Mitteilungen des Berufsverbandes der Deutschen Radiologen Radiologe 2016 · 56:457–470 DOI 10.1007/s00117-016-0115-9 © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2016
BDR
Ein Gespenst geht um … Inhalt Editorial 457 Ein Gespenst geht um … Aktuelles 458 „Neue Wege gehen“ beim Röntgenkongress 2016 459 Neue Tarifverträge für Medizinische Fachangestellte 460 BDR kooperiert mit e.optimum 461 GOÄ – Gebührenordnung 462 Aus der DRG 463 Aus den Ländern 464 In aller Kürze Rezensionen 466 Diffusion Weighted and Diffusion Tensor Imaging – A Clinical Guide 467 Bildatlas der Lungensonographie 468 Spine Surgery – Tricks of the Trade 469 Bildgebende Diagnostik des Fußes 469 Pediatric and Adult MRI Atlas of Bone Marrow Verschiedenes 459 Impressum 459 Stellen – Praxisgesuche 460 Neue Mitglieder 470 BDR-Adressen
Liebe Kolleginnen und Kollegen, ein Gespenst geht um … unter den Ärzten und ihren Körperschaften sowie in den Medien und in der Politik. Es ist das „reiche Radiologen untersuchen zu viel mit teuren Geräten“-Gespenst, kurz „reratege“ genannt. Seine Erscheinungsformen sind so mannigfaltig wie irrational, gespenstisch eben. In den Körperschaften KV und ÄK dient es dazu, betriebswirtschaftlich kalkulierte Diagnostikkosten politisch-ideologisch normativ unterhalb der Refinanzierungsgrenzen festzulegen. Die Politik nutzt „reratege“ um Sündenböcke für die steigenden Systemkosten zu finden und ihr „zurück zur sprechenden Medizin“ zu propagieren. Ich denke allerdings, dass insbesondere die Innovationskraft und Geschwindigkeit der bildgebenden Diagnostik die wichtigste Grundlage für die Medizin-bedingte, ständig wachsende Lebenserwartung der deutschen Bevölkerung ist, ganz ohne Gespensterhilfe. Besondere Ausprägung erreicht „reratege“ bei einigen Kollegen in Argumenten wie „früher brauchten wir das alles nicht“ und „da reicht auch ein Stethoskop“ oder „das ist alles zu teuer“. In vielen Bundesländern liegen die Vergütungen für eine CT- oder MRT-Untersuchung im Schnitt unter 100 Euro und die Radiologen sind keine Selbstzuweiser! Woher also die gespenstische Gesundheit von „reratege“? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Vielleicht braucht man eine stigmatisierte Fachgruppe, um bei Umverteilungen von sich selbst abzulenken? Vielleicht bedient die Politik gern einfache Neidkomplexe, gespeist aus Hono-
rarphantasien anderer Fachgruppen? Leider gibt es auch ein aktuelles Beispiel in Hamburg, für das dann die gesamte Fachgruppe verantwortlich gemacht wird. Vielleicht ist einigen Kollegen die Entwicklungsgeschwindigkeit der Radiologie im Vergleich zu anderen Fachgruppen unheimlich, gespenstisch? Vielleicht ist es ein Vehikel, um die Radiologie unter den anderen Fachgruppen aufzuteilen (EBM, WBO)? Vielleicht ist es Gewohnheit? Vielleicht, vielleicht … Auf jeden Fall ist es ein Grund zu innerradiologischer Solidarität, gegebenenfalls unter Hintanstellung persönlicher Befindlichkeiten. Der Apell gilt auch den Kollegen, die glauben kurzfristige Vorteile an der Fachgruppe vorbei mit allen Mitteln realisieren zu müssen, das wäre dann eine echte Ursache für „reratege“. Die Mitgliedschaft im BDR ist da schon ein Statement. Beinahe hätte ich die Medien vergessen, aber da sind Gespensterdiskussionen so normal wie objektive Informationen über Kontrastmittel …
Ihr
Detlef Wujciak
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Mitteilungen des BDR · Aktuelles
„Neue Wege gehen“ beim Röntgenkongress 2016 Liebe Kolleginnen und Kollegen, der BDR ist während des gesamten Kongresses vor Ort vertreten. Sie finden uns am Stand C3 in Halle 2. Neben den zweifelsohne wieder höchst spannenden und innovativen Kongressthemen, haben Sie auch die Gelegenheit über Berufs- und Verbandspolitik zu sprechen. Wir bieten Ihnen die Möglichkeit unverbindliche Gespräche mit unseren Kooperationspartnern am BDR-Stand zu führen.
Am Mittwoch, von 14.00–16.00 Uhr, mit Dr. Starke Managementsysteme. Dr. Klaus Hamm, Chemnitz, ist ebenfalls anwesend und kann Ihrer Fragen als Anwender beantworten. Ebenfalls am Mittwoch steht Alexander Rákoshegyi als Experte der AllianzKlinikRente für Sie zur Verfügung. Am Donnerstag, von 11.00– 12.00 Uhr, stehe ich Ihnen dort Rede und Antwort. Donnerstag und Freitag ist die e.optimum AG vor Ort. Alexander Bart-
Das wäre bei Radiologie in Klinik und Praxis nicht passiert
meyer beantwortet Ihre Fragen zum vergünstigten Energieeinkauf. Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Ihr Dr. Detlef Wujciak
Interessante Veranstaltungen mit BDR-Beteiligung Radiologie in Klinik und Praxis – Was gilt es bei Kauf und Verkauf einer Praxis zu beachten Donnerstag, 5. 5. 2016, 14:00–15:00, Raum Friedrich Referenten Dipl.Kfm. (FH) – M. A. – LL.M. Peter Goldbach (Sachverständiger für die Bewertung von Unternehmen im Gesundheitswesen, Hannover), RA Markus Henkel (Geschäftsführer des BDR, München) Vorsitz/Moderation Dr. Stefan Neumann (BDR-Landesvorsitzender Bremen) Radiologie in Klinik und Praxis – Was ändert sich mit der GOÄ-Reform für mich? Donnerstag, 5. 5. 2016, 16:15 bis 17:15, Raum Friedrich Referenten Dr. Klaus Hamm (2. Vorsitzender BDR), RA Markus Henkel Vorsitz/Moderation Dr. D. Wujciak (1.Vorsitzender BDR), Prof. Hermann Helmberger (Vorstandsmitglied BDR)
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Radiologie in Klinik und Praxis – „Sind Radiologen korrupt?“ – Compliance im Angesicht der aktuellen Rechtsprechung Freitag, 6. 5. 2016, 8:20–9:45, Raum Friedrich Referenten Peter Kalb (Rechtsreferent der Bayerischen Landesärztekammer), Prof. Detlev Uhlenbrock (BDR-Landesvorsitzender Westfalen-Lippe)
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Management II Freitag, 6. 5. 2016, 10:00- 10:50, Raum Friedrich Vorsitz/Moderation Prof. Thomas Kahn (Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie des Universitätsklinikums Leipzig), Dr. Detlef Wujciak (1. Vorsitzendes des BDR, Halle) Radiologie in Klinik und Praxis – „Auskömmliche Radiologie in der Zukunft?“ Freitag, 6. 5. 2016, 13:30–15:00, Raum Friedrich Referenten Dr. Thomas Drabinski (Leiter des Instituts für Mikrodaten-Analyse (IfMDA) in Kiel), Prof. Dr. Stefan Schönberg (Direktor des Institut für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin, Univer-
sität Mannheim) Prof. Dr. Roman Fischbach (Chefarzt Radiologie der Asklepios Klinik Hamburg-Altona), Prof. Dr. Stephan Duda (niedergelassener Radiologe in Berlin), Dr. Rudolf Conrad (niedergelassener Radiologe in Ingolstadt, BDR-Landesvorsitzender Bayerns) Vorsitz/Moderation Prof. Stefan Schönberg, Dr. Detlef Wujciak Mammographie-Screening 2016 – Wohin geht der Weg? Freitag, 6. 5. 2016, 15:15–18:40, Raum Donner ReferentInnen Helga Kühn-Mengel (SPD-Mitglied des Bundestags-Ausschusses für Gesundheit), Univ.-Prof. Dr. med. Walter Heindel (Direktor der Radiologie und Leiter des Referenzzentrums Mam-
mographie am Universitätsklinikum Münster), Prof. Dr. med. Hans-Werner Hense (stellv. Leiter des Instituts für Epidemiologie und Sozialmedizin am Universitätsklinikum Münster), PD Dr. med. Ute Kettritz (Ärztin für Radiologische Diagnostik, Berlin), Iris Karthaus (Fachanwältin für Medizinrecht, Bochum), Prof. Dr. Hermann Helmberger (Chefarzt Zentrum für Radiologie und Nuklearmedizin, Klinikum Dritter-Orden und BDR-Vorstandsmitglied, München), Dr. rer. nat. Vanessa Kääb-Sanyal (Geschäftsführerin Kooperationsgemeinschaft Mammographie, Berlin) Vorsitz/Moderation Prof. Heindel, Prof. Weymayr, Prof. Landwehr LINK www.roentgenkongress.de
Neue Tarifverträge für MFA In der zweiten Tarifverhandlungsrunde einigten sich die Tarifpartner der niedergelassenen Ärzte und der Medizinischen Fachangestellten auf drei neue Tarifverträge. Die Gehälter erhöhen sich gemäß neuem Gehaltstarifvertrag ab dem 1. 4. 2016 um linear 2,5 % auf Basis der Tätigkeitsgruppe I. Die Ausbildungsvergütung steigt in allen drei Ausbildungsjahren um 30,00 Euro monatlich, und zwar auf 730,00 Euro im 1. Ausbildungsjahr, auf 770,00 Euro im 2. Ausbildungsjahr und 820,00 Euro im 3. Ausbildungsjahr. Der Arbeitgeberbeitrag zur betrieblichen Altersversorgung erhöht sich für Vollzeitkräfte und Teilzeitkräfte mit 18 Wochenstunden und mehr um 10 Euro pro Monat auf 76,00 Euro, für Auszubildende und Teilzeitkräfte mit weniger als 18 Wochenstunden um 5 Euro pro Monat auf 53,00 Euro bzw. 43,00 Euro. Der Manteltarifvertrag wurde redaktionell angepasst Die Laufzeit des Gehalts- und des Manteltarifvertrages beträgt zwölf Monate bis zum 31. 3. 2017, die des Tarifvertrages zur betrieblichen Altersversorgung und Entgeltumwandlung bis zum 31. 12. 2019. Die Verhandlungsführerin der Arbeitgeberseite, Frau Dr. Cornelia Goesmann, wertet den Tarifabschluss als eine angemessene Umsetzung der erwarteten Zuwächse
beim ärztlichen Honorarvolumen für 2016. Die Erhöhung des Arbeitgeberbeitrags wird zur Sicherung der Alterseinkünfte der Medizinischen Fachangestellten beitragen. „Eine Anpassung der Ausbildungsvergütungen ist notwendig, um den Beruf der Medizinischen Fachangestellten in Zeiten des Fachkräftemangels weiterhin attraktiv zu gestalten“, erklärte die Verhandlungsführerin und Vizepräsidentin des Verbandes medizinischer Fachberufe e. V., Carmen Gandila. LINK www.vmf-online.de
Stellen/Praxisgesuche Neuss – Assistenzärztin/-arzt gesucht Titisee-Neustadt – Oberärztin / Oberarzt Radiologie gesucht Großraum Hanau – Oberarzt (m/w) für Radiologie gesucht PLZ 54 – Facharzt (w/m) Radiologie gesucht Südwestdeutschland – OBERÄRZTIN/ OBERARZT Radiologie gesucht Näheres in der Stellen- und Gerätebörse, auch zu den Kontaktmöglichkeiten, finden Sie auf unserer Webseite www.radiologenverband.de. Für Mitglieder weiterhin ein kostenloser Service.
Impressum BDR Herausgeber Berufsverband der Deutschen Radiologen, Träger der Akademie für Fort- und Weiterbildung in der Radiologie, zusammen mit der Deutschen Röntgengesellschaft e.V. (DRG) sowie der Qualitäts-Ring-Radiologie gGmbH Verantwortlich Dr. med. Detlef Wujciak, Halle/Saale Redaktion Dipl.-pol. Sabine Lingelbach (sl), Berlin Dr. Klaus Hamm (kh), Chemnitz Sönke Schmidt (sch), Kiel Prof. Bernd Hamm (bh), Berlin Weitere Autoren Dr. med. Bernhard Kleinken, Pullheim RA Markus Henkel, München Cartoon www.atelier-x-ray.de Beiträge, die nicht als Stellungnahme des Berufsverbandes gekennzeichnet sind, stellen nicht in jedem Fall die Meinung des Herausgebers dar. Der Radiologe 5 · 2016
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Mitteilungen des BDR · Aktuelles
BDR kooperiert mit Deutschlands größter unabhängiger EnergieEinkaufsgemeinschaft Mitglieder des BDR profitieren von Sonderkonditionen Seit dem Jahr 2013 kooperiert der Berufsverband der Deutschen Radiologen mit Deutschlands größter unabhängiger Energie-Einkaufsgemeinschaft für Unternehmen – der e.optimum AG.
55Energie-Bestpreise durch Unabhängigkeit in der Beschaffung 55Einkaufsvorteile durch gemeinsamen Energieeinkauf 55Weitergabe der Einkaufspreise 1:1 55Einfacher Anbieterwechsel – ohne Aufwand für Sie 55Keine komplizierten Tarife 55Keine monatliche Grundgebühr 55Keine Risikoaufschläge
Mit e.optimum sind Sie immer gut beraten Bei e.optimum werden Sie persönlich, kompetent und zuverlässig beraten. Überzeugen Sie sich selbst davon und besuchen Sie die e.optimum auf dem Deutschen Röntgenkongress vom 4. 5. 2016–7. 5. 2016 in Leipzig. Am Stand des BDR (C3) steht Ihnen die e.optimum für Ihre Fragen zur Verfügung. Selbstverständlich können Sie auch gerne telefonisch Kontakt aufnehmen. Ihr Ansprechpartner: Alexander Bartmeyer Telefon: 033056/40 76 0 7 Mobil: 0177/620 50 85 E-Mail:
[email protected] Für weitere Informationen besuchen Sie die Homepage: www.eoptimum.de
Und die gemeinsame Erfolgsgeschichte wird fortgeschrieben. Durch den bestehenden Rahmenvertrag haben die Mitglieder des Berufsverbands der Deutschen Radiologen e. V. seit nunmehr 3 Jahren die Möglichkeit Strom zu besonders guten Konditionen zu beziehen und bis zu 15 % ihrer Energiekosten einzusparen.
Bestpreis statt Festpreis Energiewende und EEG-Umlage treiben die Endpreise für Strom immer weiter nach oben. Der Kostenfaktor „Energie“ rückt damit immer mehr in den Fokus der wirtschaftlichen Betrachtungen. Insbesondere in energieintensiven Bereichen wie der Radiologie kann dies zur echten Belastung werden. Gleichzeitig sinken die
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reinen Erzeugerpreise für Strom kontinuierlich (. Abb. 1), weil der Anteil erneuerbarer Energien wächst. Hier greift die e.optimum ein und bündelt den Energiebedarf ihrer 20.000 Mitglieder, um gemeinsam Strom und Erdgas einzukaufen. Als unabhängige Einkaufsgemeinschaft beschafft e.optimum die Energie immer an den günstigsten Handelsplätzen. Dadurch werden Konditionen wie die Großindustrie erreicht. Die erzielten Einkaufspreise werden monatlich 1:1 an die Mitglieder weitergegeben.
BDR
Wir begrüßen die neuen Mitglieder
Berlin Dr. Andrea Petersein, Berlin Brandenburg Astrid Flach Hessen Lazaros Dollas, Wiesbaden Dr. med. Tanja Radkow, Gelnhausen Nordrhein Dr. med. Rimos Lahdo, Düsseldorf Bayern Dr. med Alexandra Waas, Erlangen Sachsen-Anhalt Dr. med. David Löwenthal, Magdeburg
Leistungsgarantie für die Mitglieder des BDR
Schleswig-Holstein Dr.med. Burckhardt Kietzmann, Fahrdorf Wibke von Randow, Kiel
55Vorteile für die Mitglieder des BDR durch Rahmenvertragsvereinbarung
Westfalen-Lippe Dr. med. Annette Rudolf, Herford
GOÄ Gebührenordnung
36. GOÄ 5377 nur einmal oder mehrfach? Unter Berufung auf den GOÄ-Kommentar von Brück im Deutschen Ärzteverlag verweigern nach wie vor einige PKV-Versicherungen die Erstattung für einen mehrfachen Ansatz der Ziffer 5377 GOÄ (Zuschlag CT zur computergestützten Analyse einschließlich 3D-Rekonstruktion). Dort heißt es ohne nähere Begründung, dass diese Ziffer „nur einmal berechnungsfähig“ sei. Differenzierter als im Brück wird die Abrechenbarkeit der Ziff. 5377 im Kommentar von Hoffmann et al. (Kohlhammer Kommentare) abgehandelt und zwar mit folgender Argumentation: 1. Der Wortlaut der Ziff. 5733 GOÄ spricht von „Analyse“ im Singular und nicht, wie an bei anderen Gebührenordnungspositionen häufig von „Analysen“ im Plural, wie auch ansonsten in der Leistungslegende und der Anmerkung zum einfachen Gebührensatz keine Pluralbildungen enthalten sind. 2. In den allgemeinen Bestimmungen vor Abschnitt O I 7 (CT) sind nur die „Grundleistungen“ nach Ziff. 5369 bis 5375 für den Ausschluss der Mehrfachabrechnung je Sitzung ausdrücklich erwähnt, nicht aber Ziff. 5377 GOÄ. Auch die Höchstwertregelung nach Ziff. 5369 GOÄ bezieht sich ausdrücklich nur auf die Grundleistungen nach Ziff. 5370 bis 5375 GOÄ und nicht auf den Zuschlag nach 5377 GOÄ. Der Höchstwert nach 5369 GOÄ selbst ist keine Grundleistung, zu der der Zuschlag angesetzt werden kann, sondern jeweils nur die Leistungen nach Ziff. 5370 bis 5375 selbst. Der Zuschlag kann nach dieser – zutreffenden – Auslegung zu jeder einzelnen Grundleistung für die eine computergestützte Analyse mit 3D-Rekonstruktion erfolgt ist, angesetzt werden. Allerdings kann der Zuschlag dann nur einmal angesetzt werden wenn mehrere computergestützte Analysen zur gleichen Grund-
leistung erfolgen. Wenn für mehrere Wirbelsäulenabschnitte Rekonstruktionen erfolgen, ist die Ziff. 5377 GOÄ nur einmal abrechenbar, weil die Ziff. 5373 GOÄ selbst in einer Sitzung nur einmal abrechenbar ist. Ein Beispiel: Für die Untersuchung der gesamten Wirbelsäule und des Abdomen werden für jeden Wirbelsäulenabschnitt und für das Abdomen Analysen erforderlich und durchgeführt, ist dies wie folgt in der Abrechnung abzubilden: Ziff. 5369 GOÄ (5372 Abdomen und 5373 Wirbelsäule) Ziff. 5377 GOÄ (zu Ziff. 5372 GOÄ) Ziff. 5377 GOÄ (zu Ziff. 5373 GOÄ) Dabei ist die Ziff. 5369 mit erhöhtem Steigerungssatz abrechenbar, die Ziff. 5377 jeweils nur zum Einfachsatz. In einer aktuellen Stellungnahme hat nun die Landesärztekammer Hessen dieser Auffassung widersprochen und den Mehrfachansatz der Ziff. 5377 abgelehnt. Die Landesärztekammer führt dazu aus, dass die Höchstwertregelung eine solche Untersuchung gebührenrechtlich zu einem „Untersuchungsgang“ zusammenfasse, so dass dann der Zuschlag nur einmal zum Höchstwert abrechenbar sei. Zudem wird argumentiert, dass bei mehrfachem Ansatz der Ziff. 5377 kumuliert sogar die Punktzahl der Höchstwertziffer überschritten werden könnte und dies eine sachlich nicht gerechtfertigte ungleiche Gewichtung darstellen würde. Diese Argumentation führt die, aus Sicht des BDR ohnehin schon unsinnige „Begründung“ für die Höchstwertregelungen in der GOÄ ad absurdum. Unterstellt wird dabei, dass bei der Untersuchung mehrere Organregionen (= Grundleistungen) in einer Sitzung insgesamt nur in begrenztem Umfang mehr Untersuchungsaufwand entsteht, als bei der Untersuchung dieser unterschiedlichen Organregionen in mehreren Sitzungen. Diesem Umstand könne – oder müsse – durch eine Honorarbegrenzung Rechnung getragen werden. Der BDR hält dies seit jeher für betriebswirtschaftlich nicht darstellbar, da der hier unterstellte Synergieeffekt allenfalls für die Wechselzeit durch den Patienten zwischen un-
terschiedlichen Untersuchungen besteht, nicht aber für die jeweilige Untersuchung selbst. Gar nicht vermindert sich in diesem Zusammenhang der Aufwand für die Arztleistung, nämlich den Befundungsaufwand für die Untersuchungen. Gar nicht kann dieses Argument aber für die Zuschlagsleistung gelten. Denn mit Ziff. 5377 GOÄ wird allenfalls geringfügig auch technischer Aufwand abgebildet, wesentlich aber der zusätzliche Zeitaufwand durch den befundenden Arzt. Dies wird durch die unterschiedliche Bewertung der Grundleistungen und des Zuschlags auch hinreichend berücksichtigt. Der zusätzliche Zeitaufwand für den Arzt fällt aber bei mehreren Analysen für unterschiedliche Organregionen und deren Befundung eben mehrfach an. Die Argumentation stimmt auch formal nicht. Honorarrelationen sind nicht in Punktzahlen zu messen, sondern in Gebühren (den Vergütungen). Da Nr. 5377 GOÄ nicht steigerungsfähig ist, resultieren selbst bei einem die Punktzahl der Nr. 5369 GOÄ übersteigenden vierfachen Ansatz lediglich 186,25 €. Aus Nr. 5369 GOÄ mit 1,8fachem Faktor resultieren dagegen 314,75 €, mit 2,5fachem Faktor 437,15 €. Fazit: Wir halten die bereits in DER RADIOLOGE 2003, S. M 63 und auch im GOÄ-Kommentar von Hoffmann vertretene Auffassung aufrecht. RA Markus Henkel Geschäftsführer BDR München
Dr. med. Bernhard Kleinken Pulheim
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Mitteilungen des BDR · Aus der DRG
BI-RADS die fünfte Ein US-amerikanisches Standardwerk für Mammographie wird geprüft Das Breast Imaging Reporting and Data System (BI-RADS) des American College of Radiology (ACR) ist ein Standardwerk zur einheitlichen Durchführung und Befundung von Mammographien. Es besteht aus einem Lexikon für diagnostische Begriffe und einer Klassifikation für die abschließende Beurteilung und ermöglicht so eine standardisierte Beurteilung der Brustzusammensetzung, der Beurteilbarkeit im Bezug auf die eingesetzte Methode und der Wahrscheinlichkeit einer Malignomdiagnose. Das BI-RADS wurde 1997 erstmalig veröffentlicht und seither mehrfach aktualisiert. Die aktuelle 5. Auflage hat die von Prof. Dr. Markus MüllerSchimpfle, Vorsitzender der AG Mammadiagnostik in der Deutschen Röntgengesellschaft (DRG), ins Leben gerufene working group on breast imaging (WOBI) umfassend kommentiert.
Herr Professor Müller-Schimpfle, welche Vorteile bietet ein strukturiertes Befundungssystem in der Mammographie? Es gibt drei große Vorteile eines strukturierten Befundungssystems. Erstens geht es um eine Steigerung der Effizienz. Als Befunder weiß ich sehr viel besser, worauf ich zu achten habe und was die relevanten Befundungsmerkmale sind. Ziel davon ist es zu einer möglichst korrekten Diagnose zu kommen. Zweitens geht es um Effektivität. Für den Patienten ist es wichtig, dass das, was befundet wird, auch effektiv ist, also eine wichtige Rolle in der Diagnose-Therapie-Kette spielt. Diese Art von Effektivität erreicht das BI-RADS-System dadurch, dass die Befunde in verschiedene Beurteilungskategorien eingeteilt werden, sodass mit einer sehr klaren Trennschärfe gleichzeitig Aufträge verbunden sind. Schließlich ist ein gesamthaftes Qualitätssicherungssystem sehr viel besser mit einem strukturierten Befundungssystem möglich als mit individuellen Formulierungen. Wir tun uns bei persönlichen Befundungsstilen oftmals schwer, die Befunde so zu kategorisieren und zu strukturieren, dass wir den Effekt des Befundes im Hinblick auf Diagnosesicherheit und Therapie richtig einschätzen können. Also drei wichtige Aspekte: Effizienz für den Befunder, Effektivität für den Patienten und Qualitätssicherung für das Gesamtsystem.
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Wie ist der Gesamteindruck der 5. Auflage des BI-RADS? Haben die Amerikaner gute Arbeit geleistet? Wie es immer so ist, gibt es positive und negative Seiten. Im Großen und Ganzen überwiegt nach Meinung der WOBI und auch nach meiner persönlichen Meinung aber das Positive. Es gibt viele Punkte in der 5. Auflage des BI-RADS-Systems, die wir als deutschsprachige Radiologen guten Gewissens als „gut gemacht“ und „gut gedacht“ bezeichnen können. Dies betrifft insbesondere bestimmte „Entrümpelungen“ von Details wie etwa im Bereich der Mammographie-Diagnostik, des Mikrokalks und der Ultraschall-Diagnostik. Wobei man hier sehr genau darauf achten muss, dass bestimmte Aspekte, die wir im deutschsprachigen oder europäischen Raum über viele Jahre erarbeitet haben, nicht durch die mehr nomenklatorische Bearbeitung im englischsprachigen Raum wieder verloren gehen. Im Oktober 2014 gründete sich die working group on breast imaging, kurz WOBI, mit dem Ziel der ausführlichen Kommentierung der neuen BI-RADS-Auflage. Wie bewerten Sie in der Rückschau die Zusammenarbeit der elf Fachgesellschaften aus Deutschland und Österreich? Ich war positiv überrascht, wie die Arbeit der WOBI verlaufen ist. Ich hätte jedoch das Projekt auch nicht angeschoben, wenn ich nicht davon überzeugt gewesen
wäre, dass elf Fachgesellschaften selbst über Ländergrenzen hinweg problemorientiert zusammenarbeiten können. Alle Fachgesellschaften eint, dass sie sich mit der Mammadiagnostik auseinandersetzen. Das Geheimnis des Erfolges an dieser Stelle liegt glaube ich darin, dass wir sehr stark themenzentriert gearbeitet haben und dass wir ein striktes Konsensprinzip hatten. Alle Gesellschaften wussten zudem genau um die Bedeutung des Anliegens. Entsprechend wurden jeweils die Spitzenvertreter in die WOBI entsandt. Es wussten auch alle, dass eine Nichteinigung zum Schaden aller sein würde. Was uns natürlich auch geeint hat, war einfach die Vorgehensweise unserer befreundeten amerikanischen Fachgesellschaft, des American College of Radiology, keine Kommentierung der deutschsprachigen Ausgabe des BI-RADS-Lexikons zuzulassen. Solch ein Befundungssystem für den deutsch-österreichischen Raum nochmal ganz neu zu denken, das stand gar nicht auf der Agenda? Wir haben diese Frage durchaus diskutiert, kamen jedoch zu dem Schluss, ein an sich doch sehr erfolgreiches Modell nicht über Bord werfen zu wollen. Ganz im Gegenteil wollten wir zeigen, dass wir durchaus einverstanden sind mit einer internationalen und standardisierten Denkweise in der Mammadiagnostik. Denn man muss ja auch ganz klar und unmissverständlich festhalten: Ein System, das sich so viele Jahre gehalten hat wie das BI-RADS-Lexikon, kann im Grunde nicht ganz falsch sein. Es dauerte ja allein zwölf Jahre, bis es zu einer Neuauflage kam. Das bedeutet, es wurde zwölf Jahre lang zitiert und verwendet. So etwas gibt es in der Medizin nur ganz selten. Welche Punkte heben Sie in Ihrer Kommentierung positiv hervor bzw. gibt es auch welche, deren Übertragbarkeit im deutschsprachigen Raum problematisch ist? In der Mikrokalkdiagnostik haben wir – neben der Erstbeschreibung durch Salomon vor mehr als 100 Jahren in Berlin – durch die Vorarbeiten im französischen und deutschen Sprachraum bereits über
40 Jahre Detail-Erfahrung. Hier wurde die morphologische Beurteilung der einzelnen Verkalkungen im neuesten BI-RADS-Lexikon sehr stark vereinfacht. Im Grunde wird jetzt nur noch zwischen gutartig und möglicherweise bösartig unterschieden. Das erschien uns doch zu einfach, zumal neuere Arbeiten gezeigt haben, dass es wichtig ist eine Dreigliederung aus benigne, indifferent und typisch maligne zu haben. Diese würden wir mit dem neuesten BI-RADS-Lexikon verlieren und deswegen war auch die WOBI sehr einhellig der Meinung, dass wir das nicht über Bord werfen und diese Differenzierung durchaus beibehalten sollten. Das Ultraschallkapitel ist ja teilweise auch unter deutscher Mitarbeit entstanden. Da hat sich vieles positiv entwickelt. Es sind verschiedene Aspekte mit hinein gekommen, so beispielsweise die Elastographie. Zudem wurde auch eine gewisse Vereinfachung der Frage, wie Ränder im Ultraschall zu beurteilen sind, aufgenommen. Das ist alles sicherlich zu begrüßen. Leider hat man mit der 5. Auflage versäumt, Fragen der Beurteilbarkeit der einzelnen Verfahren standardisiert aufzunehmen, die ja wichtig sind für Patientin und Zuweiser. Im MRT-Teil haben wir überwiegend sehr positive Eindrücke von dem, was hier verändert wur-
de, z. B. im Bereich der nicht-herdförmigen Befunde. Sinnvollerweise wurde das etwas vereinfacht. Kein unwichtiges Detail ist das Kapitel „Follow-Up“ bzw. Qualitätssicherung. Dieses ist ganz klar auf das US-amerikanische Gesundheitssystem zugeschnitten. Um nur ein Beispiel zu nennen: Das Wort „Screening“ meint hier mehr die routinemäßige Früherkennungsuntersuchung, während wir im deutschsprachigen Raum damit das populationsbezogene Mammographie-Screening meinen. Das sind sehr grundlegende Unterschiede. Daraus folgt, dass auch die Qualitätssicherungsempfehlungen für den US-amerikanischen Gesundheitsversorger sehr anders sind, möglicherweise auch klug dort platziert sind, das mag und kann ich an dieser Stelle auch gar nicht beurteilen. Aber was die WOBI sehr wohl beurteilen konnte ist, dass dies auf den deutschsprachigen Raum, sowohl Deutschland wie Österreich, überhaupt nicht zutrifft. Deswegen haben wir an der Stelle auch die klare Empfehlung ausgesprochen, dieses Follow-Up-Kapitel für den deutschsprachigen Raum komplett zu ignorieren.
Die deutsche Ausgabe ist für Mai angekündigt. Diese darf unter der Bedingung veröffentlicht werden, dass die Übersetzung sich strikt an das Original des Lizenzgebers ACR hält. Die Fachgesellschaften wollten bereits diese Übersetzung mit der Kommentierung versehen, aber leider ist das derzeit vom ACR nicht gewünscht. Aus freundschaftlicher Sicht kann ich diese Entscheidung in Teilen nachvollziehen, aus Sicht eines deutschsprachigen Mammadiagnostikers bedaure ich dies jedoch zutiefst. Was geschieht dann mit dem Kommentar, den die WOBI verfasst hat? Der Kommentar erscheint in allen relevanten Medien. In jedem Fall werden wir auf den diversen Kongressen der Fachgesellschaften auf den Kommentar hinweisen und ihn somit einer breiten Fachöffentlichkeit bekannt machen. Vielen Dank für das Gespräch! Prof. Dr. Markus Müller-Schimpfle Frankfurt/M.
Wie geht es jetzt weiter? Was sind die nächsten Schritte in diesem Abgleichungsbzw. Angleichungsprozess?
Aus den Ländern
Hamburg
„Radiologie im Nationalsozialismus“ Die Ausstellung, die bereits im Rahmen des Röntgenkongresses gezeigt wurde, kehrt nach Hamburg zurück. Zu sehen bis zum 15. Juli im Universitätsklinikum Eppendorf. „Willig in den Nationalsozialismus eingetreten“ seien die Organe der deutschen Ärzteschaft, erläuterte die Medizinhistori-
ker Dr. Gabriele Moser von der Universität Heidelberg, die die Ausstellung in zweijähriger Forschungsarbeit zusammengestellt hat, bei der Eröffnung. Auf Schautafeln mit kurzen Texten und Fotos im Umgang um die Treppen werden nicht nur die Verwicklungen von bekannten Radiologen in den Nationalsozialismus erläutert, sondern auch die Nähe der Ärzteschaft zum NS-Regime im Allgemeinen sowie die Ausgrenzungen von jüdischen Medizinerinnen und Medizinern und deren Schicksale. Weitere Informationen unter www.radiologie-im-nationalsozialismus.org Der Radiologe 5 · 2016
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Mitteilungen des BDR · In aller Kürze Projekt „Barrierefreie Arztpraxen“ in Hamburg KBV und BÄK haben im April in einer gemeinsamen Pressekonferenz ein ähnliches bundesweites Projekt vorgestellt. In Hamburg setzt sich die Patienten-Initiative e. V. für die verbesserte Zugänglichkeit von Kliniken und Arztpraxen ein. Mit langjähriger Praxiserfahrung, fachlicher Kompetenz und guten Vernetzung mit den Akteuren im Hamburger
Gesundheitswesen stärkt sie nach eigenen Aussagen den Inklusionsgedanken in der gesundheitlichen Versorgung ihrer Stadt. In den nächsten Wochen wird die Patienten-Initiative e. V. in Zusammenarbeit mit der Kontakt- und Informationsstellen für Selbsthilfegruppen Hamburger Arztpraxen auf Barrierefreiheit hin über prüfen. Ein Projekt, bei dem radiologische Praxen ihre gute Geräte-Ausstattung darstel-
len können. Aber hierbei geht es vielmehr um besondere Aspekte, die für gehandicapte PatientInnen über die rein medizinische Versorgung wichtig sind. Wir würden uns freuen, wenn Sie dieses Projekt, sofern Sie zu den „Getesteten“ gehören, positiv begleiten.
oder craniale konventionelle strukturelle Magnetresonanztomographie (MRT) zur Differentialdiagnose beitragen. Die funktionelle MRT sei hier jedoch wenig bis gar nicht hilfreich. Bei klinisch unklarem Parkinson- oder Tremor-Syndrom wird zum Nachweis eines nigrostriatalen Defizits der Einsatz des präsynaptischen Dopamin-Transporter-SPECT (DAT-SPECT) empfohlen. Derzeit nur online verfügbar. LINK www.dgn.org/leitlinien
morerkrankung. Sie beschreibt zudem, was Patientinnen selbst tun können, um ihre Lebensqualität bestmöglich zu erhalten. Für viele bedeutet das, weitestgehend schmerzfrei und ohne größere Beschwerden leben zu können. Die Broschüren finden Sie auf der Webseite der KBV und bei uns im Download.
LINK zu www.patienteninitiative.de
(sl)
In aller Kürze
Parkinson-Krankheit Bei Verdacht zum Spezialisten – Anamnese und klinische Diagnose sind entscheidend Die vollständig überarbeitete und erweiterte S3-Leitlinie „Idiopathisches Parkinson-Syndrom“ wurde veröffentlicht. Systematisch entwickelt, wissenschaftlich begründet und praxisorientiert stellt sie einen bedeutenden Fortschritt für die rund 200.000 Patienten dar, die in Deutschland von der neurodegenerativen Krankheit betroffen sind. Riechtest und Bildgebung unterstützen die korrekte Frühdiagnose „Als Faustregel gilt, dass die frühe Diagnose und Differentialdiagnose des Parkinson-Syndroms in erster Linie auf der kompetenten neurologischen Anamnese und Untersuchung basieren“, so Prof. Heinz Reichmann aus Dresden, Mitglied der Leitlinien-Steuergruppe. In einigen unklaren Fällen können bildgebende Zusatzuntersuchungen jedoch über die rein klinische Untersuchung hinaus hilfreich sein, um so früh wie möglich eine korrekte Diagnose stellen zu können. So sollte zum Ausschluss symptomatischer Ursachen beim Parkinson-Syndrom grundsätzlich eine zerebrale Bildgebung, also craniale Computertomographie (cCT)
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KBV-Patienteninformationen zu Brustkrebs aktualisiert Die Patienteninformationen zum Brustkrebs im frühen und im fortgeschrittenen Stadium sind aktualisiert worden. Auf jeweils zwei Seiten werden in den Informationsblättern der KBV in verständlicher Form die wichtigsten Fakten zur Erkrankung vermittelt. Die Patienteninformation „Brustkrebs – was ist das?“ soll Patientinnen helfen, mit der Erkrankung umzugehen. Dazu wird Wissen über Brustkrebs im frühen Stadium und die Behandlungsmöglichkeiten vermittelt. Die Patienteninformation „Leben mit Brustkrebs“ informiert indes über die Therapie bei einer fortgeschrittenen Tu-
Frauen in der ärztlichen Berufspolitik unterrepräsentiert In den Gremien der ärztlichen Selbstverwaltung sind Frauen nicht angemessen vertreten. Vor allem junge Ärztinnen fehlen in der Berufspolitik. Darauf hat der Deutsche Ärztinnenbund (DÄB) hingewiesen. Der Verband appelliert an Medizinerinnen, sich in der Standespolitik zu engagieren und die Arbeitsbedingungen in Kliniken und Praxen zu verändern. „Es gibt bundesweit nur vier Kammerpräsidentinnen und 13 Kammerpräsidenten. Auch die Vorsitzenden der regionalen Ärztekammerbereiche und Kassenärztlichen Vereinigungen sind in der überwiegenden Mehrzahl männlich“, sagte die Präsidentin Christiane Groß. Sie kritisierte, es fehle für die Arbeit in den Gremien an einer Unterstützungskultur. LINK www.aerztinnenbund.de (sl)
Mitteilungen des BDR · Rezensionen sehr kurz gehalten ist. Sobald jedoch erste Kenntnisse vorhanden sind, bietet es wertvolle Ideen für die Anwendung von DWI und DTI, und dies weit über die bloße Ischämiediagnostik hinaus.
Rezensionen
Im Mai stellen wir Ihnen fünf radiologisch interessante Fachbücher vom Kopf bis zu den Füßen vor: Diffusion Weighted and Diffusion Tensor Imaging – A Clinical Guide – bietet einen kompakten und breit angelegten Einblick in die modernen MR-Techniken der DWI und DTI im Bereich der Neuroradiologie Bildatlas der Lungensonographie – der Atlas besticht die durch die Sonographie zusätzlich gewonnenen Informationen und ist besonders für in der klinischen Notfallmedizin tätige Radiologen interessant. Spine surgery – das Buch ist besonders empfehlenswert für Neuroradiologen, aber auch Allgemeinradiologen, die die orthopädischen Chirurgie versorgen oder ambulant interdisziplinär tätig sind. Bildgebende Diagnostik des Fußes – ein für Radiologen empfehlenswertes, didaktisch und inhaltlich gutes Werk zum unbeliebten Körperteil Fuß. Pediatric and Adult MRI Atlas of Bone Marrow – damit das Knochenmark nicht weiterhin eine Terra incognita bleibt, kann man mit diesem Buch auf Entdeckungsreise gehen Weitere interessante Buchbesprechungen – von KollegInnen für KollegInnen – finden Sie auf unserer Webseite unter Informationen – Rezensionen. Sabine Lingelbach
Diffusion Weighted and Diffusion Tensor Imaging – A Clinical Guide
Claudia da Costa Leite, Mauricio Castillo, 268 Seiten, Thieme-Verlag, 1. Auflage, 2016, ISBN 978-1-62623-021-7, 89,99 Moderne MR-Techniken wie die Verfahren der Diffusionswichtung (DWI)
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oder der Diffusions-Tensor-Bildgebung (DTI) spielen eine zunehmende Rolle im radiologischen Alltag. Das vorliegende englischsprachige Werk erklärt in kurzen Zügen die notwendigen technischen Grundlagen und beschreibt Einsatzmöglichkeiten beider Verfahren. Dabei beschränken sich die Autoren ausschließlich auf neuroradiologische Einsatzgebiete, also der Bildgebung von Kopf, Hals und Wirbelsäule. Da dies aus dem Titel nicht unmittelbar hervorgeht, darf der Leser nicht enttäuscht sein, sollte er auch Beispiele aus anderen Körperregionen erwartet haben. Zielgruppe Das Buch ist sicherlich nichts für in der Materie völlig unerfahrene Anwender, da der Grundlagen- und Technikteil
Inhalt Auf etwa 250 Seiten werden in 15 Kapiteln verschiedene Anwendungsmöglichkeiten von DWI und DTI kurz und übersichtlich dargestellt. Das erste Kapitel beschränkt sich auf die Physik, während die weiteren Abschnitte jeweils umschriebene klinische Gebiete behandeln. Dabei sind natürlich häufige Pathologien wie Ischämie, Tumoren oder posttraumatische bzw. hämorrhagische Veränderungen enthalten. Daneben erfährt der Leser jedoch auch teils sehr spezielle Möglichkeiten, so etwa über die Anwendung von DWI und DTI während der Hirnentwicklung, aber auch im Alter oder auf dem Gebiet der Toxikologie. Das letzte Kapitel enthält einen Ausblick auf ganz neue Methoden wie des „Diffusional kurtosis imaging“ (DKI) und des „Diffusion spectrum imaging“ (DSI). Die Kapitel sind von verschiedenen Autoren verfasst, jeweils Spezialisten auf ihrem Gebiet. Jedes Kapitel ist unabhängig von den anderen, so dass der Leser sich das ihn interessierende Anwendungsgebiet heraussuchen kann und so das Buch nicht am Stück gelesen werden muss. Der Nachteil hierbei ist eine uneinheitliche Herangehensweise an die jeweilige Thematik und es gibt keinen roten Faden, der sich durch die einzelnen Kapitel zieht. Dadurch kommt es auch zu häufigen Wiederholungen, insbesondere was die technischen Grundlagen betrifft. Einheitlich ist, dass zu Beginn eines jeden Kapitels in einem hervorgehobenen Kasten die wichtigsten „key points“ des dann folgenden Textes zusammengefasst werden. Zudem stehen am jeweiligen Kapitelende die verwendeten wissenschaftlichen Originalpublikationen. Zu Beginn des Werkes findet sich ein kurzes Inhaltsverzeichnis, jedoch jeweils nur mit der Hauptüberschrift eines jeden Kapitels. Es folgen ein kurzes Vorwort und Informationen über die Herausgeber. Das Sachverzeichnis auf den letzten fünf Seiten des Werkes enthält die meisten wichtigen Schlagwörter.
Didaktik Der Text ist präzise formuliert, auf unnötige Ausschweifungen wird verzichtet. Teilweise werden einzelne Erkrankungen sehr knapp abgehandelt, was jedoch aufgrund des breiten Spektrums an Pathologien und in einem eher auf Technik ausgelegten Werk durchaus verständlich ist. Allerdings fällt der teils deutlich unterschiedliche Schreibstil der einzelnen Autoren auf. Die wenigen Tabellen sind in für den Thieme-Verlag typischen Blautönen hinterlegt. Am oberen Buchrand findet sich die jeweilige Kapitelüberschrift, was das Auffinden einer einzelnen Thematik erleichtert. Zur Illustration dienen zudem 215 Darstellungen und Schemata, welche jedoch meist aus mehreren Teilbildern bestehen. Daraus resultieren die im Klappentext erwähnten mehr als 600 Abbildungen. Meist handelt es sich hierbei um MRT-Schnitte, welche in vielen Fällen Fusionsbilder sind und dann auch mehrfarbig gestaltet sind. Leider sind die wichtigen und für das Verständnis relevanten Details im Bild nicht immer mit Pfeilen markiert, auch dies wird von jedem Autor sehr unterschiedlich gehandhabt.
Qualität Das Buch erschien im Thieme-Verlag als Softcover mit hochwertigem und nur gering spiegelndem Papier. Es findet mit ca. 18 × 25,5 cm leicht Platz sowohl in der Aktentasche wie auch am Arbeitsplatz, bleibt jedoch aufgeschlagen nicht auf dem Tisch liegen. Das radiologische Bildmaterial ist bis auf wenige Ausnahmen von hoher Qualität. Dagegen sind die schematischen Darstellungen uneinheitlich. So erscheinen diese im Kapitel über physikalische Grundlagen nur einfarbig und leider unscharf, während in anderen Kapiteln auch mehrfarbige Diagramme und Schemata zu finden sind. Preis-Leistungsverhältnis Für knapp 90 Euro erhält man ein Werk über die Anwendungsgebiete von DWI und DTI, welches auch neuere wissenschaftliche Ergebnisse einschließt. Insgesamt ist das Preis-Leistungs-Verhältnis angemessen.
bietet einen kompakten und breit angelegten Einblick in die modernen MR-Techniken der DWI und DTI. Dabei stehen die technischen Möglichkeiten im Vordergrund, einzelne und nicht allzu häufige Erkrankungen werden nur knapp behandelt. Der Kauf des englischsprachigen Buches kann insbesondere für auf dem Gebiet nicht gänzlich unerfahrene Anwender empfohlen werden und eventuell finden auch wissenschaftlich tätige Kolleginnen und Kollegen Ideen für neue Projekte. Der Käufer sollte sich jedoch bewusst sein, dass sich der Inhalt des Buches ausschließlich auf Anwendungen im Bereich der Neuroradiologie bezieht und darf nicht enttäuscht sein, sollte er auch Beispiele etwa aus der abdominellen oder muskuloskelettalen Radiologie erwarten. Dr. med. Stefan A. Schmidt Ulm
Fazit Das Buch „Diffusion Weighted and Diffusion Tensor Imaging – A Clinical Guide“
Bildatlas der Lungensonographie
Mathis, 231 Seiten, Springer; 6. Auflage, 2015, ISBN-13: 978-3662475355, 129,99 € Für an Thoraxübersichtsaufnahme und Computertomographie gewohnte Radiologen bietet der von Gebhard Mathis nun
schon in der 6. Auflage herausgegebene „Bildatlas der Lungensonographie“ einen interessanten anderen, teilweise sicher auch neuen Blickwinkel auf uns bekannte Krankheitsbilder. Mit über 700 Abbildungen, ergänzt durch sehr gute Farbgrafiken, Flussdiagramme und viele Tabellen führt Mathis die Leser in insgesamt 12 Kapiteln intensiv an die Technik wie auch die vielfältigen Möglichkeiten der Lungen- und Thoraxsonographie heran. Das Kapitel über die mediastinale Sonographie schlägt eine Brücke zur Echokardiographie. Ein weiteres Kapitel beschreibt ausführlich interventionelle ultraschallgesteuerte Techniken. Im direkten Vergleich zu korrelierendem Röntgenbild und Computertomogramm zeigt der Atlas die durch die Sonographie zusätzlich gewonnenen In-
formationen auf, z. B. die für die Therapieplanung wichtige Komplexität mancher Pleuraergüsse. Das sonographische Erscheinungsbild einer pulmonalen Sarkoidose oder das Aufsuchen kleinster pleuraler Metastasen, die weitere Differenzierung von Konsolidierungen anhand dopplersonografischer Gefäßspektren und die pulmonalsonographische Lungenemboliediagnostik dürften für den Radiologen in der Regel nicht zum täglichen Brot zählen. Ausgezeichnet finde ich persönlich die mittels CEUS generierten Befundbilder von tumorösen und entzündlichen pulmonalen Prozessen. Ein Online-Access (wie bei vergleichbaren Publikationen inzwischen für zusätzliches Bild- und Videomaterial üblich) ist nicht vorgesehen, m. E. auch nicht unbedingt nötig. Der Radiologe 5 · 2016
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Mitteilungen des BDR · Rezensionen Fazit Der vorliegende Atlas richtet sich, wie schon das Thema und seine 15 aus dem internistischen Fachgebiet stammenden Autoren vermuten lassen, in erster Linie an Internisten und Thoraxchirurgen. 129,99 € für das gebundene Buch und 99,99 € für das eBook scheinen mir für das umfassend abgehandelte Thema gerechtfertigt.
Die sonographische Pneumothoraxund Herzinsuffizienzdiagnostik dürfte auch für in der klinischen Notfallmedizin tätige Radiologen interessant sein. Peter Otte Nürnberg
Spine Surgery – Tricks of the Trade
Vaccaro, Albert, 462 Seiten, Thieme Medical Publishers; 3. Auflage, 2016, Englisch, ISBN-13: 978-1604068962, 170,35 € Die 3. Auflage des Buches „Spine Surgery: Tricks of the Trade“ wird von Herrn Professor Alexander R.Vaccaro und Herrn Professor Todd J. Albert editiert. Die 2. Auflage ist 2009 erschienen. Herr Vaccaro ist Neurochirurg und stellvertretender Direktor der Abteilung für orthopädische Chirurgie an der Thomas Jefferson Universität in Philadelphia in Pennsylvania. Herr Professor Albert ist Direktor der Abteilung für orthopädische Chirurgie am Weill Cornell Medical College in New York als Professor für orthopädische Chirurgie tätig. Die einzelnen Kapitel entstammen der Feder von einer hohen Anzahl an Top-Experten im Fach der Wirbelsäulenchirurgie aus der ganzen Welt, überwiegend aber aus den USA, darunter so bekannte Namen wie Daniel K.Resnick, Autor des Buches „Neurosurgical operative Atlas“ aus dem Jahre 2007. Ziel des Buches ist die umfassende Darstellung der allermeisten und heu-
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te möglichen operativen Eingriffe an der Wirbelsäule. Das Buch bringt dem Leser mit 30 neuen Schwerpunkten die Prozesse der einzelnen operativen Eingriffe leicht verständlich nahe. Durch die vermittelten Tipps und Anregungen können sich operativ tätige Chirurgen sehr schnell einen Vorsprung für ihr eigenes Know-how verschaffen. Das Buch ist in 21 umfangreiche Kapitel unterteilt und arbeitet die Anatomie, Pathologie und Neuro- und orthopädische Chirurgie von der HWS bis zur LWS chronologisch und übersichtlich ab. Die hohe Komplexität der chirurgischen Verfahren wird mit sehr gut strukturierten Texten in kurzen Unterkapiteln erläutert. In Kapitel XVI wird auf knapp 60 Seiten auf modernste minimal invasive Verfahren eingegangen inclusive eines knappen zweiseitigen Kapitels über moderne robotic surgery. Die versteifenden Operationen der Wirbelsäule werden auch ausführlich erläutert. Die Tumorchirurgie der Wirbelsäule wird allerdings in Kapitel XVII etwas knapp, wenn auch wiederum „state of the art“, bearbeitet. Die in den USA wichtige Sicherheit des Patienten bezogen auf die Minimierung der Röntgendosis bei intraoperativen Durchleuchtungen und des effektiven Einsatzes des Neuromonitorings während operativer Verfahren zur Korrektur von spinalen Deformitäten finden auch ihren angemessenen Platz. Die medikamentöse Schmerztherapie sowie das Management von Komplikationen werden ebenfalls in eigenen Kapiteln abgearbeitet. Das Buch beinhaltet mehr als 400 Abbildungen, Diagramme und Fotos in exzellenter Farb- und Bildqualität. Die gezeig-
ten aufwendigen anatomischen Grafiken sowie intraoperative Situs unterstreichen das hohe Niveau des in Fernost gedruckten Buches Dazu kommt noch die Möglichkeit, die im Preis des Buches inkludiert ist, sich 40 eindrucksvolle Videos online über die operativen Eingriffe crossmedial in HD-Qualität anzuschauen. Auch das ist ein deutlicher Mehrwert. Dass nur zwei knappe Kapitel der konservativen interventionellen Therapie der Wirbelsäule und des Os sacrums gewidmet wurden und nur die Durchleuchtungs- und nicht die Ct gesteuerten Techniken zur Sprache kommen, ist zu bedauern, hätte es doch das Schwerpunktthema der spinalen Wirbelsäulenchirurgie um einen nicht unbedeutenden Therapieansatz abrundend ergänzen können. Immerhin gibt es ein anschauliches Video dazu. Zielgruppe ist sicher der Facharzt für Neurochirurgie und der Facharzt für Unfall- oder orthopädische Chirurgie mit dem Schwerpunkt der spinalen Chirurgie auch in der Ausbildung zum Facharzt, aber auch Neuroradiologen in Ausbildung und als Fachärzte profitieren von der Fülle der angebotenen Informationen. Allgemeinradiologen aber auch dann, wenn sie eine Klinik mit einer orthopädischen Chirurgie versorgen oder ambulant interdisziplinär tätig sind. Inwieweit sich Operationstechniken in den USA von Operationstechniken in Deutschland unterscheiden, ist nur von Fachkollegen zu beurteilen. Fazit: Insgesamt zeigt sich erneut die hohe didaktische Qualität US-amerikanischer Literatur, die mit einem enormen Aufwand außergewöhnliche und trotzdem „gut verdauliche“ Bücher editiert. Das Buch ist leicht verständlich geschrieben, weshalb die englische Sprache für Leser kein Hindernis darstellen dürfte. Das Buch ist einschränkungslos zu empfehlen und das Preis-Leistungsverhältnis ist mehr als angemessen. Dr. med. Karlgeorg Krüger Essen
Bildgebende Diagnostik des Fußes
Szeimies, Stäbler, Walther, 296 Seiten, Thieme, 1. Auflage, 2016, ISBN-13: 978-3132403031, 79,99 € Von dem Buch gibt es eine neue kartonierte Sonderausgabe zu einem attraktiven Preis.
Das Buch beschäftigt sich mit allen Aspekten der bildgebenden Diagnostik des Fußes, sozusagen von Münchner Radiologen für alle Radiologen. Aus unserer täglichen Erfahrung wissen wir, dass der Fuß ein unbeliebter Körperteil für Radiologen ist, Ausnahmen bestätigen die Regel. Das liegt an der komplexen Anatomie, den teils schwer verständlichen Fragstellungen und den relativ ähnlichen Symptomen bei einer Vielzahl möglicher Ursachen. Betroffen sind alle Bevölkerungsgruppen, vom Sportler mit Fußbeschwerden nach einem Marathonlauf bis zum schlecht eingestellten älteren Diabetiker, mit nicht heilenden Ulzerationen. Das vorliegende Buch gehört zur neuen Kategorie Lehrbücher, die bei einer durchgehend einheitlichen Struktur, ein sehr benutzerfreundliches
und didaktisch ansprechendes Design haben. Der Bezug zur Klinik und zur Therapie ist stets gegeben. Die Bildqualität ist sehr gut. Das Buch wendet sich an Radiologen, die sich dem Gebiet weiter annähern wollen oder gerade anfangen, sich damit zu beschäftigen, ebenso wie an Radiologen, die bereits Erfahrung haben und ein aktuelles Nachschlagewerk suchen. Bei Interesse an der Thematik ist es eine eindeutige Kaufempfehlung. Prof. Dr. med. Reinhard Tomczak Bad Friedrichshall
Pediatric and Adult MRI Atlas of Bone Marrow
Normal Appearances, Variants and Diffuse Disease States Ilaslan, Sundaram, 197 Seiten, Springer, 1st ed. 2016, Englisch, ISBN-13: 978-3642027390, 156,50 € Soeben ist die erste Auflage des knapp 200 Seiten starken Buches – eigentlich ein reich bebilderter MRT-Atlas – über das normale Knochenmark im Kindesalter und beim Erwachsenen sowie über die diffusen Erkrankungen des Knochenmarks erschienen, über eine Terra incognita, wie Prof. Rosenthal im Vorwort
schreibt. Dabei kann es zu fatalen Fehldiagnosen kommen, wenn wir Radiologen diese Terra incognita nicht explorieren, zumal wir in jeder MRT-Untersuchung mit Abbildungen des Knochenmarks konfrontiert werden. Dieses Buch bietet die Chance, sich auf eine reich bebilderte und mit ausreichend Text versehene Entdeckungsreise zu begeben. In sieben Kapiteln wird zunächst die normale Entwicklung des Knochenmarks, In utero bis zum Erwachsenenalter dargestellt. Es folgen Kapitel über Veränderungen nach Radio- bzw. Chemotherapie, neoplastische Knochenmarkinfiltration, Anämien. Das letzte Kapitel, „Verschiedene“, behandelt die renale Osteodystrophie, Histiocytosen, M. Paget, seröse Knochenmarkatrophie, M. Gaucher, Osteopetrose, Sarkoidose, Infektion, chronisch rekurrierende multifokale Osteomyelitis, Osteonekrose, rheumatologische Erkrankungen und das transiente Knochenmarködem. Obwohl die Übergänge zu den diffusen Erkrankungen des Knochenmarks fließend sind, stehen die unifokalen oder
multifokalen Skelettläsionen nicht im Vordergrund des Buches. Das erste Kapitel über die normale Entwicklung des Knochenmarks beansprucht zu recht fast ein Drittel des Buches. Gerade wer überwiegend mit Untersuchungen Erwachsener konfrontiert ist, findet hier reichlich Bildmaterial über die Entwicklung des Extremitätenskeletts und das Achsenskeletts. So wird die Entwicklung des Handskeletts in 21 Abbildungen (Alter: 2 Tage, 10 und 13 Monate, 5, 7, 13 und 10 Jahre) dargestellt. In den folgenden Kapiteln werden die posttherapeutischen und pathologischen Knochenmarkveränderungen kurz beschrieben und mit charakteristischen Abbildungen dargestellt. Fazit: Steht ab sofort an meinem Arbeitsplatz! Prof. Dr. med. Dr. h.c. Johannes C. Böck München
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Mitteilungen des BDR · BDR-Adressen BDR-Vorstand
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