D GR02004 10. Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft fur Radioonkologie
Radioonkologie· Strahlenbiologie · Medizinische Physik
Erfurt, 10. bis 13. Juni 2004 Kongressprasident Professor Dr. med. Thomas G. Wendt Direktor der Klinik fUr Radiologie Abteilung Strahlentherapie Fried rich-Sch iller-U n iversitat BachstrafSe 18, 07740 Jena Telefon: + 49 (0) 3641/93-3214 Telefax: + 49 (0) 3641/93-3403
Veranstalter Deutsche Gesellschaft fur Radioonkologie e.v. Hindenburgdamm 30,12200 Berlin Telefon: + 49 (0) 30/8441-9188 Telefax: +49 (0) 30/8441-9189
© Verlag URBAN
& VOGEL, Munchen
Strahlentherapie und Onkologie
Historie der Gesellschaft Vorsitzende Arbeitsgemeinschaft Strahlentherapie und Onkologie in der Deutschen Rontgengesellschaft
1974-1979 1979 -1981
F.Gauwerky R. Sauer
Sektion Radioonkologie der Deutschen Rontgengesellschaft
1981-1985 1985 -1991 1991-1994 1994-1995
R.Sauer M. Wannenmacher H.-P. Heilmann M. Bamberg
Prasidenten der DEGRO 1995 -1997 1997 -1999 1999-2001 2001-2003 2003 -2005
M. Bamberg M.Molls Th. Herrmann W. Hinkelbein N. Zamboglou
Kongresse 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004
Baden-Baden Baden-Baden Leipzig Nurnberg Karlsruhe Munchen Hamburg Berlin Essen Erfurt
M. Bamberg, R.-P. Muller H. Frommhold F. Kamprad R. Sauer M. Wannenmacher M. Molls (mit OGRO und DGMP) W.Alberti V.Budach H.-Br. Makoski T.G. Wendt
Ehrenmitg eeder
(6)
1996
K. Musshoff, E. Scherer
1999
A. Breit, Ch. Herfarth
2002
H. Suit, L. WeiBbach
1997
L. W. Brady, W. OelBner
2000
S. Levitt, Ch. Streffer
2003
J.w. Leer, H. Thames
1998
H.-J. Eichhorn, 2001 E. van der Schueren (t)
V.Diehl, H.Sack
2004
M. Wannenmacher
Strahlenther Onkol
2004'
Sondernr. 1 © URBAN &
VOGEl
Strahlentherapie und Onkologie
Vorwort des Prasidenten
Sehr geehrte Damen und Herren,
herzlich willkommen in der Landeshauptstadt Thiiringens zur 10. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft fUr Radioonkologie. Wie jedes Jahr versammeln wir uns und ziehen Bilanz unserer wissenschaftlichen Arbeit. Uber 350 eingereichte Abstracts und eine hohe Zahl eingeladener hochrangiger Vortrage lassen eine ziemlich reiche Ernte erahnen. Urteilen miissen Sie aber selbst. Dieser Kongress markiert aber auch eine auGerordentlich erfolgreiche Entwicklung unserer wissenschaftlichen Fachgesellschaft. Den Initiatoren der Griindung vor 10 Jahren sei an dieser Stelle ganz besonders gedankt. Vorausschauend erkannten sie, dass mit der stiirmischen technologischen und klinischen Weiterentwicklung unseres Faches im Riicken unsere Stimme im Konzert aller onkologischen Gesellschaften und Gruppierungen nicht nur lauter, sondern auch klarer vernommen werden wiirde. Die historischen Wurzeln reichen aber langer zuriick: 80 Jahre friiher, am 6. Juli 1914, wurde die Gesellschaft fUr Strahlentherapie mit Prof. Czerny als Prasident gegriindet. Davon profitiert dieser Kongress in besonderem MaGe. 1m Mittelpunkt stehen traditionell die groGen wissenschaftlichen Themen aus allen Bereichen der Klinik, der Physik moderner und komplexer Bestrahlungstechniken sowie aus radiobiologischer Grundlagenforschung. Daneben nehmen die biologisch fundierte Bestrahlungsplanung und die interdisziplinare Diskussion von Therapiekonzepten mehr und mehr Raumein. Zwei andere Aspekte riicken langsam aber stetig in unser Blickfeld und pragen auch diesen Kongress: die infolge Strahlenschutzgesetzgebung und kiinftig auch wegen des Arzneimittelgesetzes ungiinstigeren Rahmenbedingungen behindern zusammen mit der vielfach ungelosten Haftungsfrage die klinische Forschung erheblich. Jetzt bereits ist eine Abnahme klinischer Projekte zugunsten von theoretischen Beitragen zu erkennen. Das Angebot von 21 Refresherkursen, Destillat gesicherten Wissens aus dem Munde von Experten vermittelt, belegt, dass die DEGRO auch ohne gesetzlich diktierte und biirokratisch verwaltete Weiterbildungsverordnung Fortbildung zu ihren Kernaufgaben zahlt. Die praktische Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnis ist an ein moglichst reibungsloses Zusammenspiel verschiedener Berufsgruppen gebunden. In bewahrter Weise kommen
Strahlenther Onkol2oo4· Sondernr. 1 © URBAN &
VOGEL
neb en Arzten, Medizinphysikern, Strahlenbiologen auch medizinisch-technische Assistentinnen und Assistenten, onkologisch tatige Krankenschwestern und Krankenpfleger und last but not least alle, die im weitesten Sinne mit der Verwaltung der medizinischen Tatigkeiten zu tun haben, zusammen und finden hoffentlich auch zu einem fruchtbaren Dialog untereinander. In Erfurt engagiert sich die Industrie in besonderem MaGe bei der Ausstellung, bei wissenschaftlichen Symposien und Refresherkursen sowie mit Posterpreisen. DafUr danke ich ganz besonders. Das moderne Messe- und Kongresszentrum in Erfurt und die restaurierte und in altern Glanz erstrahlende mittelalterliche Handels- und Universitatsstadt Erfurt geben den angemessenen Rahmen fUr DEGRO 2004 abo Viele von Ihnen haben das erste Mal Gelegenheit, die groGen nach der Wiedervereinigung gemeinsam erbrachten Leistungen zu betrachten und, trotz mancher kleinmiitiger Zweifel, auch zu bestaunen. Sie werden aber auch Zugang finden zu einem Jahrhunderte alten Kernland deutscher Kultur, wie der Festvortrag illustriert. Vieles bleibt aber hier wie auch anderswo noch zu tun. Wissenschaft benotigt Kopfe und Geld. Der Kongress soll helfen, unsere jungen Kollegen zu begeistern und unsere Regierenden zu iiberzeugen. Ich wiinsche uns allen ein gutes Gelingen.
Thomas G. Wendt im Mai2004
(7)
Programmubersicht Uhrzeit
8
Saall
-
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Donnerstag, 10.6.2004 Saal2
Carl-Zeiss-Saal + Galerie I
Carl-Zeiss-Saal + Galerie II
Reichardt-Saal
Erhardt-Saal
Abbe-Saal
Ries-Saal
Meyer-Saal
00 30 00
I
Berufsverband: Existenzgriindung und wirtschaftliche Unternehmensfiihrung in Krankenhaus und Praxis
Seminar Strahlenschutz MTRA Teill
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18
00
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30
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30 00
Prakongresssymposium Neues aus der AstraZeneca Forschung
30
AG Extrakranielle Stereotaxie (Griindung)
AG Gutartige Erkrankungen
AG Studiensitzung HNO-Tumoren
AG Brachytherapie
00 30 00
Refresherkurs Supportivtherapie
Refresherkurs Psychoonkologie
Refresherkurs Nasopharynx
Refresherkurs Rektum-Ca
Refresherkurs Normalgewebe III
Refresherkurs IORT
Refresherkurs Cervix-Ca
Refresherkurs Zweittumoren
Hirntumoren ;m
Refresherkurs Brachytherapie Physik
Refresherkurs Fraktionierung
Refresherkurs Radiophysik II
30
00
Refresherkurs Onkologische Diagnostik
AG Regionalbeauftragte
30 00
30 00
Refresherkurs
AG Trace Elements
Kindesalter
AG ARO
30 00
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Kongresseroffnung
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Eroffnung der Industrieausstellung
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Samstag, 12.6.2004
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Uhrzeit
8 9
Saall
Saal2
Carl-Zeiss-Saal + Galene I
Carl-Zeiss-Saal + Galene
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Reichardt-Saal
Erhardt-Saal
Abbe-Saal
Ries-Saal
Meyer-Saal
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30 00
AG MTRA
Symposium Fehlermanagement in der Radioonkologie
-
Symposium Maligne Gliome Zugewinn durch multimodale Konzepte
30
Symposium Zielvolumen bei KopfHals-Tumoren
Symposium Hyperthermie in der Radioonkologie
S.19
S.19f.
AG Pflege
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AG Office
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30
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Seminar Center of Excellence Satellite Model
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Panel-Refresherkurs
00
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00
30
Symposium Prostatakarzinom
S.20
Symposium Symposium Funktionelle Bildgebung Aktuelles zur multiin der Radioonkologie modalen Therapie von Kopf-Hals-Karzinomen
S. 21 f.
Symposium Brachytherapie II
Vortragsreihe Padiatrische Tumoren
S.22f.
Lunchsymposium Takeda: Das Prostatakarzinom - ein moderiertes Rollenspiel auf dem Boden evidenzbasierter Medizin
Lunchsymposium BrainLab, Elekta, Siemens, Varian Praziser Patienen-Setup - Technologien und Uisungen fUr die Klinik
00
30 00
17
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18
-
19
-
20
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S.23-25
Gesprach DEGRO-Vorstand/Pharmazeutische Industrie
Mitgliederversammlung der AG Pflege Symposium Rechtsfragen
Vortragsreihe ZNS-Tumoren II
Vortragsreihe Medizinische Physik
S. 25f.
S. 26f.
Symposium Heute im Labormorgen in der Klinik
Vortragsreihe Lebensqualitat
AG Neurotoxizitat
S.27-29
30 00
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Lunchsymposium Lunchsymposium Lilly: Standards und zu- PTW kUnftige Perspektiven in der radioonkologischen Therapie des NSCLC (interaktives Symposium)
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30
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30
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Mitgliederversammlung Vortragsreihe Kopf-Hals-Tumoren I Berufsverband
S.29-31
Vortragsreihe Posterhighlights Klinik/Physik
Mitgliederversammlung Vortragsreihe Rektum-, Anal- und Gallenwegstumoren
ARO
S. 40ff./S. 72ff.
30 00
30 00
30 00
30
Die Seitenangaben verweisen auf die Abstracts der Vortrage
S.31-33
Vortragsreihe Posterhighlights Biologie
S. 63 ff.
Gesprach Vorstande DEGRO/Office Gesprach Vorstande DEGRO/MTRA
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Programmubersicht Saall
Uhrzeit
8
Freitag, 11.6.2004
Saal2
Carl-Zeiss-Saal + Galerie I
Carl-Zeiss-Saal + Galerie II
Erhardt-Saal
Abbe-Saal
Ries-Saal
Meyer-Saal
00
-
Symposium Meningeome, Neurinome, GefaBmissbildungen - therapeutische Kontroversen
30 00
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00
17
-
18
-
30
5.1
Vortragsreihe Prostatakarzinom
S.4f.
Symposium Brachytherapie I
5.1
Symposium Qualitiitssicherung der Radiotherapie in den Studien der DHSG
Symposium Vortragsreihe Vortragsreihe Medizinische und physi- Gutartige Erkrankungen Strahlenbiologie 1 kalische Aspekte der Bestrahlungsplanung
5.1 f.
S.2f.
5.5-7
Seminar Strahlenschutz MTRA Teil2
Symposium Mammakarzinom
30
00
30
Symposium Extrakranielle stereotaktische Strahlentherapie (ESRT)
S.9f. Lunchsymposium Theranostic Neue Verfahren in der Brachytherapie Klinische Aspekte
30 00
30
Symposium Zervixkarzinom
Symposium Bronchialkarzinom
S.10f. Lunchsymposium (MS
Lunchsymposium Bebig
Lunchsymposium AstraZeneca
AG Mammakarzinom
S.7f. Gesprach DEGRO-Vorstand/Elektroindustrie
00 Symposium IMRT-Qualitatssicherung
Vortragsreihe ZNS-Tumoren I
Vortragsreihe Strahlenbiologie 2
5.11
5.11-13
S. 13-15
Lunchsymposium Essex: Maligne Gliome Fortschritt oder Stillstand?
Lunchsymposium Pierre Fabre: Standards und Trends in der Behandlung von NSCLCPatienten im Stadium III
Lunchsymposium Ortho Biotech: Therapeutisch relevante Therapieoptionen fur die Onkologie
Pressekonferenz
I
AG Lehr-MTRA
00
I
Symposium Sexualforschung nach Tumortherapie im Becken
30
00
Symposium Lokale Therapie von Lebermetastasen Welche Methode?
Symposium Symposium Zielvolumen und Patien- APRO-Studien tenpositionierung
5.15
Symposium AG Alter und Radiotherapie Palliativtherapie
5.15
Symposium Magenlymphome und Magenkarzinome I
30 Symposium Pankreaskarzinom
30
5.16
Vortragsreihe Symposium Extrakranielle Stereotaxi (ME: Wie erhalte ich von Lungentumoren meinen Facharzt?
S.16f.
00
00
AG Supportivtherapie
Vortragsreihe Strahlenbiologie 3
S.lSf.
Symposium Weichteiltumoren im Kindes- und Jugendalte
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Symposium EGFR-Inhibition in Kombination mit Strahlentherapie
AG MTRA (Leitung)
I
Mitgliederversammlung DEGRO 2004
30
00
20
Reichardt-Saal
-
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Die Seitenangaben verweisen auf die Abstracts der Vortrage
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Programmubersicht -
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Sonntag, 13.6.2004
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8 9
Saall
Saal2
Carl-Zeiss-Saal + Galerie I
Carl-Zeiss-Saal + Galerie II
Reichardt-Saal
Erhardt-Saal
Abbe-Saal
Ries-Saal
Meyer-Saal
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AG MTRA
30
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20
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Symposium Mammakarzinom: S3 - Leitlinie
S.33
00
-
Symposium Anamie und Radioonkologie
Refresherkurs Benigne Erkrankungen
Refresherkurs NSCLC
Refresherkurs Hauterkrankungen
Refresherkurs Morbus Hodgkin
AG Pflege
AG Office
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AG MTRA-Kommunikation
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.s::: Symposium ARO Highlights
30
00
Vortragsreihe Bronchialkarzinom
Refresherkurs Oesophaguskarzinom
Refresherkurs Hyperthermie
Refresherkurs Stereotaxie Physik
Refresherkurs Palliativtherapie II
Gesprach Vorstande DEGRO/Pflege
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S.33-35
30
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Abschlussveranstaltung
30
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00
30 00
30 00 30
00
30 00 30 00 30
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Die Seitenangaben verweisen auf die Abstracts der Vortrage
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Neurinome I Brachytherapie II Qualitatssicherung in DHSG-Studien
V-OOl
V-003
Strahlenther Onkol 2004:180 (Sondernr 1):1
Strahlenther Onko12004:180 (Sondernr 1):1
Fraktionierung in der Strahlentherapie des AkustikusNeurinoms - akute und subakute Nebenwirkungen G. Gademann); C. Pambor}; l. Grief3bach}; H. von Specht2
'Universitat Magdeburg, Klinik flir Strahlentherapie; 2Universitat Magdeburg, Klinik flir HNO-Heilkunde, Experimentelle Audiologie Ziel: Insb. bei Akustikusneurinomen > 2 cm wird eine Fraktionierung der Einzeitbestr. vorgezogen. Die Arbeit beschaftigt sich mit den Nebenwirkungen bis zu einem Jahr nach Rad. unter zwei Fraktionierungsschemata. MateriaIlMethoden: Seit 1998 wurden 35 Patienten mit der Normalfraktionierung (5411,8, 5fWoche, n = 18) oder einer Hypofraktionierung (20/4, 3fWoche, n = 17) behandelt. Erstere wurde flir Tumoren iiber 1 cm und bei Hirnstammnahe, letztere bei intrameatalem Sitz genutzt. Die Patienten erhielten vor, 5-6 x wahrend, nach 3,6,9,12 Monaten audiologische und neurophysioL Untersuchungen der relevanten HN. Ergebnisse: Bei 30% der Pat. mit anfangs brauchbarem Gehor kam es in den ersten 6 Mon. zu einer Horminderung von ca. 10 dB. Ein Patient mit einer akuten Horminderung nach der 3. Fraktion (hypo) verlor ipsilat. komplett das Gehor. 5 Patienten berichteten iiber eine plotzliche Horminderung nach ca. 3 Mon., die unter Cortison wieder regenerierte. Das Gleichgewichtsystem zeigte sich nach Behandlung bei 30% der Patienten im Funktionstest instabiler i. S. einer Wiedererregbarkeit, die zu diskreten intermitterenden Storungen flihrte. Die Fazialisfunktion war bei keinem Pat. klinisch gestort, im Blinkreflex kam es zu diskreten Veranderung bei 5%. Schlussfolgerungen: Am empfindlichsten reagierte das Horvermogen, gefolgt vom Gleichgewicht. Auffallig war die Haufung subjektiv empfundener Storungen unter normofrakt. Radiatio, die in Folge jedoch nicht haufiger Probleme machten als bei der Hypofrakt. Dabei muss natiirlich die sehr unterschiedliche GroBe der AN bedacht sein. Die frakt. Bestrahlung des AN ist nicht nebenswirkungsfrei, jedoch vergleichsweise gering belastet. RehabilitationsmaBnahmen bis auf kurzfristige Cortisongaben waren nicht notig.
V-002
Quality assurance in clinical trials: centralized radiation oncological review of computed tomography of patients with Hodgkin's lymphoma H. T. Eich!; S. Staar; A. Gossmann3; K. Hansemann); R. Semrau}; R. Skripnitchenko 1; v. Diehl4; R.-P. Muller! 'K1inik und Poliklinik flir Strahlentherapie, Universitatsklinikum Koln; 2K1inik flir Strahlentherapie, Zentralkrankenhaus Bremen; 3Klinik flir Radiologie, Universitatsklinikum Koln; 4Klinik I flir Innere Medizin, Universitatsklinikum Koln
Purpose: To guarantee the treatment quality of IF-RT of pts in the HDI0 and HDll trials of the GHSG with 460 participating study centers, a quality assurance program (QAP) was conducted. It was based on a central prospective radiation oncological review of all pts diagnostic imaging and clinical findings. The purpose was to assess the feasibility of such a procedure, its impact on the final definition of disease extension and on pts management. Material: Between 1998-2002, 1371 pts were enrolled into the HDlO and 1570 pts into the HDIL All study centers were required to score disease involvement at a total of 34 possible sites on case report forms (CRF) and sent them together with all diagnostic imaging to the RT reference center. Here, the images were reviewed and compared with the CRF. Complete sets of documentation of 89% of pts both in HDlO and HD11 were submitted to the reference center. Results: The evaluation of the QAP showed that a considerable proportion of involved sites, were not or incorrect recorded on the CRF. For pts in HDlO there was a correction of the disease involvement in 49%, for pts in HD11 in 67%. This resulted in a change of disease stage in 40/1529 pts whose documented involvement had to be corrected. 93/1529 pts had to be treated in a different protocol, due to changes of stage and risk factors. Due to the incorrect lymph node documentation the RT treatment volume had to be enlarged in 89111529 pts and reduced in 82/1529 pts. Conclusion: A central prospective review of pts data and consecutive prescription of individual RT treatment volume is feasible within large multicenter trials. Such a procedure has a significant impact on the correctness of stage definition, allocation to treatment groups and extension of the IF treatment volume.
Strahlenther Onko12004:180 (Sondernr 1):1
Conformal HDR Brachytherapy as Monotherapy in Early Stage Prostate Cancer T. Martin); D. BaltaS; R. Kurek}; S. Roddiger; U. W. Tunn 2; N. Zamboglou} 'K1inikum Offenbach, Strahlenklinik; 2Klinikum Offenbach, Urologische Klinik Purpose: To evaluate feasibility, toxicity and conformal quality of HDR brachytherapy as monotherapy in early stage prostate cancer. Material and Methods: Between 08/01 and 11103 we have treated 106 patients with early stage prostate cancer (inclusion criteria: PSA < 10 ng/ml and Gleason score 2-7 and clinical stage Tlc-T2a). Median age was 67 years. Median PSA was 6.4 ng/ml (range: 2.4-10.0) and median Gleason score was 5 (range: 3-7). Stage TIc was diagnosed in 47/106 and T2a in 59/106 patients. For TRUS-guided transperineal implantation of flexible plastic needles into the prostate we used the intraoperative real-time planning system SWIFT. After implantation CT based Postplanning was performed. All patients received one implant for 4 fractions HDR brachytherapy in 48 hours using a fractional reference dose (Dref) of 9.5 Gy to a total dose of 38.0 Gy. DVHs were analysed to evaluate the conformal quality of each implant using D90, DlO urethra and DlO rectum. Toxicity was evaluated prospectively using the CTC scales. Results: In 105/106 implants the D90 was> 90 % of Dref. Median D90 was 106% of Dref (range: 74-117). Median DlO urethra was 161 % of Dref (range: 127-209) and median DI0rectum was 55% of Dref. (range: 35-68). After a median follow-up of 10 months (range: 1-28) we observed in 3/106 patients grade 3 acute genitourinary toxicity. No acute gastrointestinal toxicity > grade 2 occurred. Conclusions: HDR brachytherapy as monotherapy is a feasible and so far well tolerated treatment technique for patients with early stage prostate cancer. Our dosimetric results demonstrate a significant better conformal dose distribution compared to most published results of permanent seed implants. Longer follow-up is needed to evaluate biochemical and clinical controL
Strahlenther Onkol2oo4· Sondernr. 1 © URBAN &
VOGEL
V-004 Strahlenther Onkol 2004:180 (Sondernr 1):1
Final quality assurance of radiation therapy in early stages without risk factors of Hodgkin's disease in the German Hodgkin Study Group - Comparison of two study generations (HD4 and HD7) S. Sehlen!; N. Willich 2; R.-P. Muller3; U. Ruhl4; P. Lukas5; V. Diehl"; E. Duhmke! 'Ludwig Maximilians University Munich, Klinikum GroBhadern, Department of Radiotherapy and Radio-oncology; 2University Clinic of Miinster, Department of radiotherapy; 3University Clinic of Cologne, Department of radiotherapy; 'City Clinic of Berlin-Friedrichshain, Berlin, Department of radiotherapy; 5University Clinic of Innsbruck, Department of radiotherapy; 6University Clinic of Cologne, Department of internal medicine Purpose: Aim of the prospective quality assurance was to evaluate number of protocol violations. We also wanted to determine which influence the protocol violations have as to the survival and if there alterations might be demonstrated in the framework of quality assurance during the years. Patients and Methods: 987 patients with early stages of Hodgkin's disease were randomised to an extended-field radiotherapy alone (HD4, HD7 Arm A) or to a combined radio-chemotherapy (HD7) with 40 Gy for a macro-morphologic involvement and 30 or 40 Gy for a sub-clinical involvement in order to reduce the toxicity and increase the survivaL An independent panel of four experienced radiotherapists evaluated the documents concerning a relevant radiotherapy. Protocol violations (PV) include Volume, Dosage/Time and Technique PVs. Results: Volume protocol violations appeared most frequently (30% in HD4 and 41 % in HD7), followed by Dosage/Time (11 % in HD4 and 32% in HD7) and Technique (4 % in HD4 and 7% in HD7) protocol violations. Volume protocol violations appeared mostly because of "incompletely enclosed tumour volume" and "in extended field a region not irradiated". As
1
Qualitatssicherung in DHSG-Studien / Bestrahlungsplanung: medizinische und physikalische Aspekte
Dosageffime protocol violations are concerned the irradiation period was exceeded most frequently, followed by a too low total dosage. We evaluated the protocol violations of those patients where the irradiation was realized in the single field technique or with too high energy. Patients, who were treated with and inadequate radiation volume in the HD4 Study had a significantly worse RFS than patients without protocol violation. This difference was no more recognized in the interim evaluation in Arm A of the HD7 study that was fundamentally compared to the Arm B of the HD4 study. Conclusions: Final results of the analysis will be presented. Until then it is desirable for the future study generations that a quality assurance should be provided before the first irradiation, so as to intervene and regulate the therapy.
V-006 Strahlenther Onkol2oo4;1S0 {Sondernr 1):2
Erste Erfahrungen bei der klinischen Anwendung des Optimierungsmoduls HoMo OptiS zur optimalen Einstellung aller Bestrahlungsparameter K. Enge[1; E. Tabbert2; M. Bolck2; S. Knaack 2; H. Annweiler 'Universitat Rostock, FB Mathematik; 2Klinikum Schwerin, Klinik flir Strahlentherapie
Es wird ein neues Verfahren vorgestellt, das die gleichzeitige Optimierung aller einstellbaren Bestrahlungsparameter, d.h. insbesondere der Winkel, der Keilpositionen und der Intensitaten, ermoglicht. Hierbei wird die Anzahl der Felder nicht von vornherein festgelegt. Durch ein Reduktionsverfahren kann diese Anzahl auf eine gewiinschte Maximalzahl beschrankt werden. Das Verfahren ist sowohl in der herkommlichen als auch in der intensitatsmodulierten Strahlentherapie anwendbar. Es wurde an der Klinik flir Strahlentherapie Schwerin bei der herkommlichen Bestrahlungsplanung erfolgreich getestet. Hierbei wurden vor allem Plane flir solche Patienten optimiert, bei denen Standardschemata nicht vorliegen bzw. versagen. Ausgewahlte Beispiele belegen im Vortrag die besondere Relevanz der optimierten Wahl der Winkel, insbesondere auch der Tischwinkel. Die Zielvorstellungen des Arztes miissen sorgfaltig in den eingezeichneten Gebieten (OARs) widergespiegelt und z.T. auch in den Optionen festgelegt werden (unterschiedliche Ziele und Optionen liefern unterschiedliche optimale Plane!). Die Ziele kristallisieren sich oft erst wahrend des Planungsprozesses (d.h. nach Betrachtung des Dosis-Volumen-Histogramms und der Dosisverteilung in den einzelnen Schnitten) endgiiltig heraus. Deswegen muss die Optimierung entsprechend oft wiederholt werden. Das Verfahren ist so schnell, dass dies wahrend gemeinsamer Diskussionen der bisherigen Optimierungsergebnisse zwischen Arzt und Physiker bzw. Mathematiker moglich ist. Als OAR sind nicht nur Organe, sondern auch andere geometrische Regionen (z.B. auch vorbestrahlte Gebiete) zu wahlen, fiir die eine besonders niedrige Dosis verlangt wird. Die richtige Wahl solcher zusatzlichen OARs hat einen entscheidenden Einfluss auf das Optimierungsergebnis.
V-005
V-007
Strahlenther Onkol2oo4;1S0 {Sondernr 1):2
Strahlenther Onkol2oo4;1S0 {Sondernr 1):2
Quality assurance of radiotherapy: Comparison of extended field and involved field radiotherapy in early stages with risk factors of Hodgkin's disease (HD8 Study of the German Hodgkin Study Group) S. Sehlen1; N. Willich 2; R. -Po Millle";; U. Rilhl4; P. Lukas5; V. DieM';
E. Dilhmke1 'Ludwig Maximilians University Munich, Klinikum GroBhadern, Department of Radiotherapy and Radio-oncology; 2University Clinic of Miinster, Department of radiotherapy; 3University Clinic of Cologne, Department of radiotherapy; 4City Clinic of Berlin-Friedrichshain, Berlin, Department of radiotherapy; sUniversity Clinic of Innsbruck, Department of radiotherapy; 6University Clinic of Cologne, Department of internal medicine
Purpose: Aim of the prospective quality assurance was to the survey of a radiation therapy as to the survival has that was not in accordance with a protocol executed and to determine its influence on the survival. Patients and Methods: 1069 patients with early stages with risk factors of Hodgkin's disease were randomised either to an extended-field or an involved field radiotherapy with 30 Gy and 10 Gy on bulky disease after four cycles of COPP-ABVD chemotherapy for the purpose of reducing toxicity. An independent panel of four experienced radiotherapists evaluated the documents concerning a relevant radiotherapy. Protocol violations include Volume, Dosage/Time and Technique Protocol violations. Results: In the interim analysis appeared Volume protocol violations most frequently (41 %), followed by Dosageffime (17%) and Technique protocol violations (6%). However, no difference was established regarding an extended field and an involved field radiotherapy, except for exceeding the irradiation period. No influence of a protocol violation could have been detected as to the survival. Conclusions: We would like to present the results of95% of all randomised patients after the final evaluation of the prospective evaluation.
2
Intraoperative bild- und rechnergestutzte Implantation von Brachytherapienadeln R. Krempien}; H. Hoppel; W. Harms}; S. Daeuber; O. Schorr; M. Treiber; J. Debus} 'Universitat Heidelberg, Abt. Klinische Radiologie; 2Universitat Karlsruhe, Institut flir Prozessrechentechnik und Robotik
Ziele: Ziel der Untersuchung war es den Operationssitus mit den aus den individuellen Bilddaten des Patienten extrahierten Informationen zu iiberlagern und dadurch eine intuitive visuelle Ubertragung der praoperativen Brachytherapie-Planung auf die Operationssituation zu ermoglichen. Methode: Unter Verwendung von Methoden der erweiterten Realitat (augmented reality) soli eine effizientere und intuitive Nutzung der Bildund Planungsdaten in der interstitiellen Brachytherapie erfolgen. Das System besteht aus einem Video Projektor, zwei CCD Kameras und einem PC. Mit einem Operationsplanungssystem wird ein Implantationsplan flir die Brachytherapie erstellt und an das Projektorsystem weitergeben. Das System ermoglicht die Visualisierung von Planungsdaten auf dem Patienten ohne Beeintrachtigung des Implantationsablaufes. Ergebnisse: Der Videoprojektor ermoglicht es virtuelle Planungsdaten (Operationsplan, Tumorlage und Form, Risikostrukturen) nach Referenzierung der aktuelle Patientenlage auf die Patientenoberflache zu projizieren. Zum Beispiel konnten Planungsdaten, wie Zielpunkte, Nadelverteilung und 3-D-Modelle segmentierter Gewebe (z.B. Tumor und Risikostrukturen) und zusatzliche Informationen iiber Tiefenlokalisation oder Trajektorien im Operationsfeld sichtbar dargestellt und intraoperativ iiberwacht werden. Die Genauigkeit der Projektion betragt derzeit ± 1 mm, der Operationsplan wird mit 5 Hz pro Sekunde nachgeflihrt. Schlussfolgerungen: Die Uberwachung der Implantation mittels des Kamerasystems und die online Visualisierung von L~seinformationen der Nadeln auf dem Patienten ermoglicht die direkte Uberwachung am Patienten und kann so zu einer hoheren Sicherheit und Genauigkeit in der bildgestiitzten navigierten interstitiellen Brachytherapie flihren.
Strahlenther Onko12004' Sondernr. 1 © URBAN &
VOGEL
Bestrahlungsplanung: medizinische und physikalische Aspekte
V-008
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Strahlenther Onko12004:180 (Sondernr 1):3
Strahlenther Onkol 2004:180 (Sondernr 1):3
Intensitatsmodulation und Monte-Carlo-Dosisberechnung fUr Kopf-Hals-Bestrahlungen: zwei Jahre klinische Erfahrungen M. Alberl; F. Paulsen l; M. Birkner; A. Bakail; C. Belka l; W. Budach) lRadioonkologische Uniklinik Tiibingen Die grosse Ausdehnung sowie der hohe Modulationsgrad der Felder stellen bei der intensitatsmodulierten Strahlentherapie des Kopf-Hals-Bereichs (HNO-IMRT) hohe Anforderungen an Dosisberechnung und -Verifikation. Beginnend in 2002 wurde daflir ein selbstentwickeltes IMRTProgramm eingesetzt, welches Monte-Carlo Dosisberechnung (MC) in Optimierung und Verifikation verwendet, und etwa 40 Patienten behandell. Die Optimierung erfolgte mit Hilfe von biologischen und physikalischen Zielfunktionen und strikten Nebenbedingungen flir Risikoorgane. In der Regel folgte einem Plan mit integriertem Boost (1.8 und 2.0 Gy pro Fx in 30 Fx) ein zweiter Boost (10 Gy in 5 Fx). Wahrend der Optimierung des Boosts wurde die bereits applizierte Dosisverteilung beriicksichtigt und zusatzliche Nebenbedingungen an die Dosis pro Fraktion gestellt, urn extreme Dosisspitzen zu vermeiden. Es wurden 5-10 Einstrahlrichtungen verwendet, die flir jeden Fall angepasst werden. Die Optimierung beriicksichtigt die Beschrankungen des Lamellenkollimators flir statische Applikation. Mit MC kann sowohl die Streustrahlung des Beschleunigers als auch der Strahlentransport in heterogenen Patientengeometrien prazise modelliert werden. Besonders der erste Effekt flihrte dazu, dass bei HNO-IMRT herkommliche Dosisberechnungen in Risikoorganen bis zu 20% von Messungen abwichen. Hingegen wurden Unterschiede zwischen MC und Messungen im Phantom flir etwa 20 Patientenplane in der Regel durch die systematischen Fehler der Messgerate verursacht. Die erzielbare Genauigkeit lag bei 2%/2 mm. In der Foige wurde auf Verifikationsmessungen flir jeden Patient en verzichtet. Durch Monte Carlo Dosisberechnung kann IMRT praziser und ressourcenschonender routinemaBig eingesetzt werden.
Bilddatenregistrierung am OTP-PlanungssystemGenauigkeit und Einfluss auf die CTV-Definition bei der Prostata M. Reinert); P. Schneider}; A. Herte[2; H. Feldmann 3 1Klinikum Fulda, Institut flir Medizinische Physik; 2Klinikum Fulda, Klinik flir Diagnostische und Therapeutische Nuklearmedizin; 3Klinikurn Fulda, Klinik flir Radioonkologie / Strahlentherapie Einleitung: Diese Arbeit stellt die Genauigkeit der im OTP Planungssystern [1) implementierten Registrierungsverfahren zur CT -MR-PET Fusion vor, und analysiert, inwieweit sich durch die Verwendung von koregistrierten CT-MR Daten die Ausdehnung des ZV bei der Prostatabestrahlung im Vergleich zur Definition nur auf CT-Basis andert. Material und Methode: 1m OTP steht ein automatisch arbeitender AIgorithmus auf Basis der Mutual Information Registration (MI)[2), und die manuelle Registrierung via Landmarken (LM) zur Verfligung. Zum AIgorithmenvergleich wird sowohl eine MI-Registrierung als auch ein manuelles LM-Matching durchgeflihrt und hinsichtlich der raumlichen Genauigkeit analysiert. Das ZV wird sowohl in den fusionierten Daten als auch im CT alleine konturiert. Ergebnis: Der automatische MI Algorithmus ist klinisch nicht zu verwenden, da die mittlere Abweichung flir eine ZV-Definition zu gross ist. Die LM-Registrierung weist dagegen eine groBere Genauigkeit auf. Die Abweichung der beiden Datensatze kann bis zur Schichtdicke der verwendeten Schnitte minimiert werden. Durch Benutzerinteraktion kann hier der Turnorbereich besondere Beriicksichtigung erfahren; allerdings liegt der Zeitaufwand flir die LM-Registrierung urn einen Faktor 5 hoher als bei der automatischen Fusion. Die ZV der koregistrierten Datensatze sind meist groBer sind als die alleine auf CT Daten definierten. Aufgrund der besseren Abgrenzung zur Blase als auch zum Beckenboden findet man i.d.R. eine Verlangerung in cranio-caudale Richtung. Insgesamt flihrt dies zu einer exakteren ZV-Definition als bei ausschlieBlicher Verwendung von CT basierten Bilddaten. [1) Oncentra OTP 1.2, MDS Nordion AB, S-75147 Uppsala, Sweden [2) Wells, et ai, Multi-Modal Volume Registration by Maximization of Mutual Information
V-009
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Strahlenther Onkol 2004:180 (Sondernr 1):3
Strahlenther Onkol 2004:180 (Sondernr 1):3
Vergleich zwischen einer konventionellen Bestrahlungstechnik und dynamischen Bestrahlungstechniken bei Bestrahlungen im Bereich des Thorax
Phantomuntersuchungen zum Einfluss der Untersuchungsparameter auf die geometrische Genauigkeit der Abbildung bewegter Objekte bei Bestrahlungsplanung
K.-H. Grosser; R. Kramer); B. Kober} lKlinikum Darmstadt, Institut flir Strahlentherapie und Radioonkologie
P. Csere); C. Hoinkisl; G. Rothel; P. Zahn l; H. Alheit' IMed. Fakultat TU Dresden, Klinik und Poliklinik flir Strahlentherapie
Ziele: Ziel der Untersuchung ist nachzuweisen, ob mit dynamischen Bestrahlungstechniken Bestrahlungen im Bereich des Thorax verbessert werden konnen. Die Kriterien der Planungsstudie sind dabei eine bessere Schonung von Myelon, Lunge und Herz. Material und Methode: Bei Bestrahlungen im Thorax wird am Klinikum Darmstadt in der Regel eine Bestrahlungstechnik angewandt, bei der ein ventrales und ein dorsales Stehfeld mit einer Rotationsbestrahlung kombiniert werden. Mit dieser Technik kann die Dosis im Myelon unterhalb der Toleranzdosis bleiben und eine Lunge geschont werden. Dariiber hinaus werden seit Sommer 2003 mit einem Varian 2100CD Beschleuniger dynamische IMRT-Bestrahlungen auch im Bereich des Thorax durchgeflihrt. Die Bestrahlungsanlage erlaubt auch die Durchflihrung von dynamischen Rotationsbestrahlungen. Hierbei wird die konventionelle Bestrahlungstechnik in der Weise modifiziert, dass die Lamellen des Muli-Leaf-Kollimators wahrend der Rotation an das Zielvolumen angepasst werden, aber die Bestrahlungsgeometrie beibehalten wird. Ergebnis: Mit der dynamischen Rotationstechnik konnen Myelon, Lunge und Herz unter prinzipieller Beibehaltung der Bestrahlungsgeometrie besser geschont werden. Mit der IMRT konnen diese Ergebnisse unter Umstanden noch verbessert werden urn den Preis einer hoheren Komplexitat. Schlussfolgerung: Mit dynamischen Rotationstechniken konnen Thoraxbestrahlungen unter Beibehaltung der Bestrahlungsgeometrie und moderater Erhohung der Komplexitat verbessert werden.
Zielstellung: Welchen EinfluB haben CT-Parameter (Scantechnik, Rotationszeit, Schichtdicke, Pitch) auf die raumlichen Abbildung beweglicher Objekte. Methode: An einem Phantom, welches die Simulation eines beweglichen Objektes wahrend der Untersuchung erlaubt, wurden bei einer konstanten Bewegungsfrequenz von 16 Zyklen pro Minute Spiral-CT mit Schichtdicken von 2, 5 und 10 mm bei Pitch 1 und 2 mit Rotationszeiten von 0,8 bzw. 1,5 s untersucht. Am unbewegten Phantom wurden die Scanmodi Cluster und Spirale untersucht. AuBerdem erfolgte eine "slow-CT"-Untersuchung, wobei je zwei Rotationen (2 mm12 mm) von 1,5 s zu einem Bild verrechnet werden. Aus allen Serien wurden 2 mm Schichten rekonstruiert. Ausgewertet wurde das dargestellten Volumen des Phantomkorpers in Abhangikeit von den Untersuchungsparametem am Planungsystem BrainScan (BrainLab). Ergebnisse: Am unbewegten Phantom gab es keinen Einfluss von Technik, Schichtdicke und Pitch auf das Volumen (16 cm3). Aus den statischen Untersuchungen wurde flir das bewegte Phantom ein Volumen von 57,86 cm_ kalkuliert. Aile Spiral-CT lieferten geringere Volumina [15,1 cm_ (26%) bis 52,5 cm_ (91 %») mit erheblichen Variationen bei Wiederholungen. Das Volumen mit slow-CT betrug 45,81 cm 3 (79%). Bei Spiral-CT wird das Volumen urn so genauer dargestellt, je langer die Rotationszeit und je langsamer die Tischbewegung ist. Bei kurzer Rotationszeit werden die genauesten Abbildungen mit einer Schichtdicke von 5 mm erreicht. Schlussfolgerung: Bei Spiral-CT bewegter Objekte treten zum Teil erhebliche geometrische Ungenauigkeiten auf. Zu empfehlen sind solche Scanverfahren, bei denen eine Integration der Bildinformation iiber eine langere Untersuchungszeit moglich ist, wenngleich die Bildqualitat darunter leidet (Verwischungseffekte).
Strahlenther Onko12004' Sondernr. 1 © URBAN &
VOGEL
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Prostatakarzinom
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Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):4
Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):4
Prognostic value of a Time-to-PSA-Threshold model to predict overall and disease specific survival following radiotherapy of prostate cancer S.x. Cavanaugh l ; P. Kupelian 2; C. Reddy 3; B. Polloc0; M. Fuss l
lUniversity of Texas Health Science Center at San Antonio, Radiation Oncology; 2MD Anderson Orlando, Radiation Oncology; 3The Cleveland Clinic, Radiation Oncology; 4University of Texas Health Science Center at San Antonio, Epidemiology and Biostatistics We analyzed if a Time-to-PSA-Threshold model, already established as an early prognosticator of long-term biochemical control, may serve as a surrogate for overall (OS) and disease specific survival (DSS) following external beam radiotherapy (EBRT) for prostate cancer. We performed retrospective analysis of 839 patients following definitive EBRT without neoadjuvant hormones at The Cleveland Clinic from 05/87 to 12/00. OS and DSS were correlated with reaching vs. failing to reach PSA thresholds of 3.0,2.0, and 1.0 ng/ml by 3, 6, and 12 months. During follow-up (24-189, median 74 months) there were 35 disease specific deaths (4.1 %) and 170 overall deaths (20.3%). Patients failing to reach 3.0, 2.0, and 1.0 ng/ml by 3, 6 and 12 months experienced lower OS and DSS compared to those reaching thresholds by the specified times. Chi-squared and Fischer's exact tests demonstrated consistent statistical significance for each threshold and time analyzed, while Kaplan-Meier analysis reached significance for thresholds at 6 and 12 months, and trended toward significance at 3 months. For example, patients falling vs. failing to fall below 3.0 ng/ml by 3 months had 98.9% vs. 94.5% DSS (p = 0.003) and 89.3% vs. 79.3% OS (p=0.0015). Patients falling vs. failing to fall below 1.0 ng/ml by 6 months had 99.1 % vs. 95.1 % DSS (p = 0.027) and 90.7% vs. 78.3% OS (p = 0.0012). This 10-12% difference in OS is similar to the 15.8% difference for those with sustained ASTRO consensus biochemical control vs. failure (85.4% and 69.6%, respectively). The present analysis suggests early PSA kinetics assessed by a Time-toPSA -Threshold model may serve as a surrogate for OS and DSS comparable to biochemical control, yet available years earlier in follow-up.
Retrospektive Analyse der lokalrezidivfreien Oberlebenszeit bei Patienten mit kurativ bestrahlten Prostatakarzinom D. Drechsler1; H. Alheitl ; T. Herrmann i IMed. Fakultat TU Dresden, Klinik und Poliklinik flir Strahlentherapie
Ziel: 1m Rahmen einer retrospektiven Analyse bei 548 Patienten mit kurativ bestrahlten Prostatakarzinom aus dem Zeitraum 1180 bis 12/99 wurde das lokalrezidivfreie Uberleben analysiert. Material: Yom Gesamtkollektiv befanden sich im Stadium T1 77 (14,1 %), TI 196 (35,8%), T3 264 (48,2%) und T4 11 (2%) der Patienten. 471 Patienten (85,9%) hatten ein NO-Stadium. Die mittlere Gesamtdosis betrug 66,7 Gy (38--84,8 Gy). 57/548 Patienten erlitten im weiteren Krankheitsverlauf ein morphologisch nachweisbares Lokalrezidiv. Das entspricht einer aktuarischen lokalrezidivfreien Uberlebensrate von 95,9% nach 3, 89,5% nach 5 und 77,5% nach 10 Jahren. Die mittlere Zeit bis zum Lokalrezidiv betrug 15,7 Jahre. Folgende Parameter wurden hinsichtlich ihres Einflusses auf die lokalrezidivfreie Zeit analysiert: T-Stadium, N-Stadium, Grading, WHO-Status, Vortherapie (OP, Hormone), pelvine Lymphadenektomie, StrahlenqualiUit (C060 vs. LB), Technik (pendel vs. Stehfelder), Planungsverfahren (CT vs. Konventionell). Ergebnisse: In der univariaten Analyse ergaben sich statistisch signifikante Einfliisse flir das T-, das N-Stadium, das Grading, die Vortherapie, die pelvine LA, die Strahlenqualitat und das Planungsverfahren. In der multivaria ten Analyse konnte ein statistisch signifikanter Einfluss nur flir das Grading und die Hormontherapie als Vortherapie nachgewiesen werden. Schlussfolgerung: Die beobachteten Lokalrezidivraten liegen im Bereich der Literatur. Uber einen Zeitraum von 20 Jahren bestehen erhebliche Unterschiede in der Verfiigbarkeit der Daten, so dass nur morphologisch nachgewiesene Rezidive analysiert wurden. 1m multivariaten Ansatz lasst sich wider Erwarten kein signifikanter Einfluss flir die Bestrahlungstechnik und auch kein Einfluss flir die CT -gestiitzte Planung belegen.
V-015
v-ou Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1):4
HDR brachytherapy and external beam irradiation combined with temporary androgen deprivation for unfavorable stage prostate cancer R. Kurekl ; T. MartinI; S. Roeddiger1; T. Dannenberi; B. Rogge3;
D. Baltas3; U. W. Tunn 2; N. Zambogiou l lKIinikum Offenbach, Strahlenklinik; 2Klinikum Offenbach, Urologie; 3KIinikum Offenbach, Strahlenphysik
Purpose: Evaluation of outcome, survival and toxicity of 3-D HDR brachytherapy and external beam irradiation combined with temporary androgen deprivation for unfavorable prostate cancer. Material and Methods: Between 01197 and 09/99 we treated 85 patients with unfavorable prostate cancer. Median age was 69 years. Patients with PSA > 10, WHO grade 3, or stage cT3 were included. Median PSA level was 18.2 ng/m!. After TRUS-guided transrectal implantation of four afterloading needles, CT based 3-D treatment planning followed. All patients received 4 implants 3-D HDR brachytherapy (BRT) using a reference dose per implant of 5 or 7 Gy in 6 weeks. Two weeks after the last HDR implant, 3-D external beam radiotherapy (EBRT) started, prescribing either 39.6 or 45.0 Gy with 5 X 1,8 Gy/week depending on the BRT dose applied. All patients received temporary androgen deprivation. Results: Median follow-up was 4.8 years (range: 4.0-6.3 years), biochemical control rates were 84%, 75% and 72% at 2, 4 and 4.8 years, respectively. In 24/85 patients biochemical failure occurred, in 8/85 patients clinical failure. Overall survival rate was 74 % and disease specific survival rate 93.0%. Acute grade 3 genitourinary (GU) toxicity occured in 5% but no acute grade 3 gastrointestinal (GI) toxicity. 6% developed late grade 3 GU toxicity but no late grade 3 GI toxicity. Conclusions: 3-D HDR brachytherapy and external beam radiation combined with temporary androgen deprivation is an effective treatment for patients with unfavorable prostate cancer with minimal associated toxicity and encouraging biochemical control rates after a median follow-up time of 4.8 years.
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Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):4
Ergebnisse der kombinierten HDR-Brachytherapie und perkutanen Radiotherapie beim Prostatakarzinom mit ungunstigen Prognosefaktoren
w. Albertil ; R. Schwarz l ; M. Graefen2; A. Krul[1; V. Rudatl ; H. Huland2 lUniversitatsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik flir Strahlentherapie und Radioonkologie; 2Universitatsklinikum Hamburg-Eppendorf, KIinik flir Urologie Ziele: Die Ergebnisse der HDR-Brachytherapie und perkutanen Radiotherapie des Prostatakarzinoms werden analysiert. Methodik: Von Juli 1999 bis Juni 2002 wurden 200 Patienten behandelt. Das mediane Alter der Patienten betrug 69 Jahre (Bereich 46-82). Der mediane PSA-Wert lag bei 9 ng/ml (Bereich 1,3-60). Der Gleason-Score zeigte folgende Verteilung: 5-{) 61 %,729% und 8-10 10%. Die Tumorstadien waren: TIc 5,5%, TIa 31 %, TIb 39%, T3a 13,5% und Db 11 %. 112 Patienten erhielten eine Hormontherapie mit einer medianen Dauer von 4 Monaten (1-{)0) vor der Radiotherapie. Die Radiotherapie umfasste im wochentlichen Intervall zwei Ultraschall-gesteuerte transperineale HDRBrachytherapien mit 9 Gy pro Applikation im Bereich der Prostatakapsel und anschlieBend eine konformale Radiotherapie der Prostata und Samenblasen mit 50,4 Gy bei einer Einzeldosis von 1,8 Gy. Verschiedene prognostische Faktoren wurden untersucht. Ergebnisse: Die mediane Nachbeobachtung betragt 21 Monate. Die aktuarisch berechnete biochemische Kontrolle nach ASTRO-Kriterien betrug nach 2 Jahren 82 %. Ein biochemisches Rezidiv trat bei 33 Patienten auf. Bei keinem Patienten war ein lokaler Progress nachweisbar. Der Gleason-Grad 4 oder 5 war einziger prognostischer Faktor flir die biochemische Kontrolle. Die Akutnebenwirkungen nach RTOG-Score waren moderat: ZystitislUrethritis Grad 1 n = 92, Grad 2 n = 33 und Grad 3 n = 1 sowie Proktitis Grad 1 n = 102 und Grad 2 n = 5. Folgende Spatnebenwirkungen traten auf: HarnblaselUrethra Grad 1 n = 49, Grad 2 n = 12 und Grad 3 n = 6; Proktitis Grad 1 n = 51 und Grad 2 n = 7. Znsammenfassung: Die kombinierte HDR-Brachytherapie und perkutane Radiotherapie ist ein gut vertragliches und effektives Behandlungsverfahren.
Strahlenther Onkol2oo4' Sondernr. I © URBAN & VOGEL
Prostatakarzinom I Gutartige Erkrankungen
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Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1):5
Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):5
Verkleinert ein Rektumballon das optimale Planungszielvolumen (PZV) fur die Bestrahlung des Prostatakarzinoms? Eine CT-Studie
c. Fehr; M. Alber; C. Baum 1; M. Birkner; S. Clocker; F. Paulsen2;
w. Budach2; F. Nilsslin 1
lUniversitatsklinik flir Radioonkologie Ttibingen, Medizinische Physik; 2Universitatsklinik flir Radioonkologie Ttibingen, Radioonkologie Ziel: Ein Problem bei der Bestrahlung des Prostatakarzinoms ist die Beweglichkeit der Prostata. Ob sich ein gutes PZV mit Hilfe eines Rektumballons (Bewegungseinschrankung), durch multiple Planungs-CTs (Quantifizierung der Bewegung) oder durch eine Kombination aus beidem erreichen i1isst, sollte geklart werden. Methode: Von 10 Patienten wurden jeweils bis zu 5 CT-Aufnahmen vor und bis zu 5 CT-Aufnahmen wahrend der Behandlung aufgenommen, meist jeweils mit und ohne Bailon (Vol. 40 ml). Auf Grundlage der in den CTs eingezeichneten Konturen wurde die Organbewegung von Prostata, Blase und Rektum, sowie die Position des Ballons untersucht. Die vor der Bestrahlung aufgenommenen CTs wurden verwendet, urn unterschiedliche PZV zu konstruieren, indem die Uberlagerung von 1 bis 5 Prostatakonturen urn verschiedene Rander von 4 bis 10 mm erweitert wurde. Die raumliche Verteilung der Aufenthaltswahrscheinlichkeit von Prostata und Rektum wurde untersucht. Ergebnis: Die Position des Schwerpunktes der Prostata sowie ihres posterioren Randes stabilisiert sich durch den Bailon nicht. Der Abstand zwischen Rektum und Prostata wird durch den Bailon verkleinert. Der Anteil des ungenutzten PZV (= PZV mit Aufenthaltswahrscheinlichkeit 0) sowie das mittlere vom PZV nicht abgedeckte Prostatavolumen wurden benutzt, urn die PZV-Konzepte zu bewerten. Bei einem PZV aus 1 Planungs-CT mit 10 mm Rand und einem PZV aus 3 Planungs-CTs mit 7 mm Rand ist das ungenutzte PZV etwa gleich groB, jedoch ist das nicht abgedeckte Volumen bei letzterem PZV kleiner, ohne Einfluss des Ballons. Scblussfolgerung: Urn die Organbewegung bei der Bestrahlungsplanung zu berticksichtigen sollte das PZV auf Grundlage von wenigstens 3 CTs gebildet werden, auf den Bailon kann dabei verzichtet werden.
Strahlentherapie bei PSA-Rezidiv nach radikaler Prostatektomie B. Neu l ; B. Hilltenschmidtl; M.-L. Sautter-Bihll lStadt. Klinikum Karlsruhe, Klinik flir Strahlentherapie
Ziel: Die Strahlentherapie (RT) bei biochemischem Rezidiv eines Prostatakarzinoms nach radikaler Prostatektomie (RPE) ist v.a. bei fehlender histologischer Sicherung weiterhin strittig. Anhand einer retrospektiven Auswertung sollte der Nutzen einer Strahlentherapie in dieser Situation evaluiert werden. Patienten und Methode: In der Zeit von 10/96 bis 10/02 wurden 54 Pat. mit PSA-Rezidiv nach RPE ohne nachweisbare Fernmetastasierung (Alter 52-82 Jahre, mean: 66 J) nach 3-D-Planung mit 18 MV-Photonen meist bis 66,6 Gy (ED 1,8 Gy) mit entsprechender Feldverkleinerung bestrahlt. Der mediane PSA-Wert lag vor RT bei 3,26 nglml. Das biochemische Rezidiv trat durchschnittlich 3,5 Jahre nach RPE auf. Ergebnisse: 47 von 54 Pat. konnten mit medianem follow up von 36 Monaten (12-78 Mon.) ausgewertet werden. Schwerwiegende Nebenwirkungen wurden nicht beobachtet. 17 Pat.(36%) zeigen bis heute eine anhaltende Remission bei einer medianen Nachbeobachtungszeit von 29 Mon. 9 Pat. (19%) zeigen einen erneuten biochemischen Progress ohne Nachweis einer Metastasierung oder eines Lokalrezidivs, nach median 26 Mon.(7-57 Mon.). Bei 16 Pat. (34%) trat ein Lokalrezidiv auf, davon in 10 Fallen (21 %) mit gleichzeitiger Fernmetastasierung. 5 Pat. (11 %) entwickelten ausschlieBlich Fernmetastasen. 8 Pat. (17%) sind mittlerweile verstorben. Scblnssfolgerung: Die RT bei biochemischem Rezidiv nach RPE war problemlos durchflihrbaI. 1m beschriebenen Kollektiv war in 68% ein PSARtickgang zu verzeichnen, langfristig profitierten 36% der Pat. Dies liegt unter Berticksichtigung der relativ hohen PSA-Werte vor Radiatio im Rahmen der LiteratuI. Erstrebenswert ware, Kriterien flir eine Selektion von Subgruppen zu erarbeiten, die von einer RT profitieren.
V-019 V-017 Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):5
Der Einsatz der interstitiellen HDR-Brachytherapie beim lokal begrenzten Prostatakarzinom - eine Alternative zur radikalen Prostatektomie? T. HeiP; H. Lemnitzer; M. Knipsl; o. Baumgartl; W. Thiem l; K.-H. Kloetzer; L. Hoffmann 2 lWaldklinikum Gera, Klinik flir Strahlentherapie/Radioonkologie; 2Waldklinikum Gera, Klinik flir Urologie
Ziele: Ziel der Arbeit ist die Risiko-Nutzen-Untersuchung der kombinierten Radiatio unter Einsatz der HDR-Brachytherapie beim lokal begrenzten Prostatakarzinom. Material (Methoden): Perkutan erfolgt die Radiatio des Beckens in konventioneller Fraktionierung mit einer ED von 1,8 Gy bis GHD 50,4 Gy. Interponiert findet in der zweiten BestrahlungshaIfte die 2-malige interstitielle HDR-Brachytherapie (Ir-l92) der Prostata in 14-tagigem Abstand mit einer organumschlieBenden Dosis von 10 Gy mittels TRUS-gesttitzter Applikation von bis zu 18 Hohlnadeln statt. Ergebnis: Von 11198 bis 12/03 behandelten wir insgesamt 190 Patienten. Davon wurden in dieser Arbeit 144 Patienten mit primarer Therapiesituation (uTl-3; Gl-3) und erfolgter perkutaner Radiatio mit GHD 50,4 Gy und 2-maliger interstitieller HDR-Brachytherapie ausgewertet. Der mediane follow-up betragt 29,9 Monate (2,0-61,2 Monate). Das PSA sank im Median von 10,0 nglml bei Erstdiagnose tiber 0,25 nglml6 Monate p.I. auf 0,085 nglml2,5 Jahre post radiationem. Von bislang 39 rebioptierten Patienten erreichten wir 30 komplette Remissionen (77%) und in 9 Fallen eine partielle Remission (23%). 1,5 Jahre p.I. (n = 92) sahen wir NW III. Grades GlT/harnabl. System: 5,4%/2,2%; 2,5 Jahre p.I. (n = 47) 8,5% am harnableitenden System. Keine Grad IV Nebewirkungen. Scblussfolgerung: Die kombinierte Radiatio ist eine geeignete Alternative zum etablierten operativen Vorgehen beim lokal begrenzten Prostatakarzinom.
Strahlenther Onkol2oo4· Sondernr. 1 © URBAN & VOGEL
Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):5
Radiation Therapy for Aggressive Fibromatosis (Desmoid Tumors) - Results of a National Patterns of Care Study
o. Mickel; M.H. Seegenschmiedt2
lUniversitatsklinikum Mtinster, Klinik und Poliklinik flir Strahlentherapie - Radioonkologie; 2Alfried Krupp Krankenhaus Essen, Klinik flir Radioonkologie, Strahlentherapie und NukleaID1edizin Purpose: Following a general patterns of care study (PCS) the German Cooperative Group on Radiotherapy for Benign Diseases (GCG-BD) initiated a multi-center cohort study to analyze radiation therapy practice for aggressive fibromatosis (AF). Methods: In 2002 a PCS was conducted in all GeID1an RT institutions by mailing a standardized structured questionnaire, to assess patients accrual, number, pretreatment, treatment indications, RT and target volume concepts for irradiation in AF. In addition treatment outcome was evaluated. The PCS was structured und analyzed according to the model for quality assessment by Donabedian in three major components: structure, process and outcome evaluation. Results: A total of 101 institutions (57 community, 28 university, 16 private institutions) returned the questionnaire: 52.5 % reported sufficient clinical data and experience for this analysis. A total of 278 patients per year were reported with median of 2 cases (1-7 cases) per institution. A 10ng-teID1 clinical evaluation was reported for 346 patients from 19 different institutions. The applied total doses ranged between 45 and 65 Gy (median, 60 Gy). The local control rate was 81.4% in unresectable tumors and 79.6% in postoperative RT. No acute or late radiation toxicities> grade 2 (RTOG) were observed. A clear dose-response relationship could not be established, but there was a tendency towards a lower local control rate in patients with a higher number of operative procedures prior to RT. Conclusions: This study comprises the largest data base of cases reported for RT in AF. RT provides a high local control rate in the postoperative setting and in unresectable tumors. This PCS may serve as a starting point for an (inter)national multicenter study and/or registry.
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Gutartige Erkrankungen
V-020
V-022
5trahlenther Onkol 2004;180 (50ndernr 1}:6
Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1}:6
Entzundungsbestrahlung: Ergebnisse bei der Epicondylitis humeroradialis et humeroulnaris D. Koppen'; G. Gademann 1 lKlinik flir Strahlentherapie, Universitat Magdeburg
Ziel: 1m Bemiihen urn eine Optimierung der Rantgenreizbestrahlung entziindlich degenerativer Erkrankungen haben wir eine Auswertung der Therapieergebnisse von Patienten vorgenommen, die mit einer verminderten GOD von 3,0 Gy bestrahlt wurden. MateriallMethoden: Es handelt sich urn eine retrospektive Auswertung von 634 Patienten aus den lahren 1992 bis 1995 sowie eine prospektive Untersuchung an 36 Patienten. Aile Patienten erhielten eine Gesamtoberflachendosis von 3 Gy in 2 Serien (Abstand ca. 6 Wochen) vonjeweils 1,5 Gy in ED von 0,3 Gy. Das Befinden wurde nach dem Score von Pannewitz am Ende der 2. Serie bzw. nach 6 Monaten bewertet. Ergebnisse: Die Strahlentherapie gutartiger entziindlicher Gelenkerkrankungen am Beispiel der Epicondylopathia humeri ist auch mit geringen Dosen sehr wirksam. Bei 66,7% bzw. 70% (prospektiv nach 6 Monaten) der Patienten konnte eine Besserung der Schmerzen erzielt werden, wobei die Anamnesedauer einen signifikanten Einfluss hatte (p < 0,001), Parameter, wie Alter, Geschlecht und Lokalisation der Erkrankung dagegen iiberhaupt nicht. Schlussfolgernng: Die Strahlentherapie gutartiger Erkrankungen ist eine effiziente und kostengiinstige Behandlungsalternative, wobei nach den Erfahrungen der prospektiven Studie die Rate der Besserungen langere Zeit nach Rad. sogar noch besser sein diirfte. Die iiblicherweise haher applizierten Dosen bis zu 12 Gy sollten iiberdacht und reduziert werden. Die Indikation zur Schmerz- und Entziindungbestrahlung ist nach Abwagung der Risiken und Aufklarung der Patienten in vielen Erkrankungsveriaufen bedeutend friiher zu stellen.
Ergebnisse der Strahlentherapie bei Periarthritis hu merosca pu laris f. Schultze 1; G. Schlichting1; H. Koltze; B. Kimmig1
lKlinik flir Strahlentherapie, Kiel; 2Radiologische Gemeinschaftspraxis Celle
Hintergrnnd: Die Strahlentherapie wird zur Behandlung schmerzhafter Schultergelenksveranderungen eingesetzt. Es sollte gepriift werden, welchen Beitrag die Strahlentherapie zur symptomatischen Befundbesserung leisten kann. Material und Methode: 94 Patienten mit Periarthritis humeroscapularis wurden behandelt. Das durchschnittliche Lebensalter betrug 68 lahre, das Verhaltnis Manuer zu Frauen war 32 zu 62. In 58 Fallen war die rechte Seite betroffen, 36 mal die linke Seite. Bei Einzeldosen von 0,75 Gy einmal wachentlich wurden insgesamt 6 Gy iiberwiegend als Orthovolt-Therapie appliziert. Der Therapieerfolg wurde standardisiert nach dem von Pannewitz-Schema unmittelbar bei Behandlungsende und bis 6 Monate danach erhoben. Ergebnisse: Die Behandlungsergebnisse aller 94 Patienten wurden bei Therapieende dokumentiert, 71 Patienten mindestens weitere 4 Monate verfolgt. Nebenwirkungen der Radiotherapie wurden nicht festgestellt. Die Beschwerden konnten bei 54 Patienten (57,4%) gebessert oder beseitigt werden, in 40 Fallen waren die Beschwerden unbeeinflusst (42,6 %).4 Monate nach Therapieende waren von 71 Patienten 42 gebessert (59,2%), 29 waren unverandert (40,8%). Der Effekt trat iiblicherweise zwei Monate nach Therapie ein, wesentliche altersgruppenspezifische Unterschiede ergaben sich nicht. Auch bei wiederholten Radiotherapien ergaben sich symptomatische Besserungen, sogar 80 Prozent nach einer vorangegangenen Therapie, jedoch nur 31,2 Prozent nach wiederholten Vortherapien. Schlussfolgerung: Die Radiotherapie ist eine effektive Methode zur symptomatischen Therapie der Periarthritis humeroscapularis. Sie sollte Wher nach initialer konservativer Therapie vor jeglicher invasiver Therapie erfolgen.
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5trahlenther Onko12004;180 (50ndernr 1}:6
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Radiotherapie bei Herpes zoster G. Klautke1; R. Fietkau 1
lUniversitat Rostock, Klinik und Poliklinik flir Strahlentherapie Hintergrnnd: Herpes zoster tritt vermehrt bei alteren Patienten und imunsupremierten Patienten auf. Der Standard ist die Gabe von Aciclovir. Dennoch kannen heftige neuralgiforme Schmerzen im Bereich der betroffenen Innervationsbezirke spinaler Nerven auch nach der Akutreaktion auftreten. Kann hier eine lokale Strahlentherapie der betroffenen Spinalganglien eine Schmerzreduktion bewirken? Patienten und Methode: Es wurden retrospektiv 47 Patienten ausgewertet, die von 1991 bis 2002 aufgrund neuralgiformer Schmerzen bestrahlt worden sind. Das Alter der Patienten lag zwischen 38 und 84 lahren (median 60). Bestrahlt wurden die befallenen Spinalganglien mit einem dorsalen Stehfeld, mit Einzeldosen zwischen 0,3 und 1 Gy. Die Enddosen lagen zwischen 2 und 10 Gy; es wurde 2 bzw. 3 mal pro Woche bestrahlt. 25/47 (53%) Patienten hatten vor der Strahlentherapie ein Virostatikum, 2/47 (4%) eine andere systemische Vortherapie. 26/47 (55%) Patienten hatten eine standige Schmerztherapie. Ergebnis: Durch die Bestrahlung gaben 19/47 (40%) der Patienten eine deutliche Schmerzlinderung an und weitere 9/47 (19 %) Patienten wurden durch die Bestrahlung schmerzfrei. Die retrospektiven Auswertungen zeigen, dass die beste Schmerzbeeinflussung bei einer Bestrahlungsserie mit Einzeldosen von 0,75 Gy, dreimal pro Woche (Mo, Mi, Fr), bis zu einer Gesamtdosis von 4,5 Gy erreicht werden kann. Eine hahere Enddosis scheint keine weitere Verbesserung zu bewirken. Nebenwirkungen wurden nicht beobachtet. Zusammenfassung: Neuralgiforme Schmerzen in1 Rahmen einer Herpes zoster - Infektion kannen durch eine Bestrahlung zu einem hohen Prozentsatz, nahezu nebenwirkungsfrei verbessert werden. Dieser zunachst ungewahnlich klingende Therapieansatz sollte daher weiter verfolgt werden.
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Prognostic Factors of Success of Analgesic Radiotherapy for Gonarthrosis M. Glatze[1; D. Frohlich 1; S. Biisecke1; A. Krauj31 1Zentralklinikum Suhl gGmbH, Klinik flir Strahlentherapie
Patients and methods: From 1994-2001139 consecutive patients (male: 42; female: 97; median age 64 ys.) were treated because of painful arthrosis of the knee joint.A total of 200 knees (right: 43; left: 50, both sides: 46 pts.) included in this study. Radiotherapy was carried out using the orthovoltage therapy unit. Radiation doses were 6 X 1 Gy/2 weeks generally, applied with 2 fields (10 x 15 cm) from medial and lateral to the joint. Sometimes it was necessary to give a second course of radiotherapy. The efficacy of radiotherapy was assessed by the degree of pain relief by the patient's opinion. 3 categories were created: 1. in general free of pain; 2. partial pain relief; 3. no pain relief or worsening of pain. Following possibly predictive factors of success (category 1 vs. categories 2/3) ofradiotherapy were tested by a multivariate logistic regression analysis: Localisation (right vs. left knee); age « = vs. > 60 years); gender (male vs. female), body weight (body mass index: < 25 vs. 25- < 30 vs > = 30); frequency of other unsuccessful treatment before radiotherapy (no vs. < = 2 vs. > 2) and duration of pain anamnesis (< = vs. > 1 year). Results: A clear analgesic effect was reached in 68 (36.8 %) knees and a partial pain relief in 57 (30.8%) knees. 60 (32.4%) knees did not react to radiotherapy positive. Best results with regard to a clear analgesic effect were reached in males: 29/50 (58.0%) vs. females: 39/135 (28.9%) and in patients with a pain anamnesis < = 1 year: 37172 (51.4%) vs. patients with a pain anamnesis> 1 year: 311113 (27.4%). These factors had an independent prognostic value (p < 0.01 resp. p = 0.028). Conclusion: In this study male gender and a short duration of pain symptoms before start of radiotherapy « = 1 year) were positive independent prognostic factors of success of radiotherapy in painful gonarthrosis.
Strahlenther Onko12004' Sondernr. 1 © URBAN & VOGEL
Gutartige Erkrankungen I Strahlenbiologie 1
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Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1):7
Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1):7
Konformale Bestrahlungstechnik bei der Radiotherapie der endokrinen Orbitopathie D. Straufil; K.-J. Buth1; R. Bohme1; W. Oehler' lStidharz-Krankenhaus Nordhausen gGmbH, Radioonkologie und Strahlentherapie
Hintergrund: Bei der Behandlung der endokrinen Orbitopathie stellt die Radiotherapie eine wichtige therapeutische Option dar. Durch Konturierung und konformale Bestrahlungsplanung ist die sichere Erfassung des gesamten Zielvolumens moglich (kompletter Einschluss der Augenmuskultur). Methodik: Zur Gewahrleistung der exakten und stabilien Lage des Patienten dient die tibliche Maskenfixation. Nach dem Planungs-CT wird yom Arzt der gesamte Orbitatrichter unter Einbeziehung der auBeren Augenmuskultur und der Riskikoorgane (Linse, Sehnverv) fur jeden CT-Schnitt konturiert. AnschlieBend folgt die physikalische Bestrahlungsplanung. Unsere Bestrahlungstechnik besteht aus zwei tangential ausgelenten, asyrnmetrischen Bewegungsfeldem und einem Stehtfeld, jeweils fur ein Auge. Wahrend das eine Bewegungsfeld die Dosis auf die innere Augenmuskulatur. Das Stehfeld dient zur Aufsattigung und zur Dosishomogenisierung. Ergebnisse: Mit Hilfe dieser Methode ist es moglich, die Augenmuskultur vollstandig zu erfassen. Eine optimale Linsenschonung wird ebenfalls erreicht. Weitherhin wir die vorgestellte Technik mit der konventionellen Standardtechnik verglichen. Bisher wurden in unserer Klinik 13 Patienten mit dieser Bestrahlungstechnik behandelt. Schlussfolgerung: Mit dieser Bestrahlungstechnik ist eine vollstandige Erfassung des Targets moglich unter Schonung der Risikoorgane. Die Durchfuhrung selbst erfordert keinen erheblichen Mehraufwand, der allerdings in der medizinischen und physikalisch-technischen Bestrahlungsplanung notwendig ist.
Eine differentielle Genexpressions-Signatur ermoglicht die Pradiktion des Tumoransprechens nach neoadjuvanter Radiochemotherapie des Rektumkarzinoms
c. Rode[1; T. Papadopoulos2; M. Munnes'; R. Wirtz'; R. Sauer; F. Radel' 1 Strahlentherapie Uni-Erlangen; 2Institut flir Pathologie Uni-Erlangen; 3Bayer HealthCare AG Leverkusen Ziel: Histopathologische Regressionsbeurteilungen haben gezeigt, das ein Ansprechen des Rektumkarzinoms nach neoadjuvanter Radiochemotherapie (RCT) erheblichen Schwankungen unterworfen ist, die von einer kompletten Remission bis zur Progression unter Therapie reichen. Ziel der Analysen war es, die Wertigkeit einer differentiellen Gen-expressionSignatur in pratherapeutischen Tumorbiopsien flir die Pradiktion des Therapieansprechens zu evaluieren. Methoden: Gesamt-RNA von Biopsieproben des Tumors und der umgebenden Mucosa von 20 einheitlich behandelten Patienten (CAOIAROI AIO-94-Studie) wurden auf AffymetrixR U133 Mikroarrays (22800 Gene) hybridisiert, urn ein individuelles Expressionsprofil zu erstellen. In der bioinformatischen Auswertung wurden die Expressiondaten mit dem histopathologischen Tumoransprechen (Regression) im Operationspraparat korreliert und ein Pradiktionsmodell (Clusteranalysen) entwickelt. Ergebnisse: Mit Hilfe einer "supervised" Klassifikation (anhangig Yom Grad der Tumorregression) konnte ein Expression-Muster von 86 Genen identifiziert werden, das Patienten mit guten Tumoransprechen (definiert als Regression> 75 %) von solchem mit geringem Ansprechen unterscheidet. Diese Gene kodieren flir Faktoren mit bereits charakterisierten biologischen Funktionen und solchen mit bisher unbekannter Relevanz und konnen als Pradiktionsprofil ftir weitere prospektive Untersuchungen eingesetzt werden. Schlussfolgerung: Eine differentielle Genexpressions-Signatur in Tumorbiopsien des Rektumkarzinoms ermoglicht die Pradiktion des Tumoransprechens nach neoadjuvanter RCT und kann als Grundlage flir eine mogliche Individualisierung der Therapie angesehen werden.
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Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):7
Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1):7
Induktion von "Multidrug-Resistenz" auf mRNA- und Proteinebene durch fraktionierte Strahlentherapie D. Bottke'; u. Keilholz 2; K. Heufelder; T. Wiegel'; W. Hinkelbein' lCharite - Campus Benjamin Franklin, Klinik fur Radioonkologie und Strahlentherapie, Berlin; 2Charite - Campus Benjamin Franklin, Medizinische Klinik III (Hamatologie, Onkologie und Transfusionsmedizin), Berlin
Ziel: Eine Strahlentherapie (RT) kann die Expression von P-Glykoprotein (Genprodukt des MDRl) induzieren, was zu einer breiten Zytostatikaresistenz fuhren kann. Die Kinetik dieser Expression ist bislang unbekannt, moglicherweise aber flir Radiochemotherapien bedeutend. Ob andere "Multidrug-Resistenz" (MDR)-Mechanismen durch RT ebenfalls beeinfluBt werden, ist noch nicht untersucht. Wir haben die Kinetik der Expression der drei wichtigsten MDR-assoziierten Proteine MDRl, MRP (Multidrug Resistance-associated Protein) und LRP (Lung Resistance-related Protein) bei verschiedenen Tumorzelllinien unter fraktionierter Strahlentherapie untersucht. Material und Methoden: 4 humane Tumorzelllinien (nichtkleinzelliges Bronchialkarzinom [A-427], Kolon- [HT-29] und Mammakarzinom [MCF-7], Melanom [SK-MEL-24]) wurden mit 1,8 Gy, 5mal wochentlich, bis zu einer Gesamtdosis von 9, 27, 45 bzw. 59,4 Gy bestrahlt. Die Kinetik der mRNA-Expression wurde mittels quantitativer RT-PCR, der Proteinexpression mittels Durchflusszytometrie bestimmt. Ergebnisse: 1m Vgl. zur nicht bestrahlten Kontrolle zeigten die Kolon- und Mamma-Ca.-Linie nach der 2. Bestrahlungswoche eine radiogen induzierte, signifikante und stabile Uberexpression aller drei MDR-Mediatoren sowohl auf mRNA- als auch auf Proteinebene. Die NSCLC-Linie zeigte lediglich eine stabile LRP-Uberexpression auf mRNA- und Proteinebene. Die Melanom-Line zeigte keine Induktion der drei MDR-Proteine. Schlussfolgerung: Eine Strahlentherapie kann die Expression verschiedener MDR-Proteine in Tumorzelllinien induzieren, was zu einer breiten Zytostatikaresistenz fuhren kann. Diese Ergebnisse sind moglicherweise flir Radiochemotherapieprotokolle von Bedeutung.
Strahlenther Onkol2oo4· Sondernr. 1 © URBAN & VOGEl
Selektive Therapie von Tumorzellen durch Kopplung von Doxorubicin and Transferrin D. Lubgan1; L. Diste[1; GG. Grabenbauer; R. Sauer 1Klinik fur Strahlentherapie, Strahlenbiologie, Erlangen; 2Klinik fur Strahlentherapie, Strahlentherapie, Erlangen
Ziel: Die Wirkung von Chemotherapeutika auf Zellen ist relativ unspezifisch. Urn eine selektive Wirkung zu erreichen, sollte der TopoisomeraseII-Hemmer Doxorubicin (Adriamycin) an Transferrin gekoppelt werden, so dass nur Zellen mit Transferinrezeptoren durch Doxorubicin beeinflusst werden. Die Wirkung des Konjungats auf Induktion und Reparatur von DNA-Schaden sollte durch die Schadensmarker yH2AX und p1981ATM gezeigt werden. Material: Es wurde eine primare Hautfibroblasten-Zelllinie und je eine Doxorubicin-resistente (HL60Dox) mit Multidrug-Resistenz und eine sensible (HL60) menschliche Promyeloblasten-Leukamiezelllinie verwandt. Doxorubicin wurde durch Glutaraldehyde an Transferrin gekoppelt. Die Aufnahme des Doxorubicins (500 nM Ih) in die Zelle wurde tiber Fluoreszenz-Imaging und Bildanalyse getestet. Die Induktion und Reparatur von DNA-Schaden durch yH2AX und p1981ATM gemessen (Immunostaining). Ergebnisse: Die Aufnahme von nicht gekoppelten Doxorubicin erfolgt wenige Sekunden nach Applikation und fuhrt zu einer Anreicherung im Zellkem. Das Tranferringekoppelte Doxorubicin wird in Zellen mit wenigen Transferrinrezeptoren (Fibroblasten) kaum aufgenommen, in Zellen mit Transferrinrezeptor verlangsamt, aber zu vergleichbaren Level wie nicht gekoppeltes Doxorubicin. Die Doxorubicin-Gabe flihrt zu einer starken Induktion nach Ih von yH2AX (30-40 Foci) und p1981ATM, nach 12 h liegen noch ca. 15 Foci und nach 24 h ca. 5 Foci vor. Schlussfolgerung: Uber die Kopplung von Doxorubicin an Transferrin konnen Tumorzellen selektiv therapiert werden. Die Doxorubicin-induzierten Schaden nehmen zeitlich vergleichbar zu strahleninduzierten Schadenab.
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Strahlenbiologie 1
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Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1):8
Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):8
Bedeutung der homologen Rekombinationsreparatur fUr die Strahlenempfindlichkeit von Bronchialkarzinomlinien A. Sak!; G. StUben l ; C. Pattgen l ; S. Grehll ; M. Stuschke l lUniversitatsklinikum Essen, Strahlenklinik
Zweck: Modulation der Aktivitat von Rad51 durch Antisense-Oligonukleotide (As-ODN), sowie deren Bedeutung fUr die Strahlenempfindlichkeit von nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinomlinien. Methodik: Zur Untersuchung der Rad51-Funktion wurden die Bronchialkarzinomlinien mit 0, 2, 5, 10 und 30 Gy bestrahlt und die Focibildung iiber Rad51 spezifische Antikorper detektiert. Der Einfluss von Rad51 und p21WafllCip1 wurde durch Transfektion der Zellen mit As-ODN gegen Rad51 und p21 W AFlICIP1 untersucht. Der Einfluss der As-ODN auf die Bildung von Rad51-Reparaturkomplexen (Foci), die Reparatur von strahleninduzierten Dsb nach Bestrahlung mit 30 Gy, sowie das klonogene Uberleben wurden evaluiert. Resultate: Bestrahlung von Bronchialkarzinomlinien fUhrte zu einer dosisabhangigen Bildung von Rad51-Reparaturfoci mit einem Maximum von 60-90% focibildender Zellen 4 h nach Bestrahlung mit 30 Gy. Behandlung mit 300 nM As-Rad51 fUhrte zu einer signifikanten Reduktion der Rad51-Foci. Transfektion der Zellen mit As-p21 fUhrte in allen Zelllinien zum gleichen Resultat wie die Transfektion mit As-Rad51. Behandlung mit As-Rad51 und As-p21 fUhrte ebenfalls zu einer signifikanten Reduktion des klonogenen Uberlebens nach 2 Gy, hatten jedoch keinen Einfluss auf die nicht-homologe Dsb-Reparatur. Schlussfolgerung: Diese Daten zeigen, dass die Rad51-abhiingige homologe Rekombination eine bedeutende Rolle fUr Strahlenempfindlichkeit von Bronchialkarzinomlinien hat. Ebenso hat das p21-Protein hat eine essentielle Bedeutung fUr die Bildung von Rad51-Reparaturfoci nach Bestrahlung und beeinflusst das klonogene Uberleben nach Bestrahlung.
Ursache fUr erhohte Strahlenempfindlichkeit von Nijmegen-Breakage-Syndrom-Zellen L. Distel!; S. Neubauer; U. Kelley1; M. Wittlingey1; G.G. Grabenbauer1; R. Sauer1 lKlinik fUr Strahlentherapie, Strahlenbiologie, Erlangen; 2GynakologenMedizinische Genetik, Niirnberg; 3Klinik fUr Strahlentherapie, Erlangen Ziele: Das Nijmegen-Breakage-Syndrom ist eine seltene genetische Krankheit mit stark erhohter Strahlenempfindlichkeit und Tumorinzidenz. Obwohl intensive Untersuchungen iiber die Funktion des Nbs1-Proteins durchgefUhrt wurden, ist die Funktion weiterhin nicht kIar. Die Frage war, we1che Funktion das Nbs1-Protein fUr Reparatur und Signaltransduktion spielt. Material: Primare Hautfibroblasten und lymphoblastoide Zelliinien von 2 NBS-Patienten und 2 gesunden Individuen. Zellinaktivierung (Koloniebildung), Schadensinduktion durch H2AX und p1981ATM (Immunostaining), DSB-Restschaden (CFGE), Zellzykluskontrolle (Imagezytometrie), Apoptose (Tunel-Assay), phosphoSer15p53 (Immunoblot), strahleninduzierte Aberrationen (3cFISH). Ergebnis: NBS-Zellen sind mehr als 3-fach strahlenempfindlicher als Kontrollzellen (Koloniebildungstest). Die DNA-Schadensinduktion durch die Histonphosphorylierung (H2AX) und die Aktivierung von A TM (p1981ATM) angezeigt (-100 Focil2Gy), ist sowohl bei Kontrollen als auch NBS-Zellen vergleichbar, die Reparatur bei NBS-Zellen (5 Foci nach 72h) gegeniiber den Kontrollen « 2 FocilZellen) jedoch deutlich verlangsamt. Die Ligation der DNA-DSBs im Doppelstrangbruchassay zeigt keine Unterschiede, die chromosomalen Aberrationen jedoch eine sehr starke erhohte Aberrationsrate. Das Aberrationsspektrum zeigt ein vergleichbares Spektrum wie Normalzellen. Die Signaltransduktion deutet auf eine verzogerte Aktivierung des p53Ser15 hin, wodurch G2-Arrest und Apoptose vergleichbar den Kontrollzellen aktiviert wird. Schlussfolgerungen: Das Nbs1-Protein ist fUr die Kennzeichnung der noch nicht oder fehlerhaft reparierten DNA-Schaden zustandig. Nbs1 konnte die Schiiden einem zweiten, folgenden Reparaturverfahren, zuleiten.
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Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1):8
Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1):8
Biological effects of mast cells on keratinocytes after ionizing radiation
Multiparametrische Untersuchungen an Strahlentherapiepatienten mit auffalligen Strahlenreaktionen
K. MUlley1; C. Pfaffendorf; A. Mayerhofer; FM. Kahn3; J. Ring3; D. van Beuningen l ; V. Meineke llnstitut fUr Radiobiologie der Bundeswehr, Miinchen; 2Anatomisches Institut der Universitat Miinchen; 3Klinik und Poliklinik fiir Dermatologie und Allergologie, Technische Universitat Miinchen
D. Riesenbeckl ; B. Greve2; R. Exeler1; M. Ibrahim!; C. Liebschey1; E. Severin 2; N. Willich! lKlinik und Poliklinik fUr Strahlentherapie - Radioonkologie -, UKM, Miinster; 21nstitut fUr Strahlenbiologie, UKM, Miinster; 31nstitut fUr Humangenetik, UKM, Miinster
Purpose: The cutaneous radiation reaction is determined by various parameters. This study should evaluate the effect of mast cells on proliferation, survival and gene expression of keratinocytes after ionizing radiation. Materials and Methods: Human keratinocytes (HaCaT) grown either in monoculture or in co-culture with mast cells were irradiated with different radiation doses. To determine cell proliferation, growth curves of irradiated keratinocytes were generated. Cell survival after irradiation was investigated using a cionogenic assay. Gene expression in irradiated keratinocytes was analyzed using a non-radioactive human GEArray Kit. Results: Cell growth of keratinocytes was dose-dependently inhibited by ionizing radiation. In the presence of mast cells, proliferation of keratinocytes was significantly increased in the dose range from 1 to 5 Gy as compared to monocultured cells. Mast cells also exerted a positive influence on survival of irradiated keratinocytes. Ionizing radiation induced an upregulation of gene expression of various apoptosis-relevant genes and adhesion molecules in keratinocytes, which was intensified by mast cells. Conclusion: Mast cells positively affect growth and survival of keratinocytes after exposure to ionizing radiation indicating a radioprotective role. Modulation of radiation-induced gene expression in keratinocytes by mast cells suggests mast cells to be a key player in the cutaneous radiation reaction.
Ziele: 1m Rahmen der Evaluation pradiktiver Tests fiihrten wir eine Korrelation strahlenbiologischer Ergebnisse mit der Akutreaktion unter Bestrahlung durch. Material und Methoden: An Lymphozyten klinisch strahlenempfindlicher und gematchter unempfindlicher Patienten untersuchten wir nach Teilkorperdosis die Induktion von Mikronuklei, die Apoptoserate, die Zellzyklusphasenprogression, die antioxidative Kapazitat und die Zahl der chromosomalen Bruchereignisse ohne und mit Bestrahlung in votro. Eingeschlossen wurden Patienten mit Mamma-Ca und mit Kopf-Hals-Tumoren. Ergebnis: Bei der Auswertung von 23 empfindlichen und 10 gematchten Patienten zum Zeitpunkt der Analyse fand sich ein deutlicher Unterschied zwischen den beiden Gruppen beziiglich der antioxidativen Kapazitat nach ABTS (p = 0,06), der Zahl der Zellen im zweiten Teilungszyklus mit und ohne in-vitro-Bestrahlung (p = 0,066) sowie der Zahl dizentrischer Chromosomen ohne in-vitro-Bestrahlung (p = 0,059). Die weiteren Parameter zeigen keine Unterschiede in der Auspragung zwischen beiden Gruppen. Schlussfolgerungen: In unserem Kollektiv gibt es die Tendenz zu einer Korrelation der akuten Nebenwirkungen an Haut und Schleimhaut mit einzelnen strahlenbiologischen Parametern, die zum Zeitpunkt der Zwischenanalyse vielversprechend wirkt aber aufgrund geringer Patientenzahl noch nicht abschlieBend beurteilt werden kann. Die logistische Regression wird zeigen, ob moglicherweise eine Kombination verschiedener Parameter als priidiktiver Test fUr die Akutreaktion geeignet ist. Eine Analyse der Daten bzgl. der Spatreaktion kann erst nach entsprechendem Zeitabstand vorgenommen werden. Unterstiitzt vom Bundesamt fUr Strahlenschutz (BMU, Kenn-Nr. StSch 4362).
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Strahlenther Onko12004' Sondernr. 1 © URBAN &
VOGEL
Mammakarzinom
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V-034 Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):9
Strahlenther Onko12oo4;180 (Sondernr 1):9
Alleinige interstitielle Brachytherapie (iBT) beim Mammakarzinom: Perioperative Morbiditat, Toxizitat und kosmetisches Ergebnis O. OttI ; R. Potter2; I. Hammer3; G. Hildebrandr; M. W. Beckmann 5; R. Sauer1; V. Strnad l 'Strahlenklinik Erlangen; 2Klinik fiir Strahlentherapie und Radiobiologie der Universitlit Wien; 3Abteilung fiir Radio-Onkologie, Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Linz; 4Klinik und Poliklinik fiir Strahlentherapie und Radioonkologie der Universitlit Leipzig; 5Klinik fiir Frauenheilkunde der Universitlit Erlangen-Niirnberg Ziele: Evaluierung von periooperativer MorbidiUit, Akut- und Splittoxizitlit und des kosmetischen Ergebnisses nach alleiniger iBT des Tumorbetts nach brusterhaltender Operation (BCS). Patienten nod Methoden: Zwischen 1112000 und 12/2003 erhielten 161 Frauen nach BCS eine alleinige iBT des Tumorbetts. Wir prasentieren Zwischen-ergebnisse der ersten 100 Patientinnen. Einschlusskriterien in diesem multizentrischen Phase II-Protokoll waren u.a. ein maximaler Tumordurchmesser von 3 cm, ein negativer Nodalstatus (pNO), eine RO-Resektion mit mindestens 2 mm Sicherheitssaum, nur gut oder maBig differenzierte Karzinome (G1I2), Rezeptor-positive Tumoren, kein Nachweis einer EIC und Patientinnen mit einem Alter von mindestens 35 J ahren. Die Spickung des Zielvolumens (Tumorbett mit Sicherheitssaum von mindestens 2 cm) erfolgte mittels Template. Die PDR-iBT wurde mit 49,8 Gy in 83 stiindlichen Pulsen, die HDR-iBT bis 32,0 Gy in zwei tliglichen Fraktionen iiber 4 Tage appliziert. Mediane Nachbeobachtungszeit: 19 Monate. Ergebnis: Perioperative Komplikationen: Infektion des Implants 1 % (11100), Hlimatom 1% (11100). Akuttoxizitlit: Radiodermatitis Grad I 4% (4/100) und Grad II 1 % (11100). Splittoxizitat: gelegentliches Stechen Grad 19% (9/100) und Grad II 2% (2/100); Dyspigmentation Grad I 9% (9/100) und Grad II 1% (11100); Fibrose Grad I 9% (9/100) und Grad II 8% (8/100); Teleangiektasien Grad I 6% (6/100) und Grad III 1 % (1/100). Ein exzellentes oder gutes kosmetisches Ergebnis wurde bei 93% (87/94) der evaluierten Patienten gefunden. Schlnssfolgernng: Die Analyse zeigt, dass die alleinige iBT nach BCS mit niedriger perioperativer Komplikationsrate durchfiihrbar, die Akuttoxizitlit niedrig und die Splittoxizitat mild ist. Das kosmetische Ergebnis wurde nicht signifikant verschlechtert.
A. Warszawskil ; R. Baumannl ; B. Madry-Gevecke'; 1.H. Karstens l 'Medizinische Hochschule Hannover, Strahlentherapie und Spezielle Onkologie
Ziel: Untersuchung der Rolle der Sonographie zur Zielvolumendefinition beim Mammakarzinom als Voraussetzung fiir eine konformale 3-D- oder IMRT-Planung vor dem Hintergrund der Teilbrustbestrahlung ausgewahlter Patienten nach brusterhaltender Therapie. Methode: Bei 77 Patienten erfolgte die Darstellung des Tumorbettes mittels Ultraschall (5.5-7.5 MHz). Die genaue Ausdehnung der Resektionshohle sowie deren Lokalisation in bezug auf Narbe und Thoraxwand wurde vermessen. Das auf der Grundlage der Ultraschalluntersuchung definierte CTV wurde mit dem aus der CT-Planung verglichen. Des weiteren erfolgte eine Literaturanalyse zur Rolle der Sonographie als bildgebendes Verfahren zur Bestrahlungsplanung beim Mammakarzinom. Ergebnis: Die Excisionshohle war sehr gut oder gut darstellbar bei 78 %, darstellbar bei nicht allseits glatt begrenzten Randbereichen bei 19.4 % der Patienten. Mit Hilfe der Ultraschalluntersuchung wurden bei 43 Pat. (55.8%) zusatzliche Informationen fiir die Zielvolumendefinition gewonnen, da das Tumorbett (inhomogen, echo arm) besser zur Darstellung kam als im Planungs-CT. In der international en Literatur wird die Rolle der Sonographie fiir die Boostplanung beim Mammakarzinom neben chirurgischen Clips und CT unterstrichen. Bei Ubertragung dieser Ergebnisse auf die Teilbrustbestrahlung konnten sich auch hier durch die gute sonographische Darstellbarkeit des Excisionsbereiches zuslitzliche Aspekte fiir die Bestrahlungsplanung ergeben. Schlussfolgernng: Die Sonographie der Mamma ist eine einfache und reproduzierbare Methode und bildet eine sinnvolle Erganzung zum Planungs-CT zur Zielvolumendefinition beim Mamma-Ca speziell vor dem Hintergrund der gegenwlirtigen Studien zur Teilbrustbestrahlung.
V-035 Strahlenther Onko12oo4;180 (Sondernr 1):9
Langzeitergebnisse nach Rebestrahlung der Thoraxwand mit PDR Brachytherapie bei rezidivierenden Mammakarzinomen
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Strahlenther Onko12oo4;180 (Sondernr 1):9
Spatnebenwirkungen und Kosmetik nach brusterhaltender Therapie des Mammakarzinoms: Fraktionierungseffekt und Normalgewebsreaktion F. Fehlauer1; S. Tribius I ; A. BajrovicI ; U. HollerI ; D. Rades' ; W. Albertil 'Universitlit Hamburg, Klinik fiir Radioonkologie und Strahlentherapie Hintergrnnd: Etwa 28.000 Frauen werdenjahrlich in Deutschland im Rahmen der brusterhaltenden Therapie (BET) bestrahlt. Entsprechend den DEGRO-Leitlinien erfolgt die Bestrahlung mit einer Einzeldosis von 1,8-2,0 Gy, fiinfmal wochentlich bis 50-50,4 Gy plus Boost. Methodik: Retrospektiv wurde die Splittoxizitlit (NW) und Kosmetik eines 28-Tage-Behandlungsschemas (2,0 Gy bis 55 Gy, 5x wochentlich) mit einem 22-Tage-Behandlungsschema (2,5 Gy bis 55 Gy, 4X wochentlich) verglichen. Ein Zeitintervall mit einer vergleichbaren N achbeobachtungszeit wurde definiert: 385 Patientinnen mit einem Mammakarzinom (pTl-2, pNO-l,cMO) wurden zwischen 09/1992 und 08/1994 behandelt. Die Einzeldosis wurde 0811993 auf 2,0 Gy reduziert. 129 rezidivfreie Frauen wurden untersucht (2,5 Gy: n = 65, mittleres FlU 90 Monate, 82-94 Monate vs. 2,0 Gy: n = 64, mittleres FlU 81 Monate, 72-91 Monate). NW wurden nach LENT-SOMA klassifiziert, und die Kosmetik wurde beurteilt. Resultate: LENT-SOMA Grad 2/3 NW (2,5 Gy vs. 2,0 Gy) traten auf: Schmerzen(18% vs.ll %),Fibrose(57% vs.16%,p<0.001), Telangiektasien (22% vs. 3%, P = 0.0023), Atrophie (31 % vs. 3%, P < 0.001). Schmerzmittel wurden von 8% vs. 9% der Patientinnen zum Zeitpunkt der Untersuchung eingenommen. Kosmetik (sehr gutlgutlmoderat): 75% vs. 93% (p = 0.0064). Fazit: Die LENT-SOMA Kriterien eignen sich gut, urn NW nach BET zu erfassen. Eine Erhohung der Einzeldosis > 2,0 Gy kann zu vermehrt asymptomatischen NW und nicht zufriedenstellendem kosmetischen Ergebnis fiihren.
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Zielvolumendefinition beim Mammakarzinom mittels Sonographie
VOGEL
W. Harmsl ; R. Krempien l ; C. Grehn l ; F. Hensley'; C. Bernsl ; M. Wannenmacher1; I. Debusl 'Universitat Heidelberg, Klinische Radiologie Einleitnog: Ziel dieser Studie war es, die Effektivitlit und Toxizitlit einer Rebestrahlung der Thoraxwand mit PDR Afterloading-Moulagen zu evaluieren. Material und Methodeu: Von 4/93 bis 4/01 wurden 85 Patienten mit kutanen Thoraxwandrezidiven bei Mammakarzinom mittels PDR Brachytherapie rebestrahlt. Die mediane Vorbelastung betrug 56 Gy. Die Indikation zur Rebestrahlung war in 32 Fallen eine inkomplette Resektion und in 53 Flillen ein rasch progredientes Thoraxwandrezidiv. Die Bestrahlung erfolgte mit individuell angefertigten Hautmoulagen [mediane GroBe 412 cm 2 (100-919)]' Zur Reduktion der Akutreaktionen wurde ein Split-Course mit 2 x 20 Gy appliziert (mediane Bestrahlungspause 33 Tage). Die gepulste Brachytherapie wurde mit 0,5-1 Gy/h (37 GBq, IrI92) durchgefiihrt. Dosiert wurde nach geometrischer Dosisoptimierung auf die Hautoberflliche in 5 mm Quellenabstand. Ergebnisse: Die aktuarischen 1-, 2- und 5-Jahres-Uberlebensraten betrugen 76%, 42% und 33%. Am letzten Nachbeobachtungstag zeigten 86% der Patienten eine komplette Remission, 13% ein Infieldrezidv und 1 % eine Tumorpersistenz. 51185 Patienten entwickelten Grad III (n = 43 Teleangiektasien, n = 8 Kontrakturen) und 6/85 Grad IV (RTOG/EORTC) Splitreaktionen. Schlussfolgernng: Unter Beriicksichtigung der limitierten Behandlungsoptionen kann durch eine Rebestrahlung der Thoraxwand mit PDR-Brachytherapie eine hohe lokale Kontrollrate bei akzeptablen Nebenwirkungen erzielt werden. Diese Daten entkrliften das strahlentherapeutische Dogma, eine Rebestrahlung der Thoraxwand sei aufgrund erhohter Normalgewebskomplikationsraten nicht moglich.
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Mammakarzinom / Zervixkarzinom
V-036
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Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1}:10
Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1}:10
Die simultane RCT des lokoregionares Rezidivs (RBC) und des primar inoperablen Mammakarzinoms (PBC)Erfahrungen mit zwei taxanhaltigen Schemata S. Semrau l ; T. Reimer1; B. Gerber; P. Ketterer'; E. Koepcke'; R. Fietkau l
IUniversitlit Rostock, Klinik fUr Strahlentherapie; 2Universitlit Rostock, Klinik fUr Gynlikologie und Geburtshilfe; 3LMU Miinchen, Klinikurn Innenstadt, Klinik fUr Gynlikologie und Geburtshilfe; 4Klinikum Siidstadt, Klinik fUr Innere Medizin, Rostock; 5Klinikum Siidstadt, Klinik fUr Gynlikologie und Geburtshilfe, Rostock
Hintergrund: Fiir Taxane zusammen mit einer RT spricht ein bestrahlungsverstlirkender Effekt als auch eine systemische Wirsamkeit beim Mammakarzinom. Bisher existieren nur Einzelfallberichte zur Toxizitlit bei Patientinnen mit RBC. Methode: Von 35 Pat. (Median 52 J.; 28-72 J.), davon 16 mit inoperablem RBC , 12 mit PBC, 6 nach RO- und 1 nach R2-Resektion eines RBC, erhielt Gruppe A (n = 23) wiichentlich 90 mg/m2Paclitaxel (n = 18) oder Docetaxel35 mg/m2 (n = 5) und Gruppe B (n = 12) 135 mg Taxollm2 (Tag 1) + 20 mg/m2 CDDP (Tag 1-5), q 28. Je nach Vorbelastung wurden 40-70 Gy konventionell fraktioniert eingestrahlt. Ergebnisse: In Gruppe A erhielten 16/23 wenigstens 5 Kurse, in Gruppe B erhielten 11112 beide Kurse der Chemotherapie. Abbruch der Radiotherapie bei 1135 (interkurrenter Tod an Arrhythmie), bei 5/35 Bestrahlungspause (Dermatitis). ToxiziHit: Gruppe A: 11123 Dermatitis Grad 3, 3/23 Infektion Grad 3; 1123 Oesophagi tis Grad 3; 1123 Leukozytopenie Grad 3, 1123 Grad 4; 1123 Thrombopenie Grad 3, 1123 Grad 4, 1123 fatale Subklaviathrombose bds., 1112 Pneumonitis Grad 3. Gruppe B: 4112 Leukozytopenie Grad 3; 1112 Thrombozytopenie Grad 3, 1123 Pneumonitis Grad 3. Therapieansprechen im Bestrahlungsvolumen: CR: 6/33; nach RO-Resektion tumorfrei 6/33; PR: 19/33; NC: 2/33; keine Angaben 2/35; RR: 93%; RR: Gruppe A: 21122; Gruppe B: 10/11; PFS: 14 Mo ± 0,9 Mo.; in-field-Rezidive: Gruppe A: 2123 und Gruppe B 2/12, out-field-Rezidive: Gruppe A: 10/23, Gruppe B: 3/12 bei prlitherapeutisch bekannter Metastasierung in 18/35 Pat. Fazit: Beide Schemata erwiesen sich als durchfUhrbar und zeigten eine Ansprechrate von 93%. Bei hiiherer lokaler Toxizitlit in Gruppe A sind tendenziell weniger in-field-Rezidive zu beobachten. Ein Therapieversagen trat regelhaft auBerhalb des Bestrahlungsfeldes auf.
V-037 Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1}:10
Ergebnisse der Radiochemotherapie beim fortgeschrittenen Zervixkarzinom G. Hiinsgen l ; H. G. StraufJ2; 1. Dunst! IUniversitlitsklinik fUr Strahlentherapie, Halle; 2Universitlitsfrauenklinik, Halle
Fragestellung: Seit 1999 gilt die Radiochemotherapie des Zervixkarzinoms als Standardtherapie. Keine Resultate liegen bisher fUr die definitive Radiochemotherapie mit Einsatz der HDR-Brachytherapie vor. Material und Methode: Zwischen Febr. 1997 und Aug. 2003 wurden 66 Patientinnen mit fortgeschrittenen Zervixkarzinomen der Stadien lIB (n = 11) IIIB (N = 37) und IVA+B (n = 18) definitiv mit einer Radiochemotherapie (cisplatinhaltiges Regime n = 47, Mitomycin C n = 11, Vinorelbin n = 8) behandelt. Das Durchschnittsalter lag bei 55 Jahren (35-85), es handelte sich urn 61 Plattenepithel-, 3 Adeno- und 2 sonstige Karzinome, 37x G 11 G2- und 29X G3/G4-Tumoren. Die Bestrahlung erfolgte in der Regel mit 45 Gy Hochvolttherapie tiber 4 individuell kollimierte Felder + 5 x 6 Gy HD R -Al im Punkt A. Ergebnisse: Das 2-Jahres-Gesamtiiberleben betrug fUr aile Pat. 78,5%, 45 Pat. (68 %) sind gegenwlirtig in CR. Stadienbezogen ergeben sich folgende 2-Jahres-Uberlebensraten: St. IIB 11/11, St. IIIB: 31137 = 81 % und fUr St. IVA+B 12/18 = 66%. Zum gegenwlirtigen Zeitpunkt leben 45/66 Pat. in klinischer CR. Zwischen den einzelnen Chemotherapieregimen konnte kein signifikanter Unterschied fUr das Uberleben gefunden werden. Als akute Nebenwirkungen erwiesen sich bei 22/66 Pat. Leukopenien und Anlimien im Grad 2 und 3 limitierend fiir die geplanten Chemotherapiezyklen von Cisplatin. Schlussfolgerung: Die vorlliufigen Resultate einer kombinierten Radiochemotherapie in der definitiven Therapie des Zervixkarzinoms sind sehr optimistisch. Ais Alternative zum Cisplatin bietet sich Vinorelbin an.
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Ergebnisse beim primar bestrahlten Karzinom der Cervix uteri unter Nutzung einer perkutanen Kombination von Stehfeldern und Pendelbestrahlung I Fuller!. S Kalb!. T Wendt! 'Klinik fUr Radiologie der FSU Jena, Abteilung Strahlentherapie
Ziele: Die Brachytherapie beim primlir bestrahlten Zervixkarzinom erfordert zwecks B1asen- und Rektumschonung eine Reduktion der Perkutandosis in Beckenmitte. Neben zentraler Ausblockung der Stehfelder kann ein lihnlicher Effekt durch eine Kombination von Stehfeldern und biaxialer Pendelbestrahlung erreicht werden, deren Ergebnisse an einem historischen Krankengut untersucht werden sollen. Material und Methoden: Zwischen 1987 und 2000 wurden 154 Pat. mit Zervixkarzinom primlir durch Kombination von perkutaner Bestrahlung (45-54 Gy) und AL-Kontakttherapie (6 X 6 Gy, Pkt. A) behandelt. Es erfolgte eine retrospektive Analyse hinsichtlich Uberleben, Rezidiven sowie Frtih- und Splittoxizitlit unter besonderer Beriicksichtigung der seit 1996 realisierten 3-D-Optimierung der Stehfeld- und biaxialen Pendelbestrahlung. Ergebnisse: 1m Gesamtkollektiv (80% Stadienanteil lIb und III) betrug die tumorspezifische 5-Jahres-Uberlebensrate 46%. Die Rezidivfreiheit nach 5 J ahren betrug 63 %. Chronische Strahlenfolgen waren selten (Proktitis 6%, Zystitis 4%, Fistelbildung 2,5%). Eine dreidimensionale Optimierung erbrachte keine Verbesserung der Oberlebens- und Rezidivraten, allerdings eine tendenziell (nicht signifikant) weitere Reduktion der Splitfolgen. Schlussfolgerung: Bei der primliren Perkutan- und Brachytherapie des Karzinoms der Cervix uteri konnte die prinzipielle Eignung einer Kombination von Stehfeldern und biaxialer Pendelung gezeigt werden. Da eine 3-D-Optimierung keinen wesentlichen Gewinn erbrachte, werden aktuell komplexe MLC-Mehrfeldertechniken favorisiert.
V-039 Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1}:10
Ultrasound Guided Interstitial Brachytherapy in the Treatment of Recurrent Cervical and Endometrial Carcinoma: Clinical Results and Prognostic Factors H.D. Weitmann l ; C. Waldhiius[l; T.-H. Knocke!; R. Potter IMedizinische Universitlit Wien, AKH Wien, Strahlentherapie und Strahlenbiologie
Introduction: In local recurrences of cervical and endometrial carcinomas therapeutic options are rare because of preceeding therapy. Material and Methods: 23 patients developed recurrences of cervical (n = 17) and endometrial (n = 6) carcinomas with initial diameter of 2-6 cm and initial volume of 2-147 cm3 at the end of vaginal vault (n = 10), vaginal side wall (n =10), and suburethral (n =3) with extension to the pelvic side wall in 6 patients. 15 patients started with external beam therapy to the pelvis up to a total dose of 43-50 Gy. 8 patients had no EBT because of preceeding radiotherapy. The implantation of transvaginal or transperineal interstitial needles for brachytherapy was assisted by ultrasound guidance. HDR brachytherapy with weekly fractions of 7 Gy was administered in 20 patients with 2-3 applications after EBT and 4-6 applications without EBT. PD R brachytherapy with a pulse dose rate of 0.8-1 Gy per per hour was administered in 3 patients with 20 Gy after EBT and 40-42 Gy without EBT. Results: 18 patients (78%) had complete remission. After a median follow up of 64 months 6patients are alive without tumor and 1 is alive with tumor. 14 patients died of tumor and 2 died of intercurrent disease. In patients with complete remission 5-year disease specific survival and local control rate was 43% and 47%, respectively. Univariate anlaysis found time to relapse> 2 years, small initial diameter < = 4 cm, small initial volume < 30 cm 3, no extension to the pelvic side wall, small volume before brachytherapy < 15 cm3, and good brachytherapy coverage as positive predictors for local control and survival. Conclusion: Interstitial brachytherapy is an effective treatment of local recurrent cervical and endometrial carcinoms. Prognostic factors can be defined.
Strahlenther Onkol 2004' Sondernr. 1 © URBAN &
VOGEL
Zervixkarzinom IIMRT-Qualitatssicherung I ZNS-Tumoren I
V-040
V-042
Strahlenther Onko12oo4;180 (Sondernr 1):11
Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1):11
Individuelle Optimierung der intrauterinen HDRBrachytherapie durch Kombination mit interstitiellen Applikatoren und bildgestutzte Bestrahlungsplanung
u. Lamprechtl; J. Classen1; T. W. Kaulich2; B. Aydeniz3; F. Nilsslin2;
M. Bamberg1 'Universitatsklinik Ttibingen, Radioonkologie; 2Universitatsklinik Ttibingen, Medizinische Physik; 3Universitatsklinik Ttibingen, Frauenklinik
Ziele: Die Verwendung einkanaliger intrauteriner Applikatoren zur HDR-Brachytherapie des Zervixkarzinoms fUhrt bei exzentrisch wachsenden Tumoren zur Unterdosierung groBerer Tumorareale oder zu Dosistiberhohungen in Risikoorganen. Es werden die Vorteile einer Kombination mit interstitiellen Applikatoren gezeigt. Methodik: In die exzentrischen Tumorareale werden paravaginal mitte1s Hohlnadeln Spickschlauche zur interstitiellen Afterloadingtherapie eingebracht und fixiert. Die Bestrahlungsplanung erfolgt bildgesttitzt mit Kontrastmittel-MR und CT-Bildgebung. Dabei wird zusatzlich zu den interstitiellen Applikatoren ein einkanaliger intrauteriner MR-tauglicher Applikator gelegt. Die Bestrahlungsplanung erfolgt mit dem BPS Abacus V 3.1, fUr die Bestrahlung wird das Afterloadingsystem GammaMed plus (Varian Medical Systems Haan GmbH) verwendet. Ergebnisse: Die Kombination von CT- und MR-Bildgebung ermoglicht die korrekte Rekonstruktion der Applikatoren (CT) und die exakte Bestimmung des Zielvolumens (MR). Die Dosisverteilung aller Applikatoren wird individuell bildgestiitzt optimiert und ermoglicht somit die Erfassung des gesamten Tumors bei gleichzeitiger Schonung der Risikoorgane. Die Bestrahlung der intrauterinenlintravaginalen Tumorareale erfolgt hauptsachlich tiber den intrauterinen Applikator, wahrend die exzentrischen Anteile tiber die Spickschlauche erfasst werden. Eine Fraktionierung der Behandlung ist problemlos moglich. Schlussfolgerungen: Die Kombination einkanaliger intrauteriner Applikatoren mit interstitiellen Applikatoren ermoglicht eine optimale HDRBrachytherapie exzentrisch wachsender Zervixkarzinome. Die Bestrahlungsplanung sollte unbedingt bildgesttitzt mit Kontrastmittel-MR und CT erfolgen.
V-041 Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1):11
Abl6sung der filmbasierten IMRT-QA durch Szintillatorsysteme oder Detektorarrays
H6heres Alter als ungunstiger prognostischer Faktor bei Patienten mit Hirntumoren oder Hirnmetastasen J. Lutterbach1; S. Bartelt1; H. Frommhold1 'Radiologische Universitatsklinik Freiburg, Strahlenheilkunde
Ziel: Kann die ungtinstigere Prognose alterer Patienten mit Hirntumoren oder Hirnmetastasen dadurch erklart werden, dass gegentiber jtingeren Patienten andere Schemata bei Diagnostik und Therapie gewahlt werden? Material und Methode: Retrospektive Analyse von 1313 Patienten, die von 1980--2000 aufgrund eines Glioblastoms (n = 415) oder wegen Hirnmetastasen (n = 898) bestrahlt wurden. Vergleich diagnostischer und therapeutischer MaBnahmen fUr Patienten bis zu 65 Jahre und Patienten alter als 65 Jahre. T-Test, Chi-Quadrat-Test. Ergebnisse: 631 Patienten mit Hirnmetastasen jiinger 65 Jahre (70%, Gruppe A), 267 alter 65 Jahre (30%, Gruppe B). Medianes Uberleben 3,8 Monate vs. 2,6 Monate, p < 0,0001. Computertomographie 69% vs. 73%, Kernspintomographie 31 % vs. 27%, P = 0,14. Resektion 28% vs. 29%, Biopsie 5% vs. 4%. Primare Strahlentherapie 67% vs. 67%, P = 0,73. Durchschnittliches Intervall Operation-Bestrahlung 26 Tage vs. 32 Tage, p = 0,35. Konventionelle Fraktionierung 77% vs. 72%, Hypofraktionierung 23% vs. 28%, p = 0,19. 284 Patienten mit Glioblastomjiinger 65 Jahre (68%, Gruppe C), 131 alter 65 Jahre (32%, Gruppe D). Medianes Uberleben 9,0 Monate vs. 6,0 Monate, p < 0,0001. Computertomographie 68% vs. 70%, Kernspintomographie 32% vs. 30%, P = 0,71. Resektion 84% vs. 79%, Biopsie 16% vs. 21 %, P = 0,24. Durchschnittliches Intervall Operation-Bestrahlung 18 Tage vs. 17 Tage, p = 0,29. Dreidimensionale Bestrahlungsplanung 70% vs. 71 %, P = 0,66. Konventionelle Fraktionierung 27% vs. 26%, Hypofraktionierung 22% vs. 23%, akzelerierte Hyperfraktionierung 51 % vs. 51 %, P = 0,99. Schlussfolgerung: Die ungtinstigere Prognose alterer Patienten mit primaren Hirntumoren oder Hirnmetastasen wird nicht durch Unterschiede bei der Wahl diagnostischer und therapeutischer Konzepte bestimmt.
V-043 Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):11
Neue Option bei der Behandlung solitarer Hirnmetastasen: Resektion gefolgt von Ganzhirnbestrahlung und Boost der Metastasenregion
T. Wiezorek1; N. Banz 1; H. Salz 1; M. Scheithauer1; M. Schwedas 1; T. Wendt1 'Uniklinik Jena Radiologische Klinik, Strahlentherapie
J. Lamberti; D. Hornung l ; W. Albertil ; D. Radesl 'Universitatsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik fUr Strahlentherapie und Radioonkologie
Ziel: Auf dem Weg zur "digitalen Klinik" ist die nassfilmbasierte IMRTQA durch ein genaues und schnelles Verfahren, welches eine dosisproportionale 2-D-Information liefert, zu ersetzen. Gleichzeitig muss diese 2-DInformation einen relativen Vergleich mit einer adaquaten GroBe aus dem Bestrahlungsplan ermoglichen. Es soll ein filmlose Verfahren gefunden werden, welches sich zur patientenbezogenen QA bei der step & shootIMRTeignet. MateriallMethode: Untersucht wurden drei 2-D-Systeme, die auf verschiedenen physikalischen Wirkmechanismen basierend, Matrizen mit strahlengenerierten Signalen erzeugen: A) Diodenarray MapCheck (SunNuclear), B) Ionisationskammerarray (PTW) und C) Szintillatorsystem I'mRT QA (IBAfWellhofer). Als Referenz wurden Halbleiter- und Diamantdetektor im MP3-Phantom und EDR2-Film (Kodak) genutzt; sowie Linearbeschleuniger Mevatron Primus und BPS Konrad (Siemens OCS). Ergebnisse: Ein Vergleich der Linearitat von Signal und eingestrahlter Dosis zeigte bei allen Systemen Ubereinstimmung im Rahmen der Messunsicherheit. ErwartungsgemaB zeigten alle Systeme eine Abhangigkeit von der Photonenenergie. Die rein physikalische Auflosung betragt fUr A) 7-14 mm, B) 10 mm und C) 0,4 mm; die praktisch nutzbare "Auflosung" ist in Abhangigkeit von der Auswertesoftware bei A) und B) hoher, bei C) niedriger. Weitere Experimente zielten auf die Proportionalitat der SignaIe zur Dosis bei unterschiedlich groBen Feldsegmenten. Hier zeigte das BIS die groBten Abweichungen re1ativ zu den Outputfaktoren im IMRTrelevanten GroBenbereich. Vergleichende Untersuchungen zur Ubereinstimmung der Verifikationsergebnisse Rechenmatrix aus BPS zu gemessener Matrix (mit Film) mit den Ergebnissen, die auf Kammer- bzw. HL-Array oder Szintillationssystem beruhen, dauern noch an.
Ziele: Nach der Literatur fUhrt eine Ganzhirnbestrahlung nach Resektion von Hirnmetastasen zu einer besseren lokalen Kontrolle. Ein besseres Gesamttiberleben wurde nur fUr Patienten mit kontrollierten extrazerebralen Manifestationen beschrieben. Das optimale Strahlentherapieregime ist nicht geklart. Erfahrungen mit einem postoperativen Regime, bestehend aus Ganzhirn-RT und Boost der Metastasenregion, werden prasentiert. Material: Einschlusskriterien fUr die retrospektive Analyse waren: solitare Hirnmetastase, Karnofsky-Index > = 70%, Kontrolle extrazerebraler Manifestationen. Zwei Therapien wurden fUr die lokale Kontrolle und das Gesamttiberleben verglichen: Metastasenresektion mit anschlieBender Ganzhirn-RT bis 40 Gy (Gruppe A) versus Resektion mit anschlieBender Ganzhirn-RT bis 40 Gy und einem Boost der Metastasenregion von 10 Gy (Gruppe B). Die statistische Analyse erfolgte mit der Kaplan-Meier-Methode und dem log-rank-Test. Ergebnis: 43 Patienten wurden eingeschlossen (21 Gruppe A, 22 Gruppe B). Der Vergleich der Gruppen ergab eine bessere lokale Kontrolle (p = 0,009) und ein besseres Gesamttiberleben (p = 0,002) ftir Gruppe B. Die 2Jahres-Raten fUr die lokale Kontrolle waren 0% fUr Gruppe A und bei 20% fill Gruppe B. Das mediane progressionsfreie Intervall betrug 7 (1-22) Monate in Gruppe A und 12 (3-43) Monate in Gruppe B. Das 2Jahres-Uberleben lag bei 6% in Gruppe A und bei 35% in Gruppe B. Die Patienten verstarben tumorbedingt nach median 9 (3-26) Monaten in Gruppe A und nach median 13 (4-46) Monaten in Gruppe B. Schlussfolgemng: N ach Resektion solitarer Hirnmetastasen scheint ein zusatzlich zur Ganzhim-RT applizierter Boost der Metastasenregion die lokale Kontrolle und das Gesamttiberleben im Vergleich zur alleinigen Ganzhirn-RT zu verbessern.
Strahlenther Onkol 2004' Sondernr. 1 © URBAN & VOGEL
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ZNs-Tumoren I
V-044
V-046
Strahlenther Onkol 2004;180 {Sondernr 1):12
Strahlenther Onkol 2004;180 {Sondernr 1):12
Zielvolumenbestimmungen beim Glioblastoma multiforme und das Rezidiv-Muster S. Swiderski1; M. Walke 1; G. Gademann 1
'Otto-von-Guericke-Universitat, Klinik fur StrahIentherapie, Magdeburg
Ziele: Das Glioblastoma multiforme gehart zu den Tumoren, die fast regular rezidivieren. Ziel dieser prospektiven Studie ist, das Zielvolumenkonzept mit den Rezidivorten zu korrelieren und automatischen PTV -Generierungen zu validieren.. Material (Methoden): Bis Juli 2003 wurden 50 Patienten eingeschlossen (Karnofsky-Index> 40, Bestrahlung mit 60/2 Gy oder 45/3 Gy). Die klinischen Daten der iibrigen werden noch bis zu einer minimalen Follow-upZeit von 11 Monaten verfolgt. Das Zielvolumen wurde auf der Basis des GTV (CT/MRT) + 2 cm Sicherheitssaum eingezeichnet. Dabei wurden die Maglichkeiten der automatischen ZV-Generierung (TMS) genutzt und mit dem arztlichen ZV-Konzept iiber einen Score (0, + 1, +2,) verglichen. Ergebnisse: Bei 25 Patienten einer ersten Auswerteeinheit kam es in 48% zu einem Rezidiv im Bestrahlungsfeld, nur 1 Patient entwickelte zusatzlich einen zweiten Tumor auBerhalb des PTV. Die automatischen Zielvolumendefinitionen waren nur in 15% in guter Ubereinstimmung (Score +2) mit dem arztlichen PTV, in 30 % mit kleineren Korrekturen und ansonsten nicht akzeptabel. Die Rczidive erschienen allerdings in der Regel auch in dem automatisch genericrten Zielvolumina. Schlussfolgerung: Ein Sicherheitsraum von 2 cm zum GTV ist ausreichend, kann aber in der Regel das in-field-Rezidiv nicht verhindern. Das automatisch generierte PTV kann hochstens als Grundlage bzw. Hilfestellung fur die Eingabe eines ZV dienen. Magliche Abhangigkeiten zum Rezidivverhalten werden untersucht.
Intensitatsmodulierte strahlentherapie {lMRT} von Tumoren im Bereich der Schadel basis: koplanare versus non-koplanare Bestrahlungstechnik
o. Koelb[i; K. Bratengeier1; D. Vordermark1; M. Flentje1 lUniversitat Wiirzburg, Klinik fur Strahlentherapie
Ziele: Non-koplanare Bestrahlungstechniken in der konventionellen 3-DBestrahlung von Tumoren im Bereich der Schadelbasis (TSB) bieten die Maglichkeit einer konformeren Erfassung des Planungszielvolumens (PTV) bei gleichzeitig besserer Schonung des Normalgewebes. Es wird untersucht, ob dies auch fur eine IMRT von TSB zutrifft. Material: Bei 5 Patienten mit TSB wird eine IMRT-Planung durchgefuhrt (Plato; Siemens Primus 1, 6MV-Photonen). Definiert werden ein PTV, ein GTV (Gross Tumor Volume), sowie eine das PTV umgebende Schale mit einem Durchmesser von 0,4 em (PTV-O,5) und 0,8 em (PTV-0,8). Technik A besteht aus 7 Feldern (Gantrywinkel: 0°, 52°, 103°, 154°,206°,257°, 309°), Technik B aus 6 Feldern (TischdrehungiGantrywinkel: 0°/37°,0°/111 0, (fJ°n9°, 60°/143°, 300°/323°). Die Dosis-Volumen-Histogramme werden ausgewertet bzgl. Minimum, MaxinlUm, Median, Mittelwert, sowie der Maximaldosis, die 5%, bzw. der Minimaldosis, die 95% der ausgewerteten Volurnina umfassen. Ergebnis: Das PTV betrug im Mittel 165 ccm (99-246), das GTV 79 ccm (27-134). Die mediane Anzahl der Segmente betrug fur Technik A 42, fur Technik B 44. Die untersuchten Dosiswerte bzgl. PTV und GTV unterschieden sich bei beiden Techniken nicht. Die mittlere Dosis in PTV betrug fur Technik A 96,8% und flir B 96,4%, in GTV 102,1 % bzw. 101,3% (p > 0,05). Die Dosen im Bereich PTV -0,4 und PTV -0,5 waren bei Technik A niedriger als bei Technik B. Die mittlere Dosis in PTV -0,4 betrug 71,5% (Technik A) bzw. 75,7% (Technik B), in PTV-O,8 54,7% (Technik A) bzw. 60,3% (Technik B)(p < 0,05). Schlussfolgerung: Eine standardisierte, non-koplanare Bestrahlungstechnik flir die IMRT von Tumoren im Bereich der Schadelbasis flihrt im Vergleich zu einer standardisierten koplanaren Bestrahlungstechnik zu keiner konformeren Dosisverteilungen.
V-04S
V-047
Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):12
Strahlenther Onkol 2004;180 {Sondernr 1):12
Vergleich zweier Bestrahlungstechniken zur Therapie von MALT-N H L der Orbita A. Siefertl; B. Po/linger2; K. Krimme[i; M. Schaffer; E. DUhmke' 'Klinik fur Strahlentherapie der LMU, Klinikum GroBhadern, Miinchen; 2Klinik fur Strahlentherapie der LMU, Klinikum Innenstadt, Miinchen; 3Klinik fur Strahlentherapie der LMU, Miinchen
Ziele: Vergleich der Ergebnisse und Komplikationen nach Strahlentherapie lokalisierter MALT-NHL der Orbita mit zwei unterschiedlichen Bestrahlungstechniken. Material(Methoden): Von 1990 bis 2002 wurden 21 Pat. mit primaren MALT-NHL der Orbita mit zwei unterschiedlichen Techniken bestrahlt: 1. Bestrahlung iiber ein ventrales Elektronenfeld (Energie 12-18 MeV). Schonung der Augenlinse durch zentrallokalisierten Plexiglasstift (Abmessung 10 x 80 mm), wodurch die Dosis an der Augenlinse auf ca. 11 % der Gesamtdosis reduziert wurde. 2. Bestrahlung mit 6 MV-Photonen nach computergestiitzter Bestrahlungsplanung. AIle Patienten erhielten eine Dosis von 5 X 1,8 Gy pro Woo bis 45,0 Gy GD. Ergebnisse: 21 Patienten (7 m, 14 w) wurden in diese retrospektive Auswertung eingeschlossen. Medianes Alter 64,5 Jahre (35,6-90,8 Jahre). Tumorstadium I EA: 76,2%, II EA: 23,8%. Zwei Patienten wurden mit Lokalrezidiv nach mehreren operativen Tumorentfernungen zugewiesen. Eine Patientin wies einen Tumorbulk auf. 23,8% der Patienten wurden mit Elektronen bestrahlt, 76,2% erhielten eine Strahlentherapie mit Photonen ohne Linsenschonung. Die me diane Nachbeobachtungszeit betrug 25,3 M (12,1-84,5). Die lokale Tumorkontrolle lag mit beiden Techniken bei 100%. Eine signifikante Linsentriibung wurden bei 31,3% der mit Photonen bestrahlten Patienten beobachten (mediane Nachbeobachtung 23,3 M), aber bei keinem Patienten der mit Elektronen bestrahlt wurde (mediane Nachbeobachtung 60,1 M). Zusammenfassung: Die Linsenschonung mittels Plexiglasstift ist effektiv. Die lokale Tumorkontrolle liegt mit beiden Techniken bei 100%. Die Inzidenz der Linsentriibung diirfte bei zunehmender N achbeobachtungszeit in Gruppe 2 weiter zunehmen. Daher sollte die Technik der Linsenschonung wann immer maglich angewendet werden.
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Esthesioneuroblastoma in childhood and adolescence: better prognosis with multimodal treatment? H. T. Eich 1; B. Hera2; O. Micke'; R. Skripnitchenko 1; M.H. Seegenschmiedt'; F. Berthold2; R.-P. Muller lKlinik und Poliklinik flir Strahlentherapie, Universitatsklinikum Kaln; 2Klinik flir Padiatrische Onkologie, Universitatsklinikum Kaln; 3Klinik und Poliklinik flir Strahlentherapie, Universitatsklinikum Miinster; 4Klinik flir Strahlentherapie, Alfried-Krupp Krankenhaus Essen
Purpose: Only 3% of all malignant intranasal tumors are esthesioneuroblastomas (ENB) and only 20% of these rare neuroectodermal tumors are diagnosed up to 20 years of age. Radiotherapy (RT) and surgery (SU) are established treatment modalities for these patients, but the role of chemotherapy (CT), especially in a multimodal approach, is not well defined. To investigate the influence of CT in combination with RT ± SU, the treatment and course of the disease in children and adolescents with ENB were analysed retrospectively. Materials: 20 unselected patients diagnosed with ENB below 20 years of age were included in this analysis, 10 boys and 10 girls. Median age at diagnosis was 14.5 years (range 5 - 20 years). The tumors were Kadish Stage B in 4120 patients and Stage C in 16/20 patients. 18 patients underwent SU, either without further therapy (n = 4), followed by RT (n = 1) or as part of multimodal regimens (n = 13). Two patients received RT and CT without SUO Complete resection (RO) was achieved in 15 out of 18 patients with SU including all six patients with preoperative CT due to unresectable primary at diagnosis. Results: The 5-year overall survival (OS) for the whole group was 74 ± 11 % and the 5-year event-free survival (EFS) 57 ± 13%. None of the four patients with Stage B experienced tumor progression so far, whereas 8 out of 16 patients with Stage C did (5-year EFS 50 ± 14%, n.s.). Patients with Kadish Stage C and multimodal treatment strategies combing SU, CT and RT had a significant better outcome than patients with Stage C and less than three treatment modalities (67 ± 16% vs. 20 ± 18%; p = 0.02). Conclusion: These data indicate a benefit of multimodal treatment regimens combining SU, CT and RT for pediatric patients with esthesioneuroblastoma Kadish Stage C.
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VOGEL
ZNS-Tumoren II Strahlenbiologie 2
V-048
V-oso
Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):13
Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):13
Temozolomide combined with Radiation as first-line treatment in primary glioblastoma multiforme: Phase IIII-Study S.E. Combs1; S. Gutwein1; D. Schulz-Ertner1; M. van Kampen2; C. Thilmann 1; M. Wannenmacher; 1. Debus1 lUniversitat Heidelberg, Abt. Strahlentherapie; 2Nordwestkrankenhaus Frankfurt, Abt. Strahlentherapie
Optionen bei der Behandlung des atypischen Neurozytoms D. Rades1; F. Fehlauer; S. Schild2; K. Ikezaki3; W. Alberti1 lUniversitatsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik flir Strahlentherapie und Radioonkologie; 2Mayo Clinic Scottsdale, Arizona, USA, Department of Radiation Oncology; 3Kyushu University, Fukuoka, Japan, Department of Neurosurgery
Purpose: The role of radio-chemotherapy is still discussed controversially in the treatment of primary glioblastoma multiforme. To evaluate the feasibility and toxicity of combined radiation and temozolomide chemotherapy in patients with primary malignant glioma, this phase IIII-study was conducted. Methods: 53 Patients with histologically proven WHOa IV malignant glioma were enrolled in the study. All patients were treated with radiation therapy with a total dose of 60 Gy using conventional fractionation of 5 X 2.0 Gy/week. Temozolomide was administered orally each therapy day at a dose of 50 mg/m2. Results: Prior to treatment complete resection (n = 14), subtotal resection (n =22) or a biopsy (N =17) were performed. The median time interval between surgery and radiochemotherapy was 21 days. Treatment related toxicity was mild. Acute toxicity> Oil was observed in one patient. Minor side effects included nausea and vomiting which could be managed with odansetron. No severe late effects were observed. Median progressionfree and median overall survival were 8 and 19 months, respectively. Actuarial overall survival was 72% at 1 year and 29% at 2 years. Age < 40 vs. > 40 and extent of surgery significantly influenced survival. Conclusion: The combination of temozolomide plus radiation is feasible and safe by means of toxicity. Overall survival times were relatively high compared to survival times reported for radiotherapy alone. By applying a dosage of 50 mg/m2of temozolomide, application can be performed during the whole time course without interruption and might contribute largely to the prolonged overall survival. A clinical phase III-trial is warranted to prove the superiority of combined radiotherapy with temozolomide compared to radiotherapy alone.
Ziele: Neurozytome sind seltene, zumeist benigne ZNS-Lasionen. Etwa 25% der Tumoren weisen allerdings histologische Kriterien auf, die auf ein aggressiveres Verhalten schlieBen lassen. Die Kriterien sind ein MIB-l-Index > 2%, Nekrosen oder eine erh6hte Mitoserate. Die optimale Therapie flir diese als atypisch klassifizierten Tumoren ist unklar. Ziel dieser retrospektiven Analyse ist es, Therapie-Empfehlungen flir diese extrem rare Entitat zu geben. Material: Aile publizierten Faile wurden hinsichtlich Resektionsstatus, MIB-I-Index, Histologie, lokaler Kontrolle und Gesamtiiberleben analysiert. Uber publizierte Daten hinaus wurden durch Kontakt mit den Autoren zusatzliche Daten gewonnen. 85 Patienten mit vollstandigen Daten wurden nach der Therapie in 4 Gruppen eingeteilt: komplette Resektion (KR, n =15), komplette Resektion plus Strahlentherapie (KR-RT, n =13), inkomplette Resektion (IR, n = 17), inkomplette Resektion plus Strahlentherapie (IR-RT, n = 40). Der Vergleich der Gruppen erfolgte mit der Kaplan-Meier-Methode und dem log-rank Test. Ergebnis: Die lokale Kontrolle nach 3 und 5 Jahren betrug 73% und 57% nach KR, 81 % und 53% nach KR-RT, 21 % und 7% nach IR sowie 85% und 70% nach IR-RT (p < 0,001). Die Uberlebensraten nach 3 und 5 Jahren lagen bei 93% und 93% nach KR, bei 90% und 90% nach KR-RT, bei 65% und 43% nach IR sowie bei 87% und 78% nach IR-RT (p = 0,008). Schlussfolgerung: Die komplette Resektion und die inkomplette Resektion plus Strahlentherapie sind der alleinigen inkompletten Resektion hinsichtlich lokaler Kontrolle und Gesamtiiberleben signifikant iiberlegen. Nach kompletter Resektion wurde eine Verbesserung der Prognose durch eine Strahlentherapie nicht beobachtet.
V-049
V-OS1
Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1):13
Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1):13
Radiochemotherapy with temodal- promise for glioblastoma, high efficacy for anaplastic oligodendroglioma M. Kocher1; S. Kunze1; H. T. Eichl; R. Semrau1; R.-P. Muller lKlinik und Poliklinik flir Strahlentherapie, Klinikum der Universitat zu K61n
Purpose: To evaluate the feasibility, safety and efficacy of daily temozolomide concurrent with radiotherapy in malignant glioma. Patients and Methods: A total of n = 81 pts. (Karnofsky score 80-100 in 83%) suffering from primary glioblastoma (GB, n = 47), anaplastic astrozytoma (AA, n = 6), anaplastic oligodendroglioma (OD, n = 16) or recurrent malignant glioma (n = 12) were treated. Pts. with primary gliomas received a combination of postoperative radiotherapy (60 Gy/1.8-2.0 Gy) and daily oral temozolomide (75 mg/m2 on all irradiation days, 30-33 doses), while recurrent tumors were treated with 45-60 Gy and temodal. Results: In total, 70/81 pts. (86%) completed both radio- and chemotherapy. For prevention of brain edema, 25% had no dexamethasone, 43% had low dose (2-10 mg/d) and 32% had high dose (12-32 mg/d) dexamethasone. Grade I nausea/vomiting was seen in 28%, grade II in 11 %, grade 3 in 1 %, antiemetics were applied in 41 %. Hematological toxicities were observed as follows: leukopenia GIIIIIV 1 %, lymphopenia GIIIIIV 46%, thrombopenia GIIIIIV 1%. Two pts. under dexamethasone suffered herpes encephalitis after 1 and 16 doses of temodal75 mg/m2. Median survival times: GB 14 months, AA 19 months, recurrent gliomas 14 months. In oligodendroglioma patients, a 3 y-survival rate of 94% was observed. Conclusion: Up to 30-33 doses of daily temozolomide (75 mg/m2) in combination with radiotherapy are safe in patients with malignant glioma. The combined schedule is highly effective in oligodendroglioma patients and may prolong survival in glioblastoma. Effort should be taken to minimize corticosteriod doses, since both steroids and temodallead to immunosuppression.
Strahlenther Onkol2oo4' Sondernr., © URBAN & VOGEL
Modulation von Apoptose und Strahlensensibilitat kolorektaler Karzinomzellen durch eine siRNAvermitlelte Inhibition von Survivin F. Rode[1; B. Muller; R. Sieber; R. Sauer; C. Rode[1 IStrahlentherapie Uni Erlangen
Ziel: Die Expression von Survivin, ein Mitglied der Inhibitor-of-Apoptosis (IAP)-Familie, konnte von unserer Gruppe als Strahlenresistenzfaktor in kolorektalen Zell-Linien identifiziert werden. Ziel weiterflihrender Untersuchungen war, ob eine Behandlung mit smail interfering RNA (siRNA) eine spezifischen Inhibition der Survivin-Expression bewirkt sowie die Apoptoserate und Strahlensensibilitat der Karzinornzellen beeinflusst. Methoden: Nach liposomaler Transfektion von 50-200 nmol siRNA gegen Survivin wurde die spontane- und strahleninduzierte Apoptose (TUNELAssay) und das klonogene Uberleben (Koloniebildungstest) der Linie SW 480 untersucht. Der Nachweis der Survivin-Protein-Expression erfolgte mittels Western-Blot, der mRNA-Nachweis mit einer quantitativen TagMan-PCR. Ergebnisse: Nach Transfektion mit siRNA gegen Survivin konnte eine signifikante Reduktion der Protein-(> 80 %) und mRNA- (> 50 %) Expression mit einem Minimum nach 48h bestimmt werden. Die Kombination von siRNA-Behandlung und Bestrahlung (8 Gy) flihrte gegeniiber der nur bestrahlten Kontrolle zu einem signifikanten Anstieg der Apoptoserate (22% vs. 14%, 72 h nach Bestrahlung) sowie zu einer Minderung des klonogenen Zelliiberlebens (SF2: 0.46 vs. 0.65). Schlussfolgerung: Die spezifische Inhibition von Survivin durch siRNATechnologie stellt einen innovativen therapeutischen Ansatz zur Steigerung der Strahlensensibilitat dar.
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Strahlenbiologie
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V-052
V-054
Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernrl):14
Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):14
Apoptose und Ki-67 als pradiktive Marker bei der Radiochemotherapie respektive Radiotherapie des Blasenkarzinoms
c. WeijJl; I. Wolf; R. SauerI ; C. RodeLl
lUniversitatsklinik Erlangen, Klinik flir Strahlentherapie; 2Klinikum Niirnberg, Medizinische Klinik V Ziel: Priifung der Aussagekraft der beiden biologischen Marker Ki-67 und Apoptose beziiglich des Ansprechens primar transurethral resizierter Blasenkarzinome auf die definitve Behandlung mit RCT bzw. RT. Methode: 185 Pat. mit muskelinvasiven Blasentumor oder high-risk-T1Tumor wurden nach TUR und anschlieBender RCT bzw. RT in die Studie eingeschlossen. Durch TUR gewonnenes Tumormaterial wurde mit immunhistochemischen Methoden gefarbt und sowohl der Apoptoseindex als auch die Ki-67 Expression bestimmt. Ergebnisse: Ein hoher Ki-67-lndex (> des Median von 14,7%) korrelierte signifikant mit der Rate an kompletten Remissionen (p = 0,02) sowie der lokoregionaren Tumorkontrollrate (p = 0,05) im Gesamtkollektiv. Ein hoher Apoptoseindex (> des Median von 1,4%) war nur flir Patienten signifikant mit einer guten lokoregionaren Tumorkontrollrate vergesellschaftet, die nach initialer TUR, eine RCT erhalten hatten. Die Kombination der beiden Indices war mit einer hoheren Rate an kompletten Remissionen und einer hoheren lokoregionaren Tumorkontrollrate assoziiert. Dies galt fiir das Gesamtkollektiv und insbesondere fiir die mit RCT behandelten Patienten. In einer multivariaten Analyse ware nur das T-Stadium und der Ki-67-lndex unabhiingige prognostische Faktoren flir das initiale Therapieansprechen und die lokale Kontrolle. Schlussfolgerung: Ein erhohter Ki-67-lndex erweist sich in unserer Studie als unabhangiger prognostischer Faktor hinsichtlich des erfolgreichen, initialen Therapieansprechens und der dauerhaften lokoregionaren Tumorkontrollrate flir Patienten, die mit TUR und RCT/RT behandelt wurden. Ein hoher Apoptoseindex alleine, erreicht keine prognostische Signifikanz, kann aber in Kombination, insbesondere bei mit RCT therapierten Patienten, die Aussagekraft erhohen.
Konstitutive Veranderungen des Genexpressionsmusters und Resistenz gegen mitochondrial-vermittelter Apoptose nach Selektion in zyklischer Hypoxie M. Weinmann I ; V. fendrossek'; C. Belka' lUniversitat Tiibingen, K1inik flir Radioonkologie Ziele: Es gibt Hinweise, dass hypoxischer Stress im Tumor als Selektionsdruck wirkt und zur Selektion von Apoptose-resistenteren Subpopulationen fiihrt. Die zugrunde liegenden Mechanismen sind aber noch weitgehend unklar. Es soli untersucht werden, ob zyklische Hypoxie zu Apoptoseresistenz und charakteristischen Veranderungen der Genexpression flihrt. Methoden: NCI H460-Zellen wurden 10 Hypoxie-Zyklen ausgesetzt. Die Apoptoserate nach Hypoxie wurde nach jeder Passage ermittelt und im Intervall die Apoptoserate nach 10 Gy bestimmt. Nach der 10. Passage wurden die Zellen in Normoxie passagiert und bestrahlungs- sowie TRAIL-induzierte Apoptose gemessen. RNA wurde extrahiert, urn Veranderungen der Genexpressionsmuster nach hypoxischer Selektion mittels DNA-Microarrays zu detektieren. Ergebnisse: H ypoxische Selektion flihrt zur Resistenz gegen mitochondrial-vermittelter Apoptose (Hypoxie/Strahlung), nicht aber zu Kreuzresistenz gegen Rezeptor-vermittelte Apoptose (TRAIL). Selektierte Zellen zeigen koharente Veranderungen des Genexpressionsmusters. 1m Vergleich zu Kontrollen sind 189 Gene herunter- und 131 hochreguliert, von denen 116 bzw. 60 Gene biologischen Funktionen zugeordnet werden konnen. Heruntereguliert sind inbesondere Zielgene von HIF-1 und NFkB, sowie die Expression von HIF-2IEPAS-1. Hochreguliert sind Gene, die in protektive Reaktionen der Zelle gegeniiber 02-Radikalen involviert sind und Stressgene wie Hsp70 und Bag-I, die direkt mit mitochondrialer Apoptose interferieren. ScWussfolgerung: Hypoxische Selektion generiert spezifische Defekte in mitochondrialen Apoptosewegen. Die selektierten Zellen weisen im Vergleich zu Kontrollen konstitutive Veranderungen der Genexpression auf, die eine funktionelle Erklarung flir die zunehmende Stressresistenz bieten konnten.
V-053 Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):14
Apoptoseunterdrlickung durch P-Glykoprotein (MDR1) Oberexpression als strahlenprotektive Gentherapie fUr Norma Igewebszellen F. Wenzl; K.-f. Weber; f. Schiifer; A. Engling'; S. Laufs"; M.R. Veldwijk5; D. Milanovic'; K. Fleckenstein'; W. Zeller"; S. Fruehauf; C. Herskind' lUniversitatsklinikum Mannheim, Sektion Strahlentherapie; 2Universitatklinikum Heidelberg, Sektion Strahlenbiologie; 3Universitatsklinikum Heidelberg, Sektion Strahlenbiologie; 4Deutsches Krebforschungszentrum, Heidelberg, FP Innovative Krebsdiagnostik und Therapie; 5Universitatsklinikum Mannheim, Sektion Strahlentherapie & DKFZ, Heidelberg; 6Universitatklinikum Heidelberg, Abt. Innerer Medizin V Ziele: P-Glykoprotein (P-gp), das Multidrug-Resistenz (MDR1) Genprodukt, kann die strahleninduzierte Apoptose unterdriicken. Ziel dieser Arbeit war, die Korrelation zwischen Apoptoseunterdriickung und Strahlenresistenz zu untersuchen. Methoden: P-gp wurde in humanen TP53-Wildtyp-Zellen (TK6-Lymphoblasten, A2780-0varialkarzinomzellen, primaren HUVEC-Zellen) sowie in TP53-defizienten TK6E6- und WTK1-Lymphoblasten durch retrovirale Transduktion exprimiert. Die Apoptoserate (sub-G1-Fraktion) und die zellulare Strahlenempfindlichkeit (Koloniebildungstest) wurden gemessen. Ergebnisse: Die strahleninduzierte Apoptose der TK6-, TK6E6- und A2780-Zellen wurde in den P-gp exprimierenden Zellen unterdriickt. TP53Wildtyp-TK6-Zellen zeigten nach MDR1-Gentransfer einen deutlichen Anstieg der klonogenen Radioresistenz, analog der Apoptoseunterdriickung mit dem Caspaseinhibitor ZVAD. Dagegen war die P-gp-Dberexpression in TP53-defizienten Lymphoblasten sowie im A2780-Tumorzellsystem nicht mit einer erhohten klonogenen Strahlenresistenz assoziiert. Primare HUVEC Zellen konnten erfolgreich mit dem MDR1 Gen transduziert werden. Schlussfolgerung: Eine Zytoprotektion der Normalgewebszellen mittels MDR1-Gentransduktion konnte die therapeutische Breite vergroBern, insbesondere bei der kombinierten Radiochemotherapie.
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V-055 Strahlenther Onko12oo4;180 (Sondernr 1):14
Increased expression of pro-inflammatory cytokines as a cause of lung toxicity after combined treatment with gemcitabine and thoracic irradiation
c. Rube'
lUniversitatskliniken des Saarlandes, Strahlentherapie, Homburg/Saar
Purpose: Preclinical evidence suggesting gemcitabine potentiates the antitumor effects of irradiation has resulted in clinical trials to evaluate the treatment efficacy of gemcitabine and concurrent thoracic irradiation in NSCLC. Although studies demonstrated favourable tumor response, this combined treatment modality was accompanied by severe treatment-related toxicities of the lung. In an attempt to elucidate the determinants, we analysed the expression of pro-inflammatory cytokines in the lung tissue of mice treated with gemcitabine and concurrent thoracic irradiation. Materials and methods: Four study groups were defined: C57BLl6J mice that received no treatment (NT -group), those that received gemcitabine (120 mg/kg i.p.) (GEM), those that underwent thoracic irradiation (12 Gy) (XRT), and those that received both gemcitabine and irradiation (GEMlXRT). The mice were sacrificed at 1h, 1d, 3 d, 1w, 2w, 4w posttreatment (p.t.). The mRNA expression of TNF, IL-1 and IL-6 in the lung tissue was quantified by RT-PCR. The cellular origin of the cytokines was identified by immunohistochemistry. Results: The cytokine expression in the lung tissue of the GEMlXRT mice was statistically significant higher at all assessment time points compared to NT, XRT or GEM mice. Maximal treatment-induced cytokine expression mice occured already at 1 week p.t., correlated with positive staining of the bronchiolar epithelium and inflammatory cells and coincided with interstitial pneumonitis. Conclusion: Our data provide evidence that the induction of a cytokinetriggered inflammatory response may be a determinant of the observed elevated lung toxicity after concurrent treatment with gemcitabine and thoracic irradiation.
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VOGEL
Strahlenbiologie 21 Patientenpositionierung 1 Alter und Radiotherapie
V-OS6
V-oss
Strahlenther Onkol2oo4;1S0 (Sondernr 1):15
Strahlenther Onko12004;1S0 (Sondernr 1):15
Prognostische Bedeutung von Zytokin-Plasmaspiegel fur die radiogene Pneumopathie bei der Radiotherapie des NSCLC
Reproducibility of patient positioning in a vacuum couch for Stereotactic Radiotherapy (SRT) of NSCLC Stage I F. Zimmermann l; S. Schilll; H. Geinitz l; C. Nieder; B. Jeremic l; M. Mollsl
lKlinikum rechts der Isar, Klinik fur Strahlentherapie, Miinchen
C. Rubel
lUniversitatskliniken des SaarI andes, Strahlentherapie, Homburg/Saar Ziele: Bei Patienten mit NSCLC wurde die prognostische Bedeutung von Zytokin-Plasmaspiegel fur die radiogene Pneumopathie untersucht und mit einer moglichen Zytokinexpression im Tumorgewebe korreliert. Methoden: Bei bislang 20 Patienten wurden die TGF-beta und TNF-alpha Konzentrationen im B1ut vor Beginn, wochentlich wahrend und 1, 3, 6, 9, 12 Monate nach Radiotherapie mitteIs ELISA-Untersuchungen bestimmt und mit der klinischen Symptomatik, der Lungenfunktion und der Bildgebung korreliert. Dariiberhinaus wurden die jeweiligen Tumorbiopsien immunhistologisch hinsichtlich einer moglichen TGF-beta bzw. TNF-alpha Expression untersucht. Ergebnisse: Erhohte TGF-beta Plasmaspiegel wahrend der Radiotherapie waren mit einer erhohten Pneumonitis-Inzidenz assoziiert. Bei Patienten mit hochpos. TGF-beta-Nachweis im Tumorgewebe korrelierten die TGFbeta-Plasmaspiegel mit dem Tumorvolumen und dem Therapieansprechen. Die TNF-alpha-Plasmaspiegel waren unabhangig vom Auftreten einer radiogenen Pneumopathie bei allen Patienten vor, wahrend und nach der Radiotherapie im Normbereich. Schlussfolgerung: Durch die Bestimmung von TGF-beta-B1utspiegeln konnen Patienten identifiziert werden, die im Rahmen der Radiotherapie eine radiogene Pneumopathie entwickeln. Dariiber hinaus korrelierten die TGF-beta-Plasmaspiegel bei Patienten mit TGF-beta pos. Tumorgewebe mit dem Therapieansprechen. Hingegen scheinen TNF-alpha-Plasmaspiegel keine prognostische Bedeutung fiir die radiogene Pneumopathie zu besitzen.
Aim: Evaluation of accuracy and reproducibility of patient positioning in a commercially available vacuum couch for stereotactic radiotherapy (Medical Intelligence). Material and methods: In 8 functional inoperable patients (severe COPD and/or chronic heart disease; ECOG 0-2) with primary stage I NSCLC treated in 2003 by fractionated stereotactic radiotherapy in curative intention we measured the reproducibility and precision of patient positioning by sequential CT -scans. Every patient had 1 planning and 3 sequential CTscans each directly before treatment. We superimposed the CT-scans by using the ExacTrak system (BrainLab) that produces errors of less than 1 mm using at least 4 markers. After automatic fusion bony landmarks were compared between the initial planning CT and all following scans. Spatial deviations in all directions (cranio-caudal, lateral, ventro-dorsal) were ascertained. Results: Mean deviations were ventro-dorsaI2,4 (0-5,5), lateral 3,4 (1-5), and cranio-caudal 8 (2-15) mm. We saw random errors in ventro-dorsal and lateral direction only, but a systematic cranial deviation. Conclusion: Reproducibility of the vacuum couch system is good in lateral and ventro-dorsal direction. There is considerable cranial deviation of the patient, likely caused by shrinkage of the vacuum couch. This has to be taken into account, and repeated CT -scan directly before each treatment sessions are recommended.
V-OS7
V-OS9
Strahlenther Onkol2oo4;1S0 (Sondernr 1):15
Strahlenther Onkol2oo4;1S0 (Sondernr 1):15
Strukturelle und funktionelle Lungenschaden nach Bestrahlung unterschiedlich groBer Lungenvolumina mit gleicher mitllerer Lungendosis in Minipigs S. Appoldl; T. Herrmann l ; S. Kuschel; T. Holscher; K. Bruchner; P. Geyer; M. Baumann l; R. Kumpf
lUniversitatsklinik Dresden, Klinik fur Strahlentherapie
Ziele: Moderne CT-Planung erlaubt die Behandlung thorakaler Tumoren mit unterschiedlichen Dosisverteilungen. In einem Experiment an Minipigs sollten funktionelle und strukturelle radio gene Lungenschaden bei unterschiedlicher physikalischer Dosisverteilung, aber gleicher mittlerer Lungendosis (D me,n) untersucht werden Material und Methoden: 3-D-geplante Bestrahlung von 43 weiblichen Minipigs (4 Kohorten) mit 5 Fraktionen in 5 Tagen. Gruppe A: RT des gesamten rechten Lungenfliigels mit 25.0/29.0/33.0/37.0 Gy; Gruppe B: RT der kaudalen Haifte des rechten Lungenfliigels mit Dosis wie Gruppe A sowie mit jeweils halber Dosis auf apikale Halfte rechterlbasaler linker Fliigel, woraus ein groBeres Lungenvolumen mit geringerer Dosis resultiert. Hierbei entsprach die D me,n eines Tieres in Gruppe B einer hypothetlschen RT des gleichen Tieres in Gruppe A. Follow up: 48 Wochen. Endpunkte: Erhohung der Atemfrequenz (funktionelle Veranderung) im Vergleich zu Kontrolltieren (2/Kohorte), radiologische (morphologische) Veranderungen im HR-CT nach 1, 2, 4, 8,16,24,48 Wochen. Ergebnis: Fiir funktionelle Lungenschaden wurde eine eindeutige DosisEffekt-Beziehung in Abhiingigkeit von der Dmean gefunden (ED50 27.9 Gy [95% VB 25.5; 30.5]). Es fand sich eine deutliche Dosisabhiingigkeit der morphologischen Veranderungen im CT ohne signifikanten Unterschied zwischen den Experimentalarmen (ED50 Arm A 18.4 Gy [15.5; 21.2]; Arm B 19.0 Gy [16.1; 22.0]). Schlussfolgerung: Funktionelle Lungenveranderungen lassen sich gut mit der D m"n abschiitzen, wahrend strukturelle Schaden mit der applizierten Dosis imjeweils betroffenen Lungenteilvolumina korrelieren. Die Dmean ist also geeignet, Bestrahlungsplane mit unterschiedlichen Volumina hinsichtlicher ihrer lungentoxischen Potenz zu bewerten. GefOrdert durch BMBF
Strahlenther Onkol2oo4' Sondernr. 1 © URBAN &
VOGEL
Die Strahlentherapie des> 75-jahrigen PatientenAnalyse eines Patientenkollektivs S. Liesenfeldl; H. Petratl; T. Wendtl
lKlinik fur Radiologie der FSU Jena, Abteilung Strahlentherapie
Ziel: Bedingt durch die Zunahme des Anteils der > 75-jahrigen Tumorpatienten sollen Indikationsstellung, Durchfuhrbarkeit und Vertraglichkeit der Strahlentherapie bei dieser Patientengruppe iiberpriift werden. Methode: Retrospektive Analyse der Patientendaten von 465 Patienten > 75 Jahren, die im Zeitraum 1995-1998 zur Bestrahlung an unserer Klinik vorgestellt wurden. Ergebnis: Bei 194/465 vorgestellten Patienten (41 %) wurde keine Strahlentherapie durchgefuhrt. Von den 271 bestrahlten Patienten (Alter median 79 J.) hatten 87% einen ECOG = < 2 Grad. Ohne zusatzliche Begleiterkrankung waren 25%, mit bis zu 2 63% und mit = > 3 nur 12% der Patienten. Fiir 55% d.P. wurde eine kuratives Therapiekonzept festgelegt. In 74% erfolgte eine Primartumor-, in 14% eine Rezidivtherapie, in 12% eine Metastasenbestrahlung. Bei 52% war die Bestrahlung definitiv, bei 47% postoperativ und nur bei 0.8% praoperativ. Eine ungeplante Therapiepause musste nur bei 3.7% der bestrahlten Patienten eingelegt werden. In 41 % d.F. konnte die Behandlung ambulant erfolgen, wobei eine stationare Aufnahme wahrend der Therapie nur in 0.7% notwendig war. Akute Toxizitat Grad 3/4 konnte in 6% d.P. dokumentiert werden. 87% der Patienten erreichten die geplante Gesamtdosis. Schlussfolgerung: Die> 75-jahrigen Tumorpatienten einer Strahlenklinik sind eine selektierte Patientengruppe. Innerhalb dieser ist die Strahlentherapie mit ahnlichen Konzepten wie bei jiingeren Patienten und guter Vertraglichkeit durchfuhrbar.
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Pankreaskarzinom / Extracranielle Stereotaxie von lungentumoren
V-060
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Strahlenther Onko12004;180 (Sondernrl):16
Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1):16
Results of Combined Radiochemotherapy in locally Advanced Cancer ofthe Exocrine Pancreas O. Mickel; S. Hesselmann l; U. Schaferl; F. Bruns!; E. Horst!; N. Willich! 'Universitatsklinikum Miinster, Klinik und Poliklinik flir Strahlentherapie - Radioonkologie
Purpose: In locally advanced carcinoma of the exocrine pancreas combined radiochemotherapy has been established as a standard treatment. Methods: Two different treatment schemes have been consecutively used. Between 111994 and 12/2001 a total of 110 patients with locally advanced adenocarcinoma of the pancreas were treated with hyperfractionated accelerated radiotherapy to a total dose of 44.8 Gy combined with 5-f1uorouracil (5-FU) (600 mg/m2) and folinic acid (FA) (300 mg/m2) injection. Chemotherapy was repeated monthly in non-progressive disease. From 112002 to 11/2003 in another 15 consecutive patients chemotherapy was changed to a gemcitabine (Gem) (300 mg/m2) and cisplatinum (Cis) (30 mg/ m2), followed by gemcitabine (1000 mg/m2) every 2 weeks in nonprogressive patients. Results: Median survival in the 5-FUIFA group was 10.3 months with a 1year-survival of 46.6% and a 2-year-survival of20.1 %. Median time to progression was 8.6 months. Treatment was well tolerated with nausea/vomiting grade IIII in 58.2 %, grade III/IV in 14.5 %, diarrhea grade IIII in 27.3 %, leucopenia/thrombopenia grade IIII in 21.8%, grade IIIIIV in 7.2%, mucositis grade III/IV in 7.2 %. In the Gem/Cis group median survival was 10.3 months with a 1-year-survival of 54.9% and a 2-year-survival of 24.4 %. Toxicity data also revealed comparable feasibility: Nausea/vomiting grade IIII in 46.7%, grade IIIIIV in 20%, diarrhea grade IIII in 20%, leucopenia/thrombopenia grade IIII in 26.7%, grade III/IV in 13.3%. Conclusion: Radiochemotherapy in locally advanced pancreatic cancer is an effective and well tolerable treatment. The longterm efficacy concerning survival is limited. The integration of new chemotherapeutic agents in the multimodality treatment may give a more promising perspective.
lungenparenchymveranderungen und lungenfunktion 18-44 Monate nach stereotaktischer Einzeitbestrahlung von lungentumoren. P. Fritz!; K. Hans-Jiirgen!; W. Miihlnicke[1; P. Bach2; B. Wahlers2 lMarienkrankenhaus Siegen, Radio-Onkologie; 2Lungenklinik Herner, Radiologie und Strahlentherapie
Ziele: Bei der stereotaktischen Einzeitbestrahlung von Lungentumoren konnen definitive lokale Kontrollen von ca. 90% erzielt werden. Strahlenspatfolgen hoher Einzeldosen am normalen Lungenparenchym werden an einem lokal rezidivfreien Kollektiv mit langen Nachbeobachtungszeiten dargestellt und klassifiziert. Methoden: 17 Patienten (13 Manner, 4 Frauen) hatten eine Einzeitbestrahlung von Lungenmetastasen (n = 5) oder eines Bronchialkarzinoms (n = 12) mit Isozentrumsdosen von 24-30 Gy in Zielvolumina von 12-378 cm 3 (x: 72,8 cm3 ) erhalten und wurden iiber eine Zeit von 18 bis 44 Monate (Median: 25,5) mittels Diinnschicht-CT und Lungenfunktionstests nachbeobachtet. Ergebnis: Eine f10ride Pneumonitis begann bei 11 Patienten nach 1,5-10,75 Monaten (arithmetischer Mittelwert (x): 4,1 ± 2,8 SO). Die Phase der "maximalen Ausdehnung" war im Mittel nach 8,5 Monaten (3,75-18 Monate, SO: ± 4,5) erreicht. Die Phase der "beginnenden Retraktion" war durchschnittlich nach 12 Monaten (5,25-22,75 Monate, SO: ± 5,6) erkennbar. Sechs Patienten zeigten keine Zeichen einer Pneumonitis; dennoch traten bei allen Patienten innerhalb der Bestrahlungsfelder Fibrosen oder Narben auf, die durchschnittlich nach 20,5 Monaten (14-31,25 Monate, SO: ± 4,6) in eine "stationare Phase" iibergingen. Aile Lungenparenchymveranderungen verliefen asymptomatisch und waren nicht behandlungsbediirftig. Die Strahlenbehandlung verschlechterte die Lungenfunktion (FEV1) nicht. Schlussfolgerung: Hohe Einzeldosen sind in den o.g. Zielvolumina auch bei eingeschrankter Lungenfunktion tolerabel. Die Radiochirurgie von Lungentumoren weist somit eine groBe therapeutische Breite bei hoher Effektivitat auf.
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Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1):16
StrahlentherOnkol2004;180 (Sondernrl):16
Prognostic relevance of histomorphologic factors and adjuvant treatment in pancreatic carcinoma R. Wilkowski!; G. Assmann2; A. Noltel; J. Diebold2; U. Lbhrs2; E. Diihmke! 'LMU Miinchen, Klinik flir Strahlentherapie und Radioonkologie; 2LMU Miinchen, Pathologisches Institut
Aims: Pancreatic carcinoma is a frequent malignant tumour in industrial countries. The impact of histomorphological factors and type of adjuvant therapy on patient outcome has not been clearly elucidated so far. Methods: Retrospective analysis of 57 patients with curatively resected carcinoma of the head of pancreas, which had undergone additionally either radiotherapy (RTX), simultaneous radiochemotherapy (sRCTX) or simultaneous-sequential radiochemotherapy (ssqRCTX). Mostly stage pT3 (UICC 2002). Grading according to the WHO guidelines comprising glandular differentiation, mucine production, mitotic count and nuclear morphology. In addition assessment of perineural invasion, presence of Iymphangiosis or hemangiosis and the status of the tissue margins in the specimens. To date univariate analyses of the different factors in relation to survival (multivariate analysis in prep.). Results: Patients with ssqRCTX showed a highly significantly better longtime survival compared to patients with RTX or sRCTX, respectively (p = 0,0038; P = 0,0039). In the ssqRCTX-group a tumour-free tissue margin was associated with a significantly better long-time outcome. Low mitotic count, mild nuclear polymorphism and absence of perineural invasion distant from the tumour seemed to have positive effects on survival (not significant due to small number of patients). Conclusions: In this clinically well characterized series of patients with carcinoma of the head of pancreas the type of the adjuvant therapy had the greatest impact on prognosis. In addition survival was influenced by the tumour status of the tissue margins, but not tumour stage. The possible effects in outcome of the other factors under study need to be confirmed in a larger number of patients.
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Stereotactic Radiotherapy (SRT) of NSClC Stage I F. Zimmermann!; H. Geinitz!; S. Schil[1; B. Jeremic!; M. Molls!
lKlinikum rechts der Isar, K1inik fur Strahlentherapie, Miinchen
Aim: Evaluation of acute and late toxicity as well as local tumour control following stereotactic radiotherapy (SRT) of non-small cell lung cancer (NSCLC) stage I. Material and Methods: 32 functional inoperable patients with primary stage I NSCLC were treated by fractionated stereotactic radiotherapy in curative intention (12.2000 to 10.2003, total dose 24.0-37.5 Gy, PTV-surrounding 60% isodose; 3-4 fractions). Mean follow-up is 10,9 (1-34) months. Immobilisation was carried out by a vacuum coach and low pressure foil (Fa. Medical Intelligence). Metastases were excluded by brain-, thoracic- and upper abdominal CT-scan and FOG-PET. Clinical target volume was the tumour seen in lung windowing. Organ movements (caused by breathing; ~22 mm) and reproducibility of patient positioning in the coach (3-12 mm) were calculated by sequential CT- and orthogonal films. The individual values were taken into account as safety margin for the definition of the planning target volume (PTV), that was enclosed by the 60%-isodose. Results: We saw 22% complete and 59% partial remissions. 2 (6,3%) local recurrences and 5 (14,3%) distant metastases (2 of them in mediastinal lymph nodes only) occurred. At 12 months 82 % of the tumours are locally controlled without evidence of growth. Two patients died from secondary malignant disease. Acute side effects were mild in general and affected 62,5 % of the patients: pneumonitis 1° 25%, pneumonitis IIO 16%, pneumonitis Illo 3%; fatigue, thoracical pain, subcutaneous fibrosis and dermatitis occurred in one third of the patients (all < 111°). Conclusion: SRT is save even in inoperable patients with peripheral lung tumours and tremendous reduced lung capacity, and reaches respectable high local control rates.
Strahlenther Onkol 2004' Sondernr. 1 © URBAN & VOGEl
Extracranielle Stereotaxie von Lungentumoren
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Strahlenther Onko12oo4;180 (Sondernr 1):17
Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):17
Ergebnisse der stereotaktischen Einzeitbestrahlung von histologisch verifizierten Lungenmetastasen und peripheren Bronchialkarzinomen P. FritzI; H.-f. Kraus I; W. MuhlnickefI lMarienkrankenhaus Siegen, Radio-Onkologie Ziele: Die Einfuhrung der stereotaktischen Einzeitbestrahlung extrakranieller Ziele benotigt die solide Basis der histologischen Verifikation und die Langzeitbeobachtung von Wirkungen und Nebenwirkungen. Methoden: 11 Patienten mit 13 Lungenmetastasen und 19 Patienten mit einem peripheren Bronchialkarzinom wurden mit auf das Isozentrum spezifizierten Strahlendosen von 24 bis 30 Gy bestrahlt (18 Patienten mit 30 Gy). Die prozentuale Tumorranddosis lag zwischen 90-95%. Es wurden Zielvolumina von 12-387 cm3 (arithmetischer Mittelwert (x): 100 cm3 ± 98,7 SD) bestrahlt. Die Tumorvolumina betrugen 1,2-114 cm 3 (x: 24,6 cm3 ± 29,7 SD ). Aile Tumoren waren zuvor mittels einer CT-gesteuerten Biopsie gesichert worden. Ergebnis: Ausgewertet wurden Patienten mit einer minimalen Nachbeobachtungszeit von 6 Monaten (Spannbreite: 6 bis 47,5 Monate, Median: 18 Monate). Die initialen 6-Monats-Remissionsraten waren: CR 70%, PR 26,6% und NC 3,3%. In der weiteren Nachbeobachtung traten nur 3 10kale Rezidive auf, sodass die lokale Kontrolle 93,7% erreichte. Das nach Kaplan-Meier berechnete Uberleben war: 1 Jahr 92%; 2 Jahre 80%; 3 Jahre 30%; 4 Jahre 30%. An symptomatischen N ebenwirkungen trat ein Hauterythem auf. Schlussfolgerung: Die Radiochirurgie einzelner Lungenmetastasen oder kleiner peripherer Bronchialkarzinome ist auch im Hingerfristigen Verlauf eine effektive "unblutige" und nebenwirkungsarme Alternative zur Metastasenchirurgie bzw. Chirurgie des peripheren Bronchialkarzinoms im Stadium 1.
Hypofraktionierte stereotaktische Bestrahlung intrapulmonaler Tumoren C. Pambor I; G. Gademann i 10tto-von-Guericke-Universitat Magdeburg, Strahlentherapie
Ziel: Die vorliegende Arbeit analysiert prospektiv die Wirksamkeit einer stereotaktischen Bestrahlung intrapulmonaler bzw. -thorakaler Tumore in einer einfachen Immobilisation. MateriaIlMethode: 1m Zeitraum von Oktober 1998 bis Juli 2003 wurden 25 Patienten mit primaren Lungentumoren oder intrapulmonal metastasierten Tumoren fur die Durchfuhrung einer stereotaktischen Bestrahlung in einer einfachen Lagerungstechnik immobilisiert. Die mit funf bis sieben non-koplanaren Feldern bestrahlten Volumina lagen zwischen 4 ccm und 140 ccm. Die applizierte Gesamtdosis auf das clinical target volume (CTV) betrug 21-42 Gy bei Einzeldosen zwischen 6 und 8 Gy dosiert auf die 95 %Isodose. Die Nachuntersuchungen mittels Bildgebung und klinischer Abfrage erfolgten jeweils 4 Wochen, 3, 6 und 12 Monate postradiationem, dariiber hinaus halbjahrlich. Ergebnisse: Die lokale Kontrolle 4 Wochen postradiationem zeigte in 36% (n = 9) eine komplette Remission und ebenfalls in 36% (n = 9) eine partielle Remission mit einer Tumor-Volumenabnahme > 50%. Bei 5 Patienten (20%) zeigte sich in dieser Zeit keine Anderung der TumorgroBe, wahrend nur 2 (8%) Patienten eine Progression ihrer Erkrankung lokal aufwiesen. Radiogene Nebenwirkungen beobachteten wir in 16% (n = 4). Bei einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 2 Jahren betrug die mittlere Uberlebenszeit 12 Monate (1-28 Monate). Todesursache war in 20% der Primartumor, in 28% eine Metastasierung, bei 8% eine andere Ursache. Schlussfolgerung: Durch eine kurzen Gesamtbehandlungszeit mit hoher lokaler Wirksamkeit bietet sich die stereotaktische Bestrahlung zur palliativen Intention im Lungen-/Thoraxbereich an. Mit einer einfacher, gut reproduzierbaren Immobilisation erzielten wir bei je 1/3 der Patienten kompiette bzw. partielle Remissionen.
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Strahlenther Onko12oo4;180 (Sondernr 1):17
Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):17
Stereotaktische Bestrahlungvon Lungentumoren: Ergebnisse bei 22 Bronchial-Karzinomen und 46 Metastasen f. Wulf; U. Hiidinger; K. BaierI; T. Krieger; G. Muller I; M. Flentje l lUniversiUit Wiirzburg, Klinik fur Strahlentherapie; 2St. Vincentius-Kliniken, Karlsruhe, Klinik fiir Strahlentherapie Ziel: Evaluation der klinischen Behandlungsergebnisse der stereotaktischen Bestrahlung von Lungentumoren. Material und Methode: Seit 1997 wurden 22 primare nicht-kleinzellige Bronchialkarzinome und 46 pulmonale Metastasen (5 nach Pneumektomie) in medizinisch inoperablen Patienten mit einer Dosis von 3 X 10-12.5 GylPTV-umschI.100%-Isodose, Norm. 150% im Isozentrum (n = 46) oder 1 X 26 GylPTV-umschl. 80%-Isodose (n = 22) bestrahlt. Das mediane CTVIPTV betrug 23/63 cm3 (1-277 cm3/7-384 cm3). Altersmedian 65 Jahre (23-83 Jahre), mediane Nachbeobachtung 9 Monate (2-M Mon.). Primarer Zielpunkt war lokale Tumorkontrolle (CR, PR, SD), evaluiert durch CT-Untersuchungen 6 Wochen bzw. dann in 3-monatigen Intervallen nach Therapie. Nebenwirkungen wurden nach WHO klassifiziert. Ergebnisse: Aile Lokalrezidive (n = 7; 2 NSCLC, 5 Metastasen) traten innerhalb eines J ahres nach Therapie auf. Aktuarische lokale Kontrolle nach 1 Jahr und spater: Bronchial-Ca 90%, Metastasen 76%. Die akt.lok. Kontr. n. 1 Jahr konnte durch Dosiserhohung von 3 X 10 Gy (n = 23) auf 3 X 12-12.5 Gy (n =23) bzw.1 X 26 Gy (n =22) von 72% auf 96% verbessert werden (p = 0.083). Das akt. Gesamtiiberleben fur Bronchial-CalMetastasen betrug 52%/82% nach 1 Jahr und 32%/31 % nach 2 Jahren, beeintrachtigt durch Krankheitsprogress im median nach 20/7 Monaten. Keine akuten oder spaten Grad 3-5 NW, 6 fokale Pneumonitiden, 4 subklinisch (Grad 1), 2 symptomatisch (Grad 2, orale Steroide). Aile Patienten entwickelten eine fokale Fibrose im Hochdosisbereich ohne Beeintrachtigung der Lungenfunktion. Schlussfolgerung: Die stereotaktische Bestrahlung von Lungentumoren ist durch die Moglichkeit zur Dosiseskalation bei gleichzeitiger Volumenbeschrankung lokal sehr effektiv und nebenwirkungsarm. Zukiinftig sollten prospektive Studien den Wert der Methode priifen.
Strahlenther Onkol 2004' Sondernr. 1 © URBAN &
VOGEL
Stereotaktische Bestrahlung von Lungentumoren: Erfahrungen mit einem Einzeitkonzept H. Hof; K. Herfarth I; M. Wannenmacher; f. Debusl lUniversitatsklinikum Heidelberg, Klinische Radiologie
Ziele: Die stereotaktische Einzeitbestrahlung von Lungentumoren erfolgt mit dem Ziel einer Erhohung der biologischen Wirksamkeit der Strahlung bei maximaler Schonung des Lungennormalgewebes. Durch das Einzeitkonzept soli zusatzlich die Gesamtbehandlungszeit deutlich gesenkt werden. Material und Methoden: Von 1997-2003 wurden 69 Lungentumore (48 Metastasen , 21 Bronchialkarzinome) mit einem medianen Volumen von 10 cm3 (1-113 cm3) in Einzeittechnik bestrahlt. Es erfolgte eine Dosiseskalation von 11 auf28 Gy. Einschlusskriterien waren Kontraindikationenzur Operation, eine ausreichende Lungenfunktion (FEV1 > 0.8--1.0) und ein Tumordurchmesser < 5 cm. Bei Bedarf erfolgte eine Reduktion der Atembewegung durch Abdominalkompression. Ergebnisse: Der mediane Follow-up betrug 10.7 Monate (1.4-46.2 Monate). Nach dieser Zeit waren 58 der 69 Tumore weiterhin lokal kontrolliert (d.h. zumindest "stable disease"). Dies entspricht einer lokalen Kontrollrate von 84.1 %. Die aktuarischen lokalen Kontrollraten nach 1 bzw. 2 Jahren lagen bei 77.6% bzw. 52.6%. Fiir Strahlendosen von> 24 Gy lagen diese mit 90% bzw. 78% wesentlich haher. Die Nebenwirkungen waren mit lediglich 2 RTOG °IlI Toxizitaten und keinen Toxizitaten > °Ill sehr begrenzt. Schlussfolgerung: Die stereotaktische Bestrahlung von Lungentumoren erscheint sinnvoll in einem selektionierten Patientengut sowohl zur Palliation als auch bei einem kurativen Therapieansatz. Die Vorteile sind die gute Wirksamkeit bei deutlich verkiirzter Gesamttherapiedauer. Eine weitere Dosiseskalation ist aufgrund der niedrigen Nebenwirkungsrate und der Dosis-Wirkungs-Beziehungen erstrebenswert.
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Strahlenbiologie 3
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Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1):18
Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1):18
Radiosensibilisierung des duktalen Pankreaskarzinoms (PaCa) durch kombinierte Farnesyltransferase- (FTI} & Geranylgeranyltransferaseinhibierung (GGTI} T. Brunneyl; S.M. Hahn 2; FS. Schreiber'; A.K. Rustgi4; w.G. McKenna 2; E.l. Bernhard2 'Klinik flir Strahlentherapie Universitat Erlangen, Poliklinik; 2Dept. of Radiation Oncology, University of Pennsylvania; 3Gastroenterologie, Knappschaftskrankenhaus Bochum; 4Division of Gastroenterology, University of Pennsylvania
FfI radiosensibilisieren (rs) Tumoren mit aktiviertem H-Ras. K-Ras bleibt wegen Prenylierung durch GGT aktiv. PaCa sind zu 90% in K-ras mutiert. Wir priiften die Hypothese der RS durch kombinierte Behandlung mit FfI und GGTI beim PaCa. Humane PaCa (7 K-ras mt, 2 ras wt) und duktale Pankreasgangzellen (PDC) (transgene Maus: wt-ras vs. K-ras) ± Transfektion mit dn-p53 wurden im Koloniebildungstest mit FfI-A ± GGTI-B getestet. Inhibierung von PI3-K (LY294002) oder von MEK 112 (UOI26) untersuchte die Bedeutung der Signalwege flir RS. Der Prenylierungsstatus von H- und K-Ras, Veranderungen der Phosphorylierung von AKT und MAPK sowie Zellzyklusveranderungen wurden mituntersucht. FfI+GGTI rs die K-ras mutierten Zell-Linien AsPC-l, Capan-l, Capan-2, MiaPaCa-2 und PSN-l, jedoch nicht die ras-wt Zell-Linien (BxPC-3, Hs766T, PDC-wt, PDC ras-wtldn-p53). L-778,123, ein dualer Prenylierungsinhibitor sensibilisierte aile K-ras mutanten Zell-Linien. Unerwarteter Weise wurden AsPC-l, Capan-l, Capan-2, MiaPaCa-2, PancM, Panc-l, PDC K-ras und PDC K-ras/dn-p53 Zellen durch FfI-Behandlung alleine (FfI-A und R115777) rs. RS wurde auch nach Behandlung mit L Y294002 bei allen PaCa-Zell-Linien mit mutantem K-ras und bei der Akt2 iiberexprimierenden ras-wt-Linie BxPC-3 erreicht. Jedoch wurden die Zell-Linien nicht mit U0126 rs. Ffr +GGTI rs K-ras mutierte PaCa-Zellen. Der PI3Kinase, nicht aber der MAPK-Signalweg ist fiir RS bei PaCa-Zellen entscheidend. RS der meisten PaCa-Zellen durch Ffr alleine deutet auf alternative Signalwege oder andere Zielproteine von Ffr flir den RT-Zelltod bei einer Untergruppe von PaCa-Zellen neben K-Ras hin.
V-069 Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1):18
Pro-fibrotische Effekte bei der Bestrahlung von Makrophagen und Fibroblasten in vitro
Reduction of irradiation-induced fibroblast proliferation by blocking platelet-derived growth factor (PDGF) signaling M. Lil; P. Gongl; A. Abdoliahi1; T. Trinhl; 1. Debusl; P.E. Huber l
'Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), Radiation Oncology, Heidelberg
Purpose: Investigation of the role of platelet-derived growth factor (PDGF) in the radiation-mediated interaction of fibroblasts, endothelial cells, and tumor cells. This is the in vitro part of a study that investigates the role of PDGF in irradiation-induced fibrogenesis to explore methods to reduce radiation-induced side effects. Materials and Methods: Human fibroblasts, endothelial cells and A549 lung cancer cells were irradiated with doses ranging from 1-5 Gy in the presence or absence of a small molecule PDGF receptor tyrosine kinase (RTK) inhibitor. The protein levels of PDGFR-a/-p and phosphorylated PDGFR were analyzed using western and immunocytochemistry assays. Proliferation and clonogenic assays were performed as functional tests under several media conditions using various concentrations of PDGF-AB, -AA, -BB, VEGF and bFGF. To imitate in vivo conditions, a coculture model was used to assess radiation-related intercommunication between fibroblasts, endothelial and A549 cells. Results: In fibroblasts, radiation increased modestly PDGFR expression but increased markedly autophosphorylation of PDGFR, which was significantly inhibited by the RTK inhibitor. In clonogenic survival and proliferation assays the RTK inhibitor reduced selectively PDGF-mediated fibroblast proliferation. In the coculture model, radiation of endothelial cells induced strong fibroblast proliferation presumably via release of PDGF. Importantly, the RTK inhibitor markedly inhibited the radiationinduced fibroblast proliferation (p < 0.(01). Conclusion: Radiation-induced PDGF signaling may play an important role in fibroblast activation. Modulation of PDGF signaling using RTK inhibitors may shed light on potential new therapeutic approaches for intervention of radiation-induced fibrogenesis.
V-071 Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1):18
TNF-a release of irradiated Kupffer cells may be involved in radiation-induced cell death of hepatocytes
M. Guckenbergeyl; K. Meyer; 1. Willner'; M. Schmidt!; M. Kolb 2; M. Flentje l 'Klinik flir Strahlentherapie Wiirzburg; 2Medizinische Klinik Wiirzburg, Lungenmedizin; 3Klinikum Bayreuth, Strahlentherapie
H. Christiansen l; B. Saile2; K. Neubauer-Saile2; S. Tippettl; M. RaveFrankl; R.M. Hermann l; 1. Dudas2; C.F. Hess l; H. Schmidbergeyl; G. RamadorP 'Universitatsklinikum Gottingen, Strahlentherapie/Radioonkologie; 2Universitatsklinikum Gottingen, Gastroenterologie und Endokrinologie
Ziele: Bei der Bestrahlung intrathorakaler Malignome stellt die Lunge ein relevantes und dosislimitierendes Risikoorgan dar. Als Therapienebenwirkung kann eine radiogene Lungenfibrose auftreten. Dieses Projekt untersucht im Laborexperiment den Einfluss ionisierender Strahlen auf Fibroblasten in vitro (mit Unterstiitzung der Deutschen Krebshilfe). Methoden: Es wurden konditionierte Uberstande von Zellkulturen unbestrahlter und mit 10 Gy bestrahlter Lungenfibroblasten (LF), Alveolarmakrophagen (AM) und Alveolarepithelzellen (A549) gewonnen und deren Wirkung auf die Kollagensynthese (3H-Prolin-Assay), Proliferationsrate (BrdU Methode) und die Zellzyklus-Verteilung (FACS Analyse) von Lungenfibroblasten in vitro untersucht und mit dem Effekt von rekombinantem TGFbetal verglichen. Ergebnisse: Konditionierte UbersUinde bestrahlter LF und AM induzieren in Fibroblasten eine Steigerung der Kollagensynthese, ebenso wie TGFbetal. Durch Zugabe von TGFbeta Antikorpern wird der Effekt jeweils neutralisiert. Uberstande bestrahlter A549 zeigten diesen Effekt nicht. Sowohl TGFbetal also auch die Uberstande bestrahlter LF losen bei Fibroblasten eine Proliferationshemmung aus, die dariiber hinaus dosisabhangig zunimmt. Die Fibroblasten differenzieren in der GO-Phase, der Ubertritt in die S-Phase bleibt aus. Schlussfolgerung: Bestrahlte LF und AM, nicht jedoch A549, losen Reaktionen aus, die man ebenso bei der radiogenen Lungenfibrose in vivo beobachtet. Diese Zellen konnten daher in der Pathogense der radiogenen Lungenfibrose eine bedeutende Rolle spielen, ebenso wie das Zytokin TGFbetal, dessen Hemmung ein viel versprechender Ansatz in der Bestrahlungsbehandlung intrathorakaler Tumore darstellt.
Purpose: The pathogenesis of radiation-induced liver disease is still unknown. We tested the hypothesis that irradiated Kupffer cells influence the viability of radiation stressed hepatocytes. Materials and Methods: Hepatocytes and Kupffer cells were isolated from rats and irradiated with doses of 2, and 8 Gy on the first day after isolation. Effect of irradiation on cell viability was measured by trypan blue exclusion. Apoptosis was measured by annexin staining and FACS analysis. TNF-a in cell culture supernatants from Kupffer cell culture was detected by ELISA. TNF-a mRNA from Kupffer cells was measured by real time PCR. Results: Irradiation with 2, and 8 Gy had no influence on cell survival of hepatocytes. However, an increase in apoptosis of hepatocytes could be detected, when 50% cell medium was replaced with supernatants of irradiated Kupffer cells (32.0 ± 5.8% compared to solely irradiated cells (12 ± 2.9%, p = 0.02». While in supernatants ofhepatocytes, no TNF-a secretion could be measured, a radiation dependent increase of TNF-a expression was found in supernatants of Kupffer cells. This was statistically significant 3 hours after irradiation (p = 0.01). Incubating irradiated hepatocytes with TNF-a mimicked the apoptotic effect of irradiated Kupffer cell supernatants (apoptosis increased from 7.8 ± 0.9% to 20.8 ± 3.%, p = 0.01). The TNF-a effect could be abrogated by additional administration of TNF-a antibodies. Conclusions: Our data indicate that irradiated Kupffer cells may be jointly responsible for the death of irradiated hepatocytes. Thereby, radiation-induced TNF-a secretion by Kupffer cells might play an important role. This pathway is a possible component of RILD.
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Strahlenther Onkol2oo4' Sondernr. 1 © URBAN &
VOGEL
Strahlenbiologie 31 Zielvolumen bei Kopt-Hals-Tumoren 1 Hyperthermie
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Strahlenther Onko12oo4;180 (Sondernr 1):19
Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):19
Spinal Cord Tolerance to Single Fraction Re-Irradiation and Possible Clinical Implications
c. Nieder 1; N. Andratschke1; R. Price; K.-K. Ant
Simultan modulierte akzelerierte Radiotherapie {SMART} bei Kopf-Hals-Tumoren zur Reduktion der radiogenen Xerostomie
'Klinikum rechts der Isar, Strahlentherapie u. Radiologische Onkologie, Miinchen; 2The University of Texas M.D. Anderson Cancer Center, Veterinary Medicine and Surgery, Houston, Texas; 3The University of Texas M.D. Anderson Cancer Center, Radiation Oncology, Houston, Texas
L. Schlenger; J. Bohsungl ; 1. Eichwurze[1; G. Matnjani l ; D. Sandrock2; M. Richter; R. Wurm 1; V. Budach 1 'Charite Campus Mitte, Kl. u. Poliklinik f. Strahlentherapie, Berlin; 2Charite Campus Mitte, Kl. f. Nuklearmedizin, Berlin
Purpose: To study the tolerance of rat cervical spinal cord to 2 treatments with single fraction radiotherapy after different time intervals. This model could be relevant, for example, for repeat radiosurgery to the same central nervous system target, a strategy which is already being considered for selected patients. Methods: The cervical spinal cord of adult F-344 rats received a single fraction of 16 Gy, which corresponds to approximately 75% of the median paresis dose, followed by a second radiation dose. Re-irradiation dose ranged from 14-23 Gy. Interval between both treatments was 24 h, 72 h, 2 weeks, 8 weeks or 5 months. Animals were followed for a maximum of 12 months from re-irradiation. Histopathologic examinations were performed post mortem to confirm the presence of radiation myelopathy (RM). Results: No animal showed any neurologic abnormalities before re-irradiation. With an interval of 24 h, RM was observed after a median latency of 160 days (142-163 days). ED50 was 17.6 Gy (95% confidence interval 17.1-18.1 Gy). Comparable results were obtained with longer intervals of up to 8 weeks. In the 5-months group, RM occurred after a median latency of 108 days (92-370 days) from the second dose. ED50 was 18.5 Gy (95% confidence interval 16.9-19.7 Gy). Conclusions: For single fraction re-treatment after 5 months, tolerance of the rat cervical spinal cord increases less than previously described for more conventional fractionation. Based on these results, additional experimental studies of longer intervals between both treatments appear warranted before previously published data on long-term recovery are being used to prescribe repeat radiosurgery to the same central nervous system target in patients with a high probability of long-term survival.
Ziele: Durchflihbarkeit und funktionelle Ergebnisse der SMART bei Kopf-Hals-Tumoren wurden gepriift. Metboden: SMART nach Resektion unilateraler Kopf-Hals-Tumore unter Schonung einer Parotis in taglichen Einzeldosen von 2,24 (Tumorbett) bzw. 2 Gy (LymphabfJuss) bis zu einer Gesamtdosis von 56 bzw 50 Gy. Kontrolle der Akuteffekte nach Common Toxicity Criteria (CTC), der Spateffekte nach RTOG und der Lebensqualitat mit dem EORTC LQ-Bogen QLQ-C30 sowie des Zusatzmoduls QLQ-H&N35 flir Kopf-Hals-Tumore. Szintigraphische Messung der Speicheldriisenfunktion. 20 Patienten (m:w = 15:5) haben eine minimale Nachbeobachtungszeit von 6 Monaten (7-27 M) erreicht. Ergebnis: Unter Therapie kam es zu Dermatitis 3° 10% (n = 2), Dysphagie 3° 15% (n = 3) und Mucositis 3° 20% (n = 4). Akuteffekte Grad 4° traten nicht auf. Bei den Patienten mit Dysphagie 3° musste die Therapie flir 3 bzw 4 Tage unterbrochen werden. Grad 3° oder 4° Spateffekte wurden nicht beobachtet. Die Funktion der geschonten Parotis konnte erhalten werden. 45% (n = 9) der Patienten gaben subjektiv keine oder geringe Mundtrockenheit an, 55% (n = 11) empfanden maBige bis starke Mundtrockenheit. 1m Beobachtungszeitraum traten 3 Rezidive im Strahlenfeld auf. Kein Rezidiv befand sich im Bereich der geschonten Parotis. SchlnBfolgerung: Die Therapie ist durchfiihrbar. Die Spateffekte sind gering. Die Funktion einer Parotis kann erhalten werden. Die sUbjektive Einschatzung des Patienten spiegelt dies nur bedingt wider. Die lokoregionare Kontrolle nach SMART mit Schonung einer Parotis ist nicht erhoht.
V-073
Strahlenther Onko12oo4;180 (Sondernr 1):19
Strahlenther Onko12oo4;180 (Sondernr 1):19
Adaptive Bestrahlungsdosen - ein Zugang zu einem neuen Therapiekonzept fur Blasenkarzinome?
s. Schwarz 1; U. Kulka 1; M. Schafferl ; M. Busch2; E. Dilhmkel
'Klinikum der Universitat Miinchen - GroBhadern, Klinik flir Strahlentherapie und Radioonkologie; 2Klinikum St. Georg, Hamburg, Klinik flir Strahlentherapie
Eiuleitnng: Seit langem stehen die Effekte und Einsatzmoglichkeiten niedriger Dosen ionisierender Strahlung zur Diskussion. In unserer Arbeit haben wir die Wirkung verschiedener radioadaptiver Dosen auf normale und karzinomatos veranderte Blasenzellen verglichen. Die resultierenden Ergebnisse bilden eine Grundlage flir weitere Untersuchungen, die moglicherweise zu einer Optimierung in der Radiotherapieg des Blasenkarzinoms flihren konnen. Material und Methoden: RT4-Zellen (menschliches Urothelkarzinom) und HCV29-Zellen (norm ales Urothel) wurden 24 h nach dem Ausimpfen mit 0,05 Gy, 0,1 Gy, 0,2 Gy oder 0,5 Gy (Dosisleistung: 0,03 Gy/min) vorbestrahlt (Ko: 0 Gy). 4 h nach der Vorbestrahlung erhielten die Zellen die iibliche Fraktionierungsdosis von 2 Gy (Dosisleistung: 1 Gy/min). 9 Tage nach Bestrahlung erfolgte die Praparation der Kolonien. Ergebnisse: Die Urothelk
Strahlenther Onko12004' Sondernr.l © URBAN &
VOGEL
V-07S Magnetflussigkeitshyperthermie {MFH} in Kombination mit perkutaner Radiotherapie als neue Therapieoption bei malignen Gliomen A. Feussner1; J. Gellermann2; A. Jordan 3; R. Scholz 3; U. Gneveckow3; K. Maier-Hauff; R. Ullrich l ; P. Wust 1; R. Felix;l 'Charite Campus Virchow-Klinikum, Klinik flir Strahlenheilkunde, Berlin; 2Charite Campus Buch, Klinik flir Strahlenheilkunde, Berlin; 3Charite Campus Virchow-Klinikum, Klinik flir Strahlenheilkundel Centrum flir Biomedizinische Nanotechnologie, Berlin; 4Bundeswehrkrankenhaus Berlin, Neurochirurgie
Ziele: In einer Phase I Studie erfolgt eine Priifung der Vertraglichkeit und Praktikabilitat der an der Klinik flir Strahlenheilkunde von Jordan et aI. neuentwickelten MFH an 15 Patienten (Pat.) mit malignen Gliomen (mG) in Kombination mit einer konventionellen perkutanen Radiotherapie (RT). Patienten und Metboden: Bei den Pat. werden navigationsgesteuert 2-4 mI einer tumorspezifischen magnetischen Fliissigkeit (MF) im Zielgebiet verteilt. Die Uberwarmung erfolgt 1-2x/W0 im weltweit neuen Magnetwechselfeldapplikator MFH®-300F mit Feldstarken von 4-12 kAlm unter kontinuierlicher Temperaturmessung in < 1 mm diinnen Spezialkathetern, die in gleicher Sitzung mit der MF implantiert werden. Langs der MeBstrecke werden Temperaturen zwischen 43 und 51°C bei einer festgelegten Therapiedauer von 60 min erreicht. Die RT erfolgt konventionell fraktioniert an einem Linear-beschleuniger Siemens KD2 mit 6,18 MY, mit Multileaf-Kollimator, Maskenfixation, nach 3-D-Helax-Plan. Die Gesamtdosis betragt bei primaren mG 60 Gy (3 em Sicherheitssaum) und 10 Gy Boost, 20-30 Gy bei Rezidiven. Ergebnisse: Aile Pat. vertragen die MFH ohne nennenswerte Nebenwirkungen. Die gemessenen Temperatur-Ortskurven sind bei identischer Feldstarke an verschiedenen Behandlungstagen reproduzierbar. Bei den bisher behandelten Pat. konnte in der Nachbeobachtungszeit von max. 6 Monaten kein Rezidiv oder Progress festgestellt werden. Schlussfolgerungen: Die MFH bietet eine neue gut vertragliche wirkungsverstarkende Therapieoption flir mG. Sie hat mindestens einen radiosensibilisierenden Effekt, ermoglicht aber auch eine Thermoablation. Zukiinftige Studien werden die lokale Kontrolle (Zeit bis zum Progress) in Abhiingigkeit von Verteilung u. Menge der MF, Feldstarke bzw. Leistungsdichte u. gemessener Temperaturparameter aufzeigen.
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Hyperthermie in der Radioonkologie I Prostatakarzinom
V-076
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Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):20
Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):20
Berechnung von Temperaturverteilungen und der Vergleich zu ersten klinischen Messdaten in der Magnetflussigkeits-Hyperthermie (MFH) U. Gneveckow1; A. Jordan 2; R. Scholz 2; N. Waldofner'l; J. Gellermann4; M. Seebass5; A. Feussner"; K. Maier-Hauff; P. Wust"; R. Felix'! lMagForce Applications GmbH, Medizinische Physik, Berlin; 2Charite Universitatsmedizin Berlin, Campus Virchow Klinikum, Klinik flir Strahlenheilkunde, Center of Biomedical Nanotechnology CBN, MagForce Applications GmbH; 3MagForce Applications GmbH, Nanochemie, Berlin; 4Charite Universitatsmedizin Berlin, Campus Buch, Klinik flir Strahlenheilkunde; 5Indeed - Visual Concepts GmbH, Berlin; 6Charite Universitatsmedizin Berlin, Campus Virchow Klinikum, Klinik flir _Strahlenheilkunde; 7Bundeswehrkrankenhaus Berlin, Neurochirurgie
Einleitung: Die Magnetfltissigkeits-Hyperthermie (MFH) ist ein Konzept zur Warmebehandlung von malignen Tumoren. Die Energie eines magnetischen Wechselfeldes wird tiber superparamagnetische Nanopartikel in Warme umgewandelt. Diese tumorspezifisch beschichteten Partikel werden als Magnetfluid (MF) minimal invasiv in die Tumorregion injiziert und erzeugen dort eine kontrollierte Uberwarmung des Gewebes. Material und Methoden: Das thermische Planungssystem HyperPlan ist urn ein neues Modul zur MFH Warmeerzeugung erweitert worden. Damit ist es moglich, Volumina aus 3-D-Bilddatensatzen (z.B. MR, CT) zu erzeugen und ihnen warmespezifische Umgebungsparameter und die spezifische Absorptionsrate (SAR) zuzuordnen. In einem im Tumor implantierten 3F-closed-end-Katheter wird wahrend der Therapie kontinuierlich die Temperatur mit Glasfaser-Temperaturmesssonden gemessen. Mit den Sonden kann entlang des Katheters ein Temperaturprofil erstellt und mit den errechneten Daten verglichen werden. Ergebnisse: Die gemessenen Temperaturmaxima entsprechen weitestgehend den errechneten Werten (± 0,5 0C). An den Grenzen des Behandlungsgebiets ergibt sich eine Abweichung der Ortstemperatur bis 1 DC. die mit einer Anpassung der Perfusionswerte des Gewebes verandert werden kann. Eine Darstellung der Temperaturen auf dem 3-D-Datensatz ist mit Isothermen oder "Colorwash"-Darstellung moglich, was eine Beurteilung der Temperaturverteilung und die Wahl der Behandlungstemperatur erleichtert. Schlussfolgerung: Die Vorhersage von Temperaturverteilungen und der dazu notwendigen magnetischen Feldstarke in der MFH ist mit dem Planungssystem Hyperplan unter klinischen Bedingungen moglich. Die Genauigkeit kann durch zusatzliche Bestimmung von Einflussparametem (Perfusion) noch erhoht werden.
V-077 Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):20
Einfluss der Inhibition des Hitzeschockproteins 90 auf das klonogene Oberleben nach Bestrahlung H. -J. Oche[1 lKlinik flir Strahlentherapie, Medizinische Fakultat, Otto-von-Guericke Universitat, Magdeburg
Ziele: Benzochinon-Ansamycine sind die ersten chemischen Verbindungen, die charakterisiert wurden, mit der Fahigkeit, die Funktion des Hitzeschockproteins 90 (Hsp90) und verwandter Proteine wie Grp94 und TRAP1 zu inhibieren. Diese Verbindungen befinden derzeit als Antitumormedikamente in der Phase I der klinischen Priifung. Wir untersuchten die kombinierten Effekte ionisierender Strahlung und dieser neuartigen Substanzen auf das klonogene Uberleben von Prostatakarzinornzellen in vitro. Material und Methoden: PC-3M Prostatakarzinornzellen wurden tiber 1 h mit 100 nM Geldanamycin (GA) bzw Geldampicin (GE), tiber 4 h mit 50 nM GA bzw. GE oder tiber 24 h mit 100 nM GA oder GE inkubiert. GE ist strukturell eng verwandt mit GE, hat aber nicht die Fahigkeit, an Hsp90 zu binden. In der ersten Stunde der Inkubationsperiode erfolgte die Bestrahlung mit 250 kV-Photonen eines RT-250-Rontgengerates (Phillips) mit ansteigenden Energiedosen (0-5 Gy). Ergebnis: Unter in vitro-Bedingungen approximiert an klinisch erreichbare Medikamentend()sierungen (50 nM/4h) tiberwiegen additive Effekte auf das klonogene Uberleben, die mit ansteigender Strahlenenergiedosis weniger ausgepragt werden (48% weniger Klonogenitat bei 0 Gy zu 24% bei 5 Gy). Nur die Anwendung hoherer Medikamentendosen und/oder langerer Behandlungszeiten (100 nM/24 h) induziert moglicherweise eine geringgradige Radiosensibilisierung. Schlussfolgerung: Ionisierende Strahlen und Hsp90-Inhibitoren sind additiv antineoplastisch wirksam. Dies ist moglicherweise auf die unterschiedlichen subzellularen Angriffspunkte (nuklear versus cytoplasmatisch) zurtickzuflihren. Diese Interaktion unterscheidet sich grundlegend von der Hyperthermie-bedingten Strahlensensibilisierung.
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Treatment of non-small-cell lung cancer by electro-hyperthermia A. Dane; A. Varkonye; M. Osvath1; A. Szasz 3
1St. Borbala Hospital, Tatabanya, Hungary; 2HTT-MED Day-clinic, Budapest, Hungary; 3St Istvan University, Budapest, Hungary, Department of Biotechnics
Introduction and Objectives: Electro-hyperthermia (EHY) is a rapidly developing treatment method in oncology. Our aim was to test the method to a very frequent tumor-type by its stage-categories: the non-small-cell lung cancer (NSCLC). Metbod: In our present study a retrospective, matched-peer clinical trial for NSCLC by EHY is summarized. Heavily pretreated patients (n = 200) in II-IV stages, were studied, nEHY = 147 and nCTR = 53 patients were in the active and control arms, respectively. The average ages were 56.7 (24-77) and 56.7 (33-95) years for active and control arms, respectively. Patients in stages I+II, IlIA and IlB+IV are 19%,36%,45% and 4%, 8%, 88% in control and active arms, respectively. Resnlts: Median overall survivals (MOS) in I+Il, IlIA, IIIB+IV stages were 36.3 (CI95 = 15),20.3 (CI95 = 5.5),11.4 (CI95 = 2.4) months and 31.5 (CI95 = 8.7), 13.0 (CI95 = 5.6), 7.5 (CI95 = 8.7) months for EHY and control, respectively. The average overall survivals (AOS) in I+Il, IlIA, I1IB+IV stages were 36.5 (st.err. = 6.3), 22.6 (st.err. = 2.7), 14.7 (st.err. = 12) months and 29.7 (st.err. = 8.7), 16.2 (st.err. = 2.7),15.3 (st.err. = 4.2) months for EHY and control, respectively. Median survivals from the first EHY treatment in I+II, IlIA, I1IB+IV stages were 13.3 (CI95=1O.3), 4.5 (CI95 = 2.4),5.1 (CI95 = 1.7) months, respectively. Discussion and conclusion: Clinical results show EHY is feasible complementary treatment for NSCLC. We could achieve acceptable gain in survivals, but for the further evidences a prospective, randomized clinical trial is essential.
V-079 Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):20
Ergebnisse der konformalen Radiotherapie bei PSAAnstieg nach radikaler Prostatektomie R. Schwarz 1; M. Graefen2; V. Rudat1; A. Kri1[[1; H. Huland2; W. Alberti1 lUniversitatsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik flir Strahlentherapie und Radioonkologie; 2Universitatsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik flir Urologie
Ziele: Es werden die Ergebnisse von Patienten analysiert, die nach radikaler Prostatektomie bei PSA-Anstieg und Verdacht auf Lokalrezidiv im Bereich der Prostataloge bestrahlt wurden. Methodik: Von 1996 bis 2001 wurden 60 Patienten bei PSA-Anstieg nach einem medianen Intervall von 25 Monaten (Bereich 5-84) nach Prostatektomie konformal bestrahlt. Es lagen folgende Stadien vor: pT2a (n = 5), pT2b (n = 17), pT3a (n = 22), pT3b (n = 13) und pT4a (n = 3). Patienten mit Lymphknoten- und/oder Femmetastasen wurden ausgeschlossen. Der Gleason-Score betrug bei 14 Patienten 6 und bei 40 Patienten 7. Der mediane PSA-Wert vor Bestrahlung betrug 0,6 ng/ml (Bereich: 0,08-11,3). Die konformale Radiotherapie der Prostataloge erfolgte bei 52 Patienten mit 64,8 Gy und bei 8 Patienten mit 70,2 Gy bei Einzeldosen von 1,8 Gy. 23 Patienten erhielten eine sechs Monate lange Hormontherapie. Ergebnisse: Die mediane Nachbeobachtung betrug 29 Monate (Bereich: 6-84 Monate). Es traten nur Grad 1 oder 2 akute Nebenwirkungen (RTOG-Score) auf: Proktitis Grad 1 n = 25 und Grad 2 n = 32, Zystitisl Urethritis Grad 1 n = 34 und Grad 2 n = 2. Bei 46 Patienten (76%) konnte eine partielie Remission (Absinken des PSA ohne Erreichen des Nulibereichs) oder eine komplette Remission (Nullbereich) erreicht werden. Die Spattoxizitat war moderat: Proktitis Grad 1 n = 11, Grad 2 n = 3, Zystitisl Urethritis Grad 1 n = 3 und Grad 2 n = 1. Die biochemische Rezidivfreiheit von einem emeuten PSA-Progress betrug nach Kaplan-Meyer 46% nach 3 Jahren. Ein Lokalrezidiv war bei keinem Patienten nachweisbar. Zwei Patienten entwickelten eine ossare Metastasierung. Zusammenfassung: Die konformale Radiotherapie bei isoliertem PSAAnstieg ist eine erfolgversprechende Behandlung mit kurativer Zielsetzung.
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VOGEL
Funktionelle Bildgebung in der Radioonkologie
V-oso
V-OS2
Strahlenther Onko12004;180 {Sondernr 1):21
Strahlenther Onkol 2004;180 {Sondernr 1):21
Integration der l1C-Cholin-PET-CT in die Zielvolumendefinition der perkutanen Strahlentherapie des Prostatakarzinoms P.M. Messer; NM. Blumstein2; H-W. Gottfried3; E. Schneider; S.N Reske; E.M. Rottinger lUniversiHit Ulm, Strahlentherapie; 2Universitat Ulm, Nuklearmedizin; 3Universitat Ulm, Urologische Klinik
Ziel: Die fusionierte metabolisch-morphologische 3-D-Bildgebung mittels 11C-Cholin-PET/CT erlaubt in Primar- und Rezidivdiagnostik eine ortsgenaue Zuordnung der Cholinmehrspeicherungen zu anatomischen Strukturen. Die Moglichkeiten einer Anwendung dieser Informationen auf die Bestrahlungsplanung werden iiberpriift. Material: In der Zeit von Januar bis Dezember 2003 wurde bei 34 Patienten mit Prostatakarzinom im Vorfeld der vorgesehenen perkutanen Bestrahlung ein 11C-Cholin-PET-CT (GE Discovery LS unter Verwendung eines nichtionischen Kontrastrnittels von der Halsregion bis zum proximalen Oberschenkel) durchgefiihrt. Bei 12 dieser Patienten handelte es sich urn einen PSA Progress nach radikaler Prostatektomie. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden mit den vorgesehenen Zielvolumina fur die Bestrahlung verglichen. Ergebnisse: Bei 6/22 Patienten die flir eine prim are Bestrahlung der Prostata vorgesehen waren zeigten sich neben einer Cholinaufnahme in der Prostata zusatzlich Anreicherungen in iliakalen Lymphknoten (5 Pat. bis drei LK, 1 Pat. mit flinf LK). Bei 2/12 der Patienten mit biochemischem Rezidiv fand sich als Ursache des PSA Anstiegs ein einzelner i1iakaler Lymphknoten (PSA < 1,5 ng/ml). Das Zielvolumenkonzept flir die ersten sechs Patienten wurde dahin geandert, dass der gesamte pelvine Lymphabfluss integriert wurde. Die cholinpositiven Lymphknoten erhielten einen boost mit einer stereotaktisch geflihrten konformalen Technik. Bei den beiden Rezidivpatienten wurde ebenso verfahren. Eine Erhohung der Akutnebenwirkungen war nicht zu beobachten. Schlussfolgerung: Durch die Integration der llC-Cholin-PET-CT ist eine Verbesserung der Zielvolumendefinition moglich. Einzelne Regionen konnen gezielt mit einer hoheren Dosis bestrahlt werden ohne die Akuttoxizitat zu erhohen.
Using Cll-Met-PET to Determine GTV for Re-Irradiation in Recurrence of High Grade Gliomas (Preliminary Results of a Phase-I/II Study) A.-L. Grosu'; C. Nieder; M. Franz'; H Geinitz'; S. Stark'; W. Weber; M. Molls' lKlinikum r d Isar, TU Miinchen, Klinik und Poliklinik flir Strahlentherapie; 2Klinikum r d Isar, TU Miinchen, Nuklearmedizinische Klinik und Poliklinik
Introduction: Outcome of 46 patients with recurrences after surgery and conventional radiotherapy (convRT) of high grade gliomas, treated with stereotactic fractionated radiotherapy (SFR). GTV was defined using C11-MET-PET/CT/MRI fusion images. The high specificity of MET-PET in these tumors was demonstrated in previous studies. Methods, Materials: 26 males, 20 females; mean age 50 (36-73). Glioblastoma WHO IV (n = 37), Astrocytoma III (n = 8); Oligoastrocytoma III (n = 1). All pat were pre-irradiated using a convRT technique (54-60 Gy). The mean time between the first and the second irradiation treatment was 22 months (Median 17; 4-85). MET-PET/CTIMRI data were integrated and co-registered in the BrainLAB planning system using an automatically intensity based image fusion method. GTV (max. < 4 cm in all cases) encompassed the MET uptake in the fusion images. SFR: 30 Gy, 5 Gy/fraction, 5 X/week. 30 pat had chemotherapy with temozolomid 200 mg/m2/d in 1-2 cycles before and 4-26 after SFR. Follow-up: MRI, CT, 6 weeks and every 3 months after SFR until death. Results: Survival (Confidence interval [CI] 95% ): Mean 15 (10-19), median 9 months (6-12). In Pat with SFR + temozolomid the mean and median survival was significant higher (mean 17, median 11) vs. without chemotherapy (mean 12, median 6, p = 0.02).12 patients (24%) survived> 1 year. The treatment was generally good tolerated. 3 pat were re-operated after SFR (tumor necrosis and recurrences). Conclusion: This is the first study analyzing the results of re-irradiation in recurrences of brain gliomas based on MET-PET imaging. The mean survival after SFR is comparable with the data of the literature in the primary treatment of gliomas. The advantage of the additional temozolomid is remarkable.
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Strahlenther Onko12004;180 {Sondernr 1):21
Strahlenther Onkol 2004;180 {Sondernr 1):21
Stellenwert der l1C-Choli n-PET/CT-U ntersuch u ng in der Erfassung des Lokalrezidivs bei Patienten nach Primartherapie eines Prostatakarzinoms
Funktionelle Bildgebung thorakaler Tumoren: Fusion von CT und PET oder Dual-Modality PET-Cn
c. Pottgen'; E. Horst'; S. Grehl'; M. Heintz 2; F. Indenkampen2; T. Beyer3;
N M. Blumstein'; P.M. Messer; H-W. Gottfried3; S. N Reske' lUniversitat Ulm, Nuklearmedizin; 2Universitat Ulm, Strahlentherapie; 3Universitat Ulm, Urologische Klinik
W. Liibcke; S. Levegriin2; M. Stuschke' lKlinik flir Strahlentherapie, Universitatsklinikum Essen; 2Abt. Klinische Physik, Klinik flir Strahlentherapie, Universitatsklinikum Essen; 3Zentralinstitut flir Diagnostische Radiologie, Universitatsklinikum Essen
Ziel: Nach Therapie eines Prostatakarzinoms (OP; konf. RT; perm. Brachytherapie, BT) entwickeln bis zu 40% der Pat. einen PSA Progress bedingt durch lokales/intrapelvines Rezidiv. Eine Rezidivfriiherkennung ist jedoch im Hinblick auf eine emeute kurative Therapie in1manent. Die Aussagekraft konv. Bildgebung ist eingeschrankt. Der Stellenwert der llC-CholinPET/CT-Untersuchung zur Detektion des Turnorprogresses wird dargestellt. Methode: In einer prosp. Studie (04/02-12/03) wurde bei 350 Pat. ein llCCholin-PET/CT durchgeflihrt. Visuelllquantitative Beurteilung mittels Messung des standardisierten uptake values (SUV). Auswertung nach Alter, primarerlFolge-Therapie, Stadium, aktuelles PSA u. konv. Diagnostik. Eine histologische Sicherung der erhobenen Befunde wurde angestrebt. Ergebnisse: Evaluation von 34 Pat. (xm 68.6 Jahre, 51-83 J.). 76.4% OP (RO 67.7%, R1 23.5%, R2 8.8%) davon 23,1 % mit adjuv. RT, 17.6% BT, 6.0% kRT; Stadium: T1I2a-<: 20.5% T3a1 479.5%; NO 88.3%, N1 11.7%; MO, G 2-4, Gleason> 6; mitt!. Zeitintervall Therapie - PET/CT 53.9 Monate (1-158); mitt!. PSA vor PET/CT 7.1 mg/dl (0.5-55). 91,2 % der Pat. waren in der konv. Bildgebung ohne Befund. 5.9% PET neg. bei pos. Histo. In 94.1 % fand sich ein LR (mitt!. SUV 2,1). Pat. mit Hormonentzug n = 7 waren PET positiv. 58.9 % histologische Verifikation. 7/34 (20.5%) Pat. mit LR u. pelviner (n = 3) bzw. paraaortale (n = 4) LK-Metastasierung, 1 Pat. mit oss. Metastase. Das Ergebnis der PET -CT flihrte bei allen Patienten zu therapeutischen Konsequenzen. Schlussfolgerung: Die fusionierte 3-D-Bildgebung mittels 11C-CholinPET/CT ist eine prazise, effektive Methode zur friihzeitigeren Detektion eines Prostatakarzinomrezidivs. Bei einer lokal begrenzen Ausdehnung konnte ein emeuter kurativer Therapieansatz verwirklicht werden.
Ziele: Die Fusion von CT und PET stellt bei Tumoren im Thoraxbereich besondere Anforderungen, daher verspricht der Einsatz eines Dual-Modality PET -CT-Scanners Vorteile. Hier wurde die geometrische Prazision der Fusion von separater PET-Studie und Planungs-CT im Vergleich zur kombinierten PET-CT-Untersuchung gepriift. Mate~ (Methoden): Zehn Patienten (m 6, w 4) mit intrathorakalen Turnoren (Osophagus-I Bronchialkarzinom: 3n Pat.) erhielten zur Bestrahlungsplanung eine kombinierte PET-CT-Untersuchung in Bestrahlungsposition am Dual-Modality PET-CT-Scanner (Biograph®, Siemens). Zu einem separaten Zeitpunkt erhielten aile Patienten ein Planungs-CT des Thorax (36 Schichten, Schichtdicke 1 cm). Nach dem Transfer in das Planungs-System (ECLIPSE®, Varian) erfolgte zunachst eine automatische Fusion von PETund CT aus der kombinierten Untersuchung, anschlieBend eine manuelle Fusion von PET-Studie und Planungs-CT. Die geometrische Genauigkeit wurde anhand manuel! gewahlter anatomischer Landmarken gepriift. Ergebnis: Die Fusion von PET- und CT-Studien ohne Verwendung externer Marker ist im Thorax-Bereich schwierig. Der dreidimensionale vektorielle Fehler der manuellen Fusion von separater PET - und CT-Studie betrug im Mittel 3.2 (SD 0.84) mm, im Maximum 4.7 (SD 1.4) mm. Bei der automatischen Fusion tritt im Vergleich anatomischer Fixpunkte ein mittlerer Fehler von 0.5 mm (SD 0.5), maximal von 0.7 (SD 0.6) mm auf (p < 0.001). Atemexkursionen stellen ein besonderes Problem dar und konnen in der Transversalen zu einer maximalen Abweichung von 13.2 (5.0-32) mm zwischen PET und Planungs-CT flihren. Schlussfolgerung: Fiir die Verwendung funktioneller Bildgebung in der Bestrahlungsplanung thorakaler Tumoren ist der Einsatz eines kombinierten Dual-Modality PET-CT-Scanners von Vortei!.
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Funktionelle Bildgebung in der Radioonkologie I Brachytherapie II
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Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1):22
Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernrl):22
Stellenwert der F18-FDG-Ganzkorper-PET-Untersuchung in der Bestrahlungsplanung I. Schultze l ; I. Hayen 2; N. Czech 3; B. Mbarek!; B. Kimmig! IKlinik flir Strahlentherapie, Kiel; 2Bundeswehrkrankenhaus Hamburg, Radiologie; 3Klinik flir Nuklearmedizin Kiel
Ergebnisse der intrakoronaren Brachytherapie bei der Behandlung von In-Stent-Restenosen A. Kriil[l; K. Meyer; R. Koster; H. Thurmann l ; M. Todorovic l ;
R. Schwarz!; T. MiinzeP; T. Meinertz 2; W. Albertil lUKE, Klinik und Poliklinik flir Strahlentherapie und Radioonkologie, Hamburg; 2UKE, Abteilung flir Kardiologie, Hamburg
Hintergrund: Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) hat zunehmenden Einfluss auf die onkologische Diagnostik gewonnen. Deren Ergebnisse miissen in die Bestrahlungsplanung einbezogen werden. Ziel dieser Untersuchung war es deshalb, den Einfluss der PET zu evaluieren. Material und Methode: Bei 62 Strahlentherapiepatienten erfolgte zusatzlich zu den iiblichen bildgebenden Verfahren eine PET-Untersuchung. Zugrundeliegende Diagnosen waren unbekannte Primartumoren (CUP) der Kopf-Hals-Region (20), Kopf-Hals-Tumoren (11), Mammakarzinome (9), CUPs auBerhalb der Kopf-Hals-Region (6), Bronchialkarzinome (4) und andere (12). Die PET-Untersuchungen wurden als Ganzkorperuntersuchungen mit durchschnittlich 400 MBq F18-FDG in flinf verschiedenen Institutionen durchgeflihrt. Retrospektiv wurde von einem Panel der EinfluB der PET auf die Strahlenbehandlung bewertet. Ergebnisse: Bei 19 von 62 Patienten (30 Prozent) ergaben sich Veranderungen der Behandlung, die kausal auf die PET-Informationen zuriickgeflihrt werden konnten. Bei 13 dieser Patienten muBte das Zielvolumen, bei 6 Patienten die gesamte Behandlungsstrategie verandert werden. In weiteren 6 Hillen (10 Prozent) konnte die Behandlungsstrategie in Foige der PET-Erkenntnisse bestatigt werden. In 37 Fallen (60 Prozent) hatte die PET keinen Einfluss. Veranderungen des Zielvolumens betrafen vorwiegend Strahlenbehandlungen von Kopf-Hals-Tumoren (3/11) und metastasierten Mammakarzinomen (3/9). Schlussfolgerung: Die PET hat sich als ein niitzliches Instrument erwiesen. Sie ist hilfreich insbesondere bei Vorliegen unbekannter Primartumoren. PET sollte zur Zielvolumendefinition insbesondere in Hillen von KopfHals-Tumoren und metastasierter Mammakarzinome hinzugezogen werden.
Ziele: In-Stent-Restenosen rezidivieren auch nach einer erneuten kardiologischen Intervention in bis zu 60% der Faile. In mehreren klinischen Studien konnte gezeigt werden, dass durch eine intrakoronare Bestrahlung die Rezidivrate gesenkt werden kann. In diesem Beitrag wird untersucht, ob dies auch bei der routinemliBigen Anwendung der Brachytherapie gelingt. Methodik: Insgesamt wurde bei 184 Pat. eine intrakoronare Brachytherapie durchgeflihrt. Ausgewertet wurden 140 Pat., die im Zeitraum von Dez. 1999 bis Feb. 2003 wegen einer In-Stent-Restenose zunachst dilatiert und anschlieBend bestrahlt worden sind. Am haufigsten betroffen waren LAD, RCA und LCX . Die Behandlung erfolgte mit dem Beta-CathTM-System der Fa. Novoste. In Abhangigkeit yom GefaBdurchmesser wurden 18,4 bzw. 23,0 Gy appliziert. Die Bestrahlungsstrecke betrug je nach Lange des dilatierten GefaBabschnitts 30, 40 oder 60 mm. Ais Endpunkte wurden die schwerwiegenden cardialen Ereignisse (MACE) bestimmt. Ergebnisse: Bei allen 140 Patienten konnte die intravasale Brachytherapie problemlos durchgeflihrt werden. Die mediane Nachbeobachtungszeit in unserem Kollektiv betragt 12,0 Monate. Eine erneute Intervention im Bereich der behandelten Stenose (TLR) wurde bisher nur in 26 (18,6%) Fallen erforderlich. Die Haufigkeit eines Eingriffes an dem betroffenen GefaBe (TVR) lag bei 17%. FiinfPatienten sind an ihrem GefaBieiden verstorben. Ein weiterer Patient hat eine Spatthrombose entwickelt, die zu einem Herzinfarkt geflihrt hat. Schlussfolgerung: Die intrakoronare Brachytherapie ist auch bei der routinemaBigen Anwendung eine effektive Behandlungsmethode, urn die hohe Rate der In-Stent-Restenosen zu senken. Sie erfordert eine enge Kooperation zwischen Kardiologen, Strahlentherapeuten und Medizin-Physikern.
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Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):22
Einfluss der intrakoronaren Brachytherapie auf lasionen der Seitenaste A. KriiW; K. Meyer; R. Koster; H. Thurmann l ; M. Todorovic l ; R. Schwarz l ; A. Schuchert2; T. Meinertz 2; W. Albertil
Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1):22
Die intrakoronare Brachytherapie bei In-StentRestenosen: klinische Ergebnisse und filmdosimetrische Untersuchungen
lUKE, Klinik und Poliklinik flir Strahlentherapie und Radioonkologie, Hamburg; 2UKE, Abteilung flir Kardiologie, Hamburg
R. Baumann l ; A. Warszawski l ; H. Grundtkel ; B. Hornig2; 1.H. Karstens l IMedizinische Hochschule Hannover, Strahlentherapie und Spezielle Onkologie; 2Medizinische Hochschule Hannover, Abteilung flir Kardiologie
Ziele: Die intrakoronare Brachytherapie (IBT) wird oft in Stenosen durchgeflihrt, aus denen Seitenaste abgehen. Bisher ist es unklar, ob durch die IBT eines Hauptgefasses auch Lasionen im Bereich des Abganges eines Seitenastes positiv beeinflusst werden. In diesem Beitrag wird untersucht, ob die IBT die Plaqueprogression in den Seitenasten verhindern kann. Methodik: Bei 33 von 146 Patienten, die wegen einer In-Stent-Restenose (> 70 % ) behandelt wurden, war auch der Abgang eines Seitenastes stenosiert. Die betroffenen Seitenaste gingen entweder aus der LAD (n = 20), der RCA (n = 8) oder der LCX (n = 5) hervor. Aile Patienten erhielten eine PTCA und IBT. Die RT erfolgte mit dem Beta-CathTM-System der Fa. Novoste. Bestrahlt wurde ausschlieBlich das jeweilige HauptgefaB. Die applizierte Dosis betrug 18,4 bzw. 23,0 Gy. Wahrend der Intervention wurde der Durchmesser des beteiligten Seitenastes mit der quantitativen Koronarangiographie (QCA) bestimmt und nach einer Beobachtungszeit von 8,6 ± 3,5 Monaten kontrolliert. Ergebnisse: In 1 Fall kam es durch den Eingriff zu einem Verschluss eines Seitenastes, der aber asymptomatisch blieb. Die QCA der Seitenaste ergab zum Zeitpunkt der Intervention einen minimalen GefaBdurchmesser von 1,28 ± 0,56 mm und bei der Nachuntersuchung von 1,39 ± 0,71 mm. 1m Beobachtungszeitraum ereigneten sich kein weiterer Verschluss eines Seitenastes. Bei der Kontrollangiographie zeigte keiner der dilatierten Seitenaste eine binare Restenose. Kein Patient entwickelte ein schwerwiegendes cardiales Ereignis wie Tod, Myokardinfarkt oder Reintervention (MACE). Schlussfolgerung: Die intrakoronare Brachytherapie in einem HauptgefaB scheint nach den bisherigen Ergebnissen auch eine Plaqueprogession in den partiell mitbestrahlten Seitenasten zu verhindern.
Ziel: Die intrakoronare Brachytherapie bei In-Stent-Restenosen ist eine etablierte Methode zur Behandlung von Restenosen. Die klinischen Ergebnisse werden retrospektiv analysiert und die filmdosimetrischen Untersuchungen der 32P-Quellen vorgestellt. Methode: Von 2/01 bis 12/03 wurden 106 Pat. konsekutiv einer intrakoronaren Brachytherapie mit dem Galileo®-~-Afterloader unterzogen. Das mittlere Alter betrug 61 Jahre. Bestrahlt wurde jeweils die Stent-Region plus 4mm distal und proximal mit einer Dosis von 20 Gy bezogen auf 1 mm GefaBwandtiefe. Aile eingesetzten 32P-Quellen wurden einer Eingangspriifung unterzogen, urn sowohl die Absolutdosimetrie wie auch die Homogenitat zu iiberpriifen. Ergebnisse: Analog zu den internationalen Daten liegt das aktuarische Restenose-Risiko bei 15-20% fUr die ersten 6 Monate. Fiir die ersten 20 Patienten ergab sich eine erhohte Restenoserate im Randbereich. Diese glich sich den publizierten Ergebnissen nach Umstellung der aktiven Quelle von 27 auf 20 mm (minimal bestrahlte Lange 40 mm) an. 1m Rahmen der physikalischen Qualitatssicherung wurde bei allen Quellen die Absolutdosimetrie iiberpriift. Die Abweichungen gegeniiber den im Zertifikat angegebenen Werten lagen bei ±2%. Quer- und Langsprofil der Strahler wurden mit einem Videodensitometer untersucht. Die Homogenitat lag im Bereich von 5-10% und damit innerhalb der vorgegebenen Toleranz. Auch beim Versetzen der Quelle zeigte sich eine gute Homogenitat der Dosisverteilung, nennenswerte Dosisabweichungen wurden im Ansatzbereich nicht beobachtet. Schlussfolgerung: Die intrakoronare Brachytherapie erwies sich bei unseren Pat. als effektive und sichere Methode zur Behandlung von Restenosen. Die physikalische Qualitatskontrolle ergab eine gute Homogenitat der eingesetzten Strahler.
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Brachytherapie II / Padiatrische Tumoren
V-oss
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Strahlenther Dnkol 2004;180 {Sondernr 1):23
Strahlenther Dnkol 2004;180 {Sondernr 1):23
Perioperative, hyperfraktionierte Brachytherapie bei Sarkomen T. Hehrl; J. Classen l; U. Lamprechtl; M. Bambergl; W. Budach l 'Universitat Tiibingen, Klinik flir Radioonkologie
Coronary Artery Radiation Therapy for Instent Restenosis in small coronary arteries utilizing a beta-emitter: A dose comparison study C Dilcher}; R.C Chan 2; R. Wolfram 3; D.A. Canos3; W. Albertil; R. Waksman 4 lRadiation Oncology, University Hospital Eppendorf, Hamburg; 2Radiation Oncology, Washington Hospital Center, Washington DC; 3CRI, Washington Hospital Center, Washington DC; 4CRI, Washington Hospital Center, Washington DC
Ziel: Durchflihrbarkeit, Toxizitat und Tumorkontrolle der perioperativen interstitiellen Brachytherapie mit perkutaner Radiatio (RT) marginal resektabler Sarkome. Patienten: Bei 20 Pat. wurden 23 interstitielle AL-Bestrahlungen mit 2x 1,5 Gyrrag bis zu einer GD von 15-30 Gy in Abhangigkeit der Resektion durchgeflihrt. Das mit 1,5 Gy ED behandelte Brachytherapie-Volumen betrug median 92 cm3. Eine perkutane RT wurde mit median 50 Gy (radiogene Vorbelastung bei 5 Pat.) durchgefiihrt. 13 Primar- und 10 Rezidivtumoren mit medianem Durchmesser von 10 em (range 3-20 cm), 45% Grading G3, RO-Resektion (1-5 mm in sano) bei 4, R1-Resektion bei 13, R2-Resektion bei 5 Tumoren. Bei 17 Lokalisationen wurde ein Extremitatenerhaltendes Vorgehen angestrebt. Medianes follow up 27 Monate. Ergebnisse: Akute Toxizitat Brachytherapie: bei 2 Pat. traten AL-Katheterdislokationen auf, bei 9 von 26 AL-Therapien gerotete Kathetereintrittsstelle (Ix assoziiert mit subfebrilen Temp.), 1 x radiogene Dermatitis erc all. Akute Toxizitat perkutane Bestrahlung: 1 X radiogene Dermatitis erc on, 3X LymphOdem CTC all. Aktuarisches 3-Jahres-Uberleben 83 %, krankheitsfreies Uberleben 51 %, 10k ale Tumorkontrolle 78 % (alle), flir Extremitaten-Sarkome 87%. Spate Nebenwirkungen: Fibrose bei 50% der Pat., 2x mit Bewegungseinschrankung. 32% Lymphodem der Extremitat CTCOII, 2x Hautulkus erc °IV. Schlussfolgemng: Bei marginal operablen Sarkomen kann mittels intraoperativ eingebrachter Brachytherapie-Katheter eine postop. kleinvolumige Boost-Bestrahlung der Hauptriskoregion im Bereich von GefaBen und Nerven nebenwirkungsarm durchgeflihrt werden. In Kombination mit der pra- oder post-operativen perkutanen RT lassen sich vor allem bei lokal fortgeschrittenen Sarkomen der Extremitaten vielversprechende 10kale Tumorkontrollraten erzielen.
Background: Coronary Artery Radiation Therapy (CART) using a betaemitter reduces the rate of in-stent restenosis (ISR). Animal studies have shown that higher doses reduce ISR rates more effectively. This study evaluates dose escalation of CART utilizing a beta-emitter after percutaneous coronary intervention (PCI) of small coronary arteries. Methods and Results: A total of 140 patients with angiographic evidence of ISR in a previously treated native coronary artery underwent PCI (balloon angioplasty, ablation by atherectomy, laser angioplasty). After successful intervention, a noncentered delivery catheter was advanced carrying the active source train (90 SrlY, 30 mm or 40 mm, BetaCath) to cover the target site. A total of 90 patients received 18.4Gy and 50 patients received 23 Gy prescribed to 2 mm radial distance from the center of the source. All patients were treated with aspirin and clopidogrel prior to the procedure. At discharge patients were instructed to continue clopidogrel 75 mg/day for at least 6 months. Results: The clinical 6-month follow-up showed no significant differences between both groups. TVR-MACE rate (target lesion revascularizationmajor cardiac adverse events) was similar in both groups (18.1 % versus 16.3% for 18.4 Gy and 23 Gy group). Conclusions: Dose escalation (18.4 Gy vs 23 Gy) utilizing a 90 SrlY -source is feasible, safe and equieffective in reducing ISR at 6-month follow-up. A probable trend towards a lower MACE rate in favor of the 23 Gy group could not be established due to the small cohort size.
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Strahlenther Dnkol 2004;180 {Sondernr 1):23
Strahlenther Dnko12004;180 {Sondernr 1):23
Dose Volume Histogram assessment after Coronary Artery Radiation Therapy (CART) in the setting of Late Stent Malapposition C Dilcher}; R.C Chan 2; C.S. Mintz 3; J.-1. Kotani 4; V.M. Shah 4; D.A. Canos4; N.J. Weissman 4; W. Albertj/; R. Waksman 4 lRadiation Oncology, University Hospital Eppendorf, Hamburg; 2Radiation Oncology, Washington Hospital Center, Washington DC; 3Cardiovascular Research Foundation, New York, N.Y.; 4CRI, Washington Hospital Center, Washington DC
Background: Positive remodeling and decreased neointima proliferation are causes for Late Stent Malapposition (LSM). The study investigates a possible relationship between dose and incidence of LSM. Methods: Index and 6-month follow up (FU) Intravascular Ultrasound (IVUS) examinations of 238 patients (152 treated with CART, 86 control) were reviewed. 7.2% (CART) and 2.3% (control) of patients were found to have LSM at FU. Dose Volume Histograms (DVH) were calculated for a segment of the adventitia comprising an arc deep to the area where LSM was present at FU. For control an arc deep to complete apposition (Controll) opposite the LSM area and a segment within the stent but 5 mm apart from the LSM area (Control 2) were chosen. Volumes were defined by IVUS (slices 1mm apart, media-adventitial contour 0.5mm thick from the border). Results: DVH of 90% and 50% of adventitial volume of LSM area received a significantly (p < 0.05) higher dose compared to controls. Calculated are 12 LSM sites in 9 patients and 9 control sites. At FU mean Cross Sectional Area of External Elastic Membrane (EEM CSA) of all sites was larger in the LSM group versus control (p = 0.004). Conclusions: DVH analysis showed a positive correlation between radiation dose to the adventitia and incidence of LSM. LSM may be due to the higher dosages delivered to 50% and 90% of the adventitial volume, which may have led to profound neointima suppression. In tum the neointima could not compensate positive remodeling reflected by an increase in EEMCSA.
Strahlenther Onkol2oo4' Sondernr. I © URBAN &
VOGEL
ALL-BFM-2000-Studie: Erstellung eines Referenzbildes zur Qualitatssicherung der ZNS-Bestrahlung von Kindern A. Warszawski l; B. Burger; F. Bruns}; J.H. Karstens}; M. Schrappe2 'Medizinische Hochschule Hannover, Strahlentherapie und Spezielle Onkologie; 2Medizinische Hochschule Hannover, Abteilung flir padiatrische Hamatoonkologie
Ziele: Erstellung eines Referenzbildes zur Qualitatssicherung der ZNSBestrahlung im Rahmen der multizentrischen ALL-BFM-2000-Studie. Methode ond Ergebnisse: 1m Zeitraum von 7/2000 bis 6/2002 wurde bei 251 Kindem im Alter von 1 bis 16 Jahren (median: 6.6 Jahre) die Indikation zur Strahlentherapie des Himschadels im Rahmen des ALL-BFM2000-Protokolls gestellt. Die Behandlung erfolgte an 47 verschiedenen Zentren. Die Dosierung, Bestrahlungstechnik und FixationsmaBnahmen sowie die Erfassung des Zielvolumens wurden gepriift. Abweichungen von der Erfassung des Zielvolumens im Verlauf der Behandlungsserie wurden in skalierter Form erfasst und in Anlehnung an die amerikanische POG-9404-Phase-III-Studie in groBere und geringe Abweichungen eingeteilt. GroBere Abweichungen fanden sich bei 15.1 % der Kinder, geringe bei 13.7%. Auf der Grundlage der aktuellen Literatur erfolgte die Erstellung eines Referenzbildes zur weiteren Qualitatsverbesserung, da Protokollabweichungen vorwiegend im Bereich der Zielvolumenerfassung auftraten. Anhand dieses Referenzbildes (Referenzsimulationsaufnahme, Referenzplanungs-CT) werden die ins PTV einzuschlieBenden anatomischen Strukturen mit dem entsprechenden Sicherheitssaum dargestellt. Aufgrund der Nahe zu kritischen Strukturen wird die Notwendigkeit deren Erfassung sowie die GroBe der Sicherheitsabstiinde diskutiert. Schlussfolgemng: Die Strahlentherapie des Himschadels ist derzeit bei Vorhandensein von Risikofaktoren fester Bestandteil der ALL-Therapie bei Kindem. Die Erstellung eines Referenzbildes soli zur weiteren Qualitatsverbesserung im Rahmen multizentrischer Studien beitragen und die exakte Zielvolumendefinition erleichtem.
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Padiatrische Tumoren
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Strahlenther Onko12oo4:180 (Sondernr 1):24
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Erste Ergebnisse der Protonentherapie fur Weichteil- und Knochentumoren im Kindesalter am PSI
Spatloxizitat nach MedulloblastomtherapieEine Erhebung 15 Jahre nach Diagnose
B. Timmermann l ; A. Lomaxl; G. Goitein l 'Paul Scherrer Institut, Abteilung Strahlenmedizin, Villigen-PSI
F. Heinzel
Hintergrund: Die Protonentherapie eignet sie wegen hoher Dosiskonformitat und steilem Dosisabfall besonders zur Behandlung von Kindem, urn das Risiko fur Therapiefolgen zu minimieren. Material und Methoden: Wir behandelten 12 Kinder mit Knochen- oder Weichteiltumor. Das Alter lag zwischen 7,5 und 16,1 Jahren (med. 12,0 Jahre). Diagnosen waren Chordom (n =3), Chondrosarkom (n =2), Rhabdomyosarkom (n = 2), Osteosarkom, Synovialsarkom, Desmoid Tumor, MPNSTund aneurysmatische Knochenzyste (n = 1). 9 Patienten wurden postoperativ bestrahlt, in 7 Fallen nach makroskopisch kompletter Resektion. Eine Chemotherapie erfolgte bei 4 Kindem, in 2 Fallen nach vorheriger Operation. Nur 1 Kind erhielt eine alleinige Radiatio. Ergebnis: 2 Kinder starben tumorbedingt 2 und 12 Monate nach Therapie. Eines davon verstarb nach diffuser Lebermetastasierung bei nieht kontrolliertem Rezidivtumor eines Osteosarkoms im Becken. Dieses Kind war initial bereits vor Protonentherapie metastasiert und die Behandlung erfolgte in palliativer Intention mit einer Gesamtdosis von 45 Gy. Das zweite Kind mit einem parameningealen embryonalen Rhabdomyosarkom im Bereich der Schiidelbasis verstarb nach einem Lokalrezidiv. Ein wei teres Kind mit einem Synovialsarkom der Halswirbelsaule erlitt einen lokalen Riickfall nach 3 Jahren und lebt. Schlussfolgerung: Die Protonentherapie fur Weichteil- und Knochentumoren im Kindesalter konnte am PSI erfolgreich durchgefUhrt werden. Angesichts der Selektion der Faile sind die Ergebnisse der Behandlung vielversprechend. Da der klinische Nutzen der Protonentherapie gegeniiber der Photonentherapie jedoch besonders hinsichtlich der niedrigeren Rate an Spattoxizitat und Zweittumoren zu erwarten sind, sind hierfUr Langzeitbeobachtungen notig.
Einleitnng: 1m Rahmen der SlOP II Medulloblastomstudie wurden von 1984-86 in Deutschland 90 Patienten behandelt und 1995 54 Patienten lebend und rezidivfrei registriert. Ca 15 Jahre nach Diagnose erfolgte jetzt bei diesen 54 Patienten eine emeute Statuserhebung. Methode: Mittels Fragebogen wurden Daten zum Remissionsstatus und Uberleben, zu Sekundarmalignomen und therapieassoziierten Spatfolgen erhoben. Ergebnisse: Aile 54 Fragebogen wurden beantwortet. Von 11 Patienten lieBen sich nach 1995 keine Verlaufsdaten eruieren. Bei 43 Patienten war nach 1995 kein Rezidiv oder Todesfall aufgetreten. 3 Patienten erkrankten an einem Schilddriisenkarzinom, das erfolgreich behandelt wurde. Angaben zur KorpergroBe lagen von 17 Patienten vor, die in 11 Fallen einen Minderwuchs ergaben. Von 14 Patienten mit nachgewiesenem Wachstumshormonmangel wurden 8 mit Wachstumshormon therapiert. Bei 18 Patienten lagen neurokognitive Defizite vor. Zusammenfassung: Spatrezidive sind bei den iiber 10 J ahren beobachteten Patienten nicht aufgetreten. Aufgrund von drei Sekundarmalignomen und der hohen Inzidenz an endokrinen und neurokognitiven Defiziten erscheinen lebenslange Nachuntersuchungen ehemaliger Medulloblastompatienten empfehlenswert.
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Strahlenther Onko12oo4:180 (Sondernr 1):24
Strahlenther Onkol 2004:180 (Sondernr 1):24
Radiotherapie von Rhabdomyosarkomen (RMS) im Stadium III mit 32 Gy: Ergebnisse der CWS-Studie und Lokalrezidivanalyse A. Schuckl; A. Mattke; C. Int- Veen2; l. Brecht2; S. Bernhard3; J. Treuner2;
Radiotherapie bei Ewing-Tumoren der Wirbelsaule: Ergebnisse und Loaklrezidivanalyse A. Schuckl; M. Kuhlen 2; l. von Schorlemer; S. Ahrens2; A. Hunold2; S. Konemann l ; J. Dunst3; W. Winkelmann 4; H. Jilrgens2; N. Willich l
E. Koscielniak2 'Universitatsklinikum MUnster, Strahlentherapie; 20lgahospital Stuttgart, Padiatrische Hamatologie/Onkologie; 3Katharinenhospital Stuttgart, Strahlentherapie
'Universitatsklinikum Miinster, Strahlentherapie; 2Universitatsklinikum Miinster, Padiatrische Hamatologie/Onkologie; 3Universitatsklinikum HalleiWittenberg, Strahlentherapie; 4Universitatsklinikum Miinster, Orthopadie
Ziele: Die Therapieergebnisse bei Patienten mit RMS im Stadium III mit giinstiger Histologie wurden untersucht, die in den Studien CWS 86 und 91 mit 32 Gy bestrahlt wurden. Material: Von 1986 bis 1998 wurden 75 Patienten im Stadium III mit guter bzw. kompletter Remission durch Chemotherapie mit 28--36 Gy bestrahlt. Es waren 2X 1,6 Gy pro Tag vorgesehen. Bei einem Teil der Patienten wurde zusatzlich eine second look OP durchgefiihrt. Bei Patienten mit einem Lokalrezidiv wurde die Bildgebung bei Diagnosestellung sowie Yom Rezidiv und die Bestrahlungsunterlagen angefordert und evaluiert. Ergebnis: Die lokale Kontrollrate nach 5 Jahren betrug 78%, das Uberleben 85%. Die lokale Kontrollrate bei Tumoren < 5 cm betrug 84%, bei Tumoren > 5 cm 70%. Die lokale Kontrolle war unabhangig von der Fraktionierung. Bei 26 Patienten wurde keine second look OP durchgefUhrt. Davon traten bei 18 Patienten mit PR 4 Lokalrezidive (22%), bei den 8 Patienten mit CR 1 Lokalrezidiv auf. 5 Pat. hatten ein in field, 3 Patienten ein Feldrandrezidiv. Schlussfolgerung: Patienten mit giinstiger Histologie und guter Remission durch die Chemotherapie haben mit einer Radiotherapie von 32 Gy eine giinstige Prognose. Initial groBe Tumoren sind mit einem hoheren Lokalrezidivrisiko assoziiert.
Ziele: Die Therapieergebnisse bei Patienten mit Ewing-Tumoren der Wirbelsaule wurden untersucht, die in den CESS 81, CESS 86 und EICESS 92 Studien behandelt wurden. Zusatzlich wurde eine Lokalrezidivanalyse durchgefUhrt. Material: Von 1981 bis 1999 wurden 116 Patienten mit Polychemo- und Lokaltherapie behandelt. 68% der Patienten hatten eine lokalisierte Erkrankung. Bei 106 Patienten wurde eine Radiotherapie durchgefUhrt, davon erhielten 26 Patienten eine primare Radiotherapie und 80 Patienten eine Bestrahlung nach Laminektomie und partieller Tumorresektion. Das mediane Follow up betragt 51 Monate. Bei Patienten mit einem Lokalrezidiv wurde die Bildgebung bei Diagnosestellung sowie yom Rezidiv und die Bestrahlungsunterlagen angefordert und evaluiert. Ergebnis: 27 Patienten (23,3%) entwickelten ein Lokalrezidiv. Bei einem Patienten trat eine sekundare meningeale Aussaat auf. Patienten, die eine Radiotherapie erhielten, hatten eine signifikant bessere Prognose als Patienten mit alleiniger OP. Bei allen 14 bzgl. des Lokalrezidivs analysierbaren Patienten trat dieses in-field auf und war nicht auf unzureichende Bestrahlungsfelder zuruckzufiihren Schlussfolgerung: Ewing Tumoren der Wirbelsaule haben eine hohe Rate an Lokalrezidiven. Diese treten i.a. innerhalb des Bestrahlungsfeldes auf. Patienten ohne Radiotherapie haben eine deutlieh schlechtere Prognose.
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'Universitatsklinikum, Strahlentherapie, Ulm
Strahlenther Onkol2oo4' Sondernr. 1 © URBAN &
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Padiatrische Tumoren I ZNS-Tumoren II
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Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):25
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Renale Spattoxizitat nach Ganzk6rperbestrahlung (TBI) vor allogener Knochenmarktransplantation (KMT) im Kindesalter J. Gerstein]; B. Polivka]; K.-W. Sykora2; J. H. Karstens]; M. Bremer] IMedizinische Hochschule Hannover, Strahlentherapie; 2Medizinische Hochschule Hannover, Piidiatrische Hiimatologie und Onkologie
Ziele: Es sollten Langzeitdaten zur renalen Dysfunktion bei Kindem nach TBI als Konditionierungskomponente vor allogener KMT erhoben werden. Material: Von 1986 bis 2002 erhielten 90 Kinder (med. Alter: 11 J., Streubreite: 2-16J.) eine TBI vor allogener KMT. 45 Kinder wiesen ein Follow-up von mind. 12 Mo. auf (Studienkollektiv). Die Chemotherapie der Konditionierung bestand aus Etoposid (n =32), Etoposid mit Cyclophospharnid (n = 7) und Etoposid mit Thiotepa (n = 6). Aile Pat. erhielten eine fraktionierte TBI mit 6-8 Fraktionen an 3-4 Tagen. Die Gesamtdosis betrug 11,1 Gy (19 Pat.) bzw. 12 Gy (26 Pat.). Als renale Dysfunktion wurde ein Ansteigen des Serumkreatinins iiber das 1,25-fache des jeweils altersabhiingigen oberen Grenzwertes nach KMT definiert. Bei einem Pat. wurde aufgrund einer vorbestehenden MTX-induzierten Nephropathie die Nierendosis auf 10 Gy begrenzt. Das med. Follow-up betrug 51 Mo. (Streubreite: 12-186 Mo.). Ergebnis: 11 Kinder (24%) entwickelten eine renale Dysfunktion mit einem med. Zeitintervall von 2 Mo. nach KMT (Streubreite: 1-10 Mo.). Bei 10 dieser Pat. war die renale Dysfunktion zeitlich limitiert mit Normalisierung der Kreatininwerte nach median 7 Mo. (Streubreite: 3-16 Mo.). Nur bei einem Pat. (9-jiihriger Junge mit AML) lag eine persistierende renale Dysfunktion mit einem Auftreten 10 Mo. nach KMT vor. Die Wahrscheinlichkeit, 3 Jahre nach KMT keine persistierende renale Dysfunktion aufzuweisen, betrug in unserem Kollektiv aktuarisch 97,6%. Schlussfolgerung: Die Wahrscheinlichkeit einer persistierenden renalen Dysfunktion nach fraktionierter TBI mit Gesamtdosen von nicht mehr als 12 Gy war in dieser Analyse sehr niedrig. Bei vorbestehender eingeschriinkter Nierenfunktion limitieren wir die Nierendosis durch individuelle Ausblockung auf 10 Gy.
V-097 Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):25
Linac-Radiosurgery (LRS) in 234 Patients with Brain Metastases
LlNAC-Radiosurgery (RS) and Stereotactic Fractionated Radiotherapy (SFR) in 7' Patients with Acoustic Neuromas (AN): Preliminary Data A-L. Grosu l; E. Ostreicher2; K. Pinsker2; A Miiller2; S. Stark l; M.A Leonardi3; C Fauser2; R. Jager"; H. Geinitz l; C B. Lumenta3; W. Arnold2; M. Molisl
lKlinikum r d Isar, TU Miinchen, Klinik und Poliklinik fur Strahlentherapie; 2Klinikum r d Isar, TU Miinchen, Hals-, Nasen-, Ohrenklinik; 3Stiidt. Krankenhaus Miinchen-Bogenhausen, Abteilung fiir Neurochirurgie; 4Klinikum r d Isar, TU Miinchen, Neurochirurgische Klinik und Poliklinik Introduction: Outcome of 71 pat treated with RS or SFR at one Institution. Patients, Methods: 71 pat with 72 AN were treated 1998-2003 in our department using RS (n = 53) and SFR (n = 19). Mean follow-up: 16 (RS) vs. 22.4 months (SFR). The group included 36 females and 35 males. Mean age: 66 (RS) vs. 60 (SFR). RS was indicated in pat with AN with max. diameter < 1.5 cm and normal hearing function on the contralateral side. SFR was indicated in pat with AN with max. diameter between 1.5 cm - 2.5 em or in pat with lesions < 1.5 em but reduced hearing function on the contralateral side. The treatment was performed using an adapted Siemens-LINAC (6 MeVphotons) and the BrainLAB system. In pat treated with RS a total dose of 12 Gy on 100% isodose on the tumor margins was delivered in one session (SFR: total dose 54 Gy, single dose 1.8 Gy, 5 fractions/week). Pat were followed for 6 weeks and every 3 months after treatment by MRI, otolaryngological and neurological investigations: pure tone audiogram, speech audiogram, vestibularis tests (VNG), facial and trigeminal tests. Results: The tumor control, defined as no tumor growth in the follow-up MRI is for the both groups of pat 100%. 1 year after RS the hearing was worsening in 21 % (RS) vs. 21 % (SFR). An improvement of hearing was registered in 7% (RS). One pat with serviceable hearing before RS became complete deaf 12 months after treatment. One pat developed a transitory facial nerve paresis 12 months after RS. A new transitory trigeminal neuralgy was reported in 10% (SFR). Conclusion: The selection of pat with AN for RS or SFR using the mentioned criteria seems to be valid: the results in both groups satisfactory concerning tumor control and side effects. Further studies have to confirm these results after longer follow-up time.
R. Thamm]; C H6pfner1; S. Stiirk]; H. Gumprecht2; R. Jiiger3; M.A Leonardi2; AM. Frank3; H. Geinitz]; AE. Trappe]; CB. Lumenta2; M. Molls]; A-L. Grosul lKlinikum r d Isar, TU Miinchen, Klinik und Poliklinik fur Strahlentherapie; 2Stiidt. Krankenhaus Miinchen-Bogenhausen, Abteilung fur Neurochirurgie; 3K1inikum r d Isar, TU Miinchen, Neurochirurgische Klinik und Poliklinik
V-099
Objective: Goal of the study is to analyse the results of LRS in 234 patients with 461 brain metastases. Patients and Methods: Between 1995 and 2002 234 pat (132 females and 102 males, median age 60, Range 24-89) with 461 brain metastases were treated using LRS. Mean follow-up time 11.5 months (1-70 months). Inclusion Criteria: 1-3 brain metastases, maximal diameter < 3.5 cm, KI = I> 70 %, controlled extracerebral metastases. The treatment was performed using an adapted Siemens-LINAC with 6 MeV photons and the BrainLAB system. A total dose of 20 Gy on 100% isodose on the tumor margins was delivered in 85% of patients. In brainstem metastases or in lesion with a maximal diameter> 3 cm a dose between 16 Gy and 18 Gy was delivered. Follow-Up: 6 weeks and every 3 months after treatment by MRI and clinical-neurological investigations. Results: Tumor control (no tumor growth on follow-up MRI investigations) was evaluated in 357 lesions. Complete Remission: 20%. Partial remission: 40%. No change: 24%. Tumor progression orrecurrence: 16%. Thus, tumor control was 84 %. Whole brain irradiation was performed in 15 patients (6% ) because of multiple brain metastases or meningiosis carcinomatosa. A second, third or fourth radiosurgery for new brain metastasis was performed in 42 % of patients. The rate of radiation necrosis, diagnosed using MET-PET was 2%: 2 patients were operated and 3 patients were treated conservatively. Mean survival time was 11.5 months. In patients < 70 years the mean survival time was 15 months, in patients> 70 years 7 months (p = 0.0001). Conclusion: Radiosurgery is a good treatment approach in patients with 1-3 brain metastases because ofthe high tumor control rate, the low rate of side effects and the non-invasive character of the treatment.
Introduction: Since 1998 111 pts. suffering from a skull base meningioma were treated by stereotactic fractionated radiotherapy (FSRT). The local tumor control was excellent, only 1 pt. developed a recurrence, 91 pts. (98.9%) showed an equal or reduced TV, 113 of the pts. developed a regress by comparing MRI scans. Aims of this study were to analyse TV reduction quantitatively and to determine factors leading to tumor shrinkage. Methods: 56 pts. were examined under equal conditions before and 6, 12 months after FSRT. The median follow-up was 26 months. Fat saturated T1-weighted MRI scans with a thickness of 3 mm were analysed. MRI before and after FSRT were correlated, and the TVs were drawn in each slice. Afterwards, TVs before and after FSRT were compared. Results: Median initial TV was 13.8 ml with a range from 0.4 to 90.2 m!. TV declined to a mean shrinkage of 19.7 % 6 months after FSRT. This decrease was highly significant (p < 0.001).12-18 months after FSRT mean shrinkage was 23.2%. A stratification into two groups, under 55 years and 55 years and older at treatment revealed a significant mean decrease in tumor volume of 22.4% and 16.8% (p < 0.05), respectively. Furthermore, a significant correlation between initial TV and mean shrinkage was noticeable. Smaller TV « 13.8 ml) shrank about 23.5% and larger TV (> 13.8 ml) about 15.9% (p = 0.02). The most intense reduction of TV was found 6-12 months after FSRT. Conclusion: FSRT is a very effective method for the treatment of skull base meningiomas. An approx. 20% reduction in tumor volume is seen within one year. Smaller tumors and younger age are factors determining the extent of TV shrinking.
Strahlenther Onkol 2004' Sondernr. 1 © URBAN & VOGEl
Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1):25
Signifikante Tumorvolumenreduktion nach stereotaktisch fraktionierter Radiotherapie M. Henze[l; M. W. GrojJl; R. Engenhart-Cabillic1 lStrahlenklinik Universitiitsklinikum Marburg
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ZNS-Tumoren II / Medizinische Physik
V-lOa
V-l02
Strahlenther Onkol 20°4:180 {Sondernr 1):26
Strahlenther Onko12004:180 {Sondernr 1):26
IORT of malignant brain tumors: Update of the clinical results in 70 patients P. Schuller}; S. Palkovic2; A. Schuck}; f. Schroder; H. Wassmann 2; N. Willich} 'Universitatsklinikum Mlinster, Klinik und Poliklinik flir Strahlentherapie - Radioonkologie; 2Universitatsklinikum Mlinster, Klinik und Poliklinik flir N eurochirurgie
Introduction: Even after resection and external radiotherapy (XRT), malignant gliomas still have a bad prognosis. Many new treatment methods have been tried, most with very little success. We report on our experience with IORT in 70 consecutive patients. Material and methods: From 9/1992 to 12/2003, 70 patients (pts.) with malignant gliomas were treated with IORT, 67 were evaluable. All patients have been followed up for at least 52 months. 26 pts. had grade III gliomas (21 astrocytomas, 4 oligodendrogliomas, 1 ependymoma), 43 pts. had glioblastomas (GBM). 53/68 tumors could be completely resected. After resection, pts. were draped with a sterile cover and transported to the radiotherapy department. IORT was carried out using a standard electron tube and 9-18 MeV electrons. 44/48 primarily treated patients received 20 Gy IORT + 60 Gypostoperative radiotherapy, 17/19 patients with preirradiated recurrences received 20-25 Gy IORT alone. Results: The rates of perioperative complications were 1.5% for wound infections and 4.5% for bleeding. For grade III gliomas, the median specific survival time amounted to 15.3 months, that of GBM was 12.2 months. The 2-year survival rates amounted to 28.5% (gliomas III) and 6.9% (GBM), the difference was significant (log rank p = 0.0098). Total vs. subtotal resection also yielded a significant difference (p = 0.(024), while tumor volume and primary vs. recurrence were not significant. Three months after treatment, initial symptoms had improved in 56% (hemiparesis), 47% (aphasia), 25% (hemianopsia), and 56% (convulsions). Conclusion: IORT was shown to be a feasible method with complication rates within the range known from literature. In most cases, symptoms could be improved. Survival rates were in the upper region of the literature range.
V-l0l Strahlenther Onko12oo4:180 {Sondernr 1):26
Eine Methode zur Festlegung der individuellen Parameter bei atemgetriggerten Bestrahlungen
Einfluss des Berechnungsmodells auf die Dosisverteilung bei der stereotaktischen Strahlentherapie von Lungentumoren T. Krieger}; U. Hiidinger; f. Wulf 'Universitat Wlirzburg, Klinik und Poliklinik flir Strahlentherapie; 2St. Vincentius-Kliniken Karlsruhe, Klinik flir Strahlentherapie und Radiologische Onkologie
Ziele: Vergleich von Pencil Beam (PB)-, Collapsed Cone (CC)- und Monte-Carlo (MC)-Berechnungen bezliglich Zielvolumen-Erfassung (PTVI CTV) bei hypofraktionierter Behandlung von Lungentumoren in einem stereotaktischen Korperrahmen. Material (Methoden): Flir 33 Lungentumore (PTV: 12-384 cm3 , Median: 122 cm3 ) wurden Bestrahlungsplane mittels PB-Algorithmus (implementiert in HELAX-TMS, Nucletron B.V.) generiert und optimiert. Die Verschreibung der Dosis (3 x 10-12.5 Gy) erfolgte auf die PTV-umschlieBende 100%-Isodose bei Normierung auf 150% im Isozentrum. AnschlieBend erfolgte bei gleicher Feldkonfiguration und Gewichtung eine Neuberechnung der Dosisverteilungen mit der CC-Option. Der Einfluss des Berechnungsmodells auf die Dosisverteilung wurde durch Vergleich der Dosis-Volumen-Histogramme flir CTV/PTV sowie der jeweils berechneten Monitoreinheiten analysiert. Ergebnis: Das CC-Modelllieferte typischerweise inhomogenere Dosisverteilungen. Die mediane 1 mittlere Dosis waren urn 13.9%/11.2% (PTV) bzw. 9.2%/9.4% (CTV) reduziert. Der Anteil des PTV, der die verschriebene Dosis erhielt, war im Mittel 7.1 % (SD: 6.5%) niedriger. Die berechneten Monitoreinheiten waren bei Verwendung des CC-Modells durchschnittlich 5.4% (SD: 5.8%) hoher. Die Unterschiede waren groBer flir hohe Photonenenergie (18MV vs. 6MV) sowie kleine Zielvolumina (PTV < 100 cm3 ). Exemplarisch durchgeflihrte MC-Simulationen zeigten bessere Ubereinstimmung mit den CC- als mit den PB-Berechnungen. Schiussfolgerung: Das von uns untersuchte PB-Modell liberschatzte die Dosis an der Grenze zwischen Tumor- und Lungengewebe. Der Effekt war abhangig von TumorgroBe und Photonenenergie. Daher empfehlen wir bei der Behandlung kleiner Lungentumore die Verwendung des CCModells sowie eine niedrige Photonenenergie.
V-l03 Strahlenther Onko12004:180 {Sondernr 1):26
IMRT mit Kompensatoren und mit step-and-shoot: Bestandaufnahme, Moglichkeiten und Grenzen
A. Block}; R. Bauer1; F.-W. KeffeP; B. TheophiP 'Institut flir Medizinische Strahlenphysik und Strahlenschutz, Klinikum Dortmund; 2Klinik flir Radioonkologie, Strahlentherapie und Nuklearmedizin, Klinikum Dortmund
H. Salz}; T. Wiezorek}; T. Wendt} 'Universitatsklinikum Jena, Radiologische Klinik
Hintergrund: Als erste Vorbereitung flir atemgetriggerte Bestrahlungen mlissen die Atmungsgewohnheiten eines Patienten anhand einer Atmungskurve (z.B. Aufzeichnung der Auf- und Abbewegung des Brustkorbes) studiert werden. Zusatzlich muss die durch die Atmung verursachte Bewegung des Zielvolumens (ZV) bekannt sein, damit der Sicherheitssaum urn den durch die Triggerung eingesparten Betrag verringert werden kann. Darliberhinaus wird die Kenntnis liber eine ev. Phasenverschiebung zwischen der ailBeren Atmungskurve (maBgeblich flir die technische Durchfiihrung der getriggerten Bestrahlung) und der inneren ZV-Bewegung, urn zu entscheid en, ob eine Amplitudentriggerung oder eine phasengetriggerte Bestrahlung stattfinden muss. Es wird eine Methode vorgestellt, die diese Parameter flir jeden Patienten individuell zu bestimmen erlaubt. Material und Methode: Am Klinikum Dortmund werden seit Juni 2003 atemgetriggerte Bestrahlungen mit dem RPM Respiratory Gating System (Fa. Varian) vorgenommen. 5 BC-Patienten, die flir die atemgetriggerte Bestrahlung vorgesehen waren, wurden vor dem Planungs-CT am Therapiesimulator lokalisiert. Es wird eine Durchleuchtungsbildserie (zur Festlegung der ZV-Bewegung) und die Auslenkungskurve (Atmungskurve) eines auf dem Brustkorb aufgesetzten Infrarot-Markerblocks mit einer Videokamera aufgenommen. Nach dem Planungs-CT wird der individuell bestimmte und durch die Triggerung reduzierte Sicherheitssaum urn das GTV gelegt. Der flir dieses PTV erstellte 3-D-Plan wird dann in einer 2. Sitzung am Simulator verifiziert. Ergebnisse: Es zeigte sich, dass die o.g. Parameter individuell flir jeden Patienten bestimmt werden mussten. Insbesondere entzog sich die ZVBewegung, die durch die atemgetriggerte Bestrahlung aufgefangen werden soli, einer standardisierbaren Beschreibung.
Einfiihrung: Flir die Applikation intensitatsmodulierter Felder stehen verschiedene Methoden zur Auswahl. Zwei davon, die Kompensator- und die "step-and-shoot"-Technik, werden in unserer Klinik eingesetzt. Diese Arbeit beschreibt die Moglichkeiten und Grenzen der einzelnen Methoden unter besonderer Berlicksichtigung der lokalen Geratekonfiguration und der festgestellten Probleme. MateriaIien und Methoden: Bestrahlungsplanung: Helax-TMS (Theranostic) und Konrad (Siemens OCS), Kompensatorfertigung: Frasmaschine Autim03D (MCP Med. Int.), Beschleuniger Primus (mit MLC, SIMTEC) und KD2 (Siemens), Dosimetrie: PTW. Durchfiihrung: Es werden Bestrahlungsplanung, Durchflihrung und Ergebnisse der Qualitatssicherung, applizierte MU, Gesamtdosisbelastung und einige technische Spezifika betrachtet. Ergebnisse und Zusammenfassung: Flir Kompensatoren sprechen die hohe raumliche Auflosung, die sehr gute Ubereinstimmung der gemessenen mit den berechneten Dosisverteilungen und die einfache Durchflihrung von Qualitatssicherung und Bestrahlung. Die applizierten Monitoreinheiten sind geringer als die step-and-shoot-Werte. Negativ ist der hohere Fertigungsaufwand. Flir die MLC-Technik spricht der vollautomatische Ablauf. Die Bestrahlungsdauer einer Fraktion ist derzeit noch hoher. Es ist unbedingt eine hohe MLC-Genauigkeit sicherzustellen. Flir groBe Zielvolumina (> 20 cm) ist diese Technik nicht geeignet (MLC-overtravel-Limit). Beide Methoden sind klinisch eingeflihrt. Je nach GroBe der Zielvolumina und der Forderungen an die Auflosung und an die Geratekonfiguration kann bevorzugt die eine oder die andere Methode zum Einsatz kommen. Beide Methoden erfordem einen zustitzlichen personellen und zeitlichen Bedarf flir die Vorbereitung, Qualitatssicherung und Durchflihrung.
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Strahlenther Onkol2004' Sondernr. 1 © URBAN &
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Medizinische Physik / Lebensqualitat
V-l04
V-l06
Strahlenther Onko12oo4;180 (Sondernr 1):27
Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):27
IsiS - ein Programm zur Dokumentation der Patientenposition in der Strahlentherapie bei Verwendung des Reuther-Kombiboards L. WisserI; M. Rogger; M. Niewaldl; C. Rubel; V. van Lengen3 lRadiologische Universitatsklinik, Abt. Strahlentherapie, Homburg/Saar; 2Deutsches Insitut flir kiinstliche Intelligenz, Kaiserslautern; 3Deutsches Institut flir kiinstliche Intelligenz, Kaiserslautern
Bildqualitat von Therapiesimulatoren: Ein Vergleich zwischen Bildverstarker- und a-Si Flachdetektor A. Blockl; B. Theophi[2; K. Mathias'l Ilnstitut flir Medizinische Strahlenphysik und Strahlenschutz, Klinikum Dortmund; 2Klinik flir Radioonkologie, Strahlentherapie und Nuklearmedizin, Klinikum Dortmund; 3Radiologische Klinik, Klinikum Dortmund
Ziel: Die Positionierung der Patienten zur Strahlentherapie mit Hilfe des Kombiboardes der Firma Reuther Medizintechnik, Koblenz, ermoglicht eine Vielzahl denkbarer Kombinationen der verschiedenen Zusatzgerate. Hierbei stellt sich in der Praxis das Problem der Dokumentation. MaterialfMethode: In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Institut flir kiinstliche Intelligenz in Kaiserslautern wurde eine Software zur OnlineDokumentation der jeweils benutzten Hilfsmittel entwickelt. Die wesentlichen Vorgaben waren die benutzerfreundliche Oberflache mit gleichzeitig eindeutiger Dokumentation. Ergebnis: Mit IsiS wurde eine Software entwickelt, die die o.g.Vorgaben optimal erfiillt. Die an Simulator und/oder Planungs-CT erhobenen Daten konnen iiber einen Netzwerkserver direkt an die Bestrahlungsgerate iibermittelt werden urn dort eine Rekonstruktion der individuellen Kombination zu ermoglichen. Falls die Hardwarevoraussetzungen hierzu nicht gegeben sind, kann ein Papierausdruck erstellt werden, der aile notwendigen Informationen und eine individualisierte Abbildung enthalt, so dass sich der/die MTRA am Bestrahlungsgerat auch durch einen optischen Vergleich von der korrekten Lage der Hilfsmittel iiberzeugen kann. In einem anderen Teil des Desktops konnen iiber einen USB-Anschluss Bilder z.B. einer Digitalkamera direkt in das ISIS-Programm importiert, abgespeichert und somit ebenfalls zur Dokumentation nutzbar gemacht werden. Auch diese Dokumente konnen entweder an einem weiteren vernetzten PC abgerufen oder iiber einen Farbdrucker ausgedruckt werden. Schlussfolgerung: Mit IsiS wurde ein praktikables Programm entwickelt, welches keinen zusatzlichen Aufwand darstellt und einen entscheidenden Schritt zur Qualitatssicherung bei der Patientenpositionierung leistet.
Hintergrund: Digitale Flachbilddetektoren werden seit kurzem auch bei Therapiesimulatoren in der Strahlentherapie eingesetzt. Neben den bekannten Vorteilen der digitalen Bildgebung bietet die flache Bauweise der digitalen Bildwandler gegeniiber der klobigeren eines Bildverstarkers (BV), eine groBere mechanische Bewegungsfreiheit, die u.a. eine tiefere Absenkung des Bildwandlers und damit auch des Patientenlagerungstisches erlaubt. Das erste Bestrahlungsplanungs-, Simulations- und Verifikationssystem mit a-Si-Flachbilddetektor in Deutschland ist seit April 2003 am Klinikum Dortmund im klinischen Einsatz. Material und Methode: Es wurden Rontgenaufnahmen der Priifkorper ETR-l und DIGI-13 (Fa. Wellhiifer), eines Aldersonphantoms und von 4 BC-Patienten an dem alten Simulator (Ximatron, Fa. Varian) mit konventionellem BV und dem neuen Simulator (Acuity, Fa. Varian) verglichen. Die Patientenaufnahmen wurden von erfahrenen Strahlentherapeuten und anonymisiert von erfahrenen Radiologen beurteilt, indem flir die Erkennbarkeit der verschiedenen anatomischen Strukturen Ziffern von 1 bis 5 verge ben wurden. Ergebnisse: Die Bildqualitat des a-Si Flachdetektors zeigte sich sowohl bei den Priifkorperaufnahmen (Auflosung, Niedrigkontrast, Dynamikumfang, Homogenitat), als auch bei den anatomischen Strukturen gegeniiber den BV-Aufnahmen als iiberlegen (Rippen, Wirbelsaule, Tracheobronchialsystem, Lungenparenchym) oder als zumindest gleichwertig (Herzkonturen, Mediastinum, Diaphragma).
V-lOS
V-l07
Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1):27
Strahlenther Onko12oo4;180 (Sondernr 1):27
Dosimetrische Auswirkungen von Lagerungskorrektur bei bildgestGtzterfluenzmodulierter Strahlentherapie
(lGRT)
Kognitive Leistungsfahigkeit von Erwachsenen nach Chemo- und/oder kranieller Strahlentherapie G. Welzel'; M. Bohrer'; S. Steinvorth 2; F. Wenzl
C. Baurnl; M. BirknerI; M. AlberI; F. Nusslin l
lKlinikum Mannheim, Universitat Heidelberg, Strahlentherapie; 2MITIHarvard University, Cambridge, USA, Dep. of Brain and Cognitive ScienceslDep. of Radiology
Ziele: Ziel der von uns durchgeflihrten Simulationsstudie ist es, die dosimetrischen Konsequenzen von bereits publizierten offline Lagerungskorrekturverfahren (LKV) in einer Patientenpopulation statistisch zu untersuchen. Methoden: Als Basis flir die Studie dienen Datensatze von Prostata-Patienten, die aus multiplen CT-Aufnahmen und taglichen Feldkontrollaufnahmen bestehen. Fiir diese Patienten wird eine Behandlung mit fluenzmodulierter Strahlentherapie (IMRT) geplant. Ausgehend von den Datensatzen simulieren wir pro Patient und Anwendung eines LKV jeweils 100000 IMRT-Behandlungen mit jeweils 40 Fraktionen. Aus den Simulationen erhalten wir statistische Informationen iiber die applizierte Dosis in den Organen der Patienten flir die verschiedenen LKV. Ergebnisse: Die LKV reduzieren die Varianz der erreichten Dosiswerte in der Patientenpopulation deutlich. Das Planungsziel flir das Zielvolumen wird durch Anwendung von offline LKV mit groBer Wahrscheinlichkeit erreicht. 1m Rektum kann man die Wahrscheinlichkeit hoher Dosiswerte mit allen untersuchten LKV deutlich reduzieren und erhalt eine bessere Rektumschonung. Unterschiede zwischen den einzelnen LKV zeigen sich vor allem in besonderen Patientengruppen wie z. B. der mit kleinem systematischen und groBem zufalligen Fehler. Hier kann das Risiko hoherer Rektumdosen bei einzelnen LKV signifikant groBer sein. Schlussfolgerung: Die Wahl des offline LKV sollte erst nach wenigen Fraktionen erfolgen, wenn man die GroBe des systematischen und zufiilligen Fehlers kennt. Mit der Wahl des geeigneten LKV konnen die Planungsziele und Dosisbeschrankungen mit hoher Wahrscheinlichkeit erreicht werden.
Hintergrund: Kognitive Nebenwirkungen wurden bisher vor allem nach kranieller Strahlentherapie beobachtet und untersucht, in der Literatur finden sich jedoch zunehmend Hinweise darauf, dass neuropsychologische Veranderungen auch nach Chemotherapie auftreten konnen. Diese Ubersichtsarbeit fasst die Literatur zur kognitiven Funktionsfahigkeit nach Tumortherapie bei Erwachsenen zusammen. Material und Methodik: Es wurden 63 Veroffentlichungen zwischen Januar 1980 und Juli 2003, die objektivierbare kognitive Nebenwirkungen nach Chemo- oder Strahlentherapie iiberpriifen, analysiert. 56 Untersuchungen mit insgesamt 3475 Patienten wurden in die Auswertung aufgenommen. Ergebnisse: Die Ergebnisse bestatigen, dass sowohl Chemo- als auch kranielle Radiotherapie zu kognitiven Beeintrachtigungen flihren konnen. Es wurden keine signifikanten Unterschiede zwischen Chemotherapie, Radiotherapie und Radiochemotherapie hinsichtlich kognitiver Defizite, Auftretensrate und einzelner kognitiver Teilbereiche gefunden. Die Rate kognitiver Funktionsstiirungen wurde in 16 Studien angegeben und lag in der Chemotherapie-Gruppe bei 39,7% (18--75%; 336 Patienten), in der Radiotherapie-Gruppe bei 45,8% (36-80%; 157 Patienten) und in der Radiochemotherapie-Gruppe bei 62,4% (54-70%; 171 Patienten). Schlussfolgerung: Kognitive Beeintrachtigungen bei erwachsenen Turnorpatienten werden auch nach Chemotherapie beobachtet und ahneln den Beeintrachtigungen nach Radiotherapie. Notwendig sind weitere prospektive Langzeituntersuchungen mit standardisierten neuropsychologischen Testverfahren und Beriicksichtigung der pramorbiden Intelligenz.
lUniversitatsklinik flir Radioonkologie Tiibingen, Abteilung flir Medizinische Physik
Strahlenther Onkol2oo4· Sondernr. 1 © URBAN &
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Lebensqualitat
V-lOS Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1}:28
Der Einfluss von personlichkeitsbezogenen Merkmalen wie Resilienz auf die subjektiven Nebenwirkungen (Fatigue) bei Patienten in der Radioonkologie
v-no
Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1}:28
Besteht Bedarf an Unterstutzungsangeboten bei Patienten mit einem Prostatakarzinom in der Strahlentherapie? Eine vorlaufige Analyse
c. Schleuf3ner1; S. Liesenfeld2; K. Leppeytl; B. Rohrigl; B. Strauf3l; T. Wendt2
F. Fehlauer; A. Winzer; T. Schneider; R. Schwarz l; D. Radesl; S. Tribius l; A. Bajrovicl ; U. Koch 2; W. Albertil 'Universitat Hamburg, Klinik flir Radioonkologie und Strah1entherapie; 2Universitat Hamburg, Abt. flir Medizinische Psychologie
ZielsteUung: In der vorliegenden Studie soli der Zusammenhang von Personlichkeitsmerkmalen, wie Resilienz mit der Intensitat der subjektiv erlebten Nebenwirkungen der Strahlentherapie, speziell der Fatigue untersucht werden. Resilienz beschreibt die physische und psychische Widerstandsfahigkeit einer Person. Es wird erwartet, dass Patienten mit einer hoheren Resilienz deutlich weniger korperliche Beschwerden haben und weniger unter Fatigue leiden. Weniger resiliente Patienten bediirfen einer besonderen psychosozialen Unterstiitzung. Material und Methoden: In der Klinik flir Strahlentherapie des Klinikums der FSU lena wird im Zeitraum 07/2003 bis 10/2004 eine Befragung an einer anfallenden Stichprobe von 200 Patienten zu subjektiven Nebenwirkungen durchgefiihrt. Die Befragung besteht aus einem halbstandardisierten Interview sowie Fragebogen zur Personlichkeitsdiagnostik (NEO-FFI, Resilienzskala), zur Erfassung der Fatigue (MFI), zur subjektiven Lebensqualitat (SF-36) sowie zur Erfassung des psychosozialen Betreuungsbedarfs (Hornheider Fragebogen). Parallel dazu werden medizinische Parameter erhoben. Die Patienten werden zu zwei Zeitpunkten, Beginn und Ende der Strahlentherapie befragt, so dass ein Pra-Post-Vergleich beziiglich der subjektiv erlebten Nebenwirkungen moglich ist. Ergebnisse: Bisher konnten etwa 50 Patienten vollstandig befragt werden und erste Zwischenauswertungen zeigen, dass Fatigue bei vielen Patienten unabhangig von medizinischen Parametern als Nebenwirkung auftritt. Der Zustand der Patienten verschlechtert sich beziiglich der Fatigue deutlich zum Ende der Therapie. Schlussfolgerungen: Fatigue ist eine Nebenwirkung in der Strahlentherapie, der Zusammenhang mit der Resilienz und den psychosozialen Bedingungen einer Person wird gepriift.
Eiuleitung: Ziel der Untersuchung ist die Erfassung des Bedarfs an Unterstiitzungsangeboten bei Patienten mit einem Prostatakarzinom in der Strahlentherapie. Ein spezieller Patientenfragebogen wurde entwickelt. Methodik: 39 Prostatakarzinom-Patienten (Tl-3NO-IMO) haben einen anonymisierten, nicht-validierten Fragebogen bearbeitet. Personliche Daten, Tumorstadium und Sozialanamnese wurden erfasst. 31 Fragen wurden formuliert und mit einer Antwortskala von 1-5 gewichtet (iiberhaupt nicht, kaum, mittelmaBig, ziemlich, auBerordentlich) bzw. "la-Nein". Bei den Fragen zu moglicher Unterstiitzung und Unterstiitzungsangeboten sind Mehrfachantworten moglich. Ergebnis: Das mittlere Alter betrug 67 lahre (52-79). 69% der Manner 1ebten in einem Zwei-Personen-Haushalt. "Von wem wiinschen Sie sich Unterstiitzung?": Familie (50% auBerordentlich, 18% ziemlich, 18% iiberhaupt nicht), Freunde (34% iiberhaupt nicht, 28% mittelmaBig), Patienten (60% iiberhaupt nicht, 22% kaum), Seelsorger (78% iiberhaupt nicht), Arzt (54% auBerordentlich, 16% ziemlich, 16% iiberhaupt nicht), Psychologe (49% iiberhaupt nicht, 19% kaum, 19% mittelmaBig). "An we1chen Unterstiitzungsangeboten wiirden Sie teilnehmen?": Informationsveranstaltungen (50% ), Ernahrungsberatung (41 % ), Entspannungskurse (43 % ), Beratungsstellen (42%), Selbsthilfegruppen (31 %), Gesprachsgruppe unter Leitung von Arzt und Psychologen (43%), Psychotherapie (28%). Diskussion: Der Fragebogen eignet sich, urn den Bedarf an Unterstiitzungsangeboten bei Prostatakarzinom-Patienten in der Strahlentherapie zu erfassen. Eine Validierung des Fragebogens ist notwendig und wird zur Zeit durchgeflihrt. Die Ergebnisse konnen genutzt werden, urn die Betreuung von Patienten mit einem Prostatakarzinom in der Strahlentherapie zu verbessern.
'Klinikum der Friedrich Schiller-Universitat Jena, Institut flir Medizinische Psychologie; 2Klinikum der Friedrich Schiller-Universitat lena, Klinik flir Strahlentherapie
V-lOg Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1}:28
Partizipation, Information und Patientenzufriedenheit in der Palliativsituation - Ergebnisse einer Patientenbefragung in der Strahlentherapie B. van Oorschotl; N. Kohler l; K. Leppert2; S. Liesenfeld3; T. Wendt!; R. Anselm 4 lModellprojekt "Patienten als Partner", FSU lena; 2Institut flir medizinische Psychologie, Klinikum der FSU lena; 3Abt. Strahlentherapie der Klinik f. Radiologie, Klinikum der FSU Jena; 4 Lehrstuhl f. Ethik, Theologische Fakultat, Universitat Gottingen
Hintergrund: In dem vom BMGS geforderten Modellvorhaben "Patienten als Partner" soli durch verschiedene patientenorientierte MaBnahmen die Mitwirkung von Tumorpatienten an Behandlungsentscheidungen gestarkt werden. In der Begleitforschung wurde u.a. der Frage nach dem Informationsstand, dem Partizipationsbediirfnis und der Patientenzufriedenheit nachgegangen. Material und Methode: In der Abt. Strahlentherapie der Klinik flir Radiologie wurden zwischen Marz 2002 und August 2003 110 stationar palliativbehandelte Tumorpatienten durch externe Interviewer personlich-miindlich mit einem standardisierten, 23 Items umfassenden Fragebogen befragt. Ergebnisse: 46 % der Befragten meinten, dass Arzt und Patient gemeinsam iiber TherapiemaBnahmen entscheiden sollten, 36% wollten die Entscheidung dem Arzt iiberlassen und 16% wollten selbst entscheiden. 75% hielten sich flir sehr gut/gut iiber den Behandlungsablauf informiert. 43% der Befragten hielten sich flir sehr gut/gut iiber die Prognose informiert. 24 % sagten, sie konnten sehr gut/gut auf Art und Ablauf der Behandlung Einfluss nehmen. 38% meinten, sie konnten sehr gut/gut auf den Abbruch therapeutischer MaBnahmen Einfluss nehmen und 26% der Befragten sagten, sie konnten dies gar nicht gut. 97% der Befragten auBerten sich sehr zufrieden/zufrieden mit der medizinischen Betreuung insgesamt. Schlussfolgerung: Das differenzierte Bild der gewiinschten Entscheidungsbeteiligung, die Defizite im Wissen urn die Prognose und die partiell unterschatzten Einflussmoglichkeiten veranlassen zu einem gezielten Kommunikationstraining flir Arzte. Bei der Evaluation muB allerdings beachtet werden, dass die Patientenzufriedenheit durch mehr Partizipation und/oder Information nicht (weiter) verbessert werden kann.
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V-111 Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1}:28
An Analysis of complementary/alternative medicine (CAM) use by patients with prostate cancer K. SchOnekaes l; O. Mickel; R. Much?; M. Glatzel4; 1. Buntzel5; F. Bruns"; K. Kisters 7
IStrahlentherapie am Klinikum Minden, Strahlentherapie; 2Universitatsklinikum Miinster, Klinik und Poliklinik flir Strahlentherapie - Radioonkologie; 3St. Josefs-Hospital Wiesbaden, Strahlentherapie; 4 Zentralklinikum Suhl gGmbH, Klinik flir Strahlentherapie; 5Siidharz-Krankenhaus Nordhausen gGmbH, HNO-Klinik; 6Medizinische Hochschule Hannover, Abteilung flir Strahlentherapie u. spezielle Onkologie; 7St. AnnaHospital, Herne, Innere Medizin I
Background: CAM is gaining ever more importance in the treatment of radiotherapy patients. Many patients do not disclose this information to their physicians. This study was designed to evaluate the rates of CAM use by patients with prostate cancer. Methods: A total of 298 patients from 4 RT-institutions, who were admitted to radiotherapy for prostate cancer, were interviewed using a standardized structured questionnaire. Besides tumor parameters and the use of CAM, the reason for the use, the sources of CAM, the information source and the subjective self-assessment of patients personal conditions was documented. 219 Patients were irradiated for primary localized prostate cancer. 79 patients received a second line palliative radiotherapy because of bone metastases or local recurrence. Results: 32 % of all patients admitted carrying out an additional treatment. 37 out of the 79 patients (47%) with metastases/local recurrence used CAM. Preparations were distributed as follows: Vitamins were taken by 71 % of these patients, minerals by 52%. Most patients used a combination of two or more preparations. The most common reasons cited by CAM users for using these products were to achieve a better feeling and to assist conventional therapy by themselves. 51 % stated an improvement of their individual perception. Most patients asked their general practitioner for information about CAM or received the information from family members. 54 % stated that they wanted more information about CAM. Conclusion: CAM use is prevalent among patients with prostate cancer. Vitamins, minerals constitute the majority of these preparations. A standard interview increases the physician's ability to identify patients using CAM. The value of such preparations has yet to be tested in further studies.
Strahlenther Onkol2oo4' Sondernr. 1 © URBAN &
VOGel
Lebensqualitat / Kopf-Hals-Tumor I
V-112
V-114
Strahlenther Onko12004;1S0 (Sondernr 1):29
Strahlenther Onkol2oo4;1S0 (Sondernr 1):29
Mudigkeit wah rend konformaler Strahlentherapie (CRT) des Prostatakarzinoms R. Thamm}; H. Geinitz}; F. Zimmermann}; C. Scholz}; M. Keller; C. Winkler}; N. Prause}; R. Busch3; M. Molls} 'Klinikum r d Isar, TV Munchen, Klinik und Poliklinik fur Strahlentherapie; 2Chirurgische Vniversitatsklinik Heidelberg, Psychosoziale Nachsorgeeinrichtung; 3TU Munchen, Institut fur medizinische Statistik und Epidemiologie
Ziel: Prospektive Erfassung der strahleninduzierten Mudigkeit wahrend CRT des Prostatakarzinoms. Patienten nod Methoden: 136 Patienten wurden angesprochen, 119 nahmen an der Studie tei! (88%).83 Pat. (70%) wurden definitiv und 35 (30%) adjuvant behandelt. 82% der definitiv behandelten Patienten erhielten eine Hormontherapie. Erfassung der Mudigkeit mit folgenden standardisierten Instrumenten (vor CRT, 40 Gy, 60 Gy, 8 Wochen nach CRT): Fatigue Assessment Questionnaire (FAQ), Visuelle Analogskala (VAS), Fatigue Bother Score (FBS), Fatigue Skala des QLQ-C30 (FA-C30). Angst und Depression: Hospital Anxiety and Depression Scale (HADS). Statistik: Varianzanalyse, Korrelation nach Pearson. Ergebnisse: Die Mudigkeit stieg in allen 4 Scores signifikant wahrend CRT an (p < 0,001). Die FAQ- und die FBS-Werte waren auch 8 Wochen nach CRT noch erhiiht (p < 0,001 bzw. p = 0,005), wahrend die V AS- und die FA -C30-Werte wieder das Ausgangsniveau erreichten. HADS-Angst fiel wahrend der Therapie signifikant ab (p < 0,001). Die HADS-DepressionsLevellagen bei 40 Gy uber (p = 0,027) und nach Therapie unter den Ausgangswerten (p = 0,006). Hohere Mudigkeitswerten im FBS oder im FAC30 waren mit einer schlechteren globalen Lebensqualitat (LQ) assoziiert (p < 0,001). Der FAQ-Score und die VAS-Werte korrelierten eng mit Angst und Depression (p < 0,001). Die Mudigkeit korrelierte nicht mit den Hamoglobinwerten. Schlussfolgerungen: Die strahleninduzierte Mudigkeit ist mit verschiedenen standardisierten Instrumenten nachweisbar. J e nach Instrument ist jedoch der zeitliche Verlauf und die Assoziation zu Angst, Depression und LQ unterschiedlich. Vrsache der strahleninduzierten Mudigkeit waren weder sinkende Hamoglobin-Werte noch steigende Angst-Level.
V-113 Strahlenther Onkol2oo4;1S0 (Sondernr 1):29
Recursive Partitioning Analyse (RPA) von progn. Faktoren in der radioonkologischen Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenen Kopf-Hals-Tumoren
u. Schafer}; O. Mickel 'Vniversitatsklinikum Munster, Klinik fur Strahlentherapie Einleitung: Studien zur Therapie fortgeschrittener Kopf-Hals-Tumoren beinhalten haufig ein sehr inhomogenes Patientengut mit recht unterschiedlichen prath. progn. Faktoren. Mit der vorliegenden Vntersuchung wurde der Versuch unternommen, homogene Patientenklassen innerhalb dieser Erkrankungsgruppe zu bilden. Material nod Methode: Die Datenbasis umfasst 201 Pat., bei denen eine definitive Radiochemotherapie oder alleinige Radiotherapie durchgefuhrt wurde aufgrund eines lokal inoperablen PEC der Kopf-Hals-Region. Vnter Verwendung einer Recursive Partitioning Analyse (RPA) wurden ausgehend von folgenden prath. progn. Faktoren die Patienten einer Klasse 1 (beste Prognose), Klasse 2 oder Klasse 3 (schlechteste Prognose) zugeordnet: Geschlecht, Alter, Lange des Intervalls zwischen Diagnose und Behandlungsbeginn, T-Stadium, N-Stadium, pratherapeutischer HbWert, pratherapeutischer Allgemeinzustand, Tumorlokalisation, histologisches Grading und Behandlungsschema. Ergebnisse: Bezuglich der RP A -Verzweigung wurde das beste Oberleben (Median 39 Monate; 5-JOR 45 %) bei Pat. beobachtet, die einen prath. Hb-Wert von uber 11,5 gl100 ml, einen Allgemeinzustand (AZ) von Grad ~I (WHO) und eine Tumorlokalisation auBerhalb der Mundhohle hatten. Das schlechteste Oberle ben (Median 10 Monate; 5-JOR 12 %) wiesen Pat. auf mit einem prath. Hb-Wert von unter 11,5 gl100 ml, einem Allgemeinzustand von schlechter als Grad I gemiiB WHO und einer Tumorlokalisation der Mundhohle. Schlussfolgerung: Basierend auf dieser Klasseneinteilung konnen moglicherweise neue Therapieansatze in homogeneren Patientengruppen untersucht werden.
Strahlenther Onkol2oo4' Sondernr. 1 © URBAN & VOGEl
Nasopharynxkarzinom: Vergleich der UICC Stadienklassifikationen von 1987 und 2002 S. Roth}; l. Haas2; R. Willers2 'Universitatsklinikum Dusseldorf, Strahlentherapie; 2UniversiUitsklinikum Dusseldorf, HNO-Klinik
Von 1974-2003 wurde 151 Patienten mit einem Nasopharynxkarzinom (NPC) an den Vniversitatskliniken Dusseldorf (n = 75) und KOin (n = 76) definitiv bestrahlt. Das Patientengut verteilte sich homogener auf die Stadien nach der VICC-2002-Klassifikation: Stadium I: n = 7; II: n = 19; III: n = 27; IVa: n = 14; IVb: n =76; IVc: n = 8 als nach der VICC-1987-Klassifikation; VICC I: n = 1; II: n = 6, III: n = 19 and IV: n = 125. Die Strahlentherapie entsprach den Empfehlungen des M.D. Anderson Hospitals in Houston. Eine mittlere Dosis von 66 Gy erhielten der Primartumor und 58 Gy die Halslymphknoten unabhangig vom histologischen Subtyp. Die 5-Jahres-Gesamt-Vberlebensrate lag bei 40,3%. Eine Analyse nach der VICC-Klassifikationen von 1987 und von 2002 zeigte deutliche Mangel in dem alten System der Stadieneinteilung, die zu groBeren Vnterschieden der 5-Jahres-Oberlebensraten fuhrte. VICC 1987 Stadium I:? (n = 1); II:? (n = 6); III: 86% (n = 19); VICC IV: 35% (n = 125) (p = 0,33) gegenuber VICC 2002 Stadium I: ? (n = 7); II: 86% (n = 19); III: 72,3% (n = 27); IVa: 29% (n = 14); IVb: 29% (n = 76); IVc: 0% (n = 8) (p = < 0.0448). Auch korrelierte die Freiheit an regionalen Rezidiven und Fernmetastasen sig-nifikant mit den Stadien der VICC Klassifikation von 2002 (p = 0.003 bzw. < 0.0001), und aber nicht mit der von 1987 (p = 0.72 bzw. 0.35).
V-11S Strahlenther Onkol2oo4;1S0 (Sondernr 1):29
Interdisziplinares Therapiekonzept bei Plattenepithelkarzinomen der Mundhohle - Analyse von 288 vaskularen Transplantaten nach Radiotherapie S. Schultze-Mosgau}; 1. Wiltfang}; P. Kessler1; F. W. Neukam}; G. G. Grabenbauer 'Friedrich-Alexander Universitat Erlangen-Nurnberg, Klinik und Poliklinik fur Mund-,Kiefer-, Gesichtschirurgie; 2Friedrich-Alexander Vniversitat Erlangen-Nurnberg, Klinik und Poliklinik fur Strahlentherapie
Ziel: Oberprufung der Erfolgssicherheit von Fibula- und Skapulatransplantaten (Tx)zur Kieferrekonstruktion nach Radiotherapie. Material nod Methode: In der Zeit von 10/95--07/03 erfolgte eine Oberbruckung von Kontinuitatsdefekten mit 133 Fibula-Tx (osteokutan n = 113, ossar n = 20) und 155 Skapula-Tx (kombiniert: mit Paraskapula-/Skapulalappen n = 143, ossar n = 8). Eine Rekonstruktion erfolgte in 166 Fallen (57,6%) ohne praop. Radiochemotherapie (RCT, 4~55 Gy), in 72 Fallen nach praop.RCT (25%) und in 50 Fallen (17,4%) nach RT (6~70 Gy).Die Analyse erfolgte nach folgenden Kriterien: Komplikationen,Tx-Einheilung und Lebensqualitat(Score nach QLQ-30). Ergebnisse: Die Erfolgsrate aller Rekonstruktionen betrug 90%. Vnterschiede zeigte die Erfolgsrate in Abhangigkeit von der Vorbehandlung: Erfolgsrate ohne preop RT: 94% (n = 156),mit neoadjuv. RCT(~55 Gy): 92,1 % (n = 66), mit RT (6~70 Gy): 83,9% (n = 42). 2,5% der 133 FibulaTx und 6,4% der Skapula-Tx waren nicht erfolgreich. 7% der Fibula-Tx kam es zu einer Nekrose des kutanen Anteils und WundheilungsstOrungen.Wundheilungsstorungen wurden insbesondere bei Patienten mit RT von 6~70 Gy gesehen. Eine fehlende Durchbauung zum ortsstandigen Obergang nach RT/RCT wurde in 15% der Fibula- und 18% der SkapulaTx im Gegensatz zu fehlenden Durchbauungsraten von 5% im nicht bestrahlten Lager gesehen.Hinsichtlich der Lebensqualitat wurde nach QLQ-30-Score ein Jahr postoperativ von 68% eine geringe Beeintrachtigung und 22% keine Beeintrachtigung der korperlichen Leistung angegeben. 27% gaben keine Beschwerden, 68% geringe Beschwerden an. Schlussfolgerung: Der Einsatz von Tx nach neoadjuvanter RCT zeigte vergleichbare Erfolgsraten wie eine Tx ohne priiop RT. Nach RT mit 6~70 Gy ist die Erfolgsrate 6% reduziert.
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Kopf-Hals-Tumor I
V-116
V-118
Strahlenther ankol 2004;180 (Sondernr 1):30
Strahlenther Onkol 2004;180 (50ndernr 1):30
Sonographische Nachsorge von Lymphknotenmetastasen bei Kopf-Hals-Tumoren nach primarer Strahlentherapie - wie sieht eine Vollremission aus? B. Roperl; N. Nuse l; F. Auer2; M. Mollsl lKlinikum rechts der Isar der TU Miinchen, Klinik flir Strahlentherapie und Radiologische Onkologie; 2Klinikum rechts der Isar der TU Miinchen, Institut flir Rdntgendiagnostik
Ziele: Zum Verlauf von vergrdBerten Lymphknoten (LK) inoperabler Kopf-Hals-Tumore nach primlir konservativer Therapie (RT) sind nur wenig systematische Daten bekannt. Diese longitudinale Ultraschallstudie soll zur besseren U nterscheidung zwischen regredienten und unkontrollierten LK-Metastasen beitragen. Methoden: 100 LK mit 1,5 cm MindestgrdBe von 16 Pat. mit Kopf-HalsTumor wurden bei 0 Gy, 30 Gy, RT-Abschluss und 1,2,3,4 und 6 Monate danach sonographiert (B-mode und colour-coded Duplexsonographie). Fiir jeden LK wurden jeweils Volumen (Ellipsoidformel) und die Erflillung 8 mdglicher Malignitlitskriterien dokumentiert (MCC = malignancy criteria count). Alle Pat. erhielten eine definitive RT (64-70Gy) ± simultane Chemotherapie. Bei klinisch evidentem Progress wurde die Untersuchung vorzeitig beendet (6 Pat.). Ergebnis: Jeder einzelne LK wurde im Mittel 7x untersucht [Range 4-9]. In 693 von 703 Flillen (98,6%) gelang eine exakte Re-Identifikation. Das mediane LK-Volumen bildete sich von 1 ml [0,1-95 ml] bei 0 Gy auf 0,1 ml [0,005-3 ml] 6 Monate nach RT stetig zuriick. Ein LK-Volumen > 1ml3 bzw. 4 Monate nach RT bedeutete in 50% bzw. 71 % eine unbeherrschte LK-Metastasierung (Spezifitlit 93% bzw. 96%). Nach 6 Monaten waren 93 % aller kontrollierten LK < 0,5 m!. Trotz anhaltender Remission kamen 6 Monate nach Therapie noch folgende Malignitlitskriterien vor: Irregullire Oberflliche 61 %, inhomogenes BEM 54%, fehlender Hilus 33%, Abrundung 24%, Konglomeratbildung 9%, GefliBaberration 9%, Gewebsinfiltration 4%, echoleere Areale 0%. Dabei betrug flir 87% der LK der MCC < = 3. Ein MCC > 6 war zujedem NachsorgezeitpunktAusdruck unkontrollierten Tumors. Schlussfolgerung: Die Stu die gibt konkrete Daten zur Entscheidungsfindung bzg!. Salvage-MaBnahmen nach primlir konservativer Therapie von Kopf-Hals-Tumoren.
Quantitative Speicheldrusenfunktionsanderungen in Abhangigkeit der Dasis und des Volumens einer neuen 3-D-Radiotherapie von Kopf-Hals-Tumoren T. Kuhntl; A.c. Muller; N. JirsaF; C. Gernhardt2; H.-G. Schaller2; J. Dunstl
1Martin-Luther-Universitlit Halle-Wittenberg, Strahlentherapie; 2Martin-Luther-UniversiHit Halle-Wittenberg, Zahnerhaltungskunde und Parodontologie
Ziel: Wir untersuchten die mittleren Parotis-Dosen (P-D mean) wlihrend einer neuen 3-D-Bestrahlung im HNO-Bereich und deren quantitativen Einfluss auf die Speichelflussrate und Pufferkapazitlit. Material und Methode: Zwischen 04/2002 bis 09/2003 wurden 32 Patienten mit SCC nach OP oder definitiv mit einer RT oder RCT behandelt. Gemessen wurde die stimulierte Speichelflussrate in mllmin an 4 Zeitpunkten. Die P-D mean wurde den DVHs der 3-D-Planung entnommen. Die TD50 wurde definiert als die stimulierte Speiehelflussrate < 25% der prlitherapeutisehen Rate. Ergebnisse:Alle Patienten hatten nach Abschluss der Radiotherapie einen Riiekgang ihrer Speichelflussrate (Mittelwert:normal = 1 mllmin, prli = 0,78 mllmin, post =0,26 mllmin). Gruppe A (n =11) beinhaltete Patienten, die eine P-D mean zwischen 20-35 Gy, Gruppe B (n = 11) eine mittlere Dosis von 35-50 Gy und Gruppe C (n = 10) eine Dosis von 50-65 Gyerhalten hatte. Patienten der Gruppe A hatten 4 Woehen nach Abschluss der Radiotherapie eine Speichelflussrate von 0,47 mllmin (63% vom Ausgangswert), in Gruppe B von 0,17 mllmin (22% vom Ausgangswert) und Gruppe C von 0,15 mllmin (19% vom Ausgangswert). Zwischen Gruppe A zu Gruppe B und C war eine signifikant hdhere Speiehelflussrate 4 Woehen nach Therapieabsehluss nachweisbar (p < 0,015). Alle Patienten mit einer P-D mean von> 31 Gy hatten eine Speichelflussrate < 25% ihres Ausgangswertes (TD50). Die Speichelpufferkapazitlit nahm mit ansteigender PD mean in den Gruppen deutlich ab (p = 0,07). Schlussfolgerung: Es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen Verringerung der Dosis an den Speicheldriisen und der Speichelflussrate und zur Pufferkapazitlit.
V-119 Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1):30
V-117 Strahlenther ankol 2004;180 (Sondernr 1):30
Stellenwert der interstitiellen PDR-Brachytherapie bei Mundh6hlenkarzinomen W. Metzner; M. Geiger2; M. Lotter2; R. Sauer2; V. Strnad2
lKlinik und Poliklinik flir Strahlentherapie, Friedrich-Alexander-Universitlit Erlangen-Niirnberg; 2Friedrich-Alexander-Universitlit ErlangenNiirnberg, Klinik und Poliklinik flir Strahlentherapie Ziele: Analyse der Wirksamkeit und Nebenwirkungen der interstitiellen PDR-Brachytherapie (IBT) bei Mundhdhlenkarzinomen. Material und Methode: Ausgewertet wurden 160 Patienten, die zwischen 10/1998 und 06/2003 mit PDR-Brachytherapie behandelt wurden: 66 Mundboden- und 94 Zungenkarzinome. 30 Patienten erhielten eine simultane Chemotherapie, 85 Patienten auch eine perkutane Radio/-chemotherapie. Bei 123 Patienten wurde eine postoperative Brachytherapie und bei 37 eine alleinige IBT durchgeflihrt. Die Boostdosis betrug im Mittel 27 Gy, die alleinige IBT-Dosis 56 Gy. Ergebnisse: Bei mittleren Nachbeobachtungszeit von 22 Monaten (6-60 Monate) betrug die lokale 5-Jahres-Kontrollrate bei Mundbodenkarzinomen 88% bzw. bei Zungenkdrperkarzinomen 82%, die metastasenfreie 5-Jahres-Uberlebensrate 81 % und 79%. Die 5-Jahres-Gesamtiiberlebensrate bei Befall des Mundbodens lag bei 64 % und bei Zungenkdrperkarzinomen bei 60%. An therapiebedingten Nebenwirkungen fand sich eine Mukositis = Grad 3 bei 2,5% der Patienten, ein Weichteilulkus bei 3,1 % und eine Osteoradionekrose bei 1,3%, wovon 0,6% bzw.l,3% chirurgisch versorgt wurden. Schlussfolgerung: Die interstitielle PDR-Brachytherapie ist bei Mundhdhlenkarzinomen eine sehr effektive Therapiemodalitlit, welche bei einer geringen Nebenwirkungsrate und guter LebensqualiUit eine hohe lokale Kontrolle ermdglicht.
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Kaufunktionelle Rehabilitation nach Therapie unterkiefernaher Karzinome - prognostische Faktoren B. At-Nawasl; M.D. Klein l; C. Ludwigl; J. Korholz l; K.A. GrOtz l
lUniklinik Mainz, MKG Chirurgie
Ziel: Evaluation der prognostischen Wertigkeit von Knochenlager, Strahlendosis, Behandler (nach Klinik) und Implantatoberflliche flir enossale Implantate bei kontinuitlitsrekonstruierten Unterkiefern. Patienten und Methode: In einer retrospektiven Studie wurden 106 Patienten aus zwei Zentren eingeschlossen, bei denen eine Unterkieferkontinuitlitsresektion zur Therapie eines Karzinoms und sekundlir Rekonstruktion (Beckenkammosteoplastik) mit Implantatversorgung durchgefiihrt worden war. Von diesen waren 47 Patienten (44%) bestrahlt worden. Parameter: Bestrahlungsdosis (unbestrahlt, 1-49 Gy, = 50 Gy), Implantattyp (Oberflliche: glatt, mittelrau, rau), implantatbezogenes Knochenlager (ortsstlindig, Osteoplastik) und Implantatiiberleben. Ergebnisse: Es wurden 512 Implantate inseriert. Zwischen den Versorgungszentren bestand kein signifikanter Unterschied beziiglich demographischer Daten und Rehabilitationschronologie. Die univariate Analyse zeigte einen lokal signifikanten Unterschied flir Strahlendosis und Knoehenlager, sowie eine Tendenz flir die Implantatoberflliehen, nieht aber flir den Behandlereinfluss. Die konfirmatorische, multivariate Analyse wies als einzigen unabhlingigen signifikanten Prognoseparameter die Strahlendosis nach (Relatives Risiko flir Implantatverlust 1,7 bei = 50 Gy). 1m Subkollektiv der Hochbestrahlten (176 Implantate) bestlitigte sieh der univariate Hinweis auf einen mdglichen Einfluss der Implantatoberflliche nieht. Schlussfolgerung: In einem Kollektiv zweier geographisch getrennter Zentren erweist sieh als unabhlingiger Prognoseparameter flir das Implantatiiberleben aussehlieBIieh die hohe Bestrahlungsdosis (= 50 Gy). Niedrige Bestrahlungsdosis, Osteoplastik, Behandlereinfluss und auch die Auswahl der Implantattyp spielen offensiehtlieh eine untergeordnete Rolle.
Strahlenther Onkol2004' Sondernr. 1 © URBAN &
VOGEL
Kopf-Hals-Tumor I I Rektum-, Anal- und Gallenwegstumoren
V-120
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Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):31
Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):31
Relevanz der Radioxerostomie fUr die Beeintrachtigung der lebensqualitat KA. GrOtz l; K Huppers2; M. Kunke[2; B. AI-Nawas2 lDr.-Horst-Schmidt-Kliniken, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, Wiesbaden; 2Universitatsklinik Mainz, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie
Ziele: Patienten-bezogene Zielkriterien wie Lebensqualitat (QoL) gewinnen zunehmend an Bedeutung fiir Therapiebewertungen. Ziel dieser Studie war zu evaluieren, inwieweit die Patientenbewertung der Beeintrachtigung durch Radioxerostomie mit objektiver Befundung und Behandlerbewertung iibereinstimmen. Materialien und Methoden: Patienten aus dem onkologischen Recall von 12/01 bis 03/02 (n = 208), wurden nach folgenden Kriterien inkludiert: Zustand nach Strahlentherapie eines Kopf-Hals-Karzinoms unter Einschluss der Speicheldriisen in der Phase spater Strahlenfolgen (> 90 Tage). Aile Patienten fiillten den QoL Fragebogen EORTC QLQ-C30 und H&N35 aus. Behandlerseitig wurde die Radioxerostomie als RTOG-Score klassifiziert. Von einem anderen Untersucher wurde objektiv die stimulierte SpeichelflieBrate (MFs) erfasst. Ergebnisse: 57 Patienten wurden eingeschlossen (Dosis: 55,3 ± 15 Gy, Zeit nach Bestrahlung: 46 ± 61 Monate), 53 fiillten den Fragebogen aus. 41 lieBen eine Sialometrie vomehmen (MFs 0,84 mllmin ± 1,0). Bei allen Patienten erhielten die Speichel-assoziierten QoL-Dimensionen "Mundtrockenheit", "zaher Speichel" und "Essen in Gesellschaft" die hochsten Relevanzbewertungen. Nach Subgruppen-Bildung (MFs < bzw. ~ 0,1 mil min) fanden sich ausschlieBlich fiir diese QoL-Dimensionen signifikante Gruppenunterschiede. Diese korrelierten hochgradig mit der Behandlerbeurteilung (RTOG-Score). Schlussfolgerung: Unter vielen QoL-Dimensionen nimmt die Radioxerostomie einen dauerhaft hohen Stellenwert ein. Die objektive Sialometrie korreliert sowohl mit den QoL-Dimensionen als auch mit der BehandlerBewertung. Diese Ergebnisse bestatigen die langfristige Beeintrachtigung der Lebensqualitat durch Radioxerostomie und den hohen Validitatsgrad, mit dem diese mittels RTOG-Score erfasst wird.
V-121 Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):31
Definitive Strahlentherapie von Basalzellkarzinomen im Gesichts-/Kopfbereich: Ergebnisse und Nebenwirkungsanalyse T. Olschewskj1; K Bajor; B. Lang2; E. Lang2; M.H. Seegenschmiedtl lAlfried-Krupp-Krankenhaus, Klinik fiir Radioonkologie und Strahlentherapie, Essen; 2Praxis fiir Dermatologie, Essen
Ziele: Die Radiotherapie (RT) des Basalzellkarzinoms im Gesichts-/Kopfbereich kann altemativ zu einer Operation oder als Therapie der ersten Wahl angewendet werden. Untersucht wurden akute und spate Nebenwirkungen sowie Ergebnisse einer solchen RT. Material: Von 6/98-12/02 95 Pat. behandelt, davon 78 Pat. mit 94 TU auswertbar. Altersmed. 77 J. Haufigste TU-Lokalis.: Nase (31 %).88,9% der TV durch PE gesichert. Haufigste Histo!.: solides nodulares Basaliom (35,7% aller). TU-GroBe med.: 1,2cm. RT: 5 X 3 Gy/w bis 57 Gy ZVD in 94,7% aller Behandlungen, in 83,3% Energie 75 (70) kV. Follow-up med. 25 m. Dokumentation Akut-NW nach CTC-Score, Spat-NW nach LENTSOMA-Score. Objektive Beurteilung des kosmetischen Ergebnisses klinisch im Vergleich zur benachbarten nicht behandelten Haut; subjektive Beurteilung des RT-Ergebnisses und einer evt!. Wiederholung der RT anhand von Pat.-Fragebogen. Ergebnis: Kein Lokalrezidiv (100% lokale Kontrolle). Wahrend des Follow-up haben 18 Pat. 32 neue Basaliome im GesichtIKopf entwickelt, die Behandlung war 20x RT und 12x OP,jeweils ebenfalls kein Rezidiv (100% 10k ale Kontrolle). CTC Haut Ende RT: °1;02/°3: 22x175x117x. CTC Haut 6w nach RT: °0;011°2: 62x145x17x. LENT-SOMA Haut: 0-0,1I0,11-D,2/0,210,3/0,31-0,4/0,41-0,5/>0,5: 6x122x150xl20xlI2x14x. Objektives kosmetisches Ergebnis sehr gut bei 59% der Pat., gut bei 41 %.78,2% der Pat. sind mit RT-Ergebnis sehr zufrieden, 20,5% zufrieden. 93,6% der Pat. wiirden RT wiederholen lassen. Schlussfolgerung: Die definitive RT des Basalzell-Ca. im Gesichts-/Kopfbereich fiihrt an vorliegendem Patientengut und bei dieser Follow-up-Zeit zu einer exzellenten lokalen Kontrollrate von 100%. In allen Fallen laBt sich ein sehr gutes oder gutes kosmetisches Ergebnis erreichen, die Pat.Zufriedenheit ist sehr hoch.
Strahlenther Onkol2004' Sondernr. 1 © URBAN &
VOGEL
Neoadjuvante Radiochemotherapie mit Irinotecan (CPT-ll) und Capecitabine bei lokal fortgeschrittenen Rektumkarzinomen U. Kraus-Tiefenbacher; R. Hofheinz 2; B. von Gerstenberg-Helldorf;
F. Willek&; A. Hochhaus2; F. Wenzl
lUniversitatsklinikum Mannheim, Strahlentherapie; 2Universitatsklinikum Mannheim, Onkologisches Zentrum, III.Medizinische Klinik; 3Universitatsklinikum Mannheim, Chirurgische Klinik Hintergrund: Radiochemotherapien (RCHT) mit CPT-ll und 5-FU fiihrten bei fortgeschrittenen Rektumkarzinomen zu pathologisch kompletten Remissionsraten (pCR) von 25%. Die Radiosensitivitat von Capecitabine (C) ist bekannt, dariiberhinaus zeigt es eine Pharmakokinetik wie 5-FU. Daher sollte C mit CPT-ll kombiniert und eine Dosisempfehlung definiert werden. Material und Methode: CPT-1I50 mg/m2 wurde wochentlich (1 h vor der RT, d 1, 8, 15,22,29) und steigende Dosislevel (DL) von C (Tage 1-35, DL I l000mg/m2, DL II 1250 mg/m2, DL 1111500 mg/m2) bei mindestens 3 Patienten pro DL appliziert wurde. Die OP wurde 4-6 Wochen nach Therapieabschluss durchgefiihrt. Eingeschlossen wurden primare Rektumkarzinome im Stadium uT3N+/ uT4Nx. Als dosislimitierende Toxizitat (DLT) wurde eine hamatologische °IV Toxizitat, eine febrile Neutropenie, eine Diarrhoe °111 und/oder Organtoxizitaten °111 definiert. Ergebnis: 19 Patienten wurden eingeschlossen: das mediane Alter war 62 Jahre (34-78). 18 Patienten hatten ein uT3-, 1 Patient ein uT4-Karzinom. Nodal positiv waren 16 Patienten. Beim DL I (n = 12) traten keine DLTs auf, bei DL II traten bei 3 von 7 Patienten dosislimitierende Diarrhoe °111 auf, daher wurde dieser Level als maximal tolerierte Dosis definiert. Aile Patienten wurden nachfolgend operiert, eine pCR konnte bei 4 Patienten erreicht werden, 4 weitere Patienten zeigten Mikrofozi (MF) residualer Tumorzellen. Ziel: Die neoadjuvante RCHT mit CPT-ll und C ist eine gut durchfiihrbare und tolerable Behandlungsoption. Die pCR und MF-Raten und das Toxizitatsprofil der Studie ist mit den publizierten Daten von mit 5-FU und CPT -11 behandelten Patienten vergleichbar. Wir evaluieren nun die empfohlene Dosis von CPT-ll 50 mg/m2 und Capecitabine l000mg/m2 in einer Phase II-Studie.
V-123 Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1):31
langzeitergebnisse der Radiochemotherapie unter Einsatz der Intraoperativen Radiotherapie (IORT) bei lokal fortgeschrittenen Rektumkarzinomen M. Treiber; M. Roebell; R. Krempien l; S. Oerte[1; S. Ried[2; M. Buechler; f. Debusl lUniversitat Heidelberg, Abt. Klinische Radiologie; 2Universitat Heidelberg, Chirurgische Klinik
FragesteUung: Ziel der Studie war es den Einfluss der IORT in Kombination mit Radiochemotherapie auf die lokale Kontrolle, das GesamtiiberIeben und die Toxizitat in der Behandlung lokal fortgeschrittener Rektumkarzinome zu untersuchen. Methode: Von 6/91 bis 12/02 behandelten wir 244 Patienten mit IokaI fortgeschrittenem Rektumkarzinom mitteIs IORT. Die IORT Dosis betrug 10 Gy. Eine perkutane Radiotherapie (GD 41,4 Gy) erfolgte bei 236 Pat. Eine simultane Chemotherapie (5-FU/Leukovorin) erhieIten 195 Patienten. Ergebnisse: Die lokale Kontrolle nach5 Jahren bzw.lOJahren betrug 80% bzw. 75%. Das aktuarische 5-Jahres bzw. IO-Jahres-Uberleben aller Patienten betrug 61 % bzw. 52 % bei einem medianen Follow-up von 4.3 Jahren. In Abhiingigkeit des initial en Tumorstadiums war die 5 Jahres bzw. 10 Jahres lokaIe Kontrolle im UICC Stadium 2 und 3 gIeich mit 88 % bzw. 85 %. 1m Stadium 4 betrug die 5 J ahres lokaIe Kontrolle 71 %. Es fand sich keine Erhohung der Friih- und Spatnebenwirkungen (WHO Grad 1 und 2) im Vergleich zu nicht mit IORT behandeIten Patienten, es traten keine WHO-Grad 3 und 4 Toxizitaten auf. Schlussfolgerung: Die lokaIe Dosiseskalation mittels IORT senkt im Langzeit Follow-up die LokaIrezidivrate und scheint die Gesamtprognose zu verbessem. Eine Zunahme der Nebenwirkungsrate wurde nicht beobachtet.
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Rektum-, Anal- und Gallenwegstumoren
V-124
V-126
Strahlenther Onkol 2004:180 (Sondernr 1):32
Strahlenther Onkol 2004:180 (Sondernr 1):32
Intensivierte neoadjuvante Radiochemotherapie mit Capecitabin und Irinotecan beim lokal fortgeschrittenen Rektumkarzinom; eine Phase-III1-Studie G. Klautke}; T. Foitzik2; K. Ludwig3; E. Klar2; R. Fietkau1 lUniversitiit Rostock, Klinik und Poliklinik fUr Strahlentherapie; 2Universitiit Rostock, Klinik und Poliklinik fUr Chirurgie; 3Klinikum Siidstadt, Klinik und Poliklinik fUr Chirurgie, Rostock
Hintergrund: Ziel der Studie ist die Bestimmung der MTD von Capecitabin im Rahmen einer intensivierten neoadjuvanten Radiochemotherapie (RCT) mit Capecitabin und Irinotecan (CapIri), sowie die Effektivitiit. Patienten und Methode: Es wurden 10 Frauen und 13 Miinner (48 bis 75; median 64 Jahre) mit einem lokal fortgeschrittenem Rektumkarzinom (uT3 (14); uT4 (9); uN+ (22» behandelt. Die Therapie besteht aus einer konventionell fraktionierten Strahlentherapie (1,8 Gy bis 50,4 Gy (Rp) + 5,4 Gy). CPT11 (40 mg/m2) wird einmal pro Woche (6 x) simultan dazu appliziert. Capecitabin wird in Dosisstufen von 1000 mg/m2, 1300 mg/m2, 1500 mg/m2 und 1650 mg/m2 von Tagl-43 gegeben. Nach 4-6 Wochen werden die Patienten operiert und einer Erhaltungschemotherapie zugefUhrt. Ergebnis: Ais dosislimitierende Toxizitiit trat bei 1650 mg/m2 Capecitabin zwei Diarrhoen IV und ein Hand-FuB-Syndrom auf. Eine Patientin erlitt einen pliitzlichen Herztod am Tag 5, eine weitere verstarb an einer Klebsiellenpneumonie sechs Wochen nach Beendigung der RCT (1650 mg/m2 Capecitabin). Die Diarrhoe ist die dominierende Toxizitiit (Grad III nach CTC 7/23; Grad IV 2/23), die Hiimatotoxizitiit ist moderat mit 1123 Leukopenie III (CTC). Bisher wurden 12/23 Patienten der Operation zugefUhrt. Bei einer Patientin (1000 mg/m2 Capecitabin) wurde die Op wegen einer Peritonealkarzinose abgebrochen. Von den bislang 11 operierten Patienten konnten 10/11 (91%) RO-reseziert werden, 2/11 (18%) hatten eine pCR, 2/11 nur noch mikrofokale Tumorreste, die iibrigen (7/11; 64 % ) zeigten aIle eine pPR. Zusammenfassung: Fiir die intensivierte RCT mit CapIri ist als MTD 40 mg/m2 CPT 11 wiichentlich und 1500 mg/m2/d Capecitabin (d 1-43) anzusehen.
V-12S Strahlenther Onkol 2004:180 (Sondernr 1):32
Radiochemotherapie beim Analkarzinom: splitcourse Technik, individuelle Unterbrechung oder unterbrechungsfreie Bestrahlung? A. Meyer2; M. Bremer2; J. Meier zu Eissen 2; J.H. Karstens} lMedizinische Hochschule Hannover, Abteilung Strahlentherapie und spezielle Onkologie; 2Praxis und Klinik fUr Coloproktologie Hannover
Ziele: Eine aktuelle EORTC Studie (EJC 39;2003:45) sieht weiterhin eine 16-tiigige Unterbrechung vor, wiihrend die interdisz. Leitlinie der Dtsch. Krebsges. (2002) diese Frage unerwiihnt liisst. Das Lehrbuch Perez (4. Auf! 2004, s. 1630ff) diskutiert ausfUhrlich die Problematik einer Bestrahlungsunterbrechung beim Plattenepithelkarzinom des Anus. Patienten: Von 1993 bis 2003 wurden in unserer Abteilung 75 Patienten mit einem Analkarzinom mit einer kombinierten Radiochemotherapie im Rahmen der sphinktererhaltenden Primiirtherapie behandelt und retrospektiv ausgewertet. Entsprechend der durchgefUhrten Chemotherapie wurden drei Gruppen gebildet: Gruppe A: 2x Mitomycinl5-Fu (n = 33), Gruppe B: Ix Mitomycinl5-Fu + IX 5-Fu (n = 30), Gruppe C: Sonstige (2X 5-Fu, 1 X Mitomycinl5-Fu, o.a., n = 12). Die Dauer der Therapieunterbrechungen wurde in Abhiingigkeit von der jeweiligen Behandlungsgruppe ausgewertet. Ergebnis: Die mediane Gesamtdosis betrug 56 Gy (Min: 47 Gy, Max: 64 Gy, mediane Einzeldosis: 1,8 Gy). Der mediane Gesamtbehandlungszeitraum betrug in Gruppe A, B und C 54, 53 bzw. 54 Tage. Die mediane Anzahl der Unterbrechungen betrug entsprechend 8, 8 bzw. 9 Tage. 12 Patienten (36%) in Gruppe A, 9 Patienten (30%) in Gruppe B und 4 Patienten in Gruppe C (25%) hatten Therapieunterbrechungen von hiichstens 5 Tagen. Die Akuttoxizitiiten nach CTC in Gruppe A, B und C verteilten sich folgendermaBen: Hiimatotoxizitiit Grad 3: 15/3/17%, Haut Grad 3: 30/27/17%, Gastrointestinal Grad 213: 30/30/33%. Schlussfolgerung: Die Radiochemotherapie mit deutlich verkiirzter bzw. viillig fehlender Unterbrechung kiinnte ein sinnvoller Ansatz sein zur Verbesserung der lokalen Kontrollrate. Langzeitergebnisse unter besonderer Beriicksichtigung der Spiittoxizitiiten werden priisentiert.
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Kombinierte perkutane Strahlentherapie und intraluminale Brachytherapie bei Karzinomen der Gallenwege und Gallenblase
c. Grehn1
lRadiologische Klinik, Strahlentherapie, Heidelberg
Einfiihrung: In den meisten Fiillen ist eine radikale kurative Operation bei Karzinomen der Gallenwege oder Gallenblase bereits bei Diagnosestellung unmiiglich. Die Strahlentherapie kann zur Verbesserung des Uberlebens und der Lebensqualitiit als primiire oder adjuvante MaBnahme indiziert sein. Die Niihe zu radiosensitiven Organen macht eine Dosiseskalation im Zielvolumen bei perkutaner Bestrahlung (EBRT)schwierig, so dass eine Kombination mit endoluminaler Brachytherapie (BT)sinnvoll erscheint. Ziel war die retrospektive Betrachtung von Effekt und Toxizitiit bei EBRT und BT: Material und Methoden: 43 Patienten mit Gallengangs- (19 Choledochus, 20 Klatskin) und Gallenblasenkarzinomen (4) wurden zwischen 1986 und 2003 bestrahlt. 28 von 43 Pat. wurden zuvor operiert (16 R+). 21 Pat. wurden mit kombinierter EBRT (median 40 Gy) und BT (med. 20 Gy) behandelt, 13 mit EBRT (med. 46 Gy) und 2 mit BT (30 bzw. 60 Gy). EBRT wurde am Linearbeschleuniger mit 8 bzw. 23 MV-Photonen, BT mit einer nominal 370GBq-IrI92-Quelle durchgefUhrt. Ergebnisse: Es wurde keine Grad III/IV-Toxizitiit beobachtet. Medianes Uberleben bei allen Patienten war 14 Monate, nach 1, 2 und 5 Jahren 47%, 20% und 2%. Es wurde kein Unterschied im Uberleben zwischen alleiniger EBRT und kombinerter EBRT +BT gefunden. Operierte Pat. iiberlebten liinger als primiir bestrahlte (14 vs. 4 Monate). Zusammenfassung: Strahlentherapie ist in palliativer oder adjuvanter Zielsetzung sinnvoll und durchfUhrbar. EBRT und BT kombiniert bietet die Miiglichkeit der lokalen Dosiserhiihung mit vertretbarer Toxizitiit. Eine Tumorresektion erhiiht das Uberleben. Zwei Pat. sind nach inkompletter Resektion und adjuvanter Strahlentherapie seit iiber 5 J ahren in kompletter Remission ohne klinischen Rezidivhinweis.
V-127 Strahlenther Onko12004:180 (Sondernr 1):32
Radiochemotherapie kann das Oberleben von Patienten mit unresektablen, extrahepatischen Gallenwegstumoren ohne Tumorbulk verlangern T. Brunner2; D. SchwalY; W. Melzner}; G.G. Grabenbauer2; T. Meyer'; R. Sauer}
lKlinik fUr Strahlentherapie der Universitiit Erlangen; 2Gastroenterologie & Hepatologie der Universitiit Erlangen, Endoskopie; 3Chirurgische Klinik der Universitiit Erlangen, Abdomina1chirurgie Radiochemotherapie (RCT) konnte das Uberleben verbessern, jedoch ist nicht bekannt, we1che Patienten von einer RCT profitieren kiinnten. Diese Studie verglich Stenting und RCT und versuchte priidiktive Faktoren fUr Patienten, we1che eine RCT erhielten zu identifizieren. Eine retrospektive Analyse identifizierte 98 behandelte Patienten. Urn priidiktive Faktoren fUr Patienten mit RCT zu identifizieren, wurden Alter, Geschlecht, Tumorlokalisation, Nodalstatus, Stadium, Grading, Art der Chemotherapie, Gesamtdosis der Radiotherapie und der maximale Tumordurchmesser untersucht. Der Tumor und die regioniiren Lymphknoten erhielten 45 Gy einer 3-D konformalen Radiotherapie. Der Tumor wurde bis zu einer medianen Dosis von 50.8 Gy geboostet. Die RTOGINCI-CTC Kriterien wurden fUr die Toxizitiitsanalyse verwendet. Die mediane Uberlebenszeit (UZ) war 11.8 Monate fUr aIle Patienten, 9.3 Monate fUr Patienten mit alleinigem Stenting und 16.5 Monate mit RCT (p = 0.22). Nur der Tumordurchmesser war fUr das Uberleben der Patienten mit RCT priidiktiv. Eine Schwelle von 40 mm zum Zeitpunkt der Diagnose konnte zwei Uberlebensprofile unterscheiden (21.4 Monate vs. 8.7 Monate, p = 0.01). Die Toxizitiit war im FaIle von 5-FU-basierter RCT niedriger im Vergleich zu Gemcitabine-basierter RCT, doch es konnte ein sicheres Protokoll fUr die Gemcitabine-basierte RCT identifiziert werden. Zwei Patienten (2/25) mit irresektablen Tumoren zum Zeitpunkt der Diagnose hatten pathohistologisch komplette Remissionen bei der Resektion nach RCT. Patienten, fUr we1che aIle anderen Einschlusskriterien fUr eine RCT zutreffen sollten nur eingeschlossen werden, falls ein inoperabler Tumor bis zu 40 mm groB ist. GroBere Tumoren scheinen nur von einem palliativen Stenting zu profitieren.
Strahlenther Onkol2oo4' Sondernr. 1 © URBAN &
VOGEL
Rektum-, Anal- und Gallenwegstumoren I Anamie und Radioonkologie I Bronchialkarzinom
V-12S
V-130
Strahlenther Onko12004;1S0 (Sondernr 1):33
Strahlenther Onko12004;1S0 (Sondernr 1):33
Pelvine Rezidive beim Rektumkarzinom: Konsequenzen fur die Feldwahl bei adjuvanter Radiotherapie? Ergebnisse einer Multizenterstudie S. Hochtl; A. Siegmann l; T. Wiegef1; W. Hinkelbein l lCharite Campus Benjamin Franklin, Radioonkologie/Strahlentherapie, Berlin
Untersuchungen zur Zytokinexpression bei fortgeschrittenen HNO- und gynakologischen Tumoren F. Sieker; S. Pigorsch l; T. Kuhntl; J. Dunstl ; G. Hiinsgen l lKlinik flir Strahlentherapie, Martin-Luther-Universitat Halle
Hintergrund: Empfehlungen zur Wahl der Strahlenfelder bei der adjuvanten Therapie des Rektumkarzinoms basieren oft Rezidivverteilungsmustem. Urn zu untersuchen, ob aktuelle operative Techniken Einfluss auf diese haben, wurde eine retrospektive Multicenteranalyse an einem aktuell behandelten Krankengut untemommen. Patienten und Methodik: 123 Patienten wurden anhand einer CT-basierten selbst entwickelten 3-D-Datenbank und eines Fragebogens ausgewertet. Die Diagnose wurde als gesichert angesehen, wenn ein Major-Kriterium (histologische Sicherung, eindeutige Osteodestruktion oder ein positiver PET-Scan) oder mindestens drei Minor-Kriterien (progredienter Weichteiltumor in Verlaufs-CTs oder MRTs, Anstieg der Tumormarker, Infiltration in Nachbarorgane, typisches Aussehen in Schnittbildem) vorlagen. Patienten mit Entziindungszeichen wurden ausgeschlossen. Ergebnisse: 54 % der Patienten waren initial NO; bei den restlichen Patienten waren Nl and N2 gleich haufig, die T-Kategorie war Tl = 2%, T2 = 24%, T3 = 60% undT4 = 13%, m:w = 2:1.Die Rezidivtumoren waren iiberwiegend in der posterioren Beckenhalfte gelegen, dies wird anhand 3-Danimiierter Bildsequenzen dargestellt. Beim Vergleich abdominoperinealer Amputation/tiefer anteriorer Resektion zeigte sich ein signifikanter Unterschied in der Tumorausdehnung der Rezidive in den kaudalen Beckenanteilen (p < 0,025). Schlussfolgerung: Auf der Basis der Ergebnisse kann bei der adjuvanten Radiotherapie eine moderate Verringerung der FeldgroGen erfolgen, die wahrscheinlich eine Reduktion der Rate an akuten und spaten Nebenwirkungen ermoglichen wird.
Hintergrund: Gegenstand der U ntersuchung war die Bestimmung von verschiedenen Zytokinen vor u. nach einer Radio- bzw. Radiochemotherapie von fortgeschrittenen inoperablen Tumoren. Insbesondere interessierten moglichen Zusammenhange zwischen der Expressionshohe der Zytokine einerseits, sowie Parametem wie Hb-Konzentration u. Entziindungsparametem andererseits. Material und Methode: Es wurden bei 49 Patienten mit fortgeschrittenen gynakologischen oder HNO-Tumoren die Zytokine MMP-9, VEGF, TNF-alpha, IL-lbeta, IL 6 u.8, EPO, IFN-gamma bestimmt. Es wurden jeweils Serumblutproben entnommen u. die Untersuchungen mit kommerziellen Immunoassays von R&D durchgeflihrt. Die statistische Analyse erfolgte mit SPSS 11.0 flir windows. Analysiert wurden insbesondere die Korrelationen in Bezug zur Hb-Konzentration sowie zum CRP als Entziindungsparameter bzw. der Einfluss der Tumortherapie auf das Zytokinprofil. Ergebnisse: Signifikante Beziehungen zur Hb-Hohe konnten flir EPO, VEGF u. MMP-9 gefunden werden. Beziiglich des Entziindungsparameters CRP ergaben sich signifikante Korrelationen flir VEGF, MMP-9, IL-lbeta sowie IL-6. Interessant war femer eine signifikante Beziehung zwischen MMP-9 u. VEGF. Schlussfolgerung: Es liessen sich insbesondere Beziehungen zwischen der Hb-Konzentration sowie erhohten CRP-Werten u. einem pathologischen Zytokinprofil nachweisen. Insbesondere scheinen hier MMP-9, VEGF u. TNF-alpha eine wichtige Rolle zu spielen. Signifikante Beziehungen beziiglich des Metastasierungsverhaltens sowie Prognosefaktoren lieGen sich bisher nicht nachweisen, jedoch gibt es Tendenzen, die die Schlussfolgerung nahe legen, dass ein pathologisches Zytokinprofil mit einer erhohten Metastasierungswahrscheinlichkeit sowie einer schlechteren Prognose einhergeht.
V-129
V-131
Strahlenther Onko12004;1S0 (Sondernr 1):33
Strahlenther Onko12004;lS0 (Sondernr 1):33
Der Nachweis des Erythropoeitin-Rezeptors in Experimentaltumoren geht nicht mit stimulierten Wachstum nach EPO-Therapie einher G. Stiiben l
lStrahlenklinik, Universitat Essen Duisburg
Ziele: Die ersten klinischen Daten zur potentiellen Radiosensibilisierung mittels Erythropoeitin (EPO) geben ein unklares Bild. Eine Aktivierung des EPO-Rezeptors, der in einigen Tumoren nachgewiesen werden konnte, wird hier als potentielle Gefahrdung der Pat. diskutiert. Hier wurde iiberpriift, in wie weit der Nachweis des EPO-Rezeptors Einfluss auf das Wachstum der Transplantattumoren unter EPO-Behandlung hat. Patientengut und Methode: Das spontane Wachstum von 3 unterschiedlichen xenotransplantierten Tumorlinien wurde mit dem Wachstum unter EPO-Therapie (750 U/kg s.c., 3 X wochentl.) verglichen. Mittels semiquantitativer PCR wurde der EPO-Rezeptor zu unterschiedlichen Zeitpunken bestimmt. Ergebnisse: In allen 3 untersuchten Tumorlinien (2 Sarkome, 1 Plattenepithelca.) konnte der EPO-Rezeptor nachgewiesen werden. Die Therapie mit EPO flihrte in keiner Tumorlinie zu einem stimulierten Wachstum, wobei auch unterschiedliche EPO-Konzentrationen betrachtet wurden. Schlussfolgerung: In dem hier vorgestellten Tumormodell gibt es keinen Hinweis auf EPO-stimuliertes Tumorwachstum, selbst wenn der Rezeptor in diesen Linien nachgewiesen werden konnte.
Strahlenther Onkol2004' Sondernr. 1 © URBAN & VOGEL
Radiotherapy and concurrent daily carboplatin/paclitaxel in stage III non-small cell lung cancer (NSCLC). Long-term results of a phase II trial B. Jeremic l ; B. Milicic2; L. Acimovic2; S. Milisavljevic2; G. RadosavljevicAsic2 lKlinikum rechts der Isar, Strahlentherapie, Miinchen; 2University Hospital, Oncology, Kragujevac
Ziele: to investigate the feasibility and activity of hyperfractionated radiation therapy (Hfx RT) and concurrent low-dose, daily carboplatin (C) and paclitaxel (P) in patients with Stage III NSCLC in a phase II trial. Material: Sixty-four eligible patients started their treatment on day 1 with 30 mglsqm of P during a I-hr infusion. From the day 2 started Hfx RT using 1.3 Gy twice-daily (bj.d.) to a total of 67.6 Gy and concurrent low-dose daily C, 25 mglsqm and P, 10 mglsqm, both given Mondays to Fridays during RT course. Daily P dose was administered using a I-hr infusion scheduled to start at least 2 hours before the first daily fraction. Daily C was administered as short infusion administered 3-4 hr after the first daily RT fraction (i.e. 1.5-2 hr before the second one). Ergebnisse: Objective response rate was 83% and included CR in 27 (42%) patients and PR in 26 (41 %). Ten (16%) patients had a stable disease, while only one (2%) patient had progressive disease. The median survival time was 28 months, and 3- and 5-year survival rates were 37%, and 26%, respectively. The median time to local progression was 26 months and 3- and 5-year local progression-free survival rates were 37%, and 33%, respectively, while the median time to distant metastasis was 25 months, and 3- and 5- year distant metastasis-free survival rates were 37%, and 31 %, respectively. No treatment-related deaths were observed during this study. Acute high-grade (> 3) toxicity was hematological (25%), esophageal (17%), bronchopulmonary (13%), and skin (9%) respectively. Late high-grade toxicity was infrequent. Schlussfolgerung: This combined Hfx RT/CP regimen produced excellent results which warrants its verification in a prospective randomized fashion.
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Bronchialkarzinom
V-132
V-134
Strahlenther Onko12oo4;180 {Sondernr 1):34
Strahlenther Onko12oo4;180 {Sondernr 1):34
Chemo- und Chemoradiotherapie des lokal fortgeschrittenen Nichtkleinzelligen Bronchialkarzinoms (LAD-NSCLC} - Studie der Lungenkarzinom-Studiengruppe N. Presselt}; T. Wendt2; R.P. Baum3; D. Treutler'; R. Bonner; M. Schmiickingi; D. Sammour2
'Zentralklinik Bad Berka GmbH, Klinik fUr Thorax- und GefaBchirurgie; 2Klinikum der Friedrich-Schiller-Universitat Jena, K1inik fUr Radiologie, Abteilung fUr Strahlentherapie; 3Zentralklinik Bad Berka GmbH, Klinik flir NuklearmedizinIPET-Zentrum; 4Zentralklinik Bad Berka GmbH, Klinik fUr Pneumologie Einleitung: Die Behandlung des lokal fortgeschrittenen Nichtkleinzelligen Bronchialkarzinoms (Stadien III nach WHO) stellt eine interdisziplinare Herausforderung dar. Prinzipiell besteht eine kurative Chance unter Einsatz verschiedener modemer Therapiemodalitaten. Diese multimodale Therapie ist toxisch und stellt hohe Anforderungen an Supportivtherapie und Logistik. Patienten und Methode: 1m Rahmen der Multicenter-Studie "LUCAS-MD" behandelten wir seit 01/01 79 Patienten mit LAD-NSCLC. Die Patienten erhielten nach Randomisierung 2-3 Kurse Induktionspolychemotherapie mit Paclitaxel (P, 225 mg/m2) und Carboplatin (C, AUC = 6), jeweils am Tag 1, qd22, gefolgt von einer akzelerierten, hyperfraktionierten Chemoradiotherapie (2 X 1,5 Gy/d) mit P (50 mg/m2) und C (AUC = 2), jeweils d1,8,15, oder die umgekehrte Sequenz. Ein chirurgischer Eingriff wurde durchgefiibrt, wenn mbglich. Ergebnisse: 61 von 79 Patienten haben die Induktionsbehandlung protokollgemiiB abgeschlossen. Die Toxizitat der Chemotherapie ist mild. Die im Rahmen der simultanen Chemoradiotherapie auftretende nichthamatologische Toxizitat sind durch ein entsprechendes Management kontrollierbar. Etwa die Hiilfte der Patienten ist primar technisch inoperabel. Bei 48 Patienten konnte eine Operation durchgeflihrt werden. 37 Patienten sind bislang verstorben. Diskussion: Die multimodale Behandlung durch Induktionschemo- und Chemostrahlentherapie in der beschriebenen Form ist als sicher anzuseh.en. Die Toxizitat, gemessen insbesondere an der Rate von Grad 3 und 4 Osophagitiden und Pneumonitiden ist nicht hbher als in der Literatur beschrieben. Klinisches Ansprechen, metabolische Remission und histopathologisches Regressionsgrading werden systematisch hinsichtlich ihrer Prognoserelevanz und Korrelation zueinander tiberpriift.
A phase I study of fludarabine combined with radiotherapy in patients with locally advanced NSCLC lung carcinoma O. Pradierl; H. Christiansen}; K. Lederer}; E. Weiss}; A. Hillel; c.F. Hess}; H. Schmidbergerl 'Universitatsklinikum, Strahlentherapie, Gbttingen
Purpose: Fludarabine is an adenine nucleoside analogue that has significant activity in hematological malignancies and has shown promising activity in combination with radiation in preclinical solid tumor models. In this framework, we designed a phase I trials exploring concurrent f1udarabine and radiotherapy in patients with advanced NSCLC lung carcinomas. Materials and Methods: Fludarabine was administered i.v. daily 3-4 h before each of the last 10 fractions of a standard radiation fractionation regimen (60 Gy in 6 weeks). The main objective of the trials was to determine the maximum tolerated dose (MID) of f1udarabine in this particular setting. Thirteen patients with stage IIIB were included in this study. Fludarabine doses started at 10 mg/m2 per day and increased by steps of 3 mg/m2 per day. Results: The addition of f1udarabine at increasing doses to radiation did not result in increased intensity or duration of skin or oesophagus radiotoxicity compared to what was expected for radiation alone. At a daily dose of 16 mg/m2, two patients out of six developed a grade 4 leukopenia. The dose of 13 mg/m2 was set as the MTD. All patients developed a f1udarabine dose-dependant lymphocytopenia. Conclusions: This study demonstrates that f1udarabine can be safely administered concurrently with radiation at a daily dose of 13 mg/m2 during the final 2 weeks of radiotherapy. A phase II trial will be required to establish the potential role of concurrent f1udarabine and radiotherapy in the treatment of moderately to locally advanced NSCLC lung carcinoma.
V-133
V-13S
Strahlenther Onko12oo4;180 {Sondernr 1):34
Strahlenther Onko12oo4;180 {Sondernr 1):34
Phase-II-Studie: Definitive simultane Radiochemotherapie mit Cisplatin/Etoposid beim inoperablen NSCLC mit Erhaltungschemotherapie W. Melznerl; T. Fink2; 1. Ficker2; R. Sauer1;
v. Strnad3
'K1inik und Poliklinik fUr Strahlentherapie, Friedrich-Alexander-Universitat, Erlangen; 2Klinikum Ntirnberg Nord, Pulmonologie - Medizinische Klinik 3; 3Friedrich-Alexander-Universitat Erlangen-Ntimberg, Klinik und Poliklinik fUr Strahlentherapie
Ziele: Stellenwert der simultanen Radiochemotherapie mit CisplatinlEtoposid und der Erhal-tungschemotherapie mit Cisplatin/Gemcitabin beim inoperablem NSCLC. Material und Methoden: Zwischen 01/02 und 06/03 wurden insgesamt 23 Patienten mit NSCLC behandelt (Stadium II 9%, Stadium IlIA 39%, Stadium IIIB 39%, Stadium IV 13%). Aile Patienten wurden mit 3-D-konformaler Strahlentherapie bis zur Enddosis von 66,6 Gy (Einzeldosis 1,4-1,8 Gy) behandelt. Simultan wurden an den Tagen 1-5 und 29-33 zwei Chemotherapiezyklen mit Cisplatin (20 mg/m2 KOF) und Etoposid (90 mg/m2 KOF) verabreicht. Nach Abschluss der RCT wurden 4 Zyklen Erhaltungschemotherapie mit Cisplatin (20 mg/m2 KOF, d1 +8) und Gemcitabin (70 mg/m2 KOF, d2) gegeben. Die maximale Nachbeobachtungszeit betrug 12 Monate (Median 7 Monate). Ergebnisse: Bei 65,2 % Ansprechrate, zeigte sich eine komplette Remission bei 2/23 (8,7%), eine partielle Remission bei 13/23 (56,5%) Patienten. Das Gesamttiberleben betrug 69%, das metastasenfreie Uberleben 74%, die lokale Kontrollrate 65% nach 7 Monaten. Hinsichtlich der Nebenwirkungen war die Leukopenie 9rad 3/4 mit 55,5% am hiiufigsten. Pneumopathien traten bei 3, Grad 3 Osophagitiden bei 4 Patienten auf. Therapiebedingte Todesfalle traten nicht auf. Schlussfolgerung: Die definitive simultane Radio-Chemotherapie mit CisplatiniEtoposid und Erhaltungschemotherapie mit CisplatiniGemcitabin ist mit geringen Komplikationen und sehr guter Effektivitat durchfUhrbar.
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Vermeidung von Implantationsmetastasen nach invasiven Eingriffen beim Pleuramesotheliom G. Stiiben}
'Strahlenklinik, Universitat Essen Duisburg Ziel: Kaum eine maligne Erkrankung nimmt in den industriell gepragten Regionen Deutschlands so zu, wie das maligne Pleuramesotheliom. Ziel dieser Studie war die Oberprtifung der Effektivitat der Radiatio (RTX) nach invasiven diagnostischen Eingriffen (Biopsie, Thorakoskopie, Pleurodese) zur Vermeidung von Implantationsmetastasen. Patientengut und Methode: 48 Pat. wurden standardisiert postopertiv bestrahlt, wobei die Stichkaniile mit 5 x 4 Gy (Elektronen geeigneter Energie) bestrahlt wurden. Weitere 28 Pat. konnten engmaschig nachgesorgt werden, die keine postoperative RTX erhielten. Ergebnisse: Von den 48 bestrahlten Pat. entwickelte nur 1 Pat. (2,5 % ) eine Implanationsmetastase im Stichkanal der thoraxchirurgischen Eingriffe. Von den 28 nicht bestrahlten Pat. entwickelten 16 (57%) schmerzhafte Implantationsmetastasen im Bereich der Eintrittsstellen. Bei 12 von diesen Pat. erfolgte eine Extirpation dieser Herde und es wurde dann postoperativ bestrahlt. 1m weiteren Verlauf wurde in diesem Kollektiv keine Metastase im Bereich des Stichkanals diagnostiziert. Eine relevante Toxizitat der RTX wurde nicht beobachtet. Schlussfolgerung: Die hier beschriebene postoperative RTX ist hoch effektiv zur Vermeidung schmerzhafter und die Pat. emotional stark belastender Impfmetastasen. Trotz der schlechten Prognose der Erkrankung, sollte die RTX des Stichkanals in allen Fallen angeboten werden, insbesondere auch in den modernen multimodalen Therapieansatzen.
Strahlenther Onko12004' Sondernr. 1 © URBAN & VOGEL
Bronchialkarzinom
V-136 Strahlenther Onko12004;180 {Sondernr 1):35
ZNS-Metastasierung nach neoadjuvanter Radio-Chemotherapie mit Carboplatin/Paciitaxel beim Nicht-Kleinzelligen Bronchialkarzinom im Stadium III T. Hehrl; S. Welzl; S. Sepe l; G. Friedez2; W. Spengler1; E. Susanne 4; M. Bambergl; W. Budachl 'Universitlit Tiibingen, Radioonkologie; 2Klinik Schillerhohe, Thoraxchirurgie, Gerlingen; 3Klinik Schillerhohe, Pneumologie, Gerlingen; 4Universitlit Tiibingen, Nuklearmedizin Ziel: Bei unbehandelten nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinomen im Stadium III soli die Effizienz einer prophylaktischen Ganzhirn-Bestrahlung im muItimodalen Therapiekonzept, bestehend aus Induktionschemotherapie mit wochentlich verabreichtem Pac1itaxeVCarboplatin, anschlieBender simultaner Chemo-Radiotherapie mit PaclitaxeVCarboplatin in reduzierter Dosis und hyperfraktionierter Strahlentherapie bis 45 Gy, gefolgt von einer onkologisch radikalen Resektion, hinsichtlich der Hliufigkeit einer cerebralen Metastasierung gepruft werden. Patienten und Methoden: Von 10-1998 bis 1-2001 erhielten 54 Pat. die prlioperative Therapie ohne prophylaktische Ganzhim-Bestrahlung (Gruppe I) und von 2-2001 bis 6-2003 53 Pat. mit prophylaktischer Ganzhim-Bestrahlung (Gruppe II). Die Ganzhim-Bestrahlung erfolgte in einer Dosierung von 5 X 2 Gy pro Woche bis 30 Gy Gesamtdosis. Ergebnisse: Die Interimsanalyse des sequentiellen Phase II Protokolls erfolgte mit einem medianem Follow up von 38 Monaten flir Gruppe lund von 11 Monaten flir Gruppe II. Die Haufigkeit der ZNS-Metastasierung in Gruppe I betrug 13 von 54 Patienten, in Gruppe II 2 von 53 Patienten. Das Zeitintervall von Primlirdiagnose bis ZNS-Metastasierung in Gruppe I betrug 11 Monate (range 3-21 Monate), in Gruppe II bisher 9 Monate. Die Beobachtung aus Gruppe I, dass eine ZNS-Metastasierung innerhalb von 2 Jahren nach Primlirdiagnose auftrat, llisst eine kumulative Inzidenz von 4 Patienten in Gruppe II erwarten. Schlussfolgerung: Es kann erwartet werden, dass die prophylaktische Ganzhim-Bestrahlung im multimodalen Therapiekonzept des nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinomen im Stadium III, die Hliufigkeit der ZNSMetastasierung urn den Faktor 3 senkt. Das bedeutet eine Senkung der ZNS-Metastasierungrate von 24% auf ca. 8%.
Strahlenther Onko12004' Sondernr. 1 © URBAN & VOGEl
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ZNS-Tumoren
P-001
P-003
Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):36
Strahlenther Dnko12004;180 (Sondernr 1):36
Stereotaktisch-hypofraktionierte Re-Bestrahlung von Gliomen: Wurzburger Ergebnisse D. Vordermarkl; O. Kolb[1; M. Flentje1 lUniversitatsklinik Wiirzburg, Klinik fiir Strahlentherapie
Ziel: Uberpriifung der Ergebnisse der stereotaktisch gefiihrten, hypofraktionierten Bestrahlung von vorbestrahlten Patienten mit iiberwiegend malignen Gliomen. Methoden: Seit 1996 wird in Wiirzburg die stereotaktische Bestrahlung im Kopfbereich mit Mikro-Multileaf-Kollimator und BrainLab-Fixationssystern durchgefiihrt. Der klinische Verlauf der in diesem Zeitraum stereotaktisch bestrahlten, vorbelasteten Patienten mit Gliomen (n = 20) wurde ausgewertet. Ergebnis: Die urspriingliche Histologie war Glioblastom in 50%, Astrozytom oder Oligodendrogliom WHO °III in 30% und Astrozytom WHO oIl in 20%. Das lntervall ab erster Bestrahlungsserie betrug im Median 32 Monate (3 Monate bis 10 Jahre), 35% waren inzwischen erneut operiert worden. Das PTV betrug im Median 10 ml (4-70 ml). Die Dosierung erfolgte in 75% auf die 80%-Isodose (Rest 70% oder 90%). In 85% der Faile wurden mit Einzeldosen von 4-6 Gy Gesamtdosen von 20 bis 30 Gy appliziert. Ernsthafte Akuttoxizitaten wurden unter routinemaBiger hochdosierter Cortisongabe nicht beobachtet. Drei Patienten leben nach 29 bis 34 Monaten (davon initiale Histo: 2x Astrozytom °III und Ix Astrozytom OIl). 1m restlichen Kollektiv betragt das mediane Gesamtiiberleben 9 Monate (2-15 Monate). Schlussfolgerung: Die erreichten Uberlebensdaten in diesem stark selektierten Kollektiv entsprechen Literaturangaben, in Einzelfallen mit giinstigen Prognosekriterien kann durchaus ein Uberleben von mehreren Jahren erreicht werden.
Temozolomide and concurrent radiotherapy in patients with glioblastoma multiforme - First results of a phase II trial O. Mickel; U. Schaferl; P. Schuller; C. SchuP; N. Willich l lUniversitatsklinikum Miinster, Klinik und Poliklinik fiir Strahlentherapie - Radioonkologie; 2Universitatsklinikum Miinster, Klinik und Poliklinik fiir Neurochirurgie Purpose: The aim of this study was to determine the efficacy, tolerability, and safety of concurrent temozolomide and radiotherapy in patients with glioblastoma multiforme. Material and Methods: Patients with histologically proven glioblastoma WHO IV (± surgery), Karnofsky-Index > 60, age < 70 years, normal blood counts, renal and liver function were included in the study. All patients received oral temozolomide (75 mg/m2/day) concurrent with 60 Gy of fractionated conventional external-beam radiotherapy (2 Gy, 5 days/week) for 6 weeks. The patients continued oral temozolomide therapy (200 mg/m2/d) for 5 days every 28 days until progression. The primary end points of the study feasebility, radiologic response, time to radiological progression, overall survival and quality of life. At the time of data analysis 8 patients were included in the study. Four patients received primary (after biopsy only) and four postresectional (1 subtotal, 3 complete resections) radiation treatment. Results: Four of five radiologically asseble patients showed objective response. Actuarial time (Kaplan-Maier method) to radiological progression was 13 months, overall survival was calculated to 20 months. Quality of life (QLQ-C30) improved significantly compared to pretherapeutic values. Daily temozolomide concurrent with radiotherapy was generally well tolerated; however, grade> 2 nausea and vomiting was observed in four patients. Hematologic toxicity (IfII) was predictable and reversible. Conclusions: Our preliminary results suggest, that temozolomide is safe, when administered in combination with radiotherapy in patients with glioblastoma multiforme. Survival and response rates are encouraging compared to historic controls. A larger trial is warranted to verify these results.
P-002
P-004
Strahlenther Dnko12004;180 (Sondernr 1):36
Strahlenther Dnkol 2004;180 (Sondernr 1):36
Simultane Radio-/Chemotherapie mit Temodal (Temozolomid) in der Behandlung zerebral metastasierender Bronchialkarzinome - Zwischenbericht einer laufenden Phase-III-Untersuchung W. Hoffmann l; B. Wormann 2; A. Gunther; M. Becker-Schiebel; 1. Guttler3 IStadtisches Klinikum Braunschweig, Klinik fiir Radioonkologie; 2Stadtisches Klinikum Braunschweig, Klinik fiir Innere Medizin; 3essex Pharma GmbH, Medizin, Miinchen
Hintergrund: In der Therapie von Himmetastasen solider Tumoren lasst sich durch die Strahlentherapie nur eine begrenzte Uberlebenszeitverlangerung erzielen. Durch eine kombinierte Radio-IChemotherapie mit Temozolomid (Temodal) parallel zu einer Ganzhirnbestrahlung soli untersucht werden, ob sich die Ansprechrate auf die Therapie erhiihen und das progressionsfreie Intervall verlangern lasst. Dariiber hinaus sollen Vertraglichkeit und Lebensqualitat der Therapie untersucht werden. Methode: Prospektive Phase II-Untersuchung an Patienten mit cerebralen Metastasen nichtkleinzelliger oder kleinzelliger Bronchialkarzinome im Rezidiv nach vorausgegangener Chemotherapie. Ganzhirn-RT mit 5 x 2 Gy/woche bis 40 Gy, parallel Temozolomid 50 mg/m2 Tag 1 bis 21. Nach einem therapiefreien Intervall von 14 Tagen folgt die Erhaltungstherapie mit 6 Zyklen Temodal150 mg/m2 Tag 1-5 aile 4 Wochen. Ergebnisse: Bislang sind 9 von 40 geplanten Patienten in die Studie aufgenommen und hinsichtlich der Nebenwirkungen auszuwerten. Es kann von einer guten Vertraglichkeit der simultanen Radio-IChemotherapie berichtet werden. WHO Grad III oder IV-Toxizitaten traten nicht auf. Das mediane progressionsfreie Uberleben betragt bislang 91 Tage, das mediane Gesamtiiberleben 163 Tage.
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Radiochemotherapie bei In-field-Rezidiven maligner Gliome
u. Schafer; o. Mickel lUniversitatsklinikum Miinster, Klinik fiir Strahlentherapie Ziele: Die Wirkung einer sequentiellen Radiochemotherapie von vorbestrahlten malignen Gliomen wurde innerhalb einer Phase-II-Studie untersucht. Material: Zwischen 1.6.2000 und 1.6.2002 wurden 14 Patienten (med. Alter 61 Jahre) nach einem einheitlichen Behandlungsprotokoll therapiert. Das Protokoll bestand aus einer sequentiellen Radiochemotherapie. Die Chemotherapie (Temozolomid) wurde an 5 aufeinanderfolgenden Tagen (Mo.-Fr.) mit 200 mg/m2 durchgefiihrt. Diese Zyklen wiederholten sich in Abstanden von 4 Wochen (Tag 1, Tag 29, Tag 57, etc.) im Sinne einer Erhaltungschemotherapie bis zum klinischen Progress. Zwischen den ersten beiden Zyklen wurde die Strahlentherapie mit 30 Gy (5 x 2Gy) iiber 3 Wochen (2 Gy Einzeldosis) interponiert (Tag 8 bis Tag 26). Ergebnis: 12114 Pat. hatten keine akuten NW. Ein Pat. erlitt eine akute Thrombopenie (6000 x 1()6/1) und Leukozytopenie (0,6 x 10611), eine weitere Pat. triibte wahrend der Bestrahlung zusehends ein (Behandlungsabbruch nach 24 Gy). Bisher sind 10 von 14 Pat. an einem Erkrankungsprogress verstorben. Das derzeitige mediane Uberleben (Kaplan-Meier-Methode) errechnet sich zu 10,9 Monaten, die Uberlebensrate nach 6 Monaten zu 53%.4/14 Patienten leben derzeit 8,10,11 und 12 Monaten nach Therapie progressfrei. Chron. Behandlungsfolgen zeigten sich bisher nicht. Schlnssfolgerung: Innerhalb eines therapeutisch schwer zu behandelnden Patientengutes ist das durchgefiihrte Protokoll ohne wesentliche Steigerung der Nebenwirkungen einsetzbar und kann im Einzelfall zu einer deutlichen Stabilisierung der Erkrankung von iiber 8 Monate und mehr fiihren.
Strahlenther Onkol2oo4' Sondernr. 1 © URBAN &
VOGEL
ZNs-Tumoren
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Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):37
Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):37
Paragangliom des Kleinhirns: Fallbericht M. Nitsche; R.M. Hermann l; B. Christiansenl; E. Weiss l IGeorg-August-Universitat Gottingen, Strahlentherapie und Radioonkologie
Hintergrund: Intracerebrale Paragangliome sind eine seltene Tumorerkrankung. Derzeit sind nur 13 Faile in der Literatur beschrieben. Wir berichten liber den bisher einzigen Fall eines intracerebellaren Paraganglioms bei einem 56-jahrigen Mann und bieten einen Oberblick liber die aktuelle Literatur. Einfiihrung: Extra-adrenale Paragangliome treten hauptsachlich in den ursprunglichen anatomischen Regionen normaler Paraganglien auf. Trotzdem zeigen mehrere Fallberichte, dass Paragangliome an untypischer Lokalisation wie z.B. der Gallenblase, Duodenum, Niere, Lunge und aber auch intracerebral entstehen konnen. Die seltenen intracerebralen Paragangliome sind hauptsachlich in der intra- sowie parasellaren Region, aber auch an der internen Schlidelbasis und im Sulcus lateralis cerebri lokalisiert. Unser Fallbericht beschreibt erstmalig ein intracerebellares Paragangliom. FaIlbericht: Ein 56-jahriger Mann prasentierte sich mit starker Schwindelsymptomatik, Cephalgien und einer Ataxie. Ein MRT zeigte eine 3 cm durchmessende Raumforderung mit loco-regionarem Odem und Kompression des 4. Aquadukts und konsekutiv beginnendem Hydrocephalus. Der Tumor zeigte sich rundlich konfiguriert mit verwaschenen Begrenzungen und einer schwachen aber homogenen Kontrastmittelanreicherung. Der stark vaskularisierte Tumor wurde durch eine links-occipitale Kraniotomie entfernt. Es folgte eine perkutane Strahlentherapie mittels 3-D-Planung. Die Primartumorregion wurde mit 2 cm Sieherheitsabstand bis zu einer GD von 45 Gy mit 5*1,8 Gy/woche 20 MV-Photonen behandelt. Die Therapie wurde gut toleriert und der Patient zeigt 18 Monate nach Diagnose kein Rezidiv oder Metastasierung. Schlussfoigerung: Operation und adjuvante Strahlentherapie scheinen bei intracerebralen Paragangliomen sinnvoll und gut tolerabel.
Makroprolaktinome - eine seltene Bestrahlungsindikation L. Malaimare l; F. Brunsl; M. Raub 1; M. Bremer1; C. SchofP; T. Averbeck3; J.B. Karstens l IMedizinische Hochschule Hannover, Abteilung Strahlentherapie und spezielle Onkologie; 2Medizinische Hochschule Hannover, Abteilung Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie; 'Medizinische Hochschule Hannover, Abteilung Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde
Ziele: Prolaktinome konnen gelegentlich enorme AusmaBe annehmen und durch ihr infiltratives Wachstum mit Schadelbasisdestruktion zu lebensbedrohlichen Zustanden flihren. In dieser Situation sollte geprlift werden, ob eine Strahlentherapie sinnvoll ist. Material: In den vergangenen 15 lahren wurden insgesamt 4 Pat. mit einem Makroprolaktinom in unserer Abteilung konsiliarisch vorgestellt. Aile Pat. zeigten in der Bildgebung bei Diagnosestellung eine Schadelbasisdestruktion mit entsprechender neurologischer Symptomatik. Eine histologische Sicherung erfolgte in allen Fallen, in einem Fall (DD Nasopharynxkarzinom, metastatischer Prozess) flihrte aber erst der Nachweis einer Hyperprolaktinamie zur richtigen Diagnose. Ein Pat. war aufgrund einer progredienten Ateminsuffizienz vor Beginn der Strahlentherapie intensivpflichtig. Die Bestrahlung erfolgte konventionell fraktioniert mit einer Gesamtdosis zwischen 44 und 54 Gy. Ergebnis: Aile Patienten zeigten nach Ende der Strahlentherapie klinisch, bildgebend und serologisch ein gutes Ansprechen auf die Strahlentherapie. Aile Patienten erhielten im Anschluss eine Erhaltungstherapie mit Dopaminagonisten (z.B. Pravidel®). Nach einem Follow-up von 19, 32, 40 und 73 Monaten war bildgebend kein Rezidiv bzw. erneute Progredienz nachweisbar. Aile Patienten sind aufgrund der begleitenden Hypophyseninsuffizienz endokrinologisch substitutionspflichtig. Strahlenbedingte Spatnebenwirkungen sind bislang nicht aufgetreten. Schlussfoigerung: Die Behandlung von Prolaktinomen erfordert iJ;nmer ein interdisziplinar abgestimmtes Vorgehen. Bei Schadelbasisdestruktion, aber auch bei wiederholten Rezidiven kann eine Operation haufig nieht oder nicht mehr durchgeflihrt werden. In diesen Fallen stellt die Strahlentherapie eine sinnvolle Therapieoption dar.
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Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):37
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Fraktionierte stereotaktisch gefUhrte Bestrahlung von AV-Malformationen - 3 Fallberichte M.K. Korner1; R. Oppenkowskil ; F. Guntruml ; M.B. Seegenschmiedtl Krupp-Krankenhaus, Radioonkologie/Strahlentherapie, Essen
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Ziel: In bestimmten Fallen ist anstelle der stereotaktischen Einzeitbestrahlung eine Fraktionierung zur Senkung des Nebenwirkungsrisikos sinnvoll. Die Kriterien der Indikationsstellung werden bei drei fraktioniert behandelten Pat. mit einer A V -Malformation (AVM) vorgestellt. Material und Methoden: Von Februar 2001 bis Dezember 2003 wurden im Krupp-Krankenhaus Essen 25 Pat. mit einer A VM stereotaktisch am modifizierten Linearbeschleuniger mit Mikro-Multileafkollimator bestrahlt, davon 22 (88%) mittels Einzeitbestrahlung. Bei 3 Patienten (12%) erfolgte die Behandlung hypofraktioniert. Grund waren Lokalisation am Hirnstamm (Pat. 1), Vorbestrahlung am Gamma-Knife (Pat. 2) sowie GroBe und Lokalisation im Thalamus (Pat. 3). Die Dosierung betrug 28 Gy in 4 Fraktionen mit umschlieBender 80-90%-lsodose, analog Aoyama et al. (Radiother. & Oncol. 2001). 1m Rahmen der Nachsorge wurde die akute und verzogerte Toxizitat erfasst. Ergebnis: Die Akuttoxizitat war gering (maximal CTC °1). Pat. 1 mit Nachsorge > 13 Mon. war klinisch unauffallig und wies nach 13 Monaten im MRT eine deutlich verkleinerte A VM auf. Pat. 2 und 3 sind bisher mit Nachsorge < 6 Monate klinisch und im MRT ohne Anhalt flir Akuttoxizitat> CTC 01. Eine Aktualisierung der Nachsorgedaten ist geplant. Schlussfoigerung: Die hypofraktionierte SRT kann flir groBe, hirnstammnahe oder A VM in eloquenten Regionen und Rezidiv-AVM nach hochdosierter Vorbestrahlung eine Alternative zur Einzeitbestrahlung mit geringer Akuttoxizitat darstellen. Zur Einschatzung des Therapieerfolges und der Langzeit-Toxizitat sind langere Nachbeobachtungszeiten notwendig.
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Wie beeinflusst die Anzahl von Dosislevel und segmenten die Intensitatsmodulierte strahlentherapie (IMRT) von Tumoren im Bereich der Schadel basis?
o. Koelb[1; D. Vordermark1; K. Bratengeier1; M. Flentje1 lUniversitat Wlirzburg, Klinik flir Strahlentherapie Ziele: Flir eine standardisierte Bestrahlungstechnik wird der Einfluss der Dosislevel auf die IMRT von Tumoren im Bereich der Schadelbasis (TSB) untersucht. Material: Bei 5 Patienten mit TSB wird eine IMRT-Planung durchgeflihrt (Plato; Siemens Primus 1, 6 MV-Photonen). Definiert werden ein PTV, ein GTV (Gross Tumor Volume), sowie eine das PTVumgebende Schale mit einem Durchmesser von 0,4 cm (PTV -0,5) und 0,8 cm (PTV-0,8). Die standardisierte Bestrahlungstechnik setzt sieh zusammen aus 7 Feldern (Gantrywinkel: 0°, 52°, 103°, 154°, 206°, 257°, 309°). Der Einfluss unterschiedlicher Dosislevels ( A: 3 Level; B: 5 Level; C: 7 Level) auf die DosisVolumen-Histogramme werden ausgewertet bzgl. Minimum, Maximum, Median, Mittelwert, sowie der Maximaldosis, die 5%, bzw. der Minimaldosis, die 95% der ausgewerteten Volumina umfassen. Ergebnis: Das PTV betrug im Mittel 165 ccm (99-246), das GTV 79 cern (27-134). Die mediane Anzahl der Segmente betrug fUr A 28 (26--30), B 42 (39-46) und C 55 (52---61). Die untersuchten Dosiswerte bzgl. PTV und GTV unterschieden sich nicht. Die mittlere Dosis in PTV betrug flir 96,4%,flir B 96,8% undflir C 96,6%, in GTV 101,4%, 102,1 % und 101,8% (p > 0,05). Die mittlere Dosis im Bereich PTV-0,4Iag flir A bei 71,6%, flir B bei 71,5% und flir C bei 71,8%, im Bereich PTV-0,8 bei 60,0%, 59,5% und 58,4% (p > 0,05). Schlussfoigerung: Flir die standardisierte 7-Felder-IMRT von Tumoren im Bereich der Schadelbasis flihrt eine Veranderung der Dosislevel von 3 auf 7 trotz erhohter Segmentanzahl zu keiner konformeren Dosisverteilung. Aufgrund der schnelleren und damit praktikableren Durchflihrbarkeit der IMRT mit weniger Segmenten in der taglichen Routine ist einer Planung mit 3 Dosislevels der Vorzug zu geben.
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Strahlenther Onkol 2004;180 {Sondernr 1):38
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Einfluss der CT/MRT-Bildfusion auf die ZielvolumengroBe in der Bestrahlungsplanung von Schadel basistumoren
Untersuchung zur Optimierung der Zielvolumenerfassung bei stereotaktisch gefiihrter strahlentherapie der Hypophyse durch IMRT
s. Liesenfeldl; 1. Hackerl; T.
H. Alheitl; C. Bohme1; P. Geyerl lMed. Fakultat TU Dresden, KIinik und Poliklinik fUr Strahlentherapie
Ziel: Insbesondere bei kleinen Schlidelbasistumoren ist die MRT der CT in der Bilddarstellung iiberlegen. Gibt es einen messbaren Unterschied in der ZielvolumengroBe nach MRT-basierter Zielvolumen(ZV)delineation im Vergleich zur alleinigen CT -Planung bei dieser Tumorlokalisation? Methode: Bei 16 Patienten mit Schlidelbasistumoren unterschiedlicher Entitliten erfolgte die ZV-Definition sowohl auf Basis des CT-Datensatzes als auch auf Basis des fusionierten MRT/CT-Datensatzes durch 2 unabhlingige Untersucher. Das KM-gesttitzte PL-CT wurde mit 5 mm Schichten (GE Lightspeed), das TlIKM gewichtete PL-MRT mit 2 mm Auflosung in Longitudinalrichtung (Siemens Somatom Vision) gefahren. Mit dem Planungssystem Helax TMS 6.1A wurde die auf anatomischen Landmarken basierende, qualitativ anhand der Ubereinstimmung anatomischer Strukturen bewertete CTIMRT-Fusion durchgefUhrt. Ergebnis: Die Differenz zwischen CT-basiertem und CTIMRT-basiertem ZV betrug fUr beide Untersucher im Median 3 ccm bei einem medianen ZV von 17 ccm (CT) ohne eindeutige Korrelation mit einer Volumenverkleinerung oder -vergroBerung. Die Differenz innerhalb der einzelnen Bildmodalitliten war zwischen Untersucher 1 und 2 hingegen mit 1.5 ccm (MRT) und 1.0 ccm (CT) im Median deutlich geringer. Schlussfolgerung: Durch Nutzung eines MRTs zur Bildfusion mit dem PLCT verlindert sich das ZV messbar. Dieser Effekt ist groBer als die Variabilitat der ZV-Definition zwischen verschiedenen Untersuchem.
ZielsteUung: Optimierung der Zielvolumenerfassung bei stereotaktisch gefUhrter Strahlentherapie der Hypophyse mit intensitlitsmodulierter Strahlentherapie. Methode: Ein Aldersonphantom wurde im stereotaktischen Maskensystern mit 2-mm-Scans untersucht. Es wurden 5 Zielvolumen in der Hypophysenregion mit unterschiedlicher GroBe (1,26 ccm bis 6,39 cmm) definiert. Mit der Planungssoftware BrainScan V5.0 wurden konventionelle konformale und intensitlitsmodulierte Bestrahlungsplane erstellt. Ergebnisse: Beziiglich Zielvolumenhomogenitlit findet sich bei den konventionellen Planen ein Optimum der Konformalitat bei 5--8 Feldem in Abhangigkeit von der GroBe des Zielvolumens. Symmetrische Feldanordnungen waren beziiglich der Belastung von Risikoorganen giinstiger als unsymmetrische Geometrien. Die IMRT-Plane zeigten fUr das kleinste Zielvolumen eine Verringerung des Normalgewebs-Volumens der 90%bis 50%-Isodosen, zulasten des 40%-10%-Isodosenvolumens. Beim groBten Zielvolumen war eine Verringerung des Normalgewebsvolumens fUr aIle Isodosenbereichen durch IMRT feststellbar. Insgesamt war der Konformalitatsgewinn durch die IMRT urn so groBer, je groBer das Zielvolumen war. Dieser Effekt war urn so ausgepragter, je weniger Felder zum Einsatz kamen. Schlussfolgerungen: Obwohl bei dem kugeligen Zielvolumen Hypophyse nur geringe Verbesserungen durch die IMRT zu erwarten waren, kann eine Optimierung im Sinne der Verkleinerung des Normalgewebevolumens im Hochdosisbereich bei gleichzeitiger Reduktion der notwendigen Feldanzahl erreicht werden.
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Wiezorek l; T. Wendtl fUr Radiologie der FSU J ena, Abteilung Strahlentherapie
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Strahlenther Onko12004;180 {Sondernr 1):38
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Ergebnisse nach stereotaktischer Bestrahlung von schadelbasistumoren H. Alheitl; H. Blankl; C. Winkler 1; P. Geyer lMed. Fakultat TU Dresden, Klinik und Poliklinik fUr Strahlentherapie
Ziel: Es wird tiber die klinischen Ergebnisse der stereotaktisch geftihrten konformalen Strahlentherapie bei Patienten mit Schlidelbasistumoren berichtet. Material (Methode): Seit 1999 wurden 69 Patienten (30 Meningeome, 12 Hypophysentumore,27 Schwannome) einer stereotaktisch gefUhrten konformalen Strahlentherapie unterzogen. Uberwiegend wurden konventionelle Fraktionierungsschemata mit Dosen zwischen 50 und 60 Gy eingesetzt. Ergebnisse: Bei einer medianen Beobachtungszeit von 107 Wochen wurde nach Kaplan-Meier ein progressionsfreies Uberleben nach 2 Jahren von 91 % (SE 6%) fUr Meningeome; 80% (SE 8,8%) fiir Schwannome und von 91 % (SE 8,7%) fUr Hypophysentumoren gefunden. Schlussfolgerung: Die stereotaktisch gefUhrte konformale Strahlentherapie stellt bei Tumoren der Schadelbasis eine wirksame MaBnahme zur 10kalen Tumorkontrolle dar und kann insbesondere bei inoperablen Patienten oder soIchen mit Tumorrest nach Operation angeboten werden. Die Ergebnisse sind trotz des noch kurzen Beobachtungszeitraumes mit den Ergebnissen radiochirurgischer Serien ebenso vergleichbar, wie mit denen nach konventioneller Bestrahlungstechnik. Der Vorteil der stereotaktischen Bestrahlung liegt in der Moglichkeit zur Verringerung des Hochdosisvolumens durch die hohere Prazision des Verfahrens.
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strahlentherapie der Erdheim-Chester-Erkrankung mit Kleinhirnbeteiligung - Falldarstellung einer Raritat D. Imhoff; K. Eberlein l; S. Weidauer; H.D. BOttcher lJWG-Universitatsklinikum Frankfurt, Klinik fUr Strahlentherapie und Onkologie; 2JWG-Universitatsklinikum Frankfurt, Institut fUr Neuroradiologie
Ziele: Die Erdheim-Chester-Erkrankung ist eine seltene non-LangerhansHistiozytose (Lipogranulomatose). Neben der typischen Lokalistation in den langen Rohrenknochen kann sich die Erkrankung auch in zahlreichen anderen Geweben manifestieren. Von den ca. 90 in der Literatur bekannten Fallen zeigten bisher nur sieben eine Kleinhimbeteiligung mit progressiver zerebellarer Dysfunktion und entsprechenden Veranderungen in der MRT. Eine Strahlentherapie bei intracraniellen Manifestationen wurde in fUnf Fallen beschrieben. Material (Methoden): Wir berichten tiber einen 45-jlihrigen Mann, der 1998 erstmals an Knochenschmerzen, Fieber und Gewichtsverlust lit!. Ab 1999 traten Augenmuskellahmungen und eine progrediente zerebellare Symptomatik mit Ataxie und Dysarthrie auf. Nach bildgebender Diagnose der Kleinhimbeteiligung 2000 (T2-Signalanreicherungen in den Nuclei dentati und Peridentalregion) verlief die Erkrankung unter Kortikoiden und Chemotherapie mit Etoposid/Vinblastin zunlichst zwei Jahre stabil. Aufgrund einer emeuten Verschlechterung der Symptome und ossarer Manifestation in den Nasennebenhohlen stellten wir im April 2003 die Indikation zu einer Helmfeldbestrahlung mit Einzeldosen von 1,5 Gy bis zu einer Gesamtdosis von 15 Gy. Ergebnisse: Acht Monate nach Ende der Strahlentherapie zeigen die MRT-Kontrollen eine geringe Progredienz, der allgemeine und neurologische Status ist unverandert. Schlussfolgerung: In Anlehnung an die Therapie der Histiozytosen erscheint eine Stabilisierung der zerebellaren Erdheim-Chester-Erkrankung und eine Verzogerung des unbehandelt chronisch progredienten Verlaufs durch Bestrahlung moglich.
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ZNS-Tumoren
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Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1):39
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Treatment of Cerebral Metastases from Breast Cancer with Stereotactic Radiosurgery
s.E. Combsl; D. Schulz-Ertner1; C.
Thilmann 2; L. Edler3; 1. Debusl lUniversitat Heidelberg, Abt. Strahlentherapie; 2Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), Abt. Strahlentherapie, Heidelberg; 3Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), Abt. Biostatistik, Heidelberg
Purpose: The role of stereotactic radiosurgery (SRS) alone or in combination with whole brain radiotherapy (WBRT) in the treatment of patients with 1 to 3 cerebral metastases from breast cancer is discussed con troversially. The benefit of SRS for overall survival, local and locoregional control was evaluated with the role of prognostic factors. Patients and Methods: A retrospective study was performed on 62 patients treated between 1986 and 2003 for 1-3 cerebral metastases from breast cancer. Three treatment groups were defined: SRS alone (group 1, n = 10), WBRT and SRS as a focal boost (group 2, n = 13), Salvage-SRS (group 3, n = 39) after WBRT. Patient characteristics were recorded at the start of SRSIWBRT treatment. Median follow-up was 11.5 months. Results: Median overall survival was 15 months. Overall survival was 9 months in group 1, 6 and 19 months in group 2 and 3. Metastatic local control was 6.5 months in group 1,4 months in group 2 and 9 months in group 3. Median loco-regional brain control was 6.5 months in group 1, and 4 and 7 months in group 2 and 3. Patients < 40 years of age had a favourable overall survival. No other prognostic factors could be identified. Tolerance of radiation was acceptable. Conclusion: SRS alone is an effective treatment for patients with 1-3 brain metastases from breast cancer. Patients treated with SRS alone do not have a significantly altered local and locoregional control. Due to small patient numbers and the retrospective nature of the study, further evaluation is needed. Salvage-SRS is an effective therapy option for 1-3 recurrent brain metastases after WBRT.
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Proposal of human spinal cord reirradiation dose based on data from 39 patients
c. Nieder1; A.-L. Grosu1; N. Andratschkel; M. Mollsl
lKlinikum rechts der Isar, Strahlentherapie u. Radiologische Onkologie, Munchen Purpose: To analyse clinical data on retreatment tolerance of the spinal cord. Methods: We collected data from 39 individual patients published in 8 different reports after a comprehensive Medline search. These represent all patients with data available for single and total doses of both treatment courses. We recalculated the biologically effective dose (BED) according to the linear-quadratic model using an alpha/beta-value of 2 Gy for cervical and thoracic cord and 4 Gy for lumbar cord. For treatment with two daily fractions a correction term was introduced to take incomplete repair of sublethal damage into account. Results: Cumulative doses ranged from 108-205 Gy 2 (median 135 Gy 2). Median interval between both series was 20 months. Four patients were treated to lumbar segments. Median follow-up was 15 months for patients without myelopathy. Eleven patients developed myelopathy after 4-25 months. Myelopathy was seen only in patients who had received one course with a dose of at least 102 Gy 2 (n = 9) or were retreated after 2 months (n = 2). In the absence of these 2 risk factors, no myelopathy was seen in 17 patients treated with up to 135 Gy 2 and in 8 patients treated with 136-150 Gy 2. Conclusion: Based on these literature data, the risk of myelopathy appears small after up to 135 Gy 2 when the interval is at least 6 months and the dose of each course is not higher than 98 Gy 2. We recommend to limit the dose to this level, whenever technically feasible. However, it appears prudent to propose collection of prospective data of doses in the range of 136-150 Gy 2 in a larger number of patients to assess the safety of higher retreatment doses for those patients where limited doses might compromise the goal of tumor control.
Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):39
Die Therapie des meningealen Melanozytoms
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D. Radesl; s. Schild2; M. Tatagiba'l; H. Molina 4; w. Alberti5 lUniversitatsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik fur Strahlentherapie u. Radioonkologie; 2Mayo Clinic Scottsdale, Arizona, USA, Department of Radiation Oncology; 3Eberhard-Karls-Universitat Tubingen, Klinik flir Neurochirurgie; 4Clinica y Maternidad SuizoArgentina, Buenos Aires, Argentina, Laboratory of Neuropathology; 5Universitatsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik flir Strahlentherapie und Radioonkologie
1. Lutterbach l; C. Ostertalf lRadiologische Universitatsklinik, Strahlenheilkunde, Freiburg; 2Neurochirurgische Universitatsklinik, Stereotaktische Neurochirurgie, Freiburg
Ziele: Das meningeale Melanozytom wird als sehr seltener benigner ZNSTumor mit hoher Rezidivneigung beschrieben. Weniger als 100 Faile wurden seit 1972 publiziert. Diese retrospektive Analyse vergleicht 4 Therapien flir die lokale Kontrolle und das Oberleben. Material: Aile seit 1972 publizierten Faile wurden hinsichtlich Alter, Geschlecht, Resektion, Strahlentherapie, lokaler Kontrolle und Oberleben untersucht. Bei unvollstandigen publizierten Daten wurden die Autoren kontaktiert und weitere Daten gewonnen. Insgesamt wurden 89 Patienten, 84 aus der Literatur und 5 eigene, eingeschlossen. Nach Therapie wurden 4 Gruppen gebildet: komplette Resektion (KR, n = 48), komplette Resektion plus Strahlentherapie (KR-RT, n = 3), inkomplette Resektion (IR, n =23), inkomplette Resektion plus Strahlentherapie (IR-RT, n =17). Die statistische Analyse erfolgte mit der Kaplan-Meier-Methode und dem logrank Test. Ergebnis: Die Tberapien KR, KR-RT und IR-RT waren der IR fur die 10kale Kontrolle (p < 0,001) und das Oberleben (p < 0,001) uberlegen. Die lokale Kontrolle nach 5 Jahren betrug 80% nach KR, 100% nach KR-RT und 72 % nach IR-RT versus 18 % nach IR. Das 5-J ahres-Oberleben lag bei je 100% nachKR, KR-RTund IR-RT versus 46% nachIR. Von 14Patienten der IR-RT-Gruppe mit lokaler Bestrahlung der Tumorregion war die Gesamtdosis (EQD2) bei 13 Patienten bekannt. Die Kaplan-Meier-Analyse zeigte einen Trend flir eine bessere lokale Kontrolle nach 45-55 Gy (n = 7) versus 30-40 Gy (n = 6), 86% versus 27% nach 5 Jahren (p = 0,1). Schlussfolgerung: Die komp'lette ist der inkompletten Resektion hinsichtlich lokaler Kontrolle und Uberleben signifikant uberlegen. N ach inkompletter Resektion flihrt die Strahlentherapie zu einer Verbesserung der Prognose. Hierbei sollte die Gesamtdosis mindestens 45 Gy betragen.
Ziel: Analyse der Arbeit der interdisziplinaren Hirntumorkonferenz, die seit 1998 an der Universitatsklinik Freiburg wochentlich von Neuropathologen, Neuroradiologen, Neurologen, allgemeinen Neurochirurgen, stereotaktischen Neurochirurgen und Strahlentherapeuten durchgeflihrt wird. MateriaVMethode: Analyse der Konferenzprotokolle, Kontrolle der Umsetzung der Empfehlungen anhand von Krankenakten. Resultate: Von 1998-2003 1516 Konsile in 259 Sitzungen. Patientenkollektiv: 43% Manner, 57% Frauen, medianes Alter 55 Jahre (3-90 Jahre). Diagnosen: Schadelbasistumoren 28% (Meningeome 19%, Hypophysenadenome 4 %, Akustikusneurinome 3 %, andere 2 % ), 24 % primare Hirntumoren (8% Glioblastome, 12% sonstige Gliome, 5% Oligoastrocytome/-dendrogliome), 19% Hirnmetastasen, 8% sonstige Tumoren, 13% unklare Raumforderungen, 8% nicht-tumorose Lasionen (5% A VM, 3% Abszess, Aneurysma, Blutung etc). Tberapieempfehlungen: Diagnostik 23%, Resektion 22%, fraktionierte Strahlentherapie 17%, Radiochirurgie 13%, Chemotherapie 5%, watchful waiting 14%, supportive care 6%. Umsetzung der Tberapieempfehlung: 91 %. Beim Vergleich 1998-2000 und 2001-2003 keine signifikante Anderung des Diagnosespektrums, der Therapieempfehlungen und der Umsetzungsrate. Schlussfolgerung: 1. Die konstant hohe Fallzahl belegt die Notwendigkeit eines interdisziplinaren neuroonkologischen Entscheidungsgremiums. 2. Die Diagnosestatistik stimmt nicht mit der allgemeinen Inzidenz von Hirntumoren uberein. Bestirnmte Entitaten, z.B. Meningeome, sind kontinuierlich Anlass flir die Suche nach interdisziplinaren Behandlungskonzepten. 3. Die Empfehlungen werden von den beteiligten Disziplinen als verbindlich angesehen, was sich in einer hohen Umsetzungsrate widerspiegelt.
Strahlenther Onkol2oo4· Sondernr. 1 © URBAN &
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Strahlenther Onko12oo4;180 (Sondernr 1):39
Was leistet ein interdisziplinares Tumorboard? Analyse der Arbeit der Freiburger Hirntumorkonferenz
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ZNS-Tumoren
PV-018 Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):40
Stellenwert der Intensitatsmodulierten Strahlentherapie in der Rezidivbehandlung von Wirbelsaulenmetastasen S. Milker-Zabe[l; A. Zabell ; W. Schlege[2; M. Wannenmacher; l. Debusl lRadiologische Universitatsklinik Heidelberg, Radioonkologie; 2Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) Heidelberg, Medizinische Physik
Ziele: Der limitierende Faktor bei der Rebestrahlung von Wirbelsaulen (WS)-Metastasen ist die Vorbelastung des Myelons. Wir untersuchten den Stellenwert der Intensitatsmodulierten Strahlentherapien (IMRT) bei der Rebestrahlung von WS-Metastasen. MateriallMethode: Wir fUhrten bei 17 Patienten mit 18 konventionell vorbestrahlten WS-Metastasen eine IMRT durch. Die Vorbelastung des Mye10ns betrug im Median 36,8Gy, der mediane Zeitraum bis zum Auftreten des Rezidivs 33 Monate. Die haufigsten Primartumore waren: Mammakarzinom (n =7), Nierenzellkarzinom (n =4). 83,3% der Lasionen lagen in der BWS, 16,7% in der LWS. Das mediane Zielvolumen betrug 137 ccm. Die mediane Gesamtdosis betrug 39,6 Gy bei einer maximalen Myelonbelastung von 20 Gy. Indikationen zur Rebestrahlung waren Tumorprogress mit Schmerzen (n = 15) und neurologischer Symptomatik (n = 10). Acht Befunde zeigten eine Myelonkompression. Ergebois: Die lokale Tumorkontrollrate betragt 94.5% bei einem medianen Follow-up von 11,1 Monaten. Eine signifikante Schmerzreduktion wurde bei 13115 Patienten erzielt, eine Verbesserung der neurologischen Symptomatik in 40%. Ein Patient zeigte 38 Wochen nach Rebestrahlung einen lokalen Tumorprogress mit Verschlechterung der neurologischen Symptomatik. Eine GriiBenreduktion zeigten 16,7%, eine GriiBenkonstanz 77,8 %. Fiinf Patienten entwickelten nach im Mittel 5,4 Monaten weitere WS-Metastasen auBerhalb des rebestrahlten Zielvolumens. Acht Patienten verstarben im Median 10,4 Monate nach Rebestrahlung. Wir beobachteten keine radiogenen Spatkomplikationen wie Myelopathien. Schlussfolgerung: Die IMRT ist sicher anwendbar und erreicht eine gute lokale Kontrolle wie auch Schmerzreduktion in der Rezidivsituation von vorbestrahlten WS-Metastasen bei geringem Risiko fUr radiogene Spatkomplikationen.
PV-019 Strahlenther Onko12oo4;180 (Sondernr 1):40
Verkurzung der Behandlungszeit bei der RT der metastatisch bedingten Ruckenmarks-Kompression: eine prospektive nicht-randomisierte MulticenterStudie
60% nach RT (p = 0,888). Zu einer Verbesserung der motorischen Funktion kam es bei 45% der Patienten in Gruppe A und bei 40% in Gruppe B (p = 0,752). Die Verteilung der 3 relevanten Prognosefaktoren war in beiden Gruppen vergleichbar. Nach der Multivarianz-Analyse waren eine langsamere Entwicklung motorischer Defizite vor RT (p < 0,001), eine giinstige Histologie (p = 0,040) und Gehfahigkeit vor RT (p = 0,045) mit einer besseren motorischen Funktion nach RT assoziiert. Hingegen hatte das Fraktionierungs-Schema keinen Einfluss (p = 0,311). Schlussfolgerung: Der Effekt beider Fraktionierungs-Schemata auf die motorische Funktion war vergleichbar. Bei der RT der MBRK sollten 30 Gy/lO Frakt. statt 40 Gy/20 Frakt. appliziert werden, urn die Behandlungszeit in dieser hoch palliativen Situation so kurz wie miiglich zu halten.
P-020 Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):40
Fraktionierte Stereotaktische Radiotherapie (FSRT) von Neurinomen des N. trigeminus und N. glossopharyngeus G. Kleinertl ; K. Hamm 1 lHelios-Klinikum Erfurt, Radiochirurgie
Hintergrund: Intrakranielle Neurinome werden iiberwiegend am N. statoacusticus manifest. Der Befall anderer Himnerven ist vergleichsweise selten (ca. 10% aller intrakranieller Neurinome). Flir "Nicht-acusticusNeurinome" gilt die Resektion als Therapie der ersten Wahl. Aufgrund des Risikos postoperativer Defizite kommt altemativ eine Radiochirurgie bzw. FSRT in Betracht. Wir berichten iiber die Therapieergebnisse bei 8 Patienten. Material und Methode: Zwischen Oktober 2000 und April 2003 wurden 63 Patienten mit Neurinomen stereotaktisch bestrahlt. 8 Patienten davon litten an Neurinomen des N. trigeminus (6 Pat) bzw. des N. glosso~harynge us (2 Pat). Das Tumorvolumen lag zwischen 0,87 und 13,55 cm (median 5,59 cm3) Die Stereotaktische Radiotherapie wurde tumorgriiBenabhangig einmal als Radiochirurgie mit 15 Gy, 2 mal als hypofraktionerte SRT mit 6 x 5 Gy und 5 x konventionelI fraktioniert (27 x 2 Gy) durchgefUhrt. Die Nachbeobachtungszeit betrug 8,02 bis 37,4 Monate (median 26,6 Monate). Klinische Kontrollen und volumetrische Vergleiche von MRT -scans wurden dokumentiert. Ergebois: 1m Nachuntersuchungszeitraum trat kein emeutes Tumorwachstum auf. Die Tumorvolumina reduzierten sich bei 4/8 Patienten auf weniger als 50%, bei weiteren 4 Patienten auf 62-87% des Ausgangswertes. Passagere Volumenzunahmen nach FSRT waren bei 2/8 Patienten erkennbar. Die pratherapeutischen neurologischen Ausfalle blieben unverandert, eine initiale Schmerzsymptomatik besserte sich noch wiihrend der Therapie. Schlussfolgerungen: Die FSRT ist eine sichere und nebenwirkungsarme Therapieoption fUr intrakranielle Neurinome. Insbesondere bei Restoder Rezidivtumoren nach Resektion sind durch die FSRT Tumorkontrolle (Volumenreduktion) und Besserung der Symptomatik zu erwarten.
D. Radesl ; F. Fehlauer'2; A. Hartmann 3; /. Wildfang'; l.H. Karstens5; W.AlbertP lUniversitatsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik fUr Strahlentherapie u. Radioonkologie; 2Universitatsklinikum HamburgEppendorf, Klinik und Poliklinik fUr Strahlentherapie und Radioonkologie; 3Marien-Krankenhaus Diisseldorf, Abteilung fUr Strahlentherapie; 4Siloah-Krankenhaus Hannover, Abteilung fUr Strahlentherapie; 5Medizinische Hochschule Hannover, Abteilung fUr Strahlentherapie und spezielle Onkologie
Ziele: Diese prospektive Multicenter-Studie untersucht eine miigliche Verkiirzung der Behandlungszeit bei der RT der metastatisch bedingten Riickenmarks-Kompression (MBRK). Eine kiirzere Behandlungszeit ware fUr die Patien~.en angesichts der oft deutlich reduzierten Lebenserwartung (medianes Uberleben 4 Monate) wiinschenswert. Material: Zwei Fraktionierungs-Schemata, 30 Gyl10 Frakt.l2 Wochen (Gruppe A, n = 71) und 40 Gy/20 Frakt.l4 Wochen (Gruppe B, n = 65) wurden hinsichtlich motorischer Funktion und Gehfahigkeit verglichen. Die motorische Funktion wurde mit einer 8-Punkte-Skala vor RT sowie bis zu 24 Wochen nach RT bewertet. In einer Multivarianz-Analyse wurden das Fraktionierungs-Schema und die 3 relevanten Prognosefaktoren (Gehfahigkeit vor RT, Histologie des Primartumors, Entwicklungszeit motorischer Defizite vor RT) untersucht. Ergebois: Der Anteil gehfahiger Patienten betrug 49% in Gruppe A und 52% in Gruppe B (p = 0,888, Chi-Quadrat-Test) vor RT sowie 56% und
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Kopf-Hals-Tumoren
P-021
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Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):41
Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):41
Radiochemotherapie mit Gemcitabine bei Patienten mit fortgeschrittenem Kopf-Hals-Tumor: Analyse der spaten Nebenwirkungen M. Raub l; L. Malaimare1; F. Brunsl ; l.H. Karstens l 'Medizinische Hochschule Hannover, Strahlentherapie
Ziele: Gemcitabine in niedriger Dosis ist bei verschiedenen Tumorentitaten ein potenter Radiosensitizer. Bei Patienten mit fortgeschrittenem Plattenepithelkarzinom kann die lokoregionare Kontrolle durch eine kombinierte Radiochemotherapie mit Gemcitabine verbessert werden. Wir berichten iiber die in unserem Patientenkollektiv nach einem mindest-Follow-up von 3 Jahren aufgetretenen spaten Nebenwirkungen. Methoden: Von Mai 1998 bis Januar 2001 wurde bei 21 Patienten mit fortgeschrittenen Kopf-Hals-Tumoren eine kombinierte Radiochemotherapie mit Gemcitabine als Primartherapie durchgefiihrt. Die Bestrahlung erfolgte mit einer medianen Dosis von 60 (60-66) Gy, ED 1,8 Gy. Gemcitabine wurde in einer Dosis von 100 mg/m2 i.v. einmal wbchentlich verabreicht. Die Beurteilung der Toxizitaten erfolgte nach CTC bzw. anhand der LENT -SOMA Kriterien. Ergebnis: Das Alter der Patienten lag im Median bei 64 (49-76) Jahren mit Tumorlokalisation im Oro- (12), Hypopharynx- (5), Larynx- (2) bzw. Mehretagentumor (2). Akuttoxizitaten Grad 3 (Haut, Mukosa) traten in 50% der Faile auf ohne Grad-4-Toxizitaten. Hamatologische Toxizitaten waren selten. Spate Nebenwirkungen fanden sich nicht selten an der Haut, im Bereich der Schleimhaute konnten in einzelnen Fallen narbige Verengungen im Bereich des Pharynx beobachtet werden. Schlnssfolgernng: Die kombinierte Radiochemotherapie mit niedrig-dosiertem Gemcitabine als Strahlensensitizer ist eine vielversprechende Therapieoption bei Patienten mit fortgeschrittenem Kopf-Hals-Tumor. Aktuelle Daten insbesondere zur Spattoxizitat werden prasentiert.
P-022 Strahlenther Onko12oo4;180 (Sondernr 1):41
Kombinierte Photonen/Neutronen-Strahlentherapie von adenoidzystischen Karzinomen
Invers geplante stereotaktische intensitatsmodulierte Strahlentherapie (IMRT) in der Behandlung von adenoidzystischen Karzinomen der Kopf-Hals-Region M. W. Manter; C. Thilmann 2; H. Hof; A. Nikoghosyan 2; B. Didinger; S. Nil[3; B. Rhein3; l. Debusl
'Vniversitat Heidelberg, Klinik fiir Radioonkologie und Strahlentherapie; 2Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg, Abteilung fiir Strahlentherapie; 3Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg, Medizinische Strahlenphysik
Ziel: Darstellung der ersten klinischen Resultate und der Toxizitat nach invers geplanter intensitatsmodulierter Strahlentherapie (IMRT) fiir komplex geformte adenoidzystische Karzinome (ACC) der Kopf-Hals-Region. Patienten und Methode: Von 12/99 bis 03/03 wurden 24 Patienten mit ACC in unterschiedlicher Lokalisation in der Kopf-Hals-Region behandelt. Bei zwei Patienten lagen zu Beginn der Strahlentherapie bereits Fernmetastasen vor. 22 Patienten wurden mit einem integrierten IMRTBoostkonzept behandelt, das die Verwendung unterschiedlich hoher Einzeldosen fiir das GTV und CTV in einer Fraktion erlaubt. Die mediane Gesamtdosis betrug im GTV 66.0 Gy (70.4 Gy-58.0 Gy) und im CTV 60.0 Gy (64.0 Gy-53.0 Gy). Ergebnisse: Bei einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 22.8 Monaten betrug die Gesamtiiberlebensrate 75 %.4 Patienten verstarben an einer systemischen Metastasierung der Erkrankung. Das rezidivfreie Uberleben war nach der oben genannten Nachbeobachtungszeit 66.7 %. Lediglich 3 Patienten entwickelten ein Lokalrezidiv und ein weiterer Patient zeigte ein Rezidiv in einem lokoregionalen Lymphknoten. Ein Patient mit einem Lokalrezidiv sowie der Patient mit der Lymphknotenmetastase konnten erneut mit IMRT behandelt werden und sind aktuell kontrolliert. Akute Nebenwirkungen > CTC 0 II traten bei 7 Patienten auf. Dabei zeigten 6 Patienten eine Mucositis> CTC 0 II und ein Patient eine Hautreaktion > CTC 0 II. Hbhergradige Spatnebenwirkungen sind bisher nicht aufgetreten. Schlussfolgerung: Die stereotaktisch gefiihrte invers geplante IMRT ist ohne erhbhte Nebenwirkungen in der taglichen klinischen Behandlung von ACC durchfiihrbar. Ebenso zeigt sich, dass mit der IMRT hohe lokaIe Kontrollraten erzielbar sind.
P-024 Strahlenther Onko12oo4;180 (Sondernr 1):41
Ergebnisse der kombinierten Radiochemotherapie fortgeschrittener Kopf-Hals-Tumoren
N. Andratschkel; C. Nieder1; W. Reusche[1; R. Wehrmann l ; P. Kneschaurek l; M. Mollsl 'Klinikum rechts der Isar, TV Miinchen, Klinik fiir Strahlentherapie und Radiologische Onkologie
D. Kastner; u. Schalldach l; D. EfJer; H. GbbeP 'Helios Klinikum Erfurt, Klinik fiir Strahlentherapie und Radioonkologie; 2Helios Klinikum Erfurt, Hals-Nasen-Ohren-Klinik; 3Helios Klinikum Erfurt, Tumorzentrum
Ziele: Retrospektive Auswertung der Behandlungsergebnisse einer postoperativen Kombination aus konventioneller Strahlentherapie mit ultraharten Photonen eines Linearbeschleunigers und Reaktor-Neutronen bei Patienten mit adenoidzystischen Karzinomen der Kopf-Halsregion. Patienten und Methoden: Achtzehn Patienten wurden zwischen 1996 und 1998 kombiniert bestrahlt. Bei 9 Patienten lag der Primartumor in der Gl. parotis, bei den anderen 9 ebenfalls in der Kopf-/Halsregion. Sechs Patienten hatten ein T4-Stadium, 3 N+ und nur 2 eine eindeutig RO-Resektion. Das mediane Alter betrug 52 Jahre. Die Photonendosis betrug median 50 Gy (48-56), die Neutronendosis immer 6 Gy, meist in 4 Fraktionen. Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 48 Monate. Ergebnisse: Zwei Patienten entwickelten ein Lokalrezidiv, einer eine Lymphknotenmetastasierung auBerhalb der Bestrahlungsregion und 2 weitere eine pulmonale Metastasierung. Das Uberleben (krankheitsfreie Uberleben) betrug 100% (78%) nach 3 Jahren und 94% (72%) nach 5 Jahren. Nach LENT/SOMA betrug der mediane Toxizitatsscore fiir die Speicheldriisen 1,3, die Mucosa 0,4, Haut und Subcutis 0,3 und die Mandibula 0,2. Ein Patient entwickelte Spatfolgen Grad III, 2 weitere Grad IV nach RTOGIEORTC. Schlussfolgernngen: In dieser retrospektiven Analyse einer Patientengruppe mit ungiinstigen postoperativen Risikofaktoren (T4, Rl-2, N+) war eine in-field Kontrolle bei 16/18 Patienten erreicht worden. Die 5-Jahres-Uberlebensrate betrug 94%. Diese Daten deuten auf eine hohe Effektivitat der Bestrahlung hin. Langere Nachbeobachtungszeitraume sind bei dieser Tumorentitat jedoch sinnvoll. Die Risikofaktoren fiir Spatfolgen werden diskutiert.
Hintergrund: In dieser Arbeit soli die Sicherheit und Praktikabilitat einer unkomplizierten Bestrahlungstechnik im Rahmen der Radiochemotherapie fortgerschrittener Kopf-Hals-Tumore untersucht werden. Das Gesamtiiberleben, die lokale Kontrolle, die Rezidivrate und die Rate der Nebenwirkungen werden erfasst. Material und Methode: Von 01192 bis 12/01 wurden insgesamt 145 Patienten mit fortgeschrittenen Kopf-Hals-Tumoren (Stadium III, IV) einer kombinierten alleinigen (109 Patienten) oder postoperativen (36 Patienten) Radiochemotherapie unterzogen. Die Chemotherapie wurde entweder mit Carboplatin oder in Kombination mit einer 5-FV-Dauerinfusion jeweils in der 1. und 5. Woche appliziert. Die Strahlentherapie umfasste in GroBfeldern die Region yom harten Gaumen bis zur Klavicula tiber zwei opponierende Felder und einen Boost auf die Primartumorregion. Es wurden Dosen zwischen 50 und 70 Gy eingestrahlt. Nach 34-40 Gy wurde das Rtickenmark ausgeblockt. Resultate: Es wurde bei 61 % der Patienten eine CR erreicht. Das 1-Jahres-Uberleben lag bei 72%, das 5-Jahres-Uberleben bei 18%. Bei 44% der Patienten kam es zu einem Rezidiv im Bestrahlungsfeld, lediglich 2 % der Patienten hatten ein Rezidiv im Gebiet des Riickenmarkblockes erlitten. Die Nebenwirkungen blieben insgesamt moderat, wobei im Vordergrund die Xerostomie sowie Schleimhautreaktionen stehen. Schlussfolgerungen: Trotz kombinierter Radiochemotherapie wird der Verlauf der Erkrankung von einer hohen Rate an Lokalrezidiven bestimmt Die Therapie ist gut durchfiihrbar und fiihrt nicht zu einer erhbhten Rate an Rezidiven im Bereich des Rtickenmarkblockes. In Zukunft ist auch Augenmerk auf die Intensivierung der Chemotherapie (Taxane) zur Senkung der Fernmetastasierung zu lenken
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Kopf-Hals-Tumoren
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Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1):42
Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1):42
Klinisches Ansprechen des adenoidzystischen Karzinoms auf Photonenbestrahlung
Einfuhrung der IMRT-Bestrahlungstechnik bei operierten Oropharynx-Karzinomen in die klinische Routine
H Wordehoff; H-f. Ochef1; G. Gademann l
H Alheitl; K. Dedererl; C. Eversl; H Blankl
Ziele: Das adenoidzystische Karzinom ist wegen seiner hohen Rezidivrate bis zu 70% eine therapeutische Herausforderung, gilt jedoch bisher als relativ resistent gegeniiber Photonenbestrahlung.Vorgestellt werden 4 von 20 Patienten (14 w., 6 m.) mit adenoidzystischem CA aus dem Zeitraum 2000 - 2003 mit Indikation zur palliativen Radiatio. Patienten: 15 der 20 Patienten sind nach postoperativer (12X RO-, 1 X R1-, 2x R2-Resektion), kurativer Radiatio mit 50-70 Gy nun in Nachsorge, ein Patient lehnte die Therapie abo Eine Patientin mit Zungengrundprimarius wurde iiber 14 Jahre betreut und wegen Metastasierung an Schadelbasis (AugenmuskeIHihmung) und Lunge (Dyspnoe) und eines Rezidivs (Dysarthrie) mehrfach bestrahlt. Eine zweite Patientin iiberlebte 3112 Jahre mit primar pulmonal metastasiertem Parotistumor und Bestrahlung an Lunge und Knochenmanifestationen. Ein inoperabler mannlicher Patient mit Tumor ausgehend von der Trachea wurde primar mit 70 Gy behandelt, spater mit 39 Gy bei Skelettmetastase, 15 Monate spater Auftreten von jetzt noch symptomarmen Lungenmetastasen. Eine Patientin mit primar in Leber und Zwerchfell metastasiertem adenoidzystischem Karzinom der Lunge wurde bei Himmetastasierung stereotaktisch, bei spaterem Auftreten eines weiteren cerebralen Herdes konventionell am Ganzhim bestrahlt. Ergebnis: Nach Bestrahlung primar bzw. nach R2-Resektion wurde kein Lokalprogress beobachtet. Bei primar symptomatischen Patienten zeigte sich stets - oft schon gegen Ende der Rezidiv- bzw. Metastasenbestrahlung - eine deutliche, klinische Remission bei 1-2 Monate spater nachweisbarer radiologischer Teilremission. Schlussfolgerung: Trotz weiter fortschreitender Erkrankung ist die Photonenbestrahlung eine valide Therapieoption flir eine schnelle und anhaltende Palliation.
Zielstellnng: Am Beispiel 15 konsekutiven operierten Patienten mit Oropharynxkarzinom soli die IMRT-Bestrahlungstechnik in die klinische Routine eingeflihrt werden, mit dem Ziel eine bessere Speicheldriisenschonung zu erreichen. Methode: Die Bestrahlungsplanung der Patienten erfolgt mit Hilfe des Planungssystems Helax-TMS. Es wird eine Step-and-shoot-Technik mit dem Siemens-LB Primus eingesezt. Zum Vergleich werden jeweils konventionelle Bestrahlungsplane in der klassischen "Fletcher"-Technik berechnet. Es werden 50 Gy auf die adjuvanten LK-Stationen (Level II-V) appliziert, gefolgt von einem Boost von 60-66 Gy auf ehemalige Tumorregion und befallene LK. Als klinische Begleituntersuchungen werden Sialoszintigrafien vor der Bestrahlung, nach 40 Gy, zum Ende der Bestrahlung und 3 Monate nach BestrahlungsabschluB und ein wochentliches klinisches Scoring der Haut und Schleimhautreaktionen durchgeflihrt. Ergebnisse: Bisher wurden 3 Patienten behandelt. Die Planung mit HelaxTMS ist moglich aber zeitaufwandig und erfordert oft manuelle Nacharbeit. Eine Reduktion der Parotisdosis auf ca 30 Gy ist zumindest auf der nicht tumortragenden Seite moglich. In der Sialoszintigrafie findet sich bereits nach 40 Gy eine deutliche Verminderung der Parotisfunktion, welches auch klinisch mit der Mundtrockenheit korreliert ist. Das Scoring der Schleimhaute zeigt keine wesentlichen Unterschiede zum bekannten Muster bei konventioneller Bestrahlung mit Ausnahme der Tatsache, dass auch im vorderen Mundbereich vermehrt Mucositiden beobachtet werden. Schlussfolgerung: Die Einfiihrung der IMRT-Technik in die klinische Routine ist mit der vorhandenen Technik moglich. Fiir die Bewertung des Szinitigrafieergebnisse ist der Zeitpunkt der Abstrakterstellung noch zu friih.
'0tto-von-Guericke-Universitat, Klinik flir Strahlentherapie, Magdeburg
lMed. Fakultat TU Dresden, Klinik und Poliklinik flir Strahlentherapie
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Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1):42
Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):42
Radiochemotherapie mit Mitomycin C und Navelbine bei Patienten mit fortgeschrittenen Tumoren oder Lymphknotenmetastasen des Kopf-Hals-Bereiches S. Pachmann l; R. Wilkowski1; H Hollenhorstl; E. Diihmke l
'Klinikum GroBhadem der LMU Miinchen, Strahlentherapie
Ziele: Die effektive Behandlung von Patienten mit lokal fortgeschrittenen Tumoren oder Lymphknotenmetastasen des Kopf-Hals-Bereiches stellt derzeit weiterhin eine therapeutische Herausforderung dar. Wir untersuchten Toxizitat und Durchflihrbarkeit einer kombinierten akzelerierten Bestrahlung und Chemotherapie mit Mitomycin C und Navelbine. Methoden: Zwischen Oktober 2002 und November 2003 wurden 15 Patienten mit lokal fortgeschrittenen Tumoren des Kopf-Hals-Bereiches (12 Patienten, aile T4, N2-3) bzw. Lymphknotenmetastasen (3 Patienten, aile N3) bei unbekanntem Primartumor mit Bestrahlung (1,8 Gy 2x taglich bzw. 2,0 Gy 1x taglich) bis zu einer Gesamtdosis zwischen 56,0 und 71,6 Gy und einer simultanen Chemotherapie mit Mitomycin C (8mglm2 an Tag 1 und 29) und Navelbine (25 mg/m2 an Tag 1,8,22,29) behandelt. Ergebnisse: 9/15 Patienten (60%) litten unter schwergradiger Mucositis (WHO Grad III-IV) Hamatologische Toxizitat i.S. einer Leukopenie Grad IV trat bei 6/15 Patienten (40%) auf. 1 Patient verstarb unter Therapie, am ehesten durch Sepsis auf dem Boden einer Mucositis-assoziierten bakteriellen Infektion. Bei 11 Patienten (73%) konnte die Therapie ohne Unterbrechung oder Dosisreduktion durchgeflihrt werden. 2/15 Patienten erreichten ein komplette Remission, 9 Patienten eine partielle Remission. Nach einem medianen Follow-up von 7,5 Monaten sind 2 Patienten an anderen Erkrankungen verstorben, 3 Patienten mussten wegen eines Lokalrezidives behandelt werden. Sieben Patienten sind am Leben und lokal ohne Symptome. Schlussfolgerungen: Das untersuchte Therapieregime hat sich als effektiv, jedoch auch mit erheblicher Toxizitat behaftet erwiesen. Fiir eine PhaseII-Studie, die derzeit beginnt, haben wir daher ein beziiglich der Chemotherapie dosisreduziertes Schema entwickelt.
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Postoperative kombinierte Radiochemotherapie lokoregionar fortgeschrittener HNO-Tumoren: Ergebnisse und Nebenwirkungsanalyse T. Olschewskil ; K. Bajo,-1; f. Lamprecht2; M.H Seegenschmiedtl 'Alfried-Krupp-Krankenhaus, Klinik flir Radioonkologie und Strahlentherapie, Essen; 2Alfried-Krupp-Krankenhaus, Klinik flir HNOHeilkunde, Essen
Ziele: Der Stellenwert einer Chemotherapie in der postoperativen Behandlung lokal fortgeschrittener HNO-Tumoren ist immer noch umstritten. Untersucht wurden akute und spate Nebenwirkungen sowie Ergebnisse einer postoperativen Radiochemotherapie. Material: Von 6/97-10/00 52 Pat. behandelt, Alters-Med. 55,5 J. Stadium UICC IV 46 Pat., Stadium III 6. Oro-lHypo-lNasopharynximehrere/nur LK: 24/10/3/9/6 Pat. R1-/R2-Resekt.: 26/4 Pat. Follow-up median 44,5 m (7-77). RT: 5 X 2 Gy/w, ZVD ZV 1./2./3. Ordn.: 66/50(56)/50Gy. In 1. u.S. w CDDP 25 mglm2/d U. 5-FU 600 mglm2/d. Dokumentation Akut-NW nach CTC-Score, Spat-NW nach LENT-SOMA-Score. Berechnung Gesamt-, rezidiv- und metastasenfreies Oberleben nach Kaplan-Meier. Ergebnis: 19 Pat. verstorben, davon 8 HNO-TU-bedingt, 3 an Zweit-TU. 5 Pat. Lokalrezidiv, 9 Metastasen. Gesamtiiberleben 36/48/60 m: 72/66/57%. Rezidivfreies Oberl. 36/48/60 m: 92/89/89%. Metastasenfreies Oberl. 36/48/60m:84178178%.3x UnterbrechungRadiatioflirl-2d.11 X Verschiebung 2. Kurs CTX um 1 Woche. HamatotoxiziUit CTC °3/°4: llx. HauptNW akut am Therapieende betrafen Schleimhaut (CTC °3: 17X), Schluckbeschwerden (CTC °3/°4: 20X/22X) und Mundtrockenheit (CTC °3: 20X). Haupt-Spat-NW mit LENT-SOMA-Score > 2,0 fanden sich an Speicheldriisen (Score 2,0-2,9: 18X, Score 3,0-3,9: 18X) und Zahnen (Score 2,0-2,9: 3X). Aile Pat. PEG, diese im Median 8m in situ. Gewichtverlust CTC °0: 18X, °123x. Schlussfolgerung: Eine postoperative kombinierte Radiochemotherapie flihrt trotz negativ selektioniertem Patientengut zu hohen rezidiv- und metastasenfreien Oberlebensraten. Das beobachtete Akut- und Spat-NWProfil ist vergleichbar mit dem einer alleinigen Radiotherapie.
Strahlenther Onkol2oo4' Sondernr. 1 © URBAN &
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Kopf-Ha Is-Tu moren
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Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):43
Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):43
Definitive hyperfraktioniert-akzelerierte Radiochemotherapie inoperabler HNO-Tumoren: Erste Erfahrungen und Ergebnisse
Ergebnisse der primaren Radiochemotherapie fortgeschrittener Kopf-Hals-Tumoren M. Niewald l; A. Dastbazl ; B. Schick2; f. Fleckenstein l; L. Wisser;
T. Olschewskj1; K. Bajor1; M. H. Seegenschmiedtl
P.K. Plinkert2; Chr. Rubel IRadiologische Universitatsklinik, Abt.f.Strahlentherapie, Homburg/ Saar; 2Universitats-HNO-Klinik, Homburg/Saar
Ziele: Nach derzeitiger Datenlage scheint bei inoperablen HNO-Tumoren eine intensivierte Radiochemotherapie (RChT) einer konventionellen R(Ch-)T tiberiegen zu sein. Untersucht wurden Durchfiihrbarkeit, Akutund Spattoxizitat u. Wirksarnkeit einer solchen Therapie. Material: Von 12/98-10/02 16 Pat. behandelt, Alters-Med. 58 J. Stadium UICC IV 15 Pat., III 1. Oro-/Hypo-lNasopharynxiLarynximehrere: 6/4/112/3 Pat. Follow-Up med. 19,5 Monate. RT: 2 Gy ED Woche (w) 1-3, dann 13 X 1,2Gy ZV 1. Ordn. morg. u.13 x 1,8Gy ZV2. (+ 3.) Ordn. abds. Ges.-ZVD ZV 1.12.13. Ordn.: 69/53,4/50(53,4) Gy. ChT: 1. u. 5.w Cisplatin 25 mg/m2/d U. 5-FU 600 mg/m2/d. Dokumentation Akut-NW nach CTCScore, Spat-NW nach LENT -SOMA-Score. Berechnung Gesamt-, rezidivund metastasenfreies Uberieben nach Kaplan-Meier. Ergebnis: 7 Pat. verstorben (4 TV-bed.). 2 Pat. Lokalrezidiv, 4 Metastasen. Gesamttiberl. 12/24(136) m: 82161(161 )%.Rezidivfr. Uberl. 12/24(136) m: 94/86(186)%. Metastasenfr.Uberl. 12/24(136) m: 81181(161)%. Keine Unterbrechung RT. 9 Pat. ChT normal, 7 Pat. 2. Kurs modif. Hamatotox. CTC °3/°4: 4 Pat. Haupt-Akut-NW RT-Ende: Mucositis (CTC °3: 5 Pat.), Dysphagie (CTC °31"4: 915 Pat.) u. Speicheldrusen (CTC °21"3: 12/4 Pat.). HauptSpat-NW finden sich an den Speicheldrusen (Score 2,0-2,9: 2 Pat., Score 3,0-3,9: 11) u. den Zahnen (Score 1,0-1,9: 2 Pat., Score 2,0-2,9: 3). Aile Pat. PEG, diese im Median 14m in situ. Gewichtveriust CTC °01"11°2: 516/5 Pat. Scblussfolgerung: Hyperfraktioniert-akzelerierte RChT ist ohne Probleme durchfiihrbar. Akut- u. Spattoxizitat sind vergleichbar mit konventionellen RChT-Protokollen. Eine hohe lokoregionare Tumorkontrolle mit kompletten Remissionen ist moglich. Die Fernmetastasierungsfrequenz scheint dahingegen unbeeinfluBt zu sein.
Zielsetzung: Die Ergebnisse der simultanen primaren Radiochemotherapie von fortgeschrittenen Kopf-Hals-Tumoren wurden retrospektiv untersucht. Patienten und Methodik: 46 Patienten wurden analysiert. Das mittlere Alter betrug 55 Jahre, der mittlere Karnofsky-Index 78%. 45 Patienten litten an Plattenepitheikarzinomen (1 Pat: lymphoepitheJiales Ca), in der Mehrzahl der Faile im Stadium T4 N2 MO. Diese waren in 37% im Hypopharynx und in 24% im Oropharynx lokalisiert. 3 Patienten hatten eine Neck dissection erhalten. Intendiert war eine hyperfraktionierte Strahlentherapie mit einer GRD von 72 Gy bei zweimal taglich applizierten Einzelfraktionen von 1.2 Gy (2 Pat: 2 Gy), simultan in der 1. und 5. Bestrahlungswoche eine Chemotherapie mit 20 mg/m2 cis-Platin und 800 mg/m2 5-FU Geweils Tage 1-5). Der mittlere Follow-up betrug 1.8 Jahre. Ergebnisse: Die Strahlentherapie konnte in 89% der Patienten vollstandig appliziert werden, die Chemotherapie in 66%. Die 3-Jahres-Uberlebenswahrscheinlichkeit nach Kaplan-Meier betrug 29%. Fernmetastasen im Follow-up waren in 8% der Patienten festzustellen. Die Hautreaktionen waren maBig ausgepragt (48% Grad II, 34% Grad III WHO), ebenso die Mucositis (58% Grad II, 24% Grad III). Die Strahlenspatfolgen waren tiberwiegend Grad I - II EORTC (3 Patienten mit Xerostomie Grad III) und somit tolerabel. Hinsichtlich der Hamatotoxizitat zeigte sich eine Anaemie Grad II CTC in 63% und Grad III in 11 %, eine Leukopenie Grad II in 33 %, Grad III in 42 % und Grad IV in 6 %. Eine Thrombopenie unter 1oo0oo/ml wurde nicht beobachtet. Scblussfolgerung: Die simultane Radiochemotherapie erwies sich an unserem Kollektiv als durchfiihrbar mit deutlichen Akutreaktionen. Die Uberlebensraten sind bei Kenntnis dieses negativ selektionierten Krankengutes akzeptabel.
'Alfried-Krupp-Krankenhaus, Klinik fiir Radioonkologie und Strahlentherapie, Essen
P-030 Strahlenther Onko12oo4;180 (Sondernr 1):43
Ergebnisse der simultanen postoperativen Radiochemotherapie fortgeschrittener Kopf-Hals-Tumoren M. Niewald 1; A. Dastbaz l; B. Schick2; f. Fleckenstein l; L. Wisser1;
P.K. Plinkert2; Chr. Rubel IRadiologische Universitatsklinik, Abt.f.Strahlentherapie, Homburg/ Saar; 2HNO-Universitatsklinik, Homburg/Saar
Zielsetzung: Die Ergebnisse der simultanen postoperativen Radiochemotherapie von fortgeschrittenen Kopf-Hals-Tumoren wurden retrospektiv untersucht. Patienten und Methodik: 30 Patienten wurden analysiert. Das mittlere Alter betrug 53 Jahre, der mittlere Karnofsky-Index 79%. 29 Patienten litten an Plattenepithelkarzinomen (1 Pat: Mischtumor), tiberwiegend im Stadium pT2-4 pN2 MO. Diese waren in 43% im Hypopharynx, in 27% im Oropharynx lokalisiert. Samtliche Patienten hatten eine Tumorresektion und 26/30 eine Neck dissection erhalten. Intendiert war eine hyperfraktionierte Strahlentherapie mit einer GRD von 72 Gy bei zweimal taglich applizierten Einzelfraktionen von 1.2 Gy (1 Pat: 2 Gy), simultan in der 1. und 5. Bestrablungswoche eine Chemotherapie mit 20 mg/m2 cis-Platin und 8oomg/m2 5-FU Geweils Tage 1-5). Die mittlere Lange des Follow-up betrug 3,1 Jahre. Ergebnisse: Die Strahlentherapie konnte in 90% der Patienten vollstandig appliziert werden, die Chemotherapie in 77%. Das 3-Jahres-Uberieben nach Kaplan-Meier betrug 49%. Fernmetastasen im Follow-up waren in 7% der Patienten festzustellen. Die Hautreaktionen waren maBig ausgepragt (38% Grad II, 45% Grad III WHO), ebenso die Mucositis (54% Grad II, 14% Grad III). Strahlenspatfolgen: Grad III-IV-Toxizitat der Haut in 7%, der Subcutis in 7% und der Speicheldrtisen in 21 % der Patienten. Hamatotoxizitat: Anaemie Grad II CTC in 38%, Grad III in 14% und Grad IV in 5 %, Leukopenie Grad II in 19% und Grad III in 33 %. Eine Thrombopenie unter 1OO000/ml wurde nicht beobachtet. Scblussfolgerung: Die simultane postoperative Radiochemotherapie erwies sich an unserem Kollektiv als durchfiihrbar mit deutlichen Akutreaktionen. Die Uberiebensraten sind bei Kenntnis dieses negativ selektionierten Krankengutes akzeptabel.
Strahlenther Onkol2oo4' Sondernr. I © URBAN &
VOGEL
P-032 Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1):43
HDR-Brachytherapie gro~flachiger Basaliome auf der Gesichtshaut mitflexiblen Implantatschlauchen auf einer Maske fixiert T. Merz l; B. Sommer; A. Mend; V. Ghilescu l IKlinikum Heidenheim, Strahlentherapie
Hintergrund: Die Strahlentherapie ist eine bewahrte Methode in der Behandlung von Hautkarzinomen. Deren Bandbreite reicht von der Oberflachentherapie bis zur Bestrahlung mit Elektronen. Methode: Eine 90-jahrige Patientin mit einer "Landfrauen Haut" wurde vorgestellt. Eine wirksame perkutane Bestrahlung der gesamten Gesichtshaut war wegen der gekrtimmten und gewolbten (Stirn) Hautflachen nicht optimal. Es wurde eine 2-schichtige Lagerungsmaske aus thermoplastischem Material angefertigt. Nachdem die Areale auf der Haut, die mit Afterioading bestrahlt werden sollten, mit Bleidraht markiert und auf die Maske tibertragen wurden, fixierten wir auf die darin eingeschlossene Flache Implantatschlauche in 1 cm Abstand parallel zueinander. AnschlieBend erfolgte die CT-gesttitzte 3-D-Bestrahlungsplanung. Dabei wurden die Haltepunkte innerhalb der markierten Region belegt und entsprechende Dosierungspunkte in 2 mm Gewebetiefe definiert. Uber geeignete Optimierungsalgorithmen des Bestrahlungsplanungssystems wurde eine weitgehend homogene Dosisverteilung erreicht. Die Bestrahlung erfolgte mit 5 X 2 Gy pro Woche bis 60 Gy. Die tibrigen Hautregionen wurden mit 6 MeV-Elektronen tiber individuell geformte Felder in gleicher Fraktionierung und Dosierung bestrahlt. Ergebnis: Nach 60 Gy sind noch an 4 Stellen kleine Areale, in denen die Haut noch nicht glatt ist, diese Stellen wurden zusatzlich mit 10 Gy 80 kV Rontgenstrahlen bestrahlt. 6 Monate nach Strahlentherapieende sind die Hauttumore in Remission. Scblussfolgerung: Bei groBflachigen Hauttumoren in starker gekrtimmten Regionen ist die fraktionierte HD R Brachytherapie mit auf einer Maske fixierten Implantatschlauchen eine sinnvolle und praktikable Alternative zur Oberflachentherapie bzw. zur Bestrahlung mit Elektronen.
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Kopf-Hals-Tumoren
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Strahlenther Onko12oo4;180 (Sondernrl):44
Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1):44
Status of trace elements in patients with head and neck cancer before therapy 1. Buntzef1; M. Glatze[2; D. Frohlich2; O. Mickel; F. Bruns"; K. Schonekaes'; R. Mucke 6 lSiidharzkrankenhaus Nordhausen, HNO-Klinik; 2Zentralklinikum Suhl, Strahlentherapie; 3Universitatsklinikum Miinster, Strahlentherapie; 4Medizinische Hochschule Hannover, Strahlentherapie; 5Strahlentherapie Minden; 6Strahlentherapie Wiesbaden
Objective: We conducted a prospective study to investigate the status of trace elements in untreated head and neck cancer patients. Material and Methods: 100 consecutive patients with histological confirmed squamous cell carcinoma were included in this study before starting multimodal treatment. 311100 were classified as operable, 69 were inoperable tumors. We performed atomabsorption spectrometry to measure the serum levels of copper, iro, zinc and selenium. Results: The median serum levels were 21,8 mmoVI (11,2-50,6) of copper, 13,7 mmoVI (4,1-49,4) of iron, 11,55 IlmolJl (4,8--16,5) of zinc, and 0,82 IlmoVI (0,39-2,08) of selenium. Definitively decreased levels were seen in the majority of patients regarding the zinc and selenium concentrations. Only selenium concentrations have shown differences due to the resectability of the tumor. Resectable tumor had a serum level of 0,90 IlmoVI compared to 0,78 Ilmolll in the group of unresectable cancers. Both gorup had also shown significant different activities of glutathion peroxidase (155 U/I versus 132 U/I, P = 0,016). Conclusion: Untreated head and neck cancer shows decreased serumlevels of selenium and zinc. Increased copper and decreased iron were seen in large minorities of the patients. Serum-selenium level may be a prognostic marker in this diagnosis.
Pretherapeutic hemoglobin level as a prognostic factor in primary inoperable advanced head and neck cancer treated with concomitant radio-chemotherapy H. Christiansen l; R.M. Hermann l; A. Hillel; E. Weiss l ; M. Nitsche l; A. Martin 2; c.F. Hess l; O. Pradierl lUniversitatsklinikum Gottingen, Strahlentherapie/Radioonkologie; 2Universitatsklinikum Gottingen, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde
Purpose: To evaluate efficacy and toxicity of radiotherapy and concomitant 5-fluorouracil (5-FU) and mitomycin-C (MMC) infusion and the potential of pretherapeutic hemoglobin levels as a prognostic factor in primary inoperable advanced head and neck cancer. Materials and Methods: 76 patients (86% male, 14% female), mean age 57 years, with primary inoperable head and neck cancer (4 stage III, 59 stage IVA, and 13 stage IVB) were treated with 70 Gy + simultaneous i.v. chemotherapy with 5-FU (600 mglm2/d days 1 to 5) and MMC (10 mglm2 day 5 + 36). Results: After a mean follow-up of 13 months, 31 (41 %) patients are alive. CR was seen in 63 %. 1 and 2 year disease specific survival rates were 66.1 % and 36.6%, disease free survival rates 54.8% and 35.6%. Pretreatment hemoglobin < 13.9 g/dl was associated with worse survival rates. This was significant for disease free survival (p = 0.03) and showed a tendency for disease specific survival (p = 0.08): the 1 and 2 year disease specific survival rates were 74.9% and 45.2% (Hb prior to treatment> = 13.9 gldl) versus 56.3% and 27.0% (Hb prior to treatment < 13.9 gldl); the 1 and 2 year disease free survival rates were 62.8% and 45.9% (Hb prior to treatment > = 13.9 gldl) versus 45.9% and 22.8% (Hb prior to treatment < 13.9 gldl). Therapy was good tolerated (grade 3 mucositis in 21 %, grade 3 leukopaenia in 11 %). Conclusions: Our radiochemotherapy regime offers a curative option in this poor prognostic group of patients. Hemoglobin levels prior to therapy have an influence on prognosis.
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Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):44
Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):44
Prospektive Evaluation von Colibiogen wahrend der Strahlentherapie von Kopf-Hals-Tumoren
c. Niederl; N. Andratschkel; R. Thamm l; S. Astner; F. Zimmermann l; M. Mollsl lKlinikum rechts der Isar, Strahlentherapie u. Radiologische Onkologie, Miinchen Ziele: Untersuchung von Colibiogen (Uisung aus Iysierten E. coli) zur Prophylaxe einer radiogenen Mukositis bei der Strahlentherapie von Kopf-Hals-Tumoren. Material und Methoden: Je 10 Patienten mit alleiniger Strahlentherapie bzw. kombinierter simultaner Radiochemotherapie (Mindestdosis 50 Gy, Einzeldosis 2 Gy, Beginn in sogenannter 3-Felder-Technik unter Einschluss der zervikalen und paraclavikularen Lymphabflussgebiete, Primartumor meist im Oro- oder Hypopharynx gelegen) wurden prospektiv untersucht. Sieben Tage vor der ersten Bestrahlung begann die orale Einnahme von taglich 3 x 10 ml Colibiogen-Losung. Diese sollte bis nach Bestrahlungsende weitergefiihrt werden. Sonstige prophylaktische MaBnahmen waren nicht erlaubt. Die akute Toxizitat wurde nach CTC Kriterien wochentlich dokumentiert. Bei Auftreten einer akuten Grad 11-Toxizitat erfolgte die Behandlung nach klinikinternen Richtlinien zur Supportivtherapie. Ergebnisse: Die Vertraglichkeit von Colibiogen war gut. Es traten keine schweren unerwiinschten Nebenwirkungen auf. Ein Patient brach die Einnahme in der ersten Woche wegen WiderwiJIens gegen den Geschmack der Losung abo Nur eine Patientin beendete die Strahlentherapie mit einer maximalen Grad I Mukositis ohne weitere Supportivtherapie. Die anderen Patienten setzten die Einnahme lediglich bis in die dritte oder vierte Woche fort, da nach 24-32 Gy eine Grad II oder III Mukositis auftrat, die auch nach Patientenempfinden weitere SupportivrnaBnahmen und eine medikamentOse Analgesie erforderte. Schlussfolgerung: In dieser Pilotstudie ergab sich kein ausreichender Hinweis darauf, dass die Wirksamkeit von Colibiogen zur Prophylaxe einer radiogenen Mukositis ausgepragt genug ware, urn das Medikament in einer randomisierten Studie zu testen.
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Verschiedene Speichelersatzpraparate zur Behandlung der Xerostomie nach Strahlentherapie - eine prospektive Cross-over-Studie F. Momml; N.J. Volegova-Neher 1; 1. Schulte-MontingZ; R. Guttenberger IRadiologische Universitatsklinik, Strahlenheilkunde, Freiburg; 21nstitut fiir Medizinische Biometrie und Medizinische Informatik, Medizinische Biometrie und Statistik, Freiburg
Ziel: Die Effektivitat verschiedener Speichelersatzprodukte bei Patienten mit Xerostomie nach Strahlentherapie wurde verglichen. Patienten nnd Methoden: Bei 120 Patienten mit Xerostomie nach Strahlentherapie im Kopf-Hals-Bereich wu~den vier unterschiedliche Speichelersatzmittel (Gel, Carmellose-Spray, 01, Mucin-Spray) in einer prospektiven Cross-over-Studie untersucht. Die Ergebnisse wurden mit einem Xerostomie-Fragebogen gemessen, der in einer Pilotstudie entwickelt wurde. Die Mundtrockenheit bei Studienbeginn und wahrend der Behandlung mit den einzelnen Speichelersatzpraparaten wurde verglichen. Ergebnisse: Aile Speichelersatzmittel verbesserten im Vergleieh zur Situation vor der Studie die Xerostomie signifikant (p < 0.0001). Das Gel wurde am besten, das Carmellose-Spray am sehleehtesten bewertet, aber die einzelnen Praparate untersehieden sieh nieht signifikant in ihrer Wirksamkeit. Trotz dieses Ergebnisses wahlten die meisten Patienten das Carmellose-Spray als favorisiertes Praparat aus. Dies lasst sieh dureh seinen guten Gesehmaek und seine einfaehe Handhabung erklaren. Es wurden groBe individuelle Unterschiede bei der Praferenz fiir einzelne Produkte gefunden. Schlussfolgerung: Speiehelersatzpraparate machen die Mundtrockenheit fiir die meisten Patienten ertraglicher. Somit sollten jedem Patienten mit Xerostomie verschiedene Praparate zum Testen zur Verfiigung gestellt werden. Auf diese Weise kann fiir jeden die individuell beste Art des Umgangs mit der Mundtrockenheit gefunden werden.
Strahlenther Onko12004' Sondernr. 1 © URBAN &
VOGEL
Kopf-Hals-Tumoren
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Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):45
Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1):45
Belastung der Speicheldriisen in der Bestrahlung von 36 Patienten mit Tumoren im Kopf-Hals-Bereich mit dynamischer Intensitatsmodulation. A. Buchalil ; E. Blankl ; D. Sidow l ; M. Schmidtl ; W. Huhntl lRuppiner Kliniken GmbH, Klinik flir Radioonkologie, Neuruppin Ziel: Auswertung der Dosisbelastung der Gl. parotis und GI submandibularis in 36 Patienten mit einer IMRT-Bestrahlung in "sliding window" Technik im Kopf-Hals-Bereich. Material: Die Lokalisationen der bestrahlten Patienten waren 4 Nasopharynx-, 17 Oropharynx-,S Hypopharynx-, 4 Larynx-, 1 Parotis-, 3 Karzinome der Mundhohle sowie 2 Patienten mit cervicalen Lymphknotenmetastasen bei unbekanntem Primartumor. Die bestrahlten Gesamtdosen betrugen 72Gy (n= 15), 64Gy (n= 17) und 56Gy (n=4) wobei 30 der 36 Patienten eine inhomogene Dosisverteilung flir die verschiedene Zielvolumina in einem Bestrahlungsplan erhielten. Zur Anwendung kamen Bestrahlungsplane mit 5 (n = 5), 6 (n = 1),7 (n = 29) und 8 (n = 1) Einstrahlwinkeln. Ergebnisse: Die Dosisbelastung flir die Gl. parotis war bei Patienten ohne Bestrahlung des Nasopharynx inl Vergleich zur Mitbestrahlung des Nasopharynx signifikant geringer (mean dose 39,8% ± 16,6% der Gesamtdosis versus 57,3% ± 14,3%, p < 0,001, t-test flir unabhangige Stichproben, zweiseitig). Fiir die Gl. submandibularis ergaben sich zwischen den Patientengruppen keine Unterschiede (mean dose der Gesamtgruppe 76,1% ± 20,9%). Fiir Patienten ohne Nasopharynxbestrahlung erbrachte die Konversion yom Planungssystem CADPLAN (n = 11) zu Eclipse (n = 15) eine weitere signifikante Schonung fUr die Gl. parotis (46,7% ± 18,9% versus 34,8% ± 12,4%, p < 0,01) und Gl. submandibularis (84,6% ± 12,9% versus 70,8% ± 23,2%, p < 0,05). Schlussfolgerungen: Die SpeicheldrUsen lassen sich mit dynamischer Intensitatsmodulation im Vergleich zur konventionellen Bestrahlungstechnik infolge konkaver Isodosenverlaufe besser schon en. Die Schonung hangt neben dem Zielvolumen auch yom angewendeten Planungssystem
abo
Eine AUC-Analyse zur Bewertung des Schweregrads der Nebenwirkungen am Beispiel der Mundschleimhaut bei Bestrahlung im Kopf-Hals-Bereich D. Riesenbeckl ; M. Ibrahim l ; C. Liebscher; A. Heinecke2; N. Willich l IKlinik und Poliklinik flir Strahlentherapie - Radioonkologie -, UKM, Miinster; 21nstitut flir medizinische Informatik und Biomathematik, UKM, Miinster Hintergrund: Analysen zur Toxizitat einer Strahlentherapie zeigen haufig nur die max. Akutreaktion. Das Leiden des Patienten wird aber nicht nur durch die max. Auspragung sondem auch durch raumliche und zeitliche Distribution bestimmt. Untersucht werden soli, ob durch eine area-underthe-curve-Analyse (AUC) genauere Aussagen iiber die Schwere der Reaktion moglich sind. Material und Methoden: Patienten mit Bestrahlung im Kopf-Hals-Bereich wurden 2x wochentlich untersucht und die Mucositis an 12 Arealen der Schleimhaut beurteilt. Einflussfaktoren, Komorbiditaten und FeldgroBe wurden erfasst. Berechnet wurde die Flache unter der Kurve zwischen 2 Untersuchungszeitpunkten flir die Auspragung der Mucositis, diese Flachen flir die gesamte Serie addiert und durch die Zahl bestrahlter AreaIe geteilt. Die Patienten wurden klinisch in besonders empfindliche und normal reagierende Patienten eingeteilt und die AUC damit korreliert. Ergebnisse: Bei der Auswertung von insgesamt 15 empfindlichen und 111 nicht empfindlichen Patienten fand sich bei Bestrahlung mit 60 bzw. 66 Gy ein Mittelwert der AUC von 136 (empf) vs. 82 (andere). Fiir Bestrahlung mit 72 Gy im concomitant-boost Protokolliagen die Werte bei 216 (empf.) vs. 92 (andere). In einem weiteren Schritt ist die ausschlieBliche Beriicksichtigung von bestrahlten Arealen flir die Analyse vorgesehen sowie die Untersuchung der Veranderung von max. Nebenwirkung und AUC abhangig von klinischen Einflussfaktoren. Schlussfolgerungen: Mit der AUC-Analyse steht eine Methode zur Verfligung, die an der Mundschleimhaut sehr genau beschreiben kann, wie ausgepragt der Verlauf der radiogenen Mucositis war, was besonders fiir Studien interessant ist. Unterstiitzt durch das Bundesamt flir Strahlenschutz (BMU, Kennz. StSch 4362).
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Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):45
Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1):45
Das Serumeisen und die Effektivitat von Erythropoetin bei Kopf-Hals-Karzinomen f. Biintze[1; T. Gorbatov2; M. Glatze[3; O. Mickel; R. Miick&; F. Bruns6;
K. Schonekaes 7 'Siidharzkrankenhaus Nordhausen, HNO-Klinik; 2Helios-Klinikum Erfurt, HNO-Klinik; 3Zentralklinikum Suhi, Strahlentherapie; 4Universitatsklinikum Miinster, Strahlentherapie; 5Strahlentherapie Wiesbaden; 6Medizinische Hochschule Hannover, Strahlentherapie; 7Strahlentherapie Minden Hintergrund: Erythropoetin findet in der Korrektur der Anamie und der Behandlung der Fatigue besonders bei Kopf-Hals-Tumorpatienten in letzter Zeit eine verstarkte Verbeitung. Experinlentelle Daten deuten auf einen engen Zusammenhang zum Eisenstatus der Patienten hin. Material und Methoden: Drei zeitlich aufeinander folgende Studien haben sich der Thematik gewidmet. Zunachst wurde iiber eine Atomabsorptionsspektrometrie an 100 HNO-Karzinompatienten der Eisengehalt des Serums spektrometrisch gemessen. 34 weitere Patienten wurden hinsichtlich des Serumeisens, des Transferrins und des Ferritins als Eckpunkten des Eisenstatus untesucht. AnschlieBend wurde die klinische Erythropoetineffektivitat bei 40 Patienten in Abhangigkeit von ihrem Serumeisen beurteilt. Ergebnisse: Etwa 40 % aller Patienten mit fortgeschrittenen Kopf-HalsKarzinomen weisen ein emiedrigtes Serumeisen auf. Eine charakteristische Transferrinemiedrigung und eine Ferritinerhohung lieBen sich bei etwa 50% der Patienten beobachten. Patienten mit einem emiedrigten Serumeisen haben eine Erythropoetin-Responserate von 12,5%, wahrend bei einem normalen Serumeisen diese GroBe bei 87,5% zu liegen scheint. Schlussfolgerung: Der Serumeisen-Spiegel ist flir die Entwicklung und die Behandlung der Anamie bei fortgeschrittenen Kopf-Hals-Karzinomen offensichtlich von zentraler Bedeutung.
Strahlenther Onkol2oo4· Sondernr. 1 © URBAN &
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Akut- und Spattoxizitat an den Speicheldriisen nach 3-D konformaler Bestrahlungsplanungvon Tumoren der Kopf-Hals-Region G. Beckmann l ; A.-M. Bential ; o. Kolb[1; K. Baierl ; M. Flentje l IUniversitat Wiirzburg, Klinik und Poliklinik flir Strahlentherapie Ziel: Xerostomie ist eine relevante Nebenwirkung der Bestrahlung (RT) von Kopf-Hals-Tumoren. In unserer Klinik wird eine 2-Step-IMAT-Konvergenztechnik flir die konformale RT von H&N -Tumoren verwendet, die die Schonung der Speicheldriisen (SD) v. a. iiber Dosisgradienten erlaubt. In einer prospektiven Studie untersuchen wir den Einfluss der Dosisverteilung auf Akut- und Spattoxizitat mit dem Ziel, Constraint-Bedingungen flir die IMRT zu validieren. Methode: Die SD-Toxizitat wird subjektiv anhand eines Fragebogens (Skala 1-4) erhoben, der sich an die EORTC-Bogen QLQ-C 30 u. H&N 35 anlehnt. Die objektive Dokumentation der akuten und chronischen Nebenwirkungen erfolgt nach den Kriterien der CTC u. RTOG. Diese Daten werden jeweils vor, unmittelbar nach sowie 6 Wochen u. 9 Monate nach RT erhoben. Eine Speicheldriisenszintigrafie erfolgt vor RT u. 9 Monate spater. Die Toxizitatsparameter werden mit der Dosis anhand von Dosisvolumenhistogrammen korreliert. Ergebnisse: Seit Mitte 2002 wurden 39 Patienten eingeschlossen. 5 Patienten starben vor Ablauf der 9 Monate. Von 22 Patienten liegen derzeit kompiette Daten vor. 1m Mittel bestehen subjektiv nach RT erhebliche Funktionseinschrankungen der Speichelproduktion (Score vor Behandlung 1,4 vs. 3,2 nach Behandlung) und der Nahrungsaufnahme (Score 1,5 vs. 3,0). 9 Monate spater bessem sich empfundene Mundtrockenheit (2,7) und Schluckvermogen (2,0) in unterschiedlichem MaBe. Es findet sich eine gute Objektivierbarkeit durch die SD-Szintigrafie. Die Toxizitat korreliert mit der individuellen Dosisbelastung der SD. Schlussfolgerung: Eine komplette Schonung einzelner SD ist deutlich wirksamer als eine gleichmiiBige Entlastung aller Driisen iiber Dosisgradienten. Dies hat Bedeutung flir die Parameterwahl und die Zielvolumengestaltung bei der IMRT.
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Mammakarzinom
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Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1):46
Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):46
Haufigkeit des Armodems nach Radiotherapie (RT) der Axilla im Vergleich zwischen konventioneller Axilladissektion und Sentinel Node Operation (SN-OP) R. Mucke l; H. Schmitz 1; U. Spahnl; V. HeyF; O. Mickel; F.-f. Pro ttl lStrahlentherapie Wiesbaden; 2Asklepios Paulinen Klinik Wiesbaden, Gynakologie; 3Universitatsklinikum Munster, Klinik und Poliklinik fur Strahlentherapie-Radioonkologie
Ziel: Die postoperative Strahlentherapie der N 0 - Axilla nach SN-OP ist weiterhin in Diskussion. 1m aktuellen Konsensus sollte nur bei unilokalen Tumoren < 2 cm sowie klinisch freier Axilla eine SN-OP erfolgen. Ausgewertet wurden Faile mit Axilla-RT nach SN-OP bei N-O-Situation, die in der Zeit vor dem angestrebten Konsensus bestrahlt wurden vergleichend mit konventionell operierten Fallen und RT bei Befall. MethodeD: Von 1998--08/2003 wurden 78 Patientinnen nach konventioneller OP und 10 Patientinnen nach SN-OP lim Median 2 entnommene LK (1-7)] axillar bestrahlt. Die RT erfolgte 3-D-geplant in ED von 1,8 Gy bis zu einer GD von 50,4 Gy. Eine Patientin nach SN-OP hat die RT nach 36 Gy selbst abgebrochen. Das Lymphodem des Armes wurde nach dem Score von FOIdi et al. eingestuft (0: kein adem, 1: reversibles adem, 2: irreversibles adem, 3: Elephantiasis). Die statistischen Analysen wurden mit dem PC-Programm-Paket SPSS durchgefuhrt. Fur den Vergleich der LymphOdemhaufigkeit zwischen beiden Gruppen wurde der Chi2-Test verwendet. Resultate: Mit einem medianen Follow-up von 18 Monaten (5-48) zeigt sich bei 56178 Patientinnen (71,8%) nach konventioneller OP und RT ein Status nach FOIdi Grad 0, 4178 (5,1 %) Grad 1 und 18178 (23,1 %) Grad 2. Nach SN-OP haben 8/10 (80%) einen Status nach FOIdi Grad 0 und 2/10 (20%) Grad 1 (p = 0,04, Chi2-Test). SchIussfolgeruDg: 1m Vergleich zur konventionellen Axilla-OP + RT mit irreversiblen ArmOdemen in 23,1 % sind bisher nach SN-OP der Axilla und nachfolgender RT keine irreversiblen Armodeme aufgetreten. Weitere Untersuchungen werden folgen.
Ergebnisse der Strahlen- und Second-LineAntiostrogentherapie mit Anastrozol bei progedientem Mammakarzinom f. Schultzel; R. Gala/ae1; R. Schneider; B. Kimmigl 1Klinik
fur Strahlentherapie, Kiel
HiDtergrund: 1m Jahre 1999 erfolgte eine Toxizitatserhebung bei Patientinnen mit progressivem Mammakarzinom, denen parallel zur Strahlentherapie systemisch Anastrozol verordnet worden war. Vier Jahre spater sollte zusatzlich die tumorizide Effektivitat erhoben werden. Material uDd Methode: 13 Rezeptor-positive Patienten mit neu aufgetretenen Lokalrezidiven und Metastasierungen wurden mit Anastrozol in Kombination mit einer Strahlentherapie behandelt. Mittleres Alter waren 66 Jahre. Bei neun der Patienten waren Knochen- oder Weichteilmetastasen aufgetreten, in vier Fallen ein Thoraxwandrezidiv. Diese traten median 44 Monate nach Primartherapie auf, schwankend zwischen 12 und 166 Monaten. Acht Patientinnen waren zuvor mit Tamoxifen, vier mit Chemotherapie behandelt worden. Nur 6 von 13 Patienten hatten eine primar adjuvante Radiotherapie. Vier Jahre nach Therapiebeginn wurde der weitere Verlauf durch ambulante Kontrolluntersuchungen gesichert. Ergebnisse: Aile Patienten zeigten ein Ansprechen auf Anastrozol. In Verbindung mit der Strahlentherapie wurde bei allen Patienten eine kompIette oder partielle Remission mit erheblicher Symptomverbesserung festgestellt. Der Karnofsky-Status aller Patienten betrug 90 Prozent und daruber. Nach 6 Monaten blieben aile Patienten progressionsfrei. Nach vier Jahren lebten noch 7 Patienten: 6 mit kompletter oder partieller Remission, einer mit ProgreB. Funf Patienten starben tumorbedingt nach median 24 Monaten, einer tumorunabhangig. Die CA 15-3-Werte von 5 Patienten waren stabil ohne jeden Anstieg. SchIussfolgeruDg: Anastrozol ist gut vertraglich und sehr effektiv beim progressiven Mammakarzinom. In Verbindung mit der Strahlentherapie sollte es Behandlungsmittel der Wahl zur Palliativtherapie in der Postmenopause sein.
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Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):46
Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1):46
Strahlentherapie von Injektionsmetastasen nach laserinduzierter interstitieller Thermotherapie (LlTI)Bericht uber zwei Faile D. Imhoff; K. Eberlein 1; H.D. Bottcher1 1JWG-Universitatsklinikum Frankfurt, Klinik fur Strahlentherapie und Onkologie
Ziele: Die transthorakale MRT-gesteuerte laserinduzierte interstitielle Thermotherapie (LITT) wird als neues, minimal invasives Verfahren zur lokal ablativen Therapie hepatischer und pulmonaler Metastasen propagiert. Wir berichten in zwei Kasuistiken uber die strahlentherapeutische Behandlung von Injektionsmetastasen. Material (MethodeD): Eine 53-jahrige Patientin mit hepatisch metastasiertern, lokal fortgeschrittenem Rektumkarzinom und ein 45-jahriger Patient mit primar hepatisch mctastasiertem Sigmakarzinom wurden uns 27 bzw. 12 Monate nach der letzten von bis zu 9 LITT-Sitzungen zur Bestrahlung vorgestellt. Beide Patienten hatten in der rechten unteren Thoraxwand im Bereich der Stichkanale eine 10 cm durchmessende zirkulare und 5 cm tiefe schmerzhafte Metastase entwickelt. Wir stellten die Indikation zur palliativen CT-gestUtzten konformalen Radiotherapie mit 40 11 2 Gy bzw. 30 11 3 Gy Gesamtherddosis. Ergebnisse: Die komplikationslosen Bestrahlungsserien bewirkten eine maBige bis gute Schmerzreduktion. CT-Kontrollen nach 3 Monaten zeigten eine deutliche Remission und einen stabilen Verlauf der Thoraxwandmetastasen, beide Patienten wurden aufgrund fortschreitender systemischer Metastasierung -ossar und pulmonal bzw. cerebral- erneut bestrahlt und chemotherapiert. SchIussfolgeruDg: Die palliative Bestrahlung ist eine effiziente und gering belastende Therapieoption zur lokalen Kontrolle von Injektionsmetastasen nach LITT - der systemische Progress bleibt erwartungsgemaB unbeeinflusst.
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Vorgezogener Boost nach brusterhaltend operiertem Mammakarzinom
c. Voith 1; B. Kober lKlinikum Darmstadt, Strahlentherapie FragestelluDg: Normalerweise wird der Boost bei der postoperativen adjuvanten Bestrahlung des Mammakarzinoms nach der Bestrahlung der Mamma appliziert. Seit 2001 wird in unserer Klinik die Boostbestrahlung vorgezogen. Methodik: Aufgrund der Einfuhrung der virtuellen Simulation an unserer Klinik entschlossen wir uns aus folgenden Grunden den Boost vorzuziehen: 1. Nur ein Planungs-CT notwendig 2. Boosteinzeichnung muss falls nur ein Planungs-CT gefahren wird nicht 5 Wochenlang nachgezeichnet werden und 3. wird dadurch ein verschieben des Boostfeldes durch evtl. nichtkorrektes Nachzeichnen verhindert. Von 2/2001 bis 12/2003 wurden bei 444 Patientinnen Elektronenboostfelder am virtuellen Simulator geplant und vorgezogen bestrahlt. Die Boostdosis lag bei einer GD von 10-16 Gy, ED 2 Gy. Die gesamte Mamma wurde mit einer GD 50 Gy, ED 1,8-2 Gy bestrahlt. Ergebnisse: Bei allen 444 Patientinnen traten keine erhohten Nebenwirkungen auf. Aufgrund der gemeinsamen Planung von Boostfeld und Tangentenbestrahlungsfelder der gesamten Mamma, Jasst sich der Planungstermin und eins zweites Planungs-CT fur den Boost einsparen. Schlussfolgerung: Der vorgezogene Boost bei brusterhaltender Therapie bei Mammakarzinom erspart bei virtueller Simulation eine zweite CT -Untersuchung mit doppelter Strahlenbelastung der kontralateralen Mamma, wird gut vertragen und ist bei der virtuellen Simulation aus oben genannten Grunden zu empfehlen. Unterschiede in der Lokalrezidiv- und Uberlebensrate sind nicht zu erwarten, werden aber im weiteren gepruft.
Strahlenther Onko12004' Sondernr. 1 © URBAN &
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Mammakarzinom
PV-04S Strahlenther Onko12004;180 {Sondernr 1):47
Intraoperative Radiotherapie (lORT) als Boost bei der Strahlentherapie des Mammakarzinoms
u. Kraus- Tiefenbacher l; A. Scheda l; B. Hermann l; L. Bauer; F. Melchert2; F. Wenzl
lUniversitlitsklinikum Mannheim, Strahlentherapie; 2Universitlitsklinikum Mannheim, Gynlikologische Klinik
Hiotergrood: Die meisten In-Brustrezidive beim Mammakarzinom (MaCa) treten in unmittelbarer Nlihe zum Primartumor auf. Daher wird das Tumorbett bei der postoperativen Radiotherapie oft mit einem Boost aufgeslittigt, der durch verschiedene perkutane Bestrahlungstechniken, in Afterloadingtechnik oder mittels der IORTappliziert werden kann. Seit 2/02 wird die IORT bei Patientinnen in unserer Abteilung mit einem mobilen Miniaturbeschleuniger (Intrabeam) durchgefiihrt. Material ood Metbode: Yon 2/02 bis 10/03 wurde bei 45 Patientinnen mit MaCa die IORT als Boostbestrahlung durchgeflihrt. Das me diane Alter lag bei 63 Jahren, die mediane TumorgroBe war 14 mm. Die Behandlungszeit bei der IORT war im Median 20 Minuten. Intrabeam produziert Rontgenstrahlen, die das direkt am Applikator anliegende Brustgewebe in einer isotropen Dosisverteilung erreichen. Aufgrund der kurzen Reichweite und der optimalen Hautschonung kann eine einzeitige hohe Dosis von 20 Gy gegeben werden. Postoperativ wurden die Patientinnen mit einer homogenen Restbrustbestrahlung (46 Gy) bestrahlt. Ergebnis: Die IORT wurde von allen Patientinnen gut toleriert.Nach der Behandlung traten keine Hautnekrosen auf. Nach einerNachbeobachtungszeit von 22 Monaten zeigen die Patientinnen eine gute Kkosmetik ohne signifikante Splitnebenwirkungen. 1 Patientin stellte sicb 10 Monate nach der postoperativen Nachbestrahlung mit einem multifokalen Rezidiv mit Hautmetastasen vor, sie verstarb 4 Monate nach der sekundar durchgeflihrten Ablatio. Ziel: Die IORT mit dem Intrabeam ist eine komfortabel durchflihrbare Methode, urn eine einzelne hohe Boostdosis im Tumorbett zu applizieren. Nach Resektion kann die Tumorhohle ideal an die Applikatoroberflache adaptiert und bestrahlt werden. Durch die IORT kann ein Yerfehlen des eigentiichen Tumorbettes vermieden werden.
Ergebnis: Die Rate an Meningeosis war hoher in Gruppe 1: 4/39 vs 0/50 in Gruppe 2 (FischerExact-Test p = 0,034). Die meningeosefreie Zeit war signifikant (p = 0,008) niedriger (median 6,5 Jahre vs Median nicht erreicht). K.ein Unterschied (log rank test p > 0,05) bestand bei metastasenfreiem Uberleben (4,2 vs 2,6 Jahre, p=0,23) und Gesamtiiberleben (median 3,8 vs 4,3 Jahre, p = 0,94). Schlussfolgerung: Mogiicherweise ist nach HDCTX die Rate an Meningeosis carcinomatosa erhoht.
P-047 Strahlenther Onko12oo4;180 (Sondernr 1):47
Perkutane Strahlentherapie bei der Behandlung des mannlichen Mammakarzinoms: Rezidivmuster, Oberleben und prognostische Faktoren A. Zabe[1; S. Milker-Zabe[1; I. Zuna 2; M. Wannenmacherl; J. Debusl
P-046 Strahlenther Onko12oo4;180 {Sondernr 1):47
1st das Risiko einer Meningeosis carcinomatosa bei Mamakarzinom nach adjuvanter HochdosisChemotherapie erh6ht?
u. Holier; A. Bajrovic2; N. Kroger'1; A. Grilneisen4; F. Jiinicke5; A. Zander'1; W. Alberti2
lYivantes-Klinikum Neukolln Berlin, Klinik flir Strahlentherapie, Radioonkolgie u. Nuklearmedizin; 2Universitatsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik flir Strahlentherapie und Radioonkologie; 3Universitatsklinikum Hamburg-Eppendorf, Zentrum flir Knochenmarktransplantation; 4Yivantes-Klinikum Neukolln, Berlin, Klinik flir Hamatologie und Onkologie; 5Universitatsklinikum Hamburg-Eppendorf, Frauenklinik Ziel: Retrospektiv wurde untersucht, ob das Risiko einerr Meningeosis carcinomatosa bei Mamma-Carzinom nach adjuvanter Hochdosischemotherapie (HDCTX) erhoht ist. Metbode und Patienten: Yon 1991 bis 1998 erhielten 39 Pat. (Gruppe 1) nach Mastektomie (ME, n = 30) oder Tumorresektion (BET, n = 9) 4 Zyklen Chemotherapie (CTX) mit EC, gefolgt von HDCTX (Thiotepa, Cyc1ophosphamid, Mitoxantron) und peripherer Stamrnzellinfusion, sowie eine Strahlentherapie der BrustwandlMamma (n = 21) und/oder Supraciavicularregion (n = 24). Eine beziiglich Nodalstatus, Alter und Rezeptorstatus strukturgieiche Kontrollgruppe (Gruppe 2) wurde aus 50 Pat. gebildet, die von 1984-1994 mit konventioneller CTX (n = 43) und/oder Hormontherapie (n = 24) behandelt wurden. Sie erhielten nach ME (n = 45) oder BET (n = 5) eine Strahlentherapie der MammalBrustwand (n = 16) und/oder Supraciavicularregion (n = 36). Die meningeosefreie Zeit, (Zensur bei letzter Nachbeobachtung oder Tod), metastasenfreies Uberleben und Gesamtiiberleben wurden nach Kaplan Meier bestimmt.
Strahlenther Onkol2oo4' Sondernr. 1 © URBAN & VOGEl
lRadiologische Universitatsklinik Heidelberg, Radioonkologie; 2Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) Heidelberg, Abteilung Strahlentherapie Ziele: Wir stellen unsere Ergebnisse bei der Behandlung von mannlichen Patienten mit Brustkrebs vor, insbesondere in Hinblick auf lokale Kontrolle, Gesamtiiberleben und Identifizierung moglicher prognostischer Faktoren zur lokalen Kontrolle und Kontrolle einer Femmetastasierung. Material (Metbodeo): Wir behandelten 31 mannliche Patienten mit 32 Karzinomen der Brust mit perkutaner Strahlentherapie (RT). 25 Patienten erhielten eine adjuvante RT der Brustwand mit oder ohne regionare Lymphabflusswege (LAW) nach initialer Mastektomie (n = 23) oder nach Operation in der Rezidivsituation (n = 2). Die mediane Dosis betrug 60 Gy im Bereich der Brustwand und 46 Gy im Bereich der LAW. 7 Patieoten wurden zur palliativen RT bei systemischer Metastasierung iiberwiesen. Ergebnis: Das Gesamtiiberleben nach adjuvanter RT betrug 40% nach median 52 (12-176) Monaten. Das aktuarische 3-, 5- und lO-Jahres-Uberl~ben lag bei 82,6%, 56,5% bzw. 43,5%. Da.s 5-Jahres-progressionsfreie Uberleben betrug 62,5%. Ein signifikanter Uberlebensvorteil zeigte sich bei Patienten mit negativem axillarem Lymphknotenstatus (p < 0,001). Es fand sich ein Trend zu verlangertem Uberleben bei Friihstadien und kleiner PrimartumorgroBe. Alter und Hormonrezeptorstatus hatten keinen signifikanten Einfluss auf das Uberieben. Ein Patient zeigte 29 Monate nach adjuvanter RT ein Lokalrezidiv. Femmetastasen zeigten sich bei 7 Patienten nach median 50 Monaten. Das mediane Uberleben nach Einsetzen einer Femmetastasierung betrug 15 Monate. Schlussfolgerung: Die adjuvante Strahlentherapie ist ein wichtiger Bestandteil der Behandlung des mannlichen Brustkrebses zur Yerbesserung der lokalen Kontrolle und des progressionsfreien Uberiebens. Das Yorhandensein von axillaren Lymphknotenmetastasen verschlechtert das Uberleben signifikant.
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Mammakarzinom / Gastrointestinale Tumoren
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Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):48
Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):48
Koronare Strahlenbelastung bei Radiotherapie des Mammakarzinoms -IMRTvs. konventionelle tangentiale Bestrahlungstechnik I. Schlacker; K. Wagnerl; W. Oehlerl
lSUdharz-Krankenhaus Nordhausen gGmbH, Radioonkologie und Strahlentherapie
Zielstellung: Strahlentherapie ist obligater Bestandteil der Therapie nach BET des Mammakarzinoms. Vor allem bei Tumorsitz in den medialen Quadranten besteht die Indikation zur Mitbehandlung des Lymphabflussgebietes entlang der A. thoracica interna. Hohe Strahlenbelastung des Herzens, vor allem der HerzkranzgefaBe, ist nach erfolgter Radiatio des parasternalen Lymphabflusses eine bekannte Ursache flir kardiovaskuHire Spatkomplikationen. Methodik: Konventionelle Bestrahlungsplanung mit einem zusatzlichen adaptieren Elektronenfeld zur Anpassung an die parasternalen Lymphknoten wird einer intensitatsmodulierten Technik (COMART) gegenUbergestellt. Die Punktdosen an den 3 HerzkranzgefaBen: A. coronaria dextra =ACD, Ramus interventricularis anterior =RIV A und Ramus circumflexus = RCX flir beide Bestrahlungstechniken werden ermittelt. Ergebnisse: Bei den untersuchten 12 Patientinnen mit li.-seitigen Mammakarzinom und der Indikation zur Mitbestrahlung der parasternalen Lymphknoten war es mittels IMRT moglich, die HerzkranzgefaBe erheblich zu schonen. Die gemessenen Punktdosen waren am RIV A urn das 2,3fache, an der ACD urn das 2,9-fache und am RCX urn das 1,3-fache gegenUber COMART erhoht. Schlussfolgemng: IMRT-Techniken mit dynamischen MLC erlauben eine deutliche Dosisreduktion am Risikoorgan Herz und den Coronarien. Der erhebliche Mehraufwand in der Vorbereitung flir Arzte und Physiker scheint in der klinischen Routine vertretbar.
PV-049 Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):48
Mammakarzinom bei Tragerinnen einer ATMGenveranderung: Behandlungsergebnisse nach postoperativer Bestrahlung
Praoperative RCT von UICC II-IV Rektumkarzinomenerste Wiesbadener Daten G. Lochhasl; R. Miicke l; M. Houf; D. Lorenz3; K.-H. Link:'; F.-f. Pro ttl lStrahlentherapie Wiesbaden; 2St. Josefs-Hospital Wiesbaden, Koloproktologie; 3HSK Wiesbaden, Allgemeinchirurgie; 4Asklepios Paulinen Klinik Wiesbaden, Allgemeinchirurgie
Ziel: Retrospektive Analyse der praoperativen RCT und OP von Rektumkarzinomen. Methoden: Von 1998-2002 wurden 27 Patienten (w 7, m 20) mit einem medianen Alter von 59 Jahren (32--80) mit Rektumkarzinomen UICC II (n =7), III (n =12) und IV (n =8) mit einer RCT behandelt. Die Patienten erhielten eine RT in ED von 1,8 Gy bis 50,4 Gy GHD. Simultan wurde in der 1. und 5. RT-Woche taglich 1000 mg/m2 5-FU als 24-h-Infusion appliziert. Das pratherapeutische Staging erfolgte mit CT und Endosonografie. Die Statistik wurde mit dem Programm SPSS durchgeflihrt. Resultate: 19/27 Patienten (70,4%) konnten operiert werden, 6/19 (31,5%) mit Sphinktererhalt, 15/19 (78,9%) ROund 4/19 (21,1 %) R 1. Die OP erfolgte 6 Wochen nach RCT (0-12). Bei 8/19 Patienten (42,1 %) konnte ein Downstaging urn mindestens ein T-Stadium erreicht werden (p = 0,022; Chi2-Test). BezUglich des N-Stadiums ist kein Effekt zu erkennen. CTC Grad III/IV Toxizitaten: Diarrhoe Grad III/IV in 18,5 %/3,7%, Obelkeit Grad III/IV in 14,8%/0%, Leukopenie Grad III/IV in 8,7%/ 0%, Mukositis im oberen GIT (5-FU-induziert) Grad III/IV in 3,7%/0%. Erschwert war die OP in 21,1 % durch Adhasionen, 10,5% durch Odem und 5,3% durch eine verminderte lokale Durchblutung. Mit einem Follow up von 26,5 Monaten (11--48) betragt bei den operierten Patienten die lokale Kontrolle 76,7% und das Gesamtiiberleben 53,2%. Schlussfolgerung: Die praoperative RCT ist bei moderater Toxizitat gut durchflihrbar. Das signifikante Downstaging im T -Bereich bestatigt bereits bekannte Daten. 1m N-Bereich ist wegen der unsicheren Bewertung des Nodalstatus in der pratherapeutischen Bildgebung keine Aussage moglich. Lokale Kontrolle und Gesamtiiberleben der operierten Patienten sind mit Angaben anderer Studien vergleichbar.
P-052 Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1):48
Radio-Chemotherapie (RCTx) von Lokalrezidiven nach primar kurativer Resektion von Pankreas-Karzinomen
M. Bremer!; E. fohn l; T. Dark2; f.H. Karstens l 'Medizinische Hochschule Hannover, Strahlentherapie; 2Medizinische Hochschule Hannover, Geburtshilfe, Pranatalmedizin und allgemeine Gynakologie
R. Wilkowski l; M. Thoma l; E. Diihmkel; R. Schauer; V. Heinemann 3
Ziele: AT-heterozygote Brustkrebspatientinnen weisen eine in vitro messbare intermediar erhohte zellulare Strahlensensibilitat auf, we\che moglicherweise zur Verbesserung des therapeutischen Verhaltnisses fUhrt (Su u. Swift, JAMA 2001). Es sollte deshalb die Effektivitat der postoperatiyen Bestrahlung nach brusterhaltender Therapie bei Tragerinnen von ATM-Genveranderungen untersucht werden. Material: Von 148 Brustkrebspatientinnen, we\che in unserer Abteilung eine postoperative Bestrahlung nach brusterhaltender Therapie erhalten hatten (mediane Gesamtdosis: 54 Gy), lag eine vollstandige Analyse des ATM-Gens mittels SSCP-Analyse und Sequenzierung vor. Das mediane Follow-up betrug 87 Monate. Tragerinnen einer ATM-Genveranderung wurden retrospektiv im Vergleich zu den Nichttragerinnen auf mogliche Unterschiede hinsichtlich Lokalrezidiv- und Fernmetastasierungsrate bzw. Gesamtiiberleben untersucht. Ergebnis: 24 Pat. wurden als Tragerinnen einer ATM-Genveranderung identifiziert (trunkierend: 8; missense: 16). Die Lokalrezidivrate der Tragerinnen gegenUber den Nichtragerinnen (n = 124) betrug nach 7 Jahren aktuarisch 10% vs. 7% (p = 0,68). Das metastasenfreie Uberleben bzw. GesamtUberieben betrug nach 7 Jahren aktuarisch 65% vs. 88% (p < 0,001) bzw. 73% vs. 88% (p = 0,07). Hinsichtlich der kutanen/subkutanen radiogenen Spateffekte wurde jeweils eine Patientin mit Grad 3 und 4 Toxizitat (LENT-SOMA) beobachtet, wobei es sich in beiden Fallen nicht urn Tragerinnen einer ATM-Genveranderung handelte. Schlussfolgemng: Unsere Ergebnisse stUtzen nicht die Hypothese eines differentiellen Benefits der postoperativen Bestrahlung von Tragerinnen gegenUber Nichttragerinnen einer ATM-Genveranderung. Die funktionelle Relevanz der Uberwiegenden Anzahl von ATM-Missensemutationen ist derzeit unklar.
Einleitung: Nach kurativer Resektion eines Pankreaskarzinoms haben 35-70% der Patienten ein Lokalrezidiv. Eine erneute Resektion ist nur in Ausnahmefallen moglich. Werden keine Fernmetastasen diagnostiziert, ist eine RCTx zu diskutieren. Material und Methoden: Insgesamt wurden 14 Pat. mit einem Lokalrezidiv nach RO-Resektion mit einer RCTx behandelt. Es erfolgte eine konformaIe, lokoregionale Strahlentherapie bis 45,0 Gy (ED 1,8 Gy, 5 X pro Woche). Die simultane Chemotherapie wurde bei 8 Pat. mit 5-FU durchgeflihrt, 4 Pat. erhielten zusatzlich Gemcitabin. 6 Patienten erhielten simultan Gemcitabin und Cisplatin. Bei 10 Patienten wurde zusatzlich eine sequentielle Chemotherapie mit Gemcitabin und Cisplatin durchgeflihrt. Ergebnisse: Bei 13 Pat. konnte die Therapie wie vorgesehen abgeschlossen werden. Ein vorzeitiger Therapieabbruch erfolgte bei einem Pat. (Bridenileus). Eine Leukopenie Grad III/IV wurde bei 2/1 Pat. und eine Thrombopenie Grad III/IV bei 4/1 Pat. diagnostiziert. Gastrointestinale Akuttoxizitaten Grad III/IV wurden nicht beobachtet, ebenfalls keine relevanten Spatkomplikationen auf die durchgeflihrte Therapie. Von 10 Pat. konnte mittels CT die Remisssion beurteilt werden, jeweils 4 Pat. erreichten eine yoll- bzw. Teilremission, 2 Pat. no change. Das mediane progressionsfreie Uberleben ab Rezidivdiagnose betrug 14,7 Mo., das mediane Gesamtuberleben 17,0 Mo. 5 Pat. hatten erneut einen lokalen Tumorprogress (median 14,7 Mo.), 8 Pat. entwickelten Fernmetastasen. Diskussion: Nach RCTx eines Lokalrezidives ist eine komplette Remission moglich. Die erreichten Uberlebenszeiten ab Rezidivdiagnose sind vergleichbar mit einer primaren Radio-Chemotherapie inoperabler Tumore. Eine alleinige RCTx ware somit als wirksame Therapieoption zu erwagen.
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lLMU MUnchen, Klinik flir Strahlentherapie und Radioonkologie; 2LMU MUnchen Klinikum GroBhadern, Chirurgische Klinik; 3LMU MUnchen Klinikum GroBhadern, Medizinische Klinik III
Strahlenther Onkol2oo4' Sondernr. 1 © URBAN &
VOGEL
Gastrointestinale Tumoren
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Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1}:49
Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1}:49
Strahlentherapeutische Technik fur das Analkarzinom bei Mannern, unter Anwendung eines Bauchbrettes mit integriertem Gonadenschutz H. Hollenhorstl; M. Schaffer; M. Roman02; M. Reiner; A. Siefertl ; A. Quanz l; E. Duhmke l lLMU-Miinchen, Klinikum GroBhadern, Strahlentherapie und Radioonkologie; 2University of Verona, Department of Radiation Therapy
Ziele: Anwendung eines Bauchbrettes mit integriertem Gonadenschutz bei Strahlentherapie eines Analkarzioms. Material und Methoden: Angewandt wir ein aus GFK moduliertes Bauchbrett (Dicke 6/8 em, Lange 140 cm) mit integriertem Gonadenschutz fiir den Mann, gegossen aus Sn (15,5%), Bi (52,5%) und Pb (32%), erganzt durch einen, der individuellen Anatomie des Patienten angepassten, gewinkelten Aufsatz aus Styrodur. Die optimale Anpassung von Bauchbrett und Hodenkapsel in Bauchlage erfolgt nach oraler Gabe von Amidotrizoeid in der Simulation, gefolgt von Planungs-CT mit Bestrahlungsplanung. Die Strahlentherapie wird in Fraktionen von 5 X 1,8 Gy/woche bis 45,0 Gy, zuziiglich einem Boost in gleicher Fraktionierung bis 14,4 Gy, durchgefiihrt. Die simultane Chemotherapie erfolgt in der 1. und 5. Behandlungswoche mit Mitomycin C und 5-FU. Zur Erfassung von Set-up Ungenauigkeiten erfolgen wochentliche Verifikationen. Bestimmung der Gonadendosis mittels Thermolumineszenz-Dosimetern. Ergebnis: Mit der beschriebenen Methode lasst sich eine optimale Schonung des Diinndarms und der Harnblase bewerkstelligen. Set-up Ungenauigkeiten betragen am vorliegenden Fall maximal 1 cm. Drei Messpunkte der TL-Dosimetrie befinden sich innerhalb der Hodenkapsel 12-13 cm distal der kaudalen Feldgrenze und ergeben eine Dosis von 1,0 bis 3,0 cGy je Fraktion mit 1,8 Gy. Damit betragt die Gonadenbelastung 33,0-99,0 cGy fiir die gesamte Behandlung. Schlussfolgerung: Bei mannlichen Patienten in reproduktivem Alter, kann mit der vorgestellten Methode eine Strahlentherapie im Beckenbereich unter optimaler Schonung von Diinndarm und Gonaden durchgefiihrt werden.
Wiederbestrahlung beim OsophaguskarzinomKlinische Erfahrungen
s. Hesselmann l; O. Mickel; D. Riesenbeckl; U. Schaferl; N. Willich l
lUniversitatsklinikum Miinster, Strahlentherapie - Radioonkologie Einleitung: Eine Wiederbestrahlung erscheint indiziert, wenn bei symptomatischen Rezidiven oder persistierenden Tumor in bereits bestrahlten Regionen andere Behandlungsoptionen ineffektiv oder unmoglich erscheinen. Hier gibt es nur wenig Literatur zur Effizienz und Toxizitat einer Wiederbestrahlung. Wir berichten iiber 3 Faile, die eine Wiederbestrahlung im Bereich des Mediastinums aufgrund eines Rezidives oder eines Zweitkarzinoms erhielten. Material und Methoden: 2 Patienten erhielten eine Wiederbestrahlung aufgrund eines Osophaguskarzinomrezidives (AS.: 9/96 60 Gy + 9/99 39,6 Gy + 5 Gy Brachytherapie; G.A: 2/94 60 Gy + 15 Gy Brachytherapie + 12/99 39,6 Gy ). Eine Patientin wurde wiederbestrahlt aufgrund eines Osophaguskarzinoms nach vorheriger Radiatio bei Mamma-CA (AR.: 8/80 50,4 Gy + 12/99 50,4 Gy + 20 Gy Brachytherapie). Ergebnisse: Beide Osophaguskarzinomrezidivpatienten entwickelten eine schwerwiegende Osophagitis (Grad III-IV) und rezidivierende Stenosen, welche die Fortfiihrung einer geplanten Brachytherapie unmoglich machten. Beide Patienten verstarben am Tumorprogress 2 bzw. 12 Monate post radiationem. Bei der Osophaguskarzinombestrahlung bei vorherigen Mammakarzinom trat eine voriibergehende Oesophagitis (Grad III) und eine ausgepragte Stenose, welche eine mehrfache Bougierung erforderlich machte, auf. Die Therapie konnte hier komplett durchgefiihrt werden. Die Patientin verstarb zwei Monate spater aufgrund eines Tumorprogresses. Schlussfoigerung: Die Wiederbestrahlung war in 2 von 3 Fallen nur eingeschrankt durchfiihrbar und wies eine hohe Toxizitat auf. Eine Tumorkontrolle gelang in einem Fall fiir 6 Monate und in 2 Fallen iiberhaupt nicht.
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Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1}:49
Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1}:49
Stereotaktische Bestrahlung von Lebertumoren: Ergebnisse bei 2 primaren Karzinomen und 37 Metastasen J. wUlf; U. Hadinger; M. Flentje l
u. Oppitz 3; G. Muller; K. Baierl; T. Krieger;
lUniversitat Wiirzburg, Klinik fiir Strahlentherapie; 2St. VincentiusKliniken, Karlsruhe, Klinik fiir Strahlentherapie; 3Lindenhofspital Bern, Schweiz, Klinik fiir Strahlentherapie
Ziel: Die lokale, nicht operative Behandlung von Lebertumoren wird derzeit mit verschiedenen invasiven Verfahren (UTI, RFA, TACE etc.) betrieben. Die Strahlentherapie bietet eine nicht-invasive Alternative. Die klin. Ergebnisse der stereotaktischen Bestrahlung von 39 Lebertumoren wurden evaluiert. Material und Methode: Seit 1997 wurden 2 prim. Leberkarzinome (HCC, CCC) und 37 Metastasen (colorectal n =18; Mamma n = 9, andere n = 10) in medizinisch oder chirurgisch inoperablen Pat. mit einer Dosis von 3 x 10-12.5 Gy/PTV-umschl. 100%-lsodose, Norm. 150% im Isozentrum (n = 37) oder 1 X 26 Gy/PTV-umschl. 80%-lsodose (n = 2) bestrahlt. Das mediane CTV/PTV betrug 65/137 cm2 (9-516 cm2/34-772 cm2). Altersmedian 58 Jahre (15-80 Jahre), mediane Nachbeobachtung 16 Monate (2-54 Mon.). Primarer Zielpunkt war lokale Tumorkontrolle Nebenwirkungen wurden nach WHO klassifiziert. Ergebnisse: Insgesamt 8 Lokalrezidive 3-17 Monate nach Therapie. Aktuar.lok. Kontr. nach 1 Jahr 90%, nach 2 Jahren und spater 63%. Die akt. 10k. Kontr. n. 1 Jahr konnte durch Dosiserhohung von 3 X 10 Gy (n = 27) auf 3 X 12-12.5 Gy (n = 10) bzw.1 X 26 Gy (n = 2) von 88% auf 100% und nach 2 Jahren von 60% auf 100% verbessert werden (n.s.). Das akt. Gesamtiiberleben betrug 79% n. 1 Jahr u. 32% nach 2 Jahren, beeintrachtigt durch weitere Metastasierung im median nach 7 Mon. Keine akuten oder spaten Grad 3-5 NW. Akut wenige Stunden nach Therapie FieberlSchiittelfrostlSchmerzen ohne Medikamente 22%, mit Med. 14%. Kein Patient zeigte eine klin. Verschlechterung der Leberfunktion. Schlussfoigerung: Die stereotakt. Bestrahlung von Lebertumoren ist lokal sehr effektiv und nebenwirkungsarm. Die Ergebnisse konnen durch Dosiserhohung verbessert werden. Weitere Patienten sollten in eine prospektive Studie (STraL, Dr. Herfarth, HD) eingebracht werden.
Strahlenther Onkol2oo4' Sondernr. 1 © URBAN & VOGEL
Definitive Radiochemotherapie bei Patienten mit inoperablem Osophaguskarzinom H. Lemnitzer lWald-Klinikum Gera, Klinik fiir Strahlentherapie u. Radioonkologie
Ziel: Ziel dieser retrospektiven Analyse war es , festzustellen, inwieweit Patienten mit einem inoperablen Osophaguskarzinom von einer Radiochemotherapie hinsichtlich Uberleben und Lebensqualitat profitieren. Methode: 1m Zeitraum 1198 bis 8/03 wurden insgesamt 36 Patienten (28 Manner und 8 Frauen) mit einem funktionell oder technisch inoperablem Osophaguskarzinom einer definitiven Radiochemotherapie unterzogen. Dabei wurde jeweils eine GHD von 50 Gy (ED 1,8/2,0 Gy) im Mediastinum verabreicht und die Tumorregion perkutan urn weitere 10 Gy (ED 2,0 Gy) aufgesattigt. In der ersten und fiinften Bestrahlungswoche erfolgte die simultane Chemotherapie mit 5-FU (1000 mg/m2 KOFI Tag 1-5) und Cis-Platin (70 mg/m2 KOF/jeweils Tag 1). Ergebnisse: Bei keinem Patienten erfolgte eine therapiebe.~ingte Unterbrechung. Die Remissionsrate lag bei 75%, das mediane Uberleben bei 12,2 Monaten. Insgesamt 26 Patienten verstarben im Untersuchungszeitraum. In 13 Fallen zeigten sich im Verlauf der N achsorge Fernmetastasen. Bei 10 Patienten war im Zeitraum 6-10 Monate nach Therapie ein Lokalrezidiv naehweisbar. Schlussfoigerung: Die definitive Radiochemotherapie des lokal fortgesehrittenen Osophaguskarzinoms stellt aus unserer Sieht ein effektives und fiir die Patienten gut vertragliehes Verfahren zur Verbesserung der Lebensqualitat fiir einen akzeptablen Zeitraum dar. Eine zusatzliehe Afterloadingtherapie sollte fiir das Lokalrezidiv in Reserve gehalten werden.
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Gastrointestinale Tumoren / Urologische Tumoren
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Strahlenther Dnko12004;180 (Sondernr 1):50
Strahlenther Dnko12004;180 (Sondernr 1):50
Prognostische Bedeutung des Hb-Werts vor RT fur die Prognose von Patienten mit esophagus-Ca. R. Bahrehmand1; M. Tine'; V. Rudat1; W. Alberti'; D. Rades1 1Universitatsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik fiir Strahlentherapie und Radioonkologie
Ziele: Tumorhypoxie kann zur Verschlechterung der RT -Wirkung fiihren. Eine Ursache fiir die Hypoxie ist die eingeschrankte 0z-Transport-Kapazitat bei Anamie. Diese retrospektive Analyse untersucht den Einfluss des Hb-Werts vor RT auf das krankheitsfreie Uberleben (DFS) und das Gesamtiiberleben (OAS) bei Patienten mit Osophagus-Ca. Material: 101 Patienten (05/91-10/02) wurden eingeschlossen. Charakteristika: 18 Frauen, 83 Manner; med. Alter 60 (35-81) Jahre; 18 Stadium II, 83 St. III; 82 PEC, 19 Adeno-Ca; 30 OP; 48 Chemotherapie (39 CDDP/5FU); med. RT-Dosis (EQD2) 50 (33--66) Gy. Nach Hb-Wert vor RT wurden 2 Gruppen gebildet, < = 12 gldl (n = 50) vs. > 12 g/dl (n = 51), und fiir DFS und OAS verglichen. Der Vergleich erfolgte mit Kaplan-Meier-Methode und log-rank Test. In einer Multivarianz-Analyse wurden Histologie, Tumorstadium, Grading, Chemotherapie, OP, Tumorlange (Endoskopie), EQD2 « = 50 Gyvs. > 50 Gy) und Hb-Wert vor RT untersucht. Ergebnis: Hb-Werte > 12 g/dl waren mit besserem DFS (p < 0,001) und OAS (p < 0.001) assoziiert als Hb-Werte < = 12 gldl. DFS war 51 % vs.14% nach 1 J., 36% vs. 8% nach 2 J. und 31 % vs. 0% nach 3 Jahren. OAS war 62% vs. 22% nach 1 J., 38% vs. 13% nach 2 J. und 33% vs. 11 % nach 3 Jahreno Nach der Multivarianz-Analyse war der Hb-Wert vor RT der starkste Prognosefaktor fiir DFS (p < 0,001) und OAS (p < 0,001). Die OP hatte einen signifikanten Einfluss auf das OAS (p = 0,008), nicht auf das DFS (p = 0,25). Keinen signifikanten Einfluss auf DFS und OAS hatten Histologie (p = 0,56; P = 0,84), Stadium (p = 0,16; P = 0,11), Grading (p = 0,33; P = 0,46), Chemotherapie (p = 0,22; P = 0,37), Tumorlange (p = 0,32; P = 0,42) und EQD2 (p = 0,38; P = 0,41). Schlussfolgerung: Der Hb-Wert vor RT ist von signifikanter prognostischer Bedeutung fiir das DFS und das OAS bei Patienten mit OsophagusCa.
Experiences with intraluminal HOR-Afterloading and Radiochemotherapy of irresectable oesophageal cancer A. Naszalyl; P. Patonayl; A. Mayer' 1Center of Oncoradiology, Uzsoki Hospital, Budapest
Aim: To prove the efficacy of HDR-afterloading combined with simultaneous radiochemotherapy of the inoperable or irresecable oesophagus cancer. Methode: Twenty eight patients with inoperable or irresecable oesophagus cancer were treated betwen 01.1995-12.2002. The therapy was started with intraluminal HDR AL irradiation for the recanalisation of the oesophagus (Dose 8 Gy in 0,5 cm deep, two-three times, one week interwall repeated) followed by the percutan megavolt irradiation one week after the last HDR AL session (SO Gy total dose,S x 2 Gy/week fractions in 5 weeks, 3-D conformal planning). The chemotherapy was started simultanously with the percutan megavolt irradiation (three courses Cisplatin-5Fluorouracil combination, repeated in four weeks intervalls). Results: The swallow function has been improved in 17/29 patients remained, unchanged in 10129 and it got worse in 2/29 patients 1 and 3 Units, respectively. Remission: complette 9/29 patients, partial 17/29 patients. Side effects: Oesophagitis of different degree occured in all patients, consecutive transitory dysphagia developed in 8/29 patients. Leucopenia after the chemotherapy in 2/29 patients, tracheooesophagal fistula in 3/29 patients. Follow up time: average 12,2 months ( 3-55 months). The duration of the swallow function improvement: average 10,7 months (2-55 months). Conclusion: The initial results refer to the favourable palliative effect of the intraluminal HDR-afterloading combined with radiochemotherapy in patients with inoperable oesophageal cancer.
PV-060 Strahlenther Dnkol 2004;180 (Sondernr 1):50
P-058 Strahlenther Dnkol 2004;180 (Sondernr 1):50
Electro-hyperthermia for advanced pancreas tumors A. Dani1; A. Varkonyi2; M. Osvath 1; A. Szasz 3 1St. Borbala Hospital, Tatabanya, Hungary; zHTT-MED Day-clinic, Budapest, Hungary; 3St Istvan University, Budapest, Hungary, Department of Biotechnics Introduction and Objectives: Electro-hyperthermia (EHY) is a rapidly developing treatment in oncology. EHY extends the thermal treatment efficiency by non-equilibrium extracellular heating. Our aim was to test the method for pancreatic cancer. The expected median survival for all the pancreatic cases in US (N = 47,368) is 6.04 months. (Gernzar+5FU+ Leukovorin) Average overall survival (AOS) is 8.3 (n = 99) months by update chemotherapy, [Bodoky, 2003]. Method: A retrospective, matched-peer EHY clinical trial is presented. Heavily pretreated patients (n = 103) were studied; nEHY = 69 and nCTR = 34 in active and control arms, respectively. Average ages were 59 (24-77) and 60 (33-95) years for active and control arms, respectively. For the EHY treatments the average time was 67 min (40-100), the average EHY power 124 W (60-150) and the average equivalent temperature 44 C (41-49) the applied treatment number 6-8 EHY/patient. Results: Median overall survivals (MOS) were 8.4 (CI95 = 2.6) months and 6.5 (CI95=2.6) months for EHY and control, respectively. The average overall survival (AOS) 13 (st.err. = 1.3) and 8.6 (st.err. = 1.3), for EHY and control groups, respectively. Median survival from the first EHY treatment were 3.6 (CI95 = 2.1). Patients tolerate the treatment extremely well; pain-relief was obviously presented, no serious side effects were observed. Discussiou and Conclusion: Present clinical results show EHY is a highly competitive, feasible treatment for pancreatic tumors. Further evidences by prospective, randomized clinical trial are essential.
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Chronische Organtoxizitat und Lebensqualitat nach Oosiseskalation beim Prostatakarzinom: 74 Gy 3-0konformal vs. 46 Gy + HOR-Boost D. Vordermark 1; 1. Wulf; K. MarkerP; K. Baier'; O. K61bl'; M. Flentje' 1Universitatsklinik Wiirzburg, Klinik f. Strahlentherapie; zMissionsarztliche Klinik Wiirzburg, Urologie Ziel: In Wiirzburg werden seit 2001 aile kurativ zu behandelnden Patienten mit Prostatakarzinom der 3-D-konformalen Therapie bis 74 Gy oder dem zweizeitigen HDR-Boost Ge 9 Gy) nach 46 Gy perkutan zugefiihrt. Die chronische Organtoxizitat und Lebensqualitat (LQ) wurden nun anaIysiert. Methoden: Bis 09/2003 wurden n = 41 Pat. mit 74 Gy und n = 44 mit 46 Gy + HDR-Boost behandelt. Die Toxizitat wurde nach CTCAE v3.0 klassifiziert, wobei Beschwerden > 3 Monate nach Abschluss beriicksichtigt wurden, v. a. gastrointestinale (GI: Diarrhoe, Procititis, Blutung, Stuhlinkontinenz) und urogenitale (GU: Harndrang, Cystitis, Striktur, Harninkontinenz, Blutung). Aile Pat. wurden in 12/2003 zur LQ mit EORTCQLQ-C30 und dem neuen Prostata-Modul QLQ-PR25 befragt. Ergebnisse: Prognosefaktoren waren in beiden Gruppen vergleichbar: medianes Alter 71 vs. 70 Jahre, medianer initialer PSA 8,2 vs. 7,9 flgll, (neo)adjuvante Hormontherapie in 64% bzw. 56%. Foigende Toxizitatsraten wurden beobachtet: HDR-Boost: GI Grad 1: 16%, Grad 2: 5%, Grad 3: 2%; GU Grad 1: 16%, Grad 2: 25%. 74 Gy: GI Grad 1: 15%, Grad 2: 2%; GU Grad 1:17%, Grad 2: 7%. Die Rate rektaler Blutungen jeglicher Ursache betrug 9% bzw. 10%. Die bisherige Riicklaufquote der LQ-Bogen betragt fiir beide Gruppen > 70%. Eine vorlaufige Analyse zeigt eine identische globale LQ und geringe, nicht signifikante Unterschiede in den Dimensionen "urologische Symptome" und "Darmsymptome". Schlussfolgerung: Bei einer ersten Analyse der Spattoxizitat zeigen 74 Gy perkutan und 46 Gy + HDR-Boost vergleichbare GI-Nebenwirkungen, die kombinierte Tele-Brachytherapie eine leicht hohere GU-Toxizitat ohne signifikante Unterschiede in der LQ.
Strahlenther Onkol2004' Sondernr. 1 © URBAN &
VOGEL
Urologische Tumoren
PV-061
P-063
Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1):51
Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1):51
Perkutane Prostatabestrahlung mit Ultraschall-basierter, stereotaktischer Patienten-Positionierung (BAT) S.-K. Mail; K. Fleckenstein l; F. Lohrl; B. Doblerl; F. Wenzl lUniversitatsklinikum Mannheim, Sektion Strahlentherapie
Hintergrund: Ziel dieser Untersuchung war es, die Lagerungsungenauigkeit und Organbeweglichkeit bei der taglichen perkutanen Prostatabestrahlung mittles stereotaktischer Ultraschalllokalisation (BAT, Nomos) zu ermittel und die Zielpunktseinstellung zu optimieren. Material und Methoden: 1m Rahmen der CT-gestiitzten Bestrahlungsplanung wurden bei allen Patienten zusatzlich zum PTV und der Risikoorgane auch Prostata und Samenblasen anatomisch konturiert und die Daten auf das BAT-System iibertragen. Nach Rontgensimulation erfolgte eine erste Evaluation mittels Ultraschall. Die Prostata wurde stereotaktisch 10kalisiert und die Konturen aus dem 3D-Bestrahlungssystem wurden im UItraschallbild mit der tatsachlichen Organposition durch Verschiebung zur Deckung gebracht. Daraus lassen sich die Lagerungsabweichungen ermitteln. Vor jeder Bestrahlung wurde ebenfalls eine Ultraschalluntersuchung durchgefiihrt und die Lagerung des Patienten entsprechend optimiert. Ergebnisse: Es wurden 354 Einzeluntersuchungen bei 26 Patienten ausgewertet. Urn die Lagerung zu optimieren, wurde die Patientenposition nach Ultraschallkontrolle wie folgt verandert: In der Querachse im Mittel 0.11 cm (maximal 1.3 cm), in der Langsachse im Mittel 0.12 cm (maximal 1.9 cm) und in der Tisch-Hohe im Mittel 0.15 cm (maximal 2.0 em). Schlussfolgerungen: Mitteis BAT kann die Positionierungsungenauigkeit durch die physiologische Prostatabeweglichkeit weiter reduziert werden. Dadurch konnen die Sicherheitsabstande bei der Bestrahlungsplanung verringert werden, was zu einer Reduktion der Rektumtoxizitat fiihrt und die Voraussetzungen zu einer Dosiseskalation schafft.
P-062 Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1):51
Dosis-Volumen-Zeit-Einfluss auf die Toxizitat bei der HDR-lr-192-Brachytherapie (BT) des Prostatakarzinoms M. Pinkawa l; K. Fischedick l; P. Treusacherl; D. Cengiz l; R. Mager; H. Borchersl; G. lakse?; M.J. Eblel lUniversitatsklinikum Aachen, Strahlentherapie; 2Universitatsklinikum Aachen, Urologie
Ziele: Beschreibung von Einflussfaktoren auf die Toxizitat nach HDRBT. Methodeu: Ein validierter Fragebogen (Expanded Prostate Cancer Index) wurde von 50 Patienten median 20 (4-34) Monate nach Therapie (HDRBT 2 X 9 Gy+median 50,4 Gy perkutane Radiotherapie (PRT» beantwortet. Der Einfluss von Dosis- und Volumenbelastungen sowie der Zeit auf die Toxizitat wurde untersucht. Ergebnis: Patienten mit einer Urethradosis > 15 Gy in mindestens einer HDR-Fraktion hatten signifikant schlechtere Funktionsscores (FS) in den Bereichen Wasserlassen (W) (70 ± 30 vs. 89 ± 15, P < 0,01) und Sexualitat (SX) (11 ± 17 vs. 24 ± 21, P = 0,04). Eine Rektumschleimhautdosis > 6 Gy in beiden HDR-Fraktionen pradisponierte tendenziell fiir schlechtere FS beim Stuhlgang (ST) (81 ± 20 vs. 88 ± 16). Patienten mit einer Volumenzunahme von> 10% zwischen den Fraktionen hatten schlechtere SX-FS (10 ± 13 vs. 25 ± 23, P = 0,03). Eine Prostatalange von> 4,8 cm bei > einer Fraktion war mit schlechteren W-FS (73 ± 28 vs. 93 ± 12, P = 0,01) sowie ST-FS (81 ± 21 vs. 91 ± 11, P = 0,07) verbunden. Eine Prostatabreite von > 4,8 cm bei > einer Fraktion beeinflusste die ST-FS (81 ± 20 vs. 94 ± 8, P = 0,02). Ein PTV > 335 cc bei der PRT fiihrte zu einer signifikanten Verschlechterung der SX-FS (12 ± 31 vs. 31 ± 27, P < 0,01). Bei iangerer Zeit seit der Behandlung besserten sich die W-FS (bei > 20 Monaten 87 ± 18 vs. 75 ± 28, P = 0,09) und die SX-FS (bei > 20 Monaten 27 ± 23 vs. 11 ± 16, P =0,02). Schlussfolgerung: Bei der HDR-BT ist auf eine Begrenzung der Maximaldosen auf 15 Gy fiir die Urethra und 6 Gy fiir die Rektumschleimhaut zu achten, urn die Toxizitat gering zu halten. Mit wachsenden Grenzflachen des Zielvolumens zu den Risikoorganen steigt die Wahrscheinlichkeit fiir Nebenwirkungen. Eine Besserung der W-FS und SX-FS ist mit zunehmender Nachbeobachtungszeit zu erwarten.
Strahlenther Onkol2oo4· Sondernr. 1 © URBAN & VOGEl
Fatigue-Syndrom (FS) nach LDR-J-125, HDR-lr-192-Brachytherapie (BT) sowie perkutaner Radiotherapie (PRT) des Prostatakarzinoms M. Pinkawa l; K. Fischedick l; B. Asadpourl; B. Krenke/I; R. Holyl; Y. Kaplan 1; H. Borchers2; G. lakse?; M.J. Eblel lUniversitatsklinikum Aachen, Strahlentherapie; 2Universitatsklinikum Aachen, Urologie
Ziele: Beurteilung der Inzidenz und Dauer des FS nach RT sowie der Zusammenh1inge mit Beschwerden beim Wasserlassen (W), Stuhlgang (ST) und der Sexualitat (SX). Methoden: Ein validierter Fragebogen (Expanded Prostate Cancer Index) wurde von 214 Pat. median 13(2-36) Monate nach LDR-(92), HDRBT+PRT (50) und PRT (72) beantwortet. Ais Indikator fiir das FS diente der Grad der angegebenen Belastung durch Energiemangel (EM) und Depressionen (D). Basiswerte waren 52 Patienten vor RT beantwortete Bogen. Ergebnis: Fiir 22% bzw.11 % der Pat. war der EM bzw. D nach der Therapie ein maBig groBes/groBes Problem (15% bzw. 13% vor der Behandlung). Bei Patienten ohne eine Hormontherapie (RT) war im ersten Jahr nach der Behandlung war der Anteil mit maBig groBemlgroBem Problem durch den EM signifikant groBer als spater (32% vs. 13%, P < 0,01; mit RT dagegen 30% vs. 55%). Er war insgesamt bei Patienten unterschiedlichen Alters ahnlich (22% <70Jahre vs. 23% > 70 Jahre), nach LDR-BT geringer alsnach anderen Therapiemodalitaten (14% vs. 27%, P = 0,03). Das Prostatavolumen war ein signifikanter Risikofaktor (kein Problem durch D in 85% vs. 68%, P = 0,04; kein Problem durch EM in 72% vs. 59%; bei < 35 cc vs. > 35 cc). Patienten mit maBigemlgroBen Problem durch EM oder durch D hatten schlechtere Funktions- und Belastungsscores beim W, ST und SX (p < 0,01 auBer Funktionsscores fUr Sexualitat -0,02 bei EM bzw. 0,08 bei D). Schlussfolgerung: Das FS ist insbesondere im ersten Jahr nach RT von Bedeutung, insbesondere nach alleiniger oder mit einer HDR-BT kombinierten PRT. Eine lange HT fiihrt zu gehauftem EM. Das Prostatavolumen, nicht aber das Patientenalter, ist ein signifikanter Risikofaktor. Eine deutliche Korrelation besteht mit den Beschwerden in den Bereichen W, STundSX.
P-064 StrahlentherOnkol2004;180 (Sondernn):51
Dynamische Interaktive Realtime-Dosisverifikation bei der permanenten interstitiellen Seedimplantation (TPSI) des Prostatakarzinoms niedrigen Risikos T. Blockl; F. Zimmermann 2; H. Czempiel3 'Urologische Praxis, Vaterstetten; 2TU Miinchen, Klinik fur Strahlentherapie und Radioonkologie; 3Urologische Praxis/Medizinphysik, Vaterstetten
Ziele: 1m CT-Nachplan nach TPSI resultiert aus einer D90 > 140 Gy ein Anstieg des PSA freien Uberlebens. Diese Untersuchung evaluiert die dynamische interaktive Realtime-Dosisiverifikation unmittelbar wahrend der Implantation in Korrelation zum CT-Nachplan. PatientenIMethode: 62 Pat. (66,4 ± 7,1 Jahre) erhielten eine TPSI (125-1RAPID Strands® 0.552-0.737 mCi) wegen eines Prostatakarzinoms niedrigen Risikos (cTl-2 Gleason Score < 7 iPSA < 10 ng/ml). Kriterien des Online-Plans waren: Verschreibungsdosis 145 Gy, D90 > 180 Gy, V100 > 98%, Minimaldosis > 120 Gy, D1 und D30 Urethra < 250 Gy bzw. < 215 Gy, DlO Rektumvorderwand < 145 Gy, Bestrahlungsplanungssysteme: VariSeed 7.0 (n = 45) and PSID 3.5 (n = 17). Bei der Realtime-Dosisverifikation erfolgt ein sofortiger Abgleich der geplanten Seedpositionen mit den tatsachlich erzielten Seedpositionen durch die direkte Ubertragung der TRUS-Bilder in das Bestrahlungsplanungssystem und der manuellen Identifikation der real implantierten Seeds mit automatischer Ist-Dosisberechnung. 30 Tage nach TPSI erfolgte die CT-Nachplanung und eine TRUS-Volumetrie (5 mm Inkremente, Lithotomieposition). Ergebnisse: D90 Online; D90 Realtime; D90 CT; V100 Online; V100 Realtime; V100 CT: 192,3 ± 7,2 Gy; 183,8 ± 14,0 Gy; 165,7 ± 13,4 G; 99,4 ± 0,3%; 97,4 ± 2,0%; 94,2 ± 3,2% Schlussfolgerung: Die dynamische interaktive Dosisverifikation fiihrt zu einer geringeren Abweichung der Dosisverteilung des Realtime- zum CTNachplan. Diese Technik erlaubt eine zuverlassige Kontrolle der Implantationsqualitat. Bei nicht ausreichender Dosis konnen Seeds unmittelbar, d. h. noch wahrend der Seedablage, nachimplantiert werden, urn die Dosisverteilung zu verbessem.
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Urologische Tumoren
P-065
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Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1):52
Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):52
TRUS- und CT-.,Image Fusion" in der Nachplanung nach permanenter interstitieller Seedimplantation (TPSI) des Prostatakarzinoms niedrigen Risikos T. Blockl ; F. Zimmermann2; H. Czempie[3 lUrologische Praxis, Vaterstetten; 2TU Miinchen, Klinik fiir Strahlentherapie und Radioonkologie; 3Urologische Praxis/Medizinphysik, Vaterstetten
Ziele: Aufgrund der schlechten Prostataabgrenzung im CT, insbesondere basal und apikal, wurde untersucht, ob durch die Fusion von CT- (SeedIdentifikation) und TRUS-(Bestimmung des Prostatavolumens [PV]) Bildem am Tag 30 nach TPSI die CT-Nachplanung zuverHissiger durchgefuhrt werden kann. PatientenIMethode: 25 Pat. (66,8 ± 6,9 Jahre) erhielten eine TPSI (125-1RAPID Strands®) wegen eines Prostatakarzinoms niedrigen Risikos (cT12 Gleason Score < 7 iPSA < 10 ng/ml). 30 Tage nach TPSI erfolgte neben dem CT auch eine TRUS-Volumetrie (5 mm Inkremente, Lithotomieposition). CT- und TRUS-Bilder wurden nach Kalibrierung iibereinandergelegt (Bestrahlungsplanungssystem: PSID 3.5). Bei dieser CT-ITRUSImage-Fusion orientierte man sich zunachst an knochemen Strukturen, die Feinjustierung erfolgte an Samenblasen, einzelnen Seeds und den zentralen Prostataabschnitten. Ergebnisse: Die Ergebnisse der PV, D90 und V100 im Online- und CTNachplan mittels Image-Fusion sind in der Tab. dargestellt. PV Online; PV CT; D90 Online; V100 Online; D90CTITRUS-Fusion; V100 CTITRUSFusion: 37,0±8,Oml; 36,0 ± 8,7 ml; 197,3 ± 8,2Gy; 99,4±0,3%; 166,1 ± 17,5 Gy; 94,0±3,1 % Schlussfolgerung: Aus der Fusion von CT- und TRUS-Bildem in der TPSI-Nachplanung resultiert keine signifikante PV-Anderung am Tag 30 nach TPSI. Dennoch erkannte man Unterschiede in D90 und V100 im Online- und Fusions-Plan. Dies begriindet sich aus der Fusion bei veranderter Anatomie bei CT und TRUS (Druck der Rektumvorderwand auf Prostata durch Ultraschallsonde). Diese Technik erlaubt eine zuverlassige N achplanung und ist kostengiinstiger als die MRT-Bildfusion.
PSA-Abfall nach alleiniger hochdosierter Strahlentherapie lokalisierter Prostatakarzinome
u. Schiifeyl; O. Mickel lUniversitatsklinikum Miinster, Klinik fiir Strahlentherapie FragesteUung: N ach radikaler Prostatektomie flillt innerhalb weniger Wochen das Serum-PSA auf den Null-Bereich ab, wobei persistierende PSAWerte als prognostisch ungtinstig angesehen werden. Die Fragestellung dieser Untersuchung war, ob auch nach definitiver hochdosierter Strahlentherapie das Serum-PSA diesen Null-Bereich erreichen kann. Methodik: 41 Patienten wurden von 8/2000 bis 8/2002 behandelt. Das Behandlungsprotokoll bestand aus einer konformalen perkutanen Bestrahlung mit 60 Gy (2 Gy pro Tag) und anschlieBender einmaliger interstitieller HDR-Iridium Brachytherapie mit 10 Gy. Eingeschlossen wurden Pat., wenn mindestens ein Kriterium erfiillt war: Prath. PSA > 10 ng/dl, Gleason-Score> 6, Prostatavolumen > 40 cm3 . Ausgeschlossen wurden Pat. mit regionalen LK-Metastasen oder Femmetastasen, einem klinischen Stadium> T3 oder Prostatavolumen > 70 cm3. Vor und aile 3-4 Monate nach Therapie erfolgte die PSA-Bestimmung, der cut-oft-level wurde auf 0.3 ng/ml festgelegt. Ergebnisse: Die med. PSA-Werte aller Patienten vorTherapie sowie 2 M., 5 M., 9M. und 12 M. nach Therapie betrugen 8,7 ng/ml, 2,1 ng/ml, 1,5 ng/ml, 1,0 ng/ml und 1,25 ng/ml. Des weiteren betrugen die med. PSA-Werte von Pat. mit einem follow-up von iiber 12 Monaten nach 15 M, 18 M und 2 Jahren 0,5 ng/ml, 0,3 ng/ml und 0,2 ng/ml. Bisher hat kein Pat. ein biochemisches Rezidiv erlitten. Zusammenfassung: Ebenfalls nach alleiniger hochdosierter Radiotherapie lokalisierter Prostatakarzinome fallt das Serum-PSA auf den Null-Bereich ab, der auch nach radikaler Prostatektomie erwartet wird. Allerdings ist der PSA-Abfall nach Strahlentherapie mit einem Zeitintervall von 18 M.-24 M. wesentlich langsamer als nach einer Resektion.
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Vergleich von CT- und MR-gestUtzter HDR-Brachytherapie des Prostatakarzinoms
Untersuchungen zur Organbewegung bei Prostatapatienten
u. Haverkamp/; B. Priimer; T. Christian 2; P. Benke[2; C. Weber; S. Gruber; P. Reimann2; f. Blumberg2; K. Kraus£?; A.-R. Fischedickl
H. Alheitl ; K. Kaubel; K. Steckleyl; B. Henzell lMed. Fakultat TU Dresden, Klinik und Poliklinik fur Strahlentherapie
Ziele: Die interstitielle HDR-Brachytherapie des Prostatakarzinoms basiert auf einer Bildgebung, entweder des Ultraschalls, der Kemspintomographie (MR) oder der Computertomografie (CT). In dieser Studie werden Dosisverteilungen, die auf Grundlage des Multislice-CT (MSCT, Spiraltechnik) und des MR (2-D-Sequenzen) berechnet wurden, verglichen. Material (Methode): Es wurden zwei Kollektive Ge n = 20) betrachtet, die jeweils ein Planungs-MR oder CT erhalten haben. Parameter waren die Partialvolumina der 100% (V100) und 90% (V90) Isodose fur das Planungs-Zielvolumen, die mittlere und maximale Dosis fur die Urethra (Umean, Umax) und TRAK. Ergebnis: Die Auswertung ergab, dass die Partialvolumina des PTV, die von der 100% bzw. 90% Isodose umschlossen waren, bei CT-gestiitzten Berechnungen groBer war als bei den MR-gestiitzten (bei V100 CT vs. MR 80% ± 3% zu 73% ± 10%, bei V90 88% ± 3% zu 81 % ± 9%). Die Streuung ist bei MR gestiitzten Berechnungen groBer als bei CT gestiitzten. Die Urethra-Maximaldosis lag bei den MR Planungen hoher als bei den CT -Planungen (159% zu 145% der Referenzdosis), bei der mittleren Dosis gab es keine signifikanten Unterschiede. ebenso wie bei TRAK (CT:3.0 ± 1.6; MR:2.7 ± 0.7). Schlussfolgerung: Griinde fur die beobachteten Unterschiede sind die diinneren Schnitte beim CT und die damit bessere Moglichkeit die Quellenposition zu planen, die Korrektur der Applikatorlage unter CT-Kontrolle und moglicherweise eine Lemkurve, die besonders die MR-gestiitzte Planung betriftt.
ZielsteUung: Untersuchung der Organbeweglichkeit der Prostata bei wiederholten Planungs-CT bei 20 konsekutiven Patienten. Methode: Innerhalb einer Woche vor Bestrahlungsbeginn wurden taglich wiederholte Planungs-CT-Untersuchungen mit dem Bodystereotaxiesystem ExacTrac durchgefuhrt. In jeder CT-Serie wurde die Prostata, die Blase und das Rektum eingezeichnet. Nach Bildfusion wurde ein 3-Felderplan auf jedes Prostatavolumen appliziert. Das Planungsystem ermittelt dabei automatisch den Schwerpunkt des Planungsvolumens. Aus den Koordinatenverschiebungen dieses Schwerpunktes wurde die Prostatabewegung relativ zum knochemen Skelett ermittelt. Ergebnisse: Das Prostatvolumen unterliegt interindividuell groBen Schwankungen, wurde aber bei demselben Patienten gut reproduzierbar delineiert. Es fand sich ein Trend zu einer starkeren Balsenfullung beim ersten CT zu den Foigenden. Auch das Rektumvolumen unterliegt starken Schwankungen zwischen den Patienten, findet sich aber relativ konstant im Zeitverlauf. Die groBte Lageverschiebung der Prostata fand sich in ventro-dorsaler Richtung mit 6/80 (7,5%) der Abweichungen groBer 5mm. Bei 4 von 20 Patienten wurde eine Abweichung von mehr als 3 mm beobachtet. Die beste Korrelation mit den Schwerpunktabweichungen der Prostata zeigte die Anderung des Rektumvolumens. Schlussfolgerung: Die Organbewegung der Prostata ist am groBten in apRichtung und wird am ehesten durch die Rektumfullung beeinflusst. Dies muss bei der Festlegung der Sicherheitssaume fur die Bestrahlungsplanung beriicksichtigt werden, besonders dann, wenn komplexere Techniken wie IMRT eingesetzt werden sollen.
lClemenshospital, Radiologie, Miinster; 2Clemenshospital, Miinster
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Strahlenther Onko12004' Sondernr. 1 © URBAN & VOGEL
Urologische Tumoren
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Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):53
Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):53
Erste Ergebnisse der Brachytherapie des lokal begrenzten Prostatakarzinoms mit 12S-Jod-Seeds unter Verwendung des FIRST®-Systems M. Niewaldl ; N. Lichtl; T. Loch2; J. Fleckensteinl ; L. Wisser; Chr. Rubel 'Radiologische Universitatsklinik, Abt. flir Strahlentherapie, Homburg/Saar; 2Universitatsklinik flir Urologie und Kinderurologie, Homburg/Saar
Zielsetzung: Retrospektive Auswertung der Daten von Patienten mit permanenten Prostata-Implantaten Patienten nod Methodik: Das mittlere Alter unserer 15 Patienten betrug 71 Jahre, der mittlere Karfnosky-Index 96%. Samtliche Patienten litten an einem histologisch gesicherten Adenokarzinom der Prostata (TIc: 5 Pat, TIa: 5 Pat, TIc: 5 Pat., aile NO MO, Gleason < = 7 (1 Pat.: 9), PSA < = 10 ng/ml, Prostatavolumen: 36 [10-66] m!. Die Implantationen wurden nach einem Ultraschallscan direkt vor der Sitzung geplant. 4 Wochen spater erfolgte ein Postplanning im CT und (bei 6 Pat.) irn MRT. Ergebnisse: Uber irn Mittel 20 [16-26] perineal eingestochene Nadeln wurden 63 [40--91] Seeds der Gesamtaktivitat 28 [19-52] mCi implantiert. Nach dem Preplannig fanden sich folgende Qualitatsparameter: D90 166 [143--186]Gy, Vl00 96[89-99]%, V150 62[44-78]%, V200 34[16-46]%, Dl Rektum 128[97-205]Gy, Dl Urethra 221 [177-270]Gy. 1m Postplanning mit CTfanden sich folgende Qualitatsparameter: D90 140[120--170]Gy, Vl00 87 [78-95]%, V150 58[30--70] %, V20028[8-45]%, D1 Rektum 147[100--180]Gy. Bei 6 Patienten wurde gleichzeitig ein Postplanning mit MRT durchgeftihrt. Ergebnisse: D90 148[1l0--180]Gy, Vl00 89[78-98]%, (jeweils Mittelwert [Min.-Max]). Die jeweiligen Parameter im Pre- oder Postplanning waren gut miteinander korreliert. Eine Korrelation der einzelnen Parameter zwischen Pre- und Postplanning war nur trendweise nachweis bar. Bei zwei Patienten fanden sich Zeichen einer leichten, bei einem Patienten einer maBigen Proktitis. 8 Patienten zeigten leichte bis maBige dysurische Beschwerden. Schlussfolgernng: Unsere bisherige Erfahrung zeigt, dass mit dem Gerat eine qualitativ hochwertige interstitielle Brachytherapie unter guten Strahlenschutzbedingungen durchflihrbar ist.
A. Krystekl ; A. Lilientha[1; K. -J. Buth l; W. Oehler
'Siidharz-Krankenhaus Nordhausen gGmbH, Radioonkologie und Strahlentherapie
ZielsteUung: Darstellung des Nebenwirkungsprofils wahrend der Radiotherapie nach Dosiseskalation auf 76 Gy. Methodik: Seit 6/02 wurden bis zum 31.12.2003 102 Patienten mit einem Prostatakarzinom mit IMRT (COMART: 14, Sliding window: 88) bestrahlt. Die Nebenwirkungen werden prospektiv nach der CTC/NCIRichtlinie flir die Symptome: Diarrhoe, Nykturie, Dysurie, Inkontinenz und Gewichtabnahme ermittelt. Gleichzeitig wird das Monitoring des PSA-Wertes erfasst. Ergebnisse: Auch in der Hochdosisgruppe wurden wahrend der Behandlungsserie vorrangig nur Nebenwirkungen Grad 1 an der Harnblase registriert. Leichte Nebenwirkungen am Darm waren ebenfalls passagerer Natur. Die Nachsorgebefunde werden vorgestellt. Schlussfolgernngen: Das Profil der Nebenwirkungen (vorwiegend CTC Grad 1) der Patienten der Hochdosisgruppe unterscheidet sich bisher nicht spiirbar von den bisher behandelten Patienten. Langzeitnebenwirkungen am Dann, wie Blutungen, mussten wir bisher in unserem Patientengut nicht registrieren. Allerdings stellen diese erst nach langerer Latenzzeit ein.
P-072 Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):53
P-070 Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1):53
"Dose painting" bei der Intensitatsmodulierten Strahlentherapie des Prostatakarzinoms W. Oehler; R.P. Baum2; K.-J. Buth l 'Siidharzkrankenhaus Nordhausen gGmbH, Radioonkologie und Strahlentherapie; 2Zentralklinik Bad Berka GmbH, Klinik flir Nuklearmedizin, PET-Zentrum
ZielsteUnog: Wegen der haufigen Multizentrizitat der Tumoren und der ungeniigenden Darstellbarkeit des Tumors mit bildgebenden Methoden ist es iiblich, die gesamte Prostata als CTV anzusehen. In seltenen Fallen ist jedoch mit bildgebender Diagnostik (PET, MRT) und stanzbioptischem Nachweis der Tumorlokalisation, die Definition eines GTV beirn Prostatakarzinom moglich. Dann ist die Moglichkeit zum Dose Painting gegeben. Methodik: 54-jahriger Patient (Z.n. Herzinfarkt, Stanzbiopsie aus dem Ii. Seitenlappen mit Nachweis mikroglandularen Adenokarzinoms GleasonScore 6, FDG-PET: fokal erhOhter Stoffwechsel irn Ii. Seitenlappen, MRT: Bestatigung der Tumorlokalisation im Ii. Seitenlappen. Nach CT-Planung wurden im Modul Varis Vision die vorliegenden CT-Schnitte mit den Bildern von PET und MRT gematcht. Danach war es moglich, irn CTV Prostata ein exzentrisch gelegenes, sich auf den Ii. Seitenlappen und die zentralen Driisenanteile projizierendes GTV zu definieren. Am Modul Eclipse - inverse Planung zur IMRT (Sliding windows) flir das PTV Prostata bis zur Gesamtdosis von 76,6 Gy mit einer 8-Felder-Technik. Das GTV erhielt durch den sirnultanen Infield-Boost dabei ein definitive Gesamtdosis von 80,2 Gy. 1m Verlauf der Bestrahiungsserie des ersten Patienten war nur eine leichte Erhohung der Miktionsfrequenz (RTOG I) zu registrieren. Schlussfolgernng: Gelingt es mit bildgebender Diagnostik beim Prostatakarzinom ein GTV zu definieren, steht mit einem Dose Painting die Moglichkeit zur Dosiseskalation innerhalb des PTV zur Verfligung. Die Risikoorgane bleiben hiervon noberiihrt. Matchresultat von CT mit PET nod MRT, resultierende Dosisverteilung nach inverser Planung mit den DVH's flir PTV und Risikoorgane werden vorgestellt.
Strahlenther Onko12004· Sondernr. 1 ©
IMRT des Prostatakarzinoms -fiihrt die Dosiseskalation zu einer Veranderung der Nebenwirkungen?
URBAN
&
VOGEL
Permanente Brachytherapie des Prostatakarzinoms mit Jod-12S -lebensqualitat und lokale Kontrolle P. M. Messer; H.-W. Gottfried2; H. Alfia2; N.M. Blumstein3; E. Schneiderl; E. M. Rottinger 'Universitat Ulm, Strahlentherapie; 2Universitat UIm, Urologische K1inik; 3Universitat Ulm, Nukleannedizin
Ziel: Die pennanente Brachytherapie des lokal begrenzen Prostatakarzinoms gewinnt in Deutschland zunehmend an Bedeutung und stellt eine Alternative zur radikalen Prostatektomie dar. Das Nebenwirkungsspektrum, die Lebensqualitat aus Sicht der Patienten sowie die lokale KontrolIe wurden erhoben. Material: Von 01100--08/03 erhielten 128 Patienten (Median 68,5 J) eine Brachytherapie, 13 mit Beckenbestrahlung. Tumorstadium TIc n = 32, TIa n = 61, T2b n = 31, T2b/3a n = 1; Gleason Score 5 (2-8), init. PSA 7,2 ng/ml (1,6-20,1). AbschlieBende mediane D90 167,8 Gy. Nebenwirkungen und PSA wurden im ersten Jahr in dreimonatigen, danach in halbjahrlichen Intervallen erhoben. Aile Patienten erhielten einen Fragebogen zur Lebensqualitat. Ergebnis: Mediane Nachbeobachtung 17 Monaten (2,2-41,2), 1 Patient verstarb, 5 wurden nicht mehr vorstellig. 85% hatten einen PSA-Wert < 0,5 ng/ml; 9,2% zw. 0,5 u.l,O ng/m!. 6 Patienten erfolgte durch llC-Cholin-PET-CT die Feststellung und nachfolgend die histo!. Sicherung eines Lokalrezidivs im Bereich der Samenblasen, 5 zeigen einen PSA Anstieg, 8 einen typo "bounce". Akutnebenwirkungen Grad I-III 95%, akuter Harnverhalt n = 8, Stent n = 4; Spatnebenwirkungen Obstruktion n = 14, erektiIe Dysfunktion n = 54. Keine Inkontinenz. 87,1 % der Patienten sind zufrieden, weniger zufrieden sind 6,2%, 6,7% machten keine Angaben. 91,2% der Patienten wiirden sich wieder flir eine Brachytherapie entscheiden und sie auch empfehlen. Schlussfolgernng: Die permanente Brachytherapie zeigt bei bisher zwar kurzer Nachbeobachtung eine gute lokale Kontrolle ohne gravierende Akut- und Spatnebenwirkungen. Insbesondere die Kontinenz war nur gering eingeschrankt. Die Akzeptanz und Zufriedenheit der Patienten ist sehrhoch.
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Urologische Tumoren I Maligne Lymphome
PV-073 Strahlenther Onkol
P-075 2004;180
(Sondernr 1):S4
Organerhaltende Therapie bei testikularen Keimzelltumoren - eine Alternative zur Ablatio testis? 1. Claflen1; P. Spillne,-i; B. Knutzen 2; R. Souchon 3; T. Heh,-i; M. Bamberg} lUniversitatsklinikum Ttibingen, Klinik f. Radioonkologie; 2Klinikum Villingen-Schwenningen, Klinik f. Urologie; 3AlIgemeines Krankenhaus Hagen, Strahlenklinik
Hintergrund: Etwa 5% aller Patienten mit testikuHirem Keirnzelltumor entwickeln einen metachronen Hodentumor oder weisen primar einen bilateralen Hodentumor auf. Die Ablatio des Gegenhodens flihrt bei diesen Mannern zu gravierenden psychosexuellen und hormonellen Folgen mit der Notwendigkeit einer lebenslangen Hormonsubstitution. In dieser Situation stellt sich die Frage, ob eine organerhaltende Tumorenukleation eine Alternative zur Ablatio testis darstellt. Material und Methoden: Wir berichten tiber eine retrospektiv analysierte Serie von Patienten, bei denen eine Tumorenukleation bei testikularem Keirnzelltumor durchgeflihrt wurde. Endpunkte waren die lokale Tumorkontrolle und die Notwendigkeit einer Hormonsubstitution nach Therapie. Ergebnisse: In der Zeit von 1194 bis 7/03 wurden 15 Patienten (medianes Alter 35 Jahre) aufgrund eines Seminoms (n = 14) oder eines reifen Teratoms (n = 1), das metachron (n = 13) oder synchron (n = 2) aufgetreten war, organerhaltend operiert. Bei 13 Patienten wurde eine adjuvante Radiatio (mediane Dosis 20 Gy, Range 16--22 Gy) angeschlossen, bei drei Patienten wurde hierauf verzichtet. Nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 42 Monaten wurde kein lokales Rezidiv beobachtet. 4 von 12 Patienten mit und 1 von 3 Patienten ohne adj. Radiatio erhielten eine Hormonsubstitution aufgrund erniedrigter Testosteronwerte ohne klinische Symptomatik. Schlussfolgerung: Die organerhaltende Tumorenukleation ermoglicht eine exzellente lokale Tumorkontrolle. Bei der Mehrzahl der Patienten wird die Androgensynthese nicht beeintrachtigt. Der Stellenwert der adjuvanten Radiatio kann aufgrund unserer Daten nicht beurteilt werden. Da im Resthoden jedoch bei nahezu allen Patienten eine TIN anzunehmen ist, sollte auf die Radiatio in der Regel nicht verzichtet werden.
Strahlenther Onkol
2004;180
(Sondernr 1):S4
Strahlentherapie beim Seminom im Stadium I: "Varianten" des paraaortalen Zielvolumens? f. H. Karstens}; F. Bruns!; M. Raub!; M. Bremer!
lMedizinische Rochschule Hannover, Abteilung Strahlentherapie und spezielle Onkologie Ziele: Die aktuelle EbM-Leitlinie der DKG (2002) empfiehlt im Faile einer Radiotherapie (RT) beim Seminom im Stadium I (20 Gy) eine gewisse Erweiterung des paraaortalen Zielvolumens (ZV) sowohl nach kaudal als auch nach ipsilateral. Anhand der verftigbaren Literatur sollen die derzeit moglichen ZV -konzepte diskutiert werden. Methoden: Ftir die Analyse wurden die 1991 begonnene Deutsche Studie (A), die Britischen MRCTE-18- und TE-19-Studien (B), die DEGRO-Leitlinie von 1999 (C), die EbM-Leitlinie der DKG von 2002 (D), eigene Daten [UROBP 2003, 57(2 Suppl):SI78] (E) sowie das Lehrbuch von Perez 4. Auf!. von 2004 (F) herangezogen. FG: Feldgrenze; OK: Oberkante; UK: Unterkante; QF: Querfortsatz; * partiell wie (F); ** nur links, fakultativ. Ergebnis: Quelle: (A) (B) (C) (D) (E) (F) kraniale FG: OK T11; OK T11; OK T11; OK Tll; UK T11; OK T11 kaudale FG: OK L5; UK L5; OK L5; UK L5; OK L5; UK L5 ipsilaterale FG: Ende QF; Ende QF; Ende QF; Nierenhilus; Ende QF*; Nierenhilus** kontralaterale FG: Ende QF; Ende QF; Ende QF; Ende QF; Ende QF; EndeQF Wahrend die Leitlinie der DEGRO (C) einen gewissen Spielraum bei der Festlegung der FG des RT- ZV lasst, orientieren sich die EbM-Leitlinien bzgl. der unteren FG wegen des hoheren Levels an (B). Eigene Daten (E) sowie das kranial eingeschrankte Dissektionsgebiet paraaortal bei den Nichtseminomen im Stadium I flihren zu der Uberlegung, die kraniale FG urn einen Wirbelkorper zu verktirzen. Nicht ganz geklart ist die Frage, ob beim linksseitigen Seminom (F) eine individuelle Kollimation im Bereich des ipsilateralen Nierenhilus erforderlich ist. Zusammenfassung: 1m Spannungsfeld zwischen Leitlinien der Fachgesellschaft, Evidence und Eminence (Lehrbuch) based Medicine werden die aktuellen Kontroversen hinsichtlich des ZV graphisch dargestellt und kritisch kommentiert.
P-074
P-076
Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):S4
Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):S4
Longterm follow-up in seminoma patients stage I and II
alb after adjuvant irradiation of the lymphatic pathways I. Schulz}; E.M. Rbttinger}; P.M. Messer} lUniversitat Ulm, Strahlentherapie
Background: Adjuvant irradiation of lymphatic pathways in seminoma patients is an established treatment. Long-term follow up of more than ten years is rarely reported. Recurrences and late effects were evaluated. Materials: From 04/1981 to 12/2000 179 pat. with seminoma received irradiation. Of 174 pat. records were evaluated, median age 37,8 years (21-74) Stage I n = 156, II A n = 12, II B n = 6. Tumour was localized in the right testis n = 86, in the left n = 84 with classical seminoma n = 167, spermatocytic seminoma n = 4 and anaplastic seminoma n = 3. All patients underwent inguinal orchiectomy followed by irradiation no chemotherapy was administered. Median dose was 27,7 Gy in stage I, 31,7 Gy in stage II A and 33,5 Gy in stage II B. Irradiation was delivered with opposing fields using linear accelerator (n = 172) and 6OCobalt machine (n = 2). Acute side effects were bowel irritation in 58%, nausea/vomiting in 32%; no grade III or IV toxicity was observed. Results: Median follow up for all patients was 89 mono Recurrences occurred in 5 stage I and 3 stage II patients. 1 patient developed isolated infield recurrence after a dose of 30 Gy. The other locations were mediastinal n = 4, inguinal n = 2 and supraclavicular n = 1. Patients with recurrences received chemotherapy after biopsy n = 3 or partial surgery n = 3 leading to complete second remission, median follow up: 66 mos. (5-121). Recurrence free survival at 10 years was for stage I 95,7%, for stage II 80,8%.5 pat. died intercurrent. Overall survival 91,3%, disease specific survival 100%. No late effects were observed. Conclusion: Adjuvant irradiation of seminoma patients is well tolerated and able to minimize risk of lymph node recurrence. With regard to the benefit, side effects are acceptable.
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Low-Dose (1 Gray) Total-Lymphatische Bestrahlung bei chronischer GvHD nach allogener KMT/PBSCT K. Griischow}; U. Kuchenmeiste,-i; H. Voge[l; D. Wolff; R. Fietkau! lKlinik flir Strahlentherapie der Universitat Rostock; 2Klinik flir Innere Medizin der Universitat Rostock, Hamatologie und Onkologie
Ziele: Nach Literaturangaben entwickeln ca. 25-45% der Langzeittiberleber einer allogenen KMTIPBSCT chron. GvH-Erkrankungen. Dies macht eine hochdosierte medikamentose Immunsuppression erforderlich. Zur Dosisreduktion und damit auch Senkung der Nebenwirkungsrate - besonders der Kortikoide - ist eine immunsuppressive Bestrahlung moglich. Patienten und Methode: In der Zeit von 06/01--D9/03 behandelten wir 4 Patienten im Alter von 20--54 Jahren (3 Frauen, 1 Mann). Die Primardiagnosen waren zwei ALL und je eine AML und CML. 1m Rahmen der Vortherapien erfolgten bereits 1 x eine TBI, 2 x eine Ganzschadel- und 1 x eine Mediastinalbestrahlung. Zwei Patienten erhielten Stamrnzellen von nichtverwandten Spendern und zwei von ihren Geschwistern. Aile Patienten entwickelten eine GvHD mit Beteiligung verschiedener Organsysteme (Raut, Lunge, Schleimhaute, Augen). Zwischen dem Auftreten der GvHD und der TLI lagen 7-48 Monate. Die Total-Lymphatische Bestrahlung erfolgte mit 1,0 Gy und reduzierter Dosisleistung (1,0 Gy/Min) einzeitig. Die Dosis wurde tiber 4 Stehfelder ap/pa mit Individualkollimatoren flir Lunge und Leber appliziert. Ergebnisse: Zwie Patienten erreichten eine partielle Remission der GvHD bei Absetzen der Glukokortikoide. Ein Patient setzte eigenmachtig aile Immunsuppressiva ab und ist somit nicht auswertbar. Ein Patient hat nicht auf die TLI angesprochen. Als Nebenwirkungen traten eine leichte Ubelkeit sowie temporare Zytopenien auf. Schlussfolgerung: Die TLI ist eine nebenwirkungsarme, technisch gut durchflihrbare Therapie zur Immunsuppression. Zwei unserer vier Patienten profitierten von der Bestrahlung. Sie soUte nicht bei vorbestehender Panzytopenie eingesetzt werden. Auch gibt es in der Literatur keine positiven Erfahrungen beim Befall der Leber.
Strahlenther Onkol2oo4' Sondernr., © URBAN &
VOGEL
Maligne lymphome
P-077
P-079
Strahlenther Onko12oo4;180 {Sondernr 1):55
Strahlenther Onko12004;180 {Sondernr 1):55
In-vivo-Dosimetrie bei Ganzkorperbestrahlung: Erfahrungsbericht aus 6 Jahren Ganzkorperbestrahlung am J.w. Goethe-Universitatsklinikum, Frankfurt/Main U. Ramm}; 1. Licher; F. Rudolf; 1. Moog1; K. Eberlein 1; ce. Rahl1; H D. Bottcher1; S. Mosel 'Uniklinik Frankfurt, ZRAD-Strahlentherapie; 2Klinikum VillingenSchwenningen, Klinik flir Strahlentherapie und Radioonkologie
Ziele: Da zur Zeit noch keine 3-D-Planungssysteme flir die TranslationsGanzkorperbestrahlung verfiigbar sind, hat die Validierung der nach dem Feldzonenverfahren nach Quast berechneten Referenzdosis, der Lungendosis und der Dosisverteilung groBe Bedeutung im Rahmen der Qualitatssicherung. Es wurde ein einfaches Verfahren zur Dosisverifikation mittels Halbleitersonden entwickelt und in der klinischen Routine etabliert. Material (Methoden): Wahrend derTranslations-Ganzkorperbestrahlung sind 6 bis 12 kommerzielle Halbleitersonden an dosisrelevanten Punkten am Korper des Patienten aufgeklebt. Systematische Messungen haben gezeigt, dass eine quantitative Angabe von Referenz- und Lungendosis durch Berechnungen auf Basis der Ein- und Ausgangsdosis moglich ist. Die Dosishomogenitat im gesamten Zielvolumen wird durch den Vergleich mit den weiteren Messwerten bestimmt. Ergebnis: Bei 106 nach dem Standardprotokoll (Referenzdosis 12,6 Gy, Lungendosis 10 Gy, 7 Fraktionen) behandelten Patienten wurde im Referenzpunkt eine Dosis von 12,36 ± 0,55 Gy und in der Lunge eine Dosis von 9,88 ± 0,78 Gy ermittelt. (Mittelwert ± Standardabweichung; Stand: 31.12.2003). Die im Mittel an den Augen und am Hals gemessene Dosis wurde gegeniiber der geplanten Dosis mit einer Genauigkeit von 94,11 ± 7,1 % bzw. 92,50 ± 10,36% bestimmt. Schlussfolgerung: Mit dem angewendeten Verfahren zur Dosisverifikation mit Halbleitersonden kann in der klinischen Routine mit geringem Aufwand die Dosis wahrend der Ganzkorperbestrahlung in speziellen Punkten gemessen und somit die Dosishomogenitat im Zielvolumen iiberpriift und quantitativ angegeben werden.
HT. Eich}; U. Haverkamp2; M. Kocher1; R. Skripnitchenko 1; A. Engert3; R.-P. Muller} 'Klinik und Poliklinik flir Strahlentherapie Universitat zu KOIn, Universitatsklinikum KOIn; 2Klinik fiir Radiologie-Strahlentherapie, Clemenshospital Miinster; 3Klinik I flir Innere Medizin, UniversiHit zu Koln, Universitatsklinikum KOIn
Ziel: Mit dem LQ-Modelilasst sich der Zusammenhang zwischen Nebenwirkungs(NW)-Wahrscheinlichkeit und Dosis-Volumen-Histogramm beschreiben. In dieser Untersuchung soli abgeschatzt werden, ob mit den Daten zur NW-Rate, die aus der HD7-Studie der DHSG erhoben wurden, biophysikalische Parameter flir das LQ-Modell bestimmt werden konnen. Material: Zwischen 1993-1998 wurden 1204 Pat in die HD7-Studie eingebracht. Nach 2X COPP/ABVD erhielten Pat im Arm A eine EF-RT mit 30 Gy + 10 Gy auf Bulk oder im Arm Beine IF-RT mit 30 Gy + 10 Gy auf Bulk. Aus den Daten fiir 914 Pat wird die Rate der akuten gastrointenstinalen NW wahrend und nach der RT bestimmt, dabei ergeben sich Unterschiede fiir Arm A und Arm B (Grad 1-2: 16,6vs. 4,1; Grad 3-4: 0,9vs. 0,2; p < 0.001). Aus den DVHs flir Standardpatienten (Volumen Interstinum 2300 cm) werden flir die NTCP (V,D,m,n,TD50) die biophysikalischen Parameter TD50 und n (Volumenabhangigkeit) in der Weise bestimmt, dass die beobachteten NTCPs mit den berechneten Werten iibereinstimmen. Ergebnis: Aufgrund der unterschiedlichen bestrahlten Volumina ergeben sich unterschiedliche NTCPs. Die daraus abgeleiteten Berechnungen ergeben als Werte n = 0.09 und TD50 = 32 Gy, flir den Parameter m wurde ein Literaturwert genommen. Allerdings ist das Modell empfindlich gegeniiber Variationen der Parameter, so flihrt im steilsten Teil der DosisWirkungskurve eine Abweichung von 1 % bei TD50 zu einer Abweichung von 10% bei der NTCP. Schlussfolgerung: Aus den Daten der NW-Wahrscheinlichkeit bei der RT von Hodgkin-Pat lassen sich biophysikalische Parameter flir das LQ-Modell ermitteln. Aufgrund der exponentiellen Abhangigkeiten ist das Modell schon bei geringen Abweichungen instabil, so dass man zunachst nur von einem Startmodell sprechen kann, bis weitere Daten einflieBen konnen.
P-OSO
P-07S
Strahlenther Onko12004;180 {Sondernr 1):55
Strahlenther Onkol 2004;180 {Sondernr 1):55
The impact of different definitions for pathologic I ymph node size in CT-imaging of patients with Hodgkin's disease on staging and therapy H Vorwerk 1; E. WeijJl; H Schmidberger1; CF. Hess} 'Universitatsklinikum Gottingen, Strahlentherapie
Purpose: The most commonly used approach for the assessment for differentiating malignant versus reactive lymph nodes is the measurement of the cross section diameter of the lymph nodes in the transversal CT-planes. The intention of this article is to assess the impact of varying definitions of pathological lymph node size in CT-imaging in patients with Hodgkin's disease and to evaluate its effect on staging, chemotherapy regimes and radiation field size. Methods and materials: Pretherapeutic CT-scans of 10 consecutive patients with Hodgkin's disease have been evaluated based on two different definitions for malignant lymph node size. The first definition used was the classification of the German study group for Hodgkin's disease (DHSG): 1.0 cm. The other threshold size was chosen according to the results of the Cotswold consensus meeting for classification of patients with Hodgkin's disease (1989): 1.5 cm. Results: Applying the definitions of the DHSG and the Cotswold meeting we found more affected lymph node regions compared to the evaluation of the referring institutions in 9/10 and 6/10 patients, higher stages in 2110 and 1110 patients, more intense chemotherapy regimes in 3/10 and 1110 and larger radiation fields in 10/10 and 6/10 patients, respectively. In the staging defined by the referring institutions most lymph nodes have been overlooked in the axillary region. Conclusion: Varying definitions of pathologic lymph node size and inconsequent application of definitions reduce the comparability between different studies and within each study. An international definition based on prospective studies for the lower threshold of pathological lymph node size for different anatomic sites is urgently needed.
Strahlenther Onkol2oo4' Sondernr. 1 © URBAN &
Biophysikalische Untersuchungen zur Akkuttoxizizat der Radiotherapie beim Morbus Hodgkin
VOGEL
Mantelfeldbestrahlung vor 20 Jahren: Rekonstruktion der kardialen Dosisverteilung l. Seufert1; F. Schwab}; O. KGlbtl; M. Flentje1; D. Vordermark}
'Universitat Wiirzburg, Klinik f. Strahlentherapie
Ziel: Studien zur kardialen Spattoxizitat nach Mediastinalbestrahlung bei M. Hodgkin legen eine Dosisabschatzung anhand von GroBfeldaufnahmen und Tabellen zugrunde (z. B. Glanzmann, Radiother Oneal 1998). Zur Vorbereitung einer Untersuchung zu kardialen Schaden bei Langzeitiiberlebenden nach Mediastinalbestrahlung flihrten wir eine CT-Nachplanung der angewandten Techniken durch. Methoden: Von 1978 bis 1985 wurden n = 143 Patienten an unserer Klinik wegen M. Hodgkin mediastinal bestrahlt. Die Unterlagen von n = 55 Langzeitiiberlebenden wurden nun ausgewertet. An GroBfeldaufnahmen wurde der ausgeblockte Anteil der Herzkontur (2-D) berechnet. Eingesetzte Techniken wurden an CTs anatomisch vergleichbarer Patienten mit Helax-TMS nachgeplant, flir verschiedene Herzareale wurden Dosis-Volumen-Histogramme erzeugt. Ergebnis: Aile Mediastinalbestrahlungen wurden mit Co-60 durchgeflihrt. Mediastinale Gesamt-Herddosen betrugen im Median 40,3 Gy (19,5-52 Gy). Eingesetzt wurden: anteriores Mantelfeld (MF; 36%), anteriores MF + mediastinaler Boost mittels bisegmentaler, monoaxialer Rotation (31 %), anteriores MF + dorsaler Boost (9%). Der bei MF durch Blocke abgedeckte Herzanteil (2-D) betrug im Median 36% (18-53%). In der CT-Rekonstruktion wurden bei anteriorem MF mittlere Dosen am rechten Vorhof und rechten Ventrikel von> 100% appliziert, am linken Vorhof ca. 90%, am linken Ventrikel 70%. Boost-Techniken senkten die Belastung des rechten Vorhofs und rechten Ventrikels auf 80-90%, des linken Ventrikels auf 40-60% der Gesamt-Herddosis. Schlussfolgerung: Die Kenntnis der individuellen anatomischen Dosisverteilung bei Mediastinalbestrahlung vor ca. 20 J ahren ist die Voraussetzung flir die geplante Beurteilung kardialer, insbesondere myokardialer Spatschaden mit moderner Bildgebung.
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Maligne Lymphome I PET und MRT in der Bestrahlungsplanung
PV-081
PV-083
Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1):56
Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):56
Vergleich verschiedener Konditionierungs-Regime mit und ohne TBI vor einer Transplantation hamatopoetischer Stammzellen bei Patienten mit einer CML
Diffusions-Tensor-Bildgebung (DTI) in der Planung intrakranieller Prazisionstrahlentherapie und Radiochirurgie -Implementierung und klinische Erfahrung
A. KrU/[1; J. Dahlke; N. Kroger2; T. Zabelina 2; W. Kruger2; H. Kabisch 2; R. Schwarz); V. Platz}; A. Zander2; W. Alberti} lUKE, Klinik und Poliklinik fur Strahlentherapie und Radioonkologie, Hamburg; 2UKE, Einrichtung fur Knochenmarktransplantation, Hamburg
B. Didinger); B. Stieltjesl; T. Wilhelm 3; J. Debus} IRadiologische Universitatsklinik Heidelberg, Klinische Radiologie; 2Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg, Innovative Krebsdiagnostik und Therapie; 3Radiologische Universitatsklinik Heidelberg
Ziele: 1m Rahmen einer sequentiellen Studie wurden Patienten mit einer CML vor einer HSZT entweder mit TBI und Cyclophosphamid oder nur mit Chemotherapie konditioniert. Untersucht wurden die Effektivitat der beiden Regime sowie deren Toxizitat. Methodik: 50 Patienten mit einer CML erhielten in den Jahren 1994 bis 1999 eine allogene HSZT. In 25 Fallen erfolgte die Konditionierung mit einer Ganzkarperbestrahlung in Kombination mit Cyclophosphamid. Die TBI wurde fraktioniert mit einer Gesamtdosis von 12 Gy durchgefuhrt. Die tibrigen 25 Patienten erhielten eine alleinige Chemotherapie bestehend aus Cyclophosphamid und Busulfan yerglichen wurden die Haufigkeit einer GVHD, die Rezidivraten, die Uberlebensraten, die Toxizitat und die therapiebedingte Mortalitat. Ergebnisse: Die mediane Nachbeobachtungszeit betragt 35 Monate. Eine chronische GVHD wurde bei 6 Patienten in dem TBI/CyciophosphamidArm und in 11 Fallen in dem Cyclophosphamid/Busulfan-Arm beobachtet. Das Gesamttiberleben betragt nach 3 Jahren 72% (95%-VB: 55 " 98%) fur die bestrahlte Gruppe und 70% (95%-VB: 52" 98%) fur die aus~~hlieBlich chemotherapierten Patienten (p = 0.7). Das krankheitsfreie Uberleben liegt bei 58% (95%-VB: 39 " 77%) versus 70% (95%-VB: 51 " 89%) (p = 0.7). Die Rate an hepatogenen Komplikationen (Grad I und II) war in dem Chemotherapie-Arm haher (88% respektive 44 %) (p = 0.002). Auch eine hamorrhagische Cystitis wurde nach einer alleinigen Chemotherapie signifikant haufigerbeobachtet (32% versus 8%) (p = 0.02). Schlussfolgerung: Der Anti-Leukamie-Effekt beider Konditionierungs-Regime ist vergleichbar. Die Rate an therapiebedingten Komplikationen ist jedoch in dem Chemotherapie-Arm signifikant haher. Auch eine chronische GVHD wird nach Cyclophosphamid und Busulfan haufiger beobachtet.
Ziele: Die stereotaktische Prazisionsstrahlentherapie bzw. Radiochirurgie intrakranieller Tumoren und arteriovenaser Malformationen (AVM) ermaglicht die Erzeugung steiler Dosisgradienten zwischen Zielvolurnen und umgebenden, funktionellen Hirnarealen. Die diffusionsgewichtete Magnetresonanztomographie mit Darstellung des Diffusionstensors erlaubt eine exakte Lokalisation vitaler Nervenfasem, welche selektiv zu schonen sind. Material: 15 Patienten mit intrakraniellen Tumoren (5 A VM, 2 Metastasen, 7 himeig. Tum.) erhielten zur Bestrahlungplanung eine diffusionsgewichtete MRT mittels Single-Shot-EPI-Sequenz im 1,5T-MRT, 6 nicht-kollineare Diffusionsrichtungen, Mittelung tiber 8 Wiederholungen, Gesamtdauer ca. 15 min. Es entstanden 55 kontinuierliche Schichten mit 2,5 mm Dicke und 192 x 192 Pixeln. Der Diffusionstensor wurde farbkodiert dargestellt, die fraktionelle Anisotropie als Graustufenbild. Die 3-D-Datensatze wurden auf Basis der "Mutal Information" mit der BPL-CT korregistriert und in das Planungssystem importiert. Ergebnis: Die Messung der EPI-Sequenzen ist innerhalb der routinemaBigen Planungs-MRT schnell und zuverlassig durchfuhrbar. Die 3-D-Korregistrierung der MRT-Datensatze mit der Planungs-CT gelang in allen Fallen zuverlassig. Die raumliche Korrelation ermaglichte die Definition neuartiger Risikostrukturen und ihre Berticksichtigung und dosimetrische Evaluation innerhalb der Bestrahlungsplanung. Schlussfolgerung: Die zusatzliche Information tiber den Nervenfaserverlauf in unmittelbarer Nahe der zu bestrahlenden Lasion kann zu einer besseren Schonung vitaler Nervenbahnen genutzt werden. Ebenso kann eine bessere Kenntnis tiber die tatsachlich applizierte Gesamtdosis innerhalb dieser Strukturen die Aufklarung tiber mag1iche therapieassoziierte Komplikationen erleichtem.
PV-082
P-084
Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1):56
Comparison of 30 Gy versus 20 Gy involved field radiotherapy after two versus four cycles ABVD in early stage Hodgkin's lymphoma H. T. Eich); R.-P. Muller; A. Engert2; J. Wolf; K Hansemann}; B. Pfistner2; V. Dieht2 IKlinik und Poliklinik fur Strahlentherapie Universitat zu Kaln, Universitatsklinikum Kaln; 2Klinik I fur Innere Medizin, Universitat zu Kaln, Universitatsklinikum Kaln
Purpose: Combined modality treatment consisting of few cycles of chemotherapy (CT), usually ABVD, followed by IF-RT is regarded as standard treatment for early stage Hodgkin's lymphoma (HL) by most study groups nowadays. In view of high cure rates of more than 90%, however, the question arises, wether treatment intensity of CT or of RT may be reduced in these pts. In the HDlO trial of the GHSG reduction of the number of ABVD CT cycles as well as reduction of dose intensity in IF-RT was tested. Thus, pts were randomized between 4x ABVD follwed by IF-RT (30 Gy, arm A), 4x ABVD + 20 Gy IF-RT (arm B), 2x ABVD + 30 Gy IF-RT (arm C) and 2x ABVD + 20 Gy IF-RT (arm D). Methods: Between May 1998 and June 2000, 486 HL pts with early stage disease, i.e. CS I,ll without risk factors were randomized and qualified for HDlO. 390 pts were evaluable. Pts characteristics were well balanced between the treatment arms with regard to age, gender, clinical stage, histopathology and performance state. Results: In the first interim analysis in 2001 treatment results for the total pts population were excellent after a median observation time of 18 months with a CR rate of 98% and only 1 % of the pts with either PD or no change. Overall survival (SV) rate was 98% and FFTF was 96%. CT was well tolerated with 17% hair loss and 13% leukopenia as the most common WHO grade III/IV toxicities. Similarly, RTwas well tolerated with only 2 WHO IV toxicities. The first interim analysis indicated continuation of recruitment. Conclusions: Meanwhile the trial reached the target recruitment and was closed in January 2003. The updated results of this years's interim analysis including the comparison between the treatment arms after a median observation time of 24 months will be presented.
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Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):56
Korrelation von metabolischer Remission und histologischer Regression mit dem Oberleben bei lokal fortgeschrittenen Lungenkarzinomen M. Schmuecking); R.P. Baum}; S. Liesenfeld2; K Junker3; R. Bonnet'; N. Presselt' ; D. Treutler"; c.P. Schneider"; J. Leonhardi6; A. Niesen}; K Hoeffken 7; U. Schalldach8; T. Wendt>; A. Schmidt9; K-M. Mueller3 IZentralklinik Bad Berka, Klinik fur NuklearmedizinIPET-Zentrum; 2FSU Jena, Klinik fur Strahlentherapie; 3Universitatsklinik Bergmannsheil Bochum, Institut fur Pathologie; 4Zentralklinik Bad Berka, Klinik fur Pneumologie; SZentralklinik Bad Berka, Klinik fur Thorax- und GefaBchirurgie; 6Zentralklinik Bad Berka, Institut fur Bildgebende Diagnostik; 7FSU Jena, Klinik fur Hamatologie und Onkologie; 8HeliosKlinikum Erfurt, Klinik fur Strahlentherapie; 9Zentralklinik Bad Berka, Institut fur Pathologie
Hintergruud: Prospektive Bestimmung der Wertigkeit der 2-[(18)F] Fluoro-2-Deoxy-D-Glukose (FDG) Positronen-Emissions-Tomographie (PET) ftir das Tumoransprechen und damit fur eine Prognoseabschatzung (Uberleben) nach neoadjuvanter Radiochemotherapie (RCT) in Korrelation zum histologischen Regressionsgrad innerhalb einer seit Januar 2001 geaffneten multizentrischen Therapiestudie (LUCAS-MD). Material und Methoden: Einschlusskriterium: histologisch gesichertes, nichtkleinzelliges Lungenkarzinom (NSCLC) im Stadium IIIA/IIIB. Obligate pratherapeutische Bildgebung: F-18 FDG PET, Spiral-CT und/oder MRT. Bildfusion der PET/CT-Daten fur die anato-metabolische Strahlentherapieplanung. Neoadjuvanter Therapieblock: 2-3 Zyklen alleinige Chemotherapie mit Paclitaxel, Carboplatin sowie eine simultane RCT (45 Gy, 1.5 Gy b.i.d., Paclitaxel, Carboplatin). Obligat zweites PET nach abgeschlossener neoadjuvanter Therapie direkt vor der Operation. Statistische Analyse: Chi-Quadrat-, Log-Rank-Test, Kaplan-Meier. Ergebnisse: Tumorspezifische Uberlebenswahrscheinlichkeit der ersten 76 Patienten nach 12 Monaten 70%, nach 24 Monaten 47%, nach 36 Mo-
Strahlenther Onko12004' Sondernr. 1 ©
URBAN
&
VOGel
PET und MRT in der Bestrahlungsplanung
naten 35 %. Komplette metabolische Remission vs. nieht komplette Remission nach 24 Monaten: 73% vs. 22% (p = 0,0321). Regressionsgrad (RG) IIlflIb (keine/weniger als 10% an vitalen Tumorzellen) vs. RG IIall (mehr als 10% vitale Tumorzellen) nach 24 Monaten: 66% vs. 35% (p = 0,016). Power bislang erst ca. 70%. Schlussfolgerung: Der histologische RG nach neoadjuvanter Therapie korreliert mit der tiber die FDG-PET bestimmten metabolischen Remission. Die PET eilt dem durch die CT bestimmten Tumoransprechen nach neoadjuvanter Behandlung voraus und scheint eine Prognose tiber den (Langzeit)-Therapieerfolg von Patienten mit NSCLC im Stadium III zu ermoglichen.
P-08S Strahlenther Onko12004;1S0 (Sondernr 1):57
1st der Glukose-Uptake (SUV) bei nichtkleinzelligen Lungenkarzinomen ein unabhangiger Prognose-Marker? M. Schmueckingl; R.P. Baum1; S. Liesenfeld2; N. Presselt' ; R. Bonnet!; 1. Leonhardi5; A. Niesen 1; c.P. Schneider'; T. Wendt2 'Zentralklinik Bad Berka, Klinik fUr NuklearrnedizinlPET-Zentrum; 2FSU Jena, Klinik fUr Strahlentherapie; 3Zentralklinik Bad Berka, Klinik fUr Thorax- und GefliBchirurgie; 4Zentralklinik Bad Berka, Klinik ffir Pneumologie; 5Zentralklinik Bad Berka, Institut fUr Bildgebende Diagnostik
Hintergrund: Prospektive Evaluierung innerhalb einer seit Januar 2001 geoffneten multizentrischen Therapiestudie (LUCAS-MD), ob der SUV von 2-[(18)F] Fluoro-2-Deoxy-D-Glukose (FDG), ein semiquantitatives MaB fUr die Glukoseaufnahme in Tumorzellen bestimmt durch die F-18 FDG Positronen Emissions Tomographie (PET), ein unabhlingiger Prognosemarker bei nichtkleinzelligen Lungenkarzinomen (NSCLC) ist. Material und Methoden: Einschlusskriterium: histologisch gesiehertes NSCLC im Stadium IIIAlIIIB. Obligate prlitherapeutische Bildgebung: F-18 FDG PET, Spiral-CT und/oder MRT. Bildfusion der PET/CT Daten fUr die anato-metabolische Strahlentherapieplanung. Neoadjuvanter Therapieblock: 2-3 Zyklen alleinige Chemotherapie mit Paclitaxel, Carboplatin sowie eine simultane Radiochemotherapie (45 Gy, 1.5 Gy bj.d., Paclitaxel, Carboplatin). Obligat zweites PET nach abgeschlossener neoadjuvanter Therapie direkt vor der Operation. Statistische Analyse: McNemar-, Chi-Quadrat-, Log-Rank-Test, Kaplan-Meier, multivariate CoxRegression. Ergebnisse: Tumorspezifische Dberlebenswahrscheinlichkeit der ersten 76 Patienten nach 12 Monaten 70%, nach 24 Monaten 47%, nach 36 Monaten 35%. Univariate Analyse: SUV > 6 vs. SUV < 6 nach 12 Monaten: 72% vs. 73% (p = 0,7747). SUV > 10 vs. SUV < 10 nach 12 Monaten: 82% vs. 61 % (p = 0,7738). Lineare Regression: Korrelationskoeffizient R = 0,091. Multivariate Cox-Analyse: p > 0,05. Schlussfolgerung: Der SUV von F-18 FDG, der mit dem Grad der Differenzierung von Tumorzellen und der Proliferationskapazitat korreliert, scheint in unserem selektioniertem Krankengut der LUCAS-MD-Studie kein unabhlingiger Prognose-Marker zu sein, wie in der Literatur bislang an heterogenen Stichproben postuliert (z.B. Stadium I-IIIB mit unterschiedlicher Therapie).
Strahlenther Onkol2oo4' Sondernr. 1 © URBAN & VOGEl
P-086 Strahlenther Onko12004;1S0 (Sondernr 1):57
Molekulare Bestrahlungsplanung mitlels F-18 FOG-PET bei nichtkleinzelligen Lungenkarzinomen M. Schmuecking1; R.P. Baum1; S. Liesenfeld2; 1. Leonhardi3; M. Scheithauer2; N. Presselt!; A. Niesen 1; R. Bonnet5; U. Schalldach6; T. Wendt2 1Zentralklinik Bad Berka, Klinik ftir Nuklearmedizin/PET -Zentrum; 2FSU Jena, Klinik fUr Strahlentherapie; 'Zentralklinik Bad Berka, Institut fUr Bildgebende Diagnostik; 4Zentralklinik Bad Berka, Klinik fUr Thorax- und GefliBchirurgie; SZentralklinik Bad Berka, Klinik fUr Pneumologie; 6Helios-Klinikum Erfurt, Klinik fUr Strahlentherapie
Hintergrund: Prospektive Bestimmung der Wertigkeit der 2-[(18)F] Fluoro-2-Deoxy-D-Glukose (FDG) Positronen-Emissions-Tomographie (PET) fUr die molekulare Bestrahlungsplanung (MRTP) bei nichtkleinzelligen Lungenkarzinomen (NSCLC) innerhalb einer seit Januar 2001 geoffneten multizentrischen Therapiestudie (LUCAS-MD). Material und Methoden: Einschlusskriterium: histologisch gesichertes NSCLC im Stadium IIIA/IIIB. Obligate pratherapeutische Bildgebung: F18 FDG PET, Spiral-CT und/oder MRT. Bildfusion der PET/CT Daten fUr die MRTP. Neoadjuvanter Therapieblock: 2-3 Zyklen alleinige Chemotherapie mit Paclitaxel, Carboplatin sowie eine simultane RCT (45 Gy, 1.5Gy bj.d., Paclitaxel, Carboplatin). Obligat zweites PET nach abgeschlossener neoadjuvanter Therapie direkt vor der Operation. Statistische Analyse: Wilcoxon-Test. Ergebniss~; Die Integration der PET in die MRTP fUhrte bei 83% der Patienten zu Anderungen des Zielvolumens (PTV), bei 22% der Patienten zu deutlich kleineren PTV (im Mittel Reduktion urn 12%, maximal urn 25%). Die auf den PET-Daten basierenden DVH zeigten bei diesen Patienten eine Dosis-Reduktion an den Risikoorganen, z.B. fUr VLunge (20 Gy) im Mittel urn 10% (Spannbreite 5% bis 17%). Bei bislang fUnf Patienten war das mittels PET errechnete PTV groBer als das auf der CT basierende (PTV-Erweiterung urn bis zu 29%), da im PET Lymphknotenmetastasen detektiert wurden, die im CT morphologisch unaufflillig waren. Schlussfolgerung: Die MRTP durch Integration der F-18 FDG PET zu den morphologisch-anatomisch orientierten bildgebenden Verfahren ermoglicht eine exaktere Lokalisation von Lymphknotenmetastasen und eine genauere Bestimmung der Primartumor-Ausdehnung, so dass eine kompiette Tumorerfassung mit hoherer Genauigkeit und damit eine bessere Tumorkontrolle resultiert.
P-087 Strahlenther Onko12004;1S0 (Sondernr 1):57
Risikoadaptierte permanente Brachytherapie des Prostatakarzinoms mittels Jod-12S auf der Basis von 11C-Cholin-PET-CT-Untersuchungen P. M. Messer"; N.M. Blumstein2; H.-w. Gottfried3; E. Schneider1; S.N. Reske; E.M. Rottinger1 1Universitat Ulm, Strahlentherapie; 2Universitat Ulm, Nuklearrnedizin; 3Universitat Ulm, Urologische Klinik
Ziel: Es werden die Ursachen fUr ein biochemisches Rezidiv nach permanenter Brachytherapie untersucht. Mogliche Risikofaktoren und resultierende therapeutische Konsequenzen werden herausgearbeitet. Methode: Nach einer medianen Beobachtungszeit von 18,7 Mon. \Y.urde bei 6 von 127 Patienten ein biochemisches Rezidiv festgestellt. Die Uberprtifung der D 90 zeigte einen medianen Wert von 152,4 Gy (144,8-159,2). Nachdem CT und/oder MRT keine richtungsweisenden Befunde erbracht hatte, erfolgte ein Restaging mittels einer l1C-Cholin-PET-CT Untersuchung. Dies erbrachte den Nachweis eines isolierten Rezidivs in den Samenblasen. Die Rezidive wurden histologisch gesichert. Die Patientendaten wurden zur Feststellung gemeinsamer Faktoren gesiehtet. Ergebnisse: Aile Patienten mit einem Samenblasenrezidiv hatten ursprtinglich einen stanzbioptischen Tumomachweis im Bereich der Basis bzw. im Mittelgeschoss und einen PSA Wert zwischen 5 und 10 ng/m!. Aufgrund dieser Beoba.chtung entschlossen wir uns bei den so definierten Risikopatienten den Ubergang zu und die Basis der Samenblasen in das Zielvolumen einzubeziehen. Bisher wurden 19 Patienten nach diesem Schema behandelt. Der minimale Wert fUr die D90 im Bereich der Samenblasenspitzen lag bei 151,2 Gy. Verglichen mit Patienten ohne diese Erweiterung des Bestrahlungsvolumens waren in der Nachbeobachtung keine Veranderungen beztiglich der Akut- oder Spatnebenwirkungen festzustellen. Schlussfolgerung: Bei Patienten, die einen stanzbioptischenJ'umomachweis aus dem Bereich der Basis der Prostata haben, sollten der Ubergang zu und die Basis der Samenblasen in das Zielvolumen eingeschlossen werden. Bei Risikopatienten haben wir zusatzlich eine l1C-Cholin-PET-CT-Untersuchung in den Ablauf des pratherapeutischen Staging aufgenommen.
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PET und MRT in der Bestrahlungsplanung
P-088
PV-090
Strahlenther Dnko12004;180 (Sondernr 1}:s8
Strahlenther Dnko12004;180 (Sondernn}:s8
Aussagekraft der "C-Cholin-PET-CT im Rahmen des primaren Staging bei lokal begrenztem Prostatakarzinom - Einfluss einer Antiandrogen-Therapie
Zielvolumendefinition auf der Basis funktioneller Bildgebung bei der prin:t.aren Radio-Chemotherapie lokal fortgeschrittener Osophaguskarzinome
N.M. Blumstein); P.M. Messer; H-W. Gottfried3; l. Schmid}; S.N. Reske} lUniversitat Ulm, Nuklearmedizin; 2Universitat Ulm, Strahlentherapie; 3Universitat Ulm, Urologische Klink
C Pbttgen!; E. Horst!; S. Grehzi; L. Freudenberg2; H Kilhl3; M. Stahl4; B. Elo); P. Erichsen!; H Stattaus}; G. Stilben}; M. Stuschke! 1Klinik flir Strahlentherapie, Universitatsklinikum Essen; 2Klinik fiir Nuklearmedizin, Universitatsklinikum Essen; 3Zentralinstitut flir Diagnostische Radiologie, Universitatsklinikum Essen; 4Innere Medizin, Hamatologie/Onkologie, Kliniken Essen-Mitte
Ziel: Die perm. Brachytherapie des lokal begrenzten Prostatakarzinoms (PSA < 10 ng/ml, Gleason Score < 7, TI-T2b) ist der radikalen Prostatektomie nahezu gieichwertig. Mit der l1C-Cholin-PET-CT, einer innovativen und effektiven Untersuchungsmethode, ist es moglich suspekte Areaie innerhalb und ausserhalb der Prostata darzustellen. Der Einfluss der antiandrogenen Therapie auf die Aussagekraft des Cholin PET CT wurde untersucht. Methodik: Es wurden 12 Pat. prospektiv untersucht, bei denen zur Uberbriickung der Wartezeit zwischen Diagnose und Brachytherapie eine antiandrogene Behandlung erhielten. Die llC-Cholin-PET-CT wurde initial und unmittelbar vor der Brachytherapie durchgefiihrt. Mittl. Alter 68,3 ± 5,7 Jahre, initiales PSA 6,4 ± 2,0 ng/ml, mittl. Dauer der Hormontherapie 4,3 ± 1,7 Monate. Die l1C-Cholin-PET-CT erfolgte mit einem GE Discovery LS unter Verwendung eines nichtionischen Kontrastmittels von der Halsregion bis zum proximalen Oberschenkel. In den suspekten Arealen erfolgte die Beurteilung visuell und quantitativ mittels Messung der standardisierten uptake values (SUV). Ergebnisse: Bei 11112 Pat. konnte vor Hormontherapie mindestens ein suspektes Areal in der Prostata abgegrenzt werden. Durch die Hormonbehandlung waren keine suspekten fokalen Herde nachweisbar. Die SUV Werte haben signifikant von 2,6 ± 0,7 auf 1,3 ± 0,4 (p < 0,05) abgenommen und befanden sich im Bereich normalen Prostatagewebes und korrelierte mit dem Riickgang der PSA Werte (0,4 ± 0,2 ng/ml). Schlnssfolgerung: Das llC-Cholin-PET-CT zeigt den Einfluss der antiandrogenen Therapie auf den Tumorstoffwechsel. Mogliche hormonresistente Tumore konnen iiber den Verlauf friihzeitig erkannt werden, eine Dosiseskalation der Brachytherapie wird hierdurch moglich.
Ziele: Die exakte Definition des Zielvolumens bei Patienten mit Osophaguskarzinom ist Voraussetzung fiir eine hochdosierte perkutane Strahlentherapie. In dieser Studie wurden CT- und PET-basierte Zielvolumen auf der Basis eines "Dual-Modality" PET-CT vergleichend gepriift. Material (Methoden): 12 Patienten (m 10, w 2, medianes Alter 61 (47-73) J., Stadium T3: 5, T4: 7 Pat.), die flir eine primar kurative Radio-Chemotherapie vorgesehen waren, erhielten nach 2 Zyklen Induktionschemotherapie (Cisplatin/ 5FU/ Folinsaure) vor Beginn der Bestrahlung ein PETCT in Bestrahlungsposition mit 350 MBq 18F-FDG. Primartumorlokalisation war in 4 Hillen das obere Drittel, in 6 Fallen mittleres und in 2 Fallen das untere Osophagusdrittel. Die GTV-Konturierung erfolgte zunachst im CT, dann in der PET-Studie. Ergebnis: Die Primartumoren zeigen standard-uptake-values (SUV) von 2.5-16.4 (MW 8, SD 5.2), in 2 Patienten war kein pathologisches FDGSignal zu verzeichnen. Es findet sich eine hohe geometrische Ubereinstimmung zwischen CT- und PET-basiertem GTV. In 3 Fallen wurde das Tumorvolumen von der CT-GTV-Kontur nicht ausreichend erfasst; eine okkulte Lungenfilialisierung wurde in 1 Patienten, eine okkulte Lymphknotenmetastasierung in 4 Pat. entdeckt. In 10 Fallen kann die Langenausdehnung des GTV mit Hilfe des PET reduziert werden (im Mittel 2 cm, p = 0.03). Schlnssfolgerung: Funktionelle Bildgebung verbessert die Zielvolumendefinition. Die prazise Erfassung des GTV ermoglicht eine hochdosierte Strahlentherapie und muss als Voraussetzung fiir eine Dosiseskalation gelten.
P-089
P-091
Strahlenther Dnkol 2004;180 (Sondernr 1}:S8
Strahlenther Dnkol 2004;180 (Sondernr 1}:S8
Stellenwert der F-18-FDG-PET/CT-Untersuchung in der Rezidivdiagnostik bei Patientinnen mit Mammakarzinom N.M. Blumstein); P.M. Messer; K. Lehmann}; CG. Blumstein2; R. Kreienberg'; S.N. Reske} lUniversitat Ulm, Nuklearmedizin; 2Universitat Ulm, Strahlentherapie; 3Universitat Ulm, Frauenklinik
Ziel: Ein Lokalrezidiv (LR) bzw.lokoregionares Rezidiv (LRR) nach Primartherapie tritt in 5-20%, in 25-55% mit einer gleichzeitigen Metastasierung innerhalb der ersten 5 Jahre auf. Pat. mit isoliertem LRR nach Lokaltherapie besitzen gegeniiber denjenigen mit einer gleichzeitigen Fernmetastasierung einen Prognosevorteil. Ziel dieser prospektiven Untersuchung war es, bei Pat. mit klinisch suspekter Befund die PET/CT mit der konv. Diagnostik im Hinblick auf die Detektion und des Ausmasses des Tumorprogresses zu vergleichen. Methodik: 80 Pat.(04/02-1O/03) mit PET/CT (GE Discovery LS), KMverstarkt. Auswertemodus: 3-D-PET und 3-D-CT, Knochen-LungenWeichteilalgorithmus. Variablen: Alter, TNM-St., Grading, Histo., Rezeptor-St., mol. Marker; Primartherapie, R-KI.; Therapiemonitoring: Tumormarker, RestagingmaBnahmen,Tumorprogress-, ausbreitung, Folgetherapieen. Vergl. PET/CT-u. konv.lklin. Ergebnisse. Ergebnisse: 68.8% (55/80) path. Befund (PET/CT), so dass kurativ von palliativ zu behandelnden Pat. separiert wurden. 31.2% (25/80) bei susp. K1inik ohne path. Befund (Bestatigung der konv. Diagn.). Isol. LR, LRRjew. 9.1 % (5/55),5.5% (3/55) LRRlandere Tu.-man., 3.7% (2/55) ein LR+LRR. 25.5% (14/55) ein LRlLRR oder gen. Tumorprogr. 47.3% (26/55) mit MlILR-. Bei mittl. Nachbeob.szeit (7 Mon.) 2/29 (6.9%) falsch-neg. PET/CT-Bef. Schlnssfolgerungen: Bei Pat. mit Mammakarzinom und chirurgischer Intervention mit/ohne EBRT ist es in der konv. Rezidivdiagnostik schwierig, ein LR und/oder ein LRR zu erkennen. Die 18-F-FDG-PET/CT-Untersuchung ist eine valide, prazise, effektive und kostenokonomische Methode diese noch potentiell kurativ zu behandelnden Pat. von denen mit palliativern Therapieregimen in einem Untersuchungsvorgang zu separieren.
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Stellenwert der Diffusions-gewichteten und DiffusionsTensor-MR-Bildgebung bei der Beurteilung von Strahlenfolgen am ZNS T. Welzezi; T. Wilhelm 2; U. Mende); S. Heiland3; F Wenz 4; 1. Debus}; R. Krempien} lUniversitatsklinik Heidelberg, Radioonkologie; 2Universitatsklinik Heidelberg, Radioonkologie, Neuroradiologie; 3Universitatsklinik Heidelberg, Neuroradiologie; 4Klinikum Mannheim, Universitat Heidelberg, Strahlentherapie Hintergrund: Die Auswirkungen der Strahlentherapie auf das gesunde Hirngewebe sind bisher unklar und werden kontrovers diskutiert. Die folgende Arbeit beschreibt den bisherigen Forschungsstand der bildgebenden Diagnostik radiogener Veranderungen am ZNS. Material nnd Methode: Leukodystrophe Veranderungen der tiefen weissen Hirnsubstanz galten lange Zeit als einzigster Beleg radiogener Folgeerscheinungen am ZNS. Erste tierexperimentelle Studien weisen nun darauf hin, das nach einer radiotherapeutischer Behandlung zerebrale Veranderungen der Wasserdiffusion auftreten. Mehrere Autoren beschreiben die Moglichkeit diese radiogenen Foigeerscheinungen mit Hilfe neuer Imaging-Verfahren wie der diffusions-gewichteten und Diffusions-Tensor-Bildgebung zu erfassen. Ergebnisse: Im direkten Vergleich zu herkommlichen T2-Aufnahmen erlauben farbkodierte diffusionsgewichtete Aufnahmen eine spezifische Abstufung der Schwere der radiogenen Faserschadigung der weissen Hirnsubstanz. Die Diffusion-Tensor-Bildgebung (DTI) gibt Auskunft tiber mikrostrukturelle Lasionen einzelner Nervenfaserverbindungen nach Radiotherapie. Der Rtickgang der Verlagerung klinisch relevanter Nervenbahnen in der DTI zeigt dem Strahlentherapeuten ein direktes Therapieansprechen des bestrahlten ZNS-Tumors. Klinische Evaluationsstudien an groBen Patientenkollektiven zur Erfassung radiogener Diffusionsstorungen im ZNS liegen bisher nicht vor.
Strahlenther Onkol 2004' Sondernr. 1 © URBAN & VOGEl
PET und MRT in der Bestrahlungsplanung / Toxizitat
P-092
P-094
Strahlenther Onkol2oo4;1S0 (Sondernr 1):59
Strahlenther Onko12004;1S0 (Sondernr 1):59
Co-registration of standalone acquired CT and PET image data for stereotactic body radiation therapy planning using a whole body immobilization system
Cryptogene organisierende Pneumonie (COP) bei Lungenbestrahlung. Ein Fallbericht 1. Haferankel ; N. Zoller}; B. Kober}
M. Fuss}; S.x. Cavanaugh}; B.J. Salter}
lKlinikum Darmstadt, Institut f. Strahlentherapie/Radioonkologie
lUniversity of Texas Health Science Center at San Antonio, Radiation Oncology
Hintergrund: Die Strahlenpneumonitis ist eine Nebenwirkung am Lungenparenchym, die meist ca. 3 Monate nach Abschluss einer Strahlentherapie auftreten kann. Weniger bekannt ist die COP (Synonym: Bronchiolitis mit organisierender Pneumonie, BOOP). Diese interstitielle Lungenerkrankung kann durch eine Strahlentherapie, wie durch eine Vielzahl anderer Noxen, "getriggert" werden und sich auch auBerhalb des bestrahlten Lungenareals manifestieren. Fallbericht: Wir berichten tiber einen 77-jahrigen Patienten mit bekannter COPD, der sich einer primaren Strahlentherapie cines Adenokarzinoms der Lunge unterzog. Gegen Ende der Radiatio kam es zu schwerer Dyspnoe und Fieber. Radiologisch zeigten sich interstitielle Infiltrate in beiden Lungen. Es wurde dic Diagnose einer cryptogenen organisierenden Pneumonie (COP) gestellt. Unter der entsprechenden Therapie war der weitere Verlauf von rezidivierenden schweren Superinfektionen u.a. durch CMV gepragt. Die Autopsie bestatigte die klinischen Diagnosen COP und CMV-Pneumonie und wies dartiber hinaus eine invasive Aspergillose nacho Ergebnisse: Es wird ein Fall einer COP gezeigt, die sich im VerIauf einer Strahlentherapie manifestierte. Die Differentialdiagnose zur Strahlenpneumonitis und primaren Infektionen der Lunge wird dargestellt. Schlussfolgerung: Antibiotikarefraktare pulmonale Infiltrate, die wahrend oder nach einer Strahlentherapie mit Involvierung von Lungenparenchym auftreten, sind auf das VorIiegen einer COP verdachtig. Differentialdiagnostisch ist die Strahlenpneumonitis abzugrenzen. Die COP kann effektiv mit Kortikosteroiden behandelt werden. Die Kortisontherapie birgt ein Risiko sekundarer Infektionen. Vorschadigungen der Lunge mtissen als Risikofaktoren flir einen ungtinstigen Verlauf diskutiert werden.
CTIPET data co-registration enables radiation therapy target volume delineation based on both physical and metabolic properties of tumor tissues. The concept of stereotactic body radiation therapy (SBRT) requires minute and reliable dataset co-registration often not provided by non-standardized patient positioning during two separate imaging examinations. We present the use of a whole body immobilization device (BodyFIX, Medical Intelligence), also used during SBRT treatment delivery, to provide for a consistent patient position at the time of CT and PET image data acquisition. The vacuum base cushion was molded on the PET scanner table, fitted with a flat table top. Following PET scanning, the CT simulation scan was acquired with the patient immobilized in the mold. CT and PET datasets were transferred to a fusion software platform and a mutual information fusion allowing for rigid-body translational co-registration was performed. Between 4/03 and 12/03, 20 patients with lung and adrenal gland malignant lesions were imaged by CT and PET for SBRT planning using the BodyFIX system. CTIPET co-registration was judged useful, based on non-target anatomical landmark and patient surface matching, in 20120 cases and consequently target volumes were delineated according to the high FDG uptake regions. This methodology has also been employed in follow-up assessment of tumor response in 5 patients. In our experience, this approach has enabled reliable CT/PET co-registration using two standalone dedicated imaging systems. Patient immobilization may also benefit imaging and dataset co-registration using dedicated conjoined CT/PET scanners as patient motion during image acquisition may compromise the quality of the resulting combined image data.
P-093
P-095
Strahlenther Onkol2oo4;1S0 (Sondernr 1):59
Die Rolle der FDG-PET zur Verlaufskontrolle bei der Radiotherapie/Radiochemotherapie lokal fortgeschrittener Bronchialkarzinome B. Pollinger}; A. Sieferf; R. Schmid3; D. Stratakis"; R.M. Hubert; E. Diihmke5
lKlinik flir Strahlentherapie der LMU, Klinikum Innenstadt, Mtinchen; 2Klinik flir Strahlentherapie der LMU, Klinikum GroBhadern, Mtinchen; 3Klinik flir Nukelarmedizin der LMU, Mtinchen; 4Medizinische Klinik der LMU, Klinikum Innenstadt, Mtinchen; 5Klinik flir Strahlentherapie der LMU, Mtinchen Ziele: Die PET (F-18 FDG) erfasst im Gegensatz zu morphologisch orientierten Verfahren metabolische/funktionelle Vorgange und liefert bei Bronchialkarzinomen (BC) erganzende Informationen zu Therapieplanung und VerIauf. Studienziel war die Erfassung von Glukosestoffwechselsanderungen des Tumors wahrend und nach Radiotherapie/Radiochemotherapie sowie die Korrelation mit klinischem Ansprechen und UberIeben. Material: Von 9/00-4/03 wurden 24 Patienten mit inoperablem BC behandelt, meist Plattenepithel Ca und Stadium IIIB. 18 Patienten erhielten eine Radiochemotherapie, 6 eine alleinige Radiotherapie (RT). Neben den tiblichen Staginguntersuchungen erhieIten die Patienten eine FDGPET vor RT, nach 40 Gy und 6 Woo nach RT. Aus den FDG-PET Untersuchungen wurden die Standard Uptake Values (SUV) der Tumorregion berechnet. Ergebnis: Der mediane pratherapeutische SUV betrug 10,9, nach 40,0 Gy Abfall auf 6,6.6 Wochen nach RT zeigte sich ein weiterer Abfall auf 6,3. 14 Patienten hatten in ihren SUV pra/postther. eincn Abfall > 50%. Diese Paticnten hatten ein Gesamttiberleben von 98,3 Wochen, 7 leben derzeit noch. 10 Patienten hatten einen Abfall der praJpostther. SUV < 50%. Das mediane GesamttiberIeben betrugt 49,4 Wochen (log rank p = 0.0039). Schlussfolgerung: Patienten deren SUV pra/posttherapeutisch urn > 50% abnahmen, lebten statistisch signifikant langer. Die FDG-PET ist hilfreich zur Abschatzung des Therapieerfolges.
Strahlenther Onkol2oo4' Sondernr.
I
© URBAN &
VOGEL
Strahlenther Onkol2oo4;1S0 (Sondernr 1):59
Effect of pentoxifylline and tocopherol on chronic radiation proctitis/enteritis A. Hillel; H. Schmidberger; H. Christiansen}; O. Pradier}; E. Weiss}; C. F. Hess l lUniversitatsklinikum Gottingen, Strahlentherapie
Purpose: Radiation proctitis/enteritis is a most relevant complication of pelvic radiation, which is still mainly treated supportively. This retrospective study was done to evaluate the effect of pentoxifylline and tocopherol on radiation induced chronic proctitis/enteritis. Methods and Material: From 2001-2003 twenty-one patients with proctitis/enteritis grade I-II after curative radio(-chemo)therapy for malignant pelvic disease, were treated with pentoxifylline 400 mg 2X daily und tocopherol 500 mg 2x daily. The radiation induced toxicity was evaluated by using the RTOG/EORTC toxicity criteria. Results: Six patients suffered from grade I-II radiation enteritis and 15 patients from grade I-II proctitis. A reduction from grade IIII to grade 0 toxicity was observed in seven and from grade II to grade I toxicity in eight patients. No improvement was observed in six patients, whereas 2 patients took the medicine for only 2-3 weeks and 1 patient for 4 months. No patient experienced an increase of symptoms. Altogether, 15/21 patients (75%) experienced a relief in symptoms with pentoxifyllin and tocopherol treatment. Conclusions: The combination treatment with pentoxifylline and tocopherol seems to have a benefit in patients with grade I-II proctitis/enteritis following curative radio-( chemo )therapy for malignant pelvic disease. Randomized studies should be initiated to substantiate our observations.
59
Toxizitat
P-096
PV-098
Strahlenther Onko12004;180 {Sondernr 1):60
Strahlenther Onkol 2004;180 {Sondernr 1):60
Akute Strahlenreaktionen sind von der individuellen Strahlensensibilitat abhangig - eine klinische Untersuchung F. Momm}; S. Bartelt}; N.J. Volegova-Neher}; M. Henke}
lRadiologische Universitatsklinik, Strahlenheilkunde, Freiburg
Ziel: Auftreten und Risikofaktoren von Nebenwirkungen an Haut, Schleimhaut und Blut wahrend einer Strahlentherapie von Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren wurden untersucht. Patienten und Methoden: 144 Patienten, die eine Strahlentherapie mit kurativer Intention erhielten, wurden hinsichtlich ihrer akuten Haut- und Schleimhautreaktionen ausgewertet. Zusatzlich wurden wochentlich Blutbild und Differentialblutbild erhoben. Mehrere Parameter wurden als Risikofaktoren flir eine Mukositis Grad III untersucht. Ergebnisse: Die mediane Dosis beim Auftreten von Schleimhaut/Hautreaktionen war 22126 Gy flir Grad I, 42/46 Gy flir Grad II und 56/58 Gy flir Grad III. Die Leukozyten-, Neutrophilen-, und Thrombozytenzahlen sanken wahrend der Strahlentherapie. Die Hamoglobin-Werte stiegen hingegen an, was auf die zusatzliche Epoetin-beta (EPO) Therapie in unserem Kollektiv zuriickzuflihren ist. Die individuelle Strahlensensitivitat, dargestellt durch das friihe Auftreten einer Grad II-Mukositis oder einer Grad II Dermatitis war der wichtigste Risikofaktor flir eine Mukositis Grad III. Umgekehrt litten Patienten mit Mukositis Grad III bereits bei geringeren Strahlendosen unter einer Mukositis Grad I-II und Dermatitis Grad I-III. Das Absinken der Blutbildwerte korrelierte nicht mit dem Auftreten einer Grad III Mukositis. Schlussfoigerung: Unsere Ergebnisse bestatigen, dass die individuelle Radiosensibilitat das Auftreten akuter Strahlenreaktionen stark beeinflusst. Friihes Auftreten einer Grad-I- und II-Haut- und Schleimhautreaktion kann eine Grad-III-Mukositis vorhersagen. Werte des Blutbildes konnen zur Vorhersage der Strahlensensibilitat nicht herangezogen werden.
Rektale Nebenwirkungen und Lebensqualitat wahrend konformaler Strahlentherapie (CRT) des Prostatakarzinoms H. Geinitz}; F. Zimmermann}; R. Thamm}; C. Scholz}; M. Keller; C. Winkler; N. Prause}; R. Busch3; M. Molls} lKlinikum r d Isar, TU Miinchen, Klinik und Poliklinik flir Strahlentherapie; 2Chirurgische Universitatsklinik Heidelberg, Psychosoziale Nachsorgeeinrichtung; 3TU Miinchen, Institut flir Medizinische Statistik und Epidemiologie
Ziel: Prospektive Erfassung rektaler Nebenwirkungen und der Lebensqualitat wahrend CRT des Prostatakarzinoms. Patienten und Methoden: 136 Patienten wurden angesprochen, 119 nahmen an der Studie teil (88%).83 Pat. (70%) wurden definitiv und 35 (30%) adjuvant behandelt. 82% der definitiv behandelten Patienten erhielten eine Hormontherapie. Erfassung der rektalen Toxizitat, der rektalen Kontinenz und der Lebensqualitat mit folgenden standardisierten Instrumenten (vor CRT, 40 Gy, 60 Gy, 8 Wochen nach CRT): rektaler Toxizitatsscore (8-Items), Kontinenzscore nach Wexner, EORTC Quality of Life Questionnaire C30 mit Prostatamodul PR25. Statistik: Varianzanalyse. Ergebnisse: Wahrend CRT verschlechterten sich: Rektaler Toxizitatsscore (p = 0,001), rektale Kontinenz (p = 0,001), globale Lebensqualitat (p = 0,050), "C30-Physical Functioning" (p = 0,009), "C30-Role Functioning" (p < 0,001), "C30-Fatigue" (p < 0,001), "C30-Diarrhoea" (p = 0,009), "PR25-Urologic Symptoms" (p < 0,001) und "PR-25 Bowel Symptoms" (p = 0,001). Nach 8 Wochen hatten folgende Parameter noch nicht wieder das Ausgangsniveau erreicht: Rektaler Toxizitatsscore (p = 0,(04), rektale Kontinenz (p = 0,003), "PR25-Urologic Symptoms" (p = 0,044) und "PR25 Bowel Symptoms" (p = 0,014). Die globale Lebensqualitat lag 8 Wochen nach Therapie-Ende iiber dem Ausgangsniveau (p = 0,010). Schlussfoigerungen: 1m Verlauf der CRT des Prostatakarzinoms kommt es neben einer Zunahme rektaler Symptome zu einer Abnahme der rektalen Kontinenz. Auch 8 Wochen nach Therapie-Ende wird keine Restitutio ad integrum erlangt. Verschlechterungen der globalen Lebensqualitat und der Funktionsscores wahrend CRT sind nicht langanhaltend.
P-097 Strahlenther Onko12004;180 {Sondernr 1):60
Klassifikation der radiogenen Fibrose der Mamma nach brusterhaltender Therapie mit der Mammographie U. Holler}; 1. Lorenzen 2; B. Grzyska2; A. Kuhlmey1; A. Bajrovic}; W. Alberte; G. Adam2 lUniversitatsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik flir Strahlentherapie und Radioonkologie; 2Universitatsklinikum HamburgEppendorf, Klinik flir Diagnostische und Interventionelle Radiologie
Ziel: Es wurde untersucht, ob die radiogene Fibrose der Mamma nach Brusterhaltender Therapie anhand von Mammographien klassifiziert werdenkann. Methode: Analog LENT/SOMA fromulierten Untersucher 1 und 2 bei 16 Patientinnen eine vierteilige Klassifikation der Fibrose der gesamten Mamma (GO = keine bis G3 = ausgepragt) und definierten Referenzmammographien. Drei Untersucher werteten unabhangig voneinander und kodiert die Untersuchungen von 31 Patientinnen vor Operation und median 8 Jahre (Spanne 4-15) nach Strahlentherapie aus. Die initiale Parenchymdichte wurde als unabhangiger Indikator der Interobserver-Variabilitat nach American College of Radiology (ACR) bestimmt. Die klinische Fibrose wurde von einem Arzt nach LENT/SOMA klassifiziert. Die Interobserver-Variabiliat und die Korrelation von mammographischem und klinischem Befund wurden mit Cohen's gewichtetem Kappa (CK) bestimmt. Ergebnis: 14/31 Pat. hatten eine klinische Fibrose (12 G1, 2 G2). Die mammographische Fibrose war (flir Untersucher 112/3) 12/12/18 Pat. G1 und 9/10/2 Pat. G2. Untersucher 1 und 2 korrelierten gut (CK 0,64, 95% KI 0,4-0,88), Untersucher 3 schwach (CK 0,36 bzw. 0,42). Die InterobserverKorrelation des ACR war sehr gut (0,7-D8). Die klinische und mammographische Fibrose korrelierten schwach (CK 0,3-D,42). Schlussfolgerung: Die Klassifikation der mammographischen Fibrose ist moglich, vor allem nach vorangegangener Konsensbildung, und ist niitzlich fiir retrospektive Analysen von z.B. Fraktionierungseffekten. Die Korrelation der mammographischen und klinischen Fibrose sollte mit objektiveren Methoden (z.B. Tonimeter) iiberpriift werden.
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P-099 Strahlenther Onkol 2004;180 {Sondernr 1):60
Ovarialfunktion nach Beckenbestrahlung bei Madchen und jungen Frauen A. Schuck1; V. Hamelmann}; S. Konemann}; S. Hesselmann}; D. Riesenbeck}; T. Bolling}; N. Willich} lUniversitatsklinikum Miinster, Strahlentherapie
Ziele: Die Inzidenz der Ovarialinsuffizienz nach Bestrahlung im Beckenbereich wurde evaluiert. Material: Zwischen 1970 und 1998 wurden 55 Patientinnen jiinger als 30 Jahre in der Klinik flir Strahlentherapie des Universitatsklinikum Miinster bestrahlt. Die Bestrahlungsfelder wurden iiberpriift und evaluiert, ob die Ovarien sicher im Feld, potentiell im Feld oder sicher nicht im Feld lagen. Weiter wurde die Chemotherapie sowie operative MaBnahmen (z.B. Ovarektomie oder Ovaropexie) dokumentiert. Gruppe 1 umfasste Patientinnen, bei denen beide Ovarien im Feld lagen, Gruppe 2 Patientinnen, bei denen die Radiotherapie potentiell beide Ovarien erfasste und Gruppe 3 Patienten, bei denen mindestens 1 Ovar sicher nicht im Feld lag. Ergebnis: In Gruppe 1 trat eine Ovarialinsuffizienz bei 9 Patienten auf. Bei 1 Patientin trat keine Ovarialinsuffizienz auf (nach 15 Gy Ovarialdosis). In Gruppe 2 trat eine Ovarialinsuffizienz bei 7 Patientinnen auf, keine Ovarialinsuffizienz bei 1 Patientin. In Gruppe 3 trat eine Ovarialinsuffizinz bei 9 Patientinnen auf, keine Ovarialinsuffizienz hatten 10 Patientinnen. Bei 18 Patientinnen war der Hormonstatus meist aufgrund krankheitsbedingter Mortalitat nicht eruierbar. Schlussfoigerung: Aile Patientinnen mit mehr als 15 Gy Dosis auf die Ovarien entwickelten eine Hormoninsuffizienz. Auch Patientinnen ohne relevante Dosisbelastung wurden a.e. aufgrund der Chemotherapie hormoninsuffizient.
Strahlenther Onkol2oo4· Sondernr. 1 © URBAN &
VOGEL
Toxizitat
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Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):61
Strahlenther Onko12oo4;180 (Sondernr 1):61
Behandlung einer Malabsorption der Vitamine D und K unter Radio(chemo)therapie der Beckenregion D. RadesI; H. Job I; W. AlbertiI
lUniversitatsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik fUr Strahlentherapie und Radioonkologie Ziele: In der Literatur wurde eine Vitamin-Malabsorption bei radiogener Enteritis unter Becken-RT beschrieben, wobei zumeist der Vitamin-B12Mangel untersucht wurde. Hingegen fehlen Daten uber die Malabsorption fettloslicher Vitamine. Material: Von 07/03-11/03 zeigten 4 Pat., 3 Zervix-Ca (Becken 50,4 Gy, Parametrien 55,8 Gy; CDDP 40 mglm2/Wo.), 1 rezidiv. Ovarial-Ca (Becken 50,4 Gy, Rezidivregion 55,8 Gy), unter Therapie einen deut!. Abfall von Quickwert und Serum-Kalzium, u.a. mit Tetanie und Nystagmus. Der Abfall der Werte weist auf eine Malabsorption, insbesondere der Vitamine D (Kalzium) und K (Quick), hin. Die Parameter wurden 2x/Wo. bestimmt. Bei relevanter Malbsorption (Quick < 70%, Kalzium < 2,0 mmolJl = CTC °2) und nach ineffektiver oraler Substitution von Kalzium und Vit. D+K erfolgte eine parenterale Emahrung ink!. Elekrolyten und fettloslicher Vitamine. Ergebnis: Der Quick betrug vor RT median 104% (range: 69-112%; Ref.: 80--130%), das Kalzium 2,32 mmolJl (range: 2,25-2,35 mmoVI; Ref.: 2,13-2,63 mmoVI). Unter Therapie entwickelten die Pat. eine Diarrhoe CTC °3. Es kam zum Abfall des Quick auf median 62% (range: 37--{)9%) entspr. 56--{)2% des Werts vor RT und des Kalziums auf 1,49 mmoVI (1,12-1,82 mmolJl) entspr. 50--79% d.W. vor RT. Unter parenteraler Ernahrung kam es zum Wieder-Anstieg des Quick auf median 93% (90-114%) entspr. 83-138% d.W. vor RTund des Kalziums auf 2,13 mmolJl (2,01-2,38 mmolJl) entspr. 87-106% d.W. vor RT. Die klinischen Symptome sistierten. Schlussfolgerung: Unter der Radio(chemo)therapie der Beckenregion ist auf eine Malabsorption fettloslicher Vitamine zu achten. Die Kontrolle von Quick und Serum-Kalziurn sollte engmaschig erfolgen. Bei relevanter Malabsorption ist eine parenterale Emahrung ink!. Elektrolyten und fettloslicher Vitamine erforderlich.
Selenium substitution during simultaneous radiochemotherapy in head and neck cancer -laboratory data J. BuntzeP; M. Glatze[2; D. Frohlich 2; F. Bruns'!; R. Mucke 4; K. Schonekaes 5; O. Micke>; K. Kisters 7
ISiidharzkrankenhaus Nordhausen, HNO-Klinik; 2Zentralklinikum Suhl, Strahlentherapie; 3Medizinische Hochschule Hannover, Strahlentherapie; 4Strahlentherapie Wiesbaden; 5Strahlentherapie Minden; 6Universitatsklinikum Munster, Strahlentherapie; 7St. Anna Hospital Heme, Medizinische Klinik Objective: High levels of aggressive free radicals are resulting in acute and late side effects during radiochemotherapy. Selenium substitution is a possible way to activate endogenous detoxifying systems. Material and Metbods: 31 patients with resected head and neck cancers had to underwent an adjuvant radiotherapy with single doses of 2 Gy, total doses of 60 Gy and daily fractionation. Chemotherapy (carboplatin) was admisnistered concommitantly at week 1 and 5 of irradiation. During the whole period the patients received 500 Ilg sodium selenite per day. We measured the serum selenium levels, the acitivities of glutathionperoxidase and the concentration of total malondialdehyde at week 0, week 4 and week 7 of the irradiation. Results: After 4 weeks we found an significant increased level of serum selenium and activity of glutathionperoxidase. These results are stabilizing until week 7. The concentration of total malondiaaldehyde was decreasing in trend. The part of patients with normal malondialdehyde was increasing from 50 to 70%. Conclusions: The substituion of selenium is a possible way to correct the redox status of patients with head and neck cancer during adjuvant radiochemotherapy.
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Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):61
Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1):61
Evidence-based prevention of mandibular osteoradionecrosis: Overview of the clinical data P. Schuller; J.E. Panke; F. Bruns'!; N. WillichI; P. Feyer'
lUniversitatsklinikurn Munster, Klinik und Poliklinik fUr Strahlentherapie - Radioonkologie; 2MDK Hamburg; 3Medizinische Hochschule Hannover, Abteilung fUr Strahlentherapie und spezielle Onkologie; 4Vivantes-Klinikum Neukolln, Klinik fUr Strahlentherapie, Berlin, Radioonkologie, N uklearmedizin Introduction: Osteoradionecrosis (ORN) is a well known but nowadays rare late sequel of radiotherapy. A systematic review of the literature concerning the prevention of ORN was undertaken according to evidencebased medicine (EBM) principles. Material and methods: References were identified by a PubMed search for the term "osteoradionecrosis" over the years from 1980 to 2003 with a language restriction on English and German. Results were evaluated according to the EBM criteria developed by the Cochrane Collaboration. Results: A total of 480 references were found, of which 45 referred to the prevention of ORN. Level I evidence shows that conservation of all salvageable teeth is possible if restorative dental procedures, regular oral prophylaxis and daily fluoride applications are carried out. Radiotherapy dose to the mandible should be reduced by modem radiotherapy techniques like IMRT (level III evidence). Biopsies after radiotherapy should be avoided. Post-irradiation dental extractions should only be done if absolutely necessary. A delay of 9-12 months after the end of radiotherapy should be kept to (level III evidence). From the limited level I evidence, supported by some level III studies, it can be said that "Hyperbaric oxygen should be considered a prophylactic measure when post-irradiation dental care involving trauma to tissue is necessary." (Marx 1985). Evidence on other measures like pentoxifylline is scarce. Conclusion: The prevention of ORN is a very important consideration for the radiation oncologist. Dental hygiene and treatment playa special role in the prevention of mandibular ORN. Trauma should be avoided; if necessary, HBO seems to be able to prevent further damage.
Strahlenther Onkol 2004' Sondernr. 1 © URBAN & VOGEL
Influence of selenium on the radiosensitivity of glioma cells: Follow up experiments P. Schuller l ; S. Puttmann2; N. Willich l
lUniversitatsklinikum Munster, Klinik und Poliklinik fUr Strahlentherapie - Radioonkologie; 2Universitatsklinikum Munster, Institut fUr Neuropathologie
Introduction: Experimental data suggest a radioprotective effect of selenium compounds on normal tissue. Other authors report a radiosensitizing effect on tumor cells. Clinical data are scarce and heterogeneous. Our first results indicated a radiosensitizing effect on glioma cells. Material and Methods: The influence of Se concentration on radiation sensitivity was analyzed by culturing C6 cells at 4 different non-toxic selenite concentrations (0 IlM, 21lM, 3 j.1M, and 3.6 j.1M) for 14 days before irradiation with 0 Gy to 20 Gy and determining plating efficiency and cell survival using the colony assay. Experiments were repeated three times to determine mean values and standard deviations. Results: The overall radiosensitivity was low (DO, control = 4.8 Gy). Irradiated cells exposed to increasing selenite concentrations showed a lower plating efficiency and, for doses> 2 Gy, a lower survival than the contro!. For Se concentrations of 0 IlM; 21lM; 3 IlM; 3.6 IlM, respectively, SF2 amounted to 0.72; 0.48; 0.46; 0.27, and SF5 to 0.37; 0.25; 0.12; 0.16. The Wilcoxon test showed a significant difference between low and high selenite concentrations (p = 0.043). Conclusion: Our experiments suggest a radiosensitizing effect, especially > 2 Gy. Our results should be confirmed by further experiments.
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Toxizitat
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Strahlenther Onko12004;180 {Sondernr 1):62
Strahlenther Onko12004;180 {Sondernr 1):62
WR 9521- Amifostin in der simultanen Radiochemotherapie fortgeschrittener Kopf-Hals-Karzinome
Effective follow-up management in high risk radiotherapy patients E. Weiss l ; B. Siekmeyerl ; O. Pradierl ; H. Schmidbergerl ; lUni Gattingen, Strahlentherapie
c.F.
Hess l
Background: We present our first experiences with a risk adapted prospective follow-up management in a radiotherapy department. Material and Methods: Two patient groups with a high risk for severe late toxicities were defined. Group A (n = 106) includes patients who already experienced sequelae during follow-up. Group B (n = 55) are patients with an assumed high risk for radiation induced sequelae. Criteria qualifying for inclusion in group B are: intensive multidisciplinary treatment schedules, previous radiotherapy in the same region, high total dose to normal tissue (myelon, lung), connective tissue diseases. Patients of group A and Bare examined every 3 months. Results: Most patients in group A were treated according to multidisciplinary treatment protocols for tumors of the pelvis, the breast and head and neck. 80% of patients in group B are patients with cervical cancer. During follow-up 34/55 group B patients developed relevant toxicities. Treatment of toxicities is generally symptomatic. Proctitis is managed according to a step-wise schedule. The medication with pentoxyphylline and vitamine E gave symptomatic relief. In breast cancer patients suffering from fibrosis and in patients with late bowel complications, symptoms were improved in 19 of 40 patients. In some patients a complete restitution was observed. Conclusion: Close follow-up of patients with active side effects or patients at a high risk for toxicities offers the chance to react early to radiotherapy specific sequelae. The identification of individual risk factors enables effective individually tailored follow-up schemes.
P-l05 Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1):62
Besteht das Risiko einer radiogenen Plexus-brachia lisLasion nach RT der supraklavikularen Lymphabflusswege bei Brustkrebs-Patientinnen lebenslang?
I. Buntze[l; M. Glatze[2; D. Frohlich 2; O. Micke' ISiidharzkrankenhaus Nordhausen, HNO-Klinik; 2Zentralklinikum Suhl, Strahlentherapie; 3Universitatsklinikum Miinster, Strahlentherapie
ZielsteUung: Die Effektivitat von Amifostin im Rahmen einer simultanen Radiochemotherapie (RCT) fortgeschirttener Kopf-Hals-Karzinome wurde in einer multizentrischen, plazebokontrollierten Phase-III-Studie iiberpriift. Material und Methode: Zwischen 1996 und 1999 wurden 132 Patienten an 18 Zentren rekrutiert, von denen 67 in der Amifostingruppe und 65 in der Plazebogruppe behandelt wurden. Aile Patienten unterzogen sich einer simultanen RCT mit zwei Zyklen Carboplatin (70 mg/m2 an den Tagen 1-5 und 21-25 der Bestrahlung); die Einzeldosis betrug bei taglicher Fraktionierung 2 Gy, die Gesamtdosis '" 60 Gy. Der R- und der N-Status waren u.a. wesentliche Stratifikationskriterien. Die Nachbeobachtung betrug 12 Monate. Ergebnisse: Folgende Toxizitaten wurden registriert: Amifostingruppe Mukositis", °3 RTOG 38,5%, akute Xerostomie '" °2 RTOG 38,5%, spate Xerosotmie'" °2 RTOG 36,6%. Plazebogruppe - Mukositis '" °3 RTOG 3 21,9 %, akute Xerostomie '" °2 RTOG 34,4%, spate Xerosotmie '" °2 RTOG 24,4%. Signifikante Differenzen wurden nicht gefunden. Die 12Monate-Uberlebensrate betrug 73,1 % versus 80,0%. Zusammenfassung: Die plazebokontrollierte Phase-II1-Studie konnte keinen zytoprotektiven Effekt von Amifostin in der simultanen Radiochemotherapie fortgeschrittener Kopf-Hals-Karzinome erkennen lassen. Anmerkung: Die Stu die wurde gesponsort von der Firma MedImmune, USA.
P-l07 Strahlenther Onkol 2004;180 {Sondernr 1):62
Evidence-based treatment of mandibular osteoradionecrosis: Overview ofthe clinical data
A. Bajrovicl ; D. Rades1; F. Fehlauer1; S. Tribius1; H. Iung2; W. Albertil
lUniversitats-Klinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik flir Strahlentherapie und Radioonkologie; 2Universitats-Klinikum HamburgEppendorf, Institut flir Biophysik und Strahlenbiologie
P. Schullerl ; I.E. Panke; F. Bruns3; N. Willich l ; P. Feyer' lUniversitatsklinikum Miinster, Klinik und Poliklinik flir Strahlentherapie - Radioonkologie; 2MDK Hamburg; 3Medizinische Hochschule Hannover, Abteilung flir Strahlentherapie und spezielle Onkologie; 4Yivantes-Klinikum Neukiilln, Klinik flir Strahlentherapie, Berlin, Radioonkologie, Nuklearmedizin
Ziele: Plexus brachialis-Lasionen sind eine bedeutende Spatfolge nach RT der supraklavikularen Lymphabflusswege (SLAW). Diese retrospektive Analyse untersucht, ob das Risiko einer radiogenen Plexus-Lasion im Laufe des Lebens abnimmt oder konstant bleibt. Material: Yon 12/80-9/93 erhielten 140 Brustkrebs-Pat. eine adj. RT der SLAW. Die Gesamtdosis der 6OCo-RT betrug 60 Gy (ED 3 Gy) in 0,5 cm Tiefe entsprechend 52 Gy (ED 2,6 Gy) im Plexus-Bereich in 3 em Tiefe. 28 Frauen erhielten eine Chemotherapie, 34 Tamoxifen. Die Plexus-Lasion wurde anhand von Anamnese, karper!. Untersuchung und MRT diagnostiziert. Der Plexopathie-Grad wurde mit einem modifizierten LENTSOMA-Score bestimmt. Komplikationsfreies Uberleben (CFS) und Gesamtiiberleben (OAS) wurden mit der Kaplan-Meier-Methode berechnet, der Einfluss von Chemotherapie und Tamoxifen mit dem Chi-QuadratTest. Die jahrliche Rate radiogener Plexus-Lasionen wurde mit einer exponentiellen Regression nach Jung et a!. (2001) ermittelt. Ergebnis: Das OAS war 67% nach 5 J., 54% nach lOJ., 50% nach 15 J. und 44 % nach 20 J. Eine Plexopathie Grad>=1 trat bei 19 Pat. nach median 88 (30-217) Mon. auf. Die Symptomatik war wahrend des gesamten Follow up progredient. Das CFS war 96% nach 5 J., 76% nach 10 J., 72% nach 15 J. und 46% nach 20 J. Ein signifikanter Einfluss von Chemotherapie oder Tamoxifen zeigte sich nicht. Nach der expo Regression betrug die Plexopathie-Rate 2,9% pro Jahr flir Grad>=I- und 0,8% flir Grad>=3-Lasionen. Die Raten blieben wahrend des Follow up von 20 Jahren konstant. Schlussfolgerung: Das Risiko einer radiogenen Plexus brachialis-Lasion bleibt iiber einen langen Zeitraum konstant. Urn die Rate an radiogenen Spatfolgen ausreichend sicher beurteilen zu kannen, ist eine lebenslange N achsorge erforderlich.
Introduction: Osteoradionecrosis (ORN) is a well known but nowadays rare late sequel of radiotherapy. A standardized treatment has not been established so far. A systematic review of the literature concerning the treatment of ORN was undertaken according to evidence-based medicine (EBM) principles. Material and Methods: References were identified by a PubMed search for the term "osteoradionecrosis" over the years from 1980 to 2003 with a language restriction on English and German. The acquired results were evaluated according to the EBM criteria developed by the Cochrane Collaboration. Results: A total of 480 references were found, of which 188 referred to the treatment of ORN. In early cases, improved oral hygiene and antibiotics were often enough (EBM III). In patients with pathological fractures, conservative treatment is insufficient. These conditions mostly required radical resection and reconstruction of the involved segment (EBM II). Microvascular tissue transfer techniques have brought advances in the last years. St!2!re et a!. reported an overall success rate of 75%. There is no strong evidence for the superiority of hyperbaric oxygen (HBO) - with or without surgery - over surgery alone. Of the two studies with evidence levels > III, one is too small and the other shows no benefit for HBO. The 100% success rate from Marx et a!. results from the use of radical surgery in 73 %. All other large EBM level III studies show similar results to surgery (success rates of 75-80%). Conclusion: In early and localized cases, conservative management may be sufficient. Advanced cases with fractures or bone loss require surgical treatment. HBO (sometimes combined with sequestrectomy) is favored by some authors.
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Strahlenther Onko12004' Sondernr. I
© URBAN & VOGEL
Toxizitat / Strahlenbiologie
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Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):63
Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):63
Postoperative Radiotherapy in Patients with Stage IIA to IIIB NSCLC: a Critical Appraisal of Effectiveness and Side Effects B. Gagell; U. Militzl; M. Pinkawal; M. Piroth l; R. Holyl; B. Asadpouyl; A. Schmachtenbergl ; M f. Eblel lUniversitatsklinikum Aachen, Strahlentherapie
Purpose: Local recurrence following surgery of potentially resectable NSCLC has remained a significant problem. This study examined the effectiveness and the side effects of postop. XRT. Methods: We retrospectively reviewed the treatment records of 36 patients treated with surgery followed by XRT at our institution between January 2000 and January 2002.14 patients received a simultan chemotherapy (carboplatin) because of positive resection margins (3 Rx, 8 R1 and 1 R2) or tumor extension. A mean total dose of 59,0 Gy (min. = 50,0 Gy; max. = 60,0 Gy) with fraction size of 1,8 to 2,0 Gy were applicated. Using a 3-D-treatment planning we calculated lung and heart exposure. Postop. FeV1 was estimated by the formula of Juhl et al based on preop. FeVl. Results: Mean survival was 29,1 mths., median survival 25,0 mths. (limited to 43,6 mths.). A total of 10 patients (27,8% ) died from distant metastasis, 3 patients from local recurrences (8,3%), 1 from confirmed no cancer cause (2,8%) and 1 from unknown cause (2,8%). Mean heart exposure was 13,5 Gy (min. =2,3 Gy; max. =34,4 Gy). Mean applicated lung dose was 11,0 Gy with a min. of 4,4 Gy and a max. of 17,7 Gy. The mean calculated postop. FeV1 was 1,571 (min. = 0,88 I; max. = 3,091», the mean post XRTmeasured FeV1 was 1,831 (min. = 0.871; max. = 2,90 I) (limited to 18 pat.). 8 of 35 pa- tients (22,8%) with a post XRT computer tomography after 6 to 10 weeks showed XRT induced pulmonary fibrotic changes reflecting grade I and II pneumonitis. Conclusions: Modern postop. XRT for NSCLC enables excellent local control and does not excessively increase the risk of intercurrent side effects when using reasonable lung doses.
P-l09
Genetische Instabilitat in Patienten mit multiplen Tumoren und deren mogliche Ursache B. Kaminskj1; L. Distef1; U. Kelleyl; G.G. Grabenbauer; R. Sauer lKlinik fur Strahlentherapie, Strahlenbiologie, Erlangen; 2Klinik fur Strahlentherapie, Erlangen
Ziele: 19 Patienten mit mindestens zwei Tumoren unabhangiger Genese wurden auf DNA-Reparaturfahigkeit, Fahigkeit zur Apoptoseinduktion und Chromosomenbruchraten nach Bestrahlung in vitro untersucht. Es wurde nach Ursachen einer genetischen Instabilitat gesucht, die die Entstehung multipler Tumoren erklaren konnte. Material (Methoden): 19 Patienten mit mindestens zwei Tumoren (Alter bei Erstdiagnose < 45 Jahre), positiver Familienanamnese und keiner Risikogruppenzugehorigkeit. DSB-Reparatur: Bestrahlung von Vollblut mit bis zu 150 Gy, Bestimmung des Restschadens nach 24 Stunden mittels Gelelektrophorese. TUNEL-Assay zur Bestimmung der Apoptoserate nach Bestrahlung (2, 5 und 10 Gy) der CD3-Lymphozyten. Chromosomenbruchraten: 3-Farb-FISH (0,7 und 2 Gy). Ergebnis: Bei der Untersuchung der Chromosomenbrtiche mittels FISH zeigten sich nach einer Dosis von 2 Gy bei 15 Patienten signifikant (p < 0,001) erhohte chromosomale Aberrationen im Vergleich zur Kontrollgruppe. Man konnte bei 2 der 19 Patienten einen erhohten Restschaden nach 24 h Reparaturzeit im Vergleich zu Kontrollwerten feststellen. Die Apoptosewerte lagen bei 3 Patienten unterhalb der dreifachen Standardabweichung des Mittelwerts der Kontrollen. Die bei der DSB-Reparatur und bei der Apoptoseinduktion auffaIligen Patienten wiesen auch beim FISH-Assay auffaIlige Werte auf. Eine Korrelation konnte jedoch nicht nachgewiesen werden. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zeigen eine genetische Instabilitat bei einem Teil der 19 Patienten. Diese Instabilitat, die sich in Chromosomenaberrationen auBert, kann in wenigen Fallen auf defekte DSB-Reparaturmechanismen oder erniedrigte Apoptoseinduktion zurtickgefuhrt werden. Man muss davon ausgehen, dass weitere Mechanismen fur die Enstehung genetischer Instabilitat eine Rolle spielen.
Strahlenther Onko12oo4;180 (Sondernr 1):63
Das GENEPI-ENTB - Projekt: Eine Europaische Infrastruktur fur zukunftige Strahlenforschung T. Hoelscheyl; C. Verfaillie; M. Baumann3; fUr das GENEP! Netzwerk:' lKlinik fuer Strahlentherapie, TU Dresden; 2ESTRO Office, Briissel; 3Klinik fur Strahlentherapie, TU Dresden; 4finanziert durch die Europaische Kommission
Ziel: Es gibt deutliche Hinweise auf eine genetische Basis der individuellen Antwort von Normalgeweben und Tumoren auf ionisierende Strahlung. Gleichzeitig entwickeln sich die Methoden der Molekularbiologie in Zukunft rasch weiter. Die Europaische Gesellschaft fiir Radioonkologie (ESTRO) initiierte daher das GENEPI Projekt als Infrastruktur fur die biomedizinische Krebsforschung. GENEPI wird fur aile interessierten Wissenschaftler eine Quelle sein, die neben ausfuhrlichen klinischen Informationen von Krebspatienten Normal- und Tumorgewebe anbietet. Ein Ziel ware die Etablierung pradiktiver Tests der individuellen Strahlenempfindlichkeit. Methode: Eine zentrale Datenbank integriert dezentrale Biobanken mit Tumor- und Normalgeweben von Patienten mit HNO-, Brust-, Darm- und Prostatakrebs. Die klinischen Daten werden iiber das Internet erfasst. Es werden neben Daten zum Patienten und zur Therapie insbesondere Tumoransprechen und radiogene Spateffekte prospektiv dokumentiert. Protokolle zur Langzeitlagerung von B1ut-, Haut-, Schleimhaut- und Tumorgewebe von Krebspatienten wurden adaptiert; ftir teilnehmende Zentren und Partner gibt es juristische Beratung. Ergebnis: 12/2003 begann in Dresden nach positivem Votum der lokalen Ethik-Kommission die Rekrutierung von Patienten im GENEPI Projekt. Es werden weitere Zentren gesucht, die sich am GENEPI Projekt beteiligen. Schlussfolgerung: Ein einzigartiges klinisches, biologisches, juristisches, biostatistisches Netzwerk steht mit dem GENEPI Projekt zur Verfiigung. Dieses soli eine optimale Anwendung und Zugang zu Daten und Material fOrdern und eine wichtige Quelle fur die zUkiinftige biomedizinische Forschung im Bereich der Strahlenbiologie werden. Finanzielle Unterstiitzung durch die Europaische Kommission (Vertrag: FIR1-CT -2002-20213).
Strahlenther Onkol2oo4' Sondernr. 1 ©
URBAN
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VOGEL
P-111 Strahlenther Onko12oo4;180 (Sondernr 1):63
Quantitative Bestimmung strahleninduzierter Apoptose an Zellen aus soliden Tumoren: Ein Methodenvergleich M. Rave-Friinkl ; E. Lucke; O. Pradieyl; H. Schmidbergerl lUniversitat Gottingen, Strahlentherapie und Radioonkologie; 2Universitatsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Ltibeck, Anasthesiologie und Intensivmedizin
Hintergrund: Eine zuverlassige Apoptosebestimmung ist die Voraussetzung urn den Stellenwert induzierter Apoptose bei der Strahlen- oder Kombinationsbehandlug solider Tumoren zu definieren. Wir verglichen drei verbreitete Methoden an Zellen aus Primrartumoren des HNO-Bereichs. Material und Methoden: Vier Zelllinien wurden aus Operationspraparaten etabliert und unter Standardbedingungen in angereichertem Medium kultiviert. Die Bestrahlung erfolgte mit 200 kV-Rontgenstrahlen. Die Apoptosemessung wurde zu verschiedenen Zeitpuilkten zwischen 8 und 96 Stunden nach Bestrahlung durchgefuhrt. Verglichen wurden Ergebnisse die auf der Bestimmung morphologischer Apoptosekriterien, der Annexin-V Farbung und der Oligonukleosomenmessung mittels ELISA beruhten. Die Annexin-V Farbung basiert auf dem Nachweis von Phosphatidylserin auf der MembranauBenseite, der Elisa auf Apoptosespezifischer DNA-Spaltung durch Caspasen. Statistische Vergleiche erfolgten mit dem Chi-Quadrat-Test. Ergebnisse: Anhand morphologischer Kriterien konnte fur aile Zelllinien eine strahleninduzierte Apoptose signifikant nachgewiesen werden. Die Oligonukleosomenbestimmung zeigte bei 3 der 4 untersuchten Zelllinien ein signifikantes Ergebnis wlihrend die Annexinfarbung nur bei einer Zelllinie zum Nachweis strahleninduzierter Apoptose fuhrte. Schlussfolgerung: Grundsatzlich wurde in allen vier untersuchten Zelllinien eine strahleninduzierte Apoptose nachgewiesen. Irregular ablaufende Apoptosen, die in Tumoren haufig sind, werden am sicherten anhand morphologischer Kriterien erkannt; hier waren die spezifischen Tests falsch negativ in einem bzw. drei von vier Fallen.
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Strahlenbiologie
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Strahlenther Onko12004;1S0 (Sondernr 1):64
Strahlenther Onkol 2004;1S0 (Sondernr 1):64
Relative Biologische Wirksamkeit von niederenergetischen Protonen bei niedrigen Dosen H MorteP; L. DisteP; W. Eyrich2; M. Fritsch 3; f.-e. Georgi4; G. G. Grabenbaue,s; R. SauerS lKlinik flir Strahlentherapie Erlangen, Strahlenbiologie; 2Universitat Erlangen, Physikalisches Institut IV; 3Ruhr-Universitat Bochum, Institut flir Experimentalphysik; 4Klinikum Heidelberg, Neuroradiologie; 5Klinik flir Strahlentherapie Erlangen Ziele: Die Relative Biologische Wirksamkeit (RBE) niederenergetischer Protonen hangt von der GroBe des betrachteten Isoeffekts abo Bei niedrigen Dosen konnte ein Ansteigen der RBW festgestellt werden. 1m vorliegenden Projekt sollte dieser Anstieg in Abhangigkeit von der Dosis untersucht werden. Material (Methoden): Primare humane Hautfibroblasten und murine B14-Peritonealfibroblasten wurden mit Protonen der Energie 5,7 MeV (LET 7,29 keV/l1m) und 120kV Rontgenstrahlung bestrahlt. Die Inaktivierung der Zellen wurde im Koloniebildungstest untersucht, die DNASchadensinduktion und -reparatur bei niedrigen Dosen wurde durch Immunostaining von den schadensanzeigenden Proteinen y-H2AX und p1981ATM verifiziert. Ergebnis: Bei Dosiswerten unter 1 Gy zeigte sich ein deutlicher Anstieg der RBW im Koloniebildungstest. 1m Gegensatz dazu wurden im Immunostaining bei einer Dosis von 100 mGy 5 Foci pro Zelle nach Rontgenbestrahlung, aber weniger als 2 Foci pro Zelle nach Protonenbestrahlung beobachtet. Schlussfolgerung: Die durch Strahlung mit erhohtem LET erzeugten Schaden werden zu einem geringeren MaB repariert als Schaden durch Rontgenstrahlung, was sich durch die erhohte Inaktivierung feststellen lasst. Da im Immunostaining eine geringere Anzahl an Schadstellen nachgewiesen wird, muss man davon ausgehen, dass die dort entstandenen Schad en von hoherer Qualitat sind. Es handelt sich vermutlich urn in hoherem MaBe induzierte Mehrfachschaden, sog. bulky lesions. Die Rate an subletalen und potentiellietalen Schaden und damit das Reparaturvermogen der Zellen ist dadurch verringert.
PV-113
Vereinfachte Methode zur Ganzkorperbestrahlung von Mausen im Rahmen tumorbiologischer Forschung f. Moog!; F. Rudolf; V. Ramm!; e.G. RahP; f. Licher; O. Schneider;
H D. Bottcher; R. Henschler lKlinikum der J.W. Goethe Universitat Frankfurt/Main, Klinik flir Strahlentherapie; 2Imunhamatologie des DRK, Institut flir Transfusionsmedizin, Frankfurt/Main
Ziele: Die Ganzkorperbestrahlung von Mausen ist eine etablierte Methode in der strahlenbiologischen Tumorforschung. Es wurde eine Moglichkeit gesucht, die Bestrahlung von Mausen mit definierten Energiedosen an einem Linearbeschleuniger reproduzierbar und einfach durchflihren zu konnen. Insbesondere soli den hygienischen Anforderungen an die Bestrahlung von Tieren in Bestrahlungsraumen medizinisch genutzter Beschleuniger Rechnung getragen werden. Materia] (Methoden): Jeweils 12 Mause (8--12 Wochen) werden in einer Tierhaltevorrichtung aus PVC einzeln in Kammern untergebracht. Diese Tierhaltevorrichtung wird in einer verschlieBbaren Bestrahlungskiste aus PMMA eingerastet. Die Bestrahlungskiste erfiillt die Anforderungen an die Hygiene und ergibt den Bestrahlungsaufbau. Dber Markierungen an den Seiten der Bestrahlungskiste kann die Positionierung mit Hilfe der raumfesten Lasersysteme erfolgen. Die Dosisverteilung innerhalb der Bestrahlungskiste wurde durch ein Bestrahlungsplanungssystem berechnet und mit Messungen mit Thermolumineszensdosimetern verglichen. Ergebnis: Die Variation der Dosisverteilung innerhalb der Messphantome Iiegt laut Rechnerplan zwischen 98,6% und 103,6%. Die Messwerte weichen urn +4,3% bis 4,4%von den berechneten Werten flir die Dosisverteilung abo Die gemessenen Werte flir die Absolutdosis liegt urn 8,1 % ± 2,8% (Mittelwert/Standardabweichung) unter der berechneten Dosis. Schlussfolgerung: Die Bestrahlung von Mausen an medizinisch genutzten Linearbeschleunigern kann mit der untersuchten Bestrahlungskiste einfach und reproduzierbar erfolgen. Sie wird allen hygienischen Anforderungen gerecht. Auch ist denkbar, die Mause wahrend der Bestrahlung einer hyper- oder hypoxischen Atmosphare auszusetzen. Eine sterile Handhabung der Mause ist moglich.
Strahlenther Onko12004;1S0 (Sondernn):64
Monitoring der strahleninduzierten Lungenfibrose im Mausmodell mitlels Dunnschicht-Computertomographie
P-11S Strahlenther Onkol 2004;1S0 (Sondernr 1):64
Heterogenitat im Spiegel des Comet AssayUntersuchungen zur Heterogenitat strahleninduzierten DNS-Schadens mit dem Comet-Assay
e. Plathow l ; M. Li2; P. Gong>; H Zieher; F. Kiessling3; P. Peschke; H-V. Kauczor4; f. Debus5; A. Abdollahi5; P.E. Huber lDeutsches Krebsforschungszentrum, Abteilung Radiologie, Heidelberg; 2Deutsches Krebsforschungszentrum, Klinische Kooperationseinheit Strahlentherapie, Heidelber¥,; 3Deutsches Krebsforschungszentrum, Physik in der Medizin, Heidelberg; Deutsches Krebsforschungszentrum, Radiologie, Heidelberg; 5Universitatsklinikum Heidelberg, Klinische Radiologie
lMartin-Luther-Universitat Halle-Wittenberg, Med. Fakultat, Klinik und Poliklinik flir Strahlentherapie
Ziel: Identifikation des Zeitpunktes und typischer Charakteristika einer strahleninduzierten Lungenfibrose in einem Mausmodell unter Verwendung der Diinnschicht-CT in Korrelation mit Histologie und klinischen Parametern. Materia] und Methoden: Eine Diinnschicht-CT wurde bei 80 Mausen (C57BL/6J, 40 Kontrollmausen, 40 Mausen mit einer thorakalen Einzeitbestrahlung von 20 Gy mittels einer Co-60-Quelle) Yom Zeitpunkt der Bestrahlung bis zur 26. Woche in 2wochigen Abstanden angefertigt. Hounsfield units (HU) und der cardiothorakale Index (CTR) wurden gemessen und eine Multireader Analyse beziiglich Bildqualitat und charakteristischen aus der CT-Diagnostik der menschlichen Lungenfibrose bekannten Parametern (Lungenparenchymdichte, Fibrosestrange, Honeycombing, Pleuraerguss) angefertigt. Diese Daten wurden mit Histologie und klinischen Verlaufsparametern korreliert. Ergebnisse: Ab der 8. Woche nach Bestrahlung zeigten sich signifikante Veranderungen in der Histologie (Zunahme der Leukozyten und Septumdicke, p < 0.01). Ab der 12. Woche war eine Zunahme der HU und Fibro~ystrange mit Honeycombing in der CT zu beobachten (p < 0.05). Die Ubereinstimmung von drei unabhangigen Readern war bei allen Parametern hochsignifikant. Ab der 14. Woche zeigten sich signifikante Veranderungen der klinischen Parameter (Gewichtsverlust, Abnahme der Mobilitat, Atmung, Zunahme der Mortalitat, p < 0.01). Schlussfolgenmg: Die Diinnschicht -CT ist beim Mausmodell eine geeignete Technik, urn quantitativ die Entwicklung der Lungenfibrose vor, wahrend und nach dem Einsetzten klinischer Symptome nach Strahlentherapie zu untersuchen. Diese Technik kann als exzellente nicht-invasive Untersuchungsmethode zum Monitoring in Studien zur Lungenfibrose beim Mausmodell in vivo eingesetzt werden.
Zielstellung: DNS-Schaden in Zellpopulationen ist im Comet-Assay heterogen. Anhand von experimentellen Modellen wurde iiberpriift, ob Schadensheterogenitat veranderlich ist und welche Faktoren flir die im Comet-Assay meBbare Heterogenitat von DNS-Initialschaden ursachlich sind. Der Einfluss quantitativer Schadensdifferenzen und interzellular differierender Schadenskomplexitat bzw. von dessen MeBbarkeit wurde evaluiert. Methodik: 5 gesunden Probanden wurden Blutproben entnommen und jeweils in Fraktionen aufgeteilt. Die Leukozyten zweier Fraktionen wurden vor Bestrahlung mit 4 Gy in einer Losung (1,5M NaCI, 1 % Triton-X 100 mit/ohne 90 mM DMSO) zur Histonproteinentfernung lysiert. Eine dritte Fraktion wurde vor Bestrahlung mit 4 Gy nicht lysiert. 1m Comet-Assay wurde die Varianz des DNS-Schadens in %DNS im Schweif flir 200 Zellen jeder Fraktion bestimmt, iiber aile Probanden gemittelt und interfraktionell mit einfaktorieller ANOVA verglichen. Ergebnisse: Nach einer Lyse zur Entfernung von Histonproteinen mit DMSO, die zu einer maximalen Homogenisierung des Antioxidantiengehaltes an freiliegender DNS flihren sollte und somit zu gleichem SchadensmaB innerhalb der Zellpopulation, war die Schadensvarianz im Vergleich zu nicht vor Bestrahlung lysierten Proben nicht signifikant verandert (F = 1,807; P = 0,216). Bei Proben nach Lyse zur Entfernung von Histonproteinen vor Bestrahlung ohne DMSO zeigte sich eine signifikant vergroBerte Schadensvarianz (F =23,365; P =0,001). Schlussfolgerung: Schadensheterogenitat ist veranderlich. Die Heterogenitat von DNS-Initialschaden im Comet-Assay scheint weniger von interzellularen Unterschieden der Schadensquantitat als vielmehr von chromatinrnodulierter Komplexitat des Schadens und dessen Darstellbarkeit mit dem Comet-Assay beeinflusst zu sein.
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e. SeideP; A. e. Muller!
Strahlenther Onkol2oo4' Sondernr. 1 © URBAN & VOGEl
Strahlenbiologie
P-116
P-11S
Strahlenther Onko12oo4;180 (Sondernr 1):65
Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1):65
Effect of radiation and Rituximab on apoptosis in Non-Hodgkin-Lymphoma cells S. Konemann); T. Bolling}; A. Kolkmeyer; T.P. Nguyen}; S. Hesselmann}; K. Janke}; D. Riesenbeck}; N. Willich}; A. Schuck} 1U niversitiitsklinikum
Munster, Strahlentherapie - Radioonkologie
Objective: Monoclonal antibody therapy is of increasing importance in the treatment of Non-Hodgkin-Iymphomas (NHL) besides standard treatment strategies like radiation and chemotherapy. Targeted therapy with Rituximab (MabThera®) is commonly used and directed against the lymphocytic antigen CD20 on lymphoma cells. Aim of this study was to evaluate the effect of radiation and Rituximab on apoptosis of lymphoma cells. MateriallMethod: The NHL cell line SU-DHL-4 was characteri2ed in vitro by using five-parameter flow cytometry at different time points after radiation with 5 Gy and application of Rituximab. The induction of apoptosis is characteri2ed and quantified by the binding of Annexin V to phosphatidylserine assessed by multiparametric flow cytometry. Simultaneous immunophenotyping is performed using the fluorescence-conjugated monoclonal antibody directed against CD20. Results: Rituximab as well as radiation induces apoptosis in this cell line. First results show a concentration dependent enhancement of radiation-induced apoptosis by Rituximab. Expression of the cell surface antigen CD20 is changed on cell subpopulations under the influence of radiation and Rituximab. Conclusion: This model offers the possibility to investigate the induction of the apoptotic cell death under different radiation and antibody therapy schedules in vitro. Results might have clinical relevance for improvement of therapy outcome by using combined radio- and antibody-therapy in lymphomas.
P-117 Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):65
Bestrahlung von Zellkulturen in Kulturflaschen im Blutbestrahlungsgerat im Rahmen der biomedizinischen Grundlagenforschung F. Rudolf;l. Moog); U. Ramm}; M. Michaelis2; J. Licher; CG. Rahf1; H.D. Bottcher} lKlinikum der Goethe-Universitiit, ZRad, Strahlentherapie, Frankfurt am Main; 2Klinikum der Goethe-Universitiit, ZHyg, Virologie, Frankfurt am Main
Ziele: Zur Bestrahlung von Blut werden in der klinischen Routine spezielIe Gamma- Bestrahlungseinrichtungen verwendet, die sich durch einfachen Betrieb und stabilen Funktion auszeichnen. Das Material wird in einem zylindrischen Bestrahlungsbehiilter gelegt, die Bestrahlungszeit wird bezuglich des vollstiindig geflillten Behiilters bei 30 Gy Solldosis vorgegeben. Die gute Handhabbarkeit priidestiniert diese Geriite auch flir die Bestrahlung biologischer Proben. Da Zellkulturen mit kleinerer Solldosis (0,5-10 Gy) bestrahlt werden und eine vollstiindige Fiillung des Behiilters hiiufig nicht moglich ist, sind Unterschiede bei der Dosisapplikation zu erwarten. Material (Methoden): An einem Blutbestrahlungsgeriit CIS IBL-437C wurden Messungen mit Thermolumineszensdosimetem bei verschiedenen Bestrahlungszeiten und bei jeweils unterschiedlicher Behiilterflillung durchgeflihrt. Die Dosishomogenitiit im Bestrahlungsbehiilter wurde filmdosimetrisch charakterisiert. Ergebnis: Durch die Verschlusszeit des Geriites wird beim Einschwenken des Behiilters eine Dosis von 0,13 ± 0,01 Gy appli2iert, so dass sich im Bereich kleiner Solldosis deutliche Abweichungen des Istwertes ergeben. 1st der Behiilter unvollstiindig geflillt, kommt es aufgrund fehlender Schwiichung zur Uberdosierung. Bei einer Solldosis von 2 Gy wurden im leeren Behiilter 2,72 ± 0,02 Gy gemessen. Die Filmaufnahmen belegen, dass an den Enden des Bestrahlungsbehiilters Zonen geringerer appli2ierter Dosis existieren. Schlussfolgerung: Blutbestrahlungsgeriite eignen sich gut zur Dosisapplikation in Zellkulturen. In Abhiingigkeit vom Fullstand des Bestrahlungsbehiilters und von der Solldosis ist eine angepasste Bestrahlungstabelle zu erstellen, da die kritiklose Ubemahme der Sollwerte der Blutbestrahlung zu Uberdosierungen flihren kann.
Strahlenther Onkol2oo4' Sondernr. 1 © URBAN &
VOGEL
Triple therapy of irradiation, chemotherapy and angiogenesis inhibition in vitro M. Bischof; A. Abdollahi2; C Stoffregen 3; K. Lipson4; J. Debus); K. Weber l ; P. E. Huber l lUniversitiit Heidelberg, Klinik flir Radioonkologie und Strahlentherapie; 2Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg (DKFZ); 3Lilly Deutschland, Bad Homburg; 4Sugen Inc., South San Francisco, California, USA
Purpose: One of the most promising new cancer therapy approaches involves the concept of angiogenesis inhibition. Here we evaluate a tripel combination consisting of irradiation, the folate antimetabolit pemetrexed and the antiangiogenic agent SU5416, a receptor tyrosine kinase inhibitor of VEGFR2, in human endothelial cells and tumor cell lines. Methods and Materials: Primary isolated human endothelial cells (HUVEC and HDMEC), human glioblastoma (U87) and prostate cancer cells (PC3) were exposed to different doses of pemetrexed, SU5416 and irradiation alone and in combination.Proliferation and clonogenic assays were conducted with endothelial and tumor cells. The migration! invasion ability of endothelial cells and the ability to produce tubular structures were tested in Matrigel and tube formation assays. Apoptosis was measured by sub-G 1 flow cytometry. Results: Triple combination using only a low-toxicity drug exposure of pemetrexed and SU5416 results in greater response than each treatment alone or than each combination of two modalities in all tested endothelial and tumor cell models. Triple combination substantially inhibits proliferation, migration! invasion, tube formation and clonogenic survival and induced the highest rate of apoptosis in HDMEC and HUVEC. Interestingly, triple combination therapy also reduces proliferation and clonogenic survival significantly in US7 and PC3 tumor cell lines. Conclusions: This study demonstrates the efficacy of the concurrent administration of irradiation, chemotherapy and angiogenesis inhibition in vitro. This triple combination could have the potential to become an effective anticancer strategy.
P-119 Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):65
Effekte einer interstitiellen LDR- und PDR-Brachytherapie auf die Zellzyklusprogression in einem syngenen Prostataka rzi nom-Tu mormodell W. Harms); P. Peschke2; K. Weber; V. Ehemann3; M. Wannenmacher}; D. Jilrgen l lUniversitiit Heidelberg, Klinische Radiologie; 2DKFZ, Klinische Kooperationseinheit Strahlentherapie, Heidelberg; 3Universitiitsklinik Heidelberg, Pathologie
Eiuleitung: Das Ziel dieser Studie war es, die Effekte einer interstitiellen LDR- und PDR-Brachytherapie auf die Zellzyklusprogression in einem Tumormodell zu untersuchen. Material und Methoden: Ais Tumormodell diente ein syngenes Prostatakarzinom (Dunning R3327 -ATl ), das in den Oberschenkel von Copenhagenratten transplantiert und mit LDR (Irl92-Seed; 0,75 Gy/h) und PDR-Brachytherapie (IrI92; 0,75 Gy/Puls/h) mit einer Dosis von 20 bzw. 40 Gy bestrahlt wurde. Biologischer Endpunkt war die Zellzyklusverteilung der aneuploiden Zellfraktion 4, 24, 48, 72, 96 und 120 h nach Bestrahlungsbeginn. Es wurden jeweils 3 Versuchstiere pro Bestrahlungstechnik, Dosisgruppe und Beobachtungszeitpunkt bestrahlt. 5 scheinbestrahlte Tiere dienten als Kontrolle. Pro Beobachtungszeitpunkt wurden min. 2 Proben entnommen und nach DAPI Fiirbung mit einem PAS II F1usszytometer untersucht. Ergebnisse: Die flusszytometrischen Untersuchungen zeigten einen relativ konstanten DNA-Index von 1,9 ± 0,06. In beiden Behandlungsgruppen zeigte sich nach 24 h (LDR) bzw. 48 h (PDR) eine signifikante (MannWhitney Test, p < 0,05) Akkumulation von aneuploiden Zellen in der G2M-Phase. Bis auf eine statistisch signifikant (Kolrnogorov-SmimovTest, p < 0,05) unterschiedliche Verteilung von aneuploiden Zellen in der G2M-Phase nach 20 Gy konnten keine differentiellen Effekte von LDR und PDR auf die unterschiedlichen Zellzyklusphasen (Gl-, G2M-, S-Phase) in den 20 und 40 Gy Gruppen beobachtet werden. Schlussfolgerung: Bei Applikation hoherer Dosen zeigen PDR und LDR Brachytherapie keine differentiellen Effekte auf die Zellzyklusprogression.
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Strahlenbiologie
P-120
P-122
Strahlenther Dnko12004;180 (Sondernr 1):66
Strahlenther Dnkol 2004;180 (Sondernr 1):66
Whole brain irradiation induced alterations in gene expression in the rodent hippocampus P. Achantal ; K. Thompson l ; f.L. Martinez l ; M. Fuss2 lUniversity of Texas at San Antonio, Biology; 2University of Texas Health Science Center at San Antonio, Radiation Oncology
Cranial irradiation for therapeutic purposes may result in cognitive impairments, particularly in children. The severity of brain damage correlates with radiation dose, brain volume treated, as well as the age at the time of irradiation. Small vessel endothelial cell damage, and subacute, temporary neuronal demyelinization are the potential leading causes of radiation-induced changes to normal brain tissue. However, little is known regarding the actual genomic changes that underlie such events. Because the hippocampus is widely involved in learning and memory mechanisms, we examined radiation-induced gene expression changes in this structure using Affymetrix oligonucleotide microarrays. Three-months old male Fisher 344 rats were given WBI (whole brain irradiation) at doses of 3, 10, and 30 Gy in a single fraction. Within 24 hours post WBI, rats were euthanized, and hippocampi were harvested prior to total RNA isolation and cRNA synthesis. Fragmented cRNA was hybridized to an Affymetrix rat U34 Neurobiology array (RT U34). In comparison with control animals, GABA-A R4, vimentin, AMPA glutamate receptor, metallothionein 1 and 2, and synaptotagmin were up-regulated. Down-regulated genes include NMDA glutamate receptor, mGluR1I2, insulin growth factor-I, neurexin, tissue plasminogen activator, and preselinin-2. All of these altered genes have been implicated in synaptic plasticity and learning and memory related mechanisms. Our results represent an initial step in understanding the genomic response of normal hippocampal brain tissue to acute WBI regarding the actual mechanisms that may contribute to radiation-induced cognitive deficits. Ultimately these findings may pinpoint potential targets for neuro-protective strategies for use in human populations.
P-12l Strahlenther Dnkol 2004;180 (Sondernr 1):66
Zytotoxische Wirkung des Tyrosinkinase-Inhibitors STI571 (Imatinib) auf Glioblastomzellen in vitro
c. Herskindl ; T. Korschgenl ; D. Milanovic l ; A. Hochhaus2; F. Wenzl;
F. Lohr 'Universitatsklinikum Mannheim, Sektion Strahlentherapie; 2Universitatsklinikum Mannheim, III Med. Klinik
Ziele: STI571 inhibiert bei niedrigen Konzentrationen spezifisch die Tyrosinkinasen Bcr-Abl, c-kit und den PDGF Rezeptor. 1m Rahmen einer Studie der Interaktion zwischen STI571 und Bestrahlung bei Glioblastomzelllinien wurde die antiproliferative Wirkung verschiedener Konzentrationen von STI571 alleine untersucht. Material und Methoden: U87 und U343 Glioblastornzellen wurden mit 0,3-100 mM STI571 behandelt. Die Proliferation wurde mit dem Koloniebildungstest bzw. bei hoherer Zelldichte (> 2 X 104 Zellenlcm 2) mit einem Vitalfarbtest (AlamarBlue) gemessen. Aktive Caspase 3 wurde mit einem floureszenzmarkierten Inhibitor (FLI CA) mittels Durchflusszytometrie nachgewiesen. Ergebnisse: STI571 konnte die Koloniebildung bei Konzentrationen im Bereich 1-10 mM hemmen. In diinner Massenkultur waren dreifach hohere Konzentrationen erforderlich urn die Proliferation zu hemmen. Nach 100 mM STI571 wurde einen Zellverlust im Vergleich zur ausgesaten Anzahl der Zellen beobachtet. Durchflusszytometrische Messungen zeigten dabei einen Anstieg aktiver Caspase 3. Schlussfolgerung: Die unterschiedliche Konzentrationsabhangigkeit der Proliferationshemmung durch STI571 in Klonkultur und diinner Massenkultur ware mit autocriner Wachsturnstimulierung durch PDGF zu erklaren. Der Zellverlust bei hoher Konzentration zeigt, dass STI571 prinzipiell auch zytotoxisch durch Apoptoseinduktion wirken kann. Ein Einsatz der zytotoxischen Wirkung von STI571 bei Tumoren ist im Rahmen einer lokalen Applikation denkbar.
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Radiation induced formation of Atherosclerotic Plaque decreased by Antioxidant Diet in a Hypercholesterolemic Rabbit Model
c. Dilcher; R.C. Chan2; R. Pakala3; D.A. Canos1; E. Pinnow'; D. Hellinga 3; F G'Tio 4; W. Albertj1; R. Waksman 4 lRadiation Oncology, University Hospital Eppendorf, Hamburg; 2Radiation Oncology, Washington Hospital Center, Washington, DC; 3CRI, Washington Hospital Center, Washington, DC; 4Biomedical Research Foundation of South Texas, San Antonio, TX Background: Ionizing Radiation (IR) promotes development of Atherosclerotic Lesions (ASL). This study is designed to test the potential of antioxidants inhibiting IR induced ASL formation in a rabbit model. Methods: 36 rabbits were fed with 1 % Cholesterol Diet (CD) (18 of them received additional Antioxidant supplemental Diet (AD». 1 week after start of diet iliac arteries of all animals were balloon denuded. 4 weeks after balloon denudation one iliac artery each in 12 animals both in CD and AD group was radiated. 6 animals both in the CD and in the AD group did not receive IR. The prescription dose was 15 Gy at 2 mm from the center of the source (192-Ir-source). At week 5-8 all rabbits were fed 0.15% CD or 0.15% CD+AD until sacrifice. At week 8 animals were sacrificed and morphometric/immunohistochemical analysis of iliac arteries were performed. Macrophages were identified with antibody RAM 11; oxidized LDL with DHL3. Results: IR increased Plaque Area (PA) independent of Diet (p = 0.0006) and AD led to a decrease of PA without radiation (p = 0.01). IR reduced Lumen Area (LA) in both diet groups (p < 0.006). IR raised amount of macrophages in both diet groups (p = 0.0002). AD reduced amount of macrophages (p < 0.0001). Oxidized LDL was increased by Radiation (p < 0.0025). Conclusion: We showed that Antioxidants significantly attenuate IR induced ASL formation and decrease progression of ASL in non radiated arteries by reducing LDL oxidation. IR promotes atherogenesis in rabbits fed on high cholesterol diet.
PV-123 Strahlenther Dnkol 20°4;180 (Sondernr 1):66
Charakterisierung der endogenen Hypoxiemarker Carboanhydrase 9 (CA9) und Hypoxia-inducible Factor-1-alpha (HIF-1-alpha) D. Vordermark l; A. Katzer; A. Kaffer; S. Ried[l; M. Flentje l lUniversitat Wiirzburg, Klinik f. Strahlentherapie
Ziele: Proteine, die an der sog. hypoxischen Antwort von Tumorzellen beteiligt sind, werden als endogene Marker einer Tumorhypoxie und als potentielle therapeutische Targets diskutiert. Wir untersuchten die in-vitroBedingungen, unter denen das Transmembran-Protein CA9 akkumuliert, und verglichen die Ergebnisse mit eigenen Daten flir HIF-1-alpha (Vordermark et aI., IJROBP, im Druck). Methoden: Humane HT 1080-Fibrosarkom- und FaDu-Pharynx-Ca-Zellen wurden iiber 10 min, 1 h, 6 h oder 24 h mit 20%, 5%, 1 % oder 0,1 % O 2 behandelt, zusatzlich nach 24 h mit Reoxygenierung iiber 5 min oder 15 min. Behandlung mit Desferrioxamin (DFO, 100 11M, 24 h) diente als Positivkontrolle. Serum- und Glucosekonzentration sowie pH wurden manipuliert, urn die Hypoxie-Spezifitat der Effekte zu priifen. CA9 wurde in Western Blots aus Ganzzell-Lysaten bezogen aufbeta-Aktin quantifiziert. Ergebnis: Auch schwere Hypoxie iiber 1 h oder 6 h flihrte bei beiden Zelllinien zu keinem wesentlichen Nachweis von CA9-Protein. Nach 24 h Hypoxie lagen bei 5%, 1 % und 0,1 % vergleichbare, annahernd maximale, CA9-Proteinmengen vor, die wahrend 15 min Reoxygenierung konstant blieben. Der Hypoxie-induzierte CA9-Anstieg wird durch Serum- und Glucose-Konzentration moduliert. Schlussfolgerung: 1m Gegensatz zu HIF-1-alpha, das in beiden Linien bereits nach 1 h auch leichter Hypoxie zumindest auf halbmaximale Werte akkumulierte, nach 15 min Reoxygenierung aber weitgehend abgebaut war, zeigt CA9 ein verzogertes Ansprechen auf die hypoxische Umgebung und hohere Stabilitat bei Reoxygenierung. Die Effekte nicht-hypoxischer Einflussfaktoren sind flir beide Marker ahnlich, was auf eine iiberwiegend HIF-1-abhangige Regulation von CA9 hindeutet. CA9 scheint ein robusterer Marker der chronischen Hypoxie flir den klinischen Einsatz zu sein.
Strahlenther Onkol2004' Sondernr.' © URBAN &
VOGEL
Strahlenbiologie
PV-124
PV-126
Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):67
Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):67
Individuelle Strahlenempfindlichkeit und 3-Farb-FISH: Wie viele Metaphasen mLissen analysiert werden?
u. Keller; L. DisteP; A. Kuechler2; G.G. Grabenbauer'; R. Sauer' lKlinik fiir Strahlentherapie, Strahlenbiologie, Erlangen; 'Klinik fiir Radiologie, Jena, Strrahlentherapie; 3Klinik fiir Strahlentherapie, Strahlentherapie, Erlangen Ziel: Die 3-Farb-FISH-Technik ist generell der Goldstandard zu der Bestimmung von Chromosomenaberrationen und damit zu der Bestimmung der individuellen Strahlenempfindlichkeit. Die Frage war, wie viele Metaphasen ausgezahlt werden, urn zu reliablen Ergebnissen zu kommen oder ob die Ergebnisse durch eine reduzierte Auszahlbasis weniger zuverlassig sind. Material und Methoden: Von 44 Patienten wurden periphere Blutlymphozyten mit 2.0 Gy bestrahlt, und die Chromosomen #1, #2 und #4 in den Metaphasen mittels 3-Farb-Fluoureszenz in situ Hybridisierung (FISH) angefarbt. Analysiert wurden die Anzahl der Briiche (BIM) und die Anzahl der komplexen Aberrationen (CCRfM) pro Metaphase. Urn einen Zusammenhang zwischen der Zahl der ausgezahlten Metaphasen und der zuverlassigen Detektion erhohter Bruchereignisse zu evaluieren wurden von 500 bis 1000 Metaphasen in 50er Schritten und nach 2 Gy von 100 bis 200 Metaphasen in lOer Schritten BIM und CCRfM aufgenommen. Ergebnis: Ohne BestraWung lasst sich eine gute Ubereinstimmung der BIM-Werte bereits nach Auszahlung von 500 als auch bei 750 Metaphasen mit den Werten bei 1000 Metaphasen feststellen. Nach 2 Gy ist der Vertrauensbereich der B/M -Werte bei 150 Metaphasen urn 44 %, der Vertrauensbereich der CCR/M-Werte urn 41 % niedriger als bei der Beriicksichtigung von 100 Metaphasen. Scblussfolgerung: Reliable Resultatc werden bei der Anzahl spontaner Briiche bereits nach 500 Metaphasen, die Detektion nach 2 Gy ist nach Auszahlung einer Mindestzahl von 150 Metaphasen moglich.
PV-125 Strahlenther Onko12oo4;180 (Sondernr 1):67
Strahlensensibilisierung durch Gemcitabin
c. WeiJJl; S. Steinkirchner2; L. Distel'; U. Keller2; G.G. Grabenbauer';
R.Saue,s 'Klinik fiir Strahlentherapie Erlangen, LokalisationlStrahlenbiologie; 2Klinik fiir Strahlentherapie. Strahlenbiologie, Erlangen; 3Klinik fiir Strahlentherapie, Leiter Strahlenbiologie, Erlangen; 4Klinik fiir Strahlentherapie, Leitender Oberarzt, Erlangen; 5Klinik fiir Strahlentherapie, Direktor der Klinik, Erlangen
Ziele: An zwei unterschiedlichen Pankreastumorzelllinien (PancIlBxPC3) im Vergleich zu einer prim. Fibroblastenzelllinie wurde die Strahlenempfindlichkeit bzw. die Radiosensibilisierung durch Gemcitabin (dFdC) sowie die Mechanismen, die dem Unterschied in der Sensibilisierung dieser Zelllinien moglicherweise zu Grunde liegen, untersucht. Methoden: 1) Zelliiberleben (Koloniebildungstest) 2) DNA-Schaden, H2AX bzw. p1981AT (ImmunostaininglIS) 3) Induktion, Reparaturkapazitat von DNA-DSB 4) Reparatur DNA-Schaden, Nbsl und Rad51, Kolokalisation mit PML. Ergebnisse: Bereits bei Dosen von 500 nmolll iiber 2 h zeigte sich im Koloniebildungstest wie auch bei den DSB-Analysen eine deutliche Strahlensensibilisierung beider Zelllinien durch dFdC. Die Sensibilisierung war in der Isobologrammanalyse supraadditiv. BxPC3-Zellen reagierten empfindlicher auf die Radiochemotherapie als Panc1- Zellen. 1m IS schienen allerdings die Schaden, gezeigt durch H2AX und p1981-ATM, ahnlich verteilt und gleich haufig in beiden Zelllinien vorzukommen. Nach 24 h waren bei beiden Zelllinien deutlich mehr H2AX-focis (> 8 Focis) vorhanden als im Vergleich zu einer prim. Fibroblastenzelllinie « 2 Focis). Hinsichtlich der DSB-Reparatur, bei der Kombinationsbehandlung dFdClBestrahlung, war fiir BxPC3-, im Gegensatz zu Panel-Zellen, ein deutlicher Anstieg des Restschadens nach 24 Stunden zu verzeichnen. Die Kolokalisation von Nbsl mit Pml, urn die Homologe Rekombination (HR) durchzufiihren, erfolgte deutlich verzogert. Scblussfolgerung: Der Supraadditive Effekt bei der Kombination von Strahlung und dFdC wird durch eine Reparaturhemmung verursacht. Der Betroffene DSB-Reparaturmechanismus scheint die HR zu sein, wobei die weniger empfindlicheren Panel paradoxerweise genau hierin ein Defizit zu haben scheinen.
Strahlenther Onkol2oo4· Sondernr. 1 ©
URBAN
&
VOGEL
Zusammenhang zwischen DNA-PK-Aktivitat und Interferon-bedingter Strahlensensibilisierung M. Rave-Frankl; N. Dettmarl; M. Nitsche l ; E. Weiss 1; H. Schmidberger 'Universitat Gottingen, Strahlentherapie und Radioonkologie
Hintergrund: Die Interferon (IFN)-bedingte Verstarkung der Strahlenwirkung ist mehrfach beschrieben, ihre Mechanismen sind noch nicht aufgeklart. Wir untersuchten die Wechselwirkung zwischen IFN und der Regulation der Reparatur strahleninduzierter Schaden am Beispiel von Glioblastomzellen mit unterschiedlicher DNA-PK-Aktivitat. Material und Methoden: DNA-PK-defiziente (M059J), DNA-PK-komplementierte (M059J-Fusl) und DNA-PK-profiziente (M059K) Zellen wurden mit IFN-B, Bestrahlung oder einer Kombination beider Modalitaten behandelt. Die Effektivitat der DNA-PK-Komplementierung wurde durch Aktivitatsmessung und Priifung der DNA-DSB-Reparaturfahigkeit kontrolliert. Weiterer Endpunkt war das Uberleben der Zellen im Koloniebildungstest; Wechselwirkungen zwischen IFN und Bestrahlung wurden durch lsobologramme analysiert, das AusmaB der veranderten Strahlenreaktion wurde als sensitizer enhancement ratio (SER) am 37% Uberlebensniveau berechnet. Ergebnisse: M059J-Zellen waren IFN- und strahlensensitiv, die Kombination von IFN und Bestrahlung wirkte supraadditiv (SER = 2.39). M059KZellen waren weniger IFN-sensitiv und strahlenresistent, bei additiver Kombinationswirkung (SER 1.11). Die DNA-PK Komplementierung fiihrte bei M059J -Fusl Zellen zu einer Wiederherstellung der Strahlenresistenz, die IFN-Sensitivitat blieb erhalten, das AusmaB der Strahlensensibilisierung ging fast auf das Niveau der DNA-PK-profizienten M059KZellen zuriick (SER = 1.42) Scblussfolgerung: Die Wiederherstellung der DNA-Reparuturkapazitat hatte keinen Einfluss auf die alleinige IFN-Wirkung, unterdriickte jedoch die IFN-bedingte Strahlensensibilisierung. Die Befunde unterstiitzen die Hypothese, dass IFN eine Komponente der DNA-Reparatur (z. Bsp. HR oder nicht DNA-PK abhangiges NHEJ) beeinflusst.
PV-127 Strahlenther Onko12oo4;180 (Sondernr 1):67
Oberexpression von Integrin-Iinked Kinase (ILK) fLihrt zu Radiosensibilisierung N. Cordes l lInstitut fiir Radiobiologie der Bundeswehr, Miinchen
Hiutergrund: Wachstum von Zellen auf Matrixproteinen fiihrt iiber die Aktivierung von Integrinen zu zelladhasionsvermittelter Radioresistenz in vitro. lntegrin-linked Kinase (ILK) iibermittelt Integrin-Signale via AKT und GSK-3B zur Regulation des Zelliiberlebens. Die Rolle der ILK fiir die Radiosensibilitat wurde an stabil mit leerem Vektor (EV3.2) oder ILK cDNA Kontrukten (wild-typ Kinase (wk, IW3.12); hyperaktive Kinase (hk; IH3.41» transfizierten A549-Bronchialkarzinornzellen untersucht. Methoden: Nach Bestrahlung (0-8 Gy) wurden Koloniebildungsassays, Western Blotting (AKT/-Ser473/-Thr308, GSK -3B/-Ser9) und Immunfluoreszenzfarbungen (Bildung fokaler Adhasionen und BI-Integrin-Cluster) durchgefiihrt. Ergebnisse: Uberexpression von wk- und hk-ILK fiihrte zu einer signifikanten Radiosensibilisierung im Vergleich zu EV-Kontrollen. 1m Gegensatz zu einem starken strahlenbedingten Anstieg der AKT-Thr308 and GSK-3B-Ser9 Phosphorylierung in EV3.2- und IW3.12-Zellen zeigten IH3.41-Zellen eine strahlenbedingte Reduktion der AKT-Thr308 und GSK-3B-Ser9 Phosphorylierung. AKT-Ser473 blieb unverandert. ILK-wk und ILK-hk Uberexpression verhinderte die Bildung fokaler Adhasionen und BI-Integrin-Cluster. Scblussfolgerungen: Proteine wie Integrine, ILK, AKT und GSK-3B, die die strukturellen und regulatorischen Membraneinheiten bilden, die fokaIe Adhasionen genannt werden, sind an der zellularen Strahlenantwort in vitro beteiligt. Die Daten zeigen, dass Mutationen des ILK-Gens zu gestOrter Bildung fokaler Adhasionen fiihren. Eine Dysregulation der das Zelliiberleben regulierenden Signalwege und eine erhohte Zelltodrate sind die Foige. Innovative radioonkologische Therapieansatze konnen hieraus entstehen.
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Strahlenbiologie
P-12S Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1}:68
Reduktion von Caveolin-l radiosensibilisiert A549-Bronchialkarzinomzellen S. Frickl; T. Brunne,2; N. Cordes l
'Institut flir Radiobiologie der Bundeswehr, MUnchen; 2Klinik fUr Strahlentherapie, UniversiUit Erlangen
Hintergrund: Caveolin-1 (Cav-1) ist als Hauptstrukturprotein von Caveolae, flaschenfOrmiger Zellmembraninvaginationen, am Transport wichtiger Molekiile, Signaltransduktion, Karzino- und Tumorgenese beteiligt. Die Rolle von Cav-1 flir das Uberleben bestrahlter Bronchialkarzinomzellen wurde ermittelt. Methoden: Cav-1-siRNA-, Kontroll-Duplex II (coIl)-siRNA-transfizierte oder untransfizierte humane AS49-Bronchialkarzinornzellen wurden mit 0-6 Gy bestrahlt. Koloniebildungsassays und Western Blotting (Cav-1; AKT, GSK-3B, MEK1I2, MAPK (Expression und Phosphorylierung» wurden durchgeflihrt. Ergebnisse: Cav-1-siRNA-Transfektion reduzierte die Cav-1 Expression urn mindestens 80% im Vergleich zur coIl-siRNA-Transfektion. Cav-1siRNA-Transfektion flihrte zu einer signifikanten Radiosensibilisierung im Vergleich zu coIl - und untransfizierten Kontrollen. Strahlenbedingte Phosphorylierung von GSK-3B-Ser-9 und MAPK-Thr-202 und -Tyr-204 nahm durch Cav-1-Reduktion im Gegensatz zu den Kontrollen stark abo Keine Unterschiede konnten zwischen Cav-1- und coIl- und untransfizierten Kontrollen bezUglich einer strahleninduzierten MEK112-Phosphorylierung beobachtet werden. AKT - Phosphorylierung zeigte nach Bestrahlung keine Veranderungen. Die Expression untersuchter Proteine wurde weder durch siRNA-Transfektion noch durch Bestrahlung moduliert. Schlussfolgeruugen: Cav-1 spielt flir das ZellUberieben nach Bestrahlung von AS49-Zellen eine wichtige Rolle. Eine reduzierte Phosphorylierung/ Aktivierung der zentralen Proteinkinasen GSK-3B und MAPK scheint mit dem radiosensibilisierenden Effekt einer Cav-1-Reduktion in direktem Zusammenhang zu stehen. Weitere molekulare Untersuchungen dieses multifunktionellen Proteins konnten zur Optimierung radioonkologischer Therapiestrategien flihren.
P-129 Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1}:68
Radiobiological effects after knock down of survivin in sarcoma cell lines with different p53 gene status M. Kapplerl; H. Taubertl; F. Bartell; H. Schmidtl; 1. Dunst2; M. Bache 'Institut flir Pathologie, Halle; 2Klinik flir Strahlentherapie, Halle
Aims: The lAP Survivin is overexpressed in many tumor types but hardly detectable in normal tissue. This study determined what effects were produced in two sarcoma cell lines with different pS3 gene status, when survivin is knocked down by specific siRNA and irradiation. Methods: To determine radiobiological effects after siRNA transfection and irradiation cells were analysed with cionogenic survival assay, caspase assay and Western blot hybridisation. Results: We found that survivin knock down caused radiosensitization in the cell line A-204 (wtpS3) with an enhancement factor of 1.8 at 2 Gy (p = O.OS) and 2.S at 4 Gy (p = 0.02), respectively. No radiosensitization was found in the cell line US 8-93 (mtpS3). These findings were supported by an increase in activity (up to 2.5 fold) of caspase-3 and 7 in the cell line A204 (wt-pS3), but not in the cell line US 8-93 (mt-pS3) after a combined treatment of siRNA and irradiation. Conclusion: Our findings suggest that the wtpS3-caspases-pathway has importance for radiosensitization induced by targeting survivin.
P-130 Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1}:68
Strahlenprotektion von humanen Blutstammzellen (CD34+) nach Transduktion mit dem Multidrug Resistenz Gen (MDR1) K. Fleckenstein l; C. Herskindl ; S. Laufs2; M.R. Veldwijk2; 1. Schafer; S. Fruhauf; F. Wenzl 'Universitatsklinikum Mannheim, Sektion Strahlentherapie; 2DKFZ, Forschungsprogramm Innovative Krebsdiagnostik und Therapie, Heidelberg; 3Universitatsklinikum Heidelberg, Abt. Innere Medizin V
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Eiuleitnng: Uberexpression des Multidrug-Resistenz1 (MDR1) Genprodukt P-Glykoprotein, kann die strahleninduzierte Apoptose in lymphoblastoiden und andere Zelllinien unterdrUcken. Das Ziel war, an primaren humanen Blutstamrnzellen eine strahlenprotektive Wirkung durch MD R1Gentransfer zu zeigen. Material und Methoden: CD34-selektionierte humane Blutstamrnzellen von 3 Spendern wurden nach retroviraler Transduktion mit dem MDR1Gen in FlUssigkultur unter Differenzierungsbedingungen gehalten. ElfTage nach Bestrahlung (1--{i Gy) erfolgte der funktionelle Nachweis des MDR1-Gens mittels Durchflusszytometrie und die Zellzahl wurde bestimmt. Ergebnisse: Die Gesamtzellzahl elf Tage nach Bestrahlung war signifikant hoher bei den transduzierten Zellen als bei den Kontrollen. Bei der klinisch relevanten Dosis von 2 Gy ergab sich ein Dosis-modifizierender Faktor im Mittel von 1,9 [1,6-2,0]. Der Anteil von Zellen mit funktionellem MDR1 war deutlich erhoht bei den transduzierten Zellen. Schlussfolgerung: Es konnte eine Strahlenprotektion humaner Blutstamrnzellen durch MDR1-Gentransfer gezeigt werden. Es ware somit prinzipiell moglich durch verbesserte Repopulierung Uberlebender Stamrnzellen nach BestrahIung eine VergroBerung der therapeutischen Breite zu erreichen.
PV-131 Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1}:68
Kombinationswirkung von Interferonen und Bestrahlung auf Pankreaskarzinomzellen in vitro M. Nitsche l; M. Rave-Frankl; T. Wenkl; H. Schmidberger 'Georg-August-Universitat Gdttingen, StrahIentherapie und RadioonkoIogie
Hintergrund: MultimodaIe Therapiekonzepte mit dem Einsatz von Zytokinen haben einen zunehmenden Stellenwert bei der Behandlung des Pankreaskarzinoms. Systematische Studien zur Kombination von StrahIentherapie und Interferontherapie bei dieser Tumorentitat liegen nicht vor. Wir untersuchten die Kombinationswirkung von Interferon-beta (nIFN-b) und Bestrahlung auf Pankreaskarzinornzellen in vitro. Material und Methoden: Zwei Pankreaskarzinom-Zelllinien (Capan1, DAN-G) wurden mit n-IFN-b im Konzentrationsbereich von 3-3000 I.E.! mI, BestrahIung im Dosisbereich von 1 Gy-8 Gy oder einer Kombination beider ModaIitaten behandelt. Endpunkt der Untersuchungen war das Uberleben der Zellen im KoIoniebiidungstest. Uberlebenskurven wurden nach dem Iinear-quadratischen Model angepasst. Wechselwirkungen zwischen IFN und Bestrahlung wurden durch IsoboIogramrne anaIysiert, das AusmaB der veranderten Strahlenreaktion wurde aIs sensitizer enhancement ratio (SER) am 37% Uberlebensniveau berechnet. Ergebnisse: Capan1-Zellen waren auffaIlig IFN-sensitiv mit einer ICSO von nur 1S I.E.!mI, eine IFN-bedingte Veranderung der StrahIenreaktion wurde bei IFN-Konzentrationen bis zu 30 I.E.!mI nicht beobachtet. DANG-Zellen waren weniger IFN-sensitiv mit einer ICSO von 1800 I.E.!mI, die Kombination von n-IFN-b und BestrahIung wirkte konzentrationsabhiingig additiv bis supraadditiv mit einem SER = 1.4 flir 3000 .I.E. n-IFN-b/m!. Schlussfolgerung: SowohI die auffaIlige IFN-Sensitivitat der Capan1-Zellen als auch die strahlenverstarkende Wirkung des IFN bei DAN-G-Zellen legen einer weitere systematische U ntersuchung der Kombinationswirkung von Interferonen und Bestrahlung beim Pankreaskarzinom nahe.
P-l32 Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1}:68
Strahleninduzierte TNF-a-Expression der EwingsarkomZelilinie RM-82 nach klinisch relevanterfraktionierter Bestrahlung in vitro und in vivo K. Litzenberger; C. Rubel; M. Erren2; F. van Valen 3; L. Liu 4; K. Yangl; I Palmi. C Rubel 'Klinik fUr ·Radiotherapie-Radioonkologie, Universitat des Saarlandes, Homburg; 2Universitat MUnster; 3K1inik flir orthopadische Chirurgie, Universitat MUnster; 4Klinik flir Radiotherapie-Radioonkologie, Wuhan
Fragestellung: Die Expression von Zytokinen durch Tumor- und Normalgewebszellen spielt bei der Vermittlung der Strahlenwirkung eine wichtige Rolle. TNF-a ist ein pleiotropes Zytokin, das u.a. zytotoxisch auf Tumorzellen und inflammatorisch im Normalgewebe wirkt. Die vorliegende Arbeit untersucht den Einfluss der fraktionierten Bestrahlung auf die tumorzelleigene TNF-a-Expression an der humanen Ewingsarkom-Zelllinie
Strahlenther Onkol2oo4· Sondernr., © URBAN & VOGEL
Strahlenbiologie
RM-82 in-vitro und - nach Etablierung als Xenograft-Tumor auf der Nacktmaus - in-vivo. Material und Methoden: Die TNF-a-Expression wurde in vitro vor und nach Bestrahlung mit 112/3/4/5 X 2 Gy mittels real-time RT-PCR auf mRNA- und mittels ELISA auf Protein-Ebene untersucht. Nach Etablierung der RM-82 Zelllinie als Xengraft-Tumor auf der Nacktmaus, wurde neben der TNF-a-Expression im Tumor seiber, die TNF-a-Plasmaspiegel bei den Versuchstieren mittels ELISA gemessen. Ergebnisse: Die RM-82 Ewingsarkom-Zelllinie zeigt sowohl in-vitro als auch in-vivo nach klinisch relevanter fraktionierter Bestrahlung einen deutlichen dosisabhangigen Anstieg der TNF-a-Expession auf mRNAund Proteinebene (von 333 ± 48 nach 0 Gy auf 1438 ± 152 pglml nach 4 x 2 Gy). Die ersten Ergebnisse der TNF-a-Plasmaspiegel Bestimmungen lassen erkennen, dass tumoreigenes TNF-a in die Blutzirkulation der Versuchstiere sezemiert wird. Schlussfoigerung: Eine strahleninduzierte tumoreigene Zytokinexpression ist mbglicherweise nicht nur flir den Tumor und das umliegende Normalgewebe von Bedeutung, sondem implitziert mbglicherweise systemische Wirkungen im gesamten Organism us.
PV-133
ist bisher wenig bekannt. Daher behandelten wir eine Reihe solider Tumorzellinien (Col0205, HCT-15, MDA MB231, NCI H460, SCC-4 und FaDu)mit einer Kombination von TRAIL und ionisierender Strahlung. Normalgewebe der Mamma, Prostata, Niere und Atemwege sowie Hepatozyten und Fibroblasten wurden ebenfalls untersucht. Methoden: Die Apoptoseinduktion wurde durch mikroskopische Evaluation von Hoechst-gefiirbten Zellkernen bestimmt. Die Auswertung der Apoptoserate erfolgte mittels Isobologramm-Analyse. Die Messung der Regulation der TRAIL-Rezeptoren DR4 und DR5 erfolgte durchflusszytometrisch. Ergebnisse: Unsere Ergebnisse zeigen einen additiven Effekt der Kombinationsbehandlung von TRAIL mit Bestrahlung. Die sequentielle Applikation von RT 12 h vor der TRAIL-Gabe erhbht diese Additivitat in 5 der 6 getesteten Tumorzellinien zu ausgepragten synergistischen Effekten. In Zellinien mit hohen Apoptoseraten konnte nach RT eine Hochregulation von DR5 gemessen werden. In Normalgeweben konnte auch nach sequentieller Applikation der Kombinationstherapie keine relevante Apoptoseinduktion gemessen werden. Schlussfolgerung: Die sequentielle Kombinationstherapie von TRAIL und RT flihrt zu einem Wirkungssynergimus in 5 von 6 untersuchten Tumorzellinien ohne relevante Normalgewebstoxizitat. Mbglicher Mechanismus der Sensitivierung kann die Hochregulation von DR5 nach Bestrahlung sein.
Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):69
Hochregulierung von Somatostatin- und GastrinRezeptoren durch externe Bestrahlung in vitro M.W. Grof]!; M. Pusken!; M. Behe2; M. Henze[1; T.M. Beh~; R. Engenhart-Cabillic! 'UniversiHitsklinik Marburg, Klinik flir Strahlentherapie und Radioonkologie; 2UniversiHitskiinik Marburg, Klinik flir Nuklearmedizin
Ziele: Radioaktiv markierte Somatostatin- und Gastrinanaloga werden erfolgreich zur Diagnose und Therapie von Rezeptor-positiven Tumoren eingesetzt. Hierbei spielt die Dichte der exprimierten Rezeptoren eine entscheidende Rolle. In einer praklinischen Studie sollte der Einfluss einer extemen Bestrahlung auf die Regulation von Somatostatin- und Gastrinrezeptoren untersucht werden. Methoden: AR42J-Zellen weisen sowohl Gastrin-(CCK-B) als auch Somatostatinrezeptoren des Typ 2 (SSTI) auf. Die Zellen wurden mit 6- MVPhotonen mit 4, 8 und 16 Gy bestrahlt. Nach unterschiedlichen Zeitabstanden bis 168 h wurde der spezifische Uptake von In-ll1-DTPADGlu(l)-Minigastrin und von ll1-In-DTPA-Octreotid in vitalen Zellen durch Inkubation von ca. 106 Zellen mit jeweils 3 kBq der Peptide untersucht. Die Blockade unspezifischer Bindungen erfolgte durch 106 M Gastrin oder Octreotid. AnschlieBend wurde der zellulare Uptake zwischen der bestrahlten und einer Kontrollgruppe verglichen. Ergebnis: Abhangig von der Strahlendosis und vom Zeitintervall zeigte sich ein Anstieg des Uptake beider Radiopharmaka, mit steigender Strahlendosis in klirzerer Zeit. Flir Gastrin fand sich 48 h nach 16 Gy ein 4facher Anstieg des Uptake im Vergleich zur Kontrollgruppe. Flir Octreotid lag der Anstieg zur gleichen Zeit bei Faktor 3. Der maximale Traceruptake lag flir Gastrin nach 4 Gy bei 72 h, nach 8 Gy bei 60 h und nach 16 Gy nach 48 h. Flir Somatostatin lagen die Maxima ebenfalls nach 72 h (4 Gy), 60 h (8 Gy) bzw. 48 h (16 Gy). Schlussfoigerung: Durch die Bestrahlung konnte in vitro eine Hochregulierung von CCK-B- und Somatostatinrezeptoren nachgewiesen werden. Dies kbnnte flir die Diagnostik und insbesondere flir die NUklidtherapie mit diesen beiden Peptid-Radiopharmaka bedeutsam sein.
PV-134 Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1):69
TRAIL und Bestrahlung: Synergistische Wirkung in Tumorzellinien ohne relevante Toxizitat in Normalgeweben P. Marine 'Radioonkologie, Strahlentherapie, Tlibingen
Ziel: Herausragendes Charakteristikum des "TNF related apoptosis inducing ligand" (TRAIL) ist seine Tumorzellspezifitat ohne ausgepragte Toxizitat flir Normalgewebe. Durch kombinierte Behandlungsschemata mit TRAIL und DNA schadigenden Agenzien konnten bereits additive Effekte in verschiedenen Tumorzellinien gezeigt werden. Ober den Kombinationseffekt von TRAIL mit Bestrahlung (RT) in soliden Tumorzellinien
Strahlenther Onkol2004' Sondernr., © URBAN & VOGEL
P-13S Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):69
Vergleich der in vitro strahleninduzierten Chromosomenaberrationen einer AT- und einer NBSFamilie, charakterisiert mittels 24-Farben-FISH A. Kuechler!; A. fohne2; S. Neubauer1; G.G. Grabenbauer1; U. Claussen2; T. Lieh~; T. Wendt l 'Klinik flir Radiologie, Abt. Strahlentherapie, Jena; 2Institut flir Humangenetik und Anthropologie, Jena; 3Klinik flir Strahlentherapie, Erlangen
Fragestellung: Ataxia teleangiectasia (AT) und Nijmegen-Breakage-Syndrom (NBS) sind zwei Erkrankungen, die bei homozygot Betroffenen u.a. durch eine erhoehte Strahlenempfindlichkeit charakterisiert sind. Geklaert werden sollte die Frage, ob es bezueglich der beobachteten Chromosomenaberrationen Unterschiede zwischen beiden "Strahlensensitivitaetssyndromen" gibt. Methode: Mit der 24-Farben-Fluoreszenz in situ Hybridisierung (FISH), bei der jedes Chromosom mit einer spezifischen Farbkombination markiert ist, kbnnen fasst aile Aberrationen erfasst und die Aberrationstypen und beteiligten Chromosomen naher charakterisiert werden (Kuechler et al. Strahlenther Onkol 2002;178:209-215). Lymphoblastoide Zelllinien eines AT-Patienten (homozygot = hom) und seiner obligat heterozygoten (= het) Eltem wurden in vitro bestrahlt (0,0; 0,7 und 2,0 Gy), 48 Stunden kultiviert und anschlieBend eine Chromosomenanalyse mittels 24-FarbenFISH durchgeflihrt (mind. 100 Metaphasen pro Patient und Bestrahlungsdosis). Da nach einer Bestrahlung mit 2,0 Gy beim AT-Homozygoten keine ausreichende Anzahl auswertbarer Metaphaseplatten vorlag, erfolgte hier die Auswertung nach Bestrahlung mit 1,4 Gy. Die Ergebnisse der ATFamilie wurden mit denen der NBS-Familie (Strahlenther Onkol 2002; 178:209-215) verglichen. Ergebnisse: Spontane Chromosomenaberrationen (0 Gy) traten in folgender Haufigkeit bei den analysierten Zellen auf: bei AT-Het in 3,5%, ATHom in 7,3% gegenliber NBS-Het in 1,0% bzw. NBS-Hom in 13,5%. Nach 0,7 Gy/2,0 Gy Bestrahlung enthielten 33,5%/54,8% der AT-het und 64,7%1 92,8% (1,4 Gy) der AT-hom Zellen Aberrationen versus 15,0%1 53% (NBS-het) und 54,5%/78,8% (NBS-hom). Die durchschnittliche Bruchrate pro Mitose (BIM) der beiden AT-Het betrug 0,82 BIM (0,7 Gy) bzw. 2,05 BIM (2,0 Gy), des AT-Hom 1,98 B/M (0,7 Gy) bzw. 6,63 B/M (1,4 Gy). Die Werte der NBS-Het betrugen 0,22 BIM (0,7 Gy) bzw. 1,8 B/M (2,0 Gy), des NBS-Hom 1,8 B/M (0,7 Gy) bzw. 4,03 BIM (2,0 Gy). Die Rate der komplexen chromosomalen Rearrangements pro Mitose betrug bei der hoechsten Dosis 0,18 (AT-het) bzw. 0,84 (AT-hom) sowie 0,11 (NBShet) bzw. 0,48 (NBS-hom). Schlussfoigerung: Insgesamt waren sowohl bei AT also auch bei NBS aile drei Parameter bei den homozygoten gegenliber den heterozygoten Gentragern erwartungsgemaess deutlich erhbht. Es trat eine relativ groBe interindividuelle Streuung bei den hier untersuchten Personen auf.Dennoch zeigte sich ein Trend dahingehend, dass AT-hom und AT-het starker auf in vitro Bestrahlung reagieren als NBS hom und NBS-het.
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Strahlenbiologie / Physik
P-136
P-13S
Strahlenther Onko12004;1S0 {Sondernr 1):70
Strahlenther Onko12004;1S0 {Sondernr 1):70
Strahlenbiologische Aspekte der intraoperativen Tumorbettbestrahlung mit einem isotropischen niederenergetischen Rontgenstrahler
BrainLAB m3-Advanced Integration mit SiemensBeschleuniger Mevatron KD-2 l. Griessbach!; A. OetteP; C. SchaaP; M. Reinhold3; G. Gademann'
c. Herskind1; V. SteiP; U. Kraus-Tiefenbacher; F. Wenzl
lUni Magdeburg, Klinik fUr Strahlentherapie; 2BrainLAB, Heimstetten; 3Siemens, Erlangen
Ziele: Die intraoperative Bestrahlung mit niederenergetischen Rantgenstrahlung (30-50 kV) ermaglicht die Applikation hoher lokaler Strahlendosen. Die zu erwartenden biologischen Effekte im Normal- und Tumorgewebe sollte als Funktion der Tiefe berechnet werden. Material und Methoden: Der miniaturisierte Beschleuniger PRS (Photon Radiosurgery System) liefert eine nahezu isozentrische Dosisverteilung. Fur Tumorbettbestrahlung stehen sphiirische Applikatoren mit 2,0-5,0 cm Diameter zur VerfUgung. Die RBW wurde mit dem linear-quadratischen Formalismus unter Berucksichtigung der Reparatur wahrend der Bestrahlung berechnet. Dosis-Effekt Beziehungen fUr spatreagierende Normalgewebe und Tumorgewebe wurden aus der Literatur entnommen. Ergebnisse: Die RBW wird von der ApplikatorgraBe beeinflusst. Fur 50kV-Strahlung und eine Dosis von 20 Gy an der Applikatoroberflache nahm RBW fUr spatreagierendes Normalgewebe (alb = 3 Gy) von 0,9-1,1 direkt an der Oberflache auf 1,4-1,7 in 20 mm Tiefe zu. ED50 fUr Pneumonitis wurde in 6--11 mm Tiefe erreicht und ED50 fUr subkutane Fibrose in 3-6 mm Tiefe. Die RBW fUr Tumorgewebe (alb = 10 Gy) war mit 1,2-1,3 an der Applikatoroberflache und 1,9-2,3 in 20 mm Tiefe haher als fUr spatreagierendes Normalgewebe. Schlussfolgerung: Fur Tumorbettbestrahlung bis 10 mm Tiefe sind Spatreaktionen im N ormalgewebe nur in diesem Bereich zu erwarten. Der Volumeneffekt bewirkt hachst wahrscheinlich eine weitere Reduktion der klinischen Spatreaktionen.
Ziele: Seit 7 Jahren wird am Universitatsklinikum Magdeburg stereotaktisch gefUhrte Strahlentherapie im Kopfbereich durchgefUhrt: mit manuellem Leibinger-Micromultileaf-Kollimator (mMLC) und Clarkson-Algorithmus und seit 2002 mit motorischem Brainlab-m3-mMLC und PencilBeam-Algorithmus (DEGRO 2002). Der hohe Automatisierungsgrad bei konventioneller Bestrahlung ohne m3 (Primeview, AFS und IMMAXX) erfordert eine vergleichbare Integration des m3 in den stereotaktischen Bestrahlungsablauf. MateriaIlMethode: Ein Block-Code-Generator (BCG), ein Winkel-Sensor (WS) und eine externe Stromversorung werden in die Linac-Gantry integriert. Die m3-Workstation im Oberwachungsbereich kommuniziert uber ein spezielles Interface mit der Beschleuniger-Console und dem Primeview-System. Ergebnis: Die aufwandige, z. T. fehleranfallige m3-Verkabelung (Power Supply und Lichtleiter) innerhalb der Gantry entfallt. Der BCG liefert 3 verschiedene Block-Modi: MLM-NR (not ready), MLM-QA (quality assurance) und MLXXXX (Feldform). Letzer Feldform-Block-Code wird vom Brainscan-Programm generiert, uber den RTP-Link zum Lantis und gleichzeitig zur m3-Workstation transferiert. N ach Aufruf des Bestrahlungsplanes im Primeview ladt die m3-Workstation die identischen Daten und stellt die m3-Feldform automatisch ein. Das manuelle, fehleranfallige Hinzuladen eines m3-Feldes zu einem automatischen Primeview-Feld entfallt durch die Advanced Integration. Sequenzbestrahlungen und aile dynamischen Techniken (dynamic arc, dynamic mlc) kannen durchgefUhrt werden. Schlussfolgerung: Die Advanced Integration sichert eindeutige Datentransfers zwischen Bestrahlungsplanung, m3-Steuerung und Beschleuniger-Steuerung. Zur Portfilm-Verifikation uber Primeview sollten im Brainscan fixe Verifikationsfelder generierbar sein.
'Sektion Strahlentherapie, Universitatsklinikum Mannheim
P-137 Strahlenther Onko12004;1S0 {Sondernrl):70
A new method for coordinate transfer and dose calculation in electron beam IORT of brain tumors P. Schuller; S. Palkovic2; C. Moustakis!; 1. Schroder2; U. Schiifer!; H. Wassmann 2; N. Willich' lUniversitatsklinikum Munster, Klinik und Poliklinik fUr Strahlentherapie - Radioonkologie; 2Universitatsklinikum Munster, Klinik und Poliklinik fUr N eurochirurgie
Introduction: In electron beam IORTofthe brain, it is usually not possible to calculate an exact dose distribution and demonstrate the adequate irradiation of the target volume. Conventional treatment planning is not possible because of the variable position ofthe operating table. We developed a method of dose reconstruction after treatment to ensure quality control. Material and methods: In the OR, the intended irradiation angle is chosen with the help of a 3-D neuronavigation system. To keep this angle fixed during transport to the radiotherapy department, we constructed a special device in the form of a metal arm with several mobile joints. At the linac, the operating table and gantry can be adjusted to the chosen direction using a special central beam laser. After treatment, a postoperative CT is carried out with exactly the same positioning as the neuronavigation CT. From the angles relative to the three planes, a virtual table angle "alpha T" and gantry angle "alpha G" relative to the CT data can be calculated by a coordinate transformation using trigonometric functions. These parameters are then entered into the treatment planning system. After virtual removal of the skull bone over the irradiated area, the dose distribution of the electron beam can be calculated relative to the pre- and postoperative CT. Results: We show the calculation procedure and the resulting dose distribution from a few sample patients and the consequences that can be drawn for future treatment. Conclusion: This dose reconstruction method developed by us allows the calculation of a 3-D dose distribution for electron beam brain IORT and enables postoperative quality control. Underdosed areas can receive an additional boost during postoperative external-beam treatment.
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P-139 Strahlenther Onko12004;1S0 {Sondernr 1):70
Methodology for Continuous Extracranial Radiosurgery for lung cancer using EXOMIO 3-D CT simulation G. Strasssmann!; l. Braun!; P. Vacha l; D. Richter2; R. Engenhart-Cabillic! lUni Marburg, Radioonkologie; 2FH-Wiesbaden, Informatik
Background: It is well known that precision can be achieved using radiosurgery for brain tumours. This method can be extended to treat localised lung tumours and lung metastases. Material and Methods: The conventional procedure of extracranial radiosurgery is contained in the following steps: adaptation of the vacuum mattress, planning CT, 3-D-treatment planning, CT repositioning and irradiation. In the new procedure of continuous extracranial radiosurgery a short treatment planning is often used for simple target shapes (spherical, rotation symmetric) and the irradiation follows directly after the planning procedure. During continuous extracranial radiosurgery the patient has to lie still in the body frame from the planning CT to the irradiation. Fast treatment planning is performed by the use of multileafs and EXOMIO (Medintec, Bochum) a software for CT-simulation. The high quality of the DRR's of each field enables a high precision in the dose application by the comparison to the verification radiograph and the DRR (iView-Elekta, Hamburg). Results: For five lung cancer patients the average time for the complete procedure from planning CT to irradiation was 107 minutes, range 88-119 minutes. The mean positioning accuracy of the patient in the vacuum bed (total shift) was 2.62 mm in the range of 1.4-3.5 mm. The mean patient movement during irradiation was 1.4 mm in the range of 0.5 to 1.9 mm. Conclusion: Continuous extracranial radiosurgery can be performed for small peripheral lung tumours or metastases and is optimising the conventional procedure. It is especially of interest for clinics with restricted CT capacity.
Strahlenther Onko12004' Sondernr. 1 © URBAN &
VOGEL
Physik
P-140
P-142
Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1):71
Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):71
Evaluation of a LASER system for CT software simulation (Exomio) in patients with breast cancer G. Strasssmann!; P. Vacha!; T. Osterhaus!; D. Richter; P. Wolf; R. Engenhart-Cabillic) lUni Marburg, Radioonkologie; 2FH-Wiesbaden, Informatik
Purpose: To develop a manually movable laser system connected to the CT table for the alignment of the isocenter cross of irradiation fields on the patients skin directly after CT software simulation. Method: The specially designed laser system was constructed in our Department and the mean focussing accuracy of isocenter translations was analysed using Alderson phantom measurements. The mean overall accuracy from set-up to treatment of the whole procedure of CT software simulation was measured by the comparison of the bone structures and the mamma contour of the D RR with the verification film. The time taken for the different set-up procedure steps was evaluated for 70 breast cancer patients who were treated using tangential fields. Results: The mean focussing accuracy of the manually moveable laser system after defined isocenter translation was measured as 0.8 mm ± 0.5 mm, the mean patient movement on the CT table as 2.0 mm ± 1 mm and the mean positioning accuracy of the first treatment after positioning of the patients corresponding to the skin alignments was 3.9 mm ± 1.1 mm. The time periods for the different steps of the CT-software simulation were measured and the total duration was found to be 35.8 minutes ± 3.3 minutes. Conclusions: In general the main advantage of well known CT software simulation when compared to conventional simulation is the relieve of the real X-ray simulator which is feasible with fast planning software (EXOMIO) and our movable laser system.
Grundlegender Vergleich der Filme X-Omat V und EDR-2 zur dosimetrischen Verwendung G. Guenther) lUniversitaetsklinikum Magdeburg, Klinik flir Strahlentherapie
Ziele: Ein wesentlicher Grund flir die Renaissance der quantitativen Filmanalyse besteht in der Nutzung ihrer Vorteile in Hinblick auf die Anwendung von IMRT unter Inkaufnahme bekannter Nachteile. Neue Materialien, Chargen und Gerate erfordern jeweils eine konkrete Neubewertung der grundlegenden Schritte in der Filmdosimetrie - das Ziel dieser Betrachtung. Material (Methoden): Apparativ wurden neben dem Linearbeschleuniger, eine Ionisationskammer, eine Filmentwicklungseinheit, ein Densitometer sowie das Helax-Planungssystem verwendet. Die Messung der Dosis und die Exposition des Filmmaterials erfolgten flir ein Stehfeld mit einer Photonenenergie von 6 MeV bei SSD = 100 cm in 1,4 cm Tiefe eines 6,9 cm starken PMMA-Phantoms. Ergehnis: Der funktionelle Zusammenhang zwischen optischer Dichte und Dosis konnte stetig durch Polynome 3. Ordnung hergestellt werden. Eingeschrankte Reaktionsbereiche erlaubten ferner alternative Fittungen mit Hilfe von Exponentialfunktionen mit zwei freien Parametern. Vergleichend wurden eindimensionale Auswertungen fiir Expositionen der beiden Filme mit verschiedenen Stehfeldern vorgenommen, die eine gute Reproduzierbarkeit auch zu Helax-Daten zeigten. Schlussfolgerung: Die Vorteile der Filmdosimetrie zur Bestimmung der Ortsdosisverteilung zu einem definierten Zeitpunkt in verschiedenen Ebenen iiberwiegen eiugedenk ihrer guten Reproduzierbarkeit bekannte Nachteile wie u.a. die Abhangigkeit der optischen Dichte von der Strahlenqualitat und die nachtragliche Auswertungsroutine. Die beiden Filmarten lassen sich innerhalb ihrer Reaktionsbereiche quasi gleichwertig einsetzen.
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Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1):71
Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):71
Treatment Verification using Digitally Reconstructed Radiographs (DRR) and Electronic Portal Images (EPI)Image Quality Considerations E. Horst); C. Pottgen}; W. Lubcke}; M. Heintz}; M. Stuschke} lUniklinikum Essen, Strahlenklinik
Purpose: Digital processing may be performed to improve the display of information contained in corresponding DRRs and EPIs in order to optimize the verification procedure. The purpose of this study was to evaluate the effects of edge enhancement and edge detection techniques. Methods and materials: DRRs and EPls of conformal treatments of 10 patients treated with cancer in the pelvic and head&neck region were processed using unsharp-masking and Sobel's algorithm. Density profiles of selected bony anatomic landmarks were used to quantitatively assess their local contrast, sharpness and their spatial position. The dynamic range of DRRs and EPls after processing was evaluated by grayscale histograms (8 bit). The results of the processed data were compared with the information of the raw image. Results: The unsharp-masking technique produced a consistent enhancement of the local contrast and sharpness of bony edges in DRRs as well as in EPls. The dynamic range was preserved and no significant spatial errors occurred, on condition that the edge pixel radius and threshold value were adequately set (usually < 5 and 2-15, respectively) to prevent introduction of artifacts and additional noise. The Sobel operation was significantly distorted by image noise, especially in low contrast regions of the skull base, e.g. the cribriform plate. Larger bony edges, e.g. the symphysis, were consistently detected. Conclusion: Unsharp-masking provides a practical method for improving the visualization of finer bony edges and can optimize the verification procedure. Edge detection by Sobel's algorithm is to be used with caution because of the introduction of artifacts by image noise.
Strahlenther Onkol 2004. Sondernr. 1 © URBAN &
VOGEL
Qualitatssicherung in der Strahlentherapie am Beispiel der Neuroachsenbestrahlung in Ruckenlage M. Miemietz); F. Bruns}; B. Polivka}; J.H. Karstens!; M. Bremer} lMedizinische Hochschule Hannover, Abteilung Strahlentherapie und spezielle Onkologie
Ziele: Die Bestrahlung der Neuroachse in Riickenlage besitzt gegeniiber derjenigen in Bauchlage erhebliche Vorteile hinsichtlich Prazision und Durchfiihrbarkeit. 1m Rahmen der Qualitatssicherung (QS) kommt insbesondere der Uberpriifung der Feldanschliisse eine besondere Bedeutung zu. Methoden: Seit 7/97 erhielten bisher 34 Patienten eine kraniospinale Bestrahlung in Riickenlage. Die mediane Gesamtdosis betrug spinal 35 (23,4--40) Gy. Nach Maskenfixation und 3-D-Bestrahlungsplanung erfolgte die tagliche Einstellung der Bestrahlungsfelder millimetergenau iiber eine Referenzpunktbasierte Verschiebung des Bestrahlungstisches. Zur prazisen Verifikation der Feldanschliisse dienten kommerziell erhaltliche, aus Kostengriinden zugeschnittene Therapiefilme. Ergebnis: Bei allen Patienten war die kraniospinale Bestrahlung technisch und hinsichtlich der Compliance gut durchflihrbar. Die Auswertung der vorliegenden 455 Feldanschluss-Verifikationen ergab eine Feldiiberschneidung von max. 5 mm in 2% der Faile. Nur in einem Fall war eine Uberpriifung des Bestrahlungsplanes erforderlich. Die beobachteten Abweichungen liegen iiberwiegend im Bereich der mechanischen Tischverschiebe-Ungenauigkeit. Die detaillierte Analyse umfasst weiterhin die Anzahl der erforderlichen Feld- und Blendenkorrekturen anhand der zusatzlich regelmaBig durchgefiihrten Verifikationsaufnahmen, die Anzahl der Unterbrechungen sowie die Toxizitatsdaten (z.B. Blutbildkontrollen). Schlussfolgerung: Die Neuroachsenbestrahlung in Riickenlage ist prazise und mit einfach zu verifizierenden Feldanschliissen gut reproduzierbar. 1m Rahmen der QS sind regeimaBige Feldanschlusskontrollen zusatzlich zu den iiblichen Verifikationsaufnahmen unerlasslich.
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Physik
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Strahlenther Onko12oo4;180 {Sondernr 1):72
Strahlenther Onko12004;180 {Sondernr 1):72
Active Breathing Control: Atemtriggerung im Rahmen der stereotaktischen Bestrahlung der Lunge
Verzicht auf einen Simulator und Ersatz durch ein CT, virtuelle Simulation und Portal-Imaging-System
R. Holyl; E.A. Lazaridis1; B. Gagef1; B. Asadpour; M.J. Eble1 lUnivers. Klinikum Aachen, Strahlentherapie
M Sure 1 . f Klein]. H Saleske1 . T Riedel]' P Hirnle 1 lStiidt. Kli~iken Biel~feld, Kli~ik' flir Str;hl~ntherapie
Hintergrund: Bei der Bestrahlung intrathorakaler Strukturen hat die Atmung einen signifikanten Einfluss auf die GroBe und Abgrenzung des CTVIPTV. Die durch Atmung hervorgerufenen Ungenauigkeiten variieren und sind von der Tumorlokalisation und Patientenfixation abhangig. Methodik: Ein "aktives Atmungskontrollsystem" wird von der Firma ELEKTA angeboten. Dieses ermoglicht eine Reduktion der Atembewegung durch temporare, reproduzierbare Uberwachung des inspiratorischen und expiratorischen Atemvolumens. Der Patient atmet liber ein Mundstlick und kann die Atemkurve liber ein Display verfolgen. Es erfolgte eine temporare Sistierung der Atmung bei Vorgabe eines inspiratorischen und expiratorischen Atemvolumens. Bisher erhielten zwei Patienten mit insgesamt 5 Lungenmetastasen ein Spiral-CT in 5-mm-Schichten in Atemlage der Inspiration und der Expiration. Erganzend erfolgte ein weiteres Spiral-CT mit Bauchpresse. Die CT's wurden ohne erneute Lagerung des Patienten einmalig wiederholt. Die Koordinaten der Metastasen wurden anhand des stereotaktischen Rahmens bestimmt und die craniocaudale, laterale und anterior-posteriore Verschieblichkeit in der Reproduktion gemessen. Ergebnisse: Es finden sich interindividuelle Positionsabweichungen des GTV in definierter Atemlage ohne erneute Lagerung des Patienten. Die durch Atmung hervorgerufene Variabilitat des GTV kann mithilfe des "aktiven Atmungskontrollsystems" auf wenige mm reduziert werden und scheint hier der alleinigen Bauchpresse liberlegen. Schlussfolgerung: Ziel ist es, in weiteren Messungen die Reproduzierbarkeit der Atemtriggerung zu liberprlifen und die Positionsabweichungen individuell in die Zielvolumendefinition einzubeziehen.
Ziele: Bestrahlungsplanung und Verifikation mit einem CT, Planungsprogramm und einem Portal-Imaging-System als Ersatz flir die folgende wesendlichen 5 Funktionen eines Simulators. 1. Verifikation eines Bestrahlungsfeldes, 2. schnelle 2D Bestrahlungsplanung, 3. Uberprlifung der Lage kritischer Organe, 4. Kontrolle von Lage des Patienten, 5. Rekonstruktion von Hautmarkierungen. Methode und Ergebnis: 1. Zwischen 7/02 und 6/03 wurden flir 550 Patienten nach CT-Planung PI-Bilder ohne Simulatorplanung erstellt. Der Zeitaufwand flir den Vergleich eines PI-Bildes mit dem DRR lag bei 1,2 Minuten pro Feld. Flir kleine Felder und Einstellungen im unteren Mediastinum bei bis zu 5 Minuten. 2. Durch Verwendung eines guten PI-Systems, von Doppelbelichtungen sowie klinischer Erfahrung ist eine Direkteinstellung am Beschleuniger ohne Simulation moglich. Eine CT-Planung ist aber schon in 45 Minuten (CT bis Bestrahlungsende) durchflihrbar. 3. Zur Kontrolle kritischer Organe im Bestrahlungsfeld wird ein neues CT mit dem Planungs-CT anhand der Hautmarkierungen "gematcht". 1m liberlagerten Bestrahlungsplan kann die Erfassung der Organe zu aktuellen Lagerungsbedingungen dargestellt werden. 4. Lageanderungen des Patienten konnen durch ein Planungs-CT als Einzelschicht-CT oder wahrend einer Bestrahlungs durch PI-Bilder im "Cinemode" dokumentiert werden. 5. Zur Rekonstruktion von Hautmarkierungen werden, in weniger als 10 Minuten, CT-Schnitte urn das vermutete Isozentrum gefahren, dieses im Vergleich mit dem Eclipse-Plan markiert und liber ein Lasersystem auf die Haut projeziert. Schlussfolgerung: Durch das System kann ohne Funktionsverlusst auf einen Simulator verzichtet werden. Dem Patienten wird eine Untersuchung erspart.
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Strahlenther Onkol 2004;180 {Sondernr 1):72
Strahlenther Onko12004;180 {Sondernr 1):72
Correlation of ultrasound-based image-guided targeting and port film suggested patient shifts based on bony landmark assessment M. Fuss1; S.x. Cavanaugh1; B. Forthuber; B.J. Salter; P. Lukas2 lUniversity of Texas Health Science Center at San Antonio, Radiation Oncology; 2University Hospital Innsbruck, Radiation Oncology
To establish a treatment position verification method allowing the correlation between conventional port films and ultrasound-based image-guided targeting using the BAT device (Nomos Corp.) in the assessment of the resulting patient setup following BAT targeting in prostate cancer external beam radiotherapy. Following BAT prostate targeting and associated table shifts, we assessed the device's ability to utilize the symphysis as a distinct bony pelvic landmark indicating a consequent "misalignment". In 18 patients, BAT derived bony landmark "misalignments" along the three principal room axes were recorded twice. Subsequent perpendicular port films were acquired and compared with DRRs by four physicians. The port film derived misalignments along the x, y, and z-axis were averaged to represent the gold standard. Shifts were correlated on an axis-by-axis basis, assuming that shifts suggested by imaging methods with equivalent capabilities to detect misalignment will exhibit a high degree of linear correlation and a slope of 1.0. Average shifts in x, y, and z-axis derived from BAT and port film analysis were -0.8, 7.3, and 1.5 mm, and -2.0, 8.3, and 0.9 mm, respectively. The fit of BAT and port film derived correctional shifts along the respective axes had slopes of 0.87, 1.04, and 0.87 (RSquare: 0.54, 0.82, 0.69). Mean variance between modalities was 1.2, 1.0, and 0.7 mm, respectively. The present study documents that bony landmarks may be targeted by an ultrasound-based image-guidance device and that accordingly derived patient shifts are highly correlated with conventional, port film derived assessments. This approach may be helpful in implementing new prostate targeting technology and for ongoing quality assurance.
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Laser-Soft-Docking-System zur Ausrichtung eines Linearbeschleunigers fur die Intra-operative Bestrahlung T. Riedef1; P. Hirnlel ; M. Surel; f. Klein l ; H. Saleske l lStadtische Kliniken Bielefeld-Mitte, Klinik flir Strahlentherapie
Ziele: Die intra-operative Strahlentherapie (IORT) bietet als Teil einer modernen, multimodalen onkologischen Behandlung eine gute Moglichkeit, die lokale Tumorkontrolle weiter zu verbessern. Neben einer sehr hohen Genauigkeit bei der Erfassung des Zielvolumens, kann die IORT eine maximale Schonung des Normalgewebes gewahrleisten. Der Aufwand, den diese Methode erfordert, ist einer der wesentlichen Nachteile. Urn eine weitere Verbreitung der IORT zu erreichen, sollten Methoden entwickelt werden, die logistischen, finanziellen und praktischen Probleme zu minimieren. Die Entwicklung eines neuen Laser-Soft-Dockings soll einen kleinen Beitrag zur Losung dieser Probleme durch eine Vereinfachung und zeitliche Verklirzung des Dockingmanovers liefern. Demonstriert werden sollen das Prinzip und die Durchflihrbarkeit des neuen Systems. Methoden: Das in unserer Klinik entwickelte Soft-Docking basiert auf einer Laser-Distanzvermessung eines im Korper des Patienten positionierten, Luft aquivalenten "Platzhalters" mit einem LASE®-Distanzmesser (Triangulationsverfahren). Die flir die IORT notwendige Position des Varian®-CL2100-Linearbeschleunigers wird auf Basis dieser Messung im Computer berechnet und auf die berechneten Koordinaten eingestellt. Ergebnis und Schlussfolgerung: Eine Berechnung der erforderlichen Position des Beschleunigers flir die IORT ist moglich und kann zu einer Verklirzung des Dockingmanovers flihren. Eine Verbesserung der Genauigkeit der Einstellung ist unter Beriicksichtigung des Zeitaufwandes ebenfalls moglich. Als kleiner Beitrag flir die weitere Verbreitung der IORT kann das neue Laser-Docking-System nlitzlich werden.
Strahlenther Onko12004' Sondernr., © URBAN &
VOGEL
Physik
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Strahlenther Onko12004;180 (Sondernrl):73
Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1):73
Gamma Knife Treatment Planning System (LGP) vs. Brainlab Treatment Planning System (BSCAN) for identical medical indications E.A. Lazaridisl ; C. Horstmann 2; H. Schoepgens2; A. Van Eck2; O. Bundschuh2; A. Van Oosterhuc3; M Pinkawa l ; MJ. Eble2
'University Hospital Aachen, Germany, Radiotherapy; 2Gamma Knife Centre Krefeld, Germany, Radiosurgery; 3University Hospital Aachen, Germany, Neurosurgery In this Study we compare BrainLab (BSCAN) with Gamma Knife (LGP) treatment plans. 6 Patients with benign tumors (tumor volume between 1-15 cm3) were evaluated. Three different techniques were used with BrainLab planning system: a) Conformal beams, b) IMRS, and c) Conformal Arc. The following parameters were compared: Dmin, Dmean, Isodose 90, Conformal index, Radiated normal tissue Volume, Homogeneity index. Quality assurance procedure was done as followed: a) the precision of beam alignment for both treatment systems LGP vs. BSCAN. The radial distance of measured and calculated relative dose profiles must not differ by more than 1 mm. Two Gafchromic films were exposed with each modality. The films were irradiated in perpendicular planes in a human tissue equivalent spherical phantom. The measured density profiles were converted to dose profiles by means of an optical density - dose calibration curve. b) accuracy, which is defined as the distance between the radiological center and the mechanical center. This was calculated and compared to the specification tolerance for the Gamma Knife and the Linac. The opportunity to have two different planning systems treating the same pathology with equivalent good outcome is strongly evident regarding this study. For further evaluation a number of at least 10 patients are needed (in progress). Radiobiological aspects for different treatment modalities at the same medical indications will be analysed and discussed also in our study.
Empfehlungen zur klinikinternen dosimetrischen Eingangsprufung von 106-Ru-Augenapplikatoren nach der NIST-Kalibrierung T. W. Kaulich ' ; J. Zurheide2; W. Budach3; N. Fridtjof; M. Bamberg' 'Universitatsklinik flir Radioonkologie Tiibingen, Abt. Medizinische Physik; 2BrainLAB AG, Heimstetten, Germany; 3Universitatsklinik flir Radioonkologie Tiibingen, Abt. Radioonkologie
Ziele: Die Kalibrierung der Dosisleistung von l06Ru-Augenapplikatoren wurde im Jahre 2002 durch des NIST (oberste USA Bundesbehorde flir das Messwesen) auf den Stand der Technik gebracht. Diese Neukalibrierung, die eine ASMW (DDR) Kalibrierung aus dem Jahre 1987 ersetzte, ergab, dass die bisher im Zertifikat der Herstellerfirma Fa. Bebig (Berlin) angegebenen Dosisleistungswerte im 95%-Konfidenzintervall vom 0,56fachem bis zum 2,58-fachem von den tatsachlichen Dosisleistungswerten abweichen. Der Anwender sollte - trotz dieser erfreulichen Entwicklung aile ' 06Ru-Applikatoren vor der Anwendung am Patienten einer klinikinternen Eingangspriifung unterziehen. Material (Methoden): Der Anwender sollte die im Herstellerzertifikat angegebenen Tiefendosiswerte iiberpriifen und zusatzlich den Bremsstrahlungsanteil auf Kontaminationsfreiheit inspizieren. Die Dosisleistungswerte im Kalibrier-Referenzpunkt in 2 mm Tiefe sollten wie in Strahlenther OnkoI2001;177:616-23 beschrieben gemessen werden. Ergebnis: Die bisher in Tiibingen - nach der NIST-Kalibrierung - gemessenen relativen Tiefendosiskurven stimmen sehr gut mit den Herstellerangaben iiberein und zeigten keine Kontamination. Die im Kalibrier -Referenzpunkt gemessenen Dosleistungswerte verschiedener '06Ru-Applikatoren waren konsistent, d.h. das 95 % -Konfidenzintervall der Messwerte betrug±2%. Schlussfolgerung: Der Patient profitiert von dieser Entwicklung bei seiner lebensbedrohenden Erkrankung in besonderem MaBe, weil nach der NIST-Kalibrierung ein solides und zuverlassiges physikalisch-technisches Fundament vorhanden ist, das Radioonkologen und Ophthalmologen neue therapeutische Moglichkeiten eroffnet. Ausserdem besteht die Hoffnung, dass '06Ru-Augenapplikatoren nun bald auch den Patienten ausserhalb Europas angeboten werden.
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Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):73
Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):73
Treatment set-up verification: quality assurance technique for LlNAC-based stereotactic radiosurgery/ radiotherapy using micro multi-leaf collimator
Virtuelle Simulation von GroBfeldtechniken auf der Bodenliege
E. A. Lazaridisl ; K. Xydis2; K. Theodorou2; C. Kappas2; MJ. Eble'
u. Canswindtl ; N. Weidner'; T. Hehr'; M Buchgeisterl ; B. Weigel'; W. Budach l ; M. Bambergl 'Eberhard-Karls-Universitat Tiibingen, Klinik flir Radioonkologie
Isocenter accuracy and treatment set-up verification of stereotactic radiotherapy/radiosurgery procedure was examined with the classical optical and a new computational method. Linear accelerator stability was tested for possible sagging when the BrainLAB micro multi-leaf collimator (mMLC) was mounted. Isocentric shots were acquired on a series of radiographic films using the BrainLAB holder. A simple mathematical derivation was applied to measure distances of gantry deviation from the non-deviated origin (classical optical method). Results were compared to data obtained from the identical test without the collimator mounted, as well as with the use of a different holder. Furthermore, the films were digitized and an algorithm was developed to assess algebraically uncertainties (computational method). After digitalization of the films to images, they were then analyzed through a special software tool, which converts each image to its numerical representation of pixel size, ranging from 0 to 255. Considering the reference distribution of pixel size as that in the case of zerogantry angle (G = 00), variations in pixel size in comparable regions for different angles were detected and calculated through the algorithm. The output from both visual and evaluative method was compared. Frequent repetitions of the so-called "Winston-Lutz" test, proved the necessity of this simple quality assurance test. Film digitalization should lead to more precise numerical determination of individual tests. Overall, the classical approach followed by an algebraic evaluation is a fairly satisfying quality assurance method for target verification and a very cost effective way to approve stereotactic treatments.
Ziel: GroBfeldtechniken wie total nodale Bestrahlungen erfordern einen hohen FHA. Bei entsprechenden FeldgroBen ist zur Vermeidung von Dosisinhomogenitaten durch Feldanschliisse der Einsatz der Bodenliege sinnvoll. Die konventionelle Bestrahlungsplanung ist dabei neben der Erhebung reprasentativer Korperdurchmesser auf Messaufnahmen mit entsprechend hohem Fokus-Film-Abstand beschrankt. Ziel dieser Arbeit ist es, die MogIichkeit einer virtuellen Simulation in diesem Kollektiv zu untersuchen. Methode: Zur Planung wurde Exomio eingesetzt. 1m Programm war die Konfiguration einer weiteren Gerateauswahl mit einem entsprechend hohen Fokus-Abstand notig. Nach Einzeichnung und Drahtmarkierung der Laserkoordinaten yom CT auf der Patientenhaut werden CT-Schnitte je in Bauch- und Riickenlage gefahren. Mit Exomio werden FeldgroBe, Einstrahl- und Kollimatorwinkel festgelegt. Nach Konturierung evtl. Risikooder Zielvolumina wird die Blockkonfiguration bestimmt. Korperdurchmesser und FHA konnen direkt aus den CT -Schnitten bestimmt werden. Ergebnisse: Seit 9/02 wurden 6 Pat. virtuell geplant. Die Lokalisation innerer Organe mit Hilfe der CT-Information ist leichter und exakter moglich. Die Einstellung am Beschleuniger iiber einen hautmarkierten Referenzpunkt ist identisch zur Planung mit Messaufnahme. Lagerungsvariabilitaten lassen sich durch langere Hautmarkierungen der Laser im CT verringern. Feld- und Blockkonfiguration stimmen in Feldkontrollaufnahme und Planungs-DRR iiberein, Ungenauigkeiten resultierend aus u.U. notigem Aneinandersetzen mehrerer Messaufnahmen entfallen. Schlussfolgerung: Die virtuelle Simulation von GroBfeldern auf der Bodenliege ist gut durchflihrbar und erlaubt eine exaktere Organ-, B1ockund Feldlokalisation bei etwa gleichem Zeitaufwand.
'University Hospital Aachen, Germany, Radiotherapy; 2University Hospital Larissa, Hellas, Radiotherapy
Strahlenther Onkol2004· Sondernr. 1 © URBAN & VOGEL
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Physik
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Strahlenther Onko12004;1S0 (Sondernr 1):74
Strahlenther Onkol2oo4;1S0 (Sondernr 1):74
Reliability of ultrasound-planned rectal dose in prostate H DR-brachytherapy S. Konemann!; S. B. Muller!; K. Janke!; T. Bolling!; M. Glashorster!; C. Weininlf; A. Schuck!; U. Schiifer!; N. Willich 2
lUniversitiitsklinikum Miinster, Strahlentherapie - Radioonkologie; 2Universitiitsklinikum Miinster, Urologie
Objective: Prostate High-Dose-Rate (HDR)-brachytherapy in combination with external irradiation plays an important role in organ preserving curative intended therapy of prostate cancer. Early and late effects of risk organs like rectum limit the totally available dose for definitive treatment. Aim of this investigation was to evaluate rectum and prostate location and to characterize rectal dose under the anatomical conditions of HDR prostate brachytherapy. MateriallMethod: Five patients, elected for definite curative intended combined tele-brachytherapy, were characterized. Rectum and prostate locations were determined by CT and MRT before brachytherapy and ultrasound technique under the conditions of brachytherapy. Rectal doses were measured by thermoluminescence dosimetry (TLD) and ion chamber dosimetry and compared with calculated doses of ultrasound-based individually planned brachytherapy. Results: Prostate and rectum show relative movements dependent on rectum conditions. After application of the brachytherapy needles, the prostate and borders of the organ are static and movement of rectum wall is determined predominantly by rectum filling conditions. Transversal and longitudinal orientated dosimetry assessed by TLD and ion chamber measurements show dose gradients in different parts of the rectum. The calculated rectal doses of ultrasound based planning show equivalent doses to the measured values in the rectum. Conclusion: Transversal diameter of the rectum should be decreased as far as possible during HDR-brachytherapy of prostate. Careful documentation and limitation of irradiated rectum volumes offers the potential of reducing early as well as late side effects of this organ.
P-153 Strahlenther Onkol2oo4;1S0 (Sondernr 1):74
Untersuchung zur Lagevarianz des CTV im Rahmen der primaren Radiotherapie (Slindig window) des Prostatakarzinoms
CT-Verifikation auf dem Bestrahlungstisch: Evaluation der Isozentrumsgenauigkeit bei der stereotaktischen Bestrahlung von Lungen- und Lebertumoren J. Wulf; K. Baieri; U. Hiidinger; G. Muller!; T. Krieger!; O.A. Sauer!; M. Flentje! lUniversitiit Wiirzburg, Klinik fiir Strahlentherapie; 2St. Vincentius-Kliniken, Karlsruhe, Klinik flir Strahlentherapie
Ziel: Evaluation der Reproduzierbarkeit des Isozentrums bei der stereotakt. Bestrahlung (ESRT) von Lungen- u. Lebertumoren. MateriaI/Methode: ESRT b. 40 Lungen- (intrapulm. n = 26, Thoraxwand n=11, mediastinalnah n = 3) u. 10 Lebertumoren. Lunge: fixiert (n = 4), mobil ohne Bauchpresse (n = 22), mit BP (n = 14). Leber: aile mit BP. Einzeit-Rad. mit 1 X 26 Gy (n = 21), fraktioniert 3 X 10-3 X 12.5 Gy (n = 26), anderes (n = 3). Summe der Fraktionen: n = 115, Anzahl der Verifiaktionen: n = 94 (82%). Bestrahlung im stereotakt. Korperrahmen (ELEKTA Instr.). CT-Verifik. auf Carbon-Bestrahlungstisch m. mobilem CT m. Gantryvorschub (Philips). Best. der akt. Zielpunktkoordinate mittels einer eigens programmierten software, die die Bestrahlungsplanungsdaten (Zielpunkt, structure-sets CTV/PTV) in das Verifikations-CT iiberspielt. Korr. der Zielpunkt-Koordinate anhand anat. Strukturen und der erwiinschten Lage der CTV-/PTV-Konturen. Eva!. der Atemmob. durch Vg!. von Orts- und Zeitstudien. Schichtdicke 5 mm. Ergebuis: Reliabilitiit der max. Abw. der software gegeniiber Handmessung im Mittel 0.4 mm (SD 0.52 mm) in long., 0.83 mm (SD 0.47 mm) in lateraler und 0.47 mm (SD 1.3 mm) in ap-Richtung. Reproduzierbarkeit des Zielpunkts gemessen mit software im Mittel long. 2.98 mm (SD 2.0 mm; minimax 0.5-11mm), lateral 1.85 mm (SD 1.51 mm; 0--6 mm), ap 2.59 mm (SD 1.95 mm; 0.2-10.3 mm). 3-D-Vektor im Mittel 4.85 mm (SD 2.37 mm; min-max. 1.75-12.47 mm), im Maximum 5.96 mm (SD 2.66 mm; min-max. 1.75-12.47 mm). Long. Atemmobilitiit aller targets mit software gem. im Mittel 0.46 mm (SD 0.82 mm; min-max 0--4 mm). Schlussfolgerung: Die Messung der 3-D-Vektoren mit einer mitt!. Abw. von 4.85 mm vom geplanten Zielpunkt zeigt, dass die CT-Verifikation mit Korrekturmoglichkeit bei Verwendung von Sicherheitsabstiinden von 5 mm zur PTV-Def. erforderlich ist.
PV-155 Strahlenther Onkol2oo4;1S0 (Sondernr 1):74
Adaptive Bestrahlung in der extracraniellen Stereotaxie: Software zur Integration der CT-Verifikation auf dem Bestrahlungstisch
B. Hentsche[l; W. Oehleri lSiidharz-Krankenhaus Nordhausen gGmbH, Radioonkologie und Strahlentlherapie
J. Wulf; K. Baier! IUniversitiit Wiirzburg, Klinik fiir Strahlentherapie
ZielsteUung: Wiinschenswert ist flir die Hochdosisradiotherapie (> 75 Gy) des Prostatakarzinoms ein moglichst lagestabiles CTV. Da bisher differente Angaben iiber das optimale PTV bei der Prostata (als Ausgleich der anatomischen Lagevarianz und Positionierungsungenauigkeit) bestehen, wurde in der vorliegenden Serie die LagevariabiliHit der Prostata wiihrend des Behandlungszeitraumes gepriift. Methodik: In einer konsekutiven Serie mit 12 Patienten (Prostatavolumen: 49-114 cm3) wurde wiihrend der IMRTwochentlich ein Kontroll-CT der Beckenregion (Slice 5 mm) durchgeflihrt und die Lagevarianz der Prostata dem Planungs-CT gegeniibergestellt. Unser Planungsmodul "Varis-Vision" erlaubt anhand von 4 Match-Punkten das Aufeinanderprojezieren knocherner Strukturen. Nach diesen Matching konnte die aktuelle Lageabweichung der Prostata in jedem der 7 Serien-CT's dreidimensional bestimmt werden. Ergebnis: Die mittlere anatomische Lagervariabilitiit der Prostata bei den untersuchten Patienten betrug in lateraler Richtung 0,6 mm, in craniocaudaler Richtung 0,63 mm und anterior-posteriorer Richtung 1,6 mm. Als max. Abweichungen wurde bei 2 Patienten der Untersuchungsgruppe in lateraler Richtung 4,6 mm, in craniocaudaler Richtung 5 mm sowie anterior/posteriorer Richtung 10,8 mm ermittelt. Bei 13 (3,1 %) aller ermittelten Messwerte war die Lageabweichung oberhalb von 4 mm. Schlussfolgerung: Craniocaudale Abweichungen von der primiiren Lage der Prostata im Bestrahlungsplanungs-CT sind bei einer Schnittdicke von 5 mm nicht sehr genau zu bestinunen. Obwohl die mittlere anatomische Lagevariabilitiit der Prostata sehr gering ist, sollten die max. Lageabweichungen im einzelnen Fall flir das resultierende PTV beriicksichtigt werden.
Ziel: Programmierung einer software, die die aktuellen Isozentrums-Koordinaten aus der CT-Verifikation auf dem Bestrahlungtisch berechnet, mit den eingestellten Koordinaten vergleicht und damit die Ermittlung eines Verschiebevektors ermoglicht. Material und Methode: Bestrahlung im stereotakt. Korperrahmen (SBF; ELEKTA Instr.), CT-Verifikation auf Carbonfaser-Bestrahlungstisch mit mobilem CT (Philips) mit Gantryvorschub. Zur Bestrahlungsplanung sowie CT-Verifikation scannen einer Ortsstudie sowie einer Zeitstudie (15 sec kont. scan, Rekonstruktion von 1 Bild/sec) zur Bestimmung der Atembeweglichkeit. Registrierung des stereotakt. Systems aus Planungs- und Verifikationsstudie anhand von Markern in den Seitenwiinden des SBF ("bar code"). Autom. Ubertragung der Zielpunktkoordinate und structure-sets aus dem Bestrahlungsplan in die Verifikationsstudie mittels DICOM-RT. Manuelle Korr. d. Zielpunkts anhand anatom. Charakteristika d. targets bzw. d. transferierten CTV- und PTV. Bewertung der Giiltigkeit der z-Schicht aus der Ortstudie durch Vg!. mit d. Zeitstudie. Autom. Berechnung der cranio-caudalen Atemmobilitiit durch Vg!. der target-Konturen aus Zeit- u. Ortsstudie mittels quantitativer Pixel-Dichte-Differenz oder mutual information. Vorschlag einer Liingskorrektur. Ergebuis: Zuverliissige Ubertragung der Planungsdaten in das Verifikations-CT. Einfache Korrektur des Zielpunkts anhand anatomischer Kriterien oder durch Anpassung des CTV/PTV. Einfache Berechnung des Verschiebevektors durch Vergleich der Ist- und Soll-Koordinaten. Schlussfolgerung: Genaue Bestimmung der aktuellen Zielpunktkoordinate mit anschliessender Adaptionsmoglichkeit. Berechnung nicht nur anhand einer zu einem zufiilligen Zeitpunkt gescannten Schicht, sondern Integration der Atemmobilitiit in die Berechnung.
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Strahlenther Onkol2oo4' Sondernr. 1 © URBAN &
VOGEL
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Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1):75
Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):75
Optimierung der Kompensator-IMRT durch Erweiterung des ,,1M-Range" H. Salz I; T Wiezoreki; M. Scheithauer; W. Kleen 1; M. Schwedas 1; l. BeckI; T Wendti 'Universitatsklinikum lena, Radiologische Klinik
Kompensatoren gestatten die Applikation intensitatsmodulierter Felder mit hoher raumlicher und dosimetrischer Genauigkeit. Die klinische Anwendung crfolgt in unserer Klinik bislang mit Kompensatoren aus Zinngranulat-Wachs-Gemisch. FUr eine Erweiterung des Transmissionsbereiches (,,1M-Range") und somit eine bessere Schonung der Risikoorgane wurde die Verwendung von MCP96 als Kompensatormaterial vorbereitet und evaluicrt. Dieser Beitrag beschreibt die Ergebnisse dieser Untersuchungen. Materialien und Methoden: Erzeugung der Fluenzprofile: manucll (Modifix, MCP Med. Int.) oder invers (Konrad, Siemens OCS) Berechnung der Kompensatorprofile: Helax-TMS (Theranostic) Kompensatorfertigung: Frasmaschine Autim03D (MCP Med. Int.) Beschleuniger: Mevatron KD2 (Siemens OCS) Dosimetrie: Filme EDR2 (Kodak), Lumiscan, Verisoft und Ionisationskammern (PTW Freiburg). Durchfiihrung und Ergebnisse: KUhlt fhissiges MCP96 an einer Metallplatte ab, so sind Lunker vernachlassigbar. Weitere Messungen belegen die Reproduzierbarkeit und die Homogenitat des Materials, die Prazision der Fertigung sowie die Genauigkeit der Dosisberechnung. Das ,,1M-Range" betragt fur Zinngranulat -Wachs-Gemisch (Photonen 6 MV) 44--100% und fur MCP96 16--100%. Daraus ergeben sich folgende Vorteile: ,,1M-Range" vergleichbar mit "step-and-shoot" - > inverse Planung mit step-and-shootPlanungssystemen (Konrad) moglich - keine kompensatorbedingte Limitierung bei Schonung von Risikoorganen - Verzicht auf Blocke Zusammenfassung: Hochwertige Kompensatoren sind sowohl mit Zinngranulat-Wachs-Gemisch als auch mit MCP moglich. Kompensatoren aus MCP ermoglichen aber eine einfachere Bestrahlungsplanung, ggf. eine bessere Schonung von Risikoorganen sowie einen Verzicht auf Blocke.
Darstellung der intrathorakalen Tumorbeweglichkeit wahrend des Atemzyklus durch dynamische MRT C. Plathow I; S. LeyI; C. Finki; M. Puderbach I; W. Hosch 2; A. Schmiih[3; H.-v. Kauczor
'Deutsches Krebsforschungszentrum, Abteilung Radiologie, Heidelberg; 2Universitatsklinikum Heidelberg, Abteilung Radiologie; 3Thoraxklinik Heidelberg, Abteilung Radiologie Ziel: Darstellung der Lungen- und Tumorbeweglichkeit im Atemzyklus unter Verwendung der dynamischen MRT. Auf dieser Basis wird zur Optimierung strahlentherapeutischer Therapiekonzepte ein individuelles Sicherheitsrandkonzept vorgestellt. Material und Methoden: Bei 20 Patienten mit einem solitaren Lungentumor wurden unter Verwendung der dynamischen MRT die Positionen und Mobilitat von Zwerchfells und Lungenregionen gemessen und mit denen der tumortragenden Gegenseite verglichen (trueFISP (TEITR: 1.7/37.3 ms; flip angle: 65°; receiver bandwith: 977 Hz/pixel; field of view (FOV): 375 X 400; matrix 149 X 256; slab thickness: 10 mm; voxel size: 2.5 X 1.6 X 10 mm 3, zeitliche Auflosung 3 Bilder/Sekunde). Auf Basis der Tumorbeweglichkeit bei ruhiger Atmung erfolgte ein MRT-basiertes Sicherheitsrandkonzept. Ergebnis: Bei guter diagnostischer Bildqualitat zeigte sich die Lungenbeweglichkeit in den caudalen Regionen signifikant hoher als in den cranialen Regionen (p < 0.05). Insgesamt konnte bei allen Lungenregionen mit einem Tumor eine signifikant geringere Mobilitat als bei nicht-tumorassozierten Regionen der Gegenseite nachgewiesen werden (p < 0.05). Die Tumorbeweglichkeit zeigte selbst bei ruhiger Atmung eine hohe interregionale Variabilitat. Es wurde ein Sicherheitsrand von 3.4 mm bei Tumoren der cranialen, 4.5 mm der mittleren und 7.2 mm der caudalen Lungenregion berechnet. Schlussfolgerung: Die dynamische MRT ist eine einfache nicht-invasive Methode, urn die intrathorakale Tumormobilitat zu bestimmen und kann als Basis fur hochprazise Therapieverfahren herangezogen werden.
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Strahlenther Onko12oo4;180 (Sondernr 1):75
Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):75
Ein Phantom zur Untersuchung der Funktionalitat von atemsynchronisierter Strahlentherapie
c. Hoinkisl; D. Lehmann2; C. Rothe; P. Zahn 2
'Universitatsklinikum Dresden, Strahlentherapie, Medizinischc Physik; 2Universitatsklinikum Dresden Ziel: Urn die technische Funktionalitat einer atemsynchronisierten Strahlentherapie zu untersuchen, wurde ein Phantom entwickelt, welches Organbewegungen im Thoraxbereich simuliert und die dosimetrische Verifikation der Bestrahlung ermoglicht. Material und Methode: Die Anforderungen an das zu entwickelnde Phantom waren: harmonische Bewegungen zur Simulation von Atembewegungen mit Perioden von 2-6 s, variable Amplitudenhohen von 0.2-3 cm, Pausen zur Simulation von Atemanhaltphasen von variabler Dauer in beiden Extremlagen, die Erzeugung eines "internen Signals" (Information tiber aktuelle Phantomlage) fur die Triggerung des Beschleunigers, Moglichkeit zur Abgreifung eines "externen Signals" durch Positionierungssysteme fur die Triggerung des Beschleunigers und austauschbare Phantomwiirfe!' Ergebnis: Das Phantom besteht aus einer Piacrylplatte, die einseitig drehbar gelagert ist und durch eine Exzenterscheibe auf und ab bewegt wird. Die Bewegungsamplitude wird verandert, indem der auf der Platte sitzende Phantomwiirfel, der zur Aufnahme von Filmen und verschiedener lonisationskammern dient, mehr oder weniger weit yom Drehpunkt der Platte positioniert wird, wodurch variable Amplituden erzeugt werden konnen. Ein Harnisch in Thoraxform aus PVC kann auf den Phantomwiirfel aufgesetzt werden. Somit konnen externe Systeme zur Bewegungstiberwachung (ExacTrac, BrainLab/Polaris, LAP) als Signalgeber fur die Triggerung des Beschleunigers (Mevatron Primus, Siemens) getestet werden. Schlussfolgerung: Mit Hilfe des Phantoms kann untersucht werden, inwieweit die einzelnen Systeme eine zuverlassige Einheit zur Applikation atemsynchronisierter Strahlentherapie bilden. AuBerdem hilft es, Erkenntnisse tiber die optimalen Triggerschwellen fur das Gating Modul des Beschleunigers zu gewinnen.
Strahlenther Onkol2oo4' Sondernr. 1 © URBAN &
VOGEL
Verwendung eines I-IMLC zur Dosiseskalation beim Prostatakarzinom M. van Kampen I; K. lungI; A. StoJ3berg1; E. Rolf; M. Damrau I; D. OetzeP; l. DebuS' lKrankenhaus Nordwest, Radioonkologische Klinik, Frankfurt; 2Universitat Heidelberg, Klinische Radiologie Hintergrund: Bei Verwendung eines GroBfeld-MLC zur Behandlung eines Prostata Ca. ergeben sich Einschrankungen beztiglich der individuellen Feldanpassung an das ZV. In dieser Arbeit sollte quantifiziert werden, welche Verbesserung durch die Verw. eines flMLC (3 mm Leaf-Breite) erreicht werden kann. Methodik: 31 Pat. wurden mittels eines flMLC in einer vorwarts geplanten intensitatsmodulierten Technik durch 6x mit 66,6 Gy bestrahlt und nach 1 lahr beztig!. der Spattoxizitat am Rektum nach LENT SOMA evaluiert. Die beobachte Nebenwirkungsrate wurde mit einer aus einer NTCP Berechnung ermittelten Wahrscheinlichkeit hierftir verglichen. Ftir aile Pat. wurde zusatzlich ein identischer BPL unter Verw. eines Standart-MLC (1 cm Leafbreite) errechnet. Die zu erwartenden NTCP und die jeweils erreich ten Dosistiberdeckungen des ZV wurden verglichen. AnschlieBend wurde eine virtuelle Dosiseskalation durchgefuhrt, bis cine NTCP von 5% am Rektum erreicht wurde. Die dabei maximal erreichbare Dosis im ZV wurde beztigl. der unterschiedlichen Techniken verglichen. Ergebnisse: 29 Pat. waren beztiglich der Tox. nach 1 1 auswertbar, beobachtet wurden 0/29 Grad II, III oder IV, 1129 Grad I Tox. Die durchschnittliche NTCP betrug 0,91 % fur die Verw. eines flMLC und 1,16% bei Verw. eines lcm MLC. Wtirde eine NTCP von 5% akzeptiert, konnte unter Verw. eines flMLC 84,0 Gy eingestrahlt werden, bei Verw. eines lcm MLC lediglich eine Dosis von 81,8 Gy. Die 90% Isodose umschloss in beiden Gruppen 98,4% des ZV. Schlnssfolgerung: Die Verw. eines flMLC zur Dosiseskalation fuhrt zu einem Vorteil. Dieser fuhrt im Modell erst bei Gesamtdosen von tiber 80 Gy zu klinisch relevanten Unterschieden. 1m Einzelfall kann der Vorteil einer kleineren Leaf-Breite bei besonders ungewohnlicher Zielvolumengeomtrie groBer sein.
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Physik
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Strahlenther Onko12oo4;180 {Sondernr 1):76
Strahlenther Onkol 2004;180 {Sondernr 1):76
Wie zuverlassig sind Dosisangaben bei der computertomographischen Nachplanung (CTN) einer permanenten interstitiellen Brachytherapie? M. Pinkawa}; B. Gagef1; R. Holy1; H. Borchers2; G. Jakse2; M.J. Eble}
lUniversitatsklinikum Aachen, Strahlentherapie; 2Universitatsklinikum Aachen, Urologie
Ziele: Einschatzung der Genauigkeit von Prostatavolumen (PV)- und Dosisangaben bei der CTN einer Seedimplantation. Methoden: Bei 21 mit J-125-Seeds behandelte Patienten erfolgte eine Konturierung des PV in der CT durch drei Strahlentherapeuten (STl,2 und 3; durch STI zweifach). Weitere Vergleichswerte waren ursprtinglich errechnete PV- und Dosiswerte (Planung durch STA und B). PV- und Dosisangaben wurden gegentibergestellt. Ergebnis: Verglichen mit dem vor der Implantation im Ultraschall gemessenem PV (39 ± 15 cc, MW ± SA) stimmten im CT > 30 Tage danach durch den STI konturierte PV (39 ± 13 cc, p = 1) im Gegensatz zu ST2 (54 ± 18 cc, p < 0,01) und 3 (54 ± 17 cc, p < 0,01) weitgehend tiberein. D90- und V100Werte lagen beim STl (a.151 ± 38 Gyund 89 ± 9%/b.157 ± 38 Gyund 90 ± 7%) hoher als beim ST2 (139 ± 25 Gy und 87 ± 7%) und 3 (124 ± 28 Gy und 82 ± 9%) - auBer V100 ftir STla/b vs. ST2 und STla vs. STlb aile Unterschiede signifikant. Der im ursprunglichen Plan (STAIB) in 57% erreichte D90-Wert> 140 Gy wurde nach der Konturierung von STl, 2 und 3 in 62%,38% und 33% erreicht-flir STA mit ahnlicher (36%), flir STB mit hOherer (80%) Rate als von STl, 2 und 3 eingeschatzt (27-55% flir STA, 40-70% flir STB). Schlussfolgeruug: Die Bestimmung des PV und die daraus errechneten Dosiswerte bei der CTN einer Seedimplantation sind deutlich von der konturierenden Person abhangig. V100-Werte sind im Gegensatz zu D90Werten deutlich weniger untersucherabhangig. Durch auch in 3-D-Betrachtung aufmerksame Unterscheidung der periprostatischen Muskelstrange/Samenblasen kann ein PV errechnet werden, das mit dem vor der Implantation sonographisch bestimmten gut tibereinstimmt und am ehesten dem tatsachlichen PV entspricht.
Untersuchungen zur moglichen Fehldosierung im Grenzbereich zweier aneinandergrenzender Felder D. Hahm}; H. Fees}; B. Robrandt}; P. Himle}
lStadtische Kliniken Bielefeld gem. GmbH, Klinik flir Strahlentherapie
Ziele: Bei der Durchflihrung einer Strahlenbehandlung kann es erforderlich sein, zwei Bestrahlungsfelder direkt aneinanderzugrenzen. 1m Grenzbereich kann dies zu einer Dosisunterschreitung oder -tiberhohung flihren. Ftir die eventuelle Fehldosierung im Grenzbereich gibt es im wesentlichen zwei Ursachen: 1. die Uberlagerung der Dosisverlaufe im Halbschatten der Felder. 2. die Fehlpositionierung der Blenden im Strahlerkopf. Das Ziel dieser Untersuchung ist eine moglichst geringe Fehldosierung im Grenzbereich. Methoden: Der Dosisverlauf im Grenzbereich der Felder wird durch Messungen im Wasserphantom sowie durch filmdosimetrische Uberprtifungen in einem Plattenphantom untersucht. AuBerdem wird die mogliche Fehlpositionierung der Kollimatorblenden analysiert. Die Herstellerangaben zur Positioniergenauigkeit der Blenden werden dabie durch Messung der Blendenposition tiber die Projektion des Lichtfeldes verifiziert. Die Untersuchungen erfolgen an zwei Linearbeschleunigern (Varian CLINAC CL2100 C und CL600), die beide mit einem 80-Leaf-MLC ausgestattet sind. Die dosimetrische Auswertung erfolgt mit der OmniDos-AcceptSoftware von Scanditronix WellhOfer. Schlussfolgerung: 1m Rahmen dieser Untersuchung wird der optimale Abstand flir zwei aneinandergrenzende Felder bestimmt.
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Strahlenther Onko12oo4;180 {Sondernr 1):76
Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1):76
Vergleichende Dosisbestimmung an der prostatischen Urethra mit real-time TRUS- und CT-basierter Nachplanung nach permanenter Seedimplantation
u. Maurer}; G. Maurer}; K.
Lang2; J. Zumbe 2
lStrahlentherapie am Klinikum Solingen; 2Klinikum Solingen, Urologische Klinik Einleitung: Ziel der Untersuchung ist die Bestimmung der Dosis an der prostatischen Urethra bei permanenten Seedimplantationen. Besonders wichtig ist hierbei, ob es eine Ubereinstimmung der Dosiswerte gibt, bestimmt mit der interaktiven dynamischen real-time Evaluation bzw. den im CT berechneten Werten. MateriaVPatienten und Methode: 1m Zeitraum 5-12/2003 wurde bei 22 konsekutiven Patienten nach einer Seedimplantation mit 125Jod-Seeds eine CT-basierte Nachplanung durchgeflihrt, wobei die prostatische Urethra mit einem Luft geflillten Blasenkatheter markiert wurde. Die Seedimplantation erfolgte nach intraoperativ durchgeflihrter Planung (Planungssystem VariSeed 7.017.1®). Die Nachplanung und Seederkennung wurde mit CT und TRUS (Endwerte der dynamischen real-time Implantation) durchgeflihrt. Die Parameter V120U, V150U und die D30U, DlOU und Dl U wurden in beiden Modalitaten berechnet und korreliert. Ergebnisse: Die CT Nachplanung erbrachte eine D30U und DlOU von 214,8 Gy (+42,9 Gy); 242,9 Gy (51 Gy) vs. 218,8 Gy (+33,5 Gy); 230,6 Gy (+35,7 Gy) im TRUS, p < 0,0001. Ftir die V120U und V150U lagen die Werte bei 53,4% (+ 18,7%) und30,4% (+18,6%) beider CT, und im TRUS bei 68,8% (+17,4%),35,8%(+23,7%), P < 0,0001. Bei der DIU zeigte sich mit 307,8 Gy (+142,4 Gy) im CT vs. 224,9 Gy (+41,9 Gy) im TRUS der groBte Unterschied (p < 0,00001). Die V150U, V120U und die D30U sind bei der CT kleiner als im TRUS, die DlOU und die Dl U dagegen groBer. Schlussfolgerungen: Die Markierung der Urethra bei der CT N achplanung ist flir eine genaue Dosisbestimmung an der Urethra von Bedeutung. Nicht immer gelingt im TRUS die genaue Lokalisation aller Seeds. Eine Fehlbestimmung eines einzelnen Seeds kann dadurch zu einer falschen Dosisberechnung an der prostatischen Urethra flihren.
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Problemwelt IMRT - Umstieg von CadPlan auf EclipseEntwicklungsmoglichkeiten E. Blank); A. Buchafi1; J. Bohsung2; D. Sidow}; M. Schmidt}; W. Huhnt}
lRuppiner Kliniken GmbH, Klinik flir Strahlentherapie u. Radioonkologie, Neuruppin; 2Charite Berlin, Klinik flir Strahlentherapie Ziel: Losen von Problemen bei der IMRT-Planung mit CadPlan und Eclipse. Aufsptiren von verdeckten Problemen bei der Behandlung mit der IMRT. Material: Von Oktober 2002 bis Dezember 2003 wurden 51 Patienten (35 HNO, 4 abdomimelle GroBfeld-IMRT, 9 Prostati, 1 Mamma, 1 WirbelRippen-Metastase und 1 Oesophagus) mit IMRT behandelt. Davon wurden 30 Patienten mit CadPlan und 21 mit Eclipse geplant. Ergebnisse: Es wird auf die Probleme der Indikation, der Lagerung, der Konturierung, der Optimierung, der Optimierungskriterien, Qualitatsund Fluenzkontrolle und Strahlfeld-Konfiguration eingegangen. Besonderes Augenmerk wird auf die Probleme beim Umstieg von Cadplan auf Eclipse gelegt. Schlussfolgerungen: Durch den Umstieg von Cadplan auf Eclipse und die Anwendung eines eigenen Qualitatssicherungs-System sind gtinstige Vorraussetzungen flir die Routinefahigkeit der IMRT geschaffen. Es werden weiterhin Entwicklungsmoglichkeiten flir neue IMRT-Techniken und Anwendungsmoglichkeiten aufgezeigt. Jelliumfelder und PendelIMRT als neue Techniken werden vorgestellt.
Strahlenther Onkol2oo4' Sondernr. 1 © URBAN &
VOGEL
Physik
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Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):77
Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):77
Qualitatssicherung bei der CT-Simulation am Beispiel von Kopf-Hals-Tumoren U. Melcher l; B. Hiiltenschmidtl; M.-L. Sautter-Bih[1
'Stadtisches Klinikum Karlsruhe gGmbH, Klinik flir Strahlentherapie Ziele: Bei der Ubertragung der am CT-Simulator festgelegten Feldanordnung auf den Patienten, sollte eine Kontrollmoglichkeit bei der Ersteinstellung am Linearbeschleuniger bestehen. Es wird ein LOsungsansatz am Beispiel von Kopf-Hals-Tumoren mit einem in der Routine vertretbaren zeitlichen Aufwand am Beschleuniger sowohl mit als auch ohne Portal Imaging Device (EPID) vorgestellt. Methode: Bei der ersten Bestrahlung wird der am CT-Simulator (Exomio, Fa. Medintec) festgelegte Referenzpunkt am Patienten verifiziert. Dazu wird in den Blockhalter eine Plexiplatte mit Markierung des Isozentrums eingeschoben. Es folgen Kontrollaufnahmen des Referenzfeldes mit einem Film-Foliensystem (Fuji) bzw. EPID (Elekta). Diese werden sofort visuell ausgewertet und gegebenenfalls wird eine Korrektur der Lagerung veranlasst. Nach Einstellung der Felder erfolgen vor Bestrahlung nochmals Kontrollaufnahmen. Alle Aufnahmen werden via Dicom zu Exomio exportiert und dort mit den DRRs verglichen (Matching). Bisher wurden 39 Patienten nach dieser Methode eingestellt und kontrolliert. Ergebnis: Der mittlere Zeitaufwand bei der Ersteinstellung betragt ohne Lagerung 14 min (2-4 Felder; 1-2 Referenzfelder; > = 3 Aufnahmen). In 11 von 39 Fallen wurde wahrend der Neueinstellung die Tischposition korrigiert (3--6 mm). Das anschlieBende Matching in Exomio zur Verifikation der Ersteinstellung flihrte in 7 von 39 Fallen zu einer Modifikation der Felder. Schlussfolgenmg: Das beschriebene Verfahren ist effizient und eignet sich zur Kontrolle der Ersteinstellung nach CT-SinlUlation. Insbesondere auch ohne EPID kann mit Hilfe der Markierplatte und des Foliensystems bei anschlieBendem Vergleich von Feldaufnahmen und DRRs eine sichere Reproduzierbarkeit des geplanten Bestrahlungsfeldes gewahrleistet werden.
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Vergleich der raumlich rekonstruierten mit der durch Halbleitersonden gemessenen Dosisverteilung bei HDR-Brachytherapieapplikationen H. Karle l; D. facob-Heutmann l; C. Bornl; W. Mohr1; f. Kutznerl; M. Thelen l
'Klinik- und Poliklinik flir Radiologie, Strahlentherapie, Mainz
Urn beim gynakologischen Afterloading eine Aussage liber die an den Risikoorganen applizierte Dosis machen zu konnen, werden hiiufig in-vivo Halbleitersonden eingesetzt. Moderne Bestrahlungsplanungssysteme bieten die Moglichkeit der dreidimensionalen Dosisrekonstruktion auf Basis von Durchleuchtungs- oder CT-Bildern. Zur Uberprlifung der Korrelation zwischen berechneter und gemessener Dosis wurden die in einem Polystyrol-Phantom gemessenen Dosiswerte mit der auf Basis von Durchleuchtungsbildern rekonstruierten Dosisverteilung unter Zuhilfenahme dreier unterschiedlicher Dosisberechnungsalgorithmen verglichen. Flir eine Punktquelle wurde ein Bestrahlungsplan erstellt, der im Abstand von 21 mm eine Energiedosis von 2 Gray deponiert. Die Applikation und Messungen erfolgten in einem PS-Plattenphantom an acht unterschiedlichen Positionen mit einer Rektum flinffach Halbleitersonde. Insgesamt wurde flir 40 Punkte im Abstand zwischen 7 mm und 82 mm yom Strahler Messwerte aufgenommen. AnschlieBend wurden die durch die Durchleuchtungsrekonstruktion gewonnenen Lagebeziehungen in die 3 Planungssysteme implementiert. Die Messungen ergaben eine Differenz zwischen 0-19%. Die Abweichungen der Rechenalgorithmen untereinander waren < 1 %. Die mittlere Rekonstruktionsungenauigkeit lag bei 0,3 mm. 1m Nahbereich der Quelle war der Fehler flir die Rekonstruktion und Dosisberechnung am groBten. 1m statischen System kann mittels halbleiterbasierter In-vivo-Dosimetrie die zuvor berechnete Dosis mit einer mittleren Unsicherheit von ±8% wieder gefunden werden. Untersuchungen am Patienten stehen noch aus, es ist jedoch durch mogliche Applikator- und Sondenbewegungen durchaus eine groBere Abweichung zu erwarten.
Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1):77
Softwarebasierte Problemanalyse und Einstellhilfe fUr die Bestrahlung schrager Felder M. Niemeyerl; A. Mond,y; V. Kanellopoulos-Niemeyer1; F. Paulsen l; W. Budach l; F. Niisslin 2; M. Bambergl
lUniversitatsklinik flir Radioonkologie Tlibingen, Strahlentherapie; 2Universitatsklinik flir Radioonkologie Tlibingen, Medizinische Physik; 3Universitat Tlibingen und Mlinchen, Theoretische Physik Ziele: Bei der Feldereinstellung am Beschleuniger wird yom Arzt die korrekte Lage der Bestrahlungsfelder geprlift. Mittels Verifikationen kann die Feldposition verifiziert und ggf. verschoben werden. Solche Verschiebungen sind bei schragen Feldkonfigurationen schwierig, da zwei Ebenen zu berlicksichtigen sind. Anhand eines Computermodelles und durch Messungen am Phantom sollten solche Konfigurationen analysiert werden urn Fehlerquellen aufzudecken. Kritische Einstellungen sollten durch ein Softwaremodul unterstlitzt werden. Material(Methoden): Zur Problemanalyse wurden typische schrage Feldkonfigurationen und mogliche Verschiebungen berechnet. An einem 3-0Computermodell wurden Einstellungen liberprlift: am digitalen Phantom konnen Felder mit ihrem Strahlenweg und dem Verifikationsbild rekonstruiert werden. Alle analysierten Konfigurationen und Verschiebungen wurden zusatzlich am Phantom simuliert. Mit einem Portal Imaging System (Elekta, iView-GT) wurden Verschiebungen am Phantom kontrolliert. Ergebnis: Fill alle RT-Regionen wurden 3-0- und Simulationsdaten erhoben auf deren Basis ein digitaler Atlas zur Unterstlitzung der Neueinstellung erstellt werden konnte. Flir schrage Felder wurden je nach Region geeignete Landmarks zur Verifikation ermittelt, anhand derer das Programm Verschiebungen zur Korrektur berechnen kann. Das Softwaremodul wurde in das KIS (OnkoPath) implementiert. Schlussfolgenmg: Am digitalen Modell konnte eine Problemanalyse flir die raumliche Geometrie schrager Feldkonfigurationen erarbeitet werden. Diese Konfigurationen konnten in der Simulation und Verifikation nachvollzogen werden. Aufwendige Korrekturen konnen in der klinischen Routine durch ein in OnkoPath integriertes Modul schnell und effektiv durchgeflihrt werden.
Strahlenther Onkol 2004' Sondernr. 1 © URBAN &
VOGEL
P-167 Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1):77
Virtuelle Simulation bei der RT-Planung des Mammakarzinoms: Technik, Prazision und Auswertung der Dosis-Volumen-Histogramme M. Schiebel; U. Pinkert1; W. Hoffmann l 'Klinikum Braunschweig, Radioonkologie und Strahlentherapie
Ziel: Untersucht werden sollte die Genauigkeit des virtuellen CT-Simulators AdvantageSim5.0.11 (GE Medical Systems) im Vergleich zur konventionellen Simulation bei der RT-Planung von Mammakarzinom-Patientinnen. Zusatzlich sollte die Dosis-Volumen-Belastung der Risikoorgane evaluiert werden. Methodik.: 40 Pat. mit nodal positivem Mamma-Ca. wurden nach brusterhaltender OP in diese prospektive Auswertung eingeschlossen. Nach Festlegung des Bestrahlungsplans und der virtuell definierten Isozentrumslage erfolgte zusatzlich eine konventionelle Simulation. Die Genauigkeit der digital rekonstruierten Beam's Eye Views wurde im Vergleich zu den konventionellen Sirnulations- und Verifikationsaufnahmen ermittelt. Zusatzlich wurden die Dosis-Volumen-Histogramme flir das Zielvolumen und die Risikoorgane berechnet. Ergebnisse: Die mittlere Abweichung der virtuell am Patienten ermittelten Isozentrumsposition im Vergleich zur konventionellen Simulation war 4.6 mm (bzw. 7.5 mm irn Vergleich zur 1. Verifikation). Die Verschiebung der Isozentrums-und Lasermarkierungen lag zwischen 0 und 8 mm. Die Dosis-Volumen-Belastung der ipsilateralen Lunge lag bei 20.1+/-7.5%, bezogen auf das gesamte Lungenvolumen bei 12.3+/-6.0%. Flir das Herz ergab sich eine mitt!. Dosis-Volumen-Belastung von 12.1+/-7.6%. Schlussfolgerung: In der aktuellen Auswertung erreicht die virtuelle Simulation eine ausreichende Prazision und ersetzt bei 3-D-geplanten RT -Feldern die konventionelle Simulation. Durch relative Wichtung der Dichtewerte im Patientenmodelliassen sich Zielvolumina und Risikoorgane exakter beurteilen und erleichtern die Auswahl der optimalen RT-Technik bei der Bestrahlung des regionaren Lymphabflusses.
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Physik
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PV-170
Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):78
Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):78
Grenzgebiete der IMRT -Grenzgebiete der 3-DBestrahlung
Problem der Unterdosierung im Obergangsbereich des PTV zur Lunge bei der Bestrahlung des Bronchialkarzinoms: Intensitatsmodulation als Losungsansatz
E. Blank}; A. BuchaW; D. Sidow l ; M. Schmidtl ; W. Huhnt' 'Ruppiner Kliniken GmbH, Klinik flir Strahlentherapie u. Radioonkologie, Neuruppin
F. Pohll ; O. Kdlbl'; M. Flentje'
Ziel: Ablosung konventioneller 3-D-Bestrahlungstechniken durch IMRT bei daflir uniiblichen Entitaten. Vereinfachung der Bestrahlungstechniken sowie Verbesserung der PTV-Ausstrahlung und Risikoorganbelastung durchIMRT. Material: 1. Behandlung von 4 Anal- bzw. Vulva-Ca mit Bestrahlung des jeweiligen Tumor-Situs und des inguinalen, obturatorischen und paraaortalen PTV-Komplexes. Vergleich mit der Limburger 3-D-Technik. 2. Behandlung eines ausgedehnten Oesophagus-Ca mittels kombinierter IMRT-ComArcTechnik 3. Behandlung eines Mamma-Ca mittels Kombination einer Mamma-Zange mit 2 IMRT -Feldem zum Homogenitatsausgleich. Ergebnisse: 1. Die Anwendung der IMRT auf abdominelle PTV-Komplexe bei Anal- bzw. Vulva-Ca brachte im Vergleich zu den herkommlichen 3-D-Bestrahlungstechniken (z.B. Limburger Technik,) eine einfachere Applikation der Behandlung, eine konformalere und homogenere PTVAusstrahlung und eine signifikant geringere Darmbelastung. Die IMRT ist zudem unempfindlicher gegen Feld-Setup-Fehler. 2. Die kombinierte IMRT-ComArc-Technik erbrachte bei einem ausgedehnten OesophagusCa eine erheblich bessere Lungenschonung gegeniiber der herkommlichen 3-Felder-Technik. 3. Volumose Mammae flihren bei Applikation einer 6 MV -Zange zu einer Unterdosierung der darunter liegenden Brustwand. Kombiniert man eine 15 MV-Zange mit zwei 6 MV-IMRT-Feldem, so sind die Brustwand wohldosiert, der Aufbaueffekt kompensiert und sagittale Dosierungsgradienten ausgeglichen. Schlussfolgerungen: IMRT und konventionelle 3-D-Bestrahlungstechniken sind nicht als getrennte Methoden zu sehen. Sie lassen sich nach Belie ben in modemen Bestrahlungstechniken kombinieren. So lassen sich die Vorziige der Hochdosis-Konformitat bei IMRT und der steilen Dosisgradienten statischer Techniken gut vereinen.
Ziele: Bei der dreidimensionalen Bestrahlungsplanung von Bronchialkarzinomen wird zur Dosisberechnung der Collapse Cone-Algorithmus verwendet. Aufgrund der unterschiedlichen Gewebedichten (Tumor, Lungengewebe) und damit verbundenen Streuverhaltnissen der Sekundarelektronen zeigen sich in den im Randbereich des Planungszielvolumens (PTV) liegenden Anteilen der ipsilateralen Lunge Unterdosierungen, die durch eine FeldvergoBerung korrigiert werden. Damit erhoht sich der Anteil bestrahlten Lungengewebes mit Anstieg des Pneumonitisrisikos. Es wird ein planungstechnischer Losungsansatz zur Anwendung gebracht. Methoden: Aus dem im Dezember 2003 in der Klinik fiir Strahlentherapie behandelten Patientengut werden konsekutiv 10 Patienten ausgesucht. Zum aktuell verwendeten Plan (DVH von PTV, Lunge kontra-/ipsilateral) werden in einem modifizierten Plan die MLC auf den PTV-Rand zugefahren und Zusatzfelder im gleichen Winkel erstellt (Helax, TMS), die bandfOrmig nur das durchstrahlte Lungengewebe erfassen und somit die im Lungengewebe liegenden PTV-Rander aufsattigen. Dosierung auf Median im PTV und Vergleich der DVH. Ergebnis: Nicht signifikanter Unterschied DVH flir PTV (z.B. Mittelwert 99.6% vs. 99.7%) und kontralaterale Lunge (z.B. Median 16.8% vs. 15.2%). In der ipsilateralen Lunge reduziert sich im Plan mit Intensitatsmodulation bei gleichem Max-/Minimumin im Median die Dosisbelastung urn -12.3 % (58.4% ohne Intensitatsmodulation vs. 46.1 %), im Mittelwert urn -9.4 % (52.6% ohne Intensitatsmodulation vs. 43.2%). Schlussfolgerung: Die intensitatsmodulierte Technik bei der Bestrahlung von Lungentumoren mit Aufsattigungsfeldem im Bereich der im Lungengewebe liegenden PTV-Anteile erlaubt eine Verkleinerung der Felder und somit eine bessere Schonung der ipsilateralen Lunge.
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Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1):78
Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):78
Intensitatsmodulierte Strahlentherapie (lMRT) von Tumoren des zervikothorakalen Ubergangs F. Paulsen}; C. Belka}; M. Alber; M. Birkner; F. Niisslin 2; L. Plasswilm3;
M. Bambergl ; W. Budachl lKlinik flir Radioonkologie Tiibingen, Radioonkologie; 2Klinik flir Radioonkologie Tiibingen, Medizinische Physik; 3Klinik flir Radioonkologie Basel, Radioonkologie
Hintergrund: Bei langerstreckigen Zielvolumina des zervikothorakalen Ubergangs ist ein hoher technischer Aufwand notwendig, urn die unterschiedliche Geometrie von Hals und Thorax dosimetrisch befriedigend zu erfassen. Mittels IMRT ist eine Anpassung an komplexe Zielvolumina moglich. Bislang liegen nur begrenzte Erfahrungen mit der IMRT in dieser anatomischen Region vor. 1m Vergleich mit der Standard-3-D-Planung soll der Stellenwert der IMRT flir dieses Patientenkollektiv untersucht werden. Methode: Die IMRT-Planung erfolgt nach Konturierung von Zielvolumina und Risikoorganen (Pinnacle) an Hyperion, die konventionelle an Helax. Die Therapie wird an einem 6 MV-Linearbeschleuniger (Elekta) umgesetzt. Die errechneten Dosisverteilungen werden hinsichtlich Isodosenverteilung und resultierenden Dosis-Volumen-Histogrammen verglichen. Akute Nebenwirkungen werden klinisch dokumentiert. Ergebnisse: Die Isodosenverteilungen flihrten zum klinischen Einsatz der IMRT an bislang flinf Patienten. Der Zeitaufwand flir die IMRT ist hinsichtlich Konturierung und Planung (inklusive der IMRT-spezifischen Monte-Carlo-Planverifikation) mit etwa 10 Stunden gegeniiber 3 Stunden deutlich aufwandiger. Die mittlere Bestrahlungszeit ist konventionell bestrahlt initial kiirzer (etwa 10 min gegeniiber 20-30 min taglich), wurde aber ab der Myelonschonungsphase langer und aufwandiger. Eine Wochendosis bis physikalisch etwa 11 Gy in 5 Fraktionen erscheint tolerabel. Die Akuttoxizitat der IMRT umfasst: Erythem 1-2°, Dysphagie 1-3°, Heiserkeit 0-1°. Schlussfolgerung: Die IMRT ist im Vergleich zur Standardplanung aufwandiger, zeigt aber planerische Vorteile der Dosisverteilung und Applikation. Die Toxizitat der IMRT Bestrahlung ist bislang niedrig.
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lUniversitatsklink Wiirzburg, Klinik flir Strahlentherapie
P-17l Charakterisierung zweier halbleiterbasierter In-vivoDosimetrie-Systeme bei maskenbasierter Ganzhirnbestrahlung mit hochenergetischen Photonen S. Garbe'; K. Wolf; Y. Nour; P. Barwig'; D. Trag} 'Radiologische Universitatsklinik Bonn, Strahlentherapie; 2FH AachenJiilich
Ziele: Sind halbleiterbasierte in-vivo-Dosimetrie-Systeme (IVD) routinemaBig in der Qualitatssicherung zur Online-Dosisverifikation bei maskenbasierter Ganzhimbestrahlung einsetzbar? Material (Methoden): 1m Rahmen dieser Studie wurden 20 Patienten arbeitstaglich mit einem halbleiterbasierten IVD-System (Vivosoft, PTW) dosimetrisch erfasst und 5 von diesen Patienten wurden zum Vergleich mit einem zweiten IVD-System (In ViDos, IBA) gemessen. Es erfolgte jeweils eine fraktionierte Ganzhimbestrahlung mittels Helmfeldem iiber opponierende laterale Felder mit 10 MV -Photonen an einen MEVA TRON KD Beschleuniger (Siemens). Die Bestrahlung erfolgte in Riickenlage mit einer BAYCAST-Kunststoffmaske. Die Gesamtdosis betrug 40 Gy bei einer Fraktionierung von 2 Gy. Die Halbleiter-Sonden (T6oo-1O, PTW und EDP-lO, IBA) wurden auf der Maske im markierten Zentralstrahl positioniert. Gemessen wurde sowohl die Eintritts- als auch die Austrittsdosis. Die wochentliche Kalibration der Messsonden wurde gemaB ESTRO-Protokoll auf das Dosismaximum bezogen. Ergebnis: Beim Vivosoft-System war die Abweichung der gemessen Eintrittsdosis von der mittleren Eintrittsdosis stets < 2% und flir die gemessene Austrittsdosis < 7%. Fiir das InViDos-System war die mittlere gemessene Abweichung flir die Eintrittsdosis < 3% und flir die Austrittsdosis <8 %. Der zusatzliche Mehraufwand durch das Anbringen der Son den und die Bedienung der Software belauft sich pro Patient bei direkter Anbindung des Patientenverifikationssystems an das jeweilige IVD-System auf durchschnittlich 30 s. Schlussfolgerung: Beide IVD-Systeme eigenen sich flir die dosimetrische Qualitatssicherung bei der Ganzhimbestrahlung mittels Helmfeldem iiber opponierende laterale Felder unter Verwendung von hochenergetischen Photonen.
Strahlenther Onkol2oo4' Sondernr. I © URBAN &
VOGEL
Physik I Qualitatsmanagement - EDV
P-l72
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Strahlenther Onko12004;1S0 (Sondernr 1):79
Strahlenther Onko12004;1S0 (Sondernr 1):79
Erhi:iht die IMRT die Ganzki:irperdosis und damit eine mi:igliche Zweitlumorinduktion? K.-J. Ruth!; W. Oehler
ISiidharz-Krankenhaus Nordhausen gGmbH, Radioonkologie und Strahlentherapie
Zielstellung: Hinweise aus der Literatur, dass bei IMRT die Monitorunits(MU) urn 300% gegeniiber konformalen Bestrahlungstechniken erhoht sein konnen und der Bericht einer Arbeitsgruppe, die nach Auswertung von SEER-Daten eine Erhohung der Lungenkrebsquote nach Prostatabestrahlung urn 40% festgestellt hat, lassen strahlenbiologische Bedenken gegeniiber IMRT aufkommen. Methodik: Die Bestrahlungsplane fiir eine 4-Felder-Box, eine 4-FelderBox mit Keil, IMRT Geweils fiir die Methoden Sliding window, Step and shoot und COMART) fiir einen Prostatatumor wurden erstellt. Die Bestrahlung wurde am Aldersonphantom realisiert und Punktmessungen fiir jede Technik im Lungenbereich unternommen. Ergebnisse: Bei Bestrahlung mit 2 Gy ED176 Gy GD der Prostata wurden im mittleren Bereich der Lunge fiir die 4-Felder-Box 0,8 mGy/30,4 mGy, fiir Sliding window 1,35 mGy/51,3 mGy und fiir die 4-Felder-Box mit Keil 1,9 mGy172,2 mGy gemessen. Fiir die ED von 1,8 Gy waren mit statischer Bestrahlungstechnik im Durchschnitt 396 MU notwendig, fiir IMRT (Sliding window) 646 MU (+63%). Schlussfolgemng: Die aus der Literatur bekannte hohe Steigerung der MU pro Dosiseinheit fiir IMRT urn etwa 300% ist nicht nachvollziehbar. Die am Risikoorgan Lunge gemessene Dosis fiir IMRT (Slinding window) war vergleichbar mit konventionellen Bestrahlungstechniken.
Qualitatsmanagement in der Strahlentherapie - der Weg zur zertifizierten Klinik I. Hacker!; J. Fuller!; S. Liesenfeld!; M. Scheithauerl ; T. Wendt!
lKlinik fiir Radiologie der FSU Jena, Abteilung Strahlentherapie
Gesetzliche Vorgaben, verandertes Wertebewusstsein der Gesellschaft und der Patienten sowie der zunehmende Wettbewerb erfordern hohe Qualitatsstandards, die auch nach auBen erkennbar sein miissen. Mit dem Ziel der Zertifizierung nach DIN ISO 9001:2000 begannen Ende 2001 die Mitarbeiter der Abteilung Strahlentherapie der Klinik fiir Radiologie der Friedrich-Schiller-Universitat lena mit dem Aufbau eines Qualitatsmanagementsystems. Unterstiitzt wurden sie von der Qualitatsmanagementkoordinatorin der Universitat und einer externen Beratungsfirma. Zunachst erfolgte eine Ist-Aufname der Aufbau- und Ablauforganisation der Abteilung, aus der ein MaBnahmeplan resultierte. Unter der Leitung der Qualitatsmanagementbeauftragten der Abteilung erstellten Qualitatsteams der einzelnen Arbeitsbereiche bzw. Berufsgruppen Vorgabedokumente wie Verfahrensanweisungen, Arbeitsanweisungen und interne Formulare, die gepriift und von der Kliniks- bzW. der Pflegedienstieitung freigegeben wurden. Schwerpunkt war neben Qualitatschecks an den Bestrahlungsgeraten dic Logistik der strahl entherapeutischen Ablaufe und der interdisziplinaren Zusammenarbeit im Rahmen multimodaler Therapiekonzepte. Den Mitarbeitern wurden damit einheitiiche Werkzeuge vorgelegt, die ihnen ermoglichen, ihre Arbeit in hoher Qualitat auszufiihren und einen kontinuieriichen VerbesserungsprozeB in Gang zu setzen. Unter Mitwirkung aller Mitarbeiter wurden ein Leitbild der Klinik und strategische sowie spezifische Qualitatsziele der einzelnen Arbeitsbereiche erarbeitet. Durch die Kliniksleitung wurde ein Qualitatmanagement-Handbuch erstellt. Die Uberpriifung durch externe Auditoren besHitigte im August 2003 der Abteilung Strahlentherapie ein funktionierendes Qualitatsmanagementsystem und schloss mit dem Zertifikat nach DIN ISO 9001:2000 erfolgreich abo
P-173
P-17S
Strahlenther Onkol2oo4;1S0 (Sondernr 1):79
Strahlenther Onkol2oo4;1S0 (Sondernr 1):79
Einfluss von lagerungsungenauigkeiten und Patientenbewegungen auf die Dosisverteilung dynamischer IMRTBestrahlungstechniken K. -J. Ruth!; W. Oehler
ISiidharz-Krankenhaus Nordhausen gGmbH, Radioonkologie und Strahlentherapie
Zielstellung: Standardstehfeldtechniken fiihren bei der Bestrahlung von Mammatumoren durch die gekriimmte Form des Zielvolumens haufig zu unbefriedigenden Ergebnissen. Dynamische IMRT-Bestrahlungstechniken bieten sich eher fiir gekriimmte Zielvolumina. Bei der Entscheidung fiir diese Bestrahlungstechniken ist es wichtig, die Auswirkungen von Lagerungsungenauigkeiten und Patientenbewegungen auf die Dosisverteilung abschatzen zu konnen. Methodik: Eine Slindig-windows-Bestrahlungstechnik mit 1O-Feldern, eine COMART-Technik mit 7 Feldern und eine Gegenfeldtechnik (Zange) dienten zur Untersuchung der Auswirkungen von Bewegungen- und Lagerungsungenauigkeiten. Fiir diese 3 Techniken wurde die Zentralstrahlachse im Radius von 0,5 cm urn die geplante Achse veriagert. Zusatzlich wurden dann die Einstrahlwinkel der Felder ± 10 Grad (Patientendrehung) verandert. Fiir jeden dieser Faile wurde die Dosisverteilung berechnet und mit der geplanten Dosisverteilung verglichen. Ergebnisse: Die Sliding window-Technik zeigt keine gravierende Veranderung der Dosisverteilung bei den durchgefiihrten Manipulationen. Die hieraus entstehenden Unterdosierungen betrugen max. 15% der Dosis. Die COMART-Technik war noch geringer anfallig fiir diese Manipulationen. Die resultierenden Unterdosierungen betrugen max. 10% der Dosis. Die Belastung der Risikoorgane vergroBerte sich hier maximal urn 5 % der Dosis bei Verschiebung der Achse in den Richtungen. Die Gegenfeldtechniken war am anfalligsten gegen die ausgefiihrten Manipulationen. Schlussfolgerung: Es ist festzustellen, dass die dynamischen Bestrahlungstechniken, trotz engerer Anpassung der Dosisverteilung an das Zielvolumen, weniger anfallig gegen Fehllagerungen und Patientenbewegungen als konventionelle Bestrahlungstechniken sind.
Strahlenther Onkol2oo4' Sondernr.' © URBAN & VOGel
Verwendung von Wartelisten in der deutschen Radioonkologie. Resultate einer Umfrage
c. Schafer!; M. Herbstl ; R. Diet[l
lUniklinik Regensburg, Strahlentherapie
Hintergrund: Die Uberaiterung der Gesellschaft kann eine Verknappung strahlentherapeutischer Leistungen verursachen. In der Foige konnen vermehrt Wartelisten (WL) zum Einsatz kommen. Diese konnen deshalb als Modell fiir Ressourcenengpasse dienen. Es soli ten erstmals praliminare Daten erhoben werden, wie und ob WL in der deutschen Strahlentherapie (RT) verwendet werden. Methoden: Ein Fragebogen aus 18 Items wurde von 19 Arzten beantwortet. Davon betrafen 10 Items grundlegende ethische Aspekte. Ergebnisse: Die meisten (n = 12) verwenden keine WL in ihrer Klinik, wohingegen die iibrigen (n = 7) diese einsetzten. Begrenzte Ressourcen wurden als zentrales Problem angesehen (n = 16). Fiir das Management von WL wurden zwei Prinzipien am haufigsten genannt: Patienten mit Problemen vor solchen ohne P. (n= 18) und kurative RT vor palliativer RT (n= 15). Einige Arzte waren fiir eine detaillierte Aufklarung (n = 7), die meisten waren dagegen (n = 11). Die Befragten waren uneins, ob die kurative RT im Kontext von Wartelisten gegeniiber der palliativen RT bevorzugt werden sollte oder nicht. Die meisten derjenigen, die WL einsetzten, konnten eine moralische Begriindung fiir WL angeben im Gegensatz zu denen, die diese nicht verwenden. Schlussfolgemng: Ethische Aspekte sind fiir die Verwendung von WL von zentraler Bedeutung. Offene Fragen sind: 1) Was ist das beste Prinzip fiir die gerechte Verteilung begrenzter Strahlentherapieplatze? 2) Wie sollen Patienten iiber WL aufgeklart werden? 3) Welche moralische Begriindung kann fiir die Verwendung von WL angefiihrt werden? Fiir den klinischen Einsatz miissen diese Fragen klar beantwortet werden und erfordern einen offentiichen Diskurs.
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Qualitatsmanagement - EDV
P-176
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Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernn}:80
Strahlenther Onkol 2004;180 (Sondernr 1}:80
EinfUhrung eines Prozessmanagements zur Qualitatssicherung in der Strahlentherapie F. Brunsl; M. Cartes 2; F. Schroeder3; G. Sigingan-Tekl; R. Feierabendl; B. Polivkal; 1.H. Karstens l lMedizinische Hochschule Hannover, Abteilung Strahlentherapie und spezielle Onkologie; 2Medizinische Hochschule Hannover, Abteilung Qualitats- und Risikomanagement; 3Dr. Binner Consulting & Software, Hannover
Ziele: Arbeitsprozessanalysen stellen eine Moglichkeit dar, die Transparenz von Behandlungsablaufen in strahlentherapeutischen Abteilungen darstellen und verbessern zu konnen. Organisation und zeitliche Bemessung strahlentherapeutischer Dienstleistungen sind aber auch im Hinblick auf die sog. "clinical pathway's"/Behandlungspfade zu optimieren. Material: Seit Marz 2003 erfolgt in Kooperation mit der Abteilung flir QRM eine strukturierte EDV-gesttitzte Arbeitsprozessanalyse. Das Projekt wird zusatzlich von einer externen Beraterfirma unterstiitzt. RegelmaBig tagte ein Team, bestehend aus 1 Arzt, 1 Physiker, 1 MTAR, 1 Arzthelferin und 1 Moderator. Projektziele waren zunachst: (1) Prozessbeschreibung ("Ist-Analyse"), (2) Schwachstellen-lPotentialanalyse sowie (3) Schwachstellenbeseitigung. Ergebnis: Hauptmotivation flir dieses Projekt waren: (1) Fehleridentifikation, (2) Prozessoptimierung sowie (3) Transparenz interner Leistungsprozesse. Die Visualisierung der Arbeitsprozesse ("Ist-Analyse") erfolgte mit Hilfe einer speziellen Software anwenderfreundlich in Form eines Flussdiagramms, sodass die nachfolgende Zuordnung von Schwachstellen zu einzelnen Arbeitsprozessen mitsamt ihrer Auswirkungen auf den weiteren Prozessablauf schnell und eindeutig erfolgen konnte. Ais wichtigstes Ergebnis der Schwachstellenanalyse wurde ein MaBnahmenkatalog zur Optimierung der Organisationsablaufe erstellt. Weitere quantitative und qualitative Analysen sind ebenso wie ein "incident reporting" in Vorbereitung. Schlussfolgerung: Derartige Arbeitsprozessanalysen werden zukiinftig in strahlentherapeutischen Abteilungen von hoher Relevanz sein, urn eine Optimierung von Arbeitsablaufen sowie MaBnahmen zur Qualitatssicherung schnell umsetzen zu konnen.
Online lernen und pri.ifen in der Strahlentherapie als Antwort auf die Anforderungen der neuen Approbationsordnung {AO}: Erste Ergebnisse M. W. GroJ31; A. Schlieck2; M. Gotthardt2; T.M. Behr"; U. Glowalla3; R. Engenhart-Cabillid
lUniversitatsklinik Marburg, Klinik flir Strahlentherapie und Radioonkologie; 2Universitatsklinik Marburg, Klinik flir Nuklearmedizin; 3Universitat GieBen, Institut flir Psychologie Ziele: 1m Rahmen des BMBF-geforderten k-MED Projekts (KnowledgeBased Multimedia Medical Education wurde im Radiologiekurs im WS 03/04 ein internetbasiertes fiicheriibergreifendes Lernprogramm zur Strahlentherapie und Nuklearmedizin angeboten. Wir berichten iiber die Akzeptanz dieses neuen Lehrangebots und Vorteile der zugehorigen Online-Klausur. Methoden: 142 Studierende erarbeiteten in 3 Wochen selbstandig die Grundlagen der Strahlentherapie und Nuklearmedizin mittels webbasierter Lernkurse des k-MED-Projekts vom eigenen PC aus oder in Schulungsraumen. Seminare sowie ein Online-Forum boten Moglichkeit zur Erorterung von Fragen und Problemen mit den Dozenten und untereinander. AbschlieBend wurde mit Hilfe individueller Zugangsdaten iiber ein Learning Management System (LMS) eine Online-Klausur geschrieben. Danach erfolgte die Online-Evaluation. Ergebnis: Die Moglichkeit des selbstandigen Erarbeitens definierter Lerninhalte am Computer stieB auf eine hohe Akzeptanz bei den Studierenden. Durch die Abstimmung von Lehrinhalt und Priifung konnte ein hoher Lernerfolg erreicht werden. Es zeigte sich, dass ein webbasierter Lernkurs gem genutzt wurde, wenn begleitend dazu Termine mit Dozenten angeboten wurden. Die Durchfiihrung der Online-Priifung verlief in drei Gruppen ohne technische Probleme. Durch automatisierte Auswertung und Benotung standen die Daten grundsatzlich bereits direkt nach der Klausur zur Verfiigung. Schlussfolgerung: Webbasierte Lernkurse ermoglichen ein selbstandiges Erarbeiten definierter Inhalte und bieten eine optimale Vorbereitung zur Online-Klausur. Sie finden als zusatzliches Lehrmedium eine breite Akzeptanz bei den Studierenden. Fiir die Priifungsdurchflihrung nach der neuen AO bietet sich die Online-Priifung als elegante und effektive Methode an.
P-177 Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1}:80
Untersti.itzung der Studiendokumentation mit dem computerbasierten Onkologie Informationssystem OnkoPath M. Niemeyer; V. Kanellopoulos-Niemeyer"; F. Paulsen l; S. Theden l; W. Budach l; M. Bambergl lUniversitatsklinik flir Radioonkologie Tiibingen, Strahlentherapie; 2Universitat Tiibingen und Miinchen, Theoretische Physik
Ziele: Zur Verbesserung der Dokumentation von Studienpatienten sollte eine Softwarelosung gefunden werden. Die Qualitat der Datenaquisition sollte zu beurteilen sein. Eine Auswertung der Patientendaten sollte zu jedem Zeitpunkt auch ohne Papierakten moglich sein. Methodik: OnkoPath unterstiitzt als digitale Patientenakte und Informationssystem die Dokumentation in unserer Abteilung. In die Software wurden Module zur Studiendokumentation und Auswertung implementiert. Schnittstellen zur Obernahme von Befunden aus OnkoPath in die Studiendokumentation wurden konzipiert. Fiir die Studienprotokolle wurden Kataloge zur Datenerfassung zusammengestellt. Strukturierte, an den Workflow angepasste Ablaufdiagramme wurden entwickelt. Ergebnisse: In neuen Studienmodulen von OnkoPath konnen Studienpatienten erfasst und jederzeit abgerufen werden. Die Einschleusung wird durch Checklisten unterstiitzt. Digitale Formulare ermoglichen die Erfassung von Daten wahrend der Behandlung und zur Nachsorge. Aile Untersuchungen werden flir jeden Patienten in Aufgabenlisten gepflegt. Termine werden vom Programm gemaB den Protokollvorgaben ermittelt und deren Einhaltung iiberwacht. Ein Auswertungsmodul ermoglicht jederzeit die Datenanalyse. Mit diesem Modul kann auch die Qualitat der Datenerfassung und die protokollgerechte Durchflihrung beurteilt werden. Schlussfolgerung: Eine softwarebasierte Studiendokumentation unter Einbeziehung einer digitalen Patientenakte kann die Datenerfassung qualitativ verbessern und die Auswertung beschleunigen.
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P-179 Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1}:80
Ein System zur Patientenidentifikation und Dateni.ibertragung ohne Netzwerk L. Wisserl; S. Krempl; I. Fleckenstein l; Chr. Rubel lRadiologische Universitatsklinik, Abt. Strahlentherapie, Homburg/Saar
Ziel: In der Strahlentherapie erfolgt die Patientenidentifikation bei den taglichen Bestrahlungen meist durch visuelle Kontrolle der Physiognomie und der Bestrahlungsfelder. Weiterhin sind (noch) nicht aile Kliniken in der Lage, patienten-relevante Daten z.B. von Simulator zu Bestrahlungsgerat via N etzwerk zu iibertragen MateriallMethode: Patientendaten, Informationen und Fotodokumente zur Lagerung sowie ein Portrait werden zum Zeitpunkt des Planungs-CT's erhoben und in einer Datenbank gespeichert. Eine Kopie der Daten wird auf eine Flashcard iibertragen und dem Patienten ausgehandigt. Vor jeder Bestrahlung iibergibt der Patient dem Personal am Beschleuniger seine personliche Karte. Mittels Schnittstelle werden diese Daten an einen PC iibertragen. Ein ebenfalls an der Uniklinik in Homburg entwickeltes Programm lasst nun zwecks Identifikation flir ca. 15 Sekunden das Portrait des Patienten auf dem Kontrollmonitor erscheinen. Anschliessend erscheint automatisch eine Abbildung des Kombiboardes in der individuellen Zusammensetzung und ermoglicht eine sichere Reproduktion der Patientenlage. Gleichzeitig wird die dem Patienten im Steuerungsprogramm flir den Beschleuniger (Lantis) zugeordnete Information automatisch aufgerufen. Schlussfolgerung: Mit dem System zur positiven Patientenidentifikation konnte ein weiterer Beitrag zur Qualitatssicherung geleistet werden. Eine Verwechslung von Patienten ist durch den automatischen Datenabruf durch die Eingabe der Flashcard noch unwahrscheinlicher als vorher. Die Informationen zur individuellen Patientenlage werden ebenfalls automatisch und somit verwechslungssicher zur Verfligung gestellt.
Strahlenther Onko12004' Sondernr. 1 © URBAN &
VOGEL
Qualitatsmanagement - EDV I Gutartige Erkrankungen
P-180
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Strahlenther Onko12004;180 {Sondernr 1):81
Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):81
Entwicklung einer Case-Management-Software zur Verwaltung optischer 3-D-Patientendaten M. Walke I; O. HamidI; N. RiefenstahP; G. Gademann 1; B. Michaelisl
lOtto von Guericke Universitat Magdeburg, Klinik flir Strahlentherapie; 20tto von Guericke Universitat Magdeburg, Institut fUr Elektronik, Signalverarbeitung und Kommunikationstechnik (IESK)
Ziel: In der Klinik flir Strahlentherapie wurden zwei optische Sensoren zur Vermessung von Patientenoberflachen installiert. Ein Sensor registriert die Referenzlage des Patienten in der Lokalisation, ein weiterer Sensor an einem der Therapiebeschleuniger ermoglicht die fraktionierte Lagekontrolle. Beide Sensoren liefern online-3-D-Daten flir jeden Patienten. Wichtig flir die Bestrahlung von Patienten im klinischen Routinebetrieb ist eine Datenbanksoftware, die die richtige Zuordnung der gemessenen 3-DOberflachendaten zum Patienten und der jeweiligen Lage ermoglicht. MateriaIlMethoden: Da die gesamte Software zur Registrierung der Mess daten eine Eigenentwickung des IESK war, die vernehmlich unter Visual C++ durchgeflihrt wurde, wird die Entwicklung des Case-ManagementTools auch unter Visual C++ durchgeflihrt, urn dieses spater als integralen Bestandteil in die Messsoftware einzubinden. 1m Vordergrund steht neben der reinen Funktionalitat auch die Bedienerfreundlichkeit. Ergebnisse: Die Entwicklung des Software ist derzeit in der Erprobungsphase. Wichtig ist hier die richtige Einstellung der Beziehung Lage eines Patienten ung seinem dazugehorigem Bestrahlungskonzept. Zur Vereinfachung der Ubernahme der Patientennamen und der ID wird Uber einen RPC-Remote-Server der Bildschirm des aufrufenden Programms sowohl in der Lokalisation (Nucletron-Imcon) als auch am Beschleuniger (Siemens-Primeview) abgefragt und mittels OCR-Modul ausgewertet. Somit entfallen erneute manuelle Doppeleingaben. Schlussfolgerung: Es ist somit moglich, mit geringem zusatzlichen Bedienaufwand, die jeweils richtigen optischen 3-D-Messdaten zum richtigen Zeitpunkt und zum richtigen Bestrahlungskonzept und natiirlich zum richtigen Patienten bereitzustellen.
Epistaxis bei geriatrischen Patienten - Wirksamkeit der externen Strahlentherapie D. Frohlich I; M. Glatze[1; G. SchaaP lZentralklinikum Suhl gGmbH, Klinik flir Strahlentherapie; 2Facharzt flir HNO, Chemnitz
Ziel: Obwohl haufig notwendig werdende Nasentamponaden oder Operationen flir alte Patienten mit Epistaxis sehr lastig und unangenehm sind, hat sich die Strahlentherapie kaum durchgesetzt. Ziel unserer Arbeit ist auf den gUnstigen Effekt der Strahlentherapie bei insgesamt 80 Patienten hinzuweisen. Material und Methoden: In den letzten 33 Jahren bestrahlten wir 80 Patienten mit seniler Epistaxis. Von 1970 bis 1978 wurde die Bestrahlung am RT 100 der Fa. MUlier mit 60 kV, 8 rnA, Tubus lOd je Nasenseite vorgenommen, ab 1979 am RT 250 mit 150 kV, 40 cm FHA, Tubus 6 X 8 cm. Die Einzeldosis betrug 3 Gy, zweimal wochentlich, Gesamtdosis 21 Gy. Ergebnisse: Bei 62 von 80 Patienten (77%) beobachteten wir kein weiteres Nasenbluten, bei weiteren 15 Patienten (19%) wurde eine nochmalige kurze Epistaxis registriert. Lediglich 3 Patienten (4%) erwiesen sich als therapieresistent und mussten operativ versorgt werden. Auch Hypertoniker sprachen gut auf die Behandlung an. Die Anamnesedauer war ohne wesentlichen Einfluss auf den Therapieerfolg. Schlussfolgerung: Die senile Epistaxis hat einen intermittierenden Verlauf. Bei Versagen der konventionellen TherapiemaBnahmen sollte unbedingt an die Strahlentherapie gedacht werden.
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Strahlenther Onko12004;180 {Sondernr 1):81
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Das Internet als Informationsplattform zum Themengebiet Spurenelemente in der RadioonkologieEine Untersuchung im Deutschen Sprachraum O. Mickel; K. Schonekaesl; R. Muckel; J. Buntzel4; M. GlatzelS; F. Bruns"
lUniversitatsklinikum MUnster, Klinik und Poliklinik flir Strahlentherapie - Radioonkologie; 2Arbeitskreis Trace Elements and Electrolytes in Radiation Oncology - AKTE; 3St. losefs-Hospital Wiesbaden, Strahlentherapie; 'SUdharz-Krankenhaus Nordhausen gGmbH, HNO-Klinik; SZentralklinikum Suhl, Klinik flir Strahlentherapie; 6Medizinische Hochschule Hannover, Abteilung flir Strahlentherapie u. spezielle Onkologie Bei Tumorpatienten, die sich einer Strahlentherapie unterziehen, besteht ein groBer Informationsbedarf beziiglich komplementare/alternative Therapieformen. Das Internet ist ein wichtiges Informationsforum. Ziel war die Qualitatsevaluation der Internetinformationen zum Themenbereich Spurenelemente und Radioonkologie. Mittels der gangigen Suchmaschinen (Fireball, AltaVista, Google, Yahoo, Lycos) wurden die unter den Begriffen (und deren Abwandlungen) Spurenelemente in Kombination mit den Begriffen Tumor, Krebs, Onkologie, Radioonkologie, Radiotherapie Strahlentherapie, Strahlenbehandlung aufgelisteten, relevanten Internetseiten im deutschsprachigem Raum ermittelt und nach den standardisierten Kriterien der Health Summit Working Group (Credibility, Content, Disclosure, Links, Design, Interactivity, Caveats) von 5 unabhangigen, spezialisierten Medizinern nach einem sechsteiligen Score (1 = Evidence based, exzellent; 2 = akzeptiertes Wissen; 3 = personliche Meinung; 4 = missverstandlich, irrelevant; 5 = falsch; 6 = moglw. gefahrlich) analysiert. FUr den Suchbegriff "Spurenelemente" wurden von den unterschiedlichen Suchmaschinen zwischen 11()()()""35000 Seiten gelistet. Durch Kombination mit anderen Begriffen wurde dies auf 10-250 Seiten reduziert. Zwischen den Suchmaschinen bestand ein quantitativer aber kein qualitativer Unterschied. Nur wenige Seiten « 5%) vermittelten dem Patienten strukturierte, unabhangige, aussagekriiftige Informationen, die nach obigen Kriterien mit 1 und 2 gescored werden konnen. Schlussfolgerung: Das Internet bietet zu diesem Themengebiet eine sehr groBe Informationsbreite, die z.Z. noch Uberwiegend ein geringes Qualitatnivaeu aufweisen. BerufsverbandelArbeitsgruppen sind aufgefordert entsprechend qualifizierte Internetseiten zu erstellen.
Strahlenther Onkol2oo4' Sondernr. 1 © URBAN &
VOGEL
Successful electron beam radiation therapy of scleredema adultorum Buschke. A case report S. Hesselmann l; S. Konemann l; T. Bollingl; O. Mickel; A. Schuck l;
N. Willich l lUniversitatsklinikum MUnster, Strahlentherapie - Radioonkolgie
Background: Scleredema adultorum Buschke (SAB) is a rare disorder characterized by thickening of the dermis of the neck, head and upper trunk. Its etiology is unknown but there may be a preceding history of infection and there is a known association with diabetes mellitus. Females are more frequently affected. Usually the disease is self-limiting but some patients show a progressive disease. In this cases current therapeutic options are poor, with only case reports and small series supporting their use. But none of these treatment modalities have been shown to be consistently effective in large numbers of patient. Patient and Method: We describe the case of a 58-year-old male patient with scleredema of the neck and upper trunk, who was treated twice within 6 month by electron beam radiation therapy after failure of the initial treatment which was performed with penicillin, PUVA and Melainine. After the first radiation course (10 X 2.0 Gy, 9 Me V) the patient felt a subjective improvement, however skin induration was not significantly improved. Therefore a second course (10 x 2.0 Gy, 9 MeV) was performed. After the second course the symptoms improved significantly. 9 month after radiation the patient reported an improvement of the pruritus and the skin induration. The active movement of the neck and both arms was significantly improved. The skin showed only residual induration, hyperpigmentation and squamation. Conclusion: Regardless of the possible mechanisms in pathogenesis and treatment of SAB the application of ionizing radiation is an important, effective and well tolerated therapy option in the treatment of severe cases and may candidate as the first line treatment.
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Gutartige Erkrankungen
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Strahlenther Onko12oo4;180 {Sondernr 1):82
Strahlenther Onko12oo4;180 {Sondernr 1):82
High-flow Hamangiom der Hohlhand mit ausgepragter Funktionsminderung -Indikation zur Strahlentherapie B. Hilltenschmidtl; E. Liebermeisterl; M.-L. Sautter-Bih[1 lStadtisches Klinikum Karlsruhe, Klinik flir Strahlentherapie
Ziele: Fall-Darstellung der "Odyssee" eines Patienten mit high-flow Hamangiom ausgehend vom tiefen Hohlhandbogen. Patient und Methodik: 36-j. Mann mit Hamangiom der Iinken Hohlhand Bereich 2. bis 3. Mittelhandknochen, Erstdiagnose 1990 durch histologische Sicherung. Mittels Angiographie Nachweis eines inkompletten Hohlhandbogens mit Hauptversorgung der Finger DII-DV tiber A. ulnaris, Lokalisation des Hamangioms am Abgang der radialen Fingerarterie aus der A. ulnaris. MR-tomographisch gelegen zwischen medialer Begrenzung der Thenarmuskeln und Sehnenscheide palmarwarts. 01/2003 Vorstellung bei erheblicher GroBenzunahme mit beginnenden SensibilitatsstOrungen DU, III. Operativer Eingriff von mehreren Hand- und GefaBchirurgen wegen Gefahr der Nekrose der ulnarseitig versorgten Finger abgelehnt, ebenso die interventionelle GefiiBokklusion. Daraufhin bei ausgepragtem Behandlungswunsch und drohender Berufsunfahigkeit Bestrahlung des betroffenen Handareals mit 12 MeV-Elektronen, 2 Gy ED bis 30 Gy MD 02...03/2003. Ergebnis: Bereits unter Therapie Besserung der Parasthesien. Bei Kontrolle vier und neun Monate nach Abschluss der Radiatio Nachweis eines deutlichen Rtickgangs der initial prall-elastischen, lividen Schwellung, MR-tomographisch bestatigt. Gute Remission des Haut- und Tastbefundes sowie Wiedererlangung der Arbeitsfahigkeit. Schlussfolgerung: Analog der Behandlung von Hamangiomwirbeln stellt die Strahlentherapie eines Hamangioms anderer Lokalisation mangels weiterer wirksamer Therapieoptionen eine effektive und nebenwirkungsarme Therapie dar.
P-185 Strahlenther Onko12oo4;180 {Sondernr 1):82
Patterns of Care Studien als Paradigma fur die Qualitatssicherung in der Strahlentherapie der nicht-malignen Erkrankungen - Rationale und Ergebnisse 0. Mickel; M.H. Seegenschmiedt2 lUniversitatsklinikum Mtinster, Klinik und Poliklinik flir Strahlentherapie - Radioonkologie; 2Alfried Krupp Krankenhaus, Essen, Klinik flir Radioonkologie, Strahlentherapie und Nuklearmedizin Einfiihrung: Patterns of Care Studien (PCS) sind ein wichtiges Instrument ftir die kontinuierliche Qualitatsevaluation in der Radioonkologie. Sie haben eine spezielle Bedeutung flir die Bewertung der Struktur, der Ablaufprozesse sowie flir die Outcome-Analyse. Da bei der Strahlentherapie nicht-maligner Erkrankungen in Deutschland langjahrige Erfahrungen, aber oft nur ungenau definierte Standards vorliegen, hat die DeGRO-AG "Strahlentherapie gutartiger Erkrankungen" allgemeine und spezielle PCS zu verschiedenen Indikationen geplant, initiiert und bereits ausgewertet. Methode: Die PCS erfolgen durch einen standardisierten Fragebogen, der zu allen deutschen Strahlentherapie-Institutionen verschickt wird. Grundsatzlich werden die Zuweiserbedingungen, die Zahl der Patienten, spezifische Merkmale wie Geschlecht, Alter, Vortherapien, spezielle Anamnese, wesentliche Befunde, lndikationen sowie das Bestrahlungs- und Zielvolumenkonzept erfasst. Zusatzlich werden die Ergebnisse evaluiert, wenn klare und einheitliche Rahmenbedingungen gelten. Ergebnisse: Nach einer allgemeinen PCS zur Strahlentherapie von nichtmalignen Erkrankungen mit tiber 20.000 Patienten (2000), erfolgten inzwischen weitcre PCS zu verschiedenen Indikationen: Heterotopc Ossifikationen, M. Ledderhose, Keloide, endokrine Orbitopathie, Fersensporn (plantare Fasziitis) und Desmoid. SchIussfolgerung: Die PCS stellt eine sehr effektive Methode zur Evaluation verschiedener Indikationen bei der Strahlentherapie gutartiger Erkrankungen dar. Bisher konnte die DEGRO-AG "Strahlentherapie gutartiger Erkrankungen" insgesamt 7 PCS erfolgreich durchflihren und z.T. schon publizieren. Weitere PCS zur Langerhanszellhistiozytose, Epicondylitis, Gonarthrose, Wirbelkorperhamangiomen und Induratio penis plastica sind in Vorbereitung.
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Brachytherapie einer In-Stent-Stenose bei KHK U. Niewohner-Desbordesl ; M. Kowalski2; N. Franz 2; W. Stah[1; C. Baumbach2; 1. Thale2; W. Wagnerl lParacelsus-Strahlenklinik Osnabrtick, Strahlentherapie; 2Schtichtermann-Klinik Bad Rothenfelde, Herzzentrum Osnabrtick-Bad Rothenfelde
Ziele: N ach erfolgreicber PTCA einer Koronararterienstenose verursacht eine lokale Gewebsproliferation in 20-30% der Faile eine behandlungsbedtirftige Re-Stenose im Stent. Bei Rezidiven nach erneuter konventioneller Angioplastie von In-Stent-Stenosen kann durch intravaskulare Brachytherapie eine Reduktion weiterer Restenosen erreicht werden. Patienten und Methoden: Die Auswertung stellt die Behandlungsergebnisse von 44 Patienten (9 Frauen, 35 Manner, mittleres Alter 62,7 ± 9 Jahre) dar, die von 06/2001 bis 04/2003 wegen einer hochgradigen bis subtotalen In-Stent-Restenose (75-95%-ige GefiiBlumenokklusion) mit einer Brachytherapie behandelt wurden. 26 Patienten hatten eine koronare 1GefiiBerkrankung, 18 Patienten wiesen eine Mehr-GE auf, davon 15 mit Z. n. ACVB-OP. Die mittlere Stentlange betrug 13,9 ± 3,52 mm, der Stentdurchmesser 2,98 ± 0,26 mm. In 14 Fallen wurde jeweils der RIV A und der RCX, in 12 Fallen die RCA, in 1 Fall der RIM und in 3 Fallen ein Venengraft behandelt. Die 32-Phosphor-Afterloadingbehandlung erfolgte mit 20 Gy bezogen auf 1 mm Gewebetiefe. Die mittlere Bestrahlungszeit betrug 145,8 ± 39,3 sec. Aile Eingriffe wurden erfolgreich abgeschlossen. Nach einem follow-up von 7,47 ± 4,61 Monaten wurden MACE, Schweregrad der AP sowie die Restenoserate kontrolliert. Bei 20 Patienten wurde eine Kontrollkoronarographie durchgeflihrt. Ergebnis: Der Schweregrad der AP nach CCS sank urn 1,76 ± 0,89. Die Restenoserate ( Stenosegrad > 50%) und MACE lagen entsprechend bei 9% und 6,8% (3 Restenosen und 1 kollateralisierter Verschluss im ZielgefiiB). Schlussfolgerung: Die intravaskulare Brachytherapie ist eine wirksame Behandlungsmethode von In-Stent-Stenosen nach koronarer Intervention.
P-187 Strahlenther Onko12oo4;180 {Sondernr 1):82
Dose Mapping of Coronary Arteries in Porcine utilizing a Fiber Coupled Dosimeter
c. Dilcher!; R.c. Chan 2; B. lustus3; A.L. Huston 3; D. Hellinga 4; R. Seaborn 4; W. Alberti!; R. Waksman 4 lRadiation Oncology, University Hospital Eppendorf, Hamburg; 2Radiation Oncology, Washington Hospital Center, Washington, DC; 3Naval Research Laboratory, Washington, DC; 4CRI, Washington Hospital Center, Washington, DC Background: Coronary Artery Radiation Therapy (CART) has become a standard of care for trcatment of in-stent restenosis (ISR). Real dose delivered to the vessel wall while treating bifurcation lesions or long lesions remains unknown to date and bears the problem of overdosing. The purpose of this study was to measure radiation dosages to coronary arteries during CART with gamma- and beta-emitters utilizing a novel in-vivo dosimeter. Methods: Domestic pigs were used. In each study catheters were introduced into two different coronary arteries including Left circumflex (LCX), Left anterior descending (LAD), first Diagonal (DI) and Right coronary artery (RCA). A radioactive source (either 10 seed and 23 seed 192-Iridium-source, 40 mm 90-SrlY-source or 20 mm 32-P-source) and the dosimeter were loaded in each of the catheters. Measurements were done while pulling back the dosimeter from the distal end of the artery beyond the radiation source. Radiation dose is normalized to 100% dose at 2 mm radial distance from the source. Results: When radiating a branching artery the dose to the bifurcation at 5 mm from the source was 35%,10% and 3% for the I92-Ir-, 90-SrlY-, and 3-2P-source. Using a 23 seed 192-Ir-source led to a dose of 40% at 5 mm distance. Radiating the RCA with a 23 seed 192-Ir-source did not result in measurable dose to LAD or LCX. Conclusions: Dose to bifurcating artery segments is less with beta- than with gamma-emitters. Within a distance of 5 mm at bifurcations significant dose exposition is noted. Prescription doses and safety margins may be adapted in the future.
Strahlenther Onkol2004' Sondernr. 1 © URBAN &
VOGEL
Gutartige Erkrankungen I Varia
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Strahlenther Onko12oo4:180 {Sondernr 1}:83
Strahlenther Onko12004:180 {Sondernr 1}:83
IVUS based dosimetry on patients with repeat radiated coronary arteries to the same site
c. Dilcher'; R.C. Chan2; P. Rai3; S.-w. Rha3; D.A. Canos3;
N.J. Weissman 3; W. Alberti'; R. Waksman 3
lRadiation Oncology, University Hospital Eppendorf, Hamburg; 2Radiation Oncology, Washington Hospital Center, Washington DC; 3CRI, Washington Hospital Center, Washington DC
Background: Coronary Artery Radiation Therapy (CART) reduces incidence of in-stent restenosis (ISR). This study reports outcome related dose calculations for twice-radiated coronary artery segments. Methods: 22 patients with angiographic evidence of ISR in a previously treated native coronary artery were assigned for repeat percutaneous coronary intervention (PCI) and CART. An 192-Ir-source (prescription dose (PD) 18 Gy), 90-SrfY-source (PD 23 Gy at 2 mm from the center of the source) or a 32-P-source (PD 20 Gy 1 mm deep to the vessel wall) were utilized. Maximal and minimal point doses at the endothelium and adventitia-media border were calculated for all consecutive intravascular ultrasound slices of the twice-radiated vessel segment. Calculations were done separately for each CART treatment and doses of corresponding slices were added returning the dose range the vessel segment was exposed to. Mean time interval between two CART treatments was 394 ± 306 days. Results: Clinical follow-up at 379 ± 146 days revealed a Target Vessel Revascularization rate of 18.2% and a Target Lesion Revascularization rate of 13.6%. One death was reported. Maximum and average dose was 261 Gy, 124 Gy ± 72.3 Gy (endothelium) and 159 Gy, 50.3 Gy ± 29.3 Gy (adventitia-media border). 14 patients had at average a 1.71 times longer recurrence free interval compared to the interval between both CART treatments. Conclusions: Repeat CART to the same ISR site is safe without any adverse clinical events at average 12 months follow-up. A second CART treatment led to a prolonged ISR free survival for the majority of patients. The choice of isotope did not influence outcome.
MEDARPA-Implantation of brachytherapy-catheters using augmented reality-an update
s. Roddiger; D. Baltas2; G. Sakas1; S. Wesarg'; P. Zogal4; B. Schwald4;
H. Seibert'; R. Kurek I; T. MartinI; N. Zamboglou' 'Klinikum Offenbach, Strahlentherapie; 2Klinikum Offenbach, Med.Physik&Engeneering; 3MedCom, Darmstadt; 4Fraunhofer IGD, Darmstadt Purpose: Last year, we were able to present the MEDARPA-prototype consistent of a flexible semitransparent display, a computer and two tracking systems (infrared and electromagnetic). This prototype was designed to facilitate the navigation ofbrachytherapy-catheters. Our goal was to improve accuracy and test the feasibility in a clinical setting. Material and Methods: For accuracy tests, a cubic phantom was filled with stearin gel and objects resembling tumour and organs at risk. 10 CT-markers were fixed on the surface and aCT-scan (2 mm slice distance) was done. After transfer of CT-data to the computer, the phantom and the handle for the catheter were registered using the electromagnetic tracking system, physician and display were registered using the infrared tracking system. The display was placed above the phantom and catheters were implanted guided by the 3-D model of the phantom shown on the display and overlayered with the image of catheter and handle. The virtual positions of the catheters were fixed, catheters were left in place. After another CTscan, virtual and real positions of the catheters' tips as well as equidistant points along the catheters were reconstructed and compared. Results and Conclusion: The systems is easy to handle and needs 6 minutes (3.5-10.0) for the set-up. Median variation of the catheter tip was 3.4 (1.7-5.8) mm and 6.1 (4.4--8.3) mm for equidistant points. The MEDARPAprototype enables the physician to implant brachytherapy-catheters guided by augmented reality. We were able to further improve navigation accuracy. The puncture of organs at risk can be avoided. First results with a selected group of patients will be presented.
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Strahlenther Onko12oo4:180 {Sondernr 1}:83
Strahlenther Onko12004:180 {Sondernr 1}:83
Coronary Artery Radiation Therapy Using a Novel Beta Emitter for In-stent Restenosis: Tungsten WRIST DilcherI; R.C. Chan 2; D.A. Canos1; D. Hellinga 3; R. Seaborn 3; W. Alberti'; R. Waksman 3 'Radiation Oncology, University Hospital Eppendorf, Hamburg; 2Radiation Oncology, Washington Hospital Center, Washington, DC; 'CRI, Washington Hospital Center, Washington, DC C.
Background: Coronary Artery Radiation Therapy (CART) with betaemitters reduces in-stent restenosis (ISR). This study, Tungsten WRIST (Washington Radiation for In-stent Restenosis Trial) is a safety and feasibility study of CART utilizing Tungsten (188W), a beta-emitter. Methods: A total of 30 patients with angiographic evidence of ISR in a previously treated native coronary artery underwent percutaneous coronary intervention (balloon angioplasty, ablation by atherectomy, laser angioplasty). After the intervention, a noncentered delivery catheter with a side guide 0.014 inch wire carrying a Tungsten (188W) coil with an active length of 33 mm was inserted. Patients were randomized for either radiation with 18 Gy, 22 Gy or 25 Gy at 2 mm from the center of the source. Aspirin and Plavix 300 mg loading dose was administered prior to intervention. Plavix 75 mg/day was prescribed for 6 months after procedure. Results: At 6 months follow-up (FU) the overall binary angiographic restenosis rate was 18.8%. The rate for target vessel revascularization (TVR) was 23% and for target lesion revascularization related major adverse cardiac events (TLR-MACE) was 13.3% without any intergroup differences. Comparison with the original WRIST radiation cohort utilizing an 192-Iridium-source (prescription dose 15 Gy at 2 mm from the source) showed a similar TVR and TLR-MACE rate of 30% and 18%. TVR and TLR-MACE rate of the WRIST placebo cohort was significantly different (70% and 66%). Conclusions: Vascular Brachytherapy with Tungsten (188W) is feasible and safe. Doses of 18-25 Gy were associated with similar outcome at 6month FU when compared with the original WRIST radiation group utilizing a gamma-emitter.
Strahlenther Onkol 2004' Sondernr. 1 © URBAN &
VOGEL
Vorteil der Protonentherapie fur Weichteil- und Knochentumoren im Kindesalter B. Timmermann'; A. Lomax:1; G. Goitein I 'Paul Scherrer Institut, Abteilung Strahlenmedizin, Villigen-PSI Hintergrund: In der padiatrischen Radioonkologie ist die Reduzierung der Bestrahlungsdosis am Normalgewebe von wesentlicher Bedeutung, urn das Risiko von Spatnebenwirkungen zu minimieren. Material und Methoden: Fur die Zielvolumina aller am PSI behandelten Kinder mil Knochen- oder Weichteiltumor, wurden IMRT-PHine gerechnet und mit den Dosiverteilungen der tatsachlich applizierten Protonenplan en verglichen. Vergleichskriterien waren dabei die Integraldosis ausserhalb des Zielvolumens, die mittlere Dosis an ausgewahlten Risikoorganen (OAR) sowie das bestrahlte Volumen mit 50% der Dosis. Ergebois: 12 Kindem mit Knochen- und Weichteiltumoren im Alter von 7,5 bis 16,1 Jahren wurden behandelt. Diagnosen waren Chordom (n = 3), Chondrosarkom (n = 2), Rhabdomyosarkom (n = 2), Osteosarkom, Synovialsarkom, Desmoid Tumor, maligner peripherer Nervenscheidentumor und aneurysmatische Knochenzyste (n = 1). Integraldosis flir das NormaIgewebe lag in den IMRT-Pllinen mit dem Faktor zwischen 1,5 und 6,1 (Mittelwert 3,5) haher als in den korrespondierenden Protonenpllinen. Fur definierte Risikoorgane - wie Niere, Myelon oder Hirnstamm -lag die mittlere Dosis in den IMRT-Planen urn den Faktor zwischen 2,7 und 14,3 (Mittelwert 6,4) haher. Schlussfolgerung: Die IMRT konnte eine ahnliche Konformitlit hinsichtlich des Hochdosisgebietes im Zielvolumen wie die Protonentherapie erbringen; der Einsatz von Protonen hat jedoch nachweislich die Dosisbelastung in den Risikoorganen und im Normalgewebe reduziert. Dies kann ein wichtiger Faktor flir die Reduzierung des Risikos flir Zweittumoren und andere Spatnebenwirkungen bei der Strahlenbehandlung im Kindesalter sein.
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Varia
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Strahlenther Onko12004;180 (Sandernr 1):84
Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):84
Einsatz von Natriumselenit als Zusatztherapie in der Radioonkologie - Klinische Phase-III-Studie bei der adjuvanten RT gynakologischer Tumoren R. Mucke l ; M. Glatze[2; D. Riesenbeck3; R. Berndt-Skorka4; G. Seifert5; K. Schoenekaes"; F. Bruns"; J. Buntze[6; O. Micke' IStrahlentherapie Wiesbaden; 2Zentralklinikum Suhl, Klinik flir Strahlentherapie; 3UniversiHitskiinikum Miinster, Klinik und Poliklinik flir Strahlentherapie-Radioonkologie; 4Klinikum Neubrandenburg, Klinik flir Strahlentherapie; 5Klinikum Chemnit2, Klinik flir Radioonkologie; 6AK Trace Elements and Electrolytes in Radiation Oncology, AKTE
Hintergrund: Erste Resultate der 12/2000 begonnenen randomisierten Studie, die in der Verum- gruppe (500 flg Natriumselenit an den RT-Tagen, 300 flg an den RT-freien Tagen) den Ausgleich eines vor RT bestimmten Selenmangels im Vollblut durch Selensupplementation zum Ziel hat. Sekundares Kriterium ist die radiogene Diarrhoe. In der Kontrollgruppe wird ohne Selengabe beobachtet. Die Becken-RT erfolgt bis 50,4 Gy. Ein positives Ethikvotum aus Freiburg liegt vor. Methoden: Selen im Vollblut beider Gruppen wurde vor RT, bei 50% der RT-Dosis, am Ende der RT und 6 Wochen nach RT bestimmt. Die Diarrhoe wurde wochentlich nach CTC ermittelt. Zur Statistik wurden U-Test, Chi2-Test und Spearman-Korrelation eingesetzt. Ergebnisse: In 57 Fallen ist die Behandlung beendet, 31 x mit Selenzusatztherapie, 26 x ohne. Untersuchungszeitpunkt; Selen im Vollblut in flg/l (Normbereich: 85-162) a) mit Natriumselenit; b) ohne Natriumselenit; p-Wert (u-Test): Vor RT: 63,8 (n = 31) (41,6-81,5); 60,8 (n = 26) (46,8-77,5); 0,423 50% der RT-Dosis: 87,7 (n = 28) (32,4--118,7); 62,5 (n = 23) (39,0-86,5); 0,0001 Ende der RT: 85,4 (n = 29) (59,9-121,4); 56,5 (n = 25) (32,7-80,0); 0,0001 6 WochennachRT: 71,1 (n=29) (36,8-107,5); 63,2 (n=20) (43,2-85,4);0,086 Hinsichtlich der radiogenen Diarrhoe zeigt sich ein Vorteil flir die Selengruppe mit weniger Diarrhoe CTC-Grad 112, wobei in RT-Woche 5 im Trend Signifikanzniveau erreicht wird (Chi2: p = 0,083; Spearman: p = 0,046). Die Selensupplementation war bisher nebenwirkungsfrei. Schlussfolgerung: Unter Supplementation zeigt sich ein signifikanter Anstieg des Selenwertes im Vollblut. Hinsichtlich Diarrhoe zeigt sich ein Trend zugunsten der Selengruppe.
Impact of a double belly board on the testis dose compared with a conventional belly board in the irradiation of patients with rectum cancer H. Vorwerkl; E. Weiss l; C.F. Hessl 'Universitatsklinikum Gottingen, Strahlentherapie
Purpose: As standard patients with rectum cancer are irradiated in prone position on a belly board to reduce the volume of irradiated small bowel. With this technique the testes usually obtain doses, which potentially lead to a partial or complete impairment of the spermatogenesis with a mostly irreversible azoospermia and a dose-dependent decrease of the testosterone level. The intention of this article is to assess to what extend a double belly board, which was developed at our clinic and contains a second hole for the testicles, can reduce the radiation dose at the testes. Methods aud Materials: Six consecutive patients have been analysed by computertomography after positioning on a conventional and a double belly board. Two different treatment techniques were used and the dose volume histograms of the testes were analysed. Results: The double belly board results in a decrease of radiation dose at the testes relative to the conventional belly board in patients, who are treated with a lower field edge including the os ischium. The other organs at risk (bladder, small bowel, head and neck of femur) obtain the same radiation dose with both devices. A three-field technique causes an additional decrease of the testes dose relative to a four-field technique with lowering of the radiation dose at the bladder and small bowel but a higher dose at the head and neck of femur. Conclusion: In patients with rectum cancer with lower field borders including the perineum the use of a double belly board and a three-field technique should be considered.
P-195 Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):84
Langsschnittuntersuchung zur Anwendung komplementarer/alternativer Medizin bei Patienten mit malignen Tumoren nach erfolgreicherTherapie M. Glatze[1; D. Frohlich 2; K. Schonekaes1; J. Buntzel"; O. Micke'
L. Wisser; M. Niewaldl ; J. Fleckenstein l; Chr. Rubel 'Radiologische Universitatsklinik, Abt. Strahlentherapie, Homburg/Saar
'Zentralklinikum Suhl gGmbH, Klinik flir Strahlentherapie, Arbeitskreis Trace Elements and Elektrolytes in Radiation Oncology; 2Zentralklinikum Suhl gGmbH, Klinik flir Strahlentherapie; 3Arbeitskreis Trace Elements and Elektrolytes in Radiation Oncology, AKTE; 4SiidharzKrankenhaus Nordhausen, Klinik flir HNO-Erkrankungen, Arbeitskreis Trace Elements and Elektrolytes in Radiation Oncology; 5Westfiilische Wilhelms-Universitat Miinster, Klinik flir Strahlentherapie-Radioonkologie-, Arbeitskreis Trace Elements and Elektrolytes in Radiation Oncology
Ziel: In der Strahlentherapie ist die Bauchlage der Patienten, vorwiegend bei Bestrahlungen im Thoraxbereich, gelegentlich aufgrund anatomischer Vorgaben notwendig. Hierbei stellt die Haltung der Arme allerdings ein Problem dar. Da diese einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Lage und Form des Thorax hat, sollte auch die Armhaltung moglichst reproduzierbar sein. MateriaIlMethode: In Zusammenarbeit mit der Firma Reuther Medizintechnik entwickelten wir den sogenannten "Homburgbogen", der eine reproduzierbare Armhaltung ermoglicht. In einer retrospektiven Analyse wurden 529 Messpunkte aus 342 Verifikationsaufnahmen von 256 Feldern ausgewertet, die bei 44 Patienten appliziert worden waren. Jeweils 22 Patienten wurden in Bauchlage mit "Homburgbogen" bzw. in der iiblichen Riickenlage bestrahlt. Die Verifikationsaufnahmen wurden anhand von anatomischen Punkten mit den jeweiligen Simulationsaufnahmen verglichen und der Betrag der Abweichung erfasst. Weiterhin wurde die Anzahl der notwendigen Repositionen bei nicht tolerablen Abweichungen erfasst Ergebnis: Zunachst wurden die Kollektive hinsichtlich ihrer Vorausset2ungen verglichen. Geschlecht, Alter, Karnofsky-Index und Body-Mass-Index (BMI) wiesen keine signifikant unterschiedlichen Werte auf. Bei der Auswertung der Punktabweichungen zeigte sich jedoch ein deutlicher Unterschied der beiden Kollektive. Patienten, die in Bauchlage mit Homburgbogen bestrahlt wurden wiesen im Durchschnitt eine Abweichung von 2.6 mm auf, wogegen der Betrag der Abweichung in Riickenlage durchschnittlich 3.6 mm betrug. Die Statistiken werden weiter aufgeschliisselt. Schlussfolgerung: Mit dem "Homburgbogen" konnte ein Hilfsmittel zur Patientenpositionierung entwickelt werden, welches die Qualitat der Strahlentherapie deutlich zu steigern vermag.
Ziel: Komplementare und alternative medizinische MaBnahmen gewinnen bei der Therapie maligner Tumoren an Bedeutung. Das Ziel dieser Studie war die Erfassung der Haufigkeit der Anwendung komplementarer 1 alternativer Medizin (KAM) wahrend und nach erfolgreicher Therapie maligner Tumoren. Methode: Wir untersuchten den Gebrauch von KAM bei 140 Patienten (M:55; F:85; mittleres Alter 61 Jahre) vor Beginn der Strahlentherapie im Rahmen multimodaler Behandlungskonzepte. 1 Jahr nach erfolgreicher Therapie wurden diese Patienten noch einmal mittels eines standardisierten Fragebogens evaluiert. Ergebnisse: Wahrend der primaren Tumorbehandlung wendeten 32/140 Patienten (22,9 %) KAM an. 1 J ahr nach erfolgreicher Therapie stieg diese Rate auf 66/140 Patienten (47,1 %) an (Tabelle). Tumor: Gesamt; Mamma; Prostata; GynakoI.Tm.; Rektum; Kopf-HalsTm. n: 140;54;25;16; 11; 10 Wahrend der Prirnartherapie: 22,9%; 33,3%; 20,0%; 0%; 18,2%; 30,0% 1 Jahr nach erfolgreicher Behandlung: 47,1%; 59,3%; 44,0%; 31,2%; 54,5%; 40,0% Schlussfolgerung: Nach erfolgreicher Therapie maligner Tumoren wendeten mehr als doppelt so viele Patienten KAM an als zur Primiirbehandlung. Wir vermuten, dass zunachst die Minimierung von Nebenwirkungen der Tumortherapie spater die Maximierung des Behandlungserfolges hinsichtlich eines weiteren krankheitsfreien Uberlebens die Intentionen zur Anwendung von KAM bestimmten.
P-193 Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):84
Der Homburgbogen - ein neu entwickeltes Hilfsmittel zur Lagerung von Bestrahlungspatienten in Bauchlage
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Strahlenther Onkol2oo4' Sondernr. 1 © URBAN & VOGEl
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Strahlenther Onko12004;180 (Sondernr 1):85
Strahlenther Onko12oo4;180 (Sondernr 1):85
Primare Radiotherapie beim Korpuskarzinom
s. Hesselmann l; C. Bilecenl; N. Willich l; O. Mickel
'Universitatsklinikum MUnster, Strahlentherapie - Radioonkologie
Einleitung: Beim Korpus-Ca. ist die primare RT der OP i.d.R. unterlegen. Dennoch stellt die primare RT in bestimmten Situationen eine Moglichkeit dar, auchjene Pat. mit potentiell kurativer Intention zu behandeln, bei denen aus internistischer oder anasthesiologischer Sicht eine Inoperabilitat besteht. Material und Methoden: Retrospektive Analyse von 26 Pat., die zwischen 1987-1999 aufgrund eines inop. Korpus-Ca. mit einer Kombination aus Tele- u. Brachytherapie (21 Pat.) bzw. einer alleinigen Brachytherapie (5 Pat.) behandelt wurden. llx lag ein FIGO-Stadium I, 5X ein FIGOStadium II, III und IV vor. Das Durchschnittsalter betrug 68,2 Jahre. Die Nachbeobachtungszeit lag bei 66,8 Monate. Die Pat. wurden Uberwiegend perkutan mit einer GHD von 45-50 Gy bestrahlt. Parallel zur Teletherapie wurde i.d.R. eine HDR-Brachytherapie (6X 7 Gy) durchgeflihrt. Ergebnisse: Das GesamtUberieben betrug nach 2 Jahren 88%, nach 5 Jahren 61 % und nach 10 Jahren 9%. Die 5-Jahres-Uberlebensrate in den FIGO-Stadien I + II betrug 74%, in den Stadien III + IV 40%. Folgende Nebenwirkungsraten traten auf: Grad I 81 %, Grad II 27% und Grad III 0%.8% entwickelten Grad-IV-Nebenwirkungen. SchIussfolgerung: Trotz verbesserter Operations- und Anasthesieverfahren wird die kombinierte primare RT des Korpus-Ca. bei steigender Multimorbiditat der Pat. aufgrund der allgemein steigenden Lebenserwartung auch in Zukunft ihren Stellenwert als Therapieoption behalten. Die primare RT ist als eine sinnvolle und erfolgversprechende Therapiemoglichkeit anzusehen, urn jene Pat. kurativ zu behandeln, bei denen aufgrund vorliegender schwerwiegender internistischer Begleiterkrankungen a.uf eine OP verzichtet werden muss. Die von uns beobachteten Nebenwlrkungen sind in einem vertretbaren Rahmen.
P-197 Strahlenther Onko12oo4;180 (Sondernr 1):85
Retroperitonealfibrose (M. Ormond) - ein moglicher "pitfall" beim Staging eines Fruhkarzinoms der Cervix uteri D. Isikl; M. Miemietz l; F. Brunsl ; 1.H. Karstens l 'Medizinische Hochschule Hannover, Abteilung Strahlentherapie und spezielle Onkologie
Ziele: 1m Rahmen der Ausbreitungsdiagnostik von Malignomen werden gelegentlich Befunde erhoben, die in der Zusammenschau schwierig zu bewerten sind. FUr Pat. stellen solche Befunde eine besonders belastende Situation dar, zumal sie Prognose und Therapieoptionen entscheidend beeinflussen konnen. Dies soll an einem Beispiel erlautert werden. Material: Bei einer 61-jahrigen Pat. fiel im Rahmen der praoperativen Diagnostik vor geplanter Cholecystolithiasis eine Hydronephrose beidseits sowie eine unklare retroperitoneale Raumforderung paraaortal auf. 1m Rahmen der weiteren Diagnostik (Abdomen-CT, Skelettszintigraphie, RoThorax) konnte eine Fernmetastasierung ausgeschlossen werden; Beckenorgane und pelvine Lymphknoten stellten sich im CT unauffallig dar. Die gynakologische Untersuchung erbrachte bei der KUrettage ein nicht-invasives Frtihkarzinom der Cervix uteri (CIN III), eine Beurteilung von Tiefenausdehnung und Resektionsstatus war nicht moglich. Es stellte sich nun die Frage nach dem Tumorstadium und der Wahl der Behandlung. Ergebnis: Die Pat. erhielt eine CT-Gesteuerte Punktion im Bereich der paraaortalen Raumforderung, die eine Bindegewebsproliferation zeigte und einem primaren bzw. sekundaren M. Ormond zugeordnet werden konnte. Letztere war die Ursache flir die Hydronephrose beidseits. Somit lag hier kein FIGO-Stadium III (Hydronephrose) respektive IV (lymphogene Fernmetastasierung) vor. Die Pat. erhielt Ureterstents beidseits und entschied sich nach Diagnosestellung gegen ein weiteres operatives Vorgehen. SchIussfolgerung: Dieser Fall soll aufzeigen, dass beim Frtihstadium eines Beckentumors jede paraaortale Raumforderung nach Moglichkeit weiter abgeklart werden sollte. In wieweit das Frtihkarzinom hier als Ausloser des M. Onnond angesehen werden kann, bleibt unklar.
Strahlentherapie (RT) von Patienten mit implantiertem Defibrillator (ICD): eine interdisziplinare Herausforderung fur Radioonkologen und Kardiologen H. lobI; W. Iter; G. MatschucF; A. Schuchert2; W. Albertil; D. Rades l lUniversitatsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik flir Strahlentherapie und Radioonkologie; 2Universitatsklinikum HamburgEppendorf, Zentrum flir Innere Medizin, Medizinische Klinik II (Kardiologie)
Ziele: In der Literatur wurden who Dysfunktionen von Herzschrittmachern unter RT beschrieben. Hingegen gibt es kaum Daten Uber die RT bei implantiertem Defibrillator (lCD). Erfahrungen bei der RT eines ICD-Patienten werden prasentiert. Material: 10/03 wurde ein 71-jahriger Pat. zur prim. RT eines glott. LarynxCa, cT2cNOMO, zugewiesen. Nebendiagnosen: Myokardinfarkt 1983, 3fach-ACVB 1999, Reanimation bei Kammerflimmern 10/99, lCD-Implantation Ii. infrapektoral 11199, Aggregat-Wechsel 07/03 (St. Jude Medical Photon VR, SIN:OOOOO54250). RT-Planung: 3-D, Konturierung des ICDAggregats als Risikoorgan. RT (4/6 MV-Photonen): erweiterte Tumorregion 60 Gy (5 x 2 Gy/Wo), Tumor 70 Gy. Die RT erfolgte stationar, die einzelnen RT-Sitzungen unter EKG-Monitoring. Der ICD wurde zunachst 1 x/Wo, gegen RT-Ende taglich kontrolliert. Ergebnis: Das DVH flir das ICD-Aggregat zeigte eine mittlere Dosis von 4,0 Gy und eine Dmax von 10,9 Gy « 5% des Aggregats). Die !CD-!':ontrollen ergaben keine Dysfunktion, 3x adaquates Auslosen bel ventnkularen Ektopien. Die Batterie-Spannung war konstant 3,2 V (= Ausgangswert). Die Messungen der Impedanz der Stimulationse~ektrode (700 Ohm) und der Signal-Amplitude (10-12 m V) ergaben keine Anderung. Auffallig war eine isolierte Zunahme der Schrittmacher-Reizschwelle von 4,5 V vor RT auf 6,25 V. Bereits vor RT zeigte sich ein Anstieg von 1,25 V auf 4,5 V, so dass die RT als Ursache unwahrscheinlich ist. ICD-Kontrollen nach RT erfolgen zunachst 1 x/Wo. SchIussfolgerung: Die RT eines ICD-Patienten mit Larynx-Ca ist trotz der Nahe von RT-Feld und ICD-Aggregat moglich. Die RT-Planung sollte 3D erfolgen (DVH flir das ICD-Aggregat), die RT unter EKG-Monitoring. Die stationare Oberwachung des Pat. und engmaschige Kontrollen des ICD-Aggregats wahrend und nach RT sind indiziert.
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Strahlentherapie und Onkologie
Verze·chnis der Erstautoren v = Vortrag, P= Poster, PV = Postervortrag
Achanta P. AlberM. AlbertiW. AlheitH. AlheitH. AlheitH. AlheitH. Al-NawasB. Andratschke N. AppoldS.
P-120 V-008 V-015 P-OlO P-Oll P-027 P-068 V-1l9 P-022 V-057
Bahrehmand R. BajrovicA. Baum C. Baumann R. Beckmann G. BischofM. BlankE. BlankE. Block A. Block A. BlockT. BlockT. Blumstein N.M. Blumstein N.M. Blumstein N.M. BottkeD. BremerM. BrunnerT. BrunnerT. BrunsF. BuchaliA. BiintzeIJ. BiintzelJ. Biintzel J. Biintzel J. Buth K-J. Buth K-J.
P-057 P-105 V-lOS V-087 P-040 P-1l8 P-163 P-168 V-lOl V-106 P-064 P-065 V-081 P-088 P-089 V-025 PV-049 V-068 V-127 P-176 P-037 P-033 P-038 P-I02 P-106 P-I72 P-173
Cavanaugh S. X. Christiansen H. Christiansen H. ClaSenJ. CombsS.E. Combs S.E. CordesN. Csere P.
V-012 V-071 P-035 PV-073 V-048 P-013 PV-I27 V-Oll
DaniA. DaniA. DidingerB. Dilcher C. Dilcher C. DilcherC. Dilcher C. Dilcher C. Dilcher C. Distel L. Drechsler D.
V-078 P-058 PV-083 V-089 V-090 P-122 P-187 P-188 P-189 V-030 V-014
86
66 3
4 38 38 42 52 30 41 15 50 62 27
22 45 65 76 78 26 27 51 52 21 58 58 7 48 18 32 80 45 44 45 61 62 79 79
EichH.T. EichH.T. EichH.T. Eich H.T. EngelK
V-003 V-047 P-079 PV-082
FehlauerF. FehlauerF. Fehr C. Feussner A. Fleckenstein K. Frick S. Fritzp. Fritz P. FrohlichD. Fiiller J. FussM. FussM.
V-033 V-110 V-016 V-075 P-130 P-128 V-062 V-064 P-182 V-038 P-092 P-145
Gademann G. GagelB. Ganswindt U. Garbe S. GeinitzH. GersteinJ. Glatzel M. GlatzelM. Gneveckow U. GrehnC. Griessbach I. GroBM.W. GroBM.W. Grosser K-H. GrosuA.-L. GrosuA.-L. Grotz K A. GriischowK Guckenberger M. GuentherG.
V-OOI P-108 P-151 P-171 PV-098 V-096 V-023 P-195 V-076 V-126 P-138 PV-133 P-178 V-009 V-082 V-098 V-120 P-076 V-069 P-142
Hacker I. Haferanke J. HahmD. Hansgen G. Harms W. Harms W. Haverkamp U. HehrT. HehrT. HeilT. HeinzeF. Hentschel B. HenzelM. HerskindC. Herskind C. Hesselmann S. Hesselmann S. Hesselmann S. Hille A.
P-174 P-094 P-162 V-037 V-035 P-1l9 P-066 V-088 V-136 V-017 V-094 P-153 V-099 P-121 P-136 P-055 P-183 P-196 P-095
V-006
1
12 55 56
2 9
28 5 19 68 68 16 17
81 10 59 72
63 73 78 60 25
6 84 20 32 70 69 80 3 21 25 31 54 18 71
4
18
44 54 13 39 67 3 20 50 56 23 23
66 82 83 83 8 4
79 59 76 10 9
65 52 23 35 5
24 74 25
66 70 49 81 85 59
HochtS. Hoelscher T. HofH. Hoffmann W. HoinkisC. Hollenhorst H. HollerU. HollerU. Holy R. HorstE. Hiiltenschmidt B.
V-128 P-109 V-067 P-002 P-157 P-053 P-046 P-097 PV-l44 P-141 P-l84
33 63 17 36 75 49 47 60 72 71 82
ImhoffD. ImhoffD. IsikD.
P-012 P-042 P-198
38 46 85
Jeremic B. JobH.
V-131 P-197
33 85
Kaminski B. KapplerM. KarleH. Karstens J.H. Kaulich T.W. KellerU. Klautke G. KlautkeG. KleinertG. KocherM. KoelblO. KoelblO. Konemann S. Konemann S. KoppenD. KomerM.K Kraus-Tiefenbacher U. Kraus-Tiefenbacher U. Krempien R. KriegerT. Kriill A. Kriill A. Kriill A. Krystek A . Kuechler A. KuhntT. Kurek R. KiistnerD.
PV-110 P-129 P-166 P-075 P-150 PV-124 V-021 V-124 P-020 V-049 V-046 P-008 P-1l6 P-152 V-020 P-006 V-122 PV-045 V-007 V-102 V -085 V -086 PV-081 P-071 P-135 V-1l8 V-013 P-024
63 68
Lambert J. Lamprecht U. Lazaridis E.A. Lazaridis E.A. Lemnitzer H . LiM. Liesenfeld S. Liesenfeld S. Litzenberger K. LochhasG. LubganD.
V-043 V-040 P-148 P-149 P-056 V-070 V-059 P-009 P-132 P-051 V-027
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URBAN
77
54 73 67
6 32 40 13 12 37 65 74 6
37 31 47 2
26
22 22
56 53 69 30 4 41 11 11 73 73 49 18 15 38 68 48 7
&
VOGEL
Erstautoren
Lutterbach J. Lutterbach J.
V-042 P-017
11 39
MaiS.-K. Malaimare L. Marini P. Martin T. MaurerU. Me1cherU. MelznerW. MelznerW. MerzT. Messer P.M. Messer P.M. Messer P.M. Meyer A. Micke O. MickeO. MickeO. MickeO. MickeO. MiemietzM. Milker-Zabel S. MommF. MommF. MoogJ. MortelH. Mucke R. Mucke R. Muller K. Munter M.W.
PV-061 P-007 PV-134 V-002 P-161 P-l64 V-1l7 V-133 P-032 V-080
51 37 69 1 76 77 30 34 43 21 53 57 32
Naszaly A. NeuB. NiederC. NiederC. NiederC. NiemeyerM. NiemeyerM. NiewaldM. NiewaldM. NiewaldM. NiewohnerDesbordes U. NitscheM. NitscheM.
P-059 V-0l8
p-on
P-087 V-125 V-0l9 V-060 P-003 P-181 P-185 P-143 PV-0l8 P-036 P-096 P-1l4 P-1l2 P-041 P-l92
V-029 P-023
v-on
P-0l6 P-034 P-165 P-177 P-030 P-031 P-069
5
16 36 81 82 71 40 44 60 64 64 46 84 8
PinkawaM. PlathowC. PlathowC. PohiF. Pollinger B. Pottgen C. Pottgen C. PradierO. Presselt N.
P-160 PV-1l3 PV-158 PV-170 P-093 PV-090 V-083 V-134 V-132
76 64 75 78 59 58 21 34 34
RadesD. RadesD. RadesD. RadesD. RammU. RaubM. Rave-Frank M. Rave-Frank M. ReinertM. Riedel T. Riesenbeck D. Riesenbeck D. ROddiger S. RodelC. RodelF. RoperB. RothS. Rube C. Rube C. RudolfF.
V-050 P-014 PV-0l9 P-100 P-077 P-021 P-ll1 PV-126
13 39 40 61 55 41 63 67 3 12 8 45 83 7 13 30 29 14 15 65
V-OlO
P-147 V-031 PV-039 P-190 V-026 V-051 V-1l6 V-1l4 V-055 V-056 P-1l7
41 50 5 19 39 44 77 80 43 43 53
P-186 P-005 PV-131
82 37 68
OcheIH.-J. OehlerW. Olschewski T. Olschewski T. Olschewski T. OttO.
V-077 P-070 V-121 P-028 P-029 V-032
20 53 31 42 43 9
PachmannS. PamborC. PaulsenF. PinkawaM. PinkawaM.
P-026 V-066 P-169 P-062 P-063
42 17 78 51 51
Strahlenther Onkol2oo4' Sondernr. 1 © URBAN & VOGEL
SakA. SaIzH. SaIzH. Schafer C. SchaferU. Schafer U. Schafer U. SchiebeM. Schlenger L. SchleuBner C. Schlocker I. Schmuecking M. Schmuecking M. Schmuecking M. Schonekaes K. Schuck A. Schuck A. Schuck A. Schuller P. SchUller P. Schuller P. Schuller P. Schuller P. Schultze J. Schultze J. Schultze J. Schultze-Mosgau S. Schulz I.
V-028 V-103 P-156 P-175 V-1l3 P-004
P-067 P-167 V-074 V-108 P-048 P-084 P-085 P-086 V-ll1 P-099 V-093 V-095 V-100 P-lOl
P-103 P-107 P-137 V-022 V-084
P-043 V-lIS P-074
8 26 75 79 29 36 52 77 19 28 48 56 57 57 28 60 24 24 26 61 61 62 70 6 22 46 29 54
SchwarzR. SchwarzS. Sehlen S. Sehlen S. Seidel C. SemrauS. Seufert I. Siefert A. SiekerF. Strasssmann G. Strasssmann G. StrauBD. Sttiben G. Stuben G. SureM. Swiderski S.
V-079 V-073 V-004 V-005 P-1l5 V-036 P-080 V-045 V-130 P-139 P-140 V-024 V-129 V-135 P-146 V-044
ThammR. ThammR. Timmermann B. Timmermann B. TreiberM.
V-097 V-1l2 V-092 P-191 V-123
25 29 24 83 31
van Kampen M. van Oorschot B. Voith C. Vordermark D. Vordermark D. Vordermark D. VorwerkH. VorwerkH.
P-159 V-109 P-044
75 28 46 36 50 66
P-OOl
PV-060 PV-123 P-078 P-194
20 19 2 64 10 55 12 33 70 71 7
33 34 12 12
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WalkeM. Warszawski A. Warszawski A. WeinmannM. Weill C. Weill C. WeissE. Weitmann H.D. WelzelG. Welzel T. WenzF. WiezorekT. Wilkowski R. Wilkowski R. WisserL. WisserL. Wisser L. Wordehoff H. WulfJ. WulfJ. WulfJ. WulfJ.
P-180 V-034 V-091 V-054 V-052 PV-125 P-104 V-039 V-107 P-091 V-053 V-041 V-061 P-052 V-104 P-179 P-193 P-025 V-065 P-054 P-154 PV-155
81 9 23 14 14 67 62 10 27 58 14 11 16 48 27 80 84 42 17 49 74 74
ZabelA. Zimmermann F. Zimmermann F.
P-047 V-058 V-063
47 15 16
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