57 Es muB demnach dem Wahrscheinlichkeits- bzw. Unwahrscheinlichkeitsbegriff eine erhfhte Bedeutung zugemessen werden. - - Die mathematisch leicht fa~baren genetischen Zusammenh~nge der Blut- und Serumgruppeneigenschaften erm6glichen Aussagen fiber den Wahrscheinlichkeitsgradder Vaterschaft eines nicht ausgeschlossenen Mannes. - - Die yon HuMmEL benutzten Tabellen fiber die V~tersehaftswahrscheinlichkeit (W) nach der Essen-Mfller-Formel wurden einer Kritik unterzogen, speziell im Hinblick auf das Zahlenverh~ltnis der serologisch nicht ausschliel~baren Nichtv~ter zu den wahren V~tern. - - In Anlehnung an SAe~s und HoPP]~ wird die Berechnung der ZufMlswahrseheinlichkeit (Z) empfohlen. Dabei werden aufgrund der Mutter-Kind-Konstellation die unerl~Bliehen viiterlichen Eigenschaften ermittelt und die H~ufigkeit ihrer Kombinationen errechnet. Die Wahrseheinlichkeit (Z), dab ein zu Unrecht der Vaterschaft bezichtigter lVlann alle diese Erbanlagen tr~gt, entspricht dem Produkt aus den H~ufigkeiten der kritisehen Erbanlagen in der Bev61kerung. Als Vortei] wird angegeben, dal~ es sich um einen voraussetzungs]osen Test hande]t. Do~zAv]~ (Kfln) Blutgruppen einsehliel~lieh Transfusion 9 A. K . T u m a n o v : Syworototsehnyje sistemy krowi. (Die S e r u m s y s t e m e des Blutes.) M o s k v a : I z d a t e l s t v o Medicina 1968. 229 S., 40 A b b . u. 53 Tab. [Russisch.] R. - - , 8 5 . Es ist eine Ffille yon Material fiber die Untersuchungstechnik und Bedeutung der Serumeiweil3k5rper des Menschen zusammengetragen (])as Literaturverzeichnis umfaI3~ mehr als 500 Angaben). Im einzelnen werden folgende Systeme besprochen: Haptoglobine, y-Globuline (Gin u. Inv., sowie die gruppenspezifischen Komponenten Gc, Transferrine, Lipoproteine Lp, Ld, Ag, Alburnine and Post~lbumine, sowie die Cholinesterasen and Phosphatasen. Besonderen Raum nimmt in den K~piteln Itaptoglobine, y-Globuline (Gin u. Gc) die gerichtsmedizinische Bedeutung ein. Ausffihrliche Tabellen informieren fiber die bisherigen Familienuntersuchungen und den Erbgang. Ein Vergleich fiber regionale Verschiedenheiten der Verteilung der einzelnen Gruppen ist gegeben. Die Wahrscheinlichkeit des Ausschlusses eines f~lschlich in Anspruch genommenen Vaters wird ffir die jeweiligen Gruppen berechnet. Besonders einpr~gsam sind ~0x jede Gruppe beigeffigte Tabellen des Vaterschaftsausschinsses bei einer bestimmten Mutter-Kind-Konstellation oder umgekebrt, welche Typen bei einer bestimmten Elternpaarung beim Kind zu erwarten sind. Auf Feh]erm6glichkeiten und frfihesten Zeitpunkt der Untersuchung wird hingewiesen. Die Bedeutung fiir die Blutspurenuntersuehung in angetrockneten Bintflecken wird hervorgehoben, und die ~ethodik der Vorbereitung des Materials ist angegeben. G. W~mT~nR (Mainz) N. A. Serafini, A. Serra, E. Fagiolo a n d G. Schineo: Haptoglobin phenotype and gene frequencies in the population of Rome. (Phi~notypen- u n d Genffequenzen der H a p t o globine bei der r5mischen Bev61kerung.) [Inst. H u m a n Genet., I n s t . Med. P a t h . , L a b o r . H e m a t o l . a n d Blood Transfus., S. H e a r t Univ. School Med., Rome.] A c t a genet. (Basel) 18, 4 5 8 - - 4 6 7 (1968). Bei 355 Blutspendern aus der rfmischen Bev51kerung wurden die Ph~notypen- und Genffequenzen bestimmt und mit den Frequenzen anderer Populationen verglichen. Die Ph~notypenh~ufigkeit betrug 15,49% ffir Hp 1--1, 45,65% ffir Hp 2--1 und 38,87% ffir Itp 2--2. Die ermittel~en Genfrequenzen ergaben ffir Itp 1 0,383 =t=0,04 und ffir Hp 2 0,617 • 0,04. H ~ a ~ M A ~ (Marburg) I t . W a l t e r a n d M. B a j a t z a d e h : Studies on the distribution of the h u m a n red cell acid phosphatase p o l y m o r p h i s m in I r a n i a n s and other populations. (Untersuchungen fiber die Verteilung saurer P h o s p h a t a s e - P o l y m o r p h i s m e n mensehlicher E r y t h r o c y t e n bei I r a n i e r n u n d in a n d e r e n Bev61kerungen.) [ H u m a n Genet. Sect., A n t h r o p o l . I n s t . , Univ., Mainz.] A c t a genet. (Basel) 18, 4 2 1 - - 4 2 8 (1968). Einleitend betonen Verff. die bedeutenden anthropologisehen Aspekte, die sich aus Untersuchungen fiber die Verte[lung bestimmter Enzympolymorphismen ergeben. Die Typen der sauren Erythrocytenphosphatase warden bei 449 M~nnern (20--30 Jahre ult) aus der iranischen Bevflkerung bestimmt (z. Z. als Studenten in Westdeutseh]and). Ph~notypenfrequenzen: A = 13,6% ; BA=30,5% ; B = 4 9 , 7 % ; CA=2,9% ; CB=3,0% ; C ~ 0 % . Genotypenffequenzen: ph A ~ 0,304; ph :B~ 0,666; ph c = 0,030. Aus der tabellarisehen (~bersicht fiber die Verteilung in
58 den einzelnen Regionen des Landes (Teheran, Nord-Iran, l~ordwest-Iran, West-Iran, Zentralund Sfid-lran, Ost-Iran) ergeben sieh keine signifikanten Untersehiede. In einzelnen Gegenden warden die erwarteten gegenfiber den errnittelten Werten jedoch signifikant abweiehen (Teheran, West-Iran), bedingt durch einen ~berschul3 der homoeygoten (A und B) zuungunsten der heteroeygoten Typen. - - Es werden Vergleiehe mit bisherigen Mitteilungen aus anderen Lgndern (Tabelle) unter besonderer Berfieksichtigung der Verteilung bei den mongoloiden, kaukasischen and negroiden Rassen angestellt, wobei die Ergebnisse der Untersuchungen in der iranischen Bev51kerung sich am ehesten Befunden bei der kaukasischen Rasse nghern und die vergleichsweise hShere phB-Frequenz durch mongoloide Einfliisse bedingt sein k5nnte. FALK(Dresden) J. Pons, M. FustY, J. M. Diaz and J. Planas: Haptoglobin types in the population of the Gran Canaria. [Dept. Anthrop., Univ., Madrid and Labor. Anim. Physiol., Univ., Barcelona.] Acta genet. (Basel) 18, 579--583 (1968). Mary Whittaker: Frequency of atypical pseudocholinesterase in groups of individuals of different ethnographical origin. [Dept. Biochem., Univ. Kingis Coll., London.] Acta genet. (Basel) 18, 567--572 (1968). M. Bajatzadch, S. Neumann and H. Walter: Pseudocholinesterases and h u m a n red cell acid phosphatases in Koreans. [Anthropol. Inst., Univ., Mainz.] Humangcnetik 7, 91--92 (1969). G. R. Fraser, P. Griinwald, F. D. Kitchin and A. G. Steinberg: Serum polymorphisms in Yugoslavia. IDly. Med. Genet., School Med., Univ. of Washington, Seattle; Inst. Biol., Fac. Med., Zagreb; Rockefeller Inst. Med. l%es., New York; Dept. Biol., Case West. Reserve Univ., Cleveland, Ohio.] Acta genet. (Basel) 19, 57--64 (1969). P. Boer und I. Popwassflev: Zur H~iufigkeit der Blutgruppcn AB0, MN und P sowic der Serumgruppen Hp und Gm in Bulgarien. Anthrop. Anz. 31, 184---188 (1969). A. J. Baxi and Hazel Camoens: Studies on haptoglobin types in various Indian populations. [Blood Group Refer. Ctr, Haffkine Inst., Bombay.] Acta genet. (Basel) 19, 65---70 (1969). K. Th. Schricker und Karhl Mann: Die Beziehungen zwischen dem klassischen Blutgruppcnsystem und dem Neoplasma ventriculi, Ulcus ventriculi und Ulcus duodeni. Ermittlung der Normalwerte aus 5930 Blutspendern. [Chir. Klin., Univ., ErlangenNfirnberg.] Fortschr. Med. 87,301--304 (1969). Die Normalverteilung des AB0-Systems in der Bev51kerung des Raumes Erlangen ist nach Untersuehung an 5930 Blutspendern: A 41,8%, 0 41,2%, B 11,6% und AB 5,4%. Signifikante Ver~nderungen dieser Blutgruppenverteilung im AB0-System fanden sieh bei 1130 Magenkrebspatienten (Blutgruppe A um 7,8% auf 49,6% erh5ht, P < 0,0005), bei 478 Patienten mit uleus duodeni (Gruppe 0 um 10,4% erhSht, P<0,0005) und bei 423 Patienten mit uleus ventrieuli (Gruppe 0 um 5,9% erhSht, P < 0,02). ZI~K (Erlangen) A. M~jsk~: Verlust der AB-Blutgruppenantigene an Leukoeyten bei zwei Kranken mit Leuk~imie. [Inst. Hiimat. u. Bluttransfus., Prag.] Blut 18, 172--174 (1968). Im Verlaufe yon Untersuchungen fiber Blutgruppenantigenver/inderungen im AB0-System an Erythroeyten bei Leuk~mien wurde aueh die Frage der Anwesenheit yon AB-Antigenen an den Leukoeyten geprfift. W~hrend in den meisten F~llen mit ttflfe des Absorptionstestes die Anti-A- oder Anti-B-Seren mit den Leukocyten der Kranken vSllig oder weitgehend absorbiert warden, konnte bei 2 F~llen mit Blutgruppe AB keine Herabsetzung des Anti-A- und Anti-BTiters gefunden werden. - - Bei einer Kranken mit akuter Myelose bestand neben versehiedenen Modifikationen yon AB-Agglutinogenen und einem vorfibergehenden Versehwinden des D(Rh0)Recep%ors an den roten BlutkSrperchen auch ein Verlust yon AB-Antigenen an den Leukocyten vor dem Exitus. In einem zweiten Krankheitsfalle mit chroniseher Lymphadenose warde
59 bei der ersten Untersuehung ein vSlliger Verlust yon AB-Antigenen an den Leukoeyten, naeh 3 Wochen eine sehwaehe Auspriigung dieser Rezeptoren festgestellt. - - Aus der Verschiedenheit im Vorkommen yon AB-Modifikationen an einzelnen Blutelementen wird angenommen, dab das ,,Agens" - - Urheber der Mutation in einigen Mutterzellen der Entwieklungsreihe - - sich in versehiedenen Phasen bet~tigen kann. I'IILO~MA~ (Marburg) P. 0chine, St. Schnitzler u n d W. E. Vogt: U n t e r s n c h u n g e n zur Antikiirpereharakteristik der Itelixagglutininc. [Inst. Pharmakol., D A W , I n s t . Gerichtl. Med., H u m bold-Univ., Berlin.] Z. I m m u n . - F o r s c h . 136, 4 2 1 - - 4 2 6 (1968). Die von P~OKOr et al. entdeekten Agglutinine aus den EiweiBdrfisen yon Helix pomatia (AntiAIsp) und Helix hortensis (Anti-AttH) zeigen Erythrocyten der Blutgruppensubstanz A an, Extrakte der letztgenannten Sehneekenart erfassen - - mit erheblich niedrigerem T i t e r auch B- und 0-Blute. Die Antik6rper wandern in der Elektrophorese in der Region der ~-Globuline; sie sind hoehgradig thermostabil. Anti-Abe1 reagiert mit endstgndig gebundenem N-Acetyl-D-Galaktosamin.Anti-A]fg zeigt nur das ~-glykositisch gebundene an, Anti-Aj~g beide Formen dieses Zuckers an. Die Verff. gewannen 2 Fraktionen bei der Auftrennung yon Helix hortensis (mittels Sephadex). In tier 1. Fraktion - - anzunehmendes Molekulargewieht yon 50000--200000 - - reiehern sich Anti-0 und Anti-B-Komponenten an, die in der 2. fehlen. Der 2. Anteil hat ein geringeres Molekulargewicht, er ist mit dem Agglutinin aus H. pomatia - - die Gelfiltration dieses Agglutinins ergibt Anreieherung in nur einer Fraktion gleiehen agglutinatorischen Eigenschaften sowie Elutionsverhalten - - vergleiehbar. Extrakte aus H. hortensis reagieren mit Tumorzellen (Zajedla-Hepatomzellen) und Rattenerythroeyten sowie Mguseblutkbrperchen jeweils gleich stark, wiihrend mit Anti-AHp nur die Tumorzellen zu erfassen sind. L~O~OLD (Leipzig) H. M. Bhatia, Y. C. K i l n a n d W. C. Boyd: Serological and i m m u n o e h e m i c a l charaeterisation of the lima b e a n anti-A lectin. (Serologisehe u n d i m m u n o e h e m i s e h e Charakterisierung des A n t i - A - L e e t i n s aus der Lima-Bohne.) [Dept. I m m u n o e h e m . , B o s t o n Univ., School of Med., Boston, Mass.] Vox sang. (Basel) 15, 2 7 8 - - 2 8 6 (1968). Die aus dem Samen der Lima-Bohne (Phaseolus limensis) nach einem Verfahren yore Verf. hergestellten und gereinigten Extrakte werden der Eiweil~bestimmung (Mikro-Kjeldahl, Spektralphotometer), der Sgulenchromatographie (Boi-Gel P-200), der Immunodiffusion, der Immunoelektrophorese, Ultrazentrifugation und der Behandlung mit Mereaptoi~thanol unterwoffen. - Die Si~ulentrennung ergibt 2 Gipfel. Im ersten (kleineren, 15--20%) Gipfel befindet sieh die ,,spezifisehe" Anti-A-Aktivitgt mit Sedimentationskonstanten yon 22,4 S, 15,4 S, 6,9 S. Der ,,unspezifisehe" zweite (gr6Bere, 80--85 %) Gipfel weist eine Sedimentationskonstante yon 4,2 S auL - - Absorptionsversuehe mit A-Substanz zeigten, dab die priicipitierende Komponente mit der agglutinierenden identiseh ist. Die minimalste aktive Proteinmenge, die fiir die Agglutination einer bestimmten Erythroeytensuspension erforderlieh ist, wird beim ,,gereinigten" Protein mit 2,5 • 10-t rag, beim ,,spezifisehen" Protein mit 1,4 • 10-4 rag angegeben (im Vergleieh 3,1--3,8 • 10-~ mg beim Agglutinin aus Otala laetea). Aus diesem untersehiedlichen Reaktionsverhalten schlieBt Verf. auf ein h6heres MG des Anti-A aus Phaseolus als das aus Otala (MG 42.000). - Das in Koehsalz wirksame Anti-A-Agglutinin wird durch Mercapto~thanol nicht beeinfluBt, obgleich sgulenehromatographiseh eine Spaltung von Disulfid-Briickenfestzustellen ist. GIB~ B. Chown, M. Lewis, H. Kaita, D. l t a h n , K . Shackelton a n d W. L. Shepeard: On the antigen (~oa and the R h system. (t~ber das A n t i g e n Go ~ u n d das R h - S y s t e m . ) [Dept. Paediat. a n d g h Labor., U n i v . of Manitoba, Winnipeg, Dept. Pediat. a n d Path., Med. Coll. of Georgia a n d E u g e n e T a l m a d g e Mere. Hosp., Augusta, S. C., a n d U n i v . of K a n s a s School of Med., K a n s a s City.] Vox sang. (Basel) 15, 264---271 (1968). In sehr seltenen F~llen k6nnen D-positive Menschen ein Anti-D bilden. Bei 2Iarbigen, Dpositiven Frauen wurde ein Anti-D festgestellt. ])as Antigen wurde mit Goa (Gonzales) bezeiehnet. Die Beziehungen zum Rh-System ergaben sich aus der Tatsaehe, dab Go (a-b)-Zellen bei Famflienuntersuehnngen mit kompletten Anti-D-Seren schneller reagierten als andere D-positive Blute. Einige ausgew~hlte inkomplette Anti-D-Seren agglutinierten Goa-positive Zellen auch im Kochsalzmilieu. Das Antigen Goa ist identisch mit dem bereits friiher beschriebenen R ~ bzw. D cot. Es entsprieht der Gruppe IV yon TrPPETTund SA~O~. Diskutiert wird, ob es sich bei dem Gen
60 DOor um einen Ersatz oder Austausch bes$immter Funktionsbereiche des D-Genes handelt oder ob eine einfaehe Delition vorliegt. Aufgrund der SpezifitKt seheint die Annahme einer Delition berechtigt zu sein. S T i i ~ (Springe) I. Scpp~ilii, E. Ruoslathi, A. Eriksson and O. M~ikelih Regular inheritance of the groups in 169 families and 184 mother-child combinations. [Dept. Serol. Bacteriol., Univ., Helsinki.] Acta genet. (Basel) 19, 71--73 (1969). Karl Luff und Gustav Adebahr: Beobachtung der Gc-Variante Gc Z. [Inst. Gerichtl. u. Soz. Med., Univ., Frankfurt a.M.] Wiss. Z. Univ. Halle, Math.-nat. Reihe 17, 535--537 (1968). In einem Unterhaltsverfahren fanden Verff. ein Gc-Pr~cipitat mit 2 Gipfe]n in Position Gc 2, das als Gc 2-Z identifiziert wurde. Mit dem Ph~notyp Gc 2-Z des Beklagten ergab sich erstmals eine Ausschlul3konstellation mi~ einer seltenen Gc-Variante, die durch einen weiteren AusschluB im Rh-System abgesichert werden konnte. - - Bei einem ehelichen Kind des Beklagten land sich der Typ Ge 2-1, bei einem weiteren der Typ Gc 1-Z. GIBB (Greifswald) D. Wichmann: Uber Selektionsvorg~inge bei den Serumgruppensystemen tip, Gm, Gc und Inv. Blur 17,339--344 (1968). Von der Tatsache ausgehend, dal3 die Giiltigkeit des H~rdy-Weinbergschen Gesetzes z.B. fiir das AB0-System durch pr~natale Selektion eingeschr~nkt wird, untersneht der Verf. die Verh~ltnisse bei den Hp-, Gin-, Ge- und InV-Serumgruppensystemen. In dem dureh das Schrifttum vorgelegten Famitienmaterial ]asscn sich erhebliche Abweichtmgen vom G]eichgewieht nach HA~])Y-W~I~BEROerkennen, die ebenfalls auf pr~natale Selektion bezogen werden. tL~FV.RLA~I)(Rostock) R. T. Simmons and N. A. F. Young: The rare kell blood group K-k-Kp (a-b-) or Ko with anti-Ku antibody found in an Australian woman. (Die seltene Kell-Blutgruppe K-k-Kp (a-b-) bzw. K0, gefunden mit einem Anti-Ku-AntikSrper bei einer australischen Frau.) [Nat. Blood Group Refer. Labor. (WHO), Commonwealth Serum Labor., Melbourne and Distr. Base Hosp., Mooroopna, Vict.] Med. J. Anst. 55 (II), 1040--1042 (1968). Bei einer 62jEhrigen verheirateten l~rau, Mutter yon 4 gesunden Kindern, die vor l~ngerer Zeit mehrere Bluttransfusionen erhalten hatte, wurde der seltene Kell-Typ K o und in ihrem Serum der AntikSrper Anti-Ku gefunden. Dieser atypisehe AntikSrper erwies sich nicht nur als inkomplett, sondern aueh als komplett. Familienuntersuchungen haben ergeben, dab die Eltern der Patientin Vetter und Cousine ersten Grades waren. Ein Halbbruder dieser Patientin gehSrte gleichfalls dem Typ K-, k-, Kp(a-b-) an, besal~ jedoch keine atypisehen AntikSrper. HILG~MA~ (Marburg) P. M. Henson: The adherence of leucocytes and platelets induced by fixed IgG antibody or complement. [Dept. Path., Univ., Cambridge.] Immunology 16, 107--121 (1969). A. Hunter, A. Fcinstein and R. R. A. Coombs: Immunoglobulin class of antibodies to cow's milk casein in infant sera and evidence for low molecular weight IgM antibodies. (Immunglobulinklassen der AntikSrper gegen Kuhmilcheasein in kindliehen Seren und Hinweis auf niedriges Molekulargewicht der IgM-AntikSrper.) [Inst. Anim. Physiol., Babraham, and Immunol. Div., Dept. Path., Univ., Cambridge.] Immunology 15, 381--388 (1968). W~hrend im Blur yon jungen S~uglingen mittels Agglutinationsreaktion dureh an rote Blutzellen gebundene Casein-Antiglobu]ine nur IgG nachzuweisen war, lieBen sieh bei ~lteren S~uglingen aueh IgG und IgY[ naehweisen. Weiter wurde mittels Sephadex G-200-Filtration ge~unden, dab die IgM-Antik6rper gegen Casein ein geringeres Molekul~rgewicht h~ben, d~s der 7 S-Fraktion entsprieht. PO~L (Braekwede)~176
61 M a r i o n W a l l e r , N. Curry a n d A. Richard: Serological specificity oi I g G and IgM antiglobulin antibodies in a n t i - t i m ( a ) antisera. (Serologische Spezifitiit der I g G u n d IgM. A n t i - G l o b u l i n A n t i k 6 r p e r in A n t i - G m ( a ) - S e r e n . ) [Dept. Med. a n d P h a r m a c e u t . Chem., Med. Coll. of Virginia, R i c h m o n d . ] Clin. exp. I m m u n . 3, 6 3 1 - - 6 4 0 (1968). In der Arbeit werden die Spezifit~t des Serum-Agglutinators und des Anti-Gm(a)-Faktors eines einfachen Humanserums untersucht und mit den Ergebnissen eines heterologen AntiGm(a)-(Pavian)-Serums verglichen. Serum-Agglutinatoren (NxTVIG) kbnnen als Anti-GlobulinAntik6rper zum Gammaglobulin definiert werden, die sich dureh proteolytische Enzyme modifizieren und dureh autologe oder isologe Globuline mit demselben Enzym hemmen lassen. OST~RLAND et al. wiesen als erste ein IgG-Antik6rper im Itumanserum naeh, der gegen mit Pepsin behandelten anti-Rh-Antik6rpern sensibilisierte Erythroeyten gerichtet ist. In einem durch S~ulen-Chromatographie gewonnenen Ragg-Anti-Gm(a)-Serum werden die Untersehiede der Spezifit~t des IgG-Serumagglutinators und des IgM-Faktors gezeigt. Die Spezifit~t des IgG ist (lurch die enzymatische 5Iodifikation des Globulinmolekiils bestimmt und unabh~ngig yon dem jeweiligen Gm-Typ des Serums. Beide Typen des Antik6rpers des Serums vom Pavian waren IgG. In der isolierten 19 S-Fraktion des heterologen Antiserums konnte keine serologische Aktivit~t mehr naehgewiesen werden. :Nach der Trennung des Anti-Gm(a)-Serums reagierte IglV[ nut mit unbehandelten Rh-Antik6rpern sensibilisierten Erythrocyten, die IgG-Fraktion dieses Serums dagegen nur mit vorbehandelten Rh-AntikSrpern. In dem isolierten IgG konnte auch mit Bromelin keine Gm(a)-Spezifit~t mehr nachgewiesen werden. IgG und Igl~ aus Anti-Gm(x)-Serum reagieren mit Erys, die mit enzymbehandelten l%h-AntikSrpern - - Trypsin, Chemotrypsin oder Elastase - - sensibitisiert sind. Es ist anzunehmen, dab fast alle Menschen einen AntikSrper gegen enzymatisch gespaltenes Gamma-Globulin haben. LEOPOLn (Leipzig) Marion W a l l e r , Nellie Curry a n d J e a n Mallory: I m m u n o e h e m i e a l and serological studies of enzymatically fractionated h u m a n I g G globulins. I. Itydrolysis with pepsin, papain, ficin and bromelin. ( I m m u n c h e m i s c h e u n d serologische S t u d i e n e n z y m a t i s c h f r a k t i o n i e r t e r B r u c h s t i i c k e mensehlieher I g G - G l o b u l i n e . I. H y d r o l y s e m i t Pepsin, P a p a i n , F i c i n u n d Bromelin.) [Dept. Med., Div. Connect. Tissue Dis., Med. Coll. of Virginia, R i c h m o n d , Va.] I m m u n o e h e m i s t r y 5, 577--583 (1968). Die durch Precipitation und DEAE-Chromatographie isolierten IgG-Globuline eines AntiRh-Serums wurden fraktioniert durch die 4 im Titel genannten, proteolytischen Enzyme. Aus frfiheren Arbeiten dieser und anderer Autoren wird berichtet, dal3 ein Toil der Bruchstiicke (Fab-Fragmente) l%h-positive Erythroeyten sensibflisiere. Die so beladenen Zellen werden yon den Seren der meisten Menschen agghtiniert. Diese Agglutination sei hemmbar durch fermentiertes, dagegen nieht durch natives y-Globulin. Die in diesem System reagierenden Anti-yGlobulimAntik6rper (7 S-Proteine) unterseheiden sich u. a. dureh Stabflitiit des Titers yon anderen Anti-y-Globulin-AntikSrpern und werden daher yon diesen differenziert dureh die Bezeichnung ,,Agglutinatoren" [I~ATVIG:Aeta path. microbiol, scan& 66, 369 (1966)]. In der vorliegenden Studie wurde der beschriebene Hemmtest angewandt, um mit seiner Hilfe die Enzymspaltprodukte naehzuweisen. Die Fragmente wurden auSerdem dureh Immunelektrophorese, im Ouehterlony-Test und dutch Ultrazentrifugenanalyse verglichen. Sie wurden jewefls aul]er durch Anti-IgG-Antiseren durch Antiseren bestimmt, die spezifisch gegen den Fab- und den (vor allem mit dem Rheumatoidfaktor reagierenden) Fc-Antefl gerichtet sind. Nur immunelektrophoretiseh lieB sich das erst seit kurzem beschriebene Fragment Fc' unter bestimmten Bedingungen darstellen. Auflerdem fiel hier das Pepsin-Pr~parat auf, das im Gegensatz zu den anderen Pr~paraten sowohl das Fe- Ms aueh das Fc-Fragment vermissen lieB. Im Diffusionstest traten DoppelPriieipitate auf gegenfiber Anti-IgG-Antiserum. Ferner zeigte das Pepsin-Pr~parat aueh hier kein Fc-Fragment. Dureh Ultrazentrifugieren wurde der nichtgespaltene Antefl des Proteins bestimmt. Die Fab-Fragmente aller Pr~parate sensibilisierten Rh-positive Erythroeyten. Aul]erdem zeigten nur die Ficin- und Bromelin-Abbauprodukte Agglutinationen mit trypsinierten l%h-positiven Erythroeyten. Die gefundenen Titerdifferenzen der Agglutiaatoren naeh Absorption mit den Globulin-Bausteinen oder den sensibilisierten Erythrocyten wiesen, ebenso wie die anderen Ergebnisse, auf spezifische Abbauprozesse durch die verschiedenen Enzyme hin. Das Fragment konnte die Reaktion zwischen sensibflisierten Erythrocyten und Serum-Agglutinatoren im Gegensatz zu den Fab-haltigen Gesamt-Extrakten nicht hemmen. Die Fab-Anteile der Papainand der Ficinpr~parate zeigten Krenzreaktionen mit den Agglutinatoren des verwendeten
62 Serums. Daraus sei zu schlieBen, dab der AbbauprozeB dieser beiden Termente /~hnlich oder identisch sei. Naeh ErSrterung der Literaturbefunde wird hervorgehoben, dab die geschilderte Methode (Verwendung der Agglutinatoren) geeignet sei, den hydrolytischen Abbauweg yon ?-Globulinen durch proteolytische Enzyme zu veffolgen. Sie fibertreffe die bisher verffigbaren, zum Vergleich in diese Untersuehung einbezogenen immunchemischen Methoden sogar an Empfindlichkeit. O E ~ (Marburg) J e a n - C h a r l e s Cerottini: A n antigen-binding capacity test for human i m m u n o g l o b u l i n G (IgG) fragments. (Ein T e s t zur B e s t i m m u n g der A n t i g e n b i n d u n g s k a p a z i t ~ t menschlicher I m m u n g l o b u h n - G (IgG)-Bruchstficke.) [Dept. E x p . P a t h . , Scripps Clin. a n d Res. F o u n d . , L a Jolla, Calif.] J. I m m u n . (Baltimore) 1 0 1 , 4 3 3 - - 4 3 8 (1968). Durch Co~[~sehe Traktionierung und anschliel3ende Reinigung fiber DEAE-CelluloseSi~ulen wird menschliehes IgG isoliert, ttieraus wird nach dem Verfahren yon N]~so~o~F u. a. [Arch. Biochem. 89, 230, (1960)] das Tab'-Fragment und nach der Methode yon PORTER [Biochem. J. 73, 119 (1959)] das Tc-Tragment gewonnen. Die Antiseren wurden durch Immunisierung yon Kaninchen und RaPPen unter Verwendung yon komple~tem Treudschem Adjuvans hergestellt. Die gereinigten Tragmente wurden mit j131 oder j125 beladen. Die Antigenbindungskapazit~t wurde naeh effolgter modifizierter Ammonsnlfatf/~llung dutch einen Szintfllationsz/~hler bestimmt. ~ Die Bindungskapazit/~t ffir Tab'- und Fe-Tragmcnte in Anti-IgG-Seren zeigt im Hinblick auf den relativen AntikSrpergehalt gegen die Antigendeterminanten bei versehiedenen Species Differenzen. W~hrend z.B. bei Ratten nach der 5. Injek~ion die Antigenbindungskapazi~t fiir Tab' und Te gleich is% finder sieh naeh einer Injektion eine Verschiebung zugunsten yon Tc. Eine ~hnliche Abh~ngigkeit yon der Immunisierungsh~ufigkeit l ~ t sieh beim Kaninchen erkennen. GI~B (Greifswald) C. Mihaesco a n d M. Seligmann: Peptic split products of human IgM globulins. ( P e p s i n - S p a l t u n g s p r o d u k t e mensehlieher IgM-Globuline.) [Labor. I m m u n o c h e m . , Res. I n s t . on B l o o d Dis., Univ., H S p . Saint-Lonis, Paris.] I m m u n o c h e m i s t r y 5, 4 5 7 - - 4 6 9 (1968). In Tortsetzung bereits verSffentlichter Arbeiten [C.R. Acad. Sci. (Paris) 262. 2661 (1966) und J. exp. Med. 127, 431 (1968)] beriehten Verff. fiber die Pepsin-Spaltung yon zwei WaldenstrSra-IgM-Globulinen (einmal Typ K, einmal Typ L) unter ausffhrlieher Darstellung der Methodik. Es konnten w~hrend des proteolytischen Prozesses zwei Hauptspaltprodukte iso]iert und physikalisch-chemisch sowie immunologisch eharakterisiert werden. Optimal nach 24 Std wurde ein :Fragment mit einer Sedimentationskonstante yon 3,8 S isoliert, dem eine geringe elek~rische Aktivit~t eigen war. Es setzte sich aus einer leichten Kette und einem Td'-Stiiek (die beide nachgewiesen und isoliert werden konnten) zusammen und glich somit dem Papain-Tab~Fragment, ohne mi~ ihm identiseh zu sein. Entsprechend erfolgte die Bezeichnung als Fab+~Fragment. Bei dem zweiten isolierten Fragment bandelte es sich um ein Dimer mit Disulfidbriieken, bezeichnet als T(ab")~-Fragment, das sich durch eine besondere Ausdehnung der ~z-Ketten-Segmente (ira Vergleich zum Td'-Stfick) auszeiehnet. Verff. weisen auf ~dmlichkeiten und Unterschiede zu anderen Spaltungsprodukten, z.B. der B- und C-Tragmente bei der Spaltung mit Trypsin oder der Tragmen~e E I I und E I I I bei Spaltung mit Pankreasfermenten hin, die - - wie aueh die Papain-Methodik - - Rfieksehtiisse auf die Struktur der iz-Po]ypeptidketten erlauben. TALK (Dresden) J . Hirschfeld: Application of the Ag(x) antigen in medico.legal investigations. (Die B e d e u t u n g des A g ( x ) - A n t i g e n s ~fir gerichtlieh-medizinische U n t e r s u c h u n g e n . ) [ S t a t e I n s t . ~or B l o o d G r o u p Serol., S t a t e n R ~ % s k e m i s k a L a b o r . , S t o c k h o l m . ] V o x sang. (Basel) 14, 9 5 - - 1 0 5 (1968). Die mitgeteilten ]Ergebnisse zeigen, dal~ das Ag (x)-Antigen ein brauchbares Merkmal ffir genetische Untersuchungen ist. Dariiber hinaus hat es seine Bedeutung bei der Vaterschaftsbegutachtung, da es (bei der sehwedischen BevSlkerung) eine theoretische Ausschlui~rate yon 8,14 % besitzt. Das Antigen ist bereits beim Neugeborenen roll ausgebildet und scheint auch nich~ yon der Mutter auf das Kind fibertragen zu werden. Beziehungen des Ag(xy)-Systems zum ABO-, MN-, l~h-, Itp-, Gc- und Gm-System bestehen offenbar nieht. H~OER~AN~ (Marburg)
63 K~re Berg: The Lp system. (Das Lp-System.) Ser. h a e m a t . (Kbh.) 1, 111--136 (1968). Der Autor entdeckt den Lp-Polymorphismus (Bezeichnung Lp wegen ZugehSrigkeit zu den Lipoproteinen) im Verlaufe yon ttetero-Immunisierungsmethodenim Rahmen einer Studie fiber die Cxenetik der Serumproteine. Er gibt nun einen ~berbliek fiber die bisherigen Ergebnisse, die die normalen Variationen der fl-Lipoproteine betreffen, mit besonderer Berficksichtigung des LpSystems und seiner Beziehung zu anderen genetischen Varianten der Lipoproteine. Die besten Anti-Lp-Seren seien yon Kaninchen zu gewirmen, denen isolierte fl-Lipoprotein-LSsung, die den Faktor (Lp(a) enth/ilt, intravenSs verabreieht wurde. Intramuskulgre Injektionen seien wirkungslos. Immunisierung mit mensehliehem Lp(a+)-Serum sei mSglieh, habe aber Nachteile bei der Absorption zur Folge und bringe ffir d~s Versuehstier - - bei der optimalen hohen Dosierung - - die Gefahr eines anaphylaktischen Schoeks mit sich. Wghrend das ebenfalls den Lipoproteinen angehSrende Ag-System bei Patienten entdeekt wurde, die naeh zahlreichen Transiusionen einen AntikSrper gegen einen Ag-Faktor gebildet batten, ergab die Untersuehung von etwa 300 Patienten mit mehrfaehen Bluttransfusionen keinen einzigen Probanden mit Anti-Lp(a)-AntikSrpern. Es wurden dagegen fiber 20 Seren gefunden mit Antik6rpern gegen fl-Lipoproteine anderer Spezifitgt: Ag(a), Ag(x), Ld(a) und Lt(a). Zwisehen dem Lp-Antigen und einem dieser Antigene warden keine Beziehungen beobaehtet. Koppelung zwisehen dem Ag- und Lp-System konnte sogar immunologisch und durch Familien-Untersuehungenmit Sieherheit ausgesehlossen werden. Das Lp-System sei aueh genetiseh unabbgngig yon allen anderen Blutgruppensystemen. Welche Zusammenh/~nge zwisehen den genannten Lipoprotein-Antigenen bestehen, die keine Lp(a)-Spezifit/it besitzen, sollte durch weitere Untersuehungen geklgrt werden. Lp-Faktoren wurden auch im Serum yon Primaten gefunden. Der vom Pferd gewonnene Anti-Lp(a)-.Antik6rper zeigte als einziger zwei Pr/icipatitionsbanden, yon denen die eine yon BUNDSO~U~[Arztl. Lab. 10, 309 (1964)] auf einen zweiten Faktor Lp(x) zurfiekgeffihrt wurd.e. [Die damals noeh ungeklgrte Ursaehe dieser Doppelbanden wurde inzwischen yon P~oKoP, Arztl. Lab. 14, 107 (1968) als Doppelringph/inomen erkannt, Ref.]. Das Lp-Antigen sei instabil und sei aueh bei Seren, die bei --25~ aufbewahrt wurden, bereits nach ungefghr 5 Monaten abgeschwgeht oder nicht mehr nachweisbar. Lgngere Aufbewahrung, hShere Temperaturen, sowie wiederholtes Auftauen nnd Eirdrieren wirken sieh ungfinstig aus. Merthiolat schiitze das Antigen und zeige dadureh, daft Bakterienwirkung auf seinen Abbau grol3en Einflul~ habe. Die Lp(a+)- und Lp(a--)-Lipoproteine unterscheiden sieh elektrophoretiseh nicht und weisen aueh keine Konzentrationsunterschiede auf. Die Antigeneigenschaften betrgfen offenbar nur einen Tell der fl-Lipoproteine. Der Lp(a)-F~ktor sei unabhgngig yon der Ern/~hrung und - - soweit vom Autor untersucht - aueh unabhgngig yon Erkrankungen nachweisbar. Er werde in einfachem, autosoma] dominantem Erbgang vererbt. Es liege bereits ein Untersuchungsgut yon fiber 500 Familien vor, das diese Hypothese als gesiehert erscheinen lasse. Die biologisehe Aufgabe der Lp-Varianten sei noch unbekannt. Die sehr interessante Beobaehtung, dal~ Hauttransplantate signifikant h~ufiger abgestol~en werden, wenn Spender und Empfiinger versehiedenen Lp-Typen angeh6ren, werde welter verfolgt. Verf. hofft, daft das Prinzip der Lp-Studie, das bereits zur Aufdeckung yon Polymorphismen im ~2-Makroglobulin-(Xm-System) und y-Globulin-Bereieh (Ne-Untergruppe) geffihrt habe, such als Modell bei der Erforsehung weiterer Polymorphismen dienen kSrme. OEPEN (Marburg) N. Fuehs: I n vitro-Untersuehungen fiber das Verhalten der sauren und alkalisehen Serumphosphatase bei verschiedenen Lagernngszeiten und Temperaturen. [Inst. Gericht]. Med. u. Kriminalist., Univ., Mainz.] Beitr. geriehtl. Med. 24, 1 1 - - 1 4 (1968). 20 Serumproben warden naeh untersehiedlich langer Lagerung bei q-4 ~ C und bei Raumtemperatur untersueht. Der Aktivit/~tsverlust der bei Zimmertemperatur verwahrten Proben wich bei der sauren Phosphatase erheblieh st/irker a]s bei der alkalisehen Phosphatase yon den Werten der kfihl gelagerten Proben ab. Die Streuung der Werte war bei diesen Versuehen in vitro bereits so groB, dab diese Methode ffir Todeszeitbestimmungen an Leiehenblut ungeeignet sei. OEPEN (Marburg) P. D. Issitt, R a g n h i l d 0yen, J u d i t h K. Reihart, Margot E. Adebahr, F. H. Allen jr. a n d W. J. Kuhns: Anti-Vel 2, a new antibody showing" heterogeneity of Vel system antibodies. (Anti-Vel 2, ein neuer Antik6rper, der eine Ungleichartigkeit der Vel-
64 A n t i k S r p e r anzeigt.) [Serol. a n d Genet. L a b o r . , N e w Y o r k B l o o d Ctr., 5~ew Y o r k Univ. School of Med., N e w York.] Vox sang. (Basel) 15, 125---]32 (1968). Verf. ermitteln aus einem Spendergut yon fiber 30000 New u insgesamt 24 Velnegative Personen. An insgesamt 26 Vel-negativen Bluten werden mit 6 Anti-Vel-Seren umIangreiche Untersuehungen angestellt. 2 der 6 Anti-Vel-Seren reagieren mit allen 26 Bluten negativ, w~hrend die fibrigen 4 Seren mit 16 Bluten positiv und mit 10 Bluten negativ reagieren. Nach Absorptionsuntersuehungen wird geschlossen, d~l~ die Gruppe der 4 Seren 2 AntikSrper besitzt, als Anti-Vel 1 und Anti-Vel 2 bezeichnet, w~hrend die beiden anderen Seren nur Anti-Vel 2 enthalten. Entsprechend lassen sieh mindestens 3 Ph~notypen definieren: Vel: 1,2, Veh 1, --2, Vel: --1, --2. Reines Anti-Vel 1 ist bisher nieht gefunden worden und konnte aueh dureh Absorptions-Elutions-Teehniken nieht gewormen werden, so dab die Existenz eines vierten Ph/~notyps Vel: --1,2 vorerst ungek]~rt bleibt. Praktisehe Bedeutung hat aueh das erweiterte Vel-System bisher nur ffir die Transfusionspraxis, insofern fiir Empf~nger mit Anti-Vel 2 auch Spender des Ph/inotyps Vel: 1, --2 infrage kommen. BRI~CK~AN~r (Hamburg) D. Roeleke, E. K r a h u n d A. F a h i m i a n : Die Unterteilbarkeit mensehlieher Lipoproteine niederer Diehte (LDL) hinsiehtlieh ihrer L p ( a ) - E i g e n s e h a f t dureh I o n e n austauseher-S~iulenchromatographie. [Serol. I n s t . , Univ., Iteidelberg.] Blur 18, 160--171 (1968). Die Lipoproteine niederer Dichte (LDL) werden definiert als diejenigen Lipoproteine, die bei Ultrazentrifugierung schon bei einer NaC1-Konzentration yon 1,063 g/ml flotieren. Sie sind mit dem fl-c%-Lipoprotein praktisch identiseh, dessen beide Anteile sich immunologiseh gleich verhalten. W~hrend die LDL durch Ultrazentrifugenstudien in physikaliseh definierte Subeinheiten differenziert werden kSnnen, die auf Unterschieden im Lipid-Anteil der Lipoproteine beruhen, erfal]t die LDL-Auftrennung an Ionenaustauschern die Eigensehaften der Proteinkomponente. LDL wurden aus L p ( ~ ) - und Lp(a--)-Seren mit Itilfe yon Hydroxylapatit-S~ulen dargestellt. Nach Reinheitspriifung und Identifizierung mit der Immunelektrophorese wurden die LDLPr~parationen gegen den Startpuffer, mit dem eine weitere Chromatographie an Ce]luloseIonenaustauschern begonnen wurde, dialysiert. Die Elution wurde bei Zimmertemperatur im geschlossenen System stufenweise mit Phosphatpuffern vom pH 6,8 und zunehmender/Kolarit~t vorgenommen. Dem Fraktionssammler wurde ein UV-Photometer vorgeschaltet. /Kit C/K-, PAB-, GE- und TEAE-Cellulose wurden 2 oder mehrere Gipfel gewonnen. In grS~tem Um~ange gelang die Subffaktionierung mit AE-Cellulose: Lp(a~)-LDL wurde in jeweils 2 Lp(a--)- und 2 Lp(a-~)-, also insgesamt 4 Subfraktionen aufgesehliisselt. [Prfifung der Lp(a)-Aktiviti~t dureh Immun-Doppeldiffusionsmethode und Hemmtests]. Mit dieser iVIethode wurden etwa 60 % Lp(a)inaktive LDL yon 40% Lp(a)-aktiver Ausgangssubstanz abgetrennt. Immunelektrophoretisch zeigten die Subfraktionen ill- bis Pr/~albumin-Positionen. Mit zunehmender LDL-Affiniti~t zu AE-Cellulose wird zunehmende Lp(a)-Aktivit/~t der Subfraktionen angetroffen. Die Lp(a)aktiven Fraktionen weisen einen auf etwa 150 % erhShten relativen Peptidanteil im Vergleich zu den Lp(a)-inaktiven Subfraktionen auL Die absolute Proteinmenge der Lp(a)-inaktiven Hauptfraktion ist jedoch mindestens doppelt so hoeh wie die der Lp(a)-aktiven Hauptkomponente, so da0 die Lp(a)-Naehweisbarkeit nieht yon der Konzentration eines (immunologiseh) homogenen Peptidanteils der einzelnen Subfraktionen abh~ngen kann. Der Cholesteringehalt zeigt keine charakteristische Differenz zwischen Lp(a)-aktiven und Lp(a)-in~ktiven Subfraktionen. Die ehromatographiseh festgestellte Heterogenit~t ist n~ch Immunisierungsversuchen an Kaninehen zugleieh eine immuno]ogische Heterogenit/~t. Nach einem anderen Prinzip wird die LDL-Ausgangssubstanz ebenso wie die Subfraktionen 1 AE, 3 AE und &AE (yon der Fraktion 2 AE lag zu wenig Substanz zur Untersuehung vor) in je 2 Subfraktionen aufgeteilt, yon denen die eine Lp(a)-Aktiviti~t aufwies, die andere dagegen nieht. Es wird angenommen, dab diese LDL-Aufschlfisselung nicht nur im Hinbliek auf die Lp(a)-Eigenschaft yon Bedeutung sei. O~P~ H . F i e d l e r u n d H. Pettenkofer: Ein ,,neuer" P h ~ o t y p im Isoenzymsystem der Phosphoglukomutasen des Menschen (PGM10). I. [Nat. B l u t g r u p p e n - R e f e r e n z l a b o r . d. W H O , R o b e r t K o c h - I n s t . , B u n d e s g e s u n d h e i t s a m t , Berlin.] B]ut 18, 3 3 - - 3 4 (1968) Im Isoenzymsystem der Phosphogheomutase wird ein ,,neuer '~ Phi~notyp, PGMIO, beschrieben, der bei einem 23j/ihrigen, kliniseh gesunden Mann gefunden wurde. Als wahrscheinliehste Erkl~rung fiir diesen Phi~notyp ist eine reinerbige Defektenzymopathie anzunehmen (Genotyp'-
65 PGMI~176 Eine Familienuntersuchung ist vorgesehen. Verff. weisen darauf hin, dab bis zum Abschlul~ dieser Untersuchungen in Abstammungsgutachten bei sog. Reinerbigkeitsausschlfissen fiber die Merkmale des PGM-Systems Vorsicht geboten ist. I-I~G]~ANN (Marburg) P. H. Saldanha, F. G. NSbrega and J. C. C. Maia: Distribution and heredity of erythrocyte G6PD activity and electrophoretic variants among different racial groups at S~o Paulo, Brazil. (Vorkommen und Vererbung yon Erythrocyten-G6PD-Aktivits und elektrophoretischen Varianten bei verschiedenen Rassengruppen in der BevSlkerung yon S~o Paulo [Brasilien].) [Labor. Gen@t. e Enzimol., Dept. Bioquim., Fae. Med., Univ., S~o Paulo.] J. reed. Genet. 6, 48--54 (1969). Es wurden 240 nichtverwandte gesunde Personen (109 WeiBe, 57 Neger und 84 Japaner) untersucht. Die G6PD-Aktivit~t wurde spektrophotometrisch, die Varianten wurden in horizont~ler St~rkegelelektrophorese bestimmt. Enzymmangel trat bei Negern (8,2%) signifikant h~ufiger auf als bei WeiBen (1,4%) und Japanern (0%). Der G6PD-Spiegel zeigte den hSchsten Durchschnittswert ffir die Aktiviti~t des Enzyms (in Einheiten pro g H~moglobin) im japanischen Kollektiv (10,00 4- 0,12) gegenfiber 9,514- 0,14 bei den Weil3enund 8,79 ~ 0,26 bei den Schwarzen. Die Differenzen zwischen den drei rassischen Gruppen seien signifikant. Ffir Geschleehtsdifferenzen ergab sich jedoch kein Anhalt. Diese Werte stfinden wahrscheinlich in Zusammenhang mit der Typenverteflung. Der elektrophoretisch schneller wandernde Typ A wurde nur im Negerkollektiv beobachtet. Die bier festgestellte H~ufigkeit yon 12% gegenfiber 20% bei Negern aus Portugiesisch-Afrika weise darauf hin, dab es sieh bei den brasilianischen Negern zum groBen Teil um Mischlinge handele. Bei den Weil~en und den Japanern wurde fast nur der elektrophoretisch langsamer wandernde Typ B gefunden. Familienuntersuchungen gingen yon 18 Probanden aus, die durch besondere Befunde wie Enzyramangel aufgefallen waren. Die genetischen Analysen stfitzen die Annahme, dal3 die Erythrocyten-G6PD-Aktivit~t dureh Gene des X-Chromosoms gesteuert wird. Die Enzymaktivit~t betrug bei heterozygoten Frauen nur die H~lfte des Wertes von normalen m~nn]iehen oder weibliehen Personen. Die flieBenden ~berg~nge der bei Frauen erhobenen Befunde zwischen normalen Werten und denen bei Enzymmangel entsprechen der naeh der Lyon-ttypothese erwarteten Inaktivierung eines X-Chromosomes. Erbliehe und Umwelteinflfisse werden diskutiert. O]~P~ (Marburg) L. N. Baker: New allele in the transferrin system of pigs, TfEAmes, an apparent mutation. (Ein neues Allel im Transferrin-System des Sehweins, TfEAmes, eine scheinbare Mutation.) Vox sang. (Basel) 14, 446---451 (1968). Verf. beobachtete ein kodominant vererbbares, offenbar dureh Mutation entstandenes neues Transferrinallel. Dieser Befund ist sowohl durch einfache Anf~rbung als auch dureh radiographisehe Untersuehungen best~tigt. Der Erbgang wird schematiseh wiedergegeben. GIBB B. It. Bowman: Serum trans~errin. Ser. haemat. (Kbh.) l, 97--110 (1968). D. R. Barnett and Barbara H. Bowman: A transferrin variant, BLa.D~. [Genet. Found., Dept. Zool., Univ. o~ Texas, Austin and Dept. Hum. Genet., Univ. of Texas Med. Branch, Galveston[. Aeta genet. (Basel) 18, 573--578 (1968). R. E. Rosenfield, P. Rubinstein, P. Lalezari, J. Dausset and J. J. van Rood: tIemagglutination by human anti-leukocyte serums. (Haemagglutination dureh mensehliehe Anti-Leukoeytenseren.) [Dept. Hematol., Mount Sinai ttosp., Dept. Hematol., Labor. Div., Montefiore Hosp., New York, Labor. Immuno-H@matol., Ctr. Georges Hayem, Inst. Rech. de Fac. M6d., Univ., Paris, and Afd. Immunohaematol. Acad. Fiekenb. Leiden.] Voxsang. (Basel) 13, 461--466 (1967). Nachweis bisher unbekannter tt~magglutinine in 26 Anti-Leukoeytenseren durch eine yon den Autoren als hoehempfindlieh bezeiehnete Methode, in Anlehnung an ROSE~FI]~LDU.a. (im Original nachzulesen). Vielleicht dadurch das ungewShnliche Vorkommen von anti-Jka und anti-Jkb in einer so geringen Ansammlung an Anti-Leukocytenseren erkl~rbar. Anti-Kidd AntikSrper dagegen nieht gefunden. Von weiteren Untersuehungen erhoffen sich die Autoren positive Befunde. HEI~Rm~s (Wiirzburg) 5
ntsch. Z. ges. gerichtl. ~ e d . , Bd. 66
66 J. M. Bowman, L. J. Peddle and Catherine Anderson: Plasmapheresis in severe Rh iso-immunization. (Plasmaphorese bei strenger l~h-iso-Immunisierung.) [Winnipeg Depot, Canad. R e d Cross Blood Transfus. Serv., R H Labor., Fac. Med., Univ. of Manitoba, Winnipeg.] Vox sang. (Basel) 15, 272--277 (1968). Die Verff. nahmen innerhalb yon 5 Tagen bei einer Patientin eine Plasmaphorese mit 1200 bis 1300 ml t~glich vor, wobei der Rh-AntikSrpertiter yon 256 auf 64 absank, aber schon nach 3 Tagen den Ansgangswert wieder erreichte, der sich auch ansehliel3end nicht ver~nderte. Nach KL~VIA~e~ M. wird das Serumprotein bei einer Plasmaphorese yon 5000 ml in einem derartigen Zeitraum yon durchschnittlich 6,8 g/100 ml auf 4,9 g/100 ml gesenkt; nach 2 ~ 4 Wochen tritt jedoeh die ursprfingliche Konzentration wieder ein. Das y-Globulin reduzierte sich yon 1,0 g/100 ml auf 0,5 g/100 ml und erreichte erst nach 26--90 Tagen den Ausgangswert. Eine intensive Plasmaphorese bei einer Frau zwischen 151/2 und 241/2Wochen der Schwangerschaft erziel~e dagegen nut eine geringe VerBnderung des AntikSrpertiters bei der Rh-nega~iv reagierenden Frau. Der Fetus erhiel$ wegen der Erythroblatose 3 intraperitoneMe Transfusionen; bei ibm wurde yon der 2. Transfusion an ein Hydrops foetMis festgeste]lt. Ffir die ~berlebenszeit der Frucht hatte aueh die Gabe yon Digoxin Bedeutung, die Mutter erhielt aui3erdem Hydrochlorthiazid. Bei der behande]ten Patientin wurden insgesamt 46 Liter Plasma ausgetauscht. Der Verlust yon 460 g y-Globulin w~hrend der 9wSchigen Behandlungszeit wurde ohne Schwierigkeiten vertragen und zeigte grol3e LeistungsfBhigkeit tier Antik6rperproduktion des Organismus. Die Plasmaphorese Ms Therapie einer Rh-Immunisierung wird jedoch wahrscheinlich keine gr6~ere Bedeutung ffir die Klinik besitzen. LEOrOLD (Leipzig) L~szl6 Lamp6 and P~ter Gulyhs: Rh-Sensibilisations-Fruehtwasser-Spektrophotometrie. Orv. Hetil. 110, 700--705 mit dtsch, u. engl. Zus.f~ss. (1969) [Ungarisch]. Verff. haben bei 17 Rh-sensibilisierten Graviden bei einem AnlaB oder bei wiederholten Anl~ssen die spektrophotometrische Untersuchung des Fruchtwassers ausgeffihrt. Vor der abdominellen Amniozentese bestimmen sie die Stelle der Haftung der Placenta mit Isotopen-Placentographie. Sie stellten die Werte der bei 450 m9 gemessenen Extinhtions-Differenz auf der yon LILEr empfohlenen empirisehen Tabelle dar. Die Methode bietet eine zuverl~ssliche Hflfe zur Beurteilung des Sehweregrades der fetalen hBmolytisehen Seh~digmlg und orientiert fiber die Notwendigkeit der artiffiziellen Friihgeburt und deren optimMe Zeit (700). - - Zusammenfassung. A. Dupay: Le pratieien et le rhesus. Vie m6d., Sp6cialit6, 49, 1631--1635 (1968). R. Cregut: Le syst~me rhesus. Vie m~d., Sp~cialit6, 49, 1637--1648 (1968). G. David: M~eanisme de l'immunisation anti-Rh. Vie m~d., Sp4cialit6, 49, 1651--1659 (1968). A. Sender: L'anasarque foeto-plaeentaire dans l'ineompatibilit~ rhesus. Vie m6d., Sp~eialit4, 49, 1675--1684 (1968). J. C. Larroehe: Crit~res anatomiques de l'hy(h'ops foetalis par ineompatibflit~ rhesus. Vie m6d., Sp6cialitS, 49, 1687--1704 (1968). Th. Boreau: Le prognostic foetal in utero. Vie m~d., SpScialit5 49, 1661--1672 (1968). M. Poulain: Prevention de l'iso-immunisation rhesus par grossesse. Vie m~d., Sp~eialit4 49, 1731--1741 (1968). F. Pinon: La transfusion foetale ((in ntero~. Vie m~d., Sp~eialit4 49, 1707--1718 (1968). J. Baudelot: L'exsanguino-transfusion dans le traitement de la maladie h~molytique du nouveau-n~. Vie m~d., Sp~eialit~ 49, 1721--1729 (1968).
67 G. Rothmaler, H. H. Schmitz, H. W. 0cklitz und E. F. Schmidt: P~idiatrische Arbeitsrichtlinien. X. Austauschtransfusion. [ I , II. u. I I I . Kinderkhn., St/~dt. Klinikum, Berlin-Buch.] Z. /~rztl. Fortbild. (Jena) 63, 64---73 (1969). G. H. Vos: The significance of Rh-antibody inhibition studies as a means of forecasting' the severitiy of Rh-haemolytie disease. [Dept. Path., King Edward Memo. Hosp. f. Women, Subiaco, West.Australia.] S. Afr. med. J. 43, 241--2r (1969).
J. Schneider: Prophylaxe des Morbus haemolyticus neonatorum. [Univ.-Frauenklin., Freiburg i.Br.] Med. Klin. fL~bersieht
64,
578--580 (1969).
H. Deicher, H. H. Hoppe, G. Schellong, J. Schneider und H. Welsch: Vermeidung yon Zwischenf~Ulen bei Erythroblastose-Prophylaxe mit Immun-Gammaglobulin (IgG)-Anti-D. Bemerkungen zu R. L~P, Mfinch. reed. Wschr. 110, 37, 2091--2094 (1968) und SehluBwort yon R. LIvP. Mfinch. reed. Wschr. 1 1 1 , 4 3 7 ~ 4 2 (1969). E. Maroni und W. E. Sehreiner: Morbus haemolyticus neonatorum. Pr/~natale Diagnose, Prognose und intrauterine Transfusion an den sehwer erkrankten Fetus. [Univ.-Frauenklin. u. Poliktin., Zfirich.] Med. Klin. 64, 569--578 (1969). Ltbersicht D. F. Hopkins: Saline anti-Rh (D) and haemolytic disease of the newborn. Vox sang. (Basel) 16, 32--46 (1969). R. Lipp: Vermeidung yon Zwisehenf~illen bei Erythroblastose-Prophylaxe mit ImmunGamma-Globulin (IgG) Anti-D. [Siidbayer. Blutspended, Miinehen.] Miineh. reed. Wsehr. 110, 2091--2094 (1968). Der Autor sehreibt: ,,Nutzen und Risiko stehen in einem solchen Verh~ltnis, dal3 yon einer generellen Anwendung abgeraten werden m u l L " - - Es wird darauf hingewiesen, dal] vor jeder Anwendung yon Immun-y-Globulin der Spezifit~t Anti-Rh serologische Kreuzprobe mit den BlutkSrperehen der empfangenden Mutter angestellt werden mull Nur so k5nne verhindert werden, dab evtl. Frauen, die l~h-positiv (D) oder schwach Rh-positiv (Du) sind, h~molytische Zwischenf~lle erlitten. - - Wenn man die Bedenken des Verf. gelten 1/il~t, wird die Anwendung der Immun-Globulin-Prophylaxe zum Problem. DO~D~LMA~ (Erlangen)~176 M. Tcrbancea, V1. Apfiteanu et A1. Theodorescu: Crit6riums d'oricntation dans le problbme de la responsabilitfi de la pratique transfusionclle. (Orientierende Gesiehtspunkte zu Problemen der Verantworthchkeit in der Transfusionspraxis.) Documenta haemat. (Bueuresti) Iqr. 1, 101--109 (1968) [Rum/~nisch]. Verff. geben einleitend eine kurze Erl~uterung der Organisation des Blutspendedienstes unter den spezie]len Bedingungen des staatlichen Gesundheitswesens in t~um&nien und den sich daraus ergebenden Verantwortlichkeiten. Fiir die Verhiitung yon Transfusionszwisehenf~llen sind die Krankenhausleittmgen, die Leitung des ,,An~sthesie-~eanimations-Transfusions.Dienstes" bzw. des ,,Transfusionspunktes" direkt zusti~ndig. Entsprechend bestehenden Vorschriften, hat der fiir das Blutspendewesen eingese~zte Arzt ftir die technisch-apparative Ausstattung, die Beschaffung des erforderlichen Blutes und der Blutpr~parationen, ~iir die Ausbildung des Pflegepersonals, die Einhaltung der einschl~gigen Verordnungen und fiir die Erfassung und Untersuchung der Transfusionszwischenf~lle Sorge zu tragen. Bei einer Zahl von 250--300000 Blutfibertragungen pro Jahr kam es im letzten Jahrzehnt durehschnittlieh zu 2--3 tSdlichen Zwischenf~llen. Verff. diskutieren die bekannten M5gliehkeiten, um solehen Ereignissen vorzubeugen, und verweisen darauf, dal3 in den 20 Jahren nach Schaffung eines Blutspendenetzes eine groBe Zahl yon Patienten Transfusionen erhielt, wobei nur auf die AB0-Vertr~glichkeit geachtet und die anderen ]~lutgruppensysteme vernachl~ssigt wurden. Die Verhiitung yon Zwischenf/s bei zunehmender Immunisierung der BevSlkerung kann nicht durch die alleinige Verbesserung der 5*
68 Transfusionstechnik erzielt werden. Es ergibt sieh daher die Forderung nach einer besseren immunserologischen Kontrolle sowohl der Empf~nger als auch der Spender, worauf aber die derzeitigen Verantwort]ichen, ~rzte und das fibrige medizinische Personal, nicht vorbereitet sind. Verff. fordern daher die Schaffung eines Laborarztes mit der Fachrichtung,,Transfusionsserologie" fiir grSBere Krankenh~user und An~sthesie-Reanimations-Transfusions-Zentren. In der gegenw~rtigen Situation kann der zust~ndige Arzt nur fiir das allgemeine gute Funktionieren der Transfusionseinrichtung verantwortlich gemacht werden. Ffir grobe Fehler; die einen wesentlichen Teil der Zwischenf~lle verursachen (Verwechselungen yon Konserven, des Namcns der Kranken, fehlerhafte Blutgruppenbestimmung usw.) besteht individuelle straffechtliche Verantwortlichkeit. Gleiches gilt ffir Fehler bei der Indikationsstellung oder der technischen Durchffihrung der Transfusion. Verff. unterstreichen die Notwendigkeit der genauen lJ~berprfifung eines jeden tSdlichen Zwischenfalls und des engen Einvernchmens zwischen den gerichtsmedizinischen Experten und der UntersuchungsbehSrde. Eine kfinftige gesetzliche Regelung des Blutspendewesens sollte die Herabsetzung des Transfusionsrisikos ffir den Patienten zum Ziele haben, ferner weder Ersehwernisse in der Anwendung dieses wichtigen therapeutischen Verfahrens zul~ssen noch unbegrfindete (strafrechtliche) Befiirchtungen bei dem auf diesem schwierigen Gebiet t~tigen Personal aufkommen lassen. WOLFF (M~gdeburg) Arnold P. Schmidt, Howard F. Taswell and Gerald J. Gleieh: Anaphylactic transfusion reactions associated with anti-IgA antibody. [Sect. of Clin. Path., Microbiol. and Med., Mayo Clin. and Found., Mayo Grad. School of Med., Rochester, Minn.] New Engl. J. Med. 280, 188--193 (1969). Charles Bishop: Some questions concerning improvements in blood preservation. [Dept. Med., State Univ. of New York, Buffalo.] Folia haemat. (Lpz.) 91, 124--131 (1969). It. K. l)rins und H. W. Krijnen: Die Probleme der Tieftemperatur-Bintkonservierung. [Zentrallabor., Blutspended. d. Niederl. Rot. Kreuz., Amsterdam-W.] Folia haemat. (Lpz.) 91, 98--108 (1969). A. S. Wiener: The coding of blood grouping reactions. (Die Kodierung yon Blutgruppenreaktionen.) [Serol. Labor., Office of Chief Med. Examiner and Dept. Forens. Med., New York Univ. School of Med., New York.] Haematologia (Budapest) 2, 205--212 (1968). Die Automatisierung und der Einsatz yon Computer in die biologische Wissenschaft erfordert eine entsprechendc Au~bereitung auch der Blutgruppenbefunde. Verf. sehlfisselt die Reaktionen nach einem biniiren Zah]ensystem auf und erh~lt somit Kodierungsziffern ffir die Reaktionen tier Ph~notypen, der Gene und Agglutinogene und der Genotypen der ttauptmerkm~le und der Untergruppen. Einzelheiten fiber die Nomenklatur miissen dem Original entnommen warden. GI~B (Greifswald) J a n Kobiela, Bozena Turowska, Zdzislaw Marek and Kazimierz Jaegermann: Studies on the efficiency of eleetroimmunopreeipitation in the medico-legal practice. Arch. reed. sadowej 18, 135--137 mit engl. Zus.fass. (1968) [Polniseh]. M. G. Davey, J. R. Lawrence, H. Lander and H. N. Robson: Familial erythroeytosis. A report of two eases, and a review. (Familiiire Erythrocytose. Bericht fiber 2 Fi~lle und Literaturiibersicht.) [Dept. Med., Univ., Adelaide.] Acta haemat. (Basel) 39, 65--74 (1968). Vorschl~g der Autoren, die Polyeyth~mie anhand der Zelltypen ex~kter zu differenzieren. Bericht verschiedener F~lle. Dariiber hindus Vorstellen yon 2 F~llen einer famili~ren Erythrocytose (Bruder und Schwester, Eltern, Vetter und Cousine), ohne gleichzeitiges Bestehen kardiovasculi~rer, pulmonaler, renaler und endokriner Fehlbildungen. Vater vermutlich Tr~ger des Defektgens. Offenbar erstes ]~eispiel einer autosomalen reeessiven Vererbung einer famfli~ren Erythrocytose. HEII~RICIIS(Wiirzburg)
69 P. T. Rowley, F. Barnes a n d E d w i n a Williams: A lepore hemoglobin in a R u m a n i a n family. (Lepore-H~moglobin i n einer r u m ~ n i s e h e n Familie.) [Div. Med. Genet., Dept. Med., Stanford U n i v . School Mcd., Palo Alto; Clin. Labor., Child. Hosp., A d u l t Med. Ctr, San Francisco, Cal.] Acta genet. (Basel) 19, 4 8 - - 5 6 (1969). Bei einem 41 Jahre alten Lehrer aus l~ums der an ]eichten vorfibergehenden An~mien und einer ]eichten MilzvergrSfterung lift, ergab die St~rkegelelektrophorese: HbA: 81,9%; HbAe: 2,5%; HbF: 5% und 10,6% einer H~moglobinfraktion, die etwas langsamer als HbS wanderte. - - Die Komponente wurde ~ls Lepore-tti~moglobin identifiziert und war bei 4 weiteren Familienmitgliedern nachweisbar. Bisher sind 8 Fs yon Lepore-H~moglobin bei Italienern, Papuas, Griechen, Afro-Amerikanernund tfirkischen Cyprioten beschrieben worden. Das Auftreten yon Lepore-tti~moglobin in Rum~nien wird auf die rSmische Besetzung zurfickgeffihrt, da die Arainos~uresequenzanMyse den Lepore-H~moglobinen bei Italienern sehr ~hnlich war. STi~ (Springe)
Kriminologie, Gef~ingniswesen,Strafvollzug 9 Verbreehen - - Sehuld oder Sehieksal? Zur Reform des Strafwesens, E i n Tagungsbericht, ttrsg, y o n WILH]~LM BITT:ER. S t u t t g a r t : E r n s t K l e t t 1969. 265 S. Geb. DM 18,50. Die Tagung der Stuttgarter Gemeinschaft ,,Arzt und Seelsorger" land im Herbst 1968 in Bonn start. Die dort gehaltenen Vortr~ge sind yon dem Nervenfacharzt und Sozial5konom Dr. med. et phil WIL~EL~ BITTE~ in Stuttgart zusammengestellt worden. Es handelt sich um die MSglichkeiten eines sozialtherapeutisehen Strafvollzuges. Im Geleitwort des damaligen Bundesjustizministers Dr. Dr. Heinemann wird ausgeffihrt, dab bei den Richtern und Staatsanw~lten ein Widerstand gegen einen derartigen modernen Strafvollzug nicht mehr besteht. ])as Buch enth~lt 16 Vortr~ge yon Wissenschaftlern, J~rzten, Juristen und Theologen. Es wird wegen Raummange] nicht m5glieh sein, den Inhalt eines jeden Vortrages wiederzugeben. Unter anderen sprachen Professor Dr. reed. BAA~ yon der Weltgesundheitsorganisation in Genf, Dr. ROOS]~NBVRG, Direktor der van der Hoevenklinik in Utrecht, Dr. THEO H~Rsc~, Psychotherapeut in Mfinchen, der Gef~ngnispfarrer in Rockenburg M. SLA~B~hKS, der Direktor der Universit~tsNervenklinik Tfibingen W. SCHVLTE, der Leiter des Krankenh~uses der Landesstrafanstalt I-Iohenasperg, l~egierungsmedizinaldirektorDr. G. MAuc~[, der Leiter der Verwahrungsanstalten in He]lerup/D~nemark, Dr. D. STii~m,. Es war sehr wichtig, daft ~rzte und Psychotherapeuten in Str~fanstalten gegenseitig ihre Erfahrungen ~ustauschten; sie trugen fiber die Auswahl der H~ftlinge vor sowie fiber ihre Effahrungen bei der Gruppen- und Einzeltherapie; als ]~inzelheit sei erw~hnt, daft nach einigen Beobachtungen Gewaltverbreeher, die bei ihren Straftaten keine Furcht zeigten, im Straftenverkehr mitunter ~ngstlich und unbeholfen sind. Bezfiglich der Untersuchung der Opfer wurde davor gewarnt, daft die AngehSrigen mit M~dchen, die einem Sexual~ttentat zum Opfer gefallen sind, framer wieder fiber die Vorg~nge sprechen. ~ber endgfiltige Erfolge konnte noch nicht berichtet werden, dazu ist es woh] noch zu frfih. Gefordert wurde der Einbau eines Hinweises auf sozialtherapeutischen Strafvo]lzug in das kommende Straffecht. - Aueh derjenige medizinische Sachverst~ndige, der auf therapeutisehen Strafvollzug nicht spezi~lisiert ist, wird vor Gericht, insbesondere yon interessierten Laienrichtern h~ufig gefragt, wie man den begutachteten Rechtsbrechern helfen kann, und welche Erfolge zu erwarten sind. Wer fiber der~rtige Fragen Auskunft geben muft, soilte yon dem Inhalt dieses interessanten und gut zu lesenden Buches Kenntnis nehmen. B. )[V~LL~ (Heidelberg) 9 G u s t a v Nass: Bew~ihrungshilfe. Strukturmodelle. Regelkreis. Methode. U n t e r s u c h u n g e n zur Resozialisierung j u n g e r Straft~ter. (Forschungsber. z. forens. Psychologie. I t . 4.) Berlin: W a l t e r de G r u y t e r & Co. 1968.88 S. DM 12,--. Der Verf. setzt sieh kritisch mit dem geltenden Jugendgerichtsgesetz und in diesem Zusammenhang besonders mit der Frage der Bew~hrungshilfe auseinander. Anhand yon vie]en Einzelbeispielen werden sowohl Faktoren, die in der Pers5nlichkeit der jugendlichen Sbraft~ter als auch in den Umwel~bedingungenliegen, dargestellt. Er kommt zu dem Ergebnis, dal~ ReifungsstSrungen eine wesentliche Ursache der Kriminalit~t sind, und stellt schlieftlich ~est, ,,daft das Verbrechen ein Symptom ist ffir nicht regulierte oder mitunter nicht mehr regulierbare psychische