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Berich$: Analyse organischer Stoffe
die Toluidine, Naphthylamine und 1, 2, 3, g-Tetrahydrochinolin in Form ihrer Salze mit I isoliert und identifiziert werden. Alle Salze kristallisieren sehr schTn und sind leicht zu reinigen. Die st~rkeren Basen fallen immer zuerst aus, so dal~ man gut fraktionieren kann. In Erg~nzung der friiheren Versuehe 1 haben Verff. eine groi3e Zahl weiterer I-Salze hergestellt, deren Eigenschaften in einer Tabelle zusammengestellt sind. 1 Chem. Ber. 88, 533--541 (1955). Univ. Halle und VEB I-Iydrierwerk Rodleben. - - ~ RUNGE, F., H.-J. ENGELBREC~T u. ~f'~.FI~ANKE: Pharmazie 12, 8 (1957); vgl. diese Z. 159, 78 ( 1 9 5 7 ) . - ~ Chem. Ber. 90, 1757--1760 (1957). Univ. Halle und Leuna-Werk, Leuna, Krs. Merseburg. A. Mti~D~L Neue Farbreaktionen zum Naehweis aromatischer Amine und zur Unterscheidtmg ihrer Isomeren fanden M. GUENTCttEV und B. AT]~ANASSOVL - Aus]i~hrung. Man ]Sst oder suspendiert 0,1--0,5 g des Amins in 1,5--2 ml Wasser, fiigt 0,5 ml 1% ige w~13rige Mang~n(II)*nitratl5sung und 0,5 ml 1% ige Natronlauge zu, iiberl~Bt alas ausgefaltene Mn(OH)~ unter starkem Umsehwenken oder Erw~rmen einige Zeit der Au~oxydation und s~uert schlieBlich mit 0,5--1 ml ether konzentrierten organischen S~ure oder 1,4 ml einer verdiinnten Minerals~ure an. Von den im Original angefiihrten zahlreichen Farbreaktionen seien die in ether Tabelle zus~mmengestellten :F~rbungen zur Unterseheidung isomerer Amine angeftihrt: Beim Ans~uren mit verdiinnter Phosphors~ure f~rbt sieh o- Toluidin griin, ~n-Toluidin blau, p-Toluidin rot; o-Anisidin gibt beim Ans~uern mit Essigs~ure eine violette, das p-Isomere eine braune F~rbung. Die drei isomeren Phenylendlamine geben naeh dem Zusatz yon Isovalerians~ure Griin-, Blau- bzw. Gelbbraunfarbung. Beim Ans~uern mit Propions~ure f~rbt sich c~-Naphthylamin blau, die fl-Verbindung rStlieh. Die Nachweisgrenzen liegen zwischen t0 --~ und 10 -'~ g. 1 Dokl. bolgar. Akad. Nauk 9, H. 3, 41--44 (1956). Inst. Med., Sofia (Bulgarien). K. STLLNE~ Zur Bestimmung yon Acetanilid empfehlen J. BLA~EK nnd L. S2kFA-I~IK1 die Diazotierungstitration nach der Freimachung der bloekierten Aminogruppe. - Aus]i~hrung. Etwa 0,3 g Acetanilid (genau abgewogen) werden zur Hydrolyse mit 30 ml 25%iger Salzs~ure eine halbe Stunde am RiiekfluBkiihler gekocht. Nach dem Abkiihlen wird das Gemiseh filtriert und das Filtrat mit Wasser auf 100 ml aufgefiillt. Von dem klareu Filtrate werden 30 ml mit 30 ml 37%iger Salzs~ure versetzt, auf 15~ abgekiihlt und mi~ 0,1 m NatrumnitritlTsung titriert. Zur Indikation wird das System einer Platin- und einer Graphitelekfrode verwendet, die mit dem Galvanometer direkt verbunden stud. Ein dauernder Ausschlag des Galvanometerzeigers indieiert das Titrationsende. 1 ml 0,1 m NaNO 2 entsprieh~ 13,516 mg Acetanilid. Sa]ieyls~ure, Codeinphosphat, Weinsaure, Phenobarbital, Coffein rein und mit Natrinmbenzoat und mit Na~rinmsalieylat und Natrinmhydrogenearbonat stSren die Bestimmung nieht. 1 ~eskoslov. Farmaeie 6, 524--526 (1957) [Tsohechiseh] (~it russ., dtsch, und engl. Zus.fass.) Staatsanstal~ fiir Arzneimittelkontrolle Prig. Z. STEJSKAL Die Bestimmung kleiner Mengen aromatischer Aldehyde kann naeh J. P ~ T ~ ~ K und M. VES~/i~ ~ ~uf die ~essung der gelben bis orange F~rbung gegriindet werden, die mit Phlorogluein in ether LSsung yon konz. Sehwefels~ure in Eisessig entsteht. Das ~aximum der F~rbung wird bet p-Tolualdehyd nach 10 rain erreieht, die Farbe bleibt bis etwa 25 rain nach Reagenszusatz besti~ndig, bet Vanillin sind die entspreehenden Zeiten 15--60 rain, bet Piperonal 30--90 rain. Die Eichkurven sin4 in den Konzentrationsbereiehen 27--266 ~g Tolualdehyd/5 ml LSsung sowie 4--30/~g Vanillin oder Piperonal/5 ml LSsung Geraden. Alkohole, Carbons~uren und
2. Qualitative und quantitative Analyse
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deren Ester stSren die Bestimmungen incht, dagegen bewirkt Wasser eine starke Herabsetzung der Farbintensitgt. Das Verfahren kann auBer fiir die angegebenen .Mdehyde auch fiir die Bestimmung anderer aromatischer Aldehyde (z. B. Salieylaldehyd) dienen. Es wird hauptsgehlieh zur Bestimmung yon p-Tolualdehyd in Terephthalsgure und ihren Estern sowie zur i~einheitspriifung yon LSsungsmitteln in der Chromatographie empfohlen. - - Aus/i~hrung. Man 15st die Probe in Eisessig und versetzt 5 ml dieser LSsm~g mit 5 ml einer 20 vol.-%igen LSsung yon Schwefelsgure in Eisessig. Nach dem Mischen kiihlt man auf 18--20~ gibt I ml l~ LSsung yon Phloroglucin in Eisessig zu and toilet nach den oben angegebenen Zeiten unter Verwendung eines dunkelblauenFilters (z. B. BG 7, Lange-Colorimeter) gegen eine 10~ LSsung yon 8chwefelsgure in Eisessig. 1 Chem. Listy 51, 1686--1689 (1957) [Tsehechisch]. Forsch.-Inst. organ. 8ynthesen, Poordubice-Ryhitv~ (CSR). A. KITI~TE~ACK~t~ Das polarographisehe Yerhalten von Curcumin hat H. SATe1 untersucht. In GrundlSsung mit 80% Alkohol, 0,25m an RTatriumbromid, 0,0din an B~IT~OXRobinson-Puffer nnd mit 0,028% Gelatine wird eine Reduktionsstufe beobachtet, deren tIalbstufenpotential bei steigendem pu-Wert (2,3--10,7) negativer wird. I n LSsung vom p~-Wert 7,6--10,7 nimmt die 8tufenhShe mit der Zeit schnell ab. Bei einem pR-Wert yon 5,2 (und 2,3) und bei Gehalten zwischen 10-a and 10-~m ist die StufenhShe tier Konzentration linear proportional and quantitativ auswertbar. 1 Jap. Analyst. 6, 549--55i (1957) [Japanisch]. (R~aeh engl. Zus.fass. refer.) Nat. ttyg. Lab., Tokyo (Japan). K. C ~ s ~ Cumarin~ Dihydroenmarin (~Ielilotin) and Methylcumarln kSnnen nach L. C MITC,H~LL ~ papierchromatographisch getrennt werden. - - Aus/~hrung. Man bespriibt Whatman~Papier Nr. i mit einer Mischung yon r ml Dimethy]cyanamid, 2 ml Formamid und 25 ml ~thanol, die man mit Ather auf 100 ml auffiillt, bringt auf die 8tartlinie die LSsung der zu analysierenden Probe sowie 0,025% ige LSsungen der oben genannten Substanzen in ~thanol und entwickelt aufsteigend irmerhatb yon 1~/4Std mit Petrolgther oder n-tIexan. Naeh dem Trocknen der Chromategramme bespriiht man diese mit einer LSsung yon l l , 0 g Kaliumhydroxyd in 200 ml Methanol. Die Substanzfleeken sind bei UV-Beleuchtung durch ihre Fluorescenz erkennbar (Tabellen mit Empfindlichkeitsgrenzen und R~-Werten im Original). 1 j . Assoc. off. agric. Chemists 4O, 1029--1033 (1957). Food a. Drug. Admin., Washington D.C. (USA). K. S6LL~E~ ~ber die Trennnng yon 1-Methyl-, 4-1~Ieth~l-, 8-Methyleyelohexen and ~Iethyleneyclohexan durch Gas-Fliissig-Verteilungschromatographie beriehten E. GIL-Av, J. HERLI~ nnd J. SXA~A~~. A]s stationgre Phase dient eine mit Si]bernitrat gesgttigte Glykoll5sung, yon der 1 Tell ant 2 Teile Sterchamol (50 his 80 mesh) aufgetragen wird. Die Trermung der Substanzen erfolgt dabei nieht in der l~eihenfolge des Dampfdruckes, sondern in der oben ~ngegebenen Folge. Die auf -X~thylbenzolbezogenen Retentionsverhgltnisse betragen 0,42, 1,49, 1,65 and 2,99. Quantitative Bestimmnngen kSnnert mit einer Genauigkeit v o n • l~ ausgefiihrt werden. Es konnte so festgeste]lt werden, dal~ ein als ,,rein" bezeichnetes Handelsprodukt yon 4-Methylcyclohexen 11% 3-Methyl- und 4=% 1-Methylcyclohexen enthielt. Weiterhin setzte sich ein technisches Produkt, bezeichnet mit ,95% mindestens" aus nur 70% 4-Methyl- and 30% 3-Methylcyclohexen zusammen. - Auch hShere Homologen, wie sie z. B. in ,,reinem" ttepten-2 enthalten sind, lassen sich so trennen. - - Arbeitsbedingungen. Als Gaschromatograph dient das PerkinElmer-Fraktometer, Modell 154, das bei 30~ Arbeitstemperatur betrieben wird.