Arehiv Ohren-, Nasen- u n d Kehlkopfheilk. 185, 11--242 (KongreBbericht 1965)
Aus der Universit~ts-]-Ials-Nasen-Ohrenklinik H a m b u r g - E p p e n d o r f (Direktor: Prof. Dr. LI~K)
Die Berufssch/iden des 0hres Von
~E. ]~EHNHARDT Mit 67 Textabbildungen (Eingegangen a m 10. Dezember 1964)
Inhalt A. Berufsseh~den des ~uBeren Ohres . . . . I. Fremdk6rper, Entziindungen, Ekzeme II. Traumen u n d Folgezust~nde . . . . . III. Exostosen . . . . . . . . . . . . . . IV. Geschwfilste . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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B. Berufssch/iden des Mittelotn-es . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I. Schwei{]perlenverletzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . II. Tr~umatische Cholesteatome . . . . . . . . . . . . . . . . . . III. Drucklufterkrankungen (einschlieBlich Innenohr) . . . . . . . . . 1. PhysikMische u n d physiologisehe Vorbemerkungen . . . . . . . . 2. Akute Dekompressionserscheinungen . . . . . . . . . . . . . . 3. Akute Ventilationsst6rungen des Mittelohres . . . . . . . . . . 4. Chronische Dekompressions- u n d Ventilationsst6rungen . . . . .
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C. Berufssch~iden des Innenohres . . . . . . . . . . . . . . . . . . . (Labyrinth, V I I I . H i r n n e r v u n d zentrale BMmen) I. Innenohrschiiden durch chemische Stoffe, Infektionserreger oder P~r~siten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1. Schrifttumsfibersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kohlenoxyd, Benzol, Nitro- oder Aminoverbindungcn des Benzols, Blei, Fluor, HMogenkohlenwasserstoffe, Quecksilber, Schwefelkohlenstoff, U r a n i u m ; Infektionskrankheiten (Tuberkulose einschlieBlich Streptomycin etc., Typhus, Dyscnterie, Diphtherie, Toxoplasmose, Tetanus, Virusinfektionen), Zoonosen, ~-oloemkr~nkheiten. 2. Pathologisch-anatomische Grundlagen . . . . . . . . . . . . . 3. Eigenes Beobachtungsgut . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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II. Innenohrsch~den durch elektrischen Strom u n d Blitz . . . . . . . . 1. Elektrischer Strom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2. Blitz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . III. Innenohrselli~den d u t c h L~i.rm . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1. Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . u) Physikalische Definition u n d Mel]technik S. 73; b) L~rmbewert u n g S. 77.
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E. LEHNHARDT:
2. Pathogenese der L~rmschwerhOrigkeit . . . . . . . . . . . . . a) Morphologisehe Befunde S. 84; b) Physiologische Befunde S. 88; c) Elektrophysiologie S. 89; d) K6rperseha]l und Vibration S. 90; e) Vorfibergehende Schwellenabwanderung S. 91; f) Entstehung der cS-Senke S. 97. 3. Klinik der Larmschwerh6rigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . a) Klinisch-audiometrisches Bild S. 103; b) Faktoren der individuellen L~rmempfindliehkeit S. 110; e) Betriebsabh~ngige Faktoren S. 116. 4. Prophy]axe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . a) Tests S. 128; b) Reihen- und Kon~rolluntersuchungen S. 131; c) L~rmpausen S. 133; d) Arbeitsplatzweehsel S. 136; e) Individuellteehnischer HSrsehutz S. 139; f) Medikament6ser HSrschutz S. 145. IV. Innenohr- und Geiehgewiehtssch~den dureh akute Insulte . . . . . . 1. Akute HSrversehleehterung wi~hrend einer L~rmexposi~ion . . . . 2. Knalltrauma . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3. Explosionsfolgen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4. Smmpfes Sch~delSrauma . . . . . . . . . . . . . . . . . . a) HSrstSrungen S. 161; b)GleiehgewichtsstSrungen S. 167; e) Halswirbels~ulenseh~den S. 171. 5. Progredienz traumatischer H6rseh~den . . . . . . . . . . . . . D. Begutaohtung beruflicher Sch~den des Ohres . . . . . . . . . . . . . Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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A. Berufsseh~tden des ~iul~eren Ohres I. Fremdkiirper, Entziindungen, Ekzeme t n die Besprechung tier berufsbedingten Erkrankungen des ~u~eren Ohres kSnnten wir eine l~eihe yon Faktoren ehlbeschlieBen, die exogener Natur sind und in irgendeinem Zusammenhang mi~ der beruflichen Tatigkeit stehen; so z . B . den Staub, der zu vermehrter Cerumenbildung und zum Ceruminalpfropf Veranlassung gibt (Zo~zoLI 1959) oder den Schwei[~, der zum Ohrmuschelekzem oder zum Ohrfurunkel ffihrt (Eu SCHONFELD U. SCHAFER 1958). Die Berficksichtigung so indifferenter, allgemein verbreiteter Gegebenheiten wiirde das Bild der Berufserkrankungen am ~u~eren 0 h r jedoch recht diffus erscheinen lassen. Anders liegen die Verh~ltnisse bei Arbeitern einer Zementfabrik, bei denen steinharte PfrSpfe im GehSrgang dadurch en~stehen, dal~ Feuchtigkeit den w~hrend der Arbeit dort eingedrungenen Zementstaub abbinder (BAsHM)~KOV 1959) oder wenn die gehs ~ul3eren Otitiden in einer Schuhfabrik auf die Wirkung yon Pflzen im Lederstaub zu beziehen sind (ZoRzoLI 1954). ~hnliches ist ffir die Aspergfllose bei Landarbeitern (Dreschen) oder ffir andere Mykosen in der Textilindus~rie und in Wi~schereien anzunehmen (Zo~zoLI 1954). Der Schweil~ diirfte als berufliche Noxe wohl nur d~nn gelten, wenn eine
Die Berufsschaden des Ohres
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Otitis externa auf die besonderen klimatischen Arbeitsbedingungen in tropischen oder subtropischen L/~ndern zuriickzufiihren ist; dort sind derartige Erkrankungen, begiinstigt durch die hohe Luftfeuchtigkeit, unverh/fltnisms hs (RoY 1955; E r , SC~SNSS~LD U. SCHXrV~R1958). I m iibrigen t r i t t die berufsbedingte GehSrgangsentziindung fast ausschliel~lich ira R a h m e n genereller oder zum mindesten ausgedehnter, nicht auf den GehSrgang besehr/~nkter Reaktionen auf. Dies ist der Fall z . B . bei den Ekzemen, wie sie bei Uberempfindlichkeit gegen eine Vielzahl yon chemischen, medikamentSsen oder kosmetisehen Stoffen zu beobaehten sind. Unter 100 Ohrmuschel- und GehSrgangsdermatitiden kSnnen etwa sieben als allergischer Genese gelten (EY, SCXS~FSLD U. SO~XF~R 1958). Doch selbst dann, wenn sie wie bei den Haarfs oder Haarpflegemitteln auf die/~ul~eren Ohren und ihre Umgebung besehr/~nkt sind, wh~d k a u m eine Berufskrankheit vorliegen. Insgesamt k o m m t deshalb den allergisch-ekzematSsen Erkrankungen des /~ul3eren Ohres als einziges oder doch hervorstechendes S y m p t o m keine wesentliche Bedeutung zu. Uber die dermatologischen Aspekte dieses Komplexes orientiert im fibrigen das Kapitel ,,Berufsdermatosen" yon K. H. Sc~uLz im H a n d b u c h ,,Dermatologie und Venerologie", hrsg. yon GOTTRO~r u. SCSrO~F]~LD (t963). Die sehr seltenen isolierten Ohrmusehelekzeme der Telefonistinnen beruhen entweder auf einer l~berempfindHchkeit gegen den Rohkautschuk der KopfhSrer oder auf einer Allergie gegen die Zusatzstoffe, die w~hrend des Fertigungsprozesses den Gummimuffen beigeffigt werden (Vulkanisationsbesehleuniger und Alterungsschutzmittel, eventuell aueh Farben; SCHULZ 1963) bzw. gegen die beniitzten Desinfizientien (Lysol o. ~. ; E r , SCHSI~t~ELD U. SCHs 1958). Einen fast pathognomonisehen Mitbe]all der Ohrmuschel sieht m a n gelegentlich bei der durch chlorierte aromatisehe Verbindungen ausgelSsten Chlor-Aene. I h r klinisehes Bild entspricht im Prh~zip demjenigen anderer beruflieh bedingter Aeneformen. Als bevorzugter Sitz gelten die freigetragenen KOrperteile, vor allem Gesicht, Hals und Nacken und - - wie gesagt - - typischerweise die Ohrmuscheln. Charakteristiseh sollen aul~erdem die bei sonstigen Aeneformen nieht anzutreffenden l~etentionseysten in den Ohrl/~ppchen sein (Sc~uLz 1963). Andererseits finden sich solche Cysten nattirlich auch, ohne dal~ am fibrigen KSrper eine Chlor-Acne vorliegt. Im Zusammenhang mit der beruflichen T~tigkeit kann gelegent]ich einmal eine Tuberkulose der Ohrmusche] stehen. Als Eintrittsloforte kommt bier die sonst so seltene cu~ane Infek~ion in Betracht. Einen solchen Fall haben ktirzlich GV]~RICIEIr I)EJI~AlVU. INIAI~TINO(1963) beschrieben: An der Ohrmuschel lupustypische (Glasspatel) Hau~ver~nderungen; histologisch und bakteriologisch Tubcrkulose. Spezifische Befunde an anderen Organen fehlten. Wahrscheinlich hat es sick bier --
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E. L E H N H A R D T :
der Patient war Metzger --- u m eine Bovinusinfektion und damit u m eine Berufskr~nkheit gehandelt. Eine andere F o r m ist die Knotentuberkulose des Ohrl~ppchens (WITT~AAC~ 1926). Sie entwickelt sich ebenfalls durch die Haut h~ndurch (SGchkana] ffir den Ohrring) oder als h~matogene Aussaat bzw. bei einer Lungentuberkulose (EBE~T 1962). Mit der beruflichen Exposition s t e h t sie - - wie s u c h die isolierte GehSr-
gangstuberkulose ohne Beteiligung des Mittelohres (BouI~DIAL,NATALIU. MAttE 1963) -- in keinem unmitte]b~ren Zusammenhang. II. Traumen und Folgezusfiinde Das H&matom des &u~eren Ohres kSnnte bei Boxern oder l~ingern gelegentlich einmal als Berufserkrankung zu werten sein. Als Endstadium rezidivierender Oths (Tul~n~ 1958) oder einer - - gegebenenfalls berufsbedingten -- Erfrierung (F~A~cvzov 1955) bilden sich unter Umst~nden Verunstaltungen bzw. Verkn5cherungen an der Ohrmuschel heraus. Sonstige Verletzungen der Ohrmuscheln beim Boxen, wie tiefreichende Einrisse, heilen unter fachgerechter Versorgung zumeist schnell und ohne Entstellung ab (GRossMAN~ 1964). Traumen, Erfrierungen, langdauernde Sonneneinwirkung oder chemische Reize sollen an der Genese der Chondrodermatitis chronica nodularis beteiligt sein. Ob es sich bei dem eigentlichen Kr~nkheitsbild nm eine Koll~genose oder um eine durch K~lte z. B. begfinstigte Virusinfektion handelt, ist noch nicht entsckieden (GA~z 1962). Die wei~lichen, schmerzh~ften Kn6tchen sind im ~llgemeinen im oberen Helixabschnitt gelegen. Histologisch finder sich eine umschriebene Epidermiswucherung mit oberflachhcher Verhornung, chronisch-entzfind]icher Infiltration im Chorium und vorwiegend schleimiger Degeneration des Knorpels. Differentialdiagnostisch sind die schmerzha]ten ChondrodermatitisknStchen yon den schmerzlosen, ausschlieBlich auf Druckwirkung zurfickzuffihrenden KnStchen am oberen Ohrrand zu trennen, die gelegentlich bei Telefonistinnen (KopfhSrerwirkung) oder bei Schwestern mit enganliegender H a u b e anzutreffen sind (Sc}~5~F~LD 1953). Erfrierungen der Ohrmuscheln waren frfiher bei Kutschern so h&ufig, daS m a n sie geradezu als deren Berufskrankheit bezeichnete. Heute spielt nur noch die Landmannshaut unter den beruflichen Lichtdermatosen eine Rolle. Ursiichlich werden ffir ihre Entstehung die ]angwelligen Anteile des Sonnenspektrums mit Lhrer gr51~eren Eindringtiefe in den mensch]ichen Organismus verantwortlich gemacht (I~IEDEL 1954). Auf dem Boden solcher witterungsbedingten Hautver~nderungen kann es in sp~teren Lebensjahren zu einem K e r a t o m a senile kommen. Tats~chlich treten bei der Landbev51kerung vermehrt ttautkrebse an den freien Hautbezirken auf, vorwiegend in F o r m der spinocellul~ren Carcinome (vgl. S. 15). III. Exostosen Einer besonderen ]~esprechung im R a h m e n mSg]icher Bernfserkrankungen des ~iuBeren Ohres bedfirfen die GehSrgangsverengungen dutch
Die Berufsschgden des Ohres
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Exostosen. VAn G~LsE (1936, 1937, 1938) hatte feststellen k6nnen, dab die fiberwiegende Mehrzahl der in der Klinik be0baehteten Exostosentr/~ger begeisterte Schwimmer sind und dab 90 ~ aller Schwimmlehrer Exostosen haben. Die daraus abgeleitete Annahme, dab der Kaltwasserreiz das urs/ichliehe Moment der Exostosenentstehung sei, lieB sich durch das Tierexperiment untermauern; so ffihrte das t~gliche Anffillen des gul]eren GehSrganges mit kaltem Leitungswasser bei Meersehweinchen zu einer deutlichen Knochenapposition (FOWLER 1942). Neuere Arbeiten konnten deshalb letztlich keine andere Bedeutung haben als diese urs~chlichen Zusammenh~nge zu best~tigen. Dabei erstreckten sieh die Untersuchungen auf japanische Tauehfiseher (StomATA 1953; S~IBATA U. YAMANOBE 1953), auf Sportschwimmer (AJ)A~s 1949; KAREN 1962; DE~TMA~ U. R]~rTER 1964) und Berufssehwimmer (MEYER 1949) wie auf Tausende yon Rekruten (tIARmSO~ 1962). KEC~T (1950) toeing, well besonders die Taucher betroffen w~ren, k~me auch der Wasserdruck a]s urs~ehlieher Faktor in Betrach~. Zu dieser SetfluBfo]gerung wurde er angereg~ durch die Beobachtung, dag Exostosen -- und Entzfindungen -in g]eieher Weise durch Stethoskopoliven oder durch die OhrpaBstiicke der H6rgeriite verursaeht wfirden. I)ETTMANNU. REUTEtr (1964) beriehteten kiirzlieh fiber zwei Flugzeugfiihrer, bei denen die Exostosen mit dem st~ndigen Druek der KopfhSrer auf den ~ul~eren Geh6rgang in kausale Beziehung gebracht wurden. Per]entaucher weisen neben den Exostosen geh~ufte Mittelohr-und Nasenracheninfekte auf (StIIBATs U. MURSHIMA1957; KATAOKA1954); doch hier sind Momente im Spiel, die bei den Druckkrankheiten zu erw~hnen sein werden. IV. Geschwiilste Am /iuBeren Ohr entstehen Hautkrebse nur vereinzelt als Beru/s-, h~ufiger schon als Zivilisationskrankheit. Bei 100 Malignomen (42 Plattenepithelcarcinome, 51 Basalzellenearcinome, 6Melanome und 1 Angiosarkom) des /~ul~eren Ohres kamen 20real exogene Faktoren urs/~ehlich in Betracht (Co,wAY u. HOWELL 1957). Von ihnen k6nnten als berufsbedingt -- aueh nur in Ausnahmefallen -- das Brillentragen z. B. bei Schwei6ern, das Helmtragen in Gruben oder bei L/~rmschutzhelmen sowie Sonneneinwirkung und Frostbeulen bei Landwirten und Seeleuten gewertet werden. Sie wfirden naeh dieser Zusammenstellung 12 ~ der Gesamtzahl der OhrmusehelmMignome ausmachen. In der ~lbersicht yon Gc~s n. M I ~ (1957) fiber 105 Ohrmusehelcarcinome sind 36 Careinome (spinoeellul/~re) bei Bauern, Seeleuten und Sch/tfern enthalten; doeh aueh hier waren die vorangegangenen Noxen nieht immer mit dem Beruf in Zusammenhang gebraeht worden. Die Autoren beriehteten auBerdem fiber Ohrmuseheleareinome, die bei Ordenssehwestern dureh das Seheuern der gest/~rkten Hauben entstanden waren. Aueh yon den Basaliomen allein entstehen etwa 300/0 auf vorgeseh~digter t I a u t (FABIAN U. T~O~ITZE~: 1963). I m fibrigen sind Ohrmuscheltumoren durch caneerogene Noxen selten im Vergleieh zum
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E. LEn~HAI~DT:
h~ufigen U m g a n g m i t d e r a r t i g e n Stoffen in d e r I n d u s t r i e , wie einer Z u s a m m e n s t e l l u n g y o n 3753 b e r u f l i c h e n H a u t g e s c h w / i l s t e n zu e n t n e h m e n i s t (H]s•Ru 1947). D i s p o n i e r t w/~ren die Berufe, die m i t d e r Z u b e r e i t u n g , d e m T r a n s p o r t u n d d e r V e r a r b e i t u n g des Teers besch/~ftigt sind. Teerk r e b s ist ein S a m m e l b e g r i f f f/it a]le B e r u f s k r e b s e b e i A r b e i t e r n , die m i t Teer, K o h l e , Pech, RuB u n d vielen a n d e r e n P r o d u k t e n d a u e r n d in Ber / i h r u n g k o m m e n . D e s h a l b w a r e n es friiher v o r allem die K o h l e n tr~ger, b e i d e n e n sich d u t c h d e n K o n t a k t des RuB e n t h a l t e n d e n Sackes aM d e r O h r m u s c h e l I t a u t c a r c i n o m e b i l d e t e n (Hv~RY 1947). E i n e dera r t i g e E x p o s i t i o n w i r d h e u t e k a u m noch zu finden sein. 13ber d e n I t a u t k r e b s eines T e e r a r b e i t e r s m i t b e v o r z u g t e r L o k a l i s a t i o n i m G e b i e t des Ohres u n d der N a s e h a t k/irzlich KINDLER (1958) b e r i c h t e t . H i e r h a t t e j e d o c h n i c h t ein u n m i t t e l b a r e r m e c h a n i s c h e r K o n t a k t m i t d e m T e e r z u r K r e b s e n t s t e h u n g gefiihrt; die carcinogenen S u b s t a n z e n h a t t e n v i e l m e h r a u f d e r Basis einer allgemeinen, d u r c h T e e r d ~ m p f e e n t s t a n d e n e n D e r m a t i t i s a m Ohr, an d e r Iqase u n d a m H a n d r / i c k e n d a s W a c h s t u m des K r e b s e s in G a n g g e b r a c h t . Die L a t e n z z e i t b e t r u g 8 Jahre. Um ein Tumorwaehstum im Bereich einer ehronisehen, krebsunspezifischen Entziindung oder eines wiederholten Traumas mit gestSrter physiologiseher Regeneration handelt es sieh bei den durch das Brillentragen induzierten Krebsen. KINDLEI~ (1958) konnte vier solche ]?Elle zusammentragen und wundert sich zugleich fiber die Angabe yon DgIv~g u. CoL~ (1942), dab bei 130 F~llen yon Ohrmusehelcarcinom 30ram der Brillenbiigel die Ursaehe der Krebsentstehung gewesen sei. In dem ersten Kindlerschen Fall hatte 11 Jahre lang eine n~ssende, juckende Hauterkrankung hinter der Ohrmusehel bestanden; in diesem Bereieh entwiekelte sich dann das Basalzelleareinom, das spEter auf die Ohrmusehel fibergriff. Der Fall stellt insofern einen ]~bergang yon der Gruppe der rein mechanischen Krebsentstehung zu den dureh caneerogene Noxen induzierten Tumoren dar, als das Zelhloid des Brillenbiigels mSglicherweise eaneerogene Chemikalien enthielt. DR~v]~ u. CO~E (1942) wollen dagegen vorwiegend bei TrEgern yon l~iekelbrillen eine Krebsentstehung beobaehtet haben. Sie glauben, dab entweder eine Uberempfindlichkeit gegen l~ickel zunEehst zur chronischen Dermatitis gefiihrt habe oder dab die Korrosionswirkung der Haut das Metall aufgerauht und auf diesem Umwege zur Krebsentstehung beigetragen hat. Wir behandelten einen 83j~hrigen Mann, der seit 43 Jahren die g]eiehe Brille mit Cellnloidbiigel trug. Seit etw~ 10 Jahren hatte sich hinter dem linken Ohr langsam zunehmend die Gesehwulst gebildet. Ein urs~ichlieher Zusammenhang mit dem Beruf war auch hier nieht gegeben. K r e b s w a c h s t u m i m Bereich eines einmaligen T r a u m a s s c h e i n t - - sow e i t es die O h r m u s c h e l betrifft - - b i s h e r n i c h t p u b l i z i e r t w o r d e n zu sein. Bei je einem y o n KInDLIng (1958) u n d y o n WroTH (1963) g e s c h i l d e r t e n F a l l w u r d e der v e r m e i n t l i c h urs~chliche Z u s a m m e n h a n g y o n d e n A u t o r e n v e r n e i n t m i t d e r Begrtindung, d a b d e r Z e i t r a u m zwisehen d e m A r b e i t s unfalI u n d d e m Geschwulstzerf~ll d e r O h r m u s c h e l m i t 8 W o c h e n viel zu k u r z gewesen sei. E s s i n d eben a u c h f[ir die O h r m u s c h e l c a r c i n o m e die
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Die Berufsschgden des Ohres
Voraussetzungen zu fordern, die grunds~tzlieh fiir die Anerkennung eines urs~chliehen Zusammenhangs gelten: eine lange Latenzzeit, eine •bereinstimmung zwisehen dem Ort der Gewalteinwirkung und dem Ort der Krebsentstehung sowie ein gewisses MaB innerer Wahrseheinlichkeit dafiir, dab das Trauma aus dem sp~teren Geschwulstgeschehen sehwer wegdenkbar ist (K. H. BAuEx 1963).
B. Berufssch~den des Mittelohres I. Schwei~perlenverletzungen Eine typisehe Berufserkrankung bzw. ein Arbeitsunfall des ~uBeren und Mittelohres ist die Verletzung durch SchweiBperlen oder Funken. Uber solehe Ereignisse wird seit gahrzehnten in der otologischen Literatur in regelmgBigen Abstgnden berichtet. Derartige Verletzungen sind offensiehtlieh hg,ufiger ats man friiher glaubte (Bv,S~LI~ 1953; DIS.TZEL 1960a; LA]~B]SR 1964). Ob dies seine Ursache in besonderen Eigenarten moderner SchweiBteehnik hat oder ob es sich dabei nur um eine scheinbare Haufung handelt, vorget~uscht dureh wiederholte Publikationen, l~Bt sieh schwer entseheiden. SE~DLS,a (1949) hatte 30 Brennsehneider naeh derartigen Arbeitsunfallen befragt; 27 davon gaben an, Trommelfellverletzungen erlitten zu haben, aber nut 3 hatten Krztliche ttilfe in Anspruch genommen. MOBIUS (1964) dagegen erhielt bei der ]3efragung yon 193 Personen nur 12real ( ~ 6,2 ~ ) die Auskunft, fr~iher einmal Trommelfellverletzungen dureh glfihendes Metall erlitter~ zu haben; 6 yon ihnen konsultierten einen Arzt. Die Patienten sind fast ausschlieB]ich SchweiBer oder Eisenbrenner bzw. -schneider, hantieren also se]bst mit den entsprechenden Ger~ten. Eine besondere Gefghrdung besteh~ offenbar bei Arbeiten in engen t~umen und unter der Decke, wenn Tropfen fifissigen Eisens abprallen und der Blick nach oben oder seitlich gerichtet ist (BESELIN1953; SCHO~E~R 1953). Da im allgemeinen das linke Ohr (bei Rechtshandern) dem Werksttick zugewendet wird, ist diese Seite iiberwiegend betroffen (HEs~~A~N 1936; RASQUIN 1960). Oft ist das Trommelfell verletzt, ohne dab im GehSrgang Vers zu finden sind. GOT~ICB (1959) fiihrt die Anssparung des GehSrganges auf die gekrtimmte Flugbahn der gltihenden Teflehen zurfiek. Daneben ks ein individuell welter oder wenig gekrfimmter GehSrgang (BEsELI~ 1953) und vielleieht eine gewisse Sehutz- bzw. L6schwirkung der Ceruminalsehieht ursgehlich in Betraeht (MOBIUS 1964; FABIAX U. MOBIUS 1954). Eine andere Erklgrung ws die, dab die Wasserdampfhfil]e, yon der das weiBgliihende Eisen umgeben ist, eine intensive Berfihrung mit der H a u t bei tangentialem Auftreffen gar nicht zulaBt. Weniger heiBes, rotgliihendes Eisen dagegen solI an der H a u t k]eben und lokale Brandwunden zurficklassen (HEE~~A~N 1936; S C ~ 6 ~ E ~ 1953). Arch. Ohr.-, Nas.-, u. Xehlk.-tIeilk., Bd. 185 (KongreBbericht 1965)
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E. LEIINIL~RDT :
Innerhalb des Trommelfells ist die Verletzung vorwiegend in den unteren Quadranten lokalisiert (ScI~EI~ 1955; RAsQIner 1960; KuP 1962; u.a.), wahrscheinlich wegen der zumeist gekriimmten Flugbahn der FremdkSrper. Oft bleibt die Auftreffstelle auf das Trommelfell als Defekt oder als Narbe erkennbar. Die Heflungsaussicht ist yon der Dauer der Sekretion abhangig. Solange der FremdkSrper in der Pauke liegenbleibt, halt aueh die Eiterung an; erst naeh geiner Extraktion -oder naeh spontaner Ausstoi3ung (ScHS~IE~R 1953) -- sistiert die Sekretion (WAYOFF U. P E ~ r ~ 1959). Halter die Schwefl3perle am Trommelfell, dann kommt nach ihrer Entfernung eine Perforation zutage. Grundsatzlich ist das AusmaB der Veranderungen unmittelbar abhangig yon der Menge des eingedrungenen Materials. Funken verursaehen viel geringere Schaden als flfissige Metalltropfen (HEElCMANI~ 1936). Aueh wenn die Trommelfellperforation wieder verheflt, bleibt in der Regel eine leichte Schalleitungsschwerh5rigkeit zurfick (PAGA~O 1955). I h r AusmaI~ ist naturgemaI~ abhangig davon, ob die SchweiBperle fiberh a u p t in die PaukenhShle eindrang oder ob sie im Trommelfell hangenblieb. Je langer dann der FremdkSrper in der PaukenhShle verweilte, je !anger also die Eiterung anhielt, um so mehr ist mit einer dauernden Mittelohrsehwerh5rigkeit zu rechnen. In der Paukenh5hle verbliebene -mobile -- Schweii~perlen k5nnen ein charakteristisches Symptom zeigen : Bewegungen des Kopfes ffihren zu deutlieh wahrnehmbaren subjektiven Ohrgerauschen yon donnerahnlichem Charakter (Sc~5~I~m~l~ 1953). l%Sntgenaufnahmen kSnnen bei der Suche nach dem Fremdk5rper yon W e r t sein, kSnnen aber auch -- wie z. B. bei Schlaekenrfickstanden -versagen (LAEBER1964). Unter Umstanden bleiben zusatzlich eine Schallemp/indungsschwerhSrigkeit (DE VITA 1959) oder ein vollstandiger Ausfall des Labyrinths m i t Taubheit und GleiehgewichtsstSrungen bestehen (WEIsNEI~ 1949; ~PAGA:NO 1955 a ; DE VITA 1959 u. a.). Als Uberleitungsweg kommt in ~olchen Fallen wohl die Rundfenstermembran in Frage entsprechend dem haufigen Sitz der Perforation im (hinteren) unteren Quadranten (Abb. 1). Die ttitzeentwieklung in der Tiefe des Ohres kann aul3erdem eine Facialisparese naeh sich ziehen; sie bildet sieh jedoeh zumeist aueh .ohne Dekompression wieder zurtiek (MouNIm~-KUHI% GAILIARD U. Mitarb. 1962). Mastoiditische oder intrakranielle Komplikationen sind seltene Ausnahmen (KuP 1962 u. a.) ; das Gleiche gilt ffir den eventuellen l~bergang in ein traumatisches Cholesteatom (HEm~ANN 1936). Einen natiirlichen Sehutz gegen die Verletzung des Mittelohres dureh gliihende Teilchen bildet der Ceruminalpfropf; so hatten unter den
Die Berufssch~den des Ohres
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speziell b e r u f l i e h Gef/ihrdeten alle d i e j e n i g e n keine V e r l e t z u n g e n e r l i t t e n , d e r e n G e h S r g a n g m e h r oder w e n i g e r m i t C e r u m e n versehlossen w a r (ScHEI~ 1955). Z u r P r o p h y l a x e w u r d e n O h r s c h u t z k l a p p e n (B~sELrs 1953) o d e r n i c h t b r e r m b a r e G l a s w a t t e empfohlen, die zugleich als L/~rmschutzpfropfen dienen kann (MS~s 1964). V o n / ~ r z t l i e h e r Seite i s t zu fordern, d a S d e r O h r s e h u t z d e m Gef/~hrdeten ebenso zur P f l i c h t g e m a c h t w i r d wie die B e n u t z u n g einer A u g e n C C/ C 2 C3 C z/ C E C # schutzbrille. B i s h e r fehlen leider ents p r e c h e n d e I t i n w e i s e in d e n A r b e i t s s c h u t z b e s t i m m u n g e n ffir d a s SchweiBen u n d Sehneiden. D a r f i b e r h i n a u s w/ire zu prfifen, ob nich$ g r u n d s / i t z l i e h t e e h n i s c h e M a B n a h m e n schon gegen den Funkenflug und das Spritzen glfihender Teilehen mSglieh sind. ~ber einen ArbeiSsunfall mit ~lmlieher Ursaehe, aber ganz anderem ]-Iergang hat PIOHL~ (1956) berichtet. In einer Giel~erei Abb.1. Manfred K., 27 Eahre. Am 17. 12. 1961 SchweiBperlenverletzung des rechten war es dureh das Auftreffen yon flfissigOhres beim Arbeiten gegen die Decke innerheiBem Material auf eine kalte Unterlage halb des Schiffsbodens. Grol3e Trommelzu einem explosionsartigen Effekt ge- fellperforation, E r t a u b u n g und hochgradige vestibulStre Untererregbarkeit rechts kommen. Die dabei entstandene Druekspitze hatte zur Tromme]fellperforation im vorderen unteren Quadranten sowie zu einer zus/~tzlichen InnenohrschwerhSrigkeit mi~ Rekrui~ment geffihrt, ttier hat es sieh also nicht um eine Fremdk5rperperrotation des Trommelfells, sondern um ein Knall- oder Explosions~rauma gehandelt. Weiterhin finden sich in der Literatur Mitteilungen fiber Trommelfellverbrennungen dureh heiSes Benzin (PtzE~r 1958), fiber Schwefels/s des Trommelfells (Gm~oux u. MARTIN 1959) sowie fiber Verbrennung des Mittelohres durch Teerspritzer (ScH~SER 1959). Im letzten Fall sehlol3 sieh eine chronische mesotympana]e Mittelohreiterung bei fast normalen Pneumatisationsverh~ltnissen an.
II. Traumatische Cholesteatome Zu e i n e m B e r u f s s c h a d e n i m w e i t e r e n Sinne k a n n - - a u f d e m U m w e g fiber eine v o r a n g e g a n g e n e V e r l e t z u n g des T r o m m e l f e l l s - - d a s t r a u m a tische C h o l e s t e a t o m werden. A l l e r d i n g s i s t dies n u r selten d e r F a l l , z . B . einmal u n t e r 60 sieheren u n d 203 w a h r s c h e i n l i e h e n Schl/~fen- bzw. F e l s e n b e i n f r a k t u r e n (EcKEL 1959). Die besondere, durch das Trauma potenzierte Wachstumstendenz der Epidermis an der oberen GehSrgangswand ist dadurch erkl~rt, da~ der hintere obere kn0eherne GehSrgangsanteil und dessen Auskleidung nicht yon der GehSrgangsplatte, also dem yon der primi~ren Ohrgrube in die Tiefe wuchernden Zellstrang, sondern noch vom prim~ren GehSrgang ausgehen ( E m L ~ 1949, 1951); dies 1/~l~t sich unter anderem mit der unterschied]ichen Gefis begrfinden und erkl~rt, warum dem sogenannten Cutisstreifen eine so aul~ergewShnliehe Potenz zur 2*
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E. LEItNHARDT :
Epithelsprossung erhalten bleibt (LINK 1952a, b, 1858b). Kommt es im Bereich dieses Cutisstreifens zu einer Einklemmung des Plattenepithels in den Bruchspalt einer PyramidenlAngsfraktur, dann kann sich aueh ohne Perforation der Pars *ensa und nur unter ldeinster Spaltbildung gegen die Pars flaccida ein Cholestea~om entwickeln. Kasuistiken stammen yon NILSSO~ (1948; erdnui~grol~es Cholesteatom im Attikus 11 Jahre naeh Pyramidenfraktur) und yon K~L~ME~ (1950; Cholesteatom im Prussakschen R a u m 12 Jahre nach einem Kopftrauma ohne sicheren Nachweis einer Fraktur). SCI~RSWR (1958) und SEIF]~RTI~ (1961) besehrieben ahnliehe Falle in gut pneumatisierten Warzenfortsatzen. ECKEL (1959)und SCI~I~SER(1961) wiesen darauf hin, dal~ nicht nur durch SehlMen- und Felsenbeinfrakturen, sondern aueh durch Schultverletzungen im 0hrbereieh oder durch Trommelfellrupturen z. B. bei Knall- oder Explosionstraumen die Entwicklung eines Cholesteatoms induziert werden kann. Die gleiche MSglichkeit ist fin Verlauf einer Tbc des Mittelohres gegeben; histologisch allerdings haben sich in solchen Fallen bislang nur Epithelwucherungen und Epidermisierung yon Granulationen, nicht aber das Bild eines vollausgebildeten Cholesteatoms naehweisen lassen (0PPIKOFER 1944; FLEISCHER 1955b). Voraussetzung ffir die Anerkennung einer traumatischen Genese ist ein vieljahriges Intervall zwischen dem Unfall und den klinischen Erscheinungen des Cholesteatoms (mehr als 10 Jahre ; ESCHER 1954, 1959) ; nur SEIFE~T~ (1961) hat einen Patienten beobachtet, bei dem sich schon 2 Jahre nach dem Unfall ein Cholesteatom entwickelte. Als Vorbeugung gegen die Entwicklung eines traumatischen Cholesteatoms forderte STirRER (1944, 1950) ein grol~ziigigeres operatives Vorgehen bei der Versorgung frischer Frakturen im Bereich des GehSrganges, des Mittelohres oder des Warzenfortsatzes. Lrz~K (persSnliche Mitteilung) leitete unmittelbar aus der Kausalgenese den Vorschlag ab, den Cutisstreifen zu exeidieren, sobald sich erste Anzeichen einer Einziehung der Shrapne]lmembran oder einer Einklemmung der trommelfellnahen GehSrgangshaut in den Bruchspalt bieten. Hierbei kann es sich natfirlich nur um eine vorsorgliche Ma~nahme hande]n, deren Erfolg -wenn fiberhaupt -- erst nach vielen Jahren zu beurteilen ware. ])em Begriff des traumatischea Cholesteatoms analog ist d~s Bild der traumatisch entstandenen ,,klinischen Otosklerose". Dami~ ist die narbige Organisation yon Blutergfissen oder Frakturen innerha]b der 1)auke gemeln~, sowelt sie mit einer Schallei~ungsschwerhSrigkeit einhergeh~. Ihre differentialdiagnostische Abgrenzung yon der eigentllchen Otosklerose ist durch den zumeist seitendifferenten HSrverlust, durch eventuelle Trommelfellver~nderungen und ~rakturlinien sowie durch die im allgemeinen innerhalb kurzer Zeit abgesch]ossene Ausbildung der SchwerhSrigkeit gegeben. Eine Sp~tprogredienz der Mitte]ohrkomponent~ trod eine spa~ere Beteiligung der Innenohrfunktion lassen sich auf diesem Wege nich~ erkli~ren.
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III. Drucklufterkrankungen (einschliel]lich Innenohr) E r k r a n k u n g e n d u t c h A r b e i t i n D r u c k l u f t [24] 1 w u r d e n n a c h den Ang a b e n der gewerblichen B e r u f s g e n o s s e n s c h a f t e n i n d e n J a l n ' e n 1959 bis 1962 4 2 m a l angezeigt; d a v o n w u r d e n bis E n d e 1962 12 entsch/s A n der G e s a m t z a h l der i n den J a h r e n 1959--1961 i n der B u n d e s r e p u b l i k erstmalig e n t s c h ~ d i g t e n B e r u f s k r a n k h e i t e n sind sie n u r m i t etwa 0,05 ~ beteiligt. I m m e r h i n e n d e t e n y o n d e n 12 F/illen 2 tSdlich, 2 ]nit vSlliger ,~0 IO0
80
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12 15 18 21 24 27 30 33 36 40 45 50 6O
120 78 55 43 35 30 25 20 18 15 12 10 6
f
L 61)
Tauchtiefe
20
30
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50
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m TaucbiieTe Abb.2, Tiefen- u n d Zeitbegrenzung beim Tauchen m i t Prel~luft; bei ihrer ?,~berschreitung drohen C a i s s o n - K r a n k h e i t oder Tiefenrauseh [aus I~0SL~NER: Berl. Med. 14, 27 (1963)]
u n d die restlichen 8 m i t teilweiser E r w e r b s u n f g h i g k e i t . Wie oft E r k r a n k u n g e n der Ohren bei d e n 10 U b e r l e b e n d e n vorlagen, ist aus solchen Z u s a m m e n s t e l l u n g e n n i c h t ersichtlich.
1. Physikalische und physiologisehe Vorbemerkungen I n Meeresh6he wirkt die auf uns ]astende Luf~s~ule (N 100 km I-I6he) mit einem Druck yon 1033 g/cm2 = 760 mm Hg = 1 physikalisehe Atmosphgre (arm) ein. 10 m u n t e r der Wasseroberflgche wiegt die Wassersgule 1000 g]cmu = 735 ram Hg ~ 1 technische Atmosphere (at); es herrsch~ eine Atmosphere ~berdruck ( = 1 atii), in 20 m hat sich der Druck verdreifucht, in 40 m verfiinffach~ usw. Diesem Wasserdruck mul~ im Caisson, im Taucheranzug oder im U-Boot ein entsprechender Luftdruck entgegenwirken.Arbeiten in einer Tiefe bis zu 10 m werden ohne Schwierigkeiten vertragen, besondere Vorsichtsm~Bnahmen sind auch beim Ausschleusen oder Auftauchen nicht notwendig. Tats~chlick wird abet oft in viel grSi~eren Tiefen gearbeite~; die Arbeitszeiten sind dann entsprechend kiirzer zu halten (Abb. 2). I n der Luft nimmt der Druck in geringen HShen pro 100 m Aufstieg um ca. 10 mm Hg ab, in grS~eren HShen jedoch zunehmend langsamer. Auf 5500 m betr~gt er die Hiilf~e ( : 380 mm Hg), auf 10300 m nur noch ein Viertel (~-- 190 mm Hg) Die Zahlen in [ ] geben jeweils die Nummer wieder, 1rater der die Erkrankung in der Liste der Berufskrankheiten aufgefiihrt ist.
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E. LEHNHARDT:
und auf l1600m ein Ffinftel (~ 152ram H g ) = 1/sAtmosph~re. Fas~ s~mt]iehe Passagier- und Kampfflugzeuge sind heute als Druckkabine ausgerfistet. Allerdings is~ es nieht angebraeht, den Innendruck demjenigen auf MeereshShe gleichzuhalten; in Milit~rflugzeugen kSnnte bei Beschu~ die Besatzung durch eine ,,explosive Dekompression" schwer gesch~digt werden, in Zivilflugzeugen wiirde sich ein plStzliches Versagen des Drucksystems verh~ngnisvoll auswirken. In hochfliegenden Linienflugzeugen wird deshalb der Kabinendruck konstan~ auf einer rela~iven HShe yon 2000--2500 m gehalten -- also e~wa bei 8/4 Atmosphere. Gegenfiber einer durchschnittlichen FlughShe yon 10000 m bedeutet dies immer noch eine Druckdifferenz entspreehend 7500--8000 m. Bei Kampfflugzeugen darf sie 4000--5000 m HShenunterschied nicht fibersehreiten. In ihnen herrschen deshalb bei einer :FlughShe yon 12000 m Druek- (und Sauerstoff-)Verh~ltnisse wie in 7000--8000 m fiber MeereshShe; die Besatzung mu~ zus~tzlich mit Sauerstoff- und ~berdrueka~mungsger~ten ausgerfistet sein. Je hSher der Luftdruck in Taucherglocken, im Taueheranzug oder z. B. im ,,Vortrieb hinter dem Schild" gehalten werden mul~, desto mehr komprimierte Luft geht bei der Einatmung in das Blur fiber und wird in den Gewebsflfissigkeiten des KSrpers absorbiert (Henry-Daltonsehes Gesetz). Das ,,Einschleusen", also die Anpassung an ein solches Uberdruckmilieu, kann relativ schnell gesehehen. Auch der Aufenthalt in der Druekluftzone bereitet dem Organismus keine besonderen Sehwierigkeiten. Beim Ausschleusen dagegen sind strenge VorsiehtsmaBnahmen einzuhalten. Nur wenn die Druekminderung langsam erfolgt, kann das aus den Geweben freiwerdende Gas mit der Atmung eliminiert werden. Bei relativ pl5tzlichem Druckabfall wird das Gas innerhalb der Gewebsflfissigkeiten in Form kleiner Bl~schen frei -- eben weft der S~ttigungsgrad einer Flfissigkeit um so eher erreicht ist, je niedriger der Gasdruek ist. Die atmosph~rische Luft besteht zu fast 80 ~ aus Stickstoff, er ist - - da stiekstoffbindende Substanzen fehlen -- im Blur und im Gewebe rein pliysikalisch gebunden und wird bei Druekminderung als Gasbl~schen frei. Dieser Vorgang droht immer dann, wenn der Organismus aus einem Milieu grSl~eren Luftdrucks in ein solches niedrigeren Druckes ohne entsprechende Anpassungszeiten wechselt -- gleichgfiltig, ob mehrere Arbeiter aus einem Caisson ausgeschleust werden, ob ein Taueher aus dem Uberdruek innerhalb seines Taueheranzugs aussteigt oder ob in grol~en HShen ein Pilot sich aus dem relativen Uberdruck seiner Kabine hinausschleudern l ~ t . Die Druekdifferenzen wirken sich zwangsl~ufig gleiehzeitig auf die lufthaltigen KSrperhShlen aus. W~hrend aber hn Gewebe der Druckab[all unter Umsb~nden zu Komplikationen ffihrt, bereitet es in den KSrperhShlen Sehwierigkeiten, den Druekanstieg auszugleiehen. Als lufthaltige KSrperhShle interessieren in diesem Zusammenhang nut die Mittelohrr~ume. Der Taucher mul3 wAhrend des ,,Auf-Tiefe-Gehens" bedacht sein, die PaukenhShle zu belfiften, genauso wie der Pilot w~hrend des LandemanSvers. Dieser Druckausgleich ist nur durch aktive, oft willentliehe
Die Berufssohaden des 0hres
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Bet~tigung der entsprechenden Muskulatur (M. tensor veli palatini, M. salpingo-pharyngeus) in Form yon Sehluek- oder Kaubewegungen, G~hnen oder Pressen bei versehlossener Nase (VALsALvA) mSglich. Die Fiihigkeit, auf diese Weise den Druckausgleich mit dem Mittelohr zu erreiehen, ist starken individuellen Sehwankungen unterworfen (ZSLL~En 1939) und kaml durch Gew5hnung und Ubung wesentlieh gesteigert werden (ST~wA~, WARWICK u. BAT]~~A~ 1945). Im allgemeinen treten Schmerzen erst bei 100 mm Hg Druckdifferenz auf (SPEAL~AN U. C~ERnY 1958). Die Tube kann iedoch aueh aktiv oft nicht mehr geSffnet werden, sobald innerhalb der Pauke ein Unterdruek yon 80--90 mm Hg erreicht ist. Erst wean der atmosphiirisehe Druck sinkt, wird die Tube wieder durch•asen-Rachendrucb Lungen-Nasen(FR~ZEL) Rachenprefldruck gangig (ARMSTrOnG U. H~IM 1937; (VXLSaLVA) FLOTT~S, GU~LLERM U. BADRE 1954). Abb. 3. l~ISglichkeiten zum Erzielen eines Erfahrene Taueher oder Flieger er- ])berdrucks innerhalb des Nasen-Rachentragen allerdings noch grSl3ere Druek- raums. Die unter ~ b e r d r u c k stehenden Regionen sind schwarz gezeichnet. Beim differenzen (bis zu 250 mm Hg; Valsalva der Otologen wird durch Pressen Oberdruck in Lungen, ttachen a n d I~IOI~DtIOFI~1942), abgesehen davon, da2 ein Nase bei o//ener Glottis und verschlossener der Erfolg beim Versneh des Druck- l~ase erzeugt; beim Nasen-Rachen-Druckist ein noch grSl3erer Oberdruck ausgleichs abh~ngig ist yon der an- versuch zu erzielen, wenn m a n bei geschlossener gewandten Methode. Mit Hilfe des Glottis die in Nase und Rachen befindliche Luft mit Hilfe der Zunge und der ,,Valsalva der Otologen" sind im Durchl~undbodenmuskulatur komprimiert (nach FRElVZ]~L 1938) schnitt 50 mm Hg, mit dem NasenRachendruek (F~]~ZEL 1938) 100 mm Hg Uberdruck zu erreiehen (Abb.3); es ist mit dem Frenzelschen Versueh also noeh eine Tubendurehgi~ngigkeit zu erzielen, wenn mit der fibliehen Technik schon grol3e Schwierigkeiten bestehen.
Die HSrst6rungen im Verlau[ einer Druc]clu/t]crankheit 8ind igberwiegend im Labyrinth oder im Z N S gelegen, sobald das Bild der ,,Caisson]cran]cheit" im Vordergrund steht, and sie sind an/ die Schalleitung beschriin]ct, solange lediglich die Tuben/unktion versagt. Diese Zweiteilung gilt vor allem fiir die alcuten Barotraumen. Die chronische Form der druckluftbedingten HSrstSrungen vernrsacht zumeist beide Formen gleiehzeitig. 2. Ak~ute Dekompressionserscheinungen Sie treten innerhalb der ersten 2 Std, sp~testens 12 Std nach der Ausschleusung auf. Unter den ,,bedrohliehen Symptomen" rangieren -hinter Bewul3tlosigkeit, Kr~mpfen, Gliederschmerzen und SehstSrungen -- an 5. bzw. 6. Stelle der Schwindel sowie der Verlust der Sprache
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E. LEHNI-IA]aDT:
und des Geh6rs (van ])~1r Amid; zit. nach l%6ZSA~rEGu 1962 a). Allerdings werden die HSr- und GleichgewiehtsstSrungen oft durch allgemeine, mehr im Vordergrund stehende Befunde verdeckt. Aber auch dann, wenn sie anfangs das klinische Bild m i t b e s t i m m t haben, sind sie bei einer erst nach Tagen oder Wochen stattfindenden speziellen Untersuchung k a u m noeh zu erfassen. Wir untersuchten einen Mann (VI~co P., 35 Jahre, 9047/64), der nach der Ausschleusung aus 1,8 atfi innerhalb yon 35--40 min vorfibergehend offensiehtlich vol]kommen blind und t a u b war. Beide StSrungen bildeten sich sehon naeh Stunden teilweise und schlie$1ich nach Tagen praktiseh wieder vollkommen zuriick. Es blieben lediglich ein unregelmal~iger Blickrichtungsnystagmus und ein ,,Verschwimmen der Zeilen" beim Lesen bestehen. Wie in diesem Fall, so ist es oft nicht zn klaren, warum - - bei gleichen auSeren Faktoren -- die Arbeitskollegen keine entsprechenden Sehaden zeigten. Die schon alte Vermutung, dal~ hier eine eehte Disposition vorliegt, lies sich inzwisehen anhand einer grSi3eren Statistik bestatigen (R6ZSAI~Gu 1959 a). Die Disposition f~hrt durch Abwanderung derjenigen Arbeiter, die immer wieder Schwierigkeiten bei der Dekompression haben, sehr bald zu einer natfirliehen Auswahl. Jedenfalls ist eine GewShnung an die Uberdruckverhaltnisse und Druekentlastung k a u m mSglich. Andererseits gibt z . B . die sogenannte Druekprobe keinen Hinweis auf die konstitutionellen oder konditionellen Verhaltnisse. HShere Grade anhaltender SchwerhSrigkeit sind beim B a r o t r a u m a selten (R6zSAHEGYI 1962 b); haufiger sind umsehriebene Hoehtonsenken oder ein I-Iochtonabfall. PAGAI~O (1955 b, 1959 b) land bei 8/~ seiner Falle ein positives Rekruitment sowie eine Einschrankung der Intensit/~tsbreite. Oft gleieht das audiometrisehe Bild dem einer traumatischen HSrstSrung (DEspots 1952 ; PAGA~O 1959b ; APPAIX, Gl~INDA11. Mitarb. 1961 ; WAGWMA~r 1961 b, 1962). Die Mehrzahl der HSrschaden bei Tauchern ist deshalb als peripher-labyrinth/s Syndrom anzusehen. Histologiseh beschrieben l%I]~CK]~ (1944) und APPAIX, GRI~DA u. Mitarb. (1961) bei Meerschweinchen Blutungen in der Paukensehleimh a u t und in der Membran des runden Fensters, bei den starker hSrgeschadigten Tieren aueh Vaeuolen in den Hensensehen und Deiterssehen Zellen -- zunaehst nur in der Basalwindung, dann fiber alle Windungen verteilt. ]~IECKEtr betont, dab funktionelle Ausfalle fr/iher zu erkennen seien a]s histologiseh fal~bare Veranderungen. Uns interessierte die Frage, ob Luftbl/~schen auch innerhalb der Innenohrfliissigkeit naehweisbar w~ren. Dazu belasteten wir Meerschweinchen m i t 9 ~tii/30 rain; die Tiere starben sofor~ nach der Dekompression. Wir h a b e n d a n n die G e f ~ e an der
Sch~delb~sis dargestellt; sie waren -- wie die Liquorraume -- angefiillt mit kleinen und mittelgrol~en Blasen. ]~ei der Aufsieht auf das runde Fenster waren die Bl~schen innerhalb der Scala tympani unmittelbar hinter der 1Vfembran siehtbar (Abb.4). Aueh in der Scala vestibuli konnten wir nach Preparation yon der Basalwindung oder
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vom Helicotrema aus Luftbl/ischen sehen und photographieren. Trotz groger Sorgfalt gelang es uns dagegen nicht, innerhalb des Endolymphraumes Luftbl~schen darzustellen. Die ,,Vacuolen" in den Hensen-Zellen (RIECKER 1944) haben wir auch gesehen, wir sind uns aber nicht sicher, ob es sich hier tatsgchlich um S~ickstoffbliisehen gehande]t hat. Aus unseren Versuchen ist eben nur zu entnehmen, dab die Luftblasen wie fiberall im KSrper so auch in der Perilymphe des Innenohres ausperlen; in der als 02-aktiv geltenden Endolymphe fanden wir sie nieht. D e m restlichen Viertel der H o c h t o n v e r l u s t e bei T a u c h e r n liegt eine retrocochleiire S y m p t o m a t i k z u g r u n d e (PAGANO 1955 b). I h r e Loka]isation w/~re sowohl i m G a n g l i o n spirale wie i m H 6 r n e r v e n wie auch e n t l a n g der z e n t r a l e n B a h n e n mSgtieh; das audiome~risehe Bfld ist d e m e n t s p r e e h e n d bunt,
Die zentralen Gleich-
gewichtsstSrungenimRah-
Abb.4. Luftbliisehen hinter der N e m b r a n des runden Fensters bei einem !Vleerschweinehen, das aus einer 9 atfi Belastung (s0 rain) innerhalb yon 5 rain ausgesehleust wurde. Photographiert dutch das Operations-Nikroskop mit 40facher Yergr6Berung
m e n des B a r o t r a u m a s sind n u r a u s n a h m s w e i s e v o n H 6 r s t 6 r u n g e n begleitet (PAGA:NO 1955 C, R6ZSA~EOYI U. Soos 1956; RUBALTELLI 1959). U m g e k e h r t gehen die p e r i p h e r e n B e f u n d e h/iufiger m i t H6rausf&llen einher; sie bilden sich i m allgemeinen auch schneller wieder zurfick, w/ihrend die z e n t r a l e n Gleiehgewiehtsst6rungen bei der Hglfte der a k u t e n Dekompressionsseh/iden fiber viele J a h r e b e s t e h e n b ] e i b e n ( R 6 z s a ~ s G u 1959 b). Einen solehen Fall hatten wir in letzter Zeit zu begutaehten. Der TaueherunfaI1 lag 7 Jahre zurfick; damals hatte der Patient aus etwa 15 m Tiefe wegen eines Defektes in der Luftzufuhr plS~zlich auftauehen mfissen. Da die MSglichkeit einer voriibergehenden Wiedereinschleusung fehlte, bildete sich das typische Bild einer Caissonkrankheit heraus. Es blieben fiber Jahre hinweg Gleichgewiehtsst6rungen bestehen, der Befund blieb praktisch immer gleich: Spontannystagmus nach links, kalorisch reehts unerregbar (Abb. 5). Das HSrvermSgen war anfangs nur in den h6heren Frequenzen eingesehr/~nkt, in den ersten Gutaehten sogar als ann~hernd normal bezeichnet worden, getzt wurde eine doeh erhebliche ttSrversch]echterung offenbar; sieging mit einer hochgradig pathologisehen Schwellenabwanderung und im Geriiuschaudiogramm mi?~ dem Bild eines Gang]iontyps einher. Wir deuteten den Befund als Folge eines Barotraumas in der Gegend der Vestibularis- und Cochleariskerne. Andere neurologische Ausf~]le hatten in diesem Fa]le nicht vorgelegen.
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E. LERNH~RDT:
Eine Sonderform des akuten Barotraumas ist das sogenannte ,,Blaukommen" bei HelmtaucherIl, nach seiner Ursache auch Absturzerkrankung genannt (BOR~STEI~ 1918; V. MAv~mz 1937). Es ist an sich schon selten und nur vereinzelt yon It5rstSrungen begleitet (RoEtr 1948/49; S w v s ~ r 1960). D e m speziell Interessierten sei die Arbei?~ yon WA~E~ A ~ r (1962b) empfohlen. C ~ ~
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A b b . 5 u . A u g u s t K . , 45 Jahre. 1957 Taucherunfall. Zetzt immer noch GleichgewichtsstiSrungen und leichte SchwerhSrigkeit. H S r v e r m S g e a subjektiv nicht merklich verschlechtert. Obere Kurve jeweils //Srschwelle yon 1957, untere Kurve yon 1964; K L = LL. %tochgradig pathologische Schwellenabwanderung (Zahlen bei 1000 u~d 2000 Hz = ]:[Srdauer in Sekunden)
~'fzend;Kopfzu~ckgebeug/ R
7]~f. B~)~kenund ~5/eder~ufrichfen
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20 cm,3 1-120 87 ~
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Kopfkh'ngelage ~ y3/iTg
II
Reck/s/age
~~
1ols5'~
I "( 701s5"
RZieken/age
Links/age
?leoksohnellemAufri'ch/en czusR[z'ckenl~ge
Abb. 5 b. Vestibularbeflmd des vorhergenannten Patie~lten. l~echts fast unerregbar, richtungsbestimmter Spontannystagmus nach links. 2raktisch unver~ncterter Befund seit 7 Jahren
Einc Behandlung der akuten Caissonkrankheit (oder des Blaukomroans) ist nur in Form der sofortigen Wiedereinschleusung in ~berdruckverh~ltnissen (Schleuse oder Druckkammer) mSglich. Dabei folgt man je nach dam Beschwerden- und Symptombild einer speziellen Druckund Zeittabelle. 3. A lcute Ventilationsst6rungen des Mittelohres Sie treten bei Tauchern, Caissonarbeitern und Piloten nur self0en in Erscheinung; diese Berufsgruppen sind mit den notwendigen Hilfs-
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mitteln und Vorsiehtsmagnahmen so gut vertraut, dal~ f/Jr sie erst unter besonderen, unfallartigen Bedingungen Sehwierigkeiten entstehen (HYDE 1952). Schon eher klagen die Flugg/iste ( ~ 0,5 ~ PIQV]~T 1954; BOEN~INGI~AUS 1962b) und das neueingestellte Flugpersonal (TAxA~AS~I, SENGOKtr U. Mitarb. 1957) fiber entspreehende Besehwerden; naeh den Erfahrungen yon ItUSTI~ (1961) sollen sie in Ausbildungseinheiten his zu 42 ~ der Krankmeldungen ausmaehen. Das wghrend des Druekanstiegs bei gestSrter Tubenfunktion sieh entwiekelnde Bild lguft unter der Bezeiehnung Baro- oder Aero-Otitis. Das Wort O~itis ist in diesem Zusammenhang nieht exakt, weil entzfindliehe Reaktionen fehlen und Superinfektionen z. B. vom Nasenraehenraum her selten sind (STEWA~% WARWICKU. BAT]~AN 1945; Ri~]SDI1950). Die Bezeichnung hat sieh abet allgemein eingebiirgert und soll deshalb beibehalten werden (F~ENZEL 1950). In der Wahl zwisehen der Bezeiehnung Aero. oder Baro-Otitis haben wit uns fiir den zweiten Terminus entsehieden. Ein Drucktrauma ist es, gleiehg/iltig, ob es in der Luft oder im Wasser entsteht; die Luft jedenfMls ist nieht die eigentliehe Noxe. Mit zunehmendem l~berdruek augerhalb des Mittelohres verkleinert sieh das Paukenvolumen, indem die Sehleimhaut 5demat6s ansehwillt und zugleich ein blutiges Sekret aussehwitzt. Das ursprfinglieh naeh innen gedr/~ngte Trommelfell wird nun naeh auBen vorgewSlbt, eventuell ,,wie ein prallgeffilltes rotes Spinnakersegel" (MOSL~NE~ 1963). Die Zeit bis zum Auftreten des ,,hydrops ex vaeuo" in der Pauke ist abh/~ngig yon der H6he des Unterdrueks; bei 20--30 m m I I g stellt er sieh naeh 15 min, bei 100 m m Fig sehon nach 5 min ein (FLIs~V,RG, INGELSTEDT U. 0RT]SGREN 1963). Die Trommelfellruptur droht bei einem Druek yon mehr als 1 atii, entspreehend z . B . einer Wassertiefe yon > 10 m ( S c ~ B E n T 1949; KELLE~ 1958). I m otoskopisehen Bild treten die einzelnen Stadien als vermehrte Gefggzeiehnung (1), diffuse R6tung (2), Blutung in das Trommelfell (3), zus/~tzliehe Blutung in die Pauke mit eventueller Trommelfellruptur (4) und sehlieBlieh als tiefblaue Verf~rbung (Pauke mit CO~-Itb-Blut ausgeffillt, Stadium 5) in Erseheinung. Diese ,,Teed"-Einteilung finder heute vielseitige Verwendung (DCFFNER 1958) und h~t sieh aueh uns bei der geihenuntersuehung yon U-BootM/~nnern bew/~hrt (Diss. NE~r~IA~r 1965). Ob darfiber hinaus noeh Unterteilungen notwendig sind ( S E E ~ A ~ 1964), wird die Praxis erweisen miissen. Das Exsudat in der Pauke bildet sieh unter W/~rmeapplikation, absehwellenden Nasentropfen und Tubenkatheterismus im allgemeinen sehnell wieder zur/iek (LANG~AF 1954). Das Abpunktieren der durehsehnittlieh etwa 0,25 em a betragenden F1/issigkeitsmenge (TRow]~IDGE 1954) ist nur in hartn/~ekigen F~llen notwendig, zumal sieh Hinweise auf einen entzfindliehen Vorgang darin nieht finden (SE~TURIA, G~SSS]~T u. Mitarb. 1961). Solange es sieh nut um ein einmaliges Gesehehen handelt, wird das GehSr in den allermeisten Fs wieder normal
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(SCHILLINGU. EV]~RLEu 1942). Sollte wirklich -- wie hi dem yon ROBERT U. BOnDWS (1957) mitgeteilten Fall -- spiiter sogar eine Mastoidektomie notwendig werden und wie bei dem yon LorENz (1963) behandelten Patienten sich eine chronische Mittelohrentzfindung entwickeln, dann war wahrscheinlich die Druckluftbelastung zufifllig mit dem Beginn einer entzfindlichen Otitis media zusammengefallen.
A b b . 6 . Die W i r k u n g y o n GehSrgangsstopfen a u f die Druckverh~ltnisse lateral des Trommelfells w~hrend des Tauchens. A Yerh~ltnisse bei n o r m a l f u n k t i o n i e r e n d e r T u b e ; zwischen Stopfen u n d Trommelfell bleibt tier D r u c k a u s g l e i c h aus, das Trommelfell w61bt sieh n a c h auBen. B Verh$iltnisse bei bloekierter Tube. W e g e n des U n t e r d r u e k s in der P a u k e u n d v o r den] Trommelfell w i r d d e r Stopfen n a c h i n n c n gepreBt, das Trommelfell r u p t u r i e r t . 1 = 1 a t m , 2 = 1 atti [nach TAYLOR, G. D . : L a r y n g o s c o p e (St. Louis) 69, 809 (1959)]
GehSrgangsstopfen fibrigens bedeu~en keinen Schutz ffir das Mittelohr, und zw~r weder beim Tauehen mit elastisch abgedeckten Ohren noch mit freien Ohren. Im Gegenteil: bei funktionierender Tubenventilation verhindern sie den Druekausgleich lateral des Trommelfells, und bei verschlossener Tube fibermittelt der Stopfen yon aul~en her den Uberdruck, der schon auf ihm lastet (LANPItIER1957 ; T~u 1959; D~S ROSAL1962) (Abb.6). Neben den bisher besprochenen beiden Formen der akuten Dekompressions- und der akuten VentilationsstSrungen gibt es chronische Sch~digungen in zwei Kombinationsformen. Bei der einen iiberwiegen die Dekompressionsfolgen, wi~hrend die Mitte]ohrschs eine geringere Rolle einnehmen; sie stellen den typischen Berufsschaden der Taucher dar. Bei der anderen Kombinationsform steht die Schal]eitungsstSrung im Vordergrund, wiihrend die Innenohrbeteiligung gering ist; sie gehSrt zu den Berufsschiiden der Milit~rflieger.
4. Chronische De]compressions- und Ventilationsst6rungen Sie betreffen fast ausschlie~lich die Taucher. Wir verstehen hierunter die Folgen mehrfacher, einzeln harmlos erscheinender oder subjektiv gar
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nieht bemerkter Dekompressionsfolgen. 0 b sie sich im Innenohr oder im H6rnerven oder im ZNS manifestieren, ist ira allgemeinen nicht zu entscheiden, ist hier auch nicht yon besonderer Bedeutung. R6zsn~s~cYI u. GOMORI (1961) glaubten anhand der Befunde yon 131 Caissonarbeitern belegen zu kSnnen, dab umschriebene I-Iochtonabf/ille ohne vorangegangene L/~rmexposition oder Sch~delunf/tlle als ausschliegliche Folge yon Dekompressionstraumen auftreten kSnnen (vgl. auch BnvzzI 1958; GSMS~I u. RdZSAI~EGu 1962; SZOKE 1963), ja, dal~ anderweitig nicht CI
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Abb. 7. Sohwellenaudiogramme (~rithmetisoh gemittelt) yon zehn Hdmtauchern (20 Ohren)mit 10--20j~hl'iger Berufserfatn-ung; IcIoch~onabfall plus (geringfSgige) frequenzunabh~ngige Schallleitungskomponente. Durchschnittsalter 45~/~ 5 a h r e . . - - - . KL; 9 9 L L (NI~U~[ANIg,Diss. 1965)
zu erkl/~rende Itochtonverluste bei Caissonarbeitern geradezu als ttinweis in dieser Richtung zu verwenden seien. Aus unseren eigenen Untersuchungen sind diese Gegebenheiten nicht so eindeutig hervorgegangen. Durchschnittsschwellenaudiogramme yon erfahrenen Helmtauchern wiesen zwar einen Hochtonverlust yon etwa 40 dB bei 4000 IIz auf, unter Berficksichtigung des Durchschnittsalters (451/2 Jahre) jedoch/iberschreiten diese Werte die Altersnorm einer IndustriebevSlkerung nur um 10 dB (Abb. 7). Interessanter an dieser K u r v e ist die zus/itzliche gleichm/~l]ige Knochenleitungs-LuftleRungs-Differenz yon 10 (bis 20) dB; sie ist wahrschein]ich Folge wiederholter, einzeln subklinischer VentilationsstSrungen des Mittelohres. Kombinierte Mittelohr-Innenohrsch/~den sollen besonders h/tufig (bis zu 40 ~ ) bei den ohne Gerg~e bis in 30 m Tiefe arbeitenden Perlentauchern zu finden sein; je 1/~nger und je tiefer getaucht wurde, um so grSl3er war der HSrverlust. Die Audiogramme verliefen flach oder nur seicht abfallend, StSrungen der Vestibularfunktion fehlten (SmsATA u. MUI~SI~I~A 1957). )[hnlich liegen die Verh/~ltnisse bei den S c h w i m m t a u c h e r n oder F r o s c h . m i i n n e r n . Sie verrichten leichtere Arbeiten in geringeren Wassertiefen, normalerweise bis zu 12 m. Bei ihnen sind K o p f und KSrper in einen enganliegenden Gummianzug gekleidet; f/Jr die 02-Versorgung verwenden sie ein auf den R/icken gebundenes DruckluRger/~t mit Zuf/ihrungsschlauch und Gesichtsmaske.
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Zu diesen berufsmiiBigen Schwimmtauehern kommt das Heer der Sporttaucher, deren Ausriistung etwa die gleiehe ist. Ihre Z~hl wird in den USA anf 5 Millionen (F~EL~S 1958) geschg~zt. HSr- u n d Gleiehgewichtsst6rungen, die i n der Genese d e n e n d e r Caissonkrankheit ghneln, sind bei S e h w i m m t a u c h e r n offensiehtlich hgufiger als g e m e i n h i n a n g e n o m m e n wird (Bovc~E, S~a~D]~ u. HANNEQUI~ 1961). BozzI (1957) v e r m u t e t als Ursaehe der I n n e n o h r b e t e i l i g u n g C
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A b b . 8 . Brigit~e J., 27 Jahre. 8porttaucherin seil; 3 Jahren. K l a g ~ seit i~/2 3 a h r e n fiber l~ausehen: u n d K l i n g e n h n linken Olu'. Vestibularapparag
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Abb.9. 3 _ u g u s t L . , 21 J a h r e . S c h w i m m t a u c h e r ~ x • L u f t l e i t u n g a m 11.9. 1963, v o r d e r Ausbildung; ~ ( ( Knochenleitung und X X L u f t l e i t u n g a m 17. 4. 1964, naohd e m er a n 8 T a g e n h i n t e r e i n a n d e r ~gglieh ge~aucht, hat, to
eine extreme Blut- u n d L i q u o r d r u e k s t e i g e r u n g , ausgel6st durch das Auspressen der p e r i p h e r e n GefgBe. I n seltenen Fgllen k o m m t es z u m isol i e r t e n Vestibularisausfall m i t n o r m a l e m Geh6r oder zur v o l l k o m m e n e n - allerdings weitgehend r e s t i t u i e r e n d e n - - E r t a u b u n g ohne L a b y r i n t h beteiligung. HSrstSrungen bei Schwimmtauchern begegneten auch wir in den letzten Jahren hgufiger. Ein typisches Audiogramm bringt die Abb. 8; die Patientin geh6rte seit 3 Jahren zu einer 8por~tauehergruppe und klagte seit 11/~Jahren tiber Rauschen und Klingen im reehten Ohr. Objektiv bestanden ein Hoch~onsteilabfall oberhMb 6000 Hz, eine angedeutete Mulde im Mittelfrequenzbereich links und eine ganz umsehriebene 40 dB-Senke bei 2000 ttz rechts. Im Gerguschaudiogramm ergab sieh ein Haarzelltyp links mit einer voriibergehenden Schwellenabwanderung. Analoge Gegebenheiten lagen bei einem Schwimmtaucher der Bundesmarine vor; bier konnten wir auf einen entsprechenden Befund aus der Zeit vor Beginn der Ausbildung zuriiekgreifen (Abb.9). Der jetzige Knoehenleitungs-HSrverlust war auf
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die hohen Frequenzen beschr~nkt, in der Luftleitung zeichnete sich zus~bzlich eine leichte Schalleitungskomponente ab. Offensichtlich ist auch die Mittelohrbelastung ffir die Schwimmtaueher oder Froschmanner night unwesentIich (ZHuKov 1964). Sobald n~mlieh die vorgeschriebene Tauchtiefe fiberschritten wird, erschwert der Aul~endruck, der sich fiber die elastische Kopfhaube auf den GehSrgang auswirkt, die Beliiftung der Mittelohren. Hinzu k o m m t , dal~ die #
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f EHzq Abb.10. Schwellenaudiogramm (arithmetisch gemittelt) yon zehn Schwimmtauchern (20 Ohren) mit 2--4j~hriger Berufserfahrung; in allen Frequenzen fast gleichmitBige Schalleitungskomponente. Durchschnittsa]ter 24 ffahre. 9 . . . . 9 KL; 9 9 LL (NEUM~NN, Diss. 1965)
aktive 0ffnung der Tube entgegen der Pre/31u/t schlieBlich unmSgHch wird. I n einer Zusammenstellung der HSrprfifungsbefnnde yon zehn Sehwimmtauchern der Bundesmarine steht die SchalleitungsstSrung sogar im Vordergrund (Abb. 10). Wiederum erreichen die Sch~den keine hSheren Grade ; da die Befunde ]edoeh den (arithmetischen) Durehsehnitt wiedergeben, sind mehr als 10--15 dB Mittelohrkomponente k a u m zu erwarten. Das Durchschnittsalter lag hier bei 24Jahren, so dab auch die zu hSheren Frequenzen hin abfallende Tendenz mit der gehs DruckdifferenzBelastung durchaus in urs~chlichen Zusammenhang zu bringen ist. Fast ausschlie•lich durch eine Schalleitungskomponente charakterisiert sind die Fo]gen der chronisch-rezidivierenden Barootitis. Ihnen liegen zumeist TubenbelfiftungsstSrungen zugrunde, die unter normalen Druckverhaltnissen nicht in Erscheinung treten (ZSLnC~EI~1936 ; SCHULT~ 1957; CLEIN 1958). I n der Prophylaxe sollte deshalb bei Patienten, die solchen Belastungen ausgesetzt sind, die Indikation zur Sanierung des Nasenraehenraumes sehr grol~zfigig gestellt werden ( D ~ A K U L I d 1960). Vor allem die Einlage radioaktiver Triiger in das pharyngeale Tubenostinm -wie es zuerst wohl FOWLE~ (]944) in diesem Zusammenhang empfohlen hat -- ist hgufiger anzuwenden. Von stomatologischer Seite wurde gegebenenfalls eine Regulierung der BiI~verh~ltnisse empfohlen (K]SLLu u. LA~GHV4NZ 1946). I n Zweifelsfiillen mfissen spezielle Tests in der Druckk a m m e r ffir die Indikationsstellung herangezogen werden (RIU, LE DEN U. DOURDIN 1960).
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E. LEHNKARDT :
Als F o l g e einer chronisch r e z i d i v i e r e n d e n B a r o o t i t i s bleiben n a r b i g e M i t t e l o h r v e r ~ n d e r u n g e n u n d d a m i t eine S c h a l l e i t u n g s s c h w e r h 6 r i g k e i t zuriick. FOWL]~ (1945) h a t sogar e n t s p r e c h e n d e histologische B e f u n d e v o m Mensehen vor]egen kSnnen. I n vier F e l s e n b e i n e n y o n ehemaligen P i l o t e n b e s t a n d e n i n n e r h a l b d e r P a u k e dicke s u b m u k 6 s e Bindegewebspolster, die U r s a c h e einer S c h a l l e i t u n g s s c h w e r h 6 r i g k e i t gewesen sein k o n n t e n . I m a l l g e m e i n e n w e r d e n allerdings 1 0 0 0 - - 2 0 0 0 F l u g s t u n d e n n o t w e n d i g sein, bis sieh b l e i b e n d e V e r ~ n d e r u n g e n e n t w i e k e l n ( H u s T I ~ 1961). I n n e n o h r - u n d Gleiehgewichtsst6rungen stehen bei d e r B a r o o t i t i s ganz i m I t i n t e r g r u n d . Natfirlich i s t es t h e o r e t i s c h mSglich, d a b schwere V e n t i l a t i o n s s t 6 r u n g e n des ~/[ittelohres e i n m a l u n m i t t e l b a r fiber das ovale F e n s t e r a u c h das I n n e n o h r t a n g i e r e n (FOwL~,~ 1945; ttELLE~ 1960; ]Y[OSLV,NE~ 1961; G~IN])A u. CAN~V]~SE 1962), doeh so]che excessive B e f u n d e s i n d sicher n u r selten zu b e o b a c h t e n (MEUNIE~ 1959; FILIPPIN 1963). I-I~ufiger w i r d d e r (geringe) K n o c h e n l e i t u n g s - H S r v e r l u s t als F o l g e der mit den narbigen Mittelohrresiduen einhergehenden Anderung der F e n s t e r i m p e d a n z zu d e u t e n sein. Die Vielzahl m6glicher a n d e r e r N o x e n m a c h t i m Einzelfall die E n t s c h e i d u n g sehwer. Die F l u g z e u g f i i h r e r jedenfalls, die i m Verlaufe y o n J a h r e n 6fter e i n m a l u n t e r einer B a r o o t i t i s m i t Tromme]fellresiduen (ohne st~rkere Schalleitungsschwerh6rigkeit) gelitt e n h a t t e n , w a r e n r e l a t i v h/~ufig in d e m Viertel d e r e r f a h r e n e n P i l o t e n v e r t r e t e n , d a s in den oberen F r e q u e n z e n die g r S g t e n I-I6rverluste b o t ; in d e n restliehen durehsehnigtlieh oder g u t h 6 r e n d e n drei V i e r t e l n w a r e n sie d a g e g e n n u t vereinzelt zu finden (FR6HLIC~, pets. Mitteilung). 1VIiteiner geiinderten Fensterimpedanz w~re aueh die geringffigige PerzeptionsschwerhSrigkeit zu erklgren, die bei Glasblgsern dutch den voriibergehenden ~/berdruck in der Pauke auftreten soll (FINoeeJ~I 1960). Ob Sauerstoffpartialdruekveri~nderungen einen Einflug auf die Schleimh~ute des Mittelohres ausfiben, ist umstritten; die Tierversuche yon ASCHAN (1948) und I~IECKS~(1944) spreehen daffir, diejenigen von FLOTWES,GmLLEaM und BADR~(1954) dagegen. Aus klinischer Sieht seheinen sowohl ein toxisches 02-Uberangebot wie O~-Mangel von sich aus zu otitischen Schleimhautvergnderungen zu ffihren (FR]~NZEn 1950; RfdSDI 1950; SC~ECHT~.R 1957; WAGE~A~ 1962b). Dies wfirde erkl~ren, warum so wenig infektiSse Komplikationen bei der vermeintliehen Barootitis auftreten und warum zwisehen dem Trommelfellbefund und den subjektiven Besehwerden oft so deutliehe Diskrepanzen bestehen. ~ber die seltenen Dekompressions- und Ventilationstraumen, die die Piloten beim ,,Aussteigen" in grogen t~lugh6hen erleiden bzw. fiber die dabei auftretenden H6r- und GleiehgewichtsstSrungen haben wir selbst in der speziellen flugmedizinisehen Literatur keine Angaben finden kSnnen. Sie fehlen z. B. nicht nut in der genauen Sehilderung seines Selbstversuehes mi~ freiem Fall aus groger tt6he yon It. A~ST~ONr (A~sw~or u. I-IEI~ 1937), sondern aueh in den Tabellen fiber Verletzungen beim Iterausschleudern (Fn6~rnieg, pets. Mitteilung). Eine besondere Bedeutung kommt ihnen demnaeh nicht zu. Uber labyrinthiire St6rungen bei russisehen Astronauten beriehtete kfirzlieh GVALT~E~OWT~(1963); nach 10stfindigem sehwerelosen Zustand hatten die Piloten
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unter anderem Drehschwindel empfunden. Einzelheiten der vestibulgren Befunde und des weiteren Verlaufs der Erscheinungen enthiilt die Arbeit nicht. Schlieglich mug auch die Frage hOCk unbean~wortet bleiben, ob das Wechseldruekmi]ieu, z. B. im Caisson, die En~stehung einer Lgrmschgdigung fSrdert. Diese friihere experimentelle Annahme (UFFE~O~I)~ 1947) hat sich in 4j/ihrigen Kontrollen beim Bau der Stoekholmer Untergrundbahn nicht best/itigen ]assen (PAI~Sm~EX 1960); ffir die Verhgltnisse beim Fliegen dagegen glaubt L).x~AF (1954) sic bejahen zu kSnnen. Wahrscheinlieh sind in der PraMs beide :Faklboren ffir eine eindeutige Stellungnahme doeh zu wenig yon einander zu trennen. (J. B e r u f s s c h i i d e n des I n n e n o h r e s (Labyrinth, VIII. IIirnnerv untl zentrale Bahnen) I. I n n e n o h r s c h i i d e n durch chemische Stoffe, I n f e k t i o n s e r r e g e r oder P a r a s i t e n T r o t z d e r Gefahr, d e n Leser z u n g c h s t in eine falsche R i c h t u n g zu lenken, sei a u e h diesem K a p i t e l eine Schrift~umsiibersicht v o r a n g e s t e l l t . Die Z a h l g e w e r b l i c h e r T o x i n e u n d im B e r u f m S g l i e h e r I n f e k t i o n e n i s t sehr grog u n d fiir d e n n i e h t speziell E i n g e w e i h t e n k a u m zu iibersehen. U b e r ihre Z u o r d n u n g zu d e n v e r s c h i e d e n e n als U r s a e h e b e r u f l i c h e r E r k r a n k u n g e n b e k a n n t e n G r u p p e n o r i e n t i e r e n die M e r k b l ~ t t e r ffir B e r u f s k r a n k h e i t e n y o n W A G ~ r U. ZEI~LETT (1964). Bei U n k l a r h e i t e n , die f/Jr die Gifte i n s b e s o n d e r e d a d u r c h a u f t r e t e n kSnnen, d a b n u r d e r F i r m e n - N a m e b e k a n n t ist, sollte d e r S t a a t ] i e h e G e w e r b e a r z t zu R a t e gezogen werden. Grunds/~tzhch h a l t e n sich die f o l g e n d e n A u s f / i h r u n g e n an die N u m e rierung, wie sic in d e r L i s t e d e r B e r u f s k r a n k h e i t e n v e r w e n d e t w i r d (Zahlen in [ ]), lediglich die V e r g i f t u n g e n d u r e h K o h l e n o x y d seien h e r a u s gehoben.
1. Schrifltumsiibersicht Koblenoxyd [11]. Angriffspunkt des Kohlenoxyds ist der Eisenbestandteil des Hgmoglobin-(Hb)-Molek/its und der intermedi/~ren Atmungsfermente. Da CO gegenfiber dem CO2 eine 200--350 mal stgrkere Affinitgt zum Hb-Molekfil hat, blockiert es schon bei geringen Konzentrationen in der Atemluft einen grol~en Teil des H~moglobins (bei 0,1 Vol-~ etwa 50~ Die ,,Spezifitgt der Kohlenoxydhypoxiimie" beruht in erster Linie darauf, dab die Sauerstoffabgabe wegen der Linksverschiebung der Sauerstoffdissoziationskurve und wegen der Kohlensgureverarmung der Gewebe erschwert ist (P~T~u 1960). Aus diesem Grunde werden in besonders sauerstoffhungrigen Organen wie Gehirn und Herzmuskel schon bei erstaunlich geringen CO-tIb-Konzentrationen reaktive/r ausgelSst. :Fiir den Otologen interessant ist die Angabe, dab CO im Liquor lgnger noch als im Blur naehzuweisen sei (MoEse~LIIr 1959). Gerade weil wir noeh keinen Anhalt fiir den 02-Transport im Liquor fiberhaupt und speziell in der Endolymphe yon der Stria vascularis zu den Haarzellen bin haben (I~AVCE 1964), kSnnte der CO-Tr/~ger vielleicht eine ErklS,rung aueh ffir den Transport des 02 im Liquor geben. Die akute CO-Vergiftung ist im allgemeinen kein berufsspezifiseher Unfall. Bei der Bundesbahn zwar nahm sie in den Jahren 1951-1960 die vierte Stelle nnter den gemeldeten Berufskrankheiten ein, bei niiherer Aufsehlfisselung zeigte sieh jedoeh, Arch. Ohr.-, Nas.-,u. Kehlk.-I-Ieilk.,:Bd.185 (Kongregbericht1965) 3
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dal~ zum mindesten die schweren F~lle auf T~itigkeiten zuriickzuffihren waren, die nicht ffir den Eisenbahndienst typiseh sind (GS~LITZ1961). Allgemein gelten die ~Sr- oder Gleichgewichtsst5rungen im R a h m e n der akuten CO-Intoxikation als selten (B~uN~E~ u. LEY 1960) ; so wurden in 111 CO-Gutachten ttSrstSrungen gar nicht und Schwindelerscheinungen (nicht-peripherer Natur) nut etwa bei einem Viertel der Fs erw~hnt (GS~LITZ 1961). Unter 3692 ohrenfachi~rztlichen Gutachten in den Jahten 1934--1949 land K~APP (1949) nur eines mit einer SchwerhSrigkeit nach akuter CO-Vergfftung. Die chronische CO-Vergfftung machte im 2. Weltkrieg in Schweden und Finnland yon sich reden. Das damals in den Fahrzeugen verwendete Generatorgas (Gengas) enthielt 300/0 CO und entsprach etwa dem ~olzgas (20o/0 CO, ALMG~E~ 1954). I-ISrsch~den als Folge chronischer Intoxikationen durch Gengas (287 F~lle) sah LvMIo (1948a, b, 1957) in 43,40/0 der F~lle. Im iibrigen gehSren zu den Symptomen der chronisehen CO-Vergiftung die vielfiiltigsten Beschwerden und StSrungen: Sehwindelerscheinungen, ]~Lopfschmerzen, Schw~chegefiihl, Sch]afstSrungen, ]:[erzbeschwerden, Ged~chtnisstSrungen, vermehrtes Schwitzen sowie Seh- und RiechstSrungen. Die damalige H~ufung einer solchen Symptomatik gibt zu bedenken, d~l~ z. B. in Deutschland, wo urn die gleiche Zeit ebenfalls viele tausend Fahrzeuge mit Holzgas betrieben wurden, eine ~hnliche Zahl ,,chronischer CO-Vergiftungen" nicht zu finden war. Wahrscheinlich ist die klinische Symptomatik so al]gemein, so diffus und wolff auch so flfichtig, da~ es schon einer besonderen Organisation bedarf, um sie in so grol~er Zahl in ein spezielles Krankheitsbild einzuordnen. I n italienischen Leuchtgaswerken war bei etwa 20--300/0 der 148 untersuchten Arbeiter ein -- allerdings sehr geringer -- I-ISrverlust nachzuweisen ( B ~ B o u. V~J~E~O 1956; S~O~NA u. JUDICIBUS 1957). Diese Zahlen stimmen ungef~hr mit denen yon F~ANKE (1955) und yon ZENK (1964) bzw. Sr~ZELCZYKU. ZENK (1964) fiberein. Grunds~tzlich mfifite die H~ufigkeit der Beschwerden abh~ngig sein yon der CO-Konzentration am Arbeitsplatz. Diese liegt aueh heute noeh vereinzelt weir fiber der zul~ssigen maximalen Arbeitsplatz-Konzentrution (MAK) (F~)~KE 1955), h~lt sich aber offensichtlieh innerhMb der vertr~gliehen Grenzen. Tats~chlich sind die Unterschiede zwischen den weniger Gefi~hrdeten und den starker Gef~hrdeten gering. Signifik~nt sind sie nur ffir Kopfschmerzen und Schwindel, nicht aber ffir ttSrstSrungen (1876 F~lle, CoP~ 1961). Die audiometrische Schwellenkurve der alcuten Vergiftung weist keine besonderen Charakteristik~ auf: a]le Uberg~nge yon der breiten c~Senke mit praktisch normalem SprachgehSr bis zum seichten Schr~gver]auf bei hoehgradiger SchwerhSrigkeit (KouMnoYA~ 1949; S c h w a b 1951; SCHVLLE~BE~G 1953). AUS der TonhShenuntersehiedsmessung (grol~e ~J/-Werte in Sehwe]lenni~he) und aus den (verbreiterten) Spraehaudiogrammen w~re nach SC~VBE~ (1958) auf einen Cortischaden, aus den relativ hohen tIallwerten aber auf eine Schiidigung des zentralen
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I-ISrapparates zu schliefien. Auch die nieht eingeschr/inkte Intensits breite und die SprachgehSrverbesserung durch Versti~rkung (KIETZ u. Z A N G n ~ I S T ~ 1953) sowie die Ton-Ger~usch-Labilit~t, die RAB~DI~O (1960) bei CO-Vergifteten sah, wfirden in Richtung einer retrocochle~ren bzw. zentralen Genese weisen. I-I5rstSrungen im Verlauf der chronischen CO-Vergiftung treten a m h~ufigsten als Hochtonabfall, weniger h~ufig als I-Iochtonsenke in Erscheinung. Sie sind immer bilateral und weitgehend symmetrisch ( I ~ v E ~ I z z I u. PARMEaO~_~ 1952; FRA~K]~ 1955; SALO~A U. JUDICIBVS 1957). I-IShere Grade nlmm~ die SchwerhSrigkeit nicht an, die Sprachfrequenzen sind k a u m beteiligt; ja, oft ist den Patienten eine SchwerhSrigkeit gar nicht bewul~t, manehe klagen lediglich fiber Ohrensausen (nach LuMIo 1948b sogar 63,1~ ()berschwellige ~[essungen - - soweit die wenigen Befunde zu verwerten sind - - ergaben keinen Lautst~rkeausgleich bzw. eine retroganglion~re Schi~digung. Nur WAGE~A~ (1960) diskutiert die MSglichkei~, dab die cS-Senken bei chronischer CO-Vergiftung auf einen ,,endolabyrinth~ren" Sitz hinwiesen. Allerdings ri~umt er ein, dal~ sich dies ,nicht ohne Zwang begreifen' lasse. Einen interessanten ~inweis darauf, dal~ die symmetrischen Hochtonverluste nicht lediglich Ausdruek eines frtihzeitigen Alters~bbaus, sondern t~ts~cMich ,,CO-spezifiseh" sein k5nnen, haben H E L ~ I ~ (1954) und F~AN]~E (1955) erbraeht. HEL~;~r hatte beobaehtet, daI~90o/oder Erkrankten unter einer mehr oder weniger starken Einschri~nkung des Gesiehtsfeldes fiir weil~ sowie vor allem fiir blau und grfin leiden. FR~NKE nun land diese Gesichtsfeldeinschr~nkung besonders h~ufig bei den Patienten, die neben der allgemeinen Symptom~tik einen ttochtonverlust erkennen lieBen. Die Beurteilung morphologischer Befunde des Innenohres yon Menschen, die an einer akuten CO-Vergiftung gestorben sind, wird durch agonale oder postmortale Ver~nderungen ganz besonders erschwert. Aul~erdem ist zu bedenken, da]~ gleichzeitig an mehreren Stellen der peripheren und zentralen I-ISrbahnen Veri~nderungen auftreten kSnnen, der einzelne Untersueher abet jeweils nur die Befunde aus dem yon ihm beriicksiehtigten Bereich besehreibt. W~TT~XACK(1956) z~thlte die akute C0Intoxikation zu den Ursachen der zirkulatorisch bedingten dystrophischen Erkrankungen des HSrnerven. Sie sei - - wie die toxische Degeneration, vgl. S. 56 - - durch einen Ganglienzellausfall charakterisiert, der ganz vorwiegend auf den Zel]komplex am Ende der unteren oder auch am Anfang der mittleren Windung lokalisiert ist. Andere Autoren haben ausschliel~lich ( K o v ~ o Y ~ 1949) oder zus~tzlich (ScHULLE~BERG1953) den I~ISrnerven und die zentralen Bahnen untersucht. SC~VLLE~B~S Bflder vom Ganglion cochleare stimmen m i t den Wittmaackschen Befunden grundsiitzlich iiberein. I m Bereich des ZNS sind es Erweichungsherde m i t 5dematSser Gewebsauflockerung, I-Iyper~mie, Erweiterung der perivascul~ren Ri~ume und scholligem 3*
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ZerfM1 des Protoplasmas, die ffir die I-I6r- und Gleichgewichtsst6rungen verantwortlich gemacht werden. ])as Perzeptio~sorgan ist an den Intoxikationsfolgen nJcht beteiligt (Rv])E~B]~G 1930; I-Iff~E~MA~ 1932). Naturgem~tB gelten die geschilderten Ver/~nderungen nur fiir die Folgen der atcuten Intoxikation. Histologisehe Befunde fiber ~6r- (und Gleichgewichts-)St6rungen im Verlauf der chronischen Vergiftung fehlen. Gleichgewichtsst6rungen nach der CO-Vergiftung tangieren zwar, weft sie zentraler Natur sind, den Ohrenarzt im allgemeinen nicht unmittelbar; er wird jedoch zur Stfitzung der H6rprtifungsbefunde im Allgemeiaen nicht auf eine zus~tzliche vestibuli~re Untersuchung verzichten k6nnen. ])as h~ufigste Symptom ist Schwindel, der vor allem beim Bficken und Wiederaufrichten auftritt. Seltener wird er als ])auer- oder auch als Anfallsschwindel geschildert (LvMIo 1954) ;im allgemeinen hat er typisch rotatorischen Charakter. Offensichtlich ebenso h~ufig wie der Schwindel ist das Fehlen eines Spontannystagmus (Nu 1945). Dagegen ist oft ein Lagenystagmus zu beobachten, womit I~ADMAR~: (1943) und Lu~IO (1954) einen Nystagmus meinen, der in den versehiedenen Lagen oder nach Lageveri~nderung auftritt und der -- das ist ihre Forderung -- yon einem snbjektiven, mit dem geklag~en identischen Schwindel begleitet ist. WAGE~ANX (1960) deutet ihn Ms Lagerungsnystagmus und hglt ihn zum mindesten in den Fgllen fiir peripherer Natur, in denen er dem Provokationsnystagmus und der Nystagmusbereitschaft entgegengesetzt gerichtet ist und rotatorischen Charakter h~t. Die Vielf~ltigkeit der Befunde hat I%ADMAI~K(1943) durch folgende Einteilung zu ordnen versucht : 1. Pathologische Nystagmusreaktionen (Frequenz oder Richtung) bei der experimentellen Vestibularisprfifung. 2. Zentrale vestibul~re Tonusdifferenz, die sich in einer richtungsbestimmten Nystagmusbereitschaft i~uBert. 3. Dissoziierte vestibul~re Reaktionen, womit eine fehlende l~bereinstimmung der einzelnen Teilreaktionen im Gesamtbild der Gleichgewichtsuntersuehung gemeint ist. 4. Augendeviation, ein selteneres Symptom. Nieht jeder CO-Vergiftete mit Gleichgewiehtsst6rungen Mlerdings braucht das Gesamtbild dieser Symptome aufzuweisen; oft werden nur in einer Teilreaktion pathologische Befunde zu erheben sein. Alle genanntenAutoren stimmen darin fiberein, d~B die GleichgewichtsstSrungen Folgen zentraler Seh/~digungen sind; auch SCHWAB (1951), PIVOTTI (1957); PIVOTTI U. CO~CATO {1957) und ZnNK (1964). Einen indirekten Beweis ffir die zentrMe LokMisation hat FLO~E~G (1953) erbracht : die vestibu]/~ren geaktionen bei Katzen verliefen naeh ehronischer CO-Intoxikation -- plus einseitiger Carotisligatur -- unabh~ngig
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davon, ob zuvor das Labyrinth durch Streptomycin ausgeschaltet worden war oder nicht. Der chronischen Form liegen wahrscheinlich vor allem degenerative Veri~nderungen und der a/cuten Vergiftung umsehriebone Erweichungsherde zugrunde. Im Gegensatz zu den cochlearen zeigen die vestibularen StSrungen eine deutliche l~fickbildungstendenz ; leichte Beschwerden verschwinden innerhalb yon 2 Monaten, mittelsehwere in vier und schwere in 6 Monaten. Nach 7--8 Jahren waren vestibular keine, audiologiseh aber noch die gleichen Befunde zu erheben wie seinerzeit 1/2 J a h r nach der Intoxikation (Lv•IO 1954). ZE~K (1964) glaubt sogar eine gewisse Progredienz unabhangig yon der altersphysiologischen ItSrminderung aueh nach Fortfall der Exposition gesehen zu haben. Einen Hinweis auf das Wesen der CO-Intoxikation gibt ein Fall, den WAG]SMA~" (1960) besehrieben hat. Der Patient war wegen des Verdachts einer LarmsehwerhSrigkeit zu begutaehten gewesen; er hatte 12 Jahre ]ang an einer Gasgeblasemaschine in einem Larmpegel yon 80--90 Phon gearbeitet. Die begleitenden Sehwindelerscheinungen und die Besiehtigung des Arbeitsplatzes erweekten den Verdaeht einer (zusatzlichen) chronischen CO-Vergiftung. MSglicherweise hat bier erst das Zusammenwirken beider, einzeln wghrseheinlich subtoxischer Noxen zur bleibenden Schadigung geffihrt. Dieser Annahme wfirden die iibersehwelligen audiometrischen Befunde entsprechen, die hier einen gemischten Typ ergeben hatten. KODMAN,CULL U. LAWSOn (1960) beriehteten fiber einen Patienten, der nach a/cuter CO-Vergiftung plus einer ]~berdosis yon Saliey]aten beiderseits sehwerhSrig geworden und -- abgesehen yon einer gewissen Rfickbildung -- aueh geblieben war. In den schon erwahnten Experimenten mit Katzen lieB die tagliche CO-Exposition aueh nach 1 Monat noch keine vestibularen StSrungen erkennen (FLoBERG 1953); erst die zus~itzlich einseitige Carotisligatnr 15ste vestibulare Reizerseheinungen aus. In gleicher Weise ist sehlieBlieh die Beobaehtung zu werten, dab altere Menschen starker betroffen werden -- bei der akuten (ScHULLE:~]~ERG 1953) wie b e i d e r chronisehen (I~ADMA~K 1943) Vergiftungsform. Kinder sollen, wenn sie eino akute Intoxikation fiber]eben, immer ohne ttSr- oder GleiehgewiehtsstSrungen bleiben. Zurfickliegende Schadeltraumen (ALMGI~E~1954), schwere J~erzkreislaufstSrungen odor Erkrankungen des hamatopoetisehen Systems aber wfirden bei ehronischer COIntoxikation das Auftreten otoneurologischer Symptome beschleunigen (P~w~Y 1953). Wenn auch einem solchen Kumulationsmodus vermut]ich nicht alleinige Bedeutung zukommt, so sollten wir doch immer nach zusgtzlichen ursachlichen Faktoren ffir die I-ISrschadigung suchen: Cerebralsklerose,
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Intoxikation, L~rm etc. Gerade fiir den L~rm wird sieh bei der chronischen Vergiftungsform oft die Rotle einer doppelten Belastung verifizieren la.ssen. Zu einer yon sich aus entsch~digungspflichtigen Minderung der Erwerbsf~higkeit gibt die CO-I45rst5rung allein kaum Anlal~. Es ist auch nicht mSglich, ohne Berficksichtigung der allgemeinen Symptome und der genauen Anamnese aus dem otologischen Befund allein die Diagnose einer SchwerhSrigkeit durch C0-Intoxikation zu stellen. Gelegentlich ~ r d ihr aber gutaehtliche Bedeutung zukommen im Rahmen der allgemeinen, yore Internisten zu beurteilenden Vergiftung (Zv,~K 1964). Benzol[4] dient als LSsungs- oder Extraktionsmittel sowie als Motorentreibstoff; seine I-Iomologen Toluol und Xylol werden vor allem in der Lack- und Gummiindustrie verwendet. Benzol gelangt fiber die I n h a l a t i o n in den KSrper, es ~%rkt narkotisierend und schiidigt zuni~chst die Blutbildung und die Gefii~wand. Gefi~13wandveranderungen sollen -- nach den Ergebnissen chronischer Intoxikationsversuche beim Kaninehen -- Ursache einer Exsudatbildung im inneren GehSrgang mit Imbibition des I-ISrnerven sein. Derartige Schi~digungen wiirden sieh durch die therapeutisch bei der Benzolintoxikation verwendeten Thioctins~ure-- jedenfalls imTierexperiment - verhiiten lassen (CosTA u. ~_AZZEI 1955, 1957). Auch klinisch-otologische Befunde haben unseres Wissens bisher nur COSTA u. MAZZEI (1955) mitgeteilt; drei y o n ihren 15 Patienten mit latenter Benzolvergfftung wiesen einen tIoehtonverlust auf, der anderweitig, auch anamnestisch nicht zu erkl~ren war. Die Autoren vermuten bei den Betroffenen eine ,,besondere Labilitat des ttSrorgans" gegeniiber Intoxikationen; periphere GleichgewichtsstSrungen bestanden nicht. I n nichtotologischen Arbeiten (z. B. SAVlLAH~I1956/57; 100 F~l]e) oder offiziellen Zusammenstellungen werden weder Symptome seitens der 0hren noch seitens der Vestibularfunktion erws Die Gesamtzahl der in den Jahren 1960 bis 1962 in der Bundesrepublik entschiidigten Benzolintoxikationen betrug immerhin 48; davon verliefen 20 tSdlich, 3 endeten mit vSlliger, die restlichen 25 mit teilweiser Erwerbsunf/~higkeit. l~itrobenzol und Aminobenzol [5] werden in der chemischen und pharmazeutischen Industrie hergestellt und verarbeitet. Polynitroverbindungen sind Sprengstoffe, die Diamine des Benzols werden in der Haar- und Pelzf~rberei verwendet. Die Aufnahme dieser Stoffe kann in Dampf- oder Staubform erfolgen, gesehieht aber vor allem durch die unverletzte I-Lut. Nitro- und Aminoverbindungen des Benzols ffihren zu einer StSrung des Gasaustauschs dureh Bildung yon Methamoglobin und zur Sch~digung der roten BlutkSrperehen; daneben kann das Grol~hirn unmittelbar betroffen werden unter dem Bride narkotiseher Lahmungen und Krampfe. Dem Alkoholgenul~ wird ffir das Zustandekommen und den Verlauf der Vergif~ungen eine ungiinstige bzw. verschlimmernde Wirkung zugesehrieben.
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Eine ausftihrliche experimentelle Arbeit aus der italienischen Schule (ZINI u. F ~ A ~ I 1959) schildert die Befunde nach 90t~giger subcutaner Injektion yon Anilin bei Kaninehen. So die Tiere nicht eher gestorben waren, fiihrte die Intoxikation zu einer allgemeinen Anemic. GefiiBwandseh/~den mit hii~orrhagisehen Iterden fanden sieh aueh im Bereich der Scalen und des ~odiolus. I m Corti-Organ sollen die St/itzzellen erhalten, die Sinneszellen dagegen degenerativ ver/~ndert gewesen sein (sehw~ehere F/~rbung und Vaeuolisierung). I n den vestibul/~ren Sinnesendstellen sei es zu einem Verlust der Cilien gekommen, im I~Srnerven zu einem diffusen 0 d e m mit Verminderung der Nervenfasern. Ob das Gesamtbfld dieser Veriinderungen Ausdruck einer spezifischen Ototoxicit~t des Anilins oder indirekte Folge der hochgradigen allgemeinen An~mie war, 1/~Bt sieh aus dieser Einzelarbeit nieht entnehmen. I n der allgemeinen Berufskrankheiten-Literatur werden der Schwindel - - und bei schweren Formen des akuten Anilismus' (Anilinpips) - - gelegentlich aueh HSrst6rungen erw~hnt (ttOLST~I~, LOHEg U. OTTO 1953 ; KO~LSCH 1962). M6gliehkeiten zur Intoxikation sind beim F/~rben und Entf~rben der I t a a r e z. ]3. f/Jr Friseurinnen gegeben. Itierbei werden in erster Linie Paraphenylendiamine verwandt. M ~ T ~ u. Mitarb. (1961, 1963) berichten fiber 6 Frauen, yon denen 4 in diesem Zusammenhang aueh fiber InnenohrschwerhSrigkeit, Ohrensausen und fliichtigen Schwindel klagten. Audiometriseh zeigten sieh schr/~gabfallende Kurven, zum Tefl mit deutlicher Beteiligung der Sprachfrequenzen. I n einem Fall war das reehte Ohr normalh6rig geblieben, wahrend das linke annahernd ertaubt war; da auBerdem gleichzeitig eine Gesiehtsschwellung bestand, dachten die Autoren zunaehst an eine allergische Reaktion. Sie halten aber aueh eine eehte akute Intoxikation mit Meth/~moglobinbildung als Ursache der E r k r a n k u n g und der tI6rstSrung nieht ffir ausgesehlossen. Aus der Sprengstoffindustrie liegen zwei italienische Berichte v e t (MIAmi 1960; M~VF~I, lVhAzqi u. FONTA~A 1962); sic enthalten Audiog r a m m e yon Arbeitern in Fabriken m i t Nitroglycerin-, Nitroglykol- und Trinitrotoluol-Herstellung: leiehter Hoehtonabfall bei 6000 Hz bis 40 dB, Rekruitment unterschiedlich. Offensichtlieh m a e h t es unter geordneten Verhaltnissen keine besonderen M/ihen, die MAK fiir Nitrobenzo] und Nitroglycerin unter 5 m g / m 3, also weir unter den im Tierexperiment verwandten Dosen zu halten (FoI~SSMA~, MASR]~LI~ZU. Mitarb. 1958). SehlieBlieh wird es in Betrieben wie denen der Sprengstoffindustrie oft schwierig sein, auftretende tt6rschaden yon den larmbedingten I-I6rverlusten abzugrenzen. Blei [6]. Bleistaub entwickelt sich bei unvorsichtigem Abziehen der Oxydsohich~ veto Bleibad. Bleidampfe entstehen bei der HeiBbeurbeitung verbleiter oder mit Bleifarben gestrichener Metallteile, bei der Herstellung yon Akkumulatoren oder Bleiglas sowie bei der Verwendung yon Glasuren, Emaillen und Spachtel-
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kitten. Grunds~tzlich soll die Aufnahme fiber die LungenMveolen ffir das HSrorgan gef~hrlicher sein als die Resorption dureh den Magen-Darm-Trakt (BALzA?r 1952). Bleitetragthyl [l~ (C~H5)4] wird als ,,Antildopfmittel" dem Benzin im Verhgltnis 1 : 2000 zugesetzt. Die Gefahr der Intoxikation beim Benzinvertrieb ist relativ gering, um so gr0Ber beim Umgang mit dem Bleitetra~thyl selbst (im sogenannten J~thylfluid). Die akute Form der Benzinvergiftung (vegetative und cerebrale StOrungen) ist hgufiger als die ehronische. I m allgemeinen stellt die Bleiintoxikation ein internes oder neurologisches Krankheitsbild dar m i t typisehen Ver~nderungen auf der ~ u n d sehleimhaut, m i t anamischen Erscheinungen und peripher-motorisehen L/~hmungen. H6rst6rungen machen siGh im Frfihstadium noeh nieht bemerkbar, scheinen wghrend der eigentlichen Vergiftung aber ge]egen~lich vorzukommen. Einzelf/ille yon ehronischen Bleivergiftnngen wurden urspriinglich yon TIIIELYEMANN (1925) und in jfingster Zeit von BALZANO (1952) s o m e als Folge ehronischer Bleibenzin-Exposition von MAzz~I u. CosTA (1954) beschrieben. CIV~Lo u. OTTOBON~ (1955) untersuchten 50 in der Bleiindustrie besch/~ftigte Arbeiter und fanden bei 5 yon ihnen eine t~6rbeeintr/ichtigung. Audiologisch soll sieh die SehwerhSrigkeit als innenohrbedingt mit positivem Lautst/~rkeausgleieh darstellen. ])as wfirde nicht mit den /ilteren Vorstellungen fibereinstimmen, die fiir die Blei- und ~hnliche Intoxikationen eine Nervenstammerkrankung angenommen haben (WITT~AAC~: 1912; TIIIELEMANN 1925). Man miiBte vielmehr die toxische Sch/idigung der Gef/iBwKnde in den Vordergrund der Betrachtungen stellen und hieraus eine unmittelbare Auswirkung auf das Labyrinth ableiten. Tats/iehlich wollen 5{AZZ~Iu. COSTA(1954) in Experimenten am Kaninehen naeh 90t/igiger Bleibenzininhalation eine entzfindliehe tIyper/imie und Exsudation in den membran6sen Anteilen der Schnecke gesehen haben; die ,,epitheliale Auskleidung war verdickt, hyper/tmisch und ser6s imbiniert SOMG mit Leukocyten durchsetz~". Es muB jedoch immer wieder der VorbehMt angemeldet werden, dab solche experimentellen Befunde weniger unmittelbare Toxin-Folge als Begleiterseheinungen der viel sg/irkeren und yon sieh aus schon u . U . zum Tode fiihrenden Allgemeinvergiftung sind. AuBerdem gibt es zu bedenken, dab auch groBe Untersuehungsreihen (z.B. 219 Exponierte und 56 Bleikranke, MidDEN u. OPITZ 1957; Arbeitsmed. Erkenntnisse u. Erfahrungen 1952--1954) keinerlei I-Iinweise auf eine Beteitigung des Labyrinthes ergaben und dab in einer vollst/indigen Sehrifttumszusammenstellung aus den J a h r e n 1953--1958 lediglich dig sehon erw/~hnte Arbeit yon BALZA?r zitiert wird (FIscI~E~ 1960). Dabei lag die Zahl der in der Bundesrepubhk pro J a h r erstmalig entseh/tdigten Bleiintoxikationen immerhin zwischen 80 und 100.
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Durch Fluor [8] gef~hrdet sind Arbeiter, die mit der Gewinnung oder Verwendung yon Kryolith (Natrium-Aluminium-Fluorid) oder mit der Handhabung yon FluBsEure beschEftigt sind. Von 1959--1962 wurden in der Bundesrepublik nur vier F/ille yon FluorIntoxikation erstmalig entsch/idigt, davon waren zwei gestorben. Klinisch-otologische Beobachtungen bei l~luor-Vergifteten ]iegen offenbar bisher nicht vor; lediglich aus Tierexperimenten wurden Rfickschlfisse auf die MSglichkeit einer HSrsch~idigung gezogen (KE~n~E~, A ~ g ~ s li. A ~ g v s 1956). Bei den fluorvergifteten Ratten war das Innenohr mit einer serofibrin6sen Labyrinthitis an den vorwiegend im Knochen lokalisierten entzfindlichen l~rozessen beteiligt. Die Befunde h/~tten darauf schlieBen lassen, dab sich bei ]/ingerem Einwirken der Noxe auch eine ,,suppurative Panotitis" entwickelt. Ffir diese Mitteilung fehlt -- wie gesagt -- bislang die ldinische Grundlage. Zu den IIalogenkohlenwasserstoffen [9] geh6ren z. ]3. das Tetrachlormethan -- Tetrachlorkohlenstoff und das Trichlor~thylen. Sie werden vor allem zum Entfetten und zur chemischen 1%einigung verwendet; sic wirken narkotiseh, reizen die I~aut und die Schleimh~ute und schi~digen die parenchymatSsen Organe. ~ltere Mitteilungen fiber HSrst6rnngen bei Vergifteten stammen von ]-IILL]~MA~DU. MAtarb. (1948), tierexperimentelle wiederum ausschliel~lich yon italienisehen Forschern. 50 Tage lang exponierte Kaninchen lieBen eine unregelm~Bige Anordnung der Ganglienze]len, Vaeuolenbildnng im Cytoplasma sowie eine rands~i~ndige Lagerung der Kerne ira Spiralganglion und im Nucleus cochlearis erkennen (COSTA n. MAZZEI1956 a). Der HSrnerv war 5demat6s und hyper~misch. Auch bei den Meerschweinchenversuchen y o n PIERAlqGELI, ~A:RIMI n. DI Bl~IlqO (1959) standen die Veri~nderungen im peripheren Innenohr oder Vestibularapparat hinter denen im Ganglion spirale und in den retrolabyrinth~ren Bahnen znrfick; multiple Thrombosen in den Ar~erio]en und Capillaren lieBen die Autoren Gefi~Bspasmen f~r die eigentliche Ursache der Befunde halten. Insofern w~re auch die SchwerhSrigkeit Folge der allgemeinen vaseulopathischen Encephalose z. B. bei der CC14-Intoxikation. Gerade well die Halogenkohlenwasserstoffvergiftungen zentralen Ursprungs sind, ffihren sic viel eher zu GleichgewichtsstSrungen. LA~G u. Og~A~ (1964) haben fiber derartige Symptome bei ehronischen Intoxikationen durch CHe-CCle (Polyvinylchlorid) in der Kunststoffindustrie, CH~. C H . ClIO (Acrolei'n) beim SchweiBen und C~HCla (Trichloriithylen) in der chemischeu Reinigung berichtet: ein subk]inisehes Bild aus Gangunsicherheit, riehtungswechselndem Lagenystagmus, thermischer Ubererregbarkeit und paradoxem Vorbeizeigen. Sic meinen, die Symptomatik kSnne wesentlich dazu beitragen, gewerbetoxische Sch/~digungen schon im Anfangsstadium zu erkennen. Queeksilber [15]-Intoxikationen sind mSglich in Quecksilbergruben sowie bei der Herstellung yon Gleichrichtern und yon Amalgamen. Salpetersaures Hg wird in der Haarhutindustrie benutzt, Sublima~ bei der Desinfektion und als Konservierungsmittel. Die Aufnahme in den Organismus erfolgt dutch Einatmen oder durch Schlucken. Besonders die organischen :Hg-Verbindungen, wie sie a]s Saat-
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beizmittel oder als Katalysator bei der Acetaldehydherstellung verwendet werden, haben eine spezifische neurotoxische Wirkung. Fiir die Diagnose so|| das typische Schriftzittern den gleichen Wer~ haben wie tier mehrfache Naehweis yon H g im Urin (Arbei~smedizinisehe Erkenntnisse und Erfahrungen 1952--1954). Die Zahl der Hg-Vergiftungen schwankt seit 1956 zwischen drei und fiinfpro Jahr.
Klinische Beriehte fiber tISr- und GleichgewichtsstSrungen bei tIgVergiftungen liegen yon russiseher Seite vor (NEST~UGINA 1958). Bei 60 Kranken mit ehroniseher tIg-Vergiftung soU ,,fast immer" auch eine tI6rstSrung bestanden haben, ffir die sich andere Ursachen nicht eruieren liel~en. I)abei seien die hohen und die tie]en Frequenze~ etwa gleiehermal~en betroffen gewesen, das Flfistersprachegeh6r war eingesehr~nkt, das UmgangssprachegehSr offensiehtlich noeh normal. Die [~[Srst6rungen gingen oft mit subjektiven Ohrger~usehen und Schwindelerseheinungen einher. Die Gleichgewichtsprfifung zeigte dissoziierende Befunde. Die Autorin glaubt aufgrund dieser Beobaehtung an eine Schs der tISr- und Gleiehgewiehtsfunktion sowohl in den peripheren wie in den retrolabyrinth~ren Anteilen. Nach den Erfahrungen yon Sr~UPLE~ (1952) sind die Vestibularisst6rungen bei der Hg-Vergiftung zentraler Genese. In leichteren F~llen ist nut ein diskreter Spont~n- bzw. Lagenystagmus naehzuweisen, in sehwereren sind aul3erdem die Gleichgewiehtsfunktion und die Koordinationsbewegungen gest6rt; dann k6nnen aueh eine Nystagmusbereitschaft, ein riehtungswechselnder oder ein regelloser Nystagmus vorliegen. Die Sehwerh6rigkeit, die ST~UPLE~ nur bei einem seiner vier l~lle ausschlie~lieh auf die tIg-Intoxikation zurfiekffihrt, war naeh dem audiometrischen Bild yore ganglion~ren Typ. Die ~hnliehkeit d e r audiometrisehen Kurve (Kuppelform) mit der, die KEUT~E~ (1954) ffir die Multiple Sklerose besehrieben hat, und die ~bereinstimmung der Vestibularissymptome mit denen bei der chronisehen C0-Intoxikation spreehen daffir, dal3 aueh bei den tlg~Vergifteten die zentrale Komponente fiberwiegt. I m gleiehen Sinne sind die tierexperimentellen Befunde yon MAZZEI u. COSTA (1956 a) zu verwenden: Gef~Berweiterungen, 6dematSse Durchtr~nkung und Schwund der Nisslschen K6rperehen in den tIirnnervenkernen; Zelldegenerationen im Spiralganglion. Demgegenfiber kommt den ~ngeblichen Ver~nderungen im Innenohr bei Konzentrationen, wie sie den ,,fiblichen" Intoxikationen entspreehen, keine Bedeutung zu. Sehwefelkohlenstoff [18]. CS~-Gef~hrdungbesteht vor allem bei der Herstellung yon Kunstfasern im Viseoseverfahren, bei der Sch~dlingsbek~mpfung und gelegentlich beim Vulkanisieren yon Gummi. Die Aufnahme in den KSrl~er erfolgt dutch Einatmung der -- explosiven -- D~mpfe. CS~ beeintr~chtigt das zentrale und periphere Nervensystem und f~hrt eventuell zu ttaut- und Hornhautsch~digungen. In der Bundesrepublik wurden 1962 f'dnf, 1961 keine und 1959[60 je drei CS~-Vergiftungenals Berufserkr~nkung mit teilweiser Erwerbsunf~higkeit anerkannt. Angaben fiber die eventuelle Beteiligung des Ohres und der Gleichgewichtsorgane sind in dieser Zus~mmenstellung nieht enthalten. In den zuletzt erschienenen
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,,Arbeitsmedizinischen Erkenntnissen und Erfahrungen" (1957) wird ein 43 j~hriger, in der Sulfidierung eines Spinnfaserbetriebes Besch~ftigter erw~hnt, bei dem sich schon nach 2 t~giger Arbeit neben neurologischen und ophthalmologisehen Symptomen Ohrens~usen und eine ,,erhebliche SchwerhSrigkeit" entwickelten. Die zentralnervSsen Schgden dutch CSs treten in der Art eines pseudobulb~ren, apoplektfformen oder auch extrapyramidalen Syndroms in Erseheinung (VIc~IA~I u. P ] ~ I s 1955). HSrst5rungen naeh akuten und subakuten CS~-Vergiftungen werden als selten bezeichnet (gO~ST~S 1953) oder gar nieht erwahnt (Ko~nsc~ 1962). Als Folge einer chronischen Vergfftung gingen yon den 12durch Z ~ x (1963a) als Berufskrankheit -~! I anerkannten Fallen 5 mit I-ISrstSrungen z0 ;;;;~///~ einher. Ihre Expositionszeit betrug zwi- zs ~ i sehen t~/~ und 34 Jahren. Die Schwellen- 2~ kurven lagen unter den Altersbezugs- y~ werten, der Schragabfall zu den hSheren r Frequenzen hin begann oberhalb 500 Hz. Im Langenbeck-Geriiuschaudiogramm erzg5 ~5o 500 1000 .)000 ~IglY 8000 Hz wiesen sich die HSrstbrungen als retroAbb. 11. Durchschni~tsschwellenwerte labyrinth~rer Natur. Das Spraehgeh6r yon zehn 51--65j~hrigen nach 22,7jithriger CS2-Ex~ositlom AItersnormen war nut bei 3 Patienten beeintrKchtigt. nach J'ATHO u. HEOK schraffiert gezeichDa ein Teil seiner Patienten in ]~rmarmer net (nach ZENK 1963) Umgebung arbeitete, meint Z ~ K , die Seh~digung unmittelbar auf die CS~-Exposition zuriickffihren zu k6nnen. Aus Reihenuntersuehungen in einem Kunstseidenwerk mit einem CS 2Gehalt von 70-- 80 mg/m 3in den Kallen (hygieniseher Grenzwert in Mitteldeutschland 50 mg/m 3; MAK-Wert 60 mg/m 3) gewann er den Eindruck, dab sich naeh durehschnittlich seehsj~hriger Exposition ein allm~hHcher, das A]tersbedingte fibersehreitender Sehr~gabfall abzuzeichnen beg~nne. Naeh mehr als 20j~hriger Tiitigkeit hatte sieh eine ~hnliche Sehwerh5rigkeit herausgebfldet, wie sie bei den begutaehteten F~llen zu beobaehten war. Auch hier begann der Schr~gabfall schon oberhalb 500 Hz; c5Senken stellten sieh nicht dar (Abb. 11). Leider liegen Vergleiehsbefunde anderer Autoren nur vereinzelt vor; BATSON (1938) land cS-Senken in gleieher Weise bei CS~-Exponierten in einer Kunstseidenfabrik wie bei L~rmarbeitern in einer Jutemfihle. L~w~Y (1941) will einmal einen hoehgradigen ~Srverlust und ein anderes Mal eine cS-Senke gesehen haben. Von VAL~gIOS (1959) 86 in einer Kunstseidenfabrik beseh~ftigten Arbeitern hatten 10 eine Innenohrschwerh6rigkeit versehiedenen Grades, weitere 10 sonstige Zeichen einer CSe-Intoxikation. COSTA u. ~Y[AZZ]~I (1956b) bezeichnen ihre Befunde bei 4 Patienten mit manifester chronischer CS2-Vergiftung als PerzeptionsschwerhSrigkeit; ira Tierexperiment sahen sie Degenerationserseheinungen an den Nervenendigungen und
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,,Gefal~veranderungen im Innenohr". Weitere Tierexperimente zu dieser Frage s t a m m e n yon TA~IEWSKI (1955); er untersuehte histologisch Meersehweinchen, die 1/~ngere Zeit in einer Kunstseidenweberei gehalten worden waren: im Innenohr keinerlei Veranderungen, die auf eine CS~Schadigung hingewiesen haben kSnnten. I m fibrigen aber waren die Tiere dutch den CS2-Gehalt der Luft so sehwer betroffen, dal~ sie zwischen dem 8. und dem 33. Tag starben. Dementsprechend bot das ZNS ,,erheb~ liche durch CS2 entstandene ZerstSrungen". Auch die Gleichgewiehtsfunktion soll gelegentlich dureh l&ngere CS2Exposition in lV[itleidenschaft gezogen werden. Von den genannten 86 Fatienten V ~ E ~ x o s klagten 46 fiber Sehwindelerscheinungen, doch nur bei 4 lieBen sich objektive Befunde erheben, Spontannystagmus war nie nachzuweisen. WAR~ECKE (1941/42) fand unter seinen 80 Fallen 8 mit objektiven vestibularen Befunden, ohne dabei aber eine periphere Schadigung des Gleichgewichtsapparates gesehen zu haben. BATSOZr (1938), CosTA n. ~)/[AZZEI(1956b) und ZENK (1963a) konnten keine StSrungen der vestibulKren Funktion eruieren. DaB Uranium als radioaktive Substanz [27] in der Lage is~, im Tierexperiment histologische Veranderungen am Innenohr und an den vestibularen Sinnesendstellen auszul6sen (MAzzEI 1961), karm nicht iiberraschen. Ob auf Grund dieser Befunde aber am Menschen beim Umgang mit radioaktiven Substanzen H6r- oder periphere Gleichgewichtsst6rungen zu erwar~en sind, scheint vorerst dahingestetl~. Entsprechende ldinisehe Mitteilungen liegen nnseres Wissens nich~ vor. Inlektionskrankheiten [37]. Die Zahl entschs Infektionskrankheiten lag in den letzten J a h r e n (1959--1962) zwisehen 200 und 280 und die der parasitaren Erkrankungen u m 50; sie shad deutlich niedriger als in den J a h r e n unmittelbar naeh dem Kriege - - eine Folge der allgemein besseren Ernahrung, der grSl~eren Widerstandskraft und der erfolgreichen Isolierung gegen Infektionen fiberhaupt. Tuberkulose (einschliel31ich Mittelohr und Streptomycin). An der Spitze der infektiSsen Berufskrankheiten steht nach wie vor die Tuberkulose. Auf sie entfielen in den J a h r e n 1952--1954 noch mebr als zwei I)rittel aller lVfeldungen. Die beruflichen Erkrankungen betreffen zumeist Krankenpflegepersonal und t~rzte. Zwei Drittel etwa der an Tuberkulose E r k r a n k t e n waren auf Tbc-Stationen tatig. Hals-Nasen-Ohrenarzte sind offensichtlich nicht so sehr gefahrdet wie oft angenommen. Jedenfal]s wurde z. B. im Aufsichtsbezirk Westfalen auch in den Jahren 1950--1954 nicht ein einziger Fall yon tuberkulSser Berufserkrankung bei einem Itals-I~asen-Ohrenarzb bekannt (B~I~CI~N 1956). Es k a n n nieht Aufgabe dieses Referates sein, auf den Infektionsmodus, die Klinik und die pathologisehe Anatomie der Ohr-Tbc im einzelnen einzugehen; es soll lediglich das zusammenfassen, was ffir die Beurteilung mSglicher Beziehungen zwischen einer Tbc-Infektion im Beruf und der Beteiligung des Ohres an dcr Allgemeinerkrankung
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wissenswert ist. Dabei wurde bewu$t das Mittelohr hier gemeinsam mit dem Innenohr beriieksichtigt, um die Ohr-Tbc als zusammenhiingendes Ganzes abzuhandeln. Eine Mittelohr-Tbe hatten z.B. 11 yon 5000 Sanatoriumspatienten in den Jahren 1949--1959 (PIAGET 1961). Der Ohrbefund ist weitgehend abhiingig von der Sehwere des Lungenbefundes, doch auch ohne aktive Lungenprozesse kann es zur Ohrtuberkulose kommen (THEISSING 1959; D A D M U K H A M E D 0V 1961). I n einem Sanatorium fiir Knochen-Tbe litten sogar 10~ aller Patienten unter einer spezifischen Mittelohrentziindung; allerdings handelte es sich hierbei aussehliel31ich um Kinder (RATAJSKA1957), bei denen ja auch die unspezifische Oti~is haufiger ist. Die Ansichten fiber den Infektionsweg sind noeh geteflt; einige Autoren halten den kanalieularen Modus fiir den haufigsten, also vom Nasenrachenraum durch die Tube ( T ~ E ~ s 1954; :BARENGHI U. M/LANESI 1961), andere die hamatogene Infektion (THEISSING 1932, 1955; PIAGET 1961). Primarinfektionen des Mittelohres sind wohl nur beim Saugling und in der frfihen Kindheit anzutreffen (T)~ILLENS 1954; BARENGHI U. ~ILANESI 1961; THEISSINO 1955). Uber die h~matogene Aussaat lassen sich sowohl die hs Schleimhauttuberkulosen der Pauke und des Warzenfortsatzes wie auch die selteneren Knochenmarksherde des Schli~fen- und Felsenbeins erkl~ren (THEISSI~G 1955). Die Schleimhaut schlecht pneumatisierter Warzenfortsi~tze scheint ffir das Angehen der tuberkulSsen Aussaat priidisponiert zu sein (FLEISCI~EI~1955a). Umgekebrt mu]3 aber auch eine chronische Eiterung bei guter Pneumatisation den Verdacht einer spezifischen Ilffektion erwecken (WALLI~EI~1953). Bislang galt die allgemeine Erfahrung, dal~ die Beeintr~chtigung des GebSrs auffallend gro]~ ist -- selbst bei einer Beschr~nkung des Prozesses auf das Mittelohr (BAI~E~GRI U. MII~ANESI 1961). Seit der Verwendung der Tuberculostatica hat sich der Charakter der Mittelohrerkrankungen vollsti~ndig ge~indert. Der I-ISrverlust ist nicht grSl3er als bei anderen entzfindlichen Erkrankungen, die frtiher hi~ufigen Komplikationen sind selten geworden; operative Eingriffe werden kaum (HAI~BEI~T U. RIO~DA~ 1964) oder nur noch bei produktiven Formen notwendig (LINI~ 1956). Unter der medikamentSsen Therapie heilen die spezifischen Ohrerkrankungen meist in relativ kurzer Zeit und ohne funktionsbehindernde Residuen ab (T~Io~IPsoN 1953; SIn~ALA U. KORTEKAXGAS 1954 ; FLmSCHm~ 1955 a; LINK 1956; M~ND~ICH 1956 ; SOHWETZ1956). Auch tympanoplastische MSglichkeiten sind dann durchaus gegeben (PIAGET 1961). Die Zusammenhangsfrage zwischen einer Pulmonal-Tbc und einer Mittelohreiterung ist wegen der MSglichkeit des bakteriellen und fein-
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E. LEHNHA~DT:
geweblichen ~achweises schnell zu entseheiden; Schwierigkeiten ergeben sick, wenn eine isolierte Innenohrschwerh6rigkeit auf die spezifisehe pulmonale Infektion zu beziehen ist. Grunds~tzlich wird dies nur selten zu be]ahen sein; die spezifische Otitis interna entsteht im allgemeinen durch Ubergreifen der M~ttelohrentzfindung auf das Labyrinth (ZA~G~ 1919; T~EISS~G 1959). Die eigentliche Labyrinthtuberkulose ist also in der Hauptsache v o n d e r Pauke oder yon den Meningen hergeleitet. Die bei generalisierten Tuberkulosen gelegentlich im K n o c h e n m a r k der Pyramidenspitze oder in der periostalen Sehicht der Labyrinthkapsel anzutreffenden miliaren tterde sind zumeist latent und ohne Ausbreitungstendenz (V~LASCO 1961). Am ehesten ist an einen aktiven tuberkul6sen Prozel~ ira Bereieh der Felsenbeinpyramide zu denken, wenn die Innenohrschwerh6rigkeit ]ortschreitet oder wenn Streuungen auch ins fibrige Skeletsystem mit Absiedlungen in Wirbeln, Rippen und den platten Seh~delknoehen naehweisbar werden. Experimentell ffihrt die h~matogene Infektion nie (TH~ISSI~O 1959) oder nur ausnahmsweise (M~c~LIN 1955) oder auf dem Umweg fiber das Mittelohr zur Beteiligung des Labyrinths. MESOLELLA11~ COSTA (1959) fanden nach 2monatiger t~glieher Injektion von Tuberkelbaci]len die Schwelle des Preyersehen Reflexes (nur) um etwa 10 dB angestiegen und die vestibul~re Reaktion nach der Drehreizung se~tengleich verz6gert; diese Befunde dfirften wohl nook innerh~lb der normalen Fehlerbreite gelegen sein. Gleiehes gilt ffir ihre histologischen Befunde: ,,Vaeuolisierung des Cytoplasmas und K~ryolyse im Ganglion spirale und vestibulare." Wir k6nnen deshalb eine Schwerh6rigkeit, die w/~hrend einer Tbc ohne erkennbare Ver/~nderungen Jm Bereieh der Mittelohren und ohne vorangegangene meningitische l~eaktionen aufgetreten ist, nut dann kausal auf das Grundleiden beziehen, wenn sich I-Iinweise auf eine hochgradige allgemeine t~esistenzminderung, ja vielleieht sogar eine Kachexie w/ihrend des fragliohen Zeitraumes bieten. Nur dann wird es erlaubt sein, anzunehmen, dab latente paralabyrinth~re Knoehenmarksherde toxisch auf das Innenohr eingewirkt haben k6nnten. Als jndirekte Folge einer beruflich erworbenen Tuberkulose oder aueh anderer InfektionerL traten frfiher h~ufiger l~6r- oder Gleichgewichtssch~digungen duroh Streptomycin, Kanamycin oder Neomycin auf. Ihre Zahl geht erfreulicherweJse immer mehr zur/ick (BALDASSrNI, CAMPUS U. LOMBA~DI 1962; DESPOTS 1963). Nach einer l~bersieht fiber 1150 I-Ieilst~ttenpatJenten mit Lungentuberkulose sind es etwa 1~ bei denen es nach einer Gesamtdosis yon durchschnittlich 60--100 g Streptomycin zu toxischen I-t6rsch~den k o m m t (HEcK, HD~SHAWu. PA]~SO~S 1963). Diese Zahl bezieht sich auf eJne Einschrs des Sprachgeh6rs. Bei weiteren 2--3O/o der Patienten Jst mit einem bleibenden I-Iochtonabfall oberhalb 4000 ~ z zu rechnen (MEUI~MAN~ U. ~:[IETALAHTI 1960). I-Iier ist es eine Ermessensfrage, vor allem hinsiehtlich des physiologischen Altersabbaus, wie weit der Kreis der Gesehs zu ziehen ist. Deshalb spiegelt die
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A n g a b e y o n I~OCHAT U. BAGLIONE (1962), dab 13,2~ aller tuberculostatisch b e h a n d e l t e n P a t i e n t e n ,,leichte K S r s c h ~ d e n " aufwiesen, wahrscheinlich keine grunds~tzlich ~ n d e r e n Verh/iltnisse wider. Oft entwickelt sich die Schwerh6rigkeit erst 1/2--1 J a h r n a c h der B e h a n d l u n g ; ob dies vielleicht n u r u n t e r der E i n w i r k u n g zus/~tzlicher a n d e r e r N o x e n (z.B. L~rm) geschieht, wird sigh i m Einzelfall sehwer kliiren lassen. Partielle It6rsch/~den h a b e n gewisse A u s s i c h t e n a u f Rfickbildung, vollk o m m e n e E r t a u b u n g e n nicht. Unsere bisherigen Kenntnisse fiber die Streptomycinsch~den des Ohres sind yon ECKEL U. ALTENBUI~GEI~(1960) zusammengestellt worden; sie gelten in grunds/itz]ich gleicher Weise ffir Neomycin und Kanamyein (RIsKAE~, C~RISTE~SE~ U. Mitarb. 1956; DA~RO~ZET1963). Eine vollst~ndige Schrift~umsfibersicht bringt die Arbeit yon STA~GE,SI'~E~r U. KEIDEL (1964). Als Angriffspunkt haben bislang in erster Linie die ~ul~eren Haarzellen bzw. die Cristae ampu]larum gegolten. Mi2SEBECKU. SC~XTZ/~E(1962) konnten jedoch zeigen, dal3 in der Stria vaseularis Enzymver]uste schon auftreten, noch bevor grobmorphologische oder funktionelle St6rungen nachweisbar sind. Danaeh w/irde Streptomycin primer die Mitochondrien der ,,sekretorischen" Epithelien und erst sekund~r die der Sinneszellen sch~digen (M~SEBECK 1963). Zentrale Ver/~nderungen werden heute als sekund~r oder ~]s allgemein-toxisch entstanden gedeutet (NAKa_~rv~ 1957). D~s Rekruitment ist immer positiv (TsvIxI 1963). Initialsymptom ist h~ufig ein heller Ohrton. Als toxische Minimaldosis werden fiir Streptomycin (Vestibularis) 15 mg/kg KSrpergewieht fiber mehr als i0 Tage und flit Dihydrostreptomycin (Cochle~ris) 24 mg/kg fiber mehr als 5 Tagc genannt. Wenn gleichzeitig eine Nierenerkr~nkung besteht, k6nnen die Sch~digungen auch nach wesentlich geringeren Dosen bzw. nach kfirzerer Anwendungszeitin Erseheinung treten -- sehon nach 2-- 10 g ( M I s z K E 1964). Es spricht manches daffir, da~ ein mit Streptomycin vorbelastetes Ohr auf sp~tere Noxen ungfinstig reagiert (DEsPOtS 1963). So w/~ren auch die Beobachtungen yon SAgo (1957), v. SCHULTrrESS(1960), DARROVZETU. SOE~IN]tO (1962) sowie yon VOLDRIC~ (1963) ZU erkl~ren, nach denen bei Katzen bzw. Meerschweinchen, die mit subtoxischen Dosen (yon Kanamycin oder Neomycin) vorbehandelt worden waren, ein zus~tzliches Bohrger~usch im Mittelohr oder auch nur der normale Umgebungs,,li~rm" ( ~ 75 d_B) zu Ver~nderungen im Innenohr ffihren. Eine umgekehrte Reihcnfolge, also die subtoxische Medikation nach der akustischen Belastung entfaltet keine potenzierende Wirkung (D~oUZET U. SO]~Br~Ho 1963). Entsprechende klinische Erfahrungen liegen unseres Wissens noch nicht vor. Beim Vestibularis soll die individuel]e Empfindlichkeit eine geringere Rolle spielen als beim Cochlearis (TsvrK~ 1963); die Sch~digung des Gleichgewichtsapp~rates macht sieh -- wenn fiberh~upt -- schon im 1.--2. Monat der Behandlung bemerkbar (PoLL~CG~E~u. TALLER 1962). Subjektiv wird sie im allgemeinen gut kompensiert; nur nach beidseitigem Ausfall kSnncn unter dem Bride des DandySymptoms l~ngere Zeit oder sogar dauernd St6rungen bestehenbleiben. Dabei empfindet der Patient mit jeder K6rper- oder Kopfbewegung eine Bi]dunsch~rfe, se]tener auch Scheinbewegungen (MEYER ZU~ GOTTESBEROE 1952/53; G6LLNER 1960/61; JXTHO 1961; WAHLEN 1963). Therapeutische M6glichkeiten zeichnen sich bislang nicht ab. Ffir die Prophylaxe bleibt trotz der Kombin~tion mit Pantothens~ure und Vitamin A (Tsc~z~~E~r 1954) nur der Rat zur sparsam-kritischen Medikation aller ototoxisehen Pr~par~te und zu regelm~[3igen HOrkontrollen. Arch. Ohr.-, Nas.-, u. Kehlk.-t/eilk., Bd. 185 (Kongre13berich~ 1965)
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]~. LEttN]IAICDT:
Typhus, Dysenterie, Diphtherie. Beim Typhus geh6rte die Schwerh6rigkeit w~hrend der Erkrankung zu den konstantesten Symptomen (90O/o; SC~AU~ 1949). Ihre Rfickbildung geht fast regelmgl~ig mit der Entfieberung einher; die Prognose ist dementsprechend gut -- wenigstens hinsichtlich ernsterer bleibender Schi~den. SCHAUM erinnert sich unter 15000 Kranken wghrend der Typhusepidemie in K6nigsberg 1945/46 nur an wenige Fal]e, bei denen eine Schwerh6rigkeit ,,fiber Monate hinaus" bestand. BYSTRZA:NOWSKA,KUS U. Mitarb. (1960) berichteten fiber 6 yon 56 naeh Typhus audiometrisch untersuchte Patienten; die Schwerh6rigkeit stellte sich Ms seitenungleicher I~ochtonabfM1 ohne Rekruitment dar. In 2 Fallen bestanden au~erdem Gleichgewichtsst6rungen. Mittelohrentzfindungen wghrend der Typhusinfektion ( ~ 50/0; ScgnvM ]949) hinterlassen kaum wesentliche It6rschgden. So bietet auch die Mastoiditis in diesen Fallen keine besonderen Gesichtspunkte; Labyrinth und Pyramidenspitze sind im allgemeinen nicht an dem lokalen Einschmelzungsprozel~ betefligt. I m fibrigen sind die Mittelohreiterungen seit der Therapie mit Chloramphenicol ggnzlich ausgeblieben (BoLLoBXs 1959). Eine relativ groi~e Zusammenstellung fiber infektiSs-toxische Cochlearisschgden im Verlauf einer Dysenterie, bei der Diphtherie und der Triehinose bringt wiederum die schon erwghnte polnische Arbeit (BYSTtCZANOWSKA, XUS U. MJtarb. 1960). Naoh Abklingen der aknten infektiSsen Symptome blieb ein HSrschaden bei 14 yon 82 Dysenterie-Pat. ( = 17,5~ 3 yon 50 Diphtherie-Pat. ( = 60/0) 2 yon 15 Trichinose-Pat. (--~ --15~ Bei der Dysenterie ging der meist beidseitige Koehton-Steilabfall in a]len Fallen mit einem positiven Rekruitment einher; Vestibularissehgden fehlten. Bei den Diphtherie-Patienten ghnelten die K6rsehgden denen nach Typhus, waren jedoch geringffigiger (20--30 dB) und der FOWLER war negativ. Die Triehinose-Patienten hatten eine umschriebene cS-Senke. An dieser Stelle wgren auch die K6rsehgdigungen im Verlauf einer Scharlacherkrankung zu besprechen. Doeh die Krankheit hat unter der antibiotischen Therapie ganz allgemein und insbesondere hinsichtlich otologischer Komplikationen an Bedeutung verloren. Die Ertaubung durch Toxoplasmose ist im otologischen Schrifttum relativ oft besprochen worden. Da sie ausschliel~lieh konnatal entsteht (DI]~TZ]~L 1957/58; LO]~BELL1959; TEEISSI~G U. KITTEn 1962), kgme sie als Berufserkrankung nur in Betraeht, wenn eine Mutter sich wghrend der beruflichen Tgtigkeit infizierte und ihr Kind dann taub geboren wird (z.B. die Xrztin, die naeh Tierversuchen mit Toxoplasmoseaufschwemmung erkrankte; Arbeitsmed. Erkenntnisse und Erfahrungen
Die Berufsschgdendes Ohres
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1952--1954). Aber aueh dann ist mit einer S ehwerhSrigkeit oder Taubheit des Kindes nur zu rechnen, wenn die Frau wdhrend der Schwangerschaft zum ersten Male durch Toxoplasmose infiziert wurde (BECKER U. MATZX~g 1962). Die Erkrankung verlauft zumeist subkliniseh; es ist deshalb ffir den HNO-Arzt bedeutsam, zu wissen, dal3 unter den wenig auffiilligen Symptomen die Lymphknotenschwe]lungen am Halse und im Naeken am h~ufigsten sind. Serologische Untersuchungen (Sabin-Feldman-Test, Komplementbindungsreaktion und Intradermaltest mit Toxoplasmin; GUEBI~IE~ U. DEJEAN 1962; ROS~ 1963) sowie Blutbildver~nderungen ~hnlich denen der infekti6sen Mononucleose (BEcKSn u. MATZKER1962) kSnnen zur Diagnose beitragen. Die SchwerhSrigkeit bietet wenig differentialdiagnostische Ansatzpunkte; von Formen, die als retrolabyrinths I:[SrstSrungen mit Nystagmusbefunden imponierten (DIETZEL 1957/58) fiber die reine Perzeptionssehwerh6rigkeit mit positivem l%ekruitment (GUE~I~R u. DEJEAN 1962) bis zu gleichzeitigen Vergnderungen im Mittel- und Innenohr (RoST 1963) bzw. im Innenohr und im ZNS (KELv.~s 1958) wurden alle Ubergi~nge beobaehtet. Auch in grSBerenUntersuchungsreihenhat sich kein ffir die Toxoplasmose-SchwerhSrigkeit typischer Kurvenverlauf ergeben; in 40~ der Fglle verteilte sieh der ttSrverlust gleiehms fiber alle Frequenzen (T~EISSI~G u. KITT~L 1962; PAgTSCHU. I:~IEDEI%1962). Als Berufskrankheit bzw. beruflieher Unfall wird gelegentlieh eine Tetanus-Infektion anzuerkennen sein; unmittelbare Sch~digungen des Geh6rs und der G]eiehgewiehtsfunktion wurden unseres Wissens nicht bekannt. In der Literatur finder sieh lediglieh ein Fall beschrieben, bei dem nach einer Tetanus-Infektion bei normalem Geh6r die Schmerzschwelle deutlich herabgesetzt war (LECLElCCQ 1958, 1959), Lfischer-Test allerdings negativ. Der Autor erkl~rt die Beobachtung a]s Folge einer tetanischen Kontraktur der Mittelohrmuskeln, zumal die tetanischen Erscheinungen vornehm]ieh auf das Gebiet des V. und VII. I-Iirnnerven beschri~nkt waren. ~ i t Ausheilung des Tetanus entsprach aueh die Schmerzschwelle wieder der Norm. H6rseh~digungen durch Tetanus sind jedoch insofern m6glich, als gelegentlich eine Serumkrankheit bei der antitoxischen Tetanusprophylaxe entsteht; die Ursache der ttSrstSrung ist dann wahrscheinlich in einem C)dem des It6rnerven mit nachfolgender Neuritis zu suchen (Bv~G]~ u. SAcgs 1953). Bei der a/ctiven Immunisierung mit Tetanustoxoid, wie sie bei der amerikanisehen Armee im 2. Weltkrieg in groBem MaBstab durchgeffihrt wurde, sind keine H6rstSrungen beobachtet worden. Von den Virusin/e/ctionen, soweit sie in den,,Merkbl~ttern" aufgeffihrt sind und soweit sie einmal als im Beruf erworbene Erkrankung zur Diskussion stehen k6nnten, sind ttSr- und GleichgewichtsstSrungen 4*
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E. L E ~ I ~ D T
zu erwarten. Lediglich vom
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aueh der Poliomyelitis (HEaMAN U. I:~ADZIMINSKI1961) sind gelegentliehe tt6rst6rungen -- zumeist ohne Gleichgewich~sbeteiligung - - bekannt. Doch derar~ige Komplikationen sind offensichtlich auf Erkrankungen im Kindesalter beschr/inkt, kommen also als ]~erufskrankheit nieht in Be~racht. Jedenfalls hatte unter den 20 erwachsenen lYiumps-Patienten wie auch unter den 55 Virushepatitis-Pa~ienten yon BYSTI~ZANOWSKA, KUS U. Mitarb. (1960) keiner eine auf die Infektion zu beziehende Beeintr/~chtigung der tt6r- und Gleichgewichtsfunktion. Uber It6rst6rungen im l~ahmen der Silikose berichteten TANZ~ELLO U. SAITTA(1956). Bei Arbeitern in Bimss~eingruben habe sich rege]m~Big ein ttochtonverlust darstellen ]assen, der im Lfischer-Tes~ die Merkmale einer retrolabyrinth~ren S~6rung gezeigt hs Die Untersucher halten es ffir sicher, dab diese tI6rst6rungen Folge der dutch Silikose bedingten Dyspro~einamie sind. Eine Best~igung dieser nun bald 10 Jahre zuriickliegenden Berichte s~eht bislang allerdings bus. Zoonosen [38]. I)ie Brucellose trifft vor allem Landwirte, Zootechniker und ~rzte; tt6r- und Gleichgewichtsst6rungen sollen relativ haufig auftreten. Wenn sie sich im Verlauf sch]eichender meningoneuritischer Entzfindungen um den V I I I . ttirnnerven herum entwickeln, ist im allgemeinen das Geh6r allein betroffen; aber auch isolierte Gleichgewichtss~Srungen wurden beobachtet (,,Neuronitis vestibuIaris bei Brueellose" THOMPSON u. BE]eINSTEIN 1963; GIGNOUX, FOI~TVIEILLE U. BAPTISTE 1956; PO~O~AmEV 1957). Grunds~tzlieh is~ die chronische Verlaufsform ffir das GehSr gefahrlicher. Auch mastoiditisch-meningitische Komplikationen gibt es bei der chronischen Brucellose; dann bleibt eine hochgradige kombinierte Schwerh6rigkeit bzw. eine Taubheit zur/iek (ToLSTOY 1959). ]~ber viel leichtere Seh~digungen des Geh6rs berichtete VA~SHAVSKY (i961); danach wfirden sogar drei Viertel aller BrueellosePatienten an einem auf die Infektion zu beziehenden tt6rverlust leiden; die geschilderten Beispiele lassen jedoeh vermuten, dab aussch]ie~lieh die hohen Frequenzen und diese auch nur relativ wenig beeintrachtigt waren. /)as Grund]eiden bestand zumeist schon vie]e Jahre, bevor die tI6reinschrs bewu~t wurde; sie hatte ihrerseits selbst innerhalb yon i0--15 Jahren nicht zugenommen.
Nach Milzbrand kann im Gefolge septischer Bilder eine H6rst6rung bestehenbleiben (bei 3 yon 21 Patienten; F~uGo~I 1953). Sie ist zumeist beidseitig und hat audiometriseh don Charakter einer PerzeptionssehwerhSrigkeit; die Genese ist ungekl~rt. Tropenkrankheiten [44]. K o c (1949) beriehtete fiber Coehlearisschi~digungen im Verlauf der Malaria-Erkrankung; er glaub~, dal~ diese Befunde jeweils m i t der Malariainfektion in ursiichlichem Zusammenhang gestanden hatten. Als Erkl~rung ffir die Innenohrbeteiligung f~hrt K o c die histologischen Befunde yon PIvTsUSHWLI (zit. bei Koc) an:
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danaeh sollen sich in den Felsenbeinen der an Malaria Verstorbenen ,,Verstopfung der Capillaren dutch Parasiten" sowie ,,degenerative Ver&nderungen" im coehle/iren und im vestibul&ren Anteil des Labyrinths gefunden haben. JASF~ (1951) und Sc~uLzs-BAm~ (1954) stehen dieser Deutung ausgesproehen skeptiseh gegenfiber. Als Voraussetzung seien zum mindesten zu fordern: 1. Erkrankung an Tropiea. 2. Akutes Auftreten w~hrend einer Malaria, die nieht mit Chinin behandelt wurde. 3. Ausgesproehen sehwerer und langwieriger Verlauf der Erkrankung. 4. Zum mindesten teilweise Rfiekbildung der tISrst6rung unter malariaspezifiseher Therapie und 5. keine Progredienz der Schwerh6rigkeit naeh Ausheilung der Malaria. Tats/iehlieh mfissen Beriehte, die anhand einzelner Beobaehtungen den ursgehliehen Zusammenhang bejahen, mit besonderer Kritik geprfift werden. Jedenfalls ist die Sehwerh6rigkeit dutch Malaria eine Rarit/~t. Einzeff/~lle einer Innenohrbeteiligung bei Lepta haben MA~INo u. D~ CANDI~ (1960), I)~ CAzr u. M~RINO (1960) besohrieben. Sowohl beim dysmorphischen wie beim lepr6sen Typ sollen I{ochtonabf&lle oberhalb 2000 Itz oder kuppelf6rmige Schwellenverl~nfe als Folge der spezifisohen Infektion zu deuten sein; Verfasser vermnten eine Neuritis des V I I I . Itirnnerven oder eine weiter zentral gelegene spezifisehe Seh~digung; mit Streptomycin waren die Patienten nieht vorbehandelt worden. l~ber I-I6rsehaden bei Fleck[iebererkrankungen schweigt sieh die Literatur seit 15 Jahren aus. I n Deutschland beriehteten zuletzt Smrnl~Tg (1947) und M~TT~R~EI~ (1948) und aus Italien ~AI~SmLI (1950) fiber ihre diesbezfigliehen Erfahrungen aus den Kriegsverh~ltnissen. Gerade beim Fleckfieber geh6rt die Beteiligung des Ohres -- wie beim Typhus -fast regelm/il~ig zum Krankheitsbild, ja die Sehwerh6rigkeit kann der differen~ialdiagnostischen Abgrenznng dienen (1VIrTT]~mr 1948). In diesem Stadium ist die I-ISrstSrung zentralen Ursprungs: FleckfieberknStchen, vornehmlich in der grauen Substanz, ttirnOdem, seltener I-Iirnschwellung. Mit der Entfieberung (nach 2 bis 3 Wochen) klingen auch die Ohrger/iusche ab, das GehSr bessert sich. In der 5. his 6. Krankheitswoehe ist das GehSr meistens wieder annghernd normal. Gleichgewiehtsst6rungen fallen im Friihstadium seltener auf. Die Reversibiliti~b l~gt vettauten, dab es sich bei der anf/~nglichen SchwerhSrigkeit um zentrale oder -- zum kleineren Teil -- retrolabyrinthi~re Formen gehandelt hat. Wenig gfinstig verlaufen die tt6rstSrungen, die erst in der 9. Krankheitswoehe -- also naeh der Entfieberung -- auftreten. Sie sollen ihren Sitz im Innenohr bzw. im tI6rnerven haben und sind therapeutiseh kaum zu beeinflussen. Mit dieser Form der Schwerh6rigkeit werden wit also in erster Linie rechnen mfissen, wenn es zu entseheiden gilt, ob ein urs/iehlicher Zusammenhang mit der -- eventuell beruflieh akquirierten -- Fleckfiebererkrankung vorliegt. Leider gibt es keine verl/igliehen Zahlen fiber
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E. LEH~A~DT:
die otologischen Sp5t/olgen nsch Fleckfieber. Von ~V[AlaSIGLIS (1950) 33 Fleckfieberpatienten h s t t e n spiiter nur 6 ein ganz normales Stimmgsbel-GehSr. Vollst~ndige E r t s u b u n g e n seien jedoeh selten (MITTE~MAIE~ 1948). 150/0 aller Fleekfieberkrsnken mschten frfiher sul~erdem eine akute Mittelohreiterung durch. Sie begsnn dsnn regelmaBig in der 3. Woehe. Msstoiditische oder meningitische Komplikstionen waren jedoch such vor der antibiotisehen Zeit relativ selten. Mit ernsteren SchwerhSrigkeitsformen ist seitens der Mittelohreiterung dsher nicht zu rechnen; fiberh a u p t ist dutch die Behsndlung mit Chloramphenieol ein Riickgang der Komplikationen zu erhoffen. Von den fibrigen Tropenkrankheiten ffihrte das Tsutsugamushi-Fieber (Rickettsia tsutsugamushi) im Frfihstadium relativ h~ufig zu peripheren labyrinth~ren oder gang]ion~ren I-[SrstSrungen (NOADU. HAYMAKE~1953) ; auch sic sind nicht mehr anzntreffen, seitdem das Chloramphenicol und die Te$racycline als spezifische Therapeutiea benutzt werden (JAF]~ 1957). Nach Ri~ck/all]ieber bleiben vereinzelt HSr- und GleichgewichtsstSrungen -- nnter Umstgnden als menigreartiges Bild -fiber l~ngere Zeit bestehen (HO~z~G 1959); sie sind zentralnervSser Natur (FIscHER 1960). Desgleiehen kSnnen bei der cerebralen Beriberi (B~-Avitaminose) Ausf~lle des VIII. Hirnnerven zum Gesamtbild der Eneephalopathie gehSren. Gelegentliche HSrstSrungen im Verlauf der Pellagra (B2-Avitaminose) sollen nicht krankhei~sspezifisch sein, sondern Folge der allgemeinen Kachexie und Angmie (.:[A]rs~ 1951, 1963).
2. Pathologisch-analomische Grundlagen Diese Schrifttumsfibersicht kSnnte den Eindruck erwecken, dsl3 den gewerblichen Vergiftungen und Infektionen in der ohren~rztlichen und gutachterlichen Praxis eine nicht unerhebliche l~o]le zukomme. I n ~ b e r sichtssrbeiten sind dsher Formulierungen wie die folgende keine Rsrit~t : ,,Innenohrsch/~den werden such dutch v i d e oft beruflich benutzte, toxisch wirkende Chemikslien erzeugt, wie z.B. Blei, Quecksilber, Benzol~ Benzin, Petroleum, Zyanksli, Phosphor, Anilin, Arsenwasserstoff, Nitrobenzol, Schwei~]s~ure, Kohlenoxyd, Terpentind~mpfe, Schwefelkohlenstoff, Pyridin, Naphthagase, Methylslkohol usw." Wenn wir sber den Quellen nsehgegangen sind, auf die sich die Einbeziehung einzelner Stoffe in diese Skals stfitzen, dann landeten wir oft genug entweder bei einem Autorennsmen ohne Jshreszahl oder bei der Schilderung wenig eindeutiger Falle aus der vor-sudiometrischen Zeit. So stfitzen sich zum Tefl die Aussagen auf Forschungen, die fiber otologische ~ebenwirkungen yon Medikamenten, nicht sber fiber berufliche Sch/iden beim Umgsng mit den ihnen zugrundeliegenden Chemikalien Auskunft geben wollten. I)eshalb hsben beispielsweise die Arbeiten yon N x s s ~ I I S (1951), ](]~Lv,M]~, AM]~RUSu, AM]~I~US(1958), DIAMANT (1958) oder MO~ETTO (1958) fiber toxische Nebenwirkungen im Innenohr dureh
Die Berufsschgden des 0hres
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Atoxyl niehts gemeinsam mit einer m6glichen Innenohrschwerh6rigkeit dutch Umgang mit Arsen im Beru]sleben. In den grogen Ubersiehtsreferaten fiber Arsensch/~digungen -- z.B. der Weinbauer -- oder in vollst/~ndigen Literatursammlungen aus den letzten 10 Jahren ist nirgends ein ttinweis auf eine t~Sr- oder periphere GleichgewichtsstSrung enthalten (R~I~A~T 1943 ; FIscHE~ 1958). Deshalb haben wit aueh andere Noxen, ffir die wir keine auf eine berufliche VergiftungsmSglichkeit hinweisende Originalarbeit hatten finden k6nnen, im folgenden unberficksichtigt gelassen. ]~ber diese absolute Seltenheit hinaus imponieren die neueren audiometrischen Untersuchungen zum Tell als zielgerichtete Analysen. Entweder sind die erwghnten Sehgden so ausschlieglieh auf die hohen Frequenzen besehrgnkt, dab ihre Abgrenzung yon anderen Faktoren schwierig ist (Alter, Lgrm, Trauma etc.) bzw. dab sie den Betroffenen gar nicht bewugt wurden, oder die Allgemeinintoxikation war so welt fortgeschritten, dag die I~6r- und GleichgewiehtsstSrungen sekund/~r z.B. als Folge der Angmie oder der toxischen Eneephalopathie zu erklgren sind. Diese Deutung gilt gleichzeitig ffir einen Tefl der Tierexperimente. Hier ist zu berficksichtigen, dab die histologische Aufarbeitung und Beurteilung der Innenohrstrukturen mit vielen Unsieherheitsfaktoren belastet sind. Isolierte Kochtonausfglle werden feingeweblich kaum zu erkennen sein, und die reflexaudiometrischen Priifmethoden (P~EY]Sa) sind gerade im Hochtonbereieh wenig reproduzierbar. Die fagbaren histologischen Vergnderungen schlieBlieh spiegeln so schwere vaseulo- oder neurotoxische Sehgden wider, wie sie nur yon wahrseheinlieh tSdlieh verlaufenden akuten Intoxikationen zu erwarten sind. Um sieh selbst ein Bild v o n d e r wirkliehen Bedeutung otologiseher Begleiterseheinungen beruflieher Intoxikationen oder Infektionen maehen zu kSnnen, sei zun/~ehst auf die in diesem Zusammenhange zu apostrophierenden pathologisch-anatomischenKenntnisse eingegangen. Die Mehrzahl der toxisehen und infektiSsen I-ISrsehgden ist neuraler Na~ur, d.h. im Bereieh des VIII. ttirnnerven oder seiner zentralen Bahnen gelegen. Dahinter steht sieherlieh der Anteil peripherer, innenohrbedingter toxiseher oder infekti6ser tI6rseh/~den weir zur/ick. Nur das Streptomycin (oder Neomycin) macht hier eine grunds/itzliehe Ausnahme; einen unmittelbaren Eindruek yon der Wirkungsweise ototoxiseher Antibiotiea vermittelten uns die histologisehen Prgparate einer naeh NeomycinMedikation ertaubten Patientin (Abb. 12). Die Gesamtdosis hatte in diesem Falle nur 5 g (5 Tage lang 2mal 0,5) betragen, die verheerenden Folgen sind dureh die gleiehzeitige pyelonephritisehe Sehrumpfniere zu erklgren. Das Corti-Organ war in allen Windungen vollkommen atrophiert, das Ganglion spirale aber und der Vestibularapparat waren nieht betroffen. (Auf die neueren histoehemisehen Befunde und die grundsgtz-
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E. LEHNHARDT :
b Abb. 12 a u. b. Niikrophotos. Helene M., 60 5atu'e. :Bds. ertaubt nach 5 g .LYeomycin bei pyelonephritischer Sclu'umiofniere. a Ductus cochlearis 8fach; vollkommene AtroDhie des Corti-Organs; b Ganglienzellea im Ganglion spirale gut erhaltem Die Bilder entsprechen vollkommen den tierexperimentellen :Befunden yon I%(~EDI, GRAF U. TSCIIIRREN (1953) sowie dem yon :LIl~I)SAY,PROOTOR 11. ~ORK (1960) verSffentlich~en Pall. Piir die Uberlassung der Felsenbeine und die Erlaubnis zur Publikation danken wit ergebenst Herr Prof. Dr. VOaE5, Kiel
lichen Parallelen zwischen der Streptomycin- und Neomycinwirkung hatten wir bereits hingewiesen.) Dagegen haben wir keine wix'kliehe Vorstellung davon, wie z.B. die Nitro- und Amino-Verbindungen des Benzols (ZINI u. FE~A~I 1959) oder die Toxine einer l%uhr-Infektion (BYsT~ZANOWSKA,Kus u. Mitarb. 1960) auf das Corti-Organ bzw. die Stria vaseularis einwirken kSnnten. Jedenfalls haben hier weder die bisherigen klinisch-audiometrischen noch die patho]ogiseh-anatomisehen Befunde hinreiehende Beweiskraft. Bei der peripher-toxischen Degeneration des Nervus acusticus geschieht naeh den Vorstellungen WIWTMaAC~:S (1956) der Antransport des Toxins
Die Berufsschgden des Ohres
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auf dem ]~lutwege. Je nach der Dauer der Gifteinwirkung entwiekelt sieh ein mehr akuter oder ein mehr ehroniseher I)egenerationsprozeB. I m Vordergrund steht der Zerfall der neuralen Bestandteile, das interstitielle Gewebe ist nur geringffigig beteiligt. Die ausgefallenen Nervene]emente werden allmShlieh dutch loekeres Bindegewebe ersetzt. Die Degeneration beginn~ in den Zellen des Ganglion spirMe; ihr folgt der Zerfall der Nervenfasern in beiden Rich~ungen. Je ehroniseher dieser ProzeB verl~uft, um so mehr ist er auf das Zellager der Basalwindung konzentriert. Das Cortiorgan und die Stria vaseularis sind an diesem Vorgang unmittelbar nicht beteiligt, aueh nicht die Sinnesendstellen des Vestibularis. Dementsprechend stiitzt sich die klinische Annahme einer peripher-toxischen Nervendegeneration auf den audiometrischen Befund einer Schallfortleitungsschwerh6rigkeit, auf den isolierten Befall des IISrnerven bei intaktem Vestibularapparat sowie auf den Naehweis einer das Leiden verursaehenden Giftwirkung oder eines erfahrungsgem~g zu einer derartigen Wirkung fiihrenden Erkrankungsprozesses. Von den Intoxikationen kommen vor a]lem Benzol und Blei, yon den Infektionskrankheiten Tuberkulose, Scharlach und Diphtherie fiir die Entstehung solcher Bilder in Betraeht. Die akute Neuritis des Nervus acusticus ist Ausdruck einer meningealen Seh~digung; die (entzfindliehe) Noxe greift hier aus der unmittelbaren Umgebung fiber. Sie trifft in erster Linie den Nervenstamm und ~uBert sieh dort vor allem in einer I~eaktion des Interstitiums. Dieser neuritisehe Prozeg breitet sieh im ganzen Nervenstamm bis in die Sehneekenspindel hinein aus. St~rkerer Zellvermehrung im interstitiellen Gewebe und einer Verbreiterung der Interstitien folgt sehliel31ieh ein Zerfall der markhaltigen Nervenfasern. Der Nervus vestibularis bleibt -- wie bei den toxiseh-degenerativen -- aueh bei diesen entztindlichen F~llen oft frei yon krankhaften Vergnderungen. Eine Neuritis nervi aeustiei ist wahrseheinlieh bei den Patienten abgelaufen, die naeh meningitisehen Reaktionen w/~hrend einer Infektionskrankheit (Typhus, Fleekfieber oder Tbe) mehr oder weniger sehwerh6rig wurden. Mit einer Riiekbildung des GehSrs ist wegen des meist sehnellen degenerativen Zerfalls der Nervenfasern nicht zu reehnen. Den zentralen tt6r- und Gleiehgewiehtsseh~den liegen Vergnderungen im Bereieh der Bahnen und Kerne zugrunde, wie sie in dem Begriff der toxisehen Eneephalopathie zusammengefal3t sind. ttierbei handelt es sieh vor allem um den narbigen Ersatz kleinster Erweiehungsherde, die im Gefolge umsehriebener Durehblutungsst6rungen oder Gefggwandseh~digungen entstanden waren. Aueh in der Hirnrinde hat man bei ehronisehen Intoxikationsversuehen (mit kohlensaurem Blei oder Anilin) Vers z.B. in den zur Hirnoberflgehe geriehteten Dendriten tier Pyramidenzelten gefunden; sie waren ,,varic6s und rosenkranzartig verdi ckt und besagen stellenweise grol3e kegelfSrmige Aufblghungen". Bei 'st/~rkeren Intoxikationsgraclen,: verbreitete sieh der Prozel3 allm/~hlieh,aufdie tiefer:
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E. L ~ m ~ T :
gelegenen Rindensehiehten. Diese Befunde stellen jedoeh nur die ersten zum Teil noeh rfickbildungsf~higen - - Reaktionen des Hirngewebes auf die Vergiftung dar (To~GsKAJA 1957). Viel h~ufiger als zu ItSrstSrungen k o m m t es bei toxischen Encepha]itiden zu Sehs der zentralen Gteichgewiehtsfunktionen. Uberh a u p t sind die toxischen und infektiSsen VestibularisstSrungen wohl aussehlie~lich zentraler N a t u r - - jedenfalls die, die subjektiv in Erseheinung treten und fiber l~ngere Zeit Besehwerden maehen. Demgegenfiber ist dem peripheren vestibuls Neuron (und den Sinnesendstellen?) oftenbar eine besondere Widerstandsf~higkeit gegen toxisehe und infektiSse Noxen eigen (WITTMAACK 1956) ; in den wenigen Fs in denen sie a m Krankheitsgesehehen teilnehmen, werden ihre StSrungen sehnell kompensiert.
3. Eigenes Beobachtungsgut Chronische C0-Vergiftungen haben wir hie gesehen, sie werden wohl nur zufs bei der ~berlagerung mat anderen Noxen oder bei gezielten Reihenuntersuchungen zu finden sein. Die akute F o r m wird zwar gelegentlich diskutiert, erweist sich aber bei kritiseher Betrachtung als nicht weniger selten. Gerade weil die Sch~den oft auf den t{ochtonbereieh besehr~nkt bleiben, ist hier die Abgrenzung gegen akustische oder Sch~deltraumen zumeist k a u m mSglieh. Eindeutig sehienen uns die kausalen Zusammenhgnge bei der Patientin zu sein, deren Audiogramm die Abb. 13 wiedergibt; anamnestisch k a m nur die vorangegangene Leuchtgasvergiftung in Betraeht. I m Ger~uschaudiogramm ergab sich das Bild einer ganglion~ren Schs Schwierigkeiten bereitete die Beurteilung einer ,,Rauchvergiftung" (Alfred D., 35 Jahre, 543/56). Als FeuerlSschmittel war Tetrachlorkohlenstoff benutzt worden, alas wegen der Gefahr der Phosgenentwicklung nieht in gescb_lossenen l~umen verwendet werden daft. Die Vergiftung war insgesamt nieht erheblieh gewesen, der Patient konnte nach einer kurzen Hyperventilationstetanie bald wieder entlassen werden. Ein seRengleicher Steilabfall oberhalb 4000 Hz war dem Patienten gar nieht bewuSt gewesen. Eine CO-Gef~hrdung hatte offenbar nicht bestanden, aber auch die Tetrachlorkohlenstoffvergiftung kam als Ursache der HSrstSrung nicht in Betracht. Wahrscheinlich war sie Folge einer Verschiittung im Kriege; hierfiir sprach aueh der audiometrische Befund im Sinne einer Haarzellsch~digung. I n die Gruppe der Halogenkohlenwassersto/]-Vergiftungen gehSrt vielleieht folgender Fall: Der 22 js Betonarbeiter ist seit 195i vorwiegend mit dem Sehleifen yon Terrazzo-FuSbSden beseh/~ftigt. Dabei verwendet er ein triehlor/~thylen-haltiges Poliermittel (,,Fluat"). Seit 1952 ffihlt er sieh sehwerhSrig, damals angeblieh naeh einem heftigen Niesanfall aufgetreten. 1954 wurde er erstmals yon uns untersueht (Abb. 14). 1957 Aufnahme in der Medizinisehen Klinik wegen eines rauschartigen Benommenheitszustandes mit starken Kopfsehmerzen, Ohrensausen und Sehwindel. Die akuten Erscheinungen klangen sehnell ab, Entlassung
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schon nach 2 Tagen. Subjektiv weitere HSrverschlechterung seit 1958. ])as jetzige Kontroll-Audiogramm zeigte eine mKBige Zunahme des ItSrverlustes in allen Frequenzen. In~ensit/~tsbreite deu$lich eingeschr/~nkt im Ger~uschaudiogramm fast reiner ~aarzell-Typ; inn Sprachaudiogramm, zunehmender ])iskriminations-Verlust bei groBen Lautst/irken. Ves~ibulKr seitengleiche Reaktionen, RSntgen-Stenvers o. ]3. C _206g
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Abb. 13. K a r i n ~[., 45 Eahre. 1956 a k u t e Leuchtgasvergi/tung. S e i t d e m bds. leicht schwerhSrig. K e i n Ohrsausen, k e i n Schwindel. LiNGENBECK: Ganglion-Typ. LfiTSC]tn]~ ( - - ) , K L = L L
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A b b . 1 4 . Gfinther PI., 29 $ a h r e . Jeweils obere K u r v e a m 2 0 . 5 . 1954, u n t e r e ]~urve a m 9. 1. 1965, K L = L L . Seit 14 J a h r e n als Terrazzo-Polierer t~tig. I s t dabei zugleich T r i c h l o r ~ t h y l e n d ~ m p f e n und s ~ a r k e m L ~ r m ausgesetzt. HTrverlus~ d u t c h S u m m a t i o n beider Sch~dlichkeiten e n t s t a n d e n ? E i n d e u t i g s i n d tlie urs~chlichen Z u s a m m e n h ~ n g e nicht !
Eine famili~re Belastung bestand offensichtlich nicht. Auch sonst waren Vorsch~digungen auszuschlieBen. Man kSnnte geneigt sein, hier eine summierende oder potenzierende ]~berlagerung der Triehlor/ithylenwirkung und der nicht unerheblichen L~rmentwicklung seitens der Schleffmaschine anzunehmen. DaB triehlor/~thylenhaltige Poliermitte] tats/~chlich toxisehe D/~mpfe abgeben, haben ~hnliche Unf/~lle und chronische Vergiftungserscheinungen best/~tigt (WwsTPHAL, persSnliche Nitteilung); sie gingen --vielleicht wegen der fehlenden zus/~tzlichen
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E. L E H N H A R D T
:
Larmbelastung -- soweit uns bekannt wurde, nioht mit ItSrschaden einher. Warum aber aueh unter den speziellen Oegebenheiten unser Patient eine Einzelbeobachtung blieb, ist schwer zu beurteilen; jedenfalls sind die Zusammenhange aueh bier mit groSer Zurfiekhaltung zu beurteilen. Ebenfa]ls Folge einer I-Ialogenkohlenwasserstoffvergfftung kSnnte die in Abb. 15 wiedergegebene SehwerhSrigkeit gewesen sein. Der damals 38 ]ahrige Maler hatte im November 1963 die Warmwasser-Behalter einer C CZ cg c3 cq c5 c6 c f_ /2_(. O 6~ 128 25G 512 1029 20q8 #ogG8192Hz=J u ~n u ~ 69
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Abb. 15l Werner H., 38 3ahre, lYlaler. Fliisterspraehe bds. 1--1,5 m, Umgangssprache bds. fiber 7 m (Zahlen). Symmetrischer Hoch~onverlust naeh akuter Intoxikation mit einem isocyanat-haltigen ~arbstoff and Tetrachlorkohlenstoff als Verdiinnungs- und Waschmittel, K L = L L
Brauerei mit einer Spezialfarbe gestrichen, als er pl5tzlich mit einem schweren Asthmaanfall, Lungenbl~hung und beginnendem LungenSdem zusammenbrach. Bei der Spezialfarbe handelt es sieh um ,,Fluxol", einem Desmodur-Desmophen-Laek. Diese Laeke umfassen eine in sich geschlossene Klasse kfinstlieh hergestellter polyfunktioneller Isoeyanate. Sie werden beim Mischen yon Desmodur und Desmophen frei und rufen ein ,,Asthma" hervor, das wohl bei allen Menschen, jedoeh untersehiedlich in Abhangigkeit yon der Zeit und der Konzentration gestuft, auftritt. Damit ware das akute allgemein-medizinische Bfld dieses Erkrankungsfalles erkli~rt. Wahrend jedoeh solche pulmonalen Komplikationen (hauehartige Auskleidung der tieferen Luftwege dureh einen IsoeyanatEiwei6film und eventuell allergische Reaktion gegen die IsocyanatEiwei6verbindung) beim Umgang mit Desmodur-Oesmophen-Laeken relativ haufig beobachtet wurden, scheinen H6rstSrungen im Rahmen dieser Intoxikationsformen sonst hie besehrieben worden zu sein (EH~LICHEn, pers. Mitteilung) 1. I Die seinerzeit gebr~uchlichen Desmodur-Desmophen-L~cke wurden inzwischen durch ,,physiologisch einwandfreie" Verbindungen erse6zt; ihre damals vorgesehene Aufnahme in der Liste der Berufskrankheitea konnte deshalb unterbleiben.
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T~ber den zeitlichen und kausalen Zusammenhang zwischen der akuten Vergfftung und der I-ISrstSrung bestand kein Zweffel. Der Patient sehilderte seine Besehwerden als besondere StSrung des Spraehverst~ndnisses bei der Unterhaltung m i t mehreren Personen gleiehzeitig. Das fiberschwellige Audiogramm bei der jetzigen Kontrolle wies den HSrverlust als vornehmlich ganglion~ren T y p aus. Ohrensausen wurde nicht angegeben. Vestibular Riehtungsfiberwiegen nach links. Die klinlsehen Erscheinungen waren in dem bier besprochenen Fall offensiehtlieh aul3ergewShnlich heftig gewesen, so dal] eine sekund~re zentrale Sch~digung nicht ausgeschlossen erscheint. Wahrscheinlieher ist es, da~ der I-ISrverlust durch die der Farbe zus~tzlich beigeffigten Verdiinnnngs- oder dureh die gleiehzeitig verwendeten Waschmittel (washprimer) zu erld~ren ist. Da hierzu im allgemeinen ebiorierte Kohlenwasserstoffe benutzt werden, ks a]s eigentliche Noxe der Tetrachlorkohlenstoff in Betracht. Ob diese Annahme in dem gesehilderten Fall auch ffir die Genese des allgemein interneu Krankheitsbfldes gilt, kSnnen wir natfirlich nicht beurteflen. U m auch fiber HSrstSrungen nach In/ektionskrankheiten eigene Vorstellungen zu erhalten, haben wir 1000 Gutaehten der Universit~ts-I-IalsNasen- Ohrenklinik H a m b u r g - E p p e n d o r f und der I-Ials-Nasen- Ohrenklinik I-Iamburg-Iteidberg gesichtet (Diss. L S D ~ , in Vorbereitung)x. Darunter fanden sich 3 F~lle von SchwerhSrigkeit nach Fleckfieber 3 F~lle yon SchwerhSrigkeit naeh Typhus 3 F~lle yon SchwerhSrigkeit nach Malaria bzw. Chinin 3 FKlle yon SchwerhSrigkeit nach Streptomycinmedikation bei Tuberkulose. I n den als Folge des Fleck/iebers anerkannten I-ISrstSrungen zeigten die audiometrischen Schwellenkurven zweimal einen I-Iochtonabfall, der sieh im Ger~uschaudiogramm als Gangliontyp darstellte. Ohrensausen fehlte, fiber Schwindel klagten die Patienten nicht. Objektiv war jedoeh der eine yon ihnen vestibular seitengleich untererregbar (Abb. 16). Die Befunde entsprechen also dem, was aus der Schrifttumsfibersicht und aus den pathologisch-anatomischen Vorstellungen einer Neuritis nervi acustici her zu erwarten ist. Bei dem dritten unter der Diagnose SchwerhSrigkeit nach Fleckfieber eingeordneten Patienten verlief die audiometrische Sehwellenkurve flach, das Gerguschaudiogramm imponierte als Haarzelltyp. Auch die zwischenzeitliche ItSrversehlechterung und die zusgtzliehen Schwindelerseheinungen lieBen die ursgchlichen Zusammenhgnge mit der Fleckfiebererkrankung unsieher erscheinen und eher an das Vorliegen eines Cerviealsyndroms denken. 1 Besonderen Dank mSchte ich Herrn Prof. Dr. FLs~SCEER ftir die Erlaubnis sagen, das tteidberger Gutaehtenmaterial mitverwenden zu dfirfen.
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E. LEHNHARDT:
W/~hrend also vollstandige Ertaubungen naeh Fleekfieber fehlten, endeten die naeh einer Typhuserkrankung aufgetretenen ItSrstSrungen sehlieBlich in einer beidseitigen Taubheit. Besehwerden oder Symptome seitens des Gleichgewichtsorgans fehlten. Die Verl~ufe stimmen in allen ~-
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Ohr
Abb.16. Ht~ber(~ft., 43 Sabre, 1943 F1eekfieber,seitdem bds. leicht schwerhOrig. Kein Ohrensausen, kein Schwindel. ~Jberschwellige audiome~rische Befunde im Sinne einer ganglion~iren StOrung. Bds. vestibul~re Untererregbarkeit, K L = LI,
drei Typhusf/~llen insofern iiberein, als w/~hrend der eigentliehen Erkrankung angeblich eine SehwerhSrigkei~ bestanden haben sollte; unmittelbar danach h/~tte sich das GehSr zun~chs~ gebessert, sei dann aber im Verlauf mehrerer Jahre zunehmend bis zur Ertaubung sehleehter geworden. Ein solcher Verlauf -- SchwerhSrigkeit, voriibergehende Besserung, ]angsame Versehlechterung -- entspricht etwa dem Zeitgang posttraumatischer I-ISrstSrungen bzw. der in diesem Zusammenhang diskutierten Progredienz (siehe S. 177). Er ist naeh den giiltigen pathologisehanatomischen Vorstellungen fiir die I-ISrstSrung nach Typhus nut sehwer zu erklgren. WITTMAACK (1916, 1917) meinte, das Endstadium der Neuritis nervi aeustici sei zumeist schon w~hrend der Infektion erreicht. Das wfirde bedeuten, dal~ ffir eine SehwerhSrigkeit oder Taubheit nach Typhus der urs~chliche Zusammenhang nur dann anzuerkennen w/s wenn die HSrstSrung nach Abklingen der klinisch infektiSsen Symptome in vollem AusmaB bestehen geblieben ist. Die Entseheidung ~_rd im Einzelfalle yon der Glaubwfirdigkeit der Angaben und yon dem Nachweis eventueller Briiekensymptome beeinfluBt werden. AuBerdem wird man bedenken miissen, dal~ die bisherigen pathologisch-anatomischen Befunde unseres Wissens nur yore HSrnerven stammen, zusgtzliche Ver/inderungen in den I-ISrkernen oder -bahnen also nicht ausgesehlossen sind. In den drei Gutachten unseres Beobaehtungsgutes wegen einer SehwerhSrigkeit nach Malaria wurden zweimal kausale Beziehungen verneint,
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einmal eine toxische Chininwirkung angenommen. Tats~chlich kann die SchwerhSrigkeit gelegentlich Folge einer Chininintoxikation sein (WITT~AACK 1936). Auf sie braucht jedoch nicht n~her eingegangen zu werden, da heute an die Stelle des Chinins synthetische Mittel (Resochin, Paludrin u.a.) getreten sind; ototoxische Nebenwirkungen ihrerseits wurden bislang nicht bekannt. Die Beurteilung der I-ISrsch~iden nach Streptomycin-Behandlung einer Tuberkulose bereitet im allgemeinen keine besonderen Schwierigkeiten. I n unseren drei Gutachtenf~llen verliefen die Schwellenkurven flach bis schr~g abfallend, die SchwerhSrigkeit war immer hochgradig. I)aneben sahen wit bei a m b u l a n t oder konsiliarisch un~ersuchten Patienten einerseits nur angedeutete Hochtonabf~lle und andererseits vollkommene Ertaubungen. Als urs~chliche Noxe k a m in allen F~llen nur das Medikam e n t in Betracht, eine ausschliel~lich Tbc-toxische Innenohrseh~digung - also ohne Beteiligung des Mittelohrcs oder der ~[eningen -- war in unserem K r a n k e n g u t nicht enthalten. U m uns zu vergewissern, d a ] wir mit dieser Darstellung die H~ufigkeit einer Ohrbeteiligung bei beruflichen Intoxikationen oder Infektionen nicht unterbewerteten, haben wir eine Urn/rage an die 17 Staatlichen Gewerbedrzte der Bundesrepublik und an das Zentralinstitut fiir Arbeitsmedizin in Berlin-Lichtenberg gerichtet; 14real erhielten wir eine Antwor~. Fiir das freundliche Entgegenkommen und die bereitwilligen Auskfinfte mSchten wir allen I-Ierren hier noch einmal danken. Unsere Fragen lauteten im wesentlichen : Wie oft beobachteten Sie in I h r e m Verwaltungsbereich - auch als N e b e n b e f u n d - eine SchwerhSrigkei$ w~hrend oder nach einer Intoxikation oder Infektion? I n einem Fragebogen hatten wir die beruflichen Gifte einzeln aufgeffihrt und um getrennte Stellungnahme zugleich zur Gesamtzahl anerkannter Intoxikationen und Infektionen sowie zum Anteil der HSr- (und Gleichgewichts-)StSrungen gebeten. Die Antworten lassen sich wie folgt zusammenfassen: Kohlenoxydvergiftungen mit SchwerhSrigkeit hat~en der Tfibinger Gewerbearzt zweimal (1963), der ttannoversche Kollege einmal (1961) und das Zentralinstitut in BerlinLichtenberg neunmal (1961--1963; vgl. Z ] ~ : 1963) gesehen. Schwefelkohlcnstoffvergiftungen m i t SchwerhSrigkeit wurden nur im Berliner Zentralinstitut errant und zwar ffinfmal in den J a h r e n 1961--1963 (vgl. Zv,~t~ 1964). Bei keiner der anderen Intoxikationen oder im Verlauf beruflicher Infektionskrankheiten waren HSr- oder GleichgewichtsstSrungen bek a n n t geworden. Natfirlich umfal~t diese Frage nur die als Berufskrankheit oder Unfall anerkannten und nur die w~hrend etwa der letzten 10 J a h r e erstmals erfal]ten F~lle. Einige I-Ierren allerdings wiesen in ihren Begleitschreiben ausdriicklich darauf hin, dal3 sie zwei Jahrzehnte
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E. L~gAa])T:
fiberblickten und auch fiber die Aktendurchsicht hinaus sich nicht an weitere FaUe erinnern k6nnten. Das Sehrffttum, die pathologiseh-anatomisehen Grundlagen und das eigene Beobaehtungsgut zusammenfassend, kommen wir zu folgendem Ergebnis: Beriehte und Untersuehungen fiber tt6r- und GMehgewiehtsst6rungen dutch gewerbliehe I n t o x i k a t i o n e n und Infektionen sind in der Literatur h/~ufiger zu finden als es ihrem tatsaehliehen Vorkommen entsprieht. Zwar kSnnen Sehadigungen des tI6rnerven dureh (medikament6se oder experimentelle) Intoxikationen hervorgerufen werden, doeh die w/~hrend der gewerbliehen Exposition infrage kommenden Konzentrationen dieser oder anderer Noxen sind so geringffigig, dab die It6r- und Gleiehgewiehtsfunktionen nut in Ausnahme- oder Ungltieksfallen in Mitleidensehaft gezogen werden. In jedem Einzelfall sind sorgfaltige Naehforsehungen hinsiehtlieh der Arbeitsplatzverhaltnisse und des fragliehen Gfftstoffes sowie eventueller Vorsehaden notwendig, bevor ein kausaler Zusammenhang angenommen werden daft. Chronisehe, yon der Expositionszeit unmittelbar abhangige Intoxikationen, wie sic z.B. yore Kohlenoxyd oder Sehwefelkohlenstoff beriehtet werden, augern sieh h6chstens in einem begrenzten I-Ioehton- bzw. Mitteltonverlust und sind nur dureh sorgfaltig kritisehe Erhebungen vonder AtterssehwerhSrigkeit abzugrenzen. Nieht weniger selten sind I-I6r- und Gleiehgewiehtsst6rungen infolge beruflieher I n / e k t i o n s k a n k h e i t e n bzw. der daraus sieh ergebenden 3~edikation; allerdings ist das Ausmag derartiger Sehadigungen haufig grSger, ja erreieht eventuell sogar die beidseits vollkommene Ertaubung. Dieses insgesamt erfreuliehe Ergebnis sollte jedoeh nieht zu einer grundsatzliehen Leiehtfertigkeit in der Beurteilung verleiten. Unter der groBen Zahl immer wieder neu auf dem 3/[arkt erseheinender Medikamente und in der Industrie verwendeter ehemiseher Produkte kSnnte doeh einmM ein allgemein- oder gar spezifiseh ototoxiseher Stoff auftauehen, der dann ein sehnelles Eingreifen eftordern wfirde. Wir selbst hatten eine solehe 3/[Sgliehkeit zunaehst yon den Isoeyanaten der DesmodurDesmophen-Laeke in dem oben gesehilderten Fall angenommen; d0eh aueh hier haben sieh als eigentliche Noxe die als solehe sebon bekannten ehlorierten Kohlenwasserstoffe erwiesen. II. Innenohrseh~iden dutch elektrischen Strom und Blitz ~
1. Elelctrischer S t r o m
Das Elektrotrauma ist ein ausgesproehen berufsspezifischer Unfall der Starkstrom-Elektriker und Dachdeeker. Andere Berufsgruppen werden dureh elektrisehe Unfalle praktisCh nieht betroffen. Die Haufigkeit nimmt entspreehend der ailgemeinen: Verbreitung elektrischer Energieformen immer mehr Zu, Allein in der Berufsgenossen~
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schaft der St/s Gas- und Wasserwerke fiir den Bereich der Bundesrepublik werden 60--70 Elektrounf~lle pro J a h r gemeldet. Gegeniiber dieser allgemeinen Zunahme scheint der Anteil tSdlicher Unf/s im Rfickgehen begriffen zu sein -- hoffentlich ein ttinweis auf die Wirksamkeit der strenger gewordenen Sicherhe~tsbestimmungen. PhysikaIische Voraussetzungen. :Die Auswirkungen eines elektrischen Traumas sind ~bh~ngig vonder Spannung (Volt) innerhalb des Stromkreises und yon dem Widerstand (Ohm), der an tier ~bergangsstelle zum Menschen herrscht. Aus diesen beiden Gegebenheiten leitet sich die Stromstdirke als eigentliches Mall der Wirksamkeit ab nach der Formel Stromst~rke (Ampere) ~ Spannung (Volt) Widerstand (Ohm) " Die Schaden werden aul~erdem bestimmt durch die Strombahn, die Dauer der Stromeinwirkung und durch die Strom]requenz. Vom Widerstand abh~ngig ist die im Gewebe entstehende Joulesche W~rme (Q) ; sie nimmt zu mi~ der Einwirkungsdauor und mit dem Qt~adrat der S~romst~rke: Joulesche W~rme ~ Stromst~rke 2 9Widerst~nd 9Zeit 9Konstante (@=j2.W.t.const). Unmittelbur sch~digend kann die elektrische W/irmeentwicklung wohl nur bei Hochspannung (mehr a]s 1000 Volt) sein. Pathoanatomisches Substrat der Warmesch/idigung sind die ,,Strommarken". Wirkungsmechanismus. Dutch den Stromflul~ entsteht neben der lokalen W/~rme ein universeller Muske]spasmus. Die Folgen sind eine allgemeine BlutclruckerhShung sowie eine venSse Stauung durch Drucka.nstieg in den KSrperh6hlen (KoEPPE~ u. PA~SE 1955). Capillarwandschgdigung durch Wgrmeentwicklung und BlutdruckerhShung zusammen bedingen das elektrische 0dem (JELLINEK 1932) oder im Verein m i t der ven6sen Stauung auch perivasculgre Blutaustritte. A]s Begleiterscheinung lokaler Wgrmewirkung am Kopf kann eine serSse Meningitis (PETzA~ 1931) entstehen. Die tIirnsubstanz wird nur soweit geschgdigt, als die Joulesche Wgrme sich auswirkt, die tiefergelegenen Partien bleiben elektrisch unbeeinflul~t. Eine unmittelbare spezifische Reizwirkung d e r elektrischen Energie auf das Nervenparenehym scheint es nicht zu geben (Ko]~t'PE~ 1949; KoEI~P]~ u. PA~SE 1955). Wenn trotzdem neurologische Symptome im Einzelfal] nicht ~nders zu erklgren sind, wird man lokale Schgden als Folge der geschilderten vasomotorischen St6rungen oder der Begleitmeningitis als Erklgrung heranziehen miissen. LO~S~LL (1931, 1950) ist im Tierexperiment den Auswirkungen des elektrisohen Stroms -- 220 und 440 Volt Gleichstrom sowie 130 V o l t Wechselstrom -- auf das Ohr und die angrenzenden ttirnpartien nachgegangen. Er tat den positiven Pol jeweils in den mit Wasser gef/illten linken GehSrgang und den negativen auf den Riicken der Tiere. I m Augenblick des 8tromdurchtritts kam es zu Zuckungen der gesamten K6rpermuskulatur, zu AtemstSrungen und bei einem Tell der Tiere zu einem heftigen Xystagmus. Die Stromart hatte keinen EinfluB anf dieses. Arch. Ohr.-, Nas.-, u. Xehlk.-Heilk., Bd. 185 (Kongrel3bericht 1965)
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klinisehe Bild gehabt. Als histologische Friihbefunde sah LOEBELL Blutungen im Trommelfell, im Mittelohr, in der Schneeke, im tt6rnerven, im Kleinhirn und ge]egentlieh aueh im vestibul~ren Labyrinthantei]. Bei den SlOs getSteten Tieren fanden sich augerdem vereinzelt degenerative Ver~nderungen ira Ganglion spirale, wie sie in/~hnlichen Versuchen aueh R u ~ o ~ (zit. naeh WITTMAACK 1956) und OBATA (1953) gesehen haben. Die Befunde im Corti-Organ hielt LO~B~LL fiir postmortal entstanden. Interessant ist es, dab das nicht unmittelbar im Stromweg gelegene Ohr der anderen Seite ann/~hernd die gleichen Seh~den aufwies - - wahrscheinlieh ein ttinweis darauf, dag die Ver/~nderungen an beiden Ohren nicht direkte Stromwirkung waren, sondern mittelbar als Folge der allgemeinen tIypertension entstanden sind (WAG~A~Zq 1957). Im Sinne einer nur mittelbaren Beteiligung des Ohres am Elektrotrauma waren auch die Ergebnisse der Meerschweinchenexperimente yon l%IG~m) (1935) und yon S ~ u ~ o v (1937) zu deuten gewesen. Tm~Iss~G u. T~EIssr~G (t962) haben den Strom direkt auf die Schneckenkapsel geleitet; unter diesen speziellen Bedingungen a]lerdings sanken die Coehlear-microphonics sowie die SummenNervenaktionspotcntiale und der Adaptionsgang ~nderte sich im Sinne eines Rekruitments. SobMd die eine der beiden Strommarken in der Ohrregion gelegen ist, kann es zur Nekrose untersehiedlicher Anteile des /~ul3eren, dos MJtteloder aueh des Innenohres kommen. ~ b e r derartige Beobaehtungen und ihre in erster JAnie ehirurgisehen Konsequenzen liegen eine l~eihe y o n Mit,teflungen vor (J~LLI~]~: 1932 ; SV~TLAKOV1954; PANS~ 1855, Fall 85 und 106; HUssL 1963). Unter Umstanden werden typisehe otologisehe Eingriffe (3/[astoidektomie, Radikaloperation des Nittelohres, Labyrinthektomie) zur Ausr~umung der Sequester notwendig (1V[OSKOVSKAJA1961). Der Ausdehnung der Nekrosen entsprieht die Beeintrfiehtigung des tI6rverm6gens. Deshalb kann unmittelbar naeh dem Unfall ehle Sehwerh6rigkeit zun/~ehst noeh fehlen oder gering sein; erst mit fortsehreitender 3/[arkierung des Sequesters wird die Beteiligung des Mittel- oder Innenohres deutlieh (tIussL 1963). Aueh diese Tatsaehe zeigt, dab die lokale Wirkung des elektrisehen Stroms auf den Bezirk der Wgrmeentwieklung begrenzt ist. Andererseits ist ihre Ausdehnung gugerlieh schwer zu beurteilen, so dag immer dann, wenn eine elektrische Verbrennung im Bereich des /~ugeren Ohres vorliegt, jede F o r m und jeder Grad einer SchwerhSrigkeit m6glieh ist. Weniger eindeutig sind die Verh~ltnisse bei strombahn[erner Ohrbeteiligteng, vor allem, wenn Strommarken fiberhaupt fehlen ( N E u B ~ a ~ 1953b ; WAGE~ANN 1957 ; GOLDSCHMIDT 1960 ; S m ~ K E ~ 1961/62). Doeh aueh bei vorhandenen Strommarken ist im EinzelfM1 die Beziehung der H6rstSrung zum elektrischen Unfall nur schwer zu konstruieren. Eine ttSrbeeintrs l~Bt sieh dann lediglich als Folge einer im Bereieh des Labyrinths, des V I I I . tIirnnerven oder der zentralen Bahnen ab-
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gelaufenen vasomotorischen StSrung deuten. Berichte fiber derartige F~lle sind ausgesprochen spi~rlich, wenn man sich auf den technischen elektrischen Unfall beschr~nkt, d.h. die HSrsch~den nach Blitzschlag ausklammert; dies aber ist unbedingt notwendig, wie wir noch sehen werden. )TEV~E~GE~S Patient war in den S~romkreis einer 20000 V Leitung geraten: zun~ehst Hochton-Steilabfall, dann Flachkurve um 60--80 dB, keine Strommarken. Die StTrung sollte in den zentralen Bahnen gelegen haben. Auf gleiche Weise erkl~rte GOLDSCm~ID~(1960) einen ganz analogen Fall. WAG]SMA~SPatient hatte am Dachfirst unter einer 11000 V Starkstromleitung gearbeitet. Er war noch 0,5 m yon der Leitung entfernt, als er plTtzlich einen brummenden Ton hTrte, einen blitzartigen Lichtschein sah und gleichzeitig einen heftigen, stechenden Schmerz im ttinterkopf links verspfirte; kein Sch~deltrauma. Quersehnittssyndrom, seitengleiche c~-Senke yon 70 dB, Rekruitment positiv. Keine vestibuli~ren Symptome, keine Strommarken. WUC~ERe~EN~IG (1959) hat einen ~hnlichen Befund nicht als Elektrotrauma, sondern mit dem mechanischen Insult beim Aufschlag auf den Betonboden erkl~rt, und zwar obwohl sein Patient -- im Gegensatz zu dem Wagemannschen -- erhebliehe (ohrferne) Strommarken aufwies. ])er periphere Vestibularapparat wird durch ohrferne elektrische Insulte offenbar weniger oft getroffen. Wenn anf/~ngliche StSrungen der Gleichgewichtsfunktion bestehen, sind sic als zentral zu deuten (KITTen 1961); es sind auch Stromverletzungen in der Literatur erw~hnt, die ausschliefilich zu Gleiehgewiehtsst5rungen ffihrten (MooG 1938; OEKE~
1956/5s). Insgesamt kann also yon einem einheitlichen otologischen Bild beim Starkstromunfall keine Rede sein, eben deshalb nicht, weft es direkte elelctrische Auswirkungen auf das Innenohr oder den HTrnerven offenbar nicht gibt. Eine SchwerhSrigkeit nach Elektrotrauma entsteht entweder durch die lokale W~rmeentwicklung odor durch vasomotorische StSrungen innerhalb des Labyrinths, des ItSrnerven oder der zentralen Bahnen. Das audiometrische Bild ist entsprechend vielgestaltig und regellos (1VIOV~IER-KvH~, LAFO~ U. L~wI 1963). Mit einer Besserung ist bei elektrischen I-ITrschiiden nicht zu rechnen, im Gegenteil, gelegentlich wurde eine begrenzte I-ISrverschlechterung im Verlauf yon )/[onaten beobachtet (PV,~WITZSC~Ku 1933 ; LA~ON 1957 ; ~-VIov~IEn-KuHr LAFO~ U. LEWI 1963). Die Zusammenhangs/rage zwischen dem Elektrotrauma und einer t~Srsch~digung ist so kompliziert, weft wegen der gleichzeitigen Auswirkungen auf den Gesamtorganismus jeweils viele Erkli~rungen mTglich sind. Vor allem die momentane excessive Blutdrucksteigerung w/ihrend des Stromflusses l/~l~t ein weites Feld ffir die Zusammenhangdiskussion often. Es nimmt deshalb nicht wunder, dal~ einerseits Unf~lle, die ohne Strommarken blieben, I-ITrstTrungen hinterlassen haben sollen (NEU~]S~GE~ 1953 C; W n a ] ~ A ~ 1957) und dab andererseits fl~chenhafte und auf das Stature- und Kleinhirn fibergreifende elektrische Verkochungen am 5*
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Sch~del beschrieben wurden, ohne da~ eine H5rbeeintr~chtigung auch nur erwiihnt wird (J~LLr~EK 1931; KOEP~EN 1953; SVETLAKOV 1954; K~ACH u. EBIC~ 1961; STUCKEu 1963). Offenbar entwickeln sich HSrstSrungen im Rahmen solcher Nekrosen nur, wenn das Mittel- oder Innenohr in den verkochten Bezirk einbezogen war. Solange also Strommarken fehlen, sollte die Anerkennung eines ursiichlichen Zusammenhangs sehr zurfickhaltend gehandhabt werden. Es ist wichtig zu wissen, dalB nach der Elektroschockbehandlung in der Psychiatrie bleibende I-ISr- oder GleichgewichtsstSrungen gar nicht (FLOTTOI~P,WILLS U. EITINGEI~1957; BALDASSINIU. SAMBUCO1962) oder nur ganz vcreinzelt (FBuGONI 1956; E u 1960) zu beobachten sind. Immerhin kSnnten die beim Elektroschock verwendeten Stromstarken (bis zu 100 mA) ausreichen, den Tod durch Kammerflimmern hervorzurufen, wenn nut die Strombahn durch das ~erz fiihren wiirde. Deshalb dfirfen wir annehmen, dab recht erhebliche Stromsts notwendig sind, um fiberhaupt fernab vom Stromweg bleibende funktionelle oder anatomische Schs zu setzen. Wie selten tatsi~chlich tISrstSrungen als Folge des Elektrotraumas sind, beweist u. a. die Tatsache, dab das groBe, mehrere hundert Gutachten enthaltende Beobachtungsgut yon KOEPPEN nur einmal eine Anerkennung der SchwerhSrigkeit Ms Folge eines Elektrotraumas enth~ltL Dabei handelte es sich um einen Starkstromunfall mit Strommarken am linken Zeigefinger und an der rechten l-land. Die beiderseits hochgradige kombinierte Mittelohr-Innenohr-SchwerhSrigkeit (Otosklerose?) wurde erst 16 Jahre spi~ter auf den Unfall bezogen. Auch in diesem Fall waren die urs~chlichen Zusammenh~nge also keineswegs eindeutig gewesen. Ganz besondere Skepsis sollte dann walten, wenn die SchwerhSrigkei~ erst nach dem Elektrounfall auftrat. Wenn, wie in dem Fall yon V]~EULEN U. SAgNDEBS (1963) sogar ein ganzer Monat verg~ngen is~, erscheint die Ann~hme einer ,,exogenen Sch~digung eines pr~disponierten L~byrinths" ~ls wenig kritische Konstruktion. 2. Blitz
Blitzunfifl]e ereignen sich vorwiegend auf dem Lande bei der Feldarbeit (PBEVSS 1937; CHBISTE~SE~ 1948; PA~SE 1955; KOTTLOI~S 1956; BAC~ 1957; CSrLLAG 1959 U. a.); trotzdem wird man deshalb nicht yon einer ffir die Landbev61kerung berufstypischen Gef~hrdung sprechen k6nnen. Allerdings werden die rein zeitlichen Zusammenh~nge oft so gelegen sein, da~ ein Berufsunfall anzuerkennen ist. 1 Ich danke Herrn Dozent Dr. KOEr~E~, Wolfsburg, fiir die Erl~ubnis zur Sichtung der F~lle, in denen eine Beteiligung des HSrorgans iiberhaupt diskutierb worden ist.
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Physil~alische Voraussetzungen. Die beim Blitz auftretenden Spann u n g e n betragen oft mehrere Mfllionen Volt - - das entspricht 8tromstiirken y o n > 1 0 0 0 Ampere ( N ~ r ~ 1932), doch ist die Einwirkungszeit e x t r e m kurz. Zu der Luftelektriziti~t des Blitzschl~gs k o m m e n als schs F a k t o r e n die m o m e n t a n e atmosph&rische Luftdrucks c h w a n k u n g u n d die d~bei freiwerdende Scha]lenergie in der A r t eines Knalls oder gar einer Explosion hiuzu. PA~sw (1955) spricht y o n elektromech~nischer Einwirkung u n d meint d a m i t die durch plStzliche Erw~rm u n g und Ausdehnung der L u f t im &ul~eren GehSrgang entstehende Energie. Dementsprechend unterscheiden sich die HSrsch~den durch E l e k t r o t r a u m e n u n d die d u t c h Blitzschlag in recht typischer Weise. Alle schweren I{Srsch~den nach Blitzschl~g gehen - - im Gegensatz zum E l e k t r o t r a u m a -- mit Tromme]fellperforation oder I:[&morrhagien im Mittelohr einher (COMES 1934; 1VfILOVA~OWCZ1935; WULLST~IN 1936; GLADKOFF 1936; Cm~ISTENS~N 1948; M I C ~ L ~ 1950; K~AULAND 1951; B r O A d E r 1952 ; KAZLA~V 1952 ; BACH 1957 ; W A G ~ A ~ N 1957 ; 0 ~ E ~ 1959 b). Aui~erdem lassen die ~Srverluste - - abgesehen y o n der praktischen oder vollstiindigen E r t a u b u n g (PANsn 1955; SIROKu 1958; CSrLLAG 1959) - - eine deutliche Besserungstendenz erkennen (B~NGEL 1936 ; WEST 1949; MIC~nI~ 1950; BACg 1957; K I T ~ L 1961; U~ANOV 1961) n n d schliel]lich unterscheidet sich der Blitzunfall durch die Einheitlichkeit der SchwerhSrigkeitsform deutlich yore Elektrotrauma. Hinter den ele]ctromechanischen stehen die mittelbarcn oder unmittelb a r e n Auswirkungen a u f d~s I n n e n o h r u n d die zentralen H S r b a h n e n wahrscheinlich weit zurfick; die wenigen audiometrischen Befunde erl a u b e n hier jedoch nur eine zurfickhaltende Stellungnghme ( H A A ~ A ~ 1937 ; C ~ m ~ s E ~ 1948 ; 0]~XE~ 1959 b ; W A C ] ~ A ~ 1957 ; BACg 1957). Einen aufschlu~reichen Einblick in die Auswirkungen des Blitzes auf das Mittel- und Innenohr geben die histologischen Befunde, die wir bei einem llj~hrigen Jungen erheben konnten. Er war durch einen Blitzschlag getStet worden, ohne da~ ~uI~ere Ver~nderungen im Bereich der 0hren aufgetreten waren. Der feingewebliche Befund ist in Abb. 17 wiedergegeben. Die beidseitige Trommelfellperforation und die Blutung in die Pauke sind Ausdruck elektromechanischer Energieumsetzung beim Blitz; die pralle Gerbil fiillung mit perivascul~ren Extravasaten ist Fo]ge der e]ektrischen vasomotorischen StSrung. Auch die Erythrocyten in der Perilymphe (nur im linken Ohr) kSnnten ein Beweis ffir die lokale Capillarwandsch~digung und somit pathoanatomisches Substrat einer mittelbaren clektrischen Innenohrschgdigung sein. Das tt~ufchen sedimentie~%er Erythrocyten fanden wit jedoch ausschlie~lich in der Scala tympani der Basalwindung, nicht also in den iibrigen Windungen, nicht im Vestibulum und auch nicht in den Bogeng~ngen. Es scheint deshalb berechtigt zu sein, sie -- wie die Trommelfellruptur -- als Ausdruck eines Traumas am Oft des a~ustis~hen oder mechanischen Energiemaximums, also in der Basalwindung, zu deuten. GleichgewichtsstSrungen sind nach Blitztraumen seltener zu beobacht e n oder sie bilden sich schnell zurfick - - eben weft im allgemeinen die
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E . I~EHNttAt~DT :
a
c
b A b b . 1 7 a - - c . Mikrophoto .~s 390. Mittel- u n d I n n e n o h r eines 10j~ihrigen 5ungen, der d u t c h e i n e n Blitzschlag t6dlich getroffen wurde, a D a s r u p t u r i e r t e Trommelfell, i m Schnitt quer zur T r o m m e l fellfl~tche getroffen; b P a u k e n h S h l e n b o d e n , freies :Blur u n d perivascul~,re E x t r a v a s a t e ; c Basalw i n d u n g , s e d i m e n t i e r t e B l u t k S r p e r c h e n a n der u n t e r e n :Flache des L i g a m e n t u m spirale; in den a n d e r e n W i n d u n g e n l a n d sich k e i n ~hnlicher B e f u n d
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Schadigung peripherer N a t u r ist (CHRISTENSEN1948; M~C~LIN 1950; KAZLAEV 1952). Meni~reartige Bilder nach Bli~zunfall stellen deshalb eine Ausnahme dar (GAB~IELLI 1962). Die Blitz- oder Starkstromun/Slle beim Tele/onieren stammen vorwiegend aus der Zeit vor 1920 und yore Umgang mit Feldtelefonen, also Einriehtungen, die hinsieht]ich der Sieherheitsvorkehrungen mit den modernen Anlagen nicht zu vergleiehen sind (~AAI~MANN1937; K~C~T 1950; FnvGo~I 1956; WAG]~MANN 1957). Wenn es trotzdem unter Ausnahmebedingungen auch heute noeh einmal zu einem Blitzsehlag oder einem Starkstromfibergang in die Telefonleitung kommen sollte, dann wird ffir die Telefonistin der Schlag im a]lgemeinen nieht elektrischer, sondern akustischer N a t u r sein. Dementsprechend hatte N~U~E~GE~ (1953, 1954) audiometrisch nach solchen Unfiillen einmal eine bleibende 3000 I-Iz-Senke, das andere Ma] bei gleiehzeitiger Trommelfellruptur eine nur flfiehtige 4000 I-Iz-Senke gefunden. 0~KEN (1956/58) und WAGEMANN (1957) sahen bei ihren beiden Patienten eine retro]abyrinth~re Sehwerh6rigkeit; 0EKE~ anerkannte den urss Zusammenhang, WAO~M A ~ ]ehnte ihn gerade wegen dieses audiometrisehen Befundes ab. Zus~tzliche Gleichgewichtsst6rungen weisen auf eine vegetativdystone Uberlagerung hin -- m6glieherweise dureh den oft anstrengenden Telefonistinnen-Dienst (Tol~nlNO 1960; BOTTU~A 1960; ALIVISATOS, ELIAKIS 11. ~PoNTIKAKIS1960). Umso mehr dfirfen wit -- wie auch aus Reihenuntersuehungen zu entnehmen ist (HABEICNANN1950) -- davon ausgehen, dag Geh6rschiidigungen dureh kurzdauernde elek~rische oder akustische Traumen im modernen Telefondienst k a u m noch eine Rol]e spie]en. III. Innenohrsch~iden dutch L~irm
1. Einleitung Wie weir verbreitet der L a r m und die dureh ihn bedingte Schwerh6rigkeit heute sind, verdeutliehen die folgenden Angaben. I n den USA wird die Zahl der durch L a r m H6rgeschi~digten auf 10 Millionen gesch~tzt (Cox 1958); yon ihnen sollen 4,5 Millionen eine Sehwerh6rigkeit sehon im Spraehbereich aufweisen (GzoRm 1961). I n Sehweden arbeiten 200000 Mensehen an Arbeitsplatzen mit einem Schallpegel von mehr a]s 80 dB (F~IBE~o, JOgANSSON U. KYLIN 1957) ; die Zahl derartiger Betriebe belauft sieh allein in Finnland auf 8900 (0DMA~N 1962). I n den USA lag 1953 bei 50~ aller Masehinen der L~rmpegel zwisehen 90 und 100dB (KARPnus u. BO~Va5LE~ 1953). Die ,,berufliehe Sehwerh6rigkeit" erseheint in der Literatur zuerst 1831. Damals besehrieb Fos]~OKW in der Zeitsehrift ,,Lancet" die S ehwerh6rigkeit der Sehmiede; sein Aufsatz ersehien gerade einen Tag vor ttuGos ,,G16ekner yon Notre Dame". t I a t t e n t t u o o und Fosm~oK~ ein-
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E. LEgNt~ARDT:
ander gekannt oder ist es ein ZufglI, dal3 aueh Quasimodo durch das Gelgut der Glocken ,,berufssehwerh6rig" war? Sparer ~ibrigens is~ die Schwerh6rigkeit der G16ckner wieder in Vergessenheit geraten, bis erst kfirzlieh B~UUSGAI~D (1962) wieder fiber drei solehe Beobachtungen in Norwegen beriehtete. Die L~rmschwerh6rigkeit geh6rt in die groBe Gruppe der akustisehen Traumen; sie stellt darin die chronische F o r m einer Sch~digung durch protrahiert einwirkende Schallenergie dar. Alle anderen akustische I-I6rsch/idigungen entstehen innerhalb sehr viel kfirzerer Zeitraume: der ,,akustisehe Unfall" in Minuten oder Stunden, die Folgen des Knalls oder der Explosion sowie die Nebenwirkungen des stumpfen Sch~tdeltraumas in Bruehteilen einer Sekunde. Wir folgen in dieser Einteilung heute den allgemein anerkannten Vorschl~gen yon R~EDI u. FUl~l~Eg (1947 b). Der L/~rm trifft nicht nur d~s Ohr, er kann sich ungfinstig aueh auf die allgemeinen K6rperfunktionen auswirken. DANTE zahlte den L/~rm zu den HOllenqualen, und SCHOPENHAIJERschrieb, da$ ihm das Peitschenknallen der Pferdekutscher durch seine Meditationen so schmerzlich und verderb]ich fiihre wie das Richtsehwert zwischen Kopf und t~umpfl lu werden heute durch so viele und so untersehiedliehe L/~rmquellen bel/~stigt, daf~ wit sic in Stufen einteilen und damit diejenigen, die die Psyche (StufeI, 30--65 Phon) und die, die dasVegetativum treffen (Stufe I I , 65--90 Phon), yon denen trennen, die auch alas Geh6r beeintraehtigen (Stufe I I I , mehr als 90 Phon; L~EMAr 1957). I m Sehrifttum genief3en die nicht unmittelbar das Geh6r sch/~digenden L~rm-Noxen derzeit eine groSe Aktualit/~t. Wir muSten es uns versagen, aueh nur referierend hier naher darauf einzugehen, haben uns aber eingehend mit den zum Teil sehr interessanten Arbeiten befaSt und glauben, doch vielen dieser Mitteilungen eine gewisse Skepsis entgegenbringen zu mfissen. Es sol1 unbestritten bleiben, da$ dutch akustisehe l~eize vegetative Reaktionen aus16sbar sind. Abet was als Reaktion auf einen kurzen Reiz hin auftritt, mu$ nicht zur vegetativen U m s t i m m u n g wahrend einer langeren Exposition Anla$ geben; die Reaktion ist weniger abhangig yore absoluten Reizniveau als vielmehr yon der relativen Zustands/~nderung. Aul~erdem ist immer die grunds/~tzliche Einstellung des Besch/~ftigten zu seiner T/~tigkeit und dem mit ihr verbundenen L/~rmmilieu zu berfieksichtigen. Der robuste Werftarbeiter aus einer Familie mit Generationen yon Kesselsehmieden wird dutch den ungeheuren L/~rm im Sehiffrumpf ebenso wenig in seiner vegetativen Reaktionslage gestSrt sein wie sieh der K u m p e l aus einer Bergarbeiterfamilie dutch die Gegebenheiten Enter Tage bel~stigt ffihlt. Der feingliederige und feinsinnige Rundfunkmechaniker aber wird naeh einem Arbeitsplatzwechsel yore Kleinbetrieb in eine grol3e Werkshalle den relativ geringen Umgebungsl/irm schon als
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u n a n g e n e h m e m p f i n d e n u n d i h n d e m e n t s p r e c h e n d ~ : ~ e g a t i v in seiner, vegetativen Reaktionslage verarbeiten. J e d e n f a l I s diirfen wir uns hier a n die E r f a h r u n g h a l t e n , d a b die iibergrol~e M e h r z a h l a]ler L/s j a h r e l a n g a n i h r e m A r b e i t s p ] a t z t/~tig ist, ohne allgemeine, a u f d e n L/~rm zu b e z i e h e n d e G e s u n d h e i t s s t S r u n g e n z u zeigen (GLo~IG 1961). D e m e n t s p r e c h e n d h a t es a u e h n i c h t an S t i m m e n gefeh]t, die a u s d r i i c l d i c h b e t o n e n , d a b die L e i s t u n g s f ~ h i g k e i t u n d d a s W o h l b e f i n d e n d e r A r b e i t e r d u r c h d e n BetriebslKrm ,,auffallend wenig b e e i n t r ~ c h t i g t w i r d " (J~6GGE~ 1961). Diese Skepsis daft natfirlich nur ftir das echte L~rm-Arbeits-Milieu gelten, also ffir die allgemein-internen Besehwerden und Befunde bei Arbeitern in L~rmbetrieben; sie soll nicht in Frage stellen, dab manehe Mensehen sich auch aul~erhalb ihres Berufes schon dureh den allt/ig]iehen L~rm des Industriestaates in ihrem Wohlbefinden gestSrt ffihlen und da$ beispielsweise in einem lauten Kurort die Erholung weniger gew~hrleistet ist als in einer absolut ruhigen Umgebung. Welche Auswirknngen diese ~'orm der L/irmberieselung auf die Dauer fiir den modernen Menschen bringen wird, is$ heute woh] noeh nieht zu iibersehen. D e r G e s e t z g e b e r a n e r k a n n t e lange Z e i t als B e r u f s k r a n k h e i t n u r die a n T a u b h e i t g r e n z e n d e SchwerhSrigkeit. D a m i t w a r n a c h d e r A u s l e g u n g des R e i c h s v e r s i c h e r u n g s a m t e s d e r G r a d d e r I t S r s c h ~ d i g u n g gemeint, bei d e m U m g a n g s s p r a c h e aus 25 cm E n t f e r n u n g v o m besser h 6 r e n d e n Ohr nicht m e h r v e r s t a n d e n w i r d (FI~ENZEL 1932). Seit der 6. B e r u f s k r a n k h e i t e n v e r o r d n u n g y o r e 2 8 . 4 . 1961, ]3GB1. I , S. 505, s i n d ,,L/irmsehwerh 6 r i g k e i t oder L ~ i r m t a u b h e i t " u n t e r Nr. 26 in d e r L i s t e entsch/idigungsp i l i c h t i g e r B e r u f s k r a n k h e i t e n aufgeffihrt. D a m i t ist d e r v i e l f a c h e n F o r d e r u n g n a e h ]~ntsch/~digung n a h e z u ]eder F o r m l / i r m b e d i n g t e r S c h w e r h 6 r i g k e i t Geniige g e t a n (3IEYEg ZUM GOTTESB~,RGE 1960b). D a r / i b e r h i n a u s w u r d e die frfihere sozialgesetzliche B e s c h r i i n k u n g a u f metallverarbeitende B e t r i e b e aufgehoben. Ffir die Versicherten, die beim Inkrafttreten dieser Verordnung an elner erst jetzt als Berufskrankheit anerkannten GesundheitsstSrung litten, besteht Anspruch auf Entschiidigung, wenn ,,der Versicherungsfall nach dem I. 1. 1952 eingetreten ist". Oieser Passus wfirde besondere Bedeutung gerade ffir die L~irmsehwerh6rigkeit haben, da sie bei einem Grol~teil der Geschgdigten sehon vor dem Inkraft~reten der Verordnung bestand, bislang jedoch in der Liste der Berufskrankheiten (ILK) fehlte. Leider ist er ausdrficklich nicht anzuwenden auf die neue lgr. 26 der Liste der BK, d, h, die ,,Litrmschwerh6rigkeig und L~irmtaubheit". Sie kann also nur in dem Umfange entschgdigt werden, als sie nach dem 28.4. 1961 erworben wurde. In Mitteldeutschland gilt sei~ dem 1.1. 1958 die VO fiber Melde- und Entsch~digungspflicht bei Berufskrankheiten voIn 14. 11. 1957 (GB1. I. I w3 vom 9.1. 1958). Sie stimmt grundsgtzlich mit den entsprechenden Bestimmungen in der Bundesrepublik iiberein. Lediglich die Reihenfolge in der Liste der Berufskrankhei~en ist eine andere; so l~iuft die ,,dutch L~rm verursachte Schwerh6rigkeit" unter der Nr. 33. a) P h y s i k a l i s c h e Definition und 1NeBtechnik des Liirms. D e r L ~ r m ( G e r ~ u s e h ) ist ein, G e m i s c h y o n T 6 n e n m i t um-ege]m/~gigen F r e q u e n z -
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E.
LER~NHARDT
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abst~nden (ira Gegensatz zum Klang, der neben dem Grundton die dazugeh6rigen Oberwellen in regelmi~l~igem Frequenzabstand enthiilt). Je weniger Frequenzen das Ger~usch umfal~t, umso schmalbandiger ist es. Setzt es sich aus EinzeltSnen des gesamten Frequenzumfangs unseres GehSrs in gleicher Energieverteilung zusammen, dann ist e s ein breitbandiges weil~es oder statistisehes Rausehen. Die Ger~useh-wie fiberh a u p t die Sehallmessung geht ganz allgemein yon der HSrsehwelle als Bezugspegel aus. Diese entspricht bei 1000 Hz einem Schalldruck von 2 9 10 -4 Mikrobar (#bar). Ffir die Praxis ist die Verwendung des Mikrobars unzweekm~l~ig, da sie don weiten Zahlenbereich yon 2 9 10 -4 bis 2 9 103 (1:10000000), also den Sehalldruek yon der HSrschwelle bis zur SchmerzsehweUe umfassen mfilBte. Der Schallpegel wird als L -- 10 9 log P I ~ 2 0 ' log /'1 P0 ~ ~ P0 (tefiniert und mit dB (Dezibel) benannt. I n dieser Gleichung bedeuten Px Schalldruck eines bestimmten Ger~usches in Mikrobar und P0 Bezugssehalldruek, bier also die HSrschwelle mit 2 9 10 -4 Mikrobar. D e r Sehalldruck gibt jedoch nur eine geringe Aussage fiber den a uch frequenzabh~ngigen subjektiven HSreindruck, d.h. die Lautsti~rke eines Ger~usches. Das Phon (BAF~KHAUSEN 1926; BARKItAUSEN U. TISCI~NER !927) als Ma~einheit der Lautsti~rke war ursprfinglieh eine rein sub jektive VergleichsgrS~e. Der Zusammenhang zwischen Schallpegel und Lautst~rke ist fiir reine TSne yon FLETC~E~ U. MU~SON (1933) ermittelt a n d in don ,,Kurven gleieher Lautst~rke" graphisch dargestellt worden; sie beziehen sieh auf den 1000 Hz-Ton. Die Kurven wurden ffir die Konstruktion yon Lautsts verwendet. Die mit solehen Ger~ten ermittelten Werte geiten als D I N - P h o n ; sie sind n u r gfiltig ffir die Lautst~rkebeurteflung yon einzelnen sinusfSrmigen Tonschwingungen. International ist diese Bezeiehnung in Zukunft ffir Liirmmessungen nieht mehr zugelassen (Sc~uLz 1962; B~3~cx 1963). Stattdessen gilt heute das physikaliseh definierte logarithmisehe Dezibelmafl unter Angabe der verwendeten Frequenzbewertungskurve. Ffir diesen Zweck wurden von der Interna~i0nal Eleetrotechnical Commission (IEC) nach den v0rl~ufigen Riehtlinien der Internationalen Standardisierungs-0rganisation (ISO) drei K u r v e n (A~ B und C) ausgearbeitet, in denen neben der subjektiven Lautsts auch die aus dem Frequenzgang abzuleitende Liirmbelastung und die zu erwartende GehSrseh~digung bewertet sind. Die L~rmmessung muB die 5rtlichen Gegebenheiten beriicksichtigen. So ist der Schallpegel abh~ngig yon der SchaUh~rte der W~nde, innerhalb derer gemessen werden soll. Je h~r~er das Wandmateri~l ist, desto h5her steigt der Schallpegel im Raum; die eigentliche Schall~bstrahlung einer Maschine, der Direktschall, kann deskalb nut in ihrer unmi~telbaren ~Umgebung gemesgen werden. In grSfierer Entfernung wird sie zus~tzlich dutch den reflektierten Schall yon den W~nden oder
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der Decke sowie durch den Sekund~rschall iiberlager~, der yon den Bodenschwingungen ausgeht. Dabei kann es sowohl zu SchatlpegelfiberhShungen als auch zu -minderungen kommen (NIESE 1961). Yfir die Kontrolle eines Arbeitsplatzes ist es Mso notwendig zu wissen, dab die Arbeiter unmittelbar an der L~rmquelle in erster Linie dem Direktschall~egel oder aber -- wie die ]3esch~ftigten in einer groBen Ha]]e -- dem Raumschallpegel ausgesetzt sind. Die gebr/~uchlichen Lautst/~rke-l~eBgers (sound level meter) geben zuns allein d e n effektiven Schalldruek i n dB an. Die A p p a r a t e verm i t t e l n also n u r den Gesamt- oder Allgemeinpegel, sie sagen weder etwas fiber das Frequenzspektrum noch fiber die Frequenzbreite aus. Ffir die E r f a s s u n g dieser b e i d e n P a r a m e t e r muB zus~tzlich sine F r e q u e n z a n a l y s e erfo]gen. N a e h d e n derzeitigen R i c h t l i n i e n der ISO genfigt hierffir die Messung i n Ol~tavabst~nden. D a b e i wird der S'ehultpegel i n d B ohne F r e q u e n z b e w e r t u n g s k u r v e ffir 8 O k t a v e n m i t g e n o r m t e n M i t t e l f r e q u e n z e n y o n 63, 125, 250, 500, 1000, 2000, 4000 u n d 8000 H z b e s t i m m t . Zwei weitere Verfahren, die ebenfalls yon der ISO empfohlen wurden, sind das nach ST~VV,~S(1956) in den USA und das nach ZWIeKERi n Deutschland (B/)~c~: 1963). Das erste weist sine guts Ubereinstimmung mit den subjektiv gefundenen Werten der Lauts~rke auf. Die ermittelten dB-Werte werden mit einer Tarsi, die gelcniclcte Geraden anstelle der Ger~uschbeurteilungs]curven benfitzt, in ~quivalente ,,Lautheitswerte" ( = sons/Ok,) umgede_utet. Doeh eben diese ,,gekniekten Geraden" wurden kritisiert undals Grundlage internationaler Standardisierung f/ir ungeeignet gehalten (Ro~I~so~q u. W~TTL~ 1964). Die Zwiekersehe Methods geht yon einem Terzpegeldiagramm aus, arbeitet als0 mit feinerer Fiequenzunterteilung; d~durch verl~ngert sieh die MeBdauer nicht unwesentlich. Die Messung in Terzabst~nden kommt der Erkenntnis entgegen, dab das Ohr den Sehall in Frequenzgruppen zerlegt -- aueh Kopplungsbreiten genannt (FELDTI~SLL]~Ru. ZWICX:ER1956). Die Frequenzgruppen umfassen unterhalb 500 Hz etwa 80 ttz, oberha]b 500 ttz etwa 17~ der Mittelfrequenz. Ihre Grenzen sind nichg fix, entspreehen daher keinen anatomischen Bezugspunkten auf der Basilarmembran, sondern sind lanfend gegeneinander versehieblieh. Wegen dieser Xopplungsbreiten ist es ohne Eirdiug anf die Lautstgrke, ob die Schallintensit~t gleichm~Big fiber das Frequenzband einer l~requenzgruppe verteilt ist oder ob sis in einem noeh sehmgleren Tonband konzentriert wird. Die Frequenzgruppen weichen in ihrer Bandbreite andererseits nicht wesentlich yon der Terzteilung ab ( N I E ~ u 1961). Die Terzana]yse hat den Vortei], im Ger~uschspektrum enthaltene tonale Anteile zu erfassen, die der Filterung in Oktavabstgnden entgehen w/irden (MEISTER 1957 a; KOHLER 1959; D~EROSr 1962b). Es ist aber zu ber/ieksichtigen, dab die Terzwerte bei kontinuierliehen Ger~usehen grunds~tzlich etwa um 4,8 dB niedriger liegen als die entsprechenden 0ktavpegel (L~cKE i959). ~ m im Einzelfall mit einer einfaeheren MeBeinrichtung sich begnfigen zu kSnnen, hat OD~ (1963) zwischen einer ,,genauen L~rmbewertung" und einer ,,fibersehl~gigen Lgrmbewertung'? unterschieden. Ffir das ]etztgenarmte Verfahren wird mit den fibliehen Lautst~rkemessern, in denen die Bewertungskurve A nach IEC enthalten ist, der L~rm ohne Beri~cksichtigung dsr -~recluenz gemessen. Die Fehlerquenen, die sich gegeniiber einem sehr sohmalbandigen Ger~usch ergeben kSnnen, fiberschreiten nieht 10 dB; i n Grenzf~llen wgre dieser Weft entspreehend zu berficksichtigen.
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E. LEHN]~ARDT: N e b e n d e r B e z e i c h n u n g L a u t s t ~ r k e i s t der p h y s i o l o g i s c h beeinflul~te T e r m i n u s
,,L~rmst~rke" geprggt worden. Die L~rmstirke eines unerwiinschten Schalles ]~ann gr6ger sein als die Lautstiirke nicht unerwfinsch~er Gergusche. Die -- gleichfalls yon der ISO vorgeschlagenen -- L~rmstirke-Ermi~lungsverfahren messen vor ahem die L~rmlistigkeit; sie beriihren den Otologen im t~ahmen der Berufserkrankungen seines Faches jedoch nur mittelbar und sol]en hier nieh~ n~her besprochen werden. Vornehmlich deshalb, weft z. B. mit einer Verdoppelung der subj ektiven Lautheitsempfindung nicht auch eine Verdoppelung der Phon-Zahl (sondern nur eine Zunahme um etwa 10 Phon) einhergeht, wurde vorgeschlagen, an die Stelle der L a u t s t d r k e den Begriff der L a u t h e i t mit MaBeinheit ,,Sone" zu setzen, tIiernach wiren 40 Phon Lautsti~rke gleich 1 sone Lautheit. Bei Verdoppelung der Lautst/~rke erh6ht sich der soneWert um den F a k t o r 2; d.h. 50 Phon -----2 sone, 60 Phon = 4 sone, 70 Phon = 8 sone usw. Der Umgang mit dem Sone erfordert jedoch mehr oder weniger komplizierte I~echenv6rg/inge und hat sich d e s h a l b wie auch das in der Sowjetunion gebr&uchliche 3~a13 ffir die Lautheit ,,gro" (Scm~6D~ 1959b) nicht allgemein eingebfirger~ (Sic~RDor~, 1959; I)iv,~o~F 1963a) (Tab.3). Tabelle 3. Gegeniiberstellung der Lautstgrke in Phon und der Lautheit in soue (Sc~5~)~ 1959b) bzw. in fifo (Koss~wz u. ~osc~ 1959) Lautst~ixke in Phon 40 50 60 70 80
Lautheit in sone in gro
] 2
1 2
4
4
8 16
8 18
Lautst~rke in Phon
90 100 llO 120 130
Lautheit in sono in Go
32 64 128 256 512
40 90 200 500 1200
Ffir die beschriebenen MeBverfahren miissen Ger&usche mindestens so lange anhalten, dag Frequenzanalysen, die zwangsl/iufig eine gewisse Zeit ben6tigen, ohne Erie durchgeffihrt werden k6nnen. Kurze Schallvorg/inge werden mittels eines ?r gespeichert; sie k6nnen dann -- allerdings nut anhand bestimmter Eichwerte -- im Laboratorium ausgewertet werden. Nine handliche Speicher- und Mel3einrichtung ftir die Ger/~uschmessung (Gesamtgewicht ca. 5 kg) hat BffRcK (1963) angegeben. Ganz besondere Gesichtspunkte tauehen bei 8ehr kurzen wiederkehrenden Ger~uschimpulsen auf. Die herk6mmlichen Lautst/~rkemesser zeigen dann nieht mehr die geh6rrichtigen Lautst~rkewerte an (RoL 1956; NI~SE 1959a, b). Bei rhythmischen Ger&usehen entsprieht n/~mlieh die Lautst/~rke weder dem Spitzen- noeh dem Effektivwert des Schallpegels (Basislautstgrke) ; es ergibt sieh vielmehr eine Lautst/~rke, die in Abh/~ngigkeif yon der Impulsfolgefrequenz zwisehen beiden Werten
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liegt (NIESE 1958). Selbst wenn vine speziell tr~gheitsarme Anzeige des MeBger~tes benutzt wird, liegen die gefundenen Werte unabh~ngig yon der Impulsfolgefrequenz urn 13 Phon zu niedrig (Niws~ 1963 e). Fiir die gehSrrichtige Erfassung dieser Ger/~uschzeitfunktion sind erst in den letzten Jahren die rechnerischen und teehnischen Voraussetzungen im Vergleichsverfahren mit subjektiven Lautst~rkemessungen gesehaffen worden (NIEsE 1963 b); fiir den praktischen Gebrauch sind sie vorerst noeh zu aufwendig. Ob hier der neue Lautst~rkemesser yon P~EIFFElZ (1964) oder die MeBanordnung yon DI]nzoFr u. MEISS~EI~ (1964) vine Wende gebracht haben, kSnnen wir noch nieht beurteilen. SchlieBlich sind die mit tIflfe der ~eBger/~te erhal~enen Werte abh/~ngig yon der Verwendung bestimmter Mikrophone und ihrer tIandhabung. Sie arbeiten exakt eigentlieh nur bei frontalem und diffusem Sehalleinfall. Bei beliebigem Sehalleinfall, wie es in Fabrikhallen die Regel ist, entstehen besonders dann groge Fehler, wenn bevorzugt hohe Frequenzen im Ger/~usch enthalten sind und diese v o n d e r Seite oder yon oben her einfallen. Derartige Megfehler sind mit einem MeBmikrophon zu vermeiden, dem spezielle -- technisch sehr einfache -- Sehallbeugungselemente aufgesteckt wurden (I~]~IC~A~DT1962). Ein derart ausgerfistetes MJkrophon nimm$ den Schall so auf wie es aueh im Ohr geschieht, weitgehend unabh/ingig yon der SehMleinfallsrichtung bzw. den Einfallsrichtungen beim gleichzeitigen Einwirken mehrerer Schallquellen (NIEs~ 1963a). Ffir die Nessung extrem intensiver Gergusche (Turbo- und D/isenaggregate) sind besondere Mikrophontypen notwendig (SAc~DOTE 1959). Nach dem Geschilderten mag die L~rmmessung Ms ein komplizierter technisch-mathematischer Aufwand erscheinen. Die modernen Ger~te sind jedoch zum gr6Bten Tefl standardisiert und in ihrer Handhabung soweit vereinfacht, dab auch der nicht speziell vorgebildete Arzt nach kurzer Einarbeitung damit verwertbare 3/feBergebnisse erhalten kann. Nur wet besondere 5rtliche oder betriebliche Gegebenheiten z.13. an Flugzeugen oder auf Flugpl/itzen meBtechnisch erfassen will, sollte zuvor die entsprechende Literatur durchsehen (Mv,ISTE~ 1956; ?r U. RUfF 1959). Keine weite Verbreitung haben bislang der ,,L~rmsch~dlichkeitsmesser" (WEIssINo 1960) und der ,,Ger~uschw/~chter" (B~oeK 1962) gefunden; diese fiir die ~berwachung der technischen Eigenheiten eines Werkstficks bestimmten Ger~te zeigen dutch Aufleuchten einer yon mehreren roten L~mpchen an, wann in dem bestimmten Frequenzband ein gegebener Pegel iiberscbritten wird. b) L/irmbewertung. Die ,,Grenzrichtwerte des L~rms" (K6Nm 1960) sollen so gewghlt sein, dab 95--98o/0 der Menschen, die unter dieser Ger/~useheinwirknng arbeiten, keinen tISrschaden erleiden (SLAwIN 1955). Erste Versuche, die untere Grenze geh5rsch~digenden Lgrms lest-
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zulegen, g e h e n bis v o r d e n 2. W e l t k r i e g zurfick. E i n e n g u t e n geschiehtlichen ~_~berblick fiber dieses T h e m a bring~ D I E , O F F in seiner Monograp h i e (1963). Einen ganz allgemein gehaltenen Anhalt fiir die Bewer~ung yon Industriegeri~uschen haben v~N DIS~OECK (1954) und NEV~E~GE~ (1956) gegeben; dan~ch w~re L~rm immer dann gehSrsch~digend, wenn laute Umgangssprache in einem Abst~nd yon 1 m nicht mehr verstanden wird. ~ach SL~W~N (1955) mull norm~le Umgangssprache aus 1,5--2 m Entfernung noch verst~ndlich sein, wenn d~s S~Srger~usch nicht das GehSr sch~digen soll. Die e r s t e n k o n k r e t e n Vbrschls zu dieser F r a g e w u r d e n a u f d e m I n t e r n a t i o n a l e n Kongrel~ fiir A r b e i t s m e d i z i n in I-Ielsinki 1957 y o n K o c H , K~TSUKI u n d S L ~ w ~ v o r g e t r a g e n : die G e s a m t l a u t s t ~ r k e allein g i b t keine h i n r e i c h e n d e A u s k u n f t fiber die zu e r w a r t e n d e H S r s c h s Ger~usehe m i t fiberwiegendem T i e f t o n g e h a l t sind weniger gefiihrlich als solche m i t b e h e r r s e h e n d e n Mittel- o d e r ~ o c h t o n a n t e i l e n . Die T r e n n u n g zwischen Tief- u n d M i t t e l f r e q u e n z e n zog K o c ~ b e i 1000 I-Iz, K ~ T S U ~ b e i 200 H z u n d SL~wIN b e i 350 Hz. A u c h die hSheren F r e q u e n z e n s i n d wieder weniger gehSrsch~digend i m Vergleieh zu d e n m i t t l e r e n . K~Tsu~:~ u n d SL~W~N z~hlten h i e r z u die F r e q u e n z a n t e i l e o b e r h a l b 3200 I~z; K o c ~ o b e r h a l b 6000 Hz.
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7OOO ~OOO ~lOOO 77000HZ
Abb. 18. Relative Sch~tdiichkeit der verschiedenen Frequenzbereiche; Zusammenstellung der Werte u ])Avis u. Mitarb., P~o~P u. Mitarb., WARD U. Mitarb., R0L und ]~Y:hIN(nach PLOMP, GRAVENDEET, U. ~IMPEN 1963)
Diese zun~chst aus der prak%ischen Erfahrung abgeleiteten Z~hlen wurden inzwischen durch vielseitige Belastungsexperimente mit Ger~uschb~ndern unterschiedlicher Frequenzcharak%eristik untermauert (~OEDI u. FUlCRE~ 1957; HI~CRCnIFFE 1957 ; ROL 1956 ; S~IET~ U. T~TTIPOE 1958 ; WX~D, GLOlCIOu. SKLAR1959 a; M~vv.~ zv~ GOTTESBm~GE 1960a; KYLIN 1960; L E n ~ D T 1960; PLOMr, G~AVENDEEL U. MI~eE~ 1963). Die Ergebnisse interessieren bier lediglich nach dem Gesichtspunkt der relatr Sch~dlichkeit der einzelnen Frequenzbs untereinander (Abb. 18). Tatsiichlich scheinen ausschliellliche Tieftongeri~usche (bis 350 Hz 120 dB) zu keinen wesentlichen HSrsch~den zu ffihren; jedenfalls sind gelegentliche Schwellenabwanderungen nach Belastung mi~ derar~igen Gers auf den unteren Frequenzbereich beschr~nkt und deshalb als u eines sp~teren H6rschadens kaum zu werf~n. In den Frequenzen 350--1600 ~Iz darf die Belastungs-
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lautstarke 85 dB nicht fiberschreiten. Bandgerausche mit Frequenzen oberhalb 1600 Hz fiihren aber schon bei Lautst~rken yon 80 dB relativ haufig zu Schwellenabwanderungen im I-Iochtonbereich. In dieser Grundkonzeption -- ~iittel- und ttoehtonger~usche belasten das Ohr mehr als Tieftonger~iusehe -- sind sich alle Au~oren einig. Nieht so einhellig ist die Aussage darfiber, ob oberhalb 4000 Hz die gehSrschadigende Wirkung mit Steigender Frequenz gleiehbleibt (•EISTER 1957b) oder wieder abnimmt (SLAw~ 1955; KOCH 1957; PLOm', GRAVENDEELU. MI~X~E~ 1963). Diese Frage hat jedoeh keine besondere praktische Bedeutung, weft Ger~usche mit deutlichem umschriebenen Frequenzmaximum 9berhalb 4000 ttz in der Praxis nur ausnahmsweise zu finden sind (W~I), GLORIOu. S K L ~ 1959a). Aueh wenn die genannten Ergebnisse vorwiegend aus Laborversuchen stammen, so ist es doch erlaubt, sie auf die Schadigungswirkung des Li~rms im Betrieb zu iibertragen; jedenfalls stimmen die voriibergehenden Sehwellenabwanderungskurven gut mit den audiometrisehen Mittelwer~en bei L~rmarbeir iiberein (PLo~t', GRAVENDEEL U. MIMI'n~ 1963; NAKA~aU~A1964), und Grenzrichtwertkurven, die aus solchen Belastungsversuchen abgeleitet wurden, weichen nur unwesen~lich yon denen ~b, die ftir bleibende HSrstSrungen gelten (KYLI~ 1960). Die Versuehe m i t Schmalbandgerauscl~en h a b e n zugleich gezeigt, welche B e d e u t u n g d e r Frequenzbandbreite eines Ger~usches i m H i n b l i c k a u f d e n zu e r w a r t e n d e n I~Srsehaden b e i z u m e s s e n ist. Bei gleichem S c h a l l d r u c k b e l a s t e n Sehmalbandgeri~usche d a s GehSr m e h r als B r e i t b a n d g e r i i u s c h e (LEHN~IARDT 1962). Die Schallintensiti~t p r o H e r t z , also die Sehallintensit~tsdichte eines Schmalbandgeri~usches i s t grSl~er als die eines B r e i t b a n d g e r i i u s c h e s gleicher L a u t s t ~ r k e . H i e r d r ~ n g t sieh die Schallintensiti~t a u f eine geringe F r e q u e n z b a n d b r e i t e z u s a m m e n , w ~ h r e n d sie i m B r e i t b a n d g e r ~ u s c h a u f 10000 H z o d e r m e h r v e r t e i l t ist. A u c h ein reiner T o n b e l a s t e t d a s Ohr m e h r als ein Ger~usch gleicher L a u t s t s (MEIST~R 1957b). Allerdings nimmt die Belastung ffir das Ohr mit abnehmender Frequenzbreite nur bis zu den Grenzen der Frequenzgruppen zu (DIE,OFF 1959 b ; C~a~V,Ru. K ~ E ~ , siehe bei K~Y~E~ 1963). Es ist also ohne Einflul~ auf die zu erwartende HSrseh~digung, ob das Ohr einem Geri~useh vom Umfang einer Frequenzgruppe oder einem reinen Ton gleicher Lautst~rke ~usgesetzt war. N~eh den Untersuchungen yon WA~D (1962d) soll die Gleichwertigkeit yon Frequenzgruppe (critical bandwidth) und Ton ffir die Frequenzen unterhalb 2000 Hz nur bedingte Gfiltigkeit haben. WAR]) konnte zeigen, dab ein tiefer Ton doch eine grSI~ere Schwellenabwanderung verursacht als ein in der Frequenz ~hnliches Geri~usch, welches sehm~ler als eine Frequenzgruppe ist -- wahrscheinlich, weft die Ti~tigkeit der Mittelohrmuskeln unter der Ger~usehbelastung l~nger anh~lt als unter der Einwirkung eines Tones gleicher L~utst~rke. Auch bei Lautst~rken oberh~lb 110 d:B seien fiir ~Frequenzgruppen und TSne hinsich~lich der zu erwartenden Sehwellenabwanderung nieht immer die gleichen Voraussetzungen gegeben. V o n d e n v e r s e h i e d e n e n Vorschl~gen ffir die k r i t i s c h e I n t e n s i t ~ t b e r f i c k s i e h t i g t e n z u e r s t ROS]~BLIT~ U. ST]~VW~S (1956) n e b e n d e r F r e q u e n z e h a r a k t e r i s t i k auch die Frequenzbandbreitedes Ger~usches. Sie h a b e n d e m e n t s p r e e h e n d fiir B r e i t b a n d g e r i i u s e h e hShere G r e n z w e r t e als ffir S e h m a l b a n d - oder t o n a r t i g e Ger~usche zugelassen. Sonst a b e r i s t m i t d e m a l l g e m e i n e n H i n w e i s zu operieren, dal3 Ger~usehe, die sehm~ler als
80
E . LEItNttARDT :
eine 0 k t a v e sind, etwa 5 dB unter den Grenzriehtwerten bleiben mfissen, die ffir die Oktav-Bewertungskurven gelten (LfT~c}~ 1959; K~YTE~ 1963). ( Noise Rating Curves) lZ, O
125 130
120
-120
~"~ . .
t Io 105
~
85
Oktavband pegel
~
125
1L15
120
i ~ ,100
,110 105
75 90
70
100
~'
65 ~
95 90
6O in dB ~ber 2'10"4/J bar 70
50
gsgrenze bet Dauerger~.usch ( vorgesch|agener Mittetwert )
""-,
45
35 25
20 ~ ~ .
50
15 %0 40
--5 N=O
30
ZO
"~
,o
""--- 0 -10 63 ~mittlere
250 125
I0o0 500
4000 2000
B000 HZ
Frequenzen der Oktavb~nder
Abb.19. Ger~usohbewertungskurven (~oise Rating Curves, NRC) nach dem ISO-Vorsehlag, ffir die Ermittlung der GehOrschgdigungsgrenze bei DauergerAuschen
Die Internationale Standardisierungs-0rganisation (ISO) hat eine Schar yon Gerguschbewertungsl~urven (Noise Rating Curves, NI~C) angegeben (Abb. 19), yon denen jeweils diejenige der Wertung'zugrundegelegt wird, an welche die-gemessene Oktavpegelkurve am ngchsten heranreieht. Als Sch/~digungsgrenze gilt die85 dB-Linie. Sie verl/~uft in einer seiehten Kurve Yon ~ 100 dB ffir die tiefste Oktave fiber 85 dB in
Die Berufssch~den des Ohres
81
d e r 1000 H z - O k t a v e zu - - 8 0 d B in d e r 8000 H z - O k t a v e . Sie folgt also einer a b n e h m e n d e n T e n d e n z y o n d e n tiefen zu d e n m i t t l e r e n u n d - - w e n n a u c h weniger d e u t l i e h - - zu d e n h o h e n F r e q u e n z e n hin. In Frankreich ist auf Vorsehlag yon PO~TMAN~ (zit. nach BESSO~ 1962) kfirzlieh eine ,,Grenze zul~ssigen L~rms" yon einer teehnischen Studienkommission des Ministeriums fiir 5ffentliche Gesundheit festgelegt worden (BEsso~ 1962). Sie entspricht etwa den Mittelwerten aus Kurven amerikaniseher, sowjetiseher, deutscher und franz6sischer Autoren und verl~uft yon 95 dB in der 63 Hz-Oktave gleiehbleibend um den 80 dB-Wert, zwischen 500 und 8000 ttz. In den USA wird die Diskussion fiber die ,,Damage Risk Criteria" seit etwa i5 Jahren von KRYT~R (1950, 1952), HA~DY (1952, 1953) und yon WA~D, Gso~m u. S ~ L ~ (1958, 1959 a) gefiihrt. Leider werden yon ihnen die Riehtlinien der ISO nieht erwogen, obwohl diese nur wenig vom jiingsten amerikanischen Vorsehlag abweichen. In der Sow]etunion ist die Slawin-Norm seit 1957 gesetzlich verankert. Die hierffir zugrundeliegende Frequenzkurve ver]~uft yon 100 dB in der tiefsten Oktave bis zu 75 dB bei 3200 Hz, um dann zu den hSheren Frequenzen kin wieder ]eieht anzusteigen. SLAwI~ (1955) hat darfiber kinaus eine Methode ausgearbeitet, die eine Uberschreitung dieser Werte nieht nur quantitativ, sondern aueh frequenzbezogen qualitativ zu erfassen erlaubt. Ubersehreitungen der Normlinie in den hohen Frequenzen werden dabei strenger bewertet als solche im Tieftonbereich (vgl. LEI-IN2a~mDT 1962). In Mitteldeutschland wurde das Slawin-Verfahren fibernommen, die Grenzwerte allerdings weniger streng gehalten; diese Jmderung jedoch hat nicht generellen Anklang gefunden (FABI~ 1963). I~ICI~I~D~ (1962) b e t o n t die Schwierigkeit, einerseits g r u n d s ~ t z l i c h die I S O - R i e h t l i n i e n a n e r k e n n e n zu wollen, a n d e r e r s e i t s a b e t i i b e r z e u g t zu sein, d a g die S l a w i n - N o r m saehlieh a m b e s t e n f u n d i e r t ist. D a b e i sind die U n t e r s e h i e d e zwischen d e r I S O - G e r / m s c h b e w e r ~ u n g s k u r v e (NI~C 85) u n d d e r S l a w i n - N o r m r e e h t e r h e b l i e h ; w e i t g e h e n d e l~lbereinstimmung b e s t e h t d a g e g e n zwischen d e r S l a w i n - N o r m u n d d e r A - F r e q u e n z b e w e r t u n g s k u r v e , wie sie n a e h d e n I E C - V e r e i n b a r n n g e n 1961 in ]edem neueren Schallpegelmesser (Sound L e v e l ~ e ~ e r ) v e r w e n d e t w i r d (siehe S. 74/75). E s solle, so h a t R~IC~ARDT a n g e r e g t , d a n n j e d o e h diejenige A - K u r v e g e w a h l t werden, die bei 1000 I-rz einen O k t a v p e g e l y o n 80 d B aufweist - - n i e h t also wie bei d e r N R C d e r 85 d B - W e r t (Abb.20). Grunds/s wtirde dieser V o r s c h l a g wieder anschlieBen a n die s c h o n 1952 y o n I-tARDY ge~uBerte V e r m u t u n g , d a g die G r e n z r i c h t w e r t e d e n K u r v e n gleieher L a u t s t g r k e e n t s p r e e h e n miiBten. Allen G r e n z r i e h t w e r t e n lag urspri~nglieh eine tgglieh a c h t s t i i n d i g e B e l a s t u n g z u g r u n d e ; f/ir kiirzere Ezpositionszeiten sind gr66ere L a u t s t g r k e n zul/issig. D a b e i g n d e r t sieh zugleieh die Form d e r G r e n z r i e h t w e r t k u r v e ; fiir 3000 t t z i s t d e r Z u l g s s i g k e i t s z u w a e h s geringer als fiir die tieferen oder h 5 h e r e n F r e q u e n z e n (KI~YT]~I~ 1963; vgl. a u e h PFANDm~ 1965) ( A b b . 2 i ) . K u r z z e i t i g e u n d i n t e r m i t t i e r e n d e GerKusche b r i n g e n auBerdem die F r a g e d e r L / i r m p a u s e m i t sieh. Die L g r m p a u s e w i r d i m allg e m e i n e n keine a b s o l u t l~rmfreie, s o n d e r n n u r eine r e l a t i v l/~rmarme Z e i t Arch. Ohr.-. N~s.-, u. Kehlk.-]~eilk., Bd. 185 (Kongreflbericht 1965) 6
82
E. LE~N~G-~Dm :
Se]ll. REICHAI~I)T (1962) hat vorgeschlagen, als Liirmpause nur die Zeitr~ume zu rechnen, in denen der L~rmpegel u m mindes~ens 10 dB unter der Sch~dlichkeitsgrenze liegt. Zwischen der Einwirkungszeit und der llO
clBokt A-KuPv~ lO0 \'\ D
/ 80 ~ ;5
/
I
I IZ5
ZSO
500
7 0 0 0 ZOO0 ~000
8000
f [H~J J b b . 20. Gegenfibers~ellung der Grenzrichtwerte ffir den L ~ m nach der ISO NRC 85 einersei~s und nach S~AWI~r sowie nach der A-Frequenz-Bewertungskurve (IEC) andererseits (nach X~EICHARDT1962)
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8 3/oo0o
BandnTi'i~nt~equenz i'n Hz Abb. 21. Yerschiedene Grenzriohtwerte ffir Expositionszeiten yon weniger als 8 Std; zugleich ~nder~ sich auch die Form der lCurven [nach KRYTER: 5. acoust. Soc. Amer. 8~, 515 (1963)]
L~rmpause ist eventueli noch eine neutra]e Phase abzugrenzen, w~hrend der der Schallpegel weniger als 10 d_B unter dem Grenzrichtwert gelegen ist (Abb.22). Die ISO hat auch fiir die Bewertung intermittierender Ger/~usche ein Grenzrichtwert-Diagramm ausgearbeitet; es gibt ffir jede Ger/~uschwirkzeit die erforderliche Leerzeit und die pro Tag zul/~ssigen Wirk-LeerzeitPerioden an (Abb. 23). Erst die praktische Verwendung dieses Schemas wird zeigen, ob die Werte den Erfordernissen entsprechen. Noch Ificht erfa$t werden yon dem Diagramm die i m p u l s a r t i g e n oder i m p u l s h a l t i g e n Ger~usche. Dutch sie wh'd -- bestimmte Folgefrequenzen
83
Die Berufssch/~den des Ohres
vorausgesetzt -- das Geh6r mehr gesch~digt als durch kontinuierliche Ger/~usche gleichen Effek~ivwertes (DIcNSON 1954; D I ~ O ~ 1961b, 1962b, d, 1963 c ; WA~D, S ~ L ~ s u. GLo~IG 1961). :Besonders ungiinstige
Oktuvbandpegel de..Okiuve
~Ollt~ ~gpb'XTterLh'flnsck~dl/chlmit
30 -
~ohb'J]ibhkei'ts-
,ckal doe#,l-lO!__ ~ _ verlauf~c~_~O . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 - ~
e:,,rh'uscke ~__.__
i~,gi'enze
f{/i" #au-
-#0
Abb. 22. Definition yon Einwirkungszeit, L~rmpause und neutraler Zeit. Yon L~trmpause kann nut gesprochen werden, wenn der Schallpegel um mindestens 10 dB unter der Sch~idlichkeitsgrenze liegt (nach I~EICmk~XDT(1962) g00 m/~ 400 300 200 /80 ~00 60 Z0 30 20 :5 /0
2 ,/5 0
5
10
15
20
25 rain 30
Abb.23. L~rmbewertung bei interm~tierenderL~rmeinwirkung laut ISO-Vorse~ag
Auswirkungen sind yon Impulsen in unregelm~Biger Folge zu erwarten, wie sie z.B. bei l~icht- oder MeiBelarbeiten entsgehen (DIEROFS 1962b). Die Sehalldruekspitzen erreiehen dabei Werte yon 154 bzw. I49 dB; die Impulse dauern 300--400 ms, das Ma.-dmum ist innerhalb der ersten 100 ms gelegen. 6*
84
E. L~H~]~ARDT:
Da d~s Mi~telohr his zu 1000 Impulse/sec getrennt zum Innenohr weiterleiten kann ( L E ~ D T , ALBrEChTU. MffL~E~ 1961), sind der Einwirkungszeit solcher extrem kurzer Energiespitzen yon dieser Seite her praktiseh keine Greazen gesetzt. Impulse geringer Periodizit~ (~ 25/rain) sind ffir das GehSr um so seh~dlicher, ]e niedriger der zwisehen den Impulsen zu messende Sch~llpegel lieg~; wahrscheinlich weil in den Pausen die Mitte]ohrmuskelrefiexe wieder unwirksam werden, ffir den Impuls selbst ~ber ihre Latenzzeit zu groB is~ (WARD1962b). Einen L~berblick fiber den pra]ctischen Nutzen yon Grenzriehtwerten h a t das Subcommittee on Noise der American Standard Association 1954 verSffentlieht (Z 24-X-2). Danach hinterl~Bt ein 80 dB 300--600 Hz Oktavbandger~usch auch nach mehrji~hriger Belastung keinen bleibenden HSrverlust; in der Oktave 1200--2400 Hz aber darf der L~rm 73 dB nieht fiberschreiten, wenn ein HSrverlust (bei 4000 Hz) vermieden werden soll. Diese Zahlen erscheinen sehr streng, besonders ffir den Bereicb niedriger Frequenzen. Sie ge]ten andererseits ffir OIctavpegel, fiir die Dauerbelastung ws des ganzen Arbeitstages und ffir das Ausbleiben ?'eglicher H6rverluste. Demgegeniiber stammen andere Erfahrungsberichte fast ausschlie~lich aus Betrieben, in denen die H5rsehs zwar gering und auf die hohen Frequenzen besehr~nkt waren, aber doch nicht vollkommen ausblieben (I~osE~W~KEL U. STEW~nT 1957; BENDER 1959). Da sich die Angaben der ASA auBerdem auf die Erf~hrungen und Befunde mehrerer Untersucher mit einem jeweils groBen Beobachtungsgut stfitzen, dfirften sic grundsi~tzliche Gfiltigkeit haben.
2. Pathogenese der Li~rmschwerhSrigkeit a) Morphologisehe Befunde. Die i~lteren his~ologischen Un~ersuehungen fiber ~L~rmschi~den des Innenohres wurden nach 1950 yon verschiedenen Autoren wieder aufgegriffen (ALEXAIqDEI~U. GITItLER1951; K~Ezcr u. BOO,SChErZO1951; l~#Em 1954b; DEOA u. t~os~Nn~r 1956; Cov•LL 1953; SATO1957; AKELAITITE1958; SA~DO 1960; AR~ 1962; AL~KSA~])~OV,KOMA~OVIC~rU. Mitarb. 1963, DI~.RO~Fu. :BECK1964). Die neueste Arbei~ aufdiesem Gebie$ stamm~ yon IoxgAs~I, SC~UK~ECl~T u. Mu (1964); sie berichtet fiber die histologischen Innenohrbefunde bei drei audiologisch untersuchten Patienten, yon denen zwei eine typische L~rmschwerhSrigkeit und einer ein Kn~lltrauma erlit~en hatten. Die histologisch faBbaren Ver~nderungen beginnen mit einer Deformierung, Quellung und fiihren schlie~lich zu einem Zerfall der fiuBeren ttaarzellen und marklosen Nervenfasern. Dabei sind die beiden axial gelegenen Reihen zuerst betroffen, dann folgen die periphere l~eihe ~uBerer u n d zuletzt die inneren Itaarzellen. I m Nuel- und Tunnelraum werden schon frfih kugelige Gebilde (meist ohne, seltener mit Kern) sichtbar ; sie sollen nicht mit den umstrittenen ,,homogenen Kfigelchen" agonaler oder autolytiseher N a t u r identiseh sein. Wwa~E~ (1940, 1958) deutet sie als abgetrennte Zellteile, vor allem der Deiters-Zellen; sie st~nden mit der akustischen Belastung in urs~chlichem Zusammenhang. Sp~ter greifen die Ver~nderungen auf den Stfitzapparat des Corti-Organs fiber, die
Die Berufsschiden des Ohres
85
Deiterssehen Zellen degenerieren, die /iuf3eren und inneren Pfeiler knicken ein, Tunnel- und Nuelscher R a u m verschwinden. Das CortiOrgan stell~ sieh dann nut noch als flaeher Zellhfigel dar. Die Belegzellen der Basilarmembran erseheinen vedagert, die Deckmembran bleibt noch lange zu erkennen. Erst vie1 sparer treten histologisch fal~bare Ver'~nderungen an den Ganglienzellen innerhalb der Schneckenspindel auf. Die Befunde sind im Tierexperiment zun~ehst auf den Anfangsteil der 2. Windung konzentriert; sie greifen dann auf die Basalwindung fiber, fehlen aber lange in der 3. und in der Spitzenwindung. Die Besehr/~nkung auf die 2.Windung ist urn so weniger ausgeprggt, je grSSer die aufgewands Ger~usehintensit&t war. 1~0~I)I (1957) stellte aufgrund seiner Beschalhmgsversucbe an Meerschweinchen die Frage, ob die fiblichen histologischen Methoden nicht lediglich zur Feststellung grSberer definitiver Gewebssch/~den ausreichten und ob ffir feinere, rfickbildungsf&hige Vorg~nge der peripheren Schallwahrnehmung nicht besondere Techniken nutzbar gemacht werden mfif3ten. Von morphologischer Seite her haben hier die Arbeiten yon BECK (1960) eine weite Lfieke geschlossen. Er konnte nach der Belastung im Plasraa und im Kern der Sinneszellen, der Ganglienzellen und in der Stria vaseularis StSrungen des Nueleoproteinstoffwechsels naehweisen, die sieh alle innerhalb einiger Tage zuriickbildeten. Erst wenn die Zellkern~ im Sinne einer st~rkeren Schwellung oder Schrumpfung (vgl. MlZVKOSIII, KONISH~ u. NAKA~IURi 1957) beteiligt waren, blieb die Rfickbildung zur Norm bUS. Schwell- und Schrumpfkerne sind keine beschallungsspezifische Antwort der I-Iaarzellen; sie reagieren auf toxische (Streptomycin; ~qAKA~V~i 1957; N ~ V ~ i ~ u. ~EVB~T 1958) oder thermische l~eize (BECK 1959; BECi~ u. PLAzor~s 1956) sowie auf O~-Mangel (BECK u. BI~ICKE~T1958) nicht anders als auf die akustische ]~elas~ung. Parallel mit den Kernverinderungen gehen Schwankungen des DesoxyribonueleinsKuregehaltes (KLYsKE~S 1961/1963); ihren Zeitgang nach definierter Ger~uschbelastung ha~ RTAKA~[VnA(1964) fiber Wochen verfolg~, er erreicht erst nach mehr als 14 Tagen wieder den Ausgangswert (Abb.24). Auch im Ganglion spirale greift die Schadigung zuerst am Eibonuc]eins/~ure-Metabolismus an; sie fiihrt zur StSrung der EiweiBsresynthese und tritt eytochemisch als verminderter EiweiSgehalt der Ganglienzellen in Erscheinung. Diese auf I-IA~m~o~a u. H Y n ~ (1945) sowie H ~ v ~ a (1948, 1956) zuriickgehenden Befunde wurden inzwischen yon IsHIu (1960) im groBen und ganzen best~tigt. J~hnliche Zeitg~nge in den Ganglienzellen haben NAK~OTO (1960) und T ~ n A (1960) ffir die Alkaliphosphatase darstellen kSnnen; die Ver~nderungen sind -- werm auch oft nach mehreren Wochen -- noch rfickbildungsf~hig, erst wenn die Belastung z.B. 135 dB/1000 Hz/> 15 rain fibersehritt, waren sie irreversibel. Die ersten submikroskopischen Befunde fiber die Auswirkungen akustischer Belastung auf das GehSrorgan des Meerschweinchens stammen yon S r o ~ D L I ~ (1958). Er land nach der Beschallung in den ~ui~eren
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E. LEHNHA/tDT:
Haarzellen geh~uft angeordnete, stark osmophfle Granula unterschiedLicher GrSl~e. Sie ]iegen vorwiegend innerhalb der Mitochondrien und zwar subapikal unter der Cuticula. Mit zunehmender Anzahl und GrSBe ~+~
-%".'~
\,
.................
........
-2]
............................................................................... 3
7
Ir
21
Tage zaok dei, Sela~t~lng Abb.24. :Einflu~ der Ger~usehbelastung. ( - weii3es Rauschen 110 dB/1O rain; . . . . wei~es 1%auschen 120 dB]10 rain; . . . . . . weil3es Rauschen 130 dBll0 rain) auf die Aktivitiit der Desoxyribonucleinsiiure (DNS) in der Haarzene des i~Ieerschweinehens (naeh 1%AKAMURA1964)
H~rchen (H) mit Cutieula (C)
Subcuticul~re Zone
Intermedi~irzone und Kern (N)
Subnucleare Zone und iVervenendigungen (N~ = kleine, ~V2 = groBe 1%ervenendigungen)
A b b . 25. Infrastruktur der ~ui3eren Haarzelle und ihrer l%ervenendigungen (sehema~ische Darsbellung)
(nach NAKAXUt~A1964). 2/]~itochondrien; •R ]Endoplasmatisches l~eticulum; ~V1Nucleolus
4ieser Einschlfisse schwindet die Membranstruktur ira Inneren der Mitochondrien, die Grundsubstanz hellt sich auf, bis sieh das Mitoehondrium schliel~lich aufzulSsen scheint, jiAmliche Ver~nderungen finden sich gleich-
Die Berufsschaden des Ohres
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zeitig in den (kleinen) Nervenendigungen an der Basis der/~uBeren H a a r zellen. SrO~NDLIN halt diese Bilder ffir einen noeh im R a h m e n des Physiologischea liegenden Abbau der MRochondrien, der jedoch flieBend in ein pathologisehes Geschehell/ibergehen kann. Die Mi~ochondrien sind die TrEger der Oxyd~ionsfermen~e und liefern als solohe die unspezifische Energie ffir die spezifische Funktion der ttaarzellen, also f/ir die Umwandlung tier mechanischen Schallenergie in die nerv6sen Impulse. Grundsgtzlich Ehnliche elektronenoptische Bes erhoben KOIDE, KON~O u. Mitarb. (1960), SuzuKI (1962) und N~A~URA (1964). Uber den submikroskopischen Aufbau der Haarzelle orientiert die Abb. 25. Die elektronemnikroskopischen Untersuchungen yon ENGSTg6~ U. APES (1960) kn/ipften unmittelbar an die lichtmikroskopischen Kernschwellungsbilder yon N~UBWRT (i954) und B~CK (1955, 1956, 1960) an. E~GST~6~ u. APES arbeiteten jedoch m i t sicher schadigenden Lautstarken: in den geschwollenen Zellkernen der tIaarzellen war dann die Chromatinsubstanz unregelmai]ig an das Netzwerk angelagert, derNucleolus lag nahe der K e r n m e m b r a n und im Cytoplasma t r a t e n die HensenK6rperchen deutlieher hervor. Auch in den St/itzzellen und den Ganglienze]len waren Kernverander~mgen m i t groBen, yon reichlich Chromatin umgebenen Nucleoli zu erkennen. I n der Basflarmembmn fiel zunachst eine leichte 5demat6se Schwellung auf, nach langerer Exposition war in einigen Fallen die Faserstruktur unregelmaBig angeordnet. Nach extremer Belastung (144 dB) k a m es zur Ruptur der Sinneszellmembran; in den Deiters-Zellen bfldeten sich zwiebelschalenfSrmige osmophfle, myelin/~hnliche KSrperchen. Wahrscheinlich liegt hier die Grenze zwischen der StSrung des Fermenthaushalts und EiweiBstoffwechsels einerseits und der mechanischen Zerst6rung der Sinneszelle andererseits. Der St6rung des EiweiBhaushaltes gehen solche des vorwiegend oxydativen energieliefernden Kohlehydratabbaus voraus. Sie sind ihrerseits Ausdruck einer Hypoxydose, die w~hrend der L/~rmexposition dadurch entsteht, dab der Oe-Verbrauch im Sinnesorgan grSBer als der 02-Antranspor~ wird. Wenn auch z.B. die ttaarzelle ihren Energiebedarf vor/ibergehend ~us der anaeroben Giykolyse deeken k a l m (VoST]~EN 1961), SOsetzt doch die Anhaufung yon Milchs/~ure dieser Ausweichm6glichkeit enge Grenzen. AuBerdem ist anzunehmen, dab der 02Verbrauch des Corti-Organs w/ihrend der Liirmbelastung besonders groB ist und dab die Funktion - - ausweislich des Reizfolgestroms - um so schneller beeintr/ieh~igt wird, je mehr neben cter akustischen Belastung die 02-Zufuhr gedrosselt wird (ToNNDOgF, tt~D~ U. BROGAN 1955 ; :BECKU. BEICKEI~T1958 ; TONNDOI~F1961 a ; ~ V I ~ s ~ , S~IN~B~GER U. A~EOLD 1961). Diese Beobaehtungen waren der eigenfliehe Anla~ dafiir, die langanhaltende L~irmsch~digung als Sto]/wechselersch6p/ungzu deuten. Es kann nieht Aufgabe dieses Referates sein, alle Einzelheiten
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E . LEHNHARDT :
des Energie- u n d Eiwefl~stoffwechsels bzw. seiaer S t S r u n g e n w ~ h r e n d der Ger~uschbelastung zu besprechen ; hier d a r f vielmehr a u f die ausgezeichn e t e n Refcrate y o n VOSTEEX (1961 ) u n d y o n I~IAKAMCEA (1964) verwiesen sein. b) Physiologische Befunde. Die Durehb]utung des Innenohres sei, so hatten die Versuchsergebnisse yon MAE~OVlO (1955), yon YOS~OKA (1957), yon Mrs~A~r, ARNOLD U. ~ t a r b . (1958) sowie yon STRA~EO, CAP~aOTTIU. SEG~IZZI(1963) vettauten lassen, w~hrend der L~rmbelastung reflektoriseh gedrosselt. MAEROVlC (1955) hatte aus der geringeren Konzentration des raarkierten Phosphors in der Perilymphe beschallter Tiere den Schlul~ gezogen, dab die Capillardurchl~ssigkeit der Innenohrgef~Be w~hrend der akustischen Belastung reduziert sei. YOSttrOKA war zu der gleiehen Stellungnahme gekommen auf Grund histologiseher Befunde naeh Tusche-Injektionen bei Katzen und Meerschweinchen. Er hatte beobachtet, dab die in die Gef~e des Ligamentum spirale und der Stria vaseularis eingedrungene Tusche-Menge abh~ngig war yon der St~rke und der Frequenz des Gergusehes; Gef~Bspasmen und Thrombenbildung ~firden die DurchstrSmung mit Tuschepartikelchen vcghrend der L~rmbe]astung behindert haben. MISEAEu u. Mitarb. (1958) beobachteten die Gef~Be unmittelbar am ]ebenden Tier w~hrend der L~rmexposition. Sic fanden Spasmen und Versch]fisse der Arteriolen sowie Weitste]lungen der zugeh5rigen Venen. Doch diese Befunde wurden nieht am Innenohr, sondern ~n der Wangentasche des Hamsters erhoben; auBerdem reagierten die Gef~Be bei 150 dB hock gegensinnig, also mit einer arteriellen Weitstellung und erst bei Lautst~rken yon 163 bzw. 166 dB(!) traten die besehriebenen Engstel]ungen auf. Wir glauben nicht, dal~ diese Ergebnisse ffir die Frage der Dnrchblutung des Innenohres wghrend der L~rmexposition irgendeine Aussagekraft besitzen. Weder ist die Durchb]utung der Wangentasche mit derjenigen des Innenohres gleichzusetzen noeh sind Lautst~rken yon mehr als 160 dB beim Hamster mit den durchschnittlichen, ja auch nicht mit den extremen Lautstgrken der industriellen L~rmbelastung in Analogie zu stellen. Demgegenfiber haben neuere Beobaehtungen gegentcilige Ergebnisse erbraeht. No~unA (1961) konnte medikament5s die Hikrozirkulation in der Sehnecke kaum beeinflussen; die Str5mung verlangsamte sich lediglich nach starker Blutdrueksenkung. SUGA(1962 a)registrierte die Microphonics w~hrend der Ger~usehbelastung und versuchte zugleich die Coehlearisdurchblutung mittels einer Vergleichselektrode im inneren Geh5rgang zu erfassen. Er sah oberhalb 120 dB noeh eine vermehrte und erst bei weiterer Steigerung der BelastungsintensitEt h~ufig eine verminderte Durchblutung. PEELMAX U. K I ~ I ~ A (1962) - - offensichtlich die zur Zeit e r f a h r e n s t e n E x p e r ~ m e n t a t o r e n a u f diesem Gebiet - - b e o b a c h t e t e n w a h r e n d der B e l a s t u n g keiner]ei Q u e r s c h n i t t s s i m t e r m i n a l e n Gef~Bnetz des L i g a m e n t u m spirale oder der Stria vascularis. SJe f a n d e n aber bei exzessiven L a u t s t g r k e n ehae gr6[3ereDurchblutungsgeschwindiglceit; diese war wahrscheinlich b e d i n g t d u r c h eine W e i t s t e l l u n g der zuffihrenden GefAl~e - - vielleicht als ~"olge ]okal gesteigerter CO~-Anh~ufung. PEELMAX U. KI~VEA g l a u b e n deshalb, d a b die A n d e r u n g der B l u t s t r 6 m u n g s geschwindigkeit die eigentliche R e a k t i o n s f o r m des Gef~J3netzes i n der Stria vascularis sei. Die spezielle a n a t o m i s c h e A n o r d n u n g der Stria lasse ein r e l a t i v langes Gef~l~segment u n d e i n e n l a n g e n Z e i t r a u m (5 sec)
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ffir den Gasaustauseh vermuten. Ws eines erh6hten O2-Verbrauchs k6nne das endo]ymphatisehe Q-Defizit dadurch ausgeglichen werden, dal3 bei erh6hter StrSmungsgesehwindigkeit mehr O2 in die Endolymphe hineindiffundiert. Diese letztere Ansicht geht allerdings davon aus, dab der O2-Transport zu den Haarzellen durch die Endolymphe gesehieht; daffir wiederum seheinen nach den neuesten Vorstellungen die theoretisehen Voraussetzungen noeh nicht gesiehert (RAUc~ 1964b). c) Elektrophysiologie. Eng verknfipft mit dem Energie- und EiweiBstoffwechsel der Gewebe ist der Elektrolythaushalt der verschiedenen Innenohrfltissigkeiten und Gewebe. Zun~chst wissen Mr seit v. B~K]~Su (1951), dab das negative ,,dc-potential", das als 6rtliches Energiereservoir der Sinneszelle wirkt, wahrend langdauernder Beschallung absinkt (und gegebenenfalls in Ruhe wieder ansteigt). Der positive Anteil dieses Bestandstromes -- endolymphatie potential (DAYIS 1957) -- wird yon der Stria vaseularis gespeist (TAsA~:I u. SPY~oPovLos 1959). Beide Potentiale, das negative in der Sinneszelle und das positive in der Endo]ymphe, sinken unter Sauerstoffmangel ab (v. BI~K]~Su 1960 ; SCI~MI])Tu. FERNANDEZ 1962). Gleiehe Reaktionen werden wir yon einer 1/~ngeren akustisehen Belastung erwarten miissen (MIS~AHI, StIINAiBARGEI% 11. A~NOLD 1958). Gegenfiber dem positiven Endolymphpotential ist aueh die Perilymphe elektriseh negativ; die Annahme, diese Tatsaehe allein mit dem gr6Beren Kationengehalt (Kalinm) im Duetus eoehlearis gegeniiber dem Anionenfibersehufi (Natrinm) in der Perilymphe erkl~ren zn k6nnen, besteht offenbar nieht zu I~eeht (KEID~L 1964). Dieser Frage kommt jedoeh in dem bier interessierenden g a h m e n keine besondere Bedeutung zu. Wit Mssen nur, dab unter l~ngerer intensiver Besehallung die Kalium-Ionen-Konzentration in der Endolymphe (KAwATA, TAXEDA, }IAYATA U. a. 1964) nnd die Natrinm-Ionenkonzentration innerhalb der Perflymphe absinken -- wahrseheinlieh, weft der Austauseh zwisehen den Lymphen gesteigert ist (MlsaAm, SPRA])LEg U. Mitarb. 1961; DEn 13o, ALIPI~ANDIU. PI~SENTI 1963). Doeh aueh bier sind die Faktoren noeh nieht eindentig. Eigentlieh mtil3te die Reissnersehe Membran zur Aufreehterhaltung des endolymphatisehen Potentials eine Barriere gegen einen Ionenaustauseh aus der Endolymphe bilden. Ob ihr trotzdem -- sehon wegen der gr613eren Gesamtionenzahl und des h6heren osmotisehen Drueks im Duetus eoehlearis -- eine nennenswerte Permabilitgt eigen ist (RA~rc~ 1960), werden weitere Untersuehungen zeigen miissen. Die Folge wiirde eine dauernde Diffusion sein, an der je naeh der Durehlassigkeit der I~eissnersehen Membran die Salze und Organiea in versehiedener Weise teilnahmen; diese Str6mung k6nnte zugleieh aueh die Voraussetzung fiir den Sauerstofftransport innerhalb der Innenohrfliissigkeit sein (R~AucH 1964a). Eine St6rung des Elektrolythaushaltes wiirde auf diesem Wege
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E. LEHNHARDT
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also ihrerseits zur Hypoxydose ffir die Sinneszelle und damit wiederum zu den oben beschriebenen morphologisehen Verg,nderungen fiihren. Die eigentliehe Reizantwort der Ohrschneeke stellen die Mikrophonpotentiale dar (Re~folgestrom; R~NXE 1953); auch sie lassen naeh li~ngerer intensiver Geri~usehbelastung eine bioelektrisehe ErschSpfung des Receptors erkennen (L]mc~E 1955; L ~ c ~ E u. SC~VLZE 1958). Dieser Empfindlichkeitsrfickgang ist jedoch um so weniger deutlieh, je fiberschwelliger geprfift wird, er t r i t t also nur in Sehwellenn~he in Erseheihung. Dies ist wahrscheinlieh einer der Griinde dafiir, dal~ sieh in der bioelektrischen Ermfidung nach einer ]~ngeren Geri~usehbelastung die cS-Senke nieht so deutlieh widerspiegelt, wie es aus Belastungsversuehen und aus den audiometrisehen K u r v e n Li~rmsehwerhSriger zu erwarten w~re (I~wJcI u. Bo~sc~va-~ 1951 ; LAw~]~cw, WOLSK U. BURTON 1959 ; SUGA 1962b). Da die Grenzen der Registrierbarkeit allein dureh die Empfindliehkeit und das Grundrausehen der benutzten Apparatur gegeben sind, wi~re es denkbar, dab die vorfibergehende c~-Senke im Reizfolges~rom deutlicher hervortreten wiirde, wenn es gelingt, den Versuchsaufb~u empfmdlicher zu gest~lten. 0 d e r es bliebe die MSgliehkeit, den umsehriebenen Hochtonverlust in den AktionsstrSmen des ttSrnerven zu erfassen; dies um so mehr, als sie in der Salvenfolge gerade denjenigen Impulsen entspreehen, die in den beiden unteren Schneekenwindungen ausgelSst werden (L~GouIx u. GwRAVD 1958). Insgesamt weisen also alle Einzel]alctoren der modernen Pathophysiologie und -histologie daran] bin, daft der L~rm nieht -- wie ]riCher angenommen -ein]ach so lange au] die Sinneszellen einh~mmert, bis sie meehanisch zerst6rt sind. Diese Vorstellung tri]]t nut noch ]i~r extreme SchalldruJce zu (mehr als 140 oder 150 dB; vgl. Engstr6m ~. Ades 1960). Bei allen ,,normalen" .LSrm-LautstSrIcen beginnt die Sch~digung mit einer ErschSp/ung des Sto//weehsels innerhalb der Sinneszelle; der Liirm ist ein -- wenn auch quantitativ supermaximaler, so doch qualitativ adgquater Reiz des Geh6rorgans. Deshalb geht die Physiologie der Sinneswahrnehmung ]lie[3end i~ber in die Pathologie der L5rmsehwerh6riglceit. d) Kiirperschall und u Norm~lerweise gelangt der Sehall ~uf dem Wege der Luftleitung zum Innenohr. Der Energietransporb fiber die Sehalleitung steht so sehr ira Vordergrund, dal~ die leidige Frage, ob eine Schs des GehSrs auch fiber die Knoehenleitung oder fiber Vibrationen des I~Srpers entstehen kSnne, schon yon physiologisehen ~berlegungen her gelSst ist (LA-~GENBECK1932). Zwischen der Luftleitung und der Knoehenleitung besteht eben in dieser Beziehung kein grundss Unterschied. Dann gibt es auch keinen Grund mehr, flit den L~rm zwischen Luftleitungsund Knochenlei~ungswirkung zu unterscheiden. D~mit ist zugleich der erbitterte Meinungsstreit zwischen S~BE~WA~N(1915), V. E~CK~ (1930) U. a. einerseits sowie
Die Berufsseh~den des 0hres
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WITTMAACK (1929, 1931, 1933, 1933) andererseits gegenstandslos geworden. Letztlich unwiderlegt ist lediglich der Befund WITT~IAACKS(1922, 1928) geb]ieben, dal3 tieffrequente Sehwingungen (26 Hz) nur dann zu morphologisch faBbaren Innenohrver~nderungen fiihrten, wenn sie fiber Bodenschwingungen auf den TierkSrper geleitet wurden. Doch diese Sch~den durch K5rperschall waren aussehliel~]ich auf die obere Schneckenwindung beschri~nkt und sind deshalb genetisch nieht mit der L~rmschwerh5rigkeit im basalen Frequenzbereich in Zusammenhang zu bringen. MSglicherw~ise sind sie das pathologisch-anatomische Substrat ffir den yon verschiedenen Autoren bei bestimmten L~rmarbeiten gefundenen zus~tzliehen Tiefton-H5rverlust (Cox, MANS~ u. WmLIA~S 1953; Cox 1958). Weniger klar sind die Verh~ltnisse ffir die Vibrationen, die ihrer Frequenz nach im mittleren HSrbereich gelegen sind. Soweit sie vom FuBboden, der Sitzfl~che oder einem mi~ den H~nden beriihrten Werkstfick ausgehen, k5nnen sie das Ohr fiber den K5rperschall erreichen. Dabei gehen die Amplituden jedoch auf 1/5--1/10 zurfick (u 1963b). Die Vibrationen der W~nde und Maschinen werden zugleich in Luftsch~ll umgesetzt. Insofern tragen sie zum Gesamtl~rm des Arbeitsplatzes bei und erreichen das Ohr letzten Endes wieder fiber die Luftleitung. E s b l e i b e n die unterhalb der Schall/requenzen, also u n t e r 16 H z gelegenen V i b r a t i o n e n fibrig. N a e h d e n U n t e r s u e h u n g e n y o n Mo~!~A (1958) s i n d v o m Z u s a m m e n w i r k e n d e r V i b r a t i o n e n m i t s t a r k e m L ~ r m insofern st~rkere H S r s c h i i d i g u n g e n zu e r w a r t e n , als V i b r a t i o n e n allein zu k e h l e r H S r s c h w e l l e n s ffihrten, V i b r a t i o n e n und L s dagegen zu einer S c h w e l l e n a b w a n d e r u n g , die grS~er w a r als die n a e h Li~rmbelastung allein. Vielleieht ist eine so]che p o t e n z i e r e n d e W i r k u n g a u f d a s H S r o r g a n bei T r a k t o r i s t e n o d e r bei A r b e i t e r n a n s t a r k r i i t t e ] n d e n u n d v i b r i e r e n d e n M a s e h i n e n (Prel31uftbohrer, Kreiss~gen, D a m p f m a schinen) zu erwi~gen ( D E s P o t s u. D~,sPo~s 1963 ; KECHT 1964b). G e n a u e r e V o r s t e l l u n g e n fiber einen d e r a r t i g e n W i r k u n g s m o d u s i m I n n e n o h r h a b e n wir j e d o c h bislang nicht. Eigentlieh w~ren ~ls Folge der Vibr~ionen eher St5rungen der Gleichgewichts/unktion zu erwarten. TO~:~DORF(1948) hatte -- ausgehend vom TuLLIo-Ph~nomen -- nachweisen k5nnen, dab dureh definierte akustische Reizung bestimm~e gesetzmi~i3igeVes~ibularisreaktionen auszul5sen sind. Warum sollte dann nicht aueh der Betriebsl~rm entspreehende Reizerscheinungen verursachen ? DICKSO~ u. C~ADWICK (1951) sahen Gleichgewichtsst5rungen, ausgelSst dutch den L~rm moderner Dfisenflugzeuge. Bleibende VestibularisstSrungen fehlten aber auch bei denen, die t~glich mehrfaeh dem L~rm yon Strahltriebwerken ausgese~z~ waren (VA(~LINIu. l~gsA~I 1961 b). Natfirlich diirfen fiir die Diskussion dieser Fr~ge nich~ die Experimente an Tauben ( v ~ EYCK 196i) oder die histologischen Untersuehungen an Meersehweinchen yon McC~BE U. L)~W~]~NCE(1958) und yon M~_NG~B]~I~A-ALBEt~~AZ, COVELLU. ELDI~E~)a]~(1959)herungezogen werden; die sehalldruckmech~nische Empfindlichkeit des Labyrinths dieser Tiere ist sieher bedeutend grSl~er als die des 9Ienschen. Histologiseh ( Z ~ o n 1911) und kliniseh (GltIRLA~DA1953) ist man sich seit langem einig, da~ der vestibuliire Anteil des Labyrinths vom L~rm nicht betroffen wird. e) Voriibergehende S c h w e l l e n a b w a n d e r u n g (TTS). D e r eigentliehen Li~rmschiidigung g e h e n rfiekbildungsf~hige S t a d i e n voraus, die in m e h r f a c h e r W e i s e den b l e i b e n d e n I-ISrverlusten ~hnlich sind. Diese B e o b a e h -
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tung gab sehon frfih Veranlassung dazu, in sogenannten Belastungsversuchen diejenigen Faktoren zu bestimmen und zu messen, die das AusmaB der tI6rsch~digung beeinfiussen. Der Sinn solcher Versuche war es nicht, einen echten Schaden zu setzen, sic sollten lediglich aus vori~bergehenden I~eaktionen Rfickschlfisse auf den Ablauf bleibender K6rstSrungen ermSglichen. Die rfickbildungsf~hige tISrversehleehterung unmittelbar nach der akustisehen Belastung wird im Englischcn allgemein als ,,temporary threshold shift" (TTS) bezeichnet. Im Deutschen mSchten wir das Wort ,,vorfibergehende Schwellenabwanderung" benutzen; damit umgehen wit die Frage, ob oder ab warm es sieh hierbei um eine ,,Adaptation" oder eine ,,~Srermfidung" handelt. Start yon ,,recovery" spreehen wir yon ,,Schwellenriickbildung", wieder, a m nicht eine vorangegangene ,,Ermfidung" zu pr~judizieren. Die Belastungsversuche begannen mit den Arbeiten yon B~ONSTEI~ (1936) und DAWS, MO~GA~ u. Mitarb. (1950) ; sie beschri~nkten sich zun~chst vorwiegend auf die Auswirkungen reiner TSne. Die ersten planm~l~igen Ger5uschbelastungen gehen auf GALLAG~IEI~11. GOODWIN (1952) sowie ]~V, DI U. F u ~ (1946 a, 1946 b, 1947 a) zuriiek. Aus ihnen war zu entnehmen, da~ das Maximum der vorfibergehenden Sehwellenabwanderung -- wie bei der b]eibenden L~rmschwerhSrigkeit -- immer in der Gegend nm 4000 Hz auftritt. Doch diese Regelmi~l~igkeit war nur dann anzutreffen, wenn weii~es Breitbandrauschen zur Belastung verwendet wurde. Nach Belastungen mit Sehmalbandgeri~uschen ist das Maximum der TTS 1/~ Oktave oberhalb der oberen Grenzfrequenz gelegen (MEYE~ z v ~ GOTTES~E~GE 1959 ; LEH~EA~)T 1959 C). Das Ausma~ der Sehwellenabwanderung (bei 4000 ttz) steht in einer festen Beziehung zur Frequenzbandbreite des Belastnngsgeri~usches. Solunge das Schmalbandger~usch breiter als eine Oktave ist, bleibt der Unterschied gering (WA~I), GLO~IG u. SKLA~ 1959a); noeh schm~lere Bandgeri~usche aber -- wie z.B. die einer Terz -- hinterlassen eine deutlieh grSl~ere Sehwellenabwanderung als Breitbandgeri~usehe gleichen Schalldrucks (tII~C~CLI~E 1957; FnETO~E~ U. LoEB 1962b). Auf die theoretischen Voraussetzungen dieser Tatsache war schon im Kapitel Ls eingegangen worden. Ffir die Beziehungen zwischen Belastungszeit und Belaetungsschalldruclc hatten SFIET~ U. T~ITTI~OE (1958) aus eigenen Untersuchungen und denen yon I~AI~S (1953) die sogenannte 2 : l - ~ y p o t h e s e aufgestellt. Danaeh ware die Bauer der Be]astung ffir die GrSl~e der nachfo]genden TTS doppelt so bedeutend wie die Intensits des Belastungsgers die Bauer der Exposition k6nnte Mso verdoppelt werden, wenn die Intensit~t auf ein Viertel gesenkt, d.h. um 6 dB zuvor verringert worden war.
Die Berufsschgden des Ohres
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D e m g e g e n i i b e r g l a u b e n ELDtCEDGE, COVELL U. GANNON (1959), das Ausm a g d e r S c h w e l l e n a b w a n d e r u n g w e r d e ausschlieBlieh y o n d e m P r o d u k t Sehalldruck• b e s t i m r a t . Tats~ehlich a b e r s c h e i n t d i e T T S bei 4000 I-Iz (in dB) z u r B e l a s t u n g s z e i t in e i n e m l o g a r i t h m i s c h e n u n d z u m B e l a s t u n g s s c h a l l p e g e l (dB) i n e i n e m d i r e k t l i n e a r e n Verh/iltnis zu s t e h e n ( W a g ~ , G L o a m u. S~L~g 1958; ~NTAKAMURA1964 ; A b b . 26). Diese Rege] gilt ~,=-'~" \70 ffir b r e i t b a n d i g e Ge~/2o r/iusche o b e r h a l b 85 d B (Abb. 27) u n d bei u n t e r ~//0 b r o c h e n e n Ger~uschen "~ 100 ftir d e n t a t s ~ e h l i e h e n L~rmanteil. ,~ .~ ~7o WARD u. Mitarb. (1958) I haben die gegenseitigen Pro~ 80 i 70 3o 700 390 7000 portionen in eine mathemat Emin] tische Gleichung gebracht und meinen, mit ihrer ttilfe Abb. 26. Beziehungen zwischen Dauer der Belas~ung in ~[inuten Schalldruckgegel des Belastungsger~usches. Die Zahien (10 die Schwel]enabwanderung und bis 70) jeweils oberhalb der K u r v e n geben die zu erwartende ffir bestimmte Bedingungen Schwe]lenabwanderung in dB an. Die Werte wurden nach der yon vorausberechnen zu kSn- WA~D, GLORIGu. SKLAR (1958) angegebenen ~ormel errechnet nen: TTS~ = 1,06 R (S -- 85) log1~(T/l,7).
"~80 .~
Darin bedeuten TTS~= Schwellenabwanderung zwei ~ #5 rain nach Ende der Belastung, T = Belastungszeit, ~-~ ?0 R = tats~chlicher Zeit~nteil des Ger~usches, S = ~ 20 SchMldruckpegel. Natiirlich kann diese ~70 Formel nur f/Jr ,,normMe" '~ Ohren gelten; individuelle ~ 0 : :: ## 80 ,~lZO/80Z~ Faktoren bleiben unberiickBelcrstangszeil in rain sichtigt. AuBerdem sind fiir Abb.27. Beziehungen zwischen der ]3elastungszeit u n d der Belastungszeiten yon weni- Schwellenabwanderung bei 4000 Hz fiir verschiedene BelastungsDie Linearit~t geh~ oberhalb 85 dB verloren (nach ger Ms 6 rain spezielle Be- lautst~rken. NAKA~IUR~ 1964). ~ ~90dB; 9 o85dB; o o rechnungen erforderlich 80dB; • • 60dB ( S ~ s , ~ s 1963). I s t bei i n t e r m i t t i e r e n d e n Ger/~uschen die U n t e r b r e c h u n g s f r e q u e n z sehr groB, e t w a 100/see i m Verh~ltnis 1 : 1, d a n n w i r d die anschlieBende T T S e t w a die gleiche sein wie n a c h e i n e m e n t s p r e c h e n d e n Dauerger/~useh (ELD~EDG]~ U. COV]~LL 1958). Dies g i l t j e d o e h n u r ffir Lautst/~rken bis 100 d B ; bei gr6Beren I n t e n s i t ~ t e n r i c h t e t sich das AusmaB der T T S eher
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nach dem Mittel- als naeh dem tt6chstwert des Sehalldrucks (P ES TA LOZZA 1958). Wie komplizier~ diese Verh/i]tnisse sind, verdeutlicht die Tatsache, dag bei sear grogen Lautsts (150 dB) und zugleich grogen Unterbrechungsintervallen die TTS relativ unabhiingig yon der GrSge des Ruhezeitraumes bleibt (W~D 1962a). Erst bei Intervallen yon 30 sec und mehr wird die TTS kleiner als es dem Impulsschalldruck entsprechen wfirde, weft ws der Pausen jeweils schon eine gewisse l~iickbildung wirksam werden kann. Wird in den Pausen -- yon mehr ats 150 ms -dem Impuls ein Ton zur AuslSsung des Mittelohrmuskelrettexes vorgeschaltet, dann geht die Schwellenabwanderung noch w e i t e r z u r i i c k (FLETCHER U. RIOFELLE 1954; Hn~DING1960; WARD 1962@ 3g
&B
1
0
I
~o
I
~0 Go sg vorbes/ehender HO'rverlust
I
gB log
Abb,28. Gr6gc der voriibergehenden Schwellenabwanderung bei 4000 Hz in Abhangigkeit yon dem bereits bestehenden ItSrverlust bei 4000 Ez, jcweils 2 rain nach Ende der Belastung. o gemessene Werte; errechnete Werte [aus GLORIa,WmaD, and NIX0N: Arch. Otolaryng. 74, 413 (1961)]
Von groBem praktischen Wert sind die Versuche, die die Abhiingigkeit der Schwellenabwanderung yon der RuhehSrschwdle zu kl~ren bemfiht waren. Babel geht es um die Frage, ob ein bereits 1/irmgesch/~digtes Ohr mit einer gr6Beren oder mit einer geringeren TTS im Vergleieh zum normalh6renden reagiert. Tats/iehlieh ist die Sehwellenabwandernng urnso geringer, je mehr das Ohr bereits liirmvorgesehf~digt war; sie ist also umgekehrt proportional der Ruheh6rsehwelle, und zwar in einer einfachen linearen Funktion (Nixo~ u. GLoom 1961; SAT~OFF, MENO~IKE U. HUGHES i962; FLETCHE~ U. LOEB 1963) (Abb. 28). Allerdings nimmt ffir einen bereits L/irmgeseh/idigten die Belastung nieht um den gleichen Wert ab, um den er schwerh6rig ist. u sinkt ffir ihn die Sch/~digungskraft des Ger/iusches nur u m etwa ein Drittel des bereits bestehenden H6rs&wellenverlustes ~ bei groBen Intensit~ten um noeh weniger. Ein L/~rmarbeiter wird also dutch ein Ger/iusch, das 10 dB fiber der Zul/issigkeitsgrenze liegt, dann nieht mehr gefiihrdet, wenn er eine 4000 tIz-Senke yon 30 dB hat. Damit ein Geri~usch, das 20 dB jenseits der Zulassigkeitsgrenze liegt, keinen weiteren tI6rverlust bewirken kann, muB bei 4000 Hz sehon ein It6rverlust yon 60 dB bestehen. Doeh diese Richtlinien sind zuni~chst nut fiir die temporiire Schwellenabwanderung erarbeitet. AuBerdem gelten sie nur ffir 4000 I-Iz ; entspreehende Werte ffir 3000 oder 2000 tIz z.B. liegen bislang nicht vor.
Die Berufssch/~den des Ohres
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FOr die T T S u n d ihre . R i ~ c k b i l d u n g w i r d h e u t e allgemein eine Z~sur n a c h 2 rain a n e r k a n n t . Die Rfickbfldung der TTS unmittelbar nach der Belastung ist in ihrem Zeitgang abh~ngig yon der Intensit~t und der Bauer der vorangegangenen Belastung; sie bi]det sich schneller zuriick, wenn mit groBer Intensit~t ffir einen kurzen Zeitraum, und langsamer, wenn mit einer relativ geringen Intensit~t flit l~ngere Dauer be]aster worden war. Darfiber hinaus ergeben die einzelnen 1V[el~verfahren unterschiedliche Befunde (BELL u. F A I R ~ K S 1963). N a c h 2 m i n a b e r ist die R f i c k b i l d u n g w e i t g e h e n d u n a b M i n g i g v o n d e n F a k t o r e n , die zur S c h w e l l e n a b w a n d e r u n g gefiihrt h a t t e n ( ~ m s ~ u. WA~D 35
&B 30 25 ~,
15
"%'<:'...~,
9- - . 80~8 Hz Hz__ . . . . . ~g2g Hz
1 0 - - ~ .... 3078
5 --'--" BOr Hz _ _ ........ 8 l,.qf, Hz
I o
[
2.
8 .~Tt rain ~ 2 4 8 16 32 64 128 256
3g
16'
g~
138 min
258
2048 Hz 3072 Hzl4096 Hzl6048 Hz 8192 Itz dB dB I dB dB dB 27 22 18 16 10 6 3 1
26 24 21 17 14 10 5 3
31 26 23 19 14 12 9 5
31 26 21 15 12 9 6 2
31 25 22 17 13 11 7 3
Abb. 29. Die Schwellenriickbildung in den Frequenzen 2000--8000 I=Iz zeigt im Zeitgang keine grundsittzlichen Un~erschiede, sie ist also frequenzunabh~ngig (K6CBER~ANN, Diss. 1965)
1952; H m S H u. BILGER 1953; J n ~ 1956). E s i s t z . B . gleichgiiltig, ob eine T T S y o n 20 d B (2 rain n a c h E n d e d e r B e l a s t u n g gemessen) d u r c h einen S c h a l l d r u c k y o n 120 d B wAhrend 6 m i n o d e r y o n 105 d B wAhrend 100 m i n ausgel6st w u r d e ; d e r zeitliche A b l a u f d e r R f i c k b i l d u n g i s t i m m e r d e r gleiche. I m fibrigen folgt die R f i c k b i l d u n g in d B linear d e m L o g a r i t h m u s d e r Zeit. E i n e 20 d B - T T S b e n 6 t i g t ffir ihre R f i c k b i l d u n g f a s t 500 rain, also e t w a 8 S t d (WA~D, GLO~IG u. S]~LA~ 1959b), eine 10 d B - T T S a b e r n u r 30 rain (vgl. A b b . 53). Die Rfickl)fldungsgeschwindigkeit i s t ffir alle einzelnen F r e q u e n z e n e t w a gleich. Sic g e h t - - wie a u c h eigene U n t e r s u c h u n g e n e r g a b e n (Diss.
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E. L~HN~A~D~:
KSchermann) -- bei 4000 Hz nicht langsamer vonstatten als in den anderen Frequenzen (W~EELER 1950; WARD,GLORIG11. SKLAtg1959b) (Abb.29). Demgegeniiber ist natiir]ich die Latenzzeit, das ist die Zeit vom Ende der Belastung bis zum Erreichen der prgexpositionellen Schwelle, ffir die einzelnen Frequenzen verschieden abh~ngig yon der TTS (RoDDA 1962).
Welche Bedeutung hat die temporiire Schwellenabwanderung /fir die Enl. stehung der bleibenden LSrmschwerh6riglceit? Wir dfirfen es als gesichert ansehen, dab die endgtiltige ttSrschiidigung aus einer Summation von Schwellenabwanderungen entsteht; dies ist der 1%11, wenn wghrend der 0 L/~rmpausen - - oder am Wochenende (ATH~RnEY ,f-1964) - - eine vollsti~ndige \, \ /t l~/ickbildung nicht mehr "\ "',\ /,/" zustandekommt (GRA\ \ 95 u U. P L O M P 1959). \ \ / \ \/" I n diesem Sinne ist z.B. \ die groSe Xhnlichkeit o-------o 6'OdB \ zwischen den Frequenz25 o~od,B kurven der vor/ibergehen\ ~ .... -x 9# d8 "x 30 --~--=~/O# d.B-den Schwellenabwande\, rung nach GerauschJc l O00 2000 ~<000 8000 belas~ung und den Schwell-i'eqaeoz#esPfb'fton~ [Hz] ]enaudiogrammen yon zu Abb. 30. Schwellenabwanderungsktu'ven nach Ger~tusch- Larmschwerh6rigen belastung (5 rain) in Abh~ngigkeit yon der Belastungslaut- verwenden (Abb. 30). Dast~rke. Grol]e 2[hnlichkeit mit den Schwellenkurven verschiedener Stadien ~:on L~trmschwerhOrigkeit (nach NAKA~U~A n. gegen spricht auch nicht ~ A D A 1960) die Tatsache, dab in der Frequenz-Zuordnung der Senken bei gleichen Ger/~uschspektren gelegentlich Unterschiede zwischen der TTS und dem bleibenden }I6rverlust bestehen (GRAVEIgDEEL U. PLO•P 1959); absolute Lautst/~rke sowie endogene und exogene Faktoren k6nnen den bleibenden Schaden schlieBlich an anderer Stelle erscheinen lassen als aus der vortibergehenden Schwellenabwanderung zu erwarten war (vgl. S. 100ft.). Nicht zuletzt werden die Parallelen dadurch unterstrichen, dab beide Erscheinungsformen -- die vorfibergehende wie die bleibende Schwellenabwanderung --, audiologisch mit einem Lautst/irkeausgleich einhergehen (MEISTEI%1952; I-IAR~IS U. RAWNSLEX 1953; SChUbErT 1958; G~AXENDEELU. PLO~P 1959; LEDOUXU. t)AEPE 1961; EPSTEIN U. BOWER 1962; U. V. a.). So eindeutig vAr also die TTS als Vorstufe der bleibenden H6rsch~digung anerkennen, so wenig ist sie als MaBstab ffir die zue_rwartende
Die Berufsschaden des Ohres
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I-ISrschadigung des Einzelnen im Larm zu verwenden. Wie enttauschend gerade in dieser Hinsicht alle Bemfihungen und Hoffnungen verliefen, haben die verschiedenen Empfindlichkeitstests gezeigt (siehe S. 128). f) Entstehung der cS-Senke. Die voriibergehende wie die bleibende Schwellenabwanderung nach Larmexposition beginnt zunachs~ um 4000 Hz. Itier bildet sich eine umschriebeno Senke heraus, wahrend in allen tieferen und hSheren Frequenzen under Umstanden noch lange Zeit die normale HSrschwelle erhalten bleibt. Die Frage, warum sich gerade hier b e i c 5, unabhangig scheinbar vom Frequenzcharakter des Gerausches, die ersten Anzeichen der Schadigung manifestieren, hat seit vielen Jahren zu immer neuen l~berlegungen, Untersuchungen und Theorien Anlal~ gegeben. Eine Gruppe yon Autoren geht yon anatomischen Vorstellungen aus: umschriebene Einengung in der Basalwindung (N~,U~E~T 1949150), ,,endochondral outflow" (KEL]~MEN 1962), ungfinstige vascul~re StrSmungsverh~ltnisse in der Gegend der 4000 Hz-Perzeption (KAwATA1960), Ubergang einer logarithmischen Spiralfigur in eine archimedische im mittleren Teil der Basalwindung (H~LDI)tG1953 ; KRAUS 1957). Es wiirde zu weir fiihren, auf diese Theorien hier ira einzelnen einzugehen; die Argumente und Gegenargumente haben wir 1963 [HNO (Berl.) 10, 273] beleuch~et. Es befriedigt auch niche, d~s obere Ende der Basalwindung ganz allgemein als ,,vulnerabler" zu deklarieren (LA~sEN 1952), vor a]lem dann nicht, wean lediglich damit argumentier~ wird, daJ~ hier die besondere Dichte der Ganglienzellen zu ,,kritischen Ern~hrungsbedingungen" ffihre (GUILD,CROWEu. ~. 1931). AuJ~erdem haben die TTS-Versuche -- wie wir im vorhergehenden Kapitel sahen -- keinon Anhalt etwa daffir erbracht, dab sich bei 4000 Hz die Schwellenabwanderung l~ngsamer zuriickbilde als in anderen Frequenzbereichen. Wirklichen Anklang land erst die Theorie yon Rf~v,I)I u. FUR~V,R (1947 a). Belastung mit weiJ~em Rauschen yon 200--10 000 ~ z ffihrte, so batten die Autoren festgestellt, zu einer typischen 4000 I~z-Senke. Weniger deutlich trat sie nach Belastung mit einem Ger~usch in Erscheinung, yon dem alle Frequenzen oberhalb 3000 HZ ,,abgeschnitten" waren. Ein Gerausch, das nur Frequenzen oberhalb 6000 ~ z enthielt, erzeugte einen selektiven Hochtonabfall zwischen 6000 und 10000 Hz. Nach der Belastung mit einem Breitbandgerausch, aus dem der Bereich 3000 bis 6000 I~z herausgefiltert war, trat wieder eine umschriebene Senke bei 4000 I-Iz auf. Diese Befunde ffihrten zu der Vorstellung, die yon v. B~K~Su (1939) im Innenohr unter der Beschallung nachgewiesenen Wirbel wiirden unterhalb 4000 Kz helicotremawarts, oberhalb 4000 Itz feasterwarts gerichtet sein. Die Wirbelumkehr an der Perzeptionsstelle ffir 4000 Hz sollte dana bei grol~en Larmbelastungen ,,eine gewisse Zugspannung bis zur Zerrung und Verlagerung des Cortischen Organs" auf der Basilarmembran bewirken. Ihre Folge ware die umschriebene HSreinbul~e bei 4000 Hz. Diese Theorie hat viel Bestechendes, abgesehen davon, dab sie die Diskussion um die Entstehung der cS-Senke erst so richtig in Gang brachte. Wi~hrend aber die Arch. Ohr.-, Nas.-,
I].
Kehlk.-Heilk., Bd. 185 (KongreBbericht 1965)
7
98
E. L E H N I ~ D T
:
ausschliel]lich helicotremaw~rts gerichteten Wirbel (v. B~K~SY) inzwischen auch anderweitig bestatigt wurden (ToNNDO]aF1961 b ; I~AKAMURA1964), sind umgekehrte also fensterwiir~s drehende -- Wirbel bislang der Beobachtung entgangen. Ihre Existenz begrfindeten RffEDI u. FUR•ER damit, da2 die Tonh5henversehiebung nach akustischer Belastung nicht ausschlie21ich zu den hSheren Frequenzen hin -wie ])AVIS,MORGANU. Mitarb. (1950) beobaehtet hatten -- sondern oberhalb 4000 Hz zu den tie/eren Frequenzen bin erfolge. DAws' Versuehspersonen hatten den Ton allerdings nur dann hSher empfunden, wenn mit exzessiven Lau~starken (135 dB ~ I Std lang!) belastet worden war. Auch HARADA (1956) hat die Diplakusis nut nach Belastungen mit ~ 120dB sehen k5nnen. Uns ist die ])arstellung der TonhShenverschiebung in den hohen Frequenzen (6000 Hz/105 dB/1 Std) selbst bei musikalischen Versuehspersonen nicht gelungen; wenn wir wirklich yon der teehnisehen Seite her die notwendigen Lautst~irken hatten aufbringen kSnnen, hiitten wir befiirchten miissen, bleibende Sch~den zu setzen. -
-
E s i s t unseres E r a c h t e n s a u c h g a r n i c h t nStig, n a c h H i n w e i s e n a u f ,,gegenlaufige W i r b e l " in d e r B a s a l w i n d u n g zu f a h n d e n . D a d a s M a x i m u m d e r S c h w e l l e n a b w a n d e r u n g bei Ger~iuschbandern i m m e r 1 / 2 0 k t a v e o b e r h a l b d e r oberen Grenzfrequenz gelegen ist (MEYE~ zUM GOTTESBV~RGE 1959; LEHNHARDT 1959C, 1960d), i s t die cS-Senke i m RiiediF u r r e r s c h e n Versuchsgeri~usch schon ohne d e n I-Iochfrequenzanteil 6000 - - 1 0 000 H z a]lein d u r c h die obere Grenzfrequenz des u n t e r e n Gerauschanteils~ n a m l i c h 3000 I4z, zu crkl/~ren. Selbs~ w e n n die obere Grenzfrequenz des u n t e r e n Gerauschantefls n o c h n i e d r i g e r gewi~hlt wird, zeichnet sich n a c h h i n r e i c h e n d l a n g e r B e l a s t u n g i m m e r noch eine Senke bei 4000 t I z (oder 3000 t t z ) ab. I s t j e d o c h d e r ganze Bereich gr6[3ter Ohremp/indlich]ceit herausgefiltert, d a n n k o m m t eine c~-Senke n i c h t m e h r z u s t a n d e . Die E m p f i n d l i c h k e i t s k u r v e des 0 h r e s mul~ also a n d e r E n t s t e h u n g d e r cS-Senke ursi~chlich b e t e i l i g t sein, u n d zwar in d e m Sinne, dal3 die B e l a s t u n g - - oder ]~berlastung - - n u r d o r t w i r k s a m w e r d e n k a n n l wo sei~ens des Ohres e i n e e n t s p r e c h e n d e m p f m d l i c h e g e i z v e r a r b e i t u n g erfo]gt (MEYER ZUM GOTTESBE~GE 1960a). Dieser Bereich grSI~ter S c h w e l l e n e m p f i n d l i c h k e i t ist r e l a t i v breit, 1000--4000 I t z , u n d ist h y d r o d y n a m i s c h e n , n i c h t a b e r n e r v e n p h y s i o l o g i s c h e n U r s p r u n g s (v. B ~ K ~ s r 1960). I n s o f e r n i s t es r i c h t i g u n d n o t w e n d i g , die U r s a c h e n d e r cS-Senke in h y d r o d y n a m i s c h e n M o m e n t e n des I n n e n o h r e s zu suchen (ItARDu !952/53). Das ,,Gesetz der oberen Grenzfrequenz", wie es MEYER ZUM GOTTESBERGE (1959) n~nnte, hat uneingeschrgnkte Gfiltigkeit fiir Schmalbandgergusehe; fiir sie liegt das Maximum der Schwe]lenabwanderung immer obel~halb der oberen Grenzfrequenz. Ffir Breitbandger~usche gi]~ es nut, solange die obere Grenzfrequenz unterhalb 4000 ttz bleibt; riickt sie fiber 4000 Hz hinaus, dann zeichnet sich nach der Belastung wiederum eine Senke ab, die bei c~, also unterhalb der oberen Grenzfrequenz gelegen ist. Nach der Rfiedischen Theorie entgegengesetzter Wirbel hatte auch nach Bel~stung mit hoch/requenten Schmalbandger~usehen wenigstens andeutungsweise eine ca-Senke auftreten mfissen, denn die/ensterw~rts drehenden Wirbel h~itten das Maximum der ,,Zerrung und Verlagerung des Corti-Organs" wiederum in der
Die Berufsschgden des Ohres
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Gegend um 4000 ttz wirksam werden lassen mfissen. Hierffir gibt es jedoch tats~chlich keine Anhaltspunkte. DAws' Be]astungen mit~ reinen TSnen oberhalb 4000 Hz batten nich~ zu einer 4000 Hz-Senke, sondern zu einem Maximum der Schwellenabwanderung bei 8000 oder 10000Hz geffihrt~ (DAws, PA~ACH U. ELDI~EDGE 1949). Wir haben diese Befunde best~tigen kSnnen (Diss. STACKS~RA~D~ 1965). Aueh wenn gleichzeitig mi~ einem 2000 ]-Iz- und mit einem 6000 HzTon belastet wurde, w~r die Schwellenabwanderung nicht bei 4000 Hz am grS~ten; es bi]de~e sich vielmehr eine flache, yon 3000--8000 ttz reichende Mulde heraus, d. h. es gingen die beiden (3000 Hz- und 8000 Hz-)Senken ineinander fiber. Jedenfalls entstund nicht der Eindruck einer bei 4000 Hz ,,potenzierenden" Wirkung. Versuche mit den entsprechenden Terzb~ndger~uschen ergaben gunz die gleichen Bilder (Abb. 31). 03
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Abb.31. Vorgbergehende S c h w e l l e n a b w a n d e r u n g n a c h B e l a s t u n g . - - . m i t einem 2000 l t z - T o n / 115 d B / 5 m i n o d e r , 9 rnit einem 6000 t t z - T o n / l l 5 riB/5 rain oder 9 9 mit einem 2000 Hz-Ton/llO dB und gleichzeitig einera 6000 t t z - T o n / l l 0 d B / 5 m i n . Auch nach B e l a s t u n g mib einem 6000 t t z - T o n liegt das S e n k e n m a x i m u r a d e m n a c h oberhalb der Belastungsfrequenz. B e l a s t u n g m i t zwei TSnen gleichzeitig ffihrt zu zwei Senken (bei 3000 t t z a n d bei 6000 ttz), innerhalb einer breiten 1Vlulde, n i c h t also - - wie bei gegenl~iu]igen W i r b e l n zu fordern w~re, zu einem M a x i m u m bei 4000 :[-Iz (nach STACK]~BRANDT, Di88. 1965)
Die cS-Senke leitet sich also aus der Empfindlicht'~eitskurve des Ohres her und ist inso/ern Ausdruclc dessen, daft bier im Bereich der 4000 HzPerzeption au] der Basilarmembran ein M a x i m u m an Energie wirlcsam wird -- zum mindesten, solange ein Ger~iusch einwirkt, das einem wei/3en Rauschen 5hnelt. Dies l~13t sich - - rein theoretisch - - auch a u f folgende Weise erkliiren : Die S c h w e l l e n a b w a n d e r u n g n a c h Reintonbelastung zeigt i m m e r eine K u r v e n f o r m , die zu d e n h S h e r e n F r e q u e n z e n h i n flacher als zu d e n tieferen verli~uft (DAvIs, 1V[O~GANu . Mitarb. i950). ~/[ehrere solcher S c h w e l l e n a b w a n d e r u n g s k u r v e n gleichzeitig, s c h e m a t i s i e r t i n die a b s o l u t e tI5rschwelle eingezeichnet, v e r a n s c h a u l i c h e n r e c h t e i n d r u c k s r o l l die TJberlagerung ihrer oberen F l a n k e n bei 4000 I-Iz. U n t e r h a l b 4000 I~z ist die S u m m a t i o n noch n i c h t so grol~ u n d o b e r h a l b 4000 K z f/illt die Schwellenempfindlichkeit des Ohres steil ab. R a u s c h e n ist ein Gemisch statistisch gleichmiil3ig v e r t e i l t e r E i n z e l t S n e - - das S c h e m a ist also a u f die Energiever&eilung w ~ h r e n d der G e r ~ u s c h b e l a s t u n g a n z u w e n d e n (Abb. 32). N i c h t i m m e r liegt die ,cS-Senke '' g e n a u bei4000/:[z, m a n c h m a l m e h r zu d e n tieferen oder z u d e n h 6 h e r e n F r e q u e n z e n h i n (VA~ DIS~O]~CK u. YA_< 7*
100
E . LEHNtIAI~DT:
GOOL 1951). Die Ursache dieser begrenzten Varianten kSnnte sowohl auf der Reiz- v i e auf der Reaktionsseite zu suchen sein. f~ber die hydrodynamischen Vorg~nge im I n n e n o h r is~ die unterschiedliche Lage der
4B
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fEH~] Abb. 32. Schema zur Entstehung der cS-Senke. I n den Bereich grS~ter Schwellenempfindlichkeit des Ohres (100{)---4000 Hz) sind ffir mehrere gedachte Teilkoml)onen~en eines (weiBen) Belastungsger~tusches die theoretischen Schwellenabwanderungskurven eingezeichnet. Sie fiberlagern sich alle bei 4000 I-Iz. Oberhalb davon fitllt die Empfindlichkei$ des Ohres mit ~ 20 dB/Okt ab; das Maximum der Belastung muB deshalb bei 4000 Hz liegen
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.Abb. 33. SehweIlenabwanderung nach l~ein~onbelas6ung ('2000 Hzll rain), Bis 20 d B Belastungslaut~t~rke bleiiotdas M a x i m u m auf 2000 H z Ioeschr~nkt; bei g~513eren Lautstiirken rfickt es zunehmend zu hOheren ~requenzen bin (hath NAK/~HUR~L064)
I-Iochtonsenke k a u m zu erkli~ren; die Schwellenempfindlichkeitskurve ,des Ohres, die ja unmittelbar von den hydrodynamischen Gegebenheiten bestimmt wird, varfiert individuell offensichtlich nur wenig. Es bleibt die MSglichkeit, dal3 die Lokalisation der cs-Sonke - - innerhalb enger Grenzen - - v o n d e r Reizseite, also den jeweiligen Besonderheiten des L~rms beeinfl.u]~t wird. Hierffir kommen zwei P a r a m e t e r des Ger~usches in Betracht: die Frequenzcharakteristik und die Intensit~t. Sicher ist, wie wir sahen, dab ausgesprochene Tieftonger~usche mit einer oberen Grenzfrequenz unterhalb 2000 Hz eine tiefer als 4000 Hz gelegene
Die Berufssch/~den des 0hres
i01
Senke bedingen. So sind z.B. bei Telefonistinnen, wenn fiberhaupt, leiehte Senken regelm/~l]ig bei 1500 oder 2000 Hz zu beobachten (T~ABCZYNSKI 1961). Aueh extreme Energiespitzen im Mittelfrequenzbereieh, wie sie bei Diisenaggregaten zu finden sind, k6nnen zu einer unterhalb 4000 Hz gelegenen Senke fiihren (RfTEDI U. FU~E]~ 1951; BOENZerSGHAUS U. R6SEg 1962). Doch solche Ger~uschtypen sind so selten, daft sie als Erkl~rung dafiir, da[] etwa 10~ al[er I~ochtonsenken bei L/~rmarbeitern u m 3000 Hz gelegen sind (VAN DISttOECXU. SPool~ 1958), nicht in Betraeht kommen. U b e r h a u p t sind seitens der Frequenzeharakteristik in der Praxis nur die Verlagerungen der cS-Senke zu den tie/eren Frequenzen kin zu erkl~ren. Von gr6Berer Bedeutung ist in diesem Zusammenhang die Intensitdt des Ger/~usehes. I n Belastungsversuehen mit ReintSnen wandert das Maxim u m der Sehwellenabwanderung um so mehr zu den hSheren Frequenzen kin, je grSBer die verwendete Lautst/~rke ist (NAKAMUgA 1964; Abb. 33). Dies ist ein allgemein giiltiges Gesetz und entspricht den Verdeckungskurven yon W~GEL n. LANE (1924), arts denen in gleieher Weise m i t zunehmender Lautst/~rke eine Verbreiterung der Erregungszone zu den h6heren Frequenzen kin ersichtlich ist. Daher tendiert aueh naeh Belastung m i t weiBem Rausehen die cS-Senke mit zunehmender Lautstarke nach 6000 Kz kin (NAKAIVIUI~An. ~AMEDA 1960 ; LEHNHA~DT 1963 ; ABE 1963). Uber diesen allgemeinen Effekt kinaus k6nnten in exzessiv lauten Ger/iuschen zusgSzl/ch auch die vberhatb 4000 Hz, also schon in der abfallenden Flanke der 0hrempfindlichkeit gelegenen Frequenzen yon sich aus eine Sehwellenabwanderung bewirken. Wahrseheinlich ist auf diese Weise die Beobaehtung zu erkl~ren, dab bei den bleibenden HSrseh~digungen etwa 13~ aller Kochtonsenken bei 6000 Hz und 9~ sogar bei 7000 Hz liegen (VAN DISttOECK u, VAN GOOL 1951). Bei Arbeitern in der MetaI/industrie und an hoehtourigen Masehinen mit extremen Lautst~rken fanden wir das Maximum der Senke sehr oft bei 6000 Hz ; im gleiehen Sinne sind die Befunde anderer Untersueher bei Kesselschmieden, I~ietern, Stemmern und ~aschinisten (RosEZqBLITH 1942 a, b ; GI~AYElqDEEL U. PLOMP 1960 ; BAROCCIU. SCOPO~I 1961), bei Monteuren an Dfisenaggregaten (ROEDI u. F u ~ E g 1951 ; GUILD 1952), bei Flugsehfilern yon Hubsehraubern (RES~IC~K,AnBRITE U. SHUTTS 1962) sowie bei Soldaten mit Leichtfeuerwaffen (GI~AVENDEELU. PLOM1~ 1960; I~OMM 1962 ; WA~D, FLEE~ U. GLO~IG 1962) ZU werten. Uberall dort, wo keine besonders groBen Lautsts herrsehen, bleibt das Maximum der Senke bei 4000 Hz oder auch bei 3000 Hz ; dies gilt fiir Weber und Spinner (Cox jr., MA~SUR U. W~LZAMS 1953; COSTneESCV, ITICOYICI u. MACARI~ 1960), fiir das Personal langsam Iaufender Maschinen (P~oL~NGHEVE~ 1956; GOETHE U. MEYEg-DEL~US 1960; V:S~CX~Eg U. MASUI~EEL 1960, 1961; WAAL 1961), ffir SchweiBer im Freien (WHEELE~ 1951;
102
E. LEHNHARDT:
BA~OCCI u. ScoPo~I 1961) u n d fiir Lokomotivfiihrer (v. SCHULTHESS U. K ~ A D O L F ~ 1962). Eine ,,cS-Senke '' oberhalb 4000 Hz kann auch in weniger lau~en Bebrieben vorgetauscht sein, wenn sich namlich dieAuswirkungen eines retativ nicht zu intensiven Industriegerausches mit dem physiologischen Altersabb~u fiberlagern. In solchen Fallen bi]det sich eine auffallend flache Hochtonsenke mit kaum noeh angedeutetem Wiederanstieg in den h6chsten Frequenzen hm'aus. ])as Senkenmaximum schdnt dann trotz des verhgltnismgl~ig geringen Lgrmpegels bei 6000 I-Iz zu liegen (DE WIT 1942; WAGEMA~r 1962a). SchliefMich k a n n das Mittelohr a u f die Lage der H o e h t o n s e n k e einwirken. :Die F u n k t i o n der Mittelohrmuskeln beeinfluBt u n m i t t e l b a r die Empfindlichkeitskurve des Ohres, indem sie dutch Versteffung der GehSrknSchelchenkette die Eigenc c cl cz ca c~ cs c8 frequenz des ~r zu hSheren 20 6~ 128 256 512 102~ 20r qOgG819gHz %21~ 2o . . . . . -30 .. ,nil --L ] [ I I ~\1 Jz~\-t 80 -. "'!'-]..... 1 ] - - I ~ . !..!A~ ;~ k;"'l,. "]..... 1.... ] /.l.-l---["I .J.'7 9al ~2~. ~/~1 "dF"-./ J---] ] [.-'t.-" l lool [.,~ hal ~ / ~ . 1 r----$--a--+"l I ~ 4BI ~ S ~ I I~r A b b . 3 4 . H a n s G., 59 J a h r e . Sei~ 40 5 a h r e n Schiffsmaschinist. Bds. t y p i s c h e ,,e~-Senke ''. A u f f a n e n d i s t - - bei der s o n s t i g e n S y m m e trie der B e f t m d e - - die Differenz des Senkenm a x i m u m s : l~ech~s bei 4000 I:fz o o; links bei 3000 H z x •
schaltung der Mittelohrmuskeln dureh C u r a r e p r g p a r a t e z.B. verhindert den Anstieg der Eigenfrequenz des Mittelo h r a p p a r a t e s u n d d a m i t die m i t der K o n f r a k t i o n einhergehendeS4nderung der Empfindliehkeitskurve des Gesamtohres. Versuchspersonen mit euraregelghmten Mittelohrmuskeln reagieren deshalb nach Belastung m i t
nausehen mit einer Senke bei 3000 oder sogar 2000 I-Iz ( L a ~ ~])T 1959). Auch Otosklerosepatienten, denen wghrend der S t a p e s m o b i h s a t i o n der ~[. stapedius d u r e h t r e n n t worden w a r a n d die p o s t o p e r a t i v praktisch n o r m a l hSrten, zeigen naeh Gergusehbelastung hgufiger ein S e n k e n m a x i m u m bei 3000 I-Iz als bei 4000 I-Iz (La~H~HA~n~ 1960 a). I)iese B e o b a e h t u n g wurde inzwischen y o n anderen Seiten bestgtigt ( F L E ~ e H ~ U. K l ~ a 1963 ; STIFFEN, N~xo~ u. G~o~Ir 1963). W i t werden deshalb bei Senken unterhalb 4000 ]-Iz eventue]l ein mangelhaftes F u n k tionieren der Mittelohrmuskeln in E r w g g u n g ziehen miissen. ~6glieherweise grit dies ffir die Fglle, bei denen das S e n k e n m a x i m u m beider Ohren voneinander differiert (Abb. 34). Denkbar wgre letztlich, dab die Lage der c~-Senke durch die selektive Zuwendung des einen oder des anderen Ohres beeinflufSt wiirde. Weft der Kopf gerade fiir die hohen Frequenzen als Sehallschatten wirksam wird, kSnnte die gr61~ere Intensiti~t am zugewende~en Ohr das Senkenmaximum welter zu den hSheren Frequenzen hin entstehen lassen, wahrend es sich auf der abgewandten Sei~e vielleicht bei 4000 Hz oder noch tiefer ausbilden wfirde. Die Diskus~ion um die Entstehung der c~-Senke sollte zeigen, daft die ursdichlichen Faktoren nicht in anatomischen Gegebenheiten oder in einer wei~em
Die Berufssch~den des 0hres
103
lo]calisierten ,VulnerabilitSt", sondern in den hydrodynamischen Eigenheiten des Innenohres zu suchen siud. Daneben haben die Frequenzcharakteristi]c und die Intensitigt des GerSusches, die Ubertragungseigenscha]teu des Mittelohres uud die i~berwiegende Zuwendung eines der beiden Ohren einen Ein/lu[3 au] die Lage der Senke. Sie entsteht eben immer dort, wo das Maximum an Schalleuergie au/ der Basilarmembran wir/csam wird. Gegenfiber p h y s i k a l i s c h so e i n d e u t i g zu b e g r f i n d e n d e n F a k t e n k a n n die A n n a h m e einer z e n t r a l e n Genese d e r cS-Senke (UENo 1958a, b) n u r noch als K u r i o s i t ~ t gelten.
3. Klinilc der LSrmschwerh6rig/ceit a) K l i n i s c h - a u d i o m e t r i s c h e s Bild. G i b t es einen ffir die Li~rmschwerh S r i g k e i t p a t h o g n o m o n i s c h e n I t S r p r i i f u n g s b e f u n d ? Diese F r a g e ist i m m e r wieder v e r n e i n t w o r d e n - - gewi• zu R e c h t , w e n n zur B e u r t e i l u n g ausschliel~lich das R e i n t o n - S c h w e l l e n a u d i o g r a m m h e r a n g e z o g e n wird. Die cS-Senke wurde zuerst yon UFFENORDE (1922) als fiir L~rmarbeiter und Schiidelverletzte typische HSrstSrung besehrieben, doeh schon bald kamen Zweifel an ihrer Spezifitat auf. So fanden sich ,,cS-Senken '' auch als Zufallsbefund oder als erste Veranderung einer spa~er konstitutionell-progressiven SchwerhSrigkeit (CIocco 1932), einer Retinitis pigmentosa (STEInbERG 1937), einer Otosklerose (STnINBE~G 1938) oder auch einer Lues (LA~GENBECK1936). In Schuluntersuehungen wurde sie bei Knaben soviel h~ufiger beobachtet als bei Madchen (Loc~ 1943), dal~ man schon an ein geschlechtsgebundenes Merkmal glaubte (WEvE~ 1942). Schliel~]ich wurde die Ansicht diskutiert, die Senken kSnnten Ausdruck einer extremen Empfindlichkeit gegeniiber dem ,,Larm im tagliehen Leben" sein; der Terminus ,,Mikro-Larmtrauma" (GRAYENDEEL11. PLONIP 1960) oder ,,mikrotraumatiseher L~rmschaden" (LA~GE~]~ECK 1963; MAUREa 1964) sollten darauf hindeuten, daI3 hier akustische Noxen angeschuldigt werden, die relativ geringfiigig waren und deshalb den Geschadigten nicht mehr erinnerlieh sind. Doch unabhangig yon diesen Einwanden ist nie mehr ein Zweifel daran aufgetreten, da~ die cs-Senke das erste HSrpriifungssymptom der akustischen ~berlastungsschwerhSrigkeit ist. Grundsi~tzlich beschri~nken sich b e i d e r L a r m s c h w e r h S r i g k e i t die e r s t e n ~ S r a u s f ~ l l e a u f die o b e r e n F r e q u e n z e n . Z w a r w e r d e n gelegentlich B e e i n t r g c h t i g u n g e n des TieftongehSrs e r w a h n t ( F u J ~ o 1961; BAROCCI U. SCOI~O:NI 1961), d o c h hier diirfen wir C o x u. M i t a r b . (1953, 1958) folgen, die die S c h w e l l e n e r h S h u n g e n (bis 20 dB) u n t e r h a l b 1000 ~ z als F o l g e des StSrli~rms in n i c h t h i n r e i c h e n d s c h a l l g e d g m p f t e n R a u m e n d e u t e n . Gegeniiber dieser E r k l ~ r u n g mu{~ die A n n a h m e , die Tieftons c h w e r h S r i g k e i t kSnne F o l g e des V i b r a t i o n s t r a u m a s sein, a u f Einzelfalle b e s c h r a n k t b l e i b e n (vgl. S. 91). I n n e r h a l b des H o c h t o n b e r e i c h s k a n n - - wie wir gesehen h a b e n - - d a s M a x i m u m des H S r v e r l u s t e s in b e s t i m m t e n G r e n z e n variieren. D e r Tiefp u n k t d e r S e n k e i s t e i n i g e r m a ~ e n g e n a u n u r m i t Itflfe einer frequenzk o n t i n u i e r l i c h e n Schwellenmessung zu b e s t i m m e n ; er l a g in d e m N[aterial y o n vAN D~sHOECK U. VAN GooL (1951) sowie y o n GRAVENDEEL U.
104
E. LEHNHARDT :
PLOM~ (1961) nieh~ genau bei 4000 t t z sondern im D u r c h s c h n i t t bei
5400 H z m i t E x t r e m e n bei 3500 t I z bzw. 7500 Hz. Mit fortschreitender ItSrsch/idigung geht die c5-Senke in einen tIochtonabfall fiber. Das audiometrische Bild der L~rmschwerhSrigkeit ~hnelt d a n n dem anderer SehwerhSrigkeitsformen. Differentialdiagnostisehe Sehwierigkeiten erC
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A b b . 3 5 a u. b. A l t e r s b e z u g s k u r v e n a n a c h G~OI~IG u. DAu (1961, W i s c o n s i n S~ate F a i r 1954); b n a c h JATHO U. IIECK (1959), i n dieser D a r s t e l l u n g sinK[ die K u r v e n leichter a u f d a s A u d i o g r a m m f o r m u l a r zu fibcrtragen. Beide D i a g r a m m e gelten f i i r eine nicht l a r m c x p o n i e r te I n d u s t r i e b e v S l k e r u n g , Durchschnitt yon Mannern und Frauen
geben sieh d a m i t gegenfiber dem HSrbefund des M. Meni6re, der konstitutionell-progressiven, der infektiSs-toxisehen u n d gegenfiber der AltersschwerhSrigkeit. Der,,physiologische", altersabh~ngige HSrverlust pfropft sich zun~chst nur a u f den durch L~rm entstandenen Sehaden auf, k a n n aber aueh - - wegen seiner oft extremen individuellen Varianten -- den grSBeren Anteil der GesamtsehwerhSrigkeit ausmaehen. Ffir seine Einschiitzung stehen die A n g a b e n mehrerer Untersucher zur Verffigung (KIETZ U. ZA~GE~EISTE~ 1953; DE LA ROSEE 1953; JATHO U. ~ECK 1959; CORSO 1959; ItINe~CLIrFE 1959a; GLO~IG U. NIXO~ 1960, 1962; GLO~IG U. DAVIS 1961). Sie differieren wenig voneinander u n d s t i m m e n alle in der Faustregel fiberein, dab die ttSrsehwelle fiir 4000 t I z im 6. I)ezennium bei etwa 25 dB, im 7. Dezennium bei etwa 35 dB u n d im 8. Dezennium bei etwa 45 d B liegt (Abb. 35). Gr6Bere audiometrische Untersuohungsreihen haben sioh in den letzten Jahren mit der Genese der AlterssehwerhSrigkeit befaBt. Ihre Ergebnisse interessieren in diesem Zusammenhang nur insofern, als sie die Frage aufwerfen, ob der Al~ershSrverlust einer Landbev61kerung geringer is~ als der yon (Industrie-)Stadtbewohnern, die selbst nicht unmittelbar im Li~rm arbeiten. Tatsiichlioh h6rt die LandbevSlkerung besser (VAGLr~IU. FUSA~11961a); noch geringer ist der Altersabbau z. B. bei dem l~aturvolk der Mabaan (PLV.STE~ 1962; ROSEN, BE~GMA~ U. a. 1962). Dooh diese Beobachtung kann nieht als Anhalt dafiir dienen, dab es sich bei der Altersschwerh6rigkeit lediglieh um ein Abnutzungsgeschehen dutch den allt~gliehen, nichtberuflichen l~r (JAT~O u. HEeK 1959) hande]e. Bei den Mabaan ist n~mlieh
Die Berufsschi~den des Ohres
105
vergleichsweise nich~ nur die AltersschwerhSrigkeit weniger deutlich ausgebildet, es fehlen bei ihnen auch die altersbedingt~n systolischen Blubdrucksteigerungen und andere Gef~Bkrankheiten der hSherzivilisierten VS]ker. Es mug also nicht die l~rmgrmere Umwelt sein, die den geringeren AltershSrverlust bedingt; vielmehr ist der organische Al~erungsprozeB iiberhaup~ bei den NaturvSlkern weniger ausgepr~gt als bei den zivilisierten VSlkern. L/irm- und AltersschwerhSrigkeit sind bei der F r a u offenbar weniger ausgebildet als beim Mann (JATHO u. tIECX 1959). Ffir die zivilisierten V61ker finder sich bier zwanglos die Erkl/~rung, dab die Nan~000 Hz ner - - selbst in einem aus-/o o gesuchtenUntersuchungsgut - ~ zo im Laufe des Lebens mehr .~ 1/irmexponiert waren als die ~so Frauen. Doch diese Annahme ~ 4g kann eigentlich nur fiir die ~-0 \N AltersschwerhSrigkeit einer 6'o IndustriebevSlkerung, nicht 7o 8O 70 20 8o ~0 50 80Jahr~ZO aber ffir die Naturv61ker gel0 ten. Dementsprechend lassen Abb. 86. t{Srverlust bei 4000 tIz in Abh~tngigkeit 9 beiXicht-Larmexponierdie I-r6rprfiftmgen bei den Ma- v o m Lebensalter. 9 ten; e - - - - e bei der DurchschnittsbevOlkerung; b a a n keinen grunds/~tzliehen o o bei der IndustriebevOlkerung u n d o - - - - o bei L~rmarbeitern ( - - i05 dB Allgeme~npegeI) [nach Unterschied zwisehen den GLOI~IG: J. Laryng. 75, 447 (1961)] Alterskurven der 3/i/~nner und denen der Frauen erkennen. Zur audiometrischen Abgrenzung der Alterskomponente yon der L/irmschwerh6rigkeit ist in erster Linie das fehlende R e k r u i t m e n t zu verwerten. Dariiber hinaus soll die Altersschwerh6rigkeit im Hochtonbereich m i t einer Knochenleitungs-Lnftleitungs-Differenz einhergehen (GLoRm u. DAVIS 1961 ; NIXON, GLO~IG u. HIGH 1962), ein Kriterium, das der reinen L/~rmsch/~digung wohl immer fehlt. D a m i t ist zugleich die Beobachtung REY~IERS (1954a) erkl~rt, der bei L~rmarbeitern eine Knochenleitungs-Luftleitungs-Differenz im I-Iochtonbereich gesehen hatte; hierbei wird es sich wahrscheinIich eher um eine Uberlagerung m i t der Alterskomponente gehandelt haben. Uber das zeitliche Zusammenwirken yon L~rm- und Altersschwerh6rigkeit gibt die Abb.36 einen guten Uberblick. Sie zeigt, dab das 4000 Hz-GehSr bei Arbeitern, die viele Jahre lang t~glich mehr als 5 Std in einem Larmpegel yon etwa 105 dB besch~ftigt waren, zun~chst steil absinkt, dann aber einen weiteren Verlauf nimmt, der praktisch genan dem der Durchschnittsbev61kerung gleicht. Der t~6rverlust bei 4000 Igz bfldet sich also im Verlauf der ersten 10--15 Arbeitsjahre bis zu 45--50 dB aus, n i m m t dann aber nur noch gem~g dem physiologischen Altersabbau zu.
106
E. LEHNHARDT:
So vielfaeh diese Vorstellungen auch bests wurden (PELL 1957; A~IELOTTI u. BAN])INI 1961; HVGVET U. FOV~NI~R 1961; HUSTIN 1961; WAG]~MAN~1961; HEI~AN~ 1963), die genannten Zahlen dfirfen nur in grober Anns gelten. Sie sind au2erdem abhangig yon der Lautstarke wahrend der Exposition; entsprechende Angaben fiber Larm yon mehr als 105 dB fehlen. Sehliei~lich gilt die ,,Regel" nicht fiir die Frequenzen unterhalb 4000 Hz. Ffir sie besteht auch in mehreren Jahrzehnten L~rmarbeit eine einfache lineare Funktion zwisehen der Expositionszeit und dem bleibenden H5rverlust (NIxoN u. GLo~IG 1961). DIe,OFF (1963 a) nennt den Zeitpunkt, an dem die Ls zum Stillstand gekommen ist und nur noch der Altersh5rverlust ab]s die ,,Phase der S~ttigung". Innerhalb der vorangegangenen 10--15 Jahre unterscheidet er eine Zeit der Gew5hnung im ersten Larmarbeitsjahr, eine Phase der besten Kompensation bis zum 4. Arbeitsjahr und schlie2]ich den Zusammenbruch bis zum 12. Jahr. Er will damit einerseits der Ansicht entgegentreten, d~l~ sehon nach dem ersten Larmarbeitsjahr eine gewisse S~ttigung erreicht sei und dann der Zeitfaktor kaum noch eine Rolle spiele (v. Dis~o~eK u. SPoo~ 1958; W ~ L 1961; V. DImZOECK U. WAAL 1962) und andererseits die Beobachtungen yon JANKOWSKI(1952), KEATINGE u. LANE~ (1958), FVJr~O (1960) und JORD~ (1962) bestgtigen, wonach der HSrverlust des ersten Jahres in den darauffolgenden Jahren sich zwar kaum versehlimmert, spi~ter jedoeh wieder deutlich zunimmt. F~B~AN (1962) hat die Phaseneintei]ung, wie DI]~OFF sie beschrieb, weitgehend bestatigt. Ganz i~hnliehe Verhaltnisse beobachteten SULliVaN u. a. (1963) bei Piloten yon Zi~ilflugzeugen. I n w e l c h e m A u s m a ~ u n d in welcher zeitlichen V e r t e i l u n g sind n u n die einzelnen F r e q u e n z e n a n d e r E n t s t e h u n g d e r Li~rmschwerhSrigkeit beteiligt? G r u n d s a t z l i c h d e h n t sich die Senke z u n s n a c h d e n hSheren F r e q u e n z e n u n d s p a r e r erst z u m S p r a c h b e r e i c h b i n aus. So w i r d d e r 30 d B - ~ 6 r v e r l u s t b e i 6000 ~ z erst e t w a 8 J a h r e s p a r e r a u c h b e i 2000 ~ z e r r e i c h t ( D ~ o F F 1963). E i n e n repri~sentativen ]~berblick g e b e n hier die Z u s a m m e n s t e l l u n g e n y o n GLO~IG, W A ~ ) u. N I x o N (1961) (Abb. 37). Sie vergegenws dal~ d e r S p r a c h f r e q u e n z h e r e i e h (bis 2000 I t z ) a u c h dann noch praktisch unbeeintrs ist, w e n n d a s S e n k e n m a x i m u m bei 4000 ~ z 55 d B e r r e i c h t h a t u n d die h S h e r e n F r e q u e n z e n schon so sehr a n d e r S c h a d i g u n g betefligt sind, dal~ d e r S e n k e n c h a r a k t e r sich i m Sinne eines I-Iochtonabfalls zu v e r w i s c h e n b e g i n n t . Dies i s t n a c h e t w a 2 0 j a h r i g e r L i ~ r m t a t i g k e i t d e r F a l l u n d gilt n u r ffir D u r c h s c h n i t t s w e r t e ; eine kleinere Z a h l ] g r m e m p f i n d l i c h e r P e r s o n e n weist zu dieser Zeit schon einen a u f 2000 I-~z fibergreifenden I~Srverlust auf. N a e h 3 3 ] a h r i g e r L a r m t a t i g k e i t a b e r i s t d a n n ganz allgemein 2000 H z in d e n H o c h t o n a b f a l l einbezogen, eine S c h g d i g u n g auch des Sprachgeh6rs j e t z t offensiehtlich. W a h r e n d des 3. A r b e i t s j a h r z e h n t s wfirde sich also d e r , Z u s a m m e n b r u c h " des Geh6rs vollziehen, freilieh eine Definition, die eine viel sps Phase b e s c h r e i b t als sie z. B. DIE,OFF m i t d e m gleichen T e r m i n u s k e n n z e i c h n e n will. Diese D a t e n g e l t e n w i e d e r u m n u r ffir L a u t s t i i r k e n bis 105 dB, doch w e r d e n b e i grSl~eren L s m i t A u s n a h m e des Z e i t f a k t o r s k a u m g r u n d s a t z l i c h a n d e r e Verls zu e r w a r t e n sein, a b g e s e h e n d a v o n , daG a u c h hier die wichtigere Rolle n i c h t d e r Lautsti~rkepegel, s o n d e r n die tiigliche GleichfSrmigkeit d e r B e l a s t u n g spielt ( G L o ] ~ u. N~xoN 1960).
Die Berufssch~den des Ohres
107
Die Zahl sprachaudiometrischer Untersuchungen bei L~rmarbeitern ist noch gering. Tabs/ichlich ist im Anfang der L~rmschwerhSrigkeit das SprachgehSr kaum beeintr~chtigt.
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Abb. 37a--d. Verlaui der Sohwellenkurven bei L/~rmarbeitern,Durchschnittswerte sowie Abweichungen nach beiden l%ichtungen, a nach 4 5ahren Li~rmarbeit; b nach 10 5ahren L~rmarbeit; c nach 21 J-ahren L/~rmarbeit; d nach 33 5ahren Liirmarbeit. Die Oktavpegel ge]Lenjeweils fSr die Oktaven 600--1200/-Iz, 1200--2400 Hz und 2400--4800 Hz. xV Anzahl der untersuchten Personen (nach GZOlCIG, WAR]) u. NIXON 1961). o - - - - - - o Extrem-Werte, minimales u 9 9 Mittelwere; 9 Extrem-Werte maximales Vier~el U n s e r e s W i s s e n s h a t n u t HA,I%DIGIr (1963) d a r z u l e g e n versuch~, dab s u c h d a n n , w e n n bei e i n e r cs-Senke die Spr~chgehSrschwelle n o c h n i c h t eingeschr/~nkt ist, sieh d o c h s c h o n eine A b n a h m e der D i s k r i m i n a t i o n s r a t e e r k e r m e n lasse.
Nach Ansicht
japanischerAutoren(TA~v~A u. a.
1961) ist bei L~rm-
alas T o n g e h g r i m L~irm relativ u m s o w e n i g e r e i n g e s c h r / i n k t , j e w e l t e r f o r t g e s c h r i t t e n d e r I t 6 r v e r l u s 6 ist. M i t d i e s e r B e o b a c h t u n g e r k l / ~ r e n sie d i e E r f a h r u n g , dal~ d i e S p r a c h v e r s t a n d i g u n g i r a L/~rm a u c h b e i l a n g j / i h r i g e n L a r m a r b e i t e r n n o c h r e l a t i v g u t i s t (vgl. a u c h I~OMM gesch/idigten
108
E . LER-NRARDT :
1962). Hierbei werden allerdings die eng begrenzte Auswahl der w/ihrend der Arbeit immer wieder benutzten WTrter und eine gewisse Fertigkeit im Ablesen yon Bedeutung sein. Objektiver ist der Befund, dab sich das Spraehverst/~ndnis a m Ende des L/irmarbeitstages bei 230/0 der Beseh/~ftigten um 5 dB gebessert hatte (MEIsTE~ 1957a). Trotzdem kSnnen die Beobachtungen n u t yon allgemein-klinischem Interesse sein; ffir die Relation zwisehen Ton- und SpraehgehSr sind sie belanglos. Auch Untersuchungsreihen bei L~rmarbeitern fiber die SpraehgehSreinschr/~nkung im Vergleieh zum ReintongehSr und zu anderen ~ o r m e n yon InnenohrsehwerhSrigkeit liegen unseres Wissens nieht vor. Wir kSnnen deshalb nur unseren eigenen Eindruek wiedergeben, wonaeh die L~rmarbeiter dureh ihr relativ gutes SpraehgehSr fiberrasehen. Doeh diese Angaben sind objektiv nicht belegt; sic kSnnen aueh nur ffir solehe L/~rmarbeiter zutreffen, b e i denen sicher noch keine Alterskomponente im Spiel ist: Bei diesen wiederum sind aber, wenn es sieh um eine aussehlieBliche L/~rmseh/s handelt, die Sprachfrequenzen fiberhaupt n u t wenig eingeschr/~nkt. Manche Untersucher haben sich grunds/~bzlich gegen die Benutzung der Spraehaudiometrie im R a h m e n der LgrmsehwerhSrigkeit gewandt (PEsTXLOZZA U. LAZZA~ONI1962; DIE~Or]~ 1963 a). Selbst die verschiedenen Umreehnungsmethoden wiirden die Gefahr in sieh bergen, neue
FeMer den Ergebnissen hinzuzuffigen und die im Tonaudiogramm
sehon
vorhandenen Abweichungen zu vergrSl~ern (KRYTER 1950). Von besonderem Interesse fiir die differentialdiagnostisehe Abgrenzung der L~rmschwerhSrigkeit sind die i~bersehwellig-audiometrischen Pri~]ungen. Alle Untersucher sind sieh dariiber einig, dab das Rekruitment bei der L/~rmsehwerhSrigkeit positiv ausf/~llt (BoE~I~GHAUS, ROSE~ u. ROSS~E~G 1955 ; LANGENBECK 1956, 1963 ; ~OTTA U. PI~O~AZlO 1958; BOSAT~A 1958; MA~TI~EZ A~n~ES 1961 ; MA_NCIOLI1961). Dies gilt sowohl fiir den Fowler-Test, soweit er bei Seitendifferenzen mSglich ist, wie ffir das Lautst/s naeh L i Y s c ~ , die Ger/~uschaudiometrie nach LANGE~ECK sowie ffir die Intensit~ttsbreite und die Spraehverst/~rkerpriifung nach ZA~G~mEISTE~. I~Iieh~ so allgemeine Einigkeit herrscht fiber die Frage, ob das Rekruitment auch fiber vie]e Jahre einer Larmtatigkeit bestehen bleibt oder ob es sich sparer mit den ganglion~ren Zeiehen einer aufsteigenden Degeneration bzw. der zusatzlichen AlterssehwerhSrigkeit fiberlagert (P~3TT~A~ 1952/53; W~GE~A~r1621956b). Als Rekruitment ist fibrigens auch die oben erwahnte Beobachtung zu werten, dal~ der Verdeckungseffekt des Larms bei Larmgeschadigten geringer ist als bei NormalhOrenden (T~u~A, KUSHIDAu. NIS~T~A~A 1961), ein Befund, der dem gerauschaudiometrisehen Haarzelltyp entsprieht. Die Intensit~ttsbreite ist bei LarmschwerhSrigen weniger deutlieh eingeschr~nkt Ms z.B. bei Meni~rekranken (1ViOTTAU. th~OFAZtO 1958; PALVA~INI 1958). Dies mag zu einem Tell darin begriindet sein, dab
109
Die Borufssoh/iden des Ohres
die Larmsehadigung im allgemeinen nur den I~oehtonbereich trifft, in den Sprachfrequenzen die I-[Srsehwelle dagegen noch im Bereich der Norm liegt. Deshalb ist der Untersehied auch nur solange auffallend, als mit dem Langenbeek-Breitbandger/~usch gGmessen wird. MiBt man jedoch mit einem I-Ioehpa6-Rauschen (z.B. I4-Fflter-Ger/~usch 2000 bis 8000 ttz; KIETZ u. ZA~r 1953), dann kann auch beim Larmsehaden die Intensit/~tsbreite eingeengt sein. Der diffGrentialdiagnostisehe Wert der Intensit/~tsbreite ist daher ffir diese speziellen Belange begrenzt. C
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Abb. 38. Max B., 30 J a h r e . Seit 9 J a h r e n i m L a r m t/trig, j e t z t Schiffsmaschinen-tngenieur. Auffallende S y m m e t r i e tier a u d i o m e t r i s c h e n Schwellenkurve (nicht korrigiert)
Die L/s tritt typischerweise auf beiden Ohren symmetrisch auf; oft ist die GleichfSrmigkeit geradezu frappierend (Abb.38). Wir kSnnen annehmen, dal~ in etwa drei Viertel aller F~lle vollG Seitengleichheit besteht (CttIZUKA1961; P~AZI6 u. 1Vfitarb. 1963). Die Differenzen beschr~nken sigh zumeist auf die Lokalisation des Senkenmaximums oder den Beginn des I-Iochtonabfalls; die ffir. diese Seitendifferenzen in Frage kommenden Faktoren haben wir bei der Entstehung der c~-Senke besprochen (S. 102). Nur bei einseitig vorgesch&digten (Mittel-)Ohren ist mit grSBeren SGitGnunterschieden zu rechnen. Die L~rmschwerhSrigkeit geht in vielen F/~llen mit Ohrgeriiuschen einher. Dabei ist zu unterscheiden zwischen solGhen, die nur w~hrend der Ls auftreten, denen, die am Abend nach der Arbeit noch zu hSren sind, und schlieBlich denen, dig auch nach 1/~ngerer L/~rmpause anhalten, tiler wieder kann es sich um die mehr ger/~uschartige Empfindung eines Mittelohrmuskelspasmus handeln (~ARTIN]~Z ANDI~ES 1961), die meist nur w/~hrend des ersten Vierte]j~hres auftritt, oder um mehr tonartige Sensationen als Zeichen beginnender Sinneszellsch/~digung. Von nosologiseher Bedeutung ist eigentlich nur die letzte Gruppe. Der Toneharakter des Ohrensausens entspricht meistens einer Frequenz dicht unteroder oberhalb des Senkentiefpunktes; die VerdGekbarkeit dieses Sausens ist etwa 20 dB fiber der I-I6rschwelle gelegen. Sieher bestehen keine un-
110
E. L E H ~ D T :
mittelbaren Beziehungen zwischen dem Grad der SchwerhSrigkeit und den Ohrger~iusehen, auch nieht zwisehen der Frequenzeharakteristik bzw. der Lautst~irke des Liirms und den subjektiven Ohrsensationen (G~Eco 1958 b). Abgesehen davon, dab das Ohrensausen kein li~rmspezifisehes S y m p t o m ist, wird schon seine I-Ii~ufigkeit yon den einzelnen Untersuehern untersehiedlieh beurteflt. ~ a n e h e fanden Ohrgeriiusehe in nahezu allen Fiillen einer Liirmseh/idigung ( M ~ Y ~ z u ~ GOTTESBE~GE 1943a; WAGEM~_NN, pers. ~r 1963), andere nur bei 15--20~ als konstantes, bei 520/0 als voriibergehendes S y m p t o m (LARSEN 1946; M~TINEZ AND~]~S 1961). Die Aussagen fiber die subjective Belgistigung dureh den Arbei~sl~irmsind sehr unterschiedlich. Im allgemeiuen klingen sie schon nach wenigen Wochen ab (WAGE~N, 1964). In Japan empfanden 940]0 ihn nach einem Jahr nicht mehr als stSrend; im Verlauf eines einzelnen Tages hatten sich nach 1/~_Std praktiseh alle Besch~ftigten an das Betriebsger~iusch gewShnt. Im Urlaub dagegen -- also in l~irmfreier Umgebung -- klagten 70/0 der ~lteren L~rmarbeiter fiber ein ,,Angstgefiihl" (TA~v~A, Kvs~mA u. Nisnzy~A 1961 ; CK~ZVKA1962). Ver~nderungen im Mittelohr -- wenn sie bei L~rmarbeitern gefunden werden -stehen in keinem urs~chliehen Zusammenhang mit dem L~rm (SzYMczYK 1959). Auch isolierte Trommelfelleinziehungen, die yon manchen Untersuchern unmittelbar auf die L~irmeinwirkung bezogen wurden (TAKETOIKI1957; TOMINAr U. ~OI~ITA 1958; KAWATA,TO~KNAGAU. Mitarb. 1959; FuzI~o 1961), dfirfen unseres Erachtens nicht in dieser Weise gedeutet werden. Insgesamt wird das klinische Bild der Ls163 also in erster Linie durch die Hochtonsenke bzw. den Itochtonabfall bestimmt. Sie stellen sieh im t{6rprfifungsbefund als reine Innenohr-(Corti)-SehwerhSrigkeit dar. ])as 0hrensausen steht dahinter in seiner Bedeutung welt zurfick. Drehschwindel, zumal wenn er in den Ls noch anhiilt, gehSrt nicht zum Bild der Ls Die Differentialdiagnose der Li~rmschwerh6rigkeit ist eindeutiger als oft angenommen; damit soil nieht gesagt sein, dab allein aus dem audiometrisehen Befund die Art der Entstehung abzuleiten wiire. Ohne fachkundige Wertung der beruflichen Anamnese ist jede Aussage unzul~ssig. Wenn aber naeh Lautst~rke, Frequenzcharakteristik und Expesitionszeit die Voraussetzungen fiir eine LKrmschi~digung erffillt sind, dann fi~llt die Abgrenzung gegen andere SehwerhSrigkeitsformen im allgemeinen nicht mehr sehwer. Die in diesem Zusammenhang interessierenden Symptome sind in Tab. 4 einander gegeniibergestellt. b) Yaktoren der individuellen Liirmempfindlichkeit, Der Begriff der individueIlen Liirmempfindliehkeit oder L~rmfestigkeit s t a m m t von SChUBErT (1944). D a m i t ist die allgemeine Erfahrung gemeint, dal~ trotz gleicher i~ul~erer Faktoren die HSrseh~idigung des Einzelnen unterschiedlieh grol~ ist. Sie ist nieht zu verweehseln m i t der akustisehen I-Iyperaesthesie des Innenohr-(Corti-)Gesehs und nicht mit der geistigpsychisehen Ger~tuschempfindliehkeit des NormalhSrenden.
111
Die Berufssch~den des 0hres Tabe]le 4. Di//erentialdiagnostischer Vergleich verschiedener Formen yon ,,Innenohr "-Schwerh6rigkeit L~trm-
~I. l~eni~re horizontal
Kurvenverlauf
] AltersSchwerh6rigkeit
Hochtonsenke oder ttochtonschr/~gabfall Steilabfall
Symmetrie
nein
ja
ja
Lautstgrkeausgleich
ja
ja
nein
Sprachverst/indnis
schlecht, groger Diskriminationsverlust
relativ gut
schlecht, geringer Diskriminationsverlust
Schalleitungskomponente
in den tieferen Frequenzen
keine
in den hohen ~'requenzen ?
Schmerzgrenze
angehoben
(normal)
normal
Die individuellen Un~erschiede sind um so grSger, je geringer der SchMlpegel ist, und sie verlieren sich schlieglich bei exzessiver Lantst~rke des L~rms. Oftensichtlich sind die Faktoren, die der L~rmempfindlichkeit bzw. -s zugrundeliegen, sehr komplexer Art; bestimmt lassen sie sich nicht in ein so einfaches Schem~ wie z.B. das der Kretschmerschen Konstitutionstypen zw~ngen (K~ISTE~SE~ 1946, 1947). Die vielen Bemfihungen, ihre Merkmale zu erfassen, sind kaum noch iibersehbar. Sie sind schon dadurch erschwert, dab Analogieschlfisse aus dem Tierexperiment in dieser speziellen Frage nnr mit groBem Vorbehalt mSglich und in Reihenuntersuchungen die vielf~ltigen anamnesfischen und expositionellen Daten trotz Mler Klassifizierungsversuche (M~IST~ 1958; YO~OYAMA1963a) kaum hinreichend zu berficksichtigen sind. Aus der groBen Zahl m6glicher F ~ k t o r e n individueller L~rmempfindlichkeit sei zun~chst das Lebensalter herausgegriffen. I s t das Lebensalter zu Beginn der L~rmexposition y o n B e d e u t u n g ffir das A u s m a g der zu erwartenden ~[Srsch~digung? Manche A u t o r e n glauben, dab 3 5 - b i s 45 j~hrige d u r c h den L~rm schneller u n d naehh~ltiger geseh~digt wfirden als solehe, die in jfingeren J a h r e n im L/~rm zu arbeiten begannen (1V[ILOJEVI6 1954 ; FOX 1954, WAGEMANN 1956 a, 1961 ; PELL 1957 ; T A M ~ A u. KUSIIIDA 1960). Andere halten gerade die jiingeren N[enschen ffir 1/irmempfindlieher (GtIIt~LA~DA 1953; TETV, POPA u. Mitarb. 1956). Wieder andere h a b e n fiberhaupt keine Abh/ingigkeit v o m Lebensalter finden kSnnen (EI~MlSC~, tIAYDN u. WIT~GENS 1961; GLOOm u. DAVIS 1961; LOEB u. FLETCHE~ 1963). ES ist schwierig, in dieser F r a g e zu einer gfiltigen Entscheidung zu k o m m e n , vor al!em deshalb, weil die miteinander vergleichbaren Kollekt i r e zu klein sind u n d jede F o r m einer Vorsch~digung, wie sie ja aueh der physiologisehe Altersabbau darstellt, eine andere Ausgangs-I-I6r-
112
E. LEHNHAI~DT:
schwelle mit sich bringt. Jedenfalls werden wir k a u m in der Lage sein, beispielsweise ffir die 14--16 jghrigen eine grS~ere Lgrmempfindlichkeit herauszufinden als ffir die 17--18]~hrigen (Sc~wA~z 1963). A m ehesten verdienen die Untersuchungsergebnisse y o n TAMVl~A U. KVSHID~ (1960) B e a c h t u n g ; d a n a c h sind jfingere Menschen weniger 1/~rmempfmdlich als ~ltere (Abb. 39). Die individuelle L~rmempfindlichkeit soll abhi~ngig sein yore Geschlecht. Bislang s t i m m t e n alle U n t e r s u c h e r darin iiberein, dal~ F r a u e n li~rmfester seien als M~nner (JA~C C C/ C 2 C3 C ~ C "r C 6 KOWSKI 1952 ; MAGGIOROTTI 1959; /2# 25~ 512 ta2g 28q~ q09~ 819zHz KYLIN 1960; FnOD~R~N U. KYnn~ 1960 ; D I ~ o F ~ 1961 a, 1963 a ; WAGE~AN~ 1962 a). Neuerdings h a b e n LoEB u. FLETCHWR (1963) die Ansicht y o n WA~D, GLOR~G U. SKL~R (1959d) wieder aufgegriffen, nach der ffir die 1" scheinbaren Unterschiede zwischen den Geschlechtern m e h r die in Wirklichkeit grS~ere L~rmexposition Abb.39. Luftleitungskurven nach 6j'~hriger der M~nner als eine grSl~ere Li~rmLlirmarbeit der im 17. und 18. Lebensjahr empfmdlichkeit verantwortlich sei. eingestellten Dampfkesselarbeiter (a~), Schiffsrumpfarbeiter (b~) und SehiffsgerippeKierzu paint nicht die m e h r f a c h gearbeiter (c~); a~, bz, c~ = Luftleitungskurven ~ul~erte Ansicht, dal~ die F r a u ganz nach 6jiihriger Litrmarbeit der im 30. bis 35. Lebensjahr eingetretenen Arbeiter an allgemein "besser hSre als der Mann gleiehen Arbeitspl~tzen; in jeder Gruppe ( B u ~ c ~ 1929 ; C o , s o 1959 ; KI~C~dttrchsehnittlieh etwa 20 Versuehspersonen. Die Ll~rmfrequenzkurven lagen ffir alle CL~FFE 1959b; JnT~O U. KECK 1959). drei Gruppen zwischen 110 und 120 dB D o c h diese Vorstellung erscheint (naeh TA~IUI~Au. R'USHIDA1960) nicht m e h r sehr begrfindet, seit wir wissen, dal~ bei den Natui.vSlkern ohne Umweltli~rm die M~nner nicht schlechter hSren als die F r a u e n (Rosw~, BE~a)zA~ u. Mitarb. 1962). Wir werden deshalb Kontrollen bei l~rmfreier LandbevSlkerung u n d bei NaturvSlkern a b w a r t e n mfissen, bevor eine endgiiltige Stellungnahme in dieser Beziehung mSglich ist. :Es lag nahe, auch die vegetative Reaktlons~age a]s eine der Urs~chen inter- oder intra-individueller Unterschiede in der Likrmempfindliehkeit her~nzuziehen. Das wiirde heil~en, dal~ veget~tiv lebhafter reagierende Personen dutch den L~rm iiberm~Big stark gesehkkdigt wiirden. Dies seheint aber -- zum mindesten soweit es die va~omotorisehen Reaktionen betrifft -- nieht der F~ll zu sein (OP~T,IG~.~,V. SC]ZTSLT~ESS U. GR~N])JEA~ 1960). Bislang lediglieh durch tierexperimentelle Befunde begrfindet ist die Vorstellung, dal~ beleibte Mensehen eine grSl~ere Empfindliehkeit gegeniiber der ~kustischen Belastung zeigen wiirden. C ~ c o u. SUT,SE~TI(1962) hatten eine Gruppe yon l~tten mit einer hyperlipoiden Di~t gefiittert und eine andere Gruppe zuskktzlieh akustisch belastet. Bei den zuskktzlich lkkrmexponierten soll im Gegensatz zu den iibrigen Tieren das Cortiorgan weitgehend degeneriert gewesen sein. Diese Einzelmitteilung
Die ]~erufsschaden des 0hres
113
darf natiirlich noch kein AnlaB sein, alle beleibten Menschen wegen besonderer Gef/ihrd~ng aus dem L~rmmilieu zu entfernen; sic gibi~abet einen Hinweis darauf, da$ das Innenohr unter Umstanden an StoffwechselstSrungen teilnimmt, ohne als schwerhSrig aufgefallea zu sein. Erst wenn ein solehes Ohr zusatzlich akustiseh belastet wird, kann sich die mangelnde Reaktionsdynamik als I-ISrschadigung kundtun. Gleiehes w~re eventuell ffir extreme Raucher in L/irmbetrieben anzunehmen (vgl. Tierexperimente yon HArrEI u. MIAmi 1962). Klinische Untersuchungen fiber diese Fragen fehlen unseres Wissens. Die B e d e u t u n g der Warzenfortsatzpneumatisation ftir die U n t e r schiede i n der i n d i v i d u e l l e n L/~rmempfindhchkeit bzw. -resistenz wurde bcsonders i n d e n l e t z t e n J a h r e n d i s k u t i e r t - - zun/~chst i n der l~ichtung, da]3 eine schlechte P n e u m a t i s a t i o n z u m L a r m s c h a d e n disponiere (WITT:~IAACK 1934; I)OHI 1953; LI~K u. I~ANDL 1955; L r ~ : 1958a, 1959; CEYPEK, L:EFKOWSKI U. SZYMCZYK 1956; TAKETOMs 1958; CEYPEK 1964 u n d f/Jr d e n K n a ] l B~EU~IGE~ 1959), d a n n m e h r i n d e m Sinne, dab die P n e u m a t i s a t i o n s h e m m u n g k e i n e n I-Iinweis a u f eine individuelle L&rme m p f i n d h c h k e i t g/ibe (WELLAV~ U. ALESC~ 1957; LEH~HA~DT 1959a; OEKEN 1959a ; V. SCHULTHESS 1961 ; VAGLI?r U. FUSARI 1961b ; COSTINESCU U. ITiCOVfCl 1962; D I E R O ~ 1963a). W i r werden i n der B e h a n d l u n g dieser F r a g e n i c h t i n erster Linie y o n d e n 6rtlichen G e g e b e n h e i t e n eincs luftgefiillten oder eines k o m p a k t e n W a r z e n f o r t s a t z e s ausgehen diirfen; diese m e c h a n i s c h e n M o m e n t e spielen sicher n u t eine untergeordnete Rolle. Jedenfalls h a t sich die t I o f f n u n g , i n der P n e u m a t i s a t i o n s h e m m u n g einen der vielen F a k t o r e n i n d i v i d u e l l e r L&rmempfindlichkeit erfassen zu k 6 n n e n , i n Durchschnittswerten n i c h t erftillt. Lediglich i m Einzel/all, w e n n die I{6rsch/~digung auffallend schnell fortschreitet, wird die P n e u m a t i s a t i o n s h e m m u n g als Stigma eines l a t e n t - v u l n e r a b l e n Mittelund Innenohres zu d e u t e n sein. L~rmarbeiter mit einer gestSrgen Tubenfunktion sollen mehr l~rmgef~hrdet sein als solehe mit normaler Tubent~tigkeit. Diese auf die Uberdruckversuehe yon UFFENORDE (1947) zuriiekgehende Ansicht wird aueh heute noeh verschiedentlieh vertreten (TAI~E:COMI1957; ABE 1959; Z o c c ~ t960), ohne sieh allerdings auf fiberzeugende Beweise zu stiitzen. In einer zusKtzlichen MittelohrschwerhSrigkeit sehen die einen Autoren einen vor L~rm ,,sehfitzenden" Faktor (1VIILOJEVId 1954; F~JI~0 1960; VYNCKIEI~U. MASIJI~,EL 1960/61), andere ein besonders gefis Moment (MousrlE~-KuH?r GAILLARD 11. MITA~B. 1960; SC~WETZ 1961). Die dritten machen ihre Stellungnahme abhgngig vom jeweiligen ,,Impedanz-Zustand" des Mittelohres; Patienten mit einem Adhgsivprozeg wiirden gef~hrdet sein, wi~hrend solehe mit einem troekenea Trommelfelldefekt eher einen Schutz zu erwarten h~tten. Bei den sezernierenden Otitiden sehlieglieh seien keine sieheren Beziehungen in einer dieser Rieh~ungen zu erkennen (Novo~Nu u. PosPISlL 1960; TsuIKI 1963). ~hn]ieh uneinheitlieh sind die Aussagen fiber die 0tosklerose. Ftir eine gewisse Schutzwirkung entschieden sich SV~AK~ (1961) und FLOCK (1963a); yon einem grunds~tzlieh gravierenden Moment sprach GItIRLANDA(1953), w/~hrend POSPISILu. NovoT~Y (1961) bei m~nchen Patienten einen Sehutz, bei anderen eine Verschlimmerung seitens der Otosklerose gesehen haben wollen. Arch. 0hr.-, ~as.-, u. Kehlk.-Heilk.,Bd. 185 (KongreBbericht1965) 8
114
E. LEIrNII~LI~DT:
~bereinstimmung herrsch$ darin, dab nach einer Fensterungsoperation oder Stapesplastik eine besondere Empfindlichkeit des Innenohres gegeniiber einer L~rmbelastung besteht (P~LLr~ 1957; P~nmE~ u. COTTOn-MoirE 1959; Kos 1962). Allerdings ist es FLE~C~E~ U. K ~ (1963) aus der gleichen Fragestellung heraus nicht gelungen, bei stapedektomierten Patienten eine dementsprechend grSSere TTS naeh GerKusehbelastung darzustellen. Im Gegenteil, die Schwelle wanderte sogar bei der Kontrollgruppe stiirker ab; die Schwellenausgangswerte dieser Versuehspersonen hatten jedoch um 10--20 dB besser gelegen, so dab bei ihnen auch eine grS$ere tats~ehliche BeC c c / C2 C3 C z; C $ C 6 lastung angenommen werden muSte. Da die _o/} 6r 128 256 572 [02z/ 20r qogG 8/.92Hz Untersucher ihre Befunde nur auf die Frequenzen 2000 und 4000 Hz stfitzen, ist es m5glich, dab sic die mit dem :Fehlen des Stapedius' einhergehende Verschiebung des Senken-M~ximums um 1]~--i Oktave zu den tieferen Frequenzen hin nicht e r fa~ten. Diese Belastungsexperimente - ,/ --.. f / wie auch die yon BA~TELENA (1963) - ~ .% / _ miissen also der Erfahrung aus der Praxis nicht unbedingt widersprechen. Ob den Mittelohrmuskeln -- fiber die Versehiebung der Eigenfrequenz zu den Abb.40. Siegmund K., 26 ,.Take. Seit sechs h(iheren Frequenzen hin und eine D~mpfung l a h r e n im Llixm als Maschinenschlosser t~tig. Links trockene zentrale Trommelfellin den tieferen Frequenzen hinaus -perforation mit 2 0 ~ 8 0 d]~ Schalleitungsnoch eine andere Bedeutung bei der Entkomponeni~e, keine c~-Senke, l~echts stehung der L~rmschwerhSrigkeit zuf~llt, Knochenleitung = Luftleitung, typische ist bislang nieht sicher. TE~KmDSE~ (1960) e~-Senke yon 55 dB und CoLEs (1963) sind diesel" ]?rage mit Impedanzmessungen n~her naehgegangen; die Ergebnisse sind jedoch -- wie aueh die yon SIMMOns (1963) -- wenig eindeutig. Wir werden deshalb den Anteil der Mittelohrmuskeln am Sehutz des Innenohres und ihre l~eflexaktiviti~t als Ausdruek einer individuel]en Lgrmfestigkeit nieht zu hoch veransehlagen dfirfen. I n d e r T a t sollten wir uns v o r einer simplifizierenden S t e l l u n g n a h m e in diesem Z u s a m m e n h a n g hiiten. Von einer klinisch ausschheBlich d a s lVIittelohr betreffenden S c h w e r h S r i g k e i t dfirfen wir eine r e l a t i v e Schutzw i r k u n g ffir d a s I n n e n o h r e r w a r t e n ( A b b . 4 0 ) ; s o b a l d a b e r die K n o c h e n l e i t u n g fiber die C a r h a r t - M u l d e h i n a u s a b g e s u n k e n ist, w i r d eine ,,latente V u l n e r a b i l i t ~ t " des G e s a m t o r g a n s n i c h t m e h r auszuschlie~en sein. Dies grit unseres E r a c h t e n s gleichermaBen fiir die Otosklerose wie ffir entzfindliche V e r ~ n d e r u n g e n des Mittelohres. I n s o f e r n ist es richtig, b i e r zwischen Anfangs- u n d f o r t g e s c h r i t t e n e m S t a d i u m einer Otosklerose o d e r einer chronischen M i t t e l o h r e i t e r u n g zu u n t e r s c h e i d e n (SuDAKA 1961; I)IE~OFF 1964). S o b a l d also die I n n e n o h r f u n k t i o n d u r e h das Mittelohrleiden u n m i t t e l b a r m i t b e t r o f f e n ist, w i r d y o n d e r Schalleitungsschwerh S r i g k e i t k e i n Schutz s o n d e r n y o n d e r I n n e n o h r k o m p o n e n t e eine zus~tzliche Gef~hrdung w ~ h r e n d w e i t e r e r L~trmexposition zu e r w a r t e n sein. D a m i t i s t zugleich gesagt, d a ~ auch ]ede a n d e r e toxische, infektiSse o d e r k o n s t i t u t i o n e l l - d e g e n e r a t i v e Innenohr-HSrstSrung yon 8ich aus eine Be-
Die Berufssch/~den des Ohres
115
scMi/tigung im L~irm verbietet (PAttlSS]~ 1954; G~Eco 1958 a; u. v. a. m.). Zwei hierher passende Beispiele sind in Abb.41 und 42 dargestellt. I m ersten Fall handelte es sieh um einen jungen Tisehler, der innerhalb yon ~6~
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12 Jahren in der nux m/iBig lauten Umgebung seines Berufes beiderseits hochgradig schwerhSrig wurde. Der KSrverfall kam erst dann zum Stehen, als er endlich den Arbeitsplatz weehselte; seither ist das Geh6r vollC c c ! C2 C 3 C q CE C 8 128 2 5 5 E12 702r 20q8 r 8192Hz~ G kommen gleieh geblieben. Itier be-z~ durfte es also offenbar nut einer rela-7o 0 tiv geringen ]3elas~ung, um einen suk/~ 2C zessiven and verheerenden Zusams0 q5 menbrueh des GehSrs auszul6sen, a0 Der zweite Patient war links6~ 7O seitig wahrscheinlieh dureh Mumps s0 ertaubt. J e t z t hat er nur 14 Tage als so zos Kupferschmied gearbeitet und hat 170 ' I "7q,'8 ? ~ 5 7 9 2 1 1 3 d8 reehts schon eine 4000 tIz-Senke yon A b b . 4 2 . H o l g e r S., 16 J a h r e . L i n k s T a u b h e i t 60 dB, subjektiv Ohrgergusche and u n d Yestibularisausfall, wahrscheinlich n a c h dumpfes Geffihl. Diese sehnelle Sehg- M u m p s in frtiher K i u d h e i t . H a t j e t z t n u r 14 T a g e als K u p f e r s c h m i e d g e a r b e i t e t , klag~ digung ist ungew6hnlich und nur im s e i t d e m fiber O h r e n s a u s e n reehts. Tiefe c~-Senke, ger~tuschaadiometrisch }Iaarzel!typ. Zusammenhang mit der linksseitigen K e i n Schwindel E r t a u b u n g zu erklaren. I n der Praxis ist es aus menschlichen und arbeitsorganisatorischen Grfinden schwer, alle diese ,,Grunds/itze" bei Neueinstellungen oder Kontrollen zu beriicksichtigen; in spi~teren Gutachten aber wird es dann oft unm6glich sein, die verschiedenen Faktoren einer Innenohrschadigung voneinander abzugrenzen.
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E. LEHNHARDT:
116
c) Betriebsabh~ingige Faktoren. Es gibt heute kaum nooh oinen Fabrikationszweig, der nicht die Gefahr einer tt6rschidigung durch L/~rm in sich birgt. Die extremen Ger/~uschintensit~ten mancher Arbeitsg/~nge, /Go EB /<70
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Abb.43. L~rm-Frecluenzkurven. A S t e m m a r b e i t e n i m Doppelboden eines Schiffes, gemessen in O k t a v a b s t ~ n d e n . M a x i m u m oberhalb 4000 Hz gelegen (nach :LEItNtIAI~DT: Z. iirztl. F o r t b i l d . 54, 267 (1960b)]. B Ventilprfifstand 1 m neben dem Sicherheitsven~il, ganz i h n l i e h e r Verlauf wie i n A ; die a b s o l u t e n Werte sind n u t b e d i n g t vergleichbar, da hier i n sehr kleinen Frequenzstufen gemessen wurde (nach El~iuIsctt u. Mitarb. 1961)
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Abb, 44. T,~Lrm-Frequenzkurvenvon Dieselkompressoren, gemessenin Oktaw,bs~,nden, das l_NI~.ximum liegt in den tiefen Frequenzen [nach LEIINI~I~Dm: Z. ~rztl, FortMld, 54, 267 (i960b)]
Maschinen oder Motoren gefghrden nicht nur die in unmittelbarer N/ihe Arbeitenden, auch die nut mittelbar Beteiligten geraten in den weiten Kreis der L~rmausbreitung. Grundsitzlieh sind bei sehr intensiven Geriusehen die hSheren Frequenzen deutlieher beteiligt als bei den weniger lauten Oer/s Der L i r m in der metallverarbeitenden Industrie zeigt deshalb oft eine zu den hSheren Frequenzen bin ansteigende Kurve (Abb.43); im Gegensatz dazu sind im weniger exzessiven Larm z.B. der Dieselkompressoren die tiefen Frequenzen bevorzugt, so dab das Spektrum zu den h6heren T6nen hin abf/~llt (Abb. 44). Der L/~rm nimmt einen annihernd horizontalen Frequenzverlauf an, wenn er durch Sandstrahlgebl/~se entsteht oder wenn er sich aus kurzen Schlagimpulsen zusammensetzt (Abb.45). Aueh in der Textilindustrie zeigen die Frequenzanalysen einen yon 30-- 7000 tIz horizontalen Kurvenverlauf, ihneln also einem weigen Rauschen.
Die Berufssch/~den des Ohres
117
Umschriebene Frequenzfiberh6hungen sind ganz allgemein seltener als sie dem subjektiven Eindruek naeh anzunehmen w/~ren. Das Kreisehen eines Sageblattes im Leerlauf oder einer Fr/~smaschine z.B. stellt sich in der MeBkurve als begrenzter Spitzenwert bei 2000--4000 Hz dar. Extreme, auf den schmalen Frequenzbereich u m 1000 ttz konzentrierte Sehalldruckspitzen (bis zu 140 dB) enthalt dagegen der L a r m yon Dfisenaggregaten (RO~DI u. F u ~ R 195i; BOENNING~AUS U. R 6 S ~ 1962). 120 110
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P EHz7 Abb. 45. L~rm-Frequenzkurven, Hammerschl~ge. Oktaven einzeln ausgewertet. Auff&llend flacher VerI&uf [nach LEH~THA~]0m: Z. ~rzf~I.Fortbfld. 54, 267 (196010)]
a) Metallindustrie. l~ber Untersuehungen in der Metallindustrie liegen wohl die meisten Beriehte vor. tIierher geh6ren die L/~rmsch~den durch Nieten, Stemmen, MeiBeln, H~mmern, Richten, Sehleffen, Schweil3en, Schmiedearbeiten, durch Werkmaschinen, Motoren, Strahlgebl/~se, Walzmaschinen o. ~. Die Untersuehungen in solchen Werkst/itten gewinnen an Wert dadurch, dab sie sich oft auf die Ergebnisse yon mehr als 1000 hSrgeprfiften Arbeitern stfitzen k6nnen (L]~HNHA~DT 19590; BANDINI 1960 ; BAND~I u. AMELOTTI 1961 ; E ~ I S C m , HAYDN U. WITTGENS 1961 ; FABIAN i962 ; ALIM U. ESSAMMAA 1962 ; MAGGIO U. PISANC i963 ; DI~I~OFF n. HEI~RMANN 1963). Anderersei~s is~ z.B. auf Schiffswerften (LA~sEN i939) die Latinexposition des Einzelnen sehr unterschiedlich; nicht nut, dal~ sich am gleichen Arbeitsplatz der Larmpegel laufend andert, auch der Beschaftigte muB m i t der fortschreitenden Fertigstellung des Schiffsk6rpers seinen Arbeitsp]atz wechse]n. I)iese Gegebenheiten sollten bei Aussagen fiber die tatsachliche Larmexposition gebfihrend berficksichtigt werden. I m fibrigen bewegt sich in den metallver- oder-bearbeitenden Betrieben auch der sogenannte l~uhepegel im al]gemeinen schon fiber dem Zulassigen, so dab der laufende Wechsel hinsichtlich der Larmexposition u. U. nur relative, nicht abet absolute Bedeutung haben kann. Entsprechend dem meist weir fiber der Zuliissigkeitsgrenze gelegenen Pegel - - bis 130--140 dB (vgl. Abb. 43) - - ist der Prozentsatz der Larmschwerh6rigen in der lY[etallindustrie sehr hoch (PEsTALOZZA, FIOB, CIs u. a. 1958; OEX~N 1959; t{OULLECAmT]~1964).
118
E. LEHNHARDT:
Sehon im 2. und 3. Ausbildungsjahr erwiesen sieh 740/0 der Lehrlinge als hSrgestSrt (AL~ u. ESSAM~AA 1962) -- im Gegensatz z. B. zur Elektroabteilung des gleiehen Betriebes, in der 10% zu diesem Zeitpunkt HSrstSrungen batten. In einer ,,Stahlmiihle" waren nach 5 Jahren nut noch bei 4,20/0 der Besch~ftigten die HSrkurven normal (KAwAT•, TO~INAGAU. a. 1959). FABrAN(1962) fand im Karosseriebau (105--107 Phon) nach einer durchschnittlichen Expositionsdauer yon 10,2 Jabten 86,4~ der Besch~ftigten hSrgeseh~digt. B ~ D ~ ] [ u. AM]~LOTT~(1961) kamen zu dem Ergebnis, dab yon den Werftarbeitern nach 10 Jahren praktiseh alle einen mehr oder weniger bedeutenden HSrschaden aufweisen; der durchsehnittliche ttSrverlust betrug, bezogen auf die jeweilige Altersgruppe, bei 4000 Hz 27 dB. Doeh nicht in jedem Betrieb der Metallindustrie muff der L~irmpegel extrem hoeh ]iegen; MAGGIO u. PIsx~v (1963) berichten, dal~ yon 1987 Arbeitern in einem S~ahlwerk nur 220 ( ~ 11~ an einer HSrstSrung mit mehr als 25 dB in einer oder mehreren Frequenzen litten (]eider fehlen Angaben fiber die Zahl der Arbeitsjahre). B e s o n d e r e Verhiiltnisse ]iegen in d e n Schmieden v o r insofern, als h i e r die A r b e i t e r n e b e n d e m aft e x t r e m e n L ~ r m zusi~tzlich d e r I t i t z e des offenen F e u e r s a u s g e s e t z t sind. Z u g l u f t a m A r b e i t s p l a t z oder T e m p e r a t u r u n t e r s c h i e d e a m A r b e i t s b e g i n n , in d e n P a u s e n bzw. a m A b e n d gef~hrden d e n N a s e n r a c h e n , die T u b e n u n d d a s 1VIittelohr. I n solchen B e t r i e b e n ist d e s h a l b die Li~rm-(Innenohr-)SchwerhSrigkeit h~ufiger als sonst y o n einer S c h a l l e i t u n g s k o m p o n e n t e i i b e r l a g e r t ( A L ~ u. ESSAMM~_~ 1962).
fi) Bergbau. D e r L ~ r m i m B e r g w e r k w i r d in erster Linie d u r c h P r e i L lufthi~mmer v e r u r s a c h t . Iqach d e m p u l s i e r e n d e n Z e i t g a n g i~hnelt er desh a l b d e m d e r l~ieter u n d S t e m m e r , in d e r Gesamtlautsti~rke a b e r liegt er n i e d r i g e r ( 6 6 - - 1 0 5 P h o n ) u n d hinsichtlich d e r F r e q u e n z c h a r a k t e r i s t i k f e h l t d a s U b e r w i e g e n d e r e x t r e m h o h e n T o n a n t e i l e ( G ~ E I s : ~ u. PETERS 1963). I)ieser U n t e r s c h i e d i s t u m s o deutlicher, je weniger h a r t d a s abzut r a g e n d e E r d r e i c h ist, u n d u m so geringer, je hi~rter d a s zu b e a r b e i t e n d e G e s t e i n oder E r z ist. So sind z. B. die Arbeiter in Travertingruben, vor alien Dingen diejenigen, die selbst mit PreBlufth~mmern hantieren, erheblichen Lautst~rken ausgesetzt (BE~ABEI U. CARMI 1957). Eine sehr genaue Analyse der L~rmentstehung (und technisehen L~rmminderung) am Prel~lufthammer hat GLOECKI~ER (1962) erarbeitet; der Interessierte sollte dort nachlesen. I n s g e s a m t e r r e i c h t d e r L i i r m des U n t e r t a g e - M f l i e u s n u r g e r a d e e b e n die zul~ssigen G r e n z r i c h t w e r t e ; d e m e n t s p r e c h e n d sind die I t S r s t 5 r u n g e n a u c h n a c h 10 ji~hriger T ~ t i g k e i t m e i s t gering (FIsC~ 1957 ; TAKETOMI 1957 ; VLASOV 1959; SCHWA~Z 1963). U n t e r 976 B e r g l e u t e n f a n d e n sich z . B . n u t 8 m i t e i n e m t t S r v e r l u s t y o n 60 d B bei 4000 t t z (OucHI u. Y~NO 1961); b e i N a c h t a r b e i t e r n sollen die Schi~den etwas sti~rker a u s g e p r i i g t sein als bei T a g a r b e i t e r n ( M A T O S ~ 1959).
~) Lu/tfahrt. E i n e u m f a n g r e i c h e L i t e r a t u r liegt fiber I~SrstSrungen d u r c h Flugzeugmotoren (C~M2BELL U. H ~ G ~ E A V E S 1940; WEBSTE~ 1954; B ~ O ~ 1957; u . a . ) , T u r b i n e n (C~LDE~O~ 1952; P O ~ T ~ A ~ u. BU~UCOA 1956 ; u. a.) u n d Dfisenaggregate v o r (RffEDI U. FUF~E~ 1961 ;
Die Berufssch~den des Ohres]
119
BOENNINGH~rUS U. RSSER 1962; HAVL]X U. KIDERA 1962; CHADWICK 1963; U. a.). D e r L ~ r m konven~ioneller F l u g m o t o r e n h a t sein F r e q u e n z m a x i m u m i m u n t e r e n T o n b e r e i c h , zu d e n h S h e r e n F r e q u e n z e n h i n s i n k t die K u r v e gleichm/iBig ab. Die A l l g e m e i n p e g e l liegen u m 1 0 0 - - 1 0 5 d B (RESNICK, A L B R I T E U. S H U T T S 1 9 6 2 ;
0PPLIGER
U.
PBCHER
1962 ; WICK~ ROBERTS U. AS~E 1963). Bei den Drucklu/tturbr nen treten EinzeltSne auf, 70~ --~ deren Frequenz der hohen ea ~ f , ll Drehzahl des Turbinen7 2 ~z ~810 e 2 /l 68103 g 4t 6810 r l~ufers entspricht; sie gehen fEH@ allerdings im Gesamtl~rm unter (K6HLEI~ U. 0SrEI~- Abb.46. L~rnffrequenzk~ven, gemessen in Terz-Abst~nden. und n a c h - - - - - D~mpfungs~2~NN 1958; ENGEL, GLSOK- Druckluftturbine vor - maBnahmen (nach KSalER u. OSTER~:ANN1958) EE~ U. A~Nz 1962) (Abb.46). Das Maximum kann ohne entsprechende D/~mpfungsvorrichtungen no ch oberhalb 120 10000 Hz gelegen sein, liiSt 11o I sich andererseits (lurch geeignete MaSnahmen hini I DZ/sen/>/u"~ sichtlich des Pegels um $020dB und frequenzm/iBig 8070_I i ~/apf/ugzeag auf 4000Hz senken. Ein ebenfalls zu den hohen Fre60quenzen hin steil ansteigen50 1 I III I I TII I J i, des Ger~usch erzeugen die g 4l 6' o~ ~ g ~ g81o 3 2 # 6>810 ~ Turbinenluf~sehraubentrieb f [Hz] werke, wie z. B. die der Vikkers-Viscount. DerLi~rm der Abb,47, L~irmfrequenzkurven, gemessen in Oktavabsf~lnden; Gas~urbinen dagegen gleicht Yergleioh Dtisen- und Propellerflugzeug (nach 0PPLIGEI~ u, PmCHER 1962) einem ann~hernd weiSen Rauschen. E i n e n Vergleich zwischen d e r S p e k t r a l a n a l y s e eines P r o p e l l e r - K o l b e n m o t o r g e r ~ u s c h e s m i t d e r eines D f i s e n a g g r e g a t e s v e r a n s c h a u l i c h t die A b b . 47. I m I)fisenl~rm sind also die h o h e n F r e q u e n z e n viel sti~rker vert r e t e n , j e d o c h ohne die tiefen o d e r m i t t l e r e n zu fibersteigen. I ) o c h diese I ) a r s t e l l u n g b r i n g t die w i r k l i c h e n E i g e n a r t e n des Dfisenl~rms n i c h t genfig e n d z u r Geltung. Bei ~dessungen in engeren F r e q u e n z b ~ n d e r n zeichnen sich u m s c h r i e b e n e S c h a l l d r u c k s p i t z e n ab, die aus d e r S i r e n e n w i r k u n g des K o m p r e s s o r s h e r z u l e i t e n sind. Von der meBtechnischen Seite her macht es Schwierigkeiten, die tonartigen Uberlagerungen naturgetreu zu erfassen. Die Ta~sache, dal~ sich in verschiedenen Arbeiten die tempor~re Schwellenabwanderung nach einer Jet-Ger~usch-Exposition stets in gleichfSrmiger Weise darstellt, l~Bt vermuten, dab ein um 850 Hz -
120
E. LEttNttARDT:
gelegener Ton auch dann vorhanden ist, wenn er in den Me~protokollen fehlt, go zeigt die Frequenzverteilung der TTS, wie sie R~EDI U. FURlCER(1951) beobachteten, eine erstaunliche Xhnlichkeit mit der in einer neueren russisehen Arbeit (BoRSeKEVSS:r 1958). SehlieBlich scheint der Standort w~hrend der Messung eine wesentliche Rolle zu spielen. Im Gegensatz zur diffusen Li~rmausbreitung z. B. bei den Kolbenmotoren ist der Ger~usehpege] (wie aueh die Frequenzverteilung ?) beim Dfisenaggregat sehr lageabhi~ngig. Dementsprechend variieren die Angaben fiber die HShe des Allgemeinpegels erheblich: 115--130 dB (OP]'LIG]S~u. PI~CHEg 1962). 124 dB (Ri2EDI u. F u ~ E ~ 1951), 146 dB (BoI~SCttEYSKu 1958), 121 dB (BOENNINGItAUSU. RSSER (1962), 105 dB (HE~RMA~r U. STALL 1961), bis 160 dB (CALV~T U. SOUBISSOr 1956), 140 dB (CHAD~VICK1963). Vor allem die P r i i f s t a n d m e c h a n i k e r u n d die F l u g t a n k w a r t e sind v o m L ~ r m d e r Maschinen, T u r b i n e n u n d D f i s e n a g g r e g a t e betroffen.Die m e i s t e n U n t e r s u c h e r b e t o n e n jedoeh, dal~ die I~Srschiiden n u r in d e n wenigen F ~ l l e n erheblich sind, in d e n e n eine t~glieh m e h r s t f i n d i g e B e l a s t u n g vorausging (CALD~OLI 1952 ; KUP 1960 a). A n d e r n f a l l s w a r selbst n a e h j a h r e l a n g e r E x p o s i t i o n das I t S r v e r m S g e n k a u m e i n g e s e h r ~ n k t (GUILD 1951; S u b c o m m i t t e e Z 2 4 - X 2 - A S A 1954; B A ~ O N 1957; BOU~DI~AUD, O L I W ~ U. M i t a r b . , 1957; VAaLI~I u. F u s A ~ I 1960a; L O r E n z 1961; Rv, s~IcX, ALB~ITE U. SHVTTS 1962). Dies gilt i n s b e s o n d e r e ffir die S c h w e l l e n a b w a n d e r u n g u m 1500 Hz, also die u n m i t t e l b a r e A n s w i r k u n g des u m 1000 I-Iz gelegenen Tones. Sie b e w e i s t eine g u t e l~fiekbildungstendenz - - jedenfalls eine viel grSBere als die Beeintri~chtigung i m I~ochtonbereieh. D o e h a u e h sie k a n n sieh in einer zusiitzlichen bleibenden Senke bei 1500 o d e r 2000 I t z a b z e i c h n e n (CoL~s u. K ~ I G ~ 1959; K ~ a H T 1959; LV~H~gA~DT 1963). Offensichtlich n o e h weniger g e f ~ h r d e t sind die Flugzeugbesatzungen (~Eu ZUM G O T T E S B ~ , 1943b; S ~ T ~ A 1952; K r e ~ 1954; RISAVI 1956; I{OOOE~BO0~ u. L ~ S B V , ~ 1957; K ~ U S 1959; NOS~_K~, U ~ o u. T O ~ N ~ 1959; RnS~ICK, A L ~ I ~ u. SHUNTS 1962; SvrmrvA~, }{OD~ES U. P~OWSE 1963). W / i h r e n d einerseits in d e n l e t z t e n 20 J a h r e n d e r Motoren- u n d Dfisenli~rm b e d e u t e n d z u g e n o m m e n h a t , w i r d er j e t z t d u r c h die K a b i n e n w / i n d e uncl die K o p f h 6 r e r - ~ a u b e n w e i t g e h e n d ged a m p ft. F~6HL~C~ (1963) iiui~ert auf Grund seiner audiometrischen Kontrollea bei 1124 Flugzeugffihrern der Bundeswehr die ~berzeugung, dal~ das Gehbr mehr vom Lebensalter als yon der Zahl der Flugstunden beeinflul~t wird. 75o/o der Piloten hatten ein sogar besseres oder ein nur wenig schlechteres GehSr als es den JathoHeckschen Standardwerten entspricht. Die H6rminderung blieb auch bei dem restlichen Viertel auf die hohen Tbne beschriinkt, so dab das soziale Gehbr nich~ beeintr~ehtigt war. Er best~tigte damit vo11 und ganz die Befunde des Subcommittee on Noise der American Standards Association (1954; Z24-X-2). Interessanterweise waren Je~-Piloten weniger dutch den L{irm gesch~digb als die Pilo~en der Prope]lerflugzeuge. Vereinzelt wurden beim Wartungspersonal der Turbojet-Maschinen momentuner Sehwindel und Unsicherheit im Sinne einer Tullio-Reaktion beobachtet (D~cKso~ u. C~AnWXCK1961). Sie sollen besonde~'s auftreten, wenn die Aggregate
Die Berufssch~den des Ohres
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plStzlich ihre Umdrehungszahl ~ndern. Uber bleibende GleichgewichtsstSrungen wurde bisher nicht berichtet; auch yon eventuellen Ultrasch~llfrequenzen (bis zu 80 dB) ist kaum eine ~nhaltende Auswirkung auf das Labyrinth zu erwarten.
(~) Schi/fahrt. I n der Schiffahr~ sind es heute vor allem die Ger~usehe der Dieselmotoren und Turbinen, die als gehSrsch~digender F a k t o r in Betraeht kommen. 47,4o/0 der gesamten Welttonnage fielen 1962 auf die modernen Motorschiffe, ws II0 1925 noch 92,30/0 a]ler d,B/ Schiffe m i t ~aschinen 1oo ausgerfistet waren (L~syo~ s ~ r 1963). Der L/~rm an 80 den Fahrst~nden der 7o Diesel-~/[otorschiffe er~o l 2 z/ # 8/02 ; z4 # 8 1 8 "~ 2 ~ # 870 r reicht bis 2500 I-~zherauf Lautst~rken u m 90 dB, Abb.48. L~rmfrequenzkurven, gemessen in Terz-Abst~nden. zu den hSheren FrequenA Maschinenraum im Diesel-Motorschiff (~S ,,SaBnitz") (nach LESSlNG 1963) ; B ~r163 im Turbinenschiff (Schiff 6) zen hin fallen die K u r v e n (nach GOETHEU. ~EY:ER-DELIUS 1960) schr~g ab (L~ss~a 1963). J~hnlich sind die Me3ergebnisse auf Turbinenschiffen (Abb.48). Neben den Masehinen- k o m m e n die Schraubenger~usehe sowie die KlimaAnlage als L~rmquelle in Betracht (LEwALs~I, EJSMO~T u. KNAPIK 1963). Deshalb h< sich auch in den W o h n k a m m e r n der Gesamtpegel unter Umst/~nden noch u m 80 dB (LESSlXG 1961), allerdings sind hier die hohen Frequenzen soweit ged/~mpft, dal~ die Gefahr einer unmittelbaren ttSrseh~digung gering ist. Besondere Verh~ltnisse sind auf den Kriegssehiffen, vor allem den U-Booten und Torpedobooten gegeben. I m Maschinenraum wurden Lautst~rken yon 100--124 dB gemessen; dabei zeiehneten sieh umsehriebene Schalldruckspitzen bei 3500 bzw. 4500 ttz ab (Lu~D-IvERS]~N 1957). I n den fibrigen l%/iumen der gleiehen Schiffe schwankte der Pegel immer noch um 95--100 dB. Selbst auf kleineren Fischereifahrzeugen soll der Maschinenl~rm gehSrsch~digende Lau~stgrken erreichen (EoAwA u. MATSU~O~A1962). Allerdings betonen die Autoren, dal~ die zu erwar~enden HSrseh~den gering und durch Tr~gen yon GehSrgangspfropfen ganz zu verhindern seien. ]3egfinstigend im Sinne einer Erholung ist es sicherlich, da~ auf See im allgemeinen sehon naeh vierstfindiger Masehinenwache jewefls eine achtstfindige Freiwache folgt (JOHANSEN 1960). Andererseits ist die Erholung w~hrend dieser 8 Std nur bedingt mSglich, eben weft auch in den Wohnk a m m e r n ein relativ zu hoher Sehallpegel herrscht (GOETH~ U. IV[EYER])]~LIUS 1960; L]~SS~G 1951, 1963). Von 358 Torpedo- bzw. U-Boot-Matrosen wiesen etwa 200/0 einen partiellen I-ISrverlust auf, zwei Dritte] davon in F o r m einer meistens bei 4000 I~z gelegenen Senke, ein Drittel mit einem ausgepr~gten ]-[och-
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E. LEHI~HARDT:
tonabfall (LuND-Ivv,~SE~ 1957). Die Torpedobootbesatzungen waren mehr betroffen als die U-Boot-Matrosen, die l~fasehinisten mehr als das l)eekpersonal, die Mannschaften auf Turbinenschiffen mehr als die auf diesel- oder dampfgetriebenen Fahrzeugen ( B ~ o N , C ~ u. LV,BEC 1958 ; COL~S U. KNIGHT 1961). 17aeh neuesten Beriehten ist bei einem Tell der Schiffe die L~rmausbreitung jetzt so weitgehend einged~mmt, dab ttSrsch~den wahrseheinlieh ausbleiben werden (BA~oN, C ~ f i u. LEB~C 1962). I)iese allgemeine Bemfihung um eine ~ r k s a m e Ls ist bei der Wertung ~lterer, zum Tell sehr ausffihrlicher Arbeiten fiber dieses Thema zu berficksichtigen (DE WIT 1942 ; TONI~DORF 1949). 8) Eisenbahn. Auf Lokomotiven entstehen Ger~usche, die iiberwiegend tiefe Frequenzen enthalten. Die Allgemeinpegel betragen auf l)ieselLokomotiven 85--109 dB (PIE~A~G~LI U. GHBLA~DA 1955), auf Elektrolokomotiven 85--110 dB (Koc~ u. LIDfiN 1956) und auf I)ampflokomotiven 80--115 dB (LEssrNG 1962). 17eben den ~aschinen- und Schienenger~uschen k5nnten als gehSrgef~hrdende Faktoren die akustischen Signale in Betracht kommen. Das Pfeifen enth~lt ein Maximum nach Messungen Schweizer Autoren bei 2500--4000 Hz (v. Se~ULT~ESS U. KI~ADOLFE~1962), italienische und deutsche Untersucher fanden es bei bzw. um 1000 Hz (LuGLI, CE~V~LLER~U. SAr,o~NA 1954; WAGE~AN~1956b; SXHLB~A~DTU. LESSrNG1958). Uber das Ausma~ der ttSrseh~digungen durch Lokomotivger~usche sind sieh die Autoren nicht einig ; die einen fanden typische tISrstSrungen in Abh~ngigkeit yore l)ienstalter -- eventuell sogar mit Berufsunfi~higkeit ( L E s s I ~ u. S;~H~A~OT 1958), die anderen nur leiehtere Ausfi~lle in den hSheren Frequenzen (LUGLI, CERVELLER~k U. SALONlqA 1954; PIERANGELI U. GHIRLANDA 1955; KOCE u. L ~ D ~ 1956). Die dritten sehlielBlich glauben, da~ li~rmbedingte I-ISrsehi~den, wenn fiberhaupt, dann nur bei be~vonders emla]indlichen Lokomotivfiihrern entstehen wiirden (v. SCHV~THESS U. K~ADOLFE~ 1962). LESSZNGU. S~B~XEDT (1958) haben ihre Befunde an 43 Dampflokomotivfiihrern unhand der Gruppeneinteflung yon LAESEN(1946) aufgegliedert; vor dem 5. Dienstjahr waren HSreinsehr~nkungen nicht zu objektivieren gewesen, naeh 25 I)ienstjahren hatten alle einen l#irmbedingten HSrverlust (Tab.5). Interessant ist es, dais auch dann im Audiogramm die Senke bei 4000 Hz gelegen war, wenn der Signalpfeifton der Lomotive (bei 1000 Hz) als die eigentliche LErmnoxe angesehen wurde. Wie bei den Monteuren an Diiseuaggregaten hat eben die Senke unmittelbar oberha]b der Schalldruckspitze fiir lunge Zcit nut einen tempor~ren Charakter. Die untersehiedliche Beurteilung der Zusammenhangsfrage zwisehen der dienstliehen Exposition als Lokomotivffihrer und einer L~rmschwerh5rigkeit kann darin begriindet sein, dai~ die Zahl der miteinander vergleichbaren Untersuchten relativ klein ist. l)arfiber hinaus sind Art der Lokomotive (Elektro-, Diesel- oder l)ampfmaschine), l)ienstalter, Lebensalter und anderweitige Vorbelastung (z. B. des deutschen Personals in] Kriege) sehwer aufein~nder abzustimmen.
Die Berufssch/iden des Ohres
123
Tabelle 5. Abhdingiffkeit des L~irmschwerh6rigkeitsgrades vom Fahrdlenstalter FahrdienstKeine jahre I Sch~digung
LI
L II
L III
[ Fahrdienstjahre
Keine Sch~idigung L I
L II
:L III
3 2 1 1
1
I
1-- 5 6--10 11--15 16--20
6 2
1 3 2 6
[ ] 3 5
21--25 26--30 31--35 36--40
1 1
1
L I = c~-Senke ( 1 ~ / ~ - - 2 0 k t a v e n umfassend), 2 0 - - 7 0 d B ; Flfistersprache n o c h
normal. - - L II ----ca-Senke (bis zu 30ktaven), 45--85 dB ; Umgangssprache noch normal. -- L I I I = Hochtonabfall; Umgangssprachegeh6r eingeschr~nk~. Aus LEssI)zO u. SXn-LB~A~)T: Bahnarzt 5, 377 (1958). 700r
8o 70
.....
~.----_~ .... -----
f [Hz] Abb. 49. L~xmfrequenzkurven. Durchschnittswer~e yon Omnibussen ( - - - - - - ) . Lastwagen ( . . . . . ) und Motorr~dern ( ) w~thrend des Fahrens (modifizier~ naeh HA~ARFORS U. K & Y ~ D 1962)
Eine besondere Bedeutung hat die Schwerh6rigkeit der Eisenbahner insofern, als flit Lokomotivffihrer das e~nwandfreie Erkennen der akustischen Signale Voraussetzung ffir die berufliche T/~tigkeit is$. Auch bier werden offensichtlich verschiedene Mal~st/~be angelegC. W/~hrend v. SCKULTHESS U. KRADOLFER nur ,,geringe Anforderungen an das H6rverm6gen der Lokomotivfiihrer" stellen, sieht LESSING (1962) eventuell sogar die Dienst~auglichkeit gef~hrdet. ~) Straflenverkehr. I m StraBenverkehr k o m m e n als Li~rmquelle in erster Linie die Lastkraftwagen, Omnibusse und Mopeds in Betracht. ~essungen bei Lastkraf~wagen ergaben Allgemeinpegel bis zu i l 0 dB; in der spektralen Analyse fiberwiegen aber deutlich die tieferen (600 bis 1200 Itz), also weniger geh6rsch~digenden Frequenzen (NovoT~u 1957; H A L L ~ 1960 ; B~OH~ U. Z~XMAL 1962 ; I ~ M ~ F O ~ S U. KAJLAND 1963 ; C~D~LOF, JO~SSON u. KAJL~'CD 1963) (Abb.49). I n Omnibussen liegen die Allgemeinwerte etwas niedriger, nur unter besonderen Bedingungen erreichen sie Pegel von 110 dB; die Frequenzverteilung zeigt dann einen flacheren K u r v e n v e r l a u f (L~YKXCS 1958). Von diesem L~rm werden einerseits die Fahrer und Beifahrer selbst, andererseits die Verkehrsteilnehmer und die Polizisten betroffen. Insgesamt kann die unmittelbar h6rsch/idigende Wirkung nicht grog sein. So besaB zwar yon 51 untersuchten Lastkraftwagenfahrern keiner ein
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E. LEHNHARDT :
v o l l k o m m e n normales GehSr, doch war - - selbst n a c h j a h r z e h n t e l a n g e r B e r u f s t a t i g k e i t - - die t t S r e i n s c h r i n k u n g hie so ausgepr~gt wie sie bei. A r b e i t e r n i n t y p i s c h e n L a r m b e t r i e b e n zu b e o b a c h t e n ist (Bno~[~ u. Z L X ~ 1962). A u c h bei 0 m n i b u s f a h r e r n ging der a u f d e n M o t o r e n l ~ r m zu beziehende ~ S r v e r l u s t n i c h t fiber eine ieichte cS-Senke h i n a u s ; d a b e i b e s c h r h n k e n sich diese B e o b a c h t u n g e n a u f offenbar besonders l a u t e F a h r z e u g t y p e n u n g a r i s c h e r P r o d u k t i o n (Lw:Xcs 1958). Gerade noch vorstellbar ist es, dab der Verkehrslirm auf die Polizisten gehSrsch~digend einwirkt, die an lebhaften Kreuzungen Dienst tun (NOVOTNY 1957 ; ,,sta~istisch angedeutete Larmsch~digung" ~ORANDO u. BA~DINI 1963). Absurd muter es jedoch ~n, wenn ~hnliche Befunde auch bei Postboten und Anwohnern geriuschvoller Straiten auf den L~rm bezogen werden (PoDw~.c, SIHoNowc u. Mitarb. 1963). ~) Landwirtscha/t. Selbst in der Landwirtschaf$ ist angeblich der Arbeiter nicht mehr "~or einer L~rmsch~digung sicher. Allerdings fibersehreitet der Traktorenlarm mit 105 dB in den tiefen Frequenzen nur gerade eben die Grenzrichtwerte und die c~-Senke der Fahrer im Durchschnitt kaum 10--15 dB(!) (LIE~LE U. REGV.~ 1958). Relativ hiufig jedoch sollen die Traktoristen aul~erdem an einem chronischen Tuben-Mittelohrkatarrh leiden; jedenfalls deutete l%vsso (1959) so die zusi~tzlichen Sch~lleitungsh5rver]uste im Bereieh der mi~tleren und tiefen Frequenzen. Ganz ~nders erkl~rten CHESSEBEU~U. LiV~Ur~T (1961) die Genese der HSrs~Srungen bei drei Traktoristen. Neben einem Nachlassen des GehSrs fanden sie Ohrensausen, VS]legefiihl im Ohr und Schwindelerscheinungen. Die Autoren fiihren diese StSrungen auf die Erschfitterungen und die Zwangshaltung zuriick, die dann entsteht, wenn der Kopf zur Kontrolle der Furchen zuriiekgewendet wird. Deut]iche rSntgenologische Ver~nderungen bestanden jedoch nieht. Dem Motorenl~rm kime nur eine zus~tzliche Sch~digungswirkung auf das Innenohr zu. Bei der grunds~tzlichen Schwierigkeit, Ver~inderungen im Bereich der Halswirbelsi~ule zu erfassen, werden -- wie es die Verff. wohl auck verstanden wissen wollen -- diese ~ber]egungen auf Einzelfiille besehr~inkt bleiben miissen.
~) Textilindustrie. E i n Industriezweig, der lunge zu U n r e e h t aus der A n e r k e n n u n g der L~rmschwerhSrigkeit a u s g e k l a m m e r t war, weft er n i c h t zu d e n m e t ~ l l v e r a r b e i t e n d e n Betrieben gehSrt, ist die T e x t i l i n d u s t r i e . Der bier e n t s t e h e n d e L~rm zeiehnet sich d u r e h ein besonderes GleichmaB aus. Die Gesamtsehallpegel bewegen sich zwischen 82 u n d 100 d B (Mn~C~OL~ u. PEST~LOZZi 1953), n u r Z o c c ~ (1960) b e r i c h t e t fiber L a u t st/irken bis zu 120 dB. Die F r e q u e n z a n a l y s e n lassen e i n e n a n n / i h e r n d h o r i z o n t a l e n K u r v e n v e r l a u f e r k e n n e n (AT~m~LEu 1964). J e n/iher a n d e n M a s c h i n e n gemessen wird, u m so m e h r t r i t t der I m p u l s c h a r a k t e r der Gerausche hervor (DIE,OFF 1963 e). G a n z / i h n l i c h e L/~rmbedingungen wie i n der T e x t i l i n d u s t r i e sind i n den chemischen und Leder-Fabrilcen gegeben ( K ~ L U S u. BONVALLET 1953). GrSl~ere aucliometrische U n t e r s u c h u n g s r e i h e n aus T e x t i l b e t r i e b e n liegen y o n verschiedenen Seiten vor: GH~RLA~D~ (1954) ; B ~ B E ~ (1958), TOLOT, CHOSSEGI~OSU. BONI~EFOY (1959), COST~NESCU,ITOWC~ U. M~CA~IE
Die Berufsschi~den des 0hres
125
(1960), ZoccH: (1960), CAP:ELLAU.~V~ONTSEI~I~AT(1961), D~EROFF (1963a), P~AZlC u. Mitarb. (1963). Alle Untersucher stimmen darin fiberein, da~ der Antei] der I-I6rgesch~digten und das AusmaB der Sch~digung mit der Zahl der Besch~ftigungsjahre zunehmen. Entsprechend dem etwas geringeren Allgemeinpegel sind die ttOrverluste in den Spinnereiabteflungen weniger ausgepr~gt als in den Webereien. Aul~erdem kommt hierin vielleicht der Impulscharakter des Webstuhlgers zum Ausdruck. Das Maximum der ~ochtonsenke liegt offenbar konstant bei 4000 I~z. Da die Sch~digung nur langsam zunimmt und deshalb die Beteiligung der Alterskomponente am Gesamth6rverlust gr61~er ist als z.B. in der Metallindustrie, stellt sich die Senke nur relativ flach d~r. Ihre l~fickbfldung w~hrend des Urlaubs ist in den ersten 5 Jahren noch weitgehend mSglich, sparer wird sie geringer (IWASmTA 1959). Auch Ohrensausen scheint weniger hi~ufig zu sein als in Betrieben mit grOl~erem L~rm (~5~ P~STALOZZA 1954); das Rekruitment ist -- wohl wegen der ~berlagerung mit dem Altersanteil -- weniger ausgepr~gt ( D ~ A LOGGIA 1957). Auffallend hi~ufig klagen die hier Beschaftigten fiber vegetative St6rungen, jedenfalls haufiger als in vergleiehsweise l~rmintensiveren Betrieben (DIE,OFF 1963 a). Die Begrfindung daffir ist in dem hohen Anteil yon Frauen zu sehen, die neben der beruflichen auch die Arbeit im Haushalt erledigen mfissen. t) Funk und Tele/on. Zu den Berufen, in denen nur gelegentlich eine L~rmsch~digung anzutreffen ist, gehSren die Telefonistinnen sowie die Funker in Flugzeugen (CAsTro MONTV,I~O 1954, 1954) oder auf Flugpl/~tzen (Koch u. CAS~AGLIUOnO (1962). Sie werden vorwiegend dutch Signale ( ~ 1 0 0 0 I { z , bis 1 3 0 d B ; PALVA 1957) belastet, weniger durch den Sprechverkehr oder gelegentliche harte Knackger~usche. Die Mehrzahl der Untersucher meint deshalb, dal~ -- wenn fiberhaupt I{6rschaden auftreten -- diese sigh als flache Senken im mittleren Frequenzbereich (1000--2000 Kz) abzeichnen (PALvA 1957; HAGINO 1960; KV~OYANAGI 1960; T~ABCZY~SKI 1961). Im Gegensatz zur typischen c~Senke ist sie meist nur einseitig nachweisbar und bfldet sigh auch nur bei den Telefonistinnen heraus, dig den It6rer stets auf der g]eiehen -meist linken -- Seite tragen ( K I L ~ I 1958; ZAOH 1959). Bei diesen einseitigen Senken im mittleren Frequenzbereich fiel zugleich der FowLwn positiv aus, w~hrend beidseitige KSrverluste in den oberen Frequenzen einen negativen oder fraglichen Liiseher-Test zeigten. Interessant ist GS auch, da~ dig I-I6rsenken um 2000 I{z vorwiegend bei den Telefonistinnen zu beobachten waren ; die mannliehen Angestellten dagegen wiesen I-Ioehtonverluste auf, die eher auf frfihere oder gleichzeitige andere akustisehe Noxen zurfiekzuffihren waren (Z~oLI 1958, 1959). Wahrscheinlieh bilden sich die Senken im Mittelfrequenzbereieh nur in anderweitig vorgesch~digten oder in ,,latent-vulnerablen" Ohren aus.
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E. LEHNHARDT -"
Wir beobach~eten einen Patienten mit umschriebener linksse~t~ger 1500 HzSenke entsprechend dem 1000 Hz-Funksignal (Abb. 50). Er trug den HSrer ,,meistens rechts", weil das linke Ohr ,,schon immer" das schlechtere gewesen sei; trotzdem fehlte rechts jede Andeutung einer ghnlichen Senke. Jetzt kam der Patient zu uns wegen GleichgewichtsstSrungen, fiir die vermutlieh -- wie auch fiir denlinksseitigen Hochtonverlust -- ein altes HWS-Trauma mit sekundgren Vergnderungen verantwortlich ist. Der Mittelfrequenz-Senke grunds~tz]ich ~hnliche Verh~ltnisse ergeben sieh bei den Arbeitern in der Boraxindustrle. Dort entsteht durch das AusstrSmen geisirghnlicher Quellen ein Pfeifton yon -._ 135 dB noch in 80 m Entfernung; das Maximum liegt bei 400 Hz. Dementsprechend bildet sich bei den dor~ Beschgftigd8 1 / ~ 2896579Zll~ L_ ten -- neben dem typischen HochtonAbb.50. L o t h a r C., 81 Jahre aR. Sei~ Jahren verlust -- eine umschriebene Senke bei als Funker t~tig. Das linke Ohr sei ,,immer 500 Hz heraus (BER~ABE~1953). schon" das schlechtere gewesen, weshalb er den H6rer vorwiegend rechts tragt; die (beEine Einzelbeobachtung bleibt bisrufsbedingte ?) 1500 Hz-Senke besteht jedoch lang die Mitteilung, da~ zwei H~rger~tenur links, also auf dem ,,vulnerablen" Ohr. technCker durch HSrproben bei der RepaJetzt Drehschwindel, Lagenystagmus. Wahrscheinlich Cervical-Syndrom rarer und Kontrolle der Ger~te einen HSrverlust erlitten (JOWEr u. DAVEX 1959). Pianisten, bei denen A~SOLD u. MISKOLZu (1960) ebenfalls eine berufliche HSrsch~idigung erwarteten, hSrten im 7.--8. Dezennium noch normal oder sogar besser, als dem Alter entsprochen hgtte. ~) Sonstige Arbeitspl~tze. I n T e i g w a r e n f ~ b r i k e n , SpeiseSlraffinerien sowie in d e n M i n e r a l w a s s e r f a b r i k e n u n d B i e r b r a u e r e i e n s i n d es v o r a l l e m die Flaschen/i~llabteilungen, die als L ~ r m q u e l l e w i r k e n : 8 0 - - 1 1 0 d B G e s a m t p e g e l , F r e q u e n z k u r v e zu d e n hSheren F r e q u e n z e n b i n ansteigend. T r o t z d e m gingen die X S r s e n k e n b e i d e n hier B e s e h g f t i g t e n n i e h t fiber 20 d B (MONACO 1962) o d e r sogar n i c h t fiber d a s A l t e r s b e d i n g t e h i n a u s (CAssA~D~O U. GAMMAROTTA 1960). E i n e ~hnliehe F r e q u e n z - V e r t e i l u n g zeigt d a s GerSuseh d e r K r e i s - u n d B a n d s ~ g e n in Schreinereien (ZELLE~ U. PAUL 1964). I-ISufiger sollen l a r m b e d i n g t e I t S r v e r l u s t e in d e r Papierindustriesein; ToYo~A~I (1960) g i b t d e n P r o z e n t s a t z d e r a u d i o m e t r i sehen - - begrifflieh offenbar zu weir gefaBten - - I~Srverluste m i t 81~ an. I n e i n e m Elektrizit~itswerk (85 U n t e r s u c h t e ) n a h m e n in d e n e r s t e n 4 bis 5 J a h r e n die I-Ioehtonsenken r e ] a t i v schnell, d a n n a b e r n u r n o e h wenig zu (CHEv~EAU U. GAY~O 1959). I n t e r e s s a n t e B e o b a c h t u n g e n m a c h t e n TsurKI, SAKAMOTO U. M i t a r b . (1964) a u f einem s e h w i m m e n d e n 0 1 b o h r t u r m : G l e i c h m ~ i g e r W e e h s e l zwischen 9 0 - - 1 2 0 P h o n w g h r e n d d e r A r b e i t u n d 7 0 - - 9 0 P h o n w ~ h r e n d d e r l~uhezeit ( A n g a b e n fiber die F r e q u e n z c h a r a k t e r i s t i k fehlen leider). D e r d u r e h s e h n i t t l i e h e H S r v e r l u s t in d e n F r e q u e n z e n 2000, 4000 u n d 8000 H z w~r hier n a e h neuntggigem E i n s a t z n i c h t wesentlich grS~er als n a e h a e h t -
Die Berufssch~den des Ohres
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stiindiger L~rmbelastung. Am Ende der t~glichen ,,Ruhezeiten" muB also die Rfickbildung jeweils (fast) vollst~ndig gewesen sein. Die Autoren meinen deshalb, dab dieser spezielle Liirm lediglich die M6glichkeit ffir die Entstehung einer L/~rmschwerhSrigkeit sehaffe, nur ein Tefl der Besch/iftigten wiirde also geschi~digt werden. Dieser Gesichtspunkt hat wahrscheinlich auch Giiltigkeit fiir eventuelle ttSrverluste bei Zahn~irzten. W~hrend des ,,Bohrens" mit moderhen Luftturbinenger~ten entstehen je nach Gers und Drehzahl -gemessen in 35 cm Abstand -- Lautst~rken yon 67--88 dB (PA~TSC~ u. EICHNE~ 1960; ESC~E~ 1960; RO~r~ 1960; FUCKSu. I ~ I 1964; ttAlW U. CHANTEL 1964) oder sogar bis 95 bzw. 100 dB (FLoTTo~P 1959 ; HOPP 1962). Frequenzmaxima liegen bei 3250 und 6200 Kz ( P ~ T s c ~ u. EICH~w~ 1960), an anderen Modellen bei 2400, 4000 und 5500 l~z (RoBI~ 1960, zit. bei I-IoPr). EscHE~ (1960) maB bei 4000 ttz sogar noch 105 dB. W~hrend anfangs sowohl aufgrund einstiindiger Belastungsversuehe ( P ~ T s c H U. E I C ~ E ~ 1960) als auch nach einj~hriger Beobaehtung ( I ~ o ~ 1962) eine hSrseh~digende Wirkung verneint wurde, haben BE~TZEN (zit. nach EI~FEL~)T 1963) sowie KELLE~, OLX U. OPITZ (1964) die Verh~ltnisse jetzt bedeutend ungfinstiger dargestellt. Laut BE~TZENS Beobachtungen wiesen nach dreij~hriger T~tigkeit etwa die tti~lfte der Zahniirzte und ihrer I-Ielferinnen umschriebene HSrsch~den auf. Eine Reihenuntersuchung an 159 Zahni~rzten zeigte dann, dab 9 als bleibend schwerhSrig gelten muBten. B~uus~n~D (1962) und KELLE~, OLK U. OPITZ (1964, 89 Untersuchte) glauben, dal] auch im Durchschnitt bei den mehrj ~hrig Exponierten die audiometrischen Schwellenwerte ungiinstiger liegen als es der Altersnorm entspricht. Trotzdem fehlt es unseres Erachtens -- wie WES~ON (1962) und jtingst auch FELDMA~ u. SCHWAB (1965) betonten -- an Beweisen daffir, dab der ohrgesunde Zahnarzt durch das Turbinenger~usch einen meBbaren ~Srverlust erleidet; nur bei anderweitig vorgeseh~digten oder ,,wenig l~rmresistenten" sind begrenzte HSreinbul~en und anhaltende Ohrgeriiusche nicht ausgeschlossen. Diese Vorstellung, dab n~mlich eine ,,Li~rmbelastung" nicht hSrschiidigend sein muff, aber sein ]cann, gewinnt gerade an den nur mi~Big lauten Arbeitspl~tzen an Interesse. Wit kommen damit wieder zum Begriff der ,,L~rmempfindlichkeit", die andererse~ts um so weniger in Erscheinung tritt, je intensiver das Ger~usch ist. Wir kommen damit aber auch in eine Zone der Unsicherheit, die gewiB nicht einfach durch Tests zu fiberbriicken ist und die uns zu Umschreibungen wie ,,anderweitig vorgesch~digt", ,,wenig 1/irmresistent", ,,latent-vulnerabel" oder ,,morbide" ( L ~ ] ~ B v , CK 1964) zwingt. Die uneinheitliche Wertung dieser Momente ist zugleich auch der Grund dafiir, da~ die Berichte aus den verschiedenen Betrieben oft so sehr voneinander differieren.
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E.
LEHN~RDT
:
4. Prophylaxe a) Tests. Frfih h a b e n die B e m f i h u n g e n b e g o n n e n , m i t Hilfe y o n Bel a s t u n g s t e s t s die i n d i v i d u e l l e n V a r i a n t e n der L ~ r m e m p f i n d l i c h k e i t mSglichst schon vor der L a r m e x p o s i t i o n zu erfassen (PEYsE~ 1947, 1952). Sie gehen alle y o n der Vorstellung aus, da~ die R e a k t i o n des Ohres a u f eine K u r z b e l a s t u n g zu v e r w e r t e n sei ffir die Voraussage fiber die zu erwart e n d e S c h a d i g u n g d u r c h d e n Betriebsl~rm. Die t e m p o r g r e S e h w e l l e n a b w a n d e r u n g ist, wie wir gesehen h a b e n , u m so d e u t l i c h e r u n d u m so l ~ n g e r n a c h w e i s b a r , je grSl~er die voran-
geg~ngene Lautsts
war und je lgnger diese auf das Innenohr einwirkte.
D a i n n e r h a ] b dieser Gesetzm~l~igkeiten aber - - wie bei der b l e i b e n d e n t I S r s e h a d i g u n g - - deutliehe i n d i v i d u e l l e V a r i a n t e n i n E r s e h e i n u n g treten, sehien hier eine MSglichkeit gegeben, die L a r m f e s t i g k e i t des Einzeln e n zu testen. PEYSE~ hatte vorgeschlagen, das Ohr 3 rain lang mit einem 1000 Hz-Ton yon 100 dB za belasten und 15 sec sparer die Schwelle bei 1000 Hz zu kontrollieren. Dieser Versuch sollte in Luftleitungs- und in Knochenleitungsmessung geschehen. Eine Schwellenabwanderung yon mehr als 10 dB Luftleitung oder 5 dB Knochenleitung sei im Sinne einer iiberdurehschnittlichenLarmempfindiichkeit zu verwerten. Leider haben viele l\lachuntersucher iibersehen, dal~ dieser ,,Peyser-Test" nur ein Vorschlag war. Uber eigene Untersuchungen oder etwa ]angere Erfahrungen mit dlesem Verfahren hatte PEYSE~ nicht berichtet. Trotzdem hat es eine Verbreitung gefunden wi6 kein anderer bislang. Die ersten Abw~ndlungsvorschlagebetrafen die Frequenzen, sp~tere dann auch die Lautstarke des Bel~stungstones und die Belastungszeit. v. DISItOECK (1956) empfahl, da das Maximum der Schwellenabwanderung etwa 1]2 Oktave oberhalb der Belastungsfrequenz gelegen ist, mit einem 2500 Hz-Ton zu testen nnd anschliel~end die Schwelle mit Hilfe kontinuierlieher Frequenzmessung zu kontrollieren; das Maximum der Schwellenabwanderunglag dann zumeist bei 3500 I-Iz. Aus der gleichen Erkenntnis heraus glaubten andere Untersucher, dureh zus~tzliche Belastung mit TSnen yon 2000 Hz und 3000 Hz den natfirlichen Gegebenheiten n~hevzukommen (WILsoN 1944; THEILGAARD1949; LmHTFOOT 1955; JEI~GEI~U. CARHART1958; IODIOE1959; T~U~A, KUSHIDAU. ~AGESAWA1961). Die Tatsache, dal~ eine Schwellenabwanderung nieht nur w~hrend einer Belastung mit sehr grogen, sondern unter Umstgnden schon mit schwellennahen Lautst~rken auftritt, veranla~te SCHUBEaT (1944), C ~ a ~ T (1957) und neuerdings H~a~ (1962), die Schwellenabwanderung an der ]-ISrschweIle fiir die Testung der individuellenL~rmempfindlichkeit auszunutzen. C~d~H~a~TSThreshold-Tone-DecayTest miler die Zeit, die ein schwellenhafter Ton hSrbar bleibt, bzw. die L~utstarkesteigerung, die notwendig ist, um den abgewanderten Ton wieder hSrbar werden zu lassen. LAWI~E~CE U. ]~LAI~CttARD (1954) meinten das Auftreten von Verzerrungserscheinungen reiner TSne bei gro~en Lautst~rken als Ausdruek einer Larmempfindlichkeit werten zu k5nnen. Sie registrierten Ms Verzerrungsschwelle die Lautstarke, bei der der 2. Oberton des Belastungstones mit einem Testton ~hnlicher Frequenz in Form binauraler Schwebungen in Erscheinung tritt. FELDI~IAN~S(1958) Adaptationstest versucht das perstimulatorische Absinken der Lautheit (lurch die Verdeckbarkeit der BelastungstSne im Wei~en Rauschen zu
Die Berufsschs
des Ohres
129
erfassen. Zugleich l~I~t sich bei diesem Verfahren nach der Belastung die Riiekbildung der Geri~uschverdeckungsschwelle d~rstellen. Eine andere Gruppe yon Untersuchern bediente sich flit die Belastung eines WeiBen l~auschens. Die anschliei~ende TTS mal~en sie entweder nur bei 4000 Hz (Cm~IS~A~CS~)r 1956; MILL~ 1958) oder bei 2000, 3000, 4000, 6000 und 8000 Hz (~VHE]~L]~]~ 1950; G~LLAGH]~ U. GOODW%N1952; S~ETH U. T~ITTIPO]~ 1958). Sic beurteilten als ]~rmempfindlich diejenigen Versuchspersonen, die eine auff~llend groBe TTS nach eilmr Belastung z. B. mit einem Ger~usch yon 105 dB ~ufwiesen, ~Okwellcn~bwo'nderung m a c k Bela#fungve~#chi'eo'~izerzTaucr/77/'/
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Abb.51. Schwellenabwanderung nach :Belas~ungmit wei2em ]~ausohen. A Grenze tier Proportionalit~t; ihre Lage kOnnte eventuell ein Anhalt ffir die individuelle Liirmempfindlichkeit sein. Schwellenabwanderuug erkennbar, abet noch nicht me/]bar. C Sichere Schwellenabwanderung (~ 2 dB schon nach 0,25 sec) (nach ~EISTER,V. Internat. AudiologenkongreB1960) oder sie bestimmten die Belastungslautst~rke, die gerade eine deutliche Zunahme der TTS erkennen lies ( = kri~ische Intensit~t; I~i~EDI1959; V. SCHULTHESS1957; MEISTEa 1960; SC~A~,FER 1960) (Abb. 51). Die Reihe der hier genannben VorschlKge is~ gewil~ nicht vollst~ndig. AuBerdem gibt es Tests, die weniger die individuelle Lgrmempfindlichkeit betreffen als das Adaptations- und ReadaptationsvermSgen eines kranken Ohres (BosATRA1958 ; VOSTEEN 1958; KIE~Z 1959). Sic sind vorwiegend als Kurzzeittests e$abliert worden, d. h. bei ihnen wechseln Belastung und Tes~ung regelmKBig in Sekundenoder sogar Millisekunden-Folge. Einen Ubergang yon den L~rmempfindlichkeitszu den Adaptationstes~s stellt die yon LIOH~POOTu. JERG ~ (1954) benutzte Anordnung dar; die Autoren messen die Schwellenabwanderung bei 4000 Hz jeweils unmittelbar nach einem 2 sec dauernden Ger~uschstoB steigender Lautst~rke. Grundsiitzlich mfissen wir uns bei der B e u r t e i l u n g der v e r s c h i e d e n e n L ~ r m e m p f i n d l i c h k e i t s t e s t s v e r g e g e n w ~ r t i g e n , da~ die per- oder posts t i m u l a t o r i s c h e ,,l~Srermfidung" auch eine A d a p t a t i o n , d . h . eine A n p a s s u n g sein k a n n u n d daI~ ihre v e r l a n g s a m t e l~fickbildung n i c h t notwendigerweise A u s d r u c k einer , , N e g a t i v - V a r i a n t e '~ sein mu~. T h e o r e t i s c h w~re es d e n k b a r , daI~ gro~e p e r s t i m u l a t o r i s c h e S e n k u n g des L a u t h e i t s empfindens u n d 8chnelle p o s t s t i m u l a t o r i s c h e R i i c k b i l d u n g als gfinstigste R eak ~ i o n s fo rm zu d e u t e n sind. U m a b e t f i b e r h a u p t d en W e f t einer R e ~ k t i o n b e u r t e i l e n zu kSnnen, b e d a r f es l~ngj ~hriger K o n t r o l l e n . SicherArch. Ohr.-, Nas.-, u. Kehlk.-Itcilk.,Bd. 185 (Kongrel~bericht1965) 9
130
E. LEHNHARDT :
lich ist es nicht ausreichend, einen oder mehrere dieser Tests bei einem Kollektiv y o n untersehiedlieh lange L~rmexponierten anzustellen u n d d a n n bei den noeh NormalhSrenden keine, bei den schon Geseh/idigten aber eine groBe Sehwellenabwanderung zu erwarten. Oft wird gerade alas Gegenteil tier Fall sein (FALCO~NrT, P O g T M A ~ U. ALAVOIGN~ 1955 ; K v P 1960 a), da die tatsiichliche Belastung ffir die NormalhSrenden gr6Ber war als ffir die bereits Gesch/~digten. Es ws vielmehr zu untersuehen, ob diejenigen Versuchspersonen, die vor Beginn der L/~rmexposition ,,negativ" reagiert hatten, nach einigen J a h r e n wirklich fiberdurchsehnittlieh stark geseh/~digt sind u n d ob andererseits die - - a u f g r u n d des Tests - - als 1/irmresistent Deklarierten sieh naeh J a h r e n tier Ls belastung aueh als solche erwiesen haben. Soweit wit die IAteratur fibersehen, liegen derartige U n t e r s u c h u n g e n nieht vor. Wit selbst haben dieses jahrelange Warren zu umgehen versucht, indem wit von audiometriseh untersuchten Werf~arbeitern diejenigen auswi~hlten, die trotz mehr als 8jiihriger Nieter- oder Stemmer~tigkeit bei ex~remen Lautstarken ein erstaunlieh gules Gehsr behalten hat~en. Sie ersehienen uns ffir diese Aussage geeignet, einmal, weil das zum mindesten bei 1000 Hz noeh normale GehSr eine der Norm entsprechende tats~ehliche Belastung erwarten lassen muSte, und zum anderen, well sie sieh als l~rmresistent erwiesen hatten. Leider arbeiteten wir damals (1959c) hOCk mit dem Verfahren nach P~YsE~. Die Ergebnisse tauten zum Teil geradezu paradox an: Stemmer, die seit 10 Jahren ununterbroehen im Liirm gearbeitet hatten, ohne einen wesentlichen L~rmsehaden erlitten zu haben, reagierten mit einer poststimulatorischen Sehwellenabwanderung ,/on 20 dB, und jfingere L~rmarbeiter mit schon deutlichem HSrverlus~ behielten auch nach der Belastung die pr~'stimulatorisehen Werte bei. Wit haben dan~ versueht, naeh dem Vorgehen yon Hood (1950), TAN~E~ (1953) u.a. dureh Bestimmung tier perstimulatorisehen Lautheitsempfindung Anhaltspunkte fiir irgendwelche Parallelen zu erhalten. Zwar gibt es hier F~lle, die w~ihrend der Belastung eine deutliche Senkung des Lautheitsempfindens (dutch Vergleich mi~ Ton-Impulsen auf dem Gegenohr) und nach der Belastung eine schndle Rfiekbildung zeigen, doch aueh diese Versueh~personen waren nieht immer diejenigen, die sich bereits als larmfest erwiesen h~tten. ]~berhaupt sind die E r f a h r u n g e n mit den Larm-Empfindliehkeitstests entt/~uschend. DIE,OFF (1959 a, c) h a t die gelaufigen Verfahren einer kritisehen Priifung unterzogen u n d keines als b r a u c h b a r erkennen kSnnen. Das Gleiche gilt nach den E r f a h r u n g e n y o n F~]~Y (1964) ffir die W e r t u n g der Verzerrungsschwelle. Andere Untersucher haben die Gesamtzahl der Tests global abgelehnt u n d start ihrer regelm/~$ige Kontrolluntersuchungen vor Beginn u n d w/~hrend der ersten J a h r e der L/irmt/~tigkeit gefordert (FALr PO~TMANN U. ALAVOIGNE 1955; ~OBERT, SEMETTE U. BURGEAT 1957; SATALOFF 1957; HOOPLE 1958; OPPLIGE~, V. SC~ULT~ESS u. GR.~NDJEAN 1960; FELTGEN 1961; RAKI~mrLEVICH 1962 U. v. a.). SUMMEI~FIELD, GLOI~IG U. WHEELER (1958) wiesen d a r a u f hill, da2 rein theoretiseh nur d a n n eine T r e n n u n g der weniger Larmempfindlichen von den sehr L/s mSglich ware, wenn sich die Verteilungs-
Die Berufssch~den des Ohres
131
kurve einer groBen Zahl yon Versuchspersonen zweigipfelig darstellen wiirde : der grSl~ere Gipfel mfil~te bei den weniger Empfindliehen, der kleihere bei den sehr Empfindlichen gelegen sein. Tatsiiehlieh aber sei eine normale, also eingipfelige Gaul~sche Kurve zu erwarten, so da~ die Abtrennung der sehr kleinen Zahl l~rmempfindlicher Personen yon der grol~en Masse m ~ i g empfindlicher sehon aus statistischen Gesichtspunkten grol~e Schwierigkeiten bereiten mfisse. Von dieser ~Jberlegung sollten wir ausgehen, wenn wir glauben, uns ffir praktisehe Zwecke auf einen oder mehrere Tests stfitzen zu dfirfen. Die Zahl der wirklich Larmempfindliehen ist klein und ihre Auswahl wird nur mit grol~em Aufwand geschehen kSnnen; damit schrumpft zugleich der Vorteil gegenfiber kurzfristigen Kontrolluntersuchungen. Insgesamt fiberwiegt heute also die Zahl negativer Urtefle fiber die Empfindlichkeitstests, hinter ihr bleiben die wenigen auch jetzt noch zuversiehtlichen Stimmen (PALvA 1957/58; O~SIC 1958/59; DIcKso~ 1963) welt zuriick. b) Reihen- and Kontrolluntersuchungen. Die prophylaktischen Ma~nahmen zur Verhinderung oder M_inderung der LiirmsehwerhSrigkeit bestehen in der Organisation yon Einstellungs- und Kontrolluntersuchungen, im Dr~ngen zum Tragen yon KSrschutzmitteln, im I-Iinweis auf die Notwendigkeit yon L~rmpausen und eventuell in der Verordnung yon ~edikamenten. Die technische Seite der L~rmbek~mpfung kann im einzelnen nicht die Aufgabe des Arztes sein; er hat lediglich die Verpfiichtung, die Betriebsleitung immer wieder auf die gesundheRliehen Folgen aufmerksam zu maehen, die sieh zwangsl~ufig aus der Unterlassung wirksamer MaBnahmen zur L~rmminderung oder -diimpfung ergeben. Einstellungsuntersuchungen und Kontrollen des H6rverm6gens werden heute yon allen auf diesem Gebiet T~tigen gefordert. Die Befunde k6nnen als Ausgangswert fiir sps Beurteflungen und zur mSgliehst friihen Auswahl derer dienen, die friiher als ihre Kollegen I-ISrseh~den erkennen lassen. Die Untersuehungen sind eventueU mit L~rmempfindlichkeitstests zu kombinieren, deren Wertung jedoeh mit all jenen Vorbehalten erfolgen sollte, die im vorhergehenden Kapitel aufgeffihrt wllrden. Ffir den notwendigen Umfang and die Organisation soleher Reihenuntersuchungen gibt es Anleitungen; die bekannteste ist die Hearing Conservation Data Card yon GLORIG U. I-IA~RIS (1957). Die benutzten Vordrueke bzw. Frageb6gen miissen auf die letzte Vollsti~ndigkeit verziehten, wenn sie nieht auf allgemeine Ablehnung stoBen wollen; sie sollen so iibersichtlieh sein, dal~ sie weitgehend yon Hil/sI~r5/ten ausgefiillt werden kSnnen. Dementspreehend kann ein einziger Vordruek nicht alle Eigenheiten ]edes Betriebes beriicksichtigen und die damit verbundenen speziellen Fragen enthalten. Eine gleichfSrmige Grund9*
132
E.
LEHNHARDT :
Betrlebskenn-Nr. BetriebskontrolLNr. WievlelteNachantersuchungl~ 14--15
Jetzlges Alter
16--17
Alter bel Bcginn der L~rmarbelt Jetziger Arbeltsplatz
s0o.~.
20---21
:i?ff~:::#~:;
Allgemein-Pegd
~ . 350 o
18--19
................................................................................................................
obo,~,,,b 8oo .z
I::L~:~i::i:l
::::::::::::::::::::::::: I
I
I:~;~::~'
'
22--27
JetzigeL~'mt~ti8kelt
28--29
Uberwlegende ffiihere L~rmtatigkeit
30--31
Wird H6rschutz getragen9
32
Art des H6rschutzes
$3
Stunden t~gllcherL~rmarbeh
84
Jahre jetzlger L~irmarbek
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ahre frZihererLirmarbeit
35
I
IOll
Seit wievielJah. . . . . hwerhlirig,
I]6 07
Famili~re Ohrbelastung
38
Kopf- oder Ohrschaden
09
lufektionskrankheiten
40
I ntoxlkatlonen
4t
Ohrgeriusehe
42
TrommelMIbefund
48
Bluthoch&u&
44
Magca-Darm-Galh-Lelden
45
VegetatJv-z;rkulatorische Stsrun~en
46
Sonsllge Kausal-Leiden
47
Lethe L~rmexposhlon Hz
500
1000
2GOO
3000
4000
6000
FI. Sp.
49/50
51/52
53/54
55/56
57/58
59/60
73
63164
65/66
67/68
69/70
71/72
74
Re.
[
Bin. Umg.
J
LL
I"
61/62
[
75
~berschwelLAudlometrle
7o
Mittelohrkomponente
77
Behstungstest
78
,hr der Untersuchung
[
79--80
Untersucher Abb.52. Untersuchungsvordruek
fiir Besch~iftigte im L~mn. 5 4 , 2 6 7 ( 1 9 6 0 c)
E r l ~ u ~ e r u n g e n s i e h e Z. g r z f l . F o r t b i l d .
s t r u k t u r vieler R e i h e n u n t e r s u c h u n g e n aus einer groSen Zahl y o n Bet r i eb e n a b e t wiirde unsere K e n n t n i s s e e r w e i t e r n u n d die B e u r t e i l u n g der I-I6rschgden i m E i n z e l f a l l erleichtern. Wir selbst haben naeh ]gngeren Diskussionen in der ,,Arbeitsgruppe Liirmsch~den '~ (unter Leitung yon Prof. Sc~6DE~, jetzt Erfurt) einen Vordruck aus-
Die Berufsschaden des 0hres
133
gearbeitet, der als Anhalt fiir die zu stellenden Fragen und die zu erhebenden Befunde dienen kann (Abb. 52). Er ist als Hollerithkarte gestaltet. Die Eintragungen erfolgen unmittelbar fiber einen auf die Riickseite aufgedruekten Zahlensehliissel. Ffir die besonderen Gegebenheiten eines Betriebes l~$t er sieh ohne Schwierigkeiten modifizieren. Die I{/~ufigkeit der Kontrolluntersuehungen sollte abh/~ngig sein y o n der ttShe des betriebsspezifisehen L&rmpegels; in einer Weberei mi~ weniger seh/~dliehem Ger/~useh dfirfen die Intervalle grSl]er sein als beispielsweise in der Kesselschmiede. Das sowjetisehe L/~rmgesetz sehreibt fiir Beseh/~ftigte im L/~rm, der bis zu 10 dB fiber den Grenzrichtwerten liegt, Kontrolluntersuchungen einmal pro J a h r vor, in Betrieben mit noch grSl]erem L~trm zweimal j/thrlieh (KossATZ u. ~OSC~I 1959). KOm~AK u. DOMEIE~ (1957) forderten anfanghehe Kontrollen sehon nach 10 Tagen bzw. 8 Wochen, OPPLIGE~ u. V. SCr~ULTHESS (1961) nach 3 Monaten. Sp/tter - - etwa naeh 1 J a h r - - diirften ein- bis zweij/ihrhehe N a c h u n t e r s u e h u n g e n genfigen (ZENK 1960). Beim Verdaeht a u f eine besondere L/~rmempfindlichkeit des Einzelnen oder bei extremen Lau~st/~rken ( L E s s ~ G 1959) sind die Fristen auch weiterhin kfirzer zu halten. Sie kSnnen sich u n t e r Umst/~nden a u f die audiometrisehe Prfifung weniger Frequenzen mit festen Lautst/~rkewerten beschr~nken (PESTALOZZA 1962; FUCHS-SC~r~UCK 1964). Detaillierte Vorsehl&ge ffir die eventuelle gesetzliche Verpflich~ung zu Einstellungs- u n d Kontrollu n t e r s u e h u n g e n h a b e n neuerdings B~A~DT U. SCItRODER (1964) zur Diskussion gestellt. House u. GLO~IG (1957) stellten naeh tier Durchsicht yon fiber 1000 Audiogrammes lest, da$ bei 99,1~ der F~lle, die bei 2000 oder 4000 Hz keine HSreinschr~nkung aufwiesen, auch in den iibrigen Frequenzen die HSrausf/ille 20 dB nicht fiberschritten. Sie schlossen daraus, dab mit an Sieherheit grenzender Wahrseheinlichkeit alle HSrgesch~digten herauszufinden seien, wenn nut die beiden Frequenzen 2000 und 4000 tIz geprfift wiirden. Unsere eigenen Naehuntersuehungen an 2200 LKrmarbeitern ergaben bei Beriieksichtigung aueh des t{oehtonbereiehes nur eine Treffsieherheit yon 87,5o/0; schlossen wit aber 6000 Hz als Testfrequenz in die Untersuchung mit ein, dann entsprachen unsere Ergebnisse mit 99,09o/0 genau denen yon Itous~ u. GLOmG. Wenn also mit dieser ,,Siebaudiometrie" nieht nut die bereits SchwerhSrigen sondern sehon die ersten Hochtonausf~ille erfal~t werden sollen, dann mfi$te 6000 Hz als drit~e Testfrequenz hinzukommen. In Gro$be~rieben bedeu~e$ die Methode aueh dann noch eine groSe Zeitersparnis (LEHN~_~DT 1960C). So sehr tier Umfang der Einzelprfifung beschr~nkt werden darf, so wiehtig bleibt es, jeweils die ganze Betriebsbelegsehaft zu untersuehen; ,,Stiehproben" sind gewiB nicht ausreichend (Scn~ODE~ 1958). e) L~irmpausen. Eine sinnvolle MaBnahme, der z u n e h m e n d e n I{Srsch&digung durch L~trm E i n h a l t zu gebieten, ist die planm/~Bige Verkiirzung u n d regelm/~l~ige U n t e r b r e e h u n g tier Expositionszeit. I n der Sowjetunion war urspriinglieh geplant gewesen, bei Ubersehreiten der sogenannten L&rm-Norm einen zus/~tzlichen 12 t/~gigen Urlaub zu gew/~hten u n d bei noeh st~rkerem L&rm die t/~gliehe L~rmexposition a u f 6 Std
134
E. LEHNHARDT:
zu verkfirzen (SC~RSD]~R 1960 a). Doeh es ist fraglich, ob auf diese Weise eine wesentliche Minderung des HSrschadens zu erreiehen gewesen w~re. Ffir die 0rganisation yon L~rmpausen mfissen wir wissen 1. in welchem Zeitgang sich w~ihrend eines Arbeitstages die ttSrsenken ausbflden, 2. in welchem Zeitgang sieh die ~Srsenken zurfickbflden und 3. was unter ,,Ruhe" w~hrend der L~rmpause zu verstehen ist. A d 1. Es liegen mehrere Berichte darfiber vor, da~ naeh einer Arbeitsstunde die ItSrsenke fast sehon das gleiehe Ausmal~ erreieht hat wie nach einem ganzen Arbeitstag (lV[EIST]~ 1957a; SATALOFF 1957 ; DIE,OFF 1959 C; SCHRSD]~ 1960 a ; SC~6DE~ u. I~]~MP~1962). Das wfirde bedeuten, dab die Schwellenabwanderung naeh der ersten Stunde, also w~hrend der 2. bis 8. Stunde der t~g]ichen L~rmexposition kaum noch zunimmt. Die anf~nglieh schnelle und dann zunehmend ]angsamer werdende Schwellenabwanderung entspricht der Tatsache, dal~ die T T S (vgl. jenes Kapitet) dem Logarithmus der Betastungszeit folgt (WA~D, GLO~IG u. SXLA~ 1958). Wenn wir diese experimentellen Beobachtungen ffir die Praxis fibernehmen und die t~gliche Schwellenabwanderung fiberhaupt als Ma~stab werten wollen, dann mfi~ten also die Pausen innerhalb des Zeitraums yon 1 Std eingeschaltet werden. Daffir jedoch fehlen bislang die organisatorischen MSglichkeiten; ffir die Gesamtheit einer Betriebsbelegschaft wfirde eine solehe Anregung iiberhaupt wohl nicht realisierbar sein, zumal Ruhepausen oft nur durch Abstellen der MasehJnen, also dureh einen grol3en Arbeitsausfall zu erreichen w~ren. Unter extremen L~rmbedingungen jedoeh -- > 140 dB -- wird dem Einzelnen bereits vor Ablauf einer Stunde eine L~rmpause zukommen mi~ssen. Dies ist -- z.B. an Dfisenaggregaten oder auf Sehie~st~nden -- schon ietzt zumeist der Fall. Dabei wird man sich an die Grenzwerte halten kSnnen, die die ISO ffir die ,,~quivalenz intermittierender Ger~usehe gegenfiber Dauergers angegeben hat (vgl. Abb. 23). Sie beriicksiehtigen nur Wirkzeiten bis zu 30 rain, wfirden also ffir Gegebenheiten herangezogen werden kSnnen, in denen die Pausen sp~testens naeh Ablauf einer halben Stunde eingeschoben werden sollten. Iqach den hier aufgestellten Richtlinien w~re z.B. bei einem L~rm yon 100 dB (entspreehend der Ger~uschbewertungskurve 100) nach 30 min Belastung eine Ruhepause yon 15 rain einzusehalten. Solehe Forderungen sind natfirlich nieht realisierbar, sind aber auch ffir die Verhinderung und nicht ffir die Minderung einer HSrsch~digung aufgestellt worden. Wird andererseits die Pause nicht vor Ablauf einer L~rmstunde gew~hrt, dann ist ihr Sinn fiberhaupt in Frage gestellt, denn w~hrend des restliehen Arbeitstages ist sowieso nur noch eine relativ geringe Zunahme der Sehwellenabwanderung zu erwarten. Ist die Rfickbildungsf~higkeit
Die Berufssch~den des Ohres
135
einer I Std-Senke aber nicht doch wesentlich besser als die einer nur wenig gr6Beren Senke nach einem ganzen Arbeitstag? A d 2. Aus den TTS-Versuchen wissen wir, dab die Rfickbfldung weitgehend unabh~ngig ist yon den Faktoren, die zur Entstehung der Schwellenabwanderung ffihrten, n~mlich Zeit und Intensit~t des L~rms (vgl. K a p . TTS). Dieser Ansatz kann abet nur fiir die vorfibergehende, also roll rigckbildungs/ghige Schwellenabwanderung (TTS) Gfiltigkeit haben. I n der I-I6rsenke eines ganzen Arbeitstages ist jedoch oft schon -abh~ngig yon der I-I6he des Schallpegels - - ein wenn auch n u t kleiner Anteil bleibender, nicht mehr rfickbfldungsf~higet Schwellenabwanderung enthalten. Diese "~ o 3 1o <7o lOO 3oo 7000 t [mini wenigen dB sind vielleicht gerade der Betrag, Abb. 53, Rfickbildung einer 20 dB-Schwellenabwanderung bei 4000 Itz. Sie is~ erst nach 8 S td vollst~indig; 10 dB sind schon nach um den die 8 Std-Senke 30 rain zurfickgebilde~ [nach Angaben yon W2~RD, GI~ORIGu. J. acoust Soc.Amer. 81, 600 (1958) zusammengestellt]. gr6Ber ist als die Schwel- SK~AI~: HARIGAYA (1959) hat deskalb 20 dB TTS ganz allgemein als lenabwanderung nach kritischen Grenzwert bezeichnet 1 Std. Die Annahme hat
sich in Betriebsuntersuchungen insofern best~tigen ]assen, als die l~fickbfldung der abendiichen Schwellenabwanderung trotz gleichen Ausgangswertes schneller abli~uft, wenn die iibliche 3/4stfindige IMittags-L~rmpause aufgeteilt worden war in drei 15miniitige Pausen nach je 2 Arbeitsstunden (ScI4~SD~ u. I~EMPT 1962). E8 scheint also durchaus lohnender zu sein, mehrere zusammen gleichlange Pausen itber den ganzen Tag zu verteilen, als lediglich den Arbeitstag zu ver]ciirzen. Dartiber hiuaus miil~te die Dauer der L~rmpausen abhiingig sein yon der I~5h0 des herrschenden Schallpegels. Die Ausbcute praktischer Erfahrungen auf diesem Gebiet ist bisher allerdings gering. Wir wissen lediglich aus TTS-Versuchen, dal3 eine 20 dB-Schwellenabwanderung etwa 8 Std zur Rfickbfldung benStig~, eine 10 dB-Schwellenabwanderung aber nur 30 rain (Abb.53). I-Iier kommen wieder - - wie bei der Entstehung der Schwellenabwanderung - - die logarithmischen Beziehungen zum F a k t o r Zeit zur Geltung. Selbst eine 10 dB-Schwe]lenabwanderung w~re also nach einer 15 min-Litrmpause nicht roll zurtickgebildet. Soweit kann aber auch die Forderung an die L~rmpause nicht gehen. Die L~rmpause soll nur ]eweils den Anteil der Schwellenabwanderung zuri~c]cbilden, der ohne Ldrmpausen am Abend eine8 Arbeitstages als bleibende Komponente in der t5glichen Svhwellenabwanderung enthalten w~ire. Nach diesen Uberlegungen erscheint der Vorschlag yon SCn~R6])]~ u. REMPT (1962) sowohl theoretisch untermauert wie praktisch durchffihr-
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E. LEIINHARDT:
bar, in Ls yon der fiblichen Mittagspause zwei weitere 15 min-L~rmpausen abzuzweigen, so dab nach jeweils 2 Std etwa fiber den Tag verteilt insgesamt 3 Pausen eingestreut w~ren. Naeh dem Ausmal~ der Grenzrichtwert-Uberschreitung (niihere Angaben fehlen) soll aui~erdem die Arbeitszeit insgesamt um 15--30 rain pro Tag verkiirzt werden; diese Zeit k6nnte verteflt den drei L~rmpausen zugeschlagen werden. Dieser Vorschlag ist sicherlich begrfindeter auch als lediglich eine Verl~ngerung des Jahresurlaubs. Seine Durchsetzung wird trotzdem mancherorts grol~e Sehwierigkeiten bereiten. U m so mehr ist es unsere Aufgabe, mit Naehdruck auf die Notwendigkeit und auf die theoretische sowie praktisehe Beweisbarkeit hinzuweisen. Die Betriebsleitung wird den erforderlichen ~aBnahmen wohlwollender entgegenkommen, wenn sie erfiihrt, da~ wi~hrend der Erprobung in einem Grol~betrieb die Produktionsleistung trotz verkfirzter Arbeitszeit um 5~ anstieg ( S c ~ 6 DE~ u. R E ~ T 1962). Ganz abwegig und unseren prophylaktischen Bestrebungen widersprechend ist der Vorschlag, als Ausgleich ffir die Li~rmbelastung fmanzielle Zuschl~ge zum Arbeitslohn zu gew~hren. Sie werden yon den Beschiiftigten sehr bald als Selbstverst~ndlichkeit angesehen; technisehe und organisatorisehe Mal~nahmen zur L~rmminderung stolen dann oft genug auf den Widerstand der Belegschaft. A d 3. Ruhe ist ein relativer Begriff, ganz besonders in Larmbetrieben. In TTS-Versuehen herrscht w~hrend der Rfiekbildung die Stille eines sehalltoten oder sehallarmen Raumes. Diese M6glichkeiten sind in einem Betrieb wohl nie gegeben; die absolute Ruhe kSnnte aber gfinstiger sein ffir die ,,Erholung" des Ohres als eine relativ ruhige Umgebung. Genaue Daten fiber die Abh~ngigkeit der Rfickbfldung vom Schallpegel wghrend der L~rmpause liegen unseres Wissens nicht vor, lediglieh eine meBtechnisehe Definition des Begriffs ,,L~rmpause" gibt es (Pv:EICItARDT 1962; vgl. Kap. L~rmbewertung). Danaeh soll als relative l%uhe nur die Zeit gewertet werden, ws der der Schallpegel mehr als 10 dB unter dem zuls Grenzwert gelegen ist. Diese Forderung ist nicht streng, zumal ja die von verschiedenen Seiten angegebenen Grenzrichtwerte ffir den L~rm schon um etwa 10 dB variieren. Sie wird sich aber verwirklichen lassen und sollte schon deshalb allgemeine Anerkennung finden. d) Arbeitsplatzweehsel. Aueh ffir den Arbeitsplatzweehsel hatte die Slawin-Norm zun~ehst eine Riehtlinie gegeben, die -- wie jeder Anfang verdienstvoll -- die Schwierigkeit des gesamten Problems schliel~lieh doch unterseh~tzte (KossATZ u. MOSC~ 1959). Sie sah einen Arbeitsplatzwechsel in ein liirmfreies Milieu immer dann vor, wenn zwisehen zwei planm~i~igen Reihenuntersuchungen ,,das GehSr sich um mehr als 20 dB verschlechtert" hatte: Inzwischen haben sieh differenziertere Stellung-
Die Berufssch~den des Ohres
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nahmen herausgebfldet, vor allem aufgrund der Diskussionen innerhalb der Arbeitsgruppe ,,Lgrmsch~digung" der Zentralen Arbeitsgemeinsehaft L~rmschutz bei der K a m m e r der Teehnik in Mitteldeutsehland. Die Ansichten zur Frage des Arbeitsplatzwechsels variieren yon ~ul~erster Zurfickhaltung bis zu der Auffassung, eine L/~rmsch~digung mfisse unabhangig vom Schadensausmal3 in jedem Falle Anlal3 zur Eliminierung aus dem L/~rmmilieu sein. Die Kritiker argumentieren damit, dal3 der Nachfolger auf dem Lt~rmarbeitsplatz der gleiehen Noxe ausgesetzt sei und dab auf diese ~Veise der Kreis der Geseh/s nur vergrSl3ert werde. Darfiber hinaus stellen sich oft Widerst~nde sowohl seitens des Betroffenen wie auch seitens des Betriebes in den Weg. Entseheidend sind unseres Erachtens drei Fragen: Welchen Verlauf wfirde die gSrsch/idigung voraussichtlich nehmen, wenn der Arbeitsplatz nicht gewechselt wfirde? Wie ist frfihzeitig eine besondere individuelle L~rmempfindlichkeit und damit eine ernste Gefi~hrdung fiir das GehSr bei weiterem Verbleib im LKrm zu erkennen? I n welchem Dienstalter und in welchem Lebensalter ware gegebenenfalls der Arbeitsplatzwechsel noch berechtigt? Frfiher galt die Vorstellung, dal3 eine lineare Beziehung bestehe zwischen dem Dienstalter im L/irm und dem Ausmal~ der I-[Srsch/~digung. Inzwischen wissen wir, dal3 die SchwerhSrigkeit sich nieht kontinuierlichlinear sondern in einem phasenha/ten Ablau[ entwickelt. Die Ansichten und Erfahrungen fiber die zeitliehe Zuordnung der einzelnen Phasen sind zwar unterschiedlieh (vgl. Kap. Klin.-audiometr. Bild), aber alle Untersucher stimmen darin fiberein, daI3 nach dem 10. L~rmdienstjahr nur noch mit einer geringen Zunahme des KSrverlustes zu rechnen ist. Dieses F a k t u m ist bei der Diskussion fiber einen Arbeitsplatzwechsel zu bedenken. Die L~rmempfindlichkeitstests haben -- wie wit oben sahen -keinen Fortschritt gebracht. D a n n kann nur der Vergleich regelm~/3iger audiometrischer Kontrollen einen ttinweis auf die L~rmempfindlichkeit oder -resistenz des Einzelnen bringen. I)iese Kontrolle mul3 berficksichtigen, da~ - - weitgehend unabh~ngig vom Lebensalter - - die tagliche Schwellenabwanderung bei dienstjungen L~rmarbeitern grSl~er ist als bei schon geschiidigten dienst~lteren (1VIEISTER1957 a, 1959; Sc~ra6D]~ 1961 ; u. a.). Da andererseits ein grol3er Anteil der anf~nglichen tiiglichen HSrsenken noch rfickbildungsf~hig ist, hat SCHRSDEI~ (1961) vorgeschlagen, audiometrische Kontrollen bei L~rm-Neulingen jeweils nur nach einem l~rmfreien Sonntag durchzuffihren. Bleibt fiber den wi~hrend eines Wochenendes reversiblen Anteil hinaus ein tISrverlust yon mehr als 30 dB bei 4000 oder 6000 l~z, so sei darin der Beweis einer geringen Larmresistenz zu sehen. Nach dem ersten L~rmarbeitsjahr mfisse dann
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E. LEHNtt_~aD~:
eine I-I6rverlustzunahme yon mehr als 15 dB zwischen 1000 und 8000 tIz An]aB zu gleichen Uberlegungen und Empfehlungen sein. ~hnliche Werte hatte LESSI~G (1959) genannt. Gerade wegen der unterschiedlichen L~rmfestigkeit mfissen wir versuchen, die Lhrmschwachen schon im ersten Dienstjahr zu erfassen und durch Arbeitsplatzwechsel eine weitere H6rverschlechterung zu verhindern. Ffir die endgii]tige Entscheidung werden unter Umst/~nden kurzfristige I-I6rkontrollen notwendig sein. Da oft die L~rm-Neulinge auch jung an Lebensja.hren sind und Lebensjfingere mit einem Arbeitsplatzwechsel, der hs Berufswechsel bedentet, relativ leicht fertig werden, trifft bei ihnen der Vorschlag zum Arbeitsplatzwechsel ira allgemeinen auf keine besonderen Schwierigkeiten. Alteren 3/[enschen aber f~llt das Neueinlernen und die Anpassung an sonstige MJlieugnderungen ungleich sehwerer; naeh dem 50. Lebensjahr sollten wir deshalb mit dem Vorschlag eines Arbeitsplatzweehsels sehr zuriickhaltend sein. Nur wenn Xltere im gleiehen Betrieb eine der bisherigen verwandte, aber larmgrmere T/~tigkeit finden kSnnen, m/issen wit auch hier auf einem Arbeitsplatzwechsel bestehen. Insgesamt ist also ein Arbeitsplatzwechsel umso seltener zu emp/ehlen, ]e l~nger der zu Begutachtende im L g r m gearbeitet hat und ]e dlter er an Lebens]ahren ist. I n der Praxis wurde ein Arbeitsplatzwechsel bisher selten angeraten (FABIAN1963); neuere Zustammenstellungen lassen diese ZuriickhMtung erfreulicherweise nicht mehr in solch krasser Form erkennen. So empfahl L~SSING (1964) in 705 gutachterlich anerkannten L~rmsch/~digungen 398mal den Arbeitsplatzwechsel. Weitere 114 Begutachtete waren schon nicht mehr beruflich tgtig. Bei den restlichen 193 blieben nut noch wenige Jahre bis zur Altersberentung 6der die I-tSrsch~digung war nnr geringgradig bzw. schon so welt fortgeschritten, dag kaum noch mit einer wesentlichen Zunahme zu rechnen war. Leider fehlen in diesem Bericht Angaben darfiber, inwieweit die Vorschl/~ge yon der Betriebsleitung bzw. yore Begutachteten akzeptiert und verwirklicht worden sind. Von der gesetzlichen Seite her k~nnen wir uns im Interesse des Besch~ftigten auf den w5 der 4.BKVO berufen" ,,Besteht ftir einen Versieherten bei einer Weiterbeseh~ftigung in dem Unternehmen die Gefahr, dal3 eine Berufs~'ankheit entstehen, wiederentstehen oder sich versehlimmern wird, so soll der Versieherungstr~ger a) ihm nStigenfalls Krankenbehandlung gew~hren; b) ihn zur Unterlassung der gefiihrlichen Beseh~ftigung anhalter~ und ibm zum Ausgleieh einer hierdureh verursachten Minderung seines Verdienstes oder sonstiger wirtschaftlieher Nachtei]e eine l~bergangsrente bis zur tt~lfte der Vo]lrente oder ein ~bergangsgeld bis zur HShe des Betrages der halben Jahresvollrente gew~hren. Die Rente wegen Erwerbsunf~higkeit ist nebes der ~bergangsrente zu ge-
Die Berufsschi~den des Ohres
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In Mitteldeutschland wird die Entscheidung fiber den Arbeitspl~tzweehsel yon der Arbeitssanit~tsinspektion beim Rat des zust~ndigen Bezirkes getroffen. Der Arbeitspl~tzweehsel wird dann fiber die Betriebsleitung ver~nl~t. Die Betriebsleitung ist ihrer Verantwortlichkeit weitgehend enthoben, wenn der Arbeiter oder Angestellte die zur Erhultung seiner Gesundheit erlassenen Anweisungen yon sieh aus nieht befolgt. e) Individuell-technischer HSrschutz. Durch L~rmp~usen allein ist die Entstehung eines ~6rverlustes nicht zu verhindern. Schon deshalb ist es notwendig, die Einwirkung des L~rms auf das Ohr durch GehOrschfitzer zus/~tzlich einzud/~mmen. Die Deutsche Norm-Definition unterscheidet : GehSrschutzstSpsel; es sind GehOrschiitzer, die im Geh5rgang oder in der Ohrmulde getragen werden (ear plugs). Geh6rschutzkapseln; sie werden iiber das Ohr gesetzt und sind wie Doppelkopfh6rer durch einen ]~fige] miteinander verbunden (ear muffs). GehOrschutzkappen; sie bedecken auBer den Ohrmuscheln noch einen wesentlichen Tell des Kopfes. Die auf dem bundesdeutschen Markt angebotenen Typen mit ihren Lieferanten und Preisen sowie Berichte verschiedener Autoren sind in den Tab. 6 und 7 aufgeffihrt. Geh6rschiitzer sollen alle Frequenzen e~wa gleichms d~mpfen oder die hohen stih~ker als die tiefen; sie k6nnen auch beide Effekte miteinander kombinieren (R~wDI u. FuI~ER 1946b; ZwIsLoc~:I 1952). Bei den ear plugs wird die Dgmpfung der hohen Frequenzen durch unterschiedliche Bohrungen und entsprechende Formgestaltung erreicht; so bleibt die Sprachversti~ndlichkeit weitm6glichst erhalten, die fiir das Ohr gef~hrlichen Frequenzen abet werden abgefangen. Die ear mu//s bestehen aus doppelwandigen Schalen, die zur Innend~impfung mit Schaumgummi ausgekleidet sind; zusammen mit dem Randwulst bilden sie ein Feder-Masse-System, das eine bestimmte Grunddgmmung liefert (MEIS T ~ 1961). Andere -- in erster ]~inie ffir Impulsliirm- oder Knallbelastung gedachte - - Modelle wirken in der Art eines HelmholtzResonators und sind deshalb mi~ einer bestimmten Anz~hi yon kleinen L6chern versehen (l%~nDI u. F V ~ E R 1947 b). Bei einem Tell der Geh6rschutzmuffen oder -helme besteht der Randwulst aus einem mit Luft oder mit Flfissigkeit gefiillten Gummiring. Der Anpregdruck wird durch verste]lbare Federbfigel geregelt; er soll etwa 300--400 g betragen (M~STE~ 1961). Gerade der gute Sitz aller It6rschutzmittel ist yon entscheidender Bedeutung fiir ihre Wirksamkeit. Schon Luftspalten yon 0,001--0,01 m m sind yon grogem Nachteil ( S a u ~ 1963), deshalb m u g auch die Eigenvibration des GehSrschiitzers durch entsprechende Polsterung m6glichst niedrig geha]ten werden (TmEss~N u. S ~ w 1958). Ffir die Testung der ttSrschutzmittel miissen wir unterscheiden zwischen den Nessungen, die zur Typenpriifung angestellt werden und
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E. L E R I V H A E D T :
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Die Berafssch~den des Ohres
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E. LEHNHA]CDT: Tabelle 7 ZusammensteIlung yon Beriehten i~ber ver~vchiedene T y p e n vo~ H6rschutzmitteln
Deutschland
0sterreich Schweiz Schweiz/ USA Frankreich Holland Schweden Norwegen USA
Japan China
FABIA~ 1963 SCm~SDER 1959 a; SAGER1963 SAV~R 1963 SAU~ 1963; I~ABIA~1963 BO~SCHE~ U. KREZCX1954 I~(IED~U. FUlfillER1947 ; FLOTTOReU. a., 1960 FLO~TO~e U. a., 1960; ZWlSSelektone A und K LOC~:I1952 ; H E ~ A N N U. STX~ 1961 GU~LLERMU. BADR~ 1963 GUILLEI~M-BADR]~ LimBErS 1957; FLOT~O~ru.a. 1960 Audium-earplugs Scm~6DE~1959a;FLoT~o~Pu.a.1960 Glaswatte F~O~TO~e u. a., 1960 TAD-earmuffs ZWlSLOC~:I1958 Zwislocki-earplugs ZWISLOCKI1958 Zwisloeki-earmuffs ZW~SLOCXI 1952; FLETCHER 1961 V51-R-earplugs W ~ R ~ B U. TOV~R 1960 MX-2088/U-earmuffs W ~ I ~ n u. T o v ~ 1960 RCA-,,Quiet-Ear"-muffs RCA-,,Noise-Foe MK II"-muffs W~I~a~B U. Tov~n~ 1960 M~TS~O 1954 Knetgummi-StSpsel C ~ ' ~ u. L~ 1962 Plastisehe Gummist5psel GehSrschutzhelm Lauseha GehSrschutzwatte S Lauscha GehSrschutzkuge]n GehSrschutzmuffen Lauscha MSA-Einstecks~opfen ~fiedi-Furrer-earmuffs
denjenigen, die znr E n t w i c k l u n g oder E r p r o b u n g der Modelle dienen. A u f b a u e n d a u f d e m N o r m b l a t t dcr A m e r i c a n S t a n d a r d M e t h o d for t h e M e a s u r e m e n t of t h e R e a l - E a r - A t t e n u a t i o n of E a r - P r o t e c t o r s a t T h r e s h o l d Z 2 4 . 2 2 -- 1 9 5 7 ist j e t z t in D e u t s c h l a n d ein ganz ah n l i ch cr N o r m e n t w u r f v o m ,,GehSrschfitzer-Arbeitskreis" v o r g e l e g t worden. ])as hierbei vorgeschlagene MeBverfahren b e s t e h t in der B e s t i m m u n g der b i n a u r a l e n H S r s c h w e l l e n m i t u n d ohne GehSrschiitzer (Testschwelle u n d Bezugsschwelle). Die Differenz (in dB) der Schwellen ergibt die Schalld/~mm u n g des Geh6rschfitzers an der H5rschwelle (v. LfrPKE 1963 c). Dieser Me~methode hat sich ein Teil aueh der Untersucher bedient, die selbst einen Einbliek in die Leistungsfghigkeit yon GehSrschfitzern erhalten wollten (ZwISLOCKX1952 ; MATSV~O1954 ; LUBBERS1957 ; MEYER-DELIUS1958 ; SCttROD:EI~ 1959 a ; CH'x~ u. L11962 ; SAu]~ 1963). Hiermi% ist jedoch nut die Dammwirkung an der HOrschwelle zu erfassen, w~hrend doch GehSrschfitzer gerade bei sehr grol~en Lautst~rken wirksam sein sollen. Deshalb haben andere Untersucher iiberschwellig gemessen: in der subjektiven Form als Lautheitsvergleich (JAK~ 1959; W~INa~B u. T_ovGE~ 1960; MSIST]~R 1961) oder als Reduk~ion der Schwellenabwanderung (WEBsT~ 1955; FLETCgER 1961; FLETCm~RU. LOE~ 1962 a). Wieder andere berichten fiber objektive Messungen: mit dem kfinstliehen Ohr ( J A ~ 1959; I~EISTER 1961), mit einem Mikrophon im Geh6rgang der Versuehsperson (W]~I~REB u. TOUG]~ 1960) oder mit Hilfe der Mittelohrmuskelreflexe (I~ixo~ u. a. 1963). Bei den objektiven Vers ergaben sieh etwas geringere Absehwgchungswerte als mit tier subjek~iven Sehwellenmessung (NIxo~ u. a. 1963). SehlieBlich unterscheiden sieh die versehiedenen Untersuchungen dadureh, dab die einen mit TSnen, die
Die Berufsschaden des Ohres
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anderen in Anpassung an die praktischen Gegebenheiten mit Ger~usehen arbeiteten (JAtr~ 1959; v ~ LAA~, BLECK~ U. a. 1964); auch fiber die Frage, ob im freien Schallfeld oder in einem sehallharten Raum (wie am Arbei~splatz) zu messen sei, wird noch diskutiert (JA~r~-1959; MEIST~ 1961). Tats~chlich differieren die Leistungen der verschiedenen ttSrsehutzmittel nicht so sehr voneinander, wie oft angenommen wird (v. LtYrKE 1963b). Quantitative Unterschiede sind naturgem/~$ insofern gegeben, als ein GehSrgangsstSpsel weniger leistet als eine Kapsel und diese wieder weniger als ein Helm. Das absolute Maximum der Schalld~mmung - - also aueh dureh Kombination der einzelnen Modelle - - schwankt frequenzabh~ngig zwisehen 45 und 55 dB; es wird dureh den KSrpersehall in Verbindung mit dem Weber-Effekt bei GehSrgangsverschlul~ bestimmt (ZwTsLOCXI 1958) (Abb. 56 e). Dementspreehend kSnnen KSrschutzger~te die Entstehung einer L/~rmsehwerhSrigkeit nur bis zu Belastungslautstarken yon 130--140 dB verhindern, weil dann immer noeh der KSrpersehall (Knochenleitung) mit etwa 85 dB die zulassigen Grenzwerte fibarsehreiten wfirde. Diese ~berlegung darf jedoch kein Grund zur Kritik an den GehSrsehfitzern fiberhaupt sein (N~vB~G~I~ 1953 a). Immerhin ist es besser, wenn der KSrpersehal] nur gerade eben die Sch/s fiberschreitat, als dab der L/~rm weiterhin fiber die Luftleitung mit 130--140 dB auf das Ohr einwirkt. SehlielMich werden wir uns oft damit begnfigen mfissen, die Seh~digung des GehSrs einzud/~mmen, ohne sic ganzlich verhindern zu kSnnen. Die sehwedisehe Glasdaune zeiehnet sieh - - besonders dann, wenn sie zus/~tzlieh mit einer fettigen Salbe versehen wh~d -- durch ihre geringen Sehwankungen im D a m m w e r t aus (P~Tm~ST~INI u. CASTV,LLO 1959). Darfiber hinaus wird ihr der Vorzug eines besonderen Effektes in dan hSheren Frequenzen naehgesagt: bei 2000 ~ z 25 dB, bei 4000 Itz fast 4 0 d B und bei 8000 Itz 50 dB (Sc~mbD~a 1959a). Bei tiefen Frequenzen ist ihr Schallsehutz geringer; dadureh wird gerade in den gef/~hrliehen, zu den hSheren Frequenzen hin ansteigenden L~rmspektren eine noah hinreiehende Sprachverstandigung ermSglieht. Einan Vergleich mit den MeBkurven anderer Modelle bzw. Praparate zeigt die Abb.54. Die Glaswatte wird nicht hart und deshalb unvertr/~glieh im GehSrgang, wie es bei den StSpseln nach etwa ~/2 J a h r die Regel ist ( S c H ~ M A ~ 1955; V. L~Y~KE1963 b) ; sic ist bequem und hygieniseh in der Handhabung und niedrig irn Preis (MbLL~a 1960). I h r bringen deshalb Arbeiter und Betriebsleitung die geringste Abneigung entgegen. I n einem hollandischen Betrieb wird sic yon 700/o der 700 Beseh/~ftigten regelma$ig getragen (LAMMERS1964). Trotzdem scheint aueh sie nur dort benutzt zu werden, wo interessierte Ohren/~rzte auf den dauernden Gebraueh dr/~ngen. I n Betrieben mit Schallpegelwerten oberhalb 100 dB sind naeh MSglichkeit GehSrschutzkapseln zu verteilen; hier kommen heute nur
144
E.
LEHNIIAI~DT :
noch die Modelle in Betracht, die das ganze ~ul~ere 0hr umfassen und auf der umgebenden Hau~ sich abstfitzen. Unter ihnen scheinen sich die groSvolumigen besser durchzusetzen als die kleinen ~odelle (WE~N~E]~
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f Abb.54. Sehallschutzwirkung versehiedener Modelle yon Geh(irsehutzstUpseln. 1 Selektone A 2 ; 2 Filterphon 9 (Philips); 3 Selektone K 3; d Schwedenwat~e; 5 Ohropax; 6 Glasfaserwatte Lauscha; 7 absolutes Maximum der dutch StSpseI erreiehbaren Schalld~mmung naeh ZWISLOCKI1958 (nach J~ti~ 1959)
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Abb.55. ttSrschutzmuffen ,,Noise suppressor cups, NSC", zu beziehen durch Fa. H a n s a t o n , H a m b u r g
Abb. 56. A Abschwi~chungscharakteristik tier in Abb. 55 wiedergegebenen 5NSC-GehUrschutzrnuffen nach eigene~aMessmlgen ira freie~ Sehallfeld. Mittelwerte yon sechs Versuehspersonen. Interessanterweise wurde die Sprachverst~ndlichkeit im L~rm (85 dB Langenbeck-l~auschen) durch das Tragen der Muffen um 5 - - i 0 % verbessert. /~ Absehwi~chungseharakteristik dervonZWIsLooK~(1958) beschriebenen ear nmffs. C Absolutes Maximum tier iibe~'haupt mSglichen Sehalld~mmung nach ZWISZOCKI(1958)
u. TOVGE~ 1960) (Abb. 55 u. 56). Leider stol~en sie immer noch auf psychologische Vorurteile der Exponierten; ein junger Kesselschmied, dessen Vater und GroBvater sehon im L~rm sehwerh6rig wurden, glaubt beim T r a g e n -con Muffen l~eherlieh zu erseheinen. A u g e r d e m ist der Ansehat'fungspreis n i e h t unerheblieh. Dies gilt in noeh verst/~rktem N-aBe ftir die
Die Berufsschi~den des Ohres
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Geh6rschutzhauben o d e r -helme; sic b l e i b e n d e s h a l b v o r e r s t fiir E x p o n i e r t e in e x t r e m e m L ~ r m v o r b e h a l t e n . Vergegenw/~rtigen w i t uns, da~ i n s g e s a m t w a h r s c h e i n l i c h n u r 15~ aller i m L ~ r m Beseh/iftigten GehSrs c h u t z m i t t e l - - StSpse], K a p s e l n u n d K a u b e n - - t r a g e n (F~IBERG U. a. 1957), d a n n w i r d deutlieh, welehe h a r t n / i e k i g e Aufkl/~rungsarbeit seitens d e r J, r z t e - - i n s b e s o n d e r e d e r Ohren/irzte - - a u f d i e s e m G e b i e t z u r P r o p h y l a x e d e r L/~rmsehwerhSrigkei~ n o c h zu leisten ist. W i e die E r f a h r u n g gezeigt h a t , mfissen solehe A u f k l ~ r u n g s b e m f i h u n g e n a u c h d a n n l a u f e n d w i e d e r h o l t werden, w e n n z u n ~ e h s t die ~ I S r s e h u t z m i t t e l regelm/~Big g e t r a g e n werden. Die G e f ~ h r d e t e n neigen dazu, sie b a l d n u r n o e h ,,h~ufig" u n d schlieBlieh n u r n o c h ,,gelegentlieh" - - bei auBergewShnlichen L ~ r m s i t u a t i o n e n - - z u r I ~ a n d zu n e h m e n (OP]~LIG~ u. SCHULTHESS 1961). U b e r z e u g e n d e S t a t i s t i k e n fiber d e n p r a k t i s e h e n W e r t y o n I-ISrschutzger~ten liegen u. a. y o n j a p a n i s e h e r u n d ehinesiseher Seite v o r (KAwAI 1960; K n g v ~ A 1962; T ~ V ~ A , u K V S ~ D A u. KIMV~A 1962; CH'IN u. L I 1962); so b e t r u g z . B . bei 107 A r b e i t e r n in einer Schiffswerft in ITiroshima ( D u r c h s e h n i t t s p e g e l y o n 123--126 P h o n bei 600 bis 4800 I-Iz !) d e r t t S r v e r l u s t n a e h 13 J a h r e n b e i 4000 u n d 6000 l:[z 20 bzw. 18 d B u n d b e i 2000 u n d 3000 H z n u t 7 - - 8 dB. Das Tragen yon GehSrschiitzern in ruhiger Umgebung beding~ natiirlieh ein Absinken des Spraehverst~ndnisses, im L~rm ist dieser Effek~ viel weniger deutlich ( B o ~ s c ~ I N u. K ~ J c I 1954), ja, das Spr~ehgehSr kann sogar besser werden (D~ l~IIT~ u. PISA~I 1958). Allerdings wird hierbei oft nicht die T~tsuche berficksiehtigt, d ~ nicht nur der ein HSrsehutzger~t ~r~g~, der zuhSrt, sondern ~ueh der, der spricht. S C ~ S D ~ (1960 b) h~t diese besonderen Gegebenheiten untersueht und gefunden, dal] der StSrl~rm fiir die gleiche Wortverst~ndlichkeit etwa 10 dB leiser sein mul~, wenn Sprecher und HSrer HSrschiitzer tragen; das wfirde die Ansieht derer best~tigen, die fiber das schlechte Spraehverst~tndnis bei ~llgemeinem Tr~gen yon HSrschfitzern kl~gen. f) ~Iedikamentiiser IIiirschutz. Die L~rmsehwerh5rigkei~ ist gewi~ n i e h t h e i l b a r ; a b e r k S n n e n ~vdr ihre E n t s t e h u n g d u r c h m e d i k a m e n t S s e Stfitzung des O r g a n i s m u s vielleieht v e r h i n d e r n o d e r doch bremsen? Den ersten Anstol~ zu derartigen Uberlegungen g~b wohl die Beobachtung yon Wu~Ls~n~ (1952), d~l~ die Schwellen~bw~nderung wShrend der Bel~stung dureh Hydergin giinstig beeinttu~t, also geringer wurde. W ~ . L S T ~ , wie sparer ~uch PLESTE~ (1953), TANI~EI~ (1955), K A W A T A (1955), LINK u. HANDL (1955), LI~K (1959) ffihrten diesen Effekt ~uf die sympathieo]ytische Wirkung des Pr~p~r~tes zuriick. Gleiches lieB sioh ffir die Schwellen~bw~nderung nach der Belastung best~tigen; als Prophylaktieum oder Therapeuticum wurden Symp~thicolybicu nicht verw~ndt. Ausgehend yon der Beobaehbung I~ELLANBYS(1939), dal~ es unter Vitamin AMangel zu degenerativen Ver~nderungen im Corti-0rgan komme, und in Analogie zu den Gegebenheiten in der Re~in~ begannen ebenfalls Anf~ng der ffinfziger Jahre die Bemfihungen, Vitamin A in die Prophylaxe der L~rmschwerhSrigkei~ einzusch~lten- zun~chst lediglich im Belastungsversuch (W~L~E~SE 1952), dann im Tierexperiment und sehlieBlieh in der Praxis bei L~rmarbeitern (l%~ED~ 1954a; Arch. Ohr.-~Nas.-,u. l(ehlk.-Heilk.,Bd. 185 (Kongre~3bericht1965) 10
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E. LER~IHA~DT:
v. SCHVLTHESS1957; FOUOETTE,GENTILU. G~LMALDI1962; KOUSSOUn~KOS1963). Insgesamt fiberwiegen die Stimmen, die vor einer ~bersch~tzung solcher M6glichkeiten warnen (ISTV~ 1960; WARDu. GnO~IG1960; DIE,OFF 1962 C). Wahrscheinlich wird - - wie bei der Dunkeladaptation -- nur ein Vitamin A-Mangel sich ungfinstig auf die Schwellenabwanderung auswirken, durch eine fiberschiel~ende ~edil~ation ein Schutzeffekt jedoch nicht zu erreichen sein. ~brigens haben sich auch die I~offnungen, dem Vitamin A k6nne eine protektive Wirkung gegeniiber Chinin oder ototoxischen Antibioticis z u k o m m e n (TscHm~EN 1954), nicht besti~tigt (PE~MIN 1957; KUSCHr~S9:V U. LeLLMANN 1963). Wahrscheinlich ist deshalb die yon SPOE~DLIN (1958) diskutierte Vorstellung bislang nicht weiter verfolgt worden, dal~ n~mlich die elektronenmikroskopischen Veriinderungen innerhalb der l~aarzellen nach akustischer Belastung J~hnlichkeit m i t denen in der Cornea bei Vitamin A-Mangel h~tten und dal~ daher beide in eine urs~chliche Parallele gehSrten. I)as gleiche gilt fiir die Interpretation histologischer Befunde in dem Sinne, dal~ Vitamin B 1 den Abbau der Ribonucleins~ure in den Spiralganglien bremse und die Schwellenrfickbfldung deshalb beschleunige (HAEADA 1956; A~DO 1958; ToYo~Am 1960). Selbst Glutamin/Lecithin a n d das psychosomatische Medikament F I 0 (5-phenyl-2-imino-4-oxooxazolidin) sotlten - - ausweislich der histologischen Befunde im CortiOrgan bzw. der Schwellenabwanderung nach Belastung - - einen protekriven Effekt entfalten (DECA u. ROSE,BEInG 1956; MII~AGLIADEL GIUDICE U. AMOI~ELLI1962). Japanische Autoren empfahlen -- in Parallele zur Hasegawa-Kur beim MeniSre -- ~ls L~rmschutz die i.v. Injektion hypertonischer NattCOa-L6sung (7~ die TTS sei darm geringer und die Riickbildung verlaufe schneller (KOBASm 1959; IWATSV]~O1961). 13berzeugende prak%ische Erfahrungen fehlen. Einen Versuch, neuere Erkenntnisse aus der Biochemie des I-ISrorgans in die Prophylaxe des Ls zu iibernehmen, stellt die Medikation yon Adenosintriphosphat (ATP) dar (EBIHAI~A, I-IAS~II~IOTOU. HmA~IATSU 1963). Diese K o m p o n e n t e im Ablauf der Stoffwechselvorgs client als aktueller Energiespeicher und zur Phosphorylierung der Substrate. Die im A T P gebundene Energie wird freigesetzt durch den Abbau zu den energie~rmeren Adenosindiphosphaten oder Monophosphaten. Sie ermSglicht dadurch andere Reaktionen, die ihrerseits Energie benStigen. A T P wird deshalb zu den wichtigsten Bestandteflen der Zelle geziihlt, es grit als verantwortlich ftir den biologischen Energieaustausch (RAUCH 1964 b). Dementsprechend glauben EBmAI~A U. Mitarb. sowie FALT:~V,K U. VESELu (1964) - - vorerst allerdings wieder nur aufgrtmd yon TTS- bzw. CM-Versuchen - - , dem A T P eine prophylaktische Wirkung zuschreiben zu k6nnen; es f6rdere die Regenerationsfghigkeit der
Die Berufsseh/~den des Ohres
147
tIaarzellen und darfiber hinaus die sehallprotektive l%eflext/~tigkeit der Mittelohrmuskeln. Wit haben besonders ausffihrlieh fiber die prophylaktisehen ?r nahmen und Versuehe beriehtet. Dies schien uns notwendig, weil nach allem, was wir gesehen haben, in erster Linie hierin unser Beitrag zum vim zu oft zitierten ,,Kampf gegen den L~rm" bestehen kann. Die Prophylaxe beginnt streng genommen schon bei der L/~rmmessung und Lgrmbewertung. Nur wenn wir wissen, was gehSrschiidigender Liirm ist, k6nnen wit naeh 16glichkeiten suehen, seine Auswirkungen auf das Geh6r (und den ganzen Organismus) in Grenzen zu halten. Die Techniker tun das Ihre, um die Entstehung des L~rms zu verhindern. Auch sie k6nnen den L~rm nur noeh mindern, nieht aber mehr ausrotten. Er wird die grggliche Begleitmusik der modernen Industriegesellschaft bleiben. S e ~ o ~ gAvEls I-Ioffnung hat sich zwar erffillt insofern, als ,,dutch das PeitschenknMlen grebe und sehSne Ged~nken nieht mehr aus der Welt geknMlt" werden. 8t~ttdessen zehren die Ger~usehe der Masehinen und Flugzeuge an unserer Gesundheit. Erfreuliehe Lichtblieke in Form yon ,,Riehtlinien zur Bekgmpfung gesundheitsgefghrdenden Lgrms in Kur- und Erholungsorten" (WAGz~R1964), yon M~gnahmen zur Lgrmbekgmpfung seitens der Montanunion (BoNJE~ 1959; CoPP~ 1960) oder in Form der YDI-giehtlinien fiir die Beurteilung und Abwehr yon Arbeitsl/~rm (SwEP~Az~:~1959) lassen uns ~uf eine Eind~mmung des Vermeidbaren hoffen; eine grunds~tzliehe ~mderung k6nnen ~ueh sie nieht bringen. IV. Innenohr- und Gleichgewichtsschiiden durch akute Insulte
1. A/cute HSrverschlechterung wiihrend einer Ldirmexposition Neben der L~rmschwerh6rigkeit als Folge chronischer L/irmbelastung steht als akutes Gegenstfick der,,akustische UnfMl" ( B E c K ~ u. MATZKE~ /961). Den AnstoB zu einer Serie yon Mitteilungen gab BO~NI~G~rA~rS (1959) mit der Beschreibung eines ungew6hnlichen Falles: Der Patient hatte unmittelbar nach dem Besueh des ~ o t o r r a u m s eines Schnellbootes eine einseitige Sehwerhbrigkeit bemerkt; audiometriseh muldenf6rmige Sehwellenkurve. Das Gegenohr war bereits gesehadigt gewesen.
]~OENlgIiNGHAUS nahm einen nrsAehliehen Zusammenhang mit der Lgrmeinwirkung als wahrseheinlieh an und hielt es ffir m6glieh, dab daneben eine Fehlbelastung der IIalswirbels~ule mit 6rtlieher DurehblutungsstSrung zur Entstehung der Sehwerh6rigkeit beigetragen habe. ~)ber Ahnliehe Beobaehtungen (deafness following short-term exposure to industrial noise) hatte SHAPraO (1958) beriehtet; allerdings fehlten bei ihnen tIinweise auf eine Mitwirkung der HWS. Die Tab. 8 gibt eine Aufstellung der in diesem Zusammenhang bisher ver6ffentliehten F/file. Die Diskussion hat im Sehrifttum sehon einen erhebliehen Umfang angenommen. Sie braueht insofern nieht wiederholt zu werden, als sie das eervieale Gesehehen in seinen Einzelheiten oder die versehiedenen Faktoren einer augerordentliehen ,,L/~rmempfindliehkeit" betrifft. 10"
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E. LEHNHARDT:
Tabelle 8. Zusammenstellung der bisher ver6]/entlichten Fglle von akuter
H6rverschlechterung wghrend einer Lgrmexposition Die Gruppeneinteilun~ ist im Text erl~utert
+
ii
BOENNmG~VS 1959 ANTOLI-CANDELA 1959
§
1959
§ + + + + +
S~tAI)IRO
+ + + + + § §
+ § § + § § + + §
III IIt III III III III III
+
+1
III
+ +
+ §
III III
§ § § + § § + § § + § §
§ + + +
III III
-b
S~ArIRO t959 SRAPmO 1959 SHAPmO 1959 SHAPIRO 1959 SH~I~O 1959 :BECKER U. ~ATZSKER
1961 ~ BECKER U. ~ATZKEI%
1961 ~ P~TY u. ~. 1961 IVI~TZK]~ u, BECEER 19622, 3
§
MATZKER 11. ]~ECKER 3 NIEMEYER 1962
+
BOE~NING~AVS 1962 a BOEN~I~GH).VS 1962 a DIE.OlaF 1963 b DIEROFF 1963 b
§ § + + § + § §
MAUF.ER U. I~EEMKE 1963 K E C H T 1964
KEC~T 1964 :KEcHT 1964 .K_:ECHT 1964 KEC~T 1964
o r
§
§ +
III
+ § + + + §
II III II III II III III III III II
1 Sparer h~ben ~IAU~E~ u. MEmV~:E (1963) bei diesem Pat. eine Vestibularisst6rung gefunden, Auch yon MAu~E~ u. MERMKE (1962) besprochen. s Auch yon BO~NN[~GHAVS (1962 a) besproehen. In die Gruppe I I I gehSren watn-seheinlich uuch die drei yon A1nNGE~ (1964) ohne ns Angaben erws F~lle (plStz]iehe HSrseh~den beim Umgang mit dem Bolzensehul~ger~t plus Fehlh~ltung der HWS) sowie die iYIitteilung yon KLEINSASSER (1965) fiber eine H6rstSrtmg durch den StoBwe]lenknall yon Uberschallflugzeugen.
I-Iier i n t e r e s s i e r ~ i n e r s t e r L i n i e die F r a g e : W e l c h e u r s ~ c h l i c h e B e d e u t u n g f/Jr d i e H S r s t 6 r u n g k o m m t d e r L s zu?
Die Berufssoh/~de~des 0hres
149
In der Gruppe I, dem einen Fall yon ANTOLI-CAI~D]~LA (1959), ist diese Frage offensichtlich eindeutig dahingehend zu beantworten, daf~ ausschliefilich der Liirm das kausal-auslSsende Moment der HSrstSrung gewesen ist. Es hatten Sehalldruekwerte geherrscht, die denen eines Knalls entsprechen (160 dB) ; die Exposition mit diesen Lautsts hat immerhin 1/.a Std gedauert. Gegenfiber einer so intensiven -- und in diesem speziellen Fall offenb~r ungewohnten -- Belastung tritt die individuelle Disposition weitgehend zurfiek. Die kliniscb-audiometrisehen Befunde s in allen Einzelheiten denen einer L/~rmsehwerhSrigkeit. Lediglich der Zeitfaktor ihrer Entstehung unterscheidet sich dutch seine Kfirze yon dem sonst fiber Monate oder Jahre verteflten Gesehehen. tiler sind also die Voraussetzungen daffir gegeben, yon einem akustischen Un]all zu spreehen : ,,Unfall", um die Besehrs der Genese auf die Daner eines Arbeitstages zu betonen, und ,,~kustisch", um einerseits die Bedeutung des Schalls ~ls Noxe nnd andererseits die Abgrenzung gegenfiber dem Knalltrauma zu unterstreiehen. Vielleieht w~re ffir diese -wegen der vielfueh exzessiven Lautst~rken wahrscheinlieh h~ufiger zu erwartenden -- F/~lle die Bezeichnung ,,akute L~rmsehwerhSrigkeit" noch eindeutiger. Damit kSnnten sie zugleieh aus dem schon veral]gemeinerten Begriff des akustisehen Unfalls herausgehoben werden. Ffir die II. Gruppe verneinen 1VfA~]sg u. ME~IMKE (1963), DI~I~OFF (1963 b ) und K~cHw (1964 b) eine kausale 1%olledes L~rms, sie sehen zwisehen der IgSrstSrung mit vestibuliiren Reizerscheinungen und der momentanen L~rmbelastung lediglich einen zeitlichen Zusammenhang. Die Annahme, daI~ bier rein sehieksalhaft ein Meni6reanfall zuf/~llig einmal w~hrend einer L~rmexposition abgelaufen ist, wird vor allem dureh die relativ h~ufige Besserungstendenz der JISrstSrung unterstriehen. Ob ein soleher Anfall nun in den l~ahmen eines ,,eehten 1V[eni6re" ohne naehweisbare Urs~che oder in den Verlauf eines cervicalen ,,Meni~resehen Symptomenkomplexes" gehSrt, bleibt ffir die Gesamtbetraehtung belanglos. Die Grnppe I I I verkSrpert das eigentliehe klinisehe Bild, das B O~N~I~GgACS (1959) und SI~APmo (1959) urspriinglieh bes ehrieben h~ben und das sps yon BECKEI~ n. I~ATZKEI~ (1961) als ,,akustischer Unroll" bezeichnet wurde : ein- (oder beid-)seitige ttSrstSrungen mit flaeher HSrschwellenknrve ohne vestibul~re Symptome. Der Flaehverlauf 1/~Bt vermuten, dab in diesen F~llen dem L~rm zum mindesten nieht die alleinige urs~ehliche Bedeutung zukommen kann. DI~ROrF (1963 b) gibt zu bedenken, daf~ auch bei Mitwirken anderer Faktoren eigentlieh die audiometrischen Charakteristie~ einer L~rmschs h~tten erkennbar bleiben mfissen. Bei den F/~llen mit beidseitigen H5rstSrungen ist auBerdem nieht immer mit Sieherheit zu eruieren, ob die SehwerhSrigkeit wirklieh erst jetzt beidseitig aufgetreten ist oder ob ]etzt nur die zweite Seite betroffen wurde. Weniger differenzierten Patienten wird eine
150
E . LEHNHARDT :
SchwerhSrigkeit u n t e r U m s t a n d e n solange n i c h t bewuflt, als sie a u f einer Seite noch r e l a t i v g u t hSren. Ers~ w e n n auch die zweite Seite in Mitleidenschaft bezogen wird, b r i n g e n sie ihre K l a g e n vor. ])as angeschuldigte L a r m e r e i g n i s ware d a n n ,,nur d e r S c h l u B p u n k t einer Schadigungsk e t t e " , - - die ffir d e n P a t i e n t e n e i n d r u c k s v o l l s t e t t S r v e r s c h l e c h t e r u n g w a r im L a r m e n t s t a n d e n . T a t s a c h l i c h ware hinsichtlieh d e r ~ t i o g e n e s e n i c h t s v o r w e g g e n o m m e n , wenn ganz allgemein y o n , , a k u t e r t t S r s t S r u n g bei einer b e s o n d e r e n A r b e i t s s i t u a ~ i o n m i t L a r m e i n w i r k u n g " die R e d e ware (lVfAVRER U. ~r 1962). D a b e i wfirde der Passus ,,besondere A r b e i t s s i t u a t i o n " einen PIinweis d a r a u f geben, d a b oft eine D u r c h b l u t u n g s s t S r u n g infolge F e h l b e l a s t u n g d e r I I W S a n d e m Geschehen 5 e t e i l i g t ist. A u f eine ursachliche oder z u m m i n d e s t e n ausl6sende Mitw i r k u n g des L a r m s legt sich die F o r m u l i e r u n g n i c h t fest. U n s e r e Vorste]lung y o n d e r StoffwechselerschSpfung i n n e r h a l b des I n n e n o h r e s als p a t h o g e n e t i s c h e s S u b s t r a t d e r L a r m s c h a d i g u n g g i b t uns zwar die lV[Sglichkeit, die p o t e n z i e r e n d e U b e r l a g e r u n g einer cervicalen D u r c h b l u t u n g s stSrung m i t einer L s g r u n d s a t z l i c h zu diskutieren, i m Einzelfall s t S g t die B e w e i s k o n s t r u k t i o n j e d o c h z u m e i s t a u f groBe Schwierigkeiten. Zu den ttSrst6rungen bei Larmeinwirkung geh6ren zwei Fs die wir (1958) in die plStzlichen HSrstSrungen ohne erkennbare Ursache einbezogen hatten. Der erste Patient (A. L., 39Jahre, 11872/56) ertaubte ws seiner berufliehen Larmtgtigkeit auf der Werft bds. fast vollstandig, ohne dal] eine besondere Belastung bestanden hatte. Das Geh6r besserte sieh spontan weitgehend; zuriick blieb eine HSreinschr~inkung um ca. 25 dB bis 1500 Hz, darm Steilabfall bds. Der zweite Patient (D. M., 20 Jahre, 11223/56) war links bereits taub gewesen, angeblieh nach einer Schieg/ibung aufgetreten. Jetz% wurde er nach stundenlangem beruflichem Abh6ren sehr lauter Funksendungen pl6tzlich auch rechts schwerh6rig: Flachverlauf um 40--50 dB. Inzwischen haben wir einen ch'itten Fall beobaehtetl: der 38jahrige Mann (Alfred D.) war erst seit 3--4 Wochen im Ls tatig, Geh6r bis dahin ,,reeht gut". An dem fraglichen Tag hatte er beim 1N'ieten in einem MetallhohlkSrper gestanden. Abends bds. taub, hef~iges Ohrensausen, keine Besserung. Eine Beobaehtung schlieglich, die uns in unserer Annahme best~rkt, dab bier der Larm nieht die eigen~liche Noxe ist, sondern nur der Boden oder aueh nur das Milieu, in dem sieh der pl6tzliche H6rsturz entwickelt, gibt die Abb. 57 wieder. Sie zeigt zugleieh, daf~ in diesen Fgllen die Ther~pie -- selbst wenn sie erst 16 Tage sparer beginnt -- einen viel gr6geren Gewinn bringen kann als yon einer rein akustischen Seh~digung zu erwarten w~re. U n e i n i g k e i t h e r r s c h t i m Schrif~tum dariiber, ob u n d inwieweit die g e s c h i l d e r t e n I t S r s t S r u n g e n i m ] , a r m zu dora Begriff des Arbei~sun/alls gehSren o d e r ob es sich hierbei n u r u m d e n v o r e r s t l e t z t e n S c h u b einer Berufskranlcheit h a n d e l t (MAUleR u. M~MK]~ 1963). Mit Sicherheit wetd e n wir den Teil des t I S r v e r l u s t e s als U n f a l l a n e r k e n n e n kSnnen, d e r 1 tterrn Dr. reed. Mi)T.L~R-WEITZ, Kamen, besonderen Dank fiir die LTberlassung seiner Aufzeichnungen.
Die Berufsschiden des Ohres
151
wi~hrend oder unmittelbar naeh dem fragliehen L~rmereignis aufgetreten ist. Oft wird es allerdings Sehwierigkeiten machen, diese Komponente mit hinreichender Zuverl&ssigkeit von der Vorschi~digung abzugrenzen. Gerade die Vorseh&digung stel]t ja das eigentliche Problem in diesem Zusammenhang dar. Bisher ist unseres Wissens kein Fall ver6/]entlicht worden, yon dem ein wirklich verwertbarer H6rprii]ungsbe/und aus der Zeit unmittelbar vor dem Ereigni8 vorliegt. Den gesamten I{6rverlust als Un/allfolge anzuerkennen, birgt also
C o~ 6#
C lZ8
Cl 256
I
I
C 2 C3 C #" C 5 C 6 512 102zl 20#8 zfOgG8192HZ
eine gewisse Unsicherheit in sich. Doch diese Frage hat seit der 6. Be:c.~cc rufskrankheitenverordnung an Aktualitgt verloren; der Gesetzgeber unterscheidet auch ffir die Ls h6rigkeit nicht mehr zwischen einer rechtes Ohr Unfallfolge, die immer sehon voll Abb.57. Theodor S., 59 Jahre., war bislang entseh~digungspfliehtig war, und angeblieh ohzgesund. Sei~ dem 25,5.1964-einer Berufskrankheit, die bis dahin nach dem Versuch, eine Eisenplatte mit dora Vorschlaghammer in einen Rahmen zu ja nur dann als solche anerkannt treiben - - Taubheit rechts plus Ohrwerden konnte, wenn sie zu einer an rauschen. Behandlungsbeginn 16 Tage spgter: ~ nach 5 StellaSum-Blockaden; Taubheit grenzenden Schwerh6rig- nach 8; ~ nach i0 und ~ nach 14 ]31okGeh6r weitgehen4 wiederhergestellt. keit geffihrt hatte. Allerdings ist die kaden. Vestibularis bds. o.B. Herrn Prof. Dr. Entscheidung Unfallfolge oder Be- )/[EYER Z U ~ GOTTESBERGE u n d H e r r n P r i v . Doz. Dr. I~:EVELIi~G,Diisseldorf, danke ich rufskrankheit deshalb noch nicht ganz ffir die freundliche ~berlassung dieser P a t e n gegenstandslos geworden, well die Ubergangsbestimmungen eine L~rmschwerh6rigkeit nur soweit als Berufskrankheit anerkennen, als sie nach dem 7.5.1961 aufgetreten ist. F a r die Vorsch&digung als Berufskrankheit -- soweit sie in die Zeit vor dem Stichtag f&llt -- besteht reehtlich auch jetzt noch keine Entsch&digungsm6glichkeit. 2. Knalltrauma
Das Knalltrauma geh6rt zu den akustischen Sch~digungen. Seine Einordnung in den Rahmen der Berufssch&den ergibt sich zwangsl~ufig aus den fliel~enden Uberg~ngen veto L~rm her, wie veto Impulsl~rm spezieller Industriebetriebe zur sehnellen Knallfolge eines Masehinengewehres. Die neuere Literatur der Knallschi~digung beginnt mit dem,,Akustisehen Trauma" yon I~0EDI u. F c ~ E ~ (1947a). Die Autoren definierten den Knall -- zur Abgrenzung v o n d e r Explosion -- entsprechend den in der Tab. 9 dargelegten Kriterien. Unter dem Begriff Knall ist auch ein Tell der Beobachtungen einzureihen, die frfiher als Folge einer ,,Detonation" deklariert wurden.
152
E. L E H N H A R D T
:
Tabelle 9. Gegeni~berstellung der Kriterien von KnalL und Explosionstrauma (nach Ri~v])i u. F U ~ E ~ 1947 sowie MIT~R~AIE~ 1952) Knalltrauma Druckspitze < 2reset Sprengladung< 1 kg Kaliber < 7,5 cm
Ex~losionstrauma Druckspitze > 2 inset Sprengladung> i kg Kaliber > 7,5 cm
vorwiegend einseitig Trommelfellruptur seltener c~-Senke HSrver]ust tendiert anfangs zur Riickbildung Progredienz selten
oft doppelseitig Trommeffellruptur h~ufig oft auch Steilabfall HSrverlust zeigt wenig Rfickbildungstendenz Progredienz mSglich
In einem Mfindungsknall verschiebt sich mit abnehmendem Kaliber das Frequenzmaximum zu den hSheren Frequenzen bin. Subjektiv wirkt der Knell kleinerer Kaliber helle1'und umgekehrt der grSl3erkalibriger Kanonen dumpfer. Die Dauer der Druclcs!gltze nimmt proportional dem Kaliber bzw. dem Gewicht der Treibladung zu, bis sie bei 7,5 cm-Geschiitzen den Grenzwert zur Explosion erreicht. In der H6he der Druclcspitze unterscheiden sich Knell und Explosion -- bis zu einer Treibladung yon 1 kg -- nicht grunds~tzlich voneinander. Besondere Bedeutung fiir die Auswirkungen des Knells auf des Ohr hat der zeitliche Verl~uf des Druckanstiegs. Er soll beim Miindmlgsknall yon 15,5 cmGeschfitzen innerhalb yon 15 Milcrosekunden erfolgen (PF~NI)~R 1964). Zugleich wird bei solchen Kalibern der Kn~ll um so mehr zur Explosion werden, je n~her man der Miindung kommt. Ob iiberhaupt die angegebene Beziehung zur KalibergrS[te mit der Weiterentwicklung der Treibladungen giiltig bleibt, wird die Zukunft erweisen. Vorerst gibt sie einen guten Anhalt fiir die klinische Beurteilung. Fiir viele kna]lartige Entladungen allerdings -- wie z.B. die yon gasgefiillten Ballonen -fehlen al]gemeingfiltige Daten. Die absolute HShe der Druckspitze eines K n e l l s ist mel3technisch sehwer zu b e s t i m m e n , vor allem wegen der k u r z e n Wirkzeit. Sicher liegt sie i m a]lgemeinen fiber 150--160 dB. N a c h d e n A n g a b e n v o n GLo~IG u. W~L~ (1955) werden beim M f i n d u n g s k n a l l 180 dB erreicht, COL~S (1963) mal~ bei Sehnellfeuergewehren a m Ohr des I n s t r u k t e u r s noch 174 dB. Der eigentlieh sch~digende Antefl jedes K n e l l s ist, physikaliseh gesehen, ein exzessiv kurzer Stol] weiBen Rausehens, d.h. er e n t h ~ l t alle F r e q u e n z e n i n anni~hernd gleieher I n t e n s i t s u n d k a n n sich deshalb i n seiner A u s w i r k u n g a u f des I n n e n o h r k a u m y o n der des Li~rms unterseheiden. Beim L s ist die W i r k z e i t l~nger u n d der Sehalldruck kleiner, b e i m K n a l l d a u e r t die Druekspitze n u r etwa 1 ms, der Sehalldruek aber ist exzessiv hoeh. Es w~re also n i e h t u n b e d i n g t notweudig, ffir die Genese des K n e l l t r a u m a s n a c h a n d e r e n M o m e n t e n zu suchen als sie fiir die Liirmschs g u n g gelten. SCHUK~ECHT U. TONNDOlCF(1960) stellen sich d e n U b e r g a n g des K n e l l s a u f des I n n e n o h r so vor: K u r z e Signale werden u m so basisns inner-
Die Berufssch~den des Ohres
153
halb der Sehnecke wirksam, je kfirzer ihre Zeitkonstante ist. Die Zeitkonstante des Knalls ist zwar kurz, jedoch nieht so kurz wie die eines Tones yon mehreren tausend Hertz. Andererseits ist die Amplitude des Knalls sehr grofi; deshalb mfissen am Steigbfigel niehtlineare Verzerrungen entstehen, denen eine viel kfirzere Zeitkonstante eigen ist. Sie werden in der Basalwindung wirksam, mit ihrem Maximum jedoch nieht an deren ~uBerem Ende, sondern -- wegen der zum runden Fenster hin wieder abnehmenden Empfindlichkeit des Irmenohres - - am Ubergang zwisehen mittlerem und apikalem ])rittel dieser Windung. Auch diese ~ b e r legungen lassen also keinen grunds~tzliehen Unterschied zwischen dem L~rm und dem Knall in ihren physikalisehen Auswirkungen auf das Innenohr erkennen. ])as pathologisch-anatomische Bild des Knalltraumas ist schon seit mehr als 60 J a h r e n bekannt; I-I6SSLI (1912) und s p ~ e r R i ) ~ ) I u. FuI~I~I~ (1947a) sowie PEI~LMAN(1948), LINDQVlST (1949) und KI~EJzI u. BOI~NSC~I~I~ (1950) hatten im Tierexperiment die Sehadigung des Corti-Organs stets an der gleichen Stelle gefunden, an der auch der L~rmsehaden sich zuerst manifestiert. I m m e r lag das Seh~dignngsmaximum a m Ende der ersten oder am Beginn der zweiten Windung. Mit zunehmender SehuBzahl dehnte sieh die ])egeneration spitzenw~rts aus, zunachst wieder die auBeren tlaarzellen und ihre Stfitzelemente ergreifend, bis dann im Zentrum aueh die inneren ttaarzellen m i t dem gesamten Gerfist des Corti-0rgans zugrundegingen. Eine Degeneration der Nervenfasern sowie der Zellen im Ganglion spirale sahen I~OEDI und aueh LII~I)QVlsT (1949) immer erst, wenn die inneren tIaarzellen sehon untergegangen waren. Subjektiv empfinden die Knallgeseh~digten unmittelbar nach dem T r a u m a eine mehr oder weniger starke Vert/~ubung. ])as in der Regel gleiehzeitig auftretende helle Ohrensausen klingt zum gr6Bten Tell innerhalb yon Stunden, Tagen oder Wochen ab. I n manchen F/~llen bleibt jedoeh ein hoher Pfeifton monate- oder jahrelang wahrnehmba.r - unter Umsts nut noeh, wenn der Patient mfide ist (WA~D u. GLO~IG 1961). Gelegentlich geben die Betroffenen an, w~hrend oder unmittelbar naeh dem Knall einen steehenden Schmerz im 0 h r verspfirt zu haben -- eine Empfindung, die wahrsoheinlieh einer umsehriebenen IIyper/imie im oberen Anteil des Trommelfells zuzuordnen ist (KogKIS 1950). I m Sehwellenaudiogramm stimmen die K u r v e n wieder weitgehend m i t denen der L~rmsch~digung fiberein: umschriebene Senke bei 4000 ]Yz oder ein auf die mittleren Frequenzen fibergreffencler t~ochtonverlust. Auch extreme Steilabf/ille - - wie sie WA~D u. GLOnlO (1961) beschrieben - haben wir naeh Knalltraumen gesehen (Abb.58). I n Durehschnittskurven verteilt sich die Senke fiber ein Plateau yon 3000--4000 Itz. (ItooPLv,, WoL]~E u. B~]~CAzc])E 1947). Zwischen der ,,Tiefe" der Senke
154
E. LEHN~ARDT:
und der frequenzm~l~igen Zuordnung des Steilabfulls bestehen keine festen Beziehungen. ])as Maximum der Senke liegt eher bei 6000 ~ls bei 4000~z, wiederum ein I-Iinweis darauf, dab es umso mehr zu den hSheren Frequenzen rfickt, je grSl~er der einwirkende Schalldruck war. I m fiberschwelligen Audiogr~mra gleicht die knalltraumatische Sch~digung C c c! ca ~z/. I28 2 5 6 512
-2~
c3
c zl
c5
c8
r
~
102~z 20z18 ztOY6 819ZHZO_~a_,~n
c, C " ) 6#
[ I ILL_IIH-[-vi
C c I c2 12,8 25G 512
c3
c zl
c5
06
102VgOZ/8 z/0968192HZ..20
I I I ILLLIIII]-
I0 26 30 qo 5~
"-i / / T
~
i T ~ ~ o
~
70 86
dB
rechles
Ohr
//nkes
Ohr
Abb.58. Wolfram T., 22 Jahre. Symmetrischer I-[oehtonverlust nach wiederholter Knallseh~digung (~tindungsknall eines 20 mm-Sehnellfeuergesehfitzes). Auffallend ist die Steilhei~ des Hoehtonabfalls oberhalb 2000 I-Iz. Keine famili~ire Ohrbelastung. LANeENBECK: Reiner Itaarzelltyp C
cI
c2
-,o
c3
c z/
L
c5
I
50
C1 25G
c8
-.-,o
-
-
-
90
-
50
--
60
--
90
rech/es
Oh:
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C zl"
C5
C6
q096 8192Hz,~ zO -10
I
-c--
_,oo
.;
C2
Izz3 --. ;d~3 ~-
.
FY[
20 3P ~0 50 60 7O 8O 90 I00 II0
11~81z896 579211158 d5 I/n/ces O h r
Abb. 59. Werner L., 4i J-ahre. Links Itoehtonabfall, subjektiv als helles Klingen empfunden, angeblich sei~ ,,Detonation" 19r keine Kriegseinwirkung. Reehts seit 1962 gleiche Empfindungen, angeblieh nach drei selbst abgegebenen Gewehrschfissen. Warum sollte jetzt gerade das abgewandte Ohr gelitten haben ? LANGENBECK:Ganglion-Typ, also kein Hinweis auf einen urs~eh]iehen Zusammenhang
einem reinen Corti-Typ; das g e k r u i t m e n t ist im Durchschnitt bei 100 dB vollst~ndig (WA~D U. GLO~IG 1961; WA~D, F L E ~ u. GLO~Ir 1962). Beim Threshold-Tone-Decay-Test ergaben sich uneinheitliche Befunde -- nach D ~ o r F (1958) im Sinne eines pathologischen, nach GLo~IG (1961) im Sinne eines normalen Schwellenschwunds. Dem positiven Lautst~rkeausgleich kommt n~ch unseren Erf~hrungen beim Kn~lltraumu eine grol~e differentialdi~gnostische Bedeu~ung zu; wit mSchten meinen, dab -- solange es sich wirklich nur um einen Knall nach der obengenannten Definition gehandelt hat -- ein fehlender L~u~st~rke~usgleich gut-
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achterlich gegen eine traumatische Genese verwandt werden darf. Zum mindesten dann, wenn -- wie in dem in Abb.59 wiedergegebenen Full -- auch andere )/[omente an einer traumatischen Entstehung zweifeln lassen. Leichtere Sch/~den bleiben relativ oft unbemerkt ; unter 1200 Soldaten waren zwar 700 mit einer I-Iochtonsenke ;sie ging jedoch nicht fiber 35 dB hinaus, so dab den Betroffenen eine I-I6reinbuBe gar nieht bewuBt wurde (tlOO~LE, WOLFE U. BI~EGAND~ 1947). Der subjektive Ohrton li~Bt sich audiometrisch schwer bestimmen, wohl weil er nicht als reiner Ton ~sondern mehr ,,diffus" empfunden wird. ~eist ist er etwa dort gelegen, wo die noch normale Schwellenkurve in die Senke oder den Hochtonabfa]l fibergeht. ]tier stellt sich unter Umst/~nden eine Zone akustischer lJbarempfindlichkeit (,,supersensitivity") dar; sic soll dadurch entstehen, dab such die zugehSrigen bzw. etwas waiter basalw~rts zugeordneten, also schon im Steilabfall galegenan e//erenten Fasern mit ihrer hemmenden Wirkung ausgefallen sind (WA~D, FLEE~ U. GLOnIG 1962). Glfieklicherweise ist ein groBer Teil der anfanglichen Vert/iubung rfickbildungsf/~hig. Nach 6 Tagen z.B. waren 900/0 der I-I6rst6rungen wieder verschwunden, die 2 Std nach einer SchieBfibung bei mehr als der ~ f f t e der beteiligten Soldaten bestanden hatte (PFA~DE~ 1936). Ob die Rfickbildung jedoeh bis zum Erreichan dar Norm anhiflt, ist abhs vom AusmaB des anf~nglichen Schadens (BouLAERT 1960). I m a]lgemeinen ist sie nach 1 Mortar etwa abgeschlossen, so dab dann kaum noeh eine Bessarung zu erwarten ist (WA~D u. GLoom 1961). I m Gegensatz zur L~trmschwerh6rigkeit und in gewissem Umfange auah zum Explosionstrauma ist die Knal]schi~digung oft auf eine Seita beschr~nkt. Dies liegt in dar Richtwirkung begrfindat, die den ffir die Schallsch/idigung gef/ihrlichen mittleren und h6heran Frequenzan eigen ist. Sie treffen das Ohr maximal nur, wenn sie sich entlang der Geh6rgangsachse ausbreitan kSnnen (ScH~UI~USClt 1954). Das Gegenohr liegt dann um so mehr im Seha]lschatten. Rechtsh~ndige Matrosen beispielsweise waren auf dem linken Ohr, das dem Geschiitzknall zugewandt war, signifikant starker gesch~digt worden als auf dam rechten (WAleD 1957). Lediglich in Raumen mit stark reflektierenden W~nden kSnnte das mehr abgewandte Ohr starker getroffen warden -- vorausgasetzt, dab such das n~herliegende Ohr der Scha]lquelle nicht unmittelbar zugewandt war.
Den MitLe]ohrmuskeln wird man keinen wesentlichen Schutz gegen die Auswirkungen des Knalls auf das Innenohr zuschreiben k6nnan. Ihre L~tenzzeit (~ 10 ms) is~ viel zu groB, als dab sie im Zeitraum des nur 1 msec dauernden Kna]ls wirksam werden k6nnten. In jiingster Zeit fand Co*.Es (1963) Beziehungen zwischen dem AusmaB des knallbedingten H6rverlustes und der akustischen Impedanzgnderungsschwelle, ausge]6st durch TSne yon 1000 und 4000 Hz. Wghrend bei 1000 Hz die Reflexschwel]e yon der vorausgegangenen Exposition unabhgngig blieb, soil sie bei 4000 Hz nach der Kna]]belastung deutlich hSher gelegen haben -- und zwar un-
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E. LEttNItA!aDT :
abhi~ngig vom derzeitigem HSrverlust (bei 4000 Hz). Die Beob~chtungen wi~ren in dem Sinne zu deuten, dal~ die l~eflexausl6sung durch die Belastung beeintr~ichtig~ wiirde. Auch beim K n a l l t r a u m a ist das Ausma]~ der Schitdigung trotz oftensichtlich gleieher Belastung individuell verschieden (M~CHL]~ 1945; ) / [ V ~ u U. RV,1D 1946; SCH~V~BUSC~Z 1955). Atrophisehe Trommelfellnarben sollen die Entstehung einer Knallschiidigung begiinstigen (G~A~ 1952), Trommelfellperforationen aber, soweit sie sehon vor dem T r a u m a _~,~ 6#
C Cl 128 256
C 2 C3 C @ CE O6 5IZ fO2~z 20~t~ #0,,o8 8182Hz
C C! 128 25r
C 2 C3 C ~ CE C 6 512 102(z 2 0 ~ #098 8192Hz i
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rechtes Ohr
Abb. 60 Abb. 61 Abb. 60. ,,Knallschadigung" (?) dutch Gewehrfeuer. iYluldenform m i t i~Iaximum bei 1500--2000 ttz. Einziger Fall unter 1100 in gleicher Weise exponierten Soldaten o o rechts; • • links (aus COT,ES u. KNIGHT 1958) Abb.61. SchweUenaudiogramme yon zwei Cousinen (~Iargare~e S., 35 ffahre und tIilda E., 38 Jahre aR) einer Familie, aus der wir bisher acht SchwerhSrige untersuchten. Die GleichfSrmigkeit der 1500--2000 IIz-Mulde laBt vermuten, da2 auch der in Abb.60 gezeigte Befund nicht traumatischer, sondern konstitutionen-degenerativer N a t u r war. K L = L L
bestanden, einen gewissen Sehutz ffir das Innenohr bedeuten ( S c ~ u ~ BUSC~ 1956). Aueh eine R u p t u r des Trommelfells w~ihrend des Ereignisses (Luftdruek 420--560 g/era 2, ]V[U~:B~AYu. REID 1946) mindert wahrseheinlich die seh/idigende Wirkung auf das Innenohr (NIEYE~ zvM GOTTESBERGE1943 ; ZANGEMEISTEI~1948/49 ; ttA~B]~GER U. LID]~N 1951 ; TUPIN 1958). Eine besondere individuelle Empfindiichkeit ist vermutlich immer dann im Spiele, wenn die Senke sich nieht im tIochtonbereich, sondern als Mulde u m 1500 oder 2000 Itz darstellt. Dies gilt z.B. ffir den einen (unter 1100 l%ekruten) yon COLES u. KNIG!~T (1958, Abb. 60) beobachteten wie ffir den yon SCR~SE~ (1964) mitgeteiIten Fa]l; beide Male lag das 1VIaximum des tISrverlustes naeh einem relativ leichten K n a l l t r a u m a bei 1000 bis 2000 tIz. I n solchen Fallen sind alle Ubergi~nge zu vermuten - - yon der AuslSsung eines anlagebedingten degenerativen Leidens bis zum BewuBtwerden einer schon alten tISreinschrankung. Jedenfalls kSnnen derartige audiometrische I~ilder sicher auch ausschliel~lich endogener N a t u r sein, wie die beiden ganz ~hnlichen K u r v e n yon zwei Cousinen in Abb.61 zeigeIl.
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F fir Soldaten fiberlagern sieh h~ufig knall- und larmtraumatische Folgen; daher ist es ira Einzelfall schwer zu entseheiden, ob die h/~ufige Geschfitzkna]lbelastung allein oder ob zusatzlieh z. B. der 1Viasehinenl/~rm des Schiffes Ursaehe eines I-Iochtonverlustes ist. Soweit man beide Faktoren fiberhaupt voneinander trermen kann, ist oft sogar yon der gleiehmal~igen Liirmbelastung beim Militar auf die Dauer ein grS]~erer I-ISrverlust zu erwarten als yon der mit dem militarisehen Dienst verbundenen Knall. belastung (FL~TCHV,~ 1963). In der Schweiz sollen vier Ffinftel aller Knalltraumen durch Infanteriewaffen entstehen (I~f3~DI 1957). Andererseits sind die Sehadigungen bei den Geschfitzbedienungen grSl~er und ihr Vorkommen h~ufiger; unter 81 Panzersoldaten wiesen immerhin 39 die Folgen eines Knalltraumas auf, 6mal bis 30 dB, 25real bis 50 dB und 8real fiber 50 dB (MANO~LOWC 1961). Und wiederum ist -- trotz der Entwieklung immer neuer Waffen -die tIaufigkeit der Knallsehaden nieht so grol~ wie oft angenommen. Reprs Untersuehungen an 3099 Infanteristen und Artflleristen haben gezeigt, dal~ der I-[6rverlust -- vor allem in den hohen Frequenzen -in erster IAnie nicht yon der Knallbelastung sondern vom Lebensalter abhs ist. Es bestand zwar eine Differenz zwischen den haufig und den wenig Exponierten, doeh dieser Untersehied war nieht so gro~ wie bei entspreehenden Vergleiehen in der Industrie (SoLomON U. FLETCHE~ 1958). Aueh zwisehen Jugendliehen, die naeh ihrer Schulentlassung einen larmarmen Beruf ausgeiibt hatten, und solchen, die w/~hrend der gteiehen Zeit in ihrer Ausbildung als Rekrut viel gesehossen hatten, waren die Untersehiede relativ gering (CoLv~Su. K~IGHT 1958). Wesentlich andere Verhaltnisse sind natfirlich bei den Kriegsteflnehmern gegeben. Leider waren uns Ergebnisse aus grSl~eren Reihenuntersuehungen nicht zug~nglieh. Einzelne -- sehr instruktive -- Falle hat SEIFEaTH (1953) geschfldert. I m Zivilberuf sind es die J~ger and Feuerwerker, die h/~ufiger knallgeschadigt sind als sie es selbst zugeben wollen. Doch auch bei ihnen ist das SpraehgehSr dureh die Knallseh~den relativ selten beeintraehtigt, so dal~ der sozialreehtliehe Begriff einer Berufskrankheit nut vereinzelt anzuwenden ist.
3. Explosionslolgen Die Bereehtigung oder Verpflichtung, auch die Explosions- und stum~9]en Schiideltraumen in diesa Betraehtung einzubeziehen, ist dadurch gegeben, dal~ der Begriff des Arbeitsun]alls heute allgemein sehr grol~zfigig ausgelegt wird; beispielsweise gilt selbst das Abheben eines Lohnbetrages bei einem Geldinstitut als versieherte Tatigkeit und ein Schadeltrauma auf diesem Wege als Arbeitsunfall (w548 Abs. 1 Satz 2 des UVNG vom 30.4. 1963, GBB1 I, S. 241; MA~TE~S 1964). I)er Gesetzgeber deklariert also Unfallfolgen als ,,Gesundheitssch~den im l~ahmen der
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E.L~H~:
beruflichen T~tigkeit", ohne dab dem Arz~ dieser Zusammenhang bewul~t zu werden braucht. Deshalb sollen solche mSgliehen Unfallfolgen in diesem Referat berfieksichr jedoch insgesamt mehr kursoriseh abgehandelt werden. Das Schrifttum des Explosions~raumas is~ sehr ~1~; man is~ iiberrasch~, wie detailliert die Kenn~nisse schon vor~und w~hrend des 1. Weltkrieges waren (PAssow 1905; XA~R~STEI~ 1916; R ~ s E 1916). Ausfiihrliche Berichte aus dem 2. Weltkrieg verdunken wir TO]3ECK(1941); SEVENTH (1943) U. a.; aus dieser Zeit stammen auch die umfangreichen exioerimen~ellen Untersuchungen yon RA~KE (1942); W~R~ER (1943), PE~r,~A~ (1943) und GERSTNER(1943). Von der Explosion gibt es Ubergangsformen sowohl zum Kna]l- wie zum stumpfen Sch~deltrauma. Rff]~DI u. FV~RE~ (1947a) haben fiir den Knall als HSchstgrenze eine Treibladung von 1 kg angenommen; das heil3t jedoch nicht, dal3 nicht auch viel kleinere Sprengstoffmengen schon eine Explosion verursachen kSnnen. Entscheidend fiir die Explosionswirkung ist die gr51~ere I)auer des resultierenden Druckstol~es. Dementsprechend ist die Bewegungsamplitude des Mittelohres bei der Anregung durch eine Explosion deutlieh grSBer als bei derjenigen durch einen Kn~ll. F fir die physikalische und klinische Abgrenznng beider Ereignisse gegeneinander sei wieder auf die Tab. 9, S. 152, verwiesen. I n der spektralen Zusammensetzung der Explosion fiberwiegt der Anteil tieferer Frequenzen. Bei 75 Hz z.B. werden Intensitg~en yon 190 dB erreicht; ein zweites Maximum ist bei 1200--2000 I-[z mit 180 bis 185 dB gelegen ( F ] ~ 1956). Die Auswirkungen der Explosion auf das Ohr unterscheiden sieh wesentlieh yon denen des Ls Trommelfelleinrisse gehSren - - anders als beim Knalltrauna - - zum typischen Bfld des Explosionssehadens. I n schweren F~llen erseheinen Teile des Trommelfells wie ausgestanzt. Das Ausm~B der ZerstSrungen im Innenohr ist abh~ngig davon, ob das Trommelfell der Lnftdruekwelle genfigend Widerstand leisten konnte oder nicht. Ein resistentes Trommelfell fibertr~gt die ges~mte Schallenergie auf das Innenohr (urn dann eventuell doch selbst nachzugeben); ein weniger widers~sndsf~biges Trommelfell aber zerreiBt sofort wie ein Sieherheitsventil und mindert so die Auswirkungen auf das Innenohr. I n diesem Fall wfirden beide Fenster e~wa dem gleiehen -- und insgesamt geringerem - - Schalldruck ausgesetzt sein, w~hrend bei erhaltenem Trommelfell die gesamte Sehalldruekfibertragung in dem normalen Umfang fiber den Steigbfigel erfolgt (ZA~GEMEISTER 1948 ; SCH~U~BVSOX 1956 ; RO~DI 1957 ; KEO~T 1964 a). Der Ablauf der Energieverteilung innerhalb des Innenohres geschieht nicht mehr nach den Gesetzen der hydrodynamischen Schalldruckfortleitung. Bei der gewaltigen Energieentwicklung einer Explosion k o m m t es zu einer i m einzelnen nicht fibersehbaren Ausbreitung der Druckwelle innerhalb der Innenohr-l~l/issigkeitsriiume. So ist es zu erkl/~ren, dal~ die
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Schgdigungen in unmittelbarer Nghe des ovalen Fensters, also im Vestibulum, und nahe des runden Fensters, d.h. im basalen Antefl der Scala tympani, a m stgrksten sind und mit zunehmender Entfernung yon den Fenstern weniger deutlieh werden. Frische histologische Befunde nach dem Explosionstod eines ~ e n schen h a t wohl als erster R ~ D I (1957) besehrieben. Die l~este des zerrissencn Trommelfclls waren nach innen eingerollt, die GehSrkn6chelchcn zum Teilluxiert oder auch frakturiert, in der Pauke fanden sich mehr oder weniger ausgedehnte Blutansammlungen. l ~ D z konnte u. a. ein Pr/~parat vorweisen, bei dem hinter einem intakten Trommelfell im Innenohr die gleichen Ver~nderungen bestanden wie sic in anderen F/~llen m i t zerst6rtem Mittelohr zu beobaehten waren: Blutungen in den perilymphatisehen Bindegewebsstr/ingen, ZerreiBung dcr Reissnersehen Membran und der Basilarmembran sowie Ansammlung frischen Blutes in der Scala tympani. Ein explosionsartiges Geschchen h a t auch den Mikrofotogrammen zugrundegelegen, die wit in Abb. 17 wiedergegeben haben: der 10 j/~hrige Junge war yore Btitz get6tet worden; Trommelfell bcidscits -wie nach einer Explosion - - rupturiert, Blutansammlung am PaukenhShlenboden und sedimenticrte E r y t h r o c y t e n in der Basalwindung der Scala t y m p a n i (vgl. S. 70). Kliniseh wirkt sich das Explosionstrauma als zumeist beidseitige, wenn auch seitendifferente Mittelohrsehwerh6rigkeit aus. Die Betroffehen ftihlen sieh weitgehend vertgubt; aus dem GehSrgang blutet es leicht. Die Trommelfellperforation ist -- wenn nicht die gesamte Pars tensa herausgestanzt wurde - - im allgemeinen vorn unten gelegen. Sic wird heute - - entgegen der frfiher ge/ibten Zurtiekhaltung - - grundss prim/~r-adaptiv oder -plastisch versorgt (I-IAltLB~OCK 1957, 1960; LA~Gv.~B~OK 1960 ; DIETZEL 1959, 1960 b ; 0P~n~a~r~E~, KAPLAN 11. Mitarb. 1961; DIERO~ 1962a; FA~IA~ u. M6BIUS 1964). Unterbleibt die Wundrevision, dann ist in vielen F/~llen nicht mit einer selbstt/~tigen geilung zu rechnen. Ja, es k o m m t eventuell zur chronischen Sehleimhauteiterung, gelegentlich auch zum traumatischen Cholesteatom (GATTI MA~ACr~I, LVZZAGOu. S~LTA 1954), vgl. S. 19. Die Mittelohrkomponente der Schwerh6rigkcit entspricht h/~ufig dem Dgmpfungstyp naeh LANGENBECK; dies sei - - so meint DIEI~OFF (1962 a) -- mit der Perforation allein nicht zu erMgren, sondern dutch die reaktive tIypergmie der Paukenschleimhaut bedingt. Der im Innenohr zu lokalisierende Anteil der Schwerh6rigkeit ist am hgufigsten durch einen ausgedehnten tIochtonabfall, manchmM durch eine paneochlegre Schgdigung charakterisiert. Am hgufigsten sind die Kurvenformen, die einen g 6 r v e r l u s t in allen Frequenzen mit besonderer Beteiligung des J~oehtonbereichs zeigen. JedenfMls ist eine cS-Senke nur noch in den leichteren
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E. L E H N H ~ D T :
F~llen zu finden (SEIFEUTH 1953; ALTENBU~OE~ 1963) bzw. dann, wenn das Trommelfe]l intakt blieb (MEYER ZUM GOWWESBE~G]S1943). Die oft vollst~ndige Riickbfldung der Mittelohrkomponente nnd die Konsolidierung des Innenohranteils sind -- nnabh~ngig veto Ausma$ der ursprfingliehen Sch~digung -- naeh 6--10 Wochen abgeschlossen (tlAMBERGE~ U. LIneN 1951; ALTENBURGE~ 1963). Eine weitere Besserung ist dann in den mittleren und hohen Frequenzen nicht mehr zu erwarten, nur in den tieferen Frequenzen sell sich noch nach diesem Terrain eine leiehte Besserung einstellen kSnnen (REINltAI~DT 1959). Das I~ekruitment ist immer positiv nnd bIeibt es auch fiir viele Jahre, wie Sp~tkontrollen ergeben haben (SEIFEn~H 1953; GAT~I MA~ACINI, LUZZAGO U. S~ELWA 1954). Es fehlt also auch ldinisch bislang an Hinweisen dafiir, dal~ der Sch~digung des Corti-Organs zwangsl~ufig ein aug steigender Zerfall des Spiralgang]ions und der HSrnervenfasern folge. Unter S E I F E ~ S (1953) 114 Explosionsgesch~digten wies nut einer ein negatives Rekruitment auf (allerdings waren nieht alle F~lle speziell daraufhin untersucht worden). Die Beteiligung des Vestibu]arisapparates ist bei Explosionstraumen h~ufiger zu finden als bei Knalltraumen (Sc~U~BUSC~ 1956, 1958; HAHLBgOCK 1957; ALTE~SURGEg 1963). In dem sehon genaunten Material yon SEZFEgTH (1953) waren es 22 F~lle. Mit der Schwere des tISrverlustes geht die Vestibularisschgdigung nieht parallel; so war z.B. ein beidseits Ertaubter vestibular seitengleich normal erregbar. Zumeist treten die vestibul~ren StSrungen klinisch nicht sehr in Erscheinung (~/[O~:~EY~-OLDS, GUI~FOt~D ll. CASE 19~9) - - vielleieht wegen der anf/~nglichen Bettruhe nnd der schnellen Kompensation der ~geripheren Ansf/~lle. Gelegen$1ichsind bei normaler peripherer Erregbarkeit auch retrolabyrinth~re oder zentr~le Symp~omezu beob~chten (Vo~BECX1949; SEIFE~T~ 1953) ; sie bleiben oft l~nge bestehen (GAT~ lV~A~A(JII~I,LUZZAGOn. 8PELTA195~). SE~FE~TXgl~ubt, dab ihnen LiquorzirkuIa~ionsstSrungen zugrundeliegen; sie mtiB~en jedoch auf den Vestibularis beschr~nkt sein, denn auch in diesen F~l]en ergaben sich ftir eine gleichzeitige ~Verven-Schwerh6rigkeib audiometrisch keine Anhaltspunkte. Explosionstranmen sind in Friedenszeiten glficklicherweise selten. R~3ED~ (1957) besehrieb die schon erw~hnten Befunde bei 10 Soldaten naeh einer Explosion yon 4 kg Trotyl ans 3--4 m Entfernung. Solehe Schflderungen -- wie auch die Gruppentraumen yon tIA~SLE~OCX (1957, 1960) und yon ALTE~BUI~GE~ (1963) U. a. -- haben den Vorteil, dab sie yon einer ann~hernd gleichen Gewalteinwirknng ausgehen k6nnen, w~hrend bei Zusammenstellungen kriegsbedingter Sch~den oft ganz unterschiedliche Noxen mit einander zu vergleichen sind. Als berufsspezifiseher Unfall darf die Explosion bei Feuerwerkern nnd Sprengmeistern gelten. Relativ h~ufig sind die explosionsartigen Zersetzungen chemischer Gase aueh in Laboratorien; zuf~llig aber kSnnen sieh Explosionen fiberall w~hrend der beruflichen T~tigkeit ereignen.
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4. Stump/es ScMideltrauma a) Hiirstiirungen, Die KSr- und Gleichgewichtsst6rungen im Rahmen stumpfer Schi~deltraumen wurden ausffihrlich auf dem 57. belgischen Otologenkongrel~ 1956 abgehandelt und ersch6pfend yon CRABB~, VA~D~RV~K~, LAVW~S u. a. in Acta otolaryng, belg. 1957 referiert. Auf diesen relativ neuen, umfassenden ]~berblick m6chten wir jeweils dann verweisen, wenn unsere nur a]s Vervollsti~ndigung des Themas gedachten Ausfiihrungen den speziell Interessierten enttauschen. Zunachst sei das stump/e ScMideltrauma ohne Fraktur besprochen. In den iilteren Diskussionen ging es unter anderem um die Frage, ob die degenerativen Be]unde am Corti-Organ Fo]ge einer Bindegewebsbildung im Periliquorraum sind (NAoE~ 1907; 1V~A~ASSE1910) oder ob es primar zu einer Sch~digung der Feinstrukturen kommt, an die sich erst sparer die ]~indegewebsbildung anschlie~t (WITTY[hACK 1932). T~tsachlich ist die Bindegewebs- und Knochenneubildung woM auf die unmittelbare Umgebung der Fraktur bzw. der Blutung beschr~nkt, zum mindesten solange eine Infektion ausbleibt (LARGE1922). Andere Untersucher lehnten eine Beurteilung des Corti-Organs fiberh~upt ab, well sie es ffir unm6glich hielten, die postmortalen yon den traumatischen Veranderungen zu trennen (LANGE 1922; RUEDI1947). Sie sahen zugleich die Blutungen in die Nerven des inneren Geh6rgangs und ihre J~ste als Ursache der Funktionsst6rungen an (LARGE 1922). Demgegeniiber hatte sich WITT1Y[AAO]~(1932) n~chdrficklich dahingehend festgelegt, d~l~ in jedem FMle d~s Sch~deltraum~ gleichzeitig auch zu einem ,,Liquordrucksto~" und d~mit 2rim~ir zu einer Sch~digung der cochle~ren und vestibuli~ren Sensu]~e fiihre. Heute orientieren wit uns an den Befunden y o n SCI~UKNECI-IT, NEF~ U. P E ~ L ~ A ~ (1951). Sic haben einen sehr instruktiven Einblick in das Gesamtbi]d des stumpfen Schi~deltraumas ohne Fraktur vermittelt, zumal sie die St&rke des Traumas mit den I~Srprfifungsbefunden, mit dem Reizfolgestrom und mit dem histologischen Substr~t in Beziehung setzen. Von den Ergebnissen der Wittmaackschen Liquordrucksto~untersuchungen unterscheiden sic sich -- abgesehen v o n d e r zusi~tzliehen reflexkonditionierten audiometrischen l~Srprfifung und der Messung des Reizfolgestroms -~nsofern, uls sic das erste, den natfirlichen Gegebenheiten mehr entsprechende Stadium der Veri~nderungen erfal~ten. Aul~erdem gelang es Sc~vK~ncH~ u. Mitarb., die Degeneration der Sinnesendstellen gerade an der Stelle n~ehzuweisen, an der sie nach den tierexperimentellen und klinisehen I~Srprfifungsbefunden gelegen sein mui~te, n&mlich im oberen Teil der Basalwindung. Wir werden deshalb ffir die Beurteflung des Sehi~deltraumas davon ausgehen k6nnen, dal~ leichtere und mittelschwere Unfi~lle ohne Fraktur sieh ~n ihren Auswirkungen auf das Innenohr nicht grunds~tzlieh yon denen des Knalls unterscheiden. Pathogenese und klinisches Bild sind denen des Knalls ~hnlicher ~ls denen des Explosionstraumas. Daffir sprechen die Verhi~mmerungsversuehe Esc~nns (1948) wie auch die Beobachtung, dal~ das stumpfe Seh~deltrauma sich um so mehr unter dem Bild des akustischen Traumas Arch. Ohr.-, N~s.-, u. Kehlk.-Iteilk., Bd. 185 (Kongre~bericht 1965)
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E. LEIINIt•
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zeigt, je m e h r die k n S e h e r n e n P a r t i e n unmittelbar hinter dem Ohr getroffen w u r d e n (UmcIcH 1926; WITTMAACK 1932; KOCH 1933; ROEDI 1947; ESCI~E~ 1948; KAWAMURA 1958). Die Genese der H5rstSrung beim stumpfen Sch~deltrauma ist zwanglos mit einer ,,Knochen]eitungsdruckwe]le" (bone conduction pressure wave, SCItUKI~ECHT, NEFF U. PE~LMA~N 1951) ZU erkl~ren. Fiir die Auswirkungen auf das Sinnesorgan ist es letztlich g]eichgfiltig, ob der Steigbiigel wie beim Knall oder bei chirurgischen Manipulationen einw~rts gedr~ngt wird (Sc~uKNEC~T U. TONNDO~ 1960) oder ob an tier Labyrinthkapsel eine Kraft angreift, der der Steigbiigel nicht unmittelbar folgen kann. Das Energiemaximum wird immer in der Basalwindung entstehen. Demgegenfiber bezieht sich der Begriff der Commotio l~byrinthi (BRc~NE~ 1925; CI%ABBE,VONDEI%VEKEN,LAUWES u. ~. 1957; DESPOTS 1962) nicht auf eine bestimmte Lokalisution innerhalb der verschiedenen Schneckenwindungen. Auch die Contusio ]abyrinthi (HAssMANlV,Ko~N u. KI~OC/tlVIALSKA1962) sagt nichts fiber den mech~nischen Ablauf und den Oft der Gewalteinwirkung aus. Da im fibrigen klinisch keine Paralle]en zwischen dem AusmaB der H5rst5rung und der Dauer der BewuBtlosigkeit (Commotio oder Contusio cerebri) bestehen (Kv~AGAI 1959 ~), sind diese Begriffe unseres Eraehtens zu entbehren. Als Berufslcranlcheit k S n n t e n d e m s t u m p f e n S e h ~ d e l t r a u m a ohne FraIctur eine gewisse B e d e u t u n g n u r bei B e r u f s b o x e r n z u k o m m e n . DE KLEY~ (1941, zit. n a c h ESCHE~ 1948) h a t fiber cS-Senken bei B o x e r n b e r i c h t e t u n d sie a]s F o l g e w i e d e r h o l t e r S e h ~ d e l , , t r a u m e n " g e d e u t e t . E s i s t z w a r einzuwenden, daI~ d e r B o x s e h l a g k a u m einem K n a l l $hnelt, a n d e r e r s e i t s k S n n t e die r e s u l t i e r e n d e K o p f b e w e g u n g T r ~ g h e i t s k r M t e i n n e r h a l b des I n n e n o h r e s w i r k s ~ m w e r d e n lassen, die d e n e n des Liquordruckstoi3es ~hnlich sind. B e v o r jedoeh in solehen l~$11en ein b i n d e n d e r kausaler Zusammenh~ng mit dem vorangegangenen Trauma konstruiert wird, i s t n a t i i r l i e h sorgf$1tig n a e h a n d e r e n U r s a e h e n des t t o c h t o n verlustes zu fahnden. Die b i s h e r g e s c h i l d e r t e n e x p e r i m e n t e l l e n u n d klinischen B e o b a e h t u n g e n g a l t e n in erster Linie ffir das ,,stumpfe Schi~deltrauma ohne F r a k t u r " - - g e n a u e r mfi~te es h e i g e n ,,ohne F r a k t u r i m Bereieh d e r Schiidelbasis". Sie w e r d e n - - v o r a u s g e s e t z t , daI~ d e r rSntgenologisehe N a c h w e i s einer Bruchlinie n i c h t gelingt - - n u r d a n n als solehe d e k l a r i e r t w e r d e n dfirfen, w e n n d e r t I S r v e r l u s t n i c h t wesentlich fiber das hinausgeht, was v o m K n a l l t r a u m a h e r zu e r w a r t e n is~. t t a b e n t t S r - (und Gleichgewiehts-)StSrungen ein wesentlieh grS~eres A u s m a g erreicht, d a n n mfissen wir eine P y r a m i d e n f r a k t u r v e r m u t e n , k S n n e n a b e r n u r mig d e m P a s s u s ,,ohne n a c h w e i s b a r e F r a k t u r " operieren. UL~IC~ (1926) gl~ubt, da~ sich die Bruchlinien in solehen Fallen auf das Labyrinth beschr~nken, die Felsenbeinpyramide selbst also nicht erreiehen. Mit der fiblichen l~5ntgenteehnik liel~en sie sich nieht nachweisen (G~ovE 1947). Manehe Autoren berichten fiber bessere Befunde mit der dritten Einstellung nach CtIAUSS]~ (Tuse]~E~ 1954; GL~SEN~m) 1962a U. b) oder mit dem I~Sntgenschiehtverfahren (i~[EUNIE~, BE~EV~T U. BERTONI 1961). Diese ,,Mikro"frakturen miissen keineswegs immer zu einem vollst~ndigen oder auch nur weitgehenden Ausfall der H5r-
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und Gleichgewichtsfunktion gefiikr~ haben. Sie verheilen nur bindegewebig und sind deshMb eventuell fiir die t~berleitung yon Infektionen zu endokraniellen Sp/~tkomplikationen verantwortlich. Die Diagnose der Pyramiden-L~ings/raktur bereitet keine Schwierigkeiten, wenn die Bruchlinie his ins Mittelohr reieht und Blur oder Liquor aus dem GehSrgang ausflief3en. Sparer braucht diese ursprfingliche Beteiligung des Mittelohres nicht mehr evident zu sein, die zugehSrige SehMleitungsschwerhSrigkeit kann sieh vollkommen zuriiekbilden. I m frisehen Stadium abet ist gerade die zusatzliche SehMleitungskomponente im Gesamtbild der Sehwerh6rigkeit ein wesentlieher Kinweis auf das Vorliegen einer (Langs-)Fraktur des Felsen- bzw. Schlafenbeins. NASSUtHIS (1946), ESC~E~ (1948) u. a. meinen, da$ die Schadelbasisfrakturen, die das Felsenbein in der Langsrichtung treffen, in der Regel die Labyrinthkapsel aussparen, stattdessen aber den inneren GehSrgang einbeziehen. Sie wfirden dann dutch eine Zerrung des Nerven oder eine perineurMe Blutung das KSrvermSgen beeintrachtigen. Leiehtere Formen kSnnten spurlos resorbiert werden, st~trkere AusmaSe dagegen zu einer tISr- und seltener auch zu einer Vestibular-Nervendegeneration fiihren. Unter solchen t~edingungen sind nicht mehr die gleiehen audiometrisehen Sehwellenkurven zu erwarten, wie sie typiseherweise dem stumpfen Schadeltrauma ohne F r a k t u r folgen. Tatsachlich haben die H6rschs naeh Schadelbasisfrakturen nur noch vereinzelt J~hnlichkeit mit den ffir den KnM1 eharakteristischen Kurven. Isolierte Senken bei 4000 Itz sind selten; haufiger sind steile Hochtonabfalle oder fiber den ganzen Frequenzbereich ausgedehnte ItSrverluste, vereinzelt aueh muldenfSrmige K u r v e n (ScHvKNECET 1950; BATTISTI 1959; VOS.G~,LI 1963) ZU beobachten. Die Aussagen fiber das Rekruitment sind bei den stumpfen Schadeltraumen mit Fraktur recht uneinheitlich (LOscHE~ 1957 ; SALON~A 1959). Dies is~ ~lich~ anders zu erwarten, weil die Langsfrakturen znsatz]ieh eventuell zu Veranderungen im inneren GehSrgang fiihren und weil die audiometrisehe Beurteilung in vielen Fallen durch die Mittelohrkomponente erschwert wird. Manche Autoren beobaehteten deshalb, da$ das anfanglich positive Rekruitment spater negativ wurde (PIQUET, Dv~c~oIx u. DVPO~T 1953; AUBIN U. PIALOUX 1945; WAGE~AN~r 1956a). I n gewissem Umfange typisch ffir den unmittelbar-posttraumatisehen ItSrprfifungsbefund ist die sogenannte ,,labile Phase"; sie ist im allgemeinen naeh 3 Monaten abgeschlossen (I-IAHLBI~OCK1964). So erkl/~rt sich m6glieherweise auch der von uns beobaehtete und in Abb.68 wiedergegebene Fall. ~Vfanehmal gehen zusatzlich zentrale Sehadigungen in die Beeintrachtigung des H6rvermSgens ein ( G a ] ~ E R , ME~GUS u. LAFO~ 1956; DESPOTS 1962). Sic sind nur vereinzelt in die I~irnrinde zu lokalisieren (~/fASFETIOL U. a. 1962), haufiger wohl durch ein T r a u m a des 11"
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E. LEHNHARDT:
/-Iirnstamms bedingt. Die Hirnstammschgdigungen sollen vorwiegend in einer StSrung des I~ichtungshSrens in Erscheinung treten (MATzK~ 1958 ; BIALEK,TOKAI~ZU. SZMEJ• 1962). gindenkontusionen sind sprachaudiometrisch als ,,St6rung des Wortged/~chtnisses" (MonlsI u. P]~STALOZZA 1958) sowie als verl/~ngerte auditive Reaktionszeit (>150 ms) zu erfassen ()/[ASPETIOL,SEMETTE U. ~r 1962). Aueh tonaudiometriseh sind hier pathologisehe Eigenarten aufzudeeken; einmal ira ,,binauralen Integrationstest '~ wobei die Erkennbarkeit yon Intensits /inderungen gegenfiber einem konstanten gleichfrequenten Ton auf dem anderen Ohr gepriift wird, und zum anderen in der Dauer der TTS wghrend gleiehzeitiger kontralateraler Geri~usehverdeekung (~V[AsPETIOL 11. Mitarb. 1962). Ob extreme Werte der pathologisehen Adaptation allgemein als I-Iinweis auf einen zentrMen Sitz der St6rung zu deuten sind, wie es z.B. ClOCE u. SPELTA (1963) behaupten, darf noeh nicht als bewiesen gelten. Ffir eine solche Entscheidung fehlen vorerst geniigend grol~e Erfahrungen des einzelnen Untersuchers. Jedenfalls dfirfte kein Gutachten nach stumpfem Schgdeltrauma auf eine differenzierte ton- und sprachaudiometrische Prfifung verziehten (GI~IMOUD1962). Nit einem grunds/~tzlich anderen Bild werden wir - - soweit es die peripheren St6rungen betrifft -- bei der Pyramidenquer/raktur konfrontiert; sie verl/iuft entweder durch den inneren Geh6rgang oder unmittelbar durch das Labyrinth. Das Mittelohr liegt im allgemeinen auBerhalb der Frakturlinie, dementsprechend fehlt eine Blutung aus dem gugeren Geh6rgang. Gelegentlich weist ein tI~matotympanon auf eine WeichteilzerreiBung in diesem ]3ereieh hin (WADsWO~T~ 1957). Ffir die H6rfunktion bedeutet die Pyramidenquerfraktur stets den vo]lst/~ndigen Ausfall (Koc~ 1933; NAssuPms 1946; E s c m ~ 1948; BE~TOm 1950; SC~UKNEC~T 1950; P~OCTO~ 1956; LIM]3OU~ U. JAVALET 1961), glfieklieherweise oft nur einseitig. ]:)as Gegenohr bietet ]tier, wie auch bei den Lgngsfrakturen, unter Umst/inden das audiologisehe Bfld des stumpfen Sehgdeltraumas ohne Praktur (I~Eu 1954b). Einen entspreehenden Befund aus der Wittmaackschen Sammlung haben wir in Abb. 62 wiedergegeben. Die zentralen Symptome /~hneln im iibrigen denen bei der L/ingsfraktur. Die Pyramidenquerbriiche sind meistens durch Gewalteinwirkung auf den Itinterkopf verursaeht im Gegensatz zu den L/~ngsbrfiehen, die vorrangig durch seit,liche Gewalteinwirkung entstehen (P~oc~o~ u. a. 1956). Aus den Kombinationen yon Li~ngs- und Querbriichen resultieren klinische Nischformen. Frontale Gewalteinwirkungen k6nnen zu vertikalen Frakturen ffihren, die sieh an der Sch~delbasis bis in die hintere Sch~delgrube ausdehnen und so ebenfalls wie die occipitalen Traumen die Pyramiden quer frakturieren. Grunds~tzlich ~ber weisen die fronto-temporalen, fronto-parietalen und fronto-facialen Verletzungen
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Abb. 62. Mikropho~o M 578. Tod nach Schgdelfraktur. Sch~digung des Corti-Organs auf der ~om Bruch nicht mitbetroffenen Seite. Die Sinneszelten fehten, fast ~,~Ilig Jeerer Lymphraum. I m Tunnelr~um sind keine nl~rklosen Nervenfasern erkennbar. Der mediale Pfeiler hat sich yon seinem Ansatz an der Membrana basilaris gelOst und in eine nach oben zusammengezogene voluminSse homogene Masse verwandelt (bei ~-)
relativ selten eine wesenthehe I=[Srbeeintrgehtigung auf (J~IMI 1954; PIQUET u. DEC~oIx 1955). Nach temporalen bzw. temporo-parietalen Verletzungen oder nach oceipitalen bzw. occipito-temporalen Gewalteinwirkungen muB m a n dagegen fast in jedem Falle mit einer I-ISrseh/idigung rechnen (BATTIS~I 1959; ]~ANDINI 1962). Ganz allgemein wird die g/iufigkeit von I-ISrsch~den im Verlauf stumpfer Sch/~deltraumen yon den einzelnen Autoren untersehied]ieh beurteilt. Unabhgngig yon der Stelle der Gewalteinwirkung und der Zugeh6rigkeit zu den versehiedenen klinisehen Bfldern nennen PAGANO U. PERELLA ( 1 9 5 6 a ) 91,8~ ~ A N Z I N I u. ~'ICELLI (1957) 49,2~
KUBO (1957) KCMAGAf(1959 a) SALONNA(1959) POGANY (1961)
84~ 70~ 730/0 65~ .
Zusammenfassend mag es erlaubt sein, die tISr- und Gleichgewiehtsbefunde in ein Schema zu pressen (Abb. 63) : 1. Das stumpfe Sch~deltrauma kann in seinem Energie-Ubergang auf das L a b y r i n t h ganz dem eines Kna]ls iihneln. Nine F r a k t u r ist nicht nachweisbar, ffir das tats/~ehliehe Fehlen einer Frak~ur spricht der aus-
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E. LEIt~ARDT :
schliegliche Hochtonverlust. Ein ~hnliches, wenn auch abgeschwachtes gild finder sich eventue]l auf dem gegeniiberliegenden 0hr. 2. Imponiert die tI6rschadigung als nnverh~ltnismagig grog und bestehen augerdem periphere vestibulare Reiz- (oder Ausfalls-)Erseheinungen, dann nehmen wir Mikrofrakturen innerhalb des Labyrinths an, aueh wenn der rSntgenologische Beweis nieht zu erbringen ist. Eventuell wieder isolierter I-Ioehtonausfall anf dem Gegenohr. Gegense/t8 MO IO Vest. 9hze Fret#Cup ,/4ikzo ~Fzutdueen L#nys~aklueen
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Abb. 63. Schematisier te It6r- und_ Gleichgewichtsbefunde bei den verschiedenen Formen yon stumpfem Sch~deltrauma. ~ nicht-regelm~gige HSr- bzw. Yestibularisausfg.lle; I typische t t 6 r - b z w . u
3. Die Langsfraktur der Felsenbeinpyramide und des Sehl/ifenbeins verlauft typiseherweise dutch den inneren Geh6rgang, vorbei am Labyrinthmassiv, dureh das Daeh der Paukenh6hle und hinein in die Sehuppe des Schlafenbeins. Mittel- und Innenohrkomponente iiberlagern sieh zu einer oft hoehgradigen Sehwerh6rigkeit. Der periphere Gleiehgewiehtsapparat (und der N.faeialis) k6nnen beteiligt sein. Auf dem anderen 0 h r stellt sieh eventuell ein Hoehtonverlus~ dar. 4. Die Pyramidenquerfraktur trennt den Labyrinthbloek yon der lPyramidenspitze und trifft dabei den VIII. Hirnnerven im inneren Geh6rgang; vollkommener Ausfall der I-I6r- nnd Gleiehgewiehtsfunktion (oft aueh des Facialis) sind deshalb die fast regelmagige Folge. Nieht selten ist die Querfraktur beidseitig. 5. Die Kombinationsformen, aueh Sehr/~gfrakturen genannt, stellen einen TGbergang yon einer meist unvollstandigen Querfraktur in eine Bruehlinie dar, die das Mittelohr mehr oder weniger tangiert, ttier braueht es nieht unbedingt zum vollstandigen Erl6sehen der I{Sr- und Gleiehgewiehtsfunktion zu kommen, in giinstigen Fallen entspreehen die funktionellen Ausf~tle eher denen einer Langsfraktur.
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Die Schufiverletzungen des Ohres in den Rahmen der Berufserkrankungen einzubeziehen, schien uns zu welt gegriffen, zumal wir selbst hierzu keine neuen Gesichtspunkte beitragen kSnnen und Berichte fiber Erfahrungen im Kriege vor]iegen (M(YLLE~ 1943 ; Mff~DNICH 1944). b) Gleichgewichtsstiirungen. Bei den GleichgewichtsstSrungen nach Sch/~deltrauma stehen -- vie] mehr als bei den I~SrstSrungen -- die zentralen Sch/idigungen im Vordergrund des klinischen Bildes. Dieser Unterschied ]eitet sich nicht etwa aus verschiedenen Angriffspunkten der Sch/~digung her. Er ist vielmehr Ausdruck einer nahezu kontr~ren Anpassungs- bzw. Kompensationsft~higkeit; w~hrend ira cochle~ren System zentrale Ausf/~lie in weiten Grenzen unauff/illig bleiben, kSnnen im vestibul/iren gerade die peripheren StSrungen schneli wieder ausgeglichen werden. Umgekehrt ffihren beim Cochlearis peril)here Schs gen immer eine mehr oder weniger bleibende SchwerhSrigkeit herbei, im vestibul~ren hingegen zeigen die zentralen Traumen nur geringe Ausgleichstendenz. Deshalb nehmen die zentralen vestibul~ren StSrungen in der Symptomatik nach Sch/~deltraumen eine so groBe l%olle ein (SctI~O]~DE~ 1953; BIALEK, TOKARZ U. SZ~EJA 1962; TANIEWSKI 1962; LUMIO u. AHO 1963 ; u. v. a.). Dies gilt jedoch nur ffir Schs bei denen eine Fraktur im Bereich des Schl~fen- oder Felsenbeines nachgewiesen werden kann oder doch zn vermuten ist (EscH~.~ 1948). Bei den stumpfen Gewalteinwirkungen ohne Fraktur treten vestibul~re Erscheinungen infolge ihres vorwiegend peripheren Sitzes kaum in Erscheinnng. Die zentralen VestibularisstSrungen gehen mit der Empfindung eines ,,diffusen" D~uer- oder Belastungsschwindels einher (P~oc~ol~, GU~DIJAN U. W]~BSTE~ 1956), Drehschwindel ist relativ selten; yon EscgE~S (1948) 33 Patienten gaben nur 2 entsprechende Empfindungen an. F fir die peripheren Traumen ist in gewisser Weise der transitorische Lageschwindel charakteristisch (ST]~NGEa1953 ; GO~DO~r 1954). Typische, anderweitig nicht zu erkl~rende MeniSre-Anfglle treten nach Sch~delunf~llen nur ausnahmsweise auf (F~ENZEL 1962); die 1V[Sglichkeit einer cervicalen Genese wird noch zu besprechen sein. Die pathologisch-anatomischen Ver/~nderungen im Labyrinth nach stumpfen Sch/ideltraumen bestehen in erster Linie in einer Sch/~digung der Sinnesendstellen im Utriculus und Sacculus mit AblSsung der Otolithenmembran. Die Maculae des Utriculus und des Sacculus zeigen, wie much die Cristae ampullares, eine Abflachung des Epithelsaums. Spi~ter degenerieren mehr oder weniger ausgedehnt die Nervenfasern und das Ganglion vestibulare (NASSUPHm 1946 ; GORDO~ I954 ; PI~OCTOI~,GURD~JAN u. WEBSTE~ 1956). Bei grSl~eren Frakturen durch den Labyrinthblock oder den inneren GehSrgang sind vielfache MSglichkeiten der
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E. LE~INHAI~DT:
Sch/~digung gegeben; als Endzustand resultiert praktisch immer eine weitgehende Degeneration der Sinnesendstellen und der neurMen Antdle. Schwieriger zu lokMisieren sind die zentralen GleichgewiehtsstSrungen. Der hgufigste Angriffs- und Schadenspunkt sfumpfer Schgdel-Itirntraumen ist sicherlich der tIirnstamm. Ob dies auch ffir die vestibulgren StSrungen grit, ist aus oto]ogiseher Sicht schwer zu beurteilen. Andere Autoren lokalisieren die posttraumatischen Gleichgewiehtsst6rungen in das Zwischenhirn (TuscHE~ 1954) oder vermuten sie auf dem Boden des 4. Ventrikels (CnAB]3~, VA~DERVEEKEN, LAUWE~Su. a. 1957) bzw. in der Substantia retieularis (BRISOLIlg 1958). Doeh auch das Stirnhirn seheint in einzelnen Fgl]en Ursaehe z. B. einer posttraumatischen Nysfagmusbereitschaft zu sein (GOTTICH 1941). Wahrseheinlieh treten GleichgewichtsstSrungen um so hgufiger a,uf, je ngher der gesehgdigte tIirnteil zum I-Iinterhaupt bin ge]egen ist (MOLLE~1943 ; KU~AGAi 1959 b). In der Beurtei]ung der ob]elctiven Symptome ist zwischen denen des Frfihstadiums (1) nnd denen im Sp~tstadium (2) zu unterscheiden (EScHE~ 1948). 1. Im Fri~hstadium stimmen die objektiven Zeichen weitgehend mit den subjektiven Besehwerden fiberein und zwar um so mehr, je stgrker das Gle/ehgewiehtsempfinden beeintrgehtigt ist. tIgufig ist ein Spontannystagmus oder ,,geloekerter" Spontannystagmus (SEIFEI~TH 1937 ; NEYEI~ ZUM GOTTES]~ERGE 1940) anzutreffen, unter Umstgnden sogar als einziges vestibulgres Symptom (EscREa 1948 ; tIE~MANN 1955). Er ist zumeist feinsehlggig und zur Unfallseite hin gerichtet; zum richtungsbestimmten Spontannystagmus gehSrt eine entspreehende Seitendifferenz bei der calorischen oder rotatorischen Prfifung (M~LLER1943). Der richtungsbestimmte Lagenystagmus (Nylen I) kann Iabyrinthgrer oder retrolabyrinthgrer Genese sein, der riehtungswechselnde (Nylen II) und der regellose Lagenystagmus (Nylens Ubergangstyp) gelten als zentrales Symptom (SEIFE~TH 1937). Im Frfihstadium naeh Schgdeltraumen ist der richtungsbestimmte Lagenystagmus [eventuell in der gegenlgufigen transitorisehen Form (BA~TH 1944; STENGER 1955)] hgufiger als der richtungswechselnde oder der regel]ose (EscH~g 1948). Unter den richtungsweehselnden Lagenystagmen sind die mit vertilcaler Sehlagriehtung Zeiehen einer besonders sehweren, im Bereieh der eranialen Vestibulariskerne gelegenen Sehgdigung (St'IEGELU. SCALA 1944). Die rotatorische Gleichgewichtsprfifung ist im Frfihstadium der Sch/ideltraumen schon technisch mit grogen Schwierigkeiten verbunden. Die meisten Autoren wendeten sie nicht an, die wenigen Angaben enthalten keine verwertbaren Anhalte fiber den Zeitpunkt der Untersuehung. Aueh fiber die calorische Gleiehgewichtsreaktion im Frfihstadium gulBern
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sich nur einzelne Untersucher; TA~IEWSKI (1962) sah h~tufig eine ~ber,,erregbarkeit" beider Labyrinthe. Sie klingt gewShnlieh bald ab (BIALEK, TOI~AI~Z u. SZM]~JA 1962), jeweils ein Beweis mehr, dab sie als Foige des Unfalls zu werten waren. Die Untererregbarkeit ist selten beidseitig, h ~ u f i g e r - vet allem bei P y r a m i d e n q u e r f r a k t u r - einseitig zu finden; sie geht fast immer in eine vollkommene Unerregbarkeit fiber. 2. I m S~oiitstadium des stumpfen Seh/~deltraumas ist ein latenter Spontannystagmus ffir 1/~ngere Zeit gewShnlieh nut dana noeh nachzuweisen, wenn einseitig das Labyrinth peripher ausgefallen ist (S~I~E~TI~ 1937). E r ist dann zur Gegenseite gerichtet und t~tuseht bei der Kaltreizung unter Umst/tnden eine calorisehe Reaktion des ausgesehalteten Labyrinths vor (ScI~IYKN~O~T 1950; I-I~I~I~IA~N 1955). POGA~;Y (1961) sah ihn bei 14,4~ seiner 600 F~lle; PAGA~O U. PERELLA (1956b) berichten fiber 34% bei 275 Patienten. War die periphere Gleichgewiehtsfunktion aber erhalten geblieben, dann ist ein Spontannystagmus sp/~ter nut noch selten anzutreffen. Der Lagenystagmus in seiner riehtungsweehselnden und regellosen Form dagegen bleibt nach zentralen L~sionen oft fiber Jab_re hinaus noch bestehen. Subjektiv geht er zumeist weiterhin mit manifesten Sehwindelerseheinungen einher ( K e e n 1933). Dies gilt, wie schon erwahnt, in erster Linie ffir den Lagenystagmus mit vertikaler Schlagrichtung. Bei der calorischen Prfifung ist die beidseitige Unter- oder Unerregbarkeit im Sp/~tstadium noeh seltener als bald nach dem Unfall. Sie ist nur dann peripher zu erkl~ren, wenn eine beidseitige Pyramidenquerfraktur anzunehmen ist. Sonst ist sie gewShnlich ein zentrales Symptom. Die einseitige Unter- oder Unerregbarkeit tritt vor a11em isoliert als Folge einer Pyramidenquerfraktur auf. Meistens geht diese mit einer gleiehseitigen vollst/~ndigen Ertaubung einher. Da oft zus/~tzlieh zentrale St6rungen mit im Spiele sind, ist die Kompensationstendenz weniger gut als nach niehttraumatisehen einseitigen vestibul~ren Ausf/~11en (Itm~t~~ANN 1955). Eine Rarit~t stellt gewil~ der Fall dar, den wir in Abb.6~ wiedergegeben haben. Hier w~r nach einem stumpfen Sch~deltrauma olme naehweisbare Fr~ktur einseitigdie Gleichgewichtsreaktion erloschen, d~s HSrvermSgen jedoch nur im Sinne eines begrenzten Hochtonverlustes eingeschr~nkt. Xhnliche Einzelf~lle hat BA~T~ (1944) beschrieben. Eine grSl3ere Bedeutung gewinnt im Sp~tstadium das Symptom der sogenannten Nystagmusbereitsehaft (VoGE~ 1929 ; GI~I~E 1932) oder das Riehtungsfiberwiegen beim experimentellen Nystagmus (~3/[ITTEY~MAIEI~ 1938). Die Nystagmusbereitsehaft macht sieh Ulmaittelbar naeh dem Unfall eigentlieh kaum bemerkbar ; ihre Entstehung ira Zentralorgan ist nieht in Frage gestellt, ihre AuslSsung aber kann yon jedem Absehnitt des vestibul/s Systems -- peripher, retrolabyrinth/~r oder nuele/~r bzw.
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E. LEttNt~AlCDT9
supranucle~r
-
-
geschehen. ~)ECHER11. SPERLI~G (1959) betonen die Itau-
figkeit dieses S y m p t o m s n a c h Unfiillen mi& Schiideltraumen (in zwei Dri&te] der Fiille). Die N y s t a g m u s b e r e i t s c h a f t ist i m m e r als Best~tigung vestibul~rer Beschwerden zu werten, ungeachte~ dessen, dab sie gelegentlich auch bei , G e s u n d e n " anzutreffen ist ( M ~ T ~ R ~ ) ~ g 1938; DItCheR u. S ] ' ] ~ L I ~ 1959). U m g e k e h r t ist sie i m allgemeinen d a n n n i c h t m e h r nachzuweisen, w e n n die s u b j e k t i v e n E m p f i n d u n g e n g e s c h w u n d e n sind.
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Abb.64./~ors~ S., 31 Jahre. Isolierter peripherer Vestibularisausfalllinksnach Schiidel~raumavor einem Jahr. Schlag gegen den Kopf, Sturz in mehrere Meter Tiefe. l~6n~genologischkeineFrak~ur nachweisbar.Im Schwellenaudiogrammattf der gleichenSeite lediglich ein /:[ochtonabfall Zwischen dem Ausmafl der vestibul~ren Sch~digung und der Schwere des Traumas schein~ nur bei StSrungen im peripheren Organ eine direkte Beziehung zu bestehen (I~As~KovA~1959; KV~AG~11959b). Die H~u/igkeit vestibul~rer StSrungen jedoch ist abhi~ngig yon der Schwere des Traumas; sie ist bei Sch~delbasisfrakturen am gr56ten (:Esc~ER 1948). Sie wird im /ibrigen yon dan einzelnen Autoren unterschiedlieh beurteilt; die Griinde daftir liegen in der kleinen Zahl, in der uneinheitlichen Zusammensetzung (versehiedene Sehweregrade, mit und ohne Fr~kfur) and in der Untersuchungsteehnik. ALEXA~DE~U. SC~OL~ (1938) hatten bei 387 Sch~deltraumen in 30~ der F/~lle die Gleichgewiehtsbeschwerden objs]ctivieren kSnnen, bei Naehuntersuchungen sank die Zahl ~uf 6,7%. CrECA (1962) land bei 106 Sch~deltraumen in 31,1~ der Falle einen Lagenystagmus, P~OCTOR(1956) in 500/0 der F~lle objek~ive vestibulgre Symptome. Ein umfangreiehes Material aus neurologiseher Sicht haben kfirzlich LA~cn u. KOR~UBE~ (1962) aufgeschlfissel~. Es umfal~t 341 Patien~en 3 Jahre nach dem Schgdeltrauma. Spontannystagmen bestanden bei 11~ vestibulgres l~iehtungsiiberwiegen ohne Spon~annystagmus bei etwa 9e]o der Fgile. Der Spontannysfagmus dauerte nach peripheren Sch~digungen oft jahre-, m~nchmal jahrzehntelang an. Die B e s s e r u n g s t e n d e n z ist auch bei z e n t r a l e n vestibuliiren S t S r u n g e n eindeutig. Oft v e r g e h e n allerdings viele Jahre, bis die ob]ektiven Zeichen v e r s c h w i n d e n , meistens schon vor den subjektiven Beschwerden ( W o u TEES 1956). P r o g n o s t i s c h ungfinstig sind die F~lle zu bewerten, i n d e n e n y o n A n f a n g a n deutliche s u b j e k t i v e :Beschwerden mat m a n i f e s t e n objek-
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tiven Zeiehen zusammenfallen (EscKER 1948). I-Iier ist mit einem langwierigen Verlauf zu rechnen. Finder sich bei der Lagepriifung ein vertikal gerichteter Nystagmus, so ist ein besonders protrahierter Verlauf zu erwarten. Grunds/~tzlich kSnnen wir auch aus unseren Erfahrungen heraus immer wieder nut den ttinweis yon MITTE~AIE~ (1952) wiederholen, dab sich die Beurteilung vestibulirer Folgen eines stumpfen Sehi~deltraumas nicht auf eine einmalige Untersuchung stfitzen darf, dab vielmehr nur durch sorgfi]tige Beobaehtungen und Kontrollen unter verschiedenen Situationen die Komplexit/it dieses Geschehens gereeht zu erfassen ist. c) tIalswirbels~ulenschiiden. Schwindel und tISrst6rungen brauehen nicht unmittelbar Folge des Sch/ideltraumas zu sein, sie kSnnen ebenso a]s unfallbedingte Schgdignng der tIalswirbelsgule (HWS) in Erseheinung treten. Die tatsi~chliche Zahl cervicaler Folgeerscheinungen ist gewiB gr6Ber als vielfach angenommen wird (WrLDHAGE~ 1951 a). Den Otologen tangieren weniger diejenigen, die unter direlcter Gewalteinwirkung auf die H W S withrend des T r a u m a s geschehen; bei ihnen stehen sehwere neurologische Ausf/ille im Vordergrund. I-Iier seien die Fille gemeint, die zun~ehst gar nicht an eine Beteiligung der tt-WS haben denken lassen. Es ist sehr schwer, eine zah]enmggige Beziehung zwischen den stumpfen Schs und einer eochleo-vestibul~ren S y m p t o m a t i k posttraumatiseher Genese aufzustellen; schon deshalb, weft li~ngst nicht -wie BXRTSCHI-RocHAIX (1949) angenommen hatte - - alle rSntgenologisehen HWS-Verinderungen posttraumatiseher N a t u r sind. Auch ohne friiheren Schfi.delunfall lassen im 4. Dezennium 25o/0, im 5. Dezennium 400/0, im 6. Dezennium 71~ und im 7. Dezennium 950/0 aller Menschen pathologische RSntgenbefunde an der t I W S erkennen; keiner yon ihnen klagte zur Zeit der Untersuehung fiber entsprechende Beschwerden (ScHoE~ 1956; S/2SSE 1957). Diese Unsicherheit wird dadurch noeh vergr6Bert, dal~ die traumatisch bedingten Spondolysen der t t W S keine rSntgenologisehen Ver/~nderungen zu bieten brauchen, selbst dann nieht, wenn an der Diagnose einer posttraumatischen cervicalen Irritation kein Zweifel besteht (KIJHLENDAtIL 1956/58; [MANZ 1956/58). FLOCK(1963 b) hat bei 15 Gutachten wegen einer cochleo-vestibulgren Symptomatik 12real ,,traumatische Einfliisse als Ursache einer Gefiigest6rung der HWS" angenommen; bei 7 yon diesen 12 lag aul?erdem eine ,,konstitutionelIe Induktion ~ vor. PFALTZ U. RIe~TE~ (1958) batten unter ihren 85 F~llen 16mal ein Sch~deltrauma in der Vorgesohichte eruieren k6nnen, d~s zum mindesten als auslSsendursichlicher Fak~or fiir die oochleo-vestibul~tre Symptomatik in Betracht kam. Am h~ufigsten unter den Unfallfolgen ist die WirbelkSrperfraktur mit Bandscheibenverletzung, seltener sind der WirbelkSrperverrenkungsbruch, der isolierte Querfortsatz- oder der isolierte Gelenkfortsatzbruch (LoB 1959). Fiir die rSntgenologische Darstellung der Frakturen werden oft -- vor allem im Atlas-Epistro-
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E. L ~ A ~ T :
pheus-Bereich -- Spezialaufnahmen oder das Schichtbild unumgEnglieh sein ( F ~ R ~ o u. CARVSO) 1961). Auf jeden Fall miissen RSntgenbilder sobald als mSgHch nach dem Unfall angefertigt werden, Bogenwurzelbr/iche z. ]~. sind zu sp/~teren Zeitpunkten oft nicht mehr zu erkennen (P~OBST1963). Die urs~ehlichen Zusammenh/inge zwischen HWS-Ver~nderungen und den cochleo-vestibul/~ren Symptomen wurden auf verschiedene Weise gedeute$: 1. ~ach der klassischen Hypothese yon B ~ _ ~ u. LI~ov (Lz~ov 1928) wird der N. vertebralis unmittelbar komprimiert und in einen Dauerreizzustand versetzt; fiber die sympathisohen vasomotorisehen Fasern kommt es zu Spasmen tier A. ver~ebralis und ihrer Verzweigungen ( ~ neurale Theorie). 2. Naeh KI~OGD~ u. To~G~SE~ (1940) sollen bei einer einseitigen mechanischen Verlegung der A. vertebralis bes$immte Kopfstellungen zu einer Kompression und Strangulation der A. verbebralis fiihren ( ~ vaseul/~re Theorie). 3. ~BXRTSOI~rf-gOCHAIX(1949) glaubt, da$ es sich beim Cerviealsyndrom urn eine peripher-skeletbedingte StSrung der Funktionseinhei$ Nerv-_4rSerie handele. 4. A~SLA~ (1962) h~lt ein Zusa.mmenbreffen osteochondrotischer oder spondylarthrobischer HWS-Ver~nderungen mit altersbedingten regressiven und arfcriosklerotisehen Oef/~13ver/~nderungen fiir notwendig. Schwindel oder ~fSrstSrungen, die durch plStzHehe Neigung oder Drehung des Kopfes ausgelSst werden, lassen mehr an eine mechanische Abklemmung der Vertebralarterie denken, w~hrend spontane Krisen eher Ausdruck spastischer Vorg/~nge sein kSnnten. Darfiber kinaus spielen sicherlich Gef/iSwandver/~nderungen wie auch der ontogenetisch bedingte Anlage- und Verzweigungsmodus der Vertebral- und Basflargef/~l~e eine wesentliehe l%olle. ors wird zu wenig berficksichtigt, dab zum Versorgungsgebiet der A. vertebralis nieht nur das cochleo-vestibul~re End0rgan gehSrt. Da die A. labyrinthi sehr viel seltener unmittelbar aus der A. vertebralis und viel h/iufiger aus der A. cerebelli inf. post. hervorgeht und diese ihrerseits in etwa 900/0 der F~lle yon der A. vertebralis abzweigt, kSnnen sich Vertebralisversehliisse nachteilig aueh auf den fibrigen Bereieh der A. cerebelli inf. post., n/~mlich auf die Medulla oblongata auswirken (KI~AYEZ~/2~ILU. YASAI~OlL 1957). Die audiometrisehe Erseheinungsform der cochleo-vestibul/iren S y m p t o m a t i k ist uneinheitlich. Menibreartige Flaehkurven sollen zu den Ausnahmen gehSren (PrxL~z u. R I C ~ I ~ 1958), zum mindesten abet nieht die 1%egel sein (WILDHXenZ~ 1951a). I{~ufiger is~ eine mehr oder weniger stark in den oberon :Frequenzen ausgebildete ReceptorschwerhSrigkeit (Mox~I~z 1957), alas Rekr~itment ist dementsprechend positiv. Meistens ist die HSrstSrung beidseitig, wenn aueh nicht symmetriseh (FLoc~: 1963b). Fast immer klagen die Patienten fiber Ohrger/iusehe, oft pulsierender Art. Vestibul/~r bietet sieh in der Regel das Bild einer einseitigen calorisehen Untererregbarkeit, Spontan- mad Provokationsnystagmus fehlen meistens. I s t ein Lagenystagmus naehweisbar, dann kann es sieh sowohl
Die Berufsseh~dendes Ohres
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um eine L/ision im vestibul~ren Endorgan wie um eine nuclegre bzw. supranucle~re FunktionsstSrung handeln. Bei roll ausgebfldeter Symptomatik mit Lage- und Spontannystagmus weist eine einseitige ealorische Untererregbarkeit (WILDgAGE~ 1951b) auf eine periphere Beeintr&chtigung ban, wghrend zus~tzliche neurologische Symptome an ein vaseul~res laterales Oblongata-Syndrom (WAnLENBE~G)denken lassen. Es gibt auch cervicale Syndrome ohne subjektive und objektive StSrungen des Gleichgewichtsapparates (BEIcKERT1956), doch dies scheint nur ftir leichteF~lle zu gelten (PFAnTZU. RIC~T~ 1958). GewiB aber ist nicht jede meniSrcartige Schwindelerkrankung als ccrvicalbedingter Reizzustand zu deuten (W~DHAG]SN 1951b; MO~ITZ 1953a, b). Die SchwerhSrigkeit kann Me bcim M. ~enigre im Laufe der Jahre an St~rkc zunehmen. Sie kommt deshalb unter Umstgnden als progrediente Form der posttraumatischen ItSrstSrung in Betracht (JoLK 1958). Die vestibulgren Reizerscheinungen dagegen tendieren allmghlich zur Kompensation; mit eincr Verschlimmerung ist bei ihnen jedenfa]ls nicht zu rechnen (SUDAXA 1958). Bei Begutachtungen mfissen wir gelegentlich zu der Frage Stellung nehmen, ob eine cochleo-vestibulgre Symptomatik cervicaler Genese ist und ob die ihr zugrunde liegenden tt~VS-Vergnderungen Folge der beruflichen T&tigkeit sind. Sobald ein wirkliches Schgdel-l~als-Trauma vorausging, fgllt die Entscheidung im allgemeinen leicht. Schwierig sind jedoch die F~lle zu beurteflen, bei denen ttSr- und/oder GleichgewichtsstSrungen auf die Belastung einer konstitutionell vorgeschgdigten Wirbelsgule w/~hrend der beruflichen Tgtigkeit bezogen werden. Mo~ITZ formulierte auf einer Sachverst~ndigenbeiratssitzung 1963 hierzu: ,,Der fiir sich nicht unbedingt krankheitsbildende Vorsehaden (altersentspreehende Osteochondrose) muB als unfallbegfinstigendes Noment betrachtet und als solches in Rechnung gestellt werden". Dies ist sicherlich ftir regul~re Unfglle zutreffend. Fiir diejenigen I-IWS-Symptome aber, die lediglich auf eine wghrend der berufliehen T/~tigkeit notwendige besondere Haltung zur/ickgefiihrt werden, sollten wir uns an die Erfahrungen der Chirurgen und Orthop&den halten. Ihnen ist der Begriff des ,,Verhebens" gelgufig, ein Analogon wahrscheinlich zur ,,besondcren Arbeitssituation" (1V[AUt~ERU. ~VIEHMXE1962) mit Fehlhaltung der HWS. Ein Verheben aber tritt hie an einer normalen, gesunden Wirbels~ule auf (Lo~ 1959). Ohne Vorsch/~digung also kein Lumbago! Dann wird auch -- solange nicht eine verniinftige Relation zwischcn der Sehwere des Traumas und seinen Folgeerscheinungen besteht -- die cervicale Symptomatik weniger durch die angeblich momentanc ,,Belastung" als vielmehr dutch die konstitutionell krankhaft ver&nderte ttalswirbelsgule bestimmg worden sein. Wir werden uns also in der Anerkennung kausaler Zusammenh~nge mit der beruflichen Tgtigkeit sehr zurfiekhalten mfissen.
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E. LEHI~HARDT:
Ein wenig beachteter Entstehungsmechanismus yon Gleichgewichts(und ~Sr-)StSrungen ist der des traumatischen Ausrisses cervicaler Nervenwurzeln. Prallt der Verunglfickte z.B. mit der Schulter und dem tIals gegen einen Baum (Schleudertrauma; I-IOLUB 1963), dann kSnnen sowohl die vorderen wie die hinteren Nervenwurzeln im Bereich yon C 5 bis Th 1 intradural yon der Medulla abreil~en. Dabei kommt es zu einer Zerrung der prs Fasern des sympathischen Nucleus sowie der postganglion~ren Rami communicantes grisei des Grenzstranges; auf dem Umweg fiber den Sympathicus kSnnen dann I-ISr- und GleichgewichtsstSrungen entstehen. So wiesen yon 10 derart Verletzten 8 vestibul~re und 3 cochle~re Sch~digungen auf ( D ~ . c ~ , ROHR U. U ~ T ~ ~An~SC~EID 1959). Die Beschwerden werden oft erst nach einer Latenz von mehr als 1 Woehe vorgebracht (tIoLuB 1963). Die HSrstSrung geht mit einem positiven l~ekruitment einher; um sonstige Gesetzm~l]igkeiten ffir den Kurvenverlauf und die Ein- oder Beidseitigkeit abzuleiten, ist die Zahl der bislang publizierten F~lle zu gering. Progredient sind die ItSrst6rungen offenbar nicht. Bei der vestibul~ren Beteilignng handelte es sieh immer um horizontale oder horizontal-rotatorische, riehtungsbestimmte Nystagmen; nie waren Nystagmustypen zu beobaehten, die ffir eine zentrale StSrung der Gleichgewichtsfunktion gesprochen h~tten. Bei Provokationsmal]nahmen am Ha]se trat eine deutliehe Intensivierung des Nystagmus auf. Insgesamt sind derartige Verletzungsfolgen gewiB selten, immerhin mfissen sie dem Ohrenarzt als mSgliche cochleo-vestibul~re Begleiterscheinung bekannt sein.
5. Progredienz traumatischer H6rschi~den In diesem Zusammenhang soll nur yon der Progredienz die Rede sein, die das Labyrinth oder die retrolabyrinthi~ren neuralen Anteile betrifft. Natfirlich k6nnte sich auch einmal die Schalleitungskomponente einer traumatischen HSrstSrung, die im allgemeinen eine gfinstige Prognose hat, im Laufe yon Monaten oder Jahren versehlechtern (z. B. als traumatisches Cholesteatom). Doch yon dieser Seite her hat die Frage der Progredienz bisher kein besonderes Interesse eriangt. Ffir eine Verschlimmerung der durch LSrm entstandenen Schwerh5rigkeit ohne weitere Exposition gibt es bislang keinerlei Anzeichen, und zwar weder ffir die chronische L~rmschwerhSrigkeit noch ffir die akute, durch eine kurzzeitige exzessive Li~rmeinwirkung entstandene H5rst5rung. Auch ffir ein Fortschreiten der Sehwerh5rigkeit nach Knalltrauma fehlten bis vor kurzem jegliche Hinweise. Neuerdings hat nun v. SC~ULT~ESS (1961) aus statistischen Erhebungen an einseitig knallgesch~digten Patienten bei 4000 I-Iz eine fortschreitende I-I6rverschlechterung abzuleiten versucht; sie soll durch-
Die Berufsschaden des Ohres
175
s c h n i t t l i e h ca. 10 d B i m V e r l a u f y o n 5 J a h r e n a u s m a e h e n . Sie wfirde d a m i t grSi]er sein als d e r physiologisehe , , A l t e r s " - A b b a u y o n e t w a l d B / J a h r jenseits des 28. L e b e n s j a h r e s (DAVIS 1957 ; zit. n a e h v. SC~ULT~ESS). I n d e n N a c h b a r f r e q u e n z e n 1000, 2000 u n d 8000 FIz lieB sieh diese P r o g r e d i e n z - - t r o t z grunds~tzlich ~hnlieher T e n d e n z - - sehon n i c h t m e h r s t a t i s t i s c h sichern. Bei beidseitig d u r c h K n a l l gesehiidigten P a t i e n t e n e r g a b e n sich gleiche oder noch deutliehere Befunde. Die P r o g r e d i e n z w a r allerdings auch hier a u f die F r e q u e n z e n d e r i n i t i a l e n Seh~digungszone beschr~nkt. K e i n e g e s o n d e r t e n U n t e r s u c h u n g e n h a t v. SCHULTI-IESS unseres Wissens fiber d e n V e r l a u f v o n H S r s t S r u n g e n n a c h Explosionstraumen angestellt. G e r a d e in diesem Z u s a m m e n h a n g i s t es unseres E r a c h t e n s a b e r b e s o n d e r s wiehtig, zwisehen K n a l l - u n d Explosionsfolgen zu u n t e r seheiden, d a u n t e r K n a l l offensiehtlieh ein aussehlieBlich akustisehes T r a u m a zu v e r s t e h e n ist, w ~ h r e n d die E x p l o s i o n zus/itzlich m i t einer m e c h a n i s c h e n G e w a l t e i n w i r k u n g einhergeht. H i e r liegt also die Grenze zwisehen d e r eigentliehen a k u s t i s e h e n u n d d e r t r a u m a t i s e h e n SehwerhOrigkeit. E s s p r i c h t vieles d~ffir, dai] sie aueh ffir die F r a g e der Progredienz G / i l t i g k e i t h a t , d . h . d a b die rein a]custische StOrung des I n n e n o h r e s y o n d e r MSglichkeit einer V e r s e h l i m m e r u n g ausgesehlossen ist, bei d e n d u r e h eine E x p l o s i o n s - D r u e k w e l l e o d e r d u r e h s t u m p f e G e w a l t e i n w i r k u n g
verursachten Schs
~ber unter bestimmten Voraussetzungen mit
einer 1)rogredienz zu r e e h n e n i s t (1VhTTE~MAIEt~ 1952; I~EY]Sa ZUM GOTT~S]3El~G~ 1954; K~AVS 1955; K u P 1960b; H]~l~MA~N 1962). ])as grunds~tzlich neue Moment der v. SchultheJ~schen Postulate ]iegt darin, dal~ er Werte ffir einen Durchschnitt nennt und hierffir eine gewisse Progredienz ~ls Rege] ansieht. Im Gegensatz dazu ful3ten die bisherigen Ste]lungnahmen -beim Explosions- oder Sch~deltraum~ -- auf den Beob~chtungen an einzelne~ Verl~ufen. ULRIc~ (1926) hatte eine spi~tere HSrverschlechterung nach Seh~deltraumen ffir m6glich gehalten; allerdings sei sie sehr selten. Etwa die gleiche Ansicht ~u~erten Koc~ (1933), AnEXX~DER U. SC]tOLL (1938); SKOOG(1942); PER~I~ (1944), ESCH]~ (1948) und SEIFERT~ (1953). Insgesamt also so]lten die wenigen progredienten F~lle gegenfiber den station~ren Bildern wei~ zurfickbleiben. M~nche glaubten deshalb, die Verschlimmerung einer SchwerhSrigkeit als Beweis gegen eine traumatische Genese der InnenohrsehwerhSrigkeit verwenden zu dfirfen. Erst ~ls VOGEL (1954) -- al]erdings ohne ausdrficklich zwischen akustischen und mechanisehen Traumen zu 4ifferenzieren -die lJberzeugung ~u~erte, da~ ein progredienter Verlanf nicht gegen die Annahme einer traum~tischen Genese der InnenohrschwerhSrigkei~ zu verwerten sei, kam eine spezielle Diskussion fiber die Progredienz tr~umatischer HSrstSrungen in G~ng. Diese neue, eine mSgliche Progredienz traumatischer HSrstSrungen nicht grunds~tzlich ablehnende Tendenz wurde seither h~ufiger vertreten (JE~[~'[~ 1954; KR~us 1955; NEU]~E~r u. ~[VSS~EK 1955; WOUTERS 1956; SC]~ULZE-BA~IR 1956; I~NH)~RD~ 1959; KVP 1960b; 1)O~ANY 1961; G~SnNA]TP 1962 U. a.). Gezielte, speziell a u f die P r o g r e d i e n z n a c h E x p l o s i o n s - u n d Schs t r a u m e n g e r i c h t e t e U n t e r s u c h u n g e n h a b e n HAHLB~OCK u. WEYAND
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E. L w m ~ :
(1961) angestellt. Sie fanden bei 9 yon 44 F~llen eine fortschreitende HSrverschleehterung. Interessanterweise wiesen yon den 5 F/~llen des schon frfiher erw/ihnten Grnppentraumas ( H ~ L ~ o c ~ : i958) nach 3:/2 J a h r e n gerade die beiden eine t{Srverschlechterung auf, die schon anfangs am st/s gesch~digt waren. Diese Tatsache ist u. E. als weiterer Hinweis darauf zu werten, dal~ die Wahrscheinlichkeit einer Progredienz um so grSSer ist, je mehr das T r a u m a einer Explosion glich, je werfiger es also in den R a h m e n des Knalltraumas gehSrt. Veto pathologisch-anatomischen Geschehen her ist dies auch nicht anders zu erwarten. Die L/trmschwerhSrigkei~ in ihrer akuten oder chronischen F o r m ist ein ErschSpfungsvorgang im Bereich der Sinnesstrukturen; ein Fortschreiten ohne weitere Einwirkung der Noxe ist nicht vorstellbar. D e m K n a l l t r a u m a entspricht ein umschriebener Zelluntergang als Folge einer Energiekonzentration in diesem Bereich. Auch hier ist eine Progredienz k a u m denkbar. Bei der Explosion aber treten vasomotorische StSrungen oder direkte Kontinuit/s der feinen und groben Strukturen in den Vordergrund; sie kSnnen mit einer fortschreitenden bindegewebigen und knSchernen VerSdung der Labyrinth-ttohlr~ume enden (WITTMAACK 1932; VOO~T, 1954). Daraus wird klinisch keineswegs regelm~l]ig eine Progredienz der ~SrstSrung resnltieren. Nur wenn die ZerstSrungen, Degenerationen und VerSdungon in einer bestimmten zeitlichen und 6rtlivhen Reihenfolge einander zugeordnet sind, kann sich klinisch eine fortschreitende SchwerhSrigkeit bemerkbar machen. WITTMAAC~: (1932) hat darauf hingewiesen, dal~ der sp/s bindegewebigen VerSdung nur dann eine Bedeutung zukommen kann, wenn die direkte L~sion des Cortischen Organs relativ geringfiigig ausgefallen war. Dann,,kSnnte eventuell eine nachtr/~glich einsetzende Bindegewebsbildnng im Perfliquorraum eine wesentliche Verst/~rkung der FunktionsstSrung hervorrufen" ; nicht aber, wenn schon prim/~r dutch das T r a u m a in welter Ausdehnung das CortiOrgan und vielleicht durch F r a k t u r e n in der Lamina spirMis ossea auch das Ganglion spirale gesch/s worden waren. Wie diese Vorg/~nge im einzelnen ineinandergreifen, entzieht sich heute noch unserer Kenntnis. Ob auch eine abstelgende Degeneration des N. coehlearis nach L~sionen im inneren GehSrgang (oder im Ganglion spirale) sich klinisch als H0rverschleeh~erung kundtun kann, ist bislang nieht erwiesen. Sicher wlrd sie nieh~ ohne weiteres eine Degeneration des Corti-Organs naeh sich ziehen (WITT~IfAACK1932), es sei denn, dutch das Trauma w~re gleiehzeitig die Gef~Bversorgung des Innenohres bzw. des Ganglion spirale beeintr~ehtig~ worden (SV.IF~RTK 1953; SC~X~CK~ 1955). ~berhaupt komm~ der L~sion des HSmerven alle~n keine grol~e Bedeutung ffir das TongehOr zu. Nach den Versuchen yon SC~K~Cl~T U. WOELr.~CEg(1953) z. B. ist das SehwellengehSr yon kondi~ionierten Ka~zen selbst dann nich~ beeintr~ehtigt, wenn 75% der Fasern durehtrenn~ wurden. Dies ist nut mOglich, well die verbliebenen ~asern noch hinreiehend fibersehfissig yon dem erhaltenen Sinnesorgan ,,gefiittert" werden. Pfropft sieh hierauf aber ein (z. ]3. gef/~l~bedingter) Untergang
Die Berufssch~den des Ohres
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von Sinneszellen auf, dann wgre -- auch ohne absteigende Degeneration -- eine HSrversehlechterung denkbar. Diese rein hypothetisehen Uberlegungen kSnnten vielleicht aufgegriffen werden, wenn naeh einer klinisch im inneren GehSrgang zu vermutenden HSrstSrung sich spgter eine progrediente HSrversehlechterung einstellen sollte. U n m i t t e l b a r im AnsehluB an das T r a u m a setzt die Progredienz nur selten ein. Viel hiufiger -- ja typiseherweise -- ist w/~hrend dieser Zeit eine oft wesentliche Besserung zu beobachten. Der Zeitraum eventueller C
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rechfes Ohr Abb. 65 Abb. 66 Abb.65. Verlauf der Innenohrsehwerherigkeit im Anschlul~ an Seh~deltraumen. Schematische Darsbellung nach ALEXANDER a, SOEO]5~ (1938) sowie naeh HAHLBROCK U. WEYA~D (1961) Abb. 66. Gerhard tt., 37 Jahre. 8.11. 1955 l~[otorradunfall. Schidelbruch, Pyramidenfrakttrf nicht nachweisbar. 23 Tage bewuBtlos. Seit dem Unfan leichte SehwerhTrigkeit rechts, Ohrsausen, L~rmempfindlichkeit, Anosmie. Knochenleitung 1960 noch fast normal, 1964 um 10--30 dB abgesunken, Zus~tzlich bestand im Durchschnitt eine KL-LL-Differenz yon 20dB. > . . . . ) Knochenleitung 1960; > ) Knochenleitung 1964
Besserung u n m i t t e l b a r nach dem T r a u m a ist a u f etwa 3 Monate (H•HLBROCK U. W]SYA•D 1961) oder 6 ?r ( P I Q U E T U. DEClgOIX 1955) oder hTchstens a u f I J a h r festzulegen (ALExA~DE~ U. SCHOLL 1938). Ob d a n n die Verschlimmerung sofort langsam z u n e h m e n d einsetzt, ob Brfickens y m p t o m # a u f die sp/itere Progredienz hindeuten oder ob erst nach einem m e h r oder weniger langen Intervall das GehTr welter absinkt, ist y o n Fall zu Fall versehieden (Abb.65). N a c h d e m Schema y o n AL~XANDE~ U. SC]~OLL w/~re die Progredienz nach etwa 5 J a h r e n abgeschlossen. Es werden auch sp/itere Terrain# g e n a n n t ; so hedauerte es v. S C H U L T H E S S (1961), nur fiber Verliufe innerhalb y o n 12 J a h r e n berichten zu kTnnen. E r hs also auch eine welter# Verschlechterung fiir mSglieh, zumal er Progredienz plus A]tersabbau a u f 2 d B / J a h r festlegt u n d d a m i t in 5 J a h r e n k a n m fiber die audiometrische u n d subjektive Fehlerhreite hinauskam. Anderersei~s dfirften seine Resultate keineswegs a u f #in Fortsehreiten der I-[6rversehlee.hterung bis zur v o l l s ~ n d i g e n E r t a u b u n g sehlie2en lassen. I n s g e s a m t ist es natfirlieh sehwierig, sieh bei der Seltenheit progredienter Verlaufe einen Einblick in die Regeln dieses Gesehehens zu versehaffen. Arch. Ohr.-, Nas.-, u. Kehlk.-Heilk., Bd. i85 (Kongregberich~ 1965)
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E. L E H N H A R D T
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Gr613ere Fallzahlen und h~ufigere Kontrollen in vern/inftigen, dem logarithmisehen Mal3stab angepal3ten (v. SCHULTHESS 1961) Zeitabst~nden w~ren die Voraussetzung. In einem yon uns beobachteten l~all (CAsTELLIS,Diss. 1965) hatte die Progredienz erst nach 5 Jahren eingesetzt; w~hrend dieser Zeit hatten ledig]ich Briickensymptome in Fore yon Ohrger~uschen und einer Empfindlichkeit gegen ]aute Ger~usche bestanden (Abb.66). Die Abgrenzung der traumatisch bedingten Progredienz von anderen nnfallunabh~ngigen Formen der HSrverschlechterung gelingt am ehesten beim physiologischen Altersabbau. Seine GrSl3en, bezogen auf die Lebensdezenlfien, sind heute soweit definiert (JAT~o u. HECK 1959; GLO~IG U. DAV/S 1961), dal~ trotz der oft erheblichen individuellen Schwankungen vergleichbare Bezugspunkte unabh~ngig yore Lebensalter zu finden sind. Eine interessante Feststellung in diesem Zusammenhang mach~en ]:[Am~B~OCK U. WEYA~D (1961). Bei den 35 yon ihren 44 Patien~en, die keine weitere I~Srverschlechterung im Laufe yon etwa 10 Jahren erkennen liel]en, war das altersphysiologische Absinken des GehSrs ausgeblieben. Ihr GehSr hatte sich also w~hrend dieser Zeit iiberhaupt nicht ges auch nicht um den altersbedingten Anteil. Die Autoren sehen eine mSgliche Erkl~rung dieser Beobachtung darin, dal3 durch das Trauma gegebenenfalls ausschliel31ich die Strukturen des Corti-Organs geschs wurden, w/~hrend die physiologische AltersschwerhSrigkeit vor allem ganglion~ren oder zentra]en Ursprungs seL Wenn beide l~rozesse die gleichen Frequenzen betreffen, was h~ufig der Fall is~, kSnnte also der Altersabbau zun~chst klinisch unbemerkt verlaufen sein. Diese Vorstellung grit natfirlich nur ffir die F~lle, in denen die ursprfingliche Sch~digung und die Progredienz sich auf die peripheren Strukturen beschrankt. Damit taucht die Frage auf, ob Explosions- oder Sch~deltraumen bei einem durch AltersschwerhSrigkei~ vorgesch/idigten Ohr eher zur Progredienz u geben als bei ]iingeren Individuen. Wenn iiberhaupt eine diesbeziigliche Schlu~folgerung erlaubt ist, dann die, dal3 im Hahlbrockschen Beobachtungsgut die Progredienz sich gerade auf die ]iingeren Patienten konzentrierte. Doch dieses Ergebnis wird kaum zu verallgemeinern sein. Wir mfissen vielmehr -- auch ohne bisherige Beweise -- davon ausgehen, dab die eventuelle Progredienz yon einer schon bestehenden altersbedingten Regressionstendenz des Innenohres mitbestimmt wird. Dabei ist es naturgem~13 klinisch kaum zu unterscheiden, ob der Altersabbau schneller fortschreitet oder ob neben der typischen Altersregression die traumatisch bedingten Sch~digungen sich verschlimmern. I m iibrigen wird eine besondere Progredienzneigung auch fiir andere, nicht allein altersbedingte Formen einer vorbestehenden Innenohrsch~-
Die Berufsschi~den des Ohres
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digung bzw. ffir konstitutionelle oder diSpositionetle Faktoren anzunehmen sein -- entweder in der Weise, dab das ursprfingliehe Leiden seinerseits schneller fortschreitet oder insofern, als das vorgesehadigte Ohr die Vorbedingungen ffir die Progredienz der traumatischen Veranderungen sehafft (J~MMI 1955). Gerade weft immer die MSglichkeit besteht, dab ein Ohr getroffen wird, dessen SehwellengehSr zwar noch annahernd normal ist, das aber schon als ,,latent-vulnerabel" gelten rauI~, ist es ira Einzelfall schwierig oder unmSglich zu analyC C/ C 2 C3 C ~ C5 C 6 sieren, welchem yon beiden Faktoren die eigentliche Bedeutung fiir die Progredienz zukommt. Vielleieht wird eben deshalb die -- angebliehe traumatische -- Progredienz h~ufiger bei ji~ngeren ~enschen beobaehtet; bei alteren wtirde die yon sich aus progressive -- inzwischen klinisch als solehe offenkundig gewordene -InnenohrschwerhSrigkeit zu einer anderen Stellungnahrae haben kom- Abb. 67. t t o r s t Sch., 18 $ahre. A m 5 . 7 . 1 9 6 4 men lassen. Diese Annahme wird sieh A u t o u n f a l l m i t Commotio u n d O h r b l u t e n rechts. Die anfitnglich leichte t t o c h t o n besonders dann aufdrangen, wenn sch~digung (r o) h a t t e a m 22.10. deutnnmittelbar nach dem Unfall die lich zugenommen (o . . . . o) FOWZER -~. A m 12. 11. war sie wieder zuriickgegangerr sonst typische, bei gfinstigem Verlauf au] die unmittelbar-posttraumatischen Werte. eigentliche Ursache war b i s l a n g nich~ sogar vollstandige ]:ISrverbesserung Die zu eruieren; inzwischen sind Vestibu]arisausbleibt und die Verschlechterung stSrungen hinzugekommen. 5edenfalls keine t r a u m a t i s c h e Progredienz. K L = L:L sehr bald einsetzt (PIQUET, DECROIX U. DUPONT 1953). Dies gilt auch fiir die yon S~J~TZMA~ u. ERSNEIr (1955) sowie yon SCH~UnBUSCH (1956/58) verSffentlichten F&lle, bei denen schon 1 bzw. 3 ~ o n a t e nach dera Knalltrauma (Gewehr bzw. Masehinengewehr) eine Progredienz in Erscheinung trat; abgesehen davon, dab eine verniinftige Relation zwischen dem verhaltnisraai3ig leichten Trauma und der Schwere der Schadigung fehlte. I n solchen Fallen bedarf es also sorgfaltiger anaranestischer Erhebungen und einer kritischen Bewertung des Traumas, bevor sie in die Gruppe trauraatisch-progredienter Veranderungen eingereiht werden dfirfen. Einen hierher passenden Fall haben wir in Abb. 67 erl~u~ert; er beweist, dab ffir einschl~gige Stellungnahrnen und Publikationen auch mehrfache Kontrollen der erhobenen Befunde notwendig sind. Hier schienen die urs~chlichen Zusarnmenh~nge rnit dem Unfall auf der Hand zu liegen: verniinftige Relation zwischen der Schwere des Traumas und dern I-ISrverlust, eindeu%iger AusschluB einer Alterskomponente und die Beschr~nkung der Progredienz auf die urspriinglich gesch~digten Frequenzen. Urn so mehr waren wir fiberrascht, als die verrneint]iche I-ISrverschlechterung sich wieder zuriickbildete und zusatzlich bis dahin latente VestibularisstSrungen auftraten. 12"
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E. LEIt~ttARDT :
SchlieBlich ist zu berficksichtigen, dab in jedem nichtausgesuchten Kollektiv Einzelne mit ein er genuin-progressiven Schwerh6rigkeit enthalten sind, naeh groBen Sehuluntersuchungen z.B. ~1~ aller Kinder (PIsA~nK 1959). Ob im Kollektiv der traumatisch HSrgeschs der Anteil progredienter Verl~ufe wesenthch grSBer ist? In 529 Gutachten schiideltraumatischer I-I6rst6rungen wurde die Frage einer Progredienz nur 20real diskutiert, anerkannt wurde sie 6mal, also kaum mehr als in 1~ der Fitlle (LSD~ , Diss. in Vorb.). Wir glauben deshalb, dab der Anteil progredienter Verliiufe an den traumatisehen ~6rst6rungen geringer ist, als aus der relativ groBen Zahl einschl~giger -- fast ausschlieBlieh deutschspraehiger! -- Ver6ffentlichungen hervorzugehen scheint. Nieht alle ffir die Beweisffihrung herangezogenen Beobachtungen halten einer strengen Kritik stand. Damit soll keineswegs ein grunds~tzlicher Zweifel an der M6glichkeit einer Progredienz ausgesprochen werden, wit m6chten aber davor warnen, diese M6glichkeit/iberzubewerten und aus ihr eine Regel werden zu lassen. Sie gilt auBerdem nur ffir die mechanisehen, nicht aber fiir die akustischen Sch~den. Die Mehrzahl aller traumatischen I-I6rstSrungen bleibt weiterhin stationer. Eine nach kritischer und mehrfaeh kontrollierter Untersuchung sieh ergebende Progredienz darf jedoeh nicht mehr als Beweis gegen eine traumatische Entstehung verwendet werden. Ein ~odus von Progredienz, der auf einer ganz anderen ~Ianifestation der Traumafo]gen fuBt, ist der des schon erw~hnten Cerviealsyndroms. Die ErklKrung einer Progredienz auf dem Umweg fiber eine traumatische vertebrogene Durchblutungsst6rung des Labyrinths bereitet keinerlei Schwierigkeiten. Da sieh die Ver/inderungen im Geffige der l~a]swirbelsKule erst nach einem untersehiedlich langen Intervall bemerkbar machen, ist es verstiindlieh, dal~ dann erst die I-I6rst6rung einsetzt oder als tt6rverschlechterung imponiert. Ffir die Abgrenzung der unmittelbaren labyrinthogenen oder retrolabyrinthogenen Progredienz von derjenigen, die im Rahmen posttraumatiseher HWS-Ver~nderungen auftritt, sind die sonstigen Erseheinungen des cervicalen Irritationssyndroms heranzuziehen (JoLK 1956/58): Ohrensausen, Sehwindel, Nystagmus, ausstrahlende Schmerzen in den Hinterkopf und die Schultern, Durchblutungsst6rungen in den I-I/~nden und ~hnliches. Der rSntgenologische Befund wird in diesen FKllen als Beweis gewertet werden k6nnen.
D. Begutachtung beruflicher Sch~iden des 0hres Die Berufserkrankungen des 5ul3eren Ohres erfordern nur ausnahmsweise eine gutachterliehe Stellungnahme. Kosmetische Gesiehtspunkte werden bei Mgnnern eher eine Beeintrgehtigung der beruflichen Tgtigkeit verursachen als bei Frauen, weft diese die M6glichkeit haben, dureh geschickte Anordnung der ttaare das verunstaltete Ohr zu verdecken.
Die Berufsschaden des Ohres
181
K6rst6rungen seitens des Mittelohres allein geben ebenfalls nut selten Veranlassung zu einem Gutachten in der Unfallversicherung. Die Barootitis z. 13. heilt entweder ohne Funktionse~nbuBe ab oder sic iibersehreitet nieht den ffir eine Berufserkrankung notwendigen Mindestsatz yon 10~ auSerdem ist auch bei ihr oft das Innenohr mitbetefligt. Da sehliel~lieh alle Formen yon Sehwerh6rigkeit in gleieher Weise zu beurteflen sind, dfirfte es erlaubt sein, Mittel- und Innenohrschwerh6rigkeiten im folgenden gemeinsam abzuhandeln. Darfiberhinaus werden wir uns in erster Linie auf die Gegebenheiten der L/~rmschwerh6rigkeit beschr/tnken. Sinngem/~l~ ist in den F~llen zu verfahren, in denen Gifte, Infektionskrankheiten, Medikamente oder z.B. Drucklufterkrankungen w~hrend der berufliehen T~ttigkeit zu einer Schwerh6rigkeit geffihrt haben. Gutaehten wegen einer berufsbedingten Schwerh6rigkeit, insbesondere Liirmgutachten, sind ffir die kommenden J a h r e in gr5Berer Zahl zu erwarten. Noch arbeiten viele Gesch~digte weiter in ihrem Beruf, ohne auf eine Anerkennung der I-ISrst5rung als Berufskrankheit zu dr~ngen. I n der Metallindustrie werden wir etwa bei jedem zweiten Besehgftigten mit einer MdE von 20~ und mehr seitens der Ohren zu rechnen haben (I-IouLLEGATTE 1964). I n Mitteldeutsehland hatte sich nach der Anerkennung aueh der L~rmschwerh6rigkeit als Berufskrankheit die Zahl der ~eldungen schon 1958 gegeniiber dem Vorjahre etwa verneunfaeht; yon 1956--1960 wurden insgesamt 1446 Verdachtsmeldungen abgegeben (Z]s~x 1963 b). Noeh 1956 h~tte die LgrmschwerhSrigkeit an 11. Stelle der Berufskrankheiten gestanden; 1960 sehon war sie an die 5. Stelle aufgerfickt. Unter den verschiedenen Berufen lagen die Beschgftigten der Metallindustrie mit 8i,8~ nach einer durchsclmittlich 18,7j~hrigen Exposition an der Spitze; die kiirzeste Expositionszeit betrug nut 11/2Jahre, die ]~ngste 55 J~hre. Der Anteil der Fr~uen machte immerhin 4,7~ aus, in erster Linie Weberinnen, Spulerinnen und Zwirnerinnen. Nach der Metallindustrie folgen die Holz-, Papier-, Textil-, Glas- und Lederbearbeitung mit 12,4, der Bergbau mit 1,95 und die Steinbearbeitung mit 0,91~ Gegenfiber der L~rmschwerhSrigkeit stehen die anderen t~ormen beruflicher }ISrsch~den weir zurfick. Allgemeingfiltige oder anteilige Zahlen hierfiber sind nieht zu erhalten. Lediglich fiber XSrst5rungen nach einer CO-Intoxik~tion und nach Sehwefelkohlenstoffvergiftungen liegen T~bersichten vor. Von 50 Verdaehtsmeldungen wegen einer COIntoxikation in den J a h r e n 1959--1963 wurden 23 anerkannt (Z]sNK 1964). Unter dem Verdacht einer SehwerhSrigkeit dutch Sehwefelkohlenstoff wurden im gleiehen Zeitraum 27 Fglle begutaehtet, yon denen 12 die Voraussetzungen einer Berufserkrankung erffillten (Z]s~K 1963a; beide Angaben gelten ffir Mitteldeutsehland). Die Begutachtung einer beruflichen Sehwerh5rigkeit setzt voraus, dal~ die ,,Xrztliehe Anzeige fiber eine Berufskrankheit" dem Versieherungs-
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E. LEB-NKARDT:
tr/iger oder dem Staatlichen Gowerbearzt zugeleitet wurde 1. Jeder Arztist zu dieser Anzeige verpfliehtet. W a n n aber ist der Ferdacht auf das Vorliegen einer berufliehen SehwerhSrigkeit gegeben? Der Gesetzgeber anerkennt eine SchwerhSrigkeit als Berufskrankheit, wenn eine MdE yon mindesten 10~ vorliegt. Sobald also der Arzt annehmen mul~, dal~ eine vermutlieh dutch die berufliche T/~tigkeit verursachte SchwerhSrigkeit eine 10~ MdE bedingt, ist er zur Verdaehtsmeldung verpfliehtet. Die Voraussetzungen hierffir sind nach den Diskussionen in der Arbeitsgruppe L/~rmseh/~den dann gegeben, wenn ein- oder beidseitig das FliisterspraehegehSr auf weniger als 6 m eingeschr/ink~ is~ (vgl. K 0 s T ~ I ~ 1958 a, b; FABIA~r 1962). Dieser Befund entsprieht naeh der Tabelle zur Ermittlung des prozentualen I{Srverlustes aus den ttSrweiten fiir Urngangs- und Flfisterspraehe yon B o ~ c ~ o ~ A v s u. R6sv,~ (1958) einem HSrverlust yon mindestens 31~ . Daraus leitet sieh bei beidseitigem Vorliegen nach der Tabelle zur Ermittlung der MdE (FELDMANN 1962) eine Minderung der Erwerbsf/~higkeit von 10~ ab. Der allgemeine ~inweis, die ,,Arztliehe Anzeige fiber eine Berufskrankheit" ]miner dann zu erstatten, wenn dutch eine L/~rmsch/~digung das 2'liistersprachegehSr au] weniger als 6 m eingeschriinkt wurde, erseheint also durehaus berechtigt. D e m Einbrueh in das FlfisterspraehegehSr k o m m t im Reintonaudiog r a m m etwa ein HSrverlust yon 40 dB bei 3000 I-Iz gleieh. Sobald also die c~-Senke in ihrer Ausdehnung zu den ~ieferen Frequenzen hin diesen kritisehen P u n k t fiberschreitet, ist m i t StSrungen in der Spraehperzeption zu rechnen ( D I ~ O s r 1963a). 40 dB tt6rverlust bei 3000 I{z lassen zugleich bei 2000 Hz einen H6rverlus~ yon mehr als 15 dB erwarten; d a m i t w/~re aueh naeh dem ,,Guide for the Evaluation of Kearing I m pairment", der vom Subcommittee on Noise in den USA ausgearbeitet wurde, die Grenze veto ,,normalen" Geh6r zur SchwerhSrigkeit hin fiberschritten. Insofern k6nnte gleichfalls der >40 dB-H5rverlust bei 3000 Hz als Riehtwert fiir die Verdachtsmeldung einer Berufskrankheit empfohlen werden. Allerdings ist er weniger streng gew~hlt als beispielsweise der, der in Frankreich yon Fougzqi~g (1963) vorgeschlagen wurde; danaeh wfirde schon eine Verdachtsanzeige erfolgen mfissen, wenn bei 4000 t{z ein I-I6rverlust yon 35 dB erreicht ist. Ffir die Begutachtung einer BerufsschwerhSrigkeit sind drei grunds/~tzliehe Fragen zu differenzieren : 1. die anamnestisehen und urs/~ehlichen Zusammenh/~nge, 1 In Mitteldeu~schland mug die ,,Xrztliche Meldung fiber eine Berufskrankheit oder den Verdacht auf eine Berufskrankhei~" an die zust~ndige Arbeitssanit~sinspektion ers~attet werden (VO fiber Melde- und En~schgdigungspflicht bei Berufskrankheiten veto 14. 11. 1957; GB1 I, 1 w3 veto 9.1. 1958).
Die Berufssch~dendes Ohres
183
2. die kliniseh-audiometrische Diagnose und 3. die Beurteflung und Bewertung der M_inderung der Erwerbsf~higkeit (MdE). ad 1. Die anamnestischen Erhebungen mfissen in erster Linie zu kli~ren versuchen, yon welchem HSrvermSgen vor Beginn der I~rmexposition auszugehen ist. Die Unsicherheit in dieser Beziehung ist nur dureh regelmii•ige Einstellungs- (und Kontroll-)Untersuehungen aller Exponierten zu beseitigen. Solange im allgemeinen keine Unterlagen darfiber vorliegen, ob vor Beginn der Liirmarbeit ein normales Geh6r bestand oder welches Ausma• eine eventuelle Vorschiidigung bereits angenommen hatte, wird der Gutachter besondere Sorgfalt in diesem Punkte walten lassen mfissen. Dies gilt fiir die spezielle famili~re und eigene Anamnese, ffir die berufliche Vorgeschichte (einsehliel31ich ~r und ffir detafllierte Angaben fiber die bisherige Li~rmbelastung. 0hne allgemein Bekanntes wiederholen zu wollen, kann immer wieder nur die Notwendigkeit betont werden, naeh gehguften Ohrerkrankungen in der Familie, naeh Infek~ionskrankheiten (aueh Lues), nach frfiheren Schs (eventuell mit Beteiligung der HWS) und nach einem exzessiven Medikamenten-, Nieotin- oder Alkoholabusus zu fahnden. Der Gutachter sollte sich nicht verleiten lassen, ffir die bisherige T~tigkeit ausschliel~lich die subjektiven Angaben des Patienten zur Grundiage der Zusammenhangsdiskussion zu machen. Er mul~ vielmehr anf der Verpfliehtung des Staatlichen Gewerbearztes beharren, eine vollstiindige Aufstelhmg fiber die bisherige Tgtigkeit and konkrete Zahlen fiber die L~rmbelastung w~hrend der Arbeit vorzulegen. Soweit nicht spezielle oder zu verallgemeinernde Daten vorliegen, sind eventuell Li~rmmessungen am Arbeitsplatz zu fordern. Oft bleib~ auch dana noch die Unsicherheit fiber die tats~chliehe Exposition in frfiheren Jahren. ~cIier wird sich der Gutachter anhand der zahlreichen L~rmmel3ergebnisse orientieren mfissen, die im otologischen Schrffttum, insbesondere in der ~ionographie yon DI~oF~ (1963a) enthalten sind. ad 2. Die Iclinische und audiometrische Diagnose stfitzt sich auf die Daten, die in den vorhergehenden Kapiteln zusammengetragen wurden. Sie verlangen eine grfindliche und gezielte Untersuchung. Zur Differentialdiagnose wird es notwendig sein, auch fernerliegende Befunde einzubesehliel~en: Wassermannsche Reaktion, Blutdruekmessung, RSntgen der Halswirbels~ule und Seh~delfibersichtsaufnahme. Die audiometrisehe Untersuchung sollte in jedem Falle aul3er einer Schwellenprfifung auch fiberschwellige Methoden zum Nachweis des Rekruitments sowie eine spraehaudiometrisehe Priifung enthalten. Simulationsproben sind einzufleehten, sind bei der L~rmschwerhSrigkeit erfahrungsgemi~13 jedoeh nich~ in dem ~al3e notwendig wie z.B. nach Schgdeltraumen oder Intoxikationen. Trotzdem genfigt zur Begutaehtung
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E. LEH~ARDT:
zumeist nicht nur eine Untersuehung, die Audiogramme sind vielmehr ein- bis zweimal an verschiedenen Tagen zu kontrollieren. Uberhaupt sollte die endgiiltige Festsetzung der MdE bei einer L/~rmseh/~digung nicht vor Ablauf yon 6 Monaten nach Beendigung der LKrmt/~tigkeit erfolgen (WrLLIS 1959; DAvis 1960). DaB auBerdem die physiologische Alterskomponente gebfihrend zu berficksichtigen ist, bedarf keiner besonderen Betonung mehr. ad 3. Die zusammen/assende Beurteilung muB wiederum ausgehen von den Fakten, die ffir den ursKchliehen Zusammenhang zwischen geh6rseh~digendem L/irmpegel, Expositionszeit und daraus abzuleitenden HSrsch/~den in den entsprechenden Kapiteln aufgeffihrt wurden. Die groBe Unbekannte ist die individuelle Disposition. Ihretwegen sind aueh alle Uberlegungen zu verwerfen, die versuehen, Ursaehen und Folgen zahlenoder formelm/~Big zueinander in Beziehung zu setzen (M~IST]~g 1957a). Sobald mit hinreiehender Sicherheit vorausgegangene oder w/~hrend der Exposition anderweitige Erkrankungen ausgeschlossen werden kSnnen, besteht kaum noeh ein Grund, den urs~chlichen Zusammenhang zwischen der -- naehweisbaren -- Belastung und der zu beurteflenden SehwerhSrigkeit zu bezweifeln. Selbstverst~ndlieh muB das kliD_ischaudiometrische Bfld mit dem der BerufsschwerhSrigkeit iibereinstimmen. Besondere Schwierigkeiten treten dann auf, wenn andere SchwerhSrigkeitsformen sieh mit der L/irmseh~digung fiberlagern. Die L~rmsch/~digung 1/~uft als umschriebener Prozel~ ab -- mit einer begrenzten Rfiekbildungsf/~higkeit und ohne jede Progredienz. Von einer sp~teren Noxe sLud deshalb bei einem l/~rmgesch/~digten Ohr keine anderen Answirkungen zu erwarten als bei eLuem bisher normalhSrenden Ohr. Die L~rmbelastung kann aber ihrerseits auf ein durch andere l~oxen vorgesch/idigtes Innenohr treffen. Dies gilt z.B. f/Jr die F~lle, in denen eine zus/~tzliehe 2000 I-Iz-Senke oder -N[ulde erkennbar wird (WAGEMA~r 1960/61a; NfAURE~ U. RVPPMA~N 1964). Sie muB als Ausdruek einer famili~r-konstitutionellen Belastung gelten und wird im Mlgemeinen -zum mindesten andeutungsweise -- sehon vor der L/~rmbelastung bestanden haben. Auch bei Meni~re-artigen Krankheitsbfldern, postinfekti6sen ~SrstSrungen oder explosions- bzw. sch/s Vorschs ( M I T T V , ~ ] ~ 1952; DAvis 1957) ist nieht eine einfaehe Summation *nit der L/~rmsch/idigung, sondern unter Umst~nden ein potenzierendes Zusammenwirken beider Komponenten zu erwarten. Spezielle ~V[omente liegen nach einer vorangegangenen StreptomycinMedikation vor; mit einer dadurch bedingten ,,VorsehKdigung" des Innenohres soll selbst dann zu reehnen sein, wenn ein HSrverlust noeh nieht offensichtlich war (vgl. S.49). Diese Auffassung wird jedoeh nur in den FAllen zu teilen sein, in denen zwar subjektiv keine SehwerhSrigkeit aufgefallen, objektiv audiometrisch aber schon ein ]Tochtonschwellen-
Die Berufssch~den des Ohres
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verlust oder eine pathologische Schwellenabwanderung ( K o ~ E ~ K o 1960) nachzuweisen war. Jedenfalls werden wir gegebenenfalls gut tun, enstprechende anamnestische Angaben in die Diskussion einzubeziehen. Wegen der Beurteilung zweier gleichzeitig einwirkender Noxen -- Streptomycin und L~rm, Kohlenoxyd und L/~rm oder z.B. Trichlori~thylen -sei auf die entsprechenden Kapitel verwiesen. Bei der Bewertung der beruflichen H6rsch~digung ist zu berficksichtigen, dab im oberen Frequenzbereich anfangs schon Zeichen einer HSrschddigung bestehen k6nnen, ohne dab eine Schwerh6riglceit ffir das Sprachverst~ndnis vorliegt. Ks man sich an die oben diskutierten ,,Richtlinien" ffir die Verdachtsmeldungen (siehe S. 182), dann ist eine 10~ MdE erst anzunehmen, wenn die l~ochtonsenke oder der Hochtonabfall bei 3000 tIz 40 dB fiberschritten haben bzw. wenn das Flfistersprachegeh6r ~uf weniger als 6 m eingeschr/~nkt ist. AusschlieBliche ]~Srverluste ohne Einschr~nkung des Flfistersprachegeh6rs spielen also in dem juristischen Begriff der Bertffskrankheit keine Rolle. Fiir alle SehwerhSrigkeitsgrade jenseits der 10~ sind die gleichen Grunds~tze anzuwenden, wie sie fiir die allgemeine Bewertung der Schwerh6rigkeit gelten. Die Deutsche Gesellschaft der lTNO-~rzte hat in ihren Empfehlungen an den Bundesminister ffir Gesundheit Richtwerte genannt, die in der Tab. 10 zusammengestellt sind. Tabelle 10. l~ichtwerte der Deutschen Gesellscha]t der HNO-~rzte [iir die Bewertung von HSrschgden (vgl. FELD~A~ 1962) Normalh5rigkeit
0-25
0
0
10
10
1~
1~
Geringgradige SchwerhSrigkei~
15-45
0
10
20
20
30
80
:Mittelgradige Schwerh5rigkeit
35-65
10
20
20-301 30
~0
40
ttochgradige SehwerhSrlgkei~
i 55-85
I0
20
~0
40-~C ~0
50
75-95
1~
80
40
50
60
60
100
15
30
40
50
60
70
An Taubheit grenzende SchwerhSrigkeit Taubheit
.Orvor-
F
I
I
J
lustia0/~ 0-25 15-45 35-65 55-85 75-95 100 Grad der SchwerhSrigkei~
tISrweite ffir Umgangssprache in ]Y[etern Linkes Ohr
<
~ 4 4+
+~ 0,25 <+a.c.+>2~
Gerade bei der Begutaehtung der Ls sollten wir uns immer wieder vergegenw/irtigen, dab es eine L~rmtaubheit nieht gibt -- jedenfalls nieht als ausschliefiliche Folge einer ehronischen L/~rm-
186
E. LEHNHARDT:
exposition. Leider erscheint dieser Begriff auch heute noch in amtlichen Verlautbarungen; so heiBt es z.B. in den VDI-Richtlinien zur Beurteilung und Abwehr yon Arbeitsliirm oder in den l~erkblattern des Bundesministeriums ffir Arbeit und Sozialordnung ( W A G ~ u. Z~L~T~ 1964), dab langdauernde L~rmeinwirkung zu bleibender SchwerhSrigkeit ,,oder unter Umsti~nden gar zur Taubhei~" ffihren kSnne. ~u (1956) hatte sich ganz eindeutig gegen diese Annahme gewandt. Ja, er wollte eine Taubhei~ geradezu als Beweis gegen eine ausschlieBliche Larmgenese gewertet wissen. Unter L~ssr~Gs (1964) 705 Li~rmgutachten-Patienten war nicht ein einziger mit einer Taubheit. I n 5,70/0 seines offensichtlich sehr wohlwollend beurteilten Beobaehtungsgutes bestand zwar eine hochgradige, an Taubheit grenzende Schwerhbrigkeit (Sa~zgehbr weniger als 0,25 m), doeh die durchschnittliche Expositionszeit hatte bei 30,5 und das Ourchschnittslebensalter bei 64,2 Jahren gelegen; aul~erdem waren in allen FAllen L~rm- und Alters]componente zusammen fiir die Einstufung zugrundegelegt worden. Vielleicht soUte man, wenn in den kiinftig vermehrt anfallenden Gutachten Taubheiten weiterhin fehlen, auf den Zusatz ,,oder L~rmtaubheit" verzichten. I)amit wiirde auch yon amtlicher Seite ein gewisser t{inweis in dem Sinne gegeben sein, da~ ffir die Anerkennung einer Taubheit als ausschliel31iche Li~rmfolge die wissenschaftliche Begriindung fehlt. Ffir die Bewertung des SprachgehSrs liegen einerseits die alten I55rweiten fiir Umgangsspraehe, zum anderen die l~Srverlusteinseh~tzung in Prozent zugrunde, die sich nach den Boenninghaus-R5serschen Tabellen aus den I{Srweiten fiir Flfistersprache und Umgangssprache oder aus dem spraehaudiometrischen ~5rverlust ffir das 50~ Zahlen- und Wortverst~ndnis herleiten (BoE~NrNGHAVSU. WITTGENS 1962). Damit wird in Deutschland eine Entwicklung unterstrichen, die fiir die Bewertung yore Sprachgeh5r ausgeht, ohne sich ausschlieBlieh auf sprachaudiometrische ]3efunde stfitzen zu mfissen. Im Gegensatz dazu legt man z. B. in den USA (LIERL~ 1959; Diws 1960) in erster Linie das Reinton-Audiogramm zugrunde. Zu diesem Zweck hat das Subcommittee on l~oise Research Center eine Bewertungstabelle ausgearbeitet, die den einfachen Durchschnitt der HSrverlustwerte in dB lediglich bei 500, 1000 und 2000 Hz berfieksiohtig~; ffir jedes dB HSrverlus~ zwischen 15 und 82 dB werden 1,5% MdE errechnet. Eine spezielle Formel s~ellt die unterschiedIichen Befunde auf beiden Ohren zueinander in Beziehung. [J. Amer. reed. Ass. 177, 489 (1961)]. In Frankreich (Dekret 1~r.63--405 vom 20.4. 1963) geht man yon der Formel HVso0 Hz -~ 2 "HV100oHz% HV2oooHz dB HSrverlust (HV) ffir Umgangssprache -4 aus. Hier wird also besonderer Weft auf die ~r des Sprachbereichs (= 1000 Hz) geleg~. Jiingst wurde aueh yon deutscher Seite ein Verfahren angegeben, das einen direkten Vergleich zwischen der Tonschweltenkurve und der SprachhSrprfifung gestattet (RSs]~ 1963). Danach erreehne~ sich der HSrverlus~ f'dr Umgangssprache
Die Berufssch~den des 0hres
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ebenfalls aus den Werten bei 500 Hz, i000 Hz und 2000 I-Iz, jedoch naeh der l%rmel HVc~--O =
3 9HVmin -~- 2- HV2 -{- HVmax 6 dB.
(J=[Vmin ist der kleinste, HV2 der zweitgr6gte und HVmax der grSgte Schwellenwert innerhalb der drei genannten Frequenzen.) Fiir den HSrverlust in der FIiistersprache ergibt sich aus den Schwellenwerten bei 1000 tIz, 2000 Hz und 4000 Hz die Formel 3 9I-IVmin~- 2 9i V 2 @ HVmax HVo--c, = 6 dB. Alle drei Verfahren haben den Vorteil, dag der Gutachter unter Umst~nden allein auf Grund des Reintonaudiogramms zu einer Bewer~ung des SchwerhSrigkeitsgrades bzw. der MdE kommen kann. Die Zukunft wird zeigen, ob beide l~Iethoden -die vom SprachgehSr und die vom ReintongehSr ausgehenden -- wesentlieh voneinander differieren oder ob sie im Endeffekt zum gleiehen Ergebnis fiihren. F/Jr die Bewertung einer bi/aktoriellen Schwerh6riglceit gibt es i m m e r noch keine allgemein a n e r k a n n t e Regelung. Dies gilt vor allem fiir die Altersschwerh6rigkeit. Sie ist physiologiseher N a t u r u n d s t e h t i n k e i n e m urs~chliehen Z u s a m m e n h a n g m i t der Ls A u c h liegen bislang keine Beweise dafiir vor, d a b ein liirmgesch~digtes Ohr sehneller altert. W i t k S n n t e n deshalb geneigt sein, die A l t e r s k o m p o n e n t e aus der zu b e u r t e i l e n d e n Gesamtschwerh6rigkeit a u s z u k l a m m e r n u n d ausschlieglich d e n 1/~rmbedingten Teil zu b e w e r t e n (KEc~T 1964a). Andererseits v e r d i e n t das A r g u m e n t B e a e h t u n g , dag beide Antefle z u s a m m e n sich gerade f/Jr die S p r a c h v e r s t ~ n d i g u n g u n g / i n s t i g e r auswirken, als es aus ihrer einfachen S u m m a t i o n her a b z u l e i t e n wi~re. L]~ssrNo (1964) h a t t e deshalb bei seinen G u t a c h t e n die GesamtsehwerhSrigkeit voll a n e r k a n n t . Einen kaum realisierbaren KompromiB zwischen dieser Niehts- oder A1]esAlternative stellt der Vorschlag yon GLORm U. DAVIS (1961) dar. Die Autoren gehen davon aus, dab die volle Subtraktion des Altersanteils eine Ungerechtigkeit in sich berge. Sie tritt besonders bei der amerikanischen Regelung zutage, naeh der ja erst oberhalb 15 dB mittlerem HSrverlust flit jedes weitere Dezibel 1,5~ MdE anerkann~ werden. Ein zu gleichen Teilen als Alters- und L~rrnfolge entstandener mittlerer I-I6rverlust yon 30 dB wfirde dann naeh Abzug des Altersanteils wieder unter die Entsch~digungsgrenze kommen. Der zu Begutaehtende wfirde also vollkommen leer ausgehen. GLORm u. D~vzs wollen deshalb in dem angef'dhrten Beispiel zun~ehst die MdE fiir den 30 dB-H6rverlust erreehnen; sie ergibt 22,50/0. Da aber nur die H~ilfte hiervon durch L~rm bedingt ist, sollte der Geseh~idigte nut die H~lfte yon der auf 22,5~ zustehenden Entschiicligung erhalten. Dieses ,,principle of proportional liability" sei nieht nut fiir die Alterskomponente, sondern iiberhaupt bei allen metn'faktoriellenSchwerh6rigkei~sformen anzuwenden. Bei der in Deutschland iibliehen Regelung, die sieh weniger an die errechnete Prozentzahl als an die Einteilung in verschiedene SchwerhSrigkeitsgrade h~it, trier die geschilderte Problematik nleht ganz so kraB hervor. Grunds/itzlieh k 6 n n e n wir bei der Frage, ob die A l t e r s k o m p o n e n t e oder eine sonstige H 6 r s c h ~ d i g u n g y o n der Gesamt-Sehwerh6rigkeit a b . zuziehen sei, d a v o n ausgehen, d a b f/it die B e m e s s u n g der Beseh/idigung
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d e r Z u s t a n d des Ver]etzten ~znmittelbar vor dem Un]all als Vergleiehsw e r t ffir d e n d u r e h d e n U n f a l l geschaffenen Z u s t a n d gilt ( R V A 2 8 . 2 . 1902, A N 1902/650, P~OBST 1961). I n d e r U n f a l l v e r s i c h e r u n g i s t also n i c h t y o n d e r E r w e r b s f ~ h i g k e i t eines , , N o r m a l m e n s c h e n " , s o n d e r n y o n d e r individuellen Erwerbs]i~higlceit v o r d e m U n f a l l oder v e t d e r B e r u f s k r a n k h e i t auszugehen. Diese ist m i t 100~ anzusetzen. D a s b e d e u t e t , d a b ein z . B . d u r c h Mittelohr- oder A l t e r s s c h w e r h 6 r i g k e i t vorgeseh/~digter L~rma r b e i t e r - - a b g e s e h e n y o n seiner b e r u f l i c h e n I-I6rsch~digung - - als voll erwerbsf~hig gilt u n d da~ die Unfall- o d e r Berufsfolgen a u f diese 1000/oige i n d i v i d u e l l e E r w e r b s f i i h i g k e i t zu beziehen sind. Mit dem Unfall gleichzusetzen ist eigentlich der Beginn einer Berufskrankheit. Die Einbezlehung der Vorseh~den kSnnte also nur bis zu dem Zeitpunkt gesehehen, an dem seitens der Berufskrankheit eine MdE yon 10~ vorlag. Eine nach diesem Terrain fortsehreitende AltersschwerhSrigkeit entspr~che einem neben der berufsbedingten Seh~digung ablaufenden, yon ihr unabh~ngigen Vorgang. Das wiirde heil~en, dal~ bei einem sehon Altersschwerh6rigen fiir die berufliehe H6rseh~digung yon einer bis dahin 100~ Erwerbsf~higkei~ auszugehen w~re; fiir einen in jiingeren Jahren schon L~rmgeseh~digten aber k6nnte der mit der weiteren L~rmsch~digung parallel verlaufende Altersabbau seines Geh6rs iiberhaupt nicht in der Gesamtseh~digung beriicksiehtigt werden. Eine solehe Differenzierung erseheint indessen a]lzu spitzfindig. Wir m6chten annehmen, d a ] e s dem Sinn des Gese~zes nieht widerspricht, wenn die A]terssckwerhSrigkeit i~ ~hrem jeweil~gen Ausmafl wie eine ,,Vorerwerbsbesehr~nkung" in der Unfallbegutaehtung behandel~ wird. Die oben angefiihrte Entseheidung ist zugleieh die reehtliche Grundiage daffir, da{~ ein einseitig Tauber wegen unfaU- oder berufsbedingten partiellen oder vollst~ndigen Verlustes auch des anderen Ohres hinsicht]ieh der MdE wie ein beidseitig H6rgest6rter oder Ertaubter zu behandeln ist. Eine nach dem Unfall eintretende, unfallunabh~ngige weitere Einbui3e an Erwerbsf~higkeit kann bei der Festsetzung der unfallbedingten MdE in kelnem Falle beriicksiehtigt werden. Dies gilt sowohl fiir eine sp~tere unfallunabh~ngige Ertaubung auf dem zweiten Ohr wie fiir eine weitere, z.B. altersbedingte Versehlechterung auf dem bereits unfa]lgeseh~digten 0hr (AsA~o~ 1961). N a c h d e n gesetzlichen U n t e r l a g e n u n d d e n r i c h t e r l i c h e n E n t s c h e i d u n g e n w e r d e n wir also nicht b e r e c h t i g t sein, die Alters- oder eine a n d e r e u n f a l l u n a b h ~ n g i g e K o m p o n e n t e yell i n die u n f ~ l l b e d i n g t e I { 6 r s t 6 r u n g einzubeziehen. W i r w e r d e n a b e r bei d e r B e w e r t u n g v o m ,,individuellen N o r m g e h 6 r " a u s g e h e n u n d d a m i t die b e r u f s b e d i n g t e S e h w e r h 6 r i g k e i t r e l a t i v hoch einsch/~tzen diirfen. Als Beispiel sei konstruiert: Bei einem 60j~hrigen wfirde die Erwerbsf~higkeit dureh die Alters- oder eine andere unfa]lun~bhgngige SchwerhSrigkeit eigentlieh um 20~ gemindert sein. Die berufsbedingte Sehwerh6rigkeit wiirde eine weitere MclE yon 200]0 mit sieh bringen, sio soln'i~nkt also die Erwerbsfghigkeit vor der Berufssch~digung (80%) um ein u ein. Mit einem Viertel der individuellen Erwerbsf~higkeit (100~ d. h. mit 25~ w~re in diesem Falle die MdE dureh die beru/sbedingte SehwerhSrigkeit einzusetzen. Nicht immer werden sich so glatte Zahlen ergeben; es wird im Einzelfall auch nicht immer geboten sein, den Grad der NIdE zu errechnen. Wer ganz sicher gehen will, mug sich der Lohmfillerschen
Die Berufssch~den des 011res
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Formel (siehe aueh LOB 1961) bedienen: MdE (~
--
(z--y)" 100 v
z = Gesamt-MdE zur Zeit der Rentenbercchnung; y = MdE vor der Berufssehi~digung; v = ErwerbsfAhigkeit vor der Berufssch~digung. Ihre Anwendung ist im allgemeinen Angelegenheit des Versicherungstr~gers; der Gutaekter mul~ abet fiber den Sinn der Bereehnung und fiber die MSglichkeiten orientier~ sein, die sich fiir den Begutachteten dadureh ergeben. I m iibrigen w i r d d e r ~rztliehe G u t a e h t e r in d e r m o d e r n e n sozialr e e h t s s t a a t l i e h e n Gesel]sehaftsordnung z u n e h m e n d hgufiger m i t F r a g e n k o n f r o n t i e r t , die sich a u c h u n t e r A u s n u t z u n g aller wissensehaftliehen E r k e n n t n i s s e u n d d e r persSnlichen E r f a h r u n g n i e h t b e a n t w o r t e n lassen. Dies trifft v o r a l l e m d a n n zu, w e n n ~ 6 r - oder G l e i e h g e w i c h t s s t S r u n g e n a u f eine viele J a h r e zuriicMiegende berufliehe oder dienstliehe E x p o s i t i o n bezogen werden. D e r G u t a c h t e r sollte sich d ~ n n i m m e r vergegenw~rtigen, dal~ er Ms A r z t d e r e n t s c h e i d e n d e n V e r w a l t u n g s - o d e r j u r i s t i s e h e n I n s t a n z gegenfiber nicht v e r p i t i e h t e t ist, sich m e h r festzulegen, als es die wissenschaftlichen E r k e n n t n i s s e erlauben. Gegebenenfalls sol] er b e k u n d e n , d a b sieh eine i b m gestellte F r a g e w e d e r e i n d e u t i g b e j a h e n n o c h v e r n e i n e n lasse. E r k a n n eine mediziniseh-wissensehaftlieh noeh offene F r a g e d e r g e r i c h t l i c h e n E n t s e h e i d u n g iiberlassen o d e r beispietsweise das G e w i e h t seiner rein i~rztliehen B e u r t e f l u n g d u r e h einen Z u s a t z a b s c h w ~ c h e n oder e r l a u t e r n . Dies sollte sieh d e r G u t a e h t e r u m so m e h r vergegenwi~rtigen, als n a e h d e m n e u e n U n f a l l v e r s i e h e r u n g s n e u r e g e l u n g s gesetz v o m 3 0 . 4 . 1963 ein leistungsgew~ihrender B e s c h e i d r i i c k w i r k e n d selbst d a n n n i e h t a u f z u h e b e n ist, wenn er zweifelsfrei d u r e h eine s Fehldiagnose zustande kam. Literatur
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Priv.-Dozent Dr. Dr. E. LEtt~ARDT, Universit~ts-HNO-Klinik, 2 Hamburg 20, M~rtinistr. 52