Mitteilungen der DOG
Eröffnungsveranstaltung
Ophthalmologe 2005 · 102:426–452 DOI 10.1007/s00347-005-1198-2 © Springer Medizin Verlag 2005
zur 102. Tagung der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft vom 23. bis 26.9.2004, bcc Berlin
Einführung
Inhalt Einführung
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Begrüßungsworte
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Ehrung der verstorbenen Mitglieder
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Einführung der neuen Ehrenmitglieder
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Präsidentenrede
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Festvortrag
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Schlusswort
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Preisverleihung 2004
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Kurzprotokoll der Mitgliederversammlung
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Satzung der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft 450
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Der Ophthalmologe 4 · 2005
Priv.-Doz. Dr. K.-D. Lemmen, Düsseldorf Sehr verehrte Kolleginnen und Kollegen, meine sehr verehrten Damen und Herren, seien Sie herzlich gegrüßt im Berliner Kongresszentrum bcc, das sich in diesem Jahr erweitert und im Vergleich mit dem vom Past-Präsidenten Grehn heroisch gemeisterten Eröffnungsprovisorium 2003 besser darbietet. Ich hoffe, dass Sie hier 4 interessante Tage verbringen werden und wünsche uns allen einen erfolgreichen Kongress. Ganz besonders begrüße ich Herrn Professor Vogel aus Göttingen, der in diesem Jahr den Festvortrag halten wird. Ich begrüße herzlich auch unsere ausländischen Gäste, die aus 45 Ländern gekommen sind, um an dieser Tagung teilzunehmen: Die Delegation der französischen ophthalmologischen Gesellschaft wird ebenso wie die Repräsentanten des Royal College of Ophthalmology erst morgen eintreffen, allerdings begrüße ich ganz herzlich Prof. Alan Bird schon heute und von der italienischen ophthalmologischen Gesellschaft begrüße ich herzlich den Vizepräsidenten, Herrn Professor Gallenga. Innerhalb der Zusammenarbeit mit den mittel- und osteuropäischen Ländern ist uns die Tschechische Ophthalmologische Gesellschaft in diesem Jahre ein besonderer Gast. Wir werden zusammen mit Ihren Repräsentanten das tschechisch-deutsche Symposium am Samstag abhalten. Ich freue mich außerordentlich, Herrn Professor Roszival, den Präsidenten der Gesellschaft, und seine tschechischen
Kolleginnen und Kollegen hier begrüßen zu können. Ebenso herzlich begrüße ich auch die zahlreichen anderen Kliniker und Ordinarien aus unseren europäischen Nachbarländern und aus dem übrigen Ausland. Wir tagen nun zum 2. Mal hier im bcc in idealer Lage in Berlins Mitte, die zwischen Alexander-Platz und Brandenburger Tor viele Möglichkeiten bietet, was Verkehrsverbindungen und Hotelangebot anbetrifft. Beachten sollte man auch die zahlreichen nichtophthalmologischen Attraktionen, die in der Nachbarschaft für die freie Zeit einiges bieten. Das Programm umfasst in diesem Jahr 755 wissenschaftliche Beiträge, davon 75 Referate. Alle Wort-Präsentationen, erstmals auch die Referate, können und sollen diskutiert werden! An Besuchern sind bei einer Rekordzahl von 2.00 Voranmeldungen schon am ersten Tag 2.574 gekommen so dass wir insgesamt wahrscheinlich 3.000 oder mehr Teilnehmer erwarten können. Die Projektionsmedien erfreuen uns bisher und hoffentlich auch weiter mit dem gewohnt hohen Standard. In der Industrieausstellung zeigen 95 Aussteller auf 700 qm die neuesten Entwicklungen und Angebote zu Ophthalmotechnik, Instrumenten, Pharmazeutika und wissenschaftlicher Literatur. Am Samstag werden wir zusätzlich einen Öffentlichkeitstag zur Augenheilkunde im Park Inn Hotel veranstalten. Die Berliner Bevölkerung ist durch eine Pressekampagne dazu eingeladen worden, sich von kompetenten Referenten zu den Themen „Besser sehen durch Laser? - Refraktive Chirurgie“, „Kopfschmerz auch vom
Auge her?“, „Altersabhängige Makuladegeneration“ und „Künstliche Netzhaut, Netzhaut-Chip“ informieren zu lassen. Ich möchte an dieser Stelle Herrn Prof. Kohnen aus Frankfurt, Herrn Prof. Wilhelm aus Tübingen, Herrn Prof. Holz aus Bonn und –last but not least- Herrn Prof. Walter aus Aachen herzlich für ihr bereitwilliges Engagement danken. In einem Brief an seinen augenärztlichen Freund Franz-Cornelius Donders schrieb Albrecht von Graefe im vorletzten Jahrhundert: „Dein großes Wort - Wissen ist uns Nutzen, Lernen aber ist Wonne - fällt mir wie Zentnerlast auf die Seele. Wie fühle ich es mit Dir.“ Trotz des romantischen Ductus möchte ich dies als Eingangsmotto zitieren und uns allen nochmals eine erfolgreiche Jahrestagung wünschen: Informieren Sie sich über das, was neu und wichtig in der Ophthalmologie ist, nutzen Sie die Gelegenheit zu persönlichen Gesprächen mit alten und neuen Bekannten aus Kollegenschaft und Industrie, genießen Sie das Drumherum in Berlin bis hin zu unserem Festabend am Samstag im Oldtimerzentrum „Meilenwerk“. Nochmals: Herzlich willkommen und danke für Ihre Aufmerksamkeit.
Begrüßungsworte Herr Prof. Dr. Dr. h.c.mult. G.O.H. Naumann, Präsident des International Council of Ophthalmology Sehr geehrter Herr Präsident Lemmen, sehr geehrter Herr Kollege Kraffel, sehr geehrte Damen und Herren, liebe Gäste. Alle reden von Globalisierung, wir Augenärzte praktizieren diese bereits seit 857, dem Beginn sowohl des Heidelberger bzw. Kongresses der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft als auch des International Congress of Ophthalmology in Brüssel. Es ist mein Privileg, Ihnen „im Namen der Augenärzte der Welt“, genauer im Auftrag des International Council (ICO) als Executive der International Federation of Ophthalmology (IFOS) beste Wünsche für eine fruchtbare Tagung zu übermitteln. Sie haben ein anspruchsvolles und aktuelles Generalthema gewählt und betonen im Programm deutlich die schon immer gepflegten internationalen
Verbindungen. Akzeptieren Sie meine Glückwünsche. Als Mitglieder der DOG und auch des Berufsverbands gehören Sie alle zur International Federation of Ophthalmological Societies und haben ein Recht darauf, zu erfahren, was mit Ihren – wenn auch bescheidenen Mitgliedsbeiträgen von CHF 3 pro Mitglied jährlich geschieht. Erlauben Sie mir, zwei Gesichtspunkte zu skizzieren:
I. Wie steht die Deutsche Ophthalmologie im internationalen Vergleich? Die Zuschläge für den 5. Congress der Europäischen Gesellschaft (SOE 2005) und den 3. Welt Kongress 200 – beide in Berlin – bezeugen das Vertrauen und den Respekt der Augenärzte weltweit. Sie mussten von den Mitgliedern der DOG und des Berufsverbandes und seiner Präsidien im harten Wettbewerb mit großem Einsatz errungen werden. (Die vom Bürgermeister von Berlin mehrfach betonten „angenehmen“ und „renommierten“ Seiten der Stadt, die wir nicht übersehen, waren dafür nicht ausschlaggebend – und wie wir wissen, waren nicht alle Bewerbungen der Stadt Berlin für internationale Veranstaltungen erfolgreich). Die Mitglieder von DOG und BVA haben Grund, den Initiatoren für diese Großereignisse zu danken. Im Übrigen gratuliere ich zu dem gelungenen Logo sowohl für die SOE auf Seite 8 als auch für den Welt Kongress auf Seite 238 Ihres Programms. Außerdem: Die Wahl von Christian Garms von der Christoffel Blindenmission zum Präsidenten der International Agency for the Prevention of Blindness 2008 – 202 sollte uns allen ein Anlass sein für Glückwünsche und Mitfreude für dieses international wichtige Amt.
II. Was konkret leisten das International Council of Ophthalmology (ICO) und die International Federation of Ophthalmological Societies (IFOS) Was leisten ICO und IFOS handgreiflich und konkret, und zwar als integraler Bestandteil der einzigartigen Partnerschaft von WHO, IAPB und der NGO im Programm (Vision 2020: Das Recht auf Sehen). Aus 8 definierten Initiativen kann
ich Stichworte und Autoren nicht vollständig aufführen. . Information im Detail ersehen Sie aus www.icoph.org, verantwortet vom Generalsekretär, Bruce Spivey, San Francisco. 2. 3-Monats-Fellowship ICO-IFOS-Fellowship: Schatzmeister Balder Gloor, Zürich hat 07 dieser Stipendien innerhalb von 2 Jahren etabliert, davon wurden 39 von Gastinstitutionen in Deutschland aufgenommen. Die Unterstützung beträgt maximal 6-7000 CHF. Neue Stipendien wurden gestiftet von der Japanischen und Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft, sowie von der Christoffel Blindenmission für Community Eye Health. 3. 9000 junge Kollegen aus 60 Ländern haben die „Basic Science Assessment Tests“ und „Clinical Science Assessment Tests“ bestanden. Das Programm wird von Peter Watson, Cambridge organisiert. Im Jahr 2004 handelte es sich um 200 Kandidaten aus 60 Ländern. Das nächste Examen findet am 7.4.2005 statt. Bewerbungsfrist ist Januar 2005. Einzelheiten ersehen Sie aus vorgenannter Webseite. Übrigens ist die Teilnahme von jungen Kollegen aus der Europäischen Union und Deutschland sehr bescheiden, hier besteht zweifellos Raum für Verbesserung. Dies hat sehr wohl etwas zu tun mit dem Generalthema Ihres Kongresses Qualitätsmanagement und Evidenz-basierte Medizin. 4. Neunzehn „Guidelines“ für Klinische Krankheitsgruppen wurden von Rich Abbott, San Francisco zusammengestellt. 5. Visuelle Standards als Empfehlungen wurden federführend von J.J. deLaey, Gent erarbeitet. 6. Ein „Atlas for Ophthalmology“ wird koordiniert von Robert Machemer, Durham und Georg Michelson sowie Lieselotte Naumann, Erlangen. 7. Curricula für die Ausbildung von Medizinstudenten, angehenden Augenärzten, paraophthalmologischem Personal, sowie die Fortbildung wurden von Vizepräsident Mark Tso, Baltimore erarbeitet und koordiniert. Der Ophthalmologe 4 · 2005
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8. Der Schwerpunkt der „Augenärztlichen Fortbildung“ wird von Dunbar Hospkins, San Francisco betreut. 9. Angewandte Forschung von Al Sommer. 0. Die „World Health Assembly“ (WHA) hat Augenerkrankungen in der Prioritätenliste der Weltgesundheitsorganisation nach vorne gebracht. Verantwortlicher dafür ist der Koordinator für Blindheit in der Weltgesundheitsorganisation, Serge Resnikoff, Genf. . Der 30. Internationale Welt-Congress für Ophthalmologie findet vom 20.24.2.2006 in Sao Paulo statt und wird von Rubens Belfort als Präsident betreut.
nächsten Jahr doch fest in Berliner Hand sein wird und ich hoffe sehr, dass Sie den Kongress hier in Berlin genießen werden mit all den Besonderheiten, die diese Stadt zu bieten hat inklusive eines Marathonlaufes, den Sie sozusagen mit in der Tagungsgebühr gebucht haben und aus nächster Nähe miterleben dürfen. Die heutige Zeit führt dazu, dass wir immer stärker eine Kooperation aller Augenärzte und augenärztlichen Verbände haben und brauchen und diese Kooperation leben wir und diese Kooperation leben wir immer stärker. Die Zusammenarbeit der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft mit dem Be-
Mehr Stichworte können hier aus Zeitgründen nicht erwähnt werden. Ich verweise nochmals auf die Webseite.
Ehrung der verstorbenen Mitglieder
Fazit: Angesichts von fast 60 Millionen Menschen mit vermeidbarer Blindheit und hochgradiger Sehschwäche geschieht weltweit zu wenig, aber doch einiges innerhalb des Programms Vision 2020. In Bezug auf unser Land stellte der frühere Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Maier-Leibnitz fest: „Niemand hat das Recht, sein Talent zu vergeuden“. Das gilt aber nicht nur für die Industrieländern, sondern auch den jungen Kollegen aus der Dritten Welt müssen wir helfen, ihr Talent für die Ophthalmologie zu entfalten. Dies ist kein Altruismus, sondern im Interesse unserer Profession und der vielen, die davon abhängen.
Herr Dr. Kraffel, 1. Vorsitzender des Berufsverbandes der Augenärzte Deutschlands Herr Präsident, Herr Prof. Naumann, meine Damen und Herren, es ist mir eine Freude, Sie im Namen des Berufsverbandes und vor allen Dingen als Berliner hier begrüßen zu dürfen. Auch wenn unser Bürgermeister diese Stadt immer sehr interessant und schön findet, so muss man doch sagen, dass es auch gewisse Härten hat, in Berlin zu leben und Kongresse abzuhalten. Herr Prof. Foerster als Ihr kommender Präsident weiß sicher ein Lied davon zu singen. Um so mehr freut es uns, dass nun die deutschen Ophthalmologie im
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rufsverband gestaltet sich von Jahr zu Jahr eigentlich besser. Und auch wenn sie noch nie reibungsfrei war und auch sicher nie reibungsfrei und problemlos sein wird, dazu ist unser aller Mentalität schon viel zu unterschiedlich und dazu haben auch alle viel zu viel um die Ohren und viel zu viele Sachen zu tun, so wird sie doch de facto immer besser und sie wird immer enger und wir machen immer mehr gemeinsam im Interesse aller Augenärzte. Dafür danke ich der DOG, dafür danke ich Ihnen und hoffe, dass sich diese Zusammenarbeit immer besser gestalten wird. Ich wünsche ihnen einen schönen Kongress.
Priv.-Doz. Dr. K.-D. Lemmen, Düsseldorf
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s ist mir eine ehrenvolle Pflicht in der Eröffnungssitzung derer zu gedenken, die der Tod im vergangenen Jahr unseren Reihen entrissen hat. Hinter jedem dieser Namen steht ein Leben, das der Ophthalmologie gewidmet war. Wir wollen der Verstorbenen still gedenken. Wir folgen nun der Tradition, indem wir uns stellvertretend für alle Verstorbenen an die Leistung von zwei Persönlichkeiten erinnern, deren Arbeit von unermüdlichem Einsatz sowohl für die Augenheilkunde als auch die Wissenschaft bestimmt waren.
Verstorbene Mitglieder Verstorben sind seit der letzten Tagung im vergangenen Jahr: Dr. Johannes Bremm, Frauenfeld/Schweiz Dr. Klaus Gruner, Pentling, Prof. Dr. Heinrich Harms, Stralsund Prof. Dr. Matthias Koch, Erlangen, Dr. Gunther Mau, Göttingen, Dr. Walter Morgenthaler, Oberkirch, Dr. Hans-Wilhelm Oberschulte, Dortmund, Dr. Günther Rottenburg, Bad Wörrishofen
Abb. 1 9 Prof. Dr. Heinrich Harms
Prof. Dr. med. emeritus Heinrich Harms Am 26.09.2003 verstarb im Alter von 95 Jahren Prof. Dr. Heinrich Harms, Emeritus der Universitäts-Augenklinik Tübingen an der er von 952 an 24 Jahre lang Direktor war. In den schwierigen Zeiten des Wiederaufbaus nach dem Kriege machte er durch seine herausragende Leistung die Augenklinik bald über die Grenzen BadenWürttembergs hinaus bekannt, insbesondere auf den Gebieten F der sensorischen Störungen beim Schielen, F der Entwicklung einer hochempfindlichen und aussagekräftigen Gesichtsfeldprüfung zusammen mit Frau Prof. Dr. Elfriede Aulhorn,
Mitteilungen der DOG F der Erforschung der Ursache des grünen Stars, F der Probleme des Sehens von Kraftfahrern im Straßenverkehr, F und last but not least der Einführung der mikroskopischen Chirurgie in die Augenheilkunde. Harms erkannte als erster, in welchem Maße die operative Tätigkeit der Augenheilkunde durch die Verwendung des Mikroskops verbessert werden kann und schrieb gemeinsam mit seinem damaligen Mitarbeiter, Herrn Professor Mackensen, dem Ihnen wohlbekannten späteren Direktor der Universitäts-Augenklinik Freiburg, die erste bahnbrechende Monographie über die Mikrochirurgie in der Ophthalmoskopie. Aufgewachsen in Stralsund, als Sohn des ersten Augenarztes zwischen Rostock und Greifswald, begann er 926 seine ophthalmologische Laufbahn, habilitierte sich 938 in Berlin über das Schielen und blieb dort 5 Jahre an der dortigen Universitäts-Augenklinik. Im Herbst 949 ging Herr Prof. Harms zu Professor H. K. Müller nach Bonn, wo er sich mit der Perimetrie und Pupillomotorik sowie sinnesphysiologischen Untersuchungen an Hirnverletzten beschäftigte. 952 wurde Prof. Harms als Nachfolger von Prof. Stock an die Universität Tübingen berufen, wo er unter anderem 972 durch mutiges Ansprechen eines Patienten ein neues Forschungslaboratorium für eine Million DM gestiftet bekam, das noch heute der Augenklinik zur Verfügung steht. Für seine klinischen und wissenschaftlichen Leistungen hat er unzählige Ehrungen erhalten, darunter den von Eicken-Preis und den Theodor-AxenfeldPreis. 993 zog es ihn zurück in seine Heimat nach Strahlsund, wo er am 05. Februar 908 geboren wurde und am 26. November 2003 nach kurzer Krankheit verstarb.
Abb. 2 9 Prof. Dr. Matthias Korth
Prof. Dr. med. Matthias Korth Prof. Dr. Matthias Korth wurde am 27.03.953 in Schwäbisch Gmünd geboren, verbrachte seine Schulzeit in Erlangen und studierte dort von 964 bis 970 Medizin. 972 bis 974 war er Assistent am I. Physiologischen Institut der Friedrich-Alexander Universität in Erlangen sowie an der dortigen Universitäts-Augenklinik. 974 bis 975 verbrachte er als Research Associate an der Northeastern und Tufts University in Boston, Massachusetts, USA. 976 wurde er Assistent am Institut für Physiologie und Biokybernetik in Erlangen und habilitierte dort 98 für das Fach Physiologie, danach vervollständigte er seine Weiterbildung in Augenheilkunde bis zur Anerkennung als Facharzt 985. 988 wurde er zum außerplanmäßigen Professor ernannt, von 992 bis 998 war er Extraordinarius und
Leiter der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten klinischen Forschergruppe „Glaukom“. Seit 998 bis zu seinem Tode war er Sekretär und Leiter des Projektes „Sinnesphysiologische Untersuchung bei Glaukomen“ im Sonderforschungsbereich „Glaukome, einschließlich Pseudoexfoliations-Syndrome“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Ohne seine methodische und konzeptionelle Expertise wäre weder die DFG-Forschergruppe „Klinische Glaukome“ noch der erwähnte DFG-Sonderforschungsbereich je Möglichkeit geworden. Außerdem entwickelte er den Bereich der Sinnes- und Elektrophysiologie zu einem eigenständigen Schwerpunkt innerhalb der Universitäts-Augenklinik Erlangen. Er hat mit seinen Arbeiten bleibende Verdienste zum besseren Verständnis der Elektrophysiologie, der Amblyopie sowie der Frühdiagnostik funktioneller Ausfälle und Veränderungen im Verlauf chronischer Glaukome erworben. Die letzten zwei Jahre seines Lebens sind durch eine Serie chronischer Erkrankungen überschattet gewesen, die er mit bewundernswerter Geduld ertragen hat. Er hinterlässt eine Frau und zwei Töchter. Wir werden seine ausgleichende Persönlichkeit und sein bleibendes Wirken in der Augenheilkunde nicht vergessen.
Einführung der neuen Ehrenmitglieder
Abb. 3 9 Prof. Alan C. Bird
Professor Alan C Bird, FRCS, FRCOphthal, MD Ladies and gentlemen, dear Professor Bird, It is a great pleasure for me to introduce you all the newly elected Honorary Mem-
ber of our German Ophthalmological Society and I am particularly pleased to say that he is with us today: Professor Alan C. Bird, Professor am Institute of Ophthalmology London und Consultant am Moorfields Eye Hospital London. Prof. Alan C. Bird begann seine medizinische Weiterbildung nach Beendigung des Medizinstudiums 96 an der Guys Hospital Medical School in London zunächst in chirurgisch-neurochirurgischer Ausrichtung. Schon nach einem Jahr wechselte er zur Augenheilkunde und arbeitete als Resident am Moorfields Eye Hospital bis 965. Der Ophthalmologe 4 · 2005
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Es folgten weitere Ausbildungszeiten am Hospital for Nervous Diseases, Queen Square London und im Rahmen einer Fellowship in Neuro-Ophthalmologie erst am Bascom Palmer Eye Institute, Miami und dann bei Prof. Hoyt in San Francisco. Nach seiner Rückkehr nach London 969 war er zunächst als Lecturer, später als Professor am Institute of Ophthalmology und als Consultant am Moorfields Eye Hospital tätig. Die zentrale Ausrichtung seines wissenschaftlichen und klinischen Interesses erweiterte sich in Richtung der Netzhautund hier speziell der degenerativen Makulaerkrankungen. Hierzu richtete er zahlreiche Spezialambulanzen und Forschergruppen ein und publizierte über 350 wissenschaftliche Beiträge und mehr als 70 Buchund Übersichtsartikel. Er war der Initiator von über 30 Drittmittelprojekten und nicht zuletzt galt sein besonderes Interesse der Ausbildung des ophthalmologischen wissenschaftlichen Nachwuchses: seine wissenschaftlichen Ideen und klinischen Erfahrungen waren und sind bei mehr als 50 Fellows aus allen Ländern der Welt die Basis für ihre weiteren Arbeiten. Zudem wurde er Mitglied und Ehrenmitglied zahlreicher wissenschaftlicher Gesellschaften, Mitglied des Editorial Board der angesehensten ophthalmologischen Publikationsorgane und erhielt über 50 Preise und Ehrungen. Der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft ist er durch die Mitorganisation internationaler DOG-Symposien zur AMD in den Jahren 995, 999 und 2003, durch zahlreiche Referate und Minisymposien auf DOG-Kongressen und vielfältige persönliche Beziehungen und Beratungen eng verbunden. And this picture demonstrates, that Alan Bird is the same in normal life, as we know him from scientific discussions: straight, tough and fair... Dear Professor Bird, It is my pleasure to herewith welcome you to the circle of honorary members of the German Society of Ophthalmology. Congratulations !
Präsidentenrede In Vorbereitung einer der vornehmsten Pflichten des DOG-Präsidenten, nämlich
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der Rede an dieser Stelle als „tour d’horizon“ zur Situation der Augenheilkunde, liest man wissenschaftlich geschult zunächst einmal brav Literatur, darunter natürlich auch die Reden seiner Amtsvorgänger. Und die waren schon in den letzten Jahren zu einem hohen Anteil geprägt vom auch heute vorrangigen Thema der Gesundheitspolitik und ihren Auswirkungen auf die Rahmenbedingungen unserer augenärztlichen Tätigkeit. Beide Past-Präsidenten haben hierzu Wesentliches gesagt und inzwischen hat sich die Situation leider nicht sehr verändert, geschweige denn verbessert. F Die Probleme der fallpauschalenorientierten Vergütung durch das DRG-System, zunächst noch nur für die Kliniken und hier besonders fatal für die Universitätskliniken und Kliniken mit Maximalversorgung, bestehen fast unverändert fort. Es zeigt sich allerdings ein Lichtblick dergestalt, dass unter dem Druck der Ereignisse inzwischen eine aus Vertretern aller wesentlichen berufspolitischen OphthalmoGruppierungen bestehende Kommission die Münchner Arbeitsgruppe unterstützt. Mit Hilfe eines externen Beratungsteams ist eine Evaluation der ophthalmologischen DRG und OPS auf den Weg gebracht worden, deren Ergebnisse die Chancen für eine adäquatere Abbildung der Ophthalmologie im DRG-System deutlich verbessern werden. F Die Umsetzung des Arbeitszeitgesetzes tritt durch die Ankündigung von Änderungen auf europäischer Ebene weiter blockierend auf der Stelle. F Der Mangel an ärztlich tätigen Medizinern kommt immer mehr zum Tragen, vor allem durch die zunehmende Abwanderung von Medizinern in Verwaltungstätigkeiten bei Medizinischem Dienst, Behörden, Körperschaften, Versicherungen u.a. aufgrund der unattraktiven Arbeitsbedingungen und Zukunftsaussichten in den herkömmlichen Arbeitsbereichen. F Dazu kommen die neuen Ansätze des Gesundheitsreformgesetzes bezüglich der Strukturen der Patientenversorgung, auch hier seien nur angerissen
die Chancen und Risiken von Gemeinschaftspraxen, von Medizinischen Versorgungszentren, die verstärkte Einbindung der Klinikambulanzen in die ambulante Versorgung einschließlich der Zusammenarbeit zwischen Kliniken und Praxen im Sinne integrierter Versorgung. F Außerdem ist es weiterhin im Bereich der Hochschulmedizin sehr problematisch um die Förderung des qualifizierten wissenschaftlichen Nachwuchses und des Klinikmittelbaus bestellt, aus dem sich Lehrstuhlbewerber rekrutieren sollen, die dann mit der Aussicht auf Festgehalt, zeitlich begrenzte Verträge und drohenden Wegfall der Möglichkeit finanzieller Beteiligung der Mitarbeiter durch Poolgeld konfrontiert werden. Ergänzend zu diesen Themen möchte ich heute auf die Änderung der Rahmenbedingungen ärztlicher Tätigkeit durch wirtschaftliche Kriterien eingehen. Wir alle erleben zunächst mehr in der Klinik aber auch zunehmend in der Praxis, wie die Leitbegriffe „Wettbewerb“ und „Rationalisierung“ nicht nur Finanzierung und Organisation, sondern auch Indikationsstellungen und Qualität der medizinischen Versorgung verändern: Es kommt zunehmend zu einem Konflikt zweier Kulturen, dem Ethos der Heilberufe, der das Wohl der Kranken in den Mittelpunkt stellt und dem Ethos eines ökonomisch handelnden Managements unter wirtschaftlichen Imperativen, vor allem dem von Gewinninteressen. Neben der ärztlichen Qualitätsverantwortung wird immer mehr auch eine betriebswirtschaftliche Kostenverantwortung gefordert, Dadurch droht sich der Charakter des Gesundheitswesens deutlich zu ändern: aus Versorgungsbereichen werden Marktsegmente, aus dem Gesundheitswesen wird tendenziell eine Gesundheitsbranche, aus dem Patienten wird perspektivisch ein „Health Care Consumer“. In einer solchen Situation müssen wir Augenärzte uns wachsam der Problematik bewusst sein sowie kommunikationsfähig und streitbar bleiben. Nur dadurch können wir verhindern, von diesen Veränderungen an den Rand gedrängt zu werden.
Mitteilungen der DOG Unterstützung und Bestätigung bekommen wir zumindest verbal durch Altbundespräsident Johannes Rau, der vor dem diesjährigen Deutschen Ärztetag sagte: „Gesundheit ist ein hohes Gut, aber sie ist keine Ware. Ärzte sind keine Anbieter und Patienten sind keine Kunden...Die medizinische Versorgung darf nicht auf eine Dienstleistung reduziert werden.“ Wie können wir dies bewerkstelligen? Lassen Sie mich hierzu von der zunehmend Realität werdenden Vision einer „Marketing based Medicine“ zum Thema des Kongresses, nämlich der „Evidence based Medicine“ wechseln. Evidenzbasierte Medizin ist definiert als der vernünftige Gebrauch der gegenwärtig besten externen wissenschaftlichen Evidenz als Basis für Entscheidungen in der medizinischen Versorgung individueller Patienten. Dies bedeutet im klinischen Alltag, Ergebnisse aus systematischer klinisch relevanter Forschung zu kombinieren mit individueller klinischer Expertise, d. h. mit ärztlicher Erfahrung und klinischer Praxis, dabei aber auch die besondere Situation des Patienten mitfühlend bei der klinischen Entscheidungsfindung zu berücksichtigen. Die Methodik der evidenzbasierten Medizin hilft, die Qualität von klinischen Studien formal beurteilbar zu machen und mit Hilfe des Evidenzgrades die wissenschaftliche Belastbarkeit einer Aussage zu messen. Bei aller definitionsgemäßen Problematik, dass z.B. individuelle Expertise oder die Situation des Patienten inhaltlich schwer definierbar und noch schwieriger wissenschaftlich zu fassen sind, bleibt die evidenzbasierte Medizin doch ein nützliches Instrument, die Qualität wissenschaftlicher Studien hinsichtlich ihrer Methodik formal beurteilbar zu machen. Es lässt sich damit die Spreu vom Weizen trennen und gibt einem so die Chance, der Flut an Veröffentlichungen gezielt Herr zu werden und relevante Daten in die Optimierung der Patientenversorgung einfließen zu lassen. Wichtig ist dabei auch, dass mit den Methoden der evidenzbasierten Medizin nur ein vorläufiges Urteil auf der Höhe des momentan zur Verfügung stehenden Wissens möglich ist, das immer wieder erneut einer Prüfung unterzogen werden muss.
Dieser Ansatz der kontinuierlichen Überprüfung der Evidenz, d.h. des Härtegrades wissenschaftlicher Informationen, und des ständigen Infragestellens auch bewährter Verfahren entspricht dem, was Karl Popper in seinen Ausführungen zur Wissenschaftstheorie als „Dynamik der wissenschaftlichen Entwicklung“ definiert: Er postuliert hierzu einen Zyklus, an dessen Anfang ein Problem steht, das man durch versuchsweise Theorienbildung zu lösen sucht. Anschließend führt kritische Diskussion einschließlich experimenteller Prüfung zur Elimination von Theorien, wodurch das Problem entweder gelöst wird oder sich in neuer Fassung darstellt und den Zyklus wieder beginnen lässt. Nach Popper ist das Besondere an der Wissenschaft der kritische Ansatz mit Akzeptanz der „Falsifikation“, d.h. man ist bereit, zu akzeptieren, durch kritische Prüfung der Schwächen von Theorien eventuell zu erkennen, dass die Theorie falsch ist, aber auch warum sie falsch ist und hat damit ein neues, schärfer definiertes Problem, das Ausgangspunkt weiterer wissenschaftlicher Entwicklung ist. Diese Gedanken zeigen, dass evidenzbasierte Medizin nicht ein trendig aufgeblähtes Aktionsprofil ist, sondern auf einer Methodik basiert, die infolge wissenschaftlichen Charakters und stringenter Bewertungskriterien einen Standard gesetzt hat, an dem die Wertigkeit diagnostischer und therapeutischer Maßnahmen gemessen werden kann. Insofern sollte es für die DOG, die die wissenschaftlichen Belange der Augenärzte vertritt, eine Herausforderung sein, mit Hilfe der Methoden der evidenzbasierten Medizin unser Fach daraufhin zu analysieren, wie hoch der Anteil wissenschaftlich gesicherten Wissens ist. Eine erste Bestandsaufnahme wird Ihnen während dieser Jahrestagung geboten und ich danke allen, die durch Referate und in Minisymposien dazu beitragen. Genauso wichtig ist natürlich auch, dass diejenigen, die sich der wissenschaftlich orientierten Augenheilkunde verschrieben haben, kontinuierlich den Anteil an gesichertem Wissen überprüfen und wenn möglich auch erweitern. Gestatten Sie mir zwei Anmerkungen zur Ausgestaltung dieser Ziele:
. Für die eben angesprochene Analyse benötigt man solide Kenntnisse in evidenzbasierter Medizin. Medizinischer und entsprechend methodischer Sachverstand müssen dafür zusammengeführt werden. Auch in der Praxis der Patientenversorgung können entsprechende Erkenntnisse nur konsequent umgesetzt werden, wenn die dafür verantwortlichen Ärzte ebenfalls die zugrunde liegende wissenschaftliche Beurteilung verstehen und mittragen. Beide Gruppen benötigen klinisch-epidemiologisches Allgemeinwissen, das unter den Bedingungen der täglichen Praxis optimiert werden muss. Entsprechende Ausbildungscurricula gibt es und evaluiert man ihre Absolventen, so stellt sich heraus, dass sie einen statistisch signifikant höheren Zugewinn an Wissen in ihrem eigenen beruflichen Umfeld haben als vergleichbare nicht in den Methoden der evidenzbasierten Medizin Trainierte der gleichen Fachrichtung oder reine Experten für evidenzbasierte Medizin ohne klinische Spezialisierung. Dieser gesicherte Nachweis eines Mehr an Wissenszuwachs durch entsprechende Ausbildung widerlegt die Tatsache, dass die evidenzbasierte Medizin alter Wein in neuen Schläuchen sei, das heißt etwas, das Ärzte ohnehin schon immer gemacht hätten! 2. Bei der Auswertung klinischer Studien merkt man sehr schnell, dass die randomisierte kontrollierte Studie zwar der Goldstandard zur Balancierung eines biologischen Risikoprofils ist, aber nicht die einzige Form wissenschaftlichen Erkenntnisgewinns. Dazu findet man aus den bekannten Gründen einerseits zuwenig valide kontrollierte Studien und auch zuwenig valide Information über Patienten, die außerhalb kontrollierter Studien behandelt werden. Sicher ist es theoretisch in einer solchen Situation besser ist, mit Evidenz suchenden Kollegen kontrollierte Studien durchzuführen, als die Fehlergrößen minderqualifizierter Untersuchungen hinzunehmen. In der Praxis stößt man jedoch sehr schnell an die Grenzen durch die Probleme des „wie“, des „wann“, des „mit wem“ und des „durch wen finanziert“. Der Ophthalmologe 4 · 2005
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Hier möchte ich an das anknüpfen, was mein Vorgänger, Professor Grehn 2003 formuliert hat: Die klinische Forschung in der Augenheilkunde muss in Deutschland ihren Weg noch genauer definieren. Wir alle kennen die großen multizentrischen Studien der USA und auch einzelner europäischer Länder, die durch exzellente Organisationsstrukturen und großzügige Finanzierung neue Maßstäbe in Diagnostik und Therapie gesetzt haben. Im Vergleich dazu wird klinische Forschung hierzulande in weit geringerem Maße betrieben. Sie wird im Gegensatz zu der als höherwertig angesehenen Grundlagenforschung selten durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft gefördert, sondern meist mit Hilfe der Industrie oder unter Schwierigkeiten durch Mittel der EU. Schauen wir über den fachlichen Tellerrand, so stehen wir mit dem Problem eines Evidenzdefizites innerhalb der operativen Fachgebiete nicht allein. Auch die deutsche Gesellschaft für Chirurgie sieht das Manko der Unterrepräsentanz epidemiologisch klinischer Forschung aufgrund fehlender Strukturen und nicht ausreichender Finanzierung. Sie versucht dies folgendermaßen zu ändern: An der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg ist ein „Klinisches Studienzentrum Chirurgie“ aufgebaut worden, wo mit einem Team interdisziplinär ausgebildeter Ärzte und Pflegekräfte in Zusammenarbeit mit dem Institut für Biometrie und Informatik eine Infrastruktur existiert, mit deren Hilfe man in Zusammenarbeit mit anderen chirurgischen Kliniken und Partnern aus der Industrie wissenschaftlich solide klinische Studien durchführt. Dieses Heidelberger Zentrum ist inzwischen von der wissenschaftlich als Referenz geltenden „Oncology Group“ des American College of Surgeons, als erste entsprechende deutschsprachige Institution positiv evaluiert worden, was die weitere nationale und internationale Kooperation erleichtert. Die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie denkt nun daran, die Strukturen des Heidelberger Zentrums, als nationales Studienzentrum zu nutzen und auszubauen. Bitte gestatten Sie mir die zugegebenermaßen optimistische wie provokante Frage, ob es nicht auch im Bereich der deutschen Ophthalmologie möglich sein könn-
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te, ein nationales Studienzentrum aufzubauen, sei es an einem Ort oder realistischer durch eine geschickte organisatorische Verknüpfung bestehender etablierter Forschungsstrukturen zu einer multizentrischen Organisationseinheit. Hier könnte dann auch die dringend notwendige Koordination von Forschungsvorhaben stattfinden und die Studien begleitenden Formalismen sowie Fragen der Finanzierung geklärt und abgewickelt werden. Die Kernfrage nach der Finanzierung möchte ich nicht mit einem Sonntagsreden ähnlichen gut gemeinten Appell wirkungslos verhallen lassen. Vielmehr möchte ich in dem Bewusstsein, dass uns die Methoden der evidenzbasierten Medizin sowohl die Themen aussichtsreicher Forschungsvorhaben als auch das Studiendesign klar und überzeugend zu definieren helfen, wie auch Professor Kruse letztens in Nürnberg für folgendes plädieren: Man sollte versuchen, z. B. das in Amerika für die Forschungsfinanzierung so wesentliche private Mäzenatentum mit zu beteiligen, indem wir versuchen Stiftungsgelder einzuwerben, eventuell angebotene neue Preisgelder zu Forschungsförderung umzuwidmen oder aber auch andere Institutionen einzubinden. Gestatten Sie mir den Hinweis auf z.B. Krankenkassen die ja zum Beispiel die interdisziplinäre Wolfsburg-Studie zur Epidemiologie der diabetischen Retinopathie mitfinanziert haben. Nach diesem Exkurs über evidenzbasierte Medizin, ihre Möglichkeiten und ihre Konsequenzen möchte ich noch auf zwei Anwendungen dieser Methodik eingehen. Die erste, die medizinischen Leitlinien, hat die Aufgabe, wissenschaftliche Evidenz und Praxiserfahrung zu speziellen Versorgungsproblemen zu werten, gegensätzliche Standpunkte zu klären und unter Abwägung von Nutzen und Schaden das derzeitige Vorgehen der Wahl zu definieren. Als relevante Zielgrößen sind nicht nur Morbidität und Mortalität, sondern auch Patientenzufriedenheit und Lebensqualität zu berücksichtigen. Leitlinien sollen dabei evidenzbasiert sein, transparent im Konsens von Experten entwickelt werden und auf prioritäre Versorgungsprobleme abgestimmt sein. Sie sind Orientierungshilfen im Sinne von „Handlungs- und Entscheidungskorridoren“,
von denen in begründeten Fällen abgewichen werden kann oder sogar muss. Außerdem müssen sie regelmäßig auf ihre Aktualität hin überprüft und ggf. fortgeschrieben werden. Zum Thema Leitlinien gib es zwei erfreuliche Aspekte zu berichten: Erstens ist die deutsche Augenheilkunde im Schulterschluss von DOG und BVA bei der Erstellung und Implementierung von hochkarätigen Leitlinien sehr weit fortgeschritten. Derzeit ist ein nächster Schritt eingeleitet: unsere Leitlinien werden auf höchster nationaler Ebene evaluiert durch die Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftlicher Fachgesellschaften und das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin, dessen Leiter, Prof. Ollenschläger, heute morgen zu diesem Thema referiert hat Beide Stellen haben uns Ophthalmologen schon vorab das Kompliment gemacht, dass in einem für deutsche Verhältnisse erstaunlichen Konsens von wissenschaftlicher Fachgesellschaft und Berufsverband auch nach internationalen Qualitätskriterien hochkarätige Leitlinien geschaffen worden sind. Mein herzlicher Dank gilt allen daran Beteiligten! Zweitens: Die Anwendung von Leitlinien macht es möglich, unnötige Kosten durch Über-, Unter- oder Fehlversorgung zu vermeiden und eine entsprechend den Zielen der evidenzbasierten Medizin optimierte Versorgung bezahlbar zu machen. Es versteht sich, dass dieses in diesen Zeiten global verschlechterter finanzieller Rahmenbedingungen nicht nur für die deutsche Augenheilkunde, sondern auch in Europa und Übersee wesentlich ist. Insofern haben wir die Möglichkeit, auf dem Gebiet der Leitlinien-Entwicklung und implementierung den Gedanken unserer DOG-Gründungsväter über Internationalität zu entsprechen und im Konsens zumindest mit unseren europäischen Kollegen über Grenzen hinweg durch Leitlinien die evidenzbasierte Medizin im klinischen Alltag zu realisieren. Leitlinien sind nicht nur die Grundlage für die Klinik- und Praxisroutine, sondern auch für eine zertifizierte ärztliche Fort- und Weiterbildung sowie – und damit kommen wir zu einer weiteren Anwendung der evidenzbasierten Medizin –für eine wissenschaftlich fundierte Qualitätssicherung in Klinik und Praxis.
Mitteilungen der DOG Dies sollte eigentlich ein erfreuliches Thema sein und dazu noch ein Dauerbrenner, wenn man dem trendigen Slogan einer Jeansfirma „Quality never goes out of style“ folgen darf. „Dauerbrenner“ könnte man akzeptieren, denn inzwischen wird über die Qualität ärztlichen Handelns viel geredet und noch viel mehr geschrieben. Aber leider findet dieser Diskurs zunehmend nicht mit uns Ärzten über die Voraussetzungen und Methoden für gute Qualität statt, sondern es handelt sich eher um Kampagnen über Ärzte mit Schilderungen von Mängeln und einem hohen Anteil an Schuldzuweisungen. Diese Misstrauenskultur ist dadurch entstanden, dass die Definition ärztlicher Qualität mehr und mehr externalisiert worden ist. Die Folge ist eine Qualitätssicherung, die zunehmend uns Ärzte zu Objekten macht und geprägt ist von der Pädagogik des erhobenen Zeigefingers und von repressiven Methoden wie immer schärferen Richtlinien, immer mehr Dokumentation und immer mehr Kontrollen. Ihnen zu erläutern, was das bedeutet, hieße Bären nach Berlin bringen, wir erleben es praktisch alle im eigenen Bereich. Wohin das führen kann, ist am Beispiel der USA zu sehen, wo durch die wahrscheinlich am stärksten verbürokratisierte medizinische Versorgung die Unzufriedenheit mit dem Arztberuf sehr gestiegen und die Quote des burn-out-Syndroms bei Ärzten deutlich erhöht ist. Qualitätssicherung wird umso weniger effektiv, je mehr sie von außen und von oben verordnet wird und zunehmend unter den Gesichtpunkten Versagen, Schuld und Sanktion gesehen wird. Stattdessen müssen wir Ärzte die Qualität unserer Arbeit durch eine offene und angstfreie Fehlerkultur sichern. Dass dies bestens funktionieren kann zeigen die Beispiele der Qualitätssicherung in anderen Bereichen wie zum Beispiel der Luftfahrt. Man kann wohl feststellen, dass es in der Vergangenheit versäumt worden ist, die Qualitätssicherung zu einem ärztlichen Thema zu machen. Dies hat sich inzwischen geändert. Wie aus der Ärzteschaft heraus in interdisziplinärer und interprofessioneller Zusammenarbeit angegangen wird, die Qualitätssicherung in Theorie und Praxis wieder eigenstän-
dig zu besetzen, dazu möchte ich auf das morgige Referat von Herrn Dr. Haller vom Universitätsklinikum Tübingen verweisen. Auch bei der Qualitätssicherung hilft gegen beharrliche Ignoranz nur beharrliche Aufklärung. Wie müssen unsere ärztlichen Maßstäbe, die im wesentlichen auch mit Methoden der evidenzbasierten Medizin gewonnen und begründet sind, und unsere Strategien zur Qualitätssicherung selbstbewusst vertreten und zur Diskussion stellen. Dann werden wir auch wieder das Vertrauen erhalten, dass wir durch unsere Arbeit verdienen. Meine sehr verehrten Damen und Herren, abschließend möchte ich aus der Präsidentenrede von Herrn Guthoff etwas abgewandelt zitieren: Wir können den Nutzen für die Patienten, den wir durch unsere Tätigkeit erzielen, mit Hilfe der Methoden der evidenzbasierten Medizin besser definieren und nachweisen. Wir sind die Interessenvertreter unserer Patienten und müssen dies auch offensiv vortragen. Und wenn Altbundespräsident Johannes Rau recht hat mit seinen Worten „die Menschen gewinnen wieder Vertrauen in unser Gesundheitswesen, wenn sie den Eindruck bekommen, dass die politisch Verantwortlichen und die fachlich Verantwortlichen alles dafür tun, dass alle Menschen den ärztlichen Rat und die medizinische Hilfe bekommen, die sie brauchen“, dann haben zumindest wir Augenärzte die Möglichkeit, gemeinsam für eine bessere gesundheitspolitische Zustimmung in der Öffentlichkeit und damit eventuell auch für bessere Ressourcen zu sorgen. Dies wird uns voranbringen in der praktischen und wissenschaftlichen Augenheilkunde, auch in Richtung auf das Ziel, Zitat Rau „dass ein humaner Umgang mit Krankheit das unverwechselbare Merkmal unseres Gesundheitswesens bleibt.“
Festvortrag Prof. (em.) Dr. med. Martin Vogel Auf einer Reise nach Malta begegnete ich zum ersten Mal Augen am Bug der Fischerboote, wie man sie auch auf den griechischen Inseln sieht. Sie sind eindeu-
tig als Augen mit Wimpern zu erkennen und dienen dazu, dem Boot ein Gesicht zu geben und sind deshalb recht realistisch dargestellt. Dann gibt es aber Boote, die am Bug lediglich die Form eines Auges mit Lidspalte, ohne eingezeichnete Pupille oder Iris und ohne Wimpern recht abstrakt darstellen. Zunächst war ich der Meinung, dass dies eine Form eines Ornamentes sei, doch wie sich herausstellte, sind dies Augensymbole, die Unheil von dem Boot abwenden sollen, also apotropäische Augen. Später sah ich im griechischen Nationalmuseum in Athen auf der Unterseite der schwarz figurigen, attischen Trinkschalen aus der Zeit um 530 v. Chr., große Augen. Diese eleganten Trinkgefäße mit ihren großen Augen faszinierten mich und lenkten mein Interesse auf den bösen Blick. Um die Vorstellung vom bösen Blick besser verständlich zu machen, ist es notwendig, sich zunächst mit dem Sehen und dem Blick als Kommunikationsmittel zu befassen. Das Sehen nimmt in der öffentlichen Meinung unter unseren Sinnen seit ältesten Zeiten den ersten Platz ein. Der Verlust des Sehvermögens galt stets als ein besonders hartes Schicksal. So wendet sich den Blinden unser ungeteiltes Mitleid und unsere Fürsorge zu. Nicht von ungefähr werden im neuen Testament 5 Blindenheilungen durch Jesus beschrieben. Die Fähigkeit selbst diesen sehr gefürchteten Verlust heilen zu können, unterstreicht Jesu göttliche Natur. Wenn jemand gestorben ist, sagen wir nicht, er hört oder er riecht nichts mehr, sondern wir sagen „seine Augen sind gebrochen, er hat die Augen für immer geschlossen, er ist entschlafen“. Gerade solche volkstümlichen Aussagen haben eine tiefe Bedeutung. Man schließt die Augen eines Verstorbenen, weil der reaktionslose, starre Blick den Tod so unabweisbar verdeutlicht und gibt durch das Schließen der Lider dem Gesicht den Ausdruck des Friedens. Der Grund für die hohe Einschätzung des Sehens und des Blicks liegt zum einen in der Ich-Identifikation, deren Organe die Augen sind und der Rolle, die das Sehen bei der Kommunikation und damit bei der Lebenserhaltung spielt. Das Sehen ist derjenige Sinn, der ein unmittelDer Ophthalmologe 4 · 2005
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bares, gleichzeitiges Geben und Nehmen erlaubt. Man nimmt mit dem Auge den Blick des Gegenübers wahr. Dagegen können wir aber mit dem Ohr nicht das Horchen oder mit der Nase das Schnuppern des Gegenübers wahrnehmen.(O. König. S. 73). Beim Blicken erfolgt bei beiden Personen eine fast gleichzeitige, weitgehend unbewusste Aktion auf beiden Seiten. Sie erfolgt so schnell, dass ein Überlegen über den Ausdruck des empfangenen Blickes nur begrenzt möglich ist. Das macht den Blick zum sensibelsten Instrument zwischenmenschlicher Kommunikation. Dabei spielen unbewusste Signale eine außerordentliche Rolle. Das kurze Anheben der Augenbrauen bei einer freundlichen Begrüßung wird von dem Aussendenden gar nicht bemerkt. Die Pupillenerweiterung bei der Begegnung zweier emotional stimulierter Menschen bemerken die Betroffenen nicht und doch hat die erweiterte Pupille eine nachhaltige Wirkung auf das Gegenüber. Die Bezeichnung von Atropin als „bella Donna“ weist daraufhin. Dass Menschen beim Küssen die Augen schließen, liegt nicht nur daran, dass man auf so kurze Distanz auch in jungen Jahren nicht akommodieren kann, sondern ist Ausdruck der Befriedung und des Vertrauens. Den Ausdruck völliger Friedfertigkeit können wir bei schlafenden Menschen, besonders bei schlafenden Kindern sehen. Der direkte Blick in 2 parallelstehende Augen enthält nämlich immer eine unterschwellige Aggression, die nur über einen kurzen Zeitraum erlaubt wird. Er enthält noch den Schrecken aus der Vorzeit als unsere Vorfahren von Raubtieren bedroht wurden. War ein Augenpaar konzentriert auf jemanden gerichtet, so bedeutete das höchste Gefahr. Wird beim Anblicken zweier sich nicht sehr vertrauter Menschen der Zeitraum von ca. 8 Sekunden überschritten, so bedeutet er eine Herausforderung, die als unangenehm empfunden werden kann. Man kann dadurch, dass man den Blick lange aufrecht erhält, das Gegenüber psychologisch in die Knie zwingen, in dem man ihn veranlasst den Blick zu senken. Wenn man von jemandem lobend sagt, dass er blickfest sei, so bezieht sich das nur auf eine kurze Zeit über die Schicklichkeit hinaus. Andernfalls kann es als Anstarren
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interpretiert werden. Attraktive Frauen kennen diese provozierenden Blicke von Männern, die die Frauen gleichsam in die Unterwerfung zwingen wollen. Abgebrühte Frauen aus demselben Milieu ficht das nicht an. Sie entkräften diesen Blick durch eine unverschämte Bemerkung oder Geste und sehr junge Frauen strecken die Zunge raus und durchbrechen durch diese Gebärde der Verachtung den Bann des Blickes. Die Aggression des direkten Blickes wirkt nicht nur bei Menschen, sondern auch bei Tieren. Wenn unser Hund abends dösend im Zimmer lag, ließ er seinen Blick ab und an von einem zum anderen wandern. Blickte man ihn mit ein wenig aufgerissenen Augen starr an und die Blicke begegneten sich, stellte er die Ohren zunächst aufmerksam hoch und wenn man nicht wegsah, stand er auf, legte die Ohren an, zog die Lefzen ganz zurück - das ist das Ergebenheitslächeln des Hundes - und wedelte mit dem etwas gesenkten Schweif, um dann seinen Kopf in den Schoß des Starrenden zu legen. Er wollte gestreichelt werden. Er hatte den starren Blick ganz richtig als eine Aggression verstanden. Die wunderbar unverstellte Körpersprache des Tieres sagt ganz eindeutig, tu mir nichts, hab mich lieb. Streichelte man ihn dann nicht, stupste er so lange ungeduldig mit der Schnauze gegen den Unterarm, bis er die Gebärde der Zuneigung erzwang. Beim Menschen illustriert und unterstützt die Mimik und Gestik die Sprache. Dabei kann die Mimik den Sprechenden überzeugend unterstützen, aber auch verräterisch entlarven. Um sich zu vergewissern, ob es das Gegenüber ernst und ehrlich meint, führen wir ein Gespräch unter 4 Augen. Blickend bedienen wir uns einer Urkommunikation, die schon vor der Ausbildung einer Sprache vorhanden war und sich eines uralten, weitgehend unbewussten Codes bedient. Der Blick ist deshalb so unendlich variabel, weil gar nicht das Auge selbst, sondern seine Lider mit der extrem dicht innervierten Muskulatur der Haut um das Auge und den Mund so variantenreich verändert werden kann und dem Unterbewusstsein so zugänglich ist. Nirgends sonst ist an unserem Körper die Haut mit der Muskulatur so eng verbunden und innerviert, wie im Gesicht. Im
Schreck werden die Lider weit aufgerissen, beim listigen Überlegen leicht zugekniffen, beim Lachen verengt usw. Jedes dieser mimischen Zeichen wird überwiegend unbewusst ausgesandt und vom Empfänger meist auch genau verstanden. Es sei denn, die Mimik oder Gestik werden absichtlich verfälscht. Das ist eine Fähigkeit, die nur der Mensch hat. Tiere können das nicht. Aber diese im Unterbewusstsein kodierte Körpersprache zu fälschen, verlangt hohe Konzentration von dem Täter und gelingt keineswegs immer. Merkt der Empfänger diese Täuschung, ist damit das Vertrauen zwischen den beiden Personen gründlich gestört. Beim Pokerspiel in Western- oder Gangsterfilmen versuchen die Spieler durch viel Übung und Konzentration mit ihrer verstellt gleichgültigen Mimik über den Wert ihrer Karten zu täuschen. Nur dem abgebrühtesten gelingt das so gut, dass er das Spiel gewinnt. Wenn sich Boxer beim Wiegen gegenüber treten, versucht der eine den anderen durch langes Fixieren aus kurzer Distanz zu zwingen, den Blick abzuwenden und ihn damit schon vor dem Kampf mit seinem Blick zu deklassieren. Diese Vorbemerkungen zur Bedeutung des Blickes waren notwendig, um die Bedeutung des bösen Blickes zu verstehen. Wir haben gesehen, dass der Blick das elementarste Verständigungsmittel zwischen Menschen ist. Es ist so elementar, dass selbst Tiere es verstehen. Seit frühesten Zeiten haben die Menschen diese Zusammenhänge bemerkt und die Bedeutung des Blickes erkannt. So kann es nicht Wunder nehmen, dass dem Blick bestimmter Menschen eine magische Kraft zugesprochen wird. Wer sich in den Fischerdörfern Griechenlands oder der Türkei umgesehen hat, dem werden die von Sonne, Wasser und Wind gegerbten, dunkelbraunen Gesichter der Fischer mit ihren unzähligen, tiefen Furchen und Falten, struppigen Bärten und wirren Haaren aufgefallen sein. Sie sind von einem entbehrungsreichen, mühsamen Leben tief gezeichnet. Da fixieren einen schwarze Augen mit einer verunsichernden Intensität. Wer zum Aberglauben neigt, mag hier den bösen Blick vermuten. Schamanen und Medizinmänner erhöhen durch entsprechendes Schminken des Gesichtes, besonders der Augenpartie, die
Mitteilungen der DOG Wirkung ihres Blickes. Afrikanischen Masken überhöhen die Wirkung des Blickes in geradezu dämonischer Weise durch Vergrößerung der Augen und entsprechende Bemalung, um den Patienten in Trance oder Hypnose zu versetzen. Es ist naheliegend, dass unerklärliche Ereignisse wie z.B. plötzlicher Tod, der plötzliche Ausbruch einer Krankheit oder ein folgenreiches Unglück bei Naturvölkern nicht als schicksalsbedingte Ereignisse gewertet, sondern auf den magischen Einfluss eines Gottes oder eines Menschen zurückgeführt werden. Der böse Blick ist nach Seligmann definiert als die Macht, die gewissen Menschen, Tieren oder Geistern eigen ist und sie befähigt, durch bloßes Ansehen anderer Personen, ganz besonders Kindern, Haustieren oder sogar Pflanzen Schaden zuzufügen. Schon die sehr alten Kulturvölker der Akkader, Chaldäer und Ägypter lebten mit dieser Auffassung und kannten den bösen Blick. Dieser Aberglaube stammt wohl aus dem Orient und hat sich konzentrisch um das Mittelmeer ausgebreitet. Aber auch Chinesen, australische Aborigenes, süd- u. nordamerikanische Indianer, also Kulturen, die keinen Kontakt miteinander hatten, kannten und fürchteten die Kraft des bösen Blickes und haben in ihren jeweiligen Sprachen auch eine entsprechende Bezeichnung dafür. Während z.B. die Zahl 3 oder die schwarze Katze, die den Weg kreuzt oder der Schornsteinfeger lokale Formen des Aberglaubens sind, zeichnet sich der böse Blick dadurch aus, dass er von Anfang an ein multikultureller Aberglaube ist. Selbst auf den pazifischen Inseln gibt es den Glauben an den bösen Blick. Ursache des bösen Blickes ist Neid oder Missgunst über das Glück oder den Besitz eines Anderen. Die Bemerkung, „wenn Blicke töten könnten...“, sagt alles. Der Neid der antiken, griechischen Götter auf das Glück mancher Menschen gehört hierher. Schillers Ballade „Der Ring des Polykrates“ beschreibt die Furcht vor dem Neid der Götter. Der Neid der antiken Götter Griechenlands wird in der Ilias und Odyssee und in Tragödien von Euripides, Aischylos und Sophokles dargestellt. Die Medusa mit ihrem versteinernden Blick ist das klassische Beispiel für den bösen Blick. Der böse Blick fasziniert oder übt Faszination aus. Faszinieren be-
deutet binden oder umwickeln. Wir wissen von Rasputin, dass er mit seinem Blick viele Mitglieder des Zarenhofes faszinierte, hypnotisierte und in die Abhängigkeit zwang. Fast möchte man sagen, es blieb gar kein anderer Weg als sich dieses unheilvollen Mannes durch Mord zu entledigen, denn jeder, der ihm begegnete, wurde von ihm fasziniert. Jedem von uns sind faszinierende Menschen begegnet, die uns durch ihren Geist, ihren Charme (franz. = Zauber), ihr Äußeres oder ihre Bewegungen bezaubert haben. Zauber deshalb, weil man manchmal gar nicht genau sagen kann, was einen an diesem Menschen so fasziniert. Solche Menschen bleiben im Gedächtnis haften, auch wenn die Begegnung nur kurz war und wir diesen Menschen vielleicht nicht einmal gesprochen haben. Ein eindrucksvolles Beispiel einer derartigen Verzauberung bietet die junge Witwe in dem Film „Alexis Sorbas“, die den Sohn des Bürgermeisters fasziniert, d.h. bezaubert. Der Sohn des Bürgermeisters hat sich heftig in die Witwe verliebt. Sie hat nichts dazu getan, ihn kaum gesprochen, ihn nicht ermutigt, im Gegenteil, sie hat ihn abgewiesen und sich einem Fremden zugewandt. Er kann aber nicht von ihr lassen. Ihre Anmut, ihre Würde, ihr natürlicher Charme umgarnen den eifersüchtigen Sohn, wickeln ihn ein, er kann sich daraus nicht mehr befreien. Er bringt sich um, und sie wird von den Männern des Dorfes gesteinigt. Der leidenschaftliche Konflikt endet tödlich. Die alten Dorfweiber schreiben dieser bezaubernden Frau aus Missgunst und Neid den bösen Blick zu. In ländlichen Gegenden vieler südlicher Länder Europas, Arabiens und Asiens spielt der böse Blick heute noch eine Rolle. Die Angst vor dem photographiert werden mit dem dunklen, großen Auge des Kameraobjektivs gehört in diesen Zusammenhang. In Indien erlaubt man in dörflichen Gegenden einer kinderlosen Frau nicht, an die Wiege eines Kindes zu treten, weil sie aus Neid das Kind mit dem bösen Blick töten könnte. Auf diese Weise haben die Menschen früherer Jahrtausende möglicherweise die hohe Säuglingssterblichkeit erklärt. Auch besonders glückliche, schöne oder reiche Menschen,
Brautpaare und junge Mütter sind dem bösen Blick bevorzugt ausgesetzt. Bei Seligmann werden Menschen beschrieben, die den bösen Blick haben und es gar nicht wissen. Die Anschuldigung den bösen Blick zu haben, machte selbst vor Papst Leo XIII nicht halt, weil während seines Pontifikates so viele Kardinäle starben. Auch der Komponist J.J. Offenbach galt in Wien und Paris als Jettatore, weil mehrere Opern brannten, in denen seine Werke aufgeführt wurden. Jettatore heißt hier der „Blickewerfer“. Auch unter den Tieren gibt es solche mit bösem Blick z.B. Eulen, alle Raubkatzen, Wölfe, Schlangen, ja selbst Spinnen wird er zugeschrieben. Die Gegenmittel gegen den bösen Blick sind sehr vielfältig. Wer in die Länder rund um das Mittelmeer gereist ist, kennt die Kioske vor den Sehenswürdigkeiten, in denen große Mengen von Augensymbolen in allen Formen, heute meist aus Glas oder Plastik als Amulette verkauft werden. Sie zeigen in der Regel einen schwarzen Punkt, die Pupille, der von einem blauen Kreis, der Iris, umgeben wird. Diese Amulette werden von vielen Menschen, insbesondere von Kindern um den Hals oder als Ohrringe oder –stecker getragen. Die Farbe Blau hat eine besonders schützende Bedeutung. Das apotropäische Auge soll den bösen Blick nach dem alten Lehrsatz „similia similibus curantur“ ablenken und wirkungslos machen. Wir sprachen anfangs bereits von den apotropäischen Augen an den Schiffen und auf den attischen Trink- oder Augenschalen. Auf den Augenschalen finden sich Augen zweierlei Geschlechts. Die viel selteneren weiblichen zeigen Ohren oft mit einem Knopf im Ohrläppchen, die männlichen zeigen spitz zulaufende Satyrohren. Norbert Kunisch fasst diese Augen als Teil einer Maske auf, wie sie bei Dionysosfesten gezeigt und getragen wurden. Die Trinkschalen verbergen beim Trinken das Gesicht des Trinkenden und wirken wie eine Maske, die das Gegenüber anschaut. Es wird vermutet, dass die Augen auf den Trinkschalen verhindern sollten, dass mit dem Wein auch böse Geister durch den Mund eindringen konnten oder den bösen Blick abwehren sollten. Bereits 2.000 Jahre früher finden wir das sehr häufig dargestellDer Ophthalmologe 4 · 2005
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te Udjat-Auge in Ägypten, das als stilisiertes Falkenauge bereits ein abwehrendes Auge war und auch am Bug und Heck der Boote zu sehen ist. Ist man mit einem solchen Schutz nicht versehen, muß man den Jettatore mit dem bösen Blick durch etwas Ungewöhnliches erschrecken und dem bösen Blick dadurch seine Kraft nehmen. Da wird z.B. empfohlen, dem Jettatore sofort den blanken Hintern zu zeigen, indem man schnell die Hose herunterlässt. Wem dieses Verfahren zu umständlich ist, kann es durch ein phallisches Symbol ersetzen (Veronica Berry). Diese praktischere Variante der Abwehr verdanken wir einer Episode der griechischen Mythologie. Als Aphrodite von Dionysos ein Kind erwartete, wurde Hera – die Gattin des Zeus – neidisch und schwor den bösen Blick auf das Kind zu richten und es damit zu töten. Als Aphrodite Wehen bekam, näherte sich Hera als Hebamme verkleidet. Nachdem Priapus geboren war, nahm Hera ihn in ihre Arme, um den bösen Blick auf ihn zu richten. Der böse Blick wurde aber durch den jähen Schreck und das Entsetzen der Hera über eine ganz ungewöhnliche Erektion des Knaben völlig wirkungslos und seiner tötenden Kraft beraubt, so dass Priapus überlebte. Im Museum von Ephesus befindet sich eine Figur des Priapus, die die Reaktion der Hera verständlich macht. Dieses Ereignis blieb nicht verborgen und es bedurfte keiner weiteren Erklärungen mehr für die Alten, dass sie im Phallus das wirkungsvolle Mittel gegen den bösen Blick gefunden hatten. Der Phallus wurde zum Rinderhorn abstrahiert und in allen möglichen Formen und Materialien als Amulett hergestellt. In diese Symbolik gehört auch die manu cornuta, die man dem Jettatore entgegenhält. Eine ähnliche Symbolik beinhaltet die Mondsichel. Es würde jetzt zu weit führen, die Entwicklung und Symbolik der unzähligen Abwehrmittel gegen den bösen Blick darzustellen. Warum sind Menschen abergläubisch und was ist Aberglaube? Die Bezeichnung Aberglaube ist noch nicht sehr alt. Sie stammt aus dem Mittelalter, wobei sich das „aber“ aus dem Mittelhochdeutschen ableitet und soviel wie „gegen“ bedeutet. Wahrscheinlich leitet sich das Wort Aberglaube aus dem kirchlichen Gebrauch ab.
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Wir begegnen diesem „aber“ auch in dem Wort aberwitzig. Man könnte den Aberglauben also als Gegenglauben zur Religion auffassen. Gegenglaube und Religion sind zwei ganz getrennte, unterschiedliche Sphären, die sich jedoch gegenseitig nicht ausschließen. Auf dem Land in Süditalien gehen viele Menschen sonntags regelmäßig in die Kirche, beichten und beten mit Inbrunst und im alltäglichen Leben glauben sie an den bösen Blick. Während sich die Religion mit den letzten Fragen über den Sinn des Lebens und des Todes beschäftigt, befasst sich der Aberglaube mit den vordergründigen, praktischen, zufälligen Dingen des täglichen Lebens und ist damit für den einfachen Menschen leicht verständlich. Aberglaube ist heute bei vielen Menschen anerkannter als die Religion. Vor allem die Erkenntnisse der modernen Naturwissenschaften, der Wohlstand und die Vernachlässigung der Seelsorge durch die Kirchen haben zu einer beispiellosen Säkularisierung unserer Gesellschaft geführt. Die christliche Lehre mit ihren kategorischen Forderungen an den Menschen wird zugunsten des Aberglaubens verlassen. In einem großen Artikel des „Spiegel“ im Jahr 2000 wurde ausführlich auf diese Thematik eingegangen und auf die grotesken Formen des Aberglaubens in unserer Gesellschaft hingewiesen. Der Aberglaube dient dazu, das Kausalitätsbedürfnis eines Schicksalsschlages zu befriedigen. Wenn aus heiterem Himmel jemanden eine Krankheit befällt, so werden dem Arzt von dem Patienten oft Erklärungen angeboten, die mit der Sache nicht das Geringste zu tun haben. Es ist für den Arzt schwierig, dem Patienten klar zu machen, dass man keinen Zusammenhang zwischen seinen Erklärungen und dem Zeitpunkt des Ausbruches und der Natur der Krankheit herstellen kann. Es fällt den Patienten außerordentlich schwer, sich von ihren Vorstellungen zu trennen. Damit wird die Tür zum Aberglauben aufgestoßen. Irgendeinen Grund muss die Krankheit ja schließlich haben. Den hat sie natürlich auch, aber wir können ihn naturwissenschaftlich nicht immer erklären. Damit befinden wir uns in einem Dilemma. „Der Doktor weiß es ja auch nicht“! sagt der Patient. So abwegig der Aberglaube auch erscheinen mag, wir können den Patienten nicht
immer davon abbringen. Uns bleibt in solchen Fällen nichts anderes übrig, als mit sinnvollen Wahrscheinlichkeiten zu argumentieren. Wenn einem Menschen nach der Begegnung mit einer schwarzen Katze zufällig ein Unglück passiert, kann man ihm nicht beweisen, dass dieses Unglück nicht auch ohne diese Begegnung eingetreten wäre. Insofern wird er sich immer im Recht fühlen. Im Grunde genommen ist die Quelle des Aberglaubens die Verneinung oder Leugnung des Zufalls. Zwar ist bei uns zu Lande nicht mehr die Rede vom bösen Blick, aber Sie werden sich erinnern, dass vor etwa 20 Jahren das Tragen von Kupferarmreifen am Handgelenk gegen irgendwelche obskure Strahlungen sehr populär war. Auch die Installation von Kupferdrahtnetzen unter dem Parkett von Wohnhäusern zur Abwendung von Erdstrahlen, insbesondere bei Schlaflosigkeit wird von ansonsten sehr vernünftigen Menschen heute noch unter erheblichem Geldaufwand von eigens darauf spezialisierten Firmen vorgenommen. Die Sorge vor der Zahl 3 verhindert die Bezeichnung von Hotelzimmern oder Eisenbahnwaggons auch heute noch. Auf ein Horoskop aus der Stellung der öden, toten Planeten glaubt kaum eine Illustrierte verzichten zu können. Auf über die Tür genagelte Hufeisen als Glücksbringer legen manche Menschen großen Wert. Das Hufeisen ahmt die Form der Mondsichel nach und leitet seine Bedeutung aus dieser sehr alten Symbolik ab. Dies sind nur einige wenige Beispiele des Aberglaubens der modernen Gesellschaft. Wie weit der Aberglaube in unser heutiges Leben reicht, möge folgende Szene demonstrieren: Eine Sylvestergesellschaft junger Unternehmer und Anwälte amüsiert sich beim Bleigießen und liefert mehr oder weniger geistvolle Interpretationen der willkürlichen, bizarren Formen des erstarrten Bleis. Dazu erzählt einer der Teilnehmer eine Geschichte, in der er Toi, toi, toi sagt und dabei dreimal auf den Tisch klopft. Im Laufe des Abends wird ein Glas umgestoßen und zerbricht. Aber die Gastgeberin macht keine Szene, sondern erklärt ruhig „Scherben bringen Glück“. Man unterhält sich über neue Software, Aktienkurse, Internetgebrauch und die Vorteile ver-
Mitteilungen der DOG schiedener Handys. Die Damen tauschen sich über ihre beruflichen Situationen und Erfolge aus. Um 24 Uhr stoßen alle mit ihren Sektgläsern an und danach werden Raketen und Böller gezündet. Eine der Damen schon etwas ermüdet, gähnt und hält sich wohlerzogen die Hand vor den Mund. Schließlich entlässt der Hausherr seine Gäste mit dem Wunsch „Halsund Beinbruch“ auf die vereisten Straßen. Die hier dargestellte Gesellschaft fühlt sich auf dem Stande der Zeit und wäre sehr erstaunt, wenn man ihr gesagt hätte, dass sie sich mehrfach Anleihen beim Aberglauben gemacht habe. Die Zukunft aus Bleigießen vorauszusagen, ist ein uralter Aberglauben, der z.B. im Mittelalter im malleus maleficarum bei den Hexenprozessen angewendet wurde, um die Schuld der Hexe je nach Interpretation der Figuren zu beweisen. Das toi, toi, toi und schlagen auf Holz sollte böse Geister vertreiben. Dabei dürfen wir uns nicht eine heutige Tischplatte, sondern eher einen hohlen Baumstamm vorstellen. Es kam auf das dumpfe Geräusch an. „Scherben bringen Glück“ ist eine Metapher, die sich nicht auf Glas, sondern auf Geschirr, bzw. Tonwaren bezog, bevor es überhaupt Glas gab. In meinem Beispiel verwendet die Hausherrin den Spruch falsch. So zertrümmert man am Polterabend nur Porzellan oder Keramik aber kein Glas. Glas war für solche Zwecke viel zu wertvoll. Der Lärm des zertrümmerten Geschirrs soll böse Geister von dem Brautpaar vertreiben. Den selben Zweck hat das Anstoßen mit den Gläsern vor dem Trinken. Das Klingen der Gläser soll Dämonen vertreiben. Und schließlich hat das Zünden von Raketen und Böllern den selben Zweck. Dass man beim Gähnen die Hand vor den Mund hält, ist eine sehr alte Sitte. Nicht weil man den Einblick in den aufgerissenen Mund vermeiden möchte, sondern weil man ursprünglich damit verhindern wollte, dass der Teufel in Form einer Fliege in den Mund gerät. Der wenig fromme Wunsch „Halsund Beinbruch“ soll den bösen Geistern vorgreifen und sie damit wirkungslos machen. Auch andere Feste bei besonderen Anlässen wie z.B. Hochzeiten, Ostern,
Sonnenwendfeiern und schon gar Fasching werden vom Aberglauben geprägter Symbolik durchsetzt. Der Komplex böser Blick erlaubt uns einen tiefen Einblick in menschliches Verhalten, Psychologie und Kultur. Wir rühren hier an einen archaischen Bereich der menschlichen Psyche. Die Furcht vor dem Unvorhersehbaren und die Bemühung um dessen Abwendung ist seit Urzeiten Menschen aller Kulturen gemeinsam. Die menschliche Phantasie bemüht sich seit Jahrtausenden, sich mit einer Unzahl von Symbolen, Fetischen, Amuletten und Verhaltensmustern vor dem bösen Blick zu schützen. Das weist nicht nur auf die Vergeblichkeit dieser Bemühungen, sondern auch auf die sehr breit gefächerten, kulturellen Ansätze hin. Wir verdanken es wohl der Philosophie der Aufklärung Immanuel Kants, dass wir aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit getreten sind und damit den Aberglauben an den bösen Blick abgeworfen haben. Unter meinen Patienten befanden sich auch ältere Geistliche unterschiedlicher Konfessionen, die ich darauf ansprach, ob sie je von ihren Gemeindegliedern etwas über den bösen Blick vernommen hätten. Sie verneinten das übereinstimmend. Das ist gut so, denn Menschen mit Nystagmus, die Schielen, mit ungleich großen Augen, mit zusammengewachsenen Augenbrauen und Einäugige oder Menschen mit einer besonderen Irisfarbe waren des bösen Blickes verdächtig und wurden im Mittelalter gemieden oder auf Scheiterhaufen verbrannt. Solche furchtbaren Exzesse werden hoffentlich nie wieder in Europa auftreten, doch ist der Aberglaube den Menschen immanent und findet sich auch bei gescheiten, liebenswürdigen Mitmenschen. Dabei haben wir statt dieser düsteren und unheimlichen Bedrohungen in der christlichen Heilslehre eine viel tröstlichere Alternative zur Auseinandersetzung mit unseren Ängsten.
Am Ende der Eröffnungssitzung angelangt, bleibt mir, uns für die weitere Tagung interessante wissenschaftliche Präsentationen mit belebenden Diskussionen und aufschlussreiche Gespräche zu wünschen, damit wir alle am Ende dieser Tagung wie Horner, ein Zeitgenosse von Graefe’s, empfinden, nämlich dass „...der Erfolg der Zusammenkunft allseitig so befriedigend (war), dass jeder erfreut und erfrischt mit Kenntnissen bereichert zurückkehrte und dass man sich nicht anders trennen konnte als mit dem bestimmten Wunsche, im nächsten Jahr in ähnlicher Weise wieder zusammenzukommen.“ Ich wünsche der 02. DOG-Jahrestagung weiterhin ein gutes Gelingen.
Schlusswort Priv.-Doz. Dr. K.-D. Lemmen, Düsseldorf Sehr verehrte Kolleginnen und Kollegen, meine sehr verehrten Damen und Herren, Der Ophthalmologe 4 · 2005
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Preisverleihung 2004
Videopreis der DOG, gestiftet von *Acri.Tec GmbH, München
Würdigung der Preisträger anlässlich der 102. Tagung der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft vom 23. bis 26.9.2004, bcc Berlin
Laudatio: Prof. Dr. N. Pfeiffer
Forschungsförderung der DOG für innovative Vorhaben auf dem Gebiet der Vorderabschnittschirurgie, gestiftet von AMO Germany GmbH Laudatio: Prof. Dr. Ohrloff Prof. Dr. C. Spraul, Dipl.-Wi.-Ing. C. Lingenfelder, Lang G.K. (Ulm): Nanostrukturelle Beschichtung von mikrochirurgischen Instrumenten zur Schärfung und Optimierung der Sterilisation im Hinblick auf Prionenkontamination: Ziel des Projektes ist, neuartige Beschichtungssysteme auf der Basis von Kohlenstoffgradientenschichten zu entwickeln, deren Oberflächenstruktur und Morphologie ein Anhaften von infektiösen Partikeln, Viren oder DNA Fragmenten sicher unterbindet. Auf der Basis dieser Schichten sollen dann chirurgische Instrumente entwickelt werden, die mit den gängigen Reinigungsverfahren eine sichere Reinigung und Sterilisation erlauben. Die hohe Härte der Kohlenstoffgradientenschichten reduziert zusätzlich das Risiko die Schneideflächen während des Einsatzes zu beschädigen, so dass die Instrumente eine längere Lebensdauer aufweisen. Da zu erwarten ist, dass metallische Instrumente in Zukunft entweder nicht mehr oder nur unter verschärften Bedingungen aufbereitet und mehrfach verwenden werden, können Beschichtungssysteme mit spezifischen Oberflächeneigenschaften wesentlich zur Risikominimierung und zur Vereinfachung der Reinigung und Sterilisation beitragen. Dr. K. Schmitz (Magdeburg): Perforierende Keratoplastik in freier Form unter Einsatz des 93 Nanometer Excimer-Lasers.
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Mit dem vorliegenden Antrag soll eine Technologie entwickelt werden, die den Einsatz nicht kreisrunder Transplantatgeometrien im Rahmen der perforierenden Keratoplastik aus speziellen Indikationen erlaubt. Durch die kongruente Trepanation einer individuell angepassten Geometrie sowohl bei der Spender- als auch bei der Empfängerhornhaut sollen folgende Faktoren beeinflusst werden: . Die postoperative immunologische Situation soll durch Einsparung von transplantiertem Gewebevolumen verbessert werden. 2. Durch Aussparen der optischen Achse im Rahmen der Keratoplastik sollen funktionell bessere Ergebnisse erzielt werden. Priv. Doz. Dr. med. Gerd U. Auffarth (Heidelberg): Sealed capsule irrigation (SCI) zur Prävention der Vorder- und Hinterkapseltrübung nach Kataraktchirurgie. Die Cataracta secundaria stellt immer noch ein Langzeitproblem der modernen Kataraktchirurgie dar. Pharmakologische Substanzen mit direkter Einwirkung auf die Linsenepithelzellen sind derzeit nicht praktikabel. Die selektive Applikation mittels eines Vakuumsystems schafft Voraussetzungen, den Kapselsack mit unterschiedlichen Substanzen zu spülen, ohne dass andere Gewebe wie das Hornhautendothel oder das Epithel der Ziliarfortsätze geschädigt wird. Eine entsprechende Studie, in der ein Auge mit dem Vakuumsystem gespült und am zweite Auge eine Linse ohne Kapselsackspülung vorgenommen wird ist in Vorbereitung, um das System zu testen.
Die Jury für die Amtsperiode 2004 besteht aus folgenden Mitgliedern: F F F F F
Prof. Dr. N. Pfeiffer, Mainz PD Dr. G. Auffarth, Heidelberg PD Dr. Kohlhaas, Dresden Prof. Dr. Th. Kohnen, Frankfurt Prof. Dr. Gabriele E. Lang, Ulm
Die Videojury hat sich zur Aufgabe gemacht die eingereichten Filme zu bewerten und eine Reihenfolge aufzustellen. Dabei sollen insbesondere die formale filmische Qualität, die wissenschaftliche Qualität, die Originalität und die didaktische Qualität herangezogen werden. Die Bewertung erfolgte unabhängig voneinander, wobei die einzelnen Kategorien für den jeweiligen Film bewertet wurden und eine Gesamtnote ermittelt wurde. Die Reihenfolge und Preiszuerkennung ergab sich nach der Gesamtnote. Um einen möglichen Bias auszuschließen wurden zusätzlich die Bewertungen der Jurymitglieder gestrichen, aus deren Hause ein Videobeitrag eingegangen war. Erfreulicherweise ergab sich mit und ohne dieser Bias-Korrektur eine identische Rangfolge. Folgende Filme wurden als preiswürdig erachtet:
1. Preis: Faltbare Kapselringe: Die neue Generation. Dick, HB, Tehrani M, Pandey S, Werner L, Universitäts-Augenklinik Mainz, Universitäts-Augenklinik Salt Lake City USA Kapselringe finden eine zunehmende Verwendung in der Linsenchirurgie. In diesem Film wird nicht nur eine vollständig neue Entwicklung eines Kapselringes gezeigt, sondern auch die Technik der Implantation und die chirurgischen Möglichkeiten erläutert. Dieses geschieht anhand von Operationssequenzen von vorzüglicher Qualität und auch einer Trickanimation, die didaktisch hervorragend in die Thematik einführt. Ergänzt werden die sehr anschaulichen Szenen durch experimentelle Darstellungen, welche Möglichkeiten und Grenzen des neuen Kapselringes vorzüglich darstellen. Der Film ist „rund“ und zeichnet sich aus durch seine vor-
Mitteilungen der DOG zügliche filmische Qualität und seinen wissenschaftlich innovativen Inhalt.
2. Preis: Miyake/Apple posterior view video analysis of capsular bag changes during sealed capsule irrigation (SCI) Reuland A J, Limberger I, Leuchtenberger MS, Rabsilber TM, Holzer MP, Auffarth GU, Universtitäts-Augenklinik Heidelberg Der Nachstar nach Katarakt-Operation ist immer noch eines der wichtigen und bisher ungelösten Probleme der ansonsten sehr erfolgreichen Behandlungen des Grauen Stars. In diesem vorzüglichen Film wird ein neues Verfahren demonstriert, mit dem es in der Operation möglich ist den Kapselsack nach Entfernung des Linsenkerns und der Linsenrinde zu verschließen und eventuell übrig gebliebene Linsenepithelien zu entfernen oder zu zerstören. Sowohl die hierfür entwickelten Instrumente als auch die Technik werden in filmisch hoher Qualität dargestellt, zunächst im Experiment und dann auch im klinischen Einsatz. Im Film gelingt es daher eine neue Technik mit ihren Möglichkeiten darzustellen in einer Weise, dass man die Möglichkeiten und Grenzen ersehen und als geübter Operateur die Prozedur auch selber durchführen kann. Ergänzt sind die Filmaufnahmen durch vorzügliche Trickanimationen, welche die Prinzipien verdeutlichen.
3. Preis: a. Chirurgische Behandlung von Striae nach LASIK – Eine Stufenleiter der therapeutischen Möglichkeiten Frisch L, Dick HB, Universitäts-Augenklinik Mainz Striae sind eine gefürchtete Komplikation nach Laser insitu Keratomileusis (LASIK). Sie können den ansonsten guten Erfolg der refraktiven chirurgischen Maßnahme erheblich beeinträchtigen und die Patientenzufriedenheit deutlich herabsetzen. Wie wird man mit diesem Problem fertig? Der Film zeigt in hoher filmischer Qualität typische Befunde auf und demonstriert in einem Stufenleiteransatz verschiedene Möglichkeiten der Therapie. Dabei fehlen auch nicht histologische Darstellungen auf der
einen Seite und sehr praktische Hilfen zur Überwindung der Probleme auf der anderen Seite. Die Methoden werden im Detail aufgezeigt ohne die Probleme und Limitationen zu verhehlen. Er ist so aufgebaut, dass er sowohl für den diagnostisch tätigen als auch für den refraktiven Chirurgien sowohl im Anfangsstadium als auch für den fortgeschrittenen Operateur wichtige Informationen vermittelt und ist kurzweilig.
b. Die chirurgische Behandlung exsudativer Netzhautablösungen Reinthal E, Grisanti S, Gelisken F, Besch D, Bartz-Schmidt KU, Universitäts-Augenklinik Tübingen, Abteilung I Eine exsudative Amotio retinae stellt eine chirurgische Herausforderung dar. Eine mögliche Behandlungsweise wird in diesem Film demonstriert. Eine Pars Plana Vitrektomie wird kombiniert mit einer externen Drainage, was sich als vorzügliche Möglichkeit darstellt zu einer vollständigen Netzhautanlage zu gelangen. Die Qualität der verwendeten intraoperativen Aufnahmen der Pars Plana Vitrektomie ist hervorragend. Nicht weniger eindrücklich ist ein zweiter Fall mit einer Morning Glory-Anomalie des Sehnervs, der hervorragend dokumentiert und mit vorzüglichen operativen Bildern dargestellt wird. Anhand der intraoperativen erhobenen Befunde erfasst man den Entstehungsmechanismus der Ablatio und versteht das therapeutische Prinzip. Der Film eignet sich als Lehrfilm für den Umgang mit diesen schwierigen Krankheitsbildern und wird nicht zuletzt ausgezeichnet für seine vorzügliche didaktische Qualität.
Glaukomforschungspreis der DOG, gestiftet von der Firma Alcon Pharma GmbH Laudatio: Prof. Dr. Dr. h.c. F. Grehn Die Jury bestehend aus Prof. Dr. Dr. Funk (Freiburg), Prof. Dr. Jonas (Mannheim), Prof. Dr. Wiederholt (Berlin) und Prof. Dr. Grehn als Vorsitzenden (Würzburg) verleiht den Glaukomforschungspreis zu gleichen Teilen an Herr Dr. Nils Loewen (Mayo Clinic, Rochester, MN, USA), Herr Dr. Stephan Kemmer (UniversitätsAugenklinik Essen).
Eingereicht wurden 5 Arbeiten, sowohl auf klinisch-wissenschaftlichen als auch auf grundlagenwissenschaftlichem Gebiet. Die beiden preisgekrönten Arbeiten stellen jeweils die besten klinisch-wissenschaftliche bzw. die beste grundlagenwissenschaftliche Arbeit dar. Herr Dr. Kremmer hat in den vier eingereichten Arbeiten den Wert der ScanningLaser Polarimetrie in besonderen Situationen und im Vergleich zur Nervenfaserfundusfotographie und Perimetrie untersucht. Er konnte zeigen, dass durch die LASIKOperation signifikante Änderungen der kornealen Doppelbrechung hervorgerufen werden, die allerdings mit dem variablen Korneakompensator GDxVCC ausgeglichen werden können, so dass eine Änderung der Aussagekraft bei Verwendung des GDxVCC nicht zu erwarten ist. Verschiedene intraokulare Linsen verändern die Polarisation, so dass eine Kompensation nach Cataract-Operation, in Abhängigkeit vom verwendeten Kunstlinsentyp angenommen werden muss. Die Scanning-Laserpolarimetrie ist sensitiver als die Nervenfaserfotographie und als die Perimetrie. Besonders wichtig erscheint das Ergebnis, dass die Scanninglaserpolarimetrie bei myopen und bei hyperopen Augen signifikant reduzierte Werte ergibt, so dass in der klinischen Praxis bei höheren Fehlrefraktionen mit der Interpretation der Nervenfaserdicke bei Laserscanningpolarimetrie Vorsicht geboten ist. Insgesamt hat Herr Kremmer durch seine systematischen Untersuchungen der Scanninglaserpolarimetrie einen wesentlichen Beitrag zum Verständnis und zur Anwendbarkeit dieser Methode in speziellen klinischen Situationen geliefert. Herr Dr. Nils Loewen beschäftigt sich mit der Langzeittransgenese des Trabekelmaschenwerks mit lentiviralen Vektoren als Grundlage für eine neue Glaukomtherapie. Es ist ihm gelungen, einen visualisierbaren lentiviralen Vektor zu generieren, der eine juvenile Glaukommutante des von dem Autor erstmals klonierten felinen Myocilins exprimiert. Auf diese Weise wäre es möglich, ein Glaukomtiermodell auf der Basis der Hauskatze, von der bisher kein natürliches Glaukommodell bekannt ist, herzustellen. Offensichtlich kann mit dieser Vektorklasse eine LanzeitexpresDer Ophthalmologe 4 · 2005
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sion im Trabekelmaschenwerk erreicht werden. Dieses Modell ist bereits an perfundiertem Vordersegment des menschlichen Spenderauges getestet worden. Diese Untersuchungen sind die erste Grundlage für eine Behandlung des Glaukoms mit einem Gentransfer, der die Trabekelfazilität chronisch modifiziert.
Alcon-Retina-Stipendium, gestiftet von der Firma Alcon Pharma GmbH Laudatio: Prof. Dr. Gabriele E. Lang, Vorsitzende des Kuratoriums Laudatio anlässlich der Vergabe des Alcon-Retina-Stipendiums 2004 zur Förderung der pharmakologischen Forschung in der Augenheilkunde unter der Schirmherrschaft der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft Zweck des Stipendiums ist die Förderung von jungen Forschern aus Augenkliniken um neuartige Arbeitsmethoden auf dem Gebiet der pharmakophysiologischen Forschung in der Augenheilkunde zu erlernen oder entsprechende Forschungsarbeiten durchzuführen zu können. Das Preiskomitee bestehend aus Professor Dr. med. Gabriele E. Lang, Ulm (Vorsitzende), Professor Dr. med. Dr. h.c. Franz Grehn, Würzburg, Professor Dr. med. Anselm Kampik, München, Priv. Doz. Dr. med. Klaus-Dieter Lemmen, Düsseldorf, Professor Dr. med. Norbert Pfeiffer, Mainz und Dr. rer. nat. U. Fleps, Freiburg hat entsprechend den Richtlinien der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft in einer unabhängigen Bewertung aus 7 Bewerbungen entschieden den Preis im Jahr 2004 an Frau Dr. med. Kirsten H. Eibl, Augenklinik der Universität München zu verleihen. Die proliferative Vitreoretinopathie (PVR) ist eine schwerwiegende Komplikation bei zahlreichen Netzhauterkrankungen, insbesondere auch bei der primären Netzhautablösung. Sie geht häufig mit einer bleibenden Visusminderung einher. Ein wesentlicher Pathomechanismus für die PVR ist die Proliferation und Kontraktion von retinalen Pigmentepithelzellen und Müller Gliazellen im Glaskörperraum. Bisher gibt es kein Medikament, das routinemäßig im klinischen Alltag einge-
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setzt werden kann um diese zellulären Prozesse zu verhindern. Alkylphosphocholine (APC) sind neuartige pharmakologisch wirksame Substanzen, die sich aufgrund ihrer guten antitumoralen und antiparasitären Wirkung für andere Erkrankungen im klinischen Einsatz befinden. In präklinischen Studien konnten an humanen RPE-Zellen sowie an Sklerafibroblasten die antiproliferativen und antikontraktilen Eigenschaften der APC nachgewiesen werden. Im Rahmen des Stipendiums soll untersucht werden, ob APC eine Hemmung der PVR-Entwicklung in vivo verhindern kann. Ein tierexperimenteller Zugang soll dafür eingesetzt werden und anhand von immunohistologischen Techniken die Effizienz und Toxizität der Substanz untersucht werden mit dem Ziel bei positivem Untersuchungsergebnis eine Phase I Studie zu iniziieren. Frau Dr. Eibl wird mit der durch dieses Stipendium unterstützten Arbeit einen wesentlichen Beitrag zur Erprobung eines neuen therapeutischen Ansatzes in der Behandlung der PVR leisten. Das Kuratorium wünscht Frau Eibl viel Erfolg bei Ihrer Arbeit.
Retinitis-Pigmentosa-Preis 2004 zur Verhütung von Blindheit der Pro Retina Deutschland e.V. und der Retina Suisse Laudatio verfasst von Prof. Dr. med. Eberhart Zrenner, Tübingen, Vorsitzender des WissenschaftlichMedizinischen Beirates der Pro Retina Deutschland e.V. Der Wissenschaftlich-Medizinische Beirat der Pro Retina Deutschland e.V. und der Retina Suisse bestehend aus: Herrn Prof. Andreas Gal, Prof. Heinrich Gerding, Herrn Prof. Frank Holz, Herrn Prof. Ulrich Kellner, Herrn Prof. Hermann Krastel, Frau Prof. Birgit Lorenz, Herrn Prof. Reinhard Paulsen, Frau Prof. Charlotte Remé, Herrn Prof. Klaus Rüther, Herrn Prof. Dr. Olaf Strauss, Herrn Prof. Bernhard Weber und Herrn Prof. Eberhart Zrenner (Vorsitzender) haben Herrn Dr. med. Andreas R. Janecke den Retinitis pigmentosa Forschungspreis 2004 zur Verhü-
tung von Blindheit zuerkannt, für seinen Beitrag: „Mutations in RDH2 encoding a photoreceptor cell retinal dehydrogenase cause severe childhood-onset retinal dystrophy”(Nature Genetics 36 (8): 850-854, 2004) In der zusammen mit D.A. Thompson, G. Utermann, C. Becker, C.A. Hübner, E. Schmid, C.L. McHenry, A.R. Nair, F. Rüschendorf, J. Heckenlively, B. Wissinger, P. Nürnberg und A. Gal verfassten Arbeit wird eine Mutation im Exon6 des RDH2-Gens in drei Familien beschrieben, die zu einer früh einsetzenden schweren Netzhautprogression führt. Das Gen kodiert eine Retinol-Dehydrogenase, die für die Erneuerung des Sehfarbstoffs in den Photorezeptoren erforderlich ist. Die bisher beschriebenen Mutationen der Retinol-Dehydrogenase (im RDH5-Gen) führen lediglich zu leichteren, nicht oder nur schwach progressiven Formen des Fundus albipunctatus. Die Studie von Dr. Andreas Janecke und seinem Autorenteam weist nach, dass das RDH2-Gen ein SchlüsselEnzym mit einer besonderen, nicht-redundanten Rolle für die Integrität der Photorezeptor-Zellen kodiert. Ein Enzym dieser Art wurde bisher nur in RPE-Zellen gefunden und wird hier erstmals für die Expression in Photorezeptorzellen beschrieben. Diese Forschungsarbeiten haben neue Erkenntnisse zur Rolle der Klasse der Dehydrogenasen für die Funktion von Zapfenstäbchen erbracht. Im Blick darauf, dass derzeit mehrere erfolgreiche gentherapeutische Versuche an Tieren mit defekten Enzymen im Sehfarbstoffzyklus durchgeführt werden, ist die Aufklärung der Rolle von Mutationen im RDH2 auch für die Entwicklung weiterer therapeutischer Ansätze von besonderer Bedeutung. Zur Person des Preisträgers: Herr Dr. Andreas Robert Janecke ist 39 Jahre alt, hat in Heidelberg Medizin studiert, dort mit „summa cum laude“ promoviert und war von 995-997 am Institut für Humangenetik der Universität Hamburg als Post doc tätig, anschließend am Institut für Humangenetik in Heidelberg und seit 998 am Institut für Medizinische Biologie und Humangenetik der Universität Innsbruck) (Leiter: Prof. Dr. G. Utermann). Er hat insgesamt 25 Publikationen, ausnahmlos in englischer Sprache, davon ei-
Mitteilungen der DOG ne Vielzahl in hochrangigen wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht, darunter Arbeiten zur Identifikation und in vitro Expression von Cadherin-Mutationen bei Patienten mit Usher-Syndrom sowie zum Phänotyp-Spektrum und Häufigkeit von bestimmten Mutationen, die zum progressiven Hörverlust führen. Ausserdem hat er 2 neue Myosin VIIA-Mutationen bei 34 Patienten mit Usher-Syndrom beschrieben und war bei der Darstellung der Rhodopsin-Mutationen bei erblichen Netzhautdegenerationen in Progress in Retinal and Eye Research als Ko-Autor beteiligt wie auch an der Beschreibung neuer Mutationen der cGMP-spezifischen Phosphodiesterase. Die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft, die Pro Retina Deutschland e.V. und die Retina Suisse gratulieren Herrn Dr. Andreas Robert Jannecke herzlich zu dieser Ehrung, die mit einer Barsumme von 2000 € verbunden ist, und wünschen ihm in seiner weiteren wissenschaftlichen Entwicklung besten Erfolg.
Förderpreis „Innovative Entwicklungen und therapeutische Ansätze bei altersbezogener Makuladegeneration“, gestiftet von Novartis Pharma GmbH Laudatio: Prof. Dr. Gabriele E. Lang, Vorsitzende des Preiskomitees Nach den bestehenden Statuten ist es der Zweck des Preises, hervorragende Forschung auf dem Gebiet der altersbezogenen Makuladegeneration zu würdigen. Das Preiskomitee bestehend aus Professor Dr. Gabriele E. Lang, Ulm (Vorsitzende), Professor Dr. Karl Ulrich Bartz-Schmidt, Tübingen, Professor Dr. Thomas Neuhann, München und Professor Dr. Daniel Pauleikhoff, Münster hat entsprechend den Richtlinien der DOG in einer unabhängigen Bewertung aus vier eingegangenen Bewerbungen entschieden, den Preis an im Jahr 2004 Herrn Priv. Doz. Dr. Salvatore Grisanti, Universitäts-Augenklinik Tübingen, Abteilung I zu verleihen für die Arbeit „Immunohistopathologic evaluation of choroidal neovascular membranes following Verteporfin-photodynamic therapy“. Die altersbezogene Makuladegeneration (AMD) stellt in Industrieländern die
häufigste Erblindungsursache im höheren Lebensalter dar. Bei der späten, exsudativen AMD als Folge einer chorioidalen Neovaskularisation (CNV) hat sich die photodynamische Therapie (PDT) als erfolgreiche Behandlungsmethode erwiesen. Das Konzept der PDT ist eine selektive nicht thermische Photothrombose der CNV. Herr Grisanti hat in einer Studie, die im American Journal of Ophthalmology 2004 publiziert ist, immunhistopathologische Befunde chorioidaler Neovaskularisationsmembranen nach Verteporfin-Therapie untersucht. Ziel war es die Vaskularisations- und Proliferationsaktivität an chirurgisch exzidierten Membranen nach PDT zu analysieren. Sieben Membranen wurden mit CD34, CD05 und Ki-67 gefärbt und die Befunde mit klinisch und fluoreszenzangiographischen Befunden korreliert. Membranen, die 2 Tage nach PDT exzidiert wurden, waren CD34 und CD05 positiv und zeigten überwiegend verschlossene Gefäße. Das Endothel war deutlich geschädigt. Die Ki67-Aktivität war gering. In Membranen die 34 oder mehr Tage nach PDT exzidiert wurden, zeigte sich eine starke Expresssion von CD34 und CD05 und die Gefäße zeigten intaktes Endothel. Die Untersuchungsergebnisse weisen darauf hin, dass kurz nach der PDT die Gefäße schwer geschädigt sind und eine deutlich reduzierte Proliferationsaktivität aufweisen. Bei längeren Intervallen nach PDT erholt sich das fibrovaskuläre Gewebe und wird reperfundiert. Die vorgelegten Studie ist die erste, die immunhistologische Veränderungen bezüglich der Proliferationsaktivitäten nach PDT zeigt. Die PDT kann die Progression der AMD verzögern. Aufgrund der Untersuchungsergebnisse stellt sich die Frage, ob eine additive pharmakologische antiangiogene Therapie die Erfolgsrate der PDT verbessern würde. Mit der Arbeit hat Herr Grisanti einen wesentlichen Beitrag zum Verständnis des Wirkungsmechanismus der PDT bei altersbezogener Makuladegeneration geleistet. Die Arbeit trägt zum besseren Verständnis in Bezug auf Wundheilung und Neoangiogenese bei AMD bei.
Auch im Namen des Preiskomitees möchte ich Herrn Priv. Doz. Dr. Grisanti herzlich gratulieren und ihm für seine weitere wissenschaftliche Tätigkeit alles Gute wünschen.
Makula-Forschungspreis 2004 zur Verhütung von Blindheit der Pro Retina Deutschland e.V. Laudatio verfasst von Prof. Dr. E. Zrenner, Tübingen, Vorsitzender des Wissenschaftlich-Medizinischen Beirates der Pro Retina Deutschland e.V. Der Wissenschaftlich-Medizinische Beirat der Pro Retina Deutschland e.V. bestehend aus Herrn Prof. Andreas Gal, Prof. Heinrich Gerding, Herrn Prof. Frank Holz, Herrn Prof. Ulrich Kellner, Herrn Prof. Hermann Krastel, Frau Prof. Birgit Lorenz, Herrn Prof. Reinhard Paulsen, Frau Prof. Charlotte Remé, Herrn Prof. Klaus Rüther, Herrn Prof. Olaf Strauss, Herrn Prof. Bernhard Weber und Herrn Prof. Eberhart Zrenner (Vorsitzender) haben Herrn Dr. med. Alexander Georg Marneros, MD/ PhD den Makula-Forschungspreis 2004 zur Verhütung von Blindheit für die Arbeit Collagen XVIII/endostatin is essential for vision and retinal pigment epithelial function zuerkannt. In der maßgeblich unter der Federführung von Herrn Dr. Marneros zusammen mit seinen Co-Autoren, Douglas Keene, Uwe Hansen, Naomi Fukal, Karen Moulton, Patrice Goletz, Gennadiy Moiseyev, Basil Pawlyk, Willi Halfter, Sucai Dong, Masao Shibata, Tiansen Li, Rosalie Crouch, Peter Bruckner und Björn Olsen in „The EMBO Journal (2004) 23, 89-99 veröffentlichten Arbeit hat Herr Marneros erstmals gezeigt, dass sich Ablagerungen an der Basalmembran des Pigmentepithels aufgrund eines primären Defekts in der Bruch’schen Membran bilden können. Zu diesem Zweck hat er die Augen von Mausmutanten untersucht, denen eine Komponente der Bruch’schen Membran fehlt, nämlich das Kollagen XVII/ endostatin. Bereits vorher hatten Marneros und Olsen 2003 in Investigative Ophthalmology and Visual Science 44:23672372 gezeigt, dass dieses Kollagen in der Bruch’schen Membran deutlich expriDer Ophthalmologe 4 · 2005
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miert wird. Mit Hilfe von elektroretinographischen Untersuchungen konnten Marneros und Olsen zeigen, dass die Mausmutanten mit fortschreitendem Alter einen überproportionalen Sehfunktionsverlust erleiden, der den Veränderungen bei altersbedingter Makuladegeneration auch beim Menschen ähnelt. Darüber hinaus konnte durch immunhistochemische Anfärbungen elektronenmikroskopisch gezeigt werden, dass auch die Ablagerungen an der Bruch’schen Membran dieser Mausmutante denen der menschlichen altersbedingten Makuladegeneration entsprechen. Aus dieser Entdeckung ergeben sich zahlreiche wichtige neue Ansätze, Stoffwechselveränderungen im retinalen Pigmentepithel, die eine Makuladegeneration hervorrufen, tierexperimentell zu untersuchen; damit sind neue Wege für die Erforschung der Makuladegeneration geöffnet worden, die es bisher nicht gab. Herr Dr. Marneros ist in Mainz 976 geboren, hat am dortigen Gymnasium sein Abitur mit ,0 bestanden, anschließend Medizin in Köln studiert, dort das Staatsexamen mit Bestnote abgelegt und 2004 an der Kölner Universität seinen medizinischen Doktorgrad mit einer Dissertation „Zur Genetik familiärer Keloide“ mit summa cum laude erhalten. Von 999 bis 2003 war er in einem PhD-Programm im Labor von Dr. Björn R. Olsen im Department of Cell Biology an der Harvard Medical School in Boston, USA tätig und hat dort mit dem Thema der jetzt preisgekrönten Arbeit den PhDGrad erhalten. Seit 2004 ist Dr. Marneros als Postdoc tätig. Achtundzwanzig Jahre alt, hat er bereits 7 Publikationen vorzuweisen, davon 6 als Erstautor in englischsprachigen, herausragenden Journalen. Wir hoffen natürlich, dass es gelingt, für Herrn Dr. Marneros für eine Rückkehr nach Deutschland gute Forschungsbedingungen zu erreichen. Die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft und die Pro Retina Deutschland e. V. gratulieren Herrn Dr. Marneros herzlich zum Makula-Forschungspreis 2004, der mit einer Barsumme von 2000 € sowie der Finanzierung eines Kongressaufenthalts in Übersee (im Wert von weiteren 2000 €) verbunden ist und wünschen ihm bei seinen weiteren wissenschaftlichen Arbeiten besten Erfolg.
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Elfriede-Aulhorn-Preis der Gesellschaft zur Förderung neuroophthalmologischer Forschung Laudatio: Prof. Dr. Eberhard Zrenner Das für die Vergabe des Elfriede-Aulhorn-Preises von der DOG eingesetzte Gutachtergremium, bestehend aus Herrn Prof. Dr. U. Büttner, Herrn Prof. Dr. G. Kolling, Herrn Prof. Dr. Kömpf, Frau PD Dr. K. Landau, Herrn Prof. Dr. U. Schiefer, Prof. Dr. E. Zrenner (federführend) und Herrn PD Dr. K.-D. Lemmen, Präsident der DOG hat unter Berücksichtigung der Qualität, Originalität und Bedeutung der von den Bewerbern eingereichten Arbeiten für die Neuro-Ophthalmologie sowie für die Klinik und augenärztliche Praxis wie auch ihres Stellenwerts für die Verbesserung diagnostischer oder therapeutischer Verfahren den Elfriede-Aulhorn-Preis 2004 in Höhe von 5000 Euro. Frau Dr. med. Barbara Wilhelm, Universitätsaugenklinik Tübingen für die Arbeit „Pupil response components: Studies in patients with Parinaud’s syndrome“ zuerkannt, bei Enthaltung Tübinger Preisrichter und derzeitiger oder früherer Kooperationspartner. Zur Thematik: Die Arbeit ist zusammen mit den Autoren H. Wilhelm, S. Moro und J. L. Barbur 2002 in Brain, Bd. 25, S.22962307 erschienen und behandelt den bisher unbekannten Integrationsort verschiedener Signale wie Farbe und räumlicher Struktur, die den pupillomotorischen Reflex steuern. Die bisherige Annahme für die Dissoziation des Licht- und Nahreflexes bei Patienten mit Parinaud-Syndrom war, dass der Edinger-Westphal-Kern für den Pupillen lichtreflex die Signale über eine dorsale Route von prätektalen Gehirnarealen erhält, während das pupillomotorische Zentrum beim Nahreflex durch die ventrale Region über den Occipitallappen angesteuert wird. Im Zentrum des Projekts stand die Hypothese, dass der Edinger-Westphal-Kern beim Menschen den Ansatzpunkt der zentralen sympathischen Hemmung darstellt und Pupillenantworten auf kortikal modulierte Signale über eine Veränderung eben dieser Hemmung entstehen. In der jetzt vorgelegten Studie wurde untersucht, in welcher Form prä-
tektale Läsionen die verschiedenen Komponenten des Pupillenreflexes bei Parinaud-Patienten beeinflussen, wobei als Parameter sowohl der Pupillen-Lichtreflex als auch durch isoluminante Farben und Gitterreize ausgelöste Pupillenreaktionen sowie die durch Schläfrigkeit induzierten langsamen Pupillenoszillationen herangezogen wurden. Eine besondere Rolle spielte dabei der pupillographische Schläfrigkeitstest, der von Frau Wilhelm 998 und 999 entwickelt wurde (Sleep 998, 2:258-265), ebenso wie die Pupillenperimetrie, die ebenfalls unter Beteiligung von Frau Wilhelm entwickelt wurde (Schmid et al., Neuroophthhalmology 2000, 23:7-3). Bei Patienten mit Parinaud Syndrom, deren Läsion sorgfältig mit bildgebenden Verfahren analysiert worden war, fanden sich in der quantitativen Analyse der Pupillenantworten auf isoluminante Farb- und Musterwechsel keine wesentlichen Abweichungen von Normalpersonen; hingegen zeigte der durch verschiedene Helligkeitsstufen ausgelöste Pupillenlichtreflex eine von der Reizposition auf der Netzhaut unabhängige starke Reduktion der Amplitude und der Latenz, er war nur pupillographisch nachweisbar. Beide Patienten zeigten eindeutige schläfrigkeits-induzierte Oszillationen. Die sorgfältige quantitative Analyse von Frau Wilhelm und ihren Mitautoren weist damit nach, dass die Destruktion der oberen Vierhügelplatte zwar den Lichtreflex der Pupille massiv reduziert, aber den Pupillenreflex auf chromatische und achromatische Reize unbeeinflusst lässt. Dieser neuartige Befund erlaubt die Annahme, dass die Integration der Pupillenreaktion auf komplexe isoluminante Reize nicht im Bereich der prätektalen Kerne liegt. Sie unterstützt vielmehr die Hypothese, dass durch Farb- und Musterwechsel ausgelöste Pupillenantworten ebenso wie das Auftreten von Schläfrigkeitswellen durch eine Modulation der zentralen sympathischen Hemmung zustande kommen und dass diese hemmenden Bahnen direkt am Edinger-WestphalKern ansetzen. Zu der Preisträgerin: Frau Dr. Wilhelm hat 973 – 979 in Freiburg Medizin studiert und 982 dort über Tumoren des Zentralnervensystems promoviert. Während der Kindererziehungspause hat sie das bekannte Neuro-Ophthalmologie-
Mitteilungen der DOG Buch „Clinical Decisions in Neuro-Ophthalmology“ mitübersetzt und war dann seit 99 als wissenschaftliche Angestellte an der Abteilung für Pathophysiologie des Sehens und Neuro-Ophthalmologie der Universitätsaugenklinik Tübingen beschäftigt. Seit 994 leitet sie das Pupillographie-Labor der Universitätsaugenklinik Tübingen, hat nicht nur maßgeblich bei der Geräteentwicklung einschließlich der Patenterteilung für ein neues Messverfahren mitgewirkt, sondern auch in erfolgreichen DFG-Anträgen den inzwischen in der Schlafmedizin weit eingeführten pupillographischen Schläfrigkeitstest entwickelt sowie dessen physiologische Grundlagen und Einflussgrößen erforscht. Seit 2002 leitet sie den Kompetenzbereich „Autonomes Nervensystem und Sicherheitsprüfungen“ des Steinbeis-Transferzentrums für Biomedizinische Optik und Funktionsprüfungen an der Universitätsaugenklinik Tübingen und führt dort zahlreiche wissenschaftliche klinische Studien durch. Ihre Publikationsliste umfasst insgesamt 2 Arbeiten, die meisten in englischer Sprache in hochrangigen Journalen wie Vision Research, British Journal of Ophthalmology, Graefe’s Archive publiziert. Hinzu kommen 4 Übersichts- und Fortbildungsartikel und zahlreiche zitierbare Abstracts sowie 3 Buchbeiträge. Die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft und die Mitglieder der Neuroophthalmologischen Gesellschaft – Mehr forschen – besser sehen – e.V. gratulieren Frau Dr. Barbara Wilhelm herzlich zum Elfriede-Aulhorn-Preis 2004 und wünschen ihr bei der weiteren beruflichen Entwicklung besten Erfolg.
Tropenophthalmologie-Preis, gestiftet vom Deutschen Komitee zur Verhütung von Blindheit e.V., der Firma Chibret Pharmazeutische GmbH und der Christoffel-Blindenmission (CBM) Laudatio: Prof. Dr. M. Sachsenweger, Dr. H. Trojan, Prof. Dr. V. Klauß Der DOG-Preis Tropenophthalmologie 2004 wird verliehen an Prof. Dr. med. Rudolf Friedrich Guthoff, Rostock Prof. R. F. Guthoff, Ordinarius für Augenheilkunde an der Universität Rostock,
erhält den Preis Tropenophthalmologie der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft 2004 für sein Engagement zur Verbesserung der augenärztlichen Versorgung in Zentralafrika. Im Jahr 2000 besuchte er erstmals mit einem Team aus der UniversitätsAugenklinik Rostock das St. Joseph`s Hospital in Kinshasa. Seitdem folgten oder 2 Besuche jährlich, und es entwickelte sich eine enge Kooperation sowohl mit dem St. Joseph`s Hospital als auch dem Universitäts-Krankenhaus Kinshasa, Kongo. Schwerpunkt der Kooperation ist die Aus- und Weiterbildung von Kollegen aus Kinshasa, insbesondere in der Mikrochirurgie des Auges. Als besonderer Schwerpunkt hat sich die Operation der kindlichen Katarakt entwickelt. Das Rostocker Team operiert Kinder mit kongenitaler Katarakt in Kinshasa und unterrichtet gleichzeitig lokale Kollegen in der Operationstechnik. Der Einsatz von Prof. Guthoff und seinen Mitarbeitern stellt ein hervorragendes Beispiel für eine Universitäts-Partnerschaft zwischen Europa und Afrika dar und leistet einen wesentlichen Beitrag zur Versorgung der Patienten, in diesem Fall insbesondere von Kindern und zur Ausbildung der Kollegen in Afrika. Prof. Guthoff erhält stellvertretend für das gesamte Team der Rostocker Klinik, das sich in Afrika engagiert, den Preis Tropenophthalmologie 2004 für seinen Einsatz und seine Tätigkeit in Afrika, die modellhaft insbesondere für andere deutsche Universitäts-Augenkliniken ist.
Forschungspreis der DOG, gestiftet von Bausch & Lomb GmbH Laudatio: Prof. Dr. A. Kampik Zweck des Forschungspreises ist es, hervorragende wissenschaftliche Leistungen junger, operativ tätiger Ophthalmologen zu würdigen bzw. zu fördern, die nur in Ausnahmefällen älter als 40 Jahre sein sollten. Der Preis ist mit € 2.500 dotiert. Für den Forschungspreis der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft, gestiftet von der Firma Bausch & Lomb GmbH, sind für die Preisverleihung 2004 fünf Bewerbungen eingegangen.
Über die Vergabe entschied satzungsgemäß ein Gremium aus 7 stimmberechtigten Mitgliedern, jeweils 2 Mitglieder der DOG, des BVA, der DGII sowie ein Mitglied der Retinologischen Gesellschaft (Dr. Scharrer, Professor Ohrloff, Professor Kammann, Professor Busse, Professor Duncker, Professor Foerster und Professor Kampik als Vorsitzender der Kommission). Das Votum des Vorsitzenden der Kommission wurde bei der endgültigen mehrheitlichen Beurteilung ausgeschlossen und hat nicht zu einer Änderung des Gesamtergebnisses geführt. Die hohe Qualität der eingereichten Arbeiten hat naturgemäß unterschiedliche Beurteilungen ergeben, wobei eine Arbeit durch das Gremium als eindeutig herausragend und preiswürdig bewertet wurde: Die DOG vergibt den Forschungspreis 2004, gestiftet von Bausch & Lomb GmbH, an Herrn Priv.-Doz. Dr. Arnd Gandorfer, Augenklinik der Universität München (LMU) für seine Arbeiten zum Thema: „Plasmin-assistierte Vitrektomie“. Herr Priv.-Doz. Dr. Arnd Gandorfer, geb. 967, tätig an der Augenklinik der Universität München, hat in den letzten Jahren den Gedanken der pharmakologischen Vitreolyse erneut aufgegriffen, obwohl eine Reihe von Substanzen bereits negativ oder als fraglich geeignet getestet wurden. Bei dem Verfahren der pharmakologischen Vitreolyse soll der Glaskörper durch den Einfluss eines Enzyms einerseits verflüssigt und andererseits mit seinen Kollagenfasern von der Netzhautoberfläche gelöst werden, ohne dass hierdurch negative Einflüsse auf die Netzhaut entstehen. Ein derartiges Verfahren könnte die operative Behandlung einer Vielzahl von heute ausschließlich durch mechanische Verfahren der Vitrektomie und der mechanischen Entfernung epiretinaler Proliferationen erleichtern und verbessern. Dies gilt für häufige Erkrankungen wie die diabetische Retinopathie, das Makulaforamen und die vitreoretinalen Traktionssyndrome, deren Therapie technisch schwierig und aufwendig ist. Durch die Verflüssigung des Glaskörpers könnten auch weitergehende Miniaturisierungen der Instrumente für die vitreoretinale Chirurgie gefördert werden.
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Das besondere Verdienst der Arbeiten von Priv.-Doz. Dr. Gandorfer besteht darin, dass er Experimente zur Dosisfindung und Sicherheit bei dem Einsatz von Plasmin für die Vitrektomie im Tierexperiment durchgeführt hat, die das bisherige Verständnis beim Einsatz von autologem Plasmin weiter geführt hat. Weiterführende Untersuchungen an Humanbulbi bestätigten die experimentellen Ergebnisse der vollständigen Trennung von Netzhaut und Glaskörper an der vitreoretinalen Grenzfläche an der ILM. Einen präklinischen Durchbruch gab die Wiederholung der Experimente mit einem stabilen, rekombinant hergestellten Plasmin, das sich derzeit in der klinischen Prüfung (Phase I) zur Akutbehandlung des apoplektischen Insultes befindet. Es handelt sich dabei um die biotechnologisch generierte katalytische Domäne von Plasmin mit einem Molekulargewicht von 29.000 D. Hiermit konnten die gleichen Ergebnisse der pharmakologischen Vitreolyse erzielt werden, die mit einem autologen oder gepoolten Plasmin beobachtet wurden. Durch diese Reihe an Untersuchungen kann nunmehr eine klinische Studie begonnen werden, die auf den Ergebnissen von Herrn Priv.-Doz. Dr. Gandorfer aufbaut und noch in diesem Jahr Realität werden wird. Weitere internationale, multizentrische klinische Studien hierzu sind in Vorbereitung und eine internationale Studiengruppe hat sich zu diesem Forschungsgebiet auf seine Initiative hin etabliert. Diese Arbeit ist vor allem auch deswegen preiswürdig, weil hier systematisch eine operative Weiterentwicklung initiiert wurde, die vom Tierexperiment bis hin zu klinischen Studien innerhalb kurzer Zeit umgesetzt worden ist und wegweisend das operative Spektrum der vitreoretinalen Chirurgie durch eine biochemische Komponente innovativ erweitert.
Leonhard-Klein-Preis, gestiftet von der Leonhard Klein-Stiftung Laudatio: Prof. Dr. Foerster Das Preisrichtergremium innerhalb des Stifterverbandes für die Wissenschaft e.V. für den von Herrn Klein eingerichteten Leonhard-Klein-Preis bestehend aus den
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Mitgliedern Frau Dr. Macher, und den Herren Prof. Witschel, Thiel und Foerster hat den diesjährigen Preis den Autoren Frau Dr. Bindewald und Herrn Dr. Specht aus der Universitätsaugenklinik Heidelberg für ihre Arbeit: „Excimer Laser assisted RPE-sheet translocation following surgical excision of subfoveal choroidal neovascularisation in AMD“ zuerkannt. Es waren zur Beurteilung eine Reihe von Arbeiten zu technischen und klinischen Innovationen der Augenheilkunde eingereicht worden. Der ursprünglich in Heidelberg zusammen mit Herrn Holz und jetzt teilweise in Bonn ansässigen Arbeitsgruppe ist es gelungen, die Vorstellungen von Herrn Klein am Besten umzusetzen. Bei der altersbedingten Maculadegeneration kommt es durch eine Schädigung des retinalen Pigmentepithels am hinteren Augenpol zu einer Schädigung des retinochoroidalen Interface mit der Folge, dass subretinale Neovascularisationen gebildet werden. Die Behandlung derselben führt zu einem RPE Defekt, der wiederum im Idealfall nach Operation zu einem stabilen Zentralskotom führt. Die ersten Versuche vor mehr als 0 Jahren fetales Pigmentepithel unter die Netzhaut zu transplantieren waren nicht erfolgreich. Daher wurde in der Folge autologes Pigmentepithel in Aufschwemmungen unter die Fovea verbracht. Das grundsätzliche Problem des für eine normale Funktion der Netzhaut notwendigen synzytialen Verbandes des retinalen Pigmentepithels wurde in diesem Zusammenhang ausgeblendet. Leider waren die funktionellen Ergebnisse ebenso enttäuschend. Daraus entwickelte sich das Konzept der Makularotation. In einem nächsten Schritt unternahm man den Versuch ein intaktes Stück des retinalen Pigmentepithels durch Verlagerung eines kombinierten Aderhautlappens unter die zentrale Netzhaut zu verlagern. Dabei war die Gefäßversorgung der Aderhaut zumindest zum Teil aufrecht erhalten. Fluoreszenzangiographisch hat sich ergeben, dass die Aderhautgefäße zum Teil rekanalisiert wurden. Allerdings kam es im Verhältnis zum normalen hinteren Augenpol zu einer erheblichen Verdickung der Gewebsschichten mit der Folge von neuen Diffusionsbarrieren, die einer funktionellen Erholung der Netzhaut entgegenstehen. Hier setzt jetzt die Geräteentwicklung der Preis-
träger ein. Mit einer in den subretinalen Raum eingeführten Laserfaser von 600 µm eines 308 nm Excimer Lasers ist es im Rahmen der Operation zunächst tierexperimentell gelungen, an einem kombinierten Pigmentepithel-Aderhautlappen eine Präparation der Aderhautseite ohne relevante Schädigung des RPE Verbandes vorzunehmen, sodass praktisch eine die Diffusion nicht mehr beeinträchtigender Verband von RPE und Bruchscher Membran hergestellt werden kann., Dieser wurde wiederum mit Hilfe von entsprechend eingerichteten operativen Instrumenten unter der zentralen Netzhaut platziert. Nach der tierexperimentellen Entwicklung im Rahmen einer von der DFG finanzierten Forschungsarbeit wurden so von Frau Dr. Bindewald und Herrn Dr. Specht die Voraussetzungen für eine klinische Anwendung geschaffen.
Promotionspreis des Hermann-Wacker-Fonds, gestiftet vom Hermann-WackerFonds Laudatio: Prof. Dr. Bornfeld Zweck des Preises ist die Würdigung herausragender Promotions-Arbeiten aus dem gesamten Gebiet der Augenheilkunde oder hiermit verbundener Fächer, wie auch zu Anregung wissenschaftlicher Tätigkeit. Das Preiskomitee bestehend aus Professor Dr. Norbert Bornfeld, Essen (Vorsitzender), Prof. Dr. Ingrid Kreissig, Tübingen und Prof. Dr. Klaus W. Ruprecht, Homburg hat entsprechend den Richtlinien der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft in einer unabhängigen Bewertung aus 4 Bewerbungen entschieden, den Preis im Jahr 2004 an Herrn Markus Groppe, Universitätsklinikum Münster zu verleihen. Herr Groppe hat in der Arbeitsgruppe von Herrn Prof. Dr. Solon Thanos an der Universitäts-Augenklinik in Münster eine Arbeit zu den Degenerationsmechanismen der verletzten Retina durchgeführt. Dazu hat Herr Groppe mit großem Engagement das Modell der axotomierten Rattenretina benutzt, wobei er in völlig selbständiger Entwicklung eine bisher so nicht beschriebene miniaturisierte Platinelektrode entwickelt hat, die mit ei-
Mitteilungen der DOG nem NO-sensitiven Nickelporphyrin elektrochemisch beschichtet war und es möglich machte, durch eine differentielle Pulsamperometrie die NO-Konzentration in der Netzhaut zu messen. Herr Groppe hat zeigen können, dass nach Verletzung des Sehnerven die NO-Konzentration in der Netzhaut deutlich ansteigt, um dann im Verlauf der Degeneration der Ganglienzellen wieder abzufallen. Diese Ergebnisse stimmten mit den von ihm angefertigten immunhistochemischen Daten überein. Die Arbeit hat dadurch einen besonderen wissenschaftlichen Wert, dass sie eine bisher so noch nicht da gewesene Methodik entwickelt hat, wodurch der Autor gezeigt hat, dass er eine weit über dem Durchschnitt der üblichen PromotionsArbeiten stehende Innovationsfähigkeit hat. Die Arbeit besticht auch durch die Kombination grundlagenorientierter Basiswissenschaft und der Neuentwicklung von experimentellen Methoden und die Ankopplung dieser Ergebnisse an die klinische Tätigkeit sowie die Umsetzung in mögliche klinische Fragestellungen. Die Arbeit ist flüssig und spannend geschrieben und ist zwischenzeitlich auch in exzellenten grundlagen-wissenschaftlichen Zeitschriften insbesondere im Bereich der Chemie publiziert worden. Von der Medizinischen Fakultät der Universität Münster ist sie summa cum laude bewertet worden, was sie Einschätzung der Kommission zum Hermann-Wacker-Promotionspreis widerspiegelt. Aus den genannten Gründen ist die Kommission der Auffassung, dass der Hermann-Wacker-Promotionspreis des Jahres 2004 an Herrn Markus Groppe verliehen werden sollte.
Posterpreis der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft, gestiftet von der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft Preisträger: Dr. Dr. Franz Grus (. Preis) Dr. Stephan J. Linke (2. Preis) Dr. B. Dasch (3. Preis) Dr. Veronique Valet (4. Preis)
Kurzprotokoll der Mitgliederversammlung vom 26.09.2004 anlässlich der 102. Jahrestagung der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft in Berlin1 Verstorbene Mitglieder:
Protokoll
. Dr. Johannes Bremm, Frauenfeld 2. Hr. Klaus Gruner, Pentling 3. Prof. Dr. Heinrich Harms, Stralsund 4. Prof. Dr. Matthias Korth, Erlangen 5. Dr. Gunther Mau, Göttingen 6. Dr. Walther Morgenthaler, Oberkirch 7. Dr. Günther Rottenburg, Bad Wörishofen 8. Dr. Hans-Wilhelm Oberschulte, Dortmund
Beginn der Sitzung: 8:30 Uhr Ende der Sitzung: 10.00 Uhr Leitung: PD Dr. K.-D. Lemmen Schriftführer: Prof. Dr. H. E. Völcker Zahl der anwesenden Mitglieder: 85
1. Genehmigung der Tagesordnung
Ausgeschiedene Mitglieder
Die Tagesordnung wird genehmigt.
2. Genehmigung des Protokolls der Mitgliederversammlung vom 27.09.2003 Das Protokoll der Mitgliederversammlung vom 27.09.2003 wird, wie in der Zeitschrift „Der Ophthalmologe“, Band 0/2004, Heft 4, Seiten 433 – 444 veröffentlicht, ohne Gegenstimme genehmigt.
3. Bericht des Schriftführers Prof. Dr. H. E. Völcker berichtet zum Stand der Mitgliedschaft und aus seinem Zuständigkeitsbereich. Der Mitgliederstand stellt sich zum Tagungszeitpunkt wie folgt dar: Stand am 27.09.2003 Verstorben Ausgeschieden Neuaufnahmen Stand am 26.09.2004
4.45 8 85 438 4.760
Somit hat sich gegenüber dem Vorjahr die Mitgliederzahl um 345 erhöht.
. Dr. Ali Abri, Wien 2. Carola Ackermann, Kiel 3. Dr. Imren Akkoyun, Viernheim 4. Dr. Carl-Friedrich, Arndt Lille 5. Dr. Ulrike Aschoff, Frankfurt 6. Irene A. Barbazetto, New York 7. Dr. Rosemarie Bauder, Eggenstein-Leopoldshf. 8. Dr. H. Emre Baykal, Izmir 9. Dr. Amelie Biedenkopf, Heidelberg 0. Dr. Albert Brand, Hauzenberg . Prof. Dr. Winrich Breipohl, Bonn 2. Dr. Johannes Bremm, Trier 3. Dr. Pius J.M. Bucher, Frauenfeld 4. Dr. Tsung-Sing Chow, Hamburg 5. Dr. Fernando Luis Colombo Rengel, Caracas 6. Dr. Kemal Dikici, Zincirlikuyu/ Istanbul 7. Dr. Karsten Ehring, Frechen 8. Dr. Bernd A. M. Fengler, Wien 9. Dr. Beate Freude, Wien 20. Dr. Grit Freudiger, Göttingen 1 Die Langversion des Protokolls der Mitglieder-
versammlung liegt in der Geschäftsstelle der DOG, c/o Univ.-Augenklinik, Mathildenstr. 8, 80336 München für Mitglieder zur Einsichtnahme aus. Der Ophthalmologe 4 · 2005
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2. Dr. Reginald Fung D.O., Aurich 22. Prof. Dr. Gebhard Gallasch, Heidelberg 23. Dr. Daniel Gerhardt, Frankfurt 24. Klaus Gruner, Eisenhüttenstadt 25. Dr. Martin Grüterich, Miami 26. Dr. Doris Günther, Pentling 27. Dr. Edda Herbst, Neustadt 28. Dr. Katrin Hermes, Berlin 29. Dr. Göran D. Hildebrand, Uxbridge 30. Dr. Thomas Hilgendorf, Goslar 3. Prof. Dr. Peter Hochgesand, Mainz 32. Dr. Clemens Jürgens, Tübingen 33. Dr. Fazilet Karatum, Istanbul 34. Dr. Birgit Keiper, Frankenthal 35. Dr. Ioana Kleij, Calpe 36. Dr. Joachim Klein, Königs Wusterhausen 37. Dr. Angelika Klein, Graz 38. Arno Knittel, Bellenberg 39. Prof. Dr. Hans-Hermann Knöbel, Hamburg 40. Prof. Dr. Hauke Krey, Augsburg 4. Dr. Kirsten Lickint, Leverkusen 42. Dr. Henrike L. Lübben, Augsburg 43. Dr. Theodoros Marinidis, Athen 44. Dr. Eike Matthiessen, Hamburg 45. Dr. Gunther Mau, Berlin 46. Prof. Dr. Karin-Brigitte Mellin, Essen 47. Dr. Christoph Müller-Loeffelholz, Göttingen 48. Dr. Octavio Negrete Rojas, Madrid 49. Dr. T. S. Ong, Rhoon 50. Dr. Claudia de Ortueta-Plitt, Duisburg 5. Dr. Franz-Josef Pauen, Krefeld 52. Dr. Paloma Petrys-Kulisiewicz, Stuttgart 53. Dr. Grazyna Popiela, Wroclaw 54. Dr. Klaus Pünder, Amberg 55. Dr. Dietrich Riegel, Bad Hersfeld 56. Dr. Toni Rittweger, München 57. Prof. Dr. Rainer Rochels, Leverkusen 58. Dr. Haide Rumsch, Berlin 59. Dr. Ernst Sack, Brandenburg 60. Dr. Gert Sattig, Bad Iburg 6. Prof. Dr. Wolf Dieter Schäfer, Würzburg 62. Daniela Scharf, Strullendorf 63. Dr. Stefan E.F. Schneider, Villingen-Schwenningen 64. Dr. Hans-Arno Schobess, Halle 65. Dr. Rüdiger Schumann, Neumünster 66. Irina Schwerdtle, Wiesbaden 67. Prof. Dr. Luigi Scullica, Rom 68. Prof. Dr. Mario Stirpe, Rom 69. Dr. Heike Stolp, Bonn
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70. Lars Stuchels, Berlin 7. Dr. Yusuf Suleiman, Kiel 72. Olcay Tatar, M.D., Tübingen 73. Dr. Klaus-Martin Theisen, Frankfurt 74. Dr. Holger Tietz, Recklinghausen 75. Dr. Ezequiel E. Trevino, Mexico 76. Dr. Ioannis Tsinopoulos, Thessaloniki 77. Dr. Ian Ugi, Landshut 78. Dr. Frantisek Vesely, Zilina 79. Dr. Peter Walzer, Johannesburg 80. Dr. Rainer Weidlich, Halle 8. Dr. Damiana C. Weinberger-Zeana, Aachen 82. Martina Wollenhaupt, Kassel 83. Dr. Peter M. Zielinski, Neustadt 84. Dr. Susanne Zintl, Jena 85. Dr. Carl-Christian Zöller, Gießen
Neuaufnahmen . 2. 3. 4. 5. 6. 7.
Mike Ahrens, Hannover Dr. Rashid Al Saeidi, München Dr. Juliane Albrecht, Hamburg Irene Althaus-Petervari, Kassel Dr. Elke Karin Altpeter, Tübingen Dr. Christian Ameye, Düsseldorf Dr.med.et phil.nat Christoph Amstutz, Bern 8. Thomas Aretz, Dortmund 9. Dr. Karin Aryus, Essen 0. Cem Aslan, Suhl . Abed Atili, Göttingen 2. Mehrdad Attaran, Hannover 3. Dr. med. Frank Auer, Trier 4. Dr. Maria Bachernegg, Lebring - St. Margarethen 5. Dr. med. Christian Bachmann, Osnabrück 6. Dr. Marioara Bacila, Wien 7. Delia Baleanu, Erlangen 8. Anna Maria Banasik, Berlin 9. Dr. med. Jutta Bänisch, Melsungen 20. Walter Bark, Schwalmtal 2. Antje Bartelmann, Erfurt 22. Dr. Gerhild Bartels, Magdeburg 23. Dr. Alexander Bartl, Kiel 24. Dr. med. Ulrich Baum, Erfurt 25. Dr. med. Verena Bhakdi-Gerl, Ober-Olm 26. Dr. med. Alper Bilgic, Tübingen 27. Prof. Dr. Alan C. Bird, London EC V2PD 28. Georgios Blatsios, Athen Melissia 29. Dr. med. Karl Thomas Boden, Augsburg 30. Dr. med. Gerald Böhme, Backnang 3. Lars Böhmer, Kiel
32. Dr. Thomas Bömer, Arnsberg 33. Knut Bourgund, Hamburg 34. Dr. med. Anke Brandenburg, Hagen 35. Dr. Michaela Brandl, Bad Endorf 36. Dr. med. Thomas Brandl, Teublitz 37. Dr. Michael Brandstetter, Wien 38. Boris Breuer, Leipzig 39. Kerstin Brückner, Erlangen 40. Dr. Ines Brunotte, Hannover 4. Dr. Afsoon Bürgel, Hamburg 42. Dr. med. Johannes Burger, München 43. Alexander Bürger, Berlin 44. Samia Buschnack, Essen 45. Dr. med. Reiner Buß, Borken 46. Dr. med. Jan Büttner, Gera 47. Iska Capek, Dresden 48. Cani Cengiz, Bielefeld 49. Dr. Koulas Chralambos, Bautzen 50. Dr. med. Kerstin Chucholowski, Marburg 5. Magdalena Cichocki, Frankfurt am Main 52. Joanna Ciosk-Lammel, Aschaffenburg 53. Dr. Clemens Claussen, Hamburg 54. Dr. Bendix Claussen, Hamburg 55. Axel Collath, Boras 56. Dr. Christina Curschmann, Ludwigshafen 57. Dr. Klaus Curschmann, Ludwigshafen 58. Dr. Jochen Curschmann, Ludwigshafen 59. Dr. med. Jens Dawczynski, Jena 60. Frank Dehnhardt, Oldenburg 6. Dr. med. Victor Derhartunian, Erlangen 62. Katja Dittmann, Düsseldorf 63. Adelaida Dobenko, Leonberg 64. Dr. med. Sandra Dohrmann, Erlangen 65. Nicole Domke, Hamburg 66. Tanja Dukic, Karlsruhe 67. Dr. Claudia Ebert, Wilhelmshorst 68. Wolfgang Eckler, Weimar 69. Dr. med. Dirk Eichelbauer, Düsseldorf 70. Dr. med. Birgit Eisert, Dossenheim 7. Jaleh Ekteshafi, Berlin 72. Leila El Kaissi, Singen 73. Dr. med. Mounir El-Mougharbel, Bremen 74. Dr. Monika Emke, Ellwangen 75. Dr. Gabriele M. Emmerich, Darmstadt 76. Dr.med.univ. Anton Ennemoser, Bregenz 77. Eleonora Erb, Hannover 78. Dr. med. Manfred Erben, Weiden/Opf. 79. Dr. med. Andreas Erdtracht, Essen
Mitteilungen der DOG 80. Dr. med. Isabel Eßer, Bonn 8. Dr. med. Bernd Faßbender, Regensburg 82. Dr. Reza Fazeli, Wien 83. Dr. Mazreku Feim, Ortakoll, Prizren 84. Björn Feldner, Hannover 85. Bianca Marisa Fiore, München 86. Dr. med. Gerhard Fischer, Thun 87. Dr. Hartmut Fleig, Würzburg 88. Dr. Friedrich Flohr, Hamburg 89. Dr. Christian Fojuth, Berlin 90. Dr. med. Michael Förl, Heidelberg 9. Dr. med. Regina Fradkova, Kaiserslautern 92. Cornelia Franke, Hannover 93. Michael Freistühler, Essen 94. Dr. med. Tilman Freytag, Köln 95. Dr. med. Peter Erdmann Fritsch, Raisdorf 96. Daniela Fromm, Oldenburg 97. Dr.med. Thomas Armin Fuchsluger, Essen 98. Tatjana Funck, Berlin 99. Dr. Andrea Fundulea, Schloß Ricklingen 00. Dr. med. Jürgen Garus, Pfaffenhofen 0. Dr. med. Christina Gastauer, Nürnberg 02. Martina Gau, Köln 03. Dr. Harma Geene, Berlin 04. Dr. Michael Gerdemann, Kleinmachnow 05. Dr. med. Almut Giermann, Falkensee 06. Dr. med. Cristiano Giusti, Rom 07. Dr. med. Axel Manfred Gleibs, Heidelberg 08. Dr. Rinata Gochmann, Berlin 09. Dr. med. Heinz-Günther Göddertz, Köln 0. Dr. Ludwig Gosewisch, Hannover . Haroula Gotzia, Berlin 2. Dr. Christina Gotzia, Berlin 3. Dr. med. Christian Graefe, Petersberg 4. Dr. Matthias Graßmann, Aachen 5. Alexander Grintzalis, Münster 6. Dr. med. Gert Gründel, Nordhausen 7. Diplomärztin (PL) Ewa Grzeska, Remagen 8. Miriam Gürsesli, Leipzig 9. Ann-Carolin Haller, Hamburg 20. Dr. Agnes Halmosi, Szombathely 2. Dr. Cornelia Hamm-Bentler, Egling 22. Dr. Katharina Harms, Düsseldorf
23. Elena Hartmann, Karlsruhe 24. Dr. med. Kathrin Hartmann, München 25. Dr. med. Astrid Hary, Rudolstadt 26. Arno Haus, Homburg 27. Dr. med. Nicole Hecker, Dortmund 28. Dipl.-Med. Peer Heilmann, Gräfenhainichen 29. Christian Heine, Tübingen 30. Dr. med. Annegret Heinicke, Apolda 3. Dr. med. Jens Heise, Nordhausen 32. Hans-Martin Helb, Bonn 33. Dr. med. Svetlana Held, Köln 34. Holger Hengstenberg, Köln 35. Dr. Tobias Herbold, Münster 36. Dr. med. Wolfgang Herrmann, Regensburg 37. Dr.med.univ. Philipp Herzog, Zell/See 38. Dr. med. Karen Hirschfeld, Neundorf 39. Dr. med. Martin Hoffmann, Landau 40. Dr.med. Günter Hofmann, Schweinfurt 4. Dr. med. Fabian Höhn, Mannheim 42. Dr. Christoph Höing, Hannover 43. Dr. med. Nikolai Holak, Salzgitter 44. Kerstin Holdorf, Berlin 45. Dr. med. Hans Herrmann Holstege, Bergheim 46. Dr.med. Herbert Holtemeyer, Mönchengladbach 47. Dr. Maria Katharina Honsel, Rhede 48. Dr. med. Angela Höpfner, Hamburg 49. Dr. med. Ulf Hörmann, Nürnberg 50. Dr. Annette Huber, Stuttgart 5. Dr. Barbara Huber, Attnang-Puchheim 52. Karsten Hufendiek, Regensburg 53. Dr. med. Georg Hummel, Balingen 54. Prof. Yuri A. Ivanishko, M.D., Rostow-am-Don 55. Anneliese Jakubrik, Delmenhorst 56. Dr. med. Thomas Jehle, Freiburg 57. Uta Jungblut-Verwaayen, Düsseldorf 58. Lothar Kaiser, Hannover 59. Dr. Ursula M. Kanzow, Hamburg 60. Prof. Dr. Danuta Karczewicz, Szcrecin 6. Kakima Karim-Zoda, Tübingen 62. Dr. med. Thomas Kau, Hausham 63. Dr. med. Heinrich Kaune, Hildesheim 64. Dr. med. Alena Kazimirski, Berlin 65. Johannes Keil, Altenburg 66. Dr. Helene Kempf, Dortmund
67. Dr. med. Uwe Kiel, Tostedt 68. Dr. med. Kai Felix Kiese, Kiel 69. Monika Kimmig, Düsseldorf 70. Dr. med. Jutta Kirchner, Berlin 7. Dr. med. Gerd Kirschstein, Espelkamp 72. Carolin Kischk, Wuppertal 73. Dr. Marei Klauser, Stuttgart 74. Dr. med. Christoph Kniestedt, Thalwil 75. Claudia Knop, Magdeburg 76. Dr. Karin Knottenberg, Kleve 77. Dr. Norbert Koeller, Herford 78. Dr. med. Armin Koestinger, Düdingen 79. Dr. med. Joachim M. Köhler, Hamburg 80. Stefan Koinzer, Kiel 8. Dr. Aleksandra Koletnik, Graz 82. Sibylle Kolitsch, Langgöns 83. Aris Nikolaus Kollias, München 84. Dr. med. Sirpa Kompa, Frechen-Königsdorf 85. Axel König, Hagen 86. Dr. med. Daniel Kook, München 87. Dr. med. Jürgen Kopietz, Edingen-Neckarhausen 88. Dr. med. Jürgen Kopp, Barsinghausen 89. Dr. med. Bärbel Köppl, München 90. Sabine Korn-Thode, Oldenburg 9. Yilmaz Köroglu, Augsburg 92. Mazen Kotrasch, Göttingen 93. Dr. Dagmar Kraffel, Berlin 94. Oliver Krauß, Dornstadt 95. Tina Rike Krieglstein, München 96. Dr. med. Matthias Krüger, Göttingen 97. Dr. med. Jan Kruse, Greifswald 98. Dr. med. Patricia Kübek, Hamburg 99. Barbara Kuhl, München 200. Christoph Kühne, Oberhausen 20. Dr. med. Birgit Küllenberg, Dinslaken 202. Ingrid Küstner, Schöneiche 203. Dr. med. Claudius Lachmann, Flörsheim am Main 204. Dr.med.univ. Christian Lammerhuber, Wien 205. Dr. med. Siegfried Wilhelm Lange, Uelzen 206. Michael Langholz, Kiel 207. Dr. Nicole Lappus, Stuttgart 208. Dr. med. univ. Rainer Lässer, St. Lorenzen (BZ) 209. Antje Laufer, Engelsbrand 20. Dr. med. Dorothee Leifert, Freiburg Der Ophthalmologe 4 · 2005
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2. Dr. med. Beate Leitner, Kelsterbach 22. Sigrun Lilleengen, Remscheid 23. Katrin Link, München 24. Sebastian Linke, Bonn 25. Andreas Lipski, Rostock 26. Helene Llacer, Berg. Gladbach 27. Dr. med. Nils Loewen, West Allis, WI 53227 28. Dr. Christel Lösch-Pötzsch, Lauingen 29. Dr. med. Verena Lünzer, Steinbach-Hallenberg 220. Dr. med. Marc Andrej Macek, Essen 22. Dr. Heike Magiera-Dausend, Wuppertal 222. Dr. med. Hubert Maier, Gerolzhofen 223. Dr.med. Peter Maloca, Luzern 6 224. Dipl.-med. Katrin Martin, Geithain 225. Dr. med. Tim Marx, Merzig 226. Lada Matschke, Neubrandenburg 227. Dr. Gudrun Meier, Ansfelden 228. Dr. med. Ralph Meiller, Erlangen 229. Dr. med. Rüdiger Meinhold-Heerlein, Essen 230. Michael Meißner, Bernburg 23. Dr. med. Silke Merzyn, Göttingen 232. Dr. med. Linda Maren Meyer, Lohmar 233. Dr. med. Ernst Matthias Meyner, Fürth 234. Natalie Minko, Berlin 235. Martina Möglich, Berlin 236. Dr. Babak Mohammadi, Düsseldorf 237. Michael Moritz, Berlin 238. Sotirios Mplatsas, Düsseldorf 239. Dr. Stefanie Mrzyk, Duisburg 240. Manuela Mücke, Ulm 24. Sandra Müller, Magdeburg 242. Stefan Müller, Mainz 243. Susanne Müller, Saarbrücken 244. Dr. med. Markus Müller, Mainz 245. Dr. med. Julia Münich, München 246. Ulla Nadirk, St. Augustin 247. Inga Naeher, Bremen 248. Dr. med. Dirk Nahberger, Gelsenkirchen 249. Dr. med. Norma Nenning, Leipzig 250. Matthias Neudeck, München 25. Dr. Eva Neugebauer-Nowak, Fulda 252. Irmingard Neuhann, München 253. Katharina Neumaier, Augsburg 254. Michael Niegel, Essen 255. Marc Niemeyer, Leipzig 256. Dr. med. Alice Nietgen, Ulm 257. Dr. Petra Nolting, Wandlitz
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258. Dipl.-Med. Ulrike Ohrt, Berlin 259. Dr. Hartmut Ortmann, Ribnitz-Domgarten 260. Dr. med. Susanne Ostermaier, Wiesbaden 26. Dr. Angelika Ott, Mülheim 262. Mehmet Resat Özdogan, Suhl 263. Dr. Sabine Pagel, Berlin 264. Dr. med. Chrissi Papachristou, Regensburg 265. Dr. med. Kosmas Papadopoulos, Burgkirchen 266. Stefanie Pape, Lübeck 267. Dr. Peter Parketta, Papenburg 268. Dr. Saikia Parykshit, Regensburg 269. Margarete Pasternak, Düsseldorf 270. Dr. med. Jana Paulsen, Großhansdorf 27. Katrin Petermeier, Tübingen 272. Dr. med. Bayati Peyman, Düsseldorf 273. Dr. med. Eva-Maria Pfeufer, Hildburghausen 274. Matthias Pfirrmann, Heidelberg 275. Dr. Elzbieta Pienkowska-Machoy, Szcrecin 276. Matthias Pietschmann, Fürth 277. Dr. med. Tillmann Pilz, Bielefeld 278. Dr. med. Jutta Plank-Hummel, Balingen 279. Dr. med. Charlotte M. Poloschek, Regensburg 280. Dipl.Phys. Erk Pörksen, Hamburg 28. Dr. med. G. Prädikow, Ahrensburg 282. Philipp Prahs, München 283. Kathrin Printky, Quedlinburg 284. Michael Rählmann, Mettingen 285. Dr. Frederik Raiskup-Wolf, Dresden 286. Dr. med. Axinja Ute Rauschal, Potsdam 287. Dr. med. Hans-Werner Rehers, Osnabrück 288. Dirk Rehfeld, Leetza 289. Dr. med. Annett Rehse, Hamburg 290. Dr. med. Christine Reiche, Wurzen 29. Verena Reichenberger, Giessen 292. Sergey Reinhardt, Königs Wüsterhausen 293. Dr. med. Basil Reinhart, Zug 294. Tobias Reipen, Augsburg 295. Dr. Ute Ressler, Andernach 296. Gérard Reuland, Luxemburg 297. Teresa Richard, Bremen 298. Dr. med. Roland Rieger, Berlin 299. Juliane Riese, Dresden 300. M. Safwan Rihawi, Aachen
30. Markus Rindsfüser, Essen 302. Dr. med. Martina Rörig-Plankenhorn, Freiburg 303. Christopher Rössler, Erlangen 304. Felix Roth, Bonn 305. Dr. Michael Roth, Berlin 306. Dr. med. Khanna Ruchira, Düsseldorf 307. Dr. med. Martin Ruff, Lütjenburg 308. Dr. Manfred Ryborz, Berlin 309. Dr. Annette Sagmeister, Fürth 30. Dr. med. Dirk Sander, Vechta 3. Dr. med. Dirk Sandner, Dresden 32. Dr. Eva Sattler, Berlin 33. Dr. med. Silvia Schacher Mury, Ebikon 34. Dipl.-Med. Ulana Schadewald, Berlin 35. Elizabeth Hines Starr Scharfenberg, Leipzig 36. Dr. med. Andreas Scheffler, Leipzig 37. Dr. med. Martin Schimkat, Solingen 38. Dr. med. Claus Schmeltzer, Potsdam 39. Dr. med. Martin K. Schmid, Luzern 6 320. Ralf Schmitt, Saarbrücken 32. Dr. Steffen Schmitz-Valckenberg, Bonn 322. Dr. med. Evelin Schneider, Würzburg 323. Christian Schöne, Halle 324. Dr. med. Alexandra Schreiber, Tübingen 325. Dr. med. Wolfram Schreiber, Magdeburg 326. Peter Schubert, Kirchheim 327. Kerstin Schubert, Regensburg 328. Dr. med. Claudia Schulze-Döbold, München 329. Dr. med. Karola Schumann, Wendelstein 330. Valeska Schwarz, Schlier 33. Dr. Sabine Schwemmer, Berlin 332. Dr. Jens Schwiedeßen, Freiburg i.Br. 333. Dr. Christoph Seipolt, Essen 334. Allye Selvitopu, Bochum 335. Peter Michael Sendtner, Bad Abbach 336. Dr. med. Brigitte Siedschlag-Albert, Neu-Ulm 337. Prof. Nelly Sivkova, Plovdiv 338. Dr.med. Andreas Söchting, Wolfsburg 339. Andrian Soergel, Regensburg 340. Dr. med. Marion Specht, Berlin 34. Dr. med. Birgit Spinelli, Meckenheim 342. Martin Spitzer, Tübingen 343. Dr. med. Ingrid Spitzner, Iffeldorf 344. Dr. med. Hans Stahl, Hilchenbach
Mitteilungen der DOG 345. Dr. med. Birgit Stalp, Berlin 346. Dr. med. Kerstin Stange, Borna 347. Klaudija Stankovic, Hamburg 348. Claus-Michael Steinhardt, Koblenz 349. Dr. med. Maren Steltmann, Oelde 350. Dr. Markus Stephan, Bergisch-Gladbach 35. Petros Stergiopoulos, Erlangen 352. Dr. med. Philipp Steven, Lübeck 353. Natalia Stier, Offenbach 354. Dr. med. Margarete Stöllinger, Salzburg 355. Dr. Jürgen Storp, Recklinghausen 356. Ulrike Stöß, Werder 357. Rupert Wolfgang Strauß, München 358. Lars Stuchels, Berlin 359. Dr. med. (Augenärztin FMH) Gabrielle Stump Huwiler, Spiez 360. Natascha Stupp, Münster 36. Dr. med. Hartwig Stutzer, Otterdorf 362. Ewa Sykula-Jezynska, Hamburg 363. Prof. Dr. Jerzy Szaflik, Konstancin-Jeziorna 364. Dr. Jacek P. Szaflik, Konstancin-Jeziorna 365. Witold Szymanski, Berlin 366. Dr. med. Markus A. Tanner, Kriens 367. Dr. Thomas Tasche, Hamburg 368. Mehmet Oktay Temiz, Ulm 369. Susan Themel, Erlangen 370. Dr. Henry Thieme, Bad Oeynhausen 37. Dr. Ulrike Thieme, Vlotho 372. Robert Thiesmann, Hagen 373. Susanne Thomas, Jena 374. PD Dr. med. Stephan Thurau, München 375. Stefanie Tiedge, Kassel 376. Dr. med. Melanie Timmermann, Lübbecke 377. Dr. Ileana Tomida, Leinfelden 378. Felix Tonagel, Leinfelden-Echterdingen 379. Ildikó Tornai, Miskolc 380. Diplom. Medizin. Karla Salete Tratsk-Nitz, Hannover 38. Dr. med. Felix Treumer, Kiel 382. Tobias Treziak, Bremen 383. Georgios Triantafyllou, Bonn 384. Alexander Trick, Pfungen 385. Dr. Leo Tschernjakov, Berlin 386. Dr. med. Antonia Uecker, Ulm 387. Dr. med. Grit Ulbricht, Bayreuth 388. Dr. Hanne Urban-Pauer, Hamburg 389. Dr. Martin Utsch, Bonn
390. Dr. Ajazaj Valbon, Prizren 39. Andrea Vega Amm, München 392. Dr. med. Vehring, Hamburg 393. Dr. med. Herbert Veith, Augsburg 394. Dr. Ana Vide Escada Eickmann, Lisboa 395. Bastienne Viehrig, Berlin 396. Dr. med. Hans-Otto Vielhaber, Rüsselsheim 397. Dr. med. Antonio Francisco Vinals, New York 398. Dr. med. Ralf Vogt, Sangerhausen 399. Robert Voita, Nordhausen 400. Dr. med. Annette Gabriele von Langenthal, Hofheim 40. Dr. med. Urs Voßmerbäumer, Mannheim 402. Dr. med. Eszter Wagner, Detmold 403. Priv.-Doz. Dr.med. Hans-Rainer Walther, Weimar 404. Dr. med. Max Warga, Tübingen 405. Nina-Friederike Weber, Bonn 406. Dr. Andrej Weber, Ludwigshafen 407. Dr. med. Bärbel Weise, Berlin 408. Dr. Hans Ulrich Weisgerber, Essen 409. Dr. med. Sabine Weismüller, Hamburg 40. Dr. med. Wolfgang Weiß, Würzburg 4. Dagmar Weißleder, Karlsruhe 42. Dr. André Weller, Berlin 43. Oliver Wende, Köln 44. Dr. med. Dieter Werth, Bad Liebenzell 45. Ingrid Werwecke, Ludwigsfelde 46. Anja Wettengel, Dachau 47. Dr. med. Ingeborg Wetzel, Wien 48. Dr. med. Andrea Wicharz, Köln 49. Dr.med. Irmgard Wiecha, Berlin 420. Dr.med. Michael Wieder, Düren 42. Ute Wiehler, Dossenheim 422. Dr. med. Bernhard Wienerroither, Linz 423. Dr.med. Sonja Wilmsmeyer, Freiburg 424. Dr. med. Jutta Windeler, Wildeshausen 425. Dr. med. Iris Winter, Nairobi 426. Barbara Wojdat, Bielefeld 427. Julia Maria Elisabeth Wrede, Heidelberg 428. Dr. med. Juliane Wünscher, Bernau 429. Dr.rer.nat. Werner Wyrobisch, Berlin 430. Dr. med. Efdal Yörük, Neuenheerse 43. Dr. med. Soheil Yousef Elahi, Suhl
432. Alice Yu, München 433. Malgorzata Zaras, Warszawa 434. Fuad Zeidan, Hamburg 435. Dr.med. Birgit Zeisberg, Berlin 436. Dr. med. Joachim Zittel, Freiburg 437. Matthias M.C. Zorn, Ulm 438. Thomas Zschockelt, Berlin Prof. Dr. H. E. Völcker erklärt im Anschluss an seine Ausführungen seinen Rücktritt vom Amt des Schriftführers und schlägt Prof. Dr. Holz als Nachfolger vor. Nach eingehender Diskussion im Plenum beschließt die Mitgliederversammlung, dass die Nachwahl auf der Mitgliederversammlung anlässlich der Jahrestagung 2005 erfolgen soll.
4. Bericht des Schatzmeisters und der Rechnungsprüfer Prof. Dr. J. Kammann legt den von den beiden Rechnungsprüfern Prof. Dr. D. Pauleikhoff und Prof. Dr. U. Schiefer geprüften und abgezeichneten Rechnungsbericht für das Jahr 2003 und den Haushaltsplan für die Jahre 2004 und 2005 vor. Prof. Dr. D. Pauleikhoff, Rechnungsprüfer der DOG, beantragt im Anschluss daran die Entlastung des Vorstandes. Die Mitgliederversammlung entlastet daraufhin den Vorstand.
5. Festsetzung der Mitgliedsbeiträge Die Mitgliedsbeiträge werden wie folgt festgelegt: F Fachärzte im In- und Ausland, die nicht zu untenstehenden Gruppen gehören: € 80,00 / Jahr F Ärzte in der Weiterbildung (Assistenten): € 90,00 / Jahr F Fachärzte und Ärzte in der Weiterbildung in den neuen Bundesländern und in den östlichen Nachbarländern: € 90,00 / Jahr F Mitglied im Ruhestand mit Zeitschrift: € 90,00 / Jahr
6. Bericht des Generalsekretärs Prof. Dr. A. Kampik berichtet über aktuelle strukturelle Entwicklungen in der DOG. Der Ophthalmologe 4 · 2005
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7. Neuwahlen Frau Prof. Dr. Lang, Ulm, leitet als Wahlvorstand die anstehenden Wahlen. F Wahl des Schatzmeisters Der Schatzmeister, Prof. Dr. J. Kammann, Dortmund, wird wiedergewählt. F Wahl der Delegierten Prof. Dr. H. Busse, Münster, wird als Delegierter des Berufsverbands der Augenärzte wiedergewählt. Herrn Prof. Dr. D. T. Pham, Berlin, wird als Delegierter der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation Augenärzte bestätigt. Prof. Dr. N. Bornfeld wird als Delegierter der Retinologischen Gesellschaft gewählt. F Wahl der Rechnungsprüfer und Stellvertreter Prof. Dr. D. Pauleikhoff, Münster und Prof. Dr. M. Knorr, Krefeld, werden zu Rechnungsprüfern der DOG, Frau Prof. Dr. U. Schmidt-Erfurth, Wien, und Prof. Dr. E. Königsdörffer, Jena, zu stellvertretenden Rechnungsprüfern gewählt. F Wahl des Vizepräsidenten Prof. Dr. N. Pfeiffer, Mainz, wird als Vizepräsident der DOG gewählt.
8. Bericht des Präsidenten PD Dr. K.-D. Lemmen berichtet über den DOG Kongress 2004.
9. Berichte der Kommissionen Prof. Dr. Klauß berichtet über Struktur und Arbeit der neu gegründeten Sektion Internationale Ophthalmologie.
PD Dr. K.-D. Lemmen Präsident
Prof. Dr. E. Völcker Schriftführer
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Satzung der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft Soweit in dieser Satzung von Präsident, Generalsekretär, Schriftführer, etc. gesprochen wird, steht die jeweilige Formulierung auch für Präsidentin, Generalsekretärin, Schriftführerin, etc. Auf die Aufnahme dieser Formulierungen in den Text ist aus Gründen der besseren Lesbarkeit dieser Bestimmungen verzichtet worden.
§ 1. Zweck . Zweck der Gesellschaft ist die Förderung der Ophthalmologie. 2. Die Gesellschaft ist die sachverständige Vertretung der wissenschaftlichen Augenheilkunde gegenüber Behörden, den ärztlichen Körperschaften und anderen wissenschaftlichen Gesellschaften. 3. Aufgabe der Gesellschaft ist es, durch Abhaltung von Kongressen, Symposien und Fortbildungsveranstaltungen die wissenschaftliche Arbeit zu fördern und zur Qualität der ophthalmologischen Versorgung beizutragen. 4. Die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne des in den §§ 5 ff. der Abgabenordnung geregelten Abschnitts über die steuerbegünstigten Zwecke.
§ 2. Sitz . Der Verein führt den Namen „Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft e.V.“ (DOG). 2. Der Verein hat seinen Sitz in Heidelberg; er ist eingetragen im Vereinsregister Heidelberg.
§ 3. Organe des Vereins Organe des Vereins sind: . die Mitgliederversammlung, 2. der Vorstand, 3. das Geschäftsführende Präsidium, 4. das Gesamtpräsidium.
§ 4. Mitgliederversammlung . Die Mitgliederversammlung wird vom Präsidenten unter Angabe der Tagesordnung spätestens 4 Wochen vor dem Sitzungstermin schriftlich einberufen. 2. Eine Mitgliederversammlung soll jährlich mindestens einmal stattfinden. Ihr obliegt insbesondere: a) Wahl der Mitglieder des Geschäftsführenden Präsidiums und der übrigen Mitglieder des Gesamtpräsidiums, soweit diese nicht durch andere Verbände bestellt werden. b) Beschlussfassung über den vom Geschäftsführenden Präsidium genehmigten Haushaltsplan. c) Festsetzung des jährlichen Mitgliederbeitrages. d) Genehmigung der Jahresabrechnung und Entlastung des Geschäftsführenden Präsidiums. e) Wahl von zwei Rechnungsprüfern und zwei Stellvertretern, die nicht Mitglieder der Präsidien sein dürfen. f) Satzungsänderungen. g) Auflösung der Gesellschaft. 3. Die Mitgliederversammlung beschließt, soweit die Satzung nichts anderes bestimmt, mit einfacher Stimmenmehrheit der erschienenen Mitglieder. 4. Beschlüsse über eine Satzungsänderung bedürfen einer Dreiviertel-Mehrheit der erschienenen Mitglieder. Anträge auf Satzungsänderung sind 6 Monate vor der Mitgliederversammlung an den Schriftführer mit Begründung einzureichen. In der Einladung zur Mitgliederversammlung ist die beantragte Satzungsänderung im Wortlaut anzukündigen. 5. Eine Mitgliederversammlung, die über die Auflösung der Gesellschaft zu befinden hat, ist beschlussfähig, wenn ein Viertel der Mitglieder er-
Mitteilungen der DOG schienen ist. Der Auflösungsbeschluss bedarf der Dreiviertel-Mehrheit der beschlussfähigen Versammlung. Ist die Beschlussfähigkeit nicht gegeben, hat innerhalb von vier Wochen eine weitere Mitgliederversammlung stattzufinden, in der eine DreiviertelMehrheit der erschienenen Mitglieder die Auflösung beschließen kann. 6. Über die Mitgliederversammlung ist ein Protokoll zu führen, das von dem Präsidenten und dem Schriftführer unterzeichnet wird.
§ 5. a Geschäftsführendes Präsidium . Das Geschäftsführende Präsidium führt die laufenden Geschäfte der Gesellschaft, es stellt den vorläufigen Haushaltsplan auf und informiert das Gesamtpräsidium über seine Arbeit sowie über Fragen, die aus seiner Sicht der Beratung und Beschlussfassung des Gesamtpräsidiums bedürfen. 2. Das Geschäftsführende Präsidium besteht aus 1 Präsident 1 Vizepräsident 1 Generalsekretär 1 Schriftführer 1 Schatzmeister. 3. Der Präsident, bei seiner Verhinderung der Vizepräsident, beruft die Mitgliederversammlung und die Sitzungen der Präsidien unter Mitteilung der Tagesordnung ein und führt den Vorsitz. Der Präsident leitet die Kongresse der Gesellschaft, soweit nicht im Einzelfall das Gesamtpräsidium einen Kongresspräsidenten bestellt hat. 4. Der Vizepräsident ist der Nachfolger des Präsidenten für die nächste Amtszeit. Er vertritt ihn im Falle der Verhinderung. 5. Der Generalsekretär hat die Aufgabe, die Kontinuität der Arbeit der Gesellschaft in Grundsatzfragen zu wahren; er unterhält ständige Kontakte zum Berufsverband, anderen ophthalmologischen Verbänden, anderen Fachverbänden, den Kammern und der öffentlichen Verwaltung. Ihm obliegt die inhaltliche Vorbereitung der Sitzungen der Präsidien und der Mitgliederversammlung in Zusammenarbeit mit dem Präsidenten.
6. Der Schriftführer führt die Sitzungsprotokolle und die laufende Korrespondenz der Gesellschaft, er betreut die Publikationsorgane der Gesellschaft. Er ist für die Bankkonten der Gesellschaft in Höhe der aus seinem Aufgabenbereich erwachsenden Ausgaben alleine zeichnungsberechtigt. 7. Der Schatzmeister verwaltet am Sitz der Gesellschaft unter Beachtung aller gesetzlichen und satzungsmäßigen Vorschriften sowie der Beschlüsse der Mitgliederversammlung und der Präsidien das Gesamtvermögen der Gesellschaft. Er ist verpflichtet, über die Finanzlage in jeder Mitgliederversammlung Bericht zu erstatten und dem Geschäftsführenden Präsidium jederzeit Auskunft zu erteilen. Zur Erledigung der zu seinem Aufgabenbereich gehörenden Buchführung sowie zur Erstellung des Jahresabschlusses kann sich der Schatzmeister mit Zustimmung des Vorstandes der Hilfe eines Angehörigen der steuer- und wirtschaftsberatenden Berufe bedienen.
§ 5. b Gesamtpräsidium . Das Gesamtpräsidium ist das beschlussfassende Organ der Gesellschaft für alle Angelegenheiten, die nicht in dieser Satzung anderen Organen vorbehalten sind. Ihm obliegt die Stellungnahme zu wissenschaftlichen und fachpolitischen Fragen von grundsätzlicher Bedeutung, vor allem zur Gestaltung der Weiter- und Fortbildung sowie zur Subspezialisierung innerhalb des Fachgebietes, die Einrichtung von Arbeitskreisen der Gesellschaft, die Empfehlung fachlicher Standards und anderer Maßnahmen zur Qualitätssicherung. 2. Das Gesamtpräsidium besteht aus: 1 den Mitgliedern des Geschäftsführenden Präsidiums 1 Mitgliedern, die folgenden Gruppen angehören: a) 5 Hochschullehrer, die augenärztliche Leiter von Kliniken oder selbständigen Abteilungen an Universitäten oder Hochschulen sind, b) 2 habilitierte ophthalmologische Hochschullehrer, die nicht zu a) gehören,
c) 2 hauptamtlich tätige ophthalmologische Chefärzte, die nicht zu a) gehören, d) 2 in freier Praxis niedergelassene Augenärzte, 1 Delegierten a) 2 Delegierten des Berufsverbandes der Augenärzte, b) Delegierten der Deutschen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, c) Delegierten der Deutschen Retinologischen Gesellschaft, d) Delegierten der Bielschowsky-Gesellschaft. 3. Die Mitgliederversammlung wählt die Mitglieder des Geschäftsführenden Präsidiums (mit Ausnahme des Präsidenten) und die Mitglieder des Gesamtpräsidiums nach Abs. 2 Nr. 2 geheim und schriftlich. Der Vizepräsident wird aus den Mitgliedern des Gesamtpräsidiums gewählt; die Mitglieder des Gesamtpräsidiums nach Abs.2 Nr. 2 werden aus den in a) bis d) bezeichneten Gruppen gewählt. Die Mitglieder des Gesamtpräsidiums nach Abs. 2 Nr. 3 müssen Mitglieder der DOG sein. Sie werden von den Verbänden vorgeschlagen und durch die Mitgliederversammlung gewählt. 4. Wahlberechtigt sind alle in der Mitgliederversammlung anwesenden Mitglieder. Das Gesamtpräsidium schlägt der Mitgliederversammlung Kandidaten für die einzelnen Wahlpositionen vor; jedes anwesende Mitglied kann weitere Kandidaten vorschlagen. 5. Gewählt ist der Kandidat, der die meisten Stimmen erhält; von den Kandidaten nach Abs. 2 Nr. 2 sind diejenigen gewählt, die der Reihenfolge nach die meisten Stimmen für die Gruppe erhalten, der sie angehören. 6. Bei Abstimmungen und Wahlen zählen ungültige Stimmen und Stimmenthaltungen nicht mit. Bei gleicher Stimmzahl entscheidet das Los, das der Vorsitzende der Versammlung zieht.
§ 6. Amtsdauer, Geschäftsjahr . Die Amtsdauer von Präsident und Vizepräsident beträgt Jahr. Die Amtszeit des Präsidenten beginnt am Ende des von seinem Vorgänger geleiteten Der Ophthalmologe 4 · 2005
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Kongresses und dauert bis zum Ende des nachfolgenden Kongresses. 2. Die Amtsdauer der übrigen Mitglieder des Geschäftsführenden Präsidiums und der Mitglieder des Gesamtpräsidiums sowie der Rechnungsprüfer und ihrer Stellvertreter beträgt 4 Jahre. Ihre Amtszeit beginnt mit dem auf die Wahl bzw. die Benennung folgenden neuen Geschäftsjahr. 3. Die Wiederwahl der Mitglieder des Gesamtpräsidiums und der Rechnungsprüfer für die anschließende Wahlperiode ist möglich. Die Wiederwahl des Generalsekretärs ist nur für eine Amtsperiode möglich. 4. Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr.
§ 7. Beschlüsse der Präsidien . Die Präsidien fassen ihre Beschlüsse durch mündliche Abstimmung in einer vom Präsidenten unter Angabe der Tagesordnung einzuberufenden Sitzung oder durch schriftliche Abstimmung mittels eines bei allen Mitgliedern des Geschäftsführenden Präsidiums bzw. des Gesamtpräsidiums umlaufenden Anschreibens. In beiden Fällen ist zur Beschlussfassung einfache Mehrheit der abgegebenen gültigen Stimmen notwendig und genügend. Stimmenthaltungen zählen nicht mit. Bei Stimmengleichheit entscheidet die Stimme des Präsidenten. 2. Über die Beschlüsse einer Sitzung wird ein vom Präsidenten und vom Schriftführer zu unterzeichnendes Protokoll geführt.
§ 8. Der Vorstand Vorstand im Sinne des Gesetzes sind der Präsident und der Vizepräsident. Präsident und Vizepräsident sind befugt, die Gesellschaft gerichtlich und außergerichtlich jeweils allein zu vertreten.
§ 9. Wissenschaftliche Sitzungen . Die Gesellschaft führt möglichst jährlich einmal wissenschaftliche Sitzungen durch. Sie sind zusammen mit der Mitgliederversammlung abzuhalten. Ausgerichtet werden die wissenschaftlichen Sitzungen von dem Gesamtprä-
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sidium, das auch den Tagungsort festlegt. Sie werden vom Tagungspräsidenten geleitet, der die Vorsitzenden der einzelnen Sitzungen benennt. 2. Die Gesellschaft führt außerdem wissenschaftliche Symposien und Fortbildungsveranstaltungen durch.
forderung an die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft Heidelberg mit ausdrücklichem Vermerk: „Für die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft“ zu überweisen.
§ 10. Mitgliedschaft
. Die Mittel der Gesellschaft und etwaige Gewinne dürfen nur für die satzungsmäßigen Zwecke verwendet werden. Die Mitglieder erhalten keine Gewinnanteile, in ihrer Eigenschaft als Mitglieder auch keine sonstigen Zuwendungen aus Mitteln des Vereins. Sie erhalten bei ihrem Ausscheiden oder bei Auflösung oder Aufhebung des Vereins keine Kapitalanteile oder sonstige Einlagen zurück. 2. Es darf keine Person durch Verwaltungsausgaben, die dem Zweck des Vereins fremd sind, oder durch unverhältnismäßig hohe Vergütung begünstigt werden.
. Wer Mitglied der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft werden will, wendet sich unter Benennung von zwei Bürgen, die Mitglieder der Gesellschaft sind, über den Schriftführer an das Geschäftsführende Präsidium. Dieses entscheidet über die Aufnahme durch einen nach § 7 zu fassenden Beschluss. Der Austritt erfolgt jeweils zum Jahresende durch Anzeige an den Schriftführer, spätestens 3 Monate vor Jahresende. Auch gilt als ausgetreten, wer 2 Jahre seinen Mitgliedsbeitrag nicht entrichtet hat und nach schriftlicher Anmahnung innerhalb von 3 Monaten die ausstehenden Mitgliedsbeiträge nicht bezahlt hat. 2. Ein Mitglied kann aus der Gesellschaft ausgeschlossen werden, wenn es sich durch die Art seiner Berufsausübung zu den Grundsätzen der Gesellschaft in erheblichen Widerspruch setzt oder wenn seine fernere Mitgliedschaft aus sonstigen, in der Person liegenden wichtigen Gründen mit dem gedeihlichen Bestand der Gesellschaft unvereinbar ist. Die Ausschließung erfolgt auf Antrag des Gesamtpräsidiums durch einen mit Zweidrittel-Mehrheit der Erschienenen gefassten Beschluss der Mitgliederversammlung, nachdem dem Auszuschließenden vorher Gelegenheit zur schriftlichen und/oder mündlichen Äußerung gegeben worden ist. 3. Die Gesellschaft ernennt Ehrenmitglieder. Die Wahl erfolgt durch das Gesamtpräsidium schriftlich; sie bedarf einer Vierfünftel-Mehrheit.
§ 11. Beitrag Jedes Mitglied zahlt für jedes Kalenderjahr einen Beitrag, dessen Höhe jährlich durch die Mitgliederversammlung festgesetzt wird. Der Beitrag ist nach Auf-
§ 12. Mittel der Gesellschaft
§ 13. Vermögensverwendung bei Auflösung Bei Auflösung oder Aufhebung des Vereins oder bei Wegfall seines bisherigen Zweckes fällt das Vermögen des Vereins an die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg, die es unmittelbar und ausschließlich für gemeinnützige Zwecke zu verwenden hat.
§ 14. Der Präsident wird ermächtigt, die Satzung in neuer Paragraphenfolge bekannt zu machen und dabei redaktionelle Unstimmigkeiten zu berichtigen. Überleitungsbestimmung: Die Satzungsänderung tritt mit ihrer Eintragung ins Vereinsregister in Kraft. Die Mitglieder der Präsidien bleiben für die Dauer im Amt, für die sie nach der bisherigen Satzung gewählt wurden. Vorstehende Satzung wurde am 24. September 995 durch die Mitgliederversammlung beschlossen und am 9. August 996 beim Registergericht Heidelberg eingetragen.