Mitteilungen des Berufsverbandes der Deutschen Radiologen Radiologe 2013 · 53:277–293 DOI 10.1007/s00117-012-2477-6 © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2013
Inhalt Editorial 277
Wir leben Demokratie – Berufspolitik im Jahr 2013
BDR
Wir leben Demokratie – Berufspolitik im Jahr 2013
Berufspolitik 278
Delegiertenversammlung mit gutem Durchblick
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Beitragsordnung
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Delegierte der Landesverbände
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Nutzen kommt von Nutzung – Freischalten der Praxisdaten auf www.radiologenverband.de
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Onkologie-Vereinbarung aktualisiert
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Erweiterte Indikation bei Osteoporose zu Gunsten DXA
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§ 116 – ASV lässt weiter auf sich warten…
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3. Brandenburger Krebskongress „Onkologie im Land Brandenburg – stark und vernetzt“
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Weiterbildung für die Generation Y
Rezensionen 289
Online-Marketing für die erfolgreiche Arztpraxis: Website, SEO, Social Media, Werberecht
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Messverfahren und Klassifikationen in der muskuloskelettalen Radiologie
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Angewandte Magnetresonanz- tomographie. Grundlagen und Anwendungen
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Digitale Bildverarbeitung und Bildgewinnung
Verschiedenes 288
In aller Kürze
288
Aus den Ländern
291
Neue Mitglieder
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Anzeige
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Impressum
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BDR-Adressen
Sehr verehrte Kolleginnen, sehr geehrte Kollegen, nach einer fairen Diskussion, in der die unterschiedlichen Konzepte und Vorstellungen berufsverbandlicher Arbeit der beiden Kandidaten für den Vorsitz des BDR deutlich thematisiert und akzentuiert wurden, hat mich die Delegiertenversammlung am 2.3. in Berlin mit großer Mehrheit erneut zum Vorsitzenden gewählt – hierfür möchte ich mich bei unserem höchsten Verbandsgremium bedanken. Der Wahl ging der jährliche Rechenschaftsbericht voraus, siehe Seite 278. WBO-EBM-GOÄ-DIN ISO-GFBUEMS-KBV-BÄK-DKG-QM – Verbandaufgaben in Abkürzungen, die den Rahmen unserer bisherigen, aber ebenso zukünftigen Vorstandsarbeit umreißen. Unterstützt wird der Vorstand dabei in der Umsetzung alltäglicher Arbeit und in der Zweitmeinung von den Geschäftsführern samt deren juristischer Expertise, von den Landesvorsitzenden und bisweilen von Mitgliedern, die erkennen, dass diese Abkürzungen und deren qualitativ hochwertige Umsetzung bestimmende Determinanten fachärztlichen Alltags sind. Unser ärztliches Tun wird auch weiterhin durch die Einbindung in das System ärztlicher Selbstverwaltung definiert. Radiologischer Sachverstand ist auf allen Ebenen, auch in den Länder-KVen, erforderlich. Jetzt werden die Weichen für die zukünftigen Rahmenbedingungen fachärztlicher Tätigkeit gestellt. Auch wenn die Signale, die uns aus der KBV und BÄK für
die Neuformulierung von EBM und GÖA erreichen, auf die Zeit nach der Bundestagswahl verweisen, müssen wir kontinuierlich handeln – bzw. verhandeln. Der BDR begeht in diesem Jahr sein 15-jähriges Bestehen nach der Fusion von BVDRN und D.I.R.. Es sind rückblickend bewegte Jahre gewesen, die immer von Anfeindungen und Übergriffen durch andere Fachgruppen gekennzeichnet waren – und noch sind und denen unser erfahrenes BDR-Team aus Mandatsträgern und Geschäftsführern auch weiterhin Erfolg versprechend Paroli bieten wird. Weiterbildung und Vergütung: Beide Bereiche werden vom BDR für die gesamte Fachgruppe vorrangig und umfassend bearbeitet. Durch die neue Weiterbildungsordnung müssen die Fachgebietsgrenzen auch weiterhin gesichert sein – dies vertreten wir konsequent gegenüber der BÄK. Die Vergütung muss die radiologische Tätigkeit adäquat abbilden. Aktuell haben wir die noch im Sommer geplante Absenkung unseres Honorars um 10% verhindert. Es sieht so aus, als ob es keinen direkten Honorarverlust geben wird – Ein schöner Erfolg des BDR durch seine konstante Beharrlichkeit gegenüber der KBV! Wir stehen für eine konsequente Interessenvertretung aller Radiologinnen und Radiologen in Praxis und Klinik und hoffen dabei weiter auf Ihre Unterstützung! Jeder ist aufgerufen mitzumachen, es gibt viel zu tun – bringen Sie sich ein, in der Kammer, der örtlichen KV, in Selbstverwaltungsgremien, aber auch in der Politik. Unser Fach verdient Beachtung und Zuwendung – das muss immer wieder in den richtigen Kanälen und Köpfen ankommen! Ihr Helmut Altland Der Radiologe 3 · 2013
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Berufspolitik · Mitteilungen des BDR
Delegiertenversammlung mit gutem Durchblick re nun nicht zur Finanzierung der Grundpauschalen herangezogen werden.
Delegiertenversammlung 2013, im Hintergrund Ehrenmitglied Carlheinz Prömper
Am 2. März fand in Berlin die jährliche Delegiertenversammlung statt, an der 67 Delegierte teilnahmen (siehe Delegiertenliste Seite 281). Die Leitung hatte wieder der Vorsitzende des Länderausschusses und Landesvorsitzende Hamburgs, Dr. Andreas Bollkämper.
Dr. H. Altland, 1. Vorsitzender
he von 10%, nach intensiven Gesprächen des BDR-Vorstands mit der Honorarabteilung auf 4% runter verhandelt, wird nun zu einem 0-Summen-Spiel. Ein beachtlicher Erfolg des BDR - wieder einmal! der der guten Vernetzung des Vorstands, insbesondere des 1. Vorsitzenden, aber auch besonders des 2. stellv. Vorsitzenden Dr. Klaus Hamm, zu verdanken ist.
Jahresbericht des 1. Vorsitzenden Honorarentwicklung Dr. Helmut Altland konnte zuerst über die Ergebnisse der am Vortag stattgefundene KBV-Vertreterversammlung berichten. Das Szenario der im vergangen Jahr bedrohlichen Honorarabstaffelung in Hö-
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Der Radiologe 3 · 2013
§ 116 b Der BDR ist ganz entschieden der KBVAbsicht hier auf DRG-Basis zu vergüten, entgegen getreten und hat eine feste Vergütung gefordert. Die endgültige Honorierung wird aber wie bereits zu vermuten war, noch einige Zeit auf sich warten lassen (siehe hierzu auch den Kurzbericht auf Seite 285). WBO Derzeit wird unter Mitwirkung der Fachgesellschaften und Berufsverbände die Weiterbildungsordnung novelliert. Die ursprünglich geplante modulare Weiterbildung wird nicht mehr favorisiert, da sie zu einer Zerlegung der Fachgebiete geführt hätte. Zum Zeitplan der Umsetzung siehe DER RADIOLOGE 2-13, S. 170.
Dr. A. Bollkämper, Länderausschussvorsitzender
Zuerst erinnerte er stellvertretend für alle im vergangenen Jahr Verstorbenen an Frau Dr. Jegodzinski, die langjährige Pressereferentin, und Dr. Thomas Werlich, Vorstandsmitglied in Schleswig-Holstein. In diesem Jahr standen Wahlen an. Dafür war Frau Antonini, Mitarbeiterin in der Rechtsanwaltskanzlei der Geschäftsführer und auch für den BDR tätig, anwesend, die im Verlauf der Versammlung diesen Teil souverän bewältigte.
Dr. W. Schaeben, LV Rheinland-Pfalz
Dr. K. Hamm, 2. stellv. Vorsitzender
Die Ergebnisse der ZIPP-Studie wurde von ihm immer wieder richtig interpretiert dargestellt, so dass zumindest die Honorarabteilung der KBV nun nicht mehr dem Märchen der astronomischen GKV-Einkünfte in der Radiologie Glauben schenken dürfte und auch akzeptieren muss, dass in der Radiologie die GKVEinkünfte weit entfernt von dem fiktiven Oberarzt-Gehalt sind. Die Spezifik der Radiologie, große Gemeinschaftspraxen und weit verbreitete Krankenhauskooperationen, dürfen mit der GKV-Situation nicht vermischt werden. Dr. Schaeben, Rheinland-Pfalz, bestätigte als Mitglied der KBV-Vertreterversammlung, dass die Radiologen-Honora-
Röntgen unter Druck – Publikation wider besseres Wissen In der vorletzten Ausgabe des Deutschen Ärzteblattes wurde ein Artikel von Prof. Goldner, Radiologe mit Sitz in Frankreich, veröffentlicht, der eine falsche Darstellung der Radiologie im 21.Jahrhundert liefert. Er wähnt sie in einem Stadium der Selbstauflösung und sukzessive verzichtbar. DRG und BDR werden in geeigneter Form in Kürze eine eigene Darstellung der Breite und Innovation des Faches vornehmen und wenden sich gegen eine vorschnelle und zu kurz greifende direkte Antwort. MRT für Kardiologen Diese Entwicklungen müssen frühzeitig erkannt und ihnen entschieden entgegen
getreten werden, siehe DER RADIOLOGE, 2012, S. 779 zur Lage in Baden-Württemberg. Bronchial-Karzinom Hier gibt es eine gemeinsame Initiative von BDR und DRG, es werden Gespräche mit dem BMU geführt (s. DER RADIOLOGE 2011, S. 995). GFB Nachdem im vergangen Jahr vielfältige Gespräche zur Neuausrichtung und der Möglichkeit zur Rückkehr ausgetretener Fachgruppen geführt wurden, hat sich die Gemeinschaft Fachärztlicher Berufsverbände Anfang 2013 als gemeinnütziger Verein unter einem neuen Vorstand konstituiert. Die GFB hat neben nationalen Aufgaben insbesondere auf europäischer Ebene Bedeutung, da sie die nationalen Delegierten für die europäischen Gremien der U.E.M.S. (Union Européenne des Médecins Spécialistes) stellt, siehe hierzu DER RADIOLOGE 2-13, S.170. Für die Bereiche der Spezialfachärztlichen Versorgung, aber auch der Vertretung der Chefarzt-Interessen gibt es eigenständige Verbände, mit denen es einen mehr oder weniger regen Austausch gibt. Marburger Bund Der BDR strebt eine Kooperation mit dem MB an, um auch RadiologInnen in Weiterbildung frühzeitig für berufspolitische Belange zu interessieren und den BDR als kompetente berufspolitische Interessenvertretung bekannt(er) zu machen. Curagita, stellvertretend für Radiologennetze Dr. Altland nahm sehr dezidiert zu den Zielen dieser Gruppierung, auch unter dem Aspekt, dass mit Jürgen Witt ein Vertreter dieser Gruppe seine Kandidatur zum 1.Vorsitzendener bekannt gegeben hatte, Stellung. Der BDR distanziert sich ausdrücklich von denen in der CuraSequenz-Broschüre formulierten Zielen (Abbau der Krankenhausradiologie, Transkodierung EBM/GOÄ etc.). Der BDR sieht sich als die berufspolitische Vertretung sowohl der im ambulanten Bereich als auch der im Krankenhaus tätigen RadiologInnen. Zudem muss Vorstandstätigkeit immer industrieunabhängig er-
folgen, wie es die Satzung vorsieht (s. auch Vorstandsbeschluss aus DER RADIOLOGE 2009, S. 1089). Transparenz und Mitwirkung der Landesverbände und des Länderausschusses sind die Grundpfeiler des BDR. DVT Diese ist keine Computertomographie. Dies haben die zuständigen Gremien zweifelsfrei festgestellt wie dies auch gerichtlich geklärt ist (s. GOÄ-Abrechnungsfragen Nr. 24 - DER RADIOLOGE 2011, S. 821). Gelenk-MRT Einige KVen haben diese neben einem Ganzkörpergerät zugelassen, andere nicht. Grund: Die Kleingeräte können die technischen Vorgaben nicht erfüllen. QS-RiLi Mammabiopsie Die Anforderungen an die Bildqualität sind erhöht worden, für alte Fischer-Tische gibt es eine Übergangsfrist. Für die „kurative“ Mammographie gelten die gleichen Bedingungen wie im Screening.
Aussprache Im Mittelpunkt der folgenden Aussprache standen die Strategie bei den kommenden Honorarverhandlungen mit den Aktivitäten der Curagita/Radiologennetz und der kommenden WBO-Novellierung, die Bedarfsplanung und die PRT. Die Redner bekräftigten die vom Vorsitzenden aufgezeigte Linie für die EBM-Verhandlungen, plädierten für eine enge Zusammenarbeit mit der DRG in der Weiterbildungsfrage
und riefen zu Aktivitäten in den Landesausschüssen auf, um die praxisfremden Überversorgungsregelungen in der neuen Bedarfsplanung auf ein richtiges Maß zurückzuführen. Bei der Neuregelung der PRT gilt es dafür zu kämpfen, dass die frei werdenden Mittel im Radiologentopf verbleiben, wenn es denn trotz der Interventionen der radiologischen Verbände nicht zu verhindern ist, dass die beschlossenen Leistungseinschränkungen (s. DER RADIOLOGE 01-2013, S. 86) aufgehoben werden.
Wahl des 1. Vorsitzenden Dr. Helmut Altland hatte bereits im Länderausschuss, zuletzt wieder auf der Sondersitzung am 19.1.13, den Landesvorsitzenden seine Bereitschaft zur erneuten Kandidatur bekannt gegeben. Jetzt wurde er von Prof. Claussen, Tübingen, förmlich als Kandidat vorgeschlagen. Dr. Bock, Rheinland-Pfalz, schlug mit Jürgen Witt, seit 7.11.12 Landesvorsitzender Baden-Württemberg (s. DER RADIOLOGE .2012, 1155), einen weiteren Kandidaten vor, dessen Bereitschaft zu kandidieren ebenfalls bereits bekannt und er hinlänglich aktiv geworden war. Beiden Kandidaten wurde uneingeschränkt Zeit zur persönlichen Vorstellung gegeben, ebenso wie die Delegierten die Möglichkeit hatten, den Kandidaten Fragen zu stellen, was nicht der Fall war.
RA M. Henkel, Wahlleiter
J. Witt, LV Baden-Württemberg
Die Wahl erfolgte satzungsgemäß geheim und schriftlich, die Auszählung erfolgte unabhängig von den Juristen des Verbandes. Nach der Mittagspause verkündete Wahlleiter RA Markus Henkel das Wahlergebnis: Dr. Helmut Altland: 52 Stimmen Jürgen Witt: 12 Stimmen 3 Enthaltungen. Der Radiologe 3 · 2013
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Berufspolitik · Mitteilungen des BDR
Jürgen Witt gratulierte Dr. Altland, der die Wahl annahm und sich bei den Delegierten bedankte.
Kassenbericht Anders als im vergangen Jahr sah der Kassenführer U. Wezler, mit Zustimmung des Bundesvorstands, die Notwendigkeit zur Beitragserhöhung. Trotz eines nahezu ausgeglichenen Jahresabschlusses soll eine moderate Beitragserhöhung von durchschnittlich 5% die zukünftige Arbeit des Verbandes auch bei leicht rückläufiger Mitgliederzahl gewährleisten. Hier appelliert er an alle Delegierten, die Mitgliederwerbung ernst zu nehmen und sich um Neumitglieder zu bemühen.
Auf Frage von Scheidt bekräfitgt Prof. Helmberger, dass sich der Finanzausschuss die GO ohne Beteiligung des Vorstandes kraft eigenen Satzungsrechts gibt und die Delegiertenversammlung nicht zu beteiligen ist.
Beitragsordnung 2013 Ausgehend von seinem Finanzbericht 2012 stellte U. Wezler zwei verschiedene Modelle für die Beitragserhöhung vor. Nach einer kurzen Diskussion über die
Belastung der unterschiedlichen Beitragsgruppen entfiel das Votum der Delegierten per Appellation für die folgende neue Beitragsstruktur: s.Kasten. Andreas Bollkämper konnte die diesjährige Delegiertenversammlung um 13.45 Uhr – so früh wie nie – beenden, dankte allen Delegierten für ihre konstruktive Mitwirkung und wünschte eine gute Heimreise. (sl/uc)
Dipl.-Med. R. Aisch, Finanzausschuss
Auf Frage des Delegierten Scheidt, Westfalen-Lippe, zur Finanzprüfung 2011 auf der letztjährigen Delegiertenversammlung räumte der Kassenführer ein, dass es damals Prüfungsbedarf wegen der periodengerechten Verbuchung von Rentenversicherungszahlungen gegeben habe, das Prüfbegehren von Scheidt aber weit darüber hinausgegangen sei.
Beitragsordnung Die Delegiertenversammlung des Berufsverbandes hat am 02.03.2013 in Berlin folgende Beitragssätze für das Jahr 2013 gem. § 7 Ziff. 2 der Satzung vom 20.11.1998 beschlossen:
Geschäftsordnung
Niedergelassene und Chefärzte als Einzelmitglieder, Angestellte Ärzte als (Mit-)beteiligte am MVZ. Außerordentliche Mitglieder (Industrieangehörige etc. )
€ 890,00
Der Vorsitzende des Finanzausschusses Prof. Dr. Hermann Helmberger berichtete, dass sich der Finanzausschuss eine satzungsgemäße Geschäftsordnung (GO) gegeben hat, die dessen Kompetenzen klarstellt (kein politisches Mandat) und die alle seine Mitglieder zur Verschwiegenheit verpflichtet. Diese hat der Vorstand zustimmend zur Kenntnis genommen. Der Kassenführung durch Ulrich Wezler wurde einstimmig mit Enthaltung des Betroffenen Entlastung erteilt, die Versammlung dankte ihm für seine wie immer korrekte und umsichtige Kassenführung.
Bei Mitgliedschaft aller liquidationsberechtigten Ärzte einer Praxis, eines MVZ, bzw. einer Klinikabteilung**, je Mitglied
€ 595,00 **
Oberärzte mit variabler Vergütung*, Chefärzte und niedergel. Ärzte im 1. Jahr, Vertreter, Angestellte in MVZ oder bei Niedergelassenen (ohne Beteiligung)
€ 445,00
Oberärzte ohne variable Vergütung*, Kinderradiologen
€ 360,00
Assistenzärzte mit Facharztbezeichnung (im Krankenhaus)
€ 195,00
Ärzte in Weiterbildung, Rentner, arbeitslose Ärzte
€ 130,00
Halbtagsbeschäftigte (Teilzeit bis max. 20h/Woche) 50 % des jew. o. a. Beitrages, mind. jedoch
€ 130,00
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Der Radiologe 3 · 2013
* variable Vergütung: z.B. Liquidationsrecht, Beteiligungsvergütung, Bonusvereinbarung etc. NICHT Poolbeteiligung. ** Zum Nachweis der Mitgliedschaft aller Ärzte bitte Praxisbriefkopf o.ä. beilegen
Delegierte der Landesverbände Brandenburg
Rheinland-Pfalz
Dr. medic-IMF Jourik Ziechmann, Frankfurt Dr. med. Frank Schniewind, Wittenberge
Dr. med. StefanBoth, Mainz Dr. med. Wolfram Schaeben, Koblenz Dr. med. Günther Reinheimer, Wittlich Dr. med. Reinhard Bock, Zweibrücken
Hamburg
Saarland Blick ins Auditorium
PD Dr. med. Jörn Lorenzen, Hamburg Dr. med. Andreas Bollkämper, Hamburg
Hessen Die Zahl der Delegierten richtet sich nach folgendem Schlüssel: ein/e Delegierte/r auf je angefangene 30 ordentliche Mitglieder.
Baden-Württemberg
Sachsen Prof. Dr. med. Friedhelm Zanella, Frankfurt Dr. med. Roland Ballreich, Gelnhausen Dr. med. Norbert Schmidt, Fulda
Mecklenburg-Vorpommern Dr. med. Bendix Kemke, Stuttgart Priv. Doz. Dr. med. Hans Scheffel, Mannheim Dr. med. Dipl.-Phys. Julian Köpke, Bruchsal Dr. med. Bernd Erdtmann, Stuttgart Dr. med. Andreas Strohmaier, Stuttgart Dr. med. Friedrich-Wilhelm Roloff, Ludwigsburg Prof. Dr. med. Claus D.Claussen, Tübingen
Bayern Prof. Dr. med. Volkher Engelbrecht, Amberg Dr. med. Volker Meusel, Erlangen-Tennenlohe Dr. med. Matthias Boos, Pfaffenhofen Dr. med. Rudolf Conrad, Ingolstadt Prof. Dr. med. Hermann Helmberger, München Dr. med. Thomas Frank, Erlangen Dr. med. Thomas Hilbertz, München Dr. med. Jürgen Romahn, Coburg Dr. med. Erhard Imschweiler, Spardorf
Berlin Dr. med. Hans-Martin Puchert, Berlin Dr. med. Konstanze Schütze, Berlin Dr. med. Bernd Reichmuth, Berlin Dr. med. Detlef Köhler, Berlin
Dr. med. Christoph Buntru, Saarlouis Dr. med. Jochen Schleifer, Homburg
Dr. med. Marc Amler, Dresden Dr. med. Johannes Scheibe,Leipzig Dr. med. Thomas Neumann, Leipzig Dr. med. Klaus Hamm, Chemnitz
Sachsen-Anhalt Dr. med. Klaus-Heinrich Schweim, Stralsund
Dipl.-Med. Regina Aisch, Haldensleben
Niedersachsen
Schleswig-Holstein
Dr. med. Franco Caldarone, Hannover Dr. med. Andreas Huhnt, Vechta Dr. med. Richard Schulz, Salzgitter PD Dr. med. Jens-Holger Grunert, Hannover Dr. med. Herbert Klengel, Göttingen Bremen Dr. med. Andreas Sternberg, Bremen
Dr. med. Michael Renner jun., Halstenbek Dr. med. Winfried Kruse, Glücksburg Sönke Schmidt, Kiel Dr. med. Jan Keßeböhmer, Lübeck
Nordrhein PD Dr. Alexander Stork, Düsseldorf Lars Ilgemann, Krefeld Dr. med. Bernhard-Paul Knopp, Wermelskirchen Dr. med. Wolfgang Grimm, Bonn Dr. med. Renate Tewaag, Wuppertal Dr. med. Wolfgang Stork, Düsseldorf Prof. Dr. med. Friedrich Christ, Düsseldorf Dr. med. Hans-Dieter Paquin, Düsseldorf
Thüringen Dr. med. Ralph Goertler, Jena Jens-Uwe Streu, Gera Dr. med. Norbert Sieber, Eisenberg
Westfalen-Lippe Prof. Dr. med. Heiko Alfke, Dortmund Dr. med. Klaus Meydam, Unna Dr. med. Thilo-Andreas Wittkämper, Herne Dr. med. Gisela Urban, Herford Priv.-Doz. Dr. med.Wolfgang Krings, Paderborn Wolfgang Scheidt, Köln Prof. Dr. med. Detlev Uhlenbrock, Dortmund
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Berufspolitik · Mitteilungen des BDR
Nutzen kommt von Nutzung – Freischalten der Praxisdaten auf www.radiologenverband.de In der Ausgabe 11-12 hatten wir Sie über die neue Webseite informiert. In kleinen Schritten wird sie nun aufund ausgebaut.
Neue Rubriken entstehen Die Landesfenster, in denen Sie regionale Informationen des Landesvorsitzenden,
der KV oder Ärztekammer finden – zu erreichen unter Über den BDR – Landesverbände. In den Mitteilungen veröffentlichen wir seit 2013 Rezensionen aktueller radiologischer Neuerscheinungen. Gebündelt nachzulesen unter Informationen – Rezensionen. Für Sie gelesen – aktuelle Artikel zu Studien, wissenschaftlichen Stellungnahmen etc – zu finden unter Informationen – Aktuelle Meldungen. Im Anzeigenmarkt können Sie selbsttätig Suchanzeigen aufgeben: Dort finden Sie die Stellen- und Gerätebörse.
Datenschutzerklärung und Mitgliedersuche 9 Abb. 1. Startseite nach Login
9 Abb. 2. Button Kontaktoptionen festlegen
9 Abb. 3. Button Auswahl der Versandoptionen
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Der Radiologe 3 · 2013
Unser nächster großer Schritt wird die Mitgliedersuche sein. PatientInnen und KollegInnen sollen Sie finden können. Hierzu benötigen wir Ihre Hilfe (Abb. 1). Was und wie gefunden wird, bestimmen Sie selbst. Hierzu müssen Ihre Daten gut verwaltet sein. Standard sollte es sein, dass Sie Name und Anschrift, Kontaktdaten der Praxis aktuell hinterlegen und für die Anzeige freischalten. Um Ihre Daten zu überprüfen und anzupassen, ist es erforderlich, dass Sie sich mit Ihren Zugangsdaten einloggen. In der Datenverwaltung finden Sie unter der Registerkarte „Kontakt“ die hinterlegten Adress- und E-mail-Daten (Abb. 2). Dort können Sie mit der Schaltfläche „Kontaktoptionen“ Details zur Kommunikation festlegen. Denken Sie daran, dass Sie uns die Kommunikation erheblich erleichtern, wenn Sie für Rechnungsversand und Aussendungen Ihre aktuelle E-Mail-Adresse hinterlegen. Und die informativen Aussendungen – die monatlichen BDR-Mitteilungen, Informationen Ihres Landesverbandes etc. erhalten Sie dann auch regelmäßig (Abb. 3).
Berufspolitik · Mitteilungen des BDR
9 Abb. 4. Button für die Festlegung der zur Veröffentlichung freigegebenen Daten
Für die Mitgliedersuche können Sie dann unter der Registerkarte „Mitgliedschaft“ unter Privatsphäre-Einstellungen Ihre Angaben freischalten (Abb. 4, 5). Beachten Sie bitte, dass nicht nur die Einträge ausgewählt werden müssen, sondern auch die Kästchen oben aktiviert werden müssen. Mit Freigabe der Daten akzeptieren Sie die Datenschutzbestimmungen des BDR, die Sie über die Schaltfläche einsehen können. Um ein Foto hochzuladen und freizugeben, klicken Sie bitte direkt auf den kleinen Pfeil auf dem grünen Bildsymbol. In der nachfolgenden Maske müssen Sie erst ein ggf. schon hinterlegtes Bild löschen, bevor Sie ein Neues hochladen. Für eine korrekte Anzeige bitten wir auf das Seitenverhältnis von 75 x 102 zu achten, da das Foto sonst verzerrt dargestellt wird (Abb. 6). Nutzen Sie diese zusätzliche Möglichkeit, um auf Ihre Praxis hinzuweisen. Wir werden in einigen Wochen die neue Funktion zugänglich machen und Sie über den Start zeitnah informieren. Gern können Sie auch beim 94. Röntgenkongress in Hamburg – 29. Mai–1. Juni – an unseren Stand kommen, um es gemeinsam zu bearbeiten. (sl/mh)
9 Abb. 5. Auswahl Privatsphäre
9 Abb. 6. Bildoption für die Mitgliedersuche
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Berufspolitik · Mitteilungen des BDR
Onkologie-Vereinbarung aktualisiert Die „Vereinbarung über die qualifizierte ambulante Versorgung krebskranker Patienten „Onkologie-Vereinbarung“ (Anlage 7 zu den Bundesmantelverträgen) ist vom GKV-Spitzenverband und der KBV überarbeitet worden. Außer ein paar redaktionellen Anpassung gibt es nichts Neues. In Erinnerung bringen möchten wir trotzdem die für RadiologInnen wichtigen Aspekte: 1. Die Onkologie-Vereinbarung betrifft die ambulante Behandlung (also nicht die Nachsorge!) krebskranker Patienten. 2. Sie gilt nur für Fachärzte. Hausärzte sind ausgeschlossen, sie müssen aber zeitnah schriftlich informiert werden. Als „onkologisch verantwortliche Ärzte“ (Begriff ähnlich wie PVÄ) können nur Onkologen zugelassen werden oder Gebietsfachärzte mit entsprechender Zusatzqualifikation (also z.B. Urologen, Gynäkologen) 3. Es werden Regelungen zur Qualifikation, deren Aufrechterhaltung, Konsilen, Konferenzen und deren Dokumentation geschaffen, die sehr den Screening-Vereinbarungen ähneln. 4. In § 5 sind die Kooperationen geregelt. Hier wird von „ständiger Zusammenarbeit“ mit Hausärzten, ambulantem Pflegedienst, Fachabteilungen benachbarter Krankenhäuser und einem Hospiz sowie der Schaffung spezieller Behandlungsplätze und der Beschäftigung besonders qualifizierten Pflegepersonals gesprochen Wichtig ist eine 24-stündige Rufbereitschaft. Aber es wird auch die Zusammenarbeit mit Laborärzten und Radiologen (CT und MRT) gefordert, die eine zeitnahe (! ggf. tägliche) Diagnostik ermöglichen. 5. In § 6 wird die „onkologische Kooperationsgemeinschaft“ definiert, der neben dem Onkologen zwingend Pathologen und Radiologen anzugehören haben.
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6. (Leider) erhält nur der OV-Arzt (für seine organisatorische Leistung) zusätzliches Geld. Auch wenn es nicht zu ändern ist: Oft wird der Radiologe um Zusammenarbeit gebeten – manchmal ist er der Einzige vor Ort. Für ihn bedeutet dies einen erhöhten Zeitaufwand durch die Teilnahme an Konferenzen, organisatorische Mühen wegen der geforderten Zeitnähe angeforderter Untersuchungen (ans Programm anhängen, Termine verschieben u.ä.), insbesondere aber vermehrte Arbeit durch den notwendigen Vergleich der Bilder mit oftmals x-Voraufnahmen. Auch im Zeitalter von RIS/PACS bedeutet dies viel Arbeit und Verantwortung, es müssen Hunderte von Bildern angesehen und beurteilt werden, es müssen repräsentative Metastasengrößen ausgemessen werden .... Und dies wird nicht gesondert vergütet!!! Aber: in den einzelnen KVen können/ müssen diese (im Rahmen einer Kooperation erbrachten) Leistungen gesondert gekennzeichnet werden - und werden dann (aus dem Vorwegabzug) unquotiert zu festen Punktwerten vergütet. Das sind dann 21-30% mehr. Wir werden in der nächsten Ausgabe eine Übersicht dieser einzelnen KV-Regelungen zusammenstellen. Die aktuelle Onkologie-Vereinbarung finden Sie bei der KBV und auf unserer Webseite. (uw/sl)
Impressum
BDR Herausgeber Berufsverband der Deutschen Radiologen (BDR) Träger der Akademie für Fort- und Weiterbildung in der Radiologie sowie der Qualitäts-Ring-Radiologie gGmbH, zusammen mit der Deutschen Röntgengesellschaft e.V. (DRG) Verantwortlich Dr. Helmut Altland, München Redaktion Dipl.-pol. Sabine Lingelbach (sl), Berlin Udo H. Cramer (uc), München Dr. Helmut Altland (ha), München Dr. Klaus Hamm (kh), Chemnitz Prof. Dr. Markus Müller-Schimpfle (mms), Frankfurt/Main Weitere Autoren: Dr. U. Wezler, Hildesheim (uw)
Beiträge, die nicht als Stellungnahme des Berufsverbandes gekennzeichnet sind, stellen nicht in jedem Fall die Meinung des Herausgebers dar.
Erweiterte Indikation bei Osteoporose zu Gunsten DXA Im Februar entschied der Gemeinsame Bundesausschuss über die erweiterten Voraussetzungen, um eine Osteodensitometrie zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), EBM Ziffer 130221-1, verordnen und abrechnen zu können. Die Voraussetzungen für die GKV-gängige DXA-Messung waren bisher nur erfüllt, wenn Patienten bereits eine Fraktur erlitten und gleichzeitig ein begründeter Verdacht auf eine Osteoporose bestanden hat. Nun ist es möglich diese Diagnostik auch anzuwenden, wenn der behandelnde Arzt einen begründeten Osteoporose-Verdacht hat und gleichzeitig medikamentös therapieren möchte. Auch die erforderlichen Kontroll-Knochendichtemessungen während der Medikamententherapie sind zukünftig zu Lasten der GKV verordnungsfähig. Der Gemeinsame Bundesausschuss hat, um zu dieser Entscheidung zu kom-
men, seit 2006 verschiedenste wissenschaftliche Studien inkl. eines IQWiG-Berichtes ausgewertet. Hinter diesem Wortungetüm verbirgt sich das Institut für Qualität im Gesundheitswesen. „Diese Erweiterung des Leistungsspektrums der GKV dient der Optimierung ärztlicher Therapieentscheidungen, die für den Behandlungserfolg relevant sind“, sagte Dr. Harald Deisler, unparteiisches Mitglied des G-BA und Vorsitzender des Unterausschusses Methodenbewertung. „Für betroffene Patientinnen und Patienten bedeutet dies eine erhebliche Verbesserung der Behandlungsmöglichkeiten der Osteoporose.“ Die Q-CT auf Überweisung an Radiologen als bessere Alternativmethode, weil sie selektiv auch die innere Bälkchenstruktur (Spongiosa) der Wirbelkörper misst, (s. GOÄ-Anfrage Nr. 11 - DER RADIOLOGE 2008, S. 1093) und insgesamt spezifischer ist, ist nicht mehr zugelassen. Als bei den Anhörungen allein zugelassene Fach-
gesellschaft war die DRG in der Schlussphase nicht eingebunden. Überhaupt hat sich die radiologische Wissenschaft in den letzten Jahren aus dieser Methodendiskussion zurückgezogen. Ausschlaggebend für die jetzige Entscheidung zu Gunsten der DXA sind nach mancher Meinung die niedrigeren Kosten, die einfachere Handhabung und vergleichsweise weniger komplexen Studien zur Evaluation. Das weitere Procedere ist in einem solchen Verfahren immer gleich: Der Beschluss wird zunächst dem Bundesministerium für Gesundheit zur Prüfung vorgelegt und nach (voraussichtlicher) Nichtbeanstandung und Bekanntmachung im Bundesanzeiger in Kraft treten. Die entscheidungsrelevanten „Tragenden Gründe“ finden Sie hier www.g-ba.de/informationen/ beschluesse/1655/ (sl/uc)
§ 116 – ASV lässt weiter auf sich warten… Wir hatten bereits in den Mitteilungen 4/12 (388ff), 8/12 (780) und 12/12 (1153) über das mühevolle Fortschreiten der ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung (ASV) berichtet. Zuletzt äußerte sich Frau Dr. KlakowFranck optimistisch und peilte das Jahresende 2012 mit ersten Ergebnissen an. Nun rudert sie zurück. Eine so umfassende und innovative Versorgungsform zu gestalten braucht Zeit. Wie wird eine „schwere Verlaufsform“ definiert, welcher Behandlungsumfang ist dafür adäquat, nach welchen Qualitätskriterien
wird welche Vergütung für welche Diagnosen erfolgen ? Im März wird im Gemeinsamen Bundesausschuss nun erstmal die Zusammensetzung der Behandlerteams und das Procedere für die Überweisungswege beraten und ggf. beschlossen. Die ASV soll für schwerkranke Patienten die Behandlung optimieren, erleichtern – also verbessern, wobei Regelversorgung und ASV klar abgegrenzt nebeneinander bestehen sollen. Neben allen organisatorischen und medizinischen Hürden, die bei der Ent-
wicklung einer neuen Versorgungsform zu bewältigen sind, bahnt sich hier auch eine juristische an: die Festlegung auf ein bestimmtes Behandlerteam birgt das Problem in sich, damit dem Grundsatz der freien Arztwahl zu widersprechen. PatientInnen werden also ihre Zustimmung zur Behandlung durch das vorab feststehende Ärzteteam geben müssen. Wir beobachten und informieren Sie, sobald Konkretisierungen bekannt sind. (sl)
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Berufspolitik · Mitteilungen des BDR
3. Brandenburger Krebskongress „Onkologie im Land Brandenburg – stark und vernetzt“
Prof. Maschmeyer, Kongresspräsident
In der Eröffnungsansprache sagte Prof. Maschmeyer, Internist und diesjähriger Kongresspräsident, die Programmplanung habe sich vom „weniger ist mehr“ leiten lassen. Dies ist vollumfänglich geglückt. Es war ein Kongress, bei dem man (fast) al-
le Veranstaltungen ohne dieses schale Gefühl, etwas verpasst zu haben, besuchen konnte. Konkret radiologische oder strahlentherapeutische Veranstaltungen suchte man vergebens. Der besonderen Bedeutung von Regionalität und Interdiszipli-
narität in der onkologischen Versorgung wurde der Kongress aber in jedem Fall gerecht. Plenumsveranstaltungen und Symposien wechselten sich ab, sowohl für Ärzte als auch medizinisches und pflegendes Assistenzpersonal gab es Veranstaltungen zu onkologisch Aktuellem und Standardthemen. Einen Schwerpunkt bildeten dabei die Krebsregister. Wer sich dafür interessiert, wie die umfänglichen Daten, die von fast allen Ärzten täglich erhoben werden, ausgewertet werden könn(t)en, ist bei diesem Kongress genau richtig gewesen: Krebszentren: Sinn oder Unsinn? Welchen Stellenwert haben sie, können sie im ärztlichen Alltag hilfreich sein, sind sie mehr als Datengräber, wie werden sie in Brandenburg gehandhabt? Eindeutige Antworten gab es allerdings nicht. Das Brandenburgische Tumorzentrum dokumentiert bundesweit am umfassendsten, so dass das am 31.1. im Bundestag verabschiedete Gesetz zur Weiterentwicklung der Krebsfrüherkennung und zur Qualitätssicherung durch klinische Krebsregister (Krebsfrüherkennungs- und -registergesetz), welches am 1.3.13 im Bundesrat endgültig verabschiedet wurde, deren Arbeit weiter voranbringen wird. Der Kongress war mit knapp 400 TeilnehmerInnen gut besucht – im Jahr 2015 findet er wieder statt. Einige der Vorträge werden auf der Webseite www.mcall-gmbh.de/bb-krebskongress/ verfügbar sein. (sl)
Gute Organisation – Kaffeebar und Industrieausstellung
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Der Radiologe 3 · 2013
Weiterbildung für die Generation Y
Kompakt und kompetent – der MB hatte zu einem 5-stündigen Parforceritt durch die Weiterbildung in Deutschland und Teilen Europas (Schweiz, Schweden, Großbritannien und Frankreich) eingeladen. Thematisch drehte es sich um Fragen „Wie ist der derzeitige Stand bei der Novellierung der Weiterbildung? Was erwarten MedizinstudentInnen und angehende FachärztInnen vom Marburger Bund?, Wie sieht die Weiterbildung / Ärztliche Tätigkeit in Europa aus? “. Bei der derzeitigen Überarbeitung der WBVO spricht sich der Marburger Bund klar für eine sowohl stationär als auch ambulante Weiterbildung, unter Wahrung der Fachgebietsgrenzen, aus, sofern es die Möglichkeiten der Praxis zulassen. Dr. Bartmann, als Vertreter der Bundesärztekammer, bekräftigte, dass der Status quo als Ärztin /Arzt nach der Approbation unverrückbar sei. Die Approbation stelle die ärztliche Grundkompetenz sicher. Daran dürfe nicht gerüttelt werden, auch um zu gewährleisten, dass die Entlohnung während der Weiterbildungszeit entsprechend ist.
Gegen Bestrebungen während der Weiterbildungszeit Zwischenprüfungen obligatorisch einzuführen, sprach sich Frau Dr. Güntert, Dezernat Ärztliche Weiterbildung der Bundesärztekammer, aus. Dies könnten inhaltlich nur die Fachgesellschaften leisten, zudem würde die Flexibilität innerhalb der Weiterbildungszeit, z.B. die Möglichkeit von Weiterbildungszeiten im Ausland, massiv eingeschränkt. Und darum ging es bei dieser Veranstaltung primär. Deshalb war der Vortrag von Dr. Hässler, der als Radiologe in der Schweiz am Schaffhauser Kantonsspital tätig ist, besonders interessant. Wie in Deutschland – aber anders als z.B. in Frankreich – sind WeiterbildungsassistentInnen in der Schweiz approbierte ÄrztInnen, mit entsprechender Bezahlung und selbstständiger Wahl des Arbeitsortes. Die FMH (Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte) und das von ihr 2008 gegründete SIWF (Schweizerisches Institut für ärztliche Weiter- und Fortbildung) regeln Weiterbildungsfragen weitgehend autonom. Approbation, Weiterbildungszeiten und Facharzttitel werden zwischen Deutschland und der Schweiz wechselseitig anerkannt. Dennoch gibt es einige wesentliche Unterschiede zum deutschen System:
Als Radiologe in der Schweiz, Dr. Fabian Hässler, Schaffhausen
F Eine zentralisierte, komplexere Facharztprüfung F Keine Einschränkung ambulanter Leistungen in Kliniken, was insbesondere für Radiologen eine wirklich umfassende Weiterbildung auch ohne Praxisassistenz ermöglicht. F Weiterbildungsermächtigungen für Kliniken statt für einzelne Ärzte Auch in der Schweiz wurden 2012 flächendeckend DRG´s eingeführt – die Kosten für die ärztliche Weiterbildung sind darin nicht enthalten. Es ist deshalb angedacht, Weiterbildung zukünftig durch kantonale Zuschüssen zu finanzieren, mit Ausbildungspflicht für alle Kliniken und vom SIWF erstellten Qualitätskriterien. Bereits realisierte Maßnahmen zur Qualitätssicherung sind die jährliche Umfrage unter den AssistenzärztInnen (Ergebnisse seit 1999 siehe www.fmh.ch) und Visitationen der Weiterbildungsstätten. Schweizer AssistenzärztInnen bilden sich gerne in mehreren Kliniken weiter, für manche Facharzttitel ist ein Spitalwechsel sogar zwingend vorgeschrieben. Geräteausstattung und Qualitätsbewusstsein sind hoch. Wer sich als Radiologe entsprechend einbringen möchte, der kann im klinischen Alltag, bei den zahlreichen „Röntgenrapporten“ und Tumorboards einen engen Kontakt zu den Klinikern halten. Alles in allem haben die Referenten betont, dass die Erfahrungen, die sie sowohl mit dem Leben als auch Arbeiten im Ausland gemacht haben, so positiv waren, dass es generell als Empfehlung gelten sollte, einige Zeit im Ausland zu verbringen. Ganz scheint die Ankündigung der Veranstaltung die eigentliche Zielgruppe nicht erreicht zu haben – gefühlt lag das Alter der TeilnehmerInnen bei 50plus. Aber positiv stimmt dabei doch, wie nachhaltig die Verbundenheit ehemaliger und auch aktiver MB-Funktionsträger mit ihrem Verband ist und welchen hohen Stellenwert das Thema Weiterbildung dort hat. (sl)
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In aller Kürze/Aus den Ländern/Rezensionen · Mitteilungen des BDR
In aller Kürze
Infos zu SIRT bei Lebertumoren Die Expertengruppe Selektive Interne Radiotherapie informiert über die Behandlung von Tumoren und Metastasen in der Leber mit der SIRT. Auf ihrer Webseite www.leberkrebstherapie.org finden Patienten und Ärzte Informationen rund um die Selektive Interne Radiotherapie (SIRT).
Breast Cancer TV - Online-Videokanal zu Brustkrebs Das Online-Angebot, dessen Start beim San Antonio Breast Cancer Symposium (SABCS war, richtet sich an Ärzte verschiedenster Fachrichtungen: Radiologen, Onkologen, Pathologen, und Strahlentherapeuten. Diese haben nun die Möglichkeit sich via Webcast europaweit auszutauschen. Über die Plattform können Mediziner per Live-Stream oder On-Demand an Fachkonferenzen teilnehmen, Diskussionsrunden verfolgen und sich auf den neuesten Forschungsstand bringen. http://breastcancer.medtalks.eu/
RadSnap – Kollegenrat jederzeit und überall – sofern man ein Netz hat… Die Applikation soll Ärzten in abgelegenen oder strukturschwachen Gebieten bei der Diagnosefindung helfen. Wenn sie in schwierigen oder uneindeutigen Fällen Unterstützung von radiologischen KollegInnen benötigen, aber niemanden zur Beratung konsultieren können, weil sie weder Zugang zu einem PACS noch zu einem teleradiologischen Kontext haben, soll RadSnap helfen. Es ist eine freie Software und läuft auf iPhones, iPads, Android Smartphones und Tablets, von denen aus die aufgenommenen Bilder auf die Internet-Plattform Radiolopolis hochgeladen werden können. Dr. Roland Talanow hat beides beim letzten RNSA vorgestellt. Mehr als 12.000 Radiologen sind inzwischen Radiolopolis-Mitglieder. Vor-
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Der Radiologe 3 · 2013
Aus den Ländern
raussetzung für eine Mitgliedschaft ist der Nachweis einer klinischen oder wissenschaftlichen Tätigkeit im Bereich Radiologie. Wie funktioniert es? Mit der integrierten Kamera im Smartphone macht man ein Foto von der Röntgenaufnahme oder dem MRT-Scan, lädt es in die Software hinein, um sie dort zu beschneiden, wichtige Bereiche hervorzuheben etc.. Seine Anfrage kann der Arzt mit einer kurzen Fallbeschreibung und seiner Frage ausstatten, in einigen Dropdown-Menüs kann er Daten zu den Aufnahmebedingungen, der Körperregion, der Bildausrichtung und weiteren Aspekten eingeben, damit es leichter möglich wird, einen qualifizierten Berater zu finden. In jedem Fall sollten die Datenschutzrichtlinien beachtet werden, Anonymisierung der Patientendaten etc. Der Fall wird dann zum RadiologenNetzwerk weitergeleitet und auf der Radiolopolis-Website veröffentlicht. Wenige Stunden nach der ursprünglichen Anfrage kommt in der Regel ein Kontakt zustande und die einzelnen Teilnehmer an dem Fall können sich über Textnachrichten dazu austauschen. Die Plattform bietet zusätzlich Fallstudien und weitere Materialien zum Herunterladen an. Die Applikation selbst kann über der RadSnap-Homepage bezogen werden. Weitere Informationen www.radsnap.com
Schleswig-Holstein
Honorarbericht 2011
Die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH) hat ihren ersten Honorarbericht veröffentlicht. Auf Basis der Honorardaten des Jahres 2011 bietet dieser erstmals einen ausführlichen Überblick über die Vergütung ärztlicher Leistungen. Dabei beschreibt der Report den Weg vom Krankenkassenbeitrag bis zum Honorarumsatz einzelner Arztgruppen und zeigt Honorarunterschiede zwischen Stadt- und Landarztpraxen auf. Zudem erläutert er die Verteilsystematik, nach der die KVen das von den Krankenkassen zur Verfügung gestellte Geld an Ärzte und Psychotherapeuten ausschütten und erläutert gesundheitspolitische Fachbegriffe sowie die derzeitige Honorarsystematik. Ein Novum ist, dass die KV den Vorsitzenden der Berufsverbände darüber hinaus online-Zugriff auf Auswertungsdaten der jeweiligen Fachgruppe gewähren wird. Den Bericht finden Sie bei der KV und auf unserer Webseite. (sl)
Rezensionen
Wir stellen Ihnen interessante Neuerscheinungen aus dem breiten Spektrum der Radiologie und angrenzender Fachgebiete vor. Rezensiert werden sie von Kolleginnen und Kollegen. Unregelmäßig informieren wir die Mitglieder per Mail und auf der Hompage über vorliegende Rezensionsexemplare. Wenn Sie darüber hinaus ein Buch kennen, welches Sie rezensieren würden, freue ich mich über Ihren Hinweis. Gern werde ich es Ihnen zur Rezension besorgen. Wir freuen uns auf Ihre Anfragen. Sabine Lingelbach
Online-Marketing für die erfolgreiche Arztpraxis: Website, SEO, Social Media, Werberecht
Alexandra Schramm Springer; Auflage 2012, Deutsch, ISBN-10 3642251467, Preis 39,95€ Das 180 Seiten starke Buch richtet sich primär an niedergelassene Ärzte, klinisch tätige Kollegen können jedoch auch von den Inhalten dieses sehr guten Werkes profitieren. In den ersten zwei Kapiteln werden die Grundzüge des Marketings (Entwicklung von Konzepten und Strategien, Steuerung
und Controlling) und die möglichen Online-Medien „arztverständlich“ erklärt, auch auf die unterschiedlichen Elemente des Corporate Identity wird ausreichend eingegangen. Umfassend widmet sich das Buch der inhaltlichen und formalen Gestaltung einer Praxiswebsite und der Suchmaschinenoptimierung, die als unerlässliche Grundlagen des Online-Marketings eingestuft werden. Die für das Marketing von Ärzten noch neuen Social-Medien (Online-Netzwerke wie u.a. Facebook, Xing bzw. Twitter und Blogs) sind gut erklärt und ihr Stellenwert für den Arzt hinreichend dargestellt. Die wichtigen Aspekte „Rechtsvorschriften“ und „IT-Sicherheit“ runden das Buch formell ab. Die Qualität und Gestaltung des Buches ist Springer-typisch, dass in meinem Buch mehrere Seiten einen Fehldruck aufwiesen, werte ich als Einzelfall. Arzt und Marketing mag noch für eine große Zahl von Kollegen ein Widerspruch sein. Dieses Buch schenkt dem Leser aber auf vielen Seiten kleine Aha-Gedanken, deren Umsetzung in der Praxis häufig leicht und mit wenig Aufwand möglich ist. Dies gilt besonders für die Kapitel „Website“ und „Suchmaschinenoptimierung“. Da das Buch die Sichtweisen der Patienten berücksichtigt, kann jeder Arzt
grundlegende Marketingfehler erkennen und in Zukunft vermeiden. Auch aus diesem Grund halte ich es für ein sehr empfehlenswertes Buch. Dr. Carsten Figge Paderborn
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Rezensionen · Mitteilungen des BDR
Messverfahren und Klassifikationen in der muskuloskelettalen Radiologie für Kolleginnen und Kollegen aus den entsprechenden klinischen Fachdisziplinen.
Inhalt
Simone Waldt, Matthias Eiber, Klaus Wörtler „Messverfahren und Klassifikationen in der muskuloskelettalen Radiologie“ Georg Thieme Verlag, Stuttgart (2011) ISBN 978-3-13-149721-5, 149,95 €
Kurzbeschreibung Vorliegendes Werk fasst die gebräuchlichsten Methoden, Winkel, Messungen, Klassifikationen und Referenzwerte aus dem Bereich der muskuloskelettalen Radiologie zusammen. Berücksichtigung finden sowohl die konventionellen Röntgenverfahren wie auch die Schnittbilddiagnostik.
Zielgruppe Das Buch dient sowohl Assistenzärzten wie auch Fachärzten der Radiologie als wertvolles Nachschlagewerk bei der Beurteilung von Aufnahmen des muskuloskelettalen Systems. Insbesondere gezielte klinische Fragestellungen aus den Bereichen der Unfallchirurgie und Orthopädie mit Kinderorthopädie können umfassend und präzise beantwortet werden. Aus eben diesem Grund ist es zudem bei der Erstellung von Gutachten eine wertvolle Hilfe. Überdies spart das Buch viel Zeit im klinischen Alltag, da eine wiederholte Recherche nach den verschiedensten und häufig nur schwer zu merkenden Fakten entfällt. Hilfreich ist die Sammlung zudem
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Auf etwas über 200 Seiten werden in 17 Kapiteln die verschiedenen Messverfahren und Klassifikationen kurz und übersichtlich dargestellt. Dabei orientiert sich der Aufbau an den verschiedenen anatomischen Regionen. Zudem enthält das Werk Kapitel zu häufigen Krankheitsbildern wie etwa muskuloskelettalen Tumoren, Osteoporose, Arthrose, rheumatoider Arthritis, Hämophilie oder Muskelverletzungen, einen Abschnitt über die Einteilung von Gelenkknorpelveränderungen und schließt mit den Grundlagen der Skelettaltersbestimmung ab. Nach einem kurzen Vorwort findet sich ein umfassendes Abkürzungsverzeichnis sowie ein übersichtlich und farbig gestaltetes Inhaltsverzeichnis, das Sachverzeichnis auf den letzten Seiten des Werkes enthält alle wichtigen Schlagwörter.
Didaktik
sifikationen. Bewusst verzichtet wird von den Autoren auf die Frakturenlehre mit den zahlreichen damit verbundenen Einteilungen, um den Umfang des Buches nicht zu sprengen.
Qualität Das Buch erscheint in vom Thieme-Verlag gewohnt hoher Qualität mit hochwertigem und nur gering spiegelndem Papier sowie einem Hardcover-Einband. Mit ca. 28 × 20 cm findet es leicht Platz sowohl in der Aktentasche wie auch auf dem Arbeitstisch. Das radiologische Bildmaterial ist von durchgehend exzellenter Qualität, die verschiedenen und für die Befundung wichtigen anatomischen Strukturen sind alle gut zu erkennen.
Preis-Leistungsverhältnis Mit fast 150 Euro stellt das Werk sicherlich kein Schnäppchen dar. Jedoch erhält man für sein Geld ein umfassendes Nachschlagewerk, welches die Befundung muskuloskelettalen Bildmaterials deutlich erleichtert. Zudem muss die Zeitersparnis durch den Wegfall wiederholter Recherchen bei nur selten verwendeten Methoden und Normwerten berücksichtigt werden.
Fazit Die Texte sind präzise und klar verständlich formuliert, auf unnötige Ausschweifungen wird verzichtet. Bei der Beschreibung der einzelnen Verfahren beziehen sich die Autoren auf die ursprünglichen Originalpublikationen, welche am Ende des jeweiligen Abschnitts zitiert werden. Im Text werden die wichtigsten inhaltlichen Aspekte farblich anhand von Merkfeldern hervorgehoben. Durch unterschiedliche farbige Markierungen der einzelnen Kapitel am Seitenrand lassen sich diese leicht auffinden und voneinander unterscheiden. Zur Illustration dienen 423 Schemata und radiologische Aufnahmen. Die schematischen Abbildungen sind durchgehend farbig gestaltet, einprägsam und leicht verständlich, es finden sich keine für die Befundung überflüssigen Informationen. 75 ebenfalls farblich hervorgehobene Tabellen bieten eine übersichtliche Strukturierung der behandelten Klas-
„Messverfahren und Klassifikationen in der muskuloskelettalen Radiologie“ bietet einen kompakten und umfassenden Überblick über die wichtigsten Verfahren und Einteilungen in der muskuloskelettalen Radiologie, sowohl im Bereich der konventionellen Bildgebung wie auch der Schnittbildverfahren. Der Kauf des Buches kann für alle auf diesem Gebiet tätigen Kolleginnen und Kollegen sehr empfohlen werden. Das Werk wurde bereits vom Nachwuchsportal der Deutschen Röntgengesellschaft e.V. „Hellste Köpfe der Radiologie“ als Buch des Monats ausgezeichnet. Dr. med. Stefan A. Schmidt Ulm
Angewandte Magnetresonanztomographie Grundlagen und Anwendungen
Gabriele Schwarzmüller-Erber, Eva Silberstein, Sabine Eder 2., akt. Auflage, facultas.wuv 2012, 478 Seiten; zahl. Abb. und Tab., ISBN 978-3-7089-0877-9, Preis 39,90 € Vorwiegend an das technische Assistenzpersonal richtet sich „Angewandte Magnetresonanztomographie“ aus dem österreichischen Facultas-Verlag, ein Paperback von gut 1,1 kg. Das Werk hat nicht den Anspruch, ein umfassendes Lehrbuch zu sein, ganz sicher ist es keine hochwissenschaftliche Abhandlung und bleibt im theoretisch-technischen Teil auch nicht ganz frei von einigen Fehlern und Ungenauigkeiten. Die Aufmachung erinnert eher an ein mit den Jahren dicker gewordenes Vorlesungs-Skriptum und vermittelt den Eindruck eines soliden Arbeitsbuches. Der Text beginnt wie weithin üblich mit einem kurzen Abriss der physikalischen Hintergründe und der technischen Voraussetzungen einer Kernspintomographie. Die Zielgruppe hat das in aller Regel schon einmal irgendwo gelernt, also ist die kompakte Darstellung ausreichend, um die wesentlichen Fakten noch mal nachsehen zu können. Im zweiten, spezielleren Teil werden die verschiedensten MRT-Un-
tersuchungen detailliert vorgestellt. Dabei wird weder die Patientenaufklärung, die Lagerung, die Spulen- und Sequenzwahl, noch die Planung der Untersuchungsebenen ausgespart. Planungsbeispiele an Localizern und typische Ergebnisbilder, so wie sie an der Konsole erscheinen, dürften bei der direkten Umsetzung der Empfehlungen helfen. Vorsicht ist geboten bei Angaben zu Kontrastmitteln, die nicht immer der aktuellen Zulassung in Deutschland entsprechen. Dank der konsequenten inhaltlichen Ordnung, insbesondere der anatomisch plausiblen Gliederung des speziellen Untersuchungsteils, hätte das Buch sehr übersichtlich sein können. Die sehr unruhige typografische Gestaltung und eine Fülle von Bildern, nicht jedes davon notwendig, machen aber ein durchgehendes Lesen des überwiegend stichpunktartig aufzählenden Textes schwierig. Die Vielzahl an abgehandelten Untersuchungen wird häufig noch diversifiziert durch mehrere Optionen, die Abschnitte nochmals mehrfach untergliedert, was die Übersicht nimmt und unerfahrene Leser manchmal ratlos zurücklassen dürfte. Trotzdem enthält der Text so viele wertvolle Hinweise aus der Praxis für die Praxis, z.B. auch über
BDR
die notwendigen Hygienemaßnahmen bei Meningitisverdacht, dass man die Lektüre unbedingt weiterempfehlen möchte. Die Informationsdichte ist derart hoch, dass man den Stoff nicht einmal lernen und das Buch anschließend im Regal wegstellen kann. Es gehört an den Arbeitsplatz, und dann immer wieder hervorgeholt und aufgeschlagen, bildet es doch eine exzellente Referenz für praktisch alle Untersuchungstechniken und -regionen, weit über die paar gängigen Standards hinaus. Lediglich zwischen den Absätzen und Unterkapiteln hätte noch mehr Platz bleiben können, um eigene Anmerkungen und institutsspezifische Ergänzungen anzubringen. Alles in allem handelt es sich um ein sehr kompaktes und aktuelles Werk, das gut an jeden MRT-Arbeitsplatz passt und benutzt werden möchte. Jens A. Bachtler Nürnberg
Der BDR begrüßt seine neuen Mitglieder
Bayern Dr. med. Gerhard Brinster, Coburg Dr. med. Birgit Hablawetz, Fürth Dr. med. Dorothea Klütsch, München Dr. med. Günther Meisetschläger, Eggenfelden Dr. Johannes Vaitl, Nürnberg Baden-Württemberg Dr. med. Björn Kalka, Schornforf Victor-Götz Bansemer, Ingoldingen Hessen Dr. med. Roland Lotz, Bad Soden
Niedersachsen Dr. med. Christian Marx, Bad Rothenfelde Nordrhein Britta Oppermann, Duisburg Sachsen Dr. med. Iris Reschke, Torgau Thüringen Dr. med. Cornelia Retzlaff, Bad Liebenstein Westfalen-Lippe Dr. med. Johanna Beuth, Gütersloh Dr. med. Stephan Kruse, Iserlohn Der Radiologe 3 · 2013
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Rezensionen/Adressen · Mitteilungen des BDR
Digitale Bildverarbeitung und Bildgewinnung
Bernd Jähne 711 Seiten. Springer Vieweg 7. Auflage, überarb. u. erw. Aufl. , 12/2012. Deutsch, ISBN-10: 3642049516 , Preis 49,95 € Digitale Bildverarbeitung ist nicht nur ein Thema für Informatiker und Elektrotechniker, die sich mit der Gewinnung und Verarbeitung von Signalen, die Bilder wie Fotos, Filme oder medizinische Darstellungen z. B. in der Radiologie erzeugen, befassen. Wir haben uns im Alltag schon lange an die inzwischen selbstverständlich gewordene Auswertung und Interpretation von digitalem Bildmaterial gewöhnt. Qualitätssicherung und Vermeidung von Artefakten, Kommunikation und Archivierung sind zentrale Aufgaben in der Radiologie. Manchem genügt die tägliche Nutzung der mitgelieferten Anwender-Software ihrer Geräte. Bei der digitalen Bilderfassung und –Verarbeitung handelt es sich für einen Mediziner um äußerst komplexe physikalische und mathematische Vorgänge, die nicht jeder als selbstverständlich akzeptieren muss. Wer allerdings mehr über die zugrunde liegenden Prozesse der zwei- und dreidimensiona-
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len Vorgänge wissen möchte, wird sich für eine Darstellung wie diese interessieren, auch wenn er nicht Ingenieur oder Physiker ist. Grundkenntnisse und Hintergrundwissen dieser Materie zu kennen, hilft sicherlich die praktische professionelle Verwendung bezüglich der physikalisch-technischen und medizinischen Qualität des zu verwendenden Materials in der Radiologie besser einzuschätzen und bewerten. Die in vier Teile gegliederte Darstellung des Buches über Grundlagen, Bildgewinnung, Bwegungs- und Formanalyse können gezielt genutzt werden, um je nach Bedarf gezielt in einzelne Bereiche einzusteigen. Die Strukturierung des Textes in grundlegendes und vertiefendes Material bietet weiterhin die Möglichkeit, sich zunächst in die Grundlagen einzulesen, und dann je nach Wunsch tiefer in die Materie einzudringen. Diese Gliederung ist gerade für Leser mit weniger ausgeprägten
mathematischen und physikalischen Vorkenntnissen hilfreich. Auch ohne Nachvollzug der dargestellten Berechnungen und Formeln ist es möglich, in spannender Weise in die Materien einzudringen. Beispiele und erklärende Abbildungen erleichtern zudem das Verständnis. Manchem leuchten Lampen aus grauer Vorzeit des Physik- und Mathematikunterrichts auf.
Fazit Ein Buch nicht nur primär für Photographen und Photoshop-Enthusiasten, sondern auch für Radiologen, die mehr über ihr Handwerkszeug erfahren möchten. Dr. H. Altland Sankt Augustin
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Mammomobil mit digitalem Festkörpersystem incl. EDV Anbindung und digitaler Bildübertragung via UMTS, bundesweit monatsweise, wegen Neuinstallation eines stationären Mammographie-Standortes, zu verchartern. Anfrage bitte an: Dr. med. M. Englmaier, Tel. 08638/9446 - 0
BDR-Vorstand Vorsitzender Dr. Helmut Altland BDR, August-Exter-Straße 4 81245 München Tel: 0 22 41/33 70 75 Fax: 0 32/2 23 72 77 74
[email protected] 1. stellvertretender Vorsitzender Prof. Dr. Bernd Hamm Institut für Radiologie, Charité Charitéplatz 1 10117 Berlin Tel: 0 30/4 50 52 70 31 Fax: 0 30/4 50 52 79 11
[email protected] 2. stellvertretender Vorsitzender Dr. Klaus Hamm Markersdorfer Straße 124, 09122 Chemnitz Tel: 03 71/22 01 82 Fax: 03 71/2 78 04 10
[email protected] Schriftführer Dr. Detlef Wujciak Niemeyer-Straße 23 06110 Halle/Saale Tel: 0345/6 14 00 Fax: 0345/61 40 21 0
[email protected] Kassenführer Dr. Ulrich Wezler Kaiser-Wilhelm-Straße 7 31134 Hildesheim Tel: 05121/88 02 30/88 02 28
[email protected] Vorstandsmitglied Prof. Dr. Markus Müller-Schimpfle Klinik für Radiologie, Neuroradiologie u. Nuklearmedizin, Klinikum Frankfurt am Main-Höchst Gotenstraße 6–8 65929 Frankfurt/M Tel: 0 69/31 06 28 18 Fax: 0 69/31 06 25 11 mueller-schimpfle@radiologen verband.de Vorstandsmitglied Dr. Hans-Jürgen Romahn Rosenauer Straße 27a EsCo II 96450 Coburg Tel: 0 95 61/23 10 00 Fax: 0 95 61/23 10 069
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BDR-Landesverbände Länderausschuss Dr. Andreas Bollkämper Schloßgarten 5 22041 Hamburg Tel: 0 40/3 00 60 60 Fax: 0 40/3 00 60 650 laenderausschuss@radiologen verband.de
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[email protected] www.radiologenverband.de Geschäftsführer Rechtsanwalt Dipl. Kfm. Udo H. Cramer Rechtsanwalt Markus Henkel Büro Berlin Redaktion Dipl.-pol. Sabine Lingelbach Invalidenstraße 90 10115 Berlin Tel: 030/28 04 56 10 Fax: 030/28 04 56 12
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QRR-Geschäftsstelle August-Exter-Straße 4 81245 München Tel: 0 89/89 62 36 10 Fax: 0 89/89 62 36 12
Baden-Württemberg Jürgen Witt Hohenloher Straße 1 74172 Neckarsulm Tel: 0 71 32/70 01 Fax: 0 71 32/90 16 28
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Akademie für Fort- und Weiterbildung in der Radiologie Vorsitzende des Direktoriums: Prof. Dr. Ulrich Mödder, Düsseldorf, Vorsitzender in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Jürgen Freyschmidt, Bremen Dr. Helmut Altland, München, Stellvertretender Vorsitzender Anschrift: Ernst-Reuter-Platz 10, 10587 Berlin, Tel.: 0 30/91 60 70 15, Fax: 0 30/91 60 70 22 E-Mail:
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