Abstracts Strahlenther Onkol 2014 · 190:116–132 DOI 10.1007/s00066-013-0480-5 © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2013
30. ÖGRO Jahrestagung 20.–21. September 2013, Bregenz
Tagungspräsident
Abstracts
Prim. Univ.-Doz. Dr. Alexander de Vries
ÖGRO-Präsident Prim. Univ.-Prof. Dr. Felix Sedlmayer
Wissenschaftliches Komitee Dr. Rita Alton, LKH Feldkirch Prim. Mag. Dr. Anja Bayerl , LKH Krems Dr. Patrick Clemens, LKH Feldkirch Mag. Heinrich Deutschmann, Salzburger Landeskliniken Prim. Univ. Doz. Dr. Alexander De Vries, LKH Feldkirch Mag. Ing. Paul Eichberger, MSc, Medizinische Universität Innsbruck Dr. Gerd Fastner, Salzburger Landeskliniken Dipl.-Ing. Ruth Freund, KH Hietzing Wien Univ.-Prof. Dr. Dietmar Georg, Medizinische Universität Wien Prim. Univ.-Prof. Dr. Hans Geinitz, KH Barmherzige Schwestern Linz Ass. Prof. Priv. Doz. Dr. Gregor Goldner, Medizinische Universität Wien Prim. Univ.-Doz. Dr. Robert Hawliczek, SMZ Ost-Donauspital Wien Univ.-Prof. Dr. Karin S. Kapp, Universitätsklinikum Graz Prim. Univ.-Doz. Dr. Tomas-Hendrik Knocke-Abulesz, KH Hietzing Wien Dipl. Ing. Matthias Kowatsch, LKH Feldkirch Dipl. Ing. Thomas Künzler, LKH Feldkirch Ass. Prof. Priv.-Doz. Dr. Tanja Langsenlehner, Universitätsklinikum Graz Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Peter Lukas, Medizinische Universität Innsbruck Univ.-Prof. Dr. Ramona Mayer, MSc, EBG MedAustron Wr. Neustadt Ao Univ.-Prof. Dr. Meinhard Nevinny-Stickel, Medizinische Universität Innsbruck Prim. Univ.-Doz. Dr. Brigitte Pakisch, LKH Wr. Neustadt Univ.-Prof. Dr. Richard Pötter, Medizinische Universität Wien Prim. Dr. Wolfgang Raunik, LKH Klagenfurt Prim. Univ.-Doz. Dr. Brigitte Scholz, Wilhelminenspital Wien Prim. Univ.-Doz. Dr. Annemarie Schratter-Sehn, SMZ Süd, Wien Univ.-Prof. Dr. Felix Sedlmayer, Salzburger Landeskliniken Prim. Dr. Dietmar H. Seewald, LKH Vöcklabruck Dipl.-Ing. Dr. Peter Winkler, Universitätsklinikum Graz Mag. Dr. Brigitte Zurl, Universitätsklinikum Graz Dipl.-Ing. Norbert Zagler MAS, LKH Wr. Neu
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MicroRNA (miR) patterns in breast cancer patients as a predictor of loco-regional control: an explorative pilot study F. Zehentmayr, C. Hauser-Kronberger, G. Fastner, R. Reitsamer, H. Deutschmann, T. Fischer, F. Sedlmayer Institute for Research and Development on Advanced Radiation Technologies, Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Salzburg Aim. Breast cancer incidence in Austria was 5001 cases in 2009. Due to steady progress in all involved diagnostic and therapeutic disciplines, permanent local control rates of >95% became reality and could be further improved by tailoring the therapeutic concept based on individual prognostic and predictive markers. MicroRNAs (miRs) – short non-coding RNA sequences (21 to 25 nucleotides) – have been recently described as potential prognosticators and predictors for breast cancer. The aim of this explorative study is to correlate miR-profiles with local control after breast conserving surgery and radiotherapy. Methods. This explorative study is designed as a matched pair analysis that compares 16 patients who had local recurrence with 16 patients who had no local failure. Patients were matched based on tumor stage, age, type of surgery, year of treatment and type of boost application (IOERT or percutaneous). For each patient >1200 miRs were screened. To select the most de-regulated miRs the profile differences were quantified as median fold change (t-test). On top of that every single miR was tested (log-rank) for its predictive potential in regards local control. Results. The comparison by fold change revealed a pattern of 14 differentially expressed miRs (raw p<0.05, unadjusted for multiple testing). Another 10 miRs showed their predictive potential when tested individually (raw p<0.05). Conclusions. In the future, miRs could be possibly added to the panel of predictive and prognostic markers to individualize breast cancer therapy. The 24 candidate miRs are currently validated in a in a larger cohort of 144 patients.
Kombination moderner Strahlentherapietechniken und innovativer Chirurgie zur Prävention radiogener Xerostomie bei HNO-Tumorpatienten E.A. Gerber, A.U. Schratter-Sehn Institut für Radioonkologie, Kaiser Franz-Josef-Spital Ziel. Bei der postoperativen adjuvanten Radiotherapie von Patienten mit Plattenepithelkarzinomen des HNO-Bereichs sind Dosen von 50 bis 66 Gray erforderlich. Dies liegt über den Toleranzgrenzen der Spei-
cheldrüsen und eine radiogene Xerostomie manifestiert sich daher häufig und kann die Lebensqualität beeinträchtigen. Die Einschränkung der Speicheldrüsenfunktion ist dosisabhängig und die intensitätsmodulierte (IMRT) und volumensmodulierte Bogenbestrahlung (VMAT) ermöglichen es, die Dosis im Bereich der Parotisdrüsen so weit zu reduzieren, dass im Vergleich zur 3-D-konformalen Bestrahlung die Xerostomie seltener und weniger belastend auftritt. Methoden. Die Radiotherapie mit IMRT und VMAT vermag zusätzlich zu den Parotisdrüsen auch die Submandibularisdrüsen zu schonen und damit die Xerostomie noch weiter zu lindern. Die Toleranzdosen der Submandibularisdrüsen sind etwas höher als jene der Parotisdrüsen, allerdings ist deren zusätzliche Schonung nur bei sehr wenigen ausgewählten Patienten möglich. Der Preis dafür ist eine höhere Dosisbelastung anderer Organe und auch eine höheres Risiko von Lymphknotenrezidiven. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Submandibularisdrüsen in den Submentalraum zu verlagern und damit die Dosisbelastung zu reduzieren. Ergebnisse. Die bisherigen Erfahrungen sind sehr positiv und zeigen, dass der chirurgische Eingriff zumeist ohne größeren zeitlichen Aufwand und mit nur geringem operativem Risiko durchgeführt werden kann. Durch die geringe Dosisbelastung der verlagerten Submandibularisdrüsen kann deren Funktion ausreichend erhalten werden und die subjektive Xerostomie wird deutlich reduziert. Es gibt keinen Hinweis auf ein erhöhtes regionäres Rezidivrisiko. Schlussfolgerungen. Das Zusammenwirken von innovativen Radiotherapie- und Operationstechniken ist zum Wohle der Patienten.
Ganzkörperbestrahlung mit RapidArc© – erste Erfahrungen C. Track, J. Hammer, K. Spiegl, E. Winkler, A. Springer, A. Altenburger, E. Putz, H. Geinitz Barmherzige Schwestern Linz Ziel. Unser Ziel war, in Linz Hochdosis-Ganzkörperbestrahlungen anbieten zu können. In einzelnen Journalen fanden sich dosimetrische Abhandlungen über TMI („total marrow irradiation“) mittels RapidArc©-Technik. Im Juli 2012 wurde an unserer Abteilung der erste Patient mit dieser Methode mit einer Dosis von 13,2 Gy bestrahlt. Methoden. Von Juli 2012 bis Juni 2013 wurden 3 Patienten mit dieser Technik geplant (1-mal AML, 2-mal ALL). Der Patient wird in einer Vakuum-Matratze immobilisiert. Kopf und Schultern werden mit einer Maske fixiert. An oberflächlichen Knochen wird zusätzlich Bolusmaterial aufgelegt (wie z. B. Schädelkalotte, Schultern, Sternum, Tibia etc.). Anhand der Bilder des anschließend durchgeführten Ganzkörper-CT erfolgt die Planung mittels RapidArc©-Software. Mehrere Rechen-Segmente mit insgesamt bis zu 15 Iso-Zentren sorgen für eine homogene Dosisverteilung. Diese Technik ermöglicht Dosisreduktionen bis zu 50% in der Lunge und, falls erwünscht, auch in anderen Organen. In 8 Fraktionen wurden an 4 aufeinander folgenden Tagen 13,2 Gy appliziert. Ergebnisse. Die Bestrahlung ist – mit hohem Aufwand – gut durchführbar. Nachdem beim ersten Patienten die einzelne Fraktion 2 Stunden dauerte, konnten wir mit weniger Iso-Zentren die Zeit pro Fraktion auf knapp über 1 Stunde verkürzen. Der erste Patient ist 1 Jahr nach Therapie krankheitsfrei und zeigt keine Spätkomplikationen. Über die Wertigkeit unserer Methode kann erst nach Behandlung mehrerer Patienten und einer mehrjährigen Beobachtungszeit berichtet werden. Schlussfolgerungen. Multiple intensitätsmodulierte Arcs ermöglichen die Ganzkörperbestrahlung an jedem Beschleuniger mit VMAT-Software durchzuführen. Für die Zukunft besteht das Potential in kritischen Organen weitere Dosisreduktionen zu erreichen.
Permanente interstitielle Brachytherapie des lokalisierten Prostatakarzinoms: Resultate zur biochemischen Kontrolle aller Patienten aus Wien G. Goldner1, M. Hölzl1, E. Nechvile2, R. Pötter1, T.-H. Knocke2, R. Hawliczek3, R. Oismüller3 1 Medizinische Universität Wien, Klinik für Radioonkologie, 2KH Hietzing, Abteilung für Strahlentherapie, 3SMZ-Ost Donauspital, Institut für Radioonkologie Ziel. Erstmalig wurden die Daten aller in Wien (AKH-Wien; KH Hietzing; SMZ-Ost) behandelten Prostatakarzinompatienten, welche eine permanente interstitielle Brachytherapie (iBT) erhielten, ausgewertet. Methoden. Zwischen 1999 und 2011 erhielten 767 Patienten (AKHWien: 261 Pat.; KH Hietzing: 67 Pat.; SMZ-Ost: 439 Pat.) eine alleinige iBT bei lokalisiertem Niedrig- (565 Patienten) bzw. Mittelrisiko (202 Patienten) Prostatakarzinom (T1–T2,N0xM0x) mittels Jod-125 (145 Gy) bzw. Palladium-103 (115 bzw. 120 Gy). Eine begleitende Hormontherapie erhielten 276 Patienten. Die biochemische Kontrollrate (bNED) wurde entsprechend der Phoenix-Defintion (nadir+2) ermittelt. Ergebnisse. Das mediane Follow-up betrug 48 Monate (3–150). In der Niedrigrisikogruppe lag die 5- bzw. 10-Jahres-bNED-Rate bei 94% bzw. 88%. In der Mittelrisikogruppe lag die 5- bzw. 10-Jahres-bNED-Rate bei 82% bzw. 78%. In der multivariaten Analyse mit Einschluss von initialem PSA-Wert, Gleason-Score, Risikogruppe, Hormontherapie und durchführendes Zentrum zeigte sich nur die Risikogruppe als signifikanter Faktor (p=0,044). Schlussfolgerungen. Die in Wien erzielten Ergebnisse zur iBT des lokalisierten Prostatakarzinoms zeigen mit der internationalen Literatur vergleichbare, exzellente Resultate bezüglich der bNED-Raten.
Dreidimensionale konformale risikoadaptierte Radiotherapie des lokalisierten Prostatakarzinoms mit moderater Dosiseskalation von 70 auf 74 Gy: 10-Jahres-Resultate der prospektiven deutschösterreichischen Phase-II-Multicenterstudie G. Goldner1, V. Bombosch1, G. Becker2, S. Glocker3, H.J. Feldmann4, M. Bamberg3, M. Molls5, R. Pötter1, S. Wachter6, H. Geinitz7 1 Univ.-Klinik für Strahlentherapie und -biologie Wien, 2Klinik am Eichert Göppingen, 3Abteilung für Strahlentherapie Radiologische Universitätsklinik Tübingen, 4Stadtklinikum Fulda, 5Klinik für Strahlentherapie der TU München, 6Strahlentherapie Klinikum Passau, 7Abteilung für Radioonkologie KH Barmherzige Schwestern Linz Ziel. Analyse der Langzeitdaten – Therapieansprechen und Spättoxizität – der prospektiven deutsch-österreichischen Phase-II-Multicenterstudie. Methoden. Zwischen 03/1999 und 07/2002 wurden 486 Patienten gemeldet und 441 (91%) Patienten mit lokalisiertem Prostatakarzinom (T1-3Nx/N0M0) wurden ausgewertet. Entsprechend T-Stadium, PSA und Gleason-Score wurden die Patienten einer Niedrig-, Intermediär- (70 Gy) und Hoch-Risikogruppe (74 Gy) zugeordnet und lokal bestrahlt. Eine begleitende Hormontherapie erhielten Patienten der Intermediär- und Hochrisikogruppe. Die biochemische Kontrollrate (bNED) wurde anhand der Phoenix-Definition (nadir+2) ermittelt und Gesamt- (OS) und krankheitsspezifisches Überleben (DSS) berechnet. Die gastrointestinale (GI) und urogenitale (UG) Toxizität wurde entsprechend des EORTC/RTOG-Scores erfasst. Ergebnisse. Das mittlere Follow-up betrug 90 (2–158) Monate, wobei 154 Patienten (35%) ein Follow-up ≥120 Monate aufwiesen. Die Verteilung bzgl. Risikogruppe (Niedrig-, Intermediär-, Hoch-) zeigten 116 Pat. (26%), 223 Pat. (51%), und 102 Pat (23%). Eine begleitende Hormontherapie erhielten 86% der Patienten. Die 10-Jahres-bNED-Raten entsprechend der Risikogruppen (niedrig, intermediär, hoch) lagen bei 65%, 70% und 58%. Die entsprechenden 10 Jahresraten bzgl. OS bzw. DSS lagen bei 70% bzw. 94% (Niedrig-), 67% bzw. 93% (Intermediär-) Strahlentherapie und Onkologie 1 · 2014
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Abstracts und 59% bzw. 79% (Hochrisiko). Die 10-Jahres-Raten für GI Grad ≥2 Nebenwirkungen lagen bei 30% (70 Gy) bzw. 35% (74 Gy; p=0,7) bzw. für UG-Grad ≥2 Nebenwirkungen bei 27% (70 Gy) 34% (74 Gy; p=0,1). Schlussfolgerungen. Die moderate Dosiseskalation von 70 auf 74 Gy führte zu keiner signifikanten Erhöhung der Toxizität. Die biochemischen Kontrollraten bestätigen v. a. für die Niedrig- und Intermediärrisiko-Gruppe den Einsatz einer lokalen Dosis über 70 Gy.
Radiochemotherapie (RCT) gefolgt von Operation bei lokal fortgeschrittenem Zervixkarzinom B. Amir-Lehner, K. Hammer, E. Mozsa, C. Gamper*, B. Pakisch LK Wr. Neustadt, Abt. für Radioonkologie/Strahlentherapie, Abt. für Gynäkologie/Geburtshilfe* Ziel. Beim fortgeschrittenen Zervixkarzinom ist die primäre RCT Standard, jedoch sind Lokalrezidive häufig. Daher wurde ein kombiniertes Vorgehen mittels neoadjuvanter RCT, gefolgt von operativer lokaler Sanierung durchgeführt. Methoden. Von 1/2000 bis 9/2012 wurden 27 Patientinnen (40,7% St IIB, 40,7% STIIIB, 88,9% Plattenepithel-Ca.) mittels neoadjuvanter RCT (Cisplatin 40 mg/m2 KOF/Woche; locoreg. perkutan 45–50,4 Gy; ± perkutanem Boost. 6 mit 14,4 Gy; und/oder Brachy-boost 16 mit 25 Gy) + lokaler Operation (vorwiegend Hysterektomie) unter entsprechender supportiver Therapie behandelt. Ergebnisse. Bei der, nach durchschnittlich 3,4 Monaten durchgeführten Operation konnte bei 21 Patienten eine R0-Resektion erreicht werden, bei 10/21 Pat. lag eine pathohistologisch komplette Remission vor. Schlussfolgerungen. Unsere Analyse zeigt, dass die Kombination von Radiochemotherapie und Operation unter entsprechender Supportivtherapie gut durchführbar ist und zu einem sehr guten lokalen Therapieeffekt führt.
Accelerated normofractionation in medically inoperable stage I non-small cell lung cancer yields excellent local control F. Zehentmayr, F. Sedlmayer, H. Deutschmann, K. Dagn, C. Fussl, P. Kopp, P. Porsch, B. Wegleitner, M. Studnicka, K. Wurstbauer Univ.-Klinik für Radiotherapie und Radio- Onkologie, Landeskrankenhaus Salzburg, Univ.-Klinikum der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Institute on research and development of advanced radiation technology (radART) Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Salzburg Aim. The standard of care for stage I non-small cell lung cancer (NSCLC) is surgery. Those patients who are medically not operable are treated with radiotherapy. In this study we used a schedule of dose differentiated accelerated radiotherapy with twice daily fractions of 1.8 Gy. Methods. Between 07/2002 and 12/2010, 54 patients (36 male, 18 female) were treated for stage I NSCLC. The median age was 71 years (range 53–87 years). Total doses were applied based on tumor size measured by the mean of 3 perpendicular diameters: 73.8 Gy for tumors <2.5 cm, 79.2 Gy for 2.5–4.5 cm, 84.6 Gy for 4.5–6 cm, 90 Gy for tumors >6 cm. Lymph nodes were electively irradiated in 16 patients (median 45 Gy, range 45–63 Gy). Toxicity was assessed according to CTC 4.0. Results. The median follow up of all patients was 28.5 months (range 2–108 months), actuarial local control (LC) at five years is 88% (51/56). No regional lymph node failures were observed. 53.7% (29/54) of the patients died for non-tumor related reasons, 18.5% (10/54) cancer specific deaths occurred, and 15 patients are still alive. Multivariate analysis revealed tumor volume, tumor diameter and KPS as prognosticators for LC (p=0.035), disease free survival (p=0.014) and overall survival respectively. Chronic pulmonary toxicity > grade 1 was detected in 2 patients.
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Conclusions. DART-bid (dose differentiated accelerated radiation therapy – 1.8 Gy bid) is a feasible fractionation scheme that combines high EQD2 with short overall treatment time, yielding high LC without significant toxicity.
Erste Zwischenanalyse der HIOB-Studie: hypofraktionierte Ganzbrustbestrahlung mit intraoperativem Elektronen-Boost beim brusterhaltend operierten Mammakarzinom: eine prospektive multizentrische Studie G. Fastner1, R. Reitsamer1, C. Fussl1, P. Kopp1, F. Zehentmayr1, D. Murawa2, A. Karzcewska2, E. Hager3, A. Ciabattoni4, R. Brimmer5, J. Reiland6, F. Sedlmayer1 1 Landeskrankenhaus, Paracelsus Medical University, Salzburg, Austria, 2 Wielkopolska Cancer Centre, Poznań, Poland, 3Landeskrankenhaus Klagenfurt, Austria, 4San Filippo Neri Hospital, Rome, Italy, 5St.Lukes Hospital, Cedar Rapids, USA, 6Avera Regional Medical Center, Sioux Falls, USA Ziel. Die HIOB-Studie untersucht prospektiv In-Brustkontrollraten (IBC) sowie kosmetisches Ergebnis von brusterhaltend operierten Mammakarzinomen im Stadium I/II, nach intraoperativem Elektronenboost (IOERT) und nachfolgender hypofraktionierter Ganzbrustbestrahlung (WBI). Methoden. Bei prospektiv multizentrisch einarmigem Design startete die Patientenrekrutierung im Januar 2011. Nach einem IOERT Tumorbettboost von 10 Gy (Dmax 11,1 Gy) folgt eine WBI bis zu einer Gesamtdosis von 40,5 Gy in 15 Fraktionen (Einzeldosis 2,7 Gy). Die 5-Jahres-In-Brustrezidivrate wird statistisch in 3 unterschiedlichen Altersgruppen (35–40 Jahre, 41–50 Jahre, >50 Jahre) anhand des „sequenziellen Quotiententests“ (SPRT) im Vergleich zu den dazu jeweils besten publizierten Rezidivraten analysiert. Akuttoxizitäten und Spätreaktionen werden nach CTC und LENT SOMA beurteilt, das kosmetische Resultat mittels validiertem Scoring (van Limbergen et al.) nach Doppelevaluierung von Arzt und Patient auf Basis wiederholt durchgeführter standardisierter Photodokumentationen bewertet. Ergebnisse. Bis Stichtag Januar 2013 wurden insgesamt 327 Patientinnen aus 6 teilnehmenden Zentren rekrutiert, davon befinden sich 207 in Nachbeobachtung. Bei fehlenden perioperativen Komplikationen traten 4 Wochen nach WBI bei 60 Patientinnen (29,8%) keine Reaktion (CTC 0), bei 130 Patientinnen (66,2%) nur ein geringes (CTC 1) und bei 8 (4%) ein moderates bis reges Erythem (CTC 2) auf. G0–I Spätreaktionen (LENT-SOMA) nach 4 bis 5 Monaten und 1 Jahr, zeigten sich im Mittel entsprechend bei 90% und 97% der Untersuchten. Die Kosmesis erhielt nach 4 bis 5 Monaten und 1 Jahr nach WBI in Summe gute Bewertungen. Nach median 12 Monaten (Range: 3–16) Nachbeobachtung wurde kein In-Brustrezidiv detektiert. Schlussfolgerungen. Bei bislang zufriedenstellendem kosmetischem Ergebnis werden IOERT und hypofraktionierte WBI zusammen exzellent toleriert, IBC und Späteffekte bedürfen einer Langzeitbeobachtung.
DART-bid (dose differentiated accelerated radiation therapy – 1.8 Gy bid) for non-resected stage II and III NSCLC: DVH based constraints for lung and esophagus F. Zehentmayr, F. Sedlmayer, A.-K. Koch, H. Deutschmann, K. Dagn, C. Fussl, P. Porsch, M. Studnicka, K. Wurstbauer Univ.-Klinik für Radiotherapie und Radio- Onkologie, Landeskrankenhaus Salzburg, Univ.-Klinikum der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Institute for research and development on advanced radiation technology (radART) Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Salzburg Aim. DART-bid combines shortened overall treatment time with a highly conformal radiation technique. In this study, DVH-parameters are correlated to rates of pneumonitis and esophagitis.
Methods. 44 patients, treated between 2004 and 2009 within the DART-bid trial, were analyzed. Depending on size, tumor doses of 73. 8 Gy/79.2 Gy/84.6 Gy/90.0 Gy, respectively, were applied. Involved nodes were treated with a median dose of 59.4 Gy, elective lymph drainage with 45 Gy. For documentation of doses to organs at risk (OAR), V20 and V25 lung doses as well as the mean doses to lung and esophagus dose were derived from DVHs. Side effects were assessed according to RTOG/EORTC criteria and compared to toxicity rates predicted by QUANTEC. Results. The mean values for the following parameters were recorded (ranges include 95% of the patients): V20 total lung 31.8% (14.3–49.4%), mean total lung dose 18.1 Gy EQD2 (10.6–25.7 Gy EQD2), mean dose to the esophagus 28.9 Gy EQD2 (10.5–47.2 Gy EQD2). The rates for acute pulmonary toxicity ≥ grade 2 and esophageal toxicity ≥ grade 3 were 9.1% and 11.4%, respectively. According to QUANTEC, the expected risk for pneumonitis is 20% with a mean lung dose of 20 Gy and 20% for esophagitis > grade 3 with a mean esophagus dose of 34 Gy. Conclusions. OAR-doses are partially above published constraints. This does not lead to higher pulmonary or esophageal toxicities compared to literature, which is probably due to sequential instead of concomitant chemo-radiation and the irradiation technique.
MedEyeTrac – ein System zur optischen Überwachung der Augenposition bei tomographischer Bildgebung und Bestrahlung von Augentumoren P. Winkler1, M. Rüther2, D. Ferstl2, T. Hüpf1, R. Flitsch1, T. Konrad1, W. Wackernagel3, L. Tarmann3, G. Langmann3, C. Döller1, K. Kapp1 1 Univ. Klinik für Strahlentherapie-Radioonkologie, Medizinische Universität Graz, 2Institut für maschinelles Sehen und Darstellen, Technische Universität Graz, 3Universitäts-Augenklinik, Medizinische Universität Graz Ziel. Die Radiotherapie von Tumoren des Augenhintergrundes stellt höchste Anforderungen an die Positionierungsgenauigkeit bei der Bildgebung und bei der Bestrahlung selbst. Die Immobilisierung des Auges kann dabei entweder durch invasive Fixierung oder durch ein optisches System („Eye Tracking“) erfolgen. Für letztere Methode sind in der Literatur experimentelle Prototypen beschrieben, ein CE-zugelassenes System ist uns nicht bekannt. Methoden. Wir haben ein System entwickelt, das die simultane, redundante Beobachtung beider Augen über Infrarotkameras ermöglicht. Es besteht aus einer Lagerungseinheit samt Befestigungsvorrichtung für handelsübliche Stereotaxiemasken, einer optischen Einheit (Infrarotstrahler, Kameras) und PC-basierter Steuerungs- und Auswertesoftware. Es kann sowohl im MR (bis zu 3 Tesla), am CT und bei der Bestrahlung am Linearbeschleuniger eingesetzt werden. Mögliche geometrische Abweichungen in der Optik werden durch ein integriertes softwaregestütztes Kalibrierverfahren erkannt und korrigiert. Das System ermöglicht die Ansteuerung eines Linearbeschleunigers zur getriggerten Bestrahlung. Ergebnisse. Mit dem „MedEyeTrac“-System kann die Position der Pupillen 12-mal pro Sekunde mit einer Genauigkeit von <0.2 mm ermittelt werden. Die mechanische Stabilität der integrierten Lagerungsund Optikeinheit liegt bei <0.2 mm. Der nahezu metallfreie Aufbau des Systems und die aufwändig optimierte Geometrie ermöglichen die artefaktfreie Bildgebung im MR-Tomographen. MedEyeTrac wurde in einer Probandenstudie erfolgreich getestet. Eine klinische Studie zur fraktionierten Bestrahlung von Augentumoren mit dieser Methode wurde bei der Ethikkommission zur Bewilligung eingereicht. Schlussfolgerungen. Mit dem von uns vorgestellten EyeTracking-System kann in Verbindung mit einem Präzisions-Linearbeschleuniger und einem integrierten Röntgen-Bildgebungssystem die fraktionierte Bestrahlung von Augentumoren bei größtmöglichem Patientenkomfort ohne Abstriche hinsichtlich der Genauigkeit und Präzision der Behandlung durchgeführt werden.
Adjuvant radiotherapy in male breast cancer – long-term results and prognostic factors O. Micke, K. Schönekaes, R. Mücke, F. Degenhardt, U. Schäfer, F. Bruns, H.T. Eich Franziskus Hospital Bielefeld Aim. Breast cancer in man is a very rare disease, accounting for less than 1% of all primary breast cancers. The treatment is basically carried out analogous to female breast cancer patients. The value of radiation therapy has not yet been well defined and there are only few, smaller retrospective studies. Methods. Patients’ data of the last 45 years of 5 closely cooperating centers were collected. Clinical features, treatment concepts, and outcome data were analyzed. In total, 53 patients were identified, who received adjuvant radiotherapy. All patients had a surgical resection (mastectomy) as primary treatment. In addition‚ 44 patients underwent a complete axillary dissection or more recently sentinel node biopsy (n=6). T-stages: T1: 10; T2: 15; T3 14; T4: 14. 27/53 (51%) patients had axillary and 3 parasternal lymph node metastasis. Overall, 47.2% patients received adjuvant chemotherapy and 35.8% adjuvant hormonal treatment. Results. During the median follow-up of more than 8 years 3/53 (5.6%) suffered from locoregional recurrence. 18 (34%) of patients developed distant metastasis. The actuarial overall survival after 5- and 10-years was 78% and 64%, the disease-free survival after 5- and 10-year was 73% resp. 58%. Lymph node status had the strongest prognostic influence in univariate analysis on survival. Other significant prognostic factors were tumor grading and receptor status. Conclusions. Postoperative radiotherapy is a safe and effective measure to improve local control in male breast cancer. The results are comparable with the treatment results, which are known in female breast cancer patients, but the initial tumor stages in man were higher.
Strahlentherapie im Kindesalter: Einfluss von Alter und Strahlendosis auf Folgen an Knochen und Bindegewebe. Untersuchungen bei 146 zwischen 1970 und 1997 behandelten Kindern W. Doerr1,2, S. Kallfels3, T. Herrmann2 1 Klinik für Strahlentherapie und CD-Labor Medizinische Strahlenforschung für die Radioonkologie, CCC, Medizinische Fakultät/AKH Wien, 2Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Medizinische Fakultät der TU Dresden (D), 3Praxis für Kinder- und Jugendmedizin, Chemnitz (D) Ziel. Die häufigsten Folgen einer Strahlentherapie bei Kindern betreffen das Wachstum von Knochen und Weichteilen. In der vorliegenden Untersuchung wurde der Einfluss von Alter bei Behandlung und Strahlendosis charakterisiert. Methoden. Eingeschlossen wurden 146 Patienten nach externer Strahlentherapie (1970 bis 1997) von Rumpf oder Extremitäten, nicht des Kopfes. Das mediane Alter bei Behandlung war 8,8 Jahre. Die Patienten wurden im Alter von 18 Jahren nachuntersucht (medianes Intervall seit Behandlung: 9,2 Jahre, Spanne: 0,9–17,7 Jahre). Erfasst wurden pathologischer Veränderungen Grad 1 (gering/moderat) bzw. Grad 2 (erheblich) an Knochen und Weichgeweben im Sinne von Skoliose, Kyphose, Knochenhypoplasie, Weichteildefekten und -asymmetrien. Ergebnisse. Pathologische Befunde lagen bei 75/146 Patienten (51%) vor; diese waren bei 44 Patienten (59%) gering, bei 31 (41%) erheblich. Die Mehrzahl der pathologischen Veränderungen traten nach Behandlung mit einem Alter bis 6 Jahre auf, bei Patienten ab 6 Jahren nur nach Dosen über 35 Gy; bei Patienten über 12 Jahren fanden sich keine erheblichen Veränderungen. Ein signifikanter Einfluss von Strahlendosis und Alter bei Behandlung fand sich speziell für Kyphoskoliosen bei Dosisgradienten im Wirbelkörper bis 35 Gy, Hypoplasien, Weichgewebsdefekten und -asymmetrien. Schlussfolgerungen. Bei der Behandlung von Kindern im Alter <6 Jahren sind etablierte Toleranzdosen für den Knochen von 20 Gy zu Strahlentherapie und Onkologie 1 · 2014
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Abstracts beachten. Späte Strahlenfolgen, wie sie in der vorliegenden Studie analysiert wurden, können mit derzeit gültigen Behandlungsprotokollen größtenteils vermieden werden. Dennoch bleibt eine systematische Erfassung, Dokumentation und fortwährende Analyse aller unerwünschten Ereignisse in der pädiatrischen Onkologie essenziell und unumgänglich, um auch neuartige radio(chemo)therapeutische Therapieansätze zu evaluieren.
Ergebnisse der bildgestützten adaptiven Brachytherapie (IGABT) beim lokal fortgeschrittenen Zervixkarzinom A. Sturdza, L.U. Fokdal, J.C. Lindegaard, K. Kirchheiner, P. Georg, C. Gillham, C. Haie-Meder, P. Hoskin, H. Janssen, I.M. Jurgenliemk-Schulz, G. Lowe, R. Mazeron, O. McArdle, P. Petric, E. Tharavichitkul, E. van Limbergen, C. Kirisits, K. Tanderup, R. Pötter AKH, Medizinische Universität Wien, RetroEMBRACE Study Group (Aarhus, Paris, Utrecht, London, Leuven, Ljubljana, Dublin, Chiang Mai Thailand) Ziel. IGABT bei Zervixkarzinom erlaubt höhere Dosen im Tumor bei gleichzeitiger Schonung der Risikoorgane. Mono-institutionelle Ergebnisse zeigten überlegene Resultate im Vergleich zur Standard-Brachytherapie. Das Ziel ist eine Evaluation der Ergebnisse von IGABT innerhalb einer multi-institutionellen Kohorte. Methoden. Es erfolgte eine retrospektive, webbasierte Erhebung von 430 Parametern (www.retroembrace.com). Eingeschlossen wurden alle Patientinnen mit lokal fortgeschrittenem Zervixkarzinom, welche in kurativer Intention mit moderner Teletherapie ± konkomitanter Chemotherapie und IGABT behandelt wurden. Ergebnisse. Von 698 Patientinnen liegen alle Daten bezüglich der Lokalkontrolle sowie des klinischen Status vor: FIGO-Stadien: 122 IB, 46 IIA , 348 IIB , 17 IIIA, 133 IIIB, 22 IVA und 10 IVB. Die an das HR-CTV applizierte Dosis lag durchschnittlich bei 89±12 Gy. Mediane D2ccWerte waren 76±14 Gy, 63±9 Gy, 63±9 Gy und 65±8 Gy für Blase, Rektum, Sigmoid, Darm. Das mediane Follow-up lag bei 32 Monaten. Die aktuarische Lokalkontrolle betrug bei 3 Jahren 91% und bei 5 Jahren 87,5%. 23 Patientinnen zeigten eine persistierende lokale Erkrankung, 40 Patientinnen erlitten ein Rezidiv. Das Gesamtüberleben betrug bei 3 Jahren 72,7% und bei 5 Jahren 62,7%. Für 533 Patientinnen liegen Daten bezüglich der Spättoxizitäten gemäß CTCAE v.3 vor mit einer Inzidenz von G3-5 Morbidität von 27 Fällen GI (5%), 20 Fällen GU (4%) und 15 Fällen vaginal (3%). Schlussfolgerungen. IGABT zeigt hervorragende Ergebnisse hinsichtlich der Lokalkontrolle bei gleichzeitig geringer Zahl von G3-5 Spätnebenwirkungen. Aus diesem Grund empfehlen wir die Etablierung als Therapiestandard bei lokal fortgeschrittenem Zervixkarzinom. Die systemische Kontrolle muss unabhängig davon verbessert werden. Ein multidisziplinäres Vorgehen mit prospektiven Studien wird diesbezüglich vorgeschlagen.
Dysguesie bei Radio(chemo)therapie: eine prospektive Studie bei 356 Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren E. Doerr, W. Doerr Univ.-Klinik für Strahlentherapie und CD Labor Med. Strahlenforschung für die Radioonkologie, Med. Univ./AKH Wien, und Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Med. Fakultät Carl Gustav Carus, TU Dresden (D) Ziel. Beeinträchtigungen des Geschmackssinns sind eine häufige Nebenwirkung der Radio(chemo)therapie von Kopf-Hals-Tumoren. Ziel der vorliegenden Untersuchung war die Erfassung von Häufigkeit, Latenzzeiten und potentieller Einflussfaktoren von therapieassoziierten Geschmacksstörungen. Methoden. In den Jahren 2007–2010 wurden bei 356 Patienten (86%) mit Kopf-Hals-Tumoren der Klinik für Strahlentherapie des Uni-
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versitätsklinikums Dresden im Rahmen des Mundpflegeprogramms Geschmacksveränderungen – neben anderen Parametern – prospektiv erfasst und (arbeits)täglich nach CTCAEv3 (Grad 0: keine, Grad 1: geringe, Grad 2: deutliche Beeinträchtigung) dokumentiert. Primärer Endpunkt waren Grad 2 Geschmacksstörungen, sekundäre Endpunkte Grad 1 Veränderungen sowie die jeweiligen Latenzzeiten. Die Bestrahlung erfolgte konventionell (n=262), hyperfraktioniert (n=25) kombiniert konventionell-hyperfraktioniert (n=66) oder abweichend (n=3). Ergebnisse. Geschmacksveränderungen Grad 1/2 entwickelten 333/118 Patienten (94/33%) nach Latenzzeiten von 11±1 (1–40) bzw. 24−1 (1–46) Tagen. Es fand sich keine signifikante Abhängigkeit der Endpunkte von Alter, Geschlecht, Bestrahlungsprotokoll, EQD2 oder IMRT-Technik. Für den Einfluss der Chemotherapie auf die Inzidenz Grad 2 ergab sich ein Trend (32% vs. 35%; p=0,0535). Eine signifikante Korrelation fand sich zwischen dem Auftreten einer konfluenten Mukositis (Grad 3 RTOG/EORTC) und Grad-2-Geschmacksbeeinträchtigungen, mit 25% vs. 37% (p=0,0250); die Geschmacksveränderungen traten etwa 3 Wochen vor den Schleimhautreaktionen auf. Schlussfolgerungen. Therapiebedingte Geschmacksveränderungen treten unabhängig von Alter und Geschlecht des Patienten, Behandlungsprotokoll und -technik auf. Patienten mit deutlichen Geschmacksstörungen entwickeln signifikant häufiger schwere orale Mukositiden. Möglicher Grund kann eine intensivere Würzung der Speisen zur Kompensation des Geschmacksverlustes und damit eine zusätzliche Traumatisierung der Schleimhaut sein. Unterstützt durch die Deutsche Krebshilfe, Nr. 107799.
Feasibility and toxicity of hypofractionated scanning proton-beam therapy for inoperable pancreatic cancer – clinical results of a pilot study A. Haidenberger, M. Walser, S. Fromm-Haidenberger, M. Hillbrand, J. Walther, B. Bachtiary Rinecker Proton Therapy Center Munich Aim. To assess the early treatment results and toxicity in patients with locally advanced pancreatic cancer treated with spot scanning proton therapy a Pilot study was initiated. Methods. From July 2010 through January 2013, 49 patients with inoperable pancreatic cancer were treated with hypofractionated spot scanning Proton beam therapy (PBT) at the Rinecker Proton Therapy Center in Munich. Treatment consisted of 54 Gy (RBE) in 18 fractions. 12 patients (25%) had metastatic disease in the liver or lung and a total dose of 40 Gy (RBE) in 10 fractions was applied to the pancreas and a individual stereotactic schedule was applied to the metastases in apnoea. 29 patients (59%) received gemcitabine 300 mg/m2 weekly concomitant during protontherapy. Results. PBT with total dose of 40–54 Gy (RBE) was feasible and safe. Mean follow up was 7.5 months (range 3–28). There were no grade 3 or 4 toxicities. RTOG grade 2 and 1 toxicity were seen in 14 and 5 patients, respectively. During follow up 1 patient died 3 months after therapy, another 6 and 5 patients in the period between 3 and 6 months and 6 to 12 months. 2 patients were lost in follow up. Local control after 1 year was 100% for surviving patients. In all patients a tumor volume reduction was verified through MRI and PET/CT scans. Conclusions. The use of PBT for locally advanced pancreatic cancer is feasible and safe. Our results are promising concerning local tumor control and require further investigation.
Re-Bestrahlung nach Radiochemotherapie eines Glioblastoms WHO G IV: Benefit oder erhöhte Toxizität? E. Bräutigam, H. Geinitz BHS- Linz, Abt. Rad-Onk Methoden. Im Zeitraum 06/08 bis 05/13 wurden 16 Patienten an unserer Abteilung erneut therapiert. Alle 16 Patienten wurden bei Primärdiagnose nach Operation (vollständige/subtotale Tumorektomie) mit 60 Gy und Temozolomid 75 mg/m2/Tag behandelt. Bei 93,75% der Patienten verlief die erste Serie komplikationslos. Eine Patientin zeigte hämatologische Komplikationen unter Temodal, die auch zu einer RT Pause führten. Zum Zeitpunkt der Re-Bestrahlung betrug das Alter im Durchschnitt 56,5 Jahre. (41–77 Jahre) Alle Patienten erhielten eine erneute externe RT mit 36 Gy. Bei 56,25% betrug die Einzeldosis 2 Gy, bei 43,75% 3 Gy. Die zweite Bestrahlungsserie wurde im Durchschnitt 24,2 Monate (6–67,3 Monate) nach der Erstbestrahlung durchgeführt. 31,25% der Patienten wurden bereits nach Diagnose des ersten Rezidivs – das nicht reoperiert wurde – zur erneuten RT zugewiesen. Der Rest der Patienten wurde beim zweiten Rezidiv zur Rebestrahlung vorstellig. 54,5% dieser Patienten wurden nochmals operiert und anschließend erneut bestrahlt. Ergebnisse. Bei keinem der 16 Patienten ist es im Zuge der Zweitbestrahlung zu erhöhten akuten Nebenwirkungen gekommen. Bei 43,75% zeigt sich ein positiver Krankheitsverlauf- sie konnten die beim Glioblastoma multiforme angegebene statistische Lebenserwartung übersteigen. Spätnebenwirkungen können auf Grund der Art der Grunderkrankung nicht erfasst werden. Schlussfolgerungen. Eine Zweitbestrahlung nach Standardtherapie eines Glioblastoms ist ohne erhöhte akute Nebenwirkungen gut durchführbar. Daten zum Gesamtüberleben werden vorgestellt.
Einfluss von Spacern auf die inter- und intrafraktionelle Bewegung der Prostata I. Ziegler, G. Kametriser, A. Vaszi, S. Hruby, T. Schätz, F. Sedlmayer, H. Deutschmann Universitätsklinik für Radiotherapie und Radio-Onkologie Salzburger Landeskliniken Ziel. Die Applikation eines Spacerdepots in den retroprostatischen Raum vergrößert den Abstand zwischen Prostata und Rektumvorderwand. Im klinischen Einsatz befinden sich derzeit verschiedene Medien. In der Arbeit kommen die Produkte BioProtect Balloon™ (früher ProSpace) und Augmenix SpaceOAR™-System zum Einsatz. Die Spacer unterscheiden sich in Gestalt und Formbarkeit: BioProtect ist ein mittels Kochsalzlösung auffüllbarer Ballon mit fixer Geometrie. OAR Spacer ist ein PEG-Gel, das nach Injektion in nicht vorhersehbarer Konfiguration polymerisiert (geliert). Die Depotwirkung ist temporär und während der 2-monatigen Strahlentherapie stabil, nach einem Zeitraum von 3 bis 6 Monaten lösen sich die Spacermaterialien vollständig auf. Allen Patienten werden vor der Bestrahlungsplanung 4 Goldmarker in die Prostata eingebracht, wobei die beiden Spacergruppen zusätzlich in gleicher Sitzung den Spacer erhalten. Methoden. Die Bestrahlungsplanung basiert auf 3D-Datensätzen des Planungs-CTs, die routinemäßig auf Prostata-MRT-Sequenzen gematched werden. Das Targeting erfolgt anhand der im MR erkennbaren Organgrenzen mit standardisierten Sicherheitsrändern um das klinische Zielvolumen. Die Bestrahlung wird mittels multisegmentaler 7-Felder-IMRT (intensitätsmodulierte Radiotherapie) durchgeführt. Die Bildführung (IGRT) erfolgt täglich vor der Bestrahlung mittels kVAufnahmen am Linac (Elekta Synergy), automatischer Goldmarkerregistrierung und vollautomatisierter MLC-Nachführung (abIGRT). Von jedem Bestrahlungsfeld werden EPIDs aufgenommen. Ergebnisse. Die vorliegende Arbeit vergleicht die Motilität der Prostata mit zwei unterschiedlichen Spacern gegen eine Nicht-Interven-
tionsgruppe. Die Prostataposition wird bei allen Patienten nach der Bestrahlung retrospektiv anhand der Goldmarker auf der MV-Bildgebung (EPIDs) manuell registriert und der Motilitätsgrad in Abhängigkeit von der Methode analysiert.
VMAT-SIB bei HNO-Tumoren – klinisch ein Fortschritt? G. Jakse, T. Konrad, T. Langsenlehner, P. Winkler, C. Döller, R. Partl, K. Kapp Univ. Klinik für Radioonkologie – Strahlentherapie Graz Ziel. Intensitätsmodulierte Techniken mit simultan integriertem Boost ermöglichen die Bestrahlung verschiedener Zielvolumina mit unterschiedlicher Dosisverschreibung in einer Fraktion. VMAT-SIB wird in Graz bei HNO-PatientInnen angewendet. Erste Ergebnisse werden vorgestellt. Methoden. Von 12/2012 bis 7/2013 wurden 23 PatientInnen mit VMATSIB bestrahlt, 13 primär und 10 postoperativ. Als Bestrahlungsplanungssysteme wurden Philips Pinnacle und Varian Eclipse verwendet. Die Dosisverschreibungen wurden ausschließlich durch die Verwendung von VMAT realisiert. Primär erhielten Areale mit makroskopischem Tumorgewebe Einzeldosen von 2,2 Gy, Areale mit hohem Risiko für mikroskopische Ausbreitung 2 Gy und Areale mit geringem Risiko 1,69 Gy mit einer Gesamtdosis von 70,4 Gy, 64 Gy bzw. 54,08 Gy. Postoperativ wurden Gesamtdosen von 60,03–65,92 Gy (ED 2,06–2,07 Gy) und 52,20–54,08 Gy (ED 1,69–1,88 Gy) auf das Tumorbett bzw. auf Bereiche mit möglichem mikroskopischen Befall verabreicht. Die Fraktionen erfolgten 1-mal täglich, 5-mal pro Woche. Zum Vergleich wurden VMAT-Pläne mit konventioneller Fraktionierung gerechnet. Ergebnisse. Im Vergleich zur konventionellen VMAT konnten mit VMAT-SIB eine größere Dosishomogenität, steilere Dosisgradienten zwischen unterschiedlich dosierten Zielvolumina und eine bessere Schonung der Risikoorgane erzielt werden. Bezüglich der akuten Nebenwirkungen zeigten sich bei den mit VMAT-SIB bestrahlen PatientInnen keine signifikanten Unterschiede zum Vergleichskollektiv. Es kam weder zu Therapiepausen noch zu Therapieabbrüchen. Eine Patientin verstarb infolge eines Ileus. Schlussfolgerungen. VMAT-SIB zeichnete sich durch eine gute Durchführbarkeit und Toleranz aus. Aufgrund der kurzen Nachbeobachtungszeit kann allerdings keine Aussage hinsichtlich der Spätnebenwirkungen getroffen werden. Angesichts der Vielfalt an verwendeten Dosierungs- und Fraktionierungsschemata in der Literatur lässt sich derzeit kein Standard ableiten. Weiterführende klinische Studien sind dringend nötig.
Strahlentherapie des Analkarzinoms mit neuen Bestrahlungstechniken (IMRT und VMAT) G. Gruber, C. Venhoda, C. Track, K. Spiegl, E. Putz, H. Geinitz Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Linz, Abteilung für RadioOnkologie Ziel. Zur Behandlung des Analkarzinoms wurden die intensitätsmodulierte Radiotherapie (IMRT) 2006, die volumetrisch-modulierte Arc-Therapie (VMAT) 2010 an unserer Abteilung etabliert. Seit fast 3 Jahren werden alle Patienten mit Analkarzinom mit diesen neuen Techniken behandelt. Um den Nutzen dieser Weiterentwicklungen zu untersuchen, wurden die Bestrahlungspläne und Ergebnisse der Nachsorgekontrollen der letzten 10 Jahre herangezogen. Methoden. Statistisch aufgearbeitet wurde die Nachsorge von 89 Patienten, die von 2002 bis 2012 an unserer Abteilung therapiert wurden und in der 6-Monats-Kontrolle eine komplette Remission (CR) zeigten. Die Mittelwerte der verabreichten Gesamtdosen betrugen 56 Gy für den Primärtumor, 44 Gy für die pelvinen und 34 Gy für die inguinalen Lymphknotenstationen. 57 Patienten wurden mit konventioneller Bestrahlungstechnik (meist 3D konformal), 9 mit IMRT und 23 Strahlentherapie und Onkologie 1 · 2014
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Abstracts mit VMAT behandelt. Die meisten Patienten erhielten eine simultane Chemotherapie mit 5-FU und Mitomycin C. Ergebnisse. Die Gesamtüberlebensrate lag bei 85%, die krankheitsspezifische Überlebensrate bei 92%, das metastasenfreie Überleben bei 86% nach 5 Jahren. 84% überlebten diese Zeit im Bezug auf das Analkarzinom krankheitsfrei. Die Rate an Patienten ohne lokalem oder Lymphknotenrezidiv nach 2 Jahren (gleich bleibend auch nach 5 Jahren) lag bei 92%. Eine höhere Konformität der Dosisverteilung durch Einführung der neuen Bestrahlungstechniken beeinträchtigte diese gute Lokalkontrolle nicht. Schlussfolgerungen. Die Wirksamkeit der von uns verabreichten Radiochemotherapie entspricht den international publizierten Ergebnissen. Daten zum Einfluss der neuen Bestrahlungstechniken auf die Toxizität werden noch erhoben.
Tomotherapie: erste klinische Erfahrungen der Radio-Onkologie St. Gallen K. Buchauer, H. Schiefer, L. Plasswilm Kantonsspital St. Gallen, Klinik für Radio-Onkologie Ziel. Aufgrund des Bedarfs nach einem dritten Großbestrahlungsgerät und der beengten räumlichen Situation wurde in St. Gallen die Entscheidung zur Anschaffung eines Tomotherapiegeräts getroffen. Ziel dieser Arbeit ist, kliniknah über die bis dato gesammelten Erfahrungen in der klinischen Verwendung eines Tomotherapie Bestrahlungsgeräts der neuesten Generation zu berichten. Es wird überprüft, ob die Bedenken ein „andersartiges“ Großbestrahlungsgerät in der Klinik zu integrieren, gerechtfertigt sind. Methoden. Als klinikrelevant werden in der vorliegenden Arbeit folgende Themen beurteilt, und im Vergleich zum C-Arm Linac dargestellt: Lernkurve, Workflow Klinik, Workflow Physik, Schnittstellen, Kompatibilität zum Linac, Ausfallzeiten und Konzept, Patientengut, Planqualität, adaptive Arbeitsweise und die technische Zuverlässigkeit. Ergebnisse. Bedingt durch den Charakter eines „All-in-one“-Systems, in dem vom Planungssystem bis zur Therapieverifikation alle Schritte enthalten sind ist der Arbeitsablauf kompakt. Studyset-Kompatibilität zu herkömmlichen Planungssystemen und für die Archivierung der Bestrahlungsdaten im ROKIS-System ist via DICOM gewährleistet. Studyset-Kompatibilität ist die Grundlage für das klinische Arbeiten und das Ausfallskonzept in St. Gallen. Templatebasiertes Parallelplanen von Rotationsbestrahlungen ist mit geringem Aufwand möglich. Klinisch wird in St. Gallen unter den modulierten Bestrahlungstechniken Step and Shoot IMRT, VMAT und Tomotherapie anhand von Plan- und Patientenkriterien für jeden Patienten individuell die beste Therapie evaluiert. Nachplanung auf dem MV Bilddatensatz wird bei Patienten angewendet, um eine Änderung der Anatomie während der Bestrahlung dosimetrisch zu beurteilen. Hohe Organbeweglichkeit kann dabei gegen eine Tomotherapie sprechen, da kein Gating-System verfügbar ist. Die vollintegrierte Möglichkeit zur adaptiven Therapie hingegen stellt eine Erweiterung der technischen Möglichkeiten gegenüber dem Softwarespektrum der Linearbeschleuniger dar. Schlussfolgerungen. Nach dem ersten halben Jahr kann über den Betrieb und die Integration des Tomotherapiegeräts positive Bilanz gezogen werden. Die moderne Präzisionsstrahlentherapie der Tomotherapie erweitert das Spektrum an Behandlungstechniken der Klinik für Radio-Onkologie am Kantonsspital St. Gallen.
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Intensitätsmodulierte HDR-Brachytherapie des Prostatakarzinoms auf Basis des kontrastmittelverstärkten Ultraschalls und der Elastographie T.H. Knocke-Abulesz, J. Scheuch, E. Nechvile, N. Kovar-Kaminitschek, F. Frauscher KH Hietzing Wien Ziel. Der kontrastmittelverstärkte Ultraschall und die Elastographie bieten die Möglichkeit bei einem Teil der Patienten mit Prostatakarzinom prätherapeutisch ein Gross-Tumor-Volume (GTV) zu definieren. Es wird untersucht inwieweit dadurch eine Intensitätsmodulation bei der HDR-Brachytherapie durchführbar wird. Methoden. Von 5/2010 bist 3/2012 konnte bei 9 Patienten im Ultraschall ein GTV abgegrenzt und durch gezielte Biopsie verifiziert werden. Bei 5 Pat. lag ein Gleason 6, bei 4 ein Gleason 7a vor. Der prätherapeutische PSA betrug 4,1–11,2 ng/ml. Die Patienten erhielten eine Referenzdosis von 4×9 Gy (n=5), bzw. 3×10,5 Gy (n=4) in wöchentlichen Abständen nach Applikation von 15–24 Nadeln in Allgemeinnarkose unter Realtime-US-Planung. Ergebnisse. Insgesamt wurden 32 Bestrahlungspläne ausgewertet: Mittleres Prostatavolumen 35,7 ccm (19,6–54,9 ccm), mittleres Volumen der Referenzisodose 38,8 ccm (22,7–58,4 ccm). Die D90 betrug im Mittel 98,4%, die V100 89,2%. Das GTV-Volumen betrug im Mittel 3,9 ccm(1,2–6,5 ccm), die D90 im Mittel 125,6%, die V100 99%. Die V75 am Rektum betrug 3,3%, die D0,1 cc 73,1%, die D2 cc 49% und die EQD2 49,0 Gy. Die V125 an der Urethra betrug 0%, die D0,1 cc 116,4% die D30 110,6% und die EQD2 69,5 Gy. Alle Patienten erreichten nach 6 bis 12 Monaten einen Nadir von 0,2–1,1 (im Median 0,4) ng/ml. An akuten Nebenwirkungen traten bei 2 Patienten Grad 2 NW an der Urethra auf. Mit einem Follow-up von 15–36 Monaten sind alle Patienten ohne Langzeit-Nebenwirkungen an Rektum, Urethra und Blase. Schlussfolgerungen. Durch die Intensitätsmodulation besteht die Möglichkeit bei effektiver Tumorkontrolle durch weitgehende Schonung der Risikoorgane Nebenwirkungen zu minimieren.
Gutartige RT in Vorarlberg – Ergebnisse des LKH Feldkirch F. Böhler, A. deVries Landeskrankenhaus Feldkirch, Abteilung für Strahlentherapie und Radioonkologie Ziel. Ähnlich der Entwicklung in Deutschland ist auch am LKH Feldkirch die Anzahl der gutartigen Bestrahlungen in den letzten Jahren rasant angestiegen. Vor 2005 lag die Patientenanzahl noch bei unter 50 Patienten pro Jahr, seit 2009 behandeln wir etwa 250 Patienten jährlich. Diese Steigerung veranlasste uns die Patientendaten ab 2010 prospektiv zu erfassen und auszuwerten. Methoden. Zuerst erfolgte eine Umstellung der Schmerzbewertung und der Art des Ansprechens auf die Therapie vom Pannewitz-Score auf den VAS-Score, dann die Festlegung der wichtigsten Begriffe. Eine komplette Remission (CR) liegt vor, wenn eine Schmerzeurteilung seitens des Patienten mit VAS 0–1 erfolgt, eine partielle Remission (PR), wenn eine anhaltende Besserung um mindestens 1 VAS-Stufe vorliegt, Stable Disease (SD) wenn keine Veränderung des VAS-Scores erreicht wurde und eine progressive Disease (PD) bei einer Verschlechterung des VAS-Scores um mindestens 1 Stufe. Als Ansprechen auf die Therapie wurde gewertet, wenn bei der letzten Kontrolle eine CR oder eine PR vorliegen. Die Daten der Schmerzintensität wurden vor und am Ende jeder Bestrahlungsserie und bei der jeweiligen 6-Wochen-Kontrolle erhoben, es wurden maximal 4 Serie pro Patient durchgeführt. Die verwendete Einzeldosis lag bei jeweils 0,5 Gy, die Gesamtdosis pro Serie bei 3 Gy. Bestrahlt wurde 3-mal/Woche mittels eines Orthovoltgeräts, nur am Becken und an der Wirbelsäule mittels eines Linearbeschleunigers. Alle Sehnen-, Sehnenansatz- und Sehnenursprungser-
krankungen bzw. dort liegende Reizzustände wurden als Tendinosen zusammengefasst, alle Gelenkserkrankungen als Arthrosen. Ergebnisse. Von 2010 bis 2012 wurden 749 Patienten, also durchschnittlich 250/Jahr, behandelt. Von den 1386 auswertbaren bestrahlten Regionen standen mit 760 Behandlungen Tendinosen vor den Arthrosen mit 600 Behandlungen im Vordergrund, pro Patient haben wir durchschnittlich 1,85 Regionen bestrahlt. Die Rate an CR lag bei den Tendinosen mit 31% deutlich höher als bei den Arthrosen mit 18%, durchschnittlich bei 25%. Die Gesamtansprechrate (CR+PR) lag mit 75% bei den Tendinosen aber nur gering höher als bei den Arthrosen mit 67%, durchschnittlich bei 72%. Die Ansprechraten der häufigsten Tendinosen lagen mit 82% bei den Fersenspornen, 81% bei aktivierten Pes anserinus, 78% bei Trochanteransatztendinosen, 72% bei Ansatztendinosen der Adduktoren und 70% bei den Epiconylitiden. Seitens der Arthrosen sprachen die Wirbelsäulenbehandlungen mit 69% am besten an, dann Coxarthrosen mit 62% vor den Gonarthrosen mit 60%. Seiten der 26 behandelten Dupuytren‘schen- und Ledderhose-Erkrankungen ist eine CR+PR in 54% der Fälle, aber kein Fall einer Progression aufgetreten. Schlussfolgerungen. Die erzielten Ergebnisse liegen im Bereich der Literaturangaben, Tendinosen scheinen besser auf die niedrig dosierte Bestrahlung anzusprechen als Arthrosen.
The devil is in the details – challenges and possibilities of modern radiotherapy techniques B. Knäusl Department of Radiation Oncology and Christian Doppler Laboratory for Medical Radiation Research for Radiation Oncology, Medical University of Vienna/AKH Vienna The clinical potential of personalized and highly individual treatment concepts like “dose painting” adaptive radiotherapy are intensively investigated and discussed. However, one faces several challenges, when aiming for their clinical implementation. For example adequate (functional) imaging modalities for detailed target delineation and daily localisation, a highly accurate treatment delivery system and individualized dose concepts are required – embedded in an optimised treatment workflow. Multimodality imaging (MMI) methods enable the identification of subvolumes within the PTV, i.e. suspicious radio-resistant lesions. “Dose painting” of subvolumes based on PET or MR information requires special attention with respect to image acquisition protocols, reconstruction – especially for small lesions – and the correlation between image signals and therapeutic dose levels. Furthermore detailed dosimetry of small fields is essential for the accurate treatment of such small subvolumes, especially when using treatment techniques like flattened or unflattened photon IMRT or VMAT. A reduction of uncertainties encountered in small field dosimetry will translate into an improvement of the dosimetric accuracy of beam models and consequently improve the treatment plan accuracy and verification. A highly conformal target coverage and dose escalation is feasible using photons for most kinds of tumours. Nevertheless for certain indications light ion beam therapy offers superior possibilities in means of organ at risk sparing and tumour control probability, but one has to keep in mind that the use of light ions requires special attention with respect to range uncertainties and the inclusion of correct RBE models. The Department of Radiation Oncology and the Christian Doppler Laboratory for Medical Radiation Research at the Medical University of Vienna investigates several clinical and technical topics for individualised patient treatments using photons and light ions. Patient positioning, daily kV or MV imaging, dosimetry of small fields and the inclusion of MMI information for the treatment of prostate, cervix and H&N patients are explored. IGART workflow concepts are developed and optimised with the vision of the application of a “plan of the day” concept in clinical routine.
The aim of the presentation is not to report primarily on the clinical potential, but rather on the technological details. By doing so we would like to raise the awareness on current medical physics challenges.
Nichtstereotaktisch Bestrahlungsplanung von Lungentumoren mit VMAT: Vorteile gegenüber 3D konformalen Plänen A. Altenburger, E. Ziegler, J. Feichtinger, H. Geinitz Barmherzige Schwestern Linz Ziel. In den vergangenen Jahren wurde immer häufiger die Volumetric Modulated Arc Therapy (VMAT) zur Bestrahlung von Lungentumoren herangezogen, auch im Fall nicht-stereotaktischen Bestrahlungen. Aufgrund der vergleichsweise hohen Niedrigdosisbelastung der Lungen werden aber dennoch oft die konventionelle 3- oder 4-Feld-Bestrahlungstechnik angewendet. In diesem Vortrag werden die Vorteile und die Möglichkeiten präsentiert, welche unterschiedliche VMATTechniken für die Behandlung bringen. Methoden. Mittels Volumetric Modulated Arc Therapy können Bestrahlungspläne im Bereich der Lunge erzeugt werden, welche eine deutlich geringer Mean Lung Dose (MLD) aufweisen, als konventionelle Bestrahlungspläne. In den meisten Fällen werden 2 volle Bögen berechnet, es gibt aber insbesondere bei weit lateral gelegenen Tumoren Fälle, bei denen Teilbögen geplant wurden. Ebenso kann durch die Methode der Sektoraussparung, wobei Sektoren des Bogens nicht bestrahlt werden, die Niedrigdosisbelastung der Lungen deutlich reduziert werden. Ergebnisse. Von den insgesamt 35 Patienten mit Tumoren im Lungenbereich, welche seit 2010 mit VMAT geplant worden sind, hat sich herausgestellt, dass der Großteil der Bestrahlungspläne sowohl bei der MLD, als auch beim 20-Gy-Volumen deutliche Verbesserungen zeigen. Die Myelonbelastung ist zwar höher, als bei konventionellen Plänen, liegt aber noch unterhalb der Grenzdosis. Schlussfolgerungen. Aufgrund der steigenden Erfahrungswerte mit VMAT, speziell im Bereich der Lunge, werden immer häufiger VMATPläne verwendet, welche deutliche Vorteile gegenüber konventionellen 3- oder 4-Feldplänen aufweisen. Zusätzlich zur reduzierten MLD kommt es auch zu einer Verkürzung der Bestrahlungszeit. Deshalb handelt es sich um eine vielversprechende Methode, die auch immer häufiger zum Einsatz kommen sollte.
Optimierungskonzepte für eine online adaptive intensitätsmodulierten Radiotherapie des Prostatakarzinoms A. Koch, F. Sedlmayer, H. Deutschmann Universitätsklinik für Radiotherapie und Radio-Onkologie, Landeskrankenhaus Salzburg; Institut für Technologieentwicklung in der Strahlentherapie, radART – research and development on advanced radiation technologies, Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Salzburg Ziel. Bildgeführte Strahlentherapie (IGRT) erlaubt durch die Korrektur von Einstellungsfehlern und interfraktionellen Organbewegungen eine Reduktion des Sicherheitssaums, wodurch Nebenwirkungen reduziert und lokale Kontrollraten durch Dosiseskalationen verbessert werden können. In unserer Abteilung werden interfraktionell Translations- und Rotationskorrekturen der Prostata mittels einer geometrischen Aperturanpassung (abIGRT) für forward IMRT-Pläne durchgeführt. Dieser Ansatz soll für invers optimierte intensitätsmodulierte Pläne überführt und verfeinert werden. Bewegungen und Deformationen der Prostata sollen geometrisch durch Optimierung des Kollimator- und Gantrywinkels sowie über Segmentanformung korrigiert werden. Später soll eine Online-Adaptierung auf dosimetrischer Basis über die Optimierung der Segmentgewichte (SWO) folgen. Methoden. Die IMRT-Pläne (13 Felder, step-and-shoot) werden im Record und Verify System open-radART generiert. Zur inversen OptiStrahlentherapie und Onkologie 1 · 2014
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Abstracts mierung wird RayStation 3.5 von RaySearch verwendet. Geometrisch adaptiert werden soll der Kollimatorwinkel nach der Methode von Rijkhorst, die Einstrahlrichtung (BAO) und die Segmentform (Segment Aperture Morphing, SAM) sollen nach dem von Ahunbay vorgestellten Algorithmus optimiert werden. Es soll evaluiert werden, inwieweit eine adaptive IMRT in einer klinisch akzeptablen Zeit durchführbar ist und welche dosimetrischen Verbesserungen im Zielvolumen und den Risikoorganen zu erwarten sind. Ergebnisse. Die Überlegenheit der oben aufgeführten Methoden im Vergleich zur nichtadaptierten IMRT wurden von Rijkhorst et. al., Srivastava et. al. und Ahunby bewiesen. Kollimatoradaption lateraler Beams vermeiden bei Links-rechts-Rotationen Unterdosierungen im Zielvolumen. Durch BAO und SAM lässt sich insbesondere die Dosisbelastung der Risikoorgane reduzieren. Eine SWO liefert laut De Meerleer eine verbesserte Homogenität im Zielvolumen. Schlussfolgerungen. Wir erwarten, dass durch eine geometrische und dosimetrische online Adaption von IMRT-Plänen inter- und intrafraktionellen Bewegungen besser korrigiert werden, wodurch hypofraktionierte Bestrahlungen möglich werden.
Qualitätssicherung für VMAT: Logdateien dynamischer Parameter M. Pasler1, H. Wirtz1, M. Björnsgard1, J. Lutterbach1, D. Georg2,3 1 Gemeinschaftspraxis für Strahlentherapie, Singen-Friedrichshafen, Deutschland, 2Univ. Klinik für Strahlentherapie, Medizinische Universität Wien/AKH Wien, Österreich, 3Christian- Doppler-Labor für Medizinische Strahlenforschung für die Radioonkologie, Medizinische Universität Wien/ AKH Wien, Österreich Ziel. Die Einführung einer neuen komplexer Bestrahlungstechniken wie VMAT in die klinische Routine erfordert neue Methoden der Qualitätssicherung (QS). Neben der Verifikation von Patientenplänen ist die maschinenspezifische QS eine wichtige Voraussetzung, um die vorgeschriebene Dosis im Zielgebiet exakt deponieren zu können. Methoden. Es wurden sechs dynamische MLC-Tests und Systemtests für einen Elekta Synergy Linearbeschleuniger mit MLCi2 generiert: (1) eine dynamische MLC Konfiguration mit einer Öffnung (2×40 cm2) während einer statischen Gantryposition, (2) ein dynamischer Streifentest bei statischer Gantry und (3) 360° Gantryrotation, ein MLC Geschwindigkeitstest (4), ein MLC Umkehrtest (5) und ein Test zur Überprüfung von Dosisleistung und Gantrygeschwindigkeit (6). Des Weiteren wurden für Patientenpläne die Positionen von Lamellen und Gantry sowie die Dosisleistung überprüft. Zur Bestimmung der Positionsgenauigkeit wurden die Logdateien des Linearbeschleunigers ausgewertet und mit den geplanten Kontrollpunkten verglichen. Die Fehlererkennungsempfindlichkeit der Logdateien wurde mittels geplanter Fehlpositionen überprüft. Ergebnisse. Die Überprüfung der Fehlererkennungsempfindlichkeit der Logdateien zeigte eine Nachweisgrenze von 0,5 mm. Lamellenpositionsfehler <0,5 mm konnten jedoch nicht nachgewiesen werden. Der mittlere Positionsfehler der Lamellen für die Tests 1–4 war <0,5 mm; die maximale Abweichung einer Lamelle von der Sollposition betrug 0,9 mm. Es konnte kein Einfluss der Gantrygeschwindigkeit auf die Genauigkeit der MLC-Positionen im Bereich der Beschleunigung/Abbremsung festgestellt werden. Der Umkehrtest (5) ergab Lamellenpositionsfehler von bis zu 1,6 mm am Umkehrpunkt. Die Auswertung der Patientenpläne zeigte eine ähnliche Genauigkeit: die maximale Fehlposition war 0,8 mm, der mittlere Fehler betrug. Schlussfolgerungen. Die dynamischen Parameter konnten mit hinreichender Genauigkeit verifiziert werden. Die internen Linac Logdateien des Kontrollsystems können zur schnellen und einfachen Überprüfung dynamischer Parameter herangezogen werden, ohne direkte Nutzung bzw. Blockierung des Gerätes für QS.
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Analyse der Oberflächendosisverteilung von Varian Ir-192 HDRApplikatoren des vertikalen Leipzig Typ K. Buchauer, H. Schiefer, L. Plasswilm Kantonsspital St. Gallen, Klinik für Radio-Onkologie Ziel. HDR Brachytherapie Oberflächenapplikatoren sind ein einfaches Mittel um nichtmelanomatöse Hautkrebserkrankungen mit hoher Heilungsrate zu behandeln. Ziel der vorliegenden Arbeit ist, die Oberflächendosisverteilung des Varian Ir-192 HDR Applikator-Set des vertikalen Leipzig Typ mit hoher Ortsauflösung zu charakterisieren. Methoden. Die Oberflächendosisverteilungen der einzelnen Applikatoren des Applikator-Sets wird mit hoher Ortsauflösung mittels Gafchromic Filmdosimetrie erfasst. Ergebnisse. Es wird eine ungewöhnliche zentrale, unsymmetrische Unterdosierung in Applikator Mitte für alle Applikator-Einsätze beobachtet. Die Dosis fällt dabei in einer Ausdehnung von 3×3 mm auf etwa 70% der nominellen Dosis ab. Für alle Applikatoren des Sets kann eine deutliche Abweichung der Ausdehnung des therapeutischen Durchmessers vom nominellen Durchmesser beobachtet werden. Die Größe des therapeutischen Durchmessers wird optimiert mit der Wahl einer günstigen Halteposition der Quelle. Die Asymmetrie der Unterdosierung kann mit einer schief am Kabel befestigter Quelle erklärt werden. Die für das Applikator-Set typische zentrale Unterdosierung kann weitgehend abgemildert werden, wenn die Richtung des Transferschlauchs von Fraktion zu Fraktion systematisch alterniert wird, und die örtliche Variation bei der Platzierung eines Applikators in Betracht gezogen wird. Schlussfolgerungen. Als wesentliches Merkmal des Applikatorsatzes wird eine zentrale Unterdosierung in der Mitte des Zielvolumens festgestellt, die nicht in den Herstellerunterlagen dokumentiert ist. Ein möglicher Schiefstand der Quelle am Quellenkabel wird als nicht überwachter Parameter in der Brachytherapie identifiziert. Eine Verwendung von Ausgleichsfiltern, wie für vergleichbare Applikator-Sets bereits üblich, muss in Betracht gezogen werden um die Dosisverteilung des Varian Ir-192 HDR Applikator-Set des vertikalen Leipzig Typs zu verbessern.
Gantry vs. fixed beam techniques in ion beam therapy: impact on treatment plan quality and robustness B. Knäusl, J. Gora, R. Mayer, U. Mock, D. Georg Christian Doppler Laboratory for Medical Radiation Research for Radiation Oncology, Medical University of Vienna Aim. Proton only treatment rooms are mostly equipped with a gantry, whereas almost all carbon ion centers, with the exception of the HIT center in Heidelberg, use fixed horizontal or vertical beamlines. Moreover, centers using both carbon ions and protons, like CNAO and MedAustron, do not have a gantry in every treatment room. Identifying indications that do not necessarily require a proton gantry for an ideal treatment is essential to gain the full potential of centers which have to include treatments with fixed beamlines into their clinical workflow. The aim of this study is to compare the quality and robustness of ion beam treatment plans for the gantry to fixed beam lines for different tumor sites and to evaluate which possible “losses” are associated with ion beam treatment based on fixed beam lines. Methods. For selected tumour indications two different approaches for both modalities are explored: one plan is created with horizontal or horizontal plus vertical beams only and the other one with a rotating gantry. As a result 4 plans will be evaluated for each patient. The TPS XiO v.4.62 (Elekta, CMS software, Crawley, UK) and TriP98 (M. Krämer, GSI) are used for both proton and carbon ion planning. To get a widespread overview, the included tumor sites are: skull base and brain tumors, head and neck, prostate, bone and soft tissue sarcoma and for further investigations also liver, rectum, and pancreas and lung cancer
patients. In total 5 patients for each tumor site will be included into this study. Results. Initial results of paranasal sinus and meningioma patients showed that the treatment using horizontal and vertical beams is only feasible with carbon ions and protons. For paranasal sinus patients the organ at risk spared both treatment approaches (gantry and fix lines) were comparable. Conclusions. Further investigations on the robustness and the feasibility for other indications will be initiated. This study aims to support the start-up phase of the MedAustron facility and to improve the clinical workflow.
Bragg-peak detection using prompt gamma photon – first results of a simulation study H. Fuchs1,2, A. Pichler3, D. Steinschaden3, H. Dichtl4, J. Marton5, D. Georg1,2, A. Hirtl6 1 Christian Doppler Laboratory for Medical Radiation Research, for Radiation Oncology, Medical University of Vienna, 2Department of Radiation Oncology, Medical University of Vienna/KH Vienna, 3Vienna University of Technology, 4University of Applied Sciences Krems, 5Stefan Meyer Institute for Subatomic Physics, Austrian Academy of Sciences, 6Department of Biomedical Imaging und Image-guided Therapy, AKH Vienna Aim. Until now and under clinical conditions ion beam therapy is mainly monitored with different approaches using PET. However, inbeam, in room and off-line PET approaches lack the possibility for a real-time verification. The purpose of this project, of which first results of a simulation study will be presented, is to develop a fast and reliable method for Bragg Peak detection based on prompt gamma photons, which could be applied online. Methods. Protons and Carbon ions (125–400 MeV/u) impinging on a cylindrical water phantom of 30 cm diameter and 1 m length were simulated on a computer grid using GATE. The prompt gamma photons created in nuclear reactions were detected. For collimation consecutive lead rings were positioned around the phantom with detectors placed between them. A calculated response function was convoluted with an assumption of the photon production inside the phantom and was compared to the outside measured prompt gamma photon distribution. After convergence of the fit, the position of the Bragg-peak was calculated from the derived photon production distribution. Results. In our selected setting and geometry, respectively, not the whole spectrum of prompt gamma photons that was emitted by the interaction of the primary beam particles was useful. Therefore, only prompt gamma photons in the energy range from 2.2 MeV to 6 MeV were recorded and 0.1 to 1 prompt gamma photons were detected for 125 MeV/u and 400 MeV/u, respectively. Form these data the longitudinal position of the Bragg-peak could be determined with an accuracy of about 2%. Conclusions. The presented approach is a promising possibility to determine the Bragg-peak position in ion-beam therapy in real time and will be investigated in more detail in further studies.
Invivo-Dosimetrie mit Transmissionsfluenz-Aufnahmen am EPID M. Kowatsch, A. Schmölzer, A. Bechter, T. Künzler LKH Feldkirch Ziel. Durch den gestiegenen Einsatz intensitätsmodulierter Bestrahlungstechniken ist es unumgänglich, geeignete Messmethoden für eine umfassende dosimetrische Qualitätssicherung zur Verfügung zu haben. Die derzeit verwendeten Standardmethoden (Ionisationskammermessung, 2D-Array und Filmmessung) benötigen großen zeitlichen Aufwand, um die messtechnische Verifikation der abgestrahlten Dosis durchzuführen. Um den Anteil der intensitätsmodulierter Be-
strahlungen zu erhöhen ist ein schnelles aber ebenso aussagekräftiges und zuverlässiges Messsystem notwendig. Methoden. Durch den Einsatz des EPID am Elekta Synergy Linac (Crawley, England) kann die feldweise Transmissionsfluenz durch den Patienten detektiert und aufgezeichnet werden. Dadurch wird eine Rückprojektion in den Datensatz des Planungs CTs möglich und somit die Überprüfung der applizierten Dosis im Patienten. Das EPID-basierte In-vivo- Messsystem EpiGray (Dosisoft, Frankreich) wurde den am LKH Feldkirch etablierten Messmethoden gegenüber gestellt und auf seine Zuverlässigkeit überprüft. Dabei wurden Ionisationskammermessung, 2D-Array und Filmmessung miteinander verglichen. Ergebnisse. Die Ergebnisse zeigen, dass je nach Lage des Rekonstruktionspunktes in der EpiGray-Software die einzelnen Bestrahlungsfelder ebenso zuverlässig überprüft werden können wie bei den etablierten Methoden. Anhand von Testpatienten wurden maximale Dosisabweichungen aller Messsysteme inklusive der In-vivo-Dosimetrie kleiner 5% festgestellt. Zusätzlich bringt das In-vivo-System gegenüber den herkömmlichen Methoden eine erhebliche Zeitersparnis in Bezug auf den personellen und gerätetechnischen Einsatz. Schlussfolgerungen. Das In-vivo-Messsystem EpiGray erfüllt als IMRT Verifikationssystem unsere klinischen Vorgaben. Die Lage des Rekonstruktionspunktes ist besonders kritisch und muss individuell überprüft werden. Zur Dosisrekonstruktion wird derzeit noch das Planungs-CT verwendet. Die Erweiterung dieser Technik mit dem Conebeam-CT direkt vor der Bestrahlung würde eine In-vivo-Messung mit realer Patientengeometrie ermöglichen.
Feasibility of dominant intra-prostatic lesions (DIL) boosting strategies using volumetric modulated arc therapy (VMAT) and intensity modulated proton therapy (IMPT) P. Andrzejewski, B. Knäusl, K. Pinker, J. Góra, G. Goldner, P. Georg, S. Polanec, M Stock, T.H. Helbich, D. Georg Christian Doppler Laboratory for Medical Radiation Research for Radiation Oncology, Medical University of Vienna Aim. Due to the multi-focal character of prostate cancer, the traditional approach to its treatment is the irradiation of the whole prostatic gland. Although it has been proven that higher treatment doses improve local control and reduce disease recurrences, proximity of bladder and rectum prevents arbitrary dose prescription. Dose escalation to planned target volume (PTV) bears the risk of increased toxicity. During the last years new approaches for boosting the prostate were introduced, that are primarily based on advanced radiotherapy (RT) techniques. Studies on recurrence of prostate cancer after RT show, that local relapses most often occur at the location of dominant intra-prostatic lesion (DIL). This treatment planning study is a feasibility study to compare simultaneous integrated boosting strategies for prostate RT, using volumetric modulated arc therapy (VMAT) and intensity modulated proton therapy (IMPT). Dose escalation to the gross tumor volume (GTV), defined according to DIL location, was investigated to assure better OARs sparing than traditional boosting approaches. Methods. In 13 prostate biopsy-confirmed cancer cases, multiparametric (DCE, DWI, MRS, T2w) MR imaging data, in combination with [11C]-Acetate PET (7 cases), was used for GTV delineation. OARs, PTVinitial and PTVboost were defined on fused CT and MRT2w datasets by both an experienced radiation oncologist and a radiologist. The prescribed doses to PTVinitial and PTVboost are 77 Gy and 95 Gy (delivered in 35 fractions), respectively. 4-4-5 mm (LAT-SI-AP) margins were applied to both clinical target volume (CTV) and GTV for creation of PTVinitial and PTVboost. Bladder and rectum dose constraints were set to maximum 85,8 Gy to the organ and V50 Gy ≤ 50%. VMAT and IMPT plans were created using the Monaco TPS v 3.3 and the XiO TPS v 4.41 (Elekta, CMS software, Crawley, UK) with two opposing beams, respectively.
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Abstracts Results. Preliminary treatment planning results confirm feasibility of both boosting approaches with the tendency of a better bladder and rectum sparing using proton therapy. Conclusions. Photon based treatment approaches have gained clinical acceptance for the treatment of DIL. The current study supports the consideration of protons for the dose escalation reaching better OAR sparing. It is intended to extend the study towards carbon ions and high dose HDR brachytherapy.
Polarization and recombination effects for micro ionization chambers in small field dosimetry W. Lechner, J. Hopfgartner, D. Georg Department of Radiotherapy and Christian Doppler Laboratory for Medical Radiation Research for Radiation Oncology, Medical University Vienna, Austria Aim. To investigate the influence of the detector voltage of micro ionization chambers on small field dosimetry. Methods. An Elekta Synergy equipped with a beam modulator was used to generate field sizes of 4×4 cm2 and 1.6×1.6 cm2. A PTW PinPoint14 and an IBA CC01 were positioned in a solid water phantom in a depth of 5 cm and an SSD of 95 cm. Saturation curves and Jaffé plots were determined to calculate polarity and ion recombination correction factors by recording the charge collected by the detectors when irradiated with 100 MU with different polarization voltages (±400 V, ±300 V, ±200 V, ±150 V, ±100 V, ±50 V, ±30 V). Furthermore, hysteresis effects were investigated by altering the sequences of the polarization voltages. Results. Independent of the field size, both detectors showed a non negligible charge multiplication effect when operated with voltages higher than ±200 V. Moreover, the polarity correction factor for the PinPoint14 was about 1.01, whereas for the CC01 this correction factor was close to unity. For both detectors, no hysteresis effect was observed. Furthermore, the ion recombination correction factor was close to unity for both detectors and both field sizes. Conclusion. Micro ionization chambers should not be operated with polarization voltages higher than ±200 V. The determination of polarity- and ion recombination correction factors is essential for accurate dosimetry with small photon beams.
Rac1 as a novel predictive biomarker and therapeutic target in chemo-radioresistant head and neck squamous cell carcinomas (HNSCC) S. Skvortsov1, J. Dudas2, P. Eichberger1, C. Pritz2, V.H. Schartinger2, H. Maier3, J. Hall4, H. Riechelmann2, P. Lukas1, I. Skvortsova1 1 Department of Therapeutic Radiology and Oncology, 2Department of Otorhinolaryngology, 3Section of General Pathology, Department of Pathology, Innsbruck Medical University; 4Translational Research Unit, European Organization for Research and Treatment of Cancer (EORTC), Brussels, Belgium Aim. This study has been dedicated to prove whether recently proteome-detected Rac1 could be used as a biomarker and/or therapeutic target to predict and/or combat chemo-radioresistant HNSCCs. Methods. HNSCC cells with different treatment sensitivities and metastatic abilities have been investigated for Rac1 expression and its activity using cell viability, cell migration assays, G-LISA, immunohistochemical/immunofluorescent detection and Western blot analysis. Additionally, tumor tissues obtained from 60 HNSCC patients showing different therapy response were evaluated for intratumoral Rac1 expression. Results. Radiation and cisplatin resistances of IRR cells were accompanied by increased expression, activity and trend towards nuclear trans-
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location of Rac1 protein. Chemical inhibition of Rac1 expression and activity resulted in significant improvement of HNSCC sensitivity to ionizing radiation and cisplatin and inhibition of migratory activities of IRR cells. Pre-clinical results were confirmed in clinical samples. While Rac1 was poorly presented in normal mucosa, tumor tissues revealed increased Rac1 expression. The most pronounced Rac1 presence was observed in HNSCC patients with poor early or late responses to chemo-radiotherapy. Tissues taken at recurrence were characterized not only by enhanced Rac1 expression, but also increased nuclear Rac1 content. Conclusions. Increased expression, activity and subcellular localization of Rac1 could help to predict early response rates and higher risk of tumor recurrences in HNSCC patients and warrants further validation in larger independent studies. Inhibition of Rac1 activity can be useful in overcoming treatment resistance and could be proposed for HNSCC patients with primary or secondary chemo-radioresistance.
Visual light sensations during stereotactic IMRT of brain metastasis T. Wilhelm-Buchstab, C. Leitzen, S. Garbe, T. Müdder, C. Lütter, F. Schoroth, H.H. Schild, H. Schüller Radiologische Universitätsklinik Bonn Aim. Tscherenkow radiation caused by direct interaction of radiation to the eye is widely accepted as cause for light sensations (LS). During stereotactic intensity modulated radiotherapy (sIMRT) we observed LS when central beam (CB) distance to the eye ball (EB) was more than 4 cm suggesting a different pathophysiology. Methods. A male patient (44 years) with single metastasis in the frontal right sided hemisphere (GTV=0.26 ccm) received single dose (24 Gy) pulsed sIMRT with helical tomotherapy (TT). Minimum cross section of the beam was 10.5 mm (field size) × 6.25 mm (beam width); pitch was 0.08. LS were recorded with a triggered event recorder and concatenated with beam direction, intensity and couch position. Subjective patient perception was plotted on an 8×8 visual field (VF) matrix. Based on the Dicom RT data the minimum distance of the central-beam nearest to the center of the EB was calculated and correlated with the occurrence and non-occurrence of the LS using a C#-based program. Results. The patient described moving LS during a time interval of 584 seconds of 995.6 seconds treatment time. 98 of a total of 709 beams induced LS. When LS were recorded, the mean distance of the CB to the center of one of the EB was 27 (±15) mm; 28 (±13) mm without sensations. All beams with a distance to the center of the EB greater than 20 mm did neither hit the corpus vitrum nor the retina. The subjective event perception plots showed a maximum number of LS in the inferior sectors during first 1/3 of the fraction, moving towards the center of the VF in the mid of treatment. Conclusions. Tscherenkow radiation is a widely accepted explanation for LS. Our study shows that besides the retina other extraorbital intracerebral structures may trigger LS.
Dosimetrische Planung einer Ganzkörperbestrahlung mit RapidArc E. Winkler, A. Springer, E. Putz, A. Altenburger, R. Gruber, K. Moser BHS Linz Ziel. Aufgrund der Forderung einer Ganzkörperbestrahlung in Linz, wurde die Physik vor die Herausforderung gestellt, sich mit den technischen Möglichkeiten einer solchen auseinanderzusetzen. Inspiriert von einer Veröffentlichung (Mancosou et al.) begannen wir die bereits vielseitig angewandte RapidArc Bestrahlungstechnik auf ein über den gesamten Körper ausgedehntes Zielgebiet, unter Berücksichtigung der Schonung von Risikoorganen wie Gehirn, Lunge, Leber, anzuwenden. Methoden. Bei dieser komplexen Bestrahlungsplanung musste das Planungs-CT einmal mit KzG und einmal mit FzG gefahren werden, was
eine entsprechende zweistufige Planung am kranialen bzw. kaudalen CT nötig machte. Dabei erfolgte eine Aufteilung des gesamten PTVs (alle Knochen +1 cm Rand) in 8 Segmente (PTV1
8) mit einer anschließenden 15 Isozentren umfassenden Planung. Die Aufteilung in 2 Planungs-CT‘s und die Limitierung der RapidArc Optimierungssoftware auf 10 Bögen erforderte die Berechnung von 2 Feldanschlüssen im Bereich des unteren Mediastinums und des oberen Retroperitoneums. Im ersten Schritt erfolgte eine Optimierung der einzelnen Segmente und im zweiten Schritt mussten die berechneten einzelnen Dosisverteilungen in einem Gesamtplan, unter Beibehaltung der verwendeten Constraints und Gewichtungsfaktoren, ein weiteres Mal optimiert werden, um schließlich die gesamte Dosisverteilung zu erhalten. Die Berechnung der Feldanschlüsse erforderte eine Konstruktion von weiteren 12 dosisabhängigen PTV‘s je Feldanschluss, mit einer anschließenden Optimierung aller Teil-PTV‘s. Die Qualitätssicherung erfolgte durch die Verifikation der 15 Teilpläne am Arccheck (SunNuclear) und einer In-vivo-Dosimetrie mittels der geeigneten Platzierung von MOSFET‘s am Patienten. Ergebnisse. Bei einer Gesamtdosis von 13,2 Gy konnte eine Dosisreduktion von 50% in Teilen des Gehirns und der Lunge und eine Reduktion von 30% in Teilen der Leber erreicht werden. Schlussfolgerungen. Eine Planung einer Ganzkörperbestrahlung mittels RapidArc erlaubt eine deutliche Dosisreduktion im Gehirn, den Lungen und der Leber, wobei der erhebliche zeitliche Mehraufwand vor allem in der Planung aber auch bei der Einstellung am Gerät hervorgehoben werden muss.
Zusammenhang zwischen Polymorphismen in den Apoptosegenen FAS und FASL und radiogenen Spätfolgen bei Prostatakarzinompatienten E.-M. Thurner, S. Krenn-Pilko, U. Langsenlehner, W. Renner, A. Gerger, K.S. Kapp, T. Langsenlehner Universitätsklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie/Medizinische Universität Graz Aim. Fas Ligand (FASL, auch APO-1L, CD95LG, CD178, TNFSF6) triggert durch Bindung an seinen Rezeptor FAS (TNFSF6, CD95/APO-1) den apoptotischen Zelltod und nach Bestrahlung konnte eine Überexpression von FAS und FASL beobachtet werden. Ziel der vorliegenden prospektiven Studie war die Untersuchung der Zusammenhänge von Einzelnukleotidpolymorphismen in den Genen FAS und FASL mit dem Risiko von höhergradigen Spätfolgen nach Radiotherapie bei Prostatakarzinompatienten. Methoden. Assoziationen zwischen Genvarianten in FAS (−1377G>A, rs2234767 und −670A>G, rs1800682) und FASL (−844C>T, rs763110) und höhergradigen rektalen und/oder urogenitalen Spätfolgen (definiert als Spättoxizität EORTC/RTOG Grad ≥2) wurden bei 607 Prostatakarzinompatienten untersucht. Nach DNA Isolierung wurde die Genotypisierung der Kandidatenpolymorphismen mittels eines 5’-nuclease (TaqMan) assays durchgeführt. Ergebnisse. Innerhalb einer medianen Nachbeobachtungszeit von 82 Monaten traten bei 175 Patienten (29,7%) höhergradige rektale und/ oder urogenitale Spätfolgen auf. In der univariaten Analyse zeigte der FASL −844C>T Polymorphismus einen signifikanten Zusammenhang mit dem Auftreten von höhergradigen Spätfolgen. In der nachfolgenden multivariaten Analyse ergab sich für Träger mit zumindest einem FASL −844 T Allel (CT oder TT Genotyp) ein höheres Risiko für höhergradige Spätfolgen als für Patienten mit dem CC Genotyp (HR 0,585; 95% CI 0,39–0,878; p=0,010). Bei Patienten mit dem −844 TT Genotyp lag die HR für Spätfolgen bei 0,404 (95% CI 0,171–0,956; p=0,039). Für die übrigen Genpolymorphismen konnten keine signifikanten Zusammenhänge gefunden werden. Schlussfolgerungen. Aus den Ergebnissen geht erstmals hervor, dass die FASL −844C>T Genvariante möglicherweise einen protektiven Ef-
fekt hinsichtlich dem Auftreten von Spätfolgen nach Radiotherapie bei Prostatakarzinompatienten mit sich bringt.
The teddy in radiotherapy: impact of a patient information brochure O. Micke, P. Micke, M. Greive, P. Reimer Franziskus Hospital Bielefeld Aim. Modern radiation oncology is getting more and more complex in terms of the treatment planning and devices. In particular in childhood patients and their relatives, but also in adults, the course of radiotherapy is unclear, hardly to understand and threatening. This can markedly contribute to anxiety, uncertainty and stress of the tumor treatment. It is well know, that more information can help to overcome this problem. Methods. An information brochure was developed help to explain childhood and adult cancer patients undergoing radiation treatment, how the course of radiotherapy works. It is a picture brochure with photos showing a teddy bear going through the different points of radiation oncology. With a special questionnaire and personalized interviews the impact of this information brochure was evaluated in 10 childhood radiotherapy patients (5–13 years) and 20 adult patients (21– 86 years). Improvement of patient knowledge and understanding und the reduction of anxiety and uncertainty were the primary end points. Results. A total of 90% of patients judged the teddy bear information brochure to be valuable or very valuable, only 10% judged it average and no-one as not useful. There was no difference between childhood and adult patients. Overall, knowledge and understanding of all topics of radiation treatment was improved. Anxiety and uncertainties were alleviated. The patients were better engaged in their treatment. Conclusions. The teddy bear radiotherapy brochure is a valuable information tool for both childhood and adult radiotherapy patients. The feedback was very positive and knowledge, skills and confidence were increased. Therefore, there are benefits to both consumers and health professionals.
Spirituality in oncology: importance and predictors O. Micke, F. Bruns, M. Glatzel, R. Mücke, J. Büntzel Franziskus Hospital Bielefeld Aim. The return to spirituality and religiosity after tumor diagnosis is of growing importance for cancer patients. Despite epistemological, paradigmatic, science- and religion-theoretic problems spirituality came in the focus of a more scientific view of the oncology community. Methods. A total of 200 patients from two different well circumscribed patients collectives were evaluated by standardized interviews before the commencement of radiation treatment: there were 100 consecutive patients with breast cancer and 100 patients with prostate cancer. Disease parameters as well as religious affiliation were documented. Interviews were carried out by a German Version of FACIT-Sp questionnaire for spiritual well being. According to the recommendations of the American College of Physicians additional questions in terms of a “spiritual history” were asked. Quality of life (QoL) was assessed by the SF-12 questionnaire. Results. Overall, 28% of patients were Catholics, 72% Protestants. General spiritual practices included prayer in 62% of cases, meditation in 31%, reading of religious texts (27%) and contemplation (22%). The majority of patients (74%) would characterize themselves as more or less religious and 70% would integrate their religiosity in the cancer coping. The FACIT-Sp showed a mean value of 32.74. Gender, Tumor type and tumor stage had no significant influence, but there significant influence of age. There was a strong correlation between higher religiosity/ spirituality and QoL. Strahlentherapie und Onkologie 1 · 2014
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Abstracts Conclusions. Spirituality and religiosity play a major role for cancer patients in different stages of their disease. Spirituality cannot extend live or heal cancer, but it can improve quality of life and personal patients’ condition.
Modulation der radiogenen oralen Mukositis durch Pentoxifyllin – präklinische Untersuchungen W. Doerr1,2, K. Wolfram2, S. Gruber1, E. Bozsaky1, M. Schmidt2 1 Klinik für Strahlentherapie und CD-Labor Medizinische Strahlenforschung für die Radioonkologie, CCC, Medizinische Fakultät/AKH Wien, 2Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie/OncoRay, Medizinische Fakultät der TU Dresden Ziel. Die Strahlenreaktion der Mundschleimhaut ist die wichtigste frühe Nebenwirkung bei der Bestrahlung von Tumoren im Kopf-HalsBereich. Pentoxifyllin wirkt entzündungshemmend, gefäßerweiternd, Blutviskositäts- und Plasmafibrinogen-senkend. Im vorliegenden Vorhaben wurde der Einfluss von Pentoxifyllin auf die orale Mukositis im Mausmodell untersucht. Methoden. Die Bestrahlung der Mundschleimhaut erfolgte als Einzeitbestrahlung (Tag 0) oder täglich fraktioniert (3 Gy/Fraktion) über eine (Tage 0–4) bzw. 2 Wochen (Tage 0–4, 7–11), gefolgt von gestaffelten Testdosen (Tag 7 bzw. 14). Endpunkt war die Inzidenz ulzerativer Läsionen. Die Zeiträume der täglichen Pentoxifyllin-Gabe (15 mg/kg subkutan) waren: (i) Einzeitbestrahlung: Tag −5 bzw. +1 bis Heilung aller Ulzera, (ii) einwöchige Bestrahlung: Tag −5 bzw. 0 bis +6, (iii) zweiwöchige Bestrahlung: Tag −5 bzw. 0 bis jeweils +6 oder +13, sowie Tag +7 bis +13. Ergebnisse. Bei Einzeitbestrahlung hatte Pentoxifyllin keine signifikanten Effekte. Bei einwöchiger Fraktionierung führte die Gabe ab Tag −5 zu einer signifikanten, ab Tag 0 zu einer trendmäßigen Erhöhung der isoeffektiven Dosen. Bei zweiwöchiger Bestrahlung ergaben alle Protokolle mit Einschluss der zweiten Bestrahlungswoche eine signifikante Verminderung der Schleimhautreaktion. Dagegen war die Behandlung nur in der ersten Bestrahlungswoche deutlich geringer (Tag 0 bis +6) oder nicht (Tag −5 bis +6) signifikant wirksam. Schlussfolgerungen. Pentoxifyllin führte in den vorliegenden Untersuchungen in der ersten Woche einer fraktionierten Bestrahlung, vor dem Einsetzen der strahleninduzierten Repopulierung, zu einer Erhöhung der Strahlentoleranz der Mundschleimhaut, möglicherweise durch eine zeitliche Vorverlagerung von Repopulierungsprozessen. In der 2. Woche unterstützt Pentoxifyllin offensichtlich die bereits aktive, strahleninduzierte Repopulierung. Für die unterschiedlichen Zeitpunkte kommen verschiedene Mechanismen (Entzündungshemmung vs. Durchblutungsförderung) in Betracht, welche weiter abzuklären sind.
Welche Neuerungen bringt der ICRU Report 83? A. Koch, F. Sedlmayer, H. Deutschmann 1 Universitätsklinik für Radiotherapie und Radio-Onkologie, Landeskrankenhaus Salzburg, 2Institut für Technologieentwicklung in der Strahlentherapie, radART – research and development on advanced radiation technologies, Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Salzburg Ziel. Der Report 83 der International Commission on Radiation Units and Measurements (ICRU) richtet sich an die Anforderungen durch neuartige Bestrahlungstechniken, insbesondere der intensitätsmodulierten Radiotherapie (IMRT). Die Konzepte der Dosisvorschreibung, Dosis-Volumen-Dokumentation und die Qualitätssicherung sind an die Besonderheiten der IMRT angepasst worden. Methoden. Es werden die wesentlichen Neuerungen und Empfehlungen von dem im April 2010 erschienenen Report 83 „Prescribing, Re-
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cording, and Reporting Photon-Beam Intensity-Modulated Radiation Therapy“ der ICRU herausgearbeitet. Ergebnisse. Der ICRU Report 83 adaptiert und erweitert traditionelle ICRU Empfehlungen bezüglich Prescription, Recording und Reporting für intensitätsmodulierte Bestrahlungstechniken. Ein Schwerpunkt liegt auf der Nutzung von Dosis-Volumen-Histogrammen (DVH) zur Behandlungsdokumentation, sowie bei der volumenbasierten Spezifikation der absorbierten Dosis anstatt des etablierten ICRUReferenzpunkts. Ferner sollen das Bestrahlungsplanungsprogramm (TPS) und der verwendete Dosisberechnungsalgorithmus ersichtlich sein und eindeutig dokumentiert werden. Bezüglich der Definition der Volumina wird empfohlen, dass parallele Organe durchgehend und serielle Organe nur an den Stellen, an denen hohen Dosen zu erwarten sind, konturiert werden. Bei tubulären Organen, wie dem Rektum, ist die Konturierung der Wand dem ganzen Organ vorzuziehen. Es soll ersichtlich sein, auf welcher Bildmodalität die Konturierung von Volumina basiert. Als zusätzliche Volumina werden das PTV sub-volume PTVSV und das RVR („remaining volume at risk“) vorgestellt. Eine weitere wesentliche Neuerung betrifft die Qualitätssicherung. Die geforderte maximale punktuelle Dosisgenauigkeit von 5% wird durch ein statistisches volumenbasiertes Maß ersetzt. Schlussfolgerungen. Im Report 83 werden spezielle Überlegungen hinsichtlich absorbierter Dosis und Dosis-Volumen-basierter Vorschreibung, Dokumentation und Qualitätssicherung für intensitätsmodulierte Strahlentherapie getroffen.
KPS/LDH-Index zur Prognosebeurteilung einer Ganzhirnbestrahlung bei PatientInnen mit malignem Melanom R. Partl, E. Richtig, A. Avian, A. Berghold, K.S. Kapp Universitätsklinik für Strahlentherapie-Radioonkologie, Medizinische Universität Graz Ziel. Das maligne Melanom ist die dritthäufigste Ursache für eine intrakranielle Metastasierung. Ziel war es für PatientInnen mit fortgeschrittener intra- und extrakranieller Filisierung prognostisch relevante Faktoren zu identifizieren und daraus einen prognostischen Index abzuleiten, der den Kliniker in der Entscheidung unterstützt, ob die Patientin/der Patient von einer Ganzhirnbestrahlung (WBRT) profitiert. Methoden. Retrospektive Analyse von 107 MelanompatientInnen, die zwischen 1988 und 2012 bei initial multiplen oder nach vorausgegangener Therapie (Resektion/Radiochirurgie) lokal progredienten Hirnmetastasen einer palliativen WBRT unterzogen wurden. Die erhobenen patienten- und tumorassoziierten Parameter wurden im Hinblick auf ihren Einfluss uni- und multivariat untersucht. Ergebnisse. Karnofsky performance status (KPS) und Serum Laktatdehydrogenase (LDH) waren die einzigen unabhängigen prognostischen Faktoren für das Gesamtüberleben [HR 4,8 (95% CI 2,8–8,1) und 2,5 (95% CI 1,6–4,1)]. Durch die Kombination dieser beiden Parameter (KPS/LDH-Index) wurden 4 Gruppen gebildet. Gruppe 1 (KPS≥70, LDH≤240 U/L) zeigte ein medianes Überleben von 175 Tagen. In Gruppe 2 (KPS≥70, LDH>240 U/L) lag das Überleben bei 111 Tagen, in Gruppe 3 (KPS <70, LDH ≤240 U/L) bei 47 Tagen und in der ungünstigsten Gruppe 4 (KPS <70, LDH >240 U/L) bei lediglich 34 Tagen. Bei 64,2% der behandelten PatientInnen zeigte die WBRT keine Verbesserung oder sogar eine Verschlechterung der neurologischen Symptomatik. Schlussfolgerungen. Der KPS/LDH-Index ist einfach anwendbar und sehr gut geeignet PatientInnen mit besonders schlechter Prognose zu identifizieren. Da PatientInnen der Gruppe 4 von einer WBRT nicht profitieren sollte bei gegebener Konstellation nicht die WBRT sondern „best supportive care“ in Betracht gezogen werden.
Die präoperative Thrombozyten/Lymphozyten-Ratio ist ein prädiktiver Faktor für die Prognose von Brustkrebspatientinnen S. Krenn- Pilko, E.M. Thurner, M. Pichler, A. Gerger, U. Langsenlehner, K.S. Kapp, T. Langsenlehner Universitätsklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie Graz Ziel. Jüngste Untersuchungen zeigten eine Assoziation zwischen einer Erhöhung der Thrombozyten/Lymphozyten-Ratio (P/L-Ratio) und Tumorprogression oder Metastasierung bei zahlreichen Tumorentitäten. In der vorliegenden Studie untersuchten wir die prognostische Bedeutung der präoperativen P/L-Ratio in Hinblick auf lokale Kontrolle, Fernmetastasierung sowie karzinomspezifisches und Gesamtüberleben bei Brustkrebspatientinnen. Methoden. In diese prospektive Studie wurden 793 Patientinnen eingeschlossen. Die optimalen Cut-off-Werte für die P/L-Ratio wurden mit Hilfe der „receiver operating curve“(ROC)-Analyse berechnet. Die statistische Auswertung erfolgte unter Verwendung von Kaplan-MeierAnalysen und multivariaten Cox-Analysen. Ergebnisse. Nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 105 Monaten, kam es bei 31 Patientinnen (3,9%) zum Auftreten eines Lokalrezidivs, bei 147 Patientinnen (18,5%) zu Fernmetastasierung. Die univariate Analyse zeigte einen signifikanten Zusammenhang zwischen einer erhöhten P/L-Ratio und dem Auftreten von Fernmetastasen (HR 2,02; 95% CI 1,18–3,44; p=0,010), bezüglich der Lokalrezidivrate konnte kein signifikanter Zusammenhang festgestellt werden. In der univariaten Analyse wurde die erhöhte P/L-Ratio auch mit einem signifikant verringerten karzinomspezifischen Überleben assoziiert (HR 2,75; 95% CI 1,57–4,83). Schlussfolgerungen. In dieser Studie identifizierten wir die präoperative P/L-Ratio als unabhängigen prognostischen Marker bei Brustkrebspatientinnen. Weiterführende Studien sollten durchgeführt werden, um die Ergebnisse zu validieren.
Einfluss von Pentoxifyllin auf die Expression von IL1β und NF-κB in der Mundschleimhaut (Maus) während fraktionierter Bestrahlung S. Gruber1, K. Frings1, E. Bozsaky1, A. Buchmann1, S. Hackbarth3, M. Schmidt3, W. Dörr1,2,3 1 CD Labor für Medizinische Strahlenforschung für die Radioonkologie, 2 Klinik für Strahlentherapie, CCC, Medizinische Universität/AKH Wien, Wien, Österreich, 3Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, Technische Universität Dresden, Deutschland Ziel. Die orale Mukositis ist die häufigste frühe Nebenwirkung der Radio(chemo)therapie von Kopf-Hals-Tumoren. Die epitheliale Strahlenreaktion ist ein komplexer biologischer Prozess, begleitet von einer (vaskulären) Entzündungsreaktion. Die Interaktion dieser beider Komponenten ist unklar. Pentoxifyllin wirkt entzündungshemmend und durchblutungsfördernd. In präklinischen Studien wurde eine signifikante Reduktion der Epithelreaktion unter täglich fraktionierter Bestrahlung durch Pentoxifyllin nachgewiesen; die Mechanismen sind unklar. In der vorliegenden Untersuchung wurde die Expression der Entzündungsmediatoren IL1β und NF-κB unter fraktionierter Bestrahlung ± Pentoxifyllin im Mausmodell charakterisiert. Methoden. Die Bestrahlung erfolgte mit 5×3 Gy/Woche; Pentoxifyllin (15 mg/kg) wurde ab Tag −5 vor Bestrahlungsbeginn täglich subkutan verabreicht. In zweitägigen Abständen wurden jeweils 5 Zungen entnommen und immunhistochemisch untersucht. Analysiert wurden Veränderungen der absoluten Anzahl IL1β-positiver Zellen in tieferen Bereichen des Zungengewebes und NF-κB-positiver Zellkerne im Epithel. Ergebnisse. Die Bestrahlung induzierte eine deutliche Zunahme der Il1β-Expression während der ersten Woche. Trotz fortgesetzter Bestrahlung kehrte die IL1β-Expression im Laufe der zweiten Woche auf
Ausgangswerte zurück. Die NF-κB Expression fiel während der ersten 3 Bestrahlungstage deutlich ab und erreichte danach innerhalb von 2 Tagen wieder normale Werte. Die zusätzliche Gabe von Pentoxifyllin verminderte deutlich den anfänglichen Anstieg von IL1β; die strahleninduzierte Reduktion der NF-κB Expression war zeitlich vorverlagert. Schlussfolgerungen. Eine fraktionierte Bestrahlung modifiziert die Expression der beiden untersuchten Signalmoleküle zu frühen Zeitpunkten systematisch, was eine Beteiligung an der Induktion strahleninduzierter Repopulierungsprozesse vermuten lässt. Pentoxifyllin beeinflusst diese strahleninduzierten Expressionsveränderungen systematisch. Dies deutet an, dass der mukoprotektive Effekt von Pentoxifyllin über die Modulation IL1β- und/oder NF-κB-assoziierte Signalketten vermittelt werden könnte.
VMAT-Techniken zur Behandlung des linksseitigen Mammakarzinoms inklusive Lymphabfluss M. Pasler1, H. Wirtz1, S. Bartelt1, M. Björnsgard1, U. Reichmann1, J. Lutterbach1, D. Georg2,3 1 Gemeinschaftspraxis für Strahlentherapie, Singen-Friedrichshafen, Deutschland, 2Univ.-Klinik für Strahlentherapie, Medizinische Universität Wien/AKH Wien, Österreich, 3Christian-Doppler-Labor für Medizinische Strahlenforschung für die Radioonkologie, Medizinische Universität Wien/ AKH Wien, Österreich Ziel. Die Anwendung von intensitätsmodulierter Rotationsbestrahlung (VMAT) ermöglicht eine hochkonformale Dosisverteilung bei kurzen Bestrahlungszeiten zu applizieren. In dieser Planungsstudie wird die Eignung zweier unterschiedlicher Rotationstechniken für die Behandlung von Patientinnen mit linksseitigem lymphknotenpositivem Mammakarzinom untersucht. Methoden. Für 10 Patientinnen mit Mammakarzinom (MC) wurden je 2 VMAT Pläne mit SmartArc© (Pinnacle) erstellt: ein Plan mit einer Teilrotation von 230°, der zweite Plan mit 2 Teilrotationen á ca. 50° Winkelsegment (z. B. 350–300° und 120–170°). Jeder Bestrahlungsplan beinhaltete ein primäres Planungszielvolumen (PTV) einschließlich Lymphabfluss und ein Boostvolumen, welches als simultan integrierte Boostbestrahlung geplant wurde. Für die Beurteilung der Planqualität wurden diverse Dosis und Dosis-Volumen-Parameter (Dmed, D98%, D2% für Zielvolumina, D2%, Dmed und Vx% für Risikoorgane) ermittelt und verglichen. Ergebnisse. Die vorgegebenen Dosisverordnungen konnten mit beiden Techniken in den meisten Fällen erreicht werden (je 9/10). Eine 230° Teilrotation (D2%=54,3±0,8 Gy, D98%=43,9±1,3Gy) erreichte eine etwas homogenere Dosisverteilung und bessere Zielvolumenabdeckung gegenüber zwei 50° Teilrotationen (D2%=55,2±1,1 Gy, D98%=42,9±1,3 Gy). Aufgrund der Einstrahlrichtungen konnten mit 2 Teilrotationen Risikoorgane, insbesondere die kontralaterale Brust und Herz, wesentlich besser geschont werden. Die kontralaterale Brust wurde bei einer 230° Teilrotation mit einer mittleren Dosis von 1,6±0,6 Gy belastet und bei zwei Teilrotationen mit 0,9±0,4 Gy, das Herz mit je 4,4±0,7 Gy bzw. 3,3±1,0 Gy bei einer bzw. zwei Teilrotationen. Schlussfolgerungen. Eine VMAT-Technik basierend auf zwei 50° Teilrotationen ermöglicht eine bessere Schonung von Risikoorganen; die Unterschiede der beiden Techniken für Zielvolumenabdeckung und Homogenität sind gering. Im Einzelfall sollten Patientenalter und -anatomie in die Entscheidung über die Bestrahlungstechnik miteinbezogen werden.
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Abstracts Orales Absorber-Set zur Strahlenabsorption, Weichteilverlagerung sowie Weichteilfixierung im Rahmen der Strahlentherapie von Kopf-Hals-Tumoren F. Böhler1, P. Clemens1, G. Koller2, C. Lechner2, T. Künzler3, M. Kowatsch3, O. Plodder2, W. Elsäßer4, A. de Vries1 1 Landeskrankenhaus Feldkirch, Abteilung für Strahlentherapie und RadioOnkologie, 2Landeskrankenhaus Feldkirch, Abteilung für Mund- Kiefer und Gesichtschirurgie, 3Landeskrankenhaus Feldkirch, Abteilung für medizinische Physik, 4Landeskrankenhaus Feldkirch, Abteilung für HalsNasen- Ohrenheilkunde Ziel. Zur Reduktion von Nebenwirkungen im Rahmen von Kopf-HalsBestrahlungen sind zwei Grundtypen von individuellen enoralen Stents bekannt (Kaanders et al. 1992): Kunststoffstents zur Weichteilfixierung und Weichteilverlagerung (Lippen, Zunge, Wange) sowie Stents zur Strahlenabsorption aus Bleilegierungen. Nachteil der beschriebenen strahlenabsorbierenden Stents ist dass keine exakte CTSimulation durchgeführt werden kann. Ebenso ist im Rahmen der Bestrahlung ein Austausch mit identen Kunststoffkörpern ohne Abnehmen der thermoplastischen Gesichtsmaske nicht möglich. Durch eine Kombination dieser Stentformen – Strahlenabsorption sowie Weichteilverlagerung – könnte eine weitere Reduktion der Nebenwirkungen erzielt werden. Methoden. Wir berichten über die Verwendung eines neu entwickelten Absorber-Sets welches die 2 verschiedenartigen oben genannten Anforderungen kombiniert. Das Set besteht aus einem Halteteil und 2 bis 3 Absorberkörpern. Diese austauschbaren Absorberkörper werden sowohl aus Kunststoff als auch identisch aus einem Material höherer Elektronendichte (Bleilegierung etc.) angefertigt. Der Halteteil verbleibt im Mund, die Absorberkörper können je nach Anforderung auch unter angelegter thermoplastischer Gesichtsmaske ausgetauscht werden. Zur CT-Simulation kommen die Absorberkörper niedriger Elektronendichte zum Einsatz. Im Rahmen der Bestrahlungssitzung kann abhängig von der Einstrahlrichtung sowie der Dosisverteilung ein Wechsel auf Absorber mit höherer Elektronendichte erfolgen. Ergebnisse. Die Absorberkörper höherer Elektronendichte werden zur Verminderung der Backscatterelektronen von einer 2–3 mm dicken Kunststofflegierung ummantelt. Unsere Messungen bestätigen dass die Backscatterelektronen dadurch auf 4% reduziert werden können. Auch bestätigt ein Evaluationsversuch nach EN ISO 11885 dass durch die Kunststoffummantelung kein relevanter Bleiübertritt in die Umgebung erfolgt. Die Untersuchungen in einem Wasserphantom mittels eines Stehfeldes (Photonen 6 MEV/XIO-Planungssystem) ergaben eine Absorption von bis zu 60% durch einen Absorberkörper von ca. 3 cm Dicke. Es wird über erste klinische Erfahrungen anhand von 3 Patienten, sowohl mit konventioneller als auch IMRT-Planung berichtet. Schlussfolgerungen. Durch den Einsatz des Set-Systems kann ein Wechsel von Absorberkörper niedriger und höherer Elektronendichte problemlos erfolgen. Dadurch kann das Ziel Strahlenabsorption, Weichteilverlagerung und Weichteilfixierung und eine dadurch resultierende mögliche Reduktion von radiogenen Nebenwirkungen im Rahmen von Kopf-Hals-Bestrahlungen erreicht werden. Diese Technik ist für die Verwendung von konventioneller als auch IMRT-Planung geeignet.
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Towards a universal beam model – dosimetric comparability of different proton beam lines of the same facility M. Hillbrand1, S. Reinhardt2, M. Weick-Kleemann1, W. Assmann2, K. Parodi2, J. Hauffe1 1 Rinecker Proton Therapy Center, Munich, Germany, 2Ludwig-Maximilians Universität München, Institute for Medical Physics, Munich, Germany Aim. While proton beam characteristics set upstream are easily made identical for different treatment rooms, geometric spot shape depends on gantry angle and room specific beam-line optics. Furthermore, beam models for treatment planning rely on assumptions such as spot ellipsis aligned to the major axes and a constant spot shape with gantry rotation. The aim of this study was to verify major assumption for our beam model and to evaluate the feasibility of dosimetric matching of two different treatment rooms. Methods. A rectangular spot pattern consisting of a central spot and spots displaced by 5.5 and 11 cm in cross- and in-plane direction has been acquired with a scintillation screen (BIS 2G) in isocentric planes. A two-dimensional Gaussian has been fitted to the acquired beam spot data. Energy specific spot shape variations were evaluated against gantry rotation, lateral deflection and for two different treatment rooms. Film measurements for monoenergetic layers and homogeneous standard fields are compared for different gantry angles with extreme spot sigmas and the two different treatment rooms. Results. The maximum range of variation around the nominal 4mm spot sigma over all clinically used gantry angles was 0.4–0.6 mm in the two treatment rooms. The difference of the mean spot sigma averaged over all gantry angles was smaller than 0.3 mm. The impact of lateral deflection on spot sigma was marginal. The results of film measurements will be presented. Conclusions. Spot size variations with gantry angle and between treatment rooms are fairly small. Thus, model assumptions for treatment planning and a unified beam model based on mean spot sizes for different rooms are likely to be adequate. The dosimetric impact of these assumptions will be quantified by film measurements.