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G. T~AMSet al.: Steroidhormone auf die RNS- und DNS-Synthese
geringer Abweichungen nicht sehr wesentlich yon demjenigen der RSntgenstrahlen untersehieden ist. Das betrifft, wie diese Versuche gezeigt haben, aueh die verschiedenen Phasen des Generationseyclus. Damit ist, abgesehen yon ihrer schleehten Vertr/~gliehkeit eine Kombination der Anwendung yon RSntgenstrahlen und alkylierenden Cytostatiea in der Careinomtherapie auch yon theoretisehen Standpunkt aus nieht sehr erfolgverspreehend. Es wird daher notwendig sein, Substanzen zu linden, die sich in ihren Angriffspunkten besonders hinsiehthch der einzelnen Phasen des Generationscyelus yon denjenigen der RSntgenstrahlen unterscheiden. 76. Herren G. TRAMS, D. GRt~NTHAL und H. MAASS (Universit/~tsFrauenklinik Hamburg-Eppendorf): Die Wirkung yon Steroidhormonen auf die RI~S- und DNS-Synthese in hormonabh~ingigen Mammacarcinomen der Ratte. Die hormonale Therapie spielt im Rahmen der Palliativbehandlung des Mammacarcinoms eine immer grSgere Rolle. Da die wachstumsbeeinflussende Wirkung der angewandten Steroidhormone bisher biochemisch nicht gekl~rt ist, bleibt im Einzelfall die Entscheidung schwierig, ob eine Hormontherapie durchgeffihrt werden soll, und wenn ja - welche. Fiir eine experimentelle Bearbeitung dieses Fragenkomplexes eignet sich besonders das durch 7,12-Dimethyl-benz-anthracen (DMBA) induzierte Mammacarcinom der l~atte, da es im histologischen Aufbau dem menschlichen Adenocarcinom der Mamma sehr /~hnlich ist und gleichfalls eine 1/~ngere Phase der' Hormonabh~ngigkeit durchl/~uft. In den vorliegenden Untersuchungcn wurde der Einbau markierter Vorstufen in die DNS und RIXTS als biochemischer Parameter ausgew/~hlt, um aus dessert ~nderungen mSglicherweise etwas fiber den EinfluB yon Steroidhormonen auf den DMBA-Tumor der l~atte zu erfahren. Nach 6ts Vorbehandlung der Tiere mit Progesteron (16 mg/kg/ die) oder 17-fi-Oestradiol (200 fzg/kg/die) s.c. wurden die Tumoren entnommen und als Gewebeschnitte unter Standardbedingungen mit C14Thymidin oder C14-Uridin inkubiert. Aufarbeitung der Gewebe nach einer modifizierten Methode nach SCHNeIDer. Dabei zeigte sich, dab die mittleren Einbauraten yon Cl~-Thymidin in die DNS dutch die beiden Hormone nicht wesentlich beeinfluBt werden. Die analogen Werte ffir die RNS-Synthese dagegen sind nach Oestradiolgabe deutlich erh6ht. Dieser Befund ist aueh als Hinweis daffir zu werten, dab die yon uns verwandten Tumoren fiberhaupt auf J~nderungen im endokrinen System reagieren. Der Beweis ffir eine derartige
H.-J. SPECgTER: Oollum-Carcinome mittels intra-arterieller Dauerinfusion
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Anspreehbarkeit wird aber vor allen Dingen dureh das Wachstumsverhalten vorhandener Tnmoren naeh Ovariektomie demonstriert. Hierbei k a m as bei 20 Tieren zu einer deutliehen Tumorregression, wghrend auff/~lligerweise 8 Tiere aus dem gleiehen Kollektiv an ihren Tumoren keine Verkleinerung oder aber naeh einem Intervall wieder eine Waehstumssteigerung erkennen lieBen. Die Grfinde ffir ein derartiges Verhalten werden diskutiert (Tumoren primar hormonunempfindlieh oder sehon in das hormonunempfindliehe Stadium eingetreten). I n weiteren Untersuehungen (andere Dosierung, verfeinerte Methodik) soll gekl/~rt werden, ob nieht doeh die DNS-Syntheserate zur Beurteilung des Waehstumsverhaltens beim DMBA-Tumor der t~atte in Abhangigkeit vom endokrinen Status verwendet werden kann. Interessant dfirfte dabei ein Vergleieh der Stoffweehselaktivit~t yon Tumoren sein, die sieh naeh Ovariektomie in ihrem Waehstum gegens/ttzlieh verhalten. 77. Herr H.-J. SPEIJIITER (St~dt. Krankenhaus Landshut): Pr~ioperative eytostatische Behandlung ausgedehnter Collum-eareinome mittels intra-arterieller Dauerinfusion. Die Therapieergebnisse bei ausgedehnten Collumcareinomen sind /~ugerst unbefriedigend, einerlei ob nun eine Bestrahlung oder eine ultraradikale Operation ausgeffihrt wird. Nicht selten bleibt aber das Waehsturn derartiger Carcinome, trotz Einbruch in Blase oder Rectum oder sogar bei Ausdehnung bis zum Introitus vaginae auf das kleine Becken beschrankt, naeh BI~IeKE~ sind es etwa 50 %. Dennoch kann bei totaler Beckenexenteration nicht die Gewghr gegeben sein, dab im restliehen lateralen Bindegewebe alle Tumornester sieher entfernt werden. Auch sind Implantationsmetastasen mSglich. Als Vorbereitung zur Operation k/~men Methoden in Betracht, durch welehe entweder eine Devitalisierung mSglichst vieler Tumorpartien oder wenigstens ein onkotoxiseher Effekt v o n d e r Peripherie her erreicht werden kann. Durch die intraarterielle Dauerinfusion yon Cytostatica gelingt es im kleinen Becken eine derartige Wirkung zu erzielen. Entspreehend der eranialen Tumorausdehnung kann die Dauerinfusion fiber beide Arteriae ilieae internae - - als antegrader Weg - oder die Aorta - - retrograder Weg fiber die Arteria femoralis profunda oder cireumflexa latera]is - - erfolgen. Die Art der beschriebenen Applikation erlaubt es, in einem begrenzten KSrperbereich die Medikamentenkonzentration ohne Gefahr ffir den Gesamtorganismus erheblieh zu erhShen. Durch die fiber Woehen andauernde kontinuierliche Infusion sollen m6gliehst viele Zellen in ihrer zeitlich nicht bekannten empfind-