112
Personalien
zig), Prof. Walter Krämer (Universität Dortmund) und Prof. Brigitte Nacos (Columbia University, New York). Die Gutachter kamen einhellig zu einem positiven Urteil. »Märkte und Medien« beschäftigt sich mit den systemischen Wechselwirkungen von Finanzmärkten und Finanzmedien. Die Habilitationsschrift, die beim Verlag UVK erschienen ist, fasst eine mehrjährige, auf Sekundäranalysen basierende Metaforschung zur Interdependenz zwischen Markttrends und Medienberichterstattung zusammen. »Märkte und Medien« verbindet Methoden und Ansätze der Kommunikationswissenschaft (Journalistik und Medienwirkungsforschung) und der Finanzökonomik (Effizienzmarkttheorie und Behavioral Finance). Diese Vorgehensweise kennzeichnet Thomas Schusters interdisziplinären Forschungsansatz, der Theorien und Befunde aus verschiedenen Fächern integrieren und somit in Richtung mehrerer Wissenschaften »anschlussfähig« zu machen versteht. Thomas Schusters beachtliche Publikationsliste steht für ein sehr breites, fächerübergreifendes Wissenschaftswissen, das zurückreicht auf sein geradezu interdisziplinär angelegtes Studium mit der Fächerkombination Politikwissenschaft, Geschichte, Amerikanistik, Internationale Beziehungen, Friedens- und Konfliktforschung sowie Kommunikationswissenschaft. Thomas Schuster hat zwei Magister-Abschlüsse erworben, 1989 in Politikwissenschaft an der Universität Augsburg, 1990 in Friedens- und Konfliktforschung an der University of Notre Dame, USA. Seine Doktorarbeit entstand zwischen 1991 und 1993 am Department of Political Science der Columbia University in New York. Die Promotion absolvierte er 1994 an der FU Berlin im Fach Politikwissenschaft. Unmittelbar im Anschluss daran trat er eine Stelle als Assistent am Institut für Soziologie der Universität der Bundeswehr München an. Parallel zu seiner wissenschaftlichen Laufbahn war er als Unternehmensberater bei Roland Berger und als fester Autor für die ›Frankfurter Allgemeine‹ tätig. Seit Frühjahr 2002 ist Thomas Schuster Hochschullehrer (C 2) für Journalistik am Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft der Universität Leipzig. Er vertritt dort das Fachgebiet der Speziellen Journalistik. Seine aktuellen Forschungen beschäftigen sich mit internationaler Konflikt- und Krisenkommunikation.
MICHAEL HALLER
Daniel Süss Dr. Daniel Süss wurde auf das Sommersemester 2004 von der Philosophischen Fakultät der Universität Zürich die Venia legendi für Publizistikwissenschaft und Medienpädagogik verliehen. Die vorgelegte Habilitationsschrift trägt den Titel »Mediensozialisation im Alltag von Kindern und Jugendlichen. Dimensionen – Konstanten – Wandel«. Die Arbeit wurde mit dem UBS-Habilitationspreis der Philosophischen Fakultät der Universität Zürich ausgezeichnet und ist mittlerweile im VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden, veröffentlicht worden. Daniel Süss, geboren 1962, schloss sein Studium 1989 in den Fächern Psychologie, Pädagogik und Publizistikwissenschaft an der Universität Zürich ab und promovierte dort 1992 in angewandter Psychologie mit einer Dissertation zum Thema »Der Fernsehkrimi, sein Autor und die jugendlichen Zuschauer. Medienkommunikation aus drei Perspektiven«. Die Arbeit wurde mit dem Förderpreis für wissenschaftlichen Nachwuchs der Schweizerischen Gesellschaft für Kommunikations- und Medienwissenschaft (SGKM) ausgezeichnet. Anschließend arbeitete er von 1995 bis 1997 als Assistent und von 1997 bis 2001 als Oberassistent am IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung der Universität Zürich. Gleichzeitig war und ist er dort Lehrbeauftragter mit Vorlesungen zu Themen wie Medien und Gewalt, Mediensozialisation, Fernsehforschung oder Krieg und Propaganda. Seit 2001 arbeitete er als Hauptdozent an der Hochschule für angewandte Psychologie in Zürich, wo er den Bereich »Kommunikations- und Medienpsychologie« aufbaute. Im April 2002 wurde er zum Professor an der Fachhochschule ernannt. Er ist zudem Vorstandsmitglied der Schweizerischen Gesellschaft für Kommunikations- und Medienwissenschaft. In der Forschung und in seinen Veröffentlichungen befasst sich Daniel Süss mit Themen wie Kin-
Personalien
113
derkultur, kindlicher Medienumgang, Jugend und Computer, Gewalt im Film, Medienpsychologie und Medienpädagogik oder Gesundheitskommunikation.
HEINZ BONFADELLI
Jörg Tropp Am 4. Februar 2004 wurde Dr. phil. Jörg Tropp vom Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaften an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg habilitiert. Er erhielt die Venia legendi für Medien- und Kommunikationswissenschaft. Die einstimmige Entscheidung des Fachbereichsrates bezog sich auf seine Habilitationsschrift »Der Brand Management Navigator – Konzeption und Leitfaden des systemischen Markenmanagements« sowie auf die öffentliche Verteidigung der Schrift und einen Vortrag mit anschließendem Kolloquium zum Thema »Wirkungen der Kommunikation aus konstruktivistischer Perspektive: Chancen und Risiken für die Forschung am Beispiel des Konzeptes des ,aktiven Rezipienten‘«. Die Habilitationsschrift wurde von Günter Bentele (Leipzig), Andreas Herrmann (St. Gallen), Knut Hickethier (Hamburg) und Reinhold Viehoff (Halle) begutachtet. Darin setzt sich Jörg Tropp mit der Frage auseinander, wie eine zeitgemäße kommunikationswissenschaftliche Konzeption der Marke und ihres Managements aussehen kann. Die Markenkonzeption entwickelt er mit Hilfe einer konstruktivistischen Erkenntnistheorie und dem Instrumentarium einer handlungstheoretisch orientierten Systemtheorie. Das im zweiten Teil seiner Arbeit konzipierte Markenmanagementmodell (»Brand Management Navigator«) beruht auf den vier Managementdimensionen der Selbstregelung, des Lernens, der Intervention und der Markenbindung. Damit plädiert Jörg Tropp für ein integratives Management der Marke, das die Operationen und die Funktionsweise des Sozialsystems Unternehmung ebenso berücksichtigt wie die Charakteristika der Markenkommunikationsprozesse. Die Habilitationsschrift ist in leicht geänderter Fassung unter dem Titel »Markenmanagement. Der Brand Management Navigator – Markenführung im Kommunikationszeitalter« im VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden, publiziert worden. Jörg Tropp wurde 1961 geboren und studierte an der Universität Bonn Kommunikationsforschung und Phonetik, Soziologie und Wirtschaftsgeographie. Nach dem Abschluss seines Studiums begann er 1989 seine berufliche Laufbahn bei der Werbeagentur Heye & Partner in Unterhaching. 1992 wechselte er zur Agentur Michael Conrad & Leo Burnett (MC&LB) nach Frankfurt. Parallel zu seinen beruflichen Aufgaben promovierte er 1996 mit der Note »magna cum laude« an der Universität Siegen. Die Dissertationsschrift trug den Titel »Die Verfremdung der Werbung. Eine Analyse zum Zustand des Werbewirtschaftssystems«. Im selben Jahr wurde er in die Geschäftsleitung von MC&LB berufen. 1997 folgte die Ernennung zum Leiter des European Center of Competence »New Media« der Leo Burnett-Agenturen in Europa. 1999 wechselte er als Geschäftsführer zur Agentur Wunderman in Frankfurt. Neben seiner beruflichen Laufbahn war Jörg Tropp kontinuierlich in kommunikationswissenschaftlicher Lehre und Forschung tätig. Er übte Lehraufträge an den Universitäten Siegen und Münster aus, veröffentlichte zahlreiche Aufsätze und hielt diverse Vorträge zu den Themen Werbung und Integrierte Kommunikation. Im Sommersemester 2004 lehrte und forschte Tropp als Privatdozent am Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaften der Universität Halle (Saale) mit den Schwerpunkten Markenkommunikation, Werbung, Kommunikationstheorie und Medienwirkungsforschung. Seit dem 1. Oktober hat der freie Unternehmensberater an der Hochschule Pforzheim eine Professur für Marketing und Marketing-Kommunikation inne.
REINHOLD VIEHOFF