: 18.2, 18.4, 36.3 Schaffert, M.: 29.7 Schalamon, J.: 29.1, 35.6 Schaller, G.: 15.1, 30.2, 39.4 Schaudy, C.: 22.7 Schauer, D.: 15.4 Scheibenpflug, C.: 35.4 Scheidig, J.: 41.8 Scheidl, S.: 10.8, 11.7, 30.7, 45.4, 45.5 Schermann, M.: 16.2 Scheuba, C.: 13.6 Schildberg, C.: 10.6 Schima, W.: 07.1, 47.4 Schimke, C.: 29.6, 42.6, 42.7 Schindler, R.: 25.5 Schintler, M.: 22.4 Schirnhofer, J.: 18.2, 18.4, 36.3 Schlagnitweit, P.: 11.3 Schmid, T.: 28.2, 28.3, 34.3, 34.4, 34.5, 43.6 Schmied, B.: 40.4 Schmiederer, R.: 40.3 Schmölzer, C.: 35.8 Schneck, E.: 34.6
Schneeberger, S.: 05.2, 05.3, 05.4, 05.5, 12.2, 30.5, 30.7, 30.8, 44.4, 44.5, 44.6, 50.8, P55 Schneider, F.: 43.1 Schneider, M.: 13.2 Scholtz, V.: P17 Schöppl, S.: 09.5 Schoppmann, S. F.: 10.7, 18.8, P08 Schramayer, G.: 50.6 Schredl, P.: 15.5, P26 Schreiner, M.: P10 Schrempf, A.: 20.5 Schrittwieser, R.: 41.3, 41.4 Schrottmaier, W. C.: 15.7 Schrutka, W.: 39.4 Schrutka-Kölbl, C.: 39.4 Schulze, S.: 23.4 Schüßler, S.: K.1 Schwaiger, C.: 15.5, P26 Schwarz, A.: 50.3 Schwarz, C.: 12.4, 15.6, 15.7, 15.8, 23.3 Schwenzer-Zimmerer, K.: 22.4 Schwierz, T.: 50.7 Schwinghammer, C.: 07.5, 37.5 Sendlhofer, G.: 04.3, 04.6, 46.5, 49.1 Sengstbratl, M.: 41.2, 49.7 Shakeri-Leidenmühler, S.: 09.4 Shamiyeh, A.: 07.5, 13.5, 25.7, 37.5, 49.9, P10, P21 Shoham, Y.: 22.5 Silberherr, A.: 13.6 Simon, P.: 22.3 Singer, G.: 29.1, 29.8, 29.9, 35.7, 35.8 Singh-Bhangu, J.: 15.1, 45.1 Sinnitsch, M.: 29.9 Sinzig, M.: 42.4 Sklepic, D.: 12.7, 36.1, P04 Slezak, P.: 15.9 Smolle, C.: 22.4, 22.5 Smolle, M. A.: 28.5 Smolle-Jüttner, F.-M.: P33, P35 Sommer, O.: 13.4 Sorko, K.: 25.5, 40.8 Sorko-Enzfelder, K.: 40.7, 47.2 Sorre, C.: 09.2, 12.7, 36.1 Spampatti, S.: 36.7, 40.4 Sparn, M.: 36.6 Spaun, G.: 07.4, 07.7, 07.8, P26 Speiser, M.: 05.6 Spendel, S.: 04.6, 04.7, 22.4 Spendel, S. M.: 22.4 Sperker, C.: 16.2 Sperl, D.: 29.8 Sporer, M.: 08.5, 23.5 Springer, A.: 42.8, 42.9 Stadlhofer, R.: 45.2 Staettner, S.: 12.3 Stańczyk, M.: P32 Stanek, R.: 35.2, 42.2 Stangl, V.: 35.8 Stark, G.: P42 Starlinger, P.: 12.3, 12.4, 15.1, 15.4, 15.7, 15.8, 23.3, 23.4, 25.3, 45.1 Stättner, S.: 10.2 Staud, C.: 47.5 Steger, C.: 23.7, 23.8 Steinbacher, F.: 30.3
57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery
Author index Steiner, C.: 10.5 Steinert, R.: 10.3 Stieböck, C.: 40.7, 40.8, 47.2 Stift, A.: 25.3, 40.5, 45.1, 47.5, P52, P53 Stockhammer, P.: 34.1 Strasser, K.: 23.9 Stratone, D.: 42.6 Striessnig, A.: P34 Strohmaier, K.: 11.8, 49.8 Strohmeyer, K.: 22.1, 28.1, P49, P56 Strücker, B.: 18.7, 18.9, 43.7 Struecker, B.: 11.6, P02 Sturmbauer, K.: 42.3 Sulzbacher, H.: P21 Swatek, P.: P33 Szabo, K.: 25.7, 49.9
Urbas, R.: 40.2 Usach, O.: P28, P30
Xiang, S.: 05.2
V Varga, M.: 05.7, 25.9, 30.6, 50.1, 50.5, P15 Vargova, L.: 30.6 Vedadinejad, M.: 11.2, 13.2, 13.3 Vinzenz, K.: 22.7 Vogel, W.: 25.8 Voigt, C. D.: 22.5 Voloshyn, K. V.: P51
W T Taban, B.: 11.1 Tadler, F.: 43.5 Taghavi, S.: 34.1 Taghizadeh, H.: 15.1 Taha Makki, N.: P19 Tamandl, D.: 10.7 Tamussino, K.: P25 Tatzgern, E.: 11.2, 13.2, 13.3 Teleky, K.: P36 Tentschert, G.: 09.3, 18.3 Thaler, J.: 10.1 Thalhammer, M.: 13.8 Themel, M.: 11.8, 22.1, 24.5, 28.1, 49.8, P49, P56 Thurner, M.: 23.1 Tica, C.: 42.6 Till, H.: 29.1, 29.8, 29.9, 35.6, 35.7, 35.8 Tinchon, C.: 30.1 Tkachyshyn, Y.: 29.4 Tomanova, K.: 10.2 Tomasch, G.: P25 Tomaselli, F.: 28.6 Tonnhofer, U.: 42.9 Trattnig, J.: P46 Trauner, M.: 23.4 Traxler, D.: 15.9 Trescher, K.: 15.3 Trinks, P.: 07.1, 11.5 Trischler, H.: 30.3 Troppmair, J.: 23.1 Trutnovsky, G.: P25 Tschmelitsch, J.: 10.1 Tscholakoff, D.: 39.4 Tschoner, A.: 11.4, 15.5, 18.6, 41.9 Tuca, A.: 04.7, 16.5, 22.4, 22.5 Tudor, B.: 15.6 Tuffaha, S.: 05.2
U Ucsnik, L.: 45.1 Udelnow, A.: P13 Uggowitzer, M.: 24.5, 30.1 Uranitsch, S.: 40.6, 47.1 Uranüs, S.: P25
X
Wagner, J.: 35.6 Wagner, O.: 29.3 Walch, R.: 22.2 Waldegger, S.: 44.4 Walli, G.: 09.3, 45.6 Wallimann, H.: P31 Wanek, D.: 15.4 Wang, W.: 08.5 Watschinger, K.: 23.7, 23.8 Weidinger, G.: 09.5 Weiner, B.: 47.3 Weinhandl, A.: 42.8 Weiss, H.: 18.2, 18.4, 36.3 Weiss, M.: 18.4 Weiss, S.: 25.6, 36.9, 43.9, P50 Weißenbacher, A.: 05.4, 34.4, 50.8 Weisser, C.: 29.6 Weitmayr, B.: 39.4 Weitzendorfer, M.: 11.4, 15.5, 18.6, 41.9, P26, P47 Wekeli, M.: 11.1 Wekerle, T.: 15.6 Welcker, K.: P31 Weledji, E.: 47.8 Wenzl, R.: 25.3 Werkl, W.: P04 Werner, E.: 23.7, 23.8 Wertaschnigg, D.: 29.6 Widmann, B.: 40.4 Wiedner, M.: 16.5 Wielandner, M.: P07, P18 Wimberger, G.: 47.3 Wimmer, G.: 13.1, 13.4, 13.7, 13.9, P18 Winkler, T.: 07.1 Winter, R.: 04.7 Winter, R.: 04.6 Wolf, C.: 18.2 Wolf, G.: 05.1, 13.8, P20 Wolff, S.: 26.6, 49.6 Wollenek, G. M.: 22.6 Wunderlich, M.: 47.4 Wundsam, H.: 04.1, 11.4, 18.6, 41.3, 41.9, P47 Würtz, F.: P46 Wurzer, P.: 16.5, 22.4, 22.5 Wykypiel, H.: 25.8, 43.6, 49.4, P07
57th Annual Meeting of the Austrian Society of Surgery
Y Yuen, H.: P29
Z Zacherl, J.: 07.1, 11.5, 21.5 Zaglmair, W.: 04.1 Zagrapan, B.: 15.2 Zhidetsky, V. V.: P06 Zippel, R.: 25.1 Zitt, M.: 10.1, 10.8, 12.6, 30.7, 45.4, 45.5, 49.2 Zoller, H.: 25.8 Zorron, R.: 18.7, 43.7, 43.9 Zötsch, S.: 35.7 Zünd, M.: P27, P39, P41
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