Mitteilungen der DGMKG MKG-Chirurg 2014 · 7:71–77 DOI 10.1007/s12285-013-0419-y © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2014 Redaktion Dr. Dr. Ch. Will, Kitzingen Redaktion Dr. Dr. Ch. Will, Kitzingen
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Impressionen von der 22. wissenschaftlichen Jahrestagung der European Association for Osseointegration vom 17. bis 19. Oktober 2013 in Dublin
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Reflexionen eines Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen zum 23. Deutschen Hautkrebskongress vom 26. bis 28. September 2013 in Essen
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Veranstaltungen
Impressionen von der 22. wissenschaftlichen Jahrestagung der European Association for Osseointegration vom 1. bis 1. Oktober 2013 in Dublin 2013 führte die European As- Nationalmuseum, neueste Archisociation for Osseointegrati- tektur die früheren Docks – daon (EAO) ihre Mitglieder nach runter das Kongressgebäude als Dublin. Unter wissenschaftlicher schief stehender Kegel am Ufer Leitung der Iren David Harris des Liffey River, den eine harund Brian O’Connell und unter fenähnliche Brücke überspannt der Präsidentschaft von Pascal (. Abb. 3, Abb. 4). Fröhlichkeit Valentini aus Paris wurde über demonstrierten übervolle Pubs die „Vorbereitung auf die Zu- und Straßen am Abend. Wer Zeit kunft der zahnärztlichen Im- hatte, war mit einem Ausflug in plantologie“ verhandelt (. Abb. das grüne Hinterland Dublins 1, Abb. 2). Ein irisches Sprich- gut beraten. Gegliedert war der Kongress wort lautet: „Ein Fremder ist ein Freund, dem man bisher nicht in 5 Plenarsitzungen, 5 Parallelsitbegegnet ist.“ Kongresszeremo- zungen, 3 Sitzungen mit Kurzvornie und Members Dinner ver- trägen, je eine Sitzung mit Wettmittelten eindrucksvoll Gast- bewerbsvorträgen sowie 11 Infreundschaft und Musikbegeis- dustrieworkshops (. Abb. 5). terung der irischen Gastgeber. Ich beschränke mich auf die WieDiese konnte man auch in Dub- dergabe meiner Impressionen zu lin spüren, selbst wenn das Flair den Plenarsitzungen. Franck Renouard (Paris/ dieser Stadt erst im zweiten Anlauf erschlossen wird: Goldschät- Frankreich) und Alberto Sicize aus früheren Zeiten zeigte das lia-Felechosa (Oviedo/Spanien)
Abb. 1 8 Klug ausgewogenes Programm: Die irischen Kongresspräsidenten David Harris und Brian O’Connell
Abb. 2 8 Souveräne Leitung: Präsident der EAO Pascal Valentini
moderierten, wie Erfolg zu pla- Sicherheit ansteigt – aber auch nen ist. Zahnarzt und Airbus-Pi- die Risikobereitschaft. Prävenlot Mark Pinsky (Michigan/USA) tion ist bedeutsamer als Interdemonstrierte, wie man in der ventionstraining. David Sarment Luftfahrt den Einfluss mensch- (Alexandria/USA) stellte einfalicher Fehler durch Vorbeugung che Methoden für die alltägliche und Interventionen minimiert. Planung in der Implantologie vor. Er versuchte diese Erkenntnisse Neben verbesserten technischen auf die Implantologie zu übertra- Hilfsmitteln ist die persönliche gen. Problematisch ist, dass infol- Erfahrung des Implantologen ge von Wiederholungen zwar die vordergründig und kommt dem Der MKG-Chirurg 1 · 2014 |
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Abb. 3 8 Begeisternde Architektur in früheren Docks am Liffey River: Brücke in Harfengestalt und schräg stehender Kegel als Kongresszentrum
Abb. 4 8 Ruhe vor dem Sturm: Eingangsbereich des Convention Center Dublin
Abb. 5 8 Heiße Paneldiskussion, Versorgung des atrophischen Oberkieferseitenzahnbereichs mit Ruben Davo, Marc Quirynen, Henny Meijer, Henning Schliephake, Chantal Malevez, Friedrich Neukam und David Nisand
Abb. 6 8 Unerwartete Zusammenhänge: Torsten Jemt diskutiert den Zusammenhang zwischen Immunsystem, Implantatverlust und Lebenserwartung
Implantaterfolg zugute. Ein systematisches Vorgehen (Checkliste!) bleibt empfehlenswert. Anselm Wiskott (Genf/Schweiz) bewertete, ob Grundthesen der Implantologie ihre Bedeutung behalten haben. Frühere Dogmen der Implantologie wurden von der Zeit überholt. Dazu zählen Anschauungen zu längeren versus kürzeren Implantaten, Oberflächenrauheit und Knochenanlagerung, Implantatdurchmesser, Implantatanzahl, mechanische Belastung der Implantatkörper selbst (Biegungsbelastung ist proportional der dritten (!) Potenz des Implantatradius), achsengerechte oder exzentrische Implantatbelastung, Implantat-AbutmentVerbindung, Primärstabilität versus Mikrobewegungen oder auch das Kronen-Implantatverhältnis.
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Vordergründig bleibt ein vita- ten und analysierten Implantalitätserhaltendes Vorgehen in ten eine drastische Vermindeeinem ausreichend voluminö- rung von Frühverlusten in der sen Knochenlager. Die Sitzung früheren Risikoregion Oberkieregte zum Nachdenken über die fer (von 12,1 zu 2,3%) nach EinDauerhaftigkeit von aktuellem satz oberflächenrauer ImplantaWissen an, aber auch zum Fest- te. Spätverluste sind nach Einsatz halten an elementaren Grundla- der rauen Implantate im Untergen zur Implantationssicherheit. kiefer häufiger geworden (0,6 vs. Die Moderatoren Niklaus 1,5%), im Oberkiefer dagegen selLang (Hongkong/China) und tener (5 vs. 0,8%). Die zeitbezogeFrank Schwarz (Düsseldorf/ ne Lebenserwartung von PatienDeutschland) beschäftigten sich ten mit erfolgreicher Implantamit der Periimplantitis und zwar tion entsprach der Normalpopuspeziell, ob diese ein zunehmen- lation, wohingegen Patienten mit des Problem oder eine beherrsch- Implantatverlusten eine um 10% bare Komplikation sei. Neue heiß höhere Überlebenschance besadiskutierte Gedanken äußerte ßen. Er leitete die grundsätzliTorsten Jemt aus der Brånemark chen Fragen ab, ob Patienten mit Klinik in Göteborg/Schweden Implantatverlusten ein besser (. Abb. 6). Er fand aufgrund ausgeprägtes Immunsystem mit zeitbezogener Betrachtungen einer intensiveren Fremdkörperaus 27 Jahren an 39.077 gesetz- antwortreaktion aufweisen und
ob Knochenintegration bei rauen Oberflächen rascher erfolgt, weil sie biokompatibler sind, oder ob Knochen einen rauen Fremdkörper schneller inkapsuliert, weil dieser bioaggressiver ist. Reinhard Gruber (Bern/ Schweiz) stellte systemische und lokale Risikofaktoren für den Knochenumbau vor. Das Wechselspiel zwischen Osteoklasten und Osteoblasten wird von Osteozyten gesteuert. Neueste Studien zeigen erstmals Signalwege, welche bei einer Entzündung Osteoblasten und damit die Knochenformation blockieren. Stefan Renvert (Kristianstad/Schweden und Dublin/Irland) besprach Risikofaktoren für die Periimplantitis. Dazu zählen eine vorausgegangene Periodontitis, kardiovaskuläre und Stoffwechselerkran-
Abb. 7 8 Herausragender Vortrag: Ueli Grunder diskutiert ästhetische Komplikationen bei ausgedehnten Defekten im Frontzahnbereich
kungen sowie in geringem MaFinbarr Allen (Cork/Irland) ße das Rauchen, vor allem aber und Pascal Valentini (Paris/ eine gestörte Mundhygiene und Frankreich) moderierten die Imauch Zementreste. Paolo Vigo- plantatversorgung in der alternlo (Venedig/Italien) zeigte den den Population. Rose Anne KenKnochenverlust bei verschraub- ny aus Dublin/Irland analysierten und zementierten Supra- te in einem herausragend inforkonstruktionen. Gerhard Iglhaut mativen Vortrag das globale Al(Memmingen/Deutschland) tern mit einer deutlichen prokonnte durch Weichgewebsaug- zentualen Zunahme von über mentationen das Periimplantitis- 65-Jährigen und deren dramarisiko reduzieren. tisch ansteigende LebenserwarChantal Malevez (Brüssel/Bel- tung, allerdings – zumindest in gien) und Henning Schliephake Deutschland – mit nur einem (Göttingen/Deutschland) mo- Drittel an gesunden Lebensjahderierten die Behandlung des ren. In dieser Population ist zuunbezahnten atrophen seitli- nehmend mit Demenz, Depreschen Oberkiefers. Henny Mei- sionen, Diabetes mellitus, Herzjer (Groningen/Niederlande) fehlern, Arthritis und Stürzen zeigte Möglichkeiten konserva- zu rechnen. Angus Walls (Edintiver und mit kurzen Implanta- burgh/Irland) überlegte, inwieten unterstützter restaurativer weit Altern mit oraler GesundMaßnahmen auf. Das ungünsti- heit kompatibel ist. Kriterium ist ge Kronen-Implantat-Verhältnis nicht nur Krankheitsfreiheit sonscheint bedeutungslos zu sein. dern auch oraler Lebenskomfort. Friedrich Neukam (Erlangen/ Der Trend (zumindest in GroßDeutschland) besprach den Si- britannien) zeigt eine drastische nuslift mit lateralem Zugang und Reduktion von Zahn- und Prodiskutierte dabei den störenden thesenlosigkeit, was bedeutsam Verlauf transversaler intraossärer für die Aufnahme lebenswichGefäße. Marc Quirynen (Löwen/ tiger Nährstoffe für die Älteren Belgien) zeigte für den transal- ist. Tara Renton (London/Großveolären Zugang eine hohe Er- britannien) diskutierte Anpasfolgsrate bei nur seltenen Kom- sungen chirurgischer Behandplikationen in der Hand des Ge- lungsstrategien bei Älteren, auch übten bei einer Restknochenhö- unter dem Aspekt der neuen Fakhe von über 4 mm. David Nisand tor Xa-Inhibitoren. Glenn Lid(Paris/Frankreich) widmete sich delow (Sydney/Australien) stellder Alternative kurze Implantate. te 10-Jahresergebnisse mit 25 soRuben Davo (Alicante und Bar- fortbelasteten bikortikal stabilicelona/Spanien) demonstrierte sierten Einzelimplantaten (MinZygoma-Implantate insbesonde- destlänge 10 mm) für untere tore im Einsatz nach missglückten tale Deckprothesen vor. Die chirTransplantationen. urgische Erfolgsrate betrug 100%,
aber Unterfütterungen und Erneuerungen des Zahnersatzes waren sehr häufig. Frauke Müller (Genf/Schweiz) empfahl für Ältere, Vereinfachungen der prothetischen Behandlungen und bevorzugt dabei implantatgestützte Deckprothesen. Erstaunlicherweise war der kaufunktionelle Unterschied nach Implantatversorgung einerseits und Unterfütterung andererseits geringer als erwartet. Zwingend muss die zunehmend eingeschränkte Handlungsfähigkeit der Älteren berücksichtigt werden. Abschließend wurde ein ganz heißes Eisen besprochen: Ausgedehnte Defekte in der ästhetischen Zone. Die Gastgeber David Harris (Dublin/Irland) und Brian O’Connell (Cork/Irland) moderierten Alpträume und Realität. Ronald Jung aus Zürich/ Schweiz hinterfragte, ob Hartund Weichgewebstransplantationen der Schlüssel zum Erfolg seien. Oftmals führen nur mehrfache Interventionen zum Erfolg, der trotzdem nicht immer erreichbar ist. Stefano Gracis (Mailand/Italien) analysierte klinische Maßnahmen für vorhersagbare Ästhetik in Abhängigkeit von mesiodistalen, bukkolingualen oder apikokoronalen kompromittierenden Situationen. Vorteilhaft kann auch einmal eine künstliche Gingiva sein, die aber ihrerseits psychologische und phonetische Probleme veranlassen kann. Mauro Fradeani (Pesaro/ Italien) sprach zur Gestaltung der Restaurationen zwecks Verbesserung des ästhetischen Ergebnisses. Zum Schluss zeigte im rhetorisch und inhaltlich herausragenden Vortrag des Kongresses Ueli Grunder (Zürich/Schweiz) an vier Beispielen, wie man ästhetische Komplikationen lösen kann – vor Behandlungsbeginn, während der Behandlung und nach der Behandlung (. Abb. 7). Zu den Wettbewerben waren 405 Beiträge zugelassen, davon zur klinischen und zur Grundlagenforschung je 10, ferner 36 Kurzvorträge sowie 349 Poster. Preisträger wurden mit ihren Koautoren für die Grundlagen
forschung Ofer Mose aus Tel Aviv/Israel zur exzessiven Degradation von Kollagenmembranen bei diabetischen Ratten und deren Vorbeugung durch Tetrazykline sowie für die klinische Forschung Kees Stelingsma aus Groningen/Niederlande zu 10-Jahresresultaten einer randomisierten klinischen Studie für Behandlungsvariationen beim extrem atrophischen unbezahnten Unterkiefer mit einem Vorteil für 4 kurze Implantate und Deckprothesen gegenüber längeren Implantaten nach Augmentationen oder transmandibulären Implantaten und schließlich für den Posterwettbewerb gemeinsam mit seinen Koautoren Rubens Spin-Neto aus Aarhus/ Dänemark, Malmö/Schweden und den brasilianischen Städten Campinas und Araraquara mit radiographischen und histomorphometrischen Vergleichen von frisch gefrorenen allogenen kortikalen oder kortikospongiösen Knochenblöcken mit autologem Knochen. An menschlichen Präparaten zeigten kortikospongiöse Späne die höchste Resorptionsrate, wohingegen nach 8 Monaten allogene Kortikalisblöcke den geringsten Anteil an vitalem Knochen aufwiesen. Alle Abstracts wurden in der Zeitschrift Clinical Oral Implants Research (Clin Oral Impl Res 24 (Suppl 9) 2013) veröffentlicht. In der Mitgliederversammlung wurden Grundzüge für ein moduläres Zertifizierungsprogramm der EAO verabschiedet und ein neues interaktiveres Format für die nächsten Jahrestagungen festgelegt. Der Kongress der EAO bot jedem etwas – nicht zuletzt den Kontakt innerhalb der europäischen Implantologenschaft. Vom 25. bis zum 27. September 2014 wird diese sich in Rom/Italien treffen. Ich kann eine Teilnahme nur wärmstens empfehlen. Dr. Lutz Tischendorf, Halle/Saale, www.drtischendorf.de
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Reflexionen eines Mund-KieferGesichtschirurgen zum 23. Deutschen Hautkrebs- kongress vom 26. bis 28. September 2013 in Essen
Abb. 1 8Professor Dr. Dirk Schadendorf leitete den 23. Deutschen Hautkrebskongress
Die Arbeitsgemeinschaft für Dermatologische Onkologie (ADO) der Deutschen Krebsgesellschaft unter ihrem 1. Vorsitzenden Professor Dr. Dirk Schadendorf hatte mit einem vielseitigen Programm nach Essen eingeladen und weit über 700 Interessierte folgten diesem Angebot in die Essener Philharmonie (. Abb. 1, Abb. 2). Es wurde eine große Vielfalt angeboten.
Bereits die einführende Veranstaltung war die Fahrt nach Essen wert. Es wurde kurz und informativ über aktuell laufende Studien mit ADO-Beteiligung berichtet, untergliedert in: Melanom palliativ, adjuvant, palliativ (Immuntherapie, zielgerichtete Therapie BRAF-mutierter bzw. KIT/NRAS-mutierter Melanomen), Basalzellkarzinom, Merkelzellkarzinom, Lymphom. Die Analyse betraf über 40 (!) Studien
Abb. 2 8 Tagungsort des 23. Deutschen Hautkrebskongresses war die Essener Philharmonie
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mit teilweise spektakulären Ergebnissen wie bei Basalzellkarzinomen oder BRAF-mutierten Melanomen. Die Studien zeigten neben immensen Erkenntnisgewinnen über die Tumorentstehung und deren Progression über unterschiedliche Signalwege auch, dass eine grobe Unterteilung in lokal begrenzte, lokal fortgeschrittene und metastasierte Tumoren zur höheren Trennschärfe bei der Effizienzbewertung geführt hat. Das Präparat Vismodegib (Erivedge®) ist nunmehr in Deutschland zugelassen für lokal ausgedehnte und auch extrem seltene metastasierende Basalzellkarzinome – noch nicht aber für multipel rezidivierende wie beim Gorlin-Goltz-Syndrom. Für unser Fachgebiet ergibt sich die zwingende Notwendigkeit, die Entwicklung insbesondere auch für einen zukünftigen neoadjuvanten Einsatz mitzugestalten. Ein wichtiges Instrument ist die Etablierung eines bundesweiten prospektiven Registers zur Versorgungsforschung in der dermatologischen Onkologie (ADOREG) mit Hilfe der OnkoDataMed und gesponsert durch die Pharmaindustrie. Die Konzeption beinhaltet auch die bei Registern immer problematische Verlaufserfassung. Ein Informationsaustausch mit unserem DÖSAK-Register (DeutschÖsterreichisch-Schweizerischer Arbeitskreis für Tumoren im Kiefer- und Gesichtsbereich) erscheint äußerst zweckmäßig. Englischsprachige Keynote Lectures hörten wir von berühmten Wissenschaftlern: Alexander Eggermont (Paris/Frankreich) mit Betrachtungen zum Endpunkt bei Studien zu adjuvanten onkologischen Studien, Levi Garraway (Boston/USA) mit vielfältigsten und weitgefächerten eigenen Studien zu Konsequenzen aus molekularen Alterationen beim Melanom und Georgina Long (Sydney/Australien) zum gegenwärtigen Stand und Perspektiven der systemischen Behandlung des metastasierten Melanoms. Das waren
unzweifelhaft Höhepunkte einer spannenden Tagung. In weiteren 20 teils parallelen Sitzungen wurden Teilaspekte der Dermato-Onkologie beleuchtet: Lymphome, kutane Nebenwirkungen, Sentinel-LymphknotenProbleme, Palliativmedizin, Viren und Hautkrebs, Hautkrebs und Immunsuppression, psychosoziale Dermato-Onkologie, molekulare Testungen beim Plattenepithelkarzinom, Versorgung im niedergelassenen Bereich und Versorgungsforschung. Aus der Fülle der Vorträge greife ich hier eine Studie von M. Reusch und Mitautoren heraus, die bei einer Analyse von 8.095 histopathologischen Präparaten zeigte, dass der relative Anteil der Kopf-HalsRegion bei Basalzellkarzinomen von den früher angenommenen 90% rückläufig ist auf nur noch 56%, was zu erklären wäre mit der früher kaum berücksichtigten Multiplizität der Rumpfhautbasaliome und der GanzkörperUV Einwirkung in Solarien. F. F. Gellrich et al. zeigten in ihrem Vortrag zu Hautkrebsscreening Häufungen am Kopf mit 60% aller Basalzellkarzinome, aber 90% aller Plattenepithelkarzinome der Haut. Die großen Sponsoren gestalteten informative Satellitensymposien zu adjuvanter Immuntherapie des Melanoms, BRAF-positiv metastasierendem Melanom, fortgeschrittenen Hauttumoren, aktinischen Keratosen, Therapie des hellen Hautkrebses und auch zu der dermatologischen Betreuung der Nebenwirkungen des Erbitux®. Parallel fanden praktische Fortbildungen statt wie zur Auflichtmikroskopie, zur Nahttechnik, zur photodynamischen Therapie und zur fortgeschrittenen Diagnostik, wie der Kohärenztomographie oder der konfokalen Laserscanmikroskopie sowie Kommunikationstraining, Fortbildungen für Study nurses und Laserschutzbeauftragte. 30 Kurzvorträge und 100 teils instruktive Poster wurden präsentiert. Die Abstracts sind publiziert im Septemberheft 2013
des Journals der Deutschen Der- aktuell Zulassungen erfolgt sind matologischen Gesellschaft. Ich für einen Sonic Hegdehog-Inhikonnte Daten zur Wertigkeit und bitor beim fortgeschrittenen BaModifikationen des LIMBERG- salzellkarzinom und für das DaLappens im Gesicht vorstellen. brafenib für BRAF-positive MeEine umfangreiche Industrieaus- lanommetastasen. Wissenswert stellung vor allem der Pharma- sind dermatologische Behandindustrie umrahmte den Kon- lungsstrategien bei Nebenwirgress und trug zu dessen Finan- kungen an der Haut durch Antizierung bei. Für Studenten wur- EGFR(Epidermal Growth Factor de erstmals ein zweitägiges hoch- Receptor)-Therapie wie dem Cekarätiges ADO Graduate Student tuximab, wie sie Professor Ralf Retreat angeboten. Gutzmer (Hannover/DeutschInteressierte konnten die Kul- land) vorgestellt hat. Hörenswert turregion Europas von 2010 mit vom Inhalt und Rhetorik sind dem Neubau des Folkwang Mu- stets die Vorträge des Past-Präsiseums, der Zeche Zollverein in- denten des ADO, Professor Axel klusive Ruhrmuseum und die Hauschild aus Kiel, der allein für stadtarchitektonisch hervorra- 4 große Vorträge verpflichtet war. gende Lösung des Musikviertels Als sehr spannend empfand ich mit Aaltotheater und Philharmo- die Entwicklungen zum Merkelnie bewundern. zellkarzinom in Verbindung mit Insgesamt war es für einen einer viralen Genese, die uns ProMKG-Chirurgen mit Tätigkeits- fessor Jürgen Becker aus Graz naschwerpunkt für ambulante der- hebrachte. mato-onkologische OperatioWir Mund-Kiefer-Gesichtsnen am Gesicht sowie der Kopf- chirurgen kommen nicht umhin, und der Halshaut sehr spannend, Entwicklungen der Dermatodie größere Therapievielfalt mit Onkologie und der medikamenSchwerpunkt der medikamentö- tösen Tumortherapie intensiv zu sen Therapie der Dermato-On- verfolgen. kologen zu verfolgen. Zwingend ergibt sich für operativ orien- Dr. Lutz Tischendorf, tierte Fächer die Notwendig- Halle/Saale, keit, sich mit der medikamen- www.drtischendorf.de tösen Tumortherapie aktiv auseinanderzusetzen, zumal ganz
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2015 Wiesbaden 30. 01.–31.01.2015 MKG-Update 2015 6. MKG-Update-Seminar Unter der Schirmherrschaft der DGMKG
MEDUPDATE
Veranstaltungen
Wiss. Leitung: Prof. Dr. Dr. Knut A. Grötz Prof. Dr. Andrea M. SchmidtWesthausen Prof. Dr. Dr. Stefan Haßfeld www.mkg-update.com Infos zu allen Update-Seminaren: med update GmbH Tel.: 0611 - 73 65 80 Fax: 0611 - 73 65 810
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Sehr geehrte Mitglieder, hiermit möchten wir Sie über kommende Veranstaltungen informieren:
Veranstaltungen der DGMKG Frankfurt, 21.02.-23.02.2014 Praxisführungsseminar Weitere Informationen finden Sie unter http://www.dgmkg.org/ dgmkg.nsf/display_veranstaltungen/ CC4C2974F0C043BEC1257BB0002FD F03?OpenDocument Düsseldorf, 28.03.-30.03.2014 Curriculum Implantologie DGMKG/BDO Weitere Informationen finden Sie unter http://www.dgmkg.org/ dgmkg.nsf/display_veranstaltungen/ 972D1A36B648BE0BC1257B8900265 837?OpenDocument
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Düsseldorf, 28.03.-30.03.2014 Curriculum Parodontologie DGMKG/BDO Weitere Informationen finden Sie unter http://www.dgmkg.org/ dgmkg.nsf/display_veranstaltungen/ A7450E79E9A9B404C1257B8900269 DAA?OpenDocument Mainz, 11.06.-14.06.2014 64. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (DGMKG) Themen: Management von Kieferdefekten, Orale Medizin und Schleimhauterkrankungen in ihrer Wechselwirkung zu Systemerkrankungen/ Allgemeinmedizin, Leitlinien und EBM in der MKG-Chirurgie, Wehrund Katastrophenmedizin, Assistententag zum Thema Knochen- und Weichgewebeaugmentationen und Strategien zur Vermeidung von Komplikationen Kongresspräsident: Prof. Dr. Dr. Wilfried Wagner, Mainz Weitere Informationen finden Sie unter www.dgmkg-mainz.de München, 14.11.-16.11.2014 8. Herbsttagung der AMKG der DGMKG Tagungsleitung: Prof. Dr. Dr. Uwe Eckelt, Dresden Prof. Dr. Dr. Michael Ehrenfeld, München Hauptthema: Plastisch-ästhetische Chirurgie Nebenthema: Digitale Medien und Zukunftsstrategien Weitere Informationen finden Sie unter http://www.dgmkg.org/dgmkg.nsf/ Files/Herbsttagung-DÖSAK2014/$file/Herbsttagung_DOESAK_FLYER_ WEB.pdf Hamburg, 21.11.-23.11.2014 Curriculum Implantologie DGMKG/BDO Weitere Informationen finden Sie unter http://www.dgmkg.org/ dgmkg.nsf/display_veranstaltungen/ A38789CF03334A06C1257BE800333C 35?OpenDocument
Hamburg, 21.11.-23.11.2014 Curriculum Parodontologie DGMKG/BDO Weitere Informationen erhalten Sie unter http://www.dgmkg.org/ dgmkg.nsf/display_veranstaltungen/ 92F00D43C12019D1C1257BE8003359 C6?OpenDocument München, 12.12.-13.12.2014 Implantologie für den Praktiker/ Gutachtertagung DGMKG/BDO Themen: Periimplantitis, Medikamentöse perioperative und Entzündungstherapie, Digitalisierung in der Implantologie, Der Risikopatient Leitung: Dr. Dr. Martin Bonsmann, Düsseldorf Dr. Dr. Wolfgang Jakobs, Speicher Dr. Dr. Hans-Peter Ulrich, Lübeck Weitere Informationen finden Sie unter http://www.dgmkg.org/dgmkg.nsf/ vf/DGMKG_Implant2014_vorflyer_01/$file/DGMKG_Implant2014_ vorflyer_01.pdf Stuttgart, 10.06.-13.06.2015 65. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (DGMKG) Weitere Informationen finden Sie unter http://www.dgmkg.org/ dgmkg.nsf/display_veranstaltungen/ CE620361AD2E2BC6C1257B9E003561 4B?OpenDocument Berlin, 08.10.-10.10.2015 14th International Dental Congress on Anesthesia, Sedation and Pain Control of the International Federation of the Dental Anesthesiologie Societies (IFDAS) & 2nd Joint Congress of the German Society for Oral and Maxillofacial Surgery (DGMKG)/German Association of Oral Surgeons (BDO) Kongresspräsident: Prof. Dr. Dr. Bilal Al-Nawas, Mainz Weitere Informationen finden Sie unter http://www.ifdas-dgmkgbdo-2015.com/
Veranstaltungen von Mitgliedern Aachen, 13.02.-15.02.2014 39th International Course for Stepwise Flap Raising Kursleitung: Univ.-Prof. Dr. Dr. Frank Hölzle, Aachen Weitere Informationen finden Sie unter http://www.ukaachen.de/ fileadmin/files/global/_temp_/ Kurs_2014_Aachen_.pdf Stuttgart, 15.02.2014 MKG-Symposium Neue Blutgerinnungshemmstoffe Veranstalter: Priv.-Doz. Dr. Dr. Thomas Fillies, Klinik für Mund-, Kieferund Gesichtschirurgie am Marienhospital Stuttgart Weitere Informationen finden Sie unter http://www.dgmkg.org/ dgmkg.nsf/display_veranstaltungen/ 4293E01D783CA705C1257 C3C0030B8C8?OpenDocument Aachen, 17.02.-18.02.2014 3. EUREGIO Implantationskurs am Humanpräparat Kursleitung: Univ.-Prof. Dr. Dr. Frank Hölzle, Aachen Weitere Informationen finden Sie unter http://www.ukaachen.de/fileadmin/files/global/_temp_/3._Implantologiekurs_Flyer.pdf Bochum, 19.03.-28.03.2014 40th International Course for Flap Raising & Microsurgery Organisation: Univ.-Prof. Dr. Dr. Frank Hölzle, Aachen Block I: Anatomical Course for Flap Raising: 19. 03.-21.03.2014 Block II: Microsurgical Exercise Course: 24.03.-28.03.2014 Weitere Informationen finden Sie unter http://www.dgmkg.org/ dgmkg.nsf/display_veranstaltungen/ 8BD3CE072C06F79BC1257B88003F1 9B5?OpenDocument Greifswald, 12.04.2014 Endoscopy in Maxillofacial Surgery TMJ-ARTHROSCOPY-COURSE 2014 Wiss. Leitung: Prof. Dr. Dr. Wolfram Kaduk, Greifswald Weitere Informationen finden Sie unter http://www.dgmkg.org/ dgmkg.nsf/Files/Greifswald042014/ $file/Kiefergelenk2014Greifswald. pdf
Basel/Schweiz, 19.06.-21.06.2014 10th International Bernd-SpiesslSymposium for Innovative and Visionary Technologies in CMF-Surgery Topics: Face and Identity, Systems Integration, The Whole and its Parts Workshops: June 18th Weitere Informationen finden Sie unter www.bernd-spiessl-symposium.com Aachen, 07.08.-08.08.2014 4. EUREGIO Implantationskurs am Humanpräparat Kursleitung: Univ.-Prof. Dr. Dr. Frank Hölzle, Aachen Weitere Informationen finden Sie unter http://www.dgmkg.org/ dgmkg.nsf/ display_veranstaltungen/ 6B71325A1FC00279C1257BE100329C A7?OpenDocument Aachen, 11.08.-12.08.2014 5. Internationaler EUREGIO Implantationskurs Kursleitung: Univ.-Prof. Dr. Dr. Frank Hölzle, Aachen Weitere Informationen finden Sie unter http://www.dgmkg.org/ dgmkg.nsf/display_veranstaltungen/ 418C0B0A311510D8C1257BE10032A9 CF?OpenDocument München, 14.11.-16.11.2014 45. DÖSAK-Jahrestagung (Deutsch-Österreichisch-Schweizerischer Arbeitskreis für Tumoren im Kiefer- und Gesichtsbereich) Tagungsleitung: Prof. Dr. Dr. Uwe Eckelt, Dresden Prof. Dr. Dr. Michael Ehrenfeld, München Hauptthema: Odontogene Tumoren, Knochentumoren, Tumorähnliche Läsionen und Tumorinvasionen des Knochens Nebenthema: Therapiestrategien bei Tumorrezidiven Weitere Informationen finden Sie unter http://www.dgmkg.org/dgmkg.nsf/ Files/Herbsttagung-DÖSAK2014/$file/Herbsttagung_DOESAK_FLYER_ WEB.pdf
Sonstiges Interlaken/Schweiz, 14.02.15.02.2014 IBRA (International Bone Research Association) Conference on Surgery of the Head 6th International Orthognathic Surgery Forum Veranstalter: IBRA - International Bone Research Association, Basel/ Schweiz Chairman: Prof. Dr. Dr. Johannes Kleinheinz, Münster Weitere Informationen finden Sie unter http://www.ibra.ch/htm/06_ events/05_IBRA-coursdetails. php?id=51 Berlin, 21.02.-23.02.2014 Zertifizierungskurs Medikamentöse Turmortherapie in der Dermato-Onkologie Veranstalter: Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie (ADO) Weitere Informationen finden Sie unter http://www.medconcept.org/veranst/ado140221/start. php?linknam=ado140221&ausgeb=0&scrX=1280&scrY=990 Berlin, 25.03.-28.03.2014 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) Kongressmotto: Chirurgie zwischen Faszination, Mut und Demut Weitere Informationen finden Sie unter http://www.chirurgie2014.de/ Dresden, 11.05.-14.05.2014 65. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC) 1. Joint Meeting mit der Türkischen Gesellschaft für Neurochirurgie Tagungspräsidentin: Prof. Dr. Gabriele Schackert, Dresden Weitere Informationen finden Sie unter http://www.dgnc.de/2014/einladung.html
Aachen, 15.05.-17.05.2014 63. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Prothetische Zahnmedizin und Biomaterialien e.V. (DGPro) Tagungspräsident: Univ.-Prof. Dr. Stefan Wolfart, Aachen Themen: - Wie viel Vollkeramik braucht unser Patient? - Wie viel digitale Technologie braucht unser Patient? - Wie viel Implantologie braucht unser Patient? Weitere Informationen finden Sie unter https://www.dgpro.de/tagungen/ 63-jahrestagung-aachen Bad Homburg, 29.05.-30.05.2014 64. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft für Kieferchirurgie (AgKi) 35. Jahrestagung des Arbeitskreises für Oralpathologie und Oralmedizin (AKOPOM) Tagungsleitung: Univ.-Prof. Dr. Dr. Jörg Wiltfang/Kiel, Priv.-Doz. Dr. Dr. Oliver Driemel/Leer Weitere Informationen finden Sie unter http://www.dgmkg.org/ dgmkg.nsf/Files/AGKI2014_vorprorgamm_01/$file/AGKI2014_vorprorgamm_01.pdf
Bochum, 26.06.-28.06.2014 17. Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Wundheilung und Wundbehandlung e.V. (DGfW) Motto: Evidenz und Innovation Kongresspräsident: Prof. Dr. Marcus Lehnhardt, Bochum Weitere Informationen finden Sie unter http://www.dgfw-ev.de/dgfw/kongresssystem/2014/ Edinburgh/Schottland, 02.07.-04.07.2014 British Association of Oral and Maxillofacial Surgeons (BAOMS) Annual Scientific Meeting 2014 Weitere Informationen finden Sie unter http://www.dgmkg.org/dgmkg.nsf/ vf/BAOMS/$file/BAOMS.pdf Prag/Tschechische Rebuplik, 23.09.-26.09.2014 XXII Congress of the European Association for Cranio-Maxillo-Facial Surgery (EACMFS) Weitere Informationen finden Sie unter http://www.eacmfs2014.com/
Fukuoka/Japan, 25.06.-28.06.2014 CARS 2014 Computer Assisted Radiology and Surgery 28th International Congress and Exhibition Veranstalter: Prof. Dr. Heinz U. Lemke, Küssaberg Chairman: Dr. Stanley Baum, Philadelphia/USA Weitere Informationen finden Sie unter http://www.cars-int.org/cars_2014. html
Die DGMKG ist wie folgt für Sie erreichbar Geschäftsführerin Frau Kerstin Kothe Schoppastraße 4, 65719 Hofheim Tel. 06192-206303, Fax 06192-206304 E-Mail:
[email protected] Internet: www.dgmkg.de Der MKG-Chirurg 1 · 2014
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