Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1): 1–165 DOI 10.1007/s00066-008-1001-9
DEGRO-ÖGRO 2008 14. Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie 25. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Radioonkologie, Radiobiologie und Medizinische Strahlenphysik „Der Wiener Kongress“
Radioonkologie · Medizinische Physik · Strahlenbiologie Wien, 1. bis 4. Mai 2008
Kongresspräsidenten o. Professor Dr. W. Hinkelbein Direktor der Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie Charité Universitätsmedizin Berlin Campus Benjamin Franklin Hindenburgdamm 30 12200 Berlin
[email protected] o. Professor Dr. R. Pötter Leiter der Klinik für Strahlentherapie Allgemeines Krankenhaus der Stadt Wien Medizinische Universität Wien Währinger Gürtel 18–20 1090 Wien
Veranstalter Österreichische Gesellschaft für Radioonkologie, Radiobiologie und Medizinische Radiophysik (ÖGRO) Telefon: (+43) 512/504-28800 Telefax: (+43) 512/504-28869
[email protected]
© Verlag Urban & Vogel, München
Strahlentherapie und Onkologie
Sondernr.
1
Vol. 184 · 2008 Mai
Journal of Radiation Oncology · Biology · Physics
Inhalt DEGRO-ÖGRO 2008 3
Vorwort der Kongresspräsidenten
53
IMRT (KV52 – 66)
4
Historie der DEGRO
58
Imaging, Präzision (KV67 – KV77)
62
Palliative RT & Psychosozial (KV78 – KV81)
Abstracts
63
Mamma & Gynäkologie (KV136 – KV143)
Highlights (H1 – H8)
66
Gutartige Erkrankungen (KV144 – KV148)
68
HNO (KV157 – KV164)
71
Bronchus / Gastrointestinal (KV165 – KV171)
5
Vorträge 8
IGRT (V1 – V8)
11
Pädiatrie & Hämatoonkologie (V82 – V85)
12
Palliative Strahlentherapie (V86 – V89)
73
Hochpräzision (PP-PK1 – PP-PK15)
14
DNA-Repaptur in Tumorzellen (V90 – V97)
78
Experimentelle Radioonkologie (PP-PK16 – PP-PK28)
17
HNO & Bronchus (V98 – V105) 81
Klinische Radioonkologie 1 (PP-PK29 – PP-PK43)
20
IMRT (V106 – V113) 86
Klinische Radioonkologie 2 (PP-PK44 – PP-PK58)
23
Morphologische & Funtionelle Bildgebung (V114 – V121)
Posterpräsentation – Preiskandidat
Posterpräsentation
26
Urologie (V122 – V129)
89
Hochpräzision (PP3 – PP13)
29
Gastrointestinal / IT, Qualitätsmanagement (V130 – V135)
90
Experimentelle Radioonkologie (PP22 – PP25)
92 Mamma & Gynäkologie (V149 – V156)
Klinische Radioonkologie 1 (PP32 – PP39)
31
93 Targeted Therapy (V172 – V179)
Klinische Radioonkologie 2 (PP45 – PP52)
34
95
Poster (P59 – P240)
155
Autorenverzeichnis
Kurzvorträge 37
IGRT (KV9 – KV23)
43
Urologie (KV24 – KV37)
48
Experimentelle Radioonkologie (KV38 – KV51)
Titelbild: Wien: Stephansdom (©WienTourismus)
2
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Strahlentherapie und Onkologie
Vorwort der Kongresspräsidenten Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Mitglieder und Freunde der DEGRO und ÖGRO, liebe Gäste! Wir freuen uns, Sie vom 1. bis 4. Mai 2008 zum „Wiener Kongress“, dem gemeinsamen Jahreskongress der DEGRO und ÖGRO in der bezaubernden Hauptstadt Österreichs, begrüßen zu dürfen. Wien ist mitten im Frühling Gastgeber des 14. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie und des mittlerweile schon 25. Kongresses der Österreichischen Gesellschaft für Radioonkologie, Radiobiologie und Medizinische Strahlenphysik, die nach 2000 zum zweiten Mal gemeinsam ausgetragen werden. Der „Wiener Kongress“ Die vorangegangenen Kongresse waren sehr erfolgreich. Dennoch haben wir versucht, dem von uns organisierten Kongress einen eigenen, speziellen Charakter zu geben. Erstmals wird sich daher eine Symposiumsreihe zu Fortschritten in der Radioonkologie als roter Faden durch den Kongress ziehen. Als Kongresspräsidenten versuchen wir hier, an den drei Hauptkongresstagen Ihre Aufmerksamkeit auf aktuelle und doch immer wiederkehrende Fragen der Strahlentherapie zu lenken. Können die gewählten Referenten Antworten auf folgende Fragen geben: „Dosis: Je höher desto besser?“, „Bilder: Je mehr desto besser?“ und „Präzision: Je genauer desto besser?“ Wir dürfen auf interessante und anregende Diskussionen gespannt sein. Am Donnerstag bei der Einführungsveranstaltung wird Professor Burkart, Vizedirektor der benachbarten IAEA, einen Überblick über das aktuelle Programm der IAEA präsentieren: von „Atoms for peace“ zu „Atoms for health“. Am Freitag und Samstag, jeweils zu gleicher Zeit und am selben Ort, konnten wir international führende Experten auf dem Gebiet der HNO-Radioonkologie, Professor Kian Ang, und der Stammzellforschung, Professor Rob Coppes, für je einen Übersichtsvortrag in einer Plenarsitzung gewinnen. Ohne Parallelveranstaltungen werden die beiden herausragenden Wissenschaftler Statements einerseits zu klinischen, andererseits zu aktuellen biologischen Forschungen und Erkenntnissen präsentieren. Die Nachwuchssorgen unserer Gesellschaften spiegeln sich erfreulicherweise nicht in der wissenschaftlichen Beteiligung wider. Schon jetzt möchten wir uns für die enorme Anzahl und die hohe Qualität der eingereichten Abstracts bedanken. Den Autoren herausragend bewerteter Arbeiten wird in einer Highlights-Sitzung eine entsprechende Plattform geboten, die unsere besondere Wertschätzung erfahren sollte. Ein weiteres Anliegen ist es diesmal, in den Vortragssitzungen die klinischen, physikalischen und strahlenbiolo-
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gischen Beiträge zu verknüpfen. So können zur Förderung des Verständnisses und der Kooperation Aspekte aller Disziplinen zu einem Thema beleuchtet werden. Junge Nachwuchswissenschaftler sollen so mehr über das breite Spektrum des Fachgebiets erfahren. Die besten Postereinreichungen werden zusätzlich durch die eingeführten Postervortragssitzungen spezielle Aufmerksamkeit finden. Neben der Posterausstellung werden erneut virtuelle (E-)Poster präsentiert, die im Anschluss über die Homepage der DEGRO weiter zur Verfügung stehen werden. Das Programm der Medizinisch-Technischen AssistentInnen, der Pflege und der SekretärInnen wurde ebenfalls von langer Hand vorbereitet und bietet ausgewogenen Austausch von fachspezifischem Wissen und Erfahrung. Zu ausgesprochenem Dank sind wir der Industrie verpflichtet, ohne deren intensive Beteiligung der gemeinsame Kongress in diesem Umfang nicht durchzuführen wäre. Der erstmals (teilweise) angewandte FSA-Kodex der Pharmaindustrie wirft allerdings seinen Schatten auch auf den „Wiener Kongress“. Umso mehr Wertschätzung sollten deshalb all die zahlreichen Firmen erfahren, die uns bei unserem gemeinsamen Jahreskongress wirksam unterstützen. Lunch-Symposien mit Unterstützung der Industrie, das Innovationsforum am Samstagnachmittag und die Industrieausstellung zeugen von der intensiven Verknüpfung unseres Faches mit den technologischen und pharmakologischen Fortschritten. Wir wünschen Ihnen einen informativen, kommunikativen und insgesamt angenehmen Aufenthalt in Wien und hoffen, dass Ihnen der Kongress und Ihr Besuch in Wien als unvergessliches Ereignis in Erinnerung bleiben werden.
Ihr
Prof. Dr. Richard Pötter
Ihr
Prof. Dr. Wolfgang Hinkelbein
3
Strahlentherapie und Onkologie
Historie der DEGRO Vorsitzende Arbeitsgemeinschaft Strahlentherapie und Onkologie in der Deutschen Röntgengesellschaft 1974 – 1979 1979 – 1981
F. Gauwerky R. Sauer
Sektion Radioonkologie der Deutschen Röntgengesellschaft 1981 – 1985 1985 – 1991 1991 – 1994 1994 – 1995
R. Sauer M. Wannenmacher H.-P. Heilmann M. Bamberg
Präsidenten der DEGRO 1995 – 1997 1997 – 1999 1999 – 2001 2001 – 2003
M. Bamberg M. Molls Th. Herrmann W. Hinkelbein
2003 – 2005 2005 – 2007 2008
N. Zamboglou N. Willich W. Budach
Baden-Baden Baden-Baden Leipzig Nürnberg Karlsruhe München Hamburg Berlin Essen Erfurt Karlsruhe Dresden Hannover Wien
M. Bamberg, R.-P. Müller H. Frommhold F. Kamprad R. Sauer M. Wannenmacher M. Molls (mit ÖGRO und DGMP) W. Alberti V. Budach H.-Br. Makoski T.G. Wendt M.L. Sautter-Bihl Th. Herrmann J.H. Karstens W. Hinkelbein (mit ÖGRO)
Kongresse 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008
Ehrenmitglieder
4
1996
K. Musshoff, E. Scherer
2001
V. Diehl, H. Sack
2005
H. Jung, J.-P. Gérard
1997
L. W. Brady, W. Oelßner
2002
H. Suit, L. Weißbach
2006
P.W. Vaupel, B. Maciejewski
1998
H.-J. Eichhorn, E. van der Schueren (†)
2003
J.W. Leer, H. Thames
2007
F. Nüsslin
1999
A. Breit, Ch. Herfarth
2003
J.W. Leer, H. Thames
2008
K. K. Ang
2000
S. Levitt, Ch. Streffer
2004
M. Wannenmacher
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Highlights
H1 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):5
Dosimetrische Effekte atmungsbedingter Bewegungen auf die intensitätsmodulierte Strahlentherapie Werner R.1, Gauer T.2, Schmidt R.2, Handels H.1 1 Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Medizinische Informatik, Hamburg, Germany, 2Universitätsklinikum HamburgEppendorf, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Hamburg, Germany Fragestellung: Atembewegungen erweisen sich bei der Strahlentherapie von Lungentumoren als problematisch. Die Entwicklung von Lösungsansätzen (Gating, Tumortracking) erfordert die Analyse der Atemdynamik und deren Auswirkungen auf die Bestrahlung. In dieser Studie werden anhand von zwei Bewegungsphantomen die Effekte von Tumorbewegungen auf die applizierte Dosisverteilung untersucht. Methodik: Datengrundlage sind 4D-CT-Daten von drei Lungentumorpatienten mit unterschiedlichen Tumorbewegungsamplituden (4, 12 und 20mm in SI-Richtung). Auf Basis der CT-Daten zu End-Expiration (EE) und Atemmittellage (MI) werden IMRT-Bestrahlungspläne erstellt (Step&-Shoot-IMRT; TPS: CMS XiO). Die Pläne werden auf die Phantome übertragen und abgestrahlt (Siemens PRIMUS, 6MV, 300MU/min) – zunächst bei statischem, dann bei bewegtem Phantom. Es werden das Quasar Respiratory Motion Phantom und ein in Kooperation mit OncoRay gefertigtes Phantom (Vorgängerversion siehe Kuechler et al., Int J Radiat Oncol Biol Phys 60, S579, 2004) eingesetzt. Die Phantome erlauben die Simulation translatorischer, sinusperiodischer Bewegungen; ihre Bauweise unterscheidet sich jedoch deutlich. Für dosimetrische Messungen werden sie mit radiochromen Filmen bestückt. Entsprechend der zur Planerstellung korrespondierenden Atemphase werden zwei Szenarien betrachtet: MI-Szenario (Targetbewegung um das Isozentrum herum) und EE-Szenario (Targetbewegung einseitig aus dem Isozentrum heraus). Für die Dosisverteilungen aus Planung, statischer und dynamischer Messung werden Parameter wie Dosisdifferenzen und Verschiebungen von z.B. der 95%-Isodose bestimmt. Der Einfluss von Bewegungsamplitude und -periode (Messreihen: T=2,4,8s) sowie der Atemphase (MI-/EE-Szenario) wird analysiert. Ergebnisse: Neben einer allgemeinen Verschmierung der Dosisverteilung (MI- und EE-Szenario) führen die Bewegungen für das EE-Szenario zu einer Verschiebung des Schwerpunktes der 95%-Isodose um etwa die Hälfte der Bewegungsamplitude des Targets. In Abhängigkeit von der Bewegungsamplitude zeigen sich zwischen statischen und dynamischen Messungen Dosisabweichungen von punktuell bis zu 32% (MI-Szenario) bzw. mehr als 60% (EE-Szenario) der Referenzdosis. Für das EE-Szenario werden Unterdosierungen beobachtet: bis zu 9% des CTV erhalten weniger als 95% der Referenzdosis. Effekte, die auf das Zusammenspiel von Targetbewegung und Step-&Shoot-Technik zurückzuführen sind, werden nicht explizit beobachtet; ein Einfluss der Bewegungsperiode ist im Rahmen der Messgenauigkeit nicht festzustellen. Jeweilige Aussagen stimmen für beide Bewegungsphantome überein. Schlussfolgerungen: Frühere Phantomstudien weisen in der Regel keine explizite Berücksichtigung verschiedener Atemphasen im Rahmen des Versuchsablaufes auf; eine Verschiebung des Hochdosisbereichs (EESzenario) wird (soweit bekannt) nicht beschrieben. Die Resultate belegen die Relevanz der Berücksichtigung von Atembewegungen im Rahmen der adaptiven Strahlentherapie.
H2 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):5
Direkt Rekonstruktion des „Vienna-Ring” Applikators anhand von MR Bildern Berger D.1, Pötter R.1, Kirisits C.1 1 Universitätsklink für Strahlentherapie,Medizinische Universität Wien, Wien, Austria Einführung: Für die Brachytherapie des Zervix Karzinoms wird kann ein spezieller Stift-Ring Applikator (Vienna ring) mit zusätzlichen Bohrungen im Ring, zur Einbringung von Nadeln verwendet werden. Die exakte Rekonstruktion der Applikator-Geometrie in Relation zur Anatomie ist essentiell. Da sich der Quellen-Pfad innerhalb des Rings in MR Bildern nicht
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einfach darstellen lässt, wurden bisher Röntgenbilder oder CT Bilder zur Rekonstruktion verwendet und mit den MR Bilder fusioniert. Diese Studie soll eine neue Methode ohne zusätzliche technische Manipulationen an der MRI Prozedur aufzeigen, mit welcher eine Rekonstruktion direkt auf MR Bilder möglich ist, sofern der Vienna ring Applikator (mit oder ohne Nadeln) verwendet wurde. Material und Methoden: Acht MR Datensätze mit einem im Patienten positionierten „Vienna ring“ Applikator wurden verwendet. Die klinischen Bestrahlungspläne, basierend auf der Rekonstruktion mittles semi-orthogonaler Röntgenbilder wurden mit Hilfe von DVH-Parametern mit jenen Plänen, basieren auf der neuen Rekonstruktions Methode verglichen. Diese Rekonstruktionsmethode beruht auf der Tatsache, dass die Bohrungen im Ring bei klinischem Einsatz mit Körperflüssigkeiten gefüllt sind und am T2 MRI Bild als Kontrast zum Ringmaterial erscheinen. Daher können diese indirekten MR-Marker zur Rekonstruktion des Quellenpfades herangezogen werden. Die dafür geforderte Kenntnis der Geometrie des Quellenpfades relativ zu den Ring-Bohrungen wurde mittels Phantom mit einer Kamera optisch ermittelt. DVH Parameter für Zielgebiet HR-CTV bzw. Risikoorgane Blase, Rektum und Sigma wurden auf den MR Bildern konturiert und mit dem Bestrahlungsplanungssystem PLATO berechnet. Mittelwerte und Standardabweichung (1SD) der Differenzen und Referenzwerte zwischen Referenzplan (klinisch) und Plan mit Direktrekonstruktion wurden analysiert. Für die Zielgebiete wurden die DVH-Parameter V100 und D90 sowie die meist betroffenen 2cm³ und 0.1cm³ (D2cc, D0.1cc) bei Risikoorganen ermittelt. Zur Überprüfung der statistischen Aussagekraft wurde der p-Wert mittels T-test für gepaarte Stichproben verwendet. Ergebnisse: Die Referenzmittelwerte und Differenzen sind 8,4±0,5 Gy und 0,0±0,6 Gy für HR-CTV D90 sowie 97±0,0% und 0,2±0,0% für V100. Die Risikoorgane D2cc Werte betragen 4,9±1,1 Gy und 0,0±0,6 Gy für Blase, 3,0±1,0 Gy und 0,3±0,4 Gy für Rektum, 4,1±0,8 Gy und -0,1±0,3 Gy für Sigma. Alle analysierten DVH-Parameter zeigen keine signifikanten Unterschiede (p<0.05) zwischen den verwendeten Rekonstruktionsmethoden. Schlussfolgerung: Die vorgestellte Rekonstruktionsmethode ist klinisch äquivalent zu der bisher verwendeten Röntgen basierten Methode und erschließt dadurch einfacher und schnellere Möglichkeiten in der Bestrahlungsplanung.
H3 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):5
PINCH1 in-vitro und in-vivo: Ein neuer, essentieller Modulator der zellulären Strahlenempfindlichkeit Koch U.1, Eke I.1, Sandfort V.2, Zips D.3, Baumann M.3, Stanchi F.4, Cordes N.1 1 OncoRay, TU Dresden, Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, Dresden, Germany, 2Universitätsmedizin Berlin Charité, Gastroenterologie, Hepatologie & Endokrinologie, Berlin, Germany, 3Klinik für Strahlentherapie und OncoRay, TU Dresden, Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, Dresden, Germany, 4Max-Planck Institut für Biochemie, Abteilung für Molekulare Medizin, Martiensried, Germany Zielsetzung: Die Wechselwirkungen zwischen Zellen und ihrer umgebenden extrazellulären Matrix werden durch Integrine vermittelt und beeinflussen entscheidend das zelluläre Überleben nach Behandlung mit ionisierender Strahlung oder Chemotherapeutika. Das Integrin-assoziierte und aus fünf LIM-Domänen bestehende Protein PINCH1 ist an der Regulation Integrin-abhängiger Prozesse wie Zelladhäsion und -ausbreitung und Signaltransduktion beteiligt. Ziel der vorliegenden Arbeit war die Aufklärung der Rolle von PINCH1 für die zelluläre Strahlenempfindlichkeit in-vitro und im Allograft in der Nacktmaus. Methodik: Embryonale Mausfibroblasten (MEF; PINCH1 fl/fl, PINCH1 -/-; PINCH1 -/- rekonstituiert mit 1, 2 oder 4 LIM-Domänen wurden auf und in Laminin-reicher extrazellulärer Matrix (lrECM) mit 0-6 Gy bestrahlt. Anschließend wurde das klonogene Zellüberleben, Proliferation sowie die Expression und Phosphorylierung von Akt, MAPK und MEK1/2 mittels Western Blot, Kinase-Assays und Immunofluoreszenz untersucht. PINCH1 fl/fl und PINCH1 -/- Allografts in Nacktmäusen wurden mit Einzeldosen von 26-62 Gy unter abgeklemmten Blutflussbedingungen bestrahlt und nachfolgend 150 Tage hinsichtlich Tumorwachstum und Tumorkontrollwahrscheinlichkeit untersucht. Ergebnisse: Auf und in lrECM wachsende PINCH1 fl/fl MEFs zeigten ein signifikant besseres klonogenes Überleben nach Bestrahlung als PINCH1 -/- MEFs. Die Klärung der PINCH1-regulierten Strahlenempfindlichkeit
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Highlights
basierte auf der Expression der LIM1/2/3/4- und LIM1/2/3/5-Domänen. Zellen mit der Mutante LIM1/2/3/5 waren so strahlenempfindlich wie PINCH1 -/- MEFs, wohingegen die Zellen mit der LIM1/2/3/4-Mutante ähnlich den PINCH1 fl/fl MEFs nach Bestrahlung überlebten. Akt konnte als potentieller, überlebensfördernder Mediator in PINCH1 fl/fl MEFs nachgewiesen werden. Im Gegensatz zu PINCH1 -/- Zellen zeigten PINCH1 fl/fl Zellen eine deutlich stärkere Akt-Serin 473 und -Threonin 308 Phosphorylierung und Akt Kinaseaktivität. Neben diesen auf und in lrECM erhobenen Daten konnte die signifikant unterschiedliche Strahlenempfindlichkeit zwischen PINCH1 fl/fl und PINCH1 -/- Zellen auch im Allograft-Modell eindeutig bestätigt werden. Schlussfolgerungen: Die Daten zeigen erstmalig eine essentielle Rolle von PINCH1 für das zelluläre Überleben nach Bestrahlung in-vitro und in-vivo. Durch den Einsatz verschiedener PINCH1-Mutanten konnte es ermöglicht werden, dass einer spezifischen Domäne dieses Proteins eine regulatorische Funktion in der zellulären Strahlenempfindlichkeit zugeordnet werden kann. Akt, als neuer Interaktionspartner von PINCH1, scheint hierbei eine wichtige Rolle zu spielen. Ob PINCH1 ein potentes, therapeutisches Zielmolekül für die Radio- und Chemotherapie ist, wird in weiterführenden Studien geklärt werden.
H4 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):6
Survivin antisense oligonucleotides effectively radiosensitize colorectal cancer cells in a xenografts mouse model Rödel F.1, Frey B.2, Capalbo G.1, Weiss C.1, Leitmann W.3, Rödel C.1 1 University of Frankfurt am Main, Department of Radiotherapy and Oncology, Frankfurt am Main, Germany, 2University of ErlangenNuremberg, Department of Radiooncology, Erlangen, Germany, 3 Lilly Deutschland GmbH, Bad Homburg, Germany Purpose: We have previously shown that survivin displays a radiation resistance factor and molecular target for radiosensitisation in colorectal cancer. As the first survivin inhibitors have recently entered phase I clinical trials, we aimed to determine whether inhibition of survivin by the use of antisense oligonucleotides (ASO; Eli-Lilly product LY2181308) enhances the in vivo radiation response in a xenograft mouse model. Material and Methods: Female athymic NMRI nude mice received a subcutaneous injection of exponentially growing SW480 cells (4 x 106 /mice) into the right flank region. After 7-9 days, when average tumor volume has reached approx. 0.05-0.1 cm3, mice were stratified into five groups of 5-10 animals each. Group 1: no treatment; Group 2: irradiation with 3 x 3 Gy; Group 3: LY2181308-ASO; Group 4: LSN2293329 mismatch control; Group 5: combined treatment of X-irradiation and LY2181308-ASO. ASO were dissolved in PBS and injected intraperitoneally into the mice starting with an amount of 50 mg/kg BW one day prior to irradiation and of 25 mg/kg BW at days 3 and 4 at 2-4 hours before irradiation followed by a single administration of 25 mg/kg BW on days 7 and 9 of treatment. Irradiation of the tumors was performed using a linear accelerator at a dose rate of 0.8 Gy/min on days 2, 3 and 4 of treatment. Measurement of tumor volume was started at day 8 after the inoculation of cells and tumor volume was calculated according to the formula volume (mm3) = length /width2/2. Furthermore, survivin expression in tumor cells was assayed by immunohistochemistry in tumor specimens. Results: As compared to non- or mismatch control treated SW480 xenografts, combining survivin ASO and irradiation resulted in a significant inhibition (p=0.0001) of tumor growth that was more pronounced than either treatment with irradiation alone or survivin ASO monotherapy. Immunoreactivity of survivin and survivin expressing tumor cells were significantly reduced in tumors treated with Survivin ASO and highest following combined Survivin ASO treatment and irradiation (p< 0.0001). Conclusion: These data confirmed a radiosensitising effect of survivin inhibition in vivo and further suggested the protein as a promising molecular target to improve radiation response in colorectal cancer.
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H5 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):6
Ergebnisse von 447 kombiniert operativ, radio- und chemotherapeutisch behandelten Patienten mit Glioblastom an der medizinischen Universität Wien Dieckmann K.1, Rottenfusser A.1, Bartsch R.2, Hassler M.2, Preusser M.2, Lütgendorf-Caucig C.1, Altorjai C.1, Hainfellner J.3, Czech T.4, Marosi C.2 1 Medizinische Universität Wien, Strahlentherapie, Wien, Austria, 2Medizinische Universität Wien, Innere Medizin 1, Wien, Austria, 3Medizinische Universität Wien, Pathologie, Wien, Austria, 4Medizinische Universität Wien, Neurochirurgie, Wien, Austria Fragestellung: Seit 1994 erhalten an der Universitätsklinik Wien alle Patienten (Pat) mit einem Karnowsky Index >70 und histologisch gesichertem Glioblastom eine kombiniert operativ/ radio/ chemotherapeutische Behandlung. Dabei fiel auf, dass die Krankheitsverläufe bei den Patienten sich sehr unterschiedlich darstellten, so dass der Fragestellung nachgegangen wurde ob außer der Umstellung der Chemotherapie auf Temodal auch andere Faktoren wie die LDH als möglicher Surrogatfaktor für die Tumorangiogenese, der HB und die Proliferationsrate (MIB) einen Einfluss auf den Behandlungsverlauf haben könnten. Methode: Bei allen Patienten wurden praeoperativ eine LDH- und HBBestimmung im peripheren Blut, eine MRT-Bildgebung sowie postoperativ eine histologische Aufarbeitung des Operationspräparates mit zusätzlicher Bestimmung des MIB-Index durchgeführt. Radiotherapeutisch erhielten alle Pat postoperativ eine 3-D-conformale Irradiatio der primären Tumorausdehnung mit einem Sicherheitssaum von 1-1,5cm in Kombination mit CCNU, Fotemustin - Darcarbazin, oder Temodal. Die Nachsorge der Patienten erfolgte in drei monatigen Abständen. Zur Analyse von PFS und OS wurde eine Kaplan-Mayer Schätzung durchgeführt. Ergebnisse: Behandelt wurden 447 Pat (m=291, w=156); medianes Alter 63,7Jahre (range 24-85 Jahre). 146/447 (32%) Pat erhielten eine totale Resektion, bei den übrigen Pat wurden entweder eine Biopsie oder subtotale Resektion durchgeführt. In 179/447 (40%) Pat traten innerhalb 0,6 Jahren (range 0,04-8,33) ein Rezidiv auf (95%CI =,515-0,685). Das OS betrug 1,05 Jahre (range 0,05-8,39) (95% CI 0,942-1,158). In der Cox Regression Analyse fand sich ein signifikant besseres OS bei Pat <65 Jahre (p=0,015), und bei Pat die mit Temodal behandelt wurden (p=0,012) sowie bei Pat mit totaler Resektion (p=0,021). Diskussion: Entsprechend bisherigen Ergebnissen zeigte sich auch in unserer Population ein Vorteil für jüngere Patienten die mit Temodal behandelt wurden. Die erhöhte LDH potentiell als Surrogat für die erhöhte Angiogenese und der hohe MIB-Index stellen soweit bisher erfasst einen negativ prognostischen Faktor sowohl in der Behandlungsgruppe der Patienten mit als auch ohne Temodal dar. Endgültige Ergebnisse werden präsentiert.
H6 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):6
Fraktionierte stereotaktische Strahlentherapie (FSXRT) primärer und sekundärer Optikusscheidenmeningeome (OSM) Claßen J.1, Dörr S.2, Paulsen F.2, Becker G.3, Wilhelm H.4, Bamberg M.2 1 St. Vincentius-Kliniken, Klinik f. Strahlentherapie und Radiologische Onkologie, Karlsruhe, Germany, 2Universitätsklinikum Tübingen, Klinik f. Radioonkologie, Tübingen, Germany, 3Klinikum am Eichert, Klinik f. Radioonkologie, Göppingen, Germany, 4Universitätsklinikum Tübingen, Augenklinik, Tübingen, Germany Fragestellung: Welche Langzeitergebnisse werden mit der FSXRT bei der Therapie von OSM erzielt? Methodik: Retrospektive Analyse von Patienten mit OSM, die zwischen 1993 und 2005 mit einer FSXRT anhand eines prospektiv angelegten Therapie- und Nachsorgeprotokolls behandelt wurden. Analysierte Endpunkte: MR-tomographische Tumorkontrolle, Visuserhalt, klinisch-endokrinologische Folgewirkungen. Ergebnisse: Es wurden 116 OSM bei 116 Patienten (n=38 primäre [pOSM], n=78 sekundäre [sOSM]) behandelt. Die mediane Dosis betrug 54 Gy. Die MR-tomographischen (n=108 Augen), opthalmologischen (n=94 Augen) und klinisch-endokrinologischen Kontrollen (n=113 Augen) erfolgten mit einer medianen Nachbeobachtungszeit von 36.6, 48.6 bzw. 31.9 Monaten (Range 0.03-128.3). 44% der Patienten wurden mindestens 60 Monate
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Highlights
nachbeobachtet. Die MR-tomographische 3- und 5-Jahres Tumorkontrolle betrug 100% bzw. 97.8% (95% CI 97.4-98.2%). Bei 5 Augen kam es zu einer Tumorregression. Der Visuserhalt nach 3 und 5 Jahren betrug 94.9% (95% CI 94.4-95.4%) bzw. 89.1% (95% CI 88.3-89.9%). Bei 12 Augen kam es zu einer Verbesserung des Visus. Bei 19 Pat. (22.1%) kam es zu einer Verbesserung der Bulbusmotilität. Bei 32% der Patienten kam es zu einer Verbesserung, bei 58.5% zu einer Stabilisierung, bei 9.4% zu einer Verschlechterung des Gesichtsfeldes des behandelten Auges. Zwischen pOSM und sOSM ergab sich kein signifikanter Unterschied bei Tumorkontrolle und Visuserhalt (log-rank>0.05). 87.2% der Patienten zeigten stabile oder verbesserte endokrinologische Parameter nach FSXRT, während bei 12.8% eine Verschlechterung eintrat. Schlussfolgerung: FSXRT führt sowohl bei pOSM als auch sOSM zu einer gleichermassen hohen Rate an Tumorkontrolle und Visuserhalt. Viele Patienten erleben eine spürbare Besserung vorbestehender opthalmologischer Symptome. Die Toxizität der Behandlung war gering. Wir betrachten die FSXRT als Therapie der Wahl bei OSM.
H7 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):7
Nicht-kleinzelliges Bronchuskarzinom (NSCLC): Akzelerierte; 2x tägliche Radiotherapie mittels Target-Splitting Technik – Update einer prospektiven Dosisfindungsstudie Wurstbauer K.1, Deutschmann H.1, Kopp P.1, Kranzinger M.1, Merz F.1, Nairz O.1, Studnicka M.2, Sedlmayer F.1 1 Universitätsklinik für Radiotherapie und Radio-Onkologie, Salzburg, Austria, 2Universitätsklinik für Pneumologie, Salzburg, Austria Hintergrund: Eine kurze Gesamtbehandlungszeit dürfte bedeutend für die Effektivität einer Radiotherapie von nicht operierten NSCLC - Patienten sein. Nach einer Phase I - Studie mit 30 Patienten, die eine gute Tolerabilität einer akzelerierten, 2x täglichen, hochdosierten Therapie zeigte, begannen wir eine Dosisfindungsstudie, welche die erforderliche Gesamtdosis mit der Primärtumorgröße korreliert. Methodik: 4 Gruppen entsprechend mittlerem Primärtumordurchmesser (Mittel von 3 senkrecht zueinander stehenden Durchmessern) < 2,5 cm, 2,5 - 4,5 cm, 4,5 - 6,0 cm, > 6,0 cm korreliert mit 73,8 Gy, 79,2 Gy, 84,6 Gy, 90,0 Gy (ICRU). Makroskopisch befallene Lymphknoten je nach Ausdehnung des Befundes: 54,0 - 75,6 Gy; Lymphknoten elektiv (bis etwa 6 cm cranial der makroskopisch befallenen Stationen): 45,0 Gy. 1,8 Gy Einzeldosis, 2x täglich, Intervall 11h. Konformale target-splitting Technik, ‚slow planning CTs’ (4 s / Schicht), Patienten frei atmend, 7 mm margins GTV - PTV. Antimykotische Ösophagitisprophylaxe mit Amphotericin B Lutschtabletten, 3x1 täglich während der gesamten Behandlung. Modifizierung der Dosis und/oder der Durchmessergrenzen der einzelnen Gruppen entsprechend Analysen der lokalen Tumorkontrolle prospektiv vorgesehen. Mittlerer Beobachtungszeitraum aller Patienten 17,3 Monate, der lebenden Patienten 18,6 Monate. Ergebnisse: 1/2004 - 10/2007: 97 Patienten mit 99 histologisch/zytologisch verifizierten NSCLC (entsprechend 95% der in diesem Zeitraum zugewiesenen Patienten im Stadium I - IIIB, maligner Pleuraerguß ausgeschlossen). Stadium I: 23 Pat., II: 5 Pat., IIIA: 40 Pat., IIIB: 29 Pat. Gewichtsverlust >5% in den 3 Monaten vor Diagnose: 24 Pat. Gruppenzuordnung: 73,8 Gy/15 Tumore, 79,2 Gy/54, 84,6 Gy/23, 90,0 Gy/7. In 97% der Patienten konnte die vorgesehene Dosis appliziert werden. Applizierte Dosis Lymphknoten makroskopisch: 61,2 Gy median. Behandlungsdauer: 32 Tage median (29-42). Bei 72 Patienten 2 Zyklen Chemotherapie vor der Radiotherapie, keine simultane Chemotherapie. Insgesamt 12 Lokalrezidive; 0/15, 5/54, 5/23, 2/7 in den einzelnen Gruppen. 4 regionale Rezidive (davon 3 in elektiven, nicht bestrahlten Lymphknotenstationen). Aktuarielle lokale/regionale Tumorkontrollrate nach 2 Jahren: 82% / 90%. Gesamtüberlebensrate aktuariell nach 2 Jahren: 56%, median 26,5 Monate; für 37 IIIA-N2 Patienten 30,1 Mo. 2 behandlungsbezogene Todesfälle subakut: pulmonale Fibrose (keine Pneumonitis) 5 und 6 Monate nach Therapieende (bei beiden Patienten bereits prätherapeutisch pulmonale Fibrose vorliegend). Pneumonitis Grad 3: 2 Patienten. Ösophagitis Grad 1: 27 Pat., Gr. 2: 6 Pat., Gr.3: 5 Pat. Keine Spättoxizität >Grad1. Schlussfolgerungen: Sehr gute lokale und regionale Tumorkontrolle. Gute Überlebensergebnisse. Lymphknoten benötigen geringere Dosen als Primärtumore. Patienten mit bestehender Lungenfibrose wurden von der Behandlung nach diesem Protokoll ausgeschlossen. Aufnahme von Patienten in die Studie wird fortgesetzt.
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H8 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):7
Follicular lymphoma, Immunocytoma, and Mantle Cell lymphoma: Randomized evaluation of curative radiotherapy in limited stage nodal disease Engelhard M.1, Allgäuer M.2, Amela-Neuschwander S.3, Brand H.U.4, Brandes A.5, Bücker R.6, Dawel M.7, Fritz P.8, Guntrum F.9, Haase W.10, Hoffmanns W.11, Krebs H.12, Koch H.13, Libera T.14, Mager R.D.15, Merte H.16, Ochel H.J.17, Schiebe M.18, Schnabel T.19, Willborn K.20, Hansmann M.L.21, Stuschke M.1, Sack H.1 1 Universitätsklinikum Essen, Klinik für Strahlentherapie, Essen, Germany, 2Krankenhaus Barmherzige Brüder, Regensburg, Germany, 3Radiologische Universitätsklinik, Homburg, Germany, 4Dietrich-BonhoefferKlinikum, Neubrandenburg, Germany, 5Universitätsklinikum, Tübingen, Germany, 6Westfälische Wilhelms-Universität, Münster, Germany, 7Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Dresden, Germany, 8St. MarienKrankenhaus, Siegen, Germany, 9Alfried-Krupp-Krankenhaus, Essen, Germany, 10St. Vincentius Kliniken, Karlsruhe, Germany, 11Kliniken Maria Hilf, Mönchengladbach, Germany, 12Robert-Rössle-Klinik, Berlin, Germany, 13Reinhard-Nieter-Krankenhaus, Wilhelmshaven, Germany, 14 Universitätsklinikum, Rostock, Germany, 15RWTH, Aachen, Germany, 16 Klinikum der Philipps-Universität, Marburg, Germany, 17Otto-vonGuericke-Universität, Magdeburg, Germany, 18Stadtisches Klinikum, Braunschweig, Germany, 19Städtisches Klinikum, Ludwigshafen, Germany, 20Pius-Hospital, Oldenburg, Germany, 21Universitätsklinikum, Frankfurt, Germany Aims: Indolent lymphomas in early stage nodal disease can be treated effectively by radiotherapy alone. In Follicular lymphoma grade I or II (FL) there is no international consent about the extent of optimal target volumes. Results of involved field irradiation are jeopardized by a high rate of out-field relapses, while large field techniques bear the risks of higher toxicity. In Immunocytoma (IC) and Mantle Cell lymphoma (MCL), the experience with radiotherapy is limited to anecdotal cases. Therefore, this study aims to determine adequate age-adapted irradiation volumes in FL patients (pts) (randomized trial (RD)) and to evaluate standardized radiotherapy in IC and MCL pts (prospective observation trial (OBS)). Methods: In FL stage I-II and limited stage III disease (£ 4 involved regions, £ 10 cm Æ), pts aged 18-65 years (ys) were randomized to Extended field (EF) or Total lymphatic irradiation (TLI), basic dose 30 Gy, plus boost of 10 Gy to macroscopic lymphoma < 3 cm Æ, and of 14 Gy to manifestations of 3-10 cm Æ (abdominal bath 25,5 Gy, 5x1,5 Gy/week, boost doses 16 and 20 Gy, resp.). Pts aged 66-75 ys were treated exclusively by EF. In IC or MCL, stage I-II pts aged 18-75 ys received a modified EF limited to one side of the diaphragm (doses as in the RD trial). In all pts > 75 ys with FL, IC, and MCL, only involved field (IF) radiotherapy was applied with 40-44 Gy. Results: In the completed trial 269 pts were recruited. In the RD trial, 202 FL pts were randomized to EF or TNI. Median age was 53 (23-65) ys, stage I, II, and III were 57%, 34%, and 9%, resp. In the OBS trial 67 pts, median age 70 (30-85) ys, were included, 54 with FL, 2 with IC, 11 with MCL. In the updated combined analysis of RD and OBS trials, overall survival is 96% at a median observation period of 24 months. Complete remissions (CR) were obtained in 179/191 FL pts (94%), relapses (RL) occurred in 37/179 pts (21%, median interval 21 months). RL was entirely nodal in 81%, combined with spleen and/or liver involvement in 10%, involved skin or soft tissue in 7%, and were gastrointestinal in 5%. In 74% of RL, histology was obtained: 12% of these pts recurred as secondary diffuse large cell lymphoma, 88% remained indolent. In IC and MCL, 2/2 and 5/6 pts reached CR, RL were 1/2 and 4/5, resp.. Conclusions: In the randomised FL pts, EF and TLI induced a high rate of CR. The analysis of relapse histology and patterns contributes to the definition of optimal irradiation volumes in early stage disease and provides the basis for further treatment improvements. In MCL, local therapy does not seem to be able to control the disease.
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Vorträge / IGRT
V1 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):8
Intrafraktionelle Organbewegungen bei Intensitätsmodulierter Strahlentherapie des Prostata Karzinoms Polat B.1, Günther I.1, Wilbert J.1, Flentje M.1, Guckenberger M.1 1 Julius-Maximilians Universität, Klinik für Strahlentherapie, Würzburg, Germany Fragestellung: Ziel der Arbeit war Bestimmung von intra-fraktionellen Unsicherheiten in der bildgeführten Strahlentherapie (IGRT) des Prostatakarzinom. Methodik: 24 konsekutive Patienten mit lokalisiertem Prostatakarzinom und primärer IMRT Bestrahlung wurden ausgewertet (12/05 - 02/07). Alle Patienten wurden hypo-fraktioniert, dosiseskaliert (72-74Gy D95 Gesamtdosis in 32-33 Fraktionen) behandelt. Zur Durchführung des Planungs-CT wurden die Patienten angehalten, ein möglichst leeres Rektum und eine volle Blase zu haben. Positionsfehler der Prostata wurden mittels eines kV CBCT festgestellt. Systematische Positionsfehler der Prostata wurden unter Verwendung eines offline Korrekturprotokolls während der ersten fünf Behandlungsfraktionen korrigiert, anschließend wurde ein online Protokoll mit Verifikation alle 2-3 Tage angewendet. Zusätzlich wurde nach der Behandlung ein zweites CBCT aufgenommen. Gemessen wurde sowohl die intra-fraktionelle Patienten- und Prostatabewegung als auch intra-fraktionelle Veränderungen der Rektumweite und der Blasenfüllung. Die Auswertung war auf die AP Richtung beschränkt, da Sicherheitssäume in dieser Richtung von größter klinischer Relevanz sind. Ergebnis: Insgesamt wurden 251 Fraktionen mit 502 CBCTs für die Auswertung herangezogen. Die mittlere Liegezeit der Patienten pro Fraktion betrug 15±5min. Es wurde keine systematische intra-fraktionelle Veränderung der Rektumweite in AP Richtung beobachtet, Änderungen waren allerdings größer als 5mm bzw. 10mm in 40% bzw. 10% der Fraktionen. Gemittelt über alle Patienten wurde eine intra-fraktionelle Zunahme des Blasenvolumens um 45±62ccm gemessen, maximal 288ccm. Änderungen des Blasenvolumens um mehr als 100ccm waren in 16% der Fraktionen zu sehen. Änderungen der Prostataposition in AP Richtung um mehr als 3mm bzw. 5mm wurden in 26% bzw. 12% beobachtet. Ursache war nicht eine Bewegung des Patienten sondern die interne Beweglichkeit der Prostata relativ zum knöchernen Becken. Es konnte keine signifikante Korrelation zwischen interner Prostatabeweglichkeit und Änderung des Blasenvolumens und Änderung der Rektumweite gezeigt werden. Ein Sicherheitssaum von 6mm in AP Richtung wurde zur Kompensation der intra-fraktionellen Lagevariabilität der Prostata berechnet. Schlussfolgerung: Es wurde eine hohe Variabilität der Blasen- und Rektumfüllung während IMRT Bestrahlung des Prostata Ca beobachtet. Ein Sicherheitssaum von 6mm wurde berechnet, um die intra-fraktionelle Lagevariabilität der Prostata zu kompensieren.
V2 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):8
IGRT der goldmarkierten Prostata Deutschmann H.1, Kametriser G.1, Fink K.2, Schöller H.1, Mitterlechner B.1, Nairz O.1, Gaisberger C.1, Merz F.1, Kopp P.1, Steininger P.3, Fastner G.1, Vaszi A.1, Sedlmayer F.1 1 Universitätsklinik für Radiotherapie, radART – Institut für Technologieentwicklung in der Strahlentherapie, Salzburg, Austria, 2Universitätsklinik für Urologie, Salzburg, Austria, 3UMIT, Medical Computer Sciences and Technology, Hall i.T., Austria Fragestellung: Im Rahmen der bildgeführten Radiotherapie (IGRT), bei der die Position von Zielvolumina in Bestrahlungslage mittels kV-Bildgebung am Linearbeschleuniger erfasst werden kann, sollte untersucht werden, in welchem Ausmaß innere Organbewegungen zum erforderlichen Sicherheitsrand CTV - PTV beitragen und inwieweit eine Reduktion der Margins durch adaptive Bestrahlungsprotokolle möglich ist. Methode: Zwischen Sep. 06 und Dez. 07 wurden bei 101 Patienten mit Prostata-Ca. perineal je 4 Goldmarker (2 apikal L+R, 2 an der Basis) unterschiedlicher Fabrikate (Durchmesser 0,8 bis 1,2 mm - 18G, Länge 3 bis 15 mm) implantiert. Die initiale Position der Marker wurde durch Autosegmentierung im Planungs-CT (Schichtabstand 1 mm) bestimmt. Bewegungen der Marker konnten in planaren, orthogonalen Röntgenbildern täglich semiautomatisch vermessen werden. Online wurde eine Korrektur der Tischposition (3 Translationen) unmittelbar vor Bestrahlung durchge-
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führt. Offline wurden die Bewegungen hinsichtlich Organverkippungen um drei Achsen, Verschiebung des Schwerpunktes relativ zum Becken und relativ zu den Hautmarkierungen sowie Organdeformationen (Schwellungen und Schrumpfung während Strahlentherapie) und MarkerMigrationsbewegungen (Inter-Marker-Distance) analysiert. Ergebnis: 2/404 Marker, die initial im CT sichtbar waren, gingen im Laufe der Therapie verloren, bei 2/101 Patienten musste aufgrund von Markerbewegungen innerhalb der Prostata oder Formveränderungen eine Neuplanung (Serie 2) nach einigen Wochen durchgeführt werden. Alle 101 Patienten konnten täglich positionskorrigiert werden, der Zeitbedarf für Bildgebung, Korrektur und Bestrahlung konnte auf 12 min limitiert werden. Die erforderlichen Sicherheitsränder könnten prinzipiell bei Anwendung schneller online Protokolle und Ausschaltung der Unsicherheit durch innere Organbewegung von 12 mm (A-P) / 10 mm (C-C) / 8 mm (LR) auf 4 mm (isotrop) bei 95% Treffsicherheit reduziert werden. Wie die täglich durchgeführten MV portal images zeigen, weichen 90% aller Marker nach Korrektur um weniger als 3 mm von den Sollpositionen ab. Der verbleibende Fehler erklärt sich durch die Umstände, dass dominante Verkippungen der Prostata um die L-R-Achse durch reine Translationskorrekturen nicht ausgeglichen werden können, und Bewegungen der Prostata einer raschen zeitlichen Dynamik (intrafraction organ motion) folgen. Schlussfolgerung: Da die Markerimplantation von den Patienten gut akzeptiert wird, werden in Salzburg alle primär radiierten Prostata Karzinome über entsprechende IGRT-online-Protokolle adaptiv geführt. Die Verabreichung von Antiflatia kann die intrafraktionäre Organbewegung reduzieren und ist daher geeignet, die Sicherheitsränder weiter zu verkleinern. Langsame IGRT-Protokolle (Cone-Beam-CT-Rekonstruktion und -Registrierung) sind u.a. aufgrund der relativ schnellen Bewegungen der Prostata von begrenztem Nutzen. Auf Organverkippungen kann mit autoadaptiven MLC-Positionen reagiert werden.
V3 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):8
Klinische Ergebnisse der intensitätsmodulierten Strahlentherapie von spinalen Metastasen unter Verwendung von täglicher Image-guidance Guckenberger M.1, Wilbert J.1, Baier K.1, Bratengeier K.1, Polat B.1, Flentje M.1 1 Julius-Maximilians Universität, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Wuerzburg, Germany Einleitung: Ausgewertet wurden die klinischen Ergebnisse einer Dosis-eskalierten Strahlentherapie von spinalen Metastasen unter Verwendung von IMRT Bestrahlungsplanung und täglicher bildgeführter Korrektur von Lagerungsfehlern. Methodik: Die Behandlung von 15 Patienten (medianes Alter 62 Jahre; weiblich n=7; männlich n=8) mit 17 spinalen Metastasen (HWS n=3; BWS n=10; LWS n=4) wurde retrospektiv ausgewertet. Primärtumoren waren Mamma Ca (n=3), Nierenzell Ca (n=3), Prostata Ca (n=2) und andere Histologien (n=9). Fünf Patienten wurden nach R1 / R2 Resektion von spinalen Metastasen behandelt. Die Indikation für eine Behandlung mit eskalierter Gesamtdosis war ein langes Intervall zwischen Primärdiagnose und spinaler Metastasierung (median 2,8 Jahre), solitäre spinale Metastase ohne viszerale Metastasierung (n=11) oder ein guter Allgemeinzustand, der eine dauerhafte lokale Kontrolle wünschenswert machte. IMRT Bestrahlungspläne wurden für die step-and-shoot Technik generiert: bei einer medianen Fraktionsanzahl von 20 betrug die mediane Dosis im Zielvolumen 58Gy. Die D5 Dosis im Spinalkanal wurde auf 42Gy limitiert. Die Patienten wurden im BodyFIX System positioniert und mittels des Doppel-Vakuums immobilisiert. Die Lagerung wurde täglich mittels eines Inroom CT Scanners (n=2) oder eines Cone-beam CTs (n=15) kontrolliert. Set-up Fehler wurden vor jeder Behandlungsfraktion mittels Tischverlagerung korrigiert. Ergebnisse: Gemittelt über alle Patienten und Behandlungsfraktionen betrug der 3D Lagerungsfehler 5.6mm ± 3mm. Nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 15 Monaten waren drei Patienten verstorben und ein Progress der systemischen Metastasierung war in allen drei Fällen die Todesursache. Insgesamt wurde ein systemischer Progress bei 4 von 11 Patienten beobachtet, welche bei initial solitärer Wirbelsäulenmetastsierung behandelt worden waren. Alle bis auf eine Patientin waren lokal kontrolliert. Diese Patienten war mit einer medianen Dosis von 60Gy in 20 Fraktionen bei einem Plattenepithel-Ca des M. Psoas mit Destruktion des
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Vorträge / IGRT
LWK 3 behandelt worden: ein Feldrand Rezidiv trat nach 15 Monaten auf. Eine dauerhafte Besserung der Schmerzen wurde bei allen Patienten erreicht; eine radiogene Myelopathie oder Neuropathie wurde nicht beobachtet. Schlussfolgerungen: Die Dosis-eskalierte Behandlung von spinalen Metastasen resultierte in sehr guter lokaler Kontrolle ohne schwerwiegende Nebenwirkungen. Täglicher Einsatz der bildgeführten Strahlentherapie wird angesichts der beobachteten Lagerungsungenauigkeit verbunden mit den steilen Dosisgradienten durch IMRT-Planung als notwendig erachtet. Möglicherweise profitieren selektierte Patienten mit guter Lebenserwartung von einer solchen aggressiven lokalen Therapie.
V4 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):9
Automatische Nachverfolgung von Tumoren in Portal Images ohne Marker – Auswertung von Patientendaten Wilbert J.1, Baier K.1, Flentje M.1 1 Universität Würzburg, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Würzburg, Germany Fragestellungen: Durch die Methoden der bildgestützten Strahlentherapie (IGRT) kann eine exakte Positionierung des Patienten zu Beginn der Bestrahlung erreicht werden. Jedoch fehlt meist eine Kontrolle der intrafraktionellen Bewegung des Patienten bzw. des Zielgebietes. Dies kann durch Beobachtung des Patienten anhand externer Marker oder direkte Beobachtung des Tumors geschehen, wobei auch hier oftmals Marker zur eindeutigen Lokalisation herangezogen werden. In dieser Arbeit soll untersucht werden, inwieweit es möglich ist, einen Tumor mittels geeigneter Software automatisch in aufgenommenen Portal Images zu verfolgen ohne das Marker verwendet werden. Methodik: Bei der stereotaktischen Behandlung von Patienten mit Lungentumoren wurden während der Behandlung unter Verwendung des Therapiestrahls kontinuierlich Portal Images mit einer Rate von etwa 2 Bilder/s aufgenommen. In einer selbstentwickelten Software wird ein charakteristischer Bereich des Tumors markiert und in einer Suchmaske abgelegt. In allen Folgebildern wird dann über einen Algorithmus (Mittelwert der quadratischen Abweichungen) die Position der Suchmaske mit der besten Übereinstimmung in den Bilddaten ermittelt. Zur besseren Identifizierung des Tumors in den Portal Images wurden mit dem Planungssystem (Pinnacle) DRRs mit eingeblendeter Tumorkontur erstellt. Trotz korrekter Einstellung der Strahlenergie im Planungssystem bei der Generierung der DRRs unterscheidet sich die Bildqualität jedoch deutlich von der der Portal Images. Zur Beschreibung des automatischen Tracking wurde ein 4 stufiges Bewertungsschema eingeführt. Ergebnisse: Es wurden die Daten von 25 Patienten mit insgesamt 398 Feldern ausgewertet. In etwa 7% der Fälle wurden keine Bilddaten aufgenommen, z.B. weil der Detektor aufgrund ungünstiger Kombination von Tischund Gantrywinkel nicht ausgefahren werden konnte oder das Feld nur einen Teilbereich des Tumors abdeckte. In den verbliebenen Fällen konnte der Tumor zu 50% gut bis sehr gut verfolgt werden. Die DRRs erwiesen sich dabei trotz der unterschiedlichen Darstellung als nützliche Hilfe bei der Identifizierung des Tumors. Bei weiteren 21% konnte zwar ein Objekt optisch aber nicht automatisch mit der Software verfolgt werden. Zudem ist die Zuordnung des Objektes zum Tumor oftmals fraglich. Bei 29% der aufgenommenen Daten war in den Bildern kein Objekt abgrenzbar. Schlussfolgerungen: Es konnte gezeigt werden, dass bei den verwendeten Daten bereits in der Hälfte der Fälle ein automatisches Verfolgen des Tumor ohne zusätzliche Marker möglich ist. Durch Bildbearbeitung der Portal Images und Verbesserungen bei der Erzeugung der DRRs ist eine weiter Erhöhung dieses Anteils zu erwarten. Der Anteil bei dem keine Bilder aufgenommen werden können lässt sich durch entsprechende Vorgaben bei der Planung minimieren. Weitere Untersuchungen mit manuellem Tracking durch einen erfahrenen Mediziner sollen zeigen, dass das verfolgte Objekt mit dem Tumor übereinstimmt.
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Quantitative comparison between in-beam and offline PET imaging for proton and carbon ion therapeutic irradiation at synchrotron- and cyclotron-based facilities Parodi K.1, Bortfeld T.2, Haberer T.1 1 Heidelberg Ion-Beam Therapy Center, Heidelberg, Germany, 2 Massachusetts General Hospital, Boston, United States of America Positron-emission-tomography (PET) is a promising technique for in-vivo, non invasive confirmation of the treatment delivery in ion beam therapy. The method exploits the b+-activity produced in nuclear reactions between the ions and the tissue. Previous phantom experiments and clinical trials during (in-beam) or shortly after (offline) carbon ion and proton irradiation demonstrated the potential of this technique for millimetre verification of the beam range and lateral field position in rigidly immobilized sites. PET imaging can also detect deviations between planned and applied treatment, e.g., due to minor misalignments or local anatomical changes of the patient. Thus, several existent or upcoming ion beam therapy centers are considering the use of PET quality assurance. The method of choice between dedicated in-beam detectors within the treatment room and nearby commercial tomographs is still a topic of debate. Counting statistics is a major quantity responsible for the image quality and the amount of usable clinical information. For a given detector arrangement, ion species, dose fractionation scheme as well as tumor site and size, the measurable signal depends on the time course of the beam delivery and PET acquisition. In all imaging scenarios, the measuring time is limited by considerations on patient throughput (for in-room detectors) and comfort (for long scans). Additionally, biological clearance of the produced activity increases with the time after treatment, affecting spatial distribution and intensity of the measurable signal. This work quantitatively compares the detectable signal for in-beam and offline PET imaging of proton and carbon ion irradiation of skull-base and para-spinal tumors at different accelerator systems. For the most sensitive case of proton treatments, it additionally investigates temporal variations of the b+-activity spatial distributions in dependence of the irradiation and acquisition parameters, including the influence of biological clearance. Both scenarios of pulsed and continuous irradiation are considered, using the specific time parameters of the ion beam synchrotrons at GSI Darmstadt and HIT Heidelberg, and of the proton cyclotron at MGH Boston. In-beam and offline acquisition protocols are based on the available clinical experiences from GSI and MGH. The results indicate that in-beam PET acquisitions at synchroton-based facilities can provide a stronger or at least comparable intensity of the measurable signal with better correlation with the delivered dose (especially for protons) in comparison to offline approaches, provided that efficient PET systems enabling detection of isotope decays during beam extraction are implemented. Very short (< 2 min) irradiation times as typically achieved at conventional cyclotron-based facilities with passive beam shaping systems demand few minutes of acquisition directly after end of irradiation for improved counting statistics, thus penalizing patient throughput.
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In-beam PET Monitoring der Kohlenstoff-Ionentherapie: 10 Jahre Erfahrung in der klinischen Anwendung Priegnitz M.1, Fiedler F.1, Möckel D.1, Parodi K.2, Pawelke J.1, Shakirin G.1, Skowron J.3, Enghardt W.3 1 Forschungszentrum Dresden-Rossendorf, Institut für Strahlenphysik, Abteilung Strahlungsphysik, Dresden, Germany, 2Heidelberger Ionenstrahl-Therapiezentrum, Heidelberg, Germany, 3Technische Universität Dresden, OncoRay, Dresden, Germany Ionenstrahlen bieten aufgrund ihrer besonderen physikalischen und biologischen Eigenschaften die Möglichkeit einer präzisen Tumorbestrahlung mit geringer Belastung für das umliegende gesunde Gewebe. Dadurch können auch tief sitzende Tumoren in der Nähe von Risikoorganen bestrahlt werden, die mit konventioneller Strahlung nur eingeschränkt therapierbar sind. Im Dezember 1997 begann die Behandlung von Krebspatienten mit Kohlenstoffionen an der Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI) in
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Vorträge / IGRT
Darmstadt. An dieser europaweit ersten Schwerionentherapie-Pilotanlage sind bis heute ca. 400 Patienten mit Kopf- und Beckentumoren bestrahlt worden. Da die durch die Ionenstrahlen deponierte Dosisverteilung äußerst empfindlich auf Veränderungen in der Ionen-Reichweite reagiert, ist eine Verifikation der Bestrahlungsfeldposition unabhängig von der Strahlapplikation wünschenswert. Hierzu wurde am Forschungszentrum Dresden-Rossendorf eine Methode entwickelt, die auf der Detektion von Annihilationsphotonen mit PET (Positronen-Emissions-Tomographie) und einem Vergleich der gemessenen, rekonstruierten Aktivität mit Vorhersagen aus der Bestrahlungsplanung beruht. Die Positronen emittierenden Nuklide entstehen während der Bestrahlung durch Kernreaktionen zwischen den Atomkernen des Gewebes und den Ionen des Therapiestrahls. Dieses so genannte in-beam PET-Verfahren ist die zurzeit einzige bekannte Methode zur in-situ und in-vivo Verifikation der Dosisapplikation bei der Bestrahlung mit Ionen. Das Verfahren kam bei nahezu allen an der GSI behandelten Patienten zum Einsatz und führte zu einer Verbesserung des verwendeten Strahlenmodells. Ferner werden sporadische Abweichungen zwischen geplanter und realisierter Teilchenreichweite nachgewiesen. Diese Abweichungen können ihre Ursachen z.B. in temporären anatomischen Veränderungen im durchstrahlten Volumen, in geringfügigen Bewegungen des Patienten während der Bestrahlung oder in Fehlern bei der Patientenpositionierung haben. Die gewebeabhängige Kinetik des metabolisch verursachten Abtransportes der Aktivität aus dem bestrahlten Volumen ist bisher nur unzureichend bekannt und steht einer quantitativen Berechnung der Dosis aus der gemessenen Aktivitätsverteilung entgegen. Hier kommt ein interaktives Verfahren zur Anwendung, das die Identifikation der Ursachen von auftretenden Abweichungen ermöglicht.
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Schnelle Bildgebung auf Basis von kombinierter kV-MV Rekonstruktion Blessing M.1, Stsepankou D.1, Lohr F.2, Wenz F.2, Hesser J.1 1 Universität Heidelberg, Institute for Computational Medicine, Mannheim, Germany, 2Universitätsklinikum Mannheim, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Mannheim, Germany Motivation: Die Strahlentherapie von isolierten, kleinvolumigen Tumoren in der Lunge ist sehr effektiv und wurde bisher auf Basis stereotaktischer Verfahren durchgeführt. Mittlerweile lässt sich prinzipiell im Körperstammbereich eine hohe Präzision der Bestrahlung auch durch eine online-Bildgebung auf Basis eines Cone-Beam CTs erreichen. Ein Verfahren zur Reduktion von atembewegungsbedingten Positionierungsunsicherheiten ist der kontrollierte Atemanhalt. Jedoch sind die Aufnahmezeiten mit ca. einer Minute zu lang, um sie in Atemanhalt zu akquirieren. Eine Möglichkeit zur Verkürzung der Aufnahmezeit stellt die Nutzung zweier zueinander senkrecht angebrachter Strahlenquellen (kV-Röhre und MVTherapiestrahlung) dar. Methodik: Für die Untersuchungen wurde ein Elekta Synergy Gerät mit 6 MV Linac, iViewGT als MV- und XVI als kV-Bildgebungseinheit genutzt. Im Movie-Mode können beide Systeme gleichzeitig für eine Bildaufnahme genutzt werden. In 30 Sekunden wurde vom System ein 90° Intervall abgefahren und die dabei anfallenden Daten der beiden Modalitäten (kV, MV) für die Rekonstruktion genutzt. Für jede MV-Projektion wurden 0,14 Monitoreinheiten (MU) benötigt, für das 90° Intervall ergaben sich damit 60 Bilder mit einer Gesamtdosis von 8,5 MU. Der Beitrag der kV-Quelle war dagegen vernachlässigbar. Dadurch, dass die Belichtungsintervalle von kV und MV nicht synchronisiert waren, ergaben sich in den MV-Bilddaten Streifenartefakte. Vor der Rekonstruktion wurden diese detektiert und entfernt. Zur Detektion wurde der Gradientenbetrag genutzt, danach wurde eine affine Korrektur durchgeführt, wobei die Parameter aus den dem jeweiligen Streifen angrenzenden Regionen geschätzt wurden. Das Fehlen der Projektionsdaten bei den MV-Daten erforderte eine Rekonstruktion der Parameter anhand der Bildinformationen. Dazu wurde eine Kugel mit hohem Absorptionskoeffizienten (Glasmurmel) neben das aufgenommene Phantom platziert. Mit einer Hough-Transformation wurden die Kugelmittelpunkte in kVund MV-Projektionen geschätzt. Die sich ergebenden Sinuskurven wurden miteinander verglichen und ergaben die gewünschten Projektionsparameter für die MV-Projektionen. Da die Absorptionscharakteristika der kV und MV Projektionen sich unterscheiden, wurde vor der Rekonstruk-
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tion durch Histogrammanpassung eine Anpassung der Absorptionskennlinien durchgeführt. Die Rekonstruktion erfolgte mittels gefilterter Rückprojektion auf einer Grafikkarte, was für 120 Projektionen und ein 512³ Voxel großes Volumen ca. 6 Sekunden dauerte. Zusammenfassung: Die ersten Ergebnisse zeigten, dass man zur Positionierung verwertbare Rekonstruktionen auf Basis der Aufnahmen erzielen kann, sofern es sich um großskalige und kontrastreiche Strukturen handelt. Durch eine im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben mögliche Verdoppelung der Rotationsgeschwindigkeit des Bestrahlungsgerätes kann eine Bildaufnahme innerhalb von 15 Sekunden erreicht werden, was für fast alle Patienten in Atemanhalt möglich wäre.
V8 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):10
Qualität der PET-CT Registrierung in der täglichen Bestrahlungsplanungs-Routine Hodapp N.1, Mix M.2, Nanko N.1, Grosu A.-L.1 1 Universitätsklinik Freiburg, Klinik für Strahlenheilkunde, Freiburg, Germany, 2Universitätsklinik Freiburg, Abteilung Nuklearmedizin, Freiburg, Germany Fragestellung: Neuere Verfahren der Dosisapplikation wie IMRT erlauben eine individuellere Modellierung der Dosisverteilung. Dies verstärkt jedoch gleichzeitig die negativen Auswirkungen einer Fehlbestimmung oder Fehlpositionierung des Zielvolumens. Noch wird in vielen Fällen die PET-Information separat an PET- bzw. PET-CT-Scannern erfasst und muss mit der Planungs-CT-Serie registriert werden. Hier spielen Lagerungsunterschiede und andere durch den zeitlichen Abstand der beiden Bildgebungen bedingte Veränderungen eine Rolle. Unsicherheiten der Volumenposition und -form in der täglichen Routine sind Gegenstand einer Analyse von 3-D Registrierungen aus separat erzeugten CT und PET Datensätzen des Kopf-Hals- und des Mediastinalbereichs. Methodik: In unserer Abteilung wird PET-Bildgebung zur Präzisierung der Zielvolumenbestimmung bei Hirntumoren sowie bei Bronchialkarzinomen eingesetzt. Hierzu werden die Patienten mit im Hause entwickelten Lagerungs- und Fixierungssystemen positioniert. Die Patientenoberfläche wird dabei durch jeweils 3 longitudinale und transversale Linien markiert. Die 9 Kreuzungspunkte werden für die CT radioopak, für die PET an den gleichen Positionen mit Aktivität markiert. Die Bildregistrierung wird mit verschiedenen Systemen (Siemens Syngo, Nucletron Masterplan) und Verfahren (Punktmatching der Marker, Mutual Information, Oberflächenmatching) durchgeführt und ausgewertet. Zur Eliminierung patientenbedingter Abweichungen wurden vergleichbare Messungen auch am Phantom durchgeführt. Ergebnisse: Der Vergleich der Markierungspositionen zeigt, dass auch bei größerem Aufwand eine identische Repositionierung für die PET nicht möglich ist. Abweichungen einzelner Markerpositionen von bis zu 1 cm wurden beobachtet. Diese Abweichungen wurden auch verursacht durch schwerkraftbedingte systematische Deformation des PET-Scanvolumens während der Tischbewegung. Hier wurden Tischhöhendifferenzen bis zu 5 mm beobachtet. Mutual Information Matching korrigierte diese Abweichungen günstiger als die Fusion über die Marker. Mutual Information Matching lieferte bessere Ergebnisse, wenn die Lagerung des Patienten an den Scannern möglichst übereinstimmte. Schlussfolgerungen: Lagerungsunterschiede verursacht zum einen durch begrenzte Repositionierbarkeit des Patienten, zum anderen durch unzureichende Stabilität der Lagerungstische an den Scannern sind die Ursache für die begrenzte Positionsgenauigkeit der PET-generierten Interessenvolumina bei der Übertragung in das Planungs-CT. Ein erhöhter Aufwand bei der Repositionierung des Patienten, die durch die orthogonalen Markierunglinien erleichtert wird, führt zu besseren Ergebnissen bei Mutual Information Matching. Die erwartete Verbesserung durch Matchen der Marker hat sich nicht gezeigt. Der Einsatz eines PET-CT Scanners mit größerer Gantryöffnung und gerätetechnisch bedingt kürzeren Messzeiten lässt eine weitere Verbesserung in der Überlagerungsgenauigkeit erwarten.
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Vorträge / Pädiatrie & Hämatoonkologie
V82 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):11
Protonen Therapie von Malignomen im Kindesalter am Paul Scherrer Institut: Eine prospektive Untersuchung Timmermann B.1, Maier S.1, Ares C.1, Negreanu C.1, Bolsi A.1, Hug E.1 1 Paul Scherrer Institut, Zentrum für Protonen Therapie, Villigen-PSI, Switzerland Fragestellung: Protonen finden zunehmend Einsatz in der pädiatrischen Onkologie, obwohl es bislang wenig prospektive Daten gibt. Am PSI wird seit 2004 die Behandlung von Kindern prospektiv untersucht. Wir berichten über die ersten Ergebnisse bezüglich Verträglichkeit und Tumorkontrolle. Methodik: Seit 2004 wurden 51 Kinder am PSI mit Protonen behandelt; 29 Jungen und 22 Mädchen im Alter von 0,3-19,5 Jahren (med. 2,7) bei Diagnosestellung. Es handelte sich dabei um 23 Sarkome, 19 Hirntumoren, 6 Chordome oder Chondrosarkome und 3 andere Histologien. Die Tumorlokalisation war Hirn/Kopf/Hals bei 41 Kindern, Wirbelsäule bei 8 Kindern und Becken bei 2 Kindern. Bei 31 Kindern war vor Beginn der PT noch makroskopischer Tumor nachweisbar. Eine Metastasierung fand sich nur bei einem Kind vor PT. Eine Chemotherapie vor oder während PT wurde bei 40 Kindern durchgeführt. Die Behandlungen wurden bei 48 von 51 Kindern ausschliesslich mit Protonen durchgeführt. Die Gesamtdosis der Bestrahlung lag im median bei 54 Gy (45-74,1) mit einer Fraktionierung von 1,8-2 Gy Einzeldosis 4-5 x pro Woche. Die Akuttoxizitäten wurden nach EORTC/RTOG dokumentiert. Zusätzlich wurden regelmässig Fragebögen an Kollegen und Eltern verschickt zur Verlaufskontrolle von Spätfolgen und der Tumorerkrankung. Ergebnisse: Nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 23 Monaten (5-61,5) sind 5 Kinder bisher verstorben (9,8%). Eine lokale Tumorkontrolle wurde bei 44 der 51 Kinder erreicht (86,3%). Alle Rückfälle traten lokal auf. Dabei fanden sich in der Rezidivanalyse ausschliesslich in-fieldRezidive. Eine Fernmetastasierung trat bei keinem der Kinder auf. Hinsichtlich der Akuttoxizität waren bei 17 Kindern Akuttoxizitäten Grad 3-4 aufgetreten; am Knochenmark (n=15) bei parallel durchgeführter Chemotherapie oder an Haut und Schleimhaut (n=2). Bei 35 Kindern konnten Spätfolgen evaluiert werden. Es traten ausschliesslich erwartete Grad 1-2 Komplikationen auf an Haut, Speicheldrüsen, Auge, Ohr, Knochen/Zähnen, Hormondrüsen und ZNS. Schlussfolgerung: Die Protonentherapie war problemlos durchführbar und hinsichtlich Früh- und Spätnebenwirkungen gut verträglich. Auch die Tumorkontrollraten sind hervorragend, wobei die Ergebnisse nach längeren Nachbeobachtungszeiten überprüft werden müssen.
V83 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):11
FDG-PET for treatment response assessment in advanced stage Hodgkin Lymphoma – report on the 2nd interim analysis of GHSG trial HD15 Eich H.T.1, Kobe C.2, Dietlein M.2, Kriz J.1, Zimmermann C.1, Skripnitchenko R.1, Plütschow A.3, Engert A.3, Müller R.-P.1 1 Klinik für Strahlentherapie Universität zu Köln, Köln, Germany, 2 Klinik für Nuklearmedizin Universität zu Köln, Köln, Germany, 3 Klinik I für Innere Medizin Universität zu Köln, Köln, Germany Introduction: HD15 is a multicenter prospective randomized trial of the GHSG for advanced stage Hodgkin Lymphoma (HL) (IIB with risk factors: bulky mediastinal mass and/or extranodal disease; III; IV). One study question investigated the prognostic value of 18F fluorodesoxyglucose (FDG) positron emission tomography (PET) following chemotherapy. The aim was to identify patients (pts.) not requiring additional radiotherapy. Methods: Entry criteria for the PET question were partial remission (PR) after end of chemotherapy and at least one involved nodal site with ≥ 2.5 cm diameter in computed tomography (CT). Exclusion criteria were diabetes mellitus, elevated fasting blood sugar level and skelettal involvement with risk of instability. The analyses set was restricted to those cases with either progression and relapse within 12 months after PET panel or at least 12 months follow-up (n=275). The negative predictive value (NPV) was calculated based on those pts. assessed by the panel as PET-negative in residual tissues. In Method 1, the NPV is the proportion of such patients with a progression or relapse within 12 months of the panel date. In Meth-
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
od 2, the NPV is the proportion of such pts. with a progression, relapse or irradiation within 12 months of the panel date. Results: 9/216 patients with PET-negative residues and 9/59 patients with PET-positive residues had a progression/relapse. The NPV using Method 1 is calculated as NPV1 = 0.958. Using Method 2 the NPV is calculated as NPV2 = 0.940. In 244/245 cases with PET-negative residues, no radiotherapy was recommended. In the 62/66 cases with PET-positive residues, radiotherapy was recommended. Progression/relapse rates were significantly different between the pts. with residual tissue PET-negative vs. PET-positive (p=0.0053). There was no significant difference in the progression free survival between HD15, HD 12 and HD9 (p=0.266), while the proportion of pts. receiving radiotherapy decreased. Discussion:: The high NPV of PET suggests that the use of radiotherapy following 6 or 8 cycles of BEACOPP can be restricted according to response to chemotherapy seen by PET.
V84 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):11
Pädiatrische Radioonkologie in Deutschland: Eine Patterns of care-Studie Bölling T.1, Könemann S.1, Ernst I.1, Willich N.1 1 Universitätsklinikum Münster, Klinik für Strahlentherapie, Münster, Germany Hintergrund: Die Strahlentherapie ist ein elementarer Bestandteil vieler multimodaler Therapiekonzepte in der pädiatrischen Onkologie. Die Anzahl der dabei jährlich bestrahlten Kinder wird jedoch als recht gering eingeschätzt. Ziel dieser Untersuchung war es, die Versorgungsstrukturen der pädiatrischen Radioonkologie in Deutschland zu evaluieren. Methode: Im Sommer 2007 wurde ein standardisierter Fragebogen an alle Strahlentherapien in Deutschland versendet. Abgefragt wurden Art des Zentrums, Anzahl der jährlich behandelten Kinder inkl. Verteilung auf die einzelnen Erkrankungen, Anteil an kurativen Behandlungen und Teilnahme an Studien, Vorliegen eines speziellen Ansprechpartners sowie technische Aspekte bei Bestrahlungen im Kindesalter. Ergebnisse: Von 221 angeschriebenen Strahlentherapien haben sich 171 (77,4%) beteiligt, wobei 66 von diesen 171 Strahlentherapien Kinder strahlentherapeutisch behandelten. 44 Abteilungen hatten eine(n) eigene(n) AnsprechpartnerIn für pädiatrische Onkologie. Weniger als 5 behandelte Kinder pro Jahr gaben 23 Strahlentherapien an, mehr als 20 Kinder pro Jahr wurden in 15 Abteilungen behandelt. Der Median lag bei 5-9 Kindern pro Jahr. Die meisten Behandlungen erfolgten bei Hirntumoren, Morbus Hodgkin und ALL. Die meisten Kinder wurden mit 3-D-konformalen Techniken bestrahlt, Sondertechniken wie IMRT oder Brachytherapie wurden nur selten angegeben. Schlussfolgerung: Deutlich weniger als die Hälfte aller Strahlentherapien behandelt Kinder. Zudem gibt es viele Abteilungen, die weniger als 5 Kinder pro Jahr behandeln. Die Anzahl der Kinder pro Erkrankungssituation ist noch einmal geringer. Die jeweiligen Therapiesituationen sind dagegen im Kindesalter häufig sehr komplex. Diese Angaben bestätigen die Bedeutung der Referenz-Strahlentherapie-Institutionen innerhalb der Therapieoptimierungsprotokolle der GPOH.
V85 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):11
Stellenwert der Strahlentherapie bei nicht-metastasierten Ewing-Tumoren des Beckens Bölling T.1, Ranft A.2, Dirksen U.3, Gebert C.4, Gosheger G.4, Winkelmann W.4, Dunst J.5, Paulussen M.6, Könemann S.1, Jürgens H.3, Willich N.1 1 Universitätsklinikum Münster, Klinik für Strahlentherapie, Münster, Germany, 2Universitätsklinikum Münster, KKS, Münster, Germany, 3 Universitätskinderklinik Münster, Klinik für Pädiatrische Hämatologie/ Onkologie, Münster, Germany, 4Universitätsklinikum Münster, Klinik für Orthopädie, Münster, Germany, 5Universitätsklinikum Lübeck, Klinik für Strahlentherapie, Lübeck, Germany, 6Universitätskinderklinik Basel, Klinik für Pädiatrische Hämatologie/Onkologie, Basel, Switzerland Hintergrund: Die Strahlentherapie hat in der multimodalen Therapie von Ewing Tumoren einen festen Platz. Der spezifische Einfluss des Zeitpunktes und der Art der Lokaltherapie und ihrer Interaktion mit be-
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Vorträge / Pädiatrie & Hämatoonkologie / Palliative Strahlentherapie
kannten Risikofaktoren wie Tumorgröße, Ansprechen and Resektionsrändern werden noch immer diskutiert. Ziel dieser Analyse war die Ermittlung des Stellenwerts der Strahlentherapie bei lokalisierten EwingTumoren des Beckens. Methode: 194 Patienten mit pelvinen Ewing-Tumoren, die zwischen 1991 und 2006 in den GPOH-Studien EICESS-92 und EURO-Ewing-99 behandelt wurden, wurden univariat und multivariat hinsichtlich lokaler Kontrolle und Überleben charakterisiert. Das mediane Alter betrug 15,6 Jahre, der mediane Nachbeobachtungszeitraum 3,2 Jahre. 31,4 % der Patienten erhielten eine definitive Radiotherapie, 54,6 % wurden mittels Operation und (neo)adjuvanter Radiatio behandelt und 13,9% wurden alleinig operiert. Die Polychemotherapie wurde gemäß entsprechendem Studienprotokoll bei allen Patienten appliziert. Ergebnisse: In der Gesamtgruppe zeigt sich kein signifikanter Unterschied zwischen alleiniger Operation, definitiver Bestrahlung und einer kombinierten Therapie (3-Jahres EFS 0,50, 0,44 und 0,56; p= 0,44). Jedoch ergab sich eine deutliche Tumor-Volumenabhängigkeit (3-Jahres EFS: 0,68 für Vol. <200ml vs. 0,41 für Vol. >200ml; p<0,001), die sich bei der definitiven Strahlentherapie noch deutlicher zeigte (3-Jahres EFS: 0,72 für Volumen <200ml vs. 0,21 für Volumen >200ml, p<0,001). Schlussfolgerung: Für kleine Tumore im Becken ist die definitive Strahlentherapie als alleinige Lokaltherapie eine gute Option. Für Tumore >200ml zeigt sie jedoch bei den bisherigen Dosiskonzepten enttäuschende Ergebnisse. Bei kombinierter Lokaltherapie (OP + RT) zeigten sich trotz potentieller negativer Selektion die besten Ergebnisse. Für lokalisierte EwingTumore des Beckens wird grundsätzlich, sofern durchführbar, eine kombinierte Lokaltherapie empfohlen.
V86 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):12
The 2-year results of the SCORE (Spinal Cord cOmpression Recurrence Evaluation) study comparing short-course versus long-course radiotherapy for local control of metastatic spinal cord compression (MSCC) Rades D.1, Lange M.1, Bajrovic A.2, Rudat V.3, Veninga T.4, Stalpers L.5, Schild S.6 1 UK-SH, Campus Luebeck, Radiation Oncology, Luebeck, Germany, 2 UKE Hamburg, Radiotherapy (AZ), Hamburg, Germany, 3Saad Specialist Hospital, Radiation Oncology, Al Khobar, Saudi Arabia, 4BVI Tilburg, Radiotherapy, Tilburg, Netherlands, 5AMC Amsterdam, Radiotherapy, Amsterdam, Germany, 6Mayo Clinic Scottsdale, Radiation Oncology, Scottsdale, United States of America Background: MSCC patients have a markedly reduced life expectancy. For most of these patients, short-course RT appears preferable. A considerable proportion of MSCC patients live long enough to develop a MSCC recurrence in the previously irradiated spinal region. According to retrospective studies, long-course RT results in better local control (LC) than short-course RT. The present study (SCORE = Spinal Cord cOmpression Recurrence Evaluation) is the first prospective study that compared different RT schedules for LC of MSCC. This study is a prerequisite for a planned randomized trial which will be initiated as a multicenter study soon. Methods: The primary goal was to evaluate whether short-course RT with 1x8 Gy/1 day or 5x4 Gy/1 week results in similar LC as long-course RT with 10x3 Gy/2 weeks, 15x2.5 Gy/3 weeks, or 20x2 Gy/4 weeks. LC was defined as no progressive motor deficits during RT or no MSCC recurrence within the irradiated spinal area following RT. Secondary endpoints were to compare the two RT schedules for functional outcome and OS. The study was designed as a two arm prospective non-randomized study. 231 patients with motor deficits due to MSCC irradiated between 1/2006 and 10/2007 were included. In addition, the following potential prognostic factors were evaluated: age (£66 vs. ³67 years), gender, ECOG performance status (1-2 vs. 3-4), primary tumor (breast cancer vs. prostate cancer vs. myeloma/ lymphoma vs. lung cancer vs. other tumors), number of involved vertebrae (1-3 vs. ³4), other bone metastases or visceral metastases at the time of RT, interval between tumor diagnosis and MSCC (<12 vs. ³12 months), ambulatory status before RT, time developing motor deficits before RT (faster, £ 7 days vs. slower, >7 days), and bisphosphonate (e.g. zoledronate) administration after RT. Results: On multivariate analysis, improved LC was significantly associated with long-course RT (P=0.046) and slower development of motor deficits before RT (P=0.024). Post-RT motor function was associated with
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ECOG performance status (P=0.011), tumor type (P=0.014), and time developing motor deficits before RT (P=0.001), whereas the RT schedule had no significant impact (P=0.54). The RT schedule was also not significantly associated with OS (P=0.37). On multivariate analysis, improved OS was associated with ECOG performance status 1-2 (P<0.001), no visceral metastases (P<0.001), involvement of only 1-3 vertebrae (P=0.007), pre-RT ambulatory status (P<0.001), and bisphosphonate administration (P<0.001). Acute toxicity was mild or absent in all patients. Late radiation toxicity such as myelopathy did not occur. Conclusions: Short-course RT was associated with poorer LC of MSCC, similar functional outcome, and similar OS when compared to long-course RT. Patients with poor survival prognosis should be considered candidates for the more convenient short-course RT, whereas those with a comparably good survival prognosis should receive long-course RT.
V87 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):12
Radiotherapy in oncological emergencies – final results of a patterns of care study in Germany, Austria and Switzerland Christian E.1, Adamietz I.A.2, Willich N.3, Schäfer U.4, Micke O.5, DEGRO-AG Palliative Strahlentherapie 1 Paracelsusklinik Glückstadt, Innere Medizin, Glückstadt, Germany, 2 Marienhospital, Klinik für Strahlentherapie, Herne, Germany, 3Universitätsklinikum Münster, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie - Radioonkologie, Münster, Germany, 4Klinikum Lippe, Klinik für Strahlentherapie, Lemgo, Germany, 5Franziskus Hospital, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Bielefeld, Germany Purpose: Radiotherapy (RT) is an important treatment option for emergencies in oncology. A multicenter patterns of care study (PCS) was conducted in all RT institutions in Germany, Austria and Switzerland. Methods: In 2003 a standardized structured questionnaire was sent to all RT institutions. Number and type of staff involved, number of patients, over time distribution and expense, treatment indications and concepts of emergency RT were assessed. In addition, treatment outcome for the different indications was evaluated. The PCS was structured and analyzed according to the model for quality assessment set up by Donabedian in three major components: structure, process and outcome. Results: One hundred and forty institutions (70%) answered the questionnaire. For the baseline of 2003 a total of 3 244 emergency radiotherapy indications with a mean of 28 per institution were reported. Forty percent of all institutions provide a special 24 h service at night or weekends. Seventy percent of the emergency indications were irradiated between Monday and Thursday, 30% between Friday and Sunday. Ninety percent of all emergencies were referred to RT between 8 a.m. and 6 p.m., 10% between 6 p.m. and 8 a.m. The applied doses for emergency RT ranged between 2 Gy and 8 Gy (median: 3.5 Gy). Time expense was reported with a median of 90 min. The outcome analysis based on the treatment results of 1 033 patients: There was an improvement of myelocompression in 50% of the cases, vena cava superior compression in 70%, bronchial obstruction in 70% and bleedings in 80%. A clear dose-response relationship could not be established, but single doses of over 3 Gy in vena cava superior syndrome exhibited a significant advantage. Conclusion: This study represents the largest database in literature on emergency RT. RT was shown to be fast, time sparing and a very effective treatment option for special oncological emergencies.
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Vorträge / Palliative Strahlentherapie
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Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):13
Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):13
A score predicting post-treatment ambulatory status in patients irradiated for metastatic spinal cord compression (MSCC)
Lebensqualitäts-(LQ-)Effekte der Strahlentherapie von Hirnmetastasen: prospektive Pilotstudie des DEGROLQ-Arbeitskreises
Rades D.1, Rudat V.2, Veninga T.3, Stalpers L.4, Karstens J.H.5, Hoskin P.6, Schild S.7 1 UK-SH, Campus Luebeck, Radiation Oncology, Luebeck, Germany, 2 Saad Specialist Hospital, Radiation Oncology, Al Khobar, Saudi Arabia, 3 BVI Tilburg, Radiotherapy, Tilburg, Netherlands, 4AMC Amsterdam, Radiotherapy, Amsterdam, Germany, 5MH Hannover, Radiation Oncology, Hannover, Germany, 6Mount Vernon Cancer Centre, Clinical Oncology, Northwood, United Kingdom, 7Mayo Clinic Scottsdale, Radiation Oncology, Scottsdale, United States of America
Steinmann D.1, Schäfer C.2, van Oorschot B.3, Wypior H.J.4, Bruns F.1, Bölling T.5, Sehlen S.6, Hagg J.7, Bayerl A.8, Hipp M.2, Vordermark D.3 1 MHH, Strahlentherapie und Spez. Onkologie, Hannover, Germany, 2 Universität, Strahlentherapie, Regensburg, Germany, 3Universität, Strahlentherapie, Würzburg, Germany, 4Klinikum Landshut, Strahlentherapie, Landshut, Germany, 5Universität, Strahlentherapie, Münster, Germany, 6LMU, Strahlentherapie, München, Germany, 7Universität, Strahlentherapie, Ulm, Germany, 8Landesklinikum Krems, Strahlentherapie, Krems, Germany
Background: A phase III trial suggested that selected MSCC patients benefit from decompressive surgery in addition to RT. In another study, patients with oligometastatic disease and favorable prognostic factors appear well treated with RT alone. More data are required to define subsets of MSCC patients who would benefit from a particular therapy. This study was performed to create a score to predict post-RT ambulatory status. Methods: The score is based on a retrospective multivariate analysis of 2,096 patients irradiated for MSCC. Six factors were associated with postRT ambulatory status: tumor type (breast cancer vs. prostate cancer, myeloma/lymphoma, NSCLC, SCLC, CUP, RCC, colorectal cancer, and others), interval between tumor diagnosis and MSCC (≤15 vs. >15 months), visceral metastases, pre-RT motor function (ambulatory without aid vs. ambulatory with aid, not ambulatory, and paraplegic), time developing motor deficits before RT (1-7 vs. 8-14 and >14 days), and ECOG performance status (1-2 vs. 3 and 4). ECOG-PS was not included in the score due to its strong correlation with motor function. To establish and validate the score, the entire cohort was divided into a test and a validation group. The test group included 1,202 patients who received "standard" long-course RT, and the validation group included 894 patients who received shortcourse RT. In the test group, for each of the 5 prognostic factors, a separate score was calculated; the post-RT ambulatory rate (in %) was divided by 10. The total score represents the sum of the scores from all 5 factors. In the test group, total scores ranged from 21 to 44 points. 5 subgroups were formed according to the total score: ≤28 points (N=206, group A1), 29-31 points (N=163, group B1), 32-34 points (N=188, group C1), 35-37 points (N=202, group D1), ≥38 points (N=443, group E1). In the validation group, post-RT ambulatory rates were expressed for the same groups: ≥28 points (N=183, group A2), 29-31 points (N=115, group B2), 32-34 points (N=115, group C2), 35-37 points (N=164, group D2), and ≥38 points (N=317, group E2). Results: In the test group, post-RT ambulatory rates were 6% for patients with ≤28 points (A1), 41% for those with 29-31 points (B1), 69% for those with 32-34 points (C1), 84% for those with 35-37 points (D1), and 99% for those with ≥38 points (E1). The 6-months survival rates were 6%, 31%, 42%, 58%, and 95%, respectively. In the validation group, post-RT ambulatory rates were 7% for patients with ≤28 points (A2), 47% for those with 29-31 points (B2), 72% for those with 32-34 points (C2), 89% for those with 35-37 points (D2), and 99% for those with ≥38 points (E2). Conclusions: Because patients with <=28 points had poor functional and survival results, short-course RT appears reasonable. Patients with 29-37 points could be considered surgical candidates because RT alone-results were not optimal. Patients with ≥38 points had excellent results with RT alone.
Zielsetzung: Zur Auswirkung einer palliativen Strahlentherapie auf die Lebensqualität (LQ) von Patienten mit Hirnmetastasen besteht derzeit ein Mangel an prospektiven Daten. Methodik: Von 01-07/2007 wurden an fünf Zentren n=46 Patienten mit unbehandelten Hirnmetastasen rekrutiert (medianes Alter 61 Jahre). 41,3% der Patienten wurden mit Hirnmetastasen eines NSCLC, 19,6% eines Mamma-CA behandelt. Vor und drei Monate nach palliativer Strahlentherapie wurde die LQ erfasst, wobei die Zentren in der Pilotphase zwischen zwei Kombinationen von Instrumenten wählen konnten (A: EORTC-QLQ-C30 mit Hirnmodul BN20, Fremdeinschätzung durch Angehörige mittels Palliative Care Outcome Scale - POS; B:QLQ-C15-PAL und BN20, Fremdeinschätzung durch eigenes Hirn-Modul). Für die Versionen A und B waren 12 Patienten (drei Zentren) bzw. 34 Patienten (fünf Zentren) auswertbar. Ergebnisse: Alle Patienten erhielten eine Ganzhirnbestrahlung, 4 Patienten zusätzlich eine Boostbestrahlung. Drei Monate nach Therapiebeginn waren 19/42 (45,2%) Patienten verstorben. Die Rücklaufquote der Fragebögen der Überlebenden betrug 17/23 (70%). Für dieses Kollektiv der 3-Mo-Überlebenden zeigte die Selbsteinschätzung sowohl für die QLQ-C30/QLQ-C15-PAL-Bögen als auch für das BN20-Modul eine Verschlechterung in allen Bereichen nach 3 Mo. (mit Ausnahme einzelner metastasenbedingter Symptome). Für die Fremdeinschätzung zeigten die Mittelwerte des POS (Skala 0-40; 40=max. Beeinträchtigung) bzw. des hirnspezifischen Moduls (40=beste LQ) ebenfalls eine zunehmende Beeinträchtigung der Patienten nach 3 Monaten (POS: Zunahme von 15 auf 18, eigenes Modul: LQ-Abnahme von 30 auf 22). Vergleicht man die Daten vor Therapie der Patienten hinsichtlich der 3-Monatsüberlebensrate, so zeigt sich eine schlechtere initiale Lebensqualität bei den Verstorbenen. Schlussfolgerung: Erste Ergebnisse der Pilotphase deuten auf eine mäßige LQ-Verschlechterung bei 3-Monats- Überlebenden hin. Möglicherweise könnte die initiale objektivierte Lebensqualität als prädiktiver Faktor herangezogen werden. Die derzeit laufende Hauptphase der Studie soll die Daten bestätigen oder neue Erkenntnisse bringen. Außerdem soll geprüft werden, ob die LQ einen unabhängigen Prognosefaktor darstellt.
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
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Vorträge / DNA-Reparatur in Tumorzellen
V90 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):14
Überexpression von RAD51 führt in Tumoren zu einem FANC-A Phänotyp Borgmann K.1, Wrona A.1, Jend C.1, Parplys A.C.1, Koch K.1, Streichert T.2, Stürzbecher H.-W.3, Zschenker O.1, Dahm-Daphi J.1, Dikomey E.1 1 Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Labor für Strahlenbiologie & Experimentelle Radioonkologie, Hamburg, Germany, 2Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Institut für Klinische Chemie, Hamburg, Germany, 3Universitätsklinikum Lübeck, Institut für Humangenetik, Lübeck, Germany Hintergrund: Humane Säugetierzellen nutzen in der S/G2-Phase zur Reparatur von DNA-Doppelstrangbrüchen (DSB) vor allem die Homologe Rekombination (HR). Das zentrale Protein dieses Prozess ist das RAD51. Viele Tumoren zeigen eine Überexpression dieses Proteins, was mit einer erhöhten genomischen Instabilität und einer schlechteren Prognose dieser Tumore einhergeht. Eine erhöhte genomische Instabilität wird auch bei einer Mutation in einem Gen des Fanconi-Anämie-Komplexes (FA) beobachtet. Beide Komplexe (HR und FA) interagieren mittels BRCA2 miteinander. Es war daher das Ziel dieses Projektes zu klären, wie sich eine Überexpression von RAD51 auf einzelne Proteine aber auch auf die Gesamtfunktion des FA-Komplexes auswirkt und, ob diese Interaktion für die genomische Instabilität nach RAD51-Überexpression verantwortlich gemacht werden kann. Methodik: Die Experimente wurden mit Osteosarkom-Zellen (UiRad51), denen RAD51 unter Kontrolle eines Hormon-induzierbaren Promoters transfiziert wurden, durchgeführt. Als Kontrolle dienten mit b-Galaktosidase transfizierte Zellen. Genexpressionsprofile wurden mit cDNAMicroarray-Technik (Affymetrix) generiert und mittels RT-PCR, Western Blot oder funktionell durch Nachweis von Rad51-Foci verifiziert. Das Zellüberleben wurde bestimmt mit dem Kolonietest, Zellzyklusverteilungen mittels FACS, HR mittels Plasmid-. Rekonstruktions-Assay, die Reparatur von DSB mit gH2AX-Focibildung und die Bildung von Chromosomenaberrationen sowohl mittels Metaphasen-Technik als auch G2Assay. Ergebnisse: Nach Hormonzugabe konnte in den UiRad51-Zellen eine 45fache Steigerung der Proteinmenge von RAD51 erreicht werden. Dies hatte einen deutlichen Einfluss auf das gesamte Genexpressionsprofil der UiRad51-Zellen mit u.a. einer 3-fachen Reduktion des Fanconi-A-Proteins (FANCA); was durch RT-PCR und Western Blot bestätigt werden konnte. Diese Reduktion des FANCA führte zu einer deutlich erhöhten Empfindlichkeit gegenüber MMC- nicht aber Röntgenstrahlen. Die überexprimierenden Zellen zeigen außerdem einen ausgeprägten G2-Arrest, eine Reduktion der HR, sowie eine erhöhte Anzahl an spontanen Chromosomenaberrationen, DSB und SCEs. Da diese Eigenschaften genau dem Phänotyp einer FanA-defizienten Zelllinie entsprechen, wird vermutet, dass die Beeinträchtigung des FA-Komplexes verantwortlich ist für den veränderten Phänotyp einer RAD51-überexpremierenden Zelle ist. Diese Hypothese kann durch eine gezielte Reduktion des FA-Komplexes mittels siRNA bestätigt werden. Schlussfolgerung: Für die erhöhte genomische Instabilität von RAD51überexpremierenden Tumoren wird die Beeinträchtigung des FA-Komplexes verantwortlich gemacht.
V91 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):14
Integrin-linked Kinase (ILK) radiosensibilisiert Tumorzellen nicht aber normale Fibroblasten im 3D-Zellkulturmodell Hehlgans S.1, Eke I.1, Deuse Y.1, Cordes N.1 1 OncoRay, TU Dresden, Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, Dresden, Germany Fragestellung: Die kurative Radiotherapie ist durch Normalgewebsreaktionen limitiert. Deshalb ist die Evaluation eines spezifischen Target-Moleküls sowohl in Tumorzellen als auch in normalen Zellen notwendig. Für Integrin-linked Kinase (ILK), die an der Signaltransduktion durch Integrine beteiligt ist, konnte bislang eine radiosensibilisierende Wirkung in verschiedenen Tumorzelllinien nachgewiesen werden. Für die Evaluation von ILK als potentiellem Target in der Strahlentherapie wurde in dieser Arbeit die Funktion von ILK für die Strahlenantwort dreidimensional
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(3D) kultivierter normaler Fibroblasten mit derjenigen von Tumorzellen verglichen. Methodik: ILK Wildtyp, ILK-defiziente und ILK Deletionsmutanten (ILK N-term., ILK C-term.) exprimierende Mausfibroblasten sowie konstitutiv aktives ILK überexprimierende humane FaDu HNSCC-Zellen wurden in einer dreidimensionalen laminin-reichen extrazellulären Matrix (3D lrECM) mit und ohne Phosphatidylinositol-3 Kinase (PI3K)-Inhibition (Ly294002) bestrahlt (0-6 Gy). Klonogenes Zellüberleben, Proliferation, AKT Kinase Aktivität und die Expression (ILK, PINCH-1, alpha-Parvin, AKT) und Phosphorylierung (AKT Serin 473) von fokalen Adhäsionsproteinen wurden untersucht. Ergebnisse: Die Expression einer konstitutiv aktiven ILK Mutante in 3Dkultivierten FaDu HNSCC-Zellen führte zu einer signifikanten Radiosensibilisierung im Vergleich zur Vektorkontrolle. Im Gegensatz hierzu zeigte sich keinerlei Unterschied im Zellüberleben bestrahlter Fibroblasten mit verschiedenem ILK Status. Es konnte zudem gezeigt werden, dass ILK die AKT Kinaseaktivität PI3K-abhängig reguliert und dass die Inhibition von PI3K nur in ILK Wildtyp-exprimierenden Fibroblasten aber nicht in ILKdefizienten Zellen zu einer Radiosensibilisierung führt. Schlussfolgerungen: Unsere Untersuchungen zeigen eine differentielle Funktion von ILK für die Strahlenantwort von normalen Fibroblasten im Vergleich zu Tumorzellen. Zudem resultierte die pharmakologische Inhibition des PI3K/AKT-Signalweges in einer erhöhten Strahlenempfindlichkeit von Fibroblasten als wichtiger Komponente des Normalgewebes. Diese Ergebnisse stellen ILK als sinnvolles Target für die optimierte und zielgerichtete Strahlentherapie in Frage.
V92 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):14
Reparatur strahleninduzierter DNA-Schäden in einem drei-dimensionalen Zellkulturmodell Storch K.1, Cordes N.1 1 OncoRay, Dresden, Germany Fragestellung: Die Morphologie von Zellen in einer drei-dimensionalen (3D) Matrix ist der Morphologie von Zellen in vivo sehr ähnlich. Wechselwirkungen von Zellen mit der umgebenden Matrix und daraus resultierende Veränderungen des Zytoskeletts und der Kernstruktur, inklusive Chromatinstruktur, sind hierfür ursächlich. Obwohl ein verbessertes Zellüberleben in 3D nach Bestrahlung ein bekanntes Phänomen ist, weiß man wenig über die Reparaturprozesse radiogener DNA-Schäden in Zellen, die in 3D wachsen. In dieser Arbeit wurde das Zellüberleben und die Reparatur strahleninduzierter DNA-Doppelstrangbrüche (DSB) in einer 3D lamininreichen extrazellulären Matrix (lrEZM) untersucht und mit der herkömmlichen zwei-dimensionalen (2D) Zellkultur verglichen. Methodik: Verwendet wurden humane Bronchial- (A549) und Plattenepithelkarzinomzelllinien (UTSCC-15), die in einer 3D lrEZM bzw. auf 2D lrEZM kultiviert wurden. Koloniebildungsassays, Immunfluoreszenzfärbungen (gammaH2AX, p53BP1) und Zählung von nukleären, gammaH2AX/p53BP1-positiven Foci (24 h nach Bestrahlung = residuelle DSB (rDSB)) sowie Western Blot Analysen (DNA-PKcs, DNA-PKcs-pT2609) wurden nach Bestrahlung (0, 1, 2, 4, 6 Gy) durchgeführt. Ergebnisse: Das Wachstum von UTSCC-15 und A549 Zellen in 3D lrEZM verbesserte das Überleben nach Bestrahlung signifikant (p<0,05). Parallel hierzu konnte in den in 3D lrEZM kultivierten Zellen eine signifikant (p<0,05) verminderte Anzahl an rDSB im Gegensatz zu 2D nachgewiesen werden. Dies ist mit einer reduzierten Phosphorylierung von DNA-PKcs an Threonin 2609 nach Strahlenexposition in 3D im Vergleich zu 2D assoziiert. Es konnte weiterhin gezeigt werden, dass das zelluläre Überleben von UTSCC-15 und A549 in 3D und 2D mit der Anzahl der rDSB korreliert (r2 = 0,9327, p<0,0001). Auch die Reparaturkinetik strahleninduzierter DSB unterscheidet sich in 3D und 2D. In beiden Zelllinien ist die Anzahl der Foci pro Zelle 30 min nach Bestrahlung mit 1 Gy in 3D signifikant (p<0,01) geringer als in 2D. Schlussfolgerung: Die Daten zeigen, dass Zellen, die in einer 3D lrEZM bestrahlt werden, besser überleben und weniger rDSB besitzen als in 2D. Eine effektivere DNA-Reparatur scheint in 3D im Vergleich zu 2D hierfür verantwortlich zu sein. Die Aufklärung der molekularen Mechanismen der Reparatur strahleninduzierter DSB in 3D soll zu einem besseren Verständnis der zellulären Strahlenantwort in vivo führen und das 3D Modell für die Untersuchung klinisch relevanter Substanzen attraktiver machen.
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Vorträge / DNA-Reparatur in Tumorzellen
V93 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):15
into the clinic, this strategy enables physicians to identify patients more susceptible to radiation toxicities prior to radiotherapy.
Regulation der Reparatur von DNA-Doppelstrangbrüchen Dahm-Daphi J.1, Schulte-Uentrop L.1, Borgmann K.1, Mansour W.1 1 Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Labor für Strahlenbiologie & Experimentelle Radioonkologie, Hamburg, Germany Hintergrund: DNA-Doppelstrangbrüche (DSB) sind sowohl spontan wie auch nach Bestrahlung die bedeutsamsten genetischen Schäden, da sie, wenn sie nicht oder nicht korrekt repariert werden, zum Zelltod oder einer kanzerogenen Chromosomenaberrationen führen können. In Säugerzellen wird hauptsächlich über das Nichthomologe endjoining (NHEJ) und zum kleineren Teil über die verschiedenen Formen der Homologen Rekombination, Gen-Konversion (GC) und Single-strand annealing (SSA) repariert. Es ist jedoch unklar, wie das Verhältnis der Wege zueinander ist und wie die Wahl für den einen oder anderen Weg getroffen wird mit dem Ziel, einerseits effektiv zu reparieren und andererseits Mutationen zu minimieren. Um die Regulation der Reparatur zu untersuchen, haben wir transgene Systeme entwickelt mit denen die Prozessierung einzelner DSB im Genom molekular analysiert werden kann. Ergebnisse und Diskussion: Unsere Resultate zeigen, dass das Zusammenspiel der Reparaturwege genetisch in hierarchischer Weise determiniert ist. An der Spitze dieser Hierarchie steht das Ku80-abhängige NHEJ. Falls dieser Prozess nicht möglich ist oder fehlschlägt, kann ersatzweise die Reparatur des Doppelstrangbruches sowohl über einen inakkuraten endjoining-Weg, das SSA oder auch über die Gen-Konversion erfolgen. Wird dagegen die GC unterdrückt wie z.B. durch ein ‚knock-down’ von Rad51, so kann dies nicht durch NHEJ kompensiert werden. Der Weg des SSA ist am stärksten mutagen und wird normalerweise durch Komponenten sowohl des NHEJ wie auch der GC unterdrückt. Im Fall eines NHEJ oder GC-Defekts können jedoch DSB auch über SSA repariert werden und so die Reparaturkompetenz - zumindest partiell - erhalten werden. Schlussfolgerung: In Säugerzellen verläuft die Nutzung der verschiedenen Reparaturwege nach einem streng hierarchisch geordneten Prinzip.
V94 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):15
DNA double-strand break repair of blood lymphocytes and normal tissues analysed in a preclinical mouse model: Implications for radiosensitivity testing Rübe C.E.1, Kühne M.1, Rief N.2, Dong X.2, Grudzenski S.3, Löbrich M.3, Rübe C.1 1 Saarland University, Dept. of Radiation Oncology, Homburg/Saar, Germany, 2Saarland University, Dept. of Dermatology, Homburg/Saar, Germany, 3Darmstadt University of Technology, Institute of Radiation Biology and DNA Repair, Darmstadt, Germany Purpose: Radiotherapy is an effective cancer treatment, but 5-10% of patients suffer severe radiation toxicities in neighbouring normal tissues. There is increasing evidence that the variable susceptibility to radiation toxicities is caused by the individual genetic predisposition, by subtle mutations or polymorphisms in genes involved in cellular responses to ionizing radiation. DNA double-strand breaks (DSBs) are the most deleterious form of radiation-induced DNA damage and deficiencies in repairing DSBs lead to pronounced radiosensitivity. Using a preclinical mouse model the highly sensitive Gamma-H2AX-foci approach was tested to verify even subtle, genetically determined DSB repair deficiencies known to be associated with increased normal tissue radiosensitivity. Methods: By enumerating Gamma-H2AX-foci in blood lymphocytes and normal tissues (brain, lung, heart, small intestine), the induction and repair of DSBs after irradiation with therapeutical doses (0.1-2Gy) was investigated in repair-proficient and repair-deficient mouse strains in-vivo and blood samples irradiated ex-vivo. Results: The Gamma-H2AX-foci approach allowed us to verify the different DSB repair deficiencies; even slight impairments caused by single polymorphisms were detected similarly in both blood lymphocytes and solid tissues, indicating that DSB repair measured in lymphocytes is valid for different and complex organs. Moreover, Gamma-H2AX-foci analysis of blood samples irradiated ex-vivo was found to reflect repair kinetics measured in-vivo and, thus, give reliable information about the individual DSB repair capacity. Conclusions: Blood analysis allows to detect interindividual differences in DSB repair capacity predicting normal tissue radiosensitivity. Translated
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
V95 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):15
Survivinexpression als prädiktiver und prognostischer Marker bei der multimodalen, organerhaltenden Therapie des oberflächlichen "high-risk" T1-Karzinoms der Harnblase Weiss C.1, von Römer F.1, Wittlinger M.2, Ott O.J.2, Krause S.F.3, Sauer R.2, Rödel F.4, Rödel C.1 1 Johann Wolfgang Goethe Universität, Strahlentherapie und Onkologie, Frankfurt am Main, Germany, 2Friedrich Alexander Universität, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Erlangen, Germany, 3Friedrich Alexander Universität, Klinik und Poliklinik für Urologie, Erlangen, Germany, 4Johann Wolfgang Goethe Universität, Strahlenbiologie, Frankfurt am Main, Germany Ziel: Evaluation der Aussagekraft der Survivinexpression in Gewebeproben oberflächlicher "high-risk" T1 Blasenkarzinome nach transurethraler Resektion (TURBT) gefolgt von einer organerhaltende Behandlung mit einer Radiotherapie (RT) bzw. kombinierten Radiochemotherapie (RCT), bezüglich des Ansprechens, der lokalen Kontrolle, des krankheitsspezifischen und des Gesamtüberlebens. Methode: 48 Patienten mit oberflächlichen "high-risk" Blasentumoren wurden nach TURBT und anschließender RT/RCT in die Studie eingeschlossen. Durch TURBT gewonnenes Tumormaterial wurde mit immunhistochemischen Methoden gefärbt und die Survivinexpression bestimmt. Die Survivinexpression wurde zum einen über den Prozentsatz Survivin positiv gefärbter Zellen (5 Kategorien: 0 < 5%; 1 = 5 -25%; 2 = 25 - 50%; 3 = 50 - 75%; 4 = 75 -100%) und die Intensität (1 = schwach; 2 = moderat; 3 = stark) der Survivinfärbung bestimmt. Aus diesen beiden Werten wurde für jeden einzelnen Fall durch einfache Multiplikation der sog. "weighted score" (WS) gebildet (1-12). Die Korrelation mit den klinischen und histopathologischen Faktoren und dem Therapieansprechen erfolgte mit dem Chi-Quadrat-Test. Die Berechnung der lokalen Kontrollrate und Überlebensdaten wurde nach Kaplan-Meier durchgeführt. Unterschiede wurden mit dem log-rang Test erfasst. Ergebnisse: Die Survivinexpression abgebildet als WS zeigt keine signifikante Assoziation mit klinischen oder pathologischen Parametern. Bei einem "cutoff" von 3 erreichen alle Patienten mit einem WS kleiner oder gleich 3 eine komplette Remission bei der Restaging-TURBT. Die Wahrscheinlichkeit ein lokales Rezidiv im weiteren Verlauf zu erleiden ist für Patienten mit einem WS größer als 3 signifikant höher (p = 0.0096). Ein vergleichbarer Trend findet sich auch für die Progressionsrate und das krankheitsspezifische Überleben, aber ohne statistische Signifikanz zu erreichen. Hinsichtlich des Gesamtüberlebens besteht kein detektierbarer Unterschied. Schlussfolgerung: Diese präliminären Ergebnisse zeigen die mögliche Bedeutung von Survivin als molekularen Marker hinsichtlich Patientenselektion für die organerhaltende, multimodale Therapie des oberflächlichen "high-risk" Blasenkarzinoms.
V96 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):15
Die Herunterregulierung von Mcl-1 ist ein früher und notwendiger Schritt während der Celecoxib-induzierten Apoptose Rudner J.1, Elsässer S.1, Müller A.-C.1, Belka C.1, Jendrossek V.2 1 Universitätsklinikum Tübingen, Radioonkologie, Tübingen, Germany, 2 Universität Duisburg-Essen, Zellbiologie, Essen, Germany Einleitung: Das nicht-steroidale anti-inflammatorische Medikament Celecoxib ist eion spezifischer Inhibitor der Cycloxoygenase-2 (Cox-2). Eine erhöhte Cox-2-Expression wurde in vielen Tumoren nachgewiesen und mit einer verminderten Ansprechbarkeit gegenüber Apoptose-Induktoren assoziiert, die auf verstärkte Aktivierung des anti-apoptotischen PI3K/Akt-Signalweges zurückzuführen ist. Cox-2-Inhibierung durch Celecoxib scheint deshalb ein viel versprechender Ansatz bei der Behandlung von Tumoren zu sein. In letzter Zeit häuften sich jedoch Anzeichen, dass Celecoxib auch unabhängig von Cox-2 Apoptose induzieren kann. In Cox-2-negativen Zellen
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Vorträge / DNA-Reparatur in Tumorzellen
induzierte Celecoxib Apoptose wahrscheinlich über den mitochondrialen Weg, der von den pro- und anti-apoptotischen Mitgliedern der Bcl-2-Proteinfamilie reguliert wird. Bis heute ist jedoch unklar, welche spezifische Rolle die einzelnen Mitglieder der Familie in der Celecoxib-induzierten Apoptose spielen, bzw. welche pro-apoptotischen Mitglieder aktiviert und welchen anti-apoptotischen Mitglieder neutralisiert werden müssen. Methodik: Zur Analyse der Celecoxib-induzierten Apotose am Mitochondrium wurden die Jurkat- T-Zellinie mit Bcl-2, Bcl-xL bzw. mit dem leeren Vektor stabil transfiziert. Um die Wirkung von Mcl-1 und Noxa auf die Celecoxib-induzierte Apoptose zu untersuchen, wurden die Zellen mit spezifischer siRNA transfiziert. Der Zusammenbruch des mitochondrialen Membranpotentials, Annexin V-Exposition und Kernfragmentierung - alle drei sind wichtige Schritte während der Apotose - sowie Bak-Aktivierung wurden durchflusszytometrisch und fluoreszenzmikroskopisch bestimmt. Die Herunterregulierung der Proteine nach einer Transfektion mit siRNA und Caspasenaktivierung während der Apoptose wurden mit Hilfe des Westernblots analysiert. Ergebnisse: Celecoxib induzierte Apoptose über den mitochondrialen Weg. Dabei wurde das pro-apoptotische Protein Bak aktiviert und das anti-apoptotische Molekül Mcl-1 sehr früh herunterreguliert. Die Transfektion der Zellen mit siRNA war ausreichend, um Apoptose innerhalb der ersten 3 Stunden zu induzieren. Mcl-1 bindet das pro-apoptotische Molekül Noxa. Die Herunterregulierung von Noxa durch spezifische siRNA induzierte keinen Zelltod, erhöhte jedoch die Resistenz gegenüber Celecoxib-induzierter Apoptose. Apoptose, die durch die Herunterregulierung von Mcl-1 entweder durch Celecoxib oder spezifische siRNA ausgelöst wurde, konnte durch Überexpression von Bcl-xL aber nicht des nahe verwandten Moleküls Bcl-2 blockiert werden. Schlussfolgerung: Celecoxib induzierte Apoptose in Jurkat T-Zellen über die Mcl-1/Noxa-Achse. Die Herunterregulierung von Mcl-1 ist dabei ein früher Schritt, der jedoch weiter unten in der Signaltransduktion durch Bcl-xL-, aber nicht durch Bcl-2-Überexpression, blockiert werden kann. Die gleichzeitige Neutralisierung von Mcl-1 und Bcl-xL scheint eine essentielle Voraussetzung zu sein, um erfolgreich Apoptose nach Celecoxib zu induzieren.
tion im Missmatch-Repair Gen PMS2 nachgewiesen werden (Turcot-Syndrom), ein Kind mit einer Fanconi-Anämie (BRCA2 ist an der DSB-Reparatur beteiligt) verstarb nach erfolgter Radio-Chemotherapie. Ein Kind mit eingeschränkter DSB-Reparatur erkrankte an drei unterschiedlichen Tumorerkrankungen (NNR-Karzinom, Rhabdomyosarkom, Nephroblastom), so dass eine genetische Prädisposition wahrscheinlich ist; eine umschriebene Mutation konnte bislang jedoch nicht nachgewiesen werden. Hingegen wiesen alle untersuchten Kontroll-Kinder (ohne Tumorerkrankung) eine unauffällige DSB-Reparatur auf. Die Toxizitätserhebung hinsichtlich der strahlentherapeutischen Behandlung ist zur Zeit noch nicht abgeschlossen. Schlussfolgerung: Unsere bisherigen Ergebnisse lassen vermuten, dass bei Tumorerkrankungen im Kindesalter häufiger Defekte in der Reparatur von DNA-Schäden vorliegen. Einfache Blutanalysen ermöglichen unterschiedliche DSB-Reparatur Defekte bereits vor Beginn einer Radiotherapie nachzuweisen. Durch eine frühzeitige Identifizierung dieser Patienten können schwerwiegende therapiebedingte Nebenwirkungen vermieden werden.
V97 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):16
Die Bedeutung der DNA-Reparatur als prädisponierender Faktor für Tumorerkrankungen im Kindesalter Rübe C.E.1, Kühne M.1, Schneider R.1, Simon K.1, Graf N.2, Rübe C.1 1 Universität des Saarlandes, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Homburg/Saar, Germany, 2Universität des Saarlandes, Klinik für Kinderheilkunde, Homburg/Saar, Germany Einleitung: Die Ätiologie maligner Erkrankungen bei Kindern ist weitgehend ungeklärt, jedoch gibt es Hinweise darauf, dass das individuelle Krebsrisiko -insbesondere im Kindesalter- entscheidend durch die genetische Prädisposition bestimmt wird. Die Reparatur von DNA-Schäden ist ein fundamentaler Mechanismus, der die angeborene Disposition für die Entstehung von Tumorerkrankungen bestimmt. In einer klinischen Studie soll die Bedeutung der DNA-Doppelstrangbruch-Reparatur (DSB-Reparatur) als prädisponierender Faktor für Tumorerkrankungen im Kindesalter untersucht werden. Material und Methoden: Bei Kindern (£18 Jahre) mit soliden Tumoren wird die DSB-Reparaturkapazität mit Hilfe der Gamma-H2AX-Immunfluoreszenz im Vergleich zu gesunden Kontroll-Kindern gemessen. Nach der ex-vivo Blutbestrahlung (1 bzw. 2Gy) werden zu definierten Zeitpunkten (0.5h/2.5h/5h/8h nach Bestrahlung) die Blutlymphozyten isoliert und die Gamma-H2AX-Immunfluoreszenz Färbungen durchgeführt. Für die Erstellung der individuellen DSB-Reparaturkinetiken werden die Gamma-H2AX-Foci zu den verschiedenen Zeitpunkten ausgezählt. Die ermittelte individuelle DSB-Reparaturkapazität wird mit dem Vorliegen einer Tumorerkrankung korreliert. Zusätzlich werden bei den Kindern, die aufgrund ihrer Tumorerkrankung eine Radiotherapie erhalten, während und zu definierten Zeitpunkten nach der strahlentherapeutischen Behandlung die Früh- und Spätnebenwirkungen erfasst. Ergebnisse: Bislang wurden 24 Kinder mit soliden Tumoren (Hirntumore:8/ Neuroblastome:3/ Weichteilsarkome:3/ Osteosarkome:2/ Chondrosarkome:2/ M.Hodgkin:2/ Nephroblastome:2/ maligne Teratome:2) untersucht, wobei 4 Kinder eine eingeschränkte DSB-Reparatur aufwiesen. Bei einem dieser auffälligen Kinder (Glioblastom GradIV) konnte eine Muta-
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Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Vorträge / HNO & Bronchus
V98 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):17
Verifikation der atemabhängigen Tumor-Position mittels kV-Cone-Beam-CT (CBCT) bei der kurativen RadioChemotherapie nicht-kleinzelliger Bronchialkarzinome Pöttgen C.1, Abu Jawad J.1, Olschewski T.1, Flühs A.1, Welter S.2, Teschler H.3, Stamatis G.2, Eberhardt W.4, Levegrün S.1, Stuschke M.1 1 Universitätsklinikum Essen, Klinik für Strahlentherapie, Essen, Germany, 2Ruhrlandklinik, Essen-Heidhausen, Thoraxchirurgie, Essen, Germany, 3Ruhrlandklinik, Essen-Heidhausen, Pulmonologie, Essen, Germany, 4 Universitätsklinikum Essen, Klinik für Innere Medizin (Tumorforschung), Essen, Germany Fragestellung: Systematische Verifikation der Atem-abhängigen TumorRepositionierungs-Genauigkeit bei der Bestrahlung nicht-kleinzelliger Bronchialkarzinome mit dem kV-Cone-Beam-CT (CBCT). Methodik: Die Patienten erhielten nach mediastinoskopischem Staging eine Induktionschemotherapie (Cisplatin 50 mg/m2, d1+8/Paclitaxel 175 mg/m2 d1, qd 21) gefolgt von simultaner Chemo-Radiotherapie (CTx/ RTx: 66 Gy, 5x2 Gy/Wo., Cisplatin 50 mg/m2, Vinorelbin 20 mg/m2, d 2+9 der RTx, q 21). Nach dem Planungs-CT in verschiedenen Atem-Lagen, wurden während der Simulation und der Bestrahlung CBCTs mit dem OnBoard-Imaging-System (VARIAN Medical Systems) nach identischem Atem-Manöver angefertigt und die Lage und Ausdehnung des makroskopischen Tumors (GTV) verifiziert. Im 3-D-Planungs-System (ECLIPSE, VARIAN) wurde dann nach weichteilbasierter Bildfusion das aktuelle GTV(CBCT) re-konturiert und die Übereinstimmung der Volumina berechnet. Nach einer weiteren Bildfusion auf der Basis knöcherner Landmarken mit Bestimmung von Amplitude und mittlerer Abweichung des GTV-Schwerpunktes gegenüber dem Planungs-CT wurden die Abweichungen basierend auf Weichteil- versus Knochen-Fusion kalkuliert. Ergebnisse: Von 03/2007 bis 12/2007 wurden 16 Patienten (m 9, w 7, Alter median 53 (41-63) J, Stadium IIIA/IIIB: 7/9) evaluiert. Das GTV(plan) im Planungs-CT betrug im Mittel 157 ml (±17.6). Nach den Cone-Beam-CTs betrug das GTV dann im Mittel 161 ml (±15.6) und war in 63% der Fälle grösser als das Planungs-GTV. Die mittlere Übereinstimmung der GTVs drei-dimensional gemessen als Overlap-Index (OI=GTV(plan)ÇGTV (CBCT)/GTV(plan)ÈGTV(CBCT) betrug 0.68 (±0.03). Die mittlere Abweichung der atemabhängigen Amplitude des GTV im CBCT betrug 0.39 (0-0.75) cm gegenüber dem Planungs-CT. Die grössten Abweichungen waren bei hilusnahen und Unterlappen-Tumoren zu verzeichnen, die maximale Abweichung betrug in kranio-kaudaler Richtung 1.5 cm. Bei weichteilbasierter Fusion betrug die mittlere Abweichung zum Schwerpunkt des GTV 0.35 (0-0.89) cm, während nach der Fusion mit knöchernen anatomischen Marken eine mittlere Abweichung von 1.0 (0.2-1.65) cm resultierte (p=0.001, t-Test). Schlussfolgerung: Cone-Beam-CTs ermöglichen, das GTV unter den Bedingungen verschiedener Atemlagen exakt zu lokalisieren. Das CBCT ermöglicht eine weichteilbasierte Fusion, die gegenüber der Navigation nach knöchernen Landmarken eine statistisch signifikant bessere Präzision bei der Repositionierung ermöglicht. Die systematische Vergrösserung des CBCT-GTVs gegenüber dem Planungs-CT deutet daraufhin, dass CBCTs im Sinne eines "slow-CT" geeignet sind, die Ausdehnung des GTV während der Atmung zu erfassen.
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Zur Effizienz der interstitiellen PDR-Brachytherapie von Zungengrundkarzinomen. Melzner W.J.1, Lotter M.1, Geiger M.1, Strnad A.R.1, Fietkau R.1, Strnad V.1 1 Universitätsklinikum Erlangen, Strahlenklinik, Erlangen, Germany Einleitung: Zungengrundkarzinome neigen zu früher Mittellinienüberschreitung und Lymphknotenmetastasierung in beide Halsseiten. Dies erschwert bereits in frühen Stadien die kurative lokale Behandlung. Ziel der Arbeit war es, die Ergebnisse der interstitiellen Brachytherapie (IBT) vor allem in Hinblick auf die lokale Kontrolle zu untersuchen. Methoden und Patienten: Zwischen 1997 und 2007 wurden 47 Patienten mit ausschließlich auf den Zungengrund beschränkten Karzinomen mittels PDR-Brachytherapie behandelt - 29 waren bereits kurativ vorbestrahlt, 18 hatten makroskopischen Tumor. Die Therapie erfolgte bei 39 Patienten in kurativer Intention und bei 25 (20 Rezidive) als alleinige in-
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
terstitielle Therapie mit simultaner Chemotherapie. Die übrigen erhielten einen IBT-Boost. Erhoben wurden die absoluten Zahlen und die Überlebensraten mittels Kaplan-Meier-Analyse. Ergebnisse: Bei einer Nachbeobachtungszeit von bis zu 104 Monaten betrug die absolute lokale Kontrolle 83 % (39/47). Die Rezidive lagen in 4/8 Fällen innerhalb und 2/8 lokal außerhalb des Implantatsvolumens, in 2/8 Fällen traten lokoregionäre Lymphknotenmetastasen auf. Nach KaplanMeier lagen die 5-Jahresüberlebensraten bei 41,2 % bzw. das rezidivfreie Überleben bei 66,2 %. Für vorbestrahlte Patienten entsprach die Rate des rezidivfreien Überlebens nach 60 Monaten 52,7 % und die des Gesamtüberlebens 25,5 %, für Patienten in der Primärtherapie 71,8 % bzw. 54,4 %. An Nebenwirkungen traten jeweils 10 % Weichteilulzera und Osteoradionekrosen auf, die überwiegend konservativ therapiert wurden. Schlussfolgerungen: Die interstitielle PDR-Brachytherapie zeigte eine hervorragende lokale Kontrolle des Zungengrundkarzinoms bei guter Verträglichkeit. Sie eignet sich für eine lokale Dosiseskalation.
V100 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):17
Techniken zur Bestrahlung atmungsbewegter Zielvolumina mit gescannten Teilchenstrahlen Bert C.1, Saito N.1, Schmidt A.1, Chaudhri N.1, Schardt D.1, Rietzel E.1 1 GSI, Biophysik, Darmstadt, Germany Fragestellung: Zur Bestrahlung atmungsbewegter Tumore werden in der Regel Sicherheitssäume verwendet, um eine ausreichende Dosisbelegung des klinischen Zielvolumens zu erzielen. Bei Bestrahlung mit gescannten Teilchenstrahlen kommt es jedoch auch innerhalb des bestrahlten Volumens zu Interferenzen zwischen Tumor- und Strahlbewegung, die zu lokalen Über- und Unterdosierungen führen. Daher wurden folgende Techniken zur Bestrahlung atmungsbewegter Zielvolumina mit gescannten Teilchenstrahlen untersucht: Mehrfachbestrahlung (Rescanning), unterbrochene Bestrahlung (Gating) und bewegungskompensierte Bestrahlung (Tracking). Methodik: Rescanning ist ein statistischer Vorgang, bei dem das Zielvolumen mehrfach mit proportional weniger Dosis bestrahlt wird und durch die jeweils unterschiedlichen Interferenzmuster eine in Summe homogene Dosisbelegung erwartet werden kann. Dabei muss die Bewegung durch Sicherheitssäume berücksichtigt werden. Beim Gating wird nur in einem zuvor definierten Abschnitt der Atmungskurve mit entsprechend kleineren Sicherheitssäumen bestrahlt. Tracking kompensiert die Zielbewegung indem der Teilchenstrahl nachgeführt wird. Bei Teilchenbestrahlungen muss nicht nur die zur Strahlrichtung laterale Bewegung kompensiert werden, sondern auch der Bewegungseinfluss auf die Strahlreichweite, der sich aufgrund von Dichteänderungen im Eingangskanal ergibt. Tracking, Gating und Rescanning wurden bei GSI sowohl in die Bestrahlungsplanung (4D TRiP) als auch experimentell implementiert. Anhand von Experimenten und Planungsstudien wurden die Techniken verglichen. Ergebnisse: Bestrahlungsplanungsstudien für Lungentumorbehandlungen mittels Tracking, Gating, und Rescanning ergaben ausreichende Dosisabdeckungen der Zielvolumina (>95%) für alle Techniken, allerdings ergaben sich deutliche Unterschiede in der Lungendosis. Im Vergleich zu Tracking war die mittlere Lungendosis für Gating ~15% und für Rescanning ~40% erhöht. Alle Techniken wurden erfolgreich experimentell getestet. Für Tracking wurden durch Ionisationskammermessungen Dosisabweichungen von 1±2% relativ zur Bestrahlung eines stationären Zielgebiets gemessen. Experimente zu Gating ergaben, dass Restbewegungen im Gating-Fenster zu Interferenzen führen, die durch geeignete Wahl der Strahlparameter (~18 mm Strahlbreite bei ~7 mm Restbewegung) ausreichend verringert werden konnten. Experimentelle Ergebnisse zu Rescanning zeigten, dass ~15-fache Mehrfachbestrahlung bei einer Bewegungsamplitude von 15 mm eine homogene Dosisdeposition ermöglicht. Schlussfolgerung: Zur Bestrahlung atmungsbewegter Tumore mit gescannten Teilchenstrahlen kommen sowohl bewegungskompensierte Bestrahlung (Tracking), unterbrochene Bestrahlung (Gating) als auch Mehrfachbestrahlung (Rescanning) in Frage. Die Dosis in Normalgewebe ist für Gating und insbesondere Rescanning gegenüber Tracking deutlich erhöht.
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Vorträge / HNO & Bronchus
V101 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):18
Untersuchung der Dosisbelastung der Speicheldrüsen und der Xerostomie an 226 Patienten mit einer IMRT Bestrahlung von Karzinomen im Kopf-Hals-Bereich Buchali A.1, Esser-Naumann S.1, Sidow D.1, Blank E.1 1 Ruppiner Kliniken GmbH, Klinik für Radioonkologie, Neuruppin, Germany Ziel: Untersuchung der Dosisbelastung der Glandulae parotes und submandibulares sowie der akuten und späten Xerostomie von Patienten mit einem Kopf-Hals Karzinom, die mit einer intensitätsmodulierten Strahlentherapie (IMRT) behandelt wurden. Methodik: Von Oktober 2002 bis September 2007 wurden 226 Patienten mit einem Karzinom im Kopf-Hals Bereich mit einer IMRT behandelt. 145 Patienten (64%) erhielten eine postoperative und 81 Patienten (36%) eine definitive Bestrahlung. 145 Patienten (64%) erhielten zusätzlich eine simultane Chemotherapie mit Cis-/Carboplatin und 5FU. Alle Patienten wurden bei Bestrahlungsabschluss, 185 Patienten (82%) nach 3 Monaten und 122 Patienten (54%) mehr als 1 Jahr nach Behandlungsende untersucht. Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 15,5 Monate (2 - 58,5 Mo.) Der Einfluß der mean dose, V20, V25 und V30 jeweils beider Glandulae parotes, Glandulae submandibulares sowie aller 4 Speicheldrüsen zusammen wurde bezüglich des Auftretens der akuten und späten Xerostomie geprüft. Ergebnisse: Am Bestrahlungsende betrug die Rate der Xerostomie 0°, I° oder II° 49%, 38% bzw. 13%. Ein Jahr nach Bestrahlungsende betrugen diese Werte 50%, 40% und 10%. Für die Xerostomie bei Bestrahlungsende und nach 3 Monaten ergab sich keine Beziehung zur Dosisbelastung der Speicheldrüsen. Die Dosisbelastung der Gl. submandibulares war auch in den Patientengruppen mit einer Xerostomie 0°, I° und II° nach 1 Jahr nicht different. Die isolierte Betrachtung der Dosisbelastung der Glandulae parotes diskriminierte zwischen den Subgruppen nach einem Jahr besser als die Betrachtung der Dosisbelastung aller Speicheldrüsen. Ein Jahr nach Bestrahlungsende ergab sich bezüglich des Schweregrades der Xerostomie 0°, I° und II° eine mean dose von 18 ± 9Gy, 22 ± 10Gy und 25 ± 10Gy (p=0.032, F-Test). Patienten ohne Xerostomie zeigten eine mean dose der Glandulae parotes von 18 ± 9Gy und eine V20 von 37 ± 22% während diese Werte bei Patienten mit einer Xerostomie 23 ± 10Gy (p=0.015, t-Test) bzw. 47 ± 24% (p=0.028) betrugen. Für die V25 und V30 ergaben sich keine Unterschiede. Das nicht mit einer Dosis von 20 Gy belastete Parotisvolumen betrug bei Patienten mit einer Xerostomie 0°, I° und II° 27 ± 14ml, 23 ± 13 ml bzw. 16 ± 7ml (p=0,034, F-Test). Für die Dosisstufen 25Gy und 30Gy waren solche Differenzen nicht nachweisbar. Schlussfolgerung: Eine genaue Toleranzdosis der Speicheldrüsen für die Bestrahlungsplanung lässt sich aus den Daten bei vermutlich flacher Dosis-Wirkungsbeziehung und großer individueller Streubreite nicht sicher bestimmen. Zu strenge Dosisempfehlungen, die in der Bestrahlungspraxis kaum umsetzbar sind, sind zudem wenig hilfreich. Die besten Parameter für die Planevaluation sind die mean dose und die V20 während die V25 und V30 keine Bedeutung haben. Wenn eine mean dose der Parotiden £ 20Gy oder eine V20 £ 50% erreicht wird, bekommen 60% der Patienten keine und nur 5% der Patienten eine Xerostomie II°.
V102 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):18
Kehlkopferhalt beim fortgeschrittenen Larynx- und Hypopharynxkarzinom durch Paclitaxel/Cisplatin Induktionschemotherapie und 3D Radiotherapieklinische Erfahrungen an 156 Patienten Pfreundner L.1, Relic A.2, Guckenberger M.1, Polat B.1, Voelter C.2, Schwab F.1, Hoppe F.2, Hagen R.2, Flentje M.1 1 Universität Würzburg, Klinik für Strahlentherapie, Würzburg, Germany, 2 Universität Würzburg, HNO-Klinik, Würzburg, Germany Fragestellung: Der Kehlkopferhalt durch eine multimodale Behandlung aus Induktionschemotherapie und 3D konformer Bestrahlung fortgeschrittener Larynx- und Hypopharynxkarzinome stellt in Deutschland eine attraktive Alternative zur totalen Laryngektomie (TL) dar. Um die Wirkung einer Paclitaxel/Cisplatin Induktionschemotherapie (ICHT) und CT-gestützter 3D konformer Radiotherapie (RT) auf den Kehlkopferhalt,
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die Tumorkontrolle, das Überleben und die funktionellen Ergebnisse bei Patienten mit fortgeschrittenen Larynx/Hpopharynxkarzinomen, die für eine totale Laryngektomie ggf. mit partieller Pharyngektomie (TLPP) vorgesehen sind, abzuschätzen, wurde das Krankengut der Universität Würzburg diesbezüglich untersucht. Methodik: 156 Patienten (Alter: 58 Jahre median, darunter 19 Frauen), die für eine TL oder TLPP vorgesehen waren (UICC-Stadium II: 1%, III: 27%, IV: 72%) wurden in eine prospektive Studie eingebracht und mit ICHT (200mg Paclitaxel, 100mg Cisplatin /m2KOF; Tag 1 und 22) behandelt. Bei Patienten, bei denen dadurch eine komplette oder partielle Remission erzielt wurde, wurde mit 70 Gy in 5,5 Wochen am makrosopischen Tumor und mit 51 Gy im adjuvanten Lymphabflussgebiet (Einzeldosis: 2/1,8Gy, Concomitant Boost von 1,5Gy) bestrahlt. Achtzehn Nonresponder auf die ICHT unterzogen sich einer TL/TLPP mit anschließender postoperativer RT mit Dosen, die der Radikalität der Resektion angepasst waren (56-70Gy). Acht Nonresponder verweigerten die TL/TLPP und unterzogen sich einer RT. In einer Untergruppe von 20 Patienten wurde die Stimm- und Schluckfunktion durch Stimmanalyse und videofluoroskopische Untersuchungen sowie subjektive Selbsteinschätzungstests nach dem Voice-Handicap-Index untersucht. Ergebnisse: Die Ansprechrate auf die ICHT betrug 83%. Bei einer medianen Nachbeobachtungszeit von 2,6 Jahren lag die Rate des Kehlkopferhaltes bei 76% des Gesamtkollektives nach 3 Jahren. Die lokoregionale Tumorkontrollrate betrug 82% nach 3 Jahren bei den Respondern und 78% bei den laryngektomierten Nonrespondern. Die Überlebensrate lag bei 56% nach 3 Jahren. 26 Patienten (17%) entwickelten Zweitkarzinome und 10 Patienten (7%) verstarben an einem Bronchialkarzinom. Die meisten Patienten fühlten sich in ihrer Stimmqualität und Schluckfunktion nach Abklingen der Akutnebenwirkungen durch die RT nur gering oder mäßig beeinträchtigt, obgleich objektive Messungen unterschiedliche Grade laryngealer Dysfunktion zeigten. Schlussfolgerungen: Durch Paclitaxel/Cisplatin ICHT und 3D RT kann in der überwiegenden Mehrzahl der Patienten mit fortgeschrittenem Larynxund Hypopharynxkarzinom der Kehlkopf mit akzeptablem funktionellen Ergebnis erhalten und die Tumorerkrankung kontrolliert werden. Wegen des Anteiles von Nonrespondern, die eine TL/TLPP verweigern, muß die Rolle der ICHT zur Selektion von Patienten zur chirurgischen Intervention bzw. zur Larynx- erhaltenden Therapie diskutiert werden.
V103 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):18
Die intraoperative Radiotherapie bei fortgeschrittenen Tumoren an der vorderen Schädelbasis – die Ergebnisse von 30 Patienten über 6 Jahr Kopp M.1, Meco C.2, Oberascher G.2, Deutschmann H.1, Kametriser G.1, Sedlmayer F.1 1 Universitätsklinik Salzburg, Universitätsklinik für Radiotherapie und Radioonkologie, Salzburg, Austria, 2Universitätsklinik Salzburg, Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohren-Krankheiten, Salzburg, Austria Hintergrund: Fortgeschrittene (T3-4) bösartige Schädelbasistumore stellen eine therapeutische Herausforderung dar, moderne chirurgische Verfahren ermöglichen jedoch bei der Resektion freie histologische Ränder (R0-Resektion). Wegen der speziellen anatatomischen Situation an der Schädelbasis sind diese freien Ränder jedoch sehr knapp. Trotz der Anwendung einer postoperativen Radiotherapie besteht das Behandlungsversagen am häufigsten im Auftreten eines Lokalrezidivs, welches dann auch meistens nicht mehr heilbar ist. Um die Behandlungsergebnisse zu verbessern, kann eine zusätzliche Bestrahlungsdosis in Form der intraoperativen Elektronenbestrahlung (IOERT) im Volumen der knappen freien patientenseitigen Ränder appliziert werden. Wir berichten über unsere Erfahrungen aus sechs Jahren der zusätzlichen Anwendung der IOERT ergänzend zur chirurgischen Resektion. Methodik: Seit Jannuar 2001 wurden an unserer Abteilung 30 Patienten mit fortgeschrittenen Tumoren an der vorderen Schädelbasis mit einer IOERT behandelt. Eine Einzeldosis höherer biologischer Wirksamkeit zwischen 8 und 10 Gray wurde verabreicht. Die IOERT an der Schädelbasis wurde durch eine spezielle, an der Universitätsklinik für Radiotherapie/ Salzburg entwickelte Technik zur Abtastung der unregelmäßigen Oberflächen für die Bestrahlungsplanung verbessert durchgeführt. Zusätzlich konnten sensitive Strukturen aus dem Bestrahlungsfeld durch individuell gestaltete Plexiglasblöcke abgeschirmt werden. Ergebnisse: Nach einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 20.4 Monaten (2-70) sind 17 Patienten am Leben, 13 verstarben. Das Gesamtüberle-
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ben nach 5 Jahren beträgt 48%. Kein Patient mit Primärtumor zum Zeitpunkt der intraoperativen Radiotherapie litt, oder verstarb wegen eines Tumorrezidivs im Bereich des Volumens der IOERT. Es traten keine Nebenwirkungen auf, die im Zusammenhang mit der IOERT standen. Schlussfolgerungen: Die IOERT ist in unseren Augen eine praktisch durchführbare und erfolgreiche Zusatzbehandlung bei fortgeschrittenen Schädelbasistumoren. Voraussetzung sind chirurgische Operationstechniken, welche das Plazieren eines Elektronenzubus erlauben und eine optimierte Anwendung der Radiotherapie durch Oberflächendosimetrie und individualisierte Feldabschirmung
V104 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):19
Klinische Ergebnisse nach bildgeführter Körperstereotaxie beim nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom im frühen Stadium Guckenberger M.1, Wulf J.2, Mueller G.1, Krieger T.1, Gabor M.1, Wilbert J.1, Baier K.1, Richter A.1, Haedinger U.3, Sweeney R.1, Flentje M.1 1 Julius-Maximilians Universität, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Wuerzburg, Germany, 2Lindenhofspital, Department of Radiooncology, Bern, Switzerland, 3St.-Vincentius-Kliniken, Klinik für Strahlentherapie und Radiologische Onkologie, Karlsruhe, Germany Einleitung: Ausgewertet wurden die klinischen Ergebnisse nach bildgeführter Körperstereotaxie beim nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom (NSCLC) im frühen Stadium. Methodik: Im Zeitraum 1998 bis 2007 wurden 41 Patienten (männlich n=32; weiblich n= 9; medianes Alter 71 Jahre) mittels bildgeführter Körperstereotaxie bei NSCLC (Stadium IA n=11; IB n=19; T3N0 n= 11) behandelt. Die Histologien waren Plattenepithel-Ca (n=19), Adeno-Ca (n=13) und bei 9 Patienten konnte keine Histologie gewonnen werden. Die Tumorlokalisation war peripher in der Lunge (n=27), fixiert an die Thoraxwand (n=9) oder zentral am Lungenhilus (n=5). Die Tumore wurden adaptiert an Zielvolumengröße und Lokalisation mit folgenden Fraktionierungen behandelt: Radiochirurgie mit 1x 26Gy verschrieben auf die 80% PTV-umschließende Isodose (n=6), 3x 10Gy verschrieben auf 65% (n=6), 3x 12.5Gy verschrieben auf 65% (n=23) oder 5-8x 6-7Gy verschrieben auf 65%-80%. Bei einer Atembeweglichkeit des Tumors von >5mm wurde eine Abdominalpresse angewendet. Trotz stereotaktischer Lagerung wurde die Tumorposition vor jeder Behandlung mittels kV Volumen-Bildgebung kontrolliert. Zur Anwendung kam initial ein CT-Scanner außerhalb des Bestrahlungsraumes, später ein in-room CT Scanner und zuletzt ein Cone-beam CT (CBCT). Ergebnisse: Bei einer medianen / mittleren Nachbeobachtungszeit von 14 / 21 Monaten betrug die aktuarische lokale Tumorkontrolle 84% nach 24 und 36 Monaten. Von den drei Patienten mit Lokalrezidiv waren zwei im Stadium T3 und einer im Stadium T2. Alle drei Patienten sind mit niedrigen Dosen von 8x 6Gy (n=2) oder 3x 10Gy (n=1) behandelt worden. Das Zeitintervall zwischen Behandlung und Lokalrezidiv betrug zwischen 7 und 23 Monaten. Das aktuarische Gesamtüberleben war 46% nach 24 Monaten und 37% nach 36 Monaten. Die Todesursache war in 19 von 26 verstorbenen Patienten zu eruieren: 12 Patienten verstarben an Begleiterkrankungen während systemische Progression des NSCLC bei 7 Patienten die Todesursache war. 18 Patienten erlitten einen systemischen Progress. Bei 13 Patienten war eine systemische Metastasierung erster Ort des Therapieversagens, 2 Patienten erlitten zuerst eine mediastinale / hiläre lymphatische Metastasierung und bei 3 Patienten trat eine simultane systemische und lymphatische Metastasierung auf. Grad III Toxizität wurde nicht beobachtet. Bei acht Patienten wurde eine akute Grad II Toxizität beschrieben (Pneumonitis n=6, Pleuritis n=1, Pleuraerguss n=1). An Spättoxizitäten trat eine Grad II Dyspoe und eine Grad II Rippenfraktur auf. Schlussfolgerungen: Die bildgeführte Körperstereotaxie des NSCLC im frühen Stadium erzielte hohle lokale Kontrolle bei nur geringer Akut- und Spättoxizität. Das Gesamtüberleben wurde maßgeblich durch Begleiterkrankungen und durch systemische Metastasierung beeinflusst. Durch den Einsatz des FDG-PET erwarten wir ein verbessertes Staging des N und M Status. Ebenso sollte bei Patienten in gutem Allgemeinzustand eine adjuvante Chemotherapie erprobt werden.
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V105 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):19
Die Begleitmorbidität als prognostischer Faktor des Überlebens nach simultaner Radiochemotherapie inoperabler nicht-kleinzelliger Bronchialkarzinome – eine retrospektive Auswertung von 161 Fällen Semrau S.1, Klautke G.1, Fietkau R.2 1 Universität Rostock, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Rostock, Germany, 2Universität Erlangen-Nürnberg, Strahlenklinik, Erlangen, Germany Fragestellung: Es wurde der Einfluss der begleitenden und induzierten Morbidität, als auch von Merkmalen der Tumorerkrankung auf das Überleben nach simultaner Radio-Chemotherapie von Patienten mit inoperablem NSCLC untersucht. Methodik: Die Daten bzgl. Tumorstadium, Histologie, Überleben, Toxizität und Begleitmorbidität, einschließlich prätherapeutischer kardialer (LVEF) und pulmonaler Funktionsparameter (FEV1, VC, TLCO) aller Patienten (n = 161), die von 10/1998 bis 12/2006 an der Klinik für Strahlentherapie der Universität Rostock mit einem inoperablen primären NSCLC bzw. inoperablem Rezidiv eine RCT mit Cisplatin bzw. Carboplatin und Vinorelbin rsp. Irinotecan parallel zu einer konventionell fraktionierten Radiotherapie mit einer Zieldosis von 63 Gy erhielten, wurden retrospektiv ausgewertet. Mittels uni- und multivariater Analyse wurde nach prognostischen Faktoren gesucht. Stichtag der Auswertung war der 1.12.2007. Die mediane NBZ betrug 12 Monate. Ergebnisse: Patienten: männlich: 135/83,9%, weiblich: 26/16,1%, medianes Alter: 67 Jahre (38-77), Primärkarzinome: 154/95,7%, Rezidive: 7/4,3%; Stadium I/II: 23/14,3%, IIIa: 32/19,9%, IIIb: 105/65,2%, fehlende Angaben(f):1/0,6%; Pat. mit Gewichtsverlust >5%/3Mo: 37/23%, keinen: 117/72,7%, f:7/4,3%; WHO-PS: 0/1: 101/62,7%, 53/32,9%, f: 7/4,3%; Raucher: 141/87,6%, Nichtraucher: 9/5,6%, f: 11/6,8%; Prävalenz der Komorbidität: Niereninsuffizienz: 20/12,4%; Diabetes mellitus: 22/13,7%; frühere Karzinomanamnese: 18/11,2%; Kardiale Infarktanamnese: 28/17,4%, Myokardhypertrophie: 53/32,9%, Klappenvitium: 31/19,2%; LVEF£50%: 28/17,4%; FEV1<60%Normalwert: 58/36,0%, VC<60%NW: 29/18%; TLCO<60%NW: 39/24%; therapie-assozierte Morbidität: Leukozytopenie: Grad 0-II: 88/54,7%, III: 61/37,9%, IV: 10/6,2%; f: 2/1,2%; Thrombozytopenie: Grad 0-II: 118/73,3%, III: 25/15,5%, IV: 13/8,1%, f: 5/3,1%, Anämie/Transfusion: 60/37,3%; Pneumonitis Grad III: 4/2,5%, Grad IV: 0; Oesophagitis/Inappetenz: Grad III: 28/17,4%, Grad IV: 1: 0,6%, Infektion: Grad III: 44/27,3%, letal: 2/1,2%. Bei einem medianen Überleben von 13,0 Mo (11,1-14,9 Mo), einer 1-Überlebensrate (ÜLR) von 52% ± 4,0%, 2JÜLR von 27,6% ± 3,7%, eine 5-JÜLR von 10,6% ± 2,9% zeigte die univariate Analyse einen Einfluss der LVEF£50% (p=0,03), des Nodalstatus N0/1/2 vs. N3 (p =0,04), der Thrombozytopenie Grad III/IV: (p = 0,034), der Oesophagitis/Inappetenz Grad III (p=0,01), Infektion Grad III (p = 0,002) auf das Überleben. Als unabhängige Variablen des Überlebens erweisen sich die LVEF £50% (p = 0,001; HR 2,14) und die Infektion Grad III unter der Therapie (p = 0,04; HR: 1,21). Schlussfolgerung: Patienten mit einem inoperablen NSCLC weisen häufig pulmonale und kardiale Funktionsdefizite auf. Bei unseren, mit der Literatur vergleichbaren Überlebensdaten, erwiesen sich eine eingeschränkte linksventrikuläre Funktion und eine Infektion Grad III als unabhängige Einflussfaktoren in der multivariaten Analyse.
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Vorträge / IMRT
V106 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):20
Cranio-spinale Bestrahlung mit helikaler Tomotherapie – Optimierung der Planungsparameter zur Reduktion der Bestrahlungszeit Sterzing F.1, Schubert K.1, Sroka-Perez G.1, Debus J.1, Herfarth K.1 1 Universitätsklinikum Heidelberg, Radioonkologie, Heidelberg, Germany Fragestellung: Die helikale Tomotherapie ermöglicht die Neuroachsenbestrahlung unter Umgehung von Feldanschlüssen, indem die Bestrahlungsdosis auf das lange Zielvolumen spiralförmig von oben nach unten appliziert wird. Daraus resultieren mitunter sehr lange Behandlungszeiten. Ziel dieser Arbeit war es, eine beschleunigte Applikation dieser Bestrahlungstechnik durch optimierte Wahl der Planungsparameter wie Primärkollimator, pitch und Modulationsfaktor zu erreichen. Methodik: Von Juli 2006 bis Dezember 2007 wurde bei 7 Patienten eine Neuroachsenbestrahlung mittels helikaler Tomotherapie durchgeführt. Die Behandlung erfolgte in Rückenlage in einer Immobilisierung mittels Vakuummatratze und Scotch-Cast- Maske. Um Dosisungenauigkeiten durch veränderte Armpositionen zu vermeiden wurde das Einstrahlen von der Seite mit Hilfe direktionaler Blöcke verhindert. Zur Beschleunigung des Tischvorschubes und Minimierung des thread-Effekts (schraubenförmige Dosisinhomogenitäten) wurde der pitch mit 0,43 gewählt. Bei fünf Patienten wurde eine Feldbreite von 5 cm verwendet, beim ersten Patienten sowie bei einem 8 jährigen Jungen eine Feldbreite von 2,5 cm. Der vorgegebene Intensitätsmodulationsfaktor wurde zwischen 2 und 2,5 belassen, um eine niedrige Rotationszeit zu gewährleisten. Des Weiteren wurden Hilfsstrukturen im Zielvolumen zur Sicherstellung der target coverage im Bereich der Frontobasis und Lamina cribrosa benutzt. Dabei wurde versucht, die Dosisbelastung auf die Augen und insbesondere die Linsen zu minimieren. Weiterhin versuchten wir in der Planung, die Dosis auf Schilddrüse, Ösophagus, Lungen, Herz und Nieren so gering wie möglich zu halten. Ergebnisse: Eine initiale Bestrahlungszeit von 30 Minuten beim ersten Patienten konnte bei den darauffolgenden Patienten auf ein Mittel von 12,1 Minuten bei einen Minimum von 8,5 Minuten gesenkt werden. Mit zusätzlicher täglicher image-guidance mittels MV-CT resultierte eine durschnittliche Zeit im Behandlungsraum von 26 Minuten. Durch die Verwendung des 5 cm Primärkollimators werden weniger steile cranio-caudale Dosisgradienten erreicht, es konnte trotzdem eine sehr gute Zielvolumenabdeckung der Frontobasis unter gleichzeitiger Schonung von Augen und Linsen sichergestellt werden. Die mittlere Linsendosis betrug 3,7 Gy. Schlussfolgerung: Durch optimierte Wahl der Planungsparameter kann die Behandlungszeit einer Neuroachsenbestrahlung mittels Tomotherapie auf 8 - 15 Minuten gesenkt werden.
V107 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):20
Vergleich der anisotropen aperturbasierten Intensitätsmodulation mit 3D-konformaler Bestrahlung für die Therapie grosser Lungentumoren Simeonova A.1, Abo Madyan Y.1, El Haddad M.2, Polednik M.1, Wenz F.1, Lohr F.1 1 Universitätsklinikum Mannheim, Universität Heidelberg, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Mannheim, Germany, 2Cairo University, Department of Radiation Oncology and Nuclear Medicine (NEMROCK, Faculty of Medicine, Cairo, Egypt Fragestellung: Die suffiziente Bestrahlung ausgedehnter thorakaler Tumorvolumina unter Einhaltung der Risikoorgantoleranzen ist manchmal nicht möglich. Für die zweidimensional isotrope Intensitätsmodulation sind die Konsequenzen der craniocaudalen Tumorbewegung nicht vollständig klar. Für grenzwertig große Zielvolumina wurde untersucht, ob die aperturbasierte Intensitätsmodulation ohne relevante Modulation in craniocaudaler Richtung den Handlungsspielraum erweitert. Methodik: Auf Basis der Planungs-CT-Datensätze von 20 Patienten mit primärem Lungenkarzinom wurden 3D- und anisotrop modulierte IMRT Pläne verglichen. Das Planungssystem Precise PlanTM (Elekta) ermöglicht die Planung mit beiden Modalitäten auf Basis eines Pencil-Beam-Dosisberechnungsalgorithmus. Für die IMRT werden zunächst manuell die Bestrahlungssegmente generiert. Dadurch ist es möglich, die Intensität
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selektiv in X/Y-Richtung zu modulieren und in Z-Richtung konstant zu halten. Es erfolgt dann als zweiter Schritt eine inverse Optimierung der Segmentgewichte. Es wurden modellhaft Pläne in radikaler Dosierung gerechnet (60Gy Verschreibungsdosis für die Lymphabflusswege (LAW), 70 Gy für den Primärtumor (Boost), der Margin zwischen CTV und PTV betrug unter Annahme der Verwendung von Trigger/Gatingverfahren für das vorliegende Modell jeweils isotrop 0.5 cm. Dabei wurden konventionelle 3D-Pläne mit 18 MV mit IMRT-Plänen mit 13 bzw. 17 primären Einstrahlrichtungen, jeweils mit 6 und 18 MV verglichen. LAW-PTV und Boost PTV wurden nichtüberlappend konturiert. Die Normierung gewährleistete für jeden Plan die Applikation von 60 Gy als mittlere Dosis des LAW-PTV (Dosisfixpunkt), die daraus resultierende mittlere Boost-PTV-Dosis war demgemäss etwas variabel. Zum Vergleich der Pläne wurden relevante DVHParameter für Risikoorgane und PTV erhoben. Ergebnisse: Die Toleranzdosen des Rückenmarks wurden in allen IMRT Pläne eingehalten was für die 3D Pläne in 10% der Fälle nicht gelang. Die mittlere kontralaterale Lungendosis war in allen Fällen (IMRT und 3D) <20 Gy, die ipsilaterale überschritt häufiger für die 3D-Pläne (80%) als für die IMRT-Pläne (65%) 20 Gy. Die mittlere Boost-PTV-Dosis war für die IMRT-Pläne im Mittel 8,7% höher als für 3D. Die Dosis, die 95% des LAW-PTV bzw. BoostTV umschloss, war 5,8% bzw. 8,5% höher für die IMRT-Pläne. Schlussfolgerung: Die IMRT eröffnet für Patienten mit grossvolumigen thorakalen Tumoren an der Grenze der Bestrahlbarkeit eine bessere Lungenschonung bei besserer Erfassung des Zielvolumens und kann damit unter Umständen die Behandelbarkeit dieser Tumoren durch Reduktion des Nebenwirkungsrisikos verbessern. Durch die anisotrope Modulation ist die Technik robust gegenüber longitudinalen Tumorbewegungen. Für die abschließende Beurteilung des potentiellen Vorteils ist die Berechnung auf Monte-Carlo-Basis notwendig.Diese Technik wäre mit modernen Beschleunigern mit hoher Dosisleistung für diese Patientengruppe auch in der klinischen Routine realisierbar.
V108 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):20
EUD basierte IMRT beim Prostatakarzinom an 174 Patienten – Toxizitäten und korrelierende DosisVolumen-Histogramme Ganswindt U.1, Nguyen G.1, Horst A.2, Frey B.2, Söhn M.2, Alber M.2, Bamberg M.1, Belka C.1 1 Universität Tübingen, Klinik für Radioonkologie, Tübingen, Germany, 2 Universität Tübingen, Klinik für Radioonkologie, Sektion für Biomedizinische Physik, Tübingen, Germany Fragestellung: Die intensitätsmodulierte Radiotherapie (IMRT) findet bei der primären Behandlung des Prostatakarzinoms zunehmende Anwendung, da bei Applikation hoher Gesamtdosen (GD) ein verbessertes Toxizitätsprofil, insbesondere bezüglich gastrointestinaler (GI) Nebenwirkungen (NW), erwartet werden kann. Dabei variieren Planung, zugrunde liegende Algorithmen zur Dosisberechnung und klinische Anwendung beträchtlich zwischen den Institutionen. Seit 2002 wird in Tübingen das IMRT Planungssystem Hyperion® klinisch eingesetzt. Hyperion® optimiert auf der Basis biologischer Modelle, wobei Dosen als ´Equivalent Uniform Dose´ (´EUD´, d.h. Tumorwirkung und NW werden bei heterogenen Dosisverteilungen in die zu erwartenden Effekte einer homogenen Dosisverteilung umgerechnet) angegeben werden. Zudem erfolgt die Dosisberechnung mittels Monte Carlo Simulation. Ziel der vorliegenden Arbeit ist die retrospektive Erfassung der Akut- und Spättoxizitäten aller primär behandelten Patienten (Pat.), deren Komorbiditäten, und die Korrelation mit den Dosis-Volumen-Histogrammen (DVH), respektive den resultierenden EUDs zur Ermittlung möglicher Toleranzdosen bei der Nutzung von Hyperion®. Methodik: Alle bis 05/07 primär mit IMRT behandelten Pat. wurden in die Auswertung einbezogen. Die Akuttoxizitäten ([GI], genitourinär [GU]) wurden gemäß RTOG Kriterien retrospektiv erfasst. Die Spättoxizitäten wurden im Rahmen der strahlentherapeutischen Nachuntersuchungen unter Verwendung eines standardisierten Fragebogens (RTOG-, CTC-, LENTSOMA-Kriterien) ermittelt. Im Anschluss erfolgt eine Korrelation aufgetretener Toxizitäten mit zentral erfassten DVH- und EUD-Daten mit multivariater Analyse möglicher Einflussfaktoren unter Einschluss relevanter Komorbiditäten. Ergebnisse: 174 Pat. gehen in die Auswertung ein. 84 Pat. erhielten bei High-Risk-Profil eine IMRT der Prostata (70 Gy) mit pelvinem Lymphab-
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fluss (50,4 Gy). Alle übrigen Pat. (n=90) wurden mit 70-74 Gy, darunter 15 Pat. mit einer fokalen Dosiserhöhung zwischen 71 und 78 Gy, behandelt, die mittlere GD auf die gesamte Prostata ohne Dosiseskalation betrug 71,1 Gy. Akuttoxizität GU (RTOG): Grad 0: 10,1%, Grad 1: 45,6%, Grad 2 (definitionsgemäß, sobald Medikamente gegeben wurden): 42,6%, Grad 3: 1,8%, Grad 4: 0%. Akuttoxitität GI (RTOG): Grad 0: 8,3%, Grad 1: 37,5%, Grad 2: 53,0%, Grad 3: 1,2%, Grad 4: 0%. Die vollständige Erhebung der Spättoxizitäten sowie die Korrelation mit DVH-/EUD-Daten ist gegenwärtig noch nicht abgeschlossen und soll auf dem Kongress präsentiert werden. Schlussfolgerungen: Die bisher analysierten Akuttoxizitäten zeigen mit 1,8% (GU) bzw. 1,2% (GI) Grad 3 NW (RTOG) sowie keiner Grad 4 Toxizität bei einem relativ hohen Anteil von Pat. mit Erfassung des pelvinen Lymphabflusses eine sehr gute Verträglichkeit der EUD-basierten IMRT. Nach vollständiger Datenauswertung sollte eine prediktive Aussage über zu erwartende Toxizitäten bei der IMRT-Planung mit Hyperion® möglich sein.
V109 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):21
Helical tomotherapy for whole brain irradiation with simultaneous integrated boost for patients with multiple brain metastases – clinical experience and preparation of a randomized phase II clinical trial Levegrün S.1, Wittig A.1, Pöttgen C.1, Abu Jawad J.1, Stuschke M.1 1 Universitätsklinikum Essen, Strahlenklinik, Essen, Germany Aims: Helical tomotherapy (HT) provides the technique to deliver whole brain radiotherapy (WBRT) combined with a simultaneous integrated boost to individual brain metastases to improve intracranial tumor control. The aim of this study was to investigate the feasibility, to optimize planning parameters, and to assess the dosimetric accuracy of delivered dose distributions as preparation of a phase II clinical trial. Method: Eligible for the study are patients with 4-10 brain metastases and patients with 2-3 brain metastases not suited for stereotactic radiosurgery. The dose to the PTVBrain (i.e. the whole brain + 2-5mm safety margin) is prescribed at 30Gy to 80% in 10 fractions. The dose to 95% of PTVMets (i.e. GTVMets + 0-2mm safety margin depending on the size of the metastasis) should be 5Gy per fraction. Patients are immobilized in a precision mask. To optimize the design of the study protocol, the CT data of 5 patients treated with HT in our clinic (PTVMets: 5.2 cm3 - 31.7 cm3) were used for a systematic evaluation of treatment planning parameters (field width FW 2.5cm vs. 1cm, pitch), beam-on time, and characteristics of resulting dose distributions (e.g. normal brain volume with ³4Gy per fraction, conformity index CI, homogeneity index HI, steepness of dose fall-off around the metastases). To verify dose delivery for each patient, treatment plans were delivered to a solid water phantom. The dose was measured using different ion chambers incl. a pin point chamber, films (Kodak EDR2) and a 2D-ion chamber array. Measurements were compared to the calculation. Results: The FW of 2.5cm with a pitch of 0.215 yields very conformal dose distributions with a steep dose fall-off around the metastases, assessed by the discance between the 46 and 34Gy isodose lines (4-6mm in ap and lateral and 6-8mm in cranio-caudal direction). The smaller FW of 1cm combined with a larger pitch of 0.287 generally results in better homogeneity and a higher conformity index for both PTVBrain and PTVMets, a steeper dose gradient in cranio-caudal direction (4-6mm between 46 and 34Gy isodoses), and a reduced volume of normal brain tissue receiving ³4Gy per fraction. These improvements are at the expense of an increase in beam-on time by more than a factor of 2 (13-15min for FW 2.5cm, 31-33min for FW 1cm). Patient-specific delivery quality assurance revealed good agreement between measured and calculated dose distributions with steep dose gradients in the correct place. Conclusion: HT allows combining the advantage of applying a highly conformal boost dose to the metastases with WBRT in one treatment session. Image-guidance with MVCT prior to each fraction ensures accurate dose delivery to the patient. A multicenter randomized phase II clinical study evaluating the clinical benefit of this new approach compared to conventional WBRT is under way.
V110 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):21
Effektivität und Toxizität der intensitätsmodulierten Radiotherapie (IMRT) als hypofraktionierter Boost beim Prostatakarzinom Kosakowski J.1, Welzel G.1, Abo-Madyan Y.1, Mai S.1, Wertz H.1, Wenz F.1, Lohr F.1 1 Universitätsklinikum Mannheim, Universität Heidelberg, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Mannheim, Germany Fragestellung: Es werden erste Ergebnisse einer Bestrahlungsserie vorgestellt, bei der die IMRT als hypofraktionierte Boostbestrahlung zur Dosiseskalation nach einer 3D-konformalen Bestrahlung beim Prostatakarzinom angewendet wurde. Methodik: 49 Patienten (Behandlung 2002-2006) wurden mit einem medianen Nachbeobachtungszeitraum von 22 Monaten verfolgt. Nach initialem PSA-Wert, TNM Stadium und Gleason Score wurden sie Risikogruppen zugeordnet (niedriges(n=5)/intermediäres(n=14)/hohes Risiko (n=30)). Alle Patienten erhielten eine 3D-konformale Bestrahlung bis zu einer medianen Dosis von 60 Gy (ED 2 Gy). Es folgten eine Aufsättigung der Prostata und SB-Region über eine intensitätsmodulierte Bestrahlungstechnik (mediane kumul. GD 71 Gy) sowie einen simultan integrierten Boost (mediane kumul. GD 74,1 Gy, ED 2.8 Gy). Bei 16 Patienten der Hochrisikogruppe wurde mit einer Beckenbestrahlung (mediane GD 44 Gy) begonnen. Prätherapeutischer Status, Akut- und Spättoxizitäten wurden nach LENT-SOMA erhoben. Die Auswertung der biochemischen Rezidivfreiheit erfolgte nach RTOG/ASTRO Phönix Definition. Die Lebensqualität (LQ) wurde mit den Fragebögen EORTC-QLQ-C30 und dem Modul PR25 erfasst. Ergebnisse: Die Toxizität wurde absolut erhoben und aktuarisch für den Zeitpunkt 22 Monate nach Bestrahlung abgeschätzt. 2 von insgesamt 46 Patienten gaben eine Inkontinenzverschlechterung um 1 Grad an (aktuar. Inzidenz <7%, keine höhergradige Verschlechterung). Verschlechterungen um mind. 1 Grad traten bei jeweils 5 Patienten hinsichtlich Miktion (3xGrad 1, 1xGrad 2, 1xGrad 3), Nykturie (4xGrad 1, 1xGrad 2) und Blutung (2xGrad 1, 3xGrad 2) auf (aktuar. Inzidenzen zwischen 0 und 10%). Eine Potenzverschlechterung um mind. 1 Grad wurde bei 32 Patienten beobachtet (15xGrad 1, 8xGrad 2, 9xGrad 3; aktuar. Inzidenz für Verschlechterung >1 Grad 46%, für >2 Grad 30%). Das biochemisch rezidivfreie aktuar. Überleben des Gesamtkollektivs (n=49) beträgt nach 22 Monaten 84,0%, in der Hochrisikogruppe (n=30) 73,7% und in der Gruppe mit niedrigem und intermediärem Risiko (n=19) 100%, da Rezidive (n=8) bisher ausnahmslos in der Hochrisikogruppe auftraten. Der Vergleich des aktuar. Überlebens von Patienten ohne/<6 Monate (n=37, 6 Rezidive) vs. >6Monate (n=12, 2 Rezidive) HT konnte keinen sign. Unterschied (84,8% vs. 83,3%) zeigen. Die Ergebnisse zur allgemeinen LQ sind vergleichbar mit der altersentsprechenden, gesunden Normalbevölkerung. Diarrhoe-Beschwerden traten im untersuchten Kollektiv jedoch signifikant häufiger auf (p=0,001). Die Daten zur tumorspezifischen LQ sind vergleichbar mit denen 3D-konformal behandelter Patienten in konventioneller Dosierung (70Gy). Schlussfolgerung: Intensitätsmodulierte Radiotherapie (IMRT) als hypofraktionierter Boost erlaubt eine Dosiseskalation in verkürzter Gesamtbehandlungszeit mit guten Ergebnissen hinsichtlich Nebenwirkungsrate, lokaler Tumorkontrolle und Lebensqualität.
V111 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):21
Medical Physics Research at the Heidelberg Ion Beam Therapy Center Jäkel O.1, Ellerbrock M.2, Heeg P.2, Ackermann B.2, Winter M.2, Brons S.2, Parodi K.2, Haberer T.2, Karger C.P.3, Bert C.4, Krämer M.4, Debus J.5 1 Heidelberger Ionenstrahl Therapie Zentrum, und Deutsches Krebsforschungszentrum, Heidelberg, Germany, 2Heidelberger Ionenstrahl Therapie Zentrum, Heidelberg, Germany, 3Deutsches Krebsforschungszentrum, Medizinische Physik in der Strahlentherapie, Heidelberg, Germany, 4Gesellschaft für Schwerionenforschung, Biophysik, Darmstadt, Germany, 5Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Radioonkologie, Heidelberg, Germany The installation of the Heidelberg Ion Beam Therapy Centre at the University Hospital is nearly completed and the facility has recently entered the commissioning phase for clinical operation. Two horizontal beam lines
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
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Vorträge / IMRT
and an isocentric gantry all equipped with a beam scanning system, robotic patient positioning and robotic imaging systems will be available for radiotherapy using ions from protons to oxygen. Along with clinical research, a number of programs have been set up for research and development in the field of treatment planning, ion beam dosimetry and the management of organ motion. Recently, a simultaneous multi-field optimization allowing for biologically optimized intensity modulated radiotherapy with ion beams was included in the treatment planning system. The clinical feasibility of IMRT with ion beams was investigated already at the pilot facility at GSI in Darmstadt for skull base tumours. The main efforts are now to evaluate the potential of IMRT in the clinical routine for a broader spectrum of tumour locations and to develop further the optimization algorithms. Research in dosimetry will concentrate on testing new detector systems for their suitability in ion beams. Of interest are two-dimensional systems, like gafchromic films, segmented ion chambers or silicon pixel detectors. A special focus will be put on dedicated systems for dosimetric verification of treatment plans at the gantry. The development of means to compensate organ motion is of special importance for the application of the dynamic beam scanning system. In a first step, the potential of the in-beam X-ray imaging system has to be exploited in order to minimize the effects of interfractional movement. The next step then includes the employment of 4Dimaging and in-vivo motion monitoring systems to allow for gated irradiations and finally a beam tracking system, which compensates the organ motion by a correction of the beam movement. The status of the facility and the commissioning procedures will be presented and an overview of the main research projects in the field of medical physics will be given.
V112 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):22
Implementierung eines externen Dosimetrie-Audits für die helikale Tomotherapie (ESTRO Arbeitsgruppe Helikale Tomotherapie) Schubert K.1, Bartels A.2, Broggi S.3, Chemin A.4, Francois P.5, Hallet J.-X.6, Lisbona A.7, Nicholas D.8, Nilsson P.9, Schmidt R.2, Sroka-Perez G.1, Taillet M.6, Tomsej M.6, Verellen D.10 1 Universitätsklinikum, Strahlentherapie und Radioonkologie, Heidelberg, Germany, 2UKE, Strahlentherapie und Radioonkolgie, Hamburg, Germany, 3San Raffaele, Mailand, Italy, 4Institut, Bergonie, France, 5Institut Curie, Paris, France, 6ESTRO, Brüssel, Belgium, 7Centre Rene Gauducheau, Nantes, France, 8The Cromwell Hospital, London, United Kingdom, 9University Hospital, Lund, Sweden, 10UZ, Brüssel, Belgium Fragestellungen: Helikale Tomotherapie ist eine neue Form der bildgeführten, intensitätsmodulierten Strahlentherapie, die auf dem Prinzip einer Ringgantry basiert und zunehmend Verbreitung findet. Die dosimetrischen Konzepte der helikalen Tomotherapie weichen von denen konventioneller Linearbeschleuniger teilweise erheblich ab. Aus diesem Anlass traf sich erstmals am 18. April 2007 unter Federführung der ESTRO eine Gruppe von europäischen Anwendern. Ziel war es, ein Protokoll für eine externe Überprüfung der dosimetrischen Eigenschaften des TomotherapieSystems zu implementieren. Um die erarbeitete Methode zu testen, wurde ein erster Vergleich an sieben der vertretenen Institutionen durchgeführt. Methodik: Als dosimetrische Messsysteme kamen radiochrome Filme (EBT, Gafchromic) und Thermolumineszenz Detektoren (TLD) zum Einsatz, die im EQUAL-ESTRO Labor in Brüssel vorbereitet wurden. Drei Filme wurden koronal in einem wasseräquivalenten Würfelphantom (EasyCube, EUROMECHANICS) platziert und gemeinsam mit den TLDs an die einzelnen Zentren postalisch versandt. In jedem Institut wurde ein Bestrahlungsplan für einen Patienten mit einem Kopf-Hals-Tumor und integriertem Boost zur Überprüfung ausgewählt. Für diesen Plan wurde dann eine Dosisberechnung auf Basis der Phantomgeometrie durchgeführt und die mit den Filmpositionen korrespondierenden Dosisverteilungen exportiert. Eine Fraktion des Bestrahlungsplanes wurde dem Phantom samt Filmen appliziert. Zwei weitere Fraktionen wurden gemäß der üblicherweise verwendeten Prozedur zur Patientenplanverifikation einem zylinderförmigen, wasseräquivalenten Phantom appliziert. Hierbei wurde einmal mit Ionisationskammern des jeweiligen Instituts und einmal mit TLDs des EQUAL-ESTRO Labors an identischen Positionen die Dosis gemessen. Zusätzlich wurde eine Vergleichsmessung zwischen Ionisationskammer und TLD für ein statisches Feld durchgeführt.
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Die Auswertung der Filme wurde am UKE in Hamburg durchgeführt, während die TLDs im EQUAL-ESTRO Labor in Paris ausgewertet wurden. Ergebnisse: Die Ergebnisse der TLD-Messungen lieferten für sechs der sieben beteiligten Institute eine gute Übereinstimmung mit den Messwerten der Ionisationskammern (IK). Die Abweichungen zwischen TLD und IK lagen hier für die statischen Messungen zwischen -0,7% und +1,4%. Der Vergleich der Filme mit den exportierten Dosisverteilungen ergab für die Bestrahlungsplanverifikationen typische Gammaindexverteilungen und Histogramme. Schlussfolgerungen: Die externe Überprüfung der Dosimetrie des Tomotherapie-Systems mit radiochromen Filmen und TLDs ist praktikabel. Die Abweichungen zwischen den extern und institutsintern ausgewerteten Messungen blieben innerhalb klinisch relevanter Toleranzen. Bei der Einführung neuartiger Techniken in die klinische Routine ist eine externe Überprüfung der Dosimetrie eine sinnvolle Ergänzung zur institusinternen Kommissionierung.
V113 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):22
Patientenbezogene IMRT-QS unter Verwendung eines schnellen Monte-Carlo-Programms: Richtwerte und klinische Erfahrungen Götzfried T.1, Rickhey M.1, Bogner L.1 1 Klinikum der Universität Regensburg, Klinik und Poliklinik f. Strahlentherapie, Regensburg, Germany Fragestellungen: Hinsichtlich der dosimetrischen Verifikation von IMRTBestrahlungsplänen stellen unabhängige Dosisberechnungsverfahren eine attraktive Alternative zu den noch immer vorwiegend eingesetzten experimentellen Methoden dar. An der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie der Universität Regensburg steht mit IKO ein Bestrahlungsplanungssystem (TPS) zur Verfügung, dessen Dosisalgorithmus auf dem schnellen Monte-Carlo- (MC-) Code XVMC basiert. Ein großer Vorteil der MC-Methode besteht darin, dass diese nicht auf den Einsatz von Messphantomen beschränkt ist, sondern sich sehr genaue Dosisverteilungen im Patienten selbst berechnen lassen. Das Ziel der vorliegenden Studie ist die Untersuchung von Genauigkeit und Effizienz der unabhängigen MC-Dosisberechnung für die patientenbezogene Qualitätssicherung. Methodik: In die Studie werden 25 HNO-Patienten als Testfälle einbezogen. Die IMRT-Planung erfolgt mit Oncentra MasterPlan, wobei der Pencil-Beam- (PB-) Algorithmus verwendet wird. Die Bestrahlung geschieht mit 6MV-Photonen in Step&Shoot-Technik bei in der Regel sieben koplanaren Feldern mit insgesamt 50-60 Segmenten. Für die MC-basierten Verifikationsberechnungen wird der komplette Datensatz per DICOM RT übergeben und die Dosisverteilung mit einer statistischen Genauigkeit von 2% berechnet. Die Patientenpläne werden auf ein QS-Phantom übertragen, um eine simultane Auswertung von Filmdosimetrie (EDR2-Filme), MC- und PB-Dosisberechnung zu ermöglichen. Für fünf Testfälle wird zudem die Dosisverteilung im Patienten mit Hilfe des MC-Programms berechnet und mit derjenigen des kommerziellen TPS (PB-Algorithmus) verglichen. Ergebnisse: Für die auf das QS-Phantom übertragenen IMRT-Pläne beträgt die durchschnittliche Abweichung im Hochdosisareal zwischen PBAlgorithmus und der MC-Dosisberechnung bzw. der Filmdosimetrie (normiert auf den Referenzwert aus einer Diodenmessung) 1.6 ± 0.9% bzw. 0.2 ± 3.1% bei einer Fraktionsdosis von typischerweise 1.8 Gy. Im Patienten ergibt die Auswertung der Dosis-Volumen-Histogramme (DVH) im Zielvolumen 3.4 ± 0.5% weniger Dosis im Median für die MC-Dosisverifikation. Im Rückenmark resultieren im Median 5.5% weniger Dosis gegenüber den PB-Plänen bei einer Standardabweichung von 2.5%. Schlussfolgerungen: Eine strenge Qualitätssicherung ist erforderlich, um zu gewährleisten, dass die durch das kommerzielle IMRT-TPS berechnete Dosisverteilung sicher und korrekt verabreicht wird. Ist während der Einführungsphase ein hoher Personal- und Zeitaufwand noch zu realisieren, so muss nach dem Übergang in den täglichen Routinebetrieb der Verifikationsaufwand soweit wie möglich reduziert werden. Die unabhängige Dosisberechnung insbesondere mittels MC-Verfahren stellt hierbei einen effizienten Weg der patientenbezogenen QS bei der IMRT dar. Wir danken Herrn Dr. M. Fippel für die Bereitstellung von XVMC.
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Vorträge / Morphologische & Funktionelle Bildgebung
V114 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):23
Stellenwert der 18F-FDG-PET/CT-basierten Bestrahlungsplanung des Bronchialkarzinoms Abramyuk A.1, Tokalov S.1, Wolf G.1, Zöphel K.1, Herrmann T.2, Abolmaali N.3 1 Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, TU Dresden, ZIK OncoRay, Dresden, Germany, 2Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus TU Dresden, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Dresden, Germany, 3Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus TU Dresden, ZIK OncoRay, Dresden, Germany Fragestellung: Das Lokalrezidiv / der Resttumor ist eines der wesentlichsten Probleme bei kombinierter Radiochemotherapie bei Patienten mit Bronchialkarzinom. Die Gefahr der bestrahlungsinduzierten Schädigung des gesunden Lungengewebes schränkt eine weitere Dosiseskalation erheblich ein. Einerseits ermöglichen die präzise Bestimmung der Tumorvolumina und die genaue Abgrenzung vitaler Tumoranteile mit 18F-FDGPET/CT (PET/CT) die Schonung des umgebenden Lungenparenchyms, andererseits könnte in den „Hot Spots“ des Tumors eine höhere Dosis appliziert werden. Ziel unserer Arbeit war der Vergleich CT- und PETbasierter Algorithmen der Tumorvolumetrie, sowie die Erfassung des Charakters morphologischer und metabolischer Veränderungen des Tumors im Therapieverlauf. Material und Methodik: 50 Patienten mit Bronchialkarzinomen der Stadien I-IV wurden mittels PET/CT mit Kontrastmittel vor Strahlentherapie untersucht. Bei 10 dieser Patienten (Stadien III-IV) wurde zusätzlich eine PET/CT sowohl am Ende als auch 6 Monate nach der kurativen Bestrahlung (³ 66 Gy) durchgeführt (Verlaufsgruppe). Die CT-Tumorvolumetrie erfolgte mit der Software TrueDâ (Siemens). Die PET-Tumorvolumetrie und die Änderung der FDG-Aufnahme unter Therapie wurden anhand Ziel- / Hintergrund-basierter Algorithmen mit Hilfe der ROVER-Software (fa. ABX, Radeberg) gemacht. Die statistische Auswertung erfolgte mit einer Korrelationsanalyse und Bland/Altman-Plot. Ergebnisse: Bei 33 Patienten wurde eine signifikante Korrelation zwischen der CT- und PET-Tumorvolumetrie gefunden (r=0.9). In 17 Fällen ergab sich ein signifikanter Unterschied zwischen den CT- und PET-gemessenen Volumina (p<0.05). Der Bland Altman Plots zeigte, dass die Differenz der Volumina mit steigender Tumorgröße zunahm. Bei den 10 Patienten der Verlaufsgruppe wurde zum Ende der Therapie in 8 Fällen mittels PET/CT nur eine partielle Regredienz festgestellt. Zwei Patienten mit CT partieller Regredienz zeigten dagegen keine FDG-aviden Areale (SUVmax<4.0) mehr. Sechs Monate nach Therapie wurde mit beiden Methoden in allen 10 Fällen ein Rezidiv / eine Persistenz des Tumors diagnostiziert. Bei 6/10 Patienten lokalisierte sich der fortbestehende Tumor in prätherapeutisch metabolisch aktive Regionen (>40% SUVmax): 5 x zentral, 1 x marginal im Bestrahlungsfeld. Bei 2/10 - fand sich der fortschreitende Tumor ebenfalls am Feldrand, jedoch in einer Region, die vor der Therapie nur mäßig FDG speichernd war (<40% SUVmax). In den 2 Fällen konnte wegen bestrahlungsinduzierten Veränderungen der Lungenstruktur keine exakte Zuordnung der Lokalisation des Tumors erfolgen. Schlussfolgerungen: Die Anwendung der PET/CT führt zur besseren GTV-Definition, insbesondere in der Bestrahlungsplanung von großen, heterogenen Tumoren. Sie könnte die Darstellung unterschiedlich „rezidivgefährdeten“ Tumorsubvolumina ermöglichen und wäre für eine gezielte Dosiseskalation im Rahmen einer intensitätsmodulierten Radiotherapie (Dose Painting) geeignet.
V115 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):23
4D-CT basierte Zielvolumendefinition in der Körperstereotaxie von Lungentumoren Guckenberger M.1, Sweeney R.1, Wilbert J.1, Richter A.1, Krieger T.1, Baier K.1, Polat B.1, Flentje M.1 1 Julius-Maximilians Universität, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Wuerzburg, Germany Einleitung: Die Technik der 4D Computertomographie (CT) erlaubt bei freier Atmung des Patienten die atemkorrelierte Rekonstruktion von multiplen CT Datensätzen. Ziel dieser Arbeit war der Vergleich verschiedener Methoden der Zielvolumendefinition in der Körperstereotaxie (SBRT) von Lungentumoren.
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Methodik: Bei 15 konsekutiven Patienten mit Lungentumoren wurde zur SBRT Bestrahlungsplanung ein 4D-CT unter freier Atmung aufgenommen. Mittels Zeit-basiertem retrospektiven Sortieren wurden pro 4D-CT Studie je acht CT Phasen rekonstruiert; diese waren gleichmäßig über den Atemzyklus verteilt. Nach Transfer der CT Daten in das Bestrahlungsplanungssystem (Pinnacle v8.1t) wurde das interne Zielvolumen (ITV) mittels folgender Methoden generiert. 1) Der makroskopische Tumor inklusive Spiculae wurde in der Ausatemphase definiert, die Struktur des GTV wurde in die übrigen sieben CT Phasen kopiert und die Position des GTV in jeder Atemphase wurde mittels automatischer Bildregistrierung adaptiert (8x4D-CT). 2) Aus den acht CT Phasen wurde die maximum intensity projection (MIP) berechnet, in der für jedes Voxel der maximale CT Wert aller acht Studien verwendet wird. 3) In der average intensity projection (AIP) wird für jedes Voxel der durchschnittliche CT Wert der acht Studien verwendet wird, ähnlich einem slow-CT. In MIP und AIP wurde ebenfalls im Lungenfenster der makroskopische Tumor mit umgebenden Spiculae eingezeichnet. Ergebnisse: Trotz freier Atmung während der Bildakquisition waren signifikante Bewegungsartefakte im Bereich der Zielvolumina selten. Die Atembeweglichkeit war bei 14/15 Patienten in kranio-kaudaler Richtung am größten, der 3D Vektor betrug 11mm±8mm (Mittelwert ± Standardabweichung). Gemäß Methode 1 (8x4D-CT) war das ITV im Mittel 84%±49% größer als das GTV (23ccm±24ccm vs. 38ccm±26ccm); die Korrelation zwischen der Zielvolumenbeweglichkeit und dem Verhältnis ITV/ GTV war signifikant. Die ITV Zielvolumina basierend auf den MIP und AIP waren durchschnittlich 15% bzw. 19% kleiner als das ITV basierend auf 8x4DCT. Diese Unterschiede waren maximal für einen Patienten mit einer Tumorbeweglichkeit von 12mm und Tumorposition direkt über dem Zwerchfell; die Differenzierung von Zielvolumen und Leber war hier in der MIP und AIP nicht möglich. Bezüglich des Schwerpunktes waren die Unterschiede zwischen den drei Methoden mit <2mm gering. Schlussfolgerungen: Die 4D-CT erlaubte eine Zielvolumendefinition unter Berücksichtigung der individuellen Atembeweglichkeit des Tumors. Die MIP und AIP Darstellung konzentrierte den Konturierungsprozess auf eine einzige CT Studie. Insbesondere die schwierige Abgrenzbarkeit von feinen Tumorausläufen resultierte allerdings bei MIP und AIP in kleineren Zielvolumengrößen verglichen mit der Methode, in der die einzelnen Phasen der 4D-CT getrennt konturiert werden. Wir empfehlen daher die Zielvolumendefinition nicht in artifiziellen sondern anatomisch korrekten CT Rekonstruktionen.
V116 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):23
Visuelle Darstellung von intra-tumoraler Hypoxie mittels 18F-Fluoroazomycinarabinoside (FAZA) in Patientinnen mit Zervixkarzinom vor, während und nach definitiver Strahlentherapie Bachtiary B.1, Schütz M.2, Berger D.1, Fidarova E.1, Kommata S.2, Karanikas G.2, Pötter R.1 1 Universitätsklinik für Strahlentherapie, Wien, Austria, 2Universitätsklinik für Nuklearmedizin, Wien, Austria Fragestellungen: Intra-tumorale Hypoxie ist ein wichtiger Prognosefaktor für das Ansprechen auf und das Überleben nach Strahlentherapie von Patientinnen mit Zervixkarzinom. Kürzlich wurde 18F-Fluoroazomycinarabinoside (FAZA) als ein neuer Hypoxie-Tracer für die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) eingeführt. Das Ziel der vorliegenden Studie ist den potentiellen Wert von FAZA-PET in der visuellen Darstellung von Hypoxie innerhalb von Zervixtumore zu evaluieren. Methodik: Zwölf Patientinnen (medianes Alter: 53 Jahre) mit Zervixkarzinom (FIGO Stadium 1B bis IVA) wurden in die Studie inkludiert. Alle Patientinnen wurden mit primärer Tele-Brachytherapie ± Cisplatin behandelt. Jeweils ein FAZA-PET Scan wurde vor Beginn der Teletherapie, während der Teletherapie (nach 30 Gy) und 3 Monate nach Therapieende durchgeführt. Dazu wurden die Patientinnen unmittelbar nach der Applikation von 370MBq FAZA (dynamischer Scan) und 1 und 2 Stunden danach (statischer Scan) gescannt. Die standardisierten Aufnahmewerte (standardized uptake values = SUVs) und die Ratio zum normalen Gewebe (Muskel) wurden kalkuliert (T/M Ratio). Zum selben Zeitpunkt des FAZA PETs wurde jeweils eine T2 gewichtete Magnetresonanz Tomographie (MRT) Aufnahme des Beckens durchgeführt. Die statischen FAZAPET Scans wurden mit den MRT Aufnahmen visuell verglichen. Ergebnisse: Im initialen statischen FAZA-PET Scan (vor Therapie) zeigten 5 von 12 Patientinnen hypoxische Areale innerhalb des Tumors
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Vorträge / Morphologische & Funktionelle Bildgebung
(SUV range: 1.6-2.6; T/M Ratio range: 1.2-3.6). Keine hypoxischen Areale wurden in den verbliebenen 7 Patienten gefunden. Vier von den 5 positiven Patientinnen zeigen verminderte FAZA Aufnahme während der Therapie (SUV range: 1.4-1.9; T/M Ratio range: 1.2-2.1) und eine weitere reduzierte FAZA Aufnahme nach Therapieende (SUV range 1.1-1.9; T/M Ratio range: 1.0-2.3). Eine Patientin zeigte keine Änderung der hypoxischen Areale während der Therapie und 3 Monate nach Therapieende. Schlussfolgerungen: FAZA-PET ist geeignet um intra-tumorale hypoxische Areale in Zervixtumoren vor und während definitiver Strahlentherapie visuell darzustellen.
V117 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):24
Three-dimensional comparison of glucose metabolism (18F-FDG PET) and tumor oxygenation (18F-FMISO PET) in non small cell lung cancer (NSCLC) Gagel B.1, Pinkawa M.1, Kaiser H.-J.2, Piroth M.1, Asadpour B.1, Stanzel S.3, Krohn T.2, Schaefer W.2, Eble M.J.1 1 Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Klinik für Strahlentherapie, Aachen, Germany, 2Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Klinik für Nuklearmedizin, Aachen, Germany, 3Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Institut für Medizinische Statistik, Aachen, Germany Background: Currently there is an increasing interest in the role of PET beyond tumor staging, including evaluation of biological characteristics and in this way prediction of tumor response and prognosis. In several studies hypoxia has been shown to be an important determinant of local tumor control and overall survival. The aim of this study was an explorative evaluation of associations between glucose metabolism (18F-FDG) and oxygenation of tumor tissue (18F-FMISO) in NSCLC. Methods: Until now 18F-FDG and 18F-FMISO PETs as well as CT scans were performed in 18 patients with locally advanced unresectable NSCLC. All examinations were realized by the use of an immobilization device ensuring accurate and reproducible positioning setups. The research version of the radiotherapy planning software Pinnacle® (Philips Medical Systems) was used for image coregistration and PET data analysis. GTV of the primary tumor was delineated in fused CT and FDG-PET images. Applying GTV as region of interest, an auto-contouring tool was used to determine different sub-volumes of oxygenation with a tumor to muscle ratio (T/M) of FMISO uptake <1.3, ≥1.3, ≥1.5, ≥1.7 and ≥1.9. These volumes (T/M<1.3, T/M1.3, T/M1.5, T/M1.7, T/M1.9) were transferred to the coregistered 18F-FDG PET images allowing 3-dimensional analysis. Finally the mean and maximum standard uptake value (SUV) of the different volumes was calculated. Results: Mean GTV of the primary tumor was 92.5ccm (SD=105.2ccm). For 18F-FDG PET SUVmean ranged between 1.5 and 10.8 (MV=4.4; SD=2.5) and SUVmax ranged between 2.2 and 15.5 (MV=9.0; SD=4.3). Using tumor to muscle ratio for 18F-FMISO following mean sub-volumes in ccm could be detected: T/M<1.3=35.7 (SD=37.6); T/M1.3=48.8 (SD=60.3); T/M1.5=33.4 (SD=50.4); T/M1.7=17.9 (SD=29.9); T/M1.9=8.6 (SD=20.9). Analysing the glucose metabolism after transferring these subvolumes into corresponding 18F-FDG PET the listed mean SUVs could be calculated: T/M<1.3=3.6 (SD=2.2); T/M1.3=4.9 (SD=2.2); T/M1.5=5.2 (SD=2.4); T/M1.7=5.3 (SD=2.8); T/M1.9=5.0 (SD=2.5). Significant differences in SUVmean between T/M<1.3 and the other sub-volumes was found (paired T-Test, p<0.006). Calculating the 18F-FDG SUVmean ratios between the different hypoxic sub-volumes (T/M1.3 to 1.9) and the nearly normoxic tumor tissue (T/M<1.3) good correlations between the corresponding percentage hypoxic sub-volume and the ratios of T/M1.3 (Spearman correlation coefficient r=0.68) and T/M1.5 (r=0.56) could be detected. But there was only a slight association for T/M1.7 (r=0.38) and T/M1.9 (r=0.2). Conclusions: Analysing glucose metabolism and tumor oxygenation in NSCLC there was a significant increase of 18F-FDG uptake within the corresponding hypoxic sub-volumes in 18F-FMISO reflecting an enhancing glucose metabolism in hypoxic tumor tissue. Because of negligible association in more hypoxic parts no differentiation in these relevant levels of oxygenation could be realized by 18F-FDG.
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V118 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):24
Hypoxie-Imaging mit [F-18] Fluormisonidazol während Radiochemotherapie von lokoregionär fortgeschrittenen HNO-Tumoren Zips D.1, Zöphel K.2, Abramyuk A.3, Evers C.1, Abolmaali N.3, Appold S.1, Herrmann T.1, Kotzerke J.4, Steinbach J.5, Baumann M.1 1 Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät der TU Dresden, OncoRay, Strahlentherapie und Radioonkologie, Dresden, Germany, 2 Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät der TU Dresden, OncoRay, Klinik für Nuklearmedizin, Dresden, Germany, 3Medizinische Fakultät der TU Dresden, OncoRay, Dresden, Germany, 4Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät der TU Dresden, FZ Dresden-Rossendorf, OncoRay, Klinik für Nuklearmedizin, PET-Zentrum, Dresden, Germany, 5FZ Dresden-Rossendorf, Institut für Radiopharmazie, PETZentrum, Dresden, Germany Hintergrund: Bestimmung der Hypoxie und Reoxygenierung während Therapie zur Planung von inhomogenen Dosisverteilungen (dose-painting). Patienten und Methoden: Bei 11 Patienten mit lokoregionär fortgeschrittenen HNO-Tumoren (n=2 UICC III, n=9 UICC IVa/b) wurde vor und während kombinierter Radiochemotherapie (69.2-72 Gy in 6 Wochen, 5FU/Cisplatin in Woche 1, Cisplatin in Wochen 2-6) eine PET/CT (Biograph 16) mit [F-18]FDG (vor Therapie und nach 4 Wochen) und mit [F18]Fluormisonidazol (vor Therapie und nach 1, 2 und 5 Wochen) in Bestrahlungsposition durchgeführt. Es wurden die [F-18]Fluormisonidazol PET-Bilder 4 Stunden nach Tracer-Injektion (194-340 MBq) automatisch konturiert (Rover, ABX advanced biochemical compounds, Tumor-Hintergrund-Verhältnis 1.4:1) und somit das hypoxische Volumen bestimmt. Die Planungsstudie mit dose-painting mittels IMRT mit integriertem Boost erfolgt am Pinnacle TPS. Ergebnisse: Neun Patienten zeigten initial eine [F-18]Fluormisonidazol Anreicherung im Tumor und/oder in Lymphknoten-Metastasen. Bei allen Patienten mit hypoxischen Tumorarealen zeigte sich eine Abnahme der 18-F-Misonidazol-Anreicherung unter Therapie, was als Reoxigenierung interpretiert wurde. Bei 3 dieser Patienten war nach 5 Wochen Therapie noch eine [F-18]Fluormisonidazol -Anreicherung nachweisbar, entsprechend einem residuellen hypoxischen Volumen. Die Reoxygenierungskinetik variierte zwischen den Patienten und zwischen Primärtumor und Lymphknotenmetastasen. Schlussfolgerung: Das Ausmaß der Hypoxie, die regionale Verteilung und die Reoxygenierung während Radiochemotherapie zeigen interindividuelle Unterschiede. Die Implikationen für einen dose-painting-Ansatz zur Dosiseskalation werden derzeit durch eine Planungsstudie ermittelt.
V119 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):24
FET-PET in der Bestrahlungsplanung hochmaligner Gliome. Analyse der prognostischen Relevanz der Größe von Tumorteilvolumina oberhalb verschiedener Tumor/ Brain Ratio´s Piroth M.D.1, Gagel B.1, Pinkawa M.1, Langen K.J.2, Kaiser H.H.3, Stoffels G.2, Boy C.3, Asadpour B.1, Eble M.J.1 1 Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Klinik für Strahlentherapie, Aachen, Germany, 2Forschungszentrum Jülich, Institut für Neurowissenschaften und Biophysik - Medizin, Jülich, Germany, 3Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Klinik für Nuklearmedizin, Aachen, Germany Fragestellung: Bei der PET-Diagnostik hochmaligner Gliome mit der Aminosäure FET werden Mehranreicherungen mit einer Tumor/Brain Ratio (T/BR) >2.0 als pathologisch eingestuft. Für die Bestrahlungsplanung werden jedoch unterschiedliche T/BR´s zur optimalen Erfassung auch des Tumorrandbereichs diskutiert. Die prognostische Relevanz unterschiedlicher Tumorteilvolumina (VTu) oberhalb verschiedener T/BR´s könnte zur Klärung dieser Frage beitragen. Methodik: Wir analysierten 18 Patienten, die aufgrund eines Glioblastoms reseziert bzw. biopsiert (n=16 bzw. n=2) und in Kombination mit Temozolomid bestrahlt wurden. Die Strahlentherapie erfolgte 3D-geplant (mediane Gesamtdosis 60 Gy, Einzeldosis 1.8-2 Gy) auf Basis des Planungs-CT sowie prä- und postoperativer MRT´s. Eine FET-PET erfolgte postoperativ. Die Bilddatensätze wurden in das Planungssystem Pinnacle® (Philips)
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Vorträge / Morphologische & Funktionelle Bildgebung
integriert und fusioniert. Tumorteilvolumina mit einer T/BR ≥1.6/2.0/2.4 wurden mittels automatischer Konturierung generiert. Verschiedene Tumorteilvolumen – Cut-off´s – mit den entsprechenden T/BR´s wurden gebildet und zur Prognose in Beziehung gesetzt. Ergebnisse: Der Median des Gesamtüberlebens (OS) und krankheitsfreien Überlebens (DFS) lag bei 14.0 und 8.0 Monaten, die maximale T/ BR lag bei 3.1 (2.0-4.8). Lag das Tumorteilvolumen mit einer T/BR ≥1.6 bei ≥20 ccm vs. <20 ccm verschlechterten sich DFS und OS (5.7 vs. 10.5 (p=0.03, log-rank test) und 11.8 vs. 14 Monate (p=0.4, log rank test)). Ein niedrigerer VTu-"Cut-off" von ³10 ccm mit einer gleichen T/BR ≥1.6 führte zu einem Verlust der bzgl. des DFS nachgewiesenen statistischen Signifikanz (p=0.4, log-rank test). Lag das Tumorteilvolumen mit einer T/BR ≥2.0 bei ≥5 vs. <5 ccm bzw. mit einer T/BR ≥2.4 bei ≥2 vs. < 2 ccm verschlechterten sich DFS (2.5 vs. 9.0 bzw. 5.8 vs. 9.0 Monate; p=0.03 bzw. 0.09, log-rank test) und OS (11.8 vs. 14 bzw. 7.0 vs. 20.0 Monate; p=0.4 bzw. p=0.3, log -rank test). Eine maximale T/BR >3.5 ergab ein schlechteres DFS (4.8 vs. 9.8 Monate; p=0.02, log-rank) und OS (p=n.s.). In der multivariaten Analyse (Cox Regression), in die u.a. auch der OP-Status und der RPA-Score eingingen, behielten der Faktor T/BR max. >3.5 und der Faktor Tumorteilvolumen mit einer T/BR ≥1.6 ≥20 ccm statistische Signifikanz bzgl. des DFS (p=0.008 und p=0.05, log-rank test). Schlussfolgerungen: Unsere Analyse konnte eine prognostische Relevanz des Tumorvolumens bei einer T/BR von ≥1.6 im FET PET nachweisen. Bei einer Zielvolumendefinition mit einem Grenzwert für die Tumor/ Brain Ratio von ≥1.6 werden möglicherweise Tumorrandbereiche sicherer erfasst als bei einem Grenzwert der T/BR ≥2.0.
V120 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):25
Evaluation of early local tumor response to induction chemotherapy in locally advanced NSCLC using sequential 18F-FDG and 18F-FMISO PET Gagel B.1, Piroth M.1, Krohn T.2, Pinkawa M.1, Asadpour B.1, Stanzel S.3, Kaiser H.-J.2, Schaefer W.2, Eble M.J.1 1 Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Klinik für Strahlentherapie, Aachen, Germany, 2Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Klinik für Nuklearmedizin, Aachen, Germany, 3Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Institut für Medizinische Statistik, Aachen, Germany Background: One major clinical problem in the treatment of NSCLC is therapy response monitoring. Response evaluation using morphological imaging methods does not correlate well with pathologic response, nor with changes at cellular level or with tumor viability. A potential molecular imaging tool that could be helpful in this context is positron emission tomography (PET). The aim of our study was to determine and evaluate different parameters in glucose metabolism (18F-FDG) and oxygenation (18F-FMISO) by sequential PET examinations. Methods: Until now 18F-FDG, 18F-FMISO PET as well as CT scans were performed in 11 patients with locally advanced unresectable NSCLC sequentially before (point of time A) and after two cycles induction chemotherapy (point of time B). All examinations were realized by the use of an immobilization device and photo documentation ensuring accurate and reproducible positioning setups. For image coregistration and PET data analysis the research version of the radiotherapy planning software Pinnacle® (Philips Medical Systems) was used. Fused CT and FDG-PET images were used for delineation of GTV of the primary tumor for both points of time. Applying GTV as region of interest, an auto-contouring tool was used to determine different subvolumes with a tumor to muscle ratio (T/M) of FMISO uptake <1.3, ³1.3, ³1.5, ³1.7 and ³1.9 (T/M<1.3, T/ M1.3, T/M1.5, T/M1.7, T/M1.9). In addition the mean and maximum standard uptake value (SUV) of the different generated volumes was calculated for 18F-FDG and 18F-FMISO as well as percentage changes in tumor volume (TVol), in 18F-FDG and in 18F-FMISO values (V) [D%=(VBVA)/VA*100]. Results: Evaluating treatment response by changes in TVol (D%TVol range: -88% to 10%; MV=37.7%, SD=31.7%) and SUVmean of 18F-FDG (D%18F-FDG SUVmean range: -89% to 45%; MV=-24%, SD=42.5%) 7 of the 11 patients showed a reduction of D%TVol >30% and a corresponding reduction in D%18F-FDG SUVmean >40%. Comparing these parameters, good correlation could be found (Spearman coefficient of correlation r=0.55). Analysing possible causes for response, very good correlations between D%TVol and changes in nearly normoxic tumor parts D%T/M<1.3 were detected (r=0.92). In addition, good correlation be-
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
tween D%TVol and D%T/M1.3 could be shown (r=0.55). Only slight correlation between D%TVol and D%T/M1.5 (r=0.49) and D%T/M1.7 (r=0.43) was found. There was a negligible association between D%TVol and very hypoxic tumor parts D%T/M1.9 (r=-0.17). Conclusions: Early treatment induced changes in TVol (D%TVol) were mainly reflected by changes in nearly normoxic (T/M<1.3) or slightly hypoxic tumor parts (T/M1.3) and may confirm better treatment response in less hypoxic areas. Because there is a large variation in changes in more hypoxic tumor tissue, a higher number of examinations is planed, allowing detailed analysis of variances in tumor oxygenation.
V121 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):25
Einfluss der (11C)-Cholin PET/CT auf die Definition des Zielvolumens bei biochemischem Rezidiv nach radikaler Prostatektomie Geinitz H.1, Pürschel A.1, Souvatzoglou M.2, Herrmann K.2, Thamm R.1, Astner S.T.1, Stollfuß J.2, Schwaiger M.2, Molls M.1, Krause B.2 1 Technische Universität München, Klinik für Strahlentherapie und Radiologische Onkologie, München, Germany, 2Technische Universität München, Nuklearmedizinische Klinik, München, Germany Hintergrund: Bei einem isolierten PSA-Anstieg nach radikaler Prostatektomie bietet die Strahlentherapie der Prostataloge eine erneute kurative Chance. Eine fehlende Effektivität dieser Salvage-Therapie kann unter anderem an einer bereits stattgefunden Aussaat in die pelvinen Lymphknoten liegen. Der Wert der (11C)-Cholin PET/CT in dieser Situation wurde an einem Kollektiv von Patienten untersucht, die uns zur Bestrahlung der Prostataloge bei postoperativem PSA-Rezidiv zugewiesen wurden. Material und Methoden: 38 Patienten mit biochemischem Rezidiv nach radikaler Prostatektomie wurden eingeschlossen. Alle Patienten erhielten eine PET/CT (Siemens 16 Biograph) mit 690 ± 70 MBq (11C)-Cholin kurz vor Beginn der Strahlentherapieplanung. Die diagnostische CT nach der PET wurde mit i.v. Kontrastmittel und rektaler Füllung mit negativem Kontrast durchgeführt. Die mediane Zeitspanne seit OP betrug 37 Monate (2-156 Monate). Bei 4 Patienten war eine antiandrogene Therapie vor Durchführung der PET/CT eingeleitet worden. Der mediane PSA-Wert lag bei 0,95 ± 1,93 ng/ml (0,2-12,3 ng/ml). Ein fokaler Uptake von (11C)Cholin in Verbindung mit CT-morphologischen Malignitätskriterien wurde als verdächtig für einen Befall gewertet. Ergebnisse: Bei 5/38 (13%) der Patienten änderte sich das Planungszielvolumen (PTV) aufgrund der Ergebnisse der Cholin-PET/CT: in allen 5 Fällen zeigte sich ein pathologischer Cholin-Uptake in iliakalen Lymphknoten. Bei 33/38 (87%) Patienten änderte sich das PTV nicht und es wurde die Prostataloge mit Sicherheitssaum bestrahlt. Zusammenfassung: In dieser retrospektiven Studie zeigte sich, dass eine (11C)-Cholin PET/CT bei 13% der Patienten mit biochemischem Rezidiv nach radikaler Prostatektomie eines Prostatakarzinoms zu einer Änderung der PTV führte. Die PET/CT könnte in Zukunft zu einer Individualisierung der Behandlung bei dieser Patientengruppe beitragen und so zu einer Verbesserung der Ergebnisse der Salvage-Strahlentherapie führen.
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Vorträge / Urologie
V122 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):26
Braphyqs-Studie zur Qualität von Seed-Rekonstruktionen im Computertomographen Siebert F.-A.1, De Brabandere M.2, Kirisits C.3, Kovács G.4, Venselaar J.5 1 UKSH, Campus Kiel, Clinic of Radiotherapy, Kiel, Germany, 2University Hospital Gasthuisberg, Dept. of Radiotherapy, Leuven, Belgium, 3Medical University Vienna, Dept. of Radiotherapy and Radiobiology, Vienna, Austria, 4Interdisciplinary Brachytherapy Unit, University of Lübeck, Lübeck, Germany, 5Dr. B. Verbeeten Instituut, Tilburg, Netherlands Fragestellung: Die Braphyqs-Gruppe ist die Arbeitsgruppe der ESTRO, welche sich mit physikalischen Fragestellungen der Qualitätssicherung in der Brachytherapie beschäftigt. Eine Zielsetzung dieser Gruppe war es, geeignete Qualitätssicherungs-Phantome für die Seed-Implantation zu entwickeln. In dieser Studie wird die systematische Untersuchung von Scan-Parametern bei der Computertomographie (CT) in der Nachplanung von Seed-Implantationen der Prostata anhand eines speziellen Festkörperphantoms vorgestellt. Methodik: Ein Perspex-Phantom (Kiel-Phantom) wurde mit unterschiedlichen Testkonfigurationen, bestehend aus nicht-radioaktiven I-125-Seeds, bestückt. Es fanden CT-Scans des Phantoms mit einem Picker PQ2000Scanner statt. Im Anschluss an die Scans wurde in dem kommerziellen Planungssystem VariSeed 7.1 eine automatische Seed-Rekonstruktion durchgeführt. Um die Qualität der Rekonstruktion zu untersuchen, kamen sowohl verschiedene CT-Protokolle als auch neun unterschiedliche Seed-Modelle zur Anwendung. Insbesondere wurden Einflüsse durch das Umgebungsmedium, den Seed-Typ, das Field-of-View, den Röhrenstrom, den Scan-Typ (axial oder spiral) sowie der Schichtdicke und des Tischvorschubes (Index) analysiert. Nach der automatischen Seed-Findung im Planungsprogramm wurden die rekonstruierten Seed-Koordinaten mit den bekannten Strahler-Koordinaten im Phantom verglichen. Als Qualitätsmaß konnten die Anzahl der korrekt rekonstruierten Seeds und die mittlere Abweichung der rekonstruierten mit den wahren Seed-Positionen (transversal und longitudinal) verwendet werden. Ergebnisse: Es wurde in dieser Studie gezeigt, dass die Amplituden der CT-Werte für unterschiedliche Seed-Typen in verschiedenen Umgebungsmedien (Perspex, Wasser, Patient) differieren. Die Qualität der CT-SeedRekonstruktion ist abhängig vom Seed-Modell. Standardabweichungen zwischen 0.2 und 0.6mm wurden für unterschiedliche Seed-Modelle gemessen. Eindeutige Fehlrekonstruktionen von Strahlern traten bei drei von neun Seed-Modellen auf, wobei die Scanparameter konstant gehalten wurden. Einflüsse des Field-of-View oder der Röhrenstromes konnten nicht festgestellt werden. Überdies zeigten die Untersuchungen, dass ab einer Schichtdicke bzw. einem Tischvorschub von 4mm eine Verschlechterung der Seed-Rekonstruktion in longitudinaler Richtung auftrat. Schlussfolgerungen: Der Einfluss der Schichtdicke, des Tischvorschubes und des Seed-Modells auf die Rekonstruktionsqualität bei Seedimplantationen der Prostata konnte anhand von Phantommessungen dargelegt werden. Eine kleinere Schichtdicke bzw. Tischvorschub erhöhen die Rekonstruktions-Genauigkeit der Strahler in z-Richtung. Untersuchungen wie diese können helfen, die Seed-Nachplanungstechniken zu optimieren sowie automatische Seed-Findungsalgorithmen und die Visualisierung von Seeds im CT zu verbessern.
V123 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):26
Organerhaltende, quadrimodale Therapie von T1–2N0M0 Harnblasenkarzinomen: Spättoxizität und Lebensqualität nach transurethraler Resektion und simultaner Radiochemotherapie kombiniert mit regionaler Tiefenhyperthermie Wittlinger M.1, Rödel C.2, Weiss C.2, Schmidt M.1, Sauer R.1, Ott O.J.1 1 Universitätsklinikum Erlangen, Strahlenklinik, Erlangen, Germany, 2 Universitätsklinikum Frankfurt, Strahlenklinik, Frankfurt, Germany Ziel: Evaluation der Spättoxizität und Lebensqualität nach quadrimodaler Therapie mit transurethraler Resektion (TUR) und nachfolgender simultaner Radiochemotherapie kombiniert mit regionaler Tiefenhyperthermie bei T1-2N0M0 Harnblasenkarzinomen. Patienten und Methoden: Zwischen 11/2003 und 09/2006 wurden 38 Patienten in diese Phase II-Studie eingebracht. Die Patienten erhielten nach transurethraler Resektion eine
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perkutane Radiotherapie der Harnblase und der pelvinen Lymphabflussgebiete bis 50.4 Gy (ED 1.8 Gy, Range 50.4-54); anschließend eine lokale Dosisaufsättigung der Harnblase bis zu einer medianen Gesamtreferenzdosis von 57.6 Gy (ED 1.8 Gy; Range 54-61.3). Die mittlere Gesamtbehandlungszeit betrug 45 Tage (Range 41-56). 95% (36/38) der Patienten erhielten eine radiosensibilisierende Chemotherapie, üblicherweise mit Cisplatin und 5-FU in der 1. und 5. Bestrahlungswoche. Während der Radiotherapie wurde die regionale Tiefenhyperthermie einmal wöchentlich mit dem BSD 2000•3D/PC-Hyperthermiesystem durchgeführt. Die Remissionsqualität wurde 6 Wochen nach Behandlungsabschluss mittels ReTUR beurteilt, die lokale Kontrolle durch regelmäßige Zystoskopien kontrolliert. Die Bewertung der Spättoxizität erfolgte anhand des LENTSoma Scores. Die Lebensqualität wurde mittels Fragebögen evaluiert. Ergebnisse: Die mediane Nachbeobachtungszeit lag bei 29 Monaten (Range 12-47). Das mediane Alter betrug 67 Jahre (Range 38-82). Die mediane Anzahl der Hyperthermie-Fraktionen betrug 5 (Range 1-7). Die komplette Remissionsrate zum Zeitpunkt der Re-TUR war 95% (36/38). Zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung betrug die Blasenerhaltrate 97% (37/38). Spättoxizität: Eine reduzierte Blasenkapazität Grad 3-4 trat bei 21% (5 von 24 auswertbaren Patienten), eine Miktionsfrequenz Grad 3-4 bei 27% (8/30) auf. Dysurie Grad 3 wurde bei 3% (1/30) beobachtet, hinsichtlich des Stuhlgangs war keine Grad 3 oder 4 Toxizität zu verzeichnen. Lebensqualität: 75% (18/24) waren mit der Blasenfunktion mehr als zufrieden, nur ein Patient (4%) war mit dem Therapieergebnis unzufrieden. Schlussfolgerung: Die quadrimodale Therapie von T1-2N0M0 Harnblasenkarzinomen resultiert bis dato in einer hohen Blasenerhaltrate. Trotz der reduzierten Blasenkapazität mit erhöhter Miktionsfrequenz zeigt sich eine hohe Patientenzufriedenheit bezüglich der Blasenfunktion. Zur endgültigen Bewertung der Ergebnisse ist jedoch eine längere Nachbeobachtungszeit erforderlich.
V124 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):26
Dosiseskalation beim primär lokalisierten Prostatakarzinom – signifikante Verbesserung des Therapieerfolges: Unizentrische Auswertung von 778 Patienten Goldner G.1, Pötter R.1 1 Medizinische Universität Wien, Klinik f. Strahlentherapie, Wien, Austria Ziel: Der Dosiseffekt bei der Behandlung des lokalisierten Prostatakarzinoms ist durch zahlreiche randomisierte Eskalations-Studien belegt. Innerhalb der letzten 10 Jahre wurde daher die applizierte Dosis an unserer Abteilung sukzessiv gesteigert. Erstmalig sollen die Daten bezüglich des Therapieansprechens und der Spätnebenwirkungen präsentiert werden. Methodik: Alle 778 Patienten hatten ein primär lokalisiertes Prostata-CA (T1-3N0xM0x; maximaler PSA £ 50ng/ml) und wurden mittels 3D-CRT (4 Felder Becken-Box) mit/ohne begleitender Hormonblockade (HT) kleinvolumig bestrahlt. Die Dosis betrug 66Gy (1994-1998), 70Gy (1998-2003), 74Gy (1998-2007). Die späten gastrointestinalen und urogenitalen Nebenwirkungen (EORTC/RTOG) sowie die bNED-Raten (biochemisch rezidivfreie Rate; ASTRO-Definition) wurden evaluiert. Für die multivariate Analyse wurden folgende Parameter herangezogen: Alter, T-Stadium, Gleason-Score (Gl2-6 vs. 7-10), PSA (<10ng/ml; 10-20ng/ml; >20ng/ml), Dauer der Hormontherapie, Strahlendosis (66Gy, 70Gy, 74Gy). Weiters wurden multivariate Analysen mit den Co-variablen Risikogruppe (niedrig, intermediär, hoch) bzw. der Lymphknotenbefallswahrscheinlichkeit nach Roach (<15% vs. ³ 15%) durchgeführt. Ergebnisse: Das mediane Follow up betrug 39 (3-156) Monate. Die Verteilung bezüglich Niedrig-; Intermediär- und Hochrisikopatienten war wie folgt: in der 66Gy-Gruppe (n=202): 22%; 45%; 32%; in der 70Gy-Gruppe (n=220): 38%; 52%; 9%; in der 74Gy-Gruppe (n=356): 25%; 44%; 31%. Der Anteil der Patienten mit begleitender Hormontherapie lag bei: 56% (66Gy-Gruppe), 71% (70Gy-Gruppe) bzw. 77% (74Gy-Gruppe). Maximale späte gastrointestinale Nebenwirkungen Grad ³ 2 fanden sich bei 12% (66Gy), 16% (70Gy) und 14% (74Gy) - keine Signifikanzen. Maximale späte urogenitale Nebenwirkungen Grad ³ 2 fanden sich bei 11% (66Gy), 19% (70Gy) und 13% (74Gy) - lediglich 66Gy vs. 70Gy signifikant (p=0,03).
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Vorträge / Urologie
Die 5 Jahres bNED-Raten betrugen: 44% (66Gy) 66% (70Gy) und 78% (74Gy) - p=0,03 (66Gy vs. 70Gy); p<0,001 (66Gy vs. 74Gy); p=0,015 (70Gy vs. 74Gy). Die Daten der multivariaten Analysen werden im Detail auf der DEGRO/ÖGRO 2008 präsentiert. Schlussfolgerung: Eine Dosiseskalation von 66Gy auf 74Gy (12% mehr Dosis) resultierte in einer signifikanten Steigerung der Tumorkontrolle von 44% auf 78% (>75% Verbesserung) 5 Jahre nach Therapie ohne dabei die Toxizität signifikant zu erhöhen.
V125 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):27
Prospektive Erfassung von Lebensqualität und Toxizität der HDR-Brachytherapie als interstitieller Boost bei der Behandlung des Prostatakarzinoms Derakhshani P.1, Neubauer S.1, Weise C.2, Spira G.2 1 Westdeutsches Prostatazentrum, Abteilung für Urologie, Klinik am Ring, Köln, Germany, 2Westdeutsches Prostatazentrum, Abteilung für Radioonkologie, Klinik am Ring, Köln, Germany Einleitung und Zielsetzung : Wir berichten über die Ergebnisse, Toxizität und Lebensqualität (QoL) der definitiven Strahlenbehandlung bei Patienten mit lokalisiertem Prostatakarzinom mittlerer oder hoher Risikogruppe. Alle Patienten wurden mittels high-dose-rate (HDR) -Brachytherapie als interstitiellem Boost zusätzlich zu einer externen Radiatio (EBR) behandelt. Material und Methoden: Zwischen April 2003 und Dezember 2006 wurden 416 Patienten in unserer Institution mittels HDR-Brachytherapie in der Afterloading-Technik als Boost zur 3D-konformalen EBR (50,4 Gy) behandelt. 7,8% der Patienten wurden in die niedrig-Risiko-Gruppe nach AUA, 40,1% in die mittlere-Risiko-Gruppe und 52,1% in die hoch-Risiko-Gruppe eingestuft. 53% der Patienten erhielten neoadjuvant und adjuvant eine antiandrogene Therapie. Die Patienten wurden im Hinblick auf den PSA-Verlauf, QoL, Miktion sowie Sexualfunktion untersucht. Validierte Fragebögen (IPSS; EORTC QLQ C30, PR25-Prostata-Modul, IIEF5) dienten der Erfassung der Parameter prospektiv vor Therapie sowie 1, 3, 6, 12 und 24 Monate nach der Behandlung. Ergebnisse: Das mediane Follow-Up der Patienten war 34 Monate (12-56 Monate). Für die Patienten mit mittlerem und hohem Risiko verringerte sich der mediane PSA-Wert von initial 11 ng/ml auf 0,15 ng/ml nach 36 Monaten. Die biochemische Rezidivfreiheitsrate nach 3 Jahren für die hormonnaiven Patienten, gemäß der Definition der ASTRO, betrug 87%. Bei einem mittlerem IPSS-Score von 8,9 vor Therapie zeigte sich 3, 6 und 12 Monate nach HDR-Brachytherapie eine Verschlechterung mit Stabilisierung auf IPSS Werte von 10,6, 9,3 und 10,3. Der im PR25 ermittelte „Urinary Bother Score“ (UB) betrug unmittelbar nach der HDR 30,2, verbesserte sich aber deutlich im Laufe der folgenden zwölf Monate (Mittelwert UB 23,6) und erreichte nach 24 Monaten fast Ausgangswerte (UB Mittelwert 19,1). Es gab keine Veränderungen der Darmfunktion (BF) im gesamten Patientenkollektiv (vor HDR mittlerer Score 4,1, nach HDR mittlerer Score 5,8). Der allgemeine Gesundheitszustand (GHS) vor Therapie war ausgezeichnet (mittlerer Score 72,4) und zeigte nur eine geringfügige Verschlechterung über den gesamten Nachbeobachtungszeitraum (Mittelwert 67,3). 24 Monate nach HDR-Brachytherapie erreichte der GHS ein stabiles Niveau von 69,8. Schlussfolgerungen: Die kombinierte Strahlenbehandlung mittels HDRBrachytherapie als interstitieller Boost für das Prostatakarzinom mit mittlerem und hohem Risikoprofil führt zu ausgezeichneter biochemischer Kontrolle und Lebensqualität bei geringen Akut- oder Spätkomplikationen.
V126 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):27
Prospektive Analyse der langfristigen gesundheitsrelevanten Lebensqualität nach definitiver LDR-Brachytherapie der Prostata Derakhshani P.1, Spira G.2, Weise C.2, Neubauer S.1 1 Westdeutsches Prostatazentrum, Abteilung für Urologie, Klinik am Ring, Köln, Germany, 2Westdeutsches Prostatazentrum, Abteilung für Radioonkologie, Klinik am Ring, Köln, Germany Hintergrund und Zweck: Die zu erwartenden Einflüsse auf die Lebensqualität sind wichtige Kriterien vor der Therapieentscheidung für Pati-
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
enten mit lokal begrenztem Prostatakarzinom. Ziel der Studie war es anhand von validierten Fragebögen langfristiger Veränderungen von Lebensqualität (QoL), Miktion, Darmfunktion und Sexualfunktion nach permanenter LDR-Brachytherapie (PB) zu erfassen. Material und Methoden: Es wurden zwischen Dezember 2000 und Juni 2006 939 Patienten mit einer PB (125-Jod-Seeds) in unserer Institution behandelt. Aus diesem Kollektiv wurden 506 konsekutive Patienten (behandelt zwischen Juli 2004 und Juni 2006) in Hinblick auf ihre Lebensqualität, sowie ihre Miktion- und Sexualfunktion prospektiv untersucht. Validierte Fragebögen (IPSS, EORTC QLQ-C30, PR25-Prostata - Modul, IIEF5) wurden an die Patienten vor sowie 1, 3, 6, 12, 24, und 36 Monate nach der Behandlung verteilt. Ergebnisse: Die mediane Nachbeobachtungszeit der Patienten betrug 32,4 Monate (Range: 16 bis 41 Monate). Die Miktion (vor PB mittlerer IPSS 6,7) war 3 und 6 Monate nach PB deutlich verschlechtert (Mittelwert IPSS 13,2/9,9), erreichte aber nach 12 Monaten das Ausgangsniveau (Mittelwert IPSS 8,2). Die Miktionssymptomatik im PR25 zeigte 3 und 6 Monate nach PB eine signifikante Verschlechterung, lag aber nach 12 Monaten wieder auf Ausgangsniveau. 67,7% der Patienten hatten im IIEF5 eine normale erektile Funktion vor PB. Bei den potenten Patienten wurde eine erektile Dysfunktion 12, 24 und 36 Monate nach PB bei 35,3%, 31,8% und 33% festgestellt. Der allgemeine Gesundheitszustand (GHS) vor PB war ausgezeichnet (mittlerer Wert 88,85) und blieb nach PB durchgehend stabil (mittlerer Wert 89,82). Es gab keine Veränderungen der Darmfunktion (BF) im gesamten Beobachtungszeitraum (vor PB mittlerer Wert 3,06, nach PB mittlerer Wert 5,1). Schlussfolgerungen: Der allgemeine Gesundheitszustand und die Lebensqualität der Patienten nach einer PB bleiben insgesamt exzellent. Die Rate der erektilen Dysfunktion bleibt langfristig stabil. Unserer Studie zeigt, dass die PB nur zu einer vorübergehenden Verschlechterung der Miktionsfunktion führt.
V127 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):27
Rezidivfreies Überleben und dosimetrische Ergebnisse von Patienten mit lokal begrenztem Prostatakarzinom nach interstitieller 125-Iod-LDR-Brachytherapie Neubauer S.1, Derakhshani P.1, Weise C.2, Spira G.2 1 Westdeutsches Prostatazentrum, Abteilung für Urologie, Klinik am Ring, Köln, Germany, 2Westdeutsches Prostatazentrum, Abteilung für Radioonkologie, Klinik am Ring, Köln, Germany Einleitung und Zielsetzung: Wir berichten über die lokale Tumorkontrolle und korrelieren diese zu dosimetrischen Daten bei Patienten mit lokal begrenztem Prostatakarzinom nach 125-Iod LDR-Monotherapie. Es handelt sich hierbei um vorläufige Daten des PSA-Verlaufs mit einem Follow-Up von bis zu 7 Jahren. Material und Methoden: 651 Patienten mit lokal begrenztem Prostatakarzinom im Stadium T1 und T2 erhielten zwischen Dezember 2000 und Dezember 2004 eine perineale Seedimplantation mit realtime-modifizierter intraoperativer Dosisplanung als Monotherapie. Davon gehörten 501 (76,9%) Patienten zur Gruppe mit niedrigem Risiko nach ASTRO-Definition, 148 (22,8%) hatten ein mittleres Risiko und 2 (0,3%) waren in der Hochrisikogruppe. 599 Patienten (92%) wiesen ein Prostatakarzinom mit Gleason-Score 6 oder weniger auf, die Verteilung der klinischen Stadien war 2,4% T1a-b, 68,7% T1c, 27,8% T2a und 1,1% T2b. Ergebnisse: Die mediane Nachbeobachtungszeit war 52,7 Monate (Range: 35.3-84.0). Das 5-Jahres-PSA-rezidivfreie Überleben (PRFS) für Patienten mit niedrigem und mittleren Risiko betrug 97,5% und 94%. Es wurden eine mediane V100-Prostata von 98% und eine mediane D90-Prostata von 177 Gy erreicht. Die D90-Prostata war >130/140/150/160 Gy in 98,2/93,9/90,4 und 85,6% der Patienten. Die mediane D30-Urethra betrug 199,3 Gy und die mediane D10-Rektum 88,2 Gy. Patienten mit PSA-Rezidiv hatten eine mediane D90-Prostata von 167,8 Gy, bei Patienten ohne Rezidiv betrug sie im median 175,9 Gy. Die Patienten wurden nach PSANadir <0,5 oder >0,5 ng/ml stratifiziert (98,2% und 87,6%). Eine Subanalyse der Gruppe mit niedrigem Risiko zeigte ein 5-Jahres PRFS für PSANadir <0,5 oder >0,5 ng/ml von 97,9% und 92,1%. Schlussfolgerung: Unsere Untersuchung zeigte eine Korrelation der Ergebnisse nach LDR-Brachytherapie mit initialem PSA-Wert, Tumor Stadium, Gleason-Score und dosimetrischer Qualität. Ein PSA-Nadir <0,5 ng/ml korrelierte mit langfristiger PSA-Rezidivfreiheit. In unserer Serie war die D90-Prostata, als Merkmal der Qualität einer Implantation, der stärkste prognostische Faktor. Die Verwendung einer realtime-modifi-
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Vorträge / Urologie
zierten intraoperativen Dosisplanung optimiert die Dosiseskalation der Prostata und ermöglicht ein optimales therapeutisches Verhältnis zwischen Prostata und Risikoorganen. Die biochemische Kontrolle nach 5 Jahren war hervorragend und zeigt, dass die amerikanischen Daten von europäischen Zentren mit hohen Implantationszahlen reproduziert werden können.
V128 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):28
Unterschiedliche Lebensqualität von Prostatakarzinompatienten mit zunehmendem Alter vor definitiver Therapie Pinkawa M.1, Fischedick K.1, Gagel B.1, Piroth M.D.1, Asadpour B.1, Holy R.1, Klotz J.1, Borchers H.2, Jakse G.2, Eble M.J.1 1 Universitätsklinikum RWTH Aachen, Klinik für Strahlentherapie, Aachen, Germany, 2Universitätsklinikum RWTH Aachen, Klinik für Urologie, Aachen, Germany Fragestellungen: Die Interpretation von vergleichenden Studien der definitiven Therapie des Prostatakarzinoms (z.B. radikale Prostatektomie vs. Radiotherapie) ist meist durch ein unterschiedliches Altersspektrum erschwert. Ebenso können nach einer Radiotherapie altersbedingte Veränderungen der Lebensqualität nur schwer von strahlenbedingten Veränderungen unterschieden werden. Diese Untersuchung soll eine bessere Einschätzung dieser altersbedingten Veränderungen ermöglichen. Methodik: Die Lebensqualität von 528 Patienten mit lokal begrenztem Prostatakarzinom wurde vor der Durchführung einer definitiven Therapie mittels eines validierten Fragebogens (Expanded Prostate Cancer Index Composite) untersucht. Es erfolgte eine Einteilung in die Altersgruppen bis 65 (AG1), 66-70 (AG2), 71-75 (AG3) und >75 Jahre (AG4). Die Punktwerte (jeweils Funktions- und Belastungswerte in den Domänen Wasserlassen, Stuhlgang, Sexualität und hormonelle Funktion) wurden linear in eine Skala zwischen 0 und 100 umgerechnet - höhere Werte entsprechen einer besseren Lebensqualität. Mittlere Veränderungen unter 5 Punkten werden als klinisch irrelevant eingestuft. Die Bewertung der Sexualität und der hormonellen Funktion erfolgte nur für Patienten ohne eine neoadjuvante Hormontherapie (n=336). Ergebnisse: Mit zunehmendem Lebensalter trat eine Harninkontinenz häufiger auf (Funktionswerte von 92 / 88 / 85 / 87 - Angabe von mittleren Werten in der Reihenfolge AG1 / 2 / 3 / 4) - es wurde eine komplette Urinkontrolle in 78% / 72% / 64% / 58% angegeben (p<0,01). Besonders deutlich war die Abnahme der Funktionswerte für die Sexualität (48 / 43 / 35 / 30) - mit ausreichenden Erektionen für Geschlechtsverkehr in 68% / 50% / 36% / 32% (p<0,01); d.h. Abnahme des Anteils mit ausreichenden Erektionen um >1/3 im Vergleich von AG1 vs. 2 und AG2 vs. 3. Der Anteil der Patienten mit mindestens einer Komorbidität war in AG1 am kleinsten (48% vs. 66%/68%/63% in AG2/3/4; p<0,05). In der multivariaten Analyse zeigte sich ein unabhängiger Einfluß des Alters und der Komorbiditäten auf die Harninkontinenz, speziell des Diabetes auf die Belastung durch Beschwerden beim Wasserlassen, und sowohl des Alters als auch des Diabetes auf die Sexualität (Funktion und Belastung). Die Werte in der Rektumdomäne wurden weder durch das Alter noch durch Komorbiditäten signifikant beeinflusst. Schlussfolgerungen: Bei der Beurteilung von vergleichenden Studien bzw. Verlaufsbeobachtungen von Patienten mit einem Prostatakarzinom ist altersbedingt (und unabhängig auch komorbiditätsbedingt) eine Zunahme der Harninkontinenz und eine Abnahme der Sexualität zu berücksichtigen.
loge zu einer erneuten biochemischen Remission führen. Langzeitdaten zur Rezidivrate und zum Überleben dieser Patienten werden vorgestellt. Material und Methoden: 133 Patienten mit biochemischem Rezidiv nach radikaler Prostatektomie wurden zwischen 12/1993 und 12/2002 in unserer Klinik behandelt. Alle Patienten erhielten eine konformalen Strahlentherapie (CRT) der Prostataloge (mediane Dosis 64,8 Gy, 50,4 - 66,6 Gy) ohne Bestrahlung des pelvinen Lymphabflussgebietes. 20% der Patienten wurden mit einer kurzzeitigen neoadjuvante Hormontherapie behandelt. Ein biochemisches Rezidiv nach Salvage-CRT wurde als ein Anstieg des PSA-Wertes über 0,2 ng/ml gewertet. Ergebnisse: Das mediane Follow-Up beträgt 70 Monate (13-130 M.). TStadien: T1 1%, T2 39%, T3 56%, T4 5%; Grading: G1 5%, G2 63%, G3 32%; initialer PSA-Wert (iPSA), Median: 11,0 ng/ml (2,4 - 220 ng/ml). Bei 82% der Patienten kam es durch die CRT zu einer Reduktion des PSAWertes, bei 59% fiel er unter 0,2 ng/ml. Die biochemische Kontrollrate beträgt 39% nach 5 Jahren, die Rate an Fernmetastasen 15% und das Gesamtüberleben 89%. Univariat negative Einflussfaktoren für das biochemisch rezidivfreie Überleben (bNED) nach CRT sind: höheres T-Stadium (p=0,004), Infiltration der Samenblasen (p<0,001), höheres Grading (p=0,011), iPSA > 10 ng/ml (p=0,002), PSA-Nadir post OP > 0,2 ng/ml (p=0,001), PSA vor CRT (> 1 vs. 0,5 - 1 vs. 0,2 - 0,5 vs. < 0,2 ng/ml; p<0,001), PSA Nadir nach CRT (> 0,2 vs. 0,1 - 0,2 vs. 0,05 - 0,1 vs. < 0,05 ng/ml; p<0,001). Multivariate Einflussfaktoren: Samenblaseninfiltration (p<0,001) und PSA Nadir nach RT (p=0,003). Univariat negative Einflussfaktoren für das Gesamtüberleben nach CRT sind: Infiltration der Samenblasen (p=0,013), höheres Grading (p=0,046), iPSA > 20 ng/ml (p=0,008), PSA vor CRT > 1 ng/ml (p=0,039), PSA Nadir nach CRT > 0,05 ng/ml (p=0,011). Multivariate Einflussfaktoren: Grading (p=0,004), PSA Nadir nach CRT (p=0,012) und neoadjuvante Hormontherapie (p=0,029). Zusammenfassung: Bei knapp 40% der Patienten mit PSA Rezidiv nach radikaler Prostatektomie führt eine konformale Bestrahlung der Prostataloge zu einer langfristigen biochemischen Kontrolle. Die CRT sollte bei einem eindeutigen PSA Anstieg zügig eingeleitet werden. Lediglich die zahlenmäßig kleinen Gruppen von Patienten mit iPSA> 50 ng/ml oder PSA vor CRT > 10 ng/ml oder einer Kombination von Risikofaktoren (G3 Tumoren + Infiltration der Samenblasen + iPSA > 20 ng/ml + PSA vor CRT > 1 ng/ml) profitieren nicht von der Salvage Bestrahlung.
V129 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):28
Biochemisches Rezidiv nach radikaler Prostatektomie: Rezidivrate und Überleben nach Salvage-Strahlentherapie Geinitz H.1, Riegel M.1, Thamm R.1, Astner S.T.1, Lewerenz C.1, Zimmermann F.1, Busch R.2, Molls M.1 1 Technische Universität München, Klinik für Strahlentherapie und Radiologische Onkologie, München, Germany, 2Technische Universität München, Institut für Medizinische Statistik, München, Germany Hintergrund: Bei einem isolierten PSA-Anstieg nach radikaler Prostatektomie eines Prostatakarzinoms kann eine Strahlentherapie der Prostata-
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Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Vorträge / Gastrointestinal / IT, Qualitätsmanagement
V130 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):29
Extracranielle stereotaktische Strahlentherapie (ESRT) in der Behandlung inoperabler Klatskintumoren – Ergebnisse einer bizentrischen Phase I Studie Ernst I.1, Luecking P.S.2, Beckers E.2, Kraxner P.1, Moustakis C.1, Roth A.2, Wieland-Peiler H.1, Schulz U.2, Weckesser M.3, Boelling T.1, Willich N.1, Koenemann S.1 1 Universitätsklinik Münster, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie Radioonkologie -, Münster, Germany, 2Helios Klinikum Krefeld, akadem. Lehrkrankenhaus der Universität Düsseldorf, Strahlentherapie und Rad. Onkologie, Krefeld, Germany, 3Universitätsklinik Münster, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Münster, Germany Fragestellung: Evaluation von outcome und Toxizität der ESRT bei Patienten mit fortgeschrittenen Klatskintumoren Methodik: Im Zeitraum von 10/04 bis 12/07 erhielten 12 Patienten (8 = m, 4 = w) mit histologisch gesicherten inoperablen Klatskintumoren vom Stadium Bismuth IV und ausreichender Leberfunktion eine ESRT. Zur Immobilisierung wurden der Bodyframe ® (Krefeld) bzw. das Bodyfix ® System (Münster) verwandt. Planung und Durchführung erfolgten gemäß der DEGRO - Leitlinie zur ESRT, dosiert wurde mit 3 x 12,5 Gy auf die das PTV umschließende 65%-Isodose. Zur Bestrahlungsplanung und Evaluation wurden jeweils ein MRT der Leber nativ und mit Kontrastmittel (frühe/portalvenöse/späte Phase) vor Radiatio und in Abständen von zunächst 4 - 6 Wochen, ab der zweiten Nachuntersuchung von drei Monaten durchgeführt. In der Münsteraner Gruppe erfolgten zusätzlich PET/CT. Prä - und posttherapeutisch wurden in regelmäßigen Abständen klinische Untersuchungen, symptomorientierte Diagnostik sowie Transaminasen und Bilirubinwerte erfasst. Ergebnisse: Bei allen Patienten konnte die Therapie protokollgerecht appliziert werden. Die Volumina der PTV betrugen 61 - 480 ccm. Outcome: Insgesamt beträgt die mediane Überlebenszeit 12 Monate, wobei 3/12 Patienten nicht tumorbedingt verstorben sind. Für die anderen 9/12 Patienten ergibt sich eine mediane Überlebenzeit von 15 Monaten (95%CI: 10,5 19,5). 0/12 Patienten erlitten ein Rezidiv im Bestrahlungsfeld.Toxizität: Duodenitis Grad II bei 1/12 der Patienten(p); Gastritis Grad I bei 2/12 p; passagere Erhöhung der Transaminasen bei 9/12 p; 7/12 p gaben vermehrte Müdigkeit in den ersten 4 Wochen post radiatio an. Schlussfolgerung: Entgegen den Ergebnissen anderer Therapieoptionen bei fortgeschrittenen Klatskintumoren zeigen die vorliegenden Daten eine hohe lokale Effektivität der ESRT bei moderaten Nebenwirkungen. In einer sich anschließenden Studie soll durch Adaption der Bestrahlungsplanung an funktionelle Bildgebung die Möglichkeit einer Senkung der Toxizität untersucht werden.
V131 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):29
Polo-like kinase 1 (Plk1) as a predictive marker for treatment response to neoadjuvant radiochemotherapy in patients with rectal cancer Capalbo G.1, Bashary R.1, Rödel F.1, Spänkuch B.2, Rödel C.1, Strebhardt K.2 1 University of Frankfurt am Main, Department of Radiotherapy and Oncology, Frankfurt am Main, Germany, 2University of Frankfurt am Main, Department of Gynaecology and Obstetrics, Frankfurt am Main, Germany Purpose: Expression of Polo-like kinase-1 (Plk1), which has several functions in mitotic progression, is elevated in a broad range of human tumors. Aberrant expression of Plk1 promotes aggressive proliferation of malignant cells by inhibiting tumor suppressors and overriding cellular checkpoints, indicating its tight involvement in carcinogenesis. Moreover, Plk1 is involved in the resistance of tumor cells towards chemotherapy. The aim of the present study was to evaluate a putative role of Plk1 in radiation response. Methods: Plk1 expression was either evaluated by immunochistochemistry on pre-treatment biopsies (n= 48) or Affymetrix HG133 microarray analysis on tumor specimens (n=20) of patients with adenocarcinoma of the rectum treated with neoadjuvant radiochemotherapy 8 (RCT). Furthermore, Plk1 expression was analysed in three colorectal cell lines of low (SW480), intermediate (HCT-15) and high radiosensitivity (SW 48) by western blotanalysis and quantitative TaqMan-PCR.
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Results: In patients, Plk1 was overexpressed on the level of mRNA in cancerous tissue as compared to circumjacent mucosa. Furthermore, high Plk1 immunoreactivity was found in 65% of 48 rectal cancer biopsies and was associated with a more aggressive behaviour of the tumor. Conversely, low Plk1 expression was significantly related to an increased disease free survival rate following neoadjuvant RCT and surgical resection. In-vitro analysis revealed a higher spontaneous expression and a pronounced induction of Plk1 48h after irradiation in radioresistant SW480 and HCT-15 colorectal cells, whereas Plk1 was merely undetectable in the radiosensitive line SW48. Conclusion: Plk1 may provide a novel predictive marker for tumor response to preoperative RCT. Furthermore, strategies to exploit Plk1 as a therapeutic target may emerge as a novel treatment option to increase sensitivity towards irradiation in colorectal cancer.
V132 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):29
Spontane und radiogen induzierte Zweittumore nach kurativer Beckenbestrahlung: Langjährige Nachbeobachtung von 700 Patienten Welte B.1, Suhr P.1, Wiegel T.1 1 Universitätsklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Ulm, Germany Fragestellung: Ziel der Untersuchung war die Ermittlung von Inzidenz und Latenz sekundärer Tumorerkrankungen bei Patienten nach Beckenbestrahlung. Die Erhebung erfolgte im eigenen, mono-institutionellen Patientenkollektiv und bezog sich auf einen Behandlungszeitraum, der 26-12 J. zurücklag. Methode: In der Klinik für Strahlentherapie der Universität Ulm werden Therapie, Nachsorge und Verlauf der bestrahlten Patienten in einer Datenbank erfasst. Daraus wurden Patienten ausgewählt, die im Zeitraum 1981- 1995 eine typische großvolumige Beckenbestrahlung in kurativer Intention erhalten hatten. Das Datenmaterial wurde in allen Fällen durch Nachforderung von Unterlagen oder durch telefonische Anfragen bei den Patienten selbst, bei Angehörigen oder Ärzten zum Stand Dezember 2007 aktualisiert. Ergebnis: Im Zeitraum 1981-95 wurden 700 Pat. (248 m, 452 w) mit einem medianen Alter von 65 Jahren (4 - 86 J.) in kurativer Intention großvolumig am Becken bestrahlt. Die Strahlentherapie war überwiegend aufgrund von Karzinomen, vereinzelt auch Sarkomen, folgender Organe indiziert: Uterus u. Zervix/Vulva u. Vagina (50%/3%), Rektum u. Anus (26%), Prostata (18%), Harnblase (3%). Die Bestrahlungsfelder wiesen vorwiegend klassische Feldbegrenzungen auf (craniale FG: LWK 5, caudale FG: ca. Sitzbeinhöcker). Die meisten Pat. hatten Gesamtdosen von 50-60 Gy erhalten (keine GD < 40 Gy). Die Pat. wurden zwischen 0,1 J. und 26,4 J. nachbeobachtet, im Median 7,0 Jahre. Viele Todesfälle aufgrund der Primärerkrankung ereigneten sich bei Tumoren von Harnblase (med. Überleben 1 J.), Zervix (med. Ü. 5 J.) und Rektum (med. Ü. 5 J.). Eine gute Prognose hatten Tumore des Anus (med.Ü. 8,5 J.) und des Korpus uteri (med.Ü. 14 J.). 279 Pat. wurden mehr als 10 J., 42 Pat. mehr als 20 J. nachbeobachtet. In der Nachbeobachtungszeit wurden 31 Zweittumore im vorbestrahlten Becken festgestellt, daneben 2 systemische Neoplasien mit fraglicher Assoziation zum Becken (MDS, CLL). Die Zweittumore traten mit einer Latenz von 1,4-22,2 J. nach der Beckenbestrahlung auf, im Median 8,1 Jahre. Die Inzidenz an Zweittumoren im Becken wurde im Gesamtkollektiv der 700 Patienten nach Kaplan-Meier ermittelt. Sie betrug nach 5 Jahren 2%, nach 10 J. 4%, nach 20 J. 13%. Schlussfolgerung: Von 1981-95 wurden in Ulm 700 Patienten in kurativer Intention großvolumig am Becken bestrahlt. Die Patienten wurden bis Dez. 2007 im Median 7 Jahre nachbeobachtet (0,1-26,4 J., 42 Pat. mit > 20 J. follow up). Das 5-J.-Überleben aller Pat. lag bei 60%. Mit einer medianen Latenz von 8,1 J. traten bisher 31 Zweitmalignome des Beckens auf, daneben 2 systemische Erkrankungen. Nach 10 Jahren ergibt sich eine Zweittumor-Inzidenz von 4%, nach 20 Jahren von 13%. Eine Differenzierung zwischen spontan aufgetretenen zweiten Tumorerkrankungen und radiogen induzierten Sekundärtumoren wird durch einen epidemiologischen Vergleich mit einem nicht am Becken bestrahlten Kontrollkollektiv angestrebt.
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Vorträge / Gastrointestinal / IT, Qualitätsmanagement
V133 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):30
Gesundheits- und krankheitsspezifische Lebensqualität bei Patienten mit Analkarzinom nach kombinierter Radiochemotherapie Welzel G.1, Hägele V.1, Helling A.1, Wenz F.1, Mai S.K.1 1 Universitätsklinikum Mannheim, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Mannheim, Germany Fragestellung: Da das Analkarzinom mit einer kombinierten Radiochemotherapie (RChT) in den meisten Fällen geheilt werden kann, gilt der Lebensqualität in der posttherapeutischen Phase besonderes Interesse. Die vorliegende Arbeit untersucht die gesundheits- und krankheitsspezifische Lebensqualität (LQ) bei Patienten mit Analkarzinom nach kombinierter Radiochemotherapie. Methodik: Eingeschlossen wurden 88 Patienten, die zwischen 11/199005/2006 mit einer kombinierten RChT behandelt wurden. Nach Ausschluss aller Patienten, die bis 10/2006 verstorben (n = 15) bzw. nicht mehr erreichbar waren (n = 4), wurden 69 Patienten postalisch kontaktiert. 52 Patienten (37 weiblich, 15 männlich) konnten in die Studie eingeschlossen werden. Alle Patienten wurden mit einer kombinierten RChT nach Cummings/EORTC-Schema (n = 7) bzw. RTOG/ECOC-Schema (n = 45) behandelt (mediane Gesamtdosis Radiotherapie: 50.4 Gy). Die LQ wurde mit standardisierten und validierten Fragebögen der EORTC gemessen. Die gesundheitsbezogene LQ wurde mit dem QLQ-C30, die krankheitsspezifische LQ mit dem Zusatzmodul für kolorektale Tumore QLQ-CR38 erfasst. Das Durchschnittsalter beträgt 62,0 ± 12,5 Jahre bei einer medianen Nachbeobachtungszeit von 36 (5-137) Monaten. Ergebnisse: Die globale, gesundheitsbezogene LQ ist mit 60,4 vergleichbar zur gesunden Normalpopulation (adjustiert nach Alter und Geschlecht). Allerdings zeigen sich deutliche Belastungen in spezifischen LQ Bereichen (grösste Differenz: Diarrhoe +34,6, finanzielle Belastung +28.8, soziale Funktion -28,9, Rollenfunktion -21,8 und emotionale Funktion 20,7; p < 0,001). Krankheitsspezifische LQ Einschränkungen gibt es v.a. in den Bereichen Körperbild (63,2), sexueller Genuss (42,6), Zukunftsperspektive (33,3), Miktionsprobleme (38,1), gastrointestinale Störungen (29,6) und weibliche/männliche Sexualprobleme (55,0/67,9). Die Korrelation zwischen gesundheitsbezogener und krankheitsspezifischer LQ ist gering (r < 0,7). Patienten mit einem Follow-up von £ 36 Monaten zeigen in 3/15 gesundheitsbezogenen und 1/12 krankheitsspezifischen Subskalen eine signifikant bessere LQ als Patienten mit einem Follow-up von > 36 Monaten (altersadjustiert). Patienten, die mit einer Gesamtdosis von £ 50.4 Gy behandelt wurden, zeigen in 5/15 gesundheitsbezogenen und 2/12 krankheitsspezifischen Subskalen eine signifikant bessere LQ als Patienten mit einer Gesamtdosis > 50.4 Gy (altersadjustiert). Schlussfolgerung: Die globale, gesundheitsbezogene LQ von Analkarzinompatienten entspricht nach kombinierter RChT der Allgemeinbevölkerung. Allerdings zeigen sich in vielen Subskalen und spezifischen Bereichen deutliche Beeinträchtigungen, die von den Patienten auch lange nach Ende der Therapie berichtet werden und zum Teil dosisabhängig sind.
V134 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):30
Qualitätssicherung der eigenen radioonkologischen Therapie durch Datenbanken (DB) – 5492 Patienten in 5 Diagnosegruppen – 10 Jahre Datenerfassung – stets automatisch aktuelle Resultate - Radioonkologie (RO) Wr. Neustadt Harder C.1, Salinger J.1, Bartnik M.1, Rohrbeck M.1, Hasenzagel C.2, Haydter M.2, Kirschner M.1, Vejda M.1, Hofbauer J.2, Pakisch B.1 1 Landesklinikum Wr. Neustadt, Abteilung für Radioonkologie / Strahlentherapie, Wr. Neustadt, Austria, 2Landesklinikum Wr. Neustadt, Abteilung für Urolgie, Wr. Neustadt, Austria Fragestellungen: Zur Evaluation der Ergebnisse und Qualität der eigenen Therapie müssen die Daten der behandelten Pat. erfasst, ausgewertet und mit den entsprechenden wissenschaftlichen Arbeiten vergleichen werden. In den meisten Radioonkologien sind DB wie z.B. Varis® etabliert und es bietet sich daher an, diese, durch Ergänzung mit anderen Programmen, zur Dokumentation und Auswertung zu nutzen.
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Methodik: In der Radioonkologie Wr. Neustadt wurden die Bestrahlungsdaten inklusive Diagnosen und ICD-Codes in den vergangenen 10 a über VARIS® erfasst. 11655 Patienten mit 20448 Bestrahlungskursen und 142439 simulierten Feldern wurden in einer selbst erstellten ACCESS®DB ausgelesen. Davon wurden mit Hilfe der eingetragenen ICD-Codes 4788 Patienten in insgesamt 5 DB ausgefiltert und entsprechenden Diagnosegruppen zugeordnet. Zusätzlich wurden 704 Patienten der Urologie eingespielt, sodass wir aktuell auf 5492 Pat zugreifen können. Diese DB bieten einen direkten Zugriff auf die elektronische Krankenakte und die Arztbriefe, so dass die rasche Ergänzung, Kontrolle und Korrektur der Daten möglich ist. Dies erfolgte zunächst retrospektiv und wird jetzt sogleich während der Nachsorgen durchgeführt. Durch die fein abgestimmte Kommunikation der verschiedenen Programme Excel®, Access®, Varis® werden die Daten stets aktualisiert ausgewertet und die Ergebnisse sofort als Powerpoint®-Datei dargestellt. Ergebnisse: Von den 5492 Patienten, die in die 5 DB extrahiert wurden, sind 1629 in der gemeinsamen DB zur primären Therapie der Prostatakarzinome (704 Patienten nach radikale Prostatektomie, 925 aus der Radioonkologie). Eine weitere DB zur Prostatalogen-Bestrahlung enthält 621 Pat. Die DB zur Mamma-Bestrahlung enthält 2184, zum Bronchial-CA 861 und zum Glioblastom 197 Patienten. Einige Pat. mussten aus einer Analyse wegen initial bestehender Zweittumore bzw. Fernmetastasen ausgeschlossen werden. Insgesamt sind 4481 im Sinne der jeweiligen Fragestellungen auswertbar. Die Zielsetzung war bei 312 Bronchial-CA-Pat initial palliativ, bei 283 kurativ; 103 davon wurden additiv nach einer Chemotherapie behandelt. 1727 der 2184 Mamma-Pat. wurden ausgewertet, 1692 mit einer kurativen und 35 mit palliativer Intention. Eine adjuvante Mamma-RT erhielten 1324 Frauen, 111 Pat. nach R1/Rx Resektion. Nach 60 Monaten war das Gesamtüberleben dieser Pat. 95% und unterschied sich damit nicht signifikant von den R0 Patientinnen. Schlussfolgerungen: Im Sinne der Qualitätssicherung wurden in der RO Wiener Neustadt selbst DB programmiert, die bereits alle Patienten der vergangenen 10 Jahre retrospektiv erfassen und noch weitere Analysen erlauben. Sie erfordern aber eine ständige, relativ einfach durchzuführende Pflege und Ergänzung der Daten. Die Ergebnisse werden in Powerpoint-Folien dargestellt, die sich automatisch aktualisieren, so dass rasch eine Übersicht über das aktuelle Outcome und die Nebenwirkungen entsteht.
V135 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):30
Die Wertigkeit web-basierten Lernens (eLearning) im Querschnittsbereich Bildgebende Verfahren, Strahlentherapie, Strahlenschutz Groß M.W.1, Farag M.1, Henzel M.1, Süße C.2, Engenhart-Cabillic R.1, Schäfer C.3 1 Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Standort Marburg, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Marburg, Germany, 2JustusLiebig-Universität Gießen, Forschungsgruppe Instruktion und Interaktive Medien (IIM), Gießen, Germany, 3Philipps Universität Marburg, Dekanat am Fachbereich Medizin, Marburg, Germany Fragestellung: Im Querschnittsbereich Bildgebende Verfahren, Strahlentherapie, Strahlenschutz (QB 11) wurden seit dem Wintersemester 2003/04 zur Vermittlung des Unterrichtsstoffes verschiedene web-basierte Lernmaterialen und Kleingruppenunterricht zu einem Blended Learning-Konzept kombiniert. Im Sommersemester 2007 wurde erstmalig ein web-basierter Lernkurs der Strahlentherapie II als begleitender Aufbaukurs für den Kleingruppenunterricht eingesetzt. Wir berichten über Akzeptanz des Lehrkonzepts und Einfluss auf die Klausurergebnisse für das Fach Strahlentherapie. Methodik: Für eine komplette Kohorte von 134 Studierenden im 3. Studienjahr kam nach einer dreiwöchigen Selbstlernphase der Kleingruppenunterricht in den Bereichen Strahlentherapie, Strahlendiagnostik, Nuklearmedizin und Strahlenbiologie/-schutz zum Einsatz. Erstmalig wurde im Sommersemester 2007 für die Strahlentherapie ein zusätzlicher weiterführender Lernkurs „Aufbaukurs Strahlentherapie“ zur Vorbereitung auf den Unterricht und die Abschlussklausur eingesetzt. Akzeptanz des Kurses und Lernwirksamkeit wurden durch einen Fragebogen bzw. durch Analyse der Klasurergebnisse evaluiert. Ergebnisse: An der Umfrage nahmen 134 Studierende teil, von denen 95% angaben, den Aufbaukurs Strahlentherapie genutzt zu haben. Über die
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Vorträge / Mamma & Gynäkologie
Hälfte dieser Personen beurteilte den Aufbaukurs positiv (54% „eher gut“, 4% „sehr gut“). In einer detaillierten Bewertung stimmten zwischen 74 und 77% der Befragten den Aussagen zu, dass der Lernkurs gut strukturiert ist, die Lehrtexte in einer verständlichen Art formuliert sind und die Übungsaufgaben zum Durchdenken des Lehrstoffes anregten. Laut Nutzungsstatistik der k-MED Lernplattform haben insgesamt 127 Studierende den Aufbaukurs mindestens einmal bearbeitet. Nach Angaben der Studierenden ergibt sich für den Aufbaukurs eine durchschnittliche Kursnutzungshäufigkeit von 1,6 Bearbeitungsdurchgängen mit einer durchschnittlichen Bearbeitungszeit von 76 Minuten. Diese intensive Nutzung des Lernkurses, aber auch seine detailliert positive Bewertung durch die Studierenden spiegelt sich ebenfalls in den guten Testatergebnissen wider, in denen rund 81% der Studierenden das Testat bestanden haben. Durch die intensive Lernkursnutzung fand sich mit 9,44 Punkten ein signifikant (P<0,05) besseres Abschneiden in der Klausur im Vergleich zum Sommersemester 2006 mit 9,02 Punkten. Schlussfolgerung: Web-basierte Lernkurse ermöglichen ein selbständiges Erarbeiten definierter Inhalte und bieten eine optimale Vorbereitung zur Online-Klausur. Sie finden als zusätzliches Lehrmedium eine breite Akzeptanz bei den Studierenden und steigern die Prüfungsgergebnisse signifikant. Daher werden derzeit auch die HTML- und PDF-Dokumente in k-med-Kurse überführt. Für die benoteten Prüfungen nach der neuen Approbationsordnung bieten sich Online-Klausuren als elegante und effektive Methode an.
V149 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):31
Analyse der Verteilung von Hochdosisarealen für Basisdaten zur inversen Planung in der intrakavitär/interstitiellen Zervixkarzinom Brachytherapie Trnkova P.1, Berger D.1, Georg D.1, Pötter R.1, Kirisits C.1 1 Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Strahlentherapie, Wien, Austria Hintergrund: Die manuelle Vorwärtsplanung für die Zervixkarzinombrachytherapy führt zu der typischen birnenförmigen Dosisverteilung mit reproduzierbaren Mustern von Hochdosisregionen. Diese räumliche Verteilung der Hochdosisareale wird mit einem herkömmlichen DVH basierten Planungskonzept nicht automatisch beachtet. Zum Beispiel werden in der Inversplanung nur Dosisgrenzwerte für Volumina und definiert konturierte Strukturen angerechnet. Diese Arbeit wird die Dosisverteilung der klinischen benutzten Behandlungspläne mit händischen optimierten Beladungsmustern, welche auf jahrelangen Traditionen basieren, auswerten. Material und Methoden: Zehn Patienten wurde für diese Studie ausgewählt - fünf mit dem Stift / Ring Applikator (S/R) behandelt und fünf mit dem Stift / Ring plus zusätzlichen Nadeln (S/R+N). Für beiden Gruppen war die vorgeschriebene Dosis 7 Gy pro Fraktion. Neben GTV, HR-CTV, IR-CTV, Blase, Rektum und Sigmoid wurde auch der Applikator außerhalb des HR-CTV für allen Patienten konturiert. Der Anteil des Applikators innerhalb des HR-CTV (~ 0.5 - 1.5 cm3) wird in das HR-CTV miteinbezogen, so wie dies in den meisten verwendeten Planungssystem derzeit gehandhabt wird. Für die Analyse der räumlichen Verteilung wurden die absoluten Größen von V100, V200 und V400 für das ganze Implantat, HRCTV und den Applikator außerhalb des HR-CTV ausgerechnet. Das Volumen bezogen auf das Implantat wird zur Berechung der Verteilung im Nachbargewebe verwendet. Ergebnisse: Für S/R Patienten ist das mittlere Volumen V100 von 84 ± 10 cm3 (Mittelwert ± 1SD) aufgeteilt in 23% im Applikator, 37% im HRCTV und 40% im Nachbargewebe. Die mittlere V200 ist 27 ± 3 cm3 mit 30%, 54% und 16% gelegen jeweils im Applikator, HR-CTV und Nachbargewebe. Die mittlere V400 ist 7 ± 1 cm3 mit der räumlichen Verteilung von jeweils 47%, 48% and 5% (0.35 cm3). Für Patienten behandelt mit S/R + N ist das mittlere Volumen V100 von 104 ± 17 cm3 aufgeteilt in 25% im Applikator, 40% im HR-CTV und 35% im Nachbargewebe. Die mittlere V200 ist 32 ± 4 cm3 mit der räumlichen Verteilung von jeweils 36%, 52%, and 12%. Die mittlere V400 ist 7.0 ± 0.4 cm3 mit 50% im Applikator, 44% im HR-CTV und 6% (0.42 cm3) im Nachbargewebe. In einer detaillierten Darstellung liegen die 28 Gy (400%) und 14 Gy pro Fraktion (200 %) Dosisregionen im angrenzenden Gewebe in der Vaginawand, im Parametrium und im Corpus uteri. Die genaue Distribution zwischen diese drei Gewebe erfordert weitere Untersuchung. Schlussfolgerung: Für die ausgewählten Fälle ist die absolute V100 für interstitielle Brachytherapie geringfügig erhöht aber ähnlich im Falle von V200 und V400. Die räumliche Verteilung von Hochdosisregionen ist ähnlich für beide Behandlungsmodalitäten. Diese Verteilung von Hochdosisvolumina wurde viele Jahrzehnten klinisch angewandt und sollte bei Einführung von inverser Planung berücksichtigt werden.
V150 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):31
Erste Langzeitergebnisse einer Re-Bestrahlung lokoregionär rezidivierter Mammakarzinome mittels alleiniger interstitieller PDR-Brachytherapie: Eine Alternative zur Mastektomie? Kauer-Dorner D.1, Meyer-Schell K.2, Resch A.1, Geiger F.3, Galalae R.2, Pötter R.1 1 Medizinische Universität Wien, Klinik für Strahlentherapie und Biologie, Wien, Austria, 2Universitätsklinik Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Klinik für Strahlentherapie, Kiel, Germany, 3Universitätsklinik Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Klinik für allgemeine Pädiatrie, Kiel, Germany Ziel: Beurteilung von lokaler Tumorkontrolle und Verträglichkeit einer erneuten Bestrahlung nach rezidiviertem Mammakarzinom mittels interstitieller, akzelerierter Partialbrustbestrahlung im Rahmen eines brusterhaltenden Therapiekonzeptes.
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Methode: Zwischen 11/1996 und 11/2006 erhielten 41 Patientinnen mit lokoregionär rezidiviertem Mammakarzinom nach erneuter brusterhaltender Operation ihres Rezidiv- bzw. Zweittumors eine interstitielle PDRBrachytherapie im Bereich des Tumorbettes inklusive Sicherheitssaum. Die mediane Gesamtdosis betrug 50,4 Gy (range 48-60,2 Gy) bei einer Einzeldosis pro Puls von 0,6-1 Gy. Die lokale Kontrolle aller 41 Patientinnen wurde mittels Mammographie evaluiert. 22 Patientinnen (56%) erschienen langfristig zur Nachsorge. Hier wurden Spätnebenwirkungen (per LENT-Soma), Gesamtkosmetik sowie Lebensqualität (per QLQC30) erhoben. Ergebnisse: Nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 26 Monaten (range 6-120 Monate) sind 39/41 Patientinnen am Leben. 5/41 Patientinnen zeigen eine Generalisierung der Erkrankung. 2/41 Patientinnen hatten innerhalb von 12 Monaten nach PDR-Brachytherapie ein erneutes Lokalrezidiv und wurden mastektomiert. 2 Patientinnen sind innerhalb des Nachbeobachtungszeitraumes verstorben, eine Patientin davon infolge ihrer Tumorerkrankung (158 Monate nach Ersttumor, 37 Monate nach Rezidiv). Das gesamtkosmetische Ergebnis wurde von 90,1% der Patientinnen als exzellent bis zufrieden stellend bewertet, vom untersuchenden Radioonkologen jedoch nur bei 77,3%. An lokalen Spätnebenwirkungen wurde in 81,9% der Fälle eine Fibrose der betroffenen Brust diagnostiziert (22,7% Grad 1; 54,5% Grad 2; 4,5% Grad 3). Geringgradige Teleangiektasien wiesen 31,8% der Patientinnen auf (18,2% Grad 1; 13,6% Grad 2). Pigmentveränderungen zeigten 31,8% der Frauen, vorwiegend an den Ein- und Ausstichstellen. 50% der Frauen beschrieben lokale Schmerzen mit Grad 1 bzw. Grad 2, benötigten jedoch keine Medikation. Bis auf vermehrte Dyspnoe geben die Patientinnen in keiner der 15 Lebensqualitätsskalen des QLQ-C30 signifikant schlechtere Werte als die weibliche Normalbevölkerung an. Schlussfolgerung: Das Therapiekonzept aus erneuter brusterhaltender Operation und Re-Bestrahlung mittels interstitieller PDR-Brachtherapie bei lokoregionär rezidiviertem Mammakarzinom zeigt bezüglich lokaler Kontrolle und tumorfreiem Überleben nach Rezidiv, Spätnebenwirkungen und Lebensqualität viel versprechende Ergebnisse.
V151 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):32
Akzelerierte Teilbrustbestrahlung mit interstitieller Multikatheter-Brachytherapie: Ergebnisse der DeutschÖsterreichischen Phase-II-Studie Ott O.1, Hildebrandt G.2, Pötter R.3, Hammer J.4, Lotter M.1, Resch A.3, Sauer R.1, Strnad V.1 1 Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen, Germany, 2Universitätsklinikum Leipzig, Leipzig, Germany, 3Universitätsklinikum AKH Wien, Wien, Austria, 4Krankenhaus Barmherzige Schwestern Linz, Linz, Austria Ziel: Evaluierung von lokaler Kontrolle, Toxizität und des kosmetischen Ergebnisses nach akzelerierter Teilbrustbestrahlung (APBI) mit interstitieller Multikatheter-Brachytherapie des Tumorbetts nach brusterhaltender Operation. Methodik: Zwischen 11/2000 und 04/2005 wurden 274 Frauen protokollgemäß behandelt. Einschlusskriterien waren u.a. ein Tumordurchmesser £ 3 cm, axillär ein negativer Nodalstatus (pN0), eine R0-Resektion mit ³ 2 mm Sicherheitssaum, eine G1/2-Differenzierung, Hormonrezeptor-positive Tumoren, kein Nachweis einer EIC und Patientinnen mit einem Alter ³ 35 Jahre. Das Zielvolumen umfasste das Tumorbett mit einem Sicherheitssaum von mindestens 2 cm, wenn möglich. Die APBI wurde entweder mit 49,8 Gy in 83 stündlichen Pulsen (pulsed dose rate), oder bis 32,0 Gy in zwei täglichen Fraktionen à 4 Gy (high dose rate) über jeweils 4 Tage appliziert. Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 42 (9-84) Monate. Ergebnisse: Lokale Kontrolle 98.2% (269/274). Lokalrezidivfreie Überlebenswahrscheinlichkeit 99.4% und 97.7% nach 4 bzw. 5 Jahren. Perioperative Komplikationen: bakterielle Infektion des Implantats 3% (9/274), Hämatom 2% (6/274). Akuttoxizität: Radiodermatitis Grad I 4% (12/274) und Grad II 2% (6/274). Spättoxizität: Schmerz Grad I 5% (14/274) und Grad II 2% (5/274); Dyspigmentation Grad I 3% (7/274); Fibrose Grad I 14% (39/274), Grad II 10% (27/274) und Grad III 0.4% (1/274); Teleangiektasien Grad I 11% (31/274), Grad II 4% (11/274) und Grad III 2% (6/274). Exzellente oder gute Kosmetik wurde bei 92% (253/274) gefunden. Schlussfolgerung: Diese Analyse zeigt, dass die APBI nach brusterhaltender Operation mit niedriger perioperativer Komplikationsrate durchführ-
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bar, die Akuttoxizität niedrig und die Spättoxizität mild ist. Die lokale Kontrolle ist vergleichbar mit Ergebnissen nach Ganzbrustbestrahlung. Das kosmetische Ergebnis wurde bis dato durch die Brachytherapie nicht signifikant verschlechtert. Um das Potential der APBI abschließend zu beurteilen sind jedoch längere Nachbeobachtungszeiten erforderlich sowie die Ergebnisse der laufenden randomisierten Studien abzuwarten.
V152 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):32
Brusterhaltende Behandlung des Mammakarzinoms: Welche Parameter sind nach einer Standardtherapie noch relevant für die Prognose? Eine Analyse aus 2162 Patientinnen eines Schwerpunkt-Krankenhauses Hammer J.1, Track C.1, Seewald D.H.1, Spiegl K.1, Thames H.D.2, Petzer A.L.3, Langsteger W.4, Pöstlberger S.5, Bräutigam E.1 1 Krankenhaus Barmherzige Schwestern, Radio-Onkologie, Linz, Austria, 2 UT MD Anderson Cancer Center, Dept. of Biostatistics and Applied Mathematics, Houston TX,, United States of America, 3Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern, Abteilung Interne I - Hämatologie und Onkologie, Linz, Austria, 4Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern, Nuklearmedizin, Linz, Austria, 5Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern, Brustgesundheitszentrum und Chirurgische Abteilung, Linz, Austria Fragestellung: In dieser Studie werden Faktoren bzw. Patienten-Untergruppen mit hohem Risiko für die lokale Rezidivierung (LR) als auch für das krankheitsfreie Überleben (DFS) nach Standardbehandlungen mit Tumorektomie, Systemtherapie und Radiotherapie gesucht, welche möglicherweise einer aggressiveren Behandlung bedürfen. Methodik: In der Zeit von 1984 bis 1999 wurden 2162 Frauen mit Mammakarzinom im Stadium T1-2 N0-1 behandelt. Für die Endpunkte LR und DFS wurde die Methode der RPA (recursive partitioning analysis) gewählt um aus folgenden Variablen jene Faktoren zu finden, welche nach einer Standardtherapie noch immer ein signifikantes Risiko darstellen (p £ 0.05): Alter, Tumorgröße (tsize), Grading, Anzahl der positiven axillären Lymphknoten (#Npos), dem Verhältnis der Anzahl der positiven Lymphknoten zur Anzahl der exzidierten Lymphknoten (node ratio, NR), Tumor-Lokalisation (loc), Östrogen-Rezeptor-Status (ER), ProgesteronRezeptor-Status (PR), Menopausal-Status, Systemtherapie, Vorhandensein von chirurgischen Markerklips. Die relative Hazard-Ratio (RHR) wurde für diese Faktoren berechnet, ebenso die 10-Jahres-Werte für LR und DFS. Ergebnisse: Für die LR (10-J.: 5,8 %) zeigt sich das Alter hoch signifikant mit einem Grenzwert (cut-off, c-o) bei 52,5 Jahren. In weiterer Folge sind die Gabe einer Hormontherapie (HT) und die NR relevant. Ältere Frauen mit HT und lateraler loc zeigen eine 10-J.-LR-Rate von 1,4 %, jene mit zentralem und medialem Tu-Sitz (med/centr) von 3,6 % und einem RHRFaktor von 2,7. Bezüglich NR bedeutet ein c-o von 10 bzw. 12 % ein hohes Risiko für das LR. Beim DFS (10-J.: 80,7 %) ist die höchste Signifikanz gegeben in der NR bei einem c-o bei 20,5 %. Der Unterschied der beiden Gruppen beträgt 37,2 % (87,8 vs. 50,6 %). Im Weiteren sind tsize und Alter relevant. In der 4. Ebene des Regressionsbaums überrascht der PRStatus: PR pos Frauen zeigen ein 10-J.-DFS von 91,8 % versus 83,7 % für PR negative. Auch im DFS wird die loc signifikant im 5. Level: Patientinnen mit einer NR < 20,5 %, einer tsize < 18 mm, mit einem Alter von 49 und mehr Jahren und einem pos PR zeigen ein 10-J.-DFS von 94,0 %, während bei tsize von ³ 18 mm, NR < 9 %, jünger als 69,5 Jahre und einer med/cent loc das DFS nur 71,3 % beträgt (RHR-Faktor > 6). Bei Einbeziehung der NR in die Analyse ist die #Npos in keiner Weise mehr relevant. Schlussfolgerungen: Wie allgemein bekannt sind Alter und der Befall der axillären Lymphknoten sowie die Tumor-Größe die wichtigsten Faktoren für die Prognose. Beim LR ist eine HT von hoher Signifikanz und ebenso die Tumor-Lokalisation. Im DFS sind NR, tsize und Alter wie üblich relevant, zusätzlich aber auch der PR-Status und ebenso die Tumor-Lokalisation. Eine mediale und zentrale Tumor-Lokalisation bedürfen möglicherweise eine Bestrahlung der Mammaria-Interna-Kette und einer aggressiveren Systemtherapie. Letztere erscheint auch bei negativem PR-Status notwendig.
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Vorträge / Mamma & Gynäkologie
V153 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):33
Outcome and prognostic factors in breast cancer patients suffering from brain metastases Groß M.W.1, Hamm K.D.2, Henzel M.1, Kleinert G.2, EngenhartCabillic R.1 1 Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Standort Marburg, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Marburg, Germany, 2HeliosKliniken Erfurt, Institut für stereotaktische Neurochirurgie und Radiochirurgie, Erfurt, Germany Introduction: Brain metastases occur in 20 - 40 % of all patients with systemic cancer. Nowadays a multimodal therapy including microsurgical resection, whole brain radiotherapy (WBRT), and stereotactic radiosurgery (SRS) is available for these patients. This retrospective study aims to overall survival and prognostic factors including overexpression of HER-2-neu in breast cancer patients with brain metastases. Methods: Between 1996 and 2007 133 patients were treated at Philipps University of Marburg, at Justus Liebig University of Giessen and at HELIOS Klinikum Erfurt. Median age was 56 years (range, 31 - 87 years). Patients with 1 - 3 newly diagnosed brain metastases underwent microsurgical resection or SRS following WBRT if necessary. Patients with more than 3 metastasis underwent primary WBRT. Progressive and recurrent metastases were treated with secondary SRS. WBRT and SRS were delivered by a linear accelerator with 6 MV photons. For WBRT cumulative dose was 10 x 3 Gy or 20 x 2 Gy, respectively. For SRS single dose was 18 - 22 Gy at the tumour encompassing 80%-Isodose. Overall survival was calculated with the Kaplan-Meier method. Results: Median overall survival (mOS) was 4.7 months (range, 1 - 46 months). The actuarial 1, 2 and 3 year overall survival was 19.3 %, 7.0 % and 1.7 %, respectively. There was a statistically significant difference between patients ranking to different RPA classes. For RPA class 1 (n=15) mOS was 23.2 months, for class 2 (n=57) mOS was 7.1 months, and mOS was 2.1 months for patients belonging to RPA class 3 (n=61) (p<0.001). There was a statistically significant difference between patients treated with multimodal therapy (OP plus WBRT plus SRS) vs. patients treated with primary SRS or WBRT (p=0.001). For multimodal therapy mOS was 18.0 months vs. 8.2 months for primary SRS vs. 3.7 months for primary WBRT. Survival of patients treated with radiosurgery showed no difference in recurrent brain metastases after WBRT compared with radiosurgery as primary treatment (10.4 vs. 7.1 months; p=0.883). Overexpression of Her-2-neu was seen 1.5 times more frequently than missing expression. Interestingly, overexpression of Her-2-neu was correlated with a significant longer survival of 12.0 vs. 4.5 months (p=0.004). Conclusion: Overall survival will be significantly improved by application of multimodal therapy. Main prognostic factor is the RPA class with a higher RPA leading to a shortening of the overall survival. Salvage radiosurgery in recurrent or progressive brain metastases is as effective as in the primary situation. Despite of Her-2-neu overexpression in the majority of cases indicating higher aggressiveness of the disease survival was even longer in these patients maybe due to Herceptin® as an additional systemic treatment option.
V154 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):33
Sofortrekonstruktion mittels Expander nach Ablatio mammae aufgrund eines Karzinoms – Verträglichkeit und kosmetisches Ergebnis nach adjuvanter Bestrahlung Piroth M.D.1, Piroth D.M.2, Pinkawa M.1, Gagel B.1, Asadpour B.1, Eble M.J.1 1 Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Klinik für Strahlentherapie, Aachen, Germany, 2Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Aachen, Germany Fragestellung: Die Ablatio mammae führt häufig zu psychischen Belastungen wie auch einer Einschränkung der Lebensqualität. Dies kann zum Wunsch einer sofortigen Brustrekonstruktion führen. Eine postoperative Bestrahlung, die das Lokalrezidiv- und Sterberisiko senken kann und risikoadaptiert zu empfehlen ist, kann das Rekonstruktionsergebnis kompromittieren und die Toxizität erhöhen. Methodik: 35 Patientinnen, die zwischen 1996 und 2007 eine modifiziert radikale (n=17) oder hautsparende (n=18) Mastektomie mit sofortigem
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Wiederaufbau mittels subpektoralem (n=20) oder epipektoralem (n=15) Expander sowie eine postoperative Bestrahlung erhielten, wurden bzgl. der akuten (n=35) und späten (n=23) Toxizität ausgewertet. Die Datenerhebung erfolgte retrospektiv anhand der Aktendokumentation. Ergänzend wurde die Spättoxizität sowie die Patienten- und Arztzufriedenheit mit Hilfe eines standardisierten Fragebogens erfasst. Die Strahlentherapie der Thoraxwand (mediane GD 50.4 Gy, ED 1.8 Gy) erfolgte tangential 3D-geplant (n=29) oder mittels Elektronenstehfeld mit Moulage (n=6, bis 1999). Eine Bestrahlung der Axilla/Supra/parasternal erfolgte in 14/17/4 Fällen. 27 Pat. erhielten eine Chemo-, 24 eine antihormonelle Therapie. Ergebnisse: Unmittelbar nach RT-Abschluß (n=35) zeigte sich in 3 Fällen ein Erythem Grad III, ansonsten keine höhergradigen Toxizitäten. Nach einem mittleren Follow-up von bisher 19.4 Monaten (n=23) zeigte sich in 8.7%/13.0%/8.7% der Fälle eine Kapselfibrose Grad II/III/IV nach Baker. Eine Deformierung bzw. Asymmetrie Grad III zeigte sich in 13.0% bzw. 30.4%. Über Schmerzen GradI/II klagten 21.7%. Ein sehr gutes/gutes/mäßige/schlechtes Rekonstruktionsergebnis konstatierten 13.0%/34.8%/ 21.7%/30.4% der Patientinnen und 13.0%/39.1%/26.1%/21.7% der Ärzte. Der Prothesenverlust lag bei 13.0%. Die RT-Technik oder eine zusätzliche Hormon- bzw. Chemotherapie waren ohne Einfluss auf die Ergebnisse. Schlussfolgerungen: Nach der Literatur führt eine Expander-/Implantateinlage mit nachfolgender Bestrahlung zu erhöhten Komplikationsraten. Die Ergebnisse unserer Analyse mit 21.7% Kapselfibrosen Grad III-IV, 52.1% mäßiger bis unzureichender Patientenzufriedenheit und 13% Prothesenverlust sind mit der Literatur vergleichbar und unterstreichen, dass die Sofortrekonstruktion kritisch zu sehen ist, wenn eine postoperative Bestrahlung wahrscheinlich ist. Die Problematik muss in der Patientenaufklärung erörtert werden.
V155 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):33
Implikationen des prätherapeutischen Stagings für die Primärtherapie des Zervixkarzinoms Roth C.1, Marnitz S.2, Köhler C.1, Füller J.3, Wendt T.3, Bischoff A.2, Jamil B.2, Schneider A.1, Budach V.2 1 Charité, Klinik für Gynäkologie, Berlin, Germany, 2Charité, Klinik für Strahlentherapie, Berlin, Germany, 3Universität Jena, Klinik für Strahlentherapie, Jena, Germany Zielstellung: Das Ziel der Studie war darzustellen, welchen Einfluss das prätherapeutische transperitoneale laparoskopische Staging auf die Primärtherapie bei Patientinnen mit Zervixkarzinomen hat. Patienten und Methoden : Aus 486 Patientinnen wurden nach laparoskopischem transperitonealem Staging 101 Patienten mit Zervixkarzinomen im FIGO-Stadium IB1-IVB und folgenden Kriterien: Tumorgröße 34 cm, positive pevine und /oder paraaortale Lymphknoten, Organinfiltration bzw. positive Peritonealzytologie für primäre Radio(chemo)therapie ausgewählt. Das initiale klinische Stadium nach FIGO wurde dem "chirurgischem" Stadium gegenübergestellt und die Implikationen für die weitere Therapie untersucht. Ergebnisse: 101 Patientinnen (FIGO IB1-IVB) wurden einer Radio(chemo)therapie zugeführt. Von den 65 Patientinnen in potenziell operablen FIGO-Stadien IB1-IIB wurden 53 Patientinnen einem höheren lokalen Tumorstadium zugewiesen. Bei 68/101 Patientinnen wurden pelvine und/oder paraaortale Lymphknotenmetastasen histologisch gesichert. Nur bei 17/101 Patientinnen (17%) konnte das klinische FIGO-Stadium bestätigt werden, wenn der Lymphknotenbefall als ein höheres Stadium mit berücksichtigt wird. Der Nachweis von paraaortalen Lymphknotenmetastasen bei 36/101 Patientinnen stellte die Indikation zur "ExtendedField"-Bestrahlung dar. Schlussfolgerung: Bei Patientinnen mit Zervixkarzinom führt das prätherapeutische Staging zu einer Änderung des klinischen Tumorstadiums bei 83% der Patientinnen. Ein Drittel der Patientinnen mit primär operablen Befunden wurden mit einer primären Radiochemotherapie behandelt. 30% der Patientinnen erhielten eine Extended-Field-Bestrahlung. Das prätherapeutische Staging führt zur Modifikation von Therapiestrategien in einem erheblichen Anteil der Patientinnen und sollte die Grundlage der Therapieentscheidung bei Patientinnen mit Zervixkarzinomen sein.
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Vorträge / Mamma & Gynäkologie / Targeted Therapy
V156
V172
Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):34
Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):34
Konsolidierende Ganzabdomenbestrahlung mittels intensitätsmodulierter Strahlentherapie (IMRT) beim Ovarialkarzinom Stadium FIGO III: erste Ergebnisse der OVAR-IMRT-01-Studie Rochet N.1, Sterzing F.1, Jensen A.1, Dinkel J.2, Herfarth K.1, Schubert K.1, Eichbaum M.3, Schneeweiss A.3, Sohn C.3, Harms W.4, Debus J.1 1 Universitätsklinikum Heidelberg, Radioonkologie und Strahlentherapie, Heidelberg, Germany, 2Deutsches Krebsforschungszentrum (dkfz), Abteilung für Radiologie, Heidelberg, Germany, 3Universitätsklinikum Heidelberg, Universitätsfrauenklinik, Heidelberg, Germany, 4St. Claraspital, Abteilung für Radioonkologie, Basel, Switzerland Fragestellungen: Trotz kompletter Remission nach maximaler tumorreduktiver Chirurgie und adjuvanter Chemotherapie erleiden die meisten Patientinnen mit Ovarialkarzinom im Stadium FIGO III ein Rezidiv. Aufgrund der begleitenden Toxizität der konventionellen Ganzabdomenbestrahlung trat die Bedeutung dieser adjuvanten Therapieform in den letzen Jahren in den Hintergrund. Mit der Verfügbarkeit neuer Technologien, wie der IMRT ist es nun jedoch möglich, Risikoorgane wie Leber, Niere und Knochenmark besser zu schonen und so die Nebenwirkungen deutlich zu verringern. Die OVAR-IMRT-01-Studie ist eine prospektive Phase I Studie zur Ermittlung der Machbarkeit und der Toxizität der intensitätsmodulierten Ganzabdomenbestrahlung als neuartigem Verfahren in der adjuvanten Therapie des Ovarialkarzinoms Stadium FIGO III. Methodik: Acht Patientinnen mit Ovarialkarzinom FIGO IIIc wurden in die Studie eingeschlossen. Alle Patientinnen wurden R1 oder R2 < 1 cm reseziert und erhielten 6 Zyklen einer platinhaltigen, adjuvanter Chemotherapie. Im Anschluß erfolgte eine konsolidierende Ganzabdomenbestrahlung mittels step-and-shoot-IMRT (n=3) oder mittels helikaler Tomotherapie (n=5) mit einer Gesamtdosis von 30 Gy in einer wöchentlichen Fraktionierung von 5 x 1,5 Gy. Das Zielvolumen (PTV) umfasste die gesamte Peritonealhöhle unter Einschluss der paraaortalen und pelvinen Lymphabflusswege. Als Risikoorgane wurden Nieren, Leber, Rückenmark und Knochen definiert. Die Planung erfolgte invers. Die korrekte Patientenpositionierung wurde mittels KV-CT bzw. MV-CT kontrolliert. Ergebnisse: Es gelang sowohl eine homogene Dosisverteilung als auch eine exzellente Schonung der Risikoorgane. Die Dosisverteilung im Zielvolumen war mit V90 von 88%, V95 von 78%, V105 von 14% und V110 von 5% sehr befriedigend. Die durchschnittliche Dosis der Leber betrug 23 Gy und an den Nieren jeweils 10 Gy und 9 Gy. Die durchschnittliche tägliche Bestrahlungsdauer lag bei 25,3 Minuten. Die Therapie wurde insgesamt gut vertragen und konnte ohne Unterbrechungen durchgeführt werden. Akute Nebenwirkungen CTC Grad III waren Leukopenie (n=3), Diarrhoe und Erbrechen (n=2) und asymptomatische Erhöhung der Leberwerte (n=1). Bei einem aktuellen medianen Follow up von 11 Monaten (1 bis 16 Monaten) sind 6 Patientinnen in kompletter Remission, 2 in Progress (Lokalrezidiv n=1, Fernmetastasen n=1). Zwei Patientinnen wurden im Verlauf wegen Bridenileus operiert. Schlussfolgerungen: Die intensitätsmodulierte Ganzabdomenbestrahlung ist machbar, gut verträglich und in der klinischen Routine einsetzbar. Sie ermöglicht sowohl eine homogene Dosisverteilung als auch eine effektive Schonung der Risikoorgane. Die intensitätsmodulierte Ganzabdomenbestrahlung stellt eine innovative Option der adjuvanten Therapie des Ovarialkarzinoms FIGO III dar, deren Ergebnisse und Toxizität in eine nachfolgende Phase II Studie genauer evaluiert werden sollen.
IMRT in Kombination mit Cetuximab bei NSCLC: die NEAR Studie (NCT 00115518): Toxizität und bisherige Ergebnisse Jensen A.1, Münter M.1, Bischoff H.2, Herpel E.3, Haselmann R.4, Timke C.4, Krempien R.4, Sterzing F.4, Nill S.5, Heeger S.6, Hoess A.5, Haberkorn U.7, Huber P.1, Steins M.2, Thomas M.2, Debus J.4, Herfarth K.4 1 DKFZ Heidelberg, KKE Strahlentherapie, Heidelberg, Germany, 2 Thoraxklinik Heidelberg, Medizinische Onkologie, Heidelberg, Germany, 3Universitätsklinik Heidelberg, Institut für Pathologie, Heidelberg, Germany, 4Universitätsklinik Heidelberg, Radioonkologie und Strahlentherapie, Heidelberg, Germany, 5DKFZ Heidelberg, Medizinische Physik, Heidelberg, Germany, 6Merck KGaA, Darmstadt, Germany, 7 Universitätsklinik Heidelberg, Nuklearmedizin, Heidelberg, Germany Hintergrund: Bei vielen Patienten mit NSCLC im Stadium III ist eine kombinierte Radiochemotherapie aufgrund ihrer Begleiterkrankungen und der teils ausgeprägten Toxizität dieser Behandlung nicht möglich. Außerdem sind diese Tumore oft sehr groß so daß eine adäquate Dosierung in konventioneller Technik aufgrund der Dosis an den Risikostrukturen nur selten gelingt. Diese Patienten werden in der NEAR Studie mit dem EGFR-Antikörper Cetuximab und IMRT behandelt. Ziel der Studie ist die Evaluation der Toxizität und des Tumoransprechens. Methodik: Das CTV beinhaltet den Primätumor sowie den lokoreginalen Lymphabfluß und erhält 50 Gy (ED 2Gy). Das GTV beinhaltet den Primärtumor sowie alle PET-positiven Areale und erhält im Anschluß 16 Gy (ED 2Gy). Die Optimierung erfolgt als inverse Planung, die anschließende Dosisberechnung mittels eines Superpositionsalgorithmus. Grund-und Boost-Plan werden addiert und die resultierenden Summen-DVHs ausgewertet. Die Gesamtbehandlungsdauer erstreckt sich über etwa 4 Monate incl. 13 adjuvanter, wöchentlicher Cetuximab-Gaben. Staging und Nachsorge beinhalten CT-Thorax, FDG-PET sowie Lungenfunktionstests. Ergebnisse: Bisher wurden 21 Patienten im Alter von 71 Jahren (57-82) eingeschlossen. Die mediane Nachbeobachtungszeit ab Therapiebeginn liegt derzeit bei 14 Monaten (2-29). 1 Patient befindet sich noch unter Therapie, ein Patient verstarb vor Therapieabschluß. Die Behandlung wurde insgesamt sehr gut toleriert, mit nur einem Fall behandlungsassoziierter °III Morbidität (Ösophagitis). Alle Patienten zeigten die für EGFR-Rezeptor-Antagonisten typische, akneiforme Hautreaktion (°I), höhergradige Hauttoxizität wurde nicht beobachtet. Nach RECIST zeigten 15/20 Patienten eine partielle Remission (PR) und 4/13 Patienten unveränderte Befunde (SD). Bei allen Patienten fand sich eine deutliche Reduktion der SUV im PET. Die behandelten Tumorvolumina waren mit einem Median des PTV von 739 ml [398-1531ml] und des GTV von 364 ml [100-529ml] vergleichsweise groß. Die mediane V20 lag daher bei 29%, die V15 und V10 bei 38% und 47%. 6/21 Patienten entwickelten pneumonitische Reaktionen im CT, keine davon war symptomatisch (CTC °I). Die maximale Dosis am Oesophagus betrug 63 Gy (Median), die mittlere Dosis 38 Gy. Schlussfolgerung: Vorläufige Ergebnisse der NEAR-Studie (IMRT in Kombination mit Cetuximab) implizieren ein sicheres Therapieregime mit nur mildem Nebenwirkungsspektrum und ermutigenden Ergebnissen bezüglich des lokalen Therapieansprechens. Bisher zeigt sich keine Erhöhung der Toxizität bei Addition von Cetuximab zur IMRT auch in Anbetracht der ausgedehnten Tumorvolumina.
V173 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):34
Fehlender strahleninduzierter G2-Zellzyklusblock und fehlende Akt-S473 Hyperphosphorylierung führen zur Strahlensensibilisierung nach b1 Integrin Hemmung Deuse Y.1, Eke I.1, Haase M.1, Cordes N.1 1 TU-Dresden, OncoRay, Dresden, Germany Hintergrund: Integrin-vermittelte Adhäsion ist über unterschiedliche intrazelluläre Signalwege an der Ausbildung einer zellulären Strahlenresistenz beteiligt. Eine immunologische Hemmung von b1 Integrinen zeigte eine Erhöhung der Strahlenempfindlichkeit in humanen Kopf-Hals Plattenepithelkarzinomzellen (HNSCC). Ob b1 Integrine differenziell in HNSCC versus Normalgeweben exprimiert werden, ob die focal adhesion kinase (FAK) oder Akt essentielle Mediatoren dieses Effektes sind und
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Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Vorträge / Targeted Therapy
welchen Einfluss eine b1 Integrin Hemmung auf den Zellzyklus hat, wurde in dieser Studie untersucht. Material und Methoden: Die b1 Integrin Expression wurde in Biopsien humaner HNSCC immunohistochemisch mittels eines Tissue Microarrays semiquantitativ analysiert. FaDu, UTSCC-5, UTSCC-14 und UTSCC-15 Zellen wurden für alle Untersuchungen auf einer Laminin-reichen extrazellulären Matrix (lrEZM) kultiviert. b1 Integrin Oberflächenexpression und Zellzyklusuntersuchungen (Durchflusszytometrie), klonogenes Überleben und Wachstumskurven (inhibierender anti-b1 Integrin Antikörper = AIIB2 vs nichtspezifischer IgG Kontrollantikörper plus/minus 0-6 Gy) und Western Blotting (FAK, Paxillin, Akt, Cyclin D1, Caspase-3; plus phospho-Formen) wurden durchgeführt. Ergebnisse: HNSCC zeigten eine signifikant höhere b1 Integrin Expression als das korrespondierende Normalgewebe. Die Zelllinien wurden durch eine b1 Integrin Hemmung in Abhängigkeit ihrer b1 Integrin Oberflächenexpression und der AIIB2-Konzentration strahlensensibilisiert. Weder eine alleinige AIIB2 noch eine Kombinationsbehandlung mit AIIB2/Bestrahlung induzierte eine Caspase-3 Spaltung als Indikator für Apoptose. Neben starker Dephosphorylierung von FAK verhinderte eine AIIB2-bedingte b1 Integrin Hemmung eine strahlenbedingte Aktivierung von Akt, induzierte Cyclin D1 und unterband einen strahleninduzierten G2-Zellzyklusblock, der in den Kontrollzellen deutlich nachzuweisen war. Die alleinige b1 Integrin Hemmung hatte keine Zellzyklusmodifikationen zur Folge. Schlussfolgerung: Hemmung der Integrinuntereinheit b1 ist im Sinne einer Strahlensensibilisierung von HNSCC-Zellen sehr effektiv. Wechselwirkungen von b1 Integrin mit FAK und Akt scheinen hierfür verantwortlich zu sein. Interessanterweise konnte auch erstmals eine Wechselwirkung zwischen b1 Integrin und strahleninduzierter Zellzyklusblockierung gezeigt werden, die zum Teil die Strahlensensibilisierung erklären könnte. Derzeit laufende Untersuchungen im Xenograft-Modell mit HNSCC bestätigen die in-vitro Daten dieser Studie. b1 Integrin könnte sich als neues potentes Zielmolekül in der Radioonkologie herausstellen.
V174 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):35
Pharmakologische Inhibition der EGFR Tyrosinkinase beeinflusst die ILK-vermittelte zelluläre Strahlensensibilisierung in vitro Eke I.1, Sandfort V.2, Storch K.1, Baumann M.1, Cordes N.1 1 OncoRay, Dresden, Germany, 2Universitätsmedizin Berlin Charité, Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie, Berlin, Germany Ziel: Integrin-vermittelte Zelladhäsion sowie Expression und Aktivierung des epidermalen Wachstumsfaktorrezeptors (EGFR) sind für die Modulation der zellulären Strahlensensibilität von entscheidender Bedeutung. Ein zentrales Protein der fokalen Adhäsionen, welches als Verbindung zwischen Integrinen und EGFR fungiert, ist Integrin-linked Kinase (ILK). In dieser Studie wurde der Einfluss von ILK auf die zelluläre Strahlenantwort von humanen Plattenepithelkarzinomzellen des Kopf-/Halsbereiches und Mausfibroblasten in Abhängigkeit von EGFR Inhibition untersucht. Material und Methoden: Humane FaDu Plattenepithelkarzinomzellen wurden stabil mit konstitutiv aktiver ILK (ILKka) Mutante bzw. mit dem Kontrollvektor transfiziert und ebenso wie ILK exprimierende and ILK defiziente Mausfibroblasten mit 2 Gy bestrahlt. Die EGFR Tyrosinkinase wurde mit dem pharmakologischen Inhibitor BIBX1382BS (20 mM) gehemmt. Koloniebildungsassays, Western Blotting (z.B. ILK, EGFR, MAPK, etc) und Zellzyklus Analysen wurden durchgeführt. Residuelle DNA Doppelstrangbrüche (rDSB) wurden mit dem H2AX/53BP1 Foci Assay untersucht. Ergebnisse: FaDu ILKka Transfektanten und ILK exprimierende Fibroblasten zeigten eine signifikant höhere Strahlensensibilität verglichen mit Vektorkontrollen oder ILK defizienten Zellen. Dieser Effekt korrelierte mit einer erhöhten Anzahl an strahleninduzierten rDSB in ILKka FaDu Transfektanten relativ zu den Vektorkontrollen. Trotz effektiver Inhibition des EGFR und assoziierter Signalmoleküle durch BIBX1382BS sowohl in Tumorzellen als auch in Mausfibroblasten, wurde die ILK-vermittelte Strahlensensibilisierung nur in FaDu Zellen durch EGFR Inhibition antagonisiert. Außerdem zeigten nur FaDu Zellen eine Modulation von Zellzyklus und Morphologie unter der Behandlung mit BIBX1382BS. Schlussfolgerung: Die Daten zeigen klar, dass ILK die Strahlenempfindlichkeit von Plattenepithelkarzinomzellen in Abhängigkeit von EGFR Tyrosinkinase modifiziert. Die Aufklärung der zugrunde liegenden Me-
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
chanismen könnte als Grundlage für die Entwicklung neuer Therapiestrategien für Plattenepithelkarzinome des Kopf-/Halsbereiches dienen.
V175 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):35
Radiation-induced lung fibrosis treated by combined PDGF and TGF-beta signaling inhibitors Dadrich M.C.1, Lahn M.2, Flechsig P.1, Peschke P.1, Jenne J.1, Wirkner U.1, Bock M.3, Abdollahi A.1, Huber P.1 1 DKFZ/University Hospital Center, Radiooncology, Heidelberg, Germany, 2Lilly, Oncology, Bad Homburg, Germany, 3DKFZ, Medical Physics, Heidelberg, Germany Background: Radiotherapy for lung cancer may induce severe pulmonary damage because radiation tolerance of lung tissue is limited. Pneumonitis and fibrosis are well-recognised clinical syndromes. Growth factors for fibroblasts (including platelet-derived growth factor (PDGF), and cytokines stimulating collagen syntheses (notably transforming growth factor-beta (TGF-b)) are considered to be associated with fibrogenesis. The current study in mice in vivo analyzes the effect of an antifibrotic therapy consisting of receptor tyrosine kinase inhibitors (RTKI) Imatinib and SU9518 (which overlap primarily for PDGFR-beta) alone and in combination with an RTKI for TGF-beta receptors 1 and 2 (TGF-betaRTKI). Methods: Thoraces of C57BL/6 mice were irradiated with a single dose of 20 Gy using a high energy photon beam (6 MeV). Antifibrotic therapy using SU9518, Imatinib and TGF-betaRTKI monotherapies and combination schedules started two weeks after irradiation with anti-PDGFR treatments given until the end of observation (24 weeks) and anti-TGF-beta therapy given for 4 weeks. Histological analysis and noninvasive radiological monitoring using MRI, volume-CT, and high resolution CT were performed before irradiation and 2, 12, 16, 20 and 24 weeks after irradiation. In addition, RNA from lung tissue was isolated and expression profiling was performed and analyzed. Findings : Radiation induced severe pulmonary fibrosis in all untreated mice. The first marked signs of fibrosis could be observed 12 weeks after irradiation, constantly deteriorating up to the endpoint after 24 weeks. Histology revealed classical fibrosis criteria, such as thickening of alveolar membranes and extracellular collagen I deposition. Monotherapy with either compound markedly attenuated fibrogenesis and significantly increased mouse survival in all treated groups in accordance with improved clinical status, histological analyses and radiological data from MRI, VCT and HRCT. Importantly, the combined anti-PDGF and TGF-beta regimen was tolerable and further improved the beneficial antifibrotic effects along all measured criteria. Conclusion: Our data suggest that small molecule RTKI for PDGF and TGF-beta as monotherapies represent promising and novel antifibrotic treatment options for radiation-induced lung fibrosis. Furthermore, the combined inhibition of both pathways seems to be feasable, has stronger antifibrotic effects than each monotherapy, and thus offers a completely new and promising approach to attenuate radiation-induced fibrosis.
V176 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):35
Die Wirkung verschiedener Inhibitoren des Akt Signalweges auf das Überleben der Prostatazelllinien Ruiner C.-E.1, Rudner J.1, Belka C.1, Jendrossek V.2 1 Universitätsklinikum Tübingen, Radioonkologie, Tübingen, Germany, 2 Universität Duisburg-Essen, Zellbiologie, Essen, Germany Einleitung: Prostatakrebs ist einer der häufig auftretenden Tumorarten beim Mann, der durch eine verstärkte Aktivierung der Proteinkinase PKB/Akt gekennzeichnet ist. Die Aktivierung des Akt-Signalweges ist assoziiert mit einer verringerter Ansprechbarkeit auf Therapien, die den programmierten Zelltod oder Apoptose einleiten. Die Manipulierung des Überlebens-Signalweges verspricht eine viel versprechende Möglichkeit zu sein, die Therapieansätze zu optimieren. Ziel der vorliegenden Untersuchungen war die Analyse der Effektivität von Substanzen mit bekannter inhibitorischen Wirkung auf den PI3KPKB-Weg alleine und in Kombination mit ionisierender Strahlung auf etablierte Prostatakarzinomzelllinien.
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Vorträge / Targeted Therapy
Methode: Ein erstes Screening der Prostatazelllinien PC3, LnCaP und Du145 erfolgte mittels dem Proliferationsessay Wst-1. Die hierfür verwendeten Zelllinien wurden für 24-72h mit 0-100 mM Erucylphosphohomocholin (ErPC3), 0-100mM Ly294002 oder 0-100 nM Rapamycin alleine oder in Kombination mit 2, 5 oder 10 Gy behandelt. Die apoptotischen Marker - der Zusammenbruch des Membranpotentials, Annexin V-Exposition und Kernfragmentierung wurden durchflusszytometrisch untersucht. Phosphorylierungen der Proteine und Caspasenaktivierung wurden mit Hilfe des Westernblot analysiert. Ergebnisse: Beim Screenen der Prostatazelllinien PC3, LnCaP und Du145 mittles des Wst-1-Essays mit den Inhibitoren Rapamycin, LY294002 und ErPC3 fiel auf, dass die Krebszelllinie PC3 besser auf ErPC3 reagierte als die LnCaP und Du145 Prostatazellen. Hier führten bereits geringere ErPC3 Konzentrationen und kürzere Inkubationszeit zu einem Tumorwachstumsstopp. Zum Vergleich testeten wir den mTor-Inhibitor Rapamycin und LY294002 an PC3 Zellen. Auffällig war, dass diese zwei Inhibitoren im Vergleich zu ErPC3 erst bei höheren Dosen die gleiche Wirkung zeigten. In einem zweiten Schritt kombinierten wir ErPC3 mit Bestrahlung, um synergistische Effekte, und somit mehr Zelltod, zu erzielen. Während Bestrahlung alleine bei LnCaP-Zellen bereits Apoptose induzierte, sind PC3Zellen diesem Stimulus gegenüber sehr resistent. Durch Kombination beider Behandlungen konnten wir bei geringen Strahlen- und ErPC3-Dosen synergistische Effekte nachweisen. Da ErPC3 wie ein Lipid aufgebaut ist, wird vermutet, dass es mit der Zellmembran interagiert und Akt-Aktivierung unterbindet. Tatsächlich konnte nachgewiesen werden, dass Akt-Phosphorylierung in PC3-Zellen nach der Behandlung mit ErPC3 konzentrationsabhängig abnimmt. Außerdem konnten eine signifikante PARP Spaltung detektiert werden, während Caspasen jedoch nur gering aktiviert werden. Schlussfolgerung: Erucylphosphohomocholin induziert effizient Apoptose in den strahlenresistenten PC3-Zellen. Durch eine Kombination mit Bestrahlung kann bei geringen Strahlungs- und ErPC3-Dosen synergistische Effekte erreicht werden.
V177 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):36
Interim analysis of the phase I/II study: ERBITUX® (Cetuximab) plus Temozolomide as radiochemotherapy for primary Glioblastoma (GERT; Eudract-Number 2005-00391163; NCT00311857) Combs S.E.1, Schulz-Ertner D.1, Hartmann C.2, Welzel J.1, Welzel T.1, Timke C.1, Herfarth K.1, Edler L.3, von Deimling A.4, Heeger S.5, Wick W.6, Platten M.6, Debus J.1 1 Universitätsklinikum Heidelberg, RadioOnkologie und Strahlentherapie, Heidelberg, Germany, 2German Cancer Research Center (dkfz), Clinical Cooperation Unit Neuropathology, Heidelberg, Germany, 3 Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), Working Group and Central Unit Biostatistics, Heidelberg, Germany, 4Universitätsklinikum Heidelberg, Neuropathologie, Heidelberg, Germany, 5Merck KgAa, Darmstadt, Germany, 6Universitätsklinikum Heidelberg, Neuroonkologie, Heidelberg, Germany Background: The targeting of the epidermal growth factor receptor (EGFR) using cetuximab has proven to be a successful treatment in a number of solid tumors. Glioblastomas (GB) are known to express high levels of EGFR. Therefore, we initiated this prospective, single-armed phase I/II trial of chemoradiation with TMZ and cetuximab in patients with primary Gb to analyze feasibility and toxicity. Patients and Methods: Seventeen patients were included into this interimanalysis according to the study protocol. Fourteen patients were male (82%) and 3 patients were female (18%). Median age at diagnosis was 48 years (range 27-59 years). Neurosurgical resections were complete in 7 patients (41%), subtotal in 7 patients (41%), and a biopsy only in 3 patients (18%). Pathology evaluation confirmed Gb in all patients. Radiotherapy (RT) is delivered as standard treatment with a median of 60 Gy in 5x2Gy/ week. TMZ is prescribed concomitantly at a dose of 75mg/m2, 7 days per week, followed by 6 cycles of adjuvant TMZ. Cetuximab is applied as weekly infusions (loading dose 400 mg/m2 on day 1, and concomitant with RT on days 8,15,22,29,36,43 at 250 mg/m2). O(6)-methylguanine DNA methyltransferase (MGMT) gene promoter methylation was investigated in the tumor tissue: 33% of the patients were MGMT-positive, and 66% were MGMT-negative. EGFR-analysis is currently being conducted with PCR, immunohistology and in-situ hybridiza-
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tions. Treatment was initiated after a median of 15 days (range 4-33 days) after primary diagnosis. Median follow-up time at the time of this analysis was 13 months (range 1-21 months). Results: Radio-immunotherapy with cetuximab is safe and well tolerated. Minor side effects from RCHT included focal alopecia, local skin erythema and nausea/vomiting; cetuximab-related side effects included acneiform rash in all patients. In one patient cetuximab infusions were discontinued after occurence of bilateral pulmonary embolism in treatment week 7. One patient died in treatment week 4 after tumor progression and massive brain edema which could not be controlled by medication including high-dose steroids. In all other patients the scheduled 7 cycles of cetuximab could be applied. The overall survival (OS) rate was 87% at 12 months. Common prognostic factors such as age and extent of neurosurgical resection did not influence OS significantly. Methylated MGMT was not associated with longer OS (log-rank p=0.22). Progression-free survival (PFS) rate was 81% at 6 months (PFS6) and 37% at 12 months (PFS12). Methylated MGMT was not associated with longer PFS (log-rank p=0.59). No prognostic factors of PFS could be identified. Conclusion: Early data from trimodal therapy in GB patients with RT, TMZ and cetuximab indicate feasibility without an increased toxicity profile. PFS as well as OS appear to be very promising. Given the encouraging risk-benefit ratio the study can be continued according to protocol to its full size.
V178 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):36
Retrospektive Analyse der Toxizität von Radioimmuntherapie mit Cetuximab bei Patienten mit lokal fortgeschrittenen und metastasierten Kopf-Halstumoren: eine Studie an der Universitätsklinik Wien Skoda C.1, Pötter R.1, Stromberger C.1, Schmid R.1, Kornek G.2, Selzer E.1 1 Medizinische Universität Wien, Strahlentherapie, Wien, Austria, 2Medizinische Universität Wien, Innere Medizin I/Onkologie, Wien, Austria Fragestellungen: Der monoklonale Antikörper Cetuximab (Erbitux®) ist seit März 2006 in Kombination mit einer primären Strahlentherapie für die Behandlung von lokal fortgeschrittenen Kopf- Halstumoren in Österreich zugelassen. Eine weitere Indikation sind Rezidivtumoren oder Fernmetastasen. Die häufigste Nebenwirkung von Cetuximab stellt die "akneiforme Eruption" dar. Sie wird im unterschiedlichen Ausmaß bei bis zu 90% der Patienten, die mit Cetuximab behandelt werden, beobachtet. Ziel dieser Studie war es, eine Evaluation der Hauttoxizität von Cetuximab in Abhängigkeit des jeweiligen Therapieschemas nach NCI CTCAE v3.0 wie auch eine Erfassung sämtlicher anderer, mit Cetuximab potentiell assoziierter Nebenwirkungen, durchzuführen. Methodik: Zwischen 3/2006 und 12/2007 wurden an der Medizinischen Universität Wien (Klinik für Strahlentherapie und Innere Medizin I Onkologie) 90 Patienten mit lokal fortgeschrittenen (Stadium III und IV) oder metastasierten/rezidivierten Kopf- Halstumoren mit Cetuximab mit oder ohne begleitender Strahlentherapie behandelt. Die Patientenpopulation teilt sich folgendermaßen auf: Eine primäre Strahlentherapie mit Cetuximab erhielten 36 Patienten. Insgesamt 5 Patienten wurden mit einer neoadjuvanten Strahlentherapie in Kombination mit Cetuximab behandelt. In palliativer Intention wurde Cetuximab bei 49 Patienten mit Rezidiven/Zweittumoren oder Fernmetastasen entweder in Kombination mit einer Strahlen,- oder Chemotherapie oder als Monotherapie verabreicht. Die akuten Nebenwirkungen wurden laufend erfasst, nach NCI CTCAE v3.0 klassifiziert und retrospektiv analysiert. Ergebnisse: Das mittlere Alter der Patienten lag bei 57 Jahren (39-85 Jahre). Bei allen Patienten wurde Cetuximab in der "loading dose" von 400mg/m2, gefolgt von wöchentlichen Gaben von 250mg/m2 appliziert. Insgesamt wurden durchschnittlich 7 Zyklen verabreicht. Überempfindlichkeitsreaktionen wurden bei 4 Patienten (~4%) beobachtet. Die Verteilung bezüglich akneiformer Hautreaktion betrug 24% Grad 1, 50% Grad 2 und 8% Grad 3 Reaktionen nach NCI CTCAE v3.0. 18% der Patienten zeigten überhaupt keine Hautreaktion. Alle Patienten erhielten beim ersten Auftreten der Hautreaktionen eine topische Therapie. Bei Grad 2 Reaktionen wurden orale Tetrazykline verabreicht. Bei Grad 3 Reaktionen erfolgte die Dosis-Modifizierung nach Schema. Bei allen Patienten bildeten sich die Hautveränderungen 2-4 Wochen nach Therapieabschluss zurück. Wir fanden keine sicheren Hinweise für eine Verstärkung der strahlentherapie-assoziierten Nebenwirkungen (Mukositis, Dermatitis
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Vorträge / Targeted Therapy // Kurzvorträge / IGRT
nach RTOG/EORTC). Bei 28 Patienten (~31%) zeigte sich eine Hypomagnesiämie, Veränderungen des Blutbilds wurden nur in Einzelfällen beobachtet. Schlussfolgerungen: Der Einsatz von Cetuximab bei Kopf- Halstumoren mit oder ohne begleitende Strahlentherapie ist mit einem akzeptablen und gut behandelbarem Nebenwirkungsprofil verbunden. Unsere bisherigen Daten decken sich mit mit den in der Literatur publizierten Daten.
V179 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):37
Behandlung des frühen Stadiums des follikulären Lymphoms mittels IF Bestrahlung in Kombination mit Rituximab Schmaus M.C.1, Hensel M.2, Herfarth K.1 1 Uni Heidelberg, Strahlentherapie, Heidelberg, Germany, 2Uni Heidelberg, Hämatoonkologie, Heidelberg, Germany Fragestellung: Zur Behandlung des frühen Stadiums des Foll. Lymphoms wurde eine Studie ausgearbeitet, die eine Kombinationstherapie aus Rituximab und Involved-field Radiatio beinhaltet (MIR-Studie).Während des langwierigen behördlichen Genehmigungsverfahrens wurden bereits Patienten im Rahmen eines individuellen Heilversuchs in Analogie zum Studienprotokoll behandelt. Erste Auswertungen dieser Patienten sollen präsentiert werden. Methodik: In 2006 und 2007 wurden insgesamt 13 Patienten (10 weibliche, 3 männliche) behandelt. Vor Beginn der Therapie waren 7 Patienten im Stadium I sowie 6 Patienten im Stadium II. Alle Patienten erhielten zunächst einen Zyklus Rituximab mono 375mg/m2 KOF über vier Wochen (Tag 1, 8, 15 und 22). In der folgenden Therapiepause von vier Wochen wurde ein Zwischenstaging inclusive BPL-CT/MRT durchgeführt. Daran anschließend erfolgte der zweite Zyklus Rituximab in identischer Dosierung parallel zu einer Involved-field Strahlentherapie mit einer GD von 30Gy (kein makroskopischer Tumorrest) bzw. 40Gy (makroskopischer Tumorrest). Ergebnis: Alle Patienten haben die Therapie ohne gravierende Nebenwirkungen abgeschlossen. Es gab keine Therapieunterbrechungen. Alle Patienten mit makroskopischem Tumorrest zeigten ein sehr gutes Ansprechen auf die Therapie. Bei einer Nachbeobachtungszeit von im Median 7 Monaten (0 bis 16 Monate) sind bisher keine Rezidive aufgetreten. Schlussfolgerung: Die Kombinationstherapie aus Rituximab und Radiatio beim frühen Stadium des follikulären Lymphoms ist gut verträglich und zeigt bisher im kurzfristigen Verlauf vielversprechende Ergebnisse. Inwieweit ein Ansprechen bereits nach dem 1. Zyklus Rituximab prognostische Bedeutung für die rezidivfreie Zeit hat, kann erst nach längerer Beobachtungszeit beurteilt werden. Die Hauptstudie soll als Multi-Center Studie Anfang 2008 beginnen.
KV9 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):37
Verbesserung der Einstellgenauigkeit bei der Bestrahlung von Prostata-Ca mit ExacTrac-XRay6D® und Primatom-CT® – Update Alheit D.1, Csere P.1, Blank H.1, Geyer P.1, Herrmann T.1, Alheit H.1 1 Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Dresden, Germany Fragestellung: Eine wesentliche Voraussetzung zur Dosiseskalation bei Prostata-Bestrahlung ist eine präzise bildgeführte Einstellung des Isozentrums. Das Potential des ExacTracXRay®-Systems (BrainLab) sowie eines in room CT Primatom® in Verbindung mit der Software Adaptive Targeting® (Siemens) zur Reduktion der systematischen und zufälligen Einstellfehler wurde untersucht. Methode: Bei 50 Patienten, die einer primären Strahlentherapie wegen Prostatakarzinom unterzogen wurden, wurde die konventionelle Einstellung mit Laser und Hautmarken durch ExacTracXRay® überprüft und korrigiert. Anschließend wurde mit dem Primatom® ein CT in Bestrahlungsposition am LINAC durchgeführt, welches einerseits die Kontrolle der ExacTrac®-Einstellung und darüber hinaus die Bestimmung der Lage der Prostata relativ zum Isozentrum erlaubt. Targetabweichungen größer gleich 5mm wurden korrigiert und die endgültige Einstellung durch Portfilme dokumentiert. Insgesamt wurden 1818 Einstellungen mit ExacTracXRay® und 1615 mit CT ausgewertet. Die populationsbasierte systematische und zufällige Einstellabweichung relativ zu Skelettsystem und relativ zum Organ Prostata wurden nach der Formel von van Herk berechnet. Ergebnisse: Die systematische Einstellabweichung nach Lasereinstellung mit Hautmarken betrug 2,03; 3,45 und 3,7mm in lateraler, longitudinaler und vertikaler Richtung bezogen auf die Prostata. Der zufällige Fehler betrug 3,04; 2,7 und 3,75 mm. Nach ExacTracXRay®-Korrektur verbleibt eine systematische Abweichung von 0,56; 0,83 und 1,67 mm und eine zufällige Abweichung von 1,5; 1,7 und 2,12 mm. Bei 229 (14,2%) Einstellungen war danach noch eine targetadaptierte Korrektur notwendig, weil die Interventionsschwelle von 5mm erreicht oder überschritten wurde. Damit reduzierte sich die systematische Abweichung auf 0,44; 0,58 und 0.89 mm bei einer zufälligen Abweichung von 1,35; 1,4 und 1,66 mm. Aus diesen Werten wurde der erforderliche Sicherheitsabstand berechnet, der gewährleistet, dass bei 90% der Einstellungen das Zielvolumen mit der 95%-Isodose erfasst wird. Dieser beträgt jeweils in der größten (vertikalen) Dimension 10,86 mm für Lasereinstellung; 4,72 mm nach ExacTracXRay-Korrektur und 2,57 mm mit targetadaptierter Korrektur von Abweichungen ab 5mm. Schlussfolgerung: Die bildgeführte Bestrahlung mit ExacTrac-XRay verbessert die Einstellgenauigkeit signifikant, besonders durch Reduktion der systematischen Einstellabweichungen und erlaubt somit eine Marginreduktion von knapp 11 mm auf ca. 5 mm, was eine bessere Schonung von Rektum und Blase ermöglicht. Die targetadaptierte Einstellung mittels Schnittbildverfahren führt bei einer Interventionsschwelle von 5mm in ca.15% zu notwendigen Anpassungen der Einstellung.
KV10 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):37
Cone-Beam CT (CBCT) for radiotherapy (RT) of prostate cancer: The importance of correct soft tissue localization and rectal filling for the improvement of setup accuracy Olschewski T.1, Pöttgen C.1, Stuschke M.1 1 Uniklinikum Essen, Universität Duisburg-Essen, Klinik für Strahlentherapie, Essen, Germany Background: In dose escalated RT for prostate cancer using small margins, setup error has to be rigidly controlled and corrected. The usefulness of CBCT to control inter fraction motion of the prostate using a special protocol to control the emptying of the rectum and filling of the bladder was investigated. Materials and Methods: We analyzed CBCT in 14 selected patients (pts.) undergoing definitive percutaneous RT for prostate cancer. All pts. had an extensive emptying of rectal stool and gas prior to the planning CT, that had to be reproduced during the course of RT. Furthermore, the bladder was filled prior to planning CT and each RT according to a special protocol. In a first step, an anatomic matching of the CBCT from Varian´s On
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Board Imager was performed with the planning CT according to bony anatomy using a 3D automatic matching procedure based on mutual information. Then the quality of ARW discrimination in CBCT was scored as very good, good, acceptable or worse, depending upon the visualization of posterior prostate and anterior rectal boundaries in different plane sections. The displacement between the identified and contoured ARW position in the CBCT and the given ARW position of the planning CT was measured in each of the 3-5mm reconstructed CT-slices. Results: The quality of ARW detection in the CBCT was very good in 2, good in 6 and acceptable in 6 cases. In each patient, ARW displacement in the CBCT was seen only in the anterior direction, never in posterior direction. Absolute ARW displacement in the anterior direction ranged from 0-8.7mm over all CT-slices of all pts. The mean displacement per patient ranged from 1.6-6.8mm and no on-line corrections according to soft tissue shifts were necessary. Conclusions: Despite an intended reproducible rectal emptying and following a bony matching, the ARW position changed up to 8.7mm in anterior direction. Under the precondition of an optimal emptying of the rectum prior to the planning CT, a consistent ARW displacement only in the anterior direction was seen. This indicates an adequate coverage of planning target volume (PTV) at each RT fraction, but leads to an increase in dose-volume exposure of the rectum. Not all displacements of the ARW are best corrected by translation or rotation of the table top. In some cases an emptying of stool or gas is more adequate. CBCT is a useful tool for on-line or off-line corrections during adaptive RT.
KV11 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):38
Korrektur des Rotationsfehlers bei der Image Guided Radiotherapy (IGRT): Kür oder Pflicht ? Pohl F.1, Kölbl O.1 1 Universitätsklinik Regensburg, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Regensburg, Germany Fragestellungen: Die Software des Elekta Synergy® S liefert durch den Vergleich des Planungs-CT mit dem Cone-Beam-CT Korrekturparameter in allen 6 Freiheitsgraden. Eine online-Korrektur in diesen 6 Freiheitsgraden ist nur bei gleichzeitigem Vorhandensein eines Hexapod-Tisches möglich. Herkömmliche Bestrahlungstische ermöglichen lediglich eine Korrektur in den 3 Raumaachsen ohne den Rotationsfehler zu berücksichtigen. Trotz Korrektur des Isozentrums in den 3 Raumachsen kommt der Rotationsfehler, den Winkelsätzen folgend, vor allem am Zielvolumenrand zum Tragen. Ziel der Untersuchung war es, den Einfluss dieses Rotationsfehlers auf die peripheren Zielvolumenbereiche in Abhängigkeit von der Zielvolumengröße zu bestimmen. Methodik: Mittels der Winkelsätze (Tangens) wurde für Rotationsfehler von 1°, 2°, 3° und 4 ° und für Zielvolumen von 5 bis 40 cm Ausdehnung zunächst der Versatz eines virtuellen Punktes am Zielvolumenrand errechnet. Für 4 typische klinische Fälle wurde dann der Positionierungsfehler am Zielvolumen berechnet: Mammakarzinom (Länge: 18 cm; Breite: 15 cm; Tiefe: 14 cm), HNO-Tumor (Länge: 17 cm; Breite: 21 cm; Tiefe: 12 cm), Rektumkarzinom (Länge: 13 cm; Breite: 15 cm; Tiefe: 12 cm), Prostatakarzinom (Länge: 7 cm; Breite: 10 cm; Tiefe: 8 cm). Ergebnisse: Die Fehlposition am Rand des PTV beträgt bei einer Feldlänge von 40 cm (Zielvolumenrand 20 cm vom Isozentrum entfernt) und einem 1° Rotationsfehler 0,35 cm, bei 4° 1,4 cm. Bis zu Feldlängen von 10 cm (Zielvolumenrand 5 cm vom Isozentrum entfernt) beträgt selbst bei einem Rotationsfehler von bis zu 4° die Abweichung weniger als 0,35 cm. Basierend auf diesen Berechnungen beträgt für die ausgewählten klinischen Fälle der Positionsfehler am Zielvolumenrand bei einem Rotationsfehler von bis zu 2° weniger als 0,37 cm. Bei einem Rotationsfehler von 4° ergibt sich für den HNO-Bereich eine Abweichung am Rand des PTV von 0,59 cm für die Längsrichtung, von 0,73 cm nach lateral und von 0,42 cm in der Höhe. Bei dem kleineren PTV des Prostatakarzinoms liegt der Fehler bei 4° dagegen bei 0,24 cm in Längsrichtung, 0,35 cm nach lateral und 0,28 cm in der Höhe. Schlussfolgerungen: Die Daten zeigen, dass der Rotationsfehler trotz Lagerungskorrektur des Isozentrums in den 3 Raumachsen gerade für die am Zielvolumenrand gelegen Areale von Bedeutung ist. Dieser Fehler ist für kleine Zielvolumina (z.B. Prostata-Ca) unter Umständen vernachlässigbar, muss aber bei größeren Zielvolumina (z.B. HNO-Bereich, Mamma-
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Ca, Rektum-Ca) berücksichtigt werden. Dies ist alleinig mit Tischkonstruktionen möglich, welche Veränderungen in allen 6 Raumachsen ermöglichen (z.B. Hexapod-Tisch).
KV12 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):38
Tägliche IGRT-gestützte on-line-Korrektur von IMRTBestrahlungen: Vergleich der Interobserverabweichungen von kV- und MV-Verifikationsaufnahmen Wachter S.1, Wachter-Gerstner N.1, Resch E.1, Petermüller M.1, Hoffmann E.1, Ohrhallinger F.1 1 Klinikum Passau, Strahlentherapie, Passau, Germany Hintergrund: IMRT ermöglicht eine effektive Bestrahlung von irregulären Zielvolumina und durch steile Dosisgradienten eine Schonung von benachbarten Risikoorganen. Da hierfür eine hochpräzise Strahlenapplikation essentiell ist, gewinnt die bildgestützte (IGRT) Strahlentherapie an Bedeutung Fragestellung: Beurteilung der Setup-Genauigkeit auf Basis des Vergleichs von kV- oder MV-Verifikationsaufnahmen mit DRR-Referenzaufnahmen der virtuellen Simulation bei der täglichen IMRT Bestrahlung. Methodik: Es wurden 5 konsekutive kv- oder MV-Verfikationsaufnahmen der Becken-, Thorax- oder Halsregion angefertigt und mit korrespondierenden 0- und 90-Grad Setup-Aufnahmen digital paarweise verglichen. Die fusionierten Verifikationsaufnahmen wurden von den GeräteMTRA´s begutachtet, gegebenenfalls manuell nachkorrigiert und die Tischeinstellung bei Bedarf korrigiert. Die Abweichungen in x-(vertikal), y(longitudinal) und z- (lateral) Richtung wurden protokolliert. Aus einer Gruppe von 20 Pat. wurden 200 Verifikationsaufnahmen (100 kv, 100 MV) unabhängig von 2 Strahlentherapeuten in einem getrennten offline-review Verfahren beurteilt. Die Standardabweichung zwischen den 3 Observern, sowie die maximale Abweichung zwischen erfahrenem Arzt und MTRA wurden berechnet. Ergebnisse: Die kv -Verifikationsaufnahmen führten im Vergleich zu MVVerifikationsaufnahmen zu einer Reduktion der Interobserverabweichungen im Mittel von x=1,7 mm (0-4,7 ) auf 0, 9 mm (0-3,5); von y= 1,5 (0-7,1) auf 0,7 (0-2,6); von z= 1,4 (0-5,5) auf 0,7 (0-2,9). Vor allem die Abweichung zwischen erfahrenem Arzt und MTRA konnte von x= 2,8 mm (0-9) auf 1,1 mm(0-6), von y= 2,2 (0-14) auf 1 ( 0-5) , von z= 1,9 (0-9) auf 0,9 (0-5) deutlich gesenkt werden. Schlussfolgerung: kv-Verifikationsaufnahmen halbieren die Interobserverabweichungen im Vergleich zu herkömmlichen MV- Aufnahmen bei der täglichen Beurteilung der set-up Genauigkeit. Darüberhinaus vereinfachen semi-automatische Fusionierung und Tischfernsteuerung die tägliche bildgestütze Therapieanpassung.
KV13 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):38
Real-time image guided respiratory gated hypofractionated (H-SBRT) for liver and lung tumors Wurm R.1, Gum F.2, Erbel S.2, Schlenger L.1, Scheffler D.1, Schild R.1, Agaoglu D.1, Budach V.1 1 Charité Universitätsmedizin-Berlin, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Berlin, Germany, 2BrainLAB, Oncology, Research and Development, Feldkirchen, Germany To evaluate our experience with real time image guided respiratory gated H-SBRT for liver and lung tumors. Methods: The system combines a stereoscopic X-ray imaging system (ExacTrac® X-Ray 6D) with a dedicated conformal stereotactic radiosurgery and radiotherapy linear accelerator (Novalis) and Exactrac® Adaptive Gating for dynamic adaptive treatment. Moving targets are located and tracked by x-ray imaging of implanted fiducial markers defined in the treatment planning computed tomography (CT). The marker position is compared with the position in verification stereoscopic x-ray images using fully automated marker detection software. The required shift for a correct, gated set-up is calculated and automatically applied. We present our acceptance testing and experience in 42 patients with liver and lung tumors. For treatment planning CT and Fluorodeoxyglucose-Positron Emission Tomography (FDG-PET) as well as magnetic resonance imaging (MRI) taken at free breathing and expiration breath hold with internal and
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external fiducials present were used. Patients were treated with 8-15 consecutive fractions 75-80 Gy. Results: Phantom tests demonstrated a targeting accuracy with a moving target to within ±1mm. Inter- and intrafractional patient set-up displacements, as corrected by the gated set-up and not detectable by a conventional set-up, were up to 30 mm. Inter- and intrafractional axial set-up displacements were argest in the cranio-caudal direction and rotational errors in the sagittal plane. The mean total 3D displacement was 1.9 mm±0.7 mm with a range of 0.3-4.9 mm. Verification imaging to determine target location during treatment showed an average marker position deviation from the expected position of up to 4 mm on patients. Conclusions: This evaluation shows the accuracy of the system and feasibility of image guided real-time respiratory gated H-SBRT for liver and lung tumors.
KV14 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):39
Evaluierung der Lagerungsgenauigkeit von 44 Patienten mit paraspinalen Tumoren mittels eines In-Room CT Scanners mit rigider Transformation zwischen Planungsund Kontroll-CT Stoiber E.M.1, Lechsel G.2, Thieke C.1, Münter M.W.1, Hoess A.2, Bendl R.3, Debus J.1, Huber P.1 1 DKFZ/Universitätsklinik, Radioonkologie, Heidelberg, Germany, 2 DKFZ, Medizinische Physik in der Strahlentherapie, Heidelberg, Germany, 3DKFZ/Hochschule Heilbronn, Medizinische Physik in der Strahlentherapie, Heidelberg, Germany Ziele: 1. Evaluierung der Lagerungsgenauigkeit von 44 Patienten mit paraspinalen Tumoren, die am DKFZ mittels fraktionierter intensitätsmodulierter Radiotherapie behandelt wurden. 2. Untersuchung ob eine rigide Transformation zwischen Planungs- und Kontroll-CT zur Korrektur der Lage des Zielvolumens (ZV) und des Rückenmarks (RM) bei der verwendeten Patientenfixierung ausreichend ist. Methodik: 1. Die Patientenpositionierung von 44 Patienten mit paraspinalen Tumoren (36 Primärtumore, 8 Metastasen) wurde im Hinblick auf Translations- und Rotationsfehler untersucht. Alle Patienten wurden mittels IMRT behandelt und erhielten zur Fixierung eine individuell angefertigte ScotchCast-Maske und einen -Torso. Elf Patienten wurden an der cervicalen, 21 an der thorakalen und 13 an der lumbalen Wirbelsäule bestrahlt. Alle Patienten erhielten regelmäßige Kontroll-CTs mit einem CT-Scanner (Siemens Primatom) im Bestrahlungsraum. Die Frequenz der CTs variierte zwischen 1x/Woche bis hin zu 5x/Woche. Die Translations- und Rotationsfehler um die ap-, si- und lr-Achse wurden mit Hilfe eines rigiden auf Mutual-Information basierenden Registrierungsalgorithmus bestimmt. Die Abweichungen wurden pro Patient berechnet und als mittlere (systematische) Fehler ± Standardabweichung (zufällige Fehler) angegeben. 2. Zur Bestimmung ob eine rigide Transformation zur Korrektur der Lage des ZV und des RM ausreichend ist, wurden drei Teilbereiche des registrierten Lagerungs-CTs mit dem gleichen Verfahren erneut registriert. Die so erhaltenen Transformationen für die Teilbereiche wurden dann mit der Transformation für das gesamte ZV verglichen und die Abweichungen bestimmt. Ergebnisse: 1. Insgesamt wurde 321 Lagerungs-CTs ausgewertet. Unterteilt nach Behandlungslokalisation erhielten cervical bestrahlte Patienten im Median 6 Lagerungs-CTs (3-28), thorakal bestrahlte Patienten im Median 5 (3-29) und lumbal bestrahlte Patienten im Median ebenfalls 5 (413). Die gemessenen Rotationsfehler um die drei Achsen waren bei allen 3 Bestrahlungslokalisationen klein, Maximalwerte: Cervical 0.8 ± 0.5° (siAchse), thorakal 0.8 ± 0.3° (lr-Achse) und lumbal 0.6 ± 0.4° (ap-Achse). Die gemessenen Translationsfehler waren bei cervical bestrahlten Patienten am kleinsten (1.4±0.8 mm, 1.4±0.7 mm und 1.0±0.5 in lr-, ap- und siAchse) gefolgt von thorakal (1.9±0.5, 1.6±0.3 und 2.3±0.6) und lumbal behandelten Patienten (1.9±0.9, 1.7±0.7 und 2.5±1.4). 2. Die Abweichungen der Transformationen der Teilbereiche von der registrierten Lagekontrolle waren klein (0.0±0.5 mm). Schlussfolgerung: Bei paraspinalen Tumoren ist eine hochpräzise und reproduzierbare Patientenpositionierung notwendig. Die untersuchte Patientenfixierung liefert geringe Rotations- und Translationsfehler. Allerdings können vereinzelt auch größere Lagerungsabweichungen auftreten, so dass regelmäßige CT-Kontrollen erforderlich sind. Eine rigide Transformation zur Ermittlung der notwendigen Korrektur der Lage des ZV und des RM ist ausreichend.
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KV15 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):39
Implementierung einer Methode zur Bestrahlung des Mammakarzinoms in tiefer Inspirationsstellung (DIBH) mittels Atemgating am LINAC ONCOR Alheit H.1, Vosberg A.1, Hoinkis C.1, Lehmann D.1, Herrmann T.1 1 Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Dresden, Germany Fragestellung: Die Reduktion der Dosis am Herzen bei der Bestrahlung linksseitiger Mammakarzinome ist wegen ihrer Langzeittoxizität von großer Bedeutung. Durch Bestrahlung in tiefer Inspirationsstellung (DIBH) lässt sich die Belastung der Herzvorderwand merklich verringern. Die gleichzeitige Verkleinerung des relativen Lungenanteils im Hochdosisbereich ist ein nützlicher Zusatzeffekt. Methodik: Es steht ein Linearbeschleuniger ONCOR Impression (Siemens, Erlangen) zur Verfügung, der eine atemsynchronisierte Bestrahlung erlaubt. Zur Erzeugung des Gating - Signals wird das auf Körpergurt und Drucksensor basierende ANZAI-System (ANZAI, Japan) verwendet. Da dieses frequenzbasiert arbeitet und keine reproduzierbare Information zur Atemamplitude liefert, wird zusätzlich des Positioniersystem ExacTrac X-Ray 6D (BrainLab, Heimstetten) in Verbindung mit infrarotreflektierenden Markern an der Patientenoberfläche benutzt, um das ANZAISystem bei jeder Fraktion so zu konditionieren, dass 100% des Signals der geplanten Atemamplitude in DIBH der Patientin entspricht. Es werden zwei Bestrahlungspläne erstellt. Ein konventioneller Plan in Endexpiration mit einem PTV, welches sich aus den ITV aller Atemphasen zusammensetzt, die mit Hilfe eines 4D-CT’s gewonnen wurden. Dieser dient als Reserve bei Geräteausfall usw. und zum DVH-Vergleich. Der GatingPlan wird auf ein Atemanhalte-CT in DIBH erstellt. Das Isozentrum beider Pläne ist identisch in Bezug auf die Wirbelsäule der Patientin und wird mit ExacTrac X-Ray eingestellt. Die Bestrahlung erfolgt zwischen 75 und 100 % der Atemamplitude. Mittels ExacTrac kann die gesamte Bestrahlung bezüglich der Atembewegungen protokolliert und ausgewertet werden. Zusätzlich werden Portfilme zur Verifikation angefertigt. Ergebnisse: Nach Zustimmung der Ethikkommission wurde die erste Patientin geplant und mit der Bestrahlung begonnen. Durch die tiefe Inspirationsstellung reduziert sich die mediane Herzdosis von 1,42 Gy im konventionellen Plan auf 1,14 Gy im DIBH-Plan, das V5Gy von 8,5 % auf 1 %. Die mediane Dosis der linken Lunge wird von 2,07 Gy auf 1,88 Gy reduziert, das V20Gy von 19 % auf 14 %. Das vorgeschlagene Procedere am Gerät ist machbar, jedoch zeitaufwändig. Die zusätzliche Maschinenzeit beträgt ca. 30-60 Minuten. Bei konventioneller Bestrahlung ist mit einer Beweglichkeit der Thoraxwand von ca. 1-1,5 cm zu rechnen. Erste Auswertungen der Bestrahlungen in DIBH ergaben eine gut reproduzierbare Positionierung der Thoraxwand im Bereich von 0,5 cm. Als problematisch erweist sich die Notwendigkeit einer gut periodischen Atemkurve für das Gatingsystem, die nur durch intensives Üben der Patientin erreicht werden kann. Schlussfolgerungen: Die Bestrahlung in DIBH ist mit der vorgestellten Methode möglich aber zeitaufwändig. Das Ziel einer besseren Herz- und Lungenschonung wird erreicht. Die Reproduzierbarkeit bedarf weiterer Untersuchung.
KV16 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):39
Einsatz einer neigungsverstellbaren Bestrahlungstischplatte zur Korrektur von Rotationsfehlern bei bildgeführter Strahlentherapie: erste Bewertungsansätze Geyer P.1, Alheit D.1, Beyer M.1, Blank H.1, Csere P.1, Michel M.1, Schreiber M.1, Alheit H.1 1 Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der TU Dresden, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Dresden, Germany Fragestellung: Die bildgeführte Strahlentherapie (IGRT) kann die Präzision der Strahlenanwendung erhöhen, indem die Position anatomischer Strukturen (je nach Modalität von knöchernen Strukturen bis zum Tumor reichend) relativ zum Isozentrum des Beschleunigers kontrolliert wird. Bei Verfügbarkeit einer neigungsverstellbaren Tischplatte können neben Translationskorrekturen auch Rotationsfehler um die drei Achsen ausgeglichen werden. Eine klinische Studie belegt einen Vorteil einer Rotationskorrektur nur für immobilisierte Patienten [1], anderenfalls kann sich die
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Kurzvorträge / IGRT
Einstellgenauigkeit reduzieren. Die vorgestellte Untersuchung zeigt Bewertungsansätze zur Einsetzbarkeit eines neuen neigungsverstellbaren Tischsystems. Methodik: Für die protokollbasierte Positionierungskontrolle von Prostatapatienten werden die bildgebenden Verfahren Primatom (in-room-CT on rails, Sensation Open, Auswertesoftware Adaptive Targeting, Siemens) und ExacTrac X-Ray 6D (BrainLAB, Feldkirchen) eingesetzt. Vor der Montage der neigungsverstellbaren Tischplatte RoboSpace (Reuther Medizintechnik, Mühlheim-Kärlich) auf den TXT-Bestrahlungstisch (Siemens, Erlangen) wurden für 1818 Fraktionen von 50 Patienten die ExacTrac - Translationskorrekturen (Texac,x,y,z) ausgeführt, wogegen die Rotationskorrekturen (Rexac,a,b,g) nur erfasst, aber nicht realisiert werden konnten. Anschließend wurde mittels Primatom und Adaptive Targeting bei 1615 Einstellungen zuerst auf die knöchernen Strukturen fusioniert, wobei dieses System nur die drei Translationswerte (Tprim,x,y,z) bestimmt. Es wurde nach einer Korrelation zwischen den nicht ausgeführten Rotationskorrekturen (Rexac,a,b,g) und den knochenbasierten Primatom-Korrekturwerten Tprim,x,y,z gesucht. Ergebnisse: Über alle Fraktionen wurde keine Korrelation zwischen den nicht ausgeführten Rotationskorrekturen (Rexac,a,b,g) und den zugehörigen knochenbasierten Primatom-Korrekturwerten Tprim,x,y,z gefunden. Für einzelne Patienten zeigte sich ein unsicherer linearer Trend (Bestimmheitsmaß 0,2 - 0,3) am ehesten zwischen dem Winkel um die linksrechts-Achse (Nickbewegung) und einer vertikalen Tischverschiebung. Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse lassen keine Reduktion der Isozentrumsungenauigkeit nach vorangegangener Rotationskorrektur erwarten. Ein Vergleich von sowohl nicht als auch bzgl. der Rotation mittels der RoboSpace-Tischplatte korrigierten CT-Datensätzen mit dem Referenzdatensatz sollte über die Bestimmung gemeinsamer Volumina der konturierten Strukturen einen möglichen Einfluss auf deren Relativlage zeigen. Literatur: 1. Guckenberger M, Meyer J, Wilbert J, Baier K, Sauer O, Flentje M: Precision of Image-Guided Radiotherapy (IGRT) in Six Degrees of Freedom and Limitations in Clinical Practice. Strahlenther Onkol, No. 6, 307-13, 2007.
KV17 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):40
Einführung der atemsynchronisierten Strahlentherapie: erste klinische Erfahrungen Hoinkis C.1, Alheit H.1, Wieczorkowski L.2, Lehmann D.1 1 Universitätsklinikum CG Carus Dresden, Strahlentherapie, Dresden, Germany, 2TU Dresden, Med. Fakultät, Oncoray, Dresden, Germany Einleitung: Die Behandlung von bewegten Targets stellt eine Herausforderung der modernen Strahlentherapie dar. Besonders bei der Therapie von Lungentumoren wird durch den Einsatz atemsynchronisierter Strahlentherapie eine Reduktion des zu bestrahlenden Volumens erwartet. Ziel war die Implementierung einer kommerziell verfügbaren Gating Option im klinischen Betrieb und der damit verbundene Aufbau eines Workflows von 4D-Bestrahlungsplanung zur Verifikation und Applikation der getriggerten stereotaktischen Bestrahlung am Patienten. Material und Methoden: Die Aufzeichnung der Atembewegung erfolgt mit einem Drucksensor, der in einem Bauchgurt am Patienten fixiert ist (Anzai, Japan). Das Atemsignal dient zur Aufnahme von 4D-CTs (Sensation Open, Siemens) als Grundlage der Bestrahlungsplanung sowie zur Triggerung des Beschleunigers (Oncor, Siemens). Jeder Patient erhält in 3 Vorbereitungsterminen ein 4D-CT, welches jeweils in 8 Atemphasen unterteilt ist. Aus den insgesamt 24 konturierten Gross Tumor Volumes (GTVs) wird ein Internal Target Volume (ITVges) sowie ein ITV der exspiratorischen Phase (Triggerpunkte bei 50% der Amplitude: ITVgate) generiert, welche um eine Margin (5 mm) vergrößert die Planning Target Volumes (PTVges sowie PTVgate) bilden. Die Positionierung der Patienten am Beschleuniger erfolgt mittels Durchleuchtung in 2 Ebenen (ExacTrac-Xray, BrainLab). Zur Lagekontrolle des Tumors vor jeder Fraktion wird ein breathhold-CT in Exspiration im Bestrahlungsraum aufgenommen, welches mit dem Phasen-CT in maximaler Exspiration verglichen wird (Adaptive Targeting, Siemens). Bei einem Patienten wurde vor und nach jeder Fraktion ein entsprechendes exspiratorisches breathhold-CT aufgenommen und ausgewertet. Die Bestrahlung erfolgt mit freiwilligen Atempausen (jeweils ca. 4 s nach jeder Exspiration) bzw. bei freier Atmung. Ergebnisse: Seit September 2007 wurden 3 Patienten in 7 Fraktionen mit dem oben beschriebenen Verfahren stereotaktisch behandelt. Bei 2 Patienten wurde ein Tumor in der Lunge in je 3 Fraktionen (Einzeldosis 25
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Gy), bei einem Patienten wurde eine Lebermetastase in einer Fraktion (Einzeldosis 30 Gy) therapiert. Durch die Bestrahlung in der exspiratorischen Halbwelle konnte das PTV auf 56 %, 67 % bzw. 80 % reduziert werden. Die tägliche Reproduzierbarkeit der Tumorlage war in größter Abweichung 3 mm, so dass der Tumor im Verifikations-CT in allen Fällen im PTV enthalten war. Die Abweichung der Tumorlage vor und nach den Fraktionen (bestimmt bei einem Patienten) lag im Maximum bei 3 mm. Schlussfolgerung: Die atemsynchronisierte Strahlentherapie konnte an unserem Haus erfolgreich etabliert werden. Die gesamte Kette der Bildgebung erlaubt eine 4D-Bestrahlungsplanung, eine exakte Patientenpositionierung sowie die Verifikation der Tumorlage mit einem in-room CT vor jeder Fraktion. Der beschriebene Workflow wird bereits auch bei atemsynchronisierten Bestrahlungen der linken Mamma in der Inspirationsphase angewendet.
KV18 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):40
Videocoaching als Biofeedback-System zur Verbesserung der atmungsgetriggerten Strahlentherapie bei Brustbestrahlungen: Erfahrungen nach 2 Jahren klinischem Einsatz Cossmann P.H.1, Stuessi A.1, Siegrist C.1, von Briel C.1 1 Hirslanden Klinik Aarau, Institut für Radiotherapie, Aarau, Switzerland Fragestellungen: Bei der atmungsgetriggerten Strahlentherapie mit dem Varian RPM-Gating® System (Varian Medical Systems, Palo Alto/USA) gehört zur Standardausrüstung ein Audiocoaching (AC) - Tool. Hierbei wird den Patientinnen über einen Lautsprecher im CT und Bestrahlungsraum ein Sprachkommando („Einatmen“/„Ausatmen“) ausgegeben. Dadurch wird die Patientin unterstützt, seinen Atmungsrhythmus zu stabilisieren. Für einen optimalen Erfolg bei der vorhergehenden Bildgebung und der anschliessenden Bestrahlung sollte eine regelmässige Atmung, d.h. ein stabiler Atmungsrhythmus sowie eine gleichbleibende Atmungstiefe vorliegen. Mit Videocoaching (VC) kann die Patientin ihre Atmungskurve über einen kleinen Monitor in Echtzeit mitverfolgen und somit die Atmungstiefe selber steuern. Ziel war es, durch das Videocoaching eine regelmässigere Atmung und dadurch eine qualitative Verbesserung des 4D-CT’s sowie eine Steigerung des Arbeitszyklus’ (Anteil der Beam-On-Zeit an der gesamten Strahlzeit) zu erreichen. Methodik: Vor der Bestrahlung wird ebenfalls unter Benutzung des Varian RPM-Gating® Systems ein CT aufgenommen (4D-CT). Aufgrund dessen wird das spätere Bestrahlungsfenster festgelegt. Bei den 4D-CT Datensätzen wurden die Periodizität sowie die Amplitudenschwankungen untersucht. Letzteres wurde über den Abstand der Extremas der Atmungskurve zu den Extremas der vorhergehend individuell bestimmten theoretischen Atmungskurve quantifiziert. 50 4D-CT Datensätze von Brust-Patientinnen mit VC wurden mit 50 ohne VC, d.h. nur AC, verglichen. Ausserdem wurde das Verhältnis der erzielten Bestrahlungszeiten zu ihren theoretisch benötigten Zeiten analysiert. Dabei wurden 50 Bestrahlungszeiten von Brust-Patientinnen ohne Benutzung des VC-Systems mit 50 mit VC verglichen. Ergebnisse: Die Variation der Einatemmaximas waren für die 4D-CT Datensätze von Patienten, die ohne VC behandelt wurden, signifikant grösser. Die Minimas zeigten keinen signifikanten Unterschied. Die Periodizität wies ebenfalls keinen signifikanten Unterschied auf. Es wurde eine signifikante Verkürzung in den Bestrahlungszeiten mit VC zu den Zeiten ohne VC festgestellt. Schlussfolgerungen: Durch das Videocoaching wird die Qualität des 4DCT Datensatzes verbessert, was sich in den kleineren Variationen der Einatemmaximas manifestiert. Unter Benutzung des Monitors werden ebenfalls die Bestrahlungszeiten kürzer. Insgesamt erhält man durch das Videocoaching eine regelmässigere Atmung und dadurch eine Verbesserung der Therapie. Durch das Videocoaching hat die Patientin auch die Möglichkeit ihren Atem innerhalb des Bestrahlungsfensters anzuhalten. Diese willentliche Atemanhalte-Technik wird den Patientinnen als Alternativansatz für den Therapieteil angeboten - beim CT ist dies nicht möglich. Die Resultate zeigen eine deutliche Verkürzung der Bestrahlungszeiten. Gerade letzteres erlaubt es atmungsgetriggerte Therapien in normale Behandlungsslots von 10-15 Min im täglichen Tagesablauf zu integrieren.
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Kurzvorträge / IGRT
KV19 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):41
Vergleich der Bestrahlungspläne mit den Bilddatensätzen eines konventionellen und 4D-CT bei bewegten Zielvolumen: Eine Phantomstudie Block A.1, Nörtersheuser T.1, Waletzko O.2, Rohn R.2, Mathias K.3 1 Klinikum Dortmund, Institut für Medizinische Strahlenphysik, Dortmund, Germany, 2Praxis für Strahlentherapie am Klinikum Dortmund, Dortmund, Germany, 3Klinikum Dortmund, Radiologische Klinik, Dortmund, Germany Ziele: Vergleich von Bestrahlungsplänen, die auf der Grundlage der gewonnen Bilddatensätze eines konventionellen CT und eines 4D-CT für ein bewegtes Dichtephantom erstellt wurden. Material und Methoden: Das Phantom Quasar (Fa. Nucleon Associates) besteht aus PMMA und besitzt Einschübe mit Kreisstrukturen unterschiedlicher Dichte (lungen-, wasser- und knochenäquivalenten Material), die in periodische Bewegungen versetzt werden können. Die Messungen wurden an einem 8-Zeilen Light Speed CT (Fa. GE) durchgeführt, die Atmungskurve wurde mit dem RPM-System (Fa. Varian) aufgenommen. Es wurden jeweils konventionelle Planungs-CT´s und 4D-CT´s sowohl des statischen Phantoms, als auch des bewegten Phantoms bei Frequenzen von 10 bis 20 Auslenkungen pro Minute (entsprechend der menschlichen Atemfrequenz) und einer Bewegungsamplitude von 1 cm aufgenommen. Die CT-Schnittbilder wurden anschließend von der Software Advantage 4D (Fa. GE) in Abhängigkeit des Aufnahmezeitpunktes den verschiedenen Punkten der Atmungskurve zugeordnet. Mit dieser Software kann auch ein Fenster auf der Atmungskurve des Patienten definiert werden, so dass nur CT-Schnittbilder innerhalb dieser Atmungsphase für die Bestrahlungsplanung ausgewählt werden. Die Hounsfield-Einheiten (HE) wurden mit dem DICOM Viewer eFilm ausgewertet und die Bestrahlungspläne mit dem Planungssystem TMS 6.1B (Fa. Theranostic) erstellt. Ergebnisse: Die Dichten bzw. HE-Werte, sowie die Bestrahlungspläne waren im Fall des statischen Phantoms für konventionelles und 4D-CT identisch. Die Auswertung der HE für das bewegte Phantom zeigte aber deutliche Unterschiede: Während das konventionelle CT im Rahmen der Messgenauigkeit CT-Schnittbilder mit den Dichtewerten des statischen Phantoms erzeugte, waren die HE beim 4D-CT für HE > 0 deutlich geringer (bis zu 50%), für HE < 0 in derselben Größenordnung höher. Wurde aber ein schmales Gating-Fenster gesetzt, ergaben sich beim 4D-CT ebenfalls die HE-Werte wie für das statische Phantom. In der Coronar-Sichtebene zeigen sich für das bewegte Phantom deutlich Streifen, während die Geometrie mit dem Bewegungsraum vom 4D-CT realistisch dargestellt wird. Ebenso treten Unterschiede in der Isodosenverteilung auf, insbesondere in der Nähe des lungenäquivalenten Materials. Schlussfolgerung: Bei einem bewegten Phantom nimmt ein konventionelles CT zeitliche Momentaufnahmen der Objekte auf, die bzgl. Ort und Dichte nicht die realistische Bestrahlungssituation widerspiegeln. Das 4DCT gibt zum einen die Bewegungsausdehnung eines Objekts realistisch wieder und reduziert die HE-Werte der Objekte, die dichter als ihre Umgebung sind bzw. erhöht die HE-Werte der Objekte, die eine geringere Dichte als die Umgebung aufweisen. Dies erklärt sich durch die "Verschmierung" der Dichten bei Bewegung. Die Isodosenverteilung der Pläne ist aufgrund der unterschiedlichen Größen und Dichten entsprechend unterschiedlich. Das 4D-CT erzeugt die realistischeren Pläne für die Bestrahlung.
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Implementierung der Prostata MR-Spektroskopie in die Bestrahlungsplanung Cremers F.1, Albers D.1, Todorovic M.1, Wedegärtner U.2, Yamamura J.2, Popovych S.2, Schwarz R.3, Schmidt R.1 1 Universitäts-Klinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), Klinik f. Strahlentherapie und Radioonkologie, Hamburg, Germany, 2Universitäts-Klinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), Klinik f. Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hamburg, Germany, 3Ambulanzzentrum des UKE GmbH, Bereich Strahlentherapie, Hamburg, Germany Fragestellungen: Die Implementierung der molekularen Bildgebung in die Bestrahlungsplanung ist eine der Herausforderungen in der Strahlentherapie. Die MR-Spektroskopie (MRSI) stellt eine Möglichkeit dar metabo-
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lische Informationen zu erhalten. Die endorektale Prostata MRSI in Kombination mit der T2-gewichtete MR-Bildgebung (MRI) erhöht signifikant die Genauigkeit in der Unterscheidung zwischen benignem und malignem Gewebe in der peripheren Zone der Prostata (p<0.001)(1). Die MRSI ist ein nicht-invasives Verfahren, die es ermöglicht neben der rein morphologischen MRI zusätzlich molekular metabolische Informationen zu liefern. Das Verhältnis der Metabolite Cholin (Cho) + Creatin (Cr) zu Citrat (Ci) ist ein Maß für die Malignität des Prostata-Ca. In der Strahlentherapie wird molekulare Bildgebung in der Regel nicht berücksichtigt. Lokale Dosiseskalationen (innerhalb der Prostata) werden unter diesem Aspekt nicht durchgeführt. Ziel ist daher die Implementierung der MRSI in ein Bestrahlungsplanungssystem (TPS). Methodik: Die MRSI-Daten wurden mit der 3D-CSI-Sequenz (Chemical Shift Imaging) erzeugt (Siemens Magnetom Symphony 1.5 T). Spektren von individuellen MRSI Voxeln wurden in der Zeitdomäne mit dem AMARES-Algorithmus analysiert (2,3). Die resultierenden 2D-axialen Metabolitenkarten (Cho+Cr/Ci) sind mit den entsprechenden T2-gewichteten MRI-Bildern registriert. Die Bilder wurden in Graustufenbilder konvertiert und im DICOM-Format abgespeichert, so dass die Bilder in ein TPS importiert werden konnten. Zusätzlich wurden US-Bilder mit einer transrektalen US-Sonde aufgenommen und importiert. Im TPS werden die MR-Bilder mit den US-Bildern fusioniert unter der Annahme, dass Spule und Sonde identisch sind (Deformation der Prostata identisch). Ergebnisse: Nach der Fusion können die malignen Tumorzellen auf der Metabolitenkarte konturiert werden, die Konturen werden automatisch im MRI und US-Bild dargestellt. Die Fusion zeigt, dass die US-Sonde im Durchmesser geringfügig kleiner ist als die endorektale MR-Spule, was zu Abweichungen der Konturen in den lateralen, peripheren Zonen der Prostata führt. Schlussfolgerungen: Die MRS-Daten können in ein Bestrahlungsplanungssystem integriert werden. Mit der MRI-Information ist es im Prinzip möglich die Daten mit anderen Bildmodalitäten (CT, US) zu registrieren. Allerdings erlauben die meisten TPS bisher keine elastische Registrierung, so dass Deformationen, die durch die Spule verursacht werden, nicht berücksichtigt werden. Eine solche Registrierung müsste vor dem Import durchgeführt werden. Bei der Registrierung der MRI/MRS-Daten mit transrektalen US-Bildern müssten die unterschiedlichen Deformationen (US-Sonde, MR-Spule) analysiert werden. Mit den Spektroskopieinformationen können nun die aktiven Tumorzellen mit höheren Dosen bestrahlt werden (Boost). (1) Westphalen et. al.: Radiology 246, 2008 (2) Pels et al.: NMR in Biomedicine 19, 2006 (3) The MRUI Home Page: see http://www.mrui.uab.es/mrui/mruiHomePage.html
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Image Guided Radiotherapy (IGRT) in der Behandlung des Prostatakarzinoms: Einfluss der Clipboxkonfiguation auf die Größe der Lagerungskorrektur in allen sechs Freiheitsgraden: eine ConeBeam-CT Studie Pohl F.1, Hipp M.1, Dobler B.1, Riepl M.1, Bogner L.1, Kölbl O.1 1 Universitätsklinik Regensburg, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Regensburg, Germany Fragestellungen: Der Elekta Synergy® S mit ConeBeam-CT und HexaPod erlaubt die Lagerungskontrolle durch einen automatisierten Match der Lagerungs-CT mit der Planungs-CT mit online-Korrektur aller 6 Freiheitsgrade. Dabei bietet die Software (Elekta XVI 4.0b25) die Möglichkeit, die Region (Clipbox), die in Korrelation gebracht werden soll, individuell zu definieren. Grundlage ist jedoch die geometrische Form eines Quaders, die Größe ist frei wählbar. Die vorliegende ConeBeam-CT Studie soll anhand des Vergleichs dreier unterschiedlich großer Clipboxen deren Einfluss auf die Angabe der Lagerungskorrektur bei der Behandlung des Prostatakarzinoms in allen sechs Freiheitsgraden aufzeigen. Methodik: In 21 ConeBeam-CT Studien mit Prostatakarzinom-Pat., die von 07-12/2007 in der Klinik für Strahlentherapie (Uniklinikum Regensburg) behandelt wurden, wurde die Größe der errechneten Lagerungskorrektur bei drei Clipboxen (CB) verglichen: CB1 = nur Weichteile kleines Becken; CB2 = Einfassung der Beckenwände und Anteile der Femurköpfe; CB3 = zusätzlich Einfassung der Femurköpfe bis zum Trochanter mi-
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Kurzvorträge / IGRT
nor. Alle Patienten waren in einer individuellen Vakuummatte immobilisiert. Für den Match wurde der Weichteilalgorithmus (Greyscale) verwendet. Die Software gibt die Lagerungskorrektur (Isozenterverschiebung in Bezug zum Planungs-CT) in Zentimeter (cm) in latero-medialer (LM), kranio-kaudaler (KK) und ventro-dorsaler (VD) Richtung sowie in Grad die Rotation um die cranio-caudale Achse (CCR), die laterale (LR) und die isozentrische Rotation (IR) an. Die ermittelten Lagerungskorrekturwerte wurden hinsichtlich Maximum, Mittelwert und 3-D-Vektor ausgewertet und der Unterschied mit dem T-Test für gepaarte Stichproben korreliert. Ergebnisse: Für die latero-mediale, kranio-kaudale und ventro-dorsale Verlagerung ergab sich für den absoluten Mittelwert aufgeführt in der Reihenfolge CB1/CB2/CB3 für LM 0,39/0,38/0,37cm, KK 0,2/0,18/0,17cm und VD 0,23/0,14/0,12cm. Das Maximum lag für LM bei 1,19/1,05/1,07cm, KK 0,62/0,49,/0,51cm und für VD bei 0,77/0,38/0,30cm. Der 3-D-Vektor bestätigte die geringen Unterschiede mit den Mittelwerten von 0,6/0,5/0,49 (CB1/CB2/CB3). Bei den Rotationen wurden für die cranio-caudale Patientenlängsachse, laterale Verkippung und isozentrische Rotation folgende Mittelwerte in der Reihenfolge CB1/CB2/CB3 mit CCR 3,6/0,89/0,54°, LR 1,87/0,55/0,51° und IR 0,93/0,35/0,36° errechnet. Das Maximum lag für CCR bei 8,5/2,7/1,6°, LR 5,6/1,7/1,6° und für IR bei 3,5/1,3/1,2°. Signifikant different trotz absolut nur kleinem Unterschied zeigten sich die Werte für LM, KK, den 3-D-Vektor sowie die Werte für LR und IR (p<0,05). Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse für die latero-mediale, kranio-kaudale und ventro-dorsale Verlagerung erbrachten für die Wahl der Clipboxgröße für die notwendige Lagerungskorrektur (Unterschied < 1 mm) keinen Unterschied, jedoch bei den Rotationen zeigte die kleine Clipbox (CB1) eine relevante Abweichung (Korrektur bis zu 8,5°).
KV22 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):42
Einfluss kommerzieller Maskensysteme auf die Lagerungsgenauigkeit bei der IGRT (Image Guided Radiotherapy) von Tumoren im Kopf-Hals-Bereich Pohl F.1, Hipp M.1, Dobler B.1, Riepl M.1, Bogner L.1, Kölbl O.1 1 Universitätsklinik Regensburg, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Regensburg, Germany Fragestellungen: Bei der Behandlung von HNO-Tumoren ergibt sich die Problematik der engen Lagebeziehung zwischen Zielvolumen und Risikoorganen (RO). Bestrahlungstechniken wie die IMAT (Intensity Modulated Arc Therapy) sowie IMRT (Intensity Modulated Radiotherapy) mit steilen Dosisgradienten erfordern eine hohe Reproduzierbarkeit der Lagerung im Millimeterbereich, um die RO schonen zu können. Ziel dieser Untersuchung ist es, die Präzision der Lagerung mit zwei unterschiedlichen Maskensystemen auf ihre Eignung für die Behandlung von Patienten mit Tumoren im Kopf-Hals-Bereich zu überprüfen. Methodik: Analysiert wurden 14 Pat., die von 08-12/07 bei Tumorerkrankung im Kopf-Hals-Bereich (Oro-/Nasopharynxkarzinom, Sarkom, Metastasen) bestrahlt wurden. Zur Fixierung kamen 2 unterschiedliche kommerzielle Maskensysteme zum Einsatz, bei 8 Pat. eine thermoplastische Maske für die fraktionierte Therapie (A), bei 6 Pat. ein speziell für die Kopfstereotaxie entwickeltes Maskensystem (B). Das Bestrahlungsplanungs-CT wurde mit 2mm Schichtabstand gefahren, die Lagerungskontrolle erfolgte mittels ConeBeam-CT (CB-CT). 66 CB-CT wurden ausgewertet. Die rigide CT-Registrierung erfolgte mit dem Knochenalgorithmus. Die Software (Elekta XVI 4.0b25) gibt die Lagerungskorrektur (Isozenterverschiebung in Bezug zum Planungs-CT) in Zentimeter in lateromedialer (LM), kranio-kaudaler (KK) und ventro-dorsaler (VD) Richtung sowie in Grad die Rotation um die cranio-caudale Achse (CCR), die laterale (LR) und die isozentrische Rotation (IR) an. Die ermittelten Lagerungskorrekturwerte wurden hinsichtlich Mittelwert, Median und 3-DVektor ausgewertet. Ergebnisse: Für die latero-mediale, kranio-kaudale und ventro-dorsale Verlagerung ergab sich für den absoluten Mittelwert 0,26/0,19 cm (A/B), 0,14/0,15 cm (A/B) und 0,17/0,14 cm (A/B). Der Median für LM lag bei 0,2/0,14 cm (A/B), KK 0,12/0,13cm (A/B) und für VD bei 0,17/0,11 cm (A/ B). Die absolut nur kleinen Unterschiede bei den gemessenen Werten sind nicht signifikant (p>0,05). Der 3-D-Vektor zeigte ebenfalls keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Maskensystemen mit einem Mittelwert von 0,36/0,32 cm (A/B) und einem Median von 0,34/0,28 cm (A/B). Bei den Rotationen wurden für die cranio-caudale Patientenlängsachse, laterale Verkippung und isozentrische Rotation folgende Mittel-
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werte in der Reihenfolge A/B mit CCR 1,35/1,1°, LR 1,52/0,62° und IR 1,11/0,9° errechnet. Der Median für CCR bei 1,24/1,1°, LR 0,95/0,61° und für IR bei 0,91/0,85°. Die Unterschiede sind nicht signifikant, jedoch erreicht der Unterschied in der lateralen Verkippung fast Signifikanzniveau (p=0,07). Schlussfolgerung: Die untersuchten Maskensysteme zeigten beide eine gute Reproduzierbarkeit der Lagerung in den drei Raumachsen mit einem Mittelwert für den 3-D-Vektor von 3 mm. Das für die Stereotaxie entwickelte Maskensystem weist hinsichtlich des Rotationsfehlers einen kleinen Vorteil auf, ohne jedoch Signifikanzniveau zu erreichen.
KV23 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):42
Verfahren zur Bestrahlung von Tumoren der Schädelregion unter Verwendung eines rotationsfähigen Lagerungstisches und eines cone beam-Computertomographen Paulsen F.1, Dohm O.2, Zellmer S.1, Schönleb T.1, Henke G.1, Scheiderbauer J.1, Ganswindt U.1, Alber M.2, Bamberg M.1, Belka C.1 1 Radioonkologische Klinik, Radioonkologie, Tübingen, Germany, 2 Radioonkologische Klinik, Sektion Biomedizinische Physik, Tübingen, Germany Fragestellung: Bestimmung der Positionierungsgenauigkeit bei Bestrahlungen der Schädelregion mit thermoplastischer Maske an einem Linearbeschleuniger (LINAC) mit cone-beam-CT und rotationsfähigem Lagerungstisch. Methodik: Bei 20 Patienten wurden mit cone beam-CT (XVI, Elekta) und in allen Raumachsen translations- und rotationsfähigem Lagerungstisch (HexaPOD, Medical Intelligence) nach Ersteinstellung und Lagerungsmarkierung ("Ausgangsposition") in 5 folgenden Tagen Abweichungen in allen 3 translationalen und rotationalen Richtungen im Isozentrum bestimmt und der Mittelwert als systematische Abweichung berechnet. In den anschließenden Behandlungen wurde aus der Ausgangsposition heraus auf diese Abweichung in Translation und Rotation verschoben ("Voreinstellung") und die Position vor der Behandlung erneut gemessen. Nach 3 weiteren Messungen wurde die Abweichung erneut berechnet. Die nach der Voreinstellung ermittelten Lagerungsabweichungen wurden vor der Bestrahlung gemessen. Die Messungen wurden während der Lagerungskontrolle erfasst und retrospektiv ausgewertet. Die Bestrahlung erfolgte an einem Synergy S LINAC (Elekta), die Dosisberechnung mit Hyperion. Ergebnisse: Es wurden 304 Messungen ausgewertet, im Mittel 14,7 (2-28) pro Patient. Die Mittelwerte (MW) aller Abweichungen (samt Standabweichung (StAbW)) für x- / y- / z-Translation (T/mm) und -Rotation (R/°) lagen bei T: 0,1 (1,4) / -0,3 (1,6) / 0 (1,2) mm und R: 0,1 (0,8) / 0,1 (1,1) / 0 (0,9)°. Es wurden 95% aller Positionierungen unter 2,7 mm (T-x), 3,3 mm (T-y), 2,1 mm (T-z) sowie 1,7° (R-x), 2,3° (R-y), 1,7° (R-z) ermittelt. MW und StAbW der Mittelwerte betrugen T: 0,1 (0,5) / -0,3 (0,9) / 0 (0,4) mm sowie R: 0,1 (0,4) / 0,1 (0,6) / 0 (0,3)°. MW und StAbW der Standardabweichungen betrugen T: 1 (0,6) / 1,2 (0,7) / 0,9 (0,6) mm sowie R: 0,6 (0,3) / 0,9 (0,4) / 0,7 (0,3)°. Es ergäben sich für translationale Sicherheitssäume unter Vernachlässigung der Rotation nach 2,5xStAbW(MW)+0,7xStAbW(StA bW) (s. z.B. van Herk, Remeijer, Stroom) folgende Werte für dieses Patientenkollektiv T: 1,7 / 2,7 / 1,4 mm. Die Abweichungen nach der Voreinstellung können mittels HexaPOD online ausgeglichen werden. Schlussfolgerungen: Die Messungen erlauben eine Abschätzung der Positionierungsgenauigkeit. Der Einfluss der Rotationsfehler ist bisher nicht in der Planung berücksichtigt (cave: obige Formel und Werte der translationalen Sicherheitssäume ohne gleichzeitige Ermittlung von Rotationsfehlern erstellt: eine Rotation von 1° führt bspw. in der entsprechenden translationalen Richtung nach 100 mm zu 1,7 mm Abweichung !). Ein offline-Ausgleich von Rotationsfehlern ist aufgrund der individuell erstellten Abweichungen mit dem System möglich. Die angegebenen Werte beschreiben die Genauigkeit ohne online-Korrektur. Mit dem System LINAC + cone beam + rotationsfähigem Tisch ist eine bildgestützte Strahlenanwendung (unter Berücksichtigung der zusätzlichen Strahlenbelastung aufgrund des CTs) möglich.
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Kurzvorträge / Urologie
KV24 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):43
Rektumdosis nach permanenter Brachytherapie – Risikofaktoren unter Berücksichtigung von geometrischen Veränderungen zwischen Vorplanung und Nachplanung in unterschiedlichen Intervallen Pinkawa M.1, Piroth M.D.1, Gagel B.1, Asadpour B.1, Borchers H.2, Jakse G.2, Eble M.J.1 1 Universitätsklinikum RWTH Aachen, Klinik für Strahlentherapie, Aachen, Germany, 2Universitätsklinikum RWTH Aachen, Klinik für Urologie, Aachen, Germany Fragestellungen : Während der intraoperativen Planung einer permanenten Brachytherapie der Prostata verändert sich die Anatomie durch den Einsatz der transrektalen Ultraschallsonde. Ziel der Studie war die Analyse dieser Veränderungen unter spezieller Berücksichtigung von besonders nah an der anterioren Rektumwand platzierten Seeds. Methodik: Bei 61 konsekutiven Patienten wurden CT Untersuchungen am postoperativen Tag (Tag 1) und einen Monat (Tag 30) nach permanenter Brachytherapie mit I-125 Seeds durchgeführt (Rapid Strands®). Zwei Winkel wurden sowohl beim intraoperativen Ultraschallall (US) als auch bei der Nachplanung bestimmt: a=Winkel zwischen der Horizontalen und den Seeds in einem Strand; b=Winkel zwischen der Horizontalen und der anterioren Rektumwand in der mid-sagittalen Ebene (positiv: Konvergenz nach kaudal; 0/1/2: US-Planung/CT Tag 1/CT Tag 30). Die Entfernung der dorsalen Prostatakontur zur vorderen Rektumwand wurde in fünf axialen Ebenen in jeder Untersuchung ausgemessen. Die Anzahl der Seeds mit einem Abstand von £7mm zur Rektumwand wurde am Tag 1 bestimmt und die Verschiebungen relative zum Beckenskelett und relativ zur Rektumwand zwischen Tag 1 und Tag 30 analysiert. Ergebnisse: Die Nadeln wurden parallel zur Ultraschallsonde (a0=0°) mit einem durchschnittlichen b0 von 5° platziert. Beide Winkel nahmen in den CT-Nachplanungen signifikant zu (durchschnittlich a1=11°; a2=9°; b1=22°; b2=26°), d.h. die Seeds entlang eines Strands und die Rektumwand konvergierten zum Apex hin. Der Abstand zwischen der Prostata und der Rektumwand vergrößerte sich in den Nachplanungen insbesondere in der kranialen Hälfte der Prostata (durchschnittlich um >1cm an der Basis). Seeds £7mm zur Rektumwand am Tag 1 waren nahezu ausschließlich die am weitesten apikal gelegenen Seeds in einem Strand (201/204; 98,5%). Die Anzahl der Seeds £5mm zur Rektumwand korrelierte signifikant mit der Rektum D2cc (r=0.68; p<0,001) und D0.1cc (r=0.72; p<0,001). Mit abnehmendem Prostatavolumen zwischen Tag 1 und Tag 30 stieg die Rektumdosis signifikant in allen Dosisbereichen. Jedoch nahm der Abstand von Seeds initial <3mm zur Rektumwand am Tag 30 nicht weiter ab (durchschnittliche Zunahme von 1.4mm vs. Abnahme 1.2mm Abnahme für Seeds ³3mm; p<0.001) ebenso wurde im Gegensatz zu Seeds initial ³3mm zur Rektumwand keine kaudale Verlagerung relativ zum Beckenskelett beobachtet (durchschnittlich 0,3mm vs. 3,6mm kaudale Verlagerung für Seeds ³3mm; p=0,02). Schlussfolgerungen: Eine zunehmende Konvergenz der Seeds in einem Strand und der Rektumwand zum Apex hin muss bei der Vorplanung berücksichtigt werden. Aufgrund der durch die transrektale Ultraschallsonde bedingten anatomischen Veränderungen ist dieser Zusammenhang in der Vorplanung nicht evident. Die Nähe zum Rektum sollte insbesondere auf Höhe des Apex zur Senkung der Rektumdosis gemieden werden.
KV25 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):43
Interstitielle Brachytherapie der Prostata mit Pd 103 und Jod 125, Ergebnisse und Toxizitätsvergleich nach 7,5 Jahren Oismüller R.1, Somay C.1, Hartl R.1, Hawliczek R.1, Ponholzer A.2, Madersbacher S.2, Rauchenwald M.2 1 Institut, Radioonkologie Donauspital SMZ-Ost, Wien, Austria, 2Abteilung Urologie und Andrologie, Donauspital SMZ-Ost, Wien, Austria Hintergrund: 1999 wurde an unserem Institut mit der Permanentimplantation der Prostata in der Behandlung des organbegrenzten Prostatakarzinoms begonnen. Zunächst wurden die Implantationen mit Pd 103 Seeds durchgeführt. Ab dem Sommer 2003 fand eine Umstellung auf Jod 125 Seeds statt.
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Material und Methode : Zwischen 7/99 und 8/2007 wurden 279 Patienten mit einer Permanentimplantation der Prostata als Monotherapie (128 Pd 103, 151 Jod 125), an unserem Institut behandelt. Der mediane Nachbeobachtungszeitraum für Pd 103 und Jod 125 betrug 42 Monate bzw. 24 Monate. Einschlußkriterien: Organbegrenztes Pca(cT1-cT2b),PSA £10ng/ml, Gleason Score £7, Prostatavolumen £45ccm. Zur Evaluation von LUTS bzw. obstruktiver Beschwerden wurden IPSS Fragebögen vor und im Rahmen der Nachkontrollen ausgehändigt. Die Lebensqualität wurde mittels EORTC QOL - C30 Fragebögen und die erektile Funktion mittels IIEF erfaßt. Maximaler Harnfluß und Restharnmessungen wurden ebenfalls vor dem Eingriff als auch 1,3,6,12 und 24 Monate danach durchgeführt. Die Behandlungsdosis lag internationalen Empfehlungen zufolge für Pd 103 bei 125Gy, für Jod 125 bei 145 Gy. Vier Wochen post implantationem wurde bei allen Patienten ein CT +/- MRT mit Endorektalspule zur Erstellung eines Postplanes zur Qualitätskontrolle durchgeführt. Resultate: Die Therapie konnte bei allen Patienten komplikationslos beendet werden. Die meisten Patienten entwickelten eine milde bis moderate dysurische Symptomatik, eine Zunahme der Miktionsfrequenz und der Nykturie sowie auch milde bis moderate obstruktive Beschwerden. Akute Obstruktionen traten bei 13% (innerhalb von 6 Mon.) und späte obstruktive NW (nach 6 Mon.) bei 1,5% der Pd-Patienten auf. Bei Jod - Patienten traten nur 2% akut obstruktive NW auf. Akute rektale Nebenwirkungen i.S. einer milden bis moderaten Proktitis zeigen 2% der mit Pd 103 und 8 % der mit Jod 125 behandelten Patienten. Bei zwei mit Jod 125 behandelten Pat. war ein Strahlenulkus rektal (Grad 3 NW) nach 15 Monaten aufgetreten. Die bNED betrug zum Zeitpunkt der letzten Auswertung (Stand 8/07) nach 72 Monaten für Pd 103 Patienten 83,1%, für Jod 125 Patienten nach 48 Monaten 91,8%. Die bNED bei "low risk" Patienten betrug nach Therapie mit Pd 103 84,4% und mit Jod 125 91,1%. Das DSS betrug für beiden Gruppen 99,2%. Das Gesamtüberleben lag für mit Pd 103 behandelten Patienten bei 90,1% , für Jod 125 Patienten bei 96,8%. Zusammenfassung: Die Permanentimplantation der Prostata zeigt sowohl mit Pd 103 als auch mit Jod 125 hervorragende PSA- und Lokalkontrollraten und erscheint vom kurativen Ansatz her durchaus vergleichbar mit anderen kurativen Therapieoptionen für das organbegrenzte Prostatakarzinom zu sein. Milde bis moderate Nebenwirkungen sind obligat, aber meistens selbstlimitierend. Akut obstruktive NW waren bei mit Pd 103 behandelten Patienten häufiger, wohingegen höhergradige rektale NW mit Jod 125 häufiger auftraten. Die aktuelle Auswertung der Daten wird präsentiert.
KV26 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):43
High-dose-rate brachytherapy as a monotherapy in the treatment of low and intermediate risk prostate cancer Ghadjar P.1, Keller T.1, Rentsch C.A.2, Isaak B.1, Behrensmeier F.1, Stroux A.3, Thalmann G.N.2, Aebersold D.M.1 1 Inselspital, Universität Bern, Radio-Onkologie, Bern, Switzerland, 2 Inselspital, Universität Bern, Urologie, Bern, Switzerland, 3Charité Universitätsmedizin Berlin, Institut für Biometrie und Klinische Epidemiologie, Berlin, Germany Fragestellungen: To present the biochemical no evidence of disease (bNED) and acute and late toxicity after high-dose-rate brachytherapy (HDR-B). Methodik: Between Oktober 2003 and June 2006, 36 patients with low (28) and intermediate (8) risk prostate cancer were treated by HDR-B monotherapy. Median age was 63.5 years (range, 46 - 81 years). Five patients received hormone therapy (HT). All patients received one implant and 4 fractions of 9.5 Gy within 48 hours for a total prescribed dose (PD) of 38 Gy. Median follow-up was 3 years (range, 0.4 - 4.0 years). Biochemical failure was defined according to the ASTRO criteria. Toxicity was scored according to the CTC-AE version 2.0. Ergebnisse: The 3 year PSA bNED rate was 100%. Acute and late grade 3 genitourinary (GU) toxicity were observed in 1 (2.8%) and 4 (11.1%) patients. Grade 3 gastrointestinal (GI) toxicity was absent. The sexual preservation rate in patients without HT was 75%. Late grade 3 GU toxicity was associated with the planning target volume (PTV) V100 (% of PTV receiving 100% of the PD; P=.036), D90 (dose delivered to 90% of the PTV; P=.02) and the urethral V120 (urethral volume receiving 120% of the
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Kurzvorträge / Urologie
PD; P=.043). The urethral V120 was associated with increased PTV V100 (P<.001) and D90 (P=.003). Schlussfolgerungen: HDR-B monotherapy yields good 3 year tumor control, however late grade 3 GU toxicity is limiting. Late GU toxicity is associated with increased urethral V120. In HDR-B dose planning a compromise has to be made between tumor control and urethral toxicity.
KV27 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):44
Influence of 18F-choline-PET/CT on radiotherapy planning in primary and recurrent prostate cancer Würschmidt F.1, Wahl A.2, Dahle J.1, Kretschmer M.1, Bastian C.1, Petersen C.1 1 GMP Radiologie & Radioonkologie, Hamburg, Germany, 2PET/CT Zentrum Hamburg, Hamburg, Germany Purpose: In radiotherapy of primary and recurrent prostate cancer the inclusion of pelvic lymph nodes in the target volume is controversial. 18FFluoroethylcholine (FEC)-PET/CT might be helpful in target volume definition. Patients & Methods: We prospectively enrolled 16 patients with either primary (n=6) or recurrent (n=10) prostate cancer in FEC-PET/CT based radiotherapy planning. Staging included full blood count, PSA, MRT with endorectal coil (n=10) and FEC-PET/CT scanning. All patients underwent PET/CT simulation scans in radiotherapy (RT) position with immobilization devices. The imaging and data acquisition were performed on an integrated PET/CT hybrid system (Siemens Biograph 16). The PET/CT data sets were then transferred to the RT planning system (Oncentra Masterplan or KonRad for IMRT planning). PET/CT images were reviewed by an experienced nuclear medicine physician/radiologist (A.W.) and radiation oncologist. All pts. underwent 3D conformal RT (n=1 IMRT planning) and radiation treatment with 10 MV photons (Siemens Oncor). Boost doses up to 66,6 Gy were delivered to PET/CT-positive pelvic lymph nodes and 75,6 Gy (1,8 Gy/fraction) to the prostate. Daily (first week) and, thereafter, twice weekly electronic portal imaging was done (MV portal imaging with A-SI detector). Hormonal ablative treatment was given in 12/16 pts. Results: In 10/16 pts. PET/CT changed staging based on MRT or CT imaging with detection of PET/CT positive lymph nodes (n=6), bone metastases (n=1), upstaging from T2a/b to T3a/b (n=2) or detection of locally recurrent tumour after radical prostatectomy (n=1). Original staging was not altered in 6/16. The target volume definition had to be revised after PET/ CT in 11/16. The pelvic lymph nodes were included in the target volume in 8/16 and an inhomogenous dose distribution could be applied in 5/8 with single or max. 2 PET/CT-positive lymph nodes (Boost PTV PET/CT). In one pt. with the PET/CT detected recurrence after radical prostatectomy the dose was increased to 72 Gy (Boost PTV PET/CT). The initial target volumes were not altered in 5/16. Acute side effects were mild to moderate in all pts. Follow-up is too short for detection of late effects or presentation of treatment results. Conclusion: In this small series, 18F-choline-PET/CT altered target volume definition in a considerable number of pts.. 18F-choline-PET/CT might in future enable inhomogenous dose distribution (dose-painting) to PET/CT-positive areas.
KV28 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):44
Die Bestrahlung der Prostataloge nach radikaler Prostatektomie – Datenbank der Radioonkologie Wr. Neustadt – 10 Jahre Datenerfassung – Ergebnisse Harder C.1, Salinger J.1, Pakisch B.1 1 Landesklinikum Wr. Neustadt, Abteilung für Radioonkologie / Strahlentherapie, Wr. Neustadt, Austria Fragestellung: Die Indikation zur Bestrahlung der Prostataloge nach radikaler Prostatektomie (RPE) ist vielfältig: PSA- oder Lokalrezidiv, direkt nach der RPE wegen einer R1/R2-Situation, PSA-Persistenz und T3/T4/ N1-Stadiums. Die unterschiedlichen Indikationsstellungen sollten sich unterschiedlich auf den Therapieerfolg auswirken, werden jedoch in den meist retrospektiven Veröffentlichungen zusammen ausgewertet. Mit Hilfe unserer Datenbank wurden die einzelnen Gruppen separat erfasst und analysiert.
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Methodik: In der Radioonkologie Wr. Neustadt wurden die Bestrahlungsdaten inklusive Diagnosen und ICD-Codes in den vergangenen 10 a über die VARIS®-Datenbank erfasst. 11655 Patienten wurden in eine ACCESS®-Datenbank ausgelesen. Durch die eingetragenen ICD-Codes wurden daraus 4788 Patienten in insgesamt 5 Datenbanken gefiltert und entsprechenden Diagnosen zugeordnet. Die Datenbanken bieten einen direkten Zugriff auf die elektronische Krankenakte, so dass eine rasche Ergänzung, Kontrolle und Korrektur der Daten möglich ist. Dies erfolgte zunächst retrospektiv und wird jetzt sogleich während der Nachsorgen ergänzt. Durch die fein abgestimmte Kommunikation der verschiedenen Programme Excel®, Access®, Varis® werden die Daten stets aktualisiert ausgewertet und die Ergebnisse als Powerpoint®-Datei dargestellt. Die hier vorgestellten Ergebnisse wurden mit Hilfe der Prostatalogen-Datenbank erstellt. Ergebnisse: In die Prostatalogen-Datenbank wurden 621 Patienten eingelesen. Von diesen wurden 238 aus einer ersten statistischen Auswertung ausgeschlossen (Zweittumor / Fernmetastasen zum Zeitpunkt der Diagnose). 383 Patienten wurden ausgewertet. Davon hatten 89 Pat. eine SalvageTherapie (PSA-Persistenz / R1), 13 wurden postoperativ wegen T3/T4/N+ bestrahlt, 167 Pat. hatten ein PSA- und 68 ein Lokalrezidiv. Das mediane Alter lag bei 64,4 a. die mediane Nachbeobachtung bei 3,3 a. Im Gruppenvergleich konnten signifikante Unterschiede hinsichtlich des Gesamtüberlebens und der PSA-Kontrolle (PSA < 0.2ng/ml) beobachtet werden. Nach 2 Jahren hatten die Salvage-Patienten eine 87%ge PSA-Kontrolle, die Lokalrezidiv-Patienten eine 66%ige. Das Gesamtüberleben lag bei den Salvage-Patienten bei 100% nach 30 Monaten und bei den Lokalrezidiv-Patienten bei 92 %. Schlussfolgerungen: Gegenüber den Daten von Stephenson et al. 2007, Choo et al. 2002 lagen die PSA-Kontrollen nach 2 Jahren in allen Gruppen und besonders in der PSA-Rezidiv-Gruppe deutlich höher (bei 79% bleibt der PSA <0,2ng/ml). Die Salvage-Patienten hatten im Vergleich zu den Patienten der Phase III Studie von Bolla at al. 2007 (EORTC 22911) eine idente sehr gute PSA-Kontrolle von 87%.
KV29 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):44
Akuttoxizität nach Intensitäts-modulierter, bildgeführter Strahlentherapie des Prostata-Karzinoms Guckenberger M.1, Goebel J.1, Polat B.1, Vordermark D.1, Flentje M.1 1 Julius-Maximilians Universität, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Wuerzburg, Germany Einleitung: Ausgewertet wurde die Akuttoxizität nach perkutaner Strahlentherapie des Prostata Karzinoms unter Verwendung von Intensitätsmodulierter Bestrahlungsplanung (IMRT) und bildgeführter Strahlentherapie (IGRT). Methodik: Seit 09/2005 wurden 65 Patienten mit einem einheitlichen Behandlungsprotokoll bei lokalem Prostata Ca behandelt, die ersten 50 Patienten mit medianer Nachbeobachtungszeit von 10 Monaten wurden ausgewertet. Mittels IMRT Planung wurde durch einen simultanen integrierten Boost (SIB) eine D95 Einzeldosis von 1,8Gy auf das Planungszielvolumen 1 (PTV-1, Prostata und Samenblasen mit 10mm Sicherheitssaum, 7mm nach dorsal) und eine Einzeldosis von 2,24Gy auf das PTV-2 (Prostata mit Basis der Samenblasen, 5mm Sicherheitssaum ohne Überschnitt mit Rektum) verschrieben. Bei niedrigem oder intermediärem / hohen Risiko wurden 32 bzw. 33 Fraktionen appliziert, was in einer Gesamtdosis von 71,76Gy bzw. 74Gy im PTV-2 resultierte. Das pelvine Lymphabflussgebiet (LAG) wurde unter Verwendung von IMRT mit SIB Technik behandelt, falls ein Risiko des Lymphknotenbefalls von >15% (Roach Formel) vorlag. Die Gesamtdosis im LAG betrug 46Gy bei 74Gy im PTV-2. Ein IGRT Protokoll mit offline Korrektur systematischer Fehler zu Beginn der Therapie und anschließender online Korrektur alle 2-3 Tage wurde praktiziert. Hierfür wurde die Position der Prostata mittels eines kilovolt Cone-beam CTs (CBCT) ermittelt. Ergebnisse: Der mediane initiale PSA Wert betrug was 8,5ng/ml und der mediane Gleason Score war 7. Das pelvine LAG wurde bei 13 Patienten behandelt und die Gesamtdosis im PTV-2 betrug 74Gy bei 39 Patienten und 71,76Gy bei 11 Patienten. Bis auf einen Patienten haben alle die Behandlung erfolgreich abgeschlossen; bei diesem musste die Therapie wegen Verschlechterung der Nebenerkrankungen abgebrochen werden. Basierend auf 327 CBCTs der ersten 24 Patienten war der 3D Lagerungsfehler (bezogen auf das knöcheren Becken) größer als 5mm in 39% der Fraktionen und größer als 8mm in 13%. Die interne Beweglichkeit der Prostata (relativ zum knöchernen Becken) war am größten in AP Rich-
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Kurzvorträge / Urologie
tung: interne Mobilität der Prostata größer als 5mm in 19% der Fraktionen, maximal 14mm. Die Akuttoxizität war im Allgemeinen niedrig; nach CTCAE v3.0 wurde keine Grad III Toxizität beobachtet. Urogenitale und gastrointestinale Toxizität Grad II wurde bei 20 bzw. 5 Patienten festgestellt. Erhöhte Miktionsfrequenz Grad I (n=22) und Grad II (n=18) war die häufigste Nebenwirkung. Die Maximale Toxizität wurde meist unmittelbar nach Ende der Bestrahlung diagnostiziert. Eine Gesamtdosis von 74Gy oder die Behandlung des pelvinen LAG war nicht mit erhöhtem Nebenwirkungsrisiko verbunden. Schlussfolgerungen: Frühe klinische Daten zeigen geringe Akuttoxizität nach hypo-fraktionierter, dosis-eskalierter IMRT Bestrahlung des Prostata Karzinoms. Interne Beweglichkeit der Prostata in klinisch relevantem Ausmaß wurde beobachtet und unterstreicht die Notwendigkeit der bildgeführten Strahlentherapie.
KV30 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):45
Erektile Dysfunktion nach primärer konformaler Radiotherapie des Prostatakarzinoms Pinkawa M.1, Gagel B.1, Piroth M.D.1, Fischedick K.1, Asadpour B.1, Kehl M.1, Nussen S.1, Siluschek J.1, Krenkel B.1, Eble M.J.1 1 Universitätsklinikum RWTH Aachen, Klinik für Strahlentherapie, Aachen, Germany Fragestellung: Ziel der Analyse war die Untersuchung der Inzidenz sowie von prädiktiven Faktoren für die erektilen Dysfunktion nach perkutaner Radiotherapie des Prostatakarzinoms. Methodik: Eingeschlossen in die Analyse wurden 123 Patienten, die in einem validierten Fragebogen (Expanded Prostate Cancer Index Composite) Fragen zu sexuellen Beschwerden sowohl vor (Zeitpunkt A) als auch über ein Jahr nach (Zeitpunkt D) der Radiotherapie (Einzeldosen 1,82,0Gy; Gesamtdosis 70,2-72Gy) beantwortet haben und zu keinem Zeitpunkt antihormonell behandelt wurden. Darüber hinaus wurden die Fragen von 83 bzw. 109 Patienten aus dieser Gruppe am letzten Tag (Zeitpunkt B) bzw. median 2 Monate (Zeitpunkt C) nach der Radiotherapie beantwortet. Die Punktwerte (jeweils Funktions- und Belastungswerte) wurden linear in eine Skala zwischen 0 und 100 umgerechnet - höhere Werte entsprechen einer besseren Lebensqualität. Ergebnisse: Nach der Behandlung kam es zu einer signifikanten Abnahme sowohl der Funktions- als auch Belastungswerte bereits am Ende der Radiotherapie (mediane Funktionswerte zum Zeitpunkt A/B/C/D: 41/30/32/24; mediane Belastungswerte zum Zeitpunkt A/B/C/D: 75/50/50/50). Eine zumindest geringe Erektionsfähigkeit lag in 81%/72%/74%/60% (erhaltene Erektionsfähigkeit in 70% zum Zeitpunkt D - 8 von 64 Patienten mit medikamentöser Unterstützung), eine ausreichende Festigkeit für den Geschlechtsverkehr in 44%/33%/35%/27% (erhaltene ausreichende Festigkeit in 53% zum Zeitpunkt D - nur einer von 24 Patienten mit medikamentöser Unterstützung) vor. Sexuelle Beschwerden waren für die Patienten in 30%/47%/42%/45% eine mäßige oder große Belastung. Ein hohes Patientenalter und Diabetes mellitus waren sowohl für eine erektile Dysfunktion vor der Radiotherapie als auch für einen Verlust der Erektionsfähigkeit prädiktiv. Morgendliche/nächtliche Erektionen vor der Behandlung begünstigten den Erhalt einer für den Geschlechtsverkehr ausreichenden Erektion (seltener als wöchentlich vs. mindestens wöchentlich ® erhaltene ausreichende Festigkeit in 33% vs. 67% über ein Jahr nach Radiotherapie; p=0,03). Bei Erhaltung der Erektionsfähigkeit zum Zeitpunkt C konnte sie in 80% weiterhin erhalten werden, bei Verlust jedoch nur in 9% wiedererlangt werden (p<0,01). Schlussfolgerungen: Infolge der Radiotherapie kommt es zu einer zunehmenden Häufigkeit der erektilen Dysfunktion. Ältere Patienten, Patienten mit bekanntem Diabetes mellitus und Patienten mit nur seltenen morgendlichen/nächtlichen Erektionen vor der Radiotherapie sind besonders prädestiniert. Der Verlust bzw. Erhalt der Erektionsfähigkeit kurz nach Abschluss der Radiotherapie ist bereits für den Langzeitverlauf prädiktiv, so dass die erektile Dysfunktion nicht nur als ein chronischer Therapieeffekt angesehen werden darf.
KV31 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):45
HDR-Afterloading mit Realtime-Planung als Boost bei der definitiven Strahlenbehandlung des lokal begrenzten Prostatakarzinoms: dosimetrische Qualitätsparameter und vorläufige Ergebnisse Spira G.1, Weise C.1, Neubauer S.2, Blumberg J.1, Ernst C.1, Mühlnickel W.1, Derakhshani P.2 1 Westdeutsches Prostatazentrum, Abteilung für Radioonkologie, Klinik am Ring, Köln, Germany, 2Westdeutsches Prostatazentrum, Abteilung für Urologie, Klinik am Ring, Köln, Germany Fragestellung: Es ist hinreichend bekannt, dass die Ergebnisse einer definitiven Strahlenbehandlung des Prostatakarzinoms in Korrelation zur applizierten Dosis stehen. Daraus resultieren neue Entwicklungen der modernen Radioonkologie, mit denen immer höhere Dosen eingestrahlt werden können, bei deutlich weniger Nebenwirkungen. In dieser Arbeit beschreiben wir die Technik und das Protokoll des interstitiellen HDRBoost mit der Real-Time-Planung, zusammen mit den ersten klinischen Ergebnissen und den korrespondierenden dosimetrischen Qualitätsparametern unserer Behandlungen. Methodik: Es wurden zwischen Juni 2003 und Dezember 2006 416 Patienten mit einer Dosis von 50,4 Gy externer Bestrahlung (EBR) des Beckens (ED 1,8 Gy, 5 Fraktionen/Woche) und drei HDR-BrachytherapieFraktionen (je 7,5 Gy, wöchentlich, im Anschluss an die Teletherapie) bei histologisch gesichertem lokal begrenztem Prostatakarzinom behandelt. Jeder HDR-Boost wurde mit dem ultraschall-basierten Nucletron SWIFT Planungssystem in Real-Time-Technik geplant. Die Bestimmung des Tumorstadiums erfolgte nach den Kriterien der American Joint Commission on Cancer (AJCC, 1997). Behandelt wurden Patienten mit niedrigem (7,8%), mittlerem (40,1%) und hohem Risiko (52,1%) nach AUA Kriterien, jeweils ohne Anhalt für Metastasierung. 53% der Patienten erhielten neoadjuvant oder adjuvant eine antiandrogene Therapie. Ein biochemisches Versagen wurde gemäß den ASTRO-Kriterien definiert. Die radiogene Toxizität wurde nach RTOG Kriterien dokumentiert. Ergebnisse: Das mittlere Alter der Patienten betrug 67,5 Jahre (Range 5086 Jahre), die mediane Nachbeobachtungszeit war 31 Monate (Range 1256 Monate). Der mediane PSA-Wert aller Patienten sank nach 36 Monaten von ursprünglich 11 ng/ml vor Therapie auf 0,15 ng/ml. Es wurden keine Grad 4 Toxizitäten festgestellt. Die mittlere V100-Prostata betrug 94,8% (74-99,8%), die mittlere D90-Prostata 7,97 Gy (5,3-9,8 Gy), die mittlere D10-Harnröhre 8,56 Gy (6,9-11,2 Gy) und die mittlere D10-Rektum 4,5 Gy (2,0-7,4 Gy). Es erfolgte eine Stratifizierung der Patienten nach Prostatavolumen. Bei den 76 Patienten mit einem Volumen größer 40 ml zeigte sich im Vergleich zu kleinen Prostatavolumina kein Unterschied der dosimetrischen Qualitätsparameter (D90-Prostata 7,96 vs. 7,97 Gy, V100Prostata 93,6 vs. 95,1 Gy, D10-Urethra 8,58 vs. 8,55 Gy, D10-Rektum 4,96 vs. 4,36 Gy). Schlussfolgerungen: Die guten biochemischen Kontrollraten, die geringen Komplikationen sowie die ausgezeichnete Qualität der dosimetrischen Parameter deuten darauf hin, dass eine externe Strahlentherapie kombiniert mit HDR-Brachytherapie als Boost die erste Wahl bei der Behandlung lokal begrenzter Prostatakarzinome mit mittlerem und hohen Risikos sein sollte. Unsere Studie konnte auch nachweisen, dass eine große Prostata mit der gleichen dosimetrischen Qualität behandelt werden kann.
KV32 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):45
Valproat radiosensitizes prostate carcinoma cells without impairing DNA repair in vitro Hermann R.M.1, Golombeck K.1, Hille A.1, Rave-Fränk M.1, VirsikKöpp P.2, Thelen P.3, Christiansen H.1 1 Universitätsmedizin, Strahlentherapie, Göttingen, Germany, 2Universitätsmedizin, Umweltmedizin und Hygiene, Göttingen, Germany, 3 Universitätsmedizin, Urologie, Göttingen, Germany Introduction: Valproic acid (VPA) acts as an inhibitor of histondeacetylases. It has shown antitumor activity in metastasized prostate carcinoma (PC). In order to improve results of radiotherapy (RT) in PC we evaluated the combination of RT and VPA in vitro. Methods: To test for biological activity, expression and acetylation of histones H3 and H4 were analyzed after incubation with VPA in LNCaP,
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
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Kurzvorträge / Urologie
PC-3 and BPH-1. Colony formation was measured after 24h of incubation with VPA 1 mmol, RT and 24h VPA incubation (short term incubation STI) or 120h (long term incubation - LTI). Activity of caspases 3 and 7 was measured 30h after VPA and 6h after RT. Dicentric chromosomes (ydic) and acentric fragments (yac) were counted during the first mitosis after RT with and without VPA. Results: Expression of H3 and acetylation of H3 and H4 was increased after 147h incubation with VPA in PC-3 and LNCaP. In BPH-1 no relevant differences in the expression patterns were visible. No influence of VPA on the colony formation after RT was found in BPH-1. However, there was a significant radiosensitizing of LNCaP and PC-3 especially after LTI. No increased activation of caspases was seen after VPA and 6h after RT (2 Gy) in BPH-1. In LNCaP caspase activities were increased by VPA or RT or both. In PC-3 only the combination of RT and VPA increased caspases activities. RT induced a significant increase in ydic and yac in all cell lines. Additional VPA showed no effect in PC-3. In LNCaP additional VPA increased ydic significantly. In BPH-1 VPA alone increased yac. After RT + VPA yac was significantly increased and ydic reduced in comparison to RT alone. Discussion: LT incubation with VPA 1mmol radiosensitized PC-3 and LNCaP, but not BPH-1 (immortalized benign prostate epithelium). This is in line with the observations of acetylation of histones and of caspases activation. Other groups have proposed impaired DNA repair after VPA incubation. However, we found inhibition of DNA repair by means of increased chromosomal aberrations only in the cell line that showed no alteration of radiosensitivity after VPA (BPH-1). In PC-3 cells with a dramatically increased radiosensitivity after VPA no changes in chromosomal aberration patterns (reflecting impaired DNA repair) after VPA were found. Conclusions: VPA increases radiosensitivity of PC in vitro. Combination effects of VPA and RT in our tested PC-cell lines must be explained by other mechanisms than impaired DNA repair.
KV33 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):46
Prospektive Lebensqualitäts-Analyse bei LDR-Brachytherapie des Prostatakarzinoms: Bedeutung der prätherapeutischen Symptomatik Vordermark D.1, Noe M.2, Markert K.2, Wulf J.1, Müller G.1, Bratengeier K.1, Beckmann G.1, Baier F.1, Guckenberger M.1, Schiefelbein F.2, Schön G.2, Flentje M.1, Baier K.1 1 Uni-Klinik f. Strahlentherapie, Würzburg, Germany, 2Missionsärztliche Klinik, Urologie, Würzburg, Germany Fragestellung: Prospektive Untersuchungen der Lebensqualität (LQ) bei permanenter LDR-Brachytherapie des Prostatakarzinoms in Verbindung mit Analyse der Implantationsparameter können den Stellenwert der Methode im interdisziplinären Kontext definieren und eine weitere Optimierung der Behandlung ermöglichen. Methodik: Von 4/04 bis 10/06 wurden 74 Patienten mit Low-Risk-Prostatakarzinom mit einer LDR-Monotherapie mit Jod-125 (Strands, intraoperative Planung mit Variseed 7.1, 145 Gy Prostata-umschließend). Die LQ wurde mittels EORTC QLQ-C30 sowie Organmodul PR25 prospektiv erfaßt zu den Zeitpunkten t0 (vor Therapie), t1 (4 Wochen) und t2 (1 Jahr) und mit Implantationsparametern der intraoperativen Planung und des Postplanning korreliert. Ergebnisse: Der Rücklauf betrug zu den Zeitpunkten t0, t1 und t2 97%, 88% und 89%. Die globale LQ (0 bis 100, höher = besser) war im zeitlichen Verlauf mit 71 - 67 - 73 stabil und vergleichbar mit einem Normalkollektiv. In den Funktionsskalen (0 bis 100, höher = besser) des QLQ-C30 fanden sich signifikante Unterschiede gegenüber t0 in der sozialen Funktion (88 81* - 82, somit Verschlechterung nach 4 Wochen) und in der emotionalen Funktion (78 - 81 - 84*, somit Verbesserung nach 1 Jahr; *=p<0.05). In den Symptomskalen des QLQ-C30 (0-100, höher = stärkere Symptome) war lediglich der Bereich Obstipation signifikant betroffen (3 - 16* - 11*). Urologische Symptome (Organmodul PR25, 0-100, höher = stärkere Symptome) waren nach 4 Wochen und auch noch nach 1 Jahr signifikant verstärkt (21 - 44* - 38*), wobei ein statistischer Trend einer Besserung von t1 nach t2 bestand. Darmsymptome waren leicht, aber ebenfalls signifikant verstärkt (5 - 8* - 9*). Jegliche sexuelle Aktivität wurde zu den Zeitpunkten t0, t1, t2 von 72%, 45% und 69% angegeben. In der multivariaten Analyse war Prostata-V150 (Postplanning) mit urologischen und Darmsymptomen nach 4 Wochen und nach 1 Jahr assoziiert. Der Verlauf der urologischen Symptome war 23 - 42 - 33 bei Prostata-V150 <66% und 18 - 46- 42 bei Prostata-V150 >66%. Die prätherapeutische
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Symptomatik war am stärksten mit urologischen und Darmsymptomen nach 4 Wochen bzw. 1 Jahr assoziiert. Pat. mit initialen urologischen Symptomen unterhalb bzw. oberhalb des Medians hatten folgende Verläufe: 12 - 38 - 31 bzw. 31 - 53 - 47. Schlussfolgerungen: Im Vergleich zu anderen LQ-Analysen bei permanenter Brachytherapie (von Gellekom, Int J Radiat Oncol Biol Phys 2005) erscheint die urologische Symptomatik nach 1 Jahr relativ ausgeprägt, was in erster Linie ein Effekt der Patientenselektion (stärkere prätherapeutische Symptomatik im vorliegenden Kollektiv) zu sein scheint. Diese und andere Analysen (Wust, Radiother Oncol 2004)lassen die Reduktion des Hochdosisvolumens (z. B. Prostata-V150) sinnvoll erscheinen. Das prätherapeutische Assessment von Symptomen bei Patienten mit Low-RiskProstatakarzinom ist essentiell, auch im Rahmen der interdisziplinären Therapieentscheidung (Chen, Cancer 2008).
KV34 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):46
LDR-Brachytherapie des Prostatakarzinoms: Prävalenz und Nebenwirkungsrate von Trägern des TGF-beta1-Gen Polymorphismus Leu10Pro Meyer A.1, Dörk T.2, Bogdanova N.1, Brinkhaus M.-J.2, Wiese B.3, Bremer M.1, Baumann R.1, Karstens J.H.1, Machtens S.4 1 Medizinische Hochschule Hannover, Strahlentherapie und spezielle Onkologie, Hannover, Germany, 2Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Hannover, Germany, 3 Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Biometrie, Hannover, Germany, 4Marien-Krankenhaus Bergisch-Gladbach, Klinik für Urologie, Bergisch-Gladbach, Germany Einleitung: Transforming Growth Factor beta 1 (TGF-beta1) kann sowohl als Tumor-Suppressor durch Inhibition der zellulären Proliferation als auch als Stimulatior der Tumor-Progression durch Förderung der zellulären Differenzierung während der frühen Phase der Krebsentstehung agieren. Die TGFB1 Gen-Variante Leu10Pro (L10P) ist in Zusammenhang mit dem Risiko für die Entwicklung eines Prostatakarzinoms und dem vermehrten Auftreten von radiogenen Nebenwirkungen gebracht worden. Material und Methoden: 445 Patienten mit frühem Prostatakarzinom und I-125 Seed-Implantation zwischen 10/2000 und 10/2007 wurden auf das Vorliegen der TGFB1 Gen-Variante L10P (869 T>C) untersucht. Als Kontrollgruppe diente eine hospitalbasierte Serie von 461 zufällig ausgewählten männlichen Blutspendern. Behandlungsnebenwirkungen wurden in der nach dem entsprechenden Genotyp stratifizierten Patientengruppe prospektiv mit dem International Prostate Symptoms Score (IPSS), dem Quality of life Score (QoL), dem International Index of Erectile Function (IIEF-15) und dessen Subgruppierungen (IIEF-5: Kurzversion und EF: Erektile Dysfunktion) untersucht. Die Genotypisierung erfolgte mittels TaqMan 5’ Exonuclease Allelic Discrimination Assays. Ergebnisse: Der Leu/Leu Genotyp wurde bei 150 Patienten (34%) vs. 180 Kontrollen (39%), der Pro/Pro Genotyp bei 75 Patienten (17%) vs. 65 Kontrollen (14%) und der Leu/Pro Genotyp bei 220 Patienten (49 %) und 216 Kontrollen (47%) gefunden. Die Verteilung der TGFB1 GenotypFrequenzen zwischen Patienten und Kontrollen war statistisch nicht signifikant verschieden, obwohl ein Trend zugunsten einer erhöhten Prävalenz der L10P Gen-Variante unter den Patienten mit einer per Allel Odds ratio von 1,19 (95 % CI 0,98-1.43; p = 0,08) zu sehen war. Nach einem mittleren Follow-up von 18 Monaten konnte kein statistisch signifikanter Unterschied betzüglich des IPSS (p = 0,85), des QoL (p = 0,74), des IIEF (p = 0,43), des IIEF-5 (p = 0,50) und des EF (p = 0,59) gesehen werden. Schlussfolgerungen: Die TGFB1 Gen-Variante L10P ist weder mit dem Risiko für das Auftreten eines Prostatakarzinoms noch mit einem erhöhten Risiko für das Auftreten von radiogenen Nebenwirkungen nach Brachytherapie signifikant assoziiert.
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Kurzvorträge / Urologie
KV35 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):47
Assessment of late radiation proctitis in patients with prostate cancer according to RTOG and LENT SOMA scale: Results of a phase III randomized placebo controlled double blinded study with misoprostol Hille A.1, Hermann R.M.1, Christiansen H.1, Herrmann M.K.A.1, Pradier O.2, Schmidberger H.3, Hess C.F.1 1 Universitätsklinikum Göttingen, Strahlentherapie, Göttingen, Germany, 2 Départment de Cancérologie, Brest Cedex, France, 3Universitätsklinikum Mainz, Strahlentherapie, Mainz, Germany Purpose: To assess long-term effects of rectally given misoprostol during prostate cancer radiotherapy on rectal function. During irradiation no significant difference between placebo and misoprostol in incidence and severity of radiation-induced acute proctitis, but a significant difference in rectal bleeding grades I and II with less bleeding in the placebo group had been found. Patients and Methods: As part of a Phase III randomized placebo controlled double blinded study evaluating the impact of misoprostol on rectal function in 100 patients receiving irradiation for prostate cancer, long-term results were analyzed. Results: The median follow-up was 36 months. 78 patients (78%) were recorded as suffering from no late proctitis symptoms. 20 patients suffered from grade 1 and 7 patients from grade 2 toxicity. No higher toxicity grade occurred. Frequency, bleeding and urgency were the most commonly reported symptoms. Using the LENT soma scale proctitis symptoms were detected more in detail. In keeping with other studies and clinical experience, the symptoms peaked within the first 2 years with a median for both grades of 15 months. Grade 1 and 2 toxicity symptoms persisted for a median of 15 respectively 10 months. The presence of acute toxicity grade 2 showed a correlation with the development of any late toxicity (p= 0.019). There was no significant difference between the study groups for any of the late proctitis symptom parameters. Conclusions: Misoprostol given as once daily suppository does not decrease the incidence and severity of radiation-induced late proctitis.
KV36 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):47
6-Jahres-Ergebnisse nach postoperativer adjuvanter Radiatio bei Prostatakarzinom Neu B.1, Sautter-Bihl M.-L.1 1 Städtisches Klinikum Karlsruhe, Klinik für Strahlentherapie, Karlsruhe, Germany Fragestellung: Nach radikaler Prostatektomie tritt bei Patienten mit pT3Tumoren innerhalb von 5 Jahren in bis zu 60% ein PSA-Rezidiv auf. Nachdem in 3 randomisierten Studien gezeigt wurde, dass durch eine postoperative adjuvante Bestrahlung (adj. RT) die PSA-Rezidivrate um 20% innerhalb von 4-5 Jahren reduziert werden konnte, ist diese Therapie etabliert. Ziel der vorliegenden retrospektiven Auswertung war es, den Nutzen einer adj. RT am eigenen Patientenkollektiv zu evaluieren. Methodik: In der Zeit von 1998-2003 erhielten insgesamt 143 Patienten (Alter: 48-76 Jahre, mean: 63 Jahre) mit R1-Resektion (136 Patienten) oder sonstigem erhöhtem Rezidivrisiko 3-6 Monate nach OP eine RT nach CT-gestützter 3 D-Planung mit 18 MV Photonen bis 59,4Gy (ED 1,8). 92 Patienten konnten bislang bei einem medianen follow-up von knapp 6 Jahren (71,2 Monate: 15-118 Monate) ausgewertet werden. Das Tumorstadium pT2 wiesen 10 Patienten, pT3 66 Patienten und pT4 16 Patienten auf. Mindestens eines der folgenden Risikofaktoren zeigten 73% der Patienten: Gleason > 8, präoperativer PSA >10, pT3b/T4 oder Lymphknotenbefall. Drei Risikofaktoren lagen gleichzeitig bei 15 Patienten vor. Ergebnisse: Keiner der 92 Patienten entwickelte bis heute ein bioptisch oder durch Bildgebung gesichertes Lokalrezidiv. Nach 6 Jahren überlebten 74% der Patienten biochemisch rezidivfrei (BNED). Bei 14 Patienten stieg das PSA nach median 43,4 Monaten an, ohne bisherigen Nachweis einer Metastasierung oder eines Lokalrezidivs. 12 Patienten entwickelten eine Fernmetastasierung; von diesen verstarben zwischenzeitlich 7 Patienten; hier trat das PSA-Rezidiv wesentlich früher, nach median 18,4 Monaten auf. In diesen Fällen bestanden mindestens 2 (meist 3) der oben genannten Risikofaktoren. Schwerwiegende Grad III/IV Nebenwirkungen wurden nach der adj. RT nicht beobachtet.
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Schlussfolgerungen: Die adj. RT mit 59,4Gy war problemlos durchführbar und konnte effektiv und langfristig die Lokalrezidivrate senken. Die BNED-Rate betrug nach 6 Jahren 74%. Für Patienten mit besonders ungünstigen Risikokonstellationen bestand jedoch ein unabhängiges hohes Metastasierungsrisiko, das wahrscheinlich durch eine kleinvolumige adj. RT nicht vermindert werden kann.
KV37 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):47
Retroprostatische Injektion von Hyaluronsäure: Ein Ansatz zur Reduktion der Toxizität bei externer und interstitieller Strahlentherapie des Prostatakarzinoms Metz J.1, Muskalla K.1, Weinhold H.-D.1, Machtens S.2 1 Praxis für Strahlentherapie Bergisch Gladbach, Bergisch Gladbach, Germany, 2Marien-Krankenhaus Bergisch Gladbach, Klinik für Urologie, Bergisch Gladbach, Germany Einleitung: Die externe Bestrahlung des Prostatakarzinoms erfordert bei kurativer Zielsetzung und konventioneller Fraktionierung Dosen über 70 Gy, möglichst über 80 Gy. Bei interstitieller Bestrahlung werden hohe Gesamtdosen von 145-160 Gy (Seeds) bzw. hohe Einzeldosen bis 10 Gy (HDR-AL) angewandt. Limitierend ist die unmittelbare Nähe der Risikoorgane Blase, Harnröhre und insbesondere des Rektums. Erhöhte Frühund Spättoxizitätsraten lassen bei der externen Radiatio Dosen über 76 Gy ohne besondere Maßnahmen nicht zu. Höhere Dosen im Zielvolumen sind nur vertretbar, wenn insbesondere eine sichere Distanzierung zum Rektum gewährleistet und während der externen Bestrahlung die Lage der Prostata kontrolliert werden kann. Methode: Zur Distanzierung des Rektums wird in das Fettgewebe zwischen Prostata und Enddarm Hyaluronsäure injiziert. Dies geschieht TRUS-gesteuert unter lokaler Anästhesie (ambulant, Dauer 10 Minuten). Hyaluronsäure ist eine hochmolekulare viskose Flüssigkeit, die in der Orthopädie und kosmetischen Medizin Anwendung findet. Mit 10 ml Gel lässt sich die Rektumvorderwand um bis zu 2 cm von der Prostatahinterwand distanzieren. Das Hyaluronkissen bleibt über mehrere Monate in Lage und Form stabil. Um die Lage der Prostata während der externen Bestrahlung darzustellen, werden Goldmarker in die Prostatadrüse implantiert (ebenfalls ultraschallgesteuert vor Therapiebeginn). Die Marker (VisicoilTM) sind 2 cm lang, 1,1 mm im Durchmesser. Sie stellen sich artefaktarm im Patientenmodell der 3D-Bestrahlungsplanung dar und können unter der Therapie mit der Echtzeitverifikation gematcht werden. Die Lage der Prostata kann beurteilt und ggf. notwendige Tischverschiebungen kontrolliert durchgeführt werden. Ergebnisse: Falluntersuchungen zeigen Distanzierungen zwischen der Prostatahinterwand und Rektumvorderwand um bis zu 2 cm. Die Distanzierung bleibt über einige Monate erhalten, so dass im Falle der externen Radiatio der Effekt während der gesamten Bestrahlungsserie genutzt werden kann. Im Falle von Iod-Seed Implantationen wird die Distanzierung mindestens während der ersten Halbwertszeit von 60 Tagen, also während der Einstrahlung von mindestens 50% der Dosis wirksam. Die maximale Rektumdosis lässt sich dadurch im Mittel um über 20% bei externer Bestrahlung und über 85% bei Seedimplantationen senken. Schlussfolgerung: Die Injektion von Hyaluronsäure ist ein einfaches, nebenwirkungsarmes und preiswertes Verfahren. Die Distanzierung der Rektumvorderwand von der Prostatahinterwand ermöglicht hohe Strahlendosen bei der Therapie des Prostatakarzinoms. Das Verfahren verspricht eine Reduzierung der Toxizität des Rektums sowohl bei der interstitiellen (Seeds, HDR-AL) als auch bei der externen Radiatio (3D-CRT oder IMRT). Bei der externen Strahlentherapie ermöglichen gleichzeitig implantierte Marker die laufende Kontrolle der Feldlagen in Relation zur Prostata und gewährleisten die sichere Anwendung hoher Dosen im Zielvolumen.
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Kurzvorträge / Experimentelle Radioonkologie
KV38 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):48
Biliäre und endotheliale neben hepatozytärer Leberrepopulation nach Radiatio als konditionierendem Proliferationsstimulus sowie partieller Hepatektomie im Rattenmodell Christiansen H.1, Krause P.2, Hermann R.M.1, Rave-Fränk M.1, Becker H.2, Hess C.F.1, König S.2 1 Universitätsmedizin Göttingen, Strahlentherapie und Radioonkologie, Göttingen, Germany, 2Universitätsmedizin Göttingen, Allgemeinchirurgie, Göttingen, Germany Fragestellung: Die Zelltransplantation stellt eine Alternative zur Lebertransplantation bei chronischen Leberschäden dar. Eine effiziente Repopulation durch transplantierte Zellen hängt von der Vorbehandlung der Empfängerleber ab. In vorherigen Studien konnten wir zeigen, dass eine selektive Bestrahlung von 2/3 der Empfängerleber mit 25 Gy Einzeldosis kombiniert mit einer partiellen Hepatektomie als Proliferationsstimulus zur Repopulation des Empfängerorgans durch Spenderhepatozyten führt. In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, ob neben Hepatozyten auch andere Leberzellen (Gallengangs- und Endothelzellen) in der bestrahlten und teilresezierten Leber wachsen können. Methodik: Der rechtslaterale, anteriore Leberlappen von DPPIV-defizienten Fisher 334 Ratten erhielt zunächst eine Einzeldosis-Bestrahlung von 25 Gy. 4 Tage später erfolgte eine 30%ige Leberteilresektion des unbehandelten linken Leberlappens und den Tieren wurden 15 Mio primäre DPPIV(+) Leberzellen (Gemisch aus Hepatozyten und Nicht-Parenchymzellen) über die Milz in das Pfortadersystem injiziert. Zwei und vier Monate nach Transplantation wurden Immunfluoreszenzfärbungen zur Kolokalisation der Spenderzellen (DPPIV) mit hepatozytären Differenzierungsmarkern (Connexin 32), Gallengangsmarkern (CD49f) und Endothelzellmarkern (PECAM) angefertigt. Ergebnisse: Transplantierte Zellen integrierten im Bereich der Portalfelder in die Empfängerleber und wuchsen in Clustern in Richtung Zentralvene vor. Spenderzellen und deren Abkömmlinge exprimierten dabei nicht nur hepatozytäre Marker, sondern zeigten immunhistologisch sowie auch morphologisch die Repopulation mit Endothelzellen. Diese durchzogen in typischen „Straßen“ die größtenteils mit Hepatozyten rekonstituierten Leberläppchen. Zudem konnten Gallengänge dargestellt werden, die das Spenderzellantigen DPPIV exprimierten und typische duktale Strukturen in enger Nachbarschaft zum endogenen Gallengangssystem formten. Schlussfolgerungen: Erstmals konnte im Tiermodell gezeigt werden, dass die Kombination von perkutaner Bestrahlung mit Leberteilresektion nicht nur zu einem starken und selektiven Proliferationsreiz für Hepatozyten führt, sondern auch die Repopulation mit Endothelzellen und Gallengangszellen ermöglicht. Hierdurch eröffnen sich neue Perspektive für den klinischen Leberersatz.
KV39 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):48
Untersuchungen zur Rolle des Proteasekomplexes TPPII bei Zellalterung, Tumorgenese und der zellulären Strahlenantwort anhand von TPPII-defizienten Mäusen Firat E.1, Huai J.1, Tsurumi C.1, Gaedicke S.1, Niedermann G.1 1 Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Strahlenheilkunde, Freiburg, Germany Einleitung: Tripeptidylpeptidase II (TPPII) bildet die größten Proteasekomplexe eukaryotischer Zellen und fungiert in der zytosolischen Proteolyse Proteasomen nachgeschaltet. TPPII wird in Tumorzellen unter Stressbedingungen hochreguliert, beispielsweise bei Adaptation an Proteasomeninhibitoren, bei besonders schneller Proliferation und bei Nährstoffmangel. TPPII wird auch eine Rolle bei der Mitoseregulation zugeschrieben. Desweiteren gibt es durch Proteaseinhibitor-Experimente Hinweise dafür, dass TPPII für bestimmte Tumorzelltypen essentiell sein könnte. Zur eingehenden Untersuchung der physiologischen Funktionen, der Rolle bei der Tumorgenese und der zellulären Strahlenantwort haben wir TPPII-defiziente Mäuse hergestellt. Methodik: TPPII-defiziente Mäuse wurden mittels Cre-loxP und FLPFRT-Technologie hergestellt. Primäre lymphoide Zellen und Fibroblasten dieser Mäuse wurden hinsichtlich Proliferation und zellulärem Überle-
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ben untersucht. Desweiteren wurden nach Überexpression von Onkogenen mittels lentiviraler Transduktion Untersuchungen zur malignen Transformation durchgeführt. Wildtyp- und TPPII-defiziente Mäuse sowie transformierte und nicht-transformierte Zellen dieser Mäuse wurden auch hinsichtlich Sensitivität gegenüber ionisierender Strahlung charakterisiert. Ergebnisse: TPPII-defiziente Mäuse sind lebensfähig, weisen jedoch eine verkürzte Lebensspanne und Symptome vorzeitiger systemischer Alterung auf. Dies ist assoziiert mit verstärkter prämaturer Seneszenz von Fibroblasten und erhöhter Apoptoseneigung lymphoider Zellen. Dennoch können TPPII-defiziente Fibroblasten transformiert werden, so dass TPPII für transformierte Zellen nicht generell essentiell zu sein scheint. Transformierte TPPII-defiziente Fibroblasten zeigen eine deutlich höhere Strahlensensivität als Wildtyp-Zellen. Das Überleben von Mäusen bei Ganzkörperbestrahlung mit subletalen Dosen war bei Wildtyp- und TPPII-defizienten Mäusen jedoch vergleichbar. Schlussfolgerungen: TPPII ist für die Lebensfähigkit von Mäusen nicht absolut essentiell. Aussschaltung von TPPII führt jedoch zu vorzeitiger zellulärer und systemischer Alterung. Da transformierte TPPII-defiziente Zellen erhöhte Strahlensensitivität aufweisen, koennte TPPII ein potentielles neues Target für die Tumor-Radiosensibilisierung sein. Die Eignung von TPPII-Inhibitoren zur Tumor-Radiosensibilierung in vivo und die molekularen Mechanismen der Radiosensibilisierung sind Gegenstand aktueller Untersuchungen.
KV40 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):48
Expressionsanalyse der Hypoxie-induzierten Gene CA9, NDRG1, OPN, VEGF und EPO in humanen asctrocytischen Gehirntumoren in vivo und in vitro Said H.M.1, Hagemann C.2, Stein S.3, Anacker J.4, Vince G.H.5, Flentje M.1, Vordermark D.1 1 Uniklinikum Würzburg, Klinik für Strahlentherapie, Wuerzburg, Germany, 2Uniklinikum Würzburg, Klinik für Neurochirurgie, Tumorbiologischelabor, Wuerzburg, Germany, 3III. Medizinische Klinik, Johannes Gutenberg-Universität, Bereich Hämatologie/Onkologie, Wuerzburg, Germany, 4Uniklinikum Würzburg, Universitäts-Frauenklinik, Wuerzburg, Germany, 5Uniklinikum Würzburg, Klinik für Neurochirurgie, Wuerzburg, Germany Hintergrund: Asctrocytischen Gehirntumore sind resistent gegen strahlentherapeutische Ansätze durch die Präsenz der hypoxischen Tumorregionen. Es wurde gezeigt (Said et al., J Neurooncol 2007, Said HM et al, Radiother Oncol. 2007), dass in humanen Glioblastom Zellen ein hypoxiespezifisches Carboanhydrase 9 (CA9) Expressionsmuster in vitro nachweisbar ist. Im Zusammenhang mit der Hypoxie werden mehrere Gene, nämlich Osteopontin (OPN), CA9, Erythropoitin (EPO), N-myc Downregulated gene 1 (NDRG1) und vaskuläre endothiläre Wachstumsfaktor (VEGF) in vitro in Glioblastom Zellen oder in vivo in humanen Tumorproben analysiert - niedriggradige Astrozytomen (LGA) und Glioblastom (GBM) wurden noch nicht weitgehend untersucht. Material und Methoden: Expression der 5 Hypoxie induzierten Gene (OPN, CA9, NDRG1, EPO und VEGF) und 1 Hypoxie abhängiger Transkriptions-Faktor (HIF-1 a) wurden in vivo analysiert in 2 LGA und GBM Patientengruppen und in vitro in 3 Glioma Zelllinien, GaMG, U373 und U251, sowohl auf der Protein (Western blot) oder mRNA (semi-quantitative RT-PCR) Ebene. Ergebnisse: Es gab keine Änderung der HIF-1a Expression auf der mRNA Ebene. CA9 Expression hatte sich mindestens verdoppelt in 3/15 Patienten (LGA) und 12/15 Patienten in (GBM). VEGF wurde in 2/15 (LGA) und 7/15 (GBM) Patienten überexpremiert, OPN 7/15 in Patienten (LGA) und 15/15 Patienten in (GBM), und EPO in 10/15 (LGA) und 12/15 (GBM), NDRG1 10/15 in Patienten (LGA) und 15/15 Patienten in (GBM). In vitro, VEGF zeigte keine Regulation, EPO war überexpremiert nur bei moderaten Hypoxie (0.1%O2) wobei CA9 in allen 3 Zelllinien überexpremiert war mit der höchsten Expressionsrate in GaMG (3-fach des basalen Wertes). Auf der Proteinebene, OPN, CA9, NDRG1, EPO und HIF-1a wurden in (GBM) mit einer höheren Expressionsrate exprimiert als in LGA. VEGF wurde in beiden Gruppen gleich exprimiert. OPN war überexpremiert (3-fach der basalen Expression) in GBM im Vergleich zu LGA. In vitro, CA IX und HIF-1a zeigten eine klare Hypoxieregulation in der Form eines Protein Überexpressionsmuster in den 3 untersuchten Zellli-
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Kurzvorträge / Experimentelle Radioonkologie
nien. EPO wurde in den 3 Zelllinien stark induziert aber schwächer als CA IX. OPN und CA9 und NDRG1 mRNA wurden bei starken Hypoxie Bedingungen (0.1%) in allen Ziellinien hochreguliert. VEGF wurde nicht reguliert, EPO wurde bei moderaten Hypoxie (1% O2) reguliert. Schlussfolgerungen: Parallele CA9, OPN und NDRG1 Überexpression ist ein klares GBM assoziiertes Phänotyp, das auch in einer niedrigeren Frequenz in LGA auftritt.CA9 wird auf Protein und mRNA Ebene in GBM überexpremiert genauso wie in NDRG1 und OPN. Diese Tatsache positioniert diese Proteine als optimale Tumordiagnosemarker oder Zielpunkt für tumortherapeutische Ansätze.
KV41 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):49
Radiation sensitivity of hypoxic tumour cells in the presence or absence of HIF-1 alpha Renner A.1, Metzen E.2 1 Klinik für Strahlentherapie und Institut für Physiologie, Universität zu Lübeck, Lübeck, Germany, 2Institut für Physiologie, Universität zu Lübeck, Lübeck, Germany Background: Hypoxic tumours are poorly sensitive towards ionizing radiation. Hypoxia leads to upregulation of the transcription factor hypoxia-inducible factor (HIF). Hypoxia-related radiation resistance is thought to be caused by the absence of molecular oxygen, but HIF-related metabolic changes may also play a critical role. The aim of our study is to evaluate radiation sensitivity of cultured tumour cells after dissociation of oxygen supply and regulation of HIF. Methods & Results: Tumour cells were cultured under well defined oxygen concentrations, and at the same time cellular HIF-1alpha levels were manipulated. To increase levels of HIF in normoxia we used transient overexpression and a tetracycline-inducible HIF-1alpha-expressing osteosarcoma cell line. A fibroblast mouse cell line with a genetic deletion of HIF-1alpha was used to decrease its expression. In addition, short interfering RNA (siRNA) and agents which have been reported to inhibit HIF activation or assembly (e.g. topotecan) were used. After adding these reagents, the cell cultures were irradiated with a 10 MeV linear accelerator and dose-effect-curves were generated. Radiation effects were analyzed with trypan blue staining (overall viability), FACS analysis (apoptosis-necrosis ratio) and clonogenic assays (clonogenic capacity). Preliminary results indicate that the depletion of HIF leads to a moderate increase of cellular sensitivity to ionizing radiation. Conclusions: HIF might contribute to radiation resistance irrespective of hypoxia. Downregulation of HIF seems to increase radiation sensitivity independently of hypoxia whereas increased HIF-levels decrease radiation sensitivity. Inactivation of the HIF transcription factor system in tumour cells may therefore represent a future way of enhancing sensitivity to radiation not only in hypoxic cells.
KV42 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):49
Tumormodellsysteme in vitro: Standardisierung des Mikromilieus durch definierte Perfusion Seppi T.1, Beer B.1, Lechner J.2, Hekl D.2, Hess M.3, Pfaller K.3, Lukas P.1 1 Universitätsklinik für Strahlentherapie - Radioonkologie, AG Strahlenbiologie, MUI, Innsbruck, Austria, 2Universitätsklinik für Strahlentherapie - Radioonkologie, Division für Physiologie, MUI, Innsbruck, Austria, 3 Universitätsklinik für Strahlentherapie - Radioonkologie, Division für Histologie und Zellbiologie, MUI, Innsbruck, Austria Während der zwei-dimensionalen in vitro Kultur zeigen Tumorzellen oft Veränderungen ihres Phänotyps und ihrer Gen- und Proteinexpression. Durch stark eingeschränkte physiologische Umgebungsbedingungen in statischen Zellkultursystemen kommt es auch vermehrt zu selektiven Prozessen, die sich durch die Etablierung dedifferenzierter Subpopulationen bemerkbar machen. In drei-dimensionaler Kultur bleiben Tumorzellen wesentlich ‚differenzierter’ und bieten weit bessere Möglichkeiten der Einsicht in viele tumorspezifische Prozesse. Aus diesem Grund hat die Entwicklung drei-dimensionaler Zellkulturmodelle in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen. Die bisher etablierten 3D Systeme, z.B. die Multizellulären Sphäroide, werden den in vivo Bedingungen jedoch nur in begrenztem Ausmaße gerecht, da sie unter anderem ohne Ge-
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fäßversorgung auskommen und somit bestenfalls die physiologischen Verhältnisse von Gefäßfreien Mikrometastasen simulieren. Mit einer neu entwickelten Perfusionskammer, die ein drei-dimensionales Tumorzellwachstum in Kultur ermöglicht und mit Hilfe speziell angeordneter künstlicher Kapillaren die eine in vivo Gefäßversorgung simuliert, wird nicht nur eine definierte Nährstoff- und Gasversorgung des gesamten Tumorgewebes, sondern auch die selektive Ansteuerung einzelner Kapillaren oder Kapillargruppen ermöglicht. Ebenso bietet das flexible System die Möglichkeit der gezielten Lokalisation sektoral angeordneter Gewebe-Subpopulationen. Relevante Stoffwechselparameter, Zellzyklusverteilungen, basale Zelltodraten und das antioxidative Kapazitätsprofil dieser speziellen 3-D Kultur wurden untersucht und mit jenen in statischen 2D und 3D Systemen verglichen. Dabei stand auch die Bedeutung der untersuchten Parameter für die Therapieempfindlichkeit der Tumorzellen im Vordergrund. Zu diesem Zweck wurde das dreidimensionale Tumorgewebe bestrahlt und sowohl hinsichtlich inter-Modellspezifischer Ansprechraten als auch intra-Modellspezifischer Reproduzierbarkeit der erfassten Parameter mit den bisher gebräuchlichsten Kulturmethoden verglichen. Dabei zeigte sich ein signifikanter Vorteil des perfundierten Modells vor allem gegenüber dem Sphaeroidmodellsystem, das sich aufgrund der hohen intra-Modellspezifischen Ergebnisvarianzen am wenigsten für standardisierte Versuchskonzepte eignet.
KV43 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):49
Nachweis der Expression der hypoxie-regulierten Gene CA-IX und NDRG1 in humanem Gliomzellen in vitro Said H.M.1, Polat B.2, Hagemann C.3, Stein S.4, Anacker J.5, Staab A.2, Flentje M.2, Vordermark D.2 1 Uniklinikum Würzburg, Klinik für Strahlentherapie, Tumorbiologischelabor, Wuerzburg, Germany, 2Uniklinikum Würzburg, Klinik für Strahlentherapie,, Wuerzburg, Germany, 3Uniklinikum Würzburg, Klinik für Neurochirurgie, Tumorbiologischelabor, Wuerzburg, Germany, 4III. Medizinische Klinik, Johannes Gutenberg-, Bereich Hämatologie/Onkologie Johannes Gutenberg-, Mainz, Germany, 5Uniklinikum Würzburg, Universitäts-Frauenklinik, Wuerzburg, Germany Fragestellung: Carboanhydrase IX (CA IX) und NDRG1 sind HIF-1-regulierte endogene Hypoxiemarker und werden als Antwort auf hypoxische Bedingungen in Tumorzellen exprimiert. Die zeitliche und O2-konzentrationsabhängige Expression von CA IX und NDRG1 spielt eine Rolle für Anwendungen dieser Proteine als diagnostische Marker oder therapeutische Targets. Der Zusammenhang zwischen Tumorhypoxie und Expression von CA IX und NDRG1 in humanen Gliomen ist bisher unter extremen hypoxischen Bedingungen wenig untersucht worden. Material und Methoden: 1 X106 humane U373, U251, GaMG und U87MG Gliomzellen wurden jeweils über 1 h, 6 h, 24 h mit 0.1%, zusätzlich nach 24 h mit Reoxygenierung über 24 und 48 h inkubiert. Behandlung mit Desferrioxamin (DFO, 100mM, 24 h) diente als Positivkontrolle für CA IX, wobei Behandlung mit Kobaltchlorid (COCl2, 300mM, 24 h) als Positivkontrolle für NDRG1-Expression diente, Inkubation im Brutschrank (20% O2, 5% CO2) als normoxische Negativkontrolle. Zellen wurden in PBS mit 5% bovinem und 0.1% Normal Goat Serum 20 min bei 25°C blockiert. Es folgte die Inkubation mit dem Monoklonalen NDRG1- bzw. CA -IX-AK und 2 Waschschritte und die Inkubation mit einem FluoresceinIsothiocyanate- (FITC-)konjugierten F(ab´)2 Fragment eines Goat-antiMaus-Ak, waschen, FACS-Analyse (n=3). Als Vergleichsmethode wurden CA IX und NDRG1 unter denselben Bedingungen auf Western Blots detektiert und bezogen auf b-Aktin quantifiziert. Des Weiteren wurde durch Western Blots mit Zellkernextrakten die Expression von HIF-1a bei 0.1% O2 unter den gegebenen Bedingungen untersucht und die Expression auf b -Tubulin bezogen. Des Weiteren wurde die HIF-1a Expression in den Glioblastom Zelllinien, in vitro, durch Western Blot und Elisa nachgewiesen. Ergebnisse: Die FACS-Analyse lieferte mit klassischen Methoden (Western Blot) vergleichbare Ergebnise für CA IX und NDRG1. Beide Proteine waren nach einer Stunde extremer Hypoxie (0.1% O2) nachweisbar, mit einer maximalen Expression nach 24 Stunden Hypoxie. CA-IX-Stabilität nach 24 h Hypoxie gefolgt von 24 h Reoxygenierung war sehr hoch im Vergleich zu NDRG1. HIF -1a Expression zeigte eine klaren hypoxischen Expressionsphänotyp in den beiden applizierten Methoden, Westen Blot und Elisa. Schlussfolgerung: Die FACS-Analyse eignet sich als ergänzende und relativ schnelle quantitative Bestimmungsmethode für die Detektion und Ex-
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Kurzvorträge / Experimentelle Radioonkologie
pressionsanalyse der Hypoxie-induzierten, HIF-1a-regulierten Gene CAIX und NDRG1 in humanen Tumorzellen in vitro. Die Methode ist potentiell für die Selektion der hypoxischen (CA IX oder NDRG1) oder ehemals hypoxischen Zellen (CA IX) aus operativ entnommenen Tumorgeweben geeignet.
KV44 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):50
Die kombinierte Wirkung von membranwirksamen Apoptosemodulatoren und Bestrahlung ist abhängig vom mitochondrialen Zelltodweg Rübel A.1, Handrick R.2, Eibl H.3, Belka C.1, Jendrossek V.2 1 Universität Tübingen, Radioonkologie, Tübingen, Germany, 2Universität Duisburg-Essen, Institut für Zellbiologie, Essen, Germany, 3 Max-Planck-Institut für Biophysikalische Chemie, Göttingen, Germany Hintergrund: Die Strahlentherapie stellt einen wesentlichen Bestandteil kurativer Behandlungskonzepte in der Tumortherapie dar. Tumore zeigen allerdings häufig eine ausgeprägte Strahlenresistenz. Wir konnten bereits zeigen, dass die membranaktiven Apoptosemodulatoren Erucylphosphocholin (ErPC) und Erucylphosphohomocholin (ErPC3) die Sensitivität maligner Gliomzelllinien gegenüber der strahleninduzierten Apoptose steigern. Dies ging einher mit Caspasen-Aktivierung sowie Hemmung des PKB/Akt-Wegs. Darüber hinaus verbesserten ErPC und ErPC3 die Eradikation klonogener Hirntumorzellen nach Bestrahlung. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die funktionelle Relevanz des mitochondrialen Zelltodwegs für die Apoptoseinduktion nach kombinierter Behandlung aus Bestrahlung und ErPC bzw. ErPC3 zu überprüfen sowie molekulare Mechanismen der kombinierten Wirkung am Mitochondrium zu definieren. Methoden: Die Bedeutung von Bcl-2 Proteinen für die Apoptoseinduktion nach Kombinationsbehandlung wurde in humanen Glioblastomzellen (T98G) sowie im Jurkat-T-Lymphomzellmodell (Bax negativ, p53-negativ) untersucht. Für die funktionellen Analysen wurden Jurkat-Zelllinien mit (Jurkat Bak-positiv) und ohne Expression von Bak (Jurkat Bak-negativ), sowie mit (Jurkat Bcl-2) und ohne Bcl-2 Überexpression (Jurkat vector) eingesetzt. Apoptoseraten und Zellzyklusverteilung wurden mittels Durchflusszytomtrie quantifiziert (Bestimmung des mitochondrialen Membranpotentials bzw. des DNA-Gehaltes). Der Nachweis der CaspaseAktivierung erfolgte mittels Western Blot (WB)-Analyse. Der Status verschiedener Bcl-2 Familienmitglieder nach kombinierter Behandlung wurde ebenfalls im WB untersucht. Ergebnisse: Überexpression von Bcl-2 verzögerte und verringerte die Depolarisierung des mitochondrialen Membranpotentials, die Aktivierung von Caspasen, sowie die Apoptoseexekution nach kombinierter Behandlung aus ErPC/ErPC3 und Bestrahlung; Bak-Defizienz blockierte diese Vorgänge dagegen vollständig. In T98G Zellen konnte nach kombinierter Behandlung eine Hochregulation der pro-apoptotischen BH3-only Proteine Bim, Noxa und Puma sowie eine Aktivierung von pro-apoptotischem Bad und Bax beobachtet werden. Diese Veränderungen traten auch in Jurkat-Zellen nach kombinierter Behandlung auf. Zusätzlich dazu wurde in Jurkat Zellen ein Abbau von anti-apoptotischem Mcl-1 detektiert. Schlussfolgerung: Im Jurkat-T-Lymphomzellmodell ist die Apoptoseinduktion nach kombinierter Behandlung aus ErPC bzw. ErPC3 und Bestrahlung abhängig vom proapoptotischen Bcl-2 Protein Bak. Darüber hinaus deuten unsere Daten darauf hin, dass die proapoptotische Wirkung der Kombinationsbehandlung durch spezifische Veränderung des Gleichgewichtes pro- und anti-apoptotischer Proteine am Mitochondrium reguliert wird.
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KV45 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):50
Prostatakarzinom und genetische Empfänglichkeit: Zusammenhang zwischen dem chromosomalen Locus 8q24 und dem Risiko einer Erkrankung Meyer A.1, Schürmann P.2, Ghahremani M.2, Kocak E.2, Brinkhaus M.2, Bremer M.1, Karstens J.H.1, Hagemann J.1, Machtens S.3, Dörk T.2 1 Medizinische Hochschule Hannover, Strahlentherapie und spezielle Onkologie, Hannover, Germany, 2Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Hannover, Germany, 3 Marien-Krankenhaus Bergisch-Gladbach, Klinik für Urologie, BergischGladbach, Germany Einleitung: Genetische Empfänglichkeit trägt einen Teil für das Risiko für das Auftreten eines Prostatakarzinoms bei, die zugrunde liegenden Genveränderungen sind aber zum größten Teil unbekannt. Polymporphe Loci auf Chromosom 8q24 wurden in Genom-weiten Assoziationsstudien als mögliche Risikofaktoren identifiziert. Ziel dieser Studie ist die Untersuchung von zwei Polymorphismen in einer hospital-basierten Serie von Patienten mit Prostatakarzinom, die mittels interstitieller LDR-Brachytherapie behandelt worden sind. Material und Methoden: 488 Patienten mit frühem Prostatakarzinom und I-125 Seed-Implantation zwischen 10/2000 und 10/2007 wurden auf die Polymorphismen rs1447295 und rs13281615 auf Chromosom 8q24 untersucht. Als Kontrollgruppe diente eine hospitalbasierte Serie von 462 zufällig ausgewählten männlichen Blutspendern. Die Genotypisierung erfolgte mittels TaqMan 5’ Exonuclease Allelic Discrimination Assays. Ergebnisse: Das seltene Allel des Polymorphismus rs1447295 wurde häufiger unter den Patienten als unter den Kontrollen gefunden (13,9 % vs. 10,2 %; p = 0,01). Es zeigte sich ein Trend hinsichtlich einer höheren Prävalenz von heterozygoten und homozygoten Trägern unter den Patienten (per Allel Odds Ratio 1,42; 95% CI 1,07-1,87; p = 0,02). Im Gegensatz dazu zeigte sich das seltene Allel für rs13281615 nicht als Risikofaktor für das Auftreten eines Prostatakarzinoms, sondern eher als potenziell protektiver Faktor (per Allel Odds ratio 0,84; 95 % CI 0,70 - 1,00; p = 0,05). Die Verteilung der Kombination der Genotypen beider Polymorphismen war statistisch signifikant verschieden zwischen Patienten und Kontrollen (p = 0,01). Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse bestätigen bisherige Studien von 8q24 als einem Locus für ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung eines Prostatakarzinoms. Insbesondere die Variante rs1447295 ist signifikant mit Prostatakarzinom assoziiert. Die angrenzende, mit erhöhtem Brustkrebs-Risiko assoziierte Variante rs13281615 zeigte sich demgegenüber als Indikator für einen potenziell protektiven Effekt.
KV46 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):50
TGF-beta-receptor tyrosine kinase inhibitors for the treatment of radiation-induced pulmonary fibrosis Flechsig P.G.1, Lahn M.2, Dadrich M.1, Peschke P.1, Wirkner U.1, Abdollahi A.1, Huber P.1 1 DKFZ/University Hospital Center, Radiation Onclogy, Heidelberg, Germany, 2Lilly and Company, Bad Homburg, Germany Background: Pulmonary fibrosis is a poorly understood disease resulting from a variety of causes, and for which no satisfactory treatment exists. Radiotherapy-induced pulmonary fibrosis limits the efficacy of lung cancer therapy. The inhibition of TGF-beta signaling is a suggested option to attenuate fibrogenesis. Methods: The thoraces of C57BL/6 mice were irradiated with 20 Gy single dose, and a small molecule receptor tyrosine kinase inhibitor (RTKI) for TGF-beta-receptors 1, 2 was administered for a period of 20 days starting either before or after irradiation. The progression of pulmonary fibrosis in mice was monitored by volume-computed tomography, MRI and histological examination for up to 6 months. TGF-beta-signaling alteration was analyzed by IHC. RNA Expression profiling analyses were performed in vivo from lung tissue and in vitro in human primary fibroblasts. Findings: The histological examination showed, that the inhibition of TGF-beta signaling significantly reduced the induction of pulmonary fibrosis after 20 Gy thoracic radiation mice. There was no statistically significant difference, whether administration of the compound started before or after irradiation. Accordingly, MRI and volume-CT qualitatively
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Kurzvorträge / Experimentelle Radioonkologie
showed a strong decrease of radiation-induced lung fibrosis development, while the CT additionally showed a quantitave reduction of lung density in drug treated mice vs. irradiation only. Expression profiling showed, that TGF-beta-inhibition supresses radiation-induced profibrotic RNA expression of genes, which are involved in TGF-beta intracellular signaling cascades, and other fibrosis-related pathways. Interpretation: Our findings underline the pivotal role of TGF-beta in the pathogenesis of radiation-induced pulmonary fibrosis. Moreover the data suggest, that the inhibition of TGF-beta signaling using small molecule RTKI can clinically be used to attenuate radiation-induced lung fibrosis. The study may point the way to a potential new treatment option of radiotherapy-related forms of lung fibrosis or fibrosis in other organs.
KV47 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):51
Auf dem Weg zu einer Strahlentherpapie mit Laser beschleunigten Teilchen – erste Dosis-Effekt-Kurven für Laser beschleunigte Elektronen Karsch L.1, Beyreuther E.2, Enghardt W.1, Hümmerich J.1, Lessmann E.2, Nicolai M.3, Pawelke J.2, Sauerbrey R.2, Schlenvoigt H.-P.3, Baumann M.1 1 Technische Universität, OncoRay - Zentrum für medizinische Strahlenforschung in der Onkologie, Dresden, Germany, 2Forschungszentrum Dresden-Rossendorf, Dresden, Germany, 3Friedrich-Schiller-Universität, Institut für Optik und Quantenelektronik, Jena, Germany Fragestellung: Die klassischen Teilchenbeschleuniger bieten einige 10 Pikosekunden (Elektronen) bzw. Nanosekunden (Protonen und Ionen) lange Pulse der Partikelstrahlung an. Mit der neuartigen Technologie der Laser-Beschleunigung ist es möglich kürzere Teilchenpakete (einige 10 Femtosekunden) mit wesentlich geringerer Pulsfrequenz (einige Hertz gegenüber Megahertz) bei höherer Puls-Dosisleistung zu erhalten. Daraus kann für Laser beschleunigte Strahlen möglicherweise eine veränderte relative biologische Wirksamkeit resultieren. Vor einer Anwendung der neuen Technologie in der Strahlentherapie ist dies zu untersuchen. In diesem Beitrag werden die weltweit ersten Zellbestrahlungen mit Laser beschleunigten Elektronen vorgestellt und diskutiert. Methodik: Die Experimente wurden an dem 10-Terrawatt-Lasersystem JETI in Jena durchgeführt. Die Elektronenpakete haben eine Länge von ca. 150 fs und eine Wiederholrate von 2,5 Hz. Wichtige Voraussetzungen für strahlenbiologische Experimente waren die Anpassung des Lasersystems, der Aufbau einer geeigneten Strahlführung und eines Dosimetriesystems. Bei einer ersten Serie von in-vitro Zellbestrahlungen mit Strahlendosen im Bereich von 0,3 bis 5 Gy wurde die Anzahl der Doppelstrangbrüche zu verschiedenen Zeitpunkten nach Bestrahlung in zwei Zelllinien bestimmt. Ergebnisse: Das Lasersystem wurde erfolgreich für Zellbestrahlungen angepasst, d.h. die Zellproben werden homogen ausgeleuchtet und die Strahleigenschaften sind gut reproduzierbar. Die applizierte Dosis kann in Echtzeit überwacht werden. Dadurch wird die Kontrolle und Steuerung der Zellbestrahlungen erleichtert. Eine genaue Dosisbestimmung ist nach der Bestrahlung mit Filmen, die am Zellkulturhalter befestigt waren, für jede Probe einzeln möglich. Das Gesamtsystem kann für systematische Untersuchungen eingesetzt werden, wie in einer ersten Zellbestrahlung demonstriert wurde. In diesem Experiment wurden Dosis-Effekt-Kurven bestimmt. Um eindeutige Aussagen zu erhalten, müssen die in Auswertung befindlichen Daten mit weiteren Experimenten ergänzt werden. Schlussfolgerungen: In Zukunft werden systematische Messungen für verschiedene Tumor- und Normalgewebszellen sowie verschiedene biologische Endpunkte durchgeführt. Die Arbeit wird gefördert durch das BMBF 03ZIK445.
KV48 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):51
Annexin A5 (Anx A5) modulates the immune response towards apoptotic, secondary, and primary necrotic cells – implications for combined cancer therapies Frey B.1, Sieber R.1, Schildkopf P.1, Pausch F.2, Rödel F.3, Munoz L.4, Janko C.4, Herrmann M.4, Sauer R.1, Gaipl U.S.1 1 Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg, Strahlenklinik, Erlangen, Germany, 2Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg, Experimentelle Medizin I, Erlangen, Germany, 3Universität Frankfurt/ Main, Strahlenklinik, Frankfurt am Main, Germany, 4Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg, Medizinische Klinik 3, Erlangen, Germany Introduction: The exposure of phosphatidylserine (PS) by apoptotic as well as necrotic cells is one major “eat-me-signal” for professional phagocytes like macrophages. Proteins of the annexin family are characterized by the ability to bind phospholipids of membranes in the presence of Ca2+ ions. Annexin A5 (Anx A5) is a natural occurring highly specific ligand for PS. Apoptotic cells hold poor immunogenic properties because of their non- or even anti-inflammatory recognition and phagocytosis, the so called clearance. We have previously shown that the addition to apoptotic cells of exogenous Anx A5 prior to their injection into mice significantly increased the immunogenicity of the dying cells. In vitro, Anx A5 skewed the cytokine secretion of apoptotic cell clearance towards inflammation. In vivo assays revealed that apoptotic lymphoma cells pre-incubated with exogenous Anx A5 were not swiftly cleared by macrophages, but were preferentially taken up by dendritic cells. The latter is a prerequisite to start a specific immune response against the tumor cells. Results: The availability of Anx A5 knock out (KO) mice allowed us to investigate for the first time if endogenous Anx A5 modulates the immune response towards dying and dead cells. Very interestingly, Anx A5 KO mice showed only a very weak cellular allogeneic reaction against primary and secondary necrotic cells. In striking contrast, an allogeneic reaction was to be observed in WT mice. In vivo experiments further revealed that macrophages of Anx A5 KO mice displayed an increased uptake of necrotic cells. Additionally, a higher secretion of the anti-inflammatory cytokine IL-10 was to be observed in vitro. We also injected subcutaneously viable allogeneic CT26 colorectal tumor cells and monitored the immune response. In Anx A5 KO animals a significantly slower decline in size of the allogeneic tumor was to be observed in comparison to WT mice. Conclusions: The disturbed PS-dependent clearance by macrophages of dying cells leads to the accumulation of the latter and to the occurrence of many secondary necrotic cells. Those cells have lost their membrane integrity and, therefore, also passively release danger signals. The immunity against apoptotic cells can be increased by reducing the PS-dependent clearance by macrophages with Anx A5. Ongoing and further experiments aim to define the immunogenicity of apoptotic, secondary, and primary necrotic cells - obtained by X-irradiation - of various tumors. Additionally, tumor vaccination and tumor cure experiments with dying and dead cells will be performed using AnxA5 as an immunomodulatory agent in combination with X-Ray.
KV49 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):51
Regulatorische T-Zellen hemmen die Aktivierung der PBMC von Patienten mit Plattenepithelkarzinomen im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich (MKG) stärker als bei Kontrollpersonen Lubgan D.1, Grabenbauer G.G.2, Nkenke E.3, Sauer R.2, Distel L.1 1 Strahlenklinik, Strahlenbiologie, Erlangen, Germany, 2Strahlenklinik, Strahlentherapie, Erlangen, Germany, 3Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgische Klinik, Erlangen, Germany Ziel: Es besteht die Hypothese, dass die Subpopulation der T-Zellen, die sog. regulatorischen T-Zellen (Treg), eine immunsupprimierende Wirkung im Tumor ausüben und damit die Tumorabwehr durch das körpereigene Immunsystem hemmen. Man vermutet, dass der Tumor die Treg aktiv anlockt, welche dann die Aktivität von Effektorzellen hemmen und sich damit ein Immunprivileg verschaffen. Das Ziel dieser Arbeit war es, die Migrationsfähigkeit von Treg des peripheren Blutes von unbehandelten Patienten mit Plattenepithelkarzinomen der Kopf-Hals-Region und
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Kurzvorträge / Experimentelle Radioonkologie
Kontrollpersonen zu charakterisieren und die Wirkung regulatorischer TZellen auf die Aktivierung und von Effektorzellen zu untersuchen. Material und Methoden: PBMC (peripheral blood mononuclear cells) und Treg wurden aus dem Blut von Patienten und freiwilligen Spendern (Kontrollgruppe) isoliert. Mittels Transmigrationsassay wurde die Wanderung der Treg von Patienten mit einem Plattenepithelkarzinom der Kopf-HalsRegion auf patienteneigene, operativ gewonnene Tumor- und Normalgewebeproben untersucht. Dabei ließen wir die PBMC und Treg auf Medium, Tumor- und Normalgewebeüberstand migrieren. Die Anzahl der migrierten Zellen wurde mittels automatischer Zählung unter dem Fluoreszenzmikroskop festgestellt. PBMC wurden mittels eines T-Zell Aktivierungs Kit stimuliert und anschließend mit Treg im Verhältnis 10:1 bzw. 1:1 kokultiviert. Die Analyse des Einflusses Treg auf die PBMC Aktivierung erfolgte mittels Immunfluoreszenzfärbungen von CD25+ Zellen und die Messung des Einbaus von BrdU in die DNA. Ergebnisse: Nach Inkubation der PBMC und Treg mit Tumorüberständen war eine im Durchschnitt um das 2-fach erhöhte Zahl von patienteneigenen Treg zu den PBMC migriert. Normalgewebeüberstand verursachte eine erhöhte Wanderung von PBMC, die Treg blieben unbeeinflusst. Die Treg der Kontrollpersonen blieben, im Unterschied zu den Treg der Patientengruppe, von Tumor-Chemokinen unbeeinflusst. Nach der Kokultivierung von PBMC mit Treg konnte eine reduzierte Aktivierung von Lymphozyten gegenüber der Kontrolle (aktivierte PBMC) sowohl bei Patienten als auch Kontrollpersonen beobachtet werden. Der Anteil aktivierter PBMC nach der Stimulation betrug bei Patienten etwa 70% und Kontrollpersonen 63%. Bei Kokultivierung der konventionellen T-Zellen mit Tregs im Verhältnis 10:1 und 1:1 wurde eine stark reduzierte Proliferation sowohl bei Patienten als auch bei Kontrollpersonen gemessen. Wurden neben den aktivierten PBMC Treg im Verhältnis 1:1 kokultiviert schrumpfte der Anteil aktivierter PBMC auf etwa 10% in beiden untersuchten Gruppen. Schlussfolgerung: Bei den Tumorpatienten war die Migration von Treg auf das Tumorgewebe deutlich stärker ausgeprägt als auf das Normalgewebe im Vergleich zur Kontrollgruppe. Treg aus dem peripherem Blut von Patienten unterdrücken die Aktivierung der eigenen PBMC. Die suppressorische Aktivität der Treg von Tumorpatienten ist vergleichbar mit der Kontrollgruppe.
KV50 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):52
Optimierung der Tumorkontrollwahrscheinlichkeit durch Dosepainting unter der Annahme einer heterogenen Verteilung der strahlenbiologischen Eigenschaften beim Glioblastom Rickhey M.1, Eilles C.2, Kölbl O.1, Bogner L.1 1 Universität Regensburg, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Regensburg, Germany, 2Universität Regensburg, Abteilung für Nuklearmedizin, Regensburg, Germany Fragestellung: Biologische Bildgebung und strahlenbiologische Erkenntnisse haben einen immer stärker werdenden Einfluß auf die Strahlentherapieplanung. In dieser Arbeit wird ein hypothetisches Modell zur Bestrahlungsplanung auf der Grundlage der Tumorkontroll-Wahrscheinlichkeit (TCP) auf der Grundlage einer 18F-FET-PET Bildgebung vorgestellt. Methodik: Grundlage dieser Arbeit ist eine von Xing und Yang 2006 veröffentlichte Methode zur Berechnung der für eine hohe Tumorkontrolle notwendigen Dosis, wenn strahlenbiologische Parameter des Linear-Quadratischen Modells (LQ-Modell) bekannt sind. Unter der Annahme, dass die Akkumulation von 18F-FET mit strahlenbiologischen Eigenschaften korreliert werden kann, bilden wir den Standardisierten Uptake (SUV) in einem linearen Modell auf die Parameter a und a/b des LQ-Modells ab. Damit erhält man für jedes Voxel des Zielvolumens eine SUV-abhängige Kombination von a und a/b-Werten. Mit Hilfe oben erwähnter Methode wird dann die dreidimensional heterogene Dosisvorgabe berechnet. Als Referenzdosis wird für dieses hypothetische Beispiel eine Dosis von 400Gy angesetzt, welche als EUD beim Glioblastom zu einem TCP-Wert von 0.99 führt. Die Dosiswerte dürfen jedoch nicht mit einem konventionellen, palliativen Therapieansatz verglichen werden, da eine Bestrahlungsplanung auf Grundlage der TCP einen kurativen Therapieansatz impliziert. Der Bestrahlungsplan besteht aus sieben koplanaren Feldern, die verwendete Photonenenergie ist 6MV. Die Zielfunktion ist eine Summe über die quadrierten voxelweisen Differenzen zwischen Dosisvorgabe und opti-
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mierter Dosis. Sie wird mittels eines Gradienten Verfahren minimiert. Die resultierende Dosisverteilung wird anhand von Differenz- und Dosis-Volumen-Histogrammen und anhand der Tumorkontrollwahrscheinlichkeit evaluiert. Ergebnisse: Der Optimierungsalgorithmus folgt gut der Dosisvorgabe (DDave=0.08Gy/Fx, sDD=0.72Gy/Fx). Die Tumorkontroll-Wahrscheinlichkeit der Dosisvorgabe ist 95.7%. Aufgrund der Abweichungen ist auch die Tumorkontroll-Wahrscheinlichkeit der optimierten Dosisverteilung (91.6%) geringer als die der Dosisvorgabe. Schlussfolgerungen: Das Modell zeigt, dass eine Optimierung der Tumorkontroll-Wahrscheinlichkeit möglich ist. Voraussetzung für eine Bestrahlungsplanung auf der Grundlage strahlenbiologischer Parameter ist die Kenntnis über deren Verteilung. Die in dieser Arbeit angenommenen Verteilung, sowie die Interpretation der PET-Bildgebung ist rein hypothetisch und sollen lediglich das Modell veranschaulichen. Sobald genaue Erkenntnisse vorliegen, können sie problemlos übernommen werden. Danksagung: Diese Arbeit wird vom Bayerischen Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz gefördert.
KV51 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):52
The transcriptional regulator gene E2 of the human papillomavirus (HPV) 16 influences the radiosensitivity of cervical keratinocytes Lindel K.1, Daffinger S.1, Weber K.J.1, Debus J.1, Beard P.2, de Villiers E.-M.3 1 Universität Heidelberg, Radioonkologie und Strahlentherapie, Heidelberg, Germany, 2Swiss Institute for Experimental Cancer Research (ISREC), Epalinges, Switzerland, 3Deutsches Krebsforschungszentrum, Division of Tumorvirus Characterisation, Heidelberg, Germany Introduction: Integration HPV into the host genome is a key event in cervical neoplastic progression. Integration is associated with deregulated expression of the viral oncogenes E6 and E7 and a loss of the transcriptional repressor function of the viral gene E2. There is clinical evidence that patients with HPV 16 positive cancer of the uterine cervix with an intact E2 gene have a better prognosis than those with a disrupted E2 gene. This might be due to a better response to radiation treatment. Purpose of this study was to investigate the role of the E2 gene for radiosensitivity of HPV 16 positive cervical keratinocytes using the W12 cell line model. Methods: W12 cell line was derived from a low grade cervical lesion by Stanley MA et al. 1989, and is unique among HPV16-containing cell lines in carrying its HPV 16 genome as a multicopy episome. We made use of a pair of isogenic cell lines, W12 and S12 to compare the difference of survival after irradiation. W12 cells contain episomal HPV 16 genomes, whereas S12 cells, which derived from the W12 line, contain HPV DNA as integrated copies. E2 gene region was screened by using PCR with three separate primers covering the whole genome. Cells were irradiated with singles doses of 0 Gy, 1 Gy, 2 Gy, 3 Gy, 4 Gy, 5 Gy and 7 Gy. Clonogenic survival was analyzed by using the 96-well in vitro test. Survival fraction and survival curves where calculated using Sigma Plot 8.0. Cell cycle analyses were performed using flow cytometry (PI staining) 24 h and 48 h after RT with 2 and 7 Gy. At least three experiments where performed for each dose point. Results: The E2 gene of the S12 cells (passage 88 - 103) was disrupted in the E2C region. The W12 cells (passage 8 -14) with an intact E2 gene showed a higher radiosensitivity with a radiation enhancement factor of 1.5 (4 Gy). W12 cell showed a G2/M block 24 h after irradiation with 2 Gy. Both cell lines showed a G2/M block 24 h after irradiation with 7 Gy. S12 cells developed polyploidy 48 h after irradiation. Conclusion: HPV 16 positive W12 cells with an intact E2 gene showed a higher radiosensitivity compared to those with a disrupted E2 gene. Differences in cell cycle regulation especially regarding the postmitotic checkpoint might cause radioresistance. About 30 % of patients with cervical cancer have tumors with an intact E2 gene. Our experiments indicate a better response to radiation treatment might be factor for their better prognosis.
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Kurzvorträge / IMRT
KV52 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):53
F-FET-PET basierte Dosiseskalation durch Dosepainting mit Photonen und Protonen unter dem Aspekt der Normalgewebeschonung
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Rickhey M.1, Kölbl O.1, Bogner L.1 1 Universität Regensburg, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Regensburg, Germany Fragestellung: Mit Hilfe multimodaler Bildgebungsverfahren ist nicht nur eine morphologische Darstellung des Tumors möglich, sondern auch eine Darstellung der biologischen Eigenschaften wie Zellteilungsrate oder Hypoxie. Klinische Studien haben einen Zusammenhang zwischen diesen Eigenschaften und dem Ansprechvermögen auf ionisierende Strahlung gezeigt. Eine Bestrahlungsplanung auf der Grundlage derartiger Bildgebung wird zwangsläufig zu einer inhomogenen Dosisvorgabe im Tumorvolumen führen. Gleichzeitig steigt mit der applizierten Dosis die Tumorkontrollwahrscheinlichkeit auf der einen Seite und aber auch die Nebenwirkungswahrscheinlichkeit. In dieser Arbeit wird 18F-FET-PET Studie als funktionelle Bildgebung verwendet. Als Modell wird die Dosis linear mit dem Standardisierten Uptake (SUV) eskaliert und die Dosis auf das umliegende Gewebe ausgewertet. Methodik: Die Dosis wird linear als Funktion des SUV-Wertes zwischen SUV = 3 und SUV = 5 eskaliert. Während die Minimaldosis konstant gehalten wird (1.8Gy/Fraktion, 30 Fraktionen in 6Wochen) variiert die Maximaldosis in Anlehnung an klinische Erfahrungswerte von 2.5Gy/Fraktion bis 3.4Gy/Fraktion. Die heterogene Dosisvorgabe wird in die Zielfunktion des Regenburger inversen Monte Carlo Bestrahlungsplanungssystem IKO integriert. Neben 6MV Photonen (XVMC) steht in IKO auch der Protonen Pencil Beam Monte Carlo Dosis Algorithmus VMCpro zur Verfügung. Das Modell wird anhand einer Glioblastom Patientenstudie untersucht. Die Ergebnisse werden mit Hilfe von Dosisdifferenz-Histogrammen (DDave ± sDD) und Dosis-Volumen-Histogrammen (DVH) ausgewertet. Ergebnisse: Die Dosisvorgabe wird von IKO mit guter Genauigkeit realisiert (Photonen: DDave = -0.033Gy, sDD = 0.19Gy, Protonen: DDave = 0.030Gy, sDD = 0.15Gy). Die Dosis im umliegenden Gewebe, die in maximal 5% des Volumens überschritten wird beträgt im Mittel über alle 10 Dosiseskalationsstudien bei 1.625Gy ± 0.001Gy. Schlussfolgerungen: Anhand der Dosisdifferenz-Histogramme ist deutlich zu erkennen, dass die Dosiseskalation von IKO gut realisiert wird. Gleichzeitig ist die Belastung des umliegenden Gewebes in allen Fällen fast unverändert. Aufgrund des charakteristischen Bragg-Peaks sind die mit Protonen optimierten Dosisverteilungen näher an der Dosisvorgabe als die mit Photonen optimierten Dosisverteilungen. Die Ergebnisse zeigen, dass bei einer Bestrahlungsplanung auf die 18F-FET akkumulierenden Areale beim Glioblastom eine deutliche Eskalation der Dosis möglich ist, ohne dass das umgebende gesunde Gewebe zusätzlich belastet wird. Dadurch ist es möglich, in Bereichen hoher Aktivitätsanreicherung und damit hoher Tumoraktivität, eine höhere Tumorkontrolle bei gleichzeitig konstanter Belastung des umgebenden Gewebes zu erreichen. Danksagung: Diese Arbeit wird vom Bayerischen Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz gefördert. Wir bedanken uns bei Dr. M. Fippel für die Verfügungstellung der Dosisalgorithmen XVMC und VMCpro.
KV53 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):53
Sekundärmalignomrisiko bei der quasi-IMAT Bestrahlungstechnik des Prostatakarzinoms Alvarez Moret J.1, Bogner L.1 1 Universität Regensburg, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Regensburg, Germany Fragestellung: Rotationsbestrahlungstechniken wie die helikale Tomotherapie könnten potentiell höhere Integraldosen im Körper mit der Folge einer Erhöhung des Sekundärmalignomrisikos deponieren. Die quasi-IMATTechnik nähert die Rotationstechnik durch ein step-and-shoot-Verfahren mit hoher Felderzahl an. In dieser Studie wird das Sekundärmalignomrisiko nach dem Konzept der organ-equivalent-dose (OED) bei der Anwendung der quasi-IMAT-Technik auf die Prostatabestrahlung untersucht. Methodik: Mit dem Planungssystem Oncentra Masterplan (Version 3.0, DSS) werden IMRT-Pläne mit 18 und 36 äquidistanten Feldern mit einer
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Photonenenergie von 15 MV bei konstant gehaltener Zahl von 36 Segmenten berechnet. Damit wird die Rotation durch eine step-and-shoot Technik angenähert (quasiIMAT). Die Pläne werden mit einem 6-Felder Prostataplan als Referenz verglichen. Um das mit dieser Technik verbundene Sekundärmalignomrisiko zu bestimmen, wird auf das OED-Konzept (U. Schneider et al.2006) zurückgegriffen. Bei diesem Konzept wird für den Körper eine mittlere organäquivalente Dosis berechnet, die das gleiche Risiko bewirkt wie die inhomogene Dosisverteilung. In diesem Modell ist das durch die Bestrahlung induzierte Überschussrisiko (excess absolute risk to develop a secondary cancer after RT, EAR) proportional zur Größe OED. Diese Größe wird innerhalb des CT-Volumens aus dem DVH bestimmt (OED CT). Außerhalb dieses Volumens wir der Wert aus publizierten Streu- und Neutronendosen abgeschätzt (OED noCT). Die Größe OED ist damit geeignet, Risiken unterschiedlicher Bestrahlungspläne miteinander zu vergleichen. Da genaue Daten für eine eindeutige Festlegung auf ein bestimmtes Dosis-Wirkungsmodell für höhere Dosen fehlen, werden das Plateaumodell und das linear-exponentielle Modell verwendet (U. Schneider et al. 2006). Ergebnisse: Es werden quasiIMAT-Pläne mit 18 und 36 Feldern sowie IMRT-Referenzpläne mit 6 Feldern für 5 Prostatapatienten berechnet und OED-Werte bestimmt. Die OED-Werte werden zusätzlich differenziert in OED CT und OED noCT. Für das Plateaumodell ergeben sich Mittelwerte über alle 5 Patienten von OED/OED CT/OED noCT von 0.65 / 0.58 / 0.06 Gy bei 18 Feldern und 0.61 / 0.56 / 0.05 Gy bei 36 Feldern. Der Referenzplan liefert Mittelwerte von 0.61 / 0.57 / 0.04 Gy. Die Standardabweichung der OED-Werte aller gerechneten Pläne beträgt 0.06. Man erkennt, dass der größte Risikoanteil in Höhe von etwa 93 % von der primären Strahlung im CT-Volumen herrührt und das Restvolumen außerhalb des CT-Volumens nur mit etwa 7 % beiträgt. Eine Anwendung des linear-exponentiellen Modells liefert im Rahmen der statistischen Auswertung im Wesentlichen gleiche Ergebnisse. Schlussfolgerungen: Die Studie ergibt, dass das Sekundärmalignomrisiko bei der quasi-IMAT-Technik des Prostatakarzinoms nicht mit der Felderzahl korreliert. Das Risiko dieser neuen Technik ist vergleichbar mit der 6-Felder-Standardtechnik. Diese Arbeit wurde von der Fa. Elekta gefördert.
KV54 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):53
Optimierung der Einstrahlrichtungen in der IMRT: Classsolution für Prostatakarzinome bei 5 koplanaren Bestrahlungsfeldern Tsogtbaatar L.1, Schmidt R.1, Zink K.1 1 Institut für Medizinische Physik und Strahlenschutz, Giessen, Germany Fragestellung: Bei der IMRT von Prostata-Karzinomen wird in der klinischen Routine auf eine standardisierte koplanare Bestrahlungsgeometrie mit fünf oder sieben Einstrahlrichtungen zurückgegriffen, bei der die Bestrahlungsfelder in äquidistanten Winkeln angeordnet werden. Ziel der vorliegenden Studie ist Aufstellung einer einheitlichen Bestrahlungsgeometrie durch Optimierung der Einstrahlrichtungen im Rahmen der IMRT, die es erlaubt bei gleichbleibender Homogenität der Dosisverteilung im Planungszielvolumen die Risikoorgane noch besser zu schonen. Methode: Die Frage nach optimalen Einstrahlrichtungen in der IMRT führt auf ein nicht-konvexes mathematisches Optimierungsproblem, das mit stochastischen Suchverfahren gelöst werden kann. Eine auf den individuellen Patienten bezogene Optimierung der Bestrahlungsgeometrie ist damit zwar prinzipiell möglich, hat jedoch derzeit für die klinische Routine nicht vertretbare Rechenzeiten zur Folge. Da die Patientengeometrie für einzelne Tumorentitäten sehr ähnlich ist, bietet sich die Erarbeitung von sogenannten Class-solutions an. Dabei wird auf Grundlage einer großen Zahl von Studien der betrachteten Tumorentität die Bestrahlungsgeometrie patientenindividuell optimiert und daraus Klassen von optimalen Bestrahlungsgeometrien extrahiert. In der vorliegenden Arbeit ist dies für die IMRT des Prostata-Karzinoms mit fünf Einstrahlrichtungen durchgeführt worden. Die Fluenzverteilung und die Optimierung der Einstrahlrichtungen erfolgen im institutseigenen Bestrahlungsplanungssystem GMPlan auf der Grundlage einer physikalischen Zielfunktion, die Dosis-Volumen Beschränkungen berücksichtigt. Zum Auffinden der optimalen Geometrie wird der gesamte Zustandsraum in Subräume aufgeteilt, die simultan zunächst mit grober, im Laufe des Optimierungsprozesses mit feinerer Auflösung mit dem Verfahren des Fast Simulated Annea-
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Kurzvorträge / IMRT
lings durchsucht werden. Die simultane Untersuchung verschiedener Regionen liefert dabei eine größere Zahl potenzieller Bestrahlungsgeometrien, aus denen eine Klassenlösung extrahiert werden kann. Grundlage der vorgestellten Klassenlösungen sind 15 Studien von Prostata-Karzinom Patienten, das PTV umfasst bei allen Patienten die Prostata und die Samenblasen, als Risikoorgane sind Blase und Rektum einbezogen. Zur Evaluation der erhaltenen Lösungen sind an einem kommerziellen Planungssystem (Eclipse) IMRT-Pläne für die optimierte Bestrahlungsgeometrie sowie die äquidistante Geometrie gerechnet und an Hand von DVH’s verglichen worden. Ergebnisse: Bei allen untersuchten Patientenstudien ist die äquidistante Verteilung der Einstrahlrichtungen nicht die optimale Bestrahlungsgeometrie, bei letzteren dominieren laterale Einstrahlrichtungen. Mit den Einstrahlrichtungen der aufgestellten Klassenlösung ist bei allen Patienten eine deutlich verbesserte Schonung der Blase bei vergleichbarer Dosis im Zielvolumen zu verzeichnen, auch die mittlere Dosis in Rektum wird bei den Einstrahlrichtungen der Class-Solution gesenkt.
KV55 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):54
Helical Tomotherapy for primary treatment of prostate cancer – preliminary results Schwarz R.1, Hornung D.1, Matnjani G.1, Bajrovic A.1, Cremers F.2, Albers D.2, Platz V.2, Rapp W.2, Schmidt R.2, Krüll A.1 1 Ambulanzzentrum GmbH des UKE, Bereich Strahlentherapie, Hamburg, Germany, 2Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie, Hamburg, Germany Background: Tomotherapy is a new technique for intensity modulated and image guided radiotherapy in patients with prostate cancer. Treatment techniques and results were analysed. Material and Methods: Over the period of December 2006 to october 2007 22 patients with biopsy proven prostate cancer were treated with helical tomotherapy. Nine patients were treated for a low-risk carcinoma, 9 patients for an intermediate-risk carcinoma and 4 patients for a high-risk carcinoma. A total of 28 small volumes (prostate ± seminal vesicles, prostate bed) with 719 fractions and 6 larger volumes including the pelvis with 168 fractions were treated. For quality assurance absolute and film dosimetry in phantom models were done in all cases. A total of 887 fractions were analysed. In all fractions MV-CTs for adjustments by matching KV-CT and MV-CT were done. The adjustments as well as table and treatment times were analysed. Acute toxicity during and within 6 weeks after radiotherapy was documented. Results: A dose-escalation of 76-80 Gy for the prostate was done by implementation of boost-integration for the prostate. The median dose was 77 Gy. The dosimetric analyses showed a good correlation to the treatment plans within ± 3 % of the calculated dose. Tabletimes and treatment times were 24 and 5.8 minutes for small volumes and 27 and 6.7 minutes for large volumes. Median daily adjustments for translations (x,y,z,roll) were -2 ± 5.9 mm, -2 ± 2.4 mm, 6 ± 3.4 mm, 0.00 ± 0.470 for small volumes and -2 ± 2.4 mm, -1 ± 2.2 mm, 5 ± 3.3 mm, 0.050 ± 0.40 for large volumes. Acute toxicity (CTC-score) for rectum and bladder was maximal grade 2; in detail probability of proctitis grade 1 was 36%, grade 2 31,8%. bladder and urethra side effects grade 1 were documented in 65%, grade 2 in 35% of all patients. Conclusions: Tomotherapy is a highly conformal and high precision radiotherapy technique for patients with prostate cancer. Dose escalation by boost integration up to 80 Gy for the prostate are feasible. Median table times for the patients were 24 and 27 minutes. Median adjustments for x,y,z were under 10 mm. Acute toxicity was tolerable.
KV56 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):54
Kontrolle der Lagerungsvariabilität bei der Strahlentherapie mit der Tomotherapie Winkler C.1, Heinrich C.1, Schill S.1, Molls M.1, Geinitz H.1 1 TU München Klinikum rechts der Isar, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radiologische Onkologie, München, Germany Fragestellung: Mit dem Einsatz der Tomotherapie ist die Möglichkeit der täglichen Überprüfung der Position des Patienten und der Zielvolumina und Risikoorgane mittels CT gegeben. In dieser Arbeit soll die Lagevaria-
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bilität bei verschiedenen Tumorentitäten (Kopf-Hals, Thorax, Becken. Kopf, Abdomen, Extremitäten) mittels CT gemessen und innerhalb einer Entität verglichen werden. Ziel war es die organspezifischen täglichen Lageunterschiede zu erfassen. Methodik: Insgesamt 79 Patienten wurden von April 2007 bis Dezember 2007 an unser Tomotherapie behandelt. Davon wurden 31 Patienten im Kopf-Hals-Bereich (Tonsillen-, Mundboden-, Zungen-, Larynx-Ca., CUP), 16 im Thoraxbereich (Mamma-, Lungen-Ca.), 11 im Bereich des ZNS (Medulloblastom, Meningiosis carcinomatosa, Meningeom, Metastasen, Orbitatumor), 2 an den unteren Extremitäten und 6 im Abdominalbereich (Pankreas, Magen, Leber, Niere) bestrahlt. Bei Bestrahlungen im Kopf-Hals-Bereich wurden die Patienten mittels Maske fixiert. Alle anderen Patienten wurden in einer Vakuummatratze gelagert. Bei allen wurde die Lage zunächst mittels CT verifiziert und mit der prätherapeutisch erstellten Planungs-CT verglichen. Dies erfolgte durch computergesteuerte Fusion der beiden CT-Aufnahmen. Diese Fusion wurde bei der Ersteinstellung manuell durch den Arzt im weiteren Verlauf durch die MTRA korrigiert. Die somit erfassten täglichen Lagerungsunterschiede können durch Veränderung der Position des Bestrahlungstisches in der x-, y- und z-Achse (lateral, longitudinal, vertikal) computergesteuert und manuell optimiert werden. Bei stabiler Lage (Lagekorrektur< 2mm) erfolgten die CT-Kontrollen teilweise nur zweimal wöchentlich. Ergebnisse: Die täglichen Lagerungsvariabilitäten wurden für jede Subgruppe separat ermittelt. Im Kopf-Hals-Bereich betrugen sie im Mittelwert nach lateral 1,65mm, longitudinal 2,40mm und vertikal 1,32mm; im Thoraxbereich nach lateral 3,18mm, longitudinal 3,10mm, vertikal 2,86mm; im Beckenbereich lateral 2,58mm, longitudinal 3,32mm und vertikal 6,43mm; im Bereich des ZNS lateral 1,77mm; longitudinal 1,57mm und vertikal 1,75mm; im Extremitätenbereich logitudinal 7,39mm, lateral 5,75mm und vertikal 7,39mm und im Bereich des Abdomens lateral 3,52mm, longitudinal 3,47mm und vertikal 2,24mm. Schlussfolgerungen: Somit ist die mittlere Lagevariabilität außer im Extremitätenbereich (nur 2 Patienten) eher gering. Wenn die tägliche Kontrolle in den ersten 1 -2 Wochen eine stabile Lagerung zeigt kann davon ausgegangen werden, dass diese so bleibt und die tägliche CT-Kontrolle kann durch eine zweimal wöchentliche ersetzt werden. Durch die Möglichkeit der CT-Kontrolle ist eine bessere Erfassung der Zielvolumina bei optimaler Schonung der Risikoorgane zu erwarten.
KV57 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):54
Variation des CTV Prostata durch MRT-Integration in die IMRT-Bestrahlungsplanung Hentschel B.1, Lilienthal A.1, Oehler W.1 1 Südharz-Krankenhaus Nordhausen gGmbH, Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie, Nordhausen, Germany Ziel: Die IMRT-Bestrahlungsplanung für das Prostatakarzinom basiert in der klinischen Routine hauptsächlich auf einem Planungs- CT. Eine anatomisch genauere Darstellung des Zielvolumens wird durch die MRT-Bildgebung möglich. Die vorliegende Serie untersucht, welchen Einfluß die Integration der MRT-Bilddaten auf die Zielvolumendefinition des CTV Prostata im Rahmen der IMRT-Bestrahlungsplanung des Prostatakarzinoms hat. Methodik: Von insgesamt 322 Patienten mit einem lokal begrenzten Prostatakarzinom, die im Zeitraum von 4/02- 12/07 eine primäre IMRT der Prostata (mittlere GD 75,6Gy) erhielten, konnten die CT/MRT- Fusionsergebnisse von 193 Patienten ausgewertet werden. Das mittlere Erkrankungsalter der Patienten betrug 71 Jahre (48,7- 89,3 Jahre), der mittlere initiale PSA -Wert lag bei 21,1 ng/ml (0,81- 1028 ng/ml), der mittlere Gleason Score bei 5. Aus dem Untersuchungsprotokoll (T1/T2 TSE Sequenzen; transversal, coronar, sagittal, SD 3mm) für das MRT- Becken (1.5 Ts, Becken- Phased- array- Spule) wurde jeweils die transversale T2- Sequenz für die Fusion mit dem Planungs- CT (5mmSD/ Index; „Varis- Vision 6.5“Planungsmodul) ausgewählt. Generell war die Patientenpositionierung während der CT- , MRT-Untersuchungen und der Bestrahlung identisch. Ergebnisse: Das mittlere Prostatavolumen (PV) der Patienten betrug im MRT 42,3 ccm (8,8- 182,8 ccm) gegenüber 65,8 ccm (11,7- 249,5 ccm) im Planungs- CT. Bei insgesamt 184 der untersuchten Patienten stellte sich das PV im MRT - Prostata verglichen mit dem im Planungs- CT ermittelten PV im Mittel um 35 %(1,1%-66,4%) kleiner dar, bei 9 Patienten waren MRT- und CT PV annähernd identisch, bei keinem der Patienten war das MRT-PV größer als das CT-PV. Eine Diskrepanz der Zielvolumi-
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Kurzvorträge / IMRT
na für das CTV Prostata bestand insbesondere im Bereich 1) der Basis prostatae/ Übergang Ves.seminales, 2) des neurovaskulären Bündels und 3) des Apex prostatae. Bei 51% der Patienten (44 / 86) ergab sich trotz ihres niedrigen Risikoprofils (PSA< 10; Gleason Score £ 6) MR-tomografisch ein Stadium T3b, bei einem der Patienten war eine extrakapsuläre Tumorinvasion im MRT nachweisbar. Demgegenüber ließ sich nur bei 63,5% der Patienten (39/107) mit einem intermediären bzw. hohen Risikoprofil (PSA>10, Gleason Score >7) im MRT ein Tumorbefall über die Prostata hinaus nachweisen. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse unserer Untersuchung zeigen, dass durch die MRT- Integration in die IMRT- Bestrahlungsplanung die Definition des CTV Prostata präzisiert werden kann. Weiterhin wird anhand dieser Resultate deutlich, dass eine MRT- basierte Bestrahlungsplanung eine genaue Definition des Tumorstadiums ermöglicht, da sie die exakte Beurteilung einer Tumorinfiltration der Vesiculae seminales erlaubt.
KV58 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):55
Vorteile der IMRT bei gynäkologischen Tumoren: Erste Resultate und Erfahrungen Loessl K.1, Joos D.1, Kollar A.1, Bigler R.1, Tille J.1, Aebersold D.1 1 Inselspital Bern, Radio-Onkologie, Bern, Switzerland Objektiv: Bei der Behandlung gynäkologischer Tumoren spielt die Radiotherapie des Beckens eine entscheidende Rolle. Sowohl bei der postoperativen als auch bei der definitiven Therapie handelt es sich um große Volumina. Durch die enthaltenen Risikoorgane entstehen Toxizitäten, die sich Dosis-begrenzend auswirken. Die Vorteile der IMRT in diesem Bereich sollen im Folgenden dargestellt werden. Material und Methoden: In der Zeit von 06/06 - 12/07 wurden 40 gynäkoonkologische Patientinnen mit einer IMRT des Beckens behandelt. 15/40 erhielten eine definitive Behandlung eines Zervixkarzinoms, 25/40 wurden postoperativ wegen Risikofaktoren bei Corpuskarzinom, -sarkom oder Zervixkarzinom bestrahlt. Mit dem Eclipse®-Planungssystem wurde die IMRT mit dynamischem MLC appliziert (5-8 Felder-Technik). Das PTV beinhaltete die primäre Tumorregion sowie die Lymphabflussregionen der Iliakalexternen-, -internen- sowie der Iliakal-communis-Regionen bds.. Es wurde eine Dosis von 45-50,4 Gy mit lokalen Dosisaufsättigungen bis zu 64,8 Gy gegeben. Bei der definitiven Behandlung erfolgte im Anschluss die intrauterine BT, bzw. postoperativ eine endovaginale BT. Die Organe Blase, Rektum und Dünndarm wurden als OAR separat für die inverse Planung konturiert. Dokumentiert wurden die Akut- und Spättoxizitäten. Resultate: Die Constraints für PTV und Risikoorgane wurden erfüllt. Alle Behandlungen konnten ohne Unterbrechungen und ohne Grad 3-Rektionen der OAR durchgeführt werden. Es zeigten sich überwiegend Grad 1-Reaktionen an Dünndarm und Blase, die sich nach einer kurzen Rekonvaleszenz wieder normalisierten. Insgesamt bei einem medianen Nachbeobachtungszeitraum von 10 Monaten waren 39/40 Akutreaktionen nach 8 Wochen abgeklungen. Bis auf vaginale Probleme waren keine Spätnebenwirkungen zu verzeichnen. Zusammenfassung: Unter exakter Einbeziehung des gesamten Lymphabflusses ist die pelvine RT bei gynäkologischen Patientinnen in Form der IMRT mit wenig Toxizität insbesondere postoperativ zu applizieren. Weiterhin besteht die Möglichkeit der Dosiseskalation im definitiven Setting ebenfalls ohne wesentlich Erhöhung der Nebenwirkungsrate.
KV59 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):55
Inverse Monte Carlo Therapieplanung mit direkter Aperturoptimierung Alt M.1, Latscha C.2, Rickhey M.1, Bogner L.1 1 Universität Regensburg, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Regensburg, Germany, 2Universität Regensburg, Institut für Theoretische Physik, Regensburg, Germany Einleitung: Mit dem inversen Monte-Carlo-System IKO (Bogner et al. 2006) wird eine sequentielle Segmentierung nach Fluenzoptimierung durchgeführt. Trotz nachfolgender Anwendung einer Gewichtsreoptimierung resultiert daraus eine Verschlechterung der ursprünglichen Planqualität. In dieser Arbeit wird ein neues Verfahren vorgestellt, das keine Fluenzen, sondern die Leafpositionen des MLCs direkt optimiert (DAO, di-
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
rect aperture optimization, Shepard 2002). Die DAO-IKO genannte Methode wird auf einen Prostatafall angewandt, die Planqualität evaluiert und mit dem sequentiellen Segmentierungsverfahren verglichen. Methodik: Die inverse Monte-Carlo Fluenzoptimierung IKO beruht auf einer Separation des Optimierungsverfahrens in zwei Teile: (i) der Berechnung der sogenannten inversen Kernelmatrix (IK) mit dem MC-code XVMC, (ii) der Optimierung einer Zielfunktion mit Gradientenverfahren. Im DAO-IKO Verfahren wird die inverse kernel dose engine benutzt um die Dosisverteilung einer beliebigen Apertur zu berechnen. Zu diesem Zweck wird die IK-Matrix für offene Felder berechnet, welche die mit MC-Genauigkeit berechneten Dosisbeiträge eines Beamlets j zu jedem Voxel i enthält. Zur Dosisberechnung bestimmter Aperturgeometrien werden aber nur diejenigen Beamlets berücksichtigt, die in die Apertur fallen. Die Optimierung erfolgt mit einer stochastischen Variation der Leafpositionen aller Felder und Segmentgewichte in einem simulated annealing Verfahren (SA), (M. Hartmann et al. 2004). Dies ist notwendig, da die auf vorherig genannter Dosisberechnungsmethode beruhende Zielfunktion nicht quadratisch ist und diese somit lokale Minima aufweist. Nach der Optimierung wird in einer abschließenden MC-Simulation die zugehörige Dosisverteilung neu berechnet. Ergebnisse: DAO-IKO wird anhand eines Prostatafalles demonstriert, mittels DVH evaluiert und mit der sequentiellen Methode verglichen. Dabei konnte gezeigt werden, daß bei geeigneter Wahl der SA-Steuerparameter eine bessere Planqualität erzielt werden kann als bei der herkömmlichen Methode. An einem realen 6-Felder Plan konnte so die PTV Homogenität von 9,6% auf 8,8% gesenkt werden, die D50 des Rektums sogar von 82,0% auf 66,3%. Die Rechenzeiten sind aber vergleichsweise hoch und belaufen sich bei rund 25.000 Volumenelementen und 1500 Optimierungsparametern auf knapp drei Stunden für 150 Iterationsschritte. Schlussfolgerungen: DAO-IKO ist ein neues Verfahren mit dem Potential einer wesentlich besseren Optimierung als mit dem sequentiellen Verfahren. Es ist komplexer und enthält viele Steuerparameter, die noch genauer untersucht werden müssen. Dabei ist es besonders wichtig Möglichkeiten zur Reduktion der bislang hohen Rechenzeiten zu finden. Die ersten Ergebnisse sind erfolgversprechend. Wir danken M. Fippel für die Überlassung von XVMC. Diese Arbeit wurde vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz gefördert.
KV60 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):55
Auswirkung von Patientenbewegungen und Lagerungsungenauigkeiten auf die Dosisverteilung während der Bestrahlung bei gynäkologischen Tumoren mit IMRT(sliding window) Buth K.-J.1, Wagner K.1, Strauss D.1, Oehler W.1 1 Südharz-Krankenhaus, Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie, Nordhausen, Germany Hintergrund: Ziel der IMRT ist es die Dosis dem meistens sehr irregulärem PTV besser anzupassen und die Risikoorgane mehr zu entlasten. Somit wird das PTV mit der erforderlichen Dosis bestrahlt und gleichzeitig die Nebenwirkungen, durch geringere Dosisbelastung der Risikoorgane, reduziert. Bei sliding window ist die Dosis der Feldfläche inhomogen und erst die Summation aller Felder ergibt die erforderliche homogene Dosis im PTV. Offene Frage ist, wie die Dosisverteilung bei Bewegungen des Patienten während der Bestrahlung und bei Lagerungsungenaugkeiten variiert. Methode: Für 10 Patientinnen mit gynäkologischen Tumoren wurde die optimale Feldfluenz für die Bestrahlung mit 7 Feldern (180°, 225°, 285°, 320°, 40°, 75° und 125) berechnet und anschließend mit der realen Feldfluenz die Dosisverteilung berechnet. Danach wurde als Lagerungsungenauigkeit das Isozentrum jeweils 5 mm nach lateral, nach cranial und anterior verschoben und mit der realen Feldfluenz die Dosisverteilung berechnet. Zur Simulation der Patientenbewegung währen der Bestrahlung wurde das Isozentrum einzelner Felder um jeweils 5 mm zu den anderen Feldern verschoben und mit der realen Feldfluenz die Dosiverteilung berechnet. Ergebnisse: Der Vergleich der Dosisvolumenhistogramme zeigt, dass die vorgenommenen Verschiebungen der Isozentren für das PTV nur geringe
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Kurzvorträge / IMRT
Auswirkungen zeigen (Randdosis > 93%), wogegen für die Risikoorgane Blase und Rectum bei Verschiebungen der Isozentren in A-P oder P-A Richtung eine, je nach Richtung, größere oder geringere Dosisbelastung entstehen. Die daraus resultierenden Dosisbelastungen sind im tolerablen Bereich, außer bei gleichzeitiger Fehllagerung und Bewegung in A-P oder P-A Richtung. Schlussfolgerungen: Geringe Lagerungsungenauigkeiten und Patientenbewegungen bei der Bestrahlung kleiner 5 mm sind für das PTV akzeptabel und bei anzunehmender statistischer Verteilung auch für die Risikoorgane tolerierbar.
KV61 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):56
Strahlentherapie der kompletten Kopfhaut mit der helikalen Tomotherapie Abu Jawad J.1, Levegrün S.1, Pöttgen C.1, Erichsen P.1, Kleshneva T.1, Murr N.1, Stuschke M.1 1 Universität Duesburg-Essen, Strahlentherapie, Essen, Germany Einleitung: Die Radiotherapie der kompletten Kopfhaut kann in unterschiedlichen klinischen Situation indiziert sein. Für einen Patienten mit Merkelzell-Karzinom, das im Bereich der ganzen Kopfhaut und in den cervicalen Lymphknoten metastasierte, wurden zwei Bestrahlungstechniken verglichen: 1) helikale Tomotherapie (HT) und 2) eine dynamische 13 Felder IMRT-Technik am konventionellen Linac (Fa. Varian). Methodik: Ein 75-jähriger Patient mit rezidivierendem und mehrfach operiertem Merkelzell-Karzinom wurde mit multilokal im Bereich der Kopfhaut nachweisbaren kutanen Metastasen und histologisch gesicherten Lymphknotenmetastasen rechts nuchal sowie cervical Level II u. III und im Bereich der Parotis rechts zu einer kurativen Radiotherapie vorgestellt. Es gab keinen Nachweis weiterer, hämatogener Metastasen. Im CTV II. Ordnung wurde die gesamte Kopfhaut, die cervicalen Lymphknoten beidseits (submandibuläre, obere u. mittlere juguläre u. nuchale Gruppen) und die Parotis rechts eingeschlossen. Um eine volle Dosis in der Haut zu gewährleisten, wurde im Planungs-CT und bei den Bestrahlungen ein 0,5 cm dicker Superflab verwendet. Der IMRT-Plan für den Linac basierte auf intensitätsmodulierten Feldern aus 13 Einstrahlrichtungen (ECLIPSE, Varian). Der Tomotherapie-Plan (Hi-Art II-System) wurde für eine Feldbreite von 2,5 cm und einen Pitch von 0.43 berechnet. Für den Vergleich wurden beide Pläne auf die gleiche mittlere Dosis Dmean im PTV normiert. Homogenität im PTV, Dosiskonformität sowie Risikoorgandosen wurden verglichen. Ergebnisse: In der Serie bis 50.4 Gy (1.8 Gy/Fraktion) betrug Dmean im PTV II für HT und Linac-IMRT 51,1 Gy. D95 (die minimale Dosis in 95% vom PTV) lag bei HT bzw. Linac-IMRT bei 49,5 bzw. 38,1 Gy. D99 betrug 47,5 Gy bzw. 28,9 Gy sowie D05 52,2 Gy bzw. 55,6 Gy bei HT bzw. LinacIMRT. Die maximale Dosis Dmax im Hirnstamm lag bei 14,6 Gy für HT bzw. bei 34,9 Gy bei Linac-IMRT. Die mediane Hirnstammdosis Dmedian betrug 7,4 Gy für HT bzw. 27,6 Gy für die Linac-IMRT. Die Myelonbelastung war bei HT mit Dmax=15.2 Gy deutlich niedriger als bei Linac-IMRT (Dmax=34,7 Gy). Auch Dmedian im Hirn war bei HT mit 16.7 Gy günstiger als bei Linac-IMRT mit 27,6 Gy. Mit HT war zusätzlich eine Dosisentlastung der Hippocampusregion als sensitivem Areal für neurokognitive Defizite im Vergleich zur Linac-IMRT möglich (Dmedian= 8,1 bzw. 22,1 Gy). Aufgrund der besseren Dosisverteilung wurde der Patient mit HT behandelt. Für den HT-Plan betrug die reine Beam-on Zeit 15,3 min. Die Optimierung der Patientenpositionierung erfolgte bei jeder Fraktion mittels MV-CT Bildgebung. Die Gesamtdauer einer Fraktion lag bei ca. 25 min und ist damit vergleichbar zur Linac-IMRT Technik. Schlussfolgerung: Bei der Strahlentherapie der kompletten Kopfhaut ist die helikale Tomotherapie der konventionellen IMRT bezüglich Dosisabdeckung im Zielvolumen und Risikoorganbelastung deutlich überlegen. Damit ist eine kurative Therapie unter optimaler Risikoorganschonung möglich.
KV62 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):56
A. Pronation vs. Supination: ein dosimetrischer Vergleich von 3D-konformaler RT und IMRT des Rektumkarzinoms Wagner K.1, Hentschel B.1, Buth K.-J.1, Strauß D.1, Oehler W.1 1 Südharz-Krankenhaus Nordhausen gGmbH, Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie, Nordhausen, Germany Ziel: Mit dem Einsatz der IMRT beim Rektum-Ca. kann die Dosisbelastung am Dünndarm reduziert werden. Auch die Bauchlage unter Anwendung des Bauchbrettes führt zur Dosisreduktion am Risikoorgan Dünndarm. Ziel dieser Untersuchung war es, die Unterschiede in der Dosisverteilung der IMRT des Rektum-Ca. in BL und RL zu ermitteln und mit einer konventionellen 3D- konformalen Stehfeldtechnik in BL zu vergleichen. Material und Methoden: Es wurden bisher 10 Patienten im Alter zwischen 63 und 72 Jahren ausgewählt, die wegen eines cT3-4 cN0-2 RektumCa. eine neoadjuvante Radiochemotherapie erhielten. Auswahlkriterium war der BMI, um den anatomischen Unterschieden schlanker und adipöser Patienten gerecht zu werden. Wir ermittelten Werte zwischen 19,6 und 36,3.Das im PCT der Patienten konturierte PTV1 der Grundbestrahlung umfasste bei 8 Patienten die Tumorregion sowie den lokoregionalen pelvinen LA, bei jeweils 1 Patienten zusätzlich den paraaortalen bzw. externen iliacalen LA bei Befall.Das PTV2 -Boost umfasste bei 9 Patienten die Tumorregion und bei 1 Patienten zusätzlich die befallenen paraaortalen LK. Als RO wurden der im Gebiet des ZV liegende Anteil des Dünndarms, das gesamte Dünndarmvolumen und die Harnblase konturiert. Alle Patienten wurden mit einer 7 Felder- IMRT Sliding window- Technik in BL und RL geplant, wobei die GD für PTV1 bei 8 Patienten 45Gy/1,8Gy sowie bei 2 Patienten 50,4Gy/1,8 Gy betrug. Die GD für PTV2 betrug bei allen Patienten 5,4Gy/1,8Gy. Für die Planung der IMRT- Techniken waren die Optimierungsvorgaben identisch. Außerdem stimmten die Feldanordnungen überein. Als jeweils dritter Plan wurde eine 4-Felder- Technik in BL mit o.g. GD erstellt. Die result. durchschn. DVH´s der Risikoorgane wurden für die BL und RL verglichen. Ergebnisse: Die Dosiswerte für den kompl. Dünndarm waren für beide IMRT-Techniken äquivalent. Dabei lag die V25 unter 10%. Die konv. Technik wies gegenüber der IMRT nur geringfügige Dosisunterschiede auf, jedoch konnte bei dem Patienten mit Einbez. des externen iliacalen LA eine deutliche Entlastung des kompl. Dünndarms erzielt werden. Die Dosisbelastung des im Gebiet des ZV liegenden Anteils des Dünndarms ließ sich durch beide IMRT- Techniken gegenüber der konv. Technik reduzieren. Die V25 erreichte Werte unter 15%. Die IMRT führte bei allen Patienten unabh. von der Patientenlagerung zu einer spürbaren Dosisentlastung der Harnblase. Schlussfolgerung: Unsere Untersuchung ergab, dass zwischen IMRT- RL und IMRT- BL nur geringfügige Unterschiede in der Dosisbelastung der Risikoorgane bestehen, gegenüber der konventionellen Stehfeld- Technik (Beckenbox) in BL jedoch vor allem die Harnblase geschont werden kann. Da mit einer geringen Positionierungsungenauigkeit verbunden - könnte die RL als bevorzugte Patientenlagerung auch bei der RT des Rektum-Ca. angewandt werden.
KV63 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):56
Vergleich der Intensitätsmodulierten Arc Therapie (IMAT) mit der seriellen Tomotherapie und der Step-and-Shoot IMRT für die Bestrahlung des Prostatakarzinoms hinsichtlich Effizienz und Planqualität Wolff D.1, Stieler F.1, Lohr F.1, Polednik M.1, Steil V.1, Abo-Madyan Y.1, Wenz F.1 1 Universitätsklinikum Mannheim, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Mannheim, Germany Einleitung: Die Intensitätsmodulierte Arc Therapie (IMAT) steht an der Schwelle zur breiten klinischen Einführung und eröffnet das Potential, intensitätsmodulierte Strahlentherapie mit hoher Effizienz durchzuführen. Ziel dieser Untersuchung war der Vergleich mit den klinisch etablierten IMRT-Verfahren serielle Tomotherapie und Step-and-Shoot IMRT für die Behandlung des Prostatakarzinoms. Methodik: Als Basis für einen Planvergleich dienten neun Datensätze von Patienten mit Prostata Ca (mittlere Zielvolumengrösse 269ml), für die Plä-
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Kurzvorträge / IMRT
ne für alle drei Bestrahlungsverfahren berechnet wurden. Step-and-Shoot IMRT wurde für einen MLC (2x40 Leaves, 1cm) und serielle Tomotherapie für den multivane-Kollimator MIMiC jeweils mit Corvus 6.3 (PencilBeam-Algorithmus) geplant. Die Berechnung der IMAT-Pläne erfolgte mit dem Planungsystem ERGO++ (3D Line Medical Systems/Elekta, Great Britain) ebenfalls mittels Pencil-Beam-Algorithmus. Für Step-andShoot-Pläne wurden 7 isotrop verteilte Einstrahlrichtungen gewählt. Die Pläne mittels des Peacock-Systems wurden im 1cm-Modus und mit Bögen von 300° berechnet. Grundlage der IMAT-Pläne waren eine 360° und zwei 100°-Rotation. Konformalitäts- (CI=Vtissue Dmin / Vtarget) und Homogenitätsindex (HI=Dmax / Dverschr) sowie mediane Dosis der Risikoorgane und die Dosis, die 95% des Zielvolumen umschließt waren Grundlagen für den Planvergleich. Ergebnisse: Die mittleren Indizes für Konformalität und Homogenität des Peacock-Systems waren CI 2,34 / HI 1,21, der MLC basierten IMRT CI 2,89 / HI 1,22 und der IMAT-Pläne CI 2,02 / HI 1,11. Bei einer Verschreibungsdosis von Median 76Gy im PTV waren die mittleren Risikoorganbelastungen (MIMiC/MLC/IMAT) für das anteriore Rektum (52,2Gy / 52,4Gy / 60,5Gy), das posteriore Rektum (32,3Gy / 33,5Gy / 34,3Gy) und für die Blase (44,9Gy / 44,1Gy / 53,7Gy). Volumina für 50% der Verschreibungsdosis (38Gy) im Normalgewebe waren 1091ml / 1583ml / 1191ml. Die Dosisabdeckung im PTV, repräsentiert durch die Dosis, die 95% des PTV umschließt, für (MIMiC/MLC/IMAT) war 68,8Gy / 66,6Gy / 70,7Gy. Die mittleren Bestrahlungszeiten (MIMiC/MLC/IMAT) waren 15min / 7,5min / 3min. Diskussion: Beide Rotationstherapieverfahren zeigten ein erhöhtes Maß an Konformalität, Dosisabdeckung sowie geringere Normalgewebsbelastung gegenüber den MLC basierten Ansatz. Homogenität und Risikoorganbelastung für Rectum posterior waren bei allen Plänen vergleichbar. Hinsichtlich der Bestrahlungszeit zeigt sich mit 3min ein Vorteil für IMAT gegenüber 7,5min für Step-and-Shoot IMRT und 15min für die serielle Tomotherapie.
KV64 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):57
Definitive Strahlentherapie des Prostatakarzinoms als Simultaneous Integrated Boost an der Tomotherapieanlage Geinitz H.1, Wiedenmann N.1, Jacob V.1, Schill S.1, Winkler C.1, Astner S.T.1, Thamm R.1, Kneschaurek P.1, Molls M.1 1 Technische Universität München, Klinik für Strahlentherapie und Radiologische Onkologie, München, Germany Hintergrund: Die intensitätsmodulierte Strahlentherapie (IMRT) bietet die Möglichkeit einen Simultaneous Integrated Boost (SIB) bei der definitiven Strahlentherapie des Prostatakarzinoms zu applizieren. Eine Dosiseskalation kann so ohne Verlängerung der Gesamtbehandlungszeit durchgeführt werden. Zusätzlich wird bei postuliertem niedrigem AlphaBeta-Wert des Prostatakarzinoms der biologische Effekt einer Erhöhung der Einzeldosis über 2,0 Gy ausgenutzt. Die IMRT an der Tomotherapieanlage bietet ferner den Vorteil der bildgesteuerten Bestrahlungsapplikation. Material und Methoden: Eine Literaturrecherche zu den Themen Dosiseskalation, Hypofraktionierung, intrafraktionelle Lagevariation und extraprostatische Ausbreitung des Prostatakarzinoms wurde durchgeführt. Planvergleiche zum SIB an der Tomotherapie und am konventionellen Beschleuniger wurden ausgeführt. Ergebnisse: Vier publizierte randomisierte Dosiseskalationsstudien zeigen ein besseres biologisch rezidivfreies Überleben (bNED) im Eskalationsarm (74 - 79,2 Gy) bei der definitiven Strahlentherapie des Prostatakarzinoms. Keine der Studien konnte bisher ein verbessertes Gesamtüberleben demonstrieren, bei 3 von 4 Studien war die Toxizität im Eskalationsarm erhöht. Verschiedene klinische und tierexperimentelle Untersuchungen deuten auf einen Alpha-Beta-Wert von 1 - 4 Gy beim Prostatakarzinom und von > 4 Gy beim Rektum hin. Fünf publizierte Studien deuten auf eine gute Verträglichkeit bei gleichzeitig guter Effektivität einer hypofraktionierten Strahlentherapie des Prostatakarzinoms hin (Einzeldosen 2,5 - 6 Gy, Gesamtdosen 36 - 70,2 Gy). Untersuchungen zur intrafraktionellen Lagevariation der Prostata legen nahe, dass ein Sicherheitssaum von > 2 mm zur Kompensation dieser Beweglichkeit ausreichend ist. Untersuchungen zur extraprostatischen Ausbreitung deuten darauf hin, dass ein Sicherheitssaum von 5 mm zur Erfassung des mikroskopischen Befalls hinreichend ist. Anhand dieser Daten wurde ein Behandlungsprotokoll zum SIB bei der definitiven Strahlentherapie des Prostatakarzinoms an der To-
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
motherapieanlage erstellt (PTV: 70 Gy á 2,0 Gy; SIB: 76 Gy á 2,17 Gy). Planvergleiche zeigen einen Vorteil der Tomotherapie gegenüber der IMRT am konventionellen Beschleuniger bei der Applikation dieses SIB Protokolls. Seit Januar 2008 werden Patienten mit Prostatakarzinom an unserer Klinik mit SIB an der Tomotherapieanlage behandelt. Zusammenfassung: Literaturdaten deuten darauf hin, dass eine bildgesteuerte IMRT mit erhöhten Einzeldosen als SIB zu einer Verbesserung der Ergebnisse bei der definitiven Strahlentherapie des Prostatakarzinoms führen können. Die Tomotherapie bietet für die Applikation dieser Behandlung sehr gute Vorraussetzungen.
KV65 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):57
Experimentelle Untersuchungen zur Neutronenkontamination bei konventionellen und IMRT-Bestrahlungen der Prostata mit 15 MV Photonen an einem Siemens Primus Brunckhorst E.1, Becker J.1, Schmidt R.1 1 Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Onkologisches Zentrum, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Hamburg, Germany Fragestellung: Photonenstrahlung hoher Energie (>10 MV) ist mit Neutronen kontaminiert. Die Kenntnis der Größenordnung dieses Dosisbeitrags in einer Patienten-Bestrahlung ist zur Risikoabschätzung einer Sekundärerkrankung notwendig, wird jedoch in der üblichen Bestrahlungsplanung nicht betrachtet. Für konventionelle Bestrahlungen wird der Beitrag als sehr gering bewertet. Im Falle einer IMRT jedoch ist er aufgrund der deutlich höheren Strahlzeit möglicherweise nicht mehr vernachlässigbar. Im Rahmen dieser Untersuchungen wurde die Neutronendosis für verschiedene Bestrahlungstechniken experimentell bestimmt. Methodik: Für die Untersuchungen wurde ein Ionisationskammersystem aus einer neutronenunempfindlichen Magnesium-Ionisationskammer und einer mit 10B ausgekleideten (damit selektiv auf thermische Neutronen empfindlich) identischen Magnesium-Ionisationskammer verwendet. Außerdem kamen zwei unterschiedlich dotierte, unterschiedlich neutronenempfindliche Thermolumineszenzdetektoren zum Einsatz (MCP600D, MCP700D). Es wurden Messungen in einem abdominell geformten RW3Phantom an einem Siemens Primus im 15-MV-Photonenmodus durchgeführt. Für unterschiedliche konventionelle Bestrahlungstechniken und IMRT-Bestrahlungen wurde jeweils mit beiden Messsystemen der Neutronendosisbeitrag abgeschätzt. Dabei wurden Monte-Carlo-Berechnungen zur Hilfe genommen. Ergebnisse: Eine Abschätzung der Neutronendosis auf Basis der experimentellen Untersuchungen ist möglich. Die Neutronendosis zeigt sich in einer homogenen Verteilung innerhalb des Phantoms und steigt mit der Anzahl der Monitoreinheiten. Über alle Fraktionen ergab sich eine maximale Dosis von 1 - 2 mGy, je nach Bestrahlungstechnik. Schlussfolgerungen: Auch bei großen Umrechnungsfaktoren von 25 Sv/ Gy erreichte keine der Bestrahlungstechniken eine Äquivalentdosis von 50 mSv für die gesamte Behandlung. Diese Äquivalentdosis muss aufgrund der homogenen Verteilung innerhalb des Phantoms als eine Gesamtkörperdosis betrachtet werden.
KV66 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):57
Durchführbarkeitsstudie einer Methode zur in-vivo-Verifikation bei der Tomotherapie der Prostata mit MOSFETs Drud E.1, Schwarz R.2, Schmidt R.1 1 Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Medizinphysik, Hamburg, Germany, 2Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Hamburg, Germany Fragestellung: Die Tomotherapie ermöglicht die hochkonformale, intensitätsmodulierte Bestrahlung von Tumoren. Durch ein vor jeder Fraktion durchgeführtes MV-CT wird die Lagerung des Patienten kontrolliert und ggf. korriert. Dadurch ist eine Radiotherapie mit größtmöglicher Schonung des Normalgewebes bei gleichzeitiger Dosiseskalation möglich. Auch bei der Tomotherapie der Prostata ist das Rektum ein Risikoorgan. Durch Unterschiede in der Füllung von Rektum und Harnblase kann es zu Änderungen der Dosisbelastung von Volumina kommen. Das MV-CT soll dieses kontrollieren, sodass Korrekturen in der Positionierung möglich
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Kurzvorträge / Imaging, Präzision
sind. Durch die längere Applikationszeit ist es möglich, dass es bei Organbewegungen zu Veränderungen der Dosisverteilung im Vergleich zum Bestrahlungsplan kommt. Eine in-vivo- Dosimetrie ist deshalb zur Qualitätskontrolle wünschenswert. Methodik: MOSFETs als Dosimeter haben sich vor allem in den USA auch für die in-vivo-Dosimetrie bewährt. Sie sind klein (2mm breit, unter 1mm dick), leicht zu handhaben und werden von den Patienten gut akzeptiert. Wichtig für den Einsatz in der Tomotherapie ist die gute Unabhängigkeit des Ansprechvermögens von der Einstrahlrichtung. Für eine 360°Rotation ist das Ansprechvermögen des MOSFETs innerhalb einer Abweichung von ±3% konstant. MOSFETs sind auch als sog. "Array" erhältlich, welches aus fünf Dosimetern im Abstand von 2cm besteht. Dieses eignet sich besonders gut für die in-vivo-Verifikation im Rektum bei einer Bestrahlung der Prostata, da die fünf Messpunkte fast die gesamte Länge des bestrahlten Bereichs abdecken. Das MOSFET-Array wurde zur Messung mit einer Einmalhülle versehen und etwa 12 cm tief in das Rektum des Patienten eingeführt. Die genaue Tiefe wurde bei Bedarf nach der ersten Messung angepasst, sodass der mittlere Messpunkt etwa im Maximum der gemessenen Dosisverteilung zu liegen kam. Die gewählte Tiefe wurde auf der Hülle markiert um eine gute Positionierung zu gewährleisten. Bei vier Patienten wurden mehrere Fraktionen verifiziert. Anschließend wurden die Messpunkte im MV-CT derselben Fraktion lokalisiert und mit den aus dem darauf gematchten Planungs-CT erhaltenen Sollwerten verglichen. Ergebnisse: An Orten, an denen die Messpunkte gut lokalisiert werden können und es keine steilen Dosisgradienten gibt, stimmen die Messwerte mit den Sollwerten innerhalb von ±5% überein. Problematisch ist die Einschätzung der Messwerte in Bereichen mit steilen Dosisgradienten und in Bereichen, in denen aufgrund von Luft um das Dosimeter herum die Messpunkte nicht genau lokalisiert werden können. An diesen Punkten kommt es zu Abweichungen von bis zu 50% der Fraktionsdosis. Schlussfolgerung: MOSFET-Arrays sind unter bestimmten Gegebenheiten (gute Lokalisierbarkeit im MV-CT und flache Dosisgradienten) zur in-vivo-Dosimetrie sinnvoll einsetzbar. Durch weitere Marker könnte die Lokalisierung im MV-CT verbessert werden.
KV67 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):58
Tumor-tracking mit einem robotischen Bestrahlungstisch: Grundlegendes zur Patiententoleranz Sweeney R.A.1, Arnold W.2, Steixner E.M.2, Lukas P.2 1 Universitätsklinikum Würzburg, Strahlentherapie-Radioonkologie, Würzburg, Germany, 2Medizinische Universität Innsbruck, Strahlentherapie-Radioonkologie, Innsbruck, Austria Fragestellung: Die Kompensation überwiegend cranio-caudaler Atemexkursionen von Lungen und Lebertumoren verbunden mit einer Reduktion des PTV, könnte auch durch einen robotischen Tisch erfolgen. Historische Gegenargumente dieser Methode sind jedoch die hypothetische „Reiseübelkeit“ durch die Tischbewegung. Können also Patienten also überhaupt die Bewegungen eines solchen „Schaukeltisches“ tolerieren? Methodik: 10 freiwillige (Karnovsky status(KS) 90-100%) und 23 stationäre Patienten (KS 50-80%) wurden auf einem robotischen Bestrahlungstisch in einer individuellen Vakuum-Matratze (HexaPod und BodyFix, beide Medical Intelligence GmbH), mit Arme über Kopf, gelagert. Anschließend wurde 30 Minuten lang eine ECSRT Behandlung simuliert. Hierbei wurde eine, in die Tischsoftware einprogrammierte Schleife mit einer Bewegung von 2 cm in cranio-caudaler Richtung, 1 cm in AP und 0,5 cm in lateraler Richtung mit einer Frequenz von 12x/Minute, an 2 separaten Tagen, wiederholt. Die Endpunkte waren Toleranz (vertigo) und Bedarf antiemetischer Medikation. Ergebnisse: Von den 10 Freiwilligen berichtete lediglich einer über leichte Unsicherheit nach dem Aufstehen, möglicherweise hypostatisch bedingt. 4 schliefen unter „Therapie“ ein. Keiner der stationären Patienten musste die simulierte Behandlungszeit abbrechen, keine Patienten mussten antiemetisch behandelt werden noch wurde Übelkeit oder Schwindel beklagt. 4 der stationären Patienten (alle KS 60%) verweigerten jedoch aufgrund verschlechtertem Allgemeinzustand den zweiten Durchgang. 3 Patienten tolerierten die Arm -über Kopf Haltung nicht (nach jeweils ca. 7,15 und 20 Minuten wurden die Arme abgesenkt). Schlussfolgerungen: Nun da die technischen Möglichkeiten eines tumor trackings durch einen die Lungenbewegung kompensierenden Tisches gegeben sind, scheinen die Patienten durch diese Minimalbewegung nicht wesentlich beeinflußt zu sein. Eher die längere Liegedauer scheint ein Problem darzustellen, ein weiteres Argument für eine solche online Korrektur die, im Vergleich zu gating-Methoden, wesentlich kürzere Bestrahlungszeiten erlauben sollte. Weitere Studien zur Machbarkeit sollten somit beginnen.
KV68 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):58
Stereotaktische IMRT bei Schädelbasistumoren Blank H.1, Geyer P.1, Hofmann T.2, Alheit H.1 1 Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Strahlenphysik, Dresden, Germany, 2St. Franziskus-Hospital Ahlen, Klinik für Strahlentherapie, Ahlen, Germany Die fraktionierte stereotaktisch geführte Radiotherapie stellt eine Möglichkeit der Behandlung intrakranieller Tumoren dar, bei denen eine chirurgische Resektion nicht oder nicht vollständig möglich ist. Inhalt dieses Beitrages ist der Vergleich der Dosisverteilung von Bestrahlungsplänen, die mittels fluenzmodulierter (IMRT) und 3D konformaler stereotaktisch geführter Bestrahlungstechnik (conformal beam) für Hypophysenadenome und petroclivale Meningeome erstellt wurden. Auf Basis des CTDatensatzes eines Alderson-Phantoms erfolgten zunächst die systematische Untersuchung der IMRT Eingabeparameter und die Definition von Dosis-Volumen-Constraints für beide Tumorentitäten. Im Anschluss wurden die gewonnenen Erkenntnisse bei der fluenzmodulierten Bestrahlungsplanung von 10 realen Patienten, 5 je Tumorentität, angewendet. Zusätzlich wurde für jeden dieser Patienten ein 3D konformaler Bestrahlungsplan erstellt. Die Bestrahlungsplanung wurde auf der Basis von iPlan®RT Dose 3.0.1 (BrainLAB AG) durchgeführt. Die Evaluation der Bestrahlungspläne erfolgte durch verschiedene quantitative Parameter (CI-conformity index, COIN-conformal index, COVIcoverage index, HI-homogeneity index, HTCI-healthy tissue conformity index, newCI-new conformity index, NTCP-normal tissue complication probability, NTR-normal tissue restriction) unter Einbeziehung der subjektiven Beurteilung der Dosisverteilung. Bei beiden Tumorentitäten lie-
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Kurzvorträge / Imaging, Präzision
ferte in je 4 von 5 Fällen die IMRT einen Vorteil gegenüber der conformal beam Bestrahlung, der vor allem auf der besseren Erfassung, Dosishomogenität und höheren Median-Dosis im bestrahlten Zielvolumen (PTV) beruhte. Komplex geformte Zielvolumina profitierten dabei besonders von der Fluenzmodulation. Dem stand jedoch in einigen Fälle eine stärke Belastung der Risikoorgane (OAR) mit einer höheren Dosis und die generell höhere Anzahl notwendiger Monitoreinheiten gegenüber. Darüber hinaus wurde auf Basis von MatLAB eine Software entwickelt, welche die Verifikation von stereotaktisch geführten IMRT-Bestrahlungen und die Analyse von Winston-Lutz-Tests ermöglicht. In der Vergangenheit wurde zur Bewertung der Konformität vor allem der CI verwendet, der von 0 (das ganze PTV liegt außerhalb der Referenzisodose) bis 1,0 (das ganze PTV wird von der Referenzisodose umschlossen) reicht. Dieser liefert aber keine Informationen über die Bestrahlung des gesunden Gewebes, so dass nur etwas über die Qualität der PTV-Erfassung ausgesagt wird. Deshalb sollte besser der newCI verwendet werden, bei dem allerdings, wie in diesem Beitrag gezeigt werden kann, eine differenzierte Betrachtung der beiden Terme, dem COVI und HTCI, notwendig ist. Ist man darüber hinaus noch an Informationen über die Bestrahlung der Risikoorgane interessiert, so bietet der COIN gegenüber dem newCI zusätzliche Vorteile.
KV69 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):59
Novalis frameless image-guided radiosurgery and radiotherapy Wurm R.1, Erbel S.2, Gum F.2, Schlenger L.1, Agaoglu D.1, Schild R.1, ' Budach V.1 1 Charité Universitätsmedizin-Berlin, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Berlin, Germany, 2BrainLAB, Oncology, Research and Development, Feldkirchen, Germany To evaluate our initial experience with Novalis frameless image-guided radiosurgery and radiotherapy (RS/T). Methods: The system combines the dedicated linear accelerator Novalis with ExacTrac® X-Ray 6D, an infrared (IR) camera and a kV stereoscopic x-ray imaging system, a non-invasive mask systems and Exactrac® Robotics, for patient positioning in all six degrees of freedom. Stereoscopic x-ray images of the cranial skeletal anatomy are automatically fused to digital reconstructed radiographs (DRRs) calculated from the treatment planning computer tomography (CT) to find the target position and accomplish automatic real-time tracking prior and during radiosurgery and radiotherapy. We present the acceptance testing using the hidden target test and experience in 159 patients with intracranial lesions treated between December 2005 and January 2007 at the Charité by frameless image guided RS/T. Results: Phantom tests showed an overall system accuracy of 1.04±0.47mm, with an average in-plane deviation of 0.02±0.96mm for the x-axis and of 0.02±0.70mm for the y-axis including all imaging and mechanical errors. After IR guided patient set-up of all patients, the overall average translational deviation determined by stereoscopic x-ray verification was 1.5±1.3 mm, and the overall average rotational deviation 1.0±0.8°. The data used after stereoscopic x-ray verification and correction, the overall average translation set-up error was 0.31±0.26mm and the rotational 0.26±0.23°. Conclusions: This initial evaluation shows the system accuracy and feasibility of Novalis frameless image guided radiosurgery and radiotherapy for intracranial benign and malignant lesions.
KV70 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):59
Einfluss einer neoadjuvanten Chemotherapie auf die FDG-PET/CT mit KM zur Bestrahlungsplanung beim Bronchialkarzinom Abolmaali N.1, Koch A.1, Abramyuk A.1, Appold S.2, Zöphel K.3, Baumann M.1 1 OncoRay, Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, TU Dresden, Molecular Imaging, Dresden, Germany, 2Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Dresden, Germany, 3Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Dresden, Germany Fragestellung: Inwieweit beeinflusst eine Chemotherapie das initiale Staging beim Bronchialkarzinom vor Strahlentherapie?
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Methodik: 113 konsekutive Patienten mit histologisch gesicherten nichtkleinzelligen Bronchialkarzinomen wurden zwischen 08/05 und 10/07 eingeschlossen. Bei allen Patienten wurde ein konventionelles Staging (kStage) inklusive CT mit KM durchgeführt. Danach wurde über die Indikation zur neoadjuvanten Chemotherapie (Chemo) vor Strahlentherapie entschieden. Bei 62 Patienten wurde eine FDG-PET/CT mit KM zur Bestrahlungsplanung ohne Chemo zum erneuten Staging durchgeführt, 51 Patienten erhielten zunächst eine Chemo und anschließend eine FDGPET/CT mit KM zur Bestrahlungsplanung. Ergebnisse: Die PET/CT führte bei den Patienten ohne Chemo nicht zu einer signifikanten Änderung des T- (p=0.6) und N- (p=0.4) Stadiums, während die PET/CT signifikant das M-Stadium (p<0.001) und das K-Stadium (p=0.04) änderte. Im Wesentlichen führte die PET/CT durch die sensitive Detektion von Metastasen bei 17 Patienten (27%) zu einem palliativen Therapieansatz, während 5 Patienten (8%) vor allem aufgrund des geänderten N-Stagings kurativ behandelt werden konnten. Bei Patienten die zwischen dem kStage und der PET/CT eine Chemo erhielten änderte die PET/CT das T- (p<0.001), N- (p<0.001) und das M(p=0.004) Stadium signifikant. Dabei hatten 49% der Patienten hatten nach Chemo ein niedrigeres T-Stadium und 39% ein niedrigeres N-Stadium. Im Vergleich zum kStage wurden ebenfalls mehr Metastasen entdeckt, im Vergleich zu den Patienten ohne Chemo jedoch deutlich weniger (nur 18% statt 27%). Für das K-Stadium ergab sich wieder ein Wert im Bereich des Signifikanzschwelle, diesmal etwas darüber (p=0.07). Für die Entscheidung zur Therapieintention hatte die PET/CT einen signifikanten Einfluss (p<0.01) für Patienten ohne Chemo, während sich für Patienten nach Chemo keine signifikanten Unterschiede zum kStage zeigten. Zusammenfassung: Im Vergleich zum konventionellen Staging vor Strahlentherapie hat die PET/CT mit KM auf das klinische Stadium nur einen geringen Einfluss. Durch die Änderung des Tumormetabolismus unter 2-4 Zyklen Chemotherapie kommt es in der PET/CT mit KM zu einer für die Strahlentherapieplanung relevanten Änderung der T-, N- und M-Stadien. Durch die Chemotherapie würden sich die Bestrahlungsvolumina fälschlicherweise reduzieren, da in den dann PET-negativen Bereichen nicht mit einer vollständigen Zerstörung der Tumorzellen gerechnet werden kann. Außerdem ändert sich die Therapieintention, so dass nicht mehr heilbare Patienten kurative Strahlendosen erhalten würden. Schlussfolgerung: Die FDG-PET/CT mit KM zur Bestrahlungsplanung muss initial vor einer neoadjuvanten Chemotherapie erfolgen. Falls eine Chemo schon erfolgt ist, muss die CT mit KM zur Bestrahlungsplanung berücksichtigt werden. Eine FDG-PET/CT unter Chemotherapie ist für eine Bestrahlungsplanung ist sie ungeeignet.
KV71 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):59
Echtzeit-Volumendarstellung des Thorax mittels 4D-MRT zur Analyse komplexer Atembewegungsmuster von zentralen Lungentumoren mit Phrenikusparese Thieke C.1, Hintze C.2, Biederer J.3, Huber P.1, Debus J.4, Kauczor H.-U.2, Dinkel J.2 1 Deutsches Krebsforschungszentrum und Universitätsklinikum Heidelberg, Abt. Strahlentherapie, Heidelberg, Germany, 2Deutsches Krebsforschungszentrum, Abt. Radiologie, Heidelberg, Germany, 3Universitätsklinikum Schleswig-Holstein - Campus Kiel, Klinik für Diagnostische Radiologie, Kiel, Germany, 4Universitätsklinikum Heidelberg, Abt. Strahlentherapie, Heidelberg, Germany Fragestellung: Die hochkonformale Strahlentherapie atembeweglicher Lungentumoren erfordert eine dedizierte 4D-Bildgebung. Das Ziel dieser Arbeit ist die 4D-MRT-gestützte Analyse des Atembewegungsmusters von Patienten mit zentralen Lungentumoren mit Phrenikusinfiltration und konsekutiver ipsilateraler Zwerchfellparese. Methodik: Insgesamt 5 Patienten mit zentralem Lungentumor (3 linksseitig, 2 rechtsseitig) und Phrenikusparese wurden an einem 1,5T MRT-Scanner (Magnetom Avanto, Siemens) untersucht. Die Aufnahmen erfolgten dynamisch mit einer 3D-GRE-Sequenz (TREAT), 0,7 Bilder/sec, Voxelauflösung 3,1 x 3,1 x 1,9 mm3. Zusätzlich wurde eine koronare 2D-TrueFISP-Untersuchung im Bereich des Tumors durchgeführt, um die Bewegung in cranio-caudaler und rechts-links Richtung in besserer Auflösung zu quantifizieren (4 Bilder/sec, Voxelauflösung 1,5 x 1,5 x 10 mm^3). Die Atembewegungsmuster des Tumors sowie des ipsi- und kontralateralen Zwerchfells wurde mittels Standard-MPR-Software analysiert.
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Kurzvorträge / Imaging, Präzision
Ergebnisse: Die maximale atembedingte Tumorbewegung in craniocaudaler Richtung war 3.6 ± 1.8 (SD) mm (2 - 6mm), in anteroposteriorer Richtung 8 ±2 (SD) mm (6 - 11mm) und in rechts-links Richtung 8.8 ±5 (SD) mm (5 - 17mm). Bei jedem Patienten war die Bewegung in der transversalen Ebene größer als craniocaudal. 2 Patienten zeigten ein paradoxes (d.h. entgegen der kontralateralen Seite gerichtetes) Bewegungsmuster des ipsilateralen Zwerchfells mit einer Amplitude bis 8 mm. 1 Patient hatte im Rahmen der Messgenauigkeit keine ipsilaterale Zwerchfellbewegung, und die übrigen 2 Patienten zeigten eine gegenüber dem kontralateralen Zwerchfell phasenverschobene Bewegung. Bei allen 5 Patienten war die Amplitude der gesunden kontralateralen Zwerchfellseite kompensatorisch sehr kräftig mit 46 ± 5.8 (SD) mm. Alle Patienten zeigten einen atemsynchronen "lateralen Mediastinalshift", d.h. das Mediastinum wurde in Inspiration auf die Lungenseite der Phrenikusparese gedrückt. Dies erklärt die dominierende Tumorbewegung in der Transversalen im Gegensatz zu Patienten ohne Phrenikusparese. Die craniocaudale Tumorbewegung korrelierte eher mit der ipsilateralen Zwerchfellbewegung, die in der Transversalen mit dem kontralateralen Zwerchfell. Schlussfolgerungen: Patienten mit Phrenikusparese zeigen komplexe Bewegungsmuster von Tumor und Zwerchfell. Die 4D-MRT eignet sich gut zur Analyse solcher Muster, da sie ohne Strahlenbelastung über nahezu beliebig viele Atemzyklen messen kann und die Volumendarstellung in Echtzeit ohne retrospektive Sortierung einzelner Schichten erfolgt. Die 4D-MRT kann damit in ausgewählten Fällen eine Ergänzung zur klinisch etablierten 4D-CT Bildgebung für die Strahlentherapie atembewegter Tumoren darstellen.
KV72 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):60
Prognostischer Wert vom maximalen Standardized Glucose Uptake Value (SUVmax)/ 18F-FDG-PET/CT vor Beginn der definitiven Radiochemotherapie bei lokal fortgeschrittenen Tumoren im Kopfhalsbereich Abu Jawad J.1, Pöttgen C.1, Grehl S.1, Welz H.1, Bockisch A.2, Lehnerdt G.3, Lang S.3, Stuschke M.1 1 Universitätsklinikum, Strahlenklinik, Essen, Germany, 2Universitätsklinikum, Nuklearmedizin, Essen, Germany, 3Universitätsklinikum, HalsNasen-Ohren-Klinik, Essen, Germany Ziele: Die FDG-PET/CT Untersuchung wird zunehmend zur Therapiesteuerung bei Patienten mit Kopfhalstumoren eingesetzt. Ziel dieser retrospektiven Studie war, den Wert des FDG-PET/CT vor Beginn einer definitiven Radiochemotherapie bei lokal fortgeschrittenen Tumoren im Kopfhalsbereich zur Prädiktion des Tumoransprechens zu untersuchen. Methodik: Zwischen 11/2002 und 12/2005 wurde bei 55 Patienten (32 Männer, 23 Frauen) mit lokal fortgeschrittenen, nicht operablen Karzinomen des Hypo- und Oropharynx sowie der Mundhöhle in den UICC Stadien III und IV wurde vor Beginn der RT eine Ganzkörper FDG-PET/CT durchgeführt. Die Radiotherapie erfolgte entweder (n= 5) hyperfraktioniert-akzeleriert oder (n=50) konventionell fraktioniert. Die simultane Chemotherapie wurde mit Mitomycin C und 5-FU durchgeführt. Die Strahlentherapie-Technik und die CTx sind unter (V. Budach et al. (2005) J Clin Oncol 23:1125-1135) beschrieben. Das PET/CT diente zum Staging und zur Strahlentherapieplanung. Der maximale Standardized Glucose Uptake Value (SUVmax) wurde im Primärtumor und in den Lymphknotenmetastasen bei nodal positiven Patienten gemessen und für die weitere Auswertung herangezogen. Ergebnisse: Bei 14 Patienten wurde im Folow up (median 36 M) ein Tumorrezidiv histologisch gesichert. Der mittlere SUV max im Primärtumor lag bei 10,4 bzw. 7,0 in den LK-Metastasen. In der Patientengruppe ohne Rezidiv lag der mittlere SUV max bei 11,5 im Primärtumor bzw. bei 7,8 in den befallenen Lymphknoten. In diesem Patientenkollektiv zeigt sich kein signifikanter Unterschied bezüglich des initialen SUV max. Der SUV max korrelierte weder mit der Tumorgröße noch mit dem Differenzierungsgrad. Schlossfolgerung: Der Absolutwert (SUV max) ist nach dieser initialen Untersuchung kein Prädiktor für ein lokales Rezidiv.
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KV73 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):60
Der Einfluss der 11C-Cholin PET-CT auf die Planung der kurativen Strahlentherapie des Prostatakarzinoms Könemann S.1, Kramer C.1, Brinkmann M.1, Bölling T.1, Stegger L.2, Kopka K.2, Ernst I.1, Schober O.2, Willich N.1, Weckesser M.2 1 Universitätsklinikum Münster, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie -Radioonkologie-, Münster, Germany, 2Universitätsklinikum Münster, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Münster, Germany Fragestellungen: Die Strahlentherapie der Prostata oder des Prostatabettes wird in der Primärbehandlung des Prostatakarzinoms oder für postoperative Lokalrezidive eingesetzt. Für die molekulare Bildgebung steht 11C-Cholin als radiopharmazeutischer Marker zur Verfügung. Ziel dieser retrospektiven Analyse war, den potentiellen Einfluss der 11C-Cholin PET -CT Bildgebung auf die Zielvolumendefinition und das radioonkologische Konzept bei Patienten mit Prostatakarzinom zu evaluieren. Methodik: 35 Prostakarzinompatienten (23 Patienten in primär definitiver Behandlungssituation und 12 Patienten mit Verdacht auf Lokalrezidiv) wurden mit 11C-Cholin untersucht. Es wurde dokumentiert, in wieweit die Planungs-PET-CT Befunde Einfluss auf das radioonkologische Konzept hatten (Indikationsstellung, kurative Behandlungsintention, Wahl der Bestrahlungstechnik, oder Notwendigkeit einer weiterführenden diagnostischen Abklärung). Ergebnisse: Ein Cholin-Uptake konnte bei 22 von 23 Patienten in primärer Behandlungssituation im Bereich der Prostata nachgewiesen werden. Bei Patienten mit Verdacht auf ein Lokalrezidiv konnte in 10 Fällen eine niedrige bzw. moderate fokale Anreicherung im Bereich des Prostatabettes, ein hoher Uptake bei einem Patienten und kein Cholin-Uptake bei einem Patienten nachgewiesen werden. Die Evaluierung der 11CCholin PET-CT ergab bei 2 von 23 Patienten mit primärem Prostatakarzinom eine Veränderung des therapeutischen Konzeptes, da der Verdacht auf Lymphknotenmetastasen gestellt werden konnte. In einem dieser Fälle lag eine falsch positive initiale PET-Befund Interpretation vor, da ein Follow-up PET-CT die initiale Konzeptänderung nicht bestätigte. Bei 2 von 12 Patienten mit Verdacht auf Lokalrezidiv wurde ebenfalls eine Veränderung des Behandlungskonzeptes durch die PET-CTUntersuchung dokumentiert (Nachweis von lokoregionären Lymphknotenmetastasen in beiden Fällen, Knochenmetastasen bei einem Patienten). Eine histologische Bestätigung erfolgte nicht, eine zusätzliche Skelettszintigraphie bei dem Patienten mit Knochenmetastasen war unauffällig. Neben diesen 3 Fällen erfolgte keine Veränderung der Indikationsstellung der kurativen lokalen Strahlentherapie oder der Zielvolumina durch das Planungs-PET-CT. Schlussfolgerungen: Die 11C-Cholin PET-CT Untersuchung hatte nur einen geringen Einfluss auf das therapeutische Konzept von Patienten mit primärem Prostatakarzinom oder mit Lokalrezidiv mit kurativer Behandlungsintention. Der hohe Anteil von Patienten mit begleitender antihormoneller Therapie kann dieses Ergebnis beeinflusst haben. Bisher wurden keine PET-CT-Befund basierten Dosiseskalations-Konzepte durchgeführt. Allerdings hat das 11C-Cholin PET-CT das Potential, individualisierte und optimierte PET-CT geführte Dosisverteilungen, z.B. mittels bildgeführter intensitätsmodulierter Strahlentherapie zu definieren.
KV74 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):60
PET-CT basierte Bestrahlungsplanung bei Cervixkarzinomen Brinkmann M.1, Kraxner P.1, Ernst I.1, Rahbar K.2, Riemann B.2, Schober O.2, Willich N.1, Weckesser M.2, Könemann S.1 1 Universitätsklinikum Münster, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie - Radioonkologie -, Münster, Germany, 2Universitätsklinikum Münster, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Münster, Germany Fragestellung: Integration eines PET-CT-Hybridscanners in die Bestrahlungsplanung bei inoperablen Cervixkarzinomen und Dokumentation des Einflusses der PET-CT auf das radioonkologische Konzept. Methodik: Bei 16 Patientinnen mit inoperablen Plattenepithelkarzinomen der Cervix uteri im Stadium FIGO III erfolgte die Bestrahlungsplanung vor geplanter definitiver Radiochemotherapie mit einem PET-CT-Hybridscanner (Biograph Sensation 16, Fa. Siemens). Untersucht wurde, ob
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Kurzvorträge / Imaging, Präzision
durch die Integration der PET-CT eine Modifikation des intendierten Behandlungskonzeptes nötig wurde. Ergebnisse: Eine Änderung des initialen Behandlungskonzeptes wurde bei 8/16 Patientinnen dokumentiert. Bei 4/8 Patientinnen fanden sich vorher nicht bekannte paraaortale Lymphknoten- oder Fernmetastasen, die eine Modifikation des ursprünglich intendierten Behandlungskonzeptes nötig machten. In 1/8 Fällen zeigte sich ein Zweitmalignom (Bronchialkarzinom). Eine Modifikation der Bestrahlungsfelder war in 3/8 Fällen aufgrund der ursprünglich unterschätzten Tumorausdehnung erforderlich. Schlussfolgerungen: Für Patientinnen mit inoperablen Cervixkarzinomen kann die PET-CT-gestützte Bestrahlungsplanung zukünftig eine hohe Relevanz für strahlentherapeutische Behandlungskonzepte haben. Die Indikationsstellung für eine kurative definitive Radiochemotherapie kann durch die PET-CT Planungsuntersuchung bestätigt, in Einzelfällen aber durchaus relativiert werden. Ob eine Individualisierung der Planungszielvoluminina und eine PET-CT-Befund basierte Dosismodifikation zu einer besseren lokalen Kontrolle führt, muss durch prospektive Studien mit größeren Patientenzahlen nachgewiesen werden.
KV75 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):61
Phasenkorrelierte Schwächungskorrektur von 4D-PET mit Hilfe von 4D-CT Richter C.1, Just U.1, Pönisch F.1, Enghardt W.1 1 OncoRay - Radiation Research in Oncology, Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, TU Dresden, Dresden, Germany Die Kombination von Positronen-Emissions-Tomographie (PET) und Röntgen-Computertomographie (CT) in Form moderner PET/CT-Geräte ermöglicht die Nutzung der CT-Information zur Korrektur der Photonenschwächung in der PET. Respiratorische Bewegungen führen aber u.a. aufgrund einer fehlerhaften Schwächungskorrektur zu Bildartefakten. Die Einführung von zeitlich aufgelöster Bildgebung für beide Modalitäten (4D-PET/4D-CT) ermöglicht nicht nur die Auflösung periodischer Bewegungen, sondern auch die Reduktion dieser Artefakte durch die in dieser Arbeit angewandte phasenkorrelierte Schwächungskorrektur. Dazu werden die einzelnen Datensätze des 4D-PET, die jeweils einer bestimmten Bewegungsphase entsprechen, mit dem entsprechenden CT-Datensatz dieser Atemphase schwächungskorrigiert. Ein Siemens Biograph 16 PET/ CT wurde für die phasenkorrelierte Durchführung von 4D-PET und 4DCT aufgerüstet. Die korrekte Funktionsweise, insbesondere die Synchronisation zwischen 4D-PET und 4D-CT, wurde mit einem Atemphantom überprüft, welches Bewegungen in zwei Dimensionen erlaubt und zwei verschiedene Atemmuster simulieren kann. Außerdem wurde damit die phasenkorrelierte Schwächungskorrektur mit verschiedenen anderen Schwächungskorrektur-Strategien, wie der Verwendung eines konventionellen 3D-CT oder eines über die Bewegung gemittelten CT, verglichen. Die phasenkorrelierte Schwächungskorrektur führte zu einer korrekten Wiedergabe des Aktivitätsvolumens (über alle Phasen gemittelte Abweichung: 0,5 ± 0,8 %), der darin enthaltenen Aktivität (über alle Phasen gemittelte Abweichung: 1,3 ± 0.8 %) sowie der Bewegungsamplitude (Abweichung von 0,0 ± 2,2 %). Sie stellt sowohl im Bezug auf die quantitative Wiederherstellung dieser Größen als auch deren Schwankung über die Atemphase das Beste der verglichenen 4D-PET-Schwächungskorrekturmethoden dar. Aufgrund dieser Ergebnisse ist zu erwarten, dass die phasenkorrelierte Schwächungskorrektur auch bei klinischer Anwendung zu einer signifikanten Verbesserung in oben genannten Punkten führt.
KV76 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):61
A new scoring system to predicting the survival of patients treated with whole-brain radiotherapy (WBRT) for brain metastases Bohlen G.1, Dunst J.1, Schild S.2, Rades D.1 1 UK-SH, Campus Luebeck, Radiation Oncology, Luebeck, Germany, 2 Mayo Clinic Scottsdale, Radiation Oncology, Scottsdale, United States of America Background: Brain metastases occur in 20-40% of cancer patients. WBRT is the most common treatment. For most patients, short-course WBRT with 5x4 Gy/1 week is preferable to long-course WBRT such as 10x3 Gy/2
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
weeks or 20x2 Gy/4 weeks. 5x4 Gy is more convenient for the often debilitated patients. However, there is a subset of patients who may live long enough to experience late radiation toxicity. These patients may be better treated with long-course WBRT including lower doses per fraction. Scoring systems which predict survival may help select the appropriate WBRT schedule for individual patients. In addition to the recursive partitioning analysis reported 10 years ago, this study offers an alternative scoring system including more recently irradiated patients. Methods: The scoring system is based on retrospective data of 1,085 patients who received WBRT for brain metastases between 1992 and 2005. The four prognostic factors that were significant for survival on multivariate analysis were included in the score: age (£60 vs. ³61 years; P<0.001), KPS (³70 vs. <70; P=0.002), extracranial metastases at the time of WBRT (no vs. yes; P=0.007), and interval between tumor diagnosis and WBRT (>8 vs. ³8 months; P=0.011). For each of the four factors, a separate score was calculated; the 6-months survival rate (in %) was divided by 10. The total score is the sum of the scores from each of the four prognostic factors. Total scores ranged between 9 and 18 points. Four groups were formed according to the total score: 9-10 points (N=263, group A), 11-13 points (N=240, group B), 14-16 points (N=375, group C), and 17-18 points (N=207, group D). The groups were compared for survival using the Kaplan-Meier method and the log-rank test. Results: The 6-month survival rates were 6% for patients with a score of 9-10 points, 15% for those with 11-13 points, 43% for those with 14-16 points, and 76% for those with 17-18 points. The 1-year survival rates were 1%, 7%, 22%, and 49% (P<0.001). Additionally, the survival of each group was also significantly different than the next group (Group A vs. B, Group B vs. C, and Group C vs. D) with P-values of <0.001 in each case, which demonstrates the appropriate selection of the four groups. A comparison of patient survival of short-course vs. long-course WBRT was performed for the entire cohort and each of the four groups. This analysis revealed no significant difference in survival based on the length of the RT course for patients in groups A (P=0.35), B (P=0.80), C (P=0.22), D (P=0.84) or the entire cohort (P=0.42). Conclusions: Patients with a score of 9-10 points appear well treated with short-course WBRT, because their survival is poor. In patients with 17-18 points, long-course WBRT appears more appropriate, because many of these patients live long enough to be at risk of RT-induced neurocognitive dysfunction. This scoring system has potential utility in estimating survival and choosing rational RT regimens.
KV77 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):61
Differentialdiagnostische Unterscheidung von Rezidiv und Strahlennekrose bei Hirntumoren mittels absolut quantifzierter MR-Spektroskopie Reinert M.1, Schneider P.1, Hofmann E.2, Semmler W.3 1 Klinikum Fulda gAG, Institut für Medizinische Physik, Fulda, Germany, 2 Klinikum Fulda gAG, Klinik für Neuroradiologie, Fulda, Germany, 3 DKFZ, Abteilung Medizinische Physik in der Radiologie, Heidelberg, Germany Fragestellung: In der konventionellen radiologischen Bildgebung ist die Unterscheidung von Strahlennekrose und Tumorrezidiv schwierig. Die 1H-MR-Spektroskopie (MRS) erlaubt demgegenüber eine zuverlässige und frühzeitige Unterscheidung von Rezidiv und Nekrose bei operierten und bestrahlten Hirntumoren. Weil neuere Untersuchungen darauf hindeuten, dass eine relative Quantifizierung der Spektren - insbesondere auch im bestrahlten Gewebe - zu erheblichen Fehlern führen kann, wird in dieser Arbeit die differentialdiagnostische Charakterisierung von Rezidiv und Strahlennekrose mittels absolut quantifizierter MRS durchgeführt. Methodik: Bei 6 Patienten mit operierten und postoperativ bestrahlten primären Hirntumoren (4 GBM, 2 Astro III) wurden MR-spektroskopisch die Metabolitenkonzentrationen von N-Acetyl-Aspartat (NAA), Kreatin, Cholin und myo-Inositol (mIns), sowie von Lactat und Lipiden gemessen. In einer vorhergehenden Studie ermittelten wir an 20 Probanden die Normalwerte der Absolutkonzentrationen für die Metaboliten NAA, Kreatin, Cholin und myo-Inositol. Die Untersuchungen erfolgten an einem mit einer Sende-Empfangs-Kopfspule ausgestatteten Philips Intera 1.5 Tesla MR-Scanner. Das Untersuchungsprotokoll umfasste eine sagittale FLAIR-, sowie eine transversale T2-TSE-Bildgebungs-Sequenz zur Planung der MRS. Für die spektroskopische Messung wurde eine Single-Voxel PRESS-Sequenz mit TR/TE 1500/30 ms und einer Bandbreite von 750
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Kurzvorträge / Palliativ & Psychosozial
Hz bei 512 Abtastpunkten verwendet. Zur Absolutquantifizierung der Spektren wurde die Methode der externen Referenzmessung herangezogen. Die Datenprozessierung und Auswertung wird offline mit dem Programmpaket jMRUI sowie speziell entwickelter eigener Software durchgeführt. Ergebnisse: Bei allen 6 untersuchten Patienten zeigte sich nach OP und Radiatio eine Verringerung der NAA Konzentration auf 20 - 55 % des Normalwertes, bei Kreatin auf 10 - 90 % und bei mIns bei 5 von 6 Fällen auf 45 - 60 %. Alle 6 Patienten zeigten eine Erhöhung der Cholinkonzentration auf 110 - 250 % des Normalwertes. Lactat und Lipide waren in allen 6 Patienten nachweisbar. Ein Befund wurde spektroskopisch als Nekrose klassifiziert, die restliche fünf als Rezidiv. In 5 von 6 Fällen hat sich die Diagnose histologisch oder in der weiteren radiologischen Verlaufskontrolle bestätigt; bei einem Patienten ist der Verlauf zur Zeit noch unklar. Schlussfolgerungen: Die MRS ist eine hilfreiche zusätzliche Untersuchungsoption zur sicheren und frühzeitigen Unterscheidung von Nekrose und Rezidiv. Sie besitzt einen hohen positiven Vorhersagewert für die Rezidiverkennung. Die Absolutquantifizierung der Spektren führt dabei zu zusätzlichen Parametern und erhöht die Objektivität und Zuverlässigkeit der Methode.
KV78 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):62
Kommunikation in der Palliativsituation – Erste Ergebnisse eines Trainigskonzeptes mit geschulten Laienschauspielern van Oorschot B.1, Neuderth S.2, Faller H.2, Flentje M.1 1 Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Würzburg, Germany, 2Universität Würzburg, Institut für Psychotherapie und Medizinische Psychologie, Würzburg, Germany Fragestellung: Die Beteiligung an der Lehre ist eine wichtige Aufgabe universitärer Strahlentherapie. Für die Studierenden sind Aufklärungsgespräche beim Übergang vom kurativen zum palliativen Therapieziel sowie Gespräche über Sterben und Tod besonders problematisch. Viele Studien belegen, dass Studierende durch den Einsatz standardisierter Patienten (geschulte Laienschauspieler) auf den Umgang mit schwierigen realen Gesprächssituationen vorbereitet werden können. Vor diesem Hintergrund wurde in Würzburg ein Trainingskonzept entwickelt. Methodik: Im Sommersemester 2007 wurde im Rahmen der fächerübergreifenden „Interdisziplinären Onkologie“ ein verpflichtendes Kommunikationstraining für die Studierenden des 7. Semesters eingeführt. Das Projekt wird aus Studiengebühren finanziert. In der 90-minütigen Trainingseinheit wird zunächst ein Leitfaden zum Überbringen schlechter Nachrichten vorgestellt (SPIKES-Modell, Baile 2000). Im Anschluss daran werden Rollenspiele mit geschulten Laienschauspielern durchgeführt, wobei die Studierenden in Kleingruppen das Überbringen einer schlechten Nachricht üben. Über den Einsatz von Beobachterchecklisten und ein strukturiertes Feedback durch den Schauspieler sowie die Beobachter des Rollenspiels soll eine nachhaltige Lernerfahrung ermöglicht werden. Zwei der drei Patientenrollen wurden ausgehend von strahlentherapeutischen Alltagserfahrungen entwickelt. Die Seminare werden nach jeder Veranstaltung schriftlich evaluiert. Ergebnisse: Zum aktuellen Zeitpunkt liegen 259 Fragebögen vor (62% der Studierenden sind weiblich, das mittlere Alter liegt bei 23 Jahren; 39% der Studierenden hatten im Rollenspiel die Möglichkeit, die Arztrolle zu übernehmen). In der Zwischenauswertung zeigt sich, dass sich die Studierenden durch das Training besser in der Lage fühlen, eine schlechte Nachricht zu überbringen (91% Zustimmung), ehrlich mit Patienten zu reden, ohne deren Hoffnung zu zerstören (Zustimmung 81%) sowie Patienten und Familie in Entscheidungen einzubeziehen (Zustimmung 71%). Die Rollenspiele mit standardisierten Patienten wurden im Mittel als gut bis sehr gut bewertet (M=1,5 auf einer Schulnotenskala); ebenso das Feedback durch Schauspieler und Kursteilnehmer (M=1,5 bzw. M=1,8 auf einer Schulnotenskala). Insgesamt zeigte sich, dass der subjektive Kompetenzgewinn in der Arztrolle signifikant größer ausfällt als in der Beobachterrolle. 88% der Teilnehmer geben an, das Seminar als hilfreich für ihre spätere Tätigkeit zu empfinden 92% sprechen sich dafür aus, das Seminar als Bestandteil des Pflichtcurriculums beizubehalten. Schlussfolgerungen: Die positive Resonanz der Studierenden bestätigt den Nutzen dieses neuen Lehrkonzeptes. Im Sommersemester 2008 soll die Zahl der Kleingruppen erhöht werden, so dass jeder Student die Arztrolle übernehmen kann.
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KV79 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):62
Strahlentherapeutische Palliativstation Kiel – Auswertung der bestrahlten Patienten 1999–2007 Ewald H.1, Knedeisen V.1, Liesenkötter A.1, Kimmig B.N.1 1 Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Klinik für Strahlentherapie (Radioonkologie), Kiel, Germany Fragestellung: Die Arbeit untersucht, aus welchen Gründen Patienten mit laufender/geplanter Bestrahlung auf einer strahlentherapeutischen Palliativstation aufgenommen werden, wie die Verläufe aussehen, wie und aus welchen Gründen bestrahlt oder eine Bestrahlung abgebrochen wurde. Methodik: In einer retrospektiven Untersuchung wurden die Patienten der Jahre 1999-2007 analysiert. Die Daten wurden den Arztbriefen, Kadexeinträgen und Bestrahlungsprotokollen entnommen, in einer Datenbank gesammelt und mittels SPSS statistisch ausgewertet. Ergebnisse: Während des o.g. Zeitraums wurden 216 Pat. (43,5%) von insgesamt 497 aufgenommenen Pat. bestrahlt. Die drei Hauptaufnahmegründe waren Symptomlinderung, AZ-Verschlechterung und palliative Bestrahlung. Bei 44 Pat. (20,4%) wurde die Bestrahlung im Verlauf abgebrochen. 69 (31,1%) der bestrahlten Pat. erhielten eine primäre Bestrahlung, diese wurde bei 10 Pat. (14,5%) abgebrochen. 144 Pat. (66,6%) wurden zur Symptomlinderung bestrahlt, hier wurde bei 34 Pat. (23,6%) abgebrochen. Bei 3 Pat. (1,4%) war die Zuordnung unklar. Die wichtigsten Gründe für einen Abbruch der Bestrahlung waren AZ-Verschlechterung, Tumorprogress und Patientenwunsch. Insgesamt 32 Pat. (14,8%) verstarben während des Aufenthaltes. Schlussfolgerung: Neben der Durchführung symptomlindernder Bestrahlungen ist es auf strahlentherapeutischen Palliativstationen möglich, Therapiezieländerungen bei primären Bestrahlungen in geschütztem Rahmen mit Patienten und ihren Zugehörigen zu diskutieren und umzusetzen und dadurch eine optimale psychosoziale Betreuung der Familien zu erreichen. Mit Blick auf die relativ hohe Zahl von Therapieabbrüchen, sollte in prospektiven Studien nach Kriterien gesucht werden, die eine schärfere Indikationsstellung erlauben, um Therapieabbrüche und damit unnötige Behandlungen zu vermeiden.
KV80 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):62
Palliativmedizinische Komplexbehandlung in der Strahlentherapie – Erste Erfahrungen van Oorschot B.1, Wilkening C.1, Römlein G.1, Flentje M.1 1 Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Würzburg, Germany Fragestellung: Im Jahr 2005 wurde die OPS-Ziffer „Palliativmedizinische Komplexbehandlung“ als Zusatzentgeld primär zur Finanzierung von Palliativstationen eingeführt. Unter bestimmten Mindestvoraussetzungen kann eine die aktive, ganzheitliche Behandlung von Patienten mit einer progredienten und fortgeschrittenen Erkrankung und mit begrenzter Lebenserwartung zur Symptomkontrolle und psychosozialen Stabilisierung ohne kurative Intention und in der Regel ohne Beeinflussung der Grunderkrankung mit den Krankenkassen abgerechnet werden. Uns interessierte die Frage, inwieweit die palliativmedizinische Komplexbehandlung innerhalb der Stationsroutine einer universitären Strahlentherapie erbracht werden kann. Methodik: Im Sommer 2007 wurden zunächst die strukturellen Voraussetzungen geschaffen. In der Erprobungsphase ohne zusätzliches Personal sollte nicht mehr als ein Patient in der 20-Bettenstation komplex palliativmedizinisch mitbetreut werden. Zur Evaluation wurden die Instrumente der Kerndokumentation für Palliativeinheiten ergänzt durch eigene Dokumentationsbögen genutzt. Ergebnisse: Bis Dezember 2007 wurden 8 Patienten interdisziplinär und multiprofessionell palliativmedizinisch betreut (5 Männer, 3 Frauen; Altersdurchschnitt 61,5 Jahre, Range 48 - 79 Jahre; ECOG im Mittel 3,25). Zu Betreuungsbeginn gab es in folgenden Bereichen Handlungsbedarf (Mehrfachnennungen möglich): Linderung körperlicher Symptome (n=8, davon zweimalig „Schmerzen“ und zweimalig „Probleme Ernährung / Flüssigkeitszufuhr“), psychosoziale Aspekte, insbesondere Sicherung der häuslichen Versorgung (n=2), Kommunikation mit Patient und/oder Angehörigen (n=5), Klärung des Behandlungsziels (n=5) und Begleitung in der Sterbephase (n=1). Alle Patienten wurden zu Betreuungsbeginn unter
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Kurzvorträge / Palliativ & Psychosozial / Mamma & Gynäkologie
palliativer Zielsetzung bestrahlt. Bei drei Patienten wurde die strahlentherapeutische Behandlung verkürzt und dann planmäßig beendet, in einem Fall wurde die Bestrahlung abgebrochen. Dieser Patient verstarb auf Station. Vier Patienten wurden nach Hause entlassen, ein Patient in eine Palliativstation verlegt, einer in ein Pflegeheim und eine Patientin wurde in eine andere Klinik verlegt. Die Behandlungszeit betrug zwischen 3 und 22 Tagen. 7 Patienten wurden länger als 6 Tage betreut. In drei Fällen wurde die Betreuung insgesamt vom behandelnden Team mit „sehr gut“ bewertet, in den fünf anderen Fällen mit „gut“ (fünf-stufige Likert-Skala sehr gut / gut / mittel / schlecht / sehr schlecht). Schlussfolgerungen: Palliativmedizinische Komplexbehandlung ist innerhalb der Stationsroutine zu realisieren. Das Stationsteam profitiert von dem Angebot. Zur Evaluation der Versorgungsqualität sollen ergänzende Erhebungen durchgeführt werden und für die psychosoziale Betreuung ist längerfristig zusätzliches Personal erforderlich. Im Vortrag werden aktuelle Ergebnisse vorgestellt und diskutiert.
KV81 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):63
Routinemäßige, computergestützte Erhebung der psychosozialen Belastung von Tumorpatienten in der Strahlentherapie Sehlen S.1, Ott M.1, Klein C.1, Marten-Mittag B.2, Pöllinger B.1, Dühmke E.1, Herschbach P.2 1 Klinikum der Universität LMU München, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, München, Germany, 2Klinikum Rechts der Isar, Institut für psychosomatische Medizin, München, Germany Fragestellung: Ziel der Studie ist es, die Machbarkeit und Akzeptanz Computer gestützter Indikationsdiagnostik (CgID) zur Identifizierung psychisch belasteter Patienten im Alltag einer Radiologischen Tagesklinik zu prüfen. Methoden und Patienten : Der Fragebogen zur Belastung von Krebspatienten (FBK 10, Herschbach 2007), ein Selbst-, sowie die psychoonkologische Basisdokumentation in der Kurzform (PO-Bado-KF, Herschbach 2008), ein Fremdeinschätzungsinstrument kamen in digitalisierter Form auf einem Tablet-PC zur Anwendung. Dabei wurden nach dem FBK 10 belastete Pat. einer PO-Bado Befragung zugeführt. Untersucht wurden 155 Patienten (63,2% Frauen) der Strahlenklinik der LMU München (Durchschnittsalter 61,0 Jahre, Karnofsky-Index 80,3%) zu Beginn der Radiotherapie. Zur Überprüfung der Machbarkeit der CgID wurden die Ergebnisse und Bearbeitungs- zeiten von Papier- und PC-Versionen des FBK 10 bei 50 Patienten gemessen. Beide Verfahren korrelierten hochsignifikant, was den Rückschluss auf die Durchführbarkeit der CgID zuließ. Ergebnisse: 42 (27,1%) der Patienten waren belastet, 113 (72,9%) unbelastet. Die Mittelwerte der PO-Bado Befragung korrelierten hochsignifikant mit denen der FBK10 Befragung. Die Untersuchung der Faktoren der Machbarkeit des digitalisierten Screenings wurden aus Sicht der Patienten untersucht. Soziodemografische Faktoren (u.a. Alter, Geschlecht) hatten keinen Einfluss. Körperlich eingeschränkte Patienten sahen das Ausfüllen der Fragebogen als weniger leicht an. Die Bewertung der Durchführung der digitalisierten Erhebung durch die die Teilnehmer mittels Schulnoten (1-6) erzielte einen Notendurchschnitt von 1,83. Im Zeitvergleich der herkömmlichen "paper-and-pen-Methode" mit der digitalisierten Form konnte kein signifikanter Unterschied erkannt werden (158 sec vs. 170 sec). Demgegenüber standen die Faktoren der Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit der CgID aus Sicht der klinischen Institution. So wurde neben den Einsparungen für Papier eine zeitbedingte Einsparung an Dienstleistungskosten pro CgID-Erhebung gegenüber gewohnten Erhebungen errechnet. Ferner resultieren durch den Einsatz der CgID zeitliche Einsparungen durch das Entfallen der Dateneingabe für die Berichte der Patientenakte - Archivierung und Auswertungen von Papierbogen erübrigen sich zudem bei dieser Methode. Die Daten werden also via Bluetooth einem Rechner, dem World Wide Web und somit unkompliziert dem weiterbehandelnden Psychologen übermittelt. Der Einsatz von Tablet-PCs ist mit einem Stückpreis von ca. 2000 Euro folglich die teurere, im laufenden Betrieb jedoch die günstigere und praktikablere Variante der Indikationsdiagnostik. Schlussfolgerung: Grundsätzlich kann davon ausgegangen werden, dass die CgID per se als machbar erscheint und bei Patienten auf hohe Akzeptanz stößt. Das in der Studie verwendete Kombi-Verfahren erwies sich als sichere und akzeptierte Methode des Erst-Screenings zur Identifizierung psychosozial belasteter Patienten.
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KV136 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):63
Qualitätssicherung der intraoperativen Bestrahlungstechnik mit Intrabeam Härtl P.1, Pohl F.1, Kölbl O.1, Bogner L.1 1 Klinikum der Universität Regensburg, Strahlentherapie, Regensburg, Germany Fragestellungen: Bei der IORT (intraoperativen Bestrahlung) zum vorgezogenen Boost bei der Behandlung des Mammakarzinoms im Rahmen der brusterhaltenden Therapie ist eine direkte Bestrahlung des Tumorbettes im Anschluss an die Tumoroperation möglich. Mit dem Gerät wird bereits eine fertige Dosimetrie mitgeliefert. Eigene Messungen fließen nicht ein und sind seitens des Herstellers nicht vorgesehen. Die Abstände und die Durchführung der Konstanzprüfung gibt die Software ebenfalls vor. In diesem Beitrag soll eine Methode zur einfachen Überprüfung der geräteinternen Dosimetrie vorgestellt werden. Besonderheiten sind hier der kugelförmige Applikator und die steile Tiefendosiskurve. Da die Weichstrahlkammer nicht für Messungen in Wasser geeignet ist, musste eine Methode gefunden werden, mit der die Kammer vor Wasser geschützt wird. Methodik: Für die Dosimetrie wurde die Weichstrahlkammer TM 23342 der Fa. PTW verwendet. Als Phantom diente das Plattenphantom Typ 2962 der Fa. PTW für weiche Röntgenstrahlung. Um die seitliche Streuung des kugelförmigen Applikators zu berücksichtigen wurde der Applikator in einen Kunstoffbeutel mit Wasser getaucht. Zur Messung der Oberflächendosis wurde ein Verfahren verwendet bei dem der Applikator so auf das Phantom aufgesetzt wurde, dass sich zwischen Messkammer und Applikator nur die dünne Folie des Beutels befand. Das Wasser wurde seitlich verdrängt und diente nur als Streumaterial. Für die Messungen in 5mm und 10mm Tiefe wurde unter die Folie die entsprechende Platte geschoben. Um ein möglichst genaues Ergebnis zu erhalten wurde bei laufender Bestrahlung über 1min die Dosis integriert. Um den Fehler in der Positionierung zu bestimmen wurde diese Messung wiederholt. Für den Sollwert wurden mit der Gerätesoftware die Dosisleistung an der Oberfläche, in 5mm und 10mm Tiefe berechnet. Ergebnisse: Die berechnete Dosisleistung betrug an der Oberfläche 1,075Gy/min, in 5mm Tiefe 0,504Gy/min und in 10mm Tiefe 0,277Gy/min. Die gemessene Dosisleistung betrug an der Oberfläche 1,018±0,002Gy/ min, in 5mm Tiefe 0,527±0,001Gy/min und in 10mm Tiefe 0,292±0,0003Gy/ min. Die Abweichungen zum Sollwert lag an der Oberfläche bei -5,3% , in 5 mm Tiefe bei 4,5% und in 10 mm Tiefe bei 5.3%. Für die Positioniergenauigkeit ergab sich eine Abweichung von 0,6% zwischen zwei Messungen in 10mm Tiefe. Schlussfolgerungen: Bei dieser Methode wird seitliche Streuung berücksichtigt . Eine genaue Positionierung wird durch die Verwendung des Plattenphantoms erreicht. Da 50 KV Röntgenstrahlung eine steile Tiefendosiskurve aufweist, liegen die Abweichungen im Rahmen der Messgenauigkeit und bestätigen die Dosimetrie der Fa. Zeiss. Da sich bei dieser Methode die Kammer im Plattephantom befindet wird kein zusätzlicher Schutz für die Kammer benötigt. Diese Methode eignet sich daher besonders für die Überprüfung der Dosimetrie des Intrabeams mit kugelförmigen Applikatoren.
KV137 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):63
Definition of entry and exit points for an interstitial brachytherapy boost in breast cancer patients using virtual simulation Hammer J.1, Venhoda C.1, Bräutigam E.1, Moser K.2, Seewald D.H.1 1 Krankenhaus Barmherzige Schwestern, Radio-Onkologie, Linz, Austria, 2 Krankenhaus Barmherzige Schwestern, Radio-Onkologie, Physics Section, Linz, Austria Introduction: This study describes a new method of marking the entry and exit points on the skin before needle implantation for applying a boostdose to the tumour bed. Methods: Since June 2006 a SOMATOM Sensation Open device (Siemens AG, Erlangen, Germany) has been available for virtual simulation and radiation therapy planning (Varian Eclipse, Varian Medical Systems, Zug, Switzerland). Using the CT raw data, a virtual beam indicates the path of the needles through the breast. The rectangular field defines the 4 corner
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Kurzvorträge / Mamma & Gynäkologie
points on the body surface. From each point this data set is sent from the CT workstation to the control panel of the LAP Dorado 4 Laser System (LAP GmbH, Laser Applikationen, Lüneburg, Germany) and this system navigates the laser-lights to the particular points on the skin of the patient (IsoMark software, LAP GmbH). These points are drawn on the skin by water resistant marker pens. Results: The time needed for virtual simulation is short. The positioning of the patient takes 3 to 7 minutes, the time to define the PTV (planning target volume) and the positioning of the virtual beams takes £5 minutes, to draw the points on the skin about 3 minutes. The overall amount of time is 15 minutes at maximum. Conclusions: Virtual simulation and the marking of the entry and exit points in the patient s skin before needle implantation for applying interstitial brachytherapy is easy to handle. The amount of time spent is the same as using a conventional simulator.
KV138 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):64
Multikatheter-Teilbrust-PDR-Brachytherapie als Option nach Rezidivoperation beim lokal rezidivierten Mammakarzinom 1
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Grehn C. , Röder F. , Hensley F. , Berns C. , Debus J. , Harms W. 1 Universitätsklinik Heidelberg, Radioonkologie und Strahlentherapie, Heidelberg, Germany, 2St.-Claraspital, Strahlentherapie, Basel, Switzerland Fragestellung: Ziel dieser retrospektiven Analyse war die Evaluation der Effektivität und Toxizität einer Teilbrust-PDR-Brachytherapie (PB-BT) nach erneuter brusterhaltender Rezidiv-Operation (Re-BET) beim lokal rezidivierten Mammakarzinom (lrMC). Patienten und Methodik : Zwischen 2003 und 2007 wurden 13 Patientinnen mit lrMC, die zuvor eine Ablatio abgelehnt hatten, nach Re-BET einer adjuvanten PB-BT zugeführt. Alle Patientinnen waren zuvor nach BET der selben Brust adjuvant bestrahlt worden (GD im Median 50 Gy + 10 Gy Boost). Die Zeit bis zum Rezidiv betrug im Median 120 Monate (24-180). 11 Rezidive waren rpT1c, 2 waren rpT2, minimaler ASR 3-5mm, alle N0. 6 Rezidive traten im ehemaligen Boost-Bereich auf, 7 außerhalb. Es wurden im Median 9 Katheter (9-15) in 2-3 Lagen implantiert. Bei Lokalisation im Boost-Bereich betrug die verschriebene Dosis im Median 40 Gy (40-46), außerhalb 50 Gy in 0,5 Gy / Stunde (Pariser System). Ergebnisse: Das mediane follow-up beträgt aktuell 28 Monate (11-53), eine Patientin musste von der Auswertung ausgeschlossen werden, da kein follow-up zu erheben war (Umzug ins Ausland), n=12. Zum Zeitpunkt der Auswertung betragen das Gesamtüberleben und lokalrezidivfreie Überleben 100% (Mammographie, Sonographie, MRT). Eine Patientin entwickelte nach 19 Monaten Fernmetastasen und ist seit 14 Monaten in systemischer Behandlung. Es traten keine Grad III/IV Akut- oder Spättoxizitäten auf. 5 Patientinnen (41%) entwickelten unter Bestrahlung Kopfschmerzen und leichte Übelkeit. 8 Patientinnen (67%) zeigen eine Hyperpigmentierung, eine (8%) kokardenartige Teleangiektasien. Das kosmetische Ergebnis wurde von 9 Patientinnen (75%) als gut und von 3 (25%) als zufriedenstellend bewertet. Bei allen Patientinnen lässt sich eine Fibrosierung im bestrahlten Bereich palpieren. Schlussfolgerung: Die Multikatheter-Teilbrust-PDR-Brachytherapie nach Re-BET beim lokal rezidivierten Mammakarzinom bietet eine gute Therapieoption mit hoher lokaler Kontrollrate, gut vertretbarer Toxizität und akzeptablem kosmetischen Ergebnis für Patientinnen, die eine Ablatio abgelehnt haben. Die Ergebnisse sollten mit längerfristigem follow-up reevaluiert werden.
KV139 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):64
Akutnebenwirkungen der adjuvanten Radiatio nach neoadjuvanter Chemotherapie in der Behandlung das fortgeschrittenen Mammakarzinoms
Jänner 2006 und Juni 2007 wurden 41 Patientinnen an unserer Abteilung nach neoadjuvanter Chemotherapie und anschließender Operation adjuvant nachbestrahlt. Ziel unserer Studie war die Beantwortung der Frage, ob es durch dieses Therapieschema zu einem vermehrten Auftreten von Akutnebenwirkungen kommt. Methodik: Ein Großteil der Patientinnen wurde mit Epirubicin und Taxotere, teilweise zusätzlich mit Myocet, Xeloda oder Herceptin behandelt, eine Minderheit erhielt FEC. Alle Patientinnen wurden im Bereich der Brust/Brustwand, sowie im Bereich der regionären Lymphabflusswege bestrahlt. Während der Strahlentherapie wurden die Patientinnen zweimal pro Woche durch den selben Arzt einer Verlaufskontrolle unterzogen und die Akutnebenwirkungen nach RTOG-Klassifikation erfasst. Die mediane Nachbeobachtungszeit beträgt 9 Monate. Ergebnisse: Grad 1 Nebenwirkungen traten bei 68% (Radiodermatitis 23, Mukositis 5) der Patientinnen auf, Grad 2 Nebenwirkungen bei 44% (Radiodermatitis 17, Mukositis 1) und Grad 3 Nebenwirkungen bei 2% (Radiodermatitis 1). 3 Patientinnen entwickelten eine therapiebedürftige radiogene Pneumonitis. Schlussfolgerung: Trotz des aggressiven neoadjuvanten Therapieschemas konnten von uns nur moderate Nebenwirkungen beobachtet werden.
KV140 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):64
Einfluß der Lagerung auf das bestrahlte Volumen am Beispiel des Mammacarcinoms Hültenschmidt B.1, Kereszti M.1, Sautter-Bihl M.-L.1 1 Städtisches Klinikum, Klinik für Strahlentherapie, Karlsruhe, Germany Fragestellungen: Zu einer optimalen - Zielvolumen- und Risikoorgan-adaptierten - Strahlentherapie gehört neben der CT-gestützten 3D-Planung vor allen Dingen die reproduzierbare Lagerung mit präziser Übertragung der gewonnenen CT-Daten in die Simulation und die tägliche Strahlenbehandlung. Gerade die Brustwandbestrahlung nach Mammacarcinom stellt diesbezüglich jedoch eine Herausforderung in der täglichen Routine dar. Ziel dieser Arbeit ist es, durch Vergleich zweier unterschiedlicher Lagerungsmöglichkeiten die für diese Patientinnen individuell günstigste Position festzulegen und Kriterien für die Zukunft abzuleiten. Methodik: Bei 20Pat. (mittleres Alter: 63.8J.) mit einem Mammacarcinom (rechts und links jeweils 10 Pat.) war nach entsprechender Aufklärung das Planungs-CT (Somatom Sensation 16 der Fa. Siemens) zur Bestrahlungsvorbereitung auf dem Mammalagerungsboard sowohl in komplett flacher als auch in erhobener Position (ca. 10°-Winkel) erfolgt. Der ipsilaterale Arm war abduziert auf beweglichen Armstützen positioniert. Beide CTDatensätze wurden mit einem Zielvolumen versehen: Thoraxwand und Mamma sowie Lymphabflußgebiet tiefcervical, supra-, infraclaviculär unabhängig davon, ob dieses zu bestrahlen war oder nicht; als Risikoorgane wurden Lunge und Herz konturiert. Geplant wurde eine konventionelle Tangente mit Keilfiltern, jeweils mit einem in Half-Beam-Technik angeschlossenen schräg ventralen Supra-, Infraclavicular-Stehfeld mit/ohne Axilla. Ergebnisse: Das bestrahlte Brustvolumen war infolge der flachen Lagerung reduziert und eher nach kranio-medial definiert. Hinsichtlich der Lungenbelastung durch die Tangente, aber auch bei der Lymphabfluß-RT supra-, infraclaviculär ohne Axilla waren keine eindeutigen Unterschiede festzustellen. Unter Einbeziehung der Axilla erscheint das Lungenvolumen bei der flachen Lagerung ebenfalls geringer zu sein. Schlussfolgerungen: Es zeigt sich, dass das bestrahlte Gesamtvolumen bei der flachen Lagerung auf dem Mammaboard bei gleicher kranialer Feldgrenze (Unterrand Claviculaköpfchen) geringer ist. Schlanke Pat. liegen u.U. stabiler in der flachen Position. Bei der Notwendigkeit der Lymphabflußgebiets-Bestrahlung unter Einschluß der Axilla sowie abhängig von der Lage des Tumorbetts (innere und untere Quadranten) ist die flache Lagerung überwiegend zu favorisieren. Adipöse Patientinnen und Patientinnen mit Cardiohypertrophie profitieren eher von der angehobenen Positionierung, so dass zukünftig die Lagerung entsprechend der Klinik und den anatomischen Gegebenheiten vorab festgelegt werden kann.
Posch A.1, Nevinny-Stickel M.1, Lukas P.1 1 Universitätsklinik Innsbruck, Strahlentherapie und Radioonkologie, Innsbruck, Austria Fragestellung: In jüngster Zeit werden vermehrt Patientinnen mit fortgeschrittenem Mammakarzinom neoadjuvant chemotherapiert. Zwischen
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Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Kurzvorträge / Mamma & Gynäkologie
KV141 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):65
Wie effektiv ist die strahlentherapeutische Nachsorge der Patientinnen mit Mamma-Karzinomen? Zimmermann C.1, Warszawski N.1, Skripnitchenko R.1, Eich H.-T.1, Müller R.-P.1 1 Universität zu Köln, Strahlentherapie, Köln, Germany Hintergrund: Patientinnen, die wegen eines Mamma-Karzinoms bestrahlt werden, werden in festgesetzten zeitlichen Intervallen aus folgenden Gründen strahlentherapeutisch nachgesorgt: a) gesetzliche und normative Verpflichtung b) Erfassen von Krankheitsrezidiven c) Erfassen von radiogenen Nebenwirkungen. Die folgende Arbeit untersucht die Nachsorge zum Erfassen von Krankheitsrezidiven. Diese Nachsorge hat zum Ziel, Rezidive frühzeitig zu erfassen, um eine kurative Therapie zu ermöglichen. Krankheitsrezidive lassen sich unterteilen in a) Fernmetastasen b) Lokoregionäre Rezidive c) Kontralaterale Mamma-Karzinome d) Zweit-Tumore Methodik: Im Zeitraum von Januar bis April 2006 fanden 1270 Visits in der Nachsorge der Poliklinik der Strahlentherapie der Universität zu Köln statt. 240 Visits (18.9%) betrafen Patientinnen mit einem Mamma-Karzinom, entsprechend 224 Patientinnen. Die Zeit zwischen Erstdiagnostik ED und Nachsorge bewegte sich zwischen 4.5 Monaten und 12 Jahren. Der Mittelwert lag bei 3.2 Jahren. Ergebnisse: Zum Zeitpunkt der ED waren 7 Patientinnen (3.1 %) bereits fernmetastasiert. Bis zum Zeitpunkt der letzten Nachsorge traten folgende Krankheitsrezidive auf: Metastasen: 4 (1.8%) in der strahlentherapeutischen Nachsorge (RT-N), 17 (7.6%) in der anderweitigen Nachsorge (aN), lokoregionäre Rezidive: 1 (0.4%) RT-N, 4 (1.8%) aN, kontralaterale Mamma-Karzinome: keine, Zweit-Tumore : 0 RT-N, 4 (1,8%) aN. Insgesamt wurden in der RT-N 5 Krankheitsrezidive (2.2%), in der aN 25 Krankheitsrezidive (11.2%) festgestellt. Schlussfolgerung: Die meisten Krankheitsrezidive sind Fernmetastasen. Krankheitsrezidive werden vom Gynäkologen, vom Radiologen, vom Hausarzt und vom Patienten festgestellt, nur zum kleinen Teil fallen sie in der strahlentherapeutischen Nachsorge auf. Ob das frühe Feststellen von Metastasen sich signifikant auf die Lebensquantität auswirkt, bleibt weiteren Studien vorbehalten. Häufige Nachsorgetermine können jedoch die Lebensqualität negativ beeinflussen und kostspielige Untersuchungen nach sich ziehen. Die Dokumentation radiogener Nebenwirkungen mit dem Ziel, diese zukünftig zu minimieren, ist das Motiv der strahlentherapeutischen Nachsorge. Bei Konzentration auf dieses Ziel, kann die strahlentherapeutische Nachsorge ohne hohen zeitlichen Aufwand erreicht werden.
KV142 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):65
Patientinnen mit „low-risk“ Mammakarzinom und HER2-neu Status Stranzl-Lawatsch H.1, Regitnig P.2, Peintinger F.3 1 Univ. Klinik für Strahlentherapie-Radioonkologie, Graz, Austria, 2 Medizinische Universität, Institut für Pathologie, Graz, Austria, 3 Landeskrankenhaus, Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, Leoben, Austria Hintergrund: Bei bis zu 30% aller Patientinnen mit einem Mammakarzinom wird von den Tumorzellen ein Oberflächenprotein HER2 (Human Epidermal Growth Factor Receptor 2) überexprimiert. Wobei das Vorhandensein dieses Faktors mit einer deutlich schlechteren Prognose einhergeht. Der Einsatz eines spezifischen Antikörpers gegen diese Oberflächenproteine der Tumorzelle gemeinsam mit einer Standardchemotherapie führt bei HER2 positiven Patientinnen zu einer signifikanten Reduktion des Rezidivrisikos. Ziel unserer Untersuchung war die Evaluierung der Überlebensraten von nodal negativen Patientinnen mit kleinem Mammakarzinom in Abhängigkeit des HER2-neu Status. Methode: Wir haben eine retrospektive Analyse durchgeführt und die Krankenakten von 293 adjuvant behandelten Patientinnen (1999 - 2003)
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
mit einem pT1a oder pT1b pN0 M0 durchgesehen und hinsichtlich HER2 Status überprüft. Für die endgültige Analyse konnten 272 (pT1a = 46, pT1b = 226) Patientinnen ausgewertet werden. Mithilfe von immunhistochemischen Verfahren oder molekulargenetischen Tests (Fluoreszenz-insitu-Hybridisierung: FISH) wurde der HER2 Status definiert. Alle Patienten wurden nach brusterhaltender Chirurgie postoperativ bestrahlt und keine Patientin erhielt Trastuzumab. Die Bestrahlung der Brust erfolgte auf eine Gesamtdosis von 50 Gy und im ehemaligen Tumorareal erfolgte eine lokale Dosisaufsättigung auf 60 Gy. Die Patientinnen wurden hinsichtlich ihrer Überlebens- und Rezidivraten ausgewertet und auf eventuelle Risikofaktoren überprüft. Ergebnisse: 33 Patientinnen (12%) zeigten einen HER2-neu positiven Status. 220 Patientinnen (81%) zeigten einen Hormon Rezeptorpositiven Tumor und erhielten eine Hormontherapie, 48 Patientinnen (18%) erhielten eine adjuvante Chemotherapie. Das mediane Follow-up lag bei 59 Monaten. Das 5 J - OS war mit 97%, unabhängig vom HER2-neu Status hoch und das 5 J - RFS lag bei Patientinnen mit HER2-neu positivem Status bei 90% und bei Patientinnen mit HER2-neu negativem Status bei 96% (p = 0.04). Fernmetastasen wurden bei nur 11 Patientinnen (4%) beobachtet, allerdings war die Inzidenz bei HER2 positivem Status 3 x so hoch. Die prognostisch ungünstigste Gruppe waren Patientinnen mit ER negativem und HER2 positivem Status. Schlussfolgerung: Bei HER2-neu positiven Patientinnen kann die sogenannte Herzeptin -Therapie (monoklonaler Antikörper: Trastuzumab) eingesetzt werden. Diesbezügliche Empfehlungen gibt es von verschiedenen Arbeitsgruppen. Bis heute gibt es jedoch keine prospektiven Daten, die den Einsatz von Trastuzumab in Kombination zur Systemtherapie in Patientinnen mit pT1a oder pT1b pN0 HER2 positiv rechtfertigen. Ob die Einleitung einer gezielten Antikörpertherapie bei Patientinnen in einer „low-risk“ Gruppe sinnvoll wäre, kann nur durch große prospektive Studien mit langen Follow-up bewiesen werden.
KV143 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):65
Würzburger Ergebnisse bei Patientinnen mit primär bestrahltem Zervix-Ca. Die lokale Dosis zählt Göbel J.1, Vordermark D.1, Galalae R.2, Flentje M.1 1 Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Würzburg, Germany, 2Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Kiel, Klinik für Strahlentherapie, Kiel, Germany Ziel: Retrospektive Analyse des Überlebens, rezidivfreien Überlebens, von lokaler und systemischer Tumorkontrolle sowie Nebenwirkungen bei Patientinnen mit primär bestrahltem Zervix-Ca nach grundlegender Änderung der Therapiestrategie. Methodik: Zwischen 1985 und 1997 wurden 205 Patientinnen mit ZervixCa einer primären kombinierten Tele-/Brachytherapie (RT) unterzogen. Als Technik wurde in der Teletherapie eine biaxiale, bisegmentale Pendelung mit 25x2Gy mit Aussparung des Zentrums (50%-Isodose Punkt A) sowie in der Brachytherapie ein Ring-/Stiftapplikator mit 5x8,5Gy im Punkt A verwendet. Dosis einfach summiert 25Gy+42.5Gy = 67.5Gy. Von 1998 bis 2007 wurden 101 Patientinnen mit einem Zervix-Ca mit einer kombinierten Tele-/Brachytherapie und paralleler Chemotherapie (RCHT) mit 6 Zyklen Cisplatin 40mg/m2 1x/Woche behandelt. Als Technik wurde eine Vierfelder-Box mit 28x1,8Gy und appa-Block nach 39,6Gy sowie in der Brachytherapie ein Ring-/Stiftapplikator mit 3x8,5Gy im Punkt A ab 5. Woche verwendet. Ergebnisse: Das mediane Alter betrug in der Gruppe RT 61 vs. 56 Jahre in der Gruppe RCHT (27-89 Jahre), die mediane Nachbeobachtungszeit aller Patientinnen war 2,3 vs. 3,3 Jahre (0,1-13,8 Jahre), die 5-Jahres-Gesamtüberlebensrate 38% vs. 62%. Die lokale Rezidivfreiheit nach 5 Jahren war im Stadium FIGO I 86% (19/22) vs. 93% (26/28), FIGO II 56% (65/115) vs. 85% (29/34), FIGO III 57% (29/51) vs. 89% (24/27) und FIGO IV 43% (6/14) vs. 67% (8/12). Lokale Rezidive in der Gruppe RT 41% (83/202) vs. 14% (14/101) in der Gruppe RCHT, davon mit Fernmetatstasen 14% (28/202) vs. 10% (10/101). Fernmetastasen ohne lokales Rezidiv 19% (38/202) vs. 18% (18/101) und rezidivfrei 40% (81/202) vs. 68% (69/101). Lokalrezidive zentral 77% (64/83) vs. 71% (10/14). Grad 4-Nebenwirkungen bei Rektum 1,5% (n=3) vs. 1% (n=1), Blase 0,5%(n=1) vs. 1% (n=1) und Dünndarm 2,5% (n=5) vs. 7% (n=7). Nur eine Grad 4-Nebenwirkung (Rektumfistel) in der Gruppe RT, die nicht mit einem Lokalrezidiv assoziiert war. Schlussfolgerung: Die Änderung des therapeutischen Vorgehens mit Einschluß aus simultaner Chemotherapie und Homogenisierung der Dosis im
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Kurzvorträge / Gutartige Erkrankungen
Übergang zwischen Tele-/ und Brachytherapievolumen hat zu einer erheblichen Verbesserung der lokalen Kontrolle und konsekutiv des Überlebens geführt.
KV144 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):66
Radiation therapy in painful gonarthrosis – results of a national patterns of care study Mücke R.1, Micke O.2, Seegenschmiedt M.H.3, German Cooperative Group on Radiotherapy for Benign Diseases (GCG-BD) 1 GMP für Radiologie und Strahlentherapie, Strahlentherapie am St. Josefs-Hospital, Wiesbaden, Germany, 2Franziskus Hospital, Strahlentherapie, Bielefeld, Germany, 3Alfried Krupp Krankenhaus, Strahlentherapie, Essen, Germany Purpose: Following a general patterns of care study (PCS) the German Cooperative Group on Radiotherapy for Benign Diseases (GCG-BD) conducted a multi-center cohort study to analyze radiation therapy in painful gonarthrosis (GNA). Methods: In 2007 a PCS was conducted in all German RT institutions using a standardized structured questionnaire. Patients accrual, number of patients, pretreatment, pain record, treatment indications, RT technique and target volume concepts for painful GNA were assessed. In addition, functional and subjective outcome was evaluated. Results: 112 institutions returned the questionnaire, 28/112 (25 %) reported no clinical experience with RT in GNA. 84/112 (75 %) institutions treated 3,323 patients per year, a median of 14 (1-846) cases per institution. Indications for treatment were acute pain in 12/84 (14.3%) and chronic or therapy refractory pain in 83/84 institutions (98.8%). The median total dose was 6.0 Gy (3-12), with a median single dose of 1.0 Gy (0.25-1.5). 4/84 (4.8 %) institutions applied 1 fraction, 29/84 (34.5 %) 2 fractions, 45/84 (53.6 %) 3 fractions, 2/84 (2.4%) 4 fractions, and 2/84 (2.4%) 5 fractions per week. RT was delivered with orthovoltage units in 22/84 (26.2 %), linear accelerators in 63/84 (75 %), and Cobalt-60 units in 7/84 (8.4 %) institutions. 37/84 (44%) institutions presented their retrospective clinical evaluation in a total of 4,788 patients. Median pain reduction for at least 3 months was reported in 48.5% (5-100), and median persistent pain reduction in 29.5% (10-85) of the treated patients. In 36 institutions, a second RT series was applied for inadequate pain response or early pain recurrence. No radiogenic acute or chronic side effects were observed. Conclusions: The study comprises the largest number of cases reported for RT in painful GNA. Despite variations in the daily RT practice, this national PCS represents a very large number of painful and refractory GNA, which were treated effectively by RT.
KV145 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):66
Größenverlauf mittels Tumorvolumetrie nach stereotaktischer Strahlentherapie von Meningeomen Theodorou M.1, Astner S.T.1, Ciuchendea-Dobrei M.1, Molls M.1, Grosu A.-L.2 1 Klinikum Rechts der Isar TU München, Strahlentherapie und Radioonkologie, München, Germany, 2Uni-Klinikum Freiburg, Strahlentherapie, Freiburg, Germany Einleitung: Etwa 90% der strahlentherapeutisch behandelten Meningeome zeigen ein Therapieansprechen (Remission oder stable disease). Es gibt nur wenige Daten über den Verlauf der Größenregredienz nach erfolgreicher Radiochirurgie (RC) oder stereotaktisch fraktionierter Strahlentherapie (SFS). Ziel dieser Untersuchung war die volumetrische Erfassung des Remissionsverhaltens von Meningeomen nach stereotaktischer Strahlentherapie. Patienten und Methoden : Von 114 Patienten, die zwischen 1999 und 2005 aufgrund eines Meningeoms in unserer Klinik stereotaktisch bestrahlt wurden, sind 59 Patienten mittels 3-D MRT zu unterschiedlichen Zeitpunkten nach Bestrahlung untersucht worden. Die übrigen 55 haben aus unterschiedlichen Gründen die Untersuchung abgelehnt. Bei 4 Patienten lag seit Strahlentherapie eine Progression vor, die inzwischen operativ behandelt worden war. Die MRT wurde nach Gabe von Kontrastmittel in T1-w als axialer 3DDatensatz angefertigt und mit dem zur Bestrahlungsplanung in gleicher
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Technik durchgeführter MRT fusioniert (Brainscan 5.21, Fa. BrainLab). Die Konturierung erfolgte als makroskopisches Tumorvolumen (gross tumor volume, GTV) ohne Sicherheitsabstand. Im Bereich von unklaren anatomischen Verhältnissen wie z.B. dem sinus cavernosus wurde so konturiert, dass die ursprüngliche Region beibehalten wurde. Ergebnisse: Für die 6 Patienten, die radiochirurgisch behandelt wurden, lag die mediane applizierte Dosis bei 15,9 Gy (14 - 17 Gy). Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 53 Monate (29- 75 Monate). Bei diesen Patienten zeigte sich eine absolute Volumenabnahme der Tumore von im Mittel 1,54 ml (0,97 - 3,84 ml). Die mittlere prozentuale Abnahme im Vergleich zum Ausgangsvolumen vor Strahlentherapie betrug 44 % (17,5 72,7 %). 53 Patienten wurden stereotaktisch fraktioniert mit einer medianen Dosis von 54 Gy (41,4 - 59,4 Gy) in 30 Fraktionen bestrahlt. Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 49,5 Monate (11 - 95 Monate). Die absolute Abnahme war im Mittel 4,4 ml (0 -18,2 ml), die mittlere prozentuale Abnahme im Vergleich zum Ausgangsvolumen vor Strahlentherapie betrug 25,5 % (0 - 69,6%). Es zeigte sich keine Korrelation zwischen dem zeitlichen Abstand zur Strahlentherapie und der Höhe der prozentualen Abnahme. Bereits 11 Monate nach Behandlung war eine Größenreduktion in der Volumetrie zu erkennen. Ein Vergleich der Größenabnahme nach RC mit der Abnahme nach SFS ist jedoch aufgrund der nicht ausgeglichenen Verteilung der Patientenzahl nicht möglich. Schlussfolgerung: Die volumetrische Evaluation der Tumorvolumina nach stereotaktischer Strahlentherapie von Meningeomen ist eine hochpräzise Messung bei der Ermittlung der genauen und exakten Größenregression der Restmeningeome. Unsere Untersuchung zeigt, dass sowohl nach stereotaktisch fraktionierter Strahlentherapie als auch nach Radiochirurgie bei den meisten Patienten eine Größenregression zu verzeichnen ist.
KV146 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):66
Radiotherapie bei Kalkaneo- und Achillodynie – retrospektive Auswertung von 44 Patienten Hautmann M.1, Koelbl O.1 1 Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie der Universität Regensburg, Regensburg, Germany Einleitung: Die Bestrahlung (RT) in analgetischer Intention gehört bei Kalkaneo- und Achillodynie zu den etablierten Behandlungsmethoden. Es gibt mehrere Arbeiten, die ein Ansprechen der Schmerzen auf RT zeigen konnten. Bezüglich des Zeitpunktes des Ansprechens und der Dauer der Schmerzreduktion gibt es divergierende Angaben. Trotzdem wird die RT oft als eine der letzten Therapienalternativen bei der Behandlung der Kalkaneo- und Achillodynie eingesetzt. Material und Methoden: Vom 01.04.2005 bis 15.12.2007 befanden sich 44 Patienten bei Kalkaneodynie oder Achillodynie an der Klinik für Strahlentherapie der Universität Regensburg in Behandlung. Ausgewertet wurden die Akten der Patienten sowie ein standardisierter Fragebogen mit dem retrospektiv das Therapieansprechen beurteilt wurde. Die Schmerzen wurden mit Hilfe der numerischer Analogskala (NAS) quantifiziert. Von den Patienten waren 10 männlich und 34 weiblich. Bei 39 Patienten wurde eine Kalkaneo- bei 5 Patienten eine Achillodynie therapiert. Das mediane Alter war 54 Jahre (zwischen 33 bis 75 Jahre). Die Schmerzen bestanden bei 88% der Patienten länger als 3 Monate und bei 33% länger als ein Jahr. Alle Patienten wurden mit einer Gesamtdosis von 3 bzw. 6 Gy bei Einzeldosen von 0,5 bzw. 1 Gy radiotherapiert. Ergebnisse: Vor der RT gaben die Patienten einen medianen Schmerz NAS 8 an. Zum Zeitpunkt des RT-Endes war der Schmerz im Median NAS 6, nach 6 Wochen NAS 4, nach 6 Monate NAS 1,5 und nach einem Jahr NAS 1. 61% der Patienten hatten zum Zeitpunkt des RT-Endes bereits eine Schmerzreduktion, während 4 Patienten höhere Schmerzintensität angaben. 6 Wochen nach RT hatten 74% eine Schmerzreduktion. Von den 4 Patienten die zum RT-Ende einen höheren Schmerz angegeben hatten, hatten 6 Wochen nach RT 3 eine Schmerzreduktion. Nach 6 Monaten gaben 82% und nach einem Jahr 83% Patienten eine Schmerzreduktion an. Eine Reduktion der empfundenen Schmerzen um mindestens 3 Punkte auf der NAS lag nach 6 Wochen bei 58%, nach 6 Monaten bei 79% und nach einem Jahr bei 73% der Patienten vor. Einen Wert 0 oder 1 auf der NAS konnte nach 6 Wochen bei 16%, nach 6 Monaten bei 50% und nach 1 Jahr bei 53% der Patienten erreicht werden.
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Kurzvorträge / Gutartige Erkrankungen
Bei 87% der Patienten mit Schmerzreduktion hielt diese länger als ein Jahr an. Diskussion: Die Ergebnisse sind verglichen mit den bisher publizierten Daten der Literatur von 65% bis 90% Schmerzreduktion sehr gut. Viele Patienten hatten bereits gegen RT-Ende eine deutliche Schmerzreduktion. Selbst bei den Patienten, die direkt nach RT noch nicht ansprachen, gab es zu einem hohen Prozentsatz eine verzögerte Schmerzreduktion. Mehr als die Hälfte der Patienten war nach RT nahezu schmerzfrei. In den meisten Fällen hielt die Schmerzreduktion über einen längeren Zeitraum an. Aufgrund des guten Ansprechens und der sehr geringen Toxizität kann man erwägen der RT bei der Behandlung der Kalkaneo- und Achillodynie einen größeren Stellenwert zukommen zu lassen.
KV147 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):67
Patterns of care studies as a paradigm for radiation treatment of non-malignant disorders – experiences of the German Cooperative Group on Radiotherapy for Benign Diseases (GCG-BD)
patients after surgical intervention. Seven patients were irradiated for recurrent disease. Sixteen lesions were histological proven and determined as WHO grade I ONSM. All patients received stereotactic CT and MRI as part of their image acquisition for FSRT. Fourteen out of 30 patients had additional Dotatoc PET for treatment planning. Median target volume was 15.7cc. Median total dose was 54.9Gy with 1.8Gy per fraction. Twentysix out of 30 patients showed clinical symptoms before radiotherapy like reduced vision (n=19), unilateral loss of vision (n=7), or an exophthalmia (n=10). Results: Median follow-up period was 3.9 years. 19/30 patients were followed for more than 36 months. Overall local tumor control was 100%. Twenty-four out of 30 patients had stable disease based on CT/MRI, while 6/30 had a partial remission of tumor volume. Six patients showed an improvement of pre-existing clinical symptoms like double vision, exophthalmia and vision. There was only one patient showing an impairment of vision with progressive concentric decreasing of the visual field on the side of the irradiated ONSM. Two patients complaint about recurrent hyperlacrimation of the eye on the side of the irradiated meningioma. Conclusion: These data demonstrate that FSRT is an effective and safe treatment modality for local control in patients with primary ONSM with a minimal risk of significant late toxicity.
Micke O.1, Mücke R.2, Seegenschmiedt M.H.3, the German Cooperative Group on Radiotherapy for Benign Diseases (GCG-BD) 1 Franziskus Hospital, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Bielefeld, Germany, 2St. Josefs-Hospital, Strahlentherapie, Wiesbaden, Germany, 3Alfried Krupp Krankenhaus, Klinik für Stahlentherapie und Radioonkologie, Essen, Germany Purpose: Since their first implementation in the United States in 1973, the PCS has been established as a valuable tool for quality and outcomes assessment of RT practice. They provide an important instrument for the definition and evaluation of treatment standards and quality assurance; thereby, practice standards, treatment guidelines, and accomplishments can be assessed continuously. After two general PCS about RT for benign disease with more than 20,000 patients respectively treated in Germany annually, the German Cooperative Group on Radiotherapy for Benign Diseases (GCGBD) initiated different disease-specific PCS for non-malignant disorders. Methods: The GCG-BD developed a structured standardized questionnaire and mailed it to all RT departments in Germany with the aim to identify their institutional experience. In this systematic approach, patient accrual, total patient number, number and type of pretreatments, pain record, treatment indication, RT, and target volume concept for each institution were analyzed. In addition, the functional and subjective outcome results of all participating institutions, which consistently used scores with subjective and objective parameters, were analyzed from published, as well as unpublished, clinical data. Results: The GCG-BD carried out nine specific PCS on heterotypic ossification of the hip and other locations, on keloids, endocrine ophthalmopathy, painful heel spurs, desmoids tumors, Langerhans cell histiocytosis, Peyronie’s disease, and gonarthrosis. More than 15,000 patients were overlooked by this method. Conclusions: PCS is a very effective method tool for evaluation of different indications for radiotherapy in non-malignant disorders. Further PCS of the GCG-BD are in preparation.
KV148 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):67
Fractionated stereotactic radiation therapy in the management of primary optic nerve sheath meningiomas Milker-Zabel S.1, Schulz-Ertner D.1, Zabel-du Bois A.1, Huber P.2, Debus J.1 1 University Hospital of Heidelberg, Department of Radiation Oncology, Radiation Therapy, Heidelberg, Germany, 2German Cancer Research Center, Radiation Oncology and Radiotherapy, Heidelberg, Germany Purpose: We analysed our long-term experience after fractionated stereotactic radiotherapy (FSRT) in patients with primary optic nerve sheath (ONSM) meningiomas, as a rare subtype of meningiomas. Patients and Methods : Thirty patients were treated with FSRT for primary ONSM between 01/1995 and 02/2007 at our institution. Fourteen patients received radiation therapy as primary treatment, four after biopsy, five
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Kurzvorträge / HNO
KV157 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):68
Stereotaktische Radiotherapie (SRT) zur Behandlung von Hepatozellulären Karzinomen (HCC) – Erfahrungen an der Medizinischen Universität Wien Rottenfusser A.1, Lütgendorf-Caucig C.1, Altorjai G.1, Stock M.1, Winkler P.1, Kroupa B.1, Bartsch R.2, Georg D.1, Pötter R.1, Dieckmann K.1 1 Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Strahlentherapie, Wien, Austria, 2Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Innere Medizin I, Wien, Austria Fragestellungen: Bei Patienten (Pat) mit fortgeschrittenem HCC ist eine Lebertransplantation oder Tumorresektion mit kurative Zielsetzung nicht möglich. Als palliative Optionen stehen interventionelle Verfahren wie Chemoembolisation und Ethanolinstillation, oder die systemische Therapie mit Sorafenib zur Verfügung. Eine zusätzliche Möglichkeit bietet die SRT, die eine präzise Dosisapplikation unter weitgehender Schonung von umliegenden Lebergewebe ermöglicht. Im Rahmen einer Phase I /II Studie wurde die Durchführbarkeit und Verträglichkeit einer stereotaktischen Radiotherapie bei HCC (mit/ ohne tumorassoziierter Pfortaderthrombose [PT] - definiert als Tumoreinbruch in die V. portae) evaluiert. Als sekundäre Endpunkte wurden lokale Kontrolle (TTP), sowie Gesamtüberleben (OS) gewählt. Methodik: Zwischen 03/2004 und 11/2007 wurden an der Universitätsklinik für Strahlentherapie 12 Pat mit HCC mittels SRT behandelt. Die Planungsuntersuchungen erfolgten nach Positionierung des Pat im Electra Body Frame mittels triphasischen Leber-CT sowie Leber-MRT. Basierend auf einer maximalen Darmbelastung von 5-7 Gy pro Faktion bzw 50 Gy gesamt, erfolgte die Festlegung der Anzahl der Bestrahlungsfraktionen und der jeweiligen Einzeldosen. Die erste Kontrolluntersuchung mittels triphasischen Leber-CT und/oder Leber MRT erfolgte 4 Wochen nach Therapieende, dannach alle 3 Monate. Ergebnisse: Das mediane Alter betrug 67 Jahre, es wurden 10 männliche und 2 weibliche Pat mit inoperablen, chemoembolisierten und progredienten HCC behandelt. 6 Pat mit PT wurden mit einer ED von 1,8-2 Gy bis zu einer GHD von 3446 Gy auf die 65% Isodose therapiert. Nach 3 Monaten wurde bei einem Pat eine Regredienz des Thrombus festgestellt. Bei den Pat mit HCC ohne PT wurde je nach Größe und Lokalisation eine ED von 5-15 Gy bis zu einer GHD von 40-45 Gy auf die 65% Isodose appliziert. Das mediane PTV betrug 111 ccm (range 49-1706; median [ln] 5,48; SD 1,01; 95% CI 4,82-6,1) und das mediane Gesamtlebervolumen 2121 ccm (kleinste PTV 2,1 % des Gesamtlebervolumens; größtes PTV 51,9% des Gesamtlebervolumens). Insgesamt wurde bei 6/7 Pat mit ausreichender langer Nachbeobachtung eine Stabilisierung bis zur 2. Kontrolle erreicht. Nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 4 Monate (range 2-25) wurden weder die mediane TTP , noch das mediane OS erreicht. Es wurden keine akuten und chronischen Nebenwirkungen Grad III/IV beobachtet. Schlussfolgerungen: Unsere bisherigen Erfahrungen zeigen eine gute Durchführbarkeit und Verträglichkeit der SRT von HCC. Bei 1/6 Pat gelang eine Verkleinerung des PT, wodurch eine neuerliche Chemoembolisation ermöglicht wurde. Es konnte bei allen Pat eine gute lokale Kontrolle bei minimalen Nebenwirkungen erzielt werden. Die SRT stellt bei inoperablen HCC eine gute Ergänzung zu interventionellen Verfahren dar, die Kombination mit Sorafenib sollte in Zukunft evaluiert werden. Aktualisierte Ergebnisse werden im Rahmen der DEGRO/ÖGRO 2008 präsentiert.
KV158 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):68
Modellierung der Dosisverteilung in bewegten Targets in der Lunge – experimentelle Verifikation Geyer P.1, Blank H.1, Evers C.1, Leichtner T.1, Alheit H.1 1 Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der TU Dresden, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Dresden, Germany Fragestellung: Der Einfluß eines gestörten Sekundärelektronengleichgewichtes auf die Dosis von Tumoren in der Lunge wird nur von den Planungssystemen mit collapsed-cone - oder Monte-Carlo - Algorithmen korrekt wiedergegeben. Eine Korrekturmöglichkeit für Planungsrechnungen auf Basis z.B. des pencil-beam-Algorithmus bietet ein Modell, welches auf der primären Dosisdeposition beruht [1].
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Eine Möglichkeit zur Bestrahlung bewegter Lungentumoren stellt das Konzept des Internal Target Volume (ITV) dar. Auf dieses Konzept kann das Modell der primären Dosisdeposition angewendet werden [2]. Dieses Modell ist experimentell und durch geeignete Bestrahlungsplanungssysteme zu verifizieren. Methodik: Das Modell beschreibt die Bewegung eines kreisförmigen Tumors entlang der langen Achse zwischen den Endpositionen eines Bestrahlungsfeldes, dessen Form durch ein Rechteck mit zwei abschließenden Halbkreisen gegeben ist. Die Bewegung des Tumors wird modelliert durch verschiedene Tumorpositionen zwischen den Endpunkten. Eine experimentelle Verifikation erfolgte durch die Bestrahlung eines Zylinders (Durchmesser 2 cm) aus wasseräquivalentem Material innerhalb eines Block (Abmessungen 13 x 13 x 9 cm3) aus lungenäquivalentem Material mit 6 und 15 MV Photonenstrahlung. Zur Simulation der Targetbewegung wurde mittels einer Stellschraube die Position des Lungenblockes mit dem Zylinder innerhalb der Feldform verschoben. Als Detektor für die Dosisverteilung wurden Filme und Speicherfolien verwendet. Vergleichsrechnungen für dieses Phantom erfolgten mit dem Planungssystem Oncentra Masterplan 1.5 SP1 (Theranostic Medizintechnik GmbH, Solingen) sowohl mit pencil-beam als auch collapsed-cone Algorithmus. Ergebnisse: Targetpunkte auf der Bewegungsachse profitieren mit einer höheren Dosis mehr von der im bewegten Fall größeren Feldausdehnung als Punkte auf der dazu senkrechten Achse. Die statische Berechnung für die wahrscheinlichste Targetposition stellt eine gute Näherung dar. Präsentiert werden die Vergleiche mit der experimentell bestimmten Dosisverteilung und den Rechnungen des Bestrahlungsplanungssystems. Schlussfolgerungen: Das auf der primären Dosisdeposition beruhende zweidimensionale Modell beschreibt die reale Dosisverteilung in einem bewegten Target. Damit ist eine Korrektur von pencil-beam Ergebnissen möglich. Sowohl statische Näherungen für die Tumorbewegung als auch der Einfluss von durch Gating veränderten Feldformen können mit dem Modell bewertet werden. Literatur: 1. Geyer P, Blank H, Zips D, Alheit H: Correction to BrainSCAN central axis dose calculations for 6-MV photon beams to lung with lateral electron disequilibrium. Int. J. Radiat Oncol Biol Phys (66), No. 4, Supplement, S102-7, 2006 2. Geyer P, Blank H, Alheit H: Modellierung des gestörten Sekundär-elektronengleichgewichts bei bewegten Lungentumoren mittels der primären Dosisdeposition. In: Bogner L, Dobler B (Hrsg.): Medizinische Physik 2006, ISBN 3-925218-87-4, 103-104, 2006.
KV159 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):68
Untersuchung der Akut- und Spättoxizität von Patienten mit einer IMRT Bestrahlung von Kopf-Hals-Karzinomen: Daten von 225 Patienten Buchali A.1, Schmidt M.1, Huhnt W.1, Esser-Naumann S.1, Schebesch C.1, Wurster S.1, Sidow D.1, Blank E.1 1 Ruppiner Kliniken GmbH, Klinik für Radioonkologie, Neuruppin, Germany Ziel: Untersuchung der Akut- und Spättoxizität von Patienten mit einem Kopf-Hals Karzinom, die mit einer intensitätsmodulierten Strahlen-(Chemo-)therapie behandelt wurden. Methodik: Von Oktober 2002 bis Oktober 2007 wurden 225 Patienten mit einem Karzinom im Kopf-Hals Bereich mit einer intensitätsmodulierten Strahlentherapie (IMRT) behandelt. 143 Patienten (64%) erhielten eine postoperative und 82 Patienten (36%) eine definitive Bestrahlung. 145 Patienten (64%) erhielten zusätzlich eine simultane Chemotherapie mit Cis/Carboplatin und 5FU. Alle Patienten wurden bei Bestrahlungsabschluss und 122 Patienten (54%) mehr als 1 Jahr nach Behandlungsende untersucht. Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 15,5 Monate (2 - 58,5 Mo.). Ergebnisse: Am Bestrahlungsende betrugen die Rate des Erythems 0°, I° oder II°: 5%, 55% bzw. 40%. Die Inzidenzen der Xerostomie 0°, I° oder II° und Dysgeusie 0°, I° oder II° betrugen 49%, 38% und 13% sowie 27%, 36% und 37%. Die Häufigkeit der Mucositis 0°, I°, II° oder III° betrug 8%, 29%, 31% und 32%. Eine Mucositis IV° trat bei den untersuchten Patienten nicht auf. Die Rate der Dysphagie 0°, I°, II°, III° oder IV° betrug 9%, 23%, 21%, 37% und 10%. Die Rate der Dysphagie III°/IV° war geringer bei Patienten mit alleiniger Bestrahlung (26%) als bei Patienten mit simultaner Chemotherapie (58%,
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Kurzvorträge / HNO
p<0.001) und bei Patienten mit einer Bestrahlungsdosis <=64Gy (37%) im Vergleich zu Patienten mit einer Bestrahlungsdosis von 72Gy (64%, p<0.001). Die Inzidenz der Mucositis III° war ebenfalls abhängig von der applizierten Gesamtdosis 27% (£64Gy) vs. 46% (72 Gy) (p<0.05), und einer simultanen Chemotherapie (ChT): 19% (ohne ChT) vs. 40% (mit ChT) (p<0.001). Ein Jahr nach Bestrahlungsende betrug die Inzidenz der Xerostomie 0°, I° oder II° und Dysgeusie 0°, I° oder II°: 50%, 40% und 10% bzw. 68%, 28% und 4%. Die Rate der Dysphagie 0°, I°, II°, III° oder IV° betrug 55%, 24%, 11%, 7% und 3%. 20% der Patienten benötigten nach einem Jahr eine zusätzliche Ernährung via PEG. Eine Dysphagie III°/IV° nach einem Jahr war abhängig von der applizierten Gesamtdosis: 7% (£64Gy) vs. 20% (72Gy) (p<0.05), aber nicht von einer simultanen Chemotherapie (p=0.27). Eine geringe oder moderate Fibrose der Bestrahlungsfelder war bei 17% bzw. 2% der Patienten und eine geringe Teleangiektasie bei 8% der Patienten nach mehr als einem Jahr nachweisbar. Schlussfolgerung: Die intensitätsmodulierte Radio-(Chemo)therapie von Karzinomen im Kopf-Hals Bereich ermöglicht bei vielen Patienten eine gute Lebensqualität wenn die Hälfte der Patienten keine Xerostomie entwickelt und sich 80% der Patienten nach einem Jahr ausschließlich oral ernähren können. Die Daten dieser Analyse zeigen vom statistischen Standpunkt keinen Regenerationseffekt der Speicheldrüsen. Die Rate der Hautfibrosen und Teleangiektasien scheint gering, muss aber noch länger nachbeobachtet werden.
KV160 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):69
Comparison of two fractionated cisplatin-based definitive radiochemotherapy regimens for locally advance stage IV squamous cell carcinoma of the head and neck Tribius S.1, Kilic Y.1, Stöhr M.2, Walz A.3, Schild S.4, Rades D.2 1 UKE Hamburg, Radiation Oncology, Hamburg, Germany, 2UK-SH, Campus Luebeck, Radiation Oncology, Luebeck, Germany, 3UK-SH, Campus Luebeck, Head and Neck Surgery, Luebeck, Germany, 4Mayo Clinic Scottsdale, Radiation Oncology, Scottsdale, United States of America Background: The most appropriate chemotherapy regimen for head and neck cancer patients treated with definitive radiochemotherapy (RCT) is still a matter of debate in terms of toxicity and treatment outcome. This study compared two fractionated cisplatin-based regimens in patients with locally advanced stage IV squamous cell carcinoma of the head and neck (SCCHN). Methods: Eighty-five patients treated with definitive RCT (total RT dose 70-72 Gy, dose per fraction 2 Gy) between 2002 and 2007 were included in this retrospective study. 44 patients received concurrent chemotherapy with 2 courses of fractionated cisplatin (20 mg/m2 on days 1-5 and 29-33) plus 5-FU (600 mg/m2 on days 1-5 and 29-33), and 41 patients received 2 courses of fractionated cisplatin (20 mg/m2 on days 1-5 and 29-33) alone. The use of different chemotherapy regimens is explained by the fact that the treatment policies at the contributing centers varied with time. Both RCT regimens were compared with respect to acute toxicity, late toxicity, and treatment outcomes in terms of overall survival (OS), loco-regional control (LC), and metastases-free survival (MFS). In addition to the RCT regimen, the following potential prognostic factors were evaluated with respect to treatment outcomes: age, gender, ECOG performance status, tumor location, T-stage, N-stage, and histological grading. Results: Both RCT groups were well balanced regarding the other potential prognostic factors. Cisplatin alone was associated with less grade ³2 acute toxicity than cisplatin/5-FU: mucositis (83% vs. 98%, p=0.06), skin toxicity (73% vs. 93%, p=0.048), nausea/vomiting (10% vs. 27%, p=0.09), hematologic toxicity (56% vs. 68%, p=0.57). Due to acute toxicity, 15% and 27% of patients, respectively (p=0.29), could not receive the complete planned chemotherapy. Late grade ³2 toxicity rates were non-significantly lower after cisplatin alone: xerostomia (49% vs. 55%, p=0.84), subcutaneous fibrosis (39% vs. 61%, p=0.19), lymph edema (22% vs. 34%, p=0.39), late skin toxicity (p=0.28). Cisplatin alone resulted in non-significantly better 2-year OS (66% vs. 34%, p=0.15), LC (63% vs. 42%, p=0.61), and MFS (78% vs. 38%, p=0.13) than cisplatin/5-FU. On multivariate analyses, treatment outcomes were significantly associated with T-stage and histological grading. Conclusions: In definitive radiochemotherapy of locally advanced stage IV SCCHN, fractionated cisplatin alone appeared associated with less acute
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toxicity and similar (or even better) treatment outcome than fractionated cisplatin/5-FU. The latter finding was most likely due to the fact that more patients treated with cisplatin alone could receive the complete planned chemotherapy. Thus, one may consider omitting 5-FU in these patients. However, the results have to be confirmed in a larger prospective series.
KV161 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):69
Ergebnisse der primären Radio/Radiochemotherapie bei Patienten mit lokal weit fortgeschrittenen (cT4)-LarynxKarzinomen Weinmann M.1, Bamberg M.1 1 Universität Tübingen, Klinik für Radioonkologie, Tübingen, Germany Zielsetzung: Patienten, die trotz lokal weit fortgeschrittenen Plattenepithelkarzinomen des Larynx mit Arrosion des Schildknorpels (cT4) nicht laryngektomiert, sondern primär bestrahlt wurden, wurden hinsichtlich Tumorkontrolle, Kehlkopferhalt und Spättoxizität retrospektiv evaluiert. Methodik: Zwischen 1998 und 2007 wurden 44 Patienten im Alter von 4589 Jahren (median 61,5 J.) mit lokal weit fortgeschrittenen, nicht metastasierten Larynxkarzinomen im Stadium IVA-B (cT4a-b cN0-2) primär bestrahlt. 29/44 Patienten wurden mit hyperfraktioniert-akzelerierter Radiochemotherapie (concomitand boost) (GD 70,6-72Gy), 7/44 mit hyperfraktionierter Radiotherapie (GD 72-77,6 Gy) und 8/44 mit konventionell fraktionierter Radiochemotherapie (GD 70 Gy) behandelt. Dabei wurden 36/44 konventionell 3D-CT und 8/44 Patienten in IMRT-Technik geplant. Ergebnisse: Bei 86,4 % der Patienten konnte eine Komplettremission erreicht werden, die lokale Kontrolle lag bei 66,3%. 16% der Patienten entwickelten eine Fernmetastasierung. Von den lokalen kontrollierten Patienten musste nur ein Patient sekundär aufgrund einer Larynxnekrose laryngektomiert werden. Allerdings waren 47% der Patienten dauerhaft auf alleinige oder additive Ernährung mittels PEG angewiesen. Schlussfolgerung: Trotz tumorbedingter Vorschädigung des Kehlkopfs lässt sich auch bei einem hinsichtlich der Tumorausdehnung negativ selektierten Patientenkollektiv mit primärer Radiochemotherapie ein relativ hoher Prozentsatz der Patienten lokal kontrollieren und dabei der Larynx bei ordentlicher Stimmfunktion erhalten. Das Hauptproblem stellt langfristig die gestörte Schluckfunktion dar. Ob die IMRT-Technik die Schluckfunktion im Vergleich zur konventionellen Technik besser zu erhalten vermag, sollte weiter untersucht werden.
KV162 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):69
Cystatin-C ein geeigneter Parameter zur Bestimmung der prätherapeutischen Nierenfunktion vor einer kombinierten cisplatinhaltigen Radio-Chemotherapie Bölke E.1, Matuschek C.1, Hermsen D.2, Giro C.1, Peiper M.3, Pelzer M.1, Budach W.1, Gripp S.1 1 Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Strahlentherapie und radiologische Onkologie, Düsseldorf, Germany, 2Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinische Chemie, Düsseldorf, Germany, 3Universität Düsseldorf, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Düsseldorf, Germany Hintergrund: Cystatin-C scheint ein geeigneter Parameter zu sein, um die prätherapeutische Nierenfunktion eines Patienten vor einer kombinierten Radio-Chemotherapie überprüfen zu können. Cystatin-C kann im Serum von Patienten nachgewiesen werden, kostet nur wenige Euro und ist innerhalb weniger Stunden bestimmbar. Methodik: In dieser Pilot Studie bei Patienten mit einem fortgeschrittenen Kopf-Hals-Tumor und einer Radiochemotherapie mit Cisplatin wurden die Cystatin-C Serum Spiegel mit den Serum Kreatinin- Konzentrationen und mit Chrom-51 markiertem EDTA (Referenzmethode für die Kreatinin-Clearance) korreliert. Blutabnahmen für Cystatin-C, Kreatinin und für die Chrom-51 Bestimmung wurden vor und nach Cisplatin Gabe durchgeführt. 31 Patienten nahmen bisher an der Studie teil. 22 von diesen Patienten konnten aufgrund ihrer Nierenfunktion Cisplatin als Chemotherapie erhalten. Ergebnisse: Bei 20% der Patienten wurde ein Anstieg des Cystatin -C Serum Spiegels nach Verabreichung der Cisplatin Chemotherapie beobachtet. Die Chrom-51 Bestimmung ergab einen Verlust von 20% der glome-
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Kurzvorträge / HNO
rulären Filtrationsrate (GFR). Im Gegensatz dazu, wurden keine signifikanten Veränderungen beim Serum Kreatinin festgestellt. Schlussfolgerung: Für die Schädigung der Nierenfunktion - gemessen an der GFR - ist Cystatin- C als Marker sensitiver als das Serum Kreatinin . Die Veränderungen bei den Cystatin- C Serum Konzentrationen korrelieren gut mit einem Abfall der GFR, gemessen mit Chrom-51 markiertem EDTA bei einer cisplatinhaltigen Chemotherapie
KV163 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):70
Objektive und subjektive funktionelle Einschränkungen und onkologische Ergebnisse nach organerhaltender lasermikrochirurgischer Resektion und adjuvanter Radiotherapie bei lokal fortgeschrittenen Larynxkarzinomen Christiansen H.1, Ewen A.1, Olthoff A.2, Martin A.3, Vorwerk H.1, Hermann R.M.1, Hess C.F.1, Kruse E.2, Pradier O.4 1 Universitätsmedizin Göttingen, Strahlentherapie und Radioonkologie, Göttingen, Germany, 2Universitätsmedizin Göttingen, Phoniatrie und Pädaudiologie, Göttingen, Germany, 3Universitätsmedizin Göttingen, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Göttingen, Germany, 4CHU Morvan, Départment de Cancérologie, Brest, France Fragestellung: Lasermikrochirurgie und adjuvante Strahlentherapie sind in unserer Klinik etablierte Behandlungsmethoden lokal fortgeschrittener Larynxkarzinome, die gute onkologische Ergebnisse und eine hohe Rate an Organerhalt ermöglichen. Bei organerhaltender Therapie sind funktionelle Einschränkungen der Atmung, des Schluckens und der Stimme oft unvermeidbar. Neben den onkologischen Ergebnissen sollte in dieser Studie das objektive Ausmaß solcher Einschränkungen und deren subjektive Wertung durch die Patienten untersucht werden. Methodik: Von 1994-2006 wurden in unserer Klinik 39 Patienten mit lokal fortgeschrittenen Larynxkarzinomen (10 UICC-Stadium III, 29 Patienten IVA/B) mittels Lasermikrochirurgie und adjuvanter Strahlentherapie behandelt. Bei 10 Patienten erfolgte im Rahmen der Nachsorge in den Jahren 2006/07 eine Erhebung von Lebensqualitäts(LQ)-Daten („EORTC QLQ-C30“ mit „Head&Neck35-Modul“ und „Voice-Handicap-Index“). Die Schluckfunktion wurde flexibel endoskopisch überprüft, die Atmung durch eine Bodyplethysmographie. Die Objektivierung der Stimmqualität erfolgte durch das „Göttinger Heiserkeitsdiagramm“. Ergebnisse: Nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 81 Monaten lebten noch 16 Patienten. 11 Patienten waren tumorbedingt verstorben, 12 interkurrent. Das 5-Jahres-Überleben betrug 47%. Sieben Patienten entwickelten ein lokoregionäres Rezidiv nach median 11 Monaten, davon 2 Patienten lokal, 3 regionär und 2 lokoregionär. Die lokoregionäre Kontrolle nach 5 Jahren betrug 77%. Bei 5 Patienten traten im Verlauf nach median 6 Monaten Fernmetastasen auf. Salvage-Laryngektomie bei Lokalrezidiv erhielten 4 Patienten, so dass im Verlauf eine 89,7%tige Rate an Organerhalt (Larynx) erreicht werden konnte. Bei den noch lebenden 16 Patienten konnte bei allen Patienten der Larynx erhalten werden. Bei der objektiven Untersuchung der Funktionseinschränkungen zeigte sich bei 5 Patienten eine gelegentliche bzw. ständige Aspiration bei kräftigem Hustenreflex. Die übrigen 5 Patienten hatten keine Schluckstörung. Eine Normalstimme lag bei keinem Patienten vor. Es bestand jedoch keine signifikante Korrelation der objektivierten Funktionsstörungen mit den LQFunktionsskalen: Subjektiv schätzen die Patienten ihre Lebensqualität trotz der objektivierbaren Funktionseinschränkungen als gut ein. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zeigen, dass Lasermikrochirurgie und adjuvante Strahlentherapie eine Therapieoption für lokal fortgeschrittene Larynxkarzinome sind, die neben guten onkologischen Ergebnissen eine hohe Rate an Organerhalt ermöglicht. Die Patienten schätzen subjektiv ihre Lebensqualität im weiteren Verlauf als gut ein, was für die Anwendung des organerhaltenden Verfahrens spricht. Die tatsächlichen funktionellen Einschränkungen werden durch die LQ-Daten allerdings nicht sicher abgebildet. Daher ist zur objektiven Beurteilung posttherapeutischer Funktionsergebnisse im Rahmen der Nachsorge die klinische Erhebung funktioneller Befunde erforderlich.
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KV164 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):70
Selective, individual radiation dose escalation to hypoxic sub-volumes of head and neck cancers – presentation and discussion of a planned multicenter randomized trial (submitted to the DFG) Pigorsch S.U.1, Belka C.2, Budach W.3, Grosu A.L.4, Stuschke M.5, Zips D.6, Molls M.7 1 Technische Universität München, Klinik für Strahlentherapie und Radiologische Onkologie, München, Germany, 2Universität Tübingen, Tübingen, Germany, 3Universität Düsseldorf, Düsseldorf, Germany, 4Universität Freiburg, Freiburg, Germany, 5Universität Essen, Essen, Germany, 6 Technische Universität Dresden, Dresden, Germany, 7Technische Universität München, München, Germany Objective: The major problem of head and neck cancers are an unsatisfactory high rate of locoregional relapses. The presented study is designed as an multicenter randomized trial to test dose escalated Intensity modulated radiotherapy (IMRT) plus Cis-Platin of head and neck cancers (oral cavity, oropharynx and hypopharynx) on the base of biological imaging using PET. The objective is to prove if a selective individualized radiation dose escalation to hypoxic, resistant tumor sub-volumes is capable to improve loco-regional control by at least 15% at 2 years. Material and Methods : Study design: PET with hypoxia markers FMISO or FAZA before start of treatment; only those patients with hypoxic sub-volumes in primaries and/ or metastatic neck nodes (about 80%) are randomized (control group: A, experimental group: B). Non-hypoxic tumors are treated like control group as an observation group (C). A) Control group: 7 weeks standard radio-chemotherapy (IMRT with 5x2.0 Gy/ week up to total dose of 70.0 Gy plus 20 mg/m2 Cis-platin daily in week 1 and 5); second FMISO/ FAZA - PET at end of week 4. B) Experimental group: 7 weeks standard radio-chemotherapy (see A) plus radiation dose escalation (5x2.2 - 2.4 Gy per week) to hypoxic subvolumes of primaries and/ or neck nodes; second FMISO/ FAZA PET at end of week 4, re-definition of hypoxic sub-volumes, if needed re-treatment planning and continuation of dose escalation to hypoxic sub-volumes; in case of re-oxygenation or in case of major tumor shrinking: stop of dose escalation to hypoxic sub-volumes. The normoxic tumor volume of primaries and / or metastatic neck nodes receives a daily single dose of 2 Gy; the hypoxic sub-volumes are irradiated with 2.2 - 2.4 Gy. In 7 weeks: 70 Gy total dose for the norm-oxic tumor tissue, 77 - 84 Gy total dose for the hypoxic tumor tissue. C) Observation group: Non-hypoxic tumors (about 20% of patients) will be treated like group A by standard radio-chemotherapy; second FMISO/ FAZA PET at end of week 4. Statistics: To be assessed for eligibility and allocated to trial n = 375; To be randomized to trial - group A or B n = 300; To be analysed n = 270 Time scale: Duration of treatment per patient: 7 weeks. First patient in to last patient out: 01.04.2009 - 20.05.2014 Duration of the entire trial: 7.5 years, with recruitment of 5 years Follow-up per patient: 2 years (ENT and radiological examinations. The quality of life is also investigated.) Endpoints: Primary efficacy endpoint: Local Tumor Control (LC ) at 2 years Key secondary endpoint(s):) Overall Survival (OS) at 2 years, Progression-free Survival (PFS), Time to Progression (TTP), Distant Metastases (DM); Acute and late toxicity esp. concerning salivary glands, Quality of life (EORTC QoL C30, H&N 35). Conclusion: We want to discuss the study design and the "dose painted" IMRT concept as well as the chemotherapy protocol. If it is possible we would like to recruit further participating centers.
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Kurzvorträge / Bronchus / Gastrointestinal
KV165 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):71
Langzeitvergleich neurokognitiver Effekte nach prophylaktischer Hirnschädelbestrahlung (PCI) bei Patienten mit nichtkleinzelligem Bronchialkarzinom im operablen Stadium IIIA Grannaß A.1, Pöttgen C.1, Wilhelm H.2, Korfee S.3, Wagner H.4, Stamatis G.5, Eberhardt W.3, Stuschke M.1 1 Universitätsklinikum Essen, Strahlentherapie, Essen, Germany, 2Universitätsklinikum Essen, Neurologie, Essen, Germany, 3Universitätsklinikum Essen, Innere Medizin/Tumorforschung, Essen, Germany, 4Asklepios Klinik, Gauting, Germany, 5Ruhrlandklinik Essen, Thoraxchirurgie, Essen, Germany Ziele: Verlaufsauswertung der neurokognitiven Langzeittoxizität der PCI beim nichtkleinzelligen Bronchialkarzinom (NSCLC) im Stadium IIIA im Langzeitvergleich. Material und Methoden: Patienten mit NSCLC im Stadium N2 (operables Stadium IIIA) wurden randomisiert. Arm A: primär Resektion gefolgt von adjuvanter RT (50-60 Gy). Arm B: 3 Kurse Platin/Etoposid, 45 Gy RT präoperativ, simultan 4. Kurs Platin/Etoposid gefolgt von Resektion. In Arm B: PCI (30 Gy/2 Gy/F). Langzeitüberlebende Patienten wurden 2004 umfassend mit neuropsychologischen Tests untersucht: Trail Making Test, Benton Test, Wechsler Memory Scale, Leistungsprüfsystem, TAP-Test, (Mini-Mental-Status und Demtect Test optional). Zur Beurteilung der kognitiven Leistungsfähigkeit im langfristigen Verlauf erfolgte bei den 2008 noch lebenden Patienten ein Telefoninterview mit Bestandteilen aus Demtect Test, Wechsler Memory Scale und Leistungsprüfsystem. Ergebnis: Zwischen 11/94 und 07/01 wurden 112 Patienten randomisiert, von denen 106 auswertbar waren (Arm A 51, Arm B 55): m/w 90/16, med. Alter 57 (37-71) J.; 43 Pat. erhielten PCI (43/55). Bei Datenerhebung 2004 lag die Therapie bei 16 untersuchten Langzeitüberlebenden (Arm A 9, Arm B 7) bereits 3 bis 8 Jahre zurück. Die Patienten mit PCI wiesen 2004 keine statistisch signifikant schlechtere kognitive Leistungsfähigkeit auf im Vergleich zu Patienten ohne PCI. Gegenüber der Normalbevölkerung ergab sich 2004 eine reduzierte neuropsychologische Leistungsfähigkeit in diesem Patienten-kollektiv. Im Jahr 2008 leben noch 9 Patienten (Arm A: 6, Arm B: 3). Telefonisch wurden aus Arm A 3 Patienten und aus Arm B 2 Patienten untersucht. Mit drei weiteren Patienten aus Arm A konnte nur ein Gespräch geführt werden. Bei der Zahlenspanne schnitt ein Patient aus Arm A schlechter, einer besser und einer gleich gut ab, vergleichbar mit den Patienten aus Arm B. Im Wechsler Test VII erreichten zwei Patienten aus Arm A ein besseres, einer ein schlechteres Ergebnis. Ein Patient aus Arm B schnitt gleich gut, einer besser ab. Die Wortflüssigkeit ist im Langzeitvergleich bei allen Patienten unverändert. Die 3 nicht untersuchten Patienten aus Arm A zeigten nach telefonischer Auskunft keine Änderung ihrer Lebensgewohnheiten und keine Auffälligkeiten und Defizite in der Gesprächsführung. Schlussfolgerung: Die erneute neuropsychologische Datenerhebung 7 bis 12 Jahre nach Primärtherapie des NSCLC liefert wertvolle Hinweise auf die langfristige Therapieverträglichkeit.
KV166 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):71
Tumour regression grading (TRG) and sphincter-saving resection rate for rectal carcinomas of the lower third of the rectum following neoadjuvant radiochemotherapy (RCT) Mücke R.1, Fisseler-Eckhoff A.2, Lochhas G.1, Houf M.3, Lorenz D.4, Link K.H.5, Kundt G.6, Prott F.J.1 1 GMP für Radiologie und Strahlentherapie, Strahlentherapie am St. Josefs-Hospital, Wiesbaden, Germany, 2HSK, Institut für Pathologie und Zytologie, Wiesbaden, Germany, 3St. Josefs-Hospital, Abteilung für Koloproktologie, Wiesbaden, Germany, 4HSK, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Wiesbaden, Germany, 5Asklepios Paulinen Klinik, Chirurgisches Zentrum, Wiesbaden, Germany, 6Universitätsklinik, Institut für Medizinische Informatik und Biometrie, Rostock, Germany Background: Rectal carcinomas located at or below 6 cm from the anal verge are usually treated by abdominoperineal resection. Neoadjuvant RCT has been used to produce tumour regression and allow complete re-
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
section of rectal cancer. Few data are available evaluating neoadjuvant RCT for increasing sphincter-saving resection in low rectal cancer. We evaluated sphincter-saving resection rates for carcinomas of the lower third of the rectum depending on tumour regression grading. Methods: From 2000 to March 2007 neoadjuvant RCT was performed on 63 patients with T2 (n=1), T3 (n=55), and T4 (n=7 rectal carcinomas located at or below 6 cm from the anal verge. The pelvis was irradiated with daily fractions of 1.8 Gy to a total dose of 50.4 Gy. In 59 patients, chemotherapy was administered concurrently with 5-fluorouracil (5-FU) at 1000 mg/m2 on days 1-5 and 29-33, and in 4 patients with 5-FU at 250 mg/m2 on days 1-14 and 22-35 and Oxaliplatin at 50 mg/m2 on days 1,8,22,29. TRG following radiochemotherapy was determined by the amount of viable tumour versus the amount of fibrosis, ranging from no evidence of any treatment effect (grade 0) to a complete response with no viable tumour identified (grade 4). The five point TRG was categorized as poor regression (TRG 0-2), and high regression (TRG 3+4). Results: All 63 patients (17 women, 46 men) with a median age of 62 years (range 22-82) completed radiochemotherapy. A median of 6 weeks later (3-76), 34 patients (53.9%) underwent a sphincter-saving low anterior resection, and 29 patients (46.1%) abdomino- perineal resection. Assessment of TRG was available in 61/63 patients (96.8%). A high regression was found in 37 patients (60.6%), and poor regression in 24 patients (39.4%). In cases with poor regression, 10/24 patients (41.7%) underwent a sphincter-saving low anterior resection compared to 24/37 patients (64.9%) with high regression (p=0.011). Conclusion: In cases with high regression (TRG 3+4), the anal sphinctersaving resection rate is significantly better. Our data suggest that the anal sphincter-saving resection rate in carcinomas of the lower third of the rectum following neoadjuvant radiochemotherapy also depends on tumour regression grading.
KV167 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):71
Quality control of neoadjuvant radiochemotherapy in rectal cancers of the Wiesbaden group – update 2007 Mücke R.1, Lochhas G.1, Fisseler-Eckhoff A.2, Houf M.3, Lorenz D.4, Prott F.J.1, Link K.H.5 1 GMP für Radiologie und Strahlentherapie, Strahlentherapie am St. Josefs-Hospital, Wiesbaden, Germany, 2HSK, Institut für Pathologie und Zytologie, Wiesbaden, Germany, 3St. Josefs-Hospital, Abteilung für Koloproktologie, Wiesbaden, Germany, 4HSK, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Wiesbaden, Germany, 5Asklepios Paulinen Klinik, Chirurgisches Zentrum, Wiesbaden, Germany Background: We evaluated the downstaging and the pathological response in the primary tumour, the associated toxicity and the postsurgical morbidity in a group of patients with rectal cancer treated with neoadjuvant radiochemotherapy and resection. Methods: From 2000 to March 2007, radiochemotherapy was performed on 125 patients with UICC-stage I (n=1), II (n=39), III (n=78) and IV (n=7) rectal carcinoma. Pretreatment stages were determined as T2 in 2 patients, T3 in 109 patients and T4 in 14 patients using endorectal ultrasound and magnetic resonance imaging. The pelvis was irradiated with daily fractions of 1.8 Gy to a total dose of 50.4 Gy. In 122 patients, chemotherapy was administered concurrently with 5-fluorouracil (5-FU) at 1000 mg/m2 on days 1-5 and 29-33 and in 4 patients with 5-FU at 250 mg/m2 on days 1-14 and 22-35 and Oxaliplatin at 50 mg/m2 on days 1,8,22,29. TRG following radiochemotherapy was determined by the amount of viable tumour versus the amount of fibrosis, ranging from no evidence of any treatment effect (grade 0) to a complete response with no viable tumour identified (grade 4). TRG was categorized as poor regression (TRG 0+1), intermediate regression (TRG 2+3), and complete regression (TRG 4). Results: All 126 patients (37 women, 88 men) with a median age of 63 years (range 22-84) completed radiochemotherapy. 6 weeks later (0-76), 41 patients (32.8%) underwent abdominoperineal resection, and 84 patients (67.2%) a low anterior resection. Downstaging of at least one T-category was found in 69 patients (55.2%) (p=0.0001). R0-resection was achieved in 116 patients (92.8%). A complete pathological regression was found in 21 patients (17.9%), intermediate regression in 74 patients (63.3%), and poor regression in 22 patients (18.8%). With a median follow-up of 14 months (1-78), the local recurrence rate was 4.8%, and the distant recurrence rate of initially M0-patients (n=117) was 18.8%. Concerning overall survival, multivariate analysis revealed sphincter preservation (p=0.001), pT (p=0.009) and resection status (p=0.016) as significant prognostic factors.
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Kurzvorträge / Bronchus / Gastrointestinal
So far there is no significant influence of tumour regression grading on local control and overall survival. Gastrointestinal and hematologic acute toxicity grade 3 to 4 occurred in 11 patients (8.8%) and 1 patient (0.8%), respectively. The main causes of surgical morbidity were clinical anastomotic leakage in 7 patients (5.6%), disturbance of perineal wound healing in 7 patients (5.6%), presacral abscess in 5 patients (4%), and anastomotic stenosis in 3 patients (2.4%). No operative deaths occurred. Conclusion: The administration of neoadjuvant radiochemotherapy for rectal cancer is associated with tolerable toxicity, a high rate of response in the primary tumour and a low rate of local recurrence.
KV168 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):72
Durchführbarkeit der neoadjuvanten Kurzzeit-Strahlentherapie bei multimorbiden Patienten mit fortgeschrittenem Rektumkarzinom – eine therapeutische Alternative zur Radiochemotherapie? Hipp M.1, Pohl F.1, Agha A.2, Kölbl O.1, Schlitt H.-J.2, Iesalnieks I.2 1 Universität Regensburg, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Regensburg, Germany, 2Universität Regensburg, Zentrum für Chirurgie, Regensburg, Germany Hintergrund: Multimorbide Patienten (Pat.) mit lokal fortgeschrittenem Rektumkarzinom haben ein hohes individuelles Risikoprofil im Hinblick auf die Kummulativtoxizität einer neoadjuvanten Radiochemotherapie (RCT) mit 5-FU. Diese retrospektive Studie soll den Einfluß der neoadjuvanten Kurzzeit-Strahlentherapie (KRT) auf die perioperative Morbidität multimorbider Pat. untersuchen. Methode: Zwischen 04/2005 und 12/2007 wurden 55 Pat. wegen eines histologisch nachgewiesenen Rektumkarzinoms präoperativ bestrahlt und am selben Zentrum operiert: Hiervon erhielten 32 Pat. (47% w., 53% m.) eine RCT (A) mit 5-FU Dauerinfusion (1000 mg/m2/Tag, Tag 1-5) in Woche 1 und 5 der RT, 23 Pat. (35% w., 65% m.) wurden aufgrund von Nebenerkrankungen oder operablen Metastasen mit einer KRT behandelt (B). Die Pat. der Gruppe B waren im Median 7 Jahre älter (A: 66 Jahre [41-81]; B: 73 Jahre [49-85]). Alle Pat. erhielten eine 3D-CT-Planung, die RT wurde mit individuell kollimierter 3-Feldertechnik in Bauchlage durchgeführt. Die KRT erfolgte mit 5 x 5 Gy an Tagen 1-5 und OP an Tag 7-9, die RCT mit 28 x 1,8 Gy bis 50,4 Gy innerhalb 5-6 Wochen. Das initiale Tumorstadium war wie folgt: A/B: T2N+ 9/4%, T3 78/78%, T4 13/17%, N+ 69/52%, M1 6/35%. Die Schwere der Komorbiditäten wurden mittels ASA-Score (American Society of Anesthesiologists) erfasst. Ergebnisse: Eine anteriore Rektumresektion (ARR) erhielten 44% der Pat.(A: 52%; B: 35%), eine ARR mit Coloplasty-Pouch 22% (A: 13%; B: 35%), eine Hartmann-Op 7% (A: 7%; B: 9%), eine Proktokolektomie 4% (A: 7%; B: 0%) und eine Exstirpation 19% (A: 16%; B: 22%). Laparoskopisch wurden 53% der Eingriffe von A und 48% von B durchgeführt. Die Verteilung des präoperativen ASA-Scores zeigt mehr Pat. mit erhöhtem Op-Risiko in B: A/B ASA£2: 72/44%, ASA>2: 28/57% (p=0,034). Schwere Komplikationen (>2°) traten bei 24% aller Pat. auf, hiervon entfielen 46% auf A und 54% auf B (p>0,05). Die Verteilung schwerer Komplikationen (>2°) unterschied sich in A und B nicht. Am häufigsten wurden Anastomoseninsuffizienzen (A/B: 13/9%), Wundheilungsstörungen (A/B: 0/9%) und Harnblasenentleerungsstörungen (A/B 15/15%) beobachtet. In Gruppe B kam es zu 4 postoperativen Todesfällen (innerhalb 41 Tagen postop: Myocardinfakt, ASA 3; Sepsis, ASA 4; intestinale Ischämie, ASA 3; intestinale Ischämie, Blutung, ASA 3). Die mediane stationäre Verweildauer war für Gruppe B 5 Tage länger (A/B: 9/14 Tage). Schlussfolgerung: Die KRT ist auch beim multimorbiden Patienten durchführbar und erhöht nicht die Inzidenz einzelner Komplikationen der Rektumchirurgie. Die Folgen der aufgetretenen Komplikationen (Mortalität und Verweildauer) waren jedoch aufgrund des signifikant höheren Operationsrisikos in B schwerer. Damit erscheint für diese Risikogruppe die KRT als gut durchführbare Therapiestrategie.
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KV169 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):72
Präoperative Radiochemo-Immun-Therapie mit Cetuximab (CET) und 5-FU bei Patienten mit fortgeschrittenen Rektumkarzinomen – Erste Ergebnisse einer Phase I/IIStudie Semrau R.1, Vallböhmer D.2, Kocher M.1, Lux S.1, Metzger R.2, Schneider P.M.3, Hölscher A.H.2, Müller R.-P.1 1 Klinikum der Universität zu Köln, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Köln, Germany, 2Klinikum der Universität zu Köln, Klinik und Poliklinik für Viszeral- und Gefäßchirurgie, Köln, Germany, 3Universitätsspital Zürich, Klinik für Viszeral- und Transplantationschirurgie, Zürich, Switzerland Hintergrund: Die Standardtherapie fortgeschrittener Rektumkarzinome besteht heute aus einer präoperativen Radiochemotherapie und anschließender Resektion des Tumors. Die histopathologischen Remissionsraten nach neoadjuvanter Therapie sind aber noch immer gering. Diese Studie testet den Einfluss von Cetuximab auf die pathologische Remissionsrate zusätzlich zu einer neoadjuvanten Radiochemotherapie mit 5-FU. Methodik: Patienten mit potenziell resektablen cT3-4, cN0-2 cM0-Tumoren wurden eingeschlossen und erhielten 50,4Gy (Primärtumorregion und Lymphabfluss), Cetuximab (250mg/m2 d8,15,22,29,36, Aufsättigungsdosis 400mg/m2 d1) und 5-FU (Dosisstufe 1[DS1] 750/m2 d1-5, 29-33; Dosisstufe 2 [DS2]: 1000mg/m2 d1-5, 29-33). Ergebnisse: In der Phase I wurden 9 Patienten behandelt (3 in DS1, 6 in DS2). Alle Patienten erhielten die vorgeschriebenen 50,4Gy. Alle 3 Patienten in DS1 erhielten 6 Kurse CET und die vollständige 5-FU-Dosis. 3 Patienten in DS2 erhielten 6 Kurse CET, 3 Patienten bekamen nur 5 Kurse CET. Ein Patient in DS2 erhielt 5-FU nur an d1-5. Alle Patienten wurden im Anschluss R0-reseziert (TME), die postoperative Erholung war unauffällig. Es wurden 2 dosislimitierende Toxizitäten festgestellt (Thrombopenie Grad IV und Diarrhoe Grad, NCI-CTCAE v.3). Die Thrombopenie ist wahrscheinlich auf eine 5-FU assoziierte DPD-Mutation zurückzuführen. Andere hämatologische Toxizitäten wurden nicht beobachtet. 5 Patienten litten an Grad 1; 3 an Grad 2 und 1 an Grad III Diarrhoe. Der typische akneartige Hautausschlag wurde an allen Patienten beobachtet (1 Patient Grad 1, 5 Grad 2, 3 Grad 3) ging in allen Fällen auch wieder folgenlos zurück. Die pathologischen Remissionsraten werden in der Phase II ermittelt. Zusammenfassung: Die getestete Therapie ist klinisch gut durchführbar und wird als Phase II-Studie fortgesetzt. Die empfohlene 5-FU-Dosis beträgt 750mg/m2 d1-5, 29-33.
KV170 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):72
Effektivität und Toxizität der adjuvanten Radiochemotherapie des lokal fortgeschrittenen Magenkarzinoms gemäss dem Protokoll der Intergroup-Studie 0116 – eine Single Center Erfahrung Mai S.K.1, Hofheinz R.2, Widmann K.1, Welzel G.1, Wenz F.2 1 Universitätsklinikum Mannheim, Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie, Mannheim, Germany, 2Universitätsklinikum Mannheim, III. Medizinische Klinik, Mannheim, Germany Ziel: Es wurde die Effektivität und Toxizität der adjuvanten Radiochemotherapie des lokal fortgeschrittenen Magenkarzinoms gemäss dem Protokoll der Intergroup-Studie 0116 untersucht. Methoden und Patienten: von 2001 bis 2004 wurden insgesamt 28 Patienten mittels adjuvanter Radiochemotherapie nach Resektion eines fortgeschrittenen Magenkarzinoms behandelt. Das mediane Alter lag bei 61 Jahren (36 - 75 Jahre). Das Geschlechterverhältnis war 20 männlich zu 8 weiblich. Das Follow Up betrug im Mittel 13,8 Monate (5 - 43 Monate). Die Radiochemotherapie erfolgte analog dem von Mac Donald publizierten Therapieschema. Als Endpunkte für die Effektivität wurden das 3-Jahres-Gesamtüberleben und - krankheitsfreie Überleben ermittelt. Zusätzlich wurde der Einfluss des Tumorstadiums (T, N und M-Stadium), des Resektionsstatus, der Lokalisation des Primärtumors, des Zeitintervalls zwischen OP und Beginn der Therapie und des Karnofsky-Index (KI) vor Therapie auf die Endpunkte untersucht. Die akuten hämatologischen und gastrointestinalen Nebenwirkungen wurden nach NCJ-CTCAE Version 3 klassifiziert.
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Kurzvorträge / Gastrointestinal // Posterpräsentation – Preiskandidat / Hochpräzision
Ergebnisse: Alle Patienten waren mittels D2 Resektion operiert, bei 6 Patienten lag eine R1 Resektion vor. Bei 2 Patienten lag ein M1 Stadium vor (peritoneal, nichtregionäre Lymphknoten). Die Tumorlokalisation war: Kardia - 11 Pat., Corpus - 4 Pat., Antrum - 9 Pat., diffus - 3 Pat., gastroösophagealer Übergang - 1 Pat.. Der KI lag im mittel bei 80% (50 - 90%). Von 28 Patienten erhielten 9 die Therapie genau gemäss Protokoll. Bei den übrigen Patienten musste aufgrund von Nebenwirkungen die Chemotherapie modifiziert oder abgebrochen werden. Die Radiotherapie wurde von 22 Patienten komplett beendet. 26 Patienten waren statistisch auswertbar. Das 3-jahres Gesamtüberleben betrug 41,7% und das krankheitsfreie Überleben 28,5%. Signifikanten Einfluss auf das Gesamtüberleben zeigte das T-Stadium (p=.035), das N-Stadium (p=.031) und das M-Stadium (p=,003). Ein signifikanter Einfluss auf das krankheitsfreie Überleben fand sich nur für das M-Stadium (p=,015). Für die übrigen Faktoren, insbesondere der Resektionsstaus, lies sich kein Einfluss nachweisen. Bei 16 Patienten traten gastrointestinale Nebenwirkungen Grad 3 auf, bei einem Patienten eine Dysphagie Grad 4. 3 Patienten hatten eine höhergradige Leukopenie. Der Gewichtsverlust betrug im mittel 5,5 Kg (max. 24 Kg). 10 Patienten wurden zusätzlich parenteral ernährt. Schlussfolgerung: Das Gesamtüberleben und krankheitsfreie Überleben in unserem Kollektiv ist deutlich schlechter als in der Intergroup Studie, wobei die Patientenselektion in unserer Auswertung ebenfalls deutlich schlechter war (6 Pat. R1, 2 Pat. M1). Die Durchführbarkeit ist schwierig und die Akuttoxizität hoch, daher sollte ein neoadjuvanter Ansatz in Studien geprüft werden.
KV171 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):73
Einsatz der Dihydropyrimidindehydrogenase-Mutationsdiagnostik unter Radiochemotherapie mit 5-Fluoruracil an deutschen Universitätsradioonkologien – eine Umfrage Hipp M.1, Pohl F.1, Kölbl O.1 1 Universität Regensburg, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Regensburg, Germany Hintergrund: Die Dihydropyrimidin-Dehydrogenase (DPD) ist das wichtigste intrazelluläre Schlüsselenzym im 5-Fluoruracil-Metabolismus (5FU). Als Ursache schwerer Nebenwirkungen unter Chemotherapie mit 5-FU werden bei bis zu 3% der kaukasischen Bevökerung DPD-Mutationen gefunden. Die häufigste nachgewiesene Mutation (ca. 50%) betrifft Exon 14 und kann mittels Schnelltest (Lightcycler-PCR) schnell und kostengünstig nachgewiesen werden. Für die Diagnose weiterer Defekte in einem der 30 GenLoci ist in der Regel die aufwendige molekulargenetische Diagnostik erforderlich. Mit der Studie sollte der Stellenwert der DPD-Diagnostik aus Sicht des Strahlentherapeuten untersucht werden. Methode: Im Juli 2007 wurde eine Faxumfrage an alle deutsche Strahlentherapeutische Lehrstühle zur Radiochemotherapie mit 5-FU und DPD-Diagnostik versand. Hierzu wurde ein einseitiger Fragebogen mit 4 Items verwendet. Die Antworten waren im sog. multiple Choice Verfahren vorgegeben. Es wurde die Häufigkeit der Durchführung von Radiochemotherapien, die Häufigkeit des Einsatzes von 5-FU, die Aufklärung über das DPD-Mangelsyndrom und die Durchführung einer DPD-Diagnostik abgefragt. Ergebnisse: Die Rücklaufquote betrug 62%. Von den 23 auswertbaren Fragebögen führten alle 23 Kliniken Radiochemotherapien in der eigenen Klinik durch. Nur 18% der Kliniken setzten hierbei in weniger als 25% der Therapien 5-FU ein, jeweils 41% gaben den Anteil 5-FU-haltiger RCT mit 25-50% bzw. über 50% an. Nur 13% der antwortenden Kliniken führten regelmäßig eine DPD-Diagnostik vor 5-FU-Gabe durch, allerdings verwiesen 36% im Rahmen des Aufklärungsgespräches vor 5-FU haltiger RCT auf schwere Nebenwirkungen durch ein DPD-Mangelsyndrom. Schlussfolgerung: Im Gegensatz zum hohen Anteil 5-FU-haltiger Radiochemotherapien in den antwortenden Kliniken steht der geringe Anteil derjenigen Strahlentherapien, in welchen vor RCT bei der Patientenaufklärung auf den DPD-Mangel und dessen mögliche schwere Konsequenzen eingegangen wird. Aufgrund des 5-FU Einsatzes und der statistischen Häufigkeit der DPD-Mutation müssten aber alle Kliniken über Erfährungen mit schweren toxischen Reaktionen verfügen. Die Tragweite der nicht selten letal verlaufenden Komplikationen infolge eines DPDMangelsyndroms legt nicht zuletzt aus medizinethischen und juristischen Gründen nahe, dieser aus Sicht der Radiotherapeuten mehr Aufmerksamkeit zu schenken.
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
PP-PK1 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):73
Untersuchungen zur Dosisbelastung außerhalb des Nutzstrahlenfeldes bei der IMRT Schwahofer A.1, Wiezorek T.2, Schubert K.3, Wagenknecht K.3, SrokaPerez G.3 1 DKFZ, Heidelberg, Germany, 2Universitätsklinikum Jena, Jena, Germany, 3Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg, Germany Fragestellung: Das Ziel der vorliegenden Arbeit war zu untersuchen, wie sich die relative periphere Dosis (RPD) außerhalb des Nutzstrahlenfeldes in Abhängigkeit verschiedener IMRT-Applikationen verändert. Methode: Für die praktische Umsetzung wurde ein quaderförmiges Phantom aus Plexiglasplatten verwendet. In dessen CT-Datensatz wurde ein Planungs-Zielvolumen mit eingeschlossenem Risikoorgan (OAR) definiert. Für dieses Zielvolumen wurden zum einen Bestrahlungspläne mit KonRad (OCS Siemens) bei den nominellen Photonenenergien 6MV und 15MV (für Primus und Oncor) mit verschiedenen beam-Anzahlen (5,7 und 9) erstellt. Zum anderen wurde die Zielstruktur in der Größe variiert und Pläne für den Beschleuniger Primus und das Tomotherapiegerät "Hi Art" bei 6MV berechnet, um die sequentielle IMRT-Technik (sMLM) mit der dynamischen Spiraltechnik zu vergleichen. Zur Gewährleistung einer guten Vergleichbarkeit wurde darauf geachtet, dass die DVHs von Zielvolumen und OAR annähernd deckungsgleich waren. Die Messung der peripheren Dosis fand mit den photonen- und neutronenempfindlichen Thermolumineszenzdetektoren TLD700/TLD600 statt, welche in Bohrungen eines extra angefertigten Plexiglaseinschubs im Phantom verstaut wurden. Mit diesem Einschub wurde horizontal bei einer konstanten Tiefe von 15cm (Isozentrumstiefe) an Positionen gemessen, welche verschieden weit entfernt vom primären Feldrand lagen. Zusätzlich wurde vertikal bei einer konstanten Entfernung von 29cm in verschiedenen Phantomtiefen gemessen. Ab Energien von 15MV wurden auch die peripheren Neutronendosen (thermische Neutronen) ermittelt. Die Normierung aller gemessenen Werte erfolgte auf 10Gy im Isozentrum. Die Streukomponenten aus dem Strahlerkopf und die Phantomstreuung wurden separat ermittelt. Ergebnisse: Für die beiden Siemensbeschleuniger wurden keine messbaren Unterschiede bezüglich der RPD festgestellt. Die Anzahl der Einstrahlrichtungen hat ebenfalls keinen Einfluss auf die periphere Dosis. Beim Vergleich zwischen Tomotherapie und Beschleuniger besteht jedoch eine direkte Beziehung zur Bestrahlungszeit. Bei nahezu doppelt so langer Bestrahlungsdauer am Tomotherapiegerät erhöhte sich die RPD im Vergleich zur statischen MLC-Technik um Faktoren zwischen 1,1 und 2, obwohl der Streuanteil aus dem Kollimiersystem am Beschleuniger Primus (<1%) fast doppelt so groß war wie am Tomotherapiegerät (<0,5%). Des Weiteren kann bestätigt werden, dass die periphere Dosis energieabhängig ist, da der Photonenstreuanteil bei einer primären Energie von 15MV (max. 2,8%) viel geringer ist als bei 6MV (max. 4,5%). Allerdings leisten Neutronen bei höheren Photonenenergien einen signifikanten Beitrag zur peripheren Dosis, was bei der Berechnung von Risikofaktoren zur Abschätzung der Entstehung von strahleninduzierten Zweittumoren wegen der größeren biologischen Wirksamkeit beachtet werden muss.
PP-PK2 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):73
Verbessert die IMRT die Möglichkeit einer Dosiseskalation bis 78 Gy für Patienten mit einem nichtkleinzelligen Bronchialkarzinom (NSCLC)? Appold S.1, Evers C.1, Gilham C.2, Pönisch F.2, Enghardt W.2, Abolmaali N.2, Zöphel K.3, Hölscher T.1, Kotzerke J.3, Herrmann T.1, Baumann M.2, Zips D.1 1 Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, TU Dresden, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Dresden, Germany, 2 OncoRay Zentrum für Strahlenforschung, Dresden, Germany, 3Meizinische Fakultät Carl Gustav Carus, TU-Dresden, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Dresden, Germany Hintergrund: In einer früheren Planungsstudie an Patienten mit NSCLC wurde untersucht, ob mittels einer FDG-PET/CT während einer fraktionierten Strahlentherapie eine Verkleinerung des Zielvolumens und damit eine Dosiseskalation der Dosis über 66 Gy möglich ist. Es zeigte sich, dass
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Posterpräsentation – Preiskandidat
die Tumorvolumina während der Therapie abnahmen. Doch bei 6/10 Patienten war eine Therapie mit einer Dosis von 78 Gy selbst dann nicht möglich, wenn das Bestrahlungsvolumen nach 66 Gy auf die Tumorausdehnung des PET/CT 5-6 Wochen nach Beginn der RT (PET/CT w5-6) reduziert wurde (Radiother Oncol, in press). In der vorliegenden Untersuchung soll geprüft werden, ob eine optimierte inverse Therapieplanung für eine intensitätsmodulierte Strahlentherapie (IMRT) zu einer Reduktion der Normalgewebsbelastung führt und in diesen Fällen eine Dosiseskalation bis 78 Gy ermöglicht. Patienten und Methodik: 10 Patienten mit einem NSCLC im Stadium III wurden in Bestrahlungsposition vor und während einer fraktionierten Strahlentherapie (66 Gy in 33 Fraktionen) mittels FDG-PET/CT (Biograph 16) untersucht. Die Konturierung des GTV in PET und CT erfolgte durch den Strahlentherapeuten (GC) und wurde durch einen Radiologen (NA) bzw. Nuklearmediziner (KZ) überprüft. Das PTV ergab sich durch einen Sicherheitsabstand von 1,5 cm um das GTV-PET/CT ohne prophylaktische Bestrahlung des Mediastinums. Die Strahlentherapie wurde mit einer Zieldosis von 78 Gy (Bestrahlung auf das Ausgangsvolumen oder Feldverkleinerung ab 66 Gy auf PTV-PET/CT w5-6) geplant (Pinnacle, Phillips). Die Vorgaben für die Normalgewebsbelastung waren: Myelon max. 45 Gy , mittlere Lungendosis (MLD) £20 Gy, Lungenvolumen 20 Gy (V20) £37%, Ösophagusvolumen 60 Gy (V60) £30 %, Herzbelastung 1/3 £60 Gy, 2/3 £50 Gy und 3/3 £40 Gy. Für 6/10 Patienten, bei denen diese Vorgaben mit 3D-konformaler Planung nicht eingehalten werden konnten (5/10 Pat. V60 >30%; 3/10 Pat. V20>37% bzw. MLD>20 Gy), wurde eine IMRT geplant. Hierbei sollten die Minima im CTV (GTV+7 mm) ³95% sein, eine geringe Unterdosierung im PTV wurde akzeptiert. Ergebnisse: Eine Reduktion der Belastung kritischer Organe (Lunge, Ösophagus) konnte bei 5 der 6 Patienten durch eine IMRT-Planung erreicht werden. Allerdings führte nur in 2 Fällen die IMRT zu einer Unterschreitung der vorgegebenen Dosisgrenzen und ermöglichte damit eine Dosiseskalation bis 78 Gy. Eine Reduktion des Bestrahlungsvolumens nach 66 Gy brachte dabei keinen entscheidenden Vorteil. Bei einem Patienten war eine inverse Planung mit einer akzeptablen Dosisverteilung nicht möglich. In 5/6 Fällen führte die IMRT-Planung zu einer inhomogeneren Erfassung des PTV und CTV mit geringen Minima im PTV. Schlussfolgerung: In ausgewählten Fällen kann für Patienten mit NSCLC, für die mittels konventioneller Planung das Risiko der Normalgewebstoxizität zu hoch ist, durch eine IMRT-Planung eine Dosiseskalation bis 78 Gy möglich werden. Gefördert durch das BMBF (03ZIK042)
PP-PK4 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):74
Dynamic strategy for compensating interfractional errors using post-optimization tools for Adaptive Radiotherapy (ART) of prostate cancer Boggula R.1, Abo-Madyan Y.1, Wertz H.1, Lorenz F.1, Wolff D.1, Lohr F.1, Wenz F.1, Hesser J.2 1 Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Universitätsklinikum Mannheim, Universität Heidelberg, Mannheim, Germany, 2Abteilung Experimentelle Strahlentherapie, Universitätsklinikum Mannheim, Universität Heidelberg, Mannheim, Germany Purpose: To evaluate the feasibility of an integrated workflow of ART for prostate cancer using online information for the management of interfractional variability in the organ volumes with a special emphasis on IMRT post-optimization tools. Methods and materials: Intensity Modulated Radiotherapy Therapy (IMRT) treatment plans were created with Corvus6.2 TPS (NOMOS Inc, USA.) for three prostate cancer patients on Computed Tomography (CT) taken at the time of simulation. The interfractional variability in the organ volumes (due to varying rectal filling) were recorded at the time of treatment delivery using kV-Cone Beam CT (CBCT) (Elekta Synergy, England) and the corresponding deviations in the dose to these structures were evaluated. With the help of in-house software, the CBCT images were modified to approximate the correct electron density/Hounsfield Units conversion for treatment planning purpose. Four different types of treatment plans namely reference treatment plan and treatment plans with and without translational-couch-shift and finally a treatment plan adapted to the anatomical changes by employing post-optimization tools (ActiveRxä Module of Corvus6.2), were created and compared. The ActiveRxä helps in fine-tuning the dose distribution to the patient´s daily needs by directly manipulating dose not only on a single slice but also volumetrically. A
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quantitative analysis was done by comparing the Mean DVHs from the three patients´ plans Results: In comparison to the reference plan, the mean PTV-D95 (D95: dose delivered to at least 95% of volume) was decreased by 34%, 27% and 4.5% in the uncorrected setup, translational-isocenter correction, and adapted plan respectively. In the rectum, the mean D30 & D60 (dose delivered to at least 30% and 60% volume of the rectum) was increased in the uncorrected-setup by 64% & 61% compared to the reference plan respectively. This additional increase of dose, in the uncorrected-setup, was dropped to 36% & 20% (D30 & D60) by using translational-isocenter correction, while by applying the optimization tools, the rectal dose was further decreased to -5% & -8% (D30 & D60) compared to the reference plan (negative sign indicates that the dose is lower than the reference plan showing a much better sparing of rectum in the adapted plans). Conclusions: Using the post-optimization tools within the discipline of an ART workflow, allowed us to re-modulate the dose distribution to closely match the original IMRT treatment plan despite interfraction variations (volumes, positions, shapes of targets and critical normal tissues) which can significantly affect treatment outcomes.
PP-PK6 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):74
Radiochirurgie bei Patienten mit Schädelbasismeningeomen Wehrle S.J.1, Matt S.1, Grosu A.-L.1, Bartelt S.1, Frommhold H.1, Lutterbach J.2, Hodapp N.1 1 Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Strahlenheilkunde, Freiburg, Germany, 2Praxis für Strahlentherapie, Singen, Germany Ziel der Arbeit : Evaluation der Lokalkontrolle und der permanenten Morbidität bei Patienten mit Schädelbasismeningeomen nach LINACRadiochirurgie. Methode: Ausgewertet wurden retrospektiv die Daten von 108 Patienten (111 Meningeome), die im Zeitraum 05/94 bis 10/03 in der Strahlenklinik Freiburg LINAC-radiochirurgisch behandelt wurden im Bezug auf die Lokalkontrolle und die permanente Morbidität nach der Therapie. Die Nachbeobachtungszeit betrug im Median 4,6 J. (2,8 Mo.-10J.), der Verlauf wurde sowohl klinisch/ neurologisch als auch radiologisch mittels CT und MRT beurteilt. Die Patienten wurden mittels Photonen eines Linearbeschleunigers nach Fixierung im stereotaktischen Ring über 1-4 Isozentren (im Med. 2 Isozentren)in multipel-arc Technik mit einer Dosis von im Med. 13,3 Gy ( 8-20 Gy) bezogen auf die den Tumor umhüllende 80% Isodose bestrahlt. Ergebnisse: In die Nachuntersuchung wurden 106 der behandelten Meningeome eingeschlossen (49 Meningeome histologisch gesichert WHO I), 57 der Meningeome waren vor der Radiochirurgie operativ vorbehandelt. Nach Kaplan-Meier ergab sich nach 1,2,3,5 bzw. 10 Jahren eine Lokalkontrolle von 99, 97, 93, 88 bzw. 88%, respektiv. Die Lokalrezidive (n=9) traten in einem Zeitraum von 7,4-57,4 Mo. nach der Therapie auf. In 6 der Fälle erfolgte eine erneute Operation, in 2 Fällen erfolgte im Rezidivfall eine stereotaktisch fraktionierte Radiotherapie und einmal eine erneute LINAC-Radiochirurgie. Eine Patientin wurde bei nur bildmorphologischer Progression und stabilen klinischen Symptomen ausschließlich nachbeobachtet. Von den 97 lokal kontrollierten Meningeomen wurde bildmorphologisch bei n=34 eine Tumorverkleinerung und bei n=63 ein stabiler Befund beobachtet. Im Hinblick auf die Tumorkontrolle erwies sich der Karnofsky-Index(100-90% vs. 70-80%) als statistisch signifikanter Prognosefaktor (p=0,01). Eine permanete Morbidität ergab sich nach Kaplan-Meier für 7,7,9,11 bzw. 17% der 111 radiochirurgisch behandelten Meningeome nach 1,2,3,5 bzw. 10 J., respektive. Die Patienten mit und ohne Lokalkontrolle wurden hierfür getrennt betrachtet. Für die 17 untersuchten Hauptsymptome (neurologische Beschwerdesymptomatik, die vor der Therapie bei mind. 5 der Patienten zu beobachten war) wurde 20 mal eine permanente Verschlechterung beobachtet, 22 mal trat eines dieser Symptome dauerhaft neu auf. Schlussfolgerung: Die LINAC-Radiochirurgie ist mit einer hohen Lokalkontrollrate und einer geringen Morbidität eine effektive Behandlungsoption für Patienten mit Schädelbasismeningeom.
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Posterpräsentation – Preiskandidat
PP-PK7 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):75
Comparison of quality of life – after stereotactic radiosurgery and fractionated stereotactic radiotherapy of acoustic schwannomas Henzel M.1, Hamm K.2, Sitter H.3, Surber G.2, Kleinert G.2, Gross M.W.1, Engenhart-Cabillic R.1 1 Philipps University Marburg, Department of Radiation Oncology, Marburg, Germany, 2HELIOS Klinikum Erfurt, Department for Stereotactic Neurosurgery and Radiosurgery, Erfurt, Germany, 3Philipps University Marburg, Department of Theoretical Surgery, Marburg, Germany Introduction: Stereotactic radiosurgery (SRS) and also the fractionated stereotactic radiotherapy (SRT) are well established in the treatment of acoustic schwannomas. Recent published studies have shown high local tumor control >90% in 10 years without clinically severe acute or late side effects. This study aimed to assess the quality of life (QoL) after SRT/SRS of acoustic schwannomas. Methods: 1999-2006 28 patients were treated with SRS. 4/28 underwent previous operation, 24/28 were treated with primary SRS. 37 patients were treated with SRT. 7/37 underwent previous operation, 30/37 were treated with primary SRT. Treatment was delivered by a linear accelerator with 6 MV photons. For SRS median single dose was 13 Gy and for SRT median cumulative dose was 54 Gy. Local control, toxicity and symptomatology were evaluated half-yearly by clinical examinations and MRI scans. QoL was assessed with Medical Outcome Study Short Form 36 (SF36). This questionnaire comprises 36 items measuring patient’s response in 8 health domains (physical functioning, physical role functioning, bodily pain, general health, vitality, social functioning, emotional role functioning and mental health) summarized in “Physical Component Summary” (pcs) and “Mental Component Summary” (mcs). Patient’s response was evaluated 12 months after SRS/SRT or later. Results: For SRS median follow-up was 50 months (range, 12-96 months) and for SRT 36 months (range, 14-87 months). After SRS 3/28 patients developed radiological progression, 25/28 were stable. After SRT 2/37 patients developed a radiological progression and 35/37 were stable. QoL data were available from all patients. Considering pcs and mcs there were no significant differences between patients treated with SRS and patients treated with SRT (p>0.05). Considering previous operation and gender there were also no significant differences (pcs, mcs) between patients treated with SRS or SRT (p>0.05). Considering age patients (<65 years) had statistically better values for pcs (p=0.002) than patients (³65 years). Considering age and mcs there were no significant differences (p>0.05). Clinically significant severe acute or late toxicity was never seen. After SRS 1/28 patient developed an improvement of hearing, 20/28 were stable and 7/28 developed a loss of hearing. After SRT 6/37 patients developed an improvement of hearing, 26/37 were stable and 5/37 developed a loss of hearing. Conclusion: In the treatment of acoustic schwannomas SRS and also the SRT offer high local tumor control without clinically severe side effects. Neither the SRS nor the SRT affected the QoL after irradiation. Younger patients (<65 years) may have better values for “Physical Component Summary” than elder ones.
PP-PK8 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):75
Stereotactic, high single-dose irradiation of lung metastases Blaschke T.1, Kraus H.-J.1, Mühlnickel W.1, Fritz P.1 1 St. Marien-Krankenhaus, Radio-Onkologie, Siegen, Germany Background: We reviewed response rates, local control, and survival after high single-dose stereotactic body radiation therapy (SBRT) for lung metastases. Patients and Methods: Thirty-five patients with forty-two lung metastases underwent SBRT involving single-dose irradiation. Eligible patients had 1 to 3 peripheral pulmonary metastases and no signs of any malignancy at other sites (PET, CT, MRT). Radiation exposure to high-risk organs (trachea, esophagus, great vessels, spinal cord and skin) had to be < 10 Gy. Dose prescribed to the isocenter varied from 24-33 Gy (27 targets 30 Gy, 7 targets 33 Gy) with an axial safety margin of 10mm and a longitudinal safety margin of 15mm. The planning target volume (PTV) was defined by
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using CT scans with reference to the phases of respiration so that the movement span of the clinical target volume (CTV) was enclosed or by using CT scans performed during high frequency jet ventilation (HFJV) in general anesthesia. As attention was focused on local control, follow-up was defined as time between radiotherapy and the last thoracic CT scan (5.7 to 81.5 months; median: 23 months). Results: CTVs and diameters ranged from 0.6 cm3 to 55.8 cm3 (median: 13 cm3) and 1.0 cm to 4.7 cm (median: 2.9 cm), respectively. PTVs varied from 12.2 cm3 to 184.0 cm3 (median: 48.1 cm3). With reference to the origin of the metastases, 15 targets were metastases of NSCLC, rectal cancer (n=11), breast cancer (n=6) , ENT (n=5), other origin n=5. Six local tumor recurrences occurred (between 5.7 and 19.3 months after irradiation; median 13.2 months), resulting in an actuarial local tumor control of 91.7% at 1 year, 82.1% at 2 years, and 82.1% at 3 years after SBRT. The overall survival probability rates were: 1 year: 97.1%, 2 years: 78.1%, 3 years: 38% (median overall survival: 30 months). FEV1 values varied from 0.8 to 3.07 L/s (median: 1.92 L/s). No grade 3 or grade 4 toxicity was observed. In particular, no patient had to be treated because of pneumonitis. Conclusion: High single-dose stereotactic body radiation therapy (SBRT) for limited lung metastases is a time-sparing and convenient option for patients who are not eligible for thoracic surgery. This alternative treatment results in high local control and low toxicity. Overall survival depends to a great extent on further dissemination of the subjacent primary tumors and on further treatment (mainly palliative chemotherapy).
PP-PK9 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):75
Influence of i.v. contrast agent on dose calculation in 3Dtreatment planning for radiosurgery of cerebral arteriovenous malformations Zabel-du Bois A.1, Ackermann B.1, Milker-Zabel S.1, Hauswald H.1, Schramm O.1, Grosser K.-H.1, Sroka-Perez G.1, Huber P.2, Debus J.1 1 University Hospital of Heidelberg, Department of Radiotherapy and Radiooncology, Heidelberg, Germany, 2German Cancer Research Center, Department of Radiotherapy, Heidelberg, Germany Purpose: For radiosurgery (RS) in cerebral arteriovenous malformations (AVM) accurate contouring of the target volume is recommended. Therefore, the application of i.v. contrast agent is needed to outline the nidus during the computed tomography (CT) scans. In order to calculate the dose from CT scans the Hounsfield units (HU) are converted into the corresponding electron densities. Due to the high atomic number of contrast agent a certain overdosage is expected. We investigate the influence of local density increase by i.v. contrast agent on dose calculation in three-dimensional (3D)-treatment planning for RS of cerebral AVM. Methods: For 3D-treatment planning all CT images were transferred to the STP 3.0 software (Stryker-Leibinger, Freiburg, Germany). Linacbased RS was performed using a total number of 9 to 14 isocentric, noncoplanar, irregulary shaped beams. An estimation of dose deviation was calculated from the data sets of 30 patients using the published equation for 6 MeV photons. Additionally, we used the enhanced and unenhanced data sets of 10 patients for exact analysation of dose deviation. Dose calculation was performed using the same RS treatment plan on both data sets. Both plans were standardized to 1 Gy at isocenter with the same dose weight for all beams. Results: Mean target volume was 5.3 cc (range, 0.1-41.2 cc). Mean maximum diameter of target was 23.2 mm (range, 8-51 mm). Mean difference of HU (dHU) between enhanced and unenhanced CT was 152 HU (range, 50-350 HU). The estimated dose deviation was <1% in 80% of cases with a mean deviation of 0.67% and a maximum dose deviation of 1.8%. Dose deviation was dependent on max. diameter and dHU. With increasing dHU and increasing max. diameter dose deviation increased as well resulting in an overdosage. We generated a diagramm with iso-dHU-lines in order to estimate the overdosage for known dHU and different target sizes. The calculated overdosage in the 10 data sets of enhanced and unenhanced CT scans was 0.66% mean (range 0.2-1.2%) whereas the estimated overdosage was 0.65% (range 0.1-1.1%). Conclusions: The use of i.v. contrast agent in 3D-treatment planning for RS of cerebral AVM may lead to an underestimation of actual applied dose. The effect on dose calculation is rather low with dose deviations below +1% in most of the cases. However, there are cases especially in large AVM with high dHU in which an additional unenhanced CT scan is rec-
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Posterpräsentation – Preiskandidat
ommended for exact dose calculation. This may be of special importance in AVM located next to radiosensitive structures like the chiasm or cranial nerves.
PP-PK10 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):76
Dynamic MRI and CAD vs. choline MRS vs. choline PET/CT for lesion characterization in prostate cancer Schmuecking M.1, Boltze C.2, Geyer H.3, Baum R.P.4, Bank P.5, Salz H.6, Schilling B.7, Wendt T.G.6, Kloetzer K.H.8, Marx C.1 1 KKH Greiz, Zentrum für Radiologie, Greiz, Germany, 2SRH Waldklinikum, Institut für Pathologie, Gera, Germany, 3KKH Greiz, Klinik für Urologie, Greiz, Germany, 4Zentralklinik Bad Berka, Klinik für Nuklearmedizin / PET-Zentrum, Bad Berka, Germany, 5Zentralklinik Bad Berka, Institut für Bildgebende Diagnostik, Bad Berka, Germany, 6Friedrich-Schiller-Universität, Klinik für Radioonkologie, Jena, Germany, 7 Praxis für Strahlentherapie, Erfurt, Germany, 8SRH Waldklinikum, Klinik für Radioonkologie, Gera, Germany Aim: Imaging prostate cancer with 11C-choline PET/CT a threshold SUV of 2.65 yielded an area under the receiver-operating characteristic (ROC) curve of 0.89 ± 0.01 for correctly locating prostate cancer with a maximal accuracy of 84%, a sensitivity of 81% and a specificity of 87%. To evaluate the role of pre-interventional fused high resolution T2-weighted images with parametrically analyzed dynamic contrast enhanced T1-weighted MR images (DCE-MRI) and 1H MR spectroscopy (MRS) for a precise biopsy for the detection of prostate cancer and for the delineation of intraprostatic subvolumes for IMRT, findings in 67 patients are analyzed prospectively. Methods: Inclusion criteria: pathological PSA and/or previously negative TRUS-biopsy. Mean age 68a, mean PSA 11.5ng/ml. Standardized biopsy of the prostate divided into 20 regions. Image fusion of colored parametric maps derived from DCE-MRI and MRS (SVS, CSI) with T2 images for morphological localization using a workstation of CAD-Sciences, Siemens or the radiation treatment planning system. Correlation of these intraprostatic subvolumes with histology and cytokeratin (CK34bE1.2) positive areas in prostatectomy species. Statistics: Friedman test and Wilcoxon test. Results: MR volume of prostate cancer: mean 6.4ml, median 3.8ml. Dynamic MRI: Sensitivity 82%, specificity 89%, accuracy 88%, PPV 61%, NPV 96%. MRS (SVS): Sensitivity 55%, specificity 62%. False positive findings due to prostatitis, adenomatous hyperplasia, false negative findings due to low signal (PIN, cut-off level for dynamic MRI: lesions smaller 3mm and less than 30% cancer cells, for MRS (SVS): lesions smaller 8mm and less than 50% cancer cells). Conclusions: DCE-MRI has the same potential for correctly locating prostate cancer as compared to 11C-choline PET/CT and is superior to MRS (SVS). Future data derived from the same study population (paired data) will show if DCE-MRI has still the same potential as compared to 11Ccholine PET/CT. DCE-MRI and MRS are helpful for a precise biopsy of the prostate. The ESTRO-guidelines 2006 for radiation treatment planning of the prostate have to be revised, if the standardized biopsy will be replaced by a lesion orientated biopsy.
PP-PK11 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):76
Analyse der atembedingten Prostatabewegung mittels 4D-MRT Dinkel J.1, Zechmann C.1, Thieke C.2, Hintze C.1, Zamecnik P.1, Plathow C.3, Kauczor H.U.1 1 DKFZ, Radiologie, Heidelberg, Germany, 2DKFZ und Universitätsklinikum Heidelberg, Strahlentherapie, Heidelberg, Germany, 3Universitätsklinikum, Nuklearmedizin, Freiburg, Germany Zielsetzung: Im Gegensatz zu Lungentumoren wurde die atembedingte Prostatabewegung nur wenig untersucht. Das Ziel dieser Sudie war die nicht-invasive und strahlenfreie Analyse der ateminduzierten Prostatabewegung mittels dynamischer MRT-Bildgebung. Methodik: Die Quantifizierung der Bewegung während der Atmung wurde an 28 Patienten (14) und Probanden (14) analysiert. Zusätzlich wurde der Einfluss der Kontraktion der abdominalen Muskulatur visuell erfasst. Die Untersuchung wurde an einem 1,5T MRT durchgeführt (Magnetom
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Symphony, Siemens Erlangen). Die Aufnahmen erfolgten dynamisch mit einer 3D-GRE-Sequenz mit temporaler Interpolation (TREAT) (TR=2,1ms, TE=0,8ms, 30 x 1,7 Volumen/sec, Voxelauflösung 3,1 x 3,1 x 1,9 mm3) Die Bewegung der Prostata in der craniocaudalen und anteroposterioren Richtung wurde mit einer sagittalen real time truefisp 2D Sequenz aufgenommen (TR=37.3ms, TE=1,7ms, TA=100 x 0,25s, temporal res. 4 images/s, voxel size 1,5 x 1,5 x 10 mm3). Die atemabhängige und muskelkontraktions abhängige Prostatabewegung wurde mit einem Standard-MPR-viewer analysiert. Ergebnisse: Die Prostata bewegte sich synchron mit der Zwerchfellbewegung. Die craniocaudale atembedingte Prostatabewegung betrug maximal 3,1 ± 1,8 (SD) mm (1 - 8mm), während die anteroposteriore Bewegung bei 1,7 ±1,6 (SD) mm (0 - 6mm) lag. 35% (10/28) der Prostatabewegungen waren grösser als 4 mm. Die dargestellte Bewegung ist vergleichbar mit schon publizierten gemessenen Ergebnissen mit Fluoroskopie. Rechtslinks Bewegungen waren wie erwartet nicht relevant (< 1mm). Bei maximaler abdominaler Muskelkontraktion (wie z.B. beim Husten), bewegte sich die Prostata signifikant mehr, als allein aufgrund der Atmung. Die Muskelkontraktion verursachte eine craniocaudale Prostatabewegung von max. 6,3± 3,9 (SD) mm (0 - 17mm). Die AP-Bewegung betrug 5,3 ±4,2 (SD) mm (0 -16mm). Einen Einfluss der Darmperistaltik auf die Bewegung der Prostata konnte nicht sicher ausgeschlossen werden, da in unserer Studie auf eine Suppression der Peristaltik verzichtet wurde. Schlussfolgerung: Die Analyse der vorgestellte MR-Studie zeigt relevante atemabhängige Bewegungen der Prostata, die sowohl Einfluss auf weitere hochpräzise Techniken der Bildgebung (z.B. Spektroskopie) als auch der Radiotherapie haben kann.
PP-PK12 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):76
F18-FDG PET-orientierte Bestrahlungsplanung bei KopfHals-Tumoren Schultze J.1, Hayen J.1, Czech N.2, Kimmig B.1 1 Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Klinik für Strahlentherapie, Kiel, Germany, 2Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Klinik für Nuklearmedizin, Kiel, Germany Hintergrund: Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) hat sich in der Diagnostik von Kopf-Hals-Tumoren etabliert. Die aus der PET gewonnenen Informationen müssen in die Entscheidungen über Durchführung und Technik einer Strahlenbehandlung einbezogen werden. Ziel dieser Untersuchung war es deshalb, den Einfluss der PET auf die Bestrahlungsplanung im Kopf-Hals-Bereich zu evaluieren. Material und Methoden: Bei 39 Patienten, die zu einer Strahlenbehandlung überwiesen wurden, erfolgte zusätzlich zu den üblichen bildgebenden Verfahren eine PET-Untersuchung. Fünf der Patienten waren Frauen, 34 Männer. Durchschnittliches Lebensalter waren 55 Jahre mit einer Spannbreite von 49 bis zu 90 Jahren. Zugrundeliegende Diagnosen waren unbekannte Primärtumoren (CUP) der Kopf-Hals-Region (26) und primär klinisch-morphologisch gesicherte Kopf-Hals-Tumoren (13). Die PETUntersuchungen wurden zunächst als Ganzkörperuntersuchungen mit durchschnittlich 400 MBq F18-FDG durchgeführt, anschließend auf die Kopf-Hals- Region fokussiert. Im PET auffällige Befunde wurden mit einer aktuellen MR-Tomographie und hauseigener Planungssoftware fusioniert. Retrospektiv wurde von einem Panel der Einfluss der PET auf die Strahlenbehandlung hinsichtlich Änderungen des strahlentherapeutischen Zielvolumens oder der zugrundeliegenden onkologischen Gesamtstrategie bewertet. Ergebnisse: Bei 9 von 39 Patienten (23 Prozent) ergaben sich Veränderungen der Behandlung, die kausal auf die Informationen zurückgeführt werden konnten, die aus der PET-Untersuchung stammten. Bei 7 dieser Patienten musste das Zielvolumen, bei 2 Patienten die gesamte Behandlungsstrategie verändert werden. In 30 Fällen (77 Prozent) hatte die PET keinerlei Einfluss auf die onkologische Gesamttherapie. Veränderungen des Zielvolumens erfolgten im Sinne der Einbeziehung weiterer Lymphknotengruppen (5 von 7) und einer funktionsmorphologisch orientierten Justierung des Aufsättigungsvolumens (2 von 7). Schlussfolgerung: Die Positronenemissionstomographie hat sich als ein nützliches Instrument in der Bestrahlungsplanung von Kopf-Hals-Tumoren erwiesen. Sie ergänzt die primär morphologische Schnittbilddiagnostik und sollte zur Zielvolumendefinition insbesondere beim Vorliegen unbekannter Primärtumore der Kopf-Hals-Region mit einbezogen werden.
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Posterpräsentation – Preiskandidat
PP-PK14 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):77
Imat vs. step-and-shoot Imrt vs. 3D-Rt for integral treatment of pelvis and inguinal lymph Nodes in anal cancer Stieler F.1, Lohr F.1, Wolff D.1, Steil V.1, Abo-Madyan Y.1, Wenz F.1, Mai S.1 1 Universitätsklinikum Mannheim, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Mannheim, Germany Introduction: Radiotherapy (RT)-volumes for anal cancer are large and complex when organs at risk (OAR) like testis/small bowel/bladder are at least partially to be shielded. Step-and-shoot intensity modulated radiotherapy (IMRT) may improve the dose distribution but is still time consuming. Intensity modulated arc therapy (IMAT) might have the potential to produce comparable results with better treatment efficiency. We compared dose distributions generated with IMAT, conformal 3D-RT and step-and-shoot IMRT for typical anal cancer planning target volumes (PTV). Materials: 8 typical patients with anal cancer treated previously at our department were chosen. A characteristic PTV including the primary tumor, pelvic and inguinal lymph nodes were planned to receive a mean dose of 36 Gray (the dose level given to the whole volume in all patients, no further comparison of partial volumes usually treated to higher doses). IMAT plans were generated with ERGO++ (Elekta, 2 rotations) and compared to a 9 beam step-and-shoot IMRT (Corvus 6.3, Nomos) and the routinely applied refined 3D-RT (Masterplan, Theranostic). All three planning systems used the same structure set for OAR (bladder, small intestine and femoral neck) and PTV on identical CT datasets. These 3 treatment techniques were compared using dose-volume histograms (DVH) of the OAR’s and PTV. In addition, the conformality index (CI) and the homogeneity index (HI) as described in the RTOG guidelines and the total treatment time (TTT) were analysed. Results: In the high dose region the IMAT showed the best coverage of the PTV described by the following values (isodose as percentage of prescription dose (PD) encompassing 95% of the PTV / percentage of tissue outside the PTV encompassed by 95% of PD). For IMAT the values are (93,4% / 2%), for IMRT (90,1% / 0%) and for 3D-RT (94,7% / 5%). With values of 1.56 and 1.71, the CI’s for IMRT and IMAT are better than for 3D-RT with 2.00. The HI’s for the prescribed dose (HI36) for 3D-RT and IMAT with values of 1.06 and 1.09, respectively, are better than for IMRT with 1.15. The dose for the OAR´s for 3D-RT and IMAT were similar with the exception of the bladder (minimal dose to bladder: IMAT 22 Gy ± 6.4; 3D-RT 29 Gy ± 6.74). The TTT considers the beam-on-time (BOT) and the gantry movements. The mean TTT for 3D-RT is 220 seconds and for IMRT 557 seconds. For IMAT a TTT of 180 seconds is estimated. Conclusion: IMAT produces high quality treatment plans with excellent conformality and homogeneity. The main advantages of this new approach are the shorter treatment delivery time and a lower number of monitor units.
(CIRS) and inhomogenous lung phantom (CIRS), respectively. An ionization chamber (0.125cm3, PTW) was used to measure the absolute dose at the specific point. Results: The differences between XVMC simulations and measurements in water from 2x2 cm² to 30x30 cm² was within 2%/1mm after optimizing the primary photon source diameter( 0), especially for small fields. Ion chamber measurements in the phantom also showed good agreement between the measured and XVMC simulated doses within the expected tolerance (-0.8%). An agreement of gamma index of 3%/3mm for 2D dose distribution comparison between film measurements and XVMC simulation on the homogeneous phantom was obtained. We also found that XVMC simulation of this lung plan on inhomogeneous lung phantom agrees very well with film measurements (less than 2% difference). However, the deviation between pencil beam (pb) calculation and film measurements of lung plan is up to +9% (pb is too high) in the region of lung/ tissue interfaces. Moreover, the calculation time is less than 2h for a typical IMRT plan (7beam/31segments) using 2% statistical uncertainty and 2mm dose calculation grid. Conclusions: XVMC simulations for IMRT plans can be run smoothly under the PrecisePLAN environment with expected agreement of 3mm/3% with film dosimetry for these phantom test cases and clinically acceptable calculation time on affordable hardware.
PP-PK15 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):77
Measurement-based approach for verification of XVMC simulation on PrecisePLAN R2.50 Chen H.1, Lorenz F.1, Polednik M.1, Schneider F.1, Steil V.1, Lohr F.1, Alber M.2, Wenz F.1, Hesser J.1 1 Mannheim University Hospital, Department of Radiation Oncology, Mannheim, Germany, 2Tuebingen University Hospital, Department of Biomedical Physics, Tuebingen, Germany Purpose: The aim of this study was to evaluate PrecisePLAN R2.50 (beta release) with Voxel Monte Carlo simulation (XVMC). The commissioning and verification process using different measurement methods is presented here. Methods: PrecisePLAN R2.50/xvmc evaluation version was installed on a HP Xw6200 workstation with fast MC code XVMC. The improved VEF model was commissioned for 6MV of Elekta Synergy Linac with series of measurements in air and in water. Small field sizes were further commissioned with film verification. A breast IMRT plan (5 beams / 19 segments), a prostate IMRT plan (7 beams / 31segments) and a lung plan (8 asymmetric beams) were recalculated with XVMC simulation on PrecisePLAN R 2.50 and verified with EDR2 films on a homogenous pelvis phantom
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
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Posterpräsentation – Preiskandidat / Experimentelle Radioonkologie
PP-PK16 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):78
Targeted therapy against VEGFR and EGFR with ZD6474 enhances the therapeutic efficacy of irradiation in tumor-bearing nude mice Ma H.1, Gleditsch E.1, Kühne M.1, Rübe C.1, Rübe C.E.1 1 Saarland University, Dept. of Radiation Oncology, Homburg/Saar, Germany Purpose: ZD6474 is a newly developed anti-angiogenic agent that selectively targets two key pathways in tumor growth by inhibiting vascular endothelial growth factor receptor (VEGFR) and epidermal growth factor receptor (EGFR) tyrosine kinase activity. While VEGFR signaling promotes an array of responses in the endothelium including endothelial cell proliferation and angiogenesis, EGFR signaling regulates principal cellular processes including proliferation, differentiation and apoptosis after cytotoxic stress. The purpose of the present study was to evaluate the antitumor efficacy of a combination of ZD6474 and radiotherapy in a human tumour xenograft model (FaDu, squamous cell carcinoma) and to investigate whether the effects of the treatments are related to changes in tumor perfusion and tumor proliferation. Methods: Tumor-bearing mice received either vehicle or ZD6474 (50mg/kg, by mouth, once daily) for the duration of the experiment, with or without radiotherapy (5x2Gy, days 1-5) (4 study groups: no treatment; drug alone; irradiation alone; concurrent treatment). The antitumor efficacy of the different treatment modalities was evaluated by the tumour growth delay. The vascular perfusion in the tumor tissue of the different treatment-groups was analysed by the determination of Hoechst-stained (perfused) vessels. The tumor hypoxia was examined by the quantification of the hypoxic cell fraction (pimonidazole). The proliferative capacity of the tumor tissue was evaluated by the quantification of the proliferating cells (Ki-67). Results: The tumor growth delay induced by the concurrent treatment was greater than that induced by ZD6474 or irradiation alone (19 ± 1 versus 13 ± 1 versus 7 ± 2 days). The application of ZD6474 had significant effects on the tumor vasculature resulting in tumor hypoxia. Moreover, the proliferative capacity of the tumor tissue was significantly decreased by ZD6474. Conclusion: When irradiation is combined with VEGFR and EGFR blockade, significant enhancement of antiangiogenic, antivascular, and antitumor effects were observed. These data provide support for clinical trials of biologically targeted and conventional therapies in the treatment of cancer.
PP-PK17 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):78
Sind HIV-infizierte Patienten therapiebedingt erhöht strahlensensibel? Keller U.1, Harrer T.2, Harrer E.2, Sauer R.1, Distel L.1 1 Strahlenklinik, Strahlenbiologie, Erlangen, Germany, 2Medizinische Klinik III, Immunologie, Erlangen, Germany Fragestellung: Es wurde beobachtet, dass Patienten mit HIV-Infektionen und laufender HAART (Highly Active Antiretroviral Therapy) trotz korrekter Durchführung der Bestrahlung - bezogen auf Dosisgröße, Fraktionierung und Bestrahlungsplanung - im Bestrahlungsfeld schwere akute Nebenwirkungen am Normalgewebe erlitten. Es ist zu vermuten, dass diese erhöhte zelluläre Strahlenempfindlichkeit durch die medikamentöse Therapie der Patienten induziert wird. Methodik: Das Patientenkollektiv setzt sich aus 50 HIV-Patienten in drei Gruppen zusammen: 22 Patienten mit HIV und ohne HAART; 28 Patienten mit HIV und mit HAART, davon 17 Patienten mit einer HAART bestehend aus mindestens zwei nukleosidischen reverse TranskriptaseHemmern und einem Protease-Hemmer; 7 Patienten mit einer HAART bestehend aus mindestens zwei nukleosidischen reverse TranskriptaseHemmern und einem nicht-nukleosidischen reverse Transkriptase-Hemmer; 4 Patienten mit einer HAART bestehend aus drei nukleosidischen reverse Transkriptase-Hemmern. Zusätzlich dienen als Kontrollgruppen 12 gesunde Personen und 22 Tumorpatienten. Die peripheren Blutlymphozyten wurden mit 2Gy bestrahlt, stimuliert und die Chromosomen 1, 2, und 4 der Mitosen mittels 3-Farb-FISH angefärbt. Ausgewertet wurden der Mitoseindex und die chromosomalen Aberrationen als Brüche pro Mitose. Bei unbestrahlten Proben wurden 500 Mito-
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sen pro Patient ausgewertet, und bei 2Gy 150 Mitosen. Die Werte bei 2Gy wurden um den 0Gy-Wert korrigiert. Ergebnisse: Die Brüche pro Mitose-Werte bei 2 Gy der HIV-Patienten mit zwei nukleosidischen reverse Transkriptase-Hemmern und einem nichtnukleosidischen reverse Transkriptase-Hemmer unterscheiden sich signifikant von der Gruppe der HIV-Patienten ohne Therapie (0Gy: p = 0,007; 2Gy p = 0,05). Der Mitoseindex fällt sowohl bei 0Gy als auch bei 2Gy bei einer Viruslast von über 10000 Kopien pro ml gegenüber den Werten unter der Nachweisgrenze deutlich ab(p=0,03 bei 0Gy und p=0,01 bei 2Gy). Sechs Patienten hatten nach Bestrahlung mit 2 Gy, einen erhöhten Brüche pro Mitose-Wert. Vier der Patienten bekommen das Präparat Sustiva, drei davon die Präparate Sustiva und Truvada als Teil der HAART verabreicht. Schlussfolgerungen: HAART in der Kombination mit zwei nukleosidischen reverse Transkriptase-Hemmern und einem nicht-nukleosidischen reverse Transkriptase-Hemmer erhöhen die Empfindlichkeit einer Strahlentherapie.
PP-PK18 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):78
Kombination eines "knock down" von Survivin und Hif-1a bzw. MDM2 und Bestrahlung unter hypoxischen Bedingungen in der Weichteilsarkomzelllinie A204 Kappler M.1, Rot S.1, Ganser M.1, Vordermark D.1, Hänsgen G.1, Taubert H.2, Bache M.1 1 MLU Halle-Wittenberg, Klinik für Strahlentherapie, Halle, Germany, 2 MLU Halle-Wittenberg, Institut für Pathologie, Halle, Germany Hintergrund: Bekannt ist, dass Hypoxie ein wichtiger Prognosemarker in Weichteilsarkom (WTS)-Patienten ist. Der Inhibitor der Apoptose Survivin, der Hypoxie-induzierte Faktor-1 alpha (HIF-1a) sowie das Protoonkogen MDM2, ein Regulator von p53, sind unabhängige prognostische Marker für das Überleben von WTS-Patienten. Initiale Untersuchungen in der WTS-Zelllinie A204 haben gezeigt, dass die Inhibierung von Survivin das klonogene Überleben verringert und eine Radiosensitivierung bewirkt (Kappler et al. 2005). In dieser Studie wurde analysiert, ob die Kombination eines "knock down" von Survivin und Hif-1a oder Survivin und MDM2 mittels siRNA die Effekte einer Röntgenbestrahlung unter Hypoxie in Weichteilsarkomen weiter verbessern kann. Methodik: Die WTS-Zelllinie A204 (wt-p53) wurde mit siRNAs gegen Survivin/Hif-1a bzw. Survivin/MDM2 behandelt und unter Hypoxie mit 2, 4 bzw. 6 Gy Röntgenstrahlung bestrahlt. Anschließend wurde die Proteinund mRNA-Expression der drei Hypoxie- und Tumormarker mittels Westernblotanalyse und qRT-PCR analysiert, sowie die Plattiereffizienz der behandelten Zellen untersucht Ergebnisse: Die Verwendung von siRNA reduzierte die mRNA-Expression des jeweiligen "Zielgens" unter hypoxischen Bedingungen deutlich. Vierundzwanzig Stunden nach Anlegen der Hypoxie konnte die Survivinbzw. MDM2-Expression um ca. 90%, und die Hif-1a-Expression um ca. 50% im Vergleich zu einer siRNA-Kontrolle reduziert werden. Eine Verringerung der Proteinexpression der jeweiligen "Zielgene" wurde ebenso in den Westernblotanalysen nachgewiesen. Die alleinige Inhibierung von Survivin, MDM2 bzw. Hif1a unter hypoxischen Bedingungen führte zu einer Reduktion des klonogenen Zellüberlebens um 70-90%, 10% bzw. 16 %. Die Kombination von Survivin und MDM2 bzw. von Survivin und Hif1a bewirkte keine zusätzliche Reduktion des klonogenen Überlebens im Vergleich zu einer alleinigen Inhibierung des Survivins. Dieser dominante Effekt des Survivin "knock down" konnte in den siRNA- Kombinationsversuchen auch nach Bestrahlung beobachtet werden. Eine Strahlensensitivierung wurde weder nach "knock down" eines "Zielgens" bzw. eines kombinierten "knock downs" zweier "Zielgene" festgestellt. Schlussfolgerung: Nur die Inhibierung von Survivin führt unter hypoxischen Bedingungen zu einer starken Reduktion des klonogenen Zellüberlebens. Eine zusätzliche Inhibierung von MDM2 oder Hif1a hat dagegen nur geringe bzw. keine Effekte auf das klonogene Überleben bzw. eine Strahlensensitivierung in der WTS-Zelllinie A204. Die Untersuchung weiterer WTS-Zelllinien ist notwendig, um die Bedeutung der kombinierten Hemmung von wichtigen Hypoxie- und Tumormarkern für WTS zu analysieren.
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Posterpräsentation – Preiskandidat / Experimentelle Radioonkologie
PP-PK19 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):79
Effects of modulating the PI3K/Akt pathway on DNA repair and radiosensitivity in vitro Wang M.1, Liu Q.1, Wenz F.1, Herskind C.1 1 Universitätsklinikum Mannheim, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Mannheim, Germany Purpose: The PI3K/Akt pathway plays an important role in mediating cell growth, metabolism and survival signals. Thus activation of PI3K/Akt pathway is considered to be part of the cellular protective response to ionising radiation. Glioblastoma cells are frequently deficient in the endogenous PI3K regulator, PTEN, resulting in constitutive activation of Akt. However, radiosensitisation of these cells by the PI3K inhibitor Wortmannin occurs only at high, unspecific concentrations where other PI3K family kinases such as DNA-PK and ATM may also be inhibited. The purpose of the present work was to study the effects of downregulating the PI3K/Akt pathway on DNA repair foci and the radiosensitivity in vitro. Methods: U251MG human glioblastoma cells and V79-4 hamster cells were grown in RPMI1640 medium with 10% FBS. Different concentrations of the PI3K inhibitor Wortmannin were dissolved in DMSO, and DMSO was added to the controls. Akt1 gene expression was knocked down by SiRNA transfection (SMART pools, Dharmacon). Phosphorylation of Akt and DNA-PK was determined by western blotting. The formation of g-H2AX foci was detected by immunofluorescence. Cell survival after irradiation and Wortmannin treatment was determined by the colony formation assay and surviving fractions were fitted by the linear-quadratic model. Results: Ionising radiation up to 6 Gy had no effect on activation of Akt in U251 cells, but clearly upregulated the phosphorylation of DNA-PK in a time-dependent manner. Adding 50 nM of the PI3K inhibitor, Wortmannin, before irradiation efficiently inhibited endogenous P-Akt but inhibited radiation-induced DNA-PK activity only at a much higher concentration of 20 mM. This concentration was also required to radiosensitise U251 cells. Formation of g-H2AX foci was inhibited only by a high concentration of Wortmannin, and radiosensitisation was gradually attenuated when 20 mM Wortmannin was added 3-24 hours after irradiation. Similar results were obtained with V79 cells in which 50 nM Wortmannin had no effect on induction or resolution of foci whereas 5 mM strongly inhibited and delayed induction. Knock-down of Akt1 gene expression in U251 cells was antagonistic in the dose range 0-4 Gy despite efficient knock-down of phosphorylated Akt and a significant reduction in plating efficiency. However, a change in the shape of the survival curve was observed with an alpha-beta ratio of 2.7 Gy compared with 9 Gy and 17 Gy in the negative and wild-type controls, respectively. Conclusions: The data do not support the putative protective role of PI3K/ Akt signalling in modulating radiosensitivity. Rapid induction of DNA damage repair appears to be associated with activation of DNA-PK, and high concentrations of Wortmannin efficiently suppressed DNA repair and radiosensitised U251 cells by inhibiting phosphorylation of DNA-PK.
PP-PK20 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):79
Induktion einer GvHD nach allogener Stammzelltransplantation ist unabhängig von der Dosisleistung: erste Ergebnisse einer experimentellen Analyse am Mausmodell Schwarte S.1, Bremer M.2, Roemermann D.3, Hoffmann M.W.3 1 Massachusetts General Hospital / Harvard Medical School, Transplantation Biology Research Center, Boston, United States of America, 2Medizinische Hochschule Hannover, Klinik fuer Strahlentherapie und spez. Onkologie, Hannover, Germany, 3Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Visceral- und Transplantationschirurgie, Hannover, Germany Hintergrund: Die Graft-versus-Host Disease (GvHD) ist eine potentiell lebensdrohliche Nebenwirkung der allogenen Stammzelltransplantation (SZT). Die Ganzkörperbestrahlung (TBI) ist eine wichtige Komponente der Konditionierung. Der Schweregrad der GvHD korreliert mit der Intensitaet der TBI und wird durch proinflammatorische Zytokine, wie Interferon-alpha (IFN-a) oder Tumor-Nekrose-Faktor-alpha (TNF-a), nach TBI vermittelt. Neben dem transgenen Mausmodell haben wir nun ergänzend ein komplett MHC-disparates Mausmodell untersucht, um neben der Gesamtdo-
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
sis auch die klinische Relevanz der Dosisleistung der TBI für die GvHD weiter aufzuklären. Material und Methoden: Verschiedene Bestrahlungsgeräte wurden für die TBI eingesetzt: eine 60Cobalt-Quelle, eine 137 Cesium-Quelle und 6-MVPhotonen eines Linearbeschleunigers. Zusätzlich wurden verschiedene Gesamtdosen und Dosisleistungen wurden fuer die TBI der Empfänger eingesetzt. Im transgenen Modell wurden 24 Stunden nach TBI 5 x 10^6 allogene Knochenmarkzellen (KMZ) mit 5 x 10^5 Lymphknotenzellen (LKZ) intravenoes injiziert. Im komplett MHC-disparaten Modell wurden 13 x 10^6 Milzzellen (MZ) und 10 x 10^6 KMZ transferiert. Empfänger wurden für mind. 100 Tage beobachtet und histologische Untersuchungen durchgeführt. Ergebnisse: Im transgenen Mausmodell konnte eine GvHD mit einer Dosisleistung von 0.85 Gy / min einer 60Cobalt-Quelle, einer Gesamtdosis von 9 Gy and 5 x 10^5 LKZ plus 5 x 10^6 KMZ induziert werden. Alle Empfänger starben innerhalb 30 Tage. Die TBI mit einem Cesiumgerät (Dosisleistung: ca. 2.5 Gy / min) verursachte starke Hautreaktionen, aber keine konsistente Letalitätsrate. Mit einem Linearbeschleuniger konnte eine letale GvHD nur mit Dosisleistungen von 0.85 und 1.5 Gy / min bei 9 Gy ausgeloest werden, jedoch verlief die klinische GvHD langsamer. Die Empfänger im komplett MHC-disparaten Mausmodell wurden mit einem Cesiumgeraet bestrahlt, die Einzeit-Gesamtdosis betrug 8 Gy, die Dosisleistung entweder 0.69 Gy/min oder 1.08 Gy/min. Nach Bestrahlung mit 0.69 Gy / min starben alle Empfänger in 40 Tagen, mit 1.08 Gy/min in 29 Tagen; der Unterschied der Letalitätsrate zwischen diesen beiden Gruppen war nicht signifikant. Schlussfolgerung: Bezueglich des Einflusses der Dosisleistung der TBI auf die Induktion einer GvHD im Mausmodell gibt es bislang widerspruechliche Ergebnisse, jedoch scheint die Dosisleistung mit der GvHD-Induktion in einem komplett-MHC disparaten Modell zu korrelieren, entgegen von Ergebnissen in einem transgenen, streng immunspezifischen Mausmodell. Funktionelle Untersuchungen, wie z. B. Messung von IFN-a oder TNF-a, zum Vergleich in beiden Mausmodellen könnten die Beobachtungen moeglicherweise erklären.
PP-PK21 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):79
Relative biological effectiveness (RBE) of carbon ions in the normal central nervous system (CNS). Peschke P.1, Karger C.1, Scholz M.2, Debus J.3, Huber P.1 1 Deutsches Krebsforschungszentrum, Heidelberg, Germany, 2Gesellschaft für Schwerionenforschung, Darmstadt, Germany, 3Radiologische Klinik der Universität Heidelberg, Heidelberg, Germany Purpose: Radioresistant skull-base tumors, locally advanced adenoid cystic carcinomas and paraspinal tumors are difficult to treat, because a sufficient high dose often cannot safely be delivered, due to the tolerance doses of neighboring radiosensitive normal tissues. Unfortunately, in most cases the radiation tolerance of these critical normal structures are not known precisely, because of uncertainties in the RBE of the carbon ions (12C). To exploit the role of carbon ions for late complications in the normal central nervous system (CNS), normal rat brain as well as the rat spinal cord was used as a late effect model to determine the radiotolerance of photon and carbon ion irradiations. Methods: In a first attempt, the right frontal lobe of rats were irradiated with 12C using an extended Bragg peak with doses between 15.2 and 29.2 Gy. Late changes characterized by magnetic resonance imaging (MRI) was taken as biological endpoint. Based on these results, a second study was performed, in which the cranial part of cervical spinal cords were irradiated with 1, 2, 6 and 18 fractions of 12C or photons. The target volume was positioned either in the plateau-region of a 270 MeV/u 12C-beam or in the middle of an extended Bragg-peak of a 140 MeV/u 12C-beam. Photons were delivered by a linear accelerator (Siemens MPX, 15 MeV). Treatment fields were defined by a multileaf collimator with an aperture of 10x15mm. Animals were kept under daily observation with a special focus on radiation-induced acute reactions, latency and incidence of neurological disorders. Dose-response curves for the endpoint symptomatic myelopathy (paresis II) were established and the resulting values for ED50 (dose at 50% complication probability) for radiation myelopathy were used to determine RBE-values. Results: Radiation-induced MRI changes of the normal brain exhibited a certain time-dependence and hence, did not yield a clear-cut damage probability level for RBE determination. Radiation-induced myelopathy of the spinal cord turned out to be a strong and reliable biological endpoint.
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Posterpräsentation – Preiskandidat / Experimentelle Radioonkologie
Based on the ED50, we determined rather constant RBE-values for the plateau-region ranging from 1.43±0.08, 1.37±0.12, 1.33±0.02, and 1.42±0.02 for 1, 2, 6 and 18 fractions of 12C-ions, respectively. In contrast, in an extended Bragg-peak RBE increases from 1.76±0.05 for single doses of 12Cions to 5.04±0.08, when the total dose is devided into 18 fractions. Conclusion: Carbon ion irradiation induces significantly more late effects in the rat spinal cord in the peak than in the plateau region. This higher efficacy is related to a clear fractionation effect for plateau irradiations, while no clinically relevant effect of fractionation was obtained, when carbon ion irradiation was performed in the Bragg maximum. The acquired data contribute significantly to the validation of the RBE-model presently applied for 12C treatment planing in the clinical situation.
PP-PK26 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):80
Modulation der zellulären Radiosensibilität von Mammakarzinom-Zellen durch die Dickkopfgenfamilie Schröter C.E.1, Kleb B.1, Rose F.1, Engenhart-Cabillic R.1, An H.1 1 Philipps-Universität Marburg, Medizinisches Zentrum für Radiologie, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Marburg, Germany Der Wnt-Signalweg spielt eine wichtige Rolle in der embryonalen Entwicklung und in der Proliferationskontrolle von Zellen. Störungen dieses Signalweges sind im Zusammenhang mit der Karzinogenese verschiedener Tumorarten inklusive dem Mammakarzinom beschrieben worden. Der kanonische Wnt-Signalweg bewirkt eine cytoplasmatische Stabilisierung von b-Catenin und eine Translokation von b-Catenin in den Nukleus. Dies führt zur Aktivierung von Wnt-Zielgenen, wie z. B. Cyclin D1 oder cmyc. Der Wnt-Signalweg wird durch sezernierte Antagonisten, den Expressionsprodukten der Dickkopfgenfamilie (DKK1-4), inhibiert. Speziell DKK1 und DKK3 sind in diesem Zusammenhang als mögliche Suppressoren von Tumorwachstum beschrieben worden. Der Einfluss der Dickkopfgenfamilie auf die Wirkung von Bestrahlung in MammakarzinomZellen ist bislang nicht geklärt. Um die Wirkung der DKK-Gene zu untersuchen, wurde die Mammakarzinom-Zelllinie SKBR-3 stabil mit DKK-Genen transfiziert und bestrahlt. An diesen Zellen wurden die Proliferation mittels WST- und Colony-Assay, die Invasivität mittels Basement-Membranen, die Apoptose mittels Caspase-Assay und die Expression von Zielgenen des Wnt-Signalweges mittels Real-Time PCR analysiert. Mittels Report-Assay wurde zudem der Einfluss der Dickkopfgene auf die transkriptionelle Aktivität des WntSignalweges untersucht. Die mit den Expressionsplasmiden transfizierten Zellen zeigten eine verstärkte Proliferation und eine Zunahme der Invasivität. Die Expression der Gene DKK1 und DKK4 Gene führte zu einer Abnahme der Cyclin D1-Genexpression nach Bestrahlung, wie sie durch eine Suppression des Wnt-Signalweges auftreten kann. Diese Suppression konnte mittels Report-Assay in Zellen mit einer ektopen Expression von DKK1 und DKK4 bestätigt werden. Die Expression des Genes DKK3 resultierte in einem verstärkten Wachstum und konnte die Aktivierung des Wnt-Signalweges nicht inhibieren. Die Ergebnisse weisen daraufhin, dass die Strahlensensitivität von Mammakarzinom-Zellen durch eine Inhibition der DKK-Genexpression verbessert werden könnte.
PP-PK27 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):80
Erhöhtes Risiko von Spätfolgen bei zu kurzem Intervall zwischen intraoperativem Tumorbettboost und Mammahomogenbestrahlung Blank E.1, Welzel G.1, Keller A.1, Hermann B.1, Vorodi F.1, Herskind C.1, Tomé O.2, Sütterlin M.2, Wenz F.1, Kraus-Tiefenbacher U.1 1 Universitätsklinikum Mannheim, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Mannheim, Germany, 2Universitätsklinikum Mannheim, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Mannheim, Germany Fragestellung: Immer häufiger kommt die Intraoperative Radiotherapie (IORT) während der brusterhaltenden Operation als Boost zum Einsatz. Die Sequenz von IORT, systemischer Therapie und perkutaner Radiotherapie (EBRT) spielt möglicherweise eine wichtige Rolle bei der Entwick-
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lung von Normalgewebsreaktionen. Die vorliegende Arbeit analysiert den Einfluss des Zeitintervalls zwischen IORT und EBRT auf die Spättoxizität bei Brustkrebspatientinnen, die mit IORT als Boost und anschließender EBRT behandelt wurden. Methodik: Insgesamt wurden 91 Patientinnen (Gruppe 1: 62.7 ± 9.1 Jahre) 24 Monate nach IORT und EBRT untersucht. 48 Patientinnen (Gruppe 2: 62.2 ± 10.2 Jahre) wurden 36 Monate nach IORT und EBRT untersucht. Intraoperativ wurden 20 Gy (IORT) an der Applikatoroberfläche mit 50 kV Röntgenstrahlen (INTRABEAM, Carl Zeiss Surgical, Oberkochen) und perkutan 46-50 Gy appliziert. Die Spättoxizität wurde mit dem LENT SOMA Score erfasst. Eine zusätzliche Chemotherapie erhielten 19 Patientinnen (21%) aus Gruppe 1 und 9 Patientinnen (19%) aus Gruppe 2. 81 Patientinnen (89%) aus Gruppe 1 und 44 Patientinnen (92%) aus Gruppe 2 mussten sich einer zusätzlichen Hormontherapie unterziehen. Ergebnisse: 54 Patientinnen in Gruppe 1 und 30 Patientinnen in Gruppe 2 hatten keine höhergradige Spättoxizität. Von den 37 Patientinnen mit Spättoxizität nach zwei Jahren entwickelten 27 Patientinnen eine höhergradige Fibrose (II-III°), 13 Retraktionen, 8 Schmerzen II°, 8 ein Brustödem und 4 Patientinnen Teleangiektasien. Jeweils 1 Patientin zeigte ein Lymphödem II° bzw. eine Hyperpigmentierung II°. Von den 18 Patientinnen mit Spättoxizität nach drei Jahren entwickelten 12 Patientinnen eine Fibrose (II-III°), 6 Retraktionen, 5 Schmerzen (II-III°), 4 Hyperpigmentierungen, 3 Teleangiektasien und eine Patientin ein Brustödem II°. Ulzerationen wurden keine beobachtet. Die meisten höhergradigen Fibrosen traten in beiden Gruppen im ersten Quartil (13-28 Tage Zeitbstand) zwischen IORT und EBRT auf (Gruppe 1: n = 9 (33%), Gruppe 2: n = 5 (42%)). Höhergradige Verhärtungen wurden vor allem im Operationsgebiet beobachtet. In beiden Gruppen war das mediane Intervall zwischen IORT und EBRT bei Patientinnen mit Spättoxizität signifikant kürzer als bei Patientinnen ohne Spättoxizität (Gruppe 1: 34 vs. 40 Tage, p = 0,044; Gruppe 2: 29,5 vs. 39,5 Tage, p = 0,023; Mann-Whitney-U-Test). Schlussfolgerung: Ein zu kurzes Intervall zwischen IORT und EBRT zieht eine erhöhte Rate an Strahlenspätfolgen nach sich. Die EBRT sollte frühestens ca. 5 Wochen nach der IORT eingeleitet werden.
PP-PK28 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):80
Einfluss des Patientenalters auf Häufigkeit und Verlauf der Mucositis enoralis unter Radio(chemo)therapie Dörr E.1, Dörr W.1, Herrmann T.1 1 Med. Fakultät Carl Gustav Carus, TU Dresden, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Dresden, Germany In der vorliegenden Untersuchung sollte der Einfluss des Patientenalters auf Inzidenz und Verlauf der Strahlenreaktion der Mundschleimhaut untersucht werden. In die Analyse wurden konsekutiv im Kopf-Hals-Bereich bestrahlte Patienten aus den Jahren 2002-2007 einbezogen, die eine konventionelle Strahlentherapie mit 5x2 Gy/Woche ohne (Gruppe I; n=252) bzw. mit Chemotherapie (n=82), mit mindestens 40 Gy in der Mundhöhle erhielten. Das mediane Alter betrug 63 (20-93) Jahre (Gruppe I) bzw. 55 (41-72) Jahre (Gruppe II). Bei allen Patienten erfolgte an den Bestrahlungstagen eine professionelle Mundpflege sowie eine Beurteilung der Schleimhautreaktion mit Klassifizierung nach RTOG/EORTC. Dabei wurde Grad 3 (konfluente Mukositis) definiert als jegliche Läsion mit einem Durchmesser >1 cm, was die vergleichsweise hohen Inzidenzwerte begründet. Bei Patienten mit einem Alter unterhalb des Medianwertes von 63 Jahren (Gruppe I) bzw. 55 Jahren (II) betrug die Inzidenz der Mukositis Grad 2 95% (Gruppe I und II), für Grad 3 72% (I) bzw. 75% (II), bei einem höheren Alter für Grad 2 93% (I) bzw. 95% (II), und für Grad 3 63% (I) bzw. 70% (II). Die Latenzzeit für die Reaktion Grad 2 lag ohne Chemotherapie in beiden Altersgruppen bei 19±7 Tagen, mit Chemotherapie bei 21±6 Tagen bei jüngeren und 18±7 Tagen bei älteren Patienten. Für die Mukositis Grad 3 betrug die Latenzzeit bei jüngeren Patienten 29±7 Tage (I) bzw. 26±7 Tage (II), bei älteren Patienten 27±7 Tage/27±9 Tage. Die Unterschiede waren statistisch nicht signifikant. Bei einer Einteilung nach Altersgruppen von jeweils 10 Jahren ergab sich bei der Behandlung ohne Chemotherapie (Gruppe I) eine Variation der Inzidenz der Grad 2- bzw. Grad 3-Mukositis zwischen 67% und 100% bzw. 57% und 100%, ohne systematische Abhängigkeit vom Alter. Ebenso zeigte die Zeit bis zur Erstdiagnose der fokalen sowie konfluenten Mukositis keine signifikante Altersabhängigkeit. In der mit einer zusätzlichen Chemotherapie behandelten Gruppe (II) variierte die Häufigkeit der
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Posterpräsentation – Preiskandidat / Klinische Radioonkologie 1
Grad 2- und Grad 3-Reaktionen zwischen 93-100% und 79-100%, ebenfalls ohne eine systematische oder signifikante Altersabhängigkeit. Die Latenzeit betrug in dieser Gruppe zwischen 16-21 Tagen für Grad 2 und 25-29 Tagen für Grad 3, wobei sich für letztere ein Trend zu einem früheren Auftreten mit höherem Alter zeigte (p=0.058). Zusammenfassend ist festzustellen, dass die frühe Strahlenreaktion der Mundschleimhaut bei Patienten mit einer Strahlentherapie im Kopf-HalsBereich ohne eine erkennbare Altersabhängigkeit verläuft. Somit sind supportive Maßnahmen wie Mundpflege und Mundspülungen in allen Altersgruppen gleichermaßen durchzuführen.
PP-PK29 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):81
HDR-Brachytherapie beim lokal begrenzten Prostatakarzinom. Untersuchung des Miktionsverhaltens vor und nach Brachytherapie – erste Offenbacher Ergebnisse Buhleier T.1, Paraskun I.2, Dankwart R.O.1, Tselis N.1, Heyd R.1, Tunn U.W.2, Zamboglou N.1 1 Klinikum Offenbach, Strahlenklinik, Offenbach, Germany, 2Klinikum Offenbach, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Offenbach, Germany Einleitung: Die HDR-Brachytherapie ist ein sicherer und kurativer Therapieansatz beim lokal begrenzten Prostatkarzinom. Im Klinikum Offenbach werden seit 10 Monaten die Patienten initial und regelmäßig posttherapeutisch bezüglich Miktionsverhalten, Lebensqualität, erektiler Funktion, Nebenerkrankungen und Risikofaktoren befragt. Die hier vorgestellte Untersuchung berücksichtigt die Nebenrkrankungen/Risikofaktoren und bezieht sich auf das Miktionsverhalten vor und nach erfolgter Brachytherapie. Methodik: Von 1996 bis 2007 wurden in Offenbach insgesamt 2069 Patienten mit einem Prostatakarzinom in verschiedenen Tumorstadien durch die HDR-Brachytherapie behandelt. Von diesen Patienten erhielten 19,3 % eine Monotherapie, d. h. 4 Fraktionen HDR-Brachytherapie mit einer Summendosis von 38 Gy, was einer BED von über 80 Gy entspricht. Seit Februar 2007 wurden 65 Patienten mit einem lokal begrenzten Prostatakarzimon prospektiv sowohl initial als auch posttherapeutisch unter anderem zur Miktionsfähigkeit anhand des Internationalen Prostata-Symptom Scores befragt. Die hier vorgestellten Daten beziehen sich zunächst auf Vorerkrankungen und Risikofaktoren der Patienten die im Verlauf der langfristig angelegten Studie die Lebensqualität beeinflussen können. Die Kontrolle der Miktionsfähigkeit erfolgt entsprechend der Einteilung der WHO in die Kategorien leichtgradig, mittelgradig und hochgradig symptomatisch. Ergebnisse: Von den befragten Patienten hatten 53,8 % vor Therapiebeginn mindestens eine weitere Erkrankung wie Diabetes mellitus oder AVK. Risikofaktoren wie Rauchen bzw. Bluthochdruck bestanden anamnestisch bei 56,9 %. Bei 4,6 % der Patienten war unabhängig von dem neu diagnostizierten Prostatakarzinom zu einem früheren Zeitpunkt eine transurethrale Resektion der Prostata durchgeführt worden. Mehr als einen Risikofaktor bzw. Begleiterkrankung gaben 32,31 % der Befragten an. Bezüglich der Miktionsfähigkeit gaben vor Therapiebeginn 35,8 % der Patienten eine leichtgradige Symptomatik, 47,6 % eine mittelgradige und 16,9 % eine hochgradige Symptomatik an. Im Rahmen der Nachbeobachtung konnte bisher unter laufender Studie eine Zunahme der Patienten in der Gruppe mit einer mittel- und hochgradigen Symptomatik beobachten, welche jedoch statistisch nicht Signifikant war. Schlussfolgerung: Die HDR-Brachytherapie ist mittlerweile zur Behandlung des Prostatakarzinoms als sichere und erfolgreiche Therapie anerkannt. Die im Rahmen einer Gesamtstudie erhobenen Daten anhand des Internationalen Prostata-Symptom Scores der WHO zeigen posttherapeutisch keine wesentliche Änderung des Miktionsverhaltens in Sinne einer zunehmenden unteren Harntraktsymptomatik.
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Accelerated Partial Breast Irradiation(APBI) using interstitial High dose Rate Brachytherapy(HDR BT):An updated Rambam Health Care Campus(RHCC) experience Stein M.E.1, Kuten A.2, Bar-Deroma R.2, Billan S.2, Bernstein Z.2 1 Technion-Faculty of Medicine and Rambam Medical Center, Oncology and Radiation Therapy, Haifa, Israel, 2Rambam Medical Center, Oncology, Haifa, Israel Introduction: APBI using HDR BT implants as the sole radiation modality following breast conserving surgery has been employed for selected patients with early breast cancer. It is a report of clinical experience, technical consideratons and follow-up in 60 patients treated at RHCC. Patients & Methods: From 10/2004-09/2007 60 pts (median age 67 yrs, range 50-92 yrs) and median tumor size of 1.4cm (range; 0.4-2.5cm) received APBI using HDR interstitial BT. Inclusion criteria: age>50, Invasive ductal carcinoma, Grade I-III,Pathological size of single tumor 3 cm or less in greatest diameter, negative surgical margins, negative axillary lymph nodes (Dissec-
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Posterpräsentation – Preiskandidat / Klinische Radioonkologie 1
tion or SLNB). A dose of 32Gy/8 fractions twice daily was given. CT scan for target volume definition and needle localization was performed in all patients. The implant geometry was designed according to the rules of the Paris System. Nucletron RABBIT template was used for needle insertion under local anesthesia. Nucletron PLATO BPS v.14 software was used for treatment planning. The dose was prescribed at an isodose representing 85% of the Mean Central Dose. Geometrical optimization based on the volume optimization method was performed in each case. Results: Acute toxiciy was minimal. 3 pts (5%)developed hematoma at the implant site, which resolved spontaneously. One patient (1.7%) suffered continuous pain,with no evidence of fat necrosis which disappeared spontaneously 6 months after completion of treatment and 3 pts (5%) developed minimal erythema. At a median follow-up time of 19 months (range: 1-36 months) there was only 1(1.7%) elsewhere breast recurrence. Cosmetic outcome was acceptable. Conclusions: 1. APBI by interstitial HDR BT is feasible with an acceptable rate of acute and long-term side effects. 2. At a median follow-up of 19 months the local control is 98.3%. 3. So far, no cases of fat necrosis were observed. 4. A longer follow up time is needed to asses the exact long-term control rate, toxicity and cosmetic outcome.
PP-PK31 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):82
Vergleich der Nebenwirkungen nach kombinierter HDRBrachytherapie/3D-konformalen perkutanen Radiatio versus nach der radikalen Prostatektomie bei ProstataCA mit lokalem Hochrisikoprofil Berkovic K.1, Schenck M.2, Pöttgen C.1, Rübben H.2, Stuschke M.1 1 Universitätsklinikum Essen, Klinik für Strahlentherapie, Essen, Germany, 2Universitätsklinikum Essen, Klinik für Urologie, Essen, Germany Ziele: Fast die Hälfte aller cT2-Prostatakarzinome werden als pT3 klassifiziert.Daher haben wir die HDR-Brachytherapie mit ihrer lokal hohen biologischen Wirksamkeit bei der primären Therapie von lokal fortgeschrittenen Tumoren bzw vorliegen von 2Risikofaktoren miteingesetzt und Erfolg/Nebenwirkungen im Vergleich zur radikalen Op evaluiert. Methodik: n=198Patienten wurden prostatektomiert,43 mit pT3-Befund,77 mit GleasonScore ³7,47 mit PSA³ 10 ng/ml. Einer kombinierten Tele-/Brachytherapie wurden n=62 bei pN0/cN0(50/12) zugeführt, 14% mit cT2+Risikofaktoren, 86% mit cT3-Befund, 52% hatten einen Gleason-Score von ³7, das mediane Prostatavolumen betrug 30ml. Standardisierte Erhebungsbögen(CTC, Lebensqualitiät nach EORTC, IPPS-, IIEF5)wurden eingesetzt. Der Behandlungserfolg wurde mit PSA-Verlauf korreliert. Ein PSA Anstieg in 3 aufeinanderfolgenden Messungen wurde als Rezidiv gewertet,in der operierten Gruppe der einfache PSA Anstieg. Die ultraschallgestützte HDR-Brachytherapie erfolgte an Tag 1 und 8 mit jeweils 8,5Gy verschrieben auf die Prostatakapsel und extraprostatische Tumoranteile.Die Teletherapie wurde bei allen Patienten im einwöchigen Intervall mit einer ZVD von 50,4 Gy begonnen. Ergebnisse: In der Brachytherapiegruppe konnten 52Patienten bei cN0/ pN0-Situation behandelt werden. Auffallend war für die Nachbeobachtungszeit ein zeitlich rascher PSA-Abfall. Gravierende Nebenwirkungen (III°/IV° CTC) wurden bei keinem Patienten festgestellt. Akute Nebenwirkungen wurden von 72% mit vorübergehender leichter Dysurie I°CTC und in 30% mit einer Pollakisurie I°bemerkt. Bei 12% fand sich eine akute Strahlenzystitis II°, 12% hatten eine zeitlich begrenzte Proktitis I°,2% eine Proktitis II°. Der mittlere IPSS lag prätherapeutisch bei 5,1, der Lebensqualitätsindex L=2, posttherapeutisch bei 4,6 und L=2. Die Frage 30 des QOL-C30 wurde prä- und posttherapeutisch gleich gut beantwortet. Der mittlere IIEF-5 Score war 16 prätherapeutisch und 14 posttherapeutisch. 37% der Patienten nahmen nach der Therapie PDE-5 Inhibitoren, davon 75% mit Erfolg (IIEF>15). Chronische Nebenwirkungen zeigten sich mit Miktionsbeschwerden I° bei 5%,proktitische Beschwerden I° bei 2%. Höhergradige Nebenwirkungen wurden nicht beschrieben. In der Op-Gruppe konnten von 198 Patienten 130 retrospektiv ausgewertet werden.80% sind nach den ICS Kriterien kontinent, 20% waren I° inkontinent, II/III° kamen nicht vor.Lebensqualitätsindex und die Frage 30 des QOL-C30 wurden gleich in beiden Gruppen beantwortet.Der mittlere IIEF-5 Score war 8,1 posttherapeutisch. 26% der Patienten nahmen nach der Therapie PDE-5 Inhibitoren, davon 74% mit Erfolg (IIEF>15). Schlussfolgerung: Die HDR-Brachytherapie in Kombination mit der Teletherapie ist beim Hochrisiko-Prostatakarzinom eine nebenwirkungsarme
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Therapieform. Bezüglich des PSA-Verlaufes, der Lebensqualität, Miktion und erektilen Funktion zeigt der direkte Vergleich von zwei unterschiedlichen Therapieoptionen ähnliche Ergebnisse. Langzeitergebnisse stehen noch aus.
PP-PK34 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):82
Interstitial Hyperthermia with a Multi-ElectrodeApplicator-System Bruggmoser G.1, Steberl R.1, Röhner F.1 1 Universitätsklinikum Freiburg, Strahlenheilkunde, Freiburg, Germany Introduction: At the Department of Radiotherapy of the University Hospital of Freiburg, a study on interstitial radiothermotherapy was performed. In the course of an HDR-brachytherapy, we treated patients in a controlled study with an interstitial hyperthermia system. The performance of the first series of treatments is demonstrated. Methods: For the heat application an interstitial "Multiple Electrode Current Source" hyperthermia-system was used. Each antenna of the system has two electrodes, whose RF-power can be controlled separately with 2x16 independent working amplifiers with a frequency of 27.12 MHz. The diameter of each applicator, including the thermometry probes, is 1.4 mm. Thus, the applicator can be inserted into the plastic catheters of the HDRsystem. In each applicator there are seven thermocouples for the temperature measurement. On the basis of the numerous probes, we approximately have one temperature monitoring probe per cm3 of the target volume. The consequence of the high density of probes and electrodes is a full 3D control of the SAR in the target volume. Our quality assurance program includes: 1) checks of the equipment and safety procedures, 2) reliability and accuracy of the thermometry (± 0.1°C) and 3) considerations of the implant geometry and documentation. Results: Up to now, 50 treatments have been evaluated: The total application time was one hour and the projected temperature in the target volume was 43°C. After the initial temperature rise of about 5 minutes, during all treatments the average temperature in the target volume was higher than 42°C. The average temperature was between 42.8°C and 43.1°C, with temperatures in the OARs rectum and bladder of 38.5°C and 40.3°C respectively. The evaluation of the thermal washout reveals a type of perfusion pattern throughout the target volume. Conclusions: All hyperthermia-treatments were carried out without failure, the target temperature could be reached and hold throughout all treatments. Sponsored by the “Deutsche Krebshilfe”
PP-PK35 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):82
Radiotherapy of brain metastases caused by CUP: Outcome and prognostic factors Wacker U.1, Henzel M.1, Gross M.W.1, Burkhardt E.2, Vogel B.2, Engenhart-Cabillic R.1 1 Philipps University Marburg, Department of Radiation Oncology, Marburg, Germany, 2Justus Liebig University Giessen, Department of Radiation Oncology, Giessen, Germany Introduction: 4-6% of all brain metastases are caused by cancer of unknown primary (CUP). 20-40% of patients with a systemic CUP develop brain metastases. This retrospective study aims to overall survival (OS) and prognostic factors after multimodal therapy such as microsurgical resection, whole brain radiotherapy (WBRT) or stereotactic radiosurgery (SRS). Methods: Between 1997 and 2006 22 patients with cerebrally metastasized CUP were evaluated. Median age was 63 years (42-85 years). Histological classification was accomplished at 18/22 patients. In most cases a histology of adenocarcinoma (9/22) or squamous cell carcinoma (2/22) was shown. 5/22 patients showed different histologies, 2/22 patients no tumour cells in the probes. Treatment of brain metastases was microsurgical resection followed by WBRT and SRS (1/22), primary SRS (1/22) or primary WBRT (22) in case of more than 3 metastases. Recurrent metastases were treated with SRS. Irradiation was delivered by a linear accelerator with 6 MV photons. WBRT dose was 10x3 Gy, median marginal dose for SRS at 80%-Isodose was 20 Gy (16-22.5 Gy). OS was calculated with Kaplan-Meier method. Results: All patients died from the disease, 5/22 patients without a proven disseminated decay. The median overall survival (mOS) was 2 months (1-
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Posterpräsentation – Preiskandidat / Klinische Radioonkologie 1
18 months). The actuarial 1-year overall survival was 5%. A non-significant difference in the mOS concerning a systemic disease was shown (yes: 1.5 months vs. no: 2.8 months). No statistically significant difference between two RPA classes was shown. Patients belonging to RPA 1+2 (n=5) reached a mOS of 6 months vs. 1 month for RPA 3 (n=17). Also no significant difference in the mOS depending of the numbers of brain metastases (£3: 2.8 months vs. >3: 1.5 months) or histology (adeno: 1.5 months vs. others: 2 months) could be shown. Conclusion: Cerebrally and systemic metastasized CUPs have generally a poor prognosis. Main prognostic factors for the OS are the systemic decay of organs and the RPA. Systemic disease and reduced RPA at first diagnosis lead to shorter OS.
PP-PK36 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):83
Brain metastases of Renal Cell Cancer: Outcome and prognostic factors after multimodal therapy Henzel M.1, Burkhardt E.2, Hamm K.3, Surber G.3, Kleinert G.3, Gross M.W.1, Vogel B.2, Engenhart-Cabillic R.1 1 Philipps University Marburg, Germany, Department of Radiation Oncology, Marburg, Germany, 2Justus Liebig University Giessen, Germany, Department of Radiation Oncology, Giessen, Germany, 3HELIOS Klinikum Erfurt, Germany, Department for Stereotactic Neurosurgery and Radiosurgery, Erfurt, Germany Introduction: Brain metastases occur in 20-40% of all patients with systemic cancer. Brain metastasis of RCC occur in 5% of the cases. Nowadays a multimodal therapy including microsurgical resection, whole brain radiotherapy (WBRT), stereotactic radiosurgery (SRS) are available for these patients. This retrospective study aimed to overall survival and prognostic factors. Methods: Between 1996 and 2006 44 patients with brain metastases were treated at Philipps University Marburg, at Justus Liebig University of Giessen and HELIOS Klinikum Erfurt, Germany. 28 were male, 16 were female. Median age was 67 years (range, 43-82 years). 19/44 patients (43.5%) suffered from systemic cancer disease. Patients with 1-3 newly diagnosed brain metastases underwent microsurgical resection or SRS following WBRT if necessary. Patients with more than 3 metastasis underwent primary WBRT. Progressive metastases were treated with secondary SRS. WBRT and SRS were delivered by a linear accelerator with 6 MV photons. For WBRT cumulative dose was 10x3 Gy, 20x2 Gy, respectively. For SRS single dose was 18-22 Gy at the tumor encompassing 80%-Isodose. Overall survival was calculated with Kaplan-Meier method. Results: Median overall survival (mOS) was 9 months (range, 1-95 months). The actuarial 1,2 and 3 year overall survival was 48%, 24% and 22%, respectively. There was a statistically significant difference between patients ranking to different RPA classes. For RPA1+2 (n=18) mOS was 21 months vs. 2 months for patients belonging to RPA3 (n=26) (p<0.001). There was a statistically significant difference between patients treated with multimodal therapy (OP plus WBRT plus SRS) or primary SRS vs. patients treated with primary WBRT. For multimodal therapy mOS was 17 months vs. 19 months for primary SRS vs. 2 months for primary WBRT (p<0.001). Conclusion: Overall survival will be improved by appliance of a multimodal therapy. Patients with a single brain metastasis profit by a primary SRS. Main prognostic factor is the RPA class. A reduced RPA leads to a shortening of the overall survival.
PP-PK37 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):83
Radiochemotherapie mit wöchentlichen Cisplatingaben von 40 mg/qm bei 103 Kopf-Hals-Tumorpatienten: Kumulative Cisplatindosis und Überleben Steinmann D.1, Cerny B.1, Karstens J.H.1, Bremer M.1 1 Medizinische Hochschule Hannover, Strahlentherapie und Spez. Onkologie, Hannover, Germany Einleitung: Bei der simultanen Radiochemotherapie (RCT) von KopfHals-Tumoren wird häufig Cisplatin gegeben. Verschiedene Applikationsschemata zielen auf eine kumulative Cisplatindosis von ³200 mg/qm (CisCD200). Eine reduzierte Cisplatin-Einzeldosis soll die therapeutische Breite verbessern. Während die wöchentliche Gabe von Cisplatin 40 mg/
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
qm beim Cervixkarzinom Standard ist, existieren bei Pat. mit Kopf-HalsTumoren nur wenig Daten. Patienten und Methoden: Im Zeitraum von 08/01 bis 12/06 erhielten 103 Pat. (87 männlich, 16 weiblich) mit Kopf-Hals-Tumoren eine RCT mit wöchentlich Cisplatin 40 mg/qm und wurden retrospektiv analysiert. Das mediane Alter betrug 55 Jahre (20-73 J.). 78 Pat. erhielten eine RCT im Rahmen der Primärtherapie: 62 Pat. definitiv und 16 Pat. postoperativ. 25 Pat. erhielten eine RCT in der Rezidivsituation, hiervon 15 Pat. als Re-Bestrahlung. Die Tumorlokalisationen waren wie folgt: Oropharynx: 35 Pat.; Hypopharynx einschließlich Mehretagentumoren: 48 Pat.; Larynx: 12 Pat.; Nasopharynx: 8 Pat. Die mediane Gesamtdosis betrug 70 Gy (42-71,2 Gy). Eine akzelerierte Bestrahlung erfolgte bei 20 Pat. mit Concomitant-BoostTechnik. Die mediane Gesamtbehandlungszeit (Diagnose bis Ende der Bestrahlung betrug 91 Tage (Streubreite 53-653d). Ergebnisse: Die kumulative Cisplatindosis (CisCD) betrug median 160 mg/qm. Nur 42 Pat. (41%) erreichten die angestrebte CisCD200. Gründe für das Nicht-Erreichen der CisCD200 waren Hämatotoxizität bei 34 Pat. (56%), Infektionen oder erhöhte CRP-Werte bei 13 Pat. (21%), Nephrotoxizität bei 4 Pat. (7%), sowie administrative Gründe (15%). Drei Pat. starben aufgrund therapiebedingter Akuttoxizität. Eine CisCD200 wurde signifikant häufiger bei Pat. mit Nasopharynxkarzinom (p=0,01), einen BMI >25 (p=0,045) und postoperativer RCT (p=0,025) erreicht. Das mediane Follow-up betrug für alle Pat. 18 Monate (1,2-75,7 Mo.) bzw. 32 Monate für die noch lebenden Pat. (n=53). Das Gesamtüberleben nach 6 bzw. 12 Monaten betrug für Pat. mit bzw. ohne Erreichen der CisCD200 90% und 82% vs. 74% und 65%. Die Überlebenskurven überschnitten sich jedoch nach 18 Mo. Das krankheitsfreie Überleben unterschied sich in beiden Gruppen nicht. Signifikante Einflussfaktoren für das Gesamtüberleben waren in der uni- und multivariaten Analyse lediglich das T-Stadium sowie das Therapieziel(Primär- vs. Rezidivtherapie). Schlussfolgerung: Mehr als die Hälfte unserer Patienten erreichten keine CisCD200. Ein Überlebensvorteil durch eine höhere Cisplatindosis war nur in den ersten 12 Monaten nachweisbar. Möglicherweise ist wöchentlich Cisplatin 30 mg/qm oder ein Hämatotoxizitäts-gesteuertes Dosierungsschema günstiger. Ein Vorteil wöchentlicher Cisplatingabe kann in Zukunft in der Kombination mit zielgerichteten Therapien liegen.
PP-PK38 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):83
Neoadjuvante Therapie beim lokal fortgeschrittenen Mundhöhlenkarzinom: Induktionschemotherapie mit Docetaxel/Cisplatin/5-FU gefolgt von simultaner Strahlentherapie plus Docetaxel/Cisplatin gefolgt von OP,Phase-I-Studie: Aktuelle Auswertung der Verträglichkeit und Effektivität Grehl S.1, Eberhardt W.2, Pöttgen C.1, Abu Jawad J.1, Kaelberlah H.P.1, Wierlemann A.1, Arnold G.3, Mohr C.4, Stuschke M.1 1 Universität Essen, Strahlentherapie, Essen, Germany, 2Universität Essen, Innere Klinik (Tumorforschung), Essen, Germany, 3Pathologisches Institut, Essen, Germany, 4Huyssenstiftung, Kieferchirurgie, Essen, Germany Einleitung: Durch eine neoadjuvante RTX/CTx kann das Überleben von Patienten mit lokal fortgeschrittenen Mundhöhlenkarzinomen nach einer randomisierten Studie des DÖSAK im Vergleich zur alleinigen Operation verbessert werden. Im Rahmen einer Phase-I-Studie wurde eine intensivierte Docetaxel-basierte Induktions-CTX mit simultaner RT/Ctx untersucht. Die Ergebnisse dieser Therapie wurden mit denen einer neoadjuvanten Therapie nach dem alten DÖSAK-Schema untersucht. Methode: In die Phase-I-Studie wurden Patienten mit lokal fortgeschrittenem PECA der Mundhöhle (cT4N0 o. cT3/4N+) eingeschlossen. Die Induktions-CTx wurde bisher in 3 Dosisstufen (DS) verabreicht. Die Patienten erhielten jeweils Docetaxel 25/25/30mg/m2 (d1,8,22,29) und Cisplatin 35/40/50mg/m2 (d1,8,22,29) und 5-FU 2000mg/m2 (24-Std-Inf. an d1,8,15,22,29). Ab Tag 43 folgte für alle Patienten die simultane RT/CTx mit 40 Gy im Bereich der Mundhöhle und der Lymphabflußwege in konventioneller Fraktionierung mit simultaner Gabe von Docetaxel 10mg/m2 und Cisplatin 15mg/m2 jeweils an d44,47,51,54,58,61. Die OP erfolgte ab Tag 78. Die dosislimitierende Toxizität (DLT) wurde im Protokoll definiert. Es wurde die Verträglichkeit bei den Protokollpatienten und die histopath. Ergebnisse ausgewertet. Diese wurden mit einem Patientenkollektiv verglichen, die analog der DÖSAK-Studie (36Gy, simultan Cisplatin 12,5mg/m2, d1-5) behandelt wurden.
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Posterpräsentation – Preiskandidat / Klinische Radioonkologie 1
Ergebnisse: 19 Patienten (16m:3w, mittleres Alter 57J (44-68J), Stadienverteilung cT4N0 3x, cT3/4N1 4x, cT3/4N2b 8x, cT3/4N2c 4x) wurden bisher behandelt. 9 Patienten erhielten die erste, 6 die zweite, 4 die dritte Dosisstufe. Eine DLT trat in DS 1 bei 3 Patienten, in DS 2 und DS 3 bei jeweils 2 Patienten auf (4x Diarrhoe Grad3, 2x febrile Leukozytopenie Grad3, 2x prolongierte Thrombopenie Grad2). Alle DLT waren reversibel. Weitere Toxizitäten Grad 3/4 wurden nicht beobachtet. Bisher wurden 15 der 19 Patienten operiert, 1 Patient steht noch vor der OP. Es wurden bislang 9/15 pCR erzielt (60%), daneben 1x ypT0N1(1/47), 3x ypT1N0, 1x ypT2N1. 3 Patienten wurden nicht operiert (2x OP-Ablehnung, 1x aufgrund Komorbiditäten). Hier wurde die RTx in kurativer Intention fortgesetzt. Verglichen wurden die Ergebnisse mit Daten von 23 Patienten mit Mundhöhlenkarzinomen, die gemäss dem DÖSAK-Schema behandelt worden waren. In dieser Gruppe wurde zwar in 74% ein Downstaging erzielt. Die Rate von ypT0-Tumoren lag hier jedoch nur bei 26%, einer pCR (ypT0ypN0) bei 17,4% und war signifikant schlechter als bei den im Protokoll behandelten Patienten (p=0.004,CMH Test). Zusammenfassung: Die Verträglichkeit der intensivierten KombinationsCTX war in allen drei Dosisstufen der Induktionsphase und bei der simultanen RTX/CTx gut. Die maximal tolerable Dosis wurde bisher nicht erreicht. Bei 60% der operierten Protokollpatienten wurde eine komplette pathologische Tumorremission erreicht versus 17% bei dem DÖSAKVergleichskollektiv. Die Studie wird mit der nächsten DS fortgesetzt.
PP-PK40 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):84
Vergleich unterschiedlicher Dosisberechnungsalgorithmen im homogenen und inhomogenen Phantom mit anschließender dosimetrischer Verifikation Hermani H.1, Attieh C.1, Demirel C.1, Eble C.1 1 UK Aachen, Strahlentherapie, Aachen, Germany Fragestellungen: Die korrekte Berechnung der Dosisverteilung beim Bronchialkarzinom stellt die heutigen Bestrahlungsplanungssysteme (BPS) vor eine besondere Herausforderung. Aufgrund des steilen Dichtegradienten zwischen der Luft in der Lunge und dem umliegenden Gewebe kann es zu Fehlberechnungen der applizierten Dosis kommen. Ziel dieser Arbeit ist es einen Vergleich zwischen unterschiedlichen Dosisberechnungsalgorithmen zu erstellen und die dabei errechneten Ergebnisse mit absolut-dosimetrisch ermittelten Messwerten zu verifizieren. Methodik: Zum Einsatz sind die BPS Precise Plan, release 2.03 von Elekta, Oncentra MasterPlan, version 1.5.1.11 von Nucletron, Helax-TMS, version 6.1A und Pinnacle, version 8.0d von Philips gekommen. Verglichen wurden die von Dosisberechnungsalgorithmen Pencil Beam, Collapsed Cone und Collapsed Cone Convolution Superposition. Dazu wurden Bestrahlungspläne für ein homogenes RW3 und ein inhomogenes Phantom erstellt. Als Inhomogenität dienten Korkplatten mit einer Dichte von 0,25 g/cm3, welches der mittleren Dichte der menschlichen Lunge entspricht. Diese Korkplatten befinden sich im Phantom "Easy Cube" von Euromechanics in einer Tiefe von 5 bis 9 cm und wurden mit einer Aussparung für die starre Stielkammer von PTW, Typ 23332 versehen. Die Bestrahlungspläne wurden mit folgenden Kriterien erstellt: Das Isozentrum befindet sich in 10 cm Tiefe des Phantoms. Der FHA beträgt 90 cm. Die Dosis im Isozentrum soll 1 Gy betragen. Die Winkel der Gantry, des Kollimators und des Tisches betragen 0°. Es wird mit 6 MV, 10 MV und 15 MV Photonen bestrahlt. Die Feldgrössen betragen je Energie 3x3, 5x5, 10x10, 15x15 cm2. Anschließend wurde das homogene, als auch das inhomogene Phantom mit den errechneten ME bestrahlt, wobei die Dosis im Isozentrum gemessen wurde. Die daraus vom Sollwert resultierende prozentuale Abweichung wurde errechnet. Zudem wurden Tiefendosiskurven aufgenommen und mit den errechneten verglichen. Ergebnisse: Alle Algorithmen zeigen Schwächen beim inhomogenen Phantom. Beim Pencil Beam Algorithmus kommt es zu drastischen Unterdosierungen bei kleinen Feldern und hoher Energie. Dies ist auf die fehlende Berücksichtigung der lateralen Streuung in der Inhomogenität zurück zu führen. Bildet man über alle Energien mit deren Feldgrössen und für beide Phantome den Mittelwert aller Fehler, so ergibt sich folgende Tabelle: 1. Pinnacle (CCCS): 3,03% 2. Helax (CC): 3,10% 3. Oncentra MasterPlan (CC): 3,13% 4. Precise Plan (nur 10MV): 3,20%
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5. Oncentra MasterPlan (PB): 3,29% 6. Helax (PB): 3,44% Schlussfolgerungen: Die Wahl des richtigen Berechnungsalgorithmus ist bei der Bestrahlungsplanung von Bronchialkarzinomen von entscheidender Bedeutung. So kann es beim Pencil Beam Algorithmus zu unerwarteten Unterdosierungen kommen, welches die Heilungschancen des Patienten beeinträchtigen könnten.
PP-PK41 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):84
Auswertung akuter Ösophagitis bei neoadjuvanter, hyperfraktionierter Radiochemotherapie des nichtkleinzelligen Bronchialkarzinoms (NSCLC) im Stadium III Sepe S.1, Hehr T.2, Friedel G.3, Bamberg M.4, Budach W.5 1 Klinikum der Universität München, Campus Großhadern, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, München, Germany, 2Marienhospital, Klinik für Strahlentherapie und Palliativmedizin, Stuttgart, Germany, 3Klinik Schillerhöhe, Zentrum für Pneumologie und Thoraxchirurgie, Gerlingen, Germany, 4Eberhard-Karls-Universität, Klinik für Radioonkologie, Tübingen, Germany, 5Heinrich-Heine-Universität, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radiologische Onkologie, Düsseldorf, Germany Die Strahlenösophagitis ist die häufigste und problematischste akute Nebenwirkung der neoadjuvanten, hyperfraktioniert-akzelerierten Radiochemotherapie beim NSCLC. Retrospektiv wurden mögliche prädiktive Parameter für das Auftreten einer akuten Ösophagitis an 88 Patienten mit NSCLC im Stadium III untersucht, die von 12/98-03/02 an der Universitätsklinik für Radioonkologie in Tübingen, das gleiche Behandlungskonzept erhielten. Methode: Nach 4 Zyklen Paclitaxel (100 mg/m²) und Carboplatin (AUC 2) erfolgte eine hyperfraktioniert-akzelerierte Strahlentherapie mit 2 x 1,5Gy / Tag bis 45Gy Gesamtdosis simultan mit wöchentlicher Gabe von Paclitaxel (50 mg/m²) und Carboplatin (AUC 2). Die nachträgliche Ösophaguskonturierung erfolgte im initialen 3-D-Rechnerplan. Ein Dosis-VolumenHistogramm für die Speiseröhre wurde erstellt. Die ermittelten Parameter waren: Ösophagusgesamtlänge in der 95%-Isodose, Ösophagusvolumen in der 95%-Isodose, relatives (%) Ösophagusvolumen in der 95%-Isodose. Zusätzlich erfasste Parameter waren: Alter, Geschlecht, Tumorausdehnung, Lymphknotenbefall, Leukozytenanzahl. Anhand der Verlaufsdokumentation in der Patientenakte wurde ein Rückschluss auf den CTCAEGrad einer Ösophagitis gezogen. Die einzelnen Parameter wurden univariat und multivariat getestet und jeweils mit dem CTCAE-Grad der aufgetretenen Ösophagitis abgeglichen. Ergebnisse: Akute Ösophagitis wurde in folgender Ausprägung beobachtet: Grad I° x 1, Grad II° x 55, Grad III° x 23, Grad IV° x 3. Das absolute Volumen des Ösophagus in der 95%-Isodose war von allen getesteten Faktoren als einziger statistisch signifikant, p = 0,03, für die Vorhersage des Ausprägungsgrades einer akuten Ösophagitis. Dies entspricht dem Volumen, welches mindestens 42,75 Gy erhalten hat. Die Darstellung der Wahrscheinlichkeit für eine Ösophagitis Grad III° oder IV°, in Abhängigkeit des bestrahlten Volumens bis 45Gy zeigte, dass es bei einem Volumen > 9 ml zu einem starken Anstieg kam. Alle anderen Parameter waren in unserer Untersuchung ungeeignet zur Vorhersage einer akuten Ösophagitis. Fazit: Die Ausprägung einer Ösophagitis kann erheblich variieren. Anhand unserer Messungen konnte in Abstufungen aufgezeigt werden, wie die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten einer Ösophagitis Grad III°-IV° von weniger als 9 ml Volumen bis zu mehr als 16 ml signifikant anstieg.
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Posterpräsentation – Preiskandidat / Klinische Radioonkologie 1
PP-PK42 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):85
Rolle der Radiotherapie in der Behandlung des lymphozyten-prädominanten Hodgkin Lymphoms im Stadium IA ohne Risikofaktoren Zimmermann C.1, Müller R.-P.1, Kriz J.1, Skripnitchenko R.1, Nogova L.2, Reinecke T.2, Engert A.2, Eich H.T.1 1 Klinik für Strahlentherapie Universität zu Köln, Köln, Germany, 2Klinik I für Innere Medizin Universität zu Köln, Köln, Germany Einleitung: Das lymphozyten-prädominante Hodgkin Lymphom (LPHD) ist ein seltener Typ eines B-Zell-Lymphoms und unterscheidet sich klinisch als auch pathologisch vom klassischen Hodgkin Lymphom und macht ca. 3-8% aller Hodgkin Lymphome aus. Pathologisch ist der LPHD charakterisiert durch große mononukleäre Zellen. Der klinische Verlauf von LPHD-Patienten. ähnelt dem von niedrigmalignen B-Zell-NHL. Aufgrund der Seltenheit des LPHD fehlen prospektive klinische Studien zur Therapie. Allerdings existiert eine an 219 Patienten. aus 17 amerikanischen und europäischen Lymphomzentren retrospektiv gewonnene Empfehlung der European Task Force on Lymphoma für frühe LPHD-Stadien. Diese favorisiert eine Intensitätsreduktion der Therapie, aufgrund des indolenten klinischen Verlaufs. Um in der Diskussion über die optimale Therapie des LPHD weiter zu kommen, haben wir alle LPHD-Fälle, die seit 1994 in Köln registriert wurden analysiert und die verschiedenen Behandlungsoptionen miteinander verglichen Methode: Insgesamt wurden 146 Pat. mit LPHD im klinischen Stadium IA ohne Risikofaktoren in der Datenbank der DHSG registriert. Bei allen Patienten lag eine referenzpathologische Bestätigung der Diagnose vor. Bis 1998 waren 36 Patienten mit Stadium I und II ohne Risikofaktoren in der HD7-Studie behandelt worden. Die Patienten erhielten im Therapiearm A eine alleinige EF-RT mit 30 Gy plus 10 Gy auf das Involved field und im Therapiearm B die gleiche RT, aber vorgeschaltet 2 Zyklen ABVD. Seit 1998 wurden LPHD-Patienten im Stadium IA in eine Beobachtungsstudie aufgenommen. Bisher wurden hier 110 Patienten gemeldet. Die Bildgebung aller Patienten in dieser Beobachtungsstudie wurde in der Referenzstrahlentherapie in Köln beurteilt und ein patientenspezifischer Bestrahlungsvorschlag für die IF-RT erarbeitet. Bislang liegt bei 44/96 Patienten die Behandlungsmodalität dokumentiert vor. 18 Patienten waren alleinig IF bestrahlt worden, 3 Patienten hatten 2 x ABVD erhalten und 23 Patienten waren kombiniert behandelt worden. Ergebnisse: 34/36 Patienten in HD7 waren auswertbar hierunter waren 20 Patienten in Arm A und 14 Patienten in Arm B randomisiert worden. Alle Patienten erreichten eine CR nach Primärtherapie bei einer medianen Nachbeobachtungszeit von 48 Monaten. Unterdessen waren 96/10 Patienten in der Beobachtungsstudie auswertbar. Bei 53 Patienten ist der klinische Verlauf bekannt. Bei den übrigen Patienten ist das Follow-up noch zu kurz. 51 Patienten erreichten eine CR, 2 Patienten entwickelten ein Rezidiv. Einer dieser Patienten hatte 2xABVD, der andere 2xABVD + 20 Gy IF erhalten. Schlussfolgerung: Trotz der kurzen Nachbeobachtungszeit scheint es, dass der LPHD in frühen Stadien mit reduzierter Therapieintensität ausreichend behandelt werden kann. Die RT hat einen festen Stellenwert in der Behandlung des LPHD und die IF-RT mit 30 Gy wird derzeit als Standardtherapie von der DHSG empfohlen.
durchgeführter Chemotherapie konsolidierend bestrahlt. Das mediane Alter betrug 58 Jahre. 58 Pat. hatten ein cbcc bzw. follikuläres Lymphom und 7 Pat. ein cc Lymphom (Stadium I: 40, Stadium II: 17, limitiertes Stadium III: 8 Pat.). Neben Gesamtüberleben und rezidivfreiem Überleben wurden das Rezidivmuster untersucht und der prognostische Einfluss von Patientencharakteristika und Therapiemodalitäten analysiert. Ergebnisse: Bei einer medianen Nachbeobachtungszeit von 9,1 Jahren betrug das 5- bzw. 10- Jahres Gesamtüberleben aller Patienten 86% und 55%, das rezidivfreie Überleben 55% und 37%. Bei 28 Patienten kam es im Verlauf zum Auftreten eines Rezidivs. Hierbei handelte es sich um zwei alleinige in-field-, drei in-field/out-field- sowie drei Feldrand Rezidive. Bei 20 Patienten lag das Rezidiv außerhalb des ursprünglichen Bestrahlungsfeldes. Prognostisch günstigen Einfluss auf das Gesamtüberleben hatten in der multivariaten Analyse niedriges Patientenalter (Alter £ 50 Jahre vs. > 50 Jahre; p=0,037), Histologie (cbcc/follikulär vs. cc; p=0,006) und Erkrankungsstadium (Stadium I vs. II und III; p=0,045). Für das rezidivfreie Überleben zeigten sich ebenfalls das jüngere Alter (p=0,035) und die Histologie cbcc/follikulär (p=0,001) als günstige Prognosefaktoren. Schlussfolgerung: Die Radiotherapie niedrigmaligner NHL in frühen Stadien ist eine kurative Therapieoption, insbesondere bei jüngeren Patienten und follikulärer Histologie. In der Rezidivanalyse zeigte sich die totalnodale- bzw. totallymphatische Bestrahlung als vorteilhaft, zu berücksichtigen ist jedoch die geringe Patientenzahl.
PP-PK43 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):85
Strahlentherapie bei niedrigmalignen nodalen NonHodgkin-Lymphomen in frühen Stadien Eich H.T.1, Heimann M.1, Stützer H.2, Bongartz R.1, Kocher M.1, Semrau R.1, Reiser M.3, Müller R.-P.1 1 Klinik für Strahlentherapie Universität zu Köln, Köln, Germany, 2Institut für Medizinische Statistik (IMSIE), Köln, Germany, 3Klinik I für Innere Medizin Universität zu Köln, Köln, Germany Hintergrund: Retrospektive Auswertung der Behandlungsergebnisse bei Patienten mit niedrigmalignen Non-Hodgkin-Lymphomen (NHL) im Stadium I-II und limitiertem Stadium III. Methode: Zwischen 1988 und 2006 wurden in der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie der Universität zu Köln 65 Pat. mit niedrigmalignen nodalen NHL behandelt. 50 Patienten erhielten eine alleinige Radiotherapie (IF/REG: 9 Pat., EF: 35 Pat., TNI/TLI: 6 Pat.), 15 Patienten wurden nach
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Posterpräsentation – Preiskandidat / Klinische Radioonkologie 2
PP-PK44 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):86
Early development of brain metastases from breast cancer: Analysis of potential risk factors Rottenfusser A.1, Knauer M.2, Fromm S.1, Bartsch R.3, Eiter H.4, Altorjai G.1, Lütgendorf-Caucig C.1, Wenzel C.3, Pötter R.1, De Vries A.4, Dieckmann K.1 1 Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Strahlentherapie, Wien, Austria, 2LKH Feldkirch, Abteilung für Chirurgie, Feldkirch, Austria, 3Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Innere Medizin I, Wien, Austria, 4LKH Feldkirch, Abteilung für Strahlentherapie, Feldkirch, Austria Background: A number of centres observed an increased incidence of brain metatstases (BM) in patients (pts) with advanced and metastatic breast cancer (BC) in recent years. This phenomenon is usually attributed to trastuzumab (T), as the introduction of this compound lead to prolonged survival, in association with the inability of antibodies to pass the bloodbrain-barrier. As Her2 may also cause increased tumour angiogenesis via induction of HIF1a, it was recently suggested that the Her2-positive BC phenotype had a higher affinity to brain tissue. In this study, we investigated which factors were potentially associated with shorter time to development of BM. Patients and Methods: A total number of 190 pts with BM from BC were identified at two Austrian centres. All had received prior whole brain radiotherapy (WBRT) of 30 Gy with or without boost irradiation or surgical resection. Data concerning epidemiology, histology, and outcome, is available from all subjects. A multivariate Cox regression was performed to identify factors potentially associated with shorter time to development of brain metastases. The following variables were included: age at primary diagnosis of BC (£35 years vs. > 35 years), grading (grade 1, 2 vs. grade 3), ER/PgR-status (positive vs. negative), Her2-status, tumour stage at diagnosis (localized vs. stage IV), lung metastases, liver metastases, T before diagnosis of BM. Results: Median age at WBRT was 55 years (y), range 28 - 81 y, and time to development of BM was 29 months (m), range 2 - 254 m, 95% CI 22.9735.03. Overall survival following WBRT was 7 m, range 1 - 83 m, 95% CI 5.08-8.92. Negative endocrine receptor status (p=0.03), Her2-positive disease (p<0.01), lung metastases (p=0.04), and stage IV disease at primary diagnosis (p<0.01) were significantly associated with shorter time to development of BM. Discussion:: A number of risk factors predicting development of brain metastases from breast cancer are well established: ER/PgR-negative, Her2positive disease, high tumour grading, and lung metastases. In recent years, an increased incidence was observed in pts on trastuzumab. Our results show that Her2-positive BC is significantly associated with shorter time to development of BM, while no prophylactic influence of trastuzumab therapy was observed. These results may underline preclinical data suggesting a higher affinity of Her2-positive BC to the brain. We were also able to describe a BC population at high risk for early development of BM. In extensive disease small cell lung cancer responding to chemotherapy, prophylactic WBRT was associated with a significantly reduced risk of symptomatic brain metastases and improved both, diseasefree and overall survival. Therefore, prospective trials evaluating the role of prophylactic WBRT are urgently warranted.
PP-PK46 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):86
Lokale Kontrolle, hämatogene Metastasierung und Prognosefaktoren nach Therapie des Analkarzinoms: eine retrospektive Analyse Streller S.1, Alberti W.1, Fehlauer F.2 1 Universität Hamburg, Klinik für Strahlentherapie, Hamburg, Germany, 2 Strahlenzentrum Hamburg Nord, Praxis für Strahlentherapie, Hamburg, Germany Ziel: Lokalen Kontrolle, hämatogenen Metastasierung und Überleben nach unterschiedlichen Therapieverfahren des Analkarzinoms sowie Identifizierung von therapieunabhängigen Prognosefaktoren als monoinstitutionelle Erfahrung. Methodik: Zwischen 1988 und 2005 wurden 214 Patienten (143 w, 71 m, medianes Alter 62 Jahre) mit einem Analkanalkarzinom (Plattenepithel-
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karzinom) in der Klinik für Strahlentherapie des UKE erfasst. Mediane Nachbeobachtungszeit beträgt 54 Monate. Tumorstadien: T1: n=40, T2: n=95, T3: n=41, T4: n=21, Tx: n=17; N0: n=131, N+: n=54, Nx: n=29. Therapieverfahren: primäre Radiochemotherapie (RCHT): n=75, primäre Strahlentherapie (RT): n=28, Exzision (OP): n=34, Exzision und RT (OP+RT): n=34, Exzision und RCHT (OP+RCHT): n=43. Unabhängige prognostische Faktoren (Cox´scher Regressionsanalyse): u.a. Hb (<12,1214,>14), T-Stadium (1-4), N-Stadium (0,1-3), Grading (1-3). Ergebnisse: 48/214 (22%) Patienten entwickelten ein Lokalrezidiv : 10 Patienten nach RCHT (13%), 8 nach RT (29%), 24 nach Exzision (71%) und je 3 (9%) nach OP+RT bzw. OP+RCHT. Fernmetastasen wurden bei 28/214 (13%) Patienten nach Therapie diagnostiziert: nach RCHT bei 7 (9%) Patienten, RT bei 5 (18%), OP bei 7 (21%), OP+RT bei 6 (18%) und OP+RCHT bei 3 (7%) Patienten Fernmetastasen auf. Lokalisation: Leber: 50%, paraaortale LAW 18%, Lunge 14%. 10-JÜ%: RCHT 63%, RT 27%, OP 61%, OP+RT 63%, OP+RCHT 69%. Unabhängige prognostische Faktoren: Hämoglobinwert (<12), das Tumorgrading (G3), das Tumorstadium (T3/4) und der Lymphknotenstatus (N+). Diskussion: Es handelt sich um eine retrospektive Analyse mit inhomogen Patientengruppen, wodurch eine Vergleichbarkeit der Therapieverfahren eingeschränkt ist. Für sich betrachtet entsprechen die Behandlungsergebnisse der Radiochemotherapie-Gruppe den publizierten Erfahrungen. Interessanterweise konnte der prätherapeutische Hämoglobinwert (Hb<12 g/dl) als therapieunabhängiger Faktor für das Gesamtüberleben ermittelt werde.
PP-PK47 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):86
Beurteilung der Lebensqualität (EORTC) von Patienten mit neoadjuvanter Kurzzeitbestrahlung bei Rektumkarzinom Ludwig V.1, Staab A.2, Thalheimer A.3, Wierlemann A.3, Fein M.3, Thiede A.3, Flentje M.1 1 Universitätsklinik, Strahlentherapie, Würzburg, Germany, 2Universitätsklinik, Strahlentherapie, Zürich, Switzerland, 3Universitätsklinik, Chirurgie I, Würzburg, Germany Fragestellung: Diese Studie erfasst die Lebensqualität von Patienten mit Rektumkarzinom nach neoadjuvanter Kurzzeitradiatio im Vergleich zu Daten aus der aktuellen Literatur. Methodik: 99 Patienten (73 Männer, 26 Frauen, medianes Alter 66,2) mit Rektumkarzinom erhielten in der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie der Universität Würzburg von Oktober 2000 - Februar 2005 eine neoadjuvante Kurzzeitbestrahlung (29Gy in 5 Tagen). 76 Patienten (53 männl., 23 weibl.) wurden in der chirurgischen Klinik und Poliklinik (Chirurgie I) der Universität Würzburg operiert. Ende 2005 wurde an alle lebenden Patienten ein Lebensqualitätsbogen der EORTC (QLQ-C30 und QLQ-C38) versandt. 58 Bögen kamen zurück. Die Auswertung erfolgte gemäß den Vorgaben der EORTC [Fayers, EORTC scoring manual, 3rd edition 2001]: Transformation in lineare Skalen (0-100). Hohe Funktionswerte repräsentieren eine bessere Funktion, hohe Symptomwerte stärkere Symptome. Diese Daten werden mit Daten aus der aktuellen Literatur verglichen [Arndt, EJC 2006; 42: 1848-57]. Für den QLQ-C30 werden zusätzlich Referenzdaten für die deutsche Normalbevölkerung herangezogen [Schwarz, EJC 2001; 37: 1345-51]. Eine Differenz von mindestens 10 Punkten gilt als klinisch relevant. Ergebnis: Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 28,6 Monate. 73 Patienten lebten Ende 2005 noch (65 rezidivfrei, 8 progressiv), 19 waren verstorben (9 tumorbedingt, 6 nicht tumorbedingt, 1 perioperativ und 3 nicht bekannt) und 7 waren verzogen. 49 Patienten erhielten eine tiefe anteriore Rektumresektion, 22 eine abdomino-perineale Rektumextirpation und 5 eine anteriore Rektumresektion. Die perioperativ auftretenden Komplikationen lagen im Normbereich (Letalität 1, Anastomoseninsuffizienz 9, Re-Laparotomie 6 und Wundheilungsstörungen 14). Die Auswertung des QLQ-C30 ergab im Mittel folgende auffällige Werte [Lit./Normalbev.]: Funktionsskalen: Role functioning 63,8 [78,1/79,9], Social functioning 62,1 [72,8/86,8], Global health/QOL 68,2 [63,2/62,5]. Symptomskalen: Insomnia 20,7 [35,2/26,2], Constipation 9,2 [20,4/6,2], Diarrhea 26,4 [16,0/2,8], Financial difficulties 32,2 [16,0/9,3]. Die Auswertung des QLQ-C38 ergab im Mittel folgende auffällige Werte [Lit.]: Funktionsskalen: Body image 66,3 [76,1], Sexual activity 29,0 [30,3], Sexual enjoyment 54,0 [71,9]. Ca. 80,1% der Männer und 56,2%der Frauen sind noch sexuell aktiv.
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Posterpräsentation – Preiskandidat / Klinische Radioonkologie 2
Symptomskalen: male sexual problems 74,0 [48,3], female sexual problems 48,1 [30,0], Micturition problems 33,9 [31,5], Gastrointestinal problems 21.6 [23,3], Defecation problems 31,5 [16,5], Stoma-related problems 37,9 [42,5]. Schlussfolgerung: Patienten nach neoadjuvanter Kurzzeitbestrahlung bei Rektumkarzinom haben ca. 2 ½ Jahre nach der Therapie eine im Vergleich zu Daten aus der Literatur ein eingeschränktes Rollen- und Sozialleben. Ihr Sexualleben ist reduziert. Sie leiden verstärkt an Durchfällen.
PP-PK48 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):87
Radiochemotherapie des Analkarzinoms – Freiburger Ergebnisse Schimek-Jasch T.1, Pajonk F.2, Henke M.1 1 Universitätsklinik Freiburg, Klinik für Strahlentherapie, Freiburg, Germany, 2University of California, David Geffen School of Medicine, Los Angeles, United States of America Zielsetzung: Langzeitergebnisse nach kombinierter Radiochemotherapie des Analkarzinoms in kurativer Intention: retrospektive Überprüfung im Vergleich zur aktuellen Literatur. Methodik: Analysiert wurden Daten von 132 Patienten, welche von 05/1988 bis 11/2005 kombiniert mit 5x2/1,8 Gy bis median 50 Gy bestrahlt und mit 5-FU, Mitomycin und zum Teil Cisplatin chemotherapiert wurden. Das Geschlechterverhältnis war w92 (69,7%) zu m40 (30,3%). Das mediane Alter bei Erstdiagnose lag bei 61,5 (29-88) Jahren. Die WHO Stadienverteilung war: WHO I 19,7%, WHO II 41,7%, WHO III A 19,7%, WHO III B 15,9%, WHO IV 3,0%. Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 57,8 (0,87-204,4) Monate. Ermittelt wurden aktuarisches Gesamt-(OS), progressionsfreies (PFS) und kolostomiefreies (CFS) Überleben. Entsprechende Risikofaktoren wurden in einem Proportional Hazard Model bestimmt. Früh- und Spättoxizitäten wurden deskriptiv erfasst. Ergebnisse: Die mediane Überlebenswahrscheinlichkeit betrug 11,3 Jahre. Das 2-, 5- und 10-Jahres-OS lag bei 84,7%, 68,9% und 55,7%. Prognostisch relevant für das OS waren Geschlecht (p=0,02/RR 2,1), T-(p=0,03/ RR 1,6), N-(p<0,01/RR 1,6), M-(p<0,01/RR 11,5) bzw. WHO-Stadium (p<0,01/RR 1,7), Mitomycindosis (p<0,01/RR 0,9), Therapieansprechen (p<0,01/RR 4,7), Tumorprogression (p<0,01/RR 5,6 ) sowie prätherapeutische CRP-Erhöhung (p<0,01/RR 2,6). Bei 42 der 132 Patienten kam es im Beobachtungszeitraum zu einer Tumorprogression, 33 verstarben im Verlauf. Das 2-, 5- und 15-Jahres-PFS betrug 75,4% und jeweils 65,9%. Prognostisch relevant für das PFS waren T-(p<0,01/RR 1,8), N-(p<0,01/RR 1,6), M-(p<0,01/RR 13,7) bzw. WHOStadium (p<0,01/RR 1,8), Mitomycindosis (p<0,01/RR 0,96), Therapieansprechen (p<0,01/RR 6,3) sowie CRP (p=0,01/RR 2,3). 16 Patienten erhielten vor, 18 Patienten nach Therapie ein Kolostoma. Die mittlere kolostomiefreie Überlebenswahrscheinlichkeit lag bei 45,4 Monaten. Das 2-, 5- und 15-Jahres-CFS betrug 79,7% und jeweils 73,9 %. Prognostisch relevant für das CFS waren T-(p<0,01/RR 1,9) bzw. WHO-Stadium IIIA/B (p=0,03/RR 2,2), Therapieansprechen (p<0,01/RR 2,9) sowie CRP (p<0,01/RR 3,0). An Frühtoxizitäten gaben 43,9% der Patienten Dysurie und 56,1% Diarrhoe an, Radiodermatitiden fanden sich bei insgesamt 97% (nach CTCAE Grad 1 bei 18,2%, Grad 2 bei 38,6%, Grad 3 bei 39,4% und Grad 4 bei 0,8%). An Spättoxizitäten fanden sich bei 25% der Patienten eine erhöhte Stuhlfrequenz, bei 22,7% Diarrhoe, bei 29,5% eine Stuhlinkontinenz, bei 27,2% ein reduzierter Analsphinktertonus und bei 17,6% eine Inkontinenz für Urin. Schlussfolgerung: Lokale Tumorkontrolle, Überleben und Nebenwirkungen entsprechen publizierten Daten. Neben Stadium, Geschlecht und dem initialen Therapieansprechen beeinflussen die verabreichte Mitomycindosis und der prätherapeutische CRP-Spiegel die Prognose. Die Rolle des CRP bedarf weiterer Klärung.
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
PP-PK53 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):87
Thorakale Myelopathie nach adjuvanter Therapie mit Gemcitabine und sequentieller mediastinaler Bestrahlung: Ein Fallbericht Hamann T.1, Karstens J.H.1, Bremer M.1 1 Medizinische Hochschule Hannover, Strahlentherapie und spez. Onkologie, Hannover, Germany Hintergrund: Das Auftreten einer Myelopathie nach Gemcitabine und simultaner Bestrahlung wurde bisher nur in einem einzigen Fallbericht beschrieben, nach sequentieller Therapie bisher noch gar nicht. Auf die Möglichkeit der Senkung der radiogenen Toleranzdosen des Myelons durch vorangegangene Gemcitabinegabe soll im nachfolgenden Fallbericht hingewiesen werden. Ergebnis: Ein 48-jähriger Patient mit nichtkleinzelligem Bronchialkarzinom (Plattenepithelkarzinom) im rechten Unterlappen (Stadium IIIA) erhielt nach primärer Unterlappenresektion adjuvant 4 Kurse Chemotherapie mit Gemcitabine (1000mg/m2) und Carboplatin (AUC5). 4 Wochen nach der letzten Chemotherapie erfolgte eine kleinvolumige 3D-konformale linac-basierte Bestrahlung von Mediastinum und rechtem Hilus. Die Gesamtdosis betrug 60 Gy bei einer Einzeldosis von 2,0 Gy (5x/Woche). Die Einzeldosis des Rückenmark betrug median 0,46 Gy, die kumulative Gesamtdosis median 23,0 Gy (Maximum: 28,9 Gy). 7 Monate später entwickelte der Patient einen progredienten sensiblen und motorischen inkompletten Querschnitt ab Höhe TH5. Im spinalen MRT war eine isolierte längliche intramedulläre Läsion Höhe BWK 5/6 nachweisbar, welche innerhalb des Strahlengangs lag. Im vollständigen Staging ergab sich kein Hinweis auf ein Lokalrezidiv oder eine Metastasierung, der Liquorbefund war unauffällig. Eine Steroidtherapie zeigte keine Wirkung. Im VerlaufsMRT nach 2 Monaten zeigte sich der intramedulläre Befund unverändert, was ebenfalls gegen eine Metastase als Ursache sprach. Aufgrund von Zeitintervall, Krankheitsverlauf, Bildgebung und neurologischem Befund konnte eine radiogene Myelopathie nicht ausgeschlossen werden. Eine retrospektive Überprüfung von Dosimetrie (Monitoreinheiten) und tatsächlich eingestrahlten Feldern (Verifikationsaufnahmen) ergaben keinen Hinweis auf eine Fehlbestrahlung. Zeichen einer erhöhten zellulären Strahlensensibilität, wie verstärkte fibrotische Reaktionen im Bestrahlungsbereich (Lunge, Haut, Unterhaut), fanden sich nicht. Schlussfolgerung: Das Vorliegen einer radiogenen Myelopathie als Folge einer erheblich reduzierten Strahlentoleranz nach Gemcitabinegabe und sequentieller Bestrahlung konnte nicht ausgeschlossen werden. Eine Passage der gesunden Bluthirnschranke durch Gemcitabine ist beschrieben. Bei der Mitbestrahlung von Rückenmark nach vorangegangenem volldosierten Gemcitabine ist Vorsicht geboten.
PP-PK54 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):87
Spirituality in radiation oncology- from belief to bedside: a new focus for research? Micke O.1, Glatzel M.2, Bruns F.3, Büntzel J.4 1 Franziskus Hospital, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Bielefeld, Germany, 2Zentralklinikum Suhl, MVZ Strahlentherapie, Suhl, Germany, 3Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Stahlentherapie und spezielle Onkologie, Hannover, Germany, 4Südharzkrankenhaus, HNO-Klinik, Nordhausen, Germany Purpose: Spirituality (from Latin spiritus), in a broader sense, means any kind of spiritual matters in contrast to sheer rational thinking and a material world. Within the scope of the life threatening and their corporal and existential identity menacing cancer disease many patients looking for help, sense and support in transcendental and metaphysic complements to the conventional cancer treatment. This return to spirituality and religiosity after the tumor diagnosis has been more frequently observed in the last few years and is growing importance for cancer patients. Methods: A total of 150 patients from two different well circumscribed patients collectives were evaluated by standardized interviews before the commencement of radiation treatment: There were 75 consecutive patients with breast cancer patients and 75 patients with prostate cancer. Tumor and disease parameters as well as religious affiliation were documented. The interviews were carried out by a German Version of FACIT-Sp questionnaire for spiritual well being. According to the recommendations
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Posterpräsentation – Preiskandidat / Klinische Radioonkologie 2
of the American College of Physicians additional questions in terms of a „spiritual history“ were asked. Quality of life (QoL) was assessed by the SF-12 questionnaire. In Addition, a Medline literature search was carried out using the terms Spirituality & Cancer & Coping. There were no limits. Results: Overall, 28% of patients were Catholics, 72% Protestants. General spiritual practices included prayer in 62% of cases, meditation in 31%, reading of religious texts (27%) and contemplation (22%). The majority of patients (74%) would characterize themselves as more or less religious and 70% would integrate their religiosity in the cancer coping. The FACIT-Sp showed a mean value of 32.74. Gender, Tumor type and tumor stage had no significant influence. There was a strong correlation between higher religiosity and QoL. Since the first publication in 1994 a total of 122 papers on this topic has been cited in Medline. Of these, 52 articles were published in nursing journals. Most authors came from North America (77%), followed by Europe (12%), Asia (6%) and Australia (5%). Publications from Germany were found only 7times. In the first years there were only sporadic publications on this topic (Mean: 2.9 articles/year). A marked increase of frequency of publications was seen since 2002/2003 (Mean 19.8 articles/year). Conclusions: Spirituality and religiosity play a major role for cancer patients. There is a correlation with QoL that can be used for intervention by pastoral care. Spirituality should be a new focus for research in radiation oncology.
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Gesundheitsbezogene Lebensqualität nach kombinierter Strahlentherapie bei Patienten mit einem Prostatakarzinom Jozic L.1, Bergelt C.2, Basler I.1, Voges E.1, Alberti W.1, Fehlauer F.3 1 Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Hamburg, Germany, 2Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, Hamburg, Germany, 3Strahlenzentrum Hamburg Nord, Praxis für Strahlentherapie, Hamburg, Germany Fragestellung: Aufgrund der langen Überlebenszeiten, ist die Lebensqualität (LQ) nach Therapie für Patienten mit Prostatakarzinom von besonderer Relevanz. Ziel dieser Studie ist es die LQ nach kombinierter Strahlentherapie zu untersuchen. Methodik: Bei 71 Patienten (mittleres Alter 67 Jahre) mit lokalisiertem Prostatakarzinom (T1c-3b) wurde die LQ vor Therapie (t1), 3 Monate (t2) und 14 Monate (t3) nach Therapie mit validierten Fragebögen erfasst. Zur Erfassung dienten der Quality of Life Questionnaire (QLQ-C 30.2) der European Organisation for Research and Treatment of Cancer (EORTC) und das Prostata-spezifische-Modul (PSM) (Bestmann et al. World J Urol 2006). Die Komorbiditäten wurden mit dem Charlson - Index erfasst. Die Bestrahlung erfolgte mit 2 x 9 Gy Brachytherapie, im Abstand von einer Woche, gefolgt von einer Teletherapie mit 50,4 Gy (1,8 Gy ED). 59% erhielten eine zusätzliche Hormontherapie (HT). Ergebnisse: QLQ C 30.2: Die globale LQ ist insgesamt hoch und verändert sich über die Zeit nicht (t1 vs. t2 vs. t3 = 69,3 vs. 70 vs. 71). Die Rollenfunktion (87,9 vs. 83,6 vs. 80, p=0,039) und die Kognitive Funktion (91 vs. 86 vs. 84,3, p=0,014) nahmen ab. Fatigue (p= 0,002) und Dyspnoe (p=0,049) nahmen im Verlauf zu. Bei jüngeren Patienten (<65) und Patienten mit Hormontherapie sinkt die emotionale Funktion (EF) ab. Komorbiditäten beeinflussen die Rollenfunktion. PSM: Im Verlauf (t1 vs. t2 vs. t3): findet sich eine Veränderung der Mikions- (5,0 vs. 15,3 vs. 11, p= 0,001) und Inkontinenzbeschwerden (8,3 vs. 17,5 vs. 14,6, p= 0,001) sowie eine Abnahme des Hitzegefühls (28,8 vs. 21,9 vs. 12,6). HT beeinflusst signifikant Hitzegefühl und Sexualität. Komorbiditäten beeinflussen nachteilig die Partnerschaft. Schlussfolgerung: Nach der kombinierten Strahlentherapie des Prostatakarzinoms, unterliegen einige Symptome und Funktionsskalen einer Dynamik. Die globale Lebensqualität bleibt unbeeinflusst.
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PP-PK56 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):88
Häufige Fehlerquellen bei der Durchführung der Involved Field Radiotherapie des Hodgkin Lymphoms – Bildbeispiele aus dem radiotherapeutischen Panel der DHSG Kriz J.1, Eich H.T.1, Engenhart-Cabillic R.2, Lukas P.3, Seegenschmiedt H.4, Skripnitchenko R.1, Staar S.5, Willich N.6, Müller R.-P.1 1 Klinik für Strahlentherapie Universität zu Köln, Köln, Germany, 2 Klinik für Strahlentherapie Universität Marburg-Giessen, Köln, Germany, 3Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie Universität Innsbruck, Innsbruck, Austria, 4Klinik für Strahlentherapie Alfried Krupp Krankenhaus, Essen, Germany, 5Klinik für Strahlentherapie, Klinikum Bremen Mitte, Bremen, Germany, 6Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie Universität Münster, Münster, Germany Einleitung: In den Studien HD10 (frühe Stadien) und HD11 (intermediäre Stadien) wurde erstmals für alle Patienten im Rahmen einer kombinierten Chemo-Strahlentherapie eine prospektive zentral geplante IF-RT durchgeführt. Da es derzeit keinen internationalen Konsensus zur Definition einer IF-RT gibt, wurden die von der DHSG festgelegten RT-Volumina ausführlich im Studienprotokoll beschrieben. Methode: Im Zeitraum 1999-2006 konnten die Simulations- und Verifikationsaufnahmen von 825/1202 Pat. (69%) aus HD10 und 954/1409 Pat. (68%) aus HD11 retrospektiv von einem Expertenpanel hinsichtlich der vollständigen Erfassung von empfohlenen RT-Volumina, applizierter Strahlendosis, Gesamtbehandlungszeit sowie technischen Bestrahlungsparametern beurteilt werden (Eich et al. IJROBP 2008). Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die häufigsten Fehlerquellen bei der Durchführung der IF-RT anhand ausgewählter Bildbeispiele aufzuzeigen. Ergebnisse: Bei ca. 47% aller beurteilten Patienten war die RT deutlich verbesserungsbedürftig. Volumenmängel überwogen, gefolgt von Mängeln der RT-Technik. Abweichungen von den vorgegebenen Einzel-, Wochen- und Gesamtreferenzdosen (30 vs. 20 Gy) waren selten. Ein häufiger Volumenfehler war die inadäquate Wahl der medialen Feldgrenze bei einem zervikalen Befall (24%), da die submentalen Lymphknoten vollständig einzuschließen waren oder eine fehlende Reklination des Kopfes, um die Bestrahlung der Mundhöhle zu umgehen (11%). Ein häufiger technischer Fehler war die Verwendung von Photonenenergien >10 MeV. Bei Photonen >10 MeV war die Verwendung eines Bolus oder eine Rechnerplanung obligat. Schlussfolgerung: Basierend auf den Erfahrungen der IF-RT in den Studien HD10 und HD11, erscheint eine Qualitatskontrolle der in HD17 neu eingeführten Involved Node Radiotherapie (IN-RT) absolut notwendig. In der HD17-Studie wird die Effektivität einer IN-RT mit der IF-RT randomisiert überprüft.
PP-PK57 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):88
Cholin MR-Spektroskopie vs. Cholin PET/CT: Welches Signal ist anfälliger für Artefakte? Schmuecking M.1, Baum R.P.2, Muck H.3, Silabetzschky G.1, Niesen A.2, Sacher D.1, Kunze M.3, Bank P.4, Marx C.1 1 KKH Greiz, Zentrum für Radiologie, Greiz, Germany, 2Zentralklinik Bad Berka, Klinik für Nuklearmedizin / PET-Zentrum, Bad Berka, Germany, 3KKH Greiz, Zentrale Apotheke, Greiz, Germany, 4Zentralklinik Bad Berka, Institut für Bildgebende Diagnostik, Bad Berka, Germany Ziel: Bislang besteht kein Konsens bezüglich der Auswertung von MRSpektren der Prostata. Häufig wird eine Prostataläsion als malignomsuspekt beschrieben, wenn das Verhältnis (Cholin+Kreatin)/Citrat 3 Standardabweichungen oberhalb der Norm liegt. Für eine quantitative Auswertung der MR-Spektren sind ein konstantes Magnetfeld und konstante Temperaturverhältnisse unabdingbar. Im Rahmen der Qualitätssicherung wurden zur Überprüfung eines konstanten Magnetfeldes und der Reproduzierbarkeit des MR-Signals Messungen am Siemens-Phantom sowie an definierten Substanzen mit unterschiedlichen Konzentrationen durchgeführt und überprüft, ob obiger Rechenalgorithmus robust ist. Methodik: MR-Messungen wurden am Siemens-Phantom (8,2g Na-Acetat und 9,6g Li-Lactat in 1000g dest. Wasser) durchgeführt. Nach LiteraturAngaben (NMRShiftDB) können folgende Peaks gemessen werden: Acetat-Peak (Methyl-Gruppe bei 2.12ppm) und Lactat-Peak (Methyl-Gruppe bei 1.43ppm, CH-Gruppe bei 4.40ppm, Verhältnis 3:1). Weiterhin wurden
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Posterpräsentation – Preiskandidat / Klinische Radioonkologie 2 // Posterpräsentation / Hochpräzision
Essigsäure in steigenden Konzentrationen (1%, 5%, 10%, 15%, 20%, 30%, 35%) sowie Propionsäure (1.14ppm, 2.37ppm, 10.49ppm), Benzol (7.23ppm), Toluol (2.30ppm, 7.04ppm, 7.06ppm, 7.14ppm) und Vinylacetat (2.08ppm, 4.43ppm, 7.18ppm) vermessen. Ergebnisse: Es besteht eine weitgehende Linearität bezüglich der Voxelgröße und Konzentration. Peaks oberhalb von 7ppm lassen sich nicht messen. Der Lactat-Peak bei 4.40ppm zeigt nicht das erwartete Verhältnis 3:1 im Vergleich zum Peak bei 1.43ppm, sondern ein deutlich geringeres Signal. Bei gleicher Voxelgröße und Konzentration liefert die Single-VoxelSpektroskopie (SVS) im Vergleich zum Chemical-Shift-Imaging (CSI) deutlich geringere Signale (Faktor bis zu 1.75). Ferner ist das MR-Signal abhängig von der Sequenz (Größe von TE, SE-Technik vs. ST-Technik), der Spulenkombination und vom Ort der Messung. Die Lokalisation des Acetat-Peaks zeigt Schwankungen von 1.95ppm bis 2.04ppm, die Lokalisation des Lactat-Peaks eine Spannbreite von 1.33ppm bis 1.42ppm. Wiederholte Messungen am identischen Ort zeigen Abweichungen von bis zu 14%. Messungen an differenten Orten Abweichungen um bis zu 34%. Das errechnete Peakverhältnis Acetat/Lactat zeigt keine Konstanz. Die minimale Voxelgröße der CSI beträgt 3.4mm bei allerdings dann längeren Aquisitionszeiten im Vergleich zur PET. Schlussfolgerungen: Das Cholin-MR-Signal erscheint störanfälliger als das Cholin-PET-Signal. Nach Fourier-Transformation des FID-Signals verändern Filterfunktionen die bekannten Spektren aus der analytischen Chemie z.T. deutlich. Publizierte Rechenalgorithmen z. B. zur Dignitätsbestimmung von Läsionen sind nicht direkt übertragbar auf andere Geräte.
PP-PK58 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):89
Stand der Kenntnisse im Strahlenschutz vor der Aktualisierung der Fachkunden nach RöV und StrSchV Prümer B.A.1, Haverkamp U.1, Fahrmer A.2 1 Clemenshospital, Radiologie, Münster, Germany, 2MpB, Münster, Germany Die Notwendigkeit der regelmäßigen Aktualisierung der Fachkunden ist bei den Ärzten sehr umstritten und wird häufig als Gängelung und Schikane durch die Gesetzgebung wahrgenommen. Die vorliegende Untersuchung ist eine Erhebung des Kenntnisstands der Teilnehmer von Aktualisierungskursen der Fachkunde nach RöV und StrSchV. Es wurden 15 Kurse in drei Bundesländern (NRW, Hessen, Niedersachsen) mit 1055 Teilnehmern durchgeführt. Die Teilnehmer wurden vor Kursbeginn anonymisiert über ihren Wissenstand befragt. Dazu wurde ein Fragebogen mit 10 "Multiple-choice Fragen" mit je 2 bis 5 Antworten entworfen. Die Daten wurden nach Berufsgruppen und Fachdisziplinen ausgewertet. 29% der Befragten wussten, dass die Röntgenverordnung unmittelbar am Röntgengerät vorgehalten werden sollte, 38% der Befragten kannten die Ergebnisse der eigenen Personendosimetrie. 36% der Befragten wussten, dass unter bestimmten Auflagen jetzt auch Schwangere im Kontrollebereich arbeiten dürfen. 32% der Befragten wussten, dass die maximale jährliche Strahlenexposition einer beruflich strahlenexponierter Person der Kategorie A 20 mSv nicht überschreiten darf. Diese Ergebnisse heben sich von der Selbsteinschätzung der Befragten deutlich ab, die Mehrheit der Kursteilnehmer schätzte ihre Strahlenschutzkenntnisse als befriedigend ein (3,12 nach Schulnoten auf einer Skala von 1 - 6). Die Erhebung bei den 1055 Teilnehmern der Aktualisierungskurse zeigt die Kenntnislücken im Strahlenschutz auf und legt nahe, dass eine Aktualisierung der Fachkunde im Abstand von 5 Jahren sinnvoll und gerechtfertigt ist. Gleichfalls können auf diese Weise Gesetzesänderungen und neue Richtlinien zur Aufrechterhaltung des Kenntnisstands weitergegeben werden.
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Posterpräsentation / Hochpräzision
PP3 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):89
Helikale Thomotherapie für die Radiotherapie von Magenlymphomen und -Carcinomen Sterzing F.1, Sroka-Perez G.1, Schubert K.1, Debus J.1, Herfarth K.1 1 Universitätsklinikum Heidelberg, Radioonkologie, Heidelberg, Germany Fragestellung: Die helikale Tomotherapie erlaubt die konformale Radiotherapie unterschiedlichster Tumore mit komplexer Zielvolumengeometrie. Ziel dieses Zusammenstellung ist es, die Möglichkeiten der Risikostrukturschonung bei der Radiotherapie gastraler Malignome mittels Tomotherapie und täglicher image-guidance mittels Megavolt-CT herauszuarbeiten. Methodik: Zwischen Juli 2006 und Dezember 2007 wurden 8 Patienten mit Magenlymphom und -Carninom mittels helikaler Tomotherapie behandelt. 4 Patienten wurden im Rahmen einer neoadjuvanten Radiotherapie an einem Magen-Carcinom bestrahlt (5 x 5 Gy). 4 Patienten erhielten eine definitive Radiotherapie (GD 40 Gy, ED 2 Gy) eines gastralen MALTLymphoms nach erfolgloser Eradikationstherapie. Bei der Planung wurde versucht, die Bestrahlungsdosis von Leber und Nieren zu minimieren. Es erfolgte eine tägliche image-guidance mittels Megavolt-CT zur Sicherstellung der passenden Position und Füllung des Magens. Ergebnisse: Die mittlere Dosis der Leber konnte bei den Magencarcinomen auf durchschnitttlich 10,2 Gy und bei den Lymphomen auf 14,4 Gy begrenzt werden. Die mittlere Dosis der linken Niere betrug 3,5 Gy beim 5x5 Schema und 6,2 Gy bei den Lymphomen. Die tägliche image-guidance mittels Megavolt-CT ermöglichte trotz eingeschränktem Weichteilkontrast eine zuverlässige Verifikation von Lage und Füllung des Magens. Einzige beobachtete Akuttoxizität war neben einem leichten epigastrischem Druckgefühl ein zweimaliges Erbrechen unter Radiotherapie bei einer 85jährigen Lymphompatientin. Bei allen MALT-Lymphom Patienten war in der Kontrollgastroskopie kein Tumor mehr nachweisbar. Die Magen-Carcinom-Patienten konnten kompliaktionslos operiert werden. Ein Patient entwickelte 5 Monate nach Operation ein Lymphknotenrezidiv, bei den übrigen war im follow-up (im Mittel 9 Monate) kein pathologischer Befund nachweisbar. Schlussfolgerung: Durch die Kombination aus konformaler Dosisverteilung und präziser Applikation sichergestellt mittels täglicher imageguidance ermöglicht die helkale Tomotherapie eine Radiotherapie des Magens mit hervorragender Verträglichkeit und Risikostrukturschonung.
PP5 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):89
Klinischer Einsatz eines retrospektiven 4D-CT für die Planung atemgetriggerten Bestrahlungen Block A.1, Mewes A.1, Waletzko O.2, Rohn R.2, Mathias K.3 1 Klinikum Dortmund, Institut für Medizinische Strahlenphysik, Dortmund, Germany, 2Praxis für Strahlentherapie am Klinikum Dortmund, Dortmund, Germany, 3Klinikum Dortmund, Radiologische Klinik, Dortmund, Germany Hintergrund: Ein konventionelles Planungs-CT ist für atemgetriggerte Bestrahlungen nicht ausreichend, da jedes Schnittbild nur eine willkürliche Momentaufnahme des Zielvolumens (ZV) und beweglicher Organe darstellt, ohne Informationen hinsichtlich ihrer Bewegung zu liefern. Deshalb wird zur Vorbereitung atemgetriggerter Bestrahlungen entweder zusätzlich zum Planungs-CT eine atmungsabhängige dynamische CT-Studie durchgeführt oder es wird ein prospektives 4D-CT eingesetzt, das nur in einer vorher definierten Atmungsphase Schnittbilder anfertigt. Eine weitere Möglichkeit stellt das retrospektive 4D-CT dar, dessen Vor- und Nachteile gegenüber den anderen Verfahren im Folgenden dargestellt werden sollen. Material und Methoden: Der hiesige 8-Zeilen-CT (Light Speed, Fa. GE) ist vor kurzem mit einem externen Respirations-Gating-System (RPM, Fa. Varian) nachgerüstet worden. Eine 4D-Software (Advantage Windows mit 4D-Option, Fa. GE) korreliert die Informationen über die Respirationsphase mit den akquirierten Bildern des CT. Mit der selbstentwickelten ORAT-Software werden alle Bild- und Bewegungsdaten analysiert. Ergebnisse: Wird eine dynamische 4D-CT Studie durchgeführt, kann die Festlegung der Gatingparameter nicht am CT, sondern nur am Simulator
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Posterpräsentation / Hochpräzision / Experimentelle Radioonkologie
erfolgen. Informationen über die Zielvolumen (ZV)- und Organbewegungen für den Fall der ungetriggerten, wie auch getriggerten Bestrahlungstechnik (Einspareffekt am Sicherheitssaum) sind nur über zeitaufwendige Umwege möglich. Die Vorteile des prospektiven 4D-CT sind der CT-Datensatz in einer definierten Atemphase, ohne das der Patient einer höheren Strahlenexposition ausgesetzt ist. Nachteilig ist einerseits die erheblich verlängerte Akquisitionszeit, sowie die Festlegung auf ein vorher definiertes Gatingfenster (am Therapiesimulator) und das Fehlen von Informationen über ZV - und Organbewegungen. Beim retrospektiven 4DCT werden während mindestens eines Atemzyklus´ in einer Z-Position CT-Schnittbilder aufgenommen und anschließend der separat aufgenommenen Atmungskurve zugeordnet. Für eine nicht-getriggerte Strahlentherapieplanung erlaubt die 4D-Software die Konturierung eines ZV mit patienten-individuellem Sicherheitssaum. Für die getriggerte Strahlentherapieplanung kann der Phasenbereich bestimmt werden, bei dem die Anatomie am stabilsten ist. Für ein gesetztes Gatingfenster kann für den reduzierten Margin eine exakte Konturierung vorgenommen werden. Die Strahlenexposition ist abhängig von der Atmungsfrequenz und etwa 3- bis 13-fach höher als bei einem prospektiven 4D-CT. Diskussion: Ein retrospektives 4D-CT liefert den für eine präzise getriggerte Strahlentherapieplanung vollständigsten Datensatz. Die etwa 3- bis 13-fach höhere Strahlenexposition gegenüber einem konventionellen Planungs-CT wird von den Vorteilen der präziseren ZV-Konturierung (nichtgetriggerte Strahlentherapieplanung) bzw. der ZV-Reduktion und damit Bestrahlungsfeldverkleinerung (getriggerte Strahlentherapieplanung) mehr als aufgewogen.
PP13 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):90
Entwicklung individueller, am Bestrahlungsfeld orientierter, Lidhalter bei der Protonenbestrahlung von Augentumoren Runge S.1, Stark R.2, Moser L.1, Hinkelbein W.1 1 Charité CBF, Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie, Berlin, Germany, 2Charité CBF, Augentumortherapie Hahn-Meitner-Institut, Berlin, Germany Einleitung: Lid und Lidrand als wichtigste Schutzeinrichtungen des Auges und das Punctum lacrimale, gelten neben Sehnerv, Makula, Linse und Ziliarkörper, als Risikostrukturen bei der Bestrahlung von Augentumoren mit Protonen. Aufgrund des meist frontal ausgerichteten Stehfeldes wäre bei Erfassung des Lids mit der genutzten extremen Hypofraktionierung ein bleibender Ausfall der Wimpern und schwere Liddefekte mit Ausbildung beeinträchtigender Narben die Folge. Material und Methoden: Seit 1998 wurden mehr als 1000 Patienten mit Augentumoren am Hahn-Meitner-Institut in Berlin bestrahlt. Da ursprünglich nur konventionelle Lidspreizer aus der ophtalmologischen Routine verfügbar waren, wurden verschiedene Lidhalter entwickelt, um je nach Feldgröße, -position, und -form eine optimale Schonung des Lids zu gewährleisten. Ziel war es Unter- und Oberlid komplett aus dem Strahlengang zu dislozieren. Ergebnisse: Fünf grundlegend verschiedene Formen an Lidhalter, jeweils für Unter- und Oberlid wurden in den vergangenen Jahren entwickelt und optimiert. Die für Feldgröße, -position und -form typischen Halter werden über Fotoserien demonstriert. Bei großen intraokulären Tumoren ist eine systemische Analgesie mit Tramadolol oder Novaminsulfon erforderlich, um mit dem erforderlichen starken Zug die Lider, für den Patienten tolerabel, komplett aus dem Strahlengang zu entfernen. Neben den Lidhalter dienen auch Drehung des Positionierungsstuhles und Neigung des Kopfes zur optimalen Einstellung des Strahlengangs unter gleichzeitiger Gewährleistung der Erfassung des Zielvolumens. Zusammenfassung: Die entwickelten Lidhalter gewährleisten eine optimale Schonung der Augenlider bei der Protonentherapie von Augentumoren und könnten Verwendung für andere Bestrahlungstechniken am Auge finden.
PP22 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):90
Vergleich von g-H2AX und PML in verschiedenen Zelllinien nach Radiatio Förtsch C.1, Distel L.1, Sauer R.1 1 Strahlenklinik der Universität Erlangen-Nürnberg, Strahlenbiologie, Erlangen, Germany Ziel: g-H2AX sowie PML sind wichtige Proteine bei der Schadensprozessierung nach strahleninduzierten DNA-Doppelstrangbrüchen (DNADSB). Das g-H2AX ist der gegenwärtig bedeutendste Marker für DNADSB. Die PML Nuklear Bodies (NBs) sind Speicherorte für eine Reihe von Reparaturproteinen, v.a. den Proteinen der Homologen Rekombination. Die Frage war, wie sich nach in vitro Bestrahlung von erhöht strahlenempfindlichen Zellen, die DNA-DSB und NBs in Abhängigkeit von Dosis und Zeit verhalten. Material und Methoden: Untersucht wurden Zelllinien von Gesunden, NBS-defizienten (MS-2), ATM-defizitäre (P104), sowie Zelllinien mit einem Ligase IV-/- Genotyp (N114-P2). Die Zellen wurden mit 0,5-10Gy bestrahlt und die Anzahl der Protein-Foci (g-H2AX und PML) pro Zelle nach 6 sowie 24 Stunden untersucht. Die relevanten Proteine wurden mittels Immunfluoreszenz angefärbt und im Fluoreszenzmikroskop gezählt. Ergebnisse: Grundsätzlich ließ sich feststellen, dass nach einer Bestrahlung mit 10Gy und einer Reparaturzeit von 6 bzw. 24 Stunden bis zu 78% mehr g-H2AX-Foci verglichen mit PML-Foci pro Zelle in der SBL-Linie zu finden waren. Sowohl die ATM-defizitäre Linie P104 als auch die Zelllinie mit dem Ligasemangel N114-P2 zeigte nach einer Bestrahlung mit 10 Gy und der darauf folgenden Reparaturzeit von 6 sowie 24 Stunden nur eine geringe Reparaturfähigkeit verglichen mit der Kontrolllinie SBL1. Während die Linie mit den gesunden Zellen im Schnitt nach 24 Stunden 51 g-H2AX-Foci aufwies, konnte in der ATM-Linie durchschnittlich 75 Foci gezählt werden. Vor allem die Ligase-defiziente Zelllinie N114-P2 und deren Mutterzelle NALM wiesen- verglichen mit der gesunden SBL-Linieein hohes Auftreten von g-H2AX auf. Während die gesunden Zellen nach der 6-stündigen Reparaturzeit im Schnitt 69 g-H2AX-Foci pro Zelle erkennen ließen, waren in der Zelllinie mit Ligasemangel bis zu 170 gH2AX-Foci pro Zelle zu finden. In der Zelllinie N114-P2 konnte nahezu keiner der entstandenen DNA-DSB repariert werden und so zeigte sich bereits nach 5 Gy und einer Zeit von 6 Stunden 200 g-H2AX-Foci. Die NBS-defizitäre Linie MS-2 hingegen reparierte ähnlich gut wie die Kontrolllinie. Bei 10Gy Bestrahlungsdosis konnte man zwischen den 6 sowie den 24 Stundenwerten lediglich geringe Veränderungen in der PML-Focianzahl feststellen. Vergleicht man das Reparaturverhalten der ATM- (P104) sowie der NBS- Zelllinie (MS-2), so konnte man feststellen, dass ihre durchschnittliche PML-Focizahl zu beiden Zeitpunkten höher lag als die der Kontrolllinie. Schlussfolgerung: Bei der NBS-Zelllinie sind im Gegensatz zur ATM-Zelllinie keine vermehrten verbleibenden Doppelstrangbrüche zu beobachten. Dennoch sind in beiden Zelllinien die NBs deutlich gegenüber den Kontrollen erhöht und weißt darauf hin, dass auch in der NBS-Zelllinie ein erhöhtes Schadensniveau vorliegt und dass vermehrt die Homologe Rekombination zur Schadensbehebung bei beiden Zellarten verwendet wird.
PP23 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):90
Signalling cascades and interplay of immune cells after low dose radiotherapy Frey B.1, Roedel F.2, Zech C.3, Keilholz L.4, Fietkau R.1, Sauer R.1, Herrmann M.3, Gaipl U.S.1 1 Department of Radiation Oncology, Erlangen, Germany, 2Department of Radiotherapy and Oncology, Frankfurt am Main, Germany, 3Department for Internal Medicine 3, Institute for Clinical Immunology, Erlangen, Germany, 4Department of Radiotherapy, Bayreuth, Germany Introduction: Since decades, low dose radiation therapy (LD-RT) is used to treat patients with inflammatory and degenerating diseases. The LDRT provides a low cost and low toxicity therapy and is able to substitute e.g. a treatment with antirheumatic drugs and corticoids. At present, about 40.000 patients are treated with LD-RT in Germany. The molecular base of the anti-inflammatory efficacy of LD-RT is only fragmentarily investigated since most of the observed clinical effects of LD-RT are based on
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Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Posterpräsentation / Experimentelle Radioonkologie
empirical studies. It has been shown, that ionizing radiation at low dose rates is able to functionally modulate immune cell function and their interplay. In vitro models revealed that the induction of reactive oxygen species (ROS) by the inducible nitric oxide synthase (iNOS) in macrophages can be suppressed by low dose radiation. Additionally, suppression of E-selectin on endothelial cells (EC) and L-selectin on peripheral blood mononuclear cells (PBMC) resulted in a reduced EC/PBMC adhesion after low dose radiation. Recent studies further demonstrated an induction of the anti-inflammatory cytokine transforming growth factor beta 1 (TGFb1) and a biphasic regulation of the transcription factor NF-kB. However, signalling cascades leading to the anti-inflammatory response of immune cells is still elusive. Results: We investigated the signalling cascade in immune cells subjected to LD-RT. The treatment of macrophages, granulocytes and PBMC with low dose irradiation (from 0.1 to 1.0 Gy) did not markedly affect their viability as detected by staining with AnnexinV/Propidium Iodide. Irradiated neutrophilic granulocytes demonstrated a biphasic dose-dependent expression of the protein kinase B (PKB), also known as serine/threonine kinase Akt, and released increased amounts of ROS in a whole blood assays. We also analysed the interplay of non-irradiated or blood-borne phagocytes, namely granulocytes and monocytes, with PBMC. Interestingly, phagocytosis of polyglobin and albumin beads in whole blood assays differed from that of non-irradiated blood samples. Conclusion: Our experimental data demonstrate that the LD-RT modulates signalling pathways and cellular interactions between phagocytes and lymphocytes which contribute to inflammatory reactions. Further investigations are needed addressing the question which factors and interactions drive the anti-inflammation observed after LD-RT.
PP24 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):91
Egr1- wird in humanen Glioblastomen nicht durch hypoxische Bedingungen reguliert Said H.M.1, Hagemann C.2, Anacker J.3, Flentje M.4, Katzer A.1, Roosen K.5, Vordermark D.4 1 Uniklinikum Würzburg, Klinik für Strahlentherapie, Tumorbiologisches Labor, Würzburg, Germany, 2Uniklinikum Würzburg, Klinik für Neurochirurgie, Tumorbiologisches Labor, Würzburg, Germany, 3Uniklinikum Würzburg, Frauenklinik, Würzburg, Germany, 4Uniklinikum Würzburg, Klinik für Strahlentherapie, Würzburg, Germany, 5Uniklinikum Würzburg, Klinik für Neurochirurgie, Würzburg, Germany Fragestellung: In mehreren Publikationen (Ellen t, et al 2007, Zhang P et al, 2007) wurde gezeigt, dass der Transkriptionsfaktor Egr-1 durch die Hypoxie hochreguliert wird, und dadurch verantwortlich für die hypoxiebedingte Regulation des NDRG1 Genes ist. Durch die Regulation des Hypoxia Induced factor 1 alpha (HIF-1a) werden, in der Regel, eine große Gruppe der hypoxie-induzierten Gene reguliert. Methodik: Es wurde der Regulationsgrad des Egr-1 Transkriptionsfaktor in humanen Glioblastomzellen unter hypoxischen Bedingungen in vitro untersucht und mit den anderen Transkriptionsfaktor HIF-1 verglichen. Egr1 wurde auf der Protein- und mRNA-Ebene durch Western Blot bzw. RT-PCR in vitro in U373, U251 und GaMG, U87-MG Glioblastomzellen untersucht. Parallel wurde die HIF-1a- Proteinregulation unter hypoxischen Bedingungen auf mRNA-Ebene in und auf Proteinebene in U251, U373 und GaMG nachgewiesen. Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigten, dass die Egr-1 Expression nicht durch die hypoxische Entwicklung in den Glioblastomen in den untersuchten Zelllinien, unter den Sauerstoff-Konzentrationen, (0.1% - 5%) O2 in vitro, reguliert wurden. 0.1%-5% O2. Des Weiteren bestand in humanen Tumorproben in vivo kein Zusammenhang zwischen der Expression bekannter hypoxie-regulierter Gene und der Egr-1-Expression. Schlussfolgerungen: Die Egr-1-Regulation auf der mRNA- oder Proteinebene als Antwort auf hypoxisches Mikromilieu ist kein generelles Phänomen. Im Gegensatz zu publizierten Daten findet sich in humanen Gliomzellen weder in vitro noch in vivo kein Hinweis auf eine O2-abhängige Egr-1 Regulation. Diese Regulation erscheint somit als ein zellspezifischer posttranskriptioneller Mechanismus. Daher wird das NDRG1 Gen in den Glioblastomen, unter hypoxischen Bedingungen hauptsächlich durch HIF-1a reguliert.
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
PP25 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):91
CD4+CD25+, regulatorische T-Lymphozyten werden in vitro im Vergleich zu peripheren mononukleären Zellen durch Glioblastoma-Tumorzellen nicht selektiv angelockt Beyer C.1, Grabenbauer G.1, Ganslandt O.2, Distel L.1 1 Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Strahlenbiologie, Erlangen, Germany, 2Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Neurochirurgische Klinik, Erlangen, Germany Fragestellung: Das Glioblastoma multiforme (GBM) führt im Patienten sowohl eine lokale als auch globale Immunsuppression herbei, um sich der immunologischen Tumorabwehr zu entziehen. Die vermehrte Infiltration des GBM durch die immunsupprimierenden, CD4+CD25+, regulatorischen T-Lymphozyten (Treg) gilt dabei als zentraler Faktor. Das vorliegende Projekt ging der Frage nach, ob GBM-Tumorzellen eine vermehrte Anlockung von Treg in vitro bewirken. Methode: Mit Chemotaxis-Assays wurde das Migrationsverhalten der Treg im Vergleich zu peripheren mononukleären Zellen (PBMC) auf GBM-Tumorüberstände überprüft. Die PBMC wurden aus Probandenund Patientenblut (n = 20) mittels Ficoll isoliert, hiervon wiederum die Treg mit MagneticBeads separiert. Tumorüberstände wurden von GBMZelllinien nach viertägiger Kultivierung abgenommen. Durch eine Membran mit 3 µm Porendurchmesser von den Tumorüberständen getrennt, wanderten die Treg und PBMC auf die Überstände zu und durch die Membran. Nach zweistündiger Migration wurden die durch die Membran eingewanderten Zellen fixiert und gefärbt. Die Auswertung erfolgte mit einem mikroskopischen, bildanalytischen System. Ergebnisse: Sowohl die PBMC als auch die Treg zeigten eine verstärkte Migration auf die GBM-Tumorüberstände im Vergleich zur Kontrollmigration auf reines Medium. Gleichzeitig wanderten sowohl bei den Tumorüberständen als auch bei den Kontrollen circa doppelt so viele PBMC wie Treg in die Membranen ein: 6300 PBMC pro cm2 zu 3500 Treg pro cm2 bei den Tumorüberständen, entsprechend 3400 pro cm2 zu 1750 pro cm2 bei den Kontrollmessungen. Die Migration der Treg auf die Tumorüberstände war im Vergleich zu den PBMC absolut wie relativ zur jeweiligen Kontrolle nicht erhöht. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse aus den Chemotaxis-Assays lassen sich nicht unmittelbar mit den bisherigen Erkenntnissen aus immunhistochemischen Untersuchungen, die eine vermehrte Präsenz von Treg im GBM feststellen und eine vermehrte Anlockung der Treg durch die Tumorzellen vermuten lassen, in Deckung bringen. Die Treg wurden durch die Sekretionsprodukte der Tumorzellen nicht stärker angezogen als die PBMC. Andere beziehungsweise weitere Faktoren im Tumormilieu des GBM müssen also für die erhöhte Tumorinfiltration durch Treg verantwortlich sein. Folglich sollten zukünftige Chemotaxis-Untersuchungen das Tumormilieu genauer rekonstruieren und beispielsweise Zell-Zell-Interaktionen zwischen Tumor- und Immunzellen als Einflussfaktoren auf die Zytokinsekretion berücksichtigen.
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Posterpräsentation / Klinische Radioonkologie 1
PP32 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):92
Effektivität und Toxizität der endobronchialen High-doserate-(HDR-)Brachytherapie in Kombination mit Teletherapie bei primär inoperablen zentralen Bronchialkarzinomen Rochet N.1, Stoiber E.1, Hauswald S.H.1, Grehn C.1, Hensley F.1, Becker H.D.2, Harms W.3, Debus J.1 1 Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung Radioonkologie und Strahlentherapie, Heidelberg, Germany, 2Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg, Interdisziplinäre Sektion Endoskopie, Heidelberg, Germany, 3St. Claraspital, Abteilung Radioonkologie, Basel, Switzerland Fragestellungen: Evaluierung der Effektivität und Toxizität der endobronchialen High-Dose-Rate-(HDR-) Brachytherapie als kombinierte Therapie mit der perkutanen Strahlentherapie bei primär inoperablen zentralen Bronchialkarzinomen. Methodik: Zwischen 1988 und 2005 wurden 42 Patienten (Alter 45 bis 75 Jahre) mit inoperablem und zuvor unbehandeltem, zentralem Bronchialkarzinom mittels endobronchialer HDR-Brachytherapie behandelt (UICC Ia n=7, Ib n=1, IIb n=3, IIIa n=16, IIIb n=14 and IV n=1. Zunächst erfolgte eine perkutane Megavolt-Bestrahlung der Primärtumorregion und der Lymphabflusswege am Linearbeschleuniger (GD 40 bis 60 Gy, median 50 Gy). Anschließend wurde eine endobronchiale HDR-Brachytherapie zur Dosisaufsättigung mittels schrittbewegter 192Ir-Quelle (370 GBq) durchgeführt (GD median 15,0 Gy, ED 5,0 Gy). Dosiert wurde auf 1 cm Quellabstand. Ergebnisse: Eine komplette (partielle) Remission 6 Wochen nach Therapieabschluss wurde bei 60 % (19%) der Patienten erzielt. Das mediane Überleben (Kaplan-Meier) betrug 25 Monate. Die Ein-, Zwei- und FünfJahres-Gesamtüberlebensraten (Lokalrezidivfreie-) lagen bei 76% (54%), 57% (36%) beziehungsweise 31% (18%). Die mediane Zeit zur Progression betrug 9 Monate (2-68 Monate). Als prognostisch günstige Faktoren konnten eine komplette Remission 6 Wochen nach Therapieabschluss (p=0.004, logrank-Test) und ein Alter < 64 Jahre (p=0.039, logrank-Test) ermittelt werden. Toxizität CTC Grad III trat bei insgesamt 2 Patienten auf (Hämoptyse: n=1 und Nekrose:n=1). Es gab keine Toxizität CTC Grad IV. Schlussfolgerungen: Die endobronchiale HDR-Brachytherapie ist eine effektive Therapieoption bei primär inoperablen zentralen Bronchialkarzinomen. In Kombination mit einer externen Radiotherapie können bei moderaten Nebenwirkungen Langzeitremissionen bei einem Drittel der Patienten erzielt werden.
PP33 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):92
Perioperative HDR-Brachytherapie mit einem Gewebeäquivalenten flexiblen Applikator (Flab): Behandlungsund Toxizitätsergebnisse von 74 Patienten. Bölling T.1, Schüller P.1, Distelmaier B.1, Schuck A.2, Ernst I.1, Gosheger G.3, Winkelmann W.3, Dirksen U.4, Jürgens H.4, Kronholz H.L.1, Willich N.1, Könemann S.1 1 Universitätsklinikum Münster, Klinik für Strahlentherapie, Münster, Germany, 2Praxis für Strahlentherapie, Memmingen, Germany, 3Universitätsklinikum Münster, Klinik für Orthopädie, Münster, Germany, 4Universitätskinderklinik Münster, Klinik für Pädiatrische Hämatologie/Onkologie, Münster, Germany Hintergrund: Die Strahlentherapie ist für die lokale Kontrolle von Tumoren von großer Bedeutung und integraler Bestandteil vieler Therapieprotokolle. Brachytherapie als eine zusätzliche intra- oder perioperative Bestrahlungstechnik ermöglicht ein lokales Dosisinkrement in Risikoarealen im Hinblick auf lokale Rezidive. In dieser Untersuchung wurden die eigenen Ergebnisse der Flab-Brachytherapie der letzten 15 Jahre am Universitätsklinikum Münster untersucht. Methodik: Die Studie basierte auf einer Serie von 74 konsekutiven Patienten, die aufgrund von Ewing Tumoren (n=30), Weichteilsarkomen (n=30) oder anderen Tumorentitäten (n=14) mit perioperativer Brachytherapie mittels Flab behandelt wurden. Die meisten Patienten erhielten eine Einzeldosis von 10 Gy in einer Fraktion oder eine kumulative Dosis von 20 Gy in 4-5 Fraktionen. Eine zusätzliche externe Bestrahlung kam bei den meisten Patienten zum Einsatz.
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Ergebnisse: Lokalrezidive wurden bei 23 von 74 Patienten beobachtet. Die 5-Jahres lokale Kontrolle betrug 64% für die Gesamtgruppe. In primären Behandlungssituationen betrug die 5-Jahres lokale Kontrolle 73% für alle und 90% for Ewing Tumor Patienten. Ein signifikanter Einfluss auf die lokale Kontrolle zeigte sich für eine zusätzliche externe Bestrahlung, den Status der Resektionsränder, Erst- oder Rezidiv-Operation und Tumorentitäten. Spätfolgen der kombinierten Therapie (OP und Brachytherapie) wurden bei 40 Patienten (54%) beobachtet und betrafen hauptsächlich die Wundheilung (n=18, 24%) sowie (meist operativ bedingte) Nervenstörungen (n=23, 31%). Schlussfolgerung: Das präsentierte Patientenkollektiv kann als Hoch-Risiko-Kollektiv im Hinblick auf Lokalrezidive angesehen werden. Trotzdem zeigten sich adäquate lokale Kontrollraten bei den Primärbehandlungen. Die beobachteten Nebenwirkungen waren ebenso akzeptabel. Die perioperative HDR-Brachytherapie mittels Flab kann für Patienten, die ein hohes Risiko im Hinblick auf die lokale Kontrolle haben, eine gute Therapieoption sein.
PP39 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):92
Simultane Radiochemotherapie von Kopf-Hals-Tumoren: Prognostische Bedeutung der Vollständigkeit der Therapie Niewald M.1, Fleckenstein J.1, Dastbaz A.1, Naim R.2, Rübe C.1 1 Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Homburg, Germany, 2Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Homburg, Germany Fragestellung: Retrospektive Auswertung der Ergebnisse der simultanen Radiochemotherapie fortgeschrittener Kopf-Hals-Tumoren hinsichtlich der Durchführbarkeit, des lokalen Tumorverhaltens und des Überlebens. Methodik: In den Jahren 1996 bis 2006 wurden 101 Patienten mit KopfHals-Tumoren im Stadium UICC IV einer simultanen Radiochemotherapie unterzogen. Es handelte sich sämtlich um Primärtumoren ohne Fernmetastasierung. Eine Vorbehandlung hatte nicht stattgefunden. Das mittlere Alter bei Therapiebeginn lag bei 55 Jahren, der mittlere KarnofskyIndex bei 80%. Bei 97 Patienten waren Plattenepithelkarzinome festgestellt worden, bei drei weiteren Schmincke-Tumoren und bei einem ein solides Karzinom. Ca. je 1/3 der Primärtumoren waren in Oro- und Hypopharynx lokalisiert, gefolgt von Tumoren der Mundhöhle, des Nasopharynx, des Larynx und der Kieferhöhlen. Die TNM -Klassifikation lautete bei der überwiegenden Mehrzahl der Patienten T3/4 N2 M0. Die Strahlentherapie wurde hyperfraktioniert bis zu einer Gesamtdosis von 72Gy durchgeführt (zweimal täglich applizierte Einzelfraktionen von 1.2Gy), angewandt wurde eine Gegenfeldtechnik mit irregulären Feldern sowie ein ventrales Supraclavicularfeld (60Gy). Die Chemotherapie bestand aus 2 Zyklen mit je 20 mg/m² cis-Platin (Tage 1-5) sowie je 800mg/m² 5-Fu (Tage 1-5, Wiederholung Tage 29-33). Ergebnisse: Die Strahlentherapie wurde bei allen Patienten vollständig appliziert. 63/101 Patienten erhielten die Chemotherapie nach Plan, bei den verbleibenden 38 musste entweder eine Dosisreduktion verordnet werden oder der zweite Zyklus vollständig unterbleiben. Der Grund war eine Verschlechterung des Allgemeinzustandes nach dem 1. Zyklus oder die Ablehnung durch die Patienten. Der Vergleich des lokalen und regionären Tumorverhaltens bei Patienten nach kompletter mit solchen nach inkompletter Chemotherapie zeigte keinen signifikanten Unterschied. Die 3-jahres-Überlebenswahrscheinlichkeit betrug am Gesamtkollektiv 39%. Trendweise (p=0.053) zeigten Patienten mit inkompletter Chemotherapie eine schlechtere Prognose. Eine akute Dermatits ³ 3° WHO zeigte sich bei 38 Patienten, eine Mucositis ³ 3°WHO bei 34 Patienten. Spätfolgen ³ 2° EORTC/RTOG waren bei 16 Patienten (Haut), 36 Patienten (subkutane Fibrose) bzw. 24 Patienten (Xerostomie) festzustellen. Akut- und Spätreaktionen waren nicht miteinander korreliert. Die multivariate Analyse zeigte als einzigen signifikanten prognostischen Faktor für die vollständige Durchführung der Chemotherapie den Karnofsky-Index vor Therapie. Schlussfolgerungen: Unsere Daten geben einen Hinweis darauf, dass die planmäßige Applikation der Chemotherapie prognostische Bedeutung haben könnte. Der Allgemeinzustand des Patienten sollte vor Einleitung einer solchen Therapie kritisch betrachtet werden, um Patienten, die nicht die Gewähr einer vollständigen Applikation bieten, ggf. einer alternativen Behandlung zuführen zu können.
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Posterpräsentation / Klinische Radioonkologie 2
PP45 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):93
Dose to the contralateral breast after radiotherapy following breast conserving surgery or mastectomy: A dosimetric study Baus W.W.1, Kocher M.1, Bongartz R.1, Graeser M.K.2, Schmutzler R.K.2, Müller R.-P.1 1 Uniklinik Köln, Klinik u. Poliklinik f. Strahlentherapie, Köln, Germany, 2 Uniklinik Köln, Klinik u. Poliklinik f. Frauenheilkunde u. Geburtshilfe, Köln, Germany Introduction: In a retrospective evaluation of 528 breast cancer patients with gene modification BRCA1 and BRCA2, the incidence of contralateral breast (CB) cancer was found to be increased after breast conserving surgery (BCT) plus adjuvant radiation therapy (RT) compared to mastectomy (MXT) alone (Hazard ratio 1.6)[1]. It has been hypothesized that BRCA mutation carriers are more susceptible to radiation-induced DNA double strand breaks. Therefore, we conducted a dosimetric phantom study in order to estimate the dose to the contralateral breast for various radiation techniques. Methods: To study the dose to the contralateral breast a polystyrene phantom was constructed. It consisted of a square block representing the body and two half spheres representing the breasts.The ipsilateral sphere was removable in order to simulate the MXT situation. In the contralateral sphere, a drilling allowed the insertion of an ionisation chamber to measure the dose in about 2 cm depth. Treatment plans for 6 MV photon tangents, PT with and without motorized wedges and for electron fields (medial field edge fitted to the PT) were calculated both for the BCT and MXT situation with different algorithms (pencil beam, pb and collapsed cone, cc) on OTP masterplan and Helax TMS treatment planning systems. Dose to the CB in was measured by irradiating the phantom with an ELEKTA precise linear accelerator and was compared to appropriate dose point calculations in treatment plans of real patients. Results: The measured phantom dose in the CB for the BCT situation was 2.3 % of the prescribed dose for the open fields and 2.6 % for the wedged fields, respectively. For a prescribed dose of 50Gy, the absolute doses are in the range of 1.0 - 1.3 Gy. For the MXT situation the dose amounted to 2.0 and 2.3 %. For electron fields the measured dose was on average 0.9 % (0.2 % for 4 MeV up to 2.2 % for 18 MeV). The photon calculations with the cc algorithm match the measurements by better than +20% whereas the pb calculations are off by a factor of 2. The electron field calculations (only 10 MeV) resulted in zero dose at the point of measurement demonstrating the inability of the algorithm to account for the dose off field. The evaluation of the treatment plans confirmed the findings of the phantom measurements. Conclusion: For photon irradiation, the dose to the CB does not differ significantly between BCT and MXT. Also, the influence of wedge usage is small (which one would expect for a motorized wedge). However, treatment of the chest wall with electrons is probably able to reduce the dose to CB considerably. The findings have to be confirmed for other treatment machines. [1] R.K. Schmutzler et al. JCO 25 (2007) 1512 (2007 ASCO Annual Meeting Proceedings)
PP49 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):93
Vergleich der Risikoorganbelastung bei Radiotherapie des Rektumkarzinoms in Abhängigkeit von der Patientenpositionierung – welche Patienten profitieren wirklich von der Bauchlagerung? Spangenberg U.1, Bär N.-K.2, Winter E.1, Mühlbach P.1, Friedrich A.1 1 Klinikum St.Georg gGmbH, Fachbereich Strahlentherapie und Radioonkologie, Leipzig, Germany, 2Klinikum St.Georg gGmbH, Institut für Biomedizintechnik, Leipzig, Germany Fragestellungen: Trotz der nachweislich größeren intra- und interfraktionellen Lageungenauigkeiten und der Unbequemlichkeit für Patienten ist bei Radiotherapie des kleinen Beckens im Allgemeinen die Bauchlage (BL) des Patienten auf dem Belly-Board die Lagerung der Wahl. Fraglich ist, ob diese Art der Positionierung bei der lokoregionären Bestrahlung des Rektumkarzinoms jedoch für alle Patienten im Hinblick auf die Scho-
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nung der Risikoorgane Dünndarm, Harnblase und Femurköpfe gleichermaßen von Vorteil ist, da im Hinblick auf zukünftig toxischere Chemotherapien im Rahmen simultaner neoadjuvanter Konzepte die bestmögliche Darmschonung zunehmend an Bedeutung gewinnt. Methodik: Seit 06/07 unterzogen sich 27 Patienten (16m,11w; 46-80J., mittl. Alter 65J.; BMI 17.69-33.69) mit einem Rektumkarzinom (4 adj., 23 neoadj. Therapieansätze) einer leitliniengerechten, simultanen Radiochemotherapie. Zeitgleich erfolgten Planungs-CTs (10mm Schichtdicke/ 10mm Vorschub) sowohl in Bauchlage (Belly-Board - Eigenanfertigung) als auch in Rückenlage (RL) des Patienten. Nach Konturierung des PTV, des Abdomens und separat der Dünndarmschlingen außerhalb des PTVs, jeweils beginnend 1cm cranial des PTV; der Harnblase und Hüftköpfe erfolgten äquivalente 3D-CT Bestrahlungsplanungen (3F-Box mit Aufsätt.). Die Dosisbelastung von Abdomen bzw. Dünndarm, Harnblase und Femurköpfen wurde in Abhängigkeit von der Lagerung des Patienten (BL/ RL), des BMI, der Bauchdeckendicke sowie des Volumens von Abdomen bzw. Dünndarm untersucht. Ergebnisse: Das Volumen der PTVs war von der Patientenlage unabhängig. Bei allen Patienten verringerte sich in Bauchlage die radiogene Dünndarmbelastung gegenüber der RL: BMI £ 25 Dosisreduktion BL vs. RL 19,7% der Verordnungsdosis (VD), BMI > 25 11,7% der VD. Neoadjuvant behandelte Patienten profitierten etwas mehr als adjuvant behandelte: Dosisreduktion des Dünndarms BL vs. RL neoadjuvant 15,8%; adjuvant 13,3% der VD. Die Dünndarmbelastung erwies sich als unabhängig vom Geschlecht bei vergleichbarem mittleren BMI ( 26,1; 25,9) und der im Mittel 8mm dickerer Bauchdecke zugunsten der Patientinnen. Die Dosisbelastung der Harnblase reduzierte sich in Bauchlage nur gering - im Mittel um 7,3% der VD; die auf die Hüftköpfe applizierte Dosis erhöht sich in Bauchlage im Mittel um 4,3% der VD. Aus klinischer Sicht ist unter Einschluss aller in unserer Klinik neoadjuvant behandelten Patienten (n=130) bei den 98 Patienten in BL bestrahlten im Vgl. zu den in RL bestrahlten Patienten eine Verminderung der radiogenen Diarrhoe Gr3/4 um 50% zu beobachten. Schlussfolgerungen: Die Bauchlage kann bei Radiotherapie von Patienten mit Rektumkarzinom als die Lage der Wahl angesehen werden, da unabhängig vom BMI des Patienten die Dosisbelastung des Abdomens/Dünndarms hier signifikant geringer als in Rückenlage ist. Bei größerer Patientenanzahl sind konkrete Aussagen hinsichtlich der Ursache dieses Effektes zu erwarten.
PP50 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):93
Seltene Erkrankung: Fallbericht/Riesenzelltumor Borschke D.1, Bahnsen J.1 1 Klinik für Strahlentherapie, im Johanniter-KH, Stendal, Germany Ein 54 jähriger Patient wurde uns mit einem Rezidiv eines Riesenzelltumors im Bereich des distalen Metacarpale II li. zur Bestrahlung vorgestellt. Die Erstdiagnose erfolgte im Oktober 2006 durch Biopsie. Nach Erstdiagnose wurde im November 2006 der distale Metacarpale II li reseziert und durch ein Implantat rekonstruiert. Der Tumor hatte den distalen Metacarpale II li vollständig zerstört (siehe Abbildung). Acht Monate später entwickelte sich ein Rezidivtumor um das Implantat. Bei der Rezidivoperation wurde das Implantat belassen und der Tumor R1 reseziert. Klinisch bestand eine inkompletter Faustschluß und geringe Schwellung im Vergleich zur gesunden Seite. Der Patient hatte sonst keine weitere Erkrankung. Nach der Vorbereitung wurde die Tumorregion mit einer Einzeldosis von 2Gy und Gesamtdosis von 60Gy am Beschleuniger behandelt. Bei der Abschlussuntersuchung bestand ein mäßig bis starkes Erythem im Bestrahlungsfeld. Nach 4 Monaten nach Ende der Radiotherapie hat sich das Erythem vollständig zurückgebildet. Der Patient war klinisch rezidivfrei. Diskussion: Der Riesenzelltumor macht 5% aller primären Knochentumoren aus. Synomyme sind Giant cell tumor, Osteoklastom, Osteoblastom, Myeloides Sarkom. Obwohl der Tumor im allgemein als benigne gilt, wächst er lokal agressiv und metastasiert in 3% der Fällen. (1). Der vorliegende Fall zeigt, dass die operative Sanierung mit Funktionserhalt ohne postoperative Bestrahlung zur einen raschen Rezidiv führen kann. Histologisch findet sich hohe mitotische Aktivität der Zellen und vielkernige Riesenzellen. Dieses Bild soll über die gesamte Läsion zu sehen sein. Die mitotische Aktivität bestimmt nicht die Prognose (2, 4)
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Posterpräsentation / Klinische Radioonkologie 2
In der Studie „German Cooperative Group on Radiatherapy for Benigne Disease“ der DEGRO wurden 33 Patienten mit solch einer Läsion aufgenommen, die eine Radiotherapie erhielten. Diese Studie untersuchte 30 Jahre retrospketiv. Die Radiotherapie zeigt ein Gesamtansprechen von 56% und eine lokale Tumorkontrollrate von 81% (3). Literatur: 1. Campanacci M, Baldini N, Boriani S, et al.: Giant cell tumour of bone In J Bone Joint Surg Am 1987, 69, 106-114 2. Lewis VO, Peabody T, Raymond AK: Giant cell tumour In Crosby LA Talavera F, Scully SP et. al Editors. E Medicine Vol 2006 WebMD, 2002 3. Micke, O, Seegenschmidt MH: A registry for rare benigne diseases A multicenter approach in Germany. In Radiotherapy and Oncology 2004, 71-43 4. Krishnan Unni K, MBBSCarrie Y, Inwards MD Julia A. Bridge, MD Lars-Gunnar Kindblom, MD PhD Lester E. Wold, MD: Giant cell tumour In Tumors of the bones and joints 2005,281--307
PP51 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):94
Radiotherapie postoperativer Lymphfisteln – eine retrospektive Analyse Dietl B.1, Pfister K.2, Kasprzak P.2, Kölbl O.1 1 Universität Regensburg, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Regensburg, Germany, 2Universität Regensburg, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Regensburg, Germany
cholinergika und Botulinumtoxin) sind meist nur von begrenztem Nutzen. Methodik: In 2007 stellten sich 2 Patienten mit therapierefraktärer Sialorrhoe bei o.g. Krankheitsbild in unserer Abteilung vor. Bei Patienten Nr. 1 (weiblich, 69 Jahre, ALS seit ca. 2,5 Jahren, Sialorrhoe seit 3 Monaten) wurden beide Glandulae parotideae über seitliche Stehfelder mit 3 x 2,5 Gy bestrahlt. Patient Nr. 2 (männlich, 46 Jahre, ALS seit ca. 1 Jahr, Sialorrhoe seit 6 Monaten) erhielt im Bereich beider Glandulae parotideae 3 x 4 Gy. Ergebnisse: Patient Nr. 1 berichtete über eine partielle, aber subjektiv unzureichende Abnahme der Sialorrhoe; sie erhielt daher 1 Monat später eine 2. Serie mit weiteren 3 x 2,5 Gy. Nach Applikation dieser 2. Serie sistierte die Sialorrhoe bei ausreichender Restfeuchtigkeit der Mundhöhle bis zu ihrem Tode (3 Monate später). Patient Nr. 2 berichtete ebenfalls über eine partielle, subjektiv unzureichende Abnahme der Sialorrhoe. Eine 2. Serie wird zur Zeit diskutiert. Schlussfolgerungen: Die früher häufiger durchgeführte und in kleineren klinischen Studien evaluierte Bestrahlung der großen Speicheldrüsen kommt heute nur noch in seltenen Fällen nach Ausschöpfen der medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten zum Einsatz. In der Literatur überwiegen die Kurzzeitfraktionierungen (1 x 7 Gy, 1 x 8 Gy, 2 x 6 Gy); das Zielvolumen variiert in der Literatur ebenfalls hinsichtlich des Einbeziehens der Mundboden-Speicheldrüsen. Die Bestrahlung beider Glandulae parotideae mit einer biologischen Dosis zwischen 10 und 20 Gy scheint ausreichend wirksam zu sein.
Fragestellung: In welchem Umfang kam es unter Radiatio (RT) zu einer Reduktion bzw. Obliteration postoperativ sezernierender Lymphfisteln (LF), wie viele Tage nach RT-Ende wurde die Drainage entfernt, welche Faktoren beeinflussten dieses Intervall, traten radiogene Nebenwirkungen (NW) auf? Material und Methoden: Wir bestrahlten von 7/97 bis 7/07 n=99 Patienten mit 108 LF (53 rechts, 55 links inguinal) am Linac individuell 3-D-CT-geplant unter Einschluss der gesamten Fistelhöhle inklusive des Drainagekanals mit einer ED von 2 Gy tgl. bis zu einer GHD von 20 Gy bzw. Sistieren der Sekretion, alternativ 3 Gy tgl. bis zu einer GHD von 9 Gy mit Wiederholung der Serie nach 3 Tagen bei fehlendem Ansprechen. Ergebnisse: Die median applizierte RT-Dosis betrug 9 Gy (6-20) in median 4 Therapietagen (2-14) bei einem medianen Intervall zwischen OP und RT-Beginn von 9 Tagen (4-28), die LF-Sekretion zu RT-Beginn betrug median 150 ml (30-1390), zu RT-Ende 55 ml (0-700). 10 LF sezernierten unter RT progredient, n = 4 unverändert, n = 56 regredient, 38 sistierten. Das Intervall RT-Ende/Drainageentfernung betrug median 3 Tage (0-26) und wurde signifikant von der Sekretmenge zu RT-Beginn (p=0.0027), sowie dem Zeitintervall OP/RT-Beginn (p=0.0513) beeinflusst, dagegen nicht von ED, GHD und Therapiedauer. Radiogene NW traten nicht auf. Zusammenfassung: 35.2% der LF sistierten unter RT, 51.9% hatten eine rückläufige, 12,9% eine unveränderte oder progrediente Sekretion. Radiogene NW traten nicht auf. Zur weiteren Überprüfung des RT-Effektes ist eine randomisierte Studie mit bzw. ohne RT unter standardisierten Bedingungen erforderlich.
PP52 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):94
Therapeutische Speicheldrüsenbestrahlung bei amyotropher Lateralsklerose (ALS) – eine seltene Bestrahlungsindikation Bruns F.1, Petri S.2, Hamann T.1, Karstens J.H.1 1 Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Strahlentherapie und spezielle Onkologie, Hannover, Germany, 2Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Neurologie, Hannover, Germany Hintergrund: Die amyotrophe Lateralsklerose (ALS) ist eine seltene neurodegenerative Erkrankung (Inzidenz 1-3/100000), die zur einer fortschreitenden Degeneration der Motoneurone im Kortex sowie in den Hirnnervenkernen und im Rückenmark führt. Im fortgeschrittenem Stadium geht die ALS häufig mit einer (Pseudo-) Sialorrhoe einher. Verursacht wird diese nicht durch Überproduktion von Speichel, sondern durch Schluckstörungen infolge Degeneration der bulbären Hirnnervenkerne. Die Sialorrhoe führt nicht nur zu sozialer Stigmatisierung, sondern erhöht auch das Risiko einer Apirationspneumonie. Die zur Reduzierung der Speichelsekretion zur Verfügung stehenden Medikamente (insbes. Anti-
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Poster / IGRT
P59 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):95
Entwicklung und Evaluierung einer Methode zur Dosisberechnung im Conebeam-CT Richter A.1, Baier K.1, Steglich D.1, Wilbert J.1, Flentje M.1 1 Julius-Maximilians Universität, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Würzburg, Germany Fragestellung: Die Verwendung des Conebeam-CT ermöglicht die Erfassung der Patientengeometrie in Behandlungsposition und wird zur Verifikation der Patientenposition unmittelbar vor der Bestrahlung genutzt. In dieser Arbeit wird die Eignung des Conebeam-CTs der Firma Elekta für die Dosisberechnung analysiert und ein Ansatz zur Dosisberechnung vorgestellt und evaluiert. Methodik: Für die Beurteilung und den Vergleich der CT-Werte wurden zwei verschiedene Bildgebungsmodalitäten ausgewählt: das Spiral-CT (Somatom Sensation Open, Siemens) als Referenz und das XVI Conebeam (Elekta). Beide Systeme arbeiten mit Röhrenspannungen im Bereich 80-140 kV. Zur Datenerfassung wurden ein Phantom (CATPhan®) verwendet und klinische Datensätze von 11 Prostatakarzinom-Patienten ausgewertet. Für die Erfassung der Patienten-Datensätze im Conebeam-CT wurden gleiche Aufnahmeparameter (M20F1, 120kV) verwendet. In den Bild-Datensätzen wurden Messvolumina konstanter Größe in isodensen Bereichen (25 Voxel, Æ ~ 1.2 cm) definiert und die CT-Werte ermittelt. Der Einfluss von verschiedenen Einstellparametern (Röhrenspannung, Filter und Kollimation) am Conebeam-CT wurde am Phantom untersucht. Verschiedene Korrekturstrategien wurden für die Dosisberechnung verwendet, um die CT-Werte der relativen Elektronen-Dichte zuzuordnen (individuell, phantom-basierte CT-To-Density-Tables). Die Dosis wurde für zwei Test-Feldanordnungen (1 Feld (1F) und 4 Felder (4F), 6MV) im Conebeam-CT und Spiral-CT berechnet und in den definierten Messbereichen ausgewertet. Ergebnisse: Im Conebeam-Datensatz unterscheidet sich die CT-Zahl für alle Materialien deutlich für verschiedene Aufnahmeparameter mit einer mittleren Abweichung von 564 ± 377 HU. Die Dosisgenauigkeit ergibt sich aus dem Vergleich der Dosis im Conebeam-CT mit dem Parametersatz M20F1 zum Spiral-CT. Die Dosisgenauigkeit für 1F im Phantom verbessert sich von 2% auf 1% mit Korrektur der für das Conebeam-CT verwendeten CT-To-Density-Table. Die 4F in der Phantom-Geometrie führt zu einer Genauigkeit der Dosisberechnung von 0.3 % mit Korrektur und 13% ohne Korrektur. In der Patientenpopulation liefert die individuelle Anpassung der CT-To-Density-Table die geringsten Abweichungen der Dosis (2.4 ± 3.3% für 1F; 1 ± 1.5% für 4F). Die Anwendung der phantombasierten CT-To-Density-Table auf die Patientendatensätze führt zu einem Dosisunterschied von 2.8 ± 3.7% (1F) und 1.1 ± 1.5% (4F). Schlussfolgerung: Die Dosisberechnung im Conebeam-Datensätzen erfordert eine Korrektur der CT-Dichte-Werte. Die individuelle Erstellung der CT-To-Density-Table für das Conebeam-CT ermöglicht die Dosisberechnung mit der geringsten Abweichung im Vergleich zu den anderen vorgestellten Ansätzen. Die Implementierung dieser Methode basiert auf bestehender Infrastruktur und erfordert keine weitere Softwareentwicklung.
P60 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):95
Einsatz eines EPID zur Kontrolle der Dosis und Dosisverteilung eines Linearbeschleunigers unter GatingBedingungen Block A.1, Treitz K.1, Bauer R.1 1 Klinikum Dortmund, Institut für Medizinische Strahlenphysik, Dortmund, Germany Hintergrund: Bevor atemgetriggerte Bestrahlungen (respiratory gated techniques) zum klinischen Einsatz am Patienten kommen, sollte eine umfangreiche Qualitätssicherung stattfinden, die neben Fragen des Managements der Tumor- und Organbewegungen auch eine dosimetrische Kontrolle des fraktionierten Bestrahlungsfeldes beinhaltet. In der Literatur finden sich einige Hinweise, dass Abweichungen bis zu 5 % zwischen einem kontinuierlich und getriggert bestrahlten Feld auftreten können, bei IMRT Bestrahlungen besteht darüber hinaus die Gefahr von cold und hot spots. In einer früheren Arbeit konnten wir zeigen, dass am hiesigen Clinac 2100 C/D die Absolutdosis, Querprofile und Keilfilterfaktoren unter Gating Bedingungen keine Unterschiede zur kontinuierlichen Bestrah-
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
lung zeigten. In Anlehnung an die Vorgaben für die "konventionelle" Qualitätssicherung durch die DIN 6847-5 sollte die Monitorkalibrierung vierzehntägig, Querprofile und Keilfilterfaktoren jährlich kontrolliert werden. Ziel dieser Arbeit ist die Überprüfung, ob mit einem EPID (Electronic Portal Imaging Device) diese Qualitätssicherung zeitökonomischer durchgeführt werden kann. Methode: Die Dosimetrie wurde an dem EPID PortalVisionTM aS500 (Fa. Varian), das mit einer Matrix von 384 x 512 amorphen Silizium Detektoren ausgestattet ist, eine aktive Bildfläche von 30 cm x 40 cm besitzt und eine absolute Auflösung von 784 Mikrometern liefert. Es wurden Vergleichsmessungen mit und ohne Strahlfraktionierung (< 5 ME/Fraktion) zur Überprüfung der Monitorkalibrierung und Aufnahme der Querprofile im offenen und Keilfilterfeld durchgeführt. Die Messungen erfolgten für beide verfügbaren Photonenenergien (6 MV und 15 MV). Es wurde eine Feldgröße von 15 cm x 15 cm und eine Monitorvorwahl von 50 ME eingestellt. Anschlussmessungen für den nicht-fraktionierten Strahl erfolgten im Wasserphantom. Ergebnisse: Die mit und ohne Triggerung aufgenommenen Querprofile zeigten im zentralen Bereich (80% beam width) nur geringfügige Abweichungen von < 3 %, wobei allerdings der Kurvenverlauf der getriggerten Querprofile nicht mehr so glatt verläuft wie bei den ungetriggerten. Die "Zackigkeit" der Kurven nimmt umso mehr zu, je geringer die Monitoreinheiten pro Fraktion sind (herunter bis zu 2 ME/Fraktion). Die Neigung bei den Keilfilterfeldern ist ebenfalls unabhängig von der Fraktionierung des Strahls. Bei der Absolutdosisbestimmung ergeben sich beim fraktionierten Strahl (< 5 ME/Fraktion) allerdings größere Abweichungen von 10 %. Der Grund hierfür liegt wahrscheinlich in der zeilenförmigen Auslesung der Si-Dioden, die bei plötzlicher Strahlunterbrechung zu streifenförmigen Artefakten bei den Portal Imaging Aufnahmen und auch bei der Dosimetrie führt. Schlussfolgerung: Für die jährlichen oder nach Reparaturen notwendigen Beamprofilmessungen stellt ein EPID auf aSi-Diodenbasis eine zeitsparende Alternative dar. Die Dosisüberprüfung sollte aber zwingend mit unabhängigen Messkammern erfolgen.
P61 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):95
Evaluation of interfraction variation in the treatment of pancreatic cancer Timke C.1, Garcia-Huttenlocher H.1, Sterzing F.1, Celebi O.1, Herfarth K.1, Debus J.1, Bischof M.1 1 Uniklinikum Heidelberg, Heidelberg, Germany Purpose: Daily setup errors in patient positioning and different methods of correction after MV-conebeam CT can result in interfraction variations and uncertainties in treatment delivery. We analysed the interfraction variation of daily conventional external setup and compared software automatching correction and correction by matching to bony landmarks to actual correction as assigned by physician. Methods: Twelve patients with pancreatic cancer were treated with combined radiochemotherapy. MV-cone-beam CT (MVCBCT) were obtained for the first 5 fractions after conventional external setup and compared to planning CT. The appropiate 3- dimensional shift as assigned by the physician was carried out prior to the treatment. We compared the actual correction, which took the organ movements and dose distribution into consideration, to software automatching as well as to shift only matching to bony landmarks. Results: Analysing these 60 MVCBCT, the correction as assigned by the physian was 8.4 mm (mean 3-dimensional vector) with a maximum shift of 26 mm. Only 10 % of conventional external setup corrections were 5mm (3D-vector) or less. The difference of automatching correction to the actual correction was 7.5 mm (mean 3-dimensional vector) with a maximum at 21.6 mm. 40 % of 3D-vectors were 5 mm or less. The difference of matching to bony landmarks to the actual correction was 4.8 mm (mean 3-dimensional vector) with a maximum of 11.2 mm. 70 % of 3D-vectors were 5 mm or less. Conclusion: Use of MVCBCT reduced conventional external setup errors of ³5 mm in 90 % of patients. The correction which can be carried out using a MVCBCT is superior to the correction matching to bony landmarks only.
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Poster / IGRT
P62 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):96
Bildgeführte Strahlentherapie (IGRT) – Lagerungsverifikation mittels kV Cone Beam Computer Tomografie (CBCT) bei Bestrahlung im Beckenbereich Küchler S.1, Volegova-Neher N.1, Röhner F.1 1 Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Strahlenheilkunde, Freiburg, Germany Fragestellungen: Vergleich der statistischen (s) und mittleren, systematischen (S) Lagerungsabweichungen von Rücken- und Bauchlagerung. Einfluss der Lagerungsabweichungen auf die Dosisverteilung im Zielvolumen und in den Risikoorganen. Methodik: Von April 2007 bis November 2007 erfolgte bei 27 Patienten, die eine Bestrahlung im Beckenbereich erhielten, eine Lagerungsverifikation am Bestrahlungsgerät mittels 147 kV CBCT-Scans (XVI, Elekta). Nach der Registrierung des CBCT-Scans mit dem Planungs CT wurden die Translations- und Rotations-Lagerungsabweichungen in den Raumachsen (X, Y, Z) bestimmt. Ab einer Lagerungsungenauigkeit von 0,5 cm erfolgte eine unmittelbare Tischkorrektur der Translationswerte. Mittelwert (systematischer Fehler S) und Standardabweichung (statistischer Fehler s) wurden aus den Lagerungsabweichungen über den Verlauf der Bestrahlung berechnet und interfraktionäre statistische sowie systematische Abweichungen abgeschätzt. Insgesamt wurden in Rückenlage 118 CBCT-Kontrollen bei 22 Patienten und in Bauchlage 29 CBCT-Kontrollen bei 10 Patienten ausgeführt. Ergebnisse: Für die Rückenlage liegen die interfraktionären Lagerungsabweichungen zu 68% unter 0,4 cm lateral (s(x)), 0,3 cm longitudinal (s(y)) und 0,3 cm vertikal (s(z)) für die Translation und unter 2,1° s(xrot), 1,6° s(yrot) und 1,1° s(zrot) für die Rotation. Die Mittelwerte (systematischen Fehler) liegen bei S(x) = -0,2cm, S(y) = 0cm und S(z) = 0,1cm bezüglich der Translation und S(xrot) = 0,1°, S(yrot) = 0° und S(zrot) = -0,1° bezüglich der Rotation. Für die Bauchlage liegen die interfraktionären Lagerungsabweichungen zu 68% unter 0,4 cm lateral (s(x)) und 0,6 cm longitudinal (s(y)) und 0,9 cm vertikal (s(z)) für die Translation und unter 2,1° s(xrot), 2,1° s(yrot) und 1,4° s(zrot) für die Rotation. Die Mittelwerte liegen bei S(x) = 0,2cm, S(y) = 0,1cm und S(z) = 0cm bezüglich der Translation und S(xrot) = 2,0°, S(yrot) = 0° und S(zrot) = 0,4° bezüglich der Rotation. Schlussfolgerungen: Der Einsatz des CBCTs vor der Bestrahlung bringt eine wesentlich bessere Sicherheit in der Lagerung und somit in der Abdeckung des Zielvolumens mit der erforderlichen Dosis. Ausserdem kann direkt auf Organverschiebungen (z.B. geblähtes Rektum) reagiert werden. In weiteren Studien ist zu untersuchen welche Verbesserung der Therapiewirksamkeit mit diesem Verfahren zu erreichen ist.
P63 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):96
Adaptive IMRT-Planung bei lokal fortgeschrittenen Nasennebenhöhlen-Tumoren – Reduktion systematischer Set-Up-Abweichungen mittels Online-Navigation Pöttgen C.1, Abu Jawad J.1, Kleshneva T.1, Indenkämpen F.1, Göhlert A.1, Flühs A.1, Lehnerdt G.2, Lang S.2, Levegrün S.1, Stuschke M.1 1 Universitätsklinikum Essen, Klinik für Strahlentherapie, Essen, Germany, 2 Universitätsklinikum Essen, Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Essen, Germany Fragestellung: Welchen Einfluss haben systematische Einstell-Abweichungen auf die Dosis-Verteilung komplexer IMRT-Pläne bei Patienten mit lokal fortgeschrittenen Tumoren der Nasennebenhöhlen? Methodik: Die Patienten erhielten nach endoskopischem und bildmorphologischem Staging (CT/PET/MRT) eine simultane Cisplatin-basierte Chemo-Radiotherapie (RTx: 65-70 Gy, 5x1.8-2 Gy/Wo., Cisplatin 100 mg/ m2, d1/22/43 der RTx bzw. Cisplatin 20 mg/m2/ 5-FU 600 mg/m2, d1-5, 3640) in kurativer Intention. Die Strahlentherapie erfolgte in intensitätsmodulierter Technik über 5-11 individuell optimierte Felder mit Photonen geeigneter Energie. Vor jeder Bestrahlungsfraktion erfolgten orthogonale Navigations-Aufnahmen mit dem On-Board-Imaging-System (OBI) zur Optimierung der Repositionierungs-Genauigkeit. Basierend auf den unkorrigierten Positionier-Fehlern der ersten 5 Fraktionen wurden die Offsets der Translationen vor Korrektur ermittelt, die zu einer retrospektiven Re-Kalkulation des IMRT-Plans verwendet wurden.
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Anschließend wurden die relativen Änderungen der Dosis-Verteilung im PTV (V90, V95) und relative D(max)-Änderungen an den kritischen Organen verglichen. Ergebnisse: Von 03/2007 bis 12/2007 wurden 10 konsekutive Patienten (m 7, w 3, Alter 50 (24-75) J, T2/T3/T4 : 4/4/2, N0/N2 : 5/5) evaluiert. Der systematische Offset (S) der Einstellungen vor Online-Korrektur wurde mit 0.24 cm in lateraler (x), 0.39 cm in ventro-dorsaler (y) und 0.27 cm in kranio-kaudaler Richtung (z) kalkuliert, die Random-Fehler (s) betrugen 0.18 cm (x), 0.34 cm (y) und 0.16 cm (z). Für die Dosis-Abdeckung des PTV (gemessen am Volumen, das 90 bzw. 95% der Dosis erhält) bedeutet die unkorrigierte Translation eine Verschlechterung um 10% (V95, ±4%, min 0%/max 27%) bzw 3% (V90, ±2%, min 0.5%/max 15%). Die Belastung an kritischen Organen mit serieller Struktur (D(max) im Zentrum des Organs) erhöht sich am Rückenmark und Hirnstamm im Mittel um 6% (±9%, min -20/max +96%); D(max) am Chiasma erhöht sich im Mittel um 3% (±9%, min -34/max +53%), an den Sehnerven tritt im Mittel eine Verringerung um 5% (±6%, min -40/max +21%) ein. An den Augenlinsen findet sich eine Dosis-Erhöhung um 8% (±11%, min -26/max +70%). Schlussfolgerung: Systematische Abweichungen können die Dosis-Erfassung des Zielvolumens verschlechtern und die Belastung an Risiko-Organen erhöhen (teilweise um mehr als 90%). Die Online-Navigation mittels OBI erlaubt eine Reduktion systematischer Einstellfehler und gewährleistet auch in anatomisch schwierigen Regionen, die geplante Dosis-Verteilung zu erreichen. Durch adaptive Optimierung der Constraints können systematische Variationen der Einstellung prospektiv berücksichtigt werden.
P64 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):96
Accuracy of a commercially available algorithm for multiple-fiducial-based grey value matching by cone-beam CT Köhler F.1, Boda-Heggemann J.1, Küpper B.1, Wolff D.1, FrömmrichRoss C.1, Lohr F.1, Wenz F.1 1 Universitätsklinikum Mannheim, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Mannheim, Germany Purpose: To assess the accuracy of a commercially available grey-value matching algorithm (XVITM, Elekta, Crawley, UK) when multiple iodine seeds are used as fiducials and its dependence on planning CT slice thickness. Material and Methods: The “Basic Prostate Phantom” (Cardinal Health, Hicksville NY, USA) developed primarily for acquiring experience in the manual skills for iodine-125-seed implantation was used. It consists of a plastic box filled with water-dense jelly material and contains ~50 dummy iodine seeds. The phantom was scanned with a planning CT (Brilliance Big Bore, Philips) with a slice thickness of 1 mm, 3 mm and 5mm. Afterwards the phantom was also scanned with the CBCT to be associated with each reference planning CT with 1, 3, 5 mm, twice for each planning CT slice thickness (a total of 6 CBCT acquisitions with 2 independent matching procedures for each planning CT slice thickness). Matching was performed in all cases with the grey value matching algorithm of XVITM. The isocenter was marked with external metal markers at the time of the treatment planning CT. After matching the planning CT dataset and the CBCT dataset, the residual error was determined as the difference between planned isocenter and the isocenter that would have been treated based on the matching process. This whole procedure was performed twice, once with the phantom without further manipulation and once with the prostate insert in the phantom being deformed by inserting a plug into the rectum model in the phantom, mimicking a different patient anatomy. Results: For the undeformed phantom the maximal residual error regarding the isocenter after grey-value matching regarding the seeds was 0.0 mm in x, y and z directions in case of the planning CT with 1 mm thickness. The range of residual error was 0-0.4 mm in x, y and z directions in case of the planning CT with 3mm and 0-0.8 mm in x, y and z directions in case of 5mm slice thickness, respectively. For the deformed phantom the maximal residual error regarding the isocenter after grey-value matching regarding the seeds was 0.0mm in x, y and z directions in case of the planning CT with 1 mm thickness. The range of residual error was 0-0.4mm in x, y and z directions in case of the planning CT with 3mm and 0-0.9 mm in x, y and z directions in case of 5mm slice thickness, respectively. Conclusions: In summary, the residual error after seed-based matching regarding the phantom isocenter was in all cases, even for a planning CT slice thickness of 5 mm, smaller than 0.9mm and for the actual clinical situation (3mm slice thickness for clinical planning) always smaller than 0.4mm.
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Poster / IGRT / IMRT
P65 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):97
Welche Lagerungsgenauigkeit bieten körperumschließende Vakuummatten bei der Image Guided Radiotherapy (IGRT) des Prostatakarzinoms? Pohl F.1, Hipp M.1, Dobler B.1, Riepl M.1, Bogner L.1, Kölbl O.1 1 Universitätsklinik Regensburg, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Regensburg, Germany Fragestellungen: Bei der IGRT des Prostatakarzinoms wendet man onoder offline-Korrektur-Protokolle an, um den Sicherheitssaum um das Clinical Target Volume (CTV) klein zu halten, um so Risikoorgane wie das Rektum optimal zu schonen. Üblich ist ein Sicherheitssaum um das CTV von 1cm nach ventral und lateral sowie 0,7cm nach dorsal. Dabei spielt die Immobilisierung des Patienten eine besondere Rolle. Die vorliegende ConeBeamCT(CBCT)-Studie untersucht die Genauigkeit der Lagerung in einer körperumschließenden Vakuummatte im Hinblick auf den Sicherheitssaum. Methodik: 21 CBCT-Studien von Prostatakarzinom-Pat., die von 07-12/07 behandelt wurden, wurden eingeschlossen. Alle Patienten waren in einer individuellen Vakuummatte immobilisiert, die Kopf und Füße einschloss. Der verwendete Elekta Synergy® S mit ConeBeam-CT und HexaPod erlaubt die Lagerungskontrolle durch eine automatisierte rigide Registrierung der Lagerungs-CT mit der Planungs-CT mit online-Korrektur aller 6 Freiheitsgrade (Elekta XVI 4.0b25). Die Clipbox war definiert durch Einfassung der Beckenwände, Os sacrum und Symphyse und fasste das PTV ein. Ausgewertet wurde die Lagerungskorrektur (Isozenterverschiebung in Bezug zum Planungs-CT) in Zentimeter (cm) in latero-medialer (LM), kranio-kaudaler (KK) und ventro-dorsaler (VD) Richtung sowie in Grad die Rotation um die cranio-caudale Achse (CCR), die laterale (LR) und die isozentrische Rotation (IR). Die Lagerungskorrekturwerte wurden hinsichtlich Mittelwert, Median und 3-D-Vektor analysiert. Ergebnisse: Für die latero-mediale, kranio-kaudale und ventro-dorsale Verlagerung ergab sich als absoluter Mittelwert für LM 0,38 cm, KK 0,18 cm und VD 0,14 cm. Der Median lag für LM bei 0,32 cm, KK 0,14 cm und für VD bei 0,13 cm. Der 3-D-Vektor betrug im Mittel 0,5 cm und im Median 0,51 cm. Bei den Rotationen wurden als Mittelwerte und Mediane errechnet: CCR 0,89°/0,6°, LR 0,55°/0,3° und IR 0,35/0,2°. Ein Pat. wies zu Beginn der Therapie bei zwei der CBCT-Studien eine latero-mediale Verschiebung von mehr als 1cm auf, welche im weitern Verlauf der Bestrahlungsserie jedoch wieder deutlich reduziert werden konnte. Der Sicherheitssaum nach ventro-dorsal sowie kranio-kaudal war in jedem Fall ausreichend. Schlussfolgerung: Der ermittelte kleine 3-D-Vektor mit einem Mittelwert von 5 Millimetern beweist die gute Reproduzierbarkeit der Lagerung in einer körperumschließenden Vakuummatte und lässt in Zusammenhang mit der Entwicklung von on- oder offline-Korrektur-Protokollen eine weitere Limitierung des Sicherheitssaumes möglich erscheinen.
P66 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):97
Vorgehensweise zur Kontrolle der Patientenpositionierung und Dosisapplikation für paraspinale Tumore mit Hilfe einer bildgestützten Strahlentherapie Lechsel G.1, Stoiber E.2, Bendl R.2 1 Deutsches Krebsforschungszentrum, Medical Physics in Radio-Oncology, Heidelberg, Germany, 2Deutsches Krebsforschungszentrum, Heidelberg, Germany Ziel: Beschreibung einer Vorgehensweise, die durch den Einsatz von bildgebenden Verfahren und Algorithmen der Bildverarbeitung Aussagen über die Lagerungsungenauigkeit und sich daraus ergebenden Dosisabweichungen zwischen Bestrahlungsplan und Therapie quantitativ erfasst. Material und Methoden: Die Qualität einer Strahlentherapie ist abhängig von der Übereinstimmung der Lage des Tumors und der Risikoorgane zwischen Planungs-CT und Bestrahlungszeitpunkt. Von insgesamt 81 Patienten mit paraspinalem Tumor wurden während einer fraktionierten Strahlenbehandlung in regelmäßigen Abständen mindestens vier Lagekontrollen mit Hilfe eines In-Room-CTs aufgenommen. Die Lagerung der Patienten erfolgte mit Torso, Scotch-Cast-Maske und stereotaktischem System. In einer vorausgegangenen Untersuchung zur Positionierungsgenauigkeit wurde festgestellt, dass sich die Position von Zielvolumen und
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Rückenmark für dieses Patientenkollektiv durch eine rigide Transformation korrigieren lässt. Ergebnisse: Zur Bestimmung der Lage des Zielvolumens wird die Lagekontrollaufnahme zunächst stereotaktisch mit dem Planungsdatensatz registriert. In einem zweiten Schritt wird mit einem bildbasierten MutualInformation-Algorithmus (MI) eine bzgl. des Zielvolumens optimale rigide Transformation zwischen stereotaktisch registrieter Lagekontrolle und Planungsdatensatz bestimmt. Optimal bzgl. des Zielvolumens bedeutet dabei, dass für die Optimierung der MI-Registrierung vom Algorithmus nur der Bildbereich benutzt wird, in dem das im Planungsdatensatz segmentierte Zielvolumen enthalten ist. Die resultierende rigide Transformation entspricht somit der Verschiebung und Rotation des Zielvolumens zwischen Planungsdatensatz und Patientenposition zum Bestrahlungszeitpunkt. Die Korrektheit des Registrierungsergebnisses wird vor einer Korrektur der Patientenposition durch den Strahlentherapeuten verifiziert. Zum Nachweis, dass eine rigide Transformation ausreicht, um Planungsund Kontrollaufnahmen vergleichen zu können, wurden zudem verschiedene Teilbereiche des Zielvolumens mit dem gleichen Verfahren registriert. Die so erhaltenen Transformationen für die Teilbereiche können dann mit der Transformation für das gesamte Zielvolumen verglichen werden. Für eine Bestimmung der dosimetrischen Abweichungen zwischen Planungs- und Bestrahlungszeitpunkt, wird die Dosisverteilung für die transformierte Kontrollaufnahme erneut simuliert. Aufgrund der rigiden Transformation zwischen Planungs- und Kontrollaufnahme lassen sich die DVHs für das Zielvolumen und das Rückenmark zum Bestrahlungszeitpunkt bestimmen, ohne eine erneute Segmentierung durchführen zu müssen. Schlussfolgerungen: Die angewandte Vorgehensweise bestehend aus Bildverarbeitungsalgorithmen und Dosissimulation ermöglicht eine bildgeführte Strahlentherapie und eine dosimetrische Kontrolle der Therapie zum Behandlungszeitpunkt.
P67 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):97
Die Intensitätsmodulierte Strahlentherapie (IMRT) des Mammakarzinoms ermöglicht die Schonung der Risikoorgane Lunge und Herz: Daten von 205 Patientinnen Huhnt W.1, Sidow D.1, Buchali A.1 1 Ruppiner Kliniken GmbH, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Neuruppin, Germany Zielsetzung: Untersuchung der Toxizität und der Dosisverteilung in den Risikoorganen bei IMRT des Mammakarzinoms. Methodik: Zwischen 08/2005 und 08/2007 wurden 205 Frauen mit Mammakarzinom mit IMRT bestrahlt und retrospektiv ausgewertet. Bei der Mehrzahl der Patientinnen (n=198, 97%) lag ein einseitiges Mammakarzinom vor, bei 7 Patientinnen (3%) bilaterale Tumoren. Im Bereich der Brust oder der Thoraxwand wurde eine Gesamtdosis von 50 Gy konventionell fraktioniert appliziert, beim Vorliegen von Risikofaktoren erfolgte eine Boostbestrahlung mit 16 Gy (38%). Bei 22% der Patientinnen wurden die axillären Lymphabflüsse, bei 73% die supraclaviculären und bei 59% die parasternalen Lymphknoten mit jeweils 50 Gy bestrahlt. Ein Boost von 10-16 Gy wurde beim Vorliegen von makroskopischen Lymphknotenmetastasen appliziert (n=7, 3%). Die IMRT erfolgte in sliding-window-Technik mit 4-12, median 4 Stehfeldern. Es wurde die Akuttoxizität und die Dosisverteilung in den Risikoorganen bestimmt. Statistik: Mittelwert ± SD, t-test. Ergebnisse: Bei einseitiger Erkrankung errechnete sich in den Dosis-Volumen-Histogrammen der gesamten Lunge eine V20Gy von 13,0 ± 3,7%, eine V30Gy von 8,5 ± 2,6% und eine mittlere Lungendosis von 10,1 ± 2,0 Gy, bei bilateraler Radiatio eine V20Gy von 23,4 ± 8,1%, eine V30Gy von 12,2 ± 4,4% und eine mittlere Lungendosis von 14,4 ± 4,2 Gy. Bei linksseitigem Mammakarzinom und Bestrahlung der parasternalen Lymphabflüsse fand sich am Risikoorgan Herz eine D33% von 19,3 ± 4,9 Gy, eine D50% von 15,7 ± 4,8 Gy und eine mittlere Dosis von 17,3 ± 4,7 Gy, wohingegen ohne Radiatio der parasternalen Lymphknoten sich eine D33% von 16,9 ± 4,8 Gy (p<0,05), eine D50% von 12,9 ± 4,3 Gy (p<0,05) und eine mittlere Dosis von 14,9 ± 4,2 Gy (p<0,05) errechneten. Die IMRT wurde bei allen Patientinnen zeitgerecht und komplikationslos durchgeführt. Keine Patientin entwickelte eine symptomatische Pneumonitis. An der Haut trat bei 62,1% der Patientinnen ein Erythem Grad 1 auf, bei 20,4% ein Erythem Grad 2. Oberflächliche Epitheliolysen fanden sich bei 22,8%, eine Hyperpigmentierung Grad 1 bei 23,8%, Grad 2 bei 1,5%. Eine passa-
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Poster / IMRT
gere Ösophagitis entwickelten 27,7% der Patientinnen (Grad 1) bzw. 1,9% (Grad 2). Schlussfolgerungen: Die IMRT des Mammakarzinoms ist eine sichere Methode, die sich in der klinischen Routine bewährt und die eine effektive Schonung der Risikoorgane ermöglicht. Dabei ist die geringe Dosisbelastung des Herzens bei linksseitiger Erkrankung besonders bedeutsam vor dem Hintergrund kardiotoxischer Chemo- und Antikörpertherapien. Die IMRT ermöglicht eine bilaterale Bestrahlung ohne hot spots, ohne dass die Toleranzdosen der Lunge überschritten werden. Mit der IMRT führt die Mitbestrahlung der parasternalen Lymphknoten nur zu einer geringen Dosiserhöhung am Herzen und kann daher problemlos erfolgen. Die Akuttoxizitäten an der Haut und am Ösophagus sind gering.
P68 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):98
Influence of rounded leaf ends on dose calculation for a typical breast IMRT patient plan Chen H.1, Abo Madyan Y.1, Wertz H.1, Polednik M.1, Lohr F.1, Wenz F.1, Lorenz F.1 1 Mannheim University Hospital, Department of Radiation Oncology, Mannheim, Germany Purpose: The quality assurance (QA) measurements using a homogeneous thorax phantom for a breast IMRT plan revealed a remarkable, unusual discrepancy between calculation and measurement in some small regions. The reason for this discrepancy and its clinical effect are investigated here. Methods: The investigated breast case was a static IMRT plan with 5beams/19segments delivering 50Gy on a 6MV Elekta Synergy linac. The beam angles were mainly concentrated at opposing positions. Overlapping and abutting segments were unavoidable in this case and beamlets of abutting segments often intersected at the thoracic wall. The dose calculation was performed using a pencil beam (pb)algorithm (PresicsePLAN 2.15), which does not account for rounded leaf ends, and a well-commissioned Monte-Carlo(MC) calculation (PrecisePLAN/xvmc 2.50), which includes a model for the rounded leaf ends. The treatment plan was delivered with original gantry angels to a homogeneous thorax phantom and verified using EDR2 films. Both, the measured and the two calculated dose distributions, were compared in terms of profiles and isodoses. In addition, the calculated dose distributions from MC and pb were compared using the patient CT-dataset to correlate the measured dose distributions to patient’s anatomy. Results: The MC calculation agreed very well with film measurements (less than 1% difference) in the homogeneous phantom. However, the deviation between pb calculation and film measurements was up to -8% (pb underestimates delivered dose), especially in the region where different segments have a common edge. Since rounded leaf ends are considered in the MC calculation and good agreement was obtained with film measurement everywhere, the 3D dose distribution in the patient CT-dataset was also analyzed. This analysis revealed hot spots in the PTV and a generally hot area in the thoracic wall not accounted for by pb calculations. The DVH on the CT-dataset showed the following Results: a) the minimum, mean, and maximum dose and the V46 Gy of the thoracic wall were 37.2Gy, 49.7Gy, 57.1Gy and 89% for MC calculations; 34.6Gy, 48.1Gy, 55.3Gy and 80% for pb calculations; b) The maximum dose in the PTV were 58.5Gy (MC) and 55.3Gy (pb); c) the mean lung dose and the lung volume receiving 20Gy and 30Gy (V20,V30) were 14.3Gy, 26.6% and 21.9% for MC calculations; 11.6Gy, 22.4% and 18.4% for pb calculations. Discussion:: Since MC calculation, modeling the effects of rounded leaf ends correctly, agreed well with the measurements in the homogeneous phantom, this MC algorithm was also used to estimate the extent of the hot areas in the actual patient anatomy not accounted for by pb, especially in the thoracic wall. Even though the difference between MC and pb calculation in the lung tissue may be caused by other reasons, the remarkable difference in the thoracic wall is caused primarily by using abutting segments, since the rounded leaf ends are not modeled in the pb calculation.
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P69 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):98
Optimierung der Konturierung von Risikoorganen und Hilfsstrukturen in der Tomotherapie Schill S.1, Neitzel S.1, Geinitz H.1 1 Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radiologische Onkologie, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, München, Germany Einleitung: Wie bei jeder IMRT Planung muss auch in der Tomotherapie jede zu schonende Region konturiert werden. In der konventionellen 3D Planung ist das bei manchen Risiokoorganen hinfällig, da sie ausreichend entfernt liegen (z.B. contralaterale Lunge bei tangentialer Mammabestrahlung). Bei nicht helikalen IMRT Bestrahlungen sind weniger Strukturen erforderlich, da hier die Einstrahlrichtungen und die Feldgrößen vorgewählt werden können. Anders in der Tomotherapie, hier müssen alle zu schonenden Regionen vor der Planung definiert werden. Erschwert wird dies durch die geforderte eindeutige Zuordnung eines Voxels. Bei sich überlappenden Volumina zählt das Voxel zu dem Volumen mit der höher gewählten Priorität. Das Volumen mit der niedrigeren Priorität ist im Dosisvolumenhistogramm (DVH) daher nicht vollständig erfasst. Material und Methoden: Die Strukturen wurden mit Oncentra MasterPlan (Version 3.0; Fa.Nucletron) eingezeichnet. Die IMRT-Planung erfolgte mit dem Planungssystem des TomoTherapy Hi-Art Systems (Version 2.2.4.15). Bei der Bestrahlung mit Tomotherapie wird die IMRT durch die Rotation des Beschleunigers mit 6 MeV Photonen, einen kontinuierlichen Tischvorschub und die Modulation von binären Schlitzkollimatoren erreicht. Es sind Feldbreiten von 1 cm, 2,5 cm und 5 cm möglich. Bei der größten Feldbreite wird ein steiler Gradient in craniocaudaler Richtung erschwert. Dadurch ergeben sich andere Voraussetzungen bei der Planung sowie auch bei der Konturierung als bei der konventionellen IMRT. Ergebnisse: In unserer Klinik wurden für die häufigsten an der Tomotherapieanlage bestrahlten Entitäten Einzeichnungsvorlagen entwickelt: Kopf-Hals-Tumoren, Mamma-, Prostata- und Pankreaskarzinom und Karzinome im Thorax. Diese reichen von 3 extra Hilfsstrukturen beim Prostatakarzinom bis zu 10 bei Kopf-Hals-Tumoren. Für Prostata und Mamma sind sie im Folgenden genannt: Prostata: Es empfiehlt sich das Planungsvolumen (PV) in zwei Planungsvolumina (PV1, PV2) aufzuteilen und unterschiedliche Constraints für PV1 und PV2 vorzugeben. (PV1 ohne Rektumanteil, PV2 liegt innerhalb des Rektums). Damit kann bei Dosiseskalation die Dosis des PV2, also innerhalb des Rektums, auf einen Bereich von 95 bis 97% optimiert werden und gleichzeitig das restliche Rektum gut geschont werden. (außerdem: Hüftköpfe, Kontur mit 2 cm Saum um PV zur Dosisreduktion) Mammakarzinom: contralaterale Mamma, Lungen, Myelon, Leber, Herz, Hilfsstruktur innerhalb des konkaven Mamma-PV zur verbesserten Lungenschonung, Kontur mit 2 cm Saum um PV. Die für die weiteren Entitäten benötigten Hilfsstrukturen werden in der Präsentation ausführlich diskutiert. Diskussion: Durch das in unserer Klinik benutzte standardisierte Einzeichnen der Strukturen bei den verschiedenen an der Tomotherapieanlage bestrahlten Entitäten wird die Beurteilung der DVHs vereinfacht und verbesserte Planergebnisse mit optimaler Schonung des Normalgewebes erzielt.
P70 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):98
Intensity modulated radiotherapy (IMRT) in benign giant cell tumors – a single institution case series Roeder F.1, Jensen A.1, Stoiber E.1, Muenter M.1, Debus J.2, Huber P.1 1 DKFZ Heidelberg, Radiation Oncology, Heidelberg, Germany, 2 University of Heidelberg, Radiation Oncology, Heidelberg, Germany Background: Giant cell tumors are rare neoplasms, representing less than 5 % of all bone tumors. Although usually a benign disease, malignant transformation has been described in some cases. The vast majority of giant cell tumors occurs in extremity sites and is treated by surgery alone. However, a small percentage occurs in pelvis, spine or skull bones, where complete resection is difficult and associated with high functional deficits. Primary or postoperative radiation therapy seems to be an option in these patients, despite the lack of a generally accepted dose or fractionation concept. Here we present a series of five cases treated with high dose IMRT.
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Poster / IMRT
Methods: From 2000 and 2006 a total of five patients with histologically proven benign giant cell tumor have been treated with intensity modulated radiotherapy at the german cancer research center in Heidelberg. Two patients were male, three female, and median age at radiotherapy was 30 years (range 20 - 60). The tumor was located in the sacral region in four and in the sphenoid sinus in one patient. Median tumor size at radiotherapy was 9 cm (2.9 cm - 11 cm). In three patients the tumor was not primarily inoperable, one patient had a macroscopically incomplete resection, and one patient had two embolisations and two subtotal resections prior to radiotherapy. All patients were treated with IMRT to a median total dose of 64 Gy (range 57.6 Gy to 66 Gy) in conventional fractionation. Results: Median follow up was 46 months ranging from 13 to 57 months. Overall survival was 100 %. One patient developed local disease progression three months after radiotherapy and needed extensive surgical salvage. The remaining four patients have been locally controlled, resulting in a local control rate of 80%. We found no substantial tumor shrinkage after radiotherapy but in two patients morphological signs of extensive tumor necrosis were present on MRI scans. Decline of pain and/or neurological symptoms were seen in three of four locally controlled patients. In one patient symptoms remained stable. The patient who needed surgical salvage showed markedly reduced pain but developed functional deficits of bladder, rectum and lower extremity due to the extensive surgery. Acute toxicity of the radiation treatment consisted of mild skin reactions (2), conjunctivitis (1), diarrhea (1) and alopecia (1). No late toxicity attributable to radiation therapy was observed so far. Conclusion: Intensity modulated high dose radiotherapy is a feasible treatment option in primarily inoperable giant cell tumors or after subtotal resections. In our case series local control was achieved in four of five patients with marked symptom relief in the majority of cases. With the use of IMRT no severe acute or late toxicity was observed.
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Helikale Tomotherapie bei bewegten Objekten – Analyse der Oberflächendosis bei der Radiotherapie des MammaCarcinoms Zibold F.1, Sterzing F.1, Sroka-Perez G.1, Schubert K.1, Wagenknecht K.1, Debus J.1, Herfarth K.1 1 Radiologische Universitätsklinik Heidelberg, Radioonkologie und Strahlentherapie, Heidelberg, Germany Ziel: Analyse der Oberflächendosisvariationen, die bei inverser Planung auf einem statischen CT-Bild und anschließender Bestrahlung unter freier Atmung bei helikaler Tomotherapie (HT) entstehen. Evaluation verschiedener Planungsvarianten. Methoden und Material: Bei 17 Patientinnen mit Mamma-Carcinom wurden im Rahmen der Qualitätssicherung mit Lithium-Fluorid Thermolumineszenzdosimetrie (TLD) die Oberflächendosen im Zielbereich und kontralateral gemessen, wobei ein Plandosisvergleich erfolgte. Daneben wurden mit einem Thoraxphantom die verschiedenen Atempositionen durch laterale und vertikale Verschiebung um jeweils 2/2, 5/5, 8/8 und 10/10 mm nach oben links und nach unten rechts simuliert, mit HT bestrahlt und die Oberflächendosen im Zielbereich mittels TLD gemessen. Das Zielvolumen entsprach einem linksseitigen Mamma-Carzinom, wobei zwei Bestrahlungspläne verwendet wurden. Bei Plan 1 wurde die Obergrenze des Zielvolumens exakt auf Hautniveau eingezeichnet, während sich bei Plan 2 die Obergrenze des Zielvolumens 10 mm oberhalb der Haut in der Luft befand. Messungen mit einem dynamischen Phantom werden momentan durchgeführt. Ergebnisse: Die gemessenen Oberflächendosen bei der Patienten-Messreihe ergaben im Zielbereich einen Mittelwert von (n = 179): 1,66 Gy mit einer Standardabweichung von 0,13 Gy (8% des Mittelwerts). Kontralateral betrugen die Mittelwerte parasternal (n = 16): 0,45 Gy bzw. mammilär (n = 10): 0,20 Gy. Im Plan zeigte sich eine Berechnung der Oberflächendosis im Zielbereich (n = 52) die um 6,1 % der gemessenen Dosis von durchschnittlich 1,64 Gy erhöht war. Die Standardabweichung der gemessenen Dosen betrug 0,14 Gy. Die Messungen am Thoraxphantom ergaben bei Verschiebung nach oben links in Plan 1 eine kontinuierliche Dosisabnahme im Zielbereich von bis zu 31,9 % gegenüber der Dosis in Normalposition. In Plan 2 zeigte sich hier eine Dosiszunahme von bis zu 42,4 %. Bei Verschiebung nach rechts unten blieb die Oberflächendosis in beiden Plänen nahezu konstant. Schlussfolgerung: HT gewährleistet bei der Radiotherapie des MammaCarzinoms trotz Atemverschiebung eine hohe und reproduzierbare Ober-
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flächendosis mit gering ausgeprägten Dosisabweichungen. Bei Einzeichnung der Oberfläche des Zielvolumens exakt auf Hautniveau sind die Atemauswirkungen auf die Oberflächendosis erst bei überdurchschnittlich großen Atemamplituden relevant.
P72 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):99
Sind Bestrahlungspausen abhängig vom Volumen des integrierten Boosts bei IMRT von HNO-Tumoren ? Voith C.1, Kober B.1 1 Klinikum Darmstadt, Institut für Strahlentherapie/Radioonkologie, Darmstadt, Germany Fragestellung: Seit Einführung der IMRT-Bestrahlungstechnik bei HNOTumoren wird die Bestrahlung als integrierter Boost auf die befallene Tumor- und Lymphknotenregion durchgeführt. Der integrierte Boost wird mit einer ED von 2,1 Gy und die nicht befallenen Lymphabflusswege (Zielvolumen 2. Ordnung) mit einer ED von 1,8 Gy nach ICRU 50 bestrahlt. Entsprechend einer GD von 60,9 bzw. 52,2 Gy in 29 Fraktionen. Ziel dieser Arbeit ist es herauszufinden ob bei zunehmender Volumengröße des integrierten Boostes die Bestrahlungspausen zunehmen. Methodik: Seit 2/2004 wurden am Klinikum Darmstadt 118 Patienten mit HNO-(N=102) oder Nasopharynxtumoren (N=16) bestrahlt. 15 Patienten mit HNO-Tumoren brachen die Radiatio vorzeitig ab und wurden nicht mit ausgewertet. Von den auswertbaren 103 Patienten erhielten 62,1% zusätzlich eine platinhaltige Chemotherapie. Bei postoperativer RT-Indikation (N=53) erhielten die Patienten eine GD von 54-68,6 Gy (Median 60,9 Gy) bei primärer Radiatio (N=50) eine GD von 68,9 - 70,9 Gy (Median 70,9 Gy). Einen integrierter Boost wie oben beschrieben erhielten 85 Patienten. Bei primärer Radiatio wurde im Anschluß an die Bestrahlung mit IMRT bis 60,9 Gy ein Boost II von 8 -10 Gy ED 2 Gy meist über seiltiche Gegenfelder appliziert. Das Alter der Patienten lag zwischen 37 und 81 Jahren (Median 59 Jahre); Geschlechtsverteilung m:w 89:14. Folgende Tumorstadiumverteilung lag vor: II/IIb: 15,5%; III: 21,5%; IVa: 55,3%; IVb: 5,8%; IVc: 1,9%. Ergebnisse: Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 8,1 Monate (1,5 41,5 Monate). Verstorben sind 19 Patienten davon 13 tumorbedingt. Das integrierte Boostvolumen lag zwischen 85 und 852 ccm (Median 230 ccm) und das Zielvolumen 2. Ordnung zwischen 189 und 1812 ccm (Median 1089). Die Gesamtbestrahlungspausen der 85 Patienten mit integrierten Boost lagen zwischen 0 und 16 Tagen (Median 2 Tage), bei den 18 Patienten ohne integriertem Boost zwischen 0 und 10 Tagen (Median 3 Tage). Beim Vergleich der Bestrahlungspausen bezüglich absolutem als auch relativem Volumen des integriertem Boosts lässt sich keine signifikante Abhängigkeit nachweisen. Lediglich Patienten die eine kombinierte Radiochemotherapie erhielten hatten deutlich längere Bestrahlungspausen unabhängig vom Volumen des integrierten Boosts. Schlussfolgerungen: Eine Abhängigkeit der Bestrahlungspausen vom Volumen des integrierten Boosts konnte in unserem Patientenkollektiv nicht nachgewiesen werden. Nach unseren Erfahrungen können somit auch ausgedehnte Tumorvolumina bei IMRT mit integriertem Boost bestrahlt werden ohne erhöhte Akuttoxizität und damit einhergehende Bestrahlungspausen befürchten zu müssen.
P73 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):99
Relevanz einer Kollimatordrehung bei der Intensitätsmodulierten Rotationsbestrahlung (IMAT) Elvermann A.1, Schmidt R.1, Zink K.1 1 Institut für Medizinische Physik und Strahlenschutz, Gießen, Germany Fragestellung: Die Intensitätsmodulierte Rotationsbestrahlung (IMAT) bildet die Brücke zwischen der konformalen Strahlentherapie und der Intensitätsmodulierten Strahlentherapie (IMRT) und gewährleistet eine kurze Behandlungsdauer bei guter Dosishomogenität im Zielvolumen und geringer Nebenwirkungswahrscheinlichkeit in den Risikoorganen. In kommerziellen Bestrahlungsplanungssystemen wird die IMAT bzw. VMAT mit einer Kollimatordrehung von 45° durchgeführt [1]. Ob oder in welchen Umfang eine Kollimatordrehung von 45° die Optimierungsergebnisse beeinflusst bzw. verbessert wird nicht genau dokumentiert.
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Poster / IMRT
Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Relevanz einer Kollimatordrehung gegenüber einer Kollimatordrehung von 0° bei der IMAT zu quantifizieren. Methodik: Feldformen und Feldwichtungen werden bei der Intensitätsmodulierten Rotationstechnik auf Basis von Dosisvorgaben vollständig invers mit der ‚direct aperture optimization’ Methode (DAO) optimiert [2]. An 2 Kopf-Hals Tumoren sowie 3 Prostata Tumoren wird untersucht, welchen Einfluss der zusätzlich Freiheitsgrad der Kollimatordrehung bei der Optimierung unterschiedlicher Zielvolumina hat. Ergebnisse: Eine Kollimatordrehung um 45° hat im Vergleich zur Normalstellung der Kollimators (0°) nur einen geringen Einfluss auf die Dosishomogenität im Zielvolumen. Zur Schonung der Risikoorgane (Spinalkanal bei Kopf-Hals-Tumore bzw. der Harnblase und dem Rektum bei der Prostata) kann mit einer Kollimatordrehung das Volumen der Risikoorgane, welches im mittleren Dosisbereich (20% 60% der Solldosis) bestrahlt wird, zum Teil deutlich verringert werden. Es bleibt zu beachten, dass durch jede Kollimatordrehung gegenüber der Normalstellung ein größeres Volumen der Risikoorgane im Niedrigdosisbereich (<10 %) bestrahlt wird, als bei einer Kollimatordrehung in Normalstellung (0°). Schlussfolgerung: Durch die Intensitätsmodulierte Rotationsbestrahlung mit Kollimatordrehung wird es möglich, die Behandlung von irregulär bzw. konkav geformten Zielvolumina mit nur einer Vollrotation vor allem im mittleren Dosisbereich zu verbessern und eine schnelle Behandlung der Patienten zu gewährleisten. Eine Kollimatordrehung bedeutet dabei keinen zusätzlichen Mehraufwand in der Planung. [1] Otto K: Volumetric Modulated Arc Therapy (VMAT): IMRT in a single arc. Proceedings 11th Varian European Users Meeting, June 2007. [2] Elvermann A, Schmidt R, Zink K: Intensitätsmodulierte Rotationsbestrahlung mit dynamischer Anpassung von Multileafkollimatoren, Dreiländertagung, Bern 2007.
P74 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):100
Automatisierte Winkeloptimierung bei der IMRT der Prostata Treutwein M.1, Hipp M.1, Bogner L.1 1 Klinikum der Universität Regensburg, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Regensburg, Germany Fragestellungen: Das Ziel dieser Planungsstudie war die Überprüfung der Qualität einer automatisierten Winkeloptimierung, welche optional im IMRT-Optimierungsmodul des Planungssystems Oncentra MasterPlan (Nucletron, 3.0) zur Verfügung steht. Als Maßstab diente ein IMRT-Plan mit gleichförmiger Winkelverteilung. Methodik: In die Planungsstudie wurden fünf Patienten aufgenommen, die eine primäre EBRT der Prostata erhalten sollten. Der Planung wurde ein CT mit 5mm Schichtdicke im Bereich des Zielvolumens zugrunde gelegt. Hierzu wurden die Patienten mit Hilfe einer Vakuummatratze immobilisiert (BlueBAG, BodyFIX, Medical Intelligence). Im Bestrahlungsplanungssystem wurde der Datensatz eines Beschleunigers vom Typ Primus der Fa. Siemens mit MLC und Lamellenbreite 1cm im Isozentrum gewählt. Zuerst wurde ein Plan mit sieben gleichverteilten Winkeln optimiert, die bei 0, 51, 103, 154, 206, 257 und 308 Grad lagen. Hierfür wurde der Direct Step and Shoot - Algorithmus (DSS) mit direkter Maschinenparameteroptimierung verwendet. Rektum und Harnblase wurden als Organs at Risc (OAR) in allen Schichten konturiert. Zur Vermeidung von Überdosierungen im Normalgewebe wurden mit einem 3DAbstand von 1cm um das PTV herum sogenannte Hilfsstrukturen definiert. Die gewählten Objectives sind in Tabelle 1 notiert. Im Anschluss wurde mit den gleichen Startparametern ein zweiter Plan mit automatischer Winkeloptimierung berechnet. Dieser wurde nach Herstelleranleitung in zwei Schritten durchgeführt: Zuerst mit einer vereinfachten IMRTOptimierung zur Variation der Gantrywinkel; anschließend mit den ermittelten Winkeln zur DSS-Optimierung. Nach der Optimierung wurden beide Pläne auf den Mittelwert im PTV mit einer Fraktionsdosis von 30 mal 2,0 Gy normiert. Min.Dosis im PTV in Gy, (Gewichtung): 59 (3000) Max.Dosis im PTV in Gy, (Gewichtung): 64 (3000) OARs 20% Vol. in Gy (Gewichtung): 40 (3000) Max. Dosis in Hilfsstruktur in Gy (Gewichtung): 55 (300) Tabelle 1
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Ergebnisse: Tabelle 2 listet neben der D95 und D5 im PTV die mittlere Dosis in den OARs auf. Die Tabellenwerte sind Mittelwerte über alle fünf Patienten. Die Angabe der Dosis erfolgt in Prozent. Wie aus der Tabelle zu ersehen ist, führt die automatisierte Winkeloptimierung in diesem Fall nicht zu besseren Werten für das PTV und die OARs. Werte in %..............D95......D5.......Mittelwert Blase.......Mittelwert Rektum Plan1......................94,52....104,14.......49,94...................51,76 Plan 2 (Winkelopt.) 94,76....104,34.......49,94...................51,72 Tabelle 2 Schlussfolgerungen: Die automatische Winkeloptimierung liefert bei der Planung des Prostatakarzinoms keine Verbesserung der Planqualität im Vergleich zum Standardplan mit gleichverteilten Einstrahlwinkeln. Daß der Rechenalgorithmus einer Verbesserung bedarf, wurde vom Entwicklerteam der Fa. Raysearch erkannt und wird weiterverfolgt. Die Arbeit wurde von der Fa. Nucletron unterstützt.
P75 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):100
Dosimetrische Verifikation von Tomotherapieplänen mittels PTW 2D Array und Octavius Phantom Jacob V.1, Kampfer S.1, Kneschaurek P.1 1 Klinikum rechts der Isar, Klinik für Strahlentherapie und Radiologische Onkologie, München, Germany Einleitung: Die zunehmende Anzahl von mit Tomotherapie behandelten Patienten macht die Enwicklung von effizienten Verfahren für eine schnelle und verläßliche pre-Treatment Dosisverifikation der Bestrahlungspläne notwendig. Das Qualitätssicherungssystem der Tomotherapie-Software basiert auf gleichzeitigen Dosismessungen mit radiographischen Filmen und einigen Ionisationskammern in einem zylindrischen Phantom. Dieses Verfahren ist zeitaufwändig. Ein neues Messsystem basiert auf dem 2D Ionisationskammer Array, das in ein oktogonales Phantom (Octavius Phantom, PTW, Freiburg) eingesetzt wird. Dieses System wurde für die dosimetrische Verifikation von Rotationsplänen entwickelt und wird für die Verifikation von Tomotherapieplänen in unserer Klinik angewendet. Das Ziel dieser Arbeit ist dieses System durch wiederholte Messungen für fünf verschiedene Patientenpläne quantitativ zu validieren. Methodik: Das 2D Array besteht aus 729 Ionisationskammern der Größe von 0,5 x0,5x0,5 cm3, die auf einer Platte im Abstand von 1cm angebracht sind. Das Oktavius Phantom wurde für Messungen mit dem 2D Array konstruiert und ist so gebaut, dass das anisotrope Ansprechvermögen des Arrays ausgeglichen wird. Fünf Bestrahlungspläne und die resultierenden Dosisverteilungen im Octavius Phantom wurden mit der Tomotherapie-Planungssoftware berechnet. Die Dosisverteilung in der Ebene der Ionisationskammern im 2D Array wurde aus der Planungssoftware exportiert und in die Verifikationssoftware VeriSoft (PTW, Freiburg) eingelesen. Für jeden Bestrahlungsplan wurde die Dosisverteilung fünf Mal an verschiedenen Tagen gemessen. Die Messmethode wurde durch Vergleich der gemessenen und berechneten Dosisverteilungen validiert. Gamma-Indexwerte wurden aus den koregistrierten und normierten Dosisverteilungen für das gesammte 2D Messfeld berechnet. Folgende Kombinationen von distance-to-agreement und dose-difference Werten wurden für die Berechnung des Gammawertes benutzt: 3mm-3%, 3mm-5% und 4mm-4%. Ergebnisse: Für die meisten Messungen wurden die Akzeptanzkriteria 4mm-4% und 3mm-5% über das ganze Messfeld erfüllt. Das etwas strengere 3mm-3% Kriterium wurde für 64%-88% der Messpunkte in verschiedenen Messungen erfüllt. Die größten Unterschiede zwischen berechneten und gemessenen Dosisverteilungen wurden in Gebieten mit steilen Dosisgradienten gefunden und sind teilweise durch die Größe der Ionisationskammern bedingt. Die verschiedenen Messungen der Dosisverteilung des gleichen Plans unterscheiden sich um bis zu 5%. Die Gründe dafür liegen in den Positionierungsungenauigkeiten des Phantoms und in den Output-Fluktuationen des Tomotherapiegeräts. Schlussfolgerung: Die Kombination von 2D Array und Octavius Phantom konnte als ein zuverlässiges System für die dosimetrische pre-Treatment Verifikation von Bestrahlungsplänen der Tomotherapie bestätigt werden. Die für die Qualitätssicherung notwendige Zeit kann durch dieses System auf ca. 25 min pro Patient verkürzt werden.
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Poster / IMRT
P76 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):101
Wie stabil läuft die Tomotherapieanlage? Messungen zur dosimetrischen Langzeitkonstanz Kampfer S.1, Kneschaurek P.1 1 Klinikum rechts der Isar der TU München, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radiologische Onkologie, München, Germany Einleitung: Um die dosimetrische Langzeitkonstanz der Tomotherapieanlage zu beurteilen wurden die arbeitstäglichen Checks der Anlage über mehrere Monate ausgewertet. Mit der vorhandenen Messapparatur TomoDose (Sun Nuclear) wurden verschiedene Messprogramme durchgeführt, die jeweils die Quer- und Längsprofile sowie die Dosis aufzeichneten. Material und Methoden: Bei den hier bestrahlten Feldern wurde eine Feldbreite von 40 cm verwendet (alle Leafs geöffnet) und nur von 0° bestrahlt, d.h. ohne Rotation der Gantry. Die jeweils 30 s langen Prozeduren unterscheiden sich in der Feldlänge (1 cm, 2,5cm bzw. 5 cm), wobei letztere Messung jeweils am vierten Tag mit zusätzlichen 11 cm festem Wasser auf der Messanordnung wiederholt wurde um die Tiefendosis zu überprüfen. Von jeder Messung wurde die laterale Verschiebung des Strahls, die Strahlsymmetrie, die Flatness sowie die Feldgröße jeweils in x- und yRichtung sowie der Dosiswert im Zentralstrahl bestimmt. Die ebenfalls notierten Monitorwerte stammen vom Bestrahlungsgerät selbst. Für die Bestrahlungen wurde das TomoDose mithilfe der Laser positioniert. Zur Aufzeichnung und Visualisierung der Messwerte wurde die mit dem TomoDose mitgelieferte Software benutzt. Die gemessenen Werte werden numerisch und nach graphischer Darstellung visuell mit den Referenzwerten verglichen. Ergebnisse: Die Werte der lateralen Verschiebung des Strahls betragen in x-Richtung im Mittel (0,45 ± 0,22) mm, in y-Richtung ist sie stark von der Feldlänge abhängig (bis (1,7 ± 0,4) mm). Durch diese Messung werden vor allem die Laser und die Tischposition überprüft. Die Standardabweichung der gemessenen Feldgröße spiegelt die Konstanz des Feldes wider. In x-Richtung ergibt sie sich zu ± 0,3 mm, in y-Richtung ist sie abhängig von der jeweiligen Feldgröße, aber stets kleiner als 1,5 mm. Die Abweichung der Feldsymmetrie in x-Richtung hat Werte von weniger als (0,4 ± 0,2) %. Die Standardabweichung des Dosiswertes im Zentralstrahl liegt jeweils unter 1,4 %, die Standardabweichung der Monitorwerte unter 1%. Auch die Messung mit zusätzlichen 11 cm festem Wasser ergibt entsprechend gute Ergebnisse. Der Vergleich der Zentralstrahlwerte mit den jeweils zugehörigen Monitorwerten zeigt einen gleichen Trend, aber keine exakte Übereinstimmung bei Ausreißern. Auch die visuelle Kontrolle der überlagerten Profile gibt sehr gute Ergebnisse. Diskussion: Die Werte der Strahlverschiebung ergeben sich hauptsächlich aus der Positionierungsungenauigkeit des Arrays mithilfe der Laser. Die Feldgröße und Feldsymmetrie sowie die Flatness sind über den betrachteten Zeitraum sehr konstant. Die Aufzeichnung der Monitorwerte ist bei dieser Art der helikalen Strahlentherapie von Interesse, da die Applikation durch die Zeit und nicht durch das Erreichen von vorgegebenen Monitorwerten beendet wird. Die Tomotherapieanlage zeigt über den betrachteten Zeitraum sowohl in der Dosisverteilung als auch in der Absolutdosis eine große Konstanz.
P77 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):101
Pleuramesothelium, ein Planungsvergleich Tomotherapie vs. IMRT vs. 3D-CRT unter besonderen Berücksichtigung der Lungenbelastung – Fallbeispiel Garbe S.1, Müdder T.1, Schoroth F.1, Wilhelm-Buchstab T.1, Schüller H.1 1 Radiologische Universitätklinik, Strahlentherapie, Bonn, Germany Hintergrund: Bei der Bestrahlung von Pleuramesotheliomen ist der Erhalt der Lungenfunktion der nichtbefallenen Lunge ein primäres Ziel; ein weiteres Ziel ist die Minimierung der Lungendosis der befallenen Lunge. Bei der konformalen 3D-Strahlentherapie (3D-CRT) gelingt dies häufig leider nur unzureichend. Mit der Implementierung der IMRT wurden hierbei Verbesserungen erzielt. In dieser Fallstudie soll exemplarisch gezeigt werden, dass die Tomotherapie bei dieser Art von Indikation eine weitere Verbesserung erzielen kann.
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Methodik: Bei dem hier vorzustellenden Fallbeispiel handelt es sich um rechtsseitiges malignes Pleuramesotheliom (Stadium III), welches, den Empfehlungen der DGHO-Leitlinien folgend, bei rezidivierenden Pleuraergüssen mittels einer Talkumpleurodese versorgt wurde. Anschließend erfolgten 4 Zyklen Pemetrixed/Cisplation. Der Patient sollte in palliativer Zielsetzung eine Bestrahlung des Resttumors unter maximaler Schonung der ipsi- und kontralateralen Lunge bei eingeschränkter Lungenfunktion erhalten. Das Zielvolumen I (PTV I, Pleura rechts) sollte 41.4Gy mit 1.8Gy ED und das Zielvolumen II (PTV II der makroskopische Tumor, Hilus rechts, PET-angereicherter LK) sollte 50.6Gy mit 2.2Gy ED bestrahlt werden (integrated Boost-Technik). Die Vorgaben für Maximalbelastung der Risikoorgane wurden wie folgt festgelegt: linke Lunge V30 <10Gy, rechte Lunge V50 <40Gy und Myelon < 40Gy. Als Grundlage für die 3D-CRT und die IMRT dient ein Siemens Mevatron MD2 mit 10MV. Die Planung für die 3D-CRT erfolgte über 6 Stehfelder aus 3 Gantrywinkeln und die Planung der IMRT (Step/Shoot, MLC) mit 5 Gantrywinkeln und 38 Segmenten jeweils mit Oncentra MasterPlan (Colapse Cone, V3.0). Der Tomotherapieplan (HI-ART-II-System) wurde für eine Feldbreite von 2,5cm mit einem Pitch vom 0.286 gerechnet. Konformität und Homogenität im PTV, so wie die Risikoorgandosen und der Planungsaufwand wurden verglichen. Ergebnisse: Die Konformitätsindices für die PTV I und PTV II für die Tomotherapieplanung, IMRT und 3D-CRT sind nahezu gleich. Die Homogenität der Dosisverteilung innerhalb der Zielvolumina PTV I und II ist im Tomotherapieplan besser als im IMRT-Plan und besser als für die 3D-CRT. Für die ipsilaterale Lunge weist der Tomotherapieplan ein V50 <35Gy und der IMRT-Plan ein V50 <41Gy. Für die kontralaterale Lunge weist der Tomotherapieplan ein V30 <7Gy und der IMRT-Plan ein V30 <10Gy. Der Plan für die Tomotherapie benötigte eine reine Rechenzeit von 8 Stunden, wohin gegen der IMRT-Plan ca. 2 Stunden und der 3DCRT-Plan mit ca. 30min weniger benötigten. Diskussion: Die errechneten Dosisverteilungen für Tomotherapie stellen die geringste Belastung der Lunge dar, ebenso ist Konformität der beiden PTV am günstigsten. Der klinische Erfolg bei diesem Patienten rechtfertigt den hohen Planungsaufwand.
P78 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):101
Ist die Einhaltung der ICRU-62-Richtlinie in der Hochdosistherapie des Prostatakarzinomes möglich? Ein Vergleich 3D konformaler Techniken mit IMRT Kuczer D.1, Haidenberger A.1, Pakisch B.1 1 A.ö. KH Wr. Neustadt, Radioonkologie-Strahlentherapie, Wiener Neustadt, Austria Hintergrund: Mit einer 3D konformalen Bestrahlungstechnik ist bei der hoch dosierten Bestrahlung des Prostatakarzinomes eine Dosishomogenität gemäß ICRU 62 nur in seltenen Fällen einzuhalten. Dies lässt sich anhand verschiedener Bestrahlungstechniken demonstrieren. Ziel : Vergleich von 3D konformalen Techniken vs. IMRT in der Bestrahlung von Prostatakarzinomen gemäß ICRU 62. Patienten und Methoden: Bei 15 Patienten wurden mittels Soma Vision je 3 Bestrahlungspläne - a) 4 Felderbox, b) 3D konformale 6 Feldertechnik und c) IMRT 5 Feldertechnik - miteinander verglichen. Ident waren jeweils Zielvolumen, Isozentrum, Margins und Isozentrumsdosis ( 74 Gy über 37 konventionelle Fraktionen a 2 Gy). Angestrebt wurde die Umschließung des PTV durch die 95% Isodose. Endpunkte waren Homogenität gemäß ICRU 62 und Konformität sowie die Einhaltung der dose - constraints. Weiters wurden die Vor - und Nachteile der einzelnen Techniken miteinander verglichen. Ergebnisse: Die 4 Felder Box zeigte gute Werte bezüglich Konformität und Belastung der Hüfköpfe. Im Vergleich zu den anderen Techniken waren die Belastung von Rektum und Blase jedoch tendenziell höher. Die 6 Felder - Technik zeigte zwar sehr gute Ergebnisse bezüglich der Rektumund Blasenschonung, diese wurden aber, mit einer im Vergleich zu den anderen Techniken, höheren Belastung der Hüftköpfe und einem höheren Konformitätsindex im Bereich der 95% Isodose erkauft. Alle 3D konfomalen Bestrahlungspläne zeigten insgesamt unbefriedigende Ergebnisse bezüglich der Homogenität mit Unterdosierungen im Bereich des dorsalen Feldrandes. Einzig durch die IMRT 5 Feldertechnik konnte eine ICRU 62 konforme Homogenität in Kombination mit guter Konformität unter Einhaltung der Dosisvorgaben für die Risikoorgane erreicht werden. Schlussfolgerung: 3D konformale Techniken zeigen akzeptable Ergebnisse bezüglich Konformität und Risikoorganbelastung, wird aber eine
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Poster / IMRT
Dosishomogenität nach ICRU 62 angestrebt, ist eine ausreichende Schonung der Risikoorgane nur mit Hilfe einer IMRT Planung möglich.
P79 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):102
Meningeomatosis cerebri als Indikation zur Strahlentherapie mittels Tomotherapie Astner S.T.1, Jacob V.1, Kneschaurek P.1, Molls M.1, Geinitz H.1 1 Klinikum rechts der Isar der TU, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radiologische Onkologie, München, Germany Einleitung: Die Therapieoptionen für Patienten mit ausgeprägter Meningeomatose sind eingeschränkt. Eine operative Entfernung einzelner Herde ist bei kompressionsverursachenden Raumforderungen notwendig, die Resektion wird jedoch aufgrund der Ausdehnung des Zielvolumens immer unvollständig sein. Eine konventionelle 3-D-geplante Strahlentherapie führt im Allgemeinen nicht zu einer guten Schonung des nichtbefallenen Hirngewebes. Da mit einer langen Lebenserwartung zu rechnen ist, ist die applizierbare Dosis limitiert. Methodik: Für zwei Patienten, die uns zur Strahlentherapie bei Größenprogredienz einer ausgeprägten Meningeomatose vorgestellt wurden, wurde die Bestrahlungsplanung und Behandlung an der Tomotherapieanlage vorgenommen. Die Dosisverschreibung war 54 Gy in 30 Fraktionen. Bei einem Patienten lag das Zielvolumen direkt den beiden Sehnerven und dem Chiasma opticum an. Es wurden zwei unterschiedlich Planungstechniken verwendet. Intensitätsmodulierte Strahlentherapie (IMRT, Oncentra Masterplan) und Tomotherapie. Aufgrund der Komplexität der Zielvolumina wurde die konventionelle 3D Technik nicht evaluiert. Der IMRT-Plan wurde im step and shoot Modus geplant mit insgesamt 7 koplanaren Feldern. Für die Tomotherapie-Planung wurden die folgenden Parameter ausgewählt: Blendenweite 1,04 cm, pitch-factor 3 und Modulationsfaktor 2. In beiden Fällen wurden die Dosisbeschränkungen so gewählt, dass die Dosis an den kritischen Strukturen minimal gehalten, jedoch gleichzeitig eine adäquate Abdeckung des Planungsvolumens erreicht wurde. Für den Vergleich der Pläne wurden sowohl die Zielvolumendosis (Mininum, Maximum, Homogenität) als auch die Dosis an den kritischen Organen (D90, D50) beurteilt. Ergebnisse: Das Planungsvolumen betrug bei den Patienten 344 und 270 ml. Die Bestrahlungspläne in beiden Planungstechniken konnten die Planungsvolumina gut mit der verschriebenen Dosis abdecken. Aufgrund der eher niedrigen Gesamtdosis von 54 Gy konnten die Grenzdosen für alle kritischen Strukturen eingehalten werden. Die Volumina, die die Gesamtdosis erhalten waren jedoch deutlich geringer im Tomotherapieplan als im IMRT-Plan. Die Risikostrukturen, insbesondere der Sehapparat und gesundes Hirngewebe, wurden mit der Tomotherapie besser geschont. Diese Schonung zeigte sich durch ein deutlich niedrigeres Volumen im Bereich der oberen 50 % der Gesamtdosis. Schlussfolgerung: Bei ausgeprägter Meningeomatose bietet die Tomotherapie eine günstige Dosisverteilung und ist somit eine geeignete Bestrahlungstechnik. Wenn organisatorisch machbar sollte in solchen Fällen an die Überweisung an ein Tomotherapie-Zentrum erfolgen.
P80 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):102
Rahmenlose, monoisozentrische Einzeitstereotaxie von Hirnmetastasen in IMRT-Technik Pütz M.1, Paulsen F.1, Ganswindt U.1, Soehn M.2, Soukup M.2, Frey B.2, Dohm O.2, Bamberg M.1, Alber M.2, Belka C.1 1 Universitätsklinikum Tübingen, Radioonkologie, Tübingen, Germany, 2 Universitätsklinikum Tübingen, Radioonkologie, Biomedizinische Physik, Tübingen, Germany
zum Beschleuniger gehörenden Cone-Beam-CT am Anfang und während der Bestrahlung überprüft und mit Hilfe einer "Hexapod"-Couch korrigiert. Mehrere Metastasen eines Patienten wurden mit einem Isozentrum und gleichzeitig bestrahlt. Ergebnis: Es wurden bisher 20 Patienten mit 1 bis 3 Hirnmetastasen bestrahlt. Die Gesamtliegezeiten der Patienten waren zwischen 60 und 140 Minuten. Alle Patienten haben die Liegezeiten gut toleriert. Zu den einzelnen Bestrahlungen waren zwischen 26 und 52 Beams, 41 bis 131 Segmente und 2500 bis 10000 Monitoreinheiten erforderlich. Damit wurden tumorumschliessende Isodosen zwischen 12 und 22 Gy erreicht. Schlussfolgerung: Alle Patienten mit Hirnmetastasen, bei denen in unserer Klinik in den letzten 8 Monaten die Indikation zur Stereotaxie gestellt wurde, konnten mit der vorgestellten Technik bestrahlt werden. Die Bestrahlung ist mit einem gut vertretbarem Aufwand für Klinikpersonal und Patienten durchführbar. Insbesondere bei der Bestrahlung von mehreren Metastasen sind die Bestrahlungszeiten kürzer als bei der bisher von uns verwendeten Stereotaxie mit Rundlochkollimatoren. Die Lagerungsgenauigkeit war mit der "scotchcast"-Maske für eine Stereotaxie ausreichend.
P81 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):102
Clinical and theoretical quasi-IMAT study of prostate cancer to show high plan quality with a single gantry arc Alvarez Moret J.1, Treutwein M.1, Hipp M.1, Kölbl O.1, Bogner L.1 1 Universität Regensburg, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Regensburg, Germany Purpose: Commonly IMAT treatment plans for clinical use can only be generated by forward planning. We present a quasi-IMAT technique, simulated by step-and-shoot treatment. The purpose of this study is to investigate, if the plan quality can be improved by increasing the number of beams, keeping the number of segments constant. Materials and Methods: Quasi-IMAT plans with 18 and 36 equidistant beams were generated and the total number of segments was reduced to 36. In a second step the number of segments was increased to 72, in order to investigate if the quality of the plans as determined by DVHs of PTV and OAR improves with the number of segments. A conventional six-field IMRT plan was used as a reference. The beam setups were applied to the Carpet Phantom and to five prostate cancer patients. The plans were optimized with Oncentra Masterplan (version 3.0, DSS) for 15 MV photons and a MLC with 1 cm leaf width at isocenter. After optimization plans were normalized to the average of the PTV. For evaluation, DVHs for the plans with 18 and 36 beams were compared to the reference six-field IMRT plan. Results: In the phantom case with the very concave PTV the percentage of the volume of the OAR that receives more than 70 % of the prescribed dose were 60.7%, 31.0% and 21.7% (for the 6, 18 and 36 beams plans with 36 segments). For the prostate cases, adequate dose coverage and dose homogeneity where accomplished inside the PTV. The average percentage of dose received by 50% of the rectum volume was reduced from 45% to 41,7% (6 and 36 fields with 36 segments). Only a slight improvement in OAR sparing was observed by increasing the number of segments. In all cases the dose received by the OARs was reduced by increasing the number of beams. This effect is more pronounced in the phantom, because the target is more concave. Simultaneously the coverage and dose homogeneity of the target is unaffected. Conclusions: The advantage of quasi-IMAT technique is that it can be realized with a standard IMRT treatment planning system and a standard linac equipment. No special arc sequencing (Shepard et al., 2007) and dynamic leaf control is necessary. The plan quality is high even with a single gantry arc. Acknowledgement: This work was supported by Elekta
Fragestellung: Wir berichten von der Einführung der rahmenlosen, monoisozentrischen Einzeitstereotaxie in IMRT-Technik zur Bestrahlung von Hirnmetastasen an der Klinik für Radioonkolgie in Tübingen. Methodik: Die Bestrahlung erfolgte mit einem Linearbeschleuniger "Elekta Synergy S". Die Bestrahlung in IMRT-Technik wurde mit dem Programm "Hyperion" geplant. Als Planungsgrundlage diente ein Planungs-CT des Schädels, das mit einem MRT fusioniert wurde. Die Fixierung der Patienten erfolgte ganz überwiegend in einer "scotchcast"-Maske, die am Bestrahlungstisch fixiert wurde. Die Lagerung wurde mit dem
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DOTATOC PET-CT data set volume definition for complex scull-base meningioma IMRT Winter B.1, Ganswindt U.1, Paulsen F.1, Pfannenberg C.2, Oeksuez M.3, Bares R.3, Belka C.1 1 Universität Tübingen, Radioonkologie, Tübingen, Germany, 2Universität Tübingen, Diagnostische Radiologie, Tübingen, Germany, 3Universität Tübingen, Nuklearmedizin, Tübingen, Germany Introduction: The observation that human meningioma cells strongly express somatostatin receptor (SSTR 2) was the rationale to test in how far DOTATOC PET-CT is helpful in order to improve target volume delineation prior to intensity modulated radiotherapy. Methods: In 18 consecutive patients with preferentially skull base meningioma, diagnostic MRI / CT information was complemented with data from PET-CT. Image fusion of diagnostic tomography, radiotherapy planning CT and target volume delineation was performed with OTP-MASTERPLAN ®. Initial tumor volume (GTV) definition was based on MRI data only and was secondarily complemented with DOTATOC PET-CT information. Irradiation was performed as EUD based intensity modulated radiotherapy (IMRT), using the Hyperion Software package. Results: The integration of the DOTATOC data induced minor changes of the GTV in 2/18 patients, major changes in 13/18 and no changes in 2 patients. In 1 patient the GTV was strongly influenced by the broad R1-resection status. Most of the adaptations were performed in close vicinity to bony skull base structures. GTV based on MRI was 26.1 ml (mean), based on PET 26.4 ml (mean) and after fusion of both 36.3 ml (mean). Radiation planning and treatment of the DOTATOC-adapted volumes was feasible. Conclusions: DOTATOC PET-CT information may strongly complement patho-anatomical data from MRI and CT in cases with complex meningioma and is thus helpful for improved target volume delineation especially for skull base manifestations and recurrent disease.
P83 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):103
Verschiedene maximale Leaf-Geschwindigkeiten und Dosisraten beeinflussen die Monitoreinheiten und Risikoorganbelastung bei dynamischer IMRT Vorwerk H.1, Hess C.F.1 1 Universitätsklinikum Göttingen, Radioonkologie, Göttingen, Germany Ziel: Bei der Planung von dynamischer IMRT (intensitätsmodulierte Radiotherapie) mit sliding-window-Technik wird ein Algorithmus zur Sequenzierung verwendet, welcher verschiedene Kontrollsysteme des Beschleunigers berücksichtigt. Wir haben die Auswirkungen verschiedener maximaler Leaf-Geschwindigkeiten und Dosisraten auf die Monitoreinheiten und die Risikoorganbelastung untersucht. Methoden and Material: Wir haben IMRT-Pläne mit unterschiedlichen maximalen Leaf-Geschwindigkeiten von 1.0cm/sec bis 10.0cm/sec und Dosisraten von 100MU/min bis 600MU/min für zwei Patienten mit Prostatakarzinom und zwei mit Plattenepithelkarzinom der Kopfhaut berechnet und haben die Auswirkungen auf die Monitoreinheiten und die Risikoorganbelastung anhand von Dosis-Volumen-Histogrammen analysiert. Ergebnisse: Die Monitoreinheiten steigen mit zunehmender Dosisrate und abnehmender maximaler Leaf-Geschwindigkeit an. Die Risikoorganbelastung steigt mit zunehmender Zahl von Monitoreinheiten an. Diese Abhängigkeit zeigt sich besonders bei den Patienten mit Kopfhauttumoren für Risikoorgane außerhalb des offenen Feldes. Zusammenfassung: Um eine optimale Risikoorganschonung bei gleichzeitig mechanisch realisierbaren Einstellungen zu erzielen ist die günstigste maximale Leaf-Geschwindigkeit 2.5-3.0cm/sec mit einer Dosisrate von 300-400MU/min für Patienten mit Prostatakarzinom und einer Dosisrate von 100-200MU/min für Patienten mit Kopfhauttumoren.
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Megavolt-CT zur Bestrahlungsplanung und imageguidance bei Prostata-Carcinomen und beidseitiger Hüft-Prothese Sterzing F.1, Schubert K.1, Sroka-Perez G.1, Debus J.1, Herfarth K.1 1 Universitätsklinikum Heidelberg, Radioonkologie, Heidelberg, Germany Fragestellung: Die physikalischen Charakteristika des Megavolt-CT verursachen bei der Bildgebung von Hoch-Z-Material verringerte Metallartefakte. Hier sollen die Möglichkeiten der Megavolt-CT (MV-CT) in der helikalen Tomotherapie zur Bestrahlungsplanung und image-guidance bei Prostata-Carcinom und beidseitiger Hüft-TEP dargestellt werden. Methodik: 3 Patienten mit Prostata-Carcinom und beidseitiger Hüft-Prothese erhielten eine MV-CT basierte inverse Bestrahlungsplanung zur Durchführung einer helikalen Tomotherapie. Hierzu erfolgte zunächst die Erstellung einer MV-CT spezifischen Dichte-Kalibrierungskurve. Die Hüftprothesen wurden konturiert und die direkte Einstrahlung auf das Zielvolumen hierdurch mit Hilfe eiines direktionalen Blocks verhindert. Vor jeder Bestrahlungsfraktion wurde eine Lagekontrolle mittels MV-CT durchgeführt und im Anschluss Positionskorrekturen für alle Translationen sowie die Rotation um die Longitudinalachse durchgeführt. Ergebnisse: Das MV-CT ermöglichte eine artefaktarme Darstellung des Hoch-Z-Materials in Hüftimplantaten und hiermit eine verbesserte Darstellung der anatomischen Verhätnisse im Bereich der Prostata. Trotz eingeschränktem Weichteilkontrast war eine sichere Identifikation, Konturierung und Lagekontrolle der intrapelvinen Organe möglich. Sowohl Bestrahlungsplanung als auch tägliche image-guidance wurden so deutlich erleichtert. Die Phantomverifikation der auf MV-CT Basis erstellten Bestrahlungspläne hat eine Abweichung unter 2% der berechneten Werte ergeben. Schlussfolgerung: Die Helikale Tomotherapie mit integriertem MegavoltCT ist eine moderne Therapieoption für die Behandlung des Prostata-Carcinoms bei Vorhandensein von Hüftprothesen und ermöglicht das Umgehen der mit Metallartefakten assoziierten Bildgebungs-, Planungs- sowie Bildsteuerungsprobleme.
P85 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):103
Kombination von intensitätsmodulierter Radiotherapie (IMRT) und extracranieller stereotaktischer Radiotherapie (ESRT) als Lösung zur Radiatio eines großen irregulär konfigurierten Gallengangstumors Ernst I.1, Moustakis C.1, Kraxner P.1, Weckesser M.2, Brinkmann M.1, Boelling T.1, Elsayed H.1, Kronholz H.1, Willich N.1, Koenemann S.1 1 Universitätsklinik Münster, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie Radioonkologie -, Münster, Germany, 2Universitätsklinik Münster, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Münster, Germany Fragestellung: Bestrahlungsoption für einen 71 jährigen Patienten mit ausgeprägt irregulär konfiguriertem Gallengangstumor, guter Leberfunktion und Karnofsky von 100%. Methodik: Nach Immobilisation mit dem bodyfix ® - System erfolgte eine PET/CT basierte Bestrahlungsplanung. Zusätzlich wurde ein MRT (nativ und mit Kontrastmittel in den Phasen früh, portalvenös und spät) angefertigt. Die verordnete Dosis sollte 3 x 12,5 Gy auf die das PTV umschließende 65%-Isodose betragen. Entsprechend den Anreicherungen im PET/CT wurden zusätzlich zum PTV Regionen konturiert, welche möglichst den bei Wahl eines steilen Dosisgradienten vorkommenden Dosisspitzen entsprechen sollten. Nach Sichtung von 19 Bestrahlungsplänen in konventionellen und IMRT - Techniken gelangten 7 zur abschließenden Beurteilung und wurden hinsichtlich Versorgung des 265 ccm großen PTV und Belastung der OAR verglichen. 6 und 12 Wochen nach Abschluß der "IMRT-ESRT" erfolgte die Evaluation mittels PET/CT und MRT. Ergebnisse: Von den beurteilten Plänen waren 3 in IMRT - Technik mit jeweils 7 Winkeln und 4 in konventioneller Mehrfeldertechnik (1 x 12 + 5 field in field - Techniken (FIF), 1 x 12 Felder, 2 x 7 Felder). OAR: Myelon: 5/7 Bestrahlungsplänen (BP)hatten eine D max £14 Gy. Von diesen fünf BP waren drei in IMRT, einer in konventioneller mit FIF und einer in konventioneller Technik. Magen: 3/7 BP (alle IMRT) konnten mit der D mean <10 Gy bleiben, 2 der konventionellen BP < 11 Gy. Die maximale
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Poster / Stereotaktische Radiotherapie
Dosis, welche jeweils in weniger als einem Prozent des Volumens erreicht wurde, betrug 22, 3 - 29,7 Gy. Leber: In zwei BP,beide IMRT, erhielten 30 % der Leber weniger als 25 Gy, der Range betrug 24,1 - 36,5 Gy. Bezogen auf 50 % des Lebervolumens betrug der Range 15,9 - 24,4 Gy, der der D mean 20,6 - 26,6 Gy bei einem Lebervolumen von 1920 ccm. PTV: Range der D min 29,5 - 38,9 Gy, D mean 46,9 - 54,9 Gy. Die zusätzlich konturierten Regionen mit besonders hoher PET-Aktivität erhielten im Minimum 35,1 Gy, im Maximum 55,6 Gy. Aufgrund der Dosisverteilung in den OAR und der Versorgung des PTV wurde zur Radiatio ein Plan in IMRT - Technik ausgewählt, die Parameter betrugen: Myelon D max 14,0 Gy; Magen D max 26,2 Gy, D mean 9,4 Gy; Leber D 30 24,8 Gy, D mean 21,2 Gy; PTV D min 35,8 Gy, D mean 49,3 Gy mit einer D mean von 54,2 Gy in den besonders konturierten Unterregionen. Die Evaluation post radiatio zeigte nach 12 Wochen in PET/CT und MRT ein gutes Ansprechen des Tumors, der Patient tolerierte die Therapie gut. Schlussfolgerung: Die ESRT ist eine gute Methode zur Therapie von Gallengangstumoren und kann insbesondere bei hoher irregulärer Tumorkonfiguration durch die IMRT sinnvoll ergänzt werden.
P86 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):104
Exakte, intrakranielle Patientenpositionierung in 6 Freiheitsgraden durch Kombination von Vakuum-Zahnabdruck, Cone-Beam CT und Infrarot-Markern. Erste präklinische Untersuchungen dieses völlig neuen Konzeptes am Phantom und Freiwilligen Sweeney R.A.1, Guckenberger M.1, Günther I.1, Göbel J.1, Flentje M.1, Wilbert J.1 1 Universitätsklinikum Würzburg, Strahlentherapie-Radioonkologie, Würzburg, Germany Fragestellungen: Um interfraktionelle aber auch intrafraktionelle Repositionierungs-Ungenauigkeiten zu eliminieren, muß die Patientenlagerung sowohl spannungsfrei als auch rigide sein. Der Oberkiefer bietet sich als einzige nicht-invasiv erreichbare Struktur hierfür an. In dieser Arbeit soll die technische Machbarkeit untersucht werden, in realistischer Zeit ein Phantom und Freiwillige auf Systemgenauigkeit (wenige zehntel mm und °) zu repositionieren. Methodik: Das entwickelte System verwendet einen Vakuum-Zahnabdruck, an den Infrarot (IR)-Marker in fester Geometrie fixiert sind. Dieser Zahnabdruck kann mittels eines arretierbaren mechanischen Armes (6 Freiheitsgrade) an der Grundplatte fixiert werden. Vor der ersten Bestrahlung muss eine grobe Positionierung auf maximal 1-2° Rotationsdifferenz zum Planungs CT erfolgen. Anschließend wird mittels eines ConeBeam CT (CBCT) die Abweichung zum Isozentrum in allen 6 Freiheitsgraden bestimmt und mit einem robotischen Bestrahlungstisch (HexaPOD, Medical Intelligence) ausgeglichen. Diese Position der IR-Marker (und damit des Patienten) wird als Referenzposition abgespeichert. Bei den Folgebestrahlungen muss lediglich unter IR-Führung eine grobe Positionierung bis auf ±2° und ±1cm durchgeführt werden, die automatische Feinjustage erfolgt durch den HexaPOD. Die Genauigkeit und Praktikabilität wurde in Phantomstudien und an 5 Freiwilligen getestet. Ergebnisse: Die grobe Ausrichtung des Phantoms bei Ersteinstellung dauerte im Mittel 2.0 min, bei den Folgefraktionen 1.4 min. Basierend auf der CBCT fusion mit dem Planungs CT lagen die mittleren Abweichungen zum Isozentrum mit dieser manuellen vor-Positionierung anhand der IRVorgabe bei 0.3, 0.1, und 0.1mm in x,y,z Richtung sowie 1.1°, 0.4°, und 0.5° Rotation um die x,y,z Achsen. Diese Werte lagen allesamt innerhalb des Bewegungsspielraumes des HexaPOD und konnten damit vollständig und automatisch ausgeglichen werden (Dauer:15-25 sek). Nach dieser Infrarot gesteuerten Positionierung durch den HexaPOD zeigte ein KontrollCBCT Abweichungen im Rahmen der Systemgenauigkeit (£ 0.3 mm bzw 0.1 °). Die grobe manuelle Einstellung an den Freiwilligen konnte in ähnlicher Zeit (mean 1:10 min) durchgeführt werden. Restfehler lagen wieder vollständig innerhalb des Bewegungsspielraumes des HexaPOD dessen Minimalbewegung zur Korrektur kaum wahrgenommen wurden. Schlussfolgerungen: Die Phantomstudien und Versuche an Probanden zeigen die Möglichkeit einer hochpräzisen (Re-) Positionierung unter Verwendung von IR-Markern und eines robotischen Behandlungstisches. Weitere Vorteile dieser völlig neuartigen Methode sind ein geringer individueller Materialaufwand pro Patient (Vakuum-Zahnabdruck), spannungsfreie Lagerung des Patienten (Kopf-Schräglagen möglich) und niedrige Dosisbelastung für den Patienten (lediglich bei Ersteinstellung ein
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einziges CBCT). Um diese Daten auch am Patienten zu verifizieren stehen nun klinische Untersuchungen an.
P87 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):104
Verifikation der Einstellpräzision bei stereotaktischer Radiotherapie Blank H.1, Hofmann T.2, Geyer P.1, Alheit H.1 1 Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Strahlenphysik, Dresden, Germany, 2St. Franziskus-Hospital Ahlen, Klinik für Strahlentherapie, Ahlen, Germany Für die Verifikation stereotaktischer IMRT-Bestrahlungen sowie für die Analyse von Winston-Lutz-Tests wurde in MatLAB 7.04 (The Mathworks Inc., Natick, MA, USA) eine Software entwickelt. Diese ermöglicht den Import, die Darstellung und Analyse eines oder mehrerer Bilder aus Grafik- oder DICOM-Datensätzen. Die Subtraktion zweier Bilder voneinander ermöglicht z.B. die Überprüfung von identischen Feldformen. Des Weiteren ist die Normierung der Bilddaten auf Werte zwischen 0 und +1,0 möglich, so dass auch die Subtraktion von Bildern mit unterschiedlichen Dynamikbereichen zu guten visuellen Ergebnissen führt. Mittels der Verifikationssoftware kann die korrekte Fluenzapplikation bei der stereotaktischen IMRT-Bestrahlung durch den Vergleich der mit dem EPID akquirierten relativen Fluenzverteilungen überprüft werden. Dies kann sowohl vor der ersten Fraktion oder aber auch interfraktionell geschehen. Dabei können die Unterschiede bei der Feldformung visualisiert und mit den relativen Fluenzverteilungen aus dem Planungssystem iPlan® RT Dose verglichen werden. Vorteil dieser Methode ist, dass auch während der Therapie regelmäßige Kontrollen effizient durchgeführt und je nach Bestrahlungsregion auch die Patientenlagerung überprüft werden kann. Die entwickelte Software bietet die Möglichkeit durch Anwendung der Kreuzkorrelation, die Position eines Bildes oder einer zuvor definierten ROI in diesem Bild, relativ zu einem zu verifizierenden Bild zu bestimmen. Die Berechnung der zweidimensionalen Kreuzkorrelation erfolgt in Abhängigkeit von der Größe der Bilder im Orts- oder Frequenzbereich. Durch die Bestimmung der Position des maximalen Korrelationskoeffizienten in der Korrelationsmatrix ist die Berechnung der Translation zwischen selektierter ROI und der gefundenen identischen Region im zu verifizierenden Bild möglich. Neben der quantitativen Bewertung des Ergebnisses der Kreuzkorrelation durch Angabe des maximalen Korrelationskoeffizienten in der zweidimensionalen Korrelationsmatrix, erlaubt die Software die qualitative Bewertung durch die Fusion des registrierten Bildes mit dem Referenz-Bild und die stufenlose Darstellung der überlagerten Bilder. Zur Analyse des mit dem EPID durchgeführten Winston-Lutz-Tests werden für verschiedene Gantry-Tisch-Kombinationen jeweils die korrespondierenden Aufnahmen verglichen und analysiert, um die Übereinstimmung von Gantryrotationsachse, isozentrischer Tisch- und Kollimatordrehachse und die korrekte Einstellung der Laserlichtvisiere auf das Maschinenisozentrum im Rahmen der Auflösungsgrenzen des EPID-Systems in der Größenordnung von 0,5 mm zu prüfen. Damit sind eine Vergrößerung des Gantry-Sag’s sowie der Achsenauswanderung oder ein Driften der Lasereinstellung oder aber individuelle Justierabweichungen feststellbar.
P88 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):104
Isozentrumskontrolle für die Linac-Radiochirurgie mittels kV-Bildgebung am Beschleuniger Wiehle R.1, Hodapp N.1, Grosu A.-L.1 1 Klinik für Strahlenheilkunde, Uniklinik Freiburg, Freiburg, Germany Fragestellung: Räumliche Präzision ist bei der Radiochirurgie von besonderer Bedeutung, da steile Dosisgradienten bei Fehlpositionierungen leicht zu einer Unterversorgung im Zielvolumen sowie einer Überbelastung zu schonender Bereiche führen. Da die gesamte Dosis mit einer Behandlung appliziert wird, wirken sich Fehler bei der Positionierung stärker aus als bei fraktionierter Bestrahlung. Deswegen werden viele qualitätssichernde Maßnahmen durchgeführt, um sicherzustellen, dass die geplante Dosisverteilung mit hoher Genauigkeit an die beabsichtigte Stelle gebracht wird. EPIs mit dem Patienten in der Bestrahlungsposition sind prinzipiell möglich, aber da zu-
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Poster / Stereotaktische Radiotherapie
sätzliche Geräte zur Strahlausblendung am Beschleunigerkopf angebracht werden, sehr aufwändig, weshalb die Qualitätskontrolle meist gerätebasiert ist. Beschleuniger mit eingebauten Röntgengeräten erlauben eine Überprüfung der Patientenposition direkt vor der Bestrahlung durch das Aufnehmen von Projektionsradiographien oder Cone-Beam CTs (CBCT). Die Ermittlung der Genauigkeit der Positionsbestimmung, die diese beiden Optionen ermöglichen, war das Ziel unserer Arbeit. Methodik: Zwei Methoden zur Überprüfung der Übereinstimmung des eingestellten mit dem geplanten Isozentrum wurden charakterisiert: Ein CBCT mit dem Patienten in Behandlungsposition erzeugt einen Datensatz, der mit dem Planungs-CT registriert werden kann. Die Position des CBCT-Isozentrums relativ zum geplanten Isozentrum ist ein Maß für die Genauigkeit der Patientenpositionierung. Benutzt man geeignete Röntgenlokalisatoren und bringt externe radioopake Marker am Patienten an, wo die Raumlaser das Isozentrum anzeigen, kann man mittels zweier orthogonaler Röntgenaufnahmen die stereotaktischen Koordinaten des Isozentrums bestimmen und mit den geplanten vergleichen. Mittels Messungen an Phantomen wurde bestimmt, wie groß der Abstand zwischen den Isozentren des CBCT und des Linacs ist, wie sich dieser mit der Zeit verändert, und wie präzise die eingestellten Koordinaten mit zwei orthogonalen Röntgenbildern ermittelt werden können. Ergebnisse: Die Position des CBCT Isozentrums variiert mit der Zeit, allerdings nur so langsam, dass es möglich ist deren Abstand vom Linac-Isozentrum zu berücksichtigen, wenn man diesen wöchentlich misst. Innerhalb von drei Monaten veränderte sich dieser Wert von (0.08, 1.03, 0.38) mm zu (0.20, 0.38, 0.23) mm, innerhalb einer Woche veränderte sich keine der Koordinaten um mehr als 0.15 mm, was in etwa einer Standardabweichung bei Mehrfachmessung am selben Tag entspricht. Bei der Isozentrumskontrolle mit Röntgenbildern wurde eine Reproduzierbarkeit der Ergebnisse von besser als 0.2 mm erreicht, die Genauigkeit der Bestimmung des Isozentrums lag bei etwa 1 mm. Schlussfolgerungen: kV-Bildgebung am Beschleuniger ermöglicht eine Isozentrumskontrolle mit dem Patienten in Behandlungssposition mit stereotaktischer Genauigkeit. Dabei werden nahezu alle Unsicherheiten in der Bestrahlungskette abgedeckt.
P89 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):105
Extrakranielle Stereotaxie in Dresden – Methodik und Ergebnisse Alheit H.1, Appold S.1, Dawel N.1, Blank H.1, Geyer P.1 1 Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Dresden, Germany Fragestellung: Darstellung der methodischen Entwicklung der extrakraniellen Stereotaxie vom Infrarot basierten ExacTrac-System zum ExacTracXRay 6D in Kombination mit in room CT. Methodik: Beschreibung des Vorgehens und Analyse der Setup-Genauigkeit mit infrarotbasiertem versus röntgenbasiertem ExacTrac-System für die Bodystereotaxie. Analyse der Behandlungsergebnisse als progressionsfreies Überleben mittels Kaplan-Meier-Analyse. Ergebnisse: Seit August 2001 bis Ende 2007 wurden bei 77 Patienten 81 Targets (57 Lunge [davon 31 MET, 4 Rezidive, 22 primäre BCA]; 15 Leber [davon 14 MET, 1HCC], 9 sonstige Indikationen) stereotaktisch bestrahlt. Von 2001 bis 2005 wurde das infrarotbasierte ExacTrac-System in Verbindung mit einer Isozentrumskontrolle am Simulator verwandt. Danach kam das ExacTrac-XRay6D von Brainlab in Verbindung mit der online CT-Korrektur am Linearbeschleuniger mit einem CT Open Sensation (Siemens) zur Anwendung. Abgesehen von einer erheblichen Zeitersparnis wurde auch eine Verbesserung der Einstellgenauigkeit insbesondere durch Verminderung des systematischen Fehlers von früher bis zu 10 mm bezogen auf knöcherne Landmarken auf jetzt ca. 3 mm erreicht. Bisher sind 31 Patienten verstorben. Die mediane Beobachtungszeit beträgt 441 Tage, die der lebenden Patienten 231 Tage. Insgesamt wurde bei 26 Targets eine komplette Remission und bei 23 Targets ein partielles Ansprechen registriert. Bei nur 4 Patienten musste eine Progression zur ersten Nachkontrolle festgestellt werden (4,9%). Mittels Kaplan-Meier Analyse wurde ein medianes progressionsfreies Überleben von 245 Tagen (95%CI: 234-256) für Leber-Tragets und von 365 Tagen (95%CI: 63667) für sonstige Läsionen errechnet. Für Lungen-Targets wurde der Median noch nicht erreicht. Hier liegt die progressionsfreie 1 Jahres und 2-Jahresüberlebenswahrscheinlichkeit bei 73,25% und 51,3 %. Lungenherde zeigen einen Trend zur besseren Prognose gegenüber den anderen. Läsionen, die mit einer BED von 100 Gy oder mehr bestrahlt wurden zeigten mit einer 2-Jahres-
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Überlebenswahrscheinlichkeit von 95% eine signifikant bessere Prognose als niedriger dosierte mit 10,7%, wobei allerdings die mediane Beobachtungszeit der höher dosierten Gruppe mit 133 Tagen deutlich kürzer ist als bei den niedriger dosierten Patienten mit 242 Tagen. Schwerwiegende therapieassoziierte Nebenwirkungen wurden außer einer Grad 3 Hautreaktion bei dorsal gelegenem Tumor bisher nicht beobachtet. Schlussfolgerung: Die stereotaktische Bestrahlung im Körperstammbereich ist eine effektive Behandlungsmethode mit akzeptablen Nebenwirkungsprofil. Höhere Dosen über 100Gy biolog. Äquivalent scheinen eine deutliche Verbesserung des progressionsfreien Überlebens zu erzielen. Um diese sicher applizieren zu können, ist ein hoher technischer Aufwand zur targetadaptierten Einstellung notwendig.
P90 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):105
Vergleich der Effektivität der stereotaktischen Radiochirurgie und der fraktionierten stereotaktischen Präzisionsbestrahlung bei Patienten mit Hirnmetastasen Groß M.W.1, Hamm K.D.2, Pracht S.3, Engenhart-Cabillic R.1 1 Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Standort Marburg, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Marburg, Germany, 2HeliosKliniken Erfurt, Institut für stereotaktische Neurochirurgie und Radiochirurgie, Erfurt, Germany, 3Helios-Kliniken Erfurt, Institut für Röntgendiagnostik, Erfurt, Germany Fragestellung: Für Patienten mit inoperablen Hirnmetastasen ist die Radiochirurgie eine effektive lokale Therapie, aber auf Läsionen bis etwa 3 cm Durchmesser limitiert. In dieser retrospektiven Arbeit soll dargestellt werden, ob es hinsichtlich der Prognose Unterschiede zwischen einzeitiger (SRS) und fraktionierter stereotaktischer Bestrahlung (FSRT) gibt. Methodik: Aus beiden Kliniken wurden insgesamt 268 Patienten (95 Frauen, 173 Männer) eines mittleren Alters von 57 J. ausgewertet. 173 Pat. wurden radiochirurgisch (mittl. Dosis 19,8 Gy, 8-35 Gy), 95 fraktioniert (mittl. Dosis 33,8 Gy, 4-40 Gy, ED 4-10 Gy) behandelt. Bezüglich der Prognosefaktoren Karnofsky-Index, Alter, Lokalkontrolle des Primärtumors, singuläre vs. multiple Metastasen, gab es keine signifikanten Unterschiede zwischen den Kollektiven, auch in der RPA-Klassifikation nicht. Die Patienten in der Radiochirurgie-Gruppe waren allerdings häufiger zuvor einer Ganzhirnbestrahlung unterzogen worden (37% vs. 18%) und wiesen häufiger (66% vs. 52%) extrakranielle Metastasen auf. Ergebnisse: Das Metastasenvolumen lag in der FSRT-Gruppe bei 6,6 ml (+ 9,7 ml) und war signifikant größer (P<0,001) als das der SRS-Gruppe 4,3 ml (+ 4,4 ml). Das 1-Jahres-Überleben betrug im Gesamtkollektiv 23% und war nach SRS mit 25% ggü. 20% nach FSRT allenfalls tendentiell besser (P=0,63). Das mediane Überleben betrug für Bronchialkarzinome (n=85) nach SRS jeweil 22 Monate, für kolorektale Ca. (n=27) 16,7 vs. 12, Monate, für Nierenzellkarzinome (n=49) 7,8 vs. 3,8 Monate und für Maligne Melanome (n=25) 6 vs. 1 Monat. In den Kaplan-Maier-Analysen fanden sich jedoch keine signifikanten Unterschiede zwischen SRS und FSRT. Größere Metastasen (> 2 cm Durchmesser) zeigten mit 19,3 vs. 21,7 Monaten kein schlechteres Überleben. Schlussfolgerung: Mit gleicher Effektivität wie bei der Radiochirurgie kann auch stereotaktisch fraktioniert bestrahlt werden. Dies ist insbesondere für Patienten mit größeren Hirnmetastasen eine wirksame palliative Therapieoption.
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Stereotaktische Strahlentherapie bei spinalen Meningiomen Nikoghosyan A.1, Schulz-Ertner D.1, Thilmann C.1, Jensen A.2, Debus J.1 1 Universitätsklinikum, Radioonkologie & Strahlentherapie, Heidelberg, Germany, 2DKFZ, Strahlentherapie, Heidelberg, Germany Fragestellung: Spinale Meningiome (SpM) sind seltene Tumore. Therapie der Wahl ist der chirurgische Eingriff. Inkomplette Resektionen sind üblicherweise mit Rezidiven verbunden. Die Strahlentherapie bei SpM ist erschwert durch die Toleranzdosis vom Rückenmark, die für die Dosisverschreibung limitierend ist. Diese Studie beschreibt unsere Erfahrungen in der Bestrahlung bei gutartigen und malignen SpM mittels moderner Präzisionsstrahlentherapie-Techniken.
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Poster / Stereotaktische Radiotherapie
Methodik: 9 Patienten mit SpM, die mit FSRT bzw. IMRT im Zeitraum von 1995 bis 2004 am DKFZ behandelt wurden, sind in diese Studie eingeschlossen. Vier Patienten hatten maligne, weitere vier Patienten gutartige Meningiome. Bei einer älteren Patientin wurde keine histologische Sicherung der Diagnose durchgeführt. Die Mehrzahl der Bestrahlungsgebiete war im Bereich der thorakalen Wirbelsäule lokalisiert. Alle Patienten waren nichtinvasiv immobilisiert und wurden stereotaktisch bestrahlt. Für 5 Patienten waren die IMRT Pläne optimiert, weitere 4 Patienten bekamen eine stereotaktische Bestrahlung mit 3 bis 6 isozentrischen Feldern. In Abhängigkeit vom histophathologischen Tumortyp betrug die applizierte Dosis 46-66 Gy für die PTV für die GTV. Das Rezidivmuster wurde auf der Basis von MRT- Bildgebung sowie klinischer Untersuchung analysiert. Die statistische Analyse wurde mittels Kaplan-Meier Methode realisiert. Ergebnisse: Das mittlere Intervall zwischen Diagnose und letzter Kontrolluntersuchung betrug 97 Monate. Die mediane Gesamtdosis betrug 54 Gy. Das Mediane progressionsfreie 5-Jahres-Überleben war 17.9 Monate, die 5-Jahres Lokal-Kontrollrate war 45%. Das Metastasenfreie Überleben war 90% in 5 Jahren. Das Gesamtüberleben betrug 88% in 5 Jahren. Die Strahlentherapie wurde generell gut vertragen. Schlussfolgerungen: Moderne FSRT and IMRT geben eine effektive Therapiemöglichkeit mit geringer Toxizität bei den Patienten mit SpM. Eine Dosiseskalation bis über 60 Gy Gesamtdosis ist notwendig für die Verbesserung der lokalen Kontrollraten bei malignen Meningiomen. Unter Berücksichtigung der niedrigen Radiosensitivität der malignen Meningiome wird die Hoch-LET Bestrahlung mittels Kohlenstoffionen ein zukünftiges Forschungsfeld darstellen.
P92 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):106
Erste Erfahrungen mit einer neuen nicht-invasiven Kopffixation (ESARTE TM ) für die fraktionierte stereotaktische intracerebrale Strahlentherapie in der klinischen Routine Nevinny-Stickel M.1, Posch A.1, Brüggl M.1, Lukas P.1 1 Medizinische Universität Innsbruck, Strahlentherapie-Radioonkologie, Innsbruck, Austria Einleitung: Voraussetzung für eine fraktionierte oder auch einzeitige stereotaktische Bestrahlung im Kopf-Hals-Bereich ist eine reproduzierbare und stabile Lagerung des Kopfes. Dafür stehen eine Vielzahl von invasiven und auch nicht-invasiven Systemen mit unterschiedlicher Lagerungspräzision zur Verfügung. In dieser Studie haben wir ein neues, auf einem Zahnabdruck basierendes nicht-invasives System in Hinblick auf seine Genauigkeit und seine Praktikabilität überprüft. Das ESARTE-Fixationssystem verwendet das Leksell-Koordinatensystem und verfügt über eine Tischadaption, die eine submillimetergenaue Positionierung des Patienten ermöglicht. Material und Methode: Bei 10 Patienten, die wegen eines intracerebralen Tumors mit mindestens 10 Fraktionen bestrahlt wurden, haben wir vor jeder Bestrahlungssitzung ein Cone-Beam-CT angefertigt und danach diesen Datensatz mit dem Planungs-CT-Datensatz fusioniert. Die knöchernen Strukturen des Planungs-CT dienten als Referenz. Das Fusionsprogramm zeigte uns eventuelle Abweichungen in allen Raumebenen und auch Rotationen an. Ergebnis: In allen drei Raumrichtungen betrug die Abweichung nie mehr als 3 mm und die maximale Rotationsvarianz um eine der drei Achsen betrug maximal 1 Grad. Die mittlere Positionierungsungenauigkeit betrug für die x-Achse 0,99 ±0,6 mm, für die y-Achse 0,91 ±0,8 mm und für die zAchse 0,13 ±0,08 mm. Schlussfolgerung: Mit dem ESARTE TM-Rahmen ist eine präzise und auch reproduzierbare Kopffixation möglich, die eine fraktionierte aber auch einzeitige stereotaktische Bestrahlung im Kopf-Hals-Bereich erlaubt. Wenn eine exakte Verifikation der Patientenpositionierung vor der Bestrahlung nicht möglich ist, sollte somit ein Sicherheitssaum von maximal 3 mm ausreichen.
P93 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):106
Die Differenz zwischen technischer und klinischer Präzision in der real-time dynamischen Nachführung von Atembewegung in stereotaktischer Bestrahlung von Lunge und Pankreas Dieterich S.1 1 Stanford University Hospital, Radiation Oncology, Stanford, United States of America Für die real-time dynamischen Nachführung von Atembewegungen mit dem Cyberknife wird ein hybrides Modell aus externen und internen Markern für die Modellierung der individuellen Atmungsbewegung eines Patienten der Bewegung verwendet. Mit programmierbaren, zweistufigen 3D-Simulatoren kann man die technische Präzision der Nachführung für unterschiedliche Szenarien studieren. Hierbei wird jedoch angenommen, dass das Korrelation zwischen Oberfläche und Goldmarkern im Tumor ohne Fehler bekannt ist. In der klinischen Situation ist die externe/interne Korrelation nicht nur mit einem Messfehler behaftet, sondern fluktuiert auch im Zeitraum von Minuten während der Bestrahlung. Dieser klinische Fehler entsteht spontan aus den physiologischen und psychologischen Parametern, die auf den Patienten einwirken. Dieser Fehler kann daher nicht aus dem 4D-CT der Behandlungssimulation bestimmt werden. In der klinischen Erfahrung mit über 200 Cyberknife Patienten, die mit der Synchrony-Technology bestrahlt wurden, wurden vorläufige Strategien und Ideen für langfristige Lösungsansätze entwickelt. Mit der momentan vorhandenen Technologie gibt es zwei Ansätze, um den klinischen Fehler zu verringern. Zum einen kann man die Frequenz der Lokalisationsbilder erhöhen, um damit das Korrelationsmodell haeufiger auf den Atemzustand des Patienten abzustimmen. Dies geht jedoch mit einer höheren Strahlenbelastung einher. Zum anderen kann man in der Planungsphase der Bestrahlung eine Fehlerspanne berücksichtigen, wobei es allerdings äusserst schwierig ist, diese Spanne wissenschaftlich sauber zu bestimmen. Die Differenzierung zwischen technischer und klinischer Präzision hat ebenfalls Konsequenzen auf die Qualitätssicherung. Klassische Messungen mit mechanischen, rigiden Phantomen erlauben eine Qualitätssicherung und Überprüfung der technischen Präzision. Die Ungenauigkeiten in der aktuellen klinischen Bestrahlung können nur näherungsweise nach der Bestrahlung bestimmt werden. Diese Kenntnisse sind direkt auch auf die Bestrahlung mit Gating zu übertragen, obwohl dort berücksichtigt werden muss, dass die internen Positionsbestimmungen nur mit weit grösseren Zeitabständen bestimmt werden als bei Cyberknife. In der Zukunft wird es durch direkte elektromagnetische Positionsbestimmung des Tumors möglich sein, auf die Benutzung hybrider Modelle von externen und internen Markern zu verzichten. Die Schlussfolgerung dieser Studie zeigt, dass die physiologischen Variationen in der Atmungsbewegung von Patienten bisher nicht genug untersucht worden sind. Cyberknife Synchrony ermöglicht eine genauere Studie, da die Informationen über das Korrelationsmodell zwischen Oberfläche und Tumor zum Zeitpunkt der Behandlung im Intervall von unter einer Minute bekannt sind. Die technische Präzision von Maschinen übersteigt derzeit unser Wissen in der Bestimmung der nötigen Fehlerspanne von klinischer Fluktuation und mikro-biologischer Bildgebung.
P94 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):106
Stereotaktisch fraktionierte Strahlenbehandlung (SRT) benigner Tumoren der Sella-Region mit dem motorischen m-MLC Kocher M.1, Treuer H.2, Lux S.1, Temming S.1, Semrau R.1, Eich H.-T.1, Baus W.1, Müller R.-P.1 1 Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Klinikum der Universität zu Köln, Köln, Germany, 2Klinik für Stereotaxie, Klinikum der Universität zu Köln, Köln, Germany Hintergrund: Große, benigne Tumore in der Nähe der Sella und des Chiasma opticum können nur selten mit der sonst gut wirksamen Radiochirurgie behandelt werden, da die Toleranz des oft dicht benachbarten optischen Systems und Temporallappens keine hohen Einzeldosen zulässt.
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Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Poster / Morphologische und Funktionelle Bildgebung / IT
Methode: Von 2000 - 2007 wurden n=20 Pat. (14 w, 6 m) im Alter von 8-73 (Median 43) Jahren behandelt (7 Hypophysenadenome, 6 Meningeome, 5 niedriggradige Gliome, 2 Kraniopharyngeome), 19/20 Tumoren zeigten einen engen Kontakt oder eine Infiltration des Chiasma, 10/20 Patienten hatten Gesichtsfelddefekte oder Visusstörungen. Meist lag ein Rest- oder Rezidivtumor nach Teilresektion (14 Pat.), vollständiger Resektion (1 Pat.) und/ oder Vorbestrahlung (2 Pat.) vor, bei 4 sonst nicht vorbehandelten Pat. erfolgte eine (stereotaktische) Probeexzision. Für die SRT wurden die Patienten mit einem Gebissabdruck am Oberkiefer fixiert (RadionicsSystem, Repositionierungsgenauigkeit + 2-3mm), die stereotaktische Bestrahlungsplanung (STP und Virtuoso/ Leibinger) erfolgte in einem MRT mit 2 mm Schichtdicke (T1- und T2-Wichtung) nach Bildfusion mit einem stereotaktischen CCT. Für die tertiäre Kollimation wurde ein hochpräziser motorischer mMLC (MRC/ Siemens, Lamellenbreite im Isozentrum 1.6mm, 3-5 non-koplanare Stehfelder, n = 16) verwendet, bei sphärischen Tumoren (n = 4) kam eine Rotationstechnik (4 Bögen) mit Rundkollimatoren zum Einsatz. Das PTV betrug im Median 26.3ml (4.6 - 55.5 ml), die applizierte Dosis 50.4 - 54.0 / 1.8 Gy, meist bezogen auf die 95%-Isodose. Ergebnisse: Nach einem Follow-up von 1- 56 Monaten blieben 15 Läsionen stabil, 3 zeigten eine partielle Remission, 1 großes (37ml), hormoninaktives, vorbestrahltes (45Gy) Hypophysenadenom rezidivierte nach 4,5 Jahren. Eine ältere Patientin (73 Jahre) mit einem Hypophysenadenom verstarb aus anderer Ursache nach 1.5 Jahren. Bei 10/18 Pat. mit Symptomen besserten sich diese, bei 8 Patienten trat keine Änderung ein. Bei keinem Pat. kam es zu einer therapiebedingten Verschlechterung der Sehfunktion, 1 Pat. entwickelte leichte Gedächtnisstörungen. Schlussfolgerung: Die SRT ermöglicht eine räumlich präzise Dosisapplikation unter gleichzeitiger Ausnutzung von Erholungsseffekten in den nervalen Strukturen der Schädelbasis. Hierdurch ist eine effektive und nebenwirkungsarme Therapie auch großer basaler Tumoren möglich.
P95 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):107
PET-CT-Basierte Bestrahlungsplanung bei Hirntumoren Elsayed H.1, Kraxner P.1, Brinkmann M.1, Bölling T.1, Ernst I.1, Riemann B.2, Coenen H.H.3, Schober O.2, Willich N.1, Weckesser M.2, Könemann S.1 1 Universitätsklinikum Münster, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie -Radioonkologie-, Münster, Germany, 2Universitätsklinikum Münster, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Münster, Germany, 3Forschungszentrum Jülich, Institut für Nuklearchemie, Jülich, Germany Hintergrund: Bei der Radiotherapie von Hirntumoren ist die Computertomographie (CT) -basierte 3-dimensionale Bestrahlungsplanung gegebenenfalls kombiniert mit einer Magnetresonanztomographie (MRT) Standard der Bestrahlungsplanung. In dieser Studie wurde der Einfluss der molekularen Bildgebung mittels PET-CT auf das radioonkologische Behandlungskonzept untersucht. Methode: Bei 12 Patienten mit Hirntumoren (7 Glioblastome, 5 Astrozytome) wurde im Rahmen der Bestrahlungsplanung ein PET-CT durchgeführt. Als nuklearmedizinische Marker wurden die Aminosäuren 18F-Fluorethyl-L-Tyrosin (FET) oder 11C-Methionin (MET) verwendet. Bei insgesamt 9 Patienten konnte zusätzlich eine MRT durchgeführt werden. Die Definition der Zielvolumina erfolgte zunächst ausschließlich auf Grundlage der CT- und der MRT-Bildgebung. Anschließend wurde zusätzlich die Aminosäuren-Stoffwechselinformation der PET-CT Planungsuntersuchung berücksichtigt und die resultierende Volumenänderung des PTV erfasst. Ergebnisse: Bei 4 von 12 Patienten führte die zusätzliche Evaluierung der PET-Information zu einer Veränderung des PTV. Bei keinem Patienten wurde eine absolute Verkleinerung des initial definierten PTV beobachtet, allerdings wurden lokale Verkleinerungen durchgeführt, die durch weitere Volumenmodifikationen dann im Individualfall kompensiert wurden. Die maximale Veränderung ergab eine Zielvolumenvergrößerung um 26 cm3 (27% des initialen individuellen PTV), im Median 6 cm3. Die zusätzliche PET-Information konnte bei 2 Patienten dazu beigetragen, einen "geographical miss" bezüglich der molekularen Bildinformation zu vermeiden. Schlussfolgerung: Die PET-CT in der Bestrahlungsplanung bei Hirntumoren bringt eine zusätzliche Information, die zu einer Änderung der Zielvolumina und konsekutive zu einer Änderung der bestrahlten Volumina führt. Ob die Bildfusion von CT, MRT und PET Informationen im Rahmen der Bestrahlungsplanung zu einer Verbesserung der lokalen Kontrolle führt und eine Dosiseskalation auf der Basis der molekularen Bildinformation sinnvoll und vertretbar ist, muss in weiterführenden Studien untersucht werden.
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
P96 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):107
Einfluss des PET/CT auf die Bestrahlungsplanung bei der extracraniellen stereotaktischen Radiotherapie (ESRT) Ernst I.1, Moustakis C.1, Kraxner P.1, Brinkmann M.1, Elsayed H.1, Wieland-Peiler H.1, Boelling T.1, Willich N.1, Weckesser M.2, Koenemann S.1 1 Universitätsklinik Münster, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie Radioonkologie -, Münster, Germany, 2Universitätsklinik Münster, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Münster, Germany Fragestellung: Mittels ESRT lassen sich Tumoren oder Metastasen im Bereich von Lunge, Leber und Wirbelsäule sehr gut therapieren, häufig befinden sich jedoch Risikoorgane in unmittelbarer Nähe zum geplanten Zielvolumen. Ziel dieser Untersuchung ist es, den Einfluss zusätzlicher PET/CT -Informationen auf Größe des PTV und Schonung der Risikoorgane zu evaluieren. Methodik: Bei sieben Patienten (p), die eine ESRT im Bereich von Leber (5p) und Lunge (2p) erhalten haben, wurde zunächst ohne PET/CT - Information, anschließend mit zusätzlicher PET/CT - Information ein PTV konturiert und ein entsprechender Bestrahlungsplan generiert. PTV und DVH der beiden Pläne wurden dann jeweils hinsichtlich Größe des Bestrahlungsvolumens und Belastung der Risikoorgane miteinander verglichen. Alle Patienten erhielten 3 x 12,5 Gy auf die das PTV umschließende Isodose und wurden mittels Bodyfix® immobilisiert. Zur Bestrahlungsplanung lagen für alle Zielvolumina im Lungenbereich Computertomographien in Lungen-, Weichteil - und Knochenfenster, für die Zielvolumina im Leberbereich zusätzlich zur Computertomographie auch MRT - Bilder in den Kontrastmittelphasen früh/portalvenös/spät vor. Ergebnisse: Zwei der sieben Patienten hatten jeweils zwei zu therapierende Metastasen, einer beide im Lungen-, einer beide im Leberbereich. Nach den zusätzlichen PET/CT-Informationen vergrößerten sich die PTV bei diesen Patienten um 8 und 9 % (Lunge) bzw. 12 und 31 % (Leber), welches jedoch aufgrund Topographie und Größe nur zu geringer Dosissteigerung in den benachbarten Risikoorganen führte. Die PTV der anderen fünf Patienten konnten mit konsekutiver Reduktion der Belastung der Risikoorgane um 11 bis 38 % reduziert werden, dabei wurden im Bereich der Lunge eine Rippenschonung, im Bereich der Leber eine Schonung von rechter Niere und Magen erzielt. Schlussfolgerung: Das PET/CT ist eine äußerst sinnvolle Ergänzung in der Bestrahlungsplanung der ESRT. Zur weiteren Evaluation der Dosis-Volumen-Histogramme in Hinblick auf Toxizität und outcome sind jedoch größere Patientenzahlen notwendig.
P97 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):107
Webbasiertes Informationssystem – Qualitätssicherung und Bestrahlungsdokumentation für die Ganzkörperbestrahlung Licher J.1, Scherf C.1, Moog J.1, Kara E.1, Rödel C.1, Ramm U.1 1 Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Klinik für Strahlentherapie und Onkologie, Frankfurt / Main, Germany Fragestellung: In den vergangenen Jahren hat sich die Ganzkörperbestrahlung als ergänzende konditionierende Maßnahme vor Knochenmark- oder Blutstammzellentransplantationen etabliert. Für diese spezielle Bestrahlungstechnik kann eine adäquate Bestrahlungsdokumentation durch die kommerzielle verfügbaren Record- und Verifysystem nicht erbracht werden. Für eine computergestützte Qualitätssicherung sind ebenfalls keine kommerziellen Systeme verfügbar. Der Hauptgrund hierfür liegt darin, dass die von den herkömmlichen Systemen aufgezeichneten Parameter nicht ausreichend sind um eine umfassende Bestrahlungsdokumentation und Qualitätssicherung für diese spezielle Technik durchzuführen. Diese Lücke soll durch ein webbasiertes Informationssystem geschlossen werden. Material und Methoden: In der Klinik für Strahlentherapie und Onkologie des Universitätsklinikums der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main wird die Ganzkörperbestrahlung mit der Translationstechnik durchgeführt. Während jeder Ganzkörperbestrahlung wird die Dosis an 6 12 Dosispunkten gemessen. Es wurde eine Intranet-Applikation entwickelt, mit der der klinische Arbeitsablauf und die Erfassung der Daten für die klinische Dokumentation und Qualitätssicherung unterstützt wird. Die Applikation setzt MySQL® als Datenbankserver ein, der durch den Applikationsserver Coldfusion® mit dem Webserver Apache® verbunden ist.
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Poster / Qualitätssicherung, Qualitätsmanagement
Ergebnisse: Der Nutzer der entwickelten Applikation wird in allen Stufen des klinischen Ablaufs der Ganzkörperbestrahlung unterstützt. Nach der Erstellung der Bestrahlungsanforderung werden alle Parameter und Ergebnisse der individuellen Bestrahlungsplanung und die Daten der In-Vivo-Dosimetrie jeder Bestrahlung erfasst. Auf Basis dieser Daten wird nach Abschluss der gesamten Behandlung ein Protokoll in Form eines pdfDokuments erstellt. Die Daten stehen anschließend für weitere Auswertungen im Rahmen klinischer Forschungsprojekte zur Verfügung. Die Qualitätssicherung während des Behandlungszyklus wird durch die Berechnung der Dosis in der Körpermitte auf Basis der gemessen Eintrittsund Austrittsdosen und dem Patientendurchmesser realisiert. Diese Dosiswerten werden dann zu einer erwarteten Enddosis extrapoliert. Bei einer großen Abweichung zwischen angeforderter und erwarteter Dosis werden Korrekturmaßnahamen vorgenommen. Schlussfolgerung: Web-basierte Informationssysteme sind eine verheißungsvolle Ergänzung, um die Lücke zwischen den etablierten kommerziell erhältlichen Informatonssystemen und den speziellen Anforderungen der klinischen Anwender beim Einsatz spezieller Bestrahlungstechniken zu schließen. Durch sie steht dem klinischen Nutzer ein kostengünstiges systemunabhängiges Werkzeug zur Erfassung der relevanten Daten für die Dokumentation und Qualitätssicherung spezieller Bestrahlungstechniken zur Verfügung.
P98 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):108
Qualitätsmanagement in der Radioonkologie – die Zuweiserbefragung Sehlen S.1, Nocken A.1, Pöllinger B.1, Dühmke E.1 1 Klinikum der Universität LMU München, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, München, Germany Hintergrund: Zuweiserbefragungen in einer medizinischen Einrichtung bieten ausgezeichnete Möglichkeiten, Missstände und Verbesserungspotential zu identifizieren. Ziel dabei ist es die Organisationsstrukturen und die medizinische Therapie ggf. auch die Patientenzufriedenheit zu optimieren. Methode: Allen 84 Zuweiser, die in den letzten 1,5 Jahren Pat. der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Campus Innenstadt, Klinikum der Universität, LMU München zugewiesen hatten, wurden im Oktober 2008 befragt. Ihnen wurde ein selbst entwickeltes Instrument mit 32 Items mit den Antwortmöglichkeiten ja/nein oder auf einer 5 Skala von "trifft nicht zu" bis "trifft sehr zu" und zwei frei zu formulierenden Fragen in einem Umschlag mit frankiertem Rückumschlag zugesandt. Die Umfrage war anonym. 45 Zuweiser (53,6%) antworteten innerhalb von 21 Tagen. Ergebnis: Für die Zuweisung der. Pat. in unsere Klinik war in 93,8% der Fälle der "Fachliche Ruf", in 84,5%, der Wunsch des Pat. in 77,8%, die medizin.-techn. Ausstattung in 86,7% und der kurze Weg für den Pat. in 81,8% ausschlaggebend. Mit der Kommunikation zwischen der Klinik und dem Zuweiser waren 86,5% zufrieden. 74,2% der Zuweiser hätten gern einen festen Ansprechpartner. 93,0% gaben an, schnell genug Details über das Ergebnis der Therapie zu erhalten. 88,9% fanden die Nachsorgeempfehlungen gut oder sehr gut. 31,8% wünschten sich Informationsveranstaltungen zum Leistungsspektrum, 42,2% indikationsspezifische Fortbildungsveranstaltungen, 24,4% konkrete Kooperationsangebote, 4,4% Hospitationsangebote. 84,4% sprachen sich für eine Oberarzt Hotline aus. Schlussfolgerungen: Die Zuweiserbefragung ist ein wirksames Instrument zur Aufdeckung von Defiziten der Abläufe in der Klinik und in der Betreuung von Zuweisern und führt zu optimierenden Maßnahmen (z.B. Informationsveranstaltungen, Einrichtung einer Oberarzthotline). Sie sollte in regelmäßigen Abständen wiederholt werden, um den Nutzen der Maßnahmen zu überprüfen.
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P99 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):108
CIRS (Critical Incident Reporting) in der Strahlentherapie: Ein möglicher Ansatz zur Risiko-Minimierung Schreiber E.M.1, Dörr C.1, Pöllinger B.2, Schmidberger H.3, Sehlen S.2 1 Klinikum der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Stabsstelle Qualitätsmanagement, Mainz, Germany, 2Klinikum der Universität München, München, Germany, 3Klinikum der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Klinik und Poliklinik für Radioonkologie sowie Strahlentherapie, Mainz, Germany Fragestellung: Brauchen wir ein anonymes Fehlermeldesystem in der Medizin? Einer der Erfolgsfaktoren einer risikobewussten Unternehmensführung ist das frühzeitige Erkennen von Gefahren und der Fähigkeit diese entsprechend anzugehen- das gilt insbesondere im Zusammenhang mit der Forderung nach Patientensicherheit. Methodik: CIRS im Gesundheitssystem bedeutet Sammlung und Analyse strukturiert berichteter Fehler, Risikokonstellationen und unerwünschter Ereignisse durch Beteiligte und dient damit u.a. als ein Instrument zur Erhöhung der Patientensicherheit. In einem Berichtssystem auf elektronischer Basis wird mit Hilfe eines vorstrukturierten Formulars anonym über Zwischenfälle berichtet. Der Zugang zum CIRS ist passwortgeschützt um Benutzern eine geschützte Umgebung zu ermöglichen. Es werden u.a. fehlerbegünstigende Bedingungen, konkrete Bewältigungsstrategien und Outcome-Ergebnisse erfragt. Eine freie Textbeschreibung lässt Raum für die Beschreibung des Ereignisses und diese wird allen berechtigten Teilnehmern im Sinne eines kontinuierlichen Lernens zur Verfügung gestellt. Denkbare Systeme sind u.a. das von Norbert Rose und Daniel Germann vorstellte St. Galler CIRS-Konzept und das in Mainz schon in einigen Abteilungen umgesetzte sog. „Riskop“, entwickelt von der Gesellschaft für Risikoberatung (Ecclesia-Gruppe). Ergebnisse: Die Auswertung der Incidents ist hilfreich um Hinweise darüber zu erhalten, wie sich Unfälle entwickeln können und ermöglichen daher auch Präventivmaßnahmen. Sich daraus ergebende Schulungen und Sensibilisierung von Mitarbeitern, Checklisten für Arbeitsprozesse, etc. verhindern damit risikopräventiv eine Wiederholung des Zwischenfalls. Als Erfolg wird die Anzahl von umgesetzten Verbesserungen definiert. Schlussfolgerung: Der Vorteil eines sog. Incident-Reporting-Systems gegenüber anderen Instrumenten liegt darin, dass man eine Anzahl auswertbarer Ereignisse hat und somit mittels einer Ursachenanalyse Bewältigungsstrategien entwickeln kann. Anonyme, freiwillige Meldesysteme haben im Gegensatz zu obligatorischen Meldesystemen das Potential auf einer breiten Basis Systemschwächen und Fehler aufzuzeigen, bevor daraus gravierende Komplikationen entstehen. Dennoch ist es notwendig eine Betriebskultur aufzubauen, die Fehler nicht als persönliches Versagen bewertet und mit Schuldzuweisungen reagiert. Insbesondere in der Strahlentherapie, als eine medizinische Einrichtung mit hohem Gefahrenpotential u.a. auch im Zusammenhang mit technischen Geräten ist es unerlässlich ein System einzusetzen, dass die Patientensicherheit erhöht und damit eine Möglichkeit bietet unseren Patienten Vertrauen zu vermitteln.
P100 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):108
Verifikation von Elektronenfeldern mittels EPIDVerfahren (Electronic Portal Imaging Device) Poser A.1, Gaupp S.2, Buchgeister M.2, Paulsen F.1 1 Universitätsklinik Tübingen, Klinik für Radioonkologie, Abteilung Strahlentherapie, Tübingen, Germany, 2Universitätsklinik Tübingen, Klinik für Radioonkologie, Bereich Medizinische Physik, Tübingen, Germany Fragestellung: In der Strahlentherapie existiert noch kein etabliertes Verfahren zur Verifikation von Elektronenfeldern. EPID-Verfahren können durch die Möglichkeit, auch niedrige Strahlungsdosen zu detektieren und technisch zu verarbeiten, zur Verifikation von Elektronenfeldern eingesetzt werden. Die vorliegende Arbeit hat untersucht, bei welchen Patientendurchmessern und Elektronenenergien verwendbare Feldkontrollaufnahmen erstellt werden können. Methodik: Es wurden RW3-Phantomplatten (PTW, Freiburg) verwendet, um Patienten mit einem Durchmesser von 10 - 30 cm in 2 cm-Schritten sowie für 36 cm zu simulieren. Zur Qualitätskontrolle der angefertigten EPIDs wurde das „EPID QC Phantom“ der Firma PTW aus Freiburg so-
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Poster / Qualitätssicherung, Qualitätsmanagement
wie die zugehörige Software „epidSoft“ genutzt, die beide laut Herstellerangaben für Photonenbetrieb ausgelegt sind. Die Bestrahlung erfolgte an einem Linearbeschleuniger (Precise, Elekta, Crawley, GB) mit Elektronenstrahlung von 4 MeV bis 18 MeV. Die EPID Aufnahmen erfolgten mit dem vorhandenen iViewGT. Zur Messung wurden 200 Monitoreinheiten verwendet. Damit konnte das iViewGT ca. 60-70 frames aufnehmen. Dies entspricht einer Dosis, die auch klinisch zur Anwendung kommt. Ergebnisse: Die für verschiedene Elektronenenergien und Phantomdurchmesser aufgenommenen Bilddaten wurden auf Ihre Eignung zur Lagerungsverifikation hin visuell beurteilt. Daraus ergaben sich die folgenden Kombinationen von Elektronenenergie und Patientendurchmesser, bei denen ein Signal detektierbar war. 18 Mev: 4 - 36 cm 15 MeV: 4 - 36 cm 12 MeV: 4 - 22 cm 10 MeV: 4 - 14 cm 8 MeV: 4 - 10 cm 6 MeV: 4 cm 4 MeV: kein Signal Mittels epidSoft konnte die Bildqualität für einen Teil der EPID-Aufnahmen quantitativ ausgewertet werden. Für alle auswertbaren Aufnahmen lag das Signal-to-Noise Ratio (SNR) für Elektronen bei ca. 30% des SNR einer Photonenaufnahme. Schlussfolgerungen: Die Verifikation von Elektronenfeldern mittels EPID-Verfahren ist möglich, sofern das Verhältnis zwischen Elektronenenergie und durchstrahltem Durchmesser berücksichtigt wird. Bei großem Durchmesser kommt es zu einer schlechteren Bildqualität. In der klinischen Routine lässt sich diese Form der Elektronenfeldverifikation beispielsweise bei inguinalen Bestrahlungen mit geeigneten Energien einsetzen.
P101 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):109
Patientenlagerungskontrolle während der Bestrahlung mit dem LAP-Galaxy-System Buth K.-J.1, Wagner K.1, Srauss D.1 1 Südharz-Krankenhaus, Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie, Nordhausen, Germany Hintergrund: Die Kontrolle der Lagerung des Patienten während der Bestrahlung ist mit herkömmlichen Methoden nicht möglich, für die präzise Strahlentherapie aber durchaus wünschenswert. Bei steilen Dosisgradienten und kleinen Zielvolumina eigentlich erforderlich. Methode: Das LAP-Galaxy-System tastet die Patientenoberfläche mit einem Laser ab und erfasst das reflektierte Licht mit einer Kamera. Daraus wird die Patientenoberfläche rekonstruiert und mit einem Referenzscan oder der CT-Bodykontur verglichen und die Abweichungen zwischen beiden angezeigt. Es können damit zwei Fragestellungen untersucht werden: - die Reproduzierbarkeit der Lagerung zwischen den Fraktionen - die Lagestabilität während der Fraktion Es werden nur erste Ergebnisse zur Lagestabilität während der Bestrahlung vorgestellt, das Thema Reproduzierbarkeit wird zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt, da beides zusammen den Zeitrahmen sprengen würde. Ergebnisse: Das Galaxysytem wurde bisher bei 128 Patienten getestet. Während einer Fraktion wurde ein Scan vor der Bestrahlung und 6 - 10 Scans während der Bestrahlung durchgeführt. Bei 87 % der Patienten betrugen die Abweichung zwischen den Scans, also die Patientenbewegungen, weniger als 5 mm. Bei weiteren 9 % waren Abweichung größer 5 mm außerhalb der bestrahlten Region und nur 4 % bewegten sich während der Bestrahlung mehr als 5 mm in der bestrahlten Region. Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse zeigen, dass eine Lagerungskontrolle während der Bestrahlung mit dem LAP-Galaxy-System grundsätzlich möglich ist.
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
P102 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):109
Patientenzufriedenheit in der Radioonkologie Sehlen S.1, Bittner I.1, Henrich G.2, Marten-Mittag B.2, Geinitz H.3, Dühmke E.1, Herschbach P.2 1 Klinikum der Universität LMU München, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, München, Germany, 2Klinikum Rechts der Isar, Institut für psychosomatische Medizin, München, Germany, 3Klinikum Rechts der Isar, Strahlenklinik, München, Germany Fragestellung: Die Patientenzufriedenheit (PZ) mit der gesundheitlichen Versorgung gewinnt im Rahmen der Qualitätssicherung im Gesundheitswesen zunehmend an Bedeutung. So kann, und das war auch Ziel unserer Erhebung, mit der Erfassung der PZ dazu beigetragen werden, einen Änderungsbedarf in den Versorgungsabläufen im Krankenhaus zu erkennen. Patienten und Methoden: Die 06-08/06 behandelten 150/162 Patienten (Durchschnittsalter 60,9 Jahren; 53,3% Frauen; 28% Mamma Ca, 27,4% Gastrointestinal Trakt Tumore, HNO- 9,4%, Urogenital-Tumore 8,7%) der Strahlenklinik der LMU München gingen in die Studie ein. 6 Pat. fielen wegen mangelnder Sprachkenntnisse, 2 wegen kognitiver Einschränkungen weg und 4 Pat. lehnten die Teilnahme ab. Eingesetzt wurden der "Fragebogen zur Patientenzufriedenheit" (FPZ, Henrich&Herschbach 2001, 10 Items, Skala 1- nicht wichtig bis 5- sehr wichtig) und der ZUF-8 (Schmidt et al. 1989) und ein selbst entwickeltes Instrument "Fragebogen zur Erfassung des Informationsbedarfs". Ergebnis: Die größte Bedeutung wurde beim FPZ der ärztlichen Fachkompetenz (Wichtigkeit (W) für Behandlung 4,61, PZ 4,50), dem Behandlungsergebnis (W 4,48, Z 4,23), der Information (W 4,30, PZ 4,02) und Umgang Arzt/Patient (W 4,27, Z 4,49) zugemessen. Die geringste Bedeutung hatten Angebote wie TV und Aufenthaltsraum und die Verpflegung/ der Tagesablauf. Wichtigkeit und PZ korrelierten positiv. Die Gesamtzufriedenheit stieg mit dem Alter. Ledige Patienten und diejenigen mit einem höheren Ausbildungsniveau zeigten eine niedrigere PZ. Rentner und Hausfrauen erreichten den höchsten Zufriedenheitsscore, wie auch nach Selbsteinschätzung wirtschaftlich gut situierte Pat.. Prostatatumorpatienten waren am zufriedensten, Pat. mit HNO Erkrankungen am unzufriedensten. Diese Ergebnisse konnten im Wesentlichen durch den ZUF 8 bestätigt werden und korrelierten positiv, konnten aber mit dem FPZ besser differenziert werden. 40% der Befragten wünschten sich vor Beginn der Bestrahlung mehr Behandlungsinformation (vor allem Mamma Ca und jüngere Pat.). Zusammenfassung: Die Analyse zur PZ bildet die Grundlage für Veränderungen (z. B. mehr Patienteninformation), regelmäßige Erhebungen im Zeitverlauf können eingeleitete Maßnahmen evaluieren. Eine hohe PZ "belohnt" auch Mitarbeiter für geleistete Arbeit oder sensibilisiert diese für Verbesserungen.
P103 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):109
Strahlentherapie-Verbund der Ruhr-Universität Bochum – Erste Erfahrungen Adamietz I.A.1, Riesenbeck D.2, Shahsalani-Katiran J.3, Schneider O.1 1 Ruhr-Universität-Bochum, Strahlentherapie und Radioonkologie, Herne, Germany, 2Strahlentherapeutische Praxis, Recklinghausen, Germany, 3Evangelisches Krankenhaus Witten, Strahlentherapie, Witten, Germany Fragestellung: Die Entwicklung in der Medizin folgt den Entscheidungen der Politik. Zwei wichtige Forderungen der Gesundheitspolitik sind: Steigerungen der Qualität und Reduktion der Kosten. Kontrollierte Steigerung der Qualität erfolgt im Rahmen der Zertifizierung. Die Reduktion der Kosten kann im Wesentlichen durch die Steigerung der Effektivität auf jeder Ebene erfolgen. Eine Möglichkeit hierzu stellt die Netzbildung. Wir stellen die Ergebnisse eines seit 6 Jahren laufenden Projektes zur Vernetzung mehrerer Strahlentherapiestandorte. Methodik: Das Ziel des Verfahrens war die Verknüpfung von mehreren ungleichen strahlentherapeutischen Institutionen, um Ressourcen und Erfahrungen auszutauschen, Ausbildungsmöglichkeiten zu erweitern sowie Patientenversorgung effizient zu gestalten. Aktuell gehören dem Verbund der Ruhr-Universität Bochum (RUBEST) vier Standorte: Herne (Universitätsklinik), Bochum (Krankenhausabteilung), Recklinghausen (Praxis)
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Poster / Qualitätssicherung, Qualitätsmanagement
und Witten (Praxis im Krankenhaus). Historisch gesehen, stellte die erste Stufe die Herstellung der rechtlichen und funktionellen Verbindungen dar. Es galt stets die Regel nach Möglichkeit eine „win win“ - Situation zu schaffen und die jeweilige Autonomie (emergency drop principle) so weit wie möglich zu erhalten. Ein Standort (Herne) ist seit 2002 nach DIN2000:9001 zertifiziert. Ergebnisse: Das Netz behandelt im Jahr etwa 4000 Patienten (davon 1200 gut.-Erkr.). Alle Institutionen verfügen über nahezu gleiche interne Leitlinien. Es gibt gemeinsame Fortbildungen und abgestimmte strategische Entscheidungen. Optimierung von Ausfallkonzepten und Beschreibung von Vorgehensweisen erfolgt gemeinsam sowie unter der kritischen Beratung durch die Ärztliche Stelle Westfalen-Lippe nach §83 StrSchV (ÄSt.). Als größte Schwierigkeit stellten sich die Abstimmung der Entscheidungen der Träger und die Rotation zwischen den Standorten heraus. Ein effizientes Nutzen der Personalressourcen durch Ausschöpfen von Synergieeffekten bei den Ausfallkonzepten wird angestrebt, gelang jedoch bisher aufgrund von Fluktuation noch nicht. Im Rahmen des Netzes konnte die Ausbildung effizienter gestaltet und dadurch verbessert werden. Schlussfolgerungen: Die Vorgaben der Gesundheitspolitik in Hinblick auf die Steigerung der Qualität und Kostenreduktion lassen sich in der Strahlentherapie in Form der Netzbildung realisieren. Die ersten Schritte sind sehr aufwendig und werden von mehreren Faktoren zusätzlich erschwert. Sehr hilfreich, ja notwendig, ist dabei die enge Zusammenarbeit mit den Aufsichtsbehörden sowie der jeweils zuständigen ÄSt.
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Entwicklung eines Qualitätsmanagementsystems in einer Klinik für Strahlentherapie mit IMRT Wagner K.1, Leetz H.-K.1, Buth K.-J.1, Strauß D.1, Lilienthal A.1, Hentschel B.1, Krystek A.1, Oehler W.1 1 Südharz-Krankenhaus Nordhausen gGmbH, Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie, Nordhausen, Germany Ziel: In der Klinik für Strahlentherapie in Nordhausen wurde im Juni 2007 mit der Entwicklung eines QM-Systems begonnen. Leitlinie war E DIN 6870-1 in der Fassung vom Juni 2007. Ziel ist es, ein Qualitätshandbuch als Basis für die Qualitätssicherung innerhalb der Klinik und im Hinblick auf Verbesserungen des Prozessablaufs zusammenzustellen. Material und Methoden: Die Norm fordert das Erkennen und Darlegen aller Prozesse, die zur Erreichung der Ziele einer Strahlenbehandlung notwendig sind. Als Basis zur Entwicklung des QM-Systems diente der klinikspezifische Ablaufplan der Behandlung von Patienten. Die Verantwortung der Leitung und die Benennung eines QM-Beauftragten wurden realisiert. Des weiteren wurde ein Qualitätszirkel aus den leitenden Mitarbeitern aller Bereiche der Klinik gebildet. Die innerbetriebliche Weiterbildung wurde strukturiert, die zur außerbetrieblichen Weiterbildung geeigneten Veranstaltungen zusammengestellt. Der im Punkt Leistungserbringung enthaltene klinische Bereich wurde in die Gruppen ANMELDUNG, AMBULANZ, PERKUTANE BESTRAHLUNG, AFTERLOADING und KONVENTIONELLE RÖNTGENTHERAPIE untergliedert und die einzelnen Prozesse identifiziert und analysiert. Die Dienstleistungen im physikalisch-technischen Bereich beziehen sich zum großen Teil auf die von den einschlägigen Gesetzen und Rechtsvorschriften vorgegebenen regelmäßigen Kontrollen aller Bestrahlungsvorrichtungen und deren Zubehör. Der physikalisch-technische Bereich umfasst die Gruppen LINEARBESCHLEUNIGER, KONVENTIONELLE RÖNTGENTHERAPIE, AFTERLOADING, BESTRAHLUNGSPLANUNG, SIMULATION und CT. Die in diesen Bereichen auf die Medizinische Physik entfallenden Tätigkeiten wurden identifiziert, analysiert und geordnet. Für die Bereiche LINEARBESCHLEUNIGER und BESTRAHLUNGSPLANUNG wurden die zum Umgang mit IMRT notwendigen Prozesse dokumentiert. Ergebnisse: Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist die Erfassung der Prozesse im physikalisch-technischen Bereich und im klinischen Bereich abgeschlossen. Die einzelnen Prozessbeschreibungen werden an den jeweiligen Arbeitsplätzen hinterlegt. Die Hauptaufgabe des Qualitätsmanagements ist die ständige Aktualisierung und Überprüfung dieser Einzeldokumente im Hinblick auf Verbesserungen des Prozessablaufs durch betriebsintere Audits, um erkannte Fehlermöglichkeiten zu eliminieren. Schlussfolgerung: Es hat sich gezeigt, dass die Entwicklung eines QMSytems ein aufwendiger und langwieriger Prozess ist. Positiv zu bewerten ist dabei der Zwang zur systematischen Analyse des Ablaufs der einzelnen
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Prozesse in der Klinik, aus dem sich Rationalisierungseffekte und eine bessere Klärung der Zuständigkeiten ergeben können. Andererseits birgt dieser Prozess die Gefahr einer zu starken Bürokratisierung oder Formalisierung in sich, die unter allen Umständen vermieden werden muss.
P105 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):110
Verification of the geometrical accuracy of the Elekta SL-15 Linac-based stereotactic radiosurgery mounted with BrainLAB m3 Micro-Multileaf Collimator Attieh C.1, Demirel C.1, Hermani H.1, Eble M.1 1 Universitätsklinikum Aachen, Klinik für Strahlentherapie, Aachen, Germany Cancer is the second leading cause of death in the United States and Europe accounting for 13% of all deaths worldwide. Radiotherapy is one of the three principal modalities used in the treatment of malignant diseases, the other two being surgery and chemotherapy. Stereotactic radiosurgery (SRS) of an intracranial lesion is a special method in radiotherapy that uses stereotactic equipment, and whose aim is to deliver in a single treatment a high dose of radiation to a small intracranial target while minimizing the dose to the surrounding normal tissue. The linear accelerator (Linac) based SRS delivery systems mounted with Micro-Multileaf Collimators (mMLCs) are frequently used in radiation therapy centers for this purpose. In order to verify the geometrical accuracy of the Elekta SL 15 Linac coupled with BrainLAB m3 mMLC (BrainLAB AG) at the Department of Radiation Oncology Aachen University Hospital, two types of measurements were performed. In the first part, simple standard quality assurance (QA) checks (Mechanical alignment and Winston-Lutz) were applied. In the second one, a new approach for QA using the Easy Cube RW3 Phantom (Euromechanics GmbH) with a prototype phantom-base was involved, simulating intracranial SRS treatment as closely as possible. In spite of the big differences in the set-up of both methods, similar results were observed depicting deviations at both table and gantry extreme angles. These mistakes are related mainly to the gantry sag effect as well as to the table twist effect. The Winston-Lutz test results can constitute a reference for the table and the gantry angles separately, whereas the new method can help assign the safe and the dangerous regions for different combinations of gantry, table and collimator angles. This new approach has a promising future and can be further altered in order to encompass the consistently evolving field of radiation therapy.
P106 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):110
Interdisziplinäre Tumorkonferenz – Tradition über 2 Jahrzehnte Raunik W.1, Eckel H.-E.2, Chiari F.3, Klocker J.4, Scharfegger H.5, Markitz M.2, Orasch C.1, Rab B.1 1 LKH Klagenfurt, Inst. für Strahlentherapie/Radioonkologie, Klagenfurt, Austria, 2LKH Klagenfurt, HNO-Abteilung, Klagenfurt, Austria, 3 LKH Klagenfurt, Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie, Klagenfurt, Austria, 4LKH Klagenfurt, 1. Medizinische Abteilung, Klagenfurt, Austria, 5 LKH Klagenfurt, Zentralröntgeninstitut, Klagenfurt, Austria Komplexe moderne Behandlungskonzepte erfordern ein hohes Maß an Zusammenarbeit zwischen den Fachdisziplinen. Am LKH Klagenfurt wurde 1986 das Konzept der kombinierten simultanen Radiochemotherapie zur Behandlung von lokal fortgeschrittenen Kopf/Halstumoren initiiert und seither ständig weiterentwickelt. Von den Abteilungen für Hals,Nasen- und Ohrenerkrankungen, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, 1.Medizin, dem Zentralröntgeninstitut und dem Institut für Strahlentherapie/Radioonkologie wurde zeitgleich im Rahmen der engen Kooperation eine wöchentliche Tumorbesprechung etabliert. Die Teilnahme von Patienten/-innen und Angehörigen ist optional vorgesehen. Eine Tumorkonferenz sollte möglichst von einem konstanten Team, bestehend aus erfahrenen Fachleuten der beteiligten Disziplinen, geführt werden. Vertrauen und Vertrautheit bilden dabei eine wichtige Grundlage für eine hohe Qualität der Therapieplanung und -durchführung. Neben den unmittelbaren Vorteilen sichert ein Tumorboard auch ökonomischen Resourceneinsatz,
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Poster / Strahlenbiologie
effektive Therapieplanung und forensischen Rückhalt für die Case-Manager. Daher sind Tumorboards fix in den "Österreichischen Strukturqualitätskriterien Gesundheit" seit 2005 festgeschrieben. Darüberhinaus bieten strukturierte Konferenzen Fort- und Weiterbildungsaspekte, sowie ein Instrument für QM Strategien. Aus unserer Sicht rechnet sich der nennenswerte personelle und zeitliche Aufwand im Betrieb der nachgeschalteten Abteilungen und Institute. Wir haben prospektiv sämtliche Patienten/-innen ca. 10 Monate lang erfasst und aufgezeichnet. Von 153 Vorstellungen existieren Daten über Tumorlokalisation, Stadium, Krankheitsituation und Zuweiserprofil. Therapiekonzeptänderungen durch die Tumorbesprechung wurden ebenso erhoben, wie Relevanz der unterschiedlichsten Radiodiagnostischen Befunde und die Teilnahme von Patienten. Eine Analyse dieser Erhebung wird präsentiert.
P107 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):111
Entwicklung eines neuen Peptides (DUP-1) zum Prostata-Karzinom Targeting Askoxylakis V.1, Zitzmann S.2, Haberkorn U.3, Debus J.1 1 Universitätsklinikum Heidelberg, Radioonkologie und Strahlentherapie, Heidelberg, Germany, 2Deutsches Krebsforschungszentrum, Klinische Kooperationseinheit Nuklearmedizin, Heidelberg, Germany, 3Universitätsklinikum Heidelberg, Nuklearmedizin, Heidelberg, Germany Fragestellung: Identifikation und Entwicklung von Liganden mit Spezifität für maligne Prostatatumore ist eine wichtige Voraussetzung für die Verbesserung der Prognoseeinschätzung und die Optimierung der Therapieeffizienz. So wäre es z.B. möglich durch Markierung der neuen Prostata-Karzinom spezifischen Liganden mit Radionukliden, die Tumorareale nuklearmedizinisch darzustellen und diese Darstellung für die Optimierung der Dosisverteilung im Rahmen der Bestrahlungsplanung bei der Radiotherapie zu nutzen. DUP-1 (H-FRPNRAQDYNTN-NH2) ist ein neues Peptid mit Spezifität für Prostata-Karzinom, welches mittels Phagen-Display Technologie identifiziert wurde. Methodik: Durch eine Kombination aus positiven und negativen Selektionszyklen ist DUP-1 an die Prostata-Ca Zelllinien DU-145 und PC-3 identifiziert worden. Das Peptid wurde mit 125I und 131I markiert und seine Bindungseigenschaften auf die Target-Zelllinien evaluiert. Die Stabilität des Liganden wurde in humanem Serum untersucht. Organverteilungsstudien wurden in tumortragenden Mäusen durchgeführt. Eine Reihe von Fragmenten und modifizierten Derivaten von DUP-1 wurden synthetisiert, radioaktiv markiert und untersucht um die Bindungs- und Stabilitätseigenschaften des Peptides zu verbessern. Ergebnisse: Die Bindungsexperimente zeigten eine Bindung von DUP-1 an die Prostata-Karzinom Zelllinien DU-145 und PC-3, aber nicht an humanen Endothelzellen (HUVEC), was für eine Spezifität spricht. Diese Bindung wurde durch das unmarkierte Peptid bis zu 95 % inhibiert, aber nicht durch andere Peptide. Die Organverteilungsstudien zeigten eine vermehrte Aufnahme im Tumor als in den meisten gesunden Geweben mit einer Tumor/Leber Ratio von ca. 1,9. Ankopplung von DOTA und Markierung mit 111In führte zu einer Erhöhung der Tumor/Leber Ratio auf ca. 3. Zyklisierung des Peptides führte zu einer starken Verschlechterung seiner Bindungseigenschaften. Von den verschiedenen untersuchten Fragmenten von DUP-1 zeigten die Fragmente DS-1 (FRPNRAQD) und DS-2 (NRAQDY) ca. 80 % der Bindung von DUP-1, während der Fragment DS-3 (QDYNTN) ca. 3 % der Bindung des initialen Peptides zeigte. Schlussfolgerung: Das Peptid DUP-1 ist ein vielversprechender Kanditat für die Entwicklung von neuen Strategien zum Targeting vom ProstataKarzinom. Weitere Studien können zur Identifikation von Derivaten mit verbesserten Bindungs- und metabolischen Eigenschaften führen, die für eine genauere Darstellung von malignen Prostata-Tumoren und dadurch Optimierung der Bestrahlungsplanung und der radiotherapeutischen Effizienz verwendet werden können.
P108 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):111
Einfluss von 5’Aza-2’Deoxycytidine auf die Strahlen sensitivität von humanen Medulloblastomzelllinien Patties I.1, Glasow A.1, Jahns J.1, Hildebrandt G.1, Kortmann R.-D.1 1 Universitätsklinikum Leipzig AöR, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Leipzig, Germany Hintergrund: In jüngster Zeit wurden erstmals epigenetische Modulatoren in der Tumortherapie eingesetzt, da sie „ruhende“ Tumorsuppressorgene (TSGs) reaktivieren und sowohl Wachstumsstopp als auch Differenzierungs- und Apoptoseprozesse induzieren können. Einige Studien zeigten zudem, dass solche Modulatoren die Zellantwort auf andere toxische Reize, einschließlich ionisierender Strahlung, beeinflussen können. Unser Ziel war es zu untersuchen, ob 5’Aza-2’-Deoxycytidine (AZA)-induzierte Demethylierung von Medulloblastomzellen (MB) durch Auflockerung der DNA-Struktur und Vergrößerung des Targets zu einer erhöhten Strahlensensitivität der Zellen führt. Methodik: Die MB-Zelllinien (D283, MEB-Med8a, Daoy) wurden 7 Tage mit 0,1µM AZA behandelt und am Tag 8 mit 2, 4, 6 bzw. 8 Gy bestrahlt. Am Tag 9 wurden vitale und tote Zellen ausgezählt und ein Koloniebildungstest durchgeführt. Der Einfluss von AZA und Bestrahlung auf die Proliferation wurde durch einen BrdU-ELISA an Tag 7 und 9 bestimmt. Die AZA-induzierte Demethylierung wurde durch methylierungsspezifische PCR an drei Kandidatengenen (RASSF1a, HIC1, Casp8) nachgewiesen. Alle Versuche wurden jeweils dreimal durchgeführt. Ergebnisse: Es konnte in allen Zelllinien gezeigt werden, dass AZA den Methylierungsgrad von mindestens einem der untersuchten TSGs verringert. Dabei zeigt die Zelllinie D283 die größte Veränderung im Methylierungsprofil (43% HIC1, 50% Casp8). Die Inkubation mit AZA führte nach 7 Tagen zu einer Proliferationshemmung von 50% in D283 und MEB-Med8a bzw. 20% in Daoy. 48 Stunden später stieg die Proliferation der AZA-Gruppe wieder an, ohne jedoch das Ausgangsniveau zu erreichen. Mit zunehmender Bestrahlungsdosis verminderte sich die Proliferation von AZA-behandelten und unbehandelten Zellen gleichermaßen um maximal 64% (8Gy vs 0Gy). 24 Stunden nach Bestrahlung nahm die Mortalität in allen Zelllinien mit steigender Dosis sowohl bei AZA- als auch bei unbehandelten Zellen zu. Der Koloniebildungstest zeigte in den AZAbehandelten Gruppen keine signifikante Sensitivitätserhöhung gegenüber Bestrahlung. AZA-behandelte Zellen zeigten jedoch unabhängig von der Bestrahlung bereits eine deutlich kleinere Überlebensfraktion (D283 9%; MEB-Med8a 57%; Daoy 25% koloniebildende Zellen) gegenüber der unbehandelten Kontrolle. Schlussfolgerung: Es konnte ein unterschiedlich stark ausgeprägter additiver Effekt einer kombinierten AZA-Behandlung/Bestrahlung auf das klonogene Überleben der MB-Zellinien erzielt werden, obgleich die Strahlensensitivität der Zellen nicht erhöht wurde. Da die AZA- Behandlung hinsichtlich der Strahlensensitivität gegenläufige Prozesse induziert, wird künftig eine umgekehrte Sequenz mit Bestrahlung und anschließender AZA-Behandlung verfolgt. Weitere Untersuchungen werden zeigen, ob die zusätzliche Gabe von neuronalen Wachstumsfaktoren eine Differenzierung der MB-Zellen induzieren kann und hierdurch die klonogene Aktivität der Zellen weiter reduziert.
P109 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):111
Einfluss der Bestrahlung und Hyperthermie von Tumorzellen von Patienten mit Plattenepithelkarzinomen der Kopf-Hals-Region auf das chemotaktische Verhalten von CD4+CD25+ regulatorischen T-Zellen im Vergleich zu anderen Lymphozytenpopulationen Schmidtner J.1, Lubgan D.1, Sauer R.2, Grabenbauer G.G.2, Ott O.2, Distel L.1 1 Strahlenklinik, Strahlenbiologie, Friedrich-Alexander-Universität, Erlangen, Germany, 2Strahlenklinik, Strahlentherapie, Friedrich-Alexander-Universität, Erlangen, Germany Einleitung: CD4+CD25+ regulatorische T-Zellen (Treg) schwächen die Aktivität Tumor-infiltrierender CD4+ und CD8+ T-Zellen ab, wodurch die zytotoxische Immunreaktion gegen den Tumor minimiert wird. Es wird postuliert, dass der Tumor durch Expression von spezifischen Chemokinen Treg aktiv anlockt und sich somit ein für ihn günstigeres immu-
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Poster / Strahlenbiologie
nologisches Milieu schafft. In diesem Kontext sollten die migratorischen Eigenschaften von Treg auf Überstände von bestrahlten bzw. hyperthermierten Tumorzellen charakterisiert und mit dem Migrationsprofil von PBMC verglichen werden. Es sollte untersucht werden, inwiefern die Vorbehandlung der Tumorzellen die chemotaktische Antwort der Lymphozytenpopulationen beeinflusst. Methode: Es wurden PBMC aus peripherem Vollblut isoliert und aus diesem Pool anschließend mittels an magnetische Micropartikel gekoppelte Antikörper (MACS) Treg gewonnen. Anhand eines Transmigrationsassays wurde dann die Migration der Lymphozyten objektiviert. Die Überstände wurden von Tumorzellen von Patienten mit Plattenepithelkarzinomen der Kopf-Hals-Region generiert, welche mit Dosen von 0,5 bis 2 Gy bestrahlt wurden bzw. einer zweistündigen Hyperthermiephase von 41,5°C ausgesetzt waren. Im Anschluss erfolgte eine Kultivierung für 96h. Ergebnisse: Nach zweistündiger Inkubation der Tumor-infiltrierenden Lymphozyten mit den einzelnen Tumorüberständen war eine signifikante und der Bestrahlungsdosis proportionale Abnahme der Migration regulatorischer TZellen zu beobachten, während die PBMC keine signifikante Änderung in ihrem Migrationsprofil nach entsprechender Bestrahlung zeigten. Die Migration der Treg sank auf durchschnittlich 56% bei 0,5 Gy, auf 35% bei 1 Gy und auf 28% bei einer Dosis von 2 Gy im Vergleich zur unbestrahlten Kontrolle. Überstände hyperthermierter Tumorzellen bewirkten bei den Treg einen Anstieg der Migration um den Faktor 1,9 gegenüber der Kontrolle. Nach kombinierter Applikation von 2 Gy und Hyperthermie bewegte sich die Migration der Treg im Bereich der unbestrahlten Kontrolle, wobei kein signifikanter Unterschied bezüglich der Reihenfolge der Applikation festgestellt werden konnte. Das Migrationprofil der PBMC zeigte sich hinsichtlich der Vorbehandlungen am wenigsten beeinflussbar. Schlussfolgerung: Die verschiedenen Tumor-infiltrierenden Lymphozytenpopulationen zeigen ein individuelles, chemotaktisches Profil nach Bestrahlung, Hyperthermie oder deren Kombination. Immunologische Vorgänge im Tumormilieu können durch spezifische Maßnahmen wie Bestrahlung oder Hyperthermie selektiv beinflusst werden. Gerade die Invasion der prognostisch als negativ betrachteten Treg zeigt sich durch entsprechende Strategien modulierbar.
P110 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):112
Osteopontin-Expression in Weichteilsarkom-Patienten mit postoperativer Radiochemo- oder Chemotherapie Bache M.1, Kappler M.1, Rot S.1, Wichmann H.1, Greither T.2, Kotzsch M.3, Hänsgen G.1, Würl P.4, Taubert H.2, Vordermark D.1 1 Klinik für Strahlentherapie, Halle, Germany, 2Institut für Pathologie, Halle, Germany, 3Institut für Pathologie, Dresden, Germany, 4Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Ulm, Germany Hintergrund: Osteopontin (OPN), ein tumorassoziiertes Glykoprotein, ist im Tumorgewebe und in Körperflüssigkeiten wie im Plasma bzw. im Serum nachweisbar. Eine Assoziation der Überexpression von Osteopontin wurde für verschiedene Tumorentitäten mit einer ungünstigen Prognose belegt (Rittling, 2004). Methodik: Bei Weichteilsarkom-Patienten mit postoperativer Radiochemo- bzw. Chemotherapie wurde der OPN-Gehalt im Serum (n=86) und im Tumor (n=67) mittels ELISA (Fa. IBL) gemessen. Zudem wurde der mRNA-Gehalt (n=75) für OPN mittels qRT-PCR bestimmt. Die OPNProtein- und RNA-Expressionsdaten wurden mit den klinischen Parametern (Stadium, Fernmetastasierung, Tumorentität, Alter) und den tumorbiologischen Markern P53, MDM2 und Survivin mittels bivariater Korrelations- und Cox-Regressionsanalyse statistisch untersucht. Ergebnisse: Der mediane OPN-Proteingehalt betrug im Serum 676 ng/ml (184-2660 ng/ml) bzw. im Tumor 7,6 µg/mg (0-263 µg/mg) und der mediane OPN-mRNA-Gehalt im Tumor 5,25 Moleküle/pg HPRT mRNA (0-110 Moleküle/pg HPRT mRNA). Eine erhöhte mRNA-Expression im Tumor korreliert nicht mit dem Proteingehalt im Tumor bzw. im Serum. Keine Korrelation besteht zwischen der OPN-Expression und der Prognose bzw. dem Alter. Es zeigt sich jedoch eine signifikante Korrelation zwischen der OPNExpression im Serum und dem Tumorstadium (p=0,008), der frühen Fernmetastasierung (p=0,007) und der Tumorart (p=0,01). Während 16% der Patienten (7/44) mit hoher OPN-Expression (³676 ng/ml) bei der Operation bereits Fernmetastasen aufwiesen, hatte keiner der Patienten mit geringer OPN-Expression (>676 ng/ml) Fernmetastasen. Zudem wurde im Serum von 76% der Liposarkom-Patienten (16/21) ein niedriger OPN-Gehalt ge-
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funden. Die bivariate Korrelationsanalyse zeigt zudem eine signifikante Korrelation von Serum- und Tumor-OPN mit der Expression von Survivin (p=0,04). Weiterhin korreliert die Expression von Serum-OPN mit der immunhistochemischen Expression von P53 (p=0,03) und MDM2 (p=0,005). Schlussfolgerung: OPN ist ein wichtiger Marker für Weichteilsarkom-Patienten und korreliert mit dem Auftreten von wichtigen klinischen Parametern bzw. Tumormarkern.
P111 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):112
Dihydroartemisinine-induced apoptosis depends on the presence and activation state of proapoptotic Bcl-2family members and increases efficacy of ionizing radiation in vitro Handrick R.1, Bauer K.D.2, Rübel A.2, Freier F.2, Belka C.2, Jendrossek V.1 1 IFZ University of Duisburg-Essen, Molecular Cell Biology AG I, Essen, Germany, 2University of Tübingen, Department of Radiation Oncology, Tübingen, Germany Aims: Therapeutic outcome of radiation therapy depends on availability of molecular oxygen because antineoplastic signaling of ionizing radiation involves the intermediate formation of reactive oxygen species (ROS). Consequently, efficacy of irradiation may be increased by combined treatment with drugs that accelerate ROS formation. The radical forming antimalaria drug artemisinine exerts promising cytotoxic effects on human tumor cells. Aim of the present study was to evaluate the antineoplastic activity of the derivative dihydroartemisinine (DHA) alone and in combination with ionizing radiation with a focus on the mechanisms of proapoptotic action at the mitochondria. Methods: Cell death induction by DHA (0-40 mM), ionizing radiation (010 Gy) or the combination was analyzed in Bax-negative and p53-negative negative Jurkat cells by fluorescence microscopy, flow cytometry and immunoblotting. The cells were irradiated 15 min after DHA treatment in combined treatment settings. To elucidate molecular mechanisms of cell death induction, cell clones with deficiency in the mitochondrial death pathway (lack of Bak or overexpression of Bcl-2, Bcl-xL or dominant negative caspase-9) were used. Functional relevance of the observed effects was analyzed by RNAi-mediated silencing. Activity of proapoptotic Bcl-2 proteins was tested by using activation-specific antibodies. Results: DHA induced apoptosis in a time- and dose-dependent manner yielding >50% apoptotic cells 24h after treatment with 20µM DHA. Characteristic breakdown of the mitochondrial membrane potential, activation of caspases, cytochrome c release, cleavage of PARP and DNA fragmentation were observed. While the cellular levels of proapoptotic Bak remained unchanged DHA-treatment rapidly increased the amount of Bak in an active conformation. Importantly, the drug significantly increased radiationinduced apoptosis in a concentration-dependent manner, exhibiting at least additive effects in the low dose range. While absence of FADD or Caspase-8 did not alter apoptosis rates, over-expression of a dominant negative caspase-9 or of antiapoptotic Bcl-xL, Bcl-2 decreased DHA-induced mitochondrial alterations and DNA-fragmentation. In apoptosis deficient caspase-9 DN expressing cells DHA induced significant necrosis instead of apoptosis. Moreover, deficiency or RNAi-mediated downregulation of Bak completely abrogated DHA-induced apoptosis. Conclusions: In the Bax and p53-deficient Jurkat cell model Bak expression is essential and sufficient to mediate DHA induced apoptosis via a mitochondrial death pathway involving caspase-9. Our findings suggest that DHA may be a promising antitumor agent when used alone or in combination with radiotherapy.
P112 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):112
Gemcitabine phosphorylates H2AX at a high portion via the DNA-PK pathway Engemann T.1, Sauer R.1, Distel L.1 1 Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg, Strahlenklinik, Erlangen, Germany Purpose: Chemotherapeutic agents like the pyrimidine analogue Gemcitabine (Gemzar) are used to treat NSCLC, breast cancer, bladder cancer and others. The combination of the chemotherapeutic agent with radiation
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Poster / Strahlenbiologie
leads to a distinct increased loss of clongenicity. Our question was whether cellular DNA double strand break repair mechanisms such as NHEJ or HR and its signal transduction pathways could be impaired by the drug Gemcitabine. Materials and Methods: Human primary skin fibroblasts were treated with Gemcitabine, ionizing radiation or the combination of both. After repair times between 1 hour and 14 days DNA-double strand break foci (H2AX) and the activated signal transduction via ATM, ATR and DNA-PK pathways were studied. The phosphorylation and activation of the different kinases were studied by immunostaining. In addition, these enzymes were blocked with kinase inhibitors. Results: A clear difference exists between the two phosphorylation sites DNA-PK 2056 and 2609. Phosphorylation of DNA-PK 2056 appears mainly in foci and shows already in untreated cells phosphorylation of 17.6 foci per cell. Treatment with Gemcitabine leads to a clear increase of 19.4 foci per cell, whereas radiation leads to the highest number of 26.1 foci per cell. The combined treatment did not increase the number of foci (23.1), however increased background signal over the nucleus (also on single radiatio). In contrary DNA-PK 2069 did not induce foci in untreated cells and only after radiation foci occurred. Gemcitabine induced a homogenous phosphorylation over the nucleus. The combination lead to a homogenous phosphorylation with additional single focis. Furthermore, a selective inhibition of DNA-PK could show a reduced Gemcitabine induced phosphorylation of H2AX. Conclusion: In contrary to radiation induced DNA double-strand breaks, Gemcitabine induced DNA-damage seems to be signalled and repaired at a higher portion via the DNA-PK pathway. It is in addition to the known effects of ATM on H2AX.
P113 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):113
Charakterisierung von adulten humanen mesenchymalen Stammzellen nach Bestrahlung und siRNA Behandlung gegen Survivin Rot S.1, Keßler J.1, Kappler M.1, Vordermark D.1, Hänsgen G.1, Taubert H.2, Bache M.1 1 MLU Halle-Wittenberg, Klinik für Strahlentherapie, Halle, Germany, 2 MLU Halle-Wittenberg, Institut für Pathologie, Halle, Germany Hintergrund: Es wird angenommen, dass zahlreiche Tumoren eine kleine Stammzellpopulation besitzen, die so genannten „Tumorstammzellen“, die für das maligne Potential des Tumors und sein Therapieansprechen verantwortlich sind. Da es schwierig ist, mesenchymale Tumorstammzellen zu identifizieren bzw. zu isolieren, haben wir mesenchymale Stammzellen (MSC) untersucht. Analysiert wurde das strahlenbiologische Verhalten der MSC und ihr Ansprechen auf eine Behandlung mit siRNA gegen Survivin mit und ohne Bestrahlung. Methodik: Adulte humane mesenchymale Stammzellen (MSC) von 24 Spendern wurden in die Analyse einbezogen. Das Ansprechen der MSC auf Bestrahlung wurde mittels SRB-Assay und Wachstumskinetik untersucht. Für den SRB-Assay sind MSC mit 0, 2 bzw. 12Gy bestrahlt und 3, 5 bzw. 21 Tage nach Bestrahlung analysiert worden. Für die Analyse der Wachstumskinetik wurde eine definierte MSC-Zellzahl mit 0 bzw. 2Gy bestrahlt und 1, 2 bzw. 4 Wochen nach Bestrahlung die Zellzahl bestimmt. Die Effekte einer Survivin-siRNA Behandlung wurden auf mRNA- und Proteinniveau mittels qRT-PCR bzw. Western-Blot-Analyse bestimmt. Ergebnisse: Im SRB-Assay konnte keine dosisabhängige Wirkung auf die Zellproliferation beobachtet werden. So war die Zellzahl am 3.Tag nach Bestrahlung mit 2 bzw. 12Gy um durchschnittlich 7%, am 7.Tag um 35% und am 21.Tag um 56% im Vergleich zur unbestrahlten Kontrolle reduziert. Demgegenüber nahmen bei der Analyse der Wachstumskinetik die strahlenbiologischen Effekte in Abhängigkeit von der Strahlendosis zu. Vier Wochen nach Bestrahlung mit 2Gy war die Zellzahl in Bezug zur unbestrahlten Kontrolle um 61% und nach Bestrahlung mit 12Gy um 92% reduziert. Neben der unbestrahlten Kontrolle konnte nur nach einer Strahlendosis von 2Gy ein Zellwachstum beobachtet werden, währenddessen die Bestrahlung mit 12Gy eine Reduktion der Zellzahl bewirkte. Der Einsatz der siRNA gegen Survivin in den MSC bewirkte eine Reduktion des Survivin mRNA-Niveaus um 70% im Vergleich zu der mit Luciferase-siRNA behandelten Kontrolle. In Western-Blot-Analysen konnte die spezifische Inhibierung der Survivin-Expression auf Proteinniveau gezeigt werden. Die Inhibierung der Survivin-Expression durch siRNA führte zu einer Stagnation der Zellproliferation, die sowohl im SRB-Assay als
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auch in den Wachstumsuntersuchungen detektiert wurde. Eine Kombination aus Survivin „knock down“ und Bestrahlung zeigte weder im SRBAssay noch in den Wachstumsuntersuchungen additive Effekte. Schlussfolgerung: Das Ansprechen auf eine Bestrahlung ließ sich generell sowohl im SRB-Assay als auch bei der Analyse der Wachstumskinetik detektieren. Wir konnten zeigen, dass sowohl eine Bestrahlung als auch ein siRNA vermittelter Survivin“knock down“ zu einer Reduktion der Zellproliferation bzw. des -wachstums der MSC führen, aber beide Behandlungen in der Kombination keinen additiven Effekt bewirken.
P114 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):113
Induktion von Telomeraseaktivität in peripheren Blut Lymphozyten mit dicht ionisierender Strahlung Herskind C.1, Milanovic D.1, Wang M.1, Ritter S.2, Wenz F.1 1 Universitätsklinikum Mannheim, Universitätsklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Mannheim, Germany, 2GSI, Abt. Biophysik, Darmstadt, Germany Ziel: Telomerase spielt eine wichtige Rolle für die Erhaltung der Telomere an den Chromosomenden und trägt zur genetischen Stabilität der Zellen bei. Ionisierende Strahlung kann Telomeraseaktivität in immortalen Zelllinien induzieren. Wir konnten bereits zeigen, dass Telomeraseaktivität auch nach Bestrahlung humaner Primärzellen (Lymphozyten) mit Röntgenstrahlung induziert werden kann. Ziel der vorliegenden Arbeit war, die Induktion in humanen Lymphozyten nach dicht ionisierender Ionenbestrahlung zu untersuchen und mit der Induktion von Chromosomschäden zu vergleichen. Methodik: Periphere Blut Lymphozyten einer gesunden Spenderin wurden mittels Ficoll Dichtegradient Zentrifugation isoliert. Ein Teil der Zellen wurde mit Phytohämagglutinin (PHA) stimulert. Die lymphoblastoide Zelllinie TK6 wurde als Kontrolle verwendet. Zellen wurden mit klinisch relevanten Dosen (1 und 2 Gy) C-Ionen (spread-out Bragg peak) bzw. mit Röntgenstrahlung (2 und 4 Gy) bestrahlt. Telomeraseaktivität wurde mit dem Telomere Repeat Amplification Protocol (TRAP) nachgewiesen und mit real-time PCR quantifiziert. Für die den Nachweis von Chromosomaberrationen wurden Metaphasezellen 48 Stunden nach der Bestrahlung mit Standardmethoden präpariert und analysiert. Ergebnisse: Die Telomeraseaktivität unstimulierter Lymphozyten war niedrig aber messbar. Mitogene Stimulation mit PHA für 24 Stunden hatte keinen Einfluss auf die Telomeraseaktivität. Eine zwei-fache Induktion der Telomeraseaktivität konnte 4-12 Stunden nach Bestrahlung mit C-Ionen bei einer Dosis von 2 Gy gezeigt werden. Die niedrigere Dosis von 1 Gy zeigte keine Erhöhung der Telomeraseaktivität bis 12 Stunden während eine schwachere Induktion nach 24 Stunden beobachtet wurde. Die Induktion durch 2-4 Gy Röntgenstrahlung war vergleichbar mit der von 2 Gy C-Ionen. Die Induktion von Chromosomaberrationen in Metaphasezellen zeigte einen RBW von 1,5-2 in Übereinstimmung mit früheren Ergebnissen. Schlussfolgerung: Telomeraseaktivität kann in primären humanen Blutzellen mit dicht ionisierender Strahlung in Abhängigkeit der Dosis induziert werden. Die Daten erlaubten keine quantitative Bestimmung der RBW. Die Daten deuten aber auf einen vergleichbaren oder niedrigeren RBW Wert als für Chromosomaberrationen hin. Strahleninduzierte Telomeraseaktivität könnte eine Rolle bei der zellulären Strahlenantwort spielen, wie z.B. bei der DNA-Reparatur oder bei der genomischen Stabilität.
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Poster / Strahlenbiologie
P115 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):114
Monitoring micromileu response to irradiation in A549 human lung adenocarcinoma xenografts using different markers Fokas E.1, Eul B.2, Hänze J.2, Kleb B.1, Raleigh J.A.3, Kahmla F.2, Lang N.2, Engenhart-Cabillic R.1, Rose F.1, An H.X.1 1 University Hospital Giessen and Marburg GmbH, Department of Radiotherapy and Radiation Oncology, Medical Faculty of Philipps University, Marburg, Germany, 2University Hospital Giessen and Marburg GmbH, Department of Internal Medicine, Justus Liebig University, Giessen, Germany, 3University Hospital of North Carolina, Institute of Radiobiology, Department of Radiation Oncology, North Carolina, United States of America Purpose: Hypoxia is a major determinant of tumor radiosensitivity while microenvironmental changes in response to ionising radiation (IR) are often heterogenous. In this study, we investigated post-irradiation changes in oxygenation status of A549 human lung adenocarcinoma xenografts using different endogenous [Glucose transporter (Glut-1)] and exogenous [Pimonidazole (PIMO), CCI-103F (CCI)] hypoxia markers. Methods: PIMO was administered 1 hour before while CCI was given at 4, 8 and 28 hours post-IR (single dose, 20Gy) to monitor hypoxia during and after IR, respectively. The perfusion marker Hoechst 33342 was given 2 hours after CCI and 1 minute later mice were sacrificed. In addition, we compared post-IR hypoxia as assessed by immunofluorescent visualization of CCI, with expression of endogenous Glut-1. Tumor vascularity, blood perfusion and apoptosis were visualized using CD31, Hoechst 33342 and caspase-3 staining, respectively. Quantitative digital analysis was made using immunofluorescent imaging in serial A549 xenograft sections. Results: IR reduced hypoxic fraction (HF) from 26% in control tumors to 14% at 8h and 8% at 28h as assessed by CCI (HF-C). Interestingly, HF measured with Glut-1 (HF-G) was maximally reduced to 9% at 8h, being 18% at 28h. No significant changes in HF were noted in control groups, either with CCI or Glut-1. Vascular density showed no major difference between irradiated and control groups. Curiously, A549 xenografts showed mainly a peripheral distribution of perfused blood vessels while an increase in blood perfusion was noted at 30h post-irradiation. Apoptosis was maximal at 8h in treated group. Conclusion: Monitoring tumor micromileu contributes to the better understanding of IR effect in biology of human lung adenocarcinoma. The discrepancy between HF-C and HF-G forces us to consider the possibility that CCI and Glut-1 reflect different metabolic alterations of tumor microenvironment. The reliability of endogenous markers, such as Glut-1, to measure hypoxia in irradiated tumors needs further consideration.
P116 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):114
Untersuchungen zur Kombination von Bestrahlung und Angiogenesehemmung am ChorionallantoismembranTumor-Modell Rode S.1, Rothe U.1, Hänsgen G.2 1 Martin-Luther-Universität, Institut für Physiologische Chemie, Halle, Germany, 2Martin-Luther-Universität, Klinik für Strahlentherapie, Halle, Germany Hintergrund: Die Angiogenesehemmung ist eine mögliche Therapieoption in der Behandlung maligner Tumorerkrankungen. Bevacizumab (Avastin®), ein gegen VEGF gerichteter humanisierter Antikörper, wird seit 2004 in der Tumortherapie eingesetzt. VEGF als zentrales Angiogenesemolekül spielt in der Angiogenese eine wesentliche Rolle. Eine Kombination von Angiogenesehemmung und Bestrahlung kann zur verstärkten Gefäßrarefizierung und Wachstumsretardierung des Tumors führen. Methode: Zur Untersuchung wurde ein Tumormodell auf der Chorionallantoismembran des bebrüteten Hühnereis entwickelt. Mittels MatrigelTechnik wurden solide, vaskularisierte Tumoren auf der CAM erzeugt. Die Tumoren ließen sich aufgrund des unreifen Immunsystems problemlos applizieren und induzierten eine Neoangiogenese im Wirtssystem. Nach Auftragung eines monoklonalen VEGF-Antikörpers (Bevacizumab) und nachfolgender fraktionierter Bestrahlung mit 27 Gy kumulativer Dosis wurden die Tumoren in ovo fixiert. Die histologische Aufarbeitung er-
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folgte nach H.E.-Färbung und immunhistochemischen Färbungen zur Gefäßdarstellung (SNA-1-Lectin) und des VEGF-Rezeptor-2 Besatzes. Ergebnisse: Bereits nach 3 Kultivierungstagen konnte durch die Matrigeltechnik ein Anwachsen von 91% der Tumoren (embryonales Rhabdomyosarkom) erreicht werden. Avastin® führte 2 Tage nach Applikation zu einer deutlichen Gefäßreduktion im Tumorgewebe und auf der normalen CAM. Es zeigte sich, dass keiner der Embryonen eine kumulative Strahlendosis von mehr als 27 Gy überlebte. Untersuchungen hinsichtlich der Gefäßanzahl normaler CAM-Gefäße bei verschiedenen Strahlendosen erbrachten keine Veränderungen bei 14 Tage alten CAM´s. Da die CAMGefäße nur bis zum 11. Entwicklungstag einer hohen Mitoserate unterliegen, scheint eine Bestrahlung in diesem Entwicklungsstadium keine Auswirkungen auf die Anzahl physiologischer Gefäße zu haben. In der SNA1-Lectin-Färbung konnten statistisch signifikante Verminderungen der Gefäßdichte im Tumorgewebe sowohl beim Vergleich der Einzeltherapien zum unbehandelten Tumor als auch beim Vergleich der Einzeltherapien zur Kombination aus Bestrahlung und Angiogenesehemmung nachgewiesen werden. Eine alleinige Bestrahlung führte zu einer Gefäßreduktion um 22%, die Behandlung mit Bevacizumab um 58%, die Kombinationstherapie sogar um 73% im Vergleich zum unbehandelten Tumor. Immunhistochemisch ließ sich eine statistisch signifikante Reduktion des VEGF-Rezeptorbesatzes nach Bevacizumab-Behandlung um 66% nachweisen. Die Kombinationstherapie erreichte eine Reduktion um 80% im Vergleich zum unbehandelten Tumor. Schlussfolgerungen: Insgesamt zeigte die Kombination von Angiogenesehemmung und Bestrahlung synergistische Effekte im Hinblick auf Gefäßreduktion und VEGF-Rezeptorbesatz im Tumor und könnte eine Therapieoption darstellen.
P117 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):114
Apoptoseinduktion und deren Einfluss auf die In-vitroStrahlensensitivität humaner Gliome Bischoff A.1, Schulze J.2, Sinn B.2, Wurm R.1, Basil J.1, Marnitz S.1, Böhmer D.1, Budach V.1 1 Klinik für Strahlentherapie, Berlin, Germany, 2Klinik für Strahlentherapie, Strahlenbiologie, Berlin, Germany Einleitung: PRIMA 1 (p53 reaction and induction of massive apoptosis) ist eine Substanz zur Wiederherstellung der Funktionalität von p53 und wird als Reaktivator der DNA-Bindeaktivität beschrieben. Dabei wird die Apoptose als ein entscheidendes Merkmal zur Beurteilung wiedererlangter Funktionalität von p53 untersucht. Berichtet wird sowohl von p53mutantenspezifischer Reaktion als auch von mtp53 unabhängiger Apoptoseinduktion durch PRIMA 1. Additive Effekte mit Zytostatika werden bereits gezeigt. Daten zur strahlensensibilisierenden Wirkung durch PRIMA 1 sind derzeit nicht veröffentlicht. Anliegen dieser Arbeit ist es, den Einfluss von PRIMA-1 auf die Strahlensensitivität von Gliomzellen zu untersuchen. Material und Methoden: An fünf Gliomzelllinien mit unterschiedlichem p53-Status (wtp53: EA14, U87MG, LN229; mtp53: U373, T98G) wird durch Titration die subtoxische Konzentration von PRIMA-1 durch Kontrolle der Plattiereffizienz und der SubG1 ermittelt. Vorgestellt werden die p53 Wildtyp exprimierende EA14 mit der geringsten (75µM) und die T98G mit mutiertem p53 bei am stärksten (150µM) ausgeprägter PRIMA1 Toleranz. Klonogenes Zellüberleben nach Bestrahlung mit 2Gy, durchflusszytometrische Zellzykluskontrolle und fotometrisch erfasster p53/p21 Proteininduktion nach Bestrahlung mit 6Gy werden ohne und mit PRIMA-1 gegenübergestellt. Ergebnis: PRIMA-1 zeigt Zell - und Test- spezifisch unterschiedliche Effektkonzentrationen. Die Toleranz gegenüber PRIMA-1 im Sinne einer toxischen Reaktion ist in T98G 2-fach größer als in EA14. Die Plattiereffizienz wird in beiden Zelllinien durch PRIMA-1 um die Hälfte signifikant reduziert. Die PRIMA-1 vermittelte SubG1 wird durch Bestrahlung in T98G signifikant verstärkt. Apoptosezunahme und Proliferationshemmung in G1 führen unabhängig vom p53 Status in beiden Zelllinien zur Strahlensensibilisisierung. Unbeeinflusst bleibt die p53- Induktion, jedoch wird die zunehmende Funktionalität über die p21- Induktion in T98G nachgewiesen. Zusammenfassung: Durch die Reaktivierung der p53-Funktion mit Hilfe kleinster Moleküle kann die Strahlensensitivität in vitro moduliert werden. Wegen der zellspezifisch stark abweichenden Effektkonzentrationen von PRIMA-1 ist bisher eine Übertragung in das In-vivo-Modell nicht möglich.
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Poster / Strahlenbiologie
P118 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):115
Prospektive Untersuchung des Plasma-Hypoxiemarkers Osteopontin (OPN) bei Patienten mit HNO-Tumoren Polat B.1, Guckenberger M.1, Said H.M.1, Katzer A.1, Flentje M.1, Vordermark D.1 1 Universitätsklinikum Würzburg, Klinik für Strahlentherapie, Würzburg, Germany Fragestellung: Das Vorliegen einer Tumorhypoxie ist ein etablierter ungünstiger prognostischer Faktor in der Strahlentherapie von HNO-Tumoren. Neben der invasiven pO2-Messung mit der Eppendorf-Sonde sind nicht-invasive Methoden zur Messung der Tumorhypoxie von Interesse. Plasma-Osteopontinspiegel von Patienten mit HNO-Tumoren korrelieren sowohl mit der invasiv gemessenen Oxygenierung als auch mit der Prognose nach Strahlentherapie bei HNO-Tumoren (Overgaard, Lancet Oncol 2005; Petrik, J Clin Oncol 2006). Der zeitliche Verlauf dieses Markers unter Therapie, z. B. als Marker eines Therapie-Ansprechens, ist bisher jeodoch nicht erforscht und die Übertragung publizierter Referenzwerte auf die klinische Situation aus methodischen Gründen nicht möglich (Vordermark, BMC Cancer 2006). Methodik: 63 konsekutive Patienten (07/07 bis 12/07) mit HNO-Tumoren wurden bisher in eine prospektive Untersuchung aufgenommen. Als Kontrollgruppe dienen die OPN-Werte von 16 gesunden Probanden. Von jedem Patienten wurden im Verlauf der Strahlenbehandlung 4 EDTA-Plasma-Proben zu festen Zeitpunkten (T0: Strahlentherapiebeginn, T1: 3. Bestrahlungswoche, T2: Therapieende, T3: 3 Wochen nach Therapieende) entnommen und mittels ELISA (Fa. IBL, äquivalent zum Assay der Vorpublikationen zur prognostischen Bedeutung) das Plasma-OPN bestimmt. Ergebnisse: 32 Patienten haben aktuell alle Untersuchungszeitpunkte erreicht und wurden ausgewertet, davon 11 mit primärer und 21 mit postoperativer Strahlentherapie (Gesamtdosis 55 - 70 Gy, 14/32 Patienten mit simultaner Chemotherapie). Der Mittelwert ± SD betrug bei den gesunden Probanden 478.9±155 ng/ml. Bei den primär behandelten Patienten lag der OPN-Wert zu den Zeitpunkten T0 bis T3 bei 700.7±299.3 - 755.7±331.5 798.6±330.1 - 766.4±311.5, bei den postoperativ bestrahlten bei 887.2±393.8 - 825.5±314.3 - 806.9±246.2 - 796.3±288.1. Ein Anstieg von T0 nach T3 um > 25% des Ausgangswertes wurde bei 4/11 (primär) bzw. bei 4/21 (postoperativ) beobachtet, ein Abfall um > 25% bei 0/11 (primär) und 5/21 (postoperativ). Eine Analyse der klinischen Verläufe erfolgt bei ausreichender Nachbeobachtungszeit. Schlussfolgerung: Patienten mit HNO-Tumoren weisen höhere PlasmaOPN-Spiegel als gesunde Probanden auf. Überraschenderweise fanden sich bei primär bestrahlten Patienten weder höhere Ausgangswerte als bei operierten Patienten noch ein Abfall von Plasma-OPN im zeitlichen Verlauf. Ob der Verlauf der individuellen OPN-Werte eine prognostische Bedeutung für das Therapieansprechen hat, bleibt noch zu klären.
P119 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):115
DNA topoisomerase I is differently expressed in human glioblastoma cell lines: consequences for the combined camptothecin and radiation treatment Djuzenova C.S.1, Güttler T.1, Berger S.1, Katzer A.1, Flentje M.1 1 Klinik für Strahlentherapie Univ Würzburg, Labor, Würzburg, Germany Purpose: To evaluate the efficacy of the DNA topoisomerase I inhibitor, camptothecin (CPT) to enhance the cytotoxicity of ionizing radiation (IR) and to elucidate the possible mechanism(s) for the radiochemoresistance of different glioblastoma cell lines. Materials and Methods: Cultures of five glioblastoma cell lines (U87-MG, U373-MG, GHE, GaMG and SNB-19) were incubated with CPT (100 nM, 3 h) followed by a single dose radiation (1-8 Gy). The outcome of treatment was determined from cell and colony counts, cell cycle progression and expression of histone gH2AX and DNA topoisomerase I. Results: Significant differences in the expression of topoisomerase I and in the sensitivity to CPT were found. The cell lines used differed also in their radiation response and in the response to the combined CPT and radiation treatment. In two (U87 and SNB-19) out of five cell lines the CPT and IR treatment were additive if the cell and colony counts were used as the endpoints. The expression of topoisomerase I in these particular cell lines
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
(U87 and SNB-19) was much higher than that in the other tested glioma cell lines. CPT treatment caused 4 out of 5 tested glioma cells with the exception of U87-MG to accumulate in G2/M phase that was exaggerated by subsequent irradiation. Thirty minutes after irradiation the amounts of DNA-double strand breaks (DSBs) measured flowcytometrically by histone gH2AX were enhanced only in 2 (U87 and SNB-19) out of 5 cell lines if preceding treatment with CPT was made. In contrast, pre-treatment with CPT of U373-MG, GHE and GaMG cell lines did not enhance cytotoxicity of IR in terms of cell and colony counts but accelerated DNA damage repair assessed by Rad50 foci. CPT treated glioma cells revealed at least two subpopulations with respect to the expression of histone gH2AX, a marker of DNA double-strand breaks. The cell lines tested also differed in the expression of survivin, cleaved caspase 3, p53 and of topoisomerase I. Conclusions: The failure of CPT to enhance the radiotoxicity of glioma U373-MG, GHE and GaMG cell lines in terms of cell and colony counts was found to correlate with accelerated DNA damage repair, and with low expression of topoisomerase I, a target of CPT. The results of this study suggests that the level of topoisomerase I expression in different tumors and cell lines should be taken into account in conventional chemotherapeutic agents specifically targeting DNA topoisomerase I.
P120 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):115
Relevance of Bak/Bax for efficacy of radiochemotherapy in colorectal cancer Müller A.-C.1, Handrick R.2, Daniel P.3, Jendrossek V.2, Belka C.1 1 University of Tübingen, Department of Radiation Oncology, Tübingen, Germany, 2University of Duisburg-Essen, Institute of Cell Biology, Molecular Cell Biology, Essen, Germany, 3Max-Delbrück-Center for Molecular Medicine, Charité, Robert-Rössle-Klinik, Berlin, Germany Background: Current radiochemotherapy studies for colorectal cancer concentrate on comparison of efficacy of treatment in-vivo. In recent years the role of molecular factors was infrequently retrospectively evaluated as an potential indicator of overall prognosis. To gain further insight into the regulation of cell death during radiochemotherapy concerning treatment response in-vitro -as precondition for impact on prognosis-, we tested in how far crucial pro-apoptotic Bcl-2 proteins - namely Bak and Bax - were critical for apoptosis induction in a human colorectal tumor cell model. Methods: To this end, induction of apoptosis was determined using HCT116 wildtyp (wt, Bak/Bax positive cells) and clones either lacking only Bax (HCT Bax-/-), Bak (HCT Bak-/-) or both (HCT Bak/Bax-/-). Apoptosis was determined by fluorescence microscopy (chromatin condensation, nuclear fragmentation), flow cytometry (morphology, depolarisation of the mitochondrial membrane potential and nuclear fragmentation) and Western Blotting (caspase-activation) upon treatment with 2.5, 10, 20 mM 5-Fluoruracil, 0.5, 2.5, 25 mM Oxaliplatin and irradiation with 5Gy. Results: 25mM Oxaliplatin and irradiation induced substantial apoptosis in cells proficient for Bax (HCT wt and Bak-/-). Conversely, cell death was reduced in HCT Bax negative cells (HCT Bax-/-) and almost abrogated in HCT cells lacking both Bcl-2 multidomain proteins (HCT Bak/Bax-/-). Dose response curves for 5-Fluoruracil demonstrated also relevance of molecular status but in generally response to 5-Fluoruracil exerted only a slight increase of apoptosis mainly in a sub-additive manner. In line with this observation depolarisation of the mitochondrial membrane potential, activation of caspases-9, -8 and -3 as well as cleavage of the caspase-3 substrate PARP decreased with loss of Bak and Bax. Conclusions: Our findings provide evidence that proapoptotic Bax and Bak are essential predictors of treatment response to radiochemotherapy in colorectal tumor cells in-vitro. Lack of both proapoptotic Bcl-2-family members was sufficient to substantially decrease radiochemotherapy-induced (oxaliplatin or 5-fluoruracil and irradiation with 5Gy) mitochondrial damage, caspase-activation and nuclear fragmentation. From these data we conclude that response to radiochemotherapy in-vitro depends essentially on the function of Bax and Bak and should be prospectively evaluated in-vivo.
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Poster / Strahlenbiologie
P121 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):116
Verbesserte Biodosimetrie – Modifikation des Cytokinese-Block Mikrokernassays (CBMN) an bestrahlten humanen Lymphozyten Riecke A.1, Ruf C.1, Obermaier R.1, Meineke V.1, Abend M.1 1 Institut für Radiobiologie, München, Germany Ziel: Zur Abschätzung des Ausmaßes eines Strahlenschadens nach akzidenteller Strahlenexposition ist die Biodosimetrie neben der Klinik das entscheidende Verfahren. Limitierend für den Einsatz der Biodosimetrie ist bislang der Zeit- und Ressourcenaufwand etablierter Verfahren. Die strahleninduzierte Mikrokernfrequenz an peripheren Lymphozyten wird zur Biodosimetrie verwendet. Im Rahmen dieses Vorhabens sollte durch zusätzliche Bestimmung binukleärer und abnormaler Zellen mit Hilfe des Cytokinese-Block Mikrokernassays (CBMN) eine deutliche Verbesserung für biodosimetrische Anwendungen erreicht werden. Methode: Periphere mononukleäre Zellen (PMNC) von 10 Spendern (Alter 22-46; =7; =3) wurden isoliert und in vitro mit Röntgenstrahlung (240 kV, 1 Gy/min; 0, 0,5, 1, 2, 3 und 4 Gy) bestrahlt. Anschließend wurden die Zellen 44 h in RPMI 1640 Medium mit Phytohämagglutinin (PHA) stimuliert, die Zellteilung mit Cytochalasin B (CB) inhibiert und die Zellen für weitere 28 h inkubiert. Nach Zytozentrifugation und konventioneller Anfärbung der Zellkerne nach Pappenheim und zusätzlich mit einem DNAFluoreszenzfarbstoff (DAPI) wurde der Anteil der binukleären, der mikrokernhaltigen binukleären (binMN) und der abnormalen Zellen pro 1000 Zellen bestimmt. Ergebnisse: Nach Dosen zwischen 0,5-2,0 Gy erfolgte ein linearer Anstieg der binMN Frequenz. Bei Dosen außerhalb dieses Bereichs war kein weiterer signifikanter Anstieg an binMN zu verzeichnen. Die Gesamtzahl binMN nahm linear-quadratisch mit steigender Dosis ab, während die Anzahl abnormaler Zellen linear-quadratisch anstieg. Nach Addition des Komplements binukleärer Zellen (100-bin Zellen) mit der Anzahl abnormaler Zellen ergab sich eine lineare Dosis-Wirkungsbeziehung über den gesamten Dosisbereich. Die Heranziehung der biMN, der abnormalen Zellen und der binukleären Zellen erlaubt eine Unterscheidung der mit 1 Gy bestrahlten Blutproben von der Kontrolle mit einer Sensitivität von 80 %. Ab Dosen von 2 Gy und höher ist eine Unterscheidung mit einer Sensitivität von 100 % möglich. Durch das veränderte Färbeverfahren erfolgte die Auswertung von 1000 Zellen pro Person in 20 min. Schlussfolgerung: Durch die Modifikation ist der CBMN-Assay in einem erweiterten Dosisbereich mit einer deutlich verkürzten Auswertungszeit zur biologischen Dosimetrie anwendbar.
P122 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):116
Effects of HIF-1 inhibition by chetomin on hypoxiarelated transcription and radiosensitivity in HT 1080 human fibrosarcoma cells Staab A.1, Diehlmann D.2, Löffler J.3, Said H.M.2, Fleischer M.3, Katzer A.2, Beyer M.3, Schwab F.2, Baier K.2, Einsele H.3, Flentje M.2, Vordermark D.2 1 UniversitätsSpital Zürich, RadioOnkologie, Zürich, Switzerland, 2Universitätsklinik Würzburg, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Würzburg, Germany, 3Universitätlsklinik Würzburg, Medizinische Klinik und Poliklinik II, Würzburg, Germany Background: Hypoxia-inducible factor-1 (HIF-1) is a central regulator of transcriptional response of mammalian cells to oxygen deprivation. Hypoxia-inducible factor (HIF) pathway requires coactivation by p300 transcriptional coactivators. Chetomin was identified as a disrupter of HIF binding to p300. The aim of the present study was to investigate if HIF-1 inhibition by chetomin affects hypoxia-induced radioresistance in human tumor cells. Methods: HT1080 human fibrosarcoma cells were incubated under hypoxic conditions (0.1% O2, 12h) or normoxia (20% O2). To study the effect of chetomin on hypoxia-responsive element (HRE) binding of HIF-1 and gene transactivation, we used HT 1080 cells stably transfected with enhanced green fluorescent protein (EGFP) under the control of a hypoxia-responsive promoter. HT 1080 cells transfected with the same EGFP under the control of a strong constitutive, hypoxia-independent CMV promoter were used as positive controls. Cells were assayed for clonogenic
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survival after irradiation with 2, 5 or 10 Gy, under normoxic or hypoxic (0.1% O2, 12 h) conditions in the presence or absence of chetomin (150 nM, 12 h, pre-treatment of 4 h). ). The survival data were fitted with the linear-quadratic model: S(D)= exp[-(aD + bD2)] by optimizing variable parameters a and b. A modified oxygen enhancement ratio (OER´) was calculated as the ratio of the doses to achieve the same survival at 0.1% O2 as at ambient oxygen tensions: OER´= Dhypoxia/Dnormoxia. OER´ was obtained at cell survival levels of 50%, 37% and 10%. Results: In HT 1080 cells stably transfected with a construct of EGFP under the control of a hypoxia-responsive 5HRE-hCMVmp promoter, the addition of chetomin suppressed the hypoxic increase in EGFP fluorescence signal. A maximum suppression of EGFP fluorescence signal was measured when chetomin was added four hours prior hypoxia treatment (0.1% O2, 12h) and in a final concentration of 150 nM. Higher doses of chetomin led to an increasing proportion of completely EGFP-negative cells indicating substantial cytotoxicity. Chetomin had no effect on HREindependent EGFP fluorescence as shown by comparable fluorescence in chetomin-treated (150 nM) and control HT 1080 cells transfected with the constitutive CMV promoter. Treatment with chetomin (150 nM) alone significantly reduced the plating efficiency under normoxic conditions from 76.2±8.9% (mean ± SEM) to 46.0±5.8% (p<0.05) and under hypoxic conditions from 71.7±7.3% to 28.6±3.8% (p<0.05). Chetomin reduced the modified oxygen enhancement ratio (OER´) compared to untreated cells, from 2.02 to 1.27, from 1.86 to 1.22 and from 1.49 to 1.06 at the 50%, 37% and 10% clonogenic survival levels, respectively. Conclusion: HIF-1 inhibition with chetomin enhances radiation response under severely hypoxic conditions in human HT 1080 cells. Further studies must show whether selective inhibition of HIF-1 will increase radiosensitivity in vivo.
P123 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):116
Zelluläre Veränderungen bei Osteoradionekose und mögliche Konsequenzen im Rahmen der operativen Behandlung Rentenberger J.E.1, Singh S.2, Kloss F.3, Gassner R.3, Lepperdinger G.2, Rasse M.3, Auberger T.1 1 Medizinische Universität Innsbruck, Univ. Klinik für Strahlentherapie u. Radioonkologie, Innsbruck, Austria, 2Medizinische Universität Innsbruck, Institut für Biomedizin, Alternsforschung, Innsbruck, Austria, 3 Medizinische Universität Innsbruck, Univ. Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Innsbruck, Austria Die operative Behandlung des Kiefers mittels Implantaten nach radioonkologischer Therapie wirft zahlreiche Fragen auf. Bei der Knochenregeneration spielen die MSC´s und die Progenitorzellen eine besondere Rolle. Der Einfluss von Strahlen auf Vitalität, Proliferations- und Differenzierungsfähigkeit von MSC´s ist bislang nur wenig untersucht. Daher wurden in einer in vitro Studie hMSC´s mit unterschiedlichen Dosen bestrahlt und ihre Reaktion analysiert. Ein Tierexperiment an Schweinen, vergleichbar einer klinischen Pat. Behandlung, ermöglichte die makroskop. und mikroskop. Beobachtung des Einheilungsprozesses von unterschiedlichem Osteosynthesematerial am bestrahlten Knochen. Ziel war in diesem Zusammenhang auch ein für weitere Untersuchungen geeignetes Versuchsmodell und Bestrahlungsprotokoll zu entwickeln. MSC´s wurden aus Knochenproben über Zentrifugationsprozesse gewonnen. Die MSC´s wurden ausgesät, kultiviert und mit Nährstoffen angereichert. Je 9 von 63 Zellkulturflaschen wurden mit 3, 6, 9, 12, 15 und 18 Gy bestrahlt. Nach 3d Inkubationszeit wurden sie der Beobachtung von sek. CFU und der Induktion der Adipogenese und Osteogenese zugeführt. Im Tierexperiment wurden 32 Schweine CT- geplanten am Unterkiefer bestrahlt (2 x 9 Gy im Abstand von 1 Wo.; Zielvolumina 7x3 cm). 4 Wo. nach RT erfolgte eine Biopsie, eine Fraktur wurde durch Zersägen simuliert und danach mit Rekonstruktionsplatten stabilisiert. Die Opferung mit Probeentnahme erfolgte 1 Wo. bis zu 6 Mo. nach RT. Die Zahl der CFU´s nimmt mit steigender Bestrahlungsdosis ab. Ab 12 Gy konnte keine CFU Bildung nachgewiesen werden. Die adipogene Differenzierung blieb erhalten. Eine osteogene Diff. war nur schwer zu erreichen. Beim in vivo-Versuch konnte eine Zunahme der zellfreien Osteozytenhöhlen, eine Reduktion der Knochengefäße und eine Veränderung der morpholog. Konfiguration der Osteoblastensäume gezeigt werden. Weitere histolog. Ergebnisse sind aufgrund abschließender Untersuchungen noch ausständig.
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Poster / Strahlenbiologie
hMSC´s unterliegen den Wirkungen von ionisierenden Strahlen. Mit steigenden Dosen nimmt die Proliferationfähigkeit und die osteogene Differenzierungsfähigkeit ab, die adipogene Diff.kapazität bleibt erhalten. Für die klinische Anwendung von adulten Stammzellen und Osteosynthesematerial bedarf es weiterer Untersuchungen an etablierten in vivo Modellen am Großtier. Die vorliegende Untersuchung stellt erstmals ein Behandlungsmodell vor, das zu den bekannten Veränderungen am Knochen führt. Der Effekt von Strahlung auf hMSC´s in vitro ist dosisabhängig. Die verminderte Proliferationskapazität bei erhaltener adipogener Differenzierungsfähigkeit, stellt eine mögliche Erklärung für die eingeschränkte Regenerationsfähigkeit von bestrahltem Knochen dar. Das untersuchte Tiermodell und Bestrahlungsprotokoll konnten für weitere Untersuchungen von MSC´s im Zusammenhang mit strahlenbedingten Knochenschäden etabliert werden.
P124 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):117
Unterschiedliche Reaktionen und Schädigungsprofile von Nierenzellen in vitro und in vivo nach Chemo- versus Strahlentherapie Seppi T.1, Lechner J.2, Malloth N.2, Nevinny-Stickel M.1, Posch A.1, Lukas P.1 1 Universitätsklinik für Strahlentherapie - Radioonkologie, AG Strahlenbiologie, MUI, Innsbruck, Austria, 2Universitätsklinik für Strahlentherapie - Radioonkologie, Division für Physiologie, MUI, Innsbruck, Austria Hintergrund: Bei der Strahlentherapie von Tumoren im Abdomen kommt es häufig zu einer Mitbelastung von Teilen der Niere. Mit einer TD50/5 von 28 Gy auf 2/3 des Organvolumens, stellt die Niere einen Dosislimitierenden Hauptfaktor dar. Die Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer Therapieinduzierten Nephropathie ist zwischen 6 und 12 Monaten bis zu 10 Jahre nach Therapieende gegeben und aufgrund fehlender prognostischer Faktoren im ersten Jahr schwer vorherzusehen. Damit unterscheidet sich die Wirkung ionisierender Strahlung substanziell von der einer - zumeist akut auftretenden - nephrotoxischen Chemotherapie. Die Untersuchung der molekularen und physiologischen Unterschiede im Schädigungsprofil auf zellulärer Ebene und isolierten Nephronunits proximaler Tubuli birgt aber auch die Chance den noch weitgehend unbekannten Langzeitmechanismus eines relativ spät, dann aber plötzlich und unaufhaltsam eintretenden strahleninduzierten Nierenfunktionsschadens aufzudecken. Material und Methoden: Apoptoseraten, Zellzyklusverteilungen und der transepitheliale elektrische Widerstand (TEER) als Funktionsparameter von ausdifferenzierten Nierentubuluseinheiten wurden in organotypischer Kultur in vitro nach Gabe von Therapierelevanten Cisplatinkonzentrationen oder ionisierender Strahlung (fraktioniert 5 x 1,8 Gy täglich, sowie 9 Gy und 28 Gy Einzeitdosen) bestimmt. Zudem wurden über mehrere Jahre hinweg 21 Patienten nach alleiniger RT auf die Harnausscheidung von FBPase, einem Tubulusspezifischen Markerprotein, und Albumin, einem Funktionsanzeiger der Glomeruli, hin untersucht und mit den Werten von Chemotherapiepatienten (Platin) verglichen. Eventuelle Veränderungen der RPF und GFR wurden bis zu 6 Jahre nachverfolgt. Ergebnisse: Während die Platintherapie in vitro zu akutem Zelltod, spezifischen Zellzyklusarresten und einem Zusammenbruch des TEER innerhalb von 48h führt, bleiben Apoptoseraten und Zellzyklusverteilungen nach RT-Fraktionierung und selbst nach hohen Einzeitdosen über 2-3 Wochen nahezu unverändert. Außerdem induziert die applizierte Strahlung in Dosisabhängiger Weise einen Anstieg der TEER-Werte. Die organotypisch kultivierten Tubulusunits bleiben intakt, verringern aber den transepithelialen Transport von Wasser, Ionen und Kataboliten über Wochen. Dies geschieht vermutlich auch in vivo und macht sich subklinisch in Form einer verringerten RPF-Rate bemerkbar, wie sie in einigen unserer Patienten mit mitbestrahlten Nierenarealen erfasst werden konnte (4/21). Außerdem bleibt die Ausscheidung von Albumin und FBPase bei allen RT-Patienten im Normbereich, bzw. normalisiert sich nach Beendigung eines Platintherapiezyklus (mit bis zu 20-facher Normbereichsüberschreitung) noch unter der fraktionierten Strahlentherapie. Zusammenfassung: Strahlentherapie und Chemotherapie verursachen sowohl temporär, quantitativ als auch qualitativ unterschiedliche Schädigungsmuster und Funktionseinbußen von Nierentubuluseinheiten. Die fehlende Akutreaktion in vivo nach RT zeigt sich auch in vitro durch das Ausbleiben von Zelllysen und Apoptosen. Vielmehr scheinen die Zellen in einen lange anhaltenden, funktionellen Ruhezustand zu verfallen, der die fehlende akutklinische Symptomatik in vivo widerspiegeln und erklären könnte.
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
P125 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):117
NDRG1 wird in humanen Glioblastom-Zellen durch die hypoxische Entwicklung im zellulären Mikromileu induziert Said H.M.1, Stein S.2, Hagemann C.3, Anacker J.4, Polat B.1, Staab A.1, Flentje M.1, Vordermark D.1 1 Uniklinikum Würzburg, Klinik für Strahlentherapie, Würzburg, Germany, 2III. Medizinische Klinik, Bereich Hämatologie/Onkologie Johannes Gutenberg-, Mainz, Germany, 3Uniklinikum Würzburg, Klinik für Neurochirurgie, Tumorbiologischelabor, Würzburg, Germany, 4Uniklinikum Würzburg, Universitäts-Frauenklinik, Würzburg, Germany Fragestellung: NDRG1 (N-myc Downregulated gene 1) ist ein Gen, das u.a durch HIF-1a-reguliert wird, und kann deshalb als endogener Hypoxiemarker eingruppiert werden, NDRG1 wird als Antwort auf hypoxische Entwicklungen in Tumorzellen expremiert. Der Zusammenhang zwischen Tumorhypoxie und Expression von NDRG1 in humanen Gliomen wurde bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht intensiv untersucht. Material und Methoden: Humane U251, U373, GaMG und U87-MG, Gliomzellen wurden jeweils über 1 h, 6 h, 24 h mit 5%, 1%, oder 0.1%, zusätzlich nach 24 h mit Reoxygenierung über 24 h und 48 h inkubiert. Behandlung mit Kobalt Chloride (COCl2, 300mM, 24 h) diente als Positivkontrolle. Inkubation über 24 h mit 0.1% O2 und der Zugabe von 50µM IAA diente als HIF-1a hemmende Kontrolle, Inkubation im Brutschrank (20% O2, 5% CO2) als normoxische Negativkontrolle. NDRG1 konnte durch NDRG1 siRNA inhibiert werden und wurde auf Western Blots sowohl auf mRNA Ebene durch Northern Blots detektiert und bezogen auf b-Aktin bzw. 18S RNA, quantifiziert. Des Weiteren wurde durch Western Blots mit Zellkernextrakte die Expression von HiF-1a und Egr-1 unter (0.1-5%) O2 untersucht und die Expression auf b -Tubulin bezogen. Ergebnisse: Unter normoxischen Bedingungen zeigte sich keine NDRG1 Expression (Protein) in U251, U373 GaMG aber in U87-MG jedoch bereits nach 1 h & unter hypoxischen Bedingungen, unabhängig von der Sauerstoffkonzentration. U373, U251 und GaMG zeigten keine NDRG1 Expression bei 5% O2 während der verschiedenen Begasung und Reoxygenierungszeiten. Bei einer O2 Konz. von 1% zeigte sich eine schwache NDRG1 Expression nach 6 h (U251, U373) bzw. 24 h (GaMG) und eine relative Stabilität während der Reoxygenierung mit ähnlichem Expressionsgrad wie nach 24 h Hypoxie wobei die O2 Konzentrationsverminderung zu einer starken NDRG1 Expression erst nach 24 h führte (U251, U373 & GaMG). Western Blots mit Zellkernextrakten zeigten bei 0.1% O2 eine Sauerstoff-abhängige Expressionsregulierung. Die Inkubation mit 50mM IAA während 24 h Hypoxie reduzierte die HIF-1a Expression um bis zu 85 %, wobei die NDRG1 Inhibition durch siRNA komplett auf der Protein und mRNA Ebene in allen Zelllinien gewesen ist. Egr-1 zeigte keine Hypoxie bedingte Regulation. Schlussfolgerungen: NDRG1 wird u.a durch Hypoxie in Glioblastomen In-vitro- in verschiedenen Expressionsgraden induziert. HIF-1a reguliert diese Expression, Egr-1 nicht, wobei auch HIF-1a unabhängige Regulationsmechanismen eine Rolle in der Induktion dieses Genes spielen. NDRG1 Bestimmung stellt eine der potentiellen Möglichkeiten der Tumordiagnose dar durch die Identifizierung der hochgradig hypoxischen Tumorregionen und der Konzeption von Tumortherapeutischen Alternativen. Applikation und die weitere Entwicklung der Applikationen in Bezug auf die siRNA Methode in diesem Zusammenhang stellt eine der regulatorischen Alternativen dieses Genes dar.
P126 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):117
Biologischer Effekt niederenergetischer Röntgenstrahlung als intraoperativer Boost in Kombination mit externer Strahlentherapie Herskind C.1, Liu Q.1, Keller A.1, Fleckenstein K.1, KrausTiefenbacher U.1, Wenz F.1 1 Universitätsklinikum Mannheim, Universitätsklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Mannheim, Germany Ziele: Ganzbrustbestrahlung mit zusätzlichem Boost zum Tumorbett verbessert die Rezidivrate nach brusterhaltender Chirurgie des Mammakarzinoms. Ein Boost als Intraoperative Strahlentherapie (IORT) könnte theoretisch das Risiko verringern, verbleibende Tumorzellen mit einem exter-
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Poster / Strahlenbiologie
nen Boost zu verfehlen. Ziel war es die biologische Wirkung der Kombination eines intraoperativen Boost mit 50 kV Röntgenstrahlung und externer, konventioneller Strahlentherapie für Normalgewebsreaktion und Tumorrezidiv zu modellieren. Methode: Für IORT Boost mit 50 kV Röntgenstrahlung (Intrabeam®) werden sphärische Applikatoren (Diameter 35-50 mm) in die Exzisionskavität eingesetzt und eine Dosis von 20 Gy an der Applikatoroberfläche verabreicht. Modellberechnungen für die relative biologische Wirksamkeit (RBW) wurden auf Basis der radialen Dosisverteilung und der Gesamtbestrahlungszeit mittels des linear-quadratischen (L-Q) Formalismus durchgeführt. Die räumliche Verteilung des Fibroserisikos und der Rezidivrate wurden anhand publizierter Dosis-Wirkungsdaten klinischer Studien modelliert. Erste RBW Werte für Zellüberleben (V79 Zellen) nach 50 kV Röntgenstrahlung eines Oberflächentherapiegerät (Dermopan, Siemens) wurden bestimmt. Ergebnisse: Für das Fibroserisiko nach alleiniger IORT wurde bereits eine Begrenzung auf weniger als ~3 mm um den Applikator berechnet. Modellberechnungen für IORT als Boost mit zusätzlicher, externer Bestrahlung (23 x 2 Gy) ergeben dagegen moderate bis schwere Fibrose in einer Tumorbettiefe bis 10 mm vom Applikator. Tumorbettfibrose wäre somit bei nahezu allen Patientinnen zu erwarten, klinisch wurde dies aber viel seltener beobachtet (Kraus-Tiefenbacher et al., Int. J. Radiat. Oncol. Biol. Phys. 66:377-81, 2006; Wenz et al., eingereicht). Hinsichtlich des Rezidivrisikos zeigen Modellberechnungen einen Vorteil der lokalen Kontrolle bis 25 mm Entfernung von der Applikatoroberfläche nach kombinierter Behandlung gegenüber 25 x 2 Gy konventionell fraktionierter Strahlentherapie. Erste Messungen der RBW für Zellinaktivierung mit 50 kV Röntgenstrahlung (Dermopan, Dosisrate ~1 Gy/min) ergaben Werte im Bereich von 1,32-2,5 für Dosen bis zu 9,2 Gy. Für weiterführende Studien möglicher genetischen Faktoren der Normalgewebssensitivität wurden im Rahmen des europäischen GENEPI Projektes Fibroblastenkulturen von mehr als 50 IORT Boost-bestrahlten Patientinnen etabliert. Schlussfolgerungen: Die bisher beobachtete Fibroserate ist deutlich niedriger als das von den Modellberechnungen erwartete Risiko. Es stellt sich somit die Frage, welcher Effekt für die scheinbar subadditive Wirkung der zwei Bestrahlungsmodalitäten verantwortlich sein könnte. RBW Werte für 50 kV Röntgenstrahlung von Intrabeam und der Einfluss der Reparatur subletaler Schäden auf die RBW Werte für länger dauernde Bestrahlung, sollen deshalb experimentell überprüft werden.
P127 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):118
Induction of apoptosis-related MikroRNAs after ionizing radiation Greve B.1, Bölling T.1, Könemann S.1, van Dülmen A.1, Willich N.1 1 Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie -Radioonkologie-, Münster, Germany Introduction: MicroRNAs (miRNAs) are non-protein-coding, single stranded RNAs of 22 nucleotide length. They are important regulatory molecules which regulate gene expression by translational repression or mRNA cleavage. In this way they affect different physiological processes (e. g. cell proliferation, differentiation, apoptosis). Since apoptosis is a common response of cells after ionizing radiation, we investigated the radiation induced expression of apoptosis related miRNAs. Methods: Jurcat cells were irradiated with 0, 2, 4 and 8 Gy 6 MeV X-ray. After 2, 4 and 24 hours incubation cells were harvested and RNA was isolated. miRNA expression profile of miR15a and miR16 and the expression profile of a standard-RNA (U6 snRNA) was determined in parallel. The measurement took place on a real-time PCR-device (Rotorgene, Corbet Research, Australia) by using miRNA-specific validated test kits (Applied Biosystems, Darmstadt, Germany). Results: There was no time dependent difference in the concentration of miR15a and miR16 by comparing the irradiated cells and unirradiated controls. A decrease was measured for miR15a and miR16 with increased doses (0 to 8Gy) 2h after irradiation. Discussion:: X-ray induced cell death is accompanied by induction of apoptosis related gene expression. MiRNAs are described to be involved in this process, but their contribution to radiation response is unclear. MiR15a and miR16 are known to be downregulated in Jucat cells this effect is strengthened 2h after irradiation. It is known, that downregulation of miR15a and miR16 result in overexpression of BCL2 which negatively influ-
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ences apoptosis. In conclusion, the dose dependent down regulation of miR15a and miR16 in Jurcat cells may reflect a response of these cells to prevent radiation induced apoptotic processes.
P128 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):118
Immortalized versus primary lymphocytes – induction of apoptosis by ionizing radiation Greve B.1, Bölling T.1, Könemann S.1, Rickinger A.2, Dreffke K.3, Fritz E.3, Eckardt-Schupp F.2, Willich N.1 1 Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie -Radioonkologie-, Münster, Germany, 2Institut für Molekulare Radiobiologie, Neuherberg, Germany, 3Institut für Molekulare Biotechnologie, Jena, Germany Introduction: Immortialization of lymphocytes by EBV-transformation is a common method to maintain cellular integrity and enables long term investigation of e. g. cellular stress response. However, it remains unclear, how far cellular response mechanisms are affected by this manipulation and whether results are comparable to that of primary cells. We investigated the influence of EBV-immortalization on the radiation induced apoptosis in lymphocytes. Methods: Immortalized lymphocytes and their corresponding primary cells (n = 30) were irradiated with different doses (0 Gy, 0.4 Gy and 0.8 Gy) of 6 MeV X-ray and incubated for further 72h under defined conditions. Cells were then harvested and the rate of apoptotic cells was determined by flow cytometry using two different commercially available tests (Apo-BrdU-Assay and Annexin V-Assay, both from BD-Biosciences, Pharmingen). Results: While the primary lymphocytes showed a dose dependent increase of apoptotic cells in both assay types, the immortalized cells did not respond. Discussion:: The transformation of primary lymphocytes by EBV offers the possibility to manipulate valuable samples of patients in a way that almost unlimited quantities of these samples are available over a long time period and for many different investigations. Unfortunately, these cells do not reflect the originally properties of the primary cells. We investigated this by radiation induced apoptosis and revealed a dose dependent increase of apoptotic cells in the primary lymphocyte samples (mean value of all 30 samples: 0 Gy 22%, 0.4 Gy 27% and 0.8 Gy 30%) while the immortilized cells did not undergo apoptosis at these doses. Both assays (Apo-BrdU and Annexin V) showed comparable results. In conclusion, the present results illustrate that EBV immortilized cells are not useable for the investigation of apoptosis and therefore, the evaluation of other stress induced endpoints (like double strand breaks, chromosome aberration, micronuclei etc.) remain questionable.
P129 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):118
Assosiation of telomerase hTERT-gene expression and radiosensitivity Greve B.1, Lanvers-Kaminsky C.2, Wesbuer S.1, Bölling T.1, Könemann S.1, Poremba C.3, Willich N.1 1 Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie -Radioonkologie-, Münster, Germany, 2Klinik und Poliklinik für Kinderheilkunde, Pädiatrische Hämatologie und Onkologie, Münster, Germany, 3Institute of Pathology, Düsseldorf, Germany Introduction: Telomerase maintains telomere length by adding telomeric TTAGGG repeats to the ends of human chromosomes. Telomerase compensates shortening of telomeres during successive cycles of cell division. Since most tumours escape replicative senescence by re-activation of the enzyme telomerase, telomerase is a promising target in the treatment of cancer. Telomerase inhibition leads to successive telomere shortening in tumor cells and after reaching a critical length to senescence. Since this process is very time consuming, such a therapy would only be useful in combination with other therapeutic options like irradiation. We investigate the radiation response of neuroblastoma cells with different telomerase expression profiles. Methods: We studied the effects of radiation on a dominant negative (DN) mutant of the telomerase catalytic unit (hTERT) and Wild type (WT) hTERT in two Neuroblastoma (NB) cell lines (CH-LA90 and SK-N-SH). The cells were irradiated with 0 Gy, 1 Gy, 2 Gy, 5 Gy, 10 Gy and 20 Gy 6
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Poster / Strahlenbiologie
MeV X-ray respectively. Viability was determined by MTS-test 24h, 48h, 72h, and 96h after irradiation and the GI50 was calculated for the different doses. Results: Telomerase negative CH-LA90 cells which were transfected with WT hTERT showed a higher radioresistance than DN hTERT and mock transfected CH-LA90 cell. Compared to wildtyp cells, the hTERT knockout in SK-N-SH cells increased radiosensitivity with decreased telomere length. Discussion:: Our results demonstrated that telomere length has a significant impact on radiosensitivity however, telomerase expression itself decreases radiosensitivity independent of passage number. In conclusion, our results demonstrated that telomerase seems to be a promising target to improve the outcome of radiotherapy.
P130 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):119
Influence of the tumour micromilieu on the secretion of plasminogen activator inhibitor type-1 (PAI-1) in human head and neck carcinoma cell lines Schilling D.1, Bayer C.2, Multhoff G.1, Molls M.2 1 Department of Radiation Oncology, Klinikum rechts der Isar der TU München, and CCG „Innate Immunity in Tumor Biology“, Helmholtz Center München, German Research Center for Environmental Health (GmbH), Munich, Germany, 2Department of Radiation Oncology, Klinikum rechts der Isar der TU München, Munich, Germany Background: Tumour hypoxia is associated with poor clinical outcome after radiation therapy in patients with squamous cell carcinomas of the head and neck (SCCHN). Therefore, the oxygenation level is an important factor in predicting a benefit from intensified treatment targeting hypoxic tumour cells (e.g. ARCON or tirapazamine). In head and neck cancer patients, a correlation between increased plasminogen activator inhibitor-1 (PAI-1) serum levels and tumour hypoxia, as measured by invasive Eppendorf pO2 histography, was found. This indicates that PAI-1 might function as an endogenous hypoxia marker. In a previous in vitro study, we have shown a time-dependent up-regulation of PAI-1 by hypoxia under standard conditions (neutral pH, optimal nutrient conditions). However, in the hypoxic tumour environment the pH is often acidic and the nutrient conditions are deprived. Here, we tested the effects of different micromilieu factors (low pH, nutrient depriviation) on the secretion of PAI-1 in two human SCCHN cell lines, in vitro. Methods: The two human SCCHN cell lines, BHY and FaDu, were exposed for 24 h either to normoxic (20% oxygen) or hypoxic (< 1% oxygen) conditions in DMEM medium at varying pH (pH 7.4, 6.7, 6.2), glucose (0, 5.5 and 25 mM) and fetal calf serum (FCS; 0 and 10%) concentrations. PAI-1 concentrations in the cell culture supernatants were determined by ELISA (American Diagnostica, #821) and calculated relative to the protein amount in the corresponding cell lysate. Results: At pH 7.4, PAI-1 secretion was significantly induced by hypoxia in BHY and FaDu cells (2.0 and 3.5-fold, respectively). In acidic medium (pH 6.7 and 6.2), the PAI-1 secretion under normoxic and hypoxic conditions did not differ. In both cell lines, hypoxic up-regulation of PAI-1 secretion was detected in medium containing 25 mM or 5.5 mM glucose (at pH 7.4). In glucose-free medium (pH 7.4), hypoxic up-regulation of PAI-1 secretion was slightly induced in FaDu cells, whereas PAI-1 secretion was reduced in BHY cells. In the absence of FCS (pH 7.4) the hypoxia-induced secretion of PAI-1 was up-regulated. Conclusions: These data demonstrate that pH values below 6.7, which are still in the physiological range of tumours, inhibit hypoxia-dependent induction of PAI-1 secretion in the two SCCHN cell lines. Therefore, in the search for hypoxia markers, it is important to take into account that tumour micromilieu factors can influence the expression of hypoxia inducible genes, such as PAI-1. Thus, the application of PAI-1 as an endogenous hypoxia marker will be investigated in detail in further in vivo studies using a xenograft model.
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P131 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):119
Repair kinetics of carbon ion-induced double strand breaks in HeLa cells measured by g-H2AX phosphorylation using Laser-Scanning-Cytometry Schmid T.E.1, Dollinger G.2, Beisker W.3, Hauptner A.4, Hable V.2, Greubel C.2, Friedl A.A.5, Molls M.1, Röper B.1 1 University Hospital rechts der Isar, Department Radiotherapy and Radiooncology, München, Germany, 2Universität der Bundeswehr München, Institute for Applied Physics and Metrology, Neubiberg, Germany, 3Helmholtz Zentrum München - German Research Center for Environmental Health, Institute of Toxicology, Neuherberg, Germany, 4 Technical University of Munich, Physik Department E12, München, Germany, 5University of Munich, Radiobiological Institute, München, Germany Introduction: In order to obtain a deeper insight in future heavy ion tumor therapy the molecular mechanism controlling the cellular response to high-linear energy transfer (LET) radiation will be explored. The ion microprobe SNAKE at the Munich tandem accelerator allows single ion preparation to a defined cell nucleus. We analyzed g-H2AX foci which can be used to determine the repair kinetics of radiation-induced DNA double-strand breaks (DSBs) in cells. Methods: HeLa cells attached to a Mylar foil were exposed twice to 1.9 Gy of 55 MeV/u carbon ions on different areas of the foil with different time intervals. 15 minutes after the second irradiation, the cells were fixed and prepared for detection of g-H2AX foci. Laser-scanning Cytometry (LSC) was performed to measure the total amount of g-H2AX fluorescence in at least 100 cells. Using the signaling factor at 15 minutes as a reference, the decrease in g-H2AX fluorescence was evaluated for each time interval. Results: Preliminary results show a 10% decrease in g-H2AX from 15 min to 30 min and a 16%, 33%, 35% and 77% decrease after 1, 4, 7, and 21 hours, respectively. The time-effect relationship of these measured values (% reduction) can be fitted by an exponential function. According to this function the half-time for the disappearance of the signaling factor in our experiment was 8.5 hours. Conclusions: Our findings indicate an exponential decline of the time-dependent repair of DNA DSBs in HeLa cells induced by 55 MeV/u carbon ions, assuming that the decline of the fluorescence signal correlates with repair. Experiments are in progress to compare the carbon ion results with corresponding 75 kV X-ray data for elucidating the underlying biochemical mechanisms involved in repair of radiation-induced DNA DSBs. Supported by the DFG Cluster of Excellence: Munich-Centre for Advanced Photonics, by the EU-project EuroDyna and by the Maier Leibnitz Laboratory Munich.
P132 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):119
Relative biological effectiveness (RBE) of 20 MeV protons for induction of micronuclei in HeLa cells at continuous and pulsed irradiation modes Schmid T.E.1, Dollinger G.2, Hauptner A.3, Hable V.2, Greubel C.2, Friedl A.A.4, Molls M.1, Röper B.1 1 University Hospital rechts der Isar, Department Radiotherapy and Radiooncology, München, Germany, 2Universität der Bundeswehr München, Institute for Applied Physics and Metrology, Neubiberg, Germany, 3Technical University of Munich, Physik Department E12, München, Germany, 4University of Munich, Radiobiological Institute, München, Germany Introduction: High-intensity lasers have demonstrated the potential for driving highly brilliant particle and photon beams, whose unique properties will make a broad range of novel applications available. One possible application may be radiotherapy of malignant tumors by high energy protons using laser driven accelerators (LDA). Due to the expected low repetition rate of LDA accelerators, the dose to a tissue voxel would be applied in single ion pulses of nanosecond duration whereas in conventional irradiation the dose is delivered within milliseconds or seconds. Thus, it is mandatory to investigate the relative biological effectiveness (RBE) of the new beam quality before use in a radiotherapeutic setting is possible.
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Poster / Strahlenbiologie
Methods: HeLa cells attached to a Mylar foil were irradiated with 75 kV X-rays on six dose levels in order to obtain a dose-response curve for reference and with 3 Gy of 20 MeV protons of the Munich tandem accelerator (Garching), either at continuous or pulsed irradiation mode. After irradiation cytochalasin B was added, 24 h later cells were fixed and stained with acridine orange and micronuclei were counted. Results: The X-ray dose response curve for the production of micronuclei in HeLa cells follows a linear-quadratic model. Micronuclei data for cell samples exposed to 3 Gy of 20 MeV protons at pulsed or continuous irradiation modes were 0.27 and 0.26 micronuclei per cell, respectively. The corresponding RBE values for 20 MeV protons, which are defined as the ratio between the effects of 20 MeV protons and the effects of the reference radiation (75 kV X-rays) delivered to the same dose, are 1.07±0.07 and 1.06±0.07 for pulsed and continuous irradiation modes, respectively. Conclusion: Based on the results of our experiments, it can be concluded that there is no evidence for a different RBE based on micronucleus induction between pulsed or continuous irradiation of HeLa cells with 20 MeV protons. Supported by the DFG Cluster of Excellence: Munich-Centre for Advanced Photonics, by the EU-project EuroDyna and by the Maier Leibnitz Laboratory Munich.
P133 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):120
Influence of hypoxia and irradiation on secretion levels of the plasminogen activator inhibitor type-1 (PAI-1) in squamous cell carcinomas of the head and neck (SCCHN) Bayer C.1, Schilling D.1, Adam M.2, Molls M.1, Artman T.1 1 Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und radiologische Onkologie, Klinikum rechts der Isar der TU München, München, Germany, 2 Strahlentherapie Praxis, Weilheim, Germany Aims: Squamouas cell carcinomas of the head and neck (SCCHN) are difficult to treat, especially with radiotherapy, due to their exceptionally pronounced hypoxic regions. Hypoxia stabilizes the hypoxia inducible factor (HIF), which can up-regulate various genes via binding to the hypoxic responsive element (HRE) in their promoter region. One important HIF regulated protein, PAI-1 (plasminogen activator inhibitor type-1), is involved in the migration and invasion of tumor cells and is a well-documented prognostic marker for negative outcome in many tumor entities. Previous studies have shown that both HIF-1a and HIF-2a are able to transcriptionally up-regulate PAI-1. However, it is not yet clear which of these a-subunits contributes predominantly to the hypoxic regulation of PAI-1 in tumor cells. Additionally, we recently showed in xenograft tumors that pre-treatment PAI-1 levels can predict the response to fractionated irradiation in SCCHN. The goal of this study, therefore, was to investigate the irradiation and hypoxia induced regulation of PAI-1 secretion. Furthermore, we determined to what extent HIF-1a, HIF-2a or a combination of both are responsible for the up-regulation of PAI-1 under hypoxia. Understanding the mechanisms behind PAI-1's up-regulation in hypoxic SCCHN is vital for treatment planning of patients with these especially malignant and radioresistant tumours. Methods: The two SCCHN cell lines, XF354 and SAS, were investigated in vitro. Cells were transfected 24h after seeding with siRNA (Qiagen) targeting either: HIF-1a, HIF-2a or a non-targeting control. Since HIF is rapidly degraded under normoxic conditions, cells were cultured for 24 h under hypoxia (~0.66 % O2). Afterwards, supernatants were centrifuged to remove debris and stored at -80°C until analysis. For irradiation experiments, cells were seeded onto 6-well dishes, irradiated with either 0 Gy or 10 Gy (RT100, 70kV, Phillips) and supernatants collected 24h, 48h and 72h after irradiation. PAI-1 secretion levels were determined by ELISA (American Diagnostics, #821). Results: XF354 cells expressed considerably less HIF-1a and HIF-2a and 10x less PAI-1 than SAS. Additionally, PAI-1 secretion levels did not increase after hypoxic exposure in XF354 cells. PAI-1 secretion levels in SAS cells increased greatly after hypoxia and were able to be reduced by both HIF-1a and HIF-2a siRNAs, although HIF-2a siRNA reduced PAI-1 levels greater than HIF-1a siRNA. Even though the basal levels of PAI-1 (and HIF) varied so strongly between the two cell lines, irradiation with 10 Gy induced PAI-1 secretion in both cell lines to a similar level. Conclusions: These results suggest that irradiation-induced PAI-1 secretion is not regulated by the HIF Pathway. Additionally, PAI-1 could be an important target for therapy of SCCHN in combination with irradiation.
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P134 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):120
Significance of known mRNA markers for biological dosimetry in irradiated human peripheral mononuclear cells (PMNC) Ruf C.1, Brosow R.1, Port M.2, Riecke A.1, Meineke V.1, Abend M.1 1 Institut für Radiobiologie, München, Germany, 2Medizinische Hochschule Hannover, Hämatologie und Onkologie, Hannover, Germany Purpose: Gene expression is an auspicious tool in biological dosimetry. Six genes (ATF3, CDKN1A, GADD45A, BAX, DDB2 and PCNA), these are described as markers for biological dosimetry, were validated on ex vivo isolated and in vitro irradiated human peripheral mononuclear cells utilizing Real Time Quantitative Polymerase Chain Reaction (RTQ-PCR). Methods: After venipuncture of 30 healthy donors peripheral blood was collected in CPT tubes (Becton Dickinson), centrifuged for separation of mononuclear cells and serum from erythrocytes (required for stabilisation), irradiated with 0 (sham), 0.5 and 2.0 Gy and stored at room temperature up to 2 days. RNA was isolated at 0.3, 8, 24 and 48 hours after irradiation. Six genes (ATF3, CDKN1, GADD45A, BAX, DDB2 and PCNA) and the housekeeping gene (18s) were investigated in all 360 samples using single gene RTQ-PCR (AB5700, Applied Biosystems). Gene expression was normalised against housekeeping gene and differential gene expression (number of gene copies in irradiated sample/ number of gene copies in unirradiated sample) was measured. Results: All six genes are expressed in PMNC. Three genes (GADD45A, CDKN1A and ATF3) show a radiation associated up to 3.8 fold up regulation, depending on the radiation dose and time after radiation (a.r.). Expression of these three genes shows a positive dose-response relationship. Down regulation is seen at 20 min a.r. only. Differential gene expression shows significant interindividual variations. Best attributes as a Biomarker has GADD45A. None of the Biomarkers is able to show a meaningful individual dose reconstruction. Conclusion: Genexpression analyses are useful for biological dosimetry. None of the six investigated genes is a reliable Biomarker for individual dose reconstruction in PMNC. New genes, more meaningful for individual biological dosimetry, have to be detected.
P135 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):120
Einfluss von Photonenstrahlung auf die Expression von Fettstoffwechselproteinen am Beispiel von Hepatozyten in vitro und in vivo Christiansen H.1, Martius G.2, Dudas J.2, Hermann R.M.1, RaveFränk M.1, Hess C.F.1, Ramadori G.2 1 Universitätsmedizin Göttingen, Strahlentherapie und Radioonkologie, Göttingen, Germany, 2Universitätsmedizin Göttingen, Gastroenterologie und Endokrinologie, Göttingen, Germany Fragestellung: Verschiedene auf die Leber einwirkende Noxen wie zum Beispiel chronischer Alkoholmissbrauch führen zu einer progredienten Steatose. Auch nach Einwirkung ionisierender Strahlung sind in verschiedenen Organen Verfettungen beschrieben worden. In einem von uns etablierten Tiermodell (Wistar-Ratte) zur Untersuchung der frühen morphologischen und funktionellen strahleninduzierten Leberschädigung kommt es innerhalb der ersten 48 Stunden nach Bestrahlung ebenfalls zu einer überwiegend periportalen Verfettung. Ziel der vorliegenden Studie war es, Pathomechanismen zu identifizieren, die der Verfettung zugrunde liegen. Dazu wurde die Genexpression ausgewählter Gene des Fettstoffwechsels nach Bestrahlung primärer Hepatozyten in vitro und nach Leberbestrahlung in vivo untersucht. Methodik: Mittels PCR, Northern- und Western Blot wurde die Expression ausgewählter Proteine des Fettsoffwechsels (Transkriptionsfaktoren, Enzyme und Membranproteine) innerhalb der ersten 48 Stunden zum einen nach selektiver Leberbestrahlung in vivo (25 Gy) im etablierten Tiermodell untersucht. Zum anderen wurden primäre Hepatozyten nach Bestrahlung in vitro (8 Gy) untersucht, die alleinig bestrahlt oder zuvor mit pro-inflammatorischen Zytokinen (TNF-a, IL-6, IL-1 b) inkubiert worden waren. Ergebnisse: Die Transkriptionsfaktoren SREBP-1 (sterol regulatory element binding protein 1), PGC-1a (peroxisome proliferators-activated receptor gamma coactivator 1a) und ERR- a (estrogen related receptor a),
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Poster / Strahlenbiologie
sowie die Enzyme ACC-2 (acetyl-CoA-carboxylase 2), CPT-1a (carnitine palmitoyl transferase1a) und MCOAD (malonyl-CoA-decarboxylase) und das Membranprotein Mitofusin zeigten in vivo innerhalb der ersten 48 Stunden nach Bestrahlung eine statistisch signifikante Expressionsminderung, lediglich bei dem Enzym CPT-1b (carnitine palmitoyl transferase1b) wurde eine strahleninduzierte Expressionssteigerung beobachtet. Eine Übereinstimmung von in vivo und in vitro Ergebnissen bestand nur teilweise, überwiegend wurde sie für die mit Zytokinen inkubierten Hepatozyten gefunden. Schlussfolgerungen: Bestrahlung löste überwiegend eine Expressionsminderung der untersuchten Gene/Proteine aus. Darum ist es wahrscheinlich, dass die beobachtete Verfettung im Zusammenhang mit der Expressionsminderung jener Gene steht, die am Fettsäureabbau beteiligt sind. Die in vitro Ergebnisse zeigen, dass Zytokine in der Lage sind, die Genexpression nach Bestrahlung zu beeinflussen. Dies ist von besonderer Bedeutung, da bekannt ist, dass ionisierende Strahlung zu einer vermehrten Zytokinexpression im bestrahlten Gewebe führt. Insgesamt ist die Kenntnis von Veränderungen von Stoffwechselvorgängen nach Strahlentherapie von zunehmender klinischer Bedeutung bei der Entwicklung von Schutzmechanismen für gesunde Gewebe unter einer Strahlentherapie.
P136 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):121
Wirkung von Photonenbestrahlung in Kombination mit Cetuximab in humanen Kolonkarzinomzellen Zwicker F.H.1, Ebert M.1, Combs S.1, Debus J.1, Weber K.-J.1 1 Universität Heidelberg, Radiologische Klinik, Radioonkologie und Strahlentherapie, Heidelberg, Germany Ziel: Der EGFR-Rezeptor-Antikörper Cetuximab (Erbitux) wird derzeit in Kombination mit Photonenbestrahlung klinisch bei der Behandlung von Plattenepithelkarzinomen im Kopfhals-Bereich angewandt. Es konnte für Plattenepithelkarzinome des Kopf/ Halsbereiches eine erhöhte Radiosensitivierung und gesteigerte Apoptoserate unter Cetuximab-Therapie nachgewiesen werden. Bei verschiedenen Pankreas-AdenokarzinomZell-Linien zeigte sich allerdings ein unterschiedliches Ansprechen einer zusätzlichen Cetuximabgabe bei einer kombinierten Gemcitabine/ Photonen Behandlung (Huang et al., 2003). In dieser Untersuchung wird der Einfluss von Cetuximab auf die Photonenwirkung in den relativ strahlenresistenten humanen WIDR Kolonkarzinom-Zellen evaluiert. Methode: Die invitro Untersuchungen wurden an humanen WIDR Kolonkarzinomzellen durchgeführt. Strahlenexpositionen erfolgten mit 6MV Photonen. Das klonogene Überleben wurde mittels Standardverfahren nach alleiniger Cetuximab-Exposition (konzentrationsabhängig) oder nach Kombination mit Bestrahlung (2h nach Cetuximab-Gabe) bestimmt. Apoptose- (Sub-G1) und Zellzyklusverhalten wurden mittels Durchflußzytometrie untersucht. Ergebnisse: Das konzentrationsabhängige clonogene Überleben von Cetuximab behandelten WIDR-Zellen zeigte im Bereich von 0 bis 20 microgramm/ml einen steilen Abfall der relativen Überlebensfraktion auf 0,69 (± 0,07). Bei höheren Konzentrationen war nur noch eine geringe Abnahme der relativen Überlebensfraktion zu verzeichnen, so betrug sie bei 150 microgramm/ ml noch 0,47 (±0, 4). Mit Cetuximab (20 microgramm/ ml) vorbehandelte WIDR Zellen zeigten eine geringe, aber stetige Radiosensitivierung nach Einzeldosenbestrahlung von 1 bis 8 Gy. Nach 1 Gy betrug die relative Überlebensfraktion bei unbehandelter WIDR Zellen 0,84 (± 0,05) vs. 0,81 (± 0,04) bei Cetuximab behandelten Zellen, nach 4 Gy: 0,54 (± 0,07) vs. 0,50 (±0,06), nach 6 Gy: 0,33 (±0,07) vs. 0,29 (± 0,08) und nach 8 Gy: 0,16 (± 0,11) vs. 0,13 (± 0,05). Nach Bestrahlung mit 8 Gy wurde die Apoptoserate in WIDR Zellen durch Cetuximab (15 microgramm/ ml) nicht signifikant erhöht. 38h nach Bestrahlung betrug die Apoptoserate bei den Kontrollen 1,8% (± 1,7) vs. 1,7% (±1,4) bei Cetuximab behandelten WIDR Zellen; nach 56h 2,8% (± 2,5) vs. 4,8% (±4,2) und nach 70h 6,9% (± 5,3) vs. 7,2 (± 4,0). Mit Cetuximab behandelte WIDR Zellen zeigten bezüglich des Zellzyklusverhaltens keine signifikanten Veränderungen; gleiches gilt auch für bestrahlte WIDR Zellen (38, 56 und 70h nach RT). Schlussfolgerung: Cetuximab reduziert dosisabhängig das Wachstum von WIDR Kolonkarzinom Zellen. In Kombination mit Photonenbestrahlung führt Cetuximab in den relativ strahlenresistenten WIDR Zellen zu einer geringen aber stetigen Strahlensensibilisierung. Eine verstärkte Apoptoseinduktion durch Cetuximab alleine oder in Kombination mit Photonenbestrahlung konnte nicht festgestellt werden.
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
P137 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):121
Einflussfaktoren auf die Häufigkeitsverteilung von g-H2AX Foci in Lymphozyten aus dem peripheren Blut nach lokaler Patientenbestrahlung Sak A.1, Grehl S.1, Erichsen P.1, Engelhard M.1, Granaß A.1, Levegrün S.1, Pöttgen C.1, Groneberg M.1, Stuschke M.1 1 Universitätsklinikum Essen, Strahlentherapie, Essen, Germany Zweck: Untersuchung der Abhängigkeit der Häufigkeitsverteilung von gH2AX Foci in Lymphozyten im peripheren Blut von der applizierten Dosisverteilung nach lokaler Strahlentherapie von Patienten. Material: Die Verteilung der Anzahl g-H2AX Foci in peripheren Blutlymphozyten, 1530 Min nach einer Standardstrahlentherapie mit konventionellen Dosen pro Fraktion wurde durch die mittlere Anzahl g-H2AX foci pro Lymphozyt (NmeanH2AX) und dem Prozentsatz von Lymphozyten mit > n Foci bestimmt. Die applizierte Dosisverteilung wurde durch die mittlere Ganzkörperdosis und das partielle Körpervolumen, das eine Dosis von > 1.6 Gy, > 1.0 Gy oder >0.6 Gy erhält, charakterisiert. Die Körperregion der lokalen Strahlentherapie wurde als Klassifikationsvariable berücksichtigt. Resultate: NmeanH2AX und der Prozentsatz von Lymphozyten mit > n Foci geben ähnliche Informationen über die applizierte Dosisverteilung nach in vivo Bestrahlung und sind hoch korreliert (r > 0.90, p<0.0001). Auch waren die Parameter zur Beschreibung der in vivo Dosisverteilung hoch korreliert (r>0.90, p<0.0001). NmeanH2AX zeigte eine lineare Abhängigkeit von der mittleren Ganzkörperdosis bei signifikantem Einfluss der bestrahlten Körperregion (r=0.82, p<0.0001). Im Vergleich zur Bestrahlung der Lunge mit einer Steigung von 8.7 + 0.8 foci Gy-1, war die Steigung für das Hirn, Oberschenkel und Becken entsprechend mit, -4.3, -3.9, und -4.7 Gy-1, signifikant flacher (p<0.0001). Die Steigung war in Organen mit hohem partiellen Blutvolumen größer. Die Steigung wurde zu späten Zeiten (> 10 Tage) während der fraktionierten Bestrahlung gering, aber signifikant flacher. Es konnte keine inter-individuelle Heterogenität gefunden werden der g-H2AX Antwort bei den Patienten gefunden. Schlussfolgerung: Die g-H2AX Fociverteilung in peripheren Lymphozyten kurz nach der Therapie korrelieren mit Parametern der applizierten Dosisverteilung. Wichtige klinische Cofaktoren wurden identifiziert.
P138 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):121
The multicellular spheroid model revised: Monitoring radiation response and drug sensitivity in vitro Friedrich J.1, Feldmeier R.1, Seidel C.2, Wondrak M.2, Ebner R.3, KunzSchughart L.A.2 1 OncoRay, Center for Radiation Research in Oncology, Faculty of Medicine Carl Gustav Carus, Dresden, and University of Regensburg, Institute of Pathology, Regensburg, Germany, 2OncoRay, Center for Radiation Research in Oncology, Faculty of Medicine Carl Gustav Carus, Dresden, Germany, 3Avalon Pharmaceuticals Inc., Germantown, United States of America Three-dimensional (3-D) cultures are gaining increased recognition as important additions to the strategic toolkit for evaluating the efficacy of therapeutic intervention. In cancer research and treatment in particular, they are becoming more and more accepted as essential research tools which ideally complement the techniques already available. Multicellular spheroids are the classical 3-D model system to mimic pathophysiological characteristics in tumors and have recently been discussed as a screening tool for new drug candidates but are of course a well known model for radiobiologists. Some technological progress was necessary to set-up a spheroid-based screen in our laboratory. The potential for combination with irradiation, i.e. to identify radiation-sensitizing drugs in spheroids, is under examination. Spheroid culturing in liquid-overlay using 96 well plate systems and the analytical tools were adapted. Spheroid diameter and volume, respectively, but also cell survival can now be monitored in a semiautomated format. Because basic characterization of the spheroid type of interest is necessary for advanced combination treatment designs, we first monitored spheroid growth kinetics after single dose irradiation (0-15 Gy). We found expected growth delays. However, even doses of 10-15 Gy did not result in a complete loss of cell viability defined by membrane integrity and metabolic activity. Remaining cell clusters were examined by fluorescence microscopy following multicolor staining with Calcein AM,
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Poster / Strahlenbiologie
Hoechst33342 and PI. In addition, some of the clusters and detached cells after long term-culture following irradiation showed clear regrowth on adherent surfaces. Studies to evaluate the radiosensitivity of the regrown cell populations are ongoing. One of the drug candidates to be examined for radiosensitization is the new topoisomerase I (TOP-I) inhibitor WMC-79. This TOP-I inhibitor is highly effective in 2-D culture systems. A reduced efficacy in 3-D culture was hypothesized but the degree of efficacy loss in two colorectal cancer cell line spheroids was unexpected. Experiments to gain further insight into the underlying mechanism(s) are projected. The respective data obtained from the spheroid-based screen approach will be presented as well as the design for a combined treatment.
P139 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):122
Einfluss des zeitlichen Abstands zwischen Bestrahlung und Applikation von Paclitaxel auf das Überleben von Tumorzellen in vitro Jüling-Pohlit L.1, Kreuzeder J.1, Ansorg K.1, Rödel C.1, Eberlein K.H.1 1 Universität Frankfurt, Klinik für Strahlentherapie und Onkologie, Frankfurt, Germany Fragestellungen: In dieser Arbeit wird untersucht, in wie weit es sich bei der niedrigeren Überlebensrate von Tumorzellen nach kombinierter Radiochemotherapie mit Paclitaxel um einen additiven oder synergistischen Effekt handelt. Des Weiteren wird der Einfluss der Reihenfolge und des zeitlichen Abstands zwischen Bestrahlung und Applikation des Chemotherapeutikums auf die Überlebensrate bestimmt. Methodik: Es wurden vier Versuchsreihen mit Ehrlich-Ascites-Tumorzellen durchgeführt. Bestimmt wurde bei allen Versuchsreihen das Überleben mittels Makrokolonietest. Das Überleben wurde bei allen Versuchsreihen im Abstand von 12 Std. bis 96 Std. bestimmt. a) Ehrlich-Ascites-Tumorzellen wurden über einen Zeitraum von 96 Std. mit 25nmol/l Paclitaxel inkubiert. Zu unterschiedlichen Zeitpunkten (3, 6, 9, 12, 24, 48 Std.) wurde einmalig mit einer Dosis von 2 Gy bestrahlt. b) Zellen wurden in gleicher zeitlicher Folge wie oben mit D = 2 Gy bestrahlt und anschließend bis t = 96 Std mit 25nmol/l Paclitaxel inkubiert. c) Die Zellen wurden zeitlich begrenzt 3, 6, 9, 12 Std. mit 25nmol/l Paclitaxel inkubiert und unmittelbar danach mit D = 2 Gy bestrahlt und bis 96 Std. in paclitaxelfreiem Medium inkubiert. d) Die Zellen wurden erst mit D = 2Gy bestrahlt und dann zeitlich begrenzt 3, 6, 9, 12 Std. in 25 nmol/l Paxlitaxel inkubiert. Ergebnisse: Bei kontinuierlicher Inkubation mit Paclitaxel ergibt sich das geringste Überleben nach 9 stündiger Inkubation gefolgt von Bestrahlung. Ebenso lässt sich ein synergistischer Effekt nachweisen. Bei zeitlich begrenzter Applikation ist die Wirkung in jedem Fall geringer und ein synergistischer Effekt nicht nachweisbar. Schlussfolgerungen: Die kontinuierliche Applikation von Paclitaxel erzielt deutlich bessere Ergebnisse als die zeitlich Begrenzte. Das Optimum, das geringste Zellüberleben, ergibt sich nach 9 stündiger Inkubation gefolgt von Bestrahlung.
P140 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):122
Pharmakokinetik und Bioverfügbarkeit von Erufosin im Nacktmausmodell Henke G.1, Lindner L.2, Vogeser M.3, Eibl H.4, Wörner J.1, Bamberg M.1, Belka C.1, Jendrossek V.1 1 Universitätsklinikum Tübingen, Radioonkologie, Tübingen, Germany, 2 Klinikum der Universität München-Grosshadern, Medizinische Klinik und Polyklinik III, München, Germany, 3Klinikum der Universität München-Grosshadern, Institut für klinische Chemie, München, Germany, 4 Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie, Göttingen, Germany Fragestellung: Alkylphosphocholine repräsentieren eine neue Klasse von antineoplastischen Substanzen, die Apoptose in Tumorzellen durch primären Angriff an zellulären Membranen induzieren. Kürzlich konnten wir zeigen, dass die Kombination von Bestrahlung mit Erufosin, einem intravenös applizierbaren Alkylphosphocholin, in vitro zu einer deutlichen Steigerung des strahleninduzierten Zelltods führt. In Hinblick auf die mögliche Kombination von Erufosin und Bestrahlung im Xenograft-Modell wurden die Verträglichkeit der Substanz und die Auswirkung einer
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Behandlung auf Blutparameter und Bioverteilung bei Nacktmäusen ermittelt. Methodik: NMRI (nu/nu) Nacktmäuse im Alter zwischen 10 und 20 Wochen wurden über 1, 2 bzw. 3 Wochen alle 48h mit 5, 10, 20 oder 40 mg/kg Körpergewicht (KG) Erufosin durch intraperitoneale bzw. subcutane Injektion behandelt. Zum Ende der Behandlung wurden Gehirn, Lunge, Leber, Dünndarm, Dickdarm, Milz, Niere, Magen und Muskel entnommen und die Konzentration von Erufosin mittels Tandem-Massenspektroskopie (LC-MS/MS) ermittelt. Das Blut wurde hinsichtlich Blutbild und klinischer Chemie mit Standardverfahren untersucht. Ergebnisse: Die intraperitoneale Injektion wurde in allen Dosisgruppen gut toleriert und führte in den höheren Dosen nur zu einer vorübergehenden Reduktion des KG (<10%). Bei der subcutanen Injektion wurde die 3-wöchige Behandlung mit 40mg/kg KG wegen der Entwicklung von Ulzera an der Injektionsstelle abgebrochen. Blutbild und klinische Chemie wiesen im Behandlungszeitraum keine signifikanten Veränderungen im Vergleich zur unbehandelten Kontrolle auf. Gleiches galt für die Organgewichte als grobe Hinweise für strukturelle Veränderungen. Die Erufosin-Konzentration in den Organen war abhängig von der Dosis und dem Behandlungszeitraum. Maximale Konzentrationen wurden in der Milz (1307 nmol/g), der Niere (1123 nmol/g) und der Lunge gemessen (939 nmol/g). Die Konzentration im Gehirn lag nach 3 wöchiger Behandlung mit 40 mg/kg KG mit 383 nmol/g deutlich über der für die Zytotoxizität in vitro notwendigen Konzentration. Schlussfolgerungen: Die Gabe von Erufosin bei NMRI (nu/nu) Nacktmäusen wird gut vertragen und führt zu keinen signifikanten Veränderungen des Blutbildes, der Serumwerte und der Organgewichte. In vivo können Organkonzentrationen erreicht werden, die deutlich über den in vitro wirksamen Konzentrationen liegen. Die Analyse der Wirksamkeit einer Kombinationsbehandlung von Erufosin und Bestrahlung im Nacktmaus-Xenograft-Modell ist Gegenstand aktueller Untersuchungen. Gefördert durch die Wilhelm-Sanderstiftung (Fördernummer 2005.143.1)
P141 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):122
Exploring expression and therapeutic relevance of CD133 positive subpopulations of colorectal cancer cell lines Seidel C.1, Wondrak M.1, Grade M.2, Ried T.2, Claes E.1, KunzSchughart L.A.1 1 OncoRay, Center for Radiation Research in Oncology, Faculty of Medicine Carl Gustav Carus, Dresden, Germany, 2National Cancer Institute, National Institutes of Health, Bethesda, United States of America The human cell surface antigen CD133 (Prominin-1), a 92-110 kDa transmembrane glycoprotein, has recently been identified and discussed as potential marker for tumor-initiating (tumor stem) cell subpopulations in various tumor entities. However, the observation of a small CD133+ tumor initiating population in primary colorectal tumors that may only be maintained in culture if grown in a serum-free, 3-D environment is new and challenging and requires further validation and characterization. A panel of ten different, established colorectal carcinoma cell lines was cultured under identical routine conditions in 2-D monolayer culture. CD133 surface expression was analyzed by immunofluorescence and flow cytometry following multicolor staining. Expression of CD133 was confirmed in Western Blot analyses using whole cell protein extracts. CD133 is expressed by some but not all colorectal cancer cell lines studied so far. The cell lines could be categorized into three groups: CD133 positive (CD133+), CD133 negative (CD133-) and cell lines with two subpopulations. This subset of cell lines consists of distinct populations of cells with and without surface antigen presentation but the proportion of CD133+ cells may change throughout extended culturing. Cell line origin and purity was verified using SKY (spectral karyotyping) and FISH (fluorescence in situ hybridization) techniques to guarantee that cell lines with two clearly distinct populations (CD133+ and CD133-) did not result from any contamination. Cell sorting strategies based on FACS were established to separate the two populations of interest with purities of up to 98% for extended in vitro studies with respect to gene expression profile, proliferation capacity, 3-D growth characteristics or radio-/drug-sensitivity in a pathophysiologic environment. As a perspective, tumor formation of the distinct populations will also be examined.
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Poster / Strahlenbiologie / Medizinphysik
P142 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):123
Nachweis von Phosphorylierung des PML-Proteins nach DNA-Schaden durch Bestrahlung Bermeiser N.1, Keller U.1, Sauer R.2, Distel L.1 1 Friedrich-Alexander-Universität, Strahlenbiologie, Erlangen, Germany, 2 Friedrich-Alexander-Universität, Strahlentherapie, Erlangen, Germany Ziel: Durch Strahlung induzierte DNA-Schäden lösen eine Kaskade von Proteinphosphorylierungen aus, um mit Hilfe dieser aktivierten Proteine die DNA-Schäden zu beheben. Störungen in dieser Kaskade können die Strahlenempfindlichkeit der Zellen beeinflussen. Um dies zu untersuchen, wurden zur Überprüfung der Unterschiede in der Phosphorylierung und damit der Aktivierung der Proteine, Zellen von einem gesunden Spender verwendet und nach unterschiedlichen Reparaturzeiten betrachtet. Material und Methoden: Aus unbestrahlten und mit 5Gy bestrahlten Zellen von einem gesunden Spender wurden nach einer Reparaturzeit von 3h und 24h die Kernproteine extrahiert. Die Proteine wurden mit der 2DGelektrophorese im pH-Bereich 4 bis 7 und einem Molekulargewicht von 10 bis 200kDa aufgetrennt und im Anschluss auf PVDF- Membran geblottet. Danach wurden die Proteine mittels Primär- und fluoreszierendem Sekundär-Antikörper auf einem Röntgenfilm detektiert. Ergebnisse: Im Kernaufschluss der unbestrahlten Zellen weisen die PMLProteine im Durchschnitt 3,3 negative Ladungen auf. Dies entspricht einer Phosphorylierung und einer Acetylierung und einem pI von 6,36. Nach der Reparaturzeit von 3 Stunden kommt es zu einer Zunahme der negativen Ladungen auf 25 und dementsprechend zu einer Zunahme der Phosphorylierungen. Der pI sinkt bis auf 5,8. Desweiteren nimmt die Anzahl der PML-Proteine zu, die erhöhte Phosphorylierungen aufweisen. Nach 24 Stunden Reparaturzeit sind Proteine vorhanden, welche bis zu 28 negative Ladungen aufweisen, jedoch nimmt die Anzahl der vielfach phosphorylierten Proteine nun wieder ab. Schlussfolgerung: Auch im unbestrahlten Zustand sind Kernproteine durch Phosphorylierung aktiv. Jedoch nimmt die Anzahl der Phosphorylierungen nach Bestrahlung zu und es befinden sich mehr Proteine in diesem aktivierten Zustand. Nach einem gewissen Zeitraum, in diesem Fall 24 Stunden, sind viele der DNA-Schäden durch Strahlung repariert, so dass die Menge der phosphorylierten Proteine sinkt.
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difference in cell survival rate as compared to cells not exposed to pre-irradiation. Conclusion: The combination of the two methods did not demonstrate a synergistic or additive effect in an in vitro setting.
P144 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):123
Activation of signal transduction pathways in radioresistant prostate carcinoma cells Skvortsova I.1, Skvortsov S.2, Stasyk T.2, Raju U.3, Popper B.1, Schiestl B.1, Huber L.2, Lukas P.1 1 Medical University Innsbruck, Department of Therapeutic Radiology and Oncology, Innsbruck, Austria, 2Medical University Innsbruck, Biocenter, Division of Cell Biology, Innsbruck, Austria, 3University of Texas, M.D.Anderson Cancer Center, Houston, United States of America Radiation therapy plays an important role in the management of prostate carcinoma. However, the problem of radioresistance and molecular mechanisms by which prostate carcinoma cells overcome cytotoxic effects of radiation therapy remains to be elucidated. In order to demonstrate possible intracellular mechanisms that enable to lead to the prostate carcinoma recurrences after radiotherapy, we have established three radiation-resistant prostate cancer cell lines, LNCaP-IRR, PC3-IRR and Du145-IRR derived from the parental LNCaP, PC3 and Du145 prostate cancer cells by repetitive exposure to ionizing radiation. It was found that LNCaP-IRR, PC3-IRR and Du145-IRR cells (IRR-cells) had higher radioresistance and cell motility than parental cell lines. In order to define proteins involved in the regulation of these processes, we determined differences in the proteome profile of parental and IRR-cells using 2-D DIGE followed by computational image analysis and mass spectrometry. Twenty-seven proteins were found to be regulated in all three radioresistant cell lines compared to parental cells. Identified proteins were involved in the regulation of intracellular routs providing cell survival, increased motility, mutagenesis and DNA repair. Since identified proteins revealed capacity to regulate signal transduction pathways, we have found that IRR-cells demonstrated up-regulation of androgen and EGF receptors and activated downstream pathways, such as Ras-MAPK and PI3K-Akt and Jak-STAT that also govern cell survival, growth, proliferation, invasion, motility and DNA repair. Taken together, these results suggest that inhibition of the activated signal transduction pathways either during or after radiotherapy may improve treatment results in prostate carcinoma patients.
Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):123
Does the combination of Photofrin II as a radiosensitiser with an adaptive dose lead to a synergistic or additive effect after ionizing irradiation in vitro? Schaffer M.1, Balandin A.1, Kulka U.1, Schwarz S.B.1, Schaffer P.M.1 1 Klinikum der Universität München Campus Grosshadern, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, München, Germany Background: In the past, the radiosensitising effect of Photofrin II has been demonstrated in vitro and in animal models. The radiosensitising effect was shown even in tumor models known to be highly radioresistant, such as glioblastoma and bladder carcinoma. Radiation adaptive response in terms of induced radioresistance or hyperradiosensitivity, has been studied in HCV29 (human bladder epithelium) and RT4 (human bladder carcinoma) cell lines. The aim of this study was to investigate the possibility of synergistic or additive effects of the combination of the two methods in vitro. Methods: RT4 human bladder carcinoma cells and HCV29 human bladder epithelium cells were seeded in 96 well plates. After incubation with Photofrin II they were additionally irradiated with ionizing radiation of 0,05Gy (pre-irradiation) alone, 2Gy alone or 0,05 + 2Gy (4 h after the first irradiation). Cells without Photofrin II incubation and irradiation served as a control. The influence of adaptive dose irradiation on cell survival after Photofrin-incubation and irradiation was evaluated 4 days after irradiation using a WST-test in an ELISA reader. Throughout all experiments, all cells were protected from light. For statistical analysis, a double sided Student t-test was performed. Results: RT4 cells, which were incubated with Photofrin II and exposed to a pre-irradiation dose in addition to the dose of 2 Gy, showed a higher survival rate as compared to cells exposed to Photofrin II incubation plus ionizing radiation (2Gy) alone. HCV29 cells, which were incubated with Photofrin II and exposed to a pre-irradiation dose, showed no significant
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
P145 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):123
Dosismodulation mittels Multileaf-Kollimator zur homogenen Ganzkörperbestrahlung Pöllinger B.1, Haimerl W.1, Winkelhofer C.1, Siefert A.1, Dühmke E.1 1 Ludwig-Maximilians-Universität, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, München, Germany Einleitung: Die Ganzkörperbestrahlung (GK) ist eine Standardmethode zur Konditionierung vor Knochenmarkstransplantation. Meist wird eine Gesamtdosis von 12 Gy (Lungendosis auf 10Gy begrenzt) appliziert. Um trotz der unterschiedlichen Körperdurchmesser eine homogene Dosis zu applizieren und eine Dosisreduktion an der Lunge von 10 Gy zu erzielen, entwickelten wir eine Methode der Dosismodifiktion mittels Multileafekollimatoren (MLC). Methode: Die GK wird CT-gestützt mittels eines Planungs-CT`s geplant. Bestrahlungsparameter: hyperfraktionierte Radiotherapie, 2 x /die 2,0 Gy an 3 aufeinander folgenden Tagen, 6 Stunden Abstand. 6 MeV Photonen, Dosisleistung 4 Gy/min entsprechend von 0,25 bis 0,48 Gy/min in 250 - 350 cm Abstand. Bei der ersten Fraktion wird die Dosis an 10 definierten Orten mit Halbleiterelektroden gemessen. Die Patienten werden hauptsächlich im lateralen Strahlengang behandelt. Bei einem Focus-Haut-Abstand von 250 - 350 cm ergibt sich bei einer Feldöffnung von 40 cm eine maximale Feldgröße von 140 cm in 350cm Abstand, nutzbar aufgrund des Halbschattens 130 cm. Patienten größer 130 cm müssen die Beine anwinkeln. Die Bestrahlung erfolgt über offene Felder, Felder mit Ausblockung (MLC) der Lunge, des Kopfes, des Halses und des Larynx. Bestrahlt wird jeweils von einer Seite, für die Gegenseite wird der Patient gewendet. Begonnen wird mit einem offenen seitlichen Feld mit 500 Monitor-Units (MU). Dabei wird die Ein-und Austrittsdosis gemessen. Daraus werden
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Poster / Medizinphysik
die benötigten MU für die gemessenen Bereiche Kopf, Hals Lunge, Abdomen bestimmt und die MU für die abgeschirmten Bereiche errechnet und mit den geplanten Werten verglichen werden. Die so ermittelten MU´s werden mit den MU´s aus dem Planungssystem verglichen. Anschließend werden die restlichen MU’s für das offene Feld gegeben. Die Abschirmung erfolgt ausschließlich mittels MLC. Die Aufsättigung des Mediastinums, der Schultern und lateralen Rippen auf 12 Gy erfolgt isozentrisch auf dem Beschleunigertisch in 2 Fraktionen ap/pa, die an 2 GK-Fraktionen angeschlossen werden. Von 1998 bis 2007 wurden 47 Patienten auf diese Methode bestrahlt. Diagnosen: 4 x CLL, 1 x CML, 2 x aplastische Anämie, 5 x AML, 3 x NHL, 2 x T-Zell NHL, 30 x ALL. 20 Patienten waren jünger als 10 Jahre. Bei 43 Patienten wurde in der oben beschriebenen Weise verfahren. Ergebnisse: Gemessen wurde im Bereich des Beckens im Median eine Dosis von 1,97 Gy (Mittelwert 1,98 Gy ± 0,06), Abdomen Median 2,01 Gy (2,02 Gy ±0,07), Hals Median 1,97 Gy (1,96 Gy ±0,06), Kopf Median 1,97 Gy (1,96 Gy ±0,06), Lunge Median 1,58 Gy (1,57 Gy ±0,05) Die Abweichung der gemessenen Felder von den geplanten Feldern betrug gemittelt für beide Seiten im Bereich des Beckens 5,6%, des Abdomens -0,65%, des Thorax 4,9%, des Halses 7,56%, des Kopfes -3,8%. Zusammenfassung: Die Dosismodulation und Homogenisierung bei der GK mittels MLC ist eine gute, sicher und rasch durchführbare Methode.
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Dosimetric comparison between gated and stationary photon and electron beams delivered by the Siemens ONCOR Avant-Garde linear accelerator Wieczorkowski L.1, Hoinkis C.2, Lehmann D.2, Enghardt W.1 1 Technische Universität Dresden, OncoRay, Dresden, Germany, 2Universitätsklinikum Carl Gustav Carus der TU Dresden, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Dresden, Germany Objective: The gated irradiation technique is a sophisticated tool for focusing the prescribed dose to periodically moving target volumes whilst sparing the surrounding healthy tissue. Thus, gated irradiation is predominantly applied to organ motion caused by breathing. The tumour is irradiated in a specific phase of its motion. This requires to switch on and off the beam periodically. The duty cycle may vary in a certain range (about 17 to 75%). It depends on the individual and site specific time dependent elongation and the tumour dose conformity required. Obviously the latter will be increased at a low duty cycle, which, however, increases the number of irradiation cycles for reaching the prescribed dose. Transient effects during switching on and off the beam may influence the dose and its homogeneity. Prior to the therapeutic application of gated irradiation of bronchial carcinoma the dose distributions delivered for photons and electrons in steady and gated mode have been measured. Methods: Photon and electron beams were delivered by an ONCOR AvantGarde linear accelerator (Siemens). The gating signal was provided by a commercial respiratory gating system based on a pressure belt feedback mechanism (AZ-733, Anzai Medical, Tokyo, Japan) in combination with a respiratory phantom. Lateral profiles of dose were measured by means of a linear diode array BMS 96 (Schuster Medizinische Systeme GmbH, Forchheim, Germany). Depth distributions within a solid water phantom (Piacryl RW3, PTW Freiburg, Germany) and output factors were determined using a Farmer ionization chamber (0.6 cm3) of PTW, Freiburg, Germany. Respiratory frequency values were set to 10 and 15 min-1 (i.e. 6 and 4 s, respectively) and beam-on time values of 1, 2 and 3 s were chosen. Different field sizes (5 × 5, 10 × 10 and 20 × 20 cm2) were used for 6 and 15 MV photons and 10 × 10 cm2 for 9 and 12 MeV electrons. The dose values and output factors of the gated beam delivery have been evaluated relative to those of the constant mode at 50, 100 and 200 MU for photons and 100 and 200 MU for electrons. Results: Output factors and depth doses maximum deviations for gated photon and electron beams are up to 0.8 % in comparison to non-gated beams. The difference in symmetry and flatness of the dose profiles is less than 3 %. Deviations increase with decreasing beam-on time, decrease with increasing depth, are randomized and do not depend on the photon and electron energy. Minor dependence on the field size was observed but in most cases the results for the 10 × 10 cm2 field were more accurate. None respiratory frequency dependence (i.e. 15 min-1 or 10 min-1) was noticed as well. Conclusion: All this measurements were performed in a stationary phantom and they are acceptable for clinical applications. To evaluate more
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realistic cases with respect to therapy the geometric and dosimetric verification in moving phantoms will be done.
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Workflowoptimierte Qualitätssicherung fluenzmodulierter Felder – unabhängige Verifikation mit Veriplan Kretschmer M.1, Bastian C.1, Dahle J.1, Würschmidt F.1, Petersen C.1 1 GMP für Radiologie und Radioonkologie, Hamburg, Germany Fragestellung: Seit Juni 2007 bietet die Radioonkologie Mörkenstrasse einem ausgewählten Pat.-kollektiv invers geplante, fluenzmodulierte Strahlentherapien (IMRT) an. Hierbei handelt es sich überwiegend um Lokalisationen im HNO-oder Beckenbereich. Aufgrund der Komplexität der Qualitätssicherung (QS) und damit verbundenem hohen Zeitbedarf ist die Anwendung der IMRT aktuell auf Fälle mit nicht zufriedenstellenden Planungsergebnissen der 3D-konformalen Bestrahlungstechnik beschränkt. Der Einsatz der IMRT ist aber auch mit dem Ziel der Minimierung von der Nebenwirkungen sinnvoll. Um auch bei erhöhten Patientenaufkommen bei gleichbleibender Personalstärke (Medizinphysik) eine wirkungsvolle patientenspezifische QS vorzuhalten, sind optimierende Massnahmen notwendig. Nach Abschluss der Einführungsphase soll die derzeit maximierte, patientenspezifische QS aus Rekalkulation in MasterPlan (Theranostic, Solingen), 2D-Array-und Punktdosismessungen, sowie qualitative Bewertung der EPID-Fluenz neu bewertet und ggf. sinnvoll reduziert werden. Das Ziel dieser Arbeit ist die Prüfung auf generelle Eignung von VeriPlan (Positronic, Rellingen) als Teil einer optimierten, zeitsparenden QS im Rahmen der DIN 6875-3. Methodik: Zu generellen Überprüfung wurde in ein synthetisches Wasserphantom die klassische Volumenkonfiguration eines von einem Zielvolumen teilweise umgebenden Risikoorgans generiert. Errechnet wurden in KonRad (Siemens, Erlangen) Bestrahlungspläne mit sieben äquidistant verteilten Einstrahlwinkeln für 6 und 10MV Photonen mit Isozentren im Niedrig-und Hochdosisanteil. Nach Rekalkulation in MasterPlan wurden die Bestrahlungssituationen in RW3 am ONCOR nachgestellt und die Zentralstrahldosis gemessen. Klinischen Bezug stellten wir durch retrospektive Analyse von zwölf applizierten fluenzmodulierten Bestrahlungsplänen im HNO-und Beckenbereich her. Dabei wurden KonRad-generierte Pläne in MasterPlan und VeriPlan rekalkuliert und die Zentralstrahldosen verglichen. VeriPlan-Berechnungen basieren auf einem von Kung et al. (2000) beschriebenen Formalismus, der aus beliebigen Fluenzen MU (x,y), Streu-und Transmissionsfaktoren, sowie Tissue-Phantom-Ratios, Dosen entlang des Zentralstrahls berechnet. Eine modifizierte Clarkson Integration berücksichtigt dabei gemittelte Streubeiträge aus MU (x,y) durch sich radial ausbreitende Ringflächen. Ergebnisse: Die von den Planungssystemen im homogenen Phantom ermittelten Isozentrumsdosen konnten für alle untersuchten fluenzmodulierten Felder innerhalb ±5% von Veriplan reproduziert werden. Eine, wie in der DIN 6875-3 geforderte, vom Bestrahlungsplanungssystem unabhängige rechnerische Überprüfung des Bestrahlungsplanes ist damit grundsätzlich möglich. Der Vergleich mit realen, CT-basierten Berechnungsergebnissen sowie die Bewertung des zeitlichen Aufwandes steht noch aus.
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Planverifikation bei Totalendoprothesen im Beckenbereich Weidner K.1, Bogner L.1, Hautmann M.1, Beckmann J.2, Kölbl O.1 1 Uniklinikum Regensburg, Strahlentherapie, Regnsburg, Germany, 2 Uniklinikum Regensburg, Asklepios Klinikum Bad Abbach, Orthopädie, Bad Abbach, Germany Fragestellung: Bei Bestrahlungen im Beckenbereich erscheinen immer häufiger Patienten mit Hüft-TEP, die die Strahlung Absorbieren und CTArtefakte hervorrufen. Es stellt sich nun die Frage wie der Absorption und den Artefakten bei der Planerstellung begegnet werden kann. Methodik: Es wurde ein 40 cm breites und 20 cm hohes ovales Beckenphantom aus PE angefertigt. Auf einer Seite wurde eine TEP in einem Hohlraum mit Bienenwachs eingegossen. In der Mitte des Phantoms befindet sich ein 20 x 20 cm großer Platteneisatz für Dosimetriefilme. Die Tep (DePuy INternaional LTD) setzte sich aus einem Corail-Schaft der
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Poster / Medizinphysik
Größe 13 mit mittlerem Hals, einem Metall-Standardkopf von 32 mm und einer Pinnacle-Pfanne der Größe 60 mit PE-Inlay zusammen. Auf dieses Phantom wurden 2 verschiedene Pläne mit oncetra Masterplan Vers 1.5, SP1 (Nucletron) mit und ohne Dichtekorrektur (heterogen / homogen) gerechnet. Es wurde eine Bauchlage eines Patienten mit Rektum-Ca angenommen. Der erste Plan bestand aus 3 Stehfeldern (14 x 14 cm). Die Einstrahlrichtungen waren 0°, 100° und 260°. Bei den seitlichen Feldern wurden ausserdem 30°-Keile mit der Masse nach dorsal verwendet. Bei dem zweiten Plan wurde auf der Seite der TEP das 100° Feld durch ein größenidentisches Pendelfeld von 55°-125°, ebenfalls mit einen 30°-Keil, ersetzt. Beide Pläne wurden auf das Isozentrum als Dosisreferenzpunkt normiert mit einer Dosisvorgabe von 2 Gy. Bei der Bestrahlung der Pläne wurde jeweils auf Höhe des Hüftkopfes ein EDR2-Verifikationsfilm in dem Platteneinsatz positioniert. Die Filme wurden anhand eines auf einen EDR2Verifikationsfilm bestrahlen Dosistreppe kalibriert und mit einem Evalutionsprogramm (PTW, Verisoft) ausgewertet. Verglichen wurde die Homogenität H der Querprofile in Isozentrumshöhe der OTP-Rechnung mit der der Filme. Bei der Berechnung der Homogenität wurde die Differenz zwischen maximaler und minimaler Dosis durch die Dosis im Zentrahlstrahl dividiert. Ergebnisse: Es zeigte sich, dass der Rotationsplan (H hom Rech = 0,020; H hetero Rech = 0,041; H Film = 0,080) eine homogenere Verteilung der Dosis im Zielvolumen gegenüber dem reinen Stehfeld-Plan (H hom Rech = 0,020; H hetero Rech = 0,119; H Film = 0,138) ermöglicht. Allerdings traten Unterschiede zwischen Film und OTP-Rechnungen auf. Dies ist auf die Artefakte im CT-Bild und die großen Dichteunterschiede zurückzuführen, die von Masterplan nur unzureichend berücksichtigt wurden. Die homogene Rechnung brachte in beiden Fällen ein sehr gutes Ergebnis, allerdings ist von der Vereinfachung die hom. Rechnung zu verwenden abzuraten, da sich bei den Gesamtmonitoreinheiten gravierende Unterschiede ergeben. (Plan 1: 93,2% , Plan 2: 96,6%) Schlussfolgerungen: Durch Planoptimierung kann der Einfluß der Absoption auf die Dosisverteilung verbessert werden. Das Artefaktproblem, das von der gefilterten Rückprojetktionsmethode bei der CT-Rekonstruktion herrüht muß gelöst gelöst werden. Dazu werden z.Z. Untersuchungen durchgeführt.
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chend ausgewählt, können Erwartungsintervalle für die einzelnen Bestrahlungsmodalitäten bestimmt werden.
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Oberflächendosismessung bei IMRT oder dynamic arcBestrahlung der Mamma mit dem APOLLO Patientendosimeter zur Kontrolle der Patientenlagerung Buth K.-J.1, Wagner K.1, Strauss D.1 1 Südharz-Krankenhaus, Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie, Nordhausen, Germany Hintergrund: Moderne Strahlentherapie bedeutet eine gute Anpassung der Dosis an das meist irreguläre PTV und optimale Schonung der Risikoorgane. Das gilt auch für die Bestrahlung der Mamma, hier gehört auch die Haut zum PTV und soll auch die für das PTV notwendige Dosis erhalten. Risikoorgane sind Lunge und Herz. Eine Verschiebung der geplanten Dosisverteilung, durch Fehllagerung oder Patientenbewegungen, führt zu höherer Dosis in den Risikoorganen und örtlich zu Unterdosierung im PTV. Die Kontrolle der richtigen Position der Patientin währen der Bestrahlung ist deshalb wünschenswert. Methode: Mit dem APOLLO Patientendosimeter kann die Hautdosis während der Bestrahlung gemessen werden. Bei Auswahl geeigneter Detektorpositionen soll über die gemessen Dosiswerten die Patientenlage überprüft werden. Es wurden bei 8 Patientinnen jeweils ein normales und ein Planungs-CT mit 5 Apollo-Detektoren gleichmäßig um die Mamma verteilt gescant, in beide das gleiche PTV konturiert und die Planung durchgeführt. Es wurden Messungen an den geplanten und an Punkten mit steilem Dosisgradienten am PTV-Rand durchgeführt. Ergebnisse: Die Messungen an den vorgegebenen Punkten zeigten Abweichungen < 5%. Bei den ausgesuchten Punkten mit steilem Dosisgradienten wurden Abweichungen bis 10% gemessen. Schlussfolgerungen: Messungen der Oberflächendosis mit dem APOLLO Patientendosimeter sind mit ausreichender Genauigkeit und Reproduzierbarkeit möglich. Für den Einsatz zur Lagerungskontrolle sind weitere Untersuchungen notwendig. Diese Messungen erfolgen im Bereich steiler Dosisgradienten, damit hat die Positionierung der Detektoren einen großen Einfluss.
Konformationsindices und Homogenitätsindices Haverkamp U.1, Miller A.2, Bell C.3, Bell P.1, Wille A.4, Eich H.5, Prümer B.1, Fischedick A.R.1 1 Clemenshospital, Münster, Germany, 2University Vilnius, Vilnius, Lithuania, 3Franziskus Hospital, Münster, Germany, 4Fachhochschule Giessen, Giessen-Friedberg, Germany, 5Universität Köln, Köln, Germany
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Fragestellungen: Liegen Konformationsindices in einem akzeptierbaren Bereich, so kann man in der Regel von einer ausreichenden Konformation ausgehen; bei nicht akzeptierbaren Werten ist die Ursache unklar. Mit dieser Studie soll geprüft werden, ob die zusätzliche Angabe von Homogenitätsindices sinnvoll sein kann. Methodik: Es wurden 9 Konformationsindices (KI) und 7 Homogenitätsindices (HI) betrachtet, insgesamt wurden für 64 Patienten die entsprechende Daten erhoben. Als Therapiemodalitäten wurden die konformale Teletherapie (Prostatakarzinom, Mammakarzinom, Brochialkarzinom), Radiochirurgie (Metastasen) und interstitielle Brachytherapie (Prostatakarzinom) berücksichtigt. Die statistische Auswertung bezog sich auf die Werte der einzelnen Modalitäten sowie die Frage nach der Korrelation zwischen Homogenitäts- und Konformationindices. Ergebnisse: Die Konformitäts- und Homogenitätsindices sind weitgehend unabhängig voneinander, so daß bei der Angabe beider Parameter mit additiven Informationen zu rechnen ist. Auf die interstitielle Brachytherapie ist das Vorgehen ebenso anwendbar wie auf die Teletherapie; allerdings ist der Wertebereich für die HIs ein anderer, dagegen ist der Wertebereich für die KIs gleich. Der abgewandelte Homogenitätsindex von Murthy et al. [(Dmax -Dmin)/(Dmittel)] ist besonders geeignet, da er sensibel auf die angewandten Therapiemodalitäten reagiert. Als eine empfehlenswerte Kombination hat sich der Konformationsindex CD [(Vtreat - PVptv)/ Vptv] in Verbindung mit dem Homogenitätsindex von Murthy gezeigt. Schlussfolgerungen: Homogenitätsindices bieten Informationen, die von Konformationindices nicht erfasst werden. Daher liegt es nahe, zwei Paramter anzugeben; allerdings sind nicht alle Kombinationen geeignet: Die Indices sollten unabhängig voneinander sein und sich auf Basiswerte wie Vtreat, PTV, Dmin, Dmax beziehen. Werden die Kombinationen entspre-
Hodapp N.1, Wiehle R.1, Nanko N.1, Grosu A.-L.1 1 Universitätsklinik, Klinik für Strahlenheilkunde, Freiburg, Germany
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Der Einfluss von Fixierungshilfen auf Dosis und Dosisverteilung bei Bestrahlung im Kopf-Hals Bereich
Fragestellung: Bei Bestrahlungen im Kopf-Hals Bereich werden zur Vermeidung von fehlerhaften Dosisverteilungen durch die Bewegung des Patienten meist Lagerungs- und Fixierungshilfen verwendet. Es wird gezeigt welche Auswirkungen Stütz- und Stabilisierungselemente von Maskenhalterungen auf die Dosisverteilung und die Absolutdosis haben können. Methodik: Zur Fixierung des Patienten bei Bestrahlung im Kopf-Hals-Bereich werden zwei im Hause entwickelte Fixierungs- und Positionierungssysteme eingesetzt. Eine der Halterungen wird vorzugsweise für die Routine, die andere für stereotaktische fraktionierte Therapie verwendet. Für den Vergleich wurden drei Techniken herangezogen: Laterale und ventrodorsale Standardtechniken sowie eine nichtkoplanare Vielfeldertechnik. Hierbei wurde ein spezielles Verfahren zur Erzeugung einer einteiligen Außenkontur verwendet, das alle relevanten Teile des Fixierungssystems einschließt, da das Oncentra Masterplan Bestrahlungsplanungssystem, mit dem der Vergeleich durchgeführt wurde, noch keine mehrteiligen Konturen zulässt. Hierzu war die Einführung von Stegen zwischen den Bereichen relevater Dichte notwendig. Der Einfluß des anteiligen extrakorporalen Volumens auf die Dosisberechnung wurde geprüft. Analysiert wurde der Unterschied von Dosismonitorwerten, Dosisverteilungen und Dosisvolumenhistogrammen sowie die Dosis an spezifischen Punkten mit und ohne Berücksichtigung der Fixierungsmaterialien sowohl für den Gesamtplan als auch die Einzelfelder. Zusätzlich wurde geprüft, inwieweit einfache Korrekturen wie die Ergänzung von Absorptionsfaktoren für das im Strahlengang befindliche Material eine zufrieden stellende Näherung bieten.
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Poster / Medizinphysik
Ergebnisse: Erwartungsgemäß hat sich gezeigt, dass die Fixierungseinrichtungen sehr unterschiedlichen Einfluss auf die Dosisverteilung haben. Für die evaluierten Pläne lagen die Abweichungen der Dosis am Spezifikationspunkt bis zu 3% unter dem, der ohne Berücksichtigung der Absorption berechnet wurde. Während bei den Standardfällen mit dv oder lateralem Strahlverlauf gar keine oder eine Korrektur mittels Absorptionsfaktor ausreichte waren bei der nichtkoplanaren Vielfeldertechnik die Unterschiede durch einen Korrekturfaktor oft nur unzureichend behoben. Für einen Plan mit vierzehn nichtkoplanaren Feldern betrug die Differenz am Dosisspezifikationspunkt zwar immer weniger als 3%, der Dosisbeitrag eines Einzelfeldes wich dagegen um bis zu 25% ab. Einflüsse auf das DVH waren sichtbar. Eine Standardisierung der Korrektur gelang nur unzureichend. Schlussfolgerungen: Halterungen zur Fixierung und Positionierung von Patienten sollten direkt in die Bestrahlungsplanung einbezogen werden. Ein Näherung über Korrekturfaktoren verringert die Abweichung aber korrigiert die Deformation der Dosisverteilung nicht.
P152 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):126
Standorterweiterung – Vernetzung einer Zweigstelle – Medizinphysiker als Prozessmanager Scherer J.1, Kulzer R.1, Schäfer C.2, Allgäuer M.3 1 KH Barmherzige Brüder, Medizinphysik R und SR, Regensburg, Germany, 2KH Barmherzige Brüder, MVZ Strahlentherapie, Straubing, Germany, 3KH Barmherzige Brüder, MVZ Regensburg und Straubing, Regensburg, Germany Fragestellung: Wie ist ein zweiter Standort sinnvoll zu betreiben? Aufgrund des hohen Investitionsvolumens müssen auch nach der Entscheidung für einen weiteren Standort, Bauplan bzw. Raumaufteilung und einer Geräteausstattung, die Arbeitsabläufe und Vernetzung in ein sorgfältig geplantes Prozessmanagement eingebunden werden. Darin liegt ein neues Aufgabengebiet des Medizinphysikers als Prozessmanager in der Strahlentherapie. Methodik: Durch den Verkauf des Klinikums in Straubing durch den Orden der Elisabethinen an die Barmherzigen Brüder ergab sich die Möglichkeit am 50 km entfernt gelegenen Klinikum St. Elisabeth auch eine Strahlentherapie zu etablieren. Es wurde ein Neubau mit Anschluß an das bestehende Klinikgebäude zum Jahresende 2007 fertiggestellt. Der Neubau enthält einen Bestrahlungsraum mit einem Elekta Beschleuniger, Untersuchungsräume mit Möglichkeit zur Anfertigung von Fixierungshilfen wie Masken und Vakuummmatten und Physikplanungsräume. Neben den Räumen des Medizinischen Versorgungszentrum im Untergeschoß und im Erdgeschoß, wird das Obergeschoß von einer onkologischen Praxis genutzt werden. Ergebnisse: Nach dem die Grundsatzentscheidungen wie Finanzierungsthematik und Bau durch Kaufleute und Architekten getroffen und abgewickelt wurde ist ein Fachmann für Prozessabläufe, Optimierung, Vernetzung mehrerer Strahlentherapieprogrammen und ein StrahlentherapieInsider gesucht. Der Medizinphysiker scheint dafür prädestiniert, obwohl er nicht für diese Aufgabe ausgebildet wurde oder selten diese schon einmal durchgeführt hat. In Straubing wurde folgendes Konzept angestrebt: Als gemeinsames Strahlentherapieinformationssystem wird Medos genutzt, wobei Straubing an den Server in Regensburg angeschlossen ist. Die Aufgaben umfassen sowohl die Dokumentation der Anamnese, von Arztbriefen, als auch die Befundung von CT-Untersuchungen. Nicht zuletzt ist Medos auch das zentrale Abrechnungssystem für ambulante Kassen- und Privatpatienten. Leistungen von stationären Patienten werden an das Krankenhausinformationssystem ishmed in Regensburg und an ORBIS in Straubing manuell weiter gegeben. Die tägliche Leistungserfassung der Bestrahlungen erfolgt automatisiert mittels Schnittstelle von MOSAIQ an Medos. Dazu ist das MOSAIQ in Straubing über einen CITRIX Server an das MOSAIQ in Regensburg angeschlossen. Schlussfolgerungen: Mit dem geplanten Vernetzungskonzept mit gemeinsamen Strahlentherapieinformationssystem, Verifikationssystem und Planungssytem lassen sich die Mitarbeiter auch über die Standortgrenzen hinaus als Team zusammenhalten. Es ist ein leichter Austausch von insbesondere Ärzten und Physikern möglich. Auch lassen sich Wartungen und Geräteausfälle über den Standort hinaus für Patienten und Personal durch die hohe Vernetzung leichter planen. Der Medizinphysiker wird in Zukunft mit vermehrten Standorterweiterungen oder Praxisfusionen öfters mit den Fragestellungen Prozessmanagment und Vernetzung betraut werden.
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P153 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):126
Abhängigkeit der Dosisberechnung eines Bestrahlungsplanungssystems von der Aufnahmetechnik eines Röntgen-Computertomographen Kara E.1, Licher J.1, Scherf C.1, Moog J.1, Rödel C.1, Ramm U.1 1 Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Klinik für Strahlentherapie und Onkologie, Frankfurt / Main, Germany Fragestellung: In der konformalen Strahlentherapie erfolgen die Festlegung der Zielvolumina und Risikoorgane in einem Satz von Scans eines Computertomographen. Zur Dosisberechnung im Bestrahlungsplanungssystem werden die mit dem CT übermittelten Hounsfield-Einheiten (HU) in Elektronen- und Massendichte umgerechnet. Da die Housfield-Einheiten von den Scan-Parametern des Computertomographen abhängen, soll deren Einfluß auf die Dosisberechnung eines Bestrahlungsplanungssystems quantifiziert werden. Methodik: Ein Phantom mit unterschiedlichen gewebeähnlichen Materialien (Luft, Wasser, Fett, Knochen, etc.) wurde im CT bei unterschiedlichen Geräte-Parametern (Röhrenspannung und -strom, Schichtdicke, etc.) schichtweise und spiralförmig gescannt. Die Daten wurden an das Planungssystem transferiert und für unterschiedliche therapeutische Photonen- und Elektronenstrahlung die in den verschiedenen Materialien deponierte Dosis berechnet. Ergebnisse: Der Fehler in der Dosisberechung hängt bei Luft und wasserähnlichen Elektronen- bzw. Materialdichten nicht von der Röhrenspannung ab. Bei Materialien hoher Hounsfield-Einheiten wird der Fehler umso größer, je kleiner die Röhrenspannung ist. Der größte Fehler in der Dosisberechnung liegt vor bei der kleinsten Röhrenspannung und dem Material mit der höchsten Materialdichte, bzw. der größten Ordnungszahl. Die Dosisberechnungen werden nicht von der Schichtdicke des CT-Scans beeinflusst. Schlussfolgerungen: Zur Festlegung der Zielvolumina und Risikoorgane in der konformalen Strahlentherapie sollte ein Satz von CT-Scans in optimaler Bildqualität vorliegen. Entweder muss hierzu für die entsprechenden Fragestellungen mit dem jeweils notwendigen Scan-Parametern ein Satz von Kalibrierkurven bestimmt werden und im Bestrahlungsplanungssystem frei wählbar vorliegen, oder der beste Kompromiss mit festgelegten Scan-Parametern bei bester Bildqualität und kleinstmöglichem Fehler in der Dosisberechung gefunden werden.
P154 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):126
Vergleich von Halbleiterdioden, Ionisationskammern und einer Diamantsonde zur Messung relativer Dosisprofile im Wasserphantom Peter C.1, Scherf C.1, Moog J.1, Licher J.1, Kara E.1, Zink K.2, Rödel C.1, Ramm U.1 1 Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Klinik für Strahlentherapie und Onkologie, Frankfurt, Germany, 2FH Giessen-Friedberg, Institut für Medizinische Physik und Strahlenschutz, Giessen, Germany Fragestellungen: Genaue Dosisprofile spielen als Basisdaten für 3D-Bestrahlungsplanungssysteme eine immer wichtigere Rolle. Um im Wasserphantom korrekte relative Tiefendosiskurven und Dosisprofile zu erhalten, benötigt man Messsonden mit einem möglichst konstanten Ansprechvermögen über den gesamten Scanbereich. Diesbezüglich wurden die am Uniklinikum Frankfurt vorhandenen Messsonden der Firma PTW Freiburg für die Photonen- und Elektronenstrahlung eines Elekta SL25 Linearbeschleunigers verglichen. Methodik: Bei Photonenstrahlung wurden zwei Schlauchkammern der Typen 233641 und 233642 mit 0,3 cm3 bzw. 0,125 cm3 Volumen, je eine gekapselte und eine ungekapselte Halbleiterdiode der Typen 60008 bzw. 60012 und die Diamantsonde 60003 verglichen. Bei Elektronenstrahlung kamen eine Markuskammer Typ 23343, die ungekapselte Diode und die Diamantsonde zum Einsatz. In einem PTW MP3 Wasserphantom wurden Tiefendosiskurven und Dosisquerprofile für 6 MV und 25 MV Photonenstrahlung (Feldgrößen 3x3 cm2 bis 40x40 cm2) sowie für 6 MeV, 12 MeV und 18 MeV Elektronenstrahlung (Felder ab 6x6 cm2 bis 20x20 cm2) gemessen. Alle Daten wurden ohne Korrektionen aus der Datenerfassungssoftware Mephysto 7.1 exportiert. Ergebnisse: Die fast wasseräquivalente Diamantsonde mit ihrem kaum tiefenabhängigen Ansprechvermögen dient bei allen untersuchten Strah-
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Poster / Medizinphysik / Hadronen / Brachytherapie
lenqualitäten und Feldgrößen als Standard. Die gekapselte Diode liefert durch den Aufbaueffekt der Metallkapsel bei beiden Photonenenergien erst ab 5 mm Tiefe verwertbare Tiefendosen. Mit der ungekapselten Diode erhält man dagegen bei 6 MV Photonenstrahlung bei Feldern ab 10x10 cm2 und ab 80 mm Wassertiefe mehr als 3% höhere Messwerte als mit den anderen Sonden. Man sollte sie deshalb nur für Photonenfelder bis 5x5 cm2 nutzen. Bei 25 MV fällt dieser Effekt des erhöhten Ansprechvermögens bei niederenergetischen Streustrahlungsanteilen deutlich geringer aus. Die Ionisationskammern liefern durch nicht erfüllte Bragg-Gray-Bedingungen in der Aufbauzone zu geringe Messwerte, erst ab dem Dosismaximum eignen sie sich gut zur Messung von Feldern ab 5x5 cm2. Bei Elektronenstrahlung zeigen die ungekapselte Diode und der Diamant eine gute Übereinstimmung, die Messwerte der Markuskammer weichen ohne tiefenabhängige Energiekorrektion und die Korrektion des effektiven Messorts (durch den Hereinstreueffekt zu größerer Tiefe verschoben) deutlich davon ab. Bei den Dosisquerprofilen ist die Ortsauflösung der Dioden mit 1 mm am höchsten, der Diamant folgt mit 1,5-2 mm und die Ionisationskammern geben die Halbschattenbreite durch die Mittelung über ihr Messvolumen um 3-9 mm zu breit wieder. Schlussfolgerungen: Als Alternative zur Diamantsonde kann man bei Photonenstrahlung mit einer gekapselten und bei Elektronenstrahlung mit einer ungekapselten Halbleiterdiode arbeiten. Letztere eignet sich auch sehr gut zur Messung von Photonenstrahlungsfeldern in geringen Tiefen (durch den geringen Aufbaueffekt in der Sonde) und von kleinen Feldern.
P155 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):127
3D-konformale Keilfiltertechnik versus dorsales Stehfeld versus ap/pa in der palliativen Radiotherapie ossärer Metastasen Haidenberger A.1, Kuczer D.1, Pakisch B.1 1 Landesklinikum Wiener Neustadt, Radioonkologie-Strahlentherapie, Wiener Neustadt, Austria Hintergrund: Insbesondere im Bereich der Nierenhili kann es durch eine laterale Feldbegrenzung durch die Proc. Transversi zu einer erheblichen Strahlenbelastung für die Nieren kommen. Ziel: Vergleich unterschiedlicher Bestrahlungstechniken bezüglich Erfassung des Zielgebietes und Schonung der Nieren. Material und Methoden: Bei 10 Patienten wurden mittels Soma Vision je 3 Bestrahlungspläne miteinander verglichen. Endpunkte waren die Dosisverteilung im Bereich der dorsalen statisch relevanten Wirbelkörperhälfte sowie die Belastung der Nieren. Weiters wurden die Vor- und Nachteile der einzelnen Techniken miteinander verglichen. Ergebnisse: Die 3D-konformale Bestrahlungstechnik per Keilfilter bietet zwar eine technisch aufwendigere Methode, aber damit kann einerseits eine ausgezeichnete Nierenschonung andererseits eine homogene Auslastung des PTV mit der umschließenden 90% Isodose gewährleistet werden. Schlussfolgerung: Gerade bei palliativer Indikation sollte die Anwendung 3D-konformaler Techniken zur Vermeidung von zusätzlicher Toxizität und damit verbundener Verschlechterung der Lebensqualität erwogen werden.
P156 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):127
Clinical commissioning of a therapeutic uniform proton beam scanning system with multi-element detectors Farr J.1, Mascia A.2, Hsi W.3, Allgower C.2, Jesseph F.2, Nichiporov D.4, Anferov V.4 1 Westdeutsches Protonentherapiezentrum Essen gGmbH, Essen, Germany, 2Midwest Proton Radiotherapy Institute, Bloomington, United States of America, 3Florida Proton Therapy Institute, Jacksonville, United States of America, 4Indiana University Cyclotron Facility, Bloomington, United States of America Purpose: Now being used for patient treatments is an active proton beam scanning system. This presentation reports specifically on the clinical commissioning characterization using multi-element detectors.
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Methods: The beam scanning provides field sizes of up to 20 and 30 cm diameter for proton range in water up to 27 cm and 20 cm, respectively. A binary range shifter system provides combinations 3, 6, 12, 24, 48, and 96 mm water equivalent range loss materials. In sequential conjunction they can provide a desired spread out Bragg peak (SOBP). To characterize the scanned fields radiologically two types of multi-element detectors were used. They were a two dimensional 1020 multi-element ionization chamber array on 7.6 mm centers for transverse measurements and a multi-layer ionization chamber (MLIC) composed of 122 parallel-plate ion chambers in a 1D stack. The transverse and longitudinal data were compared to results from a pencil beam dose calculation algorithm used for patient treatment planning. Results: System commissioning results demonstrate the ability to produce clinically acceptable fields with respect to flatness, symmetry, and penumbra. All measured fields exhibited flatness within a tolerance of ± 3% inside two transverse penumbral widths (80%/20%). The penumbra results demonstrate that the scanning system, based on a coincident set of orthogonal electro-magnets, produces penumbrae invariant to direction in planes perpendicular to the beam axis. The layer stacking dose delivery sufficiently produces SOBPs within the specification of ± 2.5% flatness. Due of the flexibility of the range shifter system it is possible to modify the individual Bragg peak weightings for any field allowing close correlation to the treatment planning system calculations. Conclusions: The clinical commissioning of a uniform proton beam scanning system has been completed. The system is now in use for patient treatments. No modification of the treatment planning system dose calculation algorithm was required from classic double scattering to uniform scanning also known as “simulated scattering.” Uniform scanning represents an intermediate step toward pencil beam scanning and provides a useful 1-2.5 cm increase in water range at the facility.
P157 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):127
Ion therapy in Austria: Status of MedAustron Mayer R.1, Georg D.2, Zeh I.3, Benedikt M.4 1 EGB MedAustron, Wiener Neustadt, Austria, 2Dept.of Radiotherapy, Medical University Vienna, Div. Med. Physics, Vienna, Austria, 3PEG MedAustron, Wiener Neustadt, Austria, 4European Organization for Nuclear Research (CERN), Geneva, Switzerland Background: To describe the current status of the Austrian Ion Therapy and Cancer-Research Center MedAustron in Wiener Neustadt, Austria. Material and Methods: The County of Lower Austria will build and operate the facility via a Company called EBG MedAustron Company Ltd., which was founded in April 2007; additionally, the County of Lower Austria assumes liability for 120 million Euro. The Republic of Austria funds 41.6 million Euro for building and research infrastructure costs and at maximum 5.5 million Euro for operational costs per year dedicated to nonclinical research purposes. The PEG MedAustron Company Ltd., owned by the Republic of Austria, the County of Lower Austria and the City of Wiener Neustadt deals with the start-up financing of the investments of the non-clinical research part of the project MedAustron. The main research activities will be in the fields of medical radiation physics, radiation biology and experimental physics. Results: The facility is designed to be a Centre where proton and carbon ion beam therapy can be combined and compared under the same technical conditions. A synchrotron (circular accelerator) is planned as particle accelerator and will provide the beams for three medical treatment rooms and two rooms for non-clinical research. A capacity of 1200 patient treatments per year is planned. Conclusions: Currently the Centre is in the planning stage and beginning of the trial operation is estimated in 2013.
P158 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):127
Dosimetrische Verifizierung der interstitiellen Brachytherapie am Beispiel der Mamma-Bestrahlung Schwedas M.1, Füller J.1, Schrott S.1, Wiezorek T.1, Wendt T.G.1 1 UKJ Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Jena, Germany Fragestellung: Das Ziel dieser Untersuchung war die Verifizierung eines neuen Bestrahlungsplanungssystems für die Brachytherapie. Der Schwer-
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Poster / Brachytherapie
punk lag hierbei auf der interstitiellen Brachytherapie des Mammakarzinoms, welches im Rahmen einer laufenden Studie bestrahlt werden soll. Für die Messung der Dosis musste ein geeignetes Phantom entwickelt und eine Möglichkeit für eine quasi 3D Dosisverifikation gefunden werden. Das Phantom sollte ähnliche strahlenphysikalische Eigenschaften wie Brustgewebe aufweisen. Da Bestrahlungsplanungssysteme für die Brachytherapie nur auf der Grundlage von Wasser rechnen, sollte der eventuell durch andere Elektronendichten (Brustgewebe) entstehende Fehler quantifiziert werden. Aufgrund der Energieabhängigkeit von absolut messenden Detektoren und der schwer zu ermittelnden Korrektionsfaktoren für niedrige Energien sollte ein relativ energieunabhängiges Dosismessverfahren eingesetzt werden. Methodik: Die Bestrahlungsplanung erfolgte mit dem Bestrahlungsplanungssystem BrachyVision, die Messung an einem Gammamed Plus (beides Firma Varian). Nach der Untersuchung verschiedener Phantommaterialien im CT wurde ein Material aus der Zahnprothetik (Cronsin) gewählt, welches eine HU von -50 aufweist (Brust: HU= -45). Das Phantom besteht aus 3 Schichten, zwischen die jeweils Filme eingelegt werden können. Als Dosismesssystem wurde der Gafchromic EBT-Film gewählt, da seine effektive Ordnungszahl nahe der des Wassers ist und er ein weitgehend energieunabhängiges Verhalten aufweist. Außerdem wurde die Absolutdosis im Phantom (Punktquelle) mit einer Ionisationskammer gemessen und mit der des berechneten Plans verglichen. Ergebnis: Die Abweichung bei der Absolutdosismetrie war aufgrund der unterschiedlichen Elektronendichten kleiner als 1 %. Weiterhin wurde ein praxisrelevanter interstitieller Mamma-Bestrahlungsplan anhand der Phantom CT-Daten unter Einhaltung der geforderten Studienkriterien erstellt und bestrahlt. Die Filme wurden auf der Basis einer vorher erstellten Kalibrierkurve ausgewertet. Aufgrund der hohen Dosen in Applikatornähe ist es nicht möglich, eine Aussage zur Absolutdosis innerhalb des PTV zu machen. Aus diesem Grund wurden die umschließenden Isodosen überlagert und der Gammaindex ausgewertet. Die umschließende berechnete Isodosenlinie (85 % der MCD) stimmt sehr gut mit der Isodosenlinie vom EBT Film überein. Die maximale Abweichung betrug 1,5 mm. Der Gammaindex mit den Parametern 2 mm distance-to-agreement und 1 % dose difference zeigt sehr gute Übereinstimmungen. Nur innerhalb des PTV wurden die Gammaindexkriterien nicht erfüllt, da direkt in Applikatornähe die Filmschwärzung in der Sättigung ist. Zusammenfassend zeigt der dosimetrische Vergleich von Berechnung und Bestrahlung eine sehr gute Übereinstimmung und die Unterschiede in der HU sind vernachlässigbar.
P159 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):128
Intravaginale elektronische Brachytherapie mit einer 50kV Röntgenquelle Schneider F.1, Fuchs H.2, Lorenz F.1, Steil V.1, Lohr F.1, Wenz F.1 1 Universitätsklinikum Mannheim, Universität Heidelberg, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Mannheim, Germany, 2Fa. Carl Zeiss Meditec, Oberkochen, Germany Einleitung: Die postoperative intravaginale Brachytherapie bei Endometriumkarzinom wird gegenwärtig überwiegend mit HDR-Afterloading (Ir192) durchgeführt. Eine Alternative könnte die Behandlung mit 50kV Röntgenstrahlung (punktförmige Röntgenquelle) darstellen, die aufgrund der niedrigeren Energie und des damit verbundenen steilen Dosisgradienten zur Erzeugung der gewünschten Dosisverteilung geeignet ist. Voraussetzung ist jedoch die Generierung einer homogen zylinderförmigen Energiedeposition um einen Applikator. Material und Methoden: Für die Bestrahlung wurde eine 50kV Röntgenquelle (INTRABEAM® System der Fa. Zeiss, Oberkochen) verwendet. Diese erzeugt eine radiale Dosisverteilung. Zur Adaption an die Patientin wurde in den Phantomversuchen exemplarisch ein zylinderförmiger Kunststoffapplikator (PEI, Æ35mm) verwendet. Um eine homogene Dosis entlang der Zylinderoberfläche (in 5mm Gewebetiefe) zu erzeugen, wurde die Quelle schrittweise (3-5 Schritte im Abstand von 17-23mm) im Applikator verschoben, und es wurde je Haltepunkt (HP) eine definierte Zeit (abhängig von der verschriebenen Gesamtdosis) bestrahlt. Die axiale Verschiebung wurde mit Hilfe eines „Steppers“ (Fa. GfM mbH), der auf einem Tischstativ (Fa. B-K Medical, Quickborn) montiert war, realisiert. Die Gesamtdosis/ -verteilung wurde mittels Filmdosimetrie (Gafchromic® EBT Filme, Fa. ISP, New Jersey, USA) in einem „Solid Water“ Phantom
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(Fa. GfM mbH, Weiterstadt) aufgenommen und mit Mathematica (Fa. Wolfram Research Inc. Champaign, IL, USA) und OmniPro-I’mRT (Fa. IBA Dosimetry GmbH, Schwarzenbruck) ausgewertet. Ergebnisse: Es wurden drei verschiedene Verteilungen erzeugt (Länge der zylinderförmigen Dosisverteilung = l, Bestrahlungszeit bezogen auf 5/7Gy in 5mm Gewebetiefe = t): - 3 HP, l = 4cm, t = 20/28min - 4 HP, l = 6cm, t = 25/34min - 5 HP, l = 8cm, t = 30/40min Die Inhomogenität in 5mm Gewebetiefe entlang der Zylinderoberfläche beträgt maximal ±7% bezogen auf die verschriebene Gesamtdosis, was bezüglich der räumlichen Unsicherheit der Verschreibungsisodose in Gewebetiefe ausgedrückt ca. 0,5mm bedeutet. Fazit: Es ist möglich aus der radialen Dosisverteilung des INTRABEAM® Systems eine zylinderförmige Dosisverteilung zu erzeugen. Aufgrund der niederenergetischen Strahlung ist diese Methode räumlich flexibel einsetzbar (geringer Strahlenschutzaufwand) und bietet somit physikalisch eine mögliche Behandlungsalternative. Als nächstes muss die biologische Wirkung dieser elektronischen Brachytherapie modelliert werden, um eine Dosierung wählen zu können, die isoeffektiv zur HDR-Brachytherapie ist.
P160 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):128
Rektale Blutungen nach HDR-Brachytherapie-Boost des Prostatakarzinoms Bleier S.1, Baier K.1, Flentje M.1, Vordermark D.1 1 Universität Würzburg, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Würzburg, Germany Hintergrund: Die dosiseskalierte Strahlentherapie des Prostatakarzinoms wird wesentlich durch die Spättoxizität der rektalen Blutung limitiert. In einer initialen Serie von Patienten mit HDR-Boost mit relativ hoher Rektumbelastung werden die Ausprägung rektaler Blutungen und Dosis-Volumen-Effekte analysiert. Methodik: 44 konsekutive im Zeitraum 11/2001 - 08/2003 mit einer perkutanen Dosis von 46 Gy sowie sowie HDR-Boost von 2 x 9 Gy (2 x 15 Gy periphere Zone) behandelte Patienten wurden ausgewertet. Fünf Patienten waren, ohne Hinweis auf eine ursächliche rektale Blutung, verstorben. Ein selbst konstruierter Fragebogen (8 Items) zu rektalen Blutungen wurde von 35 der 39 lebenden Patienten (90% Rücklauf) beantwortet (MW ± SD 4,1±0,5 Jahre nach Therapieende). Dosis-Volumen-Histogramme (DVH) der Rektumwand werden für die perkutane Therapie und für die HDR-Brachytherapie ausgewertet. Ergebnisse: 12/35 (34%) Pat. gaben an, bereits vor der Strahlentherapie rektale Blutungen gehabt zu haben, davon 1/35 (3%) mehr als einmal pro Woche. 18/39 (46%) Pat. berichteten, dass seit der Strahlentherapie Blutungen aufgetreten seien, davon 6/35 (17%) mehr als einmal pro Woche. Aktuell bestanden bei 4/35 (11%) Patienten in der Woche der Befragung rektale Blutungen. 6/35 (17%) Patienten hatten wegen rektaler Blutungen eine Medikation erhalten, 11/35 (31%) eine diagnostische Endoskopie. Kleinere Eingriffe waren bei 5/35 (14%) Pat. durchgeführt worden, Transfusionen in keinem Fall. Eine komplette DVH-Analyse wird präsentiert. Schlussfolgerung: In einem frühen mit HDR-Boost behandelten Kollektiv mit relativ hoher Rektumbelastung (zugunsten der Dosisabdeckung der peripheren Zone der Prostata) berichteten in einer Querschnittsanalyse ca. fünf Jahre nach Therapie fast die Hälfte der Patienten über zwischenzeitlich aufgetretene rektale Blutungen, bei allerdings einer bereits prätherapeutischen Prävalenz von 35%. Diagnostische und therapeutische Maßnahmen wurden häufig eingesetzt, im Langzeitverlauf schien die Problematik rektaler Blutungen abzunehmen.
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Poster / Brachytherapie / Bronchialkarzinome
P161 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):129
Die Rolle der endoluminalen high-dose-rate (HDR) Brachytherapie bei rezidiviertem Bronchialkarzinom Hauswald S.H.1, Rochet N.1, Stoiber E.1, Grehn C.1, Hensley F.1, Becker H.D.2, Harms W.3, Debus J.1 1 Universitätsklinikum, Abteilung Radioonkologie und Strahlentherapie, Heidelberg, Germany, 2Thoraxklinik am Universitätsklinikum, Interdisziplinäre Sektion Endoskopie, Heidelberg, Germany, 3St. Claraspital, Abteilung Radioonkologie, Basel, Switzerland Fragestellung: Ziel dieser retrospektiven Analyse war die Evaluation einer endoluminalen High-Dose-Rate Brachytherapie (EHDRB) bei Rezidiven eines Bronchialkarzinoms hinsichtlich des Tumoransprechens und der Toxizität. Methodik: Von 1987 bis 2005 wurde bei 41 Patienten mit nach initialer Bestrahlung rezidiviertem Bronchialkarzinom eine endoluminale HighDose-Rate Brachytherapie durchgeführt. Die Dosierung erfolgte mittels einer schrittbewegten Iridium-192 Quelle (370 GBq) auf 1 cm Quellabstand mit median 5,0 Gy Einzeldosis. Ergebnisse: Das mittlere follow-up betrug 8 Monate, die 6-, 12- und 24monats Gesamtüberlebensraten 58%, 18% und 7%. Das mediane Gesamtüberleben lag bei 6,5 Monaten. Acht Wochen nach Therapieabschluss zeigte sich bei 15% (58%) der Patienten eine komplette (partielle) Remission. Zehn Prozent zeigten zu diesem Zeitpunkt keine wesentliche Änderung des Tumors und 15% eine progressive Erkrankung. Die lokalen Kontrollraten 6-, 12- und 24-Monate nach der EHDRB lagen bei 38%, 17% und 3%. Das mediane lokale progressionsfreie Überleben betrug 4 Monate (1-23 Monate). Die Todesursachen waren fatale Blutungen bei 15%, Fernmetastasen bei 13% und andere Gründe bei 72% der Todesfälle. Drei Patienten entwickelten Gewebsnekrosen, jeweils 2 Patienten radiogene Bronchitiden, Fisteln oder Pneumothoraces und jeweils ein Patient schwere Blutungen bzw. leichte Hemoptysen. Schlussfolgerung: Die Therapie mittels endoluminaler HDR-Brachytherapie symptomatischer, lokalrezidivierter Bronchialkarzinome stellt eine effektive Methode der Palliation mit niedriger therapiebedingter Komplikationsrate dar.
P162 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):129
Dosiseskalierte simultane Radiochemotherapie bei Patienten mit nicht-kleinzelligem Bronchialkarzinom (NSCLC) nach F-18-FDG-PET-basierter konformaler 3D-Planung – Zwischenauswertung einer Pilotstudie Fleckenstein J.1, Nestle U.2, Kremp S.1, Schaefer-Schuler A.2, Hellwig D.2, Kirsch C.-M.2, Rübe C.1 1 Uniklinikum des Saarlandes, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Homburg, Germany, 2Uniklinikum des Saarlandes, Klinik für Nuklearmedizin, Homburg, Germany Hintergrund: Die Einbindung der FDG-PET-Untersuchung in die RTPlanung beim NSCLC ermöglicht eine höhere diagnostische Genauigkeit hinsichtlich der Abgrenzung des Primärtumors und Identifikation von Lymphknotenmetastasen. Durch die höhere Sicherheit der Zielvolumendefinition und den Verzicht auf die elektive Nodalbestrahlung kann potenziell eine Dosiseskalation mit verbesserter lokaler Tumorkontrolle erzielt werden. Ziel der monozentrischen, offenen, nicht randomisierten Phase I-Studie zur FDG-PET geplanten dosiseskalierten Radiochemotherapie (RCT) bei inoperablem NSCLC ist die Etablierung und Standardisierung der PET-basierten RT-Planung,sowie die Evaluation der therapeutischen Sicherheit. Material und Methoden: Nach einer unter RT-Planungsbedingungen durchgeführten FDG-PET werden lediglich die FDG-positiven Areale als Zielvolumen definiert.Primärer Endpunkt ist die Rate der out-field-Rezidive, d.h. des isolierten Tumorwachstums im Mediastinum ohne gleichzeitige Progression des bestrahlten makroskopischen Tumors.Ziel ist der Einschluß von 20 gemäß dieses Endpunktes nach 6 Monaten auswertbaren Patienten mit NSCLC im Stadium II-III,die eine simultane, Platin basierte RCT erhalten. Ergebnisse: Bisher wurden 44 Patienten in die Pilotstudie eingeschlossen. Bei 25 Patienten änderte sich in der Planungsphase die geplante Behandlungsstrategie. Davon bei 8 Patienten aufgrund der Zielvolumengröße
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
(Gabe von ³66 Gy unter Einhaltung vorgegebener Normalgewebsrestriktionen nicht möglich);des Weiteren Up- oder Downstaging (n=6), nicht chemofähig (n=6),sonstige Konzeptänderung(n=5). Es wurde in 31 Fällen eine hochdosierte Radiotherapie FDG-PET basiert geplant, diese Patienten befanden sich in den Tumorstadien Ib (n=1), IIb (n=4), IIIa (n=12) oder IIIb (n=14). Hierbei konnte in 28 Fällen die Bestrahlung protokollgemäß zu Ende geführt werden,die erreichten Gesamtdosen lagen zwischen 66 Gy und 73,8 Gy. In 19 der hochdosiert geplanten Fälle wurde eine protokollgemäße simultane RCT begonnen (Platin/Vinorelbin), die in 17 Fällen mit der verschriebenen Dosis durchgeführt werden konnte. Bezüglich der Toxizität zeigten sich im hochdosiert protokollgemäß geplanten Kollektiv (n=31) in 18 Fällen radiogene Pneumonitiden Grad I/II (n=17) und III (n=1). Grad IV Toxizitäten wurden nicht beobachtet. Nach einem medianen Follow-up von 8 Monaten zeigten sich in 10/12 der nachbeobachteten, protokollgemäß behandelten Fälle komplette (n=3) oder partielle (n=7) Remissionen des Primärtumors. In vier Fällen wurde im Verlauf eine lokale (in-field) Progression gesehen. In keinem Fall wurde eine out-field Progression(primärer Endpunkt)gesehen. Das mediane Überleben der studiengemäß behandelten Patienten liegt bei 11,8 Monaten. Schlussfolgerung: Die PET-geplante RCT des NSCLC ist technisch möglich und logistisch umsetzbar. Lokale Tumorkontrolle, Überleben und Nebenwirkungen verhalten sich erwartungsgemäß. Die weitere Prüfung des Ansatzes in einer Multicenterstudie von DEGRO und DGN steht bevor.
P163 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):129
Target-Splitting: Eine Methode zur Erhöhung der Konformalität bei vielen Tumorentitäten Wurstbauer K.1, Deutschmann H.1, Kametriser G.1, Kopp M.1, Kopp P.1, Kranzinger M.1, Merz F.1, Nairz O.1, Sedlmayer F.1 1 Universitätsklinik für Radiotherapie und Radio-Onkologie, Salzburg, Austria Hintergrund: Methode zur Erhöhung der Konformalität in der perkutanen Radiotherapie. Methodik: Das Zielvolumen wird in einen cranialen und caudalen Abschnitt getrennt und jeweils mit vollständig unabhängigen statischen und/ oder dynamischen Arrangements behandelt. Homogenität in der Anschlussebene zwischen cranialem und caudalem Teil wird durch asymmetrische Blendenstellungen ("Beinahe 0-Position", "half beams") erreicht. Die minimale Überlappung der Blenden in der 0-Position wurde in der Initialphase der Entwicklung der Methode individuell für jeden Patienten am Phantom bestimmt und filmdosimetrisch verifiziert. Mittlerweilen wurde dieses arbeitsaufwändige Verfahren durch eine systematische Feineinstellung der Blenden, kontrolliert im routinemäßigen check-up Programm, ersetzt. Es wird untersucht, bei welchen Tumor-, bzw, topographischen Entitäten die Methode mit Nutzen angewendet werden kann. Ergebnisse: Für das Bronchuskarzinom kann mittels 6 unterschiedlicher topographisch/klinischer Beispiele eine Art ‚Systematik’ dargestellt werden. Für Patienten, behandelt mit Dosen >80Gy, kann, verglichen mit optimierten konventionellen Techniken, das Volumen des ipsilateral bestrahlten Lungengewebes im Dosisbereich ³65 Gy, ³ 45 Gy, ³ 20 Gy im Mittel auf 37%, 49%, 86% herabgesetzt werden. Ösophagus und Herz können ebenfalls signifikant geschont werden. Weitere Anwendungsgebiete sind Patienten mit Schilddrüsen-, abdominellen, pelvinen, sowie Tumoren der Extremitäten. Sie werden exemplarisch dargestellt. Schlussfolgerung: Die Technik des "target-splitting" ist eine effiziente Methode zur Erhöhung der Konformalität, die bei vielen Tumorentitäten angewendet werden kann.
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Poster / Bronchialkarzinome
P164 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):130
Niedrigdosierte bifraktionierte Radiotherapie von limited-disease kleinzelligen Lungenkarzinomen Vees H.1, Mach N.2, Hügli A.2, Balmer-Majno S.1 1 Hôpitaux Universitaires de Genève, Radio-oncologie, Genève, Switzerland, 2Hôpitaux Universitaires de Genève, Oncologie médicale, Genève, Switzerland Fragestellung: Evaluierung einer niedrigdosierten bifraktionierten Radiotherapie (RT) von limited-disease (LD) kleinzelligen Lungenkarzinomen. Methodik: Zwanzig konsekutive Patienten mit LD kleinzelligem Lungenkarzinom wurden von Dezember 1999 bis Februar 2002, mit involved-field Thoraxbestrahlung zweimal täglich mit 2 Gy bis zu einer Gesamtdosis von 20 Gy therapiert. Gleichzeitig erhielten die Patienten eine prophylaktische Ganzhirnbestrahlung von 18 Gy. Drei Tage nach Ende der Strahlentherapie erfolgte eine Chemotherapie (CT) mit Cisplatin und Etoposid. Ergebnisse: Der mediane Beobachtungszeitraum betrug 66 Monate (5277). Abgesehen von einem Patienten (Tod nach akuter Blutung im Anschluss an den zweiten Chemotherapiezyklus) beendeten die geplante Therapie wie vorgesehen. Es traten keine Grad 3-4 Oesophagitis oder Pneumonitis auf. Neunzig Prozent der Patienten zeigten eine mindestens 50-prozentige Remission, wobei bei 45% eine Komplettremission dokumentiert werden konnte. Die mittlere Überlebenszeit betrug 28 Monate. Die Kaplan-Meier Kurve zeigt eine 1-, 3- und 5-Jahres Überlebensrate von entsprechenden 95%, 35% und 21%. Die Rezidivtherapie war eine erneute RT mit oder ohne CT bei 14 Patienten. Schlussfolgerungen: Eine niedrig dosierte RT gefolgt von einer CT mit Cisplatin und Etoposid erzielt ähnliche Remissions- und Überlebensraten wie anderen Radiochemotherapien mit höheren Bestrahlungsdosen. Obwohl die Rate an Komplettremissionen etwas niedriger als diejenige mit höheren RT Dosen ist, ist die Abwesenheit von schweren Nebenwirkungen ein bemerkenswerter Vorteil der niedrig dosierten RT. Zudem ermöglicht dieses Protokoll eine freizügige Wiederbestrahlung bei Lokalrezidiv, was wahrscheinlich die gute mediane Überlebensrate miterklären kann.
P165 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):130
Gemcitabin in der parallel applizierten Radiochemotherapie des fortgeschrittenen NSCLC Kaden M.1, Momm F.1, Schimek-Jasch T.1, Henke M.1 1 Klinik für Strahlenheilkunde / Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg, Germany Die 5-Jahres-Überlebenswahrscheinlichkeit von Patienten mit fortgeschrittenen nicht kleinzelligen Bronchialkarzinoms (NSCLC, Stadium IIIA/IIIB) ist ungünstig. Multimodale, dosisintensivierte Therapiekonzepte versuchen dem entgegenzuwirken. Wir untersuchten eine Dosiseskalation von Gemcitabin in einer neoadjuvanten Chemoradiotherapie. Darüberhinaus ermittelten wir Risikofaktoren für krankheitsfreies Überleben (DFS) und Überleben. Material und Methoden: Vom 01.01.00 bis zum 31.12.06 behandelten wir in einer prospektiven Untersuchung (A) Patienten mit inoperablen NSCLC, Stadium IIIA/IIIB, neoadjuvant mit 63Gy (5x1,8Gy). Sie erhielten zusätzlich 20mg/m2 Cisplatin (Tag 1-3 und Tag 35-37) sowie wöchentlich, freitags nach der Bestrahlung, Gemcitabin in eskalierenden Dosen. Fakultativ schloss sich eine Resektion an. Als Vergleichskollektiv (B) wählten wir retrospektiv Patienten gleichen Stadiums, die mit mindestens 50Gy behandelt wurden. Nebenwirkungen und Resektionsraten wurden deskriptiv erfasst, DFS und Überleben aktuarisch ermittelt. Risikofaktoren für Überleben und DFS wurden mit einem Proportional Hazard Model bestimmt. Ergebnisse: In Gruppe (A) wurden 42 Patienten mit einer Chemoradiotherapie behandelt. 21 Patienten 50% wurden operiert. Median überlebten sie 23,9 Monate (medianes DFS 18,9 Monate). Alter (RR=1,03; p=0.09) und Operation (RR=0,66; p=0.05) beeinflussten das Überleben dieser Patienten. Risikofaktoren für DFS waren Cisplatindosis (RR=0,98; p=0,06) und Geschlecht [m](RR=0,7; p=0.08). Gemcitabin wurde bis 462mg/m2/Woche eskaliert. Limitierend waren Thrombopenie 2. Grades (ab 402 mg/m2/Wo: Inzidenz: 2,3%; 3. Grades, ab 461mg/m2/Wo: 7,3%) und Dysphagie 3. Grades (2,3%) sowie Leukopenie 4. Grades (2,3%).
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In der Vergleichsgruppe (B) wurden 42 Patienten behandelt. 11% wurden operiert. Sie lebten median 14,2 Monate (DFS 7,9 Monate). Ein Risikofaktor für Überleben war die Strahlendosis (RR=0.93; P=0,04). Für Überleben und DFS war die parallel verabreichte Chemotherapie wichtigster Prognosefaktor (RR=1.53; P=0.05) Schlussfolgerung: Patienten mit NSCLC Stadium IIIA/B, die neoadjuvant 63Gy und 2x3x20mg/m2 Cisplatin erhalten, können zusätzlich wöchentlich mit 400mg/m2 Gemcitabin behandelt werden. Ihr Überleben und DFS ist günstiger als das eines Vergleichskollektivs, wobei der Beitrag von Chemotherapie und Operation noch abzugrenzen ist.
P166 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):130
Veränderung von Myocard-Markern Troponin und BNP während der Radiotherapie von Bronchial- und MammaKarzinomen. Borschke D.1, Zingel M.2, Nellesen U.2, Bahnsen J.1 1 Klinik für Strahlentherapie, im Johanniter-KH, Stendal, Germany, 2Klinik für Kardiologie, im Johanniter-KH, Stendal, Germany Hintergrund: Eine kardiale Spätmorbidität und Mortalität nach Radiotherapie (RT) von Mammakarzinom,- und M. Hodgkin- Patienten ist mehrfach beschrieben. Ebenfalls gibt es Untersuchungen über toxische Nebenwirkungen der Chemotherapie am Herzen. Akute kardiale Veränderungen bei der Behandlung der Tumoren unter der RT sind bisher ungenügend untersucht. Fragestellung: Treten Veränderungen von Myokardmarkern, wie BNP,und Troponinwerte unter der Radiotherapie auf, wenn ein bestimmtes Herzvolumen im Bestrahlungsfeld ist? Methode: 23 Patienten, mittleres Alter 62Jahre (58-84J) (w=9; m=14) 18 Patienten mit Bronchialkarzinom im Lungenunterlappen(re=7; li=11) 5 Patienten mit Mammakarzinom li. Echokardiographie vor Beginn und nach Ende der Radiotherapie. Wöchentliche Bestimmung von BNP,- Troponinwerte (ARCHITECT von Firma ABBOT). Gesamtes und bestrahltes Herzvolumen wurden im Planungs- CT ermittelt. Ergebnisse: Der BNP-Mittelwert aller untersuchten Patienten stieg von 133 auf 170pg/ml Bei Patienten, die unter der Therapie starben, stieg der BNP-Wert von 250 auf 370pg/ml und sank aber kurz vor dem Tod bis 180pg/ml. Der Troponinwert verstorbener Patienten sank zunächst von 0,12 auf 0,010ng/ml ab und stieg präfinal auf 0,013 ng/ml an. Der BNPWert von Patienten mit Bronchial,- und Mammakarzinomen zeigt bei beiden Tumoren einen Anstieg. Die mittleren Troponinwerte aller Patienten steigen von 0,0062 bis auf 0,0128ng/ml, bei Patienten mit Bronchialkarzinom von 0,05 auf 0,09ng/ml und bei Patientinnen mit Mammakarzinom von 0,0105 bis auf 0,025ng/ml. Bei Patienten mit Mammakarzinom betrug das mittlere Herzvolumen 99,2cm3 mit rechten Lungenunterlappen,- 380cm3 und mit linken Lungenunterlappenkarzinom 760cm3 im Bestrahlungsfeld. Ein Zusammenhang zwischen BNP und Troponin- Anstieg mit den bestrahlten Herzvolumen könnte nicht nachgewiesen werden. Zusammenfassung: Es tritt ein deutlicher Anstieg von BNP und Troponinwerte während der RT auf, bleibt aber im unspezifischen Bereich. Bei 2 Patienten, die während der Therapie verstarben, stiegen BNP-Wert zunächst an und fielen praefinal stark ab. Sowohl bei Bronchial- als auch bei Mammakarzinom stiegen die Werte an, obwohl das bestrahlte Herzvolumen unterschiedlich war. Die Befunde müssen durch eine größere Fallzahl abgesichert werden. *Diese Arbeit wurde im Rahmen einer Promotion durchgeführt.
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Poster / Gastrointestinal
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Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):131
Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):131
Goldmarker zur Tumorlokalisation bei Patienten mit Rektumkarzinomen Vorwerk H.1, Liersch T.2, Rothe H.3, Ghadimi M.2, Christiansen H.1, Hess C.F.1, Hermann R.M.1, Klinische Forschergruppe 179 1 Universitätsklinikum Göttingen, Radioonkologie, Göttingen, Germany, 2 Universitätsklinikum Göttingen, Chirurgie, Göttingen, Germany, 3Universitätsklinikum Göttingen, Pathologie, Göttingen, Germany Ziel: Fortgeschrittene Rektumkarzinome werden mit neoadjuvanter Radiochemotherapie vor der Operation behandelt. Zur Verbesserung der Zielvolumendefinition evaluierten wir die Auswirkungen einer Implantation von Goldmarkern im Tumorbereich. Methoden and Material: Bei vier konsekutiven Patienten wurden jeweils ein bis drei Goldmarker während der starren Rektoskopie in der Tumorregion implantiert. Danach erfolgte eine konventionelle CT-Planung mit folgender Simulation der Bestrahlungsfelder. Vier bis sieben portal-imageBilder (EPID) wurden während der Bestrahlung aufgenommen. Alle Patienten erhielten eine mesorektale Tumorresektion mit präziser histopathologischer Untersuchung. Ergebnisse: Die Implantation der Goldmarker in das Mesorektum war einfach und komplikationslos. Die Marker waren hilfreich bei der Definition der Unterkante des Zielvolumens. Während der Bestrahlung war kein Markershift zu beobachten. Ein Markermatching der EDPI’s zeigte keinen Vorteil gegenüber Lagerung anhand von anatomischen Strukturen. 46% der Marker konnten in der histopathologischen Untersuchung identifiziert werden. Zusammenfassung: Der Einsatz von Goldmarkern bei Patienten mit Rektumkarzinom hilft bei der Zielvolumendefinition. Bei Tumoren im mittleren Drittel lässt sich durch dieses Verfahren eine Schonung analer Strukturen sicher begründen.
P168 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):131
A phase I-trial of the HIV protease inhibitor nelfinavir and chemoradiation for locally advanced pancreatic cancer Brunner T.1, Geiger M.2, Grabenbauer G.2, Mantoni T.1, Cavallaro A.3, Hohenberger W.4, McKenna G.1, Sauer R.2 1 University of Oxford, Radiation Oncology and Biology, Headington, Oxford, United Kingdom, 2Universitaetsklinikum Erlangen, Strahlenklinik, Erlangen, Germany, 3Universitaetsklinikum Erlangen, Nuklearmedizin, Erlangen, Germany, 4Universitaetsklinikum Erlangen, Chirurgische Klinik, Erlangen, Germany Purpose: Preclinically, HIV Protease Inhibitors (HPIs) radiosensitized tumours with activated PI3-kinase/Akt pathway. We determined the tolerance of nelfinavir with chemoradiation for patients with locally advanced pancreatic cancer (LAPC). Patients and Methods: Oral nelfinavir (2 x 1250 mg) was started 3 days before and continued throughout chemoradiation to 50.4 Gy (boost 59.4 Gy) in 12 patients. Two gemcitabine dose levels (DL) were tested: 200 mg/m2 and 300 mg/m2 on days 1, 8, 22, and 29. Cisplatin was administered on the same days at 30 mg/m2. Phospho-Akt downregulation by nelfinavir was monitored by immunoblotting in patient leukocytes. Restaging PET/CT and CA19-9 levels served to assess response, and responding tumors were resected. Results: Per DL, 5/6 patients received full treatment. Two patients dropped out, one because of clinical depression (DL1) and one with peritoneal metastasis (DL2). Grade 4 toxicities were a transaminase elevation (DL2) due to biliary stent occlusion and acute cholecystitis due to peritoneal metastasis (DL2). Stent occlusions led to DLT grade 3 liver enzyme and bilirubin elevations (2 patients DL1, 1 patient DL2). Grade 3 nausea/vomiting occurred in a DL2 patient and weight loss in a DL1 patient who refused supportive feeding. Secondary complete resection was possible in 6/10 fully treated patients, and one tumor was pathologically sterilized. Partial CT-responses were observed in 5/10 fully treated patients. PET-responses were complete in 5/9, partial in 2/9. No PET-response was seen in 2/9 evaluable patients. Conclusions: The combination of nelfinavir and chemoradiotherapy showed acceptable toxicity and promising activity in patients with LAPC.
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Exon-14-Mutationsscreening schließt DPD-Mutation in anderer Lokalisation nicht aus – ein Casereport über schwerste Nebenwirkungen unter neoadjuvanter Radiochemotherapie mit 5-Fluoruracil Hipp M.1, Aslanidis C.2, Kölbl O.1, Pohl F.1 1 Universität Regensburg, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Regensburg, Germany, 2Universität Regensburg, Institut für Klinische Chemie, Regensburg, Germany Hintergrund: Schweren Nebenwirkungen unter Chemotherapie mit 5-Fluoruracil (5-FU) liegen häufig Funktionsdefekte des metabolisierenden Schlüsselenzyms Dihydropyrimidin-Dehydrogenase (DPD) zugrunde. Hierbei betrifft die am häufigsten gefundene Mutation Exon-14 (ca. 50%), die mittels Schnelltest (Lightcycler-PCR) schnell und kostengünstig nachgewiesen werden kann. Methode: Zwischen 11/2005 und 12/2007 wurden 24 der mit 5-FU simultan radiochemotherapierten Patienten entweder prätherapeutisch oder beim Auftreten höhergradiger Toxizität auf eine Exon-14-Skipping-Mutation untersucht. Dies wurde mit jeweils 5 ml EDTA-Blut durch LightcyclerPCR bzw. als molekulargenetische, doppelsträngige DPD-Gensequenzierung durchgeführt. Case report: Eine 76-jährige Patientin mit Rektumkarzinom im Stadium uT3 uN+ cM0 G2 erhielt zwischen 07 und 09/07 eine neoadjuvante Radiochemotherapie (RCT) mit 5-FU-Dauerinfusion (5000 mg/m² über 120h) in Woche 1+5 der RT. Das prätherapeutische Exon-14-Mutationsscreening hatte keinen pathologischen Befund ergeben. In Woche 3 der RCT entwickelte die Patientin eine Mukositis und Diarrhoe bis III° nach CTC 2.0, die unter stationärer Therapie rasch behoben werden konnten. Begleitet wurde das Beschwerdebild durch eine Leukozytopenie III° und Thrombozytopenie II°. Aufgrund der unauffälligen Screeningdiagnostik, sowie der beherrschbaren und vollständig zurückgebildeten o.g. Toxizitäten wurde die RCT nach Plan fortgeführt. Hierunter entwickelte die Patientin ein schwerstes Krankheitsbild mit anhaltender, schwerer Panzytopenie bis IV°-CTC 2.0, Panmukositis und Enteritis, ein beatmungspflichtiges ARDS sowie eine Pilzpneumonie. Zur Stabilisierung der Patientin waren 7 Tage intensivmedizinische Maßnahmen erforderlich. Die im Intervall durchgeführte R0-Resektion des Rektumkarzinoms ergab ein ypT3 G2 ypN0 cM0 - Stadium. Ergebnisse: Durch die Screening-Lightcycler-PCR konnten bisher 2 Exon14-Skipping-Mutationen detektiert werden. Der aktuelle Fall zeigte trotz schwerer Toxizität keine Mutation in dieser Lokalisation. Hier führte erst die komplette molekulargenetische Sequenzierung des DPD-Gens zum Ergebnis: In 4 von 23 Exons fanden sich folgende Veränderungen in jeweils heterocygoter Form: c.496A>G, c.601A>C, c.829T>C und c.1627A>G. Hierbei waren die an erster, zweiter und vierter Stelle genannten Veränderungen in der Literatur als Mutationen mit klinischem Stellenwert bereits beschrieben, jene an dritter Stelle war in der Polymorphismusdatenbank bisher nicht aufgeführt. Schlussfolgerung: Das Exon-14-Mutationsscreening ist eine leicht verfügbare und kostengünstige Methode, einen wesentlichen Anteil an qualitativen Funktionsdefekten der DPD zu identifizieren. Eine Quantifizierung der Funktionseinschränkung des Schlüsselenzyms gelingt hiermit nicht. Defekte der DPD in anderen Lokalisationen wie oben aufgeführt entgehen hiermit dem Nachweis und wähnen Patienten sowie Therapeuten möglicherweise in ungerechtfertigter Sicherheit.
P170 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):131
Dose-escalation with IMRT and additional IEORT in patients with pancreatic carcinoma Krautter U.1, Timke C.1, Oertel S.1, Röder F.1, Münter M.1, Weitz J.2, Büchler M.W.2, Debus J.1 1 Universitätsklinik Heidelberg, Abt. Radioonkologie u. Strahlentherapie, Heidelberg, Germany, 2Universitätsklinik Heidelberg, Chirurgische Klinik, Heidelberg, Germany Introduction: No more than 20% of patients with pancreatic carcinomas are resectable at first presentation. Even after complete resection, 50% of tumors recur locally. Down-sizing the tumor by chemoradiation seems to increase the rate of resectability. Chemoradiation also decreases the inci-
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Poster / Gastrointestinal
dence of quick local failure. It is hypothesized that dose escalation of irradiation will increase this benefit. Methods: From March 2004 until March 2007 18 patients with locally advanced pancreatic adenocarcinoma were treated with preoperative intensity modulated radiotherapy, resection and an intraoperative boost. Percutaneous radiation consisted of an integrated boost of 54 Gy in single doses of 2.2 Gy to the macroscopic tumor. Radiotreatment was combined with gemcitabine weekly (300mg/sqm) in all patients, 13 of those received an additional weekly dose of cetuximab. Surgery followed within a mean of 5 months (2-14) after chemoradiation. An additional intraoperative boost of 12-15 Gy was directed to the tumorbed around the coeliac trunk. Results: After a mean follow-up time of 15 months (7-29) 8 of these patients died of disease, 7 of which did not suffer from local recurrence, but only from metastases. Of the remaining 10 patients - mean follow-up 16 month (8-29) - only one so far has developed local recurrence 15 months after surgery. None of our patients developed grade 3 or 4 toxicity. It is to be noted that no bleeding or disturbance in intestinal perfusion occurred. Conclusion: The combination of IMRT with IEORT is an effective and safe method for dose-escalation and did not result in increased side-effects. Doses up to a cumulative BED of over 80 Gy to the tumorbed including the coeliac trunk and 56 Gy to the tumor itself with parts of the duodenum respectively were given. Local failure was encouragingly small. The implementation of innovative, dose-escalated irradiation regimens within multimodal concepts is promising.
P171 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):132
Chemoradiation with intensity modulated radiotherapy (IMRT) and cisplatin/5-FU for patients with locally advanced squamous cell carcinoma of the esophagus Krempien R.1, Munter M.2, Werner J.3, Jensen A.4, Steuber E.4, Huber P.4, Debus J.2 1 Helios Klinikum Berlin Buch, Dept. of Radiation Oncology, Berlin, Germany, 2University of Heidelberg, Dept. of Radiation Oncology, Heidelberg, Germany, 3University of Heidelberg, Dept. of Surgery, Heidelberg, Germany, 4German Cancer Research Center, Dept. of Radiation Oncology, Heidelberg, Germany Background: Presenting the initial clinical results concerning feasibility and treatment toxicity in the primary treatment of locally advanced squamous cell carcinoma (SCC) of the esophagus by inverse planned stereotactic IMRT in combination with concomitant and sequential cisplatin/5-Fu chemotherapy Methods: Between 12/2003 and 12/2006 30 patients (m:f 21:9) were treated. Mean age was 66.8 years (42-76). All patients were staged UICC grad III (c2T3 N+ or T4). All patients received a combination with radiotherapy and concurrent cisplatin/5-FU (day 1-5 and 28-32) followed by sequential chemotherapy for 2 month. Patients were treated using an integrated IMRT boost concept, which allows the use of different single doses for the GTV and CTV in one fraction. CTV included the primary tumor and the regional lymphnodes. The median total dose for the GTV was 56 Gy (single dose 2 Gy) and for the CTV 50.4 Gy (single dose 1.8 Gy). KonRadTM (Siemens Oncology Systems) was used for inverse treatment planning. Treatment was per-formed using step-and-shoot IMRT and stereotactic target point localization with 5 coplanar fields and 50 to 65 segments. Average treatment time was 10 minutes. Patients were fixed dur-ing therapy by individual immobilization devices. Results: The overall local control rate, disease free survival and overall survival was 83 %, 70%, and 80%, respectively after a median follow up of 24 month (range 3-46 month). At last follow-up 25/30 patients showed partial or complete response, while 5 patients showed local progressive disease. 5 patients had outfield progression (2 lymph nodes, 3 distant metastasis). 2 patients died due to infield progression, 3 patients died due to outfield progression. 1 patient died due to other causes. No grade III/IV late toxicity was seen so far. Conclusions: Early data demonstrate that chemoradiation with IMRT is effective and safe in primary treatment of locally advanced SCC of the esophagus and can be offered to patients.
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P172 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):132
What else can blood tell in pancreatic cancer patients? Timke C.1, Wagner M.1, Schwager C.1, Wirkner U.1, Münter M.1, Abdollahi A.1, Huber P.1 1 DKFZ/University Hospital Center, Radiation Oncology, Heidelberg, Germany Introduction: Pancreatic cancer continues to be one of the cancers with the worst prognosis. Multimodal therapy approaches integrating targeted drugs such as EGFR signaling inhibitors into radiochemotherapy regimens are promising concepts for patients with advanced pancreatic cancer. It would be highly desirable to better understand patterns of therapy response and side effects spectra by simply analyzing blood samples before, during and after actual treatments for this patient group, and in principle for all cancer patients. Methods: At various time points before, during and after IMRT radiotherapy +/-gemcitabine chemotherapy +/-cetuximab EGFR antibodies, blood samples were collected and standard blood tests were performed. In addition, whole blood transcriptomics was performed using Agilent’s human genome wide microarray platform. Further, quantitative serum protein analysis was performed using the ‘FastQuant’ (sandwich antibody) system on 20 selected proteins with a focus on cytokines and angiogenesis related proteins. Clinical data were correlated to profiling data using contingency tables for e.g. CA19-9 response, local control, survival, or side effects e.g. acne grading. Statistical tests included t-, f-, rank sum distribution (t-tests, ANOVA, Mann-Whitney tests) or correlation coefficients for regression response. Results: We demonstrate that whole blood transcriptomics is feasible and shows highly statistically significant results with respect to therapy specific and patient specific expression signatures. We identify genes collectively up- or down- regulated based on the respective mono- and combined therapies. We show that meaningful blood RNA expression profiling data can be obtained and can be correlated to typical clinical therapy response parameters and the appearance and degree of predictive and non predictive side effects of the chosen therapy regimen in advanced pancreatic cancer patients. Further, we show that serum proteomics showed significant upregulations and downregulations in the time course which can be correlated to blood’s RNA expression response and clinical outcome analysis. Conclusion: This is a report showing that whole blood transcriptomics provides a promising tool to monitor cancer patients and patients undergoing radiotherapy or other oncological treatments. In advanced pancreatic cancer patients undergoing multimodal therapy strategies, the protein and gene expression “signatures” from blood can be correlated with clinical endpoints. The predictive value of these markers needs to be validated in the future.
P173 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):132
Der Wandel der Therapiekonzepte in der Behandlung des Ösophaguskarzinoms zwischen 1990 und 2005 an der Klinik & Poliklinik für Strahlentherapie der Universität Würzburg Mark T.1, Ludwig V.1, Flentje P.D.M.1 1 Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie der Universität Würzburg, Würzburg, Germany Untersucht wird der Wandel der Therapiekonzepte in der Behandlung des Ösophagus-Ca zwischen 1990 und 2005 an der Klinik & Poliklinik für Strahlentherapie der Universität Würzburg. Darstellung der Häufigkeit aufgetretener Tumorstadien, angewandter Therapiekonzepte, Chemotherapeutika sowie von Überleben und Progressfreiheit. Retrospektiv-statistische Auswertung von 210 Fällen mit Ösophagus-Ca als Primärtumor, die im Zeitraum 1990 bis 2005 an der Strahlenklinik der Universität Würzburg mit mindestens 40Gy bestrahlt wurden. Zusammenfassung in drei Blöcken: Block1 umfasst 66 Fälle mit Erstdiagnose zwischen 01/1990 und 12/1994 , Block2 76 zwischen 01/1995 und 12/1999, Block3 68 zwischen 01/2000 und 12/2006. Einteilung der Tumorhistologie in Plattenepithel- und Adeno-Karzinome. Einteilung der Tumorstadien nach gemäß UICC in Stadien 1 - 4. Darstellung der Überlebenszeit über 24 Monate nach Therapiebeginn in Überlebenskurven und Prüfung der Differenzen der Prozentwerte zum Zeitpunkt 24 Monate mittels Chi-Quadrat
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Poster / Gastrointestinal
Test. Darstellung der Progressfreiheit über 18 Monate nach Therapiebeginn in Überlebenskurven und Prüfung der Differenzen der Prozentwerte der Blöcke für den Zeitpunkt 18 Monate mittels Chi-Quadrat Test. Studie in Progress. Primäre Radiatio: 42,4% in Block1, 32,9% in Block2, 29,4% in Block3. Primäre Radiochemotherapie: 34,8% in Block1, 48,7% in Block2, 51,5% in Block3. Adjuvante Radiatio: 15,2% in Block1, 6,6% in Block2, 0% in Block3. Adjuvante Radiochemotherapie: 0% in Block1, 5,3% in Block2, 0% in Block3. Neoadjuvante Radiochemotherapie: 7,6% in Block1, 6,6% in Block2, 19,1% in Block3. Cisplatin Monotherapie: 7,4% in Block1, 0% in Block2, 2,5% in Block3. Cisplatin/5FU: 25,9% in Block1, 13% in Block2, 90% in Block3. Cisplatin/5FU/Leukovorin: 66,7% in Block1, 87% in Block2, 7,5% in Block3. Tumorstadien in Block1: PEC-Ca: St1 3%, St2 26,9%,St3 43,3%, St4 17,9%, Adeno-Ca: St3 1,5%, ohne Histologie 7,5%. Tumorstadien in Block2: PEC-Ca: St2 20,8%, St3 57,1%, St4 10,4%, Adeno-Ca: St2 2,6%, St3 6,5%, ohne Histologie 2,6%. Tumorstadien in Block3: PEC-Ca: St2 14,7%, St3 45,6%, St4 16,2%, Adeno-Ca: St2 2,9%, St3 10,3%, St4 7,4%, ohne Histologie 2,9%. 2jahres-Überlebensrate bei Block1: 23%, Block2: 16%, Block3: 24%. Unterschiede nicht signifikant. 18-monatige Progressfreiheit bei Block1: 61%, Block2: 55%, Block3: 82%. Unterschied Block1 zu Block2 nicht signifikant, Block3 zu Block1, als auch zu Block2 signifikant (p<0,05). Zu verzeichnen ist eine Zunahme primärer und neoadjuvanter Radiochemotherapie in den letzten 15 Jahren bei gleichzeitigem Rückgang der primären und adjuvanten Radiatio ohne Chemotherapie, sowie eine Rückläufige Bedeutung von Leukovorin in Kombination mit Cisplatin und 5FU. Betrachtet man die Therapieergebnisse in den drei Zeiträumen, fällt die signifikant bessere Progressfreiheit nach 18 Monaten bei den Fällen zwischen 2000 und 2005 auf, die mit den veränderten Therapieansätzen zusammenhängen könnten.
P174 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):133
Neoadjuvante Radiochemotherapie beim primären Adenokarzinom des Analkanals. Ein Fallbericht und Literaturübersicht Hautmann M.1, Koelbl O.1 1 Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie der Universität Regensburg, Regensburg, Germany Einleitung: Das primäre Adenokarzinom stellt eine seltene histologische Variante des Analkarzinoms dar. In der Literatur wird die Häufigkeit zwischen 3% und 19% aller Analkanalkarzinome angegeben. Davon sind die meisten Tumore muzinöse Adenokarzinome oder Adenokarzinome vom rektalen Typ. Die Standardtherapie des Adenokarzinoms des Analkanals stellt die radikale chirurgische Resektion dar. Die Rolle einer adjuvanten oder neoadjuvanten Radiochemotherapie wurde bisher nicht geklärt. Material und Methoden: In dieser Arbeit soll der Fall eines 70-jährigen Patienten dargestellt werden, der vom 19.04. bis 31.5.2007 an der Klinik für Strahlentherapie der Universität Regensburg behandelt wurde. Zudem soll eine Überblick über die vorhandene Literatur zur Rolle der neoadjuvanten Radiochemotherapie beim primären Adenokarzinom des Analkanals gegeben werden. Ergebnisse: Bei dem in Regensburg behandelten Patienten lag zum Diagnosezeitpunkt ein Tumor cT3 cN0 M0C2 G2 vor. Histologisch wurde die Diagnose eines Analdrüsenkarzinoms mit glandulärem Muster gestellt. Dieser histologische Typ ist sehr selten und wurde bis 2001 in der Literatur mit nur 7 Fälle beschrieben. Aufgrund der ausgeprägten Tumorformation wurde der Patienten neoadjuvant mit einer Dosis von 50,4 Gy auf den Primärtumor sowie die perirektalen und inguinalen Lymphknoten radiotherapiert. Simultan wurde eine Chemotherapie mit 5-FU 1000 mg/m2/d an den Tagen 5-9 und 34-38 verabreicht. Als radiogene Akutnebenwirkungen entwickelte der Patient eine Radiodermatistis CTC Grad III in der Anogenitalregion, CTC Grad II in beiden Leisten sowie eine radiogene Proktitis. Die tumorbedingten Schmerzen waren unter Radiochemotherapie regredient.
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
6 Wochen nach Radiochemotherpie wurde der Patient abdominoperineal rektumexstirpiert. In der histologischen Aufarbeitung des Operationspräparates fand sich eine Tumorstadium ypT1 ypN0 (0/6) L0 V1 G2 R0. Bei pAVK im Stadium 4 wurde auf Wunsch des Patienten auf eine adjuvante Chemotherapie verzichtet. 5 Monate nach Therapieende zeigt sich bei dem Patienten kein Hinweis auf Lokalrezidiv, Lymphknoten- oder Fernmetastasen. Diskussion: In der Literatur gibt es mehrere Fallberichte über Patienten mit Adenokarzinom des Analkanals. Randomisierte Studien existieren nicht. Anders als beim Plattenepithelkarzinom des Analkanals gilt die radikale chirurgische Resektion als Standard. Wenige Fallberichte und retrospektive Auswertungen an kleinen Patientenkollektiven beschäftigen sich mit der Rolle einer neoadjuvante oder adjuvante Radiochemotherapie. Bei in der Regel guter Verträglichkeit, kann dadurch ein "downstaging" erreicht werden. Ausgehend von den positiven Daten beim Rektumkarzinom, lässt sich vermuten, dass durch die neoadjuvante Therapie die Prognose der Erkrankung verbessert werden kann.
P175 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):133
Neoadjuvante Radio-Chemo-Therapie des Rektum-Ca. – Nordhäuser Ergebnisse und Vergleich der Akuttoxizität bei Anwendung konformaler und IMRT-Bestrahlungstechniken Böhme R.1, Mikulik O.1, Schlöcker I.1, Strauß D.1, Oehler W.1 1 Südharz-Krankenhaus Nordhausen gGmbH, Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie, Nordhausen, Germany Ziel: Vorstellung der Nordhäuser Ergebnisse unter besonderer Berücksichtigung der radiogenen Akut-Toxizität im Vergleich eines „historischen“ Kollektives - konformaler Bestrahlungstechnik mit einer Gruppe mittels IMRT bestrahlter Patienten. Patienten und Methodik: Von März 2000 bis September 2006 behandelten wir 78 Patienten mit einem Rektumkarzinom im neoadjuvanten Konzept (gemäß Leitlinien der DEGRO): Strahlentherapie des Tumors und des lokoregionären Lymphabfluß mit ED von 1,8 Gy bis 45,0 Gy, Boost auf den Tumor bis 50,4 Gy, ab 2005 erhielten alle Patienten eine IMRT-Technik sowie eine begleitende strahlensensibilisierende Chemotherapie mit 1000 mg/qm KOF/d 5-FU in Bestrahlungswoche 1 und 5 als 5-Tage-DauerInfusion sowie eine definitive Tumoroperation nach 6-8 Wochen. Ergebnisse: 68/78 Patienten (87%) konnten einer Operation zugeführt werden, davon gelang bei 61/68 (90%) Patienten eine R0-Resektion. Bei einem mittleren follow up von 29 (8 -82) Monaten registrierten wir: 44 (65%) rezidiv- und metastasenfreie Patienten, 3 Patienten (4%) mit einem Lokalrezidiv, 2 davon mit zusätzlich Fernmetastasen, 15 Patienten (22%) mit Fernmetastasen bei lokaler Rezidivfreiheit, 3 Patienten (4,5%) sind krankheitsunabhängig verstorben, 3 Patienten (4,5%) sind verschollen. Es wurden folgende radiogene Akuttoxizitäten bewertet: Diarrhoe, lokale Radiodermatitis, radiogene Zystitis, proktitische Schmerzen. Schlussfolgerungen: Die Akuttoxizitäten der Patienten, die eine IMRT erhielten, werden mit denen verglichen, die eine 3D-geplante konformale Bestrahlungstechnik erhielten.
P176 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):133
Einfluss der Bestrahlungsdosis am Tumor bei maximaler Dünndarmschonung auf die Ansprechrate bei der neoadjuvanten Radiochemotherapie des Rektumkarzinoms Mai S.K.1, Hofheinz R.2, Treschl A.2, Siebenlist K.1, Welztel G.1, Hermann B.1, Wenz F.2 1 Universitätsklinikum Mannheim, Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie, Mannheim, Germany, 2Universitätsklinikum Mannheim, III. Medizinische Klinik, Mannheim, Germany Hintergrund: Untersucht wurde der Einfluss der Dosis am Tumor auf das Downstaging und die Remissionsrate bei der neoadjuvanten Radiochemotherapie des Rektumkarzinoms bei maximaler Schonung des Dünndarmes. Methode: 47 Patienten wurden in die Studie eingeschlossen. Alle Patienten wurden mittels neoadjuvanter Radiochemotherapie bei histologisch gesichertem Rektumkarzinom im Rahmen einer Studie mit Xeloda/Irino-
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Poster / HNO
tecan und Cetuximab und 50,4 Gy Radiotherapie mittels einer 3-Felder Technik behandelt. Im Bereich der erweiterte Tumorregion und Lymphabflusswege wurden 45 Gy appliziert gefolgt von einem Boost von 5,4Gy, wobei hier auf eine konsequente Aussparung des Dünndarmes geachtet wurde. Es wurde eine Simulation mit oralem Kontrastmittel durchgeführt und wenn nötig über 2 seitlich opponierende Felder bestrahlt. Der Altersdurchschnitt lag bei 57 Jahren (41 - 80 Jahre), das Geschlechterverhältnis betrug 37 männlich zu 10 weiblich. Der tumortragende Darmabschnitt wurde im BPL-CT konturiert und die minimale, maximale und mittlere Dosis aus dem DVH ermittelt und mit dem Downstaging und der pathologischen Remissionsrate korreliert. Ergebnisse: 2 von 47 Patienten haben die Radiotherapie aufgrund von Nebenwirkungen vorzeitig beendet (GD 34,2Gy und 43,2Gy). Bei 15 Patienten wurde der Boost zur Dünndarmschonung über 2 seitlich opponierende Felder verabreicht. Die Intensität der Chemotherapie lag über 80%. Alle bis auf 1 Patienten (Progress unter Therapie) wurden operiert. Der pathologische Regressionsgrad war bei 43 Patienten und das postoperative Tumorstadium bei 46 Patienten bekannt. Die mittlere GD am Tumor betrug im Median 50,93Gy (min 34,2Gy, max 53,6Gy), die minimale GD betrug im Median 49,28Gy (min 33,8Gy, max 50,76Gy) und die maximale GD betrug im Median 52,7Gy (min 35,2, max 55,44Gy). Nach Ausschluss der beiden Patienten, die die Therapie frühzeitig abgebrochen haben lag die minimale Dosis am Tumor im Median bei 49,33 Gy mit einem Minimum von 42,4 Gy, so dass 45 Patienten mit mindestens 42 Gy im Bereich des Tumors bestrahlt wurden. Die mittlere Dosis am Dünndarm betrug Median 10,7 Gy (max 45,17 Gy). In der statistischen Auswertung lies sich kein Zusammenhang zwischen applizierter Dosis und Downstaging oder pathologischer Remission nachweisen. Schlussfolgerung: Ein Zusammenhang zwischen Bestrahlungsdosis und Ansprechen bei der neoadjuvanten Radiochemotherapie des Rektumkarzinoms lies sich nicht nachweisen, daher scheint eine konsequente Dünndarmschonung ohne Wirkungsverlust möglich.
P177 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):134
PET zum primären Staging bei HNO-Tumoren – Korrelation von Bildgebung und Histologie Schulze K.1, Minovi A.2, Hertel A.3, Hofmann E.4, Schwager K.5, Feldmann H.J.1 1 Institut für Strahlentherapie/ Radioonkologie Klinikum Fulda, Fulda, Germany, 2St. Elisabeth Hospital, HNO-Klinik, Bochum, Germany, 3 Klinikum Fulda, Klinik für Nuklearmedizin, Fulda, Germany, 4Klinikum Fulda, Klinik für Neuroradiologie, Fulda, Germany, 5Klinikum Fulda, HNO-Klinik, Fulda, Germany Einleitung: Im Zeitraum von 2003-12/07 wurde an unserer Klinik bei 19 Patienten mit Plattenepithelkarzinom im Kopf-Hals-Bereich präoperativ eine PET-Untersuchung durchgeführt. Wir verglichen die Ergebnisse der PET-Untersuchung mit denen der Kernspintomographie. Desweiteren erfolgte ein Vergleich mit der Histologie. Methodik: Korrelation von postoperativer Histologie und präoperativer Diagnostik. Ergebnisse: Bei 19 Patienten erfolgte eine Neck dissection (9 einseitig, 10 beidseitig). Bei 16 Patienten waren präoperativ MR und PET durchgeführt worden. Bei 10 dieser Patienten zeigten PET und MR zusammenpassende Ergebnisse. Es ergab sich eine Spezifität von 0,88 und eine Sensitivität von 0,92 für die PET und eine Spezifität von 0,94 und eine Sensitivität von 0,78 für die Kernspintomographie. Schlussfolgerung: Die PET ist eine sinnvolle Ergänzung der Kernspintomographie beim primären Staging von HNO-Tumoren.
P178 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):134
Effektivität und Toxizität niedrigdosierter, täglicher Cisplatin-Applikation (6 mg/m2 Körperoberfläche) bei der kombinierten Radiochemotherapie lokal fortgeschrittener Kopf-Hals-Tumore Wolff H.A.1, Overbeck T.2, Rödel R.3, Hermann R.M.1, Herrmann M.1, Kertesz T.1, Vorwerk H.1, Hille A.1, Matthias C.3, Hess C.F.1, Christiansen H.1 1 Universitätsmedizin Göttingen, Strahlentherapie und Radioonkologie, Göttingen, Germany, 2Universitätsmedizin Göttingen, Hämatologie und Onkologie, Göttingen, Germany, 3Universitätsmedizin Göttingen, HalsNasen-Ohrenheilkunde, Göttingen, Germany Fragestellung: Bei der kurativen Therapie lokal fortgeschrittener KopfHals-Tumoren spielt die Radiotherapie entweder als adjuvante Maßnahme nach Operation oder als primäre Therapie bei Inoperabilität eine entscheidende Rolle. Die Gabe einer begleitenden Chemotherapie verbessert dabei sowohl das Gesamtüberleben als auch die lokoregionäre Kontrolle. Durch die Gabe der begleitenden Chemotherapie wird jedoch auch das Risiko für höhergradige Akutreaktionen unter der Behandlung erhöht. Das optimale Chemotherapieschema für diese Patienten ist noch nicht definiert. In der präsentierten Studie wurde die Effektivität und Toxizität eines Radiochemotherapiekonzeptes geprüft, im Rahmen dessen niedrigdosiertes Cisplatin täglich begleitend zur Radiotherapie appliziert wurde. Methodik: Von 2003-2006 wurden 50 Patienten mit lokal fortgeschrittenen Kopf-Hals-Tumoren (8 Patienten Stadium III, 42 Patienten Stadium IVA/ B) in unserer Klinik behandelt. 38 Patienten wurden zunächst operiert und erhielten eine adjuvante Strahlentherapie mit 64 Gy, 12 inoperable Patienten wurden mit primärer Radiotherapie behandelt (Gesamtdosis 70 Gy). Alle Patienten erhielten begleitend Cisplatin 6 mg/m2 an jedem Bestrahlungstag. Ergebnisse: Die Nachbeobachtungszeit betrug median 24.2 Monate (7.8 bis 48.7 Monate). Nach 3 Jahren betrug das Gesamtüberleben 67.1% und die lokoregionäre Kontrollrate 78%. Patienten im Stadium III hatten ein signifikant besseres 3-Jahres-Überleben als Patienten im Stadium IVA/B (100% versus 57.2%). Bei 15 Patienten trat eine Akuttoxizität ³ Grad 3 auf (3 Patienten Dysphagie, 11 Patienten hämatologische Toxizität, 1 Patient Dysphagie und hämatologische Toxizität). Insgesamt konnte bei 90% unserer Patienten mehr als 80% der geplanten kumulativen Chemotherapiedosis appliziert werden, 94% der Patienten erhielten die vorgesehene Strahlentherapiedosis. Schlussfolgerungen: Mit unserem Radiochemotherapieschema können bei relativ geringer Akuttoxizität gute Überlebens- und lokoregionäre Kontrollraten erzielt werden. Das Konzept der niedrigdosierten, täglichen Cisplatingabe als Radiosensitizer bei der Radiochemotherapie von KopfHals-Tumoren sollte daher in weiteren klinischen Studien Anwendung finden.
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Beobachtungsstudie zur Prophylaxe und Therapie von radiogen induzierter oraler Mucositis mit dem Komplexmittel Traumeel S bei der Bestrahlung von Kopf-HalsTumor-Patienten Steinmann D.1, Eilers V.1, Hamann T.1, Fink M.2 1 Medizinische Hochschule Hannover, Strahlentherapie und Spez. Onkologie, Hannover, Germany, 2Medizinische Hochschule Hannover, Physikalische Medizin und Rehabilitation, Hannover, Germany Einleitung: Aktuell verwendete Protokolle zur Bestrahlung von Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren führen dosisabhängig zu einer Mukositisinzidenz von 85-100%. Das Komplexmittel Traumeel S (T) konnte signifikant den Schweregrad und die Dauer einer Chemotherapie-induzierter Stomatitis bei Kindern unter Knochenmarkstransplantation senken. Die vorliegende Studie untersucht die Effizienz von Traumeel S zur Prävention oraler Mukositis bei Kopf-Hals-Tumorpat. unter Bestrahlung. Patienten und Methoden: Von 12/06 -12/07 wurden 20 Pat. mit Kopf-HalsTumoren bestrahlt (m:w=16:4). Jeweils 10 Pat. führten eine Mundspülung entweder mit Salbeitee (S) oder Traumeel S durch (5x/tgl.). 65% der Pat. waren an einem Oropharynxkarzinom erkrankt. Die Tumorlokalisationen waren in beiden Patientengruppen homogen verteilt. 11 Pat. (6 Traumeel /
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5 Kontrollen) wurden postoperativ mit 60-66 Gy bestrahlt. 8 Pat. (3 Traumeel and 5 Kontrollen) erhielten bei definitiver Therapie 70 Gy. 4 Pat. hatten ein Tumorrezidiv (alle Kontroll-Gruppe). 7 Pat. bekamen eine simultane platin-basierte Chemotherapie, ein Pat. eine simultane Cetuximab-Therapie. Das primäre Ziel der Studie war die Reduktion des oralen Mukositisgrades, der mindestens 1x wöchentlich von 2 unabhängigen Untersuchern nach CTC-AE bestimmt wurde. Zusätzlich beurteilten die Pat. im Tagebuch die Mundtrockenheit, Schmerzen im Mund, im Rachen und beim Schlucken, Übelkeit, Verlust von Appetit und Geschmack, Heiserkeit und die Bildung von zähem Schleim, sowie mit Hilfe der EORTC-Bögen QLQ-C30 und H&N-35 zu vier verschiedenen Zeitpunkten ihre Lebensqualität. Ergebnisse: Wegen mangelnder Compliance wurden 3 Pat. ausgeschlossen. Der Mucositisgrad als primärer Endpunkt unterschied sich zwischen den beiden Gruppen zu keinem Zeitpunkt signifikant. Hingegen zeigte die Auswertung der sekundären Zielparameter bessere Ergebnisse in der Traumeel-Gruppe bei der Beurteilung von Schmerz, Schluckbeschwerden, Geruch- und Geschmacksstörungen, Fatigue, Nausea, beim Essverhalten und im sozialen Umgang im Rahmen der Lebensqualitäts-(LQ)fragebögen. Die Ergebnisse waren jedoch nicht signifikant. Allerdings nahmen die Traumeel-Pat. auch mehr lokale und systemische Analgetika ein. Die Auswertung des Tagebuches bestätigte die Ergebnisse der LQBögen in der Beurteilung von Schmerzen im Mund, Rachen und beim Schlucken, sowie der Geschmacksstörungen. Schlussfolgerung: In der Beobachtungsphase zeichnet sich ein diskreter Trend zugunsten der Intervention mit Traumeel ab. In der geplanten Folgestudie soll die Rekrutierung einer homogeneren Patientengruppe zu eindeutigeren Aussagen führen.
P180 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):135
Improving the dose homogeneity for tangential breast radiotherapy using a virtual wedge system with independent orientation relative to the collimator angle Abo-Madyan Y.1, Polednik M.1, Steil V.1, Wolff D.1, Lohr F.1, Wenz F.1 1 Universitaetsklinikum Mannheim, Radioonkologie, Mannheim, Germany Background: Despite the introduction of new radiotherapy techniques, post-operative irradiation in breast cancer patients is still mainly performed with two tangential opposed fields. The advantages of this technique include simplicity in planning and delivery, reliability and reproducibility. A frequent problem of tangent treatment, however, is the hot region at the lower part of the breast and the corresponding cold region at the upper part of the irradiated volume. Correcting this imbalance usually requires further rotation of the collimator so that the thick end of the wedge is pointing more to the caudal end of each field. In doing so, the MLC-fit to the posterior edge of the PTV is not optimal which leads to increased lung exposure. Replacing the physical wedge with a virtual wedge for which the direction can be freely chosen with respect to leaf orientation may alleviate this problem. Additional benefits of a virtual wedge approach are better MU-Efficiency and less dose scatter. The use of the virtual wedge allowed us to first optimize the direction of the MLC aperture (for target coverage, risk organ shielding) and then to optimize the wedge direction and angle. We quantified the advantage of this approach by DVH analysis. Materials and Methods: The treatment planning CT datasets of 10 breast cancer patients previously treated in our department were imported into the treatment planning system PrecisePLAN® (Elekta Oncology Systems, Crawley, UK). The reference plans were created using two tangential wedged fields. The collimator angle was chosen to allow for the best MLC fit to the posterior edge of the CTV. In the experimental plans the same setup was used, but with replacing the conventional wedge with the OmniWedgeä. OmniWedgeä provided in the Elekta Synergy linac is an extension of the common virtual wedge concept. It combines an open field segment, a motorized wedge segment and an orthogonal wedge segment delivered as in step-and-shoot IMRT. The OmniWedgeä orientation was chosen based on the 3D dose display, aiming at minimizing and equally distributing the hotspots throughout the CTV. This was followed by further plan evaluation through the DVH and isodose distribution. Results: The average volume receiving less than 95% of the prescribed dose was reduced using OmniWedgeä from 13.3% to 9.8% and the dose encompassing 95% of the CTV was increased from 90.8% of prescription
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dose to 93%. The average volume of the PTV receiving more than 107% of the prescribed dose was reduced from 7.7% to 4.7% in plans with OmniWedgeä. Discussion:: The comparison between a wedge system with fixed orientation relative to the MLC aperture and OmniWedgeä showed improved dose homogeneity in the breast with the independent wedge system while maintaining the planning and treatment efficiency of the approach. The reduction of the under- and overdosed volumes may improve tumor control and cosmesis respectively.
P181 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):135
Prospektiver Vergleich der optimalen Bestrahlungstechnik beim Mammakarzinom: Rückenlage vs. Bauchlage Petersen C.1, Würschmidt F.1, Dahle J.1, Bastian C.1, Kretschmer M.1 1 GMP für Radiologie und Radioonkologie, Hamburg, Germany Fragestellung: Die Bestrahlung der Mamma nach brusterhaltender Therapie gehört zum Standardverfahren in der Radioonkologie. Um eine homogene Dosisverteilung im Zielvolumen zu erreichen erfolgt die 3D-konformale Bestrahlungsplanung in der Regel in Rückenlage in tangentialer Gegenfeldtechnik. Bei Bestrahlung großvolumiger Brustdrüsen führt dies in der Regel zu größeren Dosisinhomogenitäten sowie zu einer höheren Lungen- und (bei linksseitiger Bestrahlung) Herzbelastung. Als technische Alternative steht für diese Patientinnengruppe die Bestrahlung in Bauchlage zur Verfügung. In einer prospektiven Vergleichsstudie wurden die Bestrahlungspläne von 12 Patientinnen in Rücken- und Bauchlage in Bezug auf die Dosishomogenität sowie die Normalgewebsbelastung (Lunge, Herz, kontralaterale Brust) verglichen. Methodik: 12 Patientinnen mit invasivem Mammakarzinom bzw. DCIS und Z.n. brusterhaltender Therapie wurden im Rahmen der Planungsstudie untersucht. Neun Patientinnen hatten linksseitige Tumoren, drei Patientinnen rechtsseitige Tumoren. Bei allen Patientinnen erfolgte eine Ganzbrustbestrahlung (45-50.4 Gy), gefolgt von einem Boost (10-21.6 Gy) ohne Bestrahlung der Lymphabflussgebiete. Es erfolgte jeweils ein Planungs-CT (Siemens somatom plus 4) in Rückenlage bzw. Bauchlage (80 kV, 165 mAs). Für die Lagerung in Rückenlage wurde ein kommerzielles "Wing board" (Firma additec) eingesetzt, für die Lagerung in Bauchlage das kommerziell erhältliche "AIO Prone Breastboard" (Firma orfit). Im Bestrahlungsplanungssystem (Oncentra Masterplan Version 1.5, Fa. Nucleotron) wurden PTV bzw. Herz, Lunge und kontralaterale Brust konturiert und mittels Analyse der Dosis-Volumen-Histogramme die Ergebnisse in Rücken- bzw. Bauchlage verglichen. Ergebnisse: Die Brustvolumina in Bauch- bzw. Rückenlage waren nicht signifikant unterschiedlich. Das mittlere PTV in Bauchlage betrug 1311 cm3 vs. 1281 cm3 in Rückenlage (p=0.9). In Bauchlage war in allen Bestrahlungsplänen eine Energie von 6 MeV Photonen ausreichend zur Erzielung einer homogenen Dosisverteilung, hingegen mussten in Rückenlage in 5 von 12 Bestrahlungsplänen 10 MeV Photonen eingesetzt werden, um eine adäquate Dosishomogenität zu erreichen (p=0.04). In Bauchlage resultierte eine signifikant niedrige mittlere Lungendosis (MLD): 1.2 Gy vs. 4.3 Gy (p<0.01). Die Herzbelastung war bei fast allen Bestrahlungsplänen in Bauchlage geringer, allerdings war dieser Unterschied nicht signifikant. Überraschenderweise war die mittlere Strahlenbelastung der kontralateralen Brustdrüse in Bauchlage signifikant erhöht: 1.0 Gy vs. 0.6 Gy (p=0.034) Schlussfolgerungen: Die Bestrahlung in Bauchlage führt insbesondere bei großvolumigen Brüsten zu einer signifikanten Lungenschonung und möglicherweise auch Herzschonung bei akzeptabler Dosishomogenität. Allerdings besteht ein erhöhter Verfikationsaufwand aufgrund fehlender visueller Kontrollmöglichkeiten am Bestrahlungsgerät.
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Poster / Mamma / Gynäkologie
P182 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):136
Monoinstitutionelle Technik und Erfahrung beim Bestrahlen der Mammaria-interna-Lymphknoten beim Mammakarzinom Maffei M.1, Haller M.1, Hofer S.1, Wimmer M.2, Lukas P.2 1 Gesundheitsbezirk Bozen/Universitklinik fuer Strahlentherapie und Radioonkologie Innsbruck, Dienst fuer Strahlentherapie und Radioonkologie, Bozen, Italy, 2Universitätsklinik für Radioonkologie, Innsbruck, Austria Einleitung: An dieser Stelle soll nicht über die Indikation, die nach wie vor kontrovers diskutiert wird, sondern über praktische Durchführung und Erfahrungen bei der Bestrahlung der Mammaria-interna-Lymphknoten (internal mammary linfonodes IMN) im Bezug auf die Dosisbelastung für Herz und Lunge berichtet werden. Wegen der Vorbelastung vieler Patientinnen mit anthrazyklinhaltigen Chemotherapien wurde versucht, mit einer modifizierten Technik eine Reduzierung des Risikos für kardiovaskuläre Nebenwirkungen und eine optimale Zielvolumenauslastung zu erreichen. Patienten und Methoden: Von Jänner 2005 bis September 2007 wurden an unserem Institut 60 Patientinnen mit Mammakarzinom einer Bestrahlung der IMN unterzogen. Alle Patientinnen wurden 3D- geplant. Für die Bestrahlung des Parasternalfeldes wurde eine modifizierte Standardtechnik verwendet, um eine bessere Homogenisierung der Dosis im Bereich der IMN und eine Reduzierung der Dosisbelastung am Herzen zu erreichen. Bestrahlungstechnik: Die verwendetet Technik ist eine Mammabestrahlung mit zwei tangentialen Feldern (Photonen 6MV), ein supraklavikuläres Feld (Photonen 6 oder 10MV) und ein parasternales Feld (Mischbestrahlung Photonen - Elektronen im Verhältnis 2:3, d. h. bei eine Gesamtdosis von 50Gy werden 10Gy mit Photonen, dann 30Gy mit Elektronen geeigneter Energie und wieder 10Gy mittels Photonen appliziert). Alle Behandlungen wurden 3D geplant (sowohl Photonen als auch Elektronen). Das parasternale Feld wird maximal 15% gegenüber der Vertikalen gekippt. Im 3D-Plan wird klar ersichtlich, dass die IMN dadurch besser erreicht wird, außerdem verringert sich die Überschneidung mit den tangentialen Feldern an der Haut. Die Dosisbelastung für Herz und Lunge wurde mittels DVH für die Summe aller Felder überprüft. Die radiogene Dermatitis wurde nach der RTOG/CTC Scala ermittelt. Resultate: Besonders bei linkseitiger Bestrahlung wurde eine Reduzierung der Dosisbelastung des Herzens erzielt. Dies erschien wichtig, da viele Patientinnen mit Antrazyklinen entweder neo- oder adujuvant vorbehandelt worden waren. Schlussfolgerung: Durch diese Technik der IMN Bestrahlung wurde bei unseren Patientinnen eine Reduzierung der Gesamtdosis am Herzen und gleichzeitig eine annähernd optimale Auslastung des Zielvolumens erreicht. Bei routinemäßiger 3D-Planung ist diese optimierte Technik ohne zusätzlichen Zeitaufwand möglich.
P183 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):136
Spätergebnisse der adjuvanten Strahlentherapie des Mammakarzinoms Schultze J.1, Cords S.1, Kimmig B.1 1 Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Klinik für Strahlentherapie, Kiel, Germany Hintergrund: Im Rahmen der Qualitätssicherung sollten die Langzeitergebnisse der adjuvanten Strahlentherapie nach Mammakarzinom-Operation evaluiert werden. Besonderes Interesse galt dabei der Lokalrezidivrate als wesentlichem, radiotherapeutischen Qualitätskriterium sowie einer möglichen Spättoxizität. Methode: Zwischen 1996 und 1998 wurden 100 operierte Mammakarzinompatientinnen mit 102 Primärtumoren adjuvant radiotherapiert. Durchschnittliches Lebensalter war 58 Jahre mit einer Spannbreite von 36 bis 84 Jahren. Primärtumorlokalisation war überwiegend der obere äußere Quadrant (56,8 %), gefolgt vom oberen inneren Quadranten (18,6 %). Ein T1-Stadium lag bei 61 Frauen vor, ein T2-Stadium in 34 Fällen. 73 von 102 Tumoren erwiesen sich als nodal-negativ, 29 als nodal-positiv. Der Hormonrezeptorstatus war in 81 Fällen positiv, in 21 Fällen negativ. 87 Frauen wurden brusterhaltend operiert, bei 15 Patientinnen erfolgte eine Mastek-
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tomie. Die Strahlentherapie wurde gleichförmig mit 6 MeV-Photonen und Einzeldosen von 2 Gy bis zu einer Gesamtdosis von 50 Gy im Bereich der residuellen Brust beziehungsweise der Thoraxwand durchgeführt, gefolgt von einer lokalen Dosisaufsättigung bis 60 Gy mit tiefenadaptierter Elektronenstrahlung. Die Akut- und Spättoxizität wurde nach RTOG klassifiziert Die durchschnittliche Nachbeobachtungszeit betrug 73 Monate. Ergebnisse: Bei insgesamt 5 von 102 Tumoren (4,9 %) trat ein Lokalrezidiv auf. Bezogen auf den Operationsmodus waren 3 der 87 brusterhaltend operierten Frauen (3,4 %) betroffen, nach 15 Mastektomien ergaben sich zwei Lokalrezidive (13,3%). In 17 von 102 Erkrankungsfällen (16,7 %) entwickelten sich im weiteren Verlauf Fernmetastasen. Die 5-Jahres-Gesamtüberlebensrate aller Frauen lag bei 85 Prozent, 15 Patientinnen starben vor Ablauf von 5 Jahren nach Therapieende. Die tumorspezifische 5Jahres-Überlebensrate betrug 88 Prozent. Die Akut- und Spättoxizität waren minimal und auf die Haut beschränkt. Eine Grad 3-Akuttoxizität ergab sich lediglich bei fünf Patienten, klassifizierbare Spättoxizitäten wurden nicht festgestellt. Schlussfolgerung: Die postoperativ-adjuvante Strahlentherapie ist gut verträglich und sehr effektiv zur Prävention des Lokalrezidivs. Eine Lokalrezidivrate von 3,4 Prozent nach Brusterhaltung beweist eine hohe Prozessqualität. Spättoxizitäten sind bei der Indikationsstellung zu vernachlässigen. Die zu erwartende nur minimale Toxizität sollte im Aufklärungsgespräch erwähnt werden, um Ängste abzubauen.
P184 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):136
FIGO IVA Zervixkarzinom – primäre Exenteration versus primäre Radiochemotherapie? Jamil B.1, Köhler C.2, Hasenbein K.2, Marnitz S.1, Schneider A.2, Budach V.1 1 Charité Campus CCM und CVK, Strahlentherapie, Berlin, Germany, 2 Charité Campus CCM, Klinik für Gynäkologie, Berlin, Germany Fragestellungen: Für das Zervixkarzinom im Stadium IVA gibt es keine etablierte Standardtherapie. Die großen randomisierten Studien Ende des vorigen Jahrhunderts haben nur sehr wenige Patientinnen in diesem Stadium eingeschlossen, die Überlebensdaten wurden nicht gesondert ausgewertet. Methodik: In einem Fragebogen, der an deutsche gynäkologische Kliniken verschickt wurde, sollten Indikationen und Kontraindikationen für eine primäre Radiochemotherapie bzw. Exenteration, die Art der interdisziplinären Zusammenarbeit in der Entscheidungsfindung und Durchführung der Therapien und die Wahl der adjuvanten Maßnahmen in der jeweiligen klinischen Situation untersucht werden. Ergebnisse: 26/74 (35%) der teilnehmenden Kliniken führten keine Exenterationen selbst durch. Die erste Empfehlung für eine Patientin im FIGOStadium IVA war eine alleinige Radiochemotherapie (26%), eine alleinige Exenteration (27%) bzw. eine Kombination aus beiden (9%). Im Falle einer Fistelbildung lautete bei 46% der Kliniken die Empfehlung Exenteration, nur 7% favorisierten eine Radiochemotherapie. In 40 der 48 Kliniken, die auch über die Möglichkeiten einer Exenteration verfügen, fiel die Therapieentscheidung im Rahmen eines interdisziplinären Tumorboards. In 25 der 48 Kliniken wurde der operative Situs mit einem Radioonkologen diskutiert. Ein postoperatives Tumorboard entschied in 43/48 Kliniken über die weitere Therapie nach erfolgter Exenteration. Eine postoperative Radiochemotherapie wurde in 19/28 Kliniken empfohlen, wenn keine Vortherapie stattgefunden hatte, in 40/48 Kliniken bei positivem Resektionsstatus, bei 31/48 bzw. 33 Kliniken bei positiven pelvinen bzw. paraaortalen Lymphknoten und eine Chemotherapie bei Fernmetastasen in 26/48 Abteilungen. Als Alternative wurden eine Re-Bestrahlung in 23/48, Biologicals in 10/48 und Hyperthermie in 9/48 Abteilungen eingesetzt. Die überwiegende Mehrzahl der Kliniken (38/48) bot den Patientinnen eine Nachsorgesprechstunde an. Schlussfolgerungen: Die Befragung spiegelt die unklare Datenlage für die optimale Therapie des FIGO IVA Zervixkarzinoms wider. Da randomisierte Studien zur Klärung der Frage Radiochemotherapie versus Exenteration nicht durchführbar sind, wäre eine gemeinsame interdisziplinäre Datenbank für die Erfassung der Behandlungsergebnisse dieser Patientinnen zu fordern.
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Poster / Gynäkologie / Urologie
P185 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):137
Stereotaktische Bestrahlung in der Primärtherapie des Zervixkarzinoms Cho C.H.1, Marnitz S.1, Köhler C.2, Schild R.1, Jahn U.1, Bischoff A.1, Schneider A.2, Budach V.1 1 Charite, Klinik für Strahlentherapie, Berlin, Germany, 2Charite, Klinik für Gynäkologie, Charité Campus Mitte, Berlin, Germany Hintergrund: Die primäre Radiochemotherapie ist die Therapie der Wahl bei lokal fortgeschrittenen Zervixkarzinomen bzw. bei Vorliegen von pelvinen Lymphknotenmetastasen. Die Tumoreradikation erfordert die Applikation von suffizienten Tumordosen. Dies führt zur Belastung von Nachbarorganen wie Dünndarm und Rektosigmoid. Die Applikation von Dosen auf das befallene Parametrium bereitet wegen der Überschneidung der Dosis der perkutanen Bestrahlung und der Brachytherapie häufig Probleme bzw. führt zu Kompromittierung des Zielvolumens oder Dosisreduktion. Material und Methoden: Am Beispiel von 2 Patientinnen mit histologisch gesicherten Plattenepithelkarzinomen im Stadium FIGO IIB werden für den parametranen Boost die Grenzen und Möglichkeiten der konventionellen 3D-Planung, der IMRT-Technik und der stereotaktischen Konvergenzbestrahlung (STX) dargestellt. Beide Patientinnen erhielten nach Diagnosesicherung ein laparoskopisches transperitoneales pelvines und infrarenales paraaortales Staging. Im Ergebnis dieser Operation wurden uns die Patientinnen bei histologisch gesichertem Befall der Parametrien bzw. pelviner Lymphknoten zugewiesen. Intraoperativ wurden nach Präparation der anatomischen Räume die ventrale, dorsale, mediale, kaudale und superiore Grenze mit Titanclips markiert. Alle Patientinnen erhielten eine kombinierte Radiochemotherapie in üblicher Technik. Nach 50,4 Gy erfolgte die Verkleinerung und Umstellung auf den parametranen Boost. Ergebnisse: Die Zielvolumina wurden anhand der Titanclips beidseits konturiert. Ein Margin von 3 mm wurde definiert. Mittels externer Marker erfolgte die bildgesteuerte Bestrahlung an dem Hochpräzisionslinearbeschleuniger Novalis. Die Pläne wurden bzgl. der Belastung von Dünndarm und des Rektosigmoids mit den konventionellen 3D-Plänen und den IMRT-Plänen verglichen. Bezüglich der Dünndarmbelastung konnte durch IMRT gegenüber 3D bereits eine Halbierung der V50 von 60 auf 30% der Dosis, mittels Stereotaxie nochmals eine Halbierung erreicht werden. Auch die Dosis, die 25% des Rektosigmoids umschloss, konnte von 80% (3D) auf 40% (IMRT und 30% (STX) reduziert werden. Schlussfolgerung: Die extrakranielle Stereotaxie bietet im Vergleich zur 3D- und IMRT-Technik die Möglichkeit, definierte Volumina in Hochdosisarealen des Beckens unter verbesserter Schonung der Risikoorgane suffizient und sicher zu bestrahlen.
P186 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):137
Prostate volume changes during external beam irradiation in consequence of HDR brachytherapy in prostate cancer treatment Hille A.1, Herrmann M.K.A.1, Strauss A.2, Vorwerk H.1, Hess C.F.1 1 Universitätsklinikum Göttingen, Strahlentherapie, Göttingen, Germany, 2 Universitätsklinikum Göttingen, Urologie, Göttingen, Germany Purpose: To evaluate prostate volume changes during external beam irradiation in consequence of HDR brachytherapy in prostate cancer treatment. Methods: 20 patients who underwent radiotherapy for prostate cancer entered into this prospective evaluation. All patients had a CT scan for planning of the external beam irradiation and additionally scans 1 and 4-6 days after the HDR implantation. The prostate volume measured in the planning CT was compared with the measured volumes after HDR brachytherapy. A mathematical model was used to evaluate the change of prostate volume. Volume changes which resulted in a change of the diameter of the CTV of more than 5 mm per direction had been defined to be important resulting in a complete new planning for the patient. Results: Prostate volumes before HDR, 1 day and 4-6 days after the first HDR, 1 day and 4-6 days after the second HDR treatment were in median 39 cm3, 38 cm3, 40 cm3, 41 cm3 and 38 cm3, respectively. No volume changes resulted in a change of the diameter of the CTV of more than 5
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
mm per direction with the consequence that no new treatment planning was necessary. Conclusions: HDR brachytherapy did not lead to a significant change in prostate volume and no new treatment planning was necessary after HDR brachytherapy. CT scans at regular intervals are not needed in future.
P187 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):137
Gemeinsame Datenbank Prostatapatienten – Urologie & Radioonkologie Wr. Neustadt – 90% 5-Jahres PSA-rezidivfreies Überleben bei den radioonkologischen Patienten – Einfluss der Hormontherapie? Salinger J.1, Harder C.1, Hasenzagel C.2, Haydter M.2, Hofbauer J.2, Pakisch B.1 1 Landesklinikum Wr. Neustadt, Abteilung für Radioonkologie / Strahlentherapie, Wr. Neustadt, Austria, 2Landesklinikum Wr. Neustadt, Abteilung für Urolgie, Wr. Neustadt, Austria Fragestellung: Beim nicht fortgeschrittenen Prostatakarzinom wird die primäre Bestrahlung als gleichwertig der radikalen Prostatektomie angesehen, jedoch gibt es dazu keine prospektiv randomisierte Studien. Deshalb hat sich die Abteilung für Urologie (U) und die für Radioonkologie (RO) im Krankenhaus Wiener Neustadt entschlossen, ihre Patienten zu vergleichen. Die RO-Patienten wurden mit 70-74 Gy bestrahlt, ca. 92 % erhielten zusätzlich eine (neo-) adjuvante Hormontherapie. Methodik: Mit Hilfe unserer selbst erstellten Access®-Datenbank wurden die Daten der vergangen 10 Jahre retrospektiv erfasst und ausgewertet. Durch eine fein abgestimmte Kommunikation der verschiedenen Programme Excel®, Access®, Varis® und Powerpoint® werden die Daten stets aktualisiert ausgewertet und die Ergebnisse als Powerpoint®-Datei dargestellt. Als PSA-Rezidiv wurde für die U ein PSA >= 0,2 ng/dl gewertet; bei den RO galt die Definition nach Kuban et al. 2005 (Nadir +2ng/dl). Ergebnisse: Insgesamt wurden bis zum Dezember 2007 1629 Patienten in die Datenbank eingetragen. 704 U und 925 RO-Patienten. Es gab signifikante Unterschiede bei den Ausgangskriterien: Altersverteilung (medianes Alter U 63J vs, R 72J), Gleason-Score, cT-Stadium, PSA-Gruppen und zwar dergestalt, dass die RO Patienten durchwegs ungünstigere Ausgangssituation hatten. Die mediane Nachbeobachtungszeit war für U-Patienten 2,4 Jahre, für RO 3,5 Jahre. Das PSA-rezidivfreie Überleben nach 60 Monaten lag bei U 80% bei RO 90%. Von den RO Patienten hatten nur 82 keine Hormontherapie (HT); 727 Pat. hatten eine Langzeit- und 82 eine Kurzzeit-HT. Diese HT-Gruppen zeigten initial keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der Altersverteilung und des Beobachtungszeitraums. Es konnte kein signifikanter Unterschied im Bezug auf das PSA-rezidivfreie Überleben zwischen den einzelnen HT-Gruppen beobachtet werden. Schlussfolgerungen: Im Sinne der Qualitätssicherung wurden in der RO Wiener Neustadt Datenbanken programmiert, die einerseits alle Patienten der vergangenen 10 Jahre retrospektiv erfassen und analysieren und andererseits eine stete einfache Pflege und Ergänzung der Daten und rasche standardisierte Übersicht über das Outcome erlauben, und somit jederzeit einen Vergleich mit der Literatur ermöglichen. Nach 60 Monaten lag das PSA-rezidivfreie Überleben der fast 1000 RO-Patienten der letzten 10 Jahre bei 90% und damit bei den FCCC Daten mit > 80 Gy (Eade et al. 2007, Kuban et al. 2008, Pollack et al. 2003). Obwohl die Meisten eine HT erhielten, konnte nicht nachgewiesen werden, dass die Patienten von der simultanen HT bezüglich des PSA-rezidivfreien Überlebens profitierten. Auch eine Unterscheidung zwischen lokalisierten und fortgeschrittenen Stadien zeigte diesbezüglich keine signifikanten Unterschiede.
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Poster / Urologie
P188 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):138
Faecal calprotectin and lactoferrin in the monitoring of radiation proctitis in prostate cancer treatment: results of a prospective study Hille A.1, Christiansen H.1, Hermann R.M.1, Schmidt-Giese E.1, Herrmann M.K.A.1, Rave-Fränk M.1, Schirmer M.2, Hess C.F.1, Ramadori G.3 1 Universitätsklinikum Göttingen, Strahlentherapie, Göttingen, Germany, 2 Universitätsklinikum Göttingen, Klinische Pharmakologie, Göttingen, Germany, 3Universitätsklinikum Göttingen, Gastroenterologie und Endokrinologie, Göttingen, Germany Purpose: Acute and chronic radiation proctitis are relevant complications of pelvic radiation. Two markers of gut inflammation were investigated to evaluate radiation proctitis in patients treated for prostate cancer. Methods and Patients: Two patient groups were analyzed. In group 1, stool samples from 20 patients were collected before, weekly during, at the end, and 12 month after therapy. Group 2 comprised 47 patients, who had been irradiated 36 months before (median value). Radiation-induced toxicity was determined by CTC criteria or the LENT soma scale. As markers of gut inflammation, calprotectin and lactoferrin faecal values were determined by enzyme-linked immunosorbent assay (ELISA). Correlations between faecal markers and toxicity were calculated using the Pearson square test. Results: In group 1, all 20 patients could be followed for 15 months (median value) up to now. Calprotectin and lactoferrin increased during radiation treatment, and the increase was more pronounced in patients showing acute radiation proctitis. Only 3 patients of group 1 developed late toxicity after radiotherapy. Although their stool probes showed normal calprotectin and lactoferrin values at that time, their earlier measurements showed elevated calprotectin and lactoferrin concentrations combined with acute radiation proctitis. In group 2, where stool samples were only collected 36 months after irradiation, the Pearson square test showed both a significant correlation between calprotectin (p= 0.0052) and lactoferrin (p= 0.049) values and toxicity after 36 months. E.g. of 38 patients without toxicity at the time of stool sample collection 33 had normal faecal values for calprotectin, and of 9 patients with late toxicity 5 had increased calprotectin values. Conclusions: Within 20 patients followed for one year after radiotherapy 3 were identified, where increased calprotectin and lactoferrin values during irradiation correlated with the development of late toxicity. In the group without initial values calprotectin values, patients showed a significant correlation with the existence of chronic radiation proctitis. Patients have to be observed further on.
P189 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):138
Salvage Bestrahlung nach Radikaler Prostatektomie: Analyse von Therapieergebnissen und prognostischen Faktoren Langsenlehner T.1, Quehenberger F.2, Pummer K.3, Kapp K.S.1, Mayer R.1 1 Univ. Klinik für Strahlentherapie-Radioonkologie/Med. Universität Graz, Graz, Austria, 2Institut für Medizinische Informatik, Statistik und Dokumentation/Med. Uni Graz, Graz, Austria, 3Univ. Klinik f. Urologie/ Med. Uni Graz, Graz, Austria Hintergrund: Analyse von Behandlungsergebnissen nach Salvage Radiatio bei biochemischem Rezidiv oder Lokalrezidiv nach Radikaler Prostatektomie sowie Untersuchung von prognostischen Faktoren. Patienten und Methoden: Zwischen 1990 und 2006 erhielten 154 Patienten an der Univ. Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie Graz eine salvage Radiatio der Prostataloge aufgrund von biochemischem Versagen (n= 121) oder klinischem bzw. histologisch nachweisbarem Lokalrezidiv (n=33) nach radikaler Prostatektomie. Bei 98 Patienten (64%) erfolgte die Tumorresektion histologisch nicht im Gesunden. Ein Samenblasenbefall lag bei 65 Patienten (42%) vor, eine extrakapsuläre Ausbreitung bei 103 Patienten (67%). 54% der Tumoren zeigten eine gute/mittelgradige, 46% eine schlechte Differenzierung. Patienten mit initialem Lymphknotenbefall wurden von der Analyse ausgeschlossen. Die Radiotherapie der Prostataloge erfolgte in Form einer Dreifeldtechnik mit einer medianen GD von 66.6 Gy (ED 1,8-2 Gy). Biochemische und klinische Tumorkontrollraten wurden retrospektiv analysiert.
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Ergebnisse: Die mediane Nachbeobachtungszeit nach Radiotherapie betrug 46 Monate. Bei Patienten, die aufgrund eines isolierten PSA Rezidivs bestrahlt wurden, lag die aktuarische 5- Jahres biochemische Kontrolle bei 63% vs. 38% bei Patienten mit Lokalrezidiv (p=0.0013). Darüber hinaus waren auch das krankheitsfreie Überleben (94% vs. 68%, p=0.0005) und das metastasenfreie Überleben ((94% vs. 76%, p=0.003) in der Patientengruppe mit isoliertem PSA- Rezidiv signifikant besser. In der multivariaten Analyse waren schlechte Tumordifferenzierung (Relatives Risiko (RR) 3.69, p=0.00048), Samenblasenbefall (RR 2.1, p=0.055) und PSA vor Radiotherapie >1.5 ng/ml (RR 4.05, p=0.0007) mit einem erhöhten Risiko für biochemisches Versagen nach salvage Bestrahlung verbunden. Schlussfolgerung: Die lokale Radiatio der Prostataloge bei Lokalrezidiv oder isoliertem PSA Anstieg nach Radikaler Prostatektomie bietet die Möglichkeit einer langfristigen biochemischen Kontrolle und klinischen Progressionsfreiheit. Die Effizienz der Radiotherapie erscheint allerdings bei Vorhandensein eines Lokalrezidivs limitiert. Samenblasenbefall, schlechte Tumordifferenzierung und PSA vor Radiotherapie >1,5 ng/ml stellen weitere Faktoren dar, die mit einem ungünstigen Behandlungserfolg verbunden sind.
P190 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):138
Helical tomotherapy for postoperative or salvage radiotherapy of prostate cancer Schwarz R.1, Bajrovic A.1, Hornung D.1, Matnjani G.1, Schneider T.1, Cremers F.2, Albers D.2, Platz V.2, Schmidt R.2, Krüll A.1 1 Ambulanzzentrum GmbH des UKE, Bereich Strahlentherapie, Hamburg, Germany, 2Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie, Hamburg, Germany Introduction: Tomotherapy is a new technique for intensity modulated and image guided radiotherapy in patients with prostate cancer. Treatment techniques and results for adjuvant or salvage radiotherapy were analysed. Methods: Over the period of December 2006 to october 2007 21 patients with prostate cancer for postoperative or salvage radiotherapy were treated with helical tomotherapy. Nine patients had adjuvant radiotherapy, 12 patients had salvage radiotherapy for PSA-recurrence. A total of 21 small volumes (prostate bed ± seminal vesicles bed) with 560 fractions and 7 larger volumes including the pelvis with 196 fractions were treated. For quality assurance absolute and film dosimetry in phantom models were done in all cases. A total of 756 fractions were analysed. In all fractions MV-CTs for adjustments by matching KV-CT and MV-CT were done. The adjustments as well as table and treatment times were analysed. Acute toxicity during and within 6 weeks after radiotherapy was documented. Results: Large volumes including the pelvic lymph nodes were treated with 50,4 Gy, small volumes up to 64,8 Gy, using 1,8 Gy as dose per fraction. The median dose was 64,8 Gy. The dosimetric analyses showed a good correlation to the treatment plans within ± 3 % of the calculated dose. Tabletimes and treatment times were 22 and 4,4 minutes for small volumes and 27 and 6.8 minutes for large volumes. Median daily adjustments for translations (x,y,z,roll) were -2 ± 4,2 mm, -1 ± 2,2 mm, 5,5 ± 3,3 mm, 0,19 deg ± 0.490 deg for small volumes and -2 ± 2.4 mm, -1 ± 2.2 mm, 5 ± 3.3 mm, 0.050 deg ± 0.40 deg for large volumes. Acute toxicity (CTC-score) for rectum and bladder was maximal grade 2; in detail probability of proctitis grade 1 was 45%, grade 2 40%. Bladder and urethra side effects grade 1 were 45% and grade 2 13%. Conclusion: Tomotherapy is a highly conformal and high precision radiotherapy technique for patients with postoperative treatment of prostate cancer. Tomotherapy was well tolerable concerning acute side effects. Median table times for the patients were 22 and 27 minutes. Median adjustments for x,y,z were under 10 mm.
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Poster / Urologie
P191 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):139
Lokalrezidiv nach radikaler Prostatektomie: begrenzter Einfluss der Salvage-Strahlentherapie auf die biochemische Kontrolle Geinitz H.1, Riegel M.1, Thamm R.1, Zimmermann F.1, Astner S.T.1, Lewerenz C.1, Busch R.2, Molls M.1 1 Technische Universität München, Klinik für Strahlentherapie und Radiologische Onkologie, München, Germany, 2Technische Universität München, Institut für Medizinische Statistik, München, Germany Hintergrund: Bei einem Lokalrezidiv nach radikaler Prostatektomie stellt die lokale konformale Strahlentherapie (CRT) der Prostataloge/Rezidivregion eine Behandlungsoption dar. Daten zur Effektivität und Nebenwirkungsrate dieser Behandlung werden vorgestellt. Material und Methoden: 31 Patienten mit klinisch nachgewiesenem Lokalrezidiv (Palpation oder/und MR/CT oder/und transrektaler Ultraschall oder/und histologische Sicherung) nach radikaler Prostatektomie wurden zwischen 12/1993 und 12/2002 in unserer Klinik behandelt. Alle Patienten erhielten eine konformalen Strahlentherapie (CRT) der Prostataloge ± Boost auf die Rezidivregion (mediane Dosis 66,0 Gy, 50,4 - 70,0 Gy) ohne Bestrahlung des pelvinen Lymphabflussgebietes. Lediglich 4 Patienten wurden mit einer Dosis > 66,6 Gy behandelt. 36% der Patienten erhielten eine kurzzeitige neoadjuvante Hormontherapie. Ein biochemisches Rezidiv nach Salvage-CRT wurde als ein Anstieg des PSA-Wertes über 0,2 ng/ml gewertet. Ergebnisse: Das mediane Follow-Up beträgt 83 Monate (15-129 M.). Initiale T-Stadien: T1 3%, T2 16%, T3 78%, T4 3%; Grading: G1 3%, G2 71%, G3 26%; initialer PSA-Wert (iPSA), Median: 11,5 ng/ml (0,8 - 150 ng/ml). Bei 84% der Patienten kam es durch die CRT zu einer Reduktion des PSA-Wertes, bei 52% fiel er unter 0,2 ng/ml. Die biochemische Kontrollrate beträgt 17% nach 5 Jahren, die Rate an Fernmetastasen 17% und das Gesamtüberleben 80%. Univariat negative Einflussfaktoren für das biochemisch rezidivfreie Überleben (bNED) nach CRT: PSA Nadir nach CRT > 0,1 ng/ml (p=0,013). Uni- und multivariat negative Einflussfaktoren für das Auftreten von Fernmetastasen nach CRT: Infiltration der Samenblasen (p=0,002). Uni- und multivariat negative Einflussfaktoren für das Gesamtüberleben: höheres Grading (p=0,041). Die applizierte Dosis hatte keinen Effekt auf das bNED oder das Überleben. Die häufigsten Grad 3 Spätnebenwirkungen (modifizierte RTOG Kriterien) betraf die Harninkontinenz (6,5%), für die anderen Symptome lag die Rate an Grad 3 Nebenwirkungen unter 4%. Grad IV Nebenwirkungen wurden nicht beobachtet. Zusammenfassung: Obwohl die PSA-Reduktion durch die Salvage CRT bei Lokalrezidiv nach radikaler Prostatektomie im Bereich derjenigen der CRT bei biochemischem Rezidiv liegt, profitieren nur 17% langfristig mit kontrollierten PSA-Werten von der Behandlung. Eine Dosis von 66 Gy erscheint hinsichtlich der Nebenwirkungsrate vertretbar zu sein. Ob eine weitere Dosiseskalation sinnvoll ist, bleibt unklar.
P192 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):139
Pretherapeutic nomogram predicting disease recurrence following HDR- brachytherapy for high risk-prostate cancer
tate specific antigen, biopsy Gleason scores and neoadjuvant hormonal therapy (HT). These clinical data were used as predictors in multivariable logistic regression models addressing the rate of BCR after HDR-BT. LRM regression coefficients were used to develop a nomogram predicting the probability of BCR and was subjected to 200 bootstrap resamples for internal validation and to reduce overfit bias. BCR was defined as three consecutive rising PSA values according to the ASTRO criteria. Results: Overall, 38 (25.2%) patients showed evidence of a BCR. Mean and median time to BCR was 23.7 and 24 months. Of all, 79 (52.3%) received neoadjuvant hormonal therapy. In multivariable LRMs, biopsy Gleason sum and delivery of HT were independent predictors (both p£0.03). Multivariable predictive accuracy of the nomogram was 71% accurate and exceeded the accuracy of the most informative univariable predictor by 2%. Conclusion: We developed the first clinical nomogram for treatment decision-making for HDR-BT. It may prove useful when the possibility of an aggressive Gleason variant may change the treatment options. Our findings need to be corroborated and externally validated in larger scale trials.
P193 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):139
Post-Implantationsdosimetrie und Miktionssymptomatik nach Jod-Seeds-Brachytherapie beim Prostatakarzinom Schäfer J.1, Welzel G.1, Trojan L.2, Eppler N.1, Harrer K.2, Michel M.2, Alken P.2, Wenz F.1 1 Universitätsklinikum Mannheim, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Mannheim, Germany, 2Universitätsklinikum Mannheim, Urologische Klinik, Mannheim, Germany Hintergrund: Retrospektive Untersuchung der Lebensqualität hinsichtlich Miktionssymptome und Post-Implantationsdosimetrie nach JodSeeds-Brachytherapie beim Prostatakarzinom. Material und Methoden: Im Universitätsklinikum Mannheim erhielten von Juni 1998 bis Dezember 2003 296 Patienten aufgrund eines Prostatakarzinomes eine Jod-Seeds-Brachytherapie. Wir haben retrospektiv die gesundheitsbezogene Lebenqualität (HRQoL) mit dem EORTC QLQPR25 und dem modifizierten ICS-Fragebogen erhoben. 6 Wochen nach Implantation wurde eine CT durchgeführt. Mit der Variseeds-Planungssoftware (Variseeds, Varian, Charlottesville, VA) eine Nachplanung durchgeführt. Hierbei wurde das Prostatavolumen, das Prostatavolumen das mit 100% (V100), 150% (V150) und 200% (V200) versorgt wurde und die Dosis die 90% des Prostatavolumens erhielt (D90) bestimmt. Zum Zeitpunkt der Erhebung lebten 258 Patienten. Von den 238 Fragebogen (92% Responserate) konnten 231 (97%) ausgewertet und von 223 (97%) konnte die Nachplanung durchgeführt werden. Der mediane Follow-up beträgt 51 Monate (13-78 Monate). Ergebnisse: Patienten mit eine Drangsymptomatik weisen höhere Werte für die D90, V100, V150 und V200 auf als Patienten die keine Drangsymptomatik angaben. Bei den Patienten mit Urininkontinenz und mit einer Stressinkontinenz fanden sich höhere Werte für das Prostatavolumen. Schlussfolgerung: Im untersuchten Patientenkollektiv sind für Miktionssymptome das Prostatavolumen und die D90 die maßgeblichen dosimetrischen Parameter.
Schwarz R.1, Chun F.K.H.2, Karakiewicz P.I.3, Gallina A.3, Walz J.2, Briganti A.3, Steuber T.2, Schlomm T.4, Haese A.2, Graefen M.4, Suardi N.3, Alberti W.5, Huland H.2, Krüll A.1 = 1 Ambulanzzentrum GmbH des UKE, Bereich Strahlentherapie, Hamburg, Germany, 2Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Urologie, Hamburg, Germany, 3University of Montreal, Cancer Prognostics and Health Outcomes Unit, Montreal, Canada, 4Martiniklinik, Prostatazentrum, Hamburg, Germany, 5Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie, Hamburg, Germany
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Introduction: Combined High-dose rate brachytherapy (HDR-BT) and external beam radiotherapy represents a treatment standard for localized prostate cancer. We explored the rate of biochemical recurrence (BCR) for this modality, and developed the first nomogram capable of predicting the probability of BCR at 2 and 4 years after treatment. Material and Methods: Between 1999- 2002, we used a cohort of 151 men treated with combined treatment, with available clinical stage, serum pros-
Fragestellungen: Das Prostatakarzinom ist ein Tumor des fortgeschrittenen Alters. Die perkutane Radiotherapie wird als kurative Therapie häufig insbesondere bei über 70-jährigen eingesetzt. Es wurde untersucht, wie die Verträglichkeit der Radiotherapie bei Älteren im Vergleich zu Jüngeren ist. Methodik: In einer prospektiven Untersuchung wurden die akuten Nebenwirkungen von Patienten ³ 70 Jahre (n=22) und Patienten < 70 Jahren
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):139
Radiotherapie des Prostatakarzinoms im Alter – Vergleich der akuten Nebenwirkungen Schneider O.1, Strohm G.L.1, Srabotnik D.1, Erps S.1, Reimann P.1, Adamietz I.A.1 1 Marienhospital Herne/St. Josef Hospital Bochum, Ruhr-Universität Bochum, Klinik für Strahlentherapie und Radio-Onkologie, Herne, Germany
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Poster / Urologie / ZNS-Tumoren
(n=28), die wegen eines Prostatakarzinoms eine kurative perkutane Radiotherapie erhielten, evaluiert (CTCAE). 32 Patienten wurden primär bestrahlt, 18 Patienten erhielten eine Radiatio wegen eines biochemischen Rezidivs. Die Gesamtdosen lagen zwischen 66.4 Gy bei biochemischem Rezidiv und 76.4 Gy bei primärer Radiotherapie. Ergebnisse: Akute Nebenwirkungen der Harnblase traten bei 76% (n=38) der Patienten auf (56% Grad I°, 20% Grad II°). Eine akute Proktitis bestand bei 64% (n=32) der Patienten (50% Grad I°, 14% Grad II°). Grad III/IV° Akuttoxizitäten traten in dem untersuchten Kollektiv nicht auf. Signifikante Unterschiede der Akuttoxizitäten konnten zwischen der Patientengruppe ³ 70 Jahre und < 70 Jahre nicht festgestellt werden. Ein prognostischer Faktor für Akuttoxizitäten in beiden Patientengruppen war die applizierte Dosis im Bereich der Rektumhinterwand. Schlussfolgerungen: Die Radiotherapie bei Prostatakarzinom wird von Älteren genauso gut toleriert wie von Jüngeren. Ein prognostischer Faktor für die akute radiogene Proktitis ist die Gesamtdosis im Bereich der Rektumhinterwand.
P195 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):140
Erektile Dysfunktion (erDy) bei Patienten (PAT) mit Prostata-CA – Gemeinsame Datenbank der Urologie (U) und Radioonkologie (RO) im Landesklinikum Wr. Neustadt – 10 Jahre Datenerfassung – Ergebnisse Harder C.1, Salinger J.1, Hasenzagel C.2, Haydter M.2, Hofbauer J.2, Pakisch B.1 1 Landesklinikum Wr. Neustadt, Abteilung für Radioonkologie / Strahlentherapie, Wr. Neustadt, Austria, 2Landesklinikum Wr. Neustadt, Abteilung für Urolgie, Wr. Neustadt, Austria Fragestellung: Es wird allgemein davon ausgegangen, dass eine erDy nach radikaler Prostatektomie (RPE) mit R0-Resektion nur schwer vermeidbar ist. Auch bei den primär bestrahlten PAT wird eine hohe Rate an erDy beschrieben, die sich wenige Jahre nach der Therapie einstellt. In einem gemeinsamen Projekt hat sich die Abteilung für U und RO im Krankenhaus Wr. Neustadt zusammengetan, um die PAT mit Prostatakarzinom zu vergleichen. Ausgewertet wurden die verschiedenen Ausgangskriterien, der PSA-Verlauf, das Gesamtüberleben, das rezidivfreie Überleben, und Nebenwirkungen inklusive der erDy. Methodik: Es wurde eine ACCESS® Datenbank erstellt, in der sowohl die U als auch die RO ihre jeweiligen Daten erfassen. Zunächst wurden die Daten der vergangen 10 a retrospektiv eingetragen. Mittlerweile werden die PAT und deren Nachsorgen aktuell erfasst. Die RO konnte einen großen Teil der Daten aus einer Analyse der VARIS®-Datenbank und der elektronischen Krankenakte sammeln. Die erektile Funktion wurde sowohl präoperativ bzw. vor Strahlentherapiebeginn als auch bei jeder Nachsorge evaluiert. Sie wurde in drei Stufen eingeteilt: Erektile Funktion vorhanden, gering gestört und nicht möglich. Ergebnisse: Insgesamt wurden bis zum Dezember 2007 1627 PAT in die Datenbank eingetragen. 704 U und 925 RO-PAT (davon lediglich 82 ohne Hormontherapie (HT)). Es gab signifikante Unterschiede bei den Ausgangskriterien: Altersverteilung, Gleason-Score, cT-Stadium, PSA-Gruppen - und zwar dergestalt, dass die RO-PAT durchwegs ungünstigere Ausgangssituation hatten. Die mediane Nachbeobachtungszeit war für U 2,4 Jahre, für RO 3,5 Jahre. Initial hatten die RO-PAT in 93 %, die U-PAT in 53% eine erDy. Im Vergleich zu altersentsprechenden gesunden PAT aus der Literatur hatten unsere PAT eine um ca. 13% (U) bzw. 41% (RO) höhere Rate. Bei den U ist nach 3 J die Rate d. erDy um 27% gestiegen. 53% gaben nach 3 J an, noch eine Erektion zu haben. Bei den RO haben weitere 2,3% nach der RT eine erDy innerhalb von 3 J entwickelt. Nach der Literatur (Braun et al. 2000) ist im entsprechenden Alter eine Steigerung der erDy um 4 % beim gesunden Mann zu erwarten. Von den initial potenten Männern (U n=330; RO n=65) haben 59% der U und 32% der RO eine erDy innerhalb von 3 J. entwickelt (p<0,01 Chi2). Bei den RO waren signifikant seltener die PAT ohne HT (n=82) betroffen. Ein Unterschied zwischen Langzeit- und Kurzzeit-HT konnte nicht gezeigt werden. Schlussfolgerungen: Bei der Auswertung der Nebenwirkungen fiel auf, dass die Rate der erDy initial deutlich höher lag als in der Literatur altersentsprechend bei Gesunden angegeben (Braun et al. 2002), was bei den
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RO-PAT auf die (neo-) adjuvante HT zurückzuführen ist. Bei den initial potenten 65 RO-PAT hat sich signifikant seltener eine erDy entwickelt, wenn keine HT gegeben wurde. Diese Rate lag aber dennoch bei 11 PAT (27%) in 3 Jahren und war damit höher als bei gesunden Männern laut Literatur (ca. 4%).
P196 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):140
Radiochemotherapy for primary glioblastoma comparing two temozolomide dose regimens. Combs S.E.1, Wagner J.1, Bischof M.1, Welzel T.1, Edler L.2, Rausch R.2, Wagner F.1, Zabel-du Bois A.1, Debus J.1, Schulz-Ertner D.1 1 Universitätsklinikum Heidelberg, RadioOnkologie und Strahlentherapie, Heidelberg, Germany, 2Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), Working Group and Central Unit Biostatistics, Heidelberg, Germany Purpose: Standard treatment for patients with glioblastoma (GB) is currently considered to be postoperative radiochemotherapy (RCHT) with temozolomide (TMZ) at a dose of 75mg/m2 qd. Previously, we had performed a phase I/II study with a dose of 50mg/m2 yielding comparable survival data in our instituton. In the present analysis, we evaluated toxicity and outcome in 160 patients with GB treated with postoperative RCHT comparing these two dose regimens. Methods: 160 patients with histologically confirmed GB were treated with postoperative RCHT with TMZ; 66 patients were female, 94 were male. Median age was 60 years (range 19-76 years). After primary diagnosis, a biopsy had been perfomed in 42 patients; a subtotal and total resection was conducted in 66 and 52 patients, respectively. Patients´ characteristics were equally distributed in both groups including age, RTOG/EORTC RPA classification, extent of neuorosurgical resection as well as performance status. In all patients postoperative radiotherapy was performed with a median dose of 60 Gy, applied in a median fractionation of 5 x 2Gy/week. Concomitant TMZ was applied at 50mg/m2 in 123 patients(group A), and 75mg/m2 in 37 patients (group B). Adjuvant cycles of TMZ were prescribed in 13 patients in group A and in 21 patients in group B. Patients were followed in 3-months intervals after RCHT, the median follow-up time was 13 months (range, 1-75 months). Results: Median overall survival (OS) in all 160 patients was 16 months, with actuarial OS rates of 62% at 1 and 23% at 2 years. We evaluated OS with special respect to TMZ dosing: Actuarial OS rates were 67% at 1 and 43% at 2 years in group A (50mg/m2) and 79% and 49% at 1 and 2 years in group B (75mg/m2; p=0.69). No significant difference between both groups could be calculated. Median progression-free (PFS) survival was 6 months. Actuarial PFS rates were 49% in group A and 54% in group B at 1 year, and 22% vs. 29% at 2 years (p=0.31). Treatment was well tolerated in both group A and B. Hematologic toxicity was mild in most patients and was not significantly different between the two dosing regimens in group A and B over the 6-week treatment course except for significant decrease in platelet counts in week 6 (p=0.01) in group B. Acute hematologic toxicity > CTC Grade II occured in 5% of the patients in group A and in 14% of the patients in group B. Treatment interruptions >3 days occurred in 3.2% vs. 5.6% of patients in group A and B, respectively; premature discontinuation of RCHT was observed in 6.5% of the patients in group A vs. 13.9% in group B. Conclusion: Comparing these two dose regimens, OS as well as PFS seem to be comparable in both groups; higher dosing of TMZ is associated with slightly higher toxicity rates. However, longer follow-up and evaluation in a larger group within a prospective, randomized evaluation are warranted.
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Poster / ZNS-Tumoren
P197 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):141
Comparative evaluation of radiochemotherapy with Temozolomide versus standard-of-care postoperative radiation alone in patients with anaplastic gliomas Combs S.E.1, Nagy M.1, Edler L.2, Rausch R.2, Welzel T.1, Bischof M.1, Debus J.1, Schulz-Ertner D.1 1 Universitätsklinikum Heidelberg, RadioOnkologie und Strahlentherapie, Heidelberg, Germany, 2Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), Working Group and Central Unit Biostatistics, Heidelberg, Germany Background: To evaluate outcome after radiochemotherapy (RCHT) with temozolomide versus postoperative radiotherapy (RT) alone in patients with anaplastic gliomas. Methods: We treated 191 patients with anaplastic gliomas with RT. Out of these patients, 20 patients were treated between 2004 and 2006 with concomitant chemotherapy with temozolomide (TMZ). To evaluate a potential benefit of RCHT we compared 20 patients treated with RCHT to historical controls treated with postoperative RT alone in a matched pairs analysis (1:2). Twenty patients were treated with RCHT and 40 patients were treated with RT only. In all patients a neurosurgical intervention was performed after primary diagnosis, which was complete in 12 patients, subtotal in 17 patients and a biopsy only in 14 patients. Radiation was applied with a median dose of 60 Gy in a median fractionation of 5x2Gy/week. TMZ was applied concomitantly at a dose of 50mg/m2 on each day of RT. Results: Treatment was well tolerated in both groups and could be completed without interruptions >3 days. No severe acute or late effects could be observed during follow-up. Hematologic toxicity was mild in both groups, there was no significant higher rate of toxicity in the RCHT group. Median overall survival (OS) was 14 months (range 1-220). Actuarial OS rates were 61% at 1 year and 36% at 2 years. Age < 50 vs. >50 years of age significantly influenced OS (p=0.007). Histologic classification (astrocytoma vs. oligoastrocytoma) had significant impact on OS (p=0.009). The extent of neurosurgical resection did not influence OS in this analysis (p=0.16). Median OS in the RCHT group was 15 months (range 4-39 months) compared to 13 months (range 1-220 months) in the RT group; actuarial OS rates were 82% and 42% at 1 and 2 years for the RCHT group and 53% and 33% in the RT group. There was no statistically significant difference between treatment groups (p=0.15). Median progression-free survival (PFS) was 6 months (range 1-113). Actuarial PFS rates were 64% at 6 months and 56% at 1 year. Age < 50 vs. >50 years (p=0.16), histologic classification (astrocytoma vs. oligoastrocytoma; p=0.33) and the extent of neurosurgical resection (p=0.67) did not have significant impact on PFS. Median PFS in the RCHT group was 6 months (range 2-36 months) compared to 7 months (range 1-113 months) in the RT group; actuarial PFS rates were 44% and 33% at 6 months and 1 year for the RCHT group and 74% and 67% in the RT group. There was no statistically significant difference between treatment groups (p=0.12). Conclusion: RCHT seems not to increase overall survival or progressionfree survival as compared to RT alone. Further randomized studies including molecular markers are warranted to corroborate these results.
P198 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):141
Wiederholungsbestrahlung bei vorbehandelten malignen Gliomen Schäfer U.1, Micke O.2 1 Klinikum Lippe GmbH, Klinik für Strahlentherapie, Lemgo, Germany, 2 Franzikus-Hospital Bielefeld, Klinik für Strahlentherapie, Bielefeld, Germany Fragestellung: Die Rezidivbehandlung maligner Gliome ist problematisch und beinhaltet häufig eine alleinige systemische Therapie mit nur limitiertem Behandlungserfolg. Eine erneute Bestrahlung wird dagegen selten erwogen aufgrund des erhöhten Risikos von radiogenen Nebenwirkungen. Das Ziel dieser Phase II-Studie war, die Durchführung einer Kombinationsbehandlung bestehend aus einer Wiederholungsbestrahlung mit moderaten Dosen und Temozolomide zu untersuchen. Methodik: 16 Patienten (7 Frauen, 9 Männer, med. Alter 60 Jahre) wurden mit einem inoperablen In-field Rezidiv eines malignen Glioms (9/16 anaplastisches Astrozytom, 7/16 Glioblastom) einer Rezidivbehandlung un-
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
terzogen. Das Protokoll bestand aus einer sequentiellen Radiochemotherapie. Die Chemotherapie (Temozolomid) wurde an 5 aufeinander folgenden Tagen (Mo.-Fr.) mit 200 mg/m2 durchgeführt. Diese Zyklen wiederholten sich in Abständen von 4 Wochen (Tag 1, Tag 29, Tag 57, etc.) im Sinne einer Erhaltungschemotherapie bis zum klinischen Progress. Zwischen den ersten beiden Zyklen wurde die Strahlentherapie mit 30 Gy (5 x 2 Gy) über 3 Wochen interponiert (Tag 8 bis Tag 26). Alle Patienten wurden bis zum Progress / Tod verfolgt und das Überleben mit der Kaplan-Meier-Methode errechnet. Ergebnisse: Bei 14/16 Pat. konnte die Strahlentherapie plangemäß beendet werden und bei 2/16 Pat. erfolgte nach 20 bzw. 28 Gy ein Therapieabbruch wegen klinischem Progress der Erkrankung. Ein weiterer Pat. erlitt eine akute Thrombozytopenie (6000x106//l) und Leukozytopenie (0,6x106/ l). Im Vergleich zum Therapiebeginn war bei Therapieende der Allgemeinzustand / Neurologie bei 12/16 Pat. unverändert und bei 4/16 schlechter, nach 6 Wochen bei 1/16 verbessert, bei 7/16 stabil und bei 8/16 verschlechtert. Im Median zeigte sich nach 4.5 Monaten klinisch ein Progress der Erkrankung. Alle Pat. verstarben tumorbedingt. Das mediane Überleben betrug 6 (1 bis 24) Monate. 4 Pat. lebten allerdings über 11 Monate. Strahlenbedingte akute wie chronische Nebenwirkungen > Grad II konnten nicht eruiert werden. Schlussfolgerungen: Innerhalb eines therapeutisch schwer zu behandelnden Patientengutes ist das durchgeführte Protokoll ohne wesentliche Steigerung der Nebenwirkungen einsetzbar und kann im Einzelfall zu einer deutlichen Stabilisierung der Erkrankung über mehrere Monate führen.
P199 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):141
Glioblastom (GB) – Datenbank (DB) – 10 Jahre Datenerfassung – stets automatisch aktuelle Resultate – Radioonkologie Wr. Neustadt Lenk R.1, Harder C.2, Pakisch B.3 1 Landesklinikum Wr. Neustadt, Abteilung für Urologie, Wiener Neustadt, Austria, 2AöKH Wr. Neustadt, Radioonkologie, Wiener Neustadt, Austria, 3Landesklinikum Wr. Neustadt, Abteilung für Radioonkologie / Strahlentherapie, Wiener Neustadt, Austria Fragestellung: Das GB ist ein aggressiver TU mit einem medianen Gesamtüberleben (GÜ) von 5 Monaten (M) ohne Therapie, das mit einer Radiochemotherapie auf ca. 12 M angehoben werden kann (Keime-Guilbert at al. 2007). In der Radioonkologie Wr. Neustadt wurden in den vergangen 10 Jahren abhängig vom Allgemeinzustand und der Gesamtprognose im Wesentlichen 2 verschiedene Konzepte verfolgt. Bei den Pat. mit einem Karnofsky-Index (KI) von ³70% wurde eine Gesamtdosis (GD) von 60 Gy mit einer Einzeldosis (ED) von 2 Gy verabreicht (n=67). Bei Fehlen von Kontraindikationen wurde kombiniert mit Chemotherapie (CT) in 55 Fällen. Bei den Pat. mit KI unter 70 % wurde mit einer ED von 3 Gy bis zu einer GD von 45 Gy bestrahlt (ohne CT, n=75). In der retrospektiven Analyse der eigenen Daten ging es 1. um die Frage, ob die 45 Gy Gruppe (GR) gegenüber der 60 Gy GR oder einer alleinigen „supportive care“ - Therapie vergleichbare Ergebnisse bringt. 2. wurde analysiert, ob der in der Literatur beschriebene Vorteil einer zusätzlichen CT hinsichtlich des GÜs nachvollzogen werden kann. Methodik: Da in den meisten Radioonkologien mittlerweile DB wie Varis® etabliert sind, bietet es sich an, diese durch Ergänzung mit anderen Programmen zur Dokumentation und Auswertung zu nutzen. Durch eine fein abgestimmte Kommunikation der verschiedenen Programme Excel®, Access®, Varis® werden die Daten stets aktualisiert ausgewertet und die Ergebnisse als Powerpoint®-Datei dargestellt. Es wurden Kaplan-Meier-Kurven anhand der Nachsorgedaten erstellt und der Verlauf anhand des Karnofsky-Index beurteilt. Ergebnisse: In die GB-DB wurden 196 Pat. über ICD-Codes aus der Varis® DB gefiltert. 147 Pat. davon hatten ein eindeutig histologisch gesichertes GB, die weiteren andere maligne hirneigene TU. Die 45 Gy GR (n=75) hatten ein medianes GÜ von lediglich 4 M; die 60 Gy GR (n=67) dagegen von knapp 10 M. Bei der 45 Gy GR war der maximal erreichte KI nach Therapie im Median schlechter als der Ausgangs-KI, sodass kein positiver Effekt hinsichtlich der Lebensqualität mit dieser Dosierung nachzuweisen war. In der 60 Gy GR konnte durch eine CT das mediane GÜ sign. von 7,5 M (n=12) auf 12 M (n=55) gesteigert werden. Schlussfolgerungen: Im Sinne der Qualitätssicherung wurden in der RO Wiener Neustadt DB programmiert, die rasch eine aktuelle Übersicht
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Poster / ZNS-Tumoren
über das Outcome und die Nebenwirkungen geben und eine Vergleichbarkeit mit der Literatur bieten. Unsere Ergebnisse beim GB sind mit den Ergebnissen aus der Literatur ident. Chemotherapie bringt einen Vorteil. Von einer verkürzten Bestrahlung mit 45 Gy GD und einer ED von 3 Gy haben unsere Pat. nicht profitiert. Hier war das Outcome vergleichbar mit einer „best supportive care“ - Therapie.
P200 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):142
Akzelerierte hypofraktionierte alleinige Radiotherapie bei Patienten mit Glioblastoma multiforme Steffal C.1, Brinda-Raitmayer K.1, Mailat D.1, Reiterer J.1, SchratterSehn A.U.1 1 Institut, Radioonkologie, Wien, Austria Hintergrund: Die Standardtherapie bei Patienten mit Glioblastom ist die simultane Radio-Chemotherapie (RCT) und die adjuvante Chemotherapie (CT) mit Temozolomid. Ziel der retrospektiven Analyse ist die Evaluation von Patienten die nicht für dieses Therapieschema geeignet sind und alternativ eine alleinige akzelerierte hypofraktionierte Radiotherapie erhalten haben. Methodik: In der Zeit von Mai 2002 bis Jänner 2007 wurden 28 Patienten einer alleinigen akzelerierten Radiotherapie unterzogen (25 Pat. ED 3 Gy, GD 51 Gy; 3 Pat. ED 7 Gy, GD 28 Gy). Kontraindikationen für die konkomitante Anwendung von Temozolomid waren: Complianceprobleme, Performancestatus von 3 bis 4 (WHO, ECOG), Karnofsky-Performance-Status unter 60, inadäquates Blutbild, Nieren- oder Leberfunktionsstörungen und progressive Disease. Das mittlere Alter der Patienten betrug zum Bestrahlungszeitpunkt 63 Jahre (39 80 a). Es erfolgten 13 makroskopisch komplett eingeschätzte Resektionen, 6 subtotale Resektionen und 9 Tumorbiopsien. Ergebnisse: Zum Zeitpunkt der retrospektiven Analyse waren 25/28 Patienten verstorben. Das mediane Gesamtüberleben betrug 11.3 Monate (420 Monate) bei Patienten mit 17x3 Gy, 3.6 Monate (1-6 Monate) bei Patienten mit 4x7 Gy. Die mediane progressionsfreie Überlebenszeit im Patientenkollektiv 17x3 Gy war 3.4 Monate (2-6 Monate). Als Rezidivtherapie erhielten die Patienten Chemotherapie mit PCV, CCNU, Lomustin oder Temozolomid, 2 Patienten erhielten eine stereotaktische Rezidivbestrahlung im AKH. Schlussfolgerung: Die hypofraktionierte akzelerierte alleinige Radiotherapie bei Glioblastompatienten verspricht ein optimales Therapiemanagement hinsichtlich der Lebensqualität bei kürzerer Gesamtbehandlungszeit und guter Verträglichkeit. Das mediane Gesamtüberleben bei der Applikation des Dosierungsschemas 17x3 Gy entspricht im wesentlichen den vorbekannten Studienergebnissen.
vivor were defined as patients surviving more than 36 months after the beginning of treatment. A historical control collective of patients (Group C; n=100) was treated with radiotherapy alone (median dose: 60 Gy). Results: In group A the median actuarial overall survival (OS) was calculated to 19.4 months, the progression-free survival (PFS) was 12.3 months. In group B OS was 16.2 months, the progression-free survival (PFS) was 10.7 months.. In group C OS was 12.1 months, the progression-free survival (PFS) was 8.8 months. Overall there were 17 long-term (> 36 months) surviving patients (20.2%) observed. Group A: 10 (22.2%); group B: 6 (15.3%); and group C: 1 (1%). The difference gained statistically signgificant (p = 0.04, chi2-test). Toxicity was limited and well manageable. Conclusions: Our results suggest, that TMZ is be able to improve longterm survival rates compared to conventional radiotherapy with acceptable toxicity. Long-term survival is generally possible and the rate of longterm survivors is significantly increased after concurrent TMZ application to radiotherapy.
P202 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):142
Temozolomid versus ACNU beim undifferenzierten Gliom-Versuch eines Vergleiches Eiter H.1, Alton R.1, Böhler F.1, Zobl M.1, Devries A.1, Rhomberg W.1 1 Landeskrankenhaus Feldkirch, Radioonkologie, Feldkirch, Austria Fragestellung: Ist der aktuelle Standard einer konkomitanten/ adjuvanten Chemotherapie mit Temozolomid der bisherigen Praxis einer konkomitanten/ adjuvanten Behandlung mit ACNU überlegen? Material und Methoden: 123 Patienten mit einem undifferenzierten Gliom, behandelt am Landeskrankenhaus Feldkirch, wurden einer Analyse unterzogen. 95 Patienten erhielten ACNU (100mg/m2 unmittelbar vor der Radiotherapie und adjuvant über 1 Jahr in 6 wöchigen Intervallen. 75 (78,9%) litten an einem GBM , 48 (50,5%) waren R0, 27 (28,4%) R2 reseziert und bei 16 (16,8%) war nur eine PE möglich. Das mediane Alter betrug 57,7 Jahre 28 Patienten erhielten Temozolomid (75mg/m2 täglich unter der RT) und dann 6 Zyklen mit 150/ 200mg/m2 d1-5/ 28 23 (82,1%) litten an einem GBM, 7 (25%) waren R0, 9 (32,1%) waren R2 reseziert und bei 12 (42,8%) wurde nur eine PE vorgenommen. Ergebnisse: Patienten, die mit ACNU behandelt wurden, lebten median 16,6 Mte . Waren sie nur R2 reseziert oder wurde nur eine PE vorgenommen, 11,6 Mt. ACNU behandelte GBM lebten median 14,4 Mt., und das rzfreie Überleben beträgt im Median 9,9Mt. Patienten mit Temozolomid lebten median 10,2Mt, waren sie R2 reseziert oder lag nur eine PE vor 7.7Mt, Glioblastome 8.9 Mt. Das rzfrei Überleben beträgt 7,5 Monate Die Ergebnisse werden mit der vorliegenden Literatur verglichen und zur Diskussion gestellt.
P201 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):142
Is long-term survival after glioblastoma multiforme treated by concurrent Temozolomide (TMZ) and radiotherapy possible? Micke O.1, Schäfer U.2, Schüller P.3, Willich N.3 1 Franziskus Hospital, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Bielefeld, Germany, 2Klinikum Lippe, Klinik für Strahlentherapie, Lemgo, Germany, 3Universitätsklinikum Münster, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie - Radioonkologie, Münster, Germany Background: Despite recent innovations in neurosurgery, neurooncology, and radiotherapy, the prognosis of glioblastoma multiforme (GBM) is still very poor. The majority of GBM patients decease within the first year after diagnosis. Long-term survival generally is rare. Therefore we analyzed our patient collective, which was treated with continuous application of temozolomide (TMZ) after (chemo-) radiotherapy, for long-term survivors. Methods: Since 1/2000 a total of 84 patients with histologically proven glioblastoma (± surgery) were treated a with continuous application of oral TMZ after (chemo-)radiotherapy. 45 Patients (Group A) treated with primary or postoperative radiotherapy received TMZ (75 mg/m2/day) concurrent with 60 Gy of conventional radiotherapy (5 x 2 Gy/week). The patients continued TMZ therapy (5 days; 200 mg/m2/d) every 28 days until progression. 39 patients (Group B) received postoperative radiotherapy (60 Gy) alone, followed by TMZ therapy until progression. Long-term sur-
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P203 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):142
Intracerebral localized sarcoma nos – an interdisciplinary challenge (case report) Hammer J.1, Holzmeister R.1, Schindler C.2, Aichholzer M.3, Pichler J.4, Trenkler J.5, Spiegl K.1, Waldenberger P.6 1 Krankenhaus Barmherzige Schwestern, Radio-Onkologie, Linz, Austria, 2 Landes-Nervenklinik Wagner-Jauregg, Institut für Pathologie, Linz, Austria, 3Landes-Nervenklinik Wagner-Jauregg, Abteilung für Neurochirurgie, Linz, Austria, 4Landes-Nervenklinik Wagner-Jauregg, Interne Ambulanz, Linz, Austria, 5Landes-Nervenklinik Wagner-Jauregg, Institut für Radiologie, Linz, Austria, 6Krankenhaus Barmherzige Schwestern, Abt. für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Linz, Austria Introduction: In literature surveys malignant intracerebral nerve sheath tumours are very rare. Therapeutic guidelines do not exist. It is very difficult to configure an exact diagnosis confirming these tumours. This case report describes the necessity of a rapid interdisciplinary cooperation at this tumour entity. Methods: At a 28 year old female patient a tumour in the post central region of the left parietal lobe was found. Tumour extirpation was performed neurosurgically. The lesion could not be categorized in a common tumour
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Poster / ZNS-Tumoren / Leukämien, Maligne Lymphome, TBI
entity and was classified as sarcoma nos. It was a mesenchymale primary with markers of a malignant nerve sheath tumour. Shortly after primary extirpation recurrences occurred and surgery was performed twice. Because of the rapid tumour growth irradiation was started as soon as possible. A dose of 5400 cGy in 22 fractions was administered. Results: The general condition of the patient improved rapidly. Magnetic resonance imaging showed a massive tumour regression. Two weeks after the end of radiotherapy the patient developed pulmonary metastases. A systemic chemotherapy was given and the pulmonary metastases decreased. Unfortunately the patient died because of an exacerbation of a hepatic encephalopathy. Conclusion: In the diagnosis of intracerebrally localized sarcoma nos it is essential to start with radiotherapy immediately after surgery because of the high risk of rapid recurrence as well as because of the noticed high irradiation-sensibility of these tumours. As expected, the incidence of metastases can not be influenced. For a satisfactory local outcome rapid interdisciplinary cooperation is necessary.
P204 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):143
Image Guided Radiotherapy (IGRT) eines parasellären Hämangioperizytoms – ein seltener Fall Hipp M.1, Kölbl O.1, Pohl F.1 1 Universität Regensburg, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Regensburg, Germany Hintergrund: Intracranielle Hämangioperizytome zählen zu den seltenen mesenchymalen malignen Tumoren des ZNS mit einer Inzidenz unter 1%. Ausgehend von den Meningen werden sie häufig in der Okzipitalregion gefunden und neigen zur meningealen Aussaat, lokalem Rezidiv und Fernmetastasierung. Die Therapie der Wahl ist die R0-Resektion. Die Lokale Kontrollrate nach subtotaler Resektion und Strahlentherapie (RT) bzw. alleiniger RT wird zwischen 60 und 90% angegeben. Für die alleinige RT wird eine Dosis von 60 Gy empfohlen. Das 10-Jahres-Überleben liegt je nach Quelle um 40%, die Rezidivrate im Langzeitverlauf (10-15 Jahre) ist hoch (80%). Der Casereport schildert einen Fall mit äußerst ungünstiger Tumorlokalisation, der mit primärer, bildgeführter RT behandelt wurde. Methode: Mittels stereotaktischer Biopsie war bei der Patientin ein neurochirurgisch inoperables Hämangioperizytom II° rechts parasellär-intracavernös mit Ummauerung der rechten A. carotis interna und Affektion des N. opticus rechts und einer Größe von 3 x 2,5 x 2 cm nachgewiesen worden. Die Patientin wurde in einer thermoplastischen, stereotaktischen Maske (BrainLab, Med.Intelligence) immobilisiert, anschließend die 3D-CT-Planung (Schichtdicke 2 mm) durchgeführt. Im Bestrahlungsplanungssytem (OTP, Nucletron Vers. 3.0) wurden das GTV, PTV (GTV + 5mm) sowie die Risikoorgane in jeder Schicht definiert. Die RT wurde in 29 Einzelfraktionen à 1,8 Gy bis zu einer GD von 52,2 Gy (normiert auf PTV, Daverage im GTV: 53,3 Gy) in isozentrischer, 3D-konformaler 7-Feldertechnik mit einem Micro-MLC (Elekta, SynergyS®, 4mm Leafbreite im Isozentrum) durchgeführt. Die Isozentrumskontrolle wurde mindestens einmal pro Woche mittels kV-Cone-Beam-CT durchgeführt und Abweichungen >2mm online korrigiert (HexaPODäRT System, Med. Intelligence). Ergebnisse: .Die bildgeführte, 3D-konformale RT konnte ohne Unterbrechungen mit der geplanten GD von 52,2 Gy abgeschlossen werden. Aufgrund der Tumorlokalisation in unmittelbare Nähe zum Chiasma opticum (Dmax: 53,1 Gy, Daverage: 52,7 Gy) war eine Dosissteigerung darüber hinaus nicht möglich. Unter RT ließ sich eine leichtgradige rechtsseitige Visusverbesserung erreichen. Toxizitäten ³I° nach CTC-/RTOG-Kriterien konnten bis 6 Wochen nach RT-Abschluß nicht beobachtet werden. In der Restagingdiagnostik (MRT+KM) 6 Wochen nach RT zeigte sich er Tumor größenkonstant. Zeichen der hypophysären Insuffizienz bot die Patientin unter Substitutionstherapie nicht. Schlussfolgerung: Die bildgeführte, hochkonformale 3D-RT mit einem geeignetem Lagerungssystem war auch in kritischer Lokalisation gut durchführbar und verursachte bis zum ersten Follow-up keine höhergradige Toxizitäten (³I°). Bis 6 Wochen nach RT zeigte sich das Hämangiopericytom in der Größe unverändert.
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P205 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):143
Primäres Glioblastoma multiforme des Thorakalmarks – Fallbeispiel Hültenschmidt B.1, Liebermeister E.1, König A.2, Sautter-Bihl M.-L.1, Spetzger U.2 1 Städtisches Klinikum, Klinik für Strahlentherapie, Karlsruhe, Germany, 2 Städtisches Klinikum, Klinik für Neurochirurgie, Karlsruhe, Germany Fragestellungen: Glioblastoma multiforme im Erwachsenenalter mit Erstmanifestation im Spinalkanal werden sehr selten beschrieben. Weltweit gibt es in der Literatur zu etwa 200 Patienten Informationen. Die mittlere Überlebensrate gleicht der von cerebralen Glioblastoma. Im Folgenden wird ein Patient (Pat.) mit dieser Diagnose und die erfolgte Therapie vorgestellt. Methodik: 56jähriger Pat. mit einem 03/2006 in Höhe BWK 12 diagnostiziertem primärem Glioblastoma multiforme. Zu dem Zeitpunkt erfolgte die Resektion mit Diagnosesicherung, Hemilaminektomie Th12 sowie Teilhemilaminektomie Th 11 und L1. Ein MR vor Einleitung der Strahlentherapie drei Monate später zeigte lokal Residualtumor ohne weitere spinale oder cerebrale Manifestationen. Die Radiatio (RT) der erweiterten Tumorregion wurde in Höhe BWK 11 bis LWK 2 mit 54GY ZVD à 1.8Gy ED in Shrinkingfield-Technik durchgeführt. Trotz der RT kam es direkt anschließend zur Ausbildung einer kompletten Querschnittslähmung. Im Juni 2007 Diagnose eines Rezidivtumors bei BWK 6/7. Bei kompletter Paraplegie erfolgte seitens der Neurochirurgie die Chordektomie über 3.5cm Länge in der Höhe Th4 - Th6 und Einziehen einer Duraplombe kranial davon. Die postoperative MR- Kontrolle vor erneuter Einleitung der RT ergab Residual- bzw. Rezidivtumor in Höhe BWK 10-LWK2 sowie bis Höhe BWK 7 - weiterhin ohne Nachweis zerebraler Absiedlungen. Die anschließende RT erfolgte bis 11/2007 in Höhe BWK 3-10 bis 54GY ZVD nach Shrinking. Von einer simultanen Chemotherapie mit Temodal wurde bei reduziertem AZ Abstand genommen. Ergebnisse: Bei diesem Patienten war neben dem verbliebenem Residualtumor nach RT eine weitere - höher gelegene, intramedulläre Absiedlung im mittleren Thorakalmark aufgetreten. Daraufhin wurde neurochirurgischerseits der radikale Eingriff durch Myelondurchtrennung kranial der Rezidivs vorgenommen. Die postoperativ durchgeführte Radiatio diente zusätzlich dem Ziel der "Versiegelung" des Spinalkanals nach kranial. Schlussfolgerungen: Das sehr seltene spinale Glioblastom vermag trotz neurochirurgischer Intervention und postoperativer RT in der Regel lokal bzw. über die Liquoraussaat auch in anderen Regionen craniospinal rasch zu rezidivieren und ist auch quoad vitam mit einer sehr schlechten Prognose behaftet. Es zeigt sich, dass eine Dosis von 54Gy à 1.8Gy ED bei makroskopischem Tumor praktisch keinen tumoriziden Effekt hat. Bei Ausbildung einer kompletten Querschnittslähmung kann jedoch eine radikale neurochirurgische Intervention als Ultima ratio, ergänzt durch anschließende RT möglicherweise eine weitere - kraniale Absiedlung verhindern oder verzögern und dieser Patientengruppe somit eine höhere Überlebenschance gewähren.
P206 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):143
Role of radiotherapy within the new trial generation HD16-HD18 of the German Hodgkin Study Group (GHSG) Eich H.T.1, Fuchs M.2, Dietlein M.3, Kriz J.1, Zimmermann C.1, Skripnitchenko R.1, Engert A.2, Müller R.-P.1 1 Klinik für Strahlentherapie Universität zu Köln, Köln, Germany, 2 Klinik I für Innere Medizin Universität zu Köln, Köln, Germany, 3 Klinik für Nuklearmedizin Universität zu Köln, Köln, Germany Since its beginning, more than 13.000 patients with Hodgkin’s lymphoma (HL) have been enrolled into the multicenter randomized trials of the German Hodgkin Study Group (GHSG). Within 5 study generations the treatment of HL has been developed stepwise by using the results of the completed protocols. According to radiotherapy, the study group successfully evaluated different dose-effect relationships and could also prove the efficacy of involved field (IF) radiotherapy in early stages in combination with effective chemotherapy. For patients with early-favourable HL a radiation dose of 30 Gy to the involved lymph node areas preceded by shortterm chemotherapy (ABVD x 2) is the standard for these patients.
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Poster / Leukämien, Maligne Lymphome, TBI
Over the last years, PET has become available and published data indicate that PET could be used to individualize treatment to the specific risk of the patient by determining an early response to therapy as predictive factor. Thus, PET has been integrated in the new generation of trials planned (G6). These trials (HD16, 17, 18) will start in 2008. HD16 for early favourable stages: All patients will receive two double-cycles of ABVD and PET after the end of chemotherapy. Patients in the standard arm will receive 30 Gy IF radiotherapy irrespective of the PET result. Patients in the experimental arm will receive IF radiotherapy only if PET is positive after chemotherapy; no further treatment will be given in patients with negative PET. HD17 for early unfavourable/intermediate stages: 4 double-cycles of ABVD will be compared with 4 cycles of EACOPP-14, a novel BEACOPPvariant without bleomycin and increased antracyclin dose (50mg/m2). Patients will be randomized between standard IF radiotherapy versus involved node (IN) radiotherapy. HD18 for advanced stage: All patients receive two cycles of BEACOPPesc and thereafter a PET. Patients with negative PET will be randomized between standard treatment (six additional cycles of BEACOPPesc) and only two additional cycles of BEACOPPesc. Patients with positive PET will be randomized between standard treatment and intensification of therapy by adding Rituximab to the following six cycles of BEACOPPesc. Patients with residual PET-positive lymph nodes (> 2.5cm) will receive additional radiotherapy (30 Gy).
P207 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):144
Kardiale Befunde bei Langzeitüberlebenden nach anteriorer Mantelfeldbestrahlung bei M. Hodgkin 1978–1985: abschließende Analyse einer Kardio-MRT-Studie Vordermark D.1, Machann W.2, Breunig M.3, Störk S.3, Seufert I.1, Schwab F.1, Flentje M.1, Angermann C.3, Beer M.2 1 Uni-Klinik f. Strahlentherapie, Würzburg, Germany, 2Institut f. Röntgendiagnostik, Univ. Würzburg, Würzburg, Germany, 3Med. Klinik II, Univ. Würzburg, Würzburg, Germany Fragestellung: Kardiale Toxizitäten zählen zu den dominierenden Spätfolgen nach kurativer Therapie des M. Hodgkin. In den 70er und 80er Jahren angewandte Bestrahlungstechniken waren aufgrund ihrer Gesamtdosis, Feldgröße und anterioren Gewichtung mit relativ hohen Dosen insbesondere für die anterioren Herzabschnitte assoziiert. Für das nun analysierte Kollektiv von Langzeitüberlebenden wurden bei mediastinalen Gesamtdosen von ca. 40 Gy („anteriores Mantelfeld“ ± Boost von dorsal oder mittels Rotationstechnik) mittlere Dosisspitzen von ca. 130% im Bereich des rechten Vorhofs und der rechten Koronararterie rekonstruiert (Vordermark et al., Radiat Oncol 2006). Die kardiale MRT wurde aufgrund ihrer hervorragenden Quantifizierung kardialer Funktionsstörungen und Lokalisation von Myokardschäden nun bei den Langzeitüberlebenden eingesetzt. Methodik: Alle 53 Langzeitüberlebenden nach alleiniger Strahlentherapie mit Einschluß des Mediastinums (60%) oder kombinierter Radiochemotherapie (40%) aus dem Behandlungszeitraum 1978 bis 1985 (Ann Arbor I/II/III in 24/51/25%, mittleres Alter zum Zeitpunkt der Strahlentherapie 25 Jahre, 6 bis 49 Jahre) wurden zur Kardio-MRT eingeladen. 35/53 Pat. (66%) erschienen, bei 32/53 (60%) konnte die MRT durchgeführt werden (2 Pat. Klaustrophobie, 1 Pat. Schrittmacher). Das MRT-Protokoll beinhaltete eine axiale T2-gewichtete HASTE-Sequenz, axiale T1-gewichtete TSE-Sequenz, SSFP-CINE-Sequenz in kurzer und langer Herzachse, Multislice-SSFP-Perfusionssequenz (± Adenosis-Stress) und IR-late-enhancement-Sequenz axial sowie in kurzer und langer Herzachse. Ergebnisse: Bei den untersuchten Patienten fand sich folgende Prävalenz pathologischer Befunde: Perfusionsdefizit in Ruhe: 61%, Perfusionsdefizit unter Stress: 72%, Klappenfunktionsstörung: 42%, Late Enhancement: 61%, reduzierte Pumpfunktion (EF<55%): 23%. Perfusionsdefizite wurden einzelnen Koronararterien zugeordnet. Das Vorhandensein von Perfusionsdefiziten war statistisch nicht signifikant mit der für die jeweilige Koronararterie rekonstruierten Gesamtdosis korreliert. Schlussfolgerung: 25 Jahre nach stark anterior gewichteter Mantelfeldbestrahlung bei M. Hodgkin weisen Langzeitüberlebende in der KardioMRT eine hohe Prävalenz pathologischer Befunde auf, deren Muster in erster Linie dem einer koronaren Herzkrankheit entspricht. Innerhalb des Kollektivs sind bisher keine statistischen Dosis-Wirkungs-Beziehungen nachweisbar, was mit der relativ homogenen hohen und anterior betonten kardialen Dosisbelastung aller Patienten zusammenhängen dürfte.
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P208 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):144
Lungenabschirmung durch Multi-Leaf-Kollimation (MLC) in der Ganzkörperbestrahlung (TBI) Scharding B.J.1, Breunig B.1, Spahn U.1, Kirch A.1, Prott F.-J.1, Baurmann H.2, Schwerdtfeger R.2 1 GMP Radiologie & Strahlentherapie, Abt. Strahlentherapie, Wiesbaden, Germany, 2Deutsche Klinik für Diagnostik, Zentrum für Knochenmark& Stammzelltransplantation, Wiesbaden, Germany Hintergrund: Die Ganzkörperbestrahlung ist in vielen Konditionierungsprotokollen für Stammzelltransplantationen integraler Bestandteil. Wir stellen unsere Techniken zur Lungenprotektion vor. Methode: Die TBI wird in sitzender Patientenpositionierung über bilaterale Felder mit 15-MV-Photonen durchgeführt. Abhängig von der verordneten Ganzkörperdosis wird eine Aufsättigung von Mediastinum, lateraler Thoraxwand und Armanteilen erforderlich, wobei ein Lungenshielding die Einhaltung der pulmonalen Dosislimitation ermöglicht. Die in den ventro-dorsalen Strahlengang eingebrachten, individuell angepassten und gegossenen Lungenausblendungen erlauben mediastinal sowie im Bereich der lateralen Thoraxwand- und Armabschnitte eine adäquate Dosisaufsättigung bei gleichzeitiger Protektion des Lungenparenchyms. In dieser Anordnung werden bei Erwachsenen wegen der Körperquerdurchmesser >40 cm überwiegend Fokus-Haut-Distanzen >100 cm resultieren. Mit der Verfügbarkeit der CT-Planung, der 3-dimensionalen Bestrahlungsplanung und der entsprechenden Beschleunigerausstattung werden individuelle Feldkonfigurationen und Organanpassungen durch den Einsatz von MLC anwendbar. Im Bestrahlungsplanungssystem kann die individuelle Zielvolumenadaptation mittels ML-Collimation erfolgen und eine optimierte Dosisverteilung durch eine 3D-Mehrfelder-Technik erzielt werden. Ergebnis: Durch eine ventro-dorsal opponierende 3D-Mehrfelder-Technik mit individueller MLC-Konfiguration kann zunächst jede Lunge von lateral bis zum Hilus bzw. zu einem Mediastinalsaum abgedeckt und bestrahlt werden. Anschließend ist durch eine definierte positive bzw. negative Lateralverschiebung die Bestrahlung der seitlichen Thoraxwand- und Armabschnitte unter Einschluss eines lateralen Lungenhalo durch die jeweilig kongruente MLC-Anpassung möglich. Im Gegensatz zur konventionellen Blockblendenanwendung mit einfacher Gegenfeld-Technik können hier isozentrische Techniken eingesetzt werden und somit das Beamview-System der Bestrahlungsverifikation dienen. Zusammenfassung: Lungenshielding mit MLC ist in der TBI problemlos einsetzbar, erspart die Herstellung individueller Blockblenden, nutzt die Optionen der 3D-Bestrahlungsplanung, erlaubt die Verifikation der einzelnen Bestrahlungsfelder, realisiert eine Real-Time-Kontrolle und erhöht die Qualität, die Sicherheit sowie die Präzision der Bestrahlung.
P209 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):144
Milzbestrahlung vor allogener Stammzelltransplantation bei refraktärer T-PLL – 2 Fallberichte Scharding B.J.1, Baurmann H.2, Eberlein K.3, Schwerdtfeger R.2, Frickhofen N.4 1 GMP Radiologie & Strahlentherapie, Abt. Strahlentherapie, Wiesbaden, Germany, 2Deutsche Klinik für Diagnostik, Zentrum für Knochenmark& Stammzelltransplantation, Wiesbaden, Germany, 3Johann Wolfgang Goethe Universität, Klinik für Radioonkologie, Frankfurt am Main, Germany, 4Dr. Horst Schmidt Kliniken, Medizinische Klinik für Hämatologie und Onkologie, Wiesbaden, Germany Hintergrund: Berichtet wird über 2 Patienten mit refraktärer T-Prolymphozytenleukämie (T-PLL) auf Polychemotherapie und Alemtuzumab. Nach Milzbestrahlung und allogener hämatopoetischer Zelltransplantation (HCT) kamen beide in Remission. Methode: Patient (Pat) #1 war 48 Jahre alt und seit 20 Monaten an einer T-PLL Stadium IV mit Befall von Knochenmark und Blut, der Milz, aller peripheren Lymphknotenstationen und der Haut erkrankt. Nach partieller Remission auf 8*CHOP folgten wegen Progression 7 Kurse Alemtuzumab und 2 Zyklen LBH589 (histone deacetylase inhibitor) jedoch ohne Response. Leukapherese und Hochdosischemotherapie (CHOP/ Gemcitabine/VP16) führten zu einer vorübergehenden Reduktion der Lymphozytenzahl von 180/nl auf 30/nl.
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Poster / Leukämien, Maligne Lymphome, TBI / Multimodale Therapien
Bei Patient #2 wurde die T-PLL Stadium IV mit Knochenmark- und Blut sowie Milz- und Lymphknotenbefall im Alter von 45 Jahren diagnostiziert. Die zunächst vermutete T-ALL zeigte auf die Induktionstherapie und 2 Kurse A-FMC (Alemtuzumab/Fludarabin/Cyclophosphamid/Mitoxantron) kein Ansprechen. Bei beiden Patienten fand sich ein T-PLL-typischer Phänotyp mit positivem CD4 sowie CD8 und ein komplexer Karyotyp. Zur Reduktion der Tumorlast erfolgte eine Milzbestrahlung mit 15*2 Gy. Sie wurde als CTgeplante, konformale, computergestützt berechnete und 3D-optimierte Bestrahlung am Linearbeschleuniger unter bestmöglicher Protektion der Risikoorgane mit konsekutiver Zielvolumenadaptation ausgeführt. Als Therapieziel wurde eine allogene HCT angestrebt. Ergebnis: Mit der Milzbestrahlung konnte bei beiden Patienten ohne weitere hämato-onkologische Therapie eine dramatische Zytoreduktion von 30/nl auf 0,2/nl (Pat#1) resp. von 304/nl auf 3,5/nl (Pat#2) erreicht werden. Bei Pat#1 verschwanden die Hautläsionen. Bei beiden Patienten kam es zu einer Größenreduktion von Milz- und Lymphknoten. Auf der Grundlage der erreichten partiellen Remission mit Nachweis eines Granulozytenund Retikulozytenanstiegs erhielten beide Patienten eine Konditionierungsbehandlung (Pat#1: Ganzkörperbestrahlung mit 4*2 Gy - Thiotepa 10 mg/kg - Fludarabin 120 mg/qm - Thymusglobulin 7.5 mg/kg und Pat#2: Ganzkörperbestrahlung mit 4*2 Gy - Cyclophosphamid 80 mg/kg - Fludarabin 120 mg/qm - Thymusglobulin 4.5 mg/kg) für eine allogene HCT. Ab Tag +11 fand sich bei Pat#1 ein kompletter Spenderchimärismus, der Patient verstarb jedoch an Tag +44 an einer GvHD °IV. Ein kompletter Spenderchimärismus zeigte sich bei Pat#2 seit Tag +59. Pat#2 ist weiterhin in kompletter Remission (aktuell Tag +79). Zusammenfassung: Die Milzbestrahlung kann bei aggressiver und chemotherapieresistenter T-PLL die zirkulierende leukämische Zelllast reduzieren und damit eine günstige Voraussetzung für eine allogene HCT schaffen. Die effiziente Depletion zirkulierender Leukämiezellen lässt eine positive Einflussnahme auf leukämische Manifestationen in Blut, Knochenmark, Lymphknoten und Haut vermuten.
P210 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):145
Influence of radiation therapy on volatile organic compounds (VOCs) measured by Proton transfer reaction mass spectrometry (PTR-MS) in a group of leukemia patients treated by total body irradiation (TBI) Ladar C.1, Keck L.2, Oeh U.2, Molls M.1, Nieder C.3 1 Klinikum rechts der Isar der TU München, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, München, Germany, 2Institute of Radiation Protection, GSF - National Research Center for Environment and Health, München, Germany, 3Radiation Oncology Unit Department of Internal Medicine and Skin Disease, Bodoe, Norway Objective: To evaluate the influence of radiation therapy on VOCs in a group of leukemia patients treated by TBI in the same institution. Methods: Between September 2006 and May 2007 mixed expired breath gas samples were collected from 11 leukemia patients before, during, and after radiation therapy. The whole group included 7 females and 4 males, the mean age was 43.7 years (range 21 to 63). Up to 8 samples were collected from an individual patient. The patients were exposed to total body doses of 2-12 Gy (6 MV photons) in 1-6 fractions on consecutive days. Simultaneously with each breath gas sample of a patient, we collected also a room air sample and a breath gas sample from the research associate. The samples were collected in Teflon bags in the hospital, transferred to the GSF, and analysed a few hours after the collection. PTR-MS was used to measure the signals of VOCs in the range 20 - 200 Da. An effect of the storage time in the bag on the VOC signals was corrected. The significance of the changes was quantified with a Wilcoxon test. Results: Three VOCs displayed significant (p = 0.01) differences between the concentrations before and after radiation therapy. Isoprene, detected on mass 69, increased, methanol, detected on mass 33 decreased, and propanol, detected on mass 43, decreased as well. For propanol, the room air samples feature similar changes as the breath gas samples. Hence, the decrease of breath gas propanol is attributed to the decreasing room air concentrations. For isoprene, no increase was observed for the simultaneously collected room air samples, but an increase occurred for the simultaneously collected samples of the research associate. We assume that the increasing isoprene concentrations are caused by an increasing heart rate, which may occur after the resting period during the therapy sessions. For
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
methanol, the decrease of concentrations was only observed in patients, but not room air samples or samples from the research associate. Two patients, however, featured extraordinarily high methanol concentrations before the first radiotherapy session. Hence we assume that the change of methanol concentrations is caused by one of the components of multimodal treatment before transplantation, but not necessarily by the exposure to radiation. Chemotherapy also may affect these changes. Conclusions: There are measurable changes of VOCs after exposure to radiation therapy. Additional factors such as chemotherapy might have an influence on VOC signals, which has to be studied in a larger number of samples.
P211 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):145
Erfahrungsbericht nach 6 Jahren MRT gestützter Regionaler Hyperthermie Gellermann J.1, Wust P.1, Cho C.H.1, Budach V.1 1 Charité Campus Virchow Klinikum, Strahlentherapie, Berlin, Germany Einleitung: Die Hyperthermie ist eine potente Zusatzmethode in der Onkologie, speziell in der Radioonkologie. Insbesondere bei großen und schlecht durchbluteten Tumoren lässt sich der Effekt der Radiotherapie durch eine zusätzliche Hyperthermie verstärken. Die durchbluteten Areale werden gut mit Sauerstoff versorgt und erreichen nur niedrige Temperaturen unter der Hyperthermie, die hypoxischen und nekrotischen Anteile dagegen erreichen sehr hohe, tumorizide Temperaturen (über 43°C), woraus sich ein idealer Synergismus ableitet. Methode: Um die Temperaturverteilung im Tumor zu kontrollieren und optimieren wurde in Berlin ein hybridisiertes Hyperthermiegerät installiert, welches den simultanen Betrieb eines 1,5 T MRT und der Radiofrequenzhyperthermie mit einem 3D steuerbaren Applikator für die Tiefenhyperthermie erlaubt. Ergebnisse: In der Zeit vom 1.10.2001 bis zum 31.12.2007 wurden an diesem Hybrid-System über 260 Patienten im Bereich des Beckens, Abdomens, Thorax und der unteren Extremität in über 1600 Einzeltherapien behandelt. Die zur MR-Thermometrie verwendete Protonen-ResonanzFequenz-Shiftmethode (PRFS) ist nicht in allen Körperregionen gleichermaßen geeignet. Zusätzlich ergeben sich Region- und Organspezifische Probleme bei der Thermometrie. Die Akzeptanz und die typischen Nebenwirkungen der Therapie sind unterschiedlich für die verschiedenen Körperregionen. Diskussion: Die Hybridhyperthermie ist im Beckenbereich sowie in den unteren Extremität eine gut kontrollierbare und potente Zusatztherapie in der radioonkologischen Behandlung großer oder schlecht durchbluteter Tumoren. Ihr Einsatz in anderen Körperregionen ist heute bereits möglich, jedoch bei der Durchführung und Kontrolle besteht weiteres Verbesserungpotential.
P212 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):145
Effektivität der prophylaktischen Bestrahlung von Stichkanälen nach thorakalen Eingriffen bei Patienten mit malignem Pleuramesotheliom: mono-institutionelle Erfahrungen Papachristofilou A.1, Röper B.2, Schill S.2, Zimmermann F.1 1 Universitätsspital Basel, Institut für Radioonkologie des Departements Medizinische Radiologie, Basel, Switzerland, 2Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radiologische Onkologie, München, Germany Zielsetzung: Auswertung einer mono-institutionellen Serie von Mesotheliom-Patienten, die einer prophylaktischen Bestrahlung von Stichkanälen nach thorakalen Eingriffen unterzogen wurden im Hinblick auf Stichkanalrezidive und schwerwiegende Nebenwirkungen (CTC ³ III). Methodik: Von 11/03 bis 02/07 wurden die Punktionsstellen von 19 Patienten mit einem malignen Pleuramesotheliom zur Vermeidung von Impfmetastasen prophylaktisch bestrahlt. Insgesamt wurden 35 Stichkanäle mit Elektronenstehfeldern behandelt. 34 Stichkanäle (97%) wurden mit 3 x 7 Gy, 1 Stichkanal mit 5 x 4 Gy behandelt. Die Strahlentherapie begann im Median 34 Tage (range: 20-59 Tage) nach dem Eingriff. Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 14,3 Monate für alle (range: 3,5-28 Monate) und 16,4 Monate für lebende Patienten (n=8).
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Poster / Multimodale Therapien / Palliative Strahlentherapie
Ergebnisse: Insgesamt zeigten sich zwei Impfmetastasen nach prophylaktischer Strahlentherapie bei zwei Patienten (6% aller bestrahlten Stichkanäle). Sie traten durchschnittlich 8,3 Monate nach der Radiotherapie auf. Ohne Therapie würden erwartungsgemäß ³ 40% der Patienten eine Impfmetastase entwickeln. Schwere Nebenwirkungen mit Rippenbrüchen oder lokalen Hautschäden wurden nicht beobachtet. Schlussfolgerungen: Das Fraktionierungsschema mit 3 x 7 Gy ist effektiv in der prophylaktischen Bestrahlung von Stichkanälen. Die Impfmetastasenrate von 6% ist vergleichbar mit den bislang publizierten Ergebnissen ähnlicher Patientenserien.
P213 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):146
Differenzierte Schilddrüsenkarzinome: Rolle der Externen Radiotherapie im multimodalen Behandlungskonzept. Molnar M.-D.1, Orasch C.1, Raunik W.1, Harder W.1 1 LKH Klagenfurt, Inst. für Strahlentherapie/Radioonkologie, Klagenfurt, Austria Die Rolle der perkutanen, postoperativen Strahlentherapie zur Behandlung von Patienten/-innen mit differenzierten Schilddrüsenkarzinomen ist nach wie vor nicht durch randomisierte Studien geklärt. Der Großteil der retrospektiven Analysen berichtet über bescheidene Kollektive und subsummiert Patienten mit unterschiedlichen Tumorstadien und Behandlungsstrategien. In der Diskussion der beteiligten Fachdisziplinen werden immer wieder ganz persönliche, anektotische Erfahrungen und historische Berichte über gravierende Langzeittoxizitäten angeführt. Aktuell halten sich die meisten europäischen Radioonkologen an folgende Indikationen : Kapselüberschreitende Infiltration ins benachbarte Bindegewebe und regionale Lymphknotenmetastasierung sowie Residualtumor. Die Bedeutung von Risikofaktoren wie Alter, histologische Subtypen, Tumorgröße bleibt offen. Erschwerend kommt hinzu, dass Rezidive auch nach langer Latenzzeit auftreten und entsprechende Nachbeobachtungszeiten nötig sind. Das interdisziplinäre Behandlungskonzept am LKH Klagenfurt ist seit 1989 standardisiert und wurde zwischenzeitlich gering modifiziert (Einschränkung der Indikationen, 3D- konformales Planungskonzept, EBoost auf SD-Bett). Nach möglichst totaler Thyreoidektomie erhalten Patienten/-innen stadienadaptiert nach ca. 4 Wochen eine Radiojodtherapie und nach weiteren 4 Wochen die externe Radiotherapie der cervikalen, supraclavikularen und mediastinalen Lymphknotenregionen mit 50 Gy. Parallel dazu erfolgt die medikamentöse TSH-Suppression. Wir überblicken ein homogenes Patientenkollektiv von 145 Patienten/-innen während 18 Jahren. Aktueller Stand: 95 CR, 5 DOD, 2 AOD, 2 AWD, 1 DOC - 40 Patienten sind nicht mehr zur Nachsorge erschienen. Es sind keine Grad 3 / 4 Spätnebenwirkungen dokumentiert. Eine Analyse wird präsentiert.
P214 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):146
Palliative Radiatio mittels ESRT zur Linderung ausgeprägter Dyspnoe bei Patienten mit fortgeschrittenem Bronchialkarzinom Ernst I.1, Kraxner P.1, Moustakis C.1, Luecking P.S.2, Wieland-Peiler H.1, Boelling T.1, Koenemann S.1, Schulz U.2, Willich N.1 1 Universitätsklinik Münster, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie Radioonkologie -, Münster, Germany, 2Helios Klinikum Krefeld, akadem. Lehrkrankenhaus der Universität Düsseldorf, Strahlentherapie und Rad. Onkologie, Krefeld, Germany
das PTV umschließende 65 % Isodose, wobei Lymphknoten und Primarius 3 x 7,0 Gy, der Primarius dann weitere 2 x 7,0 Gy erhielt. Im Vergleich zu den konventionellen Plänen konnte bei der ESRT eine gute Lungenschonung erzielt werden, so daß diese Methode bei allen 4 p zum Einsatz gelangte. Ergebnisse: Alle Patienten haben Lagerung und Applikation der ESRT sehr gut toleriert. Bei 3/4 p trat innerhalb der ersten Woche, bei dem vierten p 10 Tage post radiatio eine deutliche Linderung der Dyspnoe auf, welche durch einen Anstieg der FEV1 objektiviert wurde. Beide primär sauerstoffpflichtigen Patienten konnten auf O2-Gaben verzichten. An Nebenwirkungen gaben alle Patienten in den ersten zwei Wochen post ESRT eine moderate Dysphagie an, welche durch lokale Analgetika gut therapierbar war. Im Nachbeobachtungszeitraum von 6 Monaten verschlechterte sich die pulmonale Symptomatik bei keinem der Patienten. Schlussfolgerung: Trotz längerer Lagerungszeit konnte die ESRT bei allen Patienten gut durchgeführt werden und zeigte bereits nach wenigen Tagen eine deutliche Linderung der klinischen Symptomatik. Die ESRT hat somit auch als palliative Therapieform bei Patienten mit fortgeschrittenem BC und schlechter Lungenfunktion als Behandlungsalternative zu konventionellen Plänen einen hohen Stellenwert.
P215 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):146
Strahlentherapeutische Palliativstation Kiel – Eine Bestandsaufnahme der Jahre 1999–2007 Ewald H.1, Liesenkötter A.1, Knedeisen V.1, Kimmig B.N.1 1 Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Klinik für Strahlentherapie (Radioonkologie), Kiel, Germany Fragestellung: In der vorliegenden Arbeit wird untersucht, welche Patienten auf der Palliativstation betreut wurden, welche Tumorentitäten im Vordergrund standen, welche Aufnahemindikationen bestanden und wie die Verläufe und Liegezeiten aussahen. Methodik: In einer retrospektiven Untersuchung wurden die Patienten der Jahre 1999-2007 analysiert. Die Daten wurden den Arztbriefen, Kadexeinträgen und Bestrahlungsprotokollen entnommen, in einer Datenbank gesammelt und mittels SPSS statistisch ausgewertet. Ergebnisse: 497 Pat. wurden im o.g. Intervall betreut (m:49,7%, w:50,3%, Altersmedian 65J (24-97), mittlere Aufenthaltsdauer 13.3 d). Davon waren 25 Pat. (4,8%) Fehllieger ohne palliativmedizinische Aufnahmeindikation (mittlere Aufenthaltsdauer 2d). Die wichtigsten Aufnahmegründe waren Symptomlinderung, palliative Bestrahlung, AZ-Verschlechterung unter palliativer Tumortherapie und Dekompensation der häuslichen Versorgung. Die 3 häufigsten Tumorentitäten waren Bronchial-Ca 106 Pat. (21,3%), Mamma-Ca 83 Pat. (16,7%) und Rektum-Ca 49 Pat. (9,6%). Bei 277 Pat. (55,7%) Pat.gab es keine Bestrahlungsindikation. Davon sind 78 Pat. (28,5%) während des Aufenthaltes verstorben. Die 5 häufigsten Todesursachen waren: (tumortoxisches) Herz-Kreislaufversagen 17 Pat. (21,8%), Multiorganversagen 14 Pat. (17,9%), respiratorische Insuffizienz 12 Pat. (15,4%), Pneumonie 10 Pat. (12,8%), Leberversagen 7 Pat. (8,9%) . Die mittlere Aufenthaltsdauer nicht bestrahlter Patienten lag mit 8,9 d um 10,3 d niedriger als die bestrahlter Patienten (19,2d). Schlussfolgerung: Neben Pat. mit Indikationen zur palliativmedizinischen Bestrahlung gibt es in strahlentherapeutischen Kliniken eine große Gruppe von Pat., die einer spezialisierten palliativmedizinischen Betreuung ohne Bestrahlung bedarf. Es ist daher sinnvoll, Palliativstationen an strahlentherapeutischen Kliniken aufzubauen und interdisziplinäre Palliativstationen unter Einbeziehung der Strahlentherapie zu betreiben.
Fragestellung: Palliative Bestrahlungsoption für Patienten mit mediastinal lymphogen metastasiertem und/oder zentralem Bronchialkarzinom (BC) sowie eingeschränktem forcierten exspiratorischen Volumen in einer Sekunde (FEV1). Methodik: Eingeschlossen wurden drei Patienten (p) mit zentralem BC in den Stadien T2N3M1, T3N2M0 und T3N3M1 und ein p mit BC im linken Oberlappen, Stadium T2N3M1, alle p mit ausgeprägter Ruhedyspnoe. 2/4 p waren sauerstoffpflichtig, die FEV1 betrug bei 1 p 0,8 l, bei 2 p 0,7 l und bei 1 p 0,6 l. Zunächst erhielten zwei p konventionelle Bestrahlungspläne, welche jedoch eine zu hohe Lungenbelastung zeigten. Es wurden dann ESRT-Probeplanungen in normaler Atemlage durchgeführt, die Immobilisation erfolgte mittels Bodyframe ® oder Bodyfix ®. Dosiert wurde auf die
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Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Poster / Spätnebenwirkungen
P216 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):147
Spätfolgen nach Strahlentherapie pädiatrischer SarkomPatienten: eine monozentrische, retrospektive Evaluation von 130 Patienten Bölling T.1, Wetzel M.1, Kilp V.1, Schuck A.2, Könemann S.1, Ernst I.1, Dirksen U.3, Jürgens H.3, Willich N.1 1 Universitätsklinikum Münster, Klinik für Strahlentherapie, Münster, Germany, 2Praxis für Strahlentherapie, Memmingen, Germany, 3Universitätskinderklinik Münster, Klinik für Pädiatrische Hämatologie/Onkologie, Münster, Germany Hintergrund: Die Strahlentherapie ist ein elementarer Bestandteil der multimodalen Therapie bei Ewing- und Weichteilsarkomen im Kindesund Jugendalter. Ihre Wirkung ist im Allgemeinen gut charakterisiert, die Inzidenz radiogen induzierter Nebenwirkungen bleibt jedoch z.T. noch unklar. Ziel dieser retrospektiven Auswertung war es, Strahlentherapieassoziierte Akut- und Spätfolgen bei Kindern mit Ewing- und Weichteilsarkomen zu charakterisieren. Patienten und Methode: 78 Patienten mit Ewing- und 52 Patienten mit Weichteilsarkomen, die zwischen 1986 und 1999 am Universitätsklinikum Münster eine Strahlentherapie mit Dosen zwischen 32 und 60 Gy (Median: 45 Gy) erhalten hatten, wurden in einem Nachbeobachtungszeitrum von 1-16,7 Jahren (Median: 10 Jahre) retrospektiv hinsichtlich Spätfolgen und Überleben charakterisiert. Chemotherapie und Operationen waren Bestandteil der multimodalen Therapie. Ergebnisse: Spätfolgen betrafen v.a. die Haut, Extremitätenfunktion und Wachstumsstörungen. Höhergradige Folgen waren selten und traten in Form von Bridenbildung mit Ileus nach Bestrahlung des Darms, Stenosierung des Ösophagus nach hochdosierter Radiatio, Kataraktbildung sowie Dysproportonierungen und Asymmetrien auf. Das Gesamtüberleben betrug am Ende des Beobachtungszeitraumes 57,7 % für die Ewing- und 68,3 % für die Weichteilsarkompatienten. Schlussfolgerung: Diese retrospektive Untersuchung gibt einen Überblick über typische Spätfolgen nach multimodalen Therapien unter Einschluss der Radiotherapie im Kindes- und Jugendalter, wobei erfreulich wenig höhergradige Spätfolgen aufgetreten sind. Die Angabe von Dosis-EffektBeziehungen ist aufgrund der geringen Fallzahl, die an einem Zentrum erreicht werden, nicht möglich. Zukünftig sind detailliertere Angaben aus dem prospektiven „Register zur Erfassung von Spätfolgen nach Strahlentherapie im Kindes- und Jugendalter“ (RiSK) zu erwarten.
P217 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):147
Assoziation von SNPs in den Genen von VEGF, IL-10, COX-2, FAS, FASL und TRAIL-R1 mit radiogenen Spätfolgen bei Prostatakarzinompatienten Langsenlehner T.1, Langsenlehner U.2, Renner W.3, Mayer R.1, Kapp K.S.1 1 Univ. Klinik für Strahlentherapie-Radioonkologie/Med. Universität Graz, Graz, Austria, 2Abteilung für Innere Medizin/Onkologie, LKH Fürstenfeld, Fürstenfeld, Austria, 3Klinisches Institut für Medizinische und Chemische Labordiagnostik, Med. Uni Graz, Graz, Austria Hintergrund: Polymorphismen in verschiedenen Genen können Einfluss auf Tumorentstehung, Krankheitsverlauf, Therapieansprechen sowie im Falle von Radiotherapie auf die Entwicklung von Akut- oder Spätnebenwirkungen nehmen, wie in aktuellen Untersuchungen gezeigt werden konnte. Ziel der vorliegenden Studie war die Analyse eines möglichen Zusammenhanges zwischen Single Nukleotid Polymorphismen (SNPs) in Kandidatengenen für Angiogenese, Inflammation und Apoptose und dem Auftreten von radiogenen Spätfolgen bei Prostatakarzinompatienten, die einer 3-D- konformalen Radiotherapie nach radikaler Prostatektomie unterzogen wurden. Patienten und Methoden: An der Universitätsklinik für Strahlentherapie Graz wurden zwischen 1/2004 und 12/2006 99 Prostatakarzinompatienten rekrutiert, die eine postoperative Radiotherapie mit einer medianen Gesamtdosis von 66 Gy (range 64 - 70.4 Gy) bei einer ED von 1,8-2 Gy erhielten. Nach Einverständniserklärung der Patienten erfolgte die Abnahme eines EDTA- Röhrchens (ca. 5 ml) und Isolierung der genomischen DNA. Die Analyse von 14 SNPs in den Genen für VEGF (-2578C>A, -2489C>T, -1498T>C, -1154G>A, -634G>C, -7C>T, 936C>T, 1612G>A), IL-10 (592C>A), COX-2 (PTGS2 8473T>C), FAS (-1377G>A, -844C>T), FAS-L
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
(670A>G) und TRAIL-R1 (TNFRSF10A 683A>C) wurde mittels eines 5´nuclease assay (Taqman) durchgeführt. Statistische Analysen erfolgten unter Verwendung der SPSS 10.0 Software für Windows, Vergleichsanalysen mit geeigneten statistischen Testverfahren (student´s t-test, rank sum test, chi2 test). Ergebnisse: Nach einem medianen Follow- up von 28 Monaten entwickelten 10 Patienten RTOG ³2 Spätnebenwirkungen an Blase oder Rectum. Höhergradige gastrointestinale oder urogenitale Spätfolgen (RTOG ³2) zeigten sich signifikant häufiger unter Trägern des VEGF -634 G>C Polymorphismus (16.7%) gegenüber Nicht-Trägern (2.2 %, p=0.020) und ebenso bei Trägern des FAS -1377 G>A Polymorphismus (25.0%) vs. Nicht- Trägern (6.4%, p=0.028). Für die übrigen untersuchten Polymorphismen konnte kein statistisch signifikanter Zusammenhang mit radiogenen Spätnebenwirkungen nachgewiesen werden. Schlussfolgerung: Genetische Polymorphismen in den Genen für VEGF und FAS sind möglicherweise mit einer erhöhten klinischen Normalgewebssensibilität verbunden. Sollten sich die vorliegenden Ergebnisse in weiteren Patientenkollektiven bestätigen, könnte ihre Analyse zukünftig dazu beitragen, Patienten mit erhöhtem Risiko für höhergradige Spätnebenwirkungen nach Strahlentherapie zu identifizieren.
P218 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):147
Pulmonale Spätfolgen nach thorakaler Bestrahlung bei pädiatrischen Patienten: Zwischenergebnisse des „Registers zur Erfassung von Spätfolgen nach Strahlentherapie im Kindes- und Jugendalter“ (RiSK) Bölling T.1, Pape H.2, Meyer F.M.3, Martini C.4, Rübe C.5, Timmermann B.6, Asadpour B.7, Kortmann R.D.8, Willich N.1 1 Universitätsklinikum Münster, Klinik für Strahlentherapie, Münster, Germany, 2Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Strahlentherapie, Düsseldorf, Germany, 3MVZ Strahlentherapie, Augsburg, Germany, 4 Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Strahlentherapie, Freiburg, Germany, 5Universitätsklinikum Homburg, Klinik für Strahlentherapie, Homburg, Germany, 6Paul-Scherrer-Institut, Strahlentherapie, Villigen, Switzerland, 7Universitätsklinikum Aachen, Klinik für Strahlentherapie, Aachen, Germany, 8Universitätsklinikum Leipzig, Klinik für Strahlentherapie, Leipzig, Germany Hintergrund: Spätfolgen nach Strahlentherapie im Kindes- und Jugendalter konnten bisher fast ausschließlich retrospektiv an kleinen Fallzahlen charakterisiert werden. Im „Register zur Erfassung von Spätfolgen nach Strahlentherapie im Kindes- und Jugendalter“ erfolgt eine prospektivmultizentrische Evaluation Radiotherapie-bedingter Spätfolgen bei Patienten, die in den pädiatrischen Therapieoptimierungsstudien behandelt werden. Ziel dieser Analyse war eine Auswertung zur pulmonalen Toxizität der Radiotherapie im Kindesalter unter Berücksichtigung von DosisVolumen-Angaben der Bestrahlung. Methode: Prospektiv multizentrisch wurden Bestrahlungsdaten sowie Toxizitätserhebungen für Kinder und Jugendliche zentral nach standardisierten Bögen erfasst. Eine Datenerhebung war für alle Kinder vorgesehen, die im Rahmen einer der GPOH-Studien eine Strahlentherapie erhielten. Toxizitätserhebungen wurden in Jahresabständen nach der Bestrahlung angefragt. Ergebnisse: Von 140 Patienten mit thorakaler Bestrahlung lagen detaillierte Angaben bzgl. der Dosis-Volumen-Histogramme aus den Bestrahlungsplänen vor. Bis zum jetzigen Zeitpunkt gingen von der Hälfte der Patienten aussagekräftige Toxizitätserhebungen bzgl. pulmonaler Spätfolgen ein, wobei weitere Erhebungen angefragt wurden. Bei einer medianen Nachbeobachtungszeit von 17,9 Monaten (range: 7-77 Monate) zeigten sich nur bei je einem Pat. eine Grad-3 und 4 Nebenwirkung, Grad 1- und 2-Nebenwirkungen traten bei 8 und 4 Patienten auf. In der Analyse der Dosis-VolumenHistogramme der thorakalen Bestrahlung wiesen die Patienten mit Nebenwirkungen höhere Volumenanteile mit höherer Dosis auf. Schlussfolgerung: Die Rate höhergradiger Nebenwirkungen an der Lunge ist bei den aktuellen Strahlentherapie-Konzepten in den Therapieoptimierungsstudien der GPOH gering. Die beobachteten Nebenwirkungen zeigen eine Korrelation zu Organdosis-Volumen-Belastungen. Eine Weiterführung der Studie mit Erhöhung der Fallzahl und Komplettierung der Nachbeobachtung erlaubt die Erstellung von Dosis-Volumen-Effektbeziehungen, anhand derer Therapieentscheidungen in der Zukunft besser abgewogen werden können.
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Poster / Spätnebenwirkungen
P219 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):148
Second primary malignancies (SPM) in mycosis fungoides patients treated with Total Skin Electron Irradiation(TSEI) (Stanford-technique): 12-year experience at the Rambam Health Care Campus(RHCC) Stein M.E.1, Gez E.1, Bar-Deroma R.1, Kuten A.1 1 Rambam Medical Center, Oncology and Radiotherapy, Haifa, Israel Purpose: Mycosis fungoides(MF)patients enjoy long-standing remissions following TSEI but run the risk of developing second primaries(SP). We report our 12-year-experience with 45 MF patients treated with TSEI according to the Stanford Technique. Patients & Methods: From 1992 through 2004 45 patients suffering from biopsy-proven MF were treated with TSEI at the Oncology/Radiotherpy department at the RHCC.All patients were staged according to the Stanford Staging System(Physical examination, full hematologic/biochemical profile and whole-body CT scan. No Sezary cells in the peripheral blood were diagnosed. Patients were treated with the classical 6 dual-field Stanford technique (6 MeV Electrons) to a median total dose of 30 Gy(range 15-36), median dose per fraction was 2.5 Gy(range 1.2-3.3), 5 times/week over a period of 3-6 weeks.All fields were treated every day. Underexpoesd areas(axillae, thighs, perineum, soles of feet) were boosted with small electron fields to a dose of 10-30 Gy (daily fraction 1-2 Gy). Plexiglass screens (Degraders) were used to adapt the depth of penetration of the electron beam according to the thickness of the lesions in the patient´s skin. The use of thermoluminescence dosimeters (TLDs)on various locations on the patient´s body,helped by readings of exact dose delivered and the use of boosts to shielded areas. No patient received re-irradiation following the end of TSEI. Results: Mean age of patients was 65 years(range 33-83).30 male and 15 female. There were 10(22%) IA patients, 18(40%)IB patients, 10(22%) II patients, 5(11%) III patients and 2(5%) IV patients. All patients entered continious phase of complete remission (CR) following TSEI. 6(13%) patients developed 8 second primaries. Median time from the end of TSEI and second primary was 80 months (range 10-120 months). Pt. 1: IB. Total dose: 30Gy. SPM: Malignant Melanoma of left buccal region.pT1. Complete excision. Pt. 2: IB. Total dose: 30Gy. Boost: 20Gy. SPM: Melanoma left shoulder. pT1. Complete excision. Pt.3: IA. Total dose: 25Gy. Boost: 26 Gy. SPM: Large cell Lymphoma (T-cell)of right thigh IA (E). Local radiotherapy and chemotherapy. Pt. 4: IA. Total dose: 30 Gy. Boost: 24 Gy. SPM: High Grade B-cell lymphoma of lymphnodes. Chemotherapy. Pt.5: IB. Total dose: 30 Gy. Boost: 24 Gy. Skin cancers (Squamous cell and Basal cell carcinoma. Cylindrocarcinoma). Complete excision. Pt 6: IB. Total dose: 30 Gy. Boost: 30 Gy. SPM: Merkel cell tumor of right arm and axillary lymphadenopathy. T3N1Mo. Excision, Lymphnode dissection and chemotherapy. All patients entered complete remission of their MF. Only two patients developed local recurrence which was managed with dermatological means. The 2 lymphoma patients and the Merkel cell tumor patients died of their second primary while being in CR from their MF. Conclusions: Second primaries in MF are not rare. Most patients may succumb to the second primary and not to the MF. Due to the prolonged survival of MF patients, careful long-term follow-up of all MF patients is recommended.
P220 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):148
Spätnebenwirkungen nach kombinierter Strahlentherapie (HDR-Brachytherapie und Teletherapie) des Prostatakarzinom Basler I.1, Jozic L.1, Voges E.1, Thurmann H.1, Alberti W.1, Fehlauer F.2 1 Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Hamburg, Germany, 2Strahlenzentrum Hamburg Nord, Hamburg, Germany
193 Patienten (61%) erhielten eine neoadjuvante Hormontherapie. Das mittlere Alter betrug 68 Jahre (Bereich 48-81). Die mittlere Anzahl der verwendeten Brachytherapie-Nadeln betrug 15 (6-20). Die Iridium-192Brachytherapie erfolgte mit 2 x 9 Gy im wöchentlichen Abstand mit anschließender perkutaner, konformaler Bestrahlung der Prostata (15 MV) bis 50,4 Gy (ED 1,8 Gy). Die Spätnebenwirkungen (NW) wurden im Rahmen der Nachsorge nach den RTOG/EORTC-Toxicity Criteria dokumentiert. Im Mittel wurden die Patienten 24 Monate (13-84) nachbeobachtet. Ergebnisse: Es fanden sich NW der Urogenitalregion, des GI-Traktes und der Haut. Hauptsymptome der Urogenitalregion waren eine Pollakisurie, Dysurie und Nykturie, wobei 75% der Patienten keine NW (Grad 0 NW) in der Urogenitalregion hatten. Grad 1: 17%; Grad 2: 7%. Grad 3 und 4 NW traten nicht auf. NW des GI-Traktes waren Diarrhoen oder Proktitis: 89% respektive 97% der Patienten gaben keine Nebenwirkungen (Grad 0 NW) an. Grad 1: 10/2%; Grad 2: 1/0%. Grad 3 und 4 NW traten nicht auf. Haut: Grad 0: 98%; Grad 1: 1%. Keine Grad 2, 3 und 4 NW. Die Hormontherapie oder die Anzahl der Nadeln hatten keinen Einfluss auf die Spätnebenwirkungen. Schlussfolgerung: Die kombinierte Strahlentherapie (2 x 9 Gy Brachytherapie + perkutane RT 50,4 Gy) stellt auch im Hinblick auf die Spätnebenwirkungen eine gut verträgliche Therapieform des Prostatakarzinoms dar. Eine weitere Nachbeobachtung ist notwendig, um Aussagen über eine mögliche Dosiseskalation zu gestatten.
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IMRT der Prostata – Akute und chronische Nebenwirkungen in Abhängigkeit von der applizierten Gesamtdosis Krystek A.1, Hentschel B.1, Oehler W.1 1 Südharz-Krankenhaus Nordhausen gGmbH, Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie, Nordhausen, Germany Material und Methoden: Von 2002 bis Juni 2007 erhielten in unserer Klinik insgesamt 214 Patienten mit lokalisiertem Prostatakarzinom eine individualisierte primäre Radiotherapie. Verteilung der Tumorstadien: cT1: n=25; cT2: n=100; cT3a: n=7; cT3b: n=82. Die auf die Prostata applizierten Dosen lagen dabei zwischen 72,0 Gy und 83,3 Gy. Der Nachbeobachtungszeitraum erstreckte sich über 32 Monate (3 - 64 Monate). Es wurden die PSAWerte bei Diagnosestellung, vor Therapiebeginn, während der Strahlentherapie sowie bis zu 5 Jahre nach Therapieabschluss protokolliert. Das Auftreten akuter therapiebedingter Beschwerden (Diarrhoe, Dysurie, Nykturie, Inkontinenz) und das Gewichtsverhalten wurden während der Therapie wöchentlich registriert. Die Stadieneinteilung erfolgte dabei entsprechend der CTC/NCI-Richtlinie. Für die Beurteilung der chronischen Nebenwirkungen (>90 Tage nach Therapieabschluß) wurde die RTOG/ EORTC-Systematik verwendet. Ergebnisse: Unter der Strahlentherapie zeigten sich GI-Akuttoxizitäten bei 6,5% (Grad 1) bzw. 0,5% (Grad 2) der Patienten. Die GU-Toxizität (hauptsächlich Nykturie und Dysurie) traten bei ca. 32% (Grad 1) bzw. ca. 10% (Grad 2) der Patienten auf. Grad 3 GU-Toxizitäten beobachteten wir nur bei 0,5% unserer Patienten. Hinsichtlich der Spättoxizitäten zeigten sich bei keinem Patienten GI-Beschwerden. Die GU-Toxizitäten lagen bei ca. 7% nach 12 Monaten bzw. bei ca. 2% nach 24 Monaten, wobei die Fallzahlen nach mehr als 24 Monaten genaue Rückschlüsse noch nicht erlauben. GI-Akuttoxizitäten Grad 1 traten oberhalb einer GD von 78Gy sowie bei Patienten mit vorangegangener TUR-P (GD: 72Gy) vermehrt auf. Hinsichtlich der GU-Toxizität war während der Therapie keine Dosisabhängigkeit zu verzeichnen. Auch der Einsatz eines IFB mit GD bis 2,5Gy hatte bisher keinen negativen Einfluss auf die GI- bzw. GU-Toxizität gezeigt. Schlussfolgerung: Trotz Dosiseskalation ist in unserem Krankengut keine erhöhte Quote an Nebenwirkungen zu beobachten.
Einleitung: In der Behandlung des Prostatakarzinoms hat sich die kombinierte Strahlentherapie (Brachytherapie + perkutane RT) als effektiv erwiesen. Im letzten Jahr konnten wir zeigen, dass die Akuttoxizitäten, soweit vorhanden, relativ mild ausgeprägt sind (keine Akutnebenwirkungen Grad 3 und 4). Diese Analyse soll nun die Spätnebenwirkungen (>12 Monate nach Therapieende) des Hamburger Kollektivs beschreiben. Material und Methoden: Zwischen 1999 und 2006 wurden 314 Patienten mit einem lokalisierten Prostatakarzinom (T1-T3b) kombiniert bestrahlt.
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Poster / Spätnebenwirkungen / Lebensqualität / Supportive Therapie
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Untersuchungen zur Rolle des CD95-Rezeptor(R)-FcFusionsproteins APG101 auf das klonogene Überleben von bestrahlten Lungenkrebszelllinien Eldh T.1, Heinzelmann F.1, Faltin H.1, Herbst J.2, Gamer J.2, Jendrossek V.3, Belka C.1 1 Klinik für Radioonkologie, Tübingen, Germany, 2Apogenix GmbH, Heidelberg, Germany, 3Institut für Zellbiologie, Essen, Germany Fragestellung: In einem Mausmodell konnten wir histopathologisch und pathophysiologisch nachweisen, dass die strahleninduzierte Pneumonitis von einem intakten CD95-Rezeptor/CD95-Liganden-System abhängt. Durch die gezielte Applikation des CD95-Rezeptor(R)-Fc-Fusionsproteins APG101 ergibt sich möglicherweise ein pharmakologischer Ansatzpunkt, um die Entwicklung der radiogen induzierten Pneumonitis zu verhindern bzw. eine manifeste Pneumonitis zu therapieren. Ziel der aktuellen in vitro Untersuchung ist nachzuweisen, ob die Applikation von APG101 das klonogene Überleben von Lungenkrebszelllinien beeinflusst und damit zu überprüfen, ob APG101 als Prophylaxe/ Therapeutikum bei radiogen induzierter Pneumonitis eingesetzt werden kann. Methode: Die Lungenkrebszelllinien A549 und NCI-H460 wurden auf das klonogene Überleben nach Behandlung mit APG101 ± Bestrahlung getestet. Die Zellen wurden mit 0, 30 und 300 ng/ml APG101 vorbehandelt und anschließend mit 0, 2, 4, 6 und 8 Gy bestrahlt. Danach wurden die Zellen geerntet und in Tripleproben in mehreren Verdünnungen in 6-well Platten ausgesät und bis maximal 3 Wochen inkubiert. Anschließend wurden die überlebenden Zellen mit Paraformaldehyd fixiert und mit Comassie Brilliant Blue eingefärbt. Die gebildeten Zellkolonien wurden ausgezählt und dabei bestrahlte Zellen mit APG101 Behandlung mit der entsprechenden Bestrahlungsdosis ohne APG101 Behandlung verglichen. Ergebnisse: Die bisherigen Untersuchungen konnten zeigen, dass das klonogene Überleben in den Lungenkrebszelllinien A549 und NCI-H460 nach Bestrahlung mit steigender Dosis abnimmt. Weiterhin zeigen die bisherigen Untersuchungsergebnisse, dass die kombinierte Behandlung (Bestrahlung + APG101) im Vergleich zu den nur bestrahlten Gruppen keinen Einfluss auf das klonogene Überleben in den getesteten Zelllinien hat. Schlussfolgerung: Die ersten Ergebnisse konnten zeigen dass APG101 das klonogene Überleben in zwei Lungenkrebszelllinien (A549 und NCIH460) nicht beeinflusst. Dies ist die notwendige Voraussetzung, dass APG101 prophylaktisch und therapeutisch bei strahleninduzierter Pneumonitis eingesetzt werden kann. Nach Abschluß der in vitro Experimente wird APG101 in dem von uns entwickelten Mausmodell getestet.
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Erfassung möglicher Verbesserungen der Betreuung Angehöriger von Strahlentherapie-Patienten (VASA-Studie) Lingg S.1, Adebahr S.1, Xander C.2, Becker G.1, Schmucker M.1, Frommhold H.1, Momm F.1 1 Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Strahlenheilkunde, Freiburg, Germany, 2Universitätsklinikum Freiburg, Palliativmedizin, Freiburg, Germany Fragestellung: Die Angehörigen von Strahlentherapie-Patienten sind häufig einer sehr belastenden Situation ausgesetzt. In einer prospektiven Studie wurden die jeweils nächsten Angehörigen von Patienten über ihre Erfahrungen in der Freiburger Klinik für Strahlenheilkunde befragt, um Möglichkeiten zur Verbesserung der Situation von Angehörigen zu eruieren. Methodik: Insgesamt beantworteten 287 Angehörige einen größtenteils aus sechsstufigen Likert-Skalen bestehenden Fragebogen mit insgesamt 23 Fragen, der eigens für diese Untersuchung entwickelt worden war. Der Bogen wurde an alle Patienten verteilt, die innerhalb eines definierten Zeitraumes von sechs Wochen in der Klinik für Strahlenheilkunde behandelt wurden. Die Patienten wurden gebeten, den Bogen jeweils ihrem nächsten Angehörigen zum Beantworten zu geben. Ergebnisse: 76% der Angehörigen waren beim Arzt-Patientengespräch anwesend. Mehr als 80% der Angehörigen waren mit der Aufklärung des Patienten über den Ablauf der Strahlentherapie und die möglichen Nebenwirkungen sowie mit der Betreuung des Patienten zufrieden. 30,1% der Antwortenden waren jedoch der Meinung, dass sich die Lebensquali-
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tät ihrer bestrahlten Angehörigen durch die Therapie verschlechtert habe. Mit dem Behandlungsergebnis waren letztendlich aber 80,9% der Befragten zufrieden. In Freitextfragen konnten die Angehörigen auf besonders negative Punkte während der Strahlentherapie eingehen. Diese reichten von Terminproblemen und Wartezeiten bis hin zur Parkplatzsituation vor der Klinik. Die überwiegende Mehrheit der Befragten (ca. 60%, drei Fragen) war mit der Einbeziehung der Angehörigen in das Arzt-PatientenVerhältnis zufrieden. Für die Angehörigen war es insgesamt sehr wichtig, feste Strukturen für den Ablauf der Strahlentherapie zu haben (z. B. fester Bestrahlungstermin). Etwa die Hälfte der Angehörigen wünschte sich zusätzliche Gesprächs- und Informationsangebote während der Strahlentherapie. Für wichtige Themen solcher Informationsveranstaltungen hielten die Angehörigen: Strahlentherapie (Ablauf, Wirkungen, Nebenwirkungen) 77,7%, Schmerztherapie 73,5%, Naturheilkunde/alternative Behandlungsverfahren 63,8%, Pflege kranker Angehöriger 67,6%, Ernährung kranker Angehöriger 69,0%, Sozialrechtliche Informationen 65,2%, "Der gemeinsame Weg: Was bedeutet die Krankheit meines/r Angehörigen für mich?" 68,3%, "Welche Bedürfnisse haben Angehörige?" 64,8%. Schlussfolgerungen: Insgesamt waren die Angehörigen mit ihrer Betreuung zufrieden. Verbesserungsmöglichkeiten ergeben sich vor allem im Bereich spezieller auf die Angehörigen abgestimmter Informationsveranstaltungen und struktureller Maßnahmen sowie allgemein durch eine vermehrte Aufmerksamkeit auch gegenüber den Angehörigen der Strahlentherapiepatienten.
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Existentielle und personale Komnpetenz von Tumorpatienten Eine Analyse unter Patienten einer Strahlentherapie Eiter H.1 1 Landeskrankenhaus Feldkirch, Radioonkologie, Feldkirch, Austria Der Umgang mit Tumorpatienten wirft die Frage auf, wie sehr eine existentiell bedrohlich erlebte Erkrankung Auswirkungen auf die personale Kompetenz, das ist der freie und authentischen Umgang mit sich selbst und der Welt, hat. Für diese Untersuchung wurde ein Screeningtest gewählt, der diese personale Kompetenz misst, die Existenzskala (ESK). Dieser Selbsteinschätzungsfragebogen, wurde entwickelt anhand der Anthropologie V. E. Frankls und den Grundlagen der Existenzanalyse. Er wurde 193 Patienten unserer Strahlentherapie vorgelegt. Das Ergebnis zeigte signifikant höhere Werte der Tumorpatienten gegenüber der Normstichprobe. Der Unterschied war besonders stark im Vergleich mit Patienten mit psychiatrischen Erkrankungen. Alter, Geschlecht und zeitlicher Abstand zur Mitteilung der Diagnose zeigten keinen signifikanten Einfluss. Menschen entwickeln demnach gute Fähigkeiten, mit außerordentlichen Belastungen, umzugehen. Im Coping einer Krebserkrankung spielen offensichtlich neben psychodynamischen auch personal-existentielle Faktoren eine Rolle.
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Pseudomembranöse Colitis (PC) in der Strahlentherapie. Ein unterschätztes Problem? Hautmann M.1, Koelbl O.1 1 Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie der Universität Regensburg, Regensburg, Germany Einleitung: In den westlichen Industrienationen findet sich eine zunehmende Inzidenz der PC, so wird für die USA eine Verdopplung der Fälle von 1996 bis 2003 auf 61/100.000 bei stat. Patienten beschrieben. Da Sonden- oder parenteraler Ernährung, Chemotherapie, Antibiotikagabe und ein reduzierten Allgemeinzustand (AZ) als Risikofaktoren gelten, liegt es nahe, dass auch für einen Großteil der stationär strahlentherapierten Patienten ein erhöhtes Risiko besteht. Das Ziel der Auswertung war die Risikofaktoren der erkrankten Patienten auf einer strahlentherapeutischen Station zu dokumentieren und den Einfluss der PC auf die Tumortherapie zu untersuchen. Material und Methoden: Es wurden die Akten der Patienten, die vom 1.1. bis 31.10.2007 unter stationären Bedingungen bestrahlt wurden ausgewer-
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Poster / Supportive Therapie
tet. Bei 12 von 257 stat. Patienten wurde die Diagnose einer PC gestellt, bei 11 Patienten durch Toxinnachweis im Stuhl und bei einem Patienten durch Rekto-/Sigmoidoskopie. 9 Patienten erwarben die Infektion während des stat. Aufenthaltes, die restlichen 3 Patienten wurden bereits mit der Diagnose übernommen. 9 Patienten wurden bei Kopf-/Halstumoren behandelt, 2 Patienten bei einem Bronchialkarzinom und je eine Patientin bei Zervixkarzinom bzw. Schilddrüsenmetastasen eines Nierenzellkarzinoms. Ergebnisse: Bei den 12 Patienten fanden sich folgende Risikofaktoren: 6 Patienten erkrankten unter oder nach Antibiotikatherapie (zumeist mit Moxifloxacin (4) oder Piperacillin/Combactam (3)) an PC. 7 Patienten wurden im Rahmen der Tumortherapie chemotherapiert. 6 Patienten wiesen einen Karnofsky-Index von 60% oder weniger auf (zwischen 40% und 90%, im Median 60%). 8 Patienten waren bei Auftreten der Symptome ausschließlich sondenernährt, 3 Patienten ausschließlich parenteral ernährt. Alle Patienten wurden initial mit Metronidazol behandelt, bei zwei Patienten musste bei fehlendem Ansprechen auf Vancomycin oral umgestellt werden. 3 Patienten entwickelten eine zweite behandlungsbedürftige Episode der PC. 10 von 12 Patienten entwickelten eine behandlungsbedürftige Elektrolytstörung (Hypokaliämie oder Hypokalziämie), 8 Patienten einen Eiweißverlust mit Hypoproteinämie. Bei 9 Patienten musste aufgrund eines reduzierten AZ die Strahlentherapie unterbrochen werden, bei 3 Patienten verlängerte sich der stat. Aufenthalt. Auf Grund einer Verschlechterung des AZ durch PC konnte bei 2 Patienten die initial geplante kurative Therapie nicht komplettiert werden und musste im Sinne einer dann als palliativ anzusehenden Therapie beendet werden. Diskussion: In einem stationären strahlentherapeutischen Patientengut besteht ein erhöhtes Risiko eine PC zu entwickeln. Viele Patienten weisen einen oder mehrere Risikofaktoren auf. Oft beeinflusst die PC durch eine Verschlechterung des AZ das geplante Therapiekonzept. Bei beschränkten prophylaktischen Möglichkeiten bedürfen Patienten mit Risikofaktoren einer intensiven Überwachung und ggf. frühzeitigen Therapieeinleitung.
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Selen-Spiegel im Verlauf der Radiotherapie: Kein Einfluß der Bestrahlung auf die Selenkonzentration im Blut Fraunholz I.1, Rödel C.1, Eberlein K.1, Schopohl B.1 1 J.W.Goethe-Universität, Klinik für Strahlentherapie und Onkologie, Frankfurt/Main, Germany Fragestellungen: Der Einfluß von Tumor- und Bestrahlungs-bedingten Faktoren auf den Selenspiegel und dessen Verlauf während einer Radiotherapie sollte untersucht werden. Methodik: Der Selenspiegel wurde zu verschiedenen Zeitpunkten der Bestrahlung (I:zu Beginn, II:zur Hälfte, III:am Ende, und IV:6 Wochen danach) mittels Atomabsorptionsspektrometrie im Vollblut bestimmt. Die Werte wurden mit Patienten-, Tumor- und Bestrahlungs-relevanten Parametern korreliert. Ergebnisse: Insgesamt wurden 690 Proben bei 224 Patienten analysiert. Zu Beginn der Bestrahlung betrug die durchschnittliche Selenkonzentration 75.64 mg/l und veränderte sich nicht signifikant während und nach der Therapie. 170 Patienten (77%) hatten reduzierte Werte unterhalb des Referenzbereichs (<89 mg/l). 12 Patienten (5.4%), überwiegend mit KopfHals Tumor, hatten kritisch erniedrigte Selenwerte und 3 Patientinnen (1.3%) mit Mammakarzinom hatten kontrollbedürftige erhöhte Werte, vermutlich im Rahmen der Einnahme von komplementärer/alternativer Medizin. Frauen hatten höhere Selenspiegel als Männer (p=0.0 4). Patienten mit Kopf-Hals Tumor hatten signifikant niedrigere Werte im Vergleich zu Mammakarzinom - Patientinnen (p=0.02). Eine vorangegangene Operation und/oder Chemotherapie war mit einem niedrigeren Selenwert verbunden (p=0.04). Gemäß Varianzanalyse wurden keine signifikanten Veränderungen der Selenkonzentration im Verlauf der Strahlentherapie beobachtet. Schlussfolgerungen: Ein bereits bestehender Selenmangel konnte bei der großen Mehrheit der Tumorpatienten, die sich einer Bestrahlung unterziehen, diagnostiziert werden. Dieser wird - im Gegensatz zu der verbreiteten Meinung - durch die gängigen Radiotherapie Protokolle nicht weiter verstärkt. Der Einfluß der Selenkonzentration auf das Therapieergebnis und die radiogenen Nebenwirkungen sollte in weiteren Studien untersucht werden.
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Die aktiven informierten Patienten in der "neuen" Medizin – ein sinnvolles und gutes Ziel? Leppin C.1, Wüst J.2, Buchali A.3 1 Ruppiner Kliniken GmbH, Psychoonkologie, Neuruppin, Germany, 2 Ruppiner Kliniken GmbH, Psychoonkologie, Brandenburg, Germany, 3 Ruppiner Kliniken GmbH, Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie, Brandenburg, Germany Zielsetzung: Die Auseinandersetzung mit der Diagnose Krebs bedeutet für viele Menschen sich in erster Linie mit der Begrenztheit des Lebens auseinanderzusetzen, was vielfältige Ängste und Angstbewältigungsmechanismen aktiviert. Vielfach richtet sich auch die Beratung in den versorgenden Einrichtungen hauptsächlich an der Beseitigung bzw. Linderung der Krebserkrankung und möglichen Nebenwirkungen der Krebstherapie aus. Alles dreht sich somit um die Krankheit. In unserer „Untersuchung der Wirksamkeit eigenaktivitätsfördernder Beratungsmaßnahmen als Bestandteil supportiver Angebote“ wollten wir überprüfen, ob Patienten von Informationen zur Förderung von Gesundheit profitieren würden und ob im „schnellen“ medizinischen Alltag Platz dafür wäre. Material und Methodik: Es erfolgte eine standardisierte Fragebogenuntersuchung mittels LQ Bogen, KKG und selbst entwickelten Fragebogenkärtchen an 50 PatientInnen mit Mamma -, Prostata -, Bronchial Ca und Lymphomen. Je nach Interventionsgruppe erhielten die PatientInnen zusätzlich eine Ernährungs- und Bewegungsberatung oder ein zusätzliches standardisiertes Aufklärungsgespräch oder Ernährungs-, Bewegungs- und psychoonkologische Beratungen. Die 4. Patientengruppe diente als Kontrollgruppe. Die gesammelten Erfahrungen des Klinikalltags werden dargestellt Ergebnisse: Nur wenigen Patienten ist der Gedanke etwas für ihre Gesundheit, über die Tumortherapie hinaus, tun zu wollen und zu können, vertraut. Fragen, die darauf abzielten, wie Gesundheit entsteht, führten daher als erstes zu Verwirrung, was deutlich macht, dass Gesundheitsförderung kaum in den Köpfen unserer Patienten und wir wagen auch zu sagen, in den Köpfen der BehandlerInnen vorkommt. Die zusätzlichen Beratungsangebote wurden von den PatientInnen bei der Terminierung eher als zusätzliche Belastung angesehen. Eine besondere Hürde stellte der große terminplanerische Aufwand für die MTRs, um Gruppeninterventionen ohne zusätzliche Wege zu ermöglichen, dar. Auch die Taxifahrer beeinflussten die PatientInnen eher negativ. In den Beratungssitzungen zeigten sich die PatientInnen eher dankbar und aufgeschlossen. Wir glauben jedoch, dass auch im Hinblick auf die Besonderheit unseres Klientels (Flächenland Brandenburg) nur wenige wirklich langfristig davon profitieren werden. Schlussfolgerungen: Es bedarf einer Implementierung von Aspekten der Gesundheitsförderung in unsere Behandlungskonzepte, um bei Patientinnen schon in den etablierten Beratungskontexten (z.B. Aufklärungsgesprächen) eine Orientierung auf Gesundheit und Wohlbefinden erreichen zu können. Spezifischere Beratungsangebote sollten eher außerhalb des klinischen Setting’s angeboten werden, da in den auch durch DRG gestrafften Abläufen kein wirklicher Platz für autonome Entscheidungsfindung bleibt. Wir halten jedoch daran fest, dass Angebote wie Ernährungs, Bewegungs- und psychologische Beratung zentrale Bausteine einer modernen Tumortherapie sind.
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Sind Routine-Harnstatus-Kontrollen bei der perkutanen Bestrahlung des Prostata-Ca. sinnvoll? Lindner M.1, Lucke S.1, Höcht S.1, Hinkelbein W.1 1 Charité Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Radioonkologie CBF, Berlin, Germany Hintergrund: Unter perkutaner Radiotherapie im Bereich des Beckens besteht eine Prädisposition für bakterielle Zystitiden. Die Symptome einer radiogenen und einer bakteriellen Zystitis sind recht ähnlich. Die Beschwerden der Patienten werden daher möglicherweise allein klinisch nicht korrekt interpretiert und daher bakterielle Zystitiden u. U. nicht adäquat behandelt. Die aus diesem Grund langjährig etablierte Routine wöchentlicher Harnstatus-Kontrollen wurde im Rahmen zweier Semesterarbeiten evaluiert. Methode: Die Unterlagen von 170 Patienten, die eine perkutane Radiotherapie wegen eines Prostata-Ca. erhalten hatten, wurden hinsichtlich klinischer
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Poster / Supportive Therapie / Gutartige Erkrankungen
Symptomatik, eingeleiteter Therapiemaßnahmen und Ergebnisse der Harnstatusuntersuchungen ausgewertet. Im Rahmen der Schnelltests werden neun Parameter untersucht, von denen für die Fragestellung jedoch nur Leukozyten, Erythrozyten und Nitrit relevant waren. Als zusätzliche Erkenntnis wurde das Ergebnis der Harnstatusuntersuchung nur dann gewertet, wenn allein darauf basierend eine Therapie eingeleitet oder modifiziert wurde. Ergebnisse: Insgesamt 6 bakterielle Zystitiden wurden bei den 170 Pat. diagnostiziert (3,5%). Lediglich in einem Fall war nicht die klinische Symptomatik sondern das Ergebnis des Harnstatus-Schnelltests zur Diagnose führend. Bei durchschnittlich 7 Untersuchungen pro Patient folgte aus ca. 1200 Routine-Untersuchungen nur eine für eine Therapieentscheidung relevante Information. Schlussfolgerung: In Folge des - in Relation zum betriebenen Aufwand sehr geringen Erkenntnisgewinns der regelmäßigen Harnstatuskontrollen werden diese inzwischen nicht mehr durchgeführt.
P229 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):151
Anwendung von komplementärer und alternativer Medizin durch Patienten in der Strahlentherapie Köhler P.1 1 Klinikum Konstanz, Belegabteilung für Strahlentherapie, Konstanz, Germany 250 Strahlentherapiepatienten wurden mit einem anonymisierten Fragebogen nach ihrer Einstellung zur Schulmedizin und zur komplementären/ alternativen Medizin, und über die tatsächliche Nutzung der CAM befragt. 171 auswertbare Bögen wurden zurückgegeben. Ergebnisse: Mit der schulmedizinischen Behandlung waren 28 % "völlig zufrieden", 40 % "zufrieden", 23 % "im Großen und Ganzen zufrieden". 7 % erlebten einzelne oder schwerwiegende Mängel. Von der CAM hielten 13 % "sehr viel" und 17 % "viel". 44 % vergaben eine mittlere Note, 18 % lehnten sie weitgehend oder völlig ab. Frauen, Personen mit starker oder sehr starker Spiritualität, Teilnehmer unter 55 Jahren, und solche mit Abitur oder Hochschulabschluss vergaben bessere Noten. 9 % der Teilnehmer hielten zur Hemmung von Krebserkrankungen empfohlene Diäten ein. 36 % verwendeten während der Strahlentherapie alternative Medikamente und Nahrungsergänzungen. 10 % unterzogen sich gleichzeitig auch komplementären Therapiemethoden bei Ärzten, Heilpraktikern, oder anderen Fachpersonen. Im Mittel bezahlten die Patienten 141 Euro im Monat privat. 52 % der Studienteilnehmer hatten CAM mit ihren schulmedizinischen Ärzten besprochen; meist mit dem Hausarzt oder internistischen Onkologen; nur jeder siebte mit dem Operateur oder dem Strahlentherapeut. Optimistisches Coping bzw. die Unterdrückung von depressiven und ängstlichen Verstimmungen wurde von jedem zweiten Studienteilnehmer angestrebt.
er und Kosten einer Krebstherapie beträchtlich verringert, die Lebensqualität und die soziale Akzeptanz aber wesentlich verbessert werden.
P231 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):151
Röntgenreizbestrahlung bei Epicondylitis humeri: Erste Ergebnisse einer monozentrischen, randomisierten Therapieoptimierungsstudie Morell N.1, Schmidt M.1, Sauer R.1, Ott O.1 1 Friedrich Alexander Universität Erlangen, Strahlentherapie, Erlangen, Germany Ziel: Evaluation der Effektivität zweier verschiedener Therapieschemata bei Epicondylitis humeri. Methode: Im Zeitraum von 02/06 bis 09/07 wurden 96 Patienten mit Epicondylitis humeri in die Studie eingebracht. Die Bestrahlung erfolgte an einem Siemens Röntgentherapiegerät (250 kV, 15 mA, 1 mm Cu-Filterung, Fokus-Haut-Abstand 40 cm) in 2 Serien mit je 6 Fraktionen, 2x pro Woche, und einem 6-wöchigen Intervall zwischen den Serien. Die beiden Therapiegruppen unterschieden sich in der Einzelfraktionsdosis. Die Patienten erhielten konsekutiv entweder eine Behandlung mit einer Einzeldosis von 0.5 Gy (46/96) oder 1.0 Gy (50/96). Endpunkt der Analyse war die Schmerzremission. Zur Ermittlung der Therapieeffektivität wurde die jeweilige Schmerzausprägung vor Beginn der Therapie, nach Abschluss der zweiten Bestrahlungsserie sowie 6-8 Wochen nach Therapieende mit Hilfe einer visuellen Analogskala (Wertebereich: 0 = kein Schmerz, 100 = maximal vorstellbarer Schmerz) und, unterteilt nach Empfindungsqualitäten (Bewegungs-, Ruhe-, Tag-, Nachtschmerz sowie Morgensteifigkeit), des von Pannewitz Scores (Schmerzqualität: kein - leicht - mittel - stark) evaluiert. Ergebnisse: Für die Auswertung standen nach der 2. Behandlungsserie komplette Daten für 68 Patienten, nach 8 Wochen für 42 Patienten zur Verfügung. 69% (47/68) der Patienten gaben nach der zweiten Bestrahlungsserie, 83% (35/42) 8 Wochen nach Ende der Therapie eine Besserung der Schmerzen im Vergleich zur initialen Symptomatik an. Die Einzeldosis von 0.5 oder 1.0 Gy hatte dabei weder bei der Auswertung der Ergebnisse der visuellen Analogskala, noch bei der Analyse der einzelnen Empfindungsqualitäten einen signifikanten Einfluss auf das Therapieansprechen. Schlussfolgerung: Die Röntgenreizbestrahlung ist eine effektive Behandlungsmöglichkeit bei Epicondylitis humeri. Obwohl es der vorliegenden Analyse aufgrund der niedrigen Fallzahl noch an statistischer Power mangelt, mehren sich die Daten, dass eine Einzeldosis von 0.5 Gy äquieffektiv zu der Behandlung mit einer Einzeldosis von 1.0 Gy im beschriebenen Patientenkollektiv ist. Um die Äquieffektivität der beiden Therapieregime abschließend zu beurteilen, sind eine höhere Fallzahl sowie eine längere Nachbeobachtungszeit erforderlich.
P230 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):151
Nebenwirkungen im Mundbereich bei Radio/Chemotherapie. Präventive und supportive zahnärztliche Maßnahmen Beck-Mannagetta J.1 1 Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Klinik f. Mund-KieferGesichtschirurgie, Salzburg, Austria Die oralen und zirkumoralen Auswirkungen einer zeitgemässen Radiotherapie (häufig mit Chemotherapie kombiniert) können die Lebensqualität der Patienten stark und auf Dauer beeinträchtigen. In Einzelfällen können Mucositis mit heftigen Schmerzen, massiver Gewichtsverlust, Strahlenkaries, Kieferklemme (Trismus), Osteonekrosen, lokale Infekte infolge beherdeter Zähne oder Zysten, Verlust der Sprechfähigkeit und Nahrungsaufnahme o.ä. auftreten. Der Patient sollte also möglichst rasch nach der Indikationsstellung zu einer Radiatio im Kopf-Hals-Bereich von seinem Zahnarzt auf eventuelle Risikofaktoren untersucht und behandelt werden. Auf die Möglichkeit dieser u.U. schweren Nebenwirkungen ist er hinzuweisen. Die zahnärztliche Betreuung ist nicht nur VOR, sondern auch WÄHREND und NACH (u.U. lebenslang!) einer Radiotherapie von größter Wichtigkeit. Durch entsprechende Aufklärung und interdisziplinäre Zusammenarbeit können die Nebenwirkungen im Mundbereich sowie die Behandlungsdau-
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P232 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):151
Röntgenreizbestrahlung bei Periarthritis humeroscapularis: Erste Ergebnisse einer monozentrischen, randomisierten Therapieoptimierungsstudie Morell N.1, Schmidt M.1, Sauer R.1, Ott O.J.1 1 Friedrich Alexander Universität Erlangen, Strahlentherapie, Erlangen, Germany Ziel: Evaluation der Effektivität zweier verschiedener Therapieschemata bei Periarthritis humeroscapularis. Methode: Im Zeitraum von 05/06 bis 10/07 wurden 151 Patienten mit Periarthritis humeroscapularis in die Studie eingebracht. Die Bestrahlung erfolgte an einem Siemens Röntgentherapiegerät (250 kV, 15 mA, 1 mm Cu-Filterung, Fokus-Haut-Abstand 40 cm) in 2 Serien mit je 6 Fraktionen, 2x pro Woche, und einem 6-wöchigen Intervall zwischen den Serien. Die beiden Therapiegruppen unterschieden sich in der Einzelfraktionsdosis. Die Patienten erhielten konsekutiv entweder eine Behandlung mit einer Einzeldosis von 0.5 Gy (74/151) oder 1.0 Gy (77/151). Endpunkt der Analyse war die Schmerzremission. Zur Ermittlung der Therapieeffektivität wurde die jeweilige Schmerzausprägung vor Beginn der Therapie, nach Abschluss der zweiten Bestrahlungsserie sowie 6-8 Wochen nach Therapieende mit Hilfe einer visuellen Analogskala (Werte-
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Poster / Gutartige Erkrankungen / IT
bereich: 0 = kein Schmerz, 100 = maximal vorstellbarer Schmerz) und, unterteilt nach Empfindungsqualitäten (Bewegungs-, Ruhe-, Tag-, Nachtschmerz sowie Morgensteifigkeit), des von Pannewitz Scores (Schmerzqualität: kein - leicht - mittel - stark) evaluiert. Ergebnisse: Für die Auswertung standen nach der 2. Behandlungsserie komplette Daten für 131 Patienten, nach 8 Wochen für 85 Patienten zur Verfügung. 74% (97/131) der Patienten gaben nach der zweiten Bestrahlungsserie, 78% (66/85) 8 Wochen nach Ende der Therapie eine Besserung der Schmerzen im Vergleich zur initialen Symptomatik an. Die Einzeldosis von 0.5 oder 1.0 Gy hatte dabei weder bei der Auswertung der Ergebnisse der visuellen Analogskala, noch bei der Analyse der einzelnen Empfindungsqualitäten einen signifikanten Einfluss auf das Therapieansprechen. Schlussfolgerung: Die Röntgenreizbestrahlung ist eine effektive Behandlungsmöglichkeit bei Periarthritis humeroscapularis. Obwohl es der vorliegenden Analyse aufgrund der niedrigen Fallzahl noch an statistischer Power mangelt, mehren sich die Daten, dass eine Einzeldosis von 0.5 Gy äquieffektiv zu der Behandlung mit einer Einzeldosis von 1.0 Gy im beschriebenen Patientenkollektiv ist. Um die Äquieffektivität der beiden Therapieregime abschließend zu beurteilen, sind eine höhere Fallzahl sowie eine längere Nachbeobachtungszeit erforderlich.
P233 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):152
Megavoltbestrahlung zur Behandlung von Arthrosen Heyd R.1, Diallo-Georgiopoulou M.1, Tselis N.1, Zamboglou N.1 1 Klinikum Offenbach, Strahlenklinik, Offenbach, Germany Methodik: 105 Pat. (141 Fälle) mit Arthrosen in verschiedenen wurden mittels 6 und 10 MV Photonen mit 2x1,0 Gy/Wo. bis GD 6,0 Gy bestrahlt; 31 Pat. (29,5%) erhielten eine 2. Serie. Die Lokalisationen waren: Gonarthrose [n=49], Omarthrose [n=13], Fingergelenke [n=13], Rhizarthrose [n=9], andere [n=21]. Das Ansprechen wurde nach 6 Wochen und bei einem follow-up nach median 55 Mon. (12-99 Mon.) in komplette (CR), partielle (PR) und keine Schmerzremission (NR) unterteilt. Ergebnisse: Nach 6 Wochen betrug die Ansprechrate 60,9%: CR 23 (21,9%), PR 41 (39,0%) und NR 41 (39,0%). Bei den follow-up-Untersuchungen war die Ansprechrate 66,7%: CR 29 (27,6%), PR 41 (39,0%) und NR 35 (33,3%). Die Beschwerdepersistenz vor Einleitung der Bestrahlung (³ 24 Mon. vs. < 24 Monate) beeinflusste die Verteilung nicht signifikant. Schlussfolgerung: Die niedrig dosierte Megavoltbestrahlung führt bei etwa Zweidrittel der Patienten unabhängig von der Beschwerdedauer zu einer lang anhaltenden Schmerzlinderung
Ergebnisse: Die Behandlung wurde insgesamt gut vertragen, radiotherapie-bedingte Nebenwirkungen traten nicht auf. Von den 17 Patienten, die eine postinterventionelle Bestrahlung erhielten, hatten 8 (47%) im Jahresverlauf nach der Behandlung einen stabilen klinischen Verlauf und keinen echokardiographischen Hinweis auf eine Restenose. Bei 4 Patienten (24%) trat eine Restenose auf. Von den weiteren 5 Patienten verstarben im Jahresverlauf 3 Patienten (18%) ohne Hinweis auf eine signifikante Restenose. Von den 20 Patienten in der Vergleichsgruppe, die keine postinterventionelle Radiotherapie erhielten, verstarben 50% innerhalb von 12 Monaten, von den restlichen Patienten hatten 50% eine Restenose. Diskussion: Die Valvuloplastie ist ein sicherer und primäre effektiver Eingriff. Die externe, fraktionierte Radiotherapie der Aortenklappe nach Valvuloplastie mit ultraharten Photonen scheint die Restenoserate innerhalb der ersten 12 Monate nach der Intervention zu reduzieren.
P235 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):152
Perkutane Radiatio des Fersensporns Panzer R.1, Göbel S.1 1 KKH Rendsburg, Strahlentherapie und Nuklearmedizin, Rendsburg, Germany Retrospektiv wurden 42 Bestrahlungen des Fersensporns ab 2006 analysiert. Es wurden Einzeldosen von 1Gy und Gesamtdosen von 6 bis 12 Gy (inklusive 2. Bestrahlungsserien) mit 6 MV Photonen 2 oder 3 x / Woche appliziert. Eine Kategorisierung des Behandlungserfolges, der Schmerzsymptomatik und der Beweglichkeit erfolgte. 71,4 % zeigten ein gutes bis sehr gutes Therapieansprechen, 14,3 % ein mäßiges und 14,3 % keines. Insgesamt scheint eine Korrelation zwischen Dauer der Erkrankung und dem Therapieerfolg zu bestehen. Bei 12 Gy Gesamtdosis zeigte sich ein deutlich schlechteres Ergebnis, wobei allerdings 2. Serien auch nur bei Therapieversagern durchgeführt wurden. Das Fraktionierungsschema 2 oder 3 x / Woche zeigt keine Unterschiede. Die Röntgenreizbestrahlung des Fersensporns ist somit eine im niedrigen Dosisbereich effektive Therapieoption bei kürzerem Verlauf der Erkrankung und kann Patienten vor operativen Eingriffen als Therapiealternative angeboten werden.
P236 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):152
P234 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):152
Radiotherapie nach Valvuloplastie der Aortenklappe zur Senkung des Restenoserisikos Siefert A.1, Pohl T.2, Losert C.1, Pöllinger B.1, Boeckstegers P.2, Dühmke E.1 1 Ludwig-Maximilians-Universität, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, München, Germany, 2Ludwig-Maximilians-Universität, Medizinische Klinik I, München, Germany Einleitung: Eine Valvuloplastie stellt bei Patienten mit hochgradiger Aortenstenose, die aufgrund ihres Allgemeinzustandes keinen operativen Klappenersatz erhalten können, eine Therapiealternative dar. Leider erleidet die Mehrzahl (43-83%) dieser Patienten innerhalb weniger Monate eine Restenose. Erste Studien berichten über eine signifikante Reduktion der Restenoserate durch eine externe Radiotherapie nach Aortenklappenvalvuloplastie. Methode: Von 11/05 bis 11/07 erhielten 17 Patienten (9 Frauen, 8 Männer; Alter median 85,2 J) mit symptomatischer hochgradiger Aortenklappenstenose, bei denen ein operativer Ersatz der Aortenklappe nicht durchgeführt werden konnte, nach Valvuloplastie eine perkutane Radiotherapie. Die Bestrahlung wurde nach 3-D Planung (PTV median 142 cm3) in Mehrfeldertechnik mit 15 MV Photonen mit 5 Fraktionen à 3,6 Gy bis zu eine Gesamtdosis von 18,0 Gy durchgeführt. Klinische Endpunkte waren Restenose und Tod nach 12 Monaten. Die Gruppe bestrahlter Patienten wurde mit einem Kollektiv von 20 Patienten verglichen, das zwischen 03/03 und 10/07 durch eine Valvuloplastie ohne postinterventionelle Radiotherapie behandelt wurde.
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Patientennavigation im Klinikum Freiburg – Online System für Patienten zur Suche von Klinikeinrichtungen mit Darstellung der Wegstrecke und Ortsbeschreibung Heinemann F.E.1, Kirrmann S.1, Röhner F.1, Bach T.1 1 Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Strahlenheilkunde, Freiburg, Germany Fragestellung: Navigationssysteme (meist GPS-basiert) sind allgemein bekannt und werden vielfältig im Straßen-, Luft- und Schiffsverkehr genutzt. Das Auffinden und Anfahren einer Adresse in einer Stadt ist heutzutage problemlos möglich. Verbirgt sich hinter einer Adresse aber eine größere Struktur (z.B. ein Großklinikum), so wird das Erreichen des eigentlichen Ziels (z.B. den Simulator) häufiger zur Odyssee. Obwohl große Einrichtungen Informationszentren und Beschilderungen besitzen, können sie dem Suchenden oft nicht ausreichend helfen. Dies liegt meistens daran, dass entweder der Auskunftsgebende es selbst nicht weiß (neuer Mitarbeiter, Aushilfskraft oder ein seltener Ort ist gefragt) oder das gesuchte Ziel nur kompliziert aufzufinden ist und/oder die einzelnen Schritte nicht einfach zu merken sind. Funk- oder infrarotgesteuerte Navigation in Gebäuden, Gebäudekomplexen wird derzeit erforscht (z.T. über DFG-geförderte Projekte). Klar ist aber schon jetzt, dass diese Lösungen nur mit einem hohen technischen und finanziellen Aufwand zu realisieren sind. Methodik: Das hier vorgestellte Verfahren nutzt den eingeführten und gut bekannten Lageplan des Klinikums in digitalisierter Form. Die Wege, Kreuzungs- und Zielpunkte (Gebäude) wurden mit Namen und Koordinaten über ein spezielles Computerprogramm hinterlegt (dies dauerte für das Klinikum Freiburg inkl. der Eingabe von Unterstrukturen in den einzelnen Gebäuden nur ca. 12 Stunden!). Über ein weiteres internet-basier-
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Poster / IT / Freie Themen
tes Programm wird nun anhand dieser Daten über die Eingabe von Startund Ziel dem suchenden Patienten sowohl der berechnete Weg als auch die Position der gesuchten Struktur innerhalb eines Gebäudes (entweder über weitere Detailkarten und/oder Beschreibungen) ausgegeben. Die Darstellung der Daten erfolgt auf dem bekannten Lageplan des Klinikums. Ergebnisse: Der Nutzen und die Effektivität dieses Systems werden anhand eines Beispiels am deutlichsten: Ein Patient befindet sich an der Hauptinformation und möchte z.B. zum Simulator. Der Pförtner gibt über einen Internet-Browser das Ziel (hier Simulator) ein und der Webserver gibt als Ergebnis auf dem bestehenden Klinikumsplan den kürzesten Weg (rote Linie) zum Zielgebäude (hier Klinik für Strahlenheilkunde) aus, wobei für den Simulator im Zielgebäude das Stockwerk, die Raum- und Telefonnummer mit ausgegeben werden. Der Plan wird ausgedruckt, ggf. dem Patienten kurz erklärt und ihm ausgehändigt. Das System arbeitet über einen zentralen Webserver und ist daher sofort und ohne Installation an jedem beliebigen Computerarbeitsplatz einsetzbar. Schlussfolgerungen: Leistungsstarke und kostengünstige Patientennavigation in einer Großeinrichtung mit vielen Unterstrukturen. Implementierung über einen zentralen Webserver: - einfache Installation und Administration - wenig Aufwand für das Software engineering - überall und sofort einsatzfähig - einfache Bedienbarkeit - geringer Schulungsaufwand
P237 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):153
Der onkologische Arztbrief in der Strahlenheilkunde. Prozedurale Arztbrieferstellung mit leistungsstarken Softwaretools. Intelligente Informationsaufbereitung komplexer Diagnosen- und Therapieblöcke Heinemann F.E.1, Bach T.1, Röhner F.1, Kirrmann S.1 1 Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Strahlenheilkunde, Freiburg, Germany Fragestellung: Obwohl der onkologische Arztbrief seit jeher die grundlegende Form der Informationsweitergabe an den Haus-, Facharzt oder andere mitbehandelnde Kollegen darstellt, fordert er häufig sowohl vom Erzeuger als auch vom Leser ein hohes Maß an Abstraktionsvermögen, Merk- und Analysefähigkeit. Grund hierfür ist die meist beträchtliche Anzahl von Diagnosen und Therapien, die bei der klassischen Form des Arztbriefes (erst alle Diagnosen, dann alle Therapien) nicht ohne weiteres in den so wichtigen chronologischen und damit hierarchischen Kontext gebracht werden können. Zudem sind leistungsstarke Tools zur Erstellung unabdingbar, um einen effektiven Einsatz personeller Ressourcen zu gewährleisten. Methodik: Einsatz eines speziellen und leistungsstarken Softwaresystems zur Erstellung und Verwaltung von Patientendokumenten. Ergebnisse: Mithilfe dieses Programms wurden die oben erwähnten Probleme elegant und effektiv gelöst. So erhält z.B. der Empfänger mühelos anhand der hierarchischen Darstellung von Diagnosen, Histologien und Therapien einen ersten Überblick zum bisherigen Krankheitsverlauf des Patienten. Außerdem steuert es den gesamten Prozess der Dokumentenerstellung durch einen streng prozeduralen Ablauf und unterstützt den Nutzer durch viele wertvolle Tools wie Textbausteine, Import- / Exportfunktionen. Über z.B. eine HL7 Schnittstelle zum Klinikinformationssystem (KIS) stehen alle demografischen Patientendaten und Adressaten zur Verfügung. Das Programm bietet außerdem ein ausgeklügeltes Mail merging mit 1 Hauptadressaten und bis zu 10 nachrichtlichen Empfängern und erstellt automatisch Kopien für z.B. Ambulanz und Archiv. Alle zu versendenden Exemplare erhalten im Adressfeld die entsprechende Adresse, wobei die Anreden in den Briefen automatisch angepasst werden - die manuelle Erstellung von Briefkopien und mühsames Schreiben von Adressen entfällt damit vollständig. Die hierarchischen Diagnosen/Therapieblöcke oder Texte aus Vorbriefen können problemlos in das aktuelle Dokument eingelesen werden und sind nur noch durch neue Diagnosen/ Therapien oder Texte zu ergänzen. Für den Export stehen PDF- und HTML/XML-Formate zur Verfügung. Als weitere Besonderheit ermöglicht das System, dass die Dokumente -online- von jedem PC über einen speziellen Webserver gesichtet werden können. Weiterhin werden die Dokumente in einer MS-SQL Datenbank gespeichert und sind von proprietären
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Speicherformaten wie z.B. MS-Word unabhängig. Das Layout und die Formatierung der Briefe werden automatisch erstellt und gewähren ein einheitliches Aussehen aller erzeugten Dokumente; das Layout durch den Einsatz eines im Hintergrund eingebunden TeX Servers in eine noch perfektere Form gebracht werden. Schlussfolgerungen: Das Verfahren ermöglicht eine schnelle, effektive und strukturierte Erstellung von Dokumenten, berücksichtigt in besonderem Maße hierarchische Diagnosen- / Therapieblöcke und garantiert durch ausgeklügelte Tools den optimalen Einsatz personeller Ressourcen.
P238 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):153
Strahlenschutz in Europa – EU und nationale Umsetzungen Fahrmer A.1, Haverkamp U.2, Miller A.3, Wolff U.4, Hadouch I.2, Prümer B.2, Pötter R.4 1 MpB, Münster, Germany, 2Clemenshospital, Münster, Germany, 3 University Vilnius, Vilnius, Lithuania, 4Medizinische Universität, Wien, Austria Fragestellungen: Die EURATOM Grundnorm 74/97 dient der europaweiten Stärkung des Strahlenschutzes selbst sowie der Stärkung der Kenntnisse im Strahlenschutz. Aufgrund der Rechtslage in Europa geltend EUNormen nicht unmittelbar, sondern bedürfen grundsätzlich der Tranformation in nationales Recht der Mitgliedsländer. Hierbei sind die Ziele verbindlich, Wege der Umsetzungen sind frei, Verschärfungen möglich. Die Norm enthält u.a. einen Anforderungskatalog, der bis zum Jahre 2001 umgesetzt werden sollte. Diese Studie vergleicht die Umsetzung und Auswirkung einiger Punkte der Norm in verschiedenen EU-Staaten. Methodik: Es wurden 6 Fragen zu den Themen der Personendosimetrie (Grenzwerte, Schwangere, Zugangsberechtigung), Überwachung (klinische Audits) und Aktualisierung der Fachkunde gestellt; zur Zeit liegen Auswertungen aus 12 Staaten vor, sowohl aus "neuen" als auch auch "alten" Mitgliedsländern. Basis der Befragungen sind die Regelungen für strahlentherapeutische Abteilungen. Ergebnisse: Überwiegend gleich sind die Grenzwerte für beruflich strahlenexponierte Personen geregelt (20 mSv/Jahr), bei beschäftigten Schwangeren gilt ein Wert von 1mSv, je nach Land als Ganzkörperdosis oder Dosis am Uterus. Die Regelungen für klinische Audits schwanken von "praktisch nicht vorhanden" bis "staatlich organisiert und seit Jahren durchgeführt". Der Umfang der Aktualiserungskurse ist ebenfalls sehr unterschiedlich, das Maximum stellen jährliche Auffrischungen und zusätzlicher Kurs nach 5 Jahren dar. Schlussfolgerungen: Die eng gefassten EU-Regelungen zu den Dosisgrenzwerten wurden auch entsprechend national umgesetzt, die eher allgemein gehaltenen Regeln zu den Audits und Aktualisierungen der Fachkunde werden individueller ausgelegt. Dabei zeigt sich, dass die Vorgaben zur Erhaltung der Fachkunde in Österreich und Deutschland im Mittelfeld des europäischen Anforderungsspektrums liegen. Erfahrungen mit Kursen in Deutschland, die durch eine eigene Studie ausgewertet wurden, zeigen, dass regelmäßige Kurse im Strahlenschutz mehr als sinnvoll sind; denn diese sensibilisieren in regelmäßigen Abständen für die Sach- und Rechtslage sowie deren Weiterentwicklung im Sinne des Standes von "Wissenschaft und Technik".
P239 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):153
Autologe Nierentransplantation zur Reduktion der Organdosis vor Strahlentherapie: Ein Fallbericht Bölling T.1, Janke K.1, Glashörster M.1, Reinartz G.1, Ernst I.1, Wolters H.2, Brockmann J.2, Liebsch N.J.3, Willich N.1, Könemann S.1 1 Universitätsklinikum Münster, Klinik für Strahlentherapie, Münster, Germany, 2Universitätsklinikum Münster, Klinik für Allgemeine Chirurgie, Münster, Germany, 3Massachusetts General Hospital, Department of Radiotherapy, Boston, United States of America Hintergrund: Ein 28-jähriger Patient mit einem Ewing-Tumor ausgehend von der 9.-11. Rippe mit Infiltration der autochthonen Rückenmuskulatur sowie Infiltration der Neuroforamina BWK 9-12 ohne Metastasierung wurde nach initialer R2-Resektion und Induktionschemotherapie zur
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Poster / Freie Themen
Strahlentherapie zugewiesen. Aufgrund initialer Pleurainfiltration mit Pleuraerguss bestand die Indikation zur Hemithoraxbestrahlung mit anschließender Aufsättigung der Primärtumorregion. Trotz intensiver Planungsvarianten inklusive IMRT-Technik und Evaluation einer ProtonenBestrahlung konnte kein im Hinblick auf die Toleranzdosis der Niere akzeptabler Bestrahlungsplan erstellt werden. Methode: Um die Bestrahlungsdosis an der linken Niere zu reduzieren, erfolgt eine autologe Transplantation der linken Niere in die rechte Fossa iliaca. Eine Infiltration des Tumors in das perirenale Gewebe konnte präund intraoperativ ausgeschlossen werden. Postoperativ zeigte sich in einer seitengetrennten Nierenclearance-Untersuchung eine normale Funktion beider Nieren. Ergebnis: Nach erfolgter Nieren-Autotransplantation gelang es unproblematisch, einen im Hinblick auf Zielvolumenerfassung und Risikoorgandosis guten Bestrahlungsplan als Kombination aus ap/pa-Hemithorax-Bestrahlung und sequentieller IMRT-Bestrahlung des initialen Tumorareals zu erstellen. Schlussfolgerung: Anhand dieses Fallberichts wird deutlich, dass die operative Verlagerung von Risikoorganen im Einzelfall zur Organerhaltung bei kurativ intendierter Strahlentherapie indiziert sein kann und problemlos möglich ist.
P240 Strahlenther Onkol 2008;184 (Sondernr 1):154
Worin besteht der Wert klinischer Forschung? Scheiderbauer J.1 1 Z. Zt. nicht berufstätig, Korlingen, Germany Fragt man einen interessierten medizinischen Laien, was die klinische Forschung bewirken sollte, so wird man vermutlich "Vermeidung, Heilung oder Linderung von Krankheiten" und ähnliches zur Antwort bekommen. Methoden der klinischen Forschung sind die klinischen Studien, die Endpunkte wie Gesamtüberleben, Toxizität oder Lebensqualität messen. Für
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die Zulassung von Arzneimitteln vorgeschrieben sind prospektive randomisierte Studien, in Abhängigkeit von der Fragestellung oder der Krankheitsentität sind jedoch auch andere methodisch gut etablierte Modalitäten wie Beobachtungsstudien, Fall-Kontroll-Studien oder retrospektive Analysen notwendig. Zur Durchführung einer klinischen Studie gehört eine Vielzahl von Einzelschritten, angefangen von der Idee über die Protokollerstellung, Einholung notwendiger Genehmigungen (u.a. Ethikvotum, Strahlenschutz, Tierschutz, Meldung bei BfArM), Organisation von Datenmanagement, Monitoring und Biometrie, Pharmakovigilanz, Finanzierung bis hin zur Rekrutierung von Behandlungszentren, Aufklärung, Behandlung und Nachsorge von Patienten, Falldokumentation, Auswertung und letztlich Publikation des Ergebnisses. Hierfür sind sowohl klinische Erfahrung als auch studienspezifische Kompetenz notwendig. Wer aber ist ein guter Forscher? Gemessen wird dies auch in der klinischen Forschung an zwei Dingen, der Einwerbung von Drittmitteln und den Publikationen, alles andere inklusive des eigentlichen Ergebnisses spielt bei der wissenschaftlichen Bewertung keine wesentliche Rolle. Zwar erscheint die wissenschaftliche Publikation in medizinischen Journals ein bewährter Weg der Ergebnisdarstellung zu sein, in Bezug auf die klinische Forschung jedoch hat sie große Nachteile wie die fehlende Publizierbarkeit "negativer" Studien, den langen Zeitraum von erster Planung bis zur Auswertung einer Studie, der länger sein kann als die Laufzeit der meisten Arbeitsverträge, die Nichtaufnahme vieler Mitarbeiter in die Autorenliste, die zum Ergebnis mit beigetragen haben, und die umständliche Art der Datenrecherche. Die herkömmliche Art der Ergebnispublikation stellt für den Einzelnen eine große Hürde dar und wertet die Detailarbeit, die für das Gelingen einer klinischen Studie unabdingbar ist, unnötig ab. Daher brechen viele potentiell gute Forscher ihre Karriere vorzeitig ab, sie und ihre wissenschaftlichen Ergebnisse gehen der Wissenschaft unwiederbringlich verloren. Notwendig wäre eine leicht zugängliche Art der Ergebnispublikation, die den Anteil jedes Mitarbeiters transparent macht und eine einfache Datenrecherche ermöglicht, wie es internationale Studienregister bieten könnten, wenn sie entsprechend ausgestaltet würden. Der Wert klinischer Forschung besteht einzig im Ergebnis, "Vermeidung, Heilung oder Linderung von Krankheiten".
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Strahlentherapie und Onkologie
Verzeichnis der Autoren H = Highlights, V = Vortrag, KV = Kurzvortrag, P = Poster, PP = Posterpräsentation, PP-PK = Posterpräsentation – Preiskandidat
Abdollahi A. Abend M. Abolmaali N. Abo-Madyan Y. Abramyuk A. Abu Jawad J. Ackermann B. Adam M. Adamietz I.A. Adebahr S. Aebersold D. Aebersold D.M. Agaoglu D. Agha A. Aichholzer M. Alber M. Albers D. Alberti W. Alheit D. Alheit H. Alken P. Allgäuer M. Allgower C. Alt M. Alton R. Altorjai G. Alvarez Moret J. Amela-Neuschwander S. An H. An H.X. Anacker J. Anferov V. Angermann C. Ansorg K. Appold S. Ares C. Arnold G. Arnold W. Artman T. Asadpour B. V128, V154 Askoxylakis V. Aslanidis C. Astner S.T. Attieh C. Auberger T. Bach T. Bache M. Bachtiary B. Bahnsen J. Baier F. Baier K. Bajrovic A. Balandin A. Balmer-Majno S.
KV46, P172, V175 P121, P134 KV70, PP-PK2, V114, V118 KV63, P68, P180, PP-PK14, PP-PK4, V107, V110 KV70, V114, V118 KV61, KV72, P63, PP-PK38, V98, V109 PP-PK9, V111 P133 P103, P194, V87 P223 KV58 KV26 KV13, KV69 KV168 P203 KV23, P80, PP-PK15, V108 KV20, KV55, P190 P192, P220, PP-PK46, PP-PK55 KV9, KV16 KV9, KV15, KV16, KV17, KV68, KV158, P87, P89 P193 P152, H8 P156 KV59 P202 KV157, PP-PK44, H5 KV53, P81 H8 PP-PK26 P115 KV40, KV43, P125, PP24 P156 P207 P139 KV70, P89, PP-PK2, V118 V82 PP-PK38 KV67 P133 KV24, KV30, P218, V117, V119, V120, P107 P169 KV64, KV145, P79, P191, V121, V129 P105, PP-PK40 P123 P236, P237 P110, P113, PP-PK18 V116 P166, PP50 KV33 KV33, P59, P122, P160, V3, V4, V104, V115 KV55, P190, V86 P143 P164
Strahlenther Onkol 2008 · Sondernr. 1 © Urban & Vogel
Bamberg M. Bank P. Bär N.K. Bar-Deroma R. Bares R. Bartels A. Bartelt S. Bartnik M. Bartsch R. Bashary R. Basil J. Basler I. Bastian C. Bauer K.D. Bauer R. Baum R.P. Baumann M. Baumann R. Baurmann H. Baus W. Baus W.W. Bayer C. Bayerl A. Beard P. Becker G. Becker H. Becker H.D. Becker J. Beckers E. Beckmann G. Beckmann J. Beck-Mannagetta J. Beer B. Beer M. Behrensmeier F. Beisker W. Belka C. Bell C. Bell P. Bendl R. Benedikt M. Bergelt C. Berger D. Berger S. Berkovic K. Bermeiser N. Berns C. Bernstein Z. Bert C. Beyer C. Beyer M. Beyreuther E. Biederer J. Bigler R. Billan S. Bischof M. Bischoff A.
KV23, KV161, P80, P140, PP-PK41, H6, V108 PP-PK10, PP-PK57 PP49 P219, PP-PK30 P82 V112 PP-PK6 V134 KV157, PP-PK44, H5 V131 P117 P220, PP-PK55 KV27, P147, P181 P111 P60 PP-PK10, PP-PK57 KV47, KV70, PP-PK2, H3, V118, V174 KV34 P208, P209 P94 PP45 P130, P133 V89 KV51 P223, H6 KV38 P161, PP32 KV65 V130 KV33 P148 P230 KV42 P207 KV26 P131 KV23, KV44, KV164, P80, P82, P111, P120, P140, P222, V96, V108, V176 P149 P149 KV14, P66 P157 PP-PK55 H2, V116, V149 P119 PP-PK31 P142 KV138 PP-PK30 V100, V111 PP25 KV16, P122 KV47 KV71 KV58 PP-PK30 P61, P196, P197 P117, P185, V155
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Autoren
Bischoff H. Bittner I. Blank E. Blank H. Blaschke T. Bleier S. Blessing M. Block A. Blumberg J. Bock M. Bockisch A. Boda-Heggemann J. Boeckstegers P. Boelling T. Bogdanova N. Boggula R. Bogner L. Bohlen G. Böhler F. Böhme R. Böhmer D. Bölke E. Bölling T. Bolsi A. Boltze C. Bongartz R. Borchers H. Borgmann K. Borschke D. Bortfeld T. Boy C. Brand H.U. Brandes A. Bratengeier K. Bräutigam E. Bremer M. Breunig B. Breunig M. Briganti A. Brinda-Raitmayer K. Brinkhaus M.J. Brinkmann M. Brockmann J. Broggi S. Brons S. Brosow R. Brüggl M. Bruggmoser G. Brunckhorst E. Brunner T. Bruns F. Buchali A. Buchgeister M. Büchler M.W. Bücker R. Budach V. Budach W. Buhleier T. Büntzel J. Burkhardt E. Busch R. Buth K.J.
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V172 P102 KV159, PP-PK27, V101 KV9, KV16, KV68, KV158, P87, P89 PP-PK8 P160 V7 KV19, P60, PP5 KV31 V175 KV72 P64 P234 P85, P96, P214, V130 KV34 PP-PK4 KV21, KV22, KV50, KV52, KV53, KV59, KV136, P65, P74, P81, P148, V113 KV76 P202 P175 P117 KV162 KV73, P95, P127, P128, P129, P216, P218, P239, PP33, V84, V85, V89 V82 PP-PK10 PP45, PP-PK43 KV24, V128 V90, V93 P166, PP50 V5 V119 H8 H8 KV33, V3 KV137, V152 KV34, KV45, PP-PK20, PP-PK37, PP-PK53 P208 P207 P192 P200 KV34, KV45 KV73, KV74, P85, P95, P96 P239 V112 V111 P134 P92 PP-PK34 KV65 P168 PP52, PP-PK54, V89 KV159, P67, P227, V101 P100 P170 H8 KV13, KV69, P117, P184, P185, P211, V155 KV162, KV164, PP-PK41 PP-PK29 PP-PK54 PP-PK35, PP-PK36 P191, V129 KV60, KV62, P101, P104, P150
Capalbo G. Cavallaro A. Celebi O. Cerny B. Chaudhri N. Chemin A. Chen H. Chiari F. Cho C.H. Christian E. Christiansen H. Chun F.K.H. Ciuchendea-Dobrei M. Claes E. Claßen J. Coenen H.H. Combs S.E. Cordes N. Cords S. Cossmann P.H. Cremers F. Csere P. Czech N. Czech T.
H4, V131 P168 P61 PP-PK37 V100 V112 P68, PP-PK15 P106 P185, P211 V87 KV32, KV35, KV38, KV163, P135, P167, P178, P188 P192 KV145 P141 H6 P95 P136, P196, P197, V177 H3, V91, V92, V173, V174 P183 KV18 KV20, KV55, P190 KV9, KV16 PP-PK12 H5
Dadrich M. Dadrich M.C. Daffinger S. Dahle J. Dahm-Daphi J. Daniel P. Dankwart R.O. Dastbaz A. Dawel M. Dawel N. De Brabandere M. de Villiers E.M. De Vries A. Debus J.
KV46 V175 KV51 KV27, P147, P181 V90, V93 P120 PP-PK29 PP39 H8 P89 V122 KV51 PP-PK44 KV14, KV51, KV71, KV138, KV148, P61, P70, P71, P84, P91, P107, P136, P161, P170, P171, P196, P197, PP3, PP32, PP-PK9, PP-PK21, V106, V111, V156, V172, V177 Demirel C. P105, PP-PK40 Derakhshani P. KV31, V125, V126, V127 Deuse Y. V91, V173 Deutschmann H. P163, H7, V2, V103 Devries A. P202 Diallo-Georgiopoulou M. P233 Dieckmann K. KV157, PP-PK44, H5 Diehlmann D. P122 Dieterich S. P93 Dietl B. PP51 Dietlein M. P206, V83 Dikomey E. V90 Dinkel J. KV71, PP-PK11, V156 Dirksen U. P216, PP33, V85 Distel L. KV49, P109, P112, P142, PP22, PP25, PP-PK17 Distelmaier B. PP33 Djuzenova C.S. P119 Dobler B. KV21, KV22, P65 Dohm O. KV23, P80 Dollinger G. P131, P132 Dong X. V94
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Autoren
Dörk T. Dörr C. Dörr E. Dörr S. Dörr W. Dreffke K. Drud E. Dudas J. Dühmke E. Dunst J.
KV34, KV45 P99 PP-PK28 H6 PP-PK28 P128 KV66 P135 KV81, P98, P102, P145, P234 KV76, V85
Eberhardt W. Eberlein K. Eberlein K.H. Ebert M. Eble C. Eble M.J.
Erps S. Esser-Naumann S. Eul B. Evers C. Ewald H. Ewen A.
KV165, PP-PK38, V98 P209, P226 P139 P136 PP-PK40 KV24, KV30, V117, V119, V120, V128, V154, P105 P138 P128 P106 P196, P197, V177 KV44, P140 KV141, P94, P149, P206, PP-PK42, PPPK43, PP-PK56, V83 V156 P179 KV50 P122 P202, P224, PP-PK44 H3, V91, V173, V174 V107 P222 V111 V96 P85, P95, P96 P73 P137, H8 P112 P90, P115, PP-PK7, PP-PK26, PP-PK35, PP-PK36, PP-PK56, V135, V153 P206, PP-PK42, V83 KV47, KV75, P146, PP-PK2, V6 P193 KV13, KV69 KV61, P137 KV31 KV73, KV74, P85, P95, P96, P214, P216, P239, PP33, V84, V130 P194 KV159, V101 P115 KV158, PP-PK2, V118 KV79, P215 KV163
Fahrmer A. Faller H. Faltin H. Farag M. Farr J. Fastner G. Fehlauer F. Fein M. Feldmann H.J. Feldmeier R.
P238, PP-PK58 KV78 P222 V135 P156 V2 P220, PP-PK46, PP-PK55 PP-PK47 P177 P138
Ebner R. Eckardt-Schupp F. Eckel H.E. Edler L. Eibl H. Eich H.T. Eichbaum M. Eilers V. Eilles C. Einsele H. Eiter H. Eke I. El Haddad M. Eldh T. Ellerbrock M. Elsässer S. Elsayed H. Elvermann A. Engelhard M. Engemann T. Engenhart-Cabillic R. Engert A. Enghardt W. Eppler N. Erbel S. Erichsen P. Ernst C. Ernst I.
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Fidarova E. Fiedler F. Fietkau R. Fink K. Fink M. Firat E. Fischedick A.R. Fischedick K. Fisseler-Eckhoff A. Flechsig P.G. Fleckenstein J. Fleckenstein K. Fleischer M. Flentje P.D.M.
Flühs A. Fokas E. Förtsch C. Francois P. Fraunholz I. Freier F. Frey B. Frickhofen N. Friedel G. Friedl A.A. Friedrich A. Friedrich J. Fritz E. Fritz P. Fromm S. Frommhold H. Frömmrich-Ross C. Fuchs H. Fuchs M. Füller J. Gabor M. Gaedicke S. Gagel B. Gaipl U.S. Gaisberger C. Galalae R. Gallina A. Gamer J. Ganser M. Ganslandt O. Ganswindt U. Garbe S. Garcia-Huttenlocher H. Gassner R. Gauer T. Gaupp S. Gebert C. Geiger F. Geiger M. Geinitz H. Gellermann J. Georg D. Geyer H. Geyer P. Gez E. Ghadimi M.
V116 V6 PP23, V99, V105 V2 P179 KV39 P149 KV30, V128 KV166, KV167 KV46, V175 P162, PP39 P126 P122 KV29, KV33, KV40, KV43, KV78, KV80, KV143, P59, P86, P118, P119, P122, P125, P160, P173, P207, PP24, PPPK47, V1, V3, V4, V102, V104, V115 P63, V98 P115 PP22 V112 P226 P111 KV48, P80, PP23, H4, V108 P209 PP-PK41 P131, P132 PP49 P138 P128 PP-PK8, H8 PP-PK44 P223, PP-PK6 P64 P159 P206 P158, V155 V104 KV39 KV24, KV30, V117, V119, V120, V128, V154 KV48, PP23 V2 KV143, V150 P192 P222 PP-PK18 PP25 KV23, P80, P82, V108 P77 P61 P123 H1 P100 V85 V150 P168, V99 KV56, KV64, P69, P79, P102, P191, V121, V129 P211 KV157, P157, V149 PP-PK10 KV9, KV16, KV68, KV158, P87, P89 P219 P167
157
Autoren
Ghadjar P. Ghahremani M. Gilham C. Giro C. Glashörster M. Glasow A. Glatzel M. Gleditsch E. Göbel S. Goebel J. Göhlert A. Goldner G. Golombeck K. Gosheger G. Götzfried T. Grabenbauer G.G. Grade M. Graefen M. Graeser M.K. Graf N. Grannaß A. Grehl S. Grehn C. Greither T. Greubel C. Greve B. Gripp S. Groneberg M. Groß M.W.
Gum F. Günther I. Guntrum F. Güttler T.
KV26 KV45 PP-PK2 KV162 P239 P108 PP-PK54 PP-PK16 P235 KV29, KV143, P86 P63 V124 KV32 PP33, V85 V113 KV49, P109, P168, PP25 P141 P192 PP45 V97 KV165, P137 KV72, P137, PP-PK38 KV138, P161, PP32 P110 P131, P132 P127, P128, P129 KV162 P137 P90, V135, V153, PP-PK35, PP-PK36, PP-PK7 PP-PK9 KV145, KV164, P88, P151, PP-PK6, V8 V94 KV29, KV33, P86, P118, V1, V3, V102, V104, V115 KV13, KV69 P86, V1 H8 P119
Haase M. Haase W. Haberer T. Haberkorn U. Hable V. Hadouch I. Haedinger U. Haese A. Hägele V. Hagemann C. Hagemann J. Hagen R. Hagg J. Haidenberger A. Haimerl W. Hainfellner J. Haller M. Hallet J.X. Hamann T. Hamm K.D. Hammer J. Handels H. Handrick R. Hänsgen G. Hansmann M.L. Hänze J.
V173 H8 V5, V111 P107, V172 P131, P132 P238 V104 P192 V133 KV40, KV43, P125, PP24 KV45 V102 V89 P78, P155 P145 H5 P182 V112 P179, PP52, PP-PK53 P90, V153, PP-PK7, PP-PK36 KV137, P203, V151, V152 H1 KV44, P111, P120 P110, P113, P116, PP-PK18 H8 P115
Grosser K.H. Grosu A.L. Grudzenski S. Guckenberger M.
158
Harder C. Harder W. Harms W. Harrer E. Harrer K. Harrer T. Härtl P. Hartl R. Hartmann C. Haselmann R. Hasenbein K. Hasenzagel C. Hassler M. Hauptner A. Hauswald S.H. Hautmann M. Haverkamp U. Hawliczek R. Haydter M. Hayen J. Heeg P. Heeger S. Hehlgans S. Hehr T. Heimann M. Heinemann F.E. Heinrich C. Heinzelmann F. Hekl D. Helling A. Hellwig D. Henke G. Henke M. Henrich G. Hensel M. Hensley F. Hentschel B. Henzel M. Herbst J. Herfarth K. Hermani H. Hermann B. Hermsen D. Herpel E. Herrmann K. Herrmann M. Herrmann M.K.A. Herrmann T. Herschbach P. Herskind C. Hertel A. Hess C.F. Hess M. Hesser J. Heyd R. Hildebrandt G. Hille A. Hinkelbein W. Hintze C. Hipp M. Höcht S.
KV28, P187, P195, P199, V134 P213 KV138, P161, PP32, V156 PP-PK17 P193 PP-PK17 KV136 KV25 V177 V172 P184 P187, P195, V134 H5 P131, P132 P161, PP32, PP-PK9 KV146, P148, P174, P225 P149, P238, PP-PK58 KV25 P187, P195, V134 PP-PK12 V111 V172, V177 V91 PP-PK41 PP-PK43 P236, P237 KV56 P222 KV42 V133 P162 KV23, P140 P165, PP-PK48 P102 V179 KV138, P161, PP32 KV57, KV62, P104, P221 PP-PK7, PP-PK35, PP-PK36, V135, V153 P222 P61, P71, P84, PP3, V106, V156, V172, V177, V179 P105, PP-PK40 P176, PP-PK27 KV162 V172 V121 KV48, P178, PP23 KV32, KV35, KV38, KV163, P135, P167, P178, P186, P188 KV9, KV15, PP-PK2, PP-PK28, V114, V118 KV81, P102 P114, P126, PP-PK19, PP-PK27 P177 KV35, KV38, KV163, P83, P135, P167, P178, P186, P188 KV42 PP-PK4, PP-PK15, V7 P233, PP-PK29 P108, V151 KV32, KV35, P178, P186, P188 P228, PP13 KV71, PP-PK11 KV21, KV22, KV168, KV171, P65, P74, P81, P169, P204, V89 P228
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Autoren
Hodapp N. Hoess A. Hofbauer J. Hofer S. Hoffmann E. Hoffmann M.W. Hoffmanns W. Hofheinz R. Hofmann E. Hofmann T. Hohenberger W. Hoinkis C. Hölscher A.H. Hölscher T. Holy R. Holzmeister R. Hoppe F. Hornung D. Horst A. Hoskin P. Houf M. Hsi W. Huai J. Huber L. Huber P. Hug E. Hügli A. Huhnt W. Huland H. Hültenschmidt B. Hümmerich J.
P88, P151, PP-PK6, V8 KV14, V172 P187, P195, V134 P182 KV12 PP-PK20 H8 KV170, P176 KV77, P177 KV68, P87 P168 KV15, KV17, P146 KV169 PP-PK2 V128 P203 V102 KV55, P190 V108 V88 KV166, KV167 P156 KV39 P144 KV14, KV46, KV71, KV148, P70, P171, P172, PP-PK9, PP-PK21, V172, V175 V82 P164 KV159, P67 P192 KV140, P205 KV47
Iesalnieks I. Indenkämpen F. Isaak B.
KV168 P63 KV26
Jacob V. Jahn U. Jahns J. Jäkel O. Jakse G. Jamil B. Janke K. Janko C. Jend C. Jendrossek V. Jenne J. Jensen A. Jesseph F. Joos D. Jozic L. Jüling-Pohlit L. Jürgens H. Just U.
KV64, P75, P79 P185 P108 V111 KV24, V128 P184, V155 P239 KV48 V90 KV44, P111, P120, P140, P222, V96, V176, V175 P171, P70, P91, V156, V172 P156 KV58 P220, PP-PK55 P139 P216, PP33, V85 KV75
Kaden M. Kaelberlah H.P. Kahmla F. Kaiser H.H. Kaiser H.J. Kametriser G. Kampfer S. Kapp K.S. Kappler M.
P165 PP-PK38 P115 V119 V117, V120 P163, V2, V103 P75, P76 P189, P217 P110, P113, PP-PK18
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Kara E. Karakiewicz P.I. Karanikas G. Karger C.P. Karsch L. Karstens J.H. Kasprzak P. Katzer A. Kauczor H.U. Kauer-Dorner D. Keck L. Kehl M. Keilholz L. Keller A. Keller T. Keller U. Kereszti M. Kertesz T. Keßler J. Kilic Y. Kilp V. Kimmig B.N. Kirch A. Kirisits C. Kirrmann S. Kirsch C.M. Kirschner M. Klautke G. Kleb B. Klein C. Kleinert G. Kleshneva T. Klocker J. Kloetzer K.H. Kloss F. Klotz J. Knauer M. Knedeisen V. Kneschaurek P. Kobe C. Kober B. Kocak E. Koch A. Koch H. Koch K. Koch U. Kocher M. Koenemann S. Köhler C. Köhler F. Köhler P. Kölbl O.
Kollar A. Kommata S. Könemann S. König A. König S. Kopka K. Kopp M. Kopp P. Korfee S. Kornek G.
P97, P153, P154 P192 V116 V111, PP-PK21 KV47 KV34, KV45, PP52, PP-PK37, PP-PK53, V88 PP51 P118, P119, P122, PP24 KV71, PP-PK11 V150 P210 KV30 PP23 P126, PP-PK27 KV26 P142, PP-PK17 KV140 P178 P113 KV160 P216 KV79, P183, P215, PP-PK12 P208 H2, V122, V149 P236, P237 P162 V134 V105 P115, PP-PK26 KV81 PP-PK7, PP-PK36, V153 KV61, P63 P106 PP-PK10 P123 V128 PP-PK44 KV79, P215 KV64, P75, P76, P79 V83 P72 KV45 KV70 H8 V90 H3 KV169, P94, PP45, PP-PK43 P85, P96, P214, V130 P184, P185, V155 P64 P229 KV11, KV21, KV22, KV50, KV52, KV136, KV146, KV168, KV171, P65, P81, P148, P169, P174, P204, P225, PP51, KV58 V116 KV73, KV74, P95, P127, P128, P129, P216, P239, PP33, V84, V85 P205 KV38 KV73 P163, V103 P163, H7, V2 KV165 V178
159
Autoren
Kortmann R.D. Kosakowski J. Kotzerke J. Kotzsch M. Kovács G. Kramer C. Krämer M. Kranzinger M. Kraus H.J. Krause B. Krause P. Krause S.F. KrauSTiefenbacher U. Krautter U. Kraxner P. Krebs H. Kremp S. Krempien R. Krenkel B. Kretschmer M. Kreuzeder J. Krieger T. Kriz J. Krohn T. Kronholz H.L. Kroupa B. Krüll A. Kruse E. Krystek A. Küchler S. Kuczer D. Kühne M. Kulka U. Kulzer R. Kundt G. Kunze M. Kunz-Schughart L.A. Küpper B. Kuten A.
P108, P218 V110 PP-PK2, V118 P110 V122 KV73 V111 P163, H7 PP-PK8 V121 KV38 V95 P126, PP-PK27 P170 KV74, P85, P95, P96, P214, V130 H8 P162 P171, V172 KV30 KV27, P147, P181 P139 V104, V115 P206, PP-PK42, PP-PK56, V83 V117, V120 PP33, P85 KV157 KV55, P190, P192 KV163 P104, P221 P62 P78, P155 PP-PK16, V94, V97 P143 P152 KV166 PP-PK57 P138, P141 P64 P219, PP-PK30
Ladar C. Lahn M. Lang N. Lang S. Lange M. Langen K.J. Langsenlehner T. Langsenlehner U. Langsteger W. LanverSKaminsky C. Latscha C. Lechner J. Lechsel G. Leetz H.K. Lehmann D. Lehnerdt G. Leichtner T. Leitmann W. Lenk R. Lepperdinger G. Leppin C. Lessmann E. Levegrün S. Lewerenz C. Libera T. Licher J.
P210 KV46, V175 P115 KV72, P63 V86 V119 P189, P217 P217 V152 P129 KV59 KV42, P124 KV14, P66 P104 KV15, KV17, P146 KV72, P63 KV158 H4 P199 P123 P227 KV47 KV61, P63, P137, V98, V109 P191, V129 H8 P97, P153, P154
160
Liebermeister E. Liebsch N.J. Liersch T. Liesenkötter A. Lilienthal A. Lindel K. Lindner L. Lindner M. Lingg S. Link K.H. Lisbona A. Liu Q. Löbrich M. Lochhas G. Loessl K. Löffler J. Lohr F.
Lütgendorf-Caucig C. Lutterbach J. Lux S.
P205 P239 P167 KV79, P215 KV57, P104 KV51 P140 P228 P223 KV166, KV167 V112 P126, PP-PK19 V94 KV166, KV167 KV58 P122 KV63, P64, P68, P159, P180, PP-PK4, PP-PK14, PP-PK15, V7, V107, V110 KV166, KV167 P68, P159, PP-PK4, PP-PK15 P234 V99, V151 KV49, P109 P228 P173, PP-PK47 P214, V130 KV42, KV67, KV139, P92, P124, P144, P182, PP-PK56 KV157, PP-PK44, H5 PP-PK6 KV169, P94
Ma H. Mach N. Machann W. Machtens S. Madersbacher S. Maffei M. Mager R.D. Mai S. Mai S.K. Maier S. Mailat D. Malloth N. Mansour W. Mantoni T. Mark T. Markert K. Markitz M. Marnitz S. Marosi C. Marten-Mittag B. Martin A. Martini C. Martius G. Marx C. Mascia A. Mathias K. Matnjani G. Matt S. Matthias C. Matuschek C. Mayer R. McKenna G. Meco C. Meineke V.
PP-PK16 P164 P207 KV34, KV37, KV45 KV25 P182 H8 PP-PK14, V110 KV170, P176, V133 V82 P200 P124 V93 P168 P173 KV33 P106 P117, P184, P185, V155 H5 KV81, P102 KV163 P218 P135 PP-PK10, PP-PK57 P156 KV19, PP5 KV55, P190 PP-PK6 P178 KV162 P157, P189, P217 P168 V103 P121, P134
Lorenz D. Lorenz F. Losert C. Lotter M. Lubgan D. Lucke S. Ludwig V. Luecking P.S. Lukas P.
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Autoren
Melzner W.J. Merte H. Merz F. Metz J. Metzen E. Metzger R. Mewes A. Meyer A. Meyer F.M. Meyer-Schell K. Michel M. Micke O.
Multhoff G. Munoz L. Münter M.W. Murr N. Muskalla K.
V99 H8 P163, H7, V2 KV37 KV41 KV169 PP5 KV34, KV45 P218 V150 KV16, P193 KV144, KV147, P198, P201, PP-PK54, V87 P175 P114 KV148, PP-PK9 P149, P238 P177 V2 V8 V6 PP-PK38 KV56, KV64, KV145, KV164, P79, P130, P131, P132, P133, P191, P210, V121, V129 P213 P165, P223 P97, P153, P154 P231, P232 KV137 PP13 P85, P96, P214, V130 PP-PK57 KV144, KV147, KV166, KV167 P77 P70 PP49 KV31, PP-PK8 P120, V96 KV33, V104 KV141, KV169, P94, P206, PP45, PP-PK42, PP-PK43, PP-PK56, V83 P130 KV48 P170, P171, P172, V172, KV14 KV61 KV37
Nagy M. Naim R. Nairz O. Nanko N. Negreanu C. Neitzel S. Nellesen U. Nestle U. Neu B. Neubauer S. Neuderth S. Nevinny-Stickel M. Nguyen G. Nichiporov D. Nicholas D. Nicolai M. Nieder C. Niedermann G.
P197 PP39 P163, H7, V2 P151, V8 V82 P69 P166 P162 KV36 KV31, V125, V126, V127 KV78 KV139, P92, P124 V108 P156 V112 KV47 P210 KV39
Mikulik O. Milanovic D. Milker-Zabel S. Miller A. Minovi A. Mitterlechner B. Mix M. Möckel D. Mohr C. Molls M.
Molnar M.D. Momm F. Moog J. Morell N. Moser K. Moser L. Moustakis C. Muck H. Mücke R. Müdder T. Muenter M. Mühlbach P. Mühlnickel W. Müller A.C. Müller G. Müller R.P.
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Niesen A. Niewald M. Nikoghosyan A. Nill S. Nilsson P. Nkenke E. Nocken A. Noe M. Nogova L. Nörtersheuser T. Nussen S.
PP-PK57 PP39 P91 V172 V112 KV49 P98 KV33 PP-PK42 KV19 KV30
Oberascher G. Obermaier R. Ochel H.J. Oeh U. Oehler W. Oeksuez M. Oertel S. Ohrhallinger F. Oismüller R. Olschewski T. Olthoff A. Orasch C. Ott M. Ott O.J. Overbeck T.
V103 P121 H8 P210 KV57, KV60, KV62, P104, P175, P221 P82 P170 KV12 KV25 KV10, V98 KV163 P106, P213 KV81 P109, P231, P232, V95, V123, V151 P178
Pajonk F. Pakisch B. Panzer R. Papachristofilou A. Pape H. Paraskun I. Parodi K. Parplys A.C. Patties I. Paulsen F. Paulussen M. Pausch F. Pawelke J. Peintinger F. Peiper M. Pelzer M. Peschke P. Peter C. Petermüller M. Petersen C. Petri S. Petzer A.L. Pfaller K. Pfannenberg C. Pfister K. Pfreundner L. Pichler J. Pigorsch S.U. Pinkawa M.
PP-PK48 KV28, P78, P155, P187, P195, P199, V134 P235 P212 P218 PP-PK29 V5, V6, V111 V90 P108 KV23, P80, P82, P100, H6 V85 KV48 KV47, V6 KV142 KV162 KV162 KV46, PP-PK21, V175 P154 KV12 KV27, P147, P181 PP52 V152 KV42 P82 PP51 V102 P203 KV164 KV24, KV30, V117, V119, V120, V128, V154 KV24, KV30, V117, V119, V120, V128, V154 PP-PK11 V177 KV55, P190 V83 KV11, KV21, KV22, KV136, KV168, KV171, P65, P169, P204
Piroth M.D. Plathow C. Platten M. Platz V. Plütschow A. Pohl F.
161
Autoren
Pohl T. Polat B.
Pracht S. Pradier O. Preusser M. Priegnitz M. Prott F.J. Prümer B.A. Pummer K. Pürschel A. Pütz M.
P234 KV29, KV43, P118, P125, V1, V3, V102, V115 KV63, P68, P180, PP-PK15, V107 KV81, P98, P99, P145, P234 KV25 KV75, PP-PK2 KV20 P144 P129 P134 KV139, P92, P124 P100 V152 KV157, P238, PP-PK44, H2, V124, V149, V150, V151, V178 KV10, KV61, KV72, KV165, P63, P137, PP-PK31, PP-PK38, V98, V109 P90 KV35, KV163 H5 V6 KV166, KV167, P208 P149, P238, PP-PK58 P189 V121 P80
Quehenberger F.
P189
Rab B. Rades D. Rahbar K. Raju U. Raleigh J.A. Ramadori G. Ramm U. Ranft A. Rapp W. Rasse M. Rauchenwald M. Raunik W. Rausch R. Rave-Fränk M. Regitnig P. Reimann P. Reinartz G. Reinecke T. Reinert M. Reiser M. Reiterer J. Relic A. Renner A. Renner W. Rentenberger J.E. Rentsch C.A. Resch A. Resch E. Rhomberg W. Richter A. Richter C. Rickhey M. Rickinger A. Riecke A. Ried T. Rief N.
P106 KV76, KV160, V86, V88 KV74 P144 P115 P135, P188 P97, P153, P154 V85 KV55 P123 KV25 P106, P213 P196, P197 KV32, KV38, P135, P188 KV142 P194 P239 PP-PK42 KV77 PP-PK43 P200 V102 KV41 P217 P123 KV26 V150, V151 KV12 P202 P59, V104, V115 KV75 KV50, KV52, KV59, V113 P128 P121, P134 P141 V94
Polednik M. Pöllinger B. Ponholzer A. Pönisch F. Popovych S. Popper B. Poremba C. Port M. Posch A. Poser A. Pöstlberger S. Pötter R. Pöttgen C.
162
Riegel M. Riemann B. Riepl M. Riesenbeck D. Rietzel E. Ritter S. Rochet N. Rode S. Rödel C. Rödel R. Röder F. Roedel F. Roeder F. Roemermann D. Rohn R. Röhner F. Rohrbeck M. Römlein G. Roosen K. Röper B. Rose F. Rot S. Roth A. Roth C. Rothe H. Rothe U. Rottenfusser A. Rübben H. Rübe C.E. Rübel A. Rudat V. Rudner J. Ruf C. Ruiner C.E. Runge S. Sacher D. Sack H. Said H.M. Saito N. Sak A. Salinger J. Salz H. Sandfort V. Sauer R.
Sauerbrey R. Sautter-Bihl M.L. Schaefer W. Schaefer-Schuler A. Schäfer C. Schäfer J. Schäfer U. Schaffer M. Schaffer P.M. Scharding B.J. Schardt D. Scharfegger H. Schebesch C. Scheffler D. Scheiderbauer J. Schenck M. Scherer J. Scherf C.
P191, V129 KV74, P95 KV21, KV22, P65 P103 V100 P114 P161, PP32, V156 P116 P97, P139, P153, P154, P226, H4, V95, V123, V131 P178 KV138, P170 PP23, KV48, H4, V95, V131 P70 PP-PK20 KV19, PP5 P62, P236, P237, PP-PK34 V134 KV80 PP24 P131, P132, P212 P115, PP-PK26 P110, P113, PP-PK18 V130 V155 P167 P116 KV157, PP-PK44, H5 PP-PK31 PP-PK16, V94, V97 P162, P218, PP39 KV44, P111 V86, V88 V96, V176 P121, P134 V176 PP13 PP-PK57 H8 KV40, KV43, P118, P122, P125, PP24 V100 P137 KV28, P187, P195, V134 PP-PK10 H3, V174 KV48, KV49, P109, P112, P142, P168, P231, P232, PP22, PP23, PP-PK17, V95, V123, V151 KV47 KV36, KV140, P205 V117, V120 P162 P152, V89, V135 P193 P198, P201, V87 P143 P143 P208, P209 V100 P106 KV159 KV13 KV23, P240 PP-PK31 P152 P97, P153, P154
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Autoren
Schiebe M. Schiefelbein F. Schiestl B. Schild R. Schild S. Schildkopf P. Schill S. Schilling B. Schilling D. Schimek-Jasch T. Schindler C. Schirmer M. Schlenger L. Schlenvoigt H.P. Schlitt H.J. Schlöcker I. Schlomm T. Schmaus M.C. Schmid R. Schmid T.E. Schmidberger H. Schmidt A. Schmidt M. Schmidt R. Schmidt-Giese E. Schmidtner J. Schmucker M. Schmuecking M. Schmutzler R.K. Schnabel T. Schneeweiss A. Schneider A. Schneider F. Schneider O. Schneider P. Schneider P.M. Schneider R. Schneider T. Schober O. Schöller H. Scholz M. Schön G. Schönleb T. Schopohl B. Schoroth F. Schramm O. Schratter-Sehn A.U. Schreiber E.M. Schreiber M. Schröter C.E. Schrott S. Schubert K. Schuck A. Schüller H. Schüller P. Schulte-Uentrop L. Schultze J. Schulz U. Schulze J. Schulze K. Schulz-Ertner D. Schürmann P. Schütz M. Schwab F. Schwager C.
H8 KV33 P144 KV13, KV69, P185 KV76, KV160, V86, V88 KV48 KV56, KV64, P69, P212 PP-PK10 P130, P133 P165, PP-PK48 P203 P188 KV13, KV69 KV47 KV168 P175 P192 V179 V178 P131, P132 KV35, P99 V100 KV159, P231, P232, V123 KV20, KV54, KV55, KV65, KV66, P73, P190, H1, V112 P188 P109 P223 PP-PK10, PP-PK57 PP45 H8 V156 P184, P185, V155 P159, PP-PK15 P103, P194 KV77 KV169 V97 P190 KV73, KV74, P95 V2 PP-PK21 KV33 KV23 P226 P77 PP-PK9 P200 P99 KV16 PP-PK26 P158 P71, P84, PP3, PP-PK1, V106, V112, V156 P216, PP33 P77 P201, PP33 V93 P183, PP-PK12 P214, V130 P117 P177 KV148, P91, P196, P197, V177 KV45 V116 P122, P207, V102 P172
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Schwager K. Schwahofer A. Schwaiger M. Schwarte S. Schwarz R. Schwarz S.B. Schwedas M. Schwerdtfeger R. Sedlmayer F. Seegenschmiedt M.H. Seewald D.H. Sehlen S. Seidel C. Selzer E. Semmler W. Semrau R. Semrau S. Sepe S. Seppi T. Seufert I. Shahsalani-Katiran J. Shakirin G. Sidow D. Siebenlist K. Sieber R. Siebert F.A. Siefert A. Siegrist C. Silabetzschky G. Siluschek J. Simeonova A. Simon K. Singh S. Sinn B. Sitter H. Skoda C. Skowron J. Skripnitchenko R. Skvortsov S. Skvortsova I. Soehn M. Sohn C. Söhn M. Somay C. Soukup M. Souvatzoglou M. Spahn U. Spangenberg U. Spänkuch B. Spetzger U. Spiegl K. Spira G. Srabotnik D. Srauss D. Sroka-Perez G. Staab A. Staar S. Stalpers L. Stamatis G. Stanchi F. Stanzel S. Stark R. Stasyk T. Steberl R. Steffal C.
P177 PP-PK1 V121 PP-PK20 KV20, KV55, KV66, P190, P192 P143 P158 P208, P209 P163, H7, V2, V103 KV144, KV147, PP-PK56 KV137, V152 KV81, P98, P99, P102, V89 P138, P141 V178 KV77 KV169, P94, PP-PK43 V105 PP-PK41 KV42, P124 P207 P103 V6 KV159, P67, V101 P176 KV48 V122 P145, P234 KV18 PP-PK57 KV30 V107 V97 P123 P117 PP-PK7 V178 V6 KV141, P206, PP-PK42, PP-PK56, V83 P144 P144 P80 V156 V108 KV25 P80 V121 P208 PP49 V131 P205 P203, V152 KV31, V125, V126, V127 P194 P101 P71, P84, PP3, PP-PK1, PP-PK9, V106, V112 KV43, P122, P125, PP-PK47 PP-PK56 V86, V88 KV165, V98 H3 V117, V120 PP13 P144 PP-PK34 P200
163
Autoren
Stegger L. Steglich D. Steil V. Stein M.E. Stein S. Steinbach J. Steininger P. Steinmann D. Steins M. Steixner E.M. Sterzing F. Steuber E. Steuber T. Stieler F. Stock M. Stoffels G. Stöhr M. Stoiber E.M. Stollfuß J. Storch K. Störk S. Stranzl-Lawatsch H. Strauss A. Strauß D. Strebhardt K. Streichert T. Streller S. Strnad A.R. Strnad V. Strohm G.L. Stromberger C. Stroux A. Stsepankou D. Studnicka M. Stuessi A. Stürzbecher H.W. Stuschke M.
Stützer H. Suardi N. Suhr P. Surber G. Süße C. Sütterlin M. Sweeney R.A.
KV73 P59 KV63, P159, P180, PP-PK14, PP-PK15 P219, PP-PK30 KV40, KV43, P125 V118 V2 P179, PP-PK37, V89 V172 KV67 P61, P71, P84, PP3, V106, V156, V172 P171 P192 KV63, PP-PK14 KV157 V119 KV160 KV14, P66, P70, P161, PP32 V121 V174, V92 P207 KV142 P186 KV60, KV62, P104, P150, P175 V131 V90 PP-PK46 V99 V151, V99 P194 V178 KV26 V7 H7 KV18 V90 KV10, KV61, KV72, KV164, KV165, P63, P137, PP-PK31, PP-PK38, H8, V98, V109 PP-PK43 P192 V132 PP-PK7, PP-PK36 V135 PP-PK27 V104, V115, KV67, P86
Taillet M. Taubert H. Temming S. Teschler H. Thalheimer A. Thalmann G.N. Thames H.D. Thamm R. Thelen P. Theodorou M. Thiede A. Thieke C. Thilmann C. Thomas M. Thurmann H. Tille J. Timke C. Timmermann B. Todorovic M.
V112 P110, P113, PP-PK18 P94 V98 PP-PK47 KV26 V152 KV64, P191, V121, V129 KV32 KV145 PP-PK47 KV14, KV71, PP-PK11 P91 V172 P220 KV58 P61, P170, P172, V172, V177 P218, V82 KV20
164
Tokalov S. Tomé O. Tomsej M. Track C. Treitz K. Trenkler J. Treschl A. Treuer H. Treutwein M. Tribius S. Trnkova P. Trojan L. Tselis N. Tsogtbaatar L. Tsurumi C. Tunn U.W.
V114 PP-PK27 V112 V152 P60 P203 P176 P94 P74, P81 KV160 V149 P193 P233, PP-PK29 KV54 KV39 PP-PK29
Vallböhmer D. van Dülmen A. van Oorschot B. Vaszi A. Vees H. Vejda M. Venhoda C. Veninga T. Venselaar J. Verellen D. Vince G.H. Virsik-Köpp P. Voelter C. Vogel B. Voges E. Vogeser M. Voith C. Volegova-Neher N. von Briel C. von Deimling A. von Römer F. Vordermark D.
Vorodi F. Vorwerk H. Vosberg A.
KV169 P127 KV78, KV80, V89 V2 P164 V134 KV137 V86, V88 V122 V112 KV40 KV32 V102 PP-PK35, PP-PK36 P220, PP-PK55 P140 P72 P62 KV18 V177 V95 KV29, KV33, KV40, KV43, KV143, P110, P113, P118, P122, P125, P160, P207, PP24, PP-PK18, V89 PP-PK27 KV163, P83, P167, P178, P186 KV15
Wachter S. Wachter-Gerstner N. Wacker U. Wagenknecht K. Wagner F. Wagner H. Wagner J. Wagner K. Wagner M. Wahl A. Waldenberger P. Waletzko O. Walz A. Walz J. Wang M. Warszawski N. Weber K.J. Weckesser M. Wedegärtner U. Wehrle S.J. Weidner K.
KV12 KV12 PP-PK35 P71, PP-PK1 P196 KV165 P196 KV60, KV62, P101, P104, P150 P172 KV27 P203 KV19, PP5 KV160 P192 P114, PP-PK19 KV141 KV51, P136 KV73, KV74, P85, P95, P96, V130 KV20 PP-PK6 P148
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Autoren
Weinhold H.D. Weinmann M. Weise C. Weiss C. Weitz J. Welte B. Welter S. Welz H. Welzel G. Welzel J. Welzel T. Welztel G. Wendt T.G. Wenz F.
Wenzel C. Werner J. Werner R. Wertz H. Wesbuer S. Wetzel M. Wichmann H. Wick W. Widmann K. Wieczorkowski L. Wiedenmann N. Wiegel T. Wiehle R. Wieland-Peiler H. Wierlemann A. Wiese B. Wiezorek T. Wilbert J. Wilhelm H. Wilhelm-Buchstab T. Wilkening C. Willborn K. Wille A. Willich N.
Wimmer M. Winkelhofer C. Winkelmann W. Winkler C.
KV37 KV161 KV31, V125, V126, V127 H4, V95, V123 P170 V132 V98 KV72 KV170, P193, PP-PK27, V110, V133 V177 P196, P197, V177 P176 V155, P158, PP-PK10 KV63, KV170, P64, P68, P114, P126, P159, P176, P180, P193, PP-PK4, PPPK14, PP-PK15, PP-PK19, PP-PK27, V7, V107, V110, V133 PP-PK44 P171 H1 P68, PP-PK4, V110 P129 P216 P110 V177 KV170 KV17, P146 KV64 V132 P88, P151 P96, P214, V130 PP-PK38, PP-PK47 KV34 P158, PP-PK1 P59, P86, V1, V3, V4, V104, V115 KV165, H6 P77 KV80 H8 P149 KV73, KV74, P85, P95, P96, P127, P128, P129, P201, P214, P216, P218, P239, PP33, PP-PK56, V84, V85, V87, V130 P182 P145 PP33, V85 KV56, KV64
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Winkler P. Winter B. Winter E. Winter M. Wirkner U. Wittig A. Wittlinger M. Wolf G. Wolff D. Wolff H.A. Wolff U. Wolters H. Wondrak M. Wörner J. Wrona A. Wulf J. Würl P. Wurm R. Würschmidt F. Wurstbauer K. Wurster S. Wüst J. Wust P. Wypior H.J.
KV157 P82 PP49 V111 KV46, P172, V175 V109 V95, V123 V114 KV63, P64, P180, PP-PK4, PP-PK14 P178 P238 P239 P138, P141 P140 V90 KV33, V104 P110 KV13, KV69, P117 KV27, P147, P181 P163, H7 KV159 P227 P211 V89
Xander C.
P223
Yamamura J.
KV20
Zabel-du Bois A. Zamboglou N. Zamecnik P. Zech C. Zechmann C. Zeh I. Zellmer S. Zibold F. Zimmermann C. Zimmermann F. Zingel M. Zink K. Zips D. Zitzmann S. Zobl M. Zöphel K. Zschenker O. Zwicker F.H.
KV148, P196, PP-PK9 P233, PP-PK29 PP-PK11 PP23 PP-PK11 P157 KV23 P71 KV141, P206, PP-PK42, V83 P191, P212, V129 P166 KV54, P73, P154 KV164, PP-PK2, H3, V118 P107 P202 KV70, PP-PK2, V114, V118 V90 P136
165