Mitteilungen der DGN Redaktion Prof. Dr. med. Wolfgang Heide, Schriftführer,
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Nervenarzt 2012 · 83:926–938 DOI 10.1007/s00115-012-3626-2 © Springer-Verlag 2012
Prof. Dr. med. Wolfgang H. Oertel, 1. Vorsitzender,
[email protected] Dr. Thomas Thiekötter, Geschäftsführer,
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Beschluss des Bundesrats: Kein Zwang zur Allgemein medizin für Medizinstudierende
8 Quelle: Die Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland (bvmd)
Große Freude bei den Jungen Neurologen: Der Bundesrat hat am 11. Mai einen Zwangsabschnitt Allgemeinmedizin im PJ abgelehnt, die Studierenden können im letzten Studienjahr weiterhin für vier Monate ein Wahlfach belegen. Die Universitäten müssen lediglich ein bestimmtes Kontingent Allgemeinmedizin-Plätze zur Verfügung stellen. „Ein Zwangsabschnitt Allgemeinmedizin hätte für den Nachwuchs in vielen medizinischen
Sprecher der Jungen Neurologen Dr. Helge Hellriegel Klinik für Neurologie UKSH, Campus Kiel Tel.: +49 (0) 431 5978550 Fax: +49 (0) 431 5978502 E-Mail: info@junge-neurologen. de
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Fächern katastrophale Auswirkungen gehabt, wir freuen uns, dass der Bundesrat das nicht zulassen wollte“, erklärte der Sprecher der Jungen Neurologen, Dr. Helge Hellriegel aus Kiel. Die Jungen Neurologen hatten sich im März zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Neurologie, 18 weiteren Fachgesellschaften und Verbänden sowie mit der Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e.V. in der unten abgedruckten Resolution gegen einen Pflichtabschnitt in der Allgemeinmedizin gewandt. Aus dieser Resolution ist in der Folge eine breite Bewegung gegen einen Zwangsabschnitt Allgemeinmedizin geworden, dem die Länderkammer jetzt Rechnung getragen hat. Zuletzt gab es zahlreiche Demonstrationen an Universitätsstandorten (siehe Foto,
Demonstrationen u.a. in Berlin, Hannover, Leipzig). Der Bundesrat hat am 11. Mai über die neue Ausbildungsordnung für Ärzte abgestimmt, die Approbationsordnung. Das Nordrhein-Westfälische Gesundheitsministerium hatte dazu Anfang des Jahres einen Änderungsantrag eingebracht, der eine Abschaffung des Wahlfaches im PJ zugunsten eines Pflichtabschnittes Allgemeinmedizin vorsah. Ziel war, mehr Studierende dazu zu bewegen, Hausarzt zu werden. Medizinstudierende hätten dann im letzten Studienjahr keine Möglichkeit mehr gehabt, ein Fach ihrer Wahl intensiv kennenzulernen. Dies hätte einen starken Rückschlag für andere medizinische Fächer in ihrer Nachwuchs-
arbeit bedeutet, denn das Wahltertial ist häufig der entscheidende Schritt in der Wahl für eine Spezialisierung. Nach der Zustimmung des Gesundheitssauschusses des Bundesrates zu diesem Änderungsvorschlag sah es längere Zeit so aus, als sei der Zwangsabschnitt Allgemeinmedizin beschlossene Sache. Die mit der gemeinsamen Resolution (siehe unten) einsetzenden gemeinsamen Proteste von Fachgesellschaften, Berufsverbänden und Studierenden hat den Zwangsabschnitt verhindert. Das PJ bleibt jetzt in bewährter Weise dreigegliedert: Je drei Monate die Pflichtfächer Innere Medizin und Chirurgie sowie ein Wahlfach. www.junge-neurologen.de
Resolution von 20 medizinischen Organisationen vom 21.3.2012 Medizinstudierende sollten weiterhin die Möglichkeit haben, im dritten Tertial des Praktischen Jahres (PJ) ihr Fach frei zu wählen. Das bewährte Wahltertial darf nicht durch einen 4-monatigen Pflichtabschnitt in einer allgemeinärztlichen Praxis ersetzt werden. Das fordern 18 medizinische Fachgesellschaften und Verbände, zusammen mit der Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e. V. (bvmd) und den Jungen Neurologen. Das Praktische Jahr (PJ) ist das letzte Jahr im Medizinstudium. Studierende vertiefen darin ihre Kenntnisse in
der praktischen Arbeit am Patienten. Es gliedert sich in 3 Abschnitte (Tertiale): 4 Monate in der Inneren Medizin und 4 Monate in der Chirurgie sowie bislang ein drittes Tertial in einem Fach ihrer Wahl. Ein Änderungsantrag aus Nordrhein-Westfalen zur neuen Approbationsordnung für Ärzte sieht jetzt vor, dass alle Studierenden anstelle eines Fachs ihrer Wahl (Wahltertial) im PJ eine Pflichtzeit in einer allgemeinmedizinischen Praxis absolvieren müssen. Mit dieser Maßnahme sollen mehr Studierende animiert werden, nach ihrem Studium Hausarzt zu wer-
den. Die wesentlichen Gründe dafür, das Wahltertial zu erhalten: 1. Das Wahltertial ist für Medizinstudierende maßgeblich bei ihrer Entscheidung für ihr Weiterbildungsfach und der passenden Weiterbildungsstelle. Im Wahltertial haben die Studierenden die Möglichkeit, ein Fach ihrer Wahl detailliert kennenzulernen. Ein ärztliches Praktikum (Famulatur) in einem Fach kann das Wahltertial nicht ersetzen, weil eine Famulatur zu kurz und nicht prüfungsrelevant ist. 2. Das Wahltertial bietet fast allen ärztlichen Disziplinen die unverzichtbare Möglichkeit, Studierende von ihrem Fach zu überzeugen. Dies lässt sich keinesfalls durch Famulaturen oder die oft nur kurze Berührung mit einem Fach im Rahmen des Studiums kompensieren. Ein Zwangstertial in einer allgemeinmedizinischen Praxis würde den Nachwuchsmangel in sehr vielen wichtigen Fachbereichen zum Nachteil der Patienten massiv verstärken. 3. Auch die Ausbildung künftiger Allgemeinmediziner würde durch den Wegfall des Wahltertials leiden, weil die Studierenden keinen Einblick mehr in weitere wichtige Fachgebiete neben der Inneren Medizin, der Chirurgie und der Allgemeinmedizin erhalten. 4. Studierende, die bereits wissen, welche Facharztrichtung sie einschlagen möchten, wäre die Möglichkeit genommen, dieses Fach bereits im PJ zu wählen und sich damit effektiv auf den Berufsstart vorzubereiten. 5. Die Qualität der Lehre eines allgemeinmedizinischen Pflichttertials ist in einer allgemeinmedizinischen Praxis nicht gewährleistet, da für die jährlich 10000 Studierenden keine ausreichende Anzahl adäquater Lehrpraxen zur Verfügung steht. Nur Praxen, deren Inhaber an der Lehre besonders interessiert sind und eine nachvollziehbare Lehrqualität bieten, können eine hochwertige Ausbildung bieten. Auch ein stufenweiser Ausbau eines Pflichttertials Allgemeinmedizin kann dies nicht gewährleisten. Denn Hausarztpraxen sind in der Re-
gel nicht auf die aufwendige Ausbildung des medizinischen Nachwuchses eingestellt. 6. Ein Pflichttertial in einer allgemeinmedizinischen Praxis wäre da- Jedes Mitglied der DGN sollte in her nicht geeignet, Begeisterung diesen Tagen das aktuelle DGN für die Allgemeinmedizin zu we- magazin erhalten haben. Aktucken, würde aber die Bandbrei- elle Themen der Neurologie wie te der Ausbildung in der künfti- die Fusion der beiden europäigen Ärztegeneration massiv be- schen Gesellschaften zur Euroschneiden und ist nicht zuletzt pean Academy of Neurology, die auch ein deutlicher Einschnitt in Trends in der Neuroprävention die Studienfreiheit. sowie die Ergebnisse der DGNUmfrage „Frauen in der NeuroUnterzeichner dieser logie“ sind im neuen DGN maResolution: gazin aktuell und hintergründig F Bundesvertretung der Medivon Fachautoren und Journaliszinstudierenden in Deutschland ten für unsere Mitglieder und e. V. (bvmd) die interessierte Öffentlichkeit F Deutsche Gesellschaft für aufbereitet. Außerdem finden tritt zu Kongress und FortbilInnere Medizin e. V. (DGIM) Sie im „Verbandsteil“ das aus- dungsveranstaltungen. Die BaF Deutsche Gesellschaft für führliche Verzeichnis der Orga- sis dafür ist ein neues BeitragsNeurologie e. V. (DGN) ne, Strukturen und Akteure der modell, das einerseits den MitF Deutsche Gesellschaft für DGN – ein Nachschlagewerk, das gliedern Vorteile bietet, andererGynäkologie und Geburtshilfe die Orientierung im weitreichen- seits den Nachwuchs fördert und e.V. (DGGG) den Netzwerk der DGN erleich- schließlich, bei allgemein nachF Verband der Universitäts lassendem Sponsoren-Engagetern möchte. klinika Deutschlands e. V. Das Magazin enthält auch eine ment in der Medizin, die UnabF Deutsche Gesellschaft für Vorschau auf den 85. DGN-Kon- hängigkeit und Schlagkraft der Chirurgie e. V. (DGCH) gress vom 26. bis 29. September DGN in den kommenden JahF Deutsche Gesellschaft für 2012 in Hamburg. Kongressprä- ren sichern soll – die Details sind Psychiatrie, Psychotherapie sident Prof. Dr. Christian Gerloff ebenfalls im DGN magazin nachund Nervenheilkunde e. V. vom UKE erklärt im Interview zulesen. (DGPPN) Exemplare können nachbedie Schwerpunkte, Höhepunkte F Deutsche Gesellschaft für und Neuerungen. Als Mitglied stellt werden bei der Pressestelle Anästhesiologie und Intensivder DGN erhalten Sie in diesem der DGN unter der E-Mail-Admedizin e. V. (DGAI) Jahr erstmals vergünstigten Ein- resse
[email protected]. F Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft e. V. (DOG) F Deutsche Röntgengesellschaft e. V. (DRG) F Berufsverband Deutscher Anästhesisten e. V. (BDA) F Berufsverband Deutscher Nervenärzte e. V. (BVDN) F Deutsche Gesellschaft für Pathologie e. V. (DGP) S2e-Niveau sichert Qualität bei S2e-Niveau, d. h. sie ist von höheF Junge Neurologen Diagnose und Therapie der MS rer Qualität als die vorangegangeF Deutsche Dermatologische Die im Rahmen des 84. Kongres- ne Version, da eine systematische Gesellschaft e. V. (DDG) ses der Deutschen Gesellschaft evidenzbasierte Recherche und F Bundesverband Deutscher für Neurologie (DGN) vorge- Einordnung wissenschaftlicher Pathologen e. V. (BDP) stellte neue Leitlinie für Multip- Publikationen und Studien stattF Deutsche Gesellschaft für le Sklerose steht ab sofort auf den gefunden hat. „Wir freuen uns Urologie e. V. (DGU) Webseiten der Organisation und sehr, niedergelassenen NeuroloF Berufsverband Deutscher des Krankheitsbezogenen Kom- gen und Hausärzten diese detailInternisten e. V. (BDI) petenznetzes Multiple Sklerose lierten Hinweise zur MS-DiagF Berufsverband Deutscher (KKNMS) zum Download bereit. nose und Therapie an die Hand Neurologen e. V. (BDN) Experten des KKNMS haben die geben zu können“, sagt Prof. Dr. F Berufsverband der Deutschen aktuelle Überarbeitung federfüh- Wolfgang Oertel, 1. Vorsitzender Urologen e. V. (BDU) rend im Auftrag der DGN erstellt. der DGN. „Denn die evidenzbaErstmals entspricht die Leitlinie sierte Medizin ermöglicht es, Pa-
DGN magazin 2012 erschienen
Multiple Sklerose (MS): Neue Leitlinie online verfügbar
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Mitteilungen der DGN tienten immer anhand der besten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu behandeln“, ergänzt Prof. Dr. Heinz Wiendl, Vorstandssprecher des KKNMS. Die MS-Forschung hat in den vergangenen Jahren enorme Fortschritte, v.a. im therapeutischen Bereich, erzielt. So ist seit letztem Frühjahr das erste orale MS-Medikament, Fingolimod, auf dem Markt; 2013 wird voraussichtlich noch eine Tablette, BG-12, die Zulassungshürde der Europäischen Arzneimittelagentur nehmen. Weitere Medikamente sind in der Pipeline. „So erfreulich diese Entwicklung auch ist, umso wichtiger wird es, Handlungsempfehlungen für unsere niedergelassenen Kollegen auszusprechen, da die neuen Wirkstoffe auch Therapierisiken mit sich bringen“, meint Prof. Dr. Ralf Gold, Vorstandsmitglied des KKNMS und der DGN, der die Arbeitsgruppe Leitlinie koordiniert hat.
Inhalte der Leitlinie Die neue Leitlinie greift die revidierten Diagnosekriterien nach McDonald auf und erörtert ausführlich die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten in Schub-, Basis- und Eskalationstherapie. Dazu haben die Autoren ein neues Stufenschema entwickelt. Alle aktuell verfügbaren MS-Therapeutika werden vorgestellt und konkrete Anwendungshinweise für die Praxis gegeben. Ein weiteres Kapitel beschäftigt sich mit Therapie in Spezial situationen wie z.B. Schwangerschaft oder bei Neuromyelitis optica, einer Sonderform der MS. Erstmals umfasst die Leit-
linie auch die symptomatische Therapie. iPhone- und iPadNutzer können die MS-Leitlinie als Teil der DGN-LeitlinienApp ab sofort auch im App-Store für 6,99 Euro erwerben. Im Herbst 2012 erscheint im Thieme Verlag dann letztmalig das Buch „Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie“ in der 5. überarbeiteten Auflage. Danach werden alle Leitlinien nur noch online bzw. als App verfügbar sein, um eine zeitnahe Aktualisierung zu ermöglichen. Die neue Leitlinie sowie die Zusammenfassung der Therapie als Abbildung eines Stufenschemas finden Sie auf www.dgn.org. Das Krankheitsbezogene Kompetenznetz Multiple Sklerose (KKNMS) ist eines von bundesweit 21 Kompetenznetzen in der Medizin, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert werden. Sie alle verfolgen das Ziel, Forscher zu spezifischen Krankheitsbildern bundesweit und interdisziplinär zusammenzubringen, um den Austausch zwischen Forschung und Patientenversorgung zu verbessern. Aktuell gehören dem KKNMS 3 Forschungsverbünde an: CONTROLMS, UNDERSTANDMS und CHILDRENMS. Die Geschäftsstelle ist am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München angesiedelt.
Geschäftsstelle Neurologische Klinik der Technischen Universität München Ismaninger Straße 22, 81675 München
nachdem die zweite Auflage des Kodierleitfadens Neurologie 2006 noch für den internen Ge-
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Robert-Wartenberg-Preis der DGN verliehen
Dr. Niels Allert, Oberarzt im Neurologischen Rehabilitationszentrum Godeshöhe in Bonn, hat für seine mehrjährige klinische und wissenschaftliche Arbeit auf dem Gebiet der Bewegungsstörungen und des Einsatzes der Tiefenhirnstimulation brauch der Neurologischen Kli- den diesjährigen Robert-Warnik des Diakoniekrankenhauses tenberg-Preis der Deutschen Rotenburg (Wümme) und der Gesellschaft für Neurologie erKlinik und Poliklinik für Neuro- halten. Er hat sich insbesondelogie des Universitätsklinikums re mit Aspekten der LangzeitMünster bestimmt war, wird der behandlung von Parkinsonpati-
Kodierleitfaden Neurologie 2012 Liebe Kolleginnen und Kollegen,
allgemeine Gebrauch dieses Ko- nen die Autoren keine Gewähr dierleitfadens für das Jahr 2012 für die Richtigkeit und Vollstänerneut durch die Deutsche Ge- digkeit einzelner Angaben sowie sellschaft für Neurologie ermög- deren Aktualität und Gültigkeit licht. Der Kodierleitfaden basiert übernehmen. Hinweise auf Fehauf der Vorjahresversion und be- ler und im Alltag nützliche Codes, rücksichtigt die aktuellen Ände- die noch integriert werden sollen, rungen des ICD-10 und des OPS erbitten wir per E-Mail an kie2012. Außerdem haben wir wie in
[email protected] oder Matden Vorjahren einige Korrektu-
[email protected] ren und Ergänzungen vorgenom- zu senden. Wir hoffen, dass sich men. Wie zuvor, ist der Leitfaden der Leitfaden weiterhin bewähauf die Bedürfnisse des neurolo- ren und gleichermaßen zur Zeitgischen Alltages zugeschnitten ersparnis und Verbesserung der und mag daher für spezielle Er- Kodierqualität beitragen wird. fordernisse einiger Häuser nicht Der Kodierleitfaden kann auf ganz vollständig sein. Insbeson- der Internetseite www.dgn.org dere haben wir bei uns seltene heruntergeladen werden. fachfremde Diagnosen, einige intensivmedizinische Prozeduren Prof. Dr. Reinhard Kiefer und einige andere Prozeduren Neurologische Klinik weggelassen, die in vielen Häu- Diakoniekrankenhaus Rotenburg sern zentral erfasst werden (z. B. (Wümme) GmbH Medikamente und Blutprodukte). Elise-Averdieck-Str. 17 Außerdem haben wir wie in den 27356 Rotenburg Vorauflagen viele unspezifische Tel.: 04261/77-2219 Codes (x-xx.9-Codes) im Inter- Fax: 04261/77-2149 esse einer möglichst spezifischen Kodierung einfach weggelassen. PD Dr. Matthias Schilling Das Kapitel über die neurologi- Klinik und Poliklinik für Neurologie schen Symptome haben wir aus Universitätsklinikum Münster Gründen der einfacheren Hand- Albert-Schweitzer-Str. 33 habbarkeit an den Anfang ge- 48149 Münster stellt. Die Autoren haben große E-Mail:
[email protected] Sorgfalt darauf verwendet, dass Tel.: 0251/83-45683 die in diesem Buch gemachten Fax: 0251/83-45059 Angaben inhaltlich und formal korrekt sind. Letztendlich kön-
enten mit tiefer Hirnstimulation beschäftigt. Frage war u.a., welchen Beitrag Rehabilitationskliniken postoperativ zur Optimierung der Stimulatoreinstellung bei Parkinson oder Dystoniepatienten leisten können, beispielsweise durch spezifische Stimulatorprogrammierung, durch Anwendung eines Handsteuergeräts und durch Handlungskonzepte bei Stimulator- Dysfunktion. Die Robert-Wartenberg-Lecture 2012 hat Dr. Allert auf der Tagung der
Leitenden Krankenhausneurologen am 24.2.2012 in Kassel zum Thema „Neurologisch-rehabilitatives Management von Patienten mit Tiefenhirnstimulation“ gehalten. Der Preis wird seit 2001 jährlich von der Kommission Leitende Krankenhausärzte ausgeschrieben. Ausgezeichnet werden wissenschaftliche Arbeiten klinisch tätiger Ärzte in nichtuniversitären neurologischen Kliniken. Der Preis ist verbunden mit
einer Vorlesung (Robert-Wartenberg-Lecture) auf dem Jahrestreffen der Leitenden Krankenhausneurologen und ist mit 5000 Euro dotiert. Das Preiskuratorium setzt sich zusammen aus dem 1. Vorsitzenden der DGN, dem Vorsitzenden und 3 weiteren Mitgliedern der Kommission Leitende Krankenhausärzte sowie 2 weiteren Leitenden Krankenhausärzten.
Bericht über die Clinical Summer School Neurologie 2012 vom 19. bis 23.3.2012 in Lüneburg
Kompakter Überblick über das Fach: Summer Schools der Jungen Neurologen Praxisnahe und examensrelevante Lehre, Einblicke in die Forschung, konkrete Karriereplanung: Das und noch mehr bieten die Summer Schools 2012 der Jungen Neurologen in Tübingen, Kiel, Dresden und Köln. In den einwöchigen Veranstaltungen geben Ordinarien, Praxisinhaber, Chefärzte und Wissenschaftler einen kompakten Überblick über den State-of-the-art der neurologischen Diagnostik und Therapie. „Wir versuchen, in den Summer Schools einen Überblick über das Fach zu geben, plus Einblicke in die aktuelle Forschung und Entwicklung“, erläutert der Sprecher der Jungen Neurologen und Organisator der Kieler Summer School, Dr. Helge Hellriegel. Besonders wichtig und von den Teilnehmern der vergangenen Summer Schools besonders geschätzt: Die Referenten aus allen Bereichen der Neurologie und der Neurowissenschaften stehen auf den Summer Schools auch für Diskussionen und Einzelgespräche zur Verfügung. Die Teilnehmer können so konkrete Fra-
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8 Quelle: www.junge-neurologen.de gen zu ihrer Laufbahn und ihren nächsten Schritten im Beruf mit Vom 19. bis 23.3.2012 fand in der Crème de la Crème der deut- Lüneburg erstmals das Pilotschen Neurologie diskutieren projekt der Clinical Summer und sich beraten lassen. School Neurologie statt, organiDie Termine für die Summer siert durch 7 Chefärzte aus NordSchools: und Westdeutschland. In AbF Summer School Süd (Tübin- grenzung von den universitären gen) vom 30.7. bis 3.8.2012 Summer Schools standen kliniF Summer School Nord (Kiel) sche und praktische Aspekte des vom 3.9. bis 7.9 2012 Neurologenberufs ganz im VorF Summer School Ost (Dresden) dergrund. Obwohl die Ausschreivom 10.9. bis 14.9 2012 bung über die Jungen NeuroloF Summer School West (Köln) gen erst Anfang Februar ins Netz vom 1.10 bis 5.10. 2012 gestellt wurde, hatten sich knapp 50 Studenten angemeldet. LeiDie Jungen Neurologen organi- der konnten wir aus Platzgrünsieren seit 2007 Summer Schools den nur 26 Studenten eine Zuzusammen mit der Deutschen sage geben. Die TeilnehmerinGesellschaft für Neurologie nen und Teilnehmer waren mit (DGN), dem Berufsverband ihrem Medizinstudium unterDeutscher Neurologen (BDN) schiedlich weit fortgeschritten, und dem Berufsverband Deut- zwischen dem 4. und 12. Semesscher Nervenärzte (BVDN). Sie ter. Eine Minderheit hatte sich kosten je Teilnehmer 120 Euro in- bereits für die Neurologie als Beklusive Unterbringung und Ver- rufsfeld entschieden, die meisten pflegung. Heimschläfer zahlen wollten das Angebot der Summer 80 Euro. Programme der Sum- School nutzen, um die Neurolomer Schools und Anmeldung auf gie kennenzulernen und dadurch www.junge-neurologen.de in ihrer beruflichen Orientierung weiterzukommen. Bei vielen lag ein originäres Interesse am Gehirn, seinen Funktionen und seinen Erkrankungen zugrunde. Einige arbeiteten an einer Promotion in der Neurologie. Ausnahmslos zeichnete sich diese
Gruppe durch großes Interesse und hohe Diskussions- und Leistungsbereitschaft aus. Organisatorisch fanden die ersten 3 Tage mit gemeinsamen Mahlzeiten in einem Tagungsraum der freundlichen und modernen Jugendherberge Lüneburg statt, organisiert durch Prof. Henningsen. Für Tag 4 und 5 wurden die Studenten in Vierer-Gruppen aufgeteilt, die mit den einzelnen Chefärzten zu deren Kliniken reisten und dort Einblicke erhielten in die praktische Neurologie: Untersuchungskurs, Unterricht am Krankenbett, Fallvorstellungen durch die Studenten, ähnlich wie im Staatsexamen, Hospitation auf der Stroke Unit, in den neurologischen Funktionslabors, der Neuroradiologie und Neurochirurgie sowie in der Notaufnahme. Im Klausurteil der Summer School an den ersten drei Tagen präsentierten die Chefärzte abwechselnd Power-Point-Vorträge zu den wichtigsten Themen der klinischen Neurologie (Schlaganfall, MS, Parkinson, neuromuskuläre Erkrankungen, Schwindel, epileptische Anfälle), mit vielen Kasuistiken und Videos und ausreichend Möglichkeit zur Diskussion. Darüber hinaus gab es Impulsreferate zwecks Werbung für Der Nervenarzt 7 · 2012
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Mitteilungen der DGN die Neurologie als spannendes und therapeutisches Fach, ferner über Themen der Hirnforschung und Neuropsychologie wie „Multitasking“, „effizientes Lernen“ und „geschlechtsabhängige Differenzierung des Gehirns“ sowie über medizinisch-ethische Fragen („Resilienz“) und über die neuen Erkenntnisse zum Wachkoma. Gerade auch diese Vorträge wurden von den Studenten sehr gern angenommen, da dies im Studium „zu kurz gekommen sei“. Abgerundet wurde das Programm durch Einblicke in die Berufspolitik nicht nur in der stationären Neurologie (dazu Diskussionsveranstaltung am Dienstagabend), sondern auch in der niedergelassenen Praxis, durch Herrn Dr. A. Link aus Celle. An Tag 4 und 5 hatten die Studenten Gelegenheit, die ärztlichen Teams der einzelnen Kliniken kennenzulernen, in der Klinik und beim gemeinsamen Abendessen. Das Feedback durch die Studenten war sehr positiv, nicht nur in der schriftlichen Evaluation, auch in vielen persönlichen Rückmeldungen. Viele gaben an, in ihrem Studium noch nie einen so intensiven, spannenden, persönlichen und praxisnahen Einblick in die Neurologie und ihre Grenzgebiete erhalten zu haben wie in den Tagen der Clinical Summer School.
Viele berichteten auch, durch die fortsetzt. In den nächsten 2,5 TaSummer School für die Neurolo- gen folgt von morgens bis abends: gie als klinisches Fach begeistert Neurologie. Krankheitsbilder worden zu sein, einige schlossen wie Multiple Sklerose, Morbus spontan Famulaturen in den ein- Parkinson und der Schlaganfall zelnen Kliniken an. Diesen Re- werden vorgestellt und besproaktionen zufolge könnte es gelin- chen. Der vortragende Chefarzt gen, auch durch solche Veranstal- wechselt spätestens alle 1,5 Stuntungen klinischen Nachwuchs für den. Obwohl alle das gleiche Fach die Neurologie zu rekrutieren. vorstellen, ist jeder Vortrag von Darüber hinaus hat es uns Re- der Erfahrung und Persönlichferenten sehr viel Spaß gemacht keit des jeweiligen Chefarztes geund uns didaktisch geschult. Die prägt. Langeweile? Fehlanzeige! Finanzierung der Veranstaltung Unser Professor aus Osnabrück erfolgte ausschließlich durch die erklärt z. B. die Therapien der beteiligten Kliniken und deren MS, auch die, die „in der Pipeline“ Drittmittel, die organisatorische sind und in den nächsten 1–5 JahUnterstützung durch die Jungen ren auf dem Markt erwartet werNeurologen und die DGN-Ge- den – genau zum Zeitpunkt, an schäftsstelle. Das hohe Interes- dem die meisten der Teilnehmer se an dieser Veranstaltung und vermutlich ihre ärztliche Tätigder Erfolg motivieren uns, die keit beginnen werden. Mit SchoClinical Summer School Nord- kolade für richtige Antworten im deutschland im nächsten Früh- Fallvorstellungsquiz belohnt uns jahr zu wiederholen. der Kollege aus Gummersbach und ja, es erinnert an operantes W. Heide für die „Faculty“ der Konditionieren, ist aber trotzdem Clinical Summer School Neurolecker! Auch Themen wie „Lerlogie Norddeutschland 2012: nen“, „Einfluss des Geschlechts Prof. Dr. Franz Blaes, Gummersbach; auf Hirnstrukturen“ und „WachProf. Dr. Andreas Engelhardt, Olden- koma“ finden Raum im Curricuburg; Prof. Dr. Wolfgang Heide, Cellum der CSS. Als am ersten Tag le; Prof. Dr. Henning Henningsen, die demokratische Abstimmung Lüneburg; Dr. Andreas Link, Celle; für eine Verlängerung der VorProf. Dr. Florian Stögbauer, Osnatragsreihe entgegen der Alternabrück; Prof. Dr. Peter Vieregge, Lemtive „Pause“ ausfällt, wird spätesgo; PD Dr. Andreas Wellmer, Meptens jetzt klar: die Veranstaltung pen ist ein Erfolg. Die unterschiedlichen Vorträge provozieren immer wieder belebte Diskussionen. Es gibt keine Angst, mit Fragen den zeitlichen Rahmen zu sprengen oder die anderen Teilnehmer zu nerven. Im Gegenteil, jeder Kommentar wird offen und ernsthaft von den Chefärzten angenommen, beantwortet, diskutiert, teils auch kontMontagmorgen pünktlich um welchem Semester er ist, ob und rovers untereinander. Die ge8:30 Uhr sitzen 26 Studenten und in welchem Fachbereich er eine meinsamen Mahlzeiten, morfrisch gebackene Ärzte im Semi- Doktorarbeit schreibt und – vor gens und mittags in der Jugendnarraum der Jugendherberge Lü- allem – warum er gerne an der herberge und Montagabend im neburg. Ganz vorne haben 5 der CSS teilnehmen wollte. Es folgen Gasthaus Mälzer (die Teilneh7 betreuenden Chefärzte Platz ge- kurze Impulsvorträge der Chefnommen. Prof. Henningsen aus ärzte. Sie referieren für 10 min Lüneburg begrüßt uns, stellt sich über einen spannenden Fall, ihr kurz vor, dann den Ablauf, das Lieblingskrankheitsbild oder allExperiment – CSS Neurologie. gemeine Entwicklungen in der Jetzt sind die Teilnehmer dran: Neurologie. Erfrischend persönJeder sagt kurz, an welcher Uni lich trägt man vor. Ein Standard, er studiert bzw. studiert hat, in der sich für den Rest der Woche
Clinical Summer School Neurolo gie 2012 aus Studentensicht
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mer wurden von den Veranstaltern eingeladen!) in gemütlicher Atmosphäre runden den Tag ab. Mit den Professoren ganz privat über Werdegänge, Klinikalltag, Hobbys und das Studentenleben zu quatschen, verbindet und schafft eine gute Atmosphäre. Am Mittwoch brechen dann jeweils 3 bis 4 Teilnehmer mit „ihrem“ Chefarzt am Nachmittag in die Kliniken auf. Von hier ab verläuft der Rest der Woche sehr unterschiedlich. Einige Teilnehmer sind bei ihrem Chefarzt zu Hause eingeladen oder/und gehen mit den Assistenzärzten am nächsten Abend aus. Donnerstag und Freitag besprechen wir am Patienten als kurze Wiederholung die neurologische Untersuchung. Anschließend untersuchen wir selbstständig Patienten, meist mit anschließendem Blick des Chefarztes auf unsere Ergebnisse. Außerdem folgen wir dem normalen Klinikalltag mit Röntgenbesprechung, Notaufnahme, Funktionsuntersuchungen und Visite auf der Stroke Unit. Überall treffen wir auf erklärungsbereite Ärzte, die uns Studenten nicht als Hindernis, sondern als interessierte Lehrlinge sehen. Am Ende der Woche zeigt sich, die Freude an dem Fach wurde vermittelt und nicht wenige denken an weitere Famulaturen, ein PJ-Tertial oder sogar eine Facharztausbildung in der Neurologie. Insgesamt eine super Woche, in der man sich als Student wertgeschätzt und ernst genommen gefühlt hat. Wir haben viel gelernt und mitgenommen. Danke für diese einmalige Gelegenheit! Katja-Theres Marquardt, Hannover für die TeilnehmerInnen der Clinical Summer School Neurologie
Die ANIM 2012 – Arbeitstagung für NeuroIntensiv-Mediziner aller Bereiche
Spätfolgen nach Neuro Intensivmedizinischer Behandlung
Extremsport und Neurointensivmedizin
Das Symposium „Neurologische Ein besonderer Fokus der dies- Komplikationen nach Extremjährigen ANIM lag auf mögli- sport“ zeigte, dass es im Rahchen Spätfolgen nach neuroin- men von Sportarten wie Boxen, tensivmedizinischer Behand- Bungee Jumping oder American lung. Mit einer Prävalenz zwi- Football häufig zu neurologischen 20 und 50 Prozent ist eine schen Komplikationen und FolDepression nach Schlaganfall geerkrankungen kommen kann. häufig, berichtete Prof. Dr. med. Trendsportarten wie Tauchen, Golo Kronenberg von der Cha- Bergsteigen und Marathonlaufen, rité. Frühe depressive Sympto- die von vielen Millionen Menme nach Schlaganfall sind mit schen jährlich ausgeübt werden, einer erhöhten Mortalität asso- zeigen kein erhöhtes Risiko. ziiert und Hinweise für „organiDie über zwei Tage laufende sche“ Komponenten bei der Post- Fortbildungsakademie war mit Stroke-Depression verdichten über 400 Teilnehmern sehr gut sich. Diese Vermutung wird in- besucht. Die Ärzte- und Pflegedirekt durch erste Studien bestä- Tutorials mit praktischen Falldartigt, die zeigen, dass selektive Se- stellungen und Übungsmöglichrotonin-Wiederaufnahmehem- keiten, die ACLS-Kurse und die mer (SSRI) sekundäre motori- neuen Tutorials für Studienassissche Schäden reduzieren können. tenten fanden großen Anklang. Hierbei wird ein depressionsunabhängiger pro-neuroregenera- Gerhard Jan Jungehülsing, tiver Effekt dieser Antidepressi- Berlin va diskutiert. Kongress-Sekretär
Mit knapp 1500 Besuchern hat- Vaskuläre Schlüsselthemen te die diesjährige Arbeitstagung in der NeuroIntensivmediNeurointensivmedizin vom 18. zin bis zum 21. Januar 2012 (ANIM 2012) in Berlin einen Besucher- Bei intrazerebralen Blutunrekord zu verzeichnen. Typi- gen werden die pathophysioloscherweise verbindet sich auf der gischen Mechanismen und das ANIM Wissenschaft mit Weiter- Wachstumsverhalten von intrabildung für Ärzte, Pflegepersonal zerebralen Blutungen zunehund Therapeuten unterschiedli- mend gut verstanden. Die Wirkcher Fachdisziplinen in beson- samkeit neuer Therapiemöglichderer Weise. Tagungspräsiden- keiten wie die endoskopische ten der ANIM 2012 waren Prof. Ausräumung oder neue HypoDr. Matthias Endres aus der Kli- thermieverfahren werden in launik und Poliklinik für Neurolo- fenden Studien untersucht. gie und Prof. Dr. Peter Vajkoczy Prof. Vajkoczy ging im Besonaus der Klinik für Neurochirur- deren auf die sekundären Schägie der Charité Universitätsme- digungsmechanismen nach Subdizin Berlin. Im wissenschaftli- arachnoidalblutung (SAB) ein. chen Programm wurden vor al- Dabei scheinen „Cortical sprealem aktuelle Therapiestandards ding depolarizations“ als Pathobei verschiedenen Indikationen mechanismus für sekundäre Indargestellt sowie Stellenwert und farkte nach Hirnblutung eine Potenzial neuer Therapiemög- wichtige Rolle zu spielen. DieWeitere Informationen unter: lichkeiten diskutiert. Nachfol- se stellen nicht nur bei der SAB, www.anim2012.de und gend wird über die Höhepunk- sondern auch beim großen ischwww.anim2013.de te der Tagung berichtet. ämischen Schlaganfall einen unabhängigen, prognostisch unPräsidentensymposium zu günstigen Faktor für das OutcoTrauma und Bewusstsein me dar. Anstehende Aufgaben für die Zukunft sind es, die MechaIm Präsidentensymposium be- nismen besser zu verstehen und richtete Prof. Schwab aus Zürich neue Therapieansätze zu finden. über neue Ergebnisse zur RegeIntensiv wurden Therapieneration nach spinalem Trauma optionen bei intrakraniellen Stedurch die Anwendung von No- nosen diskutiert. Grundsätzgo-Antikörpern. Prof. Dr. Karl lich sind intrakranielle StenoMax Einhäupl aus der Charité sen im europäischen Raum sel- Rückblick trennte Mythen von Fakten beim ten. Unter Berücksichtigung der „Apallischen Syndrom“. Er schil- jetzt vorliegenden Ergebnisse Selbst die Sonne strahlte kurz ausstellung und dem integrierderte ethische Dilemmata bei der SAMMPRIS-Studie scheint vor Frühlingsbeginn, während ten Gesamtkonzept, das nicht nur Therapieentscheidungen, diag- eine beste medikamentös-medi- die diesjährige Jahrestagung der der Posterausstellung genügend nostischen Fragen und zur Prog- zinische Therapie der Interven- Deutschen Gesellschaft für Klini- Platz und Zeit eingeräumt hatte, nose des Persistierenden Vegeta- tion überlegen. Im individuel- sche Neurophysiologie und funk- sondern diese auch in die Industiven Status. Abschließend wur- len Fall, insbesondere bei rezidi- tionelle Bildgebung (DGKN) trieausstellung integriert hatte. In de betont, dass der Respekt vor vierenden Ischämien unter me- vom 15. bis 17. März in Köln statt- diesem Jahr wurde ein dreitägider Entscheidung des Patienten dikamentöser Therapie, können fand. Das Congress-Centrum ges Kongressformat gewählt und das höchste Gebot für die behan- aber alle Behandlungsoptionen Nord der Koelnmesse bot mit sei- ein besonderes Augenmerk bei delnden Ärzte darstellt. Preisträ- ihren Stellenwert haben. Die By- nen hellen und großzügigen Räu- der Planung darauf gelegt, dass ger des diesjährigen H.G. Mer- passchirurgie bleibt für Einzelfäl- men den passenden Kongressort. nicht mehr als 5 wissenschaftliTeilnehmer und Aussteller zeig- che Parallelveranstaltungen statttens-Preises war Prof. Dr. Rainer le reserviert. ten sich begeistert von der guten fanden und dass die PräsidentenDziewas aus Münster, der für seiErreichbarkeit von Kongress- symposien, Mitgliederversammne Arbeiten auf dem Gebiet der räumlichkeiten und Industrie- lung sowie Postersitzungen nicht Dysphagie ausgezeichnet wurde.
Die 56. Jahrestagung der DGKN 2012 mit Richard-Jung-Kolleg in Köln
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Mitteilungen der DGN in Konkurrenz zu Parallelveran- der Tiefen Hirnstimulation unter tomie sowie den Kurs „Der inte- des Hörfunks und von Fachzeitstaltungen standen. Leitung von Frau Prof. Woopen ressante Fall“. Das Erfolgskon- schriften. Bereits im Vorfeld des Inhaltlich bestimmten das (Köln) und Prof. Sturma (Bonn) zept des Richard-Jung-Kollegs Kongresses hatte die ARD einen Programm in diesem Jahr mo- statt. Die Ausrichter freuten sich beweist, dass methodische Fort- Beitrag für das Nachtmagazin dernste funktionelle Neuroima- besonders über das Engage- bildungen eine Stärke der Fach- zum Thema „Hirnschrittmacher ging-Verfahren einschließlich ment anderer Fachgesellschaften gesellschaft darstellen. und seine Folgen“ am Uniklinineurosonologischer Techniken, und Fachgruppen auf der JahAus 197 Abstracts such- kum Köln produziert. Die Redas Intensivmonitoring und in- restagung der DGKN. So waren te die DGKN in diesem Jahr 50 sonanz auf die Presseaktivitäterventionelle neurophysiolo- neben der AG Tiefe Hirnstimu- freie Vorträge und 147 Poster- ten rund um den Kongress war gische Verfahren, wie die Tie- lation und der Tom-Wahlig-Stif- beiträge aus. Bei der Organisa- außerordentlich positiv. Damit fe Hirnstimulation. Höhepunk- tung auch die DGLN, die DGM tion versuchten sie, die Poster- ist es gelungen, wichtige neurote des Kongresses waren die bei- und die DGPPN mit Koopera- sitzungen gleichmäßig zu ver- physiologische Themen einer den Festvorträge der neuen Eh- tionssymposien vertreten. teilen, konkurrenzlos im Pro- breiten Öffentlichkeit näher zu renmitglieder der DGKN: Prof. Die Jahrestagung wurde gramm zu platzieren und durch bringen. Richard Frackowiak (Lausanne/ durch 49 Aussteller mit einer gro- einen prominenten Ort aufzu1504 Teilnehmer haben an der London) spannte einen atembe- ßen Industrieausstellung unter- werten. Das Niveau der einge- Jahrestagung der DGKN teilgeraubenden Bogen von der gegen- stützt, welche die Besucher über reichten Arbeiten war hoch und nommen, dies stellt einen neuwärtigen Hirnforschung hin zur eine Vielzahl von Neuigkeiten braucht den Vergleich mit inter- en Rekord für die Jahrestagung virtuellen Rekonstruktion und informierte. Die 8 Industriesym- nationalen Kongressen nicht zu dar. Die Jahrestagung hat geEntschlüsselung des menschli- posien waren thematisch breit ge- scheuen. Drei Posterpreise konn- zeigt, dass die DGKN nicht nur chen Gehirns mittels Data-Mi- streut und wurden stark frequen- ten an Frau Kürten (Köln), Frau eine lebendige, interdisziplinäning und Supercomputing. Prof. tiert. Jacobs (Jülich/Maastricht) und re Gesellschaft ist, sondern dass Ray Dolan (London) fesselte die Unter dem Titel „Junge Frau Chaieb (Göttingen) verge- die Neurophysiologie und die Teilnehmer am Folgetag mit sei- DGKN“ wurden in diesem Jahr ben werden. funktionelle Bildgebung inzwinen Arbeiten zur Handlungsse- zum ersten Mal spezielle VeranAuf dem Gesellschaftsabend schen nicht nur in der Diagnoslektion des menschlichen Ge- staltungen für Studierende kon- im historischen „Alten Warte- tik einen bedeutenden Platz hahirns ausgehend von den klas- zipiert. Im Vorfeld der Tagung saal“ im Schatten des Doms wur- ben, sondern zunehmend auch sischen Studien Pawlows. Kom- hatte die DGKN zudem erst- den in entspannter Atmosphäre eingesetzt werden können, um plettiert wurden diese hochkarä- mals 20 Stipendien für Studie- die Richard-Jung Preise an Prof. neue Therapieverfahren zu enttig besetzten Festvorträge durch rende ausgelobt. Das Programm Curio (Berlin) und Prof. Nit- wickeln und zu etablieren. den Impulsvortrag des interna- für die Studierenden enthielt ein sche (Göttingen) vergeben. Die Die nächste Jahrestagung fintional renommierten Neurowis- eigenes Symposium sowie Fort- Laudationes übernahmen Prof. det unter der Präsidentschaft von senschaftlers und Buchautors bildungen „How Brain Mapping Brandt (München) und Prof. Prof. Claßen vom 21. bis 23. März Prof. Michael Gazzaniga (Santa Works“. Im Rahmen der Veran- Noth (Aachen). Darüber hinaus 2013 in Leipzig statt. (ErstveröfBarbara, USA). Er regte die Zu- staltung „Meet the Professor“ ka- wurden von Prof. Dengler (Han- fentlichung in Klin. Neurophysihörer an, sich mit ethischen Fra- men Studierende zwanglos ins nover) im Namen der DGM die ol 2012; 43: 168-169) gen zu beschäftigen, die die mo- Gespräch mit jungen wie auch er- Felix-Jerusalem-Preise an Prof. derne Hirnforschung zuneh- fahrenen Neurophysiologen, die Claus (Hannover), Herrn Di- Roland Sparing & Gereon R. Fink. mend aufwirft. Großen Zuspruch als Leiter von Nachwuchsgrup- baj (Göttingen) und Herrn Leh- Klinik und Poliklinik für Neurologie, erfuhren auch die Veranstaltun- pen oder Kliniken Einblicke in mann (Düsseldorf) sowie der Ju- Uniklinik Köln gen des wissenschaftlichen Pro- Wissenschaft und Klinik ermög- niorpreis an Herrn Amarteifio gramms zu den neuesten kli- lichten. Alle Programmpunk- (Heidelberg) vergeben. Korrespondenzadresse nisch-experimentellen Ansätzen te der „Jungen DGKN“ wurden Mehr als 20 Journalisten wazur Schlaganfalltherapie (u.a. mit sehr gut besucht. Insgesamt re- ren auf der Pressekonferenz der Prof. Dr. med. Gereon R. Fink dem Gastredner Prof. Cohen aus gistrierten sich in diesem Jahr 213 DGKN am 15. März 2012 vertre- Klinik und Poliklinik für Neurologie Washington) und dem Neuromo- Studierende für die Jahrestagung ten. Darunter waren Journalis- Uniklinik Köln nitoring des Hirninfarktes. der DGKN! ten der Frankfurter Allgemei- Kerpener Str. 62 Schon bei der Vorbereitung Wie in den Jahren zuvor war nen Zeitung, der lokalen Tages- 50924 Köln der Jahrestagung wurde beson- das von Prof. Benecke (Rostock) medien sowie mehrere Vertreter
[email protected] ders Wert darauf gelegt, den in- organisierte Richard-Jung-Kolterdisziplinären Charakter der leg, das in Köln mit einem vielfälGesellschaft durch die Themen- tigen Fortbildungsprogramm an auswahl und die Einbeziehung den Start ging, in gewohnter Weiverschiedener Fachrichtungen zu se stark nachgefragt. Es beinhalstärken: Neurochirurgie, Neuro- tete in diesem Jahr ein vielfältinuklearmedizin, Neuropädiatrie, ges Fortbildungsprogramm unter Neuroradiologie, Neuropsycho- anderem mit aktuellen Kursen zu logie, Neurorehabilitation und den Themen Schmerz, IntervenPsychiatrie. In diesem Jahr fand tionelle Neurophysiologie oder zudem ein in der Presse viel be- Neurophysiologische Untersuachtetes Symposium zur Ethik chung der Atmung und Hirnana-
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Nachrichten aus Vorstand und Beirat der DGN Die letzten Vorstandssitzungen der DGN fanden am 21.12.2011, am 8.3.2012 und am 14.6.2012 in der DGN-Geschäftsstelle in Berlin statt, die Sitzung des Beirats für 2012 am 13.1.2012 ebenfalls in Berlin. Im Folgenden soll über einige Themen und Entscheidungen aus diesen Sitzungen berichtet werden, sofern dies nicht bereits durch Pressemitteilungen etc. erfolgt ist.
Beziehung zur DGPPN, Psychiatrie-Jahr der Weiterbildung Die Reduktion des NeurologieJahres für Psychiater auf ein halbes Jahr wurde trotz der Zustimmung des DGPPN-Vorstands in einer Umfrage von den Mitgliedern der DGPPN abgelehnt. Die DGN hat daher vorgeschlagen, das Psychiatrie-Jahr für Neurologen auf ein halbes Jahr zu reduzieren, unter Beibehaltung des vollen Neurologie-Jahres für Psychiater. Letztlich wurde auch dieser Vorschlag abgelehnt. Somit bleibt es vorerst bei einem vollen Rotationsjahr Psychiatrie bzw. Neurologie. Die Verhandlungen werden fortgeführt.
Neurologie und Geriatrie Prof. Oertel berichtete im Beirat, dass die Internisten bei der BÄK einen „Facharzt für Innere Medizin und Geriatrie“ beantragt haben und offenbar schon weitgehend durchgesetzt haben. Als Reaktion werden die DGN und die DGPPN einen Brief an Herrn Dr. Bartmann, den Leiter der Weiterbildungskommission der BÄK, schreiben und darauf hinweisen, dass nach den Diagnosestatistiken die geriatrischen Fälle zu 50 Prozent an Erkrankungen des ZNS leiden. Zudem wird es ein Treffen zwischen Vertretern der DGPPN der DGN und Herrn Dr. Bartmann geben, in dem die Möglichkeiten für ein neuro-
psychiatrisches Geriatrie-Curriculum und eine entsprechende Facharztanerkennung eruiert werden sollen. Für die Psychiater sei es allerdings ein Problem, die Gerontopsychiatrie von der Psychiatrie abzuspalten, genauso sei es schwierig, die Neurologie zu spalten in einen Facharzt für Neurologie und einen extra Facharzt für „Neurologie und Geriatrie“. Die internistischen Geriater wollen dagegen die Geriatrie rein internistisch betreiben. Für die Neurologen und Psychiater sei es wichtig, ein Geriatriemodell zu finden, in dem man auf Augenhöhe mit den internistischen Geriatern kooperieren könne. In der DGN sei eine Meinungsbildung erforderlich zur Frage, ob man einen eigenen Facharzt für Neurologische Geriatrie wünsche (z. B. mit einer 3-jährigen Weiterbildungszeit, die sich aus Neurologie, Innere Medizin und einem anderen Fach zusammensetzen kann) oder ob man lediglich die Zusatzbezeichnung Neurogeriatrie aufwerten wolle, indem alle Kollegen mit dieser Bezeichnung eine Weiterbildungsermächtigung beantragen. Sollte diese wie zu erwarten von den Ärztekammern abgelehnt werden, könnte die DGN bei der BÄK politisch vorgehen. In der Diskussion wird deutlich, dass die Bedingungen für die Weiterbildungsermächtigung je nach Bundesland unterschiedlich sind. In Schleswig-Holstein müsste man z. B. in einer Geriatrie vollzeitig gearbeitet haben, sonst werde die Ermächtigung nicht erteilt. Abschließend wurde eine kleine Arbeitsgruppe unter Leitung von J. Volkmann und K. Schmidtke beauftragt, Lösungsvorschläge für das Geriatrieproblem und ein aktualisiertes Konzept für die Zusatzweiterbildung Geriatrie für Neurologen zu erarbeiten. Nach Fertigstellung einer Antragsmatrix sollen alle Neurologen mit Zusatzbezeich-
nung Geriatrie aufgefordert wer- (Nabavi et al.) publiziert wurden, die Weiterbildungsermäch- de. Unschärfen und Grauzonen tigung zu beantragen. Ein weite- im bisherigen Regelwerk werden res Problem ist die geriatrische hier klarer definiert mit zum Teil Rehabilitationsbehandlung, die neu gefassten Anforderungen an offenbar an fast an allen Standor- Standards, unter anderem gibt es ten ohne Beteiligung von Neuro- einen Leitfaden für Auditoren, logen erfolgt. Es soll ein Konzept neu definierte Kriterien der Perzur zukünftigen Rolle der Neuro- sonalbemessung, eine Mindestlogie bei der geriatrischen Reha- anzahl von 100 Schlaganfallpabilitation erarbeitet werden. Er- tienten pro Jahr pro Monitorbett, gänzend berichtete F. Miltner mit mindestens 500 Fällen pro am 8.3.2012 über die Ergebnis- Jahr für überregionale und minse der Umfrage Neurogeriatrie destens 250 Fällen pro Jahr für vom 22.2. bis 22.3.2012. Es ha- regionale Stroke Units, mindesben 44 Prozent der 468 neuro- tens 45 Thrombolysen pro Jahr logischen Klinikchefs geantwor- für überregionale und mindestet, davon haben 120 Neurolo- tens 25 Lysen für regionale Strogen die Zusatzbezeichnung Ge- ke Units. Auch für die Dokumenriatrie, 60 stehen kurz davor, 42 tation sind neue Qualitätskritehaben eine Weiterbildungser- rien definiert, um eine einheitmächtigung, das sind ca. 20 Pro- lichere und bessere Datenqualizent. 36 haben einen Antrag auf tät in den Schlaganfallregistern Weiterbildungsermächtigung in zu erreichen. J. Röther berichden letzten 5 Jahren gestellt, da- tete im Beirat seitens der DSG von wurden 10 abgelehnt, 9 stell- kurz über das Konzept der „erten keinen Antrag, weil die Vo- weiterten Stroke Unit“, das eine raussetzungen fehlten. In ledig- neurologische Frührehabilitalich 19 Kliniken steht eine von tion im Anschluss an die Strokevom neurologischen Chefarzt Unit-Behandlung vorsehe. Das geleitete geriatrische Abteilung. Konzept wurde bereits 2011 puDagegen existiert in 63 Kliniken bliziert (Ringelstein et al., Nereine von einer anderen Fach- venarzt 2011; 82: 778–784), aber gruppe geleitete Station oder bislang nur ganz vereinzelt umAbteilung Geriatrie. In 9 Klini- gesetzt. Die Umsetzung erbrinken besteht eine gemeinsam mit ge leider nicht mehr Geld, dafür der Psychiatrie geleitete Abtei- aber eine bessere Versorgung als lung, an 52 Kliniken ein Konsili- auf Allgemeinstationen. P. Berlit ardienst durch Geriater. 70 Chef- berichtete über die Bedenken der ärzte äußern sich, dass es eine an- Kommission „Leitende Krankendere, nicht befriedigende geriat- hausneurologen“ bezüglich der rische Versorgung gebe, zumeist von der DSG ausgeschriebenen mit Internisten als Betreiber, 90 Pilotphase für neurovaskuläre Prozent sehen die Versorgung Zentren. Die bestehende erfolggeriatrischer Patienten als wich- reiche Stroke-Unit-Struktur dürtiges Betätigungsfeld der Neuro- fe durch die Neurovaskulären logen an, 88 Prozent wünschen Zentren nicht gefährdet werden, sich einen Facharzt für Neuro- die Thrombektomie als Off-Lalogie und Neurogeriatrie und 78 bel-Verfahren dürfe nicht die alProzent wünschen sich Unter- leinige Basis sein, die Neurologen stützung durch die DGN, 80 Pro- müssten weiterhin die Federfühzent ein Fortbildungscurriculum rung behalten. Wichtig sei, dass der DGN für Geriatrie. in der Pilotphase 1. der Netzwerkcharakter hervorgehoben werde Neurovaskuläre Zentren, (besser „Neurovaskuläres NetzStroke Units werk“ als Nomenklatur), 2. dass Patientenströme nicht grundE. B. Ringelstein berichtete über sätzlich umgelenkt werden und die neueste Revision der Zer- 3. dass in einem Netzwerk die tifizierungskriterien für Stroke Patientenverlegungen und ggf. Units, die im Nervenarzt 2012 Rückverlegungen dazu führen, Der Nervenarzt 7 · 2012
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Mitteilungen der DGN dass gemeinschaftlich Patienten ralen Notaufnahmen (ZNA), die se der ambulanten und stationä- der BÄK bzw. der KV als „gleichbesser betreut werden als bisher. oft direkt dem Klinikumsvor- ren Fallzahlen in den ZNAs und wertig“ anerkannt zu werden. Wichtig sei eine Bottom-up-Or- stand unterstellt sind, z. T. mit der jeweiligen Finanzierungsmoganisation mit Fallselektion und einem habilitierten Arzt als Lei- delle durchführen soll. Öffentlichkeitsarbeit Standardtherapie in den periphe- tung. Diesem sind an einigen ren Zentren sowie klaren Verle- Orten fachspezifische Oberärzte Neuropsychologie H. C. Diener stellte im Beirat die gungsregeln für hoch speziali- oder Fachärzte zugeordnet, verPressearbeit der DGN 2011 vor. sierte Therapieverfahren. Das einzelt auch Neurologen. Die- Prof.Wallesch von der Kommis- Unter anderem gab es 25 PresNetzwerk müsse demokratisch se Entwicklung sei sehr kritisch sion Kognitive Neurologie und semitteilungen für die Fachpreslegitimiert werden, das heißt in zu sehen, sie entspreche den Zie- Dr. Reuther vom Berufsverband se, 20 für die Publikumspresse, 20 Absprache mit den Betroffenen len der DGINA (Deutsche Ge- weisen darauf hin, dass nach Newsletter für ca. 800 akkrediarbeiten, vertragliche Regelun- sellschaft für Interdisziplinä- Zulassung der Neuropsycholo- tierte Journalisten, 3 Pressekonfegen seien erforderlich. Vor Be- re Notaufnahme), die ZNAs aus gie als Psychotherapieverfahren renzen auf der Jahrestagung, die ginn der Pilotphase sollten zu- den Fachabteilungen herauszulö- jetzt die Gefahr bestehe, dass die Beantwortung von ca. 80 Pressenächst bestehende erfolgreiche sen und einen eigenen Facharzt Neuropsychologie ganz bei den anfragen, dabei rund 40 ExperNetzwerke wissenschaftlich eva- für Notaufnahmemedizin ein- Psychologen bzw. Psychothera- tenvermittlungen, und die Verluiert werden, z. B. das Schlag- zuführen. Der interdisziplinäre peuten angesiedelt werde. Nach leihung des Journalistenpreises anfallnetzwerk Ruhrgebiet oder Arbeitskreis ZNA, zu dem auch G. Meinung des DGN-Vorstandes Neurologie auf der DGN-Tadie Telemedizin-Verbundpro- Deuschl gehört, hatte sich bereits sollten die DGN und die Berufs- gung. In den Publikationen wurjekte in Bayern. In der anschlie- vor über einem Jahr mündlich verbände dokumentieren, dass de das Wort „DGN“ im Vergleich ßenden Diskussion macht J. Röt- und schriftlich gegen diese Ent- die Neuropsychologie Teil der zu 2010 um 18,75 Prozent mehr her für die DSG deutlich, dass wicklung ausgesprochen. Viel- klinischen Neurologie ist. Ent- erwähnt, führend in der Ärzdas Konzept der neurovaskulä- mehr solle die Behandlungsho- sprechend sollte sie im Facharzt- tezeitung, gehäuft um den Jahren Zentren in den letzten 3 Jah- heit in der ZNA bei den einzelnen katalog für Neurologie hinrei- reskongress. Dagegen war die ren mit allen abgestimmt worden Fachdisziplinen verbleiben, dies chend detailliert enthalten sein. Reichweite (wie oft Publikatiosei. Ziel sei es, kleine, von Kardio- bedürfe einer weiterreichenden Zusätzlich gibt es das Curriculum nen mit „DGN“ gelesen wurden) logen betriebene, neurointerven- interdisziplinären Einigung. Bei mit Zertifikat „Kognitive Neuro- um 41 Prozent rückläufig, aber tionelle Einheiten zu verhindern. einem Treffen des Arbeitskreises logie“, das in 6 Modulen auf den mit 340 Millionen immer noch Mit den neurovaskulären Zent- im April 2012 soll ein interdis- Jahrestagungen von DGN und so häufig wie die Deutsche Geren wolle man Patientenströme ziplinär abgestimmtes Konzept DGKN angeboten wird und mit sellschaft für innere Medizin mit nicht grundsätzlich umlenken, z. für eine curriculare Fortbildung einer Prüfung abschließt. Zu klä- 146 Millionen. Die etwas geringeB. von den einzelnen Stroke Units Zentrale Notaufnahme erstellt ren sei jetzt, zu welchen Leistun- re Reichweite erklärt sich durch in ein solches Zentrum, wie dies und von den einzelnen Fachge- gen dieses DGN-Zertifikat be- die Neurowoche in 2010, die gein Aachen versucht worden sei. sellschaften verabschiedet wer- rechtigt. Laut G-BA müsste der ringere Auflage von Artikeln in Es sei wichtig (so G. Deuschl), den. Anschließend soll eine Pub- Arzt dazu eine Qualifikation Fachzeitschriften, und es wurde für die neuen interventionellen likation im Deutschen Ärzteblatt vorlegen, die der in der Weiter- „DGN“ im Internet etwas weniger Verfahren ein Versorgungskon- etc. durchgesetzt und das Cur- bildungsordnung (WBO) der angeklickt, evtl. auch weil es noch zept zu haben, das mit den Kas- riculum bei der BÄK beantragt Psychotherapeuten-Kammer für keine neuen Leitlinien gab. H. C. sen abgestimmt und damit auch werden. Im Detail müsse man je- Neuropsychologen geforderten Diener bittet um Vorabinformaumsetzbar sei. E. Ringelstein be- weils vor Ort eine passende Rege- Qualifikation gleichwertig bzw. tionen über hochrangige Papers tont, dass es ein Netzwerk sein lung treffen. Auf keinen Fall dür- inhaltsgleich ist. Dies soll von an die DGN-Pressestelle, damit soll, mit einer Bottom-up-Struk- fe man Stroke Units in ZNAs in- den KVen überprüft werden. Die sie am Publikationstag auch über tur, das heißt mit Verlegungen tegrieren. Ein weiteres Problem Etablierung einer Zusatzbezeich- die DGN-Webseite bzw. DGNvon Patienten aus den Stroke sei die immer größer werdende nung „Klinische Neuropsycholo- Pressemitteilungen kommuniUnits in das Zentrum und wie- Arbeitsbelastung für die Neurolo- gie“ war vor Jahren von der BÄK ziert werden können. Es gebe der zurück. Der DGN-Vorstand gie in den Zentralen Notaufnah- abgelehnt worden. Der DGN- eine große Konkurrenz im Netz. befürwortete am 8.3.2012 die in men, auch durch viele ambulan- Vorstand unterstützt das Anlie- Man könne die Attraktivität der einem Schreiben von Prof. Ber- te oder nicht neurologische Fäl- gen der Berufsverbände, sowohl DGN-Pressemitteilungen noch lit von der Kommission Leiten- le. Dies binde hohe Personalres- hinsichtlich der GOÄ (Abrechen- erhöhen, indem man kurze Vide Krankenhausneurologen ge- sourcen, die aus den DRGs z. T. barkeit neuropsychologischer deo-Clips von ca. 90 Sekunden äußerten Anregungen, 1. den Be- nicht refinanziert werden, und Leistungen für Neurologen) als anfüge, wie in der ANA, oder ingriff „Neurovaskuläre Netzwer- führe zu zunehmender Überlas- auch hinsichtlich der Weiter- dem man die Mitteilungen sowie ke“ statt „-Zentren“ zu verwen- tung und Unzufriedenheit der bildungsordnung. Auf der letz- auch Stellenanzeigen und Nachden und 2. die Strukturkriterien Mitarbeiter. Es sei ein kritischer ten Vorstandssitzung wurde be- richten an Ärzte über Twitter vererneut zu überprüfen und zu kor- Punkt für die Zukunft, der stra- schlossen, dass eine Arbeitsgrup- breite. Ein weiterer wichtiger Berigieren. tegische Maßnahmen erforde- pe unter Beteiligung der Herren reich ist die Kommunikation mit re. In der Perspektivenkommis- Karnath, Reuther, Fink, Wallesch der Politik sowie mit Patienten Zentrale Notaufnahmen sion wurde vereinbart, dass eine und Delf für die DGN ein Kon- und Angehörigen. Zu ersterem Arbeitsgruppe mit Unterstützung zept für ein Curriculum erarbei- diente u.a. das Parlamentarische G. Deuschl berichtete im Beirat der DGN zunächst eine Umfra- ten soll, dass die Chance hat, von Frühstück, das am 29.3.2012 zum über die Problematik der Zent- ge zur Erfassung und Erstanalyzweiten Mal in Berlin stattfand,
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unter Beteiligung des DGN-Vor- in überladenen und trockenen Kongressen entsprechende COIstands sowie von 12 Parlamenta- Blockvorlesungen innerhalb 2–3 Erklärungen abgeben, wie allgeriern aus dem Gesundheitsaus- Wochen abgehandelt werden, wie mein von der AWMF empfohlen. schuss des Deutschen Bundes- dies zurzeit an vielen Unis üblich Die COI-Erklärungen sollen im tags. Besondere Themen waren sei. Im klinischen Abschnitt soll- internen Bereich der DGN-WebDemenz und Schlaganfall, mit ten möglichst frühzeitig Block- seite publiziert werden, dort aber Impulsreferaten von R. Dodel praktika in Form von Untersu- erst in 3. oder 4. Ebene hinterlegt und M. Grond, ferner politische chungs- oder neurologischen werden. Auch Leitlinien-Autoren Themen wie der Nachwuchs- Propädeutik-Kursen unter Be- müssen COI-Erklärungen untermangel in Deutschland und die teiligung der Lehrkrankenhäu- schreiben. Es sollte darauf geachwachsende Bedeutung neuro- ser (wie in Essen, Aachen, Bo- tet werden, dass federführende logischer Erkrankungen für die chum oder Freiburg) in die Cur- Leitlinien-Autoren keine engeren Gesellschaft. Die Veranstaltung ricula implementiert werden, um Industriebindungen bzw. Interes„Neurologie direkt“ (Projekt Studenten für die Neurologie zu senkonflikte aufweisen. Dies sollzum Welt-MS-Tag im Mai 2011, gewinnen, bevor sie ihre Berufs- te bei der Auswahl der LeitlinienWelt-Parkinson-Tag am 11.4.2012 entscheidung getroffen haben. autoren für die nächste Aktualiund Deutscher Kopfschmerz-Tag Die Neurologie-Vorlesung fin- sierung berücksichtigt werden. am 5.9.2012) dient zur Verbesse- det dagegen meist erst im 8. bis rung der Patienten-Kommunika- 10. Semester statt, was dafür zu Verschiedenes tion, ferner die Einrichtung einer spät sei. Es werden mehr LehrDGN-Patienten-Website mit stunden für die Neurologie ge- H. C. Diener berichtete im BeiAusbau von www.nerven-behal- fordert, entsprechend der klini- rat aus Gesprächen mit dem Verten.de, die Produktion von qua- schen Bedeutung des Faches. Es band der Forschenden Pharmalitätsgesicherten Patientenleit- herrscht Konsens, dass die Prak- industrie, dass die Pharmaunterlinien mit Weitergabe an Porta- tika und Vorlesungen von hoher stützung für die Neurologie drasle wie „Neurologen und Psych- didaktischer Qualität sein müs- tisch absinken werde, 1. weil vieiater im Netz“, die Seite www.ge- sen, die entsprechend zu evaluie- le Patente auslaufen, 2. wegen hirn.info der Hertie-Stiftung, Pa- ren sei. Sie sollten nicht von den der Zwangsrabatte in Deutschtientenvorträge, Patienten-APPs jüngsten Assistenzärzten durch- land und 3. wegen der Einschränund für 2013 die Herstellung von geführt werden. Der DGN-Vor- kungen durch den Preisdruck DGN-kontrollierten Patienten- stand unterstützt nachdrück- des AMNOG, dadurch seien vieinformationen zur Unterstüt- lich die Aktivitäten der Jungen le neue Präparate nicht mehr rezung der Therapien als Handouts Neurologen, insbesondere deren finanzierbar. Außerdem orienund Website-Bestandteil für Pra- Öffentlichkeitsarbeit, das Men- tieren sich 46 andere Länder an xen und Kliniken. toring, das DGN-Forum auf den der deutschen Preisentwicklung. Jahreskongressen und die Sum- Es sei sehr schwierig geworden, Klinischer Nachwuchs mer Schools, wobei in 2012 erst- Therapeutika zuzulassen, da der mals auf Initiative von mehreren Überlegenheitsnachweis im VerIn Vorstand und Beirat wur- norddeutschen Chefärzten, fe- gleich mit etablierten Therapien de über die Ursachen des Nach- derführend H. Henningsen und durch das AMNOG verlangt wuchsmangels diskutiert. Aus W. Heide, eine außeruniversi- werde. Es gebe keinen GesamtSicht der Assistenzärzte/-innen täre „Clinical Summer School Kosten-Nutzen-Vergleich wie sind die Qualität der Ausbildung, Neurologie“ in Lüneburg und bei NICE. die Personalstruktur der Klinik umliegenden Kliniken vom 19. T. Thiekötter berichtete aus (alle Stellen besetzt), die Attrak- bis 23.3.2012 ausgerichtet wurde. der DGN-Geschäftsstelle, dass tivität des Arbeitsortes, das An- Als weitere Aktivität wollen die aufgrund der absinkenden Ingebot gut etablierter Teilzeitmo- Jungen Neurologen den Hospi- dustrieunterstützung ab 2012 delle inklusive Kinderbetreuung, tationstag in außeruniversitären und noch deutlicher ab 2013 eine die Existenz eines strukturierten neurologischen Kliniken, „Dein neue Gebührenarchitektur der Weiterbildungscurriculums und Tag in der Neurologie“, weiter DGN erforderlich geworden sei. die Vergütung die wichtigsten ausbauen. Diese beinhalte nicht nur höheKriterien für die Annahme einer re Mitgliedsbeiträge ab 2013, sonStelle in der Neurologie. Zudem Conflict of Interests (COI) dern ab 2012 auch deutlich höhemüssen die Studenten frühzeitire Teilnahmegebühren für die ger für die Neuromedizin interes- In Zukunft müssen die DGN- DGN-Kongresse, wobei Mitgliesiert werden, möglichst bereits in Vorstandsmitglieder, die Autoren der nur 50% zahlen, Assistenzder Vorklinik durch Einbringung der Zeitschriften Aktuelle Neuro- ärzte erhalten zusätzlich 25% Erklinischer Inhalte in Neuroana- logie und Nervenarzt sowie die mäßigung, Studenten und PJler tomie- oder Neurophysiologie- Referenten des wissenschaftli- kostenlosen Eintritt. Um für die Vorlesungen. Diese sollten di- chen Programms und der Fort- Gebührenerhöhung Akzeptanz daktisch exzellent sein und nicht bildungsakademie auf den DGN- bei den Mitgliedern zu erhalten,
werden die DGN-Geschäftsstelle und der Vorstand kommunizieren, wofür das Geld ausgegeben wird: beispielsweise für eine deutlich professionellere Mitgliederverwaltung, die immer noch preisgünstiger sei als bei der DGIM oder der DGPPN sowie für die Nachwuchsförderung und für viele weitere Leistungen, wie z.B. das DGN-Magazin, das DGN-Forum auf den Kongressen, das Forum neurologicum in der Aktuellen Neurologie, die DGN-Webseite mit Stellenbörse, aktuelle Pressemitteilungen, den internen Seiten für Mitglieder sowie Werbung für neue Geschäftsfelder oder für ausgewählte Bücher und vieles andere mehr. In der sich anschließenden, teilweise kontroversen Diskussion spricht sich die Mehrzahl der Beiratsmitglieder dafür aus, dass die DGN die größtmögliche Unabhängigkeit von der Industrie wahren und die vorgeschlagene neue Gebührenarchitektur umsetzen solle. Prof. Oertel erwähnt als weitere künftige Finanzierungsmöglichkeiten für die DGN die Gründung einer Stiftung (die z. B. die Übernahme von Erbschaften in das DGNVermögen erleichtere) sowie die Möglichkeit, Firmen als institutionelle Mitglieder zuzulassen, zu einem deutlich höheren Mitgliedsbeitrag als Einzelmitglieder, z. B. 5000 € pro Jahr, wie es von der DGIM bekannt sei. Das neue Mitgliederverwaltungssystem (Navision) ist planmäßig live geschaltet worden und ist voll funktionsfähig. Die Mitarbeiter sind mit dem System sehr zufrieden, terminliche Zusagen der Firma werden strikt eingehalten und die Aufgaben zuverlässig ausgeführt. Neue Räume für die DGN / Umzug in die Reinhardtstraße 27c: Mit zunehmenden Aufgaben der DGN ist eine Vergrößerung der Büroflächen unausweichlich und relativ dringend. Daher ist kurzfristig der Umzug der Geschäftsstelle in das 1.OG in der Reinhardtstraße 27 c vorgesehen. Die neue Bürofläche hat 271 qm Der Nervenarzt 7 · 2012
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Mitteilungen der DGN und liegt Seite an Seite mit der der Geschäftsstelle der DGPPN. Wir gewinnen gegenüber der jetzigen Lösung wesentlich mehr Raum bei weniger „Verkehrsfläche“ (Flure, Küche, Toiletten); gegenüber einer ursprünglich diskutierten Zumietung von Räumen in der Reinhardtstraße 14 gewinnen wir grob 100 qm Nutzfläche bei nahezu gleicher Gesamtmiete aufgrund moderner Bauweise und Anordnung der Räume. Die DGN mietet die neuen Räume ab 1.08.2012, der Umzug ist für die 1. Augustwoche geplant; die Geschäftsstelle wird innerhalb von 1-2 Tagen wieder „am Netz“ sein. Die Findungskommission für den neuen 3. Vorsitzenden der DGN wird im Frühjahr zusammentreten. Laut Satzung besteht sie aus W. Oertel, G. Deuschl und den 3 vom Beirat gewählten Mitgliedern A. Ferbert, W. Jost und U. Meier. Die Kommission Klinische Studien wird durch den DGN-Vorstand jetzt neu iniziiert,
unter Federführung von W. Oertel. Dabei soll jeder Fachbereich mit 3 Experten besetzt werden. Das erste Treffen soll während des Kongresses in Hamburg stattfinden. Auf die Anfrage von Prof. Hartung vom 28.2.2012 entscheidet der DGN-Vorstand, dass nur pharmaunabhängige Studien (dies trifft für die besagte Studie zu) über die DGN-Webseite angekündigt bzw. zur Patientenrekrutierung aufgerufen werden sollen. Nach dem Gendiagnostikgesetz ist ab 1.2.2012 ein Fachkunde-Zertifikat für genetische Beratung, Veranlassung und Durchführung genetischer Untersuchungen erforderlich. Die dafür nötigen Informationenwerden über einen ins Netz gestellten Vortrag von Frau Winkelmann, Herrn Oertel und anderen Autoren vermittelt, anschließend ist eine Prüfung erforderlich. W. Heide
Epilepsie: Neues Medikament mit innovativem Wirkmechanis mus (Retigabin) ohne „Zusatz nutzen“ eingestuft – Unterneh men nimmt Medikament vorerst vom Markt Gemeinsame Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Epileptologie e. V. (DGfE) und der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) Vor einem Jahr wurde das neue substanzen Lamotrigin und ToAntiepileptikum Retigabin in den piramat darstelle [1]. Dies bedeuMarkt eingeführt. Ca. 1400 Epi- tet, dass das neue Medikament lepsie-Patienten in Deutschland zum – unverhältnismäßig niednehmen das neue Medikament rigen – Preis der generischen ein. Bei einem Teil dieser Patien- Vergleichssubstanzen angeboten ten verhindert dies Anfälle oder werden muss. In einer Pressereduziert deren Häufigkeit deut- information kündigte die Firma lich. Jetzt kam der Gemeinsame GSK daraufhin am 31. Mai an, die Bundesausschuss (G-BA) jedoch Preisverhandlungen nicht aufzuzu der Einschätzung, dass sich nehmen und das Medikament durch Retigabin kein Zusatznut- zunächst in Deutschland vom zen gegenüber den Vergleichs- Markt zu nehmen, bis eine erneu-
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te Nutzenbewertung (mit unkla- Markt genommen wird und Parem Ausgang) erfolgt ist [2]. Das tienten, die von Retigabin derzeit bedeutet nun, dass Retigabin ab oder künftig profitieren können, dem 1. Juli 2012 nur noch über diese innovative Substanz vordie internationale Apotheke er- enthalten wird“, betont Dr. Thohältlich ist und dafür ein Antrag mas Mayer, erster Geschäftsfühbei der KK gestellt werden muss. rer der DGfE. Dies gilt in gleiDie Deutsche Gesellschaft für chem Maße für zukünftig zu erNeurologie (DGN) und die Deut- wartende Markteinführungen sche Gesellschaft für Epileptolo- innovativer Medikamente. „Es gie (DGfE) sehen die Notwen- besteht die Gefahr, die für den digkeit, die Behandlungskos- Standort wichtige Vorreiterrolle ten bei neu eingeführten Medi- von Deutschland bei klinischen kamenten in einem wirtschaftli- Studien und bei der Einführung chen Rahmen zu halten und be- von Medikamenten durch solche fürworten dies uneingeschränkt. Maßnahmen aufs Spiel zu setzen“, Das Ergebnis der Nutzenbewer- so Prof. Dr. Wolfgang H. Oertel, 1. tung von Retigabin zeigt jedoch, Vorsitzender der DGN. dass viele besondere Aspekte der individuellen Behandlung von Nachgewiesene AnfallsfreiEpilepsiepatienten nicht ausrei- heit chend berücksichtigt wurden und daraus eine für die DGN und In den klinischen Studien zur ZuDGfE unverständliche Einschät- lassung von Retigabin wurde ein zung resultierte. (Siehe auch die Zusatznutzen durch die AnfallsStellungnahme der DGfE vom freiheit bei bis zu 8 Prozent der 7.3.2012 [3].) „Wir möchten gerne Patienten oder eine mindestens im Interesse der von Retigabin 50-prozentige Reduktion der Anprofitierenden Patienten einen fallsfrequenz bei etwa 30 Prozent gemeinsamen Lösungsansatz fin- der Patienten nachhaltig belegt den, da aus unserer Sicht ein gut [4]. Ein zusätzlicher Nutzen entbelegbarer Zusatznutzen gegeben steht, indem erhebliche indirekist und dieser anerkannt werden te Kosten durch eine therapieresollte“, betont Professor Dr. Hol- fraktäre Epilepsie vermieden soger Lerche aus Tübingen, erster wie die Lebensqualität und die Vorsitzender der DGfE. „Unser sozioökonomische Situation der Gesundheitssystem muss es sich Patienten verbessert werden. Der leisten können, diesen Patien- Anteil der Patienten mit pharmaten mit einer schweren Erkran- koresistenter Epilepsie beträgt ca. kung sinnvolle innovative The- 25 Prozent aller Epilepsiepatienrapiealternativen anzubieten“, so ten, also etwa 150.000 Menschen die Meinung von Prof. Dr. Wolf- in Deutschland. Insbesondere die gang H. Oertel, 1. Vorsitzender Subgruppe von Patienten mit foder DGN. kalen Epilepsien ist betroffen. Für diese therapierefraktären PatienDialog des G-BA mit den ten besteht die Hoffnung, durch Fachverbänden sinnvoll Zugabe neuer Wirkstoffe schließlich doch einen Therapierfolg zu Die DGfE und die DGN möch- erzielen. Tatsächlich wird durch ten mit dem G-BA gerne in einen den systematischen Einsatz mehDialog treten, um die Besonder- rerer neuer Antiepileptika bei ca. heiten der Behandlung von Epi- 15 Prozent der resistenten Epilepsiepatienten – generell und ak- lepsiepatienten eine Anfallsfreituell im Hinblick auf Retigabin – heit erreicht [5]. Retigabin ist ein zu erörtern und um eine gemein- Antiepileptikum mit einem neusame Lösung zu erarbeiten. „Wir artigen Wirkungsmechanismus, wollen vermeiden, dass Retiga- was die Hoffnung auf eine erbin aufgrund einer internatio- folgreiche Behandlung bisher renal noch nie in ähnlicher Form sistenter Patienten erhöht. Seine da gewesenen Preisbildung in antikonvulsive Wirkung beruht Deutschland dauerhaft vom auf einer Stabilisierung eines Ka-
liumkanals im geöffneten Zu- Sinnvoll wäre der Vergleich mit stand, wodurch die zelluläre Er- einem Arzneimittel, das wie Retiregbarkeit herabgesetzt wird. Re- gabin erst kürzlich als Zusatzthetigabin ist zugelassen als Zusatz- rapie bei fokalen Epilepsien bei therapie für fokale epileptische Erwachsenen zugelassen wurde. Anfälle mit oder ohne sekundäre Generalisierung bei Erwachse- Quellen nen mit Epilepsie. 1. Beschluss des Gemeinsamen Bun-
Gewählte Vergleichs therapie fragwürdig Die Nutzenbewertung von Retigabin erfolgte gegenüber Lamotrigin bzw. Topiramat. Beide Präparate sind sowohl zur Mono- als auch zur Zusatztherapie bei fokalen und generalisierten Epilepsien bei Erwachsenen und Kindern (altersabhängig) zugelassen und verfügen somit über ein wesentlich größeres Zulassungsgebiet [6]. Lamotrigin ist ein Mittel der ersten Wahl als Monotherapie und wird für eine völlig andere Patientenklientel eingesetzt als Retigabin. Retigabin wurde erst vor kurzem zugelassen und wird auch von der DGfE und der DGN nicht als First-Line-Zusatztherapie gesehen, sondern nur dann, wenn initiale Monotherapien nicht erfolgreich waren und etablierte Zusatztherapien ebenfalls gescheitert sind, zu denen Topiramat zu zählen ist. Lamotrigin und Topiramat entsprechen deshalb nicht den Anforderungen einer zweckmäßigen Vergleichstherapie. Zudem waren die Zulassungsbedingungen für beide Substanzen 1993 bzw. 1998 völlig andere und die durchgeführten Studien sind deshalb nicht gut vergleichbar.
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desausschusses über eine Änderung der Arzneimittel-Richtlinie (AM-RL): Anlage XII- Beschlüsse über die Nutzenbewertung von Arzneimitteln mit neuen Wirkstoffen nach § 35a SGB V – Retigabin vom 3. Mai 2012 Pressemeldung unter www.glaxosmithkline.de Stellungnahme zu Retigabin/Trobalt von der Deutsche Gesellschaft für Epileptologie e.V. und der Deutschen Gesellschaft für Neurologie am 7. März 2012. Siehe: Schiller Y, Najjar Y. Quantifying the response to antiepileptic drugs: effect of past treatment history. Neurology 2008: 70 (1): 5465 Callaghan BC, Anand K, Hesdorffer D, Heuser WA, French JA. Likelihood of seizure remission in an adult population with refractory epilepsy. Ann Neurol. 2007; 62 (4): 382-389 S2K-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie
Deutsche Gesellschaft für Epileptologie e.V. Informationszentrum Epilepsie Reinhardtstr. 14, 10117 Berlin Webseite: www.izepilepsie.de Webseite Fachgesellschaft: www. dgfe.info Tel. 0700/13 14 13 00, Fax: 0700/13 14 13 99 E-Mail:
[email protected] Pressestelle der Deutschen Gesellschaft für Neurologie e.V. Tel.: +49 (0)89 461486 22 Fax: +49 (0)89 461486 25 E-Mail:
[email protected]
Personalia Heinz Reichmann ist Präsident der ENS
my of Neurology sowie der Royal Society of Medicine and the Movement Disorder Society. Zusätzlich übernimmt Prof. Reichmann editorische Aufgaben für eine Anzahl einschlägiger neurologischer Fachjournale.
Gratulationen Im November 2011 wurde Herr Prof. Dr. Dennis Alexander Nowak zum außerplanmäßigen Professor für Neurologie und Klinische Neurophysiologie an der Phillipps-Universität Marburg ernannt. Herr Prof. Nowak leitet seit April 2009 als Chefarzt die Neurologische Fachklinik in Kipfenberg. Am 3.2.2012 wurde der Chefarzt der Klinik für Neurologie und Neurologische Intensivtherapie am Klinikum Altenburger Land in Altenburg, Privatdozent Dr.med. Jörg Berrouschot, vom Rektor der Universität Jena zum Professor berufen.
Prof. Dr. med. Heinz Reichmann, Zweiter Vorsitzender und PastPresident der DGN, ist seit 9. Juni 2012 gewählter Präsident der European Neurological Society (ENS). Die Amtseinführung fand während der 22. Tagung der ENS in Prag statt. Prof. Reichmann hat die Präsidentschaft bis zum nächsten Treffen der European Neurological Society im Juni 2013 inne und vertritt in dieser Zeit die Interessen der europaweit über 900 Mitglieder der Errata: In „Der Nervenarzt“, Fachgesellschaft. Ausgabe 3, 2012, S. 419, wurde Seit 1996 leitet Prof. Heinz versehentlich geschrieben, dass Reichmann die Klinik und Poli- Herr Prof. Dr. med. Dennis Aleklinik für Neurologie am Dresd- xander Nowak im November 2011 ner Universitätsklinikum Carl Chefarzt der Neurologischen Gustav Carus. Zuvor arbeitete er Fachklinik an der Klinik Kipfenin Konstanz, am Institute of Neu- berg wurde. Richtig ist, dass er im rology der Columbia University November 2011 zum außerplanin New York und als Professor mäßigen Professor der Philippsfür Neurologie an der Universi- Universität Marburg ernannt tät Würzburg. Das Studium der wurde. Chefarzt der NeurologiHumanmedizin schloss er 1979 schen Fachklinik Kipfenberg ist in Freiburg ab. Seine Arbeits- er bereits seit 2009. Außerdem ist schwerpunkte sind neuromus- Herr Dr. J. Tudyka, Facharzt für kuläre Erkrankungen, extrapyra- Innere Medizin und Gastroenmidale Bewegungsstörungen wie terologie, weiterhin als Chefarzt Parkinson, Neurosarkoidose so- der Inneren Medizin – nicht der wie Störungen des Energiestoff- Klinik für Neurologie – am Heiwechsels in Gehirn und Muskel. lig-Geist-Krankenhaus in KölnSein Rat ist seit Jahren in zahl- Longerich tätig und nicht in den reichen Berufsverbänden gefragt, Ruhestand gegangen. Herr Prof. so ist er beispielsweise neben der Dr. med. Claus G. Haase ist seit Vorstandstätigkeit in der Deut- 17.02.2012 (nicht seit 01.01.2012) schen Gesellschaft für Neurolo- Chefarzt der Klinik für Neurogie und der Deutschen Parkin- logie am Heilig-Geist-Krankenson Gesellschaft Fellow of the haus in Köln-Longerich. Wir beRoyal College of Physicians und dauern diese Missverständnisse Mitglied der American AcadeDer Nervenarzt 7 · 2012
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Mitteilungen der DGN sehr und entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten.
chen, in Herbolzheim niedergelassen.
Berufliche Veränderungen
F Seit 1.3.2012 hat das Evangelische und Johanniter-Krankenhaus Dierdorf-Selters einen neu- Die Deutsche Gesellschaft für en Chefarzt: Herr Dr. Benjamin Neurologie (DGN) und das Bereznai leitet dort die Neurolo- Kompetenznetz Multiple Sklegische Fachabteilung. Bereznais rose (KKNMS) vergeben in 2012 Vorgänger, Herr Dr. med. Wil- erstmals den Multiple Sklerose hard Reuter, geht nach 20 Jahren Preis der Eva und Helmer Lehan der Klinik in den Ruhestand. mann Stiftung anlässlich der 85. F Am 1.3.2012 wurde Frau PD Dr. Jahrestagung der DGN in Hammed. habil. Sabine Fitzek Chef- burg. ärztin an der Klinik für NeuroloBewerberInnen für diesen mit gie am Asklepios Fachklinikum 5.000 EUR dotierten Preis sollten in Brandenburg. Frau Fitzeks unter 35 Jahre sein und als NachVorgänger, Herr Dr. med. Eckard wuchswissenschaftlerIn originelMarg, trat in den Ruhestand. le Forschungsarbeiten im Bereich F Herr Dr. med. Petros Anagnos- der Multiplen Sklerose geleitet tou, MBA, leitet seit 1.3.2012 die haben. Der Schwerpunkt liegt Neurologische Abteilung an der dabei auf Arbeiten mit translatioKlinik am Haussee der Fachkli- nalem Therapiecharakter, die zu nik Feldberg GmbH in der Feld- einer hochrangigen Publikation berger Seenlandschaft als Chef- geführt haben. Das Preiskomarzt. Zuvor war er an der Klinik mittee setzt sich aus internatioDr. Evers in Sundern tätig gewe- nal renommierten deutschsprasen. chigen Neurologen zusammen. F Frau Martina Ahle, Fachärztin Bitte senden Sie Bewerbunfür Neurologie, ist seit 1.3.2012 gen mit Beschreibung der Arbeit, neue Chefärztin der Neurologi- Ihrem CV und Publikationslisschen Rehabilitation an den Mär- te an: kischen Reha-Kliniken in Lüden- Klinikum rechts der Isar der scheid. Zuvor leitete sie als Ober- TUM ärztin die neurologische Tages- Neurologische Klinik und klinik an der Helios Klinik Am- Poliklinik brock in Hagen. Geschäftsstelle des KKNMS F Am 1.4.2012 ließ sich Herr Dr. Frau Sandra Hanschke med. Jan Sommer, Facharzt für Ismaninger Straße 22 Neurologie, in einer Gemein- 81675 München schaftspraxis in Wendelstein nieder. Bewerbungsschluss ist der F Am 1.5.2012 ließ sich Herr Dr. 31. Juli 2012. med. Martin Walter Eichenlaub, Facharzt für Neurologie, Ner- Gutachtergremium: venheilkunde sowie Psychiatrie Prof. Ralf Gold, Bochum und Psychotherapie, in der Pra- Prof. Dr. Bernhard Hemmer, xis Nervenarzt & Psychoanalyse München zusammen mit den Drs. Ramm Priv.-Doz. Dr. Helmar Lehmann, und Oster in Hamburg nieder. Köln Prof. Dr. Christoph Heesen, Todesfälle Hamburg
F Herr Dr. Hans-Jürgen Gdynia ist seit 1.1.2012 Chefarzt in der Klinik Kipfenberg in Kipfenberg. Er leitet neben Prof. Dr. Dennis A. Nowak die Neurologische Fachklinik. Dr. Hans-Jürgen Gdynia, bisheriger leitender Oberarzt, wurde im Rahmen der Klinikerweiterung zum medizinischen Leiter bestellt, da die Klinik mehr Patienten versorgen muss. F Herr Dr. Thomas Motzek-Noé, leitender Oberarzt für Neurologie am Klinikum Passau, wurde zum 1.1.2012 zum leitenden Notarzt des Zweckverbands für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Passau bestellt. F Herr Prof. Dr. med. Frank Lothar Welter ist zum 31.1.2012 als Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Neurologie des Neurologischen Zentrums Bad Zwesten nach 25-jähriger Tätigkeit in den Ruhestand gegangen. Herr Prof. Welter betreibt aber weiterhin eine KV-Nervenarzt-Praxis an der Klinik. F Seit dem 1.2.2012 leitet Herr Dr. med. Christoph Berwanger als neuer Chefarzt die Neurologie sowie als Ärztlicher Direktor die Hardtwaldklinik I und die Neurologische Akutklinik am Neurologischen Zentrum in Bad Zwesten. F Herr Dr. med. Lutz Gerlach ist seit dem 1.2.2012 Chefarzt der Neurologischen Akutklinik in Bad Zwesten. F Frau Dr. med. Anette Mayer übt seit dem 1.2.2012 die Funktion der Leitenden Bereichsärztin des Bereichs Neurorehabilitation an der Hardtwaldklinik I in Bad Zwesten aus. F Seit 1.2.2012 hat sich Herr Dr. med. Johannes Binder, Facharzt für Neurologie sowie Nerven- Am 14.4.2012 verstarb im 82. Leheilkunde, im Zentrum für Ner- bensjahr Herr Prof. em. Dr. med. venheilkunde, einer Gemein- Dieter Soyka, ehem. Direktor der schaftspraxis zusammen mit den Neurologischen UniversitätskliDres. H. Maier und K. Schneider- nik Kiel.
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Ausschreibung Nachwuchsfor schungspreis Multiple Sklerose Über die DGN Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN) sieht sich als neurologische Fachgesellschaft in der gesellschaftlichen Verantwortung, mit ihren rund 7.000 Mitgliedern die neurologische Krankenversorgung in Deutschland zu verbessern. Dafür fördert die DGN Wissenschaft und Forschung sowie Lehre, Fort- und Weiterbildung in der Neurologie. Sie beteiligt sich an der gesundheitspolitischen Diskussion. Die DGN wurde im Jahr 1907 in Dresden gegründet. Sitz der Geschäftsstelle ist die Bundeshauptstadt Berlin. http://www. dgn.org
Über das KKNMS Das Krankheitsbezogene Kompetenznetz Multiple Sklerose (KKNMS) ist eines von bundesweit 21 Kompetenznetzen in der Medizin, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert werden. Sie alle verfolgen das Ziel, Forscher zu spezifischen Krankheitsbildern bundesweit und interdisziplinär zusammenzubringen, um den Austausch zwischen Forschung und Patientenversorgung zu verbessern. Aktuell gehören dem KKNMS drei Forschungsverbünde an: CONTROLMS, UNDERSTANDMS und CHILDRENMS. Die Geschäftsstelle ist am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München angesiedelt. http://www.kompetenznetz-multiplesklerose.de