Z Gerontol Geriat 40:294–310 (2007) DOI 10.1007/s00391-007-0477-8
MITTEILUNGEN Liebe Mitglieder, sehr geehrte Damen und Herren,
Vorstandsvorsitzender Hon.-Prof. Dr. med. Dieter Lüttje Chefarzt Klinikum Osnabrück GmbH – Natruper Holz Klinik für Geriatrie Sedanstraße 115 49090 Osnabrück Telefon: 05 41/405-72 00 Fax: 05 41/405-72 99 E-Mail:
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Geschäftsführer Dirk van den Heuvel Geschäftsstelle der Bundesarbeitsgemeinschaft der KlinischGeriatrischen Einrichtungen e.V. Reinickendorfer Straße 61 13347 Berlin Internet: www.bag-geriatrie.de Telefon: (0 30) 45 94-15 05 Fax: (0 30) 45 94-20 29 E-Mail: Dirk.van-den-Heuvel@ bag-geriatrie.de
Referentin Antje Quicker Telefon: (030) 45 94-15 06 Fax: (0 30) 45 94-20 29 E-Mail:
[email protected] Bürozeiten: Mo–Do 8.00–16.00 Uhr
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Wie mittlerweile üblich, möchte ich an dieser Stelle kurz aktuell über wichtige Tätigkeiten von Vorstand und Geschäftsführung berichten. Am 12./13. Juni 2007 hat der Vorstand eine Klausurtagung durchgeführt. Vorstandsmitglieder haben als Ergebnis längerer inhaltlicher Diskussion die Aufgabe übernommen, Positionspapiere zu den Themen „Präventive Rehabilitation“, „Geriatrische Tätigkeit im Pflegeheim“, „Pflegeversicherung“, „Aus- und Weiterbildung“ sowie „Versorgung demenzkranker Patienten“ zu erarbeiten. Hierzu werden die Vorstandsmitglieder selbst kleine Arbeitsgruppen zusammenstellen und die Ergebnisse dann nach Rücksprache mit dem Vorstand als Grundlage für eine breitere Diskussion nehmen. Auch die Themen „Strukturübergreifende Vergütungsfragen“ und „Qualitätsanforderungen an Therapeuten“ werden als Positionspapiere bearbeitet werden. Neben diesen, für die politische Arbeit, aber auch die eigene interne Ausrichtung wichtigen Positionspapieren ist das Thema „Qualitätssicherung“ sehr breit diskutiert worden. Hier gibt es Überlegungen, die bisherigen Einzelprojekte zu einem umfassenden Qualitätsmanagement zusammen zu fassen und punktuell zu erweitern (z. B. durch interne Visitationen). In der 2. Hälfte des Jahres werden wir unsere Überlegungen dem Verband gesammelt vorstellen. Zielrichtung soll es sein, noch mehr als bisher die besondere Qualität der Leistungserbringung in der Geriatrie durch Mitglieder der BAG Geriatrie zu betonen. Hierfür sollte es auch eine verbesserte Möglichkeit zur Darstellung dieser Geriatrie für Mitglieder geben; natürlich auf der Homepage der BAG, aber auch in geeigneter Form für die Mitglie-
der in ihrer jeweiligen individuellen Außendarstellung, z. B. auf den jeweiligen Briefbögen. In diesem Zusammenhang wurde auch angeregt, die LAG’s stärker in entsprechende Qualitätsüberlegungen einzubeziehen und „Qualitäts-Zirkel-Treffen“ zu organisieren. Die Rücksprache mit dem entsprechenden Ausschuss „Qualitätssicherung II“ wird noch gezielt erfolgen. Dies wäre eine wichtige, zusätzliche Aufgabe für die Landesarbeitsgemeinschaften. Hier sind erste Überlegungen entstanden, welches Mindestanforderungen der strukturierten Zusammenarbeit zwischen Landesarbeitsgemeinschaften der BAG Geriatrie und anderen, auf Landesebene organisierten Geriatrie-Interessengemeinschaften sein könnten. Grundsätzlich besteht großes Interesse von BAG-Vorstand und Geschäftsführung daran, die in vielen Bereichen bereits sehr gute Zusammenarbeit zwischen Landesstrukturen und BAG noch mehr zu festigen. Vorschläge für eine Strukturierung dieser Zusammenarbeit werden über die Sommerzeit entwickelt. Vorstand und Geschäftsführung der BAG Geriatrie waren sich auch einig darin, die sich zunehmend verbessernde Zusammenarbeit mit DGG und DGGG weiter zu fördern und diese Kooperation auch in Veröffentlichungen darzustellen. Eine gemeinsame Vorstandssitzung ist am Rande des DGG-Kongresses 2007 geplant sowie 2008 vorgesehen. Die BAG möchte sich auch deutlich mehr öffentlich auf den entsprechenden Kongressen von DGG und DGGG präsentieren. Das Angebot der DGG, auch das EUJGER als Veröffentlichungsorgan für die BAG zu nutzen, wurde vom Vorstand der BAG Geriatrie sehr positiv aufgenommen und soll noch in 2007 umgesetzt werden. Dies hat den Vor-
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teil, dass die BAG einen noch größeren Verteiler mit ihren Mitteilungen erreichen kann. Das für die Präsentation anlässlich des Internisten-Kongresses in Wiesbaden erstellte Poster mit Informationen der BAG Geriatrie wird nach Aktualisierung (neue Telefonnummer, aktuelle Bettenzahlen) auch den Mitgliedseinrichtungen in einer Version zur Verfügung gestellt, die einen Ausdruck als A3-Poster ermöglicht. In der Zusammenarbeit mit anderen Verbänden ist insbesondere ein Treffen mit dem BDPK (Bundesverband Deutscher Privatkliniken e.V.) zu Fragen gemeinsamer DRG-Initiativen wichtig. Hierbei soll erreicht werden, dass „Türschild“ Geriatrien als solche leichter zu identifizieren sind und eine Entwertung der OPS 8-550,– erschwert wird. Inwieweit hierzu
eine Integration von Pflegeminuten im Gesamtkonzept von therapeutischen Minutenleistungen analog zur Neurologisch-neurochirurgischen Komplexziffer sinnvoll sein kann, wurde diskutiert, entsprechende Untersuchungen zur Machbarkeit finden z. Z. statt, erst dann kann über eine Sinnhaftigkeit entschieden werden. Abschließend bleibt zu berichten, dass sich mittlerweile eine Gruppe aus Vertretern aller Versorgungsbereiche mit Vorstandsmitgliedern der BAG Geriatrie zu einem ersten Treffen zum Thema „Abbildung der Krankenhausverweilerfordernis in der Geriatrie“ zusammengesetzt hat. Hier sind zunächst zahlreiche Definitionsaufträge an kleinere Arbeitsgruppen ergangen, ein Folgetreffen ist für den September geplant. Die Überlegungen in diesem Kreis waren noch sehr breit gestreut
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und haben sicherlich die Interessen aller Mitgliedseinrichtungen widergespiegelt, die Diskussionsatmosphäre war jedoch ausgesprochen harmonisch. Das große Interesse aller Beteiligten an einer für die Geriatrie nützlichen Lösung der Frage der Krankenhausbedürftigkeit war zu erkennen. Die Sommerzeit wird also intensiv genutzt werden zu weiteren Gesprächen und Kleingruppenarbeiten, im Herbst wird sicher eine intensive Phase erneuter Beratungen beginnen. Ich möchte Ihnen allen für die bei Diktat beginnende Urlaubszeit erholsame Tage und ausreichend Möglichkeit zum „Kräftesammeln“ wünschen und verbleibe mit herzlichen Grüßen Ihr Hon.-Prof. Dr. D. Lüttje Vorstandsvorsitzender
Protokoll des nicht-öffentlichen Teils der 16. Mitgliederversammlung der Bundesarbeitsgemeinschaft der Klinisch-geriatrischen Einrichtungen e.V. am 30. März 2007 in Hofgeismar (Tagungsort: Evangelische Akademie), 9.00 bis 16.00 Uhr Die Einladung zur Mitgliederversammlung erfolgte form- und fristgerecht gemäß § 6 der Satzung. Von 192 Mitgliedseinrichtungen sind 114 Einrichtungen vertreten. Diese repräsentieren 158 von 265 Stimmen, somit ist die Mitgliederversammlung gemäß § 6 Abs. 2 der Satzung (Quorum ≥ 50% der Stimmen) beschlussfähig. Leitung der Mitgliederversammlung: Herr Hon.-Prof. Dr. med. D. Lüttje Protokollführung: Frau A. Quicker
(Die Reihenfolge der Tagesordnungspunkte wurde zu Beginn der Sitzung geändert.) Tagesordnung Top 1: Begrüßung durch den Vorstandsvorsitzenden Herrn Hon.-Prof. Dieter Lüttje und Abstimmung der Tagesordnung Top 2: Genehmigung des Protokolls der 15. Mitgliederversammlung in Würzburg
Top 3: Bericht des Vorstandsvorsitzenden • über die Arbeit der Bundesarbeitsgemeinschaft seit der letzten Mitgliederversammlung • über die internen Themenschwerpunkte im laufenden Jahr 2007 sowie die zukünftige thematische Ausrichtung des Verbandes ? Aussprache und Erörterung Top 4: GEMIDAS Datenbank/Eingabeprogramm Gemidas Pro • Hintergründe und aktueller Stand zur Einführung von Gemidas Pro
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• Übernahme der Datenbank •
GEMIDAS geplante weitere Entwicklung ? Aussprache
Top 5: Bericht der DRG-Projektgruppe • Ergebnis Vorschlagsverfahren 2007 • aktueller Stand Vorschlagsverfahren 2008 • Vorstellung der neuen DRG-Beauftragten Frau Wittrich ? Aussprache Top 6: Verbandspolitik • Gesundheitsreform • Zusammenarbeit/Projekte anderer Verbände • Reform der Pflegeversicherung ? Aussprache Top 7: Bericht des Geschäftsführers über die Verbandsarbeit/Kurzberichte aus der Arbeit der Bundesarbeitsgemeinschaft u. a. • Struktur und Ausbau der Lobbyarbeit • Mobile ger. Rehabilitation • Patientenbefragung in der Geriatrie • Qualitätssiegel Geriatrie ? Aussprache und Erörterung Top 8: Reha-DRGs • Aktuelle Entwicklung und Bedeutung für die Geriatrie • Stand der inhaltlichen Bearbeitung der Thematik seitens der Bundesarbeitsgemeinschaft ? Aussprache Top 9: Bericht des Geschäftsführers über die wirtschaftliche Lage des Vereins im abgelaufenen Geschäftsjahr 2006 • Jahresabschluss 2006 Top 10: Bericht der Kassenprüfer gemäß § 11 Absatz 2 der Satzung
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Top 11: Beschlussfassung über die Jahresrechnung und Entlastung des Vorstandes (nach § 10 Absatz 6 der Satzung) ? Aussprache ? Abstimmung über die Entlastung des Vorstandes
• Ausschuss Aus-, Fort- und Wei-
Top 12: Haushaltsplanung 2007/2008 • Vorstellung des überarbeiteten Haushalts 2007 • Darstellung der Organisationsstruktur der Bundesarbeitsgemeinschaft • Erörterung der Haushaltsprognose 2008 ? Aussprache ? Beschlussfassung hinsichtlich des Haushalts 2007 durch die Mitgliederversammlung
Top 17: Aufnahme neuer Mitglieder • Vorstellung der Einrichtungen • Aufnahme von Solitär-Einrichtungen der ambulanten ger. Reha ? Aussprache ? Beschlussfassung hinsichtlich der Aufnahme der einzelnen Antragsteller
Top 13: Festlegung der Höhe des Beitragssatzes ab dem Jahr 2008 ? Aussprache ? Beschlussfassung Top 14: Nachwahl eines Beisitzers im Vorstand • Bestimmung eines Wahlleiters • Vorschlag und Vorstellung der Kandidaten ? Aussprache ? Wahl des neuen Beisitzers Top 15: Definition des geriatrischen Patienten • Vorstellung der Definition ? Aussprache Top 16: Berichte aus den Ausschüssen: • Ausschuss Betriebswirtschaft (Herr Wehmeyer) ? Aussprache • Ausschuss Qualitätssicherung I, GEMIDAS (Frau Dr. Elkeles) ? Aussprache • Ausschuss Qualitätssicherung II, Qualitätsstandards (Herr Dr. Gogol) ? Aussprache
•
terbildung (Frau DM Vodenitscharov) ? Aussprache Ausschuss Geriatrische Rehabilitationseinrichtungen nach § 111 SGB V (Herr Dr. Greuel) ? Aussprache
Top 18: BAG-Mitgliederdatenbestand • Übersicht zu den aktuellen Mitgliederdaten Top 19: Verschiedenes Top 20: Einladung zur sammlung 2008
Mitgliederver-
Ende der Mitgliederversammlung
Zu Top 1: Herr Hon.-Prof. Lüttje begrüßt als Leiter der Versammlung die Anwesenden und dankt den Organisatoren des Evangelischen Krankenhauses Gesundbrunnen in Hofgeismar für die Gastfreundschaft. Er stellt fest, dass die Mitgliederversammlung ordnungsgemäß einberufen wurde und die Beschlussfähigkeit gegeben ist. Zu Top 2: Das Protokoll der 15. Mitgliederversammlung in Würzburg wird ohne Änderungen bzw. Ergänzungen einstimmig genehmigt. Zu Top 3: Der Vorstandsvorsitzende Herr Hon.-Prof. Lüttje berichtet über die Arbeit der Bundesarbeitsge-
Mitteilungen der Bundesarbeitsgemeinschaft der Klinisch-Geriatrischen Einrichtungen e.V.
meinschaft seit der letzten Mitgliederversammlung sowie über die internen Themenschwerpunkte im laufenden Jahr 2007 sowie die zukünftige thematische Ausrichtung des Verbandes: 1. Politische und strukturelle Entwicklung der Bundesarbeitsgemeinschaft: Zunächst dankt Herr Hon.-Prof. Lüttje Herrn Dr. Walter Swoboda für seine engagierte, immer konstruktive und von viel Wissen geprägte Mitarbeit im Vorstand der BAG und überreicht ihm ein Präsent. Herr Dr. Swoboda ist zum Jahresende 2006 aus dem Vorstand ausgeschieden, da er die Tätigkeit bei einer Mitgliedseinrichtung beendet hat. Entsprechend § 71 der Satzung war somit zum Jahreswechsel ein Vertreter einer Mitgliedseinrichtung bis zu dieser Mitgliederversammlung als Vorstandsmitglied zu kooptieren. In Anbetracht der Tatsache, dass Herr Dr. Swoboda u. a. die Belange der Kliniken mit Versorgungsvertrag nach § 111 SGB V mit besonderem Schwerpunkt vertreten hatte, wurde Herr Dr. Greuel aus Wattenscheid als Sprecher des Ausschusses Geriatrische Rehabilitationseinrichtungen nach § 111 SGB V gebeten, den Vorstand bis zur Mitgliederversammlung 2007 zu ergänzen. Die Nachwahl eines Vorstandsmitgliedes für den Rest der Amtsperiode dieses Vorstandes wird unter Top 14 vorgenommen. Der Vorstand der Bundesarbeitsgemeinschaft Geriatrie hat im letzten Jahr vier Vorstandssitzungen abgehalten, eine davon gemeinsam mit Präsidiumsmitgliedern der DGG. Geplant ist für 2007 eine weitere gemeinsame Sitzung der Vorstände der BAG, DGG und DGGG. Vorstand und Geschäftsführung haben im vergangenen Jahr die Arbeit der fünf Ausschüsse sowie deren Unterarbeitsgruppen intensiv begleitet und unterstützt. Ebenso fand die
DRG-Projektgruppe insbesondere bei der Erarbeitung des Vorschlagverfahrens 2008 die intensive Unterstützung durch Vorstandsmitglieder und Geschäftsführer. Neben regelmäßiger Lobbyarbeit inklusive unterstützender Pressemaßnahmen sowie Pflege und Weiterentwicklung der Homepage gilt es aktuell und zukünftig, weitere Projekte zu bearbeiten, wie beispielsweise die Auswertung von Gemidas Pro zur Unterstützung von Akut- wie Rehaeinrichtungen, die Vorbereitung auf zunehmend diskutierte RehaDRG’s, ebenso wie die Weiterentwicklung der G-AEP-Kriterien zu geriatrietauglichen Krankenhausverweilkriterien, um u. a. die OPS 8.550 zu sichern. Die FrührehaGeriatrie DRG’s als hoch bewertete Spezialleistungen müssen erhalten und geriatriespezifische Prozeduren rund um das Thema Assessment entwickelt, kostenkalkuliert und implementiert werden. Da diese Arbeiten nach Einschätzung und Erfahrung des Vorstandes nicht mehr mit einem Geschäftsführer mit Teilzeitsekretariat und studentischen Hilfskräften zu erbringen sind, war es hier zwingend erforderlich in Modifikation der in Würzburg beschlossenen Stellenstruktur eine weitere hauptamtliche hochqualifizierte Kraft in Vollzeit einzustellen. Unter Zusammenfassung der Stellen des DRG-Beauftragten und des Datenreferenten wurde zum 1. 4. 2007 Frau Wittrich als Datenund DRG-Managerin und Stellvertreterin des Geschäftsführers eingestellt. Frau Wittrich ist Fachärztin für Strahlentherapie und hat ein Aufbaustudium für Medizininformatik an der FH in Berlin absolviert. Sie war zuletzt in der Deutschen Krankenhaus Gesellschaft im Medizinreferat u. a. mit Fragen von DRG- und G-AEPWeiterentwicklung beschäftigt. Frau Wittrich soll Herrn van den Heuvel aufgrund ihrer Erfahrun-
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gen in der Verbandstätigkeit auch in der Lobbyarbeit unterstützen und zugleich neue Schwerpunkte einbringen; Schwerpunkte, die für die Geriatrie auch und gerade finanziell überlebenswichtig sein werden. Dieses gilt gleichermaßen für den Akut- wie für den RehaBereich. Diese Einstellung erfordert jedoch – wie bereits in Würzburg angemerkt – eine deutliche Veränderung des Haushaltes. Darüber hinaus wird in der Geschäftsstelle eine professionelle Verstärkung des Sekretariats benötigt, andernfalls sind zahlreiche Anfragen von Mitgliedern und erfreulicherweise zunehmend Anfragen von Verbänden, Politik und Presse nicht mehr zu bearbeiten. Da als Einnahmequelle der BAG lediglich die Mitgliedsbeiträge zur Verfügung stehen, hält der Vorstand daher – nach intensiver Rechnung mit den Kaufleuten im Vorstand und unter klarer Berücksichtigung einer wirtschaftlichen Haushaltsführung – eine Beitragserhöhung auf 29,80 1/Bett bzw. Platz und Jahr für erforderlich, um in ausreichendem Maße auch auf Veränderungen im Gesundheitswesen jeweils reagieren zu können. Perspektivisch hat sich der Vorstand auf die Fahne geschrieben, weitere Mitgliedseinrichtungen für die BAG zu gewinnen. So ist es erfreulich, dass trotz des höheren Aufwandes für das Aufnahmeprozedere – sowohl seitens der Einrichtungen als auch von Seiten des Vorstandes und der Geschäftsführung – in diesem Jahr 15 Einrichtungen zur Abstimmung hinsichtlich ihrer Aufnahme in die BAG stehen, womit die Mitgliederzahl die Grenze von 200 überschreitet. Intensive Lobbyarbeit, nicht zuletzt im Rahmen der Mitgliederversammlung in Würzburg, hat dazu geführt, dass das Thema Geriatrie eines der Hauptthemen der aktuellen Gesundheitsreform
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darstellte und somit wie selten zuvor bundespolitische Öffentlichkeit erreichte. Ein weiterer wichtiger Türöffner für die Lobbyarbeit war das Abgrenzungspapier „Geriatrische Tagesklinik/ Ambulante Geriatrische Rehabilitation“, dies hat der BAG auf der Referentenebene in Bonn Gesprächsmöglichkeiten eröffnet. 2. DRG-Entwicklung und DRG-Projektgruppe Zu Beginn des Vorschlagverfahrens 2008 und zur langfristigen Strukturierung folgender Vorschlagsverfahren hat die DRGProjektgruppe im November 2006, unterstützt von Vorstand und Geschäftsführung, einen Workshop zur mittelfristigen Planung unter dem Titel „DRG 2007 Plus“ veranstaltet. Teilnehmer waren Vorstandsmitglieder der BAG Geriatrie, der DGG und der DGGG sowie Vertreter der Lehrstühle für Geriatrie. Hier ist auch die Arbeit einer auf der letzten Mitgliederversammlung initiierten Konsensusgruppe zum Thema „Definition des geriatrischen Patienten“ eingeflossen. Über die konsequente Umsetzung der hier erfolgten Vorschläge wird Herr Dr. Nemitz später berichten, auch das Thema „Definition des geriatrischen Patienten“ wird gesondert unter Top 15 besprochen. Zur Verbreiterung der Basis der Kalkulationshäuser und insgesamt der besseren Kooperation hat eine erste Informationsveranstaltung in Arnsberg im Rahmen des BW-Ausschusses stattgefunden. Die zukünftig engere Zusammenarbeit von Kalkulationshäusern mit der DRG-Projektgruppe ist vorgesehen. 3. GKV-WSG Im Rahmen der GKV-WSG stand die „Geriatrische Rehabilitation“ als Regelleistung auf der Agenda. Letztlich hat sich die Politik doch für die „große Lösung“ entschieden und alle Leistungen der Rehabilitation in Pflichtleistungen
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umgewandelt. Im Nachhinein muss das Ergebnis differenziert betrachtet werden: Eine zu exponierte Sonderstellung der Geriatrie hätte sicher sehr schnell zu vielen Neu-Geriatrien im Bereich des § 111 SGB V geführt, so dass die wirtschaftliche Basis unserer Mitgliedseinrichtungen möglicherweise gefährdet worden wäre. Zudem wäre die Geriatrie sicherlich dauerhaft „ins Visier“ der potentiellen Gegner geraten. Letztlich ist jedoch auch kritisch fest zu stellen, dass wir hier – sowohl personell, als auch inhaltlich – sicherlich an unsere Grenzen hinsichtlich der Einflussnahmemöglichkeiten gestoßen sind. Im Fazit lässt sich einschätzen, dass die Geriatrie in einer Form wahrgenommen worden ist, wie dies hinsichtlich ihrer „Größe“ und ihrer Stellung im Gesundheitssystem äußerst erstaunlich und bemerkenswert ist, aber eben auch eine Herausforderung für die weitere Tätigkeit darstellt. Geriatrie und Demographie müssen im Focus bleiben, das Thema Geriatrie und Qualitätssicherung wird bei Kostenträgern unter Kostenaspekten zunehmend mehr Beachtung finden, ebenso die Krankenhausbedürftigkeit im Rahmen geriatrischer Frührehabilitation. Hier muss die BAG bezüglich der Qualitätssicherung und bezüglich der Krankenhausbedürftigkeit sehr kurzfristig aktiv werden, um zu agieren, und nicht – wie immer wieder in der Vergangenheit – nur zu reagieren. 4. Gemidas Pro Um die Datenbasis für nahezu alle Geriatrie-relevanten Fragestellungen zu erhalten, ist in den letzten Monaten ausgesprochen viel Energie und Zeit in die Entwicklung und Implementation von Gemidas Pro gelegt worden. Seit Januar 2007 läuft hier der Echtbetrieb mit zwischenzeitlich 76 Teilnehmern. Dies bedeutet eine vergleichbare Zahl zu dem bis-
herigen Benchmarkprogramm Gemidas. Die Arbeit von Gemidas Pro wird unterstützt durch eine, insbesondere für Kalkulationszwecke nutzbare, umfangreiche Datei mit GP-OPS, die eine Möglichkeit zur Erfassung sowohl von OPS-relevanten als auch nicht OPS-relevanten Aktivitäten darstellt. Die Datei ist auf den Mitgliedsseiten eingestellt. Eine Fortsetzung der über viele Jahre erfolgreichen Datenerhebung als Grundlage für Kalkulationsfragen, für wissenschaftliche Veröffentlichungen, aber auch als wichtiges Benchmarkinstrument ist daher möglich und die Überleitung der Daten von Gemidas zu Gemidas Pro mittlerweile auch datenrechtlich geklärt. Die endgültige Übergabe der Daten, von der Forschungsgruppe Geriatrie seit dem 31. 10. 2006 vertragsrechtlich geschuldet, ist jetzt kurzfristig zugesagt worden. Um potentiell langwierige juristische Auseinandersetzungen zu vermeiden, haben wir hier eine entsprechende letzte Frist eingeräumt. Letztlich ist nur von sehr wenigen Einrichtungen die Datenüberleitung abgelehnt worden, von daher werden sich im Benchmarking keine relevanten Verschiebungen ergeben. Das Gesamtprojekt Gemidas Pro ist von Herrn van den Heuvel in enger Zusammenarbeit mit der Fa. Escape-Computer in Aachen und mit viel Unterstützung von Vorstandsmitgliedern und insbesondere von Frau Elkeles als Gemidas-Ausschussvorsitzender betreut worden. Die zunehmende Einbindung der Fa. Escape-Computer wurde erforderlich, da der nach intensiven Auswahlgesprächen gefundene Datenreferent der BAG Geriatrie die übertragenen Aufgaben letztendlich doch nicht schultern konnte und nach wenigen Wochen wieder aus den Diensten der BAG ausgeschieden ist. Für die Betreuung von Gemidas-Pro
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steht jetzt u. a. Frau Wittrich für das Daten- und DRG-Management als Ansprechpartnerin in der Geschäftsstelle zur Verfügung. 5. Qualitätssicherung Seit Herbst 2005 steht den Mitgliedern exklusiv das Qualitätssiegel Geriatrie als branchenspezifische Ergänzung (Add on) zu einem bestehenden (zertifizierten) Managementsystem in der klinischen Geriatrie zur Verfügung. Mit der Einführung dieses Qualitätssiegels konnte eine stringente Fokussierung auf die Anforderungen der Struktur- und Prozessqualität speziell im Bereich der Geriatrie ermöglicht werden. Mittlerweile haben zwölf Mitgliedseinrichtungen dieses Siegel erwerben können. Die Bedingungen und Informationen zum Prozedere des Siegelerwerbs können auf der Homepage eingesehen werden. Auch die Kriterien für das Aufnahmeverfahren neuer Mitglieder orientierten sich stark an den Strukturbedingungen der Auditcheckliste für das Qualitätssiegel Geriatrie. Die große Zahl der diesjährigen Neuaufnahmen war zu erreichen, nicht obwohl, sondern gerade weil die BAG so viel Wert auf Qualität bereits im Aufnahmeverfahren legt. 6. Reha-DRG Um die Bedeutung der diskutierten „Reha-DRGs“ für die Geriatrie bewerten zu können und zudem eigene Vorstellungen zu entwickeln, wurden in der Unterarbeitsgruppe des § 111er-Ausschusses intensiv die verschiedenen Ansätze in diesem Bereich erörtert und diskutiert. Dabei fanden u. a. mehrere Info-Veranstaltungen, u. a. mit Herrn Prof. Neubauer, München, und Herrn Prof. Müller-Fahrnow, Berlin, statt. Beide gehören zu den Meinungsführern in diesem Bereich. Sowohl der § 111er-Ausschuss als auch der Betriebswirtschaftsausschuss sind hier koordiniert aktiv.
Zu Top 4: GEMIDAS Datenbank/Eingabeprogramm Gemidas Pro Herr van den Heuvel erläutert die Hintergründe und den aktuellen Stand zur Einführung von GEMIDAS PRO. Das GEMIDAS-System besteht aus zwei Komponenten: Die erste ist ein Eingabetool in den Mitgliedseinrichtungen. Die zweite Komponente von Gemidas ist eine Zentraldatenbank in Berlin, in der die eingegebenen Daten gespeichert werden und für Statistiken, Auswertungen, Benchmarkings etc. zur Verfügung gestellt werden. Der im Jahre 2004 mit der Forschungsgruppe Geriatrie der Charité geschlossene und in 2006 gekündigte Kooperationsvertrag regelte die Urheberrechte dementsprechend, dass die Rechte am Eingabeprogramm beim Auftragnehmer und die Rechte an der Zentraldatenbank bei der BAG Geriatrie liegen. Als nach Vertragskündigung keine Lösung für eine Übernahme bzw. den Erwerb des Eingabetools gefunden werden konnte, wurde die Firma Escape Computer aus Aachen mit der Programmierung eines neuen Eingabetools beauftragt. Nach einer Testphase konnte nach insgesamt nur drei Monaten den an Gemidas teilnehmenden Einrichtungen das neue Eingabetool zur Verfügung gestellt werden. Nach Umsetzung der Grundfunktionen zur Fortsetzung der Daten-Eingabe wurden die Eingabeoptionen weiter vervollständigt sowie „Zusatzfunktionen“ wie z. B. eine § 21er-Datenschnittstelle integriert. Ein weiterer Schritt in der Entwicklung von Gemidas Pro soll die Konvertierung der Zentraldatenbank in das neue Datenbanksystem darstellen. Hier kommt es zu großen Umsetzungsproblemen, da trotz aller Wegbereitung für die Übergabe der Zentraldatenbank die Übergabe bisher verweigert wurde. Strittige Punkte betreffen die
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Urheberrechte, datenschutzrechtliche Regelungen sowie geleistete Mehrarbeit auf Seiten des ehemaligen Auftragnehmers. Zur Lösung des Problems gibt es Überlegungen ggf. die Zentraldatenbank neu aufzubauen. Die zum 1. April bei der BAG angestellte Mitarbeiterin für den Bereich Daten- und DRG-Management, Frau Wittrich, wird den Bereich Gemidas/Gemidas Pro hier intensiv inhaltlich betreuen und an der Schnittstelle des Ausschusses Gemidas sowie der DRG-Projektgruppe koordinierend tätig werden. In der anschließenden Diskussion werden Lizenzrechtsfragen zur in der Gemidas Pro integrierten Firebird-Datenbank geklärt sowie Möglichkeiten der Kompatibilität von Gemidas Pro mit anderen Geriatrie-Datenbanken angesprochen. Zu Top 5: Bericht der DRG-Projektgruppe Herr Dr. Trögner berichtet über die Arbeit der DRG-Projektgruppe seit der letzten Mitgliederversammlung: 1. Geriatrische Komplexbehandlung Im Bereich der OPS-Ziffer 8-550 gibt es zwei Arbeitsschwerpunkte, einmal die sog. „Permutationen“ und zum anderen die „inhaltliche Weiterentwicklung“. Die Permutationen beinhalten die zunehmende Verankerung im DRG-System. So werden quasi routinemäßig bei jedem jährlichen Vorschlagsverfahren (VV) alle noch nicht vorhandenen und inhaltlich sinnvollen Kombinationen von einzelnen DRGs oder OPS mit der Geriatrischen Komplex-Behandlung (GKB) überprüft, beispielsweise die Kombination mit Eingriffen am Gallenwegssystem oder mit invasiven kardiologischen Maßnahmen (Herzkatheter). Weiterhin werden Splits beantragt, z. B. durch den Barthel-Index oder durch das Le-
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bensalter. Für dieses Jahr ist es gelungen, die Kombination von Behandlung auf der Stroke Unit mit der GKB zu verankern. Der Erfolg unserer Anträge hängt von den verfügbaren Daten der Kalkulationshäuser beim InEK ab. Hier ist es ein Problem der Geriatrie, dass viele unterschiedliche DRGs angesteuert werden und nur wenige Kalkulationshäuser vorhanden sind. Außerdem erfolgen Kodierung und Zugangssteuerung zu einem gewissen Grad auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten, so dass bisher nicht bewertet Kombinationen systembedingt unterrepräsentiert sind. Ähnliches gilt für die Bewertung der 8-550.0 und der 8-550.2. Inhaltlich wurde für das VV2007 festgelegt, dass die Übergangsfrist für das Vorhandensein der Weiterbildung „Klinische Geriatrie“ nicht über 2007 hinaus verlängert werden soll. Unser Antrag, den Sozialdienst in die OPS zu implementieren, wurde von Seiten der Kassen abgelehnt. Für das VV2008 wurde basierend auf dieser Diskussion in Zusammenarbeit mit der Dt. Vereinigung für Rehabilitation (DVfR) und der Deutschen Vereinigung für Sozialarbeit im Gesundheitswesen (DVSG) ein erneuter Antrag gestellt. Hauptinhalt ist, dass bestimmte Sozialdienstleistungen mit max. 20% der Therapieeinheiten verrechnet werden können. Hier geht es speziell z. B. um Gruppen mit einem hohen Beratungs- und Organisationsaufwand (z. B. Demenzpatienten). 2. Nicht-Komplexpatienten Durch die 8-550 werden nicht alle Patienten in geriatrischen Abteilungen erfasst. Unter anderem fehlt die Gruppe der Patienten mit Sturzsyndrom. Hier konnte im Vorschlagverfahren 2007 erreicht werden, dass der Text des ICD-Schlüssels R29.6 entsprechend der internationalen Version
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geändert wurde in „Sturzneigung beim alten Menschen“. Damit ist ein Marker für zukünftige Berechnungen vorhanden. Als neuer Vorschlag wurde im aktuellen Vorschlagverfahren 2008 die Einführung der OPS-Ziffer 1-772 beantragt, die Details der Sturzabklärung beinhaltet. Es ist sinnvoll, die klinikinternen Algorithmen auf die Inhalte der neuen OPS-Ziffer abzustellen, damit möglichst bald Daten in ausreichender Zahl bei InEK vorliegen. Für die Zukunft wird diskutiert, über Syndrome wie Frailty, Malnutrition, Sarkopenie etc. eine Abgrenzung und Höhergruppierung der geriatrischen Patienten zu erreichen. 3. Geriatrische Tagesklinik Für die geriatrische Tagesklinik (GTK) nach § 108/109 SGB V (also nur Akutbereich) gibt es eine neue OPS-Ziffer, die auf Verhandlungen beim DIMDI im letzten Jahr beruht. Die Ziffer lehnt sich eng an die 8-550 für den vollstationären Bereich an. Unterschiede sind die Aufsplittung von Physiotherapie und Massage (Stichwort „2 aus 5“ statt „2 aus 4“), der Status als Pre-MDC (= diagnosenunabhängig) und die Tatsache, dass bestimmte Therapieleistungen täglich zu erbringen sind (max. 50% Gruppentherapie). Die OPS-Ziffer ist täglich anzugeben, was einen hohen Aufwand bedeutet (Kodierung und Controlling), aber auch zu einer großen Flexibilität führt, was die Länge der Behandlung betrifft. Es werden zwei DRGs angesteuert (A90A und A90B), die beide bisher noch unbewertet sind. Insofern müssen dieses Jahr krankenhausindividuelle Abschläge verhandelt werden. Mit den ersten Daten ist zu erwarten, dass 2009 konkrete Relativgewichte zur Verfügung stehen werden. 4. DRG-Projektgruppe Die DRG-Projektgruppe hat sich im Laufe des letzten Jahres neu
formiert und in die Details eingearbeitet. Es ist gelungen, zu jedem Vorschlagsverfahren rechtzeitig qualifizierte Anträge einzubringen und so die Position der Geriatrie zu vertreten. Um das zu erleichtern, wurden einzelne Aufgabengebiete bestimmten Personen zugeordnet: DRG-System (Permutationen, Splits, Zusatzentgelte etc.): Dr. M. Hämmerle, Stuttgart Inhaltliche Entwicklung 8-550 und Geriatrische Tagesklinik: Dr. J. Trögner, Rosenheim Implementation des Sturzsyndroms, Newsletter, Homepage: Dr. G. Nemitz, Braunschweig Zur Gruppe sind neu hinzugekommen: Astrid Besecke (Medizin-Controlling Wernigerode), Dr. Reinhard Eicke (Oberarzt Darmstadt) und Agnes Hartmann (IT und Medizin-Controlling Hofgeismar). Alle Anträge zum DRG-System sollten zentral über die DRG-Projektgruppe laufen. Für Vorschläge und Anregungen ist die DRG-Projektgruppe stets dankbar. Etwaige Abstimmungen sollten im Vorfeld stattfinden und nicht auf der „offiziellen“ Ebene beim DIMDI oder InEK, denn ein Teil unserer Stärke liegt in der Geschlossenheit. Folgende Dinge sind wichtig für die zukünftige Entwicklung des DRG-Systems: • Melden Sie Lücken im DRGSystem an die DRG-Projektgruppe • Kodieren Sie die 8-550 auch dann, wenn kein Hub entsteht • Kodieren Sie ggf. auch die 8-550.1 und 8-550.2 • Beteiligen Sie sich am Kalkulationsverfahren • Benutzen und übermitteln Sie an das InEK auch optionale OPS-Kodes Kontaktadresse der DPG:
[email protected]
Mitteilungen der Bundesarbeitsgemeinschaft der Klinisch-Geriatrischen Einrichtungen e.V.
Informationen im Mitgliederbereich der BAG unter: http://www.bag-geriatrie.de. In der anschließenden Diskussion spricht Herr Professor Naurath das Problem des Personalmangels in den Tageskliniken an. Insgesamt zeigt sich hier die Diskrepanz in der bundesweiten Inhomogenität von Strukturen und Qualität der Tageskliniken. Herr Hon.-Prof. Lüttje dankt der DRG-Projektgruppe und insbesondere Herrn Dr. Trögner für die erfolgreiche Durchsetzung der Abrechenbarkeit des Sozialdienstes. Ein Problem stellt noch immer der geringe Anteil an Geriatrien bei den Kalkulationshäusern dar. Der Anteil an geriatrischen Tageskliniken am Kalkulationsverfahren des InEK ist der DRG-Projektgruppe derzeit nicht bekannt, kann aber als sehr gering eingeschätzt werden. Zu Top 6: Verbandspolitik Im Mittelpunkt des Berichtes von Herrn Hon.-Prof. Lüttje, teilweise ergänzt von Herrn van den Heuvel, steht die Gesundheitsreform 2007. Anhand verschiedener Folien werden die Neuerungen im Bereich medizinische Versorgung, integrierte Versorgung sowie die neuen Wahlmöglichkeiten für Versicherte vorgestellt. Im Bereich der medizinischen Versorgung erläutert er insbesondere die Ausweitung der ambulanten Versorgung durch Krankenhäuser, den Ausbau der Palliativversorgung sowie die im Gesetz vorgesehenen Maßnahmen zur Verbesserung zum Übergang vom Krankenhaus in den Bereich der Reha. Unter Verweis der ausführlichen Erörterung im Rahmen des Ausschusses „Geriatrische Rehabilitationseinrichtungen gemäß § 111 SGB V“ stellt Herr Hon.-Prof. Lüttje noch einmal den neuen Anspruch auf medizinische Rehaleistungen so-
wie die neuen Regelungen zur Zertifizierungspflicht für Rehaeinrichtungen dar. Des Weiteren werden die Entwicklungen im Bereich der ambulanten bzw. mobilen Reha thematisiert. Weitere Themen des Berichtes sind die verbandspolitischen Veränderungen durch die Gesundheitsreform 2007 (u. a. kassenartenübergreifende Fusionen sowie Gründung eines einheitlichen Spitzenverbandes) sowie die Arbeit der Bundesarbeitsgemeinschaft im Rahmen der Diskussion zum Reformgesetz. Anschließend wird noch einmal die anstehende Form der Pflegeversicherung angesprochen. Es wird dargestellt, dass die Diskussion zur Reform dieser Versicherung bereits auf breiter Front angelaufen ist. Klare Trendlinien sowohl innerhalb der Politik als auch innerhalb der gesetzlichen Krankenversicherung sind jedoch noch nicht auszumachen. Man kann jedoch davon ausgehen, dass der Bereich Geriatrie auch im Rahmen der Pflegeversicherungsreform eine hohe Bedeutung bekommt. Aus Sicht der Geriatrie ist insbesondere die scharfe Trennung zwischen Krankenversicherungsrecht und Pflegeversicherungsrecht bzw. der zu Grunde liegenden Budgets kritisch zu hinterfragen sowie eine generelle Beurteilung des vorhandenen Rehabilitationspotenzials eines Patienten durch einen Geriater zu fordern, bevor eine Pflegestufe vergeben wird. Auf Bitten von Herrn Hon.Prof. Lüttje berichtet anschließend Herr Professor Naurath, Chefarzt der Geriatrischen Klinik am Friedrich-Ebert-Krankenhaus Neumünster und Vorstandsmitglied der LAG Schleswig-Holstein über die Weiterentwicklung der Geriatrie in Schleswig-Holstein: Seit dem 1. 1. 2007 gibt es eine Vereinbarung nach § 24 BPflV mit den Kostenträgern zur ambulanten geriatrischen Versorgung.
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Grundlage dieser Vereinbarung ist eine von der LAG SchleswigHolstein erarbeitete Rahmenempfehlung, die mit Unterstützung des Sozialministeriums bereits seit dem Jahr 2005 in abgestimmter Form vorliegt (beteiligt waren neben den Kostenträgern der MDK und die KV). Außer den Patientenströmen und den Verfahrensabläufen (einschließlich der mobilen Behandlungskomponente) beinhaltet diese Rahmenempfehlung auch eine Abgrenzung zum Leistungsspektrum der geriatrischen Tagesklinik. Die ursprünglich intendierte landesweite Umsetzung dieses Konzeptes im Rahmen der Integrationsversorgung konnte nicht erfolgen, da bei einigen Kassen die hierfür zur Verfügung stehenden Mittel bereits ausgeschöpft waren. Um möglichst allen geriatrischen Patienten einer Region dennoch ein entsprechendes Angebot unterbreiten zu können, wurde ein Modellprojekt vereinbart, das vorerst an vier Standorten (Flensburg, Heide, Itzehoe, Lübeck) umgesetzt wird. Dabei können pro Jahr bis zu 220 Patienten ambulantgeriatrisch behandelt werden, wobei etwa zwei Drittel aus dem ambulanten und etwa ein Drittel aus dem stationären Bereich kommen sollen. Die Erfahrungen der ersten Wochen zeigen, dass dieses neue Behandlungsangebot auch bei den niedergelassenen Kollegen auf ein breites Interesse stößt. Das Sozialministerium hat für den weiteren Ausbau dieses Modells zu einem landesweiten Angebot seine Unterstützung zugesagt. Zu Top 7: Bericht des Geschäftsführers über die Verbandsarbeit Herr van den Heuvel gibt einen kurzen Überblick über das letzte Geschäftsjahr aus Sicht der Geschäftsführung. Er macht dabei deutlich, dass in den letzten zwölf Monaten ein sehr breites Spekt-
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rum von Aufgaben zu bearbeiten war. Dabei waren zwei Aspekte für das Geschäftsjahr besonders prägend: • Die Gesamtzahl der Projekte und Aufgaben hat sich sehr deutlich weiterentwickelt und • es gab sehr viele Ereignisse und Aufgaben, die zu Beginn des Geschäftsjahres weder ersichtlich noch planbar waren. Das nach außen hin wichtigste und deutlichste Zeichen für die Entwicklung der Bundesarbeitsgemeinschaft hin zu einem „echten“ Verband war der Umzug der Geschäftsstelle in „eigene“ Büroräume. Damit verbunden war eine Vielzahl von organisatorischen Veränderungen, die zu einem weiteren Aufbau bzw. Festigung der Verbandsstrukturen notwendig waren. Das zweite Projekt, welches das gesamte Geschäftsjahr weit überproportional geprägt und von seinem zeitlichen Umfang her im außerordentlichen Bereich dominiert hat, war die Beendigung des Kooperationsvertrages mit der Forschungsgruppe Geriatrie und die damit verbundene Neuorganisation der DRGProjektgruppe bzw. die Neuorganisation von Gemidas. Durch die mangelnde Kooperationsbereitschaft bzw. bewusste Verhinderung der ordnungsgemäßen Aufgabenübertragung seitens des bisherigen Auftragnehmers musste innerhalb kürzester Zeit ein ca. zehn Jahre bestehendes EDV-System von Grund auf neu geplant und technisch realisiert werden. Daneben waren die verschiedenen rechtlichen Aspekte zu bearbeiten bzw. die Rechte der Mitglieder der Bundesarbeitsgemeinschaft entsprechend zu vertreten. Der Bereich Gemidas/Gemidas Pro hat dabei zeitweise die gesamte reguläre Arbeitszeit beansprucht. In dieser Phase wurde zudem das Ausschreibungsverfahren für die neugeschaffene Stelle des BAGDatenreferenten betreut und
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durchgeführt. Daran schloss sich die Einarbeitung des ausgewählten Bewerbers an. Während der gerade eingearbeitete Bewerber kurzfristig die Bundesarbeitsgemeinschaft wieder verlassen hat, nahm die Gesundheitsreform bzw. die Diskussion rund um die Geriatrie im Rahmen der Gesundheitsreform immer stärker an Fahrt auf. Zusammen mit dem Vorstand konnte in diesem Bereich häufig nur noch reagiert anstatt agiert werden. Es wurde jedoch seitens der Geschäftsstelle versucht, in möglichst enger Kooperation mit anderen Verbänden, insbesondere aus dem Bereich der Rehabilitation, jenseits der direkten politischen Diskussion ein möglichst geriatriefreundliches Klima zu erzeugen. Hier zeigten sich jedoch deutliche zeitliche, inhaltliche und nicht zuletzt auch personelle Grenzen innerhalb der Bundesarbeitsgemeinschaft. Neben diesen großen Themenblöcken wurde weitestgehend versucht, die zum Teil bereits länger laufenden Projekte wie z. B. die Überführung von Zercur Geriatrie in den Regelbetrieb oder das Themenfeld Reha DRGs möglichst kontinuierlich weiter zu bearbeiten. Rückblickend ist jedoch festzustellen, dass nicht alle Aufgaben in der vorgesehenen Zeit zum Abschluss gebracht werden konnten. Abschließend ist festzustellen, dass innerhalb der Verbandsstruktur das Aufgabenlimit erreicht bzw. zeitweise deutlich überschritten worden ist. Gleichzeitig ist jedoch für den Bereich außerhalb der Bundesarbeitsgemeinschaft festzustellen, dass sich die Zahl der Kontakte bzw. die Einbindung in Strukturen des Gesundheitssystems deutlich intensiviert haben. Die Bundesarbeitsgemeinschaft hat es im abgelaufenen Geschäftsjahr geschafft, zu einem echten Verband im Gesundheitssystem zu werden.
Dies spiegelt sich auch in der gesteigerten Wahrnehmung in der (Fach-) Öffentlichkeit wider. Dieser Schritt hin zu einer echten Verbandsstruktur hat jedoch auch Auswirkungen auf die inhaltliche Arbeit der Bundesarbeitsgemeinschaft. So ist insbesondere durch die stärkere Lobbyarbeit eine deutlichere und auch schnellere Positionierung zu grundlegenden Themen wie z. B. die Weiterentwicklung der Geriatrieversorgungsstrukturen oder zu Finanzierungsfragen notwendig. An diesen Themenfeldern muss im neuen Geschäftsjahr intensiv gearbeitet werden. Zu Top 8: Reha-DRGs Das Thema Reha-DRG wird unter Top 16 im Bericht des Ausschusses „Geriatrische Rehabilitationseinrichtungen nach § 111 SGB V“ mit abgehandelt. Zu Top 9: Bericht des Geschäftsführers über die wirtschaftliche Lage des Vereins im abgelaufenen Geschäftsjahr 2006 Herr van den Heuvel stellt der Mitgliederversammlung die Jahresrechnung 2006 vor. Er erläutert kurz die Posten auf der Einnahmen- (281 603,35 1) und Ausgabenseite (264 522,65 1). Das Haushaltsjahr 2006 wurde mit einem Überschuss in Höhe von 17 080,70 1 abgeschlossen. Dieser nicht geplante Überschuss ergibt sich insbesondere durch die Verschiebung von Rechnungen einiger Projekte aus 2006 in das Haushaltsjahr 2007. Inklusive der Rücklagen und des Anlagevermögens ergibt sich zum Stichtag 31. 12. 2006 ein Vermögen des Vereins von 137 822,21 1. Herr van den Heuvel merkt an, dass die für den Überschuss sowie die Rücklagen präsentierten Zahlen zu denen in den vorab versandten Buchführungsunterlagen um ca. 1500 1 nach oben zu korrigie-
Mitteilungen der Bundesarbeitsgemeinschaft der Klinisch-Geriatrischen Einrichtungen e.V.
ren sind, da im Nachhinein noch Zinsen für das Online-TagegeldKonto zu erfassen waren. Zu Top 10: Bericht der Kassenprüfer Herr Janduda, der gemeinsam mit Herrn Retzsch die Kassenprüfung vorgenommen hat, führt aus, dass sämtliche Belege als prüffähige Unterlagen zur Kassenprüfung vorhanden gewesen seien. Die Darstellung der Jahresrechnung, des Anlagenspiegels sowie des Vermögens war ordnungsgemäß und schlüssig und habe keinen Anlass zur Beanstandung gegeben. Herr Hon.-Prof. Lüttje dankt beiden Kassenprüfern für ihre Arbeit und den Einsatz für die BAG. Zu Top 11: Beschlussfassung über die Jahresrechnung und Entlastung des Vorstandes a) Nach Aussprache wird die Jahresrechnung 2006 einstimmig ohne Gegenstimmen mit einer Stimmenthaltung genehmigt. b) Auf Antrag aus Reihen der Mitglieder wird der Vorstand ohne Gegenstimmen bei fünf Stimmenthaltungen entlastet. Herr Janduda und Herr Retzsch werden einstimmig in ihrem Amt des Kassenprüfers bestätigt und nehmen das Amt an. Zu Top 12: Haushaltsplanung 2007/2008 Herr van den Heuvel erläutert die für das Jahr 2007 zu erwartenden Einnahmen und Ausgaben und erläutert diese. Insbesondere stellt er die Personalstruktur der BAGGeschäftsstelle ab dem 1. April 2007 vor. Hier wird Frau Wittrich als Daten- und DRG-Management-Verantwortliche ihre Tätigkeit aufnehmen. Geplant ist auch eine Verstärkung des Sekretariats. Die ansteigenden Personalkosten würden in den nächsten Jahren zu einem Haushaltsdefizit führen:
Für das Haushaltsjahr 2007 sind Einnahmen von 284 788 1 geplant, denen auf Grund der erläuterten personellen Entwicklung der BAG-Geschäftsstelle Ausgaben von 376 162 1 gegenüberstehen. Dies ergibt ein Defizit von 91 374 1 und eine Verminderung der Rücklagen auf etwa 46 448 1. Im Hinblick auf die Abstimmung über die Beitragserhöhung ab dem 1. 1. 2008 erfolgt eine Abstimmung über den Haushaltsplan 2007. Der vorgestellte Haushaltsplan 2007 wird mit zwei Gegenstimmen sowie sieben Stimmenthaltungen mehrheitlich angenommen. Zu Top 13: Festlegung der Höhe des Beitragssatzes ab dem Jahr 2008 Für die Finanzierung eines zu erwartenden Haushaltsbudgets von 400 000 1 wird eine Steigerung des Mitgliedsbeitrags auf 29,80 1 pro Bett bzw. Platz der geriatrischen Einrichtung vorgeschlagen. In der anschließenden Diskussion schlägt Herr Pallasch aus Tessin vor, den Mitgliedsbeitrag für 2008 wie vorgeschlagen zu erhöhen, aber für die kommenden Jahre danach eine Beitragsvariante der Höhe des Mitgliedsbeitrags abhängig von den Erlösen der Kliniken zu erarbeiten. Dieser Vorschlag wird z. T. als zu bürokratisch und aufwendig angesehen. Herr Dr. Meisel weist darauf hin, dass in Sachsen-Anhalt bereits nicht mehr Bettenzahlen sondern Fallzahlen Budget-Berechnungsgrundlage sind. Da dieser Trend bundesweit zu erwarten ist, ergibt sich prinzipiell für die Bundesarbeitsgemeinschaft die Notwendigkeit der Umstellung ihrer bisherigen Berechnungsgrundlage. Herr Hon.-Prof. Lüttje informiert, dass bei der ambulanten geriatrischen Rehabilitation ebenfalls keine Bettenzahlen zum Ansatz gebracht werden können. Nach Aussprache ergeht deshalb an den Ausschuss Betriebswirtschaft die
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Aufgabe, eine geeignete Grundlage für die Erhebung der Mitgliedsbeiträge in den nächsten Jahren zu erarbeiten. Der Haushaltsplan 2008 mit einem geplanten Budget von 400 000 1, finanziert mit einem Mitgliedsbeitrag von 29,80 1 pro geriatrischem Bett/Platz wird mehrheitlich mit einunddreißig Gegenstimmen bei vier Stimmenthaltungen angenommen. Herr Hon.-Prof. Lüttje stellt entsprechend dem Vorschlag von Herrn Pallasch den Antrag, dass an die Geschäftsführung und den Ausschuss Betriebswirtschaft der schriftliche Auftrag ergeht, für die Mitgliederversammlung 2008 einen Alternativvorschlag zur Beitragsermittlung für die Mitglieder zu erarbeiten. Der Antrag wird mit zwanzig Gegenstimmen und fünfzehn Stimmenthaltungen mehrheitlich angenommen. Zu Top 14: Nachwahl eines Beisitzers im Vorstand Herr Dr. Schramm, Chefarzt am Mediclin Reha-Zentrum Roter Hügel in Bayreuth, wird einstimmig zum Wahlleiter gewählt. Er teilt den Anwesenden mit, dass Herr Dr. Greuel als kooptiertes Vorstandsmitglied zur Wahl als Beisitzer im Vorstand zur Verfügung steht. Es werden keine weiteren Kandidatenvorschläge eingereicht. Von den Anwesenden wird eine offene Wahl gewünscht. Herr Dr. Greuel wird einstimmig ohne Stimmenthaltungen als Beisitzer in den Vorstand gewählt. Zu Top 15: Definition des geriatrischen Patienten Herr Hon.-Prof. Lüttje stellt den Mitgliedern die „Definition Geriatrischer Patienten“ vor, welche im Konsens mit der DGG und DGGG in einer separaten Arbeitsgruppe im Email-Umlaufverfahren erarbeitet wurde. Im November 2006 fand ein Workshop DRG
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MITTEILUNGEN
2007 Plus unter Teilnahme von Vertretern der BAG, DGG und DGGG sowie der Lehrstuhlinhaber für Geriatrie in Berlin statt. Im Rahmen dieser Sitzung wurde diese Definition vorgestellt und diskutiert. Ebenfalls hat Herr Hon.-Prof. Lüttje diese Definition auf dem Kongress der DGG sowie – informell – beim MDK Hamburg vorgestellt. Eine Weiterbearbeitung der vorliegenden Version ist geplant (Rehapatient, potentieller Rehapatient). Herr Hon.Prof. Lüttje betont, dass es sich bei dieser Definition bewusst um keine wissenschaftlich fundierte, komplette Definition handelt, da dies unter dem Zeitdruck der Gesundheitsreform auch nicht zu leisten war. Im Vordergrund für die Frage nach dem potentiellen geriatrischen Patienten stehen seine Multimorbidität bzw. sein Alter von 80 Plus, welche für eine Verlegung in die Geriatrie entscheidend sein sollten. In der Diskussion äußert Herr Professor Zippel aus Berlin seine Bedenken zu dieser Definition hinsichtlich einer Entscheidung für die indikationsspezifische Reha oder die geriatrische Reha seitens der niedergelassenen Ärzte, Krankenkassen, MDK oder Sozialarbeiter. Zu Top 16: Berichte aus den Ausschüssen Ausschuss Betriebswirtschaft Herr Wehmeyer berichtet in Vertretung des Ausschussvorsitzenden Herrn Zastrau zur Arbeit des Ausschusses Betriebswirtschaft seit der letzten Mitgliederversammlung: Der Ausschuss Betriebswirtschaft hat sich seit der letzten Mitgliederversammlung zweimal getroffen. Dabei wurde im Rahmen der zweitägigen Veranstaltung am 21. und 22. November 2006 in Arnsberg (32. Sitzung) mit Vertretern des Sozialministeriums NRW und Kostenträgern über die Geriatrie
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im Rahmen der GKV-Reform 2007 diskutiert. Neben „Outsourcing von Therapieaufgaben“, der Neuentwicklung von Gemidas Pro sowie weiteren aktuellen Themen (DRG, Arbeitszeitgesetz, Tarifverträge) haben die „DRGs in der Rehabilitation“, insbesondere ein Referat von Herrn Prof. Dr. Müller-Fahrnow, breiten Raum eingenommen. Weiterhin sind der Vorstand und die Geschäftsführung der BAG sowie die im Ausschuss Betriebswirtschaft Mitwirkenden darum bemüht, Mitgliedseinrichtungen für die Teilnahme an der InEK-Kalkulation zur Übermittlung von Kostendaten zu gewinnen. Dazu gab es in einem Praxisworkshop Gelegenheit zu Information und Austausch. Die Absicht, sich BAG-seitig personell gezielt zu verstärken, um die wenigen Kalkulationshäuser gezielt zu begleiten und zu vermehren, wird weiterhin verfolgt und findet in der Einstellung von Frau Anke Wittrich als DRG- und Datenreferentin zum 1. 4. 2007 ihren Ausdruck. Im Rahmen der Ausschusssitzung am 29. 3. 07 (33. Sitzung) haben sich die Anwesenden mit Ergebnissen aus dem Kalkulationsverfahren 2006 anhand ausgewählter Top-10-DRGs in Kalkulationshäusern der BAG beschäftigt. Neben der Frage, bei welchen Kostenarten Unterschiede bestehen, ist vor allen Dingen interessant, worin diese begründet sind und wie einzelne Einrichtungen durch Prozesssteuerung und Festlegung der Rahmenbedingungen signifikant niedrigere Kosten erzielen können. Dabei wurde wiederholt deutlich, dass eine vernünftige Kalkulationsstichprobe unabdingbar ist und insbesondere unter den Mitgliedseinrichtungen mit hohem hauseigenem Basisfallwert die Teilnahme am InEK-Verfahren unbedingt angestrebt werden sollte, solange die hauseigenen Basisfallwerte
noch nicht auf das niedrigere Landesniveau abgesenkt worden sind. Darüber hinaus bestand Klarheit unter den Teilnehmenden und Mitarbeitenden, dass im Bereich der Tagesklinik die DRGs kommen werden und eine Kalkulation hier ebenfalls notwendig ist. Diesem Thema wird sich die Herbsttagung ebenso weiter widmen wie dem Thema „Mobile geriatrische Rehabilitation“. Hier wurde die Rahmenempfehlung „Mobile geriatrische Reha“ durch den Vorstand der BAG Geriatrie umfänglich und kritisch gewürdigt. Die Gefahr an dieser Stelle ist, dass die Sozialleistungsträger konkrete Rahmenbedingungen unbeachtet lassen und die mobile geriatrische Reha für alle geriatrischen Patienten grundsätzlich für anwendbar halten, also auch für solche, die bislang z. B. in Tageskliniken versorgt werden. Hinsichtlich des Rechtsanspruchs auf die Rehabilitation in Verbindung mit dem GKV WSG gibt es noch keine neuen Erkenntnisse. Änderungen am Markt bzw. in der Bewilligungspraxis sollten auch in der Herbsttagung reflektiert werden. Herr Ralf Zastrau wurde als neuer Ausschussvorsitzender wieder gewählt und das Geriatriezentrum im Klinikum Chemnitz hat sich bereit erklärt, die Herbsttagung 2007 auszurichten. Ausschuss Qualitätssicherung I – Gemidas Frau Dr. Elkeles berichtet über die Arbeit des Ausschusses Gemidas: Durch die schwierigen und langwierigen Verhandlungen zwischen der BAG und der Forschungsgruppe Geriatrie der Charité bzgl. der Weiterführung bzw. Übergabe des Gemidas-Erfassungsprogramms sowie der Zentraldatenbank war eine inhaltliche Ausschussarbeit im vergangenen Jahr leider nicht möglich. Mit der
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Neuprogrammierung von Gemidas Pro, an der sich zahlreiche Ausschussmitglieder sehr aktiv beteiligt haben, stehen jetzt die Ressourcen für die Datenerfassung zur Verfügung. Über die weiteren Entwicklungen hinsichtlich der Auswertung und Nutzung der Daten wird zeitnah berichtet. Frau Dr. Elkeles wurde ohne Gegenstimmen oder Enthaltungen als Ausschussvorsitzende wieder gewählt. Ausschuss Qualitätssicherung II – Qualitätsstandards Herr Dr. Gogol, Vorsitzender des Ausschusses QS II – Qualitätsstandards berichtet zum Stand der Entwicklung eines Basisassessments. Neben den Ergebnissen aus dem Ausschuss stellt er auch die im Mitgliederbereich eingestellte Version des Vorstandes sowie die der Klinik für Geriatrie im St. Bonifatius-Hospital Lingen vor. Die Vortragsfolien sind im Mitgliederbereich auf der Homepage der BAG eingestellt. Zum weiteren Sachstand ist eine gemeinsame Ausschusssitzung aufgrund von Terminproblemen im letzten Dreivierteljahr nicht zustande gekommen. Weitere Erarbeitungen erfolgten im Umlaufverfahren via Email. In der Ausschusssitzung am Vortag stellte Frau Schmidt vom Geriatrischen Zentrum Bethanien in Heidelberg die Ergebnisse zum dort erarbeiteten Behandlungspfad Hüftfraktur vor. Nachfolgend wurden Vorschläge für die weitere Arbeit des Ausschusses skizziert und diskutiert. Ein Vorschlag hierfür war die Modifizierung des Delphi-Verfahrens. Es wurde beschlossen, in den nächsten acht bis zwölf Monaten in kleinen Arbeitsgruppen von ca. vier bis sechs Personen zu einer begrenzten Themenauswahl (z. B. Management Vorhofflimmern, Management Marcumar, Management Chron. Obstipation (a pharmakologisch, b nicht-pharmakologisch)) Modifi-
zierungsvorschläge zu erarbeiten. Diese sollen sowohl im E-MailVerfahren als auch über die BAGHomepage kommuniziert werden. Vorgesehen ist ein moderiertes Treffen der AGs zur Version 2.0, deren überarbeitete Fassung zunächst dem BAG Vorstand vorgelegt und dann auf der Mitgliederversammlung 2008 vorgestellt werden soll. Herr Dr. Gogol wurde als Vorsitzender des Ausschusses wiedergewählt. Ausschuss für Aus-, Fortund Weiterbildung Zercur Geriatrie Am 4. 5. 2006 fand in Kassel-Wilhelmshöhe eine Sitzung zum Abschluss der Pilotphase von Zercur Geriatrie statt. Hierbei wurde ein Konsens zum weiteren Vorgehen erreicht. Nach einem umfangreichen Abstimmungsprozess konnten inhaltliche Änderungsvorschläge zu den Modulen in das Curriculum eingearbeitet werden. Anschließend wurde auch der Lernzielkatalog überarbeitet, so dass Ende November die inhaltliche Überarbeitung der Module sowie des Lernzielkatalogs abgeschlossen waren. Gleichzeitig fasste Herr van den Heuvel die konsentierten Rahmenbedingungen zu einem Leitfaden zusammen und entwickelte einen Zercur-Flyer. Die Geschäftsstelle richtete außerdem eine ständige E-MailAdresse ein, über die die Korrespondenz zu Zercur abgewickelt werden kann. Zur Ausschusssitzung am 30. 11. 2006 wurde der gesamte Leitfaden Zercur Geriatrie im Ausschuss abschließend beraten, so dass Zercur Geriatrie ab Dezember 2006 in den Regelbetrieb überführt werden konnte. Die aktuellen Zercur Geriatrie-Kurse sind auf der BAG-Homepage als Tabelle hinterlegt. Die Erarbeitung der Fallbeispiele konnte noch nicht abge-
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schlossen werden. Hierzu konstituierte sich eine Arbeitsgruppe unter Mitarbeit von Frau Dr. Perpeet-Kasper, Frau Dr. Kurtal, Frau Dieckmann, Herrn Dr. Hanxleden, Herrn Dr. Brosch, Herrn Frey und Frau Dr. Vodenitscharov. Die Fallbeispiele werden bis Ende Juni 2007 der Geschäftsstelle übergeben und können von den Zercur-Anbietern ab Juli 2007 angefordert werden. Bezüglich der Leitfadenaktualisierung sind alle Mitgliedseinrichtungen, die Zercur Geriatrie® anbieten, aufgefordert, gewünschte Änderungen im Leitfaden sowie Vorschläge zur Weiterentwicklung des Curriculums unter der Adresse der BAG (zercur@ bag-geriatrie.de) mitzuteilen. Die Auswertung der Vorschläge erfolgt über den Ausschuss in Zusammenarbeit mit der Geschäftsstelle. Die Entwicklung eines Aufbaukurses wurde zunächst zurückgestellt. Bei jedem ZercurKurs sollten jedoch zukünftig von den Teilnehmern Vertiefungswünsche abgefragt werden. Aktuelles zu Aus-, Weiterund Fortbildung Zwischen Vorstand der DGG und der BAG besteht Konsens darüber, dass zunächst das Ergebnis des Ärztetages in Münster bezüglich des Antrages auf den Schwerpunkt Allgemeine Innere Medizin abgewartet und danach über die weitere Strategie entschieden werden soll. Herr Hon.-Prof. Lüttje und Herr Dr. Meisel beabsichtigen eine weitere Kontaktaufnahme zur Bundesärztekammer bzgl. des Schwerpunktes Geriatrie. Herr Dr. Stamm berichtete aus Schleswig-Holstein, dass inzwischen ca. 300 Allgemeinmediziner geriatrisch weitergebildet wurden, das Curriculum von 120 Stunden umfasst 80 Stunden Geriatrie in der Theorie und 40 Stunden Praktikum. Durch das große Engagement der schleswig-holsteinischen Kollegen ist es gelungen,
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ein Modellprojekt über 2 Jahre an 4 Standorten für ambulante geriatrische Versorgung (AGV) zu initiieren. Hierzu steht ein Zusatzbudget von 1,4 Millionen 1 zur Verfügung (pro Fall ca. 1300 1). Dieses Projekt ermöglicht die engere Kooperation mit den Hausärzten. Finanziert werden neben therapeutischen und koordinativen Leistungen auch Teambesprechungen und geriatrische Konsultationen sowie eine wissenschaftliche Begleitung. Die Homepage der BAG sollte zur Veröffentlichung von regionalen bzw. institutionellen Angeboten zu Fort- und Weiterbildungen genutzt werden. Hierzu wird ein Anschreiben an die Landesarbeitsgemeinschaften und auch Akademien mit der Bitte um Informationsweitergabe vorbereitet. Zukünftige Ausschussarbeit Die Teilnehmer der Ausschusssitzungen sahen Bedarf, zu verschiedenen Themen Arbeitsgruppen zu bilden. Hierzu soll eine Anfrage an die Mitgliedseinrichtungen erfolgen. Insbesondere sollen die nichtärztlichen Berufsgruppen verstärkt in die Ausschussarbeit einbezogen werden (z. B. Therapeuten in der Geriatrie, palliative Pflege in der Geriatrie). Bezüglich der Kommunikation sollen die Protokolle der Ausschusssitzungen per E-Mail über den Gesamtverteiler der BAG an alle Mitgliedseinrichtungen versandt werden. Als Termin für die nächste Ausschusssitzung einigte man sich auf den 22. 11. 2007. Veran-
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staltungsort wird voraussichtlich Kassel-Wilhelmshöhe sein. Wahl des Ausschussvorsitzenden und Stellvertreters Frau Dr. Vodenitscharov wurde für ein weiteres Jahr zur Vorsitzenden und Frau Bauer-Vogg zur Stellvertreterin des Ausschusses gewählt. Ausschuss Geriatrische Rehabilitationseinrichtungen nach § 111 SGB V Herr Dr. Greuel berichtet über die Arbeit des Ausschusses Geriatrische Rehabilitationseinrichtungen nach § 111 SGB V seit der letzten Mitgliederversammlung: Der Ausschuss hat dreimal getagt, ebenso hat seine Unterarbeitsgruppe Reha-DRG drei Sitzungen durchgeführt. Für das QS-RehaProjekt ist demnächst die Beteiligung im Rahmen der Ausschreibung vorgesehen. Auf dem Gebiet der Reha-DRG gibt es in Deutschland zwei sehr wichtige Arbeitsgruppen. Die erste ist die Arbeitsgruppe um Herrn Professor Müller-Fahrnow, Berlin, welcher im Herbst letzten Jahres anlässlich der Ausschusssitzung Betriebswirtschaft referiert hat. Diese Arbeitsgruppe hat ein System mit Einteilungen in „Rehabilitanden - Management Kategorien “ (RMKs) entwickelt. Bei den RMKs handelt es sich um Bedarfsklassen und Therapien für bestimmte Kategorien von Patienten. Die zweite Arbeitsgruppe um Herrn Prof. Neubauer, München, hat ein System zur Klassifizierung von Leistungen entwickelt. Hierbei besteht die Anforderung, dass die
Patientengruppen medizinisch und ökonomisch homogen sind. Es erfolgt eine Einteilung in RBGs – Rehabilitationsbehandlungsgruppen. Dieser Ansatz ist möglicherweise für die Geriatrie praxisrelevanter. Beide Systeme zeigen in der Herangehensweise Parallelen zu den DRG, sind aber ohne Kostenanforderungen konzipiert. Ergound Physiotherapie lassen sich gut abbilden; die Pflege in der Geriatrie ist eher schlecht abgebildet. Hierfür fehlen noch geeignete Instrumente bzw. Pflegeerfassungskataloge. Vor diesem Hintergrund hat die Arbeitsgruppe der BAG verschiedene Ansätze hinsichtlich ihrer Geriatrietauglichkeit getestet (u. a. KTL). Grundsätzlich können beide Ansätze als interessant angesehen werden. Daher ist zukünftig eine Zusammenarbeit mit beiden Arbeitsgruppen denkbar, um so den Einfluss der BAG auf diese Entwicklung sicher zu stellen. Als Vorsitzender des Ausschusses wurde Herr Dr. Greuel in seinem Amt bestätigt. Herr Stobbe wurde zu seinem Stellvertreter gewählt. Zu Top 17 Abstimmung über die Aufnahme neuer Mitglieder Der Vorstand empfiehlt insgesamt vierzehn Einrichtungen zur Aufnahme. Nach einstimmiger Beschlussfassung, dass über die Aufnahme im Block abgestimmt werden kann, werden folgende Einrichtungen einstimmig als neue Mitglieder aufgenommen:
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Nr .
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Einrichtung
Träger
Bundesland
1
Kreiskrankenhaus Burg gGmbH August-Bebel-Str. 55 a 39288 Burg
MEDIGREIF BKIG mbH Pappelallee 1 17489 Greifswald
SachsenAnhalt
2
Stiftung Katholisches Krankenhaus Marienhospital Herne Klinik für Altersmedizin und Frührehabilitation Widumer Straße 8 44627 Herne
Stiftung Katholisches Krankenhaus Marienhospital Herne Hölkeskampring 40 44625 Herne
NRW
3
Sankt Elisabeth Krankenhaus Eutin Plöner Straße 42 23701 Eutin
Katholische Wohltätigkeitsanstalt zur heiligen Elisabeth Reinbek Maria-Merkert-Straße 3 21465 Reinbek
SchleswigHolstein
4
Klinikum Burgenlandkreis gGmbH Saale-Unstrut Klinikum Naumburg Klinik für Geriatrie Humboldtstraße 31 06618 Naumburg/Saale
Burgenlandkreis Humboldtstraße 31 06618 Naumburg
SachsenAnhalt
5
Städtisches Klinikum München Klinikum Neuperlach Zentrum für Akutgeriatrie und Frührehabilitation Oskar-Maria-Graf-Ring 51 81737 München
Städtisches Klinikum München GmbH Thalkirchner Str. 48 80337 München
Bayern
6
Geriatrische Klinik, Diakoniekrankenhaus Halle Advokatenweg 1 06114 Halle
Diakoniewerk Halle Lafontainestraße 15 06114 Halle
SachsenAnhalt
7
Geriatrie Klinik Immobilienverwaltungs GmbH & Co. KG Droste-Hülshoff-Str. 4 83024 Rosenheim
Geriatrie Klinik Beteiligungs GmbH Droste-Hülshoff-Str. 4 83024 Rosenheim
Bayern
8
Stephanuswerk Isny, Rehabilitationsklinik Maierhöfener Str. 56 88316 Isny im Allgäu
Evangelische Heimstiftung Stuttgart e.V. Hackstraße 12 70190 Stuttgart
BadenWürttemberg
9
Robert-Bosch-Krankenhaus Klinik für Geriatrische Rehabilitation Auerbachstraße 110 70376 Stuttgart
Robert-Bosch-Stiftung GmbH Heidehofstraße 31 70184 Stuttgart
BadenWürttemberg
10
Kreiskrankenhaus Schlüchtern Main-Kinzig-Kliniken, Geriatrische Klinik Kurfürstenstraße 17 36381 Schlüchtern
Main-Kinzig-Kreis Krankenhausdezernat Barbarossastr. 24 63571 Gelnhausen
Hessen
11
Gesundheitszentrum Odenwaldkreis GmbH Kreiskrankenhaus Erbach Albert-Schweizer-Straße 10–20 64711 Erbach
Gesundheitszentrum Odenwaldkreis GmbH Albert-Schweitzer-Straße 10–20 64711 Erbach
Hessen
12
Evangelisches Diakonissenkrankenhaus – Klinik für rehabilitative Geriatrie Diakonissenstr. 28 76199 Karlsruhe
Ev. Diakonissenanstalt Karlsruhe-Rüppurr Diakonissenstr. 28 76199 Karlsruhe
BadenWürttemberg
13
Ev. Krankenhaus Lutherstift Frankfurt/Oder Heinrich-Hildebrand-Straße 22 15232 Frankfurt/Oder
„Lutherstift gGmbH Frankfurt an der Oder“ Heinrich-Hildebrand-Straße 22 15232 Frankfurt/Oder
Brandenburg
14
Kreiskrankenhaus Weilburg gGmbH Am Steinbüll 2 35781 Weilburg
Landkreis Limburg-Weilburg Schiede 43 65549 Limburg
Hessen
Der Aufnahmeantrag des Ambulanten Rehabilitationszentrums am Sankt Gertrauden-Krankenhaus Berlin wird zur Diskussion gestellt: Ambulantes Rehabilitationszentrum am Sankt-GertraudenKrankenhaus/Sankt-Gertrauden-Krankenhaus GmbH Paretzer Straße 12 10713 Berlin
Sankt Gertrauden-Krankenhaus GmbH Paretzer Straße 12 10713 Berlin
Berlin
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MITTEILUNGEN
Herr Hon.-Prof. Lüttje weist darauf hin, dass die Aufnahme dieser AGR durchaus satzungskonform wäre. Seitens der Mitglieder sieht man die Gefahr von Dumpingangeboten in der Geriatrie durch zunehmende AGR-Angebote. Andererseits gibt es an einigen Mitgliedseinrichtungen – insbesondere in Bayern – bereits AGRs und ein prinzipieller Ausschluss von AGRs wird als nicht zielführend angesehen. Herr Hon.-Prof. Lüttje stellt den Antrag, dass das Ambulante Rehabilitationszentrum am SanktGertrauden-Krankenhaus Berlin bis zur nächsten Mitgliederversammlung Gaststatus genießen soll. Bis zur nächsten Mitgliederversammlung soll eine gesonderte Arbeitsgruppe – unter Einbindung von Frau Dr. Dietrich, Chefärztin am Dominikus Krankenhaus Berlin – klare Kriterien erarbeiten, unter denen die Mitgliedschaft einer AGR in der BAG möglich sein soll. Der Antrag wird einstimmig ohne Stimmenthaltungen angenommen.
Zu Top 18 BAG-Mitgliederdatenbestand Zur Aktualisierung der bestehenden Mitgliederdatenbank, verändert und ergänzt um die auf der Mitgliederversammlung 2006 beschlossenen Daten, wurde an alle Mitgliedseinrichtungen ein entsprechender Fragebogen verschickt. Der Rücklauf ist bisher eher zurückhaltend. Herr Hon.Prof. Lüttje bittet darum, in den Mitgliedseinrichtungen dafür Sorge zu tragen, dass dieser Bogen baldmöglichst ausgefüllt an die Geschäftsstelle zurückgeschickt wird. Zu Top 19 Verschiedenes Aus dem Auditorium wird auf zwei interessante Veranstaltungen hingewiesen: Am 14. 4. 2007 findet in Wiesbaden eine Veranstaltung zum Thema „Sexualität im Alter“ statt. Auf europäischer Ebene findet am 28. 9. 2007 in Frankfurt/M. das „3rd Symposium of the European Union Geriatric Medicine Society (EUGMS) – Infections in Older People“ statt. Herr Dr. Koch-Gwinner regt an, bei der Planung der nächsten Mitgliederversammlung Überschneidungen der Themeninhalte
in der Tagesordnung möglichst im Vorfeld zu vermeiden. Außerdem bittet er zu überdenken, ob in jedem Jahr eine Podiumsdiskussion anlässlich der Mitgliederversammlung stattfinden soll. Herr Hon.-Prof. Lüttje sagt zu, dass der Vorstand diese Anregungen und Überlegungen bei der Planung der nächsten Mitgliederversammlung mit berücksichtigen wird. Zu Top 20 Einladung zur Mitgliederversammlung 2007 Herr Hon.-Prof. Lüttje dankt den Gastgebern in Hofgeismar. Er gibt bekannt, dass die nächste Mitgliederversammlung im Frühjahr 2008 in Hamburg stattfinden wird. Gastgeber der Verbandstagung wird das Albertinen-Haus Hamburg sein. Herr Hon.-Prof. Lüttje dankt den zukünftigen Gastgebern für die Einladung nach Hamburg, schließt um 16.00 Uhr die Sitzung und wünscht allen Teilnehmern eine gute Heimreise. Für das Protokoll: Herr Hon.-Prof. D. Lüttje Herr J. Wehmeyer
Nach wie vor Missverständnisse zu geriatrischem Versorgungskonzept – Beispiel Harry Fuchs: Rahmenbedingungen für die geriatrische Rehabilitation Auch zweifelsfrei hoch engagierte Akteure der Sozial- und Gesundheitspolitik vermitteln in Stellungnahmen und Äußerungen noch immer eine eingeschränkte Vorstellung von der Geriatrie und ihrem konzeptionellen Versorgungsansatz. Jüngstes Beispiel hierfür ist der in Soziale Sicherheit 5/2007 erschienene Beitrag „Rahmenbedingungen für die geriatrische Rehabilitation“ von Harry Fuchs. Fuchs ist sicher einer der engagiertesten Verfechter der Interessen Behinderter, der
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Rehabilitation und einer konsequenten Umsetzung des Anspruchs auf Teilhabe gemäß SGB IX. Er steht mit diesem Anliegen dem geriatrischen Behandlungsfokus, nämlich der Frage, die Behandlung welcher Krankheiten/ Krankheitsfolgen in welchem Umfang und mit welchen Mitteln zu einem Maximum an Erhalt von Selbständigkeit und Minderung von Pflegebedürftigkeit beiträgt, durchaus nahe. Gleichwohl zeigt sein Artikel, dass es der Geriatrie in Deutschland noch immer nicht
gelungen ist, ihr sektorenübergreifendes Versorgungskonzept in seiner Ganzheit ausreichend zu vermitteln. So schränkt Fuchs geriatrische Rehabilitation auf Personen ein, die bereits pflegebedürftig bzw. unmittelbar von Pflegebedürftigkeit bedroht sind. Da Reha-Bedarf älterer Menschen ungleich häufiger durch die erreichte Ausprägung einer chronischen Erkrankung oder ein bestimmtes Ereignis (Herzinfarkt, häuslichen Unfall usw.) als durch drohende oder
Mitteilungen der Bundesarbeitsgemeinschaft der Klinisch-Geriatrischen Einrichtungen e.V.
bereits eingetretene Pflegebedürftigkeit entstehe, konstatiert er auf dieser Basis auch in Zukunft für Ältere einen quantitativ weitaus höheren Bedarf an indikationsspezifischen als an geriatrischen Rehabilitationsleistungen. Anspruch und Notwendigkeit geriatrischer Behandlungsleistungen werden hierbei gleich in doppelter Weise verkürzt: Zum Einen werden sie ausschließlich unter rehabilitativer Zielsetzung zur Kenntnis genommen – nur so lässt sich seine grundsätzliche Kritik an den Definitionsbemühungen um den „geriatrischen Patienten“ hinsichtlich deren unzureichenden Teilhabebezugs verstehen. 1 Zum Anderen werden geriatrische Behandlungsleistungen innerhalb des rehabilitativen Leistungssektors auf die Erbringung als „Rehabilitation vor Pflege“ eingeengt. Hierbei wird die Akzentuierung des „vor“ allerdings nicht auf das sozialrechtlich vorrangige Anrecht der Ausschöpfung rehabilitativer Maßnahmen vor der Inanspruchnahme pflegerischer Leistungen nach SGB XI gelegt, sondern auf eine Indikationsbeschränkung geriatrischer Rehabilitation auf bereits pflegebedürftige bzw. unmittelbar davor stehende Personen. Zum Einen trägt die Beschränkung geriatrischer Rehabilitation auf bereits „pflegebedürftige oder von Pflegebedürftigkeit bedrohte“ Menschen für sich allein nur wenig zu einer klaren Operationalisierung der Zielgruppe bei. Viele junge bspw. schwerst polytraumatisierte, Schädel-Hirn-verletzte und sonstige unstrittig indikationsspezifisch zu rehabilitierende Personen ließen sich an Hand dieses Abgrenzungskriteriums allein auch der geriatrischen Rehabilitation zuordnen. Auch weitere von Fuchs im Kontext einer Ziel1
vgl. auch http://www.harry-fuchs.de/ docs/Geriatrische%20Rehabilitation%20 %20Fuchs-Endf.pdf
gruppendefinition für die geriatrische Rehabilitation herangezogene Begriffe wie bspw. „Menschen mit geriatrischen Krankheiten“ sind nicht haltbar. Es gibt im Alter gehäuft auftretende Erkrankungen und Syndrome, aber keine „geriatrischen Krankheiten“ und schon gar keine abgeschlossene Liste solcher Erkrankungen – ansonsten wäre die Geriatrie der Definitionsfrage des „geriatrischen Patienten“ schon lange entledigt. Menschen werden auch nicht durch Pflegebedürftigkeit in ihrer Teilhabe am gesellschaftlichen Leben beeinträchtigt bzw. bedroht. Pflegebedürftigkeit resultiert nach der ICF – wie Behinderung – vielmehr als Folge negativer Wechselwirkungen zwischen einer von Erkrankung(en) betroffenen Person und person- und umweltbezogenen Kontextfaktoren. Sie ist somit Ergebnis einer Aktivitäts-/Teilhabebeeinträchtigung, aber nicht ihre Ursache. Auch die Höhe des Risikos einer dauerhaften Teilhabebeeinträchtigung – egal ob mit oder ohne hieraus resultierender Pflegebedürftigkeit – hängt vom Ausmaß akuter Krankheitsfolgen (in Verbindung mit umweltbezogenen Kontextfaktoren) und personbezogenen Kontextfaktoren ab. Hierbei kommt den individuellen Reservekapazitäten zur möglichen Kompensation derartiger Folgewirkungen eine entscheidende Bedeutung zu. Genau auf dieses personbezogene Merkmal erheblich eingeschränkter Reservekapazitäten für die Bewältigung akuter „Zusatzereignisse“ und deren Folgen zielt der Begriff geriatrisch – und zwar unabhängig von konkreten Versorgungsbedarfen und ggf. deren primärer sektoraler Zuordnung. Das durch reduzierte individuelle Reservekapazitäten deutlich erhöhte Risiko, bereits im Rahmen relativ geringfügiger zusätzlicher Ereignisse signifikante Einbußen der bisherigen
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Selbstversorgungskompetenzen zu erfahren, begründet den „besonderen“ geriatrischen Behandlungsbedarf, auf den wiederum das geriatrische Behandlungskonzept abgestellt ist. Der o.g. im Kern ganz teilhabeorientierte Behandlungsfokus der Geriatrie begründet die prinzipiell notwendige sektoren- und behandlungsstufenübergreifende Ausrichtung dieses Behandlungskonzeptes. Zugleich impliziert er in Verbindung mit den eingeschränkten Reserven den bei Behandlungsbedarf fast regelhaft erforderlichen gleichzeitigen Einsatz kurativer, rehabilitativer, pflegerischer und (sekundär)präventiver Behandlungskomponenten – wenngleich in individuell unterschiedlichen und charakteristischerweise oft auch kurzfristigen Schwankungen unterliegenden Anteilen. Perspektivisch sind daher für die geriatrische Versorgung v. a. Lösungen für den Abbau sequentieller sektoraler Versorgung zugunsten eines transsektoralen Versorgungsmanagements gefragt. Die von Fuchs an der Begutachtungs-Richtlinie Vorsorge und Rehabilitation beklagte mangelnde Trennschärfe zwischen Akut-, Vorsorge- und Teilhabe- bzw. Rehaleistungen ist nicht ein Problem formaler sozialmedizinischer bzw. sozialrechtlicher Abgrenzbarkeit, sondern des (künstlichen) Versuchs zeitlicher Bedarfsseparierung – mithin Ausdruck der prinzipiellen Fragwürdigkeit sequentieller sektoraler Versorgungsstrukturen in der Geriatrie. Näher zu prüfen wäre Fuchs’ Kritik an möglicherweise die umfassenden Teilhabeansprüche des SGB IX beschneidenden Formulierungen in den Ausführungen der Begutachtungs-Richtlinie Vorsorge und Rehabilitation zur geriatrischen Rehabilitation (bspw. die Beschränkung realistischer, alltagsrelevanter Rehabilitationsziele auf Lebensbereiche, die als Grundbedürfnisse menschlichen
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MITTEILUNGEN
Daseins beschrieben werden). In der geriatrischen Rehabilitationspraxis dürfte einer Unterscheidung zwischen der Behandlungsgrenze „Alltagsrelevanz“ und „Teilhaberelevanz“ allerdings kaum praktische Bedeutung zukommen. Demgegenüber übersieht die Verkürzung des geriatrischen Versorgungsanspruchs auf die Rehabilitation Pflegebedürftiger aber einen ganz entscheidenden, fast schon als Paradigmenwechsel zu bezeichnenden und faktisch originären Beitrag der Geriatrie für eine angemessene Weiterentwicklung des gesundheitlichen Versorgungssystems: Der oben ausgeführte geriatrische Behandlungsfokus stellt die Teilhabeorientierung nicht nur in den Mittelpunkt der rehabilitativen Versorgung, sondern macht diese auch zum zentralen Kriterium für Behandlungsentscheidungen in der
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akutmedizinischen und somit kurativen Behandlung. Das geriatrische Versorgungskonzept setzt mit dieser Orientierung in einem sich immer stärker spezialisierenden und subspezialisierenden, stark akutmedizinisch ausgerichteten Gesundheitssystem (vgl. auch das SVR-Gutachten 2007) ein wichtiges Signal für notwendige Korrekturen. Es besteht somit unverändert Bedarf an einer möglichst klaren und pragmatischen Operationalisierung dieses personbezogenen Kontextfaktors „geriatrisch“ für die Zwecke einer adäquaten Zugangssteuerung in spezifisch geriatrische Versorgungsangebote. Hierbei sollte einer unter den Akteuren des Gesundheitssystems konsensfähigen Definition der Vorrang vor dem Anspruch einer vollständigen Erfassung aller Personen, die von einem geriatri-
schen Behandlungsansatz profitieren könnten, gegeben werden. Hält der geriatrische Behandlungsansatz, was er verspricht, wird das System sowohl von Kostenträgerseite als auch von Versichertenseite entsprechende Behandlungskonzepte auch für weitere Personengruppen einfordern. Gelingt eine solche Definition des Merkmals „geriatrisch“ allerdings systemwirksam nicht, wird sich die Geriatrie in einer Lückenbüßerfunktion für Versorgungsbereiche wiederfinden, für die zwar auch Bedarfe und Defizite bestehen und denen sich die Geriatrie auch stellen muss (eben die Versorgung Pflegebedürftiger), die aber den geriatrischen Versorgungsansatz nur streift statt trifft. Dr. N. Lübke – Leiter des Kompetenz-Centrums Geriatrie