Mitteilungen der DGKJ Monatsschr Kinderheilkd 2014 · 162:1145–1157 DOI 10.1007/s00112-014-3260-0 © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2014
Redaktion Prof. Dr. M. Weiß, Köln
Geschäftsstelle der DGKJ Chausseestr. 128/129, 10115 Berlin Tel.: +49 30 308 77 79-0 · Fax: +49 30 308 77 79-99 E-Mail:
[email protected] · Internet: www.dgkj.de
Inhalt 1145
Repetitorium Frühjahr 2015
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Kongressimpressionen 2014
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Jahresberichte aus Kommissionen, AGs und aus dem Konvent der DGKJ
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Jüdische Kinderärzte und Kinderärztinnen 1933–1945
DGKJ-REPETITORIUM PÄDIATRIE
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Aufruf zur Formierung einer Arbeitsgruppe/Arbeitsgemeinschaft Jungenmedizin/Jungengesundheit
Ein Weiterbildungsangebot der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. (DGKJ)
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Preisausschreibungen
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Reisestipendien der STGKJM
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Preisverleihungen
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Stiftungsprofessur zur Versorgungsforschung für seltene Erkrankungen im Kindesalter
1155
Personalia
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Geburtstage
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Kongresskalender
> 6. - 8. Februar 2015 Herzlich willkommen zum "Frühjahrs-Repetitorium" der DGKJ!
Anfang 2015 ist der Weiterbildungskurs zu Gast an der Kinderklinik und Kinderpoliklinik im Dr. von Haunerschen Kinderspital in München. Das wissenschaftliche Programm wurde unter der Leitung von Prof. Dr. Sibylle Koletzko erstellt und bietet Ihnen drei Veranstaltungstage voller Vorträge und Seminare. Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung!
Repetitorium Frühjahr 2015
www.dgkj.de Rubrik „Veranstaltungen“
AG Weiterbildungskurse der Deutschen Gesellschaft
Das DGKJ-Repetitorium Pädiatrie ist vom 6. bis 8. Februar 2015 zu Gast an der Kinderklinik im Dr. von Haunerschen Kinderspital in München. Unter der Leitung von Frau Prof. Dr. Sibylle Koletzko wird ein interessantes Weiterbildungsprogramm angeboten. Es erwarten Sie drei Veranstaltungstage voller Vorträge und Seminare. Das detaillierte Programm ist auf der DGKJ-Website unter http://www.dgkj.de/veranstaltungen/dgkj_repetitorien/ veröffentlicht. Hier haben Sie auch die Möglichkeit, sich anzumelden.
Nutzen Sie das DGKJ-Repetitorium, um sich auf Ihre Facharztprüfung vorzubereiten oder um Ihren Wissensstand aufzufrischen. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme in München.
für Kinder- und Jugendmedizin e.V. (DGKJ)
Dr. Gudrun Noleppa DGKJ-Geschäftsstelle
Monatsschrift Kinderheilkunde 12 · 2014 |
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Mitteilungen der DGKJ
Kongressimpressionen 2014 4 Kongresstage mit über 130 Sitzungen, mehr als 500 Vorträgen, über 300 Postern und 49 Workshops: 3.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer besuchten vom 11. bis14. September die gemeinsame Jahrestagung der Kinder- und Jugendärzte in Leipzig.
Jahresberichte aus Kommissionen, AGs und aus dem Konvent der DGKJ Ernährungskommission Der Kommission gehören an: Prof. Dr. Christoph Bührer, Prof. Dr. Orsolya Genzel-Boroviczény, PD Dr. Frank Jochum, Dr. Thomas Kauth, Prof. Dr. Mathilde Kersting, Prof. Dr. Berthold Koletzko (Vorsitzender), Prof. Dr. Walter Mihatsch, Prof. Dr. Hildegard Przyrembel, Prof. Dr. Thomas Reinehr, Prof. Dr. Klaus-Peter Zimmer
© Alle Fotos: DGKJ/Bratulic
Zu folgenden Themen wurden 2013–2014 Stellungnahmen veröffentlicht:
Congress-Center Leipzig
PD Dr. Max Liebau
Workshop
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Monatsschrift Kinderheilkunde 12 · 2014
FFErgänzend zu den 2013 publizierten Empfehlungen zur oralen Vitamin-K-Prophylaxe bei Neugeborenen wurden Empfehlungen zur parenteralen Vitamin-K-Gabe publiziert. Intravenöse Applikationen im Bolus sollten auf die erste Gabe unmittelbar nach der Geburt beschränkt bleiben und sind bei Neugeborenen mit unkonjugierter Hyperbilirubinämie kontraindiziert. Bei sehr unreifen Frühgeborenen sollte eine intravenöse oder intramuskuläre Vitamin-K-Gabe nach der Geburt durch eine orale Vitamin-KGabe im Alter von 1 Monat ergänzt werden (Monatsschr Kinderheilkd 2014;162:62–63; DOI 10.1007/s00112-013-3051-z) FFIn einer AWMF-Leitlinie wurden Empfehlungen der DGKJ und der DAKJ zur prophylaktischen Fluoridgabe im Kindesalter erarbeitet; diese wurden in der Monatsschrift Kinderheilkunde zusammenfassend dargestellt (Monatsschr Kinderheilkd 2013; 161:508–509; DOI 10.1007/s00112-013-2934-3). Zahnpasta wird als ein kosmetisches Produkt zur Zahnreinigung angesehen, das nicht zum Verzehr geeignete Inhaltsstoffe enthält und nicht zum Verschlucken vorgesehen ist. Deshalb sollten keine Kinderzahnpasten eingesetzt werden, die durch Aufmachung bzw. für Kleinkinder attraktive Farben oder Geschmacksstoffe das kindliche Verschlucken fördern. In einer kürzlich veröffentlichten Cochrane-Analyse zeigten die bei uns üblichen Kinderzahnpasten mit einem Fluoridgehalt <550 ppm keine nachgewiesene kariesprotektive Wirkung. Zahnpasten sollen erst dann regelmäßig verwendet werden, wenn das Kind sie nach dem Zähneputzen weitgehend ausspucken kann. Bei großer interindividueller Variation ist diese Fähigkeit in der Regel im Alter von 4 Jahren (5. Lebensjahr) erreicht. Fluoride wirken sowohl bei topischer als auch bei systemischer Anwendung kariespräventiv. Bis zum Erreichen einer regelmäßigen Fluoridexposition in angemessener Dosis durch größere Verzehrsmengen fluoridangereicherten Speisesalzes und durch fluoridierte Zahnpasta wird im Säuglings- und Kleinkindalter die tägliche Zufuhr eines Fluoridsupplements empfohlen (bei einem üblichen Fluoridgehalt des Trinkwassers <0,3 mg/L täglich bis 0.25 mg Fluorid bis zum Alter von 2 Jahren bzw. täglich 0,5 mg Fluorid zwischen 2 und 4 Jahren). FFDie Ernährungskommission hat auf der Grundlage einer elektronischen Literatursuche ihre Empfehlungen zur Ernährung gesunder Säuglinge aus dem Jahr 2002 überarbeitet und aktualisiert (Monatsschr Kinderheilkd 2014;162: 527–538; DOI 10.1007/s00112-014-3129-2). Diese Empfehlungen werden auch in der Leitliniensammlung der DGKJ aufgenommen. FFIn Deutschland wurde der kommerzielle Vertrieb von humaner Milch als Spendermilch etabliert und zunehmend propagiert. Hierzu hat die Ernährungskommission eine Warnung
vor Verwendung unzureichend geprüfter Muttermilch veröffentlicht (Monatsschr Kinderheilkd 2014;162:722–722. DOI 10.1007/s00112-014-3150-5). Hier wird vor den Gefahren der Verwendung unzureichend geprüfter Spendermilch gewarnt, da verbindlich geregelte, qualitätsgesicherte Kontrollen dieser Milch nicht vorgenommen werden und erhöhte Risiken durch die kommerziellen Anreize für die Verkäuferinnen bestehen. Die Ernährungskommission rät aufgrund der großen Risiken – die eindeutig gegenüber möglichen Vorteilen überwiegen – dringend von der Verwendung von unzureichend geprüfter, humaner Spendermilch ab. Ausdrücklich ausgenommen von dieser Warnung sind die an wenigen Kinderkliniken in Deutschland etablierten Frauenmilchsammelstellen, die die notwendigen Sicherheitsaspekte berücksichtigen und so sichere humane Spendermilch besonders für Risikoneugeborene zur Verfügung stellen können. FFNachdem sich die Kommission seit Jahren in Gesprächen mit Herstellern und Behörden gegen eine unangemessene Bewerbung von Säuglingsnahrungen eingesetzt und sich insbesondere gegen eine idealisierende, in Wort und Bild mit dem Stillen vergleichende Werbung ausgesprochen hat, gab es im Mai 2014 den Versuch einer freiwilligen Einigung der Hersteller. Dem Vernehmen nach waren nahezu alle Hersteller dazu bereit, in der Publikumswerbung auf einen Bezug zum Stillen und zur Muttermilch zu verzichten, mit Ausnahme eines Herstellers der auf eine weitere Bewerbung seiner sog. „Muttermilchforschung“ in der Publikumswerbung beharrte. Entsprechend kam es nicht zu einer Einigung, und es wird in Deutschland auch weiterhin in unakzeptabler Weise idealisierend für Säuglingsanfangs- und Folgenahrungen geworben mit dem Risiko, Stillerfolg und Stilldauer zu gefährden. Deshalb hat die Ernährungskommission der DGKJ mit Unterstützung durch die Ernährungskommission der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde eine Stellungnahme zu Werbebeschränkungen für Säuglingsanfangs- und Folgenahrungen veröffentlicht (Monatsschr Kinderheilkd 2014;162:719–721; DOI 10.1007/s00112-014-3153-2). Die beiden Fachgesellschaften sprechen sich gemeinsam dafür aus, an die breite Öffentlichkeit gerichtete Werbung für Folgenahrungen für Säuglinge in gleicher Weise einzuschränken, wie es das europäische und das nationale Recht für Säuglingsanfangsnahrungen vorsieht. Entsprechend sollten in der deutschen Verordnung über diätetische Lebensmittel und im Sachverständigengutachten Österreichisches Lebensmittelbuch die Bestimmungen zu Werbemaßnahmen für Säuglingsanfangs- und Folgenahrungen gleich gestaltet werden. FFEs ist beabsichtigt, englischsprachige Fassungen von Stellungnahmen der Ernährungskommission im Open Access Journal der DGKJ „Molecular Pediatrics“ zu publizieren.
Prof. Dr. James Beck
Kongresseröffnung
Get together
Der DGKJ-Flyer „Elterninformation Säuglingsernährung“ wurde überarbeitet. Leitlinien: Mitglieder der Kommission haben bei der Erarbeitung der S3-Leitlinie „Parenterale Ernährung in der Pädiatrie“ in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin, der „S2k-Leitlinien zur Diagnostik und Therapie von Hyperlipidämien bei Kindern und Jugendlichen“ in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Pädiatrische Stoffwechselstörungen sowie den Leitlinien „S3-Leitlinie Allergieprävention“ und „Management IgE-vermittelter Nahrungsmittelallergien“ mitgearbeitet. Kinderbetreuung Monatsschrift Kinderheilkunde 12 · 2014
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Mitteilungen der DGKJ Mitglieder der Kommission haben im Auftrag der DGKJ im Netzwerk Junge Familie des Nationalen Aktionsplans IN FORM der Bundesregierung mitgearbeitet und an der Erstellung Aktualisierter Handlungsempfehlungen zur Säuglingsernährung und Ernährung der stillenden Mutter (Monatsschr Kinderheilkd 2013;161:237– 246) mitgewirkt. Des Weiteren wurde eine englischsprachige Fassung der Empfehlungen zur Ernährung in der Schwangerschaft publiziert (German national consensus recommendations on nutrition and lifestyle in pregnancy by the ‚Healthy Start - Young Family Network‘. Ann Nutr Metab. 2013;63(4):311-22. doi: 10.1159/000358398.).
Posterausstellung
Mitglieder der Kommission arbeiten in der Nationalen Stillkommission, beim Bundesinstitut für Risikobewertung, in der Plattform Ernährung und Bewegung und beim Codex Alimentarius Kommission der Weltgesundheitsorganisation und der FAO der Vereinten Nationen mit. Großer Dank gebührt allen Mitgliedern der Kommission für die engagierte Arbeit und der Geschäftsstelle und dem Vorstand der DGKJ für die aktive Unterstützung! Univ.-Prof. Dr. med. Berthold Koletzko, München Vorsitzender
Historische Kommission
Symposium
Symposium
Congress-Center-Leipzig
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Der Kommission gehören an: PD Dr. Thomas Beddies (Stellvertr. Vorsitzender), Dr. Ernst Fukala, PD Dr. Thomas Lennert, PD Dr. Georg Lilienthal, Prof. Dr. Lothar Pelz, PD Dr. Maike Rotzoll, Dr. Philipp von der Osten, Prof. Dr. Wolfram Scheurlen, Prof. Dr. Hans-Michael Straßburg, Prof. Dr. Kurt Ullrich (Vorsitzender), Dr. Hedwig Wegmann
Im Berichtszeitraum hat die Kommission zweimal getagt. Die Mitglieder der Historischen Kommission haben sich besonders gefreut, dass ihr langjähriger Vorsitzender, Prof. Dr. Eduard Seidler, an der Frühjahrssitzung in Freiburg teilnehmen konnte. Prof. Ullrich gratulierte Herrn Seidler auch im Namen der Kommission zu seinem 85. Geburtstag, dankte ihm für die geleistete Arbeit und für seine andauernde engagierte Begleitung der pädiatriehistorischen Forschung. Herr Seidler berichtete u.a. über den aktuellen Stand seiner Recherchen zu den im Dritten Reich aus „rassischen“ und politischen Gründen verfolgten Kinderärzten. Das Projekt sei naturgemäß nicht zum Abschluss zu bringen. Reges Interesse führe bis heute zu Anfragen, Ergänzungen und Korrekturen der publizierten Befunde. Neue Erkenntnisse ergäben sich außerdem durch die laufende Abgleichung mit neueren Dokumentationen. Die Gedenkausstellung „Im Gedenken der Kinder“ wurde im November 2013 in Stuttgart (Rathaus), im Januar 2014 in Klingenmünster (Pfalzklinikum) und im Mai 2014 in Haar bei München (Gemeindearchiv) präsentiert; im November 2014 wurde sie in Bocholt (Westfalen) eröffnet; weitere Anfragen liegen vor. Die Ausstellung ist seit 2013 auch online unter www.im-gedenkender-kinder.de verfügbar. Die wissenschaftlich-historische Arbeit der Historischen Kommission konzentrierte sich im Berichtszeitraum wiederum auf die Zeitgeschichte der deutschen Pädiatrie nach 1945. In diesem Zusammenhang wurden u.a. weitere Zeitzeugenbefragungen durchgeführt. Am 7./8. November 2013 fand in Berlin hierzu eine Arbeitstagung unter dem Titel „Kindergesundheit nach 1945. Zur Zeitgeschichte
Aus dem Programm: K. Ullrich (Hamburg): E. Fukala (Halle/S): J. Spranger (Mainz): H. Helge (Berlin): R. Wauer (Berlin):
A. Hinz-Wessels (Berlin): L. Hottenrott/P. Grosse (Berlin): S. Doetz (Berlin):
Begrüßung, Einführung Pädiatrische Strukturen im staatlichen Gesundheitswesen der DDR Kinderheilkunde in der Bundesrepublik: Praxis und Strukturen Universitätspädiatrie in Berlin (West): Vom patriarchalischen zum Abteilungssystem Die Entwicklung der Neonatologie an der Charité 1960-1990 (ca.) und das DDR-Forschungsprojekt Perinatologie Schwerpunkte der Kinder- und Jugendmedizin in der SBZ/DDR – Forschungsperspektiven und Aufgaben Arzneimittelforschung im Auftrag westlicher Pharmahersteller in derDDR, 1961–1989 Die Etablierung der humangenetischen Beratung in der DDR in den 1970er Jahren
der Kinderheilkunde in der Bundesrepublik und der DDR“ statt, die von der Historischen Kommission vorbereitet und durchgeführt wurde. Anfang 2014 startete das von der Friede Springer Stiftung finanzierte 2-jährige Forschungsvorhaben „Zwischen wissenschaftlicher Autonomie und politischem Steuerungsanspruch: Kinderheilkunde in der SBZ und DDR“. Es ist angebunden an das Institut für Geschichte der Medizin und Ethik in der Medizin der Charité – Universitätsmedizin Berlin und kooperiert eng mit der Historischen Kommission; Bearbeiterin ist die Historikerin Dr. Annette Hinz-Wessels (Berlin). Die Kommission bedankt sich wiederum für zahlreiche Hilfestellungen und die immer angenehme und reibungslose Zusammenarbeit mit der DGKJ-Geschäftsstelle in Berlin.
Gesellschaftsabend
Workshop
Prof. Dr. med. Kurt Ullrich, Hamburg Vorsitzender PD Dr. phil. Thomas Beddies, Berlin Stellvertr. Vorsitzender
Kommission für Arzneimittelsicherheit im Kindesalter (KASK) Der Kommission gehören an: Prof. Fred Zepp (Vorsitz), Prof. Reinhard Berner, Prof. Joachim Boos, Prof. Bernhard Erdlenbruch, Prof. Florian Heinen, Dr. Birka Lehmann, Dr. Dirk Mentzer, Dr. Helmut Pabel, Prof. Wolfgang Rascher, Prof. Matthias Schwab, Prof. Dr. Hannsjörg Seyberth.
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Die Kommission hat im Berichtszeitraum folgende Themen bearbeitet: FFAusgehend von der Tatsache, dass in der Pädiatrie unverändert der Bereich der Forschung zu Arzneimitteltherapie und –sicherheit wie auch die Etablierung einer klinischen Pharmakologie unzureichend sind, wurden Überlegungen zu Einrichtung einer Stiftungsprofessur speziell in dieser Fragestellung diskutiert und ein Konzeptentwurf zur Ausgestaltung erarbeitet. Die Etablierung einer wissenschaftlich orientierten Arbeitsgruppe im Kontext der angedachten Professur soll auch die Information und Ausbildung
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Mitteilungen der DGKJ des pädiatrischen Nachwuchses als auch die Weiterentwicklung der vorhandenen Infrastrukturen verbessern. FFEin weiteres wichtiges Arbeitsgebiet der Kommission ist die Förderung der Pharmakovigilanz in Kinder- und Jugendmedizin. Während bei Impfstoffen unerwünschte Nebenwirkungen im Regelfall sehr gut gemeldet werden, ist dies bei nahezu allen anderen Arzneimittelgruppen in Deutschland insbesondere im Kindesalter eher geringer ausgeprägt. Hier fehlen offensichtlich das Bewusstsein und die Sensibilität für Aspekte der Pharmakovigilanz, was sich u.a. in der entsprechend niedrigen Meldebereitschaft dokumentiert. Um dies unter den Pädiatern zu verbessern, wurden von der DGKJ und der KASK schon verschiedene Anstrengungen unternommen und Projekte auf den Weg gebracht. Hierzu zählen u.a. regelmäßige Beiträge in der Monatsschrift Kinderheilkunde. Inwieweit diese Thematik auch die Rechtsmediziner betrifft, wurde gemeinsam mit einem Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Rechtsmedizin erörtert. FFAusgehend von Lieferengpässen bei bestimmten Arzneimitteln hatte das BMG Vertreter mehrerer Fachgesellschaften eingeladen, um die Problematik grundsätzlich zu beraten und prospektiv Listen zu medizinisch absolut notwendigen Arzneimitteln (kurzfristig unverzichtbar) zu erarbeiten. Als medizinisch (auch kurzfristig) unverzichtbar angesehen werden nach BMG Arzneimittel, die folgende Kriterien erfüllen: Arzneimittelrechtliche Zulassung, Verschreibungspflichtiges Arzneimittel, Anwendung bei schwerwiegender Erkrankung (lebensbedrohliche Erkrankung, Erkrankung, die zu einer schweren Behinderung führen kann, oder Anwendung zur Vorbeugung schwerwiegender Erkrankungen (z.B. Impfstoff)), Alternativloses Arzneimittel (keine gleichwertige Ersatzmöglichkeit). FFAusgehend von diesen Kriterien wurden die Mitglieder des Konvents für fachliche Zusammenarbeit der DGKJ gebeten, aus ihrer Sicht unverzichtbare Arzneimittel zu benennen. Die KASK hat aus diesen Rückmeldungen, ergänzt um die Angaben der EMA, eine Liste für das BMG erstellt. FFDie KASK hat eine Stellungnahme zur neuen PIP-Guideline (guideline on applications for paediatric investigation plans) erarbeitet. Die überarbeitete guideline wurde am 27.09.2014 von der EU-Kommission veröffentlicht: http://ec.europa.eu/health/files/ eudralex/vol-1/2014_c338_01/2014_c338_01_de.pdf FFFolgende Pharmakovigilanzthemen wurden erörtert: Sedativa bei Säuglingen und Kleinkindern, Psychostimulantien bei Schulkindern sowie Doping und Lifestyle-Medikamenten bei Jugendlichen Prof. Dr. Fred Zepp, Mainz Vorsitzender
Kommission für Hochschulfragen Der Kommission gehören an: Prof. Dr. Jutta Gärtner (Vorsitz), Prof. Dr. Matthias Brandis, Prof. Dr. Klaus-Michael Debatin, Prof. Dr. Christoph Fusch, Prof. Dr. Ludwig Gortner, Prof. Dr. Wieland Kiess, Prof. Dr. Christoph Klein, Prof. Dr. Ingeborg Krägeloh-Mann, Prof. Dr. Ania Muntau, Prof. Dr. Fred Zepp.
Ein zentrales Thema, mit dem sich die Kommission im Berichtszeitpunkt beschäftigt hat, ist die Etablierung einer nationalen Forschungsinstitution für Kinder- und Jugendmedizin in Deutschland. Unsere Überlegungen orientierten sich dabei an den Konzepten des
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National Institute of Child Health and Human Development (National Institut of Health, Bethesda, USA). Die Konzeptskizze wurde dem BMBF übermittelt, und wir konnten zwischenzeitlich mit den unterschiedlichsten Verantwortlichen im Ministerium hierzu Gespräche führen. In diesen Gesprächen wurde von Seiten der Bundesregierung ausgeführt, dass der jetzige Koalitionsvertrag für das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) als Handlungsrahmen bindend ist. Dies ist für die Kinder- und Jugendmedizin sehr positiv, da sie als ein Beispiel für die Lebensalter bezogene Gesundheitsforschung im Koalitionsvertrag explizit erwähnt ist. Das BMBF wird hierfür entsprechende Förderkonzepte entwickeln. Es wurde jedoch auch eindeutig zum Ausdruck gebracht, dass in den nächsten Jahren keine weiteren nationalen Gesundheitsforschungszentren neu ausgeschrieben werden. Möglich wäre die Förderung eines Forschungsnetzes Kinder- und Jugendmedizin. Die Hochschulkommission wird das Konzept in diese Richtung überarbeiten. Weitere Themen der Kommissionsarbeit waren: FFInhaltlicher Ausbau der Rubrik „Wissenschaft“ auf der DGKJ-Website FFDFG-Fachkollegien FFFörderung des Wissenschaftlichen Nachwuchses an Universitätskinderkliniken FFNationaler Kompetenzbasierter Lernzielkatalog Prof. Dr. Jutta Gärtner, Göttingen Vorsitzende
Leitlinien-Kommission Der Kommission gehören an: Dr. Burkhard Lawrenz, Prof. Dr. Tim Niehues, Prof. Dr. Christian Poets, Prof. Dr. Uwe Querfeld, Prof. Dr. Peter Schmittenbecher, Prof. Dr. Regina Trollmann, Prof. Dr. Martin Wabitsch, Prof. Dr. Jochen Weil, Prof. Dr. Stefan Wirth (Vorsitz), Prof. Dr. Klaus-Peter Zimmer
Im Berichtsjahr 2013/2014 fanden am 13. September 2013 in Düsseldorf und am 19. März 2014 in Rahmen einer Telefonkonferenz Herausgebersitzungen unter Beteiligung von Leitlinienkommissionsmitgliedern und Mitarbeitern des Elsevier-Verlags statt. Die Abonnentenzahl des Loseblattwerks lag am 27. August 2014 bei 1545 und damit nur 38 unter der Vorjahreszahl. In 2013 konnten 33 neue Printabos verkauft werden; im aktuellen Jahr 2014 wurden bis jetzt bereits 40 neue Abonnenten gewonnen. Die Zahl der OnlineAbonnenten liegt im Moment bei 148 und ist damit im Vergleich zum Vorjahr etwas angestiegen (134). 2013 wurden 26 neue Online-onlyAbos abgeschlossen. Damit ist der vermutete Trend, dass wahrscheinlich vor allem jüngere Kolleginnen und Kollegen zunehmend auf die Papierversion verzichten wollen, noch nicht deutlich erkennbar. Man muss die weitere Entwicklung abwarten. Insgesamt wird die Situation vom Verlag als stabil eingestuft. Im Jahre 2014 werden zwei Nachlieferungen realisiert. Die 30. Auslieferung kam im Juni mit 10 Beiträgen und die 31. Auslieferung wird im Dezember des Jahres erscheinen. Auch für diese Nachlieferung liegen zahlreiche Beiträge vor. Ende des Jahres werden mit der 31. Nachlieferung insgesamt 296 Leitlinien (minus 2 gegenüber dem Vorjahr) (210 S1, 76 S2 und 10 S3),
davon 274 pädiatrische und 22 kinderchirurgische Leitlinien (16 S1 und 6 S2) im Loseblattwerk „Leitlinien der Kinder- und Jugendmedizin“ publiziert sein. Der Anteil von S2- und S3-Leitlinien ist damit weiter erfreulich angestiegen. Die meisten Leitlinienbeauftragten stehen in gutem Kontakt mit den Herausgebern und die Aktivitäten sind erfreulich. Unverändert weniger Aktivitäten werden im Bereich Genetik, Pneumologie und Gastroenterologie registriert. In diesen Subdisziplinen werden einige Leitlinien unter Federführung der Internisten und pädiatrischer Beteiligung verfasst. Die Herausgeber sind über die Halbwertszeiten der aktuell publizierten Leitlinien informiert. Zu alte Leitlinien werden aussortiert. Bei der AWMF geschieht dies konsequent nach Ablauf der angegebenen Laufzeit, in der Regel 5 Jahre; im Loseblattwerk wird dies etwas individueller gehandhabt. Auf der Homepage der DGKJ ist unter Wissenschaft und Leitlinien der abrufbare Link zur AWMF-Leitlinienseite zu finden (http://www. dgkj.de/wissenschaft/leitlinien/), auf der alle pädiatrischen Leitlinien unter Einbeziehung der DGKJ und in Kooperation mit anderen Fachgesellschaften dargestellt sind. Dies erleichtert die Übersicht erheblich und sichert einen raschen Zugriff. Aktuell sind es 120 Leitlinien (68 S1, 31 S2, 21 S3). Davon hat die DGKJ die Federführung für 49 Leitlinien (36 S1, 7 S2, 6 S3) und ist an weiteren 71 interdisziplinären Leitlinien beteiligt (32 S1, 24 S2, 15 S3). Damit wird deutlich, dass der Anteil hochwertiger Leitlinien, vor allem im S2-Bereich erkennbar angestiegen ist. Unter der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie finden sich 18 Positionen mit 5 S2- und 13 S1-Leitlinien. Darüber hinaus ist die Gesellschaft an zahlreichen weiteren interdisziplinären, meist S2- und S3-Leitlinien beteiligt. Der tatsächliche Umfang der pädiatrischen Leitlinien wird nur in Kombination der AWMF Leitlinien und der Loseblattsammlung abgebildet. Hochwertige Leitlinien werden von der DGKJ auf Antrag finanziell unterstützt. Der Antrag kann bei der Geschäftsstelle der DGKJ eingereicht werden. Das Zuwendungsverfahren hat sich in den letzten Jahren etabliert und bewährt. Zweimal im Jahr werden die Zuteilungen durch den Vorstand der DGKJ vorgenommen. Im Berichtsjahr wurden 3 Anträge finanziell unterstützt. Zu beachten ist, dass alle Leitlinienerstellungsvorhaben, ob Neuerstellung oder Überarbeitung, bei der AWMF und der DGKJ angemeldet werden müssen, um eine adäquate Bearbeitung zu gewährleisten. Es ist auch gewünscht, die DGKJ als Muttergesellschaft namentlich bereits zu Beginn der Leitlinienerstellung mit einzubeziehen. Derzeit sind 6 Leitlinienvorhaben unter der DGKJ und 5 unter der Kinderchirurgie angemeldet, zahlreiche weitere unter der jeweiligen Fachgesellschaft. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die Aktivität der meisten Konventgesellschaften bzgl. der Leitlinienaktualisierung unverändert erfreulich ist und so zu einer Aufwertung des Leitlinienniveaus führt, was der Qualität der Diagnostik und Therapie der uns anvertrauten Kinder zu Gute kommt. Prof. Dr. Stefan Wirth, Wuppertal Vorsitzender
Screening-Kommission Der Kommission gehören an: Prof. Dr. Georg F. Hoffmann (Sprecher), Prof. Dr. Orsolya Genzel-Boroviszény, Prof. Dr. Annette Grüters-Kieslich, Dr. Burkhard Lawrenz, Prof. Dr. Klaus Mohnike, Prof. Dr. Heymut Omran, Dr. Uta Nennstiel-Ratzel, Prof. Dr. Rainer Rossi, PD Dr. Olaf Sommerburg
Im Berichtszeitraum hat die Screeningkommission ihre Arbeiten an zentralen Themen zur Qualitätssicherung wie auch zur Beurteilung neuer Zielerkrankungen für das Neugeborenenscreening fortgesetzt. Alle Ländergesundheitsminister wurden mit der Frage nach einer Unterstützung und Finanzierung des Trackings im Rahmen des Stoffwechsel- und Hörscreenings angeschrieben. Die unterschiedliche Ausgestaltung bzw. die Unzulänglichkeiten in vielen Bundesländern infolge fehlender Finanzierung stellen eine erhebliche Schwachstelle des Screeningprozesses dar. So werden kontrollbedürftige Befunde beim Stoffwechsel- und Hormonscreening in ca.16% und beim Hörscreening in 40% der Fälle nicht überprüft, wenn sie nicht angemahnt werden (Tracking). Letztlich werden dadurch 5% bzw. 50% der betroffenen Kinder nicht rechtzeitig diagnostiziert. Die Antworten der Landesministerien bestätigten, dass nur in 5 Bundesländern (Bayern, Berlin, Brandenburg, Hessen und Sachsen-Anhalt) ein umfassendes Tracking auffälliger Screeningbefunde im Stoffwechselscreening erfolgt. Komplexer ist die Situation beim Hörscreening. Hier erfolgt in 7 Bundesländern (Bayern, Berlin, Brandenburg, Hessen, RheinlandPfalz, Sachsen-Anhalt und Thüringen) ein länderfinanziertes umfassendes Tracking auffälliger Screeningbefunde. In MecklenburgVorpommern und Nordrhein-Westfalen unterhalten und finanzieren Geburtskliniken Trackingstrukturen, die in Mecklenburg-Vorpommern 100% und in Nordrhein-Westfalen 60% der Klinikgeburten abdecken. Wiederum andere Strukturen bzw. Geldgeber gewährleisten und finanzieren in Sachsen bzw. Schleswig-Holstein Trackingstrukturen, die in den verbleibenden Bundesländern schließlich fehlen. Drei Länderministerien haben zugesagt, sich dieses Themas anzunehmen. Sechs Jahre nach unserer ersten Stellungnahme zum CF-Screening, wird eine endgültige und sehr wahrscheinlich positive Entscheidung des G-BA für den Jahreswechsel mit Umsetzung im kommenden Jahr erwartet. Die Screeningkommission hat dazu offiziell im Dezember 2011 Stellung genommen, indem sie feststellte, dass eine zeitnahe Einführung des CF-Screenings geboten und ein reines IRT/DNA Screening nicht mehr dem aktuellen Stand der Wissenschaft angemessen ist. Ein IRT/PAP sollte vorgeschaltet und für die wenigen, dann noch offenen Fällen eine Mutationsanalytik angeschlossen werden. Nach einem positiven Screeningergebnis ist die Konfirmationsdiagnostik entsprechend den Leitlinien durchzuführen. Aktuell haben wir zum Richtlinienentwurf Stellung genommen und uns an der Anhörung zum Richtlinienentwurf beteiligt. Im vergangenen Jahr haben sich die Konzepte zur Durchführung eines Screenings auf angeborene Immundefekte (severe combined immunodeficiency, SCID) für eine baldige Aufnahme in den Katalog der Screeningerkrankungen für Deutschland konkretisiert. Aus internationalen Studien ist bekannt, dass eine frühe Diagnose von SCID die Letalität bis zu 50 % reduzieren kann. Darüber hinaus konnten im amerikanischen Setting auch die Gesamtbehandlungskosten auf weniger als 1/5 der Kosten ohne Screening gesenkt werden. Analog konnte, wenn auch bisher auf kleinerer Datenbasis, gezeigt werden, dass die frühe Kenntnis über das Fehlen von B-Zellen (Agammaglobulinämie) dazu beitragen kann, eine wirksame SubstitutionsMonatsschrift Kinderheilkunde 12 · 2014
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Mitteilungen der DGKJ therapie einzuleiten, bevor die Kinder irreversible Organschäden haben. In den vergangenen 2 Jahren wurde von der Arbeitsgemeinschaft Pädiatrische Immunologie ein Plan für ein Modellprojekt zum Neugeborenenscreening auf angeborene Immundefekte (B- und T-ZellDefekte) sowie Empfehlungen für die Abklärung auffälliger Screeningbefunde erarbeitet. Des Weiteren wird von der Deutschen Gesellschaft für pädiatrische Hämatologie und Onkologie und der Deutschen Gesellschaft für Neugeborenenscreening ein Modellprojekt zur Überprüfung des Nutzens und der Machbarkeit eines flächendeckenden Neugeborenenscreenings auf Hämoglobinopathien entwickelt. Bei der Sichelzellkrankheit versterben ohne Frühdiagnose etwa 10% der Betroffenen im ersten Lebensjahr, ca. 20% in den ersten 5 Lebensjahren überwiegend durch schwere Infektionen und durch Milzsequestration. Diese Sterblichkeit kann durch die Einführung eines Neugeborenenscreenings deutlich gesenkt werden. Nach der erfolgreichen Einführung eines Neugeborenenscreeningprogramms in den USA haben zahlreiche europäische Staaten bei einer Prävalenz der Sichelzellkrankheit bei Neugeborenen von größer als 1:10.000 Neugeborenenscreeningprogramme für diese Krankheit eingeführt. In Deutschland haben Pilotprojekte in Ballungszentren lokal eine unerwartet hohe Prävalenz der Sichelzellkrankheit im Bereich von 1:2.500 gezeigt, und auch in einem Flächenland (Baden-Württemberg) lag die Inzidenz > 1:10.000. Weitere wichtige Pilotprojekte evaluieren aktuell mögliche Erweiterungen des Tandem-MS Screenings, konkret Tyrosinämie Typ I, Propionazidämie, Methylmalonazidurie, Störungen im Vitamin B12Stoffwechsel sowie Remethylierungs-Defekte (MTHFR, CblD, CblE, CblG). Die bisherigen Ergebnisse wurden ausführlich beraten und werden in Bälde in Empfehlungen sinnvoller Verbesserungen und Erweiterungen dieser Zielkrankheiten münden. Neue Fragestellungen und Konstellationen im Gesamtkontext „Screening“ waren in diesem Jahr besonders aktuell und zahlreich. Nach unserer Einschätzung ist dieses nicht nur eine statistische Häufung, sondern spiegelt rasche wesentliche Fortschritte in diagnostischen Instrumenten und Therapien wieder, wie auch die von uns Pädiatern propagierte und unterstützte Einstellung zu besseren Vorsorgen und präventiver Medizin. So ist unsere Kommission auch bei der Stellungnahme zu Früherkennungsuntersuchungen von Sehstörungen bei Kindern bis zur Vollendung des 6. Lebensjahres und zu den Kinderrichtlinien beteiligt gewesen. Prof. Dr. G.F. Hoffmann, Heidelberg Sprecher
se Stellungnahme der DGKJ (http://www.dgkj.de/service/meldung/ meldungsdetail/-94cfbe47cd/) wurde auf dem ersten Treffen der AWMF zum NKLM im November 2013 ausdrücklich lobend erwähnt. Nachdem AWMF und der Lenkungsausschuss des NKLM eine Delphi-Runde ab August 2014 zur weiteren inhaltlichen Gestaltung des NKLM verabredet hatten, beauftragte der Vorstand der DGKJ, gestützt durch einen Beschluss des Konvents der DGKJ vom April 2014, die AG Lehre, einen eigenständigen Lehr- und Lernzielkatalog zur Pädiatrie zu entwickeln. Im Rahmen von 2 Arbeitssitzungen wurde auf der Basis von 3 internationalen (Schweiz, Niederlande, USA) und mehreren nationalen Lernzielkatalogen (Düsseldorf, Aachen, Homburg, Köln, Gießen) ein Entwurf für einen eigenständigen Lehr- und Lernzielkatalog Kinderund Jugendmedizin entwickelt. Der Katalog beschreibt zunächst allgemeine Ziele und zu erwerbende Schlüsselkompetenzen für das Fach Kinder- und Jugendmedizin und führt dann die konkreten Ausbildungsziele in den 6 wesentlichen Themenfeldern „spezifische Anlässe für ärztliche Konsultationen“, „Krankheiten im Kindesalter“, „Besonderheiten der Diagnostik und Therapie“, „Fertigkeiten“, „Prävention und sozialpädiatrische Aspekte“ und „Ethik“ in der Kinder- und Jugendmedizin aus. Noch vor der Anschlussfähigkeit an den NKLM war es das Hauptanliegen der AG, das spezifische Profil der Kinder- und Jugendmedizin bereits in der studentischen Ausbildung zur Geltung zu bringen. Auf Grundlage dieses Katalogentwurfs wurden Gespräche mit der Lenkungsgruppe des NKLM zur Integration in den NKLM aufgenommen. Schon jetzt ist festzuhalten, dass gegenüber dem Erstentwurf des NKLM die Krankheiten des Kindes- und Jugendalters in wesentlich größerem Umfang enthalten sein werden und die Pädiatrie inhaltlich begründet als eigenständiges Fach erkennbar sein wird. Es wird eine Delphi-Runde zur abschließenden Bewertung des NKLM durch die Fachgesellschaften der AWMF stattfinden. Ziel ist die Verabschiedung des NKLM auf dem ordentlichen Medizinischen Fakultätentag 2015. Prof. Dr. Joachim Kreuder, Gießen Sprecher
Konvent für fachliche Zusammenarbeit der DGKJ Im Mittelpunkt der Arbeit des Konvents für fachliche Zusammenarbeit standen im Berichtszeitpunkt folgende Themen:
EBM, § 120 1a:
AG Lehre Der AG gehören an: Dr. Hans Martin Bosse, Prof. Dr. Norbert Graf, Prof. Dr. Stephan Gehring, PD Dr. Florian Guthmann, Prof. Dr. Martin Georg Häusler, Prof. Dr. Joachim Kreuder (Sprecher), PD Dr. Ulrike Schauseil-Zipf
Die Tätigkeit der AG Lehre war im Berichtszeitraum weitestgehend durch die Beschäftigung mit dem Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalog Medizin (NKLM) geprägt. Im Oktober 2013 war von den Kollegen Bosse, Häusler und Kreuder eine erste Stellungnahme zum damaligen Entwurf des NKLM erstellt worden; die AG schlug dem Vorstand der DGKJ vor, dem NKLM in der damaligen Fassung nicht zuzustimmen, jedoch ausdrücklich eine intensive Kooperation zur Entwicklung eines zustimmungsfähigen NKLM anzubieten. Die-
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Die seit 2008 eingereichten Klagen gegen die Abrechnung nach EBM sind erstinstanzlich an 2 Kammern eines Gerichts völlig unterschiedlich bewertet worden sind. Beide Verfahren sind in die Revision gegangen.
GOÄneu:
Am 5.2.2014 fand in der BÄK in Berlin eine Anhörung zur Novellierung der GOÄ statt. Die aktuelle GOÄ wurde 1982 verabschiedet, 1996 novelliert und war seinerzeit empirisch entwickelt worden. Die GOÄneu ist seit 2005 in Entwicklung mit dem Ziel der KostenzeitträgerKalkulation. Es erfolgten mittlerweile Verhandlungen mit PVK Verbänden nach Input durch Fachgesellschaften und Berufsverbände, die letztlich nach Austausch der Verhandlungspartner auf der Seite der PVK-Verbände zu einer Rahmenvereinbarung geführt hat.
a) Regeln zu Vertretung/Delegation
Die Möglichkeit der wahlärztlichen Vergütung soll ebenso beibehalten werden wie die Wahlarztkette. Der Abschlagssatz von 25 Prozent bei stationären privatärztlichen Leistungen kommt jedoch auf den Prüfstand – und wird anschließend womöglich angepasst. Angestrebt wird die Einführung konkreter Regelungen zur persönlichen Leistungserbringung durch den Wahlarzt. Dies betrifft vor allem die Vertretung des Chefarztes und die Delegation an nachgeordnetes Personal.
b) Andere Regelung der Steigerungssätze
Mit einer GOÄ-Novelle werden nicht-unterschreitbare „robuste Einfachsätze“ eingeführt. Diese entsprechen dem jetzigen 2,3-fachen Satz (wird aktuell in 85% der Fälle abgerechnet, 3,5-facher Satz nur in 5%). Steigerbar sollen diese nur bei besonderer Schwere im Einzelfall sein. Während derzeit der Steigerungsfaktor hinsichtlich Schwierigkeit und Aufwand allein im Bereich der ärztlichen Tätigkeit bemessen wird, sollen künftig auch andere Felder berücksichtigt werden können – etwa die Nutzungszeit von Geräten oder Räumlichkeiten, nichtärztliches Personal etc.
c) Teilweise neue Ansätze bei der Festlegung von Gebührenpositionen
Zeitbezogene Gebührenpositionen werden voraussichtlich in die GOÄ integriert. Geplant ist zudem die Einführung eines Laborkapitels „unter besonderer Berücksichtigung der ärztlichen Leistungskomponente“.
d) Gremium zur Weiterentwicklung der GOÄ
Schließlich ist vorgesehen, eine Gemeinsame Kommission zur Pflege und Weiterentwicklung der GOÄ für privatärztliche Leistungen einzusetzen – paritätisch besetzt aus Vertretern von Bundesärztekammer und PKV-Verband. Diese Kommission soll mögliche Fehlbewertungen überwachen und Vorschläge zur Anpassung entwickeln. Praxisrelevante Analogbewertungen werden hier identifiziert und Vorschläge unterbreitet, wie diese in das Gebührenverzeichnis überführt werden können. Vorschläge sollen einvernehmlich abgestimmt werden.
rend ist. Die DGKJ soll frühzeitig eingebunden werden. Dabei geht es vor allem um die Koordinierung der Leitlinien im Sinne der gesamten Pädiatrie.
Reisekosten für eingeladene Referenten auf DGKJ-Jahrestagungen:
Im Konvent wurde die Übernahme von Reisekosten für eingeladene Referenten auf DGKJ-Jahrestagungen diskutiert, die bisher nach der Geschäftsordnung der DGKJ zur Ausrichtung von Jahrestagungen für Mitglieder der DGKJ ausgeschlossen ist. Mehrere Konventgesellschaften wiesen darauf hin, dass zahlreiche Referenten im Falle des Fortbestehens dieser Regelung Einladungen für Vorträge nicht mehr annehmen werden. Ausgehend von dieser Diskussion wurde auf der DGKJ-Mitgliederversammlung 2014 ein neuer Beschluss zur Reisekostenregelung gefasst (vgl. Protokoll der Mitgliederversammlung vom 13.09.2014).
DGKJ Repetitorien:
Die Repetitorien werden weiterhin sehr positiv evaluiert und erfreuen sich großer Beliebtheit. 2014 fanden die Repetitorien im Frühjahr in Hannover und im Herbst in Heidelberg statt. Im Frühjahr 2015 ist vom 06.-08.02.15 das Dr. von Hauner´sche Kinderspital Gastgeber.
Transition:
Die Arbeit in der AG Transition der DGKJ, der DGIM und der DGN nahm einen großen Platz in der Konventtätigkeit eine. Dazu wird ein gesonderter Bericht erscheinen. Auf der letzten Konventsitzung wurde der Sprecherrat des Konvents für die nächsten drei Jahre neu gewählt. Die Mitglieder des Sprecherrates Herr PD Dr. B. Rodeck, Osnabrück (Sprecher), Herr Prof. Dr. H.G. Koch, Braunschweig (stellvertretender Sprecher), Herr Prof. Dr. F. Heinen, München (Schriftleiter) wurden in Einzelabstimmung jeweils einstimmig in ihren Ämtern bestätigt. PD Dr. med. Burkhard Rodeck, Osnabrück Sprecher
Die Kinder- und Jugendmedizin hatte seinerzeit auf leistungsbezogen kalkulierte Zuschläge hingearbeitet und aus den verschiedenen Fachverbänden der Kinder- und Jugendmedizin (BVKJ, Konvent für fachliche Zusammenarbeit) Daten an die BÄK zur Kalkulation der Zuschläge bei bestimmten Leistungen durch die PrimeNetwork AG geliefert. Die jetzt vorgestellten Kinderzuschläge K1 bis K3, gestaffelt von 12,24 Euro bis 36,72 Euro bis zum vollendeten 6. Lebensjahr, scheinen allerdings eher komplexitäts-orientiert. Die BÄK wurde angefragt: Bei welchen Positionen können diese Zuschläge in welcher Graduierung in Ansatz gebracht werden? Zudem werden bei bestimmten Situationen Ausnahmen bis zum vollendeten 8. Lebensjahr gemacht. Welche sind das? In der Antwort der BÄK (Dr. B. Rochell) wird betont, dass „auf breiter Ebene Kinderzuschläge eingepflegt wurden, sowohl mit Geltung für eine Vielzahl von Teilabschnitten als auch insbesondere im Hinblick auf spezialpädiatrische Leistungen mit ausschließlichem Bezug auf Kinder und teilweise auf Jugendliche“. Details dazu werden noch nicht übermittelt. Es wird aber ein vertraulicher Einblick vor Eintritt in Detailverhandlungen zugesichert.
DGKJ und Leitlinien:
Es erfolgt ein einstimmiges Votum der Konventmitglieder, dass die DGKJ grundsätzlich bei der Erstellung pädiatrischer Leitlinien beteiligt werden soll, zumindest wenn eine Konventgesellschaft federfühMonatsschrift Kinderheilkunde 12 · 2014
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Mitteilungen der DGKJ
Jüdische Kinderärzte und Kinderärztinnen 1933–1945
Im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin wird seit 1995 eine Dokumentation möglichst aller nach 1933 durch das NS-Regime verfolgten, aus dem Land getriebenen und ermordeten jüdischen Kolleginnen und Kollegen erarbeitet. Das Projekt ist naturgemäß nicht zum Abschluss zu bringen. Ein erstaunliches Interesse der Nachfolgegenerationen der Betroffenen führt bis heute zu Anfragen, Ergänzungen und Korrekturen der im Laufe der Ermittlungen veröffentlichten Befunde. Neue Erkenntnisse ergeben sich ebenso durch die laufende Abgleichung mit anderen, neueren und laufenden Dokumentationen. Der aktuelle Stand (1.6.2014) zeigt das Ausmaß des Geschehens: Von 1.434 für das Jahr 1933 im deutschsprachigen Raum ermittelten Kinderärztinnen und -ärzten wurden wegen jüdischer Herkunft 794 (55%) im Sinne der NS-Rassegesetze verfolgt, darunter 263 Frauen. 718 Einzelschicksale konnten bis jetzt geklärt werden: 505 Kolleginnen und Kollegen sind weltweit in
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insgesamt 39 Länder emigriert oder geflohen, 91 wurden deportiert, 76 wurden ermordet. Jede Zahl steht für einen Menschen, dessen Leben einmalig war und dem mit seinen Familien durch das Regime Beruf und Lebenswelt genommen wurde. Es war und bleibt das Anliegen des Projektes, allen Versuchen entgegen zu wirken, dies zu vergessen oder zu verdrängen. Im Laufe der Bearbeitung wurden zwei Buchveröffentlichungen herausgegeben, die den jeweiligen Stand der Ermittlungen wiedergaben. Die 2. Auflage (2010) ist im Karger-Verlag Basel Freiburg erhältlich. ISBN: 978–3– 8055–8284–1. Die Unterlagen zu den einzelnen Personen befinden sich im Archiv der Kinder- und Jugendmedizin [
[email protected]] in Berlin. Langfristiges Ziel ist es, die jeweilige Befundlage in digitalisierter Form zur Verfügung zu stellen. Prof. Dr. Eduard Seidler Freiburg
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Aufruf zur Formierung einer Arbeitsgruppe/Arbeitsgemeinschaft Jungenmedizin/Jungengesundheit Nach wie vor ist Jungenmedizin/ -gesundheit ein in ihrer Besonderheit nicht wahrgenommener Bereich der Pädiatrie. Vereinzelt finden sich Artikel in pädiatrischen, urologischen, endokrinologischen und kinderchirurgischen Fachzeitschriften. Das macht es schwierig, diesen Bereich speziell zu erkennen und sich entsprechend fortzubilden. Dementsprechend gibt es nach wie vor große Unsicherheiten in der jungenmedizinischen Versorgung bei gleichzeitig bestehendem erhöhtem Bedarf an entsprechender Expertise. Diese ist aber die unabdingbare Voraussetzung für das Entstehen und die Inanspruchnahme von Beratungs- und Betreuungsangeboten durch die Jungen im Sinne einer nachhaltigen Verbesserung von Jungen- und damit auch Männergesundheit. Im deutschsprachigen Raum gibt es seit 2013 das erste umfassende Lehrbuch zur Jungenmedizin (Stier/Winter „Jungen und Gesundheit“. Kohlhammer Verlag,
Stuttgart). Weitere Materialien, u.a. der Flyer „Achte auf Deine Nüsse“ – ein Flyer zur Anleitung zur Selbstuntersuchung sowie z.B. die Broschüre „Mann-ohMann“ für Eltern zu Informationen rund um das männliche Genitale stehen zur Verfügung. Nach dieser Vorarbeit gilt es nun das Gebiet der Jungenmedizin/-gesundheit auf eine breitere interdisziplinäre Basis zu stellen. Nur so kann es gelingen das erforderliche Wissen wissenschaftlich voran zu bringen, zu bündeln und in Klinik und Praxis umzusetzen. Ziel muss es sein dieses Wissen curricular aufzubereiten und in die Aus-, Weiterund Fortbildung zu integrieren. Der Unterzeichner sucht daher Mitstreiter und Interessenten für die Gründung einer interdisziplinären Arbeitsgruppe/ Arbeitsgemeinschaft Jungenmedizin/Jungengesundheit. Diese wenden sich bitte an: Dr. med. Bernhard Stier Email:
[email protected].
Preisausschreibungen Arthur-Schlossmann-Preis 2015 Die Sächsisch-Thüringische Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin und Kinderchirurgie wird auf ihrer Jahrestagung 2015 in Weimar erneut den Arthur-Schlossmann-Preis vergeben. Mit dem Preis sollen besondere wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der Kinderund Jugendmedizin ausgezeichnet werden. Er besteht aus einer Urkunde und einer finanziellen Zuwendung.
Die vollständige Ausschreibung finden Sie auf der Homepage der Gesellschaft. www.stgkjm.de Bewerbungsfrist ist der . Januar .
Reisestipendien der STGKJM
Personalia
Die Sächsisch-Thüringische Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin und Kinderchirurgie schreibt fortlaufend bis zu drei Reisestipendien pro Kalenderjahr in Höhe von jeweils bis zu 1.500 € aus. Die Stipendien sollen die Weiterbildung von Assistenten und Fachärzten in den Gebieten und ihren Schwerpunkten sowie fakultativen Wei-
Nachruf auf Herrn Prof. Dr. Apitz
terbildungen der Kinder- und Jugendmedizin und der Kinderchirurgie in den Ländern der Gesellschaft fördern und werden als Beihilfe zu einer Fortbildungsreise gewährt. Die Antragsmodalitäten sind auf der Homepage der Gesellschaft www.stgkjm.de abzurufen. Anträge können jederzeit gestellt werden.
Preisverleihungen Die Gerd-Killian-Projektförderung der Deutschen Herzstiftung, eine mit 60.000 Euro für die Dauer von zwei Jahren dotierte Projektförderung, erhielt Philip Wegner, Klinik für angeborene Herzfehler und Kinderkardiologie, Universitätsklinikum SchleswigHolstein – Campus Kiel für sein Forschungsvorhaben „Atmung oder Herzschlag? Untersuchung der treibenden Kräfte des Blutflusses in der Fontan-Zirkulation – Ein multimodaler Ansatz“. Die Gerd-Killian-Projektförderung wird alljährlich gemeinsam von der Deutschen Herzstiftung und der Deutschen Gesell-
schaft für Pädiatrische Kardiologie (DGPK) auf der Jahrestagung der DGPK in Weimar vergeben. Dr. Ina Oehme aus dem Deutschen
Krebsforschungszentrum erhielt den Hector-Forschungspreis Onkologie für ihre Arbeiten am Protein HDAC10, auf deren Basis sie weiter an Therapien gegen Neuroblastome und Medulloblastome bei Kindern forschen wird. Die Molekularbiologin erhielt die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO) in Hamburg.
Stiftungsprofessur zur Versorgungs forschung für seltene Erkrankungen im Kindesalter Die Stiftung Kindness for Kids ist eine gemeinnützige Stiftung mit Sitz in München, die sich seit ihrer Gründung im Jahr 2003 für Kinder mit seltenen Erkrankungen engagiert. Im Rahmen der geplanten Stiftungsprofessur zur Versorgungsforschung für seltene Erkrankungen im Kindesalter, sucht die Stiftung nach einer geeigneten Medizinischen Fakultät als Standort derselben. Ziel der Professur ist die nachhaltige Verbesserung der Lebensqualität von Kindern mit seltenen Erkrankungen.
Die vollständige Ausschreibung finden Sie auf www.kindness-for-kids.de
Bei Interesse reichen Sie bitte zunächst einen Letter of Intent bis 31. Dezember 2014 bei der Stiftung ein. Dieser ist notwendige Voraussetzung für die weitere Bewerbung. Die Bewerbungsfrist endet am 28. Februar 2015. Bei Fragen kontaktieren Sie bitte Frau Dr. Barske, zuständig für den Bereich Forschungsförderung bei Kindness for Kids, per Telefon (089 2156 85 80) oder per Email (
[email protected]).
Am 06.09.2014 verstarb Prof. Dr. Jürgen Apitz, emeritierter Ordinarius für Pädiatrische Kardiologie der Universität Tübingen im Alter von 82 Jahren. Mit ihm verlässt uns eine der prägenden Persönlichkeiten, die dieses Fachgebiet in Deutschland etabliert und entwickelt haben. In Göttingen studierte Jürgen Apitz Medizin und schloss sich früh der kardiologischen Arbeitsgruppe unter Prof. Dr. A. J. Beuren an. Die Farbstoffverdünnungsuntersuchung im Kindesalter wurde sein Habilitationsthema. Daneben erprobte er mit A. J. Beuren die transseptale Punktion im Tierversuch und führte sie in die Kinderkardiologie ein. 1966 wechselte er nach Tübingen, wo er in intensiver Aufbauarbeit die südwestdeutsche Schwerpunktabteilung aufbaute. 1971 wurde er zum apl.-Professor ernannt, 1972 auf das in Deutschland zweite Ordinariat für Kinderkardiologie berufen. Jürgen Apitz’ wissenschaftlicher Weitblick wird durch die Arbeitsschwerpunkte der Tübinger Abteilung deutlich, die er anregte, förderte, mit vieler Antrags- und Organisationsarbeit auf den Weg brachte und unterstützte: Da wurde zunächst die computergestützte Auswertung des Frank-EKGs betrieben, danach in einem großen, vom BMFT über mehrere Jahre geförderten Projekt die computergestützte Intensivüberwachung der herzoperierten Säuglinge. Ein zweiter Schwerpunkt war die Bildgebung: 1976 führten wir die Echokardiographie in die klinische Routine ein, 1985 war Jürgen Apitz erfolgreicher Mit-Antragsteller für den ersten Kernspintomographen für die Universität Tübingen. In über 500
8 Prof. Dr. J. Apitz (Foto: privat) Publikationen und Vorträgen sowie zahlreichen Buchbeiträgen und einem Textbuch zur Kinderkardiologie hat sich Jürgen Apitz´ wissenschaftlicher Einsatz niedergeschlagen. Die Wertschätzung, die man ihm im Kollegenkreis entgegenbrachte, dokumentierte sich im zweimaligen Vorsitz der Deutschen Gesellschaft für Kinderkardiologie (1977–79 und 1989–91). Nach seiner Emeritierung wurde er zum Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie ernannt. Für die Eltern seiner kleinen Patienten hatte er immer ein offenes Ohr und unterstützte die Arbeit der Elternverbände. Er setzte sich für eine angemessene Einstufung der kleinen Patienten im Schwerbehindertenrecht ein und unterstützte die Einrichtung einer Familien-orientierten Rehabilitation. Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin wird ihm ein ehrendes Gedächtnis bewahren. Prof. Dr. A. A. Schmaltz, Essen Prof. Dr. M. Hofbeck, Tübingen
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Mitteilungen der DGKJ
Geburtstage Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin gratuliert herzlich ihren Mitgliedern, die im nächsten Monat einen „besonderen“ Geburtstag feiern:
80 Jahre und älter werden: 01.01.1928 Frau Dr. Maria SiefkerBraukmann, Bremen 01.01.1931 Herr Prof. Dr. Jürgen Spranger, Sinzheim 03.01.1926 Frau Dr. Kerstin Hessenmöller, Neuwied 04.01.1930 Frau Dr. Tatiana Schuster, Frankfurt 06.01.1929 Frau Dr. Gisela Eckoldt, Berlin 07.01.1924 Frau Dr. Elisabeth Prechtel, Egloffstein 09.01.1929 Herr Dr. Anton Oster, Köln 10.01.1924 Frau Dr. Ingeborg Keck, Essen 11.01.1935 Herr Dr. Ömer Özüak, Lehrte 13.01.1934 Frau Dr. Käthe Heber, Goslar 14.01.1925 Herr Dr. Kurt Schebek, Darmstadt 14.01.1931 Herr Dr. Dietrich BuschPetersen, München 15.01.1926 Herr Prof. Dr. Günther Schellong, Münster 15.01.1934 Frau Dr. Ingeborg Bassler, Ladenburg 17.01.1925 Frau Dr. Marlis Fitzen, Leverkusen 19.01.1931 Frau Prof. Dr. Ingeborg Brandt, Königswinter 20.01.1935 Herr Dr. Eberhard Krüger, Schönwalde 21.01.1928 Herr Prof. Dr. Wolf von Berg, Rotenburg 23.01.1932 Frau Dr. Elisabeth Gernhuber, Lehrte
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24.01.1925 Frau Dr. Inge Flehmig, Hamburg 25.01.1933 Herr Dr. Gottfried Gäbel, Landau 25.01.1935 Frau Sieglind Todtenhaupt, Sömmerda 26.01.1924 Herr Prof. Dr. Heinz Krebs, Bonn 26.01.1935 Herr Prof. Dr. Bodo-Knut Jüngst, Mainz-Gonsenheim 26.01.1935 Frau MR Brigitte Karge, Finsterwalde 28.01.1923 Frau Dr. Ingeborg Triebel, Unkel
75 Jahre werden: 03.01.1940 Frau Dr. Regina Oertel, Magdeburg 05.01.1940 Herr Dr. Bernhart Ostertag, Regensburg 16.01.1940 Herr Prof. Dr. Peter Schneider, Leipzig 18.01.1940 Frau Prof. Dr. Adelheid Michel, Koserow 21.01.1940 Frau PD Dr. Ed. Schmid-RüterFechtner, Ludwigshafen 22.01.1940 Herr Dr. Anton Gülpen, Würselen 24.01.1940 Herr Dr. Bernd Graubner, Göttingen 31.01.1940 Frau Dr. Helga Gräbner, Zwickau
70 Jahre werden: 04.01.1945 Herr Dr. Wolfgang Dennig, Plettenberg 06.01.1945 Herr Prof. Dr. Rolf-Dieter Stenger, Görmin
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10.01.1945 Frau PD Dr. Sabine Koch, Berlin 20.01.1945 Herr Prof. Dr. Friedrich-K. Trefz, Reutlingen 23.01.1945 Frau Dr. Massumeh SamaiTheine, Hameln 29.01.1945 Frau Dr. Ellen Andreä, Fraureuth
65 Jahre werden: 02.01.1950 Herr Prof. Dr. Dr. h. c. Wolfgang Rascher, Erlangen 04.01.1950 Herr Dr. Thomas Berger, Frankfurt 05.01.1950 Herr Dr. Herbert Kollaschinski, Marktredwitz 07.01.1950 Herr Prof. Dr. Reinhard Schneppenheim, Hamburg 08.01.1950 Frau Dr. Gerlinde Reichelt, Lübben 09.01.1950 Frau Dr. Brigitte Giersch, Berlin 13.01.1950 Herr Dr. Gerhard Köhler, Wendelstein 13.01.1950 Herr Dr. Hans Ladstätter, Dresden 15.01.1950 Frau Dr. Ulrike Brigida Graubner, München 17.01.1950 Frau Dr. Sigrid Göllnitz, Halle 17.01.1950 Frau Dr. Ruth Radmann, Pasewalk 20.01.1950 Frau Dr. Barbara Teichmann, Leipzig 21.01.1950 Herr Dr. Vacla Rohac, Ahlen 22.01.1950 Herr Dr. Juan Carlos Menéndez-Castro, Bad Kissingen 23.01.1950 Herr Prof. Dr. Ulrich Bürger, Traunstein 30.01.1950 Herr Dr. Ewald Bopp, Flensburg 30.01.1950 Herr Dr. Jürgen Leiter, Arolsen
30.01.1950 Herr Dr. Udo Radlow, Friedrichshafen
60 Jahre werden: 02.01.1955 Frau Dr. Martha Noodt, Bissee 02.01.1955 Herr Dr. Hans-Jürgen Kolb, Wuppertal 03.01.1955 Herr Prof. Dr. Manfred Ballmann, Bochum 07.01.1955 Herr Dr. Hansjörg Melcher, Bad Soden 08.01.1955 Frau Sigrid Lohmann-Savoji, Fulda 09.01.1955 Frau Dr. Ulrike Neirich, Frankfurt 10.01.1955 Herr Dr. Bernhard Geck, Fürth 11.01.1955 Herr Bernd Mischo, Neunkirchen 11.01.1955 Frau Dipl.-Med. Elisabeth Eckstein, Bad Kösen 11.01.1955 Herr Dr. Andreas Baudach, Bad Salzungen 12.01.1955 Herr Dr. Michael Butzengeiger, Frankenthal 19.01.1955 Frau Hanna Landowski, Krefeld 20.01.1955 Frau Dr. Gabriele TrostBrinkhues, Aachen 20.01.1955 Herr Dr. Thomas Kuske, Wermelskirchen 22.01.1955 Herr PD Dr. Reinhold Cremer, Köln 23.01.1955 Herr PD Dr. Otto Nils Krogmann, Duisburg Sollte ein Mitglied nicht wünschen, dass sein Geburtstag in dieser Gratulationsliste erwähnt wird, bitten wir um rechtzeitige Nachricht (4 Monate vor dem Geburtstag) an die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. Chausseestr. 128/129, 10115 Berlin
[email protected].
Kongresskalender Garmisch-Partenkirchen, 22.01.–24.01.2015 2. Kindernotfall-Tage Leitung: Dr. Florian Hoffmann www.kindernotfalltage.de Stuttgart, 03.03.–06.03.2015 2nd International Congress Hidden Hunger Leitung: Prof. Dr. Hans K. Biesalski www.hiddenhunger-. uni-hohenheim.de Fulda, 04.03.–06.03.2015 Jahrestagung Arbeitsgemeinschaft Pädiatrische Stoffwechselstörungen (APS) Leitung: Prof. Dr. René Santer www.aps-med.de Berlin, 04.03.–06.03.2015 . Jahrestagung der Norddeutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (NDGKJ) Leitung: Prof. Dr. Hermann Josef Girschick, Prof. Dr. Volker Stephan www.ndgkj-.de München, 04.03.–07.03.2015 XXXIV DGKJP-Kongress Leitung: Prof. Dr. Gerd Schulte-Körne www.dgkjp-kongress.de Basel, 05.03.–07.03.2015 37. Jahrestagung der Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie Leitung: Prof. Dr. Jürg Hammer www.gpp.com
Berlin, 22.04.–25.04.2015 . Jahrestagung der Gesellschaft für Pädiatrische Gastroenterologie und Ernährung e.V. (GPGE) Leitung: Dr. Werner Luck, Dr. Martin Laaß www.gpge.de Basel, 23.04.–26.04.2015 41. Jahrestagung der Gesellschaft für Neuropädiatrie Leitung: Prof. Dr. Peter Weber http://neuropaediatrie-congress.de/ GNP/index.php
Bitte mit Originalunterschrift versehen senden an: DGKJ e. V. – Geschäftsstelle Chausseestr. 128/129, 10115 Berlin, Deutschland
Aufnahmeantrag Ich bestätige, dass ich approbierte/r Ärztin/Arzt bin und erkläre meinen Beitritt zur Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. Titel ohne Geschlecht
Nürnberg, 08.05.–09.05.2015 64. Jahrestagung der Süddeutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (SGKJ) gemeinsam mit der Süddeutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie und dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. Leitung: Prof. Dr. Wolfram Scheurlen www.sgkj.de
Name
München, 02.09.–05.09.2015 111. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin (DGSPJ), der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH) und dem Berufsverband Kinderkrankenpflege (BeKD) Leitung: Prof. Dr. Klaus-Peter Zimmer www.dgkj.de
Geburtsdatum
Berlin, 11.03.–14.03.2015 46. Jahrestagung der Gesellschaft für Pädiatrische Nephrologie Leitung: Prof. Dr. Dominik Müller www.gpn-kongress.de
Dr. Prof. männlich
Prof. Dr. weiblich
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Vorname Straße und Hausnummer PLZ und Wohnort, Land Telefon E-Mail
oFFIch bin damit einverstanden, dass meine „besonderen“ Geburtstage (60, 65, 70 etc.) in der Gratulationsliste der „Monatsschrift Kinderheilkunde“ veröffentlicht werden. Ich gehöre folgender Beitragsgruppe an: (die gewählte Form gilt als geschlechtsneutral)
oFChefärzte, Oberärzte, Selbstständige oFAngestellte und Beamte in nicht leitender Funktion oFFÄrzte in Weiterbildung im 1. Kalenderjahr oFFEltern in Elternzeit oFFArbeitssuchende Mitglieder
170,– € 125,– € 80,– € 80,– € 80,– €
Die Mitgliedschaft schließt den Bezug der Monatsschrift Kinderheilkunde ab Jahresbeginn ein. Die Kosten sind im Beitrag enthalten. Für den Versand außerhalb Deutschlands/Österreichs wird ein jährliches Porto zusätzlich zum Mitgliedsbeitrag fällig. SEPA-LASTSCHRIFTMANDAT Gläubiger-Identifikationsnummer: DE23ZZZ00000431205 Mandatsreferenz (Mitgliedsnummer): wird separat mitgeteilt Ich ermächtige die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e. V. (DGKJ), Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die von der DGKJ auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.
Zahlungsart: wiederkehrende Zahlungen Zahlungspflichtiger Vorname und Name (Kontoinhaber) Straße und Hausnummer
Wir sind für Sie wie folgt erreichbar: Geschäftsstelle der DGKJ Chausseestr. 128/129, 10115 Berlin Tel.: +49 30 308 77 79-0, Fax: +49 30 308 77 79-99 E-Mail:
[email protected], Internet: www.dgkj.de
Postleitzahl und Wohnort, Land Kreditinstitut Name und BIC IBAN Ort, Datum und Unterschrift
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