Mitteilungen der DGRh Korrespondenzadresse Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e. V., Geschäftsstelle Köpenicker Str. 48/49, 10179 Berlin T: 030/24 04 84-70 F: 030/24 04 84-79
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Z Rheumatol 2017 · 76:556–558 DOI 10.1007/s00393-017-0350-0 © Springer Medizin Verlag GmbH 2017
Herausgegeben im Auftrag des Vorstandes Prof. Dr. Matthias Schneider, Generalsekretär
©© privat
Nachruf: Wolfgang Müller verstorben
Mit Wolfgang Müller ist ein Pionier der universitären Rheumatologie in Europa verstorben. Prof. Dr. med. Dr. h. c. Wolfgang Müller, emeritierter Direktor der Rheumatologischen Universitätsklinik Basel verstarb am 3. April 2017 im Alter von 91 Jahren. Mit ihm verliert die europäische Rheumatologie einen ihrer frühesten Pioniere. Sein Leben war vielschichtig und schöpferisch. Er wurde am 5. Juli 1925 in Koblenz geboren. Die Kriegsjahre brachten, so wie für viele andere auch, Entbehrung und Trauer. Von 1942 bis 1945 absolvierte er den Militärdienst, begann gleichzeitig an der Marineärztlichen Akademie in Tübingen sein Medizinstudium und legte 1949 in Freiburg im Breisgau das Staatsexamen
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ab. In der Zeit von 1949 bis 1963 am Universitätsklinikum Freiburg unter Professor Heilmeyer folgten 1950 Promotion, 1957 der Facharzt für Innere Medizin, 1961 Habilitation mit dem Thema „Die Serologie der Chronischen Polyarthritis“ und 1962 der Facharzt für Röntgenologie und Strahlenheilkunde“. Von 1963 bis 1967 war Müller als 1. Oberarzt an der 2. Medizinischen Universitätsklinik in Kiel unter seinen Freund und Mentor Professor Weisbecker tätig. Am 1. Oktober 1967 folgte seine Berufung als Vorsteher an die neue gegründete Rheumatologische Universitätsklinik Basel. Er war nach wenigen anderen einer der ersten rheumatologischen Ordinarien in der Schweiz. In Basel beschäftigte er sich mit einem breiten wissenschaftlichen Spektrum, wie beispielsweise Cyclosporin bei der Psoriasisarthritis, war Wegbereiter der ersten klinischen Studien mit monoklonalen Antikörpern und publizierte die ersten Arbeiten zur Fibromyalgie in Europa. Die letzten Jahre seiner akademischen Laufbahn widmete er den Serotoninblockern, die er bei Fibromyalgie, Arthrosen, Tendomyosen und Arthritiden erstmalig einsetzte. Insgesamt hat er über 600 Artikel publiziert
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Redaktion Mitteilungen der DGRh Anna Julia Voormann (V. i. S. d. P.),
[email protected] Barbara Gundelach,
[email protected] (Kongresse, Veranstaltungen, Informationen, Personalia) Veranstaltungen der Rheumatologischen Fortbildungsakademie: Dorothea John,
[email protected] Sabrina Petersen,
[email protected]
und war Autor mehrerer Fachbücher. Er war Mitglied und Ehrenmitglied zahlreicher nationaler und internationaler Fachgesellschaften, denen er auch zum Teil als Präsident vorstand. Wolfgang Müller war mit Kolleginnen und Kollegen freundschaftlich verbunden, viele von ihm ausgebildete Rheumatologen erreichten selbst Leitungspositionen. Im Jahr 1989 verlieh ihm er die Universität Posen die Ehrendoktorwürde. Neben weiteren Auszeichnungen wurde er 2006 mit der Carol-Nachman Medaille geehrt. Auch nach seiner Emeritierung im Jahr 1991 blieb Wolfgang Müller weiter aktiv. Er übernahm bis 2005 die Leitung der Grundlagenforschung des Hochrheininstituts für Rheumaforschung in Bad Säckingen und Rheinfelden (Schweiz). Dort entstanden
weitere zahlreiche Arbeiten, die sich mit Fibromyalgie beschäftigen. 1992 folgte er einer Einladung an die Seidel-Klinik in Bad Bellingen, wo er für die Weiterbildung der Internistischen Rheumatologie bis 2003 verantwortlich war. Trotz seiner vielen Erfolge war Wolfgang Müller bescheiden und schenkte auch dem Leben mit seiner Familie und Freunden sehr große Aufmerksamkeit. Er hinterlässt seine Frau Ursula, mit der er seit 1960 verheiratet und die immer und bis zuletzt an seiner Seite war, zwei Kinder, vier Enkel und zwei Urenkel. Er wird vielen für immer in Erinnerung bleiben, als warmherziger Freund, Förderer und Mentor.
Dr. Matthias Seidel Basel
©© RZRR
Rudolf-Schoen-Preis 2017 für Uta Klitz
Der Rudolf-Schoen Preis der Stiftung der DGRh geht in diesem Jahr an Dr. Uta Kiltz vom Rheumazentrum Ruhrgebiet in Herne. Die 45-jährige Rheumatologin überzeugte die Jury mit ihren Studien zur „Erfassung der Funktionsfähigkeit und Erhalt der gesundheitsbezogenen Lebensqualität bei Patienten mit axialer Spondyloarthritis (SpA)“. Die Preisverleihung findet im Rahmen der Eröffnung des Kongresses der DGRh am 6. September um 18 Uhr im ICS in Stuttgart statt.
Uta Kiltz studierte Humanmedizin an der Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald und der Ruhr-Universität Bochum. Ihre Dissertation schrieb sie über „Zelluläre Wirkmechanismen der Immunadsorption“. Am Rheumazentrum Ruhrgebiet absolvierte sie ihre Weiterbildung für Rheumatologie und legte dort im Jahr 2007 ihre Facharztprüfung ab. Seit dem Jahr 2012 ist sie dort als Oberärztin tätig.
Seit Beginn ihrer ärztlichen Karriere behandelt Dr. Kiltz Patienten mit Spondyloarthritis. In ihren umfassenden Untersuchungen konnte Kiltz zeigen, dass sich die Krankheitslast bei Patienten mit SpA in den Subgruppen nr-axSpA und AS nicht unterscheiden. Jedoch unterscheiden diese sich deutlich im Ausmaß der Entzündung. Zudem fand Kiltz heraus, dass Osteoporose und gastroduodenale Ulkuskrankheit bei Patienten mit axialer SpA gehäuft auftreten. Auch kardiovaskuläre Erkrankungen gehen oft damit einher. Für die Betroffenen sind laut Kiltz Schmerz, Schlaf, Erschöpfung, Frustration, Probleme beim Stehen und fehlende Motivation für körperlich anstrengende Arbeiten von großer Bedeutung. Zukünftig werde der Aufbau eines Krankheits-spezifischen Fragebogens zur Erfassung der präferenzbasierten HRQoL eine zentrale Rolle einnehmen. Mit dem Rudolf-Schoen-Preis für Rheumatologie ehrt die Stiftung der DGRh hervorragende wissenschaftliche Arbeiten aus dem Gebiet der Rheumatologie. Die Höhe des Preisgeldes beträgt 15.000 Euro. Terminhinweis: Preisverleihung Rudol Schoen Preis: Eröffnungsveranstaltung des 45. Kongresses der DGRh 6. September 2017, 18.00 Uhr Stuttgart, ICS
RheumaPreis für kreative Konzepte
Die Initiative RheumaPreis fördert Ideen von und für Menschen mit Rheuma, die deren Arbeitsalltag erleichtern. Sie zeichnet 2017 zum neunten Mal kreative Lösungen für die berufliche Integration von Menschen mit chronisch-rheumatischen Erkrankungen aus. Berufstätige, Studierende und Auszubildende können sich bewerben. Dieses Jahr findet die Preisverleihung im Rahmen des 45. Kongresses der DGRh statt. Die Arbeitsgemeinschaft kooperativer Rheumazentren (AGRZ) ist einer der Partner des RheumaPreis.
Ziel der Auszeichnung ist es, zum Wandel der öffentlichen Wahrnehmung von Menschen mit Rheuma beizutragen und deren
bessere Integration in den Arbeitsmarkt zu fördern. Darüber hinaus fordert die Initiative RheumaPreis Entscheider aus Politik, Wirtschaft und Gesundheitswesen auf, sich für eine Verbesserung der beruflichen Chancen von Betroffenen zu engagieren. Die Ausschreibung richtet sich an alle Arbeitnehmer, Auszubildende und auch Studenten: ob allein oder im Team, als Angestellter oder selbständig. Die drei Preisträger erhalten ein Preisgeld in Höhe von 3000 Euro. Ihre Arbeitgeber werden mit einer Auszeichnung für besonderes Engagement für Arbeitnehmer mit Rheuma geehrt. Die Preisverleihung erfolgt im Rahmen des Kongresses in Stuttgart am 9. September, Kongressbesucher sind herzlich eingeladen. Weitere Information finden Interessierte im Internet unter: www.rheumapreis.de Terminhinweis: Einladung zur Preisverleihung des RheumaPreis 2017: 09. September 2017, 09.00 bis 10.00 Uhr (Einlass: ab 08.30 Uhr) Stuttgart, ICS Saal C 1.2.1
Mitglieder der Initiative RheumaPreis 55 AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG 55 Arbeitsgemeinschaft Regionaler Kooperativer Rheumazentren (AGRZ) in der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) 55 Berufsverband Deutscher Rheumatologen e. V. (BDRh e. V.) 55 Bundesarbeitsgemeinschaft der Integrationsämter und Hauptfürsorgestellen (BIH) 55 Deutsche Kinderrheuma-Stiftung 55 Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e. V. 55 Deutsche Vereinigung Morbus Bechterew (DVMB) e. V. 55 Deutscher Verband für Physiotherapie (ZVK) e. V. 55 Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) 55 Lupus Erythematodes Selbsthilfegemeinschaft e. V. 55 Verband Deutscher Betriebs- und Werksärzte (VDBW) e. V.
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Veranstaltungen der Rheumatologischen Fortbildungsakademie 2017/2018 Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung über
[email protected] 16. 09.–10. 12. 2017, Berlin Rheumatologische Fachassistenz Grundkurs 20. 09.–23. 09. 2017, Haigerloch 21. Rheumatologische Sommerakademie Fachliche Leitung: Prof. Dr. med. Ina Kötter Dr. med. Johannes Mattar Veranstalter: Ärzteakademie, Asklepios Kliniken Hamburg GmbH Organisator: Rheumaakademie 23. 09.–17. 12. 2017, Hamburg Rheumatologische Fachassistenz Grundkurs 20.–22. 10. 2017, Berlin Aufbaukurs und interaktiver Workshop 04. 11. 2017, Hamburg StruPI-RA: Train-the-TrainerSeminar
Oskar Schlemmer, Bauhaustreppe, 1932 © akg-images
06. 09.–09. 09. 2017, Stuttgart CME: ÄK-Zertifizierung wird beantragt 45. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie Fachliche Leitung: Prof. Dr. med. Bernhard Hellmich Dr. med. Ludwig Bause Dr. med. Anton Hospach 09. 09. 2017, Stuttgart CME: ÄK-Zertifizierung wird beantragt Workshops im Rahmen des 45. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie Osteologie Fachliche Leitung: Prof. Dr. med. Peter M. Kern Medizinische Begutachtung Teil 1 Fachliche Leitung: Dr. med. Joachim-Michael Engel Prof. Dr. med. Wilfried Mau Rheumatologie zum Kennenlernen Online-Anmeldung: www.dgrh-kongress.de
17.–19. 11. 2017, Herne CME: ÄK-Zertifizierung wird beantragt Weiterbildungswochenende Rheumatologie 17. 11. 2017: Klinische Immunologie 18. 11. 2017: Medizinische Begutachtung Teil 2 19. 11. 2017: Rheuma und Alter Fachliche Leitung: Wissenschaftliche Leitung der Rheumaakademie
Kontakt
Rheumatologische Fortbildungsakademie GmbH Köpenicker Str. 48/49, Aufgang A 10179 Berlin T: 030/24 04 84 – 78 oder -82 F: 030/24 04 84 – 79 oder -89 E-Mail:
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Weiterbildungswochenenden: Termine 2018 Weiterbildungswochenende (Hamburg): 26.–28. 01. 2018 Weiterbildungswochenende (Berlin): 25.–27. 05. 2018 Weiterbildungswochenende (Herne): 07.–09. 09. 2018 Weiterbildungswochenende (Heidelberg): 16.–18. 11. 2018 02.–03. 12. 2017, München Refresh- und Updatekurs
45. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh)
OnlineAnmeldung bis 20. August 2017
31. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh) 27. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinderund Jugendrheumatologie (GKJR) 6. bis 9. September 2017 ICS Internationales Congresssenter Stuttgart www.dgrh-kongress.de |
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