Grundwasser – Zeitschrift der Fachsektion Hydrogeologie (2018) 23:103–122 https://doi.org/10.1007/s00767-018-0389-0
Nachrichten
Hydrogeologische Notizen
Online publiziert: 8. Februar 2018 © Springer-Verlag GmbH Deutschland, ein Teil von Springer Nature 2018
Grundwasser in eigener Sache Die Redaktion behält sich vor, eingereichte Beiträge zu kürzen oder redaktionell zu verändern. Redaktionsschluss für Beiträge zu den Hydrogeologischen Notizen Liebe Kollegen und Kolleginnen, in den hydrogeologischen Notizen bieten wir aktuelle und für einen großen Leserkreis interessante Mitteilungen. Damit das auch weiterhin so bleibt, freuen wir uns auch auf Ihre Beiträge. Sie können zu allen Rubriken unseres Nachrichtenteils Beiträge einreichen. Damit wir Ihre Beiträge auch zeitnah drucken können, beachten Sie bitte unsere Termine zum Redaktionsschluss: • • • •
Heft 2/2018: 19.03.2018 Heft 3/2018: 19.06.2018 Heft 4/2018: 07.09.2018 Heft 1/2019: 19.12.2018
Ihre Beiträge senden Sie bitte an: Patricia Schüll, E-Mail:
[email protected] Vielen Dank für Ihre Unterstützung!
Die Redaktion
Fachsektion Hydrogeologie (FH-DGGV) Grußworte der Vorsitzenden zum Jahreswechsel 2017/18 und Bericht aus dem Vorstand Liebe Mitglieder der FH-DGGV e. V., Was für ein Jahr, dieses 2017! Vielleicht erscheint es Ihnen, liebe Mitglieder unserer FH-DGGV, nicht besonders oder gar spektakulär. Als Vorsitzende der FH habe ich dieses Jahr aber ganz intensiv empfunden, denn es gab eine Menge Angelegenheiten zu regeln, zu planen und vorzubereiten, die einfach notwendige Routine einer lebendig agierenden wissenschaftlichen Vereinigung sind. Da konnten die diffizilen Zeiten der Vereinswerdung seit etwa 2012 bis zum Ende des vergangenen Jahres endlich abgeschlossen werden. Was sind nun die Routineaufgaben des Vorstands? In diesem Jahr waren es u. a. die konkrete Planung unserer nächsten Tagung vom 21. bis 24.03.2018 unter dem Motto „Grundwasser im Umfeld von Bergbau, Energie und urbanen Räumen“ in Bochum. Unsere immer noch irgendwie familiären zweijährigen Treffen werden tatsächlich zusehends komplizierter in der Vorbereitung: Raummieten und Versicherungsschutz müssen kalkuliert, Reisekostenzuschüsse für
auswärtige Keynote-Sprecher beantragt … und – last-but-not-least – die Anzahl der bereitzustellenden Würstchen für das gesellige Beisammensein prognostiziert werden. Als Hauptakteuren in Sachen der diesjährigen FHTagung danke ich an dieser Stelle dem Gastgeber Stefan Wohnlich und seinem gesamten Team. All das funktioniert selbstverständlich nicht ohne eine solide Finanzplanung und Haushalten unseres Vereinsvermögens: hier galt es im vergangenen Jahr Konten zu eröffnen und zu schließen, Einnahmen, z. B. aus Mitgliederbeiträgen und Fortbildungsveranstaltungen, genauso aufmerksam zu prüfen, wie auch die Ausgaben. Von absolut unschätzbarem Wert ist hier das Wirken unserer Schatzmeisterin im Vorstand, Frau Diana Burghardt. Herzlichen Dank dafür. Was wäre ein Verein, ganz speziell auch ein wissenschaftlicher Verein, ohne den geschulten Blick auf die Öffentlichkeitsarbeit: die Homepage muss gestaltet und gewartet werden. Strömungen in Gesellschaft und Politik, die unser Fach, die Hydrogeologie betreffen könnten, müssen frühzeitig aufgespürt werden: wieder mehr Nitrat im Grundwasser, Gülleverordnung, Klage der EU gegen Deutschland in dieser Sache oder auch die Honorartafeln für hydrogeologische Tätigkei-
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ten. Und schließlich die technische Ermöglichung einer Online-Umfrage unserer Mitglieder zu Grundwasser. Dies sind nur ganz wenige Aufgaben, für deren oft nächtliche, aber immer zügige Erledigung ich ganz herzlich unserem Öffentlichkeitsbeauftragten David Kuntz zu danken habe. Unsere FH-DGGV ist längst international vernetzt. Zum Ausdruck kommt dies zum einen durch englischsprachige Fachbeiträge und Editorials internationaler Wissenschaftler in unserer Zeitschrift Grundwasser und zum anderen durch den 2. Stellvertretenden Vorsitzenden der FH, gleichzeitig Vorsitzender des German Chapter der International Association of Hydrogeologists (IAH), Johannes Barth. Ihm danke ich für seine weltweite Umtriebigkeit, durch die eben auch die deutsche Hydrogeologengemeinschaft international sichtbar wird. Unseren gerade scheidenden Facheditoren der Zeitschrift Grundwasser Gudrun Massmann und Traugott Scheytt sei für ihre tolle Arbeit ebenso gedankt, wie den langjährigen Editoren des Nachrichtenteils Patricia Schüll und Andrea Herch sowie dem technischen Redakteur Jörg Böger. Eine immer wieder richtungsweisende Routineaufgabe des Vorstands ist es, geeignete wissenschaftliche Editoren für die Zeitschrift Grundwasser zu finden – UND diese dann auch davon zu überzeugen, sich einer derart aufreibenden Tätigkeit zu widmen. Auch dieses Mal ist das dem Vorstand gelungen: die neuen Editoren Nico Goldscheider und Christoph Neukum haben ihre Aufgabe schon mit Feuereifer begonnen. Immer wieder wird der Vorstand der FH-DGGV mit Fragen konfrontiert, die zunächst wenig mit Forschung oder Lehre, also dem üblichem Geschäft einer Hochschullehrerin zu tun haben: da gilt es z. B. Normschriften und technische Handlungsanweisungen kritisch zu bewerten und den Verantwortlichen gegenüber zu kommentieren. Mit Uwe Hekel hat die FH-DGGV seit zwei Jahren endlich
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wieder einen 1. Stellvertretenden Vorsitzenden aus der hydrogeologischen Praxis. Ihm verdanken wir eine Reihe von stets sachlichen und fachlich bestens fundierten Stellungnahmen im Namen der FH-DGGV. Dass alles reibungslos ablaufen kann, dass keine Aufgabe vergessen wird, dafür sorgt unser Schriftführer, Stefan Peiffer. Seine immer gut vorbereiteten Protokolle von Vorstands- und Beiratssitzungen, die selten später als wenige Stunden nach unseren Treffen in der E-Mail-Box liegen, werden auch in 50 Jahren und länger die effektive Zusammenarbeit dieses Vorstands belegen. Ihm und unseren Beiratsmitgliedern gilt mein Dank für die aufmerksame Begleitung des Vorstands. Klingt nach Abschied? Ja, nach vier Jahren Mitwirken im Vorstand als Vorsitzende der FH-DGGV und vorausgegangenen acht Jahren als 1. Stellvertretende Vorsitzende ist es Zeit, wieder andere ans Ruder zu lassen, um frische Ideen zur Entwicklung unserer Fachsektion zu verwirklichen. Mit mir wird auch Stefan Peiffer im Vorstand Platz machen für einen neuen Schriftführer, der zusammen mit dem neuen Vorsitzenden der FH-DGGV in Bochum durch die Mitgliederversammlung zu wählen sein wird. Ebenso wird es neue Gesichter im Beirat geben. Ich danke allen Ausscheidenden ganz ausdrücklich für diese spannende Zeit und fruchtbare Zusammenarbeit für die FH-DGGV. Den Neuen wünsche ich ein herzliches GLÜCK AUF. Das wäre jetzt ein gutes Ende für die Grußworte der Vorsitzenden, aber da stehen ja noch so viele Aufgaben an, die schon in der Pipeline sind: beispielsweise die übernächste Tagung 2020 in Leipzig. Eine weitere ist es, unseres eigenen Geburtstags im Jahre 2019 zu gedenken: Fünfzig spannende Jahre ist die FH-DGGV dann alt. In Krefeld wurde sie gegründet mit ihrem ersten Vorsitzenden Friedrich Nöring. Dieses Datum werden wir feiern. Einer, der nie Vorsitzender der FH-DGGV war, der aber die Hydro-
geologie in Deutschland seit Mitte des vergangenen Jahrhunderts entschieden geprägt hat, dessen Lehrbücher – da bin ich sicher – Sie alle einmal in der Hand gehabt haben, Georg Mattheß hat uns Ende 2017 verlassen. Ihm bin ich persönlich zu großem Dank verpflichtet. Schlussendlich darf ein Name im Jahresrückblick der Vorsitzenden nicht fehlen: unsere Geschäftsstellenleiterin, Frau Ruth Kaufmann-Knoke, ist seit 18 Jahren DIE zentrale Anlaufstelle für alles und alle, vor allem für die Vorsitzende, und das beinahe zu jeder Tages- und Nachtzeit. Danke! Ihnen, liebe Mitglieder der FHDGGV, danke ich für Ihre Treue und wünsche ein erfolgreiches Jahr 2018. Lesen Sie und schreiben Sie weiter in unserer Zeitschrift Grundwasser, bilden Sie sich fort bei unseren Veranstaltungen und besuchen Sie unsere Tagungen. Pflegen Sie die kollegiale Freundschaft in der Gemeinschaft der Hydrogeologen und der am Grundwasser interessierten Wissenschaftler! Ihre Maria-Th. Schafmeister Greifswald, den 31.12.2017
Intensivkurs der FH-DGGV: Angewandte Grundwassermodellierung II -Strömungs- und Transportmodellierung für Fortgeschrittene mit praktischen Anwendungen am PC, 09.–12.05.2018 in Bad SodenSalmünster Die numerische Grundwassermodellierung ist heute ein Standardwerkzeug zur Analyse und Prognose von Grundwasserströmen und Stofftransport. Die Anwendung reicht von der lokalen Sanierung bis hin zur regionalen Grundwasserbewirtschaftung. Deshalb gibt es einen wachsenden Bedarf an Experten in Hydrogeologie oder Bau- und Umweltingenieurswe-
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sen mit Kenntnissen in der Grundwassermodellierung. Mit den modernen leicht zu bedienenden Modellierungssystemen hat sich der notwendige Erfahrungshintergrund von der Programmierung und der Programmbedienung hin zu einer adäquaten, problemorientierten Umsetzung der Natur in ein Grundwassermodell verschoben. Als Fortsetzung für den Einführungskurs zur Angewandten Grundwassermodellierung und als Fortbildungsmöglichkeit für Modellierer mit Grundkenntnissen bietet die FHDGGV einen viertägigen Intensivkurs zur Grundwassermodellierung für Fortgeschrittene an. Der Fortgeschrittenen-Kurs bietet einen vertieften Zugang zur Strömungs- und Transportmodellierung, der speziell auf Ansätze zur Beschreibung komplexer Aquifersysteme (komplex-transiente Systeme, 3D-Strömung, Mehrschicht-Systeme, Kluftaquifere) und die spezifischen Modellierungsanforderungen beim Stofftransport (Raum- und Zeitdiskretisierung, chemische Reaktionen, Kluftsysteme) zugeschnitten ist. Übungen am PC vertiefen das Verständnis der Modellansätze und der Haupteinflussfaktoren bei Strömung und Transport und bieten praktische Erfahrung mit dem Aufbau und der Bewertung von komplexen Modellen. Teilnahmevoraussetzungen sind Grundkenntnisse in der Strömungsmodellierung. Als Programmsystem wird das frei verfügbare PMWIN verwendet. Für den Einstieg in PMWIN wird optional am Mittwochvormittag eine Einführung in das Programmsystem angeboten. Die Teilnehmer erhalten ein Zertifikat. Angesprochen sind Hydrogeologen, Ingenieure in Wasserwirtschaft und Umweltschutz, Grundbauer, Ingenieurbüros, Behörden für Umweltschutz, Wasserwirtschaft und Geologie sowie Wasserversorgungsunternehmen.
Informationen Anmeldeschluss ist der 25. April 2018. Die Teilnahmegebühr beträgt 1150 € (für Mitglieder der FH-DGGV 980 €). Diese Gebühren beinhalten die Kursgebühr, Veranstaltungsunterlagen sowie Übernachtungen in einem Tagungshotel einschließlich Vollpension in Bad Soden-Salmünster, beginnend mit dem Mittagessen am 09.05.2018. Die Teilnehmerzahl ist auf 14 Personen begrenzt. Die Veranstaltung wird nur durchgeführt, wenn mindestens 8 Anmeldungen vorliegen. Beim Vorbereitungskurs, der zusätzlich zur Hauptveranstaltung angeboten wird und gesondert gebucht werden kann, ist die Teilnehmerzahl ebenso auf 14 Personen begrenzt. Diese Veranstaltung wird ab 4 Anmeldungen durchgeführt. Die Teilnahmegebühr (nur Kursgebühr) für den Vorbereitungskurs beträgt 140 € (für Mitglieder der FH-DGGV 120 €) Eine Anreise am Vorabend kann jeweils mitgebucht werden. Wir bitten die Kursteilnehmer unbedingt einen eigenen Laptop mitzubringen. Kontaktadresse Anmeldung über die Geschäftsstelle der FH-DGGV: Frau Dr. R. Kaufmann-Knoke Telefon: +49 6321 484-784 Telefax: +49 6321 484-783 E-Mail:
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Fortbildungsveranstaltung der FHDGGV: Grundwasserhydraulik – Grundlagen der Strömung, Analytische Lösungsverfahren, 27.–28.09.2018 in Bad SodenSalmünster Die Kenntnis und Beschreibung der Strömungsverhältnisse in der wassergesättigten Zone sind von grundlegender Bedeutung in der Hydrogeologie. Dieser Kurs vermittelt die Grundla-
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gen der Grundwasserströmung und beginnt bei den geologischen und mathematischen Zusammenhängen. Es werden die in der Hydrogeologie verwandten Begriffe und Zusammenhänge aufgezeigt. Anschließend folgt die Auswertung der Grundwasserströmung auf Basis von Strömungsnetzen. Für die praktische Nutzung der Kenntnisse wird für eine Vielzahl an Beispielen (Strömung im Einzugsgebiet, Salz/Süßwasserströmung, Baugrubenabsenkung, Infiltration) die Anwendung und Berechnung durchgeführt und anhand von Übungen eigenständig eingeübt. Ziel der Veranstaltung ist die Vermittlung von grundlegenden Kenntnissen zur Grundwasserströmung. Die Zielgruppe für diese Veranstaltung sind Vertreter von Behörden, Ingenieurbüros und Versorgern. Grundkenntnisse in allgemeiner Hydrogeologie sind sinnvoll, allerdings will diese Fortbildungsveranstaltung insbesondere die Grundlagen vermitteln. Die Veranstaltung ist auch zur Auffrischung vorhandener Kenntnisse geeignet. Die Veranstaltung gliedert sich in folgende Einheiten: • Grundlagen der Strömung: Bezeichnungen, Zusammenhänge, Gesetz nach Darcy • Herleitung der theoretischen Grundlagen der Grundwasserströmung: Energie, Strömung, Potenziale • Strömungsnetze und analytische Berechnungen zum Durchflussvolumen • Analytische Berechnungsverfahren zu Einzugsgebieten, Salz/Süßwassergrenze • Analytische Lösungsverfahren für die Baugrubenabsenkung, Infiltration, Galerien und Gräben Referent PD Dr. T. Scheytt ist Dozent an der Technischen Universität Berlin, Institut für Angewandte Geowissenschaf-
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ten, und Leiter des Geochemischen Gemeinschaftslabors. Herr Scheytt hält Vorlesungen zur Hydrochemie und zum Stofftransport, betreut Masterarbeiten und Dissertationen und ist durch eine Vielzahl an Publikationen und Vorträgen wissenschaftlich ausgewiesen. Informationen Anmeldeschluss ist der 27. August 2018. Die Teilnehmerzahl ist auf 25 Personen begrenzt. Die Teilnahmegebühr beträgt 530 € (Mitglieder der FH-DGGV 450 €). Studentische Mitglieder zahlen 350 € (Mitglieder der FH-DGGV 290 €). Diese Gebühren beinhalten die Kursgebühr, Veranstaltungsunterlagen sowie die Übernachtung in einem Tagungshotel einschließlich Vollpension, beginnend mit dem Mittagessen am 27.09.2018 (12.00 Uhr) in Bad SodenSalmünster. Die Veranstaltung endet am 28.09.2018 um 12.00 Uhr. Detaillierte Informationen entnehmen Sie bitte dem Flyer zur Veranstaltung bzw. der Internet-Seite der FHDGGV (www.fh-dggv.de). Kontaktadresse Anmeldung über die Geschäftsstelle der FH-DGGV: Frau Dr. R. Kaufmann-Knoke Telefon: +49 6321 484-784 Telefax: +49 6321 484-783 E-Mail:
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Personalia Georg Mattheß 1932–2017 Am 19. November 2017 verstarb Professor Dr. Dr. h. c. Georg Mattheß. Nach dem Studium der Geologie und Paläontologie an der TH Darmstadt und der Promotion im August 1957 begann er das Berufsleben am Hessischen Landesamt für Bodenforschung in Wiesbaden. Bereits nach wenigen Jahren erreichte er dort als Regierungsdirektor die Stellung des Leiters der Abteilung Hydrogeologie und wurde ständiger Vertreter des Amtsleiters. Gleichzeitig nahm er einen Lehrauftrag „Hydrogeologie“ an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt/Main wahr, habilitierte sich und wurde bald darauf zum Honorarprofessor ernannt. Ein ganz wesentlicher Einschnitt war dann im Oktober 1973 der Wechsel auf den Lehrstuhl für Allgemeine und Angewandte Geologie am Geologisch-Paläontologischen Institut der Universität Kiel. Damit verließ er die große und gut eingespielte Hydrogeologie-Abteilung in Wiesbaden und baute in Kiel eine hydrogeologischgeochemische Arbeitsgruppe aus kleinsten Anfängen neu auf. In der Anfangszeit standen dabei Forschungen zum Lösungsinhalt des Grundwassers im Vordergrund. Diese Arbeiten mündeten in das von Georg Mattheß bei der DFG erfolgreich beantragte und koordinierte Schwerpunktprogramm „Hydrogeochemische Vorgänge im Wasserkreislauf in der ungesättigten und gesättigten Zone“. Es folgten Arbeiten zum Verhalten und Transport von Bakterien, Viren und Schadstoffen im Grundwasser, die auch international hochgeschätzt werden und den Wissenschaftler weltweit bekannt gemacht hat. Dass in seinen 25 Kieler Jahren mehr als sechzig junge Geologinnen und Geologen mit ihm als Doktorvater promoviert wurden, macht deutlich, was Georg Mattheß hier in der anspruchsvollen und den-
Abb. 1 Georg Mattheß
noch behutsamen Ausbildung junger Menschen zu selbständigen Wissenschaftlern geleistet hat. Neben seinen wissenschaftlichen Arbeiten widmete er sich am Ende seiner Professur als Prorektor der Christian-AlbrechtsUniversität um deren Ausrichtung in der Forschung und erwarb in diesem Amt hochschulübergreifend hohe Anerkennung. Georg Mattheß erhielt 1990 die Hans-Stille-Medaille der Deutschen Geologischen Gesellschaft. Er wurde Ehrenmitglied der Fachsektion Hydrogeologie (FH-DGGV) und der Association of Hydrologists of India sowie auswärtiges Mitglied der polnischen Akademie der Gelehrsamkeit in Krakau. 1979 bis 1987 war er Präsident der International Commission of Water Quality. 1998 ernannte ihn die Universität von Gent zu ihrem Ehrendoktor. Aber über die Ehrungen hinaus wird Georg Mattheß besonders in der Hydrogeologie in Erinnerung bleiben durch seine mehr als zweihundert wissenschaftlichen Veröffentlichungen und durch das von ihm im Verlag Gebrüder Bornträger herausgegebene Lehrbuch der Hydrogeologie. Der Wissensstand des Faches
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wurde beschrieben in neun Bänden, von denen Georg Mattheß den ersten Band der Allgemeinen Hydrogeologie gemeinsam mit K. Ubell und den zweiten Band zur Beschaffenheit des Grundwassers allein verfasste. Vor allem aber wird durch alle seine Schüler, von denen manche später selber Hochschullehrer wurden, in der Wissenschaft die „Mattheß-Schule“ ein Begriff bleiben. Und alle werden in Erinnerung behalten, dass sich Georg Mattheß für jeden seiner Schüler und dessen berufliche Zukunft persönlich verantwortlich fühlte. A. Dahmke, Kiel; Maria-Th. Schafmeister, Greifswald; Horst D. Schulz, Warnemünde
Deutsches Chapter der IAH (IAH-D) IAH 2017 in Dubrovnik, Kroatien Der jährliche IAH-Kongress fand 2017 vom 25. bis 29. September in Dubrovnik, Kroatien, unter dem Titel „Groundwater Heritage & Sustainability“ statt. Mit etwas mehr als 500 Teilnehmern war dieser Kongress ein eher kleinerer IAH-Kongress, was nicht unbedingt von Nachteil war, sondern eher zu einer familiäreren Atmosphäre und einem verstärkten wissenschaftlichen Austausch beitrug. In sechs parallelen Sessions wurden die Themen nachhaltige Grundwasserbewirtschaftung, Grundwassermodellierung, Grundwassermonitoring, Karsthydrogeologie, Küstenhydrogeologie, Grundwasser und Ökosysteme sowie Mineral- und Geothermalwässer in 283 Vorträgen und 155 Postern vorgestellt. Daneben gab es auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Treffen der Kommissionen und Netzwerke der IAH, so zum Beispiel des Urban Groundwater
Network und der Karst Commission. Letztere verabschiedete Nico Goldscheider nach fast neun Jahren aus dem Amt des Vorsitzenden. Die Kommission verdankt Nico und seinem Team erfolgreiche Jahre, in denen viele Initiativen realisiert wurden. Neben den wissenschaftlichen Sessions und Exkursionen bei verschiedenen internationalen Tagungen haben die Mitglieder der Karst Commission zahlreiche Bücher und Artikel zur Karsthydrogeologie veröffentlicht. Ein wichtiger Meilenstein war die Fertigstellung der World Karst Aquifer Map (WOKAM), die auf dieser Konferenz in einer „Thematic Lecture/Plenary Session“ erstmals präsentiert wurde. Der „Young Karst Researcher Prize“ wurde in Nicos Amtszeit etabliert und bisher an 27 Preisträger verliehen. Der neue Vorstand trat auf der IAH 2017 die Nachfolge an und wird von Nico Goldscheider in beratender Funktion als „Past Chair“ weiterhin unterstützt. Besten Dank an Nico und sein Team für den langjährigen engagierten Einsatz für die IAH Karst Commission! Das Early Career Hydrogeologists’ Network (ECHN) hat mit seiner „Social Function“ zu Beginn der Konferenzwoche mal wieder einen wertvollen Beitrag zur Vernetzung zwischen den jüngeren Hydrogeologen, aber auch mit den „Seniors“ beigetragen. Die diesjährige „Side Session“ trug den Titel „Successful projects: from application to management – Tips from senior hydrogeologist in the government, industry and academia to early career hydrogeologists“. Ein besonderes Highlight war die ECHN-Keynote von Viviana Re und Raquel Sousa, die sich passenderweise damit auseinandersetzte, wie sich (nicht nur) die junge Generation den Herausforderungen und Möglichkeiten im Umgang mit den eigenen Umweltauswirkungen stellen kann („Responsible (ground) Water Scientists – A heritage for future generations“). Mit dem Ziel einer engeren Vernetzung zwischen den nationalen Sektio-
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nen der IAH hatte die deutsche Sektion zu einem Treffen der Vertreter aller Sektionen eingeladen, das sehr gut besucht war und auf dem angeregt und konstruktiv diskutiert wurde. Da eine im Jahr 2015 ins Leben gerufene LinkedIn-Gruppe bislang keine bemerkenswerten Aktivitäten verzeichnete, wurde im Vorfeld des Kongresses eine Umfrage zu den Wünschen und Zielen der nationalen Vertreter eingerichtet. Ergebnisse der Umfrage wurden präsentiert und weitere Schritte diskutiert, wegen der verschiedenen Schwerpunkte der Sektionen jedoch zunächst mit keinem eindeutigen Votum. Dennoch war das Treffen sehr wertvoll für einen ersten Austausch und Annäherung. Auf der IAH-Vollversammlung wurden folgende Personen geehrt: Dr. Petar Milanovic mit dem „IAH President’s Award“, Dr. Wilhelm Struckmeier als „Honorary Member“, Dr. Zaisheng Han mit dem neuen „IAH Applied Hydrogeology Award“ und Dr. Kerstin Danert mit dem „IAH Distinguished Associate Award“. Herzlichen Glückwunsch allen Preisträgern zu diesen verdienten Auszeichnungen! Die deutschen Konferenzteilnehmer stellten in diesem Jahr übrigens mit 41 Teilnehmern die zweitstärkste nationale Gruppe. Hoffen wir, dass uns dies 2018 ebenfalls gelingt. Wir freuen uns schon jetzt, möglichst viele von Ihnen auf der IAH 2018 in Daejeon, Korea (www.iah2018.org) wiederzusehen! Im Namen der IAH Deutschland Judith Flügge
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Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) WRRL im Umbruch?! Erfurter Gespräche zur Wasserrahmenrichtlinie Mit dem derzeitigen Stand und künftigen Herausforderungen befassen sich die 15. Erfurter Gespräche zur Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL), die die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) am 23. und 24. Januar 2018 in der Thüringer Landeshauptstadt veranstaltet. Die Gespräche bieten Behörden, Kommunen, Fachverbänden und Ingenieuren, die für die Umsetzung der Richtlinie zuständig sind, ein offenes Forum für einen intensiven gegenseitigen Erfahrungs- und Meinungsaustausch. Im Jahr 2019 muss sich die Wasserrahmenrichtlinie an der tatsächlichen Umsetzung ihrer Inhalte messen lassen. Da die Ziele jedoch nur teilweise erreicht wurden, geht die Veranstaltung der Frage nach, ob sich die Richtlinie in einer Phase des Umbruchs befindet und ob die Notwendigkeit zu Veränderungen besteht. Überlegungen zu Themen der Zukunft bilden einen weiteren Schwerpunkt der Veranstaltung. Wie soll mit Spurenstoffen umgegangen werden, welche Rolle spielt der Naturschutz, wie kann eine Kooperation von Land- und Wasserwirtschaft gestaltet werden? Schwierigkeiten und neue Problemlagen bei der Umsetzung der Richtlinie werden benannt, Reaktionen darauf und mögliche Strategieanpassungen sollen diskutiert werden. http://de.dwa.de/erfurter-gespraeche. html. A. Bartschat, DWA, Hennef
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Regelwerk-Neuerscheinung: Bodenfunktionsansprache – Teil 2: Filter und Puffer für organische Chemikalien, Arbeitsblatt DWA-A 920-2 Die technisch-wissenschaftliche Bewertung der Funktionen des Bodens und seiner möglichen Gefährdungen sind wichtige Bestandteile einer Reihe von Planungsinstrumenten, die im Boden- und Gewässerschutz zum Einsatz kommen. Im Mittelpunkt des Bodenschutzes stehen der Schutz seines natürlichen Filter- und Puffervermögens sowie die Vermeidung schädlicher Bodenveränderungen. Diese Ziele sind auf nationaler Ebene unter anderem im Bundes-Bodenschutzgesetz und der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung verankert. Vor diesem Hintergrund verfolgt der DWA mit der Arbeits- und Merkblattreihe zur Bodenfunktionsansprache das Ziel, allgemeingültige wissenschaftliche Grundlagen der Bewertungsmethoden zusammenfassend zu erläutern. Dabei werden sowohl verbindliche Verfahrensweisen der in den einzelnen Bundesländern einschlägig verwendeten Anleitungen herangezogen, als auch Ergänzungen zu diesen Verfahren dargestellt, die durch aktuelle Forschungsergebnisse erforderlich wurden. Die Arbeits- und Merkblattreihe DWA-A/M 920 orientiert sich an der Systematik und den Vorgaben des Bundes-Bodenschutzgesetzes. Der vorliegende Teil 2 dieser Reihe „Filter und Puffer für organische Chemikalien“ widmet sich der Fähigkeit von Böden, organische Chemikalien zu retardieren wie auch durch abiotische und biotische Prozesse abzubauen. Die Ansprache und die Bewertung von Böden hat in der DWA eine lange Tradition. Unter anderem enthält die 1995 erschienene technische Regel zur Wasserwirtschaft DVWK-R 129/1995 einige allgemeine Hinweise zur Funktion von Böden als Filter, Puffer und Umwandler. Diese Funktionen werden im vorliegenden Arbeitsblatt DWA-A
920-2 weitergehend ausgeführt. Das Arbeitsblatt ersetzt in Teilen die technische Regel zur Wasserwirtschaft DVWK-R 129/1995 und darin explizit Abschnitt 5. In Arbeitsblatt DWA-A 920-2 werden bestehende Bewertungsschemata skizziert. Das Arbeitsblatt befasst sich mit der Ableitung von Feldkennwerten der Filter- und Pufferfunktion von Böden gegenüber eingetragenen organischen Chemikalien und gibt Hinweise zu deren Bewertung. Dabei werden aktuelle Ansätze zur Berücksichtigung des Bodenstoffbestands wie auch der physikochemischen Eigenschaften organischer Chemikalien mit Bezug auf die Filter- und Pufferfunktion von Böden aufgeführt. Es ist nicht Ziel der Funktionsbewertung, eine vorliegende Kontamination zu bewerten, sondern das Potenzial des Bodens, Chemikalien zu filtern und zu transformieren und damit zumindest zeitweise aus den Stoffkreisläufen der Umwelt zu entfernen, darzustellen. Möglichkeiten zur Abschätzung des Potenzials eines Bodens organische Chemikalien zu eliminieren – durch Abbau oder Verflüchtigung – werden vorgestellt; die für eine Verlagerung relevanten Prozesse werden dagegen in separaten Arbeitsblättern behandelt. Das Arbeitsblatt wurde von der DWA-Arbeitsgruppe GB-7.4 „Bodenfunktionsansprache“ (Sprecherin: Prof. Dr. Friederike Lang) erstellt und richtet sich an Bodenkundler, Geowissenschaftler, Wasserwirtschaftler und Berater der Land- und Forstwirtschaft. Dezember 2017, 56 Seiten, ISBN 978-3-88721-558-3, Ladenpreis: 78,50 €, fördernde DWA-Mitglieder: 62,80 € Herausgeber und Vertrieb DWA Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. Theodor-Heuss-Allee 17, 53773 Hennef Telefon: +49 2242 872-333 Telefax: +49 2242-872-100
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Berichte und Informationen Kolloquium „Grundwassererwärmung in urbanen Gebieten – (k)ein Problem?“ In den deutschen Großstädten werden zunehmend Temperaturanomalien im Grundwasser beobachtet. Die Ursachen sind vielfältiger Natur. Sie reichen vom geogenen Hintergrund, über den Einfluss der Uferfiltration bis hin zur Wärmeabstrahlung beheizter Tiefbauwerke in das Grundwasser. Die flächenhafte Grundwasserneubildung im Stadtgebiet wird zudem durch latent fortschreitende Versiegelung infolge Bebauung behindert und verringert. Zukünftig ist auch eine Reduzierung der Grundwasserneubildung durch klimatische Veränderungen nicht auszuschließen. In Verbindung mit dem Anstieg der Grundwassertemperatur sind erste, einschränkende Auswirkungen auf die Mengenbilanzierung des Grundwassers für bestimmte Nutzungszwecke (Kühlwassergewinnung) an relevanten Standorten nicht mehr zu übersehen. Durch die Erhöhung der Grundwassertemperatur können unter Umständen kältetechnische Anlagen nicht mehr effizient arbeiten.
Bereits 2010 hatte das Umweltamt der Landeshauptstadt Dresden zu einem Kolloquium zur Thematik der Grundwassertemperatur eingeladen. Sieben Jahre später folgte nun die Fortsetzung, die die Problematik nicht nur in Dresden, sondern auch in Berlin und Frankfurt sowie im Rahmen der Diskussion in weiteren Großstädten aufzeigte. Ca. 75 Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet folgten der Einladung nach Dresden. Die Einführung in die Thematik gab der Initiator und Moderator der Veranstalter Dittmar Piechniczek vom Umweltamt Dresden. Seit 2006 wird die Grundwassertemperatur in Dresden systematisch erfasst, ca. 40 Anomalien wurden detektiert. Dabei registrierten die Gutachter in Einzelfällen Temperaturen bis zu 19 °C; Grundwassertemperaturen zwischen 13 und 16 °C sind bereits weit verbreitet. In der behördlichen Genehmigungspraxis kann diese Situation nicht mehr ignoriert werden. Vielmehr stellt sich eine Reihe von Fragen, die im Rahmen der Veranstaltung überdacht und diskutiert werden sollten: • Wie gut ist unser Wissen über das Temperaturverhalten des urbanen Grundwassers? • Wie konnte es zu diesen – anthropogenen – Temperaturanomalien kommen? • Wie erfolgt der praktische Umgang mit der geothermischen Nutzung des Grundwassers? • Wo besteht weiterer Untersuchungs- und Forschungsbedarf? • Welche juristischen Aspekte verdienen unsere besondere Beachtung? Den ersten Vortragsblock stellte Herr Piechniczek unter das Motto „Grundwasser: Vom Schutzgut zur Gefahr? Administrativ-fachliche Betrachtungen“. Herr Dr. Andreas Eckardt gab in der Doppelfunktion des Referats leiters Siedlungswasserwirtschaft, Grundwasser und des Vorsitzenden des BWK-Landesverbandes Sachsen einen Einblick in die Diskussion auf
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Länderebene und die fachlichen Regelwerke zur Geothermie. Mit Blick auf die im Vorfeld von einigen Teilnehmern bereit gewünschten Regelungen oder Handlungsanleitungen bot er die Unterstützung durch den LAWAAG bzw. den BWK an. Mit einer kurzen Vorstellung des Forschungsprojektes ANGUS leitete er direkt zum nächsten Vortrag über. Im zweiten Vortrag kam durch Herrn Prof. Andreas Dahmke von der Christian-Albrechts-Universität Kiel die Forschung zu Wort. Mithilfe von quantifizierenden Raumplanungskonzepten für saisonale unterirdische Wärmespeicher in Ballungszentren soll die Vereinbarkeit von Klima-, Umwelt- und Grundwasserschutz erreicht werden. Er empfiehlt, zukünftig im Genehmigungsverfahren die unterirdischen saisonalen Wärmespeicher als unterirdische Anlagen zu behandeln. Deren Betriebsphase ist in der räumlichen-zeitlichen Ausdehnung durch ein belastbares Monitoringsystem im Hinblick auf zu definierende Grenzwerte für den Auswirkungsraum zu überwachen. Zur Realisierung von saisonalen Wärmespeichern im Untergrund als zentraler Bestandteil der „Wärmewende in Ballungszentren“ sieht Herr Prof. Dahmke Handlungsbedarf bei der Optimierung der Datengrundlagen und numerischen Werkzeuge. Es braucht zudem Rechtssicherheit, unter welchen Rahmenbedingungen saisonale unterirdische Wärmespeicher in Ballungszentren errichtet und betrieben werden können. Hilfreich wären Pilotund Testfelder, um Erfahrungen über potenzielle technologische Problemlösungen zu sammeln und die Technologien im Hinblick auf Sicherheits- und Kosten zu optimieren. Frau Dr. Kirsten Ullrich vom Umweltamt Dresden und Herr Georg Baum von der Planungsgesellschaft Scholz und Lewis mbH gaben anschließend einen Einblick in die systematische Überwachung der Grundwassertemperatur in Dresden. Dabei wurden die Bewirtschaftungsgrundsätze eben-
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so reflektiert wie die Einschränkungen, Konfliktpotenziale und Defizite. Die geothermischen Grundwassernutzungen beeinflussen demnach die jährliche Schwankung der Grundwassertemperatur (Dämpfung bzw. Verstärkung der Amplituden, Trends bei einseitiger Nutzung). Die Grundwassererwärmung durch milde Winter und geringe geothermische Wärmegewinnung ist bei klimatischer Nutzung im Sommer kritisch zu beobachten (fehlende Vorkühlung/erhöhte Maximalwerte zum Jahresende/steigender Trend). Der zweite Block befasste sich mit der Beeinflussung der Untergrundtemperatur, mit genehmigungsrechtlichen Aspekten und mit den Möglichkeiten der Überwachung. Zunächst referierte Herr Alexander Limberg von der Berliner Senatsverwaltung zu den Auswirkungen der Urbanisierung und des Klimawandels auf die Grundwassertemperatur von Berlin. Herr Dr. Marec Wedewardt von der gleichen Behörde ergänzte die genehmigungsrechtlichen Aspekte bei der Zulassung von Erdwärmeanlagen in der Hauptstadt. Es wurden Praxisbeispiele mit hoher Anlagendichte, langen Betriebszeiten, Vorbelastungen im Untergrund bzw. Unsicherheiten in der Anlagensteuerung vorgestellt. Die Vielzahl konkurrierender Grundwasserbenutzer erfordert hochwertige Planung und normgerechte Ausführung. Dazu bedarf es einer adäquaten Qualitätssicherung und Überwachung, klarer und einheitlicher Vorgaben der Behörden sowie ganzheitlicher Energiekonzepte. Die Geothermie kann einen Beitrag als grundlastfähige Energiequelle zum zukünftigen Energiemix liefern, darf aber der dauerhaften Sicherstellung der Trinkwasserversorgung und dem nachhaltigen Grundwasserschutz nicht entgegenstehen. Wir haben nur das eine Grundwasser, die Vermeidung von Schadensfällen ist somit oberstes Gebot. Eine gründliche und kritische Bewertung neuer Technologien ist unabdingbar, kann aber von einer Behörde nicht geleistet werden. Hier sind
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z. B. die Fachverbände gefordert. Für die Zukunft werden Schlagworte wie unterirdische 3D-Raumordnung und Temperaturmanagement immer mehr an Bedeutung gewinnen. Herr Dr. Sven Rumohr vom Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie stellte im folgenden Beitrag Ergebnisse des Monitorings von großen geothermischen Anlagen im Vergleich zur Planung vor. Der reale Wärme-und Kühlbedarf weicht demnach regelmäßig von Planung, Antrag und Zulassung ab. Der Kühlbedarf wird regelmäßig unterschätzt, der Heizbedarf eher überschätzt. Nur durch ein thermisches Monitoring kann die Behörde sicherstellen, dass die Auswirkungen eines Anlagenbetriebs im erwarteten bzw. genehmigten Rahmen liegen. Bisher wird in Hessen ein thermisches Monitoring zu selten gefordert. Aus der hessischen Erfahrung sind Temperatur-Grundwassermessstellen anderen Monitoring-Maßnahmen vorzuziehen. Überwachungsprogramme werden dabei sehr unterschiedlich durchgeführt – eine Vereinheitlichung erscheint sinnvoll. Nach der Mittagspause stand der abschließende Block III im Zeichen der Praxis als Kriterium der Wahrheit. Herr Stephan Klotzsch stellte das Ergebnis seiner Diplomarbeit an der TU Dresden vor. Er untersuchte die Auswirkungen des Parallelbetriebs von Erdwärmesonden und Wasser-Wasser-Wärmepumpen. Herr Dr. Carsten Leibenath vom Umweltbüro Vogtland zeigte Beispiele für Systemlösungen zur Nutzung der Grundwasserressourcen im Oberen Elbtal für Gebäudeklimatisierung und Geothermie. Er empfiehlt, bei der Auslegung der Anlagen Reserven im Falle der Verschlechterung der Bedingungen vorzuhalten. Dazu zählen die allgemeine Erwärmung durch Tiefbebauung, Folgen von Niedrigwassersituationen und Klimawandel sowie temporäre Einflüsse z. B. von Bautätigkeit. Ein „Gegensteuern“ gegen diese Verschlechterung der Bedingungen ist möglich. Möglichkeiten sind z. B. die
Verbesserung der Wasserbilanz durch Versickerung von Niederschlagswasser in versickerungsdominierten Gebieten, Verbundsysteme bzw. Wärmeentzug aus dem Grundwasserleiter durch geothermische Nutzung (wärmebilanzneutrale Bewirtschaftung). Im vorletzten Vortrag stellte Herr Dr. David Kuntz von der Tewag GmbH einen Auszug aus Inhalten des UFOPLAN-Forschungsvorhabens „Auswirkungen oberflächennaher Geothermie auf den Zustand des Grundwassers – Empfehlungen für eine umweltverträgliche Nutzung“ vor. Dazu führte er den Thermischen Impact (TI) ein. Der TI ist i. W. ein Wert, der die Veränderung des Energiehaushaltes im Untergrund beschreibt. Eine energetische Bewirtschaftung des „Reservoirs“ oberflächennaher Untergrund ist ab einer kritischen Nutzungsdichte naheliegend. Für eine zukünftige Bewertung des Einflusses geothermischer Anlagen schlägt er vor, diesen quasi-stationären „Fingerabdruck“ einer Anlage anhand einer rechnerischen Kennzahl quantitativ zu erfassen. Last but not least zeigte Herr Prof. Beims von der Grundwasser-Ingenieurbau-Planung GmbH Dresden Aspekte der Wasserbeschaffenheit bei Wasser-Wasser-Wärmeanlagen am Beispiel der Wärmeversorgung von Schloss Pillnitz auf. Die Diskussion der Vorträge wurde z. T. sehr intensiv geführt. Dabei kristallisierte sich heraus, dass die Zusammenarbeit zwischen den Was-
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serbehörden, den Auftraggebern für geothermische Anlagen und den ausführenden Ingenieurbüros sich im Laufe der Zeit verbessert hat. In nahezu allen Arbeitsschritten wird die Abstimmung gesucht. Von der Planung, Genehmigung und Umsetzung der Vorhaben bis hin zur Überwachung, Beweissicherung und Dokumentation sollte eine enge Zusammenarbeit möglich sein. Im Idealfall wird bereits im Vorfeld der Genehmigungsverfahren fachlich beratend in die Klärung gegenläufiger Interessen eingegriffen. Der Veranstaltungsleiter Dittmar Piechniczek fasste am Ende die Diskussionsschwerpunkte noch einmal treffend zusammen. Für Ballungsgebiete sollte die Grundwassertemperaturüberwachung selbstverständlicher Teil der Umweltbeobachtung sein. Dazu sind Sondermessnetze „Grundwassertemperatur“ aufzubauen und zu betreiben. Die zuständigen Behörden sollten Forschungsvorhaben wohlwollend begleiten. Ähnlich wie bei der Mengenbi-
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lanzierung kann die Untersuchung in Richtung „Thermische Bilanzierung“ gelenkt werden. Befürwortet wird die Erarbeitung von verbindlichen Richt- oder Grenzwerten u. a. für Einleittemperaturen. Die Bewirtschaftung von Grundwasser und Boden darf deren gesetzlich geregelte Schutzwürdigkeit und Schutzbedürftigkeit nicht unterlaufen. Es ist allerdings nicht auszuschließen, dass auf lange Sicht die Gefahr der Degradierung des „Grundwasserkörpers“ zum technischen Reaktor und Wärmeaustauscher besteht. Der wasserrechtliche Regelungsbedarf ist offensichtlich. Bereits heute müssen alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, erforderliche Auflagen oder Nutzungseinschränkungen zum Schutz des Grundwassers durchzusetzen. Vielleicht kann auch der Einsatz eines Sachverständigen Geothermie zur Qualitätssicherung beitragen. Bundesweite Aktivitäten sind hier zu empfehlen. Um mit Konfuzius zu sprechen: „Es ist besser, ein kleines Licht anzuzün-
den, als über große Dunkelheit zu klagen“, hoffen die Veranstalter, mit dem Kolloquium einen kleinen Schritt für die Anerkennung der Grundwassertemperatur als schützenswerten Parameter getan zu haben. Es wäre wünschenswert, wenn sich daraus Aktivitäten zum o. g. Handlungsbedarf entwickeln würden, die dann vielleicht bei einer weiteren Veranstaltung in 3 bis 5 Jahren vorgestellt werden können. Die Vorträge des Kolloquiums stehen im Internet unter http://www.gwzdresden.de/dgfz-ev/tagungen-undworkshops/gw-temp0/programm.html zum Download bereit. Dort ist auch der angekündigte Vortrag von Herrn Dr. Christian Griebler (HelmholtzZentrum München) „Einfluss von Temperaturveränderungen auf die Grundwasserqualität und unterirdische Ökosysteme“ enthalten.
Die Zukunft unseres Wassers in öffentlicher Hand Globale Erfahrungen mit Rekommunalisierung
In den Jahren 2000 bis 2015 wurden 235 Fälle von Rekommunalisierung der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung in 37 Staaten festgestellt. Mehr als 100 Millionen Menschen sind inzwischen von die-
D. Piechniczek & C. Helling, Dresden
Forum Fachsektion Hydrogeologie In eigener Sache Liebe Kollegen und Kolleginnen, im Forum stellen wir Stellungnahmen zu aktuellen Themen für unsere Mitglieder zur Diskussion. Gerne nehmen wir Ihre Beiträge – beispielsweise als Leserbriefe – entgegen. Wir freuen uns auf eine intensive Diskussion! Ihre Beiträge senden Sie bitte an: Patricia Schüll, E-Mail: p.schuell@ gmx.de Vielen Dank für Ihre Unterstützung!
Die Redaktion
Der Bucherfolg aus 2015 „Our public water future“ nun auch in Deutsch verfügbar. Nach drei Jahrzehnten enorm negativer Auswirkungen schließen viele Städte, Regionen und Staaten das Kapitel der Privatisierung von Wasser. Eine leise Revolution entfaltet sich, indem die Bürger und Bürgerinnen auf der ganzen Welt die Kontrolle über die Wasserdienstleistungen einfordern und die wichtigste Ressource für das Überleben der Menschheit in einer demokratischen, gleichberechtigten und ökologischen Art und Weise nutzen wollen.
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sem globalen Trend erfasst, und diese Strömung wird in faszinierender Weise immer stärker. Von Jakarta bis Paris, von Deutschland bis zu den Vereinigten Staaten beschreibt das Buch die Erfahrungen einer pulsierenden Bewegung, die das Wasser für sich reklamiert. Die Autoren zeigen auf, wie Rekommunalisierung neue Möglichkeiten zur Entwicklung sozial wünschenswerter, umweltfreundlicher und nachhaltiger hochwertiger Wasserdienstleistungen zum Vorteil der lebenden und der künftigen Generationen erschließt. Dieses Buch will Bürger und Bürgerinnen, Beschäftigte sowie Politikgestalter und Politikgestalterinnen in die Erfahrungen, Lehren und die gute Praxis für die Rückkehr von Wasser in die öffentlichen Hände einbeziehen. Es ist somit eine wichtige Grundlage für Allianzen, die den Schwung der Veränderungen zu einer demokratischen und nachhaltigen öffentlichen Wasserwirtschaft in eine nicht mehr aufhaltbare Welle verwandeln wollen. Autoren: Satoko Kishimoto, Olivier Petitjean, Emanuele Lobina Übersetzung: Christa Hecht ISBN/ISSN 978-3-00-057262-3 Weitere und aktuelle Informationen: https://www.tni.org/en/workarea/water-justice Das Buch kann als PDF hier heruntergeladen werden: http://www.aoew. de/media/Themen/Privatisierungen/ OurPublicWaterFuture-DE.pdf. Weitere Exemplare sind zu einem Unkostenbeitrag von 5 €/Exemplar und der Postgebühr für den Versand bei der AöW-Geschäftsstelle erhältlich. Kontakt Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Telefon: +49 30 39743606 E-Mail:
[email protected] Internet: www.aoew.de
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Gülleausbringung in Notsituationen auch in der Sperrfrist erlaubt Zur Vermeidung von Havariefällen kann Gülle unter strengen Auflagen noch ausgebracht werden, d. h. provisorische Güllelagunen sind möglich. Durch extrem häufige Niederschläge … konnten viele landwirtschaftliche Betriebe ihren Wirtschaftsdünger nicht ausbringen, da die Flächen nicht befahrbar waren. Die Güllelager auf vielen Höfen sind dadurch so gut wie voll. Nach den Sperrfristen der Düngeverordnung ist eine Ausbringung aber erst wieder ab 1. Februar 2018 möglich. „Die Lage ist angespannt, es kann zu sogenannten Havariefällen kommen, bei denen Gülle unkontrolliert ins Erdreich abfließt und damit das Grundwasser gefährdet. Das muss auf jeden Fall verhindert werden“, so Niedersachsens Agrarministerin Barbara Otte-Kinast und Umweltminister Olaf Lies. Die beiden Minister haben daher … mit einem Erlass an die Wasserbehörden sowie die Düngebehörde reagiert (14.12.2017). Der Erlass basiere auf der Grundlage des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG), so … ist in einem akuten Notfall das Ausbringen von Gülle auch in der Sperrfrist zu dulden, um größeren Schaden zu verhindern, etwa den Eintrag ins Grundwasser, in Oberflächengewässer oder in die Kanalisation. Voraussetzung sei, dass die Betriebe nachweislich alle Alternativen geprüft haben, etwa die Lagerung der Gülle in Nachbarbetrieben, die Aufnahme bei einer Güllebörse oder durch Biogasanlagen. … Die Notfall-Maßnahmen dürfen nur nach einzelbetrieblicher Abstimmung mit den Wasserbehörden und der Düngebehörde und unter strengen Auflagen erfolgen. Hierzu gehört: • Es kommen nur durchgängig bewachsene ebene Flächen für die Ausbringung in Betracht (Winterraps, Feldgras, Zwischenfrüchte und Grünland).
• Trinkwassergewinnungsund Überschwemmungsgebiete sind ausgenommen. • Es dürfen maximal zehn Kubikmeter pro Hektar bodennah ausgebracht werden und ein Mindestabstand von zehn Metern zu Gewässern ist einzuhalten. • Falls eine Befahrbarkeit der landwirtschaftlichen Flächen weiterhin nicht möglich ist, stelle auch der Bau von provisorischen Güllelagunen eine Möglichkeit dar, Havarien zu verhindern. … Güllelagunen sind Erdbecken, die mit Spezialfolie abgedichtet werden. Die Landkreise können diese Maßnahme zur unmittelbaren Gefahrenabwehr in Notfallsituationen dulden. Herausgeber: Nds. Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz https://www.umwelt.niedersachsen. de/a ktuelles/pressemitteilungen/ guelleausbringung-in-notsituationenauch-in-der-sperrfrist-erlaubt-160344. html
Grubenwasser: Impulse für neue Forschungen. Konstruktive Diskussion mit Experten auf Fachveranstaltung Beim Grubenwasseranstieg in den deutschen Steinkohlerevieren gibt es vielfältige Aspekte, die wissenschaftlich untersucht oder vertieft werden sollten. Das ist ein Ergebnis der Fach-
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tagung „Grubenwasser: Nachhaltige Lösungen entwickeln“, die die unabhängige Stiftung „Forum Bergbau und Wasser“ am 12. Dezember 2017 im Studierendenzentrum der Technischen Hochschule Georg Agricola in Bochum veranstaltet hat. Rund 100 Experten und Interessierte aus Wissenschaft, Politik, Verwaltung und Unternehmen diskutierten dort sachlich, lebhaft und konstruktiv über die Chancen und Risiken des Grubenwasseranstiegs nach der Einstellung des Steinkohlebergbaus. … Das mit sechs international anerkannten Experten aus der Wissenschaft besetzte Gremium hatte den Teilnehmern in Impulsvorträgen die Forschungsprojekte vorgestellt, an denen die Kuratoriumsmitglieder bereits arbeiten. Die Forschungsprojekte umfassen dabei beispielsweise die Ermittlung wissenschaftlicher Grundlagen für nachhaltige Grubenwasseranstiegsniveaus, die Belastbarkeit der Methodik einer nummerischen Modellierung, Beurteilungsgrundlagen und -kriterien, hydrogeochemische Gesamtanalysen, Monitoringmaßnahmen und Richtlinien zur nachhaltigen Gestaltung des Grubenwassermanagements. Zudem werden vorliegende Grubenwasserkonzepte kritisch überprüft. In der vom Wissenschaftsjournalisten Dr. Reinhard Brüning moderierten Diskussion regten die Teilnehmer verschiedenste Projekte an, zu denen die Stiftung ebenfalls Forschungen
in Erwägung ziehen sollte. Teilnehmer schlugen vor, sich insbesondere auf das geothermische Potenzial des Grubenwassers in einer Machbarkeitsstudie zu fokussieren. Darüber hinaus gab es den Vorschlag, Kriterien zur Bestimmung eines optimalen Grubenwasseranstiegs zu entwickeln. Zudem kam der Hinweis, dass man sich dem Aspekt möglicher Hebungen des Deckgesteins beim Grubenwasseranstieg intensiver widmen und den Untersuchungsradius über die Steinkohlenreviere hinaus ausdehnen sollte. Weitere Impulse für Forschungsprojekte aus dem Kreis der Teilnehmer: seismisches Monitoring der Bergbauzonen forcieren, untertägige Mineralbildungen rekonstruieren, Auswirkungen des Grubenwasseranstiegs auf die Fischgewässer in der Saar modellieren, Prognosehorizonte unterschiedlicher Phasen beim Grubenwasseranstieg besser abschätzen, detailliertere Kosten-Nutzen-Analysen aufsetzen und ein unterirdisches Labor in der noch vorhandenen Infrastruktur zum besseren Verständnis kommender Prozesse einrichten. Das Kuratorium war von Qualität und Quantität der eingegangenen Vorschläge angetan. Im nächsten Schritt bewerten die Wissenschaftler, welche Forschungsprojekte in einer Ausschreibung der Stiftung realisiert werden. Für Professorin Maria-Theresia Schafmeister, Universität Greifswald, ist dabei Leitgedanke, ob potenzielle Projekte weitere wissenschaftliche Grundlagen dafür liefern, den Prozess des Grubenwasseranstiegs nachhaltig zu gestalten. Dazu Schafmeister: „Wir können nicht alle Projekte mit den zur Verfügung stehenden Mitteln realisieren. Aber wir werden über alle Vorschläge intensiv nachdenken und transparent informieren, wie wir damit umgehen.“ Die Stiftung „Forum Bergbau und Wasser“ solle auch weiterhin dialogorientiert arbeiten, unterstrich Professor Christian Wolkersdorfer, Tshwane Universität of Technology (Pretoria,
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Südafrika). Daher sei im kommenden Frühjahr 2018 eine Veranstaltung mit Bürgern geplant, in der die aktuellen Forschungsprojekte vorgestellt werden und Impulse aus der breiten Öffentlichkeit aufgenommen werden sollen. Zudem solle der Dialog mit Experten weitergehen und werde sich auf verschiedenen Ebenen – in Kürze beispielsweise in einem Online-Forum der Website www.forum-bergbauwasser.de oder in bilateralen Gesprächen mit Institutionen, Verbänden und Unternehmen – fortsetzen. „Der intensive Austausch mit der Öffentlichkeit und mit Experten ist für unsere unabhängige Stiftung essenziell. Nur so können wir die Basis für unsere Forschungen sinnvoll erweitern, um bestehende Grubenwasserkonzepte weiter zu optimieren“, so Wolkersdorfer abschließend. Kontakt Lara Vanessa Straatmann Stiftungsmanagerin Deutsches Stiftungszentrum GmbH im Stifterverband Telefon: +49 201 8401-248 E-Mail:
[email protected] Internet: www.forum-bergbau-wasser. de
Glosse Spendenaufruf für ein Denkmal für die unbekannten Hydrogeologinnen und Hydrogeologen Sehr geehrte Frau Vorsitzende, wie ich hörte, möchte die Fachsektion Hydrogeologie e. V. in der DGGV e. V. im September 2019 das 50jährige Gründungsjubiläum ihrer Rechtsvorgängerin feiern. Entsprechend einer anonymen, aber in der Regel vertrauenswürdigen Quelle aus dem Vorstand und Beirat, planen Sie bereits jetzt umfängliche Feierlichkeiten aus diesem Anlass. Unter anderem soll, wie ich
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hörte, an zahlreiche verdienstvolle Hydrogeologen in einem Jubiläumsband unserer Vereinszeitschrift mit ausführlichen Lebensläufen erinnert werden. Man könnte sich sicherlich noch Massenehrungen, insbesondere der ehemaligen Vorstands- und Beiratsmitglieder, vorstellen und diese in einer Geburtstagsparty zusammen mit wichtigen Personen aus Wirtschaft, Kultur, Wissenschaft und Politik feiern! Ich möchte vorwegschicken, dass ich, als langjähriges, inaktiv an den Tagungen teilnehmendes Mitglied der Fachsektion Hydrogeologie, aufrichtig die verdienstvolle Arbeit Ihrer seit Jahren ehrenamtlich wirkenden Kollegen und Kolleginnen anerkenne und keinerlei Zweifel daran lassen möchte, dass die lange Liste der ehemaligen Vorstands-, Beirats- und Ausschussmitglieder erst das attraktive Angebot der Fachsektion ermöglichten. Jede Einzelne und jeder Einzelne von Ihnen wäre einer individuellen Ehrung würdig – die Liste der Ehrenvorsitzenden unserer Gesellschaft ist ohnehin aus meiner Sicht viel zu kurz. Dennoch, lassen Sie mich die Frage stellen, wer die ständig wachsende Bedeutung der Hydrogeologie und den Schutz des Grundwassers in Deutschland über die letzten 50 Jahre vorangetrieben hat? Waren es die oben genannten Funktionäre, die, so vermute ich, sich, durch Ihre vorgeschobene Vereinsmeierei, Dienstreisen zu attraktiven Tagungsorten gegönnt haben, nur um sich dort im vertrauten Kreis dem
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bitteren Alltag in der Amtsstube zu entziehen? Dem möchte ich hier vehement widersprechen! Die Realität der angewandten Hydrogeologie wurde von den vielen Kolleginnen und Kollegen in den Behörden und den Beratenden Ingenieurbüros erbracht. Ohne diese wäre es nie möglich geworden, dass wir nun das technisch nutzbare Grundwasserdargebot in Deutschland kennen. Gerade das von Ihnen dankenswerterweise an uns alle verteilte wunderbare Buch zur Hydrogeologie von Deutschland kann dies dokumentieren. Der flächendeckende Grundwasserschutz wäre ein hohles Fachwort aus dem Wasserhaushaltsgesetz, würde dieser nicht von unermüdlich und uneigennützig arbeitenden Hydrogeologinnen und Hydrogeologen täglich umgesetzt. Warum schreibe ich Ihnen das alles? Meine Initiative zielt auf Schaffung eines Spendenpools für ein öffentlichkeitswirksames und nachhaltig wirkendes Monument, das an die aufopferungsvolle Arbeit der vielen Hydrogeologinnen und Hydrogeologen erinnert. Natürlich kostet dies Geld, wobei ich mir vorstellen könnte, dass dieses aus den Überschüssen der neuerdings überteuerten Tagungen der Fachsektion abgeknapst werden könnte. Darüber hinaus wäre ein Aufruf zu Spenden auf ein separates Denkmalkonto für die „Unbekannten Hydrogeologen“ denkbar, dem sicher in Form des Crowdfunding durch Spenden erheblichen Mittel zufließen würden. Mit der beiliegenden Spende von 1,00 Euro möchte ich schon mal den Grundstock für diese gemeinnützige Aktion legen. Als Ort für dieses Monument schlage ich den Vorplatz der Bundesanstalt für Geowissenschaften vor, an dem Ort, wo sich erstmals Hydrogeologen aus ganz Deutschland versammelten, um die Fachsektion Hydrogeologie zu gründen. Die dort bereits installierte Wasserleitung könnte sich sicher zu einer künstlerisch gestalteten, aus dem Fels entspringenden Quelle gestaltet werden. Eine schlichte Gedenktafel mit den Insignien der Hydrogeologen, Hammer
und Lichtlot, würde dann an die 50jährige erfolgreiche Arbeit erinnern, unsere Verdienste würdigen und künftigen Generationen als Ansporn dienen. Ich hoffe, dass diese schnell dahin geschriebenen Worte Ihnen, Frau Vorsitzende, als Anregung dienen, und ich würde mich freuen, wenn meine Idee im neuen Vorstand und Beirat auf gefälliges Wohlwollen stoßen würde. Mit besten geohydrologischen Grüßen Ihr Günther Bitterwasser
Sehr geehrte Frau Vorsitzende, den Grund für diese Feierlichkeiten kann ich nicht ganz nachvollziehen, da wir ja erst seit der Befreiung vom Joch der Deutschen Geognostischen Gesellschaft erst ein wirklicher Verein im Sinne des deutschen Vereinsgesetzes sind. Trotz der sicherlich verdienstvollen Errungenschaften Ihrer Vorgänger gebührt aber nur Ihnen das Recht sich Gründungspräsidentin nennen zu können und das wirkliche 50-jährige Jubiläum wird erst im Jahre 2066 zu feiern sein. Hydri Legasti
Exkursionen Der kleine Umweg: Hinweis zur Jahresgabe 2017 Ein kleiner Hinweis zu der sehr gelungenen, neuen Zusammenstellung des „kleinen Umweges“, der Jahresgabe 2017 für alle Mitglieder der FHDGGV: die Karte „Hydrogeologie von Deutschland“ auf Seite 10 beinhaltet leider einige Unschärfen, die nicht unkommentiert bleiben sollen. Als Datenquelle wird der „Hydrogeologische Atlas von Deutschland 2013“ angegeben, gemeint ist vermutlich der „Hydrologische Atlas von Deutschland“ (HAD), der von der BGR herausgegeben wird und im In-
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ternet leicht gefunden werden kann. Die dortige Atlastafel 1.6 enthält die „Hydrogeologische Übersichtskarte von Deutschland 1:1.000.000“, welcher vermutlich die Inhalte der Karte zu den „Grundwasserleitern nach der Art der Hohlräume (vereinfacht)“ entnommen worden sind. Diese Vereinfachung lässt sich jedoch nicht nachvollziehen, insbesondere nicht im norddeutschen Raum. Hier sind offenbar einige Regionen aus der Atlastafel 1.6 des HAD („untergeordnete Grundwasserleiter, lokale und begrenzte GW-Vorkommen in der Tiefe nicht ausgeschlossen“) den „Grundwassergeringleitern“ zugeordnet worden (z. B. in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein), andere jedoch den „Porengrundwasserleitern“ (z. B. im Nordwesten von Niedersachsen und in Südbrandenburg). Die Gründe dafür lassen sich nicht nachvollziehen und sind fachlich nicht zutreffend. Die Atlastafel 1.6 des HAD sowie auch die – ebenfalls auf der BGR-Seite leicht aufrufbare – Karte zur „Hohlraumart des oberen Grundwasserleiters der Hydrogeologischen Übersichtskarte von Deutschland 1:200.000 HÜK 200“ geben den aktuellen Kenntnisstand präzise und übersichtlich wider. Zudem enthält die Karte auch zu Regionen in einigen Nachbarländern (DK, PL) hydrogeologische Inhalte, die in beiden genannte Kartenwerken nicht enthalten und damit nicht belegt sind. Sie sollten aus der Karte entfernt werden.
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Abb. 2 Der mit einer Sandsteinplatte bedeckte Zustrom des Schlebuscher Erbstollens in den Stollenbach
S. Hannappel, Berlin
Abb. 3 Blick in den Zugang zum Schlebuscher Erbstollen ca. 200 m oberstromig zur Einleitstelle (Fahrschacht)
Der kleine Umweg: Der Schlebuscher Erbstollen in WetterWengern im Ennepe-Ruhr-Kreis, südliches Ruhrgebiet als längster Erbstollen des Ruhrrevieres Die Einleitstelle des Erbstollens liegt in 58300 Wetter-Wengern in der Nähe der Straßenkreuzung Ober-
wengener Straße/Voßhövener Straße (51° 23‘ 19“ N; 7° 22‘ 3“ O). Man parkt das Auto im Bereich der o. g. Straßenkreuzung und läuft den Wanderweg am Bach (Stollenbach) entlang. Nach ca. 200 m erkennt man
im Bachbett einen Bereich, der mit einer Sandsteinplatte bedeckt ist und einen starken Zustrom von Wasser zeigt (Abb. 2). Der Zugang zum Fahrschacht erfolgt in weiteren ca. 200 m oberstromig zur Einleitung (Abb. 3).
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Tab. 1 Gemessene und modellierte Zusammensetzung des am Schlebuscher Erbstollen austretenden Wassers (aus Wisotzky 2018) mit den berechneten Phasenumsätzen (positive Werte bedeuten eine Lösung, negative Werte eine Ausfällung) pH Temperatur [°C] El. Leitfähigkeit [µS/cm] Ca2+ [mg/l] Mg2+ [mg/l] Na+ [mg/l] K+ [mg/l] Feges. [mg/l] Cl– [mg/l] CO2ges. [mg/l] SO42– [mg/l] HCO3– [mg/l] NO3– [mg/l] SI Calcit PCO2 [Vol.-%] Calcit [mmol/l] Dolomit [mmol/l] Pyrit [mmol/l] Halit [mmol/l] Fe[OH]3 [mmol/l] O2 [mmol/l] CO2 [mmol/l]
Gemessen
Modelliert
6,5 11,0 603 47,5 23,7 32,2 7,3 0,1 28,6 192,7 88,1 221,5 4,8 –1,3 3,7
6,6
Dieses Stollenmundloch der Rösche liegt in einer Höhe von 87 mNHN. Der Erbstollen verläuft von hier in südwestliche Richtung und hat eine Gesamtlänge von ca. 15 km (Angabe der Beschreibung auf dem Schild im Bereich des Stollenzugangs vom Förderverein Bergbauhistorischer Stätten e. V. – Arbeitskreis Wetter/Herdecke, 2009). Er ist damit der längste Erbstollen des Ruhrgebietes und endet in Sprockhövel-Herzkamp in der Nähe von Wuppertal. Begonnen wurde der Bau des Erbstollens 1765 und erreichte 1804 die Kohlenfelder der damaligen Zeche Trappe. Er diente ausschließlich der Ableitung des Grubenwassers im Bereich der Herzkämper Mulde mit einer entwässerten Fläche von ca. 38 km2 (www.ruhrkohlenrevier.de; Zugriff 21.11.2017) durch Schwerkraft. Benannt ist der Erbstollen nach der Schlebuscher Gewerkschaft, die den Stollen primär erbaut hat. Nach 1841 erfolgte ein Weiterbau als Dreckbänker Erbstollen bis zum Schacht
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541 50 28,6 18,3 0,6 28,4 190,0 94,3 179
0,031 1,18 0,48 0,77 –0,47 1,8 1,1
Hövel, den er 1865 erreichte. Seit dieser Zeit entwässert der Erbstollen die Grubenfelder der ehemals ca. 30 angeschlossenen ehemaligen Bergwerke. Eine Beschreibung des Erbstollens als Exkursionspunkt 21 findet sich in Mügge, Wrede & Drozdzewski (2005). 1967 erfolgte die Stilllegung der letzten Zeche (Neuwülfingsburg) im Schlebuscher Revier. Im Rahmen von Ausbildungsprojekten wurde u. A. der Schlebuscher Erbstollen wasserchemisch untersucht und in Wisotzky (2018) dargestellt. Neben einer Beprobung des austretenden Wassers erfolgte eine Modellierung zur Nachbildung der Reaktionen, die die Wasserqualität prägt (Tab. 1). Die gemessene elektrische Leitfähigkeit ist mit ca. 600 µS/cm im üblichen Bereich für oberflächennahes Grundwasser. Das Bachwasser oberhalb der Einleitstelle war mit einem Messwert von 288 µS/cm (10.11.2017) deutlich schwächer mineralisiert. Das Wasser wird von den Calcium- und Hydrogen-
karbonatkonzentrationen dominiert, welche vor allem aus der Lösung von Calcit und Dolomit stammen, auch wenn eine Untersättigung an Calcit mit SI –1,3 berechnet wurde. Die Oxidation von Pyritmineralen sorgt für erhöhte Sulfatkonzentrationen und Spuren von Eisen im Wasser. Im Bereich der Austrittsstelle ist das Bachwasser bzw. dessen Trübung durch geringfügige Eisenhydroxidausfällungen schwach rot gefärbt. Mügge, Wrede & Drozdzewski (2005) beschreiben Eisenoxidtropfsteine als Ausfällung im Erbstollen. Eisenhydroxid wurde bei der Modellierung in einer Größenordnung von ca. 0,5 mmol/l ausgefällt und Halit (NaCl) mit ca. 0,8 mmol/l gelöst (Tab. 1). Sauerstoff und Kohlendioxid werden in das Wasser des Erbstollens eingetragen und reagieren, wobei ein hoher CO2-Partialdruck von 3,7 Vol.% berechnet wurde. Literatur Mügge, V., Wrede, V., Drozdzewski, G.: Von Korallenriffen, Schachtelhalmen und dem Alten Mann; Klartext Verlag, Essen (2005) Wisotzky, F.: Wasserchemie der Erbstollenwässer im südlichen Ruhrgebiet. Korrespondenz Wasserwirtschaft (KW) (2018, in Druck) F. Wisotzky, Bochum
[email protected]
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Veranstaltungskalender Tagungen und Kongresse Brazilia, Brasilien 18.–23.03.2018 WWC: World Water Forum (WWF) E-Mail: contact@worldwaterforum8. org Internet: www.worldwaterforum8.org/ production.worldwaterforum8.org/en Bochum 21.–24.03.2018 FHDGGV: Grundwasser im Umfeld von Bergbau, Energie und urbanen Räumen Internet: www.fh-dggv.de Weltweit 22.03.2018 UN-Water: World Water Day – Nature for Water. Internet: www.worldwaterday.org/ Tübingen 03.–06.04.2018 Integrated Hydrosystem Modelling 2018 Telefon: +49 7071 29-75022 E-Mail:
[email protected] tuebingen.de Internet: www.uni-tuebingen.de/ hydromod2018 Wien, Österreich 08.–13.04.2018 EGU General Assembly 2018 Internet: https://www.egu2018.eu/ Selb 03.–06.05.2018 DGGV: Geotop 2018 – Geotope als außerschulische Lernorte studieren, erleben und inszenieren. 22. Internationale Jahrestagung der Fachsektion Geotope & Geoparks im grenzüberschreitenden GEOPARK Bayern-Böhmen Internet: www.geotop2018.de
Ustroń, Polen 04.–08.06.2018 University of Silesia: New Approaches to Groundwater Vulnerability Internet: www.vulnerability.us.edu.pl London, Großbritannien 11.–12.07.2018 IAH, British Geological Survey: Use of the deep subsurface in the UK E-Mail:
[email protected] Internet: www.geolsoc.org.uk/Use-ofthe-deep-subsurface-in-the-UK Bergen, Norwegen 13.–15.08.2018 NHC et al.: Nordic Water 2018 – Surface water, groundwater and blue-green solutions in urban areas: Handling surface water in cities is a challenge. Internet: http://nhc2018.org/ Stockholm, Schweden 26.–31.08.2018 SIWI: World Water Week Internet: www.worldwaterweek.org/ Bonn 02.–06.09.2018 DGGV, DMG, PalGes, DGG & DVGeo: GeoBonn 2018 „Living Earth“ Internet: www.GeoBonn2018.de Daejeon, Korea 09.–14.09.2018 IAH, KoSSGE & KIGAM: 45th IAH Congress – Groundwater and Life: Science and Technology into Action E-Mail:
[email protected] Internet: www.iah2018.org/ Toyko, Japan 16.–21.09.2018 IWA: World Water Congress and Exhibition – Shaping our Water Future. Internet: worldwatercongress.org/
Pretoria, Südafrika 10.–14.09.2018 MWD, WISA, TUT, WRC & IMWA: 11th International Conference on Acid Rock Drainage (ICARD 2018) Internet: www.ICARD2018.org oder www.IMWA2018.info Hannover 12.–14.09.2018 BGR, Institut für Gebirgsmechanik Leipzig und Lehrstuhl für Deponietechnik und Geomechanik der TU Clausthal: 9th International Conference on the Mechanical Behavior of Salt (SaltMech IX) Telefon: +49 511 643-2584 Telefax: +49 511 643-3694 E-Mail:
[email protected] Edmonton, Kanada 23.–26.09.2018 IAH, CGS: GeoEdmonton 2018 – 71st Canadian Geotechnical Conference and the 13th Joint CGS/IAH-CNC Groundwater Conference Internet: www.geoedmonton2018.ca/ index.php Adelaide, Australien 14.–18.10.2018 Australian Geoscience Council: AGCC 2918 – Big Issues & Ideas in Geoscience E-Mail:
[email protected] Internet: www.agcc.org.au Offenburg 24.–25.10.2018 GEC Geotechnik – expo & congress Internet: www.gec-offenburg.de Indianapolis, USA 04.–07.11.2018 Geological Society of America: GSA Annual Meeting Internet: www.geosociety.org/GSA/ Events/Annual_Meeting/GSA/Events/ gsa2018.aspx
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Dresden 07.–08.11.2018 DGFZ: XXV. Sächsische Altlastenkolloquium E-Mail:
[email protected]
Fortbildungslehrgänge
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14.–17.11.2018 Angewandte Grundwassermodellierung IV, Bad Soden-Salmünster 30.11.–01.12.2018 Durchführung und Auswertung von Pumpversuchen, Bad Soden-Salmünster
FH-DGGV Telefon: +49 6321 484-784, Telefax: +49 6321 484-783 E-Mail: geschaeftstelle@ fh-dggv.de Internet: www.fh-dggv.de
Ruhr-Universität Bochum International German Summer School on Hydrology (IGSH) Internet: www.hydrology- summerschool.de
21.03.2018 Anforderungen an die Planung von geothermischen Anlagen, Bochum
12.–26.09.2018 12th International German Summer School on Hydrology (IGSH) – „Groundwater and Urbanization“ Bewerbungsschluss: 31.03.2018
21.03.2018 Grundwasserneubildung – Prozesse, Entwicklungen, Einflüsse auf die Wasserwirtschaft, Bochum 16.–17.04.2018 Brunnenhydraulik: Grundlagen für die Bemessung und den Betrieb von Vertikalfilterbrunnen, Bad Soden-Salmünster 09.–12.05.2018 Angewandte Grundwassermodellierung II, Bad Soden-Salmünster 27.–28.09.2018 Grundwasserhydraulik: Grundlagen der Strömung, analytische Lösungsverfahren, Bad Soden-Salmünster 11.–12.10.2018 Tracermethoden in der Hydrogeologie: Grundlagen und Innovationen, Karlsruhe 25.–26.10.2018 Beschaffenheit des Grundwassers, Bad Soden-Salmünster
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DGFZ Telefon: +49 351 4050-676 Telefax: +49 351 4050-679 E-Mail:
[email protected] Internet: www.gwz-dresden.de
ICP mbH Telefon: +49 721 94477-19 Telefax: +49 721 94477-70 E-Mail:
[email protected] Internet: www.icp-ing.de 25.04.2018 11. Seminar Bauen im Bestand 2018, zus. m. Überwachungsgemeinschaft Bauen für den Umweltschutz e. V. & tubag Trass Vertrieb GmbH & Co. KG (Speyer) 20.06.2018 Probennahme nach LAGA PN 98 (Karlsruhe) 27.–28.06.2018 18. Karlsruher Altlastenseminar (IHK Karlsruhe) 19.09.2018 Probennahme nach LAGA PN 98 (Karlsruhe)
11.04.2018 Grundwasserabsenkung im Bauwesen 24.–26.04.2018 Einführung in OpenGIS (QGIS) 30.–31.05.2018 Umsetzung der IED: Ausgangszustandsbericht, Überwachung von Boden- und Grundwasser, Rückführungspflicht 13.–14.06.2018 Geochemische Modellierung PhreeqC
24.–25.10.2018 Oberflächennahe Geothermie
mit
21.06.2018 Probennahme Abfall nach LAGA PN 98 25.–27.09.2018 Aufbaukurs QGIS zu hydrogeologischen Fragestellungen
17.–18.10.2018 28. Karlsruher Deponie- und Altlastenseminar (Gartenhalle – Kongresszentrum Karlsruhe)
Veranstaltungsankündigungen 11. Seminar „Bauen im Bestand“ 2018, 25. April 2018 in Speyer Sehr geehrte Damen und Herren, wir möchten Sie auf unser kommendes 11. Seminar „Bauen im Bestand“ am 25. April 2018 aufmerksam machen. Das Seminar steht unter dem Motto „Die Zukunft der Städte“ und findet in Speyer statt. Neben einem Fachbeitrag zur Instandsetzung und Erhaltung des Doms zu Speyer ist auch eine Führung durch den Dom als Programmpunkt vorgesehen. Das ausführliche Programm werden wir Ihnen im Januar 2018 zusenden.
Grundwasser – Zeitschrift der Fachsektion Hydrogeologie
Veranstalter Überwachungsgemeinschaft Bauen für den Umweltschutz e. V., Mainz tubag Trass Vertrieb GmbH & Co. KG, Kruft ICP Ingenieurgesellschaft mbH, Karlsruhe Veranstaltungsort Bischöfliches Priesterseminar St. German in Speyer Informationen Teilnahmegebühr: 95 € Behörden und Hochschulen inkl. USt. für vorsteuerabzugsfähige Firmen zzgl. USt. Die Online-Anmeldung ist ab Ende Januar 2018 unter www.icp-ing.de/ Seminare möglich. Bei formloser Anmeldung bitte Name, Vorname, Titel, Firma, Anschrift, Tel./Fax/E-Mail angeben. Weiterführende Informationen erhalten Sie bei Frau Herzog: Telefon: +49 721 94477-19 Telefax: +49 721 94477-70 E-Mail:
[email protected] Einladung zur GeoBonn 2018 „Living Earth“ Dear All, The Annual Conference of the Deutsche Geologische Gesellschaft – Geologische Vereinigung (DGGV – The German Geological Society), the Deutsche Mineralogische Gesellschaft (DMG – The German Mineralogical Society), the Paläontologische Gesellschaft (PalGes), the Deutsche Geophysikalische Gesellschaft (DGG- the German Geophysics Society) together with Dachverband Geowissenschaften (DVGeo) will be held 2–6 September 2018 at the Rheinische FriedhelmsWilhelm-University of Bonn in Germany. The organising and scientific committee have identified 15 broad themes for the GeoBonn 2018 „Living Earth“ meeting aiming at providing a multidisciplinary discussion on recent results of exciting topics of the Earth and Material Sciences.
1. Early Earth 2. 50 years of plate tectonics 3. Mountain building from depth to surface 4. Dynamics of core and mantle 5. Sedimentary systems 6. Neotectonics, earthquakes, and natural hazards 7. Mineralogy, material science of the Earth 8. Groundwater resources and climate change 9. Earth materials, resources, and waste management 10. Fossil ecosystems 11. Fossilization and the quality of the fossil record 12. Applied and industrial micropalaeontology 13. Applied geophysics 14. 3D applications in the geosciences 15. Outreach, education, and the societal relevance of geosciences Session proposals will be selected by the Scientific Committee on the basis of their scientific interest, novelty, quality as well as their potential to attract a large spectrum of abstracts and generate multidisciplinary discussion. After acceptance by the scientific committee, session organisers would receive information regarding the next steps to follow to organise their session. The sessions program is expected to be finalised by the end of December 2017 and will be made subsequently official on the GeoBonn website. Looking forward to seeing you at the GeoBonn, Yours sincerely, Ambre Luguet on the behalf of Organizing Committee. www.GeoBonn2018.de
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XXV. Sächsische Altlastenkolloquium – Call for Papers Das XXV. Sächsische Altlastenkolloquium wird am 07./08.11.2018 im Ballsaal Lindengarten (Quality Hotel Plaza) in Dresden durchgeführt. Planer, Sachverständige, Projektentwickler und Sanierungspflichtige, Behörden, Technologieanbieter und ausführende Unternehmen sind eingeladen, sich mit Vorträgen aktiv an den Diskussionen über die aktuellen Aufgaben und Herausforderungen der Altlastenbearbeitung und des nachsorgenden Bodenschutzes in Praxis, Vollzug, Wissenschaft und Forschung zu beteiligen. Geplante Themenschwerpunkte 1. Übergeordnete Themen • Das 25. SALKO – eine Bilanz zur Altlastenbehandlung in Sachsen • 20 Jahre BBodSchG und BBodSchV – Wann kommt die MantelVerordnung? • Erfahrungen mit der (öffentlichen) Finanzierung der Altlastenbehandlung • Weiterentwicklung von Arbeitshilfen und Leitlinien • (z. B. Überarbeitung des AltlastenHandbuches Sachsen – wo stehen wir?) • Bodenschutz und Urbanisierung – Herausforderungen und Handlungsansätze • … 2. Aus der Praxis – Erkundung und Prognose • Neue Prüfwerte und deren Anwendung • Expositionsabschätzung • Modelle und deren Parameter (ermittlung) • Komplexität vs. Vereinfachung – wie komplex muss ein Modell sein und was kann man daraus erwarten? • MNA, Fallbeispiele • …
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Grundwasser – Zeitschrift der Fachsektion Hydrogeologie
3. Aus der Praxis – Sanierungsfälle
4. Sonstige Themen
• Verhältnismäßigkeit und Kosteneffizienz • Fallbeispiele • „Wann kann ich abschalten?“ – Probleme zeitlicher Begrenzung von Sanierungsmaßnahmen • Tolerierbarkeit von „Rest“schäden • …
• „Wie viele Spieler braucht ein Team?“ – Probleme der Projektabwicklung • …
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Die begleitende Fachausstellung bietet die Möglichkeit, Technologien, Produkte, Dienstleistungen und For-
schungsergebnisse einem breiten Teilnehmerspektrum zu präsentieren. Termine Vortragseinreichungen werden bis 15.03.2018 an
[email protected] erbeten unter Angabe des Vortragstitels, des Vortragenden, der Co-Autoren und eines kurzen Abstracts zum Inhalt.
Grundwasser – Zeitschrift der Fachsektion Hydrogeologie
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26. FH-DGGV-Tagung
Grundwasser im Umfeld von Bergbau, Energie und urbanen Räumen 21.–24. 03. 2018 in Bochum Sessionen • Auslaugung von Schadstoffen aus Berge-/Abraumhalden • Grubenwasser • Tiefengeothermie und Tiefengrundwasser • Geothermische Nutzung im Grundwasser • Organische Schadstoffe im Grundwasser • Grundwasserhochstände • Grundwassertemperaturen im urbanen Raum • Karstgrundwasserleiter • Grundwasser-Oberflächenwasser-Interaktionen • Wasser und Umwelt in Südostasien • Beiträge zur Hydrogeologie Südamerikas und Afrikas • Reaktiver Stofftransport in heterogenen Grundwasserleitern • Nitrateintrag und Bedeutung der Denitrifikation in der Wasserversorgung • Kontrollwirkung des Grund- und OberflächenwasserAustausches auf fluviale und limnische Biogeochemie
• Güte und Bewertung von Grundwassermodellen • Groundwater and Climate Change (co-organized by IAH-D) • Trinkwasser und Wasserversorgung • Wasserwiederverwendung zur Grundwasseranreicherung • Angewandte Hydrogeologie – Staatl. Geol. Dienste • Hydrogeologie im Hochgebirge Vorläufiges Programm 21. 03. 2018 • Fortbildungsveranstaltungen I und II • Exkursionen (I–III) • Forum Junge Hydrogeologen • Icebreaker-Party 22. 03. 2018 • Eröffnungs- und Einführungsveranstaltung • Vortrags- und Postersessions • Mitgliederversammlung der FH-DGGV • Abendveranstaltung
Fortbildungsveranstaltungen und Exkursionen Fortbildung I: Anforderungen an die Planung von geothermischen Anlagen; I. Schäfer, S. Rumohr Fortbildung II: Grundwasserneubildung – Prozesse, Entwicklungen, Einflüsse auf die Wasserwirtschaft; J. Meßer et al. Exkursion I: Spurenstoffe und Einträge aus der Landwirtschaft im Einzugsgebiet der Talsperre Haltern; Dipl.-Geol. Peterwitz und Dipl.-Geol. Böddeker Exkursion II: Wasserversorgung und Braunkohlebergbau in der Niederrheinischen Bucht (Tagebau Garzweiler); Dr. W. Klauder Exkursion III: Exkursion zur bergmännischen Wasserwirtschaft im Ruhr-Revier; Prof. Dr. C. Melchers Exkursion IV: Wasserwirtschaft im Emschergebiet; Dr. J. Meßer et al. Exkursion V: Hydrogeologie, Bergbau und Wasserversorgung im Ruhrgebiet; Prof. Dr. S. Wohnlich und Prof. Dr. F. Wisotzky Exkursion VI: Geothermische Nutzungen von Infrastrukturen und Grubenwässern des Steinkohlenbergbaus; Prof. Dr. R. Bracke Forum Junge Hydrogeologen Studierende und Promovierende haben die Möglichkeit, in einer eigenen Veranstaltung interessante Projekte, M. Sc./Diplom- bzw. Doktorarbeiten vorzustellen. Der beste Vortrag wird mit einer Teilnahme an einer FH-DGGV-Fortbildungsveranstaltung im Jahr 2018/19 honoriert. Kontaktadressen Geschäftsstelle der FH-DGGV E-Mail:
[email protected] RUB, Institut für Angewandte Geologie E-Mail:
[email protected] Internet: www.fh-dggv.de/bochum-2018.html
23. 03. 2018 • Vortrags- und Postersessions • Preisverleihung • Mitgliederversammlung der IAH • Öffentlicher Abendvortrag 24. 03. 2018 • Vortrags- und Postersessions • Exkursionen (IV–VI)
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Titel
Anforderungen an die Planung von geothermischen Anlagen Grundwasserneubildung: Prozesse, Entwicklungen, Einflüsse auf die Wasserwirtschaft Brunnenhydraulik: Grundlagen für die Bemessung und den Betrieb von Vertikalfilterbrunnen
Angewandte Grundwassermodellierung II: Komplexe Aquifersysteme und Stofftransport Grundwasserhydraulik: Grundlagen der Strömung, analytische Lösungsverfahren Tracermethoden in der Hydrogeologie: Grundlagen und Innovationen
Beschaffenheit des Grundwassers Angewandte Grundwassermodellierung IV: Kalibration und Parameteroptimierung Durchführung und Auswertung von Pumpversuchen
Termin
21.03.2018 21.03.2018 16.–17.04.2018
09.–12.05.2018 27.–28.09.2018 11.–12.10.2018
25.–26.10.2018 14.–17.11.2018 30.11.–01.12.2018
Fortbildungsveranstaltungen der FH-DGGV 2018 Ort
Bad Soden-Salmünster Bad Soden-Salmünster Bad Soden-Salmünster
Bad Soden-Salmünster Bad Soden-Salmünster Karlsruhe
Bochum Bochum Bad Soden-Salmünster
Organisation Dr. S. Rumohr, Dipl.-Geol. I. Schäfer Dr. J. Meßer et al. Dr. G. Houben, Dr.-Ing C. G uevara Morel Dr. J. Riegger PD Dr. T. Scheytt Prof. Dr. N. Goldscheider, Dr. N. Göppert, L. Maurice Dr. J. Riegger Dr. J. Riegger Dr. J. Riegger, Dr. U. Hekel
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