Berufspolitik BDU Urologe 2011 · 50:1007–1019 DOI 10.1007/s00120-011-2649-9 © Springer-Verlag 2011
Redaktion W. Bühmann, Wenningstedt/Sylt
Inhalt Editorial: Positionspapier zur Urologischen Onkologie. Strukturreform im BDU-, mehr Professionalisierung
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Positionspapier zur Urologischen Onkologie
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BDU-Strukturreform
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Pressemitteilung: Faires Miteinander gefordert
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Interviewreihe: 6 Fragen an Dr. med. Hugo Plate
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Das neue Versorgungsgesetz, Durchbruch der Vernunft oder liberaler Sündenfall?
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Urologische Fachärzte beweisen ihre onkologische Kompetenz in der ärztlichen Fortbildung
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Kostendruck im Alltag: Onkologen outen sich als stille Rationierer
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Krankenhäuser dürfen nur gemeinsam mit Niedergelassenen an der Spezialärztlichen Versorgung teilnehmen
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Männerwirtschaft adé: Ärztinnen starten mit Lust und Liebe in die Karriere
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Urteil mit weitreichender Wirkung: Ministerium verliert Mistel-Streit
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Diagnose ist Fehlerquelle Nummer Eins
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Uro-Skopie: Uroonkologen oder Andrologen – wen wohl würde Noah in seine Arche aufnehmen?
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Versorgungsforschung: eine neue Initiative von BUND e.G. und BDU e.V.
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Jubilare
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Neue Mitglieder
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Editorial
Positionspapier zur Urologischen Onkologie Strukturreform im BDU – mehr Professionalisierung nen“, an die Mitglieder zwecks Diskussion und Strategie, sondern zielt auch nach „außen“ in Richtung KBV: z.B. Onkologievereinbarung, § 116 b, spezialfachärztliche Versorgung, BÄK: zwecks Novellierung der Musterweiterbildungsordnung, DKG: mit dem qualifizierten Anspruch der Versorgungsverantwortung in einem nationalen Krebsplan .
Die nächste Mitgliederversammlung des BDU steht am 16. Sep- 2. Mit dem Votum der Mitglietember 2011 in Hamburg an. derversammlung 2010, eine Zwei wesentliche Arbeitsfelder Umstrukturierung des BDU meines ersten Amtsjahres als in Richtung „ProfessionaliPräsident werden dann im Fosierung der Berufsverbandskus stehen: arbeit“ einzuleiten, wende ich mich an die Mitglieder, um 1. Mit einem Positionspapier Inhalt, Zweck und Ziel dieser zur Uroonkologie erheben wir Strukturreform vorzustellen. Urologinnen/Urologen in KliWir wollen in der Mitgliedernik und Praxis gemeinsam den versammlung mit Ihnen darüüberfälligen Führungs- und ber sprechen und abstimmen. Versorgungsanspruch der urologischen Krebserkrankungen. Hiermit möchte ich Sie herzlich Es ist gelungen, Vertreter der zur BDU-MitgliederversammDGU, des AKO und des BDU lung in Hamburg am 16. Sepan einen Tisch zu holen und tember 2011, 12.30-14 Uhr (CCH, eine gemeinsame Haltung in Saal D), einladen und freue mich der uroonkolgischen Versor- auf eine konstruktive Diskussion. gung zu formulieren –kein leichtes Unterfangen, wie es Weil es für unseren Berufs sich gezeigt hat, aber ein loh- verband ist! nendes. Im Ausgleich der differenten Meinungen und In- Ihr teressen stellen wir in dieser Ausgabe das Positionspapier Dr. Axel Schroeder vor, mit dem unmissverständli- Präsident des BDU e.V. chen Ziel, den Anspruch in der uroonkolgischen Versorgung Neumünster, im Juli 2011 nicht nur aufrecht zu erhalten, sondern im Interesse unserer Patienten weiter zu entwickeln. Dieses Positionspapier richtet sich nicht nur nach „inDer Urologe 8 · 2011
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Positionspapier zur Urologischen Onkologie
Gemeinsame Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Urologie, des Berufsverbandes der Deutschen Urologen und der Arbeitsgemeinschaft Urologische Onkologie der Deutschen Krebsgesellschaft
ren Fachgesellschaften aufgegriffen. Ausdruck dieser Bemühungen sind die Erstellung von interdisziplinären Leitlinien, Aufbau von Onkologischen Zentren mit interdisziplinären Tumorkonferenzen, ambulanten Netzwerken und eine verstärkte fachliche Weiterbildung von Ärzten. Die politische Formulierung von wünschenswerten Zielen allein erreicht jedoch keine notwendigerweise verbesserte Ergebnisqualität. Auch die Schaffung neuer Strukturen allein belegt noch nicht eine Verbesserung der Ergebnisse. Das Ziel, eine Verbesserung der Ergebnisse für die Patienten, also von Lebensqualität und Überleben, muss an erster Stelle stehen und nachweislich erreichbar sein. Die Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU), der Berufsverband der Deutschen Urologen (BDU) und die Arbeitsgemeinschaft Urologische Onkologie der Deutschen Krebsgesellschaft (AUO) sehen mit Sorge Fehlentwicklungen im Bereich der Bedarfsplanung und der Fachorientierung bei den urologischen Krebserkrankungen.
Maligne Erkrankungen des Harntraktes und des männlichen Genitaltraktes umfassen die Entitäten der Karzinome von Niere und Nebenniere, des Urothels (Nierenbecken, Ureter, Harnblase und Urethra), der Prostata und Samenblasen, des Penis und der Hoden. Diese urogenitalen Malignome sind zusammen genommen häufig und machen nach der Inzidenzliste des Robert-KochInstitutes ca. 25% aller soliden Tumore in Deutschland aus. Das Prostatakarzinom ist das häufigste Organmalignom des Mannes in Deutschland. Die primäre Diagnose und Therapie dieser malignen Erkrankungen ist fachlich integraler Inhalt des medizinischen Fachgebietes der Urologie. Dies erstreckt sich von der Primärdiagnose über die operative Therapie bis zur systemischen Therapie bei fortgeschrittenen und/ oder metastasierten Erkrankungen und die Nachsorge. Diag- Kompetenz nostik und Therapie dieser Er- der Behandlung krankungen ist Inhalt der Weiterbildung für jeden Urologen in Die inhaltliche und fachliche Deutschland. Kompetenz für die DiagnoIm Rahmen des Nationa- se, Therapie und Nachsorge der len Krebsplanes wurden seitens urogenitalen Malignome liegt der Politik Ziele und Strategien von Ausbildung und klinischer zu einer Verbesserung der na- Erfahrung her beim Urologen. tionalen Krebsfrüherkennung, - Vorsorge und Primärdiagnostik vorsorge und –behandlung vor- dieser Tumore werden von niegegeben. Diese Vorgaben wer- dergelassenen Urologen erbracht den von Fachgesellschaften und und die operative Therapie als übergeordneten interdisziplinä- Primärtherapie von urologischen
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Kliniken geleistet. In den Fällen, verband der Deutschen Urowo eine primäre oder adjuvante logen und die ArbeitsgemeinStrahlentherapie indiziert ist, be- schaft Urologische Onkologie steht grundsätzlich eine enge Zu- der Deutschen Krebsgesellschaft sammenarbeit mit radioonkolo- (AUO) haben die vom Natiogischen Einrichtungen. nalen Krebsplan angestoßenen Die systemische Polychemo- Entwicklungen konsequent und therapie von urogenitalen Er- nachhaltig mit Maßnahmen im krankungen erfolgt primär in Bereich der Therapie und der vielen, aber nicht allen urologi- Fortbildung aufgegriffen (Entschen Zentren und Hauptabtei- wicklung der interdisziplinälungen. Die antihormonelle und ren S3-Leitlinie Prostatakarzichemotherapeutische Behand- nom (veröffentlicht 2009 von lung des Prostatakarzinoms er- DGU und DKG), gegenwärtige folgt ebenso wie die intravesikale Erarbeitung von Leitlinien zum Chemotherapie des Blasenkarzi- Nierenkarzinom und zum Penisnoms heute überwiegend ambu- karzinom, projektierte Leitlinie lant an vielen urologischen Klini- zum Harnblasenkarzinom, Etabken und Praxen, ebenso die pal- lierung eines Zweitmeinungszenliative, supportive und schmerz- trums zu Hodentumoren). Stark therapeutische Betreuung vieler frequentiert sind die seit mehrePatienten mit fortgeschrittenen ren Jahren viermal jährlich statturogenitalen Malignomen. Die findenden mehrtägigen AKOWeiterbildung „Medikamentöse AUO-Intensivkurse zur UrologiTumortherapie“ erfolgt an uro- schen Onkologie, die Veranstallogischen Kliniken und auch in tungen der Akademie der Deuturologischen Schwerpunktpra- schen Urologen und die Fortbilxen. dungen des BDU zur LeitlinienDiese strukturelle und inhalt- gerechten Therapie bei urologiliche Kompetenz und Erfahrung schen Malignomen. der Urologen ist aus der bundesFür die Weiterbildung zum weiten Versorgungsrealität nicht Facharzt für Urologie wurde im wegzudenken. Eine Übernahme Rahmen der letzten Neufassung der umfassenden Versorgung der Musterweiterbildungsordund Behandlung von Patienten nung der Bundesärztekammer mit fortgeschrittenen urogenita- zusätzlich zum Facharzt für Urolen Malignomen, die einer sys- logie die Medikamentöse TumortemischenTherapie bedürfen, therapie als nach erfolgter Weidurch andere Fachgebiete und terbildung zu absolvierende ZuStrukturen ist allein mengenmä- satzweiterbildung neu definiert. ßig - im Hinblick auf eine wohnAus Sicht der Deutschen Geortnahe Versorgung - und von sellschaft für Urologie und des der fachlichen Kompetenz her Berufsverbandes der Deutschen ausgeschlossen. Urologen ist die Ausbildung und Die kompetente und über umfassende Erfahrung in der onJahrzehnte bewährte Versorgung kologischen Systemtherapie uround Begleitung von Patienten genitaler Erkrankungen an viemit urogenitalen Krebserkran- len ausbildenden urologischen kungen durch ein Fachgebiet Kliniken vollumfänglich gegemit Kompetenz für alle Stadien ben und lediglich dort nicht, wo dieser Erkrankungen, für deren die primäre Chemotherapie nicht Komplikationen und für deren in den urologischen Abteilungen funktionelle Auswirkungen auf durchgeführt wird. den Harntrakt ist für die PatienEs ist daher sinnvoll, die „Meten sinnvoll und notwendig. dikamentöse Tumortherapie“ als zusätzliche Qualifikation zu deFort- und Weiterbildung finieren, die aber begleitend zur und im Rahmen der WeiterbilDie Deutsche Gesellschaft für dung erworben werden kann, Urologie mit dem Arbeitskreis wenn die systemische Therapie Onkologie (AKO), der Berufs- an der jeweiligen urologischen
Berufspolitik BDU Klinik durchgeführt wird. Für therapiert diese aber umfassend, Urologen, die ihre Ausbildung funktionell, komplikationsbezoan einer Klinik ohne diese in- gen, systemisch, supportiv und haltliche Komponente der syste- palliativ. Dies entspricht einer mischen Chemotherapie absol- ganzheitlichen Behandlung der viert haben, besteht die Notwen- Person und der Erkrankung. digkeit, diese Zusatzqualifikation Die uroonkologische Theder Medikamentösen Tumorthe- rapie unterliegt darüber hinaus rapie zusätzlich an einer anderen einer rasanten medizinischen Klinik zu erwerben. Entwicklung. Eine Vielzahl neuZusätzlich streben die Deut- er Therapiemodalitäten (oral apsche Gesellschaft für Urolo- plizierbare Therapien beim fortgie und der Berufsverband der geschrittenen Nierenkarzinom, Deutschen Urologen durch eine Sekundärtherapie des hormonÄnderung der Musterweiterbil- refraktären Prostatakarzinoms, dungsordnung die Etablierung Zweitlinienchemotherapie des einer Zusatzqualifikation „Uro- Prostatakarzinoms, Therapie logische Onkologie“ an. Vor- mit Tumorvakzinen) erfordern raussetzung für diese Zusatzqua- spezielle Kenntnisse und Erfahlifikation müssen der vorheri- rungen in der uroonkologischen ge Abschluss der Facharztweiter- Therapie. Diese wird von onkobildung und die Zusatzweiterbil- logisch tätigen Urologen erbracht, dung „Medikamentöse Tumor- nicht jedoch von allgemein tätitherapie“ sein. gen Hämato-Onkologen. Mindestmengen für uro-onOnkologievereinbarung kologisch tätige Urologen müssen sich deshalb an Qualifikation, Die neu eingeführte Onkolo- persönlicher Kompetenz und gievereinbarung definiert Min- vergleichbaren Behandlungszahdestmengen in der systemischen len anderer onkologisch verantTherapie, vorgeblich um eine wortlicher Fachärzte orientieren. Qualitätsverbesserung zu errei- Dabei muss eine Betrachtung alchen. Es ist unklar, ob so eine ler Tumortherapien des Faches Qualitätsverbesserung erreicht Urologie erfolgen, also neben werden wird. der intravasalen Chemotherapie Die Onkologievereinbarung auch die perorale antiproliferaorientiert sich an Merkmalen der tive und antineoplastische TheStrukturqualität und an Mindest- rapie, die intravesikale Therapie, mengen. Mit der Argumentation, die systemische hormonelle Theeine Qualitätsverbesserung errei- rapie und die supportive Tumorchen zu können, wurde die On- therapie. kologievereinbarung so geschaffen, um onkologisch tätige Ärzte Grundsätzliches mit geringeren Fallzahlen aus der zu Mindestmengen Versorgung herauszunehmen. in der Onkologie Die angewandte Mindestmengenanforderung ist dabei un- Die Definition von Mindestmensachgemäß angewandt. Es wurde gen beinhaltet mehrere grundeine Mindestmenge für niederge- sätzliche Probleme: lassene Hämato-Onkologen de- FF Sie orientiert sich an Gesamtfiniert und von dieser zwei Dritmengen der Tumortheratel als Mindestmenge für Urolopie unabhängig von der Art gen festgesetzt. Dies ist insofern der Tumorerkrankung. Sinnunsachgemäß, als der Hämatovoll definierbar sind MindestOnkologe nichts anderes tut, als mengen nur, wenn sie bezogen systemische Tumortherapie bei werden auf spezifische Tumoreiner großen Vielzahl an Tumorentitäten oder Gruppen verentitäten zu verabreichen. Der wandter Tumorentitäten (z.B. onkologisch tätige Urologe beProstatakarzinom, z.B. urogehandelt ausschliesslich die urogenitale Tumore, etc.). nitalen Krebserkrankungen und
FF Mindestmengen beinhalten Schlussfolgerung die Gefahr der Indikationsausweitung. Diese Gefahr ist rea- Die Deutsche Gesellschaft für listisch und fachunabhängig Urologie, der Berufsverband der und besteht darin, dass Thera- Deutschen Urologen und die pien auch deswegen gegeben Arbeitsgemeinschaft Urologische werden, um die Behandlungs- Onkologie der Deutschen Krebszahlen im Bereich oberhalb gesellschaft fordern deshalb zuder Mindestmenge zu halten. sammenfassend eine NeudefiDies wäre eine völlig abträg- nition der Onkologievereinbaliche Entwicklung und schäd- rung, einen fachlich und inhaltlich für Patienten. lich sinnvollen Umgang mit MinFF Mindestmengen reflektieren destmengen und eine Neudefinicht automatisch Behand- nition der uro-onkologischen lungsqualität. Zahl und Inhalt Weiterbildung in der Weiterbilsind immer verschiedene Din- dungsordnung. ge; entscheidend sind Qualifikation, Kompetenz und Er- Univ.-Prof. Dr. O. Hakenberg fahrung des Behandlers. Eine Generalsekretär solche Gesamtkompetenz lie- Deutsche Gesellschaft ße sich besser als kumulative für Urologie e.V. Gesamterfahrung in der systemischen Therapie und nur Dr. A. Schroeder entitätsbezogen sinnvoll defi- Präsident nieren. Berufsverband der FF Es ist nicht angemessen, für Deutschen Urologen e.V. Urologen eine Mindestmenge von Therapiezyklen pro Quar- Univ.-Prof. Dr. J. Gschwend tal zu definieren, die nur un- Sprecher wesentlich unter derjenigen Arbeitsgemeinschaft Urologische liegt, die für Hämato-Onkolo- Onkologie gen definiert wurde, da Urolo- Deutsche Krebsgesellschaft e.V. gen sehr viel weniger Tumorentitäten behandeln als Hämato-Onkologen. FF Gewährleistet bleiben muss eine umfassende und kompetente uro-onkologische Versorgung. Eine Onkologievereinbarung, welche eine große Anzahl niedergelassener und kompetenter Urologen aus der uro-omkologischen Versorgung ausschließt, wird zu erheblichen Versorgungsproblemen und einer Verschlechterung der kompetenten uroonkologischen Patientenversorgung führen.
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BDU-Strukturreform Liebe Kolleginnen und Kollegen, der BDU e.V. vertritt satzungsgemäß die Interessen der Urologinnen und Urologen in Praxis und Klinik gegenüber den Partnern im Gesundheitswesen. Bisher ist der BDU e.V. eine ehrenamtlich geführte Interessenvertretung deren Mitglieder und gewählte Vertreter die Geschicke des Vereins über die Gremien (Präsidium, Hauptausschuss, Arbeitskreise und Sachausschüsse) steuern. Die Veränderungen in der Gesellschaft, im Gesundheitssystem, in der Meinungsbildung und Gesetzgebung erfordern eine stringentere Interessenvertretung im BDU e.V. als bisher, wenn urologische Versorgung ambulant und stationär in Zukunft Bestand haben soll. Dies haben die Ergebnisse der letzten Jahre deutlich gezeigt. Nicht nur das Fach Urologie an sich wird durch andere Interessensverbände in bedrohlicher Weise attackiert, auch der Verband selber hat in der Vergangenheit wichtige Entwicklungen kaum mitgestalten können, wie etwa fundamentale Vertragsund Vergütungsstrukturen (z.B. RLV-Entwicklung, medikamentöse Tumortherapie, Onkologievereinbarung, Vertragsarztänderungsgesetz, u.a.). Zeitgleich wurde die Urologie wie kein zweites Fach durch Strukturen wie IQWiG und GBA ins Visier genommen (alle bisherigen Prüfungen wichtiger operativer urologischer Leistungen der beiden Gremien betrafen bisher das urologische Fach) und neue Veränderungen stehen an, deren Folgen schwer abzuschätzen sind (Versorgungsgesetz). Auf Bundesebene gibt es über 50 Institutionen aus den Bereichen Versorgung, Selbsthilfe, Berufsverbände, ärztliche Selbstverwaltung, Vertragswesen und Politik, so dass eine kleine Fachgruppe wie die Urologie nur
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dann gehört wird, wenn sie durch ständige Präsenz und fortlaufende Eingaben eine höhere Wahrnehmung erzeugen kann als bisher. Gleiches gilt auf Ebene der Länder, denn dort wird Gesundheitspolitik umgesetzt. Es wird schnell klar, dass die unzähligen präsidialen Aufgaben auf Basis eines Ehrenamtes und das große ebenfalls ehrenamtliche Engagement der Mitglieder in Präsidium und Haupausschuss diese Präsenz ohne eine Professionalisierung des BDU e.V. nicht erzeugen können. Andere Fachgruppen haben das längst erkannt und diesen Schritt bereits mit Erfolg vollzogen, wir geraten daher zunehmend in Zugzwang. Ich habe mir als der von Ihnen gewählte Präsident daher zum Ziel gesetzt, die von Klaus Schalkhäuser und Martin Bloch mit Weitsicht in der Satzung vorbereitete Professionalisierung des BDU e.V. schrittweise und gemäß Ihrer Forderung aus der Mitgliederversammlung 2010 in Düsseldorf weiter voranzutreiben. Unter Mitarbeit des Präsidiums und des Hauptausschusses hat ein von mir initiierter Strukturausschuss ein Konzeptpapier entwickelt, welches folgende Vorschläge beinhaltet: FF Zunächst und ohne Zeitverzug soll eine hauptamtlich geführte Geschäftsführung mit Büro in Berlin eingerichtet werden, deren Geschäftsführer extensive Erfahrung aus den Bereichen der Berufsverbände, dem Gesundheitswesen und den Vertragspartnern sowie der ärztlichen Selbstverwaltung und Gesundheitspolitik mitbringen muss. Präsidentschaft, Präsidium und Haupausschuss werden dabei ehrenamtlich weitergeführt. Nur eine solche hochqualifizierte Person kann die Belange des BDU e.V. entsprechend vertreten und Kontakte gezielt nutzen. Auch wenn dies eine erhebli-
che Anstrengung für uns Mitglieder bedeuten wird, macht die Besetzung einer solchen Stelle aus der „zweiten Reihe“, wie Erfahrungen anderer Berufsverbände gezeigt haben, wenig Sinn. FF Neben der Geschäftsstelle schlägt der Strukturausschuss vor, im zweiten Schritt eine stringente Aufgabenteilung unter Bildung von Ressorts vorzunehmen, welche aus bestehenden Ausschüssen und Arbeitskreisen hervorgehen und thematisch neugeordnet werden sollen. Diese Ressorts erhalten bei Bedarf professionelle Unterstützung durch Zuarbeit der Geschäftsstelle, ggf. unter Einstellung weiterer Personalia ( Referenten ) und dienen u.a. auch der Unterstützung der Landesverbände und deren Gremienarbeit in den zahllosen Strukturen in der Selbstverwaltung und dem Verbandswesen auf Landesebene. FF Ressort Berufspolitik/Lobbyarbeit ; Ressort Aus- und Weiterbildung ; Ressort Qualitätsmanagement und Leitlinien ; Ressort Vertrags – und Berufsrecht ; Ressort Kommunikation; PR, Kongressmanagement ; Ressort Patientenversorgung. Durch diese Maßnahmen soll Berufspolitik im Interesse unserer Patienten und Kolleginnen und Kollegen in Verbänden, in den Medien, bei den Vertragspartnern und Entscheidungsgremien bis in die Politik erkennbarer wahrgenommen werden. Es muss deutlicher werden, dass sich der BDU e.V. nachdrücklich dafür einsetzt, unseren Patientinnen und Patienten weiterhin eine hochwertige urologische Versorgung zu erhalten und dass die drohende Zersplitterung unseres Faches mit Zuordnung von Teilbereichen (Onkologie, Andrologie, Zytologie usw.) zu anderen Fachgruppen nicht in unserem Interesse liegt und eben sowenig der Versorgung unsere Patienten dient.
Professionalisierung auf hohem Niveau und die notwendige Umstrukturierung sind nicht zum Nulltarif zu haben. Somit muss eine Finanzierung sichergestellt sein. Um unabhängig zu bleiben, kann diese explizit nur über die Beitragsregelung erfolgen. Eine Beitragsanpassung ist daher unerlässlich, wenn es gelingen soll, den BDU e.V. im angeführten Sinne und zu unserem Nutzen wahrnehmbar zu machen! Wer denkt, man bekomme dies für den Gegenwert einer Tasse Kaffee / Tag (Raststätten Preis 2€) wird erstaunt sein, dies ist tatsächlich möglich. Wer aber erwartet, ein schlagkräftiger Berufsverband wäre im Konzert professionell organisierter Verbände, Versicherer und Justitiare für weit weniger zu haben, wird den Status quo akzeptieren müssen. Interessenpolitik ist dann nicht wirklich abzubilden, wie die letzten Jahre anschaulich gezeigt haben. Um die Beitragsanpassung so moderat wie möglich zu gestalten, muss natürlich ein Augenmerk auf der Kostenreduktion durch intensive Nutzung von Kooperationen mit anderen Berufsverbänden, der Akademie und der DGU erfolgen, das entbindet uns aber nicht von der Pflicht zur Selbstständigkeit. Die künftige Versorgung unserer urologischen Patientinnen/Patienten erfordert eine andere, nachhaltige Interessenvertretung des BDU e.V.. Berufspolitisch befinden wir uns in einem fortwährenden Arbeitskampf, den wir in alleiniger ehrenamtlicher Tätigkeit gegen ein durch und durch professionalisiertes und hochkomplexes Umfeld nicht mehr gewinnen können. Auf der kommenden Mitgliederversammlung werden wir um Ihre Zustimmung zu diesem wichtigen Schritt des BDU e.V. bitten, wir freuen uns schon jetzt auf Ihre Teilnahme. Dr. A. Schroeder Neumünster, im Juli 2011
Berufspolitik BDU Pressemitteilung
Interviewreihe
Faires Miteinander gefordert
6 Fragen an Dr. med. Hugo Plate
Der Berufsverband der Deutschen Urologen (BDU) fordert gravierende Änderungen im Kapitel „Spezialärztliche Versorgung“ des geplanten Versorgungsgesetzes. Das Kapitel sieht einen ambulanten Wettbewerb zwischen Klinik und niedergelassenen Facharztpraxen bei bestimmten Krankheitsbildern vor. Aus Sicht der Urologen sollte die Berliner Regierungskoalition aus CDU/CSU und FDP statt eines Wettbewerbs ein faires Miteinander von Klinik und Praxis gesetzlich regeln: „Unsere klinischen Arztkollegen sollen ergänzend ihre Arbeit in die ambulante Patientenversorgung einbringen. Der Gesetzesentwurf sieht jetzt ein ‚entweder Klinik oder Praxis‘ vor. Eine vollständige Öffnung des ambulanten Bereichs für die Kliniken lehnt der BDU entschieden ab“, formulierte Dr. med. Axel Schroeder, Präsident des BDU und niedergelassener Urologe in Neumünster. Auch ein faires Miteinander schließt gleiche wirtschaftliche Ausgangspunkte nicht aus: „Die Leistungen in Klinik und Praxis müssen im Rahmen der spezialärztlichen Versorgung zu gleichen Qualitätsstandards und zu gleichen Honorarbedingungen erfüllt und finanziert werden“, so Schroeder weiter.
Ein Wettbewerb im Sinne „entweder-oder“ bedeutet in einzelnen Fachgruppen, wie in der Urologie, gravierende Einschnitte in die gewachsene Kooperationsstruktur von Fachärzten in Klinik und Praxis. Im BDU z.B. sind auch Klinikurologen organisiert: „Ein Wettbewerb würde den Zusammenhalt einiger Facharztgruppen zerreißen – das schadet der Versorgung“, so Schroeder. Seit langem besteht in der Urologie bereits eine erfolgreiche fach- und sektorenübergreifende Versorgung von uro-
logischen Krebspatienten: „Dies gefährdet die Spezialärztliche Versorgung – davon sind nicht nur die Urologen betroffen“, führt Schroeder aus. Der BDU favorisiert Lösungen, die die Nahtstelle in der ambulanten Versorgung aus Klinik und Praxis betonen. Deshalb schlagen die Urologen das Modell der Versorgungsebene mit einem Kooperationsvorbehalt als geeignet vor. Mit dem Sie arbeiten aktiv in den GreKooperationsvorbehalt im Sin- mien der Deutschen Gesellschaft ne eines Überweisungsvorbe- für Urologie e.V. und des Berufhalts, den die niedergelassenen verbands der Deutschen UroloFachärzte einlösen können, liegt gen e.V. oder vertreten die Urolodie ambulante Steuerung weiter gie darüber hinaus auf nationaler in der Hand der Facharztpraxen: und internationaler Ebene: Zahl„Erst müssen wir die wohnortna- reiche Urologinnen und Urologen hen Ressourcen der Facharztpra- engagieren sich ehrenamtlich für xen nutzen. Erst wenn erforder- ihr Fachgebiet. Darunter ist auch lich, ziehen wir die Karte Koope- Dr. Hugo Plate. Er ist Facharzt ration. Die ergänzende, nicht die für Urologie und 1. Vorsitzender ersetzende ambulante Arbeit der des BDU-Landesverbandes SachKliniken muss gesetzlich geregelt sen-Anhalt. werden“, erläutert Axel Schroeder. Die Facharztpraxen müssen 1. Warum haben Sie sich für gestärkt und nicht geschwächt die Urologie entschieden? Nach meiner Facharztausbilwerden. dung für Chirurgie am Bezirkskrankenhaus Magdeburg entBDU-Pressestelle schloss ich mich, an ein kirchliches Krankenhaus in Dessau zu gehen. Zu DDR-Zeiten war in diesen Häusern die ärztliche Tätigkeit ohne staatlichen und politischen Einfluss möglich. Dort arbeiteten Urologen und Chirurgen eng zusammen. Ich lernte die Urologie lieben und schätzen und entschloss mich zum Wechsel.
2. Was hat Sie in die Verbands-/Gremienarbeit für Ihr Fachgebiet geführt?
Nach der Wende war die Urologie eine der ersten Fachgruppen, die die Notwendigkeit der Verbandsarbeit erkannte. Mit Hilfe der Westkollegen wurden schnell Strukturen geschaffen, die uns den Gang in die Niederlassung
sehr erleichterten bzw. erst möglich machten. Die damaligen Akteure haben mich geprägt. Später wurde dann der Staffelstab weiter gegeben.
3. Was sind die aktuellen inhaltlichen Schwer punkte, an denen Sie dort mitarbeiten?
Inhaltlich ist es wichtig, daran mitzuarbeiten, das Fachgebiet voll auszufüllen und attraktiv zu machen. Hierbei ist die Zusammenarbeit zwischen Klinikern und Niedergelassenen Voraussetzung. Der Berufsverband hat die Aufgabe, die Kollegen auf Veränderungen des Gesundheitsmarktes einzustimmen und vorzubereiten. Nicht zuletzt ist die Fortbildung und die Interessenvertretung der Urologen im KV-Bereich ein Schwerpunkt.
4. Welches sind die langfristigen Ziele Ihres Engagements?
Sicherung der freiberuflichen Selbständigkeit auch unter veränderten Rahmenbedingungen.
5. Woher nehmen Sie die Kraft für Patienten und Ehrenamt?
Aus Spaß am Beruf, der auch heute noch da ist, und durch die Unterstützung meiner Familie. Nicht zuletzt ziehen viele Kollegen in S-A an einem Strang und wir sind ein gutes Team hier vor Ort.
6. Was beschäftigt Sie, wenn Sie nicht in der Praxis/ in der Klinik sind?
Zum einen die Familie, die immer etwas zu kurz kommt, einschließlich des Hundes. Ansonsten ist mein Hobby der Sport, speziell der Triathlon, mit zwei bis drei Wettkämpfen im Jahr, die es vorzubereiten gilt. Der Urologe 8 · 2011
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Das neue Versorgungsgesetz, Durchbruch der Vernunft oder liberaler Sündenfall? Der frischgebackene FDP-Gesundheitsminister Daniel Bahr ist mächtig stolz auf sein erstes Baby, den Entwurf des GKVVersorgungsgesetzes. "Ein Ausnahmegesetz - pro Ärzte" frohlockt auch das Exekutivorgan der Krankenkassen – die kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV). Letzteres macht skeptisch, leider entgegen öffentlicher Schalmeienklänge zu Recht. Eine freidemokratische Handschrift – orientiert an den Werten Freiheit, Subsidiarität, ideologieferne Wahrnehmung der Implikationen einer sozialen Marktwirtschaft, Selbstverantwortung, Individualität, Leistungsgerechtigkeit sucht der Kommentator, ein überzeugter Liberaler, vergebens. Zu finden dagegen ist ein Zeugnis der Furcht vor dem öffentlichen Erdbeben durch einen gesundheitsideologischen Paradigmenwechsel, des Kotaus vor der mächtigen Gesundheitsverwaltungslobby, einiger pseudoliberaler Symbolismen, vor allem aber des Bruchs von Wahlversprechungen. Dieser geht weit über das hinaus, was, mit Bezug auf den Koalitionspartner, üblicherweise als nicht umsetzbar entschuldigt werden darf.
Im Einzelnen: vorweg das enige Positive – oder w doch Danaergeschenke?: Streichung der Ambulanten Kodierrichtlinien (AKR): Erleichterung? Cave: statt das Bürokratiemonster elegant zu verschlanken wird das Kind mit dem Bade ausgekippt. Eine Steilvorlage für die Krankenkassen, die morbiditätsbezogene Vergütung auf den Sanktnimmerleinstag zu verschieben? Ambulante spezialärztliche Versorgung: grundsätzlich ein sinn-
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voller, innovativer Versorgungssektor. Voraussetzung sind faire Zugangskriterien für Vertragsärzte und Krankenhäuser im Sinne der gleichlangen Spieße. Das aber ist bei den verantwortlichen Akteuren der Selbstverwaltung pure Theorie. Die Gefahr ist groß, dass die Krankenhäuser mit ihrer finanziellen Power unter dem Vorwand von Pseudo-Qualitätskriterien diesen Sektor für sich „erobern". In der gegenwärtigen Form stellt es den alten §116b in scharfgemachter Form dar. Liberal ist nur der freie Zugang für alle Anbieter. Die Krankenhäuser werden von allen Fesseln losgelassen, wenn nicht den unterschiedlichen Finanzierungsstrukturen konsequent und ausreichend Rechnung getragen wird. Wenn nicht, wäre ausgerechnet ein FDP-Minister der Totengräber fachärztlicher Freiberuflichkeit.
Der Rest gleicht fatal dem Strickmuster der letzten 18 Jahre. Einige Kostproben: Honorarbudgets und Kostenerstattung: mit den Versprechen fester, wirtschaftlich kalkulierter Euro-Honorare und der Aufhebung der Honorarbudgets hatte sich die FDP, allen voran Daniel Bahr, 2009 einer hochmotivierten vertragsärztlichen Wahlkampftruppe versichert. Der Mohr hat nun seine Schuldigkeit getan. Der FDP ist – im Gegensatz zu SPD, Linke und Grüne ihre Klientel peinlich. Die Wahlversprechen sind vergessen. Man lese und staune: vollständig ausgezahlte Honorare und fehlende Regressbedrohung - Selbstverständlichkeiten in einem freien Land - sollen Ärzte aufs Land lockern. Das aber kann nur funktionieren, wenn in den übrigen
Versorgungsbereichen Budgetie- le Tabus in Serie bricht, darf vor rung und Regress so scharf um- dem Eigentum nicht halt magesetzt werden, dass deren Ver- chen. Daher ist das Vorkaufsmeidung eine wirksame Mo- recht der KVen bei der Praxisabtivation ist, sich in weniger at- gabe nur konsequent. Hinsichttraktiven Regionen niederzulas- lich der Ausführung dieses Vorsen. Honorarbetrug und Regress kaufsrechts hält sich der Gesetzals Niederlassungssteuerung! geber zurück. Er überlässt dies Respekt, FDP! den Akteuren des KV-Systems Dass der Kostenerstattungs- (der Käufer bestimmt den Preis). paragraph gegen vollmundige Damit reduziert der Gesetzgeber Ankündigung unverändert bleibt, den Wert des vertragsärztlichen ist da nur konsequent. Lebenswerkes zu einem PennyStock. Hinweis: Der GesundKleinteilige, flexible Bedarfspla- heitsminister heißt nicht Nahles, nung: klingt sehr dynamisch, ist auch nicht Lauterbach. aber nichts anderes als ein sinnloser Planwirtschaftsturbo. Und Der freidemokratische Sündender braucht selbstverständlich - fall schlechthin aber ist die Beinach § 1 der Planwirtschaft - zu- behaltung der grundrechtswidrivorderst ein neues Verwaltungs- gen Knebelparagraphen 95b und organ! Et Voilá, das "Gemeinsa- 72a des SGB V. Ärzte und Patienme Landesgremium" sitzt in den ten bleiben weiterhin im ideoloStartlöchern des neuen § 90a, be- gischen Gefängnis dieses Soreit, weitere Ressourcen zu ver- zialgesetzbuches hilflose Verfübraten. Setzen, 5! Von einer ihren gungsmasse des Quasi-NachfraWerten verpflichteten FDP muss gemonopols der Krankenkassen. man den - zweifelsfrei gewaltigen Keine Chance für Ärzte, in Frei- Mut erwarten dürfen, Planwirt- heit, fairem Wettbewerb und in schaft, und damit auch Bedarfs- ernster Verantwortung für ihren planung, durch innovative, frei- Patienten ärztliche Versorgung heitliche Anreizsysteme zu er- zu gestalten. Stattdessen bleiben setzen. sie Heloten der Verwaltung - mit freundlicher Hilfe der SozialgeGKV-System: die ressourcen- richtsbarkeit. Nachdenkenswert fressenden Gesundheitsverwal- die Begründung für den Freiter der „gemeinsamen Selbstver- heitsentzug: die besondere Bewaltung“ bleiben seltsam unge- deutung des ärztlichen Berufes schoren - trotz höchst zwielich- für die Gesellschaft. Soziale Untigem Eigenlebens – hier KBV- verzichtbarkeit als FreiheitsriDemokratie im Sinne einer Ba- siko? Mit dem Segen der FDP? nanenrepublik mit unverfro- Merke: die FDP, der unerschütrener Selbstbereicherung, dort terliche Streiter für die Bürgerroutinemäßiger Gesetzesbruch rechte Terrorverdächtiger und gesetzlicher Kassen. Der demo- Kapitalverbrechern, jedoch nicht graphische Imperativ: „Soviel der Ärzte. Ressourcen wie möglich in die Versorgung, soviel wie nötig in Fazit: Statt liberaler Gezeitendie Verwaltung“! jedoch bedarf wende die enttäuschend mutlozwingend einer schlanken, mo- se Fortführung rot/grüner Gedernen, wirtschaftlichen - kurz, sundheitsplanwirtschaft mit einieiner völlig neuen Gesundheits- gen pseudoliberalen Schlenkern verwaltung statt der bestehen- und hochbrisanten Danaergeden anachronistischen Gesund- schenken. „Ärzte brauchen eine heitsbürokratie. Eine Nummer Kultur des Vertrauens“ so Mizu groß für die FDP? Geht nur nister Bahr auf dem Deutschen in England? Ärztetag. Das dürfte dem Minister gelungen sein. Allerdings ausPraxisverkauf: Einschränkung schließlich bei den um Lichtjahre der Freiheitsrechte, Honorarent- von der Versorgungsrealität entzug, Planwirtschaft. Wer libera- fernten (Ärzte)-Funktionären.
Berufspolitik BDU Konsequenz: Wenn schon sozialistische Planwirtschaft und Einschränkung der ärztlichen Bürgerrechte, dann doch lieber vom Original. 2013 wähle ich die Linke! Dann gibt es eine Bürgerversicherung und alle Menschen sind gleich. Wenn es aber etwas gibt, was die meisten Menschen nicht wollen, dann ist es, gleich zu sein. Und dann gibt es eine neue Ver-
sorgungsebene; ein bisschen in ASCO) werden von 90% der Kol- Durchdringung der Fachgruppe der Subkultur zwar, aber ohne legen besucht. Hieran zeigt sich Urologie mit dem aktuellen wisSGB V, ohne Planwirtschaft, oh- das hohe Engagement der onko- senschaftlichen Kenntnisstand ne die ganze aufgeblasene Selbst- logisch tätigen Urologinnen und besteht. Dieses Wissen wird zum verwaltungswillkür. Und ohne Urologen in der Praxis. Nutzen für die onkologischen PaFDP, denn die muss draußen bleiFestzustellen ist, dass durch tienten angewandt. ben. 2013. Schade irgendwie. Mitgliedschaften in Fachgesellschaften und dem hohem Grad Dr. Martin Bloch, Christian Reek Dr. Wolfgang Rulf der Nutzung der vielfältigen Hamburg Erkrath Fortbildungsangebote eine hohe
Urologische Fachärzte beweisen ihre onkologische Kompetenz in der ärztlichen Fortbildung Parallel zu der vom BDU-LV operativ mit einer Klinik verHamburg durchgeführten, pros- bunden und 12% der Urologen pektiven Studie „Versorgungsfor- operieren als Belegärzte. Zusamschung zum Auftreten von Bla- menfassend handelt es sich bei senkarzinomen“ konnten urolo- den Teilnehmern um erfahrene gische Fachärzte aus den Bun- Fachärzte. Das spiegelt sich auch desländern Bremen, Hamburg, wider in der Festlegung der weiMecklenburg-Vorpommern, teren Therapie bei den Patienten. Niedersachsen und Schleswig- 34% der Kolleginnen und KolleHolstein an einer Befragung zur gen entscheiden als Facharzt alärztlichen Fortbildung teilneh- leine über die Fortsetzung der men. Dem Studienordner war Behandlung. Bei 76% der Praxen ein anonymisierter Bogen zur wird in kollegialer Abstimmung Selbstauskunft beigefügt. Teilge- mit einer Klinik über die weitenommen hat eine Vielzahl opera- re Behandlung entschieden. Altiv wie auch nichtoperativ tätiger le Praxen führen eine intravasale Urologinnen und Urologen. Die Instillationstherapie mit MitomyErgebnisse dieser Befragung stel- cin/BCG durch. Und zu dem holen wir erstmals vor. hen Teil von 42% führen die UroDie teilnehmenden Kollegin- logen die intravasale Chemothenen und Kollegen waren im Mit- rapie in der Praxis durch. tel 10,6 Jahre (Bereich 2-27 JahFast alle Kolleginnen und Kolre, Median 10 Jahre) in der uro- legen (94%) sind Mitglieder einer logischen Facharztpraxis nie- wissenschaftlichen Fachgeselldergelassen. 50% der Kollegen schaft (DGU, Deutsche Krebsgesind in einer Einzelpraxis, 41% in sellschaft etc.). einer Gemeinschaftspraxis und An einem regelmäßigen Qua9% in einer Berufsausübungsge- litätszirkel nehmen 97% teil. meinschaft tätig. Urologen eines 93,5% der Befragten nehmen reMVZ haben sich an der Befra- gelmäßig an den mehrtägigen gung nicht beteiligt. regionalen und nationalen uroDie Mehrzahl der Kollegen logischen Kongressen (Nord(59%) ist nichtoperativ tätig, 29% kongress und DGU) teil. Interder Ärzte sind als Konsiliararzt nationale Kongresse (EAU, AUA,
Kostendruck im Alltag: Onkologen outen sich als stille Rationierer Onkologen beginnen, am KranDieses Verhalten fällt unter kenbett zu rationieren. Bessere den für die meisten Ärzte selbstTherapien fallen aus Kostengrün- verständlichen sparsamen Umden unter den Tisch. Das räumen gang mit Ressourcen. Anders die aktiven Mitglieder DGHO in sieht es aus, wenn Ärzte aufgrund den Antworten auf eine aktuelle des auf den Praxen und KliniUmfrage ein. ken lastenden Kostendrucks auf Eine Mehrheit von Ärzten Therapien verzichten, bei denen verzichtet zumindest gelegent- sie für den Patienten eigentlich lich aus Kostengründen auf die einen Nutzen sehen. jeweils optimale onkologische Die DGHO-Umfrage hat erTherapie, sagte Professor Stefan geben, dass 59 Prozent der antKrause vom Uniklinkum Erlan- wortenden Ärzte aus Kostengen gestern in Berlin. gründen auf eine Therapie verEr hatte für die Deutsche Ge- zichteten, weil ihnen der therasellschaft für Hämatologie und peutische Zusatznutzen zu geOnkologie (DGHO) eine Um- ring erscheint. frage unter den Mitgliedern der Immerhin 19 Prozent unterFachgesellschaft gestartet, um ließen bestimmte Therapien und zu ergünden, inwieweit Kosten- Verordnungen aus Kostengrünaspekte Therapieentscheidun- den, obwohl nach der Studienlagen beeinflussen. 345 Onkologen ge ein erheblicher Zusatznutzen hatten geantwortet. Die Antwor- zu erwarten gewesen wäre. ten von niedergelassenen und Die Onkologen reihen sich Klinik-Fachärzten fielen nahezu damit bei den Intensivmedizigleich aus. nern und Kardiologen ein, die in Danach erklärten 65 Prozent Umfragen ebenfalls über praktider teilnehmenden Ärzte, min- zierte Rationierung gesprochen destens einmal in der Woche haben. unter mehreren gleichwertigen DGHO-Chef Professor GerDiagnostik- und Therapiemög- hard Ehninger forderte einen öflichkeiten die preiswertere zu fentlichen Diskurs darüber, wie wählen. Gleiches gelte ebenso re- die teuren Krebstherapien trotz gelmäßig für die Auswahl von des zunehmenden Kostendrucks Medikamenten, sagte Krause. weiter für alle Patienten finanziert werden können. Die endDer Urologe 8 · 2011
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gültigen Umfrageergebnisse will die DHO im Herbst vorstellen. Die teure und nebenwirkungsträchtige medikamentöse Tumortherapie gehöre in die Hand von onkologisch hochqualifizierten Ärzten, schlug Ehninger den Bogen von der Rationierung zur im Versorgungsgesetz geplanten ambulanten spezialärztlichen Versorgung. Für alle daran teilnehmenden Ärzte sollten daher höchste Qualitäts- und Qualifikationsanforderungen gelten. Nicht jeder „Klitsche“ solle der Zugang erlaubt sein. Auch bei den Kassen macht man sich Gedanken, wie sich der Sektor auswirken wird. Ohne Be-
darfsplanung und Mengensteuerung werde er „schnell zum Kostentreiber sowohl bei den Honoraren als auch in der Arzneimittelversorgung avancieren“, sagte Barmer GEK-Vize Rolf Schlenker. Daher müssten die „qualitativen Zugangsvoraussetzungen Ärztinnen sehen sich in wenibesonders streng definiert wer- gen Jahren in Führungspositioden.“ Der Entwurf zum Versor- nen. Sie haben Freude am Beruf gungsgesetz sieht bislang keine und planen ihre Karriere. Das Bedarfsplanung vor. wird sich auch in der Selbstverwaltung niederschlagen.SelbstAnno Fricke, Sunna Gieseke bewusst, politisch engagiert, ihr Quelle: Ärzte Zeitung herausforderndes Studium genießend: So sieht Professor Gabriele Kaczmarczyk ihre jüngeren Kolleginnen in wenigen Jahren. Die Anästhesistin und Gastprofessorin an der Charité gehört zu den vom Deutschen Ärztinnenbund befragten Kolleginnen, die ihre Perspektiven für 2020 schildern sollten. Denn die Zukunft der Medizin ist weiblich, wie es immer wieder heißt – doch der Ärztinnenbund wollte auch wissen, wie denn die Zukunft der Medizinerinnen aussieht. Herausgekommen ist ein buntes Spektrum an Erwartungen heute erfolgreicher Ärztinnen, ters, anlässlich einer Sitzung des das vor allem eines zeigt: ÄrztinDKG-Vorstands. nen gehen mit viel Optimismus Dass der Gesetzentwurf aus- und Selbstbewusstsein in ihr Stugerechnet bei den Krebserkran- dium, in die Tätigkeit im Krankungen eine neue Hürde zulasten kenhaus und in die Niederlasder Krankenhäuser aufbaue, ver- sung.Kaczmarczyk etwa erwarwässere den ordnungspolitisch tet, dass ihre Kolleginnen künfgrundsätzlich richtigen Ansatz, tig auf Stationen und in Polikliso die DKG. Demnach könnten niken gern gesehen sind. „Sie Krankenhäuser nur dann Zulas- kennen ihre Hochschullehrer, sungen zur ambulanten Behand- die zum Teil ihre Mentoren sind lung von Krebspatienten erhal- und finden es selbstverständlich, ten, wenn sie Kooperationsver- dass auch Lehrstuhlinhaber pereinbarungen mit niedergelasse- sönlich lehren.“Carolin Fleischnen Ärzten vorwiesen, die diese mann, Präsidentin der MediBehandlungen ebenfalls durch- zinstudierenden in Deutschland, führten. Kösters: „Dass Wettbe- sieht in den Hörsälen eine Genewerber sich gegenseitig zulas- ration, die ihr Studium zumeist sen sollen, ist dem Wettbewerbs- aus der Intention heraus wählen, gedanken grundsätzlich fremd. trotz manch negativer BeschreiWenn Bemühungen von Kran- bung der ärztlichen Tätigkeit, als kenhäusern um Kooperationen Arzt tätig sein wollen: „Sie sind ohne Resonanz blieben, darf da- motiviert und bereit, viel zu geran die Zulassung nicht scheitern. ben.“ Die niedergelassene AllgeQuelle: Ärzte Zeitung “ meinärztin Dr. Monika Buchalik pocht darauf, dass auch nieder-
Krankenhäuser dürfen nur gemeinsam mit Niedergelassenen an der Spezialärztlichen Versorgung teilnehmen Offenbar hat sich die Lobbyarbeit der niedergelassenen Fachärzte im Bundesgesundheitsministerium ausgezahlt. Hinter verschlossenen Türen wurde der Referentenentwurf zum Versorgungsstrukturgesetz an einem wichtigen Punkt verändert. In der neuen spezialärztlichen Versorgung dürfen Krankenhäuser nach einer Mitteilung der Deutschen Krankenhausgesellschaft nur dann frei am Wettbewerb teilnehmen, wenn sie konkrete Kooperationsvereinbarungen mit Niedergelassenen vorweisen können.
„Die Potenziale zur Verbesserung der Versorgung, die sich aus einem konsequenten Abbau von Hemmnissen für die Zulassung von Krankenhäusern zur ambulanten Behandlung ergeben würden, sind nicht konsequent genutzt,“ erklärte der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Dr. Rudolf Kös-
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Männerwirtschaft adé: Ärztinnen starten mit Lust und Liebe in die Karriere gelassene Ärzte und Ärztinnen ein Recht auf geregelte Arbeitszeiten haben sollten. „Um dieses Ziel zu erreichen, brauchen wir die Etablierung flächendeckender Bereitschaftsdienstzentralen und die Stärkung der Selbstständigkeit durch die Schaffung eines angemessenen und kalkulierbaren Honorars“, sagt Buchalik. Es könne nicht sein, dass Hausärzte mit betreuungspflichtigen Angehörigen täglich 24 Stunden lang für die medizinische Versorgung zuständig sein müssen und ihnen damit ein geregeltes Privatleben unmöglich gemacht werde. Sie sieht in der Praxis wertvolle Selbstbestimmungsmöglichkeiten: „Sie sind unabhängig und können ihre Arbeitszeit zum Beispiel dem Stundenplan ihrer Kinder anpassen“, nennt Buchalik als Vorteil der Niederlassung.Damit Krankenhäuser konkurrenzfähig bleiben, wird es nach Überzeugung von Dr. InkeIria Bruns vom Deutschen Ärztinnenbund notwendig sein, dass die Arbeitgeber familienfreundliche Arbeitsbedingungen schaffen. Wichtigstes Element: eine bedarfsgerechte Kinderbetreuung. Darunter versteht sie Öffnungszeiten auch an Wochenenden, Feiertagen und in den Ferien. Auch Hausaufgabenbetreuung und Kooperationen mit Tagesmüttern gehören für sie dazu. Die vom Ärztinnenbund derzeit noch immer beobachtete Benachteiligung von Ärztinnen in den Gremien ärztlicher Organisationen wird im Jahre 2020 überholt sein, meint Dr. Cornelia Goesmann, die bis zum jüngsten deutschen Ärztetag in Kiel Vizepräsidentin der Bundesärztekammer war. „Berufsverbände und ärztliche Organisationen beziehen Ärztinnen gleichberechtigt in Entscheidungs- und Diskussionsprozes-
Berufspolitik BDU se mit ein, bei ihren Sitzungen wird Kinderbetreuung organisiert. Bei Wahlen müssen Kolleginnen auch für die Spitzenpositionen vorgesehen werden. Die Diskussionskultur wird sich dadurch wesentlich verbessern“, glaubt Goesmann. Nach Ansicht von Dr. Annegret Schoeller, Bereichsleiterin Dezernat V Krankenhaus der Bundesärztekammer, werden im Jahre 2020 alle Bereiche von Ausbildung und ärztlicher Berufstätigkeit generell und verstärkt auf die Wertschätzung von Familienkompetenz und die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben ausgerichtet sein. Eine aktivere Rolle von Frauen in den Körperschaften und Berufsverbänden wird dann selbstverständlich sein. Arbeitgeber, so die Erwartung Schoellers, werden ihre Ärztinnen sogar ermutigen, die Gremienarbeit in der ärztlichen Selbstverwaltung wahrzunehmen.Bei alldem werden die Part-
ner der Ärztinnen stärker gefragt sein als bislang – nämlich nicht nur als Unterstützer, sondern als teilender Partner der Familienarbeit im Verhältnis eins zu eins, wie Kaczmarczyk, erwartet. Bruns mahnt, dass Männer in ihrer Vaterrolle auf Akzeptanz stoßen müssen, etwa wenn sie sich aktiv an der Kinderbetreuung beteiligen. Zugleich verknüpft Kaczmarczyk ihre Perspektive mit der Beobachtung, dass die jungen Kolleginnen nicht mehr länger nur studieren und „mal sehen, was sich so anbietet“, sondern dass sie als Netzwerker verstehen, sich für weibliche Vorbilder interessieren und wissen, wo sie fünf Jahre später stehen wollen.
rapie von malignen Tumoren zur Weiter bekräftigte der BSGVerbesserung der Lebensqualität“ Vertragsarztsenat seine bishezulässig. Insbesondere anthropo- rig Rechtsprechung, wonach der sophische Ärzte bezogen die In- GBA nur einer Rechtsaufsicht dikation nur auf die „malignen unterliegt. Fachliche Weisungen Tumoren“ und verordneten Mis- darf das Bundesgesundheitsmitel-Präparate auch für die kurati- nisterium nicht erteilen. ve, adjuvante Therapie maligner Als rechtliche Beanstandung Tumoren. war das Eingreifen des Ministeriums unzulässig, urteilte das Bundesausschuss BSG. Die Begrenzung einer Thewollte einen kompletten rapie auf bestimmte ZielsetzunAusschluss gen (kurativ-adjuvant oder palliativ) sei eine allgemeine Regel, Der GBA fühlte sich missverstan- die sich auf alle Therapierichden und wollte Ende 2004 Mistel- tungen erstrecken dürfe. Nur in Verordnungen jenseits der pallia- diesem Rahmen sei die Therapietiven Therapie durch eine für die vielfalt zu beachten. gesamte Ausnahmeliste gültige Der GBA habe nur klarstelKlarstellung ausschließen. len wollen, dass die EinschränDas Bundesgesundheitsmi- kungen auch für die Anthroponisterium beanstandete dies, so sophie und Homöopathie gelDirk Schnack dass die Einschränkung bislang ten. Weitergehende Ausnahmen Quelle: Ärzte Zeitung keinen Eingang in die Richtlinie könnten diese auch nicht beangefunden hat. Die Klage des GBA spruchen. Andernfalls sei, zum blieb vor dem Sozialgericht Köln Beispiel gegenüber der Phytound dem Landessozialgericht Es- therapie, das Gebot der Gleichsen zunächst ohne Erfolg. behandlung verletzt. Mit dem Ministerium verwieBesondere Bedeutung hat das sen die Instanzgerichte auf die in der vorläufigen Urteilsbegrüntherapeutische Vielfalt und die dung verwendete Wort „klargesetzliche Sonderstellung der stellen“. Es drückt aus, dass der besonderen Therapierichtungen. GBA die kurativ-adjuvante MisDie Richtlinie müsse da- tel-Therapie von Beginn an ausher die ganzheitliche Sicht der schließen wollte und auch ausHomöopathie und Anthropo- geschlossen hat und damit nur sophie beachten. Verordnungs- missverstanden worden ist. regeln dürften sich nur auf beAls Konsequenz wäre die Verstimmte Krankheitsbilder bezie- ordnung von Mistelpräparaten hen, hier maligne Tumoren. Wei- zur kurativ-adjuvanten Therapie tergehende Anwendungsvoraus- sofort unzulässig – und war es setzungen seien unzulässig. eigentlich schon seit 2004. Eine senat des Bundessozialgerichts Im Vorfeld der Kasseler Ver- Änderung der Richtlinie wäre (BSG) in Kassel. handlung hatte der für das Leis- nicht erforderlich. Diese AusleAls Konsequenz dürfen auch tungsrecht zuständige Erste Se- gung des Urteils vertritt auch der homöopathisch und anthroposo- nat unter BSG-Präsident Peter GBA. phisch tätige Ärzte begleitend zur Masuch den Streit für sich beanschulmedizinischen Krebsthera- sprucht, konnte einen entspre- Ärzte genießen bei alten pie wohl keine Mistelpräparate chenden Beschluss des BSG-Prä- Verordnungen Vertrauensverordnen. Darauf deuten jeden- sidiums aber nicht erreichen. schutz falls die vorläufigen Gründe des Grundsatzurteils hin. BSG verweist das Minis Ärzte, die Mistelpräparate verStreitig war die Ausnahmelis- terium in Schranken ordnet haben, können sich für te für rezeptfreie Arzneien, die die Vergangenheit wohl auf die Kassen seit 2004 bezahlen In seinem Urteil bekräftigte der Vertrauensschutz berufen. Für dürfen, wenn sie bei schwerwie- Vertragsarztsenat daher nun sei- die Zukunft dagegen sieht es genden Erkrankungen als Stan- ne eigene Zuständigkeit: Die Arz- schlecht aus. Der Dachverband dardtherapeutika gelten. neimittelrichtlinien wirkten sich Anthroposophische Medizin in Die Verordnung von Mistel- zwar auch auf die Versicherten Deutschland (DAMiD) tritt alPräparaten ist danach für die In- aus, richteten sich aber zunächst lerdings dem GBA entgegen: Bei dikation „in der palliativen The- direkt an die Ärzte. unveränderter Richtlinie bleibe
Urteil mit weitreichender Wirkung: Ministerium verliert Mistel-Streit Immer wieder fällt das Bundesgesundheitsministerium dem Bundesausschuss in den Arm. So auch in der Misteltherapie gegen maligne Tumoren, die der Bundesausschuss mit Ausnahme der Palliativmedizin ausgeschlossen hatte. Das geht zu weit, entschied jetzt das BSG. Niederlage für das Bundesgesundheitsministerium, für Homöopathie und Anthroposophie – und wohl auch für die Mistel: Bei Verordnungsausschlüssen durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (GBA) können die besonderen Therapierichtungen keine Sonderstellung beanspruchen, urteilte der Vertragsarzt-
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auch die adjuvante Mistel-The- nun doch noch in die Richtlinie sikoaufklärungsmangel vor (70,1 rapie erstattungsfähig. einzufügen. Dem könnte nur der Prozent). Rechtlich ließe sich der GBA- Gesetzgeber mit einer GesetzesIn 1821 Fällen wurde ein BeAuslegung allenfalls der Grund- änderung entgegentreten. Denk- handlungsfehler als Ursache für satz der Normenklarheit ent- bar wäre auch, dass die Verord- einen Gesundheitsschaden ergegenhalten. Er besagt, dass eine nungsfähigkeit der Mistel-Prä- mittelt (24,8 Prozent), der einen Norm so formuliert sein muss, parate mit einer Patientenklage Anspruch des Patienten auf eine dass sie klar verständlich ist. doch auch noch vor den Ersten Entschädigung begründete.In Daran lässt sich zweifeln, BSG-Senat kommt. 5,1 Prozent der Fälle lagen zwar wenn sich GBA und Ministe- Az.: B 6 KA 25/10 R Fehler, aber keine Ansprüche rium durch drei Instanzen über die Auslegung streiten. Abschlie- Martin Wortmann ßende Klarheit werden wohl erst Quelle: Ärzte Zeitung in einigen Monaten die schriftlichen Urteilsgründe bringen. In jedem Fall hat der GBA Uro-Skopie nun freie Hand, die Klarstellung
auf Entschädigung vor. In der niedergelassenen Praxis werden laut Statistik vor allem Brustkrebs, Unterarmfrakturen sowie Rückenschmerzen fehlerhaft behandelt. Quelle: Ärzte Zeitung
Uroonkologen oder Andrologen – wen wohl würde Noah in seine Arche aufnehmen ?
Diagnose ist Fehlerquelle Nummer Eins Entscheidungen der Gutachterkomission und Schlichtungsstellen
24,8%
5,1% Fehler ohne
kein Fehler
2006
10972
11016
2009
2010
10432
2007
2008
Bei der Diagnose von Krankheiten unterlaufen den niedergelassenen Ärzten am häufigsten Fehler. Das geht aus der Statistik für Behandlungsfehler der Bundesärztekammer hervor.
"Wer Fehler vermeiden will, muss wissen, wo sie passieren", sagte Dr. Andreas Crusius, Vorsitzender der Ständigen Konferenz der Gutachterkommission und Schlichtungsstellen, anlässlich der Vorstellung der Statis-
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Kausalität
70,1%
Zahl der Anträge, die zur Begutachtung von Behandlungsfehlern 10967 gestellt werden 10280
Fehler mit Kausalität
Der Urologe 8 · 2011
tik am Dienstag in Berlin.Daher sei es "richtig und wichtig", dass sich in der Medizin in den vergangenen Jahren eine "neue Kultur im Umgang mit Fehlern" etabliert habe.Im Jahr 2010 beschwerten sich insgesamt 11.016 Patienten allein bei den Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen der Ärzte. 7355 Anträge zu mutmaßlichen Behandlungsfehlern wurden dort bearbeitet.Dabei lag in 2199 Fällen ein Behandlungsfehler oder Ri-
„Damals, vor der großen Flut, aßen und tranken die Menschen, sie heirateten und wurden verheiratet – bis zu dem Tag, an dem Noah in die Arche ging. Sie ahnten nichts davon, bis die Flut hereinbrach und alle umbrachte.“ (MT 24,38-39) Nach dem biblischen Buch Genesis 6-9 hat der Patriarch Noah einen schwimmfähigen Kasten (lat.arca=Kasten) gebaut, nachdem drei Plagen die ungehemmte Vermehrung der Menschen nicht stoppen konnten und die Götter eine Sintflut als letzte Möglichkeit ansahen, dieses Ziel doch noch zu erreichen. Er rettete seine achtköpfige Familie und je ein Paar aller Tierarten vor der Sintflut, um deren Bestand zu sichern. Zugegeben, der Vergleich zur aktuellen Situation im deutschen Gesundheitswesen drängt sich nicht zwingend auf, dennoch – bei intensiver emotionaler Betrachtung liegt die Analogie na-
he: verirrte, weil ausschließlich ökonomisch orientierte Gesundheitspolitik mit dem Ziel billiger(er) und schlechter(er) Versorgung der Kranken in Deutschland legitimiert die Gedanken an eine Sintflut über Patienten und deren Behandler wie Ärzte und PflegerInnen. Welchen Urologen würde Noah Eintritt in seine Arche gewähren ? Hört er auf die in Öffentlichkeit und Fachmedien dominierenden Stimmen, kämen sicher die Uro-Onkologen hinein: Sie kümmern sich in Therapie und Forschung um Vorbeugung, Früherkennung, Heilung, menschenwürdige Palliation und schmerzarme Sterbebegleitung urologischer Krebserkrankungen bzw. deren Träger – bei ca. 109.000 Neuerkrankungen im Jahr 2006 und etwa 24.000 Todesfällen (Quelle: DKG) eine ohne jeden Zweifel respektvolle und gesellschaftlich sinnvolle Aufgabe. Da gibt es aber noch eine urologische Gemeinschaft, die eher zaghaft um Einlaß bittet – die Andrologen, die den anderen Pol des urologischen Spektrums abdecken, die Unterstützung und Hilfe bei der Entstehung neuen Lebens. So sind im gleichen Jahr aus 109.000 reproduktionsmedizinischen Zyklen immerhin
Berufspolitik BDU 15.000 Kinder geboren worden Was können wir (Quelle:Deutsche Gesellschaft daraus ableiten ? für Gynäkologie und Geburtshil- Die Urologen leisten sowohl für fe) –zur sicher ungeteilten Freude den Beginn wie das Ende des Leihrer Eltern, aber auch als Beitrag bens eine gesamtgesellschaftlich zum Erhalt der deutschen Bevöl- außerordentlich wichtige Aufgakerung, die sich seit 40 Jahren be. Neben dem Erhalt und Ausbei einer Nettoreproduktionsrate bau uroonkologischer Kompevon 0,7 (d.h.jede Generation ist tenz sollten wir – wenn wir einum ein Drittel kleiner als die vo- mal über den reinen fachinterrige, bei einer Geburtenrate 1965 nen Tellerrand hinausschauen – von 1,3 Mio, 2009 650.000; Quel- in gleicher Augenhöhe die Andle (ganz wertfrei): Thilo Sarrazin, rologie in den Fokus unserer An„Deutschland schafft sich ab“) strengungen rücken und ihr inganz ohne Kriege, Seuchen oder nerhalb der Urologie, vor allem AKW-GAU systematisch selbst aber auch in der öffentlichen und eliminiert und – man beachte politischen Wahrnehmung die augenzwinkernd die Analogie Bedeutung zumessen, die ihr geder Zahlen – zum Ausgleich der bührt. uroonkologischen Mortalität. Mir Wenn es uns gelingt, dem Patist bewusst, dass diese Zahlenver- riarchen Noah diese Botschaften gleiche wissenschaftlichen Krite- deutlich vernehmbar zu vermitrien nicht standhalten, ostenta- teln, wird er sicher den Urologen tiv interpretiert können sie aber – seien sie nun onkologisch oder durchaus einen Anreiz für kons- andrologisch orientiert – gleichtruktive Gedanken liefern. Ange- breite Gangways zu seiner Arche sichts der allgemein bekannten, öffnen, einen angemessenen Platz aber schulterzuckend ignorier- auf dem Kapitänsdeck zuweisen ten Konsequenzen dieser Selbst- und somit den arbeits- und leaufgabe für Gesellschaft, Bildung benswürdigen Bestandserhalt der und Sozialsysteme können die Art „Urologe“ sichern helfen. Anstrengungen der Andrologen im Gesamtkontext nicht hoch ge- Dr. Wolfgang Bühmann nug bewertet werden.
Versorgungsforschung: eine neue Initiative von BUND e.G. und BDU e.V.
Quelle: Bund der Urologen e.G.
Anlässlich des 2.Urologischen Sommerforums in Kampen/Sylt fand auf Initiative von Dr.Schroeder als Vorstandsvorsitzender des Bundes der Urologen eG und Präsident des Berufsverbandes (BDU e.V.) eine „ Kick – Off-Veranstaltung zur Gründung einer Agentur – Versorgungsforschung/Urologie „ unter dem Titel „ Die Zukunft der Versorgungsforschung - Urologie“ statt. Gründe, Motivation, Umfeld, Ziele wurden erörtert und eine Bestandsaufnahme vorgenommen. Die Entwicklung einer Konzeption für eine Projektentwicklung seitens des Bundes der Urologen e.G. unter Moderation des Berufsverbandes der Deutschen Urologen e.V. mit Vertretern verschiedener Verbände wie des Dachverbandes der Prostatazentren e.V., des IQUO e.V., der Stiftung Männergesundheit, des Netzwerkes Urologischer Kliniken e.V., des Urologischen Centrums München AG und des BDU-Ausschussvorsitzenden„ Evidenzbasierte Medizin“ wurde diskutiert. Die Teilnehmer postulierten ihre Positionen und bisherigen Aktivitäten zu diesem Thema.
Ziel der Versorgungsforschung in der Urologie ist es, die Realität der Versorgungssituation in Praxis und Klinik abzubilden, um daraus Erkenntnisse in Qualität, Leistung und Finanzbedarf zu gewinnen sowie daraus Verbesserungspotentiale zu formulieren und mit diesen Daten der Gesundheitsversorgung Lösungsansätze bereitzustellen. Daraus ergeben sich die Stärkung der Bedeutung unseres Fachgebietes Urologie und ein wesentlicher Beitrag zur Zukunftssicherung. Bisher werden wir von Krankenkassen und Politik immer neuen Repressalien hinsichtlich steigender Leistungsanforderungen und sinkender Vergütungen ausgesetzt, ohne dass wir deren Grundlagen nachvollziehen oder gar entsprechende Argumente erwidern können. In etwa 3000 urologischen Praxen mit je rund 1000 Patienten pro Quartal (=12 Mio.Patienten/Jahr) und 520 Kliniken mit je 500 Patienten pro Quartal (= 1,04 Mio Patienten pro Jahr) liegen somit bedeutende Datenmengen über Inzidenz, Morbidität, Behandlungsverläufen und Mortalität bei den Kassen bereit, Der Urologe 8 · 2011
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Beitrittserklärung / Beteiligungserklärung zum „Bund der Urologen e.G.“ Telefon: 0621 66 00 30 25 Telefax: 0621 66 00 30 20 E-Mail:
[email protected] www.bund-der-urologen.de Paul-Klee-Str. 1, 67061 Ludwigshafen
gemäß §§ 15, 15a und 15b GenG. Ich, …………………………...............……………………… Geb.-Datum: ………………… Straße: ………………………..………………………………………………………………… PLZ: ………… Ort: ……………………………………........................................................... eMail............................................................................ Tel./Fax: ............................................... (vollständiger Name u. Anschrift) □
erkläre hiermit meinen Beitritt zur Genossenschaft und dass ich mich mit ........... (max. 5) Geschäftsanteilen à Euro 1.000,-- bei der Genossenschaft beteilige.
Ich verpflichte mich, die nach Gesetz und Satzung auf den/die Geschäftsanteil(e) geschuldeten Einzahlungen zu leisten. Es wird eine einmalige Aufnahmegebühr von Euro 100,-- erhoben. □
Ich beauftrage die Genossenschaft, mir aus zukünftigen Dividendenabrechnungen zustehende Ansprüche meinem Konto bei der ........................................... Kontonummer: ........................................... BLZ: ........................................... Kontoinhaber ........................................... gutzuschreiben. Selbständig Niedergelassen Einzelpraxis Gemeinschaftspraxis Krankenhausarzt Firmenangehöriger
Mitglied:
ja ja ja ja ja ja
□ BDU e.V.(Berufsverband)
nein nein nein nein nein nein □ DGU
□ Netz
Zutreffendes bitte ankreuzen ............................................, den ..................................... ................................................ Unterschrift
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....................................... Stempel
Berufspolitik BDU ohne dass diese bisher angemes- Nierenkarzinom sowie natürlich sen aufbereitet und in eine Abbil- auch das BPS zu nennen, wobei dung der Versorgungsrealität um- neben der Häufigkeit der Diagnogewandelt wurden. sen auch insbesondere die VerläuDurch multiprofessionel- fe bzw. die Nachsorge im Fokus le und multidisziplinäre Koope- stehen, zu denen es bisher noch ration soll es gelingen, urologi- keine nutzbaren Daten gibt. schen Versorgungsbedarf, - proDer BUND e.G wird dieses zesse und strukturen sowie de- Projekt unter Moderation des ren Ursachen und Wirkungen Berufsverbandes der Deutschen zu untersuchen und diese Daten Urologen e.V. und Steuerung zielorientiert zusammenzufüh- durch die Initiativgruppe entwiren, indem sowohl die niederge- ckeln und appelliert schon jetzt lassenen wie in der Klinik tätigen an alle Kolleginnen und Kollegen, Urologen durch einfach anzu- sich aktiv daran zu beteiligen, um wendendes Instrumente wie Fra- Versorgungsprobleme des urologebögen mit niedrigschwelligen gischen Alltags zu erkennen und Anforderungen, möglichst natür- mit Daten aus der Versorgungslich unter EDV-Support, ihre an- forschung zu beantworten. onymisierten Daten zu wesentliDas Urologische Sommerfochen urologischen Krankheitsbil- rum Sylt des BUND e.G. bietet dern mit entsprechenden Volu- eine künftige Plattform zur Dismina für die o.a. Ziele dokumen- kussion und Präsentation in der tieren. So ist der Versorgungsbe- Versorgungsforschung Urologie. darf unseres Fachgebietes zu definieren . Als Beispiele sind onko- Dr. A. Schroeder logische Entitäten wie das Prosta- Dr. W. Bühmann takarzinom, Blasenkarzinom und
Jubilare Der Berufsverband gratuliert seinen Mitgliedern 85 Jahre alt wird 27.09.1926 Dr. med. Helmut Lauer, Sonthofen 75 Jahre alt werden 12.09.1936 Dr. med. Peter-M. Klein, Hamburg 19.09.1936 Prof. Dr.med.em. Bernd Brehmer, Velbert 70 Jahre alt werden 11.09.1941 Dr. med. Dieter Cellarius, Villingen-Schwenningen 21.09.1941 Dr. med. Jürgen Schostak, Falkensee 21.09.1941 Gottfried Wunderlich, Siebenbrunn 25.09.1941 Dr. med. Eckhard Züge, Weiden
65 Jahre alt werden 16.09.1946 Dr. med. Hans Göttinger, Mühldorf 16.09.1946 Dr. med. Hans Rosenau, Mölln 16.09.1946 Dr. med. Jürgen Röser, Lingen 60 Jahre alt werden 06.09.1951 Dr. medic Alin Strambu, Ebersbach 12.09.1951 Dr. med. Hans-Rudi Kurtz, Badenweiler 12.09.1951 Dr. med. Horst Zühlsdorff, Berlin 24.09.1951 Hans-Peter Kloppe, Delmenhorst 26.09.1951 Dr. med. Herbert Brandl, Grünwald 26.09.1951 Dr. med. Bernhard Hautumm, Aachen 30.09.1951 Dr. med. Rainer Beckert, Ehingen
Neue Mitglieder FF (4) Berlin Prof. Dr. med. Lothar Weißbach Stiftung Männergesundheit Reinhardstraße 2 10117 Berlin
FF (17) Thüringen Dr. med. Anja Jünemann Lasurstraße 27 07551 Gera
FF (16) Schleswig-Holstein Dr. med. Sönke Tedsen Berliner Platz 23701 Eutin
Sehr geehrter Jubilar, falls Sie eine Bekanntgabe Ihres Jubiläums auf diesen Seiten nicht wünschen, teilen Sie dies bitte rechtzeitig dem BDU (
[email protected] oder Tel. 0211/95 13 729) mit. Der Urologe 8 · 2011
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