Berufspolitik BDU 1. Filmpreis
Urologe 2008 · 47:515–526 DOI 10.1007/s00120-008-1702-9 © Springer Medizin Verlag 2008
Sievert K.-D., Winter B., Amend B., Anastasiadis A.G, Badke A., Kaps H.P., Tatagiba M., Stenzl A.,
Inhalt Die Mediothek der Deutschen Urologen 2008 DGU/BDU 2008
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Gericht bestimmt Praxiswert bei Vertragspraxis
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Jährlich bis zu 800.000 Krankenhausinfektionen
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OECD-Vergleich: Deutschland – Geringster Anstieg der realen Gesundheitsausgaben
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Düstere Zukunftsszenarien der Gesundheitsversorgung
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Konzessionierung im Gesundheitswesen
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Neue Mitglieder und Änderungen, Jubilare
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H. Heynemann · Th. Enzmann
Die Mediothek der Deutschen Urologen 2008 (DGU/BDU) Nachdem die Mediothek eine zeitgemäße elektronische Umstellung dahingehend erfahren hat, dass alle Beiträge auf entsprechend modernen Speichermedien (CD, DVD) abgelegt sind, erfreut sich unsere Mediothek nach wie vor großer Beliebtheit bei den Urolog(Inn)en, nicht nur auf nationaler sondern darüber hinaus auch auf internationaler Ebene für die fachspezifische Fort- und Weiterbildung. Dies ist nicht zuletzt auch Ausdruck der guten Zusammenarbeit und der konstruktiven Unterstützung durch die Fa. APOGEPHA/Dresden seit mehreren Jahren zu verdanken. Dieser erfreulichen Entwicklung Rechnung tragend ist vorgesehen, zukünftig englischsprachige Beiträge auch in der Videothek der EAU einzustellen, um auf diese Weise die Präsentationen einem erweiterten Interessentenkreis zugängig zu machen. Darüber hinaus ist das elektronische Aufsuchen der aktuellen Videoliste der Mediothek über das „Urologenportal“ auf der Homepage unserer Gesell-
schaft optimiert worden, so dass problemlos, orientiert an einem Stichwortverzeichnis, der interessierende Beitrag aufgesucht werden kann und über die DGU-Geschäftsstelle eine Ausleihe möglich ist. Gegenwärtig stehen mehr als 130 Filmbeiträge zu den wesentlichen urologischen Themenbereichen allen Mitgliedern der DGU/BDU zur individuellen Fort- und Weiterbildung zur Verfügung. Der Videobestand wird jährlich aktualisiert und entsprechend erweitert mit einer Auswahl von neuen interessanten Beiträgen, die im Rahmen der jährlich stattfindenden Filmjury-Sitzung ausgewählt werden. Darunter sind selbstverständlich auch die mit Preisen ausgezeichneten Videobeiträge des jeweiligen DGU-Kongresses. So wurden zum 59. Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Urologie (Berlin 2007) durch die Filmjury unter Leitung von Prof. Dr. P. Fornara/Halle, im Auftrag der Programmkommission folgende Filmpreise verliehen:
„Wiederherstellung der Beeinflussbarkeit des unteren Harntraktes durch intraspinale Nervenanastomose“
Die Neuro-Urologie etabliert sich zunehmend zu einer Spezialdisziplin in unserem Fachgebiet, dazu leisten die Autoren mit dem vorgestellten Video einen exzellenten Beitrag. So kann gegenwärtig in bestimmten Fällen die neurogene spastische Blase nach Rückenmarkverletzung durch die Implantation eines Nervenstimulators mit gleichzeitiger Deafferenzierung der sakralen Wurzel S2 bis S4 behandelt werden. Im Video wird eine neue Technik mit Bildung eines Haut-Rückenmark-Blasen-Reflexbogens zur Miktion nach komplettem Querschnittstrauma gezeigt. Dabei ermöglicht eine Anastomose zwischen den efferenten Vorderwurzeln L5 und S3 die willkürliche Blasenentleerung, sowie eine physiologische Blasenkapazität. Es werden nach Hemilaminektomie von L5 die Vorderwurzeln von L4 bis S3 dargestellt. Die intradurale Elektrostimulation von S3 bewirkt einen Blasen- und Sphinkterdruckanstieg bzw. für L5 die ipsilaterale Muskelkontraktion. Eine modifizierte Technik, die in dem Video hervorragend demonstriert wird, ermöglicht intraoperativ mittels Urodynamik sowie einer elektrophysiologischen Untersuchungseinheit die neurophysiologische Testung. Nach Identifizierung der entsprechenden Vorderwurzeln erfolgt nach Durchtrennung die End-zu-End-Anastomosierung der entsprechenden efferenten Wurzelanteile mittels 10 x 0 resorbierbarem Nahtmaterial, wonach die Dura wasserdicht verschlossen wird. Die Ergebnisse zeigen die postoperativen urodynamischen
Kontrollen, eine physiologische Blasenkapazität ohne Detrusorkontraktionen unter Verzicht auf Anticholinergika. Darüber hinaus gelingt es, eine willkürliche Entleerung der Harnblase durch kutane Elektrostimulation des entsprechenden Dermatoms zu erreichen. Interessant ist, dass bei einer linksseitigen Anastomose eine gleichzeitige bessere Darmmotilität beobachtet wurde. Die von den Autoren als einfach vorgestellte mikrochirurgische Technik verbunden mit minimalen Risiken verbessert die Lebensqualität der Querschnittsverletzten deutlich. Ausgehend von diesen Erfahrungen wird bei Weiterentwicklung der Technik mit selektiver Nervenwurzelanteilauswahl eine spezifische Therapie auch bei inkomplettem Querschnitt in Aussicht gestellt.
2. Filmpreis Nagele U., Anastasiadis A.G., Sievert K.-D., Horstmann M., Kuczyk M.A., Seibold J., Stenzl A.
„Nervschonende laparoskopische Zystektomie und orthotoper Blasenersatz bei weiblichen Patienten“
Es werden mit dem videotechnisch hervorragend erstellten Beitrag die einzelnen chirurgi schen Schritte der laparoskopischen Zystektomie bei Frauen vorgestellt mit dem Schwerpunkt der Nervschonung und dem anschließenden orthotopen Blasenersatz. Der Erhalt der Urethra mit Schonung autonomer Nerven galt bisher bei der offenen Zystektomie mit entsprechendem orthotopen Blasenersatz bei Männern und bei Frauen mit muskelinvasiven Blasentumoren als etabliertes Verfahren, was in der jüngsten Vergangenheit auch auf minimal invasiv-laparoskopischen Wege möglich ist. Es werden – didaktisch sehr gut strukturiert – die wichtigen operativen Schritte wie auch die anatomischen Leitstrukturen demonstriert. So erfolgt nach der pelvinen LymphadenDer Urologe 4 · 2008
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ektomie zunächst in blutarmer Dissektionstechnik mit Hilfe der sogenannten „intelligenten Thermofusion“ eine nervschonende Zystektomie kombiniert mit der Hysterektomie. Nach laparoskopischer Transposition des linken Ureters unter dem Mesosigmoid werden beide Ureteren mit dem terminalen Ileum über eine 5 cm lange abdominelle Inzision aus der Bauchhöhle geborgen. Es folgt extrakorporal die Bildung der Neoblase in GoodwinTechnik aus einem 40 cm langen Ileumabschnitt mit gemeinsamer subseröser Harnleiterimplantation. Nach Rückverlagerung der Neoblase wird diese distal mit der Harnröhre fortlaufend laparoskopisch anastomosiert, wobei die Neoblase retrosymphysär pexiert wird. Die Autoren schlussfolgern, dass der Erhalt der Urethra und eine Nervschonung bei der laparoskopischen Zystektomie der Frau entsprechend den gleichen Prinzipien der offenen Technik realisierbar sind. Die laparoskopische Technik erlaubt dank der Vergrößerung und des direkt kraniokaudalen Blickes eine optimale Identifikation und Dissektion aller wichtigen anatomischen Strukturen insbesondere der sakrouterinen Ligamente, der autonomen Beckennerven und des Sphinkter externus. Die Autoren betonen, dass im Vergleich zur offenen Technik sowohl der Blutverlust als auch die Flüssigkeitsverschiebungen reduziert werden können und mit der vorgestellten extrakorporalen Kon struktion der Neoblase wertvolle Operationszeit eingespart werden kann.
3. Videopreis Dilk O., Zwergel U., Siemer S., Gebhardt T., Stöckle M.
„Genitalprolaps nach radikaler Zystektomie und Neoblasenanlage – Neue minimal-invasive Therapieoption: Prolift®-Mesh
Der Genitaldeszensus und die Belastungsinkontinenz gehen
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nach radikaler Zystektomie der Frau und Bildung einer Neoblase mit einer deutlichen Einschränkung der Lebensqualität einher. Die Autoren demon strieren den Einsatz von Prolift® im Rahmen einer transvaginalen Prolaps-OP, die in ausgewählten Fällen eine neue Therapieoption bietet. Es wird in dem Video der Eingriff bei einer Patientin vorgestellt, die präoperativ video urodynamisch ein ausreichendes Blasenvolumen mit Restharnbildung aufwies. Nach transvaginaler Einlage des Prolift®-Gynecare Mesh mit transobturatorischer Fixation, der eine lokale Östrogenbehandlung vorausging, zeigte sich nach entsprechender Vorfall-Reposition eine vollständige Blasenentleerung ohne Nachweis einer Belastungsinkontinenz. Postoperativ konnte die Patientin rasch die Ersatzblase kontrollieren und spontan, restharnfrei bei Beschwerdefreiheit entleeren. Die Autoren verweisen darauf, dass die transvaginale Beckenbodenrekonstruktion nach Ersatzblasenanlage mittels Mesh-Einlage (Prolift®) eine Therapieoption zur Verbesserung der Lebensqualität darstellt bei Patientinnen mit postoperativem ausgeprägten Genitaldeszensus nach Zystektomie. Dieses spezielle Verfahren sollte allerdings nur durch in der Methode erfahrene Operateure realisiert werden. Die vorgestellten Beiträge, die mit den Videopreisen der DGU 2007 ausgezeichnet wurden, stehen ebenso wie die bei dem DGU-Kongress 2007 präsentierten Filmbeiträge jedem Urologen zur Fortbildung zur Verfügung, die sie über das „Urologenportal“ auf der Website der DGU aufsuchen und zur Ausleihe im Videostudio der Mediothek der Deutschen Urologen (DGU/ BDU) bestellen können. Spitzenreiter in der Ausleihstatistik der Mediothek des letzten Jahres (2007) war der Video beitrag aus Hamburg-Eppendorf von J. Walz et al.: „Offene retropubische radikale Prostataektomie: Die Hamburger-Technik!“
Alle Filmbeiträge können auf Anforderung bei der DGU-Geschäftsstelle in Düsseldorf zur kostenlosen Ausleihe bestellt werden. Die komplette Filmliste ist auf der Homepage der DGU einzusehen. Wer Interesse an der Erstellung eines Filmbeitrages für die Mediothek hat, kann dazu eine Unterstützung bei den Verant wortlichen für die Mediothek der DGU/BDU (Anschrift: Mediothek der Deutschen Urologen (DGU/BDU), z. H. Prof. Dr. H. Heynemann/Hon.-Prof. Dr. Th. Enzmann, DGU-Geschäfts stelle, Uerdinger Str. 64, 40474 Düsseldorf) nach Einreichung
eines entsprechenden Exposes für den geplanten Beitrag beantragen. Folgende technische Voraussetzungen sind dabei zu beachten und freundlicherweise einzuhalten: Format: Video-DVD, Laufzeit 10–15 Minuten (bei der jährlichen DGU-Filmjury-Sitzung werden nur Filmbeiträge im Format Video-DVD mit einer max. Laufzeit von 15 min bewertet). Prof. Dr. H. Heynemann Halle/S. Hon.-Prof. Dr. Th. Enzmann Brandenburg
T. Schlegel
Gericht bestimmt Praxiswert bei Vertragspraxis Preisvereinbarung zwischen Käufer und Verkäufer irrelevant! In einem Aufsehen erregenden ferin brachte in den darauf folUrteil vom 22.11.2007 hat das genden Gerichtsprozess ein PraLandessozialgericht Stuttgart xiswertgutachten ein, welches (Az: L 5 KA 4107/07 ER-B) sich den Praxiswert auf über 56.000 über die Preisvereinbarung von € auswies. In einer SitzungspauPraxisverkäufer und -käufer hin- se einigten sich dann der vom weggesetzt, da es den Kaufpreis Zulassungsausschuss bevorzugte als unangemessen zu hoch an- Bewerbe und die Praxisverkäufesah und hat damit die Rechte des rin auf einen Preis in Höhe von Praxisverkäufers empfindlich be- 40.000 €. Der Richter sah diesen schnitten. Sollte diese Rechtspre- Preis als nicht angemessen an chung Schule machen, sind Pra- und vertrat die Auffassung, dass xiswerte in Gefahr und Praxis- der Praxisverkaufspreis über dem verkäufer müssen sich Gedan- Verkehrswert der Praxis läge und ken machen, wie sie künftig die ordnete die Einholung eines PraPraxis erfolgreich verkaufen. xiswertgutachtens an. Der Versuch der Praxisverkäuferin, mit Zum Urteil einer einstweiligen Anordnung dagegen vorzugehen, blieb erEine Psychotherapeutin hatte folglos. ihre Vertragsarztpraxis ausgeschrieben und mit einem Bewer- Stellungnahme zum Urteil ber einen Kaufpreis in Höhe von 45.000 € vereinbart. Der Zulas- Das Urteil samt Begründung ist sungsausschuß hatte einem an- alarmierend, denn es zeigt, dass deren Bewerber den Zuschlag er- die Privatautonomie, einen Preis teilt, der wiederum nur bereit war, zwischen Käufer und Verkäufer 20.000 € zu zahlen. Die Verkäu- zu verhandeln, erheblich von der
Berufspolitik BDU Rechtsprechung eingeschränkt Bedeutend ist auch, dass es wird. Obwohl sich hier Käu- im vorliegenden Fall kaum eifer und Verkäufer geeinigt und nen objektiven Verkehrswert dies dem Gericht mitgeteilt hat- der Praxis geben kann. Denn das ten, ignorierte der Richter den Praxiswertgutachten der Verkäugefundenen Kaufpreis und ver- ferin hatte einen materiellen Pramutete eine Überhöhung des xiswert in Höhe von 3.305 € und Kaufpreises. Objektive Kriterien, einen immateriellen Praxiswert aus denen zu entnehmen gewe- in Höhe von 53.099 € festgestellt. sen wäre, welche Anhaltspunkte Was genau ist denn der Verkehrsfür eine Preisüberhöhung ge- wert nach dem SGB V? geben hätten, wurden vom GeLeider hat der Gesetzgeber richt nicht genannt. Das Gericht hierzu keine Regelung getroffen, hat sich allein auf § 103 Abs.4 S.6 was der Verkehrswert einer PraSGB V gestützt und wie folgt aus- xis ist und wie er (objektiv) festgelegt: gestellt wird. Im SGB V findet ...keiner von mehreren Bewer- sich hierzu keine Regelung. Im bern [soll] gegenüber den ande- Bürgerlichen Gesetzbuch fahnren durch Zahlung eines überhöh- det man ebenfalls erfolglos nach ten Kaufpreises einen Vorteil ver- einer konkreten Regelung. Ökoschaffen können. E sei vielmehr nomen bezeichnen den Verzu verhindern, dass die staatliche kehrswert eines Produktes auch Maßnahme der Bedarfsplanung als dessen Marktwert, mit andeund Zulassungbeschränkung das ren Worten, den Preis, den der Preisniveau nach oben treibe. Das Markt bereit ist, für ein Produkt wirtschaftliche Interesse des Ab- zu bezahlen. Dem unterliegen die gebers an einem hohen Kaufpreis Gesetze nach Angebot und Nachsei nur bis zur Höhe des Verkehrs- frage. Nun ist der Verkehrswert wertes geschützt. Dies berechtig tatsächlich im Gesetz definiert, zur Schlussfolgerung, dass im öf- wenngleich in einem völlig anfentlich-rechtlichen Zulassungs- deren Bereich: im § 194 Baugeverfahren der objektive Verkehrs- setzbuch (BauGB) findet sich folwert einer Praxis auch dann durch gende Regelung: Ermittlungen der ZulassungsDer Verkehrswert (Marktwert) gremien festgestellt werden dür- wird durch den Preis bestimmt, der fe, wenn sich Abgeber und Bewer- in dem Zeitpunkt, auf den sich die ber über einen bestimmten Kauf- Ermittlung bezieht, im gewöhnpreis einig seien, aber berechtigte lichen Geschäftsverkehr nach den Zweifel daran bestünden, ob die- rechtlichen Gegebenheiten und ser Kaufpreis mit dem Verkehrs- tatsächlichen Eigenschaften, der wert einigermaßen übereinstim- sonstigen Beschaffenheit und der me. Solche berechtigten Zweifel Lage des Grundstücks oder des bestünden hier aber. ... sonstigen Gegenstands der Wertermittlung ohne Rücksicht auf § 103 Abs.4 S.6 SGB V ungewöhnliche oder persönliche Verhältnisse zu erzielen wäre. Die wirtschaftlichen Interessen des Juristen können sich beim ausscheidenden Vertragsarztes Vorliegen von Gesetzeslücken oder seiner Erben sind nur inso- behelfen, indem sie (u.a.) Anaweit zu berücksichtigen, als der logien zu Regelungen aus andeKaufpreis die Höhe des Verkehrs- ren Bereichen bilden, welche auf wertes der Praxis nicht übersteigt. den betreffenden Sachverhalt Der Kern des Problems ist und den Regelungsgehalt passen durch das Gericht leider nicht können. Bildet man nunmehr festgestellt worden: anhand wel- für die Frage des Verkehrswertes ches Anhaltspunkte gab es An- der psychotherapeutischen Verlaß für das Gericht anzunehmen, tragspraxis eine Analogie aus der dass der Kaufpreis überhöht sei? vorgenannten Vorschrift, würde Hierzu sind keinerlei Ausfüh- dies dennoch nur begrenzt weirungen gemacht worden. terhelfen. Denn die Messparameter sind damit immer noch nicht
definiert: Der überwiegende um Werteinschätzungen von imWertteil einer psychotherapeu- materiellen Wertfaktoren geht. tischen Praxis (wie auch das von Im vorliegenden Fall bestehen der Verkäuferin vorgelegte Gut- demnach zwei Kernprobleme: achten zeigte) besteht aus imma- F Es gab keinen objektiven Anteriellen Werten. Diese setzen haltspunkt für den Richter ansich aus unterschiedlichen Fak- zunehmen, dass der vereinbartoren zusammen: Lage der Pra- te Kaufpreis über dem Verkehrsxis, Ruf der Praxis, Organisation wert der Praxis läge. Daher war der Praxis, Mitbewerber, Patien- die Anordnung eines Gutachtenstruktur, Stabilität des Um- tens nicht legitim. satzes, Qualifizierung des Per- F Selbst das gerichtlich angesonals, Pflege der Patientendo- ordnete Gutachten ist nicht gekumentation, Online-Kommu- eignet, den objektiven Verkehrsnikationsbasis für Patienten, Ko wert einer Praxis festzulegen. operationen mit anderen Fachge- Weder spiegelt es den Marktwert bieten usw. Hinzu kommt gera- wider, da damit nicht festgestellt de bei der Übernahme eine psy- werden kann, was der Markt tatchotherapeutischen Praxis die sächlich bereit ist, für die PraUnsicherheit, ob der Patienten- xis zu zahlen, noch kann es den stamm tatsächlich bereit ist, sich primär aus immateriellen Wervon einem (völlig unbekannten) ten bestehenden Preis objektiv Nachfolger weiterhin psychothe- gewichten. rapeutisch betreuen zu lassen. Damit ist die Stabilität des Um- Empfehlungen für Praxis satzes ein Risikofaktor, der einer abgeber und -erwerber erheblichen Schwankungsbreite unterliegt. Dies wiederum hat Haben sich Praxisabgeber und erheblichen Einfluss auf die Risi nachfolger über den Preis und kobereitschaft des Praxisnach- die Übernahmemodalitäten geeifolgers, welchen Preis er/sie be- nigt, sollte nach den Neuerungen reit ist, auf den Goodwill (im- aus dem Vertragsarztrechtänmateriellen Wert) der Praxis zu derungsgesetzes (VÄndG) folbezahlen. Dieses Problem soll gendes durchgeführt werden: an dieser Stelle nicht weiter verDer Praxisnachfolger (ohne tieft werden, es soll nur verdeut- Zulassung) wird bei dem Praxislicht werden, dass eine Objekti- verkäufer (mit Zulassung) angevierung des immateriellen Wer- stellt (das ist nach dem VÄndG tes einer Praxis und insbeson- möglich). Er arbeitet dann auf dere eine psychotherapeutischen der Zulassung des Nachfolgers Praxis nicht gelingen wird. Es ist mit (analog zum Job-Sharing) ein Fehler anzunehmen, dass die und erhöht somit seine Chancen Beauftragung eines öffentlich be- auf den Zuschlag des Zulassungsstellten und vereidigten Sachver- ausschusses auf die Zulassung, da ständigen für die Bewertung von er/sie bereits Patientenkontakt Arztpraxen einen bestimmten hat und die Kontinuität der PaVerkehrswert einer psychothera- tientenversorgung gewährleisten peutischen Praxis ermitteln wür- kann. Diese Bewerber auf eine de. Die Erfahrung zeigt, dass un- Zulassung sind im Vorteil gegenterschiedliche Sachverständige über Mitbewerbern. Es empfiehlt zu unterschiedlichen Ergebnis- sich, die wirtschaftlichen Vorsen kommen. Dies ist auch ge- und Nachteile, sowie die Dauer rechtfertigt, da sie die eben nicht einer solchen Übergabestrategie objektiven Kriterien unterschied- zu berechnen, eventuell ist der lich gewichten können und damit Praxisnachfolger auch bereit, in auch zu unterschiedlichen Ergeb- der Übergangszeit auf einen Teil nissen kommen. Das hat nichts seines Gehaltes zu verzichten, der mit der Qualität der Sachverstän- wiederum auf den Kaufpreis andigen zu tun, sondern liegt allein gerechnet werden kann. in der Natur der Sache, bei der es Bei dem Einstieg in eine Gemeinschaftspraxis ist ein solDer Urologe 4 · 2008
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cher Eingriff des Zulassungsaus- vor es zum Verkauf der Praxis die Surveillance von nosokomischusses in die Privatautonomie anteile und des Vertragsarztsitzes alen Infektionen vorgeschlagen. der verbleibenden Gesellschafter kommt. Außerdem finanziere das Minisder Praxis im Übrigen erheblich terium die Untersuchung von eingeschränkt. Hier besteht für Rechtsanwalt Prof. Dr. Thomas Infektionsdaten („HAND-KISS“), den Zulassungsausschuss oder Schlegel an der mehr als 250 von 2.200 das Sozialgericht nicht die Mög- Prof. Schlegel & Kollegen Krankenhäusern in Deutschland lichkeit, einen Mitgesellschaf- Kanzlei für Medizinrecht teilnähmen, heißt es in der Regieter unter den Bewerbern auszu- Hanauer Landstr. 328-330 rungsantwort. Anhand der Auswählen, den die anderen Mitge- 60314 Frankfurt wertung eigener Infektionsdaten sellschafter ablehnen. Insoweit
[email protected] im Vergleich könnten die Krankönnen Praxisverkäufer vor Praxisabgabe überlegen, ob sie mit © Der Kassenarzt/Prof. Schlegel einer anderen Praxis eine Ge- (zum Abdruck freigegeben) meinschaftspraxis gründen, be-
Jährlich bis zu 800.000 Krankenhausinfektionen
kenhäuser Probleme identifizieren und entsprechende Maßnahmen ergreifen, um die Infektionsraten zu senken. Mehr dazu im Internet Die Kleine Anfrage der Linksfraktion (Drucksache 16/6084): http://dip.bundestag.de/ btd/16/060/1606084.pdf
OECD-Vergleich: Deutschland – geringster Anstieg der realen Gesundheitsausgaben
cher der Links-Fraktion, die Ant- Berlin (pag) – Die öffentlichen gewachsen als die gesamtwirtwort der Regierung. Die Vermu- und privaten Pro-Kopf-Gesund- schaftliche Leistung mit plus 37 tung liege nahe, dass durch Ein- heitsausgaben sind in Deutsch- Prozent. Damit setzte sich der in sparungen und den immensen land zwischen 2000 und 2005 den vergangenen Jahrzehnten reKostendruck, der auf den Kran- real um durchschnittlich 1,3 Pro- gistrierte rasante Anstieg der Gekenhäusern laste, die Einhaltung zent pro Jahr gestiegen. Das war, sundheitsausgaben weiter fort, von Hygienestandards erschwert verglichen mit allen anderen un- stellt die OECD fest. Dies spiewerde. „Einerseits spricht die tersuchten 29 OECD-Mitglieds- gelt sich in den steigenden BIPBundesregierung von der Not- ländern, der geringste Anstieg Anteilen der Gesundheitsauswendigkeit, die Mitarbeiter im in diesem Zeitraum. Bei den ab- gaben wider. Im OECD-DurchHinblick auf derartige Infektio soluten Pro-Kopf-Ausgaben je schnitt betrug dieser Anteil 1970 nen zu schulen. Die wirtschaft- Einwohner lag die Bundesre- nur 5 Prozent, stieg bis 1990 auf Im internationalen Vergleich sei lichen Rahmenbedingungen da- publik im Jahre 2005 auf Platz 10 fast 7 Prozent und erreichte 2005 diese Rate „sehr gering“, so die für sind jedoch schlecht“, meint und weit hinter den Spitzenrei- genau 9 Prozent. Die EntwickBundesregierung. 25 Prozent Spieth. Er verweist auf die Deut- tern USA, Luxemburg, Norwe- lung in den 30 OECD-Ländern dieser Infektionen seien durch sche Krankenhausgesellschaft gen und Schweiz. Das geht aus war jedoch sehr unterschiedlich. geeignete Maßnahmen vermeid- (DKG), die den Investitionsstau den „OECD-Gesundheitsdaten So liegen beispielsweise die BIPbar. Die Händedesinfektion, die in deutschen Kliniken mit 50 2007“ hervor. Anteile der Gesundheitsausgaben wichtigste Einzelmaßnahme zur Milliarden Euro beziffert. in Deutschland, Österreich und Prävention, erfolge aber zum Teil Internationaler Vergleich der Schweiz zwar deutlich über nur unzureichend. Darüber hin- Was unternimmt für 2005 dem OECD-Durchschnitt. Alaus weist die Bundesregierung die Politik? lerdings sind die Ausgaben in aldarauf hin, dass der Anteil an reDas neue Datenwerk der Orga- len drei Ländern in den vergansistenten Erregern innerhalb der Die Bundesregierung benenne nisation für wirtschaftliche Zu- genen Jahren langsamer gewachKrankenhausinfektionen gestie- kaum neue Methoden, um die sammenarbeit und Entwicklung sen als in den meisten anderen gen sei. Die Zunahme an Infekti- hygienischen Zustände zu ver- (OECD) ermöglicht einen ver- OECD-Ländern. onen durch (multi-)resistente Er- bessern, kritisiert der Abgeord- gleichsweise aktuellen internareger werde „sehr ernst“ genom- nete Frank Spieth. In der Ant- tionalen Vergleich von Gesund- BIP-Anteil – Frankreich men, heißt es in der Antwort. wort verweist die Regierung auf heitsdaten praktisch aller Indus- überholt Deutschland Spieth: „Hygienisches Pro- das Bundesgesundheitsministeri- trienationen in Europa und Nordblem in den Krankenhäusern“ um, das im kommenden Jahr die amerika sowie in der Türkei, in Die höchsten Gesundheitsausga„In den Krankenhäusern gibt „Aktion Saubere Hände“ unter- Japan, Australien, Neuseeland, ben gemessen am BIP registrierte es ein hygienisches Problem, das stützen werde. Diese werde vom Süd-Korea und Mexiko – in der die OECD 2005 in den USA (15,3 nicht zu leugnen ist und von der Aktionsbündnis für Patientensi- Regel bezogen auf das Jahr 2005. Prozent), in der Schweiz (11,6 Bundesregierung, wenn über- cherheit, von der Gesellschaft für Im Durchschnitt aller OECD- Prozent), in Frankreich (11,1 Prohaupt, nur zaghaft angepackt Qualitätsmanagement in der Ge- Länder sind die realen Gesund- zent) und in Deutschland (10,7 wird.“ So kommentiert Frank sundheitsversorgung und vom heitsausgaben von 1990 bis 2005 Prozent). Dicht auf folgten mit jeSpieth, gesundheitspolitischer Spre- Nationalen Referenzzentrum für um 80 Prozent deutlich stärker weils über 10 Prozent BIP-Quo-
Berlin (pag) – In Deutschland infizieren sich rund 3,5 Prozent der 16 Millionen Patienten mit so genannten Krankenhauskeimen. „Hochgerechnet treten jährlich rund 500.000 bis 800.000 Krankenhausinfektionen auf“, heißt es in einer Antwort der Bundesregierung (Bundestags-Drucksache 16/6185) auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion.
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Berufspolitik BDU te Belgien, Portugal, Österreich und Griechenland. Die geringsten BIP-Anteile wurden in Korea (6 Prozent), Polen (6,2 Prozent), Mexiko (6,4 Prozent), in der Slowakischen Republik (7,1 Prozent) und in der Tschechischen Republik (7,2 Prozent) berechnet.
Höhere Pro-Kopf-Ausgaben in neun Ländern Die Pro-Kopf-Ausgaben für Gesundheitsgüter und -Dienstleistungen in den OECD-Ländern reichten 2005, bereinigt um Kaufkraftparitäten (KKP) (also um Kaufkraftunterschiede) von 586 US-Dollar KKP (Türkei) bis 6.401 Dollar KKP (USA). Im OECD-Durchschnitt betrug dieser Wert 2.759 Dollar KKP pro Kopf und Jahr. Für Deutschland wurden 3.287 Dollar KKP Gesundheitsausgaben je Einwohner im Gesamtjahr 2005 berechnet. Damit rangierte die Bundesrepublik auf Platz 10 im OECDVergleich – hinter den USA (6.401 Dollar KKP), Luxemburg (5.352 Dollar; Jahr 2004), Norwegen (4.364), Schweiz (4.177), Österreich (3.519), Island (3.443), Belgien (3.389) Frankreich (3.374) und Kanada (3.326 Dollar KKP).
Einige Vergleichszahlen Zwischen 2000 und 2005 sind die Pro-Kopf-Gesundheitsausgaben in der OECD real (inflationsbereinigt) durchschnittlich um 4,3 Prozent pro Jahr gewachsen. In der Bundesrepublik wurde mit 1,3 Prozent je Einwohner und Jahr der niedrigste Zuwachs
aller 30 Länder registriert. Wie in den meisten OECD-Ländern ist auch in Deutschland der Anteil der Arzneimittelkosten an den gesamten Gesundheitsausgaben gilt: Konzentration der GKV auf in den vergangenen Jahren ge- Berlin (pag) – Damit die Versordie Krankheitsbehandlung einstiegen. Mit einer Quote von 15,2 gung auch in rund 40 Jahren schließlich der Finanzierung des Prozent lag der Anteil in der Bun- noch finanzierbar sein wird, dromedizinisch-technischen Fortdesrepublik 2005 jedoch deutlich hen nach einer neuen Studie des schritts, öffentliche Finanzierung unter dem OECD-Durchschnitt Kieler Gesundheitswissenschaftlers Prof. Fritz Beske Leistungsvon versicherungsfremden und von 17,2 Prozent. In allen OECD-Ländern, mit rationierung, Kostenerstattung Präventions-Leistungen aus dem Ausnahme der USA, Mexikos mit obligatorischer Patienten-EiSteueraufkommen, keinerlei alund Griechenlands, werden die genbeteiligung statt GKV-Sachtersbedingte LeistungsausschlüsGesundheitsausgaben überwie- leistungssystem, freier unbudse sowie die Verpflichtung des gend aus öffentlichen Kassen fi- getierter Wettbewerb unter dem Staates, dass notwendige Kranknanziert. In Deutschland lag im KV-Dach sowie höhere Honoheitsbehandlungen für den einJahr 2005 der öffentliche Anteil rare für Leistungserbringer. Aber zelnen Versicherten niemals fibei 76,9 Prozent und damit etwas nicht nur das Geld, auch Ärzte nanziell existenzgefährdend sein über dem OECD-Durchschnitt und Pflegekräfte werden knapp. dürfen. Mit diesem Kompass will (72,5 Prozent). Am niedrigsten Beske für GKV-Versicherte Minwar der öffentliche Anteil in Grie- Während sich die Akteure im Ge- deststandards garantieren, die chenland (42,8 Prozent) und den sundheitswesen gerade den Kopf unter keinen Umständen unterUSA (41,1 Prozent). Relativ hohe darüber zerbrechen, wie die Ver- schritten werden dürfen - egal öffentliche Finanzierungsanteile sorgung der Versicherten un- welche Konsequenzen dies für wiesen mit jeweils über 80 Pro- ter Fondsbedingungen aussehen die über Beitragsätze und Steuzent Dänemark, Island, Norwe- wird – also im Jahr 2009, üben erzuschüsse des Staates finangen, Schweden, Großbritannien andere sich im Weitblick. Schles- zierten Ausgaben hat. Die sachund Japan auf. wig-Holsteins KV-Chef Ralf W. gerechte Logik dieses Konzepts Mit 3,4 niedergelassenen Büchner will auf der Grundla- liegt auf der Hand: Es garantiert Ärzten je 1000 Einwohner über- ge der Beske-Studie ein Versor- auch allen GKV-Versicherten traf die Bundesrepublik 2005 den gungskonzept für seine KV-Regi- ein hohes Maß an medizinischer OECD-Durchschnitt von 3,0 und on erarbeiten. Die Bundeszahn- Versorgungssicherheit ohne filag gleichauf mit Schweden, Por- ärztekammer (BZÄK) nutzt eine nanzielle Überlast. Gleichzeitugal und Frankreich. In elf an- von ihr mitfinanzierte Langzeit- tig lässt Beskes Ansatz durchaus deren OECD-Ländern, u.a. in Demographiestudie des Fritz- Spielraum für politische (Spar-) Belgien, Italien, Spanien, in der Beske-Instituts für Gesundheits- Maßnahmen (mehr EigenbeteiSchweiz und in den Niederlan- System-Forschung (IGSF) in Kiel, ligung, Leistungskürzungen etc.), den, war die Niederlassungsdich- um Alarm zu schlagen. Überra- die jenseits der garantierten Abte jedoch höher als in Deutsch- schend nutzte auch die AOK sicherung zumindest aller teuren land. Spitzenreiter war (2004) Schleswig-Holstein in der Berli- Krankheitsbehandlungen zuGriechenland mit 4,9 nieder- ner Pressekonferenz am 20. Sep- sätzliche Belastungen begrüngelassenen Ärzten je 1.000 Ein- tember die Gelegenheit, für einen den könnten. Mit anderen Worwohner. Sparkurs mit dem Ziel der „Bei- ten: Beske zielt mit seinem KonWeitere Informationen unter tragssatzstabilität um jeden Preis“ zept auch auf die unverzichtbare www.oecd.org/health/healthdata zu plädieren. Akzeptanz des GKV-Systems, in dem bekanntlich fast 90 Prozent Prof. Beskes Essentials für der Bevölkerung krankenversidie Krankheitsbehandlung chert sind.
Düstere Zukunftsszenarien der Gesundheitsversorgung
Neue Handlungsempfehlungen AOK-Paffrath plädiert für konnten die Schleswig-Holstei- neue Leistungskürzungen ner den Journalisten aber nicht bieten. Gespannt darf man auf Aufschlussreich outete sich auf das Versorgungskonzept der KV der IGSF-Pressekonferenz in sein. IGSF-Direktor Prof. Dr. Berlin der Vorstandsvorsitzende Fritz Beske hat bereits vor Jah- der AOK Schleswig Holstein, Dr. ren unverzichtbare Essentials für Dieter Paffrath, als harter Spardie Gesundheitsversorgung pos- kommissar, indem er sich zum tuliert, die es zu konkretisieren Prinzip der „BeitragssatzstabiliDer Urologe 4 · 2008
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tät um jeden Preis“ (!) und „mehr dass wir uns nicht wegen kurzat- kerung von 16,6 auf 33,3 Prozent Prozent mehr Menschen betreut Eigenverantwortung“ der Versi- miger und vermeintlicher Wett- (auf dann absolut 22,9 Mio.). Der werden (1,57 Mio.) als 2000. Die cherten bekannte. Der Chef der bewerbsvorteile vom Stabilitäts- Zahl der über 80-Jährigen wird Pflegeleistungen nach Sozialgenorddeutschen „Gesundheits- kurs abbringen lassen. So gibt es sich von 3,1 auf 10 Mio. mehr als setzbuch XI wachsen um 134,2 kasse“ (und Mitherausgeber des Krankenkassen, die Honorarver- verdreifachen. Die Bevölkerung Prozent von 16,4 auf 3 8,3 Mrd. „Arzneiverordnungs-Report“) träge oder Verträge zur hausarzt- im erwerbsfähigen Alter (20 bis Euro. Zur Versorgung wird das befürwortet zwar die Versor- zentrierten Versorgung zu – aus 64 Jahre) geht von 51,2 auf 35,5 Pflegepersonal (Vollzeitäquivagung seiner „Kunden“ mit inno- Stabilitätsgesichtspunkten – voll- Mio. zurück, ihr Anteil an der lente) um knapp 150 Prozent von vativen Arzneimitteln – uneinge- kommen unakzeptablen Bedin- Gesamtbevölkerung sinkt zwi- 509 000 auf 1,268 Pfleger steigen schränkt allerdings offensichtlich gungen abschließen. Die Auf- schen 2000 und 2050 von 62,2 müssen. erst, wenn sie nach Ablauf des Pa- sichtsbehörden sind aufgefordert, auf 51,7 Prozent. 4 Alleine demographiebedingt tentschutzes billig generisch ver- hier tätig zu werden, soweit nicht 4 Ausgewählte epidemiolo- würde der GKV-Beitragssatz fügbar sind. Das hat man in AOK- bereits geschehen.“ gische Daten ergeben hochge- nach diesen Berechnungen von Mitgliedermagazinen, und vor Soweit die aktuelle (?) gesund- rechnet, dass die absolute Zahl 14,2 Prozent (2005) auf 17,5 Proallem im Wettbewerb des AOK- heitspolitische AOK-Agenda in der an Diabetes und Demenz Er- zent 2050 steigen. Bei BerückVerbundes um neue Mitglieder den Worten von Paffrath. Dass krankten sowie der jährlichen sichtigung des medizinischen bisher so noch nicht mitbekom- ausgerechnet “seine” Kassenart Neuerkrankungen an Herzin- Fortschritts und einer dadurch men. Darüber hinaus bekannte seit Jahren das Image einer „Ge- farkt, Schlaganfall, Krebs und angenommenen Ausgabensteisich Paffrath auch zu – nicht kon- sundheitskasse“ pflegt, die Prä- ambulant erworbenen Pneumo- gerung um 1 Prozent jährlich kretisierten – „Einschränkungen“ vention groß schreibt, konterka- nien zwischen 2000 und 2050 steigt der Beitragssatz bis 2050 im Leistungskatalog, was „neben riert diese Bemühungen gelinde um knapp 30 bis 180 Prozent stei- demnach auf 27 Prozent - bei 2 Nicht-Ausweitungen nötig ist“. gesagt. gen dürften. Bezogen auf je 100 Prozent Innovationszusatzkosten Andererseits allerdings könnten 000 Einwohner steigt die relative pro Jahr auf 43 Prozent. „Ausweitungen auch begründet Beske-Studie „GesundKrankheitslast bei diesen sechs angezeigt sein“ – alles klar? heitsversorgung 2050“ Krankheiten um knapp 55 bis zu Allerdings basieren alle diese 235 Prozent. Hochrechnungen auf dem StaPaffraths interessante Bei Gesundheit und Pflege wird 4 Die jährlichen Krankheits- tus quo - Beschäftigung, WirtAOK-Sparthesen im wörtalleine wegen der zunehmenden kosten werden alleine demogra- schaftswachstum und Produktilichen Zitat: Bevölkerungsalterung eine Pri- phiebedingt von 217,8 Mrd. Euro vitätssteigerungen (sowie Inflatioritätensetzung von Leistungen bis zum Jahr 2050 trotz sinken- onsraten) bleiben unberücksich„Deutschland hat im internati- unumgänglich sein, schlussfol- der Bevölkerung um 23 Prozent tigt, so dass insbesondere die Anonalen Vergleich der Gesund- gerte Prof. Dr. Fritz Beske aus auf 267,8 Mrd. Euro steigen, pro gaben über den Beitragssatz nur heitssysteme eines der höchsten seiner neuen Untersuchung Kopf der Bevölkerung um 46,6 relative Rechengrößen sind, die Versorgungsniveaus mit einem „Gesundheitsversorgung 2050 – Prozent von 2658 auf 3895 Euro. so sicher nicht Realität werden. nahezu umfassenden Leistungs- Prognose für Deutschland und 4 Die Zahl der Pflegebedürfkatalog.“ Schleswig Holstein“. Beske: „Der tigen nach Kriterien der gesetz- Quelle: Fritz Beske Institut für “Unsere wirtschaftlichen Mög Politik kommt heute die unan- lichen Pflegeversicherung wird Gesundheits-System-Forschung lichkeiten erlauben es künftig genehme Aufgabe zu, dies der von 2 auf 4,4 Mio. Personen (plus Kiel, Schriftenreihe Band 108, nicht mehr, dass Gesundheits- Bevölkerung ehrlich und oh- 118,3 Prozent) zunehmen. In Pfle- Sept. 2007, 146 Seiten, Schutzgepolitiker fortwährend versuchen, ne Umschweife immer wieder geheimen werden 2050 über 150 bühr 10 Euro zzgl. Versandkosten. ihr politisches Profil dadurch zu zu sagen. Nur so haben wir die verbessern, dass sie neue, ver- Chance, gemeinsam Lösungen meintliche Versorgungslücken zu finden und die Zukunft solifinden und schließen.“ darisch zu gestalten.“ Die Hoff“Im Gegenteil: Die Politik muss nung durch mehr Prävention die den Mut aufbringen, den gesetz- alterbedingte Krankheitslast und lich definierten Leistungskatalog die dafür aufgewendeten Ausgader GKV auf das Notwendige zu ben senken zu können, hält Besreduzieren. Da es sich dabei um ke für illusorisch. einen unbestimmten Rechtsbegriff handelt, muss der entspre- Die wichtigsten Ergebchende gesellschaftliche Konsens nisse dieser IGSF-Studie auf der Ebene der Politik herge- in Stichworten: stellt werden.“ “Wir als Krankenversicherung 4 Bezogen auf das Jahr 2000 sind gefordert, bei allem, was wird die Bevölkerung in Deutschwir tun, rigoros auf die Einhal- land bis zum Jahr 2050 von 82,3 tung der Beitragssatzstabilität zu auf 68,8 Mio. (minus 16,4 Proachten. Das gilt selbstverständ- zent) sinken. Gleichzeitig verlich auch für die Verwaltungskos- doppelt sich der Anteil der über ten. Vielmehr aber gilt es dafür, 65-Jährigen an der Gesamtbevöl-
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Berufspolitik BDU E. Münch
Konzessionierung im Gesundheitswesen Nach einem Vortrag beim 21. Chirurgentag in Berlin Zur Konzessionierung im Gesundheitswesen habe ich eine dezidierte Vorstellung, denke aber, dass es damit nicht sein Bewenden haben kann und erlaube mir, das Thema auf die Frage Vollversorgung in der Zukunft auszudehnen.
Von der Nothilfe-Krankenversorgung zur Versorgungskonzession Das heutige Gesundheitswesen in Deutschland hat seine Ursprünge in der Nachfolgefunktion der patriarchalischen Gesellschaft des vorletzten Jahrhunderts, die in der Industrialisierung aus den Fugen geriet. Mit der Sozialversicherung und dem entstehenden Gesundheitswesen übernahm das neue System die NothilfeFunktionen. Leistungserbringer waren der Staat und die Kirchen. Die Leistung beschränkte sich auf Gesundheitshilfe bei unverschuldeten Notfällen, wobei in der alten Gesellschaft die Familie oder der Prinzipal eingetreten waren. Da moderne Medizin sich in Folge der immer weiter fortschreitenden Komplexität nicht als Einzelmaßnahme an einem Ort bewähren konnte, entstanden zunehmend zentrale Regelungen, beispielsweise von der Normierung der Ärzteausbildung bis zu Fragen, WAS, WO vorgehalten wird. Das staatswirtschaftliche Versorgungssystem entwickelte sich, und die verschiedenen Ebenen begannen, ihre Interessen abzugrenzen. Daraus stammt die im Rahmen der Krankenhausplanung vorhandene Konzessionierung. Diese Konzessionierung ist eigentlich nichts anderes als einerseits die Berechtigung, an bestimmter Stelle und im bestimmten Umfang als Leistungserbrin-
falls nach einer Zeit fast absolu- Leistung um 20Prozent verteutistischen Verhaltens der Regie- erten erzwungen und durch den rungen Konfliktpotenzial auf der Vergabezeitpunkt unendlich landargestellten Ebene nicht ausge- ge Laufzeiten produziert. schlossen. Mit der Herz- und Gefäß-KliDie etablierten Träger könn nik Bad Neustadt haben wir beten in die Position des Israeli reits 1984 eine Lösung gesucht kommen, der seinem Freund er- und gefunden (Fördermittelverzählt, er habe ein Grundstück ge- zicht), um unabhängig von solerbt. Auf die Frage. ob es wertvoll chen Bedingungen moderne sei und wo es liegt, antwortet die- Konzepte zu realisieren. Mit der ser: „Es liegt auf den Golan-Hö- Annahme von Fördermitteln gilt hen zum selber verteidigen“. der Grundsatz, „wer zahlt, schafft an“ und bei Verzicht gilt der UmKrankenhausfördermittel: kehrschluss. Gelernt haben wir, Wer zahlt, schafft an und dass verzichten oft lukrativer ist der Umkehrschluss: als die Annahme der Mittel. Die Die Herz- und Gefäß-Kli- Durchsetzung der Berechtigung, nik Bad Neustadt – das verzichten zu dürfen, war für alerste Krankenhaus mit le Beteiligten ein äußerst schwievollständigem Verzicht riges Unterfangen. Wir sind an auf die Erstinvestition mehreren Prozessen über die Berechtigung, vom Staat kein Geld Die Finanzierung der Investiti- nehmen zu müssen, gerade so onen der Krankenhäuser durch vorbeigeschrammt. Krankenhausfördermittel war die Heute vertreten nur noch weeigentliche Machtausübung des nige die Meinung, dass Verzichte Staates und sie diente in weiten unzulässig und deshalb unwirkBereichen der Sicherung der be- sam seien. Damit bietet die Konstehenden Monopole – der Staat zession demjenigen, der sich subventionierte sich selbst. Der traut ins Risiko zu gehen, gegen Rechtsanspruch auf die Kran- über früher eine echte Betriebskenhausförderung entstand und berechtigung und ein Paradigentsteht mit der Konzessionie- menwechsel wurde eingeleitet. rung. In der Realität wurde dieZwischenzeitlich führen wir ser Rechtsanspruch nie vollstän- eine Menge Krankenhäuser mit dig und heute nur noch bruch- rechtlich wirksamen Konzessio stückhaft erfüllt. nen – und zwar ohne und mit Mit den Vergabebedingun stark eingeschränkt verwendegen wurden veraltete Konzep ten Fördermitteln. Das bedeutet te durchgesetzt, Vergabe- in der Realität, weil auch andere bedingungen, die teilweise die Krankenhäuser Investitionen oh-
ger am Versorgungssystem teilzunehmen und andererseits die Verpflichtung, bestimmte Leistungen zu erbringen. Nachdem über Jahrzehnte die Investitionsfinanzierung bei den Trägern lag, die Refinanzierung aber mehr oder weniger nur auf der Interessenslage der Gebietskörperschaften und Kirchen basierte, kam es zur Investitionsfinanzierung durch die Bundesländer. Damit war die eigentliche Steuerung der Krankenhäuser auf die Krankenhausinvestitionspläne verlegt worden. Die Frage, „OB“ Gesundheitsversorgung mittels Konzessionierung durch den Staat möglich ist, kann somit eindeutig mit „JA“ beantwortet werden, denn es ist seit vielen, vielen Jahren die Normalität. Das System der Konzessionierung wäre von seiner rechtlichen Struktur – würde man bei null anfangen – ohne weiteres geeignet, die Leistungserbringung vollständig in private Hand zu geben. Unterstellt, es entstünde eine neue Stadt mit neuem Bedarf, so hätten die Planungsbehörden – ohne einen Ermessensspielraum, der die immer wieder zitierte Pluralität berücksichtigt – immer demjenigen die Konzession zu erteilen, der das Versorgungsziel am besten erreicht. Es gibt keine Präferenz außer der des Versorgungsziels. Interessant ist das Gedankenspiel, was eigentlich geschehen würde, wenn ein im Krankenhausbetrieb erfahrener und ausgewiesener Investor und Betreiber die Komplettleistung in einem Versorgungsgebiet gegen einen existenten Betreiber und Konzessionsinhaber anbietet. Nachdem der Gesetzgeber die Konkurrentenklage gegen Konzessionserteilung an andere Träger zugelassen hat, wird jeden- Abb. 1 8 Daseinsvorsorge; Stand der Privatisierung
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ne Fördermittel tätigen und dar- ausgerichteten Fragen der Da- sourcen nicht mehr reichen – es in Versorgungsleis-tungen er- seinsvorsorge ein Trend zur Ein- immer größere Gruppen in der bringen, dass es prinzipiell kein haltung des Subsidiaritätsprinzips Bevölkerung geben wird, die zwingendes Junktim zwischen entsteht oder besteht und Privati- an die existentielle Versorgung Konzession und Krankenhaus- sierung auf dem Vormarsch ist. nicht mehr heran kommen. Das förderung mehr gibt. Die aktuell steigenden Strom- bedeutet im Ergebnis, dass eine Aus Lücken in der Kranken preise sind übrigens kein Argu- Gruppe versorgt wird, weil sie dahausförderung – manche spre- ment gegen Privatisierung, son- für bezahlt, und dass eine andere chen von 40 Milliarden Euro of- dern ein Hinweis auf mangel- am Schwellenpreis, der oberhalb fener Investitionen – sind Chan- hafte Wettbewerbsregelung ihrer Kaufkraft liegt, scheitert. cen für private Finanzierung ge- durch einen Staat, der zu lange an Alle Trends deuten also darauf worden: Wer zahlt, schafft an eigener Energiewirtschaft festge- hin, dass unser Gesundheitssysund wer nicht zahlt, schafft halten hat und nun mit den von tem, wenn es keinen deutlichen nicht an! ihm selbst geschaffenen Struktu- Wandel gibt, die Vollversorgung Möglicherweise fragen Sie ren Probleme bekommt. nicht mehr erbringen oder gar sich, weshalb ich die faktische garantieren kann und es erhebUnabhängigkeit der Kranken- Abwehrhaltung gegen liche Leistungsveränderungen hauskonzession von der Kran- Privatisierung im Gesundim System geben wird. kenhausförderung so gezielt heitswesen Dafür gibt es mehrere Grünherausarbeite, wo die meisten de. Krankenhausträger gerne eine Der Grund, weshalb die AbZwangsverbindung sähen. Der wehrkämpfe im Gesundheitswe- Rückzug des Staates Grund liegt darin, dass die Ver- sen so extrem sind und die Ar- auf Rate knüpfung von Krankenhauspla- gumente so verwegen. liegt in der nung und Investitionsfinanzie- enormen Zusammenballung von Der Staat zieht sich, weil es porung die Chancengleichheit bei Besitzständen, die scheinbar oder litisch nicht mehr profitabel ist, der Mittelvergabe aufhebt und tatsächlich bei einer Umstellung aus dem Gesundheitswesen zudie etablierten staatlichen und auf private Träger im Krankenh- rück. Der Grund liegt darin, dass kirchlichen Betreiber bevorzugt auswesen gefährdet werden. die politische Erfolgstaktung von und die alten Monopole/OligoErinnern sollte man z. B. dar- Wahl zu Wahl zu kurz ist, um pole erhält. an, dass die Niederlassung eines den Ärger, den man mit VeränDa nachgewiesener Maßen die Arztes nichts anderes als eine derungen und Umschichtungen Investitionen über Fördermittel Leistung im Rahmen einer Kon- bekommt ausbleiben. Es ist bei einem jährlichen Desinvestment zession darstellt und dort die pri- komplexen Themen, wie dem aus dem System von vermutlich vate Leistungserbringung in der Gesundheitswesen, kaum mögzwei bis vier Prozent gleichkommt, ambulanten Versorgung wird lich, der Bevölkerung vorzeigbabesteht die Möglichkeit, diese De- genau so hoch gehoben, wie sie ren Erfolg vorzuführen und dafizite durch private Investitionen im Krankenhaus erniedrigt wird. durch Wählerstimmen als posiauszugleichen und wenn damit Oder kennen sie einen niederge- tives Ergebnis für sich zu verbuBedarfsdeckung erzielt wird, die lassenen Arzt, der mit dem Argu- chen. D. h. der politische „return zugehörigen Konzessionen zu be- ment, keine Gewinne durch Pa- on investment“ ist in fünf-Jahkommen, vorhandene auszubau- tientenbehandlung anstreben zu res-Zeiträumen nicht zu erreien oder –was in selteneren Fällen wollen, seine Praxis in ein staat- chen. Es ist einfacher, Wählergeschieht – neue zu erhalten. liches Ambulatorium überfüh- stimmen durch Regelungen im Mit zunehmender Desinves- ren möchte und dabei auch keine Bereich Kindergeld, Hartz-4 zu tition, das ist der Verbrauch von Zahlung eines Praxiswerts, denn „ergattern“, oder Zustimmung Investitionen ohne Erneuerung, das wäre ja privater Gewinn, er- zu erlangen, wenn „man“ Terlöst sich das Versorgungsmono- wartet? roristen bekämpft oder ähnliche pol des Staates auf. Das Versorgungssystem wird schnelle Aktionen forciert. Desaktuell und wohl auf Dauer von halb verliert das Krankenhaus bei Andere Felder der zwei Effekten ausgehöhlt, die der Abstimmung und LastenverDaseinsvorsorge Platz schaffen für alternative For- teilung, wenn es um niedrigere men, aber auch das Risiko einer Beiträge der Krankenkassen verBetrachtet man andere Felder erheblicher Unterversorgung in sus Solidarbeitrag der Krankender öffentlichen Daseinsvorsor- sich bergen und das Entstehen häuser geht. ge und den Stand der dortigen dessen fördern, was allgemein Eine sofort wahlwirksame Privatisierung, so ergibt sich das mit „Zwei-Klassen-Medizin“ um- moderne Versorgung in der Fläin Abb. 1 dargestellte Bild. schrieben wird. Dabei ist der Be- che an jedem Platz ist in einer Es kann also getrost festgestellt griff „Zwei-Klassen-Medizin“ ei- Wahlperiode nicht zu haben – werden, dass von bestimmten tat- ne geschönte Vereinfachung der auch wenn sofort neue Ärzte sächlich überwiegend hoheitlich Tatsache, dass – wenn die Res- dafür ausgebildet und Universi-
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täten gebaut würden. Einen politischen Erfolg – außer bei den paar Hochschulangehörigen – gibt es nicht einmal innerhalb von zehn Jahren. Bei Eintritt des Erfolges – nach so vielen Jahren des Ärgers und der Belastung durch die Veränderung – wird der Initiator des Erfolgs vergessen oder nur noch als Ärgermacher präsent sein.
Alterung der Bevölkerung, medizinischer Fortschritt und Leistungsreduzier ungen Ein weiterer Effekt liegt in der Alterung der Bevölkerung, die dazu führt, dass die Inanspruchnahme des Gesundheitswesens potenziell steigt. Das tendenziell steigende Desinvestment (durch den Staat), verhindert Leis-tung steigernde Investitionen und benachteiligt das Gesundheitswesen bei den eigentlich notwendigen Strukturveränderungen weiter und führt dazu, dass man sich vom Sollwert der Vollversorgung sichern könnte, immer weiter entfernt. In diesem Zusammenhang wird der medizinische Fortschritt genannt. Der medizinische Fortschritt ist in aller Regel ein Vorgang, der die Qualität am Menschen verbessert, z. B. bei besserem Ergebnis weniger weh tut. Hinsichtlich der Vollversorgung, also der vollständigen Versorgung von nahezu 100 Prozent der Menschen bei limitierten Ressourceneinsatz, ersetzt der medizinische Fortschritt die alten Methoden, die er verdrängen sollte nicht, weil sie Besitzstand von Personen im System sind. Damit sinkt die Produktivität im Sinne der Vollversorgung immer dann, wenn wegen mangelnder Investitionen oder Veränderungfähigkeit nicht ersetzt sondern ergänzt wird. Alle Trends zeigen entgegen der Beteuerungen aller Verteidiger des Althergebrachten in die Richtung der Leistungsreduzierung des Systems und damit entweder auf sozialistische Mangelverwaltung, d. h für alle weniger,
Berufspolitik BDU nach dem Motto: „Wenn es al- vergleicht, drängt sich diese Er- entweder das neue Modell scheilen gleich schlecht geht, herrscht kenntnis geradezu auf. tert, weil es von der Bevölkerung auch Frieden“ oder in Richnicht angenommen wird oder ein tung segmentierter Unter- und Versorgungskonzessio Viertel der bisherigen LeistungsSchlechtversorgung. nen als Problemlösungs anbieter verdrängt und die andemodelle ren zu erheblichen Anpassungen Nicht nur reden, gezwungen würden. sondern handeln Man könnte sich nun vorstellen, Eine realere Chance haben in dass der Staat dem Niedergang einer niedergehenden VollverDiese Entwicklung kann man nun des Systems mit politisch kurz- sorgung flächendeckende Vollals unsozial geißeln oder handeln. fristigen Mitteln abhilft. versorgungsmodelle mit inteDa es für das „Darüberreden“ geDie Engländer versuchen grierten Verträgen. Vorstellen nügend Anwärter gibt, wollen wir das, indem sie Lizenzleistun- muss man sich dies in der Weihandeln. Unser Motiv liegt dabei gen, z. B. 5.000 Hüften, einkau- se, dass ein strukturierter Konnicht vordergründig im Sozialen, fen und so den Druck im inkom- zern oder ein anderer Leistungsweil wir Unternehmer sind und petenten System reduzieren, um verbund zusammen mit einer als solche Ärzte, Kaufleute und das System selbst weiter zu schüt- oder mehreren Krankenkassen viele andere Berufe bei uns haben. zen. Auch das ist ein Rückzug des ein Einschreibemodell für jederUm unser Motiv zu demonstrie- Staates auf Raten mann entwickelt, das von der amren, bitte ich Sie folgenden GeEine andere konsequentere bulanten Betreuung über den Zudanken nachzuvollziehen: Lösung wäre Vollversorgungs- gang zu Portalkrankenhäusern Beispiel: lizenzen aus zu geben. Ich habe im Verbund mit BehandlungsWenn Sie als Chirurgen nur das für den Raum Berlin einmal schwerpunkten bis zur Universinoch 60 Prozent der möglichen als theoretisches Konzept vorge- tätsklinik alle Ebenen und SpeziProbanden (= potenzielle Pati- tragen. Ein Kenner des Systems algebiete umfasst. Der Verbund enten) sehen, weil die andern sagte zu Recht, dass so etwas erst müsste für ambulante Leistunausgesteuert sind, so bedeutet das geschieht, wenn alles zusammen- gen (MVZ und Portal) von jezuerst einmal, dass Sie weniger zu bricht und eine Mehrheit der im dermann im Zeitraum von 1 tun haben und unrationeller ar- Gesundheitswesen Beteiligten 1,5 Stunden erreichbar sein, so beiten als Sie dies könnten, wenn darin einen persönlichen Vorteil dass auch jede Form der Notalle kommen. Es bedeutet auch, sehen würde; bis dies geschehen aufnahme gesichert ist. Im Rahdass 40 Prozent der Erfahrung, würde, könne dagegen bei der men der bestehenden Krankendie Sie aus den nicht behandel- Versorgung noch lange reduziert hauskonzession würde das Haus ten Patienten hätten ziehen kön- werden. die Pflichtversorgung wie vorgenen, nicht mehr zur ErfahrungsDas damals vorgetragene schrieben durchführen und daund Wissensvermehrung bei- Konzept sieht vor, dass die Stadt neben den integrierten Versortragen. Es bedeutet weiter, da Berlin einen Gesundheitsdienst- gungsvertrag ausbauen. die Krankheitsstrukturen nicht leister in Verbindung mit eiDie Krankenkassenbeiträgleich verteilt sind und manche ner Krankenkasse berechtigt, ei- ge sollten den Wegfall der Zu– nennen wir es – „Seuchen“ in ne Million Menschen auf eige- gangsbarrieren und damit den den nicht versorgten Gruppen nes Risiko für eine Vollversor- freien Zugang zu allen bereits beginnen, dass Ihre zahlende Kli- gung zu gewinnen und dass er im vorhandenen System geboentel ohne Vorwarnung von einer berechtigt ist, alle Leis-tungspa- tenen Leistungen dadurch in die überspringenden Entwicklung, rameter selbst zu schaffen oder Verantwortung der eingeschriefür die keine Erfahrung besteht, einzukaufen. Das heißt, dass benen Teilnehmer ziehen, inkalt erwischt wird. Nicht zuletzt dieser alte Strukturen verdrängt dem diese einen einkommensabbedeutet es, dass die Mehrkos- oder ummodelt und sie inte- hängigen Eigenbeitrag leis-ten ten der ausgedünnten Versor- griert. Kontrolliert wird nur das müssen, der sie nicht überforgung möglicherweise größer sind Ergebnis, und es wird sicherge- dert, aber die Selbstverantworals der Umverteilungsfaktor, der stellt, dass die Teilnehmer auch tung steigert. nötig wäre, um mit einem intelli- zurückwechseln können, wenn genten System allen die Leistung die Leistung nicht den Verspre- Systemimmanente Wettanzubieten. chen entspricht. bewerbssteigerung durch Wir setzten auf diese VermuVersorgungskonzessionen Versorgungskonzessionen tung, ich nenne es eine Erkennt- dieser Art sind aktuell poli- oder integrierte Flächennis, denn wir haben partiell Er- tisch kaum möglich, obwohl sie vollversorgung fahrung damit, dass Vollversor- für den Staat und die zu versorgung in der Summe preiswerter gende Bevölkerung einen Wett- Ein solches Modell würde, wenn sein kann als segmentierte Elite- bewerb mit enormen Leistungs- es erfolgreich etablierbar wäversorgung. Wenn man die Fall- und Effizienzsteigerungen brin- re, schnell Nachahmer finden. preise in USA mit den unseren gen würden, weil im Ergebnis Die Konsequenz wäre mittelfris-
tig ähnlich der des Konzessionsmodells und es würde damit eine mittelfristig völlig veränderte Versorgungsstruktur mit beachtlichen Produktivitätssteigerungen entstehen. Die Steuerung des Systems würde von der Basis die Bedürfnisse der Versicherten aufnehmen und über eine elektronische Patientenakte (EPA) enorme Wissens- und Informationssprünge initiieren. Der entscheidende Produktivitätsfortschritt in dem Sys-tem läge darin, dass die Versicherten, wenn sie zu Patienten werden, jederzeit den Zugang zum System erhalten. Die elektronische Patientenakte (EPA) ermöglicht im Akutfall die Datenanalyse und würde als virtueller Patient zum Steuerungsmodul im Verbundnetz. Vom Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) führt der Weg über eine Hochleistungsdiagnostik, die in den Teleportalen das Wissen zu den Patienten bringt. In der Tele-Portal-Klinik, die mit allen Leistungsträgern, die sie braucht, vernetzt ist, wird dem Patienten schnell und zielgerichtet den Weg durch das System gewiesen. Dazu braucht man Ärzte, die sich als Verbund-ärzte und Netzwerker verstehen. In einem solchen System sind Ärzte die ihre eigenen Grenzen kennen der entscheidende Erfolgsfaktor, denn jegliche Medizin nach dem Motto, „das wollte ich schon lange einmal machen“ würden auf dem Rücken des Patientenvertrauens ausgelebt und das ist in einer Organisation, die vom Vertrauen der Einschreiber lebt, tödlich. Nach unseren Feststellungen können in der Tele-Portal-Klinik 70-75 Prozent der Patienten teilweise unter dem begleitenden Know how von Hochleistungspartnern betreut werden. 2025 Prozent gehen nach der Verbunddiagnose unverzüglich in die Netzstation, die für sie optimal ist und bringen die gemeinsame Diagnose mit ein. Die so eliminierte Fehlbelegung von ungeeigneten Patienten in den PortaDer Urologe 4 · 2008
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len und vor allem die Fehlbele- auch nicht an der Frage, ob Privagung durch Patienten mit leich- tisierung verhindert werden soll ten Erkrankungen in der Hoch- oder kann. Privatisierung wird leistungs-Klinik löst bei gleich- fortschreiten und manche Diszeitiger enormer Qualitätsver- kussionen, die sich immer noch besserung Rationalisierungsre- um das „Ob“ kümmern, wirken serven von vermutlich deutlich anachronistisch. Tatsächlich werüber 20 Prozent aus. Diese Rati- den heute nicht die Karten für die onalisierung dient nicht der Bei- Privatisierung von Gesundheitstragsenkung sondern soll höhere einrichtungen, sondern die KarVersorgungsmengen erzeugen, ten für die Privatisierung der Veralso Vollversorgung eingesetzt sorgung gemischt. Damit hat der werden können. Diese Verwen- Kampf (meines Erachtens) um dung der Rationalisierungsergeb- die Frage, WER das System führt, nisse verhindert zwar nicht, dass bereits begonnen. Wenn der Staat die Beschäftigten anders struk- sich weiterhin um die Frage der turierte Arbeit machen, aber sie Sicherung der Besitzstände und verhindert Arbeitsplatzabbau. nicht um die Spielregeln für VerDie Führung des Systems sorgungssysteme kümmert, werdurch „Leis-tungsfremde“ würde den Gesundheitsprovider entsteautomatisch dazu führen, dass die hen, die im Sinne des Patientenfreiwerdenden Rationalisierungs- schutzes kaum mehr beherrscherfolge in deren Taschen wan- bar sind. In diesen Zusammendern und nicht für höhere Men- hang ist die Frage interessant, genleistungen eingesetzt werden, wie Schutzmechanismen entwiweil das Amortisationsinteresse ckelt werden, die nicht im Sinne nur bei dem Dienstleister, der die des persönlichen Datenschutzes Medizin „macht“, vorhanden ist, sind, sondern im Sinne von Renicht beim Finanzier, z. B. einer gelmechanismen zum Schutz vor Versicherung, deren Interesse hö- Massenmanipulation, die den Pahere Beiträge bei geringeren Leis- tienten als schwächstes Glied in tungen sind. Investierende medi- der Gesellschaft schützen. zinische Leistungsträger müssen Stellen Sie sich dazu vor: Als von Haus aus, wegen der Nach- Arzt erhalten Sie aus der elektrohaltigkeit ihrer Investitionen, nischen Patientenakte nach Einlangfristiger und deshalb eher in gabe der Diagnose eine Liste mit der Massenversorgung denken. Vorschlägen zu weiteren Verfahren. Diese Vorschläge wären nun Fazit so, wie das bei den Suchfeldern von Google geschieht, nämlich Zieht man nun ein Fazit dieser dass die Vorschläge nach der Überlegungen, so kann gesagt Summe eingeworbener Werbewerden, dass es konzessionsge- beiträgen gereiht wären und Ihre bundene Versorgung heute be- Entscheidung manipuliert würreits gibt. Allerdings ist der Zu- de. Das sind die Themen, die gang zu den Konzessionen aktu- uns aktuell beschäftigen, ebenell nur über den Erwerb von Kli- so wie die Frage, ob Gesundniken möglich und wird durch heitseinrichtungen zu Zulieferdas Kartellamt manchmal wegen ern einkaufender Kassen werden zu engen Marktdefinitionen blo- mit dem Ergebnis, dass ein Kasckiert, wodurch der Start zu einer seneinkäufer seine Vorstellungen Vollversorgungs- und Leistungs- von inhaltlicher Medizin und deoffensive behindert wird. ren Preis einseitig festsetzt. Oder Der Staat wird jedoch durch werden die Leistungserbringer in seine zunehmende Abstinenz Form eines Konzerns oder Verin der Finanzierung und in der bundes auf Augenhöhe mit den Entwicklung des Systems immer Versicherern nach tragfähigen mehr Flanken öffnen, die durch Konzepten in der Vollversorgung private Investoren gefüllt werden. suchen? Am Fortgang dieser Entwicklung Auch die Ärzte werden vor der besteht für mich kein Zweifel und Frage stehen, ob sie weiterhin der
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entstehenden Massennachfrage nach ihren Leistungen, die aber nicht mit der Kaufkraft versehen sind, dass sich jeder seinen privaten Arzt leisten kann, auf verlorenem Posten das alte Bild des autonomen von nichts beeinflussbaren Arztes pflegen wollen oder zum ausführenden Organ einer einkaufenden Krankenkasse werden oder und – das wäre mein Vorschlag – mit uns gemeinsam nach humanen Methoden der Vollversorgung unter Einsatz modernster Technologien suchen. Ich denke, dass die Interessen der Ärzte und damit
meine ich diejenigen, welche den ärztlichen Eid wirklich ernst meinen und unsere, nicht sehr weit von einander entfernt sind, aber dass wir noch ein gutes Stück des gemeinsamen Weges neu zu entwickeln haben. Artikel bei BDC|Online unter www.bdc.de, Rubrik Berufsalltag |Organisation Eugen Münch Aufsichtsratsvorsitzender RHÖN-KLINIKUM AG Salzburger Leite 1, 97616 Bad Neustadt/Saale
Berufspolitik BDU
Neue Mitglieder und Änderungen
Jubilare
F 2 Bayern-Nord Änderungen Dr. Matthias Fischer (RS) Wichernstraße 2 95447 Bayreuth
80 Jahre alt wird
F 3 Bayern-Süd Änderungen Priv. Doz.Dr. Stefan Corvin (NB) Fachzentrum für Urologie Karl-Rolle-Straße 43 84307 Eggenfelden F 6 Bremen Neue Mitglieder Dr. Frank Josephs (NA) Gemeinschaftspraxis Dres. Essmeyer-Schoeneich Hahne und Josephs Hammersbecker Straße 224a 28755 Bremen Änderungen Dr. Doris Hahne Gemeinschaftspraxis EssmeyerSchoeneich,Hahne, Josephs Hammersbecker Straße 224a 28755 Bremen F 8 Hessen Änderungen Dr. Peter Timp Am Unterscheid 6 A 34537 Bad Wildungen
Dr. Verena Prior Siegstraße 2 50859 Köln F 12 Rheinland-Pfalz Änderungen Prof. Dr. Volkmar Lent (RS) Burgstraße 19 53498 Bad Breising Hans Joachim Kaiser Röllschied 48 55743 Idar-Oberstein F 14 Sachsen Änderungen Frau Dr. Dagmar Büsching Veit-Stoß-Straße 9A 61240 Halle F 15 Sachsen-Anhalt Änderungen Dr. Hasko Eckstein Gemeinschaftspraxis Plate, Allihn, Eckstein Antoinettenstraße 37 06844 Dessau F 18 Westfalen-Lippe Neue Mitglieder Dr. Kai Frederik Schierbaum (NA) Gemeinschaftspraxis Sondermann, Roters, Schierbaum Bahnhofstr. 88a 49525 Lengerich
Dr. med. Volker Lautenschläger (RS) Margaretenstr. 6a 65760 Eschborn F 11 Nordrhein Änderungen Dierk H. Pötter (NA) Am Neuen Markt 28-30 53340 Meckenheim
Der Berufsverband gratuliert seinen Mitgliedern 13.05.1928 Herr Prof. Dr.med.em. Hubert Frohmüller, Würzburg
Dr. Igor Pakusic, Bous Dr. Tadeusz Stangel, Düsseldorf
16.05.1943 Herr Dr. med. Peter Cuno, Rottenburg
75 Jahre alt werden 60 Jahre alt werden
01.05.1933 Herr Dr. med. Wilhelm Ströker, Bergisch-Gladbach
03.05.1948 Herr Dr. med. Gerd Kolipost, Idstein
15.05.1933 Herr Dr. med. Oguzhan Kilinc, Siegen
20.05.1948 Herr Dr. med. Jörg Haßelmann, Berlin
31.05.1933 Herr Dr. med. Hans Schaeper, Berlin
21.05.1948 Herr Dr. med. Vollrath Ideler, Ettlingen
70 Jahre alt werden
29.05.1948 Frau Dr. med. Peter Laban, Hamburg
06.05.1938 Herr Dr. med. Karsten Hansen, Münsterdorf
31.05.1948 Herr Prof.Dr.med. Manfred Blech, Northeim
07.05.1938 Herr Dr. med. Heinz Köhler, Trassenheide 15.05.1938 Herr Dr. med. Horst Wesuls, Groß Lindow 22.05.1938 Herr Dr. med. Ali-Mohammad Bassiri, Köln 65 Jahre alt werden 05.05.1943 Herr Dr. med. Ralf Westermann, Hamburg 08.05.1943 Herr Dr. med. Rainer Koch, Waren
† Verstorbene Mitglieder
13.05.1943 Herr Dr. med. Gert Linder, Nordhausen
09.05.1943 Herr Dr. med. Bernd Trümper, Hamburg 12.05.1943 Herr Dr. med. Matthias Fischer, Bayreuth
Sehr geehrter Jubilar, falls Sie eine Bekanntgabe Ihres Jubiläums auf diesen Seiten nicht wünschen, teilen Sie dies bitte rechtzeitig dem BDU (bdu-schatzmeister@ t-online.de oder Tel. 0211/95 13 729) mit .
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