E-KLASSE
Design | Infotainment
Entertainment- und Infotainmentsysteme Im Vordergrund bei der Entwicklung der Entertainment- und Infotainment-Komponenten der neuen Mercedes-Benz E-Klasse stand die möglichst geringe Ablenkung des Fahrers vom Verkehrsgeschehen. Anordnung und Bedienung von Telefonie, Navigation und Audiosystemen wurden weiter optimiert. Zusammen mit dem Sprachbediensystem LINGUATRONIC wird ein hoher Entlastungskomfort realisiert.
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Mercedes-Benz E-Klasse
1 Headunits Für die neue E-Klasse wurden die drei Telematik-Systeme Audio 20, Audio 50 sowie Cockpit-Management-und-Data-System (COMAND) mit unterschiedlichem Funktionsumfang entwickelt. Diese zeichnen sich dadurch aus, das erfolgreiche Bedienund Mensch-Maschine-Schnittstelle-Konzept (Man-Machine Interface – MMI) aus C- und S-Klasse – hochgesetztes Farbdisplay und Bedienung über ein zentrales Bedienelement – fortzuschreiben. Die Headunit verfügt über die wichtigsten Komponentenanwahl- und Funktionstasten sowie eine integrierte Zifferntastatur unter anderem zur Eingabe von Telefonnummern und zum Abruf von gespeicherten Radiosendern. Neben der Weiterführung des Bedienkonzeptes aus C- und S-Klasse standen Hochintegration und Weltkonzept bei der Konzipierung und Entwicklung der neuen Telematikgeneration im Vordergrund. Zur Komplexitätsreduzierung und -beherrschung sollten möglichst viele der heute üblichen Entertainment- und Infotainmentfunktionen in die Headunit als zentrale Komponente eines Tele matiksystems integriert werden. Am Media-Oriented-System-Transport (MOST)Bus verbleiben im Wesentlichen die Telematikkomponenten, deren Integration nicht möglich ist (zum Beispiel SoundAmplifier), deren Integration angesichts der Marktdurchdringung noch nicht zielführend erscheint – zum Beispiel Digital-Audio-Broadcast-Empfänger oder Fernseh (TV)-Tuner für analogen und digitalen Fernsehempfang in Europa – oder Komponenten, deren Integration nicht sinnvoll erscheint – zum Beispiel Universal-Consumer-Interface zum Anschluss von Konsumergeräten wie beispielsweise einen „iPod“. Hochintegration am Beispiel der in die COMAND-Headunit integrierten Funk tionalität: – hochperformante Prozessor- und Grafikplattform mit 400 MHz Taktfrequenz – Frequenzmodulation/Amplitudenmodulation (FM/AM)-Tuner mit digitaler Phasendiversity, in der USA-Variante zusätzlich High-Definition (HD)-Radio – zusätzlicher Traffic-Message-Channel (TMC)-Tuner, ein digitaler Radio-Da-
tendienst zum Empfang von digitalen Verkehrsmeldungen (TMC und TMC Pro) – Audioverstärker mit integriertem Equalizing – 40 Gigabyte-Festplatte als Speichermedium: erstens für die digitalen Navigationskartendaten; zweitens für die integrierte Sprachbedienung und Textto-Speech-Funktion; drittens für komprimierte Musiktitel im Dateiformat MP3, Windows-Media-Audio (WMA), Advanced-Audio-Coding (AAC); Musikregister-Funktion – Ortungsmodul mit Zwölfkanal Global-Positioning-System (GPS)-Empfänger und Gyro (Gierratensensor) – hochperformante Navigation mit Birdview-Ansicht und TMC-Pro-Unterstützung – Digital-Versatile-Disc (DVD)-Laufwerk mit Wiedergabefunktion für DVD-Video, DVD-Audio (in Kombination mit dem optionalen Soundamplifier auch Dolby 5.1 Surround-Sound), CompactDisc (CD)-Audio, komprimierte Musikformate MP3, WMA, AAC; optional kann anstelle des DVD-Laufwerks auch ein integrierter sechsfach DVDWechsler gewählt werden – PCMCIA-Kartenslot für PCMCIA-Karten (PC-Cards) und diverse Speicherkarten mit entsprechendem PCMCIAAdapter (Compact-Flash, Secure-Digital; SD, etc.) zum Abspielen und Import von komprimierten Musikdateien in das Musikregister sowie zum Import von digitalen Visitenkarten (VCards) in das Telefon- und Adressbuch (PCMCIA steht für die Personal-Computer-Memory-Card--International-Association. Sie ist Namensgeber eines Standards für Erweiterungskarten mobiler Computer.) – Sprachbedienung für sechs Sprachen unter anderem mit Ganzworterkennung von Navigationszielen (Städteund Straßennamen) – Text-to-Speech-Funktion zum Vorlesen von Short-Message-Service (Kurznachricht; SMS), TMC-Nachrichten auf der Route, Adressbucheinträgen und Sendernamen – Bluetooth-Schnittstelle für Telefone, die das Handsfree-Profil unterstützen und so die Nutzung der integrierten Freisprecheinrichtung mit aktiver Störunterdrückung ermöglichen
Die Autoren Olaf Linne ist Leiter der Abteilung Headunitentwicklung, Systemintegration.
Reimund Zeh hat die Bauteil-, Systemverantwortung für die Headunit.
Jens Herbers hat als Softwarekoordinator die Verantwortung für die Headunit Software.
Andreas Unterweger hat die Bauteil-, Systemverantwortung für Audio-Rundfunkempfang.
Michael Diebel hat die Bauteil-, Systemverantwortung für Navigation.
Elmar Schneider hat die Bauteil-, Systemverantwortung für Telefonie.
Frank Reh hat die Bauteil-, Systemverantwortung für Sprachbedienung.
Weitere Autoren: Hartmut Knoche, Roger Spaney haben die Bauteil-, Systemverantwortung für Media-Interface.
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Design | Infotainment
– Unterstützung von Telefonen mit Bluetooth-Schnittstelle, die das PhoneBook-Access-Profile (PBAP) verwenden, um Telefonbuch und Anruflisten in die Headunit kopieren zu können – vielfältige Schnittstellen zur Fahrzeug elektronik inklusive Anzeige von Navigation-, Telefon- und Audiofunktionen im Kombiinstrument und Bedienung über das Multifunktionslenkrad, digitale Schnittstelle zum abgesetzten Sieben-Zoll-Thin-Film Transistor (TFT)-Display im 16:9-Format mit einer Auflösung von 800x480 Pixel, MOST-Bus sowie analogen Audio- und Videoeingängen. In Ergänzung zur Hochintegration stand der Weltkonzeptansatz im Fokus. So sollte die für den Einsatz in Europa entwickelte Elektronik mit geringen Anpassungen in Form von Bestückungsoptionen auf den Leiterplatten auch in USA und Japan verwendbar sein. Durch entsprechende Konzeption und modularen Hardwareaufbau wurde dies erreicht. Dadurch wurde möglich, erstmals nur jeweils einen Lieferanten mit der Entwicklung der Telematiksysteme Audio 20 und COMAND für die Triademärkte zu beauftragen und die sich daraus ergebenden Synergien zu nutzen. Der Weltkonzeptansatz umfasst auch die Software (SW)-Architektur, die grundsätzlich für alle Märkte identisch ausgeführt wurde. Lediglich auf applikativer Ebene sowie in der MMI-Bedienoberfläche, die auf die jeweiligen Markterfordernisse angepasst wurden, unterscheiden sich die Ländervarianten der Headunits. Den Herausforderungen bei der Entwicklung der Telematiksysteme für die neue E-Klasse wurde durch eine Spezifikation begegnet, die sich durch eine bisher nicht dagewesene Detailtiefe verbunden mit einem durchgängigen Spezifikations-, Entwicklungs- und Verifikationsprozess auszeichnet. Von der Erstellung des Lastenheftes mit den zu implementierenden Funktionen auf Requirement-Ebene, unterstützt durch das Dokumentationstool Doors bis hin zum konsequent gelebten Änderungsmanagement wurden die bisherigen Maßstäbe noch einmal übertroffen und eine stabile Basis für die Entwicklung von nachfolgenden Telematikgenerationen geschaffen. Weiterhin wurde zu Beginn der Entwicklungsphase ein detaillierter Pro-
jektterminplan mit den Zulieferern vereinbart, der die Umsetzung eines jeden Features im Rahmen eines sogenannten Feature-Rollout-Plans festgelegt hat. Für die einzelnen Funktionen wurden entsprechende Prüfvorschriften entwickelt und im zentralen FehlermanagementWerkzeug-Test-Director hinterlegt. Auf Basis der hinterlegten Testfälle konnten die implementierten Features gemäß des Feature-Rollout-Plans auf ihre korrekte Funktion hin überprüft und dokumentiert werden. Zur Unterstützung des Fehlermanagementprozesses wurden Fehlerdurchsprachen mit den Zulieferern installiert, bei denen alle entdeckten Fehler im Detail diskutiert und bis zu ihrer endgültigen Abstellung verfolgt wurden.
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2 Empfangssysteme Guter Empfang ist wichtig. Damit das für die Kunden der neuen E-Klasse erlebbar wird, kommen in allen Fahrzeugausstattungen beim Audio-Rundfunkempfang Empfänger zum Einsatz, die die Signale von zwei unabhängigen Antennen durch ein sogenanntes „Phasen-Diversity“ konstruktiv überlagern. Dadurch werden nicht nur Störungen durch Mehrwegeausbreitungen in gebirgigen und städtischen Umgebungen reduziert, sondern auch die Empfangsqualität in allen anderen Situationen durch die Verbesserung des Signal-zu-Rausch-Verhältnisses erhöht. Kombinations-Diversity ist aus dem TV-Empfang bereits bekannt und wurde konsequent auch auf den FM-Empfang angewandt. Zusätzlich zum konventionellen AM/ FM-Empfang sowie dem analogen und digitalen TV-Empfang kommen auch Empfänger für den digitalen Audio-Rundfunk zum Einsatz. Dies ist für Europa-Digital-Audio-Broadcast (DAB) mit einer automatischen Umschaltung in den FM-Bereich (Service-Following). Service-Following erhöht die Verfügbarkeit eines Radiosenders bei geringem DAB-Empfangspegel durch Umschalten auf den analogen Sender mit gleichem Programm inhalt. Für die USA sind es die Systeme Satellite-Digital-Audio-Radio-System (SDARS) sowie in AM und FM der Rundfunkdienst High-Definition-Radio (HDRadio). Im HD-Radio können neben den
analogen AM/FM-Signalen pro Frequenz bis zu drei digitale Audio-Kanäle mit programmbegleitenden Daten empfangen werden. Die Anforderungen der Rundfunkdienste an ein leistungsfähiges und dabei weitgehend unsichtbares Antennensystem wurden durch einen Baukasten von hochspezialisierten Modulen erfüllt, die auf den Empfang durch Phasen-Diversity-Empfänger angepasst und optimiert wurden. Das Antennensystem der neuen E-Klasse muss in allen Aufbauvarianten den Empfang der folgenden Rundfunkdienste sicherstellen: – Fernschließung und Keyless-Go – AM in Langwelle (LW), Mittelwelle (MW) und Kurzwelle (KW) – FM unter Einsatz von Phasen-Diversity – HD-Radio in FM und MW – SDARS – DAB in Band III (Frequenzbereich) und im L-Band (Frequenzband) – TV analog/digital. In der Limousine der neuen E-Klasse sind die Antennen für die Schließung, AM und FM sowie DAB Band III und TV in der Heckscheibe untergebracht. Dabei wurde nicht ein zentrales Modul an einem Einbauort vorgesehen, sondern jeweils ein Einzelverstärker an insgesamt vier Positionen. Zur optimalen Funktion des PhasenDiversity ist es notwendig, dass zwei Antennensignale mit vergleichbarem Pegel und geringer Korrelation verfügbar sind. Daher wurden die Antennenverstärker von gleichen Diensten wie FM oder TV an geometrisch unterschiedlichen Orten, also zum Beispiel rechts oben und links unten oder rechts unten und links oben, an der Heckscheibe positioniert. Die Gleichheit von Pegeln und die Korrelation der Antennensignale wurden durch numerische Feldsimulation und statistische Verfahren überprüft und optimiert. Vor allem beim TV-Empfang kann es durch eine mögliche Richtwirkung von Antennen bei höheren Frequenzen dazu kommen, dass der Empfang von digitalen Diensten stark fahrtrichtungsabhängig wird. Daher wird neben zwei Antennen in der Heckscheibe auch eine Antenne in der Frontscheibe verwendet, die die Richtungsabhängigkeit nach vorne reduziert und weiter einen stark dekorrelierten Beitrag liefert.
Bild 1: Karte mit 3D-Landmark und Point-of-Interest-Brand-Icons
Neben den konventionellen Rundfunkdiensten AM/FM und TV ist der Empfang digitalen Rundfunks nach den DAB-, HDund SDARS-Standards möglich. Beim SDARS-Empfang kommen bewährte Empfänger zum Einsatz, die mit der Außenantenne verbunden sind. Die Außenantenne kombiniert den Empfang digitaler Radiodienste mit der Telefonund Navigationsantenne und ist auf allen Dachvarianten (Stahldach und Glasdach) montiert. Der Empfänger wird von der Headunit über den MOST-Ring bedient und überträgt auch die Audiodaten über den MOST-Ring. Entsprechend dem SDARS-Empfänger wird in Europa ein DAB-Empfänger im MOST-Ring verbaut. Die Antenne für den Empfang von Ensembles im Band III ist in der Heckscheibe untergebracht, analog zum SDARS-Empfang wurde die L-Bandantenne in der Außenantenne untergebracht. Die Signale für den HD-Radio-Empfang kommen über die AM/FMAntennen zum HD-Radio-Decoder, da die digitalen Träger in den analogen AM/FMBändern enthalten sind (In-Band-OnChannel-Verfahren; IBOC).
3 Navigation Die Navigation der neuen E-Klasse zeichnet sich durch eine Reihe neuer, optisch ansprechender Karteninhalte im hoch auflösenden Display aus. So wurde die Kartendarstellung durch die Anzeige von bekannten Gebäuden in Form von dreidimensionalen (3D)-Landmark-Icons deutlich aufgewertet, Bild 1. Darüber hinaus wurde die Anmutung der Kartendarstellung durch City-Maps (Gebäudegrund-
Bild 2: Darstellung der Autobahnbeschilderung
risse) und einer topographischen Karte, welche unterschiedliche Höhen durch verschiedene, farbige Höhenschichten darstellt, verbessert. Aber auch die Verwendung vieler neuer Point-of-InterestBrand-Icons unterstreicht das positive Erscheinungsbild. Eine ansprechende Aufbereitung der Straßenbeschilderung in 3D-Darstellung erleichtert die Zielführung auf Autobahnen, Bild 2. Verkehrsoptimierte Routen und detaillierte Informationen zum Verkehrsgeschehen (unter anderem auf der gewählten Strecke) werden durch Einsatz von TMC/TMC-Pro bereitgestellt. Der TMC-Pro-Dienst liefert dem Fahrer zusätzlich zu den Verkehrsbehinderungen verkehrsrelevante Detailinformationen – zum Beispiel starker Regen, Aquaplaning, Glatteis. Mithilfe der Funktion TMC-Symbolinfo kann der Nutzer in der Karte dargestellte Verkehrsmeldungen graphisch selektieren und die Details der Verkehrsnachrichten abrufen. Autobahninformationen informieren den Fahrer über die Lage von Tank-, Rast- und Service-Stellen auf dem voraus liegenden Autobahnabschnitt. Neben den bekannten Routenoptionen, können nun auch Maut- und Vignettenstraßen getrennt voneinander vermieden werden. Aber auch über das Sperren eines beliebigen Gebietes in der Karte lässt sich die Routenberechnung des Systems beeinflussen. Die Headunit des COMAND-Systems ist ausgestattet mit einer 40 GB-Festplatte. Auf dieser sind sämtliche Navigationsdaten abgelegt. Das DVD-Laufwerk, beziehungsweise der optional erhältliche DVD-Wechsler, steht in vollem Umfang
den Audio- und Video-Applikationen zur Verfügung und wird von der Navigation nur für das Kartenupdate benötigt.
4 Telefonie Das Telefonkonzept in der neuen E-Klasse unterscheidet zwischen der Basis-Telefonie für den Gelegenheitstelefonierer als serienmäßiger Umfang in allen Headunit-Varianten und der Komfort-Telefonie als Sonderausstattung für den anspruchsvollen Vieltelefonierer. Beide Lösungen kommen ohne separates TelefonSteuergerät aus. Die Anbindung des Mobiltelefons erfolgt über ein Bluetooth-Modul in der Headunit. Die Freisprecheinrichtung nutzt zwei in den Rückspiegel integrierte Mikrofone sowie die Lautsprecher des Audiosystems. In der Headunit integrierte, fahrzeugspezifisch abgestimmte Algorithmen für die Verarbeitung des Audiosignals sorgen für bestmögliche Verständigungsqualität der Freisprecheinrichtung. In der Basis-Telefonie wird die Bluetooth-Verbindung direkt zwischen dem Mobiltelefon und der Headunit aufgebaut. Da die überwiegende Zahl der Mobiltelefone ein integriertes BluetoothModul beinhalten, sind für die Nutzung des Systems somit weder ein spezielles Mobiltelefon noch zusätzliche HardwareKomponenten erforderlich. Bevor ein Bluetooth-Telefon genutzt werden kann, muss es einmalig mit der Headunit bekannt gemacht werden. Dieser Vorgang wird als Autorisierung bezeichnet. Alle autorisierten Geräte werden in einer Headunit internen Telefonliste verwaltet. Ein Suchalgorithmus verATZextra I Januar 2009
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DOI: 10.1365/s35778-009-0256-9
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bindet eines der beiden zuletzt verbundenen Mobiltelefone nach dem Systemstart automatisch mit der Headunit, wobei das zuletztgenutzte Telefon Priorität genießt. Das System ist somit unmittelbar nach dem Aufstarten voll funktionsfähig. Das Mobiltelefon muss nicht in eine Aufnahmeschale eingelegt werden und kann zum Beispiel in der Tasche des Nutzers bleiben. Alternativ kann aus der Liste aber auch jederzeit manuell ein bereits autorisiertes Telefon ausgewählt werden, das über Bluetooth mit der Head unit verbunden werden soll. Die Basis-Telefonie bietet folgenden Funktionsumfang: – fahrzeugoptimiertes Freisprechen – Handling von aus- und eingehenden Telefonanrufen über das Multifunk tionslenkrad, die Zifferntastatur der Headunit und das zentrale Bedienelement – automatischer Download der Kontaktdaten vom Mobiltelefon auf die Headunit über das Bluetooth-Profil Phonebook-Access-Profile (PBAP), sofern dies vom Mobiltelefon unterstützt wird – Empfang von digitalen Visitenkarten (V-Cards) – automatischer Download der Anruflisten vom Mobiltelefon auf die Headunit über das Bluetooth-Profil PBAP, sofern dies vom Mobiltelefon unterstützt wird, sonst – Anruflistenverwaltung auf der Headunit – Anlegen eines Telefonbuchs beziehungsweise Adressbuchs – Senden von Doppeltonmehrfrequenz (Dual-Tone-Multiple-Frequency; DTMF)-Tönen. Die Komfort-Telefonie bietet dem Kunden die aus anderen Mercedes-Benz-Baureihen bekannte universelle Schnittstelle für den Anschluss von spezifischen Handyaufnahmen. Damit können über die Basis-Variante hinausgehende Komfortfunktionen realisiert werden. Das Mobiltelefon wird für den Betrieb in eine Telefon-Aufnahmeschale in der Mittelarmlehne eingelegt. Die Aufnahmeschale enthält die handyspezifische Lade elektronik sowie die Anbindung an die Mobiltelefonantenne und die Datenschnittstelle des Mobiltelefons. Zentrale Aufgabe der Aufnahmeschale ist die Umsetzung vom proprietären Protokoll des Mobiltelefons auf ein über alle Baurei-
hen hinweg standardisiertes Applika tionsprotokoll. Dadurch kann die Kompatibilität zwischen erhältlichen Aufnahmeschalen und dem System der neuen E-Klasse sichergestellt werden. Die Aufnahmeschale wird über die sogenannte Bluetooth-Kontaktplatte mit dem Fahrzeug verbunden. Diese wandelt die Audio- und Datensignale aus der Aufnahmeschale in einen Bluetooth-Datenstrom. Durch die drahtlose Anbindung der Bluetooth-Kontaktplatte an die Headunit kann die Verkabelung für die Audiound Datenverbindungen entfallen. Das Applikationsprotokoll zwischen Head unit und Telefon-Aufnahmeschale wird hierzu direkt auf das Serial-Port-Profile der Bluetooth-Schnittstelle aufgesetzt. Diese Architektur ermöglicht die Integration von bluetoothfähigen und nichtbluetoothfähigen Mobiltelefonen in das Fahrzeug, bei deutlich reduziertem Verkabelungsaufwand. Sämtliche genannten Grundfunktionen der Basis-Telefonie werden in der Komfort-Telefonie unabhängig von den unterstützten Bluetooth-Profilen des Mobiltelefones realisiert. Darüber hinaus werden folgende Funktionen unterstützt: – Laden des Mobiltelefons – verbesserter Empfang durch Anschluss an die Fahrzeugaußenantenne – Empfang und Darstellung von SMS. Nach entsprechendem Umschalten an der Headunit können beliebige BluetoothMobiltelefone mit dieser verbunden werden. Somit können zum Beispiel auch Familienmitglieder, die das Fahrzeug nur selten nutzen und keine passende Telefon-Aufnahmeschale besitzen, die Freisprecheinrichtung benutzen und sicher während der Fahrt telefonieren.
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5 Sprachbediensystem Beim Sprachbediensystem wurde die neue Generation der LINGUATRONIC weiterentwickelt und an das Anzeigekonzept und den erweiterten Bedienumfang in der neuen E-Klasse angepasst. Die neue Generation der LINGUATRONIC ist als reines Software-Modul vollständig in das COMAND-System integriert und ermöglicht im Zusammenspiel mit den Hardware-Ressourcen einen stark erweiterten Funktionsumfang der Sprachbedienung.
Die Möglichkeit, in der Navigationsapplikation alle Ortsnamen und alle Stra ßennamen eines Landes als Ganzwort sprechen zu können, wartet in der neuen E-Klasse nochmals mit einer Erweiterung der unterstützten europäischen Länder auf. Zum Beispiel können Ziele in der Schweiz in Deutsch, Französisch oder Italienisch als Ganzwort eingegeben werden. Die Möglichkeit des Buchstabierens von Navigationszielen steht als Rückfalllösung weiterhin zur Verfügung und kann bei schwierigen Namen oder zur Eingabe von Adressen im Ausland genutzt werden. Die in der Radio- und in der Adressbuchapplikation eingesetzte optimierte Technik der automatischen graphemisch-phonemischen Transkription ermöglicht es, alle empfangbaren Sendernamen und alle im Adressbuch gespeicherten Namen ohne vorheriges Training eines Spracheintrags in der Sprachbedienung zur Verfügung zu stellen. Zur Entlastung bei komplexen Spracheingaben wurde eine Pause-Funktion eingeführt, mit der der aktuelle Dialogzustand quasi eingefroren werden kann und so in aller Ruhe die Auswahl zum Beispiel eines gewünschten Orts- oder Straßenamens aus einer Auswahlliste ermöglicht wird. Eine weitere Optimierung betrifft die Hilfe-Funktion. Die Informationsblöcke zu den sprachbedienbaren COMAND-Applikationen wurden in logisch gegliederte und gut memorierbare Cluster aufgeteilt und können auch gezielt per Sprachkommando aufgerufen werden. In der Navigationsapplikation kann eine Routeninformation abgerufen werden, wodurch mittels Sprachsynthese die Entfernung zum Ziel, die verbleibende Fahrzeit sowie die geschätzte Ankunftszeit vorgelesen wird. Die Sprachsynthese wird auch für das Vorlesen von routenbezogenen Verkehrsinformationen und SMS eingesetzt. Quelle der Verkehrsinformationen sind die Radio-Data-System (RDS)-TMC-Meldun gen, die in schriftlicher Form auch auf dem COMAND-Display dargestellt werden. Neu empfangene Meldungen, die die berechnete Route betreffen, werden automatisch vorgelesen. Das Vorlesen bereits empfangener Meldungen auf der Route kann mit dem COMAND-Controller oder per Sprachkommando getriggert werden.
Bild 3: Kategorienauswahl bei Anschluss von „iPod“
Eine im Hintergrund aktive Audioquelle kann nun ohne vorheriges Umschalten auf die aktuelle Audioapplikation per Sprache bedient werden. So kann zum Beispiel ein Radiosender per Sprachkommando umgeschaltet werden, während auf dem COMANDDisplay weiterhin die berechnete Route oder die optischen Fahrhinweise zur Verfügung stehen.
6 Media-Interface Mit Einführung des Media-Interface stehen dem Benutzer umfangreiche Anschlussmöglichkeiten für portable Mediengeräte zur Verfügung. Audio-Inhalte dieser Geräte können damit über das Audio-System des Fahrzeugs wiedergegeben werden. Die Bedienung erfolgt über das zentrale Bedienelement oder die Lenkrad-Funktionstasten, die Anzeige im Zentraldisplay oder im Kombidisplay. Folgende Geräte werden unterstützt: – die meisten Varianten des Apple „iPod“ inklusive des „iPhone“ – MP3-Player „Plays-From-Device“kompatibel (Microsoft Standard) – Universal-Serial-Bus (USB)-Sticks und USB-Festplatten mit File-AllocationTable (FAT)-Formatierung. Eine Liste geprüfter Geräte ist auf der Mercedes-Benz Web-Site verfügbar. Nach dem Verbinden der portablen Geräte stehen folgende Funktionen zur Verfügung: – Abspielen aller Audiotitel (digitales Rechtemanagement geschützte Titel nur vom „iPod“) – Auswahl aus Kategorienlisten – Auswahl Zufallswiedergabe (TitelMix/Kategorien-Mix)
– Titelsprung vorwärts und rückwärts (Skip) und schneller Vor- und Rücklauf – Anzeige von Interpret, Titel und Album für den aktuellen Titel (soweit in der Audio-Datei verfügbar) und Anzeige des Fortschritts beim Abspielen – Last-Mode-Funktion: aktueller Titel wird nach dem Abstellen des Fahrzeugs wieder an derselben Stelle weitergespielt, die vor dem Stopp abgespielt wurde – Ladefunktion mit bis zu 800 mA Dauerstrom für USB-Geräte und „iPod“. Die Auswahl kann über folgende Kategorien erfolgen (nicht mit jedem Player verfügbar): – aktuelle Titelliste – Wiedergabelisten (Play-Lists) – Titel – Interpreten – Alben – Musikrichtungen (Genre) – Komponisten – Podcasts – Hörbücher. Eine alphabetische Suchfunktion erlaubt dem Benutzer beim Durchsuchen langer alphabetischer Listen, schnell zum gesuchten Anfangsbuchstaben zu springen. Zusätzlich ist mit der Fast-Scroll-Funktion das beschleunigte Durchscrollen von langen Listen möglich. Die folgenden Audio-Formate werden unterstützt: mp3, wav, wma, m4a, aac (für m4a und aac nicht alle Format-Varianten). Unterstützte Wiedergabelisten sind: m3u, pls, rmp, Bild 3. n
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