Mitteilungen der DGKJ und ÖGKJ Monatsschr Kinderheilkd 2012 · 160:605–611 DOI 10.1007/s0011201126767 © SpringerVerlag 2012 Redaktion Prof. Dr. M. Weiß, Köln Prof. Dr. R. Kerbl, Leoben
. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde Kongresshaus Salzburg
27.-29.9.2012 KLEINE KüNstLEr
KuNstwErK KörpEr
KINDEr HEILKuNst
Der richtige Zeitpunkt.
Beikost, Ernährung, Imprinting, Immunologie, Immuntoleranz, wachstum, Endokrinologie, rehabilitation.
Brücken bauen.
Neonatologie/perinatalmedizin/Geburtshilfe, psychosomatik/Kinder- und Jugendpsychiatrie, transition Kinder-/Jugend-/Erwachsenenmedizin, Orphan Diseases.
Blick über die Grenzen.
Neugeborenenscreening/stoffwechsel, pneumologie/ Allergologie, Diabetes, Gastroenterologie.
Blick in die Zukunft.
Neue Gen-/Enzymersatztherapien, Kinder- und Jugendpsyche, Onkologie, Medical Education. OEGKJ_Plakat_A2_KeyVisual_031011_RZ.indd 1
Kongresshaus Salzburg – 2.-2. September 212 www.paediatrie212.at – www.docsyou.at Inhalt 605
50 Jahre ÖGKJ
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Medizinische Hilfe in den Armenvierteln Kalkuttas
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Frühbuchertarife der DGKJJahrestagung
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Preisverleihungen
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Personalia
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Nachruf auf Professor Dr. Helmut Wehinger
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Geburtstage
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Kongresskalender
03.10.11 12:52
Jahre ÖGKJ Die Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde feiert mit ihrer 50. Jahrestagung in Salzburg ein großes Jubiläum und präsentiert ein umfangreiches wissenschaftliches Programm – Sie sind herzlich dazu eingeladen!
Von 27.29. September 2012 steht die Stadt Salzburg im Rahmen der 50. Jahrestagung ganz im Zeichen der Kinder und Jugend lichen. Das Motto der Tagung „Kleine Künstler – Kunstwerk Körper – Kinder Heilkunst“ soll zeigen, wie wichtig Können, aber auch Kreativität und Sensibilität im Umgang mit Kindern ist. Das wissenschaftliche Programm wird unter anderem in den vier Plenarthemen „Der richtige Zeit punkt“, „Brücken bauen“, Blick über die Grenzen“ und „Blick in die Zukunft“ präsentiert. In der Kinder und Jugendmedizin ist es oft entscheidend, ein Gespür für den richtigen Zeitpunkt für Be handlungen zu haben, zwischen den Subspezialitäten und beson ders zu den Nachbardisziplinen Brücken zu bauen, den Blick auch über die nationalen Grenzen zu richten und beim Blick in die Zu kunft offen zu sein für neue Tech nologien in Diagnostik und The rapie. In das Tagungsprogramm sind wie immer auch Arbeits gruppensitzungen, Lunchsym posien, wissenschaftliche Sitzun gen und Workshops für die Pra xis eingeplant. Neben den wichti gen wissenschaftlichen Inhalten wird sich der Kongress anläss lich des Jubiläums auch mit der Geschichte der Kinder und Ju gendheilkunde und der Kinder ärztegesellschaft auseinanderset
zen. Die ÖGKJ wird gemeinsam mit der Österreichischen Gesell schaft für Kinder und Jugend chirurgie und der Österreichi schen Gesellschaft für Prä und Perinatalmedizin tagen. Das breit gefächerte Programm, das auch niedergelassene Kinder fachärztInnen, ÄrztInnen in Aus bildung und OrdinationshelferIn nen ansprechen soll, ist unter der Kongresshomepage www.paedia trie2012.at zu sehen. Auch die An meldung sowie die Einreichung der Abstracts bis 18. Juni 2012 kön nen über die offizielle Kongress homepage erfolgen. Wir laden Sie herzlich zur Jubi läumstagung ein und freuen uns auf Ihr Kommen!
Prim. Univ.Prof. Dr. Reinhold Kerbl ÖGKJPräsident Prim. Univ.Prof. Dr. Wolfgang Sperl Tagungspräsident OA Dr. Isidor Huttegger Tagungssekretär 50. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Kinder und Jugendheilkunde Kongresshaus Salzburg 27.–29. September 2012 www.paediatrie2012.at www.docs4you.at
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Mitteilungen der DGKJ und ÖGKJ
© Jan Däbritz
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Medizinische Hilfe in den Armenvierteln Kalkuttas
Dr. med. Jan Däbritz ist Kinderund Jugendarzt am Interdisziplinären Zentrum für klinische Forschung (IZKF) / Institut für Immunologie des Universitätsklinikums Münster. Däbritz berichtet hier über seinen Einsatz bei den German Doctors in Kalkutta.
Die Hilfsorganisation Ärzte für die Dritte Welt – German Doctors e.V. entsendet seit 1983 jedes Jahr etwa 50 deutsche Ärztinnen und Ärzte nach Indien. Der Frank furter Verein stellt dort in den Slums der Doppelstadt Kalkut ta/Howrah die notwendigen Vor aussetzungen und Medikamente für die medizinische und sozia le Versorgung der Armen kosten los bereit. In den einfachen Am bulanzen der Ärzte für die Drit te Welt drängen sich Tag für Tag über 300 zum Teil schwerkranke Patienten, die eine lange und an strengende Anfahrt und Warte zeit in Kauf nehmen, da sie sonst keinen Zugang zu einer ärztli chen Versorgung hätten. Sechs deutsche Ärztinnen und Ärzte arbeiten jeweils abwech selnd für sechs Wochen gleichzei tig im Projekt. Ihre Arbeit umfasst dabei sowohl die Behandlung von Infektionskrankheiten (z.B. Tu berkulose, Lepra, Malaria, Ty phus, Skabies und HIV) und chro
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nischen Erkrankungen (z.B. Herz vitien, COPD, arterieller Hyperto nus, Diabetes mellitus, Anfallslei den) als auch wichtige basismedizi nische Aspekte (z.B. Kontrazep tion/Schwangerenvorsorge, Un ter-/Ernährung, Impfprogramm, Vitamin- und SpurenelementMangel). Alle Ärztinnen und Ärz te arbeiten dabei unentgeltlich und zahlen noch eine Eigenbetei ligung in der Höhe von mindes tens den halben Flugkosten. Vor Ort werden die Ärztinnen und Ärzte in allen medizinischen und organisatorischen Fragen durch den deutschen Internisten Tobias Vogt unterstützt, der das Projekt bereits seit 12 Jahren vor Ort leitet. Die Zusammenarbeit erfolgt zudem mit entsprechend weitergebildeten einheimischen Mitarbeitern (Schwestern, Apo thekenkräfte, Fahrer etc.), die die Kontinuität des Projektes sicher stellen und mit der lokalen Kul tur, Sprache und Religion der Pa tienten vertraut sind. Dank einer Spendenaktion konnte zu Beginn dieses Jahres in Zusammenarbeit mit einer loka len Organisation, Howrah South Point, sogar eine neue eigene Kin derstation des Vereins Ärzte für die Dritte Welt in Kalkutta eröff net und damit das Hilfsangebot für die Armen in den Slums von
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Abb. 2 8 Umgebung der mobilen Ambulanz in Topsia. Sie liegt im Osten Kalkut tas in unmittelbarer Nähe eines ausgedehnten Slums. Das Viertel leidet unter ho her Kriminalität und ist fest im Griff der örtlichen Mafia. Die leder- und gummi verarbeitende Industrie der Umgebung verursacht die ausgeprägte Wasser- und Luftverschmutzung. Viele Patienten kommen aus dem weiteren Umland.
Kalkutta und der Nachbarstadt Howrah deutlich verbessert wer den. Voraussetzung dafür war, dass, wie bei Ärzte für die Dritte Welt üblich, sämtliche Spenden nahezu vollständig in den Projek ten eingesetzt werden können, da die Verwaltungsarbeit entweder ehrenamtlich geleistet oder von einem separaten Förderkreis fi nanziert wird. Kalkutta ist derzeit eine der wirtschaftlich aufstrebenden Städte Asiens, dennoch leben die meisten der 14 Millionen Einwoh ner des Ballungsraumes unter den
unwürdigsten Bedingungen. Die zumeist illegal errichteten Slums von Kalkutta sind völlig überbe völkert und stehen im Monsun regelmäßig unter Wasser. Großfa milien mit mehreren Kindern le ben meist in nur einem winzigen Raum, in dem an kleinen Feuer stellen auch noch gekocht wird. Grundnahrungsmittel ist Reis – für Fleisch, Fisch, Eier oder Obst reicht das Geld oft nicht. Die Was ser- und Stromversorgung sowie die Entsorgung von Abwasser und Müll sind desaströs bis nicht exis tent. Ein Schulbesuch ist zu teuer;
© Jan Däbritz
Abb. 1 8 Warteschlangen vor der mobilen Ambulanz in Bojerhat. Diese Ambulanz der German Doctors außerhalb Kalkuttas kommt der Land bevölkerung örtlich entgegen und erfährt großen Zulauf aus den Dörfern der Region. Ärzte ohne Grenzen betreibt zudem sechs weitere Ambulanzen in der Doppelstadt Kalkutta/Howrah und Umgebung.
Abb. 3 8 Triage und Registrierung der Patienten vor der German Doctors Ambu lanz im Stadtzentrum Kalkuttas. Das unmittelbare Umfeld der Ambulanz ist ein extrem dicht bevölkertes muslimisches Viertel. Hier herrscht ein überdurch schnittlich hohes Tuberkulose-Aufkommen. Daneben leiden auch viele Kinder und Frauen an Vitamin-D-Mangel.
stattdessen müssen viele Kinder bereits arbeiten. Folge der extremen Überbe völkerung, der armutsbedingt einseitigen Ernährung und der prekären hygienischen Zustän de in Kalkutta ist eine Vielzahl von Krankheiten und vor allem auch Unterernährung. Die we nigen staatlichen Krankenhäu ser sind oft hoffnungslos über füllt und bieten nur gegen Geld eine adäquate medizinische Be handlung. Sehr viele Slumbe wohner haben sogar keinerlei Zugang zu einer medizinischen (Grund-) Versorgung, sondern können stattdessen bestenfalls Quacksalber aufsuchen. In dem Buch „Stadt der Freude“ von Dominique Lapierre und dem gleichnamigen Film über Kalkut ta heißt es: „Man weint, wenn man nach Kalkutta kommt und man weint, wenn man geht.“ Es
ist natürlich eine Illusion zu glau ben, dass die medizinische Hil fe von deutschen Ärztinnen und Ärzten in Kalkutta eine Änderung der dortigen Zustände bewirken kann. Dennoch zählt die Hilfe für jeden einzelnen Menschen. Dr. Jan Däbritz, Münster Weitere Informationen: www.aerzte3welt.de Spendenkonto: Ärzte für die Dritte Welt e. V., Konto 4888880, Bankleitzahl 52060410, Evangelische Kreditgenossenschaft
Möchten auch Sie über ein Projekt oder eine Initiative der Kinder- und Jugendmedizin berichten? Schreiben Sie an die DGKJ-Geschäftsstelle (
[email protected])!
Frühbuchertarife der DGKJ-Jahrestagung Für die gemeinsame Jahrestagung von DGKJ, GNPI, DGSPJ, DGKCh und BeKD können Sie sich noch bis zum 30. Juni 2012 zum günstigen Frühbuchertarif registrieren lassen. Für Mitglieder der Gesellschaften gelten folgende Teilnahmegebühren für die gesamte Tagung: – Selbstständige, leitende und niedergelassene Ärzte/-innen: 155 € (ab 1. Juli: 195 €); – Nicht-selbstständige Ärzte/-innen, Ärzte/-innen im Ruhestand: 105 € (ab 1. Juli: 130 €); – Kinderkrankenschwestern, Kinderpfleger, andere Angestellte im medizinischen Bereich: 72 € (ab 1. Juli: 82 €); – Studierende: 40 € (ab 1. Juli: 45 €). Anmeldung unter www.dgkj2012.de.
Preisverleihungen Die Gesellschaft für Pädiatrische Nephrologie (GPN) vergab auf ihrer Jahrestagung in Heidel berg den Else-Kröner FreseniusPreis an vier Preisträger: F Herrn Dr. Bodo Beck (40)
aus Köln für seinen Vortrag „Neue molekulare Befun de bei Patienten mit primä rer Hyperoxalurie und deren Implikationen für klinische Praxis und molekulargeneti sche Diagnostik F Herrn Dr. Sebastian Loos (34) aus Hamburg für sei nen Vortrag „Initialer Ver lauf des hämolytisch-urämi schen Syndroms bei Kindern und Jugendlichen während des Ausbruchs von E.coli O104:H4 in Deutschland“ F Frau Qian Chen (27) aus Jena für ihr Poster “MPGN II due to deletion of a chromosomal segment in the CFHR2 gene – insights for disease mecha nism and therapy”
F Frau Anja Dettmer (30) aus
gereicht wurde die Arbeit „Opti mierung des Impfschutzes bei Kindern, Jugendlichen und jun gen Erwachsenen durch den Öf fentlichen Gesundheitsdienst“ (Monatsschr Kinderheilkd 2012, Epub ahead of print)
Der Elke-Kröner-Fresenius-Preis ist mit 12.000 € dotiert und wird für herausragende Präsentatio nen auf den wissenschaftlichen Tagungen der GPN verliehen.
Die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI) zeichnete Dr. Henriette Schneider (31), Assistenzärztin an der Universitäts-Kinderklinik Mannheim, Medizinische Fakul tät Mannheim der Universität Heidelberg, mit dem DGPI-Forschungsstipendium aus. Frau Dr. Schneider erhielt den mit 40.000 € dotierten Preis für das Projekt „Role of different cell adhesion molecules in mediation of leuko cyte transmigration through the blood-CSF barrier in different animal and human in vivo and in vitro models of CNS inflamma tion“. Das Projekt befasst sich mit der Pathogenese der viralen und bakteriellen Meningitis und setzt
Hamburg für ihr Poster „Blo ckade der Shigatoxin 2 indu zierten p38MAPK-Aktivie rung und Apoptose in huma nen Podozyten durch huma nes Serum“.
Dr. med. Hedwig Roggendorf, Impfärztin am Universitätskli nikum Essen und Stellv. Leite rin Kinder- und Jugendgesund heit beim Gesundheitsamt Es sen, ist mit dem mit 20.000 Euro dotierten Hufeland-Preis aus gezeichnet worden. Mit der Aus zeichnung erkannten die Juro ren, darunter auch DGKJ-Prä sident Prof. Dr. Norbert Wag ner, Frau Roggendorfs Leistun gen und Forschungsergebnisse in der Präventivmedizin an: Ein
den Schwerpunkt auf die Unter suchung und Charakterisierung der Interaktion der Immunzell antwort des Wirts im Rahmen verschiedener ZNS-Infektionen und -Inflammationen im Bereich der Blut-Liquor-Schranke. Es werden dabei verschiedene in vivo und in vitro Modelle angewendet und verglichen werden. Das Sti pendium ermöglicht Frau Dr. Schneider die Durchführung der experimentellen Arbeiten zu die sem Projekt in der Arbeitsgruppe von Frau Prof. B. Engelhardt am Theodor-Kocher-Institut in Bern.
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Personalia Kurzmeldung Prof. Dr. Fred Zepp (57) ist seit dem 1. April als Mitglied des Wis senschaftlichen Beirats der Bun desärztekammer aktiv. Der Vize präsident der Deutschen Gesell schaft für Kinder- und Jugend medizin (DGKJ) gehört diesem Gremium, das die Bundesärz
tekammer zu medizinisch-wis senschaftlichen Aspekten und zu Forschungsfragen berät, als Plenarmitglied bereits seit 2006 an und löst in der neuen Funk tion Prof. Dr. Dr. Helmut Rem schmidt ab.
© Lothar Koch
Nachruf auf Professor Dr. Helmut Wehinger
Am 29. Februar 2012 ist Profes sor Dr. Helmut Wehinger - weni ge Tage nach seinem 75. Geburts tag - gestorben. Seit 2 Jahren litt er an einer schweren Krebserkran kung. Seine Frau Marlene – ebenfalls Ärztin –, seine drei inzwischen erwachsenen Kinder und fünf Enkelkinder trauern ebenso um ihn wie seine Freunde, Verwand ten und seine zahlreichen ehema ligen Schüler und Mitarbeiter der Kinderklinik am Klinikum Kas sel. Die deutsche Pädiatrie ver liert einen begeisterten Kinder arzt, hervorragenden Lehrer und beeindruckenden Menschen. Helmut Wehinger wurde am 23. Februar 1937 in Köln gebo ren. Nach dem Abitur in Gel senkirchen studierte er Biologie und Medizin in Tübingen, Wien, Kiel und Freiburg. Nach der Pro motion führte ihn seine Zeit als Medizinalassistent nach Frei burg, Essen und New Jersey, da bei legte er die Grundsteine für seine spätere klinische und wis senschaftliche Karriere. 1965 begann er seine Fach arztausbildung unter Professor
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Künzer in Freiburg. Sein wis senschaftliches Interesse galt von Anfang an der pädiatrischen Hä matologie und Onkologie. 1973 habilitierte er sich in Freiburg über „Untersuchungen über Car boanhydrasen des menschlichen Erythrozyten“ und wurde zum Oberarzt der Universitätskinder klinik ernannt. Im gleichen Jahr erhielt er für seine Habilitations schrift den renommierten Adal bert-Czerny-Preis der DGKJ. Helmut Wehinger war einer der Vorreiter der erfolgreichen Leukämiebehandlung bei Kin dern in Deutschland. Gemeinsam mit Hansjörg Riehm besuchte er Anfang der 1970er Jahre die USA und brachte die ersten erfolgrei chen Behandlungsprotokolle für die Leukämiebehandlung nach Deutschland. Schon 1972 wurde in Freiburg unter seiner Leitung die erste deutsche randomisierte Studie zur kindlichen Leukämie behandlung durchgeführt. Helmut Wehingers Ziel war aber nicht allein die wissenschaft liche Karriere, vielmehr galt sein Interesse immer auch dem Ge samtüberblick über das Fach der Kinder- und Jugendmedi zin. Folgerichtig trat er am 1. Ja nuar 1978 die Stelle als Chefarzt der Kinderklinik im Klinikum Kassel an. Diese Tätigkeit hat er fast 25 Jahre lang bis zum 30. Sep tember 2002 ausgeübt. In dieser Kinderklinik der Maximalver sorgung richtete er den onkologi schen Schwerpunkt ein und för derte die Entwicklung der neo natologischen Intensivmedizin mit dem Ausbau des Neugebore nennotarztsystems und der Ein
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richtung eines modernen Perina talzentrums. Die Entwicklungen der pädi atrischen Onkologie waren ihm auch während seiner chefärzt lichen Tätigkeit ein besonders wichtiges Anliegen, das er in sei ner langjährigen Mitarbeit in der Gesellschaft für Pädiatrische On kologie und Hämatologie auch strukturell unterstützte. Mehrere hundert Kinder mit Krebserkran kungen wurden während seiner Kasseler Zeit von Helmut Wehin ger behandelt. Die Kinder und Ju gendlichen schätzten ihn mit sei ner ruhigen, empathischen und klaren Art auch als Mensch und vertrauten ihm als ihrem persön lichen Arzt. Helmut Wehinger vertrat als akademischer Lehrer und Aus bilder zahlreicher Fachärztinnen und -ärzte die Auffassung, dass trotz der zunehmenden Spezia lisierung ein Gesamtüberblick über das Fach der Kinder- und Jugendmedizin unerlässlich sei. Und so haben viele Generationen von Studenten in Marburg und Freiburg sowie von Ärztinnen und Ärzten von ihm mit seinem hohen klinischen und wissen schaftlichen Anspruch gelernt. Wir schätzten sein klares Den ken, die Ruhe und Bescheiden heit seines Auftretens und sei ne Menschlichkeit. Seine Chef visiten waren ein Gewinn für al le Beteiligten, er ließ andere an seinem tiefgehenden und brei ten Wissen gern teilhaben. In den letzten Jahren seiner klinischen Tätigkeit setzte sich Helmut Wehinger auch für die Fusion der beiden Kasseler Kin derkliniken - Kinderkranken haus Park Schönfeld und Kinder klinik im Klinikum Kassel - ein. Die Einweihung des neuen Zen trums für Kinder- und Jugend medizin Ende 2011 hat er gera de noch miterleben dürfen. Sei nem Nachfolger, Professor F. K. Tegtmeyer, konnte er eine her vorragend aufgestellte Kinder klinik der Maximalversorgung hinterlassen. Nach seinem Ausscheiden aus der aktiven Rolle der Pädiatrie widmete sich Helmut Wehinger
seinen vielfältigen sonstigen In teressen. Schon während seiner aktiven Zeit als Kinderarzt hatte Helmut Wehinger immer einen umfassenden Anspruch an Bil dung und tiefgehende Betrach tungsweisen verschiedener Wis sensgebiete vermittelt. Das hat uns als seine Mitarbeiter sehr beeindruckt. Helmut Wehin ger interessierte sich für Musik und hörte in seinen letzten Le bensjahren oftmals vergleichen de Interpretationen schwieriger Werke. Darüber hinaus begeis terte er sich für die Natur, insbe sondere für die „kleinen Dinge der Natur“. Nicht zuletzt durch seine im Biologiestudium ver tieften botanischen Kenntnisse war er in der Lage, fast jede - auch noch so unscheinbare - Pflanze zu benennen und zu charakte risieren. Dabei ging es ihm aber nicht um reines lexikalisches Wissen, sondern vor allem um die Vermittlung von Bewunde rung für die Natur. Die Natur war für Helmut Wehinger über menschliche Gefühle erhaben. Helmut Wehinger beschäftig te sich auch intensiv mit philoso phischen Fragen. Konsequenter weise studierte er nach seiner kli nischen Tätigkeit Philosophie an der Universität Kassel. Besonders intensiv setzte er sich mit Imma nuel Kant und Ludwig Wittgen stein auseinander. Auch in der Philosophie ging es ihm nicht um die Ansammlung feuilleto nistischen Wissens, sondern um ein tiefgehendes Verständnis für Grundfragen unserer Existenz. Wir – seine ehemaligen Mit arbeiter und Schüler – vermissen Helmut Wehinger als Arzt, Wis senschaftler und Mensch. Wir werden seine Vorstellungen und Ideen in der jeweils uns eigenen Weise weitertragen. Die deut sche Pädiatrie verliert mit Helmut Wehinger einen hoch engagier ten und anerkannten Kollegen, der – vielleicht als einer der letz ten – die Pädiatrie noch in ihrer ganzen Breite kompetent vertre ten konnte. Axel von der Wense, Hamburg Dirk Müller, Kassel
Geburtstage Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin und die Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde gratulieren herzlich ihren Mitgliedern, die im nächsten Monat einen „besonderen“ Geburtstag feiern:
80 Jahre und älter werden: 04.07.1921 Frau Dr. Christine Paurnfeind, A-Mödling 04.07.1929 Herr Dr. Burckhard Focke, Hamburg 05.07.1926 Herr Prof. Dr. Michael Hertl, Mönchengladbach 06.07.1921 Frau Dr. Hildburg Stölting, Hannover 06.07.1927 Herr Prof. Dr. Enno Kleihauer, Weissenhorn 07.07.1915 Herr Dr. Erich Deisler, Hamburg 07.07.1929 Herr Dr. Hans Böcker, Bottrop 09.07.1930 Herr Prof. Dr. Fritz Dressler, Berlin 12.07.1925 Herr Dr. Hans Kändler, Wismar 17.07.1924 Herr OMR.Dr. Walter Kuttnig, A-Klagenfurt 17.07.1927 Herr Dr. Willi Müller, Speyer 17.07.1928 Herr Prof. Dr. Hans-Martin Weinmann, Straßlach-Dingharting 17.07.1930 Herr Dr. Gottfried Harasek, A-Wien 20.07.1932 Herr Prof. Dr. Hanns Gunschera,Bremen 21.07.1929 Herr Dr. Hans Wolfgang Schenck, Freiburg 21.07.1931 Herr Prof. Dr. Helmut Helwig, Freiburg 25.07.1926 Herr Prof. Dr. Rolf Degen, Bielefeld
25.07.1930 Frau Dr. Erika Bernhardt, Essen 26.07.1932 Herr Dr. Günther Meyer, Fahrdorf 26.07.1932 Frau Dr. Gisela Schmitz, Düsseldorf 27.07.1919 Frau Dr. Traute Rodt, Celle 27.07.1926 Frau Dr. Irmgard Schaumann, Kempten 27.07.1927 Herr Dr. Franz W. Rosenmayr, A-Wien 29.07.1919 Herr HR.Dr. Paul Kuszen, A-Maria Anzbach 29.07.1931 Herr Prof. Dr. Theodor Luthardt, Sankt Peter 31.07.1932 Herr Prof. Dr. Herbert Stolecke, Ankum
75 Jahre werden: 14.07.1937 Herr Dr. Lothar Biskup, Neuss 18.07.1937 Herr Dr. Burkhard Köhler, Stuttgart 21.07.1937 Herr MR Dr. Hans Hupfer, Zschopan 23.07.1937 Frau Dr. Barbara Meyer, Uetersen
70 Jahre werden: 03.07.1942 Herr Dr. Reinhard Maaser, Scharbeutz 04.07.1942 Herr Dr. Klaus Magdorf, Berlin 06.07.1942 Herr PD Dr. Konrad Becker, Kaiserslautern
11.07.1942 Herr Dr. Kurt Kellerer, A-Graz 31.07.1942 Herr Prof. Dr. Karl-Ludwig Waag, Mannheim 31.07.1942 Frau Dr. Marita Barth, Leipzig
65 Jahre werden: 06.07.1947 Herr Dr. Ulrich Binder, Denzlingen 11.07.1947 Herr Dr. Sandor Gonda, Braunschweig 25.07.1947 Frau Dr. Eva-Maria BlenckeIllmann, Freiburg 28.07.1947 Herr Dr. Christian Heick, CH-Landquart
60 Jahre werden: 01.07.1952 Herr Dipl.Med. Gerhard Berg, Wriezen 03.07.1952 Herr Dr. Josef Beck, Landshut 22.07.1952 Herr Georg Gärtner, Hamm 22.07.1952 Herr Dr. Theo Rohe, Wunstorf 22.07.1952 Frau Dipl.-Med. Margret Fiedler, Burg 23.07.1952 Herr Dr. Thomas Lob-Corzilius, Osnabrück 24.07.1952 Frau Renate Schulz, Andernach 26.07.1952 Herr Dr. Michael Karle, Neustetten 28.07.1952 Frau Dr. Barbara Mörstedt, Bad Langensalza
29.07.1952 Herr Dr. Friedrich Kaiser, Hamburg 30.07.1952 Herr Dr. Wolfgang Pulß, Kiel 30.07.1952 Herr Prof. Dr. Klaus Mohnike, Magdeburg 30.07.1952 Herr Dr. Rudolf Angermayr, A-Wels 31.07.1952 Herr Dr. Michael Schulz, Hannover
Sollte ein Mitglied nicht wünschen, dass sein Geburtstag in dieser Gratulationsliste erwähnt wird, bitten wir um rechtzeitige Nachricht (4 Monate vor dem Geburtstag) an die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e. V., Chausseestr. 128/129, 10115 Berlin,
[email protected].
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Kongresskalender Düsseldorf, 05.09.–08.09.2012 49. Jahrestagung der Gesellschaft für Pädiatrische Radiologie Leitung: Dr. J. Schaper www.kinder-radiologie.org Hamburg, 13.09.–16.09.2012 108. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kinderund Jugendmedizin Leitung: Prof. Dr. K. Ullrich gemeinsam mit der 64. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin 50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie 34. Tagung der Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger 38. Jahrestagung der Gesellschaft für Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin 80. Wissenschaftlichen Halbjahres tagung der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie 48. Arbeitstagung für Pädiatrische Forschung www.dgkj2012.de
Istanbul, 05.10.–09.10.2012 4th Congress of the European Academy of Paediatric Societies EAPS Leitung: Jan Hazelzet, Petra Hüp pi u.a. www.kenes.com/paediatrics Weimar, 06.10.–09.10.2012 44. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie mit Pflegetagung www.kinderkardiologie.org München 11.10.–13.10.2012 7. Deutscher Allergiekongress Leitung: Prof. Dr. C.-P. Bauer, Prof. Dr. Dr. J. Ring www.gpa.de Erlangen, 23.11.–25.11.2012 7. Gemeinsame Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaften für Pädiatrische Endokrinologie und Pädiatrische Diabetologie Leitung: Prof. Dr. H.-G. Dörr, Dr. H. Blessing www.ja-ped.de
Salzburg, 27.09.–29.09.2012 50. Jahrestagung der Öster reichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde Leitung: Prim. Univ.-Prof. Dr. W. Sperl www.paediatrie2012.at
Geschäftsstelle der DGKJ Wir sind für Sie wie folgt erreichbar: Chausseestr. 128/129, 10115 Berlin Tel.: +49 30 308 77 79-0 • Fax: +49 30 308 77 79-99 E-Mail:
[email protected] • Internet: www.dgkj.de
Geschäftsstelle der ÖGKJ für Öffentlichkeitsarbeit und Standesführung Wir sind für Sie wie folgt erreichbar: Mag. Claudia Fabisch Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde Graz Auenbruggerplatz 34/2, A-8036 Graz Tel.: +43 316 385 120 61 • Fax: + 43 316 385 133 00 E-Mail:
[email protected] Internet: www.docs4you.at
www.dgkj.de
www.docs4you.at
Unter diesen Adressen sind die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin und die Österreichische Gesellschaft für Kinderund Jugendheilkunde für Sie im Internet erreichbar.
ÖGKJ
DGKJ – Geschäftsstelle Chausseestr. 128/129, 10115 Berlin Fax: +49 30 3087779-99
Aufnahmeantrag
sschrift doch e Ihre Monat J! Beziehen Si t in der DGK itgliedschaf über eine M
Ich bestätige, dass ich approbierte/r Ärztin/Arzt bin und erkläre meinen Beitritt zur Deutschen Gesellschaft für Kinder und Jugendmedizin e.V. Titel ohne Geschlecht
Dr. Prof. männlich
Prof. Dr. weiblich
___________
Name
Geschäftsstelle für Öffentlichkeitsarbeit und Standesführung Mag. Claudia Fabisch Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde Graz Auenbruggerplatz 34/1 A-8036 Graz Tel.: +43 (0)316 385 12061, Fax: +43 (0)316 385 13300 E-Mail:
[email protected] Internet: www.docs4you.at
sschrift doch e Ihre Monat J! Beziehen Si t in der ÖGK itgliedschaf über eine M
Vorname
Mitglieds-Anmeldung
Straße, Nr. PLZ, Wohnort
Familienname Telefon Vorname EMail Akad. Titel Geburtsdatum
o Ich bin damit einverstanden, dass meine „besonderen“ Geburtstage (60, 65, 70 etc) in der Gratulationsliste der „Monatsschrift Kinderheil Ich bin damit einverstanden, dass meine „besonde ren“ Geburtstage (, , etc.) in der Gratulations kunde“ veröffentlicht werden. liste der Monatsschrift Kinderheilkunde veröffent licht werden.
Ich gehöre folgender Beitragsgruppe an: o o o o o
Chefärzte, Oberärzte, Selbstständige 170,– € Angestellte und Beamte in nicht leitender Funktion 125,– € Assistenzärzte im 1. Kalenderjahr der Mitgliedschaft 80,– € Eltern in Elternzeit 80,– € Arbeitssuchende Mitglieder 80,– €
Die Mitgliedschaft schließt den Bezug der Monatsschrift Kinderheilkunde ab Jahresbeginn ein. Die Kosten sind im Beitrag enthalten. Der Mit glieds bei trag soll bei Fäl lig keit zu Lasten des unten angeführten Kontos ein ge zo gen wer den.
Krankenhaus/Dienstanschrift oder Privatadresse
Straße, Nr. PLZ, Wohnort Telefon / Fax EMail Geburtsdatum Geburtsort Nationalität
Kontoinhaber Ort & Datum der Promotion KontoNr. Seit wann & wo in pädiatrischer Facharztausbildung BLZ Facharzt/Fachärztin für Kinder und Jugendheilkunde seit Bank Derzeitige berufliche Tätigkeit
Diese Einzugsermächtigung ist jederzeit widerruf bar. Sollte das Konto die er forderliche Deckung nicht auf weisen, besteht seitens des kontoführen den Kreditinstitutes keine Verpflichtung zur Einlösung.
Datum
Unterschrift
Datum
Unterschrift/Stampiglie
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