Med Klin 2007;102:Abstract-Band
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Abstracts des 113. Internistenkongresses 2007
DOI 10.1007/s00063-007-2000-9
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Med Klin 2007;102:Abstract-Band
IMPRESSUM Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) e.V.
Schlussredaktion:
Prof. Dr. med. Wolfgang Hiddemann PD Dr. med. Karsten Spiekermann PD Dr. med. Christian Buske PD Dr. med. Joachim Stemmler Dr. med. André Althoff (beratend) Klinikum der Univesität München – Großhadern Medizinische Klinik und Poliklinik III Marchioninistraße 15 81277 München
Verlag: Neumarkter Straße 43 D-81673 München
Verlagsleitung:
Dr. Georg Ralle (Geschäftsführer) Dr. Dirk Einecke Ulrich Huber
Leitung Verlagsbereich II (Wissenschaftliche Publikationen):
Dr. Thomas Thiekötter
Redaktion:
Anna-Maria Worsch
Verantwortlich für Anzeigen:
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Herstellung:
Wolfgang Pahl
Druckvorlage:
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Druck:
Stürtz GmbH Alfred-Nobel-Straße 33 D-97080 Würzburg
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INHALT
POSTERBEITRÄGE
POSTERAUTOREN
Kardiologie I . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
8
Endokrinologie I . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
16
Pneumologie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
25
Hämatologie / Onkologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
34
Nephrologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
43
Gastroenterologie I . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
51
Kardiologie II . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
58
Endokrinologie I / Rheumatologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
69
Angiologie / Notfallmedizin I . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
78
Kardiologie III . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
86
Gastroenterologie II / Infektiologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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IMPRESSUM ................................................
Die abgedruckten Kurzfassungen entsprechen der digital eingereichten Version der Autoren. Die Verantwortung hinsichtlich des Inhalts liegt beim Autor.
Anmerkung: Die vollständige Anschrift der Autoren entnehmen Sie bitte dem Hauptprogramm.
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POSTERBEITRÄGE Kardiologie I 117
MicroRNAs im humanen Herz: Regulation der Aktivierung fetaler Genprogramme bei Herzinsuffizienz T. Thum1, P. Galuppo1, S. Kneitz2, J. Fiedler1, Chr. Wolf1, S. Engelhardt3, G. Ertl1, J. Bauersachs1 1Med. Klinik I / Kardiologie, Julius-maximilians Universität, Würzburg; 2IZKF-Micorarray Core Facility, Universität Würzburg,Würzburg; 3Rudolf-Virchow-Center, DFGResearch Center for Experimental Biomedicine, Universität Würzburg,Würzburg; Die chronische Herzinsuffizienz ist durch ein progressives linksventrikuläres Remodeling und die Reaktivierung fetaler Genprogramme gekennzeichnet; die zugrunde liegenden molekularen Ursachen sind nur unzureichend bekannt. Unsere Untersuchungen weisen darauf hin, dass sogennannte microRNAs, deren besondere Bedeutung bei der Kontrolle der Genexpression erst kürzlich beschrieben wurde, maßgeblich an den transkriptionellen Veränderungen im Rahmen der Herzinsuffizienz beteiligt sind. Transkriptomanalysen zeigten eine hohe Übereinstimmung zwischen Genexpressionsprofilen in fetalen und insuffizienten adulten Herzen. MicroRNA-Microarray-Untersuchungen identifizierten wesentliche Änderungen der Expression zahlreicher microRNAs in insuffizienten Herzen, die eine weitgehende Übereinstimmung mit denen fetaler kardialer Gewebe aufwiesen. Bioinformatorische Analysen zeigten einen Zusammenhang zwischen der Genexpression und dem Vorhandensein von microRNA-Bindungsstellen in den 3’-nicht-translatierten Regionen deregulierter Gentranskripte auf. Heraufregulierte messenger RNAs in insuffizientem Myokard enthielten signifikant mehr Bindungsstellen für herunterregulierte microRNAs und vice versa. Die Transfektion kultivierter Kardiomyozyten mit fetalen microRNAs führte zu Veränderungen der Zell-Struktur und der Genexpression vergleichbar mit denen insuffizienter Herzen. Unsere Daten identifizieren fetale microRNAs als wichtige Regulatoren für die Re-Aktivierung fetaler Genprogramme in insuffizienten humanen Herzen und liefern somit einen wichtigen Beitrag zur Erklärung der transkriptionellen Veränderungen bei der Herzinsuffizienz.
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Geringe Nacht-zu-Nacht Variabilität von Parametern schlafbezogener Atemstörungen bei Patienten mit stabiler Herzinsuffizienz O. Oldenburg1, B. Lamp1, J.Wedewardt1, B. Muntean1,T. Bitter1, K. Freivogel2, D. Horstkotte1 1Kardiologische Klinik, Herz- und Diabeteszentrum NRW, Ruhr-Universität Bochum, Bad Oeynhausen; 2Analytica International, Lörrach; Schlafbezogene Atemstörungen (SAS) haben eine hohe Prävalenz und große prognostische Bedeutung bei Patienten (Pat) mit Herzinsuffizienz (HI). Ziel dieser Studie war es, die Nacht–zu–Nacht Variabilität verschiedener SAS-Parameter bei diesen Pat zu untersuchen. Mit Hilfe der kardiorespiratorischen Polygraphy (Embletta®, Embla, Amsterdam, NL) wurden 50 konsekutive Patienten (38 Männer, Alter 61,1±12,4 Jahre, LV-EF 27,0±9%, peak VO2 16,7±7ml/kg/min, 6-min Gehtest 413±129 m) mit stabiler, symptomatischer Herzinsuffizienz (NYHA=II, LV-EF=40%) in zwei aufeinanderfolgenden Nächten untersucht. Die gemittelte NYHA Klasse betrug 2,6±0,6. Zur Graduierung des Schweregrades der SAS wurden der Apnoe-HypopnoeIndex (AHI) und der Apnoe–Index (AI) herangezogen. Bei Patienten mit einem AHI =5/h wurde von keiner relevanten SAS ausgegangen. SAS wurden als leicht bei einem AHI von 6–14/h, als mittel bei einem AHI von 15 bis 29/h und als schwer bei einem AHI=30/h graduiert. Eine Klassifikation in zentrale, obstruktive und gemischtförmige SAS erfolgte nach dem Überwiegen (>50%) der jeweils dokumentierten Apnoen. Die erhobenen Werte für den AHI (r=0,948, p<0,001) und AI (r=0,842, p<0,001) korrelierten sehr gut zwischen beiden Untersuchungsnächten. Die Anzahl der in der ersten Nacht dokumentierten Apnoen und Hypopnoen verglichen mit der maximalen Anzahl aus beiden Nächten liegt bei 84,6% für den AHI und 77,2% für den AI. Die Reproduzierbarkeit war dabei abhängig vom Schweregrad der SAS. Für die klinisch relevanten Fälle lag die Detektionsrate in der
ersten Nacht noch höher: AHI 15–29/h=87,1%, AHI=30/h=92,4%, AI=10/ h=82,6%. Dieses ist die erste Untersuchung zur Variabilität von SAS bei Patienten mit HI. Bei Patienten mit stabiler, symptomatischer HI konnte eine gute Reproduzierbarkeit und geringe Variabilität schlafmedizinischer Untersuchungsergebnisse gezeigt werden.
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Nachweis der gesundheitsökonomischen Effizienz resultiert in einem integrierten Versorgungsvertrag zur telemedizinischen Therapieoptimierung der chronischen Herzinsuffizienz L. Frankenstein1, M. Nelles1, A. Remppis1, D. Baden2, M. Wähner2, H. Korb2, H. A. Katus1, Chr. Zugck1 1Med III, Kardiologie, Angiologie, Pulmologie, Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg; 2PHTS, Düsseldorf; Zielsetzung Wir untersuchten den Einfluss des Telemonitorings auf die Hospitalisierungsrate und -dauer bei Patienten mit Herzinsuffizienz und überprüften die gesundheitsökonomische Relevanz. Methoden 164 Patienten wurden nachstationär telemedizinisch betreut. Sie erhielten Messgeräte für Puls, Blutdruck und Gewicht. Der Kontakt zu Fachärzten im Monitor-Center mit der elektronischen Patientenakte inkl. EKG war jederzeit (365 T/J; 24 h) möglich. Aus dem Kontrollkollektiv (n=988) wurden 111 Paare gematcht und eine Kosten-Effektivitäts-Analyse (Markov-Modell) erstellt. Endpunkt war die Vermeidung stationärer Aufenthalte. Ergebnisse Nur die telemedizinisch betreuten Patienten zeigten eine signifikante Reduktion der Hospitalisierungsrate (NYHA II, III, IV: 5,2 vs. 2,4; 8,1 vs. 3,0 und 2,4 vs. 1,2) und -dauer (NYHA II, III, IV: 50,7 vs. 21,9; 78,4 vs. 27,5 und 23,0 vs. 10,9), sowie einen Anstieg der Behandlung mir Leitlinien-empfohlener Medikation. Nach Analyse der effektivitäts-adjustierte Kosten und einer prospektiven Nachverfolgung über 6 Monate, wurde eine Einsparung von 3332 €/ Patient in der telemedizinisch betreuten Patientengruppe berechnet. Zusammenfassung Auch bei Berücksichtigung der zusätzlichen Kosten durch die Telemedizin ist die Reduktion der Hospitalisierungsrate und -dauer sowohl klinisch, als auch wirtschaftlich sinnvoll. Ein intelligenter Alarm-Algorithmus kann den Verlauf der Vitalparameter effizient telemedizinisch überwachen und der Arzt-Patienten-Kontakt wird so frühzeitig hergestellt, um eine drohende Hospitalisierung zu verhindern. Deshalb konnte mit der AOK-BW ein Integrierter Versorgungsvertrag für die telemedizinische Betreuung von Patienten mit CHI vereinbart werden. Dieses modulare Konzept bietet die Chance, die telemedizinische Mitbetreuung als integrierten und kosteneffizienten Baustein einer medizinischen Dienstleistungskette zu etablieren, an dem die betreuenden Hausärzte und Kardiologen aktiv beteiligt sind.
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Aldosteron und Cortisol bei chronischer Herzinsuffizienz – Komplementäre und inkrementelle Prädiktion des Mortalitätsrisikos G. Güder1, J. Bauersachs1, S. Frantz1, D. Weismann2, G. Ertl1, B. Allolio2, Chr. E. Angermann1, S. Störk1 1Kardiologie, Universitätsklinik Würzburg, Würzburg; 2Endokrinologie, Universitätsklinik Würzburg,Würzburg; Hintergrund: Bei Patienten mit systolischer Herzinsuffizienz (HI) sind höhere Plasmaaldosteronspiegel mit erhöhter Mortalität assoziiert. Die Blockade des Mineralokortikoidrezeptors (MR) durch z.B. Spironolacton reduziert jedoch die Gesamtmortalität unabhängig von der Aldosteronkonzentration. Ziel: Wir überprüften die experimentell aufgestellte Hypothese, dass neben Aldosteron auch Cortisol die Prognose bei HI ungünstig beeinflussen kann. Patienten und Methode: Bei 294 konsekutiv rekrutierten Patienten mit stabiler HI jeder Ätiologie wurde in einer prospektiven Kohortenstudie der Zusammenhang zwischen Plasmaaldosteron bzw -cortisol und Gesamtmortalität (Tod jeder Ursache;Cox-Regression) geprüft.
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Nachhaltige Beeinflussung schlafmedizinischer Parameter durch adaptive Servoventilation bei herzinsuffizienten Patienten mit Cheyne-Stokes-Atmung O. Oldenburg1, B. Lamp1, A. Schmidt2, A. Teigeler2, D. Horstkotte1 1Kardiologische Klinik, Herz- und Diabeteszentrum NRW, Ruhr-Universität Bochum, Bad Oeynhausen; 2Cardiac Research Unit, Herz- und Diabeteszentrum NRW, RuhrUniversität Bochum, Bad Oeynhausen;
Assoziation der Kortikosteroide mit der Mortalität (Kaplan-Meier-Plot) Ergebnisse: 48% der Patienten waren in NYHA Klasse III-IV; 58% zeigten eine systolische Herzinsuffizienz (EF<45%); die Mortalitätsrate im Beobachtungszeitraum (Median 803 Tage; IQR 313-1098) betrug 27%. Höhere Cortisol- und Aldosteronspiegel waren univariat mit erhöhter Mortalitätassoziiert (Abbildung): Hazard Ratio (HR) hohe vs. niedrige Tertile von Cortisol 3,4 (95%KI 1,9-6,3; P<0,001); HR Aldosteron 2,5 (1,4-4,2; P<0,001). Auch nach multivariater Adjustierung (Alter, Geschlecht, NYHA Klasse,C-reaktives Protein, NT-proBNP, Natrium, Hypercholesterinämie) blieb dieser Zusammenhang nachweisbar: HR Cortisol 2,6 (1,3-5,1; P=0,006); HR Aldosteron 2,4 (1,3-4,2; P= 0,004). Kortikoidspiegel oberhalb vs. unterhalb des Medians waren dabei mit einem 3,5-fach höheren Mortalitätsrisiko assoziiert. Durch Erweiterung des multivariaten Modells um Cortisol und Aldosteron verbesserte sich die Vorhersagekraft signifikant: Zunahme der C-Statistik von 0,81 auf 0,86; P=0,0005. Ejektionsfraktion und medikamentöse Begleittherapie beeinflussten diese Zusammenhänge nicht. Zusammenfassung: Bei Patienten mit chronischer HI sind höhere Aldosteronund Cortisolspiegel komplementär und inkrementell mit einer erhöhten Gesamtmortalität assoziiert. Unsere Daten sind vereinbar mit der Hypothese, dass bei der chronischen HI Cortisol eine bedeutsame, den Krankheitsverlauf modulierende Rolle zukommt.
Eine nächtliche Cheyne–Stokes–Atmung bei herzinsuffizienten Patienten (Pat) ist mit einer schlechten Prognose verbunden. Die adaptive Servoventilation (ASV) ist geeignet, diese Atemstörung zu behandeln. Ziel dieser Studie war es, den Einfluss einer ASV Therapie auf schlafmedizinische Parameter im Verlauf zu untersuchen. 22 herzinsuffiziente Pat (21 Männer; 65,7±8 Jahre, NYHA=II, EF=40%) wurden mit Hilfe der kardiorespiratorischen Polygraphy (Emblettaä) vor Einleitung und nach 3-mon. Follow-up (FU; AutoSet CS2, ResMed) untersucht. Der Apnoe– Hypopnoe–Index (AHI) reduzierte sich von 37,05±10,02/h auf 2,57±2,5/h (p<0,001), der Apnoe–Index (AI) von 21,33±14,47/h auf 0,71±1,22 (p<0,001). Die vorherrschenden zentralen Apnoen sprachen gut auf die Therapie an (16,39±14,4/h vs. 0,17±0,31/h, p<0,001), auch die gemischtförmigen Apnoen wurden positiv beeinflusst (3,03±4,63/h vs. 0,46±1,13/h im FU, p<0,05), die nur gering auftretenden obstruktiven Anteile zeigten keine signifikante Änderung unter der Therapie (1,05±3,75/h auf 0,09±0,19, n.s.). Die Zahl der Hypopnoen wurde im Mittel von 16,14±12,74/h auf 1,87±1,97/h reduziert (p<0,001). Die max. Apnoedauer wurde von 40,01±16,81s auf 17,29±24,36s reduziert (p<0,001), während sich die max. Hypopnoedauer nicht signifikant änderte (39,80±9,86s auf 33,82±23,17s, n.s.). Die mittlere Sauerstoffsättigung stieg von 93,0±2,0% auf 95,8±1,7% (p=0,001), die min. Sättigung von 81,3±3,4% auf 86,9±5,3% (p=0,004). Die mittlere Entsättigung fiel von 6,7±2% auf 5,0±1,1% (p=0,008). Im untersuchten Kollektiv zeigte die ASV–Therapie eine nachhaltig positive Beeinflussung schlafmedizinischer Parameter auch nach 3-mon. Therapie. Inwieweit dieses mit einer Verbesserung der Herzinsuffizienz oder einer Prognoseverbesserung einhergeht, bedarf weiterer Untersuchungen.
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Myokardbioptisch gesicherte kardiale Amyloidose: Echokardiographische Analyse des Global Longitudinal Strain (GLS) und des regionalen Peak Systolic Strain (PSS) mittels 2D-Strain (Speckle Tracking) T. Butz1, S. Jategaonkar1, C. Piper1, B. Lamp1,Y. Z. Kim1, Chr. Langer1, N. Bogunovic1, W. Scholtz1, M. Wiemer1, D. Horstkotte1, L. Faber1 1Kardiologische Klinik, Herz- und Diabeteszentrum NRW, Ruhr-Universität Bochum, Bad Oeynhausen; Einleitung: Bei klinischem Verdacht auf Vorliegen einer kardialen Amyloidose (AMY) könnte die Analyse der globalen und regionalen Myokardbewegung mittels zweidimensionalem Strain (2D-Strain; Speckle Tracking) ergänzend zur Gewebedoppler-Echokardiographie (TDI) diagnostisch hilfreich sein. Methoden: Wir untersuchten daher den Global Longitudinal Strain (GLS) und den regionalen longitudinalen Peak Systolic Strain (PSS) des linken Ventrikel im Vierkammerblick bei 12 Patienten (Pat.) mit myokardbioptisch gesicherter AMY und 12 konsekutiven Normalprobanden (NP), mittels einer speziellen 2DStrain-Software (Vivid 7, GE Healthcare) aus digital archivierten Bildsequenzen. Ergebnisse: Die AMY-Pat. wiesen einen signifikant niedrigen GLS als die NP auf (–7±3,6% vs. –14,8±2,5%; p< 0,01). Die Mehrzahl (10/12 Pat., 83%) der AMYPat. wies im Gegensatz zu den NP einen GLS < –10% auf. Auch die Analyse der regionalen Myokardbewegung zeigte bei den AMY-Pat. signifikant verminderte Werte sowohl im septalen Anteil (septaler PSS: basal: 7,2±4,1% vs. -16,3±4,1%, mid: -9,4±5,0% vs. –18,5±3,8%, apical: –10,2±5,2% vs. -19±5,3%; jeweils p<0,01) als auch im lateralen Anteil des linken Ventrikel (lateraler PSS: basal: -8,1±3,5% vs. –15,2±6,7%, mid: –7,8±3,9% vs. –13,9±2,8%, apical: –8,2±4,4% vs. -14,7±4,6%; jeweils p<0,01). Schlussfolgerung: Die Analyse der globalen und regionalen Myokardbewegung mittels 2D-strain scheint ein vielversprechendes neues diagnostisches Hilfsmittel bei Patienten mit kardialer Amyloidose zu sein. Zukünftig könnte es möglich werden, infiltrative Myokarderkrankungen mittels 2D-Strain-Analyse frühzeitiger als bisher aufzudecken.
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Erhöhte Serumspiegel des MatrixmetalloproteinasenInhibitors TIMP-1 sind ein unabhängiger Prädiktor der Gesamtmortalität bei Herzinsuffizienz S. Frantz1, S. Störk1, K. Michels1, G. Ertl1, J. Bauersachs1, Chr. E. Angermann1 1Herz-/Kreislaufzentrum Würzburg, Medizinische Klinik und Poliklinik I, Universitätsklinikum Würzburg,Würzburg; Einleitung: Matrixmetalloproteinasen (MMPs) sind eine Familie kollagenabbauender Enzyme, die beim Remodeling von Herz und Gefäßen eine entscheidende Rolle spielen. Wir untersuchten deshalb die Serumspiegel von MMP-9 und seinem Inhibitor TIMP-1 (Tissue Inhibitor of MMPs) bei Patienten mit Herzinsuffizienz im Vergleich zu einem gesunden Kontrollkollektiv und deren prognostische Relevanz. Methoden und Ergebnisse: Es wurden 249 Patienten echokardiographisch untersucht und Serumspiegel von MMP-9, TIMP-1 und BNP im Vergleich zu 74 Kontrollen bestimmt. Die prognostische Relevanz all dieser Parameter für die Gesamtmortalität wurde in einem multivariablen Cox-Regressions-Modell evaluiert. Alle Gruppenvergleiche wurden korrigiert für den Einfluss von Alter, Geschlecht und Kreatinin. MMP-9 war bei herzinsuffizienten Patienten im Serum im Vergleich zur Kontrollgruppe nicht erhöht (Kontrolle vs. Herzinsuffizienz ±SD, 81,5±56,6 vs. 86,4±65,7 ng/ml, p=n.s.). TIMP-1 hingegen zeigte sich bei Herzinsuffizienten signifikant erhöht (Kontrolle vs. Herzinsuffizienz, 756,0±158,8 vs. 1825,4±930,6 ng/ml, p<0,001). Dies war unabhängig von der Genese der Herzinsuffizienz (ischämische Kardiomypathie vs. nicht-ischämische Kardiomyopathie, p=n.s.), aber signifikant abhängig von der NYHA Klasse, sowie korreliert mit BNP-Spiegeln (r=0,70, p<0,001). 66 (27%) der Patienten starben im Verlauf von im Mittel 2,5 Jahren Nachbeobachtung. Im multivariablem Modell war TIMP-1 ein unabhängiger Prädiktor der Gesamtmortalität (Hazard Ratio pro Tertile, 3.5; 95% Konfidenzintervall, 2.2-5.1). Schlussfolgerung: Die vorliegende Studie zeigt erstmals, dass bei herzinsuffizienten Patienten erhöhte TIMP-1-Serumspiegel vorliegen. TIMP-1 ist ein guter
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POSTERBEITRÄGE Prädiktor der Gesamtmortalität bei herzinsuffizienten Patienten. Diese Ergebnisse unterstreichen die pathophysiologische Bedeutung der Degradation extrazellulärer Matrix bei der Progression der Herzinsuffizienz.
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Gesteigerter CO2-getriggerter Atemantrieb als mögliche Ursache einer respiratorischen Instabilität bei Patienten mit Herzinsuffizienz und zentraler schlafbezogener Atemstörung B. Muntean1, T. Bitter1, J. Wedewardt1, B. Lamp1, D. Horstkotte1, O. Oldenburg1 1Klinik für Kardiologie, Herz- und Diabeteszentrum NRW, Bad Oeynhausen; Schlafbezogene Atemstörungen (SAS) und ein periodisches Atemmuster unter Belastung sind bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz (HI) von großer prognostischer Bedeutung. Ursächlich wird u. a. eine gesteigerte zentrale Chemosensitivität auf CO2 angenommen. Ziel der vorliegenden Studie ist der Vergleich der respiratorischen Antwort auf CO2 bei Patienten mit stabiler HI ohne begleitende SAS, mit obstruktiver Schlafapnoe (OSA) oder zentraler Schlafapnoe (CSA). Insgesamt 68 Patienten (12 Frauen, Alter: 68 ± 7 Jahre) mit stabiler chronischer Herzinsuffizienz (NYHA ≥ II, linksventrikuläre Pumpfunktion (EF) ≤ 40%) wurden mit Hilfe der kardiorespiratorischen Polygraphie (Embletta®, Embla) auf Art und Schwere einer SAS untersucht. Der VE/VCO2 – slope als bekannter prognostischer Parameter, wurde während einer standardisierten Spiroergometrie bestimmt. Zusätzlich wurde der CO2-abhängige Atemantrieb mittels hyperoxisch – hyperkapnischer Rückatmung nach Read gemessen (HCVR; 7% CO2, 93% O2). Im untersuchten Kollektiv bestand kein signifikanter Unterschied hinsichtlich des peak VO2 (keinSAS 14,4±3 ml/kg/min, OSA 14,7±5% ml/kg/min, CSA 12,4±4% ml/kg/min), der EF (keinSAS 26,4±6%, OSA 28,2±5%, CSA 28,1±6%) und der NYHA Klasse. Der Apnoe-Hypopnoe-Index betrug 2,7±1/h bei Patienten ohne SAS, 19,4±13/h bei OSA und 28,9±19/h bei CSA. Der HCVR war signifikant höher bei CSA (3,64±1,3 l/min/mmHg) im Vergleich zu keinSAS (2,41±0,8 l/min/mmHg), bezüglich der OSA – Patienten bestand kein signifikanter Unterschied (2,41±0,8 l/min/mmHg). Parallel dazu konnte ein signifikant höherer VE/VCO2 slope bei Patienten mit CSA (37,8±8,5) im Vergleich zu keinSAS (31,1±4,9; p<0,05) dokumentiert werden, OSA Patienten hingegen zeigten einen tendentiell intermediären Anstieg (34,5±6,4). Das Auftreten einer CSA und eines gesteigerten VE/VCO2 slope bei Patienten mit HI kann Folge einer verstärkten CO2-Sensibilität der zentralen Chemorezeptoren sein. Ob die CO2-Sensibilität, gemessen durch HCVR, einen unabhängigen prognostischen Faktor darstellt bedarf weiterer Untersuchungen.
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zeigte sich ein Trend zu einem Überwiegen von Herzrhythmusstörungen bei LVA (p=0,054) und von embolischen Ereignissen in der LVD-Gruppe (p=0,07). Synkopen traten in beiden Gruppen statistisch gleich häufig auf (p=0,17). Rupturen wurden nicht beobachtet. Schlussfolgerung: Unsere Untersuchung zeigt eine bis zu 20fach höhere Prävalenz von LVA/LVD als bisher angenommen wurde, und rund 33% dieser Patienten zeigten kardiovaskuläre Ereignisse im Verlauf mit Überwiegen von Herzrhythmusstörungen bei LVA und Vorherrschen von embolischen Ereignissen bei LVD. Die Differentialdiagnose von Herzrhythmusstörungen, Synkope und systemischer Embolie sollte die Diagnose LVA/LVD einschließen
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Prognostische Bedeutung des subjektiven Wohlbefindens bei kardialer Dekompensation M. Rose1, J.Vollert2, D. Weinrich3, S. Strohm3, M. Möckel3 1Assessment Lab & QualityMetric, Boston, MA, USA; 2Dept. of Laboratory Medicine, University of California San Francisco, San Francisco, USA; 3Kardiologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin; Untersucht wurde, ob das subjektive Wohlbefinden bei akuter Dekompensation einer vorbestehenden Herzinsuffizienz für den weiteren Verlauf der Erkrankung prognostische Bedeutung hat. Eingeschlossen wurden alle geeigneten Patienten mit der klinischen Verdachtsdiagnose einer dekompensierten Herzinsuffizenz. Alle Patienten füllten unmittelbar nach der Notfallbehandlung den Minnesota Living with Heart Failure Questionnaire (MLHFQ), sowie den SF-36 zur Erfassung ihres subjektiven Wohlbefindens aus. Zudem wurden bei Aufnahme, sowie an Tag 1, 2, 3, 5 und am Tag der Entlassung BNP als auch der NYHA und Killip Status bestimmt. Als primärer Endpunkt galt eine Wiederaufnahme mit kardialer Dekompsensation oder Tod innerhalb von 3 Monaten. 99 Patienten (45 Frauen) wurden eingeschlossen, von denen 19 im Beobachtungszeitraum ein erneutes schwerwiegendes kardiales Ereignis hatten, 9 von diesen Patienten verstarben. Die Patienten mit kardialen Ereignissen berichteten bereits unmittelbar nach Aufnahme über eine signifikant schlechtere Lebensqualität (MLHFQ p<0.001) und eine depressivere Stimmungslage (SF-36 Mental Component Scale, p=0.002). Diese Patienten weisen zudem höhere initiale BNP-Werte (p=0.028) und eine kleinere Ejektionsfraktion (p=0.045) auf. Von allen eingeschlossenen Variablen hat allein der MLHFQ-Score bereits unmittelbar nach Aufnahme prognostische Bedeutung für das Auftreten weiterer kardialer Ereignisse (OR 1.05 95%CI 1.01-1.09). Die Bedeutung der NHYA Klassifizierung zum Zeitpunkt der Entlassung hat jedoch im Vergleich eine deutliche höhere Vorhersagekraft (OR 4.89 95%CI 1.44-16.59). Die Untersuchung bestätigt die Ergebnisse vorausgehender Studien, dass die subjektiv erlebte psychische Verfassung einen Risikofaktor für die Entstehung und den Verlauf der Herzinsuffizienz darstellt, unabhängig von traditionellen kardiovaskulären Risikofaktoren. Die standardisierte Erhebung erkrankungsspezifischer Symptome wie mit dem MLHFQ kann als sinnvolle Ergänzung der klassischen Anamnese gesehen werden.
Isolierte angeborene linksventrikuläre Aneurysmata und Divertikel des Erwachsenen: Prävalenz, klinische Präsentation und Verlauf M.-A. Ohlow1, M.-A. Secknus1, H. von Korn1, Chr. Geller1, B. Lauer1 1Zentralklinik Bad Berka, Bad Berka; Zielsetzung: Kongenitale linksventrikuläre Aneurysmata (LVA) bzw. Divertikel (LVD) sind sehr seltene Anomalien. Betroffene Patienten können asymptomatisch sein oder sich mit einer systemischen Embolie, Herzrhythmusstörungen oder einer Tamponade als Folge einer Ruptur präsentieren. Prävalenz und klinischer Verlauf dieser Veränderungen wurden bisher noch nicht systematisch an einer großen Population untersucht Methoden: Untersucht wurden retrospektiv die LV-Angiogramme von 12.271 konsekutiven Patienten auf das Vorhandensein von LVA oder LVD. Erfasst wurden die klinischen Daten der betroffenen Patienten, der Langzeitverlauf wurde mit einem standardisierten Telefoninterview erfasst. Ergebnisse: Es fanden sich 94 Patienten mit 103 LVA/LVD, entsprechend einer Prävalenz von 0,76%. Die Prävalenz der LVA betrug 0,34% (n=42) und für LVD 0,42% (n=52). Männer wiesen häufiger LVA (41% vs 59%), Frauen häufiger LVD auf (75% vs 25%, p=0,001 für beide). Das mittlere Follow-up betrug 56+6 Monate und zeigte eine Gesamt-Mortalität von 7%, ohne kardiale Mortalität. Es
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Nicht-invasive Herzzeitvolumen-Bestimmung im Herzkatheterlabor mittels Spektralanalyse der thorakalen Impedanz M. Winklmaier1, O. Bosse1, T. Kunert2, A. Galland1, W. Moshage1 1Innere Medizin, Klinikum Traunstein, Traunstein; 2AX, Siemens AG, Forchheim; Untersucht wurde die nicht-invasive Bestimmung des Herzzeitvolumens (CO) basierend auf einer neuartigen Bioimpedanzmethode (NICOM® Fa. Cheetah Medical Inc., in Zusammenarbeit mit Siemens AX) im Vergleich mit den etablierten invasiven Methoden (Thermodilution = TD und Fick). Mittels 4 spezieller EKG-Elektroden werden dabei nicht die Gesamtamplituden, sondern die Änderungen im thorakalen Frequenzspektrum zur genaueren Analyse bestimmt. Bei 104 Patienten mit unterschiedlicher Indikation zur Rechtsherzkatheterisierung (Aortenklappenstenose, Mitralklappeninsuffizienz, pulmonal-arterielle Hypertonie, reduzierte LV-Funktion) aber ohne hämodynamisch wirksame Shunt-
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POSTERBEITRÄGE Schlussfolgerung: Trotz des hohen Risikos, kann ein herzchirurgischer Eingriff mit akzeptablen Risiko in dieser Patientengruppe durchgeführt werden. Die überwiegende Mehrzahl der Patienten ist mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Auf Grundlage unserer Erfahrungen ist eine chirurgische Therapie eine sinnvolle Behandlungsoption in dieser Patientengruppe.
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Ungeplante Krankenhausaufnahme wegen Herzinsuffizienz: Patientencharakteristik und Management S. Pehlivanli1, B. Kuch1, Chr. Faul1, M. Riehle1, M. Fliri1, W. von Scheidt1 11. Medizinische Klinik, Klinikum Augsburg, Augsburg;
Graphik 1: Die nicht-invasive Bestimmung mittels NICOM zeigte eine gute Übereinstimmung mit den invasiven Methoden und ist vergleichbar mit der CO-Bestimmung nach Fick in Relation zum Goldstandard TD. vitien oder Aortenklappeninsuffizienzen wurde zu 2 unterschiedlichen Zeitpunkten simultan CO zur Bestimmung nach Fick,TD (mindestens 2 Messungen) und NICOM gemessen. Aus 565 Meßwerten berechnete sich das Herzzeitvolumen nach NICOM 5,1 ± 1,6 l/min, nach TD 4,9 ± 1,3 l/min, nach Fick 4,2 ± 1,3 l/min. Der Pearsonsche Korrelationskoeffizient zwischen NICOM und TD war 0,40 (r-Regression 0,34) zwischen TD und Fick 0,85 (r-Regression 0,78). Die Differenz zwischen TD versus NICOM in der CO-Bestimmung (Irrtumswahrscheinlichkeit) betrug 5% (p=0.07, nicht signifikant) und -15% (p<0.001) bei der CO-Bestimmung von Fick versus TD. Graphik 1 zeigt den Vergleich der Mittelwerte Fick / NICOM versus TD.
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Die Zukunft der Herzchirurgie: Patienten mit „End-Stage“ Herzerkrankungen? Ist das OP-Risiko noch akzeptabel? F.-U. Sack1, T. Brösse1, A. Koch1, M. Karck1 1Herzchirurgie, Chirurgische Universitätsklinik Heidelberg, Heidelberg; Einleitung: Durch die Fortschritte der konservativen Medizin werden Kardiochirurgen mit einer zunehmenden Zahl von Patienten konfrontiert, deren Erkrankung sich im weit fortgeschrittenen Stadium befindet. Das Ziel unserer Untersuchungen war eine Analyse der Effizienz und der Ergebnisse in dieser „Hochrisiko“-Gruppe. Patienten und Methoden: Patienten mit fortgeschrittener Herzerkrankung und schwer eingeschränkter LV-Funktion wurden entsprechend der folgenden Kriterien ausgewählt: LVEDP > 20 mmHg und EF < 40 %. Patienten mit LV-Aneurysmen wurden ausgeschlossen. Mittels einer retrospektiven, multivariaten Analyse wurden Ergebnis und Risikofaktoren analysiert. Ergebnisse: Zwischen 1998 und 2002 wurden 434 Patienten mit einem Langzeit follow-up von 393 Patienten eingeschlossen. Dabei waren 63,1 % ( 275) ACVB-, 29 % (92) Klappen- und 15,4 % (67) Patienten mit Kombinationseingriffen (ACVB + Klappenersatz). Die mittlere NYHA-Klassifikation lag bei 2,6 +/- 0,8, das mittlere Alter bei 67 +/- 10,8 Jahre. An Risikofaktoren fanden sich Diabetes mellitus bei 17,3 %, Hypertension bei 21,88 % und Fettstoffwechselstörungen bei 12,72 % der Patienten. Die Überlebensrate nach 6 Monaten betrug 87,75 % für ACVB’s, 96,2 % für Klappenersatz und 78,68 % für die Patienten mit Kombinationseingriffen. Nach fünf Jahren waren die meisten Patienten in NYHA Klasse I und II. Basierend auf einer Patientenbefragung waren mehr als 98 % der Patienten zufrieden mit dem Operationsergebnis und würden sich erneut für eine Operation entscheiden.
Wenige Daten existieren über Profil und Management von Patienten, die wegen Herzinsuffizienz (HI) stationär eingewiesen werden. Wir erhoben über 9 Monate konsekutiv Daten aller wegen systolischer HI im Klinikum Augsburg (KH der Maximalversorgung) ungeplant aufgenommenen und während des Aufenthalts nicht verstorbenen Patienten. Mittl. Alter der 182 Patienten 69,5 Jahre (32-96), 51% im NYHA-Stadium IV, 38% in NYHA III. Ischämische CMP hatten 34% der Patienten, nicht-ischämische 22%, hypertensive 19%. Sinusrhythmus in 54%, Vorhofflimmern (AF) in 41 %, ein kompletter LSB in 21%. Frühere Revaskularisation hatten 32% aller Patienten: 13% PCI, 19% Bypass-Op. Erstmanifestation einer HI wiesen 30% auf. Mit ACE-Hemmer (ACE-I) oder AT1-Rezeptor-Blocker (ARB) waren 59% vorbehandelt, 71% mit einem ß-Blocker (BB, mittlere Dosis: Bisoprolol 4,8 mg/d, Metoprolol 84 mg/d, Carvedilolol 25 mg/d), 24% mit Aldosteronantagonist (AA), 70% mit Diuretikum, 27% waren antikoaguliert, 4% digitalisiert, 8% nahmen Amiodarone ein. Während des ungeplanten Aufenthaltes erfolgte eine Kardioversion von AF bei 6% , eine Revaskularisation bei 5%, 5% erhielten einen ICD/biventrikulären ICD. Steigerung der vorbestehenden Medikation erfolgte in 32% für BB, 31% für ACE-I/ARB, 74% für Diuretika. Ein Ersttherapiebeginn wurde durchgeführt mit BB bei 26%, ACE-I/ARB bei 31%, AA bei 29%. Bei Entlassung war kein Patient in NYHA IV, 19% in NYHA III, 58% in NYHA II. Konklusion: Patienten mit ungeplanter KH-Aufnahme wegen HI sind im Schnitt höheren Alters, zur Hälfte NYHA IV und zu einem Drittel Erstdiagnosestellungen. AF, LSB und frühere Revaskularisationen sind nicht selten. Häufigste vorbestehende Substanzklasse sind BB, allerdings in nur halbmaximaler Dosis. Start oder Optimierung einer medikamentösen HI-Therapie sind mit Abstand die häufigste Therapiemaßnahme. Spezielle Maßnahmen (Revaskularisation, ICD/ CRT, Kardioversion) erfolgen in einer Minderheit während des ungeplanten Aufenthaltes.
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Telemedizinische Betreuung zur Senkung der Morbidität bei Patienten mit gering- bis mittelgradiger chronischer Herzinsuffizienz A. J. Morguet1, P. Kühnelt1, A. Kallel1, M. Jaster1, H.-P. Schultheiss1 1Med. Klinik II – Kardiologie u. Pulmologie, Charite – Campus Benjamin Franklin, Berlin; Zielsetzung: In zwei Studien (TEN-HMS, WHARF) konnte bei schwerer Herzinsuffizienz (NYHA III–IV) eine telemedizinische Betreuung die Mortalität reduzieren, wobei die Morbidität im Wesentlichen unverändert blieb. Zur gering- bis mittelgradigen Herzinsuffizienz liegen diesbezüglich keine Daten vor. Wir untersuchten deshalb bei diesen Pat. den Einfluss einer telemedizinischen Betreuung auf den klinischen Verlauf. Methoden: Insgesamt wurden 128 bereits aggressiv medikamentös und ggf. apparativ therapierte Pat. mit einer EF ≤ 60 % untersucht. 32 Pat. im Alter von 60,3 ± 9,7 Jahren mit ischämischer (n = 22) oder dilatativer (n =10) Kardiomyopathie und einer EF von 44,2 ± 13,4 % wurden prospektiv einem speziellen abgestuften telemedizinischen Programm zugeführt mit Schulung und 14-tägigen Telefonanrufen bei 24 NYHA-II-Pat. sowie zusätzlichem Telemononitoring mit täglicher Übertragung von Körpergewicht, Blutdruck und Herzfrequenz zu einem Servicezentrum (PHTS, Düsseldorf) bei 8 NYHA-III-Pat. Die mediane Beobachtungsdauer betrug 307 (Interquartildifferenz 329) Tage. Jedem Telemedizinpat. wurden 3 Kontrollpat. im Hinblick auf Geschlecht, Alter, Ätiologie der Herzinsuffzienz, EF und NYHA-Klasse zugeordnet.
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Med Klin 2007;102:Abstract-Band
POSTERBEITRÄGE Ergebnisse: Bei den primären Endpunkten war in der Telemedizingruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe pro Patienten-Jahr die Rate stationärer Aufnahmen mit 0,38 vs. 0,77 signfikant niedriger (p = 0,034) und die Gesamtdauer mit 3,17 vs. 6,93 Tagen signifikant kürzer (p < 0,0001). In der Telemedizingruppe gab es keine, in der Kontrollgruppe 4 Todesfälle. Das ereignisfreie Überleben (kombinierter sekundärer Endpunkt stationäre Aufnahme oder Tod) war tendenziell länger in der Telemedizingruppe (p = 0,29). Schlussfolgerung: Eine telemedizinische Betreuung kann bei Pat. mit Herzinsuffzienz im Stadium NYHA II–III die Morbidität senken. Dieser Effekt ist über die Standardtherapie hinaus nachweisbar.
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Behandlungsmuster bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz: Ergebnisse aus dem Disease Management Programm (DMP) Koronare Herzkrankheit (KHK) Nordrhein
das OP-Ergebnis wurden analysiert. Alle Patienten wurden aktuell re-evaluiert und im Sinne einer Erfassung des Langzeitergebnisses echokardiographisch untersucht. Ergebnisse: Das mittlere Alter zum OP-Termin lag bei 63 Jahren (40-88). Alle Patienten wiesen eine deutlich reduzierte LV-Funktion mit einem mittleren LVEDP von 19 mmHg auf. Die meisten Patienten hatten eine koronare 3-Gefäßerkrankung. Zur LV-Rekonstruktion wurde in 64 Fällen eine DOR-Plastik und in 20 Fällen eine direkte Rekonstruktion der LV-Geometrie durchgeführt. Zusätzlich erfolgte bei 73 Patienten eine Revaskularisation mit im Mittel 2,6 Bypässen. Postoperativ kam es zu 10 Todesfällen innerhalb der ersten 30 Tage. Das Langzeitüberleben lag bei 86,3 % nach einem und 70,55 % nach fünf Jahren. Der postoperative NYHA Status lag bei 1,8 im Vergleich zu präoperativ 3,2. Gleichzeitig kam es zu einem Anstieg der EF von 34,9 % auf 53,2 %. Limitierende Faktoren für das Langzeitüberleben waren ein „Kontraktilitätsscore“ > 22, Niereninsuffizienz und Diabetes mellitus. Schlussfolgerung: Trotz hochgradig eingeschränkter LV-Funktion und Vorliegen einer koronaren Herzerkrankung sollte eine Rekonstruktion der LV Geometrie in Kombination mit einer Revaskularisierung angestrebt werden. In der überwiegenden Anzahl der Fälle kann ein sehr gutes Langzeitüberleben und eine deutliche Verbesserung der Leistungsfähigkeit erzielt werden.
I. Schwang1, R. Griebenow1, L. Altenhofen2, B. Hagen2, W. Haß2 1Medizinische Klinik II- Merheim, Köln; 2Projektbüro Disease Management Programme, Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung, Köln; 133 Das DMP KHK besteht aus einer strukturierten Dokumentation, einem Set konsentierter Therapieziele sowie allgemeinen Therapieempfehlungen, wobei auf die therapeutische Einzelentscheidung des Arztes kein Einfluss genommen wird. Wir berichten über 91945 Patienten mit gesicherter KHK, von denen seit Einschreibung in das DMP (erstmals seit Sept. 2004) mindestens eine Folgedokumentation vorliegt. 16433 (17,9%) dieser Patienten wiesen eine Herzinsuffizienz der NYHA-Stadien I-IV auf. Das mittlere Alter dieser Gruppe beträgt 73+/- 9 (sd) Jahre, 42% sind weiblich, die KHK ist seit 8,5 +/- 7 Jahren bekannt. Bei etwa 80% liegt eine arterielle Hypertonie als Begleiterkrankung vor, knapp 50% haben einen Myokardinfarkt durchgemacht und etwa ein Drittel der Patienten weist weiterhin einen systolischen Blutdruck >140 mmHg auf. Von den herzinsuffizienten Patienten aller NYHA-Stadien erhalten 54,3% die von den Leitlinien empfohlene Kombinationstherapie aus ACE-Hemmer und ß-Blocker.Von den übrigen 45,7% erhalten 19% nur einen ß-Blocker, aber keinen ACE-Hemmer; 15% einen ACE-Hemmer, aber keinen ß-Blocker, die übrigen erhalten keine der beiden Substanzklassen (oder isoliert einen AngiotensinRezeptor-Blocker, der in der Dokumentation nicht gesondert erfasst wird). Demgegenüber erhalten aber immer noch 27,3% der Patienten unter ß-Blockertherapie und 30,2% unter ACE-Hemmer-Behandlung zusätzlich einen Calcium-Antagonisten. Schlussfolgerung: Während nur etwas mehr als die Hälfte der Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz die leitliniengerechte Kombinationstherapie aus ACE-Hemmer und ß-Blocker erhält, findet sich aber bei etwa 90% der Patienten mindestens eine der beiden Substanzklassen in der Medikation. Allein schon die konsequente Umsetzung von einem Calcium-Antagonisten auf einen ACEHemmer bzw. ß-Blocker würde einen deutlichen Zuwachs an Leitliniennähe bewirken.
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Simultane Revaskularisierung und Rekonstruktion der Ventrikelgeometrie bei Patienten mit hochgradig eingeschränkter Ventrikelfunktion F.-U. Sack1, G. Pawlik1, A. Koch1, T. Brösse1, M. Karck1 1Herzchirurgie, Chirurgische Universitätsklinik, Heidelberg; Einleitung: Die Fortschritte und Erfolge der interventionellen und konservativen kardiologischen Therapie werden zu einer Zunahme der Patientenzahlen mit “end-stage” KHK und pathologischer LV-Geometrie führen. Das Ziel unserer Studie war die Analyse der Effektivität einer LV-Rekonstruktion in dieser Hochrisiko-Patientenpopulation. Patientenkollektiv und Methoden: In unserer Klinik wurden 84 Patienten mit KHK im Endstadium und LV-Aneurysmen operiert. Die klinischen Daten und
Die Apnoe-Dauer und Zykluslänge bei nächtlicher Cheyne-Stokes-Atmung ist abhängig vom Grad der Herzinsuffizienz O. Oldenburg1, J. Wedewardt1, B. Lamp1, L. Faber1, D. Horstkotte1 1Kardiologische Klinik, Herz- und Diabeteszentrum NRW, Ruhr-Universität Bochum, Bad Oeynhausen; Das Auftreten einer schlafbezogenen Cheyne–Stokes–Atmung (CSA) bei Patienten (Pat) mit Herzinsuffizienz (HI) ist mit einer erhöhten Mortalität und Letalität verbunden. Klassischerweise wird hierbei von einer Zyklusläge (ZL), als Zeit vom Beginn der Ventilation bis zum Ende der nachfolgenden Apnoe, von 60 sec ausgegangen. Hypothese: Bei herzinsuffizienten Pat mit CSA sind ZL und Apnoe – Dauer (AD) abhängig von Grad der systolischen Funktionseinschränkung. Mit Hilfe der kardiorespiratorischen Polygraphie (Embletta®, Embla, NL) wurden 43 Pat mit klinischer HI und gesicherter CSA untersucht. Bei 22 Pat (18 Männer, 68,7±11 Jahre; Apnoe-Hypopnoe-Index [AHI]: 37,8±20,8/h; ApnoeIndex [AI]: 18,9±17,1/h) war keine Einschränkung der systolischen LV-Funktion (Ejektionsfraktion [EF]: 60,9±5,2%; peak VO2 predicted 76,3±13,6%) nachweisbar, beim Vergleichskollektiv von 21 männlichen Pat bestand eine hochgradig reduzierte LV-Funktion (EF: 23,0±2,5%; peak VO2 predicted: 45,9±16,2%; AHI: 31,8±12,6/h; AI: 21,8±10,8/h). Die ZL der Pat mit normaler systolischer EF betrug 48,9±17,7 sec, die AD 20,8±9,5 sec, bei Pat mit reduzierter EF betrug die ZL 83,3±24,2 sec (p<0,001) und die AD 31,0±11,8 sec (p<0,001). Das circulatory delay (CD), definiert als Zeit zwischen Ende der Apnoe und Tiefpunkt der nachfolgenden Sauerstoffentsättigung, lag bei Pat mit erhaltener EF bei 29,8±11,0 sec, bei Pat mit reduzierter EF bei 47,8±15,9 sec. Zykluslängen einer CSA bei HI scheinen abhängig vom Grad der Einschränkung der systolischen Pumpfunktion zu sein. Bei hochgradiger Einschränkung kommt es zur Verlängerung der ZL insbesondere der AD. Zur Charakterisierung einer CSA sollte daher neben den klassischen Parametern wie dem AHI oder dem AI auch Zykluslängen (ZL, AD, CD) beschrieben werden. In wie weit diese eine unabhängige prognostische Bedeutung haben, muss noch geklärt werden.
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(13) POSTERBEITRÄGE
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Vermeidung von Selektionseffekten durch Routinedatenanalysen – Beispiel Herzinsuffizienz
Perkutaner Verschluss des Vorhofseptumdefektes bei Erwachsenen: Langzeitergebnisse und Komplikationen
S. M. List1, T. Mansky1, C. Günster3, G. Heller3, E. Swart4, W. Krahwinkel2 1Medizinische Entwicklung, Helios-Kliniken Gruppe, Berlin; 2Medizinische Klinik, Helios Krankenhaus Leisnig, Leisnig; 3WIdO, Bonn; 4FEISA, Magdeburg
N. Majunke1, A. Baranowski1, C. Heinisch1, W. Zimmermann1, S. Staubach1, N. Wawra1, E. Fischer1, M. Leetz1, M. Taaffe1, M. Reschke1, N. Wunderlich1, H. Sievert1 1CardioVasculäres Centrum, Sankt Katharinen, Frankfurt am Main;
Zielsetzung: Im Rahmen des Projektes „QSR: Qualitätssicherung der stationären Versorgung mit Routinedaten“ werden Krankenkassendaten für ein Benchmarking der stationären Behandlungsqualität genutzt. Die Routinedatenanalyse liefert auch valide Informationen für Epidemiologie und Versorgungsforschung und hat gegenüber konventionellen Studien oder Registern u. a. den Vorteil fehlender Patientenselektion. Beispielhaft werden die Ergebnisse herzinsuffizienter Patienten publizierten Daten gegenüber gestellt. Methoden: Ausgewertet wurden die Abrechnungsdaten von AOK-Versicherten. Anhand der Kriterien Krankenhausbehandlung mit Hauptdiagnose Herzinsuffizienz im Jahr 2003, älter als 30 J. bei Aufnahme und kein stationärer Aufenthalt wegen Herzinsuffizienz im Vorjahr wurden 121.036 Patienten identifiziert. Ergebnisse: Das Durchschnittsalter betrug 76,9 Jahre. Die Altersverteilung entsprach den Angaben des Stat. Bundesamtes. Der Frauenanteil lag bei 61,2%. Ein Vergleich dieser für Prognose und Therapieentscheidungen wichtigen Parameter mit Studien und Registern zeigt erhebliche Unterschiede auf. Die Angaben zu Herzinsuffizienzursachen und Begleiterkrankungen stimmen z. T. gut mit der Literatur überein, z. T. weichen sie deutlich von publizierten Daten ab. Ähnliches gilt für die Häufigkeit interventioneller bzw. operativer Eingriffe. Ursache dieser Beobachtung sind ausgeprägte Selektionseffekte. Schlussfolgerung: Konventionelle klinische Studien und Register bilden die medizinische Versorgungsrealität unzureichend ab. In Deutschland fehlen bislang Herzinsuffizienz-Register, die zuverlässige populationsbezogene Aussagen zur Prognose der Erkrankung, zur Behandlung unter Alltagsbedingungen und zur Ergebnisqualität erlauben. Die Analyse von Routinedaten kann diese Lücke ohne zusätzlichen Ressourcenverbrauch schließen, zumal prinzipiell Informationen über Medikamentenverordnungen, ambulante und rehabilitative Behandlungen etc. einbezogen werden können.
Hintergrund: Der perkutane Verschluss des Vorhofseptumdefektes wird überwiegend im Kindesalter durchgeführt. Über die Ergebnisse bei Erwachsenen, insbesondere die Langzeitergebnisse, liegen nur wenige Daten vor. Methoden: In der Zeit von 1992 bis Dezember 2006 wurde in unserem Zentrum bei 724 Patienten versucht, einen Vorhofseptumdefekt kathetertechnisch zu verschließen.Bei 30 Patienten wurde ein zweiter Schirm implantiert. Die Patienten hatten einmittleres Alter von 47,4 ± 17,3 Jahren. Bei 79 Patienten lagen multiple Defektevor. Die folgenden Okkluder wurden verwendet: 582 Amplatzer, 66 Cardioseal oder Starflex, 52 Helex, 28 ASDOS, 9 Angelwings, 4 Sideris, 2 Rashkind, 3 Solisafe. Ergebnisse: Bei 747/756 Eingriffen konnte ein Okkluder implantiert werden. Die mittlere Eingriffsdauer betrug 47 ± 26 Minuten und die mittlere Durchleuchtungszeit 9 ± 9 Minuten. Bei 670/717 mittels TEE nachuntersuchten Patienten war der Verschluss vollständig. An Komplikationen innerhalb der ersten 30 Tage traten auf: Plötzlicher Herztod bei einer 75 jährigen Patientin,Vorhofflimmern (n=27), Perikarderguss (n=9), Embolisation des Okkluders (n=5), TIA/ Apoplex (n=4), Thrombus auf dem Okkluder (n=3), Hämoperikard (n=3), Perikardtamponade (n=1), retroperitoneale Blutung (n=1). Alle Komplikationen, die zu einer Operation (n=5) führten, traten bei den ersten 50% der Eingriffe (n=378) auf. Im weiteren Verlauf (1 –127 Monate) kam es zu folgenden Komplikationen: Vorhofflimmern (n=14), Thrombusauf dem Okkluder (n=4), TIA/ Apoplex (n=6), Perikarderguss (n=3), periphere Embolie (n=2), Hämoperikard (n=1), Perikardtamponade (n=1). 11 Patientenverstarben aus nicht eingriffsbezogenen Gründen. Schlussfolgerungen: Der perkutane Verschluss des Vorhofseptumdefektes ist ein einfach durchführbarer und sicherer Eingriff. Schwere Komplikationen sind sowohl beim Eingriffals auch im Langzeitverlauf deutlich seltener als bei operativer Therapie.
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Der Plasmaspiegel natriuretischer Peptide korreliert mit dem Risiko für subendokardiale Ischämie in Patienten mit mittel- bis hochgradiger Aortenstenose J. Wagner1, S. Störk1, F. Weidemann1, J. Strotmann1, C. Fiedel1, G. Ertl1, W. Voelker1 11. Medizinische Klinik, Herz-Kreislaufzentrum, Universität Würzburg, Würzburg; Zielsetzung: Die natriuretischen Peptide BNP und NT-proBNP sind unabhängige Outcome-Prädiktoren bei Patienten mit schwerer Aortenstenose (AS). Nach gängigen Richtlinien bestimmen momentan jedoch die klinische Symptomatik und echokardiographische Parameter die Entscheidung zum Klappenersatz. Wir untersuchten, ob BNP und NT-proBNP hilfreich sind, das individuelle Risiko für subendokardiale Ischämie bei Patienten mit moderater/hochgradiger AS zu bestimmen. Methoden: Bei 71 Patienten mit AS und 24 Kontrollen wurde die Assoziation von BNP- und NT-proBNP-Plasmaspiegeln mit allen invasiv bestimmten Parametern der Hämodynamik unter besonderer Berücksichtigung der myokardialen Oxygen-Supply-to-Demand-Ratio (diatolischer Pressure Time Index/ systolischer Pressure Time Index, DPTI/SPTI) bestimmt. Ergebnisse: Plasmaspiegel der natriuretischen Peptide korrelierten negativ mit der Aortenöffnungsfläche. Bei Patienten mit moderater AS (n=30) unterschieden BNP und NT-proBNP zwischen symptomatischem und asymptomatischem Status (p=0,01). BNP und NT-proBNP korrelierten negativ mit DPTI/SPTI (p<0,001) und der linksventrikulären Ejektionsfraktion (EF; p<0,001). DPTI/ SPTI korrelierte mit der Aortenöffnungsfläche (p<0,0001) aber nicht mit der EF. In einer ROC-Analyse lagen die Cut-Off-Werte bei >450 pg/ml für BNP und >1800 pg/ml für NT-proBNP für Patienten mit AS, die das höchste Risiko für subendokardiale Ischämie (DPTI/SPTI<0,22) zusammen mit einer eingeschränkten linksventrikulären systolischen Funktion (EF<45%) hatten. Schlussfolgerung: Erhöhte natriuretische Peptide zeigen frühe Ischämien bei Patienten mit AS an und können so möglicherweise helfen, Patienten rechtzeitig einem Aortenklappenersatz zuzuführen.
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Kontrastverstärkte transösophageale Echokardiographie: Verbesserung des Thrombenausschlusses vor Kardioversion P. Jung1, J. Rieber1, H.-Y. Sohn1, F. Jander1, T. Schiele1, H. Gross1, S. Schmieder1, V. Klauss1 1Kardiologie, Medizinische Poliklinik, Klinikum Innenstadt, München; Atriale Thromben können bei Patienten mit Vorhofflimmern (VHFL) vor Cardioversion (CV) mittels transösophagealem Echokardiogramm (TEE) ausgeschlossen werden, was jedoch aufgrund schwieriger Einstellbarkeit des linken Vorhofohrs (LAA) nicht immer gelingt. Neuere transpulmonale Ultraschallkontrastmittel (KM) ermöglichen die präzise Endokarddelineation sowohl des linken Ventrikels (LV) als auch Vorhofs (LA). Die vorliegende Studie untersucht den Einfluss der Kontrastverstärkung auf die diagnostische Wertigkeit der TEE für die Thrombenerkennung bei Patienten mit VHFL. Methodik: 40 konsekutive Patienten mit VHFL (31 männlich, 63,8±14 Jahre) wurden mittels TEE vor geplanter CV untersucht. Cineloops mindestens 2er Ebenen des LAA wurden vor und nach intravenöser Bolusgabe des KM (SonoVue, Bracco, Italien) digital aufgezeichnet (GE System V/VII, Horton, Norwegen). Kontrastartefakte wurden durch Optimierung des mechanischen Index, der Schallfrequenz sowie des Aufnahmezeitpunktes minimiert. Folgende Diagnosen wurden nach Offline-Bildanalyse gestellt: 1=Thrombusnachweis, 2= Thrombus möglich und 3= kein Thrombus. Zusätzlich wurden die Flussgeschwindigkeit im LAA gemessen (LAA-Fluss) und die Prävalenz von spontanem Echokontrast (SEC) registriert. Ergebnisse: Es traten keine unerwünschten Nebenwirkungen im Zusammenhang mit der KM-Applikation auf. Atriale Thromben (Diagnose 1) wurden sicher bei 5 bzw. 6 Patienten (10 bzw. 12,5%) während nativer bzw. KM-verstärkter Bildgebung gefunden. Von diesen Patienten zeigten nur 3 gleichzeitig einen reduzierten LAA-Fluss (0,2, 0,25 und 0,17m/s) und SEC. Ein unsicherer Throm-
(14)
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POSTERBEITRÄGE bennachweis (Diagnose 2) resultierte signifikant häufiger aus der nativen Bildgebung (n=16 vs. n=5, p<0,01). Der sichere Thrombenausschluss gelang signifikant häufiger (n=28 vs. n=20, p<0,01) nach KM-Applikation. Der in der nativen Bildgebung vermutete Thrombus erwies sich bei 8 Patienten als Artefakt aufgrund einer echodichten Crista terminalis bzw. als Reverberation. Bei 20 Patienten erfolgte im Anschluss an das TEE eine komplikationslose CV. Zusammenfassung: KM-Applikation während des TEE erleichtert die Detektion und den Ausschluss von atrialen Thromben bei Patienten vor CV.
was repeated to achieve 3 successful dilatations, using a Z-Med II balloon with a diameter between 23 and 26 mm and a length of 3 to 4 cm. Results: This study includes 12 patients (6 males, 6 females, mean age 75 ± 5,5 years). During stimulation, aortic blood pressure significantly dropped from 79/40/42 to 69/44/26 at 160 bpm, to 59/41/21 at 180 bpm, to 47/35/21 at 200 bpm and to 41/33/17 at 220 bpm. Systolic pressure in ascending aorta during Stimulation 100 90 80
138 Pressure mmH
70
Endokarditisprophylaxe bei Interventionen im Oropharynx – Wissen bei Zahnärzten (Endocarditis Prophylaxis in Interventions in Oropharynx / EPIOStudy) – Erste Ergebnisse
60 50 40
R. Eyermann1
30
1Kinder- und Jugendmedizin, Kardiologie, Sportmedizin, Dr. Richard Eyermann, München;
20
R2 = 0,9943
10
Problem: Endokarditis häufige Erkrankung (Inzidenz 7/100.000 Einwohner), hohe Morbidität u. Mortalität (CHD-Studie, Register ALKK). Zahnärztliche Eingriffe eine Hauptursache sign. Bakteriämien, führen mit Inzidenz von ca.1,71–2,02 u. Oropharynx-Chirurgie von ca. 2,56/100 Interventionen bei Risikopatienten ohne leitliniengerechte Prophylaxe zu Endokarditiden, meist binnen 14 Tagen nach Eingriff. Methode: In eigenen BRD-weiten zentralen Tageskursen über „Rationale Antibiotikatherapie u. – prophylaxe in der zahnärztlichen Klinik u. Praxis bei Erkrankungen u. Eingriffen im ZMK-Bereich sowie benachbarter Organsysteme“ ab 2002 Erhebung des Wissens bei Zahnärzten jeweils vor den Seminaren standardisiert mittels Fragebogen. Ergebnis: 384 Zahnärzte geprüft, 240 m., 144 w., Alter 25-64 J., 23 Kliniker, 361 Praktiker: Durchschnittliches Wissen um Endokarditisprophylaxe bei dentalen Eingriffen nur ca. 38,6%, min.18,75,% u. max. 82,82%, Unwissen 61,4%. Kliniker nicht besser als Praktiker. Kenntnisse v.a. in Therapieindikationen zur Prophylaxe bei dentalen Eingriffen, kaum in Praxisumsetzung bei Risikostratifizierung von Herzpatienten in Standard- u. Hochrisiko sowie kein Risiko. Kaum Wissen um leitliniengerechte Prophylaxe der Präparate u. Dosierungen bei Patienten im Kindes-, aber auch im Erwachsenenalter (!) bei Standard- u. Hochrisiko, bei Penizillinverträglichkeit u. -unverträglichkeit. Konklusion: Genaue Datenerfassung des Wissens der Zahnärzte über die Endokarditisprophylaxe bei Risikopatienten mit noch nahezu 2/3 (61,4%) Unwissen unterstreicht weiterhin erheblichen Aufklärungsbedarf u. Notwendigkeit von Schulungen zur Akzeptanz der Prophylaxe u. leitliniengerechten Durchführung in dieser ärztlichen Fachgruppe. Aufgabe der Kardiologen neben konsequenter Herzpassversorgung ihrer Patienten noch mehr deren Endokarditisprophylaxeschulung zwecks strikter Durchsetzung der Prophylaxe bei entsprechenden zahn- u. humanmedizinischen Risikoeingriffen.
0 145
155
165
175
185 195 Stimulationsrate
205
215
225
Systolic pressure depending on stimulation rate
In 7 patients (mean LVEF 38%), BAV was performed with stimulation rates between 160 and 180 bpm.There were no adverse events. In 3 patients (mean LVEF 58%), stimulation rate was adjusted between 200 and 220 bpm. Among those 2 patients developed a cardiac arrest after BAV and had to be successfully resuscitated. In patients with a lower LVEF, stimulation rate was lower than in patients with higher LVEF. Despite the stimulation, lower EF patients did not show any adverse events. Higher stimulations rates seem to have a higher risk for haemodanymic instability although the LVEF in those patients was highly normal. Conclusion: Testing of the stimulation before valvuloplasty for choosing the lowest rate, seems reasonable to avoid unnecessary high stimulation rates which are associated with a higher probability of electromechanical instability.
140
Interventioneller Verschluss des Persistierenden Foramen Ovale (PFO) mit verschiedenen Okklusionssystemen: Langzeitergebnisse. S. Staubach1, M. Reschke1, W. Zimmermann1, N. Wawra1, N. Majunke1, A. Baranowski1, C. Heinisch1, M. Leetz1, E. Fischer1, M. Taaffe1, R. Hein1, Y. Bayard1, F. Büschek1, M. Skowasch1, I. Hoffmann1, K. Lang1, N. Wunderlich1, H. Sievert1 1Kardiologie/Angiologie, CardioVasculäres Centrum Frankfurt, Frankfurt;
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Similar successful and safer aortic valve balloon valvuloplasty with lower stimulation rates S. Khandanpour1, P. Kahlert1, S. Philipp1, I. Kordisch1, S. Sack1 1Kardiologie, Universitätsklinik Essen, Essen; During balloon aortic valvuloplasty (BAV) rapid pacing is performed to stabilise the balloon across the aortic valve. Rapid pacing is conducted with a rate between 160–220 bpm. Rapid pacing can induce malignant arrhythmias. To prevent adverse effects we investigated the lowest stimulation rate which is necessary to stabilize the balloon for successful dilatation. Methods: Before BAV we analysed high frequency stimulation at 160, 180, 200 and 220 bpm. During stimulation systolic, diastolic and mean pressure in the ascending aorta above the valve was measured using a 6 F pigtail catheter. Values were taken after drop down of aortic pressure reached a plateau after 4 seconds. Stimulation rate for valvuloplasty was open to the decision of the operator. BAV
Zielsetzung: Der interventionelle Verschluss des PFO zur Prävention von rezidivierenden paradoxen Embolien wird seit ca. 10 Jahren durchgeführt. Dennoch liegen bisher nur wenig Daten bezüglich der Langzeitergebnisse vor. Methodik: Von 1994 bis 2006 wurde bei 1381 Patienten ein interventioneller Verschluss des PFO mit den in Europa zugelassenen Verschlusssystemen durchgeführt. Das Alter reichte von 17 bis 85.Vor der Intervention erlitten 730 Patienten eine TIA, 688 einen Schlaganfall und 58 eine periphere Embolie. 113 Patienten erlitten beides, TIA und Schlaganfall (Inzidenz eines erneuten embolischen Geschehens: 22,6%/Jahr). Folgende Okkluder wurden implantiert: 533 Amplatzer, 380 Helex, 270 CardioSEAL-STARflex, 116 Premere, 26 SIDERIS, 23 CardioSEAL, 19 AngelWings, 10 ASDOS, 4 PFO-Star. Nachuntersuchungen fanden nach 1, 3 und 6 Monaten statt, anschließend mittels Fragebögen. Ergebnisse: Die Implantation der Okkluder war bei allen Patienten im ersten Eingriff technisch erfolgreich. Bei 4 Patienten embolisierte der Okkluder während bzw. kurz nach dem Eingriff, der Okkluder wurde kathetertechnisch entfernt, das PFO mit einem neuen Okkluder verschlossen. Bei 43 Patienten wurde wegen eines Restshunts ein zweiter, bei 2 Patienten ein dritter Okkluder implantiert.
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Das Follow-up beträgt 2546 Patientenjahre. 835/898 (93%) Patienten zeigten bei ihrer letzten Nachuntersuchung mittels TEE (=6 Monate) einen kompletten Verschluss. 2 Patienten starben aufgrund von Komplikationen, die nach der Implantation auftraten. 19 Patienten entwickelten Thromben, 45 Vorhofflimmern. Während der Nachuntersuchungen erlitten 11 Patienten eine TIA und 16 einen Schlaganfall (jährliche Rate an embolischen Ereignissen 1,1%, jährliche Apoplexrate 0,6%). Schlussfolgerung: Unsere Langeitergebnisse über 12 Jahre zeigen, dass die Verfahren gut durchführbar sind. Schwere Komplikationen können eintreten, sind aber selten. Der PFO-Verschluss scheint ein sicheres Verfahren zur Prävention von embolischen Schlaganfällen zu sein.
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Vermehrte zirkulierende Microparticles bei Aortenklappenstenose bewirken systemische Endothelzellaktivierung P. Diehl1, F. Nagy1, V. Sossong1, M. Olschewski2, F. Beiersdorf3, Chr. Bode1, M. Moser1 1Innere Medizin III, Universitätsklinik Freiburg, Freiburg; 2Institut für Biometrische Medizin und Informatik, Freiburg; 3Herz- und Gefässchirurgie, Universitätsklinik Freiburg, Freiburg; Hypothese: Mikropartikel (MP) sind Zellvesikel, die aktivitätsabhängig von Thrombozyten (PMP), Leukozyten (LMP) und Endothelzellen (EMP) freigesetzt werden und interzellulär proinflammatorische Signale vermitteln. Aortenklappenstenosen (AVS) resultieren in erhöhten Scherkräften auf Blutbestandteile. Wir untersuchten, ob es bei AVS zu vermehrter Bildung von MP und dadurch zu einer proinflammatorischen systemischen Endothelreaktion kommt. Methoden: Aktivierte PMP (CD62P+, CD61+), EMP (CD62E+) und LMP (CD11b+) wurden durchflußzytometrisch im Blut von Patienten mit hochgradiger AVS (AÖF 0,65±0,16cm2) gemessen. Zusätzlich wurden aktivierte Monozyten (CD11b+) durchflußzytometrisch bestimmt. Ergebnisse: 22 Patienten mit AVS (12 , 10 ) und 18 Kontrollen (Ko, 9 , 9 ) wurden untersucht. Es zeigten sich keine Unterschiede in Alter (AVS 71,4±11,8 Jahre vs. Ko 67,3±9,3 Jahre), Medikation oder Blutbild [Thrombo: (AVS 237±70/nl vs. Ko 235±69/nl); Leuko: (AVS 6,63±2,00/nl vs. Ko 7,09±1,85/nl). In Patienten mit AVS zeigten sich mehr aktivierte PMP (AVS 76,0±44,5cpm vs. Ko 47,8±21,8cpm, p=0,046), aktivierte EMP (AVS 19,9±12,3cpm vs. Ko 10,4±6,8cpm, p=0,008) und aktivierte LMP (AVS 31,6±18,5cpm vs. Ko 19,4±9,7cpm, p=0,0149). Aktivierte Monozyten waren bei AVS ebenfalls erhöht (AVS 902±330MFI/104 Leukozyten vs. Ko 675±189MFI/104 Leukozyten, p<0,043). Zusammenfassung: In Patienten mit AVS zirkulieren bei gleichzeitig erhöhter Monozytenaktivität signifikant mehr aktivierte PMP, LMP und EMP. Aktivierte PMP können direkt eine systemische Endothelzellaktivierung/-dysfunktion induzieren, die eine EMP-Freisetzung bewirkt. Außerdem können PMP indirekt über eine Leukozytenaktivierung proinflammatorisch wirken und so möglicherweise zur Progression der Aortenstenose beitragen. Medikamentöse Inhibition der MP könnte bei AVS die Endothelinflammation mindern.
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Eine seltene Ursache der erworbenen hochgradigen Aortenklappeninsuffizienz: Endokarditis Libman-Sacks bei systemischem Lupus erythematodes (SLE) K. Braunstein1, J. Fraunhofer1, S. Mang1,W. Moshage1 1Kardiologie, Klinikum Traunstein, Traunstein; Eine 41-jährige Patientin mit bekanntem SLE (ED 1989 – bislang mit ZNS-, Gelenk- und renaler Beteiligung, 1992 4-malige Endoxan-Bolustherapie bei neu aufgetretenen oligoklonalen Banden im Liquor) stellte sich wegen eines kurzzeitig bestehenden linksthorakalen Druckgefühls und subjektiver Leistungsminderung vor. Es bestanden keine kardiovaskulären Risikofaktoren. Die körperliche Untersuchung ergab erhöhte Blutdruckwerte und ein hochfrequentes diastolisches Decrescendo-Geräusch im 2. ICR rechts parasternal.
Im Labor keine erhöhten Entzündungszeichen, Komplement C3 und C4 unauffällig, ANA-Titer 1:7560, ds-DNS 62,9 IU/ml, SS-A und SS-B Antikörper positiv, negative Blutkulturen. TTE und TEE ergaben bei trikuspider Klappe eine Aortenklappeninsuffizienz (AI) IV mit Verdickung aller Segel, geringer Sklerose und zentralem, bis zur Herzspitze reichendem Insuffizienzjet. Die linksventrikuläre Funktion war bei linksventrikulärer Volumenbelastung und fehlender Hypertrophie geringgradig eingeschränkt. In der Aortographie zeigte sich eine hochgradige AI bei verdickter Aortenklappe. Eine KHK konnte koronarangiographisch ausgeschlossen werden. Nach Durchführung eines mechanischen Aortenklappenersatzes (St. Jude medical regent – Durchmesser 21 mm) wurde die Patientin oral antikoaguliert. Außerdem erfolgte eine antihypertensive Therapie mit Betablocker, ACE-Hemmer und Diuretikum. Die therapeutischen Maßnahmen führten zur Beschwerdefreiheit. Die histologische Aufarbeitung der Klappe ergab das Bild einer fibrotisch verdickten Aortenklappe, mikrobiologisch fand sich kein Hinweis auf eine akute Endokarditis. Bei bis zu 75% der Patienten mit SLE werden Erkrankungen der Herzklappen festgestellt. Hierbei handelt es sich nahezu ausschließlich um hämodynamisch nicht bedeutsame Mitralklappenvitien. Lediglich bei ca. 1-3% der Patienten tritt eine Aorteninsuffizienz auf, wobei nur in sehr seltenen Fällen ein operativer Aortenklappenersatz – wie in unserem Fall – notwendig wird.
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3-D-Navigation während Ablation der langsamen Leitung bei symptomatischer dualer AV-Knotenanlage und kritisch gelegener mittseptaler schneller Leitung bietet klinisch relevante Vorteile U. Backenkoehler1, O. Nemitz1, E. Walleck1, M. Schomacker1, A. SchmidtThrun1, W. Terres1 1Kardiologie, AKH Celle, Celle; Hintergrund: Die Hochfrequenzstrom (HF)-Ablation von AV-nodalen Reentrytachykardien (AVNRT) wird routinemäßig durch Ablation der langsamen Leitungsbahn (SP) im tiefseptalen Bereich unter Verwendung anatomischer Kriterien und endokardialer Aktivierung (EA) durchgeführt, um die SP in sicherem Abstand von der zu erhaltenden schnellen Leitungsbahn (FP) zu durchtrennen. Die FP lässt sich aber in bis zu 9 % der Fälle in mitt- tiefseptalen Regionen lokalisieren. Es stellt sich die Frage, ob in diesen speziellen Fällen die zusätzliche Verwendung eines 3-D-Mapping-Systems (3DM) relevante Vorteile gegenüber konventioneller Ablationstechnik bietet. Methoden: 26 Patienten mit bei EA-Map im Kochschen Dreieck kürzestem Stimulus-H-Intervall im mitt- bzw. tiefseptalen Bereich wurden prospektiv randomisiert den Gruppen A oder B zugeordnet. Die Patienten der Gruppe A (n= 13) wurden zusätzlich zur in Gruppe B (n= 13) verwandten konventionellen Technik mit einem 3DM untersucht. Als Endpunkte wurden relevante Unterschiede in der Anzahl und Gesamtdauer der effektiven HF-Impulse, Durchleuchtungszeit, Strahlendosis sowie relevante AV-Leitungsstörungen definiert. Ergebnisse: Bei den Patienten der Gruppe A konnte durch Verwendung des 3DM eine signifikante Reduktion der Anzahl der zur erfolgreichen Ablation benötigten effektiven Impulse (6,4 ± 2,5) im Vergleich zur Gruppe B (11,1 ± 5,2, p= 0,007, ANOVA) sowie eine signifikante Verkürzung der Impulsgesamtdauer (161± 108 sec in Gruppe A vs 562 ± 251 sec in Gruppe B, p ≤ 0,0005) erreicht werden. Die Durchleuchtungszeit (5,4 ± 3,5 min in Gruppe A vs 11,6 ± 5,6 min in Gruppe B, p= 0,002) wie auch die Strahlengesamtdosis (p ≤ 0,0005) waren in Gruppe A signifikant geringer als in Gruppe B. Postinterventionelle AV-Leitungsstörungen traten in beiden Gruppen nicht auf. Schlussfolgerung: Bei Patienten mit dualer AVN-Anlage und in kritischer Nähe zum langsamen Leitungsweg identifizierbarer schneller Leitung führt die Verwendung eines 3DM zu einer deutlichen Verminderung von Anzahl und Dauer der notwendigen HF-Impulsgaben sowie zu einer signifikant geringeren Strahlenbelastung.
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POSTERBEITRÄGE 144
Prophylaktische ICD-Implantation bei kardialer Amyloidose A. V. Kristen1, T. J. Dengler1, S. Schönland2, U. Hegenbart2, H. Goldschmidt2, H. A. Katus1, A. Bauer1 1Abteilung für Kardiologie, Angiologie, Pneumologie, Medizinische Universitätsklinik Heidelberg, Heidelberg; 2Abteilung für Hämatologie, Onkologie, Rheumatologie, Medizinische Universitätsklinik Heidelberg, Heidelberg; Zielsetzung: Die Prognose der kardialen Amyloidose ist schlecht, kann aber durch eine Hochdosischemotherapie mit autologer Stammzelltransplantation bzw. die Lebertransplantation verbessert werden. Ein fortgeschrittener Herzbefall erhöht das Therapie-assoziierte Risiko für einen plötzlichem Herztod. Möglicherweise kann dieses durch eine prophylaktische ICD-Implantation gesenkt werden. Methoden: Bei 25 konsekutiven Patienten (56,7±1,9 Jahre) mit histologisch gesicherter kardialer Leichtketten (n=18) bzw. Transthyretin-Amyloidose (n=7) wurde bei kurativem Therapieansatz prophylaktisch ein Einkammer-ICD implantiert. Ergebnisse: Die Patienten waren charakterisiert durch LV-EF <45% (n=8), Septumdicke ≥15mm (n=17, Mittel 16,7±0,6 mm), NT-proBNP ≥3000 ng/ml (n=15, Mittel 5046±818 ng/dl, Lown ≥IVa (n=17), Synkope (n=11), NYHA 2,5±0,2. 2,9±0,3 Organe wiesen Amyloid auf. Während der Nachbeobachtung von 736±40 Tagen traten bei 3 Patienten Rhythmusereignisse in Form von Kammerflimmern (n=2) bzw. einer anhaltenden ventrikulären Tachykardie (n=1) auf, die durch Schockabgabe terminiert wurden. An Komplikationen sind eine Infektion des ICD-System (n=1) und eine Ventrikelperforation (n=1) aufgetreten. Es verstarben insgesamt 9 (37,5%) Patienten infolge von elektro-mechanischer Entkopplung (n=6), Krankheitsprogress (n=1), Glioblastom (n=1) und unbekannter Todesursache (n=1). Bei 4 war eine Herztransplantation erforderlich. Die Kaplan-Meier-Analyse zeigte keinen Überlebensvorteil der Patienten mit prophylaktischer ICD-Versorgung gegenüber einem gepaarten historischen Kollektiv mit histologisch gesicherter Amyloidose, denen jedoch kein ICD implantiert wurde. Schlussfolgerung: Eine generelle prophylaktische ICD-Implantation bei kardialer Amyloidose scheint nicht zu einer Prognoseverbesserung zu führen. Ausgewählte Patienten, z. B. nach rhythmogener Synkope oder nicht-anhaltender ventrikulärer Tachykardie, könnten von einer prophylaktischen ICD-Implantation profitieren.
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Increased NT-pro ANP plasma levels are associated with the incidence of paroxysmal atrial fibrillation A. Hatziyianni1, P. Kyriakou1, M. Toutouza1, A. Stylianou1, C.Vasiliadi1, Chr. Stefanadis1, P. Toutouzas1 1kardiologische Klinik, Hippokration Hospital, Athens, Griechenland; Introduction: Atrial natriuretic peptide (ANP) levels were correlated with alterations of atrial refractoriness, favours reentry and the initiation of atrial fibrillation (AF).The most important stimulus for the release of ANP into circulation is the stretch of the atrial myocyte fibres as a result of increased intraatrial pressure. We assessed the hypothesis that NT-pro ANP plasma levels could be a predictor of PAF among hypertensive patients. Methods: For this purpose, we measured the N-terminal part pro ANP (1-98) plasma levels in 50 hypertensive patients with a history of paroxysmal AF (PAF) (group A) and in 50 hypertensive patients without previous history of PAF (group B). In 12 patients from group A, NT-proANP levels were measured during the paroxysm of AF. The patients were also assessed with ambulatory ECG and echocardiography. Results: There were no differences between the two groups, A and B, regarding the clinical data. Patients on group A had increased both left ventricular mass index and left atrial dimension compared to group B (115±27 vs 85±19 gr/m2 and 3.77±0.3 vs 3.51±0.4 cm, respectively, p <0.05 for both cases), while the left ventricular ejection fraction did not differ. The NT-pro ANP plasma levels were significantly higher in group A comparing with group B (3623.87±3186 vs 1945.39±586.88 fmol/ml, p=0.0004). In addition, NT-pro ANP plasma levels were significantly higher during PAF (8155.991±3904.72 fmol/ml, p=0.00204).
By applying a Student t-test analysis the NT-pro ANP levels were found to be significantly associated with both the presence and the vulnerability to PAF. Conclusion: Our findings support that NT-pro ANP levels could be used as a reliable predictive index among hypertensive population prone to the development of PAF
Endokrinologie I 146
Wirkung einer einmal jährlichen Zoledronsäure5-mg-Infusion bei postmenopausalen Frauen mit Osteoporose D. Black1, P. D. Delmas2, R. Eastell3, I. R. Reid4, D. Felsenberg5, S. Boonen6, J. A. Cauley7, F. Cosman8, P. Lakatos9, P.-C. Leung10, Z. Man11, E. F. Eriksen12, P. Mesenbrink12, T. Hue1, S. R. Cummings1 1Department of Epidemiology and Biostatistics, University of California, San Francisco, USA; 2Hopital E. Herriot, Lyon, Frankreich; 3Academic Unit of Bone Metabolism, Sheffield, United Kingdom; 4Faculty of Medical and Health Sciences, Department of Medicine, Auckland, New Zealand; 5Zentrum für Muskel und Knochenforschung, Berlin; 6Afdeling Geriatrie, Leuven, Belgien; 7Department of Epidemiology, Pittsburgh, USA; 8Clinical Research Center,West Haverstraw, USA; 9Semmelweis Egyetem, Budapest, Ungarn; 10Jockey Club Centre for Osteoporosis Care and Control, Hong Kong, China; 11Medical Center T.I.E.M.P.O., Buenos Aires; 12Novartis Pharma, Basel, Schweiz; Methoden: HORIZON-PFT ist eine multinationale, dreijährige, randomisierte, placebokontrollierte Doppelblindstudie z. Prüfung d. Wirksamkeit einer einmal jährlichen, 15 minütigen Infusion von Zoledronsäure (ZOL) 5 mg in Bezug a. d. Senkung d. Frakturrisikos von 7736 postmenopausalen Frauen zw. 65 u. 89 Jahren. Ergebnisse: Die Behandlung m. ZOL 5 mg bewirkte e. signifikante Senkung d. rel. Risikos um 70% vs Placebo (PLA) , morphometrische Wirbelkörper(WK)fra kturen zu erleiden (3,8% vs 12,8%; 95% KI [62%, 76%]) und d. Risikos, Hüftfrakturen zu erleiden um 41% vs PLA (1,4% vs 2,5%; 95% KI [17%, 58%]). D. sekundären Endpunkte – periphere (ausgenommen Finger-, Zehen- und Gesichtsfrakturen), klinische WK- und alle klinischen Frakturen (einschließlich periphere, Hüft- und klinische WK-frakturen) wurden signifikant um 25%, 77% bzw. 33% gesenkt (alle p < 0,0001). D. Knochendichte erhöhte sich signifikant unter ZOL vs PLA am Gesamtfemur (6,0%), der Lendenwirbelsäule (6,9%) und am Schenkelhals (5,0%) (p < 0,0001). Transiente Anstiege von Serumkreatinin ≥0,5 mg/dl im Vergleich zum Ausgangswert waren zwar bei einem kleinen Teil d. Pat. (1,3%) d. ZOL-Gruppe 5 mg zu beobachten, hatten jedoch keine nachweisbare kumulative Auswirkung auf d. Nierenfunktion. Bei 2,3% d. Pat. wurde eine Hypokalzämie (Serumcalcium < 2,075 mmol/l) beobachtet. So gut wie alle Ereignisse traten n. d. 1. Infusion von ZOL 5 mg auf u. waren asymptomatisch u. transient. Innerhalb von ≤ 3 Tagen nach d. Infusion auftretende unerwünschte Ereignisse waren n. d. Erstinfusion häufiger (44,7% Zoledronsäure vs 14,7% PLA), nahmen aber bei den folgenden Infusionen merklich ab. Unter ZOL trat vs PLA häufiger Vorhofflimmern als schweres unerwünschts Ereignis auf (1,3% vs 0,5%). Zwei Fälle einer Osteonekrose des Kiefers (1 unter PLA, 1 unter ZOL) wurden nach Begutachtung identifiziert. Beide klangen unter Antibiotikatherapie und begrenztem Debridement ab. Schlussfolgerung: Die 1x jährliche Infusion von ZOL 5mg über 3 Jahre bewirkt einen hochsign. Rückgang d. Risikos, WK-, Hüft- oder andere Frakturen zu erleiden u. ist generell sicher u. gut verträglich.
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Vergleich der Wirkung von Zoledronsäure 5 mg i.v. und Alendronat 70 mg p.o. auf den Knochenstoffwechsel bei der Behandlung von Patientinnen mit postmenopausaler Osteoporose über ein Jahr P. Hadji1,V. Ziller2, A. Kreiß3, K. Articus3 1Leiter des Schwerpunkts Gynäkologische Endokrinologie, Reproduktionsmedizin und Osteologie, Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH, Standort Marburg, Marburg; 2Schwerpunkt Gynäkologische Endokrinologie, Reproduktionsmedizin und Osteologie, Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH, Standort Marburg, Marburg; 3Klinische Forschung, Novartis Pharma GmbH, Nürnberg; Einleitung: In einer vor kurzem veröffentlichten Untersuchung konnten wir bei einem Vergleich der täglichen und wöchentlichen oralen Applikation von Bisphosphonaten (BP) zeigen, dass in Deutschland nach einem Jahr die Compliance nur noch bei 27,8 % bzw. 46,5 % lag. Eine Möglichkeit, die Compliance zu verbessern kann in einer weiteren Verlängerung des Applikationsintervalls mit Zoledronsäure 5 mg bieten. Es handelt sich hierbei um ein i. v. BP, welches einmal im Jahr appliziert wird, wodurch während des ersten Jahres eine 100 % Compliance gewährleistet ist. Erste Studienergebnisse wurden von Black et al. im September 2006 vorgestellt. 7736 Frauen mit postmenopausaler OP wurden in eine randomisierte und plazebokontrollierte Studie eingeschlossen. Sie erhielten neben einer täglichen Basistherapie (Ca++ und Vit. D) einmal pro Jahr Zoledronsäure 5 mg oder Placebo. In der Placebogruppe kam es nach 3 Jahren bei 12.8% der Patienten zu Wirbelkörperfrakturen, bei der Zoledronsäuregruppe nur in 3,8%. Dies entspricht einer relativen Risikoreduktion (RRR) um 70 %. Auch die Inzidenz der Hüftfrakturen konnte signifikant von 2,5 auf 1,5% gesenkt werden. Dies entspricht einer RRR um 40%. Ziel der Studie: Bei der vorliegenden Studie soll die Wirkung von Zoledronsäure 5 mg (einmal jährlich i,v.) in Vergleich zu Alendronat (70 mg/Woche oral) auf den Knochenstoffwechsel untersucht werden. Der Knochenstoffwechsel wird an Hand von Knochenmarkern (NTx und P1NP) bestimmt. Studienablauf: In diese offene, nationale, multizentrische, randomisierte, kontrollierte Studie werden ca. 600 BP-naive Frauen mit postmenopausaler OP oder Osteopenie (T-Score < -2,0) im Alter von 55 bis 90 Jahren eingeschlossen. Die Pat. erhalten über ein Jahr neben der Studienmedikation täglich 1200 mg Ca++ sowie 800 IU Vit. D. Die aus dieser Studie resultierenden Daten könnten die Wahl der Behandlungsalternative bei einer künftigen Osteoporosebehandlung beeinflussen.
Schlussfolgerung: Eine Knochendichtemessung sollte bei allen Patienten mit chronischer Pankreatitis, auch ohne Zeichen der Malnutrition oder Maldigestion durchgeführt werden. Auch normal gewichtige Patienten unter optimaler Therapieführung bei exokriner oder endokriner Insuffizienz oder Patienten mit gleichzeitiger Hypertriglyceridämie stellen eine besondere Risikogruppe dar.
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Die Würzburger Osteoporoseschule – ein Pilotprojekt der ambulanten Patientenschulung M. Schwab1, B. Ulsamer2, F. Jakob3 1Geriatrie, Geriatrische Reha-Klinik Bürgerspital, Würzburg; 2Praxis, Niedergergelassener Orthopäde, Würzburg; 3Osteologie, König Ludwig Haus Orthopädie Universität Würzburg,Würzburg; Die Patientenschulung hat sich in den letzten Jahren zu einem wichtigen Baustein in der Medizin und insbesondere in der Rehablitation entwickelt. Die Effektivität solcher Schulungs- und Trainingsprogramme wird durch prospektive Studien belegt. Die Osteoporose gehört mit Prävalenzraten von bis zu 20% zu den häufigsten Erkrankungen des hohen Lebensalters. Die Bedeutung von Lebenstilfaktoren für Verlauf und Prognose der Osteoporoseerkrankung ist belegt. Evaluierte Schulungsprogramme für ambulante Patienten fehlen bislang. Vorgestellt wird ein wissenschaftlich begleitetes Kooperationsprojekt eines Geriatrischen Zentrums mit einem Osteologischen Zentrum, der Universität Würzburg sowie niedergelassenen Ärzten eines Praxisnetzwerkes. Das Schulungsprogramm besteht aus insgesamt 9 Modulen. Jedes Modul beinhaltet neben Wissensvermittlung auch praktische Übungen zur Verhaltensmodifikation. Ziel des Projektes, das in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Patientenschulung der DVO durchgeführt wird ist die Erarbeitung eines praxistauglichen Curriculums zur ambulanten Patientenschulung bei Osteoporose. Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung werden evaluiert. Lebensqualität Funktionsparameter des geriatrischen Assessments sowie apparative Messung von Kraft- und Gleichgewicht. Vorgestellt wird das Konzept sowie erste Ergebnisse.
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Regulation und Funktion von Cartonectin – ein neues Adipokin
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Osteoporose eine unterschätzte Komplikation der Pankreatitis? H. Dormann1, E. G. Hahn1, M. Raithel1 1Medizinische Klinik 1, Friedrich Alexander Universität Erlangen Nürnberg, Erlangen; Hintergrund: Eine verringerte Knochendichte wird häufig bei chronischen Darmerkrankungen diagnostiziert. Über den Status der Knochendichte bei Patienten mit akuter oder chronischer Pankreatitis ohne Zeichen der Malnutrition oder Maldigestion ist wenig bekannt. Methode: 31 männliche Patienten mit akuter (n=9) und chronischer Pankreatitis (n=22) wurden einer Knochendichtemessung des Schenkelhalses und der Lendenwirbelsäule unterzogen. Patienten mit einem Körper Masse Index unter 20 kg/m2 oder über 30 kg/m2, Steatorhoe oder Zeichen der Malnutrition oder Maldigestion wurden von der Studie ausgeschlossen. Ergebnisse: Eine verringerte Knochendichte im Schenkelhals oder der Lendenwirbelsäule wurde in 25 von 31 Patienten (78.1 %) diagnostiziert. Die Prävalenz für Osteopenie oder Osteoporose bei akuter Pankreatitis betrug 44.0 % bei chronischer Pankreatitis 100.0 %. Der mittlere T-Wert bei akuter Pankreatitis im Schenkelhals betrug -0.9+/- 1.2 SD (min -2.7; max 0.7) und bei chronischer Pankreatitis -1.55 +/- 1.1 SD (min -3.9; max 0.6). Patienten mit endokriner oder exokriner Pankreasinsuffizienz zeigten mit -1.96 +/- 0.5 SD die niedrigsten Werte im Schenkelhals, wobei Patienten mit Hypertriglyceridämie das größte Frakturrisiko mit -1.53 +/- 0.7 SD in der Lendenwirbelsäule aufwiesen. Steigende Triglycerid Werte waren zudem negativ mit dem Z – Wert des Schenkelhalses korreliert (r = -0.36; p < 0.05) und den T und Z – Werten der Lendenregion (r = – 0.51; p < 0.007 und r = – 0.52; p<0.006).
A. Schäffler1, J.Weigert1, M. Neumeier1, C. Bollheimer1, R. Büttner1, J. Schölmerich1, Chr. Büchler1 1Universität Regensburg, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Regensburg; Hintergrund und Zielsetzung: Cartonectin (CORS-26) wurde unlängst als neues Gentranskript des Knorpels mit unbekannter Funktion beschrieben. Aufgrund seiner Zugehörigkeit zur Familie der CTRP´s (C1q/TNF related proteins) war es Ziel dieser Studie, Expression, Regulation und Funktion in Adipozyten zu untersuchen. Material und Methoden: mRNA-Expression (RT-PCR), Protein-Expression (Western Blot), transkriptionelle Regulation (Luziferase Reportergen-Assay (LRA), Electrophoretic Mobility Shift Assay (EMSA), adipozytäre AdiponectinSekretion (ELISA), 3T3-L1-Adipozytenkultur als zelluläres experimentelles System. Ergebnisse: Während Cartonectin-mRNA in Präadipozyten und 48h differenzierten Adipozyten nicht nachweisbar ist, wird dieses von Tag 4-9 der Adipozytendifferenzierung induziert. Cartonectin-Protein ist ebenfalls in reifen Adipozyten nachweisbar. PPARg, nicht aber PPARa, bindet im EMSA spezifisch an eine PPRE-Bindungsstelle im Cartonectin-Promoter. Steigende Dosen von Troglitazone (1, 10, 20 µM) und Fenofibrat (50, 100, 200 µM), nicht aber von 15-deoxyProstaglandin-J2 (0,1, 1, 2,5 µM), inhibieren die Promoteraktivität und mRNAExpression von Cartonectin. Rekombinantes Cartonectin stimuliert die adipozytäre Adiponectin-Sekretion dosisabhängig. Weiterhin hemmt Cartonectin die LPS-induzierte Sekretion von IL-6 und TNF in Monozyten. Schlussfolgerungen: Cartonectin stellt ein neues anti-inflammatorisches Adipokin des Fettgewebes dar, welches aufgrund Protein-struktureller Daten in die CTRP-Familie eingeordnet werden kann (CTRP-3). Eine dichotome Funktion in Metabolismus und Immunregulation ist wahrscheinlich.
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Med Klin 2007;102:Abstract-Band
POSTERBEITRÄGE 153
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Nachweis von Adiponectin im humanen Liquor Neumeier1,
J. Weigert1,
Büttner1, A.
Schäffler1, A.
Adipozytäre Sekretionsprodukte sensibilisieren adrenokortikale Zellen für ihren natürlichen Stimulus Angiotensin II
Müller2,
M. R. M. S. Sauerbruch2, F. Schlachetzki2, A. Steinbrecher2, J. Schölmerich1, Chr. Büchler1 1Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Universitätsklinikum Regensburg, Regensburg; 2Neurologische Universitätsklinik im BKR, Regensburg; Hintergrund: Adiponectin zirkuliert in hohen Konzentrationen im Serum, und 100-fach kleinere Mengen wurden in der Zerebrospinal-Flüssigkeit (CSF) bei Mäusen nachgewiesen. Neuere Arbeiten hingegen konnten Adiponectin nicht in der humanen CSF finden. Methoden: CSF und Serum wurden von 52 Patienten gesammelt. Humanes oder Ratten-Adiponectin mit einem C-terminalem Flag-tag wurden in die Schwanzvene von Ratten injiziert und 3 h später wurde Liquor gewonnen. Ergebnisse: Adiponectin konnte sowohl mit ELISA als auch mit Immunoblot im humanem Liquor nachgewiesen werden. CSF Adiponectin korreliert positiv mit Serum Adiponectin. Die Konzentration in der CSF ist etwa 1000-fach geringer als im Serum. Adiponectin mRNA wurde im humanem Hirn nicht nachgewiesen, während die mRNA für beide Adiponectinrezeptoren amplifiziert werden konnte. Rekombinantes Ratten Adiponectin, jedoch nicht humanes Adiponektin, konnte 3 h nach Injektion in die Schwanzvene der Ratte im CSF nachgewiesen werden. Schlussfolgerung: Adiponectin gelangt über die Bluthirnschranke oder die Blut-CSF Schranke oder über beide in den Liquor. Der Nachweis der mRNA für die Adiponectinrezeptoren lässt eine Funktion von Adiponectin im Hirn vermuten.
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Effekt von Hochfettdiäten auf den Glukagonhaushalt der Ratte L. C. Bollheimer1, H. Wobser1, Chr. E. Wrede1, A. Schäffler1, J. Schölmerich1, R. Büttner1 1Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Universitätsklinikum Regensburg, Regensburg; Hintergrund: Beim frühen Typ 2 Diabetes mellitus finden sich nicht nur erhöhte Insulinspiegel, sondern auch erhöhte Glukagonspiegel. Die Ursache für diese Hyperglukagonämie ist unbekannt. Eigene in vitro Untersuchungen an isolierten Langerhans-Inseln zeigten, dass freie Fettsäuren die Glukagonsekretion der pankreatischen Alpha-Zelle stimulieren, jedoch zugleich die Präproglukagonbiosynthese negativ beeinflussen. In der vorliegenden tierexperimentellen Studie untersuchten wir, ob ähnliche Effekte auch in vivo durch fettreiche Diät hervorgerufen werden können. Methoden: Wistar-Ratten wurden mit einer entweder auf Schweineschmalz [HF-L] oder auf Olivenöl [HF-O] basierenden Hochfettdiät [40 Energie% Fett] gefüttert und mit Tieren unter Standarddiät [10 Energie% Schweineschmalz] verglichen. Neben Bestimmung des Serumglukagons wurden am Ende der Ernährungsphase von jedem einzelnen Tier separat die Langerhans-Inseln isoliert und der zelluläre Gehalt an Glukagon sowie von Preproglucagon-mRNA-Gehalt bestimmt. Ergebnisse: Unter der Hochfettdiät kam es im Vergleich zu den standardernährten Tieren zu einer signifikanten, 2,3fachen [HF-L] bzw. 1,9fachen [HF-O] Zunahme der Serumglukagonspiegel. Die Analyse des zellulären Glukagongehalts und von Preproglukagon-mRNA in den Inselzellen ergaben keinen Unterschied zwischen hochfetternährten und standardernährten Tieren. Schlussfolgerung: Die vorliegenden Daten zeigen, dass eine diätetische Intervention mit einer fettreichen Diät schon frühzeitig zu einer Hyperglukagonämie führt. Im Gegensatz zur Hyperinsulinämie und dem beta-zellulären Insulinhaushalt geht diese Hyperglukagonämie jedoch nicht mit tiefgreifenden Veränderungen innerhalb der alpha-zellulären Preproglukagonbiosynthese einher. Ein direkt die pankreatische Alpha-Zelle beeinflussender Effekt einer Hochfettdiät im Sinne einer Lipotoxizität ist damit in vivo nicht sicher bewiesen.
A. W. Krug1, K.Vleugels1, Chr. G. Ziegler1, S. Bornstein1, M. Ehrhart-Bornstein1 1Medizinische Klinik III, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Dresden; Zielsetzung: Adipositas ist ein wichtiger Faktor bei der Entstehung von arterieller Hypertonie. Bluthochdruck ist bei adipösen Patienten häufig mit erhöhten Aldosteron-Plasmaspiegeln assoziiert. Das Mineralokortikoid Aldosteron ist entscheidend an der renalen Natrium- und Wasserresorption und damit an der Regulation des Blutdruckes beteiligt. Wir konnten zeigen, dass adipozytäre Sekretionsprodukte (Adipokine) die Aldosteronsekretion von adrenokortikalen Zellen stimulieren. Neben dieser direkten Stimulation könnten Adipokine adrenokortikale Zellen für andere Stimuli sensibilisieren. Daher haben wir überprüft, ob Adipokine adrenokortikale Zellen für Angiotensin II (AngII) sensibilisieren. Ang II ist der wichtigste physiologische Stimulus der adrenalen Aldosteronsekretion. Methoden: Adipozyten-konditioniertes Medium (AKM) wurde durch 24-stündige Inkubation frisch isolierter humaner Adipozyten in serumfreiem Medium hergestellt. Humane Nebennierenrindenzellen (NCI H295R Zellen) wurden mit AKM und/oder AngII inkubiert. Die Aldosteronsekretion wurde mit Hilfe eines spezifischen RIA gemessen, die Phosphorylierung der ERK1/2 mitogen aktivierten Proteinkinasen (MAPK) durch ELISA und Immunohistochemie. Die Expression von steroidogenic acute regulatory protein (StAR) wurde durch quantitative PCR und Western Blot Analyse ermittelt. Ergebnisse: Die Präinkubation humaner adrenokortikaler Zellen mit AKM erhöhte deutlich die AngII-vermittelte Aldosteronsekretion im Vergleich zu Kontrollzellen. Der zelluläre StAR mRNA- und Proteingehalt stieg nach Stimulation der Zellen mit AKM oder AngII zeitabhängig an, ebenso wie die Aldosteronsekretion. Die durch Adipokine induzierte erhöhte StAR-Aktivität wurde begleitet von der Aktivierung und Verschiebung von ERK1/2 in den Zellkern. Die pharmakologische Inhibition des ERK1/2 MAPK-Signalwegs zeigte ebenfalls die Beteiligung dieser Kinasen an den beschriebenen Effekten. Schlussfolgerung: Humane adrenokortikale Zellen werden durch adipozytäre Sekretionsprodukte für ihren natürlichen Stimulus AngII sensibilisiert. Dies könnte eine neue Verbindung zwischen Übergewicht und arterieller Hypertonie darstellen.
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Nachweis von Leptin, Resistin, Adiponectin, aktives Ghrelin im menschlichen Lumbal-Liquor: Mögliche pathognomonische Zeichen bei Multipler Sklerose (MS) und anderen Lähmungen U. Meier1, T. O. Kleine2, A. M. Gressner3, M. Hollenhorst4 1Institut für Klinische Chemie und Pathobiochemie sowie Klinisch-Chemisches Zentrallaboratorium, Medizinische Fakultät der RWTH Aachen, Aachen; 2Klinische Chemie und Molekulare Diagnostik, Referenzlabor für Liquordiagnostik, Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Marburg; 3Institut für Klinische Chemie und Pathobiochemie sowie Klinisch-Chemisches Zentrallaboratorium, Medizinische Fakultät RWTH Aachen, Aachen; 4Hochschulrechenzentrum der Justus-Liebig-Universität, Gießen; Vorhaben: Die Peptid-Hormone Leptin (16 kDa), Resistin (19 kDa), Adiponectin (30 kDa), von Adipozyten synthetisiert, und aktives Ghrelin (3 kDa), im Magen gebildet, haben wichtige Rollen bei der Energie-Homoiostase des Körpers; der Nachweis dieser Peptide im Liquor des Menschen geben Anlaß zur Untersuchung von ihrem Transfer durch Blut-Liquor- bzw. Blut-Hirn-Schranke (BLS, BHS) sowie ihren Funktionen im ZNS. Methodik: In Lumballiquor- und Blutserum-Probenpaaren von 34 MS-Patienten (Poser-Klassifizierung), 34 Patienten mit anderen Lähmungen (L) und 25 Kontroll-Patienten (K) wurden Routine-Parameter untersucht (bei K im Normalbereich). Die Konzentrationen der 4 Peptide wurden mittels ELISAs (Nachweisgrenze) untersucht: Leptin (0,5 µg/L), Resistin (0,2 mg/L) von Biovendor, Ghrelin, aktiv (0,1 pmol) von DRG Instruments, Adiponectin (0,2 µg/L) von R&D Systems;VK 4 – 10%,Wiederfinden in Medium 81-105%. Berechnung der Median-Signifikanzen (p<0,05) mittels Median-Test, Spearman Korrelation mit SPSS Version 12.
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Ergebnisse: Unverhältnismäßig niedrige Liquor-/Blut-Konzentrationsquotienten Q wurden bei K für Leptin 0,01, Resistin 0,004, Adiponectin 0.0004 gefunden; Q waren bei MS und L höher um Faktor 1,3 bis 1,6; (Ausnahme: Ghrelin mit Q um 1,0); was auf durchlässigere BLS und BHS zurückzuführen ist, da QAlbumin signifikant höher war als bei K. Bei K korrelierten Leptin und Adiponectin positiv mit QAlbumin, Ghrelin und Resistin nicht. Bei MS und L wurden keine solchen Korrelationen gefunden. Leptin und Resistin korrelierten im Liquor, Liquor-Resistin mit Serum-Adiponectin, was auf Regelmechanismen im ZNS hinweist. Fazit: Niedrige Liquor- bei hohen Serum-Gehalten von Leptin, Resistin, Adiponectin zeigten BLS-/BHS-Restriktion an; Ausnahme: Ghrelin mit möglicher intrathekaler Synthese. Bei K dürften Leptin und Adiponectin wie Albumin durch BLS transportiert werden; Resistin und Ghrelin nicht. Bei K, L dürften die Peptide durch lecke BHS diffundieren, von ZNS in Liquor.
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Beitrag und Bedeutung des Bauchumfangs für die Prävalenz des metabolischen Syndroms: Das German Metabolic and Cardiovascular Risk Project (GEMCAS) S. Moebus1, P. Bramlage2, J. Hanisch1, H. Schunkert3, E. Steinhagen-Thiessen4, J. Wasem5, K.-H. Jöckel1, H. Hauner6 1Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie, Essen; 2Institut für Klinische Pharmakologie, Dresden; 3Medizinische Klinik II, Lübeck; 4Interdisziplinäres Stoffwechsel-Centrum (CVK), Universitätsklinikum Charite, Berlin; 5Lehrstuhl für Medizinmanagement, Essen; 6Else-Kröner Fresenius Zentrum für Ernährungsmedizin, Freising-Weihenstephan; Hintergrund: Ein erhöhter Bauchumfang ist zentrales Kriterium für das metabolische Syndrom. Die verschiedenen Definitionen wie NCEP / ATP III bzw. IDF gehen aber von verschiedenen Grenzwerten aus, eine Evidenz basierte Rationale für diese Grenzwerte fehlt. Ziel dieser Analyse war es, 35.869 Patienten im Alter von 18-99 im Hinblick auf diese Grenzwerte und das kardiovaskuläre Risiko zu untersuchen. Methoden: Bundesweite Querschnittsstudie in der hausärztlichen Versorgung. Bestimmung der Prävalenz des metabolischen Syndroms nach NCEP ATP-III 2001, AHA 2004/2005 sowie IDF 2005. Bestimmung der inkrementellen Zunahme der Prävalenz und Bewertung der Grenzwerte des erhöhten Bauchumfangs über den SCORE Score der ESC. Ergebnisse: Die Prävalenz des metabolischen Syndroms betrug nach NCEP/ ATP III 2001 bei Frauen 19,0% (Männer: 21,9%). AHA 2004: 20,4% (23,9%). AHA 2005: 25,2% (30,5%). IDF 2005: 30,1% (39,6%). Die Prävalenz nach IDF (erhöhter Bauchumfang zwingend, Absenkung der Grenzwerte, Berücksichtigung der Pharmakotherapie) entspricht einer Zunahme von 11,1% (Frauen) und 17,7% (Männer) im Vergleich zur 2001er Definition. 27,9% der Frauen mit einem Bauchumfang von 88cm überschreiten den Grenzwert nach SCORE für die Primärprävention von 5%, weitere 12,0% erfüllen dieses Kriterium nach Absenkung des Grenzwerts auf 80cm. 7,2% auch ohne erhöhten Bauchumfang. Männer: 47,0% (> 102cm), 33,0% (95-102cm) und 19,9% (< 95cm). Schlussfolgerung: Die Festlegung der Schwellenwerte für einen erhöhten Bauchumfang bei Männern und Frauen erscheint auf der Basis der vorliegenden Daten willkürlich und orientiert sich nicht am kardiovaskulären Risiko (z.B. im Vergleich des Risiko > 102 cm bei Männern und > 88 cm bei Frauen). Eine Anpassung der Grenzwerte dürfte zur Verbesserung der prädiktiven Bedeutung des metabolischen Syndroms und damit zur frühzeitigen Identifizierung von kardiovaskulären Risikopatienten beitragen.
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Kardiovaskuläre Risikofaktoren bei Multipler Symmetrischer Lipomatose I. A. Harsch1, E. G. Hahn1, P. Konturek1 1Medizinische Klinik 1, Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen; Zielsetzung: Die Multiple Symmetrische Lipomatose, auch bekannt als Launois Bensaude Syndrom (LBS), ist eine seltene Adipositasform (400 Fälle beschrieben). Das äussere Bild ist charakteristisch durch die Aussparung von Gesicht,
Unterarmen und Unterschenkeln von den Lipommassen. Fragestellung war, ob das kardiovaskuläre Risikoprofil dieser Patienten sich von dem von Personen mit alimentärer Adipositas unterscheidet, da das in den Lipomen aggregierte Fettgewebe möglicherweise eine unterschiedliches Sekretionsverhalten proinflammatorischer Zytokine, als das sonstige Fettgewebe zeigt. Methoden: 10 Patienten mit LBS (BMI: 34.4 ± 1.8 kg/m2, Alter: 62 ± 3 Jahre) wurden mit 20 BMI-gematchten Probanden mit alimentär bedingter Adipositas verglichen, des weiteren aufgrund der hohen Prävalenz eines obstruktiven Schlafapnoesyndroms in der LBS Gruppe auch mit 20 Personen mit alimentärer Adipositas und OSAS. Neben der Bestandsaufnahme klinischer kardiovaskulärer Risikofaktoren untersuchten wir auch Surrogatmarker subklinischer Inflammation und Thrombocytenaktivierung wie sCD62p = soluble p-selectin, hochsensitives C-Reactives Protein = CRP, Interleukin-6 = IL-6, ICAM-1 = Intracellular Adhesion Molecule-1,Vascular Cell Adhesion Molecule = VCAM –1, und Leptin, sowie Adiponectin Ergebnisse: Die Prävalenz von kardiovaskulären Risikofaktoren wie Hypertonie (80%), Typ 2 Diabetes (30%), OSAS (50%), Nikotinabusus (30%) und Alkoholabusus (80%) war in der LBS Gruppe hoch. Die Surrogatmarker subklinischer Inflammation und Thrombocytenaktivierung zeigten ein indifferentes Bild mit niedrigeren Spiegeln von IL-6 and sCD62p, vergleichbarem hsCRP, sowie höheren Adiponectin, Leptin und ICAM-1 and VCAM-1 Spiegeln, als bei den Kontrollen. Schlussfolgerung: Bereits aus der hohen Prävalenz klinischer Risikofaktoren lässt sich für das LBS ein zumindest vergleichbares kardiovaskuläres Risikoprofil, wie bei alimentärer Adipositas erkennen. Dies wird auch durch eine KHK bei 3 der LBS Patienten reflektiert.
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Hohe Prävalenz von Fettstoffwechselstörungen in der jüdischen Bevölkerung in Dresden S. Tselmin1, P. Schwarz1, S. Bornstein1, S. Bergmann1 1III. Medizinische Klinik des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus der TU Dresden, Dresden; Einführung: In den letzten 15 Jahren sind mehr als 200000 russischsprachige jüdische Zuwanderer nach Deutschland umgesiedelt. Bei diesen gibt es Hinweise auf eine unterschiedliche Morbidität, aber kaum Erkenntnisse über den Gesundheitszustand. Daher analysierten wir Parameter des Fett- und Kohlenhydratstoffwechsel in dieser Population in Dresden. Methodik: 43 Personen jüdischer Abstammung ohne Diabetes mellitus nahmen an der Studie teil und unterzogen sich einem 75g-oralen Glukosetoleranztest mit Bestimmung von Lipidwerten, Plasmaglukose und Insulin. Die Probanden wurden 4 gleiche Gruppen nach Geburtsalter eingeteilt. Die Studienpopulation wurde mit dem DRECAN Survey 2005, in dem die einheimischen Dresden-Bewohner nach dem ähnlichen Protokoll untersucht wurden, (Gruppe 2) verglichen. Ergebnisse: 72% der jüdischen Einwanderer hatten eine Fettstoffwechselstörung verglichen mit 63% der Dresdener Bevölkerung (p=0,035). Eine Hypertriglyzeridämie war mehr als 2mal so häufig (12 % vs. 5%; p=0,04). Deutlich mehr ältere und weniger jüngere Personen in der jüdischen Bevölkerung zeigten eine LDLErhöhung, verglichen mit der Dresdener Bevölkerung (1930-1939 geboren 64%/47%; p=0,03; 1940-1949 56%/33%; 1950-1959 17%/36 %, 1960-1972 18%/44%). 42% der jüdischen Personen zeigten eine schwere Insulinresistenz verglichen mit 30% der Dresdener gleichaltrigen Einwohner. Der Gesamtanteil der Personen mit pathologischer Insulinresistenz war dagegen fast gleich (83 % vs. 82 %). Schlussfolgerung: Bei jüdischen Zuwanderern in Dresden ist die Hypertriglyzeridämie deutlich häufiger, als unter den hiesigen Einwohnern, was am ehesten auf bekannte Essverhaltensbesonderheiten zurückzuführen ist. Die deutlichen LDL-Veränderungen und die höhere Insulinresistenz können auf einen langfristig veränderten Lebensstil und Umweltfaktoren sowie genetische Faktoren zurückzuführen sein.
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Der Akt-Inhibitor Perifosine induziert Apoptose in humanen neuroendokrinen Tumorzellen des Pankreas
Schlussfolgerung: RAD001 übt auf neuroendokrine Tumorzellen apoptotische- sowie zellzyklusarretierende Effekte aus. Diese präklinischen Daten unterstützen somit den Einsatz von RAD001 in aktuellen klinischen Phase II Studien bei Patienten mit neuroendokrinen Tumoren.
K. Zitzmann1, S. Brand1, B. Göke1, J. Meinecke1, G. Spöttl1, Chr. J. Auernhammer1 1Medizinische Klinik II, Klinikum der LMU München, Grosshadern, München; 160 Zielsetzung: Die Mehrheit neuroendokriner Tumore weist eine konstitutive Aktivierung der PI3K/Akt Signalkaskade auf. Perifosine ist eine orales Alkylphospholipid welches die Phosphorylierung von Akt an der Zellmembran verhindert. Auf diese Weise wirkt Perifosine auf eine Vielzahl von Tumorzellen wachstumshemmend. Die antitumorale Wirksamkeit von Perifosine wird derzeit in verschiedenen Phase-II Studien untersucht. Über die Wirkung von Perifosine auf neuroendokrine Tumorzellen ist bisher nichts bekannt. Im Rahmen dieser Studie untersuchten wir daher erstmals die Wirkung von Perifosine auf humane neuroendokrine BON1 Tumorzellen. Methoden: In serumarmem (1% FKS)- bzw. serumreichem (10% FKS) Medium kultivierte BON1 Zellen wurden mit unterschiedlichen Konzentrationen Perifosine behandelt. Über Proliferationsassays wurde die Wirkung von Perifosine auf das Wachstum von BON1 Zellen untersucht. Das Ausmaß der Apoptose-Induktion wurde mittels Western-Blot-Analyse von Caspase-3/PARP-Spaltprodukten, sowie mittels durchflußzytometrischer Analyse der Zellfraktion mit subG1 DNA Gehalt ermittelt. Effekte von Perifosine auf den Zellzyklus wurden mittels durchflußzytometrischer Analyse der Zellzyklusphasenverteilung untersucht. Ergebnisse: In serumarmem Medium bewirkte Perifosine in Konzentration von 5, 10 und 15 µM nach 72-stündiger Inkubation eine Reduktion der Zellzahl um 21, 46 and 85%. In serumreichem Medium war die Wirkung von Perifosine deutlich abgeschwächt – hier bewirkten Konzentrationen von 25, 50 und 75 µM Reduktionen der Zellzahl um 15, 35 and 72%. Gleichzeitig konnte unter Behandlung mit Perifosine ein starker Anstieg von Caspase-3- und PARP-Spaltprodukten sowie von Zellen mit subG1 DNA Gehalt beobachtet werden. Die Zellzyklusphasenverteilung änderte sich hingegen nicht signifikant. Schlussfolgerung: Perifosine bewirkt in neuroendokrine Tumorzellen eine starke Reduktion der Zellzahl. Dieser Effekt ist hauptsächlich durch Apoptose-Induktion bedingt.
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Der mTOR-Inhibitor RAD001 (Everolimus) hemmt die Proliferation von humanen neuroendokrinen Tumorzellen des Pankreas K. Zitzmann1, E. N. de Toni1, S. Brand1, B. Göke1, J. Meinecke1, G. Spöttl1, Chr. J. Auernhammer1 1Medizinische Klinik II, Klinikum der LMU München, Grosshadern, München; Zielsetzung: Bisher wurden keine präklinischen Daten über die Wirkung von RAD001 (Everolimus, Novartis Pharma) auf neuroendokrine Tumorzellen veröffentlicht. Wir untersuchten daher die Wirkung von RAD001 auf die Proliferation der humanen neuroendokrinen Tumorzelllinie BON1. Methoden: In serumarmem (1% FKS)- bzw. serumreichem (10% FKS) Medium kultivierte BON1 Zellen wurden mit unterschiedlichen Konzentrationen RAD001 behandelt. Über Proliferationsassays wurde die Wirkung von RAD001 auf das Wachstum von BON1 Zellen untersucht. Das Ausmaß der Apoptose-Induktion wurde mittels Western-Blot-Analyse von Caspase-3/PARP-Spaltprodukten sowie mittels durchflußzytometrischer Analyse der Zellfraktion mit subG1 DNA Gehalt ermittelt. Effekte von RAD001 auf den Zellzyklus wurden mittels Western-Blot-Analyse von Cyclin D1 und p27Kip sowie mittels durchflußzytometrischer Analyse der Zellzyklusphasenverteilung untersucht. Ergebnisse: In serumarmem Medium bewirkte RAD001 in Konzentration von 10, 20 und 30 nM nach 72-stündiger Inkubation eine Reduktion der Zellzahl um 23, 48 and 81%. In serumreichem Medium war die Wirkung von RAD001 deutlich abgeschwächt – hier bewirkten Konzentrationen von 30, 40 und 50 nM Reduktionen der Zellzahl um 33, 71 and 79%. Unter Behandlung der Zellen mit RAD001 konnte als Hinweis auf Apoptoseinduktion ein starker Anstieg von Caspase-3- und PARP-Spaltprodukten sowie von Zellen mit subG1 DNA Gehalt beobachtet werden. Darüber hinaus, konnte eine verstärkte Proteinexpression von p27Kip, sowie eine verminderte Proteinexpression von Cyclin D1 nachgewiesen werden. Gleichzeitig nahm bei abnehmender S-Phase-Fraktion die G0/G1-Phase-Fraktion signifikant zu.
Screening-Untersuchung zur hypothalamischenhypophysären Funktion nach Schädel-Hirn-Trauma oder Subarachnoidalblutung A. Müller-Öffner1, B. Gutt1,T. Knittel2,T. Siegmund1, K. Mann3, P.-M. SchummDraeger1 1Endokrinologie, Diabetologie, Angiologie, Städtisches Klinikum München GmbH, Klinikum Bogenhausen, München; 2Endokrinologie, Novo Nordisk Pharma GmbH, Mainz; 3Endokrinologie, Universitätsklinikum Essen, Essen; Zielsetzung: Die Consensus-Richtlinie zur Hypophysenfunktion nach Schädelhirntrauma (SHT) / Subarachnoidalblutung (SAB) empfiehlt eine basale Hormonanalyse. In d. Querschnittsuntersuchung wurde untersucht, ob d. basale Hormondiagnostik ausreicht, oder ob eine initiale Diagnostik mittels standardisiertem Stimulationstest eine unentdeckte corticotrope, thyreotrope oder gonadotrope Insuffizienz aufdecken kann. Methode: 86 Patienten (49 Frauen, 37 Männer, Alter: 18-73, Median: 44 Jahre) nach SHT (n=51, GCS: 3-15) oder SAB (n=35, Hunt-Hess° I-IV) wurden auf Hypophysenfunktionsstörungen gescreent. Nach Bestimmung d. Basalwerte (Cortisol, TSH, fT4, IGF-1, FSH, LH, Testosteron, Östrogene, Prolaktin) wurde ein kombinierter Stimulationstest (CRH-, TRH- und GnRH-Test) durchgeführt. Bei pathologischem CRH-Test wurde ein ACTH-Test angeschlossen. Ergebnisse: Bei 6 Patienten mit erniedrigtem basalen Cortisol schloß d. CRH-/ ACTH-Test eine Insuffizienz aus, bei 2 weiteren Patienten wurde eine corticotrope Insuffizienz entdeckt, die bei alleiniger Basalwertbestimmung übersehen worden wäre. Die basale Bestimmung von TSH und fT4 zeigte bei 4 Patienten erniedrigte Werte, d. Insuffizienz wurde durch den TRH-Test bei 2 Patienten bestätigt. 2 weitere Patienten zeigten im TRH-Test eine thyreotrope Insuffizienz, die dem basalen Screening entgangen wären: 1 Patient substituierte L-Thyroxin nach Strumektomie, 1 Patient mit neu diagnostizierter Hashimotothyreoiditis. Bei 8 Männern wurde im basalen Screening ein sekundärer Hypogonadismus entdeckt, der durch d. GnRH-Test bestätigt wurde. Bei 2 Frauen (1 im fertilen Alter) mit niedrigen Gonadotropinen wurde d. Insuffizienz im GnRH-Test bestätigt. Schlussfolgerung: Durch Stimulationsteste wurden 2 Patienten mit corticotroper und 2 mit thyreotroper Insuffizienz detektiert, die dem basalen Screening entgangen wären. Patienten nach SHT / SAB mit grenzwertigen basalen Hormonwerten oder richtungsweisender klinischer Symptomatik sollten einem Endokrinologen vorgestellt werden.
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Steigerung der proliferationshemmenden und apoptotischen Effekte von Typ-I-Interferonen in neuroendokrinen Tumorzellen durch SOCS1-Silencing K. Zitzmann1, S. Brand1, E. N. de Toni1, B. Göke1, J. Meinecke1, G. Spöttl1, Chr. J. Auernhammer1 1Medizinische Klinik II, Klinikum der LMU München, Grosshadern, München; Zielsetzung: Die proliferationshemmende Wirkung von Interferon (IFN)-α auf neuroendokrine Tumore wird häufig durch eine IFN-Resistenz limitiert. Die IFN-stimulierte Jak/STAT Signalkaskade wird durch STAT-induzierbare Suppressor of Cytokine Signaling (SOCS) Proteine negativ reguliert. Ziel dieser Studie war es, durch siRNA-vermitteltes Silencing der SOCS1 Expression die Wirkung von Typ I Interferonen zu steigern. Methoden: Humane neuroendokrine BON1 Tumorzellen des Pankreas wurden mit SOCS1 siRNA bzw. b-Gal siRNA (Kontrolle) transient transfiziert. Im Anschluss daran wurde über Proliferationsassays die wachstumshemmende Wirkung von IFN-α- bzw. IFN-β (je 1000 IU/ml) auf die unterschiedlich transfizierten Zellen untersucht. Ausmaß und Art der Apoptose-Induktion wurde mittels Western-Blot-Analyse von Caspase-8, -9, -3, Bid und PARP-Spaltprodukten, sowie
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mittels durchflußzytometrischer Analyse der Zellfraktion mit subG1 DNA Gehalt ermittelt. Ergebnisse: In den Kontrollzellen nahm die Proliferationsrate nach 6-tägiger Inkubation mit IFN-α bzw. IFN-β um 16% bzw. 49 % ab. In SOCS1 defizienten Zellen war die wachstumshemmende Wirkung beider Typ I IFNe signifikant verstärkt. Hier nahm die Proliferationsrate nach 6-tägiger Inkubation mit IFN-α bzw. IFN-β um 26% bzw. 78 % ab. IFN-β induzierte bereits in den Kontrollzellen die Spaltung von Caspase-8, -9, -3, Bid sowie PARP und führte zu einem Anstieg der Zellfraktion mit subG1 DNA Gehalt; diese Effekte von IFN-β waren in SOCS1 defizienten Zellen nochmals deutlich gesteigert. Schlussfolgerung: Durch siRNA-vermitteltes Silencing der SOCS1 Expression konnte eine signifikant gesteigerte IFN-Antwort erreicht werden. Die hier erstmals vorgestellte Methode des siRNA-vermittelten Silencing von humanem SOCS1 stellt einen viel versprechenden Ansatz zum Überwinden der IFN-Resistenz dar.
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Das deutsche Register für Neuroendokrine Tumore U. Plöckinger1, H. Franz2, R. Lohmann2, B. Wiedenmann3 1Interdisziplinäres Stoffwechsel-Centrum, Med. Klinik m. S. Hepatologie und Gastroenterologie, Charité-Universitätsmedizin Berlin, Berlin; 2Lohmann-Birkner, Health Care Consulting, Berlin; 3Med. Klinik m. S. Hepatologie und Gastroenterologie, Charité-Universitätsmedizin Berlin, Berlin; Einleitung: Neuroendokrine Tumore (NET) sind selten und epidemiologische Daten für Deutschland fehlen. Die AG NET/DGE gründete 2003 das NETRegister und lud 6000 Internisten ein, sich zu beteiligen. Methoden: Die Qualifikation als NET-Zentrum setzt die Behandlung von ≥ 5 NET voraus. Die Daten werden von 2 Studienkräften vor Ort aufgenommen. Eingeschlossen werden Pat. mit ED ab 1.1.1999. Die Zentreneinteilung erfolgt nach Patientenzahl: klein (KZ: 5-10), mittelgroß (MZ: 11-20), groß (GZ: 20-100) und sehr groß (SZ: >100) Ergebnisse: 136 Zentren sind erfasst. Dokumentiert und ausgewertet wurden bisher Patienten aus 13 Zentren: 1 KZ (9 Pat, 1%), 3 MZ (45 Pat, 5%), 7 GZ (370 Pat, 41%) und 2 SZ (480 Pat, 53%). 904 Pat. (452 w), Alter bei ED: 57 Jahre (1387J), MEN-1: N=30, 45 J, (24-61), p<0.001. Diagnosen: 52% Vorder-, 29% Mittel-, 5% Hinterdarmtumore, 12% unbekannter Primarius. 2% nicht klassifiziert. 25% der Tumore funktionell aktiv. Der mittlere Nachsorgezeitraum betrug 1 J (0-7J), Mortalität: 8%, mittlere Überlebenszeit: 1 J (0-5J). Histologische Daten, immunhistochemische Marker, mitotischer Index, WHO Klassifikation und Invasivität waren in 66%, 44%, 34%, 21% und 13% dokumentiert. Rezeptor-Szintigraphie sowie biochemische Marker lagen bei 62% und 69% vor. Die erste Therapie (Tx) war operativ bei 72%, medikamentös bei 19% der Pat. Eine Radiorezeptor-Tx oder ablative Tx war bei je 1% die erste Tx. 7% der Pat. hatten keine Tx. Die Anzahl der Tx/Pat. korrelierte pos. mit der Zahl der Pat./Zentrum. Hingegen war die Art der eingesetzten Tx gleichmäßig verteilt. Diskussion: Das deutsche NET-Register kann zur Analyse der Daten von NET erfolgreich eingesetzt werden. Die Daten reflektieren die Behandlungsstruktur von NET-Pat. Während die Diagnose nahezu vollständig dokumentiert wurde, fehlten entscheidende Parameter der pathologischen Dokumentation, als auch der Bildgebung. Die Zahl der Pat./Zentrum beeinflusst nicht die Qualität der Dokumentation.
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Epidermal Growth Factor Rezeptor (EGFR) als potentielles Target für die Behandlung von Patienten mit Nebennierenkarzinom – Ergebnisse von präklinischen Studien M. Fassnacht1, S. Hahner1, P. Adam2, B. Heinrich1, M. Quinkler3, P. Ströbel4, B. Allolio1 1Schwerpunkt Endokrinologie – Diabetologie, Medizinische Klinik und Poliklinik I, Universität Würzburg, Würzburg; 2Pathologisches Institut, Universität Würzburg, Würzburg; 3Innere Medizin mit Schwerpunkt Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie; Charite – Campus Mitte, Berlin; 4Pathologisches Institut Mannheim, Universität Heidelberg, Mannheim; Zielsetzung: Das Nebennieren-Karzinom (NN-Ca) ist ein sehr seltener Tumor mit schlechter Prognose und größtenteils unverstandener Pathogenese. Die Überexpression des Epidermal Growth Factor Rezeptors (EGFR) ist bei einigen Malignomen mit schlechter Prognose assoziiert. Bei manchen Tumorentitäten (z.B. NSC Bronchial-Ca) werden inzwischen EGFR Inhibitoren erfolgreich therapeutisch eingesetzt. Aus diesem Grund untersuchten wir, ob EGFR ein mögliches therapeutisches Target auch beim NN-Ca ist. Methoden: Die EGFR Expression wurde mittels Immunhistochemie bei 155 NN-Ca und 5 normalen Nebennieren untersucht (Expressionsintensität 0-3). In Kombination mit klinischen Daten aus dem deutschen Nebennieren-KarzinomRegister wurden Kaplan-Meier-Überlebensanalysen. Bei 30 Patienten wurde zusätzlich die Tumor DNA bezüglich Mutationen im EGFR-Gen (Sequenzierung der „hot-spot Exone“ 19-21) analysiert. Ergänzend wurde in-vitro das Zellwachstum in der NN-Ca Zellinie NCI-h295 nach Inkubation mit dem EGFR Antikörper Cetuximab (1-100µg/ml) untersucht. Ergebnisse: Immunhistochemisch ließ sich eine EGFR Expression in 78% der NN-Ca nachweisen. In 90/155 (58%) der Karzinome und in 0/5 der normalen NN war die Expression mittel bis stark ausgeprägt (Intensität 2-3). Es zeigte sich allerdings keine Korrelation zwischen der Expression und dem Überleben der Patienten. In keinem der sequenzierten Tumore liess sich eine Mutation der Exone 19-21 nachweisen. Cetuximab hemmte dosisabhängig das Zellwachstum der NCI-h295 Zellen im MTT Test (Zellviabilität: 1µg/ml: 95±2%; 10µg/ml 90±3%*; 100 µg/ml 85±4%* vs unbehandelter Kontrollzellen: 100±3%; * = p<0.01). Schlussfolgerung: Der EGFR ist in der Mehrzahl der NN-Ca im Gegensatz zur normalen NN deutlich expremiert. Die in-vitro-Experimente legen nahe, dass die Hemmung des EGFR-Signalwegs zu einer moderaten Proliferationshemmung führt. In Anbetracht der schlechten therapeutischen Optionen beim NNCa halten wir den Einsatz von EGFR Inhibitoren (ev. kombiniert mit Mitotane oder einem Zytostatikum) bei Patienten, bei denen die etablierten Therapien versagt haben, für erwägenswert.
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Etablierung einer Nebennierenszintigraphie mit [123I]Iodmetomidat – erste klinische Ergebnisse S. Hahner1, A. Stürmer1, M. Kreissl2, Chr. Reiners2, M. Fassnacht1, F. Beuschlein3, S. Johanssen1, M. Quinkler4, M. Reincke5, H. Hänscheid2, A. Schirbel2, B. Allolio1 1Endokrinologie, Medizinische Klinik und Poliklinik I, Würzburg; 2Klinik für Nuklearmedizin, Würzburg; 3Endokrine Forschung, LMU München Klinikum Innenstadt, München; 4Klinische Endokrinologie, Abteilung Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie, Medizinische Klinik, Charite Campus Mitte, Berlin; 5LMU München Klinikum Innenstadt Medizinische Klinik, München; Zielsetzung: Nebennieren(NN-)tumore sind zunehmend häufig entdeckte Zufallsbefunde der konventionellen Bildgebung. Differenzialdiagnostisch finden sich unterschiedliche Tumorentitäten mit entsprechend variabler therapeutischer Konsequenz. Eine invasive Diagnostik wäre oftmals durch eine spezifische adrenokortikale Bildgebung zu umgehen. Wir haben daher [123I]Iodmetomidat ([123I]IMTO), das spezifisch an die beiden adrenalen CYP11B-Enzyme bindet als Radiotracer für die NN-Bildgebung entwickelt. Methoden: Pharmakokinetik und Biodistribution nach i.v.-Injektion von 40 MBq [123I]Iodmetomidat wurden mittels Kleintier-SPECT bei Mäusen evaluiert.Weiterhin wurden 4 Patienten mit bekanntem metastasiertem Nebennierenkarzinom (2f,2m) und 4 Patienten mit unklaren Nebennierenraumforderungen
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POSTERBEITRÄGE (1m,3f) bei teilweise anderweitiger Malignomanamnese untersucht. SPECT/CT und planare Aufnahmen wurden nach Injektion von 185 MBq bis zu 28h p.i. acquiriert. Ergebnisse: Im Kleintier-SPECT konnten die murinen Nebennieren durch [123I]IMTO exzellent dargestellt werden mit hohem Traceruptake und geringer Hintergrundaktivität. Bei den Patienten waren die Nebennieren erstmalig nach 60 min p.i. darstellbar mit maximalem Traceruptake nach 5-6 h. Die errechnete Strahlendosis lag bei 2,2-3,2 mSv. 6 der 7 vorhandenen Primärtumore zeigten eine spezifische [123I]IMTO-Anreicherung, was deren adrenokortikale Genese bestätigte. 1 stark dedifferenziertes NN-Karzinom war [123I]IMTO-negativ. Bei Patienten mit NN-Karzinom gelang darüber hinaus teilweise der Nachweis von Metastasen. Schlussfolgerung: Dies ist die erste Beschreibung von [123I]IMTO als Radiotracer bei Patienten. Iodmetomidat ist aufgrund seines spezifischen Uptakes in Nebennierengewebe, der günstigen Pharmakokinetik und der wesentlich geringeren Strahlendosis im Vergleich zu [131I]Iod-Norcholesterol ein vielversprechender Tracer zur Charakterisierung adrenokortikaler Läsionen. Darüber hinaus erscheint auch eine Radionuklidtherapie mit [131I]IMTO beim NN-Karzinom möglich.
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Survivin – ein erfolgversprechender Angriffspunkt für eine Immuntherapie bei Patienten mit Nebennierenkarzinom (NN-Ca) S. Wortmann1, S. Sbiera1, D. Kühner1, M. Wobser2, P. Adam3, L. Kraus1, J. Becker2, B. Allolio1, M. Fassnacht1 1Endokrinologie, Medizinische Universitätsklinik I, Würzburg; 2Universität Würzburg, Klinik für Dermatologie,Venerologie und Allergologie,Würzburg; 3Pathologisches Institut, Universität Würzburg,Würzburg; Zielsetzung: Das NN-Ca ist ein seltener Tumor mit schlechter Prognose und schlechten therapeutischen Alternativen. Survivin ist ein anti-apoptotisches Molekül, das von Tumorgewebe und Tumor-assoziierten Endothelzellen verschiedener Karzinome, aber nur schwach in gesundem Gewebe exprimiert wird. Beim Melanom und Pankreaskarzinom zeigen vorläufige Ergebnisse einer Vakzinierungsstudie mit Survivin-Peptid, dass eine Immunantwort gegen Survivin häufig mit einer Kontrolle des Tumorwachstum korreliert. Deshalb untersuchten wir, ob Survivin auch ein guter Angriffspunkt für eine Immuntherapie beim NN-Ca sein könnte. Methoden: Mittels real-time-PCR erfolgte ein quantitativer Nachweis von Survivin-mRNA bei 14 NN-Ca und 13 normalem Nebennieren (nNN). Eine Survivin-Immunhistochemie wurde bei 78 NN-Ca und 5 nNN durchgeführt (Expressionstärke 0-3). Darüber hinaus wurde das spontane Vorkommen von Survivin-erkennenden T-Zellen im Blut von 7 NN-Ca Patienten erhoben. Dafür wurde ein indirekter Interferon-γ Elispot mit HLA-restringiertem SurvivinPeptid verwendet. Ergebnisse: Der Nachweis von Survivn mRNA gelang bei 11/12 NN-Cas und bei 8/13 nNN. Die Höhe der Expression war jedoch bei NN-Ca Proben deutlich höher als bei nNN (9071±5561% gegenüber 100±25%, p<0.001). SurvivinProtein war bei 89% der NN-Cas nachzuweisen. Bei 38/78 NN-Ca fand sich eine mittelgradige bis hohe Expression (Werte 2-3); dies war bei keiner der nNN der Fall. Bei 1/7 Patienten mit NN-Ca gelang der Nachweis von spontanen HLA-A2-restrigierten T-Zellen gegen Survivin, weshalb dieses Epitop des Survivins ein gutes Potential für eine Immuntherapie haben könnte. Schlussfolgerung: Dies ist die erste Untersuchung von Survivin beim NN-Ca. Da das anti-apoptotische Survivin bei den meisten NN-Ca überexprimiert ist und immunologische Eigenschaften zeigt, erscheint für eine Immuntherapie bei dieser seltenen Erkrankung als geeignet. Besonders bei Patienten, die bereits nach verschiedenen Chemotherapie-Regimen erfolglos behandelt wurden, halten wir eine experimentelle Vakzinierungstherapie für gerechtfertigt. Eine entsprechende klinische Studie hat Ende 2006 begonnen.
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Die Beteiligung von Endothelzellen an der Organogenese der Nebennierenrinde durch Regulation von CITED2 M. Haase1, I. Paramonova1, S. Schinner1, M. Schott1, S. Bornstein2, W. Scherbaum1, H. S. Willenberg1 1Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Rheumatologie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf; 2Medizinische Klinik III, Universitätsklinikum Dresden, Dresden; Es gibt verschiedene Proteine, die für die Organogenese der Nebenniere essentiell sind, unter ihnen CITED2 (CBP/p300 interacting transactivator with EDrich tail 2). Dieser ist ein wichtiger transkriptioneller Coregulator des CREBbindenden Proteins (CBP) und von p300. Bei Mäusen führt die Deletion des CITED2-Gens zur Nebennierenagenesie. Da Endothelzellen in engem Kontakt zu Nebennierenrindenzellen stehen, haben wir uns gefragt, ob Endothelzellfaktoren die Proliferation von Nebennierrenrindenzellen unterstützen, und wenn ja, ob CITED2 in diesen Prozess einbezogen ist. Wir untersuchten die Effekte von Endothelzell-konditioniertem Medium (ECCM), welches durch eine 24-stündige Inkubation von HUVEC-(humane Nabelschnurvenen) Zellen gewonnen wurde, auf die Proliferation von Nebennierenrindenzellen und auf die Expression von CITED2. Hierfür wurden in einer Karzinomzellinie (NCI-H295R) und in Primärkulturen der WST-1 Assay und der Einbau radioaktiv markierten Thymidins analysiert sowie Reportergen- und mRNA-Analysen von CITED2 durchgeführt. Wir fanden einen dosisabhängigen Effekt des ECCMs auf den WST-1 Salzmetabolismus und auf den Einbau von 3H-Thymidin bei Nebennierenrindenzellen. Außerdem fanden wir eine Stimulation der CITED2 Promoteraktivität über 500 Prozent, der von einem Anstieg der CITED2 mRNA begleitet wurde, wie durch semi-quantitative PCR belegt wurde. Der Effekt des ECCMs konnte durch Zugabe des MEK1-Inhibitors PD98059 gehemmt werden. Wir schlussfolgern, dass von Endothelzellen sezernierte Produkte in der Lage sind, die Proliferation von Nebennierenrindenzellen zu steigern. Dieser Effekt wird durch eine erhöhte Genaktivität von CITED2 begleitet und kann durch Hemmung des MAP-Kinase-Wegs unterdrückt werden. Die Ergebnisse unterstützen die These, daß Endothelzellen an der Organogenese der Nebenniere beteiligt sind.
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Nationales Conn-Register: Zielsetzung und erste Ergebnisse The National Conn’s Registry: objectives and first results C. Schirpenbach1, S. Reuschl1, F. Segmiller1, C. Klempau1, F. Beuschlein1, M. Bidlingmaier1, S. Diederich2, S. Endres1, S. Hahner3, R. Lorenz4, M. Quinkler5, L. C. Rump6, M. Reincke1 1Endokrinologie, Medizinische Klinik Innenstadt, Ludwig-Maximilians-Universität, München; 2Endokrinologikum, Berlin; 3Endokrinologie, Medizinische Klinik und Poliklinik I, Universitätsklinikum Würzburg,Würzburg; 4Institut für Epidemiologie und Prophylaxe der Kreislaufkrankheiten, München; 5Endokrinologie, Freie Universität Berlin, Berlin; 6Endokrinologie, Medizinische Klinik I, Marienhospital Herne, Herne; Hypokalaemic primary aldosteronism (PA) is a rare disease with a prevalence of <0.1% in unselected hypertensive populations. However, recent studies indicate a higher prevalence of a milder variant of up to 10%. Long term outcome and health care costs of this normokalaemic variant are largely unknown. The National Conn’s Registry is an initiative of the German Endocrine Society (DGE) and the German Adrenal Network GANIMED. As diagnostic criteria and therapeutic measures of PA are not standardized, a database of sufficient epidemiological strength is necessary to document data on co-morbidity, mortality, diagnostic and therapeutic procedures. The registry has at present 7 participating centres (www.conn-register.de). Evaluation of the first centre´s retrospective data shows the following results: 279 patients (55.6±13.0 years, range 20.8-89.1, 156 males) were treated between 1990 and 2006. 56 % had hypokalaemic PA (mean 3.0±0.4 mmol/L; range 1.9-3.5), 44% had no documented hypokalaemia. Proportion of normokalaemic PA increased from 48% before 1997 to 59% thereafter. Mean RR was 167±29(syst) to 99±20(diast), max RR 280/140. Morbidity was
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high with 30 patients (11%) having 34 cerebrovascular events (stenosis 9, TIA 9, PRIND 5, stroke 11), 28 patients (10%) having 39 cardiovascular events (MI 14, AP 17, angioplasty 8) and 46 patients (16%) suffering from hypertensive endorgan damage (heart failure 20, renal failure 26). Atrial fibrillation occurred in 27 (10%) patients. Mean initial RR was nearly similar in hypokalaemic (168/100, 2.5 antihypertensives) and normokalaemic PA (166/98, 2.2 antihypertensives). However, overall co-morbidities were more frequent in hypokalaemic (2.5 total, 0.17 cerebrovasc., 0.21 cardiac) than in normokalaemic patients (1.3 total, 0.11 cerebrovasc., 0.10 cardiac). In summary, these preliminary data suggest that normokalaemic PA has a lower morbidity than hypokalaemic PA despite similar blood pressure. This may be explained by additional pro-inflammatory and profibrotic effects of aldosterone on end-organs independent from blood pressure.
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Evaluation von Enzyme-Linked ImmunoSorbentAssays für humanes FGF 23 (Fibroblast Growth Factor 23; intakt sowie c-terminal) bei terminaler Niereninsuffizienz W. J. Fassbender1, S. Schmitz1, M. Djurisic2, V. Brandenburg3, J. Windolf2, U. C. Stumpf2 1Abteilung für Innere Medizin, Hospital zum Hl. Geist Kempen, Akad. Lehrkrankenhaus der Universität Düsseldorf, Kempen; 2Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf; 3Klinik für Nephrologie und Klinische Immunologie, Universitätsklinikum Aachen, Aachen; Fibroblast Growth Factor 23 (FGF-23) ist ein zirkulierendes, phosphaturisches Protein, welches aus dem Knochen in Abhängigkeit des Phosphatspiegels freigesetzt wird. Die Hauptfunktion besteht aus der Erhöhung der Phosphatausscheidung im Urin und der Verminderung der aktiven Vitamin D3 (1,25 OH) Produktion in der Niere. FGF 23 spielt eine wichtige Rolle im Erhalt der systemischen Phosphathomöostase.Im fortgeschrittenen Stadium der Niereninsuffizienz ist die Phosphatausscheidung eingeschränkt, sodass es bei erhöhten FGF 23 Spiegeln zur Hyperphosphatämie, Phosphaturie, erniedrigten Vit 1,25 OH Spiegeln und zum sekundären Hyperparathyreoidismus kommt. Es soll der ELISA zu FGF 23 c-terminal sowie intakt anhand von terminal niereninsuffizienten, dialysepflichtigen Patienten mit erwartungsgemäß sehr hohen FGF 23 Spiegeln im Vergleich mit einem nierengesunden Probandenkollektiv evaluiert werden. Zudem soll ein qualitativer und quantitativer Nachweis von FGF 23 im Serum und EDTA-Blut erbracht werden. Niereninsuffizienzkollektiv: 23 Patienten, 17 männlich, 6 weiblich, Alter: 36 – 79 Jahre (MW: 62,13).Probandenkollektiv: 17 Probanden, 8 männlich, 9 weiblich, Alter: 24 – 56 Jahre, (MW: 33,41). Die Messungen wurden mit dem „Human Intact FGF 23 ELISA Kit“ und dem „Human FGF 23 (C-Term) ELISA Kit“ der Firma Immutopics durchgeführt. Dialysepatienten: Mittelwerte für FGF 23 (Serum) 15,32 pg/ml (intact) und 2774 U/ml (c-terminal, extraploiert). Mittelwerte EDTA-Plasma FGF 23 (intact) 271 pg/ml; FGF 23 (c-terminal) 2606 U/ml; Probandenkollektiv: Mittelwerte FGF 23 (Serum) 0,64 pg/ml (intact) und 13,67 U/ml (cterminal,extraploiert) gemessen. Mittelwerte EDTA Plasma FGF 23 (intact) 13,09 pg/ml; FGF 23 (c-terminal) 19,18 U/ml. Die parallele Bestimmung von FGF 23 aus EDTA-Plasma und Serum zeigt eindeutig, daß EDTA bei nicht-niereninsuffizienten Patienten besser geeignet ist. Die signifikant erhöhten Werte bei dialysepflichtigen Patienten machen eine Vorverdünnung der Probe notwendig. Aus der wechselseitigen Beeinflussung von FGF 23 und Vitamin D könnte sich in Zukunft eine Perspektive für die Differentialtherapie des sekundären Hyperparathyreoidismus ergeben.
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Erhöhte Prävalenz und Erkrankungsrisiko für Immunthyreopathien bei Familien von Patienten mit autoimmunen Schilddrüsenerkrankungen T. Brenzel1, Chr. Libich1, M. Dittmar1, S. R. Kamalanabhaiah1, G. J. Kahaly1 1I. Medizinische Klinik und Poliklinik der Johannes Gutenberg-Universität, Mainz; Zielsetzung: Daten zur Häufung von Autoimmunthyreopathien [AITD] wie Morbus Basedow [MB] und Hashimoto Thyreoiditis [HT] und zur Recurrence Risk [RR] in Familien fehlen für Deutschland. Diese Studie soll erste Daten liefern. Methoden: Das Patientenkollektiv besteht aus 179 Familien von Patienten mit Immunthyreopathien (n=1229, 757 Frauen). Daten wurden nach den Leitlinien durch Anamnese, klinische Untersuchung, laborchemische Diagnostik und durch einen standardisierten Fragebogen erhoben. Ergebnisse: 15% der Geschwister (23 von 159, 21 Schwestern) und 14% der Kinder (20 von 139, 16 Töchter) von Indexpatienten mit AITD leiden selbst unter einer AITD. Das RR für Geschwister und Kinder zusammen ist λ = 7,7 [95%-KI: 5,3-10,8], für Geschwister λs = 8,3 [5,0-13,0], für Kinder λo = 8,4 [4,9-13,5]. Der konservative Schätzer der Prävalenz von AITD beträgt 1,45%. Schwestern und Töchter sind häufiger betroffen (10:1 bzw. 4:1) als Brüder und Söhne. 4% der Geschwister (3 von 71) und 4% der Kinder (3 von 74) von Patienten mit MB haben selbst eine MB, 15% der Geschwister (11 von 86) und 18% der Kinder (12 von 65) von HT-Patienten haben eine HT. Frauen sind häufiger betroffen. Für Geschwister bzw. Kinder von MB-Patienten ist λs = 6,5 [1,3419,0], λo = 8,6 [1,0-30,9] und die angenommene Prävalenz MB ist 0,65%. Für Geschwister bzw. Kinder von HT-Patienten beträgt λs = 21,2 [9,71-40,3], λo = 32,1 [15,4-58,9], Prävalenz HT 0,8%. Schlussfolgerung: Geschwister und Kinder von AITD-Indexpatienten haben ein 8-fach höheres Risiko als die Allgemeinbevölkerung an AITD zu erkranken. Frauen erkranken häufiger. Geschwister (21-faches Risiko) und Kinder (32-faches Risiko) von HT-Indexpatienten haben ein erhöhtes Risiko an HT zu erkranken. HT tritt gehäuft auf, selbst wenn der Indexpatient MB hat. Um ein frühzeitiges Therapie zu ermöglichen, erscheint es sinnvoll, Kinder und Geschwister von AITD-Patienten zu untersuchen.
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TNF-alpha-Blocker als Option bei therapieresistenter endokriner Orbitopathie D. Kargus1, G. Wagner1, J. Teuber1 1Innere, Klinik Herzoghöhe Bayreuth, Bayreuth; Frau 48 J. im März 2000 erstmals Augensymptomatik mit rechtsbetonter Protrusion der Bulbi. Im Labor Hyperthyreose bei normalem CRP und normalem TSH-Rezeptor-Autoantikörper. Die Schilddrüsen-Sonographie ist unauffällig. Beginn einer thyreostatischen Therapie mit Tiamazol sowie Cortisonstoßtherapie ohne Erfolg auf die Augensymptomatik. Juni 2006 im MRT grenzwertige Prominenz der Augenmuskulatur (re>li) sowie vermehrtes intraorbitales Fettgewebe. Augenarztbefund: Endokrine Orbitopathie, Retraktion des rechten Oberlides, keine Doppelbilder, Hebungsschwäche rechts und geringe Konvergenzschwäche. Juli/August 2000 perkutane Bestrahlung beider Retrobulbärräume in Einzelfraktionen von 2 Gy bis zu einer Referenzdosis von 20 Gy. Januar 2001 bei erneuter Augendrucksymptomatik Wiederholung der Cortisonst0ßtherapie und Beginn einer Immunsuppression mit Azathioprin. Juli 2001 Operation mit transpalpebraler Fettgewebsresektion und Müllerektomie. August 2002 wegen Verschlechterung der Augensymptomatik mit Doppelbildern Wechsel von Azathioprin auf Cyclosporin (150mg) unter Fortsetzung der Cortisontherapie. Nochmalige Radiatio wird ebenso wie erneute Operation abgelehnt. November 2002 bis Februar 2003 erfolgen 3 Zyklen einer Immunadsorptionstherapie mit anhaltender Remission der Orbitopathie unter Cyclosporin 150mg und niedriger Cortisontherapie bis Juli 2005. Dann Reduktion des Cyclosporins auf 100mg bei erhöhtem Blutdruck mit nachfolgender antihypertensiver Dreifach-Therapie bei leichtem Kreatininanstieg. März 2006 wieder verstärkte Augensymptomatik mit Druckgefühl, Protusion und Doppelbilder. Nach erneuter Cortisonstoßtherapie Beginn mit TNF-alpha-Blocker Infliximab. Hierunter prompte Beschwerdebesserung der Orbitopathie. Nach der 2. Infusion mit Infliximab deutliche symmetrische Arthralgien an beiden Handgelenken und einzelnen Fingern. Nach der 3.
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POSTERBEITRÄGE Infusion sehr starke Arthralgien bei weiterhin bestehender Beschwerdefreiheit der Augensymptomatik. Wechsel des TNF-alpha-Blockers auf Adalimumab mit anhaltendem Erfolg.
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Fälle, 9,9%) berücksichtigt. Die so ermittelte Prävalenz der Schilddrüsendysfunktion ohne Berücksichtigung der Schilddrüsenmorphologie lag bei 35,1% (TSH Normalbereich 0,4-4,0 mE/L), bzw. 41,4% (TSH Normalbereich 0,4-2,5 mE/ L). Schlussfolgerung: In Jodmangelgebieten wie Süddeutschland findet man eine hohe Prävalenz von Schilddrüsenfunktionsstörungen bei über 60-jährigen. Bei Anwendung des derzeit diskutierten TSH-Normalbereichs (0,4-2,5 mE/L) wird die Prävalenz der Schilddrüsendysfunktion von etwa 35% auf über 40% ansteigen.
Gehäufte Autoimmunerkrankungen bei Geschwistern und Kindern von Patienten mit Immunthyreopathien Chr. Libich1, T. Brenzel1, M. Dittmar1, S. R. Kamalanabhaiah1, G. J. Kahaly1 1I. Medizinische Klinik und Poliklinik der Johannes Gutenberg-Universität, Mainz; Zielsetzung: Daten zur Häufung und Recurrence Risk [RR] von Autoimmunerkrankungen [AIK] in Familien von Patienten mit Immunthyreopathien fehlen für Deutschland. Diese Studie soll einen genaueren Einblick vermitteln. Methoden: Das Patientenkollektiv setzt sich aus 179 Familien von Patienten mit Immunthyreopathien (1229 Personen, 757 Frauen) zusammen. Die Daten wurden nach den Leitlinien durch Anamnese, klinische Untersuchung, laborchemische Diagnostik und durch einen standardisierten Fragebogen erhoben. Ergebnisse: Ein hoher Anteil an Geschwistern (44, 26%, 32 Schwestern) und Kindern (37, 25%, 25 Töchter) von Indexpatienten mit glandulären Autoimmunerkrankungen [gAIK] ist selbst autoimmun erkrankt. Das RR für Geschwister beträgt λs = 6,6 [95%-KI: 4,5-9,1] und für Kinder λo = 6,9 [4,7-9,8] bei einer Prävalenz für AIK von 5%. Folgende Häufung von gAIK findet sich bei Geschwistern und Kindern von gAIK-Indexpatienten: Geschwister (30, 17 %, 25 Schwestern) und Kinder (23, 15%, 17 Töchter). Das RR für gAIK beträgt bei Geschwistern λs = 11,8 [7,7-17,5] und bei Kindern λo = 12,1 [7,4-18,8] bei einem konservativen Schätzer der Prävalenz von 1,83 %. Schlussfolgerung: Autoimmunerkrankungen allgemein sowie glanduläre Autoimmunität speziell treten vermehrt in Familien mit einem glandulär autoimmun erkrankten Mitglied auf. Jeweils im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung haben Geschwister sowie Kinder eines glandulär Autoimmunkranken ein 7-fach höheres Risiko an einer Autoimmunerkrankung bzw. ein 12-fach höheres Risiko an glandulärer Autoimmunität zu erkranken. Schwestern als auch Töchter erkranken häufiger. Deshalb erscheint es sinnvoll, sowohl Kinder als auch Geschwister eines gAIK-Indexpatienten auf Autoimmunerkrankungen, insbesondere glanduläre Erkrankungen, zu untersuchen, um eine frühzeitige Therapie zu ermöglichen
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Prävalenz von Schilddrüsenfunktionsstörungen bei über 60-Jährigen und die Bedeutung der derzeit diskutierten TSH-Normwertänderung M. Thalhammer1, A. Cuk1, M. Bührlen1, S. Putz1, K.-D. Palitzsch1 1Klinik für Endokrinologie, Diabetologie, Angiologie und Zentrale Notaufnahme, Klinikum Neuperlach, München; Zielsetzung: Über die Prävalenz der Schilddrüsendysfunktion bei Älteren, insbesondere in Jodmangelgebieten wie Süddeutschland, ist wenig bekannt. Die vorliegende Studie untersucht die Prävalenz bei über 60-jährigen und die Bedeutung der derzeit diskutierten TSH Normwertänderung. Methoden: Über einen Zeitraum von 12 Monaten wurden alle über 60-jährigen Patienten, die in der internistischen Notaufnahme des Klinikums Neuperlach stationär aufgenommen wurden, erfasst. Ermittelt wurden schilddrüsenspezifische Anamnese, bisherige Medikation und Serum-TSH. Ergebnisse: Im Zeitraum von Juni 2004 bis Juni 2005 wurden 5420 Patienten erfasst. Der TSH-Wert wurde in 3460 Fällen (63,8%) bestimmt. Das Durchschnittsalter lag bei 76,1±9,1 Jahren. Bei Anwendung des derzeitigen TSH-Normalbereichs (0,4-4,0 mE/L) lag ein normaler TSH-Wert bei 2734 Patienten (79,0%), ein unter 0,4 mE/L erniedrigter Wert bei 545 Patienten (15,8%) und ein Wert über 4,0 mE/L bei 181 Patienten (5,2%) vor. Ein TSH-Wert innerhalb des derzeit diskutierten Normalbereichs (0,4-2,5 mE/L) fand sich in 2427 Fällen (70,1%). In 488 Fällen (14,1%) lag der TSH-Wert über 2,5 mE/L. Außerdem erfasst wurden die Fälle mit einem im Referenzbereich liegenden TSH-Wert, aber vorangegangener Schilddrüsenresektion (220 Fälle, 9,1%) oder Radiojotherapie (51 Fälle, 2,1%). Zusätzlich wurden die Fälle mit normalem TSH-Wert unter thyreostatischer Therapie (41 Fälle, 1,7%) und Thyroxinsubstitution (240
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Identification of occult metastases in medullary thyroid carcinoma via pentagastrin-stimulated intravenous calcitonin sampling followed by targeted surgery C. Sagert1, H. Willenberg1, W. Scherbaum1, M. Schott1 1Department of Endocrinology, Diabetes and Rheumatology, Heinrich-Heine-University, Düsseldorf; Context: High calcitonin (CT) serum levels suggest metastatic spread in medullary thyroid carcinoma (MTC) after thyroidectomy. In limited disease stages, however, morphological investigations including ultrasound, MRI and [18F]FDGPET may often fail to identify exact tumor sites. Objective: The aim of the present study was to establish an improved strategy to identify small cervical tumors by combining pentagastrin stimulation with bilateral cervical intravenous CT sampling followed by high resolution ultrasound. Patients: Six MTC patients were examined of whom 5 patients already had had bilateral neck dissection. Five patients had sporadic MTC and one patient suffered from MEN IIa. Results: Retrospective analysis of all patients revealed a highly sensitive positive correlation between an early and unilateral calcitonin peak (20 to 40 seconds after administration of a body-weight-adapted pentagastrin dose) and site of cervical tumor affection. Postinterventional ultrasound examination of the affected regions of the neck, revealed suspicious, in some cases small lymph nodes of less than 1 cm size, which were then surgically excised. On histology, small tumors could be identified in 4 patients. Postsurgical examination revealed a clear decline of serum calcitonin levels in 4 patients (between –41% and -100%). In 2 patients CT normalized to baseline levels (<10 pg/ml) and in another two patients CT rendered to near normal (14 and 17 pg/ml). Conclusion: Pentagastrin stimulation-based intravenous catheter sampling may be beneficial in the diagnostic work-up of MTC after thyroidectomy. Our data show that an early calcitonin peak (20-40 seconds after administration of pentagastrin) helps to identify tumor-affected regions.
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Primary hyperparathyroidism is associated with increased circulating bone marrow derived stem cells S. Brunner1, E. Deindl1, W. Franz1 1Medizinische Klinik I, LMU München-Klinikum Großhadern, München; Objective: Release of bone marrow derived stem cells is observed during ischemic diseases or inflammatory conditions and contributes to neovascularization. We sought to investigate the relationship of circulating stem cells and primary hyperparathyroidism. Methods: In patients with primary hyperparathyroidism and healthy controls characterized subpopulations (CD31+, c-kit+, CXCR-4+) of bone marrow derived cells in peripheral blood were analyzed by flow cytometry. Cytokine serum levels (SCF, SDF-1,VEGF, EPO, G-CSF) were assessed using ELISA. Complete blood count and PTH levels were routinely analyzed in the department of clinical chemistry. Results: Our results showed a significant increase of all characterized subpopulations (CD31+, c-kit+, CXCR-4+) of circulating bone marrow derived cells in patients with primary hyperparathyroidism (1.7- to 3.3-fold). Serum levels of PTH correlated with the number of CD34+/ c-kit+ cells and CD34+/CXCR4+ cells as well as with the number of leukocytes. Serum levels of SDF-1 and VEGF showed significantly increased values, whereas G-CSF levels were downregulated and EPO and SCF levels remained
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unchanged. Conclusion: Primary hyperparathyroidism is associated with mobilization of bone marrow derived stem cells into peripheral blood and results in a change of a distinct serum cytokine pattern. Our data suggest a new function of PTH and, thereby, PTH may have potential for stem cell mobilization as a therapeutic option in the field of bone marrow and stem cell transplantation as well as in ischemic diseases.
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Parathyroid hormone induces mobilization of bone marrow-derived stem cells into peripheral blood
über wurden bei Anreicherung von Albumin auf der vaskulären Seite und einer damit einhergehenden Angleichung des Konzentrationsgradienten keine Veränderungen des Transportes festgestellt. Ein Abbau des Proteins im Flüssigkeitsfilm der Alveolen wurde nicht beobachtet, so waren 93,23 ± 0,29% des Albumins nach 120 min intakt. Zudem hatten Protease-Inhibitoren keinen Effekt auf den Transport. Im Kontrast dazu verminderten Transzytose Inhibitoren wie Phalloidinoleat und Monensin die Clearance deutlich. Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Protein Clearance vom Alveolarraum auf die vaskuläre Seite ein aktiver Prozess ist. Dieser Transport erfolgt mittels Tranzytose durch das Epithel. Diese Ergebnisse und die Beeinflussung dieses Prozesses könnten klinisch relevant sein, da Patienten mit ALI, die nicht in der Lage sind, überschüssiges Protein aus dem Alveolarraum zu transportieren, eine erhöhte Mortalität aufweisen.
S. Brunner1, E. Deindl1, J. Winogradow1, M.-M. Zaruba1, W.-M. Franz1 1Medizinische Klinik I, LMU München-Klinikum Großhadern, München; 235 Objective: Cytokine-mediated mobilization of hematopoietic stem cells has become an established method in the field of autologous and allogenic stem cell transplantation from peripheral blood. Furthermore, it presents a new concept in tissue repair and regenerative medicine. We aimed to define the potency of parathyroid hormone (PTH) for stem cell mobilization. Methods: Healthy wildtype mice were treated with parathyroid hormone (80 µg per kg body weight) for either 6 or 14 days. Hematological parameters were analyzed using a conventional hematological cell analyzer. Subpopulations of CD45+/CD34+ and CD45+/CD34- cells were measured by flow cytometry. Serum levels of a distinct cytokine pattern (G-CSF, SCF,VEGF, SDF-1) as possible effectors of PTH were determined by ELISA. Results: Our results showed a significant increase of all characterized subpopulations (CD31+, c-kit+, Sca-1+) of bone marrow derived cells in the peripheral blood after stimulation with PTH (1.5- to 9.8-fold). In the bone marrow the CD45+/CD34+ subpopulations remained constant whereas the percentage of CD45+/CD34- subpopulations decreased significantly after stimulation (1.1- to 2.3-fold). Serum levels of G-CSF showed significantly increased values (2.8-fold), whereas SCF and SDF-1 were downregulated and VEGF remained unchanged. Conclusion: PTH induces effectively mobilization of bone marrow-derived stem cells and is associated with a change in a serum cytokine pattern. This described new function of parathyroid hormone might be considered as a therapeutic option in the field of bone marrow and stem cell transplantation as well as in ischemic diseases, in which mobilization of bone marrow derived cells by other cytokines could demonstrate positive effects.
Pneumologie 234
Mechanismen der alveolaren epithelialen ProteinClearance am Modell einer intakten Kaninchenlunge S. Rummel1, R. E. Morty1, W. Seeger1, I.Vadasz1 1University of Giessen Lung Center (UGLC), Medizinische Klinik und Poliklinik II, Zentrum für Innere Medizin, Gießen; Zielsetzung: Eine wichtige Komponente bei der Erkrankung des Acute Lung Injury (ALI) ist die Formation einer proteinreichen Ödemflüssigkeit im Alveolarraum, welche den lebensnotwendigen Gasaustausch stark behindert. Dabei ist weitgehend unklar, wie das überschüssige Protein aus den Alveolen gelangt. Methoden: Zur Klärung unserer Fragestellung haben wir das Modell der isolierten, ventilierten und perfundierten Kaninchenlunge verwendet. Dazu wird 125Iod markiertes Albumin in den Alveolarraum vernebelt und der Albumintransport in Echtzeit von der alveolären zur vaskulären Seite mittels GammaDetektoren beobachtet. Ergebnisse: Während der Experimente (120 min) wurden 29,78 ± 2,16% des in den Alveolarraum eingebrachten Albumins auf die vaskuläre Seite transportiert. Aufgrund der deutlich verminderten Transportraten bei 4 °C (12,42 ± 0,43%) oder 24 °C (54,39 ± 1,51%) verglichen zu 37 °C (100%) wurde deutlich, dass dieser Prozess temperaturabhängig und somit aktiv sein muß. Kompetitiv durch Vernebelung in die Alveolen eingebrachtes nicht radioaktives Albumin verminderte signifikant den Transport von radioaktiv markiertem Albumin. Demgegen-
Induktion der nukleären Translokation von NFκB durch mechanische Dehnung in humanen pulmonalen Fibroblasten, humanen Lungenkarzinomzellen und Pneumozyten von Ratten F. Maser1, S. Georgi1, U. Raaz1, S. Hoffmann1, H. Kuhn1, S. Hammerschmidt1, H. Wirtz1 1Pneumologie, Universität Leipzig, Medizinische Klinik 1, Leipzig; Pulmonale Strukturzellen (Fibroblasten, Epithel- und Endothelzellen) werden bei maschineller Beatmung und Lungenerkrankungen erhöhter mechanischer Belastung ausgesetzt. Diese Studie untersucht den Effekt der mechanischen Dehnung mit hoher Amplitude und hoher Frequenz auf die NFκB – Aktivierung in humanen pulmonalen Fibroblasten (Wi 38), A549-Zellen und alveolären Typ II (ATII) Zellen von Ratten. Die Zellen wurden auf flexiblen Silikonmembranen kultiviert und entweder physiologisch (Frequenz 20/min; 15% Änderung der Oberfläche – [D20-15]) oder pathologisch mit erhöhter Frequenz und Amplitude (40/min; 30% -[4030]) über 24h in einer Dehungsmaschine zyklisch gedehnt (Flexercell Ltd.). Als Vergleich dienten Zellen, die auf den gleichen Membranen unter statischen Bedingungen kultiviert wurden. Die cytosolischen und nukleären Konzentrationen der p50 Untereinheit von NFκB wurden mittels ELISA in den Lysaten gemessen (pg/mg Protein). Erhöhte Frequenz und Amplitude führten in den nukleären Extrakten der AT II–Zellen zu einer signifikanten Erhöhung der p50 Untereinheit von NFκB. In den nukleären Extrakten von A549-Zellen fand sich eine signifikante Verringerung, bei Fibroblasten fiel keine Änderung auf. Die Untersuchung des zeitlichen Verlaufs der NFκB-Aktivierung (30min, 1h, 2h, 4h, 24h) zeigte, dass es bei der Dehnung mit hoher Amplitude und Frequenz nukleär bei den A549-Zellen nach 1h, bei den Fibroblasten nach 2h und bei den AT II-Zellen nach 24h (nicht signifikant) zu einem Maximum kommt. So konnte gezeigt werden, dass erhöhte mechanische Dehnung in pulmonalen Fibroblasten und Epithelzellen mit unterschiedlichem zeitlichen Verlauf zu einer nukleären Translokation von NFκB führt. Dies kann zu einerentzündlichen Mediatorfreisetzung führen und damit zur Schädigung von Epithel und Endothel beitragen. Auf diese Weise kann aus der mechanischen Beatmung eine akute Lungenschädigung resultieren.
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POSTERBEITRÄGE 236
Inhibition von HIF-2α durch RNA-Interferenz supprimiert die Tumorprogression am subkutanen Adenokarzinom-(A549-)Modell durch Beeinflussung von Proliferation, Apoptose und Angiogenese N. Lang1, F. Kamlah2, O. Riedmaier2, G. Kwapiszewska2, W. Seeger2, F. Grimminger1, F. Rose3, J. Hänze2, B. Eul1 1Medizinische Klinik V, Universitätsklinikum Gießen Marburg GmbH, Gießen; 2Medizinische Klinik II und Poliklinik, Innere Med./Pneumologie, Universitätsklinikum Gießen Marburg GmbH, Gießen; 3Klinik für Strahlentherapie im Universitätsklinikum Gießen Marburg GmbH, Marburg; Hypoxische Areale solider Tumore spielen eine wichtige Rolle für die Progression, Metastasierung, Angiogenese und Therapieresistenz von Lungentumoren mit Einfluss auf die Prognose des Patienten. Die Hypoxie-induzierbaren Faktoren (HIF-1a und HIF-2a) sind die entscheidenden Transkriptionsfaktoren in der zellulären Reaktion auf Hypoxie. HIF-1a und HIF-2a aktivieren ca. 100 gemeinsame und spezifische Zielgene über das Hypoxie-responsive Element (HRE) und regulieren Proliferation, Apoptose, Stoffwechsel und Angiogenese des Tumors. Ziel dieser Studie war es die spezifische Rolle von HIF-1a und HIF-2a an Adenokarzinomzellen (A549 Zelllinie) aus der Lunge des Menschen sowohl in vitro als auch an einem in vivo Modell zu untersuchen. Spezifische Inhibition von HIF-2a durch siRNA zeigte eine Reduktion der Proliferation (Zellzahl, MTT-Assay), während siRNA gegen HIF-1a keine signifikanten Effekte hatte. Im subkutanen A549 Tumormodell der Maus konnte durch intraperitoneale Transfektion von siHIF-1a und siHIF-2a eine Inhibition der zugehörigen mRNA in vivo erreicht werden. Die siHIF-2a behandelten Tumore (2 Applikationen pro Woche) zeigten im Verlauf ein reduziertes Wachstum (196,8 ± 33,1 mm3;Tag 35) im Vergleich zur Kontrolle (559,7 ± 74,6 mm3;Tag 35). Inhibition von HIF-1a zeigte keinen signifikanten Effekt. Die histologische Analyse der siHIF2α behandelten Tumore zeigte einen Anstieg der Apoptose (Casp-3) und eine Hemmung der Proliferation (KI67) im Vergleich zu den Kontrolltumoren. Die Reduktion der Angiogenese (CD31) unter siHIF-2a zeigte sich sowohl in der Gesamtgefäßzahl, als auch in der Anzahl der Mikrogefäße. Zusammenfassend zeigte sich, dass insbesondere HIF-2a eine entscheidende Rolle in der Progression und Angiogenese von Adenokarzinomen der Lunge spielt und somit ein viel versprechendes Ziel für therapeutische Ansätze bietet.
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Proteomanalyse von Lungengewebe von Patienten mit Idiopathischer Pulmonaler Fibrose (IPF) M. Korfei1, C. Ruppert1, S. Schmitt2, M. Wygrecka2, P. Markart1, G. Lang3, K. T. Preissner2, W. Seeger1, A. Günther1 1Medizinische Klinik II, University of Giessen Lung Center, Gießen; 2Biochemisches Institut, Gießen; 3Thoraxchirurgie, Klinikum der Stadt Wien,Wien, Österreich; Zielsetzung: Die Idiopathische Pulmonale Fibrose (IPF) gehört zu den häufigsten Formen interstitieller Lungenerkrankungen und zeichnet sich durch eine besonders schlechte Prognose aus. Derzeit sind weder der Pathomechanismus bekannt, noch effiziente Therapieoptionen zugelassen. Ziel der gegenwärtigen Studie war die Analyse des Protein-Expressionsmusters von IPF-Lungen (n=14) im Vergleich zu nicht utilisierten Spenderlungen (n=10). Methoden: Die Auftrennung der Proteine eines Extraktes aus peripherem Lungengewebe (Unterlappen) der IPF- und Spenderlungen erfolgte durch ZweiDimensionale (2D)-Gelelektrophorese in parallelen Ansätzen. Die Identifizierung differentiell regulierter Proteine (p<0.05) mit den Regulationsfaktoren >2 (hochreguliert in IPF) bzw. <0.5 (runterreguliert in IPF) erfolgte nach tryptischem in-situ-Verdau durch MALDI-TOF-MS. Ergebnisse: Unter den hochregulierten Proteinen in IPF fanden sich vor allem Regulatorproteine der Endoplasmatischen Retikulum (ER)-Stressantwort, wie z. B. Chaperone der Hitzeschockprotein-Familie (HSP60, HSP90) und auch Valosin-Containing-Protein (VCP oder p97), welches zur Reduzierung von unphysiologisch gefalteten, aggregierten Proteinen durch Aktivierung des Ubiquitin-Proteasom-Abbauweges (ERAD, ER associated degradation) beiträgt. Ebenso wurde auch eine verstärkte Expression von alpha-Untereinheiten des 20SProteasoms (PSMA3) und des DNA Damage-Binding Protein 1 (DDB-1) beobachtet. Andere, metabolisch interessante und hochregulierte Proteine bei der IPF waren Vimentin, Septin-11 und Glykolyseproteine. Unter den runterregu-
lierten Proteinen bei der IPF fanden sich Collapsin response mediator protein 2 (CRMP-2), Cathepsin D, Rho GDP-dissociation inhibitor 1 (Rho-GDI1), Calcium-binding protein BDR-1, S100-A8 (auch Cystic fibrosis antigen CFAG) und S100A9 sowie auch die Proteine der Annexin-Familie (ANXA1, ANXA2 und ANXA3). Annexin A1 und A2 sind Phospholipid-bindende Proteine und spielen bei der Surfactant-Sekretion durch Reorganisation des Cytoskeletts der alveolären Typ II-Zellen eine bedeutende Rolle. Schlussfolgerung: Die Daten lassen vermuten, dass neben einer Vielzahl von möglichen Mechanismen ER-Stress bei der IPF eine wichtige Rolle spielen könnte.
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Molekulargenetische Untersuchungen zur Steuerung des Lungenwachstums J.-Chr.Wolff1, J.Wilhelm2, U. Seay1, A. Zakrzewicz1, O. Eickelberg1,W. Seeger1, L. Fink2, R.Voswinckel1 1Medizinische Klinik II / UGLC, Gießen; 2Institut für Pathologie, Gießen; Zielsetzung: Diese Studie beschäftigt sich mit der Suche nach den SchlüsselGenen, welche möglicherweise die Wachstums-Prozesse im Rahmen der Alveolarisierung und des Lungenwachstums induzieren. Methoden: Mittels Microarray-Screening (Agilent 44k whole mouse genomeChips) wurde im Maus-Modell (C57BL/6) die Genexpression 1 und 3 Tage nach der Geburt (Induktion der Alveolarisierung) mit der von adulten Tieren verglichen; außerdem wurde nach Genen gesucht, welche das kompensatorische Lungenwachstum nach linksseitiger Pneumonektomie induzieren (Vergleichsgruppe: sham-operierteTiere). Durch eine statistische Analyse wurden die hochsignifikant regulierten Gene herausgefiltert und mittels real-time-PCR validiert. Die Protein-Expression wurde zunächst durch Western blot und Immunhistochemie überprüft, um dann in Überexpressions- und Knock down-Experimenten die biologische Relevanz zu validieren. Ergebnisse: Viele der gefundenen Gene sind bekanntermaßen an Entwicklungsund Stoffwechsel-Prozessen bzw. der Signal-Transduktion beteiligt, wie z.B. Sonic hedgehoc und Elastin. Daneben konnten auch Kandidaten identifiziert werden, denen man bisher keine Funktion (in der Lunge) zugeschrieben hat. Interessanterweise waren trotz großer Überlappungen 1 und 3 Tage nach der Geburt bzw. nach Pneumonektomie nur wenige Gene an beiden Wachstumsprozessen beteiligt, einige davon sogar mit unterschiedlicher Regulations-Richtung. Zwei potentiell interessante Kandidaten mit einer Regulation in jeweils zumindest einem Modell waren der Wachstumsfaktor Egr1 (Early growth response 1) und Stefin A1 (ein Proteinase-Inhibitor). Schlussfolgerung: Für die Entwicklung neuer Regime zur Therapie destruierender Lungenerkankungen wäre eine Identifikation der molekularen Mediatoren von Alveolarisierung und Lungenwachstum von großer Bedeutung. In dieser Studie wurden zahlreiche potentielle Schlüssel-Gene gefunden, unter anderem Egr1 und Stefin A1, welche derzeit näher untersucht werden. Postnatales und Post-Pneumonektomie-Lungenwachstum beruhen wahrscheinlich auf weitgehend unabhängigen Mechanismen.
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Therapie der pulmonalen Hypertonie durch kombinierte Hemmung von Tyrosin- und Serin-/ Threonin-Kinasen: Sorafenib verhindert vaskuläres Remodelling und Myokardhypertrophie M. Klein1, P. Ellinghaus1, W. Janssen1, B. Riedl1, S. Schäfer1 1Institut für Herz-Kreislauf-Forschung, Bayer HealthCare AG, Wuppertal; Die Inhibition verschiedener Tyrosinkinasen durch Imatinib wird als neues Therapieprinzip bei pulmonalarterieller Hypertonie diskutiert. Der Multikinase-Inhibitor Sorafenib hemmt neben den Tyrosinkinasen VEGFR, PDGFR und c-kit auch die Serin/Threonin-Kinase Raf-1, die bei Myokardhypertrophie aktiviert ist. Wir untersuchten deshalb differenziert die pulmonalen und myokardialen Effekte von Sorafenib (10 mg/kg/d p.o.) und Imatinib (50 mg/kg/d p.o.) bei Ratten mit pulmonaler Hypertonie und bei pulmonalarterieller Stenose.
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POSTERBEITRÄGE Männliche Ratten wurden von Tag 14 bis 28 nach Monocrotalin-Injektion (60 mg/kg s.c.) mit Sorafenib, Imatinib oder Placebo behandelt (n=12-16/Gruppe). Sorafenib und Imatinib konnten die pulmonale Hypertonie und RV Hypertrophie signifikant reduzieren. Parallel waren Herzzeitvolumen und arterielle Sauerstoffsättigung verbessert. Bei chirurgisch induzierter Pumonalisstenose („pulmonary banding“, Behandlung über 14 Tage) reduzierte Sorafenib, nicht jedoch Imatinib die RV Hypertrophie und den RV Füllungsdruck (s.Tabelle). In Übereinstimmung hiermit konnte nur Sorafenib konzentrationsabhängig die Vasopressin-stimulierte Hypertrophie der Kardiomyozyten-Zelllinie H9c2 in vitro verhindern (IC50=300 nM). HZV (ml/min)
RVEDP (mmHg)
RV/ (LV+Septum)
Sham
118 ± 6
1,2 ± 0,3 *
0,25 ± 0,01 *
Banding + Placebo
99 ± 7
7,3 ± 0,8
0,65 ± 0,02
Banding + Imatinib
105 ± 9
6,5 ± 0,6
0,60 ± 0,03
Banding + Sorafenib
99 ± 5
3,7 ± 0,5 * #
0,39 ± 0,01 * #
MW ± SEM N=10-12/Gruppe * p<0,05 vs. Placebo, # p<0,05 Sorafenib vs. Imatinib, RV=Rechtsventrikulär, EDP=Enddiastolischer Druck Schlussfolgerungen: Bei pulmonaler Hypertonie führt die kombinierte Hemmung von Tyrosin- und Serin-/Threonin-Kinasen neben einer hämodynamischen Verbesserung zu einer direkten antihypertrophen Wirkung am Myokard. Sorafenib bietet durch diesen dualen, vaskulären und myokardialen Wirkmechanismus einen neuen Therapieansatz bei rechtsventrikulärer Druckbelastung.
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Behandlung von Patienten mit pulmonal-arterieller Hypertonie mit Bosentan oder Sildenafil unter spiroergometrischer und echokardiographischer Kontrolle M. Faehling1, H. Wankmüller1, S. Kuom1, M. Leschke1 1Klinik für Kardiologie und Pneumologie, Klinikum Esslingen, Esslingen; Zielsetzung: Die optimale Verlaufkontrolle der Behandlung einer pulmonal-arteriellen Hypertonie außerhalb von Studien ist nicht etabliert. Methoden: Neun Patienten mit Erstdiagnose einer pulmonal-arteriellen Hypertonie (Venedig-Klassifikation Gruppe 1 (7 Patienten) und Gruppe 3 (2 Patienten)) (initial WHO Funtional Class III-IV) wurden untersucht. Nach stationärer Ddiagnotistik (einschließlich pulmonaler Widerstandsmessung mittels Einschwemmkatheter) wurde eine Therapie mit Bosentan oder/und Sildenafil eingeleitet. Vor Therapiebeginn und alle drei bis sechs Monate im Verlauf wurden eine Echokardiographie und eine Spiroergometrie durchgeführt sowie die 6Minuten-Gehstrecke (6MWT) und das NTproBNP gemessen. Ergebnisse: Unter der Therapie besserte sich die WHO-FC um ein bis zwei Stufen. Bei inzwischen bis zu zweijähriger Nachbeobachtung zeigte sich eine gute Korrelation von klinischem Befinden (WHO Funtional Class) und spiroergometrisch gemessener maximaler Sauerstoffaufnahme sowie dem 6MWT. Echokardiographisch zeigte sich bei deutlicher Besserung der Dyspnoe oft nur eine geringe über der Trikuspidalklappe gemessene Druckabnahme, was durch Zunahme des Heizzeitvolumens bei sinkendem pulmonalem Widerstand erklärt werden kann. Das NTproBNP war initial erhöht und sank unter der Therapie der pulmonal-arteriellen Hypertonie. Schlussfolgerungen: Echokardiographische Kontrollen sollten in der Langzeitbehandlung von Patienten mit pulmonalarterieller Hypertonie durch Belastungstests ergänzt werden. Dazu eignet sich die Spiroergometrie auch unter klinischen Alltagsbedingungen außerhalb von Studien.
Pro-proliferativer Einfluss von BDNF bei idiopathischer pulmonal-arterieller Hypertonie K. Chwalek1, L. Marsh1, W. Seeger1, L. Fink1, O. Eickelberg1, G. Kwapiszewska1 1UGLC, Gießen; Die idiopathische pulmonal-arterielle Hypertonie (IPAH) ist eine lebensbedrohliche Erkrankung, die sich durch eine deutliche und permanente Erhöhung des pulmonal-arteriellen Druckes auszeichnet. Während der Krankheitsentwicklung ist die Aktivierung der Tyrosinkinaserezeptor-Reaktionswege durch die Wachstumsfaktoren PDGF, FGF und EGF an der atypischen Proliferation und Migration glatter Muskelzellen beteiligt. In dieser Studie konnten wir den Tyrosinkinase-Rezeptor TrkB und seinen Liganden BDNF (brain-derived neurotrophic factor) in den glatten Muskelzellen von Pulmonalarterien lokalisieren. Außerdem konnte in intrapulmonalen Arterien von IPAH-Patienten mittels laserassistierter Mikrodissektion eine signifikant größere mRNA-Menge für TrkB und BDNF nachgewiesen werden als bei Gesunden. Zwecks Überprüfung der funktionellen Relevanz von BDNF wurden isolierte PASMCs mit 10ng/ml BDNF stimuliert und auf verschiedene Parameter hin untersucht. Es kam zu einer um 50% gesteigerten Proliferation der Zellen sowie einer Phosphorylierungs-Induktion in den proproliferativen ERK- und AKTPathways,wohingegen kein Unterschied in der Migration zu verzeichnen war. Die ERK-Aktivierung ging mit einer Mehrexpression der Zielgene c-Fos und Egr1 auf mRNA- wie auch auf Proteinebene einher. Der Tyrosinkinase-Inhibitor K252a und der spezifische ERK-Inhibitor U0126 führten dagegen zu einer signifikanten PASMC-Proliferationshemmung. Es konnte außerdem gezeigt werden, daß kultivierte PASMCs aktiv große Mengen BDNF sezernieren, weshalb sie wiederum proproliferativ auf andere Zelltypen wirken können, so z.B. Fibroblasten. Dies könnte die Erklärung für die verstärkten Gefäß-Umbauprozesse sein.
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Inhibition of inducible nitric oxide synthase partially inhibits monocrotaline induced pulmonary hypertension Chr. Krug1, S. S. Pullamsetti1, H. Ghofrani1, E. Dony1, N.Weissmann1,W. Seeger1, F. Grimminger1, R. T. Schermuly1 1University of Giessen Lung Centre (UGLC), Justus-Liebig-University Giessen, Gießen; Monocrotaline (MCT)-induced pulmonary hypertension (PH) is associated with impaired endothelium-dependent relaxation and increased activity of inducible NO-synthase (iNOS). To examine the role of iNOS in MCT-induced PH, we used iNOS inhibitor L-N6-(1-iminoethyl) lysine (L-NIL). Sprague-Dawley rats received a single subcutaneous injection of saline [control (C)], 60 mg/kg MCT, or the same dose of MCT and a continuous treatment of 500 µg/kg day (in drinking water) of L-NIL (MCT+L-NIL). Four weeks after administration of MCT, right ventricular systolic pressure increased from 25.8+/-2.0 to 62.9+/-3.4 mmHg, with concomitant decline in cardiac index, central venous oxygen saturation, and arterial oxygenation. Marked right heart hypertrophy was demonstrated by the strongly elevated ratio of right ventricle/left ventricle plus septum weight, and massive thickening of the precapillary artery smooth muscle layer was shown histologically. Western blot analysis demonstrated increased levels of iNOS and decreased levels of endothelial NOS (eNOS). Most interestingly, in the MCT+L-NIL group the iNOS inhibitor partially blocked the development of pulmonary hypertension and right heart hypertrophy, with preservation of gas exchange and systemic arterial pressure. In addition, L-NIL treatment restored the impaired endothelium-dependent vasorelaxation of the pulmonary artery at MCT-induced PH. These results indicate that an upregulation of iNOS contributes to the pathogenesis of MCT-induced PH. Funding: SFB547 “Kardiopulmonales Gefäßsystem” Project C6
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POSTERBEITRÄGE 243
Pulmonary arterial smooth muscle specific phosphodiesterase expression profile and contribution to the pathogenesis of pulmonary arterial hypertension X.Tian1, S. S. Pullamsetti1, H. Ghofrani1, N.Weissmann1,W. Seeger1, F. Grimminger1, R. T. Schermuly1 1Innere Medizin II/V, Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Gießen; Pulmonary hypertension (PH) is associated with increased vascular resistance due to sustained contraction and enhanced proliferation of pulmonary arterial smooth muscle cells (PASMC); the abnormal tone and remodeling in the pulmonary vasculature may relate, at least in part, to decrease in cyclic nucleotide levels. Cyclic nucleotide phosphodiesterases (PDEs), of which 11 families have been identified, catalyze the hydrolysis of cAMP and cGMP. We tested the hypothesis that PASMC isolated from hypertensive pulmonary vasculature should have increased expression and activity of PDE isoforms. Pulmonary hypertension was induced by a single injection of monocrotaline (60 mg/kg). Four weeks later, after pulmonary hypertension was confirmed, pulmonary arterial smooth muscle cells (PASMCs) were isolated and checked for all PDE isoforms by quantitive reverse transcriptase–polymerase chain reaction. PASMCs isolated from MCT treated rat lungs showed significant upregulation of PDE1A (4-fold), 7A (2.6-fold) and 10A (2.5-fold) as compared to control PASMCs. In addition, western blotting and immunohistochemical analysis confirmed the presence and the upregulation of PDE1A, 7A and 10A isoforms in PASMCs. Furthermore, treatment of these cells with PDE1 specific inhibitors (vinpocetine, 8MM-IBMX) dose-dependently (100nM–10µM) enhanced cGMP accumulation and inhibited cellular proliferation in MCT PASMC. The results imply that an increase in PDE isoforms, in particular PDE1A contributes to decreased cGMP and increased proliferation of PASMCs of pulmonary hypertensive rats and may provide novel targets for the treatment of this hyperproliferative disease. Supported by DFG, SFB547 „Kardiopulmonales Gefäßsystem“, Xia Tian is supported by a predoctoral fellowship from Altana Pharma
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and Akt in MCT VSMCs indicates key role in VSMC proliferation and vascular remodelling. Supported by DFG, SFB547 „Kardiopulmonales Gefäßsystem“.
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Vaskuläres Remodelling wird in primären humanen pulmonalarteriellen Fibroblasten unter Hypoxie durch NOX4-Expression begünstigt S. Shafiei Tabar1, S. Li1,V. Malec1, F. Kamlah1, N.Weissmann1,W. Seeger1, F. Grimminger1, F. Rose1, J. Hänze1, B. Eul1 1Medizinische Klinik und Poliklinik II, Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Gießen; Pulmonalarterielle Fibroblasten (PA-FB) der kleinen intrapulmonalen Gefäße spielen eine wichtige Rolle bei der Entstehung der pulmonalen Hypertonie und damit des Cor pulmonale. Hypoxie ist hierfür ein entscheidender Stimulus, der sowohl Proliferation, Apoptose als auch Transdifferenzierung der PA-FB beeinflusst. Die Interaktion von Hypoxie mit reaktiven Sauerstoffspezies, generiert über NADPH-Oxidasen, scheint für diese Prozesse von großer Bedeutung zu sein. In dieser Studie wurde die Rolle der NADPH-Oxidasen, NOX1 und NOX4, in primären humanen pulmonalarteriellen Fibroblasten bezüglich des vaskulären Remodellings untersucht. NOX1 und NOX4 sind Superperoxid-Anion generierende Enzyme, die von paralogen Genen codiert werden. Auf mRNA Ebene konnte NOX1 und NOX4 in PA-FB nachgewiesen werden. Es zeigte sich, dass die Expression von NOX4 sowohl durch Hypoxie, als auch durch TGFb induziert wurde. Die Bedeutung von NOX1 und NOX4 auf Proliferation, Apoptose, Migration und Transdifferenzierung der PA-FB wurde mittels spezifischer Inhibition durch siRNA analysiert. Die Inhibition von NOX4 reduzierte die Proliferation (Thymidin-Einbau) und steigerte die Apoptose (Caspase-3 Immunzytofluoreszenz), während siRNA gegen NOX1 keine signifikanten Effekte zeigte. Die Migration der PA-FB wurde durch die Inhibition von NOX1 und NOX4 stimuliert. Des Weiteren wurde die Expression von alpha-Smooth-muscle-cell-Aktin als Marker für die Transdifferenzierung von PA-FB zu Myofibroblasten untersucht. Es zeigten sich hierbei keine Veränderungen nach Inhibition von NOX1 oder NOX4. Diese Ergebnisse zeigen, dass die NADPH-Oxidasen NOX1 und besonders NOX4 eine wichtige Rolle in den zellulären Anpassungsvorgängen der PA-FB spielen und somit wichtige Komponenten im vaskulären Remodelling der pulmonalen Hypertonie sind.
Glycogen synthase kinase 3 βeta / βeta catenin system in pulmonary arterial hypertension P. Sklepkiewicz1, S. S. Pullamsetti1, X. Tian1, H. A. Ghofrani1, N. Weissmann1, W. Seeger1, F. Grimminger1, R. T. Schermuly1 1University of Giessen Lung Centre (UGLC), Justus-Liebig-University Giessen, Gießen; Rationale: Pulmonary Arterial Hypertension is a rare progressive pulmonary disorder usually associated with right heart failure and vascular remodelling.Vascular remodelling involves numerous molecular signalling cascades governing vascular smooth muscle cell (VSMC) migration, differentiation, proliferation. GSK3βeta / βeta catenin system positively regulates proliferation and cell survival in many types of cancer and we hypothesized that the regulation of ßeta catenin and Tcf by GSK3βeta played a critical role in vascular remodelling in Pulmonary Hypertension as well as it play in Atherosclerosis. Hypothesis: Decrease in GSK3βeta activity (increase in pGSK3βeta Ser9) and stabilization of ßeta catenin plays a role in vascular remodelling in Pulmonary Arterial Hypertension. Methods and Results: Our study is focused mainly on contribution of GSK3βeta system in experimental monocrotaline (MCT)-induced PAH in rats. βeta catenin as well as GSK3βeta was significantly elevated on protein level (both) and on mRNA level (only ßcat) after 3 weeks of MCT injury in lung homogenates. Immunohistochemical analysis showed that this system is predominantly present in VSMCs. Western blotting revealed significant increase in phosphorylation of GSK3ßeta (Ser9) and accumulation of ßeta catenin in VSMCs isolated from MCT rats comparing to VSMCs from healthy rats.. PDGFBB stimulation of MCT VSMCs significantly increases GSK3βeta and AKT phosphorylation within 6 hours. Conclusions: Increase in GSK3βeta phosphorylation, accumulation of ßeta catenin in MCT VSMCs as well as PDGF-induced phosphorylation of GSK3βeta
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Plasmakonzentrationen von L- Arginin und der Schweregrad der idiopathischen pulmonalen Hypertonie J. Beyer1, M. Halank2, S. Schellong1, G. Höffken2 1UniversitätsGefäßCentrum, Arbeitsbereich Angiologie, Universitätsklinikum „C.G.Carus“ Dresden, Dresden; 2Arbeitsbereich Pulmologie, Universitätsklinikum „C.G.Carus“ Dresden, Dresden; Zielsetzung: Idiopathische pulmonale Hypertonie (iPAH) ist eine seltene Erkrankung mit unklarer Ätiologie und charakterisiert durch eine schlechte Prognose. Es wird vermutet, dass die eingeschränkte Synthese von der Stickstoffmonoxid (NO) sowie eine reduzierte NO-vermittelte Vasorelaxation bei der Entwicklung der iPAH eine entscheidende Rolle spielt. Wir untersuchten mögliche Korrelationen zwischen den Plasmaspiegeln der an der NO-Synthese beteiligten Aminosäuren L-Arginin, L-Citrullin und N-hydroxy-L-Arginin (L-NHA) und dem Schweregrad der iPAH. Methoden: Bei 12 Patienten mit iPAH wurden die hämodynamischen Parameter mittels Rechtsherzkatheter gemessen. Es erfolgten Probeentnahmen aus der Pulmonalarterie sowie aus peripheren Arterien und Venen und die Bestimmung der Aminosäurekonzentrationen von L-Arginin, L-Citrullin and L-NHA mittel Hochdruckflüssigchromatographie (HPLC). Bei 8 von 12 Patienten erfolgte ein 6-Minuten-Gehtest. Ergebnisse: Es wurden 12 Patienten (9 Männer, 3 Frauen) eingeschlossen, das mittlere Alter betrug 44,1 ± 12,7 Jahre. Zwischen den Probeentnahmeorten zeigten sich keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der Aminosäurekon-
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POSTERBEITRÄGE zentrationen. Wir konnten eine starke Korrelation der Plasmaspiegel von L-Arginin zum Rechtsatrialen Druck (RAP), zum Herzzeitvolumen (CO), zum Herzindex (CI), zur gemischvenösen Sättigung (SvO2), zum 6-Minuten-Gehtest und zur NYHA-Klasse zeigen, unabhängig vom Entnahmeort der Blutproben (p<0.05). Bei Patienten mit Iloprosttherapie (n=5) fanden sich signifikant niedrigere L-Arginin-Werte als bei Patienten ohne Iloprost (n=7; p<0,05). Weder L-Citrullin noch L-Hydroxyarginin zeigten eine Korrelation zu den hämodynamischen oder klinischen Parametern. Schlussfolgerung: Diese Werte lassen eine mögliche Rolle von L-Arginin in der Pathogenese der iPAH vermuten, auch wenn die Substitution von L-Arginin in anderen Studien widersprüchliche Ergebnisse erbracht hat.
zwischen den Bewertern wurde als Maß der Güte der einzelnen Parameter herangezogen. Die Untersucher zeigten eine zufriedenstellende Übereinstimmung gegenüber sich selbst (Hustenzeit 88,29%±1,56%; Hustenart 87,39±1,56%; Obstruktion 92,79%±5,63; Hustenzahl 91,89%±4,68%). Untereinander stimmten sie wie folgt überein: Hustenzeit 86,49%; Hustenart 72,97%; Obstruktion 86,49%; Hustenzahl 91,89%. Akustische Symptome können mit unserer Methode verlässlich und reproduzierbar bewertet werden. Die Ergebnisse dieser Untersuchung haben uns motiviert, das standardisierte Bewertungsschema als „Goldstandard“ für weitere Studien zu übernehmen. Hierauf basierend entstand ein validierter Referenz-Datenpool als Ausgangspunkt für die Entwicklung von Algorithmen zur automatischen Detektion der Geräuschphänomene.
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Nächtliche akustische Symptome bei Patienten mit Rhinosinusitis
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Zusammenhang zwischen nächtlichen Atemgeräuschen und Reflux
B. Bort1, S. Kleemann1, R. Koch1,V. Gross1, C. Reinke1, U. Koehler1 1Klinik
für Innere Medizin SP Pneumologie Schlafmedizinisches Labor, Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Marburg; Die Koexistenz von chronischer Rhinosinusitis und Asthma Bronchiale wird in der Literatur gehäuft aufgeführt. Bei Nichtrauchern werden folgende Symptome mit beiden Krankheiten assoziiert: allergische Reaktionen (Heuschnupfen, atopisches Ekzem, hyperreagibles Bronchialsystem) und Husten. Meist standen dabei die Symptome im Vordergrund der Betrachtung, sodass erst anschließend die Grunderkrankung diagnostiziert wurde. Innerhalb von 14 Monaten wurden 20 Patienten mit diagnostizierter chronischer Sinusitis untersucht. Die nächtliche Langzeitmessung (NLZ-AG) fand jeweils in der Nacht vor der Sinusoperation des jeweiligen Patienten statt. Es handelte sich überwiegend um Nichtraucher beider Geschlechter, die keine ACE-Hemmer zu sich nahmen. Analysiert wurde der Zusammenhang zwischen der per CT gestellten Diagnose chronische Sinusitis und folgenden Symptomen: PNDS, nächtlichem Husten, Atemgeräuschen und Lungenfunktionsminderung. Die Untersuchung beinhaltete einen Lungenfunktionstest (PEF), sowie eine nächtliche Messung der Atemgeräusche. Dabei wurde näher auf das Schlucken von Sekret, Schnarchen und das Auftretenweiterer obstruktiver Geräusche wie Giemen und Brummen eingegangen. Bei 18 Patienten wurde die NLZ-AG erfolgreich angewandt. Als Vergleichsgruppe dienen 20 Probanden ähnlichen Alters. Alle Patienten zeigten gehäuft Schnarchen und Schlucken. Es wurde in 13 Fällen nächtlicher Husten, in 12 Fällen nächtliches Räuspern, sowie in 6 Fällen nächtliches Giemen und Brummen aufgezeichnet. Das Hauptsymptom der untersuchten Patientengruppe war Schlucken von Sekret (PNDS), Schnarchen, Husten, sowie obstruktive Geräusche wie Giemen und Brummen.
S. Kleemann1, B. Bort1, R. Koch1,V. Gross1, C. Reinke1, U. Koehler1 1Klinik für Innere Medizin SP Pneumologie Schlafmedizinisches Labor, Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Marburg; Laut unterschiedlichen Literaturangaben gibt es eine hohe Korrelation zwischen dem Auftreten von nächtlichem gastroösophagealem Reflux und dem Auftreten von nächtlichen Obstruktionen assoziiert mit Giemen und Husten. Pathophysiologisch wird eine säure- bzw. laugebedingte vagale Reflexbronchokonstriktion oder auch eine Mikroaspiration diskutiert. Bislang konnte jedoch methodisch bedingt kein direkter zeitlicher Zusammenhang zwischen Magensäurereflux und bronchialer Obstruktion nachgewiesen werden. Die nächtliche Aufzeichnung von Atemgeräuschen(NLR-RS) bietet erstmals die Möglichkeit zeitliche Korrelationen zwischen den gastroösophagealen Reflux-Ereignissen und dem Auftreten pathologischer akustischer Symptome darzustellen. Bei Patienten, bei denen aufgrund des Verdachts auf einen gastroösophagealen Reflux eine pH-Metrie durchgeführt werden soll, wird parallel eine nächtliche Aufzeichnung der Lungengeräusche ergänzt. Sowohl kurz vor dem Schlafengehen als auch nach dem Aufwachen wird zusätzlich der PEF erfasst. Die Aufzeichnung der Lungengeräusche erfolgt mittels luftgekoppelter Flachmikrofone, die über der Trachea sowie den basalen Lungenanteilen am Rücken aufgeklebt werden. Ein viertes Mikrofon zeichnet die Außengeräusche auf. Mit Hilfe einer standardisierten,audiovisuellen Bewertung werden die Aufnahmen anschließend beurteilt und ein Histogramm der akustischen Symptome für Giemen, Husten, Schlucken und Räuspern erstellt. Bei 25 Patienten mit gastroösophagealem Reflux soll überprüft werden ob ein direkter zeitlicher Zusammenhang mit pathologisch veränderten Lungengeräuschen besteht und welche akustischen Symptome bei diesen Patienten gehäuft auftreten.
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Pilotstudie zur standardisierten computergestützten audiovisuellen Bewertung von Atemgeräuschen R. Koch1, B. Bort1, S. Kleemann1, C. Reinke1,V. Gross1, U. Koehler1 1Klinik für Innere Medizin, Sp Pneumologie, Schlafmedizinisches Zentrum, Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Standort Marburg, Marburg; Aus der Literatur ist bekannt, dass bei einer nichtstandardisierten Bewertung von Auskultationen mit dem Stethoskop nur schlechte bis mäßige Übereinstimmungen erzielt werden.Von der Arbeitsgruppe Lung-Sound des Schlafmedizinischen Zentrums Marburg wurde ein Gerät zur Langzeitregistrierung von Atemgeräuschen (LZ-AG) entwickelt. Hiermit können akustische Symptome wie Husten, Giemen und Brummen kontinuierlich aufgezeichnet werden. In dieser Pilotstudie wurde ein standardisiertes Verfahren zur audio-visuellen Bewertung von Geräuschphänomenen entwickelt und getestet. Hierzu wurden 5 Personen einheitlich in der Erkennung von Geräuschmustern durch ein Lernprogramm geschult. Aus unserer Geräusch-Datenbank wurden 36 Segmente mit den o.g. Geräuschphänomenen entnommen, die nicht im Lernprogramm enthalten waren. Es wurden in jedem Segment die Parameter Obstruktion (Giemen und Brummen), Hustenzahl, Hustenrate und Hustenart (trocken oder feucht) unabhängig bewertet. Die Bewertung wurde nach 14 Tagen wiederholt. Die Übereinstimmung
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The NADPH oxidase inhibitor apocynin protects against lung ischemia/reperfusion injury B. Egemnazarov1, A. Sydykov1, R. T. Schermuly1, N. Weissmann1, W. Seeger1, F. Grimminger2, H. Ghofrani1 1Medizinische Klinik II, Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Gießen; 2Medizinische Klinik V, Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Gießen; Background: Reactive oxygen species (ROS) are suggested to play a central role in the mediation of ischemia/reperfusion (I/R) injury. One of the possible sources of ROS is the NADPH oxidase.We studied the effect of NADPH oxidase inhibitor apocynin on I/R induced lung injury. Methods: Isolated ventilated and buffer perfused rabbit lungs underwent 4 h of ischemia with following reperfusion. Apocynin (0.1, 0.5, 1.0 mM) was applied in preischemia. Lung injury was assessed by measuring capillary filtration coefficient (Kfc) and fluid retention in the lung. ROS were measured by electron spin resonance spectroscopy (ESR) from aliquots of circulating buffer after onset of reperfusion. Hemodynamic parameters (pulmonary arterial pressure (Ppa), left ventricular pressure) were monitored continuously throughout the whole experiment.
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POSTERBEITRÄGE Results: In control lungs I/R resulted in increased vascular permeability with subsequent edema formation. Pre-treatment with apocynin protected against capillary leakage as well as edema formation dose dependently. Moreover, I/R resulted in increased ROS release in perfusate in control lungs, which was effectively inhibited by apocynin. Interestingly, apocynin also reduced extent of reperfusion induced rise in Ppa, although it did not influence basal vascular tone. Conclusion: Thus, we demonstrated that inhibition of NADPH oxidase by apocynin protects against I/R lung injury, suggesting the role of ROS generated by this enzyme in the mediation of the process.
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Role of eNOS in ischemia/reperfusion injury of the lung A. Sydykov1, B. Egemnazarov1, R. T. Schermuly1, N. Weissmann1, W. Seeger1, F. Grimminger2, H. Ghofrani1 1Medizinische Klinik II, Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Gießen; 2Medizinische Klinik V, Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Gießen; Background: Pulmonary edema formation resulting from loss of capillary barrier properties is a key pathogenic event in lung ischemia/reperfusion (I/R) injury. An impaired nitric oxide (NO) generation has been reported to play a pivotal role in the mediation of this phenomenon. However, the role of nitric oxide synthase isoforms (NOS) in this process is still unclear. The purpose of the present study was to investigate the role of endothelial NOS (eNOS) in lung I/R injury. Methods: We studied the effects of different selective and non-selective NOS inhibitors on I/R-induced microvascular permeability in isolated buffer-perfused lung preparations from wild type (WT) as well as eNOS knockout (KO) mice.The capillary filtration coefficient (Kfc), lung weight gain (LWG) and other parameters of lung function (e.g. gas exchange, pulmonary pressures) were assessed for quantification of lung injury following the different treatment regimen. Results: I/R resulted in increased LWG and Kfc in both WT and eNOS KO mouse lungs. Surprisingly, this injury could be prevented by pre-treatment with non-selective NOS inhibitor L-NMMA and selective iNOS inhibitors 1400W and BYK-191023 in WT but not in eNOS KO mouse lungs. Interestingly, administration of selective nNOS inhibitor L-VNIO in eNOS KO mouse lungs protected against capillary leakage. Conclusion: Taken together, these findings suggest that the activation of iNOS may be involved in the mediation of I/R injury of the lung in WT mice while complex compensatory regulation of iNOS and nNOS isoenzymes and their interaction in the eNOS KO mice are operative.
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Akkumulation von nicht prozessiertem SurfactantProtein B und Induktion einer apoptotischen ER-Stressantwort bei Idiopathischer Pulmonaler Fibrose und Nicht-spezifischer Interstitieller Pneumonie M. Korfei1, C. Ruppert1, P. Mahavadi1, M. Koch1, P. Markart1, H. Witt2, G. Lang3, W. Seeger1, T. Weaver4, A. Günther1 1Medizinische Klinik II, University of Giessen Lung Center, Gießen; 2Campus Virchow Klinikum, Charité, Berlin; 3Thoraxchirurgie, Klinikum der Stadt Wien,Wien, Österreich; 4Division of Pulmonary Biology, Children‘s Hospital Research Foundation, Cincinnati, USA; Zielsetzung: Die IPF ist durch einen weitgehend therapiefraktären und fatalen Verlauf gekennzeichnet. Als pathogenetisches Prinzip wird eine Schädigung des alveolären Epithels diskutiert. Ziel der gegenwärtigen Studie war die Analyse der intrazellulären Prozessierung einzelner Surfactantproteine (SP) und der hierbei beteiligten Enzyme, sowie von Endoplasmatischem Retikulum (ER)-StressMarkerproteinen (p50ATF-6, ATF-4, CHOP und Bax) in Homogenaten von explantierten Lungen von Patienten mit sporadischer IPF (n=16) und NSIP (n=7) im Vergleich zu Patienten mit COPD (n=7) und nicht utilisierten Donorlungen (n=8).
Ergebnisse: In der Mehrzahl der untersuchten IPF- und NSIP-Lungen, aber nicht in COPD- oder Spenderlungen, fand sich eine ausgeprägte Akkumulation der 42 kDa proSP-B-Form und von C-terminalen SP-B-Prozessierungsintermediaten, verbunden mit einem weitreichenden Abfall von maturem SP-B und SP-C und der Surfactant-Phospholipide. Parallel hierzu konnte eine erhebliche Minderexpression des Napsin A (mRNA wie Protein), in gewissem Umfang auch des Kathepsin H, beobachtet werden, die mit dem Prozessierungsgrad des SP-B korrelierte. Gleichermassen korreliert fand sich in IPF- und NSIP-, nicht aber in COPD- oder Donor-Lungen signifikant erhöhte Gewebespiegel an aktiviertem p50ATF-6, des pro-apoptotischen Transkriptionsfaktors ATF-4/CREB2 und des Apoptose-Induktors CHOP. Entsprechend konnten auch oligomerisierte Bax-Formen festgestellt werden. Merklich erhöhte Expressionslevel von ATF-4 und CHOP (mRNA wie Protein) wurden zudem in isolierten Typ IIZellen aus IPF-Lungen beobachtet. Schließlich konnte in vitro durch die Applikation von si-RNA´s gegen Napsin A eine Akkumulation von Prozessierungsintermediaten des Pro-SP-B in MLE-12 Zellen hervorgerufen werden, die mit dem Nachweis von p50ATF-6 verbunden war. Schlussfolgerung: Wir schlussfolgern, dass Patienten mit IPF und NSIP eine erheblich beeinträchtigte intrazelluläre Prozessierung von Pro-SP-B aufweisen, die vermutlich auf einen Mangel an Napsin A und Cathepsin H zurückzuführen ist und parallel mit der Induktion einer apoptotischen ER-Stress-Antwort einhergeht.
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Alveolär rekrutierte CCR2-positive Monozyten regulieren die LPS-induzierte pulmonale Inflammation in vivo T. Shafiei Tabar1, M. Steinmüller1, M. Cabanski1, W. Kuziel2, W. Seeger1, J. Lohmeyer1 1Medizinische Klinik II, Zentrum für Innere Medizin, Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Gießen; 2Protein Design Labs, Inc, Freemont/USA; Zielsetzung: Die pulmonale Inflammation durch intratracheale LPS-Applikation ist charakterisiert durch den Einstrom neutrophiler Granulozyten in Verbindung mit einer Störung der alveolo-kapillären Barriere. In den hier präsentierten Untersuchungen soll geklärt werden, ob alveolär rekrutierte CCR2-positive Monozyten in die Auflösung der pulmonalen Inflammation und Regenerierung der alveolo-kapillären Barriere involviert sind. Methoden: Die pulmonale Inflammation (Leukozytenrekrutierungsmuster, Störung der alveolo-kapillären Barriere) wurde in Wildtyp-Mäusen, CCR2-defizienten Mäusen und chimären Wildtyp-Mäusen mit CCR2-defizienten peripheren Blutleukozyten (Knochenmarktransplantation von CCR2-defizientem Knochenmark in letal bestrahlte Wildtyp-Mäuse) nach intratrachealer Gabe von 50µg LPS analysiert. Ergebnis: Die intratracheale Gabe von 50µg LPS bewirkt eine alveoläre Rekrutierung von neutrophilen Granulozyten und eine Störung der alveolo-kapillären Barriere. In CCR2-defizienten Mäusen und in chimären Wildtyp-Mäusen mit CCR2-defizienten peripheren Blutleukozyten findet sich eine deutlich verstärkte und prolongierte neutrophile Alveolitis bei fehlender alveolärer Monozytenrekrutierung. Der Unterschied in der Rekrutierung neutrophiler Granulozyten und der Schrankenstörung ist jedoch nicht auf Differenzen in der Produktion Neutrophilen-chemotaktischer Zytokine zurückzuführen. Die Transfusion von CCR2-positiven mononukleären Phagozyten in CCR2-defiziente Mäuse führt zu einer signifikanten Reduktion der inflammatorischen Antwort dieser Mäuse auf intratracheale Applikation von 50µg LPS. Schlussfolgerung: Die präsentierten Daten zeigen, dass CCR2-positive mononukleäre Phagozyten des peripheren Blutes eine entscheidende Kontrollfunktion in der LPS-induzierten pulmonalen Inflammation ausüben. Eine mögliche antiinflammatorische, regenerative Funktion alveolär rekrutierter CCR2-positiver Monozyten wird in zusätzlichen Untersuchungen gegenwärtig analysiert.
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Hypoxia-dependent regulation of non-phagocytic NADPH oxidase subunit NOX4 in the pulmonary vasculature M. Mittal1, M. Roth1, P. König2, S. Hofmann1, E. Dony1, P. Goyal1, A.-Chr. Selbitz1, R. T. Schermuly1, H. Ghofrani1, G. Kwapiszewska1, W. Kummer3, W. Klepetko4, H. Schmidt5, W. Seeger1, L. Fink6, J. Hänze1, F. Grimminger1, N. Weissmann1 1Medizinische Klinik II, Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Gießen; 2Institue für Anatomie, Universität zu Lübeck, Lübeck; 3Institute für Anatomie und Zellbiologie, Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Gießen; 4Department of Cardiothoracic Surgery, University Hospital of Vienna, Vienna, Österreich; 5Department of Pharmacology, Monash University, Clayton, Australien; 6Institute für Pathologie, Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Gießen; Rationale: NADPH-oxidases (NOX) are an important source of oxidative stress and are thought to be involved both in the physiological (e.g. hypoxic pulmonary vasoconstriction) and pathophysiological processes (e.g. pulmonary hypertension) of the lung. However, the role of different NOX homologues in these processes has not been fully determined yet. Objectives: In the present study, we investigated the expression, regulation and localization of NOX homologues and their subunits in lungs of normoxic and chronically hypoxic (CH) mice as well as in lungs from patients with idiopathic pulmonary arterial hypertension (IPAH). Methods & Results: To observe the localization of the NOX subunits and mRNA expression we applied immunohistochemistry, in situ hybridisation (ISH) and real time PCR.The investigations were performed on cross-sections of mouse lungs and laser-microdissected mouse pulmonary arteries. ISH and immunofluorescence revealed predominant localization of NOX4 in the media of the pulmonary vasculature. The number of NOX4-immunoreactive vessels was increased in CH as compared to normoxic mice. In addition a significant upregulation of NOX4 mRNA and protein was observed in the microdissected pulmonary vessels of CH mice and lungs of IPAH patients respectively. Isolated human pulmonary arterial smooth muscle cells showed 44%±4% reduction in proliferation upon treatment with siNOX4 as compared to control. Conclusions: NOX4 may play an important role in the development of pulmonary hypertension.
Redoxstatus mitochondrialer Cytochrome in isolierten Lungen während akuter und prolongierter Hypoxie N. Sommer1, H. Ghofrani1, R. T. Schermuly1, W. Seeger1, F. Grimminger1, N. Weissmann1 1Medizinische Klinik II, Justus-Liebig-Universität Gießen, Gießen; Zielsetzung: Hypoxische pulmonale Vasokonstriktion ist eine physiologische Antwort der präkapillären Lungengefässe auf alveoläre Hypoxie zur Optimierung des Gasaustausches in der Lunge. Aufgrund ihrer zentralen Stellung im Sauerstoffmetabolismus werden mitochondrialen Cytochromen der Atmungskette bei dem auslösenden Mechanismus dieser Reaktion mittels Sauerstoffradikalproduktion oder Einschränkung der Respiration eine mögliche Rolle zugesprochen. Methoden: Mit einer optischen Methode, die die Bestimmung von Absorptionsspektren im Wellenlängenbereich von 400-630 nm in intakten Kaninchenlungen unter gradueller Hypoxie erlaubt, konnten Veränderungen der Redoxzustände mitochondrialer Cytochrome und hypoxische Vasokonstriktion korreliert werden. Isolierte hämoglobinfrei perfundierte Lungen wurden mit 0-21 % O2 für 10 Minuten zur Untersuchung der akuten Hypoxiereaktion und mit 3 % O2 für 3 h für prolongierte Hypoxie während simultaner Bestimmung der Redoxzustände ventiliert. Ergebnisse: Während akuter Hypoxie in isolierten Lungen konnte eine Veränderung der mitochondrialen Cytochrome ab einer Sauerstoffsättigung von 1% nachgewiesen werden, während eine hypoxische pulmonale Vasokonstriktion bereits bei Sauerstoffkonzentrationen unter 15% induzierte wurde mit einem Maximum bei 3 % O2. Während prolongierter Hypoxie zeigten sich keine Veränderungen im mitochondrialem Redoxstatus. Schlussfolgerung: Eine Inhibierung der mitochondrialen Atmungskette findet bei Sauerstoffkonzentrationen über 3 % nicht statt. Die Veränderungen des Redoxstatus pulmonaler mitochondrialer Cytochrome korrelieren damit nicht mit der Induktion hypoxischer Vasokonstriktion unter akuter und prolongierter Hypoxie. Förderungen: DFG, SFB547, B7, EU 6th framework „Pulmotension“
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Einfluss von Dehnungsmustern auf Membranintegrität und Zytokinfreisetzung pulmonaler Fibroblasten
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Phosphodiesterase 5 inhibition in experimental pulmonary fibrosis S. S. Pullamsetti1, R. Dumitrascu1, R. Savai1, S. Nikolova1, H. Ghofrani1, N. Weissmann1, W. Seeger1, F. Grimminger1, R. T. Schermuly1 1Innere Medizin II/V, Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Gießen; Idiopathic pulmonary fibrosis (IPF) is a progressive chronic disorder characterized by activation of fibroblasts, fibroblast proliferation, and accumulation of extracellular matrix proteins. Cyclic nucleotide phosphodiesterases (PDEs) may play a crucial role in the pathogenesis of various lung diseases, but have received relatively little attention in investigations into the pathogenesis of IPF. To delineate the contribution of the cGMP specific PDE5 in the pathogenesis of IPF, we analyzed the expression, activity and localization of PDE5 in explanted lungs from patients with idiopathic pulmonary fibrosis (IPF) and from bleomycin challenged mice using quantitative RT-PCR, western blotting and immunohistochemistry. To evaluate the anti-fibrotic potential of PDE5, mice with bleomycin induced pulmonary fibrosis were treated with the PDE5 inhibitor sildenafil. As compared to healthy donor lungs, PDE5 expression showed no change on the level on mRNA but a 3-fold increase at the level of protein in IPF lungs. In addition, immunohistochemical analysis confirmed the upregulation of PDE5 expression and its localization in fibroblasts of IPF lung sections. Similar changes were also observed in bleomycin challenged murine lungs. In addition, treatment of IPF fibroblasts with sildenafil, dose dependently (10nM–1µM) enhanced cGMP accumulation and inhibited cellular proliferation. Furthermore, treatment of bleomycin challenged mice with sildenafil significantly increased plasma cGMP, and inhibited the development of pulmonary fibrosis and collagen content. We conclude that phosphodiesterase 5 is a promising target for treatment of pulmonary fibrosis. Funded by DFG, KFO118
S. Georgi1, S. Hoffmann1, U. Raaz1, H. Kuhn1, H. Wirtz1, S. Hammerschmidt1 1Pneumologie, Zentrum für Innere Medizin, Leipzig; Zielsetzung: Pulmonale Fibroblasten werden bei Atmung oder Beatmung zyklischer Dehnung ausgesetzt. Mechanische Beatmung induziert und aggraviert akute Lungenschädigung, ein Prozeß, der zum Teil durch Zelltod und Entzündungsmechanismen charakterisiert ist. Diese Arbeit untersucht die Effekte ver-
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POSTERBEITRÄGE schiedener Dehnungsmuster auf die Membranintegrität und Zytokinsekretion von Lungenfibroblasten. Methoden: Es wurden 4 Dehnungsmuster (Frequenz [min-1]-Amplitude [Oberflächenzunahme in %], 24h) definiert: S20-15 simulierte physiologische Atmung, während S20-30, S40-15 und S40-30 eine erhöhte Frequenz oder / und Amplitude demonstrierten. Der Einfluss dieser Muster auf Membranintegrität (LDH-Freisetzung) und Zytokinsekretion (IL-1ß, IL-6, IL-8,IL-10, IL-12p70 und TNF, gemessen durch ein Cytometric Bead Array) wurde in gedehnten Zellkulturen und statischen Kontrollen analysiert. Ergebnisse: Nur IL-6 und IL-8 wurden in den Zellüberständen gemessen. Die LDH-Freisetzung war im Vergleich zur statischen Kontrolle in S40-15, S20-30 und S40-30 signifikant erhöht, Il-6 und IL-8 fanden sich in allen gedehnten Gruppen gegenüber den statischen Zellen signifikant erhöht. Die Abbildung zeigt die Ratio zwischen gedehnten und statischen Kulturen von LDH, IL-6 und IL-8. Schlussfolgerung: Die Freisetzung von LDH, IL-6 und IL-8 ist in gedehnten im Vergleich zu statischen Fibroblastenkulturen erhöht.Verglichen mit der Dehnfrequenz stellt die Vergrößerung der Dehnungsamplitude einen stärkeren Stimulus für die LDH-, IL-6- und IL-8- Sekretion dar und steigert diese mehr als das physiologische Dehnungsmuster. Die stärksten Veränderungen in den gedehnten Zellen werden induziert, wenn Frequenz und Amplitude gleichzeitig erhöht sind. Es konnte gezeigt werden, dass vor allem mechanische Beatmung mit hoher Amplitude mitverantwortlich für Zelltod und Entzündungsentstehen im Lungeninterstitium ist.
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Funktionelle Verbesserung einer inoperablen Thoraxinstabilität durch Vakuumfixation; ein Fallbericht K. Siemon1, T. Barchfeld1, P. Appelhans1, D. Heller1, D. Dellweg1, P. Haidl1, D. Köhler1 1Pneumologie, Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft, Schmallenberg-Grafschaft; Hintergrund: Die Sternuminstabilität ist eine seltene Komplikation nach thorakalem Eingriff mit medianer Sterniotomie. Diese führt zu einer zusätzlichen Schwächung der Atemmuskelpumpe. Kasuistik: Bei dem 75 jährigen Patienten bestand nicht nur eine geringe Sternuminstabilität, sondern das Sternum war wegen Osteomyelitis nach Sterniotomie komplett reseziert worden. (Grund für die Sterniotomie war eine ACVB Operation bei 3-Gefäß KHK.) Durch die Sternumresektion kam es zu einer erheblichen Thoraxinstabilität. Die Aufnahme in unser Haus erfolgte zur Entwöhnung bei Langzeitbeatmung. Der Pat. war zum Zeitpunkt der Aufnahme bereits seit über 100 Tagen beatmet. Die Abbildungen zeigen die Thoraxinstabilität:
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Frührehabilitation nach Langzeitbeatmung. Evaluation nach 18 Monaten K. Siemon1, T. Barchfeld1, A. Cersowsky1, D. Dellweg1, M. Wenzel1, D. Köhler1 1Pneumologie, Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft, Schmallenberg-Grafschaft; Hintergrund: Pneumologische und neurologische Rehabilitationszentren sind für schwerkranke Patienten nach Langzeitbeatmung meist nicht eingerichtet, so dass für viele Patienten, oft nur der Schritt von der Intensivstation in Beatmungshospize übrig bleibt. Im März 2005 haben wir deswegen, als Modelprojekt für Deutschland, eine Abteilung für „Frührehabilitation nach Langzeitbeatmung“ geschaffen. Sie dient Patienten, die noch eine invasive oder nicht-invasive Beatmung (NIV) benötigen und die motorisch unselbständig sind. Auch können dort Angehörige in die Beatmungspflege eingearbeitet werden. Diese Untersuchung dient dem follow up einer Untergruppe von Pat., die mit NIV entlassen wurden. Methode: Von 3/05 bis 10/06 wurden 258 Patienten in unserer Abteilung behandelt. Die zur Beatmung führende Grunderkrankung war pulmonal (79% COPD, Pneumonie, OHS), kardial oder nach kardiochirurgischem Eingriff (11%), neuromuskulär (6%), thorakorestriktiv (4%). Etwa 2/3 der Patienten wurden mit einer intermittierenden Beatmung entlassen. Davon wurden 58 Patienten (65,7±9,9 J, 38 Männer) ausgewertet, die sich im Rahmen einer routinemäßigen Verlaufskotrolle der NIV wieder vorgestellt haben. Alle diese Pat. führten die NIV weiter durch. Ergebnisse: Die wichtigsten Funktionsdaten bei und während der Frührehabilitation und den Verlauf innerhalb von 18 Monaten zeigt die Tab. Aufnahme
Entlassung
Follow up
IVC (l)
1,59 ±0,6
1,93 ±0,7
2,02 ±0,8
FEV1 (l)
0,96 ±0,4
1,13 ±0,5
1,20 ±0,6
Pimax (kPa)
2,70 ±1,9
3,44 ±1,9
3,87 ±2,0
pCO2 (mmHg)
52,2 ±10
45,4 ±6
43,9 ±8
HCO3 (mmol/l)
32,1 ±5
28,1 ±3
27,7 ±3
Zusammenfassung: Unter laufender NIV zeigen Pat. nach Frührehabilitation (nach Langzeitbeatmung) einen erfreulich stabilen Verlauf, mit weiterer Verbesserung der Lungenfunktions- und Atemmuskelparameter. Eine prospektive Untersuchung mit Lebensqualitätsparametern, Gerätenutzungsdaten und Überlebenszeit wird derzeit etabliert.
Abb. 1: Inspiration
Abb. 2: Exspiration
Ergänzend zu unserem Weaning-Protokoll passten wir eine gepolsterte Kunststoffplatte an, die durch eine Vakuumfixation den Thorax während der Spontanatmungszeiten stabilisieren sollte. Der Pat. konnte somit erfolgreich entwöhnt werden. Die Abbildung zeigt die Vakkumfixation:
Abb.3: Angepasste gepolsterte Kunststoffplatte mit Vakuumfixation. In der Lungenfunktion fand sich unter der Vakuumfixation eine Zunahme der Vitalkapazität (VC) ohne / mit Vakuumfixation um 9% (2,22 l statt 2,04 l), der Einsekundenkapazität (FEV1) um 3% (0,94 l statt 0,91 l). Auch die inspiratorische Atemkraft (Pimax) nahm um 8% zu (4,12 kPa statt 3,81 kPa). Das Gerät wurde dem Pat. nach Hause mitgegeben und wird auch weiterhin intermittierend genutzt. Zusammenfassung: Zusammenfassend handelt es sich um eine ungewöhnliche „Weaning“-Technik, welche die übrigen Maßnahmen erfolgreich unterstützt hat und lungenfunktionell zu einer nachweisbaren Verbesserung geführt hat.
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(33) POSTERBEITRÄGE
262
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Lässt sich bei Frührehapatienten nach Langzeitbeatmung die 6-min-Gehstrecke bei Entlassung durch Funktionsuntersuchungen in Ruhe abschätzen?
Korrelation zwischen Qualität telemonitorisch erhobener Lungenfunktionsmessungen mit der Schwere der Erkrankung bei COPD-Patienten
K. Siemon1,T. Barchfeld1, B. Silberg1, M. Heinz1, E. Höhn1, D. Dellweg1, P. Haidl1, D. Köhler1 1Pneumologie, Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft, Schmallenberg-Grafschaft;
B. Werner1, E. Wanka2, R. Jörres2, D. Nowak2, M. Pfeifer1 1Pneumologie, Klinik Donaustauf, Donaustauf; 2Arbeits- und Umweltmedizin der LMU München, München;
Hintergrund: Bei 68 von 124 Pat. (67,0 ± 9,6 Jahre, 41 Männer), die in unserer Abteilung für Frührehabilitation nach Langzeitbeatmung behandelt wurden, gelang bei Übernahme und Entlassung die Messung der 6min Wegstrecke (6MWD). Diese wurde mit am gleichen Tag erhobenen Funktionswerten bzgl. Atemmuskelparametern, Atmungsparametern, Blutgasen und Lungenfunktion korreliert, da alle Patienten Zeichen einer überlasteten Atempumpe hatten. Methode und Ergebnisse: Die zur Beatmung führende Grunderkrankung war pulmonal (67 % COPD, 8% OHS, 7 % Pneumonie, 1 % Bronchiektasen,), kardial (9 %) oder thorakorestriktiv (6%). Bestimmt wurden bei Aufnahme und vor Entlassung P0,1, Pimax, fb, Vt, PaO2, PaCO2, pH, HCO3, IVC, FEV1, Raw, TLC, FRC. Alle Parameter wurden ohne O2-Insufflation erhoben. Während der Frührehabilitation stieg die 6min Wegstrecke an von 60 ±103m auf 198 ±134m (p=0.000). Dabei zeigte nur PaO2 (r=0,28; p=0,01), HCO3 (r=0,23; p=0,01) und PaCO2 (r=0,20; p=0,05) eine schwache Korrelation zur 6-min Wegstrecke. Zusammenfassend ist für klinische Belange keiner der Funktionsparameter geeignet, um Belastungsparameter vorauszusagen. Dies liegt an der Multimorbidität bzw. an den unterschiedlichen Grunderkrankungen der Patienten. Wenn größere Fallzahlen vorliegen, wird die Untersuchung nach Krankheitsgruppen getrennt wiederholt.
Hintergrund: Regelmäßige Lungenfunktionsmessungen bei COPD Patienten in ihrer häuslichen Umgebung mittels Telemedizin kann einen wertvollen Beitrag leisten im Rahmen des Disease Managements Entscheidend zur Beurteilung der Langzeitverläufe im Rahmen des Telemonitoring in Bezug zur Grunderkrankung ist die Qualität der häuslich erhobenen Lungenfunktionsparameter. Ziele: In der Studie wurden die mittels Telemonitoing erhobenen Lungenfunktionsparameter untersucht , inwieweit die Messwerte plausibel sind und welchen Einfußgrößen ( Compliance, Technik, Alter,Geschlecht) sie unterliegen. Methode: Untersucht wurden von 117 Patienten mit COPD ( GoldI-IV) die häuslich selbstständig mit einem elektronischen Spirometer ( AM1,Viasys) durchgeführten Meßdaten ( 4x/tgl.) über einen Zeitraum von 2,5 Jahren ( Minimum 1,5 Jahre). Verschiedene Plausibilitätskriterien wurden bzgl der erhobenen Lungenfunktionskurven angewandt um akzeptable Werte zu identifizieren. Ergebnisse: 298675 Flußvolumenkurven wurden ausgewertet. 1,8% erfüllten nicht das Kriterium PEF > MEF 75, 4,9 % der Messwerte erfüllten nicht die Anforderung MEF 75>MEF 25. Die genannten Plausibiltätskriterien wurden häufiger nicht bei COPD Pat. mit GOLD Stadium I,II im Vergleich zu COPD Patienten mit GOLD III/IV erfüllt (p < 0,007).Bei 2.6% der COPD Patienten (GOLD III/IV) waren die Werte für das Kriterium MEF 50>MEF 25 nicht pausibel. Die Qualität der häuslich erhobenen Daten zeigten keine Altersabhängigkeit und zeigten nur eine schwache Korrelation bzgl. des Geschlechts.Insgesamt wurden 17,3 % der erhobenen Lungenfunktionswerte mit den angewandten einfachen Plausibilitätskriterien als nicht verwertbar eingestuft. Schlussfolgerung: Zur Qualitätsverbesserung sind intensive Schulungen im Umgang mit dem elektronischen Spirometer primär und im Verlauf nötig sowie eine regelmäßige Überprüfung der Messwerte auf Plausibiltität.
261
Der hepatische Hydrothorax: eine seltene Differentialdiagnose des Pleuraergusses mit schwierigem Management M. Dilger1, P. Weissenbach2, A. von Bierbrauer1 1Abteilung für Innere Medizin, Städt. Klinikum Neunkirchen gGmbH, Neunkirchen/ Saar; 2Abteilung für Allgemein-,Viszeral- und Gefäßchirurgie, Städt. Klinikum Neunkirchen gGmbH, Neunkirchen/Saar; Der hepatische Hydrothorax stellt eine seltene Komplikation der portalen Hypertension bei fortgeschrittener Leberzirrhose dar. Zu beobachten ist er bei <5% der Patienten mit Ascites. Ätiologisch zugrunde liegt ein Zwerchfelldefekt. Wir berichten über einen 67-jährigen Patienten mit bekannter rezidivierend dekompensierter äthyltoxischer Leberzirrhose (Child C), der sich wegen seit vier Wochen progredienter Dyspnoe in unserer Ambulanz vorstellte. Sonographisch fand sich als Ursache ein ausgedehnter einseitiger Pleuraerguss rechtsseitig, ferner wenig Ascites perihepatisch. Es konnten durch Pleura-Punktion 4 Liter milchigtrübe Ergussflüssigkeit entleert werden; biochemisch konnte ein Chylothorax ausgeschlossen werden. Das weitere Management gestaltete sich schwierig, da täglich ca. 1,5 Liter neue Ergussflüssigkeit nachgebildet wurden. Eine forcierte diuretische Therapie und die in der Literatur beschriebene Gabe von Octreotid erbrachten keine Reduktion der Ergussneuproduktion. Da der Patient die Kriterien zur Anlage eines TIPS nicht erfüllte, entschlossen wir uns bei minimaler Ascitesmenge zum Versuch des laparoskopischen Zwerchfelllückenverschlusses mit nachfolgender Einlage eines Peritonealkatheters. Trotz ausführlicher Inspektion des Zwerchfelles konnten keine eindeutigen Lücken visualisiert werden, die einer evtl. chirurgischen Intervention zugänglich gewesen wären. Die Gabe von Patentblau über den Peritonealkatheter und die direkte Verfärbung der Pleuraergussflüssigkeit bestätigten allerdings eindeutig den initialen Verdacht eines hepatischen Hydrothorax durch Zwerchfelldefekt. Da jetzt der meiste Ascites über den liegenden Peritonealkatheter drainiert wurde und gleichzeitig die pleurale Flüssigkeitsproduktion massiv reduziert war, konnte eine erfolgreiche Pleurodese mit Talkum durchgeführt werden. Im weiteren langwierigen Krankheitsverlauf kam es jedoch letztlich zum letal verlaufenden hepato-renalen Syndrom.
263
Telemonitoring bei chronischen Atemwegserkrankungen Ergebnisse der Lebensqualität und Patientenzufriedenheit nach 4 Jahren Projektlaufzeit B. Werner1, S. Duschek2, R. Schandry2, M. Pfeifer1 1Klinik Donaustauf, Donaustauf; 2Institut für Biologische Psychologie, LMU München, München; Einleitung: COPD und Asthma bronchiale stellt aufgrund der hohen psychosozialen und gesundheitsökonomischen Belastungen eine Herausforderung für das Gesundheitswesen dar. Die AOK Bayern führt in Kooperation mit der Klinik Donaustauf ein Modellprojekt zur Telemedizin bei COPD und Asthma bronchiale durch. Ziel: Reduktion akuter Exazerbationen, Verbesserung der Lebensqualität sowie eine gesteigerte Compliance bzgl. der Peak flow Anwendung mittels Telemonitoring in Kooperation mit den Haus- und Fachärzten Methode: Die Lungenfunktionsmessungen werden von den Pat. 4x tgl. mittels eines elektr. Spirometers (AM1,Fa.Viasys) erhoben und via Standarmodem an das Telemedizinische Versorgungsszentrum der Klinik Donaustauf zur Weiterverarbeitung versandt. Die Messung der Lebensqualität, der Krankheitsverarbeitung (FKV)) und der Patientenzufriedenheit. erfolgte mittels der Fragebögen (SF 36, SGRQ ,EuroQol und FKV) zu Beginn der Studie sowie alle 6 Mon. Es erfolgte die inferenzstatistische Datenanalyse mit der Methode der Varianzanalyse. Ergebnisse: 75 (54m, 21w) von 435 Pat. .( 256 m, 179 w ) nehmen derzeit 48 Mon. teil . Pat. mit Asthma bronchiale zeigen gegenüber den COPD Pat. eine höhere Lebensqualität ( z.B. körperlicher Summenscore p < 0,01). Deutlicher ausgeprägt sind die signifikanten Unterschiede in den Subskalen des EuroQol sowie im SGRQ. Die Lebensqualität zeigt keine Verschlechterung über die Zeit. Alter und FEV1- Werte haben keinen Einfluß. 80 % der Patienten beurteilen das Telemonitoring als „ sehr hilfreich“. Es zeigt sich eine hohe Compliance der Patienten. Durchschnittlich liegen pro Monat durchschnittlich 80% der empfohlenen Messdaten vor.
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POSTERBEITRÄGE Schlussfolgerung: Die kontinuierliche Überwachung der betroffenen Patienten bei hoher Compliance und stabiler Lebensqualität in ihrer häuslichen Umgebung mit Hilfe der Telemedizin kann hier einen wertvollen Beitrag im Rahmen der Disease Management Programme leisten ohne Restriktion auf spezifische Patientensubgruppen .
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Mögliche Rolle der intrazellulären Ca2+-Homöostase in der Cisplatin-Resistenz des Lungenkarzinoms
waren nicht getrennt, und die High Risk Gruppe umfasste knapp zwei Drittel der Patienten. Mit den vier neu identifizierten unabhängigen Prognosefaktoren, Alter, ECOG, LDH und Leukozyten, konnten drei Risikogruppen definiert werden, die Low Risk (44% der Patienten, medianes OS nicht erreicht), die Intermediate Risk (35%, OS 51 Monate) und die High Risk Gruppe (21%, OS 29 Monate). Schlussfolgerung: IPI und FLIPI zeigten nur mäßige prognostische Relevanz für Patienten mit fortgeschrittenem MCL. Der neue prognostische Index definierte drei gut getrennte Risikogruppen auf der Basis von vier in der Praxis leicht verfügbaren klinischen Parametern. Bootstrap-Validierung zeigte Stabilität des Modells, eine externe Validierung wird noch durchgeführt. Die Ergebnisse erleichtern die Beurteilung der Vergleichbarkeit von Studienergebnissen und können Entscheidungshilfe zur risikostratifizierten Therapie geben.
R. M. Huber1, H. Ölmez1, A. Bergner1 1Pneumologie, Medizinische Klinik-Innenstadt der LMU, München; Zielsetzung: Die Behandlung des Lungenkarzinoms wird durch Resistenzentwicklung behindert. Kalzium ist ein universeller Second Messenger, der unter anderem an der Regulation der Apoptose beteiligt ist. Ziel dieser Studie war die Frage, ob die intrazelluläre Ca2+-Homöostase an der Entstehung der CisplatinResistenz beteiligt ist. Methoden: Plattenepithelkarzinom-Zellen (EPLC) wurden mit ATP stimuliert und der zytoplasmatische Ca2+-Anstieg mittels Fluoreszenzmikroskopie quantifiziert. Der Ca2+-Indikator Rhod-2 wurde benutzt, um den mitochondrialen Ca2+-Gehalt zu bestimmen. Ergebnisse: Mittels entsprechender Inhibitoren konnten wir zeigen, dass der ATP-induzierte Ca2+-Anstieg durch Ca2+-Freisetzung aus dem Sarkoplasmatischem Retikulum über IP3- and Ryanodine-Rezeptoren erfolgt, wobei Ca2+Influx aus dem Extrazellulärraum eine untergeordnete Rolle spielt. Inkubation mit Cisplatin führte zu einem Ca2+-Anstieg in den Mitochondrien. Pufferung des zytoplasmatischen Kalziums bewirkte eine relative Cisplatin-Resistenz. In einem Cisplatin resistenten Clon war der ATP-induzierte Ca2+-Anstieg vermindert. Schlussfolgerung: Die intrazelluläre Ca2+-Homöostase beeinflusst die Entstehung der Cisplatinresistenz des Lungenkarzinoms. Ihre Modulation könnte einen neuen therapeutischen Ansatz darstellen. Unterstützt durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft und die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin.
Hämatologie / Onkologie 265
Ein neuer Prognostischer Index (MIPI) für Patienten mit fortgeschrittenem Mantelzell-Lymphom E. Hoster1, M. Unterhalt1, M. Dreyling1, J. Hasford2, W. Hiddemann1 1Med. Klinik III, Klinikum Großhadern, Klinikum der Universität München, München; 2Institut für Med. Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie, Universität München, München; Zielsetzung: Für Patienten mit Mantelzell-Lymphom (MCL) ist kein prognostischer Index verfügbar, da International Prognostic Index (IPI) und Follicular Lymphoma International Prognostic Index (FLIPI) mit Daten von Patienten mit hochmalignem bzw. follikulärem Lymphom entwickelt wurden. Daten von 455 Patienten mit fortgeschrittenem MCL aus drei Primärtherapiestudien der German Low Grade Lymphoma Study Group (GLSG) und des European MCL Network wurden analysiert, um die prognostische Relevanz von IPI und FLIPI zu klären und einen neuen prognostischen Index (MIPI) für das Gesamtüberleben (OS) zu entwickeln. Methoden: Potenzielle Prognosefaktoren waren Alter, Geschlecht, Allgemeinzustand nach ECOG, Stadium, B-Symptomatik, Zahl extranodaler bzw. nodaler Manifestationen, LDH, Leukozyten,Thrombozyten, und Hb. Statistische Methoden umfassten Kaplan-Meier-Schätzer, Logrank-Test, multiple Cox Regression und Bootstrap-Validierung. Ergebnisse: Mehr als zwei Drittel der Patienten wurden nach IPI als Low Intermediate oder High Intermediate Risk klassifiziert mit schlechter Trennung der Überlebenskurven. Nach dem FLIPI wurden 6% der Patienten als Low Risk klassifiziert, die Überlebenskurven der Low und Intermediate Risk Gruppen
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Rezidiv-Therapie beim Mantelzell-Lymphom (MCL) mit einem Hochdosis-Cytarabin-(AraC-)Regime kombiniert mit Bortezomib (BZ) O. Weigert1, E. Weidmann2, R. Mück3, M. Bentz4, Chr. von Schilling5, R. Rohrberg6, K. Jentsch-Ullrich7, M. Unterhalt1, W. Hiddemann1, M. Dreyling1 1Medizinische Klinik III, Klinikum der Universität München, Großhadern, München; 2Klinik für Onkologie und Hämatologie, Krankenhaus Nordwest, Frankfurt; 3Medizinische Klinik II, Diakonie-Klinik Stuttgart, Stuttgart; 4II. Medizinische Klinik, Städtisches Klinikum Karlsruhe, Karlsruhe; 5Medizinische Abteilung III, Klinikum Freising, Freising; 6Internistisch-onkologische Gemeinschaftspraxis Halle, Halle; 7Zentrum für Innere Medizin, Klinik für Hämatologie/Onkologie, Universitätsklinikum Magdeburg, Magdeburg; Einleitung: Das MCL ist ein Subtyp der Non-Hodgkin Lymphome mit einer ausgesprochen schlechten Prognose. In Phase II Studien konnte durch eine Monotherapie mit dem Proteasom- Inhibitor BZ bei ca. der Hälfte der Patienten (Pt) ein Ansprechen im Rezidiv beobachtet werden, allerdings war die CR Rate gering und die Ansprechdauer kurz. Die Kombination von BZ mit konventioneller Chemotherapie verspricht möglicherweise eine Verbesserungen dieser Ergebnisse.Wir konnten in einem präklinischen Modell einen Synergismus von BZ und AraC zeigen. Therapie: BZ 1.5g/m² iv d1+4, AraC 2g/m² (1g/m² bei >60 J.) iv d2+3, Dexamethason 40mg d1-4. Therapieintervall 3-4 Wochen, Staging nach 2 und 4 Zyklen. Ergebnisse: 8 Pt mit einem rezidivierten oder refraktären MCL wurden behandelt. Das mittlere Alter betrug 65 Jahre. Die mediane Anzahl an Vortherapien war 4. Alle Pt waren mit CHOP und mindestens einem Rituximab-haltigen Regime vorbehandelt. Insgesamt wurden 24 Therapiezyklen verabreicht. Die mediane Beobachtungszeit betrug 265 Tage. 6 Pt erhielten zusätzlich Rituximab (375 mg/ m² iv d1). Erwartungsgemäß wurde bei allen Pt eine NCI CTC Grad III/IV Hämatotoxizität beobachtet, bei 2 Pt trat neuropenisches Fieber auf. Bei 6 Pt musste die AraC Dosis reduziert werden. 2 Pt erlitten eine Polyneuropathie, sodass die BZ Dosis bei einem Pt reduziert und bei einem anderen Pt nach 2 Zyklen abgesetzt werden musste. Bei 2 Pt entwickelte sich ein Herpes Zoster. Bei 4 Pt wurde die Behandlung nach 2 Zyklen wegen unzureichendem Ansprechen beendet (2 PD, 1 SD, 1 MR). Bei den verbleibenden 4 Pt wurde nach 4 Zyklen 1 CR und 3 PR beobachtet. Derzeit sind noch 2 Pt in anhaltender Remission. Schlussfolgerung: Die Kombinationstherapie mit einem Hochdosis AraC Regime und BZ beim rezidivierten oder refraktären MCL ging mit einer signifikanten aber beherrschbaren Toxizität einher. Die vielversprechende Ansprechrate bei diesem ausgesprochen intensiv vorbehandelten Patientenkollektiv rechtfertigt eine randomisierte Phase III Studie (+BZ), die derzeit vom European MCL Network initiiert wird.
Med Klin 2007;102:Abstract-Band
(35) POSTERBEITRÄGE
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Immunchemotherapie (R-CHOP) verbessert signifikant die Zeit bis zum Therapieversagen als auch das Gesamt-Überleben bei älteren Patienten mit follikulärem Lymphom – Studienergebnisse der GLSG Chr. Nickenig1, C. Buske1, M. Dreyling1, M. Kneba2, E. Lengfelder3, M. Pfreundschuh4, W.-D. Ludwig5, U. Graeven6, M. Hallek7, M. Unterhalt1, W. Hiddemann1 1Medizinische Klinik III, Klinikum Großhadern, München; 2Abteilung für Innere Medizin II, Universitätskrankenhaus Schleswig-Holstein, Kiel; 3Abteilung für Innere Medizin III, Universität Heidelberg, Mannheim; 4Medizinische Klinik I, Universitätsklinik Saarland, Homburg/Saar; 5Robert-Rössle Klinik, Charité, Humboldt-Universität, Berlin; 6Abteilung für Hämatologie und Onkologie, Kliniken Maria Hilf, Mönchengladbach; 7Abteilung für Innere Medizin I, Universitätsklinik, Köln; Das indolente follikuläre Non-Hodgkin Lymphom (FL) ist typischerweise eine Erkrankung im fortgeschrittenen Alter. Bei Diagnosestellung sind 40% aller Patienten über 60 Jahre und der altersspezifische Erkrankungsgipfel liegt bei über 75 Jahren. Aus den Resultaten einer prospektiven randomisierten Phase III Studie der Deutschen Studiengruppe niedrig maligne Lymphome (GLSG), die die Immunchemotherapie R-CHOP mit einer alleinigen Chemotherapie CHOP in der Erstlinientherapie bei Patienten mit fortgeschrittenem FL verglich, analysierten wir die Resultate bei älteren Patienten. Von insgesamt 221 Patienten (Alter über 60 Jahre) mit fortgeschrittenem FL wurden 109 Patient in den Immunchemotherapie-Arm (R-CHOP: Rituximab 375 mg/m2 Tag -1, Cyclophosphamid 750 mg/m2 Tag 1, Doxorubicin 50 mg/ m2 Tag 1,Vincristin 1.4 mg/m2 Tag 1, Prednison 100 mg/m2 Tag 1-5) und 112 Patienten in den CHOP-Arm randomisiert. Die Patientencharakteristika einschliesslich der Risikoeinteilung nach dem FLIPI (Follicular Lymphoma International Prognostic Index: R-CHOP 73% Hochrisiko-Patienten, CHOP: 66% ) waren in beiden Behandlungsgruppen vergleichbar. Im R-CHOP-Arm wurden sowohl eine höhere Ansprechrate (R-CHOP: 96%; CHOP: 90%; p=0.065) als auch eine signifikante Verlängerung der Zeit bis zum Therapieversagen (TTF) im Vergleich zu CHOP erreicht (Median 5.0 Jahre versus 2.1 Jahre; p<0.0001). Das geschätzte 4-Jahre Progressionsfreie Überleben (PFS) lag bei 62.2% nach RCHOP im Vergleich zu 27.9% nach CHOP (p<0.0001). Insbesondere war das voraussichtliche 4-Jahre Gesamtüberleben mit 90% nach R-CHOP im Vergleich zu 81% nach CHOP signifikant verlängert (p=0.039). Therapieassoziierte Nebenwirkungen waren in beiden Therapiearmen vergleichbar und waren überwiegend hämatologisch. Zusammengefasst werden durch die Hinzunahme von Rituximab zur alleinigen Chemotherapie erstmals die Überlebensraten auch bei älteren Patienten mit fortgeschrittenem FL signifikant verbessert, ohne dass eine erhöhte Nebenwirkungsrate beobachtet wurde.
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Das leukämogene Potential des Homeoboxgens Cdx2 benötigt die N-terminale Transaktivierungsdomäne und kann durch einen MEK1/2-Inhibitor in einem Mausmodell einer Cdx2-positiver AML blockiert werden V. P. S. Rawat1, N. Arseni1,V. M. Naidu1, F. Ahmed1, H. Reuter2, K. Petropoulos1, W. Hiddemann1, M. Feuring-Buske1, C. Buske1 1Med. Klinik III, Hämatologikum, GSF, Klinikum Großhadern, München; 2Abteilung für Moleklare Genetik, DKFZ, Heidelberg; Aberrante Expression von CDX2 wurde kuerzlich in 90% an AML erkrankten Patienten nachgewiesen. Wir konnten zeigen, dass die ektopischeExpression des Protoonkogens Cdx2 in einem murinen KM-TransplantationsmodellAML induziert (Rawat et al, PNAS 2004). Ziel dieser Arbeit war die Charakterisierung derfunktionellen Bedeutung der einzelnen CDX Domaenen in der Leukaemogenese sowie Möglichkeitender Inhibition Cdx2-induzierter Transformation. Methoden: Es wurden Cdx2 Mutanten generiert, welcheein inaktiviertes PBX1-Interaktionsmotiv (W167A-Cdx2) oder eine Deletion der N-terminalenTransaktivierungsdomaene (N-Del-Cdx2) aufwiesen. Expression von Cdx2 sowie derMutanten wurde mittels retroviralem Gentransfer in murinem Knochenmark (KM)induziert. Zielgene wurden mittels Affimetrix identifiziert.
Ergebnisse: Waehrend mit Cdx2 Wildtyp undW167A-Cdx2 transduzierte Tiere AML entwickelten (N=14), zeigten mit NDel-Cdx2transduzierte Maeuse keinerlei leukaemische Erkrankungen (N=13).Genexpressionsanalysen von Vorlaeuferzellen, transduziert mit Cdx2 zeigten eineerhoehte Expression von Genen des MAPK Signalweg im Vergleich zu NDel-Cdx2 oderGFP. Mit Cdx2 transduziertes KM sowie Cdx2 positive humane AML-Zelllinien wiesenaktiviertes Erk1/2 Signaling auf. Die Inkubation von Cdx2+ KM mitdem MEK1/2 Inhibitor PD98059 fuehrte zu einer 78%iger Reduktion viabler Zellen(n=3, p<0.03) sowie zu einer Reduktion von ‚blast-like’ Sca1+-Zellenim Vergleich zu unbehandelten Zellen (n=3) in vitro. Zudem verringerte derInhibitor die Aktivitaet von Cdx2 auf der Ebene der kurzzeit-repopulierendenStammzelle um den Faktor 8 im ∆CFU-S Assay (n=7, p<0.001), während derp38-spezifische Inhibitor SB 28049 keinen Effekt zeigte. Fazit: Die N-terminale Aktivierungsdomaene ist essentiell fuer dasleukaemogene Potential von Cdx2. Dabei ist Cdx2 mit der Aktivierung desMAPK-Signalwegs assoziiert. Diese Ergebnisse eroeffnen die Möglichkeit, die Cdx2-assoziierteLeukaemogenese mit MAPK-Inhibitoren zu antagonisieren.
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DieCALM/AF10-positive akute myeloische Leukämie wird durch leukämische Stammzellen mit lymphatischen Eigenschaften initiiert: Etablierung eines murinen Modells A. Deshpande1, M. Cusan1,V. P. S. Rawat1, H. Reuter2, A. Krause1, Chr. Pott3, L. Quintanilla-Fend4, P. Kakadia1, F. Kuchenbauer5, F. Ahmed1, E. Delabesse6, M. Hahn2, P. Lichter2, M. Kneba4, W. Hiddemann1, E. Macintyre6, C. Mecucci7, W.D. Ludwig8, R. Humhries5, S. K. Bohlander1, M. Feuring-Buske1, C. Buske1 1Med. Klinik III, Hämatologikum, GSF, Klinikum Großhadern, München; 2Abteilung für Moleklare Genetik, DKFZ, Heidelberg; 3Med. Klinik II, Campus Kiel, Universitätskrankenhaus Schleswig-Holstein, Kiel; 4Institut für Pathologie, GSF, Neuherberg; 5The Terry Fox Laboratory, University of British Columbia, BC Cancer Agency and the Department of Medicine, Vancouver, Kanada; 6Laboratoire d‘Hématologie, Hôpital Necker, Paris, Frankreich; 7Hematology and Bone Marrow Transplantation Unit, University of Perugia, Perugia, Italien; 8Department of Hematology, Oncology, and Tumor Immunology, Robert-Roessle-Klinik, Berlin; Ziel dieser Studie war die Identifikation der leukaemischen Stammzelle (LSZ) in einemMausmodell der CALM/AF10 (C/A) assoziierten AML. Methoden: Maeuse wurden mit retroviraltransduziertem Knochenmark (KM) transplantiert, das das C/A-Fusionsgen konstitutivexprimierte. Charakteristika der murinen C/A+ AML wurden mit denen humaner C/A+ AML verglichen. Ergebnisse: Wir konnten zeigen, dass die murine C/A+AML durch LSZ mit lymphatischen Charakteristika initiiert werden kann (Deshpande et al., Cancer Cell 2006). Mit C/A+ KM-Zellentransplantierte Tiere erkrankten an einer IGH-DJ+-AML. Die Mehrheitleukaemischer Zellen exprimierte myeloische Marker (Median 83% Mac1+),jedoch zeigten alle Tiere im Median 7% an Zellen, die lediglich daslymphatische Antigen B220 exprimierten. Diese Population wies in seriellen‚limit dilution’Transplantationsexperimenten eine >500x-Anreicherung derLSZ im Vergleich zur Mac1+/B220- leukaemischen Bulkpopulation auf (1 LSZ auf 36 Zellen vs. 1 LSZ auf 19717 Zellen). Auf der Einzelzellebene generierten diese leukämischen DJ+-B220+/Mac1-Zellendie DJ+-Mac1+/B220- leukaemische Bulkpopulation. In vivo induzierten diese Zellen eine C/A+ AML desidentischen Phaenotyps. Nach Depletion von B220+ Zellen verlor dasleukaemische KM erkrankter Tiere vollstaendig seine leukaemogene Potenz invivo. Dieses Mausmodell rekapitulierte die humane C/A+ AML in hohemMaße: KM-Zellen der Mehrzahl von Patienten mit C/A+ AML (7/9) wiesenklonale IGH DG Rearrangements auf. Zudem zeigten 3/3 getesteten Patienten eineExpression des humanen B220 Homologs CD45RA. Diese CD45RA positiveZellpopulation war C/A+ und bildete Blastenkolonien ex vivo, als Beweis der Beteiligung dieser Zellpopulation an der malignen Transformation. Fazit: LSZs der AML koennen lymphatische Oberflaechenmarker aufweisen, die nicht auf normalen Stammzellen oder myeloischen leukämischenBulk exprimiert werden. Dies koennte Grundlage für eine antikoerperbasierte Therapie sein, die selektiv die LSZ eradiziert ohne gesunde Stammzellen zu schaedigen.
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Überexpression von Lef-1 induziert eine erhebliche Störung der normalen hämatopoetischen Differenzierung und führt zu hämatopoetischen Erkrankungen in einem murinen KM-Transplantationsmodell K. Petropoulos1, Chr. Schessl1, V. P. S. Rawat1, N. Arseni1, F. Ahmed1, W. Hiddemann1, L. Quintanilla-Fend2, M. Feuring-Buske1, C. Buske1 1Med. Klinik III, KKG Leukämie, GSF Hämatologikum, LMU München, Klinikum Großhadern, München; 2Institut fuer Pathologie, GSF, Oberschleißheim; Lef-1 ist ein kritischer Regulator der Wnt/β-catenin Signalkaskade und entscheidend an der B- und T-Zelldifferenzierung beteiligt, waehrend seine aberrante Expression mit verschiedenen Leukaemien assoziiert ist. Ziel dieser Arbeit war die Untersuchung der endogenen Expression von Lef-1 in haematopoetischen Subpopulationen sowie der Einfluss dieses Faktors in der gesunden und malignen haematologischen Entwicklung. Methoden: die Expressionsanalyse wurde mittels semi-quantitativer RT-PCR und Real-Time PCR durchgefuehrt. Funktionelle Bedeutung wurde durch die konstitutive Expression von Wildtyp-Lef-1 (WT) und einer konstitutiv aktiven Lef-1 Mutante (CA) in einem murinen KM-Transplantationsmodell ueberprueft. Ergebnisse: Lef-1 zeigte eine Expression sowohl in lymphatischen als auch myeloischen Subpopulationen, zudem ebenfalls in haematopoetischen Progenitoren. In vitro erhöhten sowohl WT- als auch CA -Lef-1 die Frequenz an kurzzeitrepopulierenden Stammzellen im CFU-S Assay (WT, median 80; CA, median 135; vs. GFP median 20 CFU-S/1x10E5 Zellen, p<0.001). In vivo war die normale haematopoetische Differenzierung bei WT- und CA-Lef-1 tranduzierten Tieren erheblich gestoert und fuehrte zu einer Inversion der lympho-myeloischen Ratio (Ratio: WT, 0.28; CA, 0.10 vs. GFP, 1.07, p<0.002). Transplantierte Tiere erlagen einer lethalen Myeloproliferation oder akuten Leukaemien. Eine detaillierte Charakterisierung der Erkrankungen zeigte eine biphaenotypische, DJ-rearrangierte Zellpopulation (Mac1+/B220+) sowie eine variierende Anzahl an Mac1-/B220+ Zellen. Mac1-/B220+ Zellen zeigten die Fähigkeit, sich in vitro in Mac1+/B220+ und Mac1+/B220- Zellen zu differenzieren. Die Expressionsanalyse leukaemischer Zellen zeigte u.a. eine Expression von Cebp/α und c-fms bei gleichzeitiger Reduktion von Pax-5. Fazit: Diese Ergebnisse weisen darauf hin, dass eine exakt gesteuerte Expression von Lef-1 entscheidend für die haematopoetische Differenzierung ist und die Deregulation dieses Faktors die Entwicklung haematopoetischer Erkrankungen foerdert.
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AML1-ETO meets JAK2: clinical evidence for the two hit model from a myeloproliferative syndrome to acute myeloid leukemia F. Schneider1, S. K. Bohlander1, S. Schneider1, Chr. Papadaki1, P. Kakadyia1, A. Dufour1, M. Unterhalt1, M. Feuring-Buske1, C. Buske1, J. Braess1, H. Wandt2, W. Hiddemann1, K. Spiekermann1 1Medizinische Klinik III (Hämatologie/Onkologie), Universitätsklinikum MünchenGroßhadern, München; 2Medizinische Klinik V, Klinikum Nürnberg Nord, Nürnberg; According to the two hit model of acute myeloid leukemia (AML) the cooperation between class I mutations causing myeloproliferation and class II mutations leading to a block of differentiation causes leukemia. Recent publications show the coexistence of JAK2V617 and AML1-ETO in AML hypothesizing that the mutations cooperate in leukemogenesis. For the first time we provide clinical evidence for a sequential acquirement of these mutations. A 60-year-old polycythemia vera (PV) patient with normal karyotype and a homozygous JAK2V617F mutation developed an accelerated phase of a myeloproliferative syndrome (MPS) in July 2006. Cytogenetic analysis then showed a t(8;21) as the sole cytogenetic abnormality confirmed by molecular genetics. FISH analysis of bone marrow smears detected the AML1-ETO fusion gene. JAK2V617 was confirmed by sequencing. The white blood count (WBC) could be controlled with hydroxyurea (HU) until a myeloid blast crisis in October 2006. Cytogenetic analysis of peripheral
blood (PB) blasts confirmed the presence of the t(8;21) as the sole microscopic genetic abnormality. The JAK2V617F mutation but no other genetic alterations (NPM1, FLT3-ITD, FLT3-TKD, MLL-PTD) was found. Immunophenotyping showed expression of myeloid markers MPO, CD13, CD33, CD65, progenitor cell antigens CD117, CD34 and cross-lineage expression of the B-lymphocyte antigen CD19. The role of the secondary acquirement of AML1 fusion genes has been described in some patients with CML blast crisis [t(3;21) and t(8;21)] but not in other forms of MPS.The initially presented MPS (JAK2V617F+) progressed into AML shortly after acquisition of an AML1-ETO rearrangement which gives evidence for the cooperation of AML1-ETO and JAK2 in leukemogenesis.
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Dose-Dense Induction Therapy with the S-HAM Regimen in Primary Acute Myeloid Leukemia – A Pilot Study of the AML-CG J. Braess1, S. Peter2, W.-D. Ludwig3, B. Wörmann4, R. Albrecht5, B. Wolfgang6, T. Büchner6, G. Andreas7, S. Christoph8, C. Buske1, K. Wolfgang9, K. Spiekermann1, F. Michael1, M. Feuring-Buske1, S. K. Bohlander1, H. Achim6, S. Christa6, U. Michael1, W. Hiddemann1 1Medizinische Klinik und Poliklinik III, Klinikum Großhadern, München; 2Klinik für Innere Medizin, Universität Köln, Köln; 3Medizinische Klinik, Robert-Rössle Klinik, Berlin; 4Medizinische Klinik, Städtisches Klinikum Braunschweig, Braunschweig; 5Universität Regensburg, Regensburg; 6Universität Münster, München; 7Krankenhaus BerlinNeukölln, Berlin; 8Zentralklinikum Augsburg, Augsburg; 9MLL, München; Dose intensity is considered one of the prime determinants of antileukemic efficacy in induction treatment of acute myeloid leukemia (AML) – as demonstrated by the superior long-term results of double induction versus conventional induction. In an attempt to further pursue this historically successful strategy an ongoing phase II study of the AML-CG pilots the feasibility of the S-HAM regimen (HD-AraC 3g/m2/12h d1,2,8,9; Mitoxantrone 10mg/m2 d3,4,10,11) in firstline treatment of de-novo AML. In this regimen the interval between the two induction cycles is reduced from 17 days (double induction) to a minimum of 3 days (S-HAM) – thereby increasing dose-intensity more than 2-fold in the critical early phase of treatment. In the past 26 months 111 patients have been recruited into the trial with a median age of 52 years (range 18 – 78). Of 98 patients evaluable for response the following results were achieved: CR 61%, CRp 25%, PL 7%, ED 8% – resulting in an overall response rate (ORR) of 86%. The early death rate (ED) of 8% and the toxicity profile compared favourably with a historical control group of the AML-CG 1999 study with an ED rate of14% (ORR 68%, persistent leukemia (PL) 18%). The median time to neutrophil recovery was 30 days after start of treatment with S-HAM which was substantially shorter than following either TAD-HAM or HAM-HAM double induction in the AML-CG 1999 trial (both with a median of 45days). Since the S-HAM regimen has proven feasible at the present dose level adose escalation was performed with an additional day of HDAraC andMitoxantrone in the first cycle of the sequential regimen. The S-HAM regimen will constitute the experimental arm for a randomized comparison of adose-intensified regimen S-HAM – combining a promising antileukemic activitywith significantly reduced duration of critical neutropenia – versus standarddouble induction for patients younger than 60-70 years in the next generation of the AML-CG studies.
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Therapieergebnisse bei akuter myeloischer Leukämie mit ungünstigem Karyotyp: eine Analyse von 342 Patienten aus der AMLCG-2000 Studie K. Metzeler1, C. Buske1, J. Braess1, K. Spiekermann1, S. K. Bohlander1, M. Feuring-Buske1, B. Wörmann2, C. Sauerland3, A. Heinecke3, T. Büchner4, W. Hiddemann1 1III. Medizinische Klinik und Poliklinik, Klinikum der Universität München, München; 2Städt. Klinikum, Braunschweig; 3Universität Münster, Institut für Medizinische Informatik und Biomathematik, Münster; 4Universität Münster, Medizinische Klinik und Poliklinik A, Münster; Hintergrund: Die Therapieergebnissevon Patienten mit akuter myeloischer Leukämie konnten in den letzten Jahren durch den Einsatz intensivierter Chemotherapie verbessert werden. Patienten mit ungünstigem zytogenetischem Befund haben jedoch noch immer eine schlechte Prognose. In früheren Studien konnte gezeigt werden, dass Patienten <60 Jahre mit komplex-aberrantem Karyotyp von der Gabe von Hochdosis-AraC im Rahmen der Induktionstherapie profitieren. Daher wurde nun untersucht,ob eine weiter intensivierte Doppelinduktion die Prognose von Patienten mit Hochrisiko-Zytogenetik verbessert. Methoden: In der Datenbank des Labors für Leukämiediagnostik (Universität München) wurden 342 Patienten mit ungünstigen Karyotypen (unbalancierte chromosomale Aberrationen,komplexe Karyotypen) identifiziert, die im Rahmen der AMLCG-2000 Studie behandelt wurden. Die Patienten erhielten während der Induktionstherapie randomisiert einen („TAD-HAM“-Schema) oder zwei („HAM-HAM“) Zyklen Hochdosis-AraC.
Ergebnisse: Patienten mit de-novo-AML erreichten zu 39 % eine komplette Remission, häufiger als solche mitsekundärer oder therapieassoziierter AML (20%CR). Das Gesamtüberleben der Patienten mit komplexem Karyotyp war signifikant kürzer als bei anderen ungünstigen Aberrationen (Median: 169 vs.327d). Jeweils 171 Patienten wurden in die beiden Therapiearme TAD-HAM und HAM-HAM randomisiert. In beiden Armen lag die CR-Rate bei 32%,auch bezüglich des Überlebens zeigte sich kein Unterschied.Wurde die Analyse auf die oben angesprochene Gruppe jüngerer Patienten (≤60 J.) mit komplexem Karyotyp beschränkt,so wurde im HAM-HAM-Arm ein etwas längeres ereignisfreies Überleben (Median: 85 vs. 61d) erreicht. Der Unterschied im 2-JahresGesamtüberleben (HAM-HAM: 26%,TAD-HAM: 6%) war jedoch nicht signifikant. Schlussfolgerung: Die Prognose von AML-Patienten mit ungünstigen chromosomalen Veränderungen ist auch unter intensiver Chemotherapie schlecht. Obwohl jüngere Patienten mit komplexem Karyotyp möglicherweise von einer intensivierten Therapie profitieren, bleibt die allogene Stammzelltransplantation die einzige potentiell kurative Therapieoption.
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NPM-1, but not FLT3-ITD mutations predict early blast cell clearance and CR rate in patients with normal karyotype AML or high-risk myelodysplastic syndrome (MDS) K. Spiekermann1, S. Schneider1, A. Dufour1, G. Mellert1, E. Zellmeier1, J. Braess1, S. K. Bohlander1, M. Feuring-Buske1, C. Buske1, S. Fritsch1, C. Sauerland2, A. Heinecke2, E. Hoster1, M. Unterhalt1, W. E. Berdel2, B. Wörmann3, T. Büchner2, W. Hiddemann1 1Medizinische Klinik III, Klinikum der Universität München – Großhadern, München; 2Westf. Wilhelms Universität, Münster; 3Medizinische Klinik, Städtisches Klinikum Braunschweig, Braunschweig; Background: Mutations in the NPM-1 gene represent the most frequent alterations in patients with AML and are associated with a favourable clinical outcome. Patients and Methods: We analyzed 803 patients that were treated in the AMLCG2000 study. Results: The median age of all patients was 60 years and the median observation time 23 months. Results of the mutations status of FLT3 (FLT3-ITD) and NPM1 were available in 761/803 (94,8 %) and 690/803 (85,9 %) patients, respectively. NPM-1 and FLT3-ITD mutation were found in 352 (51,1%) and 199 (28,9%), respectively. On the basis of these two molecular markers, patients were grouped in 4 subgroups: 1. NPM1+/FLT3-, N=214 (31%), 2. NPM1+/FLT3+, N=138 (20%); 3. NPM1-/FLT3-, N=276 (40%); NPM1-/FLT3+ (9%). The CR-rates were significantly higher in NPM1+ (74,4%) than in NPM1(55,9%) patients, but were unaffected by the FLT3-ITD status. Overall survival (OS), event-free survival (EFS) and relapse free survival (RFS) was significantly higher in NPM1 positive and FLT3-ITD negative patients. In a multivariate analysis age, WBC, the presence of the NPM1 mutation and de novo AML were independent prognostic factors for the CR-rate. The NPM1and FLT3 mutation status, age and LDH were identified as independent prognostic factors for RFS. To further characterize the biological effects of NPM-1 and FLT3 mutations, we analyzed the in vivo blast cell clearance measured by the residual bone marrow blast cells one week after the end of the first induction cycle (d+16 blasts). The percentage of patients with adequate blast cell reduction (residual bone marrow blast <10%) was significantly higher in NPM1+ patients (87,3%) compared to NPM1- (65,7%) patients. The presence of a FLT3-ITD mutation had no effect on early blast cell clearance. Conclusions: The presence of a NPM-1 mutation represents an independent positive prognostic factor for the CR-rate and RFS/OS. In contrast, FLT3-ITD mutations do not affect the CR-rate, but have a negative prognostic impact on RFS and OS. The higher sensitivity of NPM1-positive blasts towards the induction therapy point to a central role of NPM1 in the regulation of apoptotic cell death in AML.
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Activity of ErCP3, a Novel Alkylphophocholine, Alone and in Combination with Cytarabine and Other Leukemic Drugs in Acute Myeloid Leukemia M. Fiegl1, L. Lindner1, M. Jürgens1, H. Eibl2, W. Hiddemann1, J. Braess1 1Medizinische Klinik und Poliklinik III, Universitätsklinikum Großhadern, München; 2Phospholipid Research Group, Max Planck Institute for Biophysical Chemistry, Göttingen; The alkylphosphocholines represent a new class of cytostatic drugs with a completely different mode of action.. They interact with the cell membrane and also modulate intracellular pathways. Miltefosin, the only alkylphosphocholine introduced into clinical practice, can be used topical for treatment of skin metastases or orally for treatment of visceral leishmaniosis. ErCP3, the first compound of this class that can be administered intravenously, has recently been shown to be active against human tumor and leukemic cell lines. ErCP3 is currently under investigation in a phase I study in our clinic. The purpose of this study was to evaluate the antileukemic potential of ErCP3 in acute myeloid leukemia (AML) and to characterize possible combination partners. We determined the lethal concentration for 50 % of cells compared to untreated control (LC50) using WST-1 assay of ErCP3 as 7.4 µg/ml after 24 hours and 3.2 µg/ml after 72 hours in HL60 cells and to be 30.1 µg/ml and 8.6 µg/ml, respectively, in 19 fresh samples from patients with AML. Using FACS this mode of cell death inflicted by ErCP3 was found to be classical apoptosis. ErCP3 was found to by cytotoxic in HL60 cells with a distinct activation of caspase 3 (4.5fold increase as compared to untreated control, p<0.05). ErCP3 was not cross resistant with cytarabine, idarubicine and etoposide as shown by the linear correlation of respective LC50s. The three latter agents, however, exert an additive cytotoxicity in combination with ErCP3 as revealed by isobologram analysis and combination index. In conclusion, ErCP3 possesses high antileukemic acitivty in AML in patient samples by induction of apoptosis. It is additive to other antileukemic drugs in vitro.The known side effects of alkylphosphocholines as thrombocytosis and leukocytosis render it an ideal combination partner for cytostatic drugs. Results of the ongoing phase I study are therfore eagerly awaited.
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Das Adhäsionsmolekül L1CAM als wichtige Determinante und Zielstruktur in der Vermittlung von Chemoresistenz in Pankreasadenokarzinomen S. Sebens1, V. Werbing1, B. Sipos2, J. Kötteritzsch1, M. Witt1, M. Großmann1, D. Leisner1, G. Klöppel2, P. Altevogt3, U. R. Fölsch1, H. Schäfer1 1Labor für Molekulare Gastroenterologie & Hepatologie, Klinik für Allgemeine Innere Medizin UKSH Campus Kiel, Kiel; 2Institut für Pathologie UKSH Campus Kiel, Kiel; 3Tumor Immunologie Programm D010, Deutsches Krebsforschungszentrum, Heidelberg; Eine wesentliche Ursache der schlechten Prognose des duktalen Pankreasadenokarzinoms (PDAC) ist in der ausgeprägten Chemoresistenz dieser Tumore zu sehen. Da in der Tumorgenese Adhäsionsmoleküle von großer Bedeutung sind und das Adhäsionsmolekül L1CAM bereits bei zahlreichen Tumoren detektiert wurde, sollte nun dessen Rolle in der Vermittlung von Chemoresistenz des PDAC untersucht werden. Chemosensitive PDAC Zelllinien (PT45-P1, T3M4), die entweder durch eine Langzeit-Zytostatikabehandlung (PT45-P1res) oder durch Cokultivierung mit Stromafibroblasten (T3M4co, PT45-P1co) chemoresistent wurden, zeigten eine deutlich erhöhte L1CAM Expression. Diese erhöhte L1CAM Expression war abhängig von Interleukin 1b, einem Zytokin, dessen Rolle in der Induktion von Chemoresistenz bereits belegt wurde. Knock down der L1CAM Expression mittels siRNA führte zu einer signifikanten Steigerung der Zytostatikasensitivität dieser chemoresistenten Zelllinien, was vor allem in PT45-P1res Zellen durch eine deutlich reduzierte Freisetzung von Stickstoffmonoxid (NO) bedingt war. Infolgedessen kam es zu einer verminderten Nitrosylierung und dadurch zu einer erhöhten Aktivität von Caspasen. Mittels immunhistochemischer Analysen von humanen Pankreasadenokarzinomen konnte in 16/20 Tumorproben, nicht aber in normalem Pankreasgewebe, eine deutliche L1CAM Expression festgestellt werden. Diese Ergebnisse bieten einen ganz neuen Gesichtspunkt bezüglich der molekularen Mechanismen, die zur ausgeprägten Chemoresistenz von PDAC Zellen führen und belegen erstmalig eine wichtige Rolle von L1CAM in diesem Prozess. Da L1CAM offenbar auch entscheidend
für die Metastasierung des PDAC zu sein scheint, wie erste Ergebnisse unserer Gruppe zeigen, stellt L1CAM eine sehr interessante therapeutische Zielstruktur dar, mit der nicht nur die Überwindung von Chemoresistenz erzielt, sondern auch in den Prozess der Metastasierung eingegriffen werden könnte.
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Der Hypoxie-induzierbare Faktor 2 alpha in der Chemotherapieresistenz von Adenokarzinomzellen der Lunge T. Dold1, B. Eul2, F. Kamlah1, G. Kwapiszewska3, G. Dahlem1, L. M. Marsh1, W. Seeger1, F. Grimminger2, J. Hänze1, F. Rose4 1Medizinische Klinik II, Innere Medizin, Gießen; 2Medizinische Klinik V, Innere Medizin, Gießen; 3Institut für Pathologie, Gießen; 4Klinik für Strahlentherapie, Marburg; Hypoxie in soliden Lungentumoren ist assoziiert mit verstärkter Progression, Metastasierung und der Entwicklung von Therapieresistenzen.In diesem Zusammenhang sind die Hypoxie-induzierbaren Faktoren (HIF-1α & HIF-2α) von besonderer Bedeutung. HIF-1α und HIF-2α können durch die Aktivierung spezifischer Zielgene die Therapieresistenz des Tumors beeinflussen. In dieser Studie an Adenokarzinomzellen der Lunge (NSCLC,A549) untersuchten wir die Rolle von HIF in der zellulären Resistenz gegenüber Cisplatin, Doxorubicin und Gemcitabine. Hypoxie führte zu einem gesteigerten Efflux von Substanzen (drug-efflux-Assay), was zu einer Resistenz gegenüber den verwendeten Chemotherapeutika führte (MTT-Assay). Die Behandlung mit Cisplatin induzierte HIF-2α und supprimierte HIF-1α auf Proteinebene (Western Blot). Die Zeitkinetikergab, dass diese Induktion eine kurzfristige (6h) Reaktion der Zelle ist. Die Inhibition von HIF-2α (siRNA) steigerte die Sensitivität der Zellen gegenüber Cisplatin. Im Vergleich dazu hatten die anderen Chemotherapeutika einen unterschiedlichen Einfluss auf die Expressionvon HIF. Doxorubicin induzierte beide HIF Isoformen und die zelluläre Sensitivität konnte durch die Inhibition von HIF-1α und HIF-2α verbessert werden. Die Wirkung von Gemcitabine stellte sich HIF unabhängig dar. Als grundlegenden Mechanismus der Therapieresistenz wurde die gesteigerte Expression von MDR1, MRP1 und LRP als „drug resistance proteins“ unter Hypoxie nachgewiesen (RT-PCR). MDR1, MRP1 und LRP wurden als Zielgene von HIF-2α identifiziert. Abschließend untersuchten wir die Auswirkungen der Inhibition von HIF-1α oder HIF-2α auf die Therapie mit Cisplatin in einem Tumormodell der Maus. Im „growth-delay- Assay“zeigte sich, dass die Wirkung von Cisplatin durch die Inhibition von HIF-1α und noch stärker durch HIF-2α verbessert wurde. Diese Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung von HIF-2α für die Therapieresistenz solider Tumore und identifizieren HIF-2α als therapeutisches Ziel.
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Die Rolle der Hypoxie-induzierbaren Faktoren in der Strahlentherapieresistenz von Adenokarzinomzellen der Lunge O. Riedmaier1, S. Grund1, F. Kamlah1, R. Engenhart-Cabillic2, F. Grimmiger1, J. Hänze3, F. Rose2, B. Eul1 1Medizinische Klinik II, Justus Liebig Universität, Gießen; 2Klinik für Strahlentherapie, Philipps Universität Marburg, Marburg; 3Medizinische Klinik V, Justus Liebig Universität, Gießen; Der Behandlungserfolg durch Bestrahlung eines Tumors hängt wesentlich von der Strahlensensitivität der Tumorzellen ab. Insbesondere hypoxische Tumorareale weisen eine hohe Strahlentherapieresistenz auf. Auf genregulatorischer Ebene sind in diesem Zusammenhang die Hypoxie-induzierbaren Faktoren (HIF-1α und HIF-2α) von besonderem Interesse, die durch Aktivierung gemeinsamer und spezifischer Zielgene die Therapieresistenz des Tumors beeinflussen können. Ziel dieser Studie war es, die Rolle von HIF-1α und HIF-2α hinsichtlich der Resistenz des Bronchialkarzinoms unter Bestrahlung zu untersuchen. Die humane Adenokarzinom-Zelllinie der Lunge (A549 Zellen) zeigte in Hypoxie die typische Induktion von HIF-1α und HIF-2α auf Proteinebene (Western-Blot) mit der folgenden Zielgen-Aktivierung, vermittelt über das Hypoxieresponsive Element (HRE Reporter Gen Assay). Bestrahlung (6 Gray) der A549 Zellen bewirkte keine Änderungen der HIF-1α und HIF-2α Induktion gemes-
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sen im Western-Blot oder HRE Reporter-Gen-Assay, während die Proliferation und die anschließende Bildung von Zellkolonien verringert wurde. Die spezifische Inhibition von HIF-2α durch siRNA resultierte in einer Reduktion der Proliferation (Zellzählung, MTT-Assay) und der Bildung von Zellkolonien (Kolonie-Assay), während siRNA gegen HIF-1α ohne Effekt war. Des Weiteren wurde die Auswirkung der Bestrahlung unter der spezifischen HIF Inhibition analysiert. Die Proliferation unter Bestrahlung konnte durch die Inhibition von HIF-2α weiter gehemmt werden. Die Bildung von Kolonien unter Bestrahlung wurde sowohl durch siHIF-1α, als auch durch siHIF-2α additiv reduziert. Zusammenfassend zeigen diese Ergebnisse, dass die Hypoxie-induzierbaren-Faktoren eine wichtige Rolle für die Strahlensensitivität von A549 Zellen spielen und somit ein therapeutisches Ziel zur Reduktion der Resistenz gegenüber Strahlentherapie sind.
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Das Lungenkarzinom in Berlin 2004: Epidemiologie und Therapie Auswertung von 2000 Fällen der regionalen Tumorzentren Berlins M. Serke1, H. Lüders2, J. Bellach3, Chr. Webert4, D. Kleidt5, U. Albrecht6, A. Jagota7 1Lungenklinik Heckeshorn, Pneumologie, Helios Klinikum Emil von Behring Berlin, Berlin; 2Tumorzentrum, Robert-Rössle-Klinik Berlin, Berlin; 3Tumorzentrum BerlinCharite e.V., Berlin; 4Tumorzentrum Berlin-Moabit. e.V., Berlin; 5Tumorzentrum Neukölln Vivantes SÜd, Berlin; 6Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe, Berlin; 7Tumorzentrum Berlin e.V., Berlin; Ziel: Darstellung der Ergebnisse der Meldungen des Tumorzentrums Berlin zum Lungenkarzinom und Analyse der Daten zur Qualitätskontrolle. Methode: 5 Berliner Tumorzentren haben als Pilotprojekt für das Diagnosejahr 2004 bei 1999 Patienten 2002 Lungenkarzinome gemeldet. Die Meldungen erfolgten überwiegend über das GTDS-System von speziellen Dokumentationskräften, zum Teil über Excel-Tabellen (H) oder sie wurden aus den Klinik-Dokumentationssystemen extrahiert ( C ). Die Daten wurden im Sommer 2006 erhoben. Ergebnisse: Epidemiologie: Wir beobachteten 66% Männer und 34 % Frauen in einem medianen Alter von 65,8 Jahren. Bei jüngeren Patienten (< 60 Jahren) war der Anteil der Frauen mit 32,4% gegenüber dem der Männer mit 24,9% deutlich höher. Histologieverteilung: Kleinzellige Lungenkarzinome (SCLC) 18%, nicht kleinzellige Lungenkarzinome (NSCLC): 70%, undifferenziert: 4,2%, Karzinoide 1%. Frauen hatten häufiger ein SCLC mit 18,1% gegenüber 16,2% bei Männern. Stadienverteilung: Stadien I und II: 20,2%, Stadium III: 25,7%, Stadium IV: 54,1%. Therapie: 20% aller Patienten wurden kurative operiert mit einer Pneumonektomierate von 10%, weitere 10% waren erweiterte Resektionen. 44% der Patienten wurden bestrahlt, eine Chemotherapie erhielten 42% der Patienten, 94% in erster Linie als Kombinationschemotherapie. Eine Zweitlinienchemotherapie erhielten 20% der Patienten.Von den 407 Patienten mit kurativer LungenOP erhielten wurden 137 zusätzlich chemotherapiert, 23% der Operierten neoadjuvant. Überleben: Das mediane Überleben betrug 0,92 Jahre. Die Überlebenskurven nach Stadien entsprachen den bekannten Mountain-Daten mit einem 2-Jahresüberleben von 83% im Stadium I, 58% im Stadium II, 38% im Stadium III und 18% im Stadium IV. Schlussfolgerung: Die Analyse der gemeldeten Daten des Tumorzentrums Berlin erlaubt eine gute Darstellung der Qualität bei der Therapie des Lungenkarzinoms. Die Tatsache, dass Diagnose und Therapie überwiegend in großen Zentren mit hohen Patientenzahlen durchgeführt werden, ergibt sich eine gute Therapiequalität entsprechend den Standards der internationalen Guidelines.
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Cancer Fatigue und gestörte Ruhe/AktivitätsRegulation bei Mammakarzinom-Patientinnen J. Linke1, M. Kröz1, K. Hecht2, R. Zerm1, D. Brauer1, H. B. von Laue3, M. Girke1 1Forschungsinstitut Havelhöhe, Berlin; 2Internationales Zentrum für Gesundheits- und Ökologie-Technologie e.V., Berlin; 3Gemeinschaftspraxis Öschelbronn, NiefernÖschelbronn; Zielsetzung: Neuere Studien bestätigen, dass das Cancer Fatigue Syndrom (CFS) einen langanhaltenden Einfluss auf die Lebensqualität von Mammakarzinom Patientinnen (MCaP) hat. So konnte gezeigt werden, dass 5-10 Jahre nach adjuvanter Chemotherapie noch 35% aller rezidivfreien MCaP an einem relevanten CFS leiden. Bisher finden sich kaum Untersuchungen, die den Stellenwert des Tagesrhythmusoder des Ruhe/Aktivitätsrhythmus geprüft haben. Hierzu wurden in unserer Studie Instrumente wie die Skalen zur Erfassung der autonomen Regulation (aR) mit einer Subskala zur Erfassung der Ruhe/Aktivitätsregulation (RA.aR), die CancerFatigue Skala (CFS-D), ein onkologisch adaptierter Kurzfragebogen zur Erfassungdes „sense of coherence“ (Interne Kohärenzskala: IKS) und die Hospital Anxietyand Depression Scale (HADS) eingesetzt. Methode: 17 MCaP, 17 matched-pairs (K) und einer Gruppe alter gesunder Frauen (A: n=13) werden CFS-D, aR, IKS, HADS und ein Schlafprotokoll vorgelegt sowie ein Langzeit-EKG aufgezeichnet. Auswertung mit SPSS13.0, Test nach Kruskal-Wallis. Ergebnisse: Die MCaP weisen einen Alters-MW von 48,2 (K = 48,0; A = 79,4) Jahren, eine mittlere Erkrankungsdauer von 3,5 Jahren und einen KarnofskyIndex (KPI) von 91,8% auf, wobei 16 MCaP im M0-Stadium sind. Trotz des guten KPI und einer mittleren Erkrankungsdauer von 3,5 Jahren haben sie erhöhte CFS-D- und HADS-Werte, erniedrigte aR, RA.aR und IKS-Werte (alle p<0,01). Die CFS-D korreliert mit r= 0,54 mitder IKS, mit r= 0,55 und 0,63 mit der aR und RA.aR sowie mit den Angst- und Depressions-Skalen und den nächtlichen Wachphasen und nicht erholsamem Schlaf (r=0,58-0, 40) (alle p<0,004). Schlussfolgerung: Cancer Fatigue ist bei MCaP auch nach 3,5 Jahren nach Erstdiagnose relevant erhöht und wird durch die autonome und Ruhe/Aktivitätsregulation, den unruhigen, nicht erholsamen Schlaf, dergeringeren internen Kohärenz wie auch durch Angst und Depression beeinflusst.
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Gemcitabin in Kombination mit Carboplatin beim metastasierten, vorbehandelten Mammakarzinom – Ergebnisse einer Phase-II-Studie D. Lässig1, U.Vehling-Kaiser2, P. Fasching3, F. Melchert4, H. Kölbl5, M. Stauch6, P. Maubach7, A. Scharl8, G. Morack9,V. Heinemann1 1Medizinische Klinik III, Klinikum Großhadern, München; 2Onkologische Praxis, Landshut; 3Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen; 4Universitätsklinikum Mannheim, Mannheim; 5Universitätsklinikum Mainz, Mainz; 6Onkologische Praxis, Kronach; 7Onkologische Praxis, Ingolstadt; 8Klinikum St. Marien, Amberg; 9HELIOS Klinikum, Berlin-Buch; Hintergrund: Aufgrund des Einsatz von Anthrazyklinen und Taxanen in der Adjuvanz, gibt es einen Zuwachs an Patientinnen, die in der metastasierten Situation neue Therapieoptionen benötigen. Die Kombination aus Cisplatin/Gemcitabin hat in einigen Studien eine gute Effektivität gezeigt. Um die Verträglichkeit zu verbessern, wurde Cisplatin durch Carboplatin ersetzt. Diese Studie sollte die Effektivität und die Verträglichkeit dieser Kombination überprüfen. Patienten und Methoden: 39 Patientinnen mit vorbehandelten, metastasierten Mammakarzinom wurden mit Gemcitabin (1000 mg/m² i.v. am Tag 1 und 8) und Carboplatin (4 x AUC i.v. am Tag 1) alle 3 Wochen im Rahmen einer PhaseII-Studie behandelt. Die statistische Auswertung wurde nach dem Optimal Design von Simon (p0 = 0.1, p1 = 0.3, a = 0.05, b = 0.1) mit dem objektiven Ansprechen (CR oder PR nach RECIST) als primären Endpunkt verwendet. Ergebnisse: Es wurden 40 Patientinnen in die Studie eingeschlossen (Medianes Alter: 60 Jahre, Range 29-77 Jahre), wovon 39 Patientinnen ausgewertet werden konnten. Der Hormonstatus war bei 77%, der HER-2/neu-Status bei 31% der Patientinnen positiv. 87% der Patientinnen hatten viszerale Metastasen und 79,5 % hatten mindestens 2 Lokalisationen. Alle Patientinnen unterzogen sich
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POSTERBEITRÄGE mindestens einer Vortherapie, wovon 49% der Patientinnen mindestens 2 Chemotherapien seit der Metastasierung erhielten. Eine Hormontherapie erhielten 79% der Patientinnen, davon hauptsächlich Tamoxifen (67%) oder einen Aromatasehemmer (51%). Es wurden insgesamt 207 Zyklen appliziert und im Median wurden 5 Zyklen pro Patient verabreicht (Range: 1-12). Remissionen (CR oder PR) wurden in 12/39 (31%) Patientinnen beobachtet (95%-CI: 17-48%). Bei 12/39 (31%) Patientinnen wurde ein stabiler Zustand erreicht. 12/39 (31%) Patientinnen zeigten eine Progression. Das mediane progressionsfreie Intervall war 5,3 Monate (95%-CI: 2,6-6,7 Monate). 20/39 (51%) Patientinnen zeigten eine Neutropenie >CTC-Grad 2 und 19/39 (49%) eine Thrombopenie >CTC-Grad 2. Andere Toxizitäten >CTC-Grad 2 waren selten. Schlussfolgerung: Gemcitabin/Carboplatin ist eine effektive und gut verträgliche Alternative als Zweit- oder Drittlinientherapie beim metastasierten Mammakarzinom.
Ergebnisse: Palliativmedizinische Wissensvermittlung im Studium ist bislang irrelevant. Ihre ersten palliativmedizinischen Erfahrungen erwarben die befragten Mediziner als Assistenzärzte (53%) oder erst nach ihrer Niederlassung (26%). Wertvolle und für eigene Entscheidungen relevante palliativmedizinische Kenntnisse erwarben diese Ärzte jedoch überwiegend durch eigene Fehler (31%) und Sterbefälle in der eigenen Familie (20%). Praxisnahe Kurse gewinnen an Bedeutung und werden von 28% als wichtiges Medium der palliativmedizinischen Ausbildung benannt. Schlussfolgerungen: Die Implementierung praxisbezogener palliativmedizinischer Ausbildungscurricula im Rahmen des Medizinstudiums, verbunden mit Elementen des bed-side-teaching, scheint dringend erforderlich zur Verbesserung der ärztlichen Ausbildung und auch zur Abbildung künftigen ärztlichen Handelns für den Studierenden.
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Pregabalin bei der Behandlung von Patienten mit tumorbedingten neuropathischen Schmerzen M. Brasser1, F. Leverkus1 1Pfizer Pharma GmbH, Karlsruhe; Die Mehrzahl der Patienten mit Tumoren im fortgeschrittenen Stadium leiden an starken Schmerzen, die oftmals eine neuropathische Komponente haben. Pregabalin ist unter anderem zur Behandlung von peripheren und zentralen neuropathischen Schmerzen (NeS) im Erwachsenenalter zugelassen. Eine prospektive, offenen 6-wöchige Beobachtungsstudie untersuchte unter Praxisbedingungen die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Pregabalin bei 15301 Patienten mit NeS, darunter 406 Patienten (2,4%) mit tumorbedingten NeS. Schmerzstärke, Einfluss der Schmerzen auf den Schlaf und allgemeines Wohlbefinden wurden auf numerischen Bewertungsskalen (0= bester, 10= schlechtester Wert) zu Beobachtungsbeginn, sowie nach 1, 3 und 6 Wochen erfasst. Eventuell aufgetretene unerwünschte Ereignisse wurden detailliert dokumentiert. Der mittlere Schmerzskalenwert nahm bei den Patienten mit tumorbedingten NeS von 7,0 ±1,7 Punkten auf 5,1 ±2,0 nach 1 Woche, auf 3,8 ±2,0 nach 3 Wochen, und auf 3,2 ±1,9 nach 6 Wochen ab. Der Anteil der Responder, definiert als Patienten mit Schmerzreduktion =30% bzw. =50%, betrug zum Studienende 84,0% bzw. 67,3%. Die Beeinträchtigung des Schlafs verminderte sich von 6,4 ±2,5 auf 2,7 ±2,2. Das allgemeine Wohlbefinden (Studienbeginn: 7,1 ±2,1, Woche 6: 3,3 ±2,3) wurde durch Pregabalin deutlich gesteigert. Insgesamt waren zum Studienende 82,6% der Patienten mit der Wirksamkeit von Pregabalin „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“. Die berichteten Nebenwirkungen entsprachen dem bekannten Nebenwirkungsprofil (94,2% der Patienten waren mit der Verträglichkeit „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“). Pregabalin ist bei Patienten mit tumorbedingten NeS wirksam und gut verträglich. Die Wirkung setzt bereits nach kurzer Zeit ein. Schmerzbedingte Schlafstörungen sowie das allgemeine Wohlbefinden dieser Patienten werden durch die Pregabalintherapie deutlich verbessert.
Einbeziehung hämatologisch-onkologischer Patienten in Entscheidungen zur Therapiebegrenzung E. C. Winkler1, D. Lange-Rieß2, S. Reiter-Theil3, W. Hiddemann1 1Medizinische Klinik und Poliklinik III, Ludwig-Maximilian-Universität – Campus Großhadern, München; 2Klinikum Stuttgart; 3Institut für Angewandte Ethik und Medizinethik, Medizinische Fakultät, Universität Basel, Basel, Schweiz; Zielsetzung: Ziel dieser Studie war es, zu dokumentieren, wie Entscheidungen zur Therapiebegrenzung im klinischen Alltag in der universitären Hämatologie/ Onkologie getroffen werden und von welchen Faktoren die Einbeziehung von Patienten in diese Entscheidung abhängt. Methoden: In dieser qualitativen Studie wurden konsekutiv 76 Patienten, bei denen eine Therapiebegrenzung diskutiert wurde, dokumentiert basierend auf semistrukturierten Interviews mit Patienten und Ärzten, der Krankenakte und Observation des Entscheidungsprozesses. Zielgrößen waren der Aufklärungsstatus, Entscheidungsfähigkeit und Wille des Patienten und Einbeziehung der Patienten. 70 der 76 Dokumentationsbögen wurden kodiert und mittels SPSS ausgewertet. Ergebnisse: Während beinahe alle Patienten über ihre Diagnose, Erkrankungsverlauf und Therapie aufgeklärt waren, wurden nur 45,7% der Patienten vollständig über festgelegte Therapiebegrenzungen informiert. Faktoren, die zur NichtEinbeziehung von Patienten führten, waren neben fehlendem Patientenwillen und Entscheidungsfähigkeit auch ein Patientenwille, der auf Lebensverlängerung ausgerichtet war und eine Erkrankungsdauer von < 12 Monaten. Als Begründung für die Nicht-Einbeziehung wurde ärztlicherseits bei 41,2% der Patienten krankheitsbedingte Bewusstseinseinschränkung angegeben, aber auch die Sorge vor emotionaler Belastung der Patienten (35,3 %) oder der gegenläufige Wunsch des Patienten nach Maximaltherapie (11,7 %). Schlussfolgerung: Über die Hälfte der Patienten wurde über die Festlegung einer Therapiebegrenzung nicht informiert, weil 1.) viele Patienten zu moribund waren, um an einer Entscheidung beteiligt werden zu können; 2.) ein Einvernehmen mit der Entscheidung in Kenntnis des Patientenwillens vorausgesetzt wurde; 3.) Ärzte die Diskussion von Therapiebegrenzung mit Patienten vermieden, die an einem kurativen oder auf Lebenszeitgewinn ausgerichteten Therapieansatz festhalten.
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Palliativmedizinische Erfahrungen deutscher Hausärzte
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J. Papke1, W. Freier2 1Praxis für Innere Medizin und Onkologie, Neustadt/Sachsen; 2Onkologische Schwerpunktpraxis, Hildesheim;
Severe Microcytic Anemia with Massive Megaloblastic Changes in the Bone Marrow – A Hematological Paradoxon?
Zielsetzung: Niedergelassene Haus- und Fachärzte sind in hohem Maße an palliativmedizinischer Fort- und Weiterbildung interessiert und nehmen Fortbildungsangebote auf diesem Gebiet bereitwillig war. Dennoch variiert die im ärztlichen Alltag verfügbare palliativmedizinische Erfahrung und Kompetenz erheblich. Methoden: Es wurden 92 hausärztliche Teilnehmer mehrerer Basiskurse in Palliativmedizin in Sachsen und Niedersachsen mittels standardisierter Fragebögen befragt nach ihrer Ausbildung, ersten Erfahrungen und den für sie wichtigsten Lehrveranstaltungen in Palliativmedizin.Von 63 Kollegen (68%) liegen Antworten vor.
R. Reibke1, A. Hausmann1, J. Cnossen1, W. Hiddemann1, K. Spiekermann1, J. Braess1 1Department of Medicine III, Klinikum Grosshadern, Ludwig-Maximilians-University, Munich; A 32yo male presented to our ambulance with pronounced pancytopenia and elevated LDH>8500U/l. Severe Anemia was microcytic (Hb 2,9g/dl, MCV 67,4fl),thrombocytes (~19 G/l) and leukocytes (1,4 G/l) were also affected but the latter with regular differentiation. The patient’s condition was only slightly affected, despite signs of anemia, splenomegalia and mild stomatitis, the physical
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(41) POSTERBEITRÄGE
exam appeared inconspicuous. There was no h/o bleeding, autoimmunehemolysis, chronic diseases, intoxication or drug intake, however the patientreported of heavy weight loss (30kg) during the last two years attributed to anunbalanced, low intake diet. 13month ago the patient had been counseled in ouroutpatient clinic for a family trait of b-Thalassemia, at this occasion bloodcounts were about normal range (Hb 10,5g/dl, MCV 86,8fl, Ferritin 26ng/ml, LDH266U/l) – the hemoglobinopathy providing an explanation for microcyticerythrocytes. However bone marrow analysis now showed a erythropoiesis with massivemegaloblastic changes. Both erythropoiesis as well as granulopoesisfeatures dysplastic changes with giant forms but w/o signs of acute leukaemiain morphology and cytogenetics. Furtherwork-up revealed a decreased vitamin B12 level (118pg/ml) with normal folate(4,8ng/ml).Vitamin B12 was substituted and reticulocyte levels rose rapidly upto 111‰ within fourdays. Thrombocyte and leukocyte counts recovered shortly thereafter. Initiallyelevated ferritin levels (886ng/ml) halved within one week. Despite atrophicgastritis, autoimmune pernicious anemia could not be proven by serologicaltesting. Colonoscopy showed regular mucosa in colon and terminal ileum.Neurological exam had always been normal. The“paradoxon” is therefore explained by a combination of microcytic erythrocytes(caused by a diminished b-chain synthesis in b-Thalassemia) and severe megaloblastic changes in the bone marrow (caused by vitamin B12 malnutrition/pernicious anemia).
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Vegetarismus als seltene Ursache einer gleichzeitigen funikulären Myelose und megaloblastären Anämie T. Austein1, H. Kerstan1, J. von Bloh1, L. Pacholik1, G. Aue2, M. Lösekann1, S. Badge1 1Medizinische Klinik, St. Bernhard Hospital, Brake; 2Hematology Branch, National Heart Lung and Blood Institute, National Institutes of Health, Bethesda, USA; Einleitung: Die funikuläre Myelose und megaloblastäre Anämie sind folge eines Vitamin B 12 Mangels. Fast immer sind gastrointestinale Erkrankungen mit nachfolgender Resorptionsstörung für Vitamin B 12 die Ursache. Wir berichten über eine alimentär bedingte funikuläre Myelose und megaloblastäre Anämie im Rahmen eines langjährigen Vegetarismus. Fallbericht: Wir schildern den Fall einer 62-jährigen Frau, die seit einem Jahr über zunehmende Gangunsicherheit und Schwäche beider Beine klagte. Die neurologische Untersuchung zeigte eine ausgeprägte Ataxie sowie ein aufgehobenes Lage- und Vibrationsempfinden. Pyramidenbahnzeichen bestanden nicht. Der internistische Untersuchungsbefund war unauffällig.Vorerkrankungen, regelmäßiger Alkoholgenuss oder Medikamenteneinnahme wurden negiert. Seit 18 Jahren erfolgte eine streng vegetarische Ernährung. Laborchemisch fand sich eine Panzytopenie. Der Vitamin B12 Spiegel war stark erniedrigt (s.Tab.1). Parameter
Normbereich
Wert
Leukozyten
4.000-10.000 /ml
2.800 /ml
Haemoglobin
12,0-18,0 g/dl
4,7 g/dl
MCV
81-102 fl
119,6 fl
Thrombozyten
150.000-400.000 /ml 104.000 /ml
Laktatdehydrogenase
0-247 U/l
3750 U/l
Vitamin B12
197-866 pg/ml
47 pg/ml
Folsäure
2-9,1 ng/ml
11,5 ng/ml
Tab.1: Knochenmarkszytologisch ließ sich eine megaloblastäre Anämie nachweisen (s. Abb.1). Abb. 1 Die endoskopischen und histologischen Untersuchungen des oberen und unteren Intestinaltraktes waren ohne pathologischen Befund. Stuhluntsuchungen auf Wurmeier waren negativ. Während sich die hämatologischen Parameter unter intravenöser Vitamin B12 Substitution rasch normalisierten , war sechs Monate nach Therapiebeginn das Lage- und Vibrationsempfinden noch herabgesetzt. Die Ataxie hatte sich weitgehend zurückgebildet.
Schlussfolgerung: Vegetarier sollten auf die Möglichkeit einer alimentär bedingten funikuläre Myelose und megaloblastären Anämie hingewiesen werden. Zur Prophylaxe sollte eine parenterale Vitamin B 12 Substitution erfolgen.
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Nicht-pharmakologische Immunsuppression/-modulation mittels Extrakorporaler Photopherese – Fallbericht zu einer erfolgreichen Behandlung einer schwersten (Allo-)Immunreaktion N. Schinwald1, A. Rank1, J. Ullmann1, J. Braess1, H.-J. Kolb1 1Medizinische Klinik III, KMT, Klinikum Großhadern, LMU München, München; Eine 42-jährige Patientin entwickelte um den Tag 30 nach 2. allogener Stammzelltransplantation bei akuter myeloischer Leukämie eine lebensbedrohliche Graft-versus-host disease (GvHD = Alloimmunreaktion) der Haut mit Blasenbildung, des Darmes mit blutigen Diarrhoen und der Leber mit Cholestase. Selbst unter einer pharmakologischen 3-fach Immunsuppression mit Cyclosporin A, Sirolimus und hochdosiertem Prednisolon erwies sich die GvHD als therapierefraktär. Aufgrund der pharmakologisch nicht beherrschbaren (Allo-)Immunreaktion erfolgte ein Behandlungsversuch mit extrakorporaler Photophorese (ECP), einem Verfahren, das bereits bei der Behandlung der chronischen GvHD, sowie bei (Auto-)Immunerkrankungen wie SLE, Sklerodermie und bei kutanen T-ZellLymphomen etabliert ist. Hierbei werden Leukozyten von Plasma und Erythrozyten getrennt und nach Inkubation mit Psoralen, einem photoaktivierenden Agens, mit UVA-Licht bestrahlt, bevor sie dem Patienten reinfundiert werden. Die bestrahlten Zellen werden hierdurch apoptotisch. Klinisch profitierte die Patientin sehr deutlich von den ECP-Behandlungen. Nach 6 Sitzungen waren lediglich noch 25 % der Körperoberfläche von der GvHD betroffen. Auch die Diarrhoen sistieren unter den Behandlungen und die Cholestase zeigte sich rückläufig. Da während einer ECP-Behandlung lediglich 5-10 % aller Leukozyten bestrahlt werden, ist es unwahrscheinlich, dass ein solcher Behandlungseffekt in direktem Zusammenhang mit der geringfügigen Depletion von Immuneffektorzellen steht. Vielmehr scheint die Apoptoseinduktion in den bestrahlten T-Zellen, also der Zellpopulation, die sowohl GvHD-Phänomene, als auch Autoimmunreaktionen unterhält, eine immunmodulierende Wirkung auf das gesamte Immunsystem zu entfalten. Die Applikation von extrakorporal bestrahlten mononukleären Zellen zeigte eine toleranzinduzierende Wirkung. Die bisher hauptsächlich pharmakologischen Möglichkeiten der Immunsuppression/-modulation werden mit der ECP um ein „zellbasiertes“ Prinzip erweitert.
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POSTERBEITRÄGE 288
Hypereosinophilie-Syndrom: Erfolgreiche operative Therapie bei Löffler-Endokarditis mit hochgradiger Mitralinsuffizienz und linksventrikulärer Thrombofibrosierung S. Jategaonkar1, T. Butz1, B. Lamp1, W. Burchert2, R. Körfer3, D. Horstkotte1, L. Faber1 1Kardiologische Klinik, Herz- und Diabeteszentrum NRW, Ruhr-Universität Bochum, Bad Oeynhausen; 2Inst. f. Radiologie, Nuklearmedizin und mol. Bildgebung, Herz- und Diabeteszentrum NRW, Ruhr-Universität Bochum, Bad Oeynhausen; 3Klinik für Thorax- und Kardiovaskularchirurgie, Herz- und Diabeteszentrum NRW, Ruhr-Universität Bochum, Bad Oeynhausen; Einleitung: Beim Morbus Löffler handelt es sich um eine äußerst seltene Erkrankung als kardiale Manifestation eines idiopathischen Hypereosinophilie-Syndrom. Fallvorstellung: Eine 38-jährige Patientin stellte sich mit einer Löffler-Endokarditis und stattgehabter linksführender kardialer Dekompensation zur weiteren Therapieevaluation vor. Klinisch bestanden eine progrediente Belastungsdyspnoe NYHA III, linksthorakale Schmerzen, paroxysmale Tachyarrhythmien sowie präsynkopale Episoden. Der Eosinophilen-Anteil im Differentialblutbild betrug initial 19% und hatte sich unter immunsuppressiver Therapie normalisiert. Echokardiographisch zeigte sich eine Auskleidung der apikalen Hälfte des linken Ventrikels mit echoreichem Material, ein restriktives Füllungsmuster, sowie eine höhergradige Mitralklappeninsuffizienz mit deutlich vergrößertem linken Vorhof (64mm). In der Kernspintomographie konnte dieser Befund bestätigt werden, wobei zusätzlich eine apikale parietale Thrombosierung nachgewiesen werden konnte. Invasiv konnte eine koronare Herzerkrankung ausgeschlossen werden, der pulmonalarterielle Mitteldruck betrug 44 mmHg. Therapie und Verlauf: Es wurde ein operativer alloprothetischer Mitralklappenersatz (SJM 29) sowie eine Resektion der Endokardfibrose und Exstirpation des LV-Thrombus durchgeführt. In den Verlaufskontrollen 12 und 24 Monate nach Operation berichtete die Patientin über eine deutliche Besserung ihrer Beschwerdesymptomatik (NYHA II). Echokardiographie und Kernspintomographie zeigten eine normal konfigurierte LV-Apexregion und eine regelrechte Funktion des Mitralklappenersatzes. Die Vorhofgröße (38mm) und der ehemals deutlich erhöhte pulmonalarterielle Druck normalisierten sich im Verlauf ebenfalls. Schlussfolgerung: Bei insgesamt ungünstiger Prognose der endomyokardialen Fibrose im Rahmen des Hypereosinophilie-Syndoms kann eine kardiochirurgische Maßnahme im Einzelfall eine erfolgversprechende Therapieoption darstellen.
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Transfusion requirements vary in different chemotherapeutic regimens B. Assefa1, S. M. Picker1, Chr. Scheid2, B. S. Gathof1 1Transfusionsmedizin, Klinikum der Universität zu Köln, Köln; 2I. Medizinische Klinik, Klinikum der Universität zu Köln, Köln; Background: Transfusion requirements during treatment with different chemotherapeutic interventions (CTI) for acute myeloid and lymphatic leukaemia had not been evaluated. Design: 100 cytostatic cycles (34 HAM, 11 IND1, 12 IND2, 8 S-HAI, 35 TAD) in patients, comparable for age, body mass and surface were reviewed. Pre-transfusion parameters (CRP, temperature), blood cell counts and haemostatic values (aPTT, Quick) were recorded for each red blood cell (RBC) and platelet (PLT) transfusion during 28 days after cytostatic induction. Blood cell take was related to dose and storage age. Transfusion triggers were 80 g Hb/l and 10.000 x10E9 PLTs/l for RBCs and PLTs, respectively. Results: S-HAI demonstrated significantly lower pre-transfusion leukocytes and higher CRPs, and had the highest demand for RBCs (11.5±6.8 vs. 9.8±6.2 in TAD and 9.0±4.1 in HAM) and PLTs (10.4±6.6 vs. 9.9±7.0 in TAD and 8.5±4.6 in HAM). The significantly lowest demand was observed with IND1 (RBCs: 3.1±2.4; PLTs: 1.3±2.0) and IND2 (RBCs: 5.8±4.1; PLTs: 2.2±3.1). In HAM and IND1, transfusion peaks for RBCs (2.91±2.63; 1.36±1.29) and PLTs (3.24±1.92; 0.55±0.69) occurred already in week 1/2, whereas TAD, S-HAI, and IND2 had peaks for RBCs (2.97±2.67; 3.50±0.93; 2.00±1.48) and PLTs
(3.11±2.69; 3.75±3.45; 0.75±1.22) later in week 3/4. Increments for Hb (g/dl/ unit) and PLTs (x10E9/l/unit) were higher with IND1 (Hb: 0.77±0.41; PLTs: 11.93±13.18) and IND2 (Hb: 0.87±0.41; PLTs: 15.39±16.10) as compared to all other groups (Hb: 0.63-0.69; PLTs: 8.11-11.40). Overall, the increment in Hb and the length of the transfusion free interval were independent on storage age (r2=0), while PLT take depended on PLT dose (r2=0.02) but not on duration of storage (r2=0). Conclusion: Transfusion requirements differed between different CTI with TAD, S-HAI the highest, and IND1,2 the lowest. Also the time of transfusion differed. The results of this study may help to optimize blood supply, especially PLTs, for haematological malignancies.
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Sicherheit von Produkten zur hämatologischen Diagnostik – Erfahrungen des BfArM bis Ende 2005 R. Siekmeier1, J. Lütz1 1Abteilung Medizinprodukte, Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), Bonn; Zielsetzung: Die europäische Direktive 98/79/EC zu In-vitro Diagnostika (IVD) regelt Inverkehrbringen und Marktüberwachung von IVD in der Europäischen Union. Bei Vorkommnissen und korrektiven Maßnahmen müssen die Hersteller die zuständigen Überwachungsbehörden informieren. In Deutschland sind dies das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte und für einige ausgewählte immunhämatologische und infektiologische Produkte das PaulEhrlich-Institut. Methoden: Bis Ende 2005 erhielt das BfArM 653 Meldungen, davon 54 zur Gerinnungs- und 34 zur hämatologischen Diagnostik (ohne Immunhämatologie). Ergebnisse: Die Meldungen kamen meist von Herstellern oder Vertreibern (69). Meldungen zur Gerinnungsanalytik betrafen meist Tests oder Kontrollmaterialien (33), während nur 10 bzw. 11 Meldungen zu Analysern bzw. Selbsttests erhalten wurden. Meldungen zu Produkten der Hämatologie umfassten dagegen meist die Analyser (25) und seltener Reagenzien und Kontrollmaterialien (9). In 67 der 77 Fälle zu Produkten zum professionellen Gebrauch, aber nur bei 6 Selbsttests wurden durch die Hersteller Produktfehler nachgewiesen. Kontrollmaterialien und Tests waren typischerweise von Produktions- und Materialfehlern betroffen (13 bzw. 9), die zum Risiko fehlerhafter Messwerte führten. Bei Analysern fanden sich oft Softwarefehler (24) mit dem Risiko von Probenverwechslungen. Produktfehler bei Selbsttests betrafen öfter die Teststreifen als die Analyser. Korrektive Maßnahmen zur Risikoabwehr erfolgten in 73 Fällen, davon bei 6 Selbsttests. Diese umfassten meist Kundeninformationen (71), Rückrufe (59), Änderungen in Produktion und Qualitätsmanagement (30), Software-Upgrades (24), Änderungen der Gebrauchsanweisungen (15) und Änderungen der Ausgangsmaterialien (8). Schlussfolgerungen: Die Daten zeigen, dass es sich bei dem europäischen System zur Marktüberwachung um ein wesentliches, die Sicherheit von IVD gewährleistendes Instrument handelt.
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Med Klin 2007;102:Abstract-Band
POSTERBEITRÄGE Nephrologie 376
Serum-Matrix-Gla-Protein ist mit dem Ausmaß der Koronararterienverkalkung bei Dialysepatienten assoziiert V. Brandenburg1, U. Gladziwa2, M. Ketteler1, J. Floege1, G. Schlieper1, A. Mahnken3, G. Mühlenbruch3, L. Schurgers4, R. Westenfeld1 1Nephrologie, UK Aachen, Aachen; 2Nephrologie, KfH Würselen, Würselen; 3Diagnostische Radiologie, UK Aachen, Aachen; 4CARIM / VitaK, University of Maastricht, Maastricht, Niederlande; Einleitung: Matrix-Gla Protein (MGP) schützt die Gefäßwand vor ektoper Kalzifikation (Tierversuchsdaten). Bei Hämodialyse-(HD) Patienten liegt eine dramatische Prävalenz von Gefäß-Kalzifikationen mit einem hohen kardiovaskulären Risiko vor. Wir entwickelten einen neuen, konformationsspezifischen Antikörper gegen unterkarboxyliertes MGP (ucMGP). Wir konnten zeigen, dass ucMGP neben Kalzifikationsarealen in der Gefäßwand akkumuliert (L. Schurgers, ATVB 2005, 25(8)). Wir wendeten diesen neuen AK nun im Serum von HD-Patienten an. Methoden: Wir untersuchten 40 HD-Patienten (mittleres Alter 67,4 Jahre; 23 (58%) Frauen; Median der Dialysezeit 34,3 Monate). Mehrschicht-Herz-CT (MSCT) Untersuchungen ermöglichten die Quantifizierung der Koronarverkalkung (Agatstonscore, AS). UcMGP und Fetuin-A wurden im Serum der Patienten und gesunder Kontrollen (20 – 40 Jahre) gemessen. Ergebnisse: UcMGP Spiegel waren 501±55 nmol/l in Ko und 193±65 nmol/l in HD-Patienten (p <0,001). Der mittlere AS war 308 (45% der Patienten >400). Wir unterteilten die Patienten in Terzilen des AS. Hierbei zeigte sich in der Gruppe mit der geringsten Verkalkung (AS < 103,0), dass ucMPG signifikant höher als in den beiden anderen Gruppen war: (AS 237±66 versus 174±46 bzw. 171±66). UcMGP korrelierte signifikant negativ mit dem AS (r = -0.41; p = 0,009). In einer Multivarianzanalyse zeigte sich, dass ucMGP in der Prädiktion einer Koronararterienverkalkung den Parametern hsCRP, Fetuin-A, Alter und Dialysezeit überlegen war. Schlussfolgerung: UcMGP war bei HD-Patienten deutlich niedriger als bei Gesunden. Niedriges Serum ucMGP war mit dem Ausmaß der Koronararterienverkalkung assoziiert. Das Bestimmen von ucMGP mit einem neuen konformationsspezifischen AK bietet sich als nicht-invasiver Biomarker für die Koronararterienverkalkung bei HD-Patienten an.
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Schlussfolgerung: Die zum Zeitpunkt der Erstdialyse >75-jährige Patienten in dieser Kohorte wiesen eine überraschend niedrige Comorbidität und relativ langes Überleben auf. Die nephrologische Betreuung vor Dialyse war verbesserungwürdig. Als Grunderkrankung dominiert die diabetische Nephropathie. Wichtigste Todesursache waren kardiale Probleme. Projekt unterstützt durch AMGEN GmbH.
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Nichtinvasive Messung des Extravaskulären Lungenwasser-Indexes (ELWI) – ein neuer Parameter zur Bestimmung des Dialyse-Optimalgewichtes Chr. Kuhn1, A. Kuhn1, B. Osten1 1Klinik für Innere Medizin II, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle; Die Bestimmung des Optimalgewichtes beim Dialysepatienten unterliegt trotz aller technischen Fortschritte der klinischen Entscheidung des behandelnden Nephrologen.Verlässliche und reproduzierbare Parameter fehlen bisher. Die Bestimmung des ELWI mit dem PiCCO-System (Fa. Pulsion) ist eine vielversprechende Methode zur Bestimmung des Volumenstatus bei chronischen Dialysepatienten. Für die ambulante Dialyse ist die Methode aufgrund ihrer Invasivität bisher nicht geeignet. Eine von uns angewandte Implementierung des PiCCO-Systems in den extrakorporalen Dialysekreislauf ermöglicht die nichtinvasive ELWI-Bestimmung bei Dialysepatienten. In einer Pilotstudie verglichen wir die nichtinvasive ELWI- mit der invasiven ELWI-Bestimmung („Gold-Standard“) bei chronischen Dialysepatienten. Methode: 6 chronische Hämodialysepatienten (4 ; 2 ) nach Herzkatheteruntersuchung wurden in die Studie eingeschlossen. Für die Messung des ELWI (invasiv) wurde den Patienten über den bestehenden arteriellen Zugang ein 4F Thermodilutionskatheter in die Arteria femoralis eingeschwemmt. Die Messungen des ELWI nichtinvasiv und ELWI invasiv erfolgten zeitgleich. Ergebnisse: Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 73,3 + 7,8 Jahre. Die Dialyse erfolgte mit einem Blutfluß von 220 ml/min + 40 ml/min. Die Tab. 1 zeigt die Ergebnisse von 22 Vergleichsmessungen bei den Patienten. Mit einem Korrelationskoeffizienten von 0,63 konnte eine gute Übereinstimmung ermittelt werden. Schlussfolgerung: Die nichtinvasive ELWI-Bestimmung mit der von uns praktizierten Methodik ist möglich und liefert reproduzierbare Ergebnisse. Es steht damit erstmals ein objektiver Parameter zur Beurteilung des Optimalgewichtes bei Dialysepatienten zur Verfügung.
ELWI-femoral
Überleben und Comorbidität bei über 75-jährigen Dialysepatienten M. Marx1, A. Klapperich1, B. Marx2 1Medizinische Klinik II und III, SHG-Kliniken, Völklingen; 2SHG-Kliniken Sonnenberg, Saarbrücken; Zielsetzung: Einen überproportional großen Anteil am Zuwachs der Dialysepatienten haben infolge der demographischen Entwicklung sehr alte und multimorbide Patienten. Ziel dieser Untersuchung war eine Analyse von Risikofaktoren und Überleben bei zum Zeitpunkt der Erstdialyse >75-jährigen Patienten. Methoden: Eingeschlossen wurden sämtliche Patienten, die zwischen 1990 und 2005 an einer Schwerpunktklinik hämodialysepflichtig wurden und 75 Jahre oder älter waren. Die Patienten wurden bis zu ihrem Tod verfolgt, minimales follow-up waren 31 Tage. Analysiert wurden klinische Variablen, Grunderkrankungen, Comorbidität, und soziale Kriterien. Überlebensanalysen erfolgten nach der Kaplan-Meier Methode. Ergebnisse: 118 Patienten wurden analysiert. Das mittlere Alter bei Dialysebeginn lag bei 79,8 (75-92) Jahren. Der Comorbiditätsindex nach Charlson betrug 5,69 (2-11). Obwohl sich 50% der Patienten in nephrologischer Betreuung befanden, waren nur 18,6% zum Zeitpunkt der Erstdialyse mit einem dauerhaften Gefäßzugang versorgt und nur 14% mit EPO vorbehandelt. 64% waren Diabetiker und bei 42% lag eine diabetetische Nephropathie vor, gefolgt von der Nephrosklerose mit 9%. Zu Hause versorgt und nicht pflegebedürftig waren 86%. Die mittlere Überlebenszeit betrug 566 (31-2924) Tage, 95% Konfidenzintervall 472-661 Tage, Median 424 Tage. Haupttodesursachen, soweit bekannt, waren kardial mit 40%, gefolgt von Infekten mit 15% und Malignomen mit 10%.
ELWI-femoral
ELWI-Fistel
1
,629(**)
N
22
22
Korrelation nach Pearson
,629(**)
1
Korrelation nach Pearson Signifikanz (2-seitig)
ELWI-Fistel
,002
Signifikanz (2-seitig)
,002
N
22
22
** Die Korrelation ist auf dem Niveau von 0,01 (2-seitig) signifikant. Tabelle 1
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Zirkulierdende endotheliale Progenitor-Zellen im Verhältnis zu urämischer kardiovaskulärer Verkalkung G. Schlieper1, M. Hristov2, V. Brandenburg1, R. Westenfeld1, U. Gladziwa3, J. Floege1, Chr. Weber2, M. Ketteler1 1Nephrologie und Klinische Immunologie, Universitätsklinikum Aachen, Aachen; 2Institut für Kardiovaskuläre Molekularbiologie, Universitätsklinikum Aachen, Aachen; 3KfH, Würselen; Dialysepatienten haben ein deutlich erhöhtes kardiovaskuläres Risiko, welches durch ausgeprägte Gefäßverkalkungen gekennzeichnet ist. Zirkulierende endotheliale Progenitor Zellen (EPCs) weisen eine endotheliale Reparaturkapazität auf, welche bislang noch nicht in Relation zu urämischen Gefäßverkalkungen untersucht wurde. Bei 44 Hämodialysepatienten wurde der Grad der Verkalkung der Herzkranzgefäße mit Mehrschicht-Spiral-CT (Agatston Score) bestimmt. Die aortale Steifheit wurde durch die Bestimmung der Pulswellengeschwindigkeit gemessen und somit die aortale Gefäßverkalkung abgeschätzt (n=61). EPCs wurden ex vivo (CD34+/KDR+) und nach 7 Tagen in Kultur in vitro (Ac-LDL+/Lectin+) durch FACS-Analyse charakterisiert (n=65). Kolonie bildende Einheiten (CFUs) von EPCs wurden an Tag 7 gezählt. Zudem wurde die Migrations- und Adhäsionsfähigkeit sowie die Viabilität der EPCs bei 21 Patienten analysiert. Dialysepatienten weisen reduzierte EPCs im Verhältnis zu gesunden Kontrollen (-64%) und zu Patienten mit koronarer Herzerkrankung (KHK) mit normaler Nierenfunktion (-58%) auf. Weder die Messung der Pulswellengeschwindigkeit noch des koronaren Agatstonscores ergab eine Korrelation zu CD34/KDR bzw. Ac-LDL/Lectin positiven Zellen. Nur 27,7% der Dialysepatienten hatten EPCs, die CFUs ausbilden konnten. Patienten mit CFU Potential zeigten keinen Unterschied im Verkalkungsgrad in Relation zu Patienten ohne CFU Potential. Patienten mit stärkster Koronarverkalkung (n=11) hatten im Verhältnis zu Patienten mit keiner oder geringer Koronarverkalkung (n=10) keine reduzierte Migrations- und Adhäsionsfunktion bzw.Viabilität. Zusammenfassend war unser Hämodialysekollektiv durch reduzierte EPCs in Relation zu nierengesunden Kontrolllen und Patienten mit KHK gekennzeichnet. Weder EPC Anzahl noch EPC Funktion sind Prädiktoren für die kardiovaskuläre Verkalkung in Hämodialysepatienten.
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Bioimpedanzanalyse verbessert die Abschätzung der Nierenfunktion aus dem Serumkreatinin bei Patienten mit chronischer Nierenerkrankung P. Saile1, M. Weickert1, R. Fiedler1, B. Osten1 1Klinik für Innere Medizin II, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle; Die Suche nach einer nichtinvasiven und praktikablen Methode zur Quantifizierung der Nierenfunktion beschäftigt bereits Generationen von Nephrologen. 2006 wurde durch eine britische Arbeitsgruppe in der Zeitschrift Nephrology, Dialysis and Transplantation eine neue Formel vorgestellt, die aus Serumkreatinin, Körpergewicht, Alter, Geschlecht, Größe und Parametern der Bioimpedanz (Resistanz und Reaktanz bei 50kHz) eine genauere Abschätzung als die etablierten Formeln liefern soll. Wir verglichen diese neue Formel, die MDRD-Formel und die Cockcroft und Gault (C&G) Formel mit den Ergebnissen der InulinClearance in unserem Patientengut. Bei 54 Patienten wurde eine Bestimmung der Inulin-Clearance und zeitgleich eine Bioimpedanzanalyse (Nutrigard 2000M, Data-Input, Darmstadt) durchgeführt. Die mittlere Abweichung (Bias) der einzelnen Formeln von der InulinClearance als Goldstandard wurde berechnet, sowie als Maß für die Präzision deren Standardabweichung (SD) und die Anzahl Patienten mit Abweichungen um weniger als 30%. Sensitivität und Spezifität bezüglich der Erkennung Nierenkranker wurden durch einen Vergleich der Fläche unter einer ROC-Kurve beurteilt. Die Ergebnisse wurden als Bland-Altman Diagramm dargestellt. Die Patienten hatten eine mediane Inulin-Clearance von 47 ml/min/1,73m2 (26-149 ml/min/1,73m2). Die Bias betrug ± SD für die C&G-Formel: -9 ± 17; für MDRD: -13 ± 17; für die Bioimpedanzformel: -2 ± 20 (jeweils ml/min/ 1,73m2). Der Anteil an Patienten mit einem Schätzfehler unter 30% lag bei der C&G-Formel bei 58%, der MDRD-Formel bei 51% und der Bioimpedanzformel bei 69%. Wir konnten zeigen, dass sich diese neue Formel auch außerhalb des Kollektives, in dem sie erstellt worden ist, bewährt. Die Bioimpedanzanalyse, ein nichtinvasi-
ves und in 10 Minuten zu bewerkstelligendes Verfahren, kann die Genauigkeit der Abschätzung der glomerulären Filtrationsrate deutlich verbessern.
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Analyse des Nephropathiespektrums über 23 Jahre in einem westdeutschen Zentrum anhand von Eigennierenbiopsien U. Janssen1, T. Werner1, H.-P. Brodersen1, J. Köneke1, J. vom Dahl1 1Kardiologie, Nephrologie und Intensivmedizin, Krankenhaus St. Franziskus, Kliniken Maria Hilf, Mönchengladbach; Zielsetzung: Ziel der Untersuchung war es, die Inzidenz von primären und sekundären Glomerulopathien sowie tubulointerstitiellen Nephropathien im Laufe der Zeit zu untersuchen und eventuelle Veränderungen im Krankheitsspektrum zu erfassen. Methoden: Wir analysierten retrospektiv alle in unserer Institution zwischen 1983 und 2005 durchgeführten Eigennierenbiopsien sowie die klinischen Daten zum Biopsiezeitpunkt. Ergebnisse: Zwischen Januar 1983 und Dezember 2005 wurden 336 Eigennierenbiopsien durchgeführt (203 Männer, 133 Frauen, Alter 51±17 Jahre). Im Mittel wurden dabei je Biopsie 9 Glomeruli erfasst. Das Serumkreatinin lag zum Biopsiezeitpunkt im Mittel bei 2,9 mg/dl. Häufigste Indikation zur Biopsie war das nephrotische Syndrom (32%), gefolgt von der Niereninsuffizienz (28%) und der Proteinurie (24%). Dabei fanden sich in 60% primäre, in 35% sekundäre Glomerulopathien sowie in 5% tubulointerstitielle Nierenerkrankungen. Bei den primären Glomerulopathien war die IgA-Nephropathie mit 23% die häufigste Diagnose, gefolgt von der mesangioproliferativen Glomerulonephritis (GN) mit 17%, der membranösen GN mit 14%, der fokal segmentalen Glomerulosklerose mit 13%, der Minimal Change Erkrankung mit 11%, der rapid progressiven GN mit 10% sowie der membranoproliferativen GN mit 4%. Bei den sekundären Glomerulopathien dominierte die Nephrosklerose (29%), gefolgt von der diabetischen Nephropathie (20%). Beim Vergleich des Zeitraumes von 1983-1994 mit 1995-2005 fiel eine Zunahme der membranösen GN von 11 auf 17% sowie eine Abnahme der rapid progressiven GN von 16 auf 4% auf, während bei den sekundären Formen die Autoimmunerkrankungen mit Nierenbeteiligung von 6 auf 26% zunahmen. Schlussfolgerung: In unserem Patientengut lassen sich im Zeitverlauf Veränderungen im Spektrum primärer und sekundärer Glomerulopathien nachweisen.
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Kardiovaskuläre Verkalkung und Mortalität bei Dialysepatienten: Resultate von der BACH-Studie G. Schlieper1, V. Brandenburg1, Z. Djuric2, T. Damjanovic2, R. Westenfeld1, J. Floege1, N. Dimkovic2, M. Ketteler1 1Nephrologie und Klinische Immunologie, Universitätsklinikum Aachen, Aachen; 2Center for Renal Diseases, Zvezdara University Hospital, Belgrad,Yugoslavia; Dialysepatienten weisen ausgeprägte Gefäßverkalkungen auf, welche durch schwerwiegende Intima- und Mediaverkalkungen charakterisiert sind. In der BASCH Studie (Belgrade Aachen Study on Calcification in Hemodialysis patients) wurde der Zusammenhang zwischen kardiovaskulärer Verkalkung und Risikofaktoren bei 97 Dialysepatienten analysiert. Der Grad der Gefäßverkalkung wurde durch konventionelle Röntgenaufnahmen (Becken und Hände) unter Anwendung des Adragao Scores (NDT 19:1480,2004) bestimmt. Zusätzlich wurden Verkalkungen der AV-Fistel, der Herzklappen und der Carotiden detektiert, um einen neuen erweiterten Kalzifizierungsscore zu bilden. Desweiteren wurde eine Überlebensanalyse nach Kaplan-Meier durchgeführt. In der multivariaten Analyse stellten Diabetes, männliches Geschlecht und Phosphat unabhängige Risikofaktoren für Verkalkung dar. Die Patienten wurden in 4 Gruppen eingeteilt. Die Gruppe mit niedrigem Fetuin-A und hohem CRP hatte signifikant mehr Verkalkungen pro Dialysejahre (+99%) als die anderen 3 Gruppen (hohes CRP + hohes Fetuin-A, niedriges CRP + niedriges Fetuin-A, niedriges CRP + hohes Fetuin-A; p=0,03, ANOVA). Diabetiker und Patienten mit hohem Verkalkunsgrad wiesen ein signifikant schlechteres Überleben auf. In unserem Dialysekollektiv sind Diabetes und männliches Geschlecht klinische Risikofaktoren für Verkalkungen. Hohes Phosphat und CRP, letzteres v.a. im
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POSTERBEITRÄGE Zusammenhang mit erniedrigten Fetuin-A-Werten, sind in dieser Kombination prädiktive Biomarker für die urämische Gefäßverkalkung. Der neue erweiterte Verkalkungsscore stellt ein kostengünstiges Verfahren dar, um Verkalkung und kardiovaskuläres Risiko bei Dialysepatienten abzuschätzen.
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Die AK-GFR-Formel als neues Bewertungmodell zur Beurteilung der glomerulären Filtrationsrate (GFR) H. Schmechel1, R. Fünfstück1, F. Robiller2, R. Schmechel3 1Klinik für Innere Medizin I, Sophien- und Hufeland-Klinikum Weimar, Weimar; 2Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Sophien- und Hufeland-Klinikum Weimar, Weimar; 3Technische Universität Darmstadt, Darmstadt; Zielsetzung: Die Bestimmung der DTPA-Clearance stellt die valideste Methode zur Bewertung der Nierenfunktion (NF) dar. Mathematische Kalkulationen, wie die Berechnung der GFR nach COCKROFT-GAULT oder die Bestimmung nach der MDRD-Formel spiegeln die NF nicht korrekt wider. Aus diesem Grunde erfolgte die Entwicklung eines neuen Bewertungsmodells. Methoden: Bei 226 Pat. mit Dm (DmT1: n=12, DmT2: n=214, Alter: 62±13 J.; Dauer des Dm: 11±8 J.) erfolgte die Bestimmung der DTPA-Clearance und die Berechnung der GFR nach COCKROFT-GAULT. Gleichzeitig wurde die GFR nach der MDRD-7- und der von uns entwickelten AK-GFR-Formel bewertet. Ergebnisse: Im Vergleich zur DTPA-Clearance fällt die Abschätzung der GFR nach der COCKROFT-GAULT-Formel (p£0,05) niedriger aus; bei Adaptation der GFR an die KOF steigt die Differenz. Auch die im Altersgang abfallende GFR lag bei diesem Modell signifikant niedriger (über 70 Jahre: p<0,01). Bei einem BMI>35 kg/m2 wurde im Vergleich zur DTPA-Clearance eine erhöhte GFR ermittelt; BMI>40: p<0,05. Bei einem BMI<30 fallen die GFR-Werte niedriger aus (p<0,05). Die Befunde der MDRD-Berechnung korrelierten mit den DTPA-Werten sowohl bei Frauen (r=0,7361) als auch bei Männern (r=0,6681). Diese Methode ist wegen der polynominalen Funktion mit gebrochenen Exponenten relativ kompliziert. Aufgrund der Daten wurde eine praktikablere Formel entwickelt: GFR/F = (174-Alter) x 72/Kreatinin i.S. [µmol/l]; GFR/M = (218-Alter) x 61/Kratinin i.S. [mmol/l]. Zur DTPA-Clearance wurde damit eine noch bessere Korrelation als mit der MDRD-7-Formel erzielt: Frauen: r=0,7737, Männer: r=0,6968. Durch die einfache Formel ist eine praktische, leicht einsetzbare Methode verfügbar. Schlussfolgerung: Mit der AK-GFR-Formel (A=Alter, K=Kreatinin) ist ein valides Modell zur Beurteilung der NF verfügbar. Es korreliert mit der DTPAClearane besser als die Bestimmungen nach COCKROFT-GAULT sowie nach der MDRD-Formel. Zur Vereinfachung der GFR-Erfassung nach der AK-GFRFormel wurde ein Normogramm erstellt.
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Fortgeschrittene Niereninsuffizienz bei AA-Amyloidose als klinische Erstmanifestation eines familiären Mittelmeerfiebers (FMF Phänotyp II) T. Walther1, R. Roth1, M. Lindenthal1, M. Maas1, J. Ribel1, E. Märker-Hermann1 1Medizinische Klinik IV, Dr. Horst Schmidt Klinik, Wiesbaden; Eine nie ernsthaft erkrankte 44-jährige Patientin armenischer Abstammung wurde notfallmäßig mit Zeichen der Urämie und Überwässerung stationär eingewiesen (Kreatinin: 9,0 mg/dl; GFR: 5ml/min (MDRD), Albuminurie: 7,3g/24h). Sie gab anamnestisch weder Fieber noch gastrointestinale, pulmonale oder arthritische Beschwerden an. Auch aktuell keine klinischen Auffälligkeiten außer Unterschenkelödemen und Hautblässe, keine Vaskulitis. Die Familienanamnese war leer. Sonographie Abdomen: normal große, echodichte Nieren, Pleurawinkelergüße. Serologisch negative Befunde für ANA, anti-dsDNS-Antikörper, c- und p-ANCA, Complementfaktoren im Normbereich. Beginn der Hämodialyse und Durchführung einer Nierenbiopsie. Die histologische Untersuchung ergab eine SAA-Amlyoidose (Prof. Dr. Gröne, dkfz Heidelberg). Bei fehlender typischer Klinik im Hinblick auf ein familiäres Mittelmeer-
fieber erfolgte eine genetischen Untersuchung mit dem Nachweis einer Compound-Heterozygotie der M680I- und V726A- Mutationen. Das familiäre Mittelmeerfieber (FMF) wird autosomal rezessiv vererbt mit ethnischer Häufung bei nordafrikanischen, türkischen, armenischen, israelischen und arabischen Staatsbürgern. Klinisch sieht man typischerweise rez. Fieberepisoden oft begleitet von peritonealem, pleuralem oder auch synovialem Schmerz. (Phänotyp I). Bei dem sehr seltenen, klinisch asymptomatischen Phänotyp II (max. 0,3% der Fälle) kommt es erst über den histologischen Befund der AA-Amyloidose z.B. im Rahmen einer Proteinuriediagnostik oder einer erstmaligen renalen Dekompensation zur Diagnose des FMF. Insbesondere bei o.g. ethnischen Gruppen muß das FMF differentialdiagnostisch auch bei fehlender typischer Anamnese mitbedacht werden.
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Der Angiotensin-Rezeptorblocker Irbesartan hat keinen Einfluss auf die Serumspiegel von Pentosidin und Nε-Carboxymethyllysin bei Patienten mit diabetischer Nephropathie M. Busch1, S. Franke1, G. Wolf1, L. Hunsicker2, G. Stein1 1Klinik für Innere Medizin III, Klinikum der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Jena; 2Department of Internal Medicine, University of Iowa College of Medicine, Iowa City, USA; Einleitung: Für Angiotensin II1 -Rezeptorblocker (ARB) konnte in experimentellen Diabetesmodellen gezeigt werden, dass sie die Formation von “advanced glycation” Endprodukten (AGEs) hemmen. Da AGEs insbesondere bei Diabetikern und im Rahmen der Niereninsuffizienz eine Rolle bei der Atheroskleroseentwicklung spielen, könnten solche Eigenschaften der ARB neben ihrer blutdrucksenkenden und nephroprotektiven Wirkung von Bedeutung sein. Methoden: Bei 196 Patienten der IDNT (Irbesartan in Diabetic Nephropathy Trial) Studienpopulation (mittleres Alter 61 ± 6,5 J., 62 weiblich, 134 männlich) mit einer mittleren GFR von 47,7 ml/min (nach MDRD Formel) behandelt mit dem ARB Irbesartan (Irb, n = 65), dem Calcium-Antagonisten Amlodipin (Aml, n = 61) oder mit Placebo (Kontr., n = 70), wurden die Serumspiegel der AGEs Pentosidin und Nε-Carboxymethyllysine (CML) zu Beginnn und nach im Mittel 23,4 Monaten mittels HPLC und ELISA bestimmt. Ergebnisse: Zusammen mit einem Abfall der Nierenfunktion in allen Gruppen (mittl. GFR-Abfall minus 8,6 ml/min), erhöhte sich der Pentosidin-Spiegel (MW ± Std.-abw.) von 148 ± 108 auf 229 ± 265 pmol/ml, die CML-Konzentration stieg von 1547 ± 869 auf 1918 ± 1104 pmol/ml (p < 0.001). Der Anstieg der AGE-Spiegel, korrigiert für ihre Abhängigkeit von der GFR, betrug 53/ 28 % (jeweils Pentosidin/ CML) in der Irb-Gruppe, 63/ 24 % in Aml and 49/ 22 % in den Kontrollen. Zwischen den Gruppen bestanden keine signifikanten Unterschiede im Anstieg der AGE-Spiegel. Schlussfolgerung: Der Angiotensin-Rezeptor-Blocker Irbesartan konnte den Konzentrationsanstieg der AGEs Pentosidin und CML im Serum bei den untersuchten Typ 2 Diabetikern mit Nephropathie nicht vermindern. Basierend auf der bestehenden Evidenz bei diabetischer Nephropathie, muss davon ausgegangen werden, dass hauptsächlich die durch ARBs vermittelte Verlangsamung des Nierenfunktionsverlustes zur AGE-Senkung beitragen kann.
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Therapie der Lupusnephritis mit DNA. Blockade von Toll-like Rezeptor-7 mit inhibitorischen DNA-Oligonukleotiden R. D. Pawar1, H.-J. Anders1 1Nephrologisches Zentrum, Medizinische Poliklinik – Innenstadt, München; Das RNA-haltige Lupus-Autoantigen U1RNP RNA aktiviert B Zellen und dendritische Zellen via Toll-like receptor (TLR)-7 (Savarese, et al. Blood 2006). Darüberhinaus tritt bei TLR7-defizienten MRLlpr Mäusen keine Lupusnephritis auf (Christensen, et al. Immunity 2006). Daher könnte TLR7 ein potentielles therapeutisches Target der Lupusnephritis sein. Wir verabreichten MRLlpr Mäusen von der Lebenswoche Woche 11 bis 24 Injektionen mit NaCl oder synthetischen Oligodeoxynukleotiden mit immunore-
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POSTERBEITRÄGE gulatorischen Sequenzen (IRS), die spezifisch TLR7 (IRS 661) oder TLR7 und TLR9 (IRS 954) blockieren. IRS 661 und IRS 954 reduzierten beide signifikant das Gewicht von Milz und Lymphknoten sowie die Serumspiegel von TNF. Nur IRS 661 aber nicht IRS 954 reduzierte die Serumspiegel von IL12p40, anti-dsDNA IgG2a, IgG2b, und anti-Smith IgG. Nach intraperitonealer Injektion waren beide IRS in der Niere glomerulär und interstitiell nachweisbar. IRS 661- und IRS 954-behandelte MRLlpr Mäuse wiesen einen verminderten Aktivitätsindex und Chronizitätsindex der Lupusnephritis auf. Zusätzlich waren die Zahlen glomerulärer und interstitieller Makrophage und interstitieller T Zellen deutlich reduziert. Diese Daten zeigen, dass die verzögert begonnene therapeutische Blockade von TLR7 die Lupusnephritis von MRLlpr Mäusen verhindern kann. Die gleichzeitige Blockade von TLR9 neutralisiert den Effekt der TLR7 blockade auf die Produktion von anti-dsDNA IgG2a, anti-dsDNA IgG2b und anti-Smith Antigen IgG aber hat weder additive noch gegensätzliche Effekte auf die Lupusnephritis. TLR7 ist daher ein neues Therapietarget der Lupusnephritis.
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Therapie der diffus proliferativen Lupusnephritis mit MCP-1-spezifischen Spiegelmeren O. Kulkarni1, K. Buchner2, D. Eulberg2, S. Klussmann2, W. Purschke2, N. Selve2, H.-J. Anders1 1Nephrologisches Zentrum, Medizinische Poliklinik der Universität München, München; 2NOXXON Pharma AG, Berlin; Die Entwicklung neuer Therapien für die Lupusnephritis ist wegen der Toxizität der derzeitigen Standardtherapie dringend notwendig. Das Chemokin MCP-1 ist ein Mediator der Lupusnephritis. Geeignete Antagonisten könnten daher die Therapie verbessern. Spiegelmere sind L-Oligonukleotide, die durch ihre nichtnatürliche Chiralität weder von Nukleasen verdaut (Klussmann S, et al. Nat Biotechnol 1996) noch von Nukleinsäure-Rezeptoren des angeborenen Immunsystems erkannt werden. Wie Antikörper können sie die biologische Aktivität von Zielproteinen neutralisieren. Spiegelmere sind keine Biologika und können durch chemische Festphasensynthese maschinell produziert werden. Methoden: Anti-MCP-1 Spiegelmere wurden durch Screening grosser Nukleinsäurebibliotheken über die Bindung an D-MCP-1 identifiziert. Durch Sequenzoptimierung entstanden spezifische und hoch-affine Spiegelmere gegen humanes und murines MCP-1, die die MCP-1/CCL2-induzierte Migration von Makrophagen in vitro inhibieren. Als Modell der Lupusnephritis verwendeten wir 14 Wochen alte weibliche MRLlpr Mäuse, die mit 50 mg/kg des pegylierten Spiegelmers mNOX-E36-PEG für 10 Wochen mit jeweils 3 s.c. Injektionen pro Woche behandelt wurden. Als Kontrollen wurden Gruppen von MRLlpr Mäusen mit 5% Glukose oder dem unspezifischen Spiegelmer POC-PEG behandelt. Resultate: Gegnüber den Kontrollen reduzierte mNOX-E36 die Zahl der glomerulären und interstitiellen Makrophagen um 30% bzw. 60%. Die Indizes für Aktivität und Chronizität der Lupusnephritis, das Überleben der MRLlpr Mäuse wie auch die pulmonalen und kutanen Manifestation des SLE waren durch mNOX-E36 signifikant verbessert. Toxische Wirkungen waren nicht zu beobachten. Anti-MCP-1 Spiegelmere, eine neue pharmakologische Klasse von Proteinantagonisten, können die diffus-proliferative Lupusnephritis und weitere Manifestationen des SLE reduzieren und das Überleben von MRLlpr Mäusen verlängern.
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Gravidität bei systemischem Lupus erythematodes [SLE] mit sekundärem Antiphospholipidsyndrom [APS] – extremes Risiko für Mutter und Kind J. Gerth1, K. Ulbricht1, K. Pöschel1, S. Rummler2, G. Wolf1 1Nephrologie, Klinik Innere Medizn III, Jena; 2Institut für Transfusionsmedizin, Jena; Wir berichten über eine 27-jährige Patientin, die seit dem 11. Lebensjahr wegen eines SLE behandelt wird. Ein sekundäres APS manifestiert sich mit einer Beinvenenthrombose und einem Abort nach 7 bzw. 14 Jahren.Wegen starken Kinderwunsches wird auf niedermolekulares Heparin umgestellt. Nach Eintritt der Schwangerschaft wird die Immunsuppression mit Prednisolon und Azathioprin geführt. In der 30. SSW kommt es zu Fieber. Die Prednisolondosis wird bei hochtitrigem Nachweis von Lupusantikörpern (ANA, SM, RNP, Histone) gesteigert. Wenige Tage später muß die Patientin wegen einer Vigilanzminderung, einem Leberfermentanstieg und einer Thrombopenie entbunden werden. Das Frühgeborene ist gesund. Postoperativ persistiert die Vigilanzminderung. Im MRT finden sich Infarkte im Hirnstamm, den Stammganglien und kortikal. Es werden ischämische Läsionen in der Leber diagnostiziert. Die Induktionstherapie umfaßt Methylprednisolonpulse, eine klinische Besserung tritt nach Durchführung von Immunadsorptionen in Kombination mit Cyclophosphamidpulsen auf. Der weitere Verlauf ist durch septische Schübe, eine Perforation des rektosigmoidalen Übergangs und rezidivierenden Grand mal-Anfällen gekennzeichnet. Im Rahmen eines Lungenödems bei eingeschränkter Ejektionsfraktion muß die Patientin reanimiert werden. Bei persistierender Niereninsuffizienz werden in einer Nierenbiopsie neben einer thrombotischen Mikroangiopathie Zeichen einer Lupusnephritis (Klasse III und V) gefunden, der Anteil geschädigten Interstitiums beträgt > 75%. Die Patientin wird fortan hämodialysiert. Die Immunsuppression wird auf Mycophenolatmofetil umgestellt. Nach 170 Tagen kann die Patientin in eine Reha-Einrichtung verlegt werden, nach weiteren 3 Monaten wird sie nach Hause entlassen. Sie kann mit Hilfe wenige Schritte gehen. Der Verlauf zeigt die Problematik einer Gravidität bei SLE mit APS und unterstreicht die Notwendigkeit einer umfassenden Aufklärung vor der Schwangerschaft.
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Konversion von Calcineurin-Inhibitoren zu Sirolimus nach allogener Nierentransplantation: eine retrospektive Zentrumsanalyse T. Gerhardt1, M. Klinkhamels1, U. Pöge1, T. Sauerbruch1, U. Klehr1 1Medizinische Klinik und Poliklinik I, Universitätsklinikum Bonn, Bonn; Die chronische Allograft-Nephropathie (CAN) ist eine Hauptursache des späten Transplantatfunktionsverlustes nach Nierentransplantation. Es wird angenommen, dass die renale Calcineurin-Inhibitor-(CNI)-Toxizität u.a. zur Pathogenese der CAN beiträgt. Aus diesem Grunde wird der m-TOR-Inhibitor Sirolimus (SIR) mit steigender Häufigkeit verwendet, um CNI in immunsuppressiven Regimen nach Nierentransplantation zu ersetzen. Mittels retrospektiver Analyse untersuchten wir 59 konsekutive Patienten unseres Transplantationszentrums [m/w: 32/27; mittleres Alter: 51,5 (95%CI: 47,8;55,2) Jahre], die im Mittel 4,7 (3,2;6,3) Jahre nach Nierentransplantation auf SIR umgestellt worden waren. Die Vorbehandlung war in 54,2% Ciclosporin- und in 42,4% der Fälle Tacrolimus-basiert. Die Komedikation bestand in 83% aus MMF/Prednison sowie in 17% aus Prednison alleine. Das Kreatinin lag zum Zeitpunkt der Umstellung im Mittel bei 2,4 (2,14;2,68) mg/dl. Bei 46/59 (77,9%) der Patienten kam es nach Umstellung auf SIR zu einem Abfall des Serumkreatinins. Die Differenz zum Ausgangskreatinin in den Monaten 1,3 und 6 nach Umstellung betrug –0,66 mg/dl (n=59), -0,59 mg/dl (n=45) und –0,65 mg/dl (n=27) (jeweils p<0,001). Relevante klinische Nebenwirkungen waren gastrointestinale Beschwerden (insbes. Diarrhöen; 44%; 2 assoziierte Therapieabbrüche), Hautausschläge (17%) und Aphten (7%; 1 assoziierter Therapieabbruch). 2 Patienten wurden vor Elektivoperationen auf CNI zurückumgestellt. Die mittlere Zunahme der Proteinurie im 24-h Sammelurin betrug 111,9 mg/l (95%:57,4;166,5). Der Anteil der Patienten mit einem Statin in der Komedikation stieg von 39% (Monat 0) auf 70% (Monat 12). Bei 5 Patienten (8%) traten unter SIR im Bobachtungszeitraum Abstossungsepisoden auf. Kein Patient verstarb im Beobachtungszeit. 3 Patienten (5%) wurden wieder dialysepflichtig. In unserem Kollektiv führte die Umstellung des immunsuppressiven Regimes auf SIR zu einer signifikanten Verbesserung der Nierenfunktion im Kurzzeitver-
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POSTERBEITRÄGE lauf. Relevante Nebenwirkungen bestanden im Auftreten von gastrointestinalen Nebenwirkungen, Hautausschlägen und Aphten sowie in einer Zunahme der Proteinurie und der Hyperlipidämie.
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Evaluation der neuen „re-expressed“ MDRDFormel zur Abschätzung der GFR bei Patienten nach Nierentransplantation
sen werden. Außerdem war ein zweiter Stamm vom UL97 Wildtyp ohne Resistenzmutation vorhanden. Die Therapie wurde mit Foscavir fortgesetzt und die Infektion beherrscht. Schlussfolgerungen: Die immusuppressive Therapie nach Transplantation begünstigt das Auftreten von CMV-Infektionen. Bei der vorgestellten Kasuistik mit der CMV-Konstellation Spender und Empfänger positiv fanden sich zwei Viruspopulationen. Eine mit der ganciclovirresistenten UL97 Mutation und die andere mit einem UL97 Wildtyp. Ob es sich um eine Reaktivierung oder um eine Neuinfektion handelt, bleibt ungeklärt. Die prolongierte Therapie bei mehrfachen Rejektionen mit Hochdosiskortison, Plasmapheresen und Immunadsorptionen sowie Rituximab führte zu einer nahezu kompletten Erschöpfung des körpereigenen Immunsystems mit der Gefahr schwerster Infektionen.
U. Pöge1, T. Gerhardt1, U. Klehr1, T. Sauerbruch1, R. P. Woitas1 1Medizinische Klinik und Poliklinik I, Universitätsklinikum Bonn, Bonn; Zielsetzung: Zur Abschätzung der glomerulären Filtrationsrate (GFR) wird zunehmend die MDRD Formel auch bei Patienten nach Nierentransplantation eingesetzt. Die MDRD Formel basiert jedoch hauptsächlich auf der Kreatininkonzentration und ist damit gegenüber verschiedenen Kreatinin- Bestimmungsmethoden anfällig. Um eine Vergleichbarkeit zwischen den verschiedenen Labors herzustellen, wurde die MDRD Formel zur „re-expressed“ MDRD Formel weiterentwickelt. Diese Formel wurde am Goldstandard der Kreatininbestimmung („Isotopen-Dilutions Massen Spektrometrie“, IDMS) kalibriert. Ziel dieser Studie war es, die bisher übliche MDRD Formel mit der neuen Formel bei Patienten nach Nierentransplantation zu vergleichen Methode: Die mittels der MDRD und „re-expressed“ MDRD Formel errechneten GFR wurden mit der GFR, die als 99mTc-DTPA Clearance gemessen wurde verglichen. 126 konsekutiven Patienten nach Nierentransplantation nahmen an dieser Studie teil. Das Kreatinin wurde mittels einer modifizierten Jaffe´Methode bestimmt und zur Berechnung der „re-expressed“ MDRD Formel mit der IDMS Bestimmung kalibriert. Die Analyse erfolgte mittels Korrelation (r), Bias (mean prediction error), Präzision (root mean square error) und Genauigkeit, gemessen als Anteil der errechneten GFR innerhalb von 30% bzw. 50% Abweichung der tatsächlichen GFR. Ergebnisse: Die tatsächliche GFR wurde von der MDRD-Formel signifikant stärker überschätzt als durch die „re-expressed“ MDRD Formel (Bias: 8,2 vs. 3,8 ml/min/1,73m²; p<0,001). Die Präzision der „re-expressed“ MDRD Formel (10,1 ml/min/1,73m²) war tendenziell besser als die der MDRD Gleichung (11,8 ml/min/1,73m²; p=0.051). Die Genauigkeiten (innerhalb von 30% und 50% der gemessenen GFR) der MDRD-Formel (63,5 und 84,1%) waren geringer als die Werte der „re-expressed“ MDRD Formel (72,2 und 89,7%; p=0,03 und p=0,2). Schlussfolgerung: Nach Kalibration der Kreatininwerte an die IDMS Methode ermöglicht die „re-expressed“ MDRD Formel eine verbesserte Abschätzung der GFR bei Patienten nach Nierentransplantation.
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Schwere CMV-Infektion nach Nierentransplantation und mehrmaliger Rejektion durch eine Ganciclovirresistenzvermittelnde- Mutation und dem Nachweis eines zweiten Virusstammes
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Einfluss von Telmisartan auf NO-Asymmetrisches Dimethylarginin-(ADMA-)System: die Rolle von AT1R und PPARγ-Signalwirkung während der Endothelzellalterung F. Scalera1, J. Martens-Lobenhoffer1, M. Täger2, U. Lendeckel3, S. M. Bode-Böger1 1Institut für klinische Pharmakologie, Universitätsklinikum Otto-von-Guericke Universität, Magdeburg; 2IMTM, Magdeburg; 3Institut für Experimentelle Innere Medizin, Universitätsklinikum Otto-von Guericke Universität, Magdeburg; Zielsetzung: Es ist bekannt, dass Telmisartan, neben der Blockade des Angiotensin II (Ang II) Typ 1 (AT1)-Rezeptors auch den PPARγ Rezeptor aktiviert, dessen Signalwirkung das NO-System beeinflusst. Endothelzellalterung geht mit einem Anstieg des endogenen NO-Synthase-Inhibitors asymmetrisches Dimethylarginine (ADMA) einher und führt konsekutiv mit einer Reduktion der NO-Synthese. Ziel dieses Forschungsprojekts war daher, den Effekt von Telmisartan auf das NO-ADMA System bei Endothelzellalterung zu untersuchen. Methoden: Endothelzellen wurden bis zur Passage 12 kultiviert. Ab der 4. Passage wurden Telmisartan (1, 5 und 10 µM), Ang II (100 nM) und GW9662 (10 µM), ein irreversibler PPARγ antagonist, über 48 h hinzugefügt. Ergebnisse: Die Langzeitinkubation mit therapeutisch relevanten Konzentrationen von Telmisartan bis zur Erreichung der Zellalterung hemmte die Produktion von ROS und Isoprostanen. Parallel hierzu wurde die Aktivität der Dimethylarginin Dimethylaminohydrolase (DDAH) gesteigert, was zu einer Senkung der ADMA-Konzentration führte und somit die NO-Synthese steigerte. Die Seneszenz der Endothelzellen wurde deutlich verzögerte. Die Proteinexpression von PPARγ wurde durch Telmisartan signifikant gegen Kontrolle gesteigert, während die Proteinexpression des AT1 Rezeptors abgeschwächt wurde. Diese Effekte scheinen durch den AT1-Rezeptor oder PPARγ Signaling vermittelt zu werden, da Koinkubation entweder mit GW9662 oder kompetitiv mit Ang II den Effekt von Telmisartan auf das NO-ADMA System aufhob. Schlussfolgerung: Wir konnten in dieser in vitro-Studie erstmals zeigen, dass Telmisartan durch Blockade des AT1-Rezeptors und Aktivierung des PPARγRezeptors den Metabolismus und damit die Konzentrationen des kardiovaskulären Risikofaktors ADMA senken kann.Wir postulieren, dass Telmisartan über die Aktivierung von PPARγ die DDAH-Aktivität posttranslational heraufreguliert, damit den Abbau von ADMA erhöht und letztlich die NO-Synthese steigert und somit dem Zellalterungsprozess entgegenwirken kann.
M. Seifert1, J. Gerth1, U. Ott1, G. Wolf1 1Nephrologie, Klinik für Innere Medizin III/ FSU Jena, Jena; Hintergrund: Das CMV- Virus ist ein humanes Herpesvirus, welches speziell bei Immunsupprimierten eine Infektion verursacht. 50-75% der Bevölkerung tragen das Virus in sich. Die Primärinfektion verläuft meist klinisch inapparent. Bei einer Organspende kann das Virus mit dem Spenderorgan übertragen werden. Fallbericht: Wir berichten von einer 56jährigen Patientin, die allogen nierentransplantiert wurde (MM:0/0/0; CMV: D+/R+). Zwei Monate nach der Transplantation kam es zu humoralen Rejektionen. Therapiert wurde mit Steroiden, Plasmapheresen und Immunadsorptionen sowie Rituximab. Darunter stabilisierte sich die Transplantatfunktion. Nach der Rituximab-Gabe kam es zu einer Pneumonie, unter der die Retentionsparameter erneut anstiegen. Es zeigte sich wieder eine Rejektion. Die Patientin gab gastrointestinale Beschwerden an und bot eine schwere Virämie mit dem CMV-Virus, die mit Ganciclovir i.v. behandelt wurde. Der prolongierte Verlauf der CMV-Infektion und die zögerliche Reduktion der Virämie erweckte den Verdacht einer Ganciclovirresistenz, die sich bestätigte. Es konnte eine ganciclovirresistente UL97 Mutation nachgewie-
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Potential role of fractalkine receptor (CX3C-R) expression in human renal fibrogenesis M. Koziolek1, H. Schmid2, C. Cohen2, G. Müller1, F. Strutz1 1Nephrologie & Rheumatologie, Georg-August-Universität, Göttingen; 2Medizinische Poliklinik, Ludwig-Maximilian-Universität, München; Inhibition of several chemokines/chemokine receptors has been shown to reduce progressive renal interstitial scarring. The CX3C chemokine fractalkine is a factor which has additional properties besides chemotaxis in non-renal tissue. Its role in progressive renal disease is not known. We examined the expression of the CX3C receptor (CXC3-R) in human renal biopsies with interstitial fibrosis (n=24) and normal kidneys (n=8) by immuno-
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POSTERBEITRÄGE histochemistry. Moreover, tubulointerstitial CX3C-R expression was examined in biopsies from fibrotic and non-fibrotic nephropathies by real-time PCR. Induction of CXC3-R was investigated after stimulation with either pro-inflammatory (IL-1β, TNFα) or pro–fibrotic cytokines (PDGF, EGF, FGF-2, TGF-β1) as well as with the reactive oxygene H2O2. In order to examine the functional role, human renal fibroblasts were stimulated with CX3C-L and migration was observed. CX3C-R was detected in mononuclear infiltrating, tubular epithelial and nonCD3-, non-CD68-, but asm-actin and vimentin positive interstitial cells in fibrotic kidneys indicating that they are myofibroblasts. Real-time PCR demonstrated a 2.2-fold upregulated expression of CX3C-R in fibrotic kidneys compared to non-fibrotic nephropathies. The reactive oxygene species H2O2 resulted in a robust upregulation of CX3C-R in both renal fibroblast cell lines (8.6- in Tk173, 10.3-fold in Tk188) in vitro which was specifically inhibited by addition of Nacetylcystein and catalase. Conversely, neither the pro-inflammatory nor the pro–fibrotic cytokines lead to a significant change in expression of CX3C-R. Functional activity of CXC3-R was demonstrated by an enhanced migration of fibroblasts (3.8- to 7.4-fold) in Boyden chamber assays which was abrogated by pre-incubation with a blocking anti-CX3C-R antibody. These observations indicate that renal fibrosis is associated with de novo expression of CX3C-R in intrinsic renal cells including myofibroblasts. Expression is induced by reactive oxygen species suggesting a role of oxidative stress in the stimulation process.
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Fractalkine (CX3C-L) and its receptor (CX3C-R) correlate with the expression of fibroblast specific protein 1 (FSP-1) in folic acid nephropathy M. Koziolek1, G. Müller1, C. Bramlage1, F. Strutz1 1Nephrologie & Rheumatologie, Georg-August-Universität, Göttingen; We have previously shown that fractalkine (CX3C-L) and its receptor (CX3CR) are involved in human renal fibrogenesis. Particularly, we found an upregulation of CX3C-R in renal fibroblasts under oxidative stress mediating an autoinduction of CX3C-L and enhanced migration of fibroblasts. The aim of this study was to investigate whether the expression of CX3C-L and its receptor correlate with markers of renal fibrosis in an animal model of slowly progressive chronic renal failure. Renal failure in mice was induced by a single peritoneal injection of folic acid (n=34). In sham treated mice only vehicle was administered (n=16).Time-course of renal function and albuminuria was analyzed. Mice were killed at different time points (2 to 156 days after injection) and kidneys were harvested. Immunohistochemical staining (IH) for CX3C-L as well as quantitative real-time PCR (qRT-PCR) for CX3C-L, CX3C-R and fibroblast specific protein 1 (FSP-1) were performed. In addition, using trichrome staining, the degree of interstitial involvement was quantified. Renal function showed an acute deterioration followed by initial recovery and subsequent slow decline of renal function until day 156. Trichrome stainings revealed that this deterioration was associated with increased tubulointerstitial matrix deposition. CX3C-L was upregulated 1.5-fold at day 2, that continuously increased up to 6-fold at day 106. CX3C-R expression paralleled this time course. As expected, FSP-1 expression increased up to 6-fold by qRT-PCR analyses with expression peaking at day 28. Moreover, expressions of CX3C-L and CX3C-R correlated very well in qRT-PCR (R2=0.84). Additionally, expression CX3C-L and FSP-1 or CX3C-R and FSP-1 highly correlated in qRT-PCR (R2=0.69 or 0.62, respectively). The comparison of tubular CX3C-L expression in IH and the degree of interstitial fibrosis also demonstrated a good correlation (R2=0.68). Our data demonstrate that in experimental folic acid nephropathy there is a good correlation between the expression of fractalkine and its receptor with markers of renal fibrosis.
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PDGF-C ist ein potentes pro-inflammatorisches Zytokin in der Entwicklung der Nierenfibrose in vivo F. Eitner1, E. Bücher1, C. van Roeyen1, U. Kunter1, R. Song1, C. Seikrit1, G. Müller-Newen2, U. Eriksson3, A. Östman4, J. Floege1, T. Ostendorf1 1Medizinische Klinik II, Universitätsklinikum Aachen, Aachen; 2Biochemie, Universitätsklinikum Aachen, Aachen; 3Ludwig Institute for Cancer Research, Stockholm, Schweden; 4Karolinska Institute, Stockholm, Schweden; Die interstitielle Fibrose erschwert die meisten progredienten Nierenerkrankungen. Wir haben kürzlich eine verstärkte Expression von PDGF-C in Arealen interstitiellerFibrose identifiziert. Jetzt untersuchen wir die therapeutischen Effekte undMechanismen eines PDGF-C Antagonismus in der Entwicklung der Nierenfibrose in vivo. Eine Nierenfibrose wurde in 10 Wochen alten Mäusen durch eine unilaterale Ureterligatur induziert. Die Mäuse wurden von d-1bis d4 mit einem affinitätsgereinigten, Schaf anti-PDGF-C (1 mg/d i.p.) oderirrelevantem Schaf-IgG behandelt. Nekropsien wurden am d5 (n=15) und am d10(n=17) durchgeführt. Nach einer Ureterligaturist PDGF-C verstärkt in der Nierenfibrose nachweisbar. Konfokale Färbungenidentifizieren infiltrierende Makrophagen als eine Quelle der PDGF-CÜberexpression. Die Behandlung mit anti-PDGF-C reduziert die Nierenfibrose amd5 signifikant (30% Reduktion des interstit. Siriusrot und 57% Reduktion derinterstit. Myofibroblasten, anti-PDGF-C vs. IgG, p<0.05). PDGFC ist ein apotentes Mitogen für Nierenfibroblasten in vitro und induziert gleichzeitig eine verstärkte Chemokinexpression in diesen Zellen. Andersherum hat die anti-PDGF-C Behandlung in vivopotente anti-inflammatorische Eigenschaften, die zu einer deutlichen Reduktionder renalen Chemokinexpression am d5 führen (85% Reduktion von CCL2 und 67% Reduktionvon CCL5, antiPDGF-C vs. IgG, p<0.05). Die reduzierte renale Chemokinexpression wird begleitet von einer signifikanten Abnahme der renalen Leukozyteninfiltrationund der renalen CCR2 mRNA Expression. Der spezifische Antagonismus von PDGF-C reduziert die Entwicklung der Nierenfibrose nach unilateralerUreterligatur in der Maus. Darüber hinaus legen unsere Daten erstmalig einen neuen, durch das Zytokin PDGF-C gesteuerten Auto-Amplifikationsmechanismus in der Entwicklung der Nierenfibrose nahe: Aus Leukozyten entstammendes PDGF-C induziertin intrinsischen Nierenzellen eine vermehrte Chemokinexpression, welche wiederum eine weitere Leukozyteninfiltration verstärkt.
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Fetuin-A-Mangel aggraviert vaskuläre und valvuläre Kalzifizierung in ApolipoproteinE-defizienten Mäusen – Bedeutung von Niereninsuffizienz und Hyperphosphatämie R. Westenfeld1, C. Schäfer2, Chr. Haarmann1, T. Krüger2, O. Ivanovski3, T. Drüeke3, Z. Massy4, J. Floege1, W. Jahnen-Dechent2, M. Ketteler1,V. Brandenburg1 1Nephrologie, RWTH Klinikum, Aachen; 2IZKF Biomat, RWTH Klinikum, Aachen; 3Nephrolgy, INSERM 507, Paris, Frankreich; 4Nephrology, University, Amiens, Frankreich; Verminderte Serumspiegel von Fetuin-A sind mit erhöhter Mortalität bei HDPatienten assoziiert. Fetuin-A defiziente Mäuse zeigen masive Kalzifizierung vieler Gewebe, jedoch nicht des Gefäßsystems. Die fehlende vaskuläre Kalzifizierung könnte durch protektive Mechanismen wie das intakte Gefäßendothel vermittelt werden. Wir generierten daher AoplipoproteinE(ApoE)/Fetuin-A doppel knockout Mäuse (DKO) und verglichen diese mit Wildtyp Mäusen und ApoE defizienten Mäusen, einem etablierten Atherosklerosemodel. Die Genotypen wurden in 3 Grupen untersucht: 1 Standardfuter (CO), 2 phosphatreiche Diät (1,5%) für 9 Wochen (HP), 3 Uninephrektomie plus phosphatreiche Diät für 9 Wochen (NxHP), n=154, Alter: 9 Monate. Kalzifizierung: von Kossa Färbung Aortenwurzel, Cresopthalein-Asay; Atherosklerose: Red-OilFärbung „en face“; Stary-Score; Serum: Ca, Pi, Harnst., Cholest., PTH. Die HP Diät bewirkte einen ähnlichen Anstieg des Serum-Pi aler Genotypen (+50%), und stieg nach Nx weiter an (+200%). Nach Nx wiesen ale Genotypen eine vergleichbare milde Niereninsufizienz auf, wobei ein deutlicher sekundärer Hyperparathyreoidismus bestand (PTH, Median [pg/ml]: Co: 50; NxHP: 1400). Der Blutdruck war in allen Versuchsgrupen normal. Die masive Atherosklerose der ApoE Mäuse wurde durch die Fetuin Defizienz nicht modifiziert. Es zeigte
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POSTERBEITRÄGE sich jedoch eine deutlich verstärkte vaskuläre Kalzifizierung der DKO-NxHP Mäuse, die fast auschließlich die Intimaläsionen betraf (von Kossa positive Fläche [µm2]: WT-CO: 489; WT-NxHP: 4470; ApoE-NxHP: 23640*; DKO-NxHP 79880**; *p<0.05; **p<0.01). Analog dazu induzierte nur in DKO Mäusen allein die HP Diät eine Kalzifizierung der Koronararterien, die durch die Nephrektomie weiter verstärkt wurde. Wir zeigen erstmals, dass sich der protektive Effekt von Fetuin-A auch auf das Gefäßsystem erstreckt, insbesondere unter Bedingungen einer erhöhten Phosphatbelastung.
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BMP-7 wird in der Niere unter physiologischen Bedingungen tubulär endoluminal exprimiert. Bei der Nephrosklerose hingegen wird BMP-7 vermehrt im Interstitium und weniger in den Tubuli exprimiert. Verglichen mit normalen Nieren, zeigt sich eine verminderte Expression von BMP-7 bei der Nephrosklerose im Tubulointerstitium (p=0,0094), während kein Unterschied in den Glomeruli gesehen wurde. Die Stimulation von TK-173 Zellen mit Angiotensin-II erhöht die Expression von BMP-7 um das bis zu 4,85-fache. Nach Stimulation konnte keine gesteigerte Proliferation oder Apoptose der TK-173 oder HK-2 Zellen beobachtet werden. Insgesamt zeigt sich bei der Nephrosklerose eine verminderte tubulointerstitielle Expression von BMP-7, wobei die Expression in Fibroblasten durch Angiotensin-II gesteigert wird. Ob die Expression in tubulären Zellen tatsächlich vermindert ist, welche Funktion BMP-7 hat und welche Rolle die Umverteilung der Expression in diesem Zusammenhang spielen, sind Gegenstand aktueller Untersuchungen.
Ksp-Cadherin exprimierende renale Zellen in vitro generiert aus embryonalen Stammzellen der Maus
Zielsetzung: Die Differenzierung embryonaler Stamm (ES)-Zellen der Maus via zellulärer Aggregate, sog. “embryoid bodies” (EBs), ist als Modellsystem etabliert, um zelluläre Entwicklungsvorgänge in vitro zu untersuchen. Wir demonstrieren in dieser Studie, dass ES-Zellen in vitro in renale Zelltypen differenzieren können. Renale Zelltypen sollen genetisch aus EBs isoliert werden und hinsichtlich ihres regenerative Potentials in vivo analysiert werden. Methoden: Die Analyse der Expression unterschiedlicher renaler Marker-Moleküle in EB-Kulturen verschiedener Entwicklungsstadien wurde mittels Immunfärbungen und RT-PCR-Analysen durchgeführt. Zum Nachweis von Nierenzellen während der in vitro Differenzierung wurden ES-Zell-Klone generiert, die ein Reporter-Konstrukt mit green fluorescent protein (GFP) unter der Kontrolle eines kidney specific (ksp)-Cadherin-Promotors enthalten. Ergebnisse: Wir konnten frühe renale Tubuluszellen nachweisen, die teilweise tubuläre Strukturen in den EBs bildeten. Die Expression der tubulären Markermoleküle ksp-Cadherin, kidney androgen-related peptide (KAP) renal specific oxido reductase (RSOR), 25-hydroxyvitamin D3 Hydroxylae (D3H) und Tamm-Horsfall-Protein (THP) konnte in den EBs detektiert werden. Schlussfolgerung: Embryonale Stammzellen der Maus differenzieren in renale Tubuluszellen in vitro. Aktuell etablieren wir außerdem ein Plasmid-Konstrukt, mit dessen Hilfe via Expression des GFP- und Puromycin-Resistenz-Gens unter Kontrolle des ksp-Cadherin-Promoters frühe renale Tubuluszellen aus den EBs selektioniert werden können. Diese renalen Zellen werden wir hinsichtlich ihres Regenerationspotentials in einem etablierten Tiermodell des ischämisch induzierten akuten Nierenversagens testen.
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Intermittent plasma exchange stabilized a chronic course of a hemolytic uremic syndrome caused by a deficiency of factor H related peptide M. Koziolek1, R.Vasko1, H. Gröne2, G. Müller1, F. Strutz1 1Nephrologie & Rheumatologie, Georg-August-Universität, Göttingen; 2Zelluläre & Molekulare Pathologie, Deutsches Krebsforschungszentrum, Heidelberg; A 36 year old patient was admitted to our hospital due to cardiac ischemia and acute renal failure (creatinine clearance 15 ml/min). LDH was 1824 U/ml, fragmentocytes were at 48 ppm and thrombocytes were at 88.8000/µl. Renal biopsy revealed severe structural damages due to malignant hypertension with 30 to 40% tubulointerstitial scarring. Diagnosis of haemolytic uremic syndrome was made and daily plasma exchange was initiated. 100 90 creatinine-clearance (mL/min)
J. Kramer1, J. Steinhoff1, M. Meier1, H. Pagel2, J. Rohwedel3 1Medizinische Klinik I, Lübeck; 2Institut für Physiologie, Lübeck; 3Institut für Med. Molekularbiologie, Programm Regenerative Medizin, Lübeck;
PE
PE
PE
intermittent PE
80 70 60 50 40 30 20 10
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Expression, Regulation und Funktion von Bone Morphogenetic Protein (BMP)-7 bei der Nephrosklerose C. Bramlage1, I. Maatouk1, J. Bevanda1, M. Koziolek1, H. Schmid2, C. Cohen2, G. Müller1, M. Kretzler3, F. Strutz1 1Abteilung Nephrologie & Rheumatologie, Universitätsklinikum Göttingen, Medizinische Klinik, Göttingen; 2Medizinische Poliklinik Innenstadt, Klinikum der LMU München, München; 3Department of Nephrology Ann Arbor, Ann Arbor; Bone Morphogenetic Protein (BMP)-7 wirkt regenerativ auf chronische Nierenerkrankungen sowie auf die Arteriosklerose, weshalb eine Bedeutung auch bei der Nephrosklerose angenommen werden kann. Ziel der aktuellen Studie ist es deshalb, die Expression, Regulation und Wirkung von BMP-7 bei der Nephrosklerose zu untersuchen. Immunhistochemische Untersuchungen wurden an 12 Nieren mit Nephrosklerose und 10 normalen Nieren durchgeführt. Zudem wurden 32 nephrosklerotische und 10 normale Nieren mittels real time PCR, getrennt nach Glomeruli und Tubulointerstitium, untersucht (European Renal cDNA Data Bank). In renalen Fibroblasten (TK-173) wurde die Expression von BMP-7 nach Stimulation mit Angiotensin-II (10-3, 12 h) bestimmt. Die Wirkung von BMP-7 wurde durch die Bestimmung der Apoptose (FACS für Annexin V) und Proliferation (BrdU-Assay) nach Stimulation durch BMP-7 (48 h, 1, 10, 100 ng/ml) in TK173 Zellen und proximalen Tubuluszellen (HK-2 Zellen) untersucht.
0
01.08.2004 09.11.2004 17.02.2005 28.05.2005 05.09.2005 14.12.2005 24.03.2006 02.07.2006
time
Further laboratory analysis revealed a decrease in complement C3c and a normal C4-level. Specific analysis detected a deficiency of factor H related peptide (FHrP) without evidence of a specific anti-FHrP antibody. Factor H was normal and no mutation within this gene could be detected. Under daily plasma exchange (PE) using fresh-frozen plasma, myocardial ischemia quickly resolved and renal function partially recovered (creatinine clearance 54 ml/min). Termination of PE resulted in a slight activity of HUS detectable with discrete elevated LDH and decreased haptoglobin, however normal thrombocytes and slightly elevated fragmentocytes. Within the next 9 months, two relapses occurred and were treated each time with additional cycles of daily PE. Under these circumstances, renal function further deteriorated to a creatinine clearance between 42 to 48 ml/min. Due to persistent serological activity of the HUS, PE was continued for 14 months once or twice weekly to once biweekly. So far, renal function stabilized or even improved under this therapy (current creatinine clearance 65 ml/min). The course of creatinine clearance is summarized in the figure. Deficiency of FHrP is a rare cause of HUS. Therapeutic options of frequent relapsing or persistent HUS are limited. Using intermittent PE, stable remission could be obtained in our patient, avoiding additional renal damage though the long term prognosis is unclear. Thus, intermittent PE may to be a therapeutic alternative in these cases.
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Qualitätsberichte der Krankenhäuser – Analyse der Darstellung nephrologischer Fachabteilungen B. Marx1, M. Marx2 1SHG-Kliniken Sonnenberg, Saarbrücken; 2Medizinische Klinik II und III, SHG-Kliniken Völklingen,Völklingen; Zielsetzung: Zum 31.08.2005 waren alle Krankenhäuser nach § 137 SGB V zur Abgabe eines Qualitätsberichtes verpflichtet. Die Qualitätsberichte wurden im Internet veröffentlicht und sollen die Öffentlichkeit, Patienten, Kostenträger und Fachkreise über Leistungsspektrum und Behandlugsqualität der Häuser informieren. Ziel dieser Untersuchung war eine Analyse der Darstellung nephrol. Fachabteilungen in den Qualitätsberichten. Methoden: Zum Stichtag 29.12.2006 wurde in www.qualitaetsbericht.de und www.g-qb.de unter „Nephrologie“nach entsprechenden Fachabteilungen gesucht. Eingeschlossen wurden Abteilungen mit der Kennziffer 400, 104 oder 100 mit nephrologischer Leitung. Analysiert wurde das Leistungsspektrum nach DRG, ICD und OPS sowie allgemeine Kennzahlen und Personalbemessung. Ergebnisse: In www.qualitaetsbericht.de fanden sich 78 Häuser von denen 58 die Kriterien einer Nephrologie erfüllten, in www.g-qb.de erfüllten von 447 Treffern 98 die Einschlusskriterien und wurden analysiert. Die Ergebnisse sind als Mittelwerte und Spannbreite dargestellt: Betten 38,7 (6-108); Fälle/Jahr 1102 (31-4623); Fälle/Bett 28,2 (1,6-92); Ärzte 13,2 (1-85); Fälle/Arzt 111 (13-547); Dialysen/Arzt 319 (13-2387); Die nephrologische DRG L60 fand sich in 88% der Häuser in den TOP 3 DRGs. Die ICDs N18 „chronische Niereninsuffizienz“ und N17 „akutes Nierenversagen“ waren in 86% bzw. 47% der Häuser unter den TOP 3 Diagnosen. Die Peritonealdialyse war in 57% und Nierenbiopsien in 49% der Häuser dokumentiert. Schlussfolgerung: Nephrologische Fachabteilungen sind aus Qualitätsberichten nicht auf Anhieb zu identifizieren. Es findet sich eine große Spannbreite im Leistungsspektrum. Die Daten sind teilweise nicht plausibel, Kodierung nicht den Richtlinien entsprechend. Qualitätsparameter und risikoadjustierte Outcomedaten werden nicht erfasst. Eine einheitliche Darstellung der nephrol. Abteilungen sollte durch die Fachgesellschaften koordiniert werden.
Zusammenfassend zeigte RGZ einen in vivo protektiven Effekt durch eine mildere Einschränkung der I-C und PAH-C, sowie eine geringeren Rückgang der Marker der tubulären Sekretionskapazität ohne Verbesserung der eingeschränkten OAT Expression. Ebenso führte RGZ zu keiner Veränderung der AKT abhängigen eNOS Aktivierung, die eine Erklärung für die tubuläre Sekretionsverbesserung bietet, so dass dieser Effekt unabhängig von einer AKT-abhängigen eNOS Stimulierung scheint.
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Morbus Fabry mit Nierenbeteiligung und Proteinurie – Langzeitverlauf unter Enzymersatztherapie F. Breunig1, F. Weidemann2, J. Strotmann2, A. Emmert1, C. Wanner1 1Nephrologie, Universität Würzburg, Medizinische Klinik I, Würzburg; 2Kardiologie, Universität Würzburg, Medizinische Klinik I,Würzburg; Einleitung: Der Morbus Fabry wird hervorgerufen durch die mangelnde Aktivität des Enzyms a-Galaktosidase A. Durch Akkumulation von Glykosphingolipiden in den Lysosomen verschiedener Körperzellen kommt es im Verlauf zu einer Beteiligung der vitalen Organe. Das Vorhandensein einer Proteinurie wird in neuen Studien als ungünstiger prognostischer Faktor auch unter Enzymersatztherapie (ERT) erkannt. Untersucht wurde die Effizienz der ERT bei Patienten mit fortgeschrittener Nierenbeteiligung und Proteinurie. Methodik: Longitudinale Verlaufsbeobachtung von 12 Patienten, darunter 2 Frauen (Alter 42±8 Jahre), unter Therapie mit rekombinater a-Galaktosidase A (Agalsidase ß, Fabrazyme®) in der Dosierung 1 mg/kg KG alle 14 Tage. Alle Patienten hatten eine Proteinurie von mindestens 1g/Tag. Die Beurteilung der Nierenfunktion erfolgte durch Messung (99Tc-DTPA ) der glomerulären Filtrationsrate (GFR) und der Proteinurie im 24 Stunden Sammelurin.
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PPAR-gamma-Agonist verbessert die tubuläre Sekretion von organischen Anionen nach ischämischem Nierenversagen unabhängig von einer AKT-abhängigen eNOS-Aktivierung R. Schneider1, T. Kress1, B. Betz1, Chr. Sauvant2, J. Galle1, C. Wanner1 1Nephrologie, Medizinische Klinik und Poliklinik I, Würzburg; 2Institut für Physiologie, Würzburg; Peroxisome-proliferator activated receptor gamma Agonisten (PPARg) zeigen sich im iANV als protektiv. PPARs regulieren die Genexpression indem sie an Retinoid-Rezeptoren oder spezifische Regionen der Zielgene binden. Wir konnten zeigen, dass sich der PPARg Rosiglitazon (RGZ) protektiv auf die Nierenfunktion und tubuläre Transportkapazität auswirkt, ohne dass der Transporter organischer Anionen (OAT) hochreguliert wird. Wir analysieren hier in wieweit die tubuläre Sekretionsverbesserung auf einer AKT-abhängigen Aktivierung der endothelialen NO-Synthase (eNOS) basiert. Das iANV erfolgte durch bilaterales Clamping der Aa. renales für 60 min. RGZ (0.2 mg/kg) wurde während des Clamping oral appliziert. Inulin- (I-C) und para-Aminohippursäure-Clearance (PAH-C) wurden als Maß der Nierenfunktion 24 Std. nach iANV-Induktion gemessen und die PAH Nettosekretion (PNS) als Marker der aktiven Transportkapazität des proximalen Tubulus bestimmt. Die Analyse der kortikalen OAT Expression, sowie die Expressionsmuster der AKTabhängigen Kaskade der eNOS Aktivierung erfolgte auf Proteinebene. Die ischämiebedingte Reduktion der I-C, PAH-C und PNS verbesserte sich signifikant unter RGZ. Dies korrelierte nicht mit einer Verbesserung der verminderten OAT Expression. Clamping induzierte in geringem Maß AKT, während deren phosphorylierte Form (phos-AKT) stark induziert wurde. Dies führte zu einer gesteigerten Expression von phos-eNOS (Ser 1177), als der NO-generierende aktive eNOS-Form. Weder die Expression von AKT, phos-AKT, eNOS oder phos-NOS (Ser 1177) wurden unter RGZ im Vergleich zu Clamping zusätzlich hochreguliert.
Ergebnisse: Über eine Beobachtungsgsdauer von 3.8±1.3 Jahren verstarb ein Patient (10 Monate nach Behandlungsbeginn), bei 3 Patienten mit chronischer Nierenerkrankung (Stadium 4 und 5) wurde eine Nierenersatztherapie eingeleitet. Bei den verbleibenden 8 Patienten war die Proteinurie unverändert (1439±950 mg/d; 2 Jahre 1056±1096 mg/d; 3,8 Jahre 1256±1647 mg/d. n.s., siehe Abblidung), die GFR war über diesen Zeitraum rückläufig (91±32, nach 2 Jahren 82±36 und nach 3,8 Jahren 79±38 ml/min/1.73 m2; p=0.01). Die Einnahme von ACE Hemmern und Angiotensin-Rezeptor Blockern wurden empfohlen, erfolgte aber nicht konsequent. Der mittlere Blutdruck nach 3,8 Jahren war 116±11 zu 71±9 mmHg. Schlussfolgerung: Die Enzymersatztherapie kann eine Proteinurie bei Patienten mit fortgeschrittenem M. Fabry nicht signifikant beeinflussen. Weitere Studien müssen die Wirksamkeit einer intensivierten antiproteinurischen Therapie in Kombination mit der Enzymersatztherapie zeigen. Proteinurie bei 8 Patienten im Verlauf über 4 Jahre
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Die Rolle des Ultraschalls in der Diagnostik des primären Hyperaldosteronismus B. Krumme1, G. Hommel2, J. Bönhof1, S. Abdelhamid1 1Nephrologie und Hypertensiologie, Deutsche Klinik für Diagnostik (DKD),Wiesbaden; 2Institut für medizinische Biometrie,Epidemiologie und Informatik, Universitätsklinik Mainz, Mainz; Der primäre Hyperaldosteronismusist wesentlicher häufiger die Ursache einer arteriellen Hypertonie als früher angenommen. Besonders bei selektierten Patienten mit schwer einstellbarer Hypertonie wird eine Prävalenz von bis zu 20 % in der aktuellen Literatur berichtet. Da der Ultraschall (US) in der primären Diagnostik der schwer einstellbaren arteriellen Hypertonie häufig eingesetzt wird, stellt sich die Frage der diagnostischen Aussagekraft für die Diagnose eines Conn-Adenoms (CA). Von 1865 Patienten mit schwer einstellbarer arterieller Hypertonie (> 140/90mmHg mit > zwei Antihypertensiva) wurde bei 436 Patienten (23,3%) US und CT der Nebennieren(NN) unabhängig von einander durchgeführt und verglichen. Bei 228/436 Patienten (118 Männer, Alter 45 (17-68) Jahre) wurde eine essentielle Hypertonie (EH)diagnostiziert, während bei 208/436 Patienten (90 Männer, Alter 46 (20-64) Jahre) ein hormonell aktives CA diagnostiziert wurde. Das CT zeigte bei den CA-Patienten in 74/208 Fällen ein rechtsseitiges Adenom und bei den restliche134 Patienten ein CA der linken NN. Mit Hilfe des US wurden 68/74 Adenome der rechten NN und 75/135 Adenome der linken NN richtig erkannt. Dies entspricht einer Sensitivität und Spezifität von 91,9% und 79,3% für die rechte Seite bzw. 55,6% und 40% für die linke Seite. Bei 82/436 (18,8%) Patienten war die rechte NN nicht beurteilbar. Der BMI dieser Patienten war signifikant höherals der BMI der 354 Patenten mit sonographisch beurteilbarer rechter Nebenniere( BMI: 29,2 kg/m2 vs. 24,8 kg/ m2 ; p< 0,0001). Dieser Unterschied im BMI war auch auf der linken Seite signifikant (Li. NN nichtbeurteilbar: N=241 (55,5%) (BMI 26,9kg/m2) vs. li. NN beurteilbar:N=195 (BMI 23,9kg/m2); p< 0,0001). Mit einem Grenzwert derTumorgröße von > 1,3cm auf der rechten Seite und > 2,2 cm auf der linken Seite liegt die Wahrscheinlichkeit bei 100%, dass alle Nebennierentumoren sonographisch erkannt werden. Die Sonographie ist eine wichtige Diagnostik in der Abklärung des primären Hyperaldosteronismus. Ein negativer Befund auf der linken Seite muß kritisch beurteilt werden und bedarf im Einzelfall der computertomographischen Überprüfung.
Gastroenterologie I 404
In vivo konfokale Laparoskopie der Leber: Eine neue Methode zur mikroskopischen Beurteilung der Leber in Echtzeit M. Götz1, R. Kießlich1, H.-P. Dienes2, U. Drebber2, E. Murr3, S. Kanzler1, P. R. Galle1, P. Delaney3, M. F. Neurath1 1I. Medizinische Klinik und Poliklinik, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz; 2Institut für Pathologie, Universitätsklinik Köln, Köln; 3Optiscan Pty Ltd, Victoria, Australien; Ziel: Die Biopsie mit histologischer Untersuchung trägt maßgeblich zur Diagnose von Lebererkrankungen bei, ist jedoch mit dem Risiko des sampling errors und der Blutung verbunden, und die Aufarbeitung ist zeitaufwendig. Die in vivo konfokale Mikroskopie war bisher auf den Magen-Darm-Trakt beschränkt. Wir evaluierten jetzt eine neu entwickelte miniaturisierte konfokale Sonde zur mikroskopischen Beurteilung der Leber noch während der laufenden Laparoskopie. Methoden: In eine neu entwickelte Laparoskopiesonde (Durchmesser 6,35mm) wurde ein konfokaler Scanner integriert. In Echtzeit wurden nach Aufsetzen der Sonde auf die Leber mikroskopische Bilder mit 1024x1024 Pixel (optische Schichtdicke 7µm, Auflösung 0,7µm) erzeugt. Leberbiopsien wurden zur histologischen Korrelation entnommen.
Ergebnisse: Bei der Routine-Minilaparoskopie in Analgosedierung wurden 25 Pat. mit unterschiedlichen Lebererkrankungen untersucht. Mit der konfokalen Laparoskopie konnten Hepatozyten, Gallengänge, Sinusoide und Bindegewebe in vivo dargestellt werden. Dilatierte Gallengänge, Fibrose, Steatose und Nekrose wurden identifiziert und mit der Histologie korreliert. Gegenüber dem makroskopischen und histologischen Aspekt verblindete Untersucher unterschieden anhand der in vivo mikroskopischen Bilder gesundes und krankes Lebergewebe mit hoher Genauigkeit (29/30) und Übereinstimmung (κ 0,9). Daneben konnten weitere intraabdominelle Strukturen (Gallenblase, Magen, Omentum) mikroskopisch dargestellt werden. Es trat keine Schädigung des Lebergewebes auf. Außer einem vorübergehenden CRP-Anstieg und einem allergischen Exanthem nach Fluoreszein bei jeweils 1 Patientin traten keine Nebenwirkungen auf. Schlussfolgerung: Mit der neu entwickelten miniaturisierten konfokalen Sonde gelang zum ersten Mal in vivo eine mikroskopischen Beurteilung der Leber noch während der laufenden Laparoskopie. Dieses neu entwickelte konfokale System könnte daher zur unmittelbaren mikroskopischen Diagnose von Lebererkrankungen beitragen.
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Inhibitoren der Phosphodiesterase 5 – eine neue Option zur Therapie der portalen Hypertonie P. Deibert1, M. Rössle2, H. Bremer3, M. Dreher3, A.-K. Kurz-Schmieg4, W. Kreisel4 1Präventive und rehabilitative Sportmedizin, Med. Uniklinik Freiburg, Freiburg; 2Zentrum für Gastroenterologie und Endokrinologie, Freiburg; 3Pneumologie, Med. Uniklinik, Freiburg; 4Innere Medizin 2, Med. Uniklinik Freiburg, Freiburg; Einleitung: Die portale Hypertonie bei Leberzirrhose wird durch eine gestörte Leberarchitektur, einen gesteigerten splanchnischen Fluss und eine Konstriktion der Lebersinusoide bei intrahepatischem Defizit an NO und cGMP verursacht. Wir untersuchten den Effekt von Inhibitoren der Phosphodiesterase 5 (PDE5), die den Abbau von cGMP hemmen, auf die hepatische Hämodynamik. Methoden: Messung der hepatischen Hämodynamik durch Doppler-Sonographie bei 10 gesunden Personen nach 100 mg Sildenafil, 4 gesunden Personen und 5 Patienten mit Leberzirrhose nach 10 mg Tadalafil, jeweils 18 gesunden Personen und 18 Patienten mit Leberzirrhose nach 10 mg Vardenafil. Bei 6 Patienten mit Zirrhose invasive Messunge des hepatovenösen Durckgradienten (HVPG) nach Vardenafil, bei einem Patienten mit portopulmonaler Hypertonie nach Vardenafil bzw. Tadalafil. Bei 3 Patienten Veränderungen des Flusses durch eine wiedereröffnete Umbilikalvene nach Vardenafil bzw. Tadalafil. Ergebnisse: Alle Inhibitoren der PDE5 haben den gleichen Effekt. 1. Der portalvenöse Blutfluss (PVBF) steigt bei gesunder und zirrhotischer Leber signifikant um 20-25% an. 2. Die Resistivity Indices der A. hepatica und des Tr. coeliacus steigen signifikant an, während sie in der A. mes. sup. konstant bleiben. 3. Die systemischen Kreislaufparameter ändern sich kaum. 4. Bereits 15 Minuten nach oraler Gabe steigt der PVBF an. 5. Der mittlere Abfall des HVPG nach Vardenafil beträgt 22%. 6. Der Fluss durch die Umbilikalvene nimmt um >30% ab. 7. Bei dem Patienten mit portopulmonaler Hypertonie senkt Vardenafil den pulmonalen Mitteldruck um 30% und den HVPG um 30%, Tadalafil um 24% bzw. 30%. Folgerungen: 1. Inhibitoren der Phosphodiesterase 5 senken den intrahepatischen sinusoidalen Widerstand, steigern den portalen Fluss und senken den portalen Druck bei normaler und zirrhotischer Leber. 2. Die Autoregulation des arteriellen hepatischen Flusses bleibt intakt. 3. Inhibitoren der PDE5 sind daher eine neue Option zur Therapie der portalen Hypertonie und anderer Leberschäden.
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POSTERBEITRÄGE 406
Hepatozytäre Lipidakkumulation induziert proinflammatorische und fibrogene Genexpression in hepatischen Sternzellen – ein neues In-vitro-Modell der Steatohepatitis und -fibrose H. Wobser1, Chr. Dorn1, T. Weiss2, R. Büttner1, C. Bollheimer1, J. Schölmerich1, C. Hellerbrand1 1Innere Medizin, Uniklinik Regensburg, Regensburg; 2Abteilung für Chirurgie, Uniklinik Regensburg, Regensburg; Ziel: Die nichtalkoholische Fettlebererkrankung (NAFDL) kann bis zur Leberzirrhose fortschreiten. Hepatische Sternzellen (HSZ) gelten hierbei als Hauptmediatoren der Leberfibrosierung. Die molekularen Mechanismen, über die eine hepatozytäre Steatosis zur Sternzellaktivierung führt, sind weitgehend ungeklärt. Methodik: In Hepatomzellen HUH7 und primären humanen Hepatozyten (PHH) wurde ein in vitro Modell zur freien Fettsäuren (FFS) -induzierten Lipidakkumulation etabliert. Die Lipidakkumulation wurde colorimetrisch bestimmt. Die fibrogene und pro-inflammatorische Genexpression von HSZ wurde mittels qPCR und ELISA ermittelt. Apoptose wurde über Annexin-/PI gestützte Flowcytometer Analyse gemessen. Ergebnisse: Exposition von PHH und HUH7 mit der gesättigten FFS Palmitat und der einfach-ungesättigten FFS Oleat führte zur signifikanten intrazellulären Lipidakkumulation. Im Anschluss gewonnenes konditioniertes Medium (KM) von FFS- behandelten Hepatozyten induzierte 1) eine gesteigerte MCP-1 Expression in HSZ, begleitet von einer signifikanten NFkB- Aktivierung. KM von FFS-behandelten Hepatozyten induzierte 2) die Expression von Matrixproteinen (Kollagen I) und Matrix-regulierenden Proteasen (TIMP1/-2) in HSZ. Schließlich führte die Stimulation von HSZ mit KM von FFS-behandelten HUH7 zur 3) Apoptoseresistenz der HSZ gegenüber dem potenten Apoptoseinduktor Staurosporin. Fazit: Die vorliegenden Daten legen nahe, dass eine hepatozytäre Lipidakkumulation zur Sekretion löslicher Mediatoren führt, die sowohl eine fibrogene und pro-inflammatorische Genexpression als auch eine Apoptoseresistenz humaner Sternzellen induzieren. Sie liefern damit einen interessanten Erklärungsansatz, wie die hepatozytäre Lipidakkumulation zur Entzündung und Fibrose der NAFDL beiträgt. Zudem bietet das vorgestellte in vitro Modell die Möglichkeit, neue Pathomechanismen der NASH zu identifizieren und anti-inflammatorische/- fibrotische Therapiekonzepte zu etablieren.
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Aktivierung Kupffer’scher Sternzellen (KS) durch β-Glykane: Ein neuer Mechanismus der portalen Hypertension durch Leukotriene und Thromboxan A2 Chr. Steib1, M. Bystron1, Chr. Opelz1, B. Göke1, A. Gerbes1, M. Bilzer1 1Medizinische
Klinik II, Klinikum Großhadern, München;
Hintergrund: Aktuelle Studien zeigen ein erhöhtes Risiko der Varizenblutung bei Patienten mit Leberzirrhose und bakteriellen Infektionen. Die Kupffer’schen Sternzellen (KS) kommen als gewebständige Makrophagen der Leber als erste mit pathogenen Darmbakterien in Kontakt und können dadurch aktiviert werden. Wir untersuchten deshalb, wie die Aktivierung KS zu einem Anstieg des portalen Druckes führen könnte. Methoden: Rattenlebern wurden nicht-rezirkulierend perfundiert. KS wurden durch Zellwandpartikel gramnegativer Bakterien (Zymosan A, 150µg/ml) aktiviert. Die Infusion erfolgte von der 40.-46. Minute in Ab- oder Anwesenheit verschiedener Enzyminhibitoren oder Rezeptorantagonisten (je n=5). Der biliäre Efflux von Leukotrien C4/D4/E4 (LT) und Thromboxan B2 (TXB2) wurden mittels ELISA gemessen. Ergebnisse: Aktivierung KS durch Zymosan führte zu einem deutlichem Anstieg des portalen Druckes (cm H2O) von 4.0±0.8 auf maximal 19.2±3.1, nach TXA2 Rezeptorblockade mit BM13.177 (20µM) nur zu einem Druckanstieg auf 10.2±1.2 (p<0.05). Überraschenderweise konnte durch den Lipoxygenaseinhibitor MK-886 (4µM) und den LTD4 Rezeptorantagonist Ly171883 (20µM) alleine oder in Kombination mit BM13.177 eine vergleichbare Abschwächung des portalen Druckes erreicht werden. Diese Ergebnisse legen nahe, dass TXA2 und LT vernetzt sind. Diese Hypothese wurde durch einen 30-fachen Anstieg der LT- Ausschüttung nach KS-Aktivierung und eine 60-80%ige Hemmung der
LT-Ausschüttung durch Thromboxanrezeptorblockade mittels BM13.177 oder den TXA2-Synthaseinhibitor Furegrelate (20µM) erhärtet. Andererseits konnte weder MK-886 noch Ly171883 den 40-fachen Anstieg des TXB2-Effluxes nach KS-Aktivierung beeinflussen. Zusammenfassung: Aktivierung KS führt zu einem massiven Anstieg des portalen Druckes durch eine TXA2 abhängige Bildung von LT. LT-Inhibitoren wären deshalb interessante Kandidaten, um den Anstieg des portalen Druckes in inflammatorischen Systemen zu hemmen.
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Subjektiver und audiometrischer Hörverlust bei 70 Patienten nach Lebertransplantation K. Rifai1, Chr. Strassburg1, J. Klempnauer2, M. P. Manns1 1Gastroenterologie, Hepatologie & Endokrinologie, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover; 2Viszeral- und Transplantationschirurgie, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover; Einleitung: Bei 521 Patienten nach Lebertransplantation (LTx) hatte eine Querschnittsuntersuchung mittels Fragebogen vor kurzem eine erhöhte Rate an subjektiven Hörproblemen gezeigt. Um die subjektiven Patientenangaben zu objektivieren, wurden die audiometrischen Daten von 70 Patienten nach Lebertransplantation ausgewertet. Methoden: Die Audiometrien von 70 Patienten (33 Männer) im Follow-up 6,5±4,3 Jahre nach LTx im Alter von 52±14 Jahren wurden gesammelt. Davon berichteten 38 Patienten (53%) über ein Hörproblem erst post-LTx, 14 bereits über eine Hörminderung bereits vor LTx (21%) und 18 Patienten gaben keine subjektiven Hörprobleme an (26%). Ergebnisse: Die Hörtests waren nur bei 5 Patienten normal (7%), während 12 Patienten eine leichte Hörminderung aufwiesen (17%). 28 Patienten hatten eine mäßige Hörminderung (40%) und 25 Patienten sogar eine schweren Hörschaden (36%). Bei 86% war ein beidseitiger Schaden erkennbar, der meist auch mehrere Frequenzbereiche betraf. Von den 18 Patienten ohne subjektive Hörbeeinträchtigung wiesen 50% einen mäßigen (n=7) oder sogar schweren (n=2) Hörschaden auf. Die maximale Hörminderung betrug im Schnitt 62±30 dB, wobei Patienten mit subjektiven Hörproblemen (pre- und post-LTx) signifikant schlechtere Werte zeigten (-67±29 dB bzw. -69±30 dB vs. -43±27 dB; p<0.03). Zusammenfassung: Patienten nach Lebertransplantation haben auch objektiv in der Audiometrie eine hohe Rate an Hörminderung, selbst wenn sie subjektiv keine Beeinträchtigung bemerken. Weitere prospektive Untersuchungen zu Klärung der Ursachen sind notwendig, insbesondere zu der Rolle der Immunsuppression.
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Stärkere Reduktion von HBV-DNA und HBsAg nach Kombinationstherapie mit Peginterferon alfa-2b plus Lamivudin als nach Monotherapie mit Peginterferon alfa-2b bei chronischer Hepatitis-B-Infektion J. Wiegand1, O. Brosteanu2, H. Porst3, M. Wiese4, F. Berr5, M. Maier6, J. Mössner1, H. L. Tillmann1, I. Schiefke1 1Medizinische Klinik II, Universitätsklinikum Leipzig, Leipzig; 2Koordinierungszentrum für Klinische Studien, Leipzig; 3Klinikum Dresden-Friedrichstadt, Dresden; 4Klinikum St. Georg, Leipzig; 5Klinik für Innere Medizin I, Salzburg, Österreich; 6Institut für Virologie, Leipzig; Zielsetzung: Peginterferon alfa-2b und Lamivudin stellen therapeutische Optionen bei einer chronischen Hepatitis B (HBV) Infektion dar. Es wurde angenommen, daß eine Kombinationstherapie mit Peginterferon alfa-2b plus Lamivudin effektiver als eine Monotherapie mit Peginterferon alfa-2b ist. Methoden: 59 Patienten mit chronischer HBV-Infektion wurden randomisiert mit Peginterferon alfa-2b 1,5 µg/kg 1x/Woche s.c. (n=27) oder mit Peginterferon alfa-2b plus Lamivudin 100 mg/d (n=32) für neun Monate behandelt. Die Nachbeobachtungszeit betrug 24 Wochen. HBV-DNA (PCR), HBsAg und HBeAg (Axsym, Abbott) wurden vor Therapiestart, am Therapieende und am Ende der Nachbeobachtungszeit quantifiziert. HBV-Genotypen wurden mittels Innolipa (Innogenetics) ermittelt.
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Med Klin 2007;102:Abstract-Band
POSTERBEITRÄGE Ergebnisse: Zwischen den beiden Therapiearmen wurde kein Unterschied bezüglich ALT-Normalisierung, HBV-DNA Elimination (<400 Kopien/ml) und HBeAg-Serokonversion am Ende der Nachbeobachtungszeit festgestellt. Es konnte jedoch ein stärkerer Abfall der HBV-DNA (3,76 log vs. 2,13 log; p=0,009) und des HBsAg (0,53 log vs. 0,37 log; p=n.s.) während der Kombinationstherapie beobachtet werden. Die HBsAg Reduktion war vergleichbar mit Ergebnissen nach Therapie mit Peginterferon alfa-2b plus Adefovir (Wursthorn, Hepatology 2006). Kein Parameter korrelierte signifikant mit den vorliegenden HBV-Genotypen. Es wurde lediglich ein Trend zu geringeren Relapseraten während der Nachbeobachtungszeit bei Infektion mit Genotyp A (4/9 vs. 3/18; p=0,072) beobachtet. Schlussfolgerung: Während sich die Ergebnisse am Ende der Nachbeobachtungszeit nicht unterscheiden, deuten die Daten während der Therapie auf eine höhere Effektivität der Kombinationstherapie hin. Die größere Abnahme des HBsAg während der Kombinationstherapie spricht für eine Reduktion der cccDNA. Zukünftige Studien sollten untersuchen, ob die Abnahme von HBV-DNA und HBsAg nach Therapie mit Peginterferon alfa-2b plus Lamivudin mit einer Nukleosid-Monotherapie erhalten werden kann.
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Sonographische Fettleberdiagnostik bei Patienten mit chronischer Virushepatitis T. O. Hirche1, A. Ignee2, S. Jungblut1, H. Hirche3, A. Schneider1, Chr. F. Dietrich2 1Klinikum der J.W. Goethe Universität Frankfurt, Zentrum Innere Medizin I, Frankfurt; 2Caritas Krankenhaus, Medizinische Klinik II, Bad Mergentheim; 3Universitätsklinikum Essen, Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie, Essen; Zielsetzung: Evaluation von zwei Ultraschallparametern, dem Flussmuster in der rechten Lebervene (FML) und dem Nachweis regionaler Minderverfettungen (RMV) im Leberhilus, als nichtinvasive Prädiktoren einer Fettleber bei Patienten mit chronischer HCV Infektion. Studiendesign: Bei 122 Patienten mit chronischer HCV Infektion wurden prospektiv neben klinischen Routineparametern auch FML und RMV mittels Duplex-Doppler und B-Mode Sonographie bestimmt. Bei allen Patienten erfolgte anschließend eine Leberbiopsie. Die klinischen und sonographischen Parameter wurden mit einem histologischen Fettleberscore als Goldstandard verglichen und durch schrittweise logistische Regression analysiert. Ergebnisse: Monophasisches Flussprofil und RMV, aber nicht die Leberfunktion, korrelierten signifikant mit dem Grad der Leberverfettung (p<0,001). Beide sonographischen Methoden erlaubten exzellente Vorhersagen für Patienten mit schwergradiger Fettleber, insbesondere in Kombination (SE 95%, SP 96%, pPV 93%, nPV 97%, Genauigkeit 96%). Der Vorhersagewert der FML Messung fiel jedoch deutlich ab, wenn neben schweren auch milde Fettleberstadien in die Analyse einbezogen wurden (SE 71%, SP 76%, pPV 81%, nPV 64%, Genauigkeit 73%). Im Gegensatz dazu blieb der Nachweis von RMV auch in dieser Konstellation ein wertvoller Indikator für eine Leberverfettung (SE 74%, SP 100%, pPV 100%, nPV 72%, Genauigkeit 84%). Die Kombination beider Methoden erhöhte zwar die Sensitivität (82%) zur Vorhersage einer Fettleber, gleichzeitig sank jedoch die Spezifität (76%) und Genauigkeit (80%). Schlussfolgerung: Die sonographische Bestimmung des FML und RMV im Bereich des Leberhilus ist technisch einfach und gut reproduzierbar. Der Nachweis sonographischer Veränderungen hat einen hohen Vorhersagewert für das Vorliegen einer histologisch manifesten Fettleber. Allerdings kann eine milde Leberverfettung durch unauffällige sonographische Parameter nicht sicher ausgeschlossen werden.
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Therapie der chronischen Hepatitis C im Maßregelvollzug G.Vogt1, M. Wiese2, H. Jansen3 1Robert-Koch-Klinik, Klinikum St. Georg gGmbH, Leipzig; 22. Klinik für Innere Medizin, Klinikum St. Georg gGmbH, Leipzig; 3Klinik für Forensische Psychiatrie, Städtisches Klinikum „St. Georg“, Leipzig; Einleitung: In der Klinik für Forensische Psychiatrie (Maßregelvollzug) erfolgt die Therapie suchtkranker Straftäter, die nach § 64 StGB zu Maßregelbehandlung verurteilt wurden. Es handelt sich in der Mehrzahl (z.Z.80%) um intravenös Drogenabhängige mit bereits durchgeführter Entzugsbehandlung, die häufig (z.Z. 39%) eine HCV-Infektion aufweisen. Patienten und Methodik: Bei allen Neuzugängen erfolgt zunächst ein Hepatitis- und HIV-Screening. Patienten mit chronischer Hepatitis C und stabiler Abstinenz wird seit 12/2003 eine Kombinationstherapie aus körpergewichtsadaptierten PEG-Interferon α-2b und Ribavirin angeboten, die Therapiedauer beträgt 24 Monate (Genotyp 2/3) bzw. 48 Monate (Genotyp 1). Ergebnisse: Bisher haben 25 Patienten eine antivirale Therapie abgeschlossen. Das mittlere Alter lag bei 27 Jahren. Bei den 7 Patienten mit Genotyp 1 betrug die SVR 83% und bei den 18 Patienten mit Genotyp 3 100%. Nebenwirkungen traten bei allen Patienten auf, führten aber nicht zu Therapieabbrüchen. Schlussfolgerung: Es fanden sich bei dieser relativ kleinen Patientengruppe deutlich höhereTherapieerfolgsraten (SVR) als in der Allgemeinbevölkerung, was u.a. durch das niedrige Patientenalter und die damit kurze Infektionsdauer erklärt wird. Auch war die Compliance im Rahmen der stationären Suchtbehandlung (Setting) sehr gut, was sich an den fehlenden Therapieabbrüchen zeigt. Besonders psychische Nebenwirkungen wurden häufig beklagt, konnten aber durch eine adäquateTherapie gut beherrscht werden.
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Der prognostische Wert der initialen Reduktion des portosystemischen Gradienten nach TIPS-Anlage bei Patienten mit Leberzirrhose E. Biecker1, F. Roth1, J. Heller1, H. Schild2, T. Sauerbruch1, M. Schepke1 1Medizinische Klinik I, Universitätsklinikum Bonn, Bonn; 2Radiologische Klinik, Universitätsklinikum Bonn, Bonn; Hintergrund: Ziel der Studie war es die prognostische Bedeutung des portosystemischen Druckgradienten (PPG) vor und nach TIPS-Anlage bei Patienten mit Leberzirrhose und rezidivierenden Ösophagusvarizenblutungen zu untersuchen. Methoden: 118 Patienten mit Leberzirrhose (Child A/B/C: 41/56/21, Child Score 7,7 ± 2,0, Ausgangs-PPG 21,8 ± 4,7 mmHg) erhielten einen TIPS aufgrund rezidivierender Ösophagusvarizenblutungen. Mittels multivariater Regressionsanalyse wurden unabhängige Risikofaktoren für die Rezidivblutung und das Überleben ermittelt. Mittels Log-Rang Test wurden die Rezidivblutungsraten und das Überleben auf Signifikanz untersucht. Ergebnisse: Nach TIPS-Anlage sank der PPG um 53,2 ± 17,7% Im Verlauf der Nachbeobachtung kam es bei 21 Patienten zu einer Rezidivblutung (17,8%). Die blutungsbezogene Mortalität lag bei 3,4% (4 Patienten). Das mittlere Überleben (95% KI) lag bei 48,2 (39,8; 60,8) Monaten. Das multivariate Cox-Modell identifizierte den Serumkreatininwert als einzigen Prädiktor für das Überleben und den initialen Abfall des PPG nach TIPS-Anlage als den einzigen unabhängigen Prädiktor für die Rezidivblutung. Der PPG vor der TIPS-Anlage (21,8 ± 4,7 mmHg) und der Gradient zum Zeitpunkt der Rezidivblutung (22,0 ± 2,9 mmHg) unterschieden sich nicht signifikant. Die Patienten mit einem initialen Abfall der PPG nach TIPS-Anlage von <30% hatten das höchste Risiko für eine Rezidivblutung. Patienten mit einem initialen PPG-Abfall >60% hatten selten eine Rezidivblutung. Schlussfolgerung: Der initiale Abfall des PPG nach TIPS-Anlage ist ein Prädiktor für das Risiko einer Rezidivblutung aber kein Prädiktor für das Überleben nach TIPS-Anlage. Aus diesem Grund sollte bei allen Patienten die einen TIPS zur Prävention der Rezidivösophagusvarizenblutung erhalten, eine initale Reduktion des porto-systemischen Gradienten von 30 – 50% angestrebt werden.
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Doppelballon-Endoskopie (DBE) – Interventionen an den Gallenwegen bei postoperativen Patientenkollektiven: Kann die perkutane transhepatische Cholangiographie/-drainage vermieden werden? M. Raithel1, J. Maiss1, J. Haensler1, E. G. Hahn1 1Gastroenterologie, Med. Klinik I Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen; Mit der DBE ist es möglich geworden bei Patienten mit Z.n. Gastrektomie, BIIMagen oder biliodigestiven Anastomosen etc. tief liegende Fußpunktanastomosen zu erreichen bzw. von dort abgehende zuführende Schlingen endoskopisch auszuspiegeln und die Gallenwege zu erreichen. Hier werden die Ergebnisse von 18 Patienten (62 + 12 J) mit Voroperationen (13 biliodigestive Anastomosen mit Hepaticojejunostomie, 5 Magen-Op) berichtet, die wegen Cholangitis, Cholestase oder Gallengangsleckagen einer Gallenwegsintervention bedurften. Es wurden bereits 21 PTCs in der Vorgeschichte durchgeführt. Die DBE erfolgte mit dem Fujinon – DB – Enteroskop unter Midazolam/Pethidin (79%) oder Propofol/Pethidin (21%), sofern mit einem anderen Gerätetyp die Gallenwege nicht erreicht werden konnten. Bei insgesamt 44 DBE – ERC – Untersuchungen konnten die Fußpunktanastomose nach 71 + 31cm und die Gallenwege nach weiteren 92 + 86cm erreicht werden (Gastroskop 0%, SIFQ 160 18%, DBE 77%). Die Untersuchungs-/Röntgenzeit betrugen 114 + 168 und 15.1 + 24 Min (1707 + 2685 cGy/cm2). Die Interventionen (6/44 13% Inzision des Ostiums der Hepaticojejunostomie, 3/44 7% Steinextraktionen und 21/44 48% Stentimplantationen) führten zu einem signifikanten Rückgang der Cholangitis, Cholestase oder zum Verschluß der Leckage. Die aufgetretenen Komplikationen waren 1 Perforation (2.2%, Übernähung), 2 Fieberreaktionen (4.5%) und eine Tonsillitis (2.2%, Übertubus-bedingt ?). Diese Untersuchungen zeigen, dass mit der DBE – Technik stenosierte biliodigestive Anastomosen und postoperativ angelegte zuführende Schlingen in hoher Frequenz endoskopisch ausgespiegelt werden können und eine endoskopische Intervention an den Gallenwegen mit hoher Effizienz erlauben. Bei diesen Patientenkollektiven konnte eine PTCD in 78% der Fälle vermieden werden. .
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Faktoren für den erfolgreichen Zugang zum Gallengang mittels ERC – ein Pilotprojekt
verbessert die Ausbildung und die Zuordnung der Untersucher entsprechend ihrem Erfahrungsstand zu den jeweiligen Untersuchungen.
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Krankenhausletalität der cholangiogenen Sepsis – Eine Analyse des Aufnahmeblutzuckers und weiterer Faktoren bei 225 konsekutiven Patienten J. Teichmann1, U. Weickert1, A. Eickhoff1, D. Hartmann1, J. F. Riemann1 1Medizinische Klinik C, Klinikum der Stadt Ludwigshafen am Rhein gGmbH, Ludwigshafen am Rhein; Hintergrund und Fragestellung: Die Analyse von Prognosefaktoren für die cholangiogene Sepsis erlaubt möglicherweise die Optimierung des Patientenmanagements. Die Bedeutung einer Hyperglykämie, die für andere intensivmedizinische Krankheitsbilder nachgewiesen wurde, ist für die cholangiogene Sepsis nicht untersucht. Patienten und Methodik: In unserem eigenen Patientengut analysierten wir eine konsekutive Serie von 225 Patienten mit einer cholangiogenen Sepsis der Jahre 1998 bis 2006. Es wurden Risikofaktoren für ein Versterben während des stationären Aufenthalts untersucht. Die Diagnose Sepsis wurde nach den Empfehlungen der Arbeitsgruppe Sepsis der European Society of Intensive Care Medicine gestellt1. Ergebnisse: Die Krankenhausletalität war erhöht bei: höherem Lebensalter, Assoziation mit einem Malignom des biliopankreatischen Systems, Aszitis und einem erhöhten Serumkreatininwert. Der erhöhte Blutzucker bei Aufnahme korreliert signifikant mit einer gesteigerten Krankenhausletalität, einer erhöhten stationären Verweildauer sowie Erregernachweis in Blutkulturen, steht aber auch in signifikanter Beziehung zum Lebensalter, der Diagnose insulinpflichtiger Diabetes mellitus, erhöhtem Serumkreatinin sowie Tumormanifestation. Folgerung: Auch bei akutem Einsatz aktuell verfügbarer endoskopischer und medikamentöser Therapieoptionen bleiben Lebensalter, manifestes Malignom des biliopankreatischen Systems, und Serum-Kreatinin in der cholangiogenen Sepsis für die kurzfristige Prognose bestimmend. Zusätzlich spielt die Hyperglykämie bzw. tumorassoziierte Insulinresistenz beim älteren Patienten mit cholangiogener Sepsis eine entscheidende Rolle. 1ACCP/SCCM Consensus Conference Comitee (1992)Definition for sepsis and organ failure and guidelines for the use of innovative therapies in sepsis. Crit Care Med 20 (6) 864-874.
I. Zuber-Jerger1, R. Straub1, C. Gelbmann1, F. Kullmann1 1Klinik und Poliklinik Innere Medizin I, Regensburg; 416 Zielsetzung: Die endoskopisch retrograde Cholangiographie (ERC) ist ein wichtiges Mittel bei der Diagnose und Therapie von Gallenwegserkrankungen. Ihre erfolgreiche Durchführung hängt nicht nur von den Fertigkeiten des Untersuchers, sondern auch von den anatomischen Gegebenheiten ab. Ziel der Studie war es, die Rolle anatomischer Faktoren für den Zugang zum Gallengang zu ermitteln. Methoden: Zwischen April und Juni 2005 wurden bei 50 Patienten mit einer nativen Papille, die eine ERC benötigten, anhand einer standardisierten Beschreibung durch den Untersucher Faktoren entwickelt, die eine Untersuchungssituation charakterisieren: Größe und Morphologie der Papille und des Papillendachs, Sichtbarkeit des Porus, Gewebshärte, Position der Papille und des Duodenoskops, Stabilität der Gerätelage, Nachweis von Galle, juxtapapillären Divertikeln und Duodenitis. Der Untersucher gab eine Erfolgsprognose ab. An der Studie nahmen ein Trainee und zwei langjährig erfahrene Untersucher teil. Ergebnisse: Der Gallengang wurde in 92% der Fälle selektiv dargestellt, durchschnittlich nach 460 +/- 561 Sekunden (sec.). In 70% der Fälle wurden weniger als 300 sec. benötigt. Die Einschätzung der Faktoren stimmte bei verschiedenen Untersuchern desselben Patienten in 86 – 100% überein. Die Erfolgsprognose korrelierte nicht mit dem Erfolg. Dies zeigt die Notwendigkeit der Entwicklung objektiver Vorhersageparameter. Die typische Position des Duodenoskops und die Durchführung eines Precut korrelierten hochsignifikant mit Erfolg. Für die Konstellation „typische Position des Duodenoskops“ und „Porus sichtbar“ lag der positive prädiktive Wert bei 96%. Schlussfolgerung: Bei der standardisierten Beschreibung der Papillenanatomie lassen sich Parameter finden, die eine Erfolgsprognose erlauben. Deren Kenntnis
„Inzidenz von CED in der Oberpfalz“ – Ergebnisse einer prospektiven bevölkerungsbezogenen Kohorte C. Ott1, F. Obermeier1, S. Thieler1, I. Bosnjak1, J. Schölmerich1, G. Rogler1, A. Timmer2 1Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Klinikum der Universität Regensburg, Regensburg; 2Deutsches Cochrane Zentrum, Institut für Medizinische Biometrie und Informatik, Klinikum der Universität Freiburg, Freiburg; Hintergrund: Während der letzten drei Jahre wurde im Studienzentrum Regensburg eine prospektive CED-Patienten-Kohorte in der Oberpfalz im Sinne eines Melderegisters aufgebaut. Die Oberpfalz stellt eine vornehmlich ländliche Region Ostbayerns mit rund 1.090.000 Einwohnern dar. Methoden: Die Patientenrekrutierung erfolgt in Kooperation mit Klinikärzten sowie niedergelassenen Kollegen in der Oberpfalz. Zunächst werden klinische Angaben der Patienten dokumentiert. Zudem erfolgt eine Befragung mittels standardisierter Fragebögen zum Erkrankungsverlauf. Ergebnisse: Seit Beginn der Studie wurden 394 Patienten mit der Erstdiagnose einer CED gemeldet, davon 282 in der Oberpfalz ansässige.Von 296 verschickten Fragebögen liegen bisher von 247 Patienten Rückantworten vor (ResponseRate 83,4%). 165 Patienten wurden mit M. Crohn gemeldet (m 75/ w 90), 103 mit Colitis ulcerosa (m 54/ w 49). Das mediane Erkrankungsalter beträgt 35,7 Jahre. Die standardisierte Inzidenz wurde mit bei 7,5 Fälle/105/Jahr für M. Crohn berechnet, für die Colitis ulcerosa liegt die Inzidenz bei 3,1 Fällen/105/ Jahr. Beim M. Crohn ist bei 61% ein reiner Dünndarmbefall vorhanden, bei 19% sind Dünn- und Dickdarm befallen. Ausschließlich Dickdarm ist in 18% der
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Patienten befallen, einen Befall des oberen GI-Traktes gaben 1,3% an. Bei Patienten mit Colitis ulcerosa gaben 43% das Vorliegen einer Proktitis an, 20% eine linksseitige Colitis, 5% eine subtotale Colitis und 32% eine Pancolitis. Eine orale oder rektale Therapie mit 5-ASA-Produkten geben 150 Patienten (53%) an. Eine Therapie mit Kortikosteroiden erhalten 103 Patienten (36%), 37 Patienten Azathioprin. Schlussfolgerung: Die Inzidenzrate von 7,5 Fällen/105/Jahr für M. Crohn ist deutlich höher als die initial erwartete Rate von 5 Fällen/105/Jahr. Dagegen liegt sie für die Colitis ulcerosa unter den Erwartungen. Eine derartige Konstellation einer höheren Inzidenz für M. Crohn wurde bisher nur in 2 großen Kohorten weltweit beschrieben.
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Der neue Anti-Glykan-Serumantikörper ACCA in Kombination mit gASCA ist mit einem aktiven und komplizierten Verlauf des Morbus Crohn assoziiert A. Wolf1, S. Schleder1, A. Dirmeier1, M. Gruengard2, U. Strauch1, F. Obermeier1, B. Salzberger1, G. Rogler1, N. Dotan2, F. Rieder1, F. Klebl1 1Universität Regensburg, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Regensburg; 2Glycominds, Ltd., Lod, Israel; Zielsetzung: Der Morbus Crohn (MC) zeigt klinisch ein heterogenes Krankheitsbild und führt häufig zu Komplikationen, wie Fisteln und Stenosen, die einen chirurgischen Eingriff notwendig machen. Die nicht ausreichende diagnostische Genauigkeit bekannter Serummarker limitiert deren Gebrauch in der klinischen Praxis. Wir haben neue Anti-Glykan-Serumantikörper zur Verlaufsvorhersage des MC untersucht. Methoden: Seren von 149 MC-Patienten des „Kompetenznetz CED“ (52% männlich, Durchschnittsalter 41,1 Jahre) wurden geblindet auf das Vorhandensein von Anti-Chitobioside Ig A Carbohydrate Antikörper (ACCA), Anti-Laminaribioside Carbohydrate IgG Antikörper (ALCA), Anti-Mannobioside Carbohydrate IgG Antikörper (AMCA) und Anti Saccaromyces cervisiae IgG und IgAAntikörper (gASCA IgG and IgA) mittels ELISA (Glycominds Ltd., Lod, Israel) untersucht.Vollständige klinische Daten zu allen Patienten waren verfügbar. Die Ergebnisse wurden mittels SPSS analysiert. Ergebnisse: ACCA war als einziger Marker bei Patienten mit aktiver Erkrankung erhöht im Vergleich zu Patienten in Remission (p<0,005). Die Sensitivität und Spezifität von ACCA bei aktiver Erkrankung im Vergleich zu Erkrankungen in Remission betrug 22% und 96%. 22% der Patienten mit aktivem MC waren ACCA positiv vs. 4% ACCA positiven Patienten in Remission. Die Konzentrationen von ACCA, gASCA IgG und IgA waren bei Patienten mit operativer Intervention signifikant erhöht (p<0,03, p<0,0001 und p<0,0002). gASCA IgG und gASCA IgA waren unabhängig voneinander mit komplizierten Krankheitsverläufen assoziiert (p<0,001 und p<0,013), während AMCA eine Tendenz zu höheren Serumkonzentrationen zeigte (p=0,055). Patienten mit Befall des Jejunum und proximalen Ileum hatten erhöhte Konzentrationen von AMCA (p=0,001). Schlussfolgerung: Die neuen Serumantikörper AMCA und ACCA in Verbindung mit gASCA sind nützlich für die Verlaufsbeurteilung des MC. ACCA ist unabhängig mit einem aktivem MC und der Notwendigkeit einer operativen Intervention assoziiert. AMCA-Werte sind erhöht bei einem Befall des Jejunum und proximalen Ileum.
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Cathepsininhibition als Therapieansatz für CED H. Piberger1, M. Hausmann1, K. Menzel1, F. Obermeier1, J. Schölmerich1, G. Rogler1 1Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Universitätsklinikum Regensburg, Regensburg; Einleitung: Cathepsine (CTS) sind lysosomale Cysteinproteasen mit intra- und extrazellulären Funktionen. Bei chronisch entzündeten Darmerkrankungen (CED) werden sie von Darmmakrophagen sezerniert, was zur Zerstörung der Mukosa führt. Sie sind therapeutisch interessant, da nur der extrazellulär schädigende Teil, nicht jedoch der physiologisch essentielle intrazelluläre Teil eliminiert
wird. In Vorarbeiten konnte eine erhöhte Expression von Cathepsin D (CTSD) in intestinalen Makrophagen der entzündeten Mukosa von Patienten mit CED nachgewiesen werden. Zudem konnte die Entzündung im DSS-Colitis Modell durch die Inhibition von CTSD und die gemeinsame Inhibition der Cathepsine B und L reduziert werden. Ziel der Arbeit ist es das Cathepsin mit dem größten Einfluss auf den Verlauf der Kolitis zu identifizieren. Methoden: Die akute Colitis wurde durch die Gabe von 3,5% DSS im Trinkwasser über 5 Tage induziert. Die Inhibition von CTSB erfolgte durch CA074, die CTSL-Inhibition durch Z-Phe-Tyr-Aldehyd. Die Inhibitoren wurden intraperitoneal appliziert, die Dosierung betrug je 7mg/kg. Die Kontrollgruppe wurde mit PBS behandelt. Die Auswertung erfolgte über den Gewichtsverlauf, die Kolonlängen und den Entzündungsgrad (histologischer Score). Ergebnisse: Die Inhibition von CTSB bei einer akuten Kolitis führt zu einer geringeren Reduktion des Kolons im Vergleich zur CTSL inhibierten Gruppe. Zudem konnte der Gewichtsverlust durch Inhibition von CTSB verglichen mit der unbehandelten Gruppe um 37% verringert werden. Im Gegensatz dazu hatte CTSL keinen Einfluss auf diesen Parameter. Darüber hinaus bewirkt die Inhibition von CTSB eine Verbesserung des histologischen Scores, was bei CTSL nicht beobachtet werden konnte. Zusammenfassung: Die Inhibition von CTSB führt zur Verbesserung der Entzündung, während die CTSL-Inhibition keinen positiven Effekt auf die DSSKolitis hat. CTSB scheint ein viel versprechender Therapieansatz bei der Behandlung von CED zu sein.
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Die neuen Anti-Glykan-Serumantikörper AMCA, ALCA, ACCA und gASCA in Verbindung mit pANCA erleichtern die Diagnose und Differenzierung chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen S. Schleder1, A. Wolf1, A. Dirmeier1, M. Gruengard2, U. Strauch1, F. Obermeier1, B. Salzberger1, G. Rogler1, N. Dotan2, F. Klebl1, F. Rieder1 1Universität Regensburg, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Regensburg; 2Glycominds, Ltd., Lod, Israel; Zielsetzung: Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) stellen klinisch ein heterogenes Krankheitsbild dar. In etwa 10% der Fälle ist eine Unterscheidung zwischen Morbus Crohn (MC) und Colitis ulcerosa (CU) nicht möglich.Wir haben neue Anti-Glykan-Serumantikörper zur Diagnose und Differenzierung chronisch entzündlicher Darmerkrankungen untersucht. Methoden: Seren von 247 Patienten des „Kompetenznetz CED“ (149 MC, 50 CU, 48 gesunde Kontrollpatienten (KO)) wurden geblindet auf das Vorhandensein von Anti-Chitobioside Ig A Carbohydrate Antikörper (ACCA), AntiLaminaribioside Carbohydrate IgG Antikörper (ALCA), Anti-Mannobioside Carbohydrate IgG Antikörper (AMCA) und Anti Saccaromyces cervisiae IgG und IgA-Antikörper (gASCA IgG and IgA) mittels ELISA sowie auf atypische pANCA (IFA) (Glycominds Ltd., Lod, Israel) untersucht. Vollständige klinische Daten zu allen Patienten waren verfügbar. Die Ergebnisse wurden mittels SPSS analysiert. Ergebnisse: ALCA, AMCA, gASCA IgG und IgA waren bei MC gegenüber CU (p=0.0001, 0.02, 0.0001 und 0.034) und den KO (p=0.0027, 0.0014, 0.0001 und 0.0001) erhöht. ACCA war bei MC im Vergleich zu KO (p=0.012) in höheren Konzentrationen nachweisbar. 21% der gASCA IgG negativen MC Patienten waren positiv für AMCA, ALCA oder ACCA. Die diagnostische Wertigkeit für die Einteilung der Patienten bei Kombination aller Marker ist (A) für den MC: Sensitivität 70% und Spezifität 82% (B) für die CU Sensitivität 35% und Spezifität 97% und (C) für die KO Sensitivität 83% und Spezifität 68%. Schlussfolgerung: Die neuen Serumantikörper AMCA, ALCA, ACCA und gASCA in Verbindung mit pANCA zeigen eine hohe diagnostische Genauigkeit für MC im Vergleich zu CU oder KO. Die Kombination aller Marker erhöht die Sensitivität. Der beste einzelne Antikörper ist gASCA mit der höchsten Sensitivität. Die getesteten neuen Anti-Glykan-Antikörper können zur Diagnose und Differenzierung chronisch entzündlicher Darmerkrankungen beitragen.
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Mikrosatellitenanalysen bei Patienten mit Colitis ulcerosa P. Rauh1, M. Fleischhacker2, S. Rickes1 1Medizinische Klinik, Gastroenterologie, Halberstadt; 2Charite, Campus Mitte, Medizinische Klinik m.S. Onkologie und Hämatologie, CCM, Berlin; Hintergrund: Die Colitis ulcerosa (CU)ist als Risikoerkrankung für die Entstehung von kolorektalen Karzinomen (KRK) bekannt.Wir untersuchten die Frage ob und in welchem Ausmaß Veränderungen auf genetischer Ebene in der Risikogruppe der CU-Patienten bestehen. Methoden: Unsere Arbeit stützt sich auf die Analyse von Mikrosatelliten, die aus der Forschung zum KRK bekannt ist.Zellfreie, aus dem Serum von 59 CU-Patienten isolierte DNA wurde mit einem Panel von 11 Mikrosatelliten untersucht. Die Mikrosatelliten wurden hierzu in PCRs mit radioaktiv markierten Primern amplifiziert und die Produkte durch Autoradiographie sichtbar gemacht. Als „Normalprobe“ wurde pro Patient Lymphozyten-DNA verwendet. Zur Beantwortung der Frage, ob vergleichbare Veränderungen in der Serum-DNA und im eigentlich erkrankten Gewebe, der Colon-Mukosa, vorliegen, untersuchten wir DNA aus Stuhlproben von 29 unserer Patienten unter der Vorstellung, daß sich im Stuhl eine große Menge an Zell-DNA aus abgestoßener Kolon-Mukosa befindet und die DNA genetisch veränderter Schleimhautzellen so auch in diesen Proben enthalten sein muß.Für alle analysierten Patienten wurde die Erkrankungsdauer und das Befallsmuster der CU erfaßt, um klinische Subgruppen bei der Datenauswertung bilden zu können. Ergebnisse: Bei 8 von 59 Patienten konnten Alterationen der Serum-DNA in mindestens einem Mikrosatelliten nachgewiesen werden. 4 der 8 wiesen Veränderungen in mehr als einem Locus auf. Bei 27 von 29 Stuhlproben konnte eine amplifizierbare DNA gewonnen werden. 9 Patienten wiesen Mikrosatellitenalterationen (gleiches Panel wie bei den Serum-Analysen) auf, 4 Patienten in mehr als einem Marker.Es konnte kein Zusammenhang zwischen den Alterationen in der Stuhl-und der Serum-DNA nachgewiesen werden. Schlussfolgerung: Unserer Arbeit zeigt, daß man in zellfreier Serum-DNA und in Stuhl-DNA bei CU-Patienten Mikrosatellitenalteration finden kann. Die Bedeutung dieser Beobachtung ist bisher unklar. Langzeitbeobachtungen hinsichtlich einer Tumorentwicklung bei den Patienten, die Mikrosatellitenalterationen aufweisen, wären sinnvoll.
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Häufigkeit des Virusnachweises am unteren Gastrointestinaltakt bei Morbus Crohn (MC) und Colitis ulcerosa (CU) A. Ende1, A. Baumann1, K. Korn2, E. G. Hahn3, M. Raithel1 1Gastroenterologie, Medizinische Klinik 1, Erlangen; 2Institut für Klinische und Molekulare Virologie an der FAU Erlangen-Nürnberg, Erlangen; 3Gastroenterologie, Pneumologie und Endokrinologie, Medizinische Klinik 1 mit Poliklinik der FAU Erlangen-Nürnberg, Erlangen;
ernährt. Daraufhin besserte sich der Zustand bei 5/7 (71%), bei 2/7 (29%) blieb er gleich. 5/16 CMV pos. Patienten (31%) wurden im Verlauf erfolgreich mit Ganciclovir behandelt. Schlussfolgerung: Positive Virusdiagnosen sind häufiger assoziiert mit Cortisoneinnahme, cortisonabhängigem oder therapierefraktärem Verlauf und akutem Schub. Reduktion der immunsuppressiven Therapie ermöglicht dem Immunsystem häufig, die virale Superinfektion zu kontrollieren. Speziell bei schwerem Verlauf mit CMV-Nachweis im Darm ist ein Therapieversuch mit Ganciclovir einer Proktokolektomie vorzuziehen.
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Therapie der lymphozytären Kolitis mit Budesonid – eine randomisierte, doppelblinde, plazebokontrollierte Multicenterstudie S. Miehlke1, A. Madisch1, S. Wonschik1, B. Bethke2, R. Beckmann1, E. Kuhlisch3, A. Morgner1, R. Müller4, R. Greinwald4, G. Baretton5, G. Seitz6, M. Stolte2 1Medizinische Klinik und Poliklinik I, Universitätsklinikum, Dresden; 2Institut für Pathologie, Klinikum Bayreuth, Bayreuth; 3Institut für Medizinische Statistik und Biometie, Universitätsklinikum, Dresden; 4Dr. Falk Pharma GmbH, Freiburg; 5Institut für Pathologie, Universitätsklinikum, Dresden; 6Institut für Pathologie, Klinikum Bamberg, Bamberg; Hintergrund & Ziel: Die mikroskopischen Kolitiden sind eine häufige Ursache chronischer Diarrhoe im höheren Lebensalter. Die Wirksamkeit von Budesonid in der Therapie der kollagenen Kolitis ist durch 3 randomisierte Studien belegt (Baert et al., Gastroenterology 2002; Miehlke et al., Gastroenterology 2002, Bonderup et al., Gut 2003). Eine etablierte Therapie der lymphozytären Kolitis gibt es gegenwärtig nicht. In einer randomisierten, doppelblinden plazebo-kontrollierten Studie wurde die Wirksamkeit und Sicherheit von oralem Budesonid bei Patienten mit lymphozytärer Kolitis untersucht. Methoden: 41 Patienten (27 weiblich, medians Alter 61 Jahre) mit lymphozytärer Kolitis und chronischer Diarrhö wurden randomisiert mit oralem Budesonid 9 mg/Tag (Budenofalk®) oder Plazebo für 6 Wochen behandelt. Non-Responder nach 6 Wochen erhielten Budesonid 9 mg/Tag für weitere 6 Wochen. Vor Therapiebeginn und nach 6 Wochen wurde eine komplette Koloskopie mit Stufenhistologie durchgeführt und die Lebensqualität (SF-36) gemessen. Primärer Endpunkt war die klinisch Remission (CR) nach 6 Wochen. Ergebnisse: Die Rate der CR (ITT) nach 3 und 6 Wochen in der BudesonidGruppe im Vergleich zur Plazebo-Gruppe betrug 68% versus 20% (p=0.004), beziehungsweise 86% versus 40% (p=0.004). Unter Therapie mit Budesonid sank die mediane tägliche Stuhlfrequenz von 5 auf 2 nach 3 Wochen und auf 1 nach 6 Wochen (p=0.01 und p=0.005 versus Plazebo). Durch Cross-over BudesonidTherapie wurde bei weiteren 9 von 10 Patienten eine CR erreicht. Nur 1 Patient brach die Budesonid-Therapie vorzeitig ab (3.2%). Schlussfolgerung: Diese randomisierte Studie zeigt erstmals, dass die Behandlung der lymphozytären Kolitis mit Budesonid effektiv und sicher ist.
423 Zielsetzung: Ziel dieser Studie war es, herauszufinden wie häufig eine CMV, EBV, HSV oder HHV6 Infektion bei CED-Patienten entdeckt wurde, ob diese Prävalenz in Zusammenhang steht mit dem immunsupprimierten Status der Patienten und welche Relevanz die Virusdiagnose auf den weiteren klinischen Verlauf hatte. Methoden: Retrospektiv untersuchten wir 103 CED-Patienten (45 MC, 44%; 52 CU, 50%), bei denen in Biopsiematerial mittels quant. PCR nach einem CMV, EBV, HSV oder HHV6 Nachweis gesucht wurde. Ergebnisse: 59/103 Patienten (57%) wurden auf mindestens eines der untersuchten Viren positiv getestet. Bei 48/59 dieser viruspositiven Patienten (81%) war zuvor ein cortisonabhängiger oder therapierefraktärer Verlauf bekannt. Systemische und lokale Cortisoneinnahme im Vorfeld wurde häufiger bei viruspositiven Patienten festgestellt (40/59, 68%). Bei 16/89 Patienten (18%) fand man CMV-DNA (2 MC, 14 CU). Bei 41/72 Patienten (57%) fand sich EBV-DNA in der Biopsie (16 MC, 22 CU). Bei 2/39 Patienten (5%, 2CU) stellte man HSV-DNA in der Biopsie fest. HHV6-DNA wurde bei 6/31 Patienten (19%) nachgewiesen (1 MC, 5 CU). Nach pos.Virusdiagnose stoppte man bei 7/16 CMV-positiven Patienten (44%) die immunsuppressive Therapie ganz oder teilweise (6/7 Cortison, 3/7 Azathioprin, 1/7 MTX; 7/7 CU). Zusätzlich wurden 5 dieser 7 Patienten parenteral
Einfluss des NOD2-Genotyps auf die NF-kappaBAktivierung bei Morbus Crohn K. Menzel1, J. Brenmoehl1, D.Vogl1, W. Falk1, J. Schölmerich1, G. Rogler1 1Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Universitätsklinikum Regensburg, Regensburg; Einleitung: Morbus Crohn (MC) liegen genetische Faktoren und Umweltfaktoren zu Grunde. Single-nucleotide-polymorphisms (SNPs) im NOD2/CARD15 Gen sind ein Risiko für die Entwicklung von MC. NOD2/CARD15 ist ein Sensor für Peptidoglykan. Durch Bindung der bakteriellen Zellwandkomponente Muramyldipeptid (MDP) kommt es zur NF-kappaB-Aktivierung. Der Einfluss von NOD2/CARD15 Polymorphismen auf das Ausmass der NF-kappaBAktivierung ist unklar. Ein Ausgleich zwischen anti-und prooxidativen Faktoren ist essentiell für Zellfunktionen. Ein Ungleichgewicht führt zur Aktivierung von Pathomechanismen, die mit diversen Erkrankungen assoziiert sind, auch MC. Wir untersuchten deshalb die Aktivierung von NF-kappaB und Oxidative Burst bei NOD2 Wildtyp (WT) und NOD2 mutierten (NOD2-mut) Patienten mit und ohne MC.
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POSTERBEITRÄGE Methoden: Die NF-kappaB-Proteinexpression wurde mit Western Blot und Immunhistochemie bestimmt. Die NADPH-Oxidase Aktivität in humanen Lamina Propria MononukleärenZellen (LPMNZs) wurde mittels FACS durch Messung der Oxidation von Dihydrorhodamin123 zu Rhodamin123 bestimmt. Ergebnisse: Die Expression des NF-kappaB(p65) Proteins ist bei Patienten mit MC vs. gesunden Kontrollen erhöht. Gewebe von MC-Patienten mit NOD2 Mutation(en) weisen im Vergleich zu WT MC-Patienten eine signifikant höhere Zahl NF-kappaB(p65) positiver Zellen auf. Gefärbte Zellen sind vor allem um die Krypten lokalisiert. LPMNZs aus MC Mukosa zeigen eine erhöhte Oxidative Burst Aktivierung und Radikalproduktion vs. Kontrollen. Hinsichtlich des NOD2/CARD15 Genotyps kann eine Tendenz zu verstärktem Oxidative Burst in Patienten mit NOD2 Mutationen mit einer signifikanten Erhöhung in Patienten mit NOD2_SNP8 beobachtet werden. Zusammenfassung: Der Oxidative Burst korreliert mit der Aktivierung von NF-kappaB und ist bei MC-Patienten mit NOD2 Mutation(en) signifikant erhöht. Diese Ergebnisse unterstützen die These der verstärkten Aktivierung des NF-kappaB Signalweges bei Patienten mit NOD2/CARD15 Variationen.
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Prädiktiver Wert mukosaler TNF-α−Transkripte bei Patienten mit steroidrefraktärem M. Crohn, die ein eintensivierte immunsuppressive Therapie erhalten C. Schmidt1, T. Giese2, E. Herrmann3, S. Zeuzem3, S. C. Meuer2, A. Stallmach1 1Klinik für Innere Medizin II, Friedrich-Schiller Universität Jena, Jena; 2Institut für Immunologie, Friedrich-Karls-Universität Heidelberg, Heidelberg; 3Klinik für Innere Medizin II, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg; Zielsetzung: Die Konzentrationenproinflammatorischer Zytokine sind in der intestinalen Mukosa von Patienten mitaktivem M. Crohn erhöht.Wir untersuchten in einer prospektiven Studie, ob Zytokine eine langfristige Remission (>6 Monate) bei Patienten mit steroidrefraktärem M. Crohn vorraussagen können, die eine Therapie mit Infliximab oder Cyclophosphamid erhalten, die von Azathioprin oder Methotrexat gefolgt wird. Methoden: Zytokin-Transkripte wurden mittelsreal-time PCR in mukosalen Biopsien von 19 Patienten mit steroidrefraktärem M.Crohn vor und 8 Wochen nach der Initiierung der Therapie quantifiziert. Die Patienten wurden mit Cyclophosphamid (750 mg Cyclophosphamid i.v. monatlich) oder Infliximab (5 mg/ kg KG) behandelt und bis zum Rezidiv der Erkrankung nachbeobachtet. Eine statistische Auswertung wurde zur Identifikation von Faktoren vorgenommen, die zwischen Patienten mit und ohne langfristige Remission diskriminieren können. Ergebnisse: 17 der 19 behandelten Patienten erreichten eine Remission der Erkrankung, wobei 6 der 17 Patienten ein frühes Rezidiv der Erkrankung entwickelten. DieTranskripte von TNF-a,IL-18, MRP-14 und IL-8 vor Therapie waren signifikant mit einer langfristigen Remission korreliert.Während verschiedene Zytokine, insbesondere MMP-1, dienach 8 Wochen bestimmt wurden, Patienten mit langfristiger Remission identifizieren konnten, war nur ein Abfall der Transkripte von TNF-a nach 8 Wochen prädiktiv. Insgesamt konnte statistisch ein niedriger TNF-a-Spiegelals stärkster Prediktor einer langfristigen Remission unter den prätherapeutischen Variablen identifiziert werden. Schlussfolgerung: Die Quantifizierung mukosaler TNF-a Transkripte vor Therapiebeginn erlaubt eine Identifikation der Patienten, die nach einer Immunsuppression mit Infliximaboder Cyclophosphamid eine langfristige Remission erreichen werden. Die real-time PCR könnte somit ein beträchtliches Potential für der Analyse der Erkrankungsaktivität und das resultierende Management von Patienten mit immunsuppressiver Therapie haben.
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Qualitative und quantitative Bewertung von Darmgeräuschen bei verschiedenen Darmerkrankungen S. Berrendorf1,V. Gross1, R. Koch1, C. Reinke1, U. Koehler1 1Klinik für Innere Medizin, Sp Pneumologie, Schlafmedizinisches Zentrum, Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Standort Marburg, Marburg; Die Auskultation der Darmgeräusche gehört zur körperlichen Untersuchung eines jeden Patienten. Bisher wurden Unterscheidungen zwischen Vorhandensein oder Abwesenheit und hochgestellten Darmgeräuschen bei mechanischem oder der so genannten Totenstille bei paralytischem Darmverschluss getroffen. Die Arbeitsgruppe Lung-Sound hat ein Gerät entwickelt, das neben der Aufzeichnung von Lungengeräuschen auch die Aufzeichnung anderer Geräuschphänomene des Körpers ermöglicht, welche anschließend einer genauen audiovisuellen Analyse zur Verfügung stehen. Die Aufzeichnung der Darmgeräusche erfolgt für zehn Minuten am liegenden Probanden mittels vier akustischer Sensoren, die direkt auf die Körperoberfläche aufgebracht werden (1 epigastrisch, 1 rechts und 1 links über dem Unterbauch, 1 Außenmikrofon). Die Bewertung erfolgt unter Zuhilfenahme einer standardisierten computergestützten audiovisuellen Methode. Es wurden bis jetzt 41 Patienten mit Diarrhoe bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen oder Obstipation bei Reizdarmsyndrom aufgezeichnet. Es konnten verschiedenartige Geräuschphänomene identifiziert werden, die bei den jeweiligen Symptomen in unterschiedlicher Häufigkeit vorkommen. Eine Nomenklatur für Darmgeräuschphänomene konnte anhand der aufgezeichneten Daten entwickelt werden. Unsere Methode macht auch eine Langzeitüberwachung von Darmgeräuschen möglich, so dass eine objektive qualitative und quantitative Bewertung von Darmgeräuschen in Zukunft möglich wird und mit anderen diagnostischen Mitteln zu einer beschleunigten Diagnosestellung bei Darmerkrankungen führen könnte.
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Funktionelle Allergiediagnostik am Gastrointestinaltrakt (GIT) mittels Mukosaoxygenation: Aktueller Stand und Vorgehen unter DRGBedingungen M. Raithel1, S. Straube1, B. Giera1, P. Konturek1, E. G. Hahn1 1Gastroenterologie, Med. Klinik I Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen; Nachdem Nahrungsmittelallergien oft vermutet, aber selten gesichert werden, werden hier die Ergebnisse von 20 Patienten mit gesicherter Gastrointestinal vermittelten Allergie (GMA) vorgestellt, bei denen die GMA anhand der Histaminfreisetzung aus lebenden kolorektalen Biopsien erfolgte. Intakte Gewebebiopsien wurden dazu in einem oxygenierten Kulturansatz (Intestino – Diagnostics, Erlangen) für 30 Minuten mit Lebensmittelantigenen inkubiert. Jeweils 2 Biopsien wurden zur Messung der spontanen Histaminfreisetzung verwandt, je 2 Biopsien für eine Positivkontrolle (anti-IgE), je 2 Biopsien für ein Lebensmittel, das vom Patienten während der doppelt-blinden Provokation vertragen wurden (Prov- Antigen) und 2 Biopsien für ein Lebensmittel, das während der Provokationstestung klinische Symptome hervorrief (Prov+ Antigen). Die spontane Histaminfreisetzung bei GMA betrug im Median 3.2% (Range 0.1 – 25.8%) vom Gesamthistamingehalt. Nahrungsmittelantigene, die vom Patienten vertragen wurden (Prov- Antigene), zeigten keine Histaminfreisetzung 3.1% (0.4 – 11.5%), während die Inkubation mit anti – IgE eine signifikante Histaminfreisetzung von 5.4% (1.1 – 25.6%, p = 0.04) induzierte. Prov+ Antigene, die bei der Testung am Patienten eine klinische Reaktion hervorriefen, zeigten eine Histaminfreisetzung von 8.8% (1.5 – 57.9, p = 0.01). Bei 13 von 20 Patienten (65.0%) konnte mit der funktionellen Austestung der Darmbiopsien das Antigen identifiziert werden, auf das der Patient bei der verblindeten Provokationstestung symptomatisch reagierte, während die Spezifität bei 78.6% lag. Diese Untersuchung zeigt, dass die Colonmukosa bei GMA auf eine spezifische Antigenstimulation mit einer Histaminsekretion reagiert. Die höhere Aussagefähigkeit der Mukosaoxygenation im Vergleich zu Haut- und RAST-Tests läßt sich durch die Untersuchung des direkt befallenen Organs erklären und kann heute
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POSTERBEITRÄGE für die klinische Routine als stationsersetzende interdisziplinäre Diagnostik erfolgen.
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Klinische Bedeutung der Lymphatischen Hyperplasie (LH) am unteren Gastrointestinaltrakt (GIT)
Serum unauffällig waren. Nur durch die orale Lavage konnten wir eine eosinophile Aktivierung der oropharyngealen Schleimhaut feststellen. Durch die Bestimmung dieser allergischen Trigger konnten wir unser Therapiekonzept entscheidend durch gezielte Elimination der Nahrungsmittelallergene optimieren. Unser therapeutisches Regime bestand zusätzlich in der topischen Applikation von Glukokortikosteroiden, sowie in der peroralen Gabe von Antihistaminika und Protonen-Pumpen-Inhibitoren. Wir führten eine schrittweise Bougierung der hochgradigen Stenose im proximalen Anteil der Speiseröhre durch und erreichten bereits nach 6 Wochen eine deutliche klinische Besserung des Patienten und nach weiteren 6 Wochen konservativer Therapie Beschwerdefreiheit.
M. Raithel1, E. Busch1, B. Giera1, A. Nägel1, P. Konturek1, E. G. Hahn1 1Gastroenterologie, Med. Klinik I Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen; Die LH des GIT ist ein gutartiger reaktiver Prozess, der am besten beschrieben ist bei Kindern, aber auch bei entzündlichen Darmerkrankungen GI-Blutung, Infektionen etc. Hier wurde eine Analyse (Anzahl, Größe,Verteilung etc.) der Lymphfollikel im terminalem Ileum und Kolon bei Kontrollpersonen, Adenomträgern sowie GIAllergien vorgenommen. Ebenso wurde das endoskopische Erscheinungsbild der Darmschleimhaut, hinsichtlich des Vaskularisationsmusters, Auftreten eines Erythems, Ödems oder einer Granulierung untersucht und klassifiziert. Bei 256 Patienten wurden während der Koloskopie mehrere Biopsien entnommen und das Erscheinungsbild der Darmschleimhaut mittels Bilder im digitalen Format dokumentiert. Als Haupteinheit wurde ein sog. Standbild des Koloskops (Pentax) als Blickfeld genommen. Die Länge der Standard-Biopsiezange mit 5mm erscheint als 5cm am Bildschirm des PC. In jedem Bild wurde Anzahl, Größe und Niveau der Lymphfollikel,Vaskularisationsmuster etc festgestellt und mit der Klinik korreliert. Die LH war am stärksten im Ileum und Coekum ausgeprägt. Im terminalem Ileum zeigte sie sich bei Patienten mit GI-Allergie eine deutlich erhöhte Präsenz von Lymphfollikeln (13,2+15), während in der Kontrollgruppe 4.6+5,4 und in der Adenomgruppe (4,9+ 6,4) festgestellt wurden. Die Lymphfollikel variierten von 0,5 bis 2mm und waren am stärksten in der GI-Allergiegruppe vorhanden. Die Verteilung der LH zeigte bei GI-Allergiepatienten eine Expansion des lymphatischen Gewebes über das term. Ileum und C. ascendens hinaus auch auf andere Colonanteile. Bei Gesunden findet sich physiologischerweise eine quantitativ schwach ausgeprägte LH im term. Ileum und Coekum. Bei Personen mit GI-Allergien kann eine deutliche Expansion des lymphatischen Gewebe in Anzahl, Größe und abnormer Verteilung am unteren GIT festgestellt werden. Differentialdiagnostisch sollte daher bei Fehlen einer Infektion oder Tumorerkrankung bei Personen mit LH u.a. auch an eine GI-Allergie gedacht werden.
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Stenosierende Eosinophile Ösophagitis assoziiert mit einer Intramuralen Pseudodivertikulose des distalen Ösophagus M. Engel1, M. Raithel1, K. Amann2, H. Greeß3, E. G. Hahn1, P. Konturek1 1Gastroenterologie, 3Radiologisches
Medizinische Klinik 1, Erlangen; 2Pathologisches Institut, Erlangen; Institut, Erlangen;
Wir beschreiben erstmals das Auftreten einer Eosinophilen Ösophagitis in Assoziation mit einer Intramuralen Pseudodivertikulose der Speiseröhre bei einem 24-jährigen Mann, der seit seinem 2. Lebensjahr unter rezidierender Dysphagie litt. Der Patient stellte sich nach stattgehabter Bolusimpaktion mit Dysphagie und Odynophagie vor und war mit einem Körper-Massen-Index von 19,84 kg/m2 mangelernährt. Im Röntgen-Breischluck zeigte sich eine hochgradige Stenose im proximalen Anteil der Speiseröhre von ca. 7 cm Länge. In der histologischen Begutachtung mukosaler Stufenbiopsien der Speiseröhre konnten mehr als 20 Eosinophile Granulozyten/high power field in allen Biopsaten gezählt werden (max. 80 Eos./hpf). In der Ösophago-Gastro-Duodenoskopie fiel akzidentell eine intramurale Pseudodivertikulose in den distalen Abschnitten der Speiseröhre auf. Die Befunde der oralen Lavage im Rahmen der Diagnostik der Eosinophilen Ösophagitis waren in diesem Fall besonders wichtig. Die orale Lavage zeigte hochgradig pathologische ECP (Eosinophiles Cationisches Protein) -Werte (14.52 kU/mg), ferner war das spezifische IgE gegen Eigelb (0.52 kU/mg) erhöht, während der Serum-ECP-Spiegel und das spezifische IgE gegen Eigelb im
Kardiologie II 488
Einfluss des Wochenendes auf Therapie und Prognose bei Patienten mit akutem ST-Hebungsmyokardinfarkt in Kliniken mit Herzkatheterlabor P. Krüth1, R. Zahn1, C. Jünger1, H. Glunz2, U. Sechtem3, J. Senges1, U. Zeymer1 1Kardiologie, Herzzentrum Ludwigshafen, Ludwigshafen; 2Kardiologie, Westpfalzklinikum, Kaiserslautern; 3Kardiologie, Robert-Bosch-Krankenhaus, Stuttgart; Hintergrund: Studien zum Einfluß verschiedener Faktoren auf Therapie und Verlauf bei akutem STEMI haben gezeigt, dass die Prognose der Patienten vom Zeitpunkt der Krankenhausaufnahme beeinflusst wird; über den Einfluß bei Aufnahme am Wochenende ist wenig bekannt. Methoden: Wir analysierten Daten des prospektiven MITRA-plus Registers von Patienten mit akutem Koronarsyndrom, die in Kliniken mit Herzkatheterlabor aufgenommen wurden. Es wurden drei Gruppen gebildet: 1. Normale Arbeitszeit – Monntag bis Freitag 8 bis 18 h, 2. Wochentage nachts 18 bis 8 h, 3. Wochenende – definiert als Freitag 18 h bis Monnatg 8 h. Ergebnisse: Tabelle 1: Therapie
Mo-Fr
Nacht
Reperfusion 77 % (234/3812)
Wochenende
71,8 % (2500/3481) 69,7 % (2814/4039)
PCI
45,2 % (1684/3729) 42,7 % (1461/3424) 36,4 % (1447/3971)
Lyse mit/ ohne PCI
31,8 % (1196/3760) 29,1 % (1002/3447) 33,3 % (1332/4005)
Am Wochenende wurden signifikant weniger Reperfusionen und PCI durchgeführt (p<0,0001). Am Wochenende wurden signifikant mehr Lysen durchgeführt (p< 0,001). Tabelle 2: Intrahospitale Ereignisse in Abhängigkeit vom Zeitpunkt der Aufnahme (Multivariate Analyse) Ereignisse
Mo-Fr
Nacht
Wochenende p-Wert (Mo-Fr vs. Wochenende)
Intrahospitaler Tod
9,4 %
10,6 %
11,1 %
0,0128
Intrahospitaler Tod, nichttödlicher Reinfarkt, Stroke
13,8 %
14,6 %
15,4 %
0,0559
*Adjustierung erfolgte auf Alter, Geschlecht, früherer Myokardinfarkt, Diabetes mellitus, arterielle Hypertonie, Prähospitalzeit, Tachykardie (HF > 100/min). Schlussfolgerung: Bei dem untersuchten Patientenkollektiv mit STEMI in Krankenhäusern mit Herzkatheterlabor wurde am Wochenende und nachts weniger oft eine Reperfusionstherapie durchgeführt, wobei insbesondere die primäre PCI seltener erfolgte. Am Wochenende erfolgten signifikant mehr Lysen. Am Wochenende zeigte sich gegenüber der regulären Arbeitszeit eine signifikant höhere Sterblichkeit.
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Med Klin 2007;102:Abstract-Band
POSTERBEITRÄGE 489
491
Eine neue wichtige Rolle der Hämoxygenase-1 für die Entwicklung und Verhinderung der Nitrattoleranz
REACH-Register: Deutsche 1-Jahres-Daten eines weltweiten Registers zur Atherothrombose
P.Wenzel1, M. Oelze2, M. Coldewey2, M. Hortmann2, A. Seeling3, D. Stalleicken4, J. Lehmann3, U. Förstermann5, T. Münzel1, A. Daiber2 1II. Medizinische Klinik, Klinik der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, Mainz; 2II. Medizinische Klinik – Labor für Molekulare Kardiologie, Klinik der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, Mainz; 3Institut für Pharmazie – Lehrstuhl für Pharmazeutische Chemie, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Jena; 4Actavis Deutschland GmbH, Langenfeld; 5Institut für Pharmakologie und Toxikologie, Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, Mainz;
K. G. Parhofer1, U. Zeymer2, J. Röther3 1Medizinische Klinik II, Universität München Großhadern, München; 2Medizinische Klinik B, Klinikum Ludwigshafen, Ludwigshafen; 3Neurologische Klinik, Klinikum Minden, Minden;
Hintergrund: Nitrattoleranz wird durch eine gesteigerte Produktion von reaktiven Sauerstoffspezies (ROS) mitverursacht, die zu einer Inhibierung der mitochondrialen Aldehyddehydrogenase (ALDH-2) führen; die ALDH-2 stellt das bioaktivierende Enzym für Nitroglycerin (NTG) und Pentaerythrityltetranitrat (PETN) dar. Wir untersuchten, ob Unterschiede in der Hämoxygenase-1(HO1)-Induktion erklären können, warum PETN-Therapie, aber nicht NTG-Therapie frei von dem Phänomen der Nitrattoleranz ist. Methoden und Ergebnisse: Wistar Ratten wurden mit PETN oder NTG (10.5 oder 6.6µg/kg/min für 4d) behandelt. Im Gegensatz zu NTG, verursachte PETN keine Nitrattoleranz oder Kreuztoleranz, wie wir ex-vivo in isometrischen Tensionsstudien und in-vivo in hämodynamsichen Messungen mittels telemetrischer Druckaufnehmer feststellen konnten. Die vaskuläre Expression des HO-1 Proteins und mRNA wurden durch PETN, aber nicht durch NTG erhöht. Im Gegensatz zu NTG wurden unter PETN-Therapie der NO-Signaltransduktionsweg, die ROS-Bildung (durch Luzigenin-Chemilumineszenz gemessen) und die ALDH-2-Aktivität (durch eine HPLC-Methode gemessen) nicht beeinflusst. Eine Hemmung der HO-1-Expression durch Apigenin induzierte Nitrattoleranz in Antwort auf PETN, während eine HO-1-Induktion mit Hemin die Nitrattoleranz gegen NTG verhinderte. Schlussfolgerungen: HO-1-Expression und -Aktivität scheinen eine Schlüsselrolle in der Entstehung der Nitrattoleranz zu spielen und könnten einen intrinsischen antioxidativen Mechanismus von therapeutischen Interesse darstellen.
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Langzeitverlauf von Patienten mit stabiler KHE nach Therapiestratifizierung basierend auf der Messung der Fraktionalen Flussreserve (FFR) J. Rieber1, P. Jung1, A. König1, T. Schiele1,V. Klauss1 1Kardiologie, Medizinische Klinik der Universität München, München; Hintergrund: Die invasive Koronarangiographie (ICA) ist aufgrund der fehlenden funktionellen Information in vielen Fällen nicht in der Lage diejenigen Patienten zu identifizieren, die mittels PTCA behandelt werden sollten. Einige frühere Studien konnten bereits zeigen, dass die Messung der Fraktionalen Flussreserve (FFR) ein wichtiges Kriterium bei der funktionellen Beurteilung der von Koronarstenosen darstellt. Die Sicherheit einer Therapiestratifizierung, basierend auf der Messung der FFR, wurde bisher jedoch noch nicht ausreichend untersucht. Methoden: In vorliegende Studie wurden 56 Patienten mit angiographisch mittelgradigen Stenosen (50-75%) eingeschlossen, die keinen eindeutigen Ischämienachweis hatten und bei denen von einer PTCA aufgrund einer nicht pathologischen FFR [d.h.. FFR ³ 0.75] Abstand genommen wurde. Über einen Zeitraum von 5 Jahren wurden die Patienten nachverfolgt und die Rate an unerwünschten kardialen Ereignissen (Tod, Myokardinfarkt, Notwendigkeit von Revaskularisierungsmassnahmen) erfasst. Ergebnisse: Ein komplettes fünf-Jahres-follow-up konnte bei allen Patienten erhoben warden. Die mittlere Dauer betrug 1868 ± 380 Tage. Während dieser Nachbeobachtungsperiode traten 16 Ereignisse auf (1 Tod kardialer Ursache, 4 nicht kardiale Todesfälle, 11 Revaskularisationen). Die kombinierte Rate an kardialen Todesfällen und Myokardinfarkten betrug 1,8% über 5 Jahre. Neun PTCA´s (5 Mal im Zielgefäß, 4 Mal in anderen Gefäßen) wurden durchgeführt. Bezüglich des Ausmaßes der Anginasymptomatik gab es keinen signifikanten Unterschied zwischem dem Beginn und dem Ende des Beobachtungszeitraumes. Zusammenfassung: Der Verzicht auf eine geplante PTCA bei Patienten mit nicht pathologischer Einschränkung der FFR ist auch im Verlauf über fünf Jahre eine sichere Option und hat keinen Einfluss auf die Symptomatik der Patienten.
Ziel: Die Atherothrombose (AT) mit ihren Manifestationen koronare Herzerkrankung (KHK), cerebrovaskuläre Erkrankung (CVD) und periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) verursacht erhebliche Morbidität und Mortalität. Obwohl allen Manifestationen ein ähnlicher Prozess zugrunde liegt, fokussieren die meisten Studien auf eine Manifestation. Unklar ist, wie das Vorhandensein einer Manifestation (KHK, CVD, pAVK) das Auftreten anderer Manifestationen beeinflusst. Methoden: Im REACH (Reduction of Atherothrombosis for Continued Health)–Register sind weltweit über 68.000 ambulante Patienten (aus Deutschland 5646) erfasst, welche entweder bereits eine AT-Manifestation (symptomatische Gruppe 87,4%) oder >3 Risikofaktoren (RF-Gruppe 17,6%) haben. Für die deutschen Patienten wurden die 1-Jahres AT-Endpunkte analysiert. Ergebnisse: Es zeigt sich, dass alle symptomatischen Patienten unabhängig vom initialen Manifestationort ein hohes 1-Jahresrisiko haben (Tab). Je mehr Gefäßregionen (KHK, CVD, pAVK) initial betroffen waren, desto höher ist das Risiko (z.Bsp: CV-Tod/Herzinfarkt/Schlaganfall: RF 1,83%, 1 Manifestation 4,12%, 2 Manifestationen 4,52%, 3 Manifestationen 6,19%, p=0,004). RF-Patienten haben im Vergleich zu symptomatischen Patienten ein niedrigeres Risiko. Die deutschen Daten unterscheiden sich nur unwesentlich von den weltweiten Daten. Schlussfolgerung: Patienten mit mehreren RF v.a. aber mit manifester AT haben ein hohes Risiko für AT-Ereignisse auch außerhalb des primären Manifestationsortes. Patienten mit mehreren Manifestationen haben ein besonders hohes Risiko. Ereignis
Gesamt alle KHK CVD pAVK RF Sympt
p-Wert
n
5267
4683
3294
1579
1280
584
Gesamtmortalität (%)
2,71
2,74
2,89
2,55
3,29
2,53 0,059
CV-Mortalität (%)
1,85
1,89
2,04
1,77
2,26
1,57 0,470
Nicht-tödlicher MI (%)
0,96
1,06
1,23
0,57
1,02
0,18 0,136
Nicht-tödlicher Schlaganfall (%)
1,47
1,66
1,29
2,94
1,85
0,29 0,021
CV-Tod/MI/ Schlaganfall (%)
4,01
4,33
4,20
4,97
4,64
1,82 0,008
CV-Tod/MI/ Schlaganfall/ Hospit. (%)
16,0
17,4
17,5
16,6
23,9
5,46 <0,0001
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Evaluation des Platelet Adhesion Assay (PADA) als „Bedside“-Kontrolle plättchenhemmender Therapie bei koronarer Herzkrankheit B. Goldmann1, T. Burkhardt1, M. Ortak1, H. Preiss1, A.-K. Holle1, S. Gerth1, W. Lehmann1, M. Adam1 1Kardiologie, Universitätsklinikum Eppendorf, Hamburg; Zielsetzung: Evaluation des PADA als “Bedside”-Kontrolle plättchenhemmender Therapie. Methoden und Ergebnisse: Mit dem PADA (Platelet Adhesion Assay) existiert seit kurzem ein Test, mit dem eine einfache und schnelle Bestimmung der Plättchenfunktion aus Vollblutproben möglich ist. Der PADA kann sowohl pathologisch erhöhte oder erniedrigte Plättchenadhäsivität, als auch normale, physiologische Plättchenadhäsion nachweisen. Somit ermöglicht der PADA eine indirekte Überwachung thrombozytenaggregationshemmender Therapie durch ADP-
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Med Klin 2007;102:Abstract-Band
POSTERBEITRÄGE Rezeptor Antagonisten wie Clopidogrel, als auch GPIIb/IIIa-Antagonisten.In gesunden Probanden (n=50) ohne medikamentöse Therapie variiert der PADA zwischen 40% und 60% und zeigt eine physiologische Plättchenfunktion an. In unserer Studie überwachten wir die thrombozytenhemmende Therapie von Patienten (Ptn.), die einer elektiven oder akuten PTCA unterzogen wurden. Ptn (n=75) mit stabiler KHK und medikamentöser Therapie durch Clopidogrel (75mg/d) hatten PADA-Werte von 40,3+/- 21,9% und somit eine reduzierte Plättchenadhäsion unter Clopidogrel.Bei Patienten mit akutem Koronarsyndrom und signifikanter KHK (n=116) ohne Therapie durch Clopidogrel wurde ein PADA-Wert von 67.1 ±14.2% festgestellt, der auf eine gesteigerte Plättchenaktivität hinweist. Patienten mit akutem Koronarsyndrom, die bereits eine Therapie durch Clopidogrel erhielten (n=19) zeigten ein PADA-Ergebniss von 37.4 ± 19.6%. In dieser Gruppe hatten allerdings 7 Patienten einen PADA-Wert von über 40%, was auf eine verminderte oder nicht vorhandende Wirkung von Clopidogrel hinweist. Bei weiteren n=17 Patienten mit akutem Koronarsyndrom, wurde mittels Koronarangiographie eine akute oder subakute Stentthrombose nachgewiesen. Alle 17 Patienten erhielten schon vorher eine standardmäßige Therapie mit 75mg Clopidogrel am Tag und hatten ein PADA-Ergebniss von 56.8 ± 16.1% und somit eine partielle oder volle Clopidogrel-Resistenz. Schlussfolgerung: Der PADA-Test erlaubt als einziger Bedside Test mit einer einfachen Methode die Überwachung plättchenhemmender Therapie mit Clopidogrel und ermöglicht auf diese Weise das Screenen von „Clopidogrelresistenten“ Patienten. Somit kann bei Patienten mit akuter oder subakuter Stentthrombose die Therapie mit ADP-Antagonisten überwacht und geführt werden.
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Zusammenhang von Herzfrequenz und Mikroalbuminurie bei Hochrisiko-Patienten für kardiovaskuläre Erkrankungen – Ergebnisse der I-Search-Studie J.-Chr. Reil1, P. Bramlage2, M. Thoenes3, M. Böhm1 1Klinik für Innere Medizin III/Kardiologie, Angiologie und Internistische Intensivmedizin, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/Saar; 2Institut für Klinische Pharmakologie,Technische Universität Dresden, Dresden; 3Sanofi Aventis, Frankfurt; Hintergrund: Die Mikroalbuminurie (MAU) ist ein Indikator für eine gestörte Nierenfunktion und ein relevanter Risikofaktor für die Entwicklung einer koronaren Herzerkrankung. Eine erhöhte Herzfrequenz korreliert eng mit einer vermehrten kardiovaskulären Mortalität. Anhand von 21 050 Patienten mit Hypertonus und Risikofaktoren für kardiovaskuläre Erkrankungen sollte der Zusammenhang zwischen einer erhöhten Herzfrequenz und der Prävalenz einer MAU geklärt werden. Methodik und Ergebnisse: Die Studie lief von Sept. 2005 bis März 2006 weltweit in 26 Ländern. An wesentlichen Daten wurden Herzfrequenz und Blutdruck sowie Urinalbumin und Kreatinin im Serum gemessen. Mit steigender Herzfrequenz (>80 bis 120/min) nahm der Anteil der Patienten mit MAU von ca. 50 % auf 70 % stetig zu (p<0,0001). Unter gleichzeitiger Beta-Blockereinnahme im Vergleich zu einer alleinigen Frequenzsteigerung bestätigte sich diese Korrelation. Bei körperlich aktiven Patienten wurde ein signifikant geringeres Vorkommen von MAU gegenüber untrainierten Vergleichspatienten gefunden (p<0,0001). Bei steigender Herzfrequenz nahm jedoch die Prävalenz von MAU ebenfalls in beiden Gruppen systematisch zu, wobei diese jedoch bei den körperlich aktiven Patienten deutlich niedriger lag (p<0,0001). Kommentar: Die Ergebnisse zeigen, dass die Herzfrequenz einen unabhängigen Prädiktor für die Prävalenz der MAU bei hypertensiven Patienten mit kardiovaskulären Risikofaktoren darstellt. Unter einer Frequenzsteigerung kann körperliches Training im Gegensatz zu einer Beta- Blockertherapie das Vorkommen von MAU deutlich verringern. Weitere kontrollierte Studien sind notwendig, um durch eine gezielte Verminderung der Herzfrequenz eine Reduktion von Nierenschäden sowie von kardiovaskulären Ereignissen im Zusammen- wirken mit MAU nachzuweisen.
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Distribution of Factor Seven Activating Protease in carotid and coronary atherosclerotic plaques in subjects genotyped for the Marburg I polymorphism M. Parahuleva1, B. Parviz1, M. Grebe1, R. Voss1, H. Tillmanns1, D. Sedding1, H. Hölschermann2, S. Kanse3 1Kardiologie/Angiologie, Innere Medizin I, Gießen; 2Hochtaunus-Kliniken gGmbH, Bad Homburg; 3Biochemisches Institut, Gießen; The Marburg I (MI) SNP in factor seven activating protease (FSAP) is associated with late complications of carotid stenosis and is a cardiovascular risk factor in general. To understand the role of FSAP in the development of atherosclerotic plaques the expression of FSAP in carotid and coronary atherosclerotic plaques as well as in vascular wall cells was investigated. 16 patients undergoing carotid endarterectomy for carotid artery stenosis and 40 patients undergoing directional coronary atherectomy were genotyped for the MI-SNP and FSAP was localized by immunohistochemistry. FSAP gene and protein expression was analyzed in vascular wall cells using real-time RT-PCR and immunoprecipitation. In carrier rate of the MI allele in patients with coronary atherosclerosis was 26%, carotid artery stenosis was 12% whereas the frequency in the normal population is 5%. In the plaques, FSAP expression was significantly elevated in acute coronary syndrome cases compared with stable angina at the mRNA and protein level. FSAP accumulated focally in lipid-rich areas within the necrotic cores of the atherosclerotic and in macrophage-rich regions but was absent from regions of fibrosis or normal vessels. No association between the pattern of FSAP protein expression in atherosclerotic plaques and the MI genotype was observed. Of all the blood- or vascular wall derived-cells tested, FSAP expression was the highest in macrophages followed by undifferentiated monocytes with little or no expression in the other cells. Expression was induced by pro-inflammatory mediators. Monocytes/ macrophages express FSAP on both protein and mRNA level. The detection of FSAP within macrophages of coronary atherosclerotic lesions indicates that it may be related to the pathogenesis of plaque vulnerability and thrombogenicity.The distribution of MI-FSAP was not different in spite of reduced enzymatic activity.
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Ein steigendes Risiko ist bei Patienten mit akutem Myokardinfarkt mit einer reduzierten Wirksamkeit einer Thrombolyse assoziiert H.-P. Hobbach1, U. Zeymer2, Chr. Schaeffer1, P. Schuster1 1Medizinische Klinik II – Kardiologie, Angiologie, Internistische Intensivmedizin, St. Marien-Krankenhaus Siegen, Siegen; 2Medizinische Klinik B – Herzzentrum, Klinikum der Stadt Ludwigshafen, Ludwigshafen; Zielsetzung: Die primäre perkutane Koronarintervention (PCI) stellt die bevorzugte Therapieoption bei Patienten mit akutem Myokardinfarkt (AMI) dar. Die
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POSTERBEITRÄGE 5x 2-GFE, 1x 3-GFE) mit dominierender Stenoselokalisation im Bereich des RCX und der RCA (4x LAD, 11x RCX, 13x RCA). Schlussfolgerung: Die nichtinvasive MSCT-Koronarangiographie ist in der klinischen Praxis als Stratifikationselement geeignet, um bei Pat. mit atypischer Klinik, inkonklusivem Stresstest und mittlerer Prätestwahrscheinlichkeit die Indikation für eine invasive Koronardiagnostik zu konkretisieren. In ca. 25% der Fälle liegt eine interventionsbedürftige KHE vor, wobei koronare Eingefäßerkrankungen mit Stenosen im RCX- bzw. RCA-Gebiet dominieren.
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Beeinflussung kardialer metabolischer Risikofaktoren durch spiroergometrisch überwachtes Ausdauertraining Mehrzahl aller Infarktpatienten wird in Kliniken ohne die Möglichkeit einer Primärintervention aufgenommen, in der Regel erfolgt hier eine Thrombolyse. Aus diesem Grund sind klinische Modelle zur prospektiven Abschätzung eines Thrombolyseerfolges sinnvoll und notwendig, um so frühzeitig die Verlegung in ein Interventionszentrum zu realisieren. Methoden: 314 Patienten mit AMI, Symptombeginn ≤ 6 Stunden, alle Patienten wurden 90 min nach Thrombolysebeginn angiographiert. Der Erfolg der Thrombolyse wurde anhand der Patency in der Infarktarterie 90 min nach Beginn der Thrombolyse bestimmt, TIMI 3 Fluss: erfolgreich; TIMI 0-2 Fluss: nicht erfolgreich. Das Patientenrisiko wurde mit Hilfe des TIMI Risk Scores (TRS) ermittelt. Ergebnisse: Es bestand eine lineare Beziehung zwischen dem Patientenrisiko (TRS) und der Patency (TIMI 3 Fluss) [Abb. 1]. Nach Aufteilung der Patienten in 3 Kategorien mit geringem (TRS 0-2), intermediärem (TRS 3-4) und hohem Risiko (TRS ≥ 5) ließ sich eine Patientengruppe identifizieren, bei der man von einer verminderten Wirksamkeit der Thrombolyse ausgehen muss [Abb. 2]. Schlussfolgerung: Unter Zuhilfenahme des TRS lässt sich nicht nur die Prognose eines Patienten mit AMI, sondern auch die Wirksamkeit einer Thrombolyse prospektiv abschätzen. Bei Patienten mit AMI und höherem Risio (TRS ≥ 5), die primär einer Thrombolyse zugeführt wurden, sollte die schnelle Verlegung in ein Interventionszentrum frühzeitig diskutiert werden. So hält man sich die Option einer frühen invasiven Diagnostik mit eventueller Rescue-PCI aufrecht.
M. Faehling1, S. Kuom1, M. Leschke1 1Klinik für Kardiololgie und Pneumologie, Klinikum Esslingen, Esslingen; Zielsetzung: Der Einfluss eines leichten regelmäßigen Ausdauertrainings auf kardiometabolische Risikofaktoren und Leistungsfähigkeit sollte unter Alltagsbedingungen untersucht werden. Methoden: Untersucht wurden 30 bislang untrainierte freiwillige Probanden, die sich auf die Teilnahme am Esslinger Citylauf (10 km) vorbereiten wollten. Die Probanden wurden vor Aufnahme eines regelmäßigen leichten Ausdauertrainings (Laufen, Fitnessraum) und nach 6 monatigem Training untersucht. Spiroergometrisch wurden jeweils Leistungsfähigkeit, anaerobe Schwelle, Sauerstoffaufnahme, Ruheherzfrequenz, Belastungsherzfrequenz sowie spirometrische Parameter bestimmt. Zusätzlich wurden Lipidparameter und das Körpergewicht gemessen. Initial wurden eine Echokardiographie und eine Trainingsberatung durchgeführt, eine Ernährungsberatung wurde nicht durchgeführt. Ergebnisse: Bei bereits vor dem Training leicht überdurchschnittlicher Leistungsfähigkeit (109%Soll) wurde die maximale Leistung um 22 % und die Leistung bei der anaeroben Schwelle um 7 % gesteigert. Die max. Sauerstoffaufnahme stieg um 9 %. Es zeigte sich eine deutliche Verbesserung des Lipidprofils mit durchschnittlichem Absinken des Gesamt-Cholesterins um 15 mg/dl, des LDLCholesterins um 11 mg/dl und Ansteigen der HDL-Cholesterins um 5 mg/dl. Dieser Effekt wurde auch bei unverändertem Körpergewicht beobachtet. Schlussfolgerung: Auch ein leichtes aber regelmäßiges Ausdauertraining hat eine deutliche günstige Auswirkung auf das Lipidprofil, die z. T. unabhängig von einer Gewichtsabnahme eintritt. Ausdauertraing sollte weiterhin als effektive kardiovaskuläre präventive Massnahme gefördert werden.
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Stellenwert der nichtinvasiven MSCT-Koronarangiographie als Stratifikationselement zur Indikationsstellung für eine invasive Koronardiagnostik bei Patienten mit atypischem Brustschmerz J. Dietl1, S. Schäfer1, K. Baumer2, E. Sauer1 1Medizinische Klinik – Kardiologie, Krankenhaus Landshut-Achdorf, Landshut; 2Institut für Radiologie, Krankenhaus Landshut-Achdorf, Landshut; Zielsetzung: Das klinische Potential der nichtinvasiven MSCT-Koronarangiographie zum Ausschluss/Nachweis einer signifikanten koronaren Herzerkrankung (KHE) erfährt durch überzeugende Resultate systematischer Vergleichsstudien mit dem Goldstandard selektive Koronarangiographie (Sensitivität + Spezifität >90%) zunehmende Akzeptanz. Detaillierte Daten zur konkreten Umsetzung dieser Studienergebnisse in die klinische Praxis sind limitiert. Methodik: Prospektive Analyse an einem konsekutiven Patientenkollektiv ohne präexistente KHE (108 Pat., 75 M, 33 F, mittl. Alter 54,5 J) mit definierten Einschlusskriterien (atypische Klinik, inkonklusiver Stresstest, mittlere Prätestwahrscheinlichkeit, stabiler Sinusrhythmus) mittels kardialer MSCT (Aquilion 32, Toshiba). Bei positiver CT-Angiographie (Stenose >50%) Stellung der HK-Indikation. Ergebnisse: Bei 70 Pat. (65%) wurde eine relevante KHE definitiv ausgeschlossen. 11% waren wegen inadäquater Bildqualität nicht ausreichend beurteilbar. Die bei 26 Pat. (24%) wegen positiver CT-Angiographie durchgeführte HK-Diagnostik ergab bei 21 Pat. eine oder mehrere signifikante Koronarstenosen bzw. -verschlüsse (Sensitivität 100%, Spezifität 99%, PPV 81%, NPV 100%). Dabei handelte es sich präferentiell um koronare Eingefäßerkrankungen (15x 1-GFE,
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ACVB-Operation vs. Koronarintervention bei linkskoronaren Hauptstammstenosen: Welche Therapie ist für den älteren Patienten geeignet? H. Rittger1, A.-M. Sinha2, K. Kögler1, S. Schnupp1, H. Fey1, G. Ritscher1, A. Brugger1, A. Diegeler3, J. Brachmann1 1II. Medizinische Klinik, Klinikum Coburg, Coburg; 2I. Medizinische Abteilung, Krankenhaus Neuwittelsbach, München; 3Klinik für Herzchirurgie, Rhön-Kliniken, Bad Neustadt/Saale; Hintergrund: Die Anzahl älterer Patienten, die sich aufgrund einer linkskoronaren Hauptstammstenose (LMS) einer weiteren Therapie unterziehen müssen, steigt. Seit der Einführung medikamentenfreisetzender Stents (DES) existiert mit der Koronarintervention (PCI) eine Alternative zur operativen Therapie. Ziel dieser Untersuchung war es, das klinische Langzeitergebnis von Patienten kleiner/größer 75 Jahre und LMS, die entweder eine PCI/DES oder eine ACVBOP erhielten, hinsichtlich des Auftretens von. „Major adverse cardiac and cerebral events“ (MACCE) zu vergleichen. Methodik: Von 157 Patienten mit einer LMS erhielten 50 eine PCI mit Implantation eines oder mehrerer Sirolimusstents (Cypher, Fa. Cordis); bei 107 Patienten wurde eine ACVB-OP durchgeführt. Patienten mit Notfallindikation oder gleichzeitigem Klappenersatz wurden ausgeschlossen. Während der Nachbeobachtung wurde die Häufigkeit von akuten Myokardinfarkten, Tod oder Schlag-
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POSTERBEITRÄGE anfällen sowie die Revaskularisation der Zielläsion in Abhängigkeit vom Alter evaluiert (MACCE-Rate). Ergebnisse: 10 Patienten der PCI- und 10 der ACVB-Gruppe wurden ausgeschlossen.Von den verbliebenen waren 16/40 aus der PCI und 29/97 Patienten (29,9%) aus der ACVB-Gruppe (40,0%) >75Jahre. Die Tabelle zeigt die MACCE-Rate in Abhängigkeit vom Eingriff und Alter. Das MACCE-freie Überleben nach 6 Monaten betrug bei >75J 82,76% vs. 89,71% bei <75J aus der operativen Gruppe und 81,25% vs. 87,50% für die interventionelle Therapie (p=n.s.). Schlussfolgerung: Für Patienten mit LMS konnte kein signifikanter Unterschied zwischen der MACCE-Rate nach DES-Implantation und ACVB-Operation für beide Altergruppen nachgewiesen werden. Daher sollte die DES-Implantation bei LMS als Alternative zur ACVB-OP, insbesondere bei älteren und Risiko-Patienten bevorzugt in Betracht gezogen werden.
Tabelle: MACCE-Rate nach DES-Implantation und ACVB-Operation
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Metaanalyse zur diagnostischen Genauigkeit der druckbasierten fraktionierten Flussreserve bei koronarer Herzkrankheit
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Prävalenz des NSTEMI bei unselektierten, konsekutiven Patienten eines Krankenhauses der Grund- und Regelversorgung Chr. Hahne1, B. Waldecker1 1Innere Medizin, Kreiskrankenhaus Schwetzingen, Schwetzingen; Mittels Troponin(TNI)-Bestimmung kann neuerdings eine nicht-transmurale Myokardnekrose(NSTEMI) einfach und sicher diagnostiziert werden, denn eine rasche weiterführende (invasive) Diagnostik/Therapie wird empfohlen. Auch geht die Diagnose „NSTEMI“ spezifisch in das DRG-Fallpauschalensystem ein. Somit kommen auf Krankenhäuser der Regelversorgung(KH-RV) bei NSTEMI-Ptn neue medizinische und logistische Aufgaben zu. Die Prävalenz eines NSTEMI ist aber nicht genau bekannt und wurde deshalb innerhalb eines Jahres an einem KH-RV systematisch analysiert. Das KH-RV hat ca. 300 Betten, davon 120 internistische und 12 Intensiv-Betten und versorgt etwa 80.000 Einwohner. Es besetzt eine 24h-h Notambulanz. Der Notarztwagen ist am Haus stationiert. Resultate: Es wurden in der Inneren Abteilung 5187 „DRG-Fälle“ (ca. 3600 Ptn) stationär behandelt und in der Notambulanz 8620 „Fälle“ beurteilt. Ein NSTEMI lag bei insgesamt 175/8620 (2%) Not-„Fällen“ bzw. 175/5187 (3%) stationären Fällen bzw. bei 175/3600 (5%) stationär behandelten Ptn vor; 56/3600 Ptn hatten einen STEMI (1,5%). Dies entspricht pro Jahr etwa 145 NSTEMIPtn pro 100 Betten „Innere Medizin“ und sicherlich >0,2% der Bevölkerung. Bei 29 Ptn entwickelte sich ein NSTEMI erst während des Krankenhausaufenthaltes, bei 7 Ptn ein STEMI. Von den NSTEMI- vs STEMI-Ptn waren 53% vs 40% Frauen (p=ns); NSTEMI-Ptn waren 74 Jahre alt, STEMI-Ptn 66 Jahre (p<0,05). Der Case Mix Index(CMI) der NSTEMI-Ptn war 1,5 gegenüber 0,9 der übrigen Ptn (p<0,05). Schlussfolgerung: Die jährliche Prävalenz des NSTEMI in einer systematischen 1-Jahres-Analyse in einem KH-RV beträgt etwa 150 Fälle pro 100 Betten „Innere Medizin“, d.h. etwa 5% stationärer Ptn bei fast gleichem Frauen und MännerAnteil. Ein NSTEMI ist 3mal häufiger als ein STEMI. Der CMI der NSTEMIPtn ist mit 1,5 weit überdurchschnittlich.
B. Bornschein1, U. Siebert1, J. Rieber2,V. Klauss2 1Institut für Public Health, UMIT Private Universität für Gesundheitswissenschaften, Hall i. Tirol, Österreich; 2Medizinische Poliklinik, Abteilung für Kardiologie, Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität, München; Zielsetzung: Bestimmung der Genauigkeit der druckbasierten fraktionierten Flussreserve (FFR) als diagnostischer Test bei KHK. Methoden: In elektronischen Datenbanken (MEDLINE; EMBASE) wurden Studien gesucht, die Testgütekriterien (Sensitivität, Spezifität, etc.) der FFR im Vergleich zu Referenzverfahren (RV: Koronarangiographie, SPECT oder Szintigraphie, mehrere klinische Testverfahren in Kombination) berichteten. Artikel zu anderen Fragestellungen (physiologische Grundlagen, praktische oder technische Aspekte), Fallstudien, Kommentare, narrative Reviews oder unvollständige Publikationen wurden ausgeschlossen. Aus den Angaben zur Testgüte der eingeschlossenen Studien wurde die Anzahl richtiger und falscher Diagnosen ermittelt und fallzahlgewichtet die gepoolte Sensitivität und Spezifität berechnet. Der Einfluss einzelner Studien und Einflusskriterien wurde in Sensitivitätsanalysen (SA) untersucht. Ergebnisse: Zwölf Studien wurden identifiziert, 3 davon aufgrund Mehrfachpublikation des gleichen bzw. überlappenden Datenkörpers ausgeschlossen. Insgesamt wurden Daten von 717 Patienten bzw. Stenosen ausgewertet. Die Studien umfassten 21 bis 245 Patienten (mittl. Alter: 53-65 Jahre, m: 62-95%) und wurden in Japan (2), USA (1) und Europa in den Jahren vor 1994 bis ca. 2004 durchgeführt. Die meisten Studien schlossen auch Patienten mit Mehrgefäß-Erkrankung (MGE) ein (6) und verwendeten SPECT als RV (6). Die gepoolte Sensitivität betrug 81,7% (95%-KI: 77,0-85,7%), die Spezifität 78,7% (95%-KI: 74,3-82,7%). SA zeigten robuste Ergebnisse mit nur geringen Auswirkungen bei Ausschluss einzelner Studien. Studien mit SPECT als RV wiesen eine geringere Sensitivität (78,3% vs. 95,3%) auf, umfassten aber größere Fallzahlen (589 vs. 128). Analoges gilt für Studien mit Patienten mit MGE. Sowohl Studien mit SPECT als RV, als auch mit Patienten mit MGE waren überwiegend neueren Datums. Schlussfolgerung: Diese Metaanalyse ist die erste zur diagnostischen Genauigkeit der FFR bei KHK. Sie zeigt eine hohe Sensitivität und Spezifität der FFR. Einzelne Studien oder Zeittrends hatten keinen wesentlichen Einfluss auf das Gesamtergebnis.
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Die systematische Rückkopplung der Behandlungsergebnisse führt zu einer dramatischen Reduktion der Reperfusionszeiten bei der Therapie des akuten ST-Strecken-Hebungsinfarkts D. Ahlersmann1, K. Möller1, H. Duwald2, B.Volger3, R. Nitsche4, G. von Knobelsdorff5, K. H. Scholz1 1Medizinische Klinik I, St. Bernward Krankenhaus Hildesheim, Hildesheim; 2Johanniter Krankenhaus Gronau gGmbH, Gronau; 3Anästhesie, Krankenhaus Alfeld gGmbH, Alfeld; 4Krankenhaus Alfeld gGmbH, Alfeld; 5Anästhesie, St. Bernward Krankenhaus Hildesheim, Hildesheim; Zielsetzung: Bei der Behandlung des akuten ST-Hebungsinfarkts (STEMI) ist die schnellstmögliche Reperfusion des verschlossenen Herzkranzgefässes von größter Bedeutung für die Prognose der Patienten. Ziel unseres Projekts war neben einer fortlaufenden Qualitätskontrolle (wieviele Patienten schaffen es leitliniengerecht in 90 bzw. 120 min?) die fortlaufende Qualitätsverbesserung (Verkürzung der Vorlaufzeiten). Methodik: In einem seit mehreren Jahren etablierten Herzinfarktverbund in ländlicher Region wurden ab 01.01.2006 bei allen Patienten die zeitlichen Abläufe in der Akutphase des STEMI von Symptombeginn bis Wiedereröffnung des verschlossenen Herzkranzgefässes exakt und prospektiv erfasst. Die Ergebnisse wurden dann quartalsweise allen an der Rettungs- und Therapiekette beteiligten Gruppen vorgestellt. Dabei wurden gemeinsam Problemfelder mit mutmaßlichem Verbesserungspotential fokussiert. Ergebnisse: Vom 01.01.-30.09.2006 wurden in unserem Herzinfarktnetz insgesamt 86 Patienten mit akutem STEMI behandelt. Die „contact-to-balloon“ Zeiten konnten im laufenden Betrieb in der Gesamtgruppe von im Mittel 129 min im I. Quartal, auf 90 min im II. Quartal und 78 min im III. Quartal signifikant reduziert werden (Median:Von 113 auf 83 bzw. 66 min; p<0,0001; Abb.1). Hinsichtlich der „door-to-balloon“ Zeiten kam es in der Gesamtgruppe zu einer Verkürzung von im Mittel 63 min im I. Quartal, auf 47 min im II. Quartal und 37 min im III. Quartal (Median:Von 54 auf 35 bzw. 31 min).
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Unterschiede zwischen den Ergebnissen aus EuroASPIRE II und dem Disease Management Programm DMP Koronare Herzkrankheit (KHK) in Nordrhein B. Hagen1, L. Altenhofen1, W. Haß1, R. Griebenow2, I. Schwang2 1DMP Projektbüro, Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung, Köln; 2Medizinische Klinik II, Köln-Merheim, Universität Köln, Köln;
Abb. 1: Kumulative Proportion der „contact-to-balloon“ Zeiten im Quartalsvergleich Schlussfolgerung: Die Daten zeigen äußerst eindrucksvoll die Auswirkungen von gezielten QM-Maßnahmen auf die Ergebnisqualität medizinischer Behandlung. Allein durch ständige Erfassung und enge Rückkopplung der Prozessergebnisse konnten in unserem etablierten Herzinfarktnetz die Reperfusionszeiten dramatisch verbessert werden.
Zielsetzung: 1999/2000 wurden in der Region Münster 402 Krankenhauspatienten mit Bypass-OP, PTCA, akutem Herzinfarkt oder akuter koronarer Ischämie im Rahmen von EuroASPIRE II retrospektiv untersucht. Befunde aus EuroASPIRE werden mit denen aus dem DMP KHK Nordrhein verglichen, in das seit August 2004 bislang über 131.000 gesetzlich krankenversicherte Patienten mit gesicherter KHK eingeschrieben wurden.Werden EuroASPIRE- und DMPPatienten analog behandelt? Bestehen Behandlungsunterschiede zwischen Teilkollektiven der DMP-Patienten mit Herzinfarkt? Methode: Deskriptive Analysen einer repräsentativen Regionalstichprobe und einer populationsbasierten Kohorte. Angeben sind Prozentwerte. Ergebnisse: In EuroASPIRE wurden mehr Männer und weniger Patienten ab 60 Jahren als in das DMP eingeschlossen. Trotz eines insgesamt ungünstigeren Risikoprofils sind in EuroASPIRE meist geringere Verordnungshäufigkeiten zu beobachten: EuroASPIRE (%)
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Vollautomatisierte digitale Zeiterfassung bei der interventionellen Therapie des akuten Koronarsyndroms (STEMI) M. Winklmaier1, O. Bosse1, J. Fraunhofer1, S. Mang1, A. Galland1, W. Moshage1 1Innere Medizin, Klinikum Traunstein, Traunstein; Nach den Leitlinien der DGK soll beim akuten ST-Hebungsinfarkt die door-toballon Zeit ohne Ankündigung bei < 60 min, mit Ankündigung bei < 30 min liegen. Im Rahmen einer adäquaten Qualitätssicherung sind diese Zeiten für jeden Patienten mit ST-Hebungsinfarkt objektiv zu erfassen. Basierend auf unser integriertes kardiologisches Dokumentations- und Befundungssystem (WRAD®, medico//s, Fa Siemens Med. Sol.) wurde an die Befundschreibung eine Schnittstelle zur Zeitdokumentation im Krankenhaus (VBA, Microsoft) implementiert, sowie die bestehende Schnittstelle zum Herzkathetermessplatz (Sensis®, Fa. Siemens) erweitert. Dadurch werden dem Untersucher vollautomatisiert und unbeeinflussbar die Ankunftszeit im Krankenhaus (door), der Beginn der invasiven Diagnostik, sowie der Zeitpunkt der Ballonöffnung (ballon) mitgeteilt. Die Daten können dann um die Einsatzzeiten des Notarztes (contact/Beginn Lyse) erweitert werden. Die door-to-ballon (contact-to-ballon) Zeiten werden automatisiert berechnet. Alle Daten werden in einer Tabelle (ACCESS®, Microsoft) gespeichert, und stehen auf jedem beliebigen Rechner zur Einsicht bzw. späteren Auswertungen zur Verfügung. Seit Inbetriebnahme vor 8 Monaten funktioniert das System problemlos und stabil. Dokumentiert wurden die Zeiten von 163 Patienten. Gerade auch nachts werden durch die automatisierte Datenübertragung alle Zeiten vollständig dokumentiert, ohne dass der Untersucher noch weitere Zeiten per Hand eingeben muss. Durch die genaue und automatisierte Dokumentation der Zeiten beim ST-Hebungsinfarkt stehen diese für weitere Qualitätsverbesserungen zur Verfügung. Optimierungen im Organisationsablauf (z.B. durch prähospitale telemetrische Übertragung der 12-Kanal EKGs) können dadurch objektiv quantifiziert werden.
DMP KHK (%)
Männer
80,1
63,8
Patienten ≥ 60 Jahre
52,2
85,1
Raucher
16,7
10,5
BMI ≥ 30 kg/m2
30,6
27,4
Blutdruck ≥ 140/90 mm Hg
61,2
35,5
Gesamtcholesterin ≥ 200 mg/dl
60,3
42
Beta-Blocker
67,9
74,5
ACE-Hemmer
44,8
63
HMG-CoA-Reduktasehemmer
67,4
68,2
Innerhalb wichtiger DMP-Teilkollektive wie den Patienten mit einem Herzinfarkt in der Vorgeschichte, zeigen sich z. T. beträchtliche Unterschiede in der Verordnungshäufigkeit bei Männern und Frauen bzw. jüngeren und älteren Patienten: DMP KHK-Patienten mit Herzinfarkt (37,4%)
Männer (%)
Frauen (%)
Beta-Blocker
81,6
79,8
ACE-Hemmer
69,3
67,3
HMG-CoA-Reduktasehemmer
78,7
74,3
≤ 55 Jahre (%) ≥ 76 Jahre (%) Beta-Blocker
88,7
74,6
ACE-Hemmer
68,1
68,7
HMG-CoA-Reduktasehemmer
85,9
68
Schlussfolgerung: EuroASPIRE-Patienten stellen kein hinreichend repräsentatives Kollektiv für die Gesamtgruppe von KHK-Patienten und deren aktuelle Behandlung in der ambulanten Versorgung dar. Auch im DMP KHK ließen sich jedoch insgesamt noch positivere Befunde nachweisen, wenn große Teilgruppen wie Frauen und ältere Patienten mit entsprechenden Begleiterkrankungen gemäß den Behandlungsleitlinien intensiver medikamentös versorgt würden.
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POSTERBEITRÄGE 504
Vergleich der Effekte einer Cholesterinresorptionshemmung durch Ezetimibe und durch pflanzliche Sterole auf die Atherogenese O. Weingärtner1, D. Lütjohann2, N. Weisshoff1, F. List1, K. von Bergmann2, M. Böhm1, U. Laufs1 1Klinik für Innere Medizin III, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg; 2Abteilung für klinische Pharmakologie, Universitätsklinikum Bonn, Bonn; Einleitung: Eine frühzeitige Atherosklerose bei Patienten mit der erblichen Erkrankung Sitosterolämie und Daten epidemiologischer Studien weisen auf einen möglichen pro-atherogenen Effekt pflanzlicher Sterole hin. Diese Studie untersucht den unterschiedlichen Einfluss einer Cholesterinresorptionshemmung durch pflanzliche Sterole und durch Ezetimibe auf die Serumkonzentration pflanzlicher Sterole und die Atherosklerose bei apoE -/- Mäusen. Material und Methoden: Männliche apoE -/- Mäuse (n=80) wurden für 6 Monate zu 8 unterschiedlichen Diäten randomisiert: Normalfutter (NF), Western-type Diät (WTD), NF oder WTD + 2 % pflanzliche Sterole (PSE), NF oder WTD + 5 mg/kg/KG Ezetimibe (EZE), NF oder WTD + 2 % PSE + 5 mg/kg/ KG EZE. Die Cholesterinresorptionshemmung durch PSE und EZE zeigte eine vergleichbare Reduktion des Serumcholesterins. Im Vergleich zu PSE reduziert EZE darüber hinaus die Konzentration pflanzlicher Sterole im Serum. Nach 6 Monaten waren die atherosklerotischen Läsionen bei Tieren mit WTD am ausgeprägtesten. Eine Cholesterinresoptionshemmung mit PSE, EZE und der Kombination führte zu einer signifikanten Reduktion der Atherosklerose. Tiere mit EZE zeigten jedoch bei vergleichbaren Serumcholesterinkonzentrationen kleinere atherosklerotische Läsionen als unter diätetischer Supplementation mit PSE (10,0±1,49% vs. 20,4±2,07%; p<0,05 für WTD und 3,47±0,41% vs. 13,74±2,39%; p<0,05 für NC). Schlussfolgerung: Bei gleicher Cholesterinsenkung zeigen apoE-/- Mäuse unter Sterol-haltiger Diät eine doppelt so große atherosklerotische Plaquelast wie Tiere mit Ezetimibe Behandlung. Die Größe atherosklerotischer Läsionen korreliert unabhängig vom Cholesterinspiegel mit erhöhten Serumkonzentrationen pflanzlicher Sterole. Eine Cholesterinresoptionshemmung durch Ezetimibe ist bei Mäusen einer diätetischen Supplementation mit Phytosterolen überlegen.
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Multidetektor-Computer-Tomographie zur Darstellung koronarer In-Stent-Restenosen R. Köster1, U. van Stevendaal2, M. Grass2, J.Yamamura3, A. Barmeyer1, J. Kähler1, G. Adam3, T. Meinertz1, P. Begemann3 1Klinik für Kardiologie und Angiologie, Universitäres Herzzentrum Hamburg, Hamburg; 2Philips Research Laboratories, Philips, Hamburg; 3Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Hamburg; Zielsetzung: Die Multidetektor Computer Tomographie (MDCT) wird zunehmend für die Darstellung der Koronararterien benutzt. Die Sichtbarkeit von InStent-Restenosen wird durch Bewegungs- und Metallartefakte limitiert. Ziel dieser Studie war die Analyse der Darstellbarkeit von In-Stent-Restenosen mittels MDCT. Methoden: Koronare In-Stent-Restenosen (niedrig-, mittel- und hochgradig) wurden mit einem Phantom simuliert. Koronare Stents mit 30 mm Länge wurden in das Phantom implantiert. Das Phantom wurde in ein dynamisches Herzmodell eingesetzt, das die Gefässe systolisch-diastolisch mit einer Frequenz von 40-120/min bewegte. Die Messungen wurden mit einem 40 Zeilen CT durchgeführt. Dabei wurden ein Standard Protokoll (Kollimation: 40 x 0,625 mm, Rotationszeit: 0,40 s, Tischvorschub: 0,15) mit EKG-Trigger, stationär und bewegt, und ein hoch auflösendes Scan-Protokoll (40 x 0,625 mm, 0,40 s, 0,30) benutzt. Ergebnisse: Bei Verwendung des Standard-Protokolls traten Artefakte mit einer Breite von 0,4 mm angrenzend an den Stent auf. Dies beeinträchtigte die Unterscheidbarkeit zwischen ‚keiner Stenose’ und ‚niedriggradiger Stenose’. Die zentralen 73% des Lumen-Diameters konnten ohne diagnostisch limitierende Artefakte beurteilt werden. Das ermöglichte die Unterscheidung zwischen ‚keiner/ niedriggradiger’ und mittel- sowie hochgradiger Stenose (p<0,05). Die systolisch-diastolische Bewegung der Stents verminderte die Sichtbarkeit der Stenosen signifikant. Dennoch war die Beurteilbarkeit von Stenosen >27% bis zu einer
Frequenz von 120/min möglich (p<0,05). Die Analyse war am artefaktärmsten möglich bei 60% des RR-Intervalls. Mit den Standard- und hochauflösenden Protokollen konnten einzelne Streben der Stents diskriminiert werden. Mit den hochauflösenden Protokollen konnten Diameterstenosen ab 20% ohne limitierende Artefakte dargestellt werden. Schlussfolgerung: Die Multidetektor Computertomographie ermöglicht eine gute Darstellung von Koronarstents und eine Beurteilbarkeit von mittel- und höhergradigen In-Stent-Restenosen. Standard Protokolle erlauben eine Diskrimination dieser Stenosen auch bei hohen Herzfrequenzen.
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Erste Resultate mit der dreidimensionalen Koronarangiographie R. Köster1, M. Grass2, P. Begemann3, A. Barmeyer1, K. Müllerleile1, S. Baldus1, T. Heitzer1, J. Kähler1, T. Meinertz1 1Klinik für Kardiologie und Angiologie, Universitäres Herzzentrum Hamburg, Hamburg; 2Philips Research Laboratories, Philips, Hamburg; 3Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Hamburg; Zielsetzung: Die konventionelle Koronarangiographie ermöglicht einen statischen Blick über mehrere kardiale Zyklen in einer begrenzten Zahl von Projektionen. Dadurch werden Länge und Grad einiger Stenosen unterschätzt. Um dies zu reduzieren nutzt die 3 dimensionale (3D) Koronarangiographie eine dynamische Abbildung, bei der das Bildakquisitionssystem während der Aufnahme um den Patienten rotiert. Ziel dieser Studie war die Prüfung der Sicherheit und Effektivität der 3D-Koronarangiographie. Methoden: Zweiundzwanzig Stenosen in LAD, RCA und CX wurden mittels 3D-Koronarangiographie evaluiert. Zur gleichmässigen Kontrastmittelinjektion wurde eine Injektionspumpe eingesetzt. Die LCA wurde mit 12 ml und die RCA mit 8 ml Kontrastmittel bei einer Injektions- und Rotationsdauer von 4 s jeweils im Isozentrum dargestellt. Die Bildakquisition und -verarbeitung wurde mit einem 3D- Rotationsangiographiesystem mit Bildverarbeitungssoftware durchgeführt. Ergebnisse: Bei allen Gefässen wurde eine gute Bildqualität mit ausreichender Kontrastmittelfüllung erzielt. Die Filme zeigten eine sequentielle Darstellung des Koronargefässbaums auf einer longitudinalen Achse mit einer kontinuierlich auf dem Bogen um den Patienten rotierenden Projektion. Das erlaubte bei allen Gefässen eine Rekonstruktion der dreidimensionalen Anatomie sowie eine Identifikation aller Seitenäste. 100% der Stenosen wurden mit 2D- und 3D-Technik detektiert. Bei allen Stenosen ermöglichte die 3D-Technik eine Darstellung mit bis <3,5% Verkürzung. Die Kontrastmittelmenge war mit 3D-Technik im Vergleich zur konventionellen Angiographie signifikant verringert (LCA: -36%, RCA: -33%, gesamt: -35%). Die Durchleuchtungsdauer während der Kontrastmittelapplikation war im Vergleich zur konventionellen Technik um 11% reduziert (16s vs. 18s). Komplikationen traten nicht auf. Schlussfolgerung: Die 3D-Koronarangiographie vermindert Verkürzungseffekte. Damit ermöglicht sie eine geometrisch reale Sicht der Stenosemorphologie, wodurch Stent-Platzierung und -Größenbestimmung in komplexen Läsionen erleichtert werden. Zudem reduziert die Methode Kontrastmitteleinsatz und Durchleuchtungsdauer.
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Der linksventrikuläre Stimulationsort und das atrioventrikuläre Stimulationsintervall beeinflussen die linksventrikuläre Funktion während der akuten myokardialen Ischämie A.-M. Sinha1, D. Sinha2, G. Ritscher3, K. Hu2, G. Ertl2 1I. Medizinische Abteilung, Krankenhaus Neuwittelsbach, München; 2Med. Klinik und Poliklinik I, Universitätsklinik Würzburg,Würzburg; 3II. Medizinische Abteilung, Klinikum Courg, Coburg; Hintergrund: Patienten mit Linksherzinsuffizenz leiden häufig an einer koronaren Herzerkrankung. Eine Verbesserung der linksventrikulären (LV) Funktion kann durch die LV-Stimulation erzielt werden. Über die Auswirkungen der LVStimulation während einer akuten Myokardischämie ist wenig bekannt. Wir un-
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POSTERBEITRÄGE tersuchten daher den Einfluß einer AV-sequentiellen LV-Stimulation auf die myokardiale Kontraktilität unter normaler und reduzierter Koronarperfusion. Methodik: An 7 anästhetisierten Hunden wurde eine endokardiale AV-sequentielle LV-Stimulation mit einem kurzen (50 ms) und langen AV-Delay (80 ms) knapp oberhalb der Sinusfrequenz basolateral und apikoseptal durchgeführt. Der Perfusionsdruck der LAD wurde graduell reduziert, um eine leichte (45-50 mmHg) und schwere Myokardischämie (35-40 mmHg) zu erzielen. Die regionale myokardiale Kontraktilität (RMK) des LAD-Versorgungsgebietes wurde mittels Ultraschallmeßkristalle und die globale myokardiale Kontraktilität (dP/dt max) mittels Meßkatheter bei beiden AV-Delay und Stimulationsorten unter normalen und ischämischen Bedingungen bestimmt. Ergebnisse: Die relativen Änderungen der Meßwerte während Stimulation und Ischämie im Vergleich zu den Ausgangswerten ohne Stimulation zeigt die Tabelle. Signifikante Unterschiede zwischen den Stimulationsorten fanden sich nur für kurze AV-Delays. Zusammenfassung: Während der Akutischämie zeigte sich bei basolateraler Stimulation und kurzem AV-Delay dier größte Kontraktilitätszunahme, wohingegen ein längeres AV-Delay eher zur Kontraktilitätsreduktion führte. Unter apikoseptaler Stimulation führte hingegen ein längeres AV-Delay zur geringeren Kontraktionsabnahme. Daher sollte in Abhängigkeit vom LV-Stimulationsort ein geeignetes AV-Delay gewählt werden, um die LV-Funktion unter ischämischen Bedingungen möglichst gut zu erhalten. Tabelle: Auswirkungen der Stimulation und Ischämie
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Klinische und angiographische Akut- und Langzeit-Ergebnisse der interventionellen Therapie von Hauptstammstenosen mit Sirolimusbeschichteten Stents H. Rittger1, A.-M. Sinha2, K. Kögler1, A. Brugger1, H. Fey1, S. Schnupp1, J. Brachmann1 1II. Medizinische Klinik, Klinikum Coburg, Coburg; 2I. Medizinische Abteilung, Krankenhaus Neuwittelsbach, München; Seit der Einführung von medikamentenbeschichteten Stents (DES) können die bislang unvorteilhaften Resultate nach Intervention am linkskoronaren Hauptstamm (LM) verbessert werden. Wir berichten über die klinischen und angiographischen Ergebnisse des Einsatzes von Sirolimus-beschichteten Stents (CypherTM) bei Patienten (Pat) mit hochgradiger LM-Stenose. Methodik: Bei 20 Pat (16m, 69±15J, CCS-Stadium 3,1±0,8) wurde eine LMIntervention mit Implantation eines oder mehrerer DES durchgeführt. Bei 14 Pat handelte es sich um ein elektives Vorgehen, die übrigen 6 Pat wurden im Rahmen eines akuten Myokardinfarktes behandelt, 3 davon im kardiogenen Schock. In 13 Fällen erfolgte die Implantation eines einzelnen DES, in 3 Fällen wurde eine Crush-Technik, in 4 Fällen eine T-Technik angewandt. Bei 12 Pat erfolgte eine direkte Stentimplantation, in 8 Fällen war eine vorherige Ballondilatation notwendig. Pro Pat wurden im Mittel 1,9 Stents implantiert. Die quantitative Analyse (QCA) der angiographischen Befunde erfolgte mittels Quantcor (Siemens Medical Solutions).
Ergebnisse: Die angiographische Läsionslänge betrug 10,55±5,09mm, der minimale Stenosedurchmesser (MLD) initial 1,28±0,47mm, nach Intervention 3,37±0,44mm, der Diametergewinn 1,57±0,40mm. Das CCS-Stadium verbesserte sich um 1,7±1,0. Insgesamt traten folgende schwere Komplikationen (MACE) auf: Tod (n=2) und operatives Vorgehen (n=1), jedoch keine Stentthrombosen. Der späte Lumenverlust (LLL) im Stent betrug 0,19mm±0,16mm nach 6 Monaten (n=13). Kein Pat musste einer erneuten Revaskularisation des Zielgefäßes zugeführt werden. Schlussfolgerung: Die Implantation von SES in den LM ist mit einem guten sofortigen angiographischen Ergebnis und geringer Komplikationsrate sowie mit einem ausgezeichneten angiographischen und klinischen Langzeitergebnis elektiv durchführbar. Bei Patienten im kardiogenen Schock ist die LM-Intervention erwartungsgemäß mit einer hohen MACE-Rate assoziiert.
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Evaluation des Akuten Koronarsyndromes in einer Chest Pain Unit T. Keller1, S. Tzikas1, S. Genth-Zotz1, F. Post1, S. Blankenberg1, T. Münzel1 12. Medizinische Klinik, Universitätsklinik Mainz, Mainz; Zielsetzung: Patienten, welche mit akut aufgetretenem Brustschmerz und somit der Verdachtsdiagnose eines Akuten Koronarsyndromes (ACS) in die Internistische Notaufnahme eingewiesen werden, stellen einen nicht unerheblichen Teil des Patientenkollektives. Um eine optimale Versorgung zu gewährleisten, ist eine rasche Risikostratifizierung und Therapieeinleitung nötig. Darüber hinaus stellt eine stationäre Aufnahme im Sinne einer rule-out Strategie der Myokardschädigung eine ökonomische Belastung dar. Einerseits die gute Patientenversorgung zu gewährleisten, andererseits wirtschaftliche Aspekte zu berücksichtigen, war das Ziel bei der Planung einer Chest Pain Unit (CPU). Methoden: Organisatorisch an die Internistische Notaufnahme angegliedert, jedoch mit speziell geschultem Pflegepersonal und kardiologisch erfahrenem ärztlichen Personal ausgestattet, verfügt die CPU über 6 Monitorplätze. Bei Aufnahme erfolgt zuerst die Ableitung eines 15-Kanal EKGs mit anschließender Blutentnahme. Aus dem EKG, der klinischen Untersuchung sowie den mittels point-of-care Bestimmung gewonnenen Biomarkern (CK-MB, TnI, Myoglobin, BNP) erfolgt eine erste Triage. Falls hier kein Ischämiehinweis besteht, der eine sofortige Therapie erfordert, wird unter kontinuierlichem ST-Streckenmonitoring seriell nach 3h und 6h erneut eine Laborbestimmung sowie EKG-Ableitung durchgeführt. Sollte nach 6h Überwachung, EKG- und Laborauswertung kein Hinweis auf eine akute Myokardschädigung bestehen, erfolgt mittels Ergometrie ein endgültiger Ischämieausschluß. Desweiteren steht die Echokardiographie als diagnostisches Mittel am Krankenbett zur Verfügung. Ergebnisse: Exemplarisch wurden n=270 (m=190, w=80) Patienten betrachtet, die sich bei Verdacht auf ACS in der CPU im Jahr 2006 vorstellten. 159 Patienten konnten mit Ausschluß eines kardialen Brustschmerzes entlassen werden. Bei n=111 bestand eine instabile Angina, ein Myokardinfarkt mit ST-Streckenhebungen zeigte sich in 12, ohne ST-Streckenhebungen in 34 der Fälle. Schlussfolgerung: Das Konzept einer Chest Pain Unit in Kooperation mit der Internistischen Notaufnahme soll ein präzises und schnelles Erkennen eines ACS ermöglichen.
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Optimierung der Clopidogrel-Therapie: Durch Aggregometer gesteuerte Therapiestrategie lässt sich die Häufigkeit von ClopidogrelNon-Respondern reduzieren S. Lask1, H. Neubauer1, M. Spiecker2, J. Börgel1, A. Mügge1 1Kardiologie, Ruhr-Universität-Bochum, St. Josef Hospital, Bochum; 2Kardiologie, Marienhospital, Marl; Einleitung: Bei ca. 5-25% der Patientenbewirkt Clopidogrel keine ausreichende Hemmung der Thrombozytenfunktionshemmung („Non-Responder“). In unserer Studie haben wir ein Therapieschema für solche Risiko-Patienten untersucht. Methode: Bei 82 Patienten (mittleres Alter 65.9 Jahre; alle erhielten Acetylsalicylsäure 100mg/d) wurden 48h nach Gabe der „Loading dose“ von 600mg Clo-
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POSTERBEITRÄGE pidogrel (Erhaltungsdosis 75mg/d) eine Impedanz-Aggregometer Untersuchung innerhalb von 180 min nach der Blutentnahme (5 ml Citralblut) durchgeführt. Die Plättchenstimulierung erfolgte mit ADP (5 mMund 20mM). Als „Responder“ wurde definiert, wenn beide ADP-Konzentrationen zu keiner signifikanten Impedanzerhöhung führten (< 5 Ohm). Mittels 2-MeSAMP (ein P2Y12Antagonist) wurde der ADP-Rezeptor getestet. Bei „Non-Respondern“ wurde die Dosis erhöht (nochmals 600mg, dann 2x75mg/d).Waren die Patienten auch darunter nicht gut gehemmt, so stellten wir auf eine Tiklopidin-Medikation (250mg2xtgl.) um. Ergebnisse: Von den 82 Patienten hatten 66 (80.5%; Altersmedian 67 Jahre, m/f 47/19) eine Hemmung der ADP-induzierten Aggregation („Responder“), 16 Patienten (19.5%; Median 64 Jahre;m/f 8/8) wurden als „Non-Responder“ klassifiziert. Bei 1/16 (6.25%)der „Non-Responder“ konnte ein Defekt des ADP-Rezeptors P2Y12 nachgewiesen werden. Bei 10/16 (62.5%) der „Non-Responder“ konnte durch eine Dosiserhöhung mit Clopidogrel die Plättchenfunktion gehemmt werden. Bei 1/16 (6.25%) konnte erst nach Umstellung auf Tiklopidin eine ausreichende Hemmung der Plättchenfunktion erreicht werden. Zusammenfassung: Mit dem Stufenschema konnte einerseits durch Dosiserhöhung (12.5%) oder andererseits durch Umstellung auf eine Therapie mit Tiklopidin (1.25%) eine ausreichende antithrombozytäre Wirkung erreicht werden. Die durch eine Aggregometer-geleiteteTherapie bewirkte eine Reduzierung der „Non-Responder“ von 19.5% auf 6.25% der Patienten.
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Invasive Beatmung bei Patienten mit akuter kardialer Erkrankung: Welchen Einfluss hat das Alter auf die Krankenhausmortalität? Daten aus dem BEAT-Register der ALKK. J. Friedrich1, R. Uebis2, S. Schneider1, U. Janssens3, M. Weber4, U. Sechtem5, J. Senges1, U. Tebbe6, U. Zeymer1 1Med. Klinik B, Herzzentrum Ludwigshafen, Ludwigshafen; 2Kardiologie, Klinikum Aschaffenburg, Aschaffenburg; 3Kardiologie, Krankenhaus Eschweiler, Eschweiler; 4Kardiologie, Klinikum Dachau, Dachau; 5Kardiologie, Robert-Bosch-Krankenhaus, Stuttgart; 6Kardiologie, Klinikum Lippe-Detmold, Detmold; Hintergrund und Fragestellung: zu Klinik und Outcome von Patienten, die wegen einer kardialen Akuterkrankung beatmet werden müssen, gibt es wenig aktuelle Literaturdaten. Ziel dieser Studie ist es zu untersuchen, ob sich die Krankenhausmortalität älterer kardial erkrankter , beatmeter Patienten >75 Jahre von der jüngerer unterscheidet und ob es Unterschiede in der Therapie gibt. Methoden: im prospektiven BEAT-register wurden von 9/01 bis 6/02 an 45 Kliniken (31 ALKK-, 14 Unikliniken) 2372 Patienten mit invasiver Beatmung auf internistisch betreuten Intensivstationen konsekutiv erfasst; neben klinischen Daten zu Erkrankung, Therapie und Verlauf wurde auch die intrahospitale Mortalität abgefragt. 921 Patienten wurden wegen einer primär kardiologischen Akuterkrankung behandelt, davon waren 30,8% über 75 Jahre alt. Ergebnisse:
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Wer profitiert von halbautomatischen Defibrillatoren (AED) in Fußballstadien; Schlussfolgerung nach Befragung von 2431 Fußballfans M. Christ1, R. Borchard1, A. Meissner1, Chr. Zühlke1, M.-O. Schrage1, P. Maagh1, L. Lefringhausen1, G. Plehn1, H.-J. Trappe1 1Kardiologie und Angiologie, Marienhospital Herne, Klinikum der Ruhr Universität Bochum, Herne; Einleitung: Der Erfolg halbautomatischer Defibrillatoren (AED) an öffentlichen Plätzen hat zu einer Platzierung weiterer Geräte an Sportstätten geführt. Dennoch ist bisher erst wenig über den potentiellen Nutzen dieser Geräte an Sportstätten bekannt. Material und Methoden: Bei 2.431 Zuschauern des deutschen Bundesligaspiels Borussia Dortmund vs. Hamburger SV wurde am 16. September 2006 vor und während des Spiels die kardiale Anamnese betreffend ihrer Herzerkrankungen und kardiovaskulären Risikofaktoren erhoben. Ergebnisse: 2431 Zuschauer beantworteten den Fragebogen, davon waren mehr männlichen (1749, 71.9%) als weiblichen Geschlechts (682, 28.1%). Zahlreiche Zuschauer hatten eine Anamnese von Herzerkrankungen (163, 6.7%), Weitere gaben anamnestisch Herzrhythmusstörungen an (157, 6.5%), viele Zuschauer waren bereits mindestens einmal in ihrem Leben bewusstlos (272, 11.2%).Vereinzelte Zuschauer hatten eine Anamnese mit Z.n. Schrittmacherimplantation (6, 0.3%) oder Z.n. ICD – Implantation (3, 0.1%). Sehr viele der Zuschauer wiesen jedoch mindestens einen kardiovaskulären Risikofaktor in der Eigenanamnese auf (1078, 44.3%), doch bloß wenige der Zuschauer gaben an Medikamente in Zusammenhang mit Ihren Herzerkrankungen oder kardiovaskulären Risikofaktoren einzunehmen (240, 9.9%). Zusammenfassung: Mehr als 80.000 Zuschauer besuchen deutsche Bundesligaspiele. Mehrere Tausend der hier befragten Zuschauer haben ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen, mit der Gefahr des Auftretens eines plötzlichen Herztods. Der Vergleich der einzelnen Untergruppen ergab ein erhöhtes Risiko in der Untergruppe der männlichen Zuschauer, sowie in der Gruppe solcher Zuschauer, die jährlich mehr als zehn Fussballspiele besuchen, im Vergleich zu solchen Zuschauern, die weniger als fünf Spiele pro Jahr im Stadion verfolgen. Es scheint ein großes Potential für den effektiven Einsatz von AEDs in deutschen Fussballstadien zu geben.
Intubationsursache (%) (Mehrfachnennung möglich)
>75 Jahre (n=284)
<75 Jahre (n=637)
p-Wert
Linksherzinsuffizienz
56.3
39.4
<0.001
VT/VF/SCD
44.9
61.0
<0.001
Therapie und Verlauf
>75 Jahre
<75 Jahre
p-Wert
Beatmungsdauer (d)
2.0
1.0
<0.05
Tracheotomie (%)
4.6
9.3
<0.05
IABP
3.9
10.8
<0.05
PCI
15.7
25.9
<0,05
Aufenthalt Intensiv (d)
19.5
19.0
n.s.
Intrahospitaler Tod (%)
51.1
43.8
<0.05
Schlussfolgerung: 1) Bei älteren, akut kardial erkrankten Patienten >75 Jahre ist Linksherzinsuffizienz die führende Intubationsursache 2) Die Beatmungsdauer unterscheidet sich klinisch nicht relevant zwischen den 2 Altersgruppen 3) Höheres Alter geht mit weniger invasiver Therapie einher 4) Ältere Patienten >75 Jahre aus diesem Kollektiv haben eine um etwa 8% höhere Krankenhausmortalität.
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Asystolie, anschließende SVT und VT im Rahmen einer Kipptischuntersuchung bei einem 28-jährigen Patienten mit rezidivierenden Synkopen T. Oikonomopoulos1, S. Szabo1, P.-G. Berge1, J. Rath1, T. Falke1, S. Dierkes1, M. Faßbach1, H. M. Hoffmeister1 1Klinik für Kardiologie und Allg. Innere Medizin, Klinikum Solingen, Solingen; Wir stellen den Casus eines 28-jährigen Patienten mit rezidivierenden Synkopen vor, der zur Klärung des Befundes stationär aufgenommen wurde. Anamnestisch seien die Episoden in der Vergangenheit ohne Korrelat zur Belastung aufgetreten. Der Patient ist sportlich aktiv, anamnestisch sei eine Meningitis als Kind bekannt. Das Ruhe EKG zeigte einen unauffälligen Befund. Die Echokardiographie war bei einer rechtsventrikulären (RV)-Größe von knapp 40 mm, stark trabekularisiertem und hypertrophiertem noch normal kontraktilem rechten Ventrikel unauffällig. Während der Kipptisch-Untersuchung kam es zu einer Asystolie mit kurzfristiger Reanimation, nach Parasympatikolyse zu einer SVT, kurzem Vorhofflimmern und anschließender ventrikulärer Tachykardie. Ein Ajmalintest zeigte keine ST Streckenhebungen in V1-V3(4). Die Koronarangiographie blieb
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Med Klin 2007;102:Abstract-Band
POSTERBEITRÄGE unauffällig. In der anschließenden EPU ergab die RV Stimulation das Auslösen von Kammerflimmern, sodaß ein ICD implantiert wurde. Die Kardio-MRT komplementierte den Befund der arrhythmogen rechtsventrikulären Dysplasie/Cardiomyopathie AVRD/C mit punktuellen lipomatösen Veränderungen im RV. Die weitere Familienanamnese ergab, dass der jüngere Bruder ähnliche Symptome aufwies. Dies zeigt, dass die ARVD/C weiterhin eine Erkrankung mit einer ausgeprägten klinischen Variabilität ist, die Ihre korrekte Erkennung erschwert.
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Das akute Aortensyndrom in der medizinischen Notaufnahme
weiterten Diagnostik unterzogen: Netzhautdurchblutung, retinale Gefäßwanddicke, Gesamtcholesterin, Triglyceride, LDL, HDL, CRP, Homocystein, 24-Stunden-Blutdruckmessung, Intima-Media-Dicke A.carotis, Blutflussgeschwindigkeit in A.carotis, A.ophthalmica, Koronarkalkbestimmung mit Agatston Score (Cardio-CT, Siemens). Zusätzlich wurde der Framingham- und Procam-Index berechnet. Ergebnisse: Der retinale Mikroangiopathie-Index KORMARS korrelierte signifikant mit der Intima-Media-Dicke der A.carotis (r=0,29, p<0.01), den TagesBlutdruckwerten (r=0,24, p<0.01), dem Agatston Score (r=0,22, p<0.01) und dem Framingham-Index (r=0,30, p<0.01). Der stärkste Zusammenhang zeigte sich zwischen retinaler Mikroangiopathie und nächtlichen Blutdruckwerten (r=0,43, p<0,001). Bei Männern korrelierte der retinale Mikroangiopathie-Index signifikant mit dem PROCAM-Score und dem Homocystein-Serumspiegel. Schlussfolgerung: Bei Personen mit auffälligen Netzhautgefäßbefunden korrelierte die Stärke der retinalen Mikroangiopathie signifikant mit nächtlichen Blutdruckwerten und der Intima-Media-Dicke der A.carotis.
A. Ritzel1 1Kardiologie, Medizinische Klinik III, Frankfurt; Das akute Aortensyndrom (AAS) in der medizinischen Notaufnahme (MNA) umfasst akute, nicht-traumatische Erkrankungen der thorakalen Aorta. Die Inzidenz wird mit > 10 pro 100.000 Einwohner angegeben. Die Überalterung der Bevölkerung läßt eine Zunahme der Inzidenz erwarten. Ätiologisch spielt die Atherosklerose eine wichtige Rolle. Daher ist in der MNA die Abgrenzung vom akuten Koronarsyndrom (ACS) wichtig.Wir haben unsere Erfahrungen mit dem Konzept des AAS ausgewertet. Methodik: Retrospektiv wurden für die Jahre 2003/2004 Patienten mit AAS (Gruppe A) mittels der Dokumentationssoftware der MNA identifiziert. Zum Vergleich (Gruppe B) dienten chronische Patienten (Pathologie der thorakalen Aorta > 14 Tage). Ausgeschlossen wurden Fälle mit erhöhten Troponin-T, bekannter Bindegewebserkrankrung oder Vaskulitis. Neben den Patientendaten wurden Laborwerte, EKG, bildgebende Diagnostik sowie das Management ausgewertet. Ergebnisse: Es wurden n=18 Fälle eines AAS identifiziert, in Gruppe B n=31 (Männer 35/49, Alter 66a). CRP betrug in Gruppe A 6,8±2,8mg/dl, in Gruppe B 1,6±0,4 mg/dl. Bei 60% lag ein pathologisches EKG vor. Bei 33/49 bestand Medikation mit ASS/Clopidrogel oder Heparin oder Phenprocoumon. Die Echokardiographie erfolgte bei 34/49, die Computertomographie bei 30/49 (Dissektion 19/49, Aneurysma 28/49). Die Therapie umfasste die Operation 17/49 (Gruppe A 10/18) sowie die medikamentöse Blutdrucksenkung als konservative Methode. Es verstarben 6/49 Patienten (Mortalität 12%). Schlussfolgerung: Das AAS bedarf einer interdisziplinären Strategie der Kardiologie/Angiologie, Radiologie und Chirurgie. Zur Differenzierung akut/chronisch ist die Abnahme von CRP sinnvoll. Sekundärprophylaktisch oder unter dem Verdacht eines ACS erhielten ca 70% antiaggregatorische oder antikoagultorische Medikation. Spezifische Labormarker wären wünschenswert, möglicherweise können Marker der Atherosklerose Hochrisikopatienten identifizieren.
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Retinale Mikroangiopathie korreliert mit nächtlichem Hypertonus G. Michelson1, D. Baleanu1, J. Harazny1, D. Raaz2, F. Pohle2,W. Daniel2, S. Achenbach2 1Okuläre Perfusion, Augenklinik mit Poliklinik, Erlangen; 2Medizinische Klinik II, Universität Erlangen, Erlangen; Hintergrund: In mehreren Longitudinal-Studien konnte gezeigt werden, dass retinale Mikroangiopathien einen unabhängigen Risikofaktor hinsichtlich Schlaganfall, Herzinfarkt und Herzinsuffizienz darstellen. Absicht: Korrelation von retinaler Mikroangiopathie mit kardio-vaskulären Risikofaktoren. Methode: Im Rahmen einer prospektiven Studie wurde 2001 bei 7200 gesunden Arbeitnehmern eine telemedizinische Netzhautgefäßuntersuchung („Talkingeyes“) mittels einer non-mydriatischen Funduskamera (Kowa, NonMyd-alpha 45°) durchgeführt. Folgende Parameter wurden standardisiert dokumentiert: av-Ratio, Gefäßeinengungen, Kreuzungszeichen, Blutungen, Mikroinfarkte, harte Exsudate, Papilleninfarkt. Daraus wurde ein retinaler Mikroangiopathie-Index (KORMARS) berechnet. Aus der Ausgangsgruppe wurden 158 Patienten mit auffälligen telemedizinischen Befunden (mittleres Alter 50,6 J+-7,7 J) einer er-
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Efficacy and safety of Amlodipine 10/Valsartan 160 in Patients with hypertension and metabolic risk factors not controlled by Ramipril 5/Felodipine 5 – A subanalysis of the EXPRESS-C Trial P. Trenkwalder1, R. Schätzl2, E. Borbas3, R. Handrock4, S. Klebs4 1Dept. of Internal Medicine, Starnberg Hospital, Starnberg; 2Practice for General Medicine, Grossheirath; 3Practice for Internal Medicine, Muenster; 4Clinical & Regulatory Affairs, Novartis Pharma GmbH, Nuernberg; Metabolic risk factors (RF) increase the cardiovascular risk in hypertensive patients. The EXPRESS-C study investigated whether the combination of amlodipine 10mg and valsartan 160mg (Aml 10/Val 160) is able to significantly improve the blood pressure (BP) reduction in hypertensive patients not adequately controlled by the combination of ramipril 5mg and felodipine 5mg (Ram 5/Fel 5). This subanalysis focused on patients with metabolic RF. After wash-out, 82 patients with metabolic RF and a mean sitting systolic BP at trough (MSSBP) ≥ 160 and < 180 mmHg entered a 5-week treatment with Ram 5/Fel 5 (phase 1, week 0-5). 65 patients whose BP was still uncontrolled at week 5 (MSSBP≥ 140mmHg), entered a second 5-week treatment phase (phase 2, week 5-10) with Aml 10/Val 160. 62% of the patients included in the trial had at least one of the selected metabolic RF. 48% presented with fasting glucose levels ≥ 100 mg/dl, 17% had a history of diabetes mellitus type II, 11% a LDL cholesterol ≥ 160 mg/dl, and 23% triglyceride levels ≥ 200 mg/dl. MSSBP and mean sitting diastolic blood pressure (MSDBP) at day 1, week 5 (after treatment with Ram 5/Fel5) and week 10 (after treatment with Aml 10/Val 160) in the intention-to-treat population (n=65) are shown in the table below. The reductions achieved by Aml 10/Val 160 were statistically highly significant (p-value<0.0001). The overall BP reduction for MSSBP/MSDBP from day 1 to week 10 was 29.9±12.8mmHg/14.2±10.0mmHg. There were no deaths or serious adverse events. 11% of the overall population in phase 1 and 9% of the overall population in phase 2 experienced at least one adverse event. 2 cases of edema were reported in phase 1 and no case in phase 2. Hypertensive patients with metabolic risk factors not controlled by Ram 5/Fel 5 achieve a significant additional BP reduction from Aml 10/Val 160 with a better safety and tolerability profile. Day 1 Week 5 (after Ram 5/Fel 5) Week 10 (after Aml 10/Val 160) Change Day 1 – Week 10 Change Week 5 – Week 10 p-value (Change Week 5 – Week 10)
MSSBP [mmHg] 166.4±4.4 151.6±9.3 136.5±13.3 –29.9±12.8 –15.1±11.0 < 0.0001
MSDBP [mmHg] 95.7±6.5 88.0±6.8 81.5±6.5 –14.2±10.0 –6.5±7.4 < 0.0001
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Efficacy and safety of Amlodipine 10/Valsartan 160 in overweight and obese Patients with hypertension not controlled by Ramipril 5/Felodipine 5 – A subanalysis of the EXPRESS-C Trial P. Trenkwalder1, R. Schätzl2, E. Borbas3, R. Handrock4, S. Klebs4 1Dept. of Internal Medicine, Starnberg Hospital, Starnberg; 2Practice for General Medicine, Grossheirath; 3Practice for Internal Medicine, Muenster; 4Clinical & Regulatory Affairs, Novartis Pharma GmbH, Nuernberg; The EXPRESS-C study investigated whether the combination of amlodipine 10mg and valsartan 160mg (Aml 10/Val 160) is able to significantly improve the blood pressure (BP) reduction in hypertensive patients not adequately controlled by the combination of ramipril 5mg and felodipine 5mg (Ram 5/Fel 5). This subanalysis assessed the efficacy in relation to body mass index (BMI). After wash-out, 133 patients with mean sitting systolic BP at trough (MSSBP) ≥ 160 and < 180 mmHg entered a 5-week treatment with Ram 5/Fel 5 (phase 1, week 0-5). 105 patients whose BP was still uncontrolled at week 5 (MSSBP≥ 140mmHg), entered a second 5-week treatment phase (phase 2, week 5-10) with Aml 10/Val 160. In the intention-to-treat population (n=105) 38% of patients were overweight (BMI ≥25 and <30) and 43% were obese (BMI ≥30). MSSBP and mean sitting diastolic blood pressure (MSDBP) at day 1, week 5 (after treatment with Ram 5/Fel5) and week 10 (after treatment with Aml 10/Val 160) are shown in the table below. The reductions achieved by Aml 10/Val 160 were statistically highly significant (p-value<0.0001). The overall BP reduction for MSSBP/MSDBP in the overweight and obese population from day 1 to week 10 was 33.1±12.6mmHg/ 15.6±10.2mmHg and 29.9±10.0mmHg/13.8±8.4mmHg. 11% of the overall population in phase 1 and 9% of the overall population in phase 2 experienced at least one adverse event. 2 cases of edema were reported in phase 1 and no case in phase 2. Overweight as well as obese patients with hypertension not controlled by Ram 5/Fel 5 achieve a significant additional BP reduction from Aml 10/Val 160 with a better safety and tolerability profile. Overweight patients Day 1 Week 5 (after Ram 5/Fel 5) Week 10 (after Aml 10/Val 160) Change Day 1 – Week 10 Change Week 5 – Week 10 p-value (Change Week 5 – Week 10)
MSSBP [mmHg] 166.8±4.7 150.7±9.0 133.7±12.4 –33.1±12.6 –17.0±10.3 < 0.0001
MSDBP [mmHg] 96.5±6.8 88.8±5.6 80.8–6.6 –15.6±10.2 –8.0±7.9 < 0.0001
Obese patients Day 1 Week 5 (after Ram 5/Fel 5) Week 10 (after Aml 10/Val 160) Change Day 1 – Week 10 Change Week 5 – Week 10 p-value (Change Week 5 – Week 10)
MSSBP [mmHg] 167.4±4.7 152.2±9.3 137.5±11.5 –29.9±10.0 –14.7±10.4 < 0.0001
MSDBP [mmHg] 97.1±5.8 89.3±7.4 83.3±7.3 –13.8±8.4 –6.1±7.0 < 0.0001
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Efficacy of the fixed-dose combination of valsartan 160/HCTZ 25 in hypertensive patients not controlled by the combination of candesartan 32/HCTZ 25 – The CICERO Trial J. Schweizer1, R. Handrock2, S. Klebs2 1Dept. of Internal Medicine, Chemnitz Hospital, Chemnitz; 2Clinical & Regulatory Affairs, Novartis Pharma GmbH, Nuernberg; Most hypertensive patients require combination therapy for sufficient blood pressure (BP) reductions but in fixed-dose combination (FDC) the dose range often is limited.The study investigated whether the FDC of valsartan 160mg and hydrochlorothiazide (HCTZ) 25mg (Val 160/HCTZ25) is able to significantly improve the BP reduction in hypertensive patients not adequately controlled by the free combination of candesartan 32mg and HCTZ 25mg (Can 32/HCTZ 25).
After wash-out, 197 patients with mean sitting diastolic blood pressure at trough (MSDBP) ≥ 100 and < 110 mmHg entered a 4-week treatment phase with Can 32/HCTZ 25 (phase 1, week 0-4). 135 patients whose BP was still uncontrolled at week 4 (MSDBP≥ 90mmHg), entered a second 4-week treatment phase (phase 2, week 4-8) with Val 160/HCTZ 25. Primary efficacy parameter was the reduction in MSDBP at trough between week 4 and week 8. At day 1, MSDBP in the intention-to-treat population was 103.0±2.8mmHg. At week 4, MSDBP decreased to 93.8±4.5mmHg with Can 32/HCTZ 25. Subsequent treatment of patients not adequately controlled by Can 32/HCTZ 25 with Val 160/HCTZ 25 for 4 weeks reduced MSDBP to 88.7±8.6mmHg. Mean sitting systolic BP (MSSBP) was 159.8±10.3mmHg at day 1. At week 4, MSSBP decreased to 143.7±11.5mmHg with Can 32/HCTZ 25. Subsequent treatment with Val 160/HCTZ 25 for 4 weeks reduced MSSBP to 140.3±13.5mmHg. Both reductions achieved by Val 160/HCTZ 25 were statistically significant (p-value<0.003). Hypertensive patients not controlled by Can 32/HCTZ 25 achieve a significant additional BP reduction from Val 160/HCTZ 25.
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Einfluss einer spirituell-ganzheitlichen Therapie mittels kontemplativer Meditation in Kombination mit Atemtechniken (CMBT) auf die stressinduzierte Hypertonie J.-P. Manikonda1, S. Stoerk1, S. Toegel2, F. Schardt3, Chr. Angermann4, R. Jahns4, G. Ertl1, H. Faller5, W. Voelker1 1Innere Medizin- Kardiologie, Medizinische Poliklinik I, Wuerzburg; 2Kardiologie, Deegenberg Klinik, Bad Kissingen; 3Arbeitsmedizin, Betriebsärztliche Untersuchungstelle, Wuerzburg; 4Kardiologie, Medizinische Poliklinik II,Wuerzburg; 5Institut für Psychotherapie und Medizinische Psychologie,Wuerzburg; Psychosoziale und emotionale Stressoren sind Risikofaktoren der stressinduzierten arteriellen Hypertonie (SAH). Es ist nicht bekannt, ob Stressreduktion die SAH erfolgreich bekämpfen kann. Ziel dieser randomisierten, kontrollierten Studie war, die Effekte der kontemplativen Meditation mit Atemtechniken (CMBT) auf den Ruhe-Blutdruck, den 24-h-Blutdruck und den durch Stress/körperliche Belastung induzierten Blutdruck-Anstieg zu untersuchen. 52 Patienten mit leicht- bis mittelgradiger arterieller Hypertonie (JNC 7-Kriterien) wurden in zwei Gruppen randomisiert aufgeteilt: Gr I (n=26) praktizierte über 8 Wochen CBMT 2x täglich 30-40 Min., während Gr II (n=26) als Kontrolle diente. Nach Abschluss der Behandlungs- (Kontroll-) Phase lagen die systolischen/diastolischen Blutdruckwerte (SBP/DBP) in in der Meditationsgruppe um 15 bzw. 12 mm Hg niedriger, während sie in der Kontrollgruppe mit +3/-6 mm Hg unverändert waren (p<0,0001 und p = 0,027 für den Vergleich zwischen den Gruppen). Beim Follow-up erzielten 75% der Probanden in Gr I, jedoch kein Proband in Gr II Ruhe-BP-Werte <130/80 mm Hg (JNC 7). Die Veränderungen des SBP/DBP in der 24h-Langzeit-Blutdruckmessung betrugen -5/-6 mm Hg in Gr I und 0/0 mm Hg in Gr II (beide p´s = 0,001). Im Mental-Stress-Test lag der maximale, stressinduzierte SBP vor der CMBT bei 170, nachher bei 143 mmHg, während er in Gr II mit 167 bzw. 160 mm Hg unverändert blieb ( p<0,0002). Kein signifikanter Effekt wurde auf den BP unter körperlicher Belastung beobachtet (p = 0,336). Bei Patienten mit leicht- bis mittelgradiger SAH ohne medikamentöse Vorbehandlung konnte gezeigt werden, dass 8-wöchige CMBT eine deutliche Senkung des SBP/ DBP in Ruhe, des 24h-Blutdrucks und des stress-induzierten Hypertonus bewirkt. Ob CMBT auch bei medikamentös behandelten Patienten additiv wirksam ist, muss in weiteren Studien untersucht werden.
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(69) POSTERBEITRÄGE
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Endokrinologie II / Rheumatologie
Efficacy and safety of amlodipine 10/valsartan 160 in hypertensive elderly patients not controlled by ramipril 5/felodipine 5 – A subanalysis of the EXPRESS-C Trial P. Trenkwalder1, R. Schätzl2, E. Borbas3, R. Handrock4, S. Klebs4 1Dept. of Internal Medicine, Starnberg Hospital, Starnberg; 2Practice for General Medicine, Grossheirath; 3Practice for Internal Medicine, Muenster; 4Clinical & Regulatory Affairs, Novartis Pharma GmbH, Nuernberg; Hypertension and uncontrolled blood pressure are more common in elderly than in non-elderly patients. The study investigated whether the combination of amlodipine 10mg and valsartan 160mg (Aml 10/Val 160) is able to significantly improve the blood pressure (BP) reduction in hypertensive patients not adequately controlled by the combination of ramipril 5mg and felodipine 5mg (Ram 5/Fel 5).This subanalysis assessed the efficacy with regard to the age group (nonelderly, i.e. < 65 years, and elderly, i.e. ≥ 65 years). After wash-out, 133 patients with mean sitting systolic BP at trough (MSSBP) ≥160 and <180 mmHg entered a 5-week treatment with Ram 5/Fel 5 (phase 1, week 0-5). 105 patients whose BP was still uncontrolled at week 5 (MSSBP≥ 140mmHg), entered a second 5-week treatment phase (phase 2, week 5-10) with Aml 10/Val 160. 36% of patients in the ITT population (n=105) were elderly and 64% of patients were non-elderly. MSSBP and mean sitting diastolic blood pressure (MSDBP) ± standard deviation at day 1, week 5 (after treatment with Ram 5/Fel5) and week 10 (after treatment with Aml 10/Val 160) are shown in the table below. The reductions achieved by Aml 10/Val 160 were statistically highly significant (p-value<0.0001). The overall BP reduction for MSSBP/MSDBP in elderly and non-elderly from day 1 to week 10 was 27.4±13.4mmHg/11.9±8.5mmHg and 32.5±11.2mmHg/15.7±8.9mmHg. 11% of patients in phase 1 and 9% of patients in phase 2 experienced at least one adverse event. 2 cases of edema were reported in phase 1 and no case in phase 2. Elderly as well as non-elderly hypertensive patients not controlled by Ram 5/Fel 5 achieve a significant additional BP reduction from Aml 10/Val 160 with a better safety and tolerability profile. Elderly patients Day 1 Week 5 (after Ram 5/Fel 5) Week 10 (after Aml 10/Val 160) Change Day 1 – Week 10 Change Week 5 – Week 10 p-value (Change Week 5 – Week 10)
MSSBP [mmHg] 168.3±4.4 156.3±10.9 140.9±13.4 –27.4±13.4 –15.4±11.4 < 0.0001
MSDBP [mmHg] 94.4±6.2 91.9±6.3 82.4±6.6 –11.9±8.5 –8.4±7.4 < 0.0001
Non-elderly patients Day 1 Week 5 (after Ram 5/Fel 5) Week 10 (after Aml 10/Val 160) Change Day 1 – Week 10 Change Week 5 – Week 10 p-value (Change Week 5 – Week 10)
MSSBP [mmHg] 165.7±4.2 148.5±7.1 133.2±11.4 –32.5±11.2 –15.3±11.0 < 0.0001
MSDBP [mmHg] 97.9±5.5 88.3±7.0 82.2±7.3 –15.7±8.9 –6.2±7.8 < 0.0001
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Häufigkeit von unerkanntem Diabetes und erhöhter Nüchternglukose und assoziierte Faktoren in der primärärztlichen Versorgung: German Metabolic and Cardiovascular Risk Project H. Hauner1, P. Bramlage2, J. Hanisch3, H. Schunkert4, E. Steinhagen-Thiessen5, K.-H. Jöckel3, J. Wasem6, S. Moebus3 1Else Kröner-Fresenius-Zentrum für Ernährungsmedizin, TU München, Freising-Weihenstephan; 2Institut für Klinische Pharmakologie, TU Dresden, Dresden; 3Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie, Essen; 4Medizinische Klinik II, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Lübeck; 5Interdisziplinäres Stoffwechsel-Centrum der Charite, Berlin; 6Lehrstuhl für Medizinmanagement, Duisburg-Essen, Essen; Zielsetzung: Niedergelassene Ärzte spielen eine zentrale Rolle in der Therapie, aber auch im frühzeitigen Erkennen und der Prävention eines Diabetes mellitus (DM). Nicht selten vergehen aber zwischen Manifestation und ärztlicher Diagnose 5 Jahre und mehr. Daher sind vereinfachte Screening Kriterien für die Verbesserung der Versorgung von Bedeutung. Methoden: Der Datensatz einer nationalen Stichprobe (2005) von 35.869 Patienten in 1.511 Arztpraxen wurde untersucht (35.646 Pat. mit für die Fragestellung vollständigen Daten), um die Prävalenz von Typ-1 und Typ-2 DM zu bestimmen. Darüber hinaus wurde eine Nüchternblutzuckerbestimmung zur Diagnose von bisher nicht bekannten Diabetesfällen und erhöhter Nüchternglukose durchgeführt. Diese Patienten wurden analysiert, um Faktoren zu finden, die überdurchschnittlich häufig mit unerkannten Diabetesfällen und erhöhter Nüchternglukose verbunden waren. Ergebnisse: Die Prävalenz eines DM betrug 12,8% (0,6% Typ-1 DM, 12,2% Typ-2 DM). Weitere 2,9% hatten einen unerkannten Diabetes oder eine erhöhte Nüchternglukose. Die Zahl kardiovaskulärer Risikofaktoren war bei diesen Patienten deutlich erhöht. Höheres Lebensalter, männliches Geschlecht, niedriges HDL-Cholesterin, erhöhte Triglyzeride wie auch eine Familienanamnese für Diabetes waren häufig mit dem Vorliegen von unerkannten Diabetes bzw. erhöhter Nüchternglukose verbunden. Schlussfolgerung: 15,7% der Patienten in der hausärztlichen Versorgung hatten entweder einen Diabetes mellitus oder eine erhöhte Nüchterglukose. Etwa ein Viertel davon war den behandelnden Ärzten bisher nicht bekannt. Ein systematisches Screening mit Hilfe der identifizierten Risikofaktoren könnte dazu beitragen, die Zahl unerkannter Diabetiker zu vermindern, bei Vorliegen einer erhöhten Nüchternglukose frühzeitig zu intervenieren und so die Konsequenzen des Diabetes mellitus zu mindern.
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Kontinuierliche cerebrale diffusionsgewichtete MRT während insulininduzierter Hypoglykämie A. Sämann1, P. Schmidt2, J. Böttcher2, W. Kaiser2, U. A. Müller1, G. Wolf1 1Funktionsbereich Endokrinologie & Stoffwechsel, Klinik für Innere Medizin III, Jena; 2Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Jena; Hintergrund: Bisherige Untersuchungen zeigen, dass häufige leichte bzw. seltene schwere Hypoglykämien nicht zu cerebralen Schädigungen führen. In Einzelfallberichten konnten reversible cerebrale Diffusionsstörungen unter schweren Hypoglykämien nachgewiesen werden. Diese wurden als hyperintense Läsionen mittels diffusions-gewichteter cerebraler MRT im Bereich von Splenium und Corona radiata dargestellt. Wir untersuchten, ob diese Effekte systematisch bei symptomatischen Hypoglykämien nachweisbar sind. Methodik: 10 Probanden erhielten einen standardisierten Insulin-Hypoglykämietest mit 0,15 IU Normalinsulin/kgKG intravenös. Die venöse Blutglukosemessung erfolgte aller 5 Minuten. Ziel-Blutglukose <2,2mmol/l sowie Symptome der Neuroglykopenie (Konzentrationsstörung, Müdigkeit, Sehstörung). Es erfolgte eine kontinuierliche cerebrale MRT mit diffusions-gewichteten echoplanaren Sequenzen(4500/107 TR/TE) mittels 1,5 T Scanner (Siemens Sonata). Die Beurteilung des Bildmaterials erfolgte unabhängig von 2 Radiologen. Ergebnis: Alle Probanden erreichten die Ziel-Blutglukosewerte unter 2,2mmol/ l für mindestens 10 Minuten (tiefste Blutglukose 1.94 ± 0.4 mmol/l). In der
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POSTERBEITRÄGE diffusions-gewichteten cerebralen MRT konnten keine Diffusionsstörungen nachgewiesen werden. Schlussfolgerung: Kurze Hypoglykämien induzieren trotz neurologischer Symptomatik keine sichtbaren Diffusionsstörungen in der cerebralen MRT.Vermutlich lassen sich Diffusionsstörungen erst bei langdauernden bzw. Hypoglykämien mit ausgeprägter neurologischer Symptomatik nachweisen.
PTX stiegen die HbA1c spiegel nur diskret, 15 Jahre post TX jedoch signifikant an. Auch die Glukosetoleranz verschlechterte sich im Verlauf nach Transplantation deutlich. Die zeitabhängige Verschlechterung des Glukosestoffwechsels war nicht von einer Verschlechterung der Insulinsekretion begleitet. Auch die Parameter für die Insulinresitenz (HOMA Index, Matsuda Index) zeigten keine zeitabhängige Veränderung. Demgegenüber zeigte sich ein kontinuierlich signifikanter Anstieg der Glukgaonsekretion. Zusammenfassung: Eine erfolgreiche Pankreastransplantation kann eine Insulinfreiheit über Jahrzehnte gewährleisten. Die dsikrete Verschlechterung der Langzeitfunktion könnte durch die Glukagonsekretion beeinflußt werden.
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Diabetes Akademie Leipzig Eine Fortbildungsinitiative zur Qualitätsverbesserung der praktischen Diabetologie M. Schönauer1, J. Steindorf2 1Diabetes-Schwerpunktpraxis, Leipzig; 2Diabetes-Schwerpunktpraxis, Schkeuditz; Hintergrund: Die ambulante Versorgung von Patienten mit Typ 2 Diabetes mellitus ist in Deutschland noch nicht optimal.Versorgungsforschungsstudien zeigen, dass sowohl die Stoffwechselqualität als auch die Therapie der zusätzlichen kardiovaskulären Risikofaktoren in der hausärztlichen Praxis oft nicht den Leitlinien entsprechen. Zielsetzung: Verbesserung der ambulanten Diabetestherapie und Gewinnung von Sicherheit in der Insulintherapie durch strukturierte Schulung von Hausarztpraxisteams. Methodik: In einem Kurssystem über 3 Basiskurse sowie zusätzlichen Fallkonferenzen soll durch gemeinsame Fortbildung von Hausarzt und Arzthelferin der Umgang mit moderner Diabetestherapie, speziell der Insulintherapie verbessert und Hemmungen abgebaut werden. Ein Kurs besteht aus zwei ärztlichen Referenten (Diabetologen DDG) sowie einer Diabetesberaterin DDG für durchschnittlich 15 Praxisteams. Die Basiskurse umfassen Pathophysiologie, orale antidiabetische und Insulintherapie sowie Diagnostik und Behandlung der Spätkomplikationen. Vor allem für die Arzthelferinnen werden in praktischen Übungen die entsprechenden Blutzuckermesssysteme, die verschiedenen Insuline und deren Applikationssysteme erklärt sowie die Schulung von Patienten trainiert. Nach jedem Kurs findet eine Evaluierung mittels Feedback-Bogens statt. Ergebnisse: Seit dem Beginn in 2005 sind insgesamt 39 Kurse abgehalten worden. Seitdem wurden 162 Hausärzte – Praxisteams geschult. Bei einer geschätzten Diabetikeranzahl von 250 Patienten pro Hausarztpraxis kam diese Fortbildungsinitiative insgesamt über 40000 Patienten zugute. Die Auswertung der Evaluierungsbögen zeigt eine sehr hohe Teilnehmerzufriedenheit. 98% der Teilnehmer beendeten auch Kurs 3. Schlussfolgerung: Die hohe Nachfrage und Akzeptanz zeigen die Wichtigkeit und Notwendigkeit einer systematischen Schulung in praktischer Diabetologie. Durch die regelmäßigen Fortbildungstermine entsteht gerade auch in strukturschwachen Regionen die Möglichkeit zur Kommunikation mit DiabetesSchwerpunktpraxen und Etablierung netzwerkartiger Strukturen.
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Interaktionen zwischen endokrinem und exokrinem Pankreas – eine retrospektive Untersuchung an 1992 Patienten mit Diabetes mellitus N. Ewald1, A. Raspe1, Chr. Kauffmann1, R. G. Bretzel1, H.-U. Kloer1, P. D. Hardt1 1Medizinische Klinik und Poliklinik III, Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Standort Gießen, Gießen; Kürzlich konnte gezeigt werden, dass bei Patienten mit Diabetes mellitus nicht nur eine endokrine Insuffizienz des Pankreas besteht, sondern dass häufig eine Komorbitität von endokrinem und exokrinem Pankreas beobachtet werden kann. Zielsetzung war es, diesen Zusammenhang im diabetischen Patientengut näher zu analysieren und Einflussgrößen zu identifizieren. Die Krankenakten von 1992 Patienten mit Diabetes mellitus, welche in einem Zeitraum von 24 Monaten in unserer Klinik behandelt worden sind, wurden aufgearbeitet. Definierte Stoffwechselparameter (u.a. HbA1c, C-Peptid, Diabetes-assozierte Antikörper) wurden in standardisierten Bögen dokumentiert. Zudem wurden Ergebnisse bildgebender Verfahren des Pankreas (MRT, CT, ERCP, Sono) ausgewertet. Bei 307 Patienten war die faecale Elastase-1-Konzentration (FEC) bestimmt und dokumentiert worden. Nur diese Patienten wurden einer weiteren Analyse unterzogen. FEC korrelierte negativ mit der Diabetes-Dauer und den HbA1c-Werten, jedoch nicht mit dem Lebensalter. Die C-Peptid Konzentration war positiv mit FEC korreliert. BMI und FEC zeigten ebenfalls eine positive Korrelation. Keine Korrelation konnte zwischen Diabetes Therapie (Insulin, OAD, Diät) and exokriner Pankreasfunktion bzw. zwischen Begleitmedikation und exokriner Pankreasfunktion festgestellt werden. Der Nachweis von Diabetes-assozierten-Antikörpern zeigte sich unabhängig von FEC. Anhand dieser Auswertung konnten 38 Patienten als Typ1 Diabetes (12,4%), 167 als Typ2 (54,4%), and 88 als Typ3 (28,7%) klassifiziert werden. Bei 14 Patienten (4,6%) war eine eindeutige Zuordnung bei fehlenden Informationen nicht möglich. Die exokrine Pankreasinsuffizienz bei Diabetikern könnte eine Komplikation der Erkrankung darstellen. Es erscheint jedoch wahrscheinlicher, daß die Prävalenz des Typ3 Diabetes (pankreatopriver Diabetes) höher ist als bisher angenommen. Daher sollte zumindest zum Zeitpunkt der Erstmanifestation jeder Diabetiker auch hinsichtlich einer exokrinen Pankreasfunktion evaluiert werden.
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Langzeituntersuchungen des Glukosestoffwechsels nach erfolgreicher Pankreastransplantation Chr. Dieterle1, H. Arbogast2, W.-D. Illner2, S. Schmauss3, J. Seißler3, R. Landgraf3 1Diabetologie, Medizinische Klinik, München; 2Chirurgische Klinik, Abteilung für Transplantationschirurgie, Klinikum Großhadern München, München; 3Medizinische Klinik der LMU, Diabetologie, München, München; Hintergrund: Eine erfolgreiche Pankreastransplantation (PTX) ermöglicht normale Glukosespiegel bei Insulinfreiheit. In dieser Längschnittuntersuchung wurde der Glukosestoffwechsel bis 15 Jahre nach Pankreastransplantation untersucht. Methoden: 38 Typ 1 Diabetiker, die 10 Jahre nach PTX insulinfrei waren, bzw. 14 Typ 1 Diabetiker die über 15 Jahre nach PTX insulinfrei waren, wurden prospektiv bezüglich Nüchternglukose, HbA1c, Insulinsekretion bzw. Insulinresistenz und Glukagonsekretion untersucht. Ergebnisse: Die Nüchternglukose stieg von drei Montaten bis 15 Jahre nach PTX signifikant an (von 78±3 auf 89±7 mg/dl). In den ersten 10 Jahren nach
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Prävalenz eines Polyglandulären Autoimmunsyndroms (PAS) bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 1 (Dm1) W. Hunger-Dathe1, K. Fath2, A. Sämann1, U. A. Müller1, G. Wolf1 1Klinik für Innere Medizin III, Universitätsklinikum Jena, Jena; 2Medizinische Fakultät, Universität, Jena; Ziel dieser Studie war eine Prävalenzerhebung pathologischer AAK-Befunde in Abhängigkeit mit einer klinisch relevanten Autoimmunerkrankung (AIEK) bei Patienten (Pat.) mit Dm1 im Verlauf eines Jahres. Methode: Bei 137 Pat. mit Dm1 (Alter 44 J.±14; Dm-Dauer 18 J.±12; BMI 26±3 kg/m2; HbA1c 7,5±1,1% (NB 3,8-5,5%)) erfolgte ein AAK-Screening u. bei patholgischem AAK-Titer eine Diagnostik hinsichtlich AIEK. Eine Befundkontrolle wurde ein Jahr später durchgeführt. Ergebnisse: 2003 zeigten 64% der Pat. mit Dm1 ≥1 pathologischen AAK-Titer; nur bei 57% bestätigte sich 2004 der Befund. Bei 36% waren erhöhte AAK-Titer
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POSTERBEITRÄGE klinisch nicht relevant. Bei 28% der Pat. lag 2003 neben Dm1 mindestens eine weitere therapiepflichtige AIEK vor (2004: +2%): dabei zeigten 20% eine 2. AIEK (2004: +1%) und 8% ³3 AIEK (2004: +2%). Folgende positive AAK-Titer / Erkrankungsprävalenzen lagen vor (Vergleich 2004): Schilddrüsen-AAK: 45% (2%) / Autoimmunthyreoiditis 22% (+2%) bzw. Mb. Basedow 4% (+1%), NNRAAK 2% (±0) / Mb. Addison 1,5% (±0), Endomysium-AAK bzw.Tiss.-IgG positiv: 26% (-9%) / 18 Sprue 2% (+1%), PCA positiv: 15% (+8%) / Perniciosa 7% (+1%), Hypophysitis 1% (±0), Hypogonadismus 1% (±0). Alle Neuerkrankungen 2004 zeigten bereits im Vorjahr einen ≥10-fach erhöhten AAK-Titer. Zwischen Pat. mit vs. kein PAS zeigten sich keine Unterschiede bezüglich Alter (47±14 vs. 43±14J., n.s.), Dm-Dauer (20±13 vs. 18±12 J, n.s.), HbA1c (7,3±0,9 vs. 7,6±1,1%, n.s.). Fazit: Mehr als die Hälfte der Pat. zeigten mindesten einen weiteren pathologischen AAK-Titer, der jedoch keinen sicheren Rückschluss für eine klinisch relevante AIEK zuließ. Bei 43% der Pat. mit positivem AAK lag mindestens eine weitere AIEK vor. Bei Pat. mit Dm1 sollte an ein PAS gedacht werden. Die Thyreopahtie besaß die größe Relevanz und zeigte einen Prävalenzanstieg um 2,2% innerhalb eines Jahres.
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Effekt der Hypoglykämie auf die kardiovaskuläre autonome Regulation in Probanden und Typ-1-Diabetikern – Bedeutung der frequenzabhängigen Messung der Herzfrequenzvariabilität N. Soydan1, A. Erdogan2, P. Saar3, B. Fischer1, M. Eckhard1, R. G. Bretzel1, B. Waldecker4, T. Linn1 1Medizinische Klinik III, Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Gießen; 2Medizinische Klinik I, Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Gießen; 3Kerckhoff-Klinik, Bad Nauheim; 4Innere Medizin, Kreiskrankenhaus, Schwetzingen; Die diabetische autonome Neuropathie (DAN) stellt eine ernsthafte Komplikation des Diabetes mellitus dar. Die kardiovaskuläre autonome Neuropathie (CAN) gilt als eine der wichtigsten Formen der DAN. Reduzierte HRV ist der früheste Indikator der CAN. Hinsichtlich der Signifikanz der frequenzabhängigen HRV-Messung während Hypoglykämie ist wenig bekannt. Während einer hyperinsulinämisch-euglykämischen Clampuntersuchung mit anschließender hyperinsulinämischen Hypoglykämie (Blutzucker 45±5 mg/dl) wurden bei 5 Probanden (36.2+3.7 Jahre) und 12 Typ 1 Diabetikern (36.5±9.6 Jahre; HbA1c 7.75±2.2%) die frequenzabhängigen HRV-Parameter mittels Langzeit-EKG jeweils über einen Zeitraum von 10 Minuten registriert.
Sicherheit von Blutzuckermesssystemen – Erfahrungen des BfArM bei der Marktüberwachung bis Mitte 2006 R. Siekmeier1, J. Lütz1 1Abteilung
Medizinprodukte, Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), Bonn;
Zielsetzung: Seit Implementierung der Richtlinie 98/79/EG müssen Vorkommnisse und korrektive Maßnahmen zu In-vitro Diagnostika (IVD) den zuständigen Behörden gemeldet werden. Die Zuständigkeit für Blutzuckermeßsysteme zur Laienanwendung liegt dabei beim BfArM. Ziel der Studie war die Analyse der Sicherheit dieser Systeme. Methoden: Bis Ende Juni 2006 gingen beim BfArM 773 Meldungen zu IVD ein, von denen 166 Blutzuckermeßsysteme betrafen. Diese wurden bezüglich Meldequelle, Häufigkeit und Art von Produktfehlern sowie Häufigkeit und Art von korrektiven Maßnahmen analysiert. Ergebnisse: Die Meldungen erfolgten in 90 bzw. 59 Fällen von Herstellern und Anwendern, seltener aus anderen Quellen. In 45 Fällen wurden Produktfehler nachgewiesen. Keine Produktfehler fanden sich in 36, Anwenderfehler in 32 Fällen. In 53 Fällen gelang keine abschließende Klärung. Teststreifen waren öfter als Geräte bzw. Kontrollmaterialien von Mängeln betroffen (28, 16 bzw. 1).Teststreifenmängel waren Folge von Produktionsfehlern (15),Verpackungs- bzw. Materialfehlern (4 bzw. 3), Störbeeinflussungen (4) und Mängeln der Gebrauchsanweisung bzw. Kennzeichnung (je 1). Gerätefehler waren Software- (7), Produktions(3) und Verpackungsfehler (2), elektrische Fehler (2), Material- und Kennzeichnungsfehler (je 1). Korrektive Maßnahmen erfolgten in 41 Fällen und umfaßten Produktionsprozeßänderungen (21), Kundeninformationen (21), Rückrufe (9), Änderungen der Gebrauchsanweisung (8), Software-Updates (8), Materialänderungen (6),Vertriebsstopp (3), Design- bzw. Kennzeichnungsänderungen (2 bzw. 1). Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse zeigen eine hohe Zahl Anwendermeldungen. Teststreifen sind öfter von Mängeln betroffen als Meßgeräte. Die Daten bestätigen die Bedeutung des Systems zur Marktüberwachung und weisen auf die Möglichkeiten zur weiteren Verbesserung hin.
Probanden Euglykämie Zykluslänge (ms) 991±151
DM Typ 1 Hypoglykämie
p
848±78
0.02
Total power (ms²) 6530±2452 4687±1496 0.08 HF (ms²)
1680±606
LF (ms²)
1725±1186 1471±595
432±225
Euglykämie
Hypoglyk- p ämie
928±144
861±126
0.003
4490±3516 3294±2323 0.03
0.002 333±268
172±152
0.02
0.69
883±575
0.09
1291±906
Hypoglykämie führt zu einer signifikanten Reduktion der kardialen vagalen Aktivität, bestimmt durch die frequenzabhängige Variable (high frequency). Insofern eignet sich die high frequency (frequenzabhängige Methode) zur standardisierten Untersuchung der autonomen Funktion des Herzens während Hypoglykämie.
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Gewichtsentwicklung bei Typ-2-Diabetikern im DMP Nordrhein: Vorteile von Insulinanaloga gegenüber Insulin? W. Haß1, B. Hagen1, L. Altenhofen1 1Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung, DMP-Projektbüro, Köln; Zielsetzung: Die Insulinierung von Typ 2-Diabetikern ist häufig mit einer Gewichtszunahme verbunden.Vergleichende Studien legen nahe, dass etwas geringere Gewichtszunahmen bei Umstellung auf Insulinanaloga- gegenüber Humaninsulingabe erzielt werden. Ein Subgruppenvergleich von Patienten, die nach initial oral-antidiabetischer Medikation (OAD) im Jahr 2004 auf Humaninsulin oder -analoga umgestellt wurden, soll Aufschluss geben über deren jeweilige Gewichtsentwicklung im Zeitverlauf. Methoden: Auswertung von Pflichtdokumentationsdaten der Ärzte, zeitverlaufsbezogene multivariate Analysen. Ergebnisse: Die beobachteten ca. 1.500 Patienten entstammen einer überwiegend hausärztlich betreuten Diabetikerpopulation, die in das DMP Diabetes mellitus Typ 2 in Nordrhein eingeschrieben ist. Im multivariaten Modell zeigten sich in beiden Umstellungsgruppen am Ende des knapp zweijährigen Beobachtungszeitraumes Gewichtszunahmen (Humaninsulin: Männer: 2,2 kg, Frauen: 1,9 kg, Insulinanaloga: Männer: 1,0 Kg, Frauen: 0,75 kg). Die geringere Gewichtszunahme in der Insulinanalogagruppe ist jedoch vor dem Hintergrund zu sehen, dass diese Patienten bereits ein um ca. 1 kg höheres mittleres Ausgangsgewicht hatten als die auf Humaninsulin umgestellten Gruppen. Schlussfolgerung: Die Umstellung der antidiabetischen Medikation auf Insulinanaloga führt im Zeitverlauf von ca. 2 Jahren zu einer etwas geringeren Gewichtszunahme als bei Umstellung auf Humaninsulin. Möglicherweise begünstigt jedoch die Gewichtssituation der auf Insulin umzustellenden Patienten selbst
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POSTERBEITRÄGE das ärztliche Verordnungsverhalten im Sinne einer Bevorzugung von Insulinanaloga. Somit lassen die Daten aus Nordrhein keinen unmittelbaren Rückschluss auf einen Vorteil von Insulinanaloga gegenüber Humaninsulin bezüglich eines günstigeren Einflusses auf das Gewicht von Typ 2-Diabetikern zu.
Schlussfolgerung: Eine hochdosierte Folsäuresupplementation kann die Insulinresistenz im Modell der Hochfettdiätratte verbessern. Dies geht mit einer gesteigerte Aktivierung der AMPK einher. Dieser diätetische Ansatz könnte für die Therapie der Adipositas-assoziierten Insulinresistenz beim Menschen geprüft werden.
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Potenzierung des Lipoprotein-induzierten Wachstums menschlicher Gefäßmuskelzellen durch Insulin E. Haas1, R. Minotti1, C. Raselli1, A. Höhn1, M. Barton1 1Department für Innere Medizin, Medizinische Poliklinik, Zürich, Schweiz; Zielsetzung: Metabolische Erkrankungen wie Diabetes und Adipositas sind mit Hyperinsulinämie und Insulinresistenz verbunden. Beide Bedingungen beschleunigen die Atherogenese, bei der die Proliferation und phänotypischer Veränderung glatter Muskelgefäßzellen eine zentrale Rolle einnehmen. In der vorliegenden Studie wurden Wirkungen von Insulin und Lipoproteinen (LDL) auf extrazellulärer Signal-regulierter Kinase (ERK) 1/2- und die Proteinkinase B (PKB)-Aktivierung und Zellproliferation untersucht. Methoden: in menschlichen Gefässmuskelzellen wurde die Phosphorylierung PKB und ERK1/2 wurde durch Westerrnblot mit phospho-spezifischen Antikörpern gemessen und Zellwachstum mit [³ H]-Thymidineinbau bestimmt. Resultate: LDL stimulierte die Proliferation (P<0.001 vs. Kontrolle), während Insulin-stimulierte Zellen keine signifikanten Veränderungen zeigten (n.s. vs. Kontrolle). In Zellen, die mit submaximalen Konzentrationen von LDL behandelt wurden, wurde die proliferative Antwort in Anwesenheit von Insulin verstärkt (ca. 3-fach, P<0.0001 für LDL und Insulin vs. LD allein). Insulin, nicht aber LDL, bewirkte eine PKB Phosphorylierung, diese wurde von LDL Konzentrations-abhängig gehemmt (P<0.05 für Insulin plus LDL vs. Insulin alleine). Hemmung der PKB erhöhte das Zellwachstum in Insulin-stimulierten Zellen. Zusammenfassung: In menschlichen Muskelzellen hemmen physiologische LDL-Konzentrationen die Insulin-vermittelte PKB Aktivierung ohne den mitogenen ERK1/2-Weg zu beeinflussen. Da eine aktive PKB für die Zelldifferenzierung eine wesentliche Rolle spielt, sind die in dieser in vitro Studie gezeigten Mechanismen möglicherweise für die beschleunigte Atheroskleroseentwicklung Patienten mit Insulinresistenz, Adipositas, und Diabetes von Bedeutung.
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Eine hochdosierte Folsäuresupplementation verbessert die Insulinresistenz in einem Tiermodell der Steatosis hepatis R. Büttner1, H. Wobser1, Chr. E. Wrede1, A. Schäffler1, J. Schölmerich1, L. C. Bollheimer1 1Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Universitätsklinikum Regensburg, Regensburg; Hintergrund: Folsäuremangel kann zu Insulinresistenz und Leberverfettung führen. Ein putativer Mechanismus hierfür ist die reduzierte Bildung von AICAR, einem wichtigen Aktivator der AMP-aktivierten Kinase (AMPK), die eine wesentliche Rolle in der Steuerung des intrazellulären Energiemetabolismus spielt. Wir untersuchten, ob eine hochdosierte Folsäuresubstitution bei Ratten unter Hochfettdiät Leberverfettung und Insulinresistenz verbessern kann. Methoden: Wistar-Ratten wurden für 12 Wochen unter einer Hochfettdiät mit und ohne Folsäuresupplementation (40 mg/kg Diät) gehalten. Die Insulinsensitivität wurde durch Insulintoleranztests sowie durch Messung der Serum-Insulin- und -glukosespiegel quantifiziert; zusätzlich wurden wichtige Adipokine bestimmt. Die Menge an aktivierter AMPK in der Leber wurde mittels WesternBlot-Technik überprüft. Ergebnisse: Die Gewichtszunahme während der Diätphase war bei Tieren unter Folsäuresupplementation (HF-Fol) ähnlich wie bei den Kontrolltieren ohne Folsäuregabe (HF). Im Insulintoleranztest zeigte sich eine Abnahme der Insulinresistenz der HF-Fol-Tiere um 25 ± 6% (p <0,05). Der aus den Nüchternglukoseund –insulinspiegeln errechnete HOMA-Index war in der HF-Fol-Gruppe etwas, aber nicht signifikant reduziert (-12 ± 5%, p = 0.09). Der Leberfettgehalt war in beiden Gruppen vergleichbar. Die Leptinspiegel waren bei den HF-FolTieren 3fach geringer als bei HF (p<0,05). Zudem zeigten HF-Fol-Ratten eine gesteigerte Aktivierung der hepatischen AMPK.
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Signet Ring Carcinoma in Zollinger-Ellison Syndrome: The Role of E-Cadherin and Gastrines in the Pathogenesis of Disease C. Sagert1, H. Willenberg1, A.Varro2, W. Scherbaum1, M. Schott1 1Department of Endocrinology, Diabetes and Rheumatology, Düsseldorf; 2Department of Physiology, University of Liverpool, Liverpool, United Kingdom; Introduction: Recently, it has been demonstrated, that early gastric cancer with signet-ring cell infiltrates, is caused by germ-line truncating mutations in the Ecadherin gene. It is known that gastrin is both a growth factor and acid secretagogue as well as non-amidated gastrins (progastrin and Gly-gastrin) as co-carcinogens have been described.Thus, Gly-gastrin induces dissociation of the E-cadherin/ß-catenin complex. Case Report: A 60-year-old man with MEN I (primary hyperparathyroidism and Zollinger-Ellison’s) was diagnosed not wishing further diagnostic investigations.Years later he again presented in our outpatient clinic with epigastrial pain. Serum gastrin levesl was ~30-fold increased, while chromogranin A was ~4000fold increased. Oral endoscopy revealed diffuse spreading gastric tumours with polypoid growth. Histology revealed typical features of a diffuse gastric carcinoid tumour. Strikingly, however, diffuse signet-ring cell infiltrations were also seen. Loop biopsies confirmed a signet ring cell carcinoma. During this time serum gastrin and chromogranin A levels decreased significantly. Methods: Measurement of Progastrin and Gly-Gastrin: This was performed by radioimmuno-assay. Further characterization of the G-Gly was done by immunoprecipitation. Progastrin concentrations of 20% and Gly-gastrin concentrations of 10% of amidated gastrin levels in plasma were obeserved. Immunohistochemistry: Revealing largely diminished E-cadherin expression in carcinoid cells and loss of E-cadherin expression in the signet-ring carcinoma. Conclusion: These observations raise the possibility that progastrin-derived peptides may down-regulate cell-cell adherens junctions contributing to tumour development. Germ-line mutation within the E-cadherin gene could be excluded in our patient.The development of a signet-ring carcinoma may therefore be due to increased pro- and Gly-gastrin. We suggest that regular endoscopy with random sampling should be performed.
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Mögliche Rolle des Prolaktins bei der Steatosis hepatis R. Büttner1, H. Wobser1, Chr. E. Wrede1, A. Schäffler1, J. Schölmerich1, L. C. Bollheimer1 1Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Universitätsklinikum Regensburg, Regensburg; Hintergrund: Chronische fettreiche Überernährung führt häufig auch zur Fetteinlagerung in der Leber (Steatosis hepatis), die dann Ausgangspunkt für die Entwicklung einer nichtalkoholischen Steatohepatitis (NASH) und langfristig einer Leberzirrhose sein kann. Die molekularen Mechanismen, die hinter dieser pathogenetischen Sequenz stehen, sind weitgehend unklar. Wir beschreiben die stark vermehrte Expression des Prolaktinrezeptors auf den Hepatozyten hochfetternährter Tiere als ein Phänomen mit möglicherweise pathogenetischer Relevanz. Methoden: Wistar-Ratten wurden für 12 Wochen mit einer Hochfettdiät gefüttert und mit Tieren unter Standarddiät verglichen. Am Ende wurden von jedem Tier Leberproben gewonnen und diese sowohl histologisch als auch biochemisch auf ihren Fettgehalt analysiert. Weiter wurde die Expression des ProlaktinRezeptors mittels RT-PCR sowie auf Protein-Ebene mittels Western-Blot bzw. Immunhistologie verfolgt. Ergebnisse: Die Hochfetttiere zeigten im Vergleich zu den Standardtieren eine biochemisch und histologisch eine Steatosis hepatis. Eine damit einhergehende etwa dreifache Erhöhung der Expression des Prolaktinrezeptors wurde zunächst in einer mRNA-Expressionsanalyse gesehen und mittels spezifischer RT-PCR
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(73) POSTERBEITRÄGE
bestätigt. Auch auf Proteinebene zeigte sich sowohl im Western-Blot [2,6 ± 0,5 fach] als auch in der Immunhistologie eine deutlich verstärkte Expression des Prolaktinrezeptors. Schlussfolgerung: Die vorliegenden Daten zeigen, dass die mit einer fettreichen diätetischen Intervention verbundene Steatosis hepatis mit einer Hochregulation des Prolaktinrezeptors einhergeht.Weitere Untersuchungen müssen zeigen, ob es sich hierbei um ein pathogenetisch bedeutsames Phänomen (z.B. im Hinblick auf die Weiterentwicklung zur Steatohepatitis) oder um ein Epiphänomen handelt.
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Posturographie-Messplattform Ein neues Verfahren zur zur neuromuskulären Funktionsanalyse
len, zellfreien Implantat, eingesetzt. Zur Analyse des Migrationsweges der RASF wurden 14 Tage nach Knorpelimplantation RASF intravenös, intraperitoneal bzw. subcutan injiziert. Nach 60 Tagen wurden die Implantate entnommen und immunhistochemisch mittels speziesspezifischer Antikörper die humanen Zellen in den Knorpelimplantaten sowie in den Organen und im Blut nachgewiesen. Die Zellen invadierten und zerstörten nicht nur den zusammen mit RASF implantierten, sondern auch den entfernten, ohne Zellen implantierten Knorpel. Auch bei zeitversetzter und nachträglicher Injektion der Zellen zeigte sich v. a. bei intravenöser Applikation eine starke Destruktion des Knorpels. Nur in wenigen Organen, z. B. Milz und Herz, sowie im Blut der Tiere konnten vereinzelt humane Zellen nachgewiesen werden. RASF sind in der Lage, von einem primär implantierten Knorpel zu einem entfernt implantierten Knorpel zu migrieren, an ihm zu adhärieren und ihn zu invadieren. Die Ergebnisse lassen darauf schliessen, dass die Migration der Fibroblasten durch das Blutgefäßsystem und nicht zwischen Haut und Peritoneum erfolgt. Die RASF scheinen somit an der Ausbreitung der RA innerhalb des Gelenks und von einem Gelenk zu einem anderen beteiligt zu sein.
M. Schwab1, P. Schneider2, P. Reiners2 1Geriatrie, Geriatrische Reha-Klinik Bürgerspital,Würzburg; 2Nuklearmedizin, Universität Würzburg,Würzburg; 536 Die Prognose der Osteoporose im Alter korreliert eng mit sturzbedingten Folgeerkrankungen. Muskelkraft und Koordination stellen wichtige physiologischen Basisparameter in der Pathophysiologie des Sturzes dar.Verschiedene teils qualitative, teils semiquantitative Assessmentverfahren finden klinische Anwendung zur individuellen Risikoeinschätzung. Zur quantitativen Beurteilung von Muskelkraft und Koordination wurden darüber hinaus verschiedene statische und dynamische physikalische Meßverfahren entwickelt. Die Korrelation zwischen physikalischen Messergebnissen, funktionellen Assessmentverfahren und pathophysiologhischen Veränderungen sowie Sturzgefahr ist Gegenstand laufender Untersuchungen. An der Klinik für Nuklearmedizin der Universität Würzburg, wurde basierend auf einem neu entwickelten physikalischen Modellansatz, ein Verfahren zur quantitativen Erfassung von Muskelleistung und Koordination entwickelt. Über die Messung der Abweichung des Körperschwerpunktes ist eine quantitative Erfassung klassischer Balancetests (z.B. Tandem Stand) möglich. Ein neu entwickeltes patentiertes Verfahren ermöglicht mit hoher Feinauflösung die Erfassung der Muskelleistungsfrequenz. Ein zum Patent angemeldetes Verfahren erlaubt die Messung der Muskelleistung auf der Basis mechanischer Wellen. Die Untersuchungsmethodik ist auch bei geriatrischen Patienten mit funktionellen Beeinträchtigungen einsetzbar. Im Rahmen des Entwicklungsverfahrens wurden bereits umfangreichen Daten für verschiedene Krankheitsgruppen insbesondere auch Osteoporosepatienten erhoben. Untersuchungen zur intraindividuellen Verlaufsbeurteilung (Therapieeffekte, Krankheitsprogression) u.a. im Rahmen der Würzburger Osteoporoseschule werden zur Zeit durchgeführt. Vorgestellt wird das Verfahren, sowie erste Ergebnisse.
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Ausbreitung von RA synovialen Fibroblasten im SCID-Maus-Modell: Nachweis der Migration S. Lefèvre1, A. Kampmann1, A. Knedla1, I. H. Tarner1, H. Stürz2, J. Steinmeyer3, S. Gay4, U. Müller-Ladner1, E. Neumann1 1Lehrstuhl für Innere Medizin mit Schwerpunkt Rheumatologie, Justus-Liebig-Universität Gießen, Kerckhoff-Klinik, Bad Nauheim; 2Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Orthopäd. Chirurgie, Justus-Liebig-Universität Gießen, Gießen; 3Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Experimentelle Orthopädie, Justus-Liebig-Universität Gießen, Gießen; 4Department of Rheumatology, University Hospital Zürich, Zürich, Schweiz; Die rheumatoide Arthritis (RA) beginnt meist in einzelnen Gelenken und kann beim Fortschreiten der Erkrankung alle Gelenke betreffen. Über den Transfer der Erkrankung zwischen den Gelenken oder verschiedenen Stellen innerhalb eines Gelenks ist wenig bekannt. Daher wurde ein Mausmodell entwickelt, um das Potential zur Migration von humanen RA synovialen Fibroblasten (RASF) zu analysieren. Im Mittelpunkt stand hierbei die Analyse des Migrationsweges der RASF. SCID-Mäusen wurden auf einer Seite RASF zusammen mit gesundem humanem Knorpel, auf der entfernten, „kontralateralen“ Seite Knorpel ohne Zellen subkutan implantiert. Um den Effekt der Wundheilung im Migrationsprozess zu analysieren, wurde das RASF enthaltende Implantat 14 Tage versetzt zum latera-
Die Funktion der Adipozytokine Resistin und Adiponektin als Entzündungsmodulatoren in der rheumatoiden Arthritis A. Knedla1, S. Lefèvre1, A. Schäffler2, Chr. Büchler2, W. Seeger3, A. Günther3, J. Steinmeyer4, U. Müller-Ladner1, E. Neumann1 1Lehrstuhl für Innere Medizin mit Schwerpunkt Rheumatologie, Justus-Liebig-Universität Gießen, Kerckhoff-Klinik, Bad Nauheim; 2Innere Medizin I, Uniklinikum Regensburg, Regensburg; 3Med. Klinik II, Justus-Liebig-Universität Gießen, Gießen; 4Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Experimentelle Orthopädie, Justus-Liebig-Universität Gießen, Gießen; Adipokine beeinflussen neben dem Energiestoffwechsel auch Entzündungsreaktionen der rheumatoiden Arthritis (RA). Adiponektin weist Homologien zu den Proteinen C1q und TNF auf, die ebenfalls von Fettgewebe synthetisiert werden. Resistin zählt zur Familie der Cystein-reichen Proteine, akkumuliert in entzündeten Gelenken von RA-Patienten und bewirkt im Mausmodell eine Synovitis mit Knorpelzerstörung nach intraartikulärer Resistininjektion. Daher wurden die Effekte von Resistin und Adiponektin auf die Freisetzung von Entzündungsfaktoren und MMPs in synovialen Fibroblasten (SF) von Patienten mit RA und Osteoarthritis (OA) untersucht. RASF und OASF wurden aus synovialen Biopsien isoliert und unter Standardbedingungen bis zur Passage 5 kultiviert. Die Zellen wurden bei einer Konfluenz von 70% mit aufsteigenden Konzentrationen an Resistin (0,05; 1; 2,5; 5; 10; 25 µg/ml) und mit einer physiologischen Konzentration an Adiponektin im RAGelenk (25 µg/ml) stimuliert, um deren Einfluss auf die Expression von Zytokinen und MMPs mittels ELISA zu untersuchen. Die Stimulierung von RASF und OASF mit aufsteigenden Resistinkonzentrationen zeigte eine Dosis-abhängige Expression der proinflammatorischen Zytokine IL-6 und IL-8. Im Gegensatz zum Adiponektin, welches die TIMP-1-Expression in RASF induzierte (1,2-fach), hatte Resistin keinen Effekt. Adiponektin induzierte die Sekretion von MMP-3 und proMMP-1 in RASF (17,6-, 7,9-fach) und OASF (8,1-, 1,6-fach). Im Vergleich dazu wies die Stimulierung mit Resistin eine erhöhte Sekretion von MMP-3 in RASF (10,3-fach) und OASF (2,1-fach) auf, jedoch nicht von proMMP-1. Zudem steigerte Resistin die Expression von Aktivin in RASF (2.5-fach) und OASF (2,2-fach). Die Daten zeigen, dass sowohl Resistin als auch Adiponektin vor allem die Entzündungsreaktion der RA beeinflussen, indem sie die Bildung von proinflammatorischen Zytokinen aber auch von MMPs in SF induzieren. Somit können sie zur Entzündungsreaktion im Synovium und möglicherweise zur Chronifizierung der RA beitragen.
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Chromaffin-ähnliche Zellen im Synovialgewebe von Patienten mit rheumatoider Arthritis S. Capellino1, P. Härle1, G. Pongratz1, W. Falk1, M. Cutolo2, R. Straub1 1Innere Medizin I, Uniklinikum Regensburg, Regensburg; 2Dept. of Internal Medicine I, University of Genova, Genova, Italien; Ziel der Studie: Noradrenalin hat in hohen Konzentrationen antiiflammatorische Effekte auf das Immunsystem.Wir konnten einen Verlust von sympathischen Nervenfasern im Synovialgewebe von Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) nachweisen aber nicht von Patienten mit Osteoarthrose (OA). Jedoch wurde kein Unterschied bei der Freisetzung von Noradrenalin im Synovialgewebe von RA- und OA-Patienten festgestellt. Ziel dieser Studie war es, Zellen zu charakterisieren, welche an der Produktion von Noradrenalin beteiligt sind. Methoden: Aus Synovialgewebe von Totalendoprothesen des Kniegelenks (10 OA und 10 RA Patienten) wurde mittels Immunfluoreszenz sowohl TyrosinHydroxylase (TH), Tyrosinase (Tyr), DOPA-Decarboxylase (DOPA-dec), Dopamin-Beta-Hydroxylase (DBH), PNMT und COMT (Schlüsselenzyme der Produktion und dem Abbau von Katecholaminen), als auch PGP 9.5 (Marker von chromaffinen Zellen) nachgewiesen. Ergebnisse: Im Vergleich zu OA-Patienten fanden wir bei Patienten mit RA einen signifikanten Unterschied der Häufigkeit von TH-, Tyr-, Dopa-dec- und DBH- positiven Zellen, während wir keinen signifikanten Unterschied in der Zelldichte von PNMT- und COMT-positiven Zellen (Enzyme für den Noradrenalin Abbau) nachwiesen konnten. Sowohl bei RA- als auch bei OA-Patienten fanden wir Fibroblasten, Makrophagen und B-Zellen, welche TH-positiv waren. Überraschenderweise wurden in RA-Patienten auch Zellen nachgewiesen, welche sowohl PGP 9.5- als auch TH-positiv waren. Diese PGP 9.5-positiven Zellen hatten keine typischen Marker für Synovialzellen. Schlussfolgerung: Wir vermuten, dass die Synovialzellen von RA-Patienten während einer Entzündung Katecholamine produzieren, und dass chromaffine Zellen in das Synovialgewebe von RA-Patienten einwandern. Zum jetzigen Zeitpunkt untersuchen wir die Rolle dieser Zellen im Entzündungsprozess, um deren Herkunft und Aufgabe bei der Immunantwort festzustellen.
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Daten zur Sicherheit von Adalimumab aus klinischen Studien bei mehreren Indikationen und Reduktion der Mortalität bei rheumatoider Arthritis G. Burmester1, A. Pangan2 1Abteilung Rheumatologie, Humboldt-Universität, Charite, Berlin; 2Abbott Park, Abbott Laboratories, IL, USA; Ziele: Erfassung der Sicherheit von Adalimumab in klinischen Studien für die Indikationen Rheumatoide Arthritis (RA), Psoriasis Arthritis (PsA), Morbus Bechterew (AS), Psoriasis (Ps), juvenile idiopathische Arthritis (JIA) und Morbus Crohn (MC) Methoden: Daten zur Sicherheit wurden in mehreren klinischen Studien der Phasen II und III routinemäßig als unerwünschte Ereignisse erfasst. Die Raten von schwerwiegenden unerwünschten Ereignissen wurden in Ereignisse pro 100 Patientenjahre (E/100 PJ) umgerechnet und für die einzelnen untersuchten Indikationen angegeben. Ergebnisse: Zum 15. April 2005 waren 10.050 Patienten (12.506 PJ) in der klinischen Datenbank der Indikation RA eingeschlossen. Die Rate schwerwiegender Infektionen (5,05/100 PJ) war vergleichbar zu der am 31. August 2002 berichteten Rate (4.9 /100 PJ) und der bei nicht zuvor mit TNF-Blockern behandelten RA Populationen. Die Rate schwerwiegender unerwünschter Ereignisse (schwerwiegende Infektionen, Tuberkulose, Lymphome, demyelinisierende Erkrankungen, systemischer Lupus Erythematodes, chronische Herzinsuffizienz) in den untersuchten Indikationen war nicht voneinander verschieden und ergab keine neuen sicherheitsrelevanten Aspekte. In Studien der Indikation RA betrug die SMR 0,64 (95% CI, 0.52 – 0.79) und war geringer als die in einer RA Population beschriebenen Rate vor Einsatz von TNF-Blockern. Schlussfolgerung: Die Therapie mit Adalimumab zeigte in klinischen Studien ein miteinander vergleichbares Sicherheitsprofil in den untersuchten Indikationen RA, PsA, AS, PS, jIA und MC. Die beschriebenen Raten schwerwiegender unerwünschter Ereignisse war in den untersuchten Indikationen nicht voneinander unterschiedlich. Weiterhin deuten die Daten aus den RA Studien mit Adalimumab darauf hin, dass die Mortalität in den mit Adalimumab behandelten Pati-
enten geringer ist als in einer in Hinblick auf Alter und Geschlecht vergleichbaren Population ohne RA.
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RemissionPlus – klinische Remission plus Hemmung der radiologischen Progression: Daten aus der PREMIER-Studie bei Patienten mit früher rheumatoider Arthritis (RA) G. Burmester1, C. Lenzner2 1Humboldt-Universität Charite, Berlin; 2Medical Development, Abbott Immunology, Wiesbaden; Ziele: Die Wirksamkeit des vollständig humanen TNF-alpha Antikörpers Adalimumab (ADA) wurde bei Patienten mit früher RA bezüglich der Parameter klinische Remission (DAS28<2,6) und Hemmung der radiologischen Progression untersucht. Methoden: Im Rahmen der PREMIER-Studie wurden 799 Patienten mit einer aktiven frühen RA (< 3 Jahre) mit 40 mg ADA alle 14 Tage + Methotrexat (MTX) oder MTX-Monotherapie über 2 Jahre behandelt. Die radiologische Progression wurde über den Total Sharp Score (TSS) bewertet und das klinische Ansprechen über DAS28 und ACR-Ansprechen. Ergebnisse: 49% der Patienten mit früher RA erreichen unter Therapie mit ADA+MTX eine klinische Remission (DAS28<2,6) vs. 25% unter MTX. Betrachtet man die Gruppe der Patienten unter MTX-Monotherapie mit ACR70Ansprechen, was weitgehend einer klinischer Remission entspricht, so sind dennoch 57% dieser Patienten radiologisch progredient. Obwohl Patienten mit früher RA auch unter MTX-Monotherapie eine klinische Remission erreichen können, schreitet bei diesen Patienten die radiologische Gelenkzerstörung deutlich stärker voran als bei Patienten, die mit ADA+MTX behandelt wurden (TSS nach 2 Jahren: 10,4 vs. 1,9 Einheiten). So weisen 23,3% der Patienten unter MTX-Monotherapie eine deutliche radiologische Progression mit Delta TSS zwischen 10 und 20 Einheiten auf. Unter ADA+MTX zeigen lediglich 3,5% der Patienten eine derartige radiologische Progression. Schlussfolgerungen: Unter einer Therapie aus ADA+MTX erreichen mehr Patienten eine klinische Remission als unter MTX-Monotherapie. Darüber hinaus führt die Behandlung mit ADA+MTX bei deutlich mehr Patienten zu einer Hemmung der radiologischen Progression als mit MTX-Monotherapie.
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Dreidimensionale Farbdopplersonographie als neue bildgebende Methode zum Entzündungsmonitoring unter antiinflammatorischer Therapie bei rheumatoider Arthritis K. Albrecht1, C. Rumbaur1, U. Müller-Ladner1, J. Strunk1 1Rheumatologie und Immunologie, Kerckhoff Klinik Universität Gießen, Bad Nauheim; Fragestellung: Bei der rheumatoiden Arthritis entsteht durch intraartikuläre Gefäßdilatation und synoviale Angiogenese eine lokale Hyperämie, welche mittels zwei- und dreidimensionaler Farbdopplersonographie dargestellt werden kann. Der Vorteil einer dreidimensionalen Bildgebung liegt in einer zuverlässigen Erfassung quantitativer Veränderungen der Perfusionsstärke im Therapieverlauf, welches in einer Longitudinalstudie unter antiinflammatorischer Behandlung evaluiert wurde. Methodik: 15 Patienten mit RA und unterschiedlicher Krankheitsdauer (9 mit Früh-RA < 4 Monate, 6 mit langjähriger RA > 4 Jahre) wurden am Tag vor sowie am Tag 3, 7, 14 und 42 nach Beginn einer Kortikosteroid- oder TNF-alpha-hemmenden Therapie mit dreidimensionaler Dopplersonographie untersucht. Das Volumen einer dreidimensionalen Rekonstruktion des synovialen Gefäßbaumes wurde mittels einer computergestützten VOXEL Zählung als quantiatives Maß für die synoviale Durchblutung quantifiziert. Zu jeder Visite wurden die klinischen Aktivitätsparameter (HAQ, DAS28,VAS und Gelenkumfang) sowie die Entzündungswerte (BSG, CRP) bestimmt. Ergebnisse: Bereits nach 7 Tagen zeigte sich ein signifikanter Rückgang der Voxel Anzahl (-43%; p=0,003), dieser blieb nach 6 Wochen für beide Therapieformen statistisch signifikant (p=0,001). Zwischen dem klinischen Aktivitätspara-
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meter DAS28 und dem bildgebenden Aktivitätsparameter der Voxel Anzahl zeigte sich eine signifikante Korrelation (rho: p=0,001; r=0,36). Schlussfolgerung: Es konnte eine deutliche Reduktion der synovialen Perfusion in Übereinstimmung mit einer Verbesserung der klinischen und laborchemischen Aktivität unter einer entzündungshemmenden Therapie nachgewiesen werden. Mittels dopplersonographischer Darstellung lokaler intraartikulärer Hyperämie steht somit ein neues Instrument zur direkten Erfassung der Entzündungsaktivität und ihrer therapieinduzierten Veränderungen zur Verfügung.
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„Früherkennung der rheumatoiden Arthritis (RA)“ – Ein Projekt zur Förderung der frühen Erkennung von Patienten mit RA in Deutschland L. Meier1, B. Krummel-Lorenz2 1Rheumatologische Schwerpunktpraxis, Hofheim; 2Endokrinologikum, Frankfurt; Zielsetzung: Die RA ist eine entzündliche Gelenkerkrankung, die zu einer irreversiblen Gelenkzerstörung verbunden mit Funktionsverlusten, Arbeitsunfähigkeit und einer Verminderung der Lebensqualität führt. Die Prognose der Patienten hängt von einer frühen Diagnose und einer unmittelbaren adäquaten Therapie ab, wobei die optimale Betreuung nur durch das Zusammenwirken verschiedener Fachärzte (z.B. Internisten, Orthopäden und Rheumatologen) gewährleistet werden kann. Dieses Projekt wurde initiiert, um die frühe Erkennung der RA und die Zusammenarbeit der verschiedenen Fachgruppen zu fördern. Methoden: Patienten, die sich mit unspezifischen Gelenkbeschwerden an Händen und/oder Füßen bei ihrem Hausarzt vorstellten, wurden mit Hilfe eines Bogens, in dem einfache RA-spezifische Parameter erhoben werden, hinsichtlich des Risikos einer bestehenden RA untersucht. Durch die gezielte Überweisung von Patienten mit der Verdachtsdiagnose RA in die Früh-/Notfallsprechstunde eines Rheumatologen soll die umgehende diagnostische Abklärung erreicht werden. Ergebnisse: Zum Zeitpunkt der ersten Analyse (12/2005) beteiligten sich 1589 Zentren an diesem Projekt, darunter überwiegend Internisten und Orthopäden. Insgesamt wurden 492 Patienten evaluiert. Die Patienten wiesen ein mittleres Alter von 55,5 Jahren sowie eine mediane Beschwerdedauer von 5,5 Monaten auf und waren zu 75% weiblich. Die klinischen Zeichen und Symptome der Patienten zum Zeitpunkt der Vorstellung sind in Tabelle 1 zusammengefasst. Bei insgesamt 93% der Patienten resultierte die Risikoabschätzung in einem begründeten Verdacht auf RA. Zur Zeit erfolgt die finale Auswertung des Projekts. Schlussfolgerung: In diesem Projekt wurde die Verdachtsdiagnose RA nach einer medianen Beschwerdedauer von 5,5 Monaten und somit innerhalb des für die Prognose der Patienten essentiellen kritischen Zeitfensters von 1 Jahr gestellt.
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Ernährungstherapie der rheumatoiden Arthritis im Langzeitverlauf O. Adam1, C. Schnurr1 1Ernährungsmedizin, Walther-Straub-Institut der Ludwig-Maximilians-Universität, München; Fragestellung: Metaanalysen haben gezeigt, dass Ernährungstherapie eine mäßige aber konsistente Verminderung der Entzündungsaktivität bei rheumatoider Arthritis bewirkt. Über den Langzeiteffekt liegen keine Studien vor. Methodik: 88 Patienten mit definitiver RA, die ab 1992 an Ernährungsstudien teilgenommen und dabei eine intensive Ernährungsschulung nach den Richtlinien der DGE erhalten hatten, wurden zu einer Nachuntersuchung eingeladen. Sie wurden mit denselben internistisch-rheumatologischen Untersuchungen, Fragebögen und Laborkontrollen wie bei den zurückliegenden Studien evaluiert. Ergebnisse: Von den ursprünglich 88 Patienten konnten noch 25 Patienten (21 Frauen, 4 Männer, Alter 40 bis 87 Jahre) nachuntersucht werden. 15 waren verstorben, 34 unbekannt verzogen, 14 waren verhindert. Das 7-Tage Ernährungsprotokoll ergab eine im Vergleich zum üblichen Durchschnitt (300 mg/Tag)
niedrigere Zufuhr der Arachidonsäure (AA: 164 mg/Tag). Obwohl die wünschenswerte Zufuhr der Eicosapentaensäure (EPA: 300 mg/Tag) nur von 25% erreicht wurde, verbesserte sich der AA/EPA-Quotient im Vergleich zur Voruntersuchung vor 10 Jahren (p<0.001). Die Einnahme der Glukokortikoide und der NSAR konnte reduziert werden. Die funktionelle Einstufung, die globale Einstufung sowie der Handkraft waren zum Vorbefund statistisch nicht signifikant unterschiedlich. Keine Verschlechterung der Alltagsfunktionen hatten 74%, der Morgensteifigkeit 69% der Patienten. Der Gelenkstatus verbesserte sich zwischen 29 % (Zahl geschwollener Gelenke) und 48% (Score druckschmerzhafter Gelenke). Das C-reaktive Protein hatte bei 79% der Patienten abgenommen. Zusammenfassung: Diese Ergebnisse zeigen, dass die anti-inflammatorische Ernährung bei einem kleinen Patientenkollektiv zu einem besser als erwarteten Langzeitverlauf geführt hat. Eine Ernährungstherapie stellt somit eine empfehlenswerte Grundlage bei der Behandlung von Patienten mit rheumatoider Arthritis dar.
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Konstante Inzidenz von ANCA-assoziierten Vaskulitiden über acht Jahre: Ergebnisse aus dem Vaskulitis-Register Schleswig-Holstein K. Herlyn1, W. L. Gross1, E. Reinhold-Keller1 1Poliklinik für Rheumatologie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Lübeck; Ziel: Untersuchung der Inzidenz von primär systemischen Vaskulitiden (PSV) durch die Etablierung des Vaskulitis-Registers für das Bundesland SchleswigHolstein seit 1998. Methoden: In einer bevölkerungsbezogenen prospektiven Studie wurden ab 1.1.1998 fortlaufend alle neuerkrankten Patienten mit einer PSV (definiert nach der Chapel Hill Consensus Conference 1992) in einer Gesamtregion von 2.83 Millionen Einwohner erfasst. Folgende Quellen wurden genutzt: (a) alle Krankenhausabteilungen, inkl. ihrer Ambulanzen, (b) alle Pathologien und (c) alle immunologischen Labore der Region. Alle gemeldeten Fälle wurden durch die Autoren re-evaluiert. Ergebnisse: Zwischen 1998 und 2005 erkrankten insgesamt 982 Menschen in Schleswig-Holstein an einer PSV. Die Inzidenzraten für alle PSV betrugen 38 bis 54 Neuerkrankungen pro Jahr und pro eine Million Einwohner. Über diesen Zeitraum erkrankten 272 Menschen an einer ANCA-assoziierten PSV (Wegener’sche Granulomatose (WG), Mikroskopische Polyangiitis (MPA) und Churg Strauss Syndrom (CSS)), entsprechend einer Inzidenz zwischen 9.5 und 16/Million Einwohner/Jahr. Innerhalb der ANCA-assoziierten PSV macht die WG konstant circa zwei Drittel bis drei Viertel dieser Krankheitsgruppe aus. Zusammenfassung: Die Ergebnisse eines bevölkerungsbezogenen VaskulitisRegisters in Norddeutschland für 2.83 Millionen Einwohner zwischen 1998 und 2005 zeigen weitgehend stabile Inzidenzraten, sowohl für die Gesamtinzidenz von PSV als auch für die Gruppe der ANCA-assoziierten PSV. Verglichen mit Daten aus anderen Ländern für ANCA-assoziierte PSV, allerdings oft aus sehr kleinen Regionen oder „referral centers“, tritt die WG in Deutschland gleich häufig wie in Norwegen und Schweden auf, deutlich häufiger als in Spanien und Litauen und etwas seltener als in Großbritannien. Ob es sich dabei um ein echtes (Europäisches) Nord-Südgefälle handelt oder methodische Unterschiede eine Rolle spielen, bleibt offen.
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Differentialdiagnostische Bedeutung von Mutiertem Citrulliniertem Vimentin (anti-MCV) bei Patienten mit früher Oligoarthritis W. Hartung1, G. Frederhagen2, J. Schölmerich3, P. Härle3, M. Fleck1 1Klinik für Rheumatologie, Asklepios-Klinikum Bad Abbach, Bad Abbach; 2ORGENTEC Diagnostika GmbH, Mainz; 3Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Universität Regensburg, Regensburg; Hintergrund: Antikörper gegen citrullinierte Peptide / Proteine besitzen eine hohe Spezifität für die Rheumatoide Arthritis (RA). Bereits 1994 wurden erstmals Autoantikörper gegen Vimentin beschrieben. Durch die Verwendung einer
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POSTERBEITRÄGE mutierten Isoform, dem sog. Mutierten-Citrullinierten-Vimentin (MCV) wird eine Sensitivität von 82% erreicht. Methoden: 100 Patienten mit RA oder V.a. RA wurden auf Rheumafaktor (ELISA), Anti-CCP und Anti-MCV getestet, und die Ergebnisse mit den systemischen Entzündungsparametern und der klinischen Symptomatik verglichen. Ergebnisse: Von den untersuchten Patienten waren 68 Patienten RF positiv (68%), 75 Patienten anti – MCV-AK positiv (75%) und 60 Patienten anti – CCPAK positiv (60%) (s. Abb. 1). Es konnten folgende Untergruppen festgestellt werden: Bei 52 Patienten waren alle 3 Autoantikörper detektierbar (52%), bei 10 Patienten waren anti – MCV-AK und anti – CCP-AK (10%), bei 3 Patienten RF und anti-MCV-AK (3%), bei 2 Patienten RF und anti – CCP-AK (2%), bei 10 Patienten nur der RF (10%), bei 13 Patienten keine Antikörper (13%), bei keinem Patienten nur die anti-CCP-AK, und bei 10 Patienten nur die Anti – MCVAK (10%) nachweisbar. In dieser letzten Subgruppe fanden sich 6 Patienten mit mon- oder oligoarthritischem Befall der unteren Extremität (Knie, Sprunggelenke, Großzehengrundgelenk). Die ACR RA-Klassifikationskriterien waren in dieser Subgruppe noch nicht erfüllt. Jedoch zeigte sich im Vergleich zu dem übrigen Patientenkollektiv eine deutlich geringere Krankheitsdauer (1,8 Jahre gegenüber 8,2 Jahre), bei gesteigerter laborchemischer Entzündungsaktivität (CRP Mittel 42 mg/l gegenüber 22 mg/l). Schlussfolgerung: Anti-MCV Antikörper lassen sich bei einer Subgruppe von Patienten mit florider Oligoarthritis nachweisen, die negativ auf RF und AntiCCP getestet wurden und die Diagnosekriterien für eine RA noch nicht erfüllten. Die Verlaufsbeobachtung dieser Patienten wird zeigen ob diese Patienten eine RA entwickeln.
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Therapie mit TNF-alpha-Inhibitor bei ankylosierender Spondylitis im Stadium IV und Infektion mit Echinoccocus multilocularis N. Schröder1, R. König1, P. Saar1, U. Müller-Ladner1, J. Strunk1 1Rheumatologie und klinische Immunologie, Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Kerckhoff Klinik, Bad Nauheim; Anamnese: 33-jähriger Patient mit ankylosierender Spondylitis im Stadium IV (ED 1995). Seit ca. 7 Monaten progrediente Schmerzen der Achillessehnen.Trotz Medikation mit COX-II-Hemmer schmerzbedingt deutliche Bewegungseinschränkung. Zunehmende AZ-Verschlechterung und Müdigkeit.Vorerkrankung: Infektion mit Echinococcus multilocularis, verkalkte Leberzysten. Z.n. Entdeckelung der Zysten 2000, aktuell Therapie mit Albendazol. Körperlicher Untersuchungsbefund: Patient in akut reduziertem Allgemeinzustand. Internistischer Untersuchungsbefund unauffällig. Ott 3cm, Schober 2cm. Lasègue und Mennell negativ, geschwollene und druckdolente Sprunggelenke bds., BASDAI 6,8. Labor: BSG 20 mm n.W., CRP 1,2 mg/dl. IgE, Echinococcus-Titer negativ. Apparative Diagnostik: Abdomen-Sonographie: Leberparenchym inhomogen, drei echoarme Raumforderungen im Bereich der Leber, den Echinococcuszysten entsprechend. Übriger Status unauffällig. Sonographie Achillessehnen: Rechts Bursitis mit vermehrter Vaskularisation. Links unauffällig. Abdomen-CT: Keine Änderung der Leberherde im Vergleich zu Voraufnahmen und kein Hinweis auf Aktivität der Echinococcose. MRT Füsse: Enthesiopathie bds. am Ansatz der Achillessehnen. Kein Hinweis auf Arthritis. Röntgen Wirbelsäule: ASP Stadium IV, keine Veränderung zu Voraufnahmen. Verlauf: Zunächst Punktion der rechten Achillessehne und Injektion von 20 mg Triamcinolon. Danach rasche Besserung. Nach einer Woche erneutes Aufflammen der Beschwerden. Einleitung einer Therapie mit Etanercept 25 mg 2 x/Woche s.c.. Bereits nach 2 Wochen deutliche Besserung der Schmerzsymptomatik. Bis zum jetzigen Zeitpunkt Beschwerdefreiheit des Patienten. Regelmäßige laborchemische, sonographische und radiologische Kontrolluntersuchungen ergeben keinen Hinweis auf eine Aktivität der Echinococcose. Schlussfolgerung: Eine chronische Infektion mit Echinoccocus multilocularis stellt keine generelle Kontraindikation für Therapie mit TNF-α-Inhibitor dar.
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Plötzlicher Todesfall durch rupturiertes Aneurysma der Arteria coronaria dextra bei Takayasu-Arteritis T. Neumann1, A. Bornkessel2, S. O. Pfleiderer3, S. Isenmann4, Chr. Terborg4, G. Hein1, G. Wolf5 1Rheumatologie, Klinik für Innere Medizin III, Jena; 2Institut für Pathologie, Jena; 3Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Jena; 4Klinik für Neurologie, Jena; 5Nephrologie, Klinik für Innere Medizin III, Jena; Wir berichten über einen 56-jährigen Patienten, der sich mit einer pulsierenden Schwellung am rechten Hals vorstellte. In einer duplexsonographischen Darstellung der extrakraniellen Gefäße zeigten sich beidseitige große Aneurysmata der Aa. carotis und Aa. carotis interna. Eine CT-Angiographie bestätigte diesen Befund und stellte zusätzlich weitere aneurysmatische Veränderungen an beiden Aa. subclacia sowie ein infrarenal gelegenes Aneurysma der Aorta dar. Wegen der intensiven Kontrastmittelaufnhame in allen Abschnitten der Gefäßwände wurde ein entzündlicher Prozess angenommen. Die komplette Autoimmundiagnostik blieb ohne wegweisenden Befund. Der Patient erhielt eine Dacron-Prothese der rechten A. carotis und es wurde unter der Annahme einer Vaskulitis der großen Gefäße eine Behandlung mit Prednisolon in der Dosis von 1mg/kg begonnen. Zwei Tage später kam zu einem plötzlichen Herz-Kreislaufstillstand, dem ein kurzer scharfer thorakaler Schmerz vorausging. Eine prolongierte kardiopulmonale Reanimation blieb erfolglos. In der Obduktion konnte die Ruptur eines 7 cm großen Aneurysmas der rechten Koronararterie sowie ein rupturiertes Hämoperikard als Todesursache identifiziert werden. Auch die anderen beiden Koronararterien waren aneurysmatisch verändert. Es fanden sich weiterhin aneurysmatische Veränderungen der Aorta sowie der Gefäße von Leber und der Niere. Die histologische Untersuchung zeigte eine fokal destruierend verlaufende chronische Entzündungsreaktion aller Gefäßwandschichten. Der makroskopische und histologische Befund sind am ehesten mit einer Takayasu Arteritis zu vereinbaren. Der dramatische Verlauf unter Einbeziehung multipler Gefäßabschnitte stellt eine seltene Variante des Krankheitsbildes dar, zeigt aber auch, wie wichtig eine umfassende Diagnostik bei dem Verdacht auf eine Takaysu Arteritis ist. Eine Beteiligung der Koronararterien muss in die diagnostischen Überlegungen integriert werden.
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Seltene Ursache einer Angina abdominalis M. Seifert1, U. Ott1, J. Gerth1, G. Wolf1 1Nephrologie, Klinik für Innere Medizin III / FSU, Jena; Hintergrund: Die Takayasu Arteritis (TA) ist eine chronisch segmentale, granulomatöse Entzündung der großen und mittleren Arterien unklarer Ursache. Sie führt zu Stenosen, Thrombosen und aneurysmatischen Erweiterungen. Die TA tritt meist bei Frauen in einem Alter von 10-30 Jahren auf. Spezifische Marker gibt es nicht. Medikamentös steht die Kortisontherapie im Vordergrund. Fallbeschreibung: Wir berichten von einer 54jährigen Patientin die nach den Mahlzeiten über brennende Schmerzen und Wärmegefühl im linken Oberbauch mit gürtelförmiger Ausstrahlung und Durchfällen klagte. Ferner gab die Patientin belastungsunabhängige, pectanginöse Beschwerden an. Bei Arbeiten über Kopf schmerzte der linke Arm. Acht Jahre zuvor war eine TA mit Befall der A. descendens und beider Aa. renales diagnostiziert worden. Klinisch fiel ein seitendifferenter Blutdruck auf. Im Labor zeigten sich bis auf ein mäßig erhöhtes Laktat von 2,85 mmol/l (0,5-2,2mmol/l) normale Parameter. Angiographisch wurde eine hochgradige Stenose der A. mesenterica superior sowie eine Abgangsstenose des Truncus coeliacus diagnostiziert. Wegen der hohen Kontrastmittelexposition wurde die invasive kardiologische Diagnostik bei positivem Ischämienachweis erst im Intervall durchgeführt. Die Schmerzen des linken Armes wurden durch einen Abgangsverschluss der linken A. subclavia bei Überstenting durch den bekannten Stent der A. descendens verursacht. Es erfolgte die Dilatation und Stentimplantation in der A. mesenterica superior. Insgesamt muss bei den multiplen Gefäßstenosen eine erhöhte Grundaktivität der Arteritis angenommen werden, so dass wir die Immunsuppression intensivierten. Schlussfolgerung: Diese Kasuistik zeigt eine schwere Verlaufsform einer TA als seltenes Krankheitsbild mit ebenfalls seltenem Befallsmuster. Differentialdiagnostisch ist an eine Angina pectoris und ein Subclavian-Steal-Syndrom zu denken.
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Adalimumab bei therapierefraktärer Enthesitis T. Eidner1, P. Oelzner1, G. Hein1, G. Wolf1 1Rheumatologie & Osteologie, Klinik für Innere Medizin III der FSU, Jena; Einleitung: Spondylarthropathien wie die Arthritis psoriatica gehen häufig mit Enthesopathien einher. Nicht selten sind diese Beschwerden therapeutisch schwer zu beeinflussen und können dann erhebliche soziale Auswirkungen für den Patienten haben. Kasuistik: Bei einem 42jährigen Patienten mit Psoriasis und intermittierenden Arthralgien traten seit 2004 starke Fersenschmerzen ganz in den Vordergrund. MR-tomografisch lies sich das typische Bild einer Enthesitis des Achillessehnenansatzes nachweisen. Klinisch keine Arthritiden, auch nur geringe systemische entzündliche Aktivität (CrP max. 17 mg/l). Physikalische Behandlungen und Basistherapien mit Methotrexat und Leflunomid waren ohne Effekt, ebenso lokale Dexamethason-Injektionen und eine Entzündungsbestrahlung. Eine Beschwerdelinderung war nur durch höhere Prednisolon-Dosen (20 mg/d) und hochdosierte Analgetika (40 mg Oxycodon tgl.) zu erreichen. Der Patient konnte nur noch kurze Strecken gehen, es bestand dauerhaft Arbeitsunfähigkeit. Ein Antrag auf EU-Rente wurde gestellt. Aufgrund der bisherigen Therapieresistenz entschlossen wir uns zur Einleitung einer Behandlung mit Adalimumab, 40 mg s.c. alle 14 Tage. Hierunter kam es innerhalb weniger Wochen zu einer deutlichen Besserung. Prednisolon und die Analgetika konnten beendet werden. Bei nur noch geringen Schmerzen geht der Patient wieder einer regelmäßigen Berufstätigkeit nach. Schlussfolgerung: Bei Spondylarthropathien können einzelne Enthesitiden ganz in den Vordergrund treten und Lebensqualität bzw. Funktionalität dauerhaft erheblich beeinträchtigen. Bei Ineffizienz anderer Therapiemaßnahmen stellt eine Behandlung mit TNF-alpha-Antagonisten in diesen Fällen eine Therapieoption dar. Die Kasuistik belegt, dass diese Therapie trotz sehr hoher Kosten durch deutliche Verbesserung der Lebensqualität und Vermeidung von Erwerbsunfähigkeit kosteneffektiv sein kann.
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Zirkulierende Fibroblasten im peripheren Blut Chr. Eimermacher1, A. Tarnok2, A. Mittag2, N. Hilger1, F. Lange1, U. Sack1 1Institut für Klinische Immunologie und Transfusionsmedizin, Leipzig; 2Herzzentrum, Universität Leipzig, Leipzig; Zielsetzung: Bei der Rheumatoid-Arthritis (RA) als entzündliche, chronisch fortschreitende Erkrankung spielen veränderte Fibroblasten eine entscheidende Rolle bei der Gelenkzerstörung. In SCID-Mäusen erwiesen sich aus SynovialGewebe isolierte Fibroblasten als potente Induktoren einer Arthritis. Lokal applizierte synoviale Fibroblasten konnten dabei auch in anderen Gelenken nachgewiesen werden. Ziel unserer Arbeit war es, bei Patienten mit RA eine mögliche
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Anzahl detektierte Fibroblasten, log. Darstellung 40029,5
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Wanderung veränderter Fibroblasten im peripheren Blut nachzuweisen und so das „Springen“ der Erkrankung von Gelenk zu Gelenk zu erklären. Methoden: Die Isolation der Fibroblasten erfolgte mit an einen Fibroblastenspezifischen Antikörper (FibAS02) gekoppelten magnetischen Beads. Da nur eine sehr geringe Zellzahl zu erwarten war, wählten wir den zytometrischen Nachweis isolierter Zellen mittels objektträgergebundener Zytometrie. Diese erlaubt eine multiparametrische zytometrische Messung von fixierten Zellen sowie deren Relokalisation und optisch-morphologische Kontrolle. Vor Beginn der Untersuchungen an Patienten wurde das Verfahren an Blutproben getestet, die künstlich mit wechselnden Mengen an Kultur-Fibroblasten versetzt wurden. So ermittelten wir die untere Nachweisgrenze an Zellen, die noch einen zweifelsfreien Nachweis zuließ. Ergebnisse: Fibroblasten in einer Anzahl bis zu 1000/ml konnten in den Vorversuchen isoliert und nachgewiesen werden. Darunter war ein zweifelsfreier Nachweis nicht mehr möglich. Alle untersuchten Patientenproben lagen unter dieser Nachweisgrenze. Die morphologische Kontrolle ergab keinen Hinweis auf Fibroblasten. Zwischen Patienten- und Kontrollgruppe zeigte sich kein signifikanter Unterschied. Schlussfolgerung: Es ergab sich kein Hinweis auf zirkulierende Fibroblasten im peripheren Blut. Das Vorhandensein von Fibroblasten in einer Frequenz von <1000/ml kann jedoch nicht sicher ausgeschlossen werden. Ein Fibroblast (groß) + Leukozyten (DNA-Färbung)
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Funktionelle Expression des Chemokinrezeptors CCR7 auf Synovialfibroblasten H. Brühl1, M. Mack2, C. Cohen3, D. Lochbaum1, J. Schölmerich1, R. Straub1 1Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Regensburg; 2Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II, Regensburg; 3Medizinische Poliklinik der LMU, München; Zielsetzung: Synovialfibroblasten spielen sowohl durch die eigentliche Knorpelinvasion als auch durch die Sekretion von pro-inflammatorischen Chemokinen und Cytokinen eine Schlüsselrolle bei entzündlichen Gelenkerkrankungen. Wir haben die Expression von Chemokinrezeptoren auf Synovialfibroblasten untersucht, die aus betroffenen Gelenken von Patienten mit Rheumatoider Arthritis (RA) und Osteoarthritis (OA) nach Gelenkersatzoperationen isoliert worden waren. Methoden und Ergebnisse: Sowohl in der FACS-Analyse als auch mittels RTPCR stellte sich eine deutliche Expression von CCR7 auf Synovialfibroblasten von Patienten mit RA und OA dar. Synovialfibroblasten zeigen eine CCR7 abhängige Migration auf ELC (CCL19) und SLC (CCL21), die nach Blockade mit anti-CCR7 Antikörpern deutlich inhibiert werden konnten. Im Gegensatz zu einer Stimulation mit proinflammatorischen Chemokinen oder TNF-alpha zeigte sich nach Stimulation mit ELC und SLC kein Anstieg von IL-6, IL-8, MCP-1 oder MIP-1alpha. Vielmehr führte die Stimulation mit ELC und SLC zu einer signifikanten Sekretion von VEGF in den Zellkulturüberstand, wobei sich ein vergleichbares Ansprechen von Synovialfibroblasten von RA- und OA-Patienten zeigte. ELC und SLC werden bei der Rheumatoiden Arthritis vorwiegend perivaskulär und in Keimzentren detektiert. Wie aus Untersuchungen zur Blockade von VEGF bei der Collagen-induzierten Arthritis bekannt ist, ist die pro-angiopoetische Wirkung von VEGF von herausragender Bedeutung für die Ausbildung von Pannusgewebe. Schlussfolgerung: In unserer Untersuchung konnten wir erstmals die Expression von CCR7 auf Synovialfibroblasten nachweisen. Über die Ausschüttung von VEGF könnte die Stimulation von Synovialfibroblasten mit CCR7-Liganden zur Neo-Angiogenese in der Gelenkentzündung beitragen.
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POSTERBEITRÄGE Angiologie / Notfallmedizin 708
Untersuchungen zur Inzidenz der venösen Thrombose bei internistischen Patienten zum Zeitpunkt der stationären Aufnahme
schwangerschaft (5-10 Woche) vorstellten. 11 Patientinnen hatten keine Thrombophilie, 2 Pat. eine homozygote MTHFR Mutation, 2 eine heterozygote MTHFR Mutation, 2 Pat. mit einer heterozygoten Faktor V-Leiden Mutation, 1 APA Syndrom und 5 Pat. mit kombinierten Defekten. In der Schwangerschaft wurden 21 Pat. mit einem LMW-Heparin therapiert.. Darunter kam es bei 5 Schwangerschaften (23,8 %) zu erneuten Aborten. Unsere Daten zeigen, daß eine Thrombophilie bei Pat.mit Aborten weit verbreitet ist. Inwieweit eine Therapie mit einem LMW-Heparin das Risiko für Aborte vermindert, ist noch nicht geklärt.Weitere prospektive sind notwendig um dies zu untersuchen.
P. Hoffmanns1, C. Diehm1, H. Lawall1 1Innere Medizin/Angiologie, SRH Klinikum Karlsbad-Langensteinbach, Karlsbad; Einleitung: Venöse Thrombosen sind eine sehr häufige Komplikation bei stationären Patienten.Wir vermuten, dass bei internistischen Patienten aufgrund bestehender Risikofaktoren und aufgrund des akuten Krankheitsereignisses die Inzidenz von (asymptomatischen) venösen Thrombosen bei internistischen deutlich unterschätzt wird. Methoden: Über den Zeitraum von 3 Monaten wurde jeder Patient, der in die Innere Klinik aufgenommen wurde, mittels Kompressionssonographie (EXCLAIM-Protokoll) untersucht. Zusätzlich wurden die Anamnese, die Risikofaktoren und die Dauer der Immobilität dokumentiert. Patienten mit bereits ambulant festgestellter venöser Thrombose wurden ausgeschlossen. Bei Patienten mit diagnostizierter venöser Thrombose wurden zusätzlich D-Dimere und Fibrinogen bestimmt. Außerdem wurde bei bestätigter Thrombose eine Computertomographie des Thorax durchgeführt. Eine Follow-up-Untersuchung wurde nach 4 Wochen sowie nach 3 Monaten durchgeführt. Ergebnisse: 618 Patienten (49,2% Männer, 50,8% Frauen) wurden in die Studie eingeschlossen. Bei 16 Patienten (2,6%) wurde eine venöse Thrombose diagnostiziert (7 Männer, 9 Männer), hauptsächlich bei Patienten mit akuter cardio-pulmonaler Erkrankung. Ältere Patienten waren häufiger betroffen (>69 Jahre). Wir fanden 8 Femoralvenenthrombosen (52,9%), 4 kombinierte Femoral-Poplitealvenenthrombosen (23,5%) und 4 Poplitealvenenthrombosen (23,5%). 5 Patienten hatten eine Lungenarterienembolie (29,4%). Bei diesen Patienten war das D-Dimer auf durchschnittlich 875 mg/L, das Fibrinogen 400 mg/dl und das CRP auf 72,4 mg/dl erhöht. 1 Patient starb während des stationären Verlaufs im Rahmen einer Sepsis, 1 Patientin verstarb nach der Entlassung am plötzlichen Herztod (DD: Lungenembolie). Alle Patienten wurden nach Diagnosestellung gemäß den Leitlinien antikoaguliert. Kein Patient hatte ein Rezidiv. Zusammenfassung: Die vorliegende Studie zeigt eine Inzidenz für eine venöse Thrombose bei internistischen Patienten zum Aufnahmezeitpunkt von 2,6%. Die Daten zeigen, dass bei älteren internistischen Patienten eine frühe Thromboseprophylaxe unverzichtbar ist.
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Thrombophilie und rez. spontane Aborte
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Giessener Thrombophilie Studie: Einfluss von Protein Z auf das Manifestationsalter thromboembolischer Komplikationen B. Kemkes-Matthes1, R. Fischer1, M. Nees1, K. J. Matthes1 1Interdisziplinärer Schwerpunkt Hämostaseologie, Gießen; Einleitung: Protein Z ist ein Vitamin K-abhängiges Protein, das zum einen Thrombin am Ort der Gefäßläsion lokalisiert, zum anderen als Kofaktor von ZPI (Protein Z-abhängiger Protease Inhibitor) Faktor Xa inhibiert. Daher ist naheliegend, dass Mangelzustände von Protein Z sowohl hämorrhagische als auch thrombophile Diathesen verursachen bzw. beeinflussen. Ziel war, die Rolle von Protein Z bei thrombophilen Diathesen untersuchen. Patienten: 1660 Patienten (467 m, 1193 w), mittleres Alter 45 Jahre. 1125 / 1660 Patienten hatten Thromboembolien. Methoden: Bei allen Patienten wurde bestimmt: Quick, PTT, Fibrinogen, Antithrombin, Protein C und S, aPC Ratio, Plasminogen, Antiphospholipid-Antikörper, Homocystein, Faktor V Leiden Mutation, Prothrombin (G20210A)- und MTHFR (C677T)-Polymorphismus. Ergebnisse: 1098 / 1660 Patienten hatten thrombophile Defekte, darunter 240 Patienten mit F. V Leiden Mutation und 296 Kombinationsdefekte. 202 / 1660 Patienten hatten verminderte (< 1000 µg/l) Protein Z Werte. Das Erstmanifestationsalter thromboembolischer Komplikationen lag im Mittel bei 37 Jahren. Signifikant niedrigeres Erstmanifestationsalter hatten Patienten mit Antithrombin Mangel (19 Jahre) und Patienten mit Faktor V Leiden Mutation plus niedrigem Protein Z (29 Jahre). Andere Kombinationsdefekte zeigten keinen eindeutigen Einfluß auf das Erstmanifestationsalter thromboembolischer Komplikationen. Patienten ohne Gerinnungsdefekt (n=422) hatten unabhängig von Protein Z ein mittleres Thrombose-Manifestationsalter von 35 Jahren. Schlussfolgerung: Im Gegensatz zu den übrigen kombinierten thrombophilen Diathesen konnte bei F.V Leiden Mutation plus niedrigem Protein Z ein signifikant vermindertes Erstmanifestationsalter nachgewiesen werden. Daher sollte bei dieser Befundkombination – sofern das Manifestationsalter als ein Gradmesser für die Schwere hereditärer thrombophiler Gerinnungsdefekte überhaupt herangezogen werden kann – eine Verlängerung der üblichen Sekundärprophylaxe nach Thrombembolien erwogen werden.
R. Fischer1, B. Kemkes-Matthes2 1Interdisziplinärer Schwerpunkt für Hämastaselogie der Universitätskliniken Gießen und Marburg, Gießen; 2Interdisziplinärer Schwerpunkt für Hämostaselogie der Unersitätsklinken Gießen und Marburg, Gießen;
711 Das Antiphospholipidyndrom ist als Risikofaktor für rezidevierende spontane Aborte bekannt. Ob möglicherweise andere Risikofaktoren wie z.B. eine Faktor V-Leiden Mutation das Risiko für rez. Aborte erhöht wird derzeit kritisch diskutiert. Die Datenlage diesbezüglich ist jedoch noch nicht ausreichend. 142 schwangere Patienten mt thrombembolischen Ereignissen in der Eigenanamnese sowie 144 Patientinnen mit rez. Aborten ohne thrombembolische Ereignisse in der Eigenanamnese wurden auf eine Thrombophilie untersucht. Folgende Parameter wurden bestimmt: Faktor V-Leiden, Prothrombin (G20210A), MTHFR (C677T), Protein C, Protein S, Antithrombin sowie Antiphopholipidantikörper. In der Patientengruppe mit Thrombosen in der Eigenanamnese konnte bei 114 Patientinnen (80,3 %) eine Thrombophilie nachgewiesen werden. Auch in der Patientinnengruppe mit rez. Aborten konnte bei 103 Patientinnen (71,5 %) eine Trombophilie nachgewiesen werden. Damit konnte gezeigt werden, daß bei Patientinnen mit rez. Aborten eine Thrombophilie ähnlich häufig ist im Vergleich zu Patientinnen mit thromboembolischen Ereignissen und im Vergleich zur Normalbevölkerung wesentlich häufiger ist. In einer Subgruppenanalye wurden 27 folgende Schwangerschaften bei Pat. mit rez. Aborten untersucht. Eingeschlossen wurden nur Pat. die sich in der Füh-
Inzidenz und Verteilungsmuster venöser Thrombembolien bei radikaler Prostatektomie J. Beyer1, O. Hakenberg2, S. Schellong1 1UniversitätsGefäßCentrum,Arbeitsbereich Angiologie, Universitätsklinikum „C.G.Carus“ Dresden, Dresden; 2Klinik für Urologie, Universitätsklinikum „C.G.Carus“ Dresden, Dresden; Fragestellung: Ziel der Studie war es, bei Patienten, die sich einer radikalen Prostatektomie (RPE) unterziehen mussten, die Inzidenz und das Verteilungsmuster venöser Thrombembolien (VTE) sowie ihre Korrelation zum Auftreten hämodynamisch relevanter Lymphocelen (LC) zu untersuchen. Methode und Patienten: Eine Kohorte von 543 konsekutiven Patienten wurde prospektiv untersucht. Alle Patienten erhielten eine vollständige Kompressionssonografie der Beinvenen mit Messung des venösen Beckenabstromes sowie eine urologische Beckensonografie am Tag –1, 8 und 21. Alle Patienten erhielten eine Standardheparinprophylaxe vom Tag vor der Operation bis zur Entlassung, gefolgt von 100 mg ASS. RPE wurde nach einem Standardprotokoll durchgeführt.
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In die Auswertung wurden nur Patienten eingeschlossen, die alle drei Untersuchungstermine wahrgenommen hatten. Ergebnisse: 97 Patienten wurden ausgeschlossen wegen unvollständiger Datensätze VTE wurde nachgewiesen in 16,4% der Patienten am Tag 8 fanden sich nur 2 proximale Beinvenenthrombosen (TVT) gegenüber 9 proximalen TVT am Tag 21 LC waren nachweisbar in 32,7% der Patienten (mittlere Größe 3,8 cm), allerdings nur 8,9 % mit nachweisbarer venöser Abstromhinderung Eine venöse Abstrombehinderung wurde nur bei Patienten mit LC gefunden Risikofaktoren für die Entwicklung einer VTE waren OP-Dauer (RR 1,26); Bluttransfusionen (RR 1,73) und venöse Abstrombehinderung (RR 2,83). Schlussfolgerungen: RPE führt zu einer hohen Inzidenz an LC, aber nur wenige kompromittieren den venösen Abstrom und benötigen daher eine Intervention Bei nachweisbarer Beeinträchtigung des venösen Abstromes ist eine LC ein starker Risikofaktor für die Entwicklung einer VTE Der größte Teil der Thrombosen entsteht zwischen dem 8. und 21. Tag postop., also zu einer Zeit, wo der Patient bereits entlassen ist Eine Verlängerung der Heparinprophylaxe über den stationären Aufenthalt hinaus sollte erwogen werden.
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Ergebnisse und Schlussfolgerungen aus den klinischen Studien mit Ximelagatran/Melagatran zur Thromboembolieprophylaxe J. Harenberg1, Chr. Weiß2 14. Medizinische Klinik, Universitätsklinikum, Mannheim; 2Universitätsklinikum, Institut für Biometrie und Statistik, Mannheim; Melagatran (M) ist als oraler direkter Thrombinhemmer zur Prophylaxe der Thromboembolie (TE) geprüft worden. Die Substanz wurde wegen einer Erhöhung des Leberwerte ALT und möglicher Lebertoxizität unter und einer erhöhter Inzidenz des akuten Koronarsyndroms nach Therapie zurückgezogen. Bei Heparinen und Coumarinen sind ein Rebound-Phänomen nach Absetzen der Therapie, ein Anstieg der Enzyme ALT und AST sowie hepatotoxische Nebenwirkungen bekannt. Wir führten daher ein Follow-up Eine Subgruppe von Patienten, die wir wegen einer venösen TE über 6 Monate mit 2x36mg M (n=32) oder Enoxaparin-Warfarin (E-W) (n=32) (THRIVE-Treatment Studie) oder nach 6-monatiger TEProphylaxe mit Coumarin zusätzlich 18 Monate mit 2x24mg M (n=9) oder Placebo (P) (n=14) (THRIVE III Studie) behandelten, wurden für 24 Monate auf TE-Rezidive nachbeobachtet. Zudem verglichen wir statistisch die ALT und AST-Werte während den Studien. Nach Ende der Studien traten 4/3 TE-Rezidive bei M/E-W auf (p=0.9326). Während der Therapie mit M/P traten 0/5 (p=0.051) und danach 3/0 TE-Rezidive auf (p=0.6893). ALT war unter E-W nach Woche 2 (p=0.0039) und unter 2x36mg M nach Monat 3 und 6 höher M (p=0.0453, p=0.0014). AST stieg in beiden Gruppen nicht an. Unter 2x24mg M und P stiegen ALT und AST nicht an.An Monat 3 und 6 war ALT höher unter 2x36 als unter 2x24mg M (p=0.0105, p=0.0063). AST stieg unter beiden Dosierung von M nicht an. Der Anstieg von ALT und AST unter M ist dosisabhängig. ALT steigt stärker als AST an. Die signifikanten Unterschiede zeigten sich auch bei den AST/ALT Quotienten. In den geprüften Dosierungen verhält sich M wie andere Antithrombotika bezüglich TE-Rezidive und Nebenwirkungen auf ALT sowie AST. Deren quantitativen und zeitlichen Verläufe sind individuell. Die Nebenwirkungen und klinischen Daten aus der Entwicklung von M sollten auf die klinischen Prüfungen neuer Antithrombotika wie anderen direkten Thrombin- oder Faktor-Xa Hemmer nicht übermässig stark übertragen werden.
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Kombinationstherapie mit Argatroban und gleichzeitiger intraarterieller Thrombolysetherapie mit Urokinase bei einem Patienten mit HIT-II-induzierter akuter Beinischämie J. Beyer1, S. Gehrisch2, J. Leonhard3, M. Weise4, S. Schellong1 1UniversitätsGefäßCentrum,Arbeitsbereich Angiologie, Universitätsklinikum „C.G.Carus“ Dresden, Dresden; 2Institut für klinische Chemie, Universitätsklinikum „C.G.Carus“ Dresden, Dresden; 3Klinik für Radiologie, Universitätsklinikum „C.G.Carus“ Dresden, Dresden; 4Zentrum Innere Medizin/Intensivstation, Universitätsklinikum „C.G.Carus“ Dresden, Dresden; Hintergrund: Erstanwendung von Argatroban während intraarterieller Lysetherapie mit Urokinase bei einem Patienten mit HIT-II und akuter Extremitätenischämie. Methode: Ein 68jähriger Patient wurde wegen akuter arterieller Verschlüsse der rechten Beckenachse und der Unterschenkelarterien links vorgestellt. Bei neu aufgetretenem Vorhofflimmern war der Patient Tage zuvor auf Nadroparin 19000 aXa/d eingestellt worden. Bei Thrombopenie (Abfall von 130 Gpt/l eine Woche zuvor auf 37 Gpt/ml) konnten HIT-II-Antikörper (HPF4- und HIPA-Ak) nachgewiesen werden. Eine Vorexposition mit Heparin war nicht zu eruieren. Die rechte Beckenachse wurde revaskularisiert, wobei sich ein white clot fand. Bei kritischer Beinischämie und angiografischem Komplettverschluss aller Arterien ab dem distalen Unterschenkels links wurde bei fehlender operativer Option die Indikation zur Lysetherapie gestellt und über 48 h mit Urokinase (50000 bis 80000 IE/h über intraarteriellen Lysekatheter) und Argatroban (5-6 mg/h = 1,5 – 1,8 µg/kg/min über Katheterschleuse) durchgeführt. Die Dosisanpassung von Argatroban erfolgte durch engmaschige Gerinnungsanalysen. Ergebnisse: Unter Argatroban zeigte sich ein Anstieg der Argatrobanspiegel, der aPTT, der Thrombinzeit und der clotting time sowie ein Abfall der Prothrombinfragmente. Trotz Urokinasetherapie stiegen die Fibrinspaltprodukte und die D-Dimere nur gering an; im Thrombelastogramm zeigte keine systemische Hyperfibrinolyse. Blutungskomplikationen traten nicht auf. Nach Abschluss der Lysetherapie zeigte sich eine deutliche klinische Besserung der Perfusionssituation und es erfolgte eine Nachbehandlung durch Antikoagulation mit Fondaparinux 7,5 mg/d sc und anschließend Phenprocoumon. Schlussfolgerung: Die Anwendung von Argatroban als Antikoagulans während intraarterieller Urokinasetherapie ist möglich. Eine intensivmedizinische Überwachung mit engmaschiger Kontrolle der Gerinnungsparameter ist zur Therapiesteuerung notwendig. Die Kombination aus intraarterieller Thrombolysetherapie und Antikoagulation mit Argatroban kann bei Patienten mit HIT-II eine Therapieoption zur Rekanalisation peripherer Gefäßverschlüsse darstellen.
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Rezidivprophylaxe durch ultraschallgesteuerte Mehrfachinjektion von Thrombin bei iatrogenen femoralen Pseudoaneurysmen G. Freund1, S. Richter1, Q. Zhou1, D. Dürschmied1, R. Macharzina1, R. Haas1, A. Becherer1, Chr. Bode1, Chr. Hehrlein1 1Medizin III, Kardiologie und Angiologie, Uniklinik Freiburg, Freiburg; Von Dezember 2004 – November 2006 wurden 149 Patienten (78 Männer, 71 Frauen) mit duplexsonographisch diagnostiziertem Aneurysma spurium einer Thrombininjektion unterzogen (bovines Thrombin, Dosierung 1000 IE / 1 ml). Die primäre Erfolgsrate betrug nach einmaliger Injektion 89 %. Bei mehrkammrigen Aneurysmahöhlen waren zur Rezidivprophylaxe von Reperfusionen bei 9,7 % der Patienten mehrere Injektionen erforderlich, die zum Teil in der gleichen Sitzung aber auch an 1 bis 2 darauffolgenden Tagen nach der Erstinjektion verabreicht wurden. Wir haben nach der Thrombininjektion einen Druckverband für 4 h angelegt, eine duplexsonographische Kontrolle wurde innerhalb derersten 24 h durchgeführt. Dabei wurde bei 6,3 % der Patienten eine erneute Reperfusion einerprimär erfolgreich verschlossenen Aneurysmahöhle beobachtet. Beiinsgesamt 4 Patienten kam es zu einer Reperfusion nach 7 bzw. 9 Tagen. Diese Patienten standen unter einer Antikoagulation mit Marcumar und hatten mehrkammrige Aneurysmahöhlen. Nach Reinjektion (insgesamt 2 bzw.3 fache Injektion) konnte ein endgültiger Verschluß erzielt werden. Bei 2 Patienten lag das Aneurysma spurium an der A. brachialis infolgeeiner Punktion nach Sones, in
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POSTERBEITRÄGE beiden Fällen mit erfolgreichem Verschluß des Pseudoaneurysmas. Bei 2 Patienten waren bei großer, mehrkammriger Aneurysmahöhle eine operative Revision erforderlich, sonst waren keine größeren Komplikationen aufgetreten. Durch die Mehrfachinjektion lag die endgültige Verschlussrate der Pseudoaneurysmen bei 98,7 %. Schlussfolgerung: Eine Rezidivprophylaxe von Reperfusionen im Aneurysma spurium kann bei 10 % der Patienten notwendig sein, wiederholte Injektionen können problemlos an 1 bis 2 darauffolgenden Tagen durchgeführt werden. Die endgültige Verschlussrate der Pseudoaneurysmen nach Thrombininjektion liegt bei 98,7 %.
Diskussion: Die Flimmerreizung stellt eine funktionelle Belastung für die Netzhaut dar. Über das Endothel wird eine Gefäßreaktion an Arteriolen und Venolen ausgelöst, die wesentlich durch die NO-Synthase (NOS ) gesteuert wird. Typische Veränderungen zeigen sich bei Hypertonikern und Diabetikern. Die Methode erscheint geeignet, die Wirkung von gefäßwirksamen Medikamenten wie z.B. Sartanen zu testen. Bisher konnte die Gefäßreaktion nur indirekt an großen Leitungsgefäße erfasst werden. Mit der Dynamischen Gefäßanalyse ist die Gefäßreaktion in der Mikrozirkulation direkt und getrennt für Venen und Arterien darzustellen.
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Endothelfunktion unter Therapie mit Fluvastatin und nach abruptem Absetzen K. Borucki1, S. Westphal1, C. Abletshauser2, C. Luley1 1Institut für Klinische Chemie, Magdeburg; 2Novartis Pharma GmbH, Nürnberg; Zielsetzung: Neben seinen lipidsenkenden Eigenschaften verbessert Fluvastatin auch die Endothelfunktion. Beide Effekte wurden bei Patienten mit dem metabolischen Syndrom unter Therapie und nach abruptem Absetzen untersucht. Methoden: 27 Patienten erhielten in einer Placebo-kontrollierten Cross-overStudie randomisiert entweder 2 mal 40 mg unretardiertes Fluvastatin oder 80 mg retardiertes Fluvastatin oder Placebo. Am Ende jeder Therapiephase wurden die Lipide analysiert und es wurde die Fluss-induzierte Vasodilatation (FMD) mittels Ultraschall an der A. brachialis gemessen. Bei 21 Patienten wurden diese Messungen 24 Stunden nach der letzten Einnahme wiederholt. Ergebnisse: Beide Darreichungsformen des Fluvastatins führten zu einer signifikanten LDL-Cholesterinsenkung um 33% und einer signifikanten Verbesserung der Endothelfunktion. Eine Subgruppenanalyse zeigte aber, dass diese FMDVerbesserung nur bei denjenigen Patienten statt fand, die zu Beginn der Untersuchung eine eingeschränkte Funktion aufgewiesen hatten (FMD < 5%, n=13). 24 Stunden nach Absetzen des Fluvastatins fiel die FMD wieder auf den Ausgangswert. Ein statistisch signifikanter Abfall der FMD erfolgte auch in der Gruppe mit normalem Ausgangswert (FMD > 5%), die von der Therapie nicht profitiert hatte. Zu diesem Zeitpunkt zeigte das LDL-Cholesterin keinen Unterschied zum Wert unter Therapie. Schlussfolgerung: Fluvastatin verbessert die periphere Endothelfunktion nur bei Patienten, die bei Therapiebeginn eine Einschränkung aufwiesen. Die Beendigung der Therapie führt kurzfristig zu einer erneuten Verschlechterung, auch bei Patienten mit normalen Ausgangwerten.
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Autologous Tissue Repair Cells (TRC) in the treatment of ischemia induced chronic tissue ulcers of diabetic foot patients without option of revascularisation: First year experiences S. Kirana1, B. Stratmann1, D. Lammers1, P. Minartz1, M. Negrean1, A. Stirban1, S. Petrule1, M. Gastens2, Chr. Goetting2,W. Prohaska2, H. Koerperich3, K. Kleesiek2, D. Tschöpe1 1Diabeteszentrum, Herz- und Diabeteszentrum NRW, Bad Oeynhausen; 2Institut für Laboratoriums- und Transfusionsmedizin, Herz-und Diabeteszentrum NRW, Bad Oeynhausen; 3Institut für Radiologie, Nuklearmedizin und molekulare Bildgebung, Herz- und Diabeteszentrum NRW, Bad Oeynhausen; Diabetic foot syndrom (DFS) is one of the main causes of non-traumatic amputation in Germany. One of the main problems is severe peripheral arterial occlusive disease with critical limb ischemia (CLI). So far eleven DFS patients with CLI and without option of surgical or interventional revascularisation were enrolled and randomized to either the transplant group or the control group. About 40 ml of bone marrow was harvested from the iliac crest, followed by preparation and culture of mononuclear cells. Bone marrow (BM) or megadoses of pluripotent stem and progenitor cells – (TRC), respectively, were applied as an intramuscular (i.m.) injection (M. gastrocnemius) or intraarterially (i.a.) (A. femoralis superficialis). Results of 12 months analysis: No serious adverse event related to the treatment occurred in any of the study groups. The control patient showed no improvement of micro or macrocirculation and no progression of wound healing. All patients treated with cells showed improvements of micro and macrocirculations (monitored by Laser Doppler measurement and angiographic methods) in the affected foot as well as complete primary wound healing within 20 to 48 weeks after treatment, independent from the application method. The application of pluripotent stem and progenitor cells, administered i.m. or i.a., proved to be safe and patients had no more adverse events than those observed in patients treated with normal bone marrow cells or even patients who did not receive any cells. First results show an improvement of microcirculation in the ischemic area and complete wound healing for diabetic patients with ischemia induced chronic tissue ulcers who received stem cell therapy.
Ein schneller nicht-invasiver Belastungstest für die Funktion des Gefäßendothels R. Stodtmeister1, W.Vilser2 1Augenabteilung, St. Elisabeth Krankenhaus, Rodalben; 2, Ilmenau; Zielsetzung: Das Gefäßendothel spielt eine wichtige Rolle in der Aufrechterhaltung des Gefäßtonus und der Gefäßfunktion. Änderungen des Gefäßdurchmessers, die durch das Endothel vermittelt werden, konnten bisher nur an Makrogefäßen gemessen werden. Es wird hier eine Methode vorgestellt, mit der Änderungen des Gefäßdurchmessers direkt an arteriellen und venösen Gefäßen der Mikrozirkulation nicht-invasiv in Echtzeit beim Menschen dargestellt werden können.. Methode: Mit einer Funduskamera werden 1mm lange Abschnitte an einer Arteriole und an einer Venole am Bildschirmmarkiert. Über 50s wird der Durchmesser in diesem Abschnitt ausgemessen und als Durchmesser/Zeit Diagramm dargestellt. Dann wird die Hintergrundbeleuchtung 20s lang rechteckförmig aus- und angeschaltet. Während und nach dieser Flimmerreizung wird der Durchmesser weiter registriert. Die aus drei Messzyklengemittelte Antwort wird bewertet. Ergebnis: Beim gesunden Menschen erweitert sich die Arteriole während der Flimmerreizung und kontrahiert sich anschließend wieder mit einer zuerst überschießenden Reaktion in der typischen Weise eines Regelkreises. Die Venole zeigt ein ähnliches Verhalten, allerdings ohne überschwingende Kontraktion.
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Altersabhängigkeit des intrarenalen Resistance Index (RI) bei gesunden Erwachsenen und Patienten mit einer Fettleber Chr. Kaiser1, M. Götzberger1, N. Landauer1, Chr. Dieterle1, W. Heldwein1, U. Schiemann2 1Medizinische Klinik Innenstadt, Klinikum der Universität, München; 2Klinik für Allgemeine Innere Medizin, Inselspital, Bern, Schweiz; Fragestellung: Das Ziel der Studie war, den Einfluss von Alter und Geschlecht auf den renalen Resistance Index (RI) zu untersuchen. Darüber hinaus war die Frage, ob sich der renale RI bei Patienten mit einer Fettleber im Vergleich zu gesunden Erwachsenen unterscheidet. Die dopplersonographische RI-Messung stellt eine nichtinvasive Methode dar und gibt indirekte Information über den Gefäßwiderstand in Arterien distal der Messstelle. Der RI berechnet sich aus RI = [VmaxSystole – VmaxDiastole] / VmaxSystole. Patienten und Methode: Es wurden 78 Patienten ohne Leber- und Nierenerkrankung (Gruppe 1, 46 männlich, 32 weiblich) und 35 Patienten mit einer
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POSTERBEITRÄGE Fettleber (Gruppe 2, 28 männlich, 7 weiblich) untersucht und miteinander verglichen. Zunächst wurde bei jedem Patienten mittels konventionellem Ultraschall ein Abdomenstatus erhoben. Anschließend wurden RI-Werte jeweils an drei verschiedenen zentralen und peripheren Arterien der Nieren gemessen. Das Alter und Geschlecht wurden als Einflussgrößen untersucht und mit dem RI korreliert. Ergebnisse: Das Geschlecht, der Messort sowie der Vergleich rechte versus linke Niere zeigten in Gruppe 1 keinen signifikanten Einfluss auf den intrarenalen RI (p>0.05). Das Alter wies eine signifikante positive Korrelation mit r-Werten zwischen 0,3 und 0,4 an allen vier definierten Messorten auf (p<0.01). Die Altersabhängigkeit kann mit der Formel y = 0.565 + 0.001x ausgedrückt werden. Für 25-, 45- bzw. 65-Jährige beispielsweise ergeben sich Normwerte von jeweils 0,59, 0,61 bzw. 0,63. Patienten mit einer Fettleber zeigten ebenso eine positive Korrelation des Alters mit dem RI (p<0.01). Die Werte der Gruppe 2 zeigten im Vergleich zu Gruppe 1 keinen signifikanten Unterschied (p>0.05). Schlussfolgerung: In Übereinstimmung mit bestehenden Ergebnissen zeigt der renale RI eine Altersabhängigkeit bei Patienten ohne Leber- und Nierenerkrankung. Davon unterscheiden sich Patienten mit einer Fettleber nicht. In der Literatur sind erhöhte RI-Werte bei Patienten mit Leberzirrhose beschrieben. Bisher nicht beschrieben waren RI-Messungen an Patienten mit einer Fettleber.
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Die protektiven Effekte von Telmisartan bei dem abdominalen Aortenaneurysma bei Ratten E. Kaschina1, F. Schrader1, M. Krikov1, U. R. Kemnitz1, M. Sommerfeld1, T. Unger1 1Institut für Pharmakologie, CCR/Center for Cardiovascular Research, Charité- Universitätsmedizin Berlin, Berlin; Das Aortenaneurysma ist eine häufig auftretende vaskuläre Krankheit, die mit arterieller Hypertension und Arteriosklerose assoziiert ist. Es treten zunehmend Beweise dafür auf, dass Angiotensin II an der Entstehung und Entwicklung des Aortenaneurysma beteiligt ist. Das Ziel der Studie ist es, die Effekte einer systemischen Behandlung mit dem AT1-Rezeptor Antagonist Telmisartan, im Bezug auf Aneurysmengröße, Apoptose, Proteolyse und Inflammation in einem Aneurysma-Rattenmodell zu untersuchen. Wir haben das Aneurysmamodell von Anidjar/Dobrin (kontinuierliche Infusion des isolierten Aortensegmentes mit Pankreaselastase) verwendet. Die Gruppe der Telmisartan-behandelten Ratten (0.5mg/kg i.p., kontinuierlich 14 Tage nach der Operation) ist mit den Placebo- und Sham Gruppen verglichen worden. Die Messungen des Aortendurchmessers sind 7 und 14 Tage nach der Induktion der Aneurysmaformation mittels Ultraschall Biomikroskopie durchgeführt worden. Die Expression von Zielgenen im Aortengewebe, die Lokalisation von Proteinen in der Gefäßwand, sowie die Serumkonzentration der Zytokine sind ebenfalls analysiert worden. Auch der Blutdruck und die hämodynamischen Parameter wurden gemessen. Therapie mit Telmisartan vermindert die Aneurysmengröße (1.65±0.06mm vs 2.02±0.12mm in der Placebo Gruppe, p<0.05; vs 0.87±0.02mm in der Sham Gruppe, p<0.005, n=8). Das Aortengewebe der Placebo Gruppe ist mit einer erhöhten Expression von den Proteasen MMP-3 und Cathepsin D, sowie den Zytokinen IL-1beta und TGF-beta 1, und einer Aktivierung von FasL und Caspase-3, gekennzeichnet. Aortengewebe von Telmisartan-behandelten Ratten zeigte eine signifikant verminderte Proteinexpression von den oben genannten Proteinen, sowie eine erniedrigte Serumkonzentration der MCP-1. Daraus lässt sich schließen, dass Telmisartan einen protektiven Effekt auf die Aortenaneurysmaformation über anti-inflammatorische, anti-apoptotische und antiproteolytische Mechanismen ausübt.
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Cardiopulmonale Reanimation beim älteren Patienten – Primäres, sekundäres und Langzeitüberleben – K. Schmitt1, B. Singler2, C. Sieber1, H. J. Heppner1 1Medizinische Klinik 2, Klinikum Nürnberg, Nürnberg; 2Anästhesiologie, Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen; Zielsetzung: Aufgrund der demographischen Entwicklung nimmt der Anteil älterer Patienten auf Intensivstationen stetig zu. Ziel der Arbeit war die Erfassung von primärem, sekundärem und Langzeitüberleben einer geriatrischen Patientengruppe. Zudem sollten mögliche prognostische Faktoren, besonders das Alter, als unabhängiger Risikofaktor einer gesteigerten Mortalität evaluiert werden. Methoden: Für den Zeitraum von 24 Monaten wurden auf einer Intensivstation mit Schwerpunkt Akutgeriatrie retrospektiv 531 Patientenfälle analysiert. Einbezogen wurden alle Patienten ab dem 65. Lebensjahr, welche einen prä- oder innerklinischen Herz-Kreislaufstillstand erlitten hatten. Die Datenerhebung erfolgte anhand von Notarztprotokollen und Patientenakten (ILCOR Leitlinien 2000). Ergebnisse: Im beobachteten Zeitraum wurde bei 65 Patienten über 65 Jahren (53,9% Männer, 46,1% Frauen) Wiederbelebungsmaßnahmen durchgeführt. 36,9% waren 65-74 Jahre, 50,8% 75-85 Jahre und 12,3% über 85 Jahre. Insgesamt verstarben 78% der Patienten. 22% konnten aus dem Krankenhaus entlassen werden (21,4% Männer; 78,6% Frauen). Die durchschnittliche Dauer bis zum Reanimationsbeginn betrug bei Langzeitüberlebenden 1,7 Min. In 71% waren Myokardinfarkte bzw. Elektrolytverschiebungen Ursache des Stillstandes. Laborchemisch fielen in dieser Gruppe eine gute Nierenfunktion und niedrige Laktatwerte auf. Schlussfolgerung: Die Erfolgsraten hinsichtlich dem Überleben geriatrischer Patienten nach erfolgter Reanimation sind zwar gering, entsprechen allerdings denjenigen jüngerer Patienten. Alter kann somit nicht als eigenständiger Risikofaktor einer erhöhten Mortalität angesehen werden. In Zusammenschau mit den Vorerkrankungen des Patienten hat es allenfalls additiven Charakter. Die Frage nach eindeutigen prognostischen Faktoren bleibt aufgrund der niedrigen Fallzahl unserer Arbeit weiterhin offen, allerdings scheinen weibliches Geschlecht, hohe Urinvolumina und niedrige Laktatwerte eine wichtige Rolle zu spielen.
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Leitlinie zum Verzicht auf Wiederbelebung N. Scheffold1, A. Paoli2, M. Kern2, I. Schmücker2, S. Böhringer2, J. Cyran1, G. Marckmann3 1Medizinische Klinik I, SLK Kliniken Heilbronn GmbH, Heilbronn; 2Ethikkomitee, Heilbronn; 3Insitut für Ethik und Geschichte der Medizin,Tübingen; Hintergrund: In Übereinstimmung mit den medizinethischen Prinzipien und den Grundsätzen der Bundesärztekammer zur Sterbebegleitung ist es in bestimmten Situationen geboten, keine Wiederbelebungsmaßnahmen zu ergreifen oder eingeleitete Maßnahmen abzubrechen. Den hierfür richtigen Zeitpunkt zu bestimmen bereitet in der Praxis häufig Probleme. Aus diesem Grunde erarbeitete das Klinische Ethikkomitee der SLK Kliniken Heilbronn eine Leitlinie zum Verzicht auf Wiederbelebung (VAW), die die Voraussetzungen eines VAW klärt und Empfehlungen für Verfahren und Dokumentation gibt. Ergebnis: Vor der Entscheidung zum VAW gilt es die medizinische Situation zu evaluieren sowie Prognose und Erfolgsaussichten einer Reanimation abzuschätzen. Bei prognostischer Unsicherheit ist es sinnvoll, den Patienten zunächst zu reanimieren, Herz-Kreislauf-Funktion zu stabilisieren und dann nach einer entsprechenden Beobachtungszeit den Nutzen der Maßnahmen erneut kritisch zu prüfen. Unter zwei Voraussetzungen ist auf eine Wiederbelebung zu verzichten: 1) Nutzlosigkeit einer Reanimationsmaßnahme im engeren Sinne (medical futility), d.h. die Maßnahmen werden aller Voraussicht nach nicht zum Erfolg führen 2) Ablehnung von Wiederbelebungsmaßnahmen durch den entscheidungsfähigen Patient oder Ablehnung in einer auf die vorliegende Situation zutreffende Patientenverfügung Ist eine dieser Voraussetzungen gegeben, sollte ein VAW-Bogen angelegt werden, in dem Art und Umfang des Therapieverzichtes sowie entscheidungsrelevante Kriterien dokumentiert werden.
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POSTERBEITRÄGE Schlussfolgerung: Beim Vorliegen obiger Voraussetzungen stellt die Formulierung einer VAW-Anordnung einen hilfreichen Entscheidungs- und Handlungsalgorithmus dar. Die Bedeutung einer klinikinternen VAW-Empfehlung liegt darin, ein im Falle einer Reanimationssituation eintretendes ethisches Dilemma bei prognostisch schwer belasteten oder hochbetagten Patienten bereits prospektiv zu reflektieren und damit die Autonomie des Patienten angemessen zu respektieren.
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Von dem, was wir tun ... Fünf Jahre Reanimation – eine Bilanz F. Mandraka1, N. Mandrakas2, S. Siebig1, A.Vasold1, F. Klebl1, J. Langgartner1 1Klinik und Poliklinik der Medizinischen Klinik I, Klinikum der Universität Regensburg, Regensburg; 2Fachabteilung für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Elisabeth-Krankenhaus GmbH, Recklinghausen; Einleitung: Seit Aug. 2000 stellen die Kliniken für Innere Medizin I und II der Uniklinik Regensburg für ihre Stationen, Funktionsbereiche und die Strahlentherapie ein eigenes Reanimationsteam. Zuvor war die Anästhesie für die gesamte Klinik zuständig. Ziele der Studie waren die Analyse der reanimierten Pat. unter Berücksichtigung prädisponierender Faktoren für eine Reanimation (Rea), das Erheben des Status quo und das Aufzeigen möglicher Probleme. Patienten und Methodik: Die Daten wurden retrospektiv anhand der Akten erhoben (Aug. 2000 – Dez. 2005). Der Rea-Funk wurde 315 mal ausgelöst. 36,8% waren Fehlalarme. Die Auswertung wurde auf Basis von 168 „echten Reanimationen“ vorgenommen. Ergebnisse: 81,5% der Fälle konnten ausgewertet werden. 70,1 % der Reanimierten waren Männer. Im Median lag das Alter bei 66,2 Jahren (Range 27-95), der BMI bei 25,4 kg/m2 (Range 16,5-46,2). 49,6% wurden innerhalb von 4 d nach Aufnahme reanimiert. 68,6% überlebten primär. Nach 30 Tagen lebten 28,7% – ohne signifikanten Gender-Unterschied. 83,2% waren kardiolog. vorerkrankt, 29,2% Tumorpatienten. Nephrolog./pulmolog./infektiolog. Erkrankungen kamen mit je ca. 40% vor.Vorerkrankungen oder eine Monitorüberwachung zum Zeitpunkt des Ereignisses hatten keinen Einfluss auf das Überleben. Reanimiert wurde gleichmäßig verteilt rund um die Uhr, am häufigsten im Januar, Juni und November. Zusammenfassung: Das primäre Überleben nach Reanimation lag bei fast 70%; im Verlauf stieg die Mortalität an: nach 30 d waren ca. 30% am Leben. Es fand sich kein nachweisbarer Einfluss von Geschlecht oder Vorerkrankungen auf das Überleben einer Reanimation im Krankenhaus. Eine bestehende Monitorüberwachung verbesserte nicht das Outcome. Zeitliche Präferenzen für Reanimationen gab es keine. Die Dokumentation vor und nach Reanimation war gut, die der reanimationsspezifischen Daten z.T. unvollständig. Die Einführung von Reanimationsprotokollen könnte Abhilfe schaffen.
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Nicht-invasive Bestimmung des Herzzeitvolumens mittels Inertgas-Rückatmungsmethode – Vergleich mit Magnetresonanztomographie J. Saur1, F. Trinkmann1,V. van den Hooven1, T. Papavassiliu1, D. Dinter2, M. Borggrefe1, J. Kaden1 1I. Med. Klinik, Universitätsklinikum Mannheim, Mannheim; 2Institut für klinische Radiologie, Universitätsklinikum, Mannheim; Hintergrund: Das Herzzeitvolumen (HZV) ist ein wichtiger Parameter in der Diagnostik und Therapie kardialer Erkrankungen. Die aktuellen Standardmethoden zur Bestimmung des HZV sind jedoch entweder invasiv (Rechtherzkatheter) oder technisch aufwändig bzw. teuer (Magnetresonanztomographie, MRT). Die bisherigen nicht-invasiven Methoden zur Messung des HZV mittels Rückatmung von Kohlendioxid sind zwar einfach durchzuführen, weisen aber methodisch bedingte Ungenauigkeiten auf. Ziel der vorliegenden prospektiven Studie war es daher, eine neue Methode zur Bestimmung des HZV mittels InertgasRückatmung zu evaluieren. Methodik: Bei 81 konsekutiven Patienten wurde unmittelbar vor oder nach einer kardialen MRT das Herzzeitvolumen (HZV) mittels Inertgas-Rückatmung
mit Lachgas und Schwefelhexafluorid im Liegen bestimmt (Innocor, Innovision, Odense DK). Als Referenzwerte dienten die in der MRT bestimmten Werte für HZV und Schlagvolumen (SV). Der statistische Vergleich der Methoden erfolgte mittels Bland-Altman-Analyse. Ergebnisse: Das Patientenkollektiv bestand aus 48 Männern (Alter 17-76 Jahre, Median 51,5 Jahre) und 33 Frauen (Alter 16-84 Jahre, Median 54 Jahre). Das HZV mittels MRT lag bei 5,2±1,4 l/min (Mittelwert±SD, Minimum 2,7 l/min, Maximum 9,0 l/min), das HZV mittels Innocor bei 5,0±1,5 l/min (Minimum 1,8 l/min, Maximum 8,4 l/min). Die Bland-Altman-Analyse ergab eine gute Übereinstimmung der beiden Methoden für das HZV mit einer mittleren Abweichung von 0,2±1,2 l/min. Beim Vergleich von HZV (MRT) und pulmonalem Blutfluss (Innocor) betrug die Abweichung 0,4±1,2 l/min. Für die Bestimmung des Schlagvolumens ergab sich eine mittlere Abweichung von 4±17 ml (Innocor versus MRT). Schlussfolgerung: Die Inertgas-Rückatmungs-Methode mit Lachgas und Schwefelhexafluorid erlaubt eine zuverlässige nicht-invasive Bestimmung des HZV.Weitere Untersuchungen müssen den zukünftigen Stellenwert der Methode in der Diagnostik und Therapiesteuerung belegen.
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Non-invasive hemodynamic monitoring in critically ill patients Initial experience with the ultrasonic cardiac output monitoring (USCOM) device and correlation to invasive measurements H.-J. Stemmler1, O. Weigert1, N. Grüner2, K. Tschöp1, K. G. Parhofer2 1Med. Klinik III Hämatologie/Onkologie, LMU München Klinikum Großhadern, München; 2Med. Klinik II Gastroenterologie/Stoffwechsel, LMU München Klinikum Großhadern, München; Hemodynamic monitoring is of particular importance, especially in critically ill patients on an intensive care unit. This study aimed to compare hemodynamic parameters assessed by non-invasive measurements using a novel Doppler device (USCOM: ultrasonic cardiac output monitoring) with invasive measurements based on the PiCCO system (PiCCO: pulse-induced contour cardiac output). Twenty patients on mechanical ventilation and catecholamine support (median age 45 years, median SAPS II Score 43), were examined parallelly using both the USCOM and PiCCO devices (n=20) and invasive measurements by a SwanGanz catheter (PAC, n=2). Fifty-five paired measurements were evaluated. Mean non-invasive and invasive values were 3.4 vs 3.8 (USCOM vs PiCCO) and 2.7 vs 2.9 L/min/m² (USCOM vs PAC), respectively (r=0.61, p=<0.05). Changes in CI determined by USCOM were in good agreement with changes in CI determined with PiCCO (D CI PiCCO vs D CI USCOM: r=0.75, p<0.05). Using the ultrasonic cardiac output monitoring (USCOM) device, it is possible to determine non-invasive beat-to-beat analyses of essential hemodynamic parameters without the possible complications associated with invasive methods such as PAC or the PiCCO device. USCOM CO correlated well with invasive CO measurements and therefore provides an interesting tool in the arsenal of hemodynamic measurement devices in critically ill patients on the ICU.
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Validierung von neuen Alarmalgorithmen in der Intensivmedizin S. Siebig1, U. Gather2, M. Imhoff3, S. Kuhls2, J. Langgartner1, Chr. E. Wrede1 1Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Universität Regensburg, Regensburg; 2Fachbereich Statistik, Universität Dortmund, Dortmund; 3Abteilung für Med. Informatik, Biometrie und Epidemiologie, Ruhr-Universität Bochum, Bochum; Hintergrund: Die Mehrzahl aller Alarme, die von derzeit auf dem Markt befindlichen Monitoringsystemen generiert werden, weisen bei hoher Sensitivität auch eine hohe Rate falsch positiver Alarme auf. Im Rahmen dieser Studie wird untersucht, ob neu entwickelte Alarmalgorithmen die häufig auftretenden falsch positiven Alarme im intensivmedizinischen Monitoring reduzieren können, ohne dabei die Sensitivität der bislang verwendeten Schwellenwert-Alarme zu unterbieten.
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(83) POSTERBEITRÄGE
Methoden: Klinisch annotierte Datensätze werden mittels Videoaufzeichnungen von Intensivpatienten erstellt, welche zum einen hinsichtlich ihrer Alarmhäufigkeit sowie der klinischen Alarmrelevanz im bisherigen Monitoringsystem ausgewertet werden. Anhand von diesem Datenmaterial findet anschließend eine Simulation von neuen Alarmalgorithmen statt, denen statistische Zeitreihenanalysen mit Online-Signalextraktion und Erkennungsverfahren für Ausreißer, Trends und Niveauänderungen zugrunde liegen. Ergebnisse: In den bislang durchgeführten Arbeiten wurde zunächst die Extraktion von Monitor-Messwerten im 1-Sekunden-Takt und von Alarmen sowie Alarmgrenzen der Bettplatz-Monitore etabliert sowie eine kontinuierliche Videoaufzeichnung ausgewählter Bettplätze der Intensivstation eingerichtet. Erste klinische Annotationen zeigten eine hohe Rate falsch positiver Alarme, welche durch die eingesetzten Alarmalgorithmen reduziert werden konnten. Diskussion: Im Gegensatz zu vorangegangenen Studien anderer Arbeitsgruppen führt die klinische Annotation der Alarme anhand von Videoaufzeichnungen zu einer Reduktion eines Beobachtungs-Bias und ermöglicht erstmals eine kontinuierliche 24-stündige Auswertung. Die so erhobenen Datensätze sollen zur weiteren Verbesserung der Alarmalgorithmen führen und mittelfristig im Rahmen eines Transferprojektes der DFG im Rahmen des SFB475 in ein neues „intelligenteres“ Monitoringsystem implementiert werden.
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Autonomic Dysfunction Predicts Both Short- and Longer-Term Mortality in Patients with Multiple Organ Dysfunction Syndrome H. Schmidt1, D. Hoyer2, R. Hennen1, M. Rauchhaus3, K. Hottenrott4, M. Buerke1, U. Müller-Werdan1, K. Werdan1 1Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin III, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle; 2Biomagnetisches Zentrum, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Jena; 3Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Kardiologie, Charite Berlin, Campus Virchow-Klinikum, Berlin; 4Institut für Sportwissenschaften, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle; Objective: Multiple organ dysfunction syndrome (MODS) is a disease entity with a high mortality even nowadays. It is characterized by a sequential failure of several organ systems after a trigger event, most commonly sepsis. There is increasing evidence that autonomic dysfunction may substantially contribute to the development of MODS. We recently characterized the spectrum of autonomic dysfunction of critically ill MODS patients and were able to show that autonomic dysfunction predicts 28-day mortality in MODS. The aim of the present study was evaluate whether autonomic dysfunction is also a predictor of 180-day and 365-day mortalities. Methods: We assigned 90 consecutively admitted score-defined MODS patients to this prospective cohort study. The patients were admitted to a twelve-bed medical intensive care unit in an university center. We assessed heart rate variability as a marker of autonomic function according to the international standards. The patients were followed up for 180- and 365-day mortalities. Main Results: We used the heart rate variability variable lnVLF which predicted 28-day mortality best in the entire cohort of patients now prospectively for analysis of 180- and 365-day mortalites. Total mortalities after 180 and 365 days were 65% (55/85) and 70 % (60/85 ), respectively (for comparison the 28-daymortality was found to be 35%) . Patients with blunted VLF had particular high mortalities: the Hazard ratio for 180-day mortality was 2.0 (95% CI 1.2-3.6, p=0.01) and for 365-day mortality 1.7 (95% CI 1.02-2.9, p=0.04). Conclusions: Autonomic function of critically ill MODS patients is blunted and this attenuation has prognostic implications not merely concerning 28-day-mortality but also concerning longer-term mortality.
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Kann die Gabe von β-Blockern das Überleben von Patienten mit Multiorgandysfunktionssyndrom über die Veränderung der autonomen Funktion beeinflussen? H. Schmidt1, R. Hennen1, D. Hoyer2, K. Hottenrott3, M. Buerke1, U. MüllerWerdan1, K. Werdan1 1Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin III, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle; 2Biomagnetisches Zentrum, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Jena; 3Institut für Sportwissenschaft, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle Hintergrund: Das Multiorgandysfunktionssyndrom (MODS) ist ein konsekutiver Leistungsausfall von zwei oder mehr Organen nach einem initialen Triggerevent. Die Letalität ist hoch. Das MODS ist durch eine prognoserelevante autonome Dysfunktion (AD) gekennzeichnet. ß-Blocker können diese AD positiv beeinflussen. Die Hypothese dieser Studie war, dass ß-Blocker-Gabe sich über die Verbesserung der AD günstig auf die Letalität von MODS-Patienten auswirkt. Methoden: In diese Studie wurden 120 MODS-Patienten eingeschlossen. Die Herzfrequenzvariabilität (HRV, Parameter VLF – „very low frequency“) wurde als Maß der AD ermittelt. Die Patienten wurden hinsichtlich der 28-Tage-Letalität nachbeobachtet. Resultate: 56 der 120 Patienten haben eine ß-Blocker-Therapie erhalten. MODS-Patienten unter β-Blocker bei Aufnahme auf die ITS hatten eine geringer eingeschränkte HRV als MODS-Patienten ohne ß-Blocker (lnVLF = 4,5±1,7 lnms² vs. lnVLF = 3,4±1,4 lnms², p<0,0001, Herzfrequenz über 24 h 93,0±17.7 vs. 92.0±17.7, p=0,8). Zur Analyse hinsichtlich der prognostischen Bedeutung von HRV und ß-Blocker-Therapie werden folgende Gruppen gebildet: Gruppe 1 – Patienten mit ß-Blockergabe u. lnVLF > 3,9 lnms, Gruppe 2 – Patienten mit ß-Blockergabe u. lnVLF < 3,9 lnms, Gruppe 3 – Patienten ohne ß-Blockergabe u. lnVLF > 3,9 lnms sowie Gruppe 4 – Patienten ohne ß-Blockergabe u. lnVLF < 3,9 lnms. Die Kaplan-Meier-Analyse zeigte, dass sowohl eine weniger stark eingeschränkte HRV als auch eine ß-Blockertherapie eine prognostisch günstige Wirkung haben (Gruppe 1 vs. 4: p=0,0003, Gruppe 2 vs. 4: p=0,03, Gruppe 3 vs. Gruppe 4: p=0,04). Schlussfolgerung: ß-Blocker-Gabe kann die Letalität von MODS-Patienten günstig beeinflussen. Diese Effekte könnten aus der Wiederherstellung der autonomen Funktion resultieren.
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Besserung der Plasma-Aminosäuren unter extrakorporaler Leberunterstützungstherapie mittels Fractionated Plasma Separation and Adsorption (PROMETHEUS®) K. Rifai1, A. Das2, H. Haller3, D. Fliser3, M. P. Manns1 1Gastroenterologie, Hepatologie & Endokrinologie, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover; 2Pädiatrie II, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover; 3Nephrologie, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover; Einleitung: Prometheus® ist ein neu entwickeltes extrakorporales System zur Behandlung vom Patienten mit Leberversagen. Es besteht aus einem PolysulfonPlasmafilter zur Separation der Albuminfraktion und Adsorbern in einem sekundären Kreislauf zur direkten Toxinadsorption (FPSA; Fractionated Plasma Separation and Adsorption). Zusätzlich wird eine High-Flux Hämodialyse durchgeführt. Wir haben prospektiv den Verlauf von Plasma-Aminosäuren unter Prometheus®-Behandlung bei Patienten mit hepatischer Enzephalopathie untersucht. Methoden: Neun Patienten mit akut-auf-chronischem Leberversagen wurden mit Prometheus® über 4 Stunden behandelt. 26 verschiedene Plasma-Aminosäuren wurden mittels HPLC vor und Prometheus®-Behandlung gemessen. Die Gesamt-Aminosäuren sowie der Fischer-Index wurden berechnet. Zusätzlich wurde eine Vielzahl klinischer und laborchemischer Parameter erfaßt. Ergebnisse: Vor Beginn von Prometheus® waren die Plasmaspiegel der meisten Aminosäuren erhöht. Die Plasmaspiegel von Ammoniak waren mit Glutamin korreliert (p<0.04). Unter Prometheus®-Therapie fielen die Konzentrationen von fast allen Aminosäuren signifikant ab außer den verzeigtkettigen Aminosäuren (Valin, Isoleucin, Leucin). Der initial verminderte Fischer-Index besserte sich tendenziell, allerdings ohne statistische Signifikanz, ebenso wie die Ammoniakspiegel und der Grad der hepatischen Enzephalopathie. Darüberhinaus konnte
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POSTERBEITRÄGE die vorbeschriebene signifikante Entfernung von sowohl proteingebundenen (z.B. Gallensäuren) wie auch wasserlöslichen (z.B. Kreatinin) Substanzen nach Prometheus® beobachtet werden. Zusammenfassung: Bei Patienten mit Leberversagen kommt es unter extrakorporaler Leberunterstützungstherapie mit Prometheus® schon nach 4stündiger Behandlung zu einer tendenziellen Normalisierung der Plasma-Aminosäuren.
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Schweres posteriores reversibles Encephalopathiesyndrom (PRES) bei systemischem Lupus erythematodes (SLE) T. Schrauzer1, W. Dietrich2, F. Erbguth2, K.U. Eckardt3, S. John1 1Medizinische Klinik 4 (Nephrologie und Hypertensiologie), Universität Erlangen-Nürnberg, Nürnberg; 2Klinik für Neurologie, Nürnberg; 3Medizinische Klinik 4 (Nephrologie und Hypertensiologie), Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen; Das PRES stellt eine seltene Erkrankung des zentralen Nervensystems dar, gewinnt jedoch aufgrund eines vermehrten Einsatzes der MR-Bildgebung zunehmend an Bedeutung. Beschrieben ist eine Vielzahl auslösender Faktoren, deren gemeinsames klinisches und strukturelles Korrelat die posteriore Encephalopathie ist. Neben arterieller Hypertension, Eklampsie und anderen Erkrankungen können Kollagenosen und Medikamente ein PRES bedingen. Eine 32jährige Patientin mit bekanntem SLE (Erstdiagnose 2000) wurde nach rezidivierenden Grand–Mal Anfällen und hypertensiven Entgleisungen mit zunehmender Vigilanzminderung intubiert und beatmet auf die Intensivstation übernommen. Der SLE wurde seit 12 Monaten mit Cyclosporin A und Steroiden therapiert, zudem bestand auf dem Boden einer vorbestehenden chronischen Niereninsuffizienz bei Lupus–Nephritis Klasse III ein akutes Nierenversagen. Im CCT zeigte sich ein bilaterales Marklagerödem, MR-tomographisch eine ausgedehnte Leukencephalopathie mit posteriorer Betonung. Es erfolgte eine intermittierende Therapie des Hirnödems mit Mannitol und Tris –Puffer, eine konsequente Blutdrucksenkung auf MAP–Werte unter 90mmHg, eine antikonvulsive Therapie mit Valproinsäure und eine Immunsuppression mit hochdosierten Steroiden und Cyclophosphamid intravenös. Cyclosporin A wurde abgesetzt. Im Verlauf kam es zu einem langsamen Rückgang des Hirnödems, so dass die Pat. nach 4 Tagen extubiert werden konnte. Weitere Krampfanfälle traten nicht auf. Die Retentionswerte sanken wieder auf das Ausgangsniveau. Bei Verlegung in die Reha-Klinik nach 4 Wochen stationärem Aufenthalt bestand noch eine hochgradige beidseitige zentral bedingte Visusstörung und eine Hemiparese rechts. Im Verlaufs–MRT zeigten sich korrelierend zytotoxische Ödemzonen in der beiderseitigen Sehrinde. Ein posteriores reversibles Encephalopathie-Syndrom kann im Rahmen einer Lupuserkrankung infolge Lupusaktivität oder als Folge einer Immunmodulation mit Calcineurin–Inhibitoren auftreten und erfordert eine differenzierte Therapie. Übergänge zum irreversiblen zytotoxischen Ödem sind möglich.
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Positiver prädiktiver Wert von D-Dimeren bei erhöhtem CRP in der Diagnostik von Lungenembolien H. Mattes1, P. Witthauer1, F. Knollmann2, G. Müller1 1Nephrologie und Rheumatologie, Universitätsklinik Göttingen, Göttingen; 2Diagnostische Radiologie, Universitätsklinik Göttingen, Göttingen; Einleitung: Erhöhte Werte des C-reaktiven Proteins (CRP) sind bei Patienten mit Lungenembolie (LE) häufig. Oftmals liegt der CRP-Erhöhung eine zur LE prädisponierende Erkrankung zu Grunde. In der vorliegenden Studie wurde der klinische Zusammenhang von D-Dimer (DD)-Erhöhung und CRP bei der Diagnostik der LE untersucht. Methode: Bei 409 Patienten bei denen zwischen 2003 und 2005 eine AngioComputer-Tomographie (ACT) des Thorax durchgeführt wurde, wurden die innerhalb von 24 Stunden erhobenen DD- und CRP-Serumspiegel retrospektiv ausgewertet. Primärer Endpunkt ist der Nachweis einer pulmonal-arteriellen Embolie in der ACT. Eine Subgruppenanalyse wurde für Patienten mit CRP <10 mg/l (Gruppe A, 187 Patienten), CRP 10-100 mg/l (Gruppe B, 157 Patienten) sowie für Patienten mit CRP >100 mg/l (Gruppe C, 65 Patienten) durchgeführt.
Ergebnisse: Eine LE wurde bei 117 (29 %) der Patienten nachgewiesen. Die mediane DD-Konzentration lag bei 4,3 mg /l, Q25-Q75 Interquantilbereich (IQB) 2,3-7,7 mg/l bei Patienten ohne LE-Nachweis und 1,5 mg/l, IQB 0,9-3,2 mg/l bei Patienten ohne LE-Nachweis. Die mediane CRP-Konzentration lag bei 22,1 mg/l, IQB 7,4-72 mg/l und 8,9 mg/l, IQB 2-47 mg/l bei Patienten mit und ohne LE. Bei Patienten der Gruppe A betrug der positive prädiktive Wert (PPW) einer DD-Konzentration von >0,5 mg/l 19%. In der Gruppe B und C hingegen betrug der PPW 42% und 30%. Für einen DD-Grenzwert von 2 mg/l lag der PPW bei 26% in Gruppe A, bei 57% in Gruppe B und 38% in Gruppe C. Bei einem DD-Grenzwert von 4 mg/l ergaben sich PPW von 33% in Gruppe A, 59% in Gruppe B und 46% in Gruppe C. Diskussion: Der PPW der DD ist bei Patienten mit hohen CRP-Werten erhöht. Dies bedeutet, dass das Risiko einer Lungenembolie, insbesondere bei CRPWerten zwischen 10-100 mg/l, höher ist als bei niedrigeren CRP-Konzentrationen. Neben der Einschlussbias muss einschränkend die nicht vollständige Sensitivität der ACT erwähnt werden. Schlussfolgerung: Die DD-Bestimmung empfiehlt sich auch bei Risikopatienten mit erhöhten CRP-Werten. Insbesondere können sich hieraus therapeutische Konsequenzen bei Patienten ergeben, die keiner definitiven Diagnostik zugeführt werden können.
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Auswirkungen milder Hypothermie auf Sauerstoffverbrauch und Grundumsatz bei akuter cerebraler Schädigung J. Weissmann1, J. Saur1, F. Trinkmann1, H. Leweling2, J. Kaden1 1I.Medizinische Klinik, Uniklinikum Mannheim, Mannheim; 2IV. Medizinische Klinik, Uniklinikum Mannheim, Mannheim; Hintergrund: Milde Hypothermie von 32°C wird in der Akutphase nach erfolgreicher kardiopulmonaler Reanimation empfohlen. Die Auswirkung der Hypothermie auf den basalen Stoffwechsel sowie den Sauerstoffverbrauch im Verlauf von Induktions-, Plateau- und Aufwärmphase sind nur unzureichend bekannt. Methoden: Bei 5 Patienten mit akuter cerebraler Schädigung wurde prospektiv innerhalb von 10 Stunden eine Hypothermie durch aktive Kühlung mittels veno-venösen Filters über 48h induziert. Die Phase der Wiedererwärmung betrug 24h. In der Induktionsphase wurde alle 3-4h eine indirekte Kalorimetrie durchgeführt, in der Plateauphase mindestens alle 12h. Der erwartete Energieumsatz wurde nach der Formel von Harris-Benedict errechnet. (Referenz-Körpertemperatur 37,0°C). Ergebnisse: Nach Etablierung der Hypothermie betrug die Temperaturdifferenz zur Referenztemperatur 5,1±0,7°C(Mittelwert±SD). Während der Plateauphase betrug die Körperkerntemperatur 31,9±0,7°C. Der Sauerstoffverbrauch war im Mittel um 71 ml/min (95%-CI 57 bis 86 ml/min; p<0,0001) reduziert. Der Ruheumsatz wurde um 30,3% gesenkt (95%-CI 24,7 bis 35,9%, p<0,0001). Pro Grad Temperaturerniedrigung wurden 5,9% Energie eingespart. Über einen weiten Bereich von 30,5°C bis 38,3°C ergab sich eine enge lineare Korrelation zwischen Körpertemperatur und Ruheumsatz (r=0,82, p<0,0001). Die gemessenen Werte lagen im Mittel um 16,7% unter den nach Harris-Benedict errechneten Werten (95%-CI 12,8 bis 20,6%). Schlussfolgerung: Moderate Hypothermie führt zur Senkung des Sauerstoffbedarfs proportional zum Ausmaß der Temperatursenkung und vermindert den Ruheumsatz um ein Drittel. Diese Ergebnisse sprechen für die raschen Induktion der Hypothermie, um einen optimalen cerebroprotektiven Effekt zu erreichen. Die Daten legen eine Reduktion der Kalorienzufuhr nahe, um eine Überernährung des Patienten zu vermeiden. Die indirekte Kalorimetrie ist hierzu ein hilfreiches Steuerungsinstrument.
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(85) POSTERBEITRÄGE
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Laborbefundung in der Liquordiagnostik: Evaluation externer Ringkontrollen der Vereinten Deutschen Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (DGKL) T. O. Kleine1, R. Kruse2, W.-J. Geilenkeuser3 1Klinische Chemie und Molekulare Diagnostik, Referenzlabor für Liquordiagnostik, Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Marburg; 2Referenzinstitut für Bioanalytik, Deutsche Vereinte Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin, Bonn; 3Referenzinstitut für Bioanalytik, Deutsche Vereinte Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin, Bonn; Vorhaben: Die Laborbefundung bei externen Ringkontrollen der DGKL, erstellt aus Glukose, Laktat, Gesamt-Protein, Albumin, IgG, IgA, IgM, wird hier evaluiert, um die Güte der Liquordiagnostik in der täglichen Routine zu erfassen. Methodik: Die 7 Analyte, quantifiziert mittels 3 bis 8 Routine-Methoden in 500 Laboratorien vierteljährlich über 7 Jahre, wurden auf Richtigkeit (Dt. Ärtzeblatt 2003) evaluiert und Liquor-/Serum-Konzentrationsquotienten von Glukose, Albumin, Immunglobulinen (Ig) berechnet sowie ihre Indices IgG, IgA, IgM. Die Ergebnisse (mit anamnestischen und anderen Laborangaben) wurden nach 29 Laborbefunden klassifiziert; Zielwerte wurden mittels Krankheitsprozessen im ZNS und klinischer (Verdachts-) Diagnosen erstellt. Ergebnisse: Während der Evaluierungsperiode nahm die Zahl falscher Befunde in % der Laboratorien auf 25-50% ab; sie nahm zu, wenn die Hauptzeichen der Liquordiagnostik aufzuschlüsseln waren bei: – Schrankenstörung mit QAlbumin x10-3 in gering 6-10,0, mittelgradig 10,1-15,0, stark 15,1-30,0, sehr stark >30; Albumin-Verminderungen bei systemischer Entzündung wurden nicht erkannt (15-55%); – ZNS-Entzündungsprozessen mit Liquor-Pleozytosen in akute Entzündung mit Liquor-Granulozyten (20-35%), akute Meningitis mit >100 M/L Granulozytose, akute bakterielle / akute abakterielle Meningitis mit cut off 3,5 mmol/L Laktat (10-16%), in subakute / chronische ZNS-Entzündung mit intrathekaler Ig Synthese: cut off: mononukleäre Pleozytose (10-25%); – LiquorBlutungen in akut, älter, alt bzw. Sickerblutungen mit freiem Hb, vermehrtem Laktat, Bilirubin (15-55%) mit Ausschluß von artifizieller Blutung mit normalem Laktat; – akute ZNS-Durchblutungsstörung (Laktat erhöht), – vermehrte /verminderte Liquorzirkulation mit QGlukose (70-95%). Fazit: Die Evaluierung der Liquorbefundung bei Ringversuchen der DGKL, erstellt mittels 7 Routine-Analyten, deckt eine insuffiziente Diagnostik in Laboren auf, die in weiteren Ringversuchen verbessert werden muß.
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Intoxikation mit Alraune (Mandragora officinalis) W. Radunz1, N. Scheffold1, J. Cyran1 1Kardiologie, Medizinische Klinik I, Heilbronn; Hintergrund: Der Alraune werden schon seit dem Altertum magische Eigenschaften zugeschrieben. Alle Pflanzenteile enthalten bis zu 0,4% Tropanalkaloide, insbesondere Scopolamin und Hyoscyamin.Wir berichten über den seltenen Fall einer Intoxikation mit dieser Pflanze aus der Familie der Nachtschattengewächse. Anamnese: Ein 28-jähriger Mann bezog über das Internet Wurzelstücke von Mandragora officinale und trankt davon 6g als Tee zubereitet. Innerhalb von 2 Stunden entwickelte er eine ausgeprägte Mydriasis und Halluzinationen. Bei Eintreffen des Notarztes zeigte sich ein tachykarder, deutlich agitierter Patient. Nach Gabe von 1mg Physiostigmin iv. klarte der Patient schnell auf. Bei Verlegung auf die Medizinische Intensivstation zeigte sich unverändert ein ausgeprägtes anticholinerges Syndrom. Diagnostik: Am Monitor fand sich ein tachykarder Sinusrhythmus bis 140/min. Das Routinelabor einschließlich Blutbild, Leber- und Nierenwerten, Elektrolyten und Gerinnung war auch im Verlauf unauffällig. Sowohl im Urin, als auch im Serum des Patienten wurde Atropin in Flüssigkeitschromatographie und Massenspektrometrie nachgewiesen. Therapie/Verlauf: Nach einer Giftelimination mit Kohle/Glaubersalz entwickelte der Patient zwei Stunden nach Aufnahme erneut szenische Halluzinationen. Unter Sedierung mit Diazepam und erneuter Gabe von 1mg Physiostigmin iv. gestaltete sich die weitere Überwachungsphase unauffällig. Cerebrale Krampfanfälle, Herzrhythmusstörungen, Harnverhalt oder Fieber traten nicht auf. Bis ca.
12 Stunden nach Giftaufnahme persisierte eine Sinustachykardie, die ausgeprägte Mydriasis war nach 36 Stunden rückläufig. Schlussfolgerung: Während Vergiftungen mit tropanalkaloid-haltigen Pflanzenzubereitungen aus Engelstrompete,Tollkirsche und Bilsenkraut beschrieben sind, ist durch die zunehmende Nutzung des Internet künftig auch mit Vergiftungen nicht verbreiteter Rauschmittel zu rechnen. Physiostigmin ist auch als Antidot bei zerebralen Symptomen durch Alraune wirksam.
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Staphylococcus-aureus-alpha-Toxin führt durch Induktion Thomboxan-abhängiger Mikrozirkulationsstörungen zu einem Nierenversagen isolierter Rattennieren M. Simon1, K. Hattar2, F. Grimminger2, W. Seeger3, U. Sibelius2, U. Grandel2 1Institut für Klinische Chemie und Pathobiochemie, Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Gießen; 2Medizinische Klinik V, Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Gießen; 3Medizinische Klinik II, Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Gießen; Fragestellung: Veränderungen der renalen Perfusion tragen wesentlich zur Entstehung des akuten Nierenversagens in der Sepsis bei. Störungen der regionalen Perfusion von Nierenrinde und -mark könnten dabei eine pathophysiologische Schlüsselposition einnehmen. Eine durch bakterielle Toxine ausgelöste intrarenale Bildung vasoaktiver Mediatoren könnte dabei die entscheidende Rolle spielen. Vor diesem Hintergrund haben wir den Einfluss von S. aureus alpha-Toxin auf die regionale Perfusion und Funktion isolierter Rattennieren untersucht. Methode: Durch den Einsatz gefärbter Mikrosphären kann die Verteilung der regionalen Perfusion in verschiedenen Gewebeabschnitten (Rinde, Mark) isoliert perfundierter Rattennieren bestimmt werden. Veränderungen der regionalen Perfusion durch alpha-Toxin spiegeln sich in Umverteilungen der Mikrosphären in Nierenrinde und –mark wieder. Die Nierenfunktion wird in diesem Modell durchden den renalen Perfusatfluss (RPF), die Urinflussrate (UFR) und die Inulin-Clearance (GFR) bestimmt.Thromboxan(Tx)A2 im Effluat wird mit einem ELISA bestimmt. Ergebnisse: Die Perfusion von alpha-Toxin führt in der Niere zur renalen Vasokonstriktion. Interessanterweise sind die kortikalen Nierenabschnitte von dieser toxin-abhängigen Vasokonstriktion im Sinne einer Umverteilung der regionalen Perfusion weitaus stärker betroffen als die medullären Abschnitte . Zeitgleich dazu kommt es zu einer schweren Niereninsuffizienz mit Abnahme von RPF, UFR und GFR und zur Freisetzung von TxA2. Durch Einsatz des Cyclooxygenaseinhibitors Indomethacin oder des Thromboxansynthaseinhibitors Picotamid lassen sich die durch alpha-Toxin ausgelösten intrarenalen Perfusionsstörungen, die assoziierte Niereninsuffizienz und die TxA2-Freisetzung größtenteils verhindern. Schlussfolgerung: Alpha-Toxin von Staphylococcus aureus führt zu einer thromboxan-abhängigen renalen Vasokonstriktion mit Umverteilung der regionalen Perfusion aus kortikalen in medulläre Gewebeabschnitte. Diese schwerwiegenden Perfusionsstörungen scheinen ursächlich für den beobachteten Einbruch der Nierenfunktion verantwortlich zu sein.
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Kardioprotektive Effekte von BMP2 im murinen Herzinfarkt-Modell H. Ebelt1, I. Bosbach1,T. Kubin2, S. Kostin2, H. Neuhaus3, U. Müller-Werdan1, M. Buerke1, K. Werdan1, T. Braun2 1Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin III, Halle; 2Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung, Bad Nauheim; 3Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Institut für Physiologische Chemie, Halle; Im Rahmen der vorgestellten Experimente sollte untersucht werden, inwiefern die Gabe von bone morphogenetic protein 2 (BMP2), einem sezernierten Wachstumsfaktor der TGFb-Familie, zu kardioprotektiven Effekten führt. Methoden: In Zellkulturexperimenten wurde analysiert, welche Auswirkungen die Gabe von BMP2 auf die Resistenz von adulten Kardiomyozyten gegenüber Hypoxie bzw. oxidativem Stress (H2O2) hat und ob BMP2 Kontraktilitätsparameter von isolierten neonatalen Rattenkardiomyozyten beeinflusst. Korrespon-
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POSTERBEITRÄGE Kardiologie III 737
Einsatz der Gewebedoppler-Echokardiographie (TDI) zur Differenzierung zwischen physiologischer und pathologischer Linksherzhypertrophie bei Leistungssportlern T. Butz1, F. van Buuren1, L. Faber1, Chr. Langer1, O. Oldenburg1, Y. Z. Kim1, A. Treusch1, A. Fründ2, E. Oepangat1, N. Bogunovic1, K. P. Mellwig1, D. Horstkotte1 1Kardiologische Klinik, Herz- und Diabeteszentrum NRW, Ruhr-Universität Bochum, Bad Oeynhausen; 2Abt. Physiotherapie, Herz- und Diabeteszentrum NRW, Ruhr-Universität Bochum, Bad Oeynhausen;
dierend hierzu wurde in einem in vivo-Modell bei ICR-Mäusen ein Myokardinfarkt durch Ligatur der LAD induziert, nachdem die Tiere 30 min zuvor eine Injektion von BMP2 bzw. Placebo (PBS) erhalten hatten. Das Überleben der Tiere wurde protokolliert, und anhand histologischer Schnitte wurden die Infarktgrösse, Parameter des cardiac remodeling sowie die Häufigkeit von Kardiomyozyten-Apoptosen untersucht. Ergebnisse: In Zellkulturexperimenten zeigt sich, dass die Gabe von BMP2 zu kardioprotektiven Effekten sowohl unter Hypoxie als auch in Gegenwart von H2O2 führt. Des Weiteren erhöht BMP2 bei neonatalen Kardiomyozyten signifikant die spontane Kontraktionsfrequenz sowie die Inotropie von elektrischstimulierten Kontraktionen. Im Myokardinfarktmodell resultiert die Gabe von BMP2 in einem verbesserten Überleben der Tiere nach LAD-Verschluss. Dies ist begleitet von einer deutlichen Reduktion von Kardiomyozyten-Apoptosen sowohl im Randbereich der Infarkte als auch im remote myocardium. Auf molekularer Ebene induziert BMP2 die Phosphorylierung von Smad1/5/8 und reduziert die Aktivierung von caspase3, Smad2 als typisches TGFβ-Target wird dagegen nicht aktiviert. Diskussion: Die Gabe von BMP2 führt zu protektiven und kontraktilitätssteigernden Effekten an isolierten Kardiomyozyten. Im murinen Herzinfarktmodell wirkt BMP2 anti-apoptotisch und verbessert das Überleben der Versuchstiere. Die Gabe von BMP2 könnte daher einen viel versprechenden Therapieansatz zur Myokardprotektion darstellen.
Einleitung: Zur Differenzierung zwischen physiologischen und pathologischen Formen der Linksherzhypertrophie (LVH) bei Hochleitungssportlern wurde die Gewebedoppler-Echokardiographie (TDI) vorgeschlagen. Als Grenzwert der frühdiastolischen Geschwindigkeit E´ wird ein Wert <14 cm/s für den lateralen Mitralannulus (MA) und <13 cm/s für den septalen MA empfohlen. Methoden: Bei 107 konsekutiven Hochleistungssportlern (1. Handball-Bundesliga, Handball-Nationalmannschaft), die im Rahmen der routinemäßigen Leistungsdiagnostik des Deutschen Handballbundes vorgestellt wurden, untersuchten wir die frühdiastolischen Geschwindigkeiten des MA und das transmitrale Einstomprofil. Ergebnisse: Eine klinisch relevante strukturelle Herzerkrankung lag bei keinem der 107 Leistungssportler (SP) vor. Die SP wiesen eine spiroergometrisch bestimmte mittlere maximale Sauerstoffaufnahme (VO2) von 55±7 ml/kg/min auf. Der BSA-bezogene mittlere LVEDD-Index lag bei 27±3 cm/m2, die mittlere enddiastolische Dicke des Septum (IVS) lag bei 10±2mm, wobei sich bei 14 SP (13%) ein IVSD ≥12 mm fand. 13 der 107 SP (12%) wiesen formal ein restriktives Füllungsmuster des transmitralen Einstromprofils auf. Die mittlere frühdiastolische Geschwindigkeit des MA (E`) lag im Bereich des lateralen MA bei 16,4±3,5 cm/s und im Bereich des septalen MA bei 13,1±2,8 cm/s. Eine frühdiastolische Geschwindigkeit E´ <14 cm/s des lateralen MA fand sich 19 der 107 SP (18 %), ein E´ <13 cm/s des septalen MA fand sich bei 46 der 107 SP (43%). Schlussfolgerung: Für die Festlegung eines definitiven Grenzwertes (E´) zur Differenzierung zwischen physiologischen und pathologischen Formen der Linksherzhypertrophie bei Hochleistungssportlern sind weitere vergleichende Untersuchungen notwendig. Die Gewebedoppler-Analyse der Geschwindigkeit des Mitralannulus stellt eine wichtige und in der klinischen Routine einfach einzusetzende Erweiterung der echokardiographischen Differentialdiagnostik dar.
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Linksventrikuläre Wanddickenzunahme als Überlebensprädiktor bei der kardialen Leichtkettenamyloidose A. V. Kristen1, A. Hansen1, U. Hegenbart2, S. Schönland2, F.-U. Sack3, H. Goldschmidt2, T. J. Dengler1 1Abteilung für Kardiologie, Angiologie, Pneumologie, Medizinische Universitätsklinik Heidelberg, Heidelberg; 2Abteilung für Hämatologie, Onkologie, Rheumatologie, Medizinische Universitätsklinik Heidelberg, Heidelberg; 3Abteilung für Herzchirurgie, Chirurgische Universitätsklinik Heidelberg, Heidelberg; Zielsetzung: Aufgrund der hohen Mortalität der kardialen Amyloidose (CA) ist eine adäquate Therapie der Herzinsuffizienz zwingend erforderlich, jedoch eine medikamentöse Behandlung aufgrund schlechter Kreislaufverträglichkeit schwierig. Um neue Therapieansätze, wie die Herztransplantation vor einer Hochdosischemotherapie und autologer Stammzelltransplantation (ASCT) sinnvoll anzuwenden, ist eine Identifikation von Hochrisikopatienten notwendig. Eine Vielzahl von Risikoprädiktoren wurden beschrieben, keiner konnte Hochrisikopatienten hinreichend identifizieren. Die linksventrikuläre Wanddickenzunahme (LVWP) scheint ein aussagekräftiger Prädiktor zu sein. Methoden: Von 39 Patienten (56,5±1,4 Jahre) mit histologisch gesicherter CA wurde die LVWP mit EKG-, Echo- und klinischen Parametern verglichen.
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(87) POSTERBEITRÄGE
Ergebnisse: 17 Patienten verstarben, entsprechend einem 1-/3-Jahresüberleben von 62,1/55,0%. Die LVWP der verstorbenen Patienten betrug 2,02±0,85 mm/ Monat, die der Überlebenden 0,19±0,03 mm/Monat (p<0.001). Patienten nach ASCT (n=22) hatten eine geringere LVWP verglichen mit Patienten ohne ASCT (0,21±0,04 mm/Monat vs. 1,45±0,57 mm/Monat, p<0,005). Die LVWP korrelierte mit der maximalen Wanddicke und der absoluten Zunahme. Bei eingeschränkter LV-Funktion (LVF) im Vergleich zu normaler LVF zeigte sich eine raschere Progression (2,16±1,04 mm/Monat vs 0,30±0,13 mm/Monat; p<0,001). Die LVWP korreliert eng mit dem Überleben, jedoch nicht mit der initialen, maximalen oder absoluten Wanddickenzunahme. Weitere Prädiktoren des Überlebens waren LVF, ASCT, Niedervoltage. Die multivariate Analyse identifizierte die LVWP als einzigen unabhängigen Prädiktor für das Überleben. Schlussfolgerung: Die LVWP ist ein wertvoller Indikator für die Risikostratifizierung bei CA und ist gängigen Risikoprädiktoren, wie LVF, Niedervoltage und ASCT, überlegen.
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Endogene Zirkulation von Progenitorzellen bei der dilatativen und ischämischen Kardiomyopathie H. Theiss1, R. David1, M. Engelmann1, A. Barth1, M. Näbauer1, G. Steinbeck1, W.-M. Franz1 1Medizinische Klinik und Poliklinik I, Klinikum Großhadern, München; Hintergrund: Wir untersuchten, ob der Mechanismus der endogenen Stammzellzirkulation bei der dilatativen und der ischämischen Kardiomyopathie in Analogie zum akuten Myokardinfarkt abläuft. Methoden und Ergebnisse: Wir untersuchten sowohl wichtige Zytokine mittels ELISA als auch verschiedene CD34+-Zellpopulationen (CD34+CD133+, CD34+CD31+, und CD34+CXCR4+-Zellen) mittels Durchflusszytometrie bei DCM-Patienten (n=25, NYHA 2.8), ICM-Patienten (n=15, NYHA 2.8) und einer Kontrollgruppe (n=10): Hier zeigte sich sowohl bei DCM- als auch bei ICM-Patienten ein signifikant erhöhter SDF-1-Spiegel im peripheren Blut, der positiv mit den ebenfalls erhöhten BNP-Werten korrelierte. Allerdings fand sich nur bei den DCM-Patienten ein signifikant erhöhter Spiegel an Progenitorzellen im Vergleich zur ICM und zur Kontrolle, der sich 8 Wochen nach der Herztransplantation wieder normalisierte. Außerdem analysierten wir die Expression von verschiedenen wichtigen Homingfaktoren (HGF, SCF, SDF-1, HIF-1 und P-Selectin) in DCM-, ICM- und Kontrollherzen (jeweils n=5) mittels quantitativer Real-Time PCR:Während im DCM-Myokard HGF, SCF, SDF-1, HIF-1, und P-Selectin in Bezug auf GAPDH auf mRNA-Ebene vermindert exprimiert waren, wurden dies Faktoren im Myokard der ICM-Patienten massiv aufreguliert. Schlussfolgerung: Der erhöhte Stammzellspiegel bei den DCM-Patienten könnte aus einem verminderten Homing der Progenitorzellen infolge einer reduzierten myokardialen Expression der Homingrezeptoren resultieren. Diese Annahme wird durch die Tatsache gestützt, dass nach Implantation eines gesunden Herzens die Stammzellspiegel im peripheren Blut sinken. Diese Erkenntnisse könnten zu neuen Einblicken in die Pathophysiologie der Kardiomyopathien führen und einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung neuer therapeutischer Strategien – wie einer eventuellen Steigerung der Expression von myokardialen Homingfaktoren durch Zytokinstimulation – leisten.
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Immunhistologische Detektion von Parvovirus-B19VP1- und VP2-Kapsidproteinen in Endomyokardbiopsien von Patienten mit dilatativer Kardiomyopathie F. Escher1, U. Kühl1, D. Lassner2, L. Suckau1, W. Poller1, H.-P. Schultheiss1, M. Noutsias1 1Kardiologie und Pulmologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Berlin; 2IKDT, Institut Kardiale Diagnostik und Therapie, Berlin; Hintergrund: Das Parvovirus B19 (PVB19) stellt das am häufigsten nachgewiesene Virus bei dilatative Kardiomyopathie (DCM) Patienten dar. Wir untersuchten die Assoziation zwischen dem PVB19 Genomnachweis mittels nested PCR (nPCR) und der immunhistologischen (IHC) Detektion von PVB19-Proteinen in Endomyokardbiopsien (EMBs).
Methoden und Ergebnisse: Bei n=15 (50,0%) EMBs wurde PVB19 Genom mittels nPCR nachgewiesen. Die IHC (EnVision® Technik) der EMBs-Kryoschnitte wurde mit dem Maus-anti-PVB19-VP1-/VP2-Antikörper (Klon R92F6) durchgeführt. Die Spezifität des anti-PVB19-VP1/VP2 Antikörpers wurde an mit dem PVB19 Plasmidklon pB19-M20 transfizierten 293T Zellen in vitro bestätigt. Eine positive PVB19-Immunreaktivität war in bei n=14 (46,.6%) der EMBs nachweisbar. Unter Berücksichtigung des PVB19 Genom-Nachweises mittels nPCR als diagnostischen Goldstandard wurde eine Sensitivität der anti-PVB19-VP1/VP2 IHC von 80% und eine Spezifität von 86% ermittelt (positiver prädiktiver Wert: 85,7%, negativer prädiktiver Wert: 81,2%). Die PVB19 Kapsidproteinexpression wurde bei allen IHC positiven Fällen auf interstitiellen Zellen festgestellt. Darüber hinaus konnte bei n=4 Patienten (29% der PVB19 Kapsidprotein-exprimierenden EMBs und 13% aller untersuchten EMBs) auch eine PVB19 VP1/VP2 Immunreaktivität auf Kardiomyozyten beobachtet. Zusammenfassung: In EMBs von DCM Patienten kann eine PVB19-Proteinexpression mit einer Sensitivität von 80% und eine Spezifität von 86% immunhistologisch bestätigt werden. Somit scheint eine IHC Markierung von PVB19Kapsidproteinen als Nachweismethode insbesondere zur Analyse des PVB19Kapsidprotein-Expressionsmusters, die in unseren Untersuchungen vornehmlich interstitielle Zellen darstellen, in EMBs sinnvoll. Bei 13% der Fälle mit IHC detektierbarer PVB19-Kapsidprotein Expression kann auch eine PVB19-Proteinexpression auf Kardiomyozyten beobachtet werden.
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Retro- und prospektive Analyse des Komplikationsrisikos rechtsventrikulärer Endomyokardbiopsien M. Holzmann1, A. Nicko1, R. Gaub1,W. Hoffmann2, A. Morguet1, B.Witzenbichler1, C. Tschöpe1, H. Schultheiss1, M. Pauschinger1 1Med. Klinik II, Kardiologie und Pulmologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Berlin; 2Institut für Community Medicine, Klinikum der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Greifswald; Nur durch Endomyokardbiopsie (EMBx) ist es möglich,die dilatative Kardiomyopathie hinsichtlich Viruspersistenz bzw. chronische Inflammation zu charakterisieren, um z.B. kausale Therapiestrategien einzuleiten. Exakte Daten über das Risiko schwerer Komplikationen dabei lagen bisher an großen Patientenkollektiven nicht vor. Ziel dieser Studie war es,dieses Risiko retro- und prospektiv zu evaluieren. Methoden: Über 11 Jahre wurden 3048 EMBx mittels des Bioptoms B-18110S unter Durchleuchtungskontrolle perkutan über die rechte V. femoralis aus dem Bereich des interventrikulären Septums (IVS) durchgeführt. Retrospektiv wurden von1.01.1995 bis 31.01.2004 1919 und prospektiv bis 30.12.2005 498 Patienten eingeschlossen. Diese unterzogen sich 2505 bzw. 543 mal einer EMBx, bei der imSchnitt retro- 8,2±0,8 und prospektiv 10,1±0,6 Einzelbiopsien entnommen wurden.Der Anteil der Patienten a) mit vorbestehenden Linksschenkelblock (LSB)war retro- wie prospektiv ähnlich (14,2%vs15,5%), b) mit echokardiographischgemessenen IVS =11mm betrug prospektiv 52,1%. Ergebnis: Die retro- und prospektive Analyse ergab keinen Todesfall, keinen notfallmäßigen thoraxchirurgischen Eingriff, keinen Hämato-oder Pneumothorax und kein Patient war permanent Schrittmacher abhängig. Retro-/Prospektiv betrug die Gesamtkomplikationsrate 0.24%/1.65%, mit 2/0 Perikardpunktionen bei Tamponade (0.08%/ 0%) und 5/9 passageren Schrittmacheranlagen bei periinterventionellen AV-Block III(0.20%/1.47%), prospektiv davon 1 mal mit kardialer Kompression über 55 sec(0.18%) sowie 1 elektrische Kardioversion eines Vorhofflimmerns(0.18%). Bei LSB zeigte sich retro- ein mit 0.84% und prospektiv ein mit 9.52% sowie bei einem IVS =11mm prospektiv ein mit2,83% signifikant erhöhtes Risiko einen pass. Schrittmacherpfl. AV-Block III zu entwickeln. Zusammenfassung: Diese retro- wie prospektive Analyse zeigt an einem großenPatientenkollektiv, daß die EMBx eine sichere Methode mit geringem Risiko schwerer Komplikationen ist.
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POSTERBEITRÄGE
TCR Vbeta
Gesunde Spender (n=12)
ICM (n=10)
AMC (n=11)
DCM (n=14)
2
7,4+2,4
7,6+1,4
5,2+3,4*
3,8+2,0*
5.2
1,5+0,5
1,6+0,4
1,1+0,4*
1,2+0,6*
7.1
2,8+1,4
2,3+0,9
4,2+1,9*
4,0+1,9*
14
1,7+1,2
0,7+0,2
2,9+1,1*
2,4+1,4*
21.3
1,3+0,9
1,2+2,0
2,8+2,0*
3,5+2,3*
22
3,5+0,8
3,5+1,1
2,7+1,0*
2,4+0,9*
Die Werte sind als Mittelwert + SD angegeben. *: p<0,05 verglichen mit gesunden Spendern und ICM Patienten. Schlussfolgerungen: Ein bestimmtes TCR Vbeta Repertoire, charakterisiert durch eine signifikante Zunahme von TCR VBeta 7.1, 14 und 21,3, und einer Abnahme von TCR Vbeta 2, 5.2 and 22, ist sowohl bei AMC als auch bei DCM Patienten nachweisbar. Dieses differentielle TCR Vbeta Muster ist kein Epiphänomen der Herzinsuffizienz, da es sich sowohl von gesunden Probanden als auch von ICM Patienten unterscheidet. Eine Aufrechterhaltung dieses TCR Vbeta Musters könnte für den Übergang von der AMC zur DCM pathogenetisch bedeutsam sein.
743
T-Zell-Rezeptor Vbeta (TRBV)-Dominanzen in Endomyokardbiopsien von Patienten mit akuter Myokarditis M. Noutsias1, M. Rohde1, A. Block1, M. Hummel2, K. Blunert1, K. Klippert3, K. Kotsch3, D. Lassner4, U. Kühl1, H.-P. Schultheiss1, H.-D.Volk3 1Kardiologie und Pulmologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Berlin; 2Pathologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Berlin; 3Medizinische Immunologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Campus Mitte, Berlin; 4IKDT, Institut Kardiale Diagnostik und Therapie, Berlin; Hintergrund: Das Parvovirus B19 ist häufigste bei der akuten Myokarditis (AMC) nachgewiesene kardiotrope Virus.Virusproteine führen zu einer klonalen T-Zell Expansion der T-Zell-Rezeptor Vbeta (TRBVs), und damit zu einer virusassoziierten TRBV Dominanz. Methoden und Ergebnisse: Unter Einsatz eines TRBV real-time RT-PCR Systems wurden TRBV Analysen an Endomyokardbiopsien (EMBs) von n=12
*
0,5
Kontrollen (n = 12) AMC PVB 19– (n = 12) AMC PVB 19+ (n = 20)
*
0,4 0,3 0,2
*
*
0,1
TRBV 20
TRBV 29
TRBV 28
TRBV 27
TRBV 25
TRBV 24
TRBV 23
TRBV 24
TRBV 14
TRBV 11
TRBV 14
TRBV 15
TRBV 14
TRBV 13
TRBV 12
TRBV 11
TRBV 9
TRBV 10
TRBV 4
TRBV 5
TRBV 7
*
0 TRBV 4
Hintergrund: Bei der akuten Myokarditis (AMC) und der dilatativen Kardiomyopathie (DCM) wird eine antivirale und eine anti-kardiale Immunität angenommen. Die T-Zell vermittelte Immunität, die sich gegen bestimmte Epitope richtet, führt zu einer Expansion und damit zu einer Dominanz der reaktiven T-ZellRezeptor Vbeta (TCR Vbeta). Methoden und Ergebnisse: PBLs von n=11 AMC (LVEF: 61,7+9,5%) und n=14 DCM Patienten (LVEF: 28,0+10,9%) wurden mittels FACS (IO Test Beta Mark®) auf das TCR Vbeta Repertoire untersucht. PBLs von n=12 gesunden Spendern und von n=10 Patienten mit ischämischer Kardiomyopathie (ICM; LVEF: 23,0+9,2%) dienten als Kontrollen. Eine signifikant erhöhtes Vorkommen von TCR Vbeta 7,1, 14 und 21,3 wurde sowohl bei AMC als auch bei DCM Patienten, verglichen mit den gesunden Kontrollen und den ICM Patienten, ermittelt. Dies war mit einer signifikanten relativen Abnahme von TCR Vbeta 2, 5,2 und 22 verbunden (Tabelle). Keine signifikanten Unterschiede ergaben sich hinsichtlich TCR Vbeta 1, 3, 4, 5.1, 5.3, 7.2, 8, 9, 11, 12, 13.1, 13.2, 13.6, 16, 17, 18, 20 und 23.
0,6
TRBV 3
M. Noutsias1, A. Block1, M. Rohde1, K. Blunert1, M. Hummel2, D. Lassner3, U. Kühl1, H.-P. Schultheiss1, H.-D.Volk4 1Kardiologie und Pulmologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Berlin; 2Pathologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Berlin; 3IKDT, Institut Kardiale Diagnostik und Therapie, Berlin; 4Medizinische Immunologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Campus Mitte, Berlin;
TRBV 2
Profil des T-Zell-Rezeptor Vbeta (TCR Vbeta)Repertoires in peripheren Blut-Lymphozyten (PBLs) bei Patienten mit klinischem Verdacht auf Myokarditis und dilatative Kardiomyopathie
Kontrollpatienten mit normaler linksventrikulärer Funktion (LVEF: 74,7+11,2%) ohne Nachweis einer Virusinfektion und Entzündungsreaktion (Immunhistologie), und an 32 AMC Patienten (LVEF: 58,1+16,1%; zumeist Myokardinfarktähnliche Präsentation oder akute kardiale Dekompensation bei invasivem Ausschluss einer koronaren Makroangiopathie, akuter Symptombeginn in Assoziation mit grippalem Infekt) vorgenommen. Bei n=20 (63%) der EMBs wurde PVB19 Genom mittels nested PCR (nPCR) nachgewiesen. Es ergaben sich keine Unterschiede der auf die konstante TRB Kette (TRBC) relativierten TRBV Expression zwischen den Kontrollen und den PVB19 negativen AMC Patienten. Hingegen wurde eine signifikante Erhöhung der auf den TRBC relativierten TRBV Expression hinsichtlich TRBV7, 9, 12, 20 und 30 festgestellt. E TRBV/TRBC
742
Abbildung 1: Die auf die konstante Kette TRBC relativierten Expressionswerte sind als Mittelwert + SE angegeben. *: p<0,05 verglichen mit Kontrollen, AMC Patienten ohne und mit PVB19 nPCR Nachweis von PVB19 Schlussfolgerungen: Die TRBV Dominanzen der T-Zell-Infiltrate bei AMC Patienten mit PVB19 Nachweis lassen darauf schließen, dass PVB19 klonale Expansionen von TRBV7, 9, 20 und 30 induziert. Dieses PVB19 assoziierte differentielle TRBV Muster ist kein Epiphänomen der AMC, da es sich sowohl von Kontrollpatienten als auch von PVB19 negativen AMC-Patienten unterscheidet.
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Erhöhte Fractalkine-(CX3CL1-)Expression in Endomyokardbiopsien von Patienten mit akuter Myokarditis M. Noutsias1, M. Rohde1, A. Block1, K. Klippert2, K. Kotsch2, K. Blunert1, M. Hummel3, D. Lassner4, U. Kühl3, H.-P. Schultheiss1, H.-D.Volk2 1Kardiologie und Pulmologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Berlin; 2Medizinische Immunologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Campus Mitte, Berlin; 3Pathologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Berlin; 4IKDT, Institut Kardiale Diagnostik und Therapie, Berlin; Hintergrund: Das Chemokin Fractalkine (CX3CL1) wird vor allem von zytotoxischen T-Zellen und NK-Zellen exprimiert und induziert selbst Th1-Zytokine (z.B. Interferon). Das Parvovirus B19 ist häufigste bei der akuten Myokarditis (AMC) nachgewiesene Virus. Wir untersuchten die CX3CL1 Expression in EMBs von Patienten mit dem klinischen Verdacht einer akuten Myokarditis. Methoden und Ergebnisse: Die CX3CL1 Expression wurde mittels real-time RT-PCR in Endomyokardbiopsien (EMBs) von n=12 Kontrollpatienten mit normaler linksventrikulärer Funktion (LVEF: 74,7+11,2%) ohne Nachweis einer Virusinfektion und Entzündungsreaktion (Immunhistologie), und an 32 AMC Patienten (LVEF: 58,1+16,1%; zumeist Myokardinfarkt-ähnliche Präsentation oder akute kardiale Dekompensation bei invasivem Ausschluss einer koronaren Makroangiopathie) untersucht. Bei n=20 (63%) der EMBs wurde PVB19 Genom mittels nested PCR (nPCR) nachgewiesen. Es wurde eine signifikante Erhöhung der auf HPRT (Hypoxanthin-Guanine Phosphoribosyltransferase) relativierten Expression von CX3CL1 zwischen den Kontroll- (0,83+0,29) und AMC-Patienten (1,35+0,49; p=0,0009) ermittelt. Es bestand kein signifikanter Unterschied der relativen CX3CL1 Expression zwischen PVB19-negativen und –positiven AMC-Patienten. Hingegen wurde eine signifikant höhere relative Expression zwischen AMC-Patienten mit immunhistologischem Nachweis einer intramyokardialen Entzündungsreaktion (DCMi: >7 CD3+ T-Zellen/mm2) versus Patienten ohne immunhistologischem DCMi-Nachweis (1,43+0,48 versus 1,01+0,48). Schlussfolgerungen: Der signifikant erhöhten Expression von CX3CL1 in EMBs von AMC Patienten lässt die Schlussfolgerung zu, dass der CX3CL1 Expression eine pathogenetisch und diagnostisch relevante Bedeutung bei AMC zugeschrieben werden kann. Der fehlende Unterschied zwischen PVB19 negativen und positiven AMC-Patienten ist mit einer PVB19-unabhängigen Induktion und Wirkung vereinbar, die jedoch mit der immunhistologisch detektierbaren DCMi assoziiert ist.
(89)
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POSTERBEITRÄGE 745
Akutes Koronarsyndrom: EKG-Veränderungen bei TakoTsubo-Kardiomyopathie versus Vorderwandinfarkt K. Peters1, S. Koch1, J. Stein1, B. Schneider1 1Klinik für Kardiologie, Sana Kliniken Lübeck, Lübeck; Einleitung: Als seltene Differentialdiagnose beim akuten Koronarsyndrom ist die Tako-Tsubo-Kardiomyopathie (TTK) zu nennen. Eine Differenzierung zum akuten Vorderwandinfarkt (AMI) ist anhand klinischer Parameter kaum möglich. Angiographisch findet sich bei der TTK eine typische apikale Wandbewegungsstörung („apical ballooning“), ohne dass sich Koronarstenosen nachweisen lassen. In dieser Studie wurde untersucht, ob mittels EKG-Kriterien eine Differenzierung beider Krankheitsbilder möglich ist. Methodik: Innerhalb von 4 Jahren beobachteten wir bei 33 Patienten mit ACS eine TTK mit „apical ballooning“ (29 w, 4 m; 72±11,4 Jahre). Als Vergleichskollektiv wählten wir ein bezüglich Alter und Geschlecht vergleichbares Patientengut (23 w, 5 m; 65±13,3 Jahre) mit AMI und apical ballooning-artiger Ventrikelgeometrie. Ergebnisse: In der Akutphase wiesen fast alle Patienten ST-Hebungen auf (31/33 in der TTK-Gruppe vs. 28/28 in der AMI-Gruppe; p=ns). Die Summe der STHebungen war in der AMI-Gruppe höher (1,2±0,6 mV vs. 0,7±0,4mV; p=0,028), ein Pardee-Q häufiger (22/28 vs. 7/33; p=0,0018). Alle Patienten entwickelten im Verlauf T-Negativierungen, wobei der Tag der maximalen T-Negativierungen bei Patienten mit TTK etwas später erreicht wurde (4,8±3,9 vs. 3,7±2,5; p=ns). Die T-Negativierungen waren bei Patienten mit TTK ausgeprägter (3,4±1,6 mV vs. 1,8±1,5 mV; p<0,001), ein persistierendes Q ließ sich bei diesen Patienten nicht mehr nachweisen (0/33 vs. 19/28; p<0,001). Zum Zeitpunkt der maximalen T-Negativierung wiesen die Patienten beider Gruppen die längste QTc-Zeit auf (567±69 ms in der TTK-Gruppe vs. 473±52 ms in der AMI-Gruppe; p<0,001). Zusammenfassung: Die EKG-Verläufe bei Patienten mit Tako-Tsubo-Kardiomyopathie und akutem Vorderwandinfarkt sind ähnlich. Typische Befunde im Verlaufs-EKG (ausgeprägtere T-Negativierungen, längere QTc-Zeiten, fehlende Q-Zacken) sprechen für das Vorliegen einer TTK. Obwohl auch im Akut-EKG signifikante Unterschiede bestehen, erscheint eine Zuordnung allein aufgrund elektrokardiographischer Kriterien im Einzelfall nicht möglich.
Zudem zeigte der Patient eine Epsilon-Welle im EKG, eine Inversion der T-Welle in den präcordialen Ableitungen und anhaltende LSB-artige ventrik.Tachykardien während des stationären Aufenthalts. Damit waren 5 Haupt- und 4 Nebenkriterien erfüllt. Zusammenfassung: An eine ARVC sollte bei Patienten mit rezidivierenden ventrikulären Tachykardien aller Altersklassen gedacht werden. Die MRT-Kriterien sind für die Diagnostik der ARVC von besonderer Bedeutung, da sie überwiegend diagnostischen Hauptkriterien entsprechen. Daher sollte gerade bei älteren Patienten die KMRT häufiger zur Diagnostik einer ARVC eingesetzt werden.
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Arrhythmogene rechtsventrikuläre Kardiomyopathie im Alter – Eignet sich die Kardio-MRT-Bildgebung zur Diagnostik ungewöhnlicher struktureller Herzerkrankungen? G. Ritscher1, G. Brinster2, R. Bartunek2, G. Nölker1, A. Brugger1,V. Schibgilla1, J. Brachmann1, A.-M. Sinha3 1II. Medizinische Klinik, Klinikum Coburg, Coburg; 2Klinik für Röntgendiagnostik und Nuklearmedizin, Klinikum Coburg, Coburg; 3I. Medizinische Klinik, Krankenhaus Neuwittelsbach, München; Hintergrund: Die Arrhythmogene Rechtsventrikuläre Kardiomyopathie (ARVC) ist durch Veränderungen der myokardialen Gewebestruktur des rechten Ventrikels (RV) und rezidivierenden ventrikulären Tachykardien, welche häufig zum plötzlichen Herztod führen, charakterisiert. Klinisch wird die ARVC in der Regel aufgrund symptomatischer Synkopen oder anhaltender ventrikulärer Tachykardien beim jungen Erwachsenen diagnostiziert. Die Kardio MRT-Bildgebung (KMRT) hat sich als bedeutsames nichtinvasives Verfahren für die Darstellung und Beurteilung funktionaler und struktureller Veränderungen des Herzens etabliert. Bisher liegen keine Daten zur Beurteilung der ARVC im Alter mittels KMRT vor. Ergebnisse: Wir berichten über einen 77-jähr. Pat. mit rezid. ventrikulären Tachykardien, Schwindel und Synkopen. Kardiale Vorerkrankungen konnten ausgeschlossen werden. Die KMRT zeigte eine Dilatation des rechten Ventrikels mit einer aneurysm. Erweiterung der rechtsventrik. Lateralwand, welche zu einer dyskinet. Ausbuchtung während der Kontraktion führte. Zudem wurde ein „Tellerstapel“- Phänomen im rechstventrik. Apex nachgewiesen (Abbildung). Es fanden sich signalintensive Areale durch Fettinfiltration der rechtsventrik.Wand in der T1- Wichtung und Ödeme im rechtsventrikulären Apex während den T2-gewichteten SpinEcho-Sequenzen.
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Differentielle Genregulation Redox-assoziierter Proteine in Herz und Nierenkortex bei morbider experimenteller Adipositas E. Haas1, R. Minotti1, K. Baumann1, A. Mundy1, M. Barton1 1Department für Innere Medizin, Medizinische Poliklinik, Zürich, Schweiz; Zielsetzung: Übergewicht erhöht das Risiko für Herz- und Nierenkrankheiten, welches u. a. durch eine erhöhte Produktion reaktiver Sauerstoffradikale (ROS) vermittelt wird. Die Regulation ROS-produzierender und ROS-inaktivierender Enzyme im kardiovaskulären System bei Übergewicht ist unklar und wurde deshalb in einem monogenetischen Tiermodell morbider Adipositas untersucht. Methoden: Die Genexpression von NOX2, von NOX4, von p22phox, Superoxid Dismutase 3 (SOD3) und dessen Partner-Metallochaperon, Atox1, wurde mit Hilfe von Echtzeit-PCR in Myokard und renalem Kortex 40 Wochen alter Wildtyp (C57BL/6) und genetisch obesen ob/ob Mäusen analysiert. Resultate: Übergewicht resultierte in einer Herunterregulation der renalen nicht aber kardialen Genexpression von Nox2, Nox4, SOD3 und Atox-1 . Im Gegensatz hierzu war p22phox im renalen Kortex heraufreguliert, während die Expression im Myokard übergewichtiger Tiere reduziert war. Zusammenfassung: Übergewicht hat distinkte Auswirkungen auf die Expressionmuster prooxidativer und anti-oxidativer Proteine im Myokard und im Nierenkortex. Entsprechende Veränderungen im Expressionsmuster Redox-assozierter Proteine sind möglicherweise für die Entstehung von Adipositas-assozierten Erkrankungen wie Myokardhypertrophie und fokal-segmentaler Glomerulosklerose von Bedeutung.
(90)
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POSTERBEITRÄGE 748
Atorvastatin verhindert die Entkopplung der endothelialen NO-Synthase durch Regeneration des vaskulären Tetrahydrobiopterins im Diabetes-Tiermodell P. Wenzel1, A. Daiber2, M. Oelze2, M. Brandt2, T. Thum3, E. Closs4, M.-H. Zou5, T. Münzel1 1II. Medizinische Klinik, Klinikum der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, Mainz; 2II. Medizinische Klinik – Labor für Molekulare Kardiologie, Klinikum der JohannesGutenberg-Universität Mainz, Mainz; 3Medizinische Klinik I, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Würzburg; 4Institut für Pharmakologie und Toxikologie, Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, Mainz; 5Department of Medicine and Endocrinology, University of Oklahoma Health Science Center, Oklahoma City, USA; Hintergrund: NADPH Oxidasen und Entkopplung der endothelialen NOSynthase (eNOS) sind bedeutende Superoxid-Quellen im Diabetes mellitus (DM). HMG-CoA-Reduktase-Hemmung konnte in Endothelzellen die GTPCyclohydrolase-I (GTPCH), das Schlüsselenzym der Tetrahydrobiopterin(BH4)de-novo-Synthese hochregulieren und die BH4-Spiegel normalisieren. Mit der aktuellen Studie untersuchten wir, wie Atorvastatin zur Rückkoppplung der eNOS im Streptozotocin(STZ)-induzierten DM im Rattenmodell beiträgt. Methoden: In männlichen Wistar Ratten wurde DM durch eine einmalige Injektion mit STZ (60 mg/kg) induziert. Nach 7 Wochen Atorvastatinfütterung (20 mg/kg/d) analysierten wir die Gefäßfunktion mit isometrischen Tensionstudien, die Spiegel zirkulierender endothelialer Progenitorzellen (EPCs) mittels FACS, Superoxidbildung mit Lucigenin-Chemilumineszenz und Dihydroethidium(DHE)-Färbung, vaskuläres phosphoryliertes VAsodilator Stimulated Phosphoprotein (P-VASP), Tyrosinnitrierung der Prostazyklinsynthase (PGI2S-3NT), Expression der GTPCH, Dihydrofolatreduktase, eNOS and NADPH-Oxidase-Untereinheiten rac1, p47phox, p67phox, nox1 und nox2 mittels Western Blot und vaskuläres BH4 mittels HPLC. Ergebnisse: In STZ-Ratten normalisierte Atorvastatin die eingeschränkte Endothelfunktion, die EPCs-Spiegel, P-VASP, vaskuläre Superoxidbildung, PIG2S3NT, NADPH-Oxidase-Aktivität, vaskuläres BH4 und Expression der NADPHOxidase-Untereinheiten, eNOS und GTPCH signifikant. Die DHE-Färbung zeigte, dass die Reduktion des vaskulären Superoxid zumindest teilweise auf eine Rückkopplung der eNOS zurückzuführen war. Schlussfolgerung: Neben der Normalisierung der NADPH-Oxidase-Expression und -Aktivität reduzierte Atorvastatin den vaskulären oxidativen Stress durch die Rückkopplung der entkoppelten eNOS mittels Regeneration der vaskulären BH4-Synthese und bewirkte dadurch eine Verbesserung der endothelialen Dysfunktion im DM.
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und zu einer Freisetzung von CD34+-Progenitorzellen führen können: Die peripheren Spiegel von SDF-1, SCF, G-CSF und VEGF sanken im Trend nach dem Höhenaufenthalt, während der Erythropoietinspiegel gleich blieb. Schlussfolgerungen: Wir präsentieren die erste Studie, die bei gesunden Probanden eine gesteigerte Stammzellzirkulation nach Aufenthalt in mittlerer Höhe zeigt. Die Tatsache, dass die bekannten Knochenmarks-stimulierenden Zytokine nicht vermehrt im peripheren Blut zirkulieren, weist daraufhin, dass die höhenbedingte Stammzellmobilisation möglicherweise über einen bis dato unbekannten Signalweg zustande kommen könnte. Diese Ergebnisse eröffnen neue Einsichten in den Mechanismus der Stammzellzirkulation und legen nahe, dass die Primär- und Sekundärprävention der koronaren Herzkrankheit durch Trainingseinheiten in mittlerer Höhe optimiert werden könnte.
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Identifizierung von Langzeit-Respondern des Morphologie-Diskriminations-Algorithmus bei CRT-DPatienten: Vorstellung eines neuen Verfahrens. A.-M. Sinha1, G. Ritscher2, G. Nölker2, M. Schmidt2, A. Lang3, A. Kloppe4, F. Birkenhauer5, J. Brachmann2 1I. Medizinische Abteilung, Krankenhaus Neuwittelsbach, München; 2II. Medizinische Klinik, Klinikum Coburg, Coburg; 3Kardiologische Praxis, Erfurt; 4Klinik für Kardiologie und Angiologie, Klinikum Lüdenscheid, Lüdenscheid; 5St. Jude Medical GmbH, Eschborn; Einleitung: Moderne ICD nutzen die Morphologie-Analyse des ventrikulären intrakardialen Signals zur Differenzierung zwischen VT und SVT. Unklar ist, ob sich Veränderungen des QRS-Komplexes unter kardialer Resynchronisationstherapie (CRT) auf die Morphologie-Diskrimination (MD) auswirken. Wir entwickelten daher ein Verfahren zur Differenzierung zwischen Respondern (MR) und Non-Respondern (nonMR) des MD-Algorithmus bei CRT-D-Patienten. Methodik: 23 Patienten (19m, 60±11J) mit reduzierter EF (22±4 %) und QRSVerbreiterung (162±24ms) wurden 118±140 Tage nach CRT-D-Implantation (St. Jude Medical) untersucht. Zuerst wurde die mittlere Morphologie-Übereinstimmung (MÜ) von 8 konsekutiven Herzschlägen mit einem gespeicherten Referenzschlag in Ruhe und unter AAI-Stimulation (30 bpm >Ruhefrequenz) ermittelt und mit der MÜ einer ergometrisch induzierten Sinustachykardie verglichen. Eine MÜ>90% wurden als MR klassifiziert, und der positive (PPV) sowie negative prädiktive Wert (NPV) wurden berechnet. Ergebnisse: 17 Patienten (74%) wurden aufgrund der ergometrischen Referenzuntersuchung als MR klassifiziert. Der optimale, mittels ROC Analyse ermittelte Grenzwert zur Differenzierung zwischen MR und nonMR lag bei MÜ>93,7% unter AAI Stimulation. Unter Verwendung dieses Grenzwerts wurden 21 Patienten (91,3%) durch AAI Stimulation als MR erkannt. Der PPV betrug 81% zur Identifikation von MR, der NPV betrug 100% für die Identifikation von
Erhöhte Spiegel von zirkulierenden Stammzellen nach einer Woche Aktivurlaub in mittlerer Höhe (Austrian Moderate Altitude Study, AMAS II) Franz1,
H. Theiss1,
M. Adam2,
Greie3, W.
Mittlere Morphologieübereinstimmung 100
Schobersberger3,
W.-M. S. E. Humpeler3 1Medizinische Klinik und Poliklinik I, Klinikum Großhadern, München; 2Institut für Klinische Chemie, Klinikum Großhadern, München; 3IHS – INSTITUT HUMPELER SCHOBERSBERGER, Patsch, Österreich;
80 [%]
Einleitung: Erhöhte Spiegel von zirkulierenden endothelialen Progenitorzellen sind ein positiver prognostischer Marker für das kardiovaskuläre Risiko. Es ist bekannt, dass sportliche Aktivität den peripheren Stammzellspiegel im Gegensatz zu herzinsuffizienten Patienten bei gesunden Probanden nicht erhöht. Deshalb untersuchten wir in dieser Studie, ob ein Aktivurlaub in mittlerer Höhe die Zirkulation von adulten/endothelialen Progenitorzellen bei gesunden Probanden stimuliert. Methoden und Ergebnisse: Wir analysierten 11 gesunde Probanden (6 Männer und 5 Frauen), die eine Woche Aktivurlaub in mittlerer Höhe verbrachten (Oberlech, Österreich, 1700 m). Wir bestimmten die zirkulierenden CD34+ Zellpopulationen mittels Durchflusszytometrie zuerst auf 500 Meter Höhe und dann am Ende des einwöchigen Höhenaufenthaltes (1700m): Die CD34+CXCR4+ Zellen stiegen im peripheren Blut signifikant. Die CD34+CD31+ und CD34+CD133+ Zellen stiegen im Trend. Außerdem analysierten wir mittels ELISA wichtige Zytokine, die bekanntermaßen das Knochenmark stimulieren
90
70 60 50 40
0
200 400 Tage nach Implantation
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nonMR. Abbildung 1 zeigt die MÜ unter AAI-Stimulation im Langzeit-Verlauf. Zusammenfassung: Das vorgestellte Verfahren kann bei geringem Aufwand mit hoher Zuverlässigkeit Responder und mit sehr hoher Zuverlässigkeit Non-Responder des MD-Algorithmus identifizieren. Unter Langzeit-CRT scheint sich die MÜ und damit die Tachykardie-Diskrimination sogar eher zu verbessern. Daher eignet sich dieses Verfahren zur individuellen und optimierten Programmierung von SVT-Diskriminatoren, um inadäquate ICD-Therapien zu reduzieren.
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Rauchen senkt die Konzentration von asymmetrischem Dimethylarginin (ADMA) – Einfluss der Dimethylarginin-Dimethylaminohydrolase F. Schulze1, K. Hamraz1, R. Maas1, E. Schwedhelm1, R. Böger1 1Arbeitsbereich Klinische Pharmakologie, Institut für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg; Asymmetrisches Dimethylarginin (ADMA) ist ein endogener Inhibitor der NOSynthasen und ein unabhängiger kardiovaskulärer Risikofaktor. In klinischen Studien wurden bei Rauchern teils höhere, teils niedrigere ADMA-Spiegel gemessen als bei Nichtrauchern. Der Einfluss des Rauchens wurde bei 200 Kontrollen und 100 KHK-Patienten aus der CARDIAC-Population bestimmt sowie in kultivierten humanen Endothelzellen experimentell untersucht. In den beiden Studiengruppen waren Raucher und Nichtraucher nach Geschlecht, Alter und Body Mass Index gematcht. Die ADMA-Konzentrationen wurden mit einem validierten ELISA gemessen. EA.hy926-Zellen wurden mit Zigarettenrauchkondensat (CSC) inkubiert. Die Expression des ADMA-metabolisierenden Enzyms Dimethylarginin-Dimethylaminohydrolase (DDAH)-1 und -2 wurde mittels quantitativer PCR bestimmt. Unter den gesunden Kontrollen hatten Nichtraucher höhere ADMA-Spiegel als Raucher (0.68±0.18 µmol/L vs. 0.62±0.14 µmol/L; P=0.002). Bei KHK-Patienten war der umgekehrte Trend zu sehen (0.68±0.21 µmol/L vs. 0.74±0.25 µmol/L, P=0.20). CSC senkte signifikant und konzentrationsabhängig die ADMA-Konzentration im konditionierten Endothelzellmedium (25.07±1.67 vs. 35.02±1.18 nmol/mg Protein; P < 0.01). Die Expression der DDAH-2 wurde durch CSC signifikant hochreguliert (1 µg/ml, +46%; 10 µg/ml, +88%; P=0.004) und die ADMA-Konzentration entsprechend gesenkt. Zigarettenrauchkondensat (CSC) reguliert die DDAH-2 hoch und beschleunigt dadurch den Abbau des NOS-Inhibitors ADMA in Endothelzellen. Bei gesunden Probanden senkt Rauchen die ADMA-Spiegel im Plasma. Bei KHK-Patienten wird dieser Effekt jedoch möglicherweise durch die Einflüsse anderer kardiovaskulärer Risikofaktoren überdeckt. Die Abnahme der ADMA-Konzentration beim primär Gesunden könnte pro-angiogenetische Effekte von NO fördern und so die Kanzerogenese beim Raucher aktivieren.
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Prävalenz von Parvovirus B 19 Genotyp 1–3 in Endomyokardbiopsien von 170 Patienten S. Pankuweit1,V. Ruppert1, H. Eckhardt1, A. Balbach1, B. Maisch1 1Klinik für Kardiologie, Klinikum der Philipps-Universität Marburg, Marburg; Einleitung: Parvovirus B 19 scheint in der Pathogenese entzündlicher und dilatativer Herzmuskelerkrankungen eine wichtige Rolle zu spielen. Bisher wurden 3 verschiedene Genotypen (1=Pvbaua, 2=Berlin/Lali, 3=V9) des Parvovirus B 19 beschrieben, die möglicherweise in der Ätiologie der DCM unterschiedliche pathogenetische Relevanz haben. Methoden: Wir untersuchten Endomyokardbiopsien von 169 konsekutiven Patienten mit Verdacht auf eine entzündliche oder dilatative Herzmuskelerkrankung mittels PCR, ddF-Analyse und anschließender Sequenzierung zum Nachweis dieser drei unterschiedlichen Genotypen und korrelierten die molekularbiologischen Resultate mit den echokardiografischen Daten dieser Patienten. Ergebnisse: Wir konnten bei insgesamt 78 der 169 untersuchten Patienten (46%) PVB 19 Genom nachweisen. Bei 44 Patienten (56%) konnte PVB 19 Genotyp 1, bei 27 Patienten (34%) Genotyp 2 und nur bei 2 Patienten (2.5%) Genotyp 3 nachgewiesen werden.
Patienten mit dem Nachweis von Genotyp 1 waren jünger als Patienten mit Nachweis von Genotyp (39,9 Jahre versus 63,3 Jahre). Bei Vergleich der echokardiografischen Pumpfunktion (EF) zeigten sich keinerlei signifikante Unterschiede zwischen den Patienten mit Nachweis von Genotyp 1 bzw. 2 (Ejektionsfraktion: 46%+/-13% versus 48%+/-10%) . Bei Patienten mit Nachweis von Genotyp 2 ließ deutlich häufiger eine inflammatorischeKardiomyopathie nachweisen. Schlussfolgerung: Mittels PCR-Untersuchung und ddF-Analyse sind wir jetzt in der Lage, in Endomyokardbiopsien von Patienten mit Verdacht auf eine entzündliche Herzmuskelerkrankung die unterschiedlichen Genotypen des pathogenetisch relevanten PVB 19 zu identifizieren. Wir konnten zeigen, dass neben Genotyp 1 auch Genotyp 2 bei Patienten mit Kardiomyopathien nachweisbar ist. Patienten mit Nachweis von PVB 19 Genotyp 1 waren signifikant jünger als Patienten mit Nachweis von Genotyp 2, dessen Nachweis wiederum mit dem Auftreten einer kardialen Entzündungsreaktion zu korrelieren scheint.
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Die kardiale Überexpression von dominantnegativem p73 führt zum Zellzykluseintritt von postmitotischen Kardiomyozyten H. Ebelt1,Y. Zhang1, K. Köhler1, P. Gajawada2, N. Glaubitz1, U. Müller-Werdan1, K. Werdan1, T. Braun2 1Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin III, Halle; 2Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung, Bad Nauheim; Herzmuskelzellen von Säugetieren verlieren in der Perinatalzeit die Fähigkeit zur Proliferation. Es konnte gezeigt werden, dass bei der Aufrechterhaltung dieser Zellzyklus-Blockade p53 eine wesentliche Rolle spielt. Im Rahmen der vorgestellten Untersuchungen wurde untersucht, ob die Expression von dominantnegativem p73 (p73DD) den Wiedereintritt von Kardiomyozyten in den Zellzyklus ermöglicht. Methoden: p73DD wurde mittels neu generierter adenoviraler Vektoren in den Herzen neonataler und adulter Mäuse exprimiert. Die Auswirkungen auf die Zellzyklus-Aktivität der Kardiomyozyten wurden anhand von BrdU-Inkorporation, Phosphorylierung von Histon3, Expression von aktivierter Caspase3 und durch Quantifizierung der mRNA- und Protein-Expression verschiedener Zellzyklus-assoziierter Gene bestimmt. Ergebnisse: Die neu konstruierten adenoviralen Expressionsvektoren realisieren die intendierte Expression von p73DD im Zellkern. Dies führt sowohl in neonatalen als auch in adulten Mäusen zur vermehrten DNA-Synthese und Mitose von Kardiomyozyten, bei neonatalen Tieren resultiert dies in einem signifikanten Anstieg der relativen Herzgewichte. Der Zellzyklus-Eintritt ist nicht von vermehrten Apoptosen begleitet. Als molekularer Mechanismus der Proliferationssteigerung lässt sich einerseits die Hemmung von p21WAF nachweisen. Daneben findet sich eine Induktion der Cycline A, B1, B2 und D2. Diskussion: Die Expression von p73DD führt zur Ausschaltung von endogenem p53 und p73 und ermöglicht die Aufhebung der Zellzyklus-Arretierung von Kardiomyozyten. Dieser Befund lässt sich zum einen durch die Inhibierung des p53-abhängigen Cdk-Inhibitors p21 erklären. Des Weiteren zeigt sich jedoch, dass p73DD auch zur Induktion von Cyclin A, B1/2 und D2 führt und somit auf verschiedenen Ebenen proliferationsfördernd wirkt. p73DD könnte somit einen viel versprechenden Kandidaten zur Stimulation der Proliferation von Kardiomyozyten im Rahmen regenerativer Therapieansätze darstellen.
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POSTERBEITRÄGE 754
Inzidenz und klinischer Verlauf von iatrogenen femoralen Pseudoaneurysmata: Ergebnisse des prospektiven Bad Berka Registers
Zusammenfassung: Die Behandlung mit Irbesartan oder Irbesartan/HTC verbessert die erektile Funktion bei kardiovaskulären Risikopatienten. Die unabhängigen Prädiktoren für diese positiven Effekte sowie der Nachweis, dass es sich um endothelabhängige Effekte handelt, unterstreichen die besondere Rolle von Angiotensin-Rezeptor-Antagonisten in der Behandlung kardiovaskulärer Risikopatienten, vor allem auch im Hinblick auf die erektile Funktion.
M.-A. Ohlow1, H. von Korn1, B. Lauer1 1Zentralklinik Bad Berka, Bad Berka; Hintergrund: Arterielle Pseudoaneurysmata (AP) sind potentiell schwerwiegende Komplikationen diagnostischer und therapeutischer Herzkatheteruntersuchungen. Inzidenz, Risikofaktoren und klinischer Verlauf sind noch unzureichend untersucht, obwohl dies für eine Risikostratifizierung und Therapie entscheidend ist. Methoden: 18.165 konsekutive Patienten, die eine Herzkatheteruntersuchung vom femoralen Zugang erhielten wurden in unser prospektives Register eingeschlossen. Zur Diagnosestellung wurde eine klinische Untersuchung und bei entsprechendem Verdacht eine Duplexuntersuchung durchgeführt. Der Einfluss folgender Risikofaktoren wurde untersucht: Body-mass-Index (BMI), Punktion der linken vs. der rechten Leiste, Geschlecht, arterielle Hypertonie, pAVK, Glykoprotein IIb/IIIa-Antagonisten und Notfalluntersuchungen. Ergebnisse: Innerhalb von 3 Jahren traten 225 AP bei 18.165 Herzkatheteruntersuchungen auf (Inzidenz 1,24%). Die überwiegende Mehrheit der Prozeduren waren diagnostisch (13624=75%) mit Schleusen < 5 French (F). 4541 Interventionen wurden durchgeführt mit Schleusen >6F <8 F. 157 AP (69,8%) konnten erfolgreich mittels ultraschallgesteuerter Kompression verschlossen werden. Die mittlere Kompressionszeit betrug 25,5+14 min (range 5-90 min). 33 AP (14,7%) wurden mit Thrombininjektion verschlossen und 36 AP mussten operiert werden (16%), 4 davon aufgrund eines Versagens der Kompressions- bzw.Thrombintherapie. 2 Patienten (0,8%) verstarben postoperativ. Keiner der vorgestellten Risikofaktoren zeigte einen signifikanten Unterschied in bezug auf die Komplikationen. Schlussfolgerung: Rund 1% aller Patienten, die sich einer Herzkatheteruntersuchung vom femoralen Zugang unterziehen, erleiden ein Pseudoaneurysma, von denen die weit überwiegende Mehrzahl konservativ behandelt werden kann. Die Mortalität von iatrogenen Pseudoaneurysmata ist niedrig.
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Irbesartan verbessert endothelabhängig die erektile Dysfunktion bei Apo-E-KO-Mäusen und kardiovaskulären Risikopatienten M. Baumhäkel1, N. Schlimmer1, F. Münzel2, M. Böhm1 1Kardiologie, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg; 2Bristol-Myers Squibb, München; Hintergrund: Die erektile Dysfunktion (ED) ist mit den kardiovaskulären Risikofaktoren und der resultierenden endothelialen Dysfunktion assoziiert. Der AT1-Antagonist Irbesartan verbessert die Endothelfunktion bei kardiovaskulären Risikopatienten, eine Verbesserung der erektilen Funktion ist daher ebenso wahrscheinlich. Methode: Patienten mit metabolischem Syndrom (n=1069) wurden im Rahmen der DO-IT-Studie sechs Monate mit Irbesartan (150/300mg) oder der Kombination mit einem Hydrochlorothiazid (HTC, 12.5mg) therapiert. Die ED wurde mit zwei validierten Fragebögen evaluiert (KEED; IIEF). Als Atherosklerosemodell wurden Apo-E-Knockout-Mäuse 7 Wochen mit einer cholesterinreicher Diät und Irbesartan (50mg/kg KG), Hydralazin (250mg/l) oder Plazebo gefüttert. Die Endothelfunktion wurde an Aortenringen, die erektile Funktion an Corpora Cavernosa im Organbad unter physiologischen Bedingungen gemessen. Ergebnisse: Die Therapie mit Irbesartan verringerte die Prävalenz der ED (58.3% auf 38.5% (p<0.001)) und verbesserte signifikant die erektile Funktion (p<0.0001), unabhängig von der zusätzlichen Therapie mit einem Diuretikum. Folgende Parameter wurden als unabhängige Prädiktoren für die Verbesserung der ED identifiziert: BMI, HbA1c, diastolischer Blutdruck, Herzfrequenz, Hüftumfang und bestehende Herzinsuffizienz. Im Modell der Apo-E-KO-Maus führte die Therapie mit Irbesartan oder Hydralazin zu einer signifikanten Reduktion des Blutdrucks im Vergleich zu den Kontrolltieren (Apo-E-KO, WT) (p<0.01). Die Endothelfunktion sowie die ED verbesserten sich signifikant in den Irbesartan-Tieren (n=20) im Vergleich zu den Hydralazin-Tieren (n=19, p<0.05) sowie den Kontroll-Tieren (Apo-E: n=20, WT:n=21, p<0.01).
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Sexualität und erektile Dysfunktion bei Patienten mit angeborenem Herzfehler M.Vigl1, A. Hager2, U. Bauer1, F.-M. Köhn3, J. Hess2, H. Kaemmerer2 1Kompetenznetz Angeborene Herzfehler, Berlin; 2Klinik für Kinderkardiologie und angeborene Herzfehler, Deutsches Herzzentrum München, München; 3Andrologicum München, München; Zielsetzung: Eine funktionierende Sexualität gilt als wichtige Komponente der Lebensqualität und des subjektiven Wohlbefindens. Als Risikofaktoren für die multifaktorielle Ätiologie der erektilen Dysfunktion(ED) gelten u. a. chronische und kardiale Erkrankungen, Medikamente und Faktoren der Lebensführung. Bis dato gibt es keine ausreichenden Daten zur Sexualität und zur Prävalenz der ED in der Gruppe der erwachsenen Männer mit angeborenen Herzfehlern (AHF). Methoden: Die Daten wurden anhand eines Fragebogens an 347 erwachsenen Männern (18 – 69 Jahre, Median 23) erhoben. Neben Fragen zur Sexualitäte nthielt der Fragebogen Instrumente zur Messung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität (SF-12), depressiver Symptome (ADS) und der erektilen Funktion(IIEF). Ergebnisse: 6,0% [2,7-9,3] der Studienteilnehmer zeigen Zeichen einer ED. Es findet sich kein signifikanter Zusammenhang zur Diagnosegruppe oder zur Funktionsklasse des Herzfehlers, ebenso wenig zu den bekannten Risikofaktoren Alter, Medikamenteneinnahme, Alkohol- bzw.Nikotinkonsum, Body Mass Index, erworbene Herz- oder Gefäßerkrankungen (allep>0,05). Die Gruppe der Erwachsenen mit ED zeigt aber signifikant schlechtere Ergebnisse auf der psychischen Summenskala des SF-12 und auf der Allgemeinen Depressionsskala. Eine Minderheit berichtet von körperlichen Symptomen während sexueller Aktivität, wie z.B. Luftnot (8,9%), Herzschmerzen(5,2%) oder dem Gefühl von Herzrhythmusstörungen (8,9%). Schlussfolgerungen: Diese erste größere Studie zur Sexualität und zur erektilen Dysfunktion bei Erwachsenen mit AHF zeigt die Bedeutung dieser Bereiche auch in dieser Patientengruppe. Trotz teilweise beträchtlicher körperlicher Einschränkungen zeigt sich aber gemäß den Angaben nur bei einer Minderheit eine stärker eingeschränkte Sexualität. Ob der Zusammenhang mit den psychischen Skalen Ursache oder Folge der ED ist, lässt sich aufgrund des retrospektiven Studiendesigns nicht differenzieren. Durch das stetige Wachstum und das fortschreitende Durchschnittsalter dieser Patientengruppe ist die Kenntnis dieser Problembereiche für die behandelnden Ärzte aber von großer Wichtigkeit.
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Nahrungsmittelsupplementation mit pflanzlichen Sterolen – Korrelation von Serum- und Gewebekonzentration O. Weingärtner1, T. Sudhop2, K. von Bergmann2, H.-J. Schäfers3, U. Laufs1, M. Böhm1 1Klinik für Innere Medizin III, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg / Saar; 2Abteilung für klinische Pharmakologie, Universitätsklinikum Bonn, Bonn; 3Klinik für Thorax- und Herz-Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg / Saar; Einleitung: Frühzeitige Atherosklerose bei Patienten mit der erblichen Erkrankung Sitosterolämie und Daten epidemiologischer Studien weisen auf einen möglichen pro-atherogenen Effekt pflanzlicher Sterole hin. Ziel dieser Studie war es die Konzentration pflanzlicher Sterole im Serum und in Aortenklappentaschen in Relation zu Ernährung und Familienanamnese für kardiovaskuläre Erkrankungen zu untersuchen. Methoden und Resultate: Eingeschlossen wurden 78 konsekutive Patienten mit Indikation zum operativen Aortenklappenersatz. Es zeigte sich eine starke
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Korrelation der Konzentration pflanzlicher Sterole im Serum und in Aortenklappentaschen (r=0,77; p<0,0001 für Campesterin/Cholesterin). Patienten, die angaben regelmäßig „Functional Foods“ mit Supplementierung pflanzlicher Sterole zu konsumieren (n=6), hatten erhöhte Konzentration pflanzlicher Sterole im Serum und in Aortenklappentaschen. Der Effekt auf die Konzentration pflanzlicher Sterole im Serum und in Aortenklappentaschen war dosisabhängig. Eine Subgruppenanalyse von 40 Patienten ohne Statinbehandlung und Konsum von „Functional Foods“ zeigte bei Patienten mit einer positiven Familienanamnese für kardiovaskuläre Ereignisse im Serum und in Aortenklappentaschen erhöhte Konzentrationen pflanzlicher Sterole (p<0,012). Im Gegensatz dazu zeigte sich weder im Serum noch in Aortenklappentaschen eine erhöhte Konzentration für Cholesterin oder dem Cholesterin-Vorläufer Lathosterin. Schlussfolgerung: Konsum von Sterolester supplementierten Nahrungsmitteln erhöht die Konzentration pflanzlicher Sterole im Serum und im Gewebe. Eine positive Familienanamnese für kardiovaskuläre Erkrankungen korreliert mit erhöhten Konzentrationen von pflanzlichen Sterolen. Weitere prospektive Studien sind nötig, um neben der Effektivität die Sicherheit von Sterolester supplementierten Nahrungsmitteln zu untersuchen.
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Der hFABP Bedside-Test (CardioDetect®) als Indikator einer Transplantatabstoßung nach HTX M. Ortak1, W. Lehmann1, T. Burkhardt1, A.-K. Holle1, S. Gerth1, T. Meinertz1, B. Goldmann1 1Kardiologie/Angiologie, Universitäres Herzzentrum Hamburg GmbH, Hamburg; Einleitung: Heart-typ fatty acid binding protein (hFABP) wird nach Myokardschädigung in erhöhten Mengen peripher nachgewiesen. Bei der Diagnostik der Transplantatabstossung nach HTX gilt bis dato die Myokardbiopsie als Goldstandard. Derzeit gibt es keinen Biomarker für die Erfassung einer Abstossung. Ziel dieser Untersuchung war es, den hFABP Bedside-Test als Marker einer Abstossungsreaktion nach HTX zu evaluieren. Methode: Innerhalb von 6 Monaten wurden 40 HTX-Patienten eingeschlossen, die sich zur Routineuntersuchung im Herzinsuffizienz- und Transplantzentrum des Universitären Herzzentrums Hamburg GmbH vorstellten. Das mediane Alter lag bei ca. 58,5±13. Die mittlere Dauer nach HTX lag bei ca. 4Jahren. Bei allen Patienten wurde zeitgleich der Bedside-Test durchgeführt. Ein positives Testergebnis zeigte sich bei Rotmarkierung des Teststreifens (>7ng/ml). Mittels TTE wurde nach Zeichen einer Abstossung ermittelt. Bei echokardiographisch und/ oder klinischem V.a. eine Abstossung wurden Myokardbiopsien mit histologischer Untersuchung durchgeführt. Ergebnis: 4 der 40 Patienten zeigten ein positives CardioDetect-Testergebnis mit V.a. Abstossung, welche bei 2 Patienten bioptisch gesichert werden konnte und bei einem Patienten der hochgradige Verdacht mittels TTE erhärtet wurde aufgrund eines Perikardergusses. Ein Testpositiver zeigte weder klinisch noch echokardiographisch das Bild einer Abstossung. Der Troponin-Schnelltest war im Gesamtkollektiv negativ. Nach Einleitung einer Remissionstherapie fiel der hFABP-Test nach 1-wöchiger Therapie negativ aus mit zeitgleicher Normalisierung der bioptischen Befunde. Die Sensitivität des hFABP-Tests im Kollektiv lag bei 100%, die Spezifität bei 96%. Die bedingte Wahrscheinlichkeit für eine Abstossung bei positivem Bedsidetest beträgt demnach 75% und mit 91%iger Wahrscheinlichkeit kann somit bei negativem Testergebnis eine Abstossungsreaktion ausgeschlossen werden. Schlussfolgerung: Mit dem hFABP Bedside-Test wird zunächst ein nicht-invasives und schnelles Screening der Transplantierten ermöglicht. Auf diese Weise kann die invasive Diagnostik mittels Biopsie weiter eingegrenzt werden. Ob der Bedside-Test den Goldstandard jedoch gänzlich in den Hintergrund stellt muss an grösseren Kollektiven untersucht werden.
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Activation of phosphodiesterases is required for TGF-β induced epithelial mesenchymal transition E. Kolosionek1, S. S. Pullamsetti1, H. Ghofrani1, N. Weissmann1, W. Seeger1, F. Grimminger1, R. T. Schermuly1 1University of Giessen Lung Centre (UGLC), Justus-Liebig-University Giessen, Gießen; Fibroblastic foci comprise aggregates of mesenchymal cells that are associated with progression of fibrosis. The cellular origins of these mesenchymal phenotypes remain unclear. Recent evidences suggest that alveolar epithelial cells (AECs) serve as a source through epithelial mesenchymal transition (EMT) via the induction of profibrogenic growth factor – transforming growth factor beta1 (TGF-ß1). We hypothesized the involvement of phosphodiesterases in the process of TGF- ß1 driven EMT. Stimulation of human alveolar epithelial type II cell line (A549) with TGF-ß1 induced EMT by morphological alterations as assessed by phase-contrast microscopy and by expression changes of epithelial markers (E-Cad, Cyt 19 and ZO-1) and mesenchymal markers (Coll I, FN, Vim and α-SMA). We found a dramatic increase in total cAMP-PDE activity (2-fold) following TGF-ß1 stimulation that was mainly attributed by increased PDE3 and PDE4 activities. Expression analysis of PDE isoforms in TGF-ß1 stimulated cells at mRNA and protein level demonstrated an upregulation of PDE4A (2 fold) and PDE4D (4 fold) isoforms as compared to non-stimulated cells. These changes were accompanied by a decrease in the cAMP content. Treatment of TGF- ß1 stimulated epithelial cells with PDE4 selective inhibitor-Rolipram partially abrogated the TGF-ß1 induced EMT changes. Our findings suggest that TGF-ß mediated up-regulation of PDE4 may promote EMT in alveolar epithelial cells. Inhibition of PDE4 is therefore of potential therapeutic interest in idiopathic pulmonary fibrosis. Funded by DFG, KFO118, Ewa Kolosionek is supported by a predoctoral fellowship from Altana Pharma
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Die Verbesserung der Endothelfunktion durch Statine wird von der Plasmakonzentration des endogenen NOS-Inhibitors asymmetrisches Dimethylarginin (ADMA) bestimmt R. Böger1, T. Rudolph2, R. Maas1, E. Schwedhelm1, G. Böger1 1Arbeitsbereich Klinische Pharmakologie, Institut für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg; 2Klinik für Kardiologie, Universitäres Herzzentrum Hamburg gGmbH, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg; Statine regulieren die Genexpression der endothelialen NO-Synthase (eNOS) hoch. Allerdings verbesserten Statine nicht in allen klinischen Studien die endothelabhängige Vasodilatation (EAV). Asymmetrisches Dimethylarginin (ADMA) ist ein endogener Inhibitor der eNOS. Hemmung der eNOS-Aktivität führt bei Patienten mit erhöhter ADMA-Plasmakonzentration möglicherweise zur Blockade der Statin-induzierten Endothelfunktionsverbesserung. Aus 98 klinisch gesunden Probanden wurden anhand ihrer ADMA-Spiegel solche mit erhöhtem ADMA (oberste Quartile; N = 15) und solche mit niedrigem ADMA (unterste Quartile; N = 13) ausgewählt. Sie erhielten Simvastatin (S; 40 mg/Tag), L-Arginin (A; 3 g/Tag), oder ihre Kombination (S+A), jeweils über 3 Wochen, in einem randomisierten, verblindeten Dreifach-Crossover-Design. Die EAV wurde mit Ultraschall am Oberarm bestimmt. Bei Probanden mit erhöhtem ADMA verbesserte S die Endothelfunktion nicht (6.2±1.2% vs. 6.1±0.9%). Dagegen kam es unter S+A zur signifikanten Zunahme der EAV (9.8±1.5% vs. 5.3±0.8%; p<0.01), ebenso wie unter A (8.7±0.7% vs. 4.9±0.8%; p<0.02). Bei Probanden mit niedrigem ADMA verbesserte S die Endothelfunktion signifikant (9.47±3.16% vs. 6.08±3.77%; p<0.001). A oder S+A bewirkten keine davon unterschiedliche Reaktion (A: 10.2±2.9% vs. 5.7±3.0%; p=0.02; S+A: 9.0±3.1% vs. 6.3±3.3%; p=0.001). Die endothelunabhängige Vasodilatation veränderte sich während der Studie nicht signifikant. Diese Daten zeigen, dass Simvastatin bei Patienten mit erhöhtem ADMA nicht zur Verbesserung der EAV führt. Dagegen bewirkt S+A eine signifikante Verbesserung der EAV, und bei Probanden mit niedriger ADMA-Konzentration kam es zu der erwarteten EAV-Verbesserung auch durch Simvastatin allein. Da ADMA die eNOS-Aktivität durch Verdrängung von L-Arginin kompetitiv hemmt, bele-
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POSTERBEITRÄGE gen diese Ergebnisse eine relevante Bedeutung von ADMA für die vaskulären Effekte der Statine.
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R. Degenhardt1, S. Unverdorben1, K. Edel2, M. Unverdorben1 1Institut für Klinische Forschung, Herz-und Kreislaufzentrum Rotenburg, Rotenburg an der Fulda; 2Fachklinik für Kardiologie und Diabetologie, Park-Klinik Bad Hermannsborn, Bad Driburg;
In vivo glycoxidation of low lipoprotein from subjects with impaired glucose tolerance increases CD36 and PPARγ gene expression in macrophages J. Gräßler1, J. Pietzsch2, S. Bornstein1, S. Kopprasch1 1Medizinische Klinik und Poliklinik III, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Dresden; 2Radiopharmazeutische Biologie, Forschungszentrum Dresden-Rossendorf, Dresden; Objective: Oxidized and/or glycated low density lipoprotein (LDL) has been implicated in the pathogenesis of atherosclerosis, one of the major diabetic vascular complications. Since atherogenesis may develop early at the onset of diabetes, we investigated whether circulating LDL isolated from subjects with impaired glucose tolerance (n-20, IGT-LDL) showed an increased glycoxidation status and explored their proatherogenic effects on macrophages. Results: Using gas chromatography/mass spectrometry we could demonstrate a 3- to 5-fold higher oxidative apolipoprotein ß-100 proline, arginine, lysine, and tyrosine modification as compared to LDL obtained from subjects with normal glucose tolerance (n-20, NGT-LDL). Moreover, LDL, glycation estimated by both Nε (carboxymethyl)lysine (CML) and Nε (carboxyethyl)lysine (CEL) residues was increased more than 9-fold in IGT-LDL when compared to NGT-LDL. After one hour incubation of murine macrophage with LDL, mRNA expression rates of the scavenger receptors CD36 and SR-BI transcription factor PPARγ were quantified by reserve-transcription real time PCR. In comparison to NGTLDL, IGT-LDL elicited a significantly higher CD36 (p<0.05) and PPARγ (p<0.05) gene expression, whereas SR-BI mRNA expression was not affected. Conclusion: These data suggest that impaired glucose tolerance is associated with increased glycoxidation of circulating LDL that might contribute to conversion of macrophages into a proatherogenic phenotype.
Risiko von Sportverletzungen in ambulanten Herzsportgruppen in Deutschland (Bundesland Hessen)
Zielsetzung: Die Rehabilitation in ambulanten Herzsportgruppen nimmt einen festen Platz in der Therapie kardialer Erkrankungen ein. Wie hoch ist das Verletzungsrisiko? Dieses Risiko ist in Deutschland nicht bekannt und könnte Herzpatienten davon abhalten an einer ambulanten Herzgruppe teilzunehmen. Methodik: Es wurden Fragebögen an alle ambulanten Herzsportgruppen in Hessen versandt. Ausgewertet wurden Fragebögen von 1935/13000(15%) Patienten (Alter 65,9±7,6 Jahre), davon 1504/1935(77,7%) Männer entsprechend » 674,000 Patientenübungsstunden. Ergebnisse: 78/106(73,6%) Verletzungen passierten während der Spielphase.Von diesen waren 28/106(26,4%) Zerrungen, 24/106(22,6%) Hämatome/Prellungen, 17/106(16,0%) Verstauchungen, 11/106(10,4%) Knochenbrüche, 6/106(5,7%) Sehnenrisse, 8/106(7,5%) Muskelfaserrisse, 3/106(2,8%) Bänderrisse und 9/106(8,5%) andere Verletzungen. Das Verletzungsrisiko war unabhängig von der Grund- oder Begleiterkrankung, von Diabetes mellitus, dem Body Maß Index, der sportlichen Vorerfahrung, der Teilnahmedauer an Reha-Programmen oder dem Alter. Antikoagulierte und operierte Patienten hatten kein erhöhtes Risiko. Einzige unabhängige prädiktive Variable war das Geschlecht. Männer (97/1504(6,4%) verletzten sich häufiger (p<0,0005) als Frauen (9/431(2,1%), dies aber weniger schwer (22,7% vs 66,7%; p<0,001). Die Behandlung erfolgte mit Verbänden (69/106(65,1%)), Schienen (4/106(3,8%)), lokalen Injektionen (4/106(3,8%)), Massagen (3/106(2,8%)) und anderen Maßnahmen (26/106(24,5%)). Fünf der 106 Verletzungen (4,7%) wurden stationär behandelt. Schlussfolgerung: Das Verletzungsrisiko in der ambulanten kardiologischen Rehabilitation ist als niedrig einzuschätzen.
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Konstriktive Perikarditis als seltenere DD einer zunehmenden Belastungsdyspnoe S. Szabo1, T. Oikonomopoulos1, S. Dierkes1, M. Faßbach1, T. Falke1, P.-G. Berge1, J. Rath1, R. Marx2, H. M. Hoffmeister1 1Klinik für Kardiologie und Allgemeine Innere Medizin, Städtisches Klinikum Solingen, Solingen; 2Fachklinik Rhein/Ruhr, Essen Kettwig; Wir stellen den Fall eines 72-jährigen rüstigen Patienten vor, der wegen einer seit Monaten progredienten Belastungsdyspnoe sowie einer normofrequenten absoluten Arrhythmie bei Vorhofflimmern unklarer Dauer eingewiesen wurde. Auf näheres Befragen sei in den 60er Jahren eine Herzmuskelentzündung mit Herzbeutelbeteiligung abgelaufen. Aktuell bestanden klinisch keine Hinweise für eine kardiale Dekompensation. Im transthorakalen Echo zeigte sich eine gute systolische Funktion bei einem normal großen linken Ventrikel sowie eine geringe Mitralklappeninsuffizienz. Die durchgeführte Ergometrie ergab eine mittlere Belastbarkeit mit zunehmenden Endstreckenveränderungen, Abbruch wegen Dyspnoe. In der invasiven Diagnostik konnten relevante Koronarpathologika ausgeschlossen werden, jedoch fiel eine ringförmige Verkalkung um das Herz herum auf. Die daraufhin erhobenen Befunde im Rechtsherzkatheter (diastol. Druckangleiche, Dip-Plateau-Phänomen bei gutem HZV) zusammen mit der MRT und den speziellen Aspekten im Echo (atemabhängige Abnahme des transmitralen und transpulmonalen Blutflusses) bestätigten die Diagnose einer konstriktiven Perikarditis. Der Patient wurde daraufhin zur Operation am Perikard vorgestellt. Als seltenere Ursachen einer primär nicht geklärten Belastungsdyspnoe bei älteren Patienten sollten Erkrankungen des Perikards in die differentialdiagnostischen Überlegungen miteinbezogen werden.
Das kardiale Risiko in ambulanten Herzgruppen in Deutschland am Beispiel des Bundeslandes Hessen R. Degenhardt1, S. Unverdorben1, M. Unverdorben1, K. Edel2 1Institut für Klinische Forschung, Herz- und Kreislaufzentrum Rotenburg, Rotenburg an der Fulda; 2Fachklinik für Kardiologie und Diabetologie, Park-Klinik Bad Hermannsborn, Bad Driburg; Zielsetzung: Ambulante Herzgruppen sind in der Behandlung von Patienten mit unterschiedlichen Herzerkrankungen etabliert. Die umfassendere Indikationsstellung für eine Teilnahme während der vergangenen Jahre könnte das kardiale Risiko beeinflusst haben. Aktuelle Daten für Deutschland existieren nicht. Methodik: Ausgewertet wurden Fragebögen von 1700 Patienten (65,9±7,6 Jahre, Belastbarkeit 1,6±0,5 W/kg Körpergewicht, KHK 1597/1700(93,9%), nach Herzinfarkt 979/1700(57,6%), chronische Herzinsuffizienz 249/1700(14,6%), arterielle Hypertonie 743/1700(43,7%), cerebraler Insult 132/1700(7,8%)) aus 132 Gruppen in Hessen. Ergebnisse: Im Mittel nahmen die Patienten in 6,3±5,2 Jahren 67,4±20,1 min/ Woche an den Übungsstunden teil. Dies entspricht 583889 Patientenübungsstunden. Während der Übungsstunden kam es zu vier Herzstillständen mit erfolgreicher Reanimation. 736 kardiovaskuläre Symptome wurden von 475 Patienten angegeben: Dyspnoe 290/1700(17,1%), Angina pectoris 33/1700(1,9%), 55/1700(3,2%) Palpitationen, 15/1700 (0,9%) Tachykardie, 55/1700(3,2%) Schwindel, 1(0,06%) Ohnmachtsanfall und sonstige bei 26/1700 (1,5%). Diese Symptome waren signifikant (p=0,006) häufiger bei chronischer Herzinsuffizienz mit 95/249 (38,2%) im Vergleich zu den übrigen Patienten ohne Herzinsuffizienz mit 380/1451(26,2%)) (Odds Ratio 1,74 [95% CI 1,32-2,30]). Keine Zusammenhänge ergaben sich mit früherem Herzinfarkt, Bypass-OP, Angioplastie oder rein medikamentöser Therapie. Schlussfolgerung: Trotz der ausgeweiteten medizinischen Indikation für die Teilnahme an ambulanten Herzgruppen scheint dies nicht mit erhöhtem Risiko assoziiert. Bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz sollten jedoch Modifikationen des Übungsprogramms erwogen werden.
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Allgemeines
Extreme Adipositas erhöht die aortale Gefäßsteifigkeit und damit das kardiovaskuläre Risiko bei Erwachsenen mittleren Alters – nichtinvasive Evaluierung mittels Augmentation-index und Pulswellengeschwindigkeit K. Mortensen1, A. A. Muhamet1, P. Peitsmeyer1, J. Aberle2,Y. Kodolitsch1, S. Baldus1, S. Willems1, T. Meinertz1, R.Ventura1 1Klinik für Kardiologie und Angiologie, Universitäres Herzzentrum Hamburg, Hamburg; 2Medizinische Klinik, Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Hamburg; Einleitung: Augmentation index (AIX) und Pulswellengeschwindigkeit (PWV) sind etablierte Marker/ Prädiktoren für kardiovaskuläres Risiko und korrelieren mit kardiovaskulärer- und Gesamtmortalität. Hypothese: Ziel dieser monozentrischen prospektiven Studie war es, das kardiovaskuläre Risiko mittels oben genannter nichtinvasiver Parameter in einer Gruppe mit extremer Adipositas (BMI > 40) mit einer gematchten Kontrollgruppe zu vergleichen. Die Hypothese war, das die adipösen Patienten höhere AIX sowie PWV als die Kontrollgruppe aufweisen. Methoden: 46 Patienten unserer Adipositasambulanz sowie 46 gematchte gesunde Kontrollpersonen aus unserer Poliklinik sind bisher rekrutiert worden. AIX und PWV sind bei allen nichtinvasiv mittels einer etablierten Messmethode (Spyphmocor® Inc., Australien) bestimmt worden. AIX ist herzfrequenzkorrigiert worden (Aix @75bpm). Blutdruck, anthropometrische Daten sowie weitere kardiovaskuläre Risikofaktoren sind evaluiert worden. Ergebnisse: AIX (23,5±12,3 vs. 6,3±14,3) sowie PWV (7,9± 1,4 m/s vs. 6,3± 2,3 m/s) waren in der adipösen Gruppe signifikant erhöht im Vergleich zur Kontrollgruppe. BMI (46,3 vs. 23,3) und RR insbesondere der systolische (149/79 vs. 125/ 70 mmHg) waren in der Adipositasgruppe ebenfalls signifikant höher. Bezüglich Alter, Größe, Gewicht, Geschlecht, Medikamenteneinnahme sowie weiter Risikofaktoren waren beide Gruppen vergleichbar. Schlussfolgerung: Extreme Adipositas ist mit einem deutlich höherem kardiovaskulären Risiko in einer Population mittleren Alters vergesellschaftet. Messungen der aortalen Steifigkeit durch AIX und PWV erscheinen gut geeignet zur Bestimmung als auch zur Verlaufsbeobachtung dieser Patienten. Rechtzeitige offensive Therapiestrategien sind bei diesen Patienten zwingend erforderlich.
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Qualitätsmanagement mit Routinedaten und Peer Reviews verbessert die Ergebnisqualität in der stationären Versorgung T. Mansky1, S. M. List1, W. Krahwinkel2, O. Rink3 1Medizinische Entwicklung, Helios Kliniken, Berlin; 2Helios Klinikum Leisnig; 3Helios Klinik Bochum-Linden Zielsetzung: Vorgestellt wird das Qualitätsmanagementsystem der HELIOS Kliniken dessen Grundlage auf der Basis von Routinedaten generierte Qualitätsindikatoren sind. Ergänzend kommen u. a. Peer Reviews zum Einsatz. Hauptziel ist die Verbesserung der Ergebnisqualität. Methoden: Anhand der zu Abrechnungszwecken dokumentierten Diagnosenund Prozedurenschlüssel sowie der demografischen Daten und Endlassgründe werden Kennzahlen definiert. Ein wichtiger Parameter ist dabei die Krankenhaussterblichkeit. Daneben stehen auch Prozessparameter (z. B. Anteil der laparoskopischen Eingriffe oder der durchgeführten Frührehabilitationen) zur Verfügung. Zum internen Gebrauch werden derzeit ca. 600 Parameter ausgewertet, davon werden 142 als Medizinische Unternehmensziele veröffentlicht. Zielwerte werden soweit verfügbar anhand externer Vergleichswerte festgelegt. Teilweise erfolgt eine Risikoadjustierung bzw. Alters- und Geschlechtsstandardisierung. Die Ergebnisse stehen zeitnah allen Kliniken zur Verfügung. Zusätzliche Elemente des QM-Systems sind die konzerninternen medizinischen Fachgremien und Peer Reviews. Ergebnisse: Vorgestellt wird die Entwicklung verschiedener Qualitätsindikatoren (z. B. Krankenhaussterblichkeit bei Herzinfarkt, Herzinsuffizienz und Pneumonie, Endoskopierate bei Cholezystektomien) seit Einführung des Verfahrens im Jahr 2000. Beispielsweise konnte im Zeitraum von 2003 bis 2005 die Krankenhaussterblichkeit bei Herzinsuffizienz um 29,3% und bei Pneumonie um 20,3% gesenkt werden (Berechnung auf der Basis gleicher Kliniken). Diskutiert werden auch mögliche Einflussfaktoren (z. B.Verbesserung der Kodierqualität). Schlussfolgerung: Die Ergebnisqualität kann durch ein systematisch betriebenes, umfassendes Qualitätsmanagement, dessen Kernelement objektiv bewert- und vergleichbare, medizinisch relevante Kennzahlen sind, optimiert werden. Die Schwachstellenanalyse im Rahmen von Peer Reviews und eine offene Diskussionskultur tragen wesentlich zu den Qualitätsverbesserungen bei.
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Effect of vasopressors on macro- and microcirculation in a model of rat endotoxic shock Goldacker1,
Pullamsetti1,
Ghofrani1, A.
Hecker1,
N. Weissmann1, W.
C. S. S. H. Seeger1, F. Grimminger1, R. T. Schermuly1 1Innere Medizin II/V, Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Gießen;
Treatment of hemodynamic instability in septic shock often demands the administration of vasopressor agents. In a rat model of endotoxin shock, we compared the effects of epinephrine titration, terlipressin infusion and selective inhibition of inducible NOS (iNOS) by 1400W on hemodynamics and on the regulation of microcirculation. Three hours after endotoxin administration, rats presented with severe systemic arterial hypotension, unresponsiveness to volume treatment and a marked increase in plasmatic nitrite and nitrate levels. Measurement of the tissue oxygenation in the ileum mucosal layer by tissue reflectance spectrophotometry (O2C, Lea Medizintechnik) demonstrated marked heterogeneity of hemoglobin saturation, with appearance of low oxygenated areas. Norepinephrine and terlipressine, usually stabilizing blood pressure, slightly increased acidosis and drastically increased low oxygenated regions in the ileum mucosal layer. The selective iNOS inhibitor 1400W forwarded stabilization of blood pressure, reduced plasmatic nitrite and nitrate. In addition, mucosal oxygenation did not deteriorate in response to this agent. Thereby, we conclude that selective iNOS inhibitors may be superior to norepinephrine for the treatment of macro- and microcirculatory abnormalities in septic shock.
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Vergleichende Untersuchung der Zufriedenheit von Ärzten in Weiterbildung der HELIOS Kliniken und Ärzten in Weiterbildung in der Schweiz S.Vogel1, M. Siegrist2, P. Orlow2, M. Giger3, G. Neises4, P. Fotuhi1 1HELIOS Akademie, HELIOS Kliniken, Berlin; 2Sozialforschungsstelle, Zürich; 3FMH, Winterthur, Schweiz; 4Europa Fachhochschule Fresenius, Idstein; Hintergrund: Die Weiter- und Fortbildung von Ärzten ist bisher in Deutschland eher schlecht strukturiert. Darunter leiden die Qualität der Weiterbildung und die Attraktivität des Fachbereichs für junge Ärzte. In der Schweiz werden die Ärzte in Weiterbildung jedes Jahr zur Weiterbildungs- und Arbeitssituation befragt und diese Umfrage ist ein wichtiges Element der Qualitätsverbesserung in der Weiterbildung. Vor diesem Hintergrund führten wir die vorliegende Untersuchung durch. Ziele waren:1) die Zufriedenheit mit der Weiterbildungssituation in den HELIOS Kliniken imVergleich zur Weiterbildungssituation der Assistenzärzte in der Schweiz darzustellen und 2) Stärken, Schwachstellen und Verbesserungspotentiale derWeiterbildungssituation aufzuzeigen. Methodik: Der Schweizer Fragebogen wurde für die Befragung bei HELIOS zum großen Teil unverändert übernommen, damit ein Vergleich mit den Schweizer Daten möglich war. Insgesamt enthält der Fragebogen 61 Fragen, die in 6 Themenkomplexe eingeteilt sind. Fünf dieser Themenkomplexen wurden analog zur Schweizer Befragung in acht Dimensionen eingeteilt. Ergebnisse: Die Rücklaufquote betrug in der Fachgruppe Innere Medizin 33% (n=78). Die Zufriedenheitswerte für die Fachdisziplin Innere Medizin lagen für alle 8 Dimensionen unter dem HELIOS Mittelwert. Die Unzufriedenheit mit der Weiterbildungssituation spiegelt sich exemplarisch in der Abbildung wider.
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Verbesserte Compliance und Akzeptanz bei der Gewichtsabnahme durch kombinierte low-fat- und low-carb-Reduktionskost (KFZ-Prinzip) O. Adam1, E. Gawron1, B. Lassnack1 1Ernährungsmedizin, Walther-Straub-Institut der Ludwig-Maximilians-Universität, München;
Schlussfolgerung: Die Zufriedenheit mit der Weiterbildungssituation ist im Fachbereich Innere Medizin besonders niedrig. Eine hohe fachbezogene Unzufriedenheit ist in Hinsicht auf stagnierende/sinkende Absolventenzahlen in der Medizin und dem zunehmenden Nachwuchsmangel problematisch. Ziel sollte es daher sein, jungen Ärzten möglichst zufriedenstellende Arbeits- und Weiterbildungsverhältnisse zu bieten, um auch mittelfristig den internistischen Nachwuchs sicherzustellen.
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Multimodale Verhaltenstherapie der Adipositas M. Kollmann1, I. Kunz1, T. Gräbe1, R. Dörhöfer2, E. Krüger1, K. Gallenmüller2, Chr. Müller2, K. Schultz3 1Psychosomatik, Fachklinik Allgäu, Pfronten; 2Pneumologie, FAchklinik Allgäu, Pfronten; 3Fachklinik Allgäu, Pfronten; Die Adipositas ist eine multifaktorielle Störung, die neben den genetischen vor allem durch den Lebensstil und damit verbundenen psychischen Problemen bestimmt wird. In unserer Klinik wurde eine verhaltenstherapeutische Gruppe zur Modifikation des Essverhaltens mit Ernährungsberatung, Sporttherapie und Selbsthilfegruppe ohne diätetische Maßnahmen bzgl. ihrer langfristigen Wirkung untersucht. Eingeschlossen wurden alle Patienten (n = 158, intension to treat) mit einem BMI > 30kg/m2 sowie BMI 25 - 30 kg/m2 mit komplizierenden Erkrankungen. Es erfolgte eine Fragebogen gestützte Nachuntersuchung über 9 Monate (Fragebogen zum Essverhalten nach PUDEL und WESTERHOFER) zu 5 Messzeitpunkten. Der Rücklauf der Fragebögen lag bei 68,1 % (Range der Messzeitpunkte 47,5 % - 100%). Es zeigte sich eine hochsignifikante Gewichtsabnahme: In den ersten 6 Wochen die Gewichtsabnahme bei 4,5 kg, danach zwischen 0,5 - 1kg / 2 Monate. In den Fragebögen zeigte sich zudem ein Zunahme der kognitiven Kontrolle von 9,5 auf 13,17 (von 21) Items. Die Störbarkeit des Essverhaltens nahm von 8,6 auf 6,12 (von 16 Items) ab, die Wahrnehmung des Hungergefühls von 5,9 auf 3,8 (von 14 Items)ab. Alle Ergebnisse waren hochsignifikant Mit einem multimodalen verhaltenstherapeutischen Ansatz ist es möglich, das Essverhalten langfristig zu modifizieren: Die Patienten reduzierten die Störbarkeit des Essverhaltens, gelangten von einem ungezügelten zu einem kontrollierten Essverhalten. Das Hungergefühl und damit die Stimuli zu ständiger Nahrungsaufnahme nahmen ab. Der Zusammenhang zwischen der Gewichtsreduktion und den Veränderungen des Essverhaltens werden dargestellt.
Fragestellung: Die derzeit üblichen Reduktionsdiäten sind durch die Betonung eines Energieträgers unausgewogen und in der Stoffwechselwirkung kontrovers diskutiert. Um die Akzeptanz und Compliance zu bessern haben wir eine Kombination der low-carb- und low-fat-Diät in der Langzeittherapie des Übergewichtes untersucht. Methodik: 453 adipöse Patienten nahmen 10 Wochen lang einmal wöchentlich an einem 90-minütigen Schulungsprogramm teil. Inhalte der Kurseinheiten waren Grundlagen der Ernährung, Ernährungs- und Essverhalten, bewegungs-therapeutische und psychologische Beratung. Den Teilnehmern wurde empfohlen in der ersten Tageshälfte möglichst nur Kohlenhydrate (low fat) und nach einem Zeitraum von 4 Stunden möglichst keine Kohlenhydrate (low carb) zu essen. Zwei Zwischenmahlzeiten pro Tag sollten Hungerattacken und Blutzuckerschwankungen minimieren. Nach den zehn Wochen wurden für 6 Monate monatliche Nachbetreuung und die Teilnahme an Selbsthilfegruppen angeboten. Sechs Jahre lang wurden jährlich follow-up Untersuchungen vorgenommen. Ergebnisse: 71 der 453 Teilnehmer schieden vorzeitig aus dem Programm aus. Der durchschnittliche Gewichtsverlust der Teilnehmer lag nach 10 Wochen bei 5,8 ± 3,5 kg. Nach Intention-to-treat-Analyse konnten nach 1,2,3,4,5 und 6 Jahren durchschnittliche Gewichtsabnahmen von 6,7 ± 5,9 kg, 6,1 ± 5,3 kg, 6,0 ± 5,3 kg, 5,4 ± 4,8 kg, 5,2 ± 4,8 kg bzw. 5,7 ± 5,0 kg gemessen werden. Während des 10-Wochen Schulungsprogramms konnte eine Abnahme der Triglycerid-, Cholesterin-, Glucose- und Harnsäurewerte im Blut festgestellt werden. Bei den Teilnehmern mit NIDDM und IDDM konnte eine Verminderung der Antidiabetika/Insulins und eine Besserung der Stoffwechsellage erreicht werden. Zusammenfassung: Das KFZ-Prinzip ist eine leicht erlernbare ausgewogene Kostform mit der eine langfristige Gewichtsabnahme und eine Besserung der adipositas-assoziierten Risiken möglich ist.
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Refeeding-Syndrom – unterschätzte Gefahr beim mangelernährten Patienten! I. Cuvelier1, B. R. Metz1, E. Wächter1 1Geriatrisches Zentrum Karlsruhe, Diakonissenkrankenhaus Karlsruhe-Rüppurr, Karlsruhe; Die hohe Zahl von mangelernährten Patienten im Krankenhaus (laut DGEM: Vermutlich jeder vierte Patient) erreicht zur Zeit immer wieder die öffentliche Aufmerksamkeit. Die Diagnose einer „Mangelernährung“ ist behandlungsverpflichtend. Jedoch gilt nach einer extremen und/oder langdauernder Mangelernährung: „Zu viel und zu schnell des Guten kann tödlich enden!“ Das potentiell lebensbedrohliche Refeeding-Syndrom (RS) ist eine gefürchtete Komplikation einer falsch oder zu schnell eingeleiteten Ernährungstherapie. Wann droht das RS ? Wenn nach einer länger andauernden Periode der Malnutrition zu schnell und/ oder unkontrolliert die Nahrungszufuhr mit Kohlenhydraten als Hauptenergiequelle wieder einsetzt. Dabei ist es unwichtig, ob die Zufuhr oral, enteral oder parenteral erfolgt. Beispiele für Risikopatienten: Mangelernährte geriatrische Patienten, Patienten mit Anorexia nervosa, chronischem Alkoholabusus, Tumoren, Schluckstörungen und adipöse Patienten nach Abmagerungskuren. Merkmale eines RS: Flüssigkeitsretention,Vitaminmangel (u.a.Vit. B 1), Elektrolytentgleisung (Hypokaliämie, -magnesiämie, -calciämie und -phosphatämie). Dabei spielt pathophysiologisch die Hypophosphatämie die zentrale Rolle. Prävention eines RS: Bei Patienten mit einem erhöhten Risiko sollten unbedingt die Laborparameter Kalium, Magnesium, Calcium und Phosphat vor Beginn und während einer Ernährungstherapie kontrolliert und bei Bedarf entsprechend korrigiert werden. Zudem sollte vor der Gabe von Kohlenhydraten eine loading dose Thiamin gegeben werden, um einer Wernicke Enzephalopathie vorzubeugen.
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POSTERBEITRÄGE 856
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Nutzen der Mini Nutritional Assessment Short Form (MNA-SF) als Ernährungsassessment bei hospitalisierten geriatrischen Patienten: Eine retrospektive Auswertung von 2.209 Patientendaten I. Cuvelier1, E. Wächter1, D. Zschocke1, B. R. Metz1 1Geriatrisches Zentrum Karlsruhe, Diakonissenkrankenhaus Karlsruhe-Rüppurr, Karlsruhe; Hintergrund und Ziel: Geriatrische Patienten in Krankenhäusern weisen eine hohe Prävalenz von Mangelernährung auf. Dies stellt ein großes Problem mit weitreichender Bedeutung für deren Lebensqualität, Morbidität und Lebenserwartung dar. Deshalb ist die Erfassung des Ernährungsstatus für geriatrische Patienten dringend erforderlich. Methoden: Vom 01.01.03 bis zum 30.06.05 wurde bei 2.209 stationären geriatrischen Patienten die MNA-SF erhoben. Folgende Parameter wurden zusätzlich erfasst: Alter, Geschlecht, Aufnahme- und Entlassdaten, Liegedauer, Mortalitätsrate, BMI, PEG-Anlage, Führende Diagnose, Esslinger Transferskala, Pflegebedürftigkeit (Barthel-Index), Medikamentenzahl, Malnutrition, Diabetes, Demenz, Depression, Delir, Exsikkose, Harninkontinenz, Stürze und multifunktionelle Gehstörung. Ergebnisse: 734 Patienten (33%) hatten eine normale MNA-SF (11 oder mehr Punkte). 1.475 Patienten (67%) hatten einen erniedrigten Punktwert (10 oder weniger) und damit ein erhöhtes Risiko für Malnutrition. Diese letzte große heterogene Gruppe wurde in zwei Subgruppen unterteilt: 1.192 Patienten (54%) hatten einen mittleren Punktwert (6 bis 10) und 283 Patienten (13%) hatten einen sehr niedrigen Punktwert (5 oder weniger). Diese Gruppen unterscheiden sich deutlich bezüglich BMI, Mortalität, Liegedauer, Malnutrition, Dekubitus, Exsikkose, Demenz, Depression, Delir, Pflegebedürftigkeit, Harninkontinenz und Gehstörung. Schlussfolgerung: Die MNA-SF kann als geeignetes Ernährungsassessment bei geriatrischen Patienten angewendet werden. Bei Patienten mit einem erhöhten Risiko für Malnutrition empfehlen wir eine weitere Unterteilung in Subgruppen, die einen differenzierten therapeutischen Ansatz ermöglichen.
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Behandlungsqualität von geriatrischen Patienten mit Diabetes mellitus A. Abel1, A. Braun1, Chr. Witmmann-Jennewein1, T. Zieschang1, P. Oster1 1Geriatrische Abteilung an der Universität Heidelberg, Bethanien Krankenhaus, Heidelberg; Wichtigstes Therapieziel für geriatr. Pat. mit Diabetes mellitus (DM) ist die Bewahrung der Lebensqualität. Ziel ist daher eine systemat. Erfassung der Behandlungsqualität und Therapiezufriedenheit von allen Pat. mit DM, die sukzessiv aus verschiedenen häuslichen Versorgungsstrukturen in die Akutgeriatrie eingewiesen wurden (Pflegeheim, Sozialdienst, betreutes Wohnen, familiär versorgt, selbständig). Anhand dieser Ist-Analyse sollen Verbesserungspotentiale in der medizinischen Versorgung eruiert werden sollen. Methoden: Bei 94 Pat. mit DM wurde strukturiert Stoffwechselqualität (HbA1c), diabetesbezogene Behandlung, Ernährungssituation (MNA), Therapiezufriedenheit und Pflegebedürftigkeit (Barthel-Index) erfaßt (Alter: 80.6±6.2 J., HbA1cWert 7.5±1.6%, Diabetesdauer 10.2 (0.01-51.7) J., Body-mass-Index 25.7±5.1 kg/m2, Waist-Hip-Ratio 0.99±0.09). Ergebnisse: 67 von 94 Pat. (71.3%) haben einen HbA1c-Wert ≤8% entsprechend den Empfehlungen der Leitlinien der Deutschen Diabetesgesellschaft (DDG) „Diabetes im Alter“. Pflegeheimbewohner haben einen vergleichbar guten HbA1c-Wert und eine vergleichbar gute Therapiezufriedenheit wie Pat., die sich selbständig versorgen, allerdings zeigen sie eine deutlich höhere Pflegebedürftigkeit (p<0.01), eine schlechtere Mobilität (Tinetti, p<0.01) , ein schlechteres diabetesbezogenens Wissen (p<0.01), schlechtere kognitive Leistungen (MMSE, SPMSQ, p<0.01) und häufiger depressive Verstimmungen (GDS) (p<0.05). Bessere kognitive Fähigkeiten korrelierten mit einem besseren diabetesbezogen Wissen(r=0.49; p<0.001), nicht aber mit der Behandlungsqualität (gemessen am HbA1c-Wert). Schlussfolgerung: Pflegeheimbewohner haben eine vergleichbar gute Stoffwechselqualität wie Pat. die sich selbständig versorgen. 64% der Pflegeheimbewohner erreichen einen HbA1c-Wert ≤8% entsprechend den Leitlinien der DDG .
Muskelschwäche bei Post-Polio-Patienten – auch ein Vitamin-D-Mangelsyndrom? U. Hackermeier1, R. Krause2, B. Uehleke1, W. Hopfenmüller3, R. Stange1 1Naturheilkunde, Charité-Universitätsmedizin Berlin Campus Benjamin Franklin und Immanuel-Krankenhaus Berlin-Wannsee, Berlin; 2Naturheilkunde, Charité-Universitätsmedizin Berlin Campus Benjamin Franklin und Emanuel-Krankenhaus Berlin-Wannsee, Berlin; 3Institut für Biostatistik und Klinische Epidemelogie Charité Universitätsmedizin Berlin, Hannoversch Münden; Frage: Post-Polio-Patienten halten sich krankheitsbedingt wenig im Freien auf. Die Skelettmuskulatur besitzt Vitamin-D-Rezeptoren, die die Muskelkraft beeinflussen. Ob bei Post-Polio-Patienten ein Vitamin D3-Mangel besteht, und ob dessen Ausgleich die Muskelschwäche bessern kann, ist nicht bekannnt. Design: In einer Pilotstudie wurden bei 28 Post-Polio-Patienten (20 w, 8 m, mittleres Alter 59,9 Jahre) Januar bis März 2006 die Serumspiegel von Vitamin D (als 25-OH-D3) und Parathormon (iPTH) bestimmt. Anschließend erhielten alle Patienten in Abhängigkeit von der Differenz zum unteren Schwellenwert für Vitamin D3 ( 20 mg/l) und der Verträglichkeit über 3 Monate 7.000 bis 20.000 IE Cholecalciferol/Woche. Vitamin D3 wurde nach 28 und 84, iPTH nach 84 Tagen kontrolliert. Außerdem führten die Patienten den Sit-to-Stand-to-Sit-Test über 1 min durch. Ergebnisse: Gesamtgruppe Medianwerte
Start
Tag 28
25-OH-D3 [mg/l]
14,0
27,0***
Tag 84 30,6**
iPTH [ng/l]
5,0
entfällt
4,0
Sit-Stand-1min [Wdh]
15
15
16**
Sit-Stand [sec]
21
16*
18*
Subgruppe
(25-OH-D3 <10µg/l)
25-OH-D3 [mg/l]
8,2
22,0**
29,1*
iPTH [ng/l]
5,9
entfällt
4,0*
Sit-Stand-1min [Wdh]
14
15*
16**
Sit-Stand [sec]
20
17**
15**
* p < 0,05
** p < 0,01
*** p < 0,001
Alle Patienten wiesen z.T. deutliche Vitamin D3-Mängel auf. Unter Ausgleich des Defizits zeigten sich signifikante Verbesserungen der Kraftausdauer-Leistung der Beinmuskulatur, besonders bei der Subgruppe mit deutlich erniedrigten 25OH-D3-Konzentrationen (<10µg/l, Norm >20µg/l). Diskussion: Als ausreichend rehabilitiert geltende Post-Polio-Patienten wiesen einen deutlichen Vitamin D3-Mangel auf, der auch die Leistungsfähigkeit der Skelettmuskulatur mindern kann. Post-Polio-Patienten sollten generell ganzjährig mit Cholecalciferol supplementiert werden, um Konzentrationen für 25OH-D3 zwischen 30 und 40 µg/l zu erreichen. Größere Patientengruppen mit Post-Polio-Syndrom, aber auch anderen Grundkrankheiten mit Muskelschwäche sollten untersucht werden.
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Sind Stürze im Krankenhaus vermeidbar? Analyse von Inzidenz, Risikofaktoren und Prävention B. E. Marx1, A. Johannes1, M. Marx2 1SHG-Kliniken, Saarbrücken; 2Medizinische Klinik II und III, SHG-Kliniken Völklingen,Völklingen; Zielsetzung: Stürze gehören zu den häufigsten Risiken im Krankenhaus mit Beeinträchtigung der Lebensqualität, erhöhtem Sterberisiko, ökonomischen Konsequenzen. Ziel war es, in einem Kliniksverbund die Sturzinzidenz in verschiedenen Fachabteilungen, die Risikoprofile und Sturzprävention zu analysieren und Hochrisikobereiche zu identifzieren. Methode: Mittels einheitlicher Sturzprotokolle wurden alle vom 01.01.31.12.2005 gestürzten Patienten mit demographischen Angaben, Sturzumstän-
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POSTERBEITRÄGE den, Sturzzeit,Verletzungen, anerkannten internen und externen Risikofaktoren, ergriffenen Maßnahmen zur Sturzprävention durch den zuständigen Arzt und Pflege erfasst. Die Datenzusammenführung und -auswertung erfolgte zentral. Ergebnisse: In 2005 wurden insgesamt 1397 Stürze gemeldet, der Anteil Frauen betrug 55%, das mittlere Alter 71 Jahre. 65 Patienten erlitten eine sturzbedingte Fraktur (4,7%). Mehrfachstürze traten bei 14% der Patienten auf. Stürze und Frakturen ereigneten sich am häufigsten beim Gang zur Toilette, in einigen Abteilungen zeigten sich Spitzenzeiten in der Nacht. Häufigste Risikofaktoren waren eingeschränkte Gehfähigkeit 59%, Einnahme von >3 Medikamenten 56%, reduziertes Orientierungsvermögen 53%. Bei 35% der Sturzpatienten lagen ≥3 Risikofaktoren vor. Die Sturzinzidenz lag am höchsten in der Geriatrie (N=4 Fachabteilungen) resp. Neurologie (N=3) mit 4-6,4 resp. 3,4-5,3 pro1000 Behandlungstage.Von den 65 Patienten mit Fraktur nahmen 65% >3 Medikamente ein, bei 50% bestand eingeschränkte Orientierung. Trotz hohem Bewusstsein für Sturzprävention fehlten in 19 der 23 Patienten mit proximaler Femurfraktur Angaben zu sturzvermeidenden Maßnahmen. Schlussfolgerung: Diese Untersuchung zeigt die wichtigsten Möglichkeiten zur Sturzprävention im Krankenhaus: kritische Prüfung der Pharmakotherapie, Begleitung in der Nacht, besondere Maßnahmen in den hier identifizierten Hochrisikoabteilungen.
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Wirksamkeit und Verträglichkeit einer antihypertensiven Therapie mit der Fixkombination des AT1-Rezeptorenblockers Olmesartan mit Hydrochlorothiazid A. Schmidt1, B. Zegenhagen-Phiong1 1Medizin & Forschung, BERLIN-CHEMIE AG, Berlin; Zielsetzung: Es wurden die Wirksamkeit und die Verträglichkeit einer einmal täglich verabreichten Fixkombination von Olmesartanmedoxomil 20mg plus Hydrochlorothiazid (HCT) 12,5mg oder Olmesartanmedoxomil 20mg plus HCT 25mg untersucht. Methoden: 18.703 Hypertoniker wurden von Hausärzten in Deutschland in eine offene, nicht kontrollierte Beobachtungsstudie eingeschlossen. Primäre Zielparameter waren für die Wirksamkeit die Senkung des systolischen und des diastolischen Blutdrucks nach acht Wochen, für die Verträglichkeit die Zahl der Patienten mit unerwünschten Ereignissen. Am Ende der Untersuchung wurde von den behandelnden Ärzten ein subjektives Urteil zur Bewertung der Therapie erfragt. Nach vier Wochen wurde eine Zwischenuntersuchung durchgeführt. Ergebnisse: Das mittlere Alter aller Patienten lag bei 61 Jahren. Die Diagnose „Hypertonie“ wurde bei 23% der Patienten neu gestellt. Bei 72% aller Patienten war bereits eine antihypertensive Vorbehandlung durchgeführt. Diese erfolgte meist mit ACE-Hemmern (35%), Beta-Rezeptorenblocker (33%) und/oder Diuretika (20%). Die meistgenannten Gründe für eine Therapieumstellung waren „unzureichende Wirkung“ (38%) oder „Unverträglichkeit der Vormedikation“ (22%). Als häufigste kardiale Risikofaktoren wurden Adipositas (44%), Hyperlipidämie (39%) und Bewegungsmangel (35%) angegeben. Die mittleren Blutdruckwerte reduzierten sich nach acht Wochen Therapie um 24,7mmHg im systolischen und um 12,8mmHg im diastolischen Bereich. Bereits bei der Zwischenuntersuchung nach vier Wochen konnte eine mittlere Blutdrucksenkung von 17,4mmHg systolisch und 8,9mmHg diastolisch ermittelt werden. Die Mehrzahl (95,1%) der Ärzte bewertete die Therapie nach acht Wochen mit „sehr gut“ oder „gut“. Schlussfolgerung: Die Fixkombination von Olmesartan und HCT erwies sich als sehr effektives und gut verträgliches Antihypertensivum.
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Rückfallverhütung durch eine zweijährige Erhaltungstherapie mit Venlafaxin XR bei Patienten mit rezidivierender Major Depression M. Keller1, W. Dierkes2, D. Dunner3, A. Gelenberg4, R. Hirschfeld5, J. Kocsis6, S. Kornstein7, C. Nemeroff8, P. Ninan8, A. Rothschild9, A. Schatzberg10, R. Shelton11, M. Thase12, M. Trivedi13, J. Zajecka14 1Brown University, Rhode Island, Providence; 2Wyeth Pharma GmbH, Münster; 3University of Washington, Seattle, USA; 4University of Arizona,Tucson, USA; 5University of Texas Medical Branch, Galveston, USA; 6Weill Cornell Medical College, New York; 7Virginia Commonwealth University, Richmond, USA; 8Emory University School of Medicine, Atlanta, USA; 9University of Massatchusetts Medical School, Worcester, USA; 10Stanford University School of Medicine, Stanford, USA; 11Vanderbilt University, Nashville, USA; 12University of Pittsburgh Medical Center, Pittsburgh, USA; 13University of Texas Southwestern Medical School, Dallas, USA; 14Rush University Medical Center, Chicago, USA Hintergrund: Die Mehrheit der Patienten mit unipolarer Depression erleidet ein Rezidiv. Epidemiologische Studien berichten über Rückfallraten von etwa 40% innerhalb eines Jahres und von 85% innerhalb von 15 Jahren. Ziel dieser Studie war, die Langzeitwirksamkeit von Venlafaxin hinsichtlich der Rückfallverhütung zu untersuchen. Methodik: Patienten mit unipolarer Depression (N=1096) wurden im Verhältnis 3:1 für eine 10-wöchige Akuttherapie mit Venlafaxin XR (75-300 mg/day) oder Fluoxetin (20-60 mg/day) randomisiert. Responders (HAM-D17 Gesamtscore ≤12 und ≥50% Reduktion gegenüber Baseline) wurden in einer 6-monatigen Fortsetzungsphase weiterbehandelt. Responders der Fortsetzungsphase wurden für 2 konsekutive 12-monatige Erhaltungsphasen eingeschlossen und im Verhältnis 1:1 zu Venlafaxin und Placebo re-randomisiert. Die mit Fluoxetingruppe galt als interne Referenz ohne Re-Randomisierung. Die primäre Definition eines Rückfalls war ein HAM-D17 score >12 und eine Reduktion < 50% gegenüber Baseline. Ergebnisse: Die kumulative Wahrscheinlichkeit der Rückfallverhütung war im ersten Jahr der Erhaltungstherapie 77% für Venlafaxin und 58% für Placebo (p=0,005). Im zweiten Jahr war die kumulative Wahrscheinlichkeit der Rückfallverhütung 92% für Venlafaxin und 55% für Placebo (p<0,001). Über den gesamten Zeitraum von 24 Monaten war die kumulative Wahrscheinlichkeit der Rückfallverhütung 72% für Venlafaxin und 53% für Placebo (p=0,005). Obgleich die Studie nicht für einen Vergleich zwischen Venlafaxin und Fluoxetin konzipiert war, zeigte sich im 2.Jahr der Erhaltungstherapie ein Trend zugunsten von Venlafaxin. Schlussfolgerung: Die Studie belegt, dass eine Erhaltungstherapie mit Venlafaxin bei Patienten mit rezidvierender unipolarer Depression, die in der Akut- und Fortsetzungsphase erfolgreich behandelt wurden, über einen Zeitraum von 24 Monaten signifikant wirksam hinsichtlich der Rückfallverhütung ist.
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Die unerwünschte Arzneimittelwirkung und das weibliche Geschlecht – Der epidemiologische Standpunkt H. Dormann1,Y. Zopf1, E. G. Hahn1 1Medizinische Klinik 1, Friedrich Alexander Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen; Einleitung: Einflussfaktoren auf unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) wurden bereits von mehreren Arbeitsgruppen untersucht. Bisher liegt jedoch keine prospektive Untersuchung vor, in der durch eine Intensiverfassung von UAW der Einfluss des Geschlechts evaluiert wurde. Methode: Im Rahmen einer multizentrischen Studie mit Patienten aus verschiedenen nichtoperativen Abteilungen (Pädiatrie, Innere Medizin und Geriatrie) der Hadassah Universitätsklinik in Jerusalem, der Universitätsklinik Erlangen und Regensburg wurden Intensiverfassungen von UAW während der Klinikaufenthalte durch Internisten und Pharmazeuten prospektiv durchgeführt. Neben den über die jeweiligen Krankenhausinformationssysteme verfügbaren Daten zu Labor, Befund und Diagnosen wurden alle erfassten UAW auf der elektronischen Plattform der KLASSE-Datenbank* archiviert. Alle UAW wurden hinsichtlich ihrer Wahrscheinlichkeit, der Schweregrade, des Typs und der Vermeidbarkeit auf der Basis von international gültigen Bewertungsskalen durch die o.g. Experten evaluiert.
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POSTERBEITRÄGE Ergebnisse: Mittels der KLASSE-Datenbank wurden insgesamt 2641 Patienten (1105 weiblich) prospektiv in die Pharmakovigilanzstudie eingeschlossen. Insgesamt wurden in der Beobachtungszeit 25.532 Arzneimittel verschrieben und bezüglich einer UAW (n = 1779) analysiert. Bei insgesamt 595 Patienten (22,5%) konnte mindestens eine UAW nachgewiesen werden. Der Einfluss des Geschlechts wurde in verschiedenen Altersklassen vom Neugeboren bis zum geriatrischen Patienten und nach Typ und Schweregraden der UAW hin analysiert. In einer multivariaten Analyse ließ sich neben dem weiblichen Geschlecht (OR 1.80, 95% CI 1.29 – 2.44), für das Alter (OR 1.02, 95% CI 1.0.1-1.03), der Krankenhausverweildauer (OR 1.08, 95% CI 1.06-1.09) und dem Patienten, der über eine Notaufnahme aufgenommen wurde (OR 1.52, 95% CI 1.07-2.16) ein signifikanter Einfluss auf das Eintreten einer UAW nachweisen. Diskussion: Der EinfluSS des weiblichen Geschlechts auf das Ereignis UAW sollte neben dem Einsatz pharmakogenetischer Diagnostik weiterhin Beachtung finden und bedarf weiterer wissenschaftlicher Untersuchungen. *KLASSE: Klinisches Arzneimittelsicherheitssystem Erlangen – Modell OntoDrug
Psychosomatik, die mittlere Gesprächszeit betrug 132 min beim Erstkontakt und 77 min bei Folgekontakten. Aufgeschlüsselt in die einzelnen Bereiche ergibt sich für die psychosomatische Mitbetreuung folgendes: mitbetreute Fälle (n)
Kontakte insges. (n)
Anamnese/ Diagnose (%)*
EinzelPsychotherapie (%)*
Konsiliar. Erörterung (%)*
Endokrinologie
111
284
13,46
34,30
12,66
Gastroenterologie
151
151
8,82
37,26
11,78
Gerontologie
158
283
4,04
32,65
10,79
Kardiologie
158
269
18,36
19,16
11,61
Nephrologie
126
159
14,34
24,66
17,83
Onkologie
218
525
9,61
34,40
13,88
Palliativstation
48
120
5,33
31,44
14,91
Pneumologie Aufnahmestationen
863
Patientenverfügungen: Verbreitung und Befürchtungen – eine empirische Untersuchung S. Sahm1, L. Schröder1 1Medizinische Klinik I, Ketteler-Krankenhaus, Offenbach, Offenbach Einführung: Patientenverfügungen (PV) sollen die Beachtung von Behandlungswünschen (meist Ablehnung) von zur Entscheidung unfähiger Patienten sicherstellen. Die Verbindlichkeit von PV ist umstritten. In einer Reihe von Untersuchungen wurde über eine nur geringe Akzeptanz solcher Instrumente in der Bevölkerung berichtet (Fagerlin und Schneider, Hastings-Center Report 2004, Sahm et al J Med. Ethics 2005). Daten über die Verbreitung von PV und mögliche Barrieren ihres Gebrauchs unter verschiedenen Gruppen von Patienten fehlen. In der bislang umfangreichsten Studie wurde die Häufigkeit des Vorhandenseins von PV, Kenntnisse über die in Deutschland gültigen Varianten (Patientenverfügung [PV], Vorsorgevollmacht [VV], Betreuungsverfügung [BV]) und Befürchtungen wie fälschliche Interpretation einer PV (FI) oder psychologischer Zwang beim Ausfüllen (PZ) bei Patienten in allgemeinärzlicher Betreuung untersucht. Methodik: Mittels einem standardisierten Fragebogen wurden 1260 Patienten, die eine allgemeinärztliche Praxis aufsuchten befragt. Die Vergleich der Verteilung von Merkmalen in Subgruppen erfolgte mittels chi2-Test. Ergebnisse: Auswertbare Daten wurden von 1260 Patienten erhoben. Eine PV hatten 191 (15,2%). Eine Beziehung zum Alter fand sich nicht. Patienten in schlechterem Gesundheitszustand hatten eher eine PV (p< 0.1). 997/1237 (80,1%) kennen die PV, 432/1237 (34,9%) die VV, 460/1236 (37,2%) die BV. 600/1188 (50,5) befürchten PZ, 509/1175 (43,3%) FI. Schlussfolgerung: Trotz verbreiteter Kenntnisse über PV ist der Anteil der Patienten mit PV wie in anderen Ländern gering.Viele Patienten haben Befürchtungen, PV könnten mißbraucht werden. Dieser Faktor steht offensichtlich als Barriere der Verbreitung von PV entgegen. Daher scheint es angezeigt, nach alternativen Prozeduren zu suchen, die den verbreiteten Befürchtungen Rechnung tragen.
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Psychosomatische Konsiliar- und Liaisonarbeit in der Inneren Medizin A. Eisenberg1, W. Söllner1 1Klinikum Nürnberg, Klinik für Psychosomatik und Psychotherap. Medizin, Nürnberg; Zielsetzung: Es wurde die psychosomatische Mitbehandlung bei internistischen Patienten an einem Klinikum der Maximalversorgung untersucht. Methoden: In der Zeit vom 01.01. bis 31.12.2005 wurden alle Patienten- und Teamkontakte des psychosomatischen Konsiliar- und Liaisondienstes am Klinikum Nürnberg erfaßt und die Daten von den 7 internistischen Kliniken und von 3 weiteren Bereichen ausgewertet. Ergebnisse: 2005 wurden im Gesamtklinikum 2369 Patienten konsiliarisch gesehen. Durchschnittlich hatten die Patienten 2,17 Kontakte mit Mitarbeitern der
118
300
8,34
33,05
12,20
42 / 42
70 / 51
16,65 / 24,17
31,1 / 21,96
7,43 / 11,99
* auf die Gesamtbehandlungszeit bezogen Onkologie, Palliativstation und toxikologische Intensivstation nahmen die Psychosomatik am häufigsten in Anspruch. Schwerpunkt der Arbeit lag in den meisten Kliniken in der Einzeltherapie, außer in der Kardiologie und einer Aufnahmestationen, dort fand sich dafür ein sehr hoher Anteil an Anamnesezeit. In der Palliativmedizin wurden 7,1% der Zeit Paar- bzw. Familientherapie durchgeführt, in der Nephrologie 3,3%. Teambezogene Leistungen (Supervision, Fallbesprechungen, ...) fielen in größerem Umfang (< 5% der Gesamtarbeitszeit) in der Onkologie, der Nephrologie und auf der Palliativstation an. Schlussfolgerungen: Die Häufigkeit der Anfragen legt nahe, dass das konsiliarische Hinzuziehen des Psychosomatikers als hilfreich empfunden wurde: zum einen durch ein direktes Behandlungsangebot für die Patienten aber auch über eine Entlastung der Behandlungsteams.
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GISAD – ein segregatives Versorgungskonzept für Patienten mit Demenz im Akutkrankenhaus – Erfahrung von zwei Jahren T. Zieschang1, E. Müller1, I. Dutzi1, U. Hestermann2, D. Hüger2, A. Braun1, N. Specht-Leible1, P. Oster1 1Geriatrisches Zentrum, Bethanien Krankenhaus, Heidelberg; 2Kardiologie, Medizinische Klinik, Heidelberg; Hintergrund und Zielsetzung: Die Versorgungsstrukturen für Patienten mit Demenz bei akuten internistischen/chirurgischen Erkrankungen sind unzureichend. Die Folge sind Verlegungen mit „Drehtüreffekten“ zwischen Geriatrie/ Innerer und Psychiatrie; es droht eine Verschlechterung der Demenz und unwiederbringlicher Ressourcenverlust mit erhöhtem Pflegebedarf. Ein zusätzliches Delir trägt zu der deutlich erhöhten Mortalität dieser Patienten bei. Methoden: Eine Mitarbeiterbefragung zu Belastungen im Umgang mit verhaltensauffälligen Demenzpatienten zeigte deutlichen Handlungsbedarf. Es erfolgte die Einrichtung eines geschützten Demenzbereiches mit tagesstrukturierenden Angeboten (GISAD – Geriatrisch-Internistische Station für Akuterkrankte Demenzpatienten). Seit 07/2006 Förderung als Modellprojekt durch die Mühlschlegel Stiftung, in diesem Rahmen Ermittlung von Schulungsbedarf durch teilnehmende Beobachtung im Praxisfeld Pflege, Übersetzung und Einführung des angelsächsischen Schulungsprogramms für Pflegefachkräfte nach Archibald. Angehörigengruppe in Kooperation mit der AOK. Ergebnisse: Daten von 240 PatientInnen (72% Frauen, 82 Jahre) werden ausgewertet. 42% kommen aus der häuslichen Umgebung, 17% aus anderen Krankenhäusern. Entlassungen erfolgen in 40% direkt nach Hause, in 20 % zurück ins Pflegeheim, 10% neu ins Pflegeheim. Die Verweildauer beträgt durchschn. 16,3 Tage (davon 12,3 auf GISAD). Diese ist abhängig von den ADL vor Aufnahme, der Wohnsituation, Stürzen und Vorhandensein einer Depression. Die anderen Stationen sind erheblich entlastet, u.a. durch weniger „plötzlich verschwundene“ Patienten. Reduktion von herausforderndem Verhalten bei den Patienten.
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Med Klin 2007;102:Abstract-Band
POSTERBEITRÄGE Schlussfolgerung: Zukunftsweisender Beitrag zur Verbesserung der Situation von Demenzpatienten mit Verhaltensauffälligkeiten im Akutkrankenhaus. Nichtmedikamentöse Reduktion von herausforderndem Verhalten. Entlastung insbesondere des Pflegepersonals.
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Status Quo der Versorgung chronischer Darmerkrankungen in der Primär-, Sekundär- und Tertiärversorgung: eine lokale versorgungsepidemiologische Analyse initiiert durch den Essener Zirkel S. Haag1, C. Pieper2, W. Senf3, S. Gesenhues4, G. Gerken1, K.-H. Jöckel2, G. Holtmann5 1Abteilung für Gastroenterologie & Hepatologie, Universitätsklinikum Essen, Essen; 2Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie, Universitätsklinikum Essen, Essen; 3Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universitätsklinikum Essen, Essen; 4Institut für Allgemeinmedizin, Universitätsklinikum Essen, Essen; 5Department of Gastroenterology, Hepatology and General Medicine, Royal Adelaide Hospital, University of Adelaide, Australia, Australien; Hintergrund: Über die Nutzung von Ressourcen des Gesundheitswesens durch Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) oder mit Reizdarmsyndrom (RDS) liegen bislang keine systematisch erhobenen Daten vor. Daher war es Ziel dieser Studie, das Konsultations- und Inanspruchnahmeverhalten bei CED- oder RDS-Patienten in der Primär- (PV), Sekundär- (SV) und Tertiärversorgung (TV) zu erfassen. Methoden: Innerhalb eines Zeitraumes von 10 Wochen wurden 170 konsekutive Patienten angesprochen, von denen 131 (86 (77%) mit CED, mittleres Alter 43,3±12,8 Jahre, 92 Frauen) an der Studie teilnahmen. 32 Patienten wurden in 4 Praxen der PV, 12 von 3 Gastroenterologen und 87 Patienten in der TV (2 Schwerpunktkrankenhäuser, 1 Uniklinik) rekrutiert. Erfasst wurden die Lebensqualität, affektive Störungen, Konsultations- und Inanspruchnahmeverhalten sowie die Symptomintensität (SI). Ergebnisse: Die SI war bei RDS- im Vergleich zu CED-Patienten in allen Versorgungsstufen signifikant erhöht (p<0,001). Die Zeitspanne erster Symptome bis zur Diagnose war deutlich höher in der TV (3,2±1,9 Jahre) im Vergleich zu SV (2,1±1,5) und PV (2,4±1,7, beide p<0,05) und länger bei RDS als bei CED Patienten (2,6±2,0 vs. 4,2±2,1 Jahre, p=0,03). Bei CED- nicht jedoch RDS wurden in Abhängigkeit von der Versorgungsstufe vermehrt Gastroskopien und Koloskopien, sowie Abdomen-Ultraschall und –MRT (alle p<<0,05) durchgeführt. RDS Patienten erhielten signifikant mehr Abd.-US (p<0,001), CT-Abdomen (p=0,036) oder Koloskopien (p=0,05) als CED. Die Konsultationsfrequenz war am höchsten in der SV im Vergleich zu TV und PV (p<0,02 und p<0,001). Zusammenfassung: Die Inanspruchnahme von Leistungen im Gesundheitswesen weist für CED und RDS gänzlich unterschiedliche Muster auf. Dabei ist die Symptomintensität bei RDS signifikant höher als bei CED Patienten. Dies ist jedoch nicht mit einer verstärkten Inanspruchnahme der diagnostischen Verfahren assoziiert und legt nahe, dass die Versorgung von RDS Patienten im Vergleich zu CED weniger geeignet ist die Krankheitsfolgen zu korrigieren.
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Prädiktoren unerwünschter Arzneimittelwirkungen in der Inneren Medizin Y. Zopf1, E. G. Hahn1, H. Dormann1 1Medizinische Klinik 1, Friedrich Alexander Universität Erlangen, Erlangen; Hintergrund: Bisher existieren keine unabhängigen Vorhersagefaktoren für UAW bei internistischen Patienten, die auf der Grundlage einer UAW Intensiverfassung unter Einschluß von klinischen Parametern gewonnen wurden. Methode: Im Rahmen einer multizentrische Studie mit internistischen Patienten der Universitätsklinik Erlangen und Regensburg wurden Intensiverfassungen von UAW während der Klinikaufenthalte durch Internisten und Pharmazeuten prospektiv durchgeführt. Neben den über die jeweiligen Krankenhausinformationssysteme verfügbaren Daten zu Labor, Befund und Diagnosen wurden alle erfassten UAW auf der elektronischen Plattform der KLASSE-Datenbank* archiviert. Alle UAW wurden hinsichtlich ihrer Wahrscheinlichkeit, der Schwere-
grade, des Typs und der Vermeidbarkeit auf der Basis von international gültigen Bewertungsskalen evaluiert. Ergebnisse: Die UAW Rate betrug 38 % (n=345). Neben der Erfassung von Arzneimittelverordnungen wurden 40 weitere Parameter (z.B.Vitalstatus, Nikotin- und Alkoholabusus, Labor, etc.) in die multivariate Analyse miteinbezogen. Hierbei zeigten eine erhöhte Temperatur zum Zeitpunkt der Krankenhausaufnahme (OR 1.609 CI 1.133-2.285), eine bestehende Anämie (OR 0.386 CI 0.194-0.768) oder Thrombopenie (OR 0.998 CI 0.627-0.989) sowie die steigende Anzahl an Arzneimittel-Verordnungen (OR 1.117 CI 1.076-1.159) einen signifikanten Einfluß auf das Ereignis UAW. Demgegenüber war das Risiko einer UAW bei gleichzeitigem Alkoholabusus vermindert (OR 2.049 CI 1.2283.258). Das höchste attributable UAW Risiko bestand für Antithrombotika und das höchste relative Risiko (RR) für Chemotherapeutika. Allerdings konnte für die Verordnung von Kombinationen von Arzneimittelklassen kein additives oder multiplikatives Risiko berechnet werden. Schlussfolgerung: Oben genannte Prediktoren sollten bei jeder Krankenhausaufnahme die Bereitschaft zur Pharmakovigilanz bei den behandelnden Ärzten deutlich erhöhen. Neben hoch Risiko Pharmaka wie Chemotherapeutika sollten insbesondere häufig verordnete Medikamente wie Antithrombotika bei der UAW Entstehung nicht unterschätzt werden. *KLASSE: Klinisches Arzneimittelsicherheitssystem Erlangen – Modell OntoDrug
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Die pränatale Gabe von Dexamethason am Ende des 2. Trimesters erhöht die Prävalenz des metabolischen Syndroms in Weißbüschelaffen nach 18 Monaten C. Bramlage1, Chr. Schlumbohm2, G. Müller1, F. Strutz1 1Abteilung Nephrologie & Rheumatologie, Universitätsklinikum Göttingen, Medizinische Klinik, Göttingen; 2Deutsches Primatenzentrum, Göttingen; Die pränatale Gabe von Dexamethason induziert in Ratten und Schafen ein metabolisches Syndrom. Bisher ist nicht klar, ob dieser Zusammenhang auch für den Menschen gilt. Ziel des Projektes ist es, diese Induktion an nicht-humanen Primaten als nahe Verwandte des Menschen zu untersuchen. Präsentiert werden hier die Daten nach 18 Monaten Lebenszeit. 45 Weißbüschelaffen werden in den folgenden Gruppen untersucht: A) „Früh Dex“ Gruppe (FD): Mütterliche Gabe von 5 mg Dexamethason/kg KG am Ende des 1.Trimesters, B) „Spät Dex“ Gruppe (SD): Mütterliche Gabe von 5 mg Dexamethason/kg KG am Ende des zweiten Trimesters und C) Kontrollgruppe (KG): Keine Gabe von Dexamethason. Bestimmt wurden das Gewicht, der Blutdruck, die Nüchternglukose, die Blutfettwerte (HDL, Trigylceride), Cystatin C und die Proteinurie. Außerhalb der Norm wurden Werte oberhalb der 75. Perzentile des Gesamtkollektives angesehen. Gemäß der IDF (International Diabetes Foundation) zeigen 4 von 10 Tieren in der SD Gruppe ein metabolisches Syndrom auf, während nur 1 Tier in der KG und keines in der FD Gruppe diese Kriterien erfüllen. Dabei wiesen alle Tiere mit metabolischem Syndrom eine Adipositas, eine Hypertonie, Fettstoffwechselstörungen und erhöhte Nüchternglukosekonzentrationen auf. Zudem zeigen 3 der 5 betroffenen Tiere bereits eine deutliche Proteinurie über 2000 mg/g Kreatinin auf. Diese 18 Monatesdaten lassen eine Induktion des metabolischen Syndroms bei pränataler Dexamethasongabe am Ende des 2.Trimesters vermuten. Dies ist auch klinisch von Bedeutung, da der Zeitpunkt in etwa mit der pränatalen Dexamethasongabe zur Förderung der Lungenreife bei Frühgeborenen übereinstimmt. Die weitere Entwicklung der Tiere wird zeigen, ob auch die anderen Tiere der Gruppe oder auch Tiere der anderen Gruppe im Alter ein metabolisches Syndrom entwickeln werden. Das Projekt wird von der europäischen Kommission finanziert (QLRT-200102758).
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(101) POSTERBEITRÄGE
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Heliotherapie stärkt antioxidative Kapazität R. Krause1, S. Howest2, M. Bühring1, I. Popow3, G. Lewin3,W. Hopfenmüller4, R. Stange1 1Naturheilkunde, Charité-Universitätsmedizin Berlin Campus Benjamin Franklin und Immanuel-Krankenhaus Berlin-Wannsee, Berlin; 2Nephrologisches Zentrum Niedersachsen in Hann Münden, Hannoversch Münden; 3Forschungsinstitut für Antioxidative Therapie GmbH, Berlin; 4Institut für Biostatistik und Klinische Epidemelogie Charité Universitätsmedizin Berlin, Berlin; Antioxidantien stellen ein wichtiges Schutzsystem für den Organismus dar. Fragestellung war deshalb der Einfluß einer suberythematösen UV-Exposition (Heliotherapie) als externer Reiz auf das antioxidative System sowie mögliche Zusammenhänge mit dem Vitamin-D-Stoffwechsel. Im Rahmen einer prospektiven, randomisierten, klinischen Studie wurden je 12 pflegebedürftige alte Menschen (Alter 85,0 +/- 5,0 J. bzw. 83,0 +/- 8,0 J.; Karnofski-Index 31,6 bzw. 36,6) über 6 Wochen dreimal wöchentlich mit einem sonnenähnlichen UV-Spektrum ganzkörperbestrahlt.Vor und nach der Bestrahlungsserie wurden die Serumspiegel von 25-OH-D3 ,die integrale antioxidative Kapazität wasserlöslicher Stoffe (AKW), deren uratunabhängige Komponente (AKU), die integrale antioxidative Kapazität fettlöslicher Stoffe (AKL), die antiradikalische Kapazität der Harnsäure (UA),Vitamin C und Vitamin E bestimmt. Ergebnisse: Unter der Heliotherapie kam es zu hochsignifikanten Anstiegen (p> 0,001**) von AKW (575 > 663 µmol/l**) und UA 529 > 616 µmol/l**) sowie von 25-OH-D3 (75, > 28,5 µg/l**), nicht jedoch in der Kontrollgruppe. Die Serumspiegel von AKL, AKU, Vit E und Vit C änderten sich im Studienverlauf nicht wesentlich. Es fiel jedoch bei beiden Gruppen eine Hypovitaminosis C auf. Diskussion und Ausblick: Suberythematöse serielle UV-Expositionen können als Stimulanz für das antioxidative System bewertet werden. Vitamin D könnte über eine kutane Metallothionein-Induktion sowie Harnsäure über AllantoinOxidation als Radikalenfänger wirksam sein. Damit scheint das ultraviolette Wellenspektrum über die Vitamin-D-Aktivierung hinaus abwehrsteigende biopositive Wirkungen zu haben, wie aus der früheren heliotherapeutischen Praxis gut bekannt ist.
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Hohe Prävalenz von Aspirationen bei geriatrischen Patienten mit Dysphagie Eine Replikationsstudie M. Blonder1, P. Pluschinski1, K. Weil1 1Geriatrie, Otto-Fricke-Krankenhaus Paulinenberg GmbH, Bad Schwalbach; Fragestellung: Wir untersuchten erneut die Prävalenz von Aspirationen bei geriatrischen Patienten. Methodik: In einem Zeitraum von drei Monaten wurden 36 Patienten einer geriatrischen Fachklinik mit klinisch manifester Dysphagie, festgestellt mit dem sog.Wasserschlucktest nach Daniels, zur störungsspezifischen Diagnostik fiberendoskopisch untersucht. Ergebnisse: Die meisten Patienten wurden aus einer Akutklinik übernommen. Die Dysphagie war zum Zeitpunkt der Aufnahme bei vielen Patienten nicht bekannt. Die fiberendoskopische Evaluation des Schlucken (FEES®) ergab bei der Mehrheit der Patienten mit Dysphagie einen auffälligen Befund (Retention, Penetration, Aspiration). Es fiel ein hoher Anteil stiller Aspirationen auf. Bezüglich Aspirationskonsistenzen fand sich in vielen Fällen keine Übereinstimmung zwischen klinischem Verdacht und endoskopischem Befund. Schlussfolgerungen: Es konnte eine sehr hohe Prävalenz von stillen Aspirationen bei geriatrischen Patienten mit Dysphagie während der stationären geriatrischen Rehabilitation nachgewiesen werden. Die klinische Untersuchung war geeignet hoch aspirationsgefährdete Patienten zu identifizieren, nicht aber die Aspirationskonsistenz. Die instrumentell gesicherte Aspiration führte nicht automatisch zu oraler Nahrungskarenz, sondern zu einem differenzierten individuell angepassten Therapieplan. Im Vergleich zu 2000 bestehen nach wie vor Defizite bezüglich adäquater therapeutischer Maßnahmen in den primärversorgenden Strukturen. Literatur: 1. Langmore, S. (2001) Endoscopic evaluation and treatment of swallowing disorders, New York 2. Mann, G.; Hankey, G.J.; Cameron, D. (1999).
Swallowing Funktion After Stroke. Prognosis and Prognostic Factors at 6 Month. Stroke 30 3. Murray, J. (1999). Manual of Dysphagia Assessement in Adults. San Diego: Singular Publishing 4. Daniels et al., 1997 Clinical assessment of swallowing and prediction of dysphagia severity, Am. Jour. Of speech & language path., Vol. 6
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Health Technology Assessment: Damoklesschwert medizinischer Praxis? A. Rüther1, H.-P. Dauben1 1DIMDI – Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information, Deutsche Agentur für Health Technology Assessment, Köln; Health Technology Assessment (HTA) wird in Deutschland, auf Grund seiner Entwicklung im ausserdeutschen Sprachraum, in seinem Ansatz und seinen Zielen missverstanden. Hinzu kam die Etablierung dieser Methodik durch ein Gesetz innerhalb der Gesundheitsreform 2000. Durch diesen Top-Down Ansatz erhielt diese wissenschaftliche Methodik den Makel der staatlichen Bevormundung. HTA ist im erweiterten Umfeld der evidenzbasierten Medizin beheimatet. Die Methodik hilft bei der Synthetisierung des aktuellen Wissenstand eines Verfahrens. Dabei wird neben sonst üblichen Bewertung der Wirksamkeit eines Verfahrens unter idealen Studienbedingungen (efficacy), besonderen Wert auf die Wirksamkeit unter Alltagsbedingungen (effectiveness) gelegt. Bei Bedarf erfolgt zudem die Berücksichtigung der ökonomischen Auswirkungen (efficiency) sowie sozialer, juristischer und ethischer Auswirkungen. Damit kann HTA nicht nur auf nationaler Ebene eingesetzt werden sondern hilft, in einem komplexen Gesundheitswesen wie dem Deutschen, gerade auch auf regionaler und lokaler Ebene Transparenz, Objektivität und Wissenschaftlichkeit im Entscheidungsprozess bei der Bewertung alter und neuer Verfahren herzustellen. Durch die Entwicklung seit 2000 wurde dem Deutschen Institut für medizinische Dokumentation und Information (DIMDI), einem Institut des deutschen Gesundheitsministeriums (BMG), der Aufbau und Betrieb eines Informationssystems zu HTA ermöglicht. Dieses System beinhaltet neben elektronischen Datenbanken auch ein System zur Erstellung von neuen HTA-Berichten. Themen können dabei von jeder interessieerten Gruppe oder Person über das Internet eingereicht werden. Zusätzlich erfolgen Beratungsleistungen bei der Entwicklung und Nutzung von HTA. HTA in Deutschland ist somit vollständig in den wissenschaftlichen Teil der Versorgungsforschung integriert und hilft die Patientenversorgung sowohl auf struktureller Ebene als auch auf Praxisebene in Krankenhäusern und Arztpraxen zu verbessern und effizienter zu gestalten.
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Parathyroid hormone (1-34) induces mobilization of stem cells and improves cardiac function after myocardial infarction in mice M.-M. Zaruba1, S. Brunner1, E. Deindl2, B. Huber1, R. David1, G. Assmann3, J. Müller-Höcker3, W.-M. Franz1 1Medizinische Klinik und Poliklinik I, LMU, Klinikum der Universität München Großhadern, München; 2LMU, Institut für Chirurgische Forschung, München; 3LMU, Institut für Pathologie, München; Objective: Bone marrow derived stem cells either transplanted or mobilized by cytokines improve cardiac function after myocardial infarction (MI). Parathyroid hormone (PTH 1-34) was recently shown to regulate the stem cell niche of the bone marrow. Therefore, we analysed in a murine model of surgically induced MI the influence of PTH treatment on survival, functional parameters as well as stem cell mobilization. Methods: 12-24 h after MI PTH was daily injected for two weeks. 6 and 30 days after MI, pressure volume relations were investigated in vivo. Cardiac tissue was furthermore analysed by immunohistochemical, protein and mRNA analyses. To show the impact on stem cell mobilisation FACS was performed. Results: PTH treated animals revealed a significant improvement of post MI survival (60% vs. 40%). FACS data demonstrated mobilization of CD31, CD34
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POSTERBEITRÄGE and Sca-1 positive stem cells after PTH treatment. In ischemic hearts, mRNA of SDF-1 was increased after PTH application. Histology of PTH treated hearts showed less reduction of LV wall thickness (day 6: 0,58mm vs. 0,42mm, day 30: 0,22mm vs. 0,13mm) and a smaller size of infarction at day 30 (23% vs. 33%). In addition, myocardial function of PTH treated mice was improved at day 6 and day 30 (EF: 32% vs. 15%). Immunohistologically, PTH treated hearts revealed an increased number of CD31 capillaries at the border zone of infarction accompanied by an upregulation of VEGF-A/VEGF-receptor1 mRNA. Moreover, VEGF-A protein was mainly detected on cells in the granulation tissue. Expression of IGF-1 receptor protein was primarily localized on infiltrating cells and cardiomyocytes (CMs) at the border zone, which was directly related to a reduced number of apoptotic CMs. Conclusion: PTH application after MI ameliorates myocardial function, which may be explained by mobilization of stem cells and an upregulation of the homing factor SDF1 in the myocardium. This may lead to improved neovascularization and cell survival via activation of VEGF and IGF-1 pathways.
Gastroenterologie II / Infektiologie 873
Hinweis für reduzierte Stabilität von PRSS1 aufgrund einer neuen A121T-Mutation assoziiert mit hereditärer Pankreatitis T. Meister1, M. Wobker1, P. Felderbauer2, W. Schmidt2, W. Domschke1 1Medizinische Klinik und Poliklinik B, Universitätsklinik Münster, Münster; 2Gastroenterologie, Universitätsklinik Bochum, Bochum; Hintergrund: Hereditäre Pankreatitiden werden verursacht durch Mutationen im kationischen Trypsinogen-Gen (PRSS1). Die häufigste R122H-Mutation inaktiviert die Auto-Spaltstelle bei R122, die das mutierte Protein stabilisiert. Wir haben eine neue A121T-Mutation an Position -1 der Auto-Spaltstelle identifiziert. Ziel dieser Untersuchung war die Analyse der Reaktionskinetik der A121T PRSS1 Autodigestion durch Etablierung eines neuen FRET-Assays. Methoden: Die Kinetik der Autodegradation der mutierten Trypsin-Sequenz wurde mittels Fluoreszenz Resonanz Energie Transfer (FRET) Assay gemessen. Wir haben Peptidsequenzen von PRRS1 aa 118- aa 127 erstellt, die die Trypsinspaltstelle aa 122 beinhalten und an ein Dabcyl/Edans FRET System gekoppelt waren. Bei einer Spaltung der Peptidsequenzen konnte Fluoreszenz gemessen werden. Wildtyp-Peptide sowie die Sequenzen bei R122H bzw. A121T-Mutation wurden in HEPES-Puffer (pH 8.0) mit/ohne 5mM EDTA inkubiert und mit Trypsin für 30 Minuten inkubiert. Die Reaktionskinetik nach Peptidspaltung wurde mittels ELISA gemessen. Ergebnisse: Optimale Ergebnisse wurden bei 10µM Peptid und 310 U/ml Trypsin erhalten. Wir erwartet wurden die Peptide mit einem R/H-Austausch an der Trypsin-Spaltstelle nicht verdaut. Bei A/T-Austausch an Position -1 der TrypsinSpaltstelle zeigte sich ein Anstieg der Reaktionskinetik von bis zu 80%. In Anwesenheit von EDTA ergab sich beim Verdau von Wildtyp-Peptid und A121 Peptid eine Verminderung der Anstiegssteilheit von 20%. Schlussfolgerungen: Mit unserem neuen FRET-Assay haben wir eine schnelle Methode entwickelt, um veränderte PRSS1-Sequenzen in Bezug auf Autodegradation zu untersuchen. Die hier erhobenen Daten aus Peptiden mit eingebauter A121T-Mutation, die in der Lage ist, eine hereditäre Pankreatitis zu induzieren, indizieren eine erhöhte PRSS1-Autodegradation und eine „loss of function“-Mutation. Unsere Daten legen nahe, dass reduzierte Trypsin-Aktivitäten mit der Entwicklung einer hereditären Pankreatitis assoziiert sein können.
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Gefäßverschlüsse im Verlauf der alkoholinduzierten und der idiopathischen chronischen Pankreatitis J. Ehler1, A. Holle1, S. Liebe1, J. Emmrich1 1Gastroenterologie, Universitätsklinik für Innere Medizin, Rostock; Einführung: Zu abdominalen Gefäßkomplikationen im Verlauf der chronischen Pankreatitis (CP) liegen nur wenige Daten vor. Daher sollten Gefäßverschlüsse bei Patienten mit alkoholinduzierter chronischer Pankreatitis (AICP) und idiopathischer chronischer Pankreatitis (ICP) sonographisch erfasst werden. Material und Methoden: 62 Patienten mit morphologisch gesicherter CP wurden in die Studie einbezogen (AICP n=47, ICP n=15). Analysiert wurden Krankheitsverlauf, Alkoholkonsum, Diabetes mellitus, Pseudozysten, Gefäßkomplikationen und Operationshäufigkeit. Ergebnisse: Bei 49% der AICP-Patienten konnten gegenüber 26,7% der ICPPatienten Gefäßverschlüsse nachgewiesen werden, partielle Verschlüsse häufiger bei ICP (26,7% ICP vs. 23,4% AICP), komplette Okklusionen signifikant häufiger bei AICP (25,5% AICP vs. 0% ICP, p=0,029). Die Thrombosierungen bei AICP betrafen überwiegend die V. lienalis (VLI) (52%), die V. portae (VP) (17,4%) sowie bis zu 3 gleichzeitig beteiligte Gefäße. Thrombosen bei ICP waren auf die VLI (75%) oder auf die VLI und gleichzeitig VP (25%) beschränkt. Symptomatische Verschlüsse (Blutungen, Varizenbildung, portale Gastropathie) zeigten sich bei AICP mit 4,3% tendenziell seltener (6,7% ICP). Weitere häufige Komplikationen im Verlauf stellten Pseudozysten (17% AICP vs. 20% ICP) und ein pankreopriver Diabetes mellitus dar (29,8% AICP vs. 13,3% ICP). Eine Operationsindikation wurde bei 30,6% aller Patienten gestellt (31,9% AICP vs. 26,7% ICP), wobei der OP-Zeitpunkt bei höherer Alkoholmenge frühzeitiger erreicht wurde. Schlussfolgerung: 43,5% aller CP-Patienten wiesen im Verlauf überwiegend asymptomatische Gefäßverschlüsse auf. Die AICP-Gruppe zeigte häufiger Thrombosierungen und signifikant mehr komplette Okklusionen als die ICPGruppe. Hinsichtlich der Pseudozysten, eines Diabetes mellitus und der OP-Indikation ergaben sich keine signifikanten Unterschiede.
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Immunologisches und klinisches Ansprechen nach Vakzinetherapie mit autologen, Tumorlysatgepulsten dendritischen Zellen bei Patienten mit fortgeschrittenem Pankreaskarzinom: Ergebnisse einer Phase-II-Studie Chr. Bauer1, M. Dauer1, S. Saraj1, M. Schnurr1, K.-W. Jauch2, D. Rüttinger2, Chr. Bruns2, B. Emmerich3, S. Endres4, A. Eigler1 1Bereich Gastroenterologie, Medizinische Klinik Innenstadt, München; 2Chirurgische Klinik und Poliklinik Großhadern, München; 3Bereich Hämatologie und Onkologie, Medizinische Klinik Innenstadt, München; 4Abteilung für Klinische Pharmakologie, Medizinische Klinik Innenstadt, München; Hintergrund: Tierexperimentelle und klinische Studien haben gezeigt, dass durch die Vakzinierung mit dendritischen Zellen (DC) eine immunologische Reaktion gegen Tumorgewebe induziert werden kann. Hier berichten wir über die Ergebnisse einer Phase II-Studie zur Vakzinetherapie mit autologen, Tumorlysat-gepulsten dendritischen Zellen bei Patienten mit fortgeschrittenem Pankreaskarzinom. Methoden: In die Studie eingeschlossen wurden Pankreaskarzinompatienten, die eine Tumoroperation erhielten. Tumorlysat wurde aus dem chirurgisch gewonnenen Gewebe durch Frier-Tau-Zyklen gewonnen. Die Vakzinierung wurde nach Wiederauftreten makroskopischer Tumormanifestationen oder in einer primär palliativen Situation begonnen. DC wurden aus monozytären Zellen des peripheren Blutes gewonnen, mit Tumorlysat beladen und mit TNF-α und PgE2 stimuliert. DC wurden in zweiwöchentlichen Abständen intrakutan appliziert, ab dem dritten Zyklus einmal pro Monat. Alle Patienten erhielten Standard-Chemotherapie mit Gemcitabin. Die Immunantwort wurde mittels DTH-Hauttest gemessen. Proben nichtadhärenter Zellen wurden eingefroren, um die Immunantwort zu späterem Zeitpunkt per MLR und ELISPOT assay zu bestimmen. Hauptstudienendpunkt war eine partielle oder komplette Remission. Ergebnisse: Zehn Patienten haben bis jetzt DC-Vakzinierung erhalten. Eine Patientin entwickelte eine partielle Remission nach viermonatiger Vakzinierungstherapie. Ein weiterer Patient zeigte stable disease nach fünf Vakzinierungen. Bei-
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de Patienten zeigten immunologisches Ansprechen. Der Patient mit stable disease hatte 56 IFN-γ-positive spots pro 50E3 DC-stimulierten nichtadhärenten Zellen im ELISPOT vor Vakzinierung. Nach Vakzinierung war diese Anzahl auf 191 spots pro 50E3 Zellen angestiegen (Negativkontrolle: 5; Positivkontrolle: 315). Beide Patiennten sind 13, bzw. 7 Monate nach Beginn der Vakzinierung am Leben. Schlussfolgerung: Die DC-Vakzinierung kann bei fortgeschrittenem Pankreaskarzinom klinisch wirksam sein. Klinische Wirksamkeit war mit der Induktion einer stabilen immunologischen Antwort assoziiert.
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Ermittlung der Wirksamkeit von Irinotecan, Gemcitabin und 5-FU (IGF) bei Patienten mit metastasiertem oder inoperablem Pankreaskarzinom: eine Phase-II-Studie E. Endlicher1, M. Troppmann1, A. Kullmann1, S. Gölder1, T. Herold2, B. Salzberger1, F. Kullmann1 1Innere Medizin I, Klinikum der Universität Regensburg, Regensburg; 2Institut für Radiologie, Klinikum der Universität Regensburg, Regensburg; Ziel: Ziel der Studie war es die Überlebensrate nach 6 Monaten bei Patienten mit inoperablem oder metastasiertem Pankreaskarzinom unter einer Kombinationschemotherapie mit Irinotecan, Gemcitabin und 5-FU (IGF) zu untersuchen. Sekundäre Studienziele waren objektive Ansprechrate, progressionsfreie Zeit (TTP), Gesamtüberleben (OS) und Toxizität. Methoden: Behandelt wurden 29 Patienten mit histologisch gesichertem Pankreaskarzinom und mindestens einer zwei-dimensional messbaren Läsion. Ein Zyklus, mit einer Dauer von 21 Tagen, beinhaltete zwei Applikationen an Tag 1 und 8 bestehend aus je 75mg/m² Irinotecan als i.v. Infusion über 90min, 1000mg/m² Gemcitabin als i.v. Kurzinfusion über 30min und 2000mg/m² 5-FU als i.v. Langzeitinfusion über 24h. Ergebnisse: Von 29 in die Studie eingeschlossenen Patienten erhielten 28 (96,5%) Patienten mindestens einen abgeschlossenen Zyklus und konnten somit zur Wirksamkeit evaluiert werden. Insgesamt wurden 153 Zyklen mit einem Median von 6 Zyklen pro Patient (1-11) verabreicht. 75% der behandelten Patienten erreichten das primäre Studienziel. Die 1-Jahresüberlebensrate lag bei 25%. Tumorstabilisierungen (PR+SD) konnten bei 35,7% (10/28) und partielle Remissionen bei 7,1% (2/28) der Patienten erzielt werden. Die mediane progressionsfreie Zeit betrug 3,4 Monate (1,2-11,5). Das mediane Gesamtüberleben pro Patient betrug 8,3+ Monate (2,1-25+). Die einzige schwere hämatologische Toxizität stellten Neutropenien dar (Grad3 20,7%, 6/29; Grad4 3,5%, 1/29). Anämien und Leukopenien Grad 1 und 2 traten bei 86,2% (25/29) und 68,9% (20/29) auf. Trotz antiemetischer Begleittherapie war Übelkeit mit 79,3% (23/29) eine häufige Nebenwirkung. Schlussfolgerung: Die IGF-Kombinationstherapie ist gut verträglich. Die objektiven Ansprechraten liegen dabei im vergleichbaren Bereich anderer Kombinationschemotherapien. Ein Einsatz dieses Regimes scheint daher in der Second-bzw Thirdline-Therapie durchaus gerechtfertigt.
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Abklärung solider Raumforderungen am Pankreas – Ist das FDG-PET-CT zukünftig der Goldstandard? V. Schick1, K. U. Jürgens2, Chr. Franzius3, W. Domschke1, T. Pohle1 1Medizinische Klinik und Poliklinik B, UKM, Münster; 2Institut für klinische Radiologie, UKM, Münster; 3Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, UKM, Münster; Ziel: Eine solide Raumforderung im Bereich des Pankreas wird in der standardisierten Diagnostik bei Patienten durch eine Abdomensonographie, Endosonographie, ERCP+IDUS sowie Spiral-Computertomographie (CT) abgeklärt. Die Positronen-Emissions-Tomographie (FDG-PET) erreichte in der Diagnostik des Pankreaskarzinoms eine höhere Sensitivität und Spezifität als die CT. Für die möglichst präzise Klärung der Dignität einer Pankreasraumforderung wurde in einer klinischen, nicht randomisierten prospektiven Studie geprüft, ob die simultane Akquisition von FDG-PET und CT die bisherige Standard-Diagnostik verbessern bzw. die invasive Diagnostik ersetzen kann.
Methode: Innerhalb von 18 Monaten wurden 45 Patienten (13 Frauen, 32 Männer) mit unklarer solider Raumforderung des Pankreas der endoskopischen Standarddiagnostik und dem PET-CT unterzogen. Primär wurde zur Beurteilung der Dignität ein Vergleich der präoperativen bildgebenden Diagnostik mit der histologischen Untersuchung nach operativer Resektion angestrebt. Alternativ wurde das histopathologische Ergebnis der Biopsieentnahme zum Vergleich herangezogen, bzw. der klinische Verlauf nach 12 Monaten bewertet. Ergebnis: Die endoskopischen Untersuchungen zeigten eine Sensitivität von 0,81 bis 0,94 im Vergleich zu 0,84 im PET CT. Die Spezifität lag bei allen Untersuchungen zwischen 0,73 und 0,77. Einen signifikanten Unterschied gab es für den positiven Vorhersagewert, der für das PET CT mit 0,75 signifikant unter dem der endoskopischen Untersuchungen (0,87 bis 0,91) lag. Der negative Vorhersagewert war beim Vergleich PET CT zu den endoskopischen Untersuchungen tendenziell niedriger (0,73 im Vergl. zu 0,77 und 0,83). Schlussfolgerung: Der Einsatz des PET CT führte- zumindest in der von uns evaluierten Kohorte- gegenüber den endoskopischen/ endosonographischen Verfahren zu keiner Steigerung der Sicherheit bei der Diagnostik suspekter solider Raumforderungen des Pankreas.
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Src ist ein Schlüsselmolekül zellkontaktvermittelter Signalwege in primären humanen Kolonepithelzellen C. Hofmann1, W. Falk1, J. Schölmerich1, G. Rogler1, F. Obermeier1 1Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Klinikum der Universität Regensburg, Regensburg; Hintergrund: Zell-Matrix- und Zell-Zell-Kontakte (ZMK, ZZK) spielen eine wichtige Rolle für das Überleben primärer humaner Kolonepithelzellen (KEZ). Der vollständige Verlust der Zellverankerung führt zur Induktion von Apoptose (Anoikis), während Apoptose durch Aufrechterhaltung von ZZK vollständig blockiert wird. Die dafür verantwortlichen molekularen Mechanismen sind unbekannt. Die Kinase Src assoziiert mit ZZK und ZMK-vermittelnden Strukturen und könnte für die Zellkontakt-abhängige Signaltransduktion von Bedeutung zu sein. Methoden: Intakte KEZ-Krypten wurden aus der Mukosa von Kolonresektaten isoliert. Die Induktion von Anoikis erfolgte durch Inkubation der Krypten in Suspensionskultur, die Rekonstitution von ZZK durch Pelletierung der KEZ. Apoptoseraten wurden anhand der Caspase-3-Aktivierung ermittelt. Src- und FAK- Phosphorylierung wurden mittels Western Blot bestimmt. Zur Hemmung Src-abhängiger Signale wurde der Inhibitor PP1 eingesetzt. Ergebnisse: In Abwesenheit von ZMK wurde Anoikis durch die Aufrechterhaltung von ZZK effektiv blockiert. Hier zeigte sich eine schnelle FAK Deaktivierung, jedoch nur eine verzögerte, inkomplette Src-Dephosphorylierung. Die Hemmung Src-abhängiger Signale in KEZ mit aufrecht erhaltenen ZZK bewirkte eine starke dosisabhängigen Zunahme der Apoptose (p=0,004). Interessanterweise bewirkte der Verlust der Zellverankerung eine transiente Src-Hyperaktivierung die zum Schutz der KEZ vor Anoikis beitrug: Der Fortschritt von Anoikis konnte durch Wiederherstellung von ZZK um 50% blockiert werden (p=0,007). Durch Src-Inhibition wurde dieser Anoikis-blockierende Effekt rekonstituierter ZZK aufgehoben. Schlussfolgerung: Src ist für Zellkontakt-vermitteltes Überleben in KEZ von entscheidender Bedeutung. Die Hyperaktivierung dieser Kinase trägt unmittelbar nach Verlust der Zellverankerung zum transienten Schutz vor Anoikis bei. Src scheint demnach eine Schlüsselrolle, bei der Koordination ZMK- und ZZKvermittelter Signale zu spielen.
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POSTERBEITRÄGE 879
Ko-Transduktion von dendritischen Zellen (DC) mit AFP- und CD40L-kodierenden Adenoviren kann ihre immunstimulatorische Wirkung gegen AFPexprimierende HCC in vivo signifikant verstärken M. A. Gonzalez-Carmona1, C. Schneider1, I. G. Schmidt-Wolf1, V. Schmitz1, T. Sauerbruch1, W. H. Caselmann2 1Medizinische Klinik I, Universitätsklinikum Bonn, Bonn; 2Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz, München; Einleitung: DC können T-Zellen gegen Tumorantigene, wie das AFP, stark stimulieren. Die Verwendung von Immunmodulatoren wie CD40L kann die antitumorale Wirkung von DC steigern. Unser Ziel war zu prüfen, ob sich die spezifische, immunstimulatorische Wirkung von DC gegen AFP-positive HCC mittels der Ko-Transduktion mit AFP- und CD40L-exprimierenden Adenoviren verstärken läßt. Methodik: Es wurden drei Adenoviren generiert: Ad-AFP, Ad-LacZ und AdCD40L. DC wurden aus dem Knochenmark und Lymphozyten aus der Milz von C3H-Mäusen gewonnen. Am Tag 6 wurden die DC adenoviral transduziert und am Tag 8 mit den Lymphozyten ko-kultiviert. Die Expression vom DC-typischen Markern (CD80 und CD86) wurde durchflußzytometrisch bestimmt und von IL-12 mittels ELISA. Die Zytotoxizität gegen HCC-Zellen wurde mittels 51Cr-Zytotoxizität-Test bestimmt. C3H-Mäuse wurden zweimal mit DC mittels s.c.-Injektion immunisiert. Eine Woche nach der letzten Vakzinierung erfolgte die Induktion von AFP-positiven HCC. Ergebnisse: CD40L-transduzierte DC wiesen eine starke Expression von CD80 und CD86 und von IL-12 auf. Die Zytotoxizität gegen AFP-positive-Zellen war signifikant besser (p<0,05), wenn Lymphozyten mit Ad-AFP transduzierten DC ko-kultiviert wurden, als mit Ad-LacZ- oder nicht-transduzierten DC. Die KoTransduktion mit Ad-CD40L/Ad-AFP steigerte die Zytotoxizität im Vergleich zu Lymphozyten, die mit AFP-DC ko-kultiviert wurden (p<0,05). Das Tumorvolumen bei Mäusen, welchen mit Ad-CD40L/AFP-transduzierten DC immunisiert wurden, waren 18 Tage nach Tumorinduktion signifikant kleiner (320+/104mm3) als das Tumorvolumen von Mäusen, die mit Ad-LacZ- (1199+/231mm3) oder AFP-infizierten DC (822+/-179 mm3) vakziniert wurden. Diskussion: CD40L ermöglicht eine hohe IL-12-Expression, die stark immunstimulatorisch auf die DC wirkt. Durch die Ko-Transduktion mit Ad-AFP/ CD40L kann die spezifische Zytotoxizität von DC gegen AFP-positive HCCZellen deutlich gesteigert werden. Die Immunisierung mit Ad-CD40L/AFPtransduzierten DC konnte das Wachstum von subkutanen HCC signifikant inhibieren. Dieser Ansatz stellt daher eine Verbesserung der antitumoralen Wirkung von AFP-beladenen DC gegen das HCC dar.
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Das irritable Pouch-Syndrom ist durch Depressivität determiniert und kann durch die Bestimmung mukosaler Zytokintranskripte von einer Pouchitis differenziert werden C. Schmidt1, W. Häuser2, T. Giese3, A. Stallmach1 1Klinik für Innere Medizin II, Friedrich-Schiller Universität Jena, Jena; 2Klinik für Innere Medizin I, Klinikum Saarbrücken, Saarbrücken; 3Institut für Immunologie, FriedrichKarls-Universität Heidelberg, Heidelberg; Zielsetzung: Pouchitis und irritables Pouch-Syndrom (IPS) können als Komplikation eines ileo-analen Pouches (IAP) nach Proktokolektomie bei Colitisulcerosa auftreten. Die pathophysiologischen Mechanismen des IPS und die Determinanten der „health related quality of life“ (HRQOL) sind bisher nicht untersucht worden.Wir verglichen daher soziodemographische,klinische,endoskopische und histologische Parameter sowie die Expression mukosaler Zytokintranskripte bei Patienten mit Pouchitis, IPS sowie Patienten in Remission. Methoden: Bei Patienten ohne Pouchitis(n=10), mit Pouchitis (n=18) und IPS (n=15) wurden klinische Symptome,endoskopische und histologische Parameter, Angst-, Depressivitäts- (HospitalAnxiety and Depression Scale, HADS) und HRQOL-scores (Inflammatory BowelDisease Questionnaire, IBDQ-D) evaluiert. Die mukosale Expression von MRP-14-,IL-8-, MIP-2a- undMMP-1-Transkripten wurde mittels real-time PCR quantifiziert. Ergebnisse: Klinische Symptome und HRQOL unterschieden sich zwischen Patienten in Remission einerseits und Pouchitis/IPSandererseits signifikant,
nicht aber zwischen Patienten mit IPS und Pouchitis. Die Depressivitätsscores unterschieden sich zwischen Patienten mit IPS und Patienten in Remission. Die reduzierte HRQOL wurde durch Depressivität determiniert. Hingegen konnte die Bestimmung mukosaler Zytokintranskripte zwischen Pouchitis und IPS differenzieren (p<0.001), zwischen Patienten mit IPS und Patienten in Remission bestanden hingegen keine Unterschiede. Schlussfolgerung: Patienten mit irritablem Pouch-Syndrom und Pouchitis lassen sich durch klinische Symptome und die HRQOL nicht differenzieren. Das IPS ist eine nicht-entzündliche Komplikation desileoanalen Pouches, die Ähnlichkeiten zum Reizdarmsyndrom aufweist. Die HRQOLbeim IPS ist durch Depressivität determiniert. Die Quantifizierung mukosalerZytokintranskripte kann objektiv und einfach zwischen IPS und Pouchitis differenzieren.
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Gastrale Drüsenkörperzysten: Assoziation mit Gastritisform und Prävalenz von Kolonschleimhautadenomen U. Mohren1, W. Mohren2, S. Wagner1 1Medizinische Klinik II, Klinikum Deggendorf, Deggendorf; 2Institut für Pathologie, Klinikum Deggendorf, Deggendorf; Gastrale Drüsenkörperzysten sind häufig. Unklar ist die ätiologische Rolle von H. pylori und die der Gastritis. Auch die Assoziation mit Kolonadenomen ist nicht ausreichend geklärt. Deshalb sollte die pathophysiologische Relevanz von gastralen Drüsenkörperzysten an einem großen Untersuchungsgut evaluiert werden. Methodik: Im Zeitraum zwischen 1992 und 2005 wurden alle Patienten mit histologischen Nachweis von Drüsenkörperzysten im Magen retrospektiv ausgewertet. Die histologischen Befunde wurden mit klinischen Parametern und den endoskopischen Befunden in der ÖGD und Ileoskopie korreliert. Die Gastritis wurde nach dem Sydney-System klassifiziert. Ergebnisse: Im Untersuchungszeitraum wurden 4437 Patienten (mittl. Alter: 62 J) mit gastralen Drüsenkörperzystenidentifiziert. 1572 (35%) der Untersuchten litten im Laufe ihres Lebens an einer Infektion mit H. pylori. 812 (18%) hatten bei Diagnosestellung eine aktive B-Gastritis und bei 760 (17%) war der Keim erfolgreich eradiziert worden. 2765 Patienten (62%) wiesen eine Typ C-Gastritis auf. Bei 19 Patienten (0,4%) lag eine autoimmune (Typ A)-Gastritis vor. Bei 1107 Patienten (25%) konnte eine intestinale Metaplasie diagnostiziert werden. Bei 151 (3,4%) wurden zusätzlich hyperplasiogene Polypen verifiziert. 2103 Pat. (47%) wurden koloskopiert. Dabei konnten bei 878 Patienten (42%) Adenome und bei 127 Patienten (6 %) Adenokarzinome beobachtet werden. Männer mit Drüsenkörperzysten wiesen haüfiger(58%) Adenome im Dickdarm auf als Frauen (40%). Die Prävalenz für Adenome war stark altersabhängig, mit 26% bei den unter 55-Jährigen und 67% bei den über 70-Jährigen. Patienten mit Drüsenkörperzysten und hyperplasiogenen Magenpolypen wiesen in 61% Dickdarmadenome auf. Folgerungen: Bei einer Typ A-Gastritis sind Drüsenkörperzysten sehr selten. Gastrale Drüsenkörperzysten sind eng mit dem Auftreten von Kolonadenomen assoziiert. Die Assoziation ist alters- und geschlechtsabhängig.
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Der Einfluss der Sphingomyelinase auf die Expression von Matrix-Metalloproteinasen in intestinalen Epithelzellen J. Bauer1, Chr. Huy1, J. Brenmoehl1, J. Schölmerich1, G. Rogler1, F. Obermeier1, J. Bock1 1Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Universitätsklinikum Regensburg, Regensburg; Einleitung: Viele der bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) beteiligten Signalmoleküle wie TNF, IL-1β und IFN-γ führen zu einer Aktivierung von Sphingomyelinasen (SMasen) und damit zu Ceramidbildung. Die Expression einiger Matrix-Metalloproteinasen (MMPs) scheinen mit dem Ceramid-Metabolismus zu assoziieren. MMPs sind an der Entstehung von Fisteln und Ulcerationen bei CED beteiligt. Deshalb wollen wir die Rolle von SMase in Bezug auf die MMP Expression untersuchen.
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(105) POSTERBEITRÄGE
Methoden: Caco-2 Epithelzellen wurden mit exogener SMase stimuliert und anhand von Affimetrix gene array Daten ausgewertet. Die Protein-Expression von MMP-1 wurden mit ELISA und Western Blot analysiert. Humane Fibroblasten mit genetischer sauren Sphingomyelinase (ASM)-Defizienz wurden mit Kontroll-Fibroblasten nach IL-1β,TNF, IFN-γ oder exogener SMase Stimulation verglichen, um die Rolle der ASM bei der Expression von MMPs zu klären. Ergebnisse: Gene array Daten zeigten nach einer Stimulation mit exogener SMase einen 15-fachen Anstieg der RNA-Expression von MMP-1 in Caco-2 Zellen. Die Proteinexpression von MMP-1 im Überstand von Caco-2 Zellen zeigte einen über 3-fachen Anstieg nach Stimulation mit exogener SMase (0,01 U/ml). Die ASM-defizienten Fibroblasten zeigten einen geringeren Anstieg der MMP-1 Expression (1,4-fach +/- 0,4) nach IL-1β (1ng/ml) Stimulation und im Vergleich zu Kontroll-Fibroblasten (3,1-fach +/- 1,4). Zusammenfassung: Exogene SMase induziert die MMP-1 Expression in Caco2 Zellen. IL-1β steigert die MMP-1 Expression in Fibroblasten ASM-abhängig. Die Inhibition von SMase könnte eine mögliche Strategie sein, um die MMP-1 Expression zu reduzieren.
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Galectin-1 and Galectin-2 – neue Aktivatoren von Kolonfibroblasten E. Lippert1, M. Gunckel1, J. Schölmerich1, W. Falk1, F. Obermeier1, G. Rogler1 1Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Universität Regensburg, Regensburg Zielsetzung: Vor kurzem konnten wir zeigen, dass Galectin-3 (Gal-3) ein neuer und sehr starker Aktivator von Kolonfibroblasten (colonic lamina propria fibroblasts, CLPF) ist. Gal-3 wird von Epithelzellen sezerniert.Unser Ziel war daher, andere Faktoren aus dieser Lectinfamilie zu untersuchen, die möglicherweise eine Aktivierung von CLPF verursachen. Wir untersuchten die Rolle der strukturell verwandten Galectin-1 (Gal-1) und Galectin-2 (Gal-2) bei der Fibroblastenaktivierung. Methoden: CLPF wurden aus Resektaten und Biopsien von Kolonkarzinom bzw. gesunden Kontrollen isoliert. Recombinantes Gal-3 wurde mit Hilfe des pET Vector Systems hergestellt. Gal-3 wurde mittelsAvidin-Affinitätschromatographie aufgereinigt. Gal-1 und Gal-2 wurden von R&D Systems, Wiesbaden, verwendet. Die Fibroblastenstimulation wurde in 6-Well-Platten über 24 h durchgeführt. Die verschiedenen Galectine wurden in unterschiedlichen Konzentrationen zwischen 10 µg/ml und 1 ng/ml verwendet. IL-8 wurde im Überstand der Zellen als Read out für die Fibroblastenaktivierung gemessen. Ergebnisse: Gal-1 (10 µg/ml) und Gal-2 (10 µg/ml) induzierten eine starke Fibroblastenaktivierung mit starker IL-8 Sekretion im Vergleich zu Kontrollen (9.35 facher und 3.0 facher Anstieg vs Kontrolle). Gal-1 Kostimulation mit Gal-3 in unterschiedlichen Konzentrationen löste eine konzentrationsabhängige Fibroblastenaktivierung aus, die den additiven Effekt beider Galectine signifikant übertraf. Eine Gal-1 und Gal-2 Kostimulation verursachte ebenfalls eine Fibroblastenaktivierung. Schlussfolgerung: Wir konnten mit Gal-1 und Gal-2 zwei weitere starke Fibroblastenaktivatoren identifizieren. Diese Faktoren spielen möglicherweise eine wichtige Rolle bei einer andauernden Fibroblastenaktivierung bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) mit Ausbildung von Strikturen und Stenosen. Die genaue Rolle beider Faktoren bei CED bleibt weiteren Untersuchungen vorbehalten.
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Gestörte Histaminabbaukapazität im Dickdarm bei Personen mit kolorektalen Adenomen M. Raithel1, M. Kuefner1, B. Giera1, S. Straube1, E. G. Hahn1 1Gastroenterologie, Med. Klinik I Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen; Histamin wird beim Menschen via Diaminoxidase (DAO, extrazellulär wirksam) und Histamin N-Methyltransferase (HNMT, intrazellulär wirksam) abgebaut. Diese Studie untersuchte zum ersten Mal diese Enzymaktivitäten bei Personen mit colorektalen Adenomen. Von 94 bzw. 26 Biopsien des unteren Gastrointestinaltraktes von Adenompatienten bzw. Kontrollen wurden mittels radiometrischer Tests die Aktivitäten der
DAO (14C-Putrescine) und der HNMT (14C-S-Adenosylmethionin) gemessen. Die DAO-Aktivität [U/mg Protein] betrug bei Kontrollen 0.54+0.2, während Adenompatienten in der normalen Colonschleimhaut 0.48+0.3 aufwiesen, aber im Adenomgewebe signifikant weniger DAO hatten (0.15+0.07, p<0.0001) als in ihrer normalen Mukosa oder verglichen mit Kontrollen. Noch deutlichere Befunde ergaben sich bei der HNMT. Hier zeigten Kontrollen eine HNMT-Aktivität von 1.01+0.6, während Adenompatienten schon in normaler Mukosa eine signifikant erniedrigte (0.55+0.3, p=0.0006) und im Adenomgewebe eine extrem erniedrigte HNMT-Enzymaktivität (0.18+0.1) hatten. Die topographische Analyse der HNMT-Aktivität entlang aller Darmabschnitte vom terminalen Ileum bis zu Rectum zeigte bei Adenompatienten in allen Abschnitten eine deutlich reduzierte HNMT-Enzymaktivität. In allen Gruppen fand sich eine signifikante Korrelation (r2=) der DAO- mit der HNMT-Aktivität sowohl im Adenomgewebe (0.22), in normaler Mukosa von Adenompatienten (0.36) als bei Kontrollen (0.26). Diese Ergebnisse zeigen, dass der Histaminabbau in der Colonschleimhaut bei Adenomträgern signifikant verändert bzw. reduziert ist, wobei der erstmals untersuchten HNMT -als intrazelluläres Histaminabbauenzym- eine größere Bedeutung zukommt als der DAO. Die maximale Reduktion beider Histaminabbauenzyme im Adenomgewebe kann die Folge der epithelialen Proliferation (unreife Epithelien) sein, deutet indirekt auf eine verstärkte mitogene Wirkung des Histamins hin und könnte in Zukunft als biochemischer Marker eines Adenomwachstums genutzt werden.
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Der klinische Nutzen der Doppelballonenteroskopie (DBE) zur Primumsuche bei neuroendokrinen Karzinomen M. Bellutti1, K. Mönkemüller1, L. Fry1, P. Malfertheiner1 1Universitätsklinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Magdeburg; Zielsetzung: Karzinoide sind Tumoren neuroendokriner Differenzierung und umfassen etwa ein Drittel aller Dünndarmtumoren. Am häufigsten treten sie im distalen Ileum auf. Bereits Karzinoide von kleinster Größe können in Lymphknoten und Leber metastasieren, sodass sich die Suche nach dem Primärtumor oft schwierig gestaltet. Mit dieser Fallserie sollte der Nutzen der DBE zum Nachweis von Karzinoiden des Dünndarms ausgewertet werden. Methoden: Bei 8 Patienten (6 F, 2 M, Durchschnittsalter 60,1 J., range 43-70 J.) wurde zur Abklärung von Lebermetastasen eines neuroendokrinen Karzinoms unklaren Primums (n=4) bzw. einer typischen Karzinoidsymptomatik mit erhöhten Werten für Chromogranin A und Serotonin (n=4) eine DBE mit einem Fujinon-Intestinoskop (FN 450P 5/20, Fujinon Corp.) durchgeführt. Im Vorfeld war bei allen Patienten eine Sonographie sowie CT des Abdomens, eine Ösophagogastroduodenoskopie sowie totale Koloskopie und Octreotidszintigraphie erfolgt. Ergebnisse: Bei 3 von 8 Patienten (37,5%) konnte bei einer analen Intestinoskopie jeweils im terminalen Ileum eine Raumforderung diagnostiziert werden, die bei 2 Patienten als Kompression von aussen imponierte und sich bei einem Patienten submukös vorwölbte. Eine Biopsieentnahme bei letzterem erbrachte histologisch keinen Tumornachweis. Bei 5 von 8 Patienten (62,5%) konnte bei der DBE (oral n=3, oral und anal n=2) kein Primärtumor nachgewiesen werden. Die Octreotidszintigraphie zeigte bei einer Patientin eine Mehranreicherung in Projektion auf den Magenausgang, für die endoskopisch kein Korrelat gefunden werden konnte und bei einer weiteren eine Mehranreicherung in Projektion auf das terminale Ileum. Schlussfolgerung: Der Nutzen der DBE zur Primumsuche bei neuroendokrinen Karzinomen scheint nach der Auswertung unserer Fallserie limitiert. Es konnte zwar bei 37,5% der Patienten eine Raumforderung im terminalen Ileum gesehen werden. Diese korrelierte in einem Fall auch mit einer positiven Octreotidszintigraphie. Dennoch war am ehesten aufgrund der oft mesenterialen Lokalisierung ein histologischer Nachweis und damit Sicherung des Primums nicht möglich.
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POSTERBEITRÄGE 886
Die MDP-vermittelte Aktivierung von NALP3/NOD2 resultiert in Hochregulation von NALP-mRNA in HT-29 Zellen T. Eigenbrod1, J. Federhofer1, Chr. Huy1, A. Zügner1,W. Falk1, J. Schölmerich1, G. Rogler1 1Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Klinikum der Universität Regensburg, Regensburg; Hintergrund/Zielsetzung: NODs und NALPs sind zytoplasmatische ‚Pattern Recognition Receptors’, die in die Aktivierung des angeborenen Immunsystems involviert sind. Mutationen der NODs und NALPs sind mit inflammatorischen Erkrankungen, wie etwa dem M. Crohn, assoziiert. Die Aktivierung von NALP3 resultiert über Spaltung der pro-inflammatorischen Caspase-1 letztlich in einer proteolytischen Aktivierung von IL-1beta und IL-18. Der NOD2-Ligand Muramyldipeptid (MDP) wurde vor kurzem auch als Ligand für NALP3 identifiziert. Wir konnten kürzlich zeigen, daß NALPs in primären humanen intestinalen Epithelzellen (IEZ) und in verschiedenen Epithelzelllinien, z.B. HT-29, exprimiert werden. In der vorliegenden Studie sollte die Expression von NALP mRNA und die Produktion inflammatorischer Zytokine in HT-29 Zellen nach Stimulation mit MDP untersucht werden. Methoden: Die Expression von NALP 2-14 wurde in HT-29 Zellen nach Stimulation mit MDP für 24h mittels Taqman-PCR bestimmt. Zusätzlich wurde die nach Aktivierung sezernierte Caspase-1, IL-8 und IL-18 im Überstand der kultivierten Zellen gemessen. Ergebnisse: Die Stimulation von HT-29 mit dem NALP3-Liganden MDP resultierte in 2-3-facher Hochregulation der mRNA für NALP 2,4,7,10,11,13 und 14. Interessanterweise wurde NALP3 mRNA nicht hochreguliert. Obwohl diese Expressionsdaten auf einen biologischen Effekt der MDP-Stimulation hinweisen, konnten wir keine Aktivierung der NALP3-abhängigen Caspase-1 mittels Messung der sezernierten Caspase-1 im Zellkulturüberstand nachweisen. Zusätzlich waren IL-8 und IL-18 im Überstand nicht nachweisbar. Zusammenfassung: Die MDP-vermittelteAktivierung von NALP3/NOD2 in HT-29 Zellen resultierte in Hochregulation mehrerer NALPs, induzierte jedoch weder eine Hochregulation von NALP3 mRNA noch die Sekretion inflammatorischer Zytokine.
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Endogene NO-Produktion vermindert den CCK-induzierten Zellschaden in AR42J-Zellen V. Schick1, I. Keiner1, T. Meister1, W. Domschke1, J. Schnekenburger1 1Medizinische Klinik und Poliklinik B, UKM, Münster; Zielsetzung: Die Rolle von Stickoxid (NO) in der Pathogenese der akuten Pankreatitis wird kontrovers diskutiert. NO Donoren mindern einerseits das pankreatische Ödem und die intrapankreatische Trypsinogen Aktivierung im Tiermodell, andererseits wurde eine Verstärkung des zellulären Schadens durch NO gezeigt. Wir untersuchten anhand eines Pankreas Zellkultur Systems (AR42J Zellen) die Cholezystokinin (CCK) induzierte Freisetzung von Radikalen (ROS) und die Rolle von NO in diesem Zusammenhang. Methode: AR42J Zellen wurden mit dem fluorgenen Substrat für Radikale 2’7’-Dichlorodihydrofluorescein Diacetate (DCF) oder dem fluorgenen NO spezifischen Substrat 3-Amino-4-aminomethyl-2’7’-Difluorescein (DAF FM DA) inkubiert. Gleichzeitig wurden NOS Inhibitoren hinzugefügt und mit supramaximalen Konzentration von CCK stimuliert. Die Emission der oxidierten Fluoreszenzfarbstoffe wurde quantifiziert und die Schädigung der Zellen wurde mittels Immunhistochemie mit 8-Hydroxy Guanidin spezifischen Antikörpern dargestellt. Ergebnis: AR42J Zellen exprimieren nNOS und eNOS. Die Blockierung von NOS vermehrte die CCK induzierte Radikal Produktion und DNA Oxidation nach 5 Minuten. Eine Stimulation mit CCK in Anwesenheit eines NO Donors erhöhte die Anzahl von freien Radikalen gemessen mit DCF, inhibierte aber die DNA Oxidation innerhalb von 5 Minuten. Der NO spezifische Farbstoff DAF FM DA zeigte, dass CCK nicht direkt die NO Synthese erhöht, sondern eine Reduktion der NO Level nach Inkubation mit einem NO Spender erzielt. Schlussfolgerung: Wir konnten zeigen, dass die endogene NO Produktion in AR42J Zellen nicht durch CCK induziert wird und dass NO ein endogener Antagonist zu ROS ist. Zudem konnten die zur Verfügung stehenden NO Re-
serven das Ausmaß der CCK abhängigen ROS induzierten Zellschädigung regulieren. Die NO Produktion in exokrinen AR42J Zellen hat somit einen schützenden Effekt auf die CCK vermittelte Zellschädigung durch ROS.
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Was bestimmt das Inanspruchnahmeverhalten bei Patienten mit Funktioneller Dyspepsie an einem tertiären Versorgungszentrum: Symptomstärke, Persönlichkeitsvariablen oder die Lebensqualität? S. Haag1, S. Tagay2, W. Senf2, M. Langkafel2, U. Braun-Lang1, A. Pietsch1, G. Heuft3, G. Holtmann4 1Klinik für Gastroenterologie & Hepatologie, Universitätsklinikum Essen, Essen; 2Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universitätsklinikum Essen, Essen; 3Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universitätsklinikum Essen, Münster; 4Department of Gastroenterology, Hepatology and General Medicine, Royal Adelaide Hospital, University of Adelaide, Adelaide, Australien; Hintergrund: Für Patienten mit Funktioneller Dyspepsie (FD) fehlen Daten zu den das Inanspruchnahmeverhalten bestimmenden Faktoren. Daher war es Ziel der Studie, mögliche Determinanten des Inanspruchnahmeverhaltens (Beeinträchtigung der Lebensqualität [QOL], Symptomstärke, Persönlichkeitsfaktoren) zu identifizieren. Methoden: 147 konsekutive FD Patienten mit chronischen therapierefraktären Symptomen (>5 Jahre) wurden untersucht. 278 gesunde konsekutive Blutspender (BS) dienten als Kontrollen. Erfasst wurde die generische und spezifische Lebensqualität (QOL; körperlich-PCS, psychisch-MCS), Psychische Komorbidität (SCL-90R), affektive Störungen (HADS), sowie die Zahl der ärztlichen Konsultationen. Ergebnisse: 12 Monate vor der ersten ambulanten Vorstellung am Universitätsklinikum Essen hatten die FD Patienten im Mittel 25,7 (95% CI 21,0-30,4), Blutspender im Mittel 2,7 (1,3-5,4, p<0,001) Konsultationen. Diese Konsultationszahl wurde bei den FD Patienten in den folgenden 12 Monaten auf 9,4 (95 % CI 7,5-16,7) reduziert. Bei FD Patienten, jedoch nicht BS war die Inanspruchnahme signifikant mit psychischer Komorbidität (r2=0,22), nicht jedoch Symptomstärke oder soziodemographischem Status korreliert. Bei FD Patienten war die QOL im Vergleich zu BS signifikant reduziert (PCS = 40,4±8,6 vs. 55,5±5,5; MCS = 38,8±11,7 vs. 51,6±8,5, p je <0,0001). Eine Regressionsanalyse identifizierte die Symptomstärke und Alter als unabhängige Prädiktoren (r2=0,36) der PCS. MCS wurde unabhängig durch Depression, Symptomstärke und Stress vorhergesagt (r2=0,60). Die Dyspepsie-spezifische QOL wurde unabhängig durch Symptomstärke, Depression und autonome Sensationen (r2=0,47) vorhergesagt. Zusammenfassung: Die Lebensqualität ist bei FD Patienten signifikant gegenüber gesunden Kontrollen reduziert, jedoch wird das das Inanspruchnahmeverhalten eher durch psychische Komorbidität als Symptomstärke bestimmt. Da das Inanspruchnahmeverhalten invers mit der Effizienz der Behandlung korreliert ist, könnte eine gezielte und systematische Berücksichtigung dieses Faktors die Effizienz der Behandlung von FD Patienten verbessern.
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Klinischer Nutzen eines PCR-basierten Erregernachweises bei Patienten mit Sepsis Chr. Dierkes1, B. Ehrenstein1, H.-J. Linde2, N. Lehn2, U. Reischl2, B. Salzberger1 1Infektiologie, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Regensburg; 2Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene, Regensburg; Zielsetzung: Bei Patienten mit Sepsis oder Fieber unbekannten Ursprungs (FUO) ist der kulturelle Nachweis von Erregern oft schwierig oder unmöglich. Vielfach sind die Patienten bereits antibiotisch vorbehandelt oder weisen schwer anzüchtbare Keime auf. Neue molekulargenetische Methoden erlauben den direkten Nachweis von bakterieller und fungaler DNA und könnten somit in der Diagnostik und letztlich auch der Therapie Vorteile bieten. Unsere Untersuchung beschreibt die Ergebnisse eines solchen Systems imklinischen Einsatz. Methoden: Patienten mit Verdacht auf Sepsis wurden sowohl mittels des Bactec 9240 Blutkultursystem (Becton Dickinson, Heidelberg) als auch dem LightCyc-
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ler SeptiFast Test (Roche Diagnostics, Mannheim) untersucht. Die klinischen Daten wurden retrospektiv aus den Krankenakten erhoben. Ergebnisse: In einem Zeitraum von 6 Monaten wurden bisher die Daten von 68 erhoben. Bei 4 Patienten konnte nur im LightCycler SeptiFast Testein Erreger gefunden werden. Nachgewiesen wurden Enterococcus faecium, Pseudomonas aeruginosa sowie Koagulase-negative Staphylokokken und Stenotrophomonas maltophilia.Zusätzlich konnte bei einem Patienten die Identifikation von S. aureus erfolgen, bei einem Patienten zeigte sich Pseudomonas aeruginosa,eine Blutkulturgewinnung war nicht möglich gewesen. Übereinstimmung mit der Blutkultur war in 9 Fällen erreicht worden, als Erreger konnten zusätzlich zu den bereits genannten E. coli, E. cloacae, Klebsiella pneumoniae und Serratia marcescens, detektiert werden. Wir präsentieren die aktuellen Daten der weiterhin laufenden Studie sowie die Kasuistiken von 4 Patienten, bei denen ein Erregernachweis ausschließlich im SeptiFast System erbracht werden konnte. Schlussfolgerung: Wir konnten vier Fälle zeigen, in denen sich Erreger nur im SeptiFast System nachweisen ließen, sowie 9 übereinstimmende Ergebnisse. In schwierigen Situationen bei denen der kulturelle Nachweis von Erregern nicht gelingt, kann die Nutzung eines PCR- basierten Nachweissystems somit von Vorteil sein.
Methoden: Wir berichten über den Fall eines 24j. Mannes, der nach einem Verkehrsunfall mit Polytrauma (inkl. Leberkontusion) eine nosokomiale Cholangitis und Leberabszesse entwickelte. Ergebnisse: Auf der Intensivstation unter chirurgischer Behandlung entwickelte der Pat. eine MRSA-Bakteriämie mit unbekanntem Fokus.Trotz Antibiotikatherapie u.a. mit Vancomycin und Linezolid trat ein septischer Schock mit Multiorganversagen und reanimationspflichtigem Kreislaufversagen auf. Erst nach Wechsel auf Tigecyclin besserte sich der septische Zustand des Patienten. Nach Umstellung auf Vancomycin und Amoxicillin/Clavulansäure entwickelten sich multiple kleine Leberabszesse, im Punktat konnten Klebsiellen nachgewiesen werden. Eine Behandlung mit Meropenem und Ciprofloxacin führte zu keiner Rückbildung der Abszesse. In einer endoskopischen Cholangiographie ließen sich Gallenwegsveränderungen passend zu einer sekundär sklerosierenden Cholangitis nachweisen, im Gallenaspirat wurde erneut MRSA isoliert. Erst nach Wiederbeginn der Therapie mit Tigecyclin nahmen die Abszesse in Anzahl und Größe ab und besserte sich der Allgemeinzustand des Patienten deutlich. Schlussfolgerung: Tigecyclin wird aktiv von der Leber mit der Galle sezerniert und erreicht hohe Gallekonzentrationen. Der beschriebene Fall deutet auf eine gute klinische Aktivität bei Pat. mit nosokomialer Cholangitis und Leberabszessen hin. In kontrollierten klinischen Studien sollte die Rolle von Tigecyclin bei der Behandlung komplizierter Gallenwegsinfekte weiter evaluiert werden.
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Meningoencephalitis by Listeria monocytogenes complicated with cerebral hemorrhage A. Stylianou1, P. Georgiou1, T. Christodoulides1, Chr. Hatzilouka1 1Department
of Internal Medicine, Larnaka General Hospital, Larnaka, Zypern;
Introduction: Listeriosis is an infectious disease which is especially seen in neonates, pregnant women and immunocompromised adults. Rarely Listeria Monocytogenes may cause meningoencephalitis in immunocompetent adults Purpose: To present a rare incident of meningoencephalitis by Listeria monocytogenes in an immunocompetent adult, which was complicated with cerebral hemorrhage. Method: A 43–year-old patient without any previous medical history, working as a plumber, was presented to our hospital complaining of high fever, confusion and neck pain. Three days before he had symptoms of Bell’s palsy. In the hospital a lumbar puncture was performed with findings compatible with aseptic meningitis (403 cells, lymp. 71%, protein 16.9 mg/dl). Laboratory tests: WBC 27950 (neut. 82%, lymp. 14.5%), ESR: 18, CRP: 32, CT-brain; normal. Because of the severity of the clinical signs, the patient received Ceftriaxone 4 gr daily and Acyclovir without any improvement. During the following days his condition was worsening and intubation and mechanically assisted ventilation was considered necessary. Listeria monocytogenes was isolated from CSF cultures and the treatment was modified according to sensitivity tests to Ampicillin . A second CTbrain showed hemorrhage in the pons with surrounding edema. Conclusion: Meningoencephalitis, especially Rhombencephalitis, in immunocompetent adults by Listeria monocytogenes is relatively rare and it is a difficult diagnostic problem for a physician. Because of the severity of the disease, in patients with clinical signs of meningitis the possibility of Listeria infection should be considered. Rhombencephalitis complicated with cerebral hemorrhage is very rare without any similar cases in bibliography.
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Erfolgreiche Behandlung einer durch Leberabszesse komplizierten MRSA-Cholangitis mit Tigecyclin – Fallbericht F. Hanses1, B. Salzberger1, B. Ehrenstein1 1Medizinische Klinik und Poliklinik I, Uniklinikum Regensburg, Regensburg; Zielsetzung: Cholangitis durch multiresistente nosokomiale Keime stellt ein schwer zu behandelndes klinisches Problem dar. Die meisten Antibiotika erreichen nur niedrige Gallekonzentrationen. Tigecyclin wird biliär ausgeschieden und erreicht bei Patienten mit nicht-obstruierten Gallenwegen eine bis zu 500fach höhere Konzentration in der Galle als im Serum.Tigecyclin könnte sich daher zur Behandlung von nosokomialen Cholangitiden als gut geeignet erweisen.
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INTERREGIO-II: Ambulanter Antibiotikaverbrauch neun verschiedener Facharztgruppen – WER verschreibt WAS in Baden-Württemberg? K. de With1, M. Steib-Bauert1, M. Geldmacher2, B. Bär2, W.V. Kern1 1Infektiologie, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg; 2AG Arzneimittelcontrolling, MDK Baden-Württemberg, Lahr; Ziel: INTERREGIO-II ist eine retrospektive Untersuchung des amb. Antibiotikaverbrauchs in 15 zweistelligen Postleitzahlenbereichen Baden-Württembergs, basierend auf Verordnungsdaten für das Jahr 2002. Ziel ist die Darstellung des Antibiotikaverbrauchs niedergelassener Facharztgruppen sowie die Abbildung unterschiedlicher Verordnungsgewohnheiten anhand einer zu entwickelnden Datenbank für wissenschaftliche Auswertungen. Methodik: Der MDK Baden-Württemberg lieferte Verschreibungsdaten zum Mengenverbrauch von Antibiotika für 9 Facharztgruppen (Internisten, Allgemeinmediziner, HNO-Ärzte, Urologen, Gynäkologen, Pädiater, Dermatologen, Augenärzte, Chirurgen/Anästhesisten). Auswertungen erfolgten mittels WHO/ ATC def. Tagesdosen (DDD). Alle Resultate werden in Form von DDD pro 1000 Versicherte bzw. pro Facharzt (FA) pro Jahr bzw. pro Quartal ausgedrückt. Ergebnisse: Der Antibiotikaverbrauch aller Facharztgruppen in Baden-Württemberg für das Jahr 2002 betrug 4182 DDD/1000 bzw. 2699 DDD/FA mit starken Schwankungen zwischen den PLZ-Bereichen (3569-4664 DDD/1000 bzw. 1961-3378 DDD/FA) u. Quartalen (Winter-Sommer). Allgemeinmediziner verordneten mit 2270 DDD/1000 die meisten Antibiotika, gefolgt von Internisten (615 DDD/1000) u. Pädiatern (506 DDD/1000). Die Verordnungsdichte war bei den Urologen (5411 DDD/FA), den HNO-Ärzten (5336 DDD/FA) u. den Pädiatern (5157 DDD/FA) am größten. Allgemeinmediziner folgten mit 3573 DDD/FA an vierter, Internisten an sechster Stelle (2119 DDD/FA). Sonstige Antibiotika, Tetrazykline mehr als Makrolide, wurden mit 1972 DDD/1000, Betalaktame mit 1769 DDD/1000 u. Fluorchinolone mit 441 DDD/1000 zur Therapie eingesetzt. Amoxicillin, Phenoxymethylpenicillin u. Roxithromycin waren die von Allgemeinmedizinern u. Internisten am häufigsten verordneten Substanzen. Schlussfolgerungen: Wie zu erwarten, verordneten Allgemeinmediziner mit Abstand die meisten Antibiotika pro 1000 Versicherte, gefolgt von Internisten u. Pädiatern. Überraschenderweise fanden sich pro Facharzt mit Abstand die meisten Tagesdosen-Verordnungen bei Urologen, HNO-Ärzten und Pädiatern.
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Erreger im Regelversorgungskrankenhaus – multiresistente Keime und ESBL-Bildner R. Thiesemann1, J. v.Schönfeld2, H. Orth3 1Med. Projektmanagement & Organisationsentwicklung /Klinik für Geriatrie, Marien Krankenhaus, Bergisch Gladbach; 2Klinik für Innere Medizin, Marien Krankenhaus, Bergisch Gladbach; 3Klinik für Geriatrie, Marien Krankenhaus, Bergisch Gladbach; Zielsetzung: Charakterisierung des lokalen Keimspektrums an einem 300-Betten akademischen Lehrkrankenhaus zum Aufbau eines KISS-Systems mit der Frage, wie hoch der Anteil multiresistenter Keime und ESBL-Bildner ist. Erwartet wurden eine MRSA-Quote von maximal 20% [1] sowie das Vorkommen von ESBL-bildenden E. Coli & Klebsiellen. Methoden: Die Kulturierung der Proben erfolgte auf folgenden AGAR: Blut-, Colistin-Nalidixin-Azid- und McConkey-; die Differenzierung der Keime erfolgt durch deskriptive Identifizierung der Koloniemorphologie,Gramfärbung, Differenzierung über zusätzlich Nährmedien (wie Citratagar) sowie durch biochemische Differenzierung mit kommerziellen Testsystemen (z.B. API BioMerieux). Im Marien-Krankenhaus wurde alle mikrobiologischen Befunde zentral gesammelt und für den Zeitraum 01.11.05 bis 31.10.06 ausgewertet. Ergebnisse: In 3345 Isolaten wurden 2982 bakterielle Erreger, 345 Pilze, 16 physiolog. Erreger, ein Rotavirus registriert. 75 % der Keime verteilten sich auf 11 Erreger: (Tab.1).
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Verdacht auf Borreliose – Was hat der Patient? F. Hanses1, F. Audebert1, T. Glück1, B. Salzberger1, B. Ehrenstein1 1Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Uniklinikum Regensburg, Regensburg; Zielsetzung: Borreliose ist eine potentiell chronische, in mehreren Stadien verlaufende Infektion mit möglicher Beteiligung von Haut, Gelenken, Nervensystem und anderen Organen im chronischen Stadium. Aufgrund der schwierigen Diagnostik wird die Erkrankung oft übertherapiert. Ziel der Untersuchung war, herauszufinden, welche Erkrankungen bei mit V.a. Borreliose vorgestellten Patienten tatsächlich vorliegen. Methoden: Ausgewertet wurden Pat., die sich mit V.a. Borreliose über einen Zeitraum von 3 Jahren in der infektiologischen Ambulanz eines Universitätsklinikums vorstellten. Erkrankungen wurden eingeteilt in (i) sichere Borreliose, (ii) mögliche Borreliose, (iii) Zustand nach Borrelienkontakt und (iv) kein Hinweis auf Borreliose. Ergebnisse: Von insgesamt 91 Fällen wurden 10 (11%) als sichere und 15 (16%) als mögliche Borreliose gewertet, 51 (56%) als Z.n. Infektion bzw. Kontakt mit Borrelien. Bei 15 (16%) fand sich kein Hinweis auf eine Borreliose. Nur die Hälfte (51%) der Pat. konnte sich an einen Zeckenstich erinnern, bei nur 21 (23%) fand sich ein Erythema migrans in der Anamnese. Die Mehrheit der Pat. (65%) war bereits antibiotisch vorbehandelt. Bei den 66 Pat. ohne sichere oder mögliche Borreliose fanden sich in 8 Fällen (12%) rheumatische, in 12 Fällen (18%) orthopädische und in 5 Fällen (8%) neurologische Erkrankungen. In 35 Fällen (53%) ließ sich kein organisches Korrelat finden, weitere 6 Fälle konnten nicht klassifiziert werden. Schlussfolgerung: Bei nur einem kleineren Teil der Pat. konnte eine mögliche oder sichere Borreliose festgestellt werden. Die Mehrheit zeigte entweder keine Hinweise bzw. Befunde, die mit einem Z.n. Borrelieninfektion vereinbar waren. Bei einem nicht unerheblichen Teil davon ließen sich die Beschwerden auf andere somatische Erkrankungen zurückführen, so dass eine genaue differentialdiagnostische Abklärung wichtig erscheint. Bei mehr als einem Drittel der Pat. ließ sich jedoch kein organisches Korrelat finden.
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Trichosporon asahii: Durchbruchinfektion unter Posaconazol nach Chemotherapie bei AML Die Problemkeime zeigten ein Aufkommen von kumuliert 11,4%: (Tab.2).
Schlussfolgerung: Der Nachweis von MRSA mit 10% war geringer als erwartet. Daß diese jedoch nur halb so hoch war, wie durch die Stuide der Paul-EhrlichGesellschaft (1) angenommen werden konnte, überrascht. Dieses kann durch unterschiedliche Settings (Regelversorgung vs. Maximalversorgung) und Probenauswahl erklärt werden. Die Bedeutung von MRSA in unserer Klinik ist nicht höher als anderswo - kann aber erst dann endgültig bewertet werden, wenn die MRSA-Quote mit klinischen Infektionsdaten und Patientenparametern gewichtet wird. ESBL-bildende Keime sind ein wachsendes Problem auch in Regelversorgungskliniken. Der Nachweis eines Vancomycin-resistenten Stammes von Enterococcus faecium gibt Anlaß chemotherapeutische Hochrisikopatienten gezielt zu überwachen. [1] Kresken M., Hafner D., Schmitz F.-J., Wichelhaus T. A. (2006) für die Studiengruppe „Resistenzsituation bei klinisch wichtigen Infektionserregern gegenüber Antibiotika in Deutschland und im mitteleuropäischen Raum.“ Antiinfectives intelligence, Rheinbach, 2006, S.9
Chr. Rieger1, H. Ostermann1 1Medizinische Klinik und Poliklinik III Großhadern, Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, München; Ein 68jähriger Mann mit AML nach Konsolidierungschemotherapie hatte in der Vorgeschichte bereits eine invasive Pilzinfektion der Lungen durchgemacht; die damals eingeleitete Salvagetherapie mit Posaconazol war als Sekundärprophylaxe weitergeführt worden. Nun entwickelte der Patient erneut antibiotikaresistentes Fieber bis über 39°C und eine ausgeprägte Dyspnoe. In der Blutkultur konnte schließlich Trichosporon asahii als auslösender Erreger identifiziert werden. Eine Resistenztestung konnte nicht durchgeführt werden. Organmanifestationen wurden nicht gefunden. Die antimykotische Therapie wurde von Posaconazol auf eine Kombination aus liposomalem AmphotericinB und Voriconazol umgestellt. Die Pilzinfektion konnte damit erfolgreich bekämpft werden, alle unter dieser Therapie gewonnenen Blutkulturen blieben negativ. Der Allgemeinzustand besserte sich rasch und nach erfolgter Leukozytenregeneration wurde der Patient mit einer Voriconazol-Erhaltungstherapie weiter behandelt. Trichosporon asahii ist der häufigste Vertreter der Trichosporon spp. bei immunkompromittierten Patienten. Durch diesen Keim werden generalisierte Infektionen und parenchymatöse Infektionen wie Pneumonie, Hirn- oder Leberaszesse verursacht. Durch die Fähigkeit Biofilme auszubilden, sind diese dimorphen Pilze außerdem in der Lage sich entlang von Venenkathetern auszubreiten und auf diese Weise Fungämien auszulösen. Im hier dargestellten Fall kam es zu einer Durchbruchinfektion mit Trichosporon asahii unter laufender Sekundärprophylaxe mit Posaconazol, einem neuen Antimykotikum der Triazolklasse. Triazolpräparate (z. B. Voriconazol) gelten als Mittel der ersten Wahl bei Trichosporon-Infektionen. Posaconazol besitzt von allen Triazolpräparaten das breiteste Wirkspektrum und wird insbesondere bei hämatologisch-/onkologischen Patienten in Neutropenie erfolgreich in der Therapie refraktärer Infektionen, sowie in der Prophylaxe eingesetzt. Bisher sind keine Fälle einer Resistenz von Trichosporon spp. gegen die-
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se Substanz bekannt. Der Fall zeigt, dass auch für neue, sehr wirksame Antimykotika ein Risiko für Durchbruchinfektionen mit seltenen Pilzen besteht.
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Invasive Pilzinfektionen im Alter – Bestandsaufnahme an einer Intensivstation mit dem Schwerpunkt Akutgeriatrie –
Mit 35 Proben wurde vorab ein Influenza-Schnelltest durchgeführt. Diese Screeninguntersuchung ergab bei zwölf Proben positive und bei 23 Proben negative Ergebnisse. Die Kontroll-Untersuchung dieser 35 Proben mittels RealTime PCR zeigte dagegen nur 13 negative Nachweise. Bei den diskrepanten zehn Proben ließ sich das positive Ergebnis der PCR-Erstuntersuchung mit dem zweiten Abstrich molekularbiologisch bestätigen. Diese Ergebnisse verdeutlichen, dass sich die RealTime PCR als die bessere Methode in der Influenza-Diagnostik darstellt. Sie ist dem Schnelltest wegen ihrer höheren Sensitivität und der Möglichkeit zur Subtypisierung (z. B. auch von fluA Subtyp H5N1) überlegen und macht damit den schrittweisen Aufbau einer Influenza-Surveillance für Rheinland-Pfalz erst möglich.
H. J. Heppner1, A. S. Esslinger2, K. Schmitt1, C. Sieber1 1Klinikum Nürnberg, Nürnberg; 2Betriebswirtschaftliches Institut, Nürnberg; Ziel: Die Inzidenz von Pilzinfektionen steigt an. Auffällig ist die Zunahme von Infektionen mit Aspergillus fumigatus. Entlang des klinischen Falles eines 71 jährigen Patienten wird gezeigt, dass mit einer Risikostratifizierung betagte, schwerstkranke Patienten einer Intensivstation, die ein hohes Risiko für eine Pilzinfektion tragen, frühzeitig identifiziert werden können. Methodik: Retrospekive Analyse von 6254 Patientenfällen um Auswirkungen der Antimykotikatherapie zu erkennen. Erfasst wurden die Gesamtzahl der Isolate, die mikrobiologische Spezifizierung, die Art des Probenmaterials und der Infektion, sowie die Altersverteilung und Therapie. Besonderes Augenmerk galt den Patienten, die im Zusammenhang mit einer Sepsistherapie, an einer Infektion mit Aspergillus fumigatus litten. Ergebnisse: Im Beobachtungszeitraum wurden bei 89 Patienten über 65 Jahre 252 Isolate gewonnen. In die Alterscluster geteilt waren 47 % (n=42) 65-75 Jahre, 29 % (n=26) 76-85 Jahre und 24 % (n=21) über 85 Jahre alt. Hefepilze waren am häufigsten vertreten. Führend Candida albicans mit 155 Nachweisen, c.glabrata, 20 Isolate c.tropicalis, 4 Isolate c.kruseii, 1 Isolat c.parapsilosis und 4 Isolate c.guilliermondii. Aspergillus fumigatus wurde in 17 Isolaten nachgewiesen. Die Nachweise wurden bei 14 Patienten geführt. 5 dieser Patienten waren Frauen, 9 Patienten waren Männer. 12 dieser Patienten erfüllten im Vorfeld die Kriterien einer Sepsis. Schlussfolgerung: Es fand sich eine zunehmende Anzahl von Aspergillus fumigatus Nachweisen, betroffen waren überwiegend Patienten über 80 Jahre. Es lässt sich gut darstellen, dass geriatrische Patienten einer konservatien Intensivstation mit einer Sepsis unter adäquater Therapie sehr gefährdet sind an einer invasiven Pilzinfektion komplikativ zu erkranken. Mit einer frühzeitigen Risikostratifizierung und einer daraus resultierenden adäquaten antimykotischen Therapie lässt sich die Häufigkeit dieser schweren Komplikation reduzieren.
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RealTime PCR als verlässliche Labormethode beim Aufbau einer Influenza-Surveillance H.-G. Meyer1, M. Cremer-Kahn1, S. Hähle2, L. Müller2, S. Bent3, M. Vogt1, U. Sentinel-Praxen4 1Humanmedizin, Institut für Hygiene und Infektionsschutz - Landesuntersuchungsamt, Koblenz; 2Molekularbiologie, Landesuntersuchungsanstalt Sachsen, Chemnitz; 3Präsident Landesuntersuchungsamt, Koblenz; 4Kinderärzte, Andernach/Worms; Die rasante weltweite Ausbreitung des aviären Influenza Virus (Subtyp H5N1) und die Möglichkeit des Auftretens einer Influenza-Pandemie durch eine hoch pathogene Variante hat das Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz bewogen, eine Influenza-Surveillance beim Menschen zu etablieren. Um zu testen, ob die RealTime PCR eine geeignete Nachweismethode ist, wurde mit drei ausgewählten Sentinel- Praxen (Pädiatrie) in der Influenza-Saison 2005/06 eine Studie durchgeführt. Hierfür wurden doppelte Nasen- bzw. Rachenabstriche von Patienten, die klinische Symptome einer Influenza zeigten, entnommen. Sie wurden im molekularbiologischen Labor des IHIS Koblenz aufgearbeitet und mit dem LightCycler untersucht. Der Nachweis von Influenza A (fluA) und B (fluB) sowie eine Subtypisierung bei positiven Influenza A Ergebnissen erfolgte mit Primer und Sonden, die das nationale Referenzzentrum im Robert-Koch-Institut, Berlin empfahl. Es wurden insgesamt 65 Patientenproben molekularbiologisch untersucht. Siebenunddreißig Proben waren Influenza Virus positiv. Davon waren 33 Proben fluB (90%) und vier Proben fluA (10%, Subtyp H1N1). In 28 Proben ließ sich kein Influenza Virus nachweisen.
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Einschätzung von Wirksamkeit und Nebenwirkungen der Influenzaimpfung durch Krankenhauspersonal B. Ehrenstein1, F. Hanses1, S. Blaas1, F. Mandraka1, F. Audebert1, B. Salzberger1 1Klinische Infektiologie, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Klinikum der Universität Regensburg, Regensburg; Zielsetzung: Wie realistisch werden Wirkung und Nebenwirkungen (NW) der Influenzaimpfung durch Krankenhauspersonal (KP) eingeschätzt? Welche Rolle spielt das Wissen über Wirkung und NW in der persönlichen Entscheidung von KP sich gegen Influenza impfen zu lassen? Methoden: Im Februar 2006 wurde an alle Mitarbeiter (Ärzte / Pflegekräfte / Verwaltung) eines Universitätsklinikums ein Multiple Choice Fragebogen zur Influenzainfektion, zur Wirkung und NW der Influenzaimpfung, sowie zum persönlichen Impfstatus verschickt. Ergebnisse: Von 1898 versandten Fragebögen wurden 647 (34%) ausreichend ausgefüllt zurückgesandt. 345/647 (53%) der Mitarbeiter gaben an in der Saison 2005/06 gegen Influenza geimpft worden zu sein. 127 (42%) der 302 2005/06 nicht geimpften Mitarbeiter nannten die Rate an bzw. Angst vor NW als wichtigsten Grund hierfür. Die Inzidenz ungefährlicher NW (Kopf-, Gliederschmerzen, Fieber, Schüttelfrost, lokale Schmerzen, Arbeitsunfähigkeit) wurde generell unterschätzt, die Inzidenz gefährlicher NW (Hautnekrose, Hepatitis, Nierenversagen, Enzephalitis, Gullain-Barré-Syndrom, neurologische Dauerschädigung) wurden eher überschätzt. Der Erhalt einer Influenzaimpfung 2005/06 war in einer multivariaten Analyse bei Ärzten signifikant mit einem überdurchschnittlichem Wissen bzgl. der Influenza-Impfung (OR 2,4) sowie einer korrekten Einschätzung der Inzidenz gefährlicher NW (OR 3,7), bei Pflegekräften signifikant mit einem überdurchschnittlichem Wissen bzgl. der Influenza-Impfung (OR 2,1) und einem Unterschätzen der Inzidenz von ungefährlichen NW (OR 3,6) assoziiert. Schlussfolgerung: Das Auftreten von gefährlichen NW der Influenzaimpfung wird von KP überschätzt und sollte daher besser vermittelt werden. Das Auftreten von ungefährlichen NW sollte gegenüber KP offen angesprochen werden, auch wenn diese NW bisher von geimpftem KP eher unterschätzt werden.
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Importance of phosphoinositide 3-kinase γ in the host defense against pneumococcal infection U. Maus1, Chr.Winter1, M. Srivastava1, J. Paton2,T.Welte1,W. Seeger3, Chr. Rommel4, E. Hirsch5, J. Lohmeyer3, K. Preissner6 1Department of Pulmonary Medicine, Hannover School of Medicine, Hannover; 2Molecular and Biomedical Science, University of Adelaide, Adelaide, Australien; 3Department of Pulmonary Medicine, Justus-Liebig-University, Gießen; 4Serono Pharmaceutical Research Institute, Geneva, Schweiz; 5Department of Genetics, University of Torino,Torino, Italien; 6Institute of Biochemistry, Justus-Liebig-University, Gießen; Its pivotal role in leukocyte recruitment makes Phosphoinositide 3-kinase γ (PI3Kγ) an attractive target for immunomodulatory therapy. However, interfering with PI3Kγ signaling in humans might decrease their resistance against bacterial infections. In the current study, we hypothesized that deletion or pharmacological inhibition of PI3Kγ would affect the lung inflammatory response to the Gram-positive bacterial pathogen, Streptococcus pneumoniae. PI3Kγ KO and
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POSTERBEITRÄGE wild-type mice were infected with S. pneumoniae or challenged with the pneumococcal virulence factor, pneumolysin and inflammatory leukocyte recruitment, bacterial pathogen elimination and resolution/repair processes were determined. PI3Kγ KO mice challenged with PLY responded with lung edema and neutrophilic alveolitis, but showed a drop in alveolar macrophages and failed to recruit exudate macrophages when compared to wild-type mice. S. pneumoniae infected PI3Kγ KO mice and wild-type mice pretreated with the pharmacological inhibitor AS-605240 recruited similar numbers of neutrophils but substantially fewer exudate macrophages into their lungs than controls. They also display-
ed a significantly reduced lung pneumococcal clearance and showed an impaired resolution/repair process, leading to progressive pneumococcal pneumonia. Together, PI3Kγ gene deletion or pharmacological inhibition of PI3Kγ leads to perturbations of critical innate immune responses of the lung to challenge with Streptococcus pneumoniae. These data are of clinical relevance for the treatment of chronic inflammatory diseases where pharmacological inhibition of PI3Kγ signaling to attenuate effector cell recruitment may have severe consequences for innate immune surveillance of remote organ systems.
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Med Klin 2007;102:Abstract-Band
POSTERAUTOREN A Abdelhamid, S.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P403 Abel, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P857 Aberle, J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P765 Abletshauser, C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P715 Achenbach, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P515 Achim, H. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P272 Adam, G.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P505 Adam, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P492, P749 Adam, O.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P542, P854 Adam, P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P163, P165 Ahlersmann, D. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P501 Ahmed, F. . . . . . . . . . . . . . . . . . P268, P269, P270 Albrecht, K. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P540 Albrecht, R.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P272 Albrecht, U.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P279 Allolio, B. . . . . . . . . . . . . . . . . P120, P163, P164 Altenhofen, L. . . . . . . . . . . . . . . P131, P503, P529 Altevogt, P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P276 Amann, K.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P428 Anders, H.-J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P386, P387 Angermann, C. E. . . . . . . . . . . . P120, P123, P519 Appelhans, P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P259 Arbogast, H. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P524 Arseni, N. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P268, P270 Articus, K. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P147 Assefa, B. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P289 Assmann, G.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P872 Audebert, F. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P894, P898 Aue, G. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P286 Auernhammer, C. J. . . . . . . . . . . P158, P159, P161 Austein, T. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P286
B Backenkoehler, U. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P143 Baden, D.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P119 Badge, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P286 Balbach, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P752 Baldus, S.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P506, P765 Baleanu, D. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P515 Bär, B. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P892 Baranowski, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P136, P140 Barchfeld, T.. . . . . . . . . . . . . . . . P258, P259, P260 Baretton, G. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P422 Barmeyer, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P505, P506 Barth, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P739 Barton, M.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P530, P747 Bartunek, R. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P746 Bauer, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P144 Bauer, C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P875 Bauer, J.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P882 Bauer, U. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P756 Bauersachs, J. . . . . . . . . . . . . . . . P117, P120, P123 Baumann, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P421 Baumann, K. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P747 Baumer, K. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P496 Baumhäkel, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P755 Bayard,Y. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P140 Becherer, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P714 Becker, J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P165 Beckmann, R. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P422 Begemann, P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P505, P506 Beiersdorf, F. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P141 Bellach, J.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P279 Bellutti, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P885 Bent, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P897 Bentz, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P266 Berdel, W. E. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P274 Berge, P.-G. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P513, P762 Bergmann, K. von . . . . . . . . . . . . . . . . .P504, 757 Bergmann, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P157 Bergner, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P264 Berr, F. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P409 Berrendorf, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P425 Bethke, B. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P422
Betz, B. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P401 Beuschlein, F.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P164, P167 Bevanda, J.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P398 Beyer, J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P246, P711, P713 Bidlingmaier, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P167 Biecker, E. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P412 Bierbraner, A. von . . . . . . . . . . . . . . . .P261, P717 Bilzer, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P407 Birkenhauer, F. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P750 Bitter, T. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P118, P124 Blaas, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P898 Black, D. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P146 Blankenberg, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P509 Block, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . P742, P743, P744 Bloh, S. von . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P286 Blonder, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P870 Blunert, K.. . . . . . . . . . . . . . . . . P742, P743, P744 Bock, J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P882 Bode, C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P141, P714 Bode-Böger, S. M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P392 Böger, G.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P760 Böger, R.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P751, P760 Bogunovic, N. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P121, P737 Bohlander, S. K. . . . . . . . . . . . . .P269, P271, P272, P273, P274 Böhm, M. . . . . . . . . . . . . P493, P504, P755, P757 Böhringer, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P722 Bollheimer, L. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P150, P406 Bollheimer, L. C. . . . . . . . . . . . . P152, P531, P533 Bönhof, J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P403 Boonen, S.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P146 Borbas, E. . . . . . . . . . . . . . . . . . P516, P517, P520 Borchard, R. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P511 Börgel, J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P510 Borggrefe, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P724 Bornkessel, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P546 Bornschein, B. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P499 Bornstein, S. . . . . . . . . . . P153, P157, P166, P761 Bort, B. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P247, P248, P249 Borucki, K. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P715 Bosbach, I.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P736 Bosnjak, I. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P416 Bosse, O. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P127, P502 Böttcher, J.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P522 Brachmann, J. . . . . . . . . . P498, P508, P746, P750 Braess, J. . . . . . . . . P271, P272, P273, P274, P275, . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P285, P287 Bramlage, C. . . . . . . . . . . . . . . . P394, P398, P868 Bramlage, P. . . . . . . . . . . . . . . . . P155, P493, P521 Brand, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . P158, P159, P161 Brandenburg,V. . . . . P168, P376, P379, P382, P396 Brandt, M.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P748 Brasser, M.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P282 Brauer, D. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P280 Braun, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P857, P865 Braun, T. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P736, P753 Braun-Lang, U. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P888 Braunstein, K. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P142 Bremer, H.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P405 Brenmoehl, J.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P423, P882 Brenzel, T. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P169, P171 Bretzel, R. G.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P525, P528 Breunig, F. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P402 Brinster, G. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P746 Brodersen, H.-P.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P381 Brösse, T. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P128, P132 Brosteanu, O. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P409 Brugger, A. . . . . . . . . . . . . . . . . P498, P508, P746 Brühl, H.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P550 Brunner, S. . . . . . . . . . . . . . . . . P174, P175, P872 Bruns, C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P875 Bücher, E. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P395 Büchler, C. . . . . . . . . . . . . . . . . P150, P151, P536 Buchner, K. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P387 Büchner, T. . . . . . . . . . . . . . . . . P272, P273, P274
Buerke, M. . . . . . . . . . . . . . . . . P727, P728, P736 Bühring, M.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P869 Bührlen, M.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P172 Burchert, W.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P288 Burkhardt, T. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P492, P758 Burmester, G. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P538, P539 Busch, E. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P427 Busch, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P385 Büschek, F.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P140 Buske, C. . . . . P267, P268, P269, P270, P271, P272, . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P273, P274 Büttner, R. . . P150, P151, P152, P406, P531, P533 Butz, T. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P121, P288, P737 Bunren F., van . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P737 Bystron, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P407
C Cabanski, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P253 Capellino, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P537 Caselmann, W. H. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P879 Cauley, J. A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P146 Cersowsky, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P258 Christ, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P511 Christodoulides, T. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P890 Chwalek, K.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P240 Closs, E. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P748 Cnossen, J.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P285 Cohen, C. . . . . . . . . . . . . . . . . . P393, P398, P550 Coldewey, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P489 Cosman, F.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P146 Cremer-Kahn, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P897 Cuk, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P172 Cummings, S. R. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P146 Cusan, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P269 Cutolo, M.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P537 Cuvelier, I.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P855, P856 Cyran, J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P722, P734
D Dahl, S. vom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P381 Dahlem, G. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P277 Daiber, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P489, P748 Damjanovic, T. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P382 Daniel, W. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P515 Das, A.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P729 Dauben, H. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P871 Dauer, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P875 David, R.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P739, P872 de Toni, E. N.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P159, P161 de With, K. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P892 Degenhardt, R. . . . . . . . . . . . . . . . . . .P763, P764 Deibert, P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P405 Deindl, E. . . . . . . . . . . . . . . . . . P174, P175, P872 Delabesse, E. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P269 Delaney, P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P404 Dellweg, D. . . . . . . . . . . . . . . . . P258, P259, P260 Delmas, P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P146 Dengler, T. J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P144, P738 Deshpande, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P269 Diederich, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P167 Diegeler, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P498 Diehl, P.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P141 Diehm, C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P708 Dienes, H.-P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P404 Dierkes, C.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P889 Dierkes, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P513, P762 Dierkes, W.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P861 Dieterle, C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P524, P719 Dietl, J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P496 Dietrich, C. F. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P410 Dietrich, W. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P730 Dilger, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P261, P717 Dimkovic, N.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P382 Dinter, D. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P724 Dirmeier, A.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P417, P419
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Med Klin 2007;102:Abstract-Band
POSTERAUTOREN Dittmar, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P169, P171 Djuric, Z. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P382 Djurisic, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P168 Dold, T. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P277 Domschke, W. . . . . . . . . . . . . . . . . . . P873, , P887 Dony, E. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P242, P254 Dörhöfer, R. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P853 Dormann, H.. . . . . . . . . . . . . . . P148, P862, P867 Dorn, C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P406 Dotan, N. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P417, P419 Drebber, U. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P404 Dreher, M.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P405 Dreyling, M. . . . . . . . . . . . . . . . P265, P266, P267 Drüeke, T. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P396 Dufour, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P271, P274 Dumitrascu, R. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P255 Dunner, D. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P861 Dürschmied, D. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P714 Duschek, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P263 Dutzi, I.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P865 Duwald, H. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P501
E Eastell, R. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P146 Ebelt, H. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P736, P753 Eckardt, K.-U. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P730 Eckhard, M.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P528 Eckhardt, H. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P752 Edel, K. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P763, P764 Egemnazarov, B.. . . . . . . . . . . . . . . . . .P250, P251 Ehler, J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P874 Ehrenstein, B. . . . . . . . . . . . . . . P889, P891, P894 Ehrhart-Bornstein, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . P153 Eibl, H. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P275 Eickelberg, O. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P238, P240 Eickhoff, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P415 Eidner, T. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P548 Eigenbrod, T. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P886 Eigler, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P875 Eimermacher, C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P549 Eisenberg, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P864 Eitner, F. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P395 Ellinghaus, P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P239 Emmerich, B. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P875 Emmert, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P402 Emmrich, J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P874 Ende, A.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P421 Endlicher, E. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P876 Endres, S.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P167, P875 Engel, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P428 Engelhardt, S.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P117 Engelmann, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P739 Engenhart-Cabillic, R. . . . . . . . . . . . . . . . . . P278 Erbguth, F.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P730 Erdogan, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P528 Eriksen, E. F. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P146 Eriksson, U. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P395 Ertl, G. . . . . . P117, P120, P123, P135, P507, P519 Escher, F. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P740 Esslinger, A. S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P896 Eul, B. . . . . . . . . . . . . . . . P236, P245, P277, P278 Eulberg, D. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P387 Ewald, N. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P525 Eyermann, R. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P138
F Faber, L. . . . . . . . . . . . . . P121, P133, P288, P737 Faehling, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P241, P497 Falk, W. . . . . . . . . . . P423, P537, P878, P883, P886 Falke, T. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P513, P762 Faller, H. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P519 Fasching, P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P281 Faßbach, M.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P513, P762 Fassbender, W. J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P168 Fassnacht, M. . . . . . . . . . . . . . . . P163, P164, P165
Fath, K. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P526 Faul, C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P129 Federhofer, J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P886 Felderbauer, P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P873 Felsenberg, D. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P146 Feuring-Buske, M. . . . . . . P268, P269, P270, P271, . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P272, P273, P274 Fey, H.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P498, P508 Fiedel, C.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P135 Fiedler, J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P117 Fiedler, R. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P380 Fiegl, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P272, P275 Fink, L. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P238, P240, P254 Fischer, B. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P528 Fischer, E. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P136, P140 Fischer, R. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P709, P710 Fleck, M.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P544 Fleischhacker, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P420 Fliri, M.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P129 Fliser, D. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P729 Floege, J. . . . . . . . . . P376, P379, P382, P395, P396 Fölsch, U. R. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P276 Förstermann, U.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P489 Fotuhi, P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P852 Franke, S.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P385 Frankenstein, L. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P119 Frantz, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P120, P123 Franz, H. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P162 Franz, W.-M. . . . . . . P174, P175, P739, P749, P872 Franzius, C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P877 Fraunhofer, J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P142, P502 Frederhagen, G. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P544 Freier, W. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P283 Freivogel, K. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P118 Freund, G. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P714 Friedrich, J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P512 Fritsch, S.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P274 Fründ, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P737 Fry, L. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P885 Fünfstück, R.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P383
G Gajawada, P.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P753 Galland, A.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P127, P502 Galle, J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P401 Galle, P. R.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P404 Gallenmüller, K.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P853 Galuppo, P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P117 Gastens, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P718 Gather, U. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P726 Gathof, B. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P289 Gaub, R. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P741 Gawron, E. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P854 Gay, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P535 Gehrisch, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P713 Geilenkeuser, W.-J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P733 Gelbmann, C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P414 Geldmacher, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P892 Gelenberg, A.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P861 Geller, C.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P125 Genth-Zotz, S.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P509 Georgi, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P235, P257 Georgiou, P.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P890 Gerbes, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P407 Gerhardt, T. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P389, P390 Gerken, G.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P866 Gerth, J.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . P388, P391, P547 Gerth, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P492, P758 Gesenhues, S.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P866 Ghofrani, H. A. . . . P242, P243, P244, P250, P251, . . . . . . . . . . . . . . . . P254, P255, P256, P759, P766 Giera, B. . . . . . . . . . . . . . . . . . . P426, P427, P884 Giese, T.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P424, P880 Giger, M.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P852 Girke, M.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P280
Gladziwa, U. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P376, P379 Glaubitz, N.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P753 Glück, T. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P894 Glunz, H. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P488 Goetting, C.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P718 Göke, B. . . . . . . . . . . . . . P158, P159, P161, P407 Goldacker, C.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P766 Gölder, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P876 Goldmann, B. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P492, P758 Goldschmidt, H. . . . . . . . . . . . . . . . . .P144, P738 Gonzalez-Carmona, M. A. . . . . . . . . . . . . . . P879 Götz, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P404 Götzberger, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P719 Goyal, P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P254 Gräbe, T. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P853 Graeven, U. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P267 Grandel, U. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P735 Grass, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P505, P506 Gräßler, J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P761 Grebe, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P494 Greeß, H. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P428 Greie, S.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P749 Greinwald, R. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P422 Gressner, A. M.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P154 Griebenow, R. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P131, P503 Grimminger, F.. . . . P236, P242, P243, P244, P245, . . . . . . P250, P251, P254, P255, P256, P277, P278, . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P735, P759, P766, Gröne, H. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P399 Gross, H. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P137 Gross, W. L. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P543 Gross,V.. . . . . . . . . . . . . . P247, P248, P249, P425 Großmann, M.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P276 Gruengard, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P417, P419 Grund, S.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P278 Grüneisen, A.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P272 Grüner, N.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P725 Güder, G. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P120 Gunckel, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P883 Günther, A. . . . . . . . . . . . . . . . . P237, P252, P536 Gutt, B. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P160
H Haag, S.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P866, P888 Haarmann, C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P396 Haas, E. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P530, P747 Haas, R. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P714 Haase, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P166 Hackermeier, U.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P858 Hadji, P.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P147 Haensler, J.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P413 Hagen, B. . . . . . . . . . . . . . . . . . P131, P503, P529 Hager, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P756 Hähle, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P897 Hahn, E. G. . . . . . . P148, P156, P413, P421, P426, . . . . . . . . . . . . . . . . P427, P428, P862, P867, P884 Hahn, M.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P269 Hahne, C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P500 Hahner, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . P163, P164, P167 Haidl, P.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P259, P260 Hakenberg, O. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P711 Halank, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P246 Hallek, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P267 Haller, H. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P729 Hammerschmidt, S. . . . . . . . . . . . . . . .P235, P257 Hamraz, K. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P751 Handrock, R.. . . . . . . . . . P516, P517, P518, P520 Hanisch, J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P155, P521 Hänscheid, H. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P164 Hansen, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P738 Hanses, F.. . . . . . . . . . . . . . . . . . P891, P894, P898 Hänze, J. . . . . . . . . P236, P245, P254, P277, P278, Harazny, J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P515 Hardt, P. D. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P525 Harenberg, J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P712
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Med Klin 2007;102:Abstract-Band
POSTERAUTOREN Härle, P.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P537, P544 Harsch, I. A.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P156 Hartmann, D.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P415 Hartung, W. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P544 Hasford, J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P265 Haß, W. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P131, P503, P529 Hattar, K.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P735 Hatzilouka, C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P890 Hatziyianni, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P145 Hauner, H. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P155, P521 Häuser, W. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P880 Hausmann, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P285 Hausmann, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P418 Hecht, K. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P280 Hecker, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P766 Hegenbart, U. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P144, P738 Hehrlein, C.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P714 Hein, G. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P546, P548 Hein, R. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P140 Heinecke, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P273, P274 Heinemann,V. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P281 Heinisch, C.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P136, P140 Heinrich, B.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P163 Heinz, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P260 Heitzer, T. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P506 Heldwein, W. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P719 Heller, D.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P259 Heller, J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P412 Hellerbrand, C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P406 Hennen, R. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P727, P728 Heppner, H. J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P721, P896 Herlyn, K. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P543 Herold, T. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P876 Herrmann, E. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P424 Hess, J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P756 Hestermann, U. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P865 Heuft, G. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P888 Hiddemann, W. . . . . . . . . P265, P266, P267, P268, . . . . . . . . . . . P269, P270, P271, P272, P273, P274, . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P275, P284, P285 Hilger, N. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P549 Hirche, T. O. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P410 Hirche, H. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P410 Hirsch, E. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P899 Hirschfeld, R. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P861 Hobbach, H. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P495 Höffken, G. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P246 Hoffmann, I. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P140 Hoffmann, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P235, P257 Hoffmann, W. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P741 Hoffmanns, P.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P708 Hoffmeister, H. M.. . . . . . . . . . . . . . . .P513, P762 Hofmann, C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P878 Hofmann, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P254 Höhn, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P530 Höhn, E. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P260 Holle, A.-K.. . . . . . . . . . . . . . . . P492, P758, P874 Hollenhorst, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P154 Hölschermann, H. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P494 Holtmann, G.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P866, P888 Holzmann, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P741 Hommel, G. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P403 Hopfenmüller, W.. . . . . . . . . . . . . . . . .P858, P869 Hooven V., van den . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P724 Horstkotte, D. . . . . P118, P121, P122, P124, P133, . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P288, P737 Hortmann, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P489 Hoster, E. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P265, P274 Hottenrott, K. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P727, P728 Howest, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P869 Hoyer, D.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P727, P728 Hristov, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P379 Hu, K.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P507 Huber, B.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P872 Huber, R. M.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P264
Hue, T. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P146 Hüger, D. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P865 Humhries, R. K. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P269 Hummel, M. . . . . . . . . . . . . . . . P742, P743, P744 Humpeler, E. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P749 Hunger-Dathe, W. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P526 Hunsicker, L. G. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P385 Huy, C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P882, P886
I Ignee, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Illner, W.-D. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Imhoff, M.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Isenmann, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ivanovski, O. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
P410 P524 P726 P546 P396
J Jagota, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P279 Jahnen-Dechent, W. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P396 Jahns, R. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P519 Jakob, F. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P149 Jander, F. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P137 Jansen, H. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P411 Janssen, U. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P381 Janssen, W. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P239 Janssens, U. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P512 Jaster, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P130 Jategaonkar, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P121, P288 Jauch, K.-W. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P875 Jentsch-Ullrich, K. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P266 Jöckel, K.-H. . . . . . . . . . . . . . . . P155, P521, P866 Johannes, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P859 Johanssen, S.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P164 John, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P730 Jörres, R.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P262 Jung, P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P137, P490 Jungblut, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P410 Jünger, C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P488 Jürgens, K. U.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P877 Jürgens, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P275
K Kaden, J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P724, P732 Kaemmerer, H. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P756 Kahaly, G. J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P169, P171 Kähler, J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P505, P506 Kahlert, P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P139 Kaiser, C.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P719 Kaiser, W.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P522 Kakadiya, P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P269, P271 Kallel, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P130 Kamalanabhaiah, S. R. . . . . . . . . . . . . .P169, P171 Kamlah, F. . . . . . . . . . . . . P236, P245, P277, P278 Kampmann, A.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P535 Kanse, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P494 Kanzler, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P404 Karck, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P128, P132 Kargus, D. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P170 Kaschina, E.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P720 Katus, H. A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P119, P144 Kauffmann, C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P525 Keiner, I. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P887 Keller, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P861 Keller, T. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P509 Kemkes-Matthes, B. . . . . . . . . . . . . . . .P709, P710 Kemnitz, U. R. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P720 Kern, W.V. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P892 Kern, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P722 Kerstan, H. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P286 Ketteler, M. . . . . . . . . . . . P376, P379, P382, P396 Khandanpour, S.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P139 Kießlich, R.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P404 Kim,Y. Z. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P121, P737 Kirana, S.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P718
Klapperich, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P377 Klauss,V. . . . . . . . . . . . . . . . . . . P137, P490, P499 Klebl, F. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P417, P419, P723 Klebs, S.. . . . . . . . . . . . . . P516, P517, P518, P520 Kleemann, S. . . . . . . . . . . . . . . . P247, P248, P249 Kleesiek, K. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P718 Klehr, U. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P389, P390 Kleidt, D.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P279 Klein, M.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P239 Kleine, T. O.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P154, P733 Klempau, C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P167 Klempnauer, J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P408 Klepetko, W. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P254 Klinkhamels, M.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P389 Klippert, K. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P743, P744 Kloer, H.-U. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P525 Kloppe, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P750 Klöppel, G. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P276 Klussmann, S.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P387 Kneba, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P267, P269 Knedla, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P535, P536 Kneitz, S.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P117 Knittel, T.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P160 Knobelsdorff, G. von . . . . . . . . . . . . . . . . . . P501 Knollmann, F. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P731 Koch, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P128, P132 Koch, M.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P252 Koch, R. . . . . . . . . . . . . . P247, P248, P249, P425 Koch, S.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P745 Kocsis, J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P861 Kodolitsch,Y. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P765 Koehler, U. . . . . . . . . . . . P247, P248, P249, P425 Koerperich, H.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P718 Kögler, K. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P498, P508 Köhler, D. . . . . . . . . . . . . . . . . . P258, P259, P260 Köhler, K. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P753 Köhn, F.-M.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P756 Kolb, H.-J.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P287 Kölbl, H. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P281 Kollmann, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P853 Kolosionek, E. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P759 Köneke, J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P381 König, A.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P490 König, R. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P545 König, P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P254 Konturek, P.. . . . . . . . . . . P156, P426, P427, P428 Kopprasch, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P761 Korb, H. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P119 Kordisch, I. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P139 Korfei, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P237, P252 Körfer, R. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P288 Korn, H. von . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P125, P754 Korn, K. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P421 Kornstein, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P861 Köster, R. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P505, P506 Kostin, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P736 Kotsch, K. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P743, P744 Kötteritzsch, J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P276 Koziolek, M. . . . . . . . . . . P393, P394, P398, P399 Krahwinkel, W.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P134 Kramer, J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P397 Kraus, L. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P165 Krause, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P269 Krause, R. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P858, P869 Kreisel, W. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P405 Kreiß, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P147 Kreissl, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P164 Kress, T. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P401 Kretzler, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P398 Krikov, M.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P720 Kristen, A.V. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P144, P738 Kröz, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P280 Krug, A. W. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P153 Krug, C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P242 Krüger, E. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P853
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Med Klin 2007;102:Abstract-Band
POSTERAUTOREN Krüger, T. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P396 Krumme, B.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P403 Krummel-Lorenz, B. . . . . . . . . . . . . . . . . . . P541 Kruse, R.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P733 Krüth, P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P488 Kubin, T. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P736 Kuch, B. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P129 Kuchenbauer, F. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P269 Kuefner, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P884 Kühl, U. . . . . . . . . . . . . . P740, P742, P743, P744 Kuhlisch, E. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P422 Kuhls, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P726 Kuhn, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P378 Kuhn, C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P378 Kuhn, H. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P235, P257 Kühnelt, P.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P130 Kühner, D.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P165 Kulkarni, O.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P387 Kullmann, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P876 Kullmann, F. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P414, P876 Kummer, W.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P254 Kunert, T. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P127 Kunter, U. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P395 Kunz, I. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P853 Kuom, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P241, P497 Kurz-Schmieg, A.-K. . . . . . . . . . . . . . . . . . . P405 Kuziel, W. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P253 Kwapiszewska, G.. . . . . . . P236, P240, P254, P277 Kyriakou, P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P145
L Lakatos, P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P146 Lammers, D. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P718 Lamp, B. . . . . P118, P121, P122, P124, P133, P288 Landauer, N. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P719 Landgraf, R. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P524 Lang, A.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P750 Lang, G. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P237, P252 Lang, K. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P140 Lang, N. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P236 Lange, D. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P284 Lange, F. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P549 Langer, C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P121, P737 Langgartner, J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P723, P726 Langkafel, M.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P888 Lask, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P510 Lässig, D. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P281 Lassnack, B. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P854 Lassner, D. . . . . . . . . . . . . P740, P742, P743, P744 Laue, H. B. von . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P280 Lauer, B. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P125, P754 Laufs, U. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P504, P757 Lawall, H. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P708 Leetz, M.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P136, P140 Lefèvre, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P535, P536 Lefringhausen, L. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P511 Lehmann, J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P489 Lehmann, W. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P492, P758 Lehn, N. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P889 Leisner, D. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P276 Lendeckel, U.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P392 Lengfelder, E.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P267 Lenzner, C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P539 Leonhard, J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P713 Leschke, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P241, P497 Leung, P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P146 Leverkus, F. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P282 Leweling, H. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P732 Lewin, G. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P869 Li, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P245 Libich, C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P169, P171 Lichter, P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P269 Liebe, S.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P874 Linde, H.-J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P889 Lindenthal, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P384
Lindner, L.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P275 Linke, J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P280 Linn, T. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P528 Lippert, E. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P883 List, F. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P504 List, S. M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P134, P851 Lochbaum, D. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P550 Lohmann, R. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P162 Lohmeyer, J.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P253, P899 Lorenz, R. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P167 Lösekann, M.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P286 Lüders, H. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P279 Ludwig, W.-D. . . . . . . . . . . . . . . P267, P269, P272 Luley, C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P715 Lütjohann, D.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P504 Lütz, J.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P527, P290
M Marsh, L.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P277 Maagh, P.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P511 Maas, R. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P751, P760 Maas, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P384 Maatouk, I. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P398 Macharzina, R. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P714 Macintyre, E. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P269 Mack, M.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P550 Madisch, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P422 Mahavadi, P.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P252 Mahnken, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P376 Maier, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P409 Maisch, B. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P752 Maiss, J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P413 Majunke, N. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P136, P140 Malec,V. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P245 Malfertheiner, P.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P885 Man, Z.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P146 Mandraka, F. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P723, P898 Mandrakas, N. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P723 Mang, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P142, P502 Manikonda, J.-P.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P519 Mann, K.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P160 Manns, M. P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P408, P729 Mansky, T. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P134, P851 Marckmann, G. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P722 Markart, P.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P237, P252 Märker-Hermann, E. . . . . . . . . . . . . . . . . . . P384 Marsh, L.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P240 Martens-Lobenhoffer, J. . . . . . . . . . . . . . . . . P392 Marx, B. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P377, P400 Marx, B. E. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P859 Marx, M.. . . . . . . . . . . . . . . . . . P377, P400, P859 Marx, R. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P762 Maser, F. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P235 Massy, Z. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P396 Mattes, H. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P731 Matthes, K. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P710 Maubach, P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P281 Maus, U. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P899 Mecucci, C.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P269 Meier, L. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P541 Meier, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P397 Meier, U.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P154 Meinecke, J.. . . . . . . . . . . . . . . . P158, P159, P161 Meinertz, T. . . . . . . . . . . . P505, P506, P758, P765 Meissner, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P511 Meister, T. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P873, P887 Melchert, F. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P281 Mellert, G.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P274 Mellwig, K. P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P737 Menzel, K.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P418, P423 Mesenbrink, P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P146 Metz, B. R. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P855, P856 Metzeler, K.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P273 Meuer, S. C.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P424 Meyer, H.-G. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P897
Michels, K. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P123 Michelson, G. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P515 Miehlke, S.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P422 Minartz, P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P718 Minotti, R. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P530, P747 Mittag, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P549 Mittal, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P254 Möckel, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P126 Moebus, S.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P155, P521 Mohren, U. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P881 Mohren, W. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P881 Möller, K. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P501 Mönkemüller, K. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P885 Morack, G. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P281 Morgner, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P422 Morguet, A. J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P130 Morguet, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P741 Mortensen, K. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P765 Morty, R. E. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P234 Moser, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P141 Moshage, W.. . . . . . . . . . . . . . . . P127, P142, P502 Mössner, J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P409 Mück, R.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P266 Mügge, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P510 Muhamet, A. A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P765 Mühlenbruch, G. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P376 Müller, A. M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P151 Müller, C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P853 Müller, E. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P865 Müller, G. . . . P393, P394, P398, P399, P731, P868 Müller, L. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P897 Müller, R. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P422 Müller, U. A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P522, P526 Müller-Höcker, J.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P872 Müller-Ladner, U. . . . . . . P535, P536, P540, P545 Müllerleile, K. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P506 Müller-Newen, G. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P395 Müller-Öffner, A.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P160 Müller-Werdan, U.. . . . . . P727, P728, P736, P753 Mundy, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P747 Muntean, B.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P118, P124 Münzel, F. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P755 Münzel, T. . . . . . . . . . . . . . . . . . P489, P509, P748 Murr, E. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P404
N Näbauer, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P739 Nägel, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P427 Nagy, F. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P141 Naidu,V. M.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P268 Nees, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P710 Negrean, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P718 Neises, G. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P852 Nelles, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P119 Nemeroff, C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P861 Nemitz, O. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P143 Neubauer, H.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P510 Neuhaus, H. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P736 Neumann, E. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P535, P536 Neumann, T. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P546 Neumeier, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P150, P151 Neurath, M. F. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P404 Nickenig, C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P267 Nicko, A.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P741 Nikolova, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P255 Ninan, P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P861 Nitsche, R. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P501 Nölker, G. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P746, P750 Noutsias, M. . . . . . . . . . . P740, P742, P743, P744 Nowak, D. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P262
O Obermeier, F.. . . . . P416, P417, P418, P419, P878, . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P882, P883 Oelze, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P489, P748
Med Klin 2007;102:Abstract-Band
(115) POSTERAUTOREN
Oelzner, P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P548 Oepangat, E. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P737 Ohlow, M.-A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P125, P754 Oikonomopoulos, T.. . . . . . . . . . . . . . .P513, P762 Oldenburg, O. . . . . . P118, P122, P124, P133, P737 Ölmez, H. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P264 Olschewski, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P141 Opelz, C.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P407 Orlow, P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P852 Ortak, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P492, P758 Orth, H. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P893 Osten, B. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P378, P380 Ostendorf, T. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P395 Oster, P.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P857, P865 Ostermann, H.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P895 Östman, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P395 Ott, C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P416 Ott, U. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P391, P547
P Pacholik, L. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P286 Pagel, H. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P397 Palitzsch, K.-D. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P172 Pangan, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P538 Pankuweit, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P752 Paoli, A.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P722 Papadaki, C.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P271 Papavassiliu, T. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P724 Papke, J.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P283 Parahuleva, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P494 Paramonova, I. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P166 Parhofer, K. G. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P491, P725 Parviz, B. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P494 Paton, J.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P899 Pauschinger, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P741 Pawar, R. D.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P386 Pawlik, G. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P132 Pehlivanli, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P129 Peitsmeyer, P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P765 Peters, K. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P745 Petropoulos, K. . . . . . . . . . . . . . . . . . .P268, P270 Petrule, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P718 Pfeifer, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P262, P263 Pfleiderer, S. O. R. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P546 Pfreundschuh, M.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P267 Philipp, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P139 Piberger, H. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P418 Picker, S. M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P289 Pieper, C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P866 Pietsch, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P888 Pietzsch, J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P761 Piper, C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P121 Plehn, G. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P511 Plöckinger, U. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P162 Pluschinski, P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P870 Pöge, U. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P389, P390 Pohle, F.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P515 Pohle, T. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P877 Poller, W. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P740 Pongratz, G.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P537 Popow, I. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P869 Porst, H. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P409 Pöschel, K. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P388 Post, F.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P509 Pott, C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P269 Preiss, H. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P492 Preissner, K.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P899 Preissner, K. T. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P237 Prohaska, W.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P718 Pullamsetti, S. S. . . . . . . . . P242, P243, P244, P255, . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P759, P766, Purschke, W. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P387 Putz, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P172
Q Quinkler, M. . . . . . . . . . . . . . . . P163, P164, P167 Quintanilla-Fend, L.. . . . . . . . . . . . . . .P269, P270
R Raaz, D. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P515 Raaz, U. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P235, P257 Radunz, W. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P734 Raithel, M. . . . . . . P148, P413, P421, P426, P427, . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P428, P884 Rank, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P287 Raselli, C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P530 Raspe, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P525 Rath, J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P513, P762 Rauchhaus, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P727 Rauh, P.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P420 Rawat,V. P. S. . . . . . . . . . . . . . . P268, P269, P270 Reibke, R.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P285 Reid, I. R. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P146 Reil, J.-C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P493 Reincke, M.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P164, P167 Reiners, C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P164 Reiners, P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P534 Reinhold-Keller, E. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P543 Reinke, C.. . . . . . . . . . . . P247, P248, P249, P425 Reischl, U.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P889 Reiter-Theil, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P284 Remppis, A.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P119 Reschke, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P136, P140 Reuschl, S.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P167 Reuter, H.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P268, P269 Ribel, J.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P384 Richter, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P714 Rickes, S.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P420 Rieber, J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . P137, P490, P499 Rieder, F.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P417, P419 Riedl, B. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P239 Riedmaier, O. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P236, P278 Rieger, C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P895 Riehle, M.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P129 Riemann, J. F. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P415 Rifai, K. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P408, P729 Ritscher, G. . . . . . . . . . . . P498, P507, P746, P750 Rittger, H.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P498, P508 Ritzel, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P514 Robiller, F.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P383 Rogler, G. . . . . . . . P416, P417, P418, P419, P423, . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P878, P882, P883, P886 Rohde, M.. . . . . . . . . . . . . . . . . P742, P743, P744 Rohrberg, R.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P266 Rohwedel, J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P397 Rommel, C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P899 Rose, F. . . . . . . . . . . . . . . P236, P245, P277, P278 Rose, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P126 Rössle, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P405 Roth, F. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P412 Roth, M.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P254 Roth, R. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P384 Röther, J.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P491 Rothschild, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P861 Roegen, C., van . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P395 Rudolph, T. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P760 Rumbaur, C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P540 Rummel, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P234 Rummler, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P388 Rump, L. C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P167 Ruppert, C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P237, P252 Ruppert,V. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P752 Rüther, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P871 Rüttinger, D. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P875
S Saar, P.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P528, P545 Sack, F.-U. . . . . . . . . . . . . . . . . . P128, P132, P738
Sack, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P139 Sack, U.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P549 Sagert, C.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P173, P532 Sahm, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P863 Saile, P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P380 Salzberger, B. . . . . . P417, P419, P876, P889, P891, . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P894, P898 Sämann, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P522, P526 Saraj, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P875 Sauer, E. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P496 Sauerbruch, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P151 Sauerbruch, T. . . . . . . . . . P389, P390, P412, P879 Sauerland, C. . . . . . . . . . . . . . . . P272, P273, P274 Saur, J.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P724, P732 Sauvant, C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P401 Savai, R. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P255 Sbiera, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P165 Scalera, F.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P392 Schaeffer, C.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P495 Schäfer, C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P396 Schäfer, H.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P276 Schäfer, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P239, P496 Schäfers, H.-J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P757 Schäffler, A. . . P150, P151, P152, P531, P533, P536 Schandry, R. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P263 Schardt, F. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P519 Scharl, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P281 Schatzberg, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P861 Schätzl, R. . . . . . . . . . . . . . . . . . P516, P517, P520 Scheffold, N. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P722, P734 Scheid, C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P289 Scheidt, W. von . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P129 Schellong, S. . . . . . . . . . . . . . . . P711, P713, P246 Schepke, M.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P412 Scherbaum, W. A. . . . . . . . . . . . . P166, P173, P532 Schermuly, R. T.. . . P242, P243, P244, P250, P251, . . . . . . . . . . . . . . . . P254, P255, P256, P759, P766 Schessl, C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P270 Schibgilla,V.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P746 Schick,V. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P877, P887 Schiefke, I.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P409 Schiele, T. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P137, P490 Schiemann, U. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P719 Schild, H. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P412 Schilling, C., von . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P266 Schinner, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P166 Schinwald, N. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P287 Schirbel, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P164 Schirpenbach, C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P167 Schlachetzki, F.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P151 Schleder, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P417, P419 Schlieper, G. . . . . . . . . . . . . . . . P376, P379, P382 Schlimmer, N. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P755 Schlumbohm, C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P868 Schmauss, S.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P524 Schmechel, H. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P383 Schmechel, R. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P383 Schmid, C.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P272 Schmid, H. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P393, P398 Schmidt, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P122, P860 Schmidt, C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P424, P880 Schmidt, H. . . . . . . . . . . . . . . . . P254, P727, P728 Schmidt, M.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P750 Schmidt, P.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P522 Schmidt, W. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P873 Schmidt-Thrun, A.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P143 Schmidt-Wolf, I. G. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P879 Schmieder, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P137 Schmitt, K. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P721, P896 Schmitt, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P237 Schmitz, S.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P168 Schmitz,V. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P879 Schmücker, I.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P722 Schneider, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P410 Schneider, B. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P745
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Med Klin 2007;102:Abstract-Band
POSTERAUTOREN Schneider, C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P879 Schneider, F. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P271 Schneider, P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P534 Schneider, R.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P401 Schneider, S. . . . . . . . . . . . . . . . P271, P274, P512 Schnekenburger, J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P887 Schnupp, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P498, P508 Schnurr, C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P542 Schnurr, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P875 Schobersberger, W. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P749 Schölmerich, J.. . . . P150, P151, P152, P406, P416, . . . . . . P418, P423, P531, P533, P544, P550, P878, . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P882, P883, P886 Scholtz, W.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P121 Scholz, K. H. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P501 Schomacker, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P143 Schönauer, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P523 Schönfeld, S. v.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P893 Schönland, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P144, P738 Schott, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . P166, P173, P532 Schrader, F. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P720 Schrage, M.-O. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P511 Schrauzer, T. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P730 Schröder, L. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P863 Schröder, N. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P545 Schultheiss, H.-P. . . . . . . . P130, P740, P741, P742, . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P743, P744 Schultz, K.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P853 Schulze, F. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P751 Schumm-Draeger, P.-M.. . . . . . . . . . . . . . . . P160 Schunkert, H. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P155, P521 Schurgers, L. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P376 Schuster, P.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P495 Schwab, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P149, P534 Schwang, I. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P131, P503 Schwarz, P.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P157 Schwedhelm, E. . . . . . . . . . . . . . . . . . .P751, P760 Schweizer, J.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P518 Seay, U. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P238 Sebens, S.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P276 Sechtem, U. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P488, P512 Secknus, M.-A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P125 Sedding, D. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P494 Seeger, W. . . . . . . . P234, P236, P237, P238, P240, . . . . . . P242, P243, P244, P245, P250, P251, P252, . . . . . . P253, P254, P255, P256, P277, P536, P735, . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P759, P766, P899 Seeling, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P489 Segmiller, F. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P167 Seifert, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P391, P547 Seikrit, C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P395 Seißler, J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P524 Seitz, G.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P422 Selbitz, A.-C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P254 Selve, N. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P387 Senf, W. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P866, P888 Senges, J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P488, P512 Sentinel-Praxen, U. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P897 Serke, M.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P279 Shafiei Tabar, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P245 Shafiei Tabar, T. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P253 Shelton, R. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P861 Sibelius, U. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P735 Sieber, C.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P721, P896 Siebert, U. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P499 Siebig, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P723, P726 Siegmund, T. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P160 Siegrist, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P852 Siekmeier, R.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P290, P527 Siemon, K. . . . . . . . . . . . . . . . . P258, P259, P260 Sievert, H. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P136, P140 Silberg, B. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P260 Simon, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P735 Singler, B. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P721 Sinha, A.-M. . . . . . . P498, P507, P508, P746, P750
Sinha, D. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P507 Sipos, B. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P276 Sklepkiewicz, P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P244 Skowasch, M.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P140 Sohn, H.-Y. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P137 Söllner, W. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P864 Sommer, N. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P256 Sommerfeld, M.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P720 Song, R. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P395 Sossong,V. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P141 Soydan, N.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P528 Specht-Leible, N. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P865 Spiecker, M.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P510 Spiekermann, K. . . . P271, P272, P273, P274, P285 Spöttl, G. . . . . . . . . . . . . . . . . . . P158, P159, P161 Srivastava, M.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P899 Stalleicken, D. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P489 Stallmach, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P424, P880 Stange, R. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P85, P869 Staubach, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P136, P140 Stauch, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P281 Stefanadis, C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P145 Staib, P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P272 Steib, C.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P407 Steib-Bauert, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P892 Stein, G. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P385 Stein, J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P745 Steinbeck, G. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P739 Steinbrecher, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P151 Steindorf, J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P523 Steinhagen-Thiessen, E. . . . . . . . . . . . .P155, P521 Steinhoff, J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P397 Steinmeyer, J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P535, P536 Steinmüller, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P253 Stemmler, H.-J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P725 Stevendaal, U. van . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P505 Stirban, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P718 Stodtmeister, R. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P716 Stoerk, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P519 Stolte, M.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P422 Störk, S.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . P120, P123, P135 Strassburg, C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P408 Stratmann, B. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P718 Straub, R. . . . . . . . . . . . . . . . . . P414, P537, P550 Straube, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P426, P884 Strauch, U.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P417, P419 Ströbel, P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P163 Strohm, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P126 Strotmann, J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P135, P402 Strunk, J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P540, P545 Strutz, F. . . . . . . . . . P393, P394, P398, P399, P868 Stumpf, U. C.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P168 Stürmer, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P164 Stürz, H. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P535 Stylianou, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P145, P890 Suckau, L. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P740 Sudhop, T. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P757 Sydykov, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P250, P251 Szabo, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P513, P762
T Taaffe, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P136, P140 Tagay, S.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P888 Täger, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P392 Tarner, I. H.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P535 Tarnok, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P549 Tebbe, U.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P512 Teichmann, J.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P415 Teigeler, A.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P122 Terborg, C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P546 Terres, W.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P143 Teuber, J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P170 Thalhammer, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P172 Thase, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P861 Theiss, H. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P739, P749
Thieler, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P416 Thiesemann, R. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P893 Thoenes, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P493 Thum, T. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P117, P748 Tian, X. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P243, P244 Tillmann, H. L. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P409 Tillmanns, H. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P494 Timmer, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P416 Toegel, S.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P519 Toutouza, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P145 Toutouzas, P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P145 Trappe, H.-J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P511 Trenkwalder, P. . . . . . . . . . . . . . P516, P517, P520 Treusch, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P737 Trinkmann, F. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P724, P732 Trivedi, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P861 Troppmann, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P876 Tschöp, K.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P725 Tschöpe, C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P741 Tschöpe, D. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P718 Tselmin, S.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P157 Tzikas, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P509
U Uebis, R.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P512 Uehleke, B. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P858 Ulbricht, K. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P388 Ullmann, J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P287 Ulsamer, B. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P149 Unger, T. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P720 Unterhalt, M.. . . . . . . . . . P265, P266, P267, P271, . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P272, P274 Unverdorben, M. . . . . . . . . . . . . . . . . .P763, P764 Unverdorben, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . .P763, P764
V Varro, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P532 Vasiliadi, C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P145 Vasko, R. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P399 Vasold, A.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P723 Vehling-Kaiser, U. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P281 Ventura, R. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P765 Vigl, M.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P756 Vilser, W. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P716 Vleugels, K. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P153 Voelker, W.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P135, P519 Vogel, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P852 Vogl, D. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P423 Vogt, G.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P411 Vogt, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P897 Volger, B.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P501 Volk, H.-D. . . . . . . . . . . . . . . . . P742, P743, P744 Vollert, J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P126 Voss, R. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P494 Voswinckel, R.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P238
W Wächter, E. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P855, P856 Wagner, G.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P170 Wagner, J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P135 Wagner, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P881 Wähner, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P119 Waldecker, B.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P500, P528 Walle, J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P717 Walleck, E. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P143 Walther, T. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P384 Wandt, H. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P271 Wanka, E. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P262 Wankmüller, H. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P241 Wanner, C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P401, P402 Wasem, J.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P155, P521 Wawra, N. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P136, P140 Weaver, T. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P252 Weber, C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P379
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Med Klin 2007;102:Abstract-Band
POSTERAUTOREN Weber, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P512 Webert, C.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P279 Wedewardt, J.. . . . . . . . . . . . . . . P118, P124, P133 Weickert, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P380 Weickert, U. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P415 Weidemann, F. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P135, P402 Weidmann, E. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P266 Weigert, J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P150, P151 Weigert, O. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P725, P266 Weil, K.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P870 Weingärtner, O. . . . . . . . . . . . . . . . . . .P504, P757 Weinrich, D. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P126 Weise, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P713 Weismann, D.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P120 Weiß, C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P712 Weiss, T.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P406 Weissenbach, P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P261 Weisshoff, N. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P504 Weissmann, J.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P732 Weissmann, N. . . . . P242, P243, P244, P245, P250, . . . . . . . . . . . P251, P254, P255, P256, P759, P766 Welte, T. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P899 Wenzel, P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P489, P748 Wenzel, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P258 Werbing,V. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P276 Werdan, K. . . . . . . . . . . . P727, P728, P736, P753, Werner, B. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P262, P263 Werner, T. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P381 Westenfeld, R. . . . . . . . . . P376, P379, P382, P396 Westphal, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P715 Wiedenmann, B. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P162
Wiegand, J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P409 Wiemer, M.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P121 Wiese, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P409, P411 Wilhelm, J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P238 Willems, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P765 Willenberg, H. S. . . . . . . . . . . . . P166, P173, P532 Windolf, J.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P168 Winkler, E. C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P284 Winklmaier, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . .P127, P502 Winogradow, J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P175 Winter, C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P899 Wirtz, H.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P235, P257 Witt, H.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P252 Witt, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P276 Witthauer, P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P731 Wittmann-Jennewein, C. . . . . . . . . . . . . . . . P857 Witzenbichler, B. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P741 Wobker, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P873 Wobser, H. . . . . . . . . . . . P152, P531, P533, P406 Wobser, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P165 Woitas, R. P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P390 Wolf, A.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P417, P419 Wolf, C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P117 Wolf, G. . . . . P385, P388, P391, P522, P526, P546, . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P547, P548 Wolff, J.-C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P238 Wolfgang, B. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P272 Wolfgang, K. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P272 Wonschik, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P422 Wörmann, B.. . . . . . . . . . . . . . . P272, P273, P274 Wortmann, S.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P165
Wrede, C. E. . . . . . . . . . . P152, P531, P533, P726 Wunderlich, N. . . . . . . . . . . . . . . . . . .P136, P140 Wygrecka, M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P237
Y Yamamura, J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P505
Z Zahn, R. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P488 Zajecka, J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P861 Zakrzewicz, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P238 Zaruba, M.-M. . . . . . . . . . . . . . . . . . .P175, P872 Zegenhagen-Phiong, B. . . . . . . . . . . . . . . . . P860 Zellmeier, E. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P274 Zerm, R.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P280 Zeuzem, S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P424 Zeymer, U. . . . . . . . . . . . P488, P491, P495, P512 Zhang,Y. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P753 Zhou, Q. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P714 Ziegler, C. G.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P153 Zieschang, T. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P857, P865 Ziller,V. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P147 Zimmermann, W.. . . . . . . . . . . . . . . . .P136, P140 Zitzmann, K. . . . . . . . . . . . . . . . P158, P159, P161 Zopf,Y. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .P862, P867 Zou, M.-H. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P748 Zschocke, D. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P856 Zuber-Jerger, I. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P414 Zugck, C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P119 Zügner, A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P886 Zühlke, C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P511