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Bericht aus dem Österreichischen Bundesverband für Psychotherapie Liebe Kolleginnen! Liebe Kollegen!
Psychotherapeutische Methodenwahl bei der Behandlung von Persönlichkeitsstörungen Mit diesem Artikel möchte ich Ihnen Auszüge einer Stellungnahme des ÖBVP vorstellen, die einzelne Facetten dieser Thematik beleuchten und die gegenwärtige Linie des Berufsverban des widerspiegeln. Die Diskussion flammte auf, als die Salzburger Gebietskrankenkasse im Zusammenhang mit einem laufenden Gerichtsverfahren bei den fachspezifi schen Ausbildungseinrichtungen um Stellungnahme ersuchte. Es wurde die Frage gestellt, ob nicht auch andere in Österreich anerkannte psychothera peutische Methoden als hoch frequen te Psychoanalysen für die Behandlung von Persönlichkeitsstörungen geeig net seien. Die Anfrage erfolgte in Zu sammenhang mit einem laufenden Gerichtsverfahren. Ein Patient klagte die Salzburger Gebietskrankenkasse, da die Kasse die Zuschussleistung für eine hoch frequente psychoanalytische Behandlung bereits nach 120 Behand lungseinheiten verweigerte. In einem Sachverständigengutachten sei zur Untermauerung des Patientenan spruchs festgestellt worden, dass für die Behandlung von Persönlichkeits störungen ausschließlich hoch fre quente psychoanalytische Behandlung indiziert sei. Mit dieser aus dem Zu sammenhang gerissenen und verzerr ten Darstellung der gutachterlichen Äußerung wandte sich die SGKK an die einzelnen Fachspezifika mit der Aufforderung zur Stellungnahme. Der Spaltungsversuch ging zu nächst auf und einige Ausbildungsver eine protestierten gegen das von der Gutachterin angeblich behauptete Kompetenzmonopol der Psychoanaly se. Die Auseinandersetzung förderte
ein Bündel an Ressentiments zu Tage. Auch zeigte sich, dass wir vor dem Hintergrund der finanziellen Nöte des österreichischen Gesundheitswesens und der künstlich zurück gebremsten Nachfrage nach Psychotherapie und Psychotherapeut(inn)en verschärfte Konkurrenzverhältnisse unter den Methoden vorfinden und damit sorg sam und reflektiert umgehen müssen. Letztlich stellte sich aber auch he raus, dass fachliche Übereinstimmung darin besteht, dass es nicht von der methodischen Orientierung von Psychotherapeut(inn)en abhängt, ob sie gut mit Personen arbeiten können, die an Persönlichkeitsstörungen lei den. Auch dass sich Psychotherapeut (inn)en jeder methodischen Orientie rung in solchen Fällen auf langdauern de und möglicherweise auch hoch fre quente Therapie orientieren würden, war ein Ergebnis dieser Auseinander setzung, das in die nachfolgende Stel lungnahme einfloss.
Ausgangssituation Grundsätzlich ist festzuhalten, dass alle in Österreich zugelassenen Me thoden zur Psychotherapie von schwe ren und kombinierten Persönlichkeits störungen geeignet sind. Die Eignung zur Behandlung des gesamten Diag nosespektrums psychisch bedingter und mitbedingter Erkrankungen hat jeder psychotherapeutische Ansatz im Rahmen des im Bundesministerium für Gesundheit (BMG) durchgeführten Verfahrens zur Anerkennung als psychotherapeutische Methode nach zuweisen. Das Österreichische Psycho therapiegesetz betrachtet die anerkann ten Methoden als gleichberechtigt. Im Hinblick auf eine Indikationsstellung nach nosologischen Gesichtspunkten bestehen demnach grundsätzlich kei ne Spezifizierungen in Bezug auf ein zelne Verfahren. Eine Reihe empiri scher Studien belegt die Wirksamkeit der anerkannten psychotherapeuti
DOI 10.1007/s00729-009-0303-4 © Springer-Verlag 2009 Printed in Austria
schen Ansätze bei der Behandlung von Persönlichkeitsstörungen.
Persönlichkeitsstörungen aus psychotherapeutischer Sicht Unter Persönlichkeitsstörungen ver steht man psychopathologische Entwicklungen, bei welchen pathoge netisch wirksame Faktoren (intrapsy chische Konflikte, traumatische Erfahrungen etc.) nicht in umschrie benen psychischen bzw. psychosoma tischen Symptomen ihren Nieder schlag gefunden haben, sondern in einer schädigenden Beeinflussung der Gesamtpersönlichkeit mit mehr oder weniger schwerwiegenden Bezie hungsstörungen des Betroffenen so wohl sich selbst als auch anderen ge genüber. Persönlichkeitsstörungen können auch von verschiedenartigsten Symptomen begleitet sein, sie führen zu erheblichen Einschränkungen des Sozialverhaltens, beeinträchtigen Ar beits-, Liebes- und Genussfähigkeit und sind mitunter auch mit Dissozia lität und Delinquenz verbunden. Pa thologische Persönlichkeitsmerkmale können ohne Leidensdruck in die Ge samtpersönlichkeit integriert sein (ich-syntone Züge) oder vom Patienten wie fremde und unangenehme bis quälend-zerstörerische Eigenschaften erlebt werden (ich-dystone Züge). In der Regel sind sie nicht auf ätiologisch bedeutsame Einzelereignisse zurück zuführen, sondern auf lang dauernde und konstant wirkende krankmachen de Einflüsse (beispielsweise pathogene familiäre Atmosphäre) bzw. auf akku mulierte Traumatisierungen seit der frühesten Kindheit. Es versteht sich fast von selbst, dass derartige schwere psychische Störun gen, die oft auf eine jahrzehntelange Entwicklung zurückblicken, wollen sie maßgeblich und dauerhaft beeinflusst werden, in der Regel langfristige und je nach methodischer Zugangsweise auch hochfrequente Behandlung er
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fordern. Die Psychotherapie der Per sönlichkeitsstörung unterliegt einer Dauer von mehreren Jahren, wenn sie nicht nur stützend/supportiv geplant ist, sondern die der Störung zugrunde liegenden Konflikte bearbeitet. 300 Behandlungseinheiten werden beispielsweise in Deutschland kassen finanziert, wobei die Wiederaufnahme der Behandlung nach einiger Zeit möglich ist. Das spiegelt einen über alle Methoden gültigen Erfahrungs wert, sodass von einer Behandlungs dauer von mindestens 300 Stunden ausgegangen werden kann.
Methodenwahl unter dem Aspekt der „Passung“ Zentrale Elemente jeder psychothera peutischen Behandlung sind die psy chotherapeutische Diagnostik und die Indikationsstellung durch die Psycho therapeutin/den Psychotherapeuten, wobei die Behandlungsmotivation, die aktuellen Lebensumstände und die Zielsetzungen der Patienten für die di agnostische Einordnung und die Be handlungsplanung von herausragen der Bedeutung sind. Bedürfnis, An spruch und Begehren der Patient(inn)en haben als verschiedene Zielvorstel lungen in der psychotherapeutischen Behandlung eine wesentlich größere Bedeutung als in der Medizin. Be wusste und unbewusste Zielvorstel lungen der Patient(inn)en beruhen auf individuellen lebenspraktischen Wert vorstellungen, die nur bedingt objekti ven Normen unterworfen werden kön nen. Damit liegt es auch hauptsächlich im Entscheidungsbereich der Behan delten, ob etwa Verhaltensänderun gen, Veränderungen der Lebenspraxis oder Arrangements mit den Störungs faktoren angestrebt werden oder aber ob eine Bearbeitung der Konflikte und der lebensgeschichtlichen Faktoren, die der Störung zugrunde liegen, er
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folgen soll. Damit liegt die Wahl der Behandlungsmethode bzw. die Ent scheidung, ob eine hoch frequente und lang dauernde Psychotherapie in Anspruch genommen wird, nicht un wesentlich bei den Patient(inn)en selbst. Abgesehen von verschiedenen An satzpunkten und Methoden ist bei Anwendung psychotherapeutischer Verfahren also stets das Psychothera pieziel zu berücksichtigen. In dieser Hinsicht ist auch zwischen supporti ven und Struktur verändernden Maß nahmen zu entscheiden, welche sich nicht allein auf die Erscheinungsform der Störung beziehen. So müssen für die als kausal zu erachtenden Vorge hensweisen Patient(inn)en gewisse unabdingbare Voraussetzungen mit bringen, welche bei Einsicht vermit telnden Techniken insbesondere die Introspektionsfähigkeit, das Psycho geneseverständnis, den psychischen Leidensdruck betreffen. Für die Be handlung in einer hoch frequenten und lang dauernden Psychotherapie ist in der Regel ein solches psychisches Entwicklungspotenzial erforderlich. In der fachlichen Verantwortung der Psychotherapeut(inn)en liegt es, die Zielvorstellungen, die subjektiven Zuschreibungenund das Entwick lungspotenzial der Patient(inn)en mit den Konzepten, Zielsetzungen und Praxeologien ihres psychotherapeuti schen Verfahrens in Bezug zu setzen und auf Kompatibilität und Überein stimmung mit den Wünschen, Zielset zungen und Erwartungen der Patien tin/des Patienten hin zu überprüfen bzw. auf diese Übereinstimmung hin zuarbeiten. Die systematische psychotherapeu tische Arbeit an der Einsicht in krank machende Einflüsse bzw. an der schrittweisen Auflösung innerseeli scher Konflikte rührt meist auch an das intimste Seelenleben der Patien ten, weshalb die psychotherapeutische
Behandlung ein hohes Maß an Ver trauen in die Behandlerin/dem Be handler und in die Behandlungsme thode erfordert. In der Psychotherapie ist die Behandlerin/der Behandler also in besonderem Maß auf das Vertrau en, die Motivation und die Mitarbeit der Patienten angewiesen. Somit stehen Zielsetzungen und Er wartungshaltungen der Patient(inn)en mit bestimmten Ansprüchen, die al lerdings nicht immer mit deren be wussten und unbewussten Begehrens haltungen übereinstimmen müssen, den fachlichen Zielsetzungen und dem beruflichen Ethos der Psychothera peuten gegenüber, wobei bei etwaiger anfänglicher Disparatheit schließlich eine Übereinstimmung erfolgen muss, damit Veränderungen möglich werden und eine zielführende Zusammenar beit gewährleistet ist. Entscheidend für einen psychothe rapeutischen Erfolg ist also: 1. Eine tragfähige Vertrauensbasis zwischen der Psychotherapeutin/ dem Psychotherapeuten und der Patientin/dem Patienten 2. Die so genannte Passung zwi schen der Psychotherapeutin/dem Psychoterapeuten und der Patien tin/dem Patienten in Bezug auf Menschenbild, Verständnis für die Entstehung und Aufrechter haltung psychischer Störungen (Psychogeneseverständnis) und die Bereitschaft für Veränderun gen von Einstellungen und/oder Verhaltensweisen.
Dr. Eva Mückstein Präsidentin des ÖBVP
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Bericht aus der Schweizer Charta für Psychotherapie Psychologieberufegesetz (PsyG) Am 30.9.2009 hat der Bundesrat die Botschaft zum Psychologieberufege setz (PsyG) verabschiedet und dem Parlament zur Beratung übergeben. Botschaft und Gesetzesentwurf kön nen von der folgenden Website herun ter geladen werden: http://www.bag.admin.ch/themen/ berufe/00994/index.html?lang=de Der Gesetzesentwurf ist aus Sicht der Charta unbefriedigend. So sehr im europäischen Kontext zu begrüssen ist, dass eine nationale Gesetzgebung zur Psychotherapie erfolgt, so sehr ist die Vorstellung, dass ausschliesslich ein Psychologiestudium zur Weiterbil dung in Psychotherapie berechtigen soll, zu bekämpfen.
Zum Zeitpunkt des Schreibens die ses Beitrages ist noch nicht entschie den, welche parlamentarische Kom mission das Gesetz beraten wird: WBK (Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur) oder SGK (Kom mission für soziale Sicherheit und Ge sundheit). Ständerat und Nationalrat haben je eine eigene Kommission, welche beide den Gesetzesentwurf be raten, bevor das Parlament darüber im Plenum befinden wird. In der parla mentarischen Beratung werden beide Räte eine Übereinstimung finden müssen, sonst kommt das Gesetz nicht zu Stande. Am 1. Oktober publizierten wir als erste Reaktion die im Kasten stehende Medienmitteilung, welche teilweise in der Presse aufgenommen wurde.
Medienmitteilung Fehlkonzeption der Regelung der Psychotherapie im Psychologieberufegesetz Sehr geehrte Damen und Herren Die Schweizer Charta für Psychotherapie erachtet den Gesetzesentwurf zum PsyG im Hinblick auf die Psychotherapie als verfehlt. Der Entwurf missachtet, dass Psycho therapie nicht auf einen psychologischen Beruf reduziert werden kann, sondern einen eigenständigen wissenschaftlichen Beruf darstellt, der als solcher zu regeln ist. In der überwiegenden Mehrheit der Kantone erhalten auch Psychotherapeut (inn)en eine Praxisbewilligung, wenn sie nicht zwingend ein Psychologiestudium absolviert haben. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass Psychotherapeut(inn)en mit anderen sozialwissenschaftlichen Grund ausbildungen als Psychologie schlechtere Therapeut(inn)en wären. Sie stellen seit Jahren einen erheblichen Teil der Psycho therapieversorgung sicher. Der Bundesrat will nun trotzdem künftig nur noch Psycholog(inn)en zur Weiterbildung in Psychotherapie zulassen. Das bedeutet
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eine willkürliche Bevorzugung der Psycholog(inn)en und verhindert Innovati onen in der Psychotherapieausbildung, welche auf die Konzipierung universitärer Studiengänge in Psychotherapiewissen schaft ausgerichtet sind. Damit gibt der Bundesrat die Auseinandersetzung mit für die Psychotherapie zusätzlich spezialisier ten Disziplinen (Ethik, Ethnologie u.a.m.) preis, was für die Behandlung von psy chisch Erkrankten einen grossen Verlust darstellt. Das Übergangsrecht lässt zwar jene Psychotherapeut(inn)en die kein Psycholo giestudium gemäss neuem Gesetz haben, aber über eine kantonale Praxisbewilli gung verfügen, weiterhin zur Praxistätig keit zu, jedoch nur im bisherigen Kanton. Damit werden die Rechte dieser Bewilli gungsinhaber gemäss Binnenmarktgesetz in unzulässiger Weise verletzt. Es bleibt zu hoffen, dass das Parlament in seinen Beratungen das Gesetz noch entscheidend ändert.
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Nach vertieftem Studium des Geset zesentwurfes sind zusätzlich auch die folgenden Aspekte als problematisch zu benennen: Zur eigentlichen Psychotherapieaus bildung ist kein Wort genannt. Die Ak kreditierung von Ausbildungsgängen soll einem unabhängigen Akkreditie rungsorgan übertragen werden, ohne dass irgendwelche Kriterien, nach de nen eine Psychotherapieweiterbildung zu bewerten wäre, genannt sind. Das EDI (Eidgenössisches Departement des Inneren) wird aufgrund des Berichtes des Akkreditierungsorgans und der Meinung der Psychologieberufekom mission gefällt. Weder zum Umfang noch Inhalt wird etwas gesagt, ge schweige denn das Prinzip der Metho denvielfalt wenigstens auf der Ebene der Hauptgruppen der Therapierich tungen verankert. Das ist inakzeptabel in einem Gesetz, das die Ausbildung in Psychotherapie regeln will. Das Akkreditierunsgsverfahren wird für die Weiterbildungsorganisati onen Kosten zwischen Fr. 10.000 und Fr. 40.000 verursachen, welche logi scherweise die Weiterbildungskosten erhöhen werden. Die Ausbildungsins titutionen werden gezwungen sein, diese auf die Auszubildenden umzula gern. Das dürfte das Aus für manches private Ausbildungsinstitut bedeuten und somit die Methodenvielfalt ein schränken. Pikant ist, dass die Bot schaft des Bundesrates (vom BAG ver fasst) diese Auswirkung als (offenbar erwünschte) Flurbereinigung und Konsolidierung des Weiterbildungsan gebotes bezeichnet. Nach Inkrafttreten des Gesetzes soll vom Bundesrat eine Liste mit den für 5 Jahre als provisorisch akkredi tierten Weiterbildungsgängen erstellt werden, gestützt auf die bisherigen Anerkennungen durch Fach- und Be rufsverbände und nach Anhören der Psychologieberufekommission. Wäh rend dieser Zeit werden alle Weiterbil dungsgänge das Akkreditierungsver fahren zu durchlaufen haben. Es ist Schweizer Charta
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mit dieser Regelung nicht gewährleis tet, dass alle Charta-, FSP- oder SBAP anerkannten Weiterbildungsgänge als provisorisch akkreditiert gelten wer den. Es gäbe noch mehr zu erwähnen, doch würde das den Rahmen dieses Beitrages sprengen. Der Vorstand hat alle Institutionen der Charta eingela den, den Gesetzesentwurf genau zu studieren und uns den Handlungsbe darf zur Verbesserung mitzuteilen. Gemeinsam mit dem SPV wird die Charta versuchen die Beratungen im Parlament so zu beeinflussen, dass der Gesetzesentwurf entscheidend verbes sert wird und sich eignet, die Psycho therapie in angemessener Weise zu re geln.
Dritter Universitätslehrgang – Kampf mit harten Bandagen Im April startete der dritte Universi tätslehrgang Psychotherapeutische Psychologie in Kooperation mit der Donau-Universität Krems. Erfreuli cherweise beteiligen sich neue inter national renommierte Dozenten, wel che die erste Generation der fachlich versierten Professoren ablösen. So un terrichtet neu Prof. Dr. iur. Eva Maria Belser vom Lehrstuhl für Staats- und
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Verwaltungsrecht am International Research and Consulting Centre (IRCC) und dem Institut für Föderalis mus der Universität Fribourg. Neben Prof. Dr. theol. Eugen Drewermann wirkt Prof. Dr. phil. Hildegard Elisa beth Keller, welche neben der Univer sität Zürich auch Professor for Germa nic Studies an der Indiana University am Department of Germanic Langua ges in Bloomington, Indiana unter richtet. Im Umfeld der Beschwerde gegen eine verweigerte Praxisbewilligung im Kanton Zürich wurde uns ein Gutach ten der Dekanatsleiterin von der philo sophisch-humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität Bern zugestel lt, welche behauptete, dass das im Universitätslehrgang vermittelte Wis sen an der Universität Bern im Bachelorprogramm angeboten werde. Demzufolge sei das unterrichtete Wis sen lediglich propädeutisch. Konkret verwies sie auf die Neurowissenschaften. Interessan terweise ergibt die Konsultation der Hompage zum Psychologiestudium der Universität Bern (http://www.psy. unibe.ch/content/studium/bachelor major/vpmajor/index_ger.html) ein anderes Ergebnis, da „Allgemeine und Neuropsychologie“ ein Fachgebiet des Master-Programms ist. Nicht umsonst
bringt die Dekanatsleiterin ihr Unbe hagen gegenüber dem gewünschten Auftrag mehrfach in ihrem Gutachten zum Audruck. So erklärt sie sich nur ausnahmsweise dazu bereit, die fachlichen Inhalte des Universitäts lehrganges Psychotherapeutische Psy chologie im Hinblick auf eine Äquiva lenz zu einem Masterabschluss Master of Science in Psychology der Universität Bern zu überprüfen. Auch zu den von den Auftraggebern kritisierten Zulas sungsbedingungen will sie keine Aussage machen, da eine solche von den Immatrikulationsdiensten über prüft werde. Jede Universität übe in der Anerkennung von bisher erbrach ten Studienleistungen einen grossen Freiraum aus. Immer wieder sind wir erstaunt, wie bedrohlich der Universi tätslehrgang Psychotherapeutische Psychologie für die akademische Psy chologie offenbar ist.
Peter Schulthess, Präsident der Charta
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Nouvelles de la Charte suisse pour la psychothérapie Loi sur les professions psychologiques (loi psy) Le 30 septembre dernier, le Conseil fé déral a approuvé et transmis au Parle ment le message relatif à la loi sur les professions de la psychologie (loi psy). Le message et le projet de loi peuvent être téléchargés sur le site suivant : http://www.bag.admin.ch/themen/ berufe/00994/index.html?lang=fr La Charte est d’avis que le projet de loi est inadéquat. Même si, dans le contexte européen, il faut se réjouir qu’une réglementation fédérale de la psychothérapie soit mise en place, nous allons continuer à nous opposer à ce que seules des études de psycho logie donnent accès à la formation spécialisée en psychothérapie.
Au moment où je rédige le présent article, on ne sait pas encore quelle commission parlementaire sera char gée de délibérer du projet de loi : cette tâche sera confiée soit à la commis sion chargée de traiter de la science, de la formation et de la culture, soit à la commission pour la sécurité sociale et la santé. Le Conseil des États et le Conseil national ont chacun leur pro pre commission, qui délibérera du projet de loi avant que l’ensemble du Parlement ne se prononce à ce sujet. Les deux Chambres devront se mettre d’accord, faute de quoi la loi ne pourra pas être réalisée. Nous avons réagi au message du Conseil fédéral le 1er octobre dernier, en publiant le communiqué de presse suivant, qu’une partie des médias ont repris :
Communiqué de presse La loi sur les professions psychologiques réglemente la psychothérapie de manière incorrecte Monsieur, Madame La Charte suisse pour la psychothéra pie considère qu’en ce qui concerne la psychothérapie, le projet de loi psy manque son but. Dans ce projet, on ne tient pas compte du fait qu’il n’est pas possible de faire simplement de la psychothéra pie une profession psychologique ; elle est en réalité une discipline scientifi que indépendante et doit être régle mentée dans ce sens. La grande majo rité des cantons accordent aux psycho thérapeutes une autorisation de prati que sans exiger d’eux qu’ils aient fait des études de psychologie. Rien n’indi que que les psychothérapeutes ayant un diplôme dans une autre science so ciale sont moins bons en tant que thé rapeutes. Ils constituent depuis des années une part considérable des of frants de traitements. Maintenant et malgré cela, le Conseil fédéral ne veut admettre à l’avenir que des psycholo gues à la formation spécialisée en psy
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chothérapie. Ceci revient à favoriser les psychologues de manière arbitraire et va bloquer la préparation d’une forma tion en psychothérapie devant aboutir à l’existence de filières universitaires en sciences psychothérapeutiques. De plus, le Conseil fédéral met de côté des disciplines spécialisées (éthique, eth nologie, etc.) qui ont contribué au trai tement des troubles psychiques ; il s’agit d’une perte importante. S’il est exact que le droit transitoire prévoit que les psychothérapeutes n’ayant pas fait d’études de psycholo gie mais disposant d’une autorisation cantonale de pratique peuvent conti nuer à travailler, il limite cet agrément au canton dans lequel ils exercent ac tuellement. Ceci constitue une infrac tion inacceptable aux droits accordés à ces professionnels par la loi sur le marché intérieur. Il reste à espérer que lors de ses concertations, le Parlement va modi fier considérablement le projet de loi.
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Un examen plus approfondi du projet de loi met aussi en évidence les aspects problématiques suivants : Rien dans le texte ne concerne la formation en psychothérapie. L’accrédi tation des filières doit être confiée à un organe indépendant, mais il n’est fait aucune mention des critères qui servi ront à évaluer les formations postgra des. Le DFI (Département fédéral de l’intérieur) se référera au rapport de l’organe d’accréditation et à l’opinion émise par la commission sur les pro fessions de la psychologie. La forma tion n’est définie ni du point de vue de son étendue, ni de celui de son conte nu, sans parler du fait que le principe de la diversité des méthodes n’y est pas ancré, ne serait-ce que par le biais d’une mention des principales orienta tions. Cette omission est inacceptable, compte tenu du fait que la loi doit ré glementer la formation en psychothé rapie. La procédure d’accréditation coû tera à chaque organisation de forma tion postgrade entre Fr. 10.000 et Fr. 40.000, ce qui – logiquement – fera augmenter les coûts de formation. Les institutions de formation seront contraintes de répartir les coûts sup plémentaires sur leurs candidats. Cer tains instituts privés n’y survivront pas, ce qui implique une nouvelle res triction de la diversité des méthodes. Le fait que, dans le message (rédigé par l’OFSP), le Conseil fédéral indique que la loi aura pour effet (apparem ment souhaité) de rendre le marché des prestations psychologiques plus transparent et de mieux contrôler l’of fre de formation postgrade nous pa raît significatif. Une fois que la loi sera entrée en vigueur, le Conseil fé déral établira une liste des formations provisoirement (pour cinq ans) accré ditées, en se fondant sur les accrédita tions émises à ce jour par les groupe ments professionnels et spécialisés et après avoir entendu la commission sur les professions de la psychologie. Durant cette période de cinq ans, tou tes les filières de formation devront se soumettre à une procédure d’accrédi Charte suisse
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tation. Cette réglementation ne ga rantit pas que toutes les filières recon nues par la Charte, la FSP ou le SBAP soient accréditées à titre provisoire. Il y aurait encore beaucoup à ajouter, mais cela dépasserait le cadre du pré sent article. Le comité de la Charte a demandé à toutes les institutions de cette dernière d’étudier avec soin le projet de loi et de lui faire savoir quel les améliorations devraient y être ap portées. La Charte va collaborer avec l’ASP pour tenter d’influer sur les délibéra tions du Parlement de manière telle que le projet de loi soit amélioré sur les points importants, afin que la loi puisse réglementer la psychothérapie dans un cadre adéquat.
Troisième filière universitaire – une dure lutte La troisième filière universitaire en psychologie psychothérapeutique, or ganisée en coopération avec l’Univer sité du Danube à Krems, a débuté en avril. Nous sommes heureux d’annon cer que de nouveaux enseignants de renom y collaborent, succédant ainsi à
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la première génération de professeurs. Il s’agit du professeur dr. iur. Eva Ma ria Belser (chaire de droit étatique et administratif à l’International Re search and Consulting Centre, IRCC et à l’institut de fédéralisme de l’Univer sité de Fribourg). En plus d’Eugen Drewermann, prof. dr. theol., il s’agit également du professeur dr. phil. Hil degard Elisabeth Keller, qui enseigne à l’Université de Zurich et qui est titu laire de la chaire de Germanic Studies à l’Indiana University (Bloomington, Indiana). Suite à la plainte déposée contre le canton de Zurich, qui avait refusé d’ac corder une autorisation de pratique, la responsable de la faculté de philoso phie et de sciences humaines de l’Uni versité de Berne nous a fait parvenir une expertise, dans laquelle elle pré tend que cette université offre le contenu de la filière de Krems dans son programme de bachelor. Dans ce sens, le savoir enseigné ne serait que de niveau propédeutique. Elle se réfère concrètement aux neurosciences. Pourtant, lorsque l’on consulte le site de l’Université de Berne consacré aux études de psychologie (http://www. psy.unibe.ch/content/studium/bache
lormajor/vpmajor/index_ger.html), on parvient à une autre conclusion : la « psychologie générale et la neuropsy chologie » sont une branche offerte dans le cadre de la filière de mastère. Ce n’est pas sans raison que notre in terlocutrice mentionne plusieurs fois dans son expertise qu’elle ne peut pas approuver et que ce n’est qu’à titre ex ceptionnel qu’elle est disposée à éva luer la filière universitaire en psycho logie psychothérapeutique du point de vue de son équivalence avec un diplô me de mastère (Master of Science in Psychology de l’Université de Berne). Elle re fuse également de se prononcer concernant les conditions d’accès cri tiquées par ses mandants, indiquant que cet aspect est évalué par le service des immatriculations de son univer sité. Selon elle, chaque université est libre de décider si des études faites ailleurs vont être reconnues. Nous ne pouvons que nous étonner que notre filière universitaire représente appa remment une menace pour les psycho logues universitaires. Peter Schulthess Président
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Bericht aus dem Deutschen Dachverband für Psychotherapie Liebe Mitglieder des Verbandes, Sehr geehrte Damen und Herren, nach jetzt sehr turbulenten Monaten darf ich Ihnen unseren neuen Auftritt im Verband, unseren NewsLetter vor stellen. Dieser wird Sie in der Zukunft regelmäßig mit Neuigkeiten aus dem
NewsLetter Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, Sehr geehrte Verbandsmitglieder, Sehr geehrte Damen und Herren! Nach erheblichen Unsicherheiten über den Fortbestand des DVP’s, möchten wir Sie heute über den aktuellen Stand der Dinge in unserem Dachverband informieren. Wie Ihnen bekannt ist, musste Frau Reuter als Vorsitzende des DVP die außerordentliche Mitglieder versammlung vom 10.10.2009 ein berufen, da der Verband kurz vor der Insolvenz stand und der alte ge schäftsführende Vorstand entgegen seiner ausdrücklichen Zusagen und Erklärungen während der Mitglieder versammlung vom 05.09.09 nicht handlungs- oder entscheidungsfähig war. Auf der ordnungsgemäß geladenen und damit beschlussfähigen a.o. MV musste aus verschiedenen Vereins in ternen Gründen neugewählt werden. Dem neuen offiziell eingetragenen Geschäftsführenden Vorstand gehören • Frau Reuter, 1. Vorsitzende, • Herr Klaus Koch (als Verbandsver treter/DVNLPt) stellvertretender Vorsitzender und • Herr Thorsten Kubach (als Vertre ter für Einzelmitgliedschaften) Schatzmeister an. Der jetzige Vorstand distanziert sich von vergangenen und gegenwärtigen
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DVP, wie zur europäischen Entwick lung der Psychotherapie und dem EAP informieren. Das erste Exemplar ist Ihnen bereits zugestellt worden, so dass ich hier im Supplement Forum nochmals aufmerksam machen möchte.
Karin Reuter 1. Vorsitzende des DVP
Aktivitäten ehemaliger Vorstandsmit glieder, die im Vorfeld durch irrefüh rende Aktionen die Versammlung zu verhindern suchten. Vor dem Verband liegen kurzfristig drei komplexe Aufgabenbereiche:
Unser Ziel ist es, dass der DVP sei nen Mitgliedern wieder eine Heimat, eine Kontakt-und Servicestelle und eine berufspolitische Perspektive bietenkann.
1. Die Organisation und Ausstattung der neuen Geschäftsstelle mit Frau Waltraud Becker als Leiterin. Ziel ist ein zuverlässiger und verant wortungsvoller Informationsaus tausch zwischen der Geschäfts stelle, dem Vorstand und den Mit gliedern des DVP. 2. Die finanzielle Sanierung und Klärungsteuerlicher Fragen. Hier haben wir die Unterstützung eines Steuerbüros. 3. Die Sichtung und Aufarbeitung liegengebliebener ECP-Anträge. Hierfür hat sich aus dem Kreis der Mitglieder Frau Bartsch als Mitar beiterin und Unterstützerin bereit gefunden.
Wichtiger Hinweis:
Frau Reuter steht mit dem Präsidium des EAP in Wien in intensivem Kon takt und ist bemüht, die weitere Zu sammenarbeit mit dem Europäischen Verband sicherzustellen. Ihr wurde von dort die Unterstützung des DVP in dieserschwierigen Lage im EAP Meetingin Graz (22.–23.10.09) zu gesagt und in einem Rundschreiben an die ECP Holder ausgedrückt. Wir hoffen sehr, dass wir in den kommenden Monaten mit neuer Be setzung das Vertrauen der Mitglieder, da wo es verloren gegangen ist, zurück gewinnen werden.
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Nur Informationen und Emails, die im Namen des DVP über unsere Ge schäftsstelle an Sie gesendet werden, sind auch vom Verband autorisiert. Aus Datenschutzgründen dürfen Ihre Daten nur von unserer Geschäftsstelle verwendet werden. Laut eines Be schlusses der Mitgliederversammlung vom 10. Oktober 2009, der diesem Sachverhalt Rechnung trägt, müssen Daten der Mitglieder aus den elektro nischen Speichern aller auch ehemali ger Vorstände und Tätiger für den Verband, gelöscht werden. Etwaige anders lautende Vorstandsbeschlüsse aus früherer Zeit waren rechtswidrig und sind daher nichtig! Sollten Ihnen Verstöße gegen diese Vorschriften be kannt werden, bitten wir Sie im Inte resse unseres Verbandes, die Ge schäftsstelle zu benachrichtigen bzw. entsprechende Schreiben oder Emails an uns weiterzuleiten. Weiter benötigt der Verband Ihre aktive Mitarbeit. Für den Aufbau von Themenarbeitskreisen haben sich be reits einzelne Mitglieder finden kön nen, dennoch möchten wir Sie hier nochmals auffordern sich aktiv zu be teiligen. Zu folgenden Ak’s können Sie sich in der Geschäftsstelle oder per email beim Verband melden: Deutscher Dachverband
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• Berufspolitik – Weiterentwicklung, ECP • Qualitätssicherung der Psychothe rapietätigkeit, • wissenschaftlicher Beirat • Homepage Pflege • Öffentlichkeitsarbeit Mit dem Neuauftritt des Verbandes und den regelmäßigen Mitteilungen durch den NewsLetter, möchten wir beginnen schrittweise die Korrespon denz im Verband auf email Anschrei ben umzustellen. Daher bitten wir Sie,
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sollten Sie uns ihre email Anschrift noch nicht mitgeteilt haben, diese in den kommenden Wochen in der Geschäftsstelle oder unter
[email protected] mitzuteilen. Wir hoffen, dass wir Ihnen mit die sen Informationen einen Einblick in die momentane Situation unseres Verbandesvermitteln konnten. Wir arbeitendaran, Sie künftig zeitnah und umfassend über wesentliche Vor gänge im Verband zu informieren und stehen für Ihre Fragen und Belange gern bereit!
Mit freundlichem und kollegialen Gruß aus Mainz Karin Reuter Vorsitzende Klaus Koch Stellvertretender Vorsitzender Vertreter für Verbände Thorsten Kubach Schatzmeister Vertreter der Einzelmitglieder
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Bericht von den EAP-Meetings October 23.–24.10. 2009 in Graz Für einmal fanden die Herbst EAPMeetings in Graz statt. Nachfolgend wird aus allen Komitee-Sitzungen kurz berichtet. Theodor Itten nimmt jeweils an den NUOC-Meetings und den Redaktionstreffen des Internatio nal Journal for Psychotherapy teil, Peter Schulthess an den EWOC, ETSC und TAC-Meetings. An den BoardMeetings sind sie jeweils beide dabei. Board Meeting vom 23.11., Vorsit zender Adrian Rhodes, Vizepräsident. Das Lissabon-Protokoll wird ange nommen. Peter Schulthess, Vertreter der EAGT, möchte sicherstellen, dass Arbeiten und Aufgaben, die im Proto koll für Graz versprochen wurden, auch gemacht werden und erkundigt sich nach den Gründen für den NichtAussand der Unterlagen. Die Frage bleibt unbeantwortet, da diese Umfra ge zum Projekt „Professional Compe tences“, erst in der zweiten Board Sit zung besprochen werden soll. Die EAP-Finanzen sind im Moment solid. Beim letzten Vergleich zwischen dem Budget und den Ausgaben zeigt sich die Rechnung gut ausgeglichen. Wann immer Geld ausgegeben werden muss, soll vorher das OK der Kassierin Regina Hilbert eingeholt werden. An sonsten ist es nicht sicher, dass das ausgegebene Geld erstattet werden kann. Die Vorbereitung für die Konferenz über die PT Gesetzgebung, 18.–19. Fe bruar 2010, in Wien, läuft gut. Leider haben viele NAO/NUO ihre Angaben über die möglichen Vertretungen ihrer Regierungen bzw. zuständigen Ver waltungen noch nicht dem Zentral sekretariat gemeldet. Bis zum Board Meeting haben sich Delegierte aus acht Ländern angemeldet. Es ist wich tig, die Koordinaten weiterer Personen mit Entscheidungskompetenzen, wel che in den Gesundheitsdepartementen in den EU-Ländern arbeiten, anzuge ben. Das definitive Tagungsprogramm wird Ende Dezember verschickt. Die EU Kommission lässt sich durch Herrn Didier vertreten. Der Antrag dieses Treffen in einem Wiener Ta gungshotel abzuhalten wird mehr
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heitlich angenommen. Alfred Pritz be richtet vom gut verlaufenen Treffen (19.10.) des „European Platform Com mittees“ mit dem Kommissionsvertre ter Herrn Didier. Er ist der Vorsitzende der „Unit of Professional Mobility“ von 800 Berufen. Es braucht eine 2/3 Ländermehrheit in Europa, welche einen Beruf gesetzlich geregelt hat, bevor überhaupt eine eigene BerufsPlattform für die Psychotherapie ge macht werden kann. Dazu braucht es derzeit noch 8 weitere Gesetzte. 10 Gesetze wurden in den vergange nen 23 Jahren geschaffen. Bis die Gesetze in den acht verschiedenen Ländern verabschiedet sind, macht es keinen Sinn, mit dem Plattform-Pro jekt weiterzumachen. Herr Didier hat vorgeschlagen, dass wir eine Doku mentation über die Migration erstel len, damit wir sehen und zeigen kön nen, was und wie in den verschiede nen EU Ländern evaluiert wird, wenn eine Psychotherapeutin von einem an deren Land kommt und jetzt im neuen Land praktizieren darf. Zum Beispiel gab es für zehn Jahre kaum Anträge in Berlin. In den letzten zwei Jahren wa ren es jedoch viele. Die Rechtsspre chung im Lanthaler Fall beweist, dass das europäische Binnenmarktgesetz angewendet werden muss. Bitte dem Büro die verschiedenen Fälle melden. Partieller Zugang in verschieden Beru fen wird diskutiert. In der Psychothe rapie gibt es Personen, die sich in ei nem Behandlungsgebiet spezialisiert haben, wie die Kunstpsychothera peut(inn)en im UK, die mit dieser Qualifikation nicht in einem anderen Land arbeiten können. In diesem Fall kann sich eine solche Berufsgruppe auf das Binnenmarktgesetz berufen. Sobald der Lissabonner Vertrag, der die Rechte der Bürger(inn)en stärkt, rechtskräftig wird, kann man mit ei ner Million gesammelter Unterschrif ten einen Regulierungs-Antrag stel len. Es wäre für die Psychotherapie in Europa ein großer Publizitätsgewinn, wenn wir von der EAP anfangen wür den Unterschriften zu sammeln.
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Im NUOC (National Umbrella Or ganisations Committee) vom 23.10. wurde das Protokoll mit einer kleinen Korrektur angenommen. FIAP Italien hat für seine Reakreditierung keine weiteren Dokumente eingereicht. Wir warten ab. Die Frage, ob Vertreter(inn)en, die früher Ländervertreter waren, und es heute nicht mehr sind, unsere NUOC in verschiedenen ande ren Kommissionen vertreten können, wird diskutiert. Es ist uns wichtig die Macht und die Verantwortung teilen zu können. FYROM – NUO hat auf unsere Fra gen betreff der Namensgebung noch nicht geantwortet. SPS Slowakei hat die geforderten Unterlagen nicht ein geschickt. Das Projekt, das die professionellen Kompetenzen der in der EAP tätigen Psychotherapeut(inn)en erfassen will, wird vorgestellt. Jede Landesvertre tung und jeder EWAO Delegierte be kommt das Projektpapier und wir wer den gebeten, Rückmeldungen zur Ge braucherfreundlichkeit und Inhalt zu geben. Das Projektpapier wird zusätz lich per email verschickt. Geplant ist eine wissenschaftliche Begleitung und Evaluierung der Antworten. Adrian Rhodes, Vize-Präsident, teilt uns seine Überlegungen zu unseren NUOC Auf gaben mit. In unseren Sitzungen wird viel Administratives diskutiert und entschieden. In unseren Ländern ist die politische Situation anders. Wir wollen frische Gedanken und neue Ideen über die Vorstellung von „Best Practice“ austauschen. Was bedeutet es eine gute professionelle Landesor ganisation zu sein? Wie können wir die eigenen Ressourcen und Erfahrun gen mit einander teilen? Wie gehen wir mit den Medien um? Das NUOC kann sicher noch viel effektiver arbei ten. Wir diskutieren angeregt, wie es inhaltlich und formal im NUOC wei ter gehen kann. Wir müssen gemein sam herausfinden, was wir unseren Mitgliedern offerieren können, wenn die berufspolitische Regulierungsar beit gemacht ist. Bericht von den EAP
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An der Sitzung des EWOC (Euro peanwide Awarding Organisations) wird in der EAP-Musterregelung der Psychotherapie jener Passus noch ein mal besprochen, welcher die Metho denvielfalt beinhaltet. Manche sind nicht zufrieden mit der gewählten Aufzählung von 8 Hauptgruppen von Therapierichtungen und möchten einen Verweis einbauen, dass auf der Homepage alle anerkannten Richtun gen einzusehen seien, während andere davon abraten und lieber nur 5 oder 6 Hauptrichtungen aufzählen würden. Schließlich wird eine neue Formulie rung vorgeschlagen und einstimmig angenommen, welche dem Board zur Schlussabstimmung vorgelegt werden soll. Diskutiert und grundsätzlich be grüßt wurde das Projekt „Professional Competences“ des ETSC (European Training Standards Committee). Die European Society for Commu nicative Psychotherapy (ESCP) wird in ihrer Mitgliedschaft suspendiert, weil deren Reakkreditierung seit Jahren ansteht und auch seit Jahren keine Mitgliederbeiträge mehr eingetroffen sind. Verschiedene Gesellschaften wer den sich nächstes Jahr reakkreditieren müssen. An der Sitzung des ETSC (European Training Standards Committee) wur de der Projektbeschrieb „Professional Competencies“ präsentiert und zu Handen des Boards verabschiedet. In formiert wurde auch, dass ein weiteres Projekt vom Vorstand her eingespeist werden soll: ein neues EAP-Label für Psychotherapeutische Diagnostik. Da es jedoch nicht vorlag, konnte es nicht diskutiert werden. Auch das Thema „Continuous Professional Develop ment“ steht auf der Agenda. An der Sitzung des TAC (Training Accreditation Committee) wurde zur Kenntnis genommen, dass Gisela Stei necke als Mitglied zurückgetreten ist, da sie auch in der DVP von allen Funk tionen zurückgetreten ist. Das NUOC wird eine neue Vertreterin bestimmen: Renée Oudijk, Holland. 2 Gestalttherapie Institute konnten als neue EAP-Trainingsinstitute akkre ditiert werden. S68
Bericht von den EAP
Board Sitzung 24.10.09 Die Motion des ASPV zur guten Ge währleistung des Übergangs vom Ge neralsekretär (GS), dessen Amtszeit 2011 abläuft, sowie die allgemeine Sorge um die Übergänge von altge dienten Funktionär(inn)en des Ver bandes wird diskutiert. Der Vize-Prä sident sagt, unsere Motion sei bei manchen als etwas aggressiv aufge nommen worden. In der Vorstellung und Begründung der Motion sagte Theodor Itten, dass der SPV Vorstand davon ausgegangen ist, dass die statu tarische Amtszeitbeschränkung von 10 Jahren für den GS allen bekannt sei. Deshalb wollte man anregen, rechtzei tig die Nachfolge in die Wege zu lei ten. Es gibt viele Wortmeldungen. Of fenbar fehlt ein Aufgabenbeschrieb für den GS und kaum jemand weiss, was er wirklich alles tut. Es entsteht ein Konsens, dass es eine neue Aufga benplanung und einen Jobbeschrieb braucht. Einige Exekutivmitglieder sagten, man solle die Statuten in Wien ändern und die Amtszeitbeschrän kung für den GS aufheben, damit Al fred Pritz eine weitere Amtszeit im Amt bleiben könne. Das Büro der Exe kutive habe schon in Lissabon eine Zukunftsperspektive angeschaut. A lexander Filtz vom Komitee der AltPräsidenten plädiert für eine Arbeits gruppe. Wichtig ist, die Institution EAP weiterzuentwickeln, das Erreichte zu bewahren und frische junge Funk tionäre in die verantwortlichen Auf gabepositionen zu wählen. Ältere Delegierte mahnten vor einer Statu tenänderung wegen der Person Pritz. Es ist dabei allen klar, dass die Schaf fenskraft und die vielen Ideen von Al fred Pritz weiter im Dienst des EAP er halten bleiben sollen. Das könnte auch bedeuten eine andere, neue Position für ihn zu schaffen. Peter Schulthess schildert die gegenwärtige Situation aus der historischen Entwicklung he raus aus, und möchte eine Klärung Funktionen und Aufgaben erreichen und die EAP als professionelle Organi sation weiterentwickeln. Die Motion des SPV hätte in ihrem Wortlaut keine aggressiven Töne, aber eventuell die begleitenden Emails … Die EAGT un
terstützt die ASPV Motion, da sie für alle Funktionen auch eine Amtszeitbe schränkung kennt. Eine solche sollte auch für die übrigen Vorstandsmit glieder eingeführt werden. Es gehe da rum eine Win-Win Situation zu schaf fen. Die Motion habe schon alleine dadurch, dass sie gestellt wurde – und diesen demokratischen Akt als ag gressiv zu benennen sei schlimm – klar gemacht, dass wir die Jobaufga ben und die Führungsaufgaben und Kompetenzen klären müssten. Oft lei ten nicht die Präsidenten sondern der Generalsekretär. Die Führungsstruk tur im Verband müsse überdacht wer den. Der Präsident Rodolfo Bernard plädiert für mehr Zeit für die Amts übergabe. Er möchte noch vier Jahre für den GS. Klar ist, dass wir in Zu kunft für alle Funktionäre eine Assis tenz Nachfolge Regelung brauchen. Der GS als Person und die Aufgaben des Büros in Wien, sind nicht Teil der Diskussion. Theodor Itten bedankte sich für die offene und angeregte Dis kussion. Das Problem welches die Mo tion ansprach ist größer als wir es erkannt hatten. Da die Frage der Ge staltung einer Nachfolge und die In stallation von Stellvertreter für alle Funktionen als notwendig erkannt und eine Arbeitsgruppe bestimmt wurde, die sich mit einem guten Über gang beschäftigen und in Wien Febru ar 2010 berichten wird, gegründet wurde, wird die SPV-Motion vorerst schubladisiert, bleibt aber auf dem Tisch und kann zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufgenommen und zur Abstimmung gebracht werden. Alfred Pritz machte seinen Rück blick über die Geschichte der EAP, wel che noch geschrieben werden sollte. Der Vorschlag vom Komitee der ExPräsidenten (Advisory Board, AB) eine Arbeitsgruppe für die Klärung des Übergangs und der Frage von Debuty Officers zu machen wird mehrheitlich angenommen. Neben den Mitgliedern des AB, haben sich noch: Barbara (Ir land), Ivana (Assistant Registrar), Eugenius (Chair Membership), Heward (UKCP), Ansis( RIGA) und Theodor (ASPV) gemeldet. Das TAC hat das Kempler Institut in Holland (mit Ableger in Slowenien)
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und ein weiteres Gestalt Institut in Holland aufgenommen. Im weiteren sollen die Ethische Richtlinien aller Mitglieder Organisationen an einem Ort / Büro Wien, gesammelt werden. Die Anerkennung der vorgeschlage nen Modalitätsstruktur ist eine wich tige Aufgabe der verantwortlichen Vertreter(inn)en der Europäischen Ausbildungs-Institute im EWOC. Der präsentierte Vorschlag vereinfacht im ‚Template für ein PT Gesetz‘, die Auflistungvon sieben auf fünf Modalitäten. Vor allem ist wichtig, dass der fol gende Satz angeführt wird: „Psycho therapeutic modalities than can demonstrate that they fall within one or more of these main groupings shall be recognised. However, the list of
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groupings is not exhausted, and so it should be left to the professional asso ciation of psychotherapy to determine the recognition of modalities.” Dieser Antrag konnte wegen einer Intervention von GS und Präsidium heute nicht zur Abstimmung gebracht werden. Wir werden in Wien noch ein
mal dieses wichtige Thema beraten müssen. Vertreter der EAPTI waren frustriert. Nächste Treffen sind im Februar in Wien, im Juli in Bukarest, im Oktober in Paris.
Theodor Itten, Delegierter des SPV im Baord der EAP
Peter Schulthess, Delegierter der EAGT im Board der EAP
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Graz 25.10.2009
Bericht von den EAP
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Rapport concernant les AEP/EAP Meetings, des 23 et 24 octobre 2009, à Graz Cette fois, les séances d’automne de l’EAP ont eu lieu à Graz. Vous trouve rez ci-dessous de brefs rapports sur toutes les séances du comité. Theodor Itten participe à chaque fois aux séan ces NUOC et à la rencontre de la ré daction de l’International Journal for Psychotherapy, alors que Peter Schul thess est présent lors des réunions EWOC, ETSC et TAC. Tous deux sont présents lors des Board Meetings. Board Meeting du 23.11, présidé par Adrian Rhodes, vice-président Le procès-verbal de la séance de Lisbonne est approuvé. Peter Schul thess, qui représente l’EAGT, voudrait s’assurer que les travaux et tâches pré vus pour Graz ont été traités ; il de mande pourquoi les documents n’ont pas été envoyés. La question demeure sans réponse, car l’enquête concernant le projet « Professional Competences » ne sera traitée que lors du second Board Meeting. Les finances de l’EAP reposent ac tuellement sur des bases solides. La dernière comparaison entre le budget et les dépenses a montré que les comp tes sont bien équilibrés. Une autorisa tion doit être demandée à la trésorière, Regina Hilbert, à chaque fois que de l’argent est dépensé. Sans cette autori sation, les sommes en question ne se ront pas forcément remboursées. Les préparations pour la conférence sur la législation en rapport avec la psychothérapie (18/19 février 2010, à Vienne) se déroulent bien. De nom breuses NAO/NUO n’ont malheureu sement pas encore fourni au secréta riat central des données concernant les personnes qui représenteraient éventuellement leur gouvernement ou leurs administrations compétentes. Les délégués de huit pays se sont ins crits à ce jour. Il serait important que le secrétariat reçoive les coordonnées d’autres décideurs travaillant dans les départements de la santé des pays de l’EU. Le programme définitif de la ren contre sera envoyé fin décembre. La commission EU sera représentée par S70
Rapport concernant les AEP/EAP Meetings
Monsieur Didier. Une motion propo sant d’organiser cette rencontre dans un hôtel viennois est approuvée à la majorité. Alfred Pritz fait savoir qu’une rencontre (19.10) à laquelle par ticipaient l’European Platform Com mittee et le représentant de la com mission, Monsieur Didier, s’est bien déroulée. Celui-ci préside à l’unité « Professional Mobility » incluant 800 professions. Il faut une majorité de 2/3 des pays européens ayant déjà régle menté une profession pour qu’une pla te-forme soit établie – ceci s’applique également à la psychothérapie. Concernant cette dernière, huit autres lois doivent encore être mises en pla ce, après les dix qui ont été édictées au cours des 23 dernières années. D’ici à ce que huit pays différents approuvent des lois, le projet de plate-forme n’a pas de sens. Monsieur Didier a propo sé qu’on lui fasse parvenir des docu ments permettant de montrer com ment les différents pays de l’UE éva luent si une psychothérapeute venue d’un autre pays est autorisée à tra vailler. Par exemple, pratiquement aucune demande d’autorisation n’avait été présentée à Berlin au cours d’une période de dix ans ; par contre, les re quêtes ont été nombreuses ces deux dernières années. La décision prise par le tribunal dans le cas Lanthaler montre que la loi sur le marché inté rieur européen doit être appliquée. On est prié de signaler d’éventuels cas au bureau. L’accès partiel dans différen tes professions fait l’objet d’un débat. Concernant la psychothérapie, on trouve des personnes qui se sont spé cialisées dans une méthode de traite ment – comme les psychothérapeutes par l’art formés en Angleterre – mais qui n’ont pas le droit de travailler dans un autre pays. Dans ce cas, ces per sonnes seraient en droit d’évoquer la loi sur le marché intérieur de l’Europe. Dès que la convention de Lisbonne, qui accorde plus de droits aux ci toyens, sera entrée en vigueur, il sera possible de présenter une demande de
régulation en réunissant un million de signatures. Si l’EAP devait commencer à récolter des signatures, la psycho thérapie en Europe en retirerait un im portant gain publicitaire. Séance du NUOC (National Um brella Organisations Committee) du 23.10. : le procès-verbal est approuvé après une petite correction. La FIAP (Italie) n’a pas envoyé d’autres docu ments en vue d’être réaccréditée. Nous attendons. On débat de la question de savoir si des délégués, qui avaient re présenté leur pays mais ne le font plus, peuvent représenter nos NUOC au sein de diverses autres commissions. Il est important de répartir le pouvoir et les responsabilités. FYROM – NUO n’a pas encore ré pondu à notre question concernant la dénomination à utiliser. La SPS (Slova quie) n’a pas envoyé les documents exigés. On présente le projet relatif aux compétences professionnelles des psy chothérapeutes affiliés à l’EAP. Cha que représentant d’un pays et chaque délégué EWAO reçoit un document concernant ce projet ; ils sont priés d’évaluer ses aspects pratiques pour l’usager et son contenu. Le document sera également envoyé par courriel. Il est prévu d’accompagner scientifique ment et d’évaluer les réponses à l’en quête (voir ci-dessus). Adrian Rhodes, vice-président, nous fait part de ses idées en rapport avec les tâches confiées aux NUOC. Les séances sont très centrées sur des aspects et déci sions administratifs. La situation poli tique varie selon le pays. Il faut que nous puissions avoir des échanges et lancer de nouvelles idées concernant ce qui est considéré comme « Best Practice ». Qu’est-ce que cela signifie « être une bonne organisation profes sionnelle nationale » ? Comment pou vons-nous partager nos ressources et nos expériences ? Comment géronsnous nos contacts avec les médias ? Les NUOC peuvent sûrement travailler de manière encore beaucoup plus effi
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cace. Une discussion animée a lieu, concernant la manière dont les NUOC pourraient évoluer, sur le plan du contenu mais aussi sur le plan formel. Il faut qu’ensemble, nous définissions ce que nous pourrons offrir à nos membres une fois que le travail en rapport avec la régulation de la profes sion sera terminé. Lors de la séance des EWOC (Euro peanwide Awarding Organisations), le passage de la réglementation modèle en matière de psychothérapie concer nant la diversité des méthodes est à nouveau discuté. Certains participants à cette discussion ne sont pas satis faits de la liste de huit principaux groupes d’orientations thérapeutiques et souhaitent que soit ajoutée une phrase indiquant que toutes les mé thodes reconnues sont mentionnées sur le site Web ; d’autres participants pensent que cela n’est pas utile et sou haitent que seules cinq ou six orienta tions principales soient mentionnées. Pour finir, un nouveau texte est pro posé et approuvé à l’unanimité ; il sera transmis à la Board, qui se prononcera à ce sujet lors d’un scrutin final. Une discussion a lieu, concernant le projet « Professional Competences » de l’ETSC (European Training Standards Committee). Les participants l’approu vent. Le statut de membre de l’European Society for Communicative Psychothe rapy (ESCP) est suspendu : elle ne s’est pas fait réaccréditer depuis plusieurs années et n’a plus versé de cotisations durant cette même période. Différents groupements devront se faire réaccréditer l’an prochain. Séance de l’ETSC (European Trai ning Standards Committee) : Le projet « Professional Competences����������� ���������������������� » est pré senté ; il sera transmis à la Board. On fait savoir aux participants qu’un autre projet est prévu par le comité : il s’agit de formuler un nouveau label EAP concernant le diagnostic psychothéra peutique. Le texte du projet n’étant pas à disposition, aucune discussion n’a lieu. Autre point inscrit à l’agenda : « Continuous Professional Develop ment ». Séance du TAC (Training Accredita tion Committee) : on annonce que Gi
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sela Steinecke a démissionné de son mandat, au moment où elle a égale ment renoncé à toutes ses fonctions au sein de la DVP. La NUOC va choisir un nouveau membre : Renée Oudijk, Hol lande. Deux instituts de thérapie gestalt ont été accrédités en tant qu’instituts de formation EAP.
Board Meeting du 24.10.2009 On discute de la motion présentée par l’ASPV, demandant que l’on s’assure que le passage à un nouveau secrétaire général (SG) – dont le mandat sera écoulé en 2011 – se fasse bien et que, plus globalement, on se préoccupe de cette même dimension concernant tous les fonctionnaires de l’associa tion. Le vice-président indique que no tre motion a paru quelque peu agres sive à certaines personnes. Au niveau de la présentation et de la justification de la motion, Theodor Itten avait indi qué que le comité ASPV pensait que tout le monde était au courant que le mandat du SG est limité statutaire ment à dix ans. C’est pourquoi on vou lait proposer que la succession soit ré glée dans des délais raisonnables. De nombreux participants interviennent. Il n’existe apparemment pas de cahier des charges pour le poste du SG et personne ne sait vraiment ce qu’il fait. On se met d’accord pour dire qu’il faut planifier ses tâches et décrire son mandat. Quelques membres exécutifs pensent qu’il faudrait modifier les sta tuts à Vienne, éliminant la limite de mandat et permettant à Alfred Pritz de demeurer SG pour une autre période. Le bureau de l’exécutif aurait déjà ré fléchi à l’avenir lors de sa séance de Lisbonne. Alexander Filtz, membre du comité des anciens présidents, est fa vorable à la mise en place d’un groupe de travail. Il est important que l’insti tution EAP continue à se développer, que les acquis soient conservés et que des fonctionnaires plus jeunes soient élus aux positions impliquant des res ponsabilités. Les délégués plus âgés ne pensent pas qu’il faille modifier les statuts à cause de Pritz. Il reste que tout le monde souhaite qu’il continue
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à mettre son énergie et ses nombreu ses idées au service de l’EAP. Cela pourrait aussi vouloir dire que l’on crée une nouvelle position pour lui. Peter Schulthess décrit la situation ac tuelle en revenant sur son évolution historique ; il souhaite que les fonc tions et les tâches soient mieux défi nies et que l’EAP se développe plus avant en tant qu’organisation profes sionnelle. Il ajoute que la motion de l’ASPV n’avait pas un ton agressif, mais reconnaît que les courriels qui l’ont accompagnée l’avaient peut-être … L’EAGT soutient la motion de l’AS PV, ceci d’autant plus que la durée du mandat de tous ses fonctionnaires est limitée. Il faudrait faire de même pour les autres membres du comité. Il s’agit d’établir une situation win-win. Le seul fait que la motion en question a été présentée – et dire de cet acte dé mocratique qu’il constitue une agres sion est grave – montre clairement qu’il faut que nous clarifiions le tra vail, les tâches de gestion et les com pétences. Il arrive souvent que ce ne soit pas les présidents qui dirigent, mais le secrétaire général. Il va falloir revoir la structure de gestion de l’asso ciation. Le président, Rodolfo Ber nard, serait favorable à ce que l’on ré serve plus de temps au passage du mandat. Il souhaite que le SG demeure en place pendant quatre années sup plémentaires. Il reste clair qu’à l’ave nir, il faudra disposer d’une réglemen tation de la succession pour tous les fonctionnaires. La personne du SG et les tâches accomplies par le bureau de Vienne n’ont rien à voir avec la discus sion. Theodor Itten remercie les parti cipants pour leurs interventions. Le problème soulevé par la motion est plus important qu’on ne le pensait. Dans la mesure où la question de sa voir comment instaurer les succes sions et où l’idée de nommer des subs tituts pour toutes les fonctions est re prise, mais aussi du fait qu’un groupe de travail sera nommé – il traitera de ce thème et rapportera lors de la séan ce de Vienne, en février 2010 –, la mo tion présentée par l’ASPV est mise de côté pour l’instant ; elle demeure tou tefois utile et l’on pourra la reprendre plus tard et organiser un scrutin. Rapport concernant les AEP/EAP Meetings
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Alfred Pritz donne un aperçu de l’histoire de l’EAP, tout en soulignant que celle-ci doit encore être écrite. La majorité des participants ap prouvent la proposition faite par le co mité des anciens présidents (Advisory Board, AB) de nommer un groupe de travail succession et de lui demander de réfléchir à la nomination de substi tuts (Deputy Officers). En plus des membres de l’AB, les personnes sui vantes se sont proposées : Barbara (Ir lande), Ivana (Assistant Registrar), Eugenius (Chair Membership), Heward (UKCP), Ansis (RIGA) et Theodor (ASPV). Le TAC a admis l’Institut Kempler (Hollande, avec une antenne en Slové nie) et un autre institut hollandais de gestalt. D’autre part, il est prévu de rassembler toutes les directives d’éthi
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Rapport concernant les AEP/EAP Meetings
que émises par les organisations membres et de les archiver en un seul endroit / au bureau de Vienne. L’une des tâches importantes que doivent assumer les délégués des insti tuts européens de formation, rassem blés au sein de l’EWOC, consiste à structurer les modalités proposées. Dans la proposition qui est présentée, le « Template pour une loi PT » simpli fie la liste, incluant cinq modalités au lieu de sept. Il est surtout important d’inclure la phrase suivante : « ������� Psycho therapeutic modalities that can dem onstrate that they fall within one or more of these main groupings shall be recognised. However, the list of groupings is not exhaustive, and so it should be left to the professional as sociations of psychotherapy to deter mine the recognition of modalities. »
(Les modalités psychothérapeutiques pour lesquelles il peut être démontré qu’elles appartiennent à un ou à plusieurs groupes principaux seront reconnues. La liste des groupes n’est toutefois pas exhaustive et ce seront donc les associations de psychothérapeutes qui détermineront de l’homologation des modalités). Suite à une intervention du SG et de la présidence, cette proposition n’a pas pu être soumise au scrutin. Il faudra revenir sur ce thème important à Vien ne. Les délégués EAPTI ont exprimé leur frustration. Les prochaines rencontres auront lieu en février à Vienne, en juillet à Bu carest et en octobre à Paris. Graz, le 25.10.2009 Theodor Itten et Peter Schulthess
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Interview mit Professor Ludger van Gisteren Die Fragen wurden von Theodor Itten gestellt
Lieber Kollege Ludger van Gisteren, was hat Sie als Psychologe bewogen Psychotherapie und Psychoanalyse zu studieren? Die Psychoanalyse war damals – und ist es bis heute – die weitaus inte ressanteste Teildisziplin der Psycholo gie mit einer nunmehr 100jährigen le bendigen, durch viele Umbrüche und Neuentwicklungen geprägten Traditi on mit einem großen Einfluss und Er kenntnisfortschritt auch in den Nach bardisziplinen. Und die Psychoanalyse ist die Grundlagenwissenschaft der Psychotherapie mit einer umfassenden psychodynamischen Krankheitslehre, hochdifferenzierten Behandlungsver fahren und einem Ausbildungssystem, das erstmals die Selbsterfahrung als wesentlichen Faktor der Identitätsund Berufsentwicklung institutionali sierte. Hinzu kommen u.a. die psycho analytische Kulturtheorie und Gesell schaftsanalysen, die psychoanalytische Pädagogik und Entwicklungspsycho logie. Die Weiterentwicklungen sind atemberaubend, insbesondere im Dia log mit den Neurowissenschaften, aber auch auf dem Gebiet der Säug lings- und Kleinkindforschung, der Behandlungs- und Interventionsver fahren und, das gilt es vor allem zu bewahren, im Verständnis unserer Kultur und im Selbstverständnis von uns allen, jedes Einzelnen. Haben Sie sich deshalb in den letzten Jahren intensiv um die Entwicklung der Psychotherapie als eigenständige wissenschaftliche Disziplin engagiert? Ganz genau! Der stetig ansteigende und sich wandelnde gesellschaftliche Bedarf, die erhöhten Anforderungen im Kompetenzprofil und die Weiter entwicklung der Wissensbestände im gesamten Bereich der Psychotherapie sind in den letzten Jahren sprunghaft und ins Unübersichtliche gestiegen. Deshalb sollte die Psychotherapie nicht länger nur in einem Teilbereich der Psychologie, der klinischen Psy
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chologie, eingegliedert, sondern zu einer eigenständigen wissenschaftli chen Disziplin weiterentwickelt wer den. Nur so kann der Versorgungsauf trag im Gesundheitswesen auf einem hohen, die aktuellen hochdifferenzier ten Wissensbestände integrierenden Niveau auch in der Zukunft garantiert, kann der schulenübergreifende Dialog gefördert, können drängende For schungsvorhaben auch interdiszipli när realisiert und neue Berufsfelder erschlossen werden. Mit dieser Ziel setzung haben der renommierte Köl ner Psychoanalytiker und Traumatolo ge Prof. Gottfried Fischer und ich die Deutsche Gesellschaft für Psychothe rapiewissenschaft (DGPTW) gegrün det. Zu den weiteren Zielsetzungen der DGPTW zählen: Die Dominanz der Verhaltenstherapie in der universitä ren Psychologie durch die Wiederein führung psychodynamischer Ansätze inhaltlich und personell wieder auszu gleichen und neben der natur- auch die geistes- und sozialwissenschaftli chen Grundlagen der Psychotherapie systematisch im Aufbau der Psycho therapie als einer eigenständigen wis senschaftlichen Disziplin zu integrie ren. Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie ist eines ihrer weiteren Spezialgebiete. Was verbindet Sie mit Donald Woods Winnicotts (1896–1971) Werk? Die Kinder- und Jugendlichenpsy chotherapie hat sich – in Deutschland – als eigenständige Heilkunde seit dem Psychotherapeutengesetz auf der Grundlage einer langjährigen Ent wicklung vom Psychagogen zum aner kannten Psychotherapeuten und auf der Basis eines enormen Engagements zahlreicher Kollegen zu einem unver zichtbaren Bestandteil der Gesund heitsversorgung und Prävention, insbesondere aber auch der sozialen Integration, entwickelt. Uns geht es um das Zusammenfügen der Kinder-,
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Jugend- und Erwachsenenpsychothe rapie – in der wissenschaftlichen For schung, der klinischen Arbeit und der Berufspolitik: ein enormes Zukunfts projekt und eine weitere zentrale Ziel setzung der DGPTW. Winnicott war einer der bedeu tendsten Pioniere der Kinder- und Ju gendlichenpsychotherapie, ein heraus ragender Theoretiker und Kliniker, denken Sie etwa an seine Konzepte der Übergangsobjekte, des intermediären Raums, des falschen Selbst. Er war, das zeigt seine vermittelnde Position in der Middle Group zwischen Anna Freud und Melanie Klein in London, ein unabhängiger Geist – deshalb be wundere ich ihn. Als Psychoanalytiker beschäftigen Sie sich mit dem Verhältnis von Psychoanalyse und Neurowissenschaften. Bekanntlich hielt Freud zeitlebens an seiner Zuversicht fest, dass eines Tages die neurobiologischen Grundlagen psychischer Vorgänge entdeckt und ihre Gesetzmäßigkeiten nachgewiesen werden können. Ist dieser Forschungsstand heute erreicht? Gewiß ist der Forschungsstand für einen faszinierenden Neuanfang der Kooperation von Neurowissenschaf ten und Psychoanalyse heute erreicht und dieser Neuanfang wird bereits in zahlreichen Projekten vollzogen. Eini ge psychoanalytische Grundannah men können bestätigt, andere müssen revidiert und alle sollten im Sinne ihrer prinzipiellen Falsifizier- und Fehlbarkeit weiterentwickelt werden. Die Erforschung der unterschiedlichen Gedächtnissysteme und kognitiven Ichfunktionen, des limbischen Sys tems als „Sitz“ der Emotionen, der Furcht-, Angst und Belohnungssyste me, des Hippocampus und anderer Funktionen eröffnet der Psychoanaly se erneut die Chance zu einer rich tungweisenden Pluralisierung ihrer Forschungs- und Erkenntnisperspek tiven – so lange, wie sie ihren eigene Interview
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Methoden und ihren genuin eigenen Gegenstand nicht preisgibt. Was allerdings noch fehlt ist eine ebenso klinisch wie theoretisch aus gewiesene konzeptuelle Grundlage der Vermittlung der methodischen und inhaltlichen Konvergenzen und Differenzen, der Kooperation von na turwissenschaftlichen, empirisch-ex perimentellen und hermeneutisch zu untersuchenden Aspekten des Zusam menhangs zwischen Köper, Gehirn und Psyche, es fehlt also noch an in novativer empirischer und theoretischkonzeptueller Forschung. Auch darin sehen wir eine der Hauptaufgaben der Psychotherapiewissenschaft. Sie unterrichten an der Universität Bremen in den Human- und Gesundheitswissenschaften Persönlichkeitspsychologie. Die betten Sie ein in den Gesamtbewandtnis zusammenhang von Vererbung, Umwelt, Geschlecht und Interkulturelle Vergleiche. Ist das ein neuer Frühling innerhalb der kontextuellen Kultur- und Gesundheitspsychologie, weg von einem eindimensionalen Denken der Verhaltenspsychologie? Ich hoffe sehr, außer dem evoluti onsbiologischen und neurowissen schaftlichen Diskurs über die Deter minanten unseres Denkens, Handelns und Fühlens muss der kulturanalyti sche dringend intensiviert werden: Denken Sie an interkulturelle Konflik te, an den Transformationsprozessen in den unterschiedlichen Lebenswelten oder auch an die gegenwärtigen Dis kussionen über Religion und die Ver antwortlichkeit des Menschen. Die De batten um die Religion sind häufig viel
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Interview
zu affirmativ – ohne die Tiefendimen sion auch nur annähernd zu berühren. Sie engagieren sich in der Berufspolitik. Die alte und eventuell neue Gesetzgebung und Wertschätzung unseres eigenen Berufs. Wie denken Sie ist die Zukunft der Psychotherapie und die Psychotherapie der Zukunft? Vorrang hat, wie schon gesagt, der Aufbau der Psychotherapie als einer eigenständigen wissenschaftlichen Disziplin – auch in der internationalen Perspektive einer europäischen Ge setzgebung zur Qualitätssicherung in der Psychotherapie, der Einführung von neuen Studiengängen und dem Austausch von Modulen im Rahmen des Bologna-Prozesses. Sie haben an der Tagung in Bern im Mai 2009, zum Thema „Psychotherapie auf dem Weg zur eigenständigen wissenschaftlichen Disziplin“ zur Gesetzesrevision des 10jährigen Psychotherapiegesetzes in Deutschland, die wichtigsten Punkte des 430 seitigen Forschungsgutachtens zusammengefasst. Können Sie uns diese hier noch einmal benennen? Der Forschergruppe um Prof. Strauss aus Jena gebührt zuerst einmal unser Dank – das Forschungsgutach ten liefert einen exzellenten Überblick über die Situation der Psychotherapie in Deutschland – in der Versorgung, an den Hochschulen und den privaten Instituten. Es schlägt notwendige Re formen vor – u.a. Finanzierungsmo delle für die Ausbildung und für die praktische Tätigkeit, eine Verkürzung der Ausbildung, Annäherung von KJP und PP, Förderung einer „forschenden
Grundhaltung“ – und nicht zuletzt eine Revision der Zulassungsvoraus setzungen für die postgraduierte Aus bildung: als einheitliche Vorausset zung wird der Masterabschluss mit den für die Psychotherapie relevanten Inhalten, und nicht mehr ausschließ lich der Abschluss im Fach Psycholo gie, empfohlen: entsprechend diesem Vorschlag sollen Modellstudiengänge, wie der von uns ausgearbeitete Mas terstudiengang in Psychotherapiewis senschaft, eingeführt werden. Zum Schluss, was tun Sie in Ihrer Freizeit zum Ausgleich und Aufrechterhaltung ihrer seelischen Gesundheit? Ich bin ein sozial sehr aktiver Mensch, lebe also intensiv in Familie und Freundschaften – vielleicht ist das der wichtigste Faktor der seelischen Gesundheit. Außerdem treibe ich gerne und ausgiebig Sport. Das macht den Kopf und die Seele frei. Herzlichen Dank für das Interview. Zur Person: Ludger van Gisteren, Prof. Dr., Univer sität Bremen, Psychoanalytiker (DPV/ IPA), Hochschullehrer für Psychoana lyse und Psychologie, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Psycho therapiewissenschaft (DGPTW). Forschungsschwerpunkte: Psychoana lyse und ihre Anwendungen, Neuro wissenschaften und Entwicklungspsy chologie, Krankheitslehre und Behandlungstechnik, KJP, Psychothe rapiewissenschaft, Anerkennungsthe orie, Kulturtheorie und Kunst.
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Interview avec le professeur Ludger van Gisteren Les questions ont été posées par Theodor Itten Cher collègue, vous êtes psychologue – qu’est-ce qui vous a incité à faire une formation en psychothérapie et psychanalyse ? À l’époque – ainsi qu’aujourd’hui encore – la psychanalyse était de loin la discipline la plus intéressante de la psychologie, car elle avait une longue tradition (100 ans actuellement) très vivante, marquée de nombreuses évo lutions qui avaient beaucoup influé sur les disciplines voisines. Et en tant que science à la base de la psychothérapie, elle a contribué à institutionnaliser une théorie psychodynamique com plète de la maladie, des méthodes de traitement très différenciées et un sys tème de formation dans lequel, pour la première fois, l’expérience sur soi était considérée comme un aspect es sentiel de l’établissement d’une iden tité et d’une profession. À ceci s’ajou tent la théorie psychanalytique de la culture et des analyses de la société, la pédagogie à base psychanalytique et la psychologie du développement. Les évolutions dans ce contexte sont à couper le souffle, en particulier dans le cadre d’un dialogue avec les neuros ciences, mais aussi dans le domaine de la recherche sur les nourrissons et les enfants en bas âge, des procédures de traitement et d’intervention – c’est tout cela qu’il s’agit de conserver, car cela nous permet de comprendre notre culture et de nous comprendre nousmêmes, en tant qu’individus.
s’orienter. C’est pourquoi il ne faut plus que la psychothérapie soit consi dérée comme un aspect partiel de la psychologie ou de la psychologie clini que ; elle doit devenir une discipline scientifique indépendante. Ce n’est qu’ainsi qu’elle pourra remplir la mis sion qui lui est confiée par le système de santé d’une manière qui correspon de à un standard élevé, intégrant des connaissances très différenciées ; c’est aussi ce qui permettra de promouvoir le dialogue entre les orientations, de réaliser des travaux – urgents – de re cherche sur des bases interdisciplinai res et d’intégrer de nouveaux domai nes professionnels. Lorsque le psycha nalyste et traumatologue connu, le professeur Gottfried Fischer (Cologne) et moi-même avons fondé la Deutsche Gesellschaft für Psychotherapiewis senschaft (DGPTW), nous avions cet objectif en tête. Les autres objectifs visés par la DGPTW sont : compenser la position dominante occupée par la thérapie du comportement dans les départements universitaires de psy chologie en y réintroduisant des as pects psychodynamiques au niveau du contenu comme des enseignants ; les intégrer, à côté de bases issues des sciences naturelles, humaines et so ciales, systématiquement dans l’éta blissement de la psychothérapie en tant que discipline scientifique indé pendante.
Est-ce la raison pour laquelle vous vous êtes beaucoup impliqué ces dernières années en faveur d’un établissement de la psychothérapie en tant que discipline scientifique indépendante ? Exactement ! Au cours de ces der nières années, les besoins croissants et en constante transformation issus de la société, les exigences plus élevées posées aux compétences des thérapeu tes et l’accumulation continue d’un sa voir concernant tout le domaine de la psychothérapie, ont soudain atteint un niveau où il est devenu difficile de
Vous êtes également spécialiste de la psychothérapie pour enfants et adolescents. Quels sont vos liens avec l’œuvre de Donald Woods Winnicott (1896-1971) ? En Allemagne, la psychothérapie pour enfants et adolescents s’est beau coup développée depuis l’édiction de la loi sur la psychothérapie : des psy chagogues expérimentés sont devenus psychothérapeutes reconnus et de nombreux collègues se sont beaucoup impliqués pour devenir part intégran te – et indispensable – de l’offre de santé et de prévention, mais aussi de
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la démarche d’intégration sociale. Pour nous, il s’agit d’associer la psy chothérapie pour adultes à celle qui est destinée aux enfants et adoles cents, ceci au niveau de la recherche scientifique, du travail politique et de la politique professionnelle. Il s’agit d’un très important projet d’avenir et de l’un des objectifs centraux que s’est fixé la DGPTW. Winnicott fut l’un des pionniers les plus significatifs de la psychothérapie pour enfants et adolescents ; il était excellent à la fois sur le plan théorique et sur le plan clinique : pensons par exemple à ses concepts de l’objet tran sitoire, de l’espace intermédiaire et du faux Soi. Comme le montre la manière dont il a tenté de servir de médiateur au sein du Middle Group de Londres, entre Anna Freud et Melanie Klein, il a toujours conservé son indépendance et c’est pourquoi je l’admire. En tant que psychanalyste, vous vous intéressez aux rapports entre psychanalyse et neurosciences. On sait que tout au long de sa vie Freud a continué à croire qu’un jour, on découvrirait les bases neurobiologiques des processus psychiques et qu’on pourrait démontrer leurs mécanismes. La recherche a-t-elle atteint aujourd’hui cet objectif ? Il est certain que la coopération en tre les neurosciences et la psychana lyse a maintenant pris un nouveau dé part, comme le montrent de nombreux projets. Certaines hypothèses psycha nalytiques ont pu être démontrées, d’autres ont dû être révisées, toutes devraient être élaborées plus avant concernant les aspects falsification et faillibilité potentielles. Les études des différents systèmes de mémoire et des fonctions cognitives du moi, du sys tème limbique en tant que « siège » des émotions, des systèmes de fuite, de peur et de récompense, de l’hippocam pe et des autres fonctions cérébrales, offrent à nouveau à la psychanalyse une opportunité de rendre ses recher ches et ses connaissances plus plura Interview
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listes – à condition toutefois qu’elle n’abandonne pas ses propres métho des et son propre objet. Pourtant, certaines choses man quent encore : une base conceptuelle autant clinique que théorique qui per mettrait de surmonter les convergen ces et les divergences existant au ni veau de la méthode et du contenu, et d’étudier sur des bases à la fois empi riques et expérimentales, mais aussi herméneutiques, certains aspects des rapports entre corps, cerveau et psy chisme ; bref, nous manquons encore d’une recherche innovatrice sur le plan empirique et intégrant les concepts théoriques. C’est également à ce ni veau que nous concevons l’une des principales tâches que la science psy chothérapeutique devra assumer. Vous enseignez à l’Université de Brême la psychologie de la personnalité, dans le cadre des sciences humaines et de la santé. Vous considérez cette psychologie comme un produit des facteurs génétique, environnement, sexe et culture. Cela correspond-il à un « nouveau printemps » au sein de la psychologie de la culture et de la santé, loin d’une approche unidimensionnelle pratiquée par les psychologues du comportement ? Je l’espère beaucoup : il faut impéra tivement pratiquer de manière plus ci blée l’analyse de la culture, en plus de mener un discours concernant les composantes biologie de l’évolution et neuroscience de notre mental, de nos actes et de notre ressenti. À ce niveau, je pense aux conflits interculturels, aux processus de transformation subis par différents mondes existentiels, mais aussi au débat actuel sur la reli gion et les responsabilités de l’être hu main. J’ajouterai que les débats sur la
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religion sont souvent trop affirmatifs – ils s’intéressent beaucoup trop peu à la dimension profonde de la perspec tive religieuse. Vous vous impliquez dans le contexte de la politique professionnelle. L’ancienne – et éventuellement la nouvelle – législation, ainsi que la manière dont notre profession est considérée vous intéressent. Comment envisagez-vous l’avenir de la psychothérapie et la psychothérapie du futur ? La principale priorité est, comme je l’ai dit, l’établissement de la psycho thérapie en tant que discipline scienti fique indépendante, ceci également au niveau européen, pour garantir la qua lité des traitements, pour mettre en place de nouvelles filières et pour pou voir échanger des modules dans le ca dre du processus de Bologne. Lors de la rencontre de Berne (mai 2009) sur le thème de « la psychothérapie en voie de devenir une discipline scientifique indépendante », organisée à l’occasion de la révision – au bout de dix ans – de la loi allemande sur la psychothérapie, vous avez résumé les principaux points de l’expertise mandatée en Allemagne (430 pages). Pouvez-vous les mentionner brièvement ? Tout d’abord, il faut remercier ses auteurs, réunis autour du professeur Strauss (Jena) – l’expertise fournit un excellent aperçu de la situation dans laquelle se trouve la psychothérapie en Allemagne, que ce soit au niveau de l’offre ou à celui de la formation offerte par les universités et les instituts pri vés. Strauss et al. proposent des réfor mes indispensables, dont entre autres un modèle de financement de la forma tion et de la pratique, un raccourcisse ment de la durée de formation, un rap
prochement entre la psychothérapie pour enfants/adolescents et la psycho thérapie pour adultes, la promotion d’une recherche à tous les niveaux – et enfin une révision des conditions d’ac cès à la formation postgrade : un diplô me de mastère incluant les contenus pertinents pour la psychothérapie de vrait être accepté au lieu que ce soit ex clusivement un diplôme de psycholo gie. Selon cette proposition, il faut que des filières modèles soient introduites, correspondant par exemple à la filière de mastère en science psychothérapeu tique que nous avons élaborée. Dernière question : que faites-vous dans votre temps libre pour récupérer et pour maintenir votre santé psychique ? Je suis très actif sur le plan social, passe beaucoup de temps avec ma fa mille et mes amis – peut-être est-ce le facteur le plus important en termes de santé psychique. Je pratique aussi avec plaisir beaucoup de sport. Cela libère le corps, mais aussi l’âme. Nous vous remercions pour cette interview. Données personnelles: Ludger van Gisteren, Prof. Dr., Univer sité de Brême, psychanalyste (DPV/ IPA), professeur de psychanalyse et de psychologie, président de la Deutsche Gesellschaft für Psychotherapiewis senschaft (DGPTW). Principaux tra vaux de recherche: la psychanalyse et ses applications, les neurosciences et la psychologie du développement, no sologie et technique de traitement, psychothérapie pour enfants et adoles cents, science psychothérapeutique, théorie de la reconnaissance, théorie de la culture et art.
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Veranstaltungskalender 22.–24. Jänner 2010, Wien Gestalttage 2010 Was ist gut? Ethische und methodische Antworten Anliegen der Tagung ist die Reflexion des moralisch Gesollten, Erlaubten, Verbotenen, Zulässigen, Ange messenen in der Integrativen Gestaltt herapie. Vorträge von Franz Schuh, Karin Daecke, Renate Hutterer-Krisch Podiumsdiskussion, Workshops (mit E. Czamler, M. Hochgerner, R. Hutterer-Krisch, M. Löwer-Hirsch, W. Till) Das detaillierte Programm finden Sie auf: www.gestalttherapie.at
12.–13. März 2010, Zürich Biosynthese-Tagung: Trauma und Ermutigung Information und Anmeldung: Anna Ischu, Niederdorfstrasse 20, 8001 Zürich, Schweiz E-mail
[email protected] 24. und 25. April 2010 3. Internationale Fachtagung für klienten-/personenzentrierte Kinderund Jugendlichenpsychotherapie Thema: „Die Erlebnis- und Erfahrungswelt unserer Kinder“ Ort: Wien Veranstalter: APG/Forum, APG/IPS, VRP und ÖGWG
Informationen: www.kindertherapietagungWIEN.at www.kindertherapietagungwien.at Fortbildung zum Fachpsychotherapeuten/zur Fachpsychotherapeutin für Psychotraumatologie SIPT Information und Anmeldung: Schweizer Institut für Psychotrauma tologie (SIPT), Heiligbergstrasse 38, 8400 Winterthur, Schweiz, Tel +49-(0)52/213 41 12 E-mail
[email protected] www.psychotraumatologie-sipt.ch Die Fortbildung wird anerkannt von der Schweizer Charta für Psychotherapie
Verleger: Springer-Verlag GmbH, Sachsenplatz 4–6, 1201 Wien, Österreich. – Herausgeber: Österreichischer Bundesverband für Psychotherapie (ÖBVP), Löwengasse 3/5/6, 1030 Wien, Österreich; Schweizer Charta für Psychotherapie, Bergstrasse 92, 8712 Stäfa, Schweiz; Schulen- und Berufsübergreifender Deutscher Dachverband für Psychotherapie, Leibnizstraße 19, 55118 Mainz, Deutschland. – Redaktion: Löwengasse 3/5/6, 1030 Wien, Österreich. – Hersteller: Holzhausen Druck und Medien GmbH, Holzhausenplatz 1, 1140 Wien, Österreich. – Verlagsort: Wien. – Herstellungsort: Wien.
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