Mitteilungen des Berufsverbandes der Deutschen Radiologen Radiologe 2017 · 57:591–606 DOI 10.1007/s00117-017-0280-5 © Springer Medizin Verlag GmbH 2017
BDR
Radiologie in Klinik und Praxis – Berufspolitik beim RöKo Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, mit der Verleihung der Hermann-RiederMedaille 2017 an den langjährigen BDRVorsitzenden Dr. Jürgen Fischer würdigt die DRG dessen Verdienste um die Radiologie. Zum Lebenswerk von Dr. Fischer gehört auch die Implementierung der Reihe „Radiologie in Klinik und Praxis“ beim Röntgenkongress. Begonnen als zwei 90minütige Sitzungen am Donnerstag-Vormittag (dem Feiertag beim Kongress), paritätisch besetzt mit berufspolitischen Themen und Referenten für niedergelassene und im Krankenhaus tätige Kollegen. Die Organisation oblag dem Vorstand des BDR, unterstützt durch den unmittelbar dem Vorstand unterstellten
Inhalt Editorial 591 Radiologie in Klinik und Praxis – Berufspolitik beim RöKo Aktuelles 592 Leipzig 2017 hatte (fast) alles im Blick! 595 Ultraschallscreening auf Bauchaorten aneurysmen 605 Wir begrüßen die neuen Mitglieder 596 Aus den Ländern 598 Aus der DRG 600 In aller Kürze 601 Kooperationspartner Rezensionen 602 Injektionstherapie an der Wirbelsäule – Manual und Atlas 603 Messverfahren und Klassifikationen in der muskuloskelettalen Radiologie 604 Radiologische Begutachtung 604 Pediatric Neuroradiology 605 SIRT – Grundlagen und klinische Anwendungen Verschiedenes 597 Impressum 594 Stellen – Praxisgesuche 606 BDR-Adressen
Ausschuss Krankenhausradiologie des Berufsverbandes. Das Forum bot somit dem BDR die Möglichkeit der Präsentation eigener Themen innerhalb des von der DRG ausgerichteten Röntgenkongresses. Und wurde auch immer als ein Zeichen der gemeinschaftlichen Arbeit für die Radiologie von wissenschaftlicher Fachgesellschaft und Berufsverband verstanden. Mit der Wandlung des Röntgenkongresses von einer rein wissenschaftlichen Veranstaltung zum größten nationalen Kongress, mit etabliertem Fort- und Weiterbildungsprogramm, wuchs auch das Format „Radiologie in Klinik und Praxis“. Unter der organisatorischen Verantwortung von Prof. Dr. Günter Layer aus Ludwigshafen entstand über Jahre ein mehrtägiges Programmangebot mit unterschiedlichsten Themen aus der Berufspolitik. Fester Bestandteil dabei waren immer die mehrstündige fallbasierte Diskussion zu haftungsrechtlichen Fragen aus Sicht der Anwender und Juristen, sowie ein vom BDR organisierte Symposium zu aktuellen berufspolitischen Fragen, vor allem unter juristischen Gesichtspunkten. Daneben kamen Fragen zu aktuellen Entwicklungen in der Radiologie ebenso zur Sprache wie Angebote für Oberärzte zur Vorbereitung auf künftige Leitungspositionen und Seminare zur privatärztlichen Abrechnung. Zwischenzeitlich hat sich der Röntgenkongress zu einer Großveranstaltung mit ca. 7000 Teilnehmern jährlich entwickelt. Mit Refersher- und „Fit-fürden-Facharzt-Kursen der Arbeitsgemeinschaften der DRG, Hands-on-Seminaren, Prüfungen zur Erlangung von Zusatzqualifikationen in den verschiedensten Spezialgebieten der Radiologie und vielen Treffen unterschiedlichster Interessengruppen innerhalb unseres Faches. Im Rahmen der notwendigen Strukturierung des Programms wurden daher alle berufspolitischen Themen im For-
mat „Radiologie in Klinik und Praxis“ zusammengefasst und zu einem, den gesamten Kongress durchlaufenden Angebot, zusammengefasst. Unter der organisatorischen Verantwortung von BDR und CAFRAD (dem Chefarztforum der DRG als Vertretung der Kranken haus chef ärzte) finden sich nunmehr neben den bekannten Angeboten das „CAFRADTreffen beim RöKo“ als Angebot für alle; das gemeinsame Seminar von DRG und BDR „Quo vadis Radiologie“ als breite Diskussionsplattform zur Entwicklung unseres Faches und aktuelle Themen, wie etwa die Diskussion um das sogenannte „Antikorruptionsgesetz“. Jahrzehnte nach seiner Implementierung ist „Radiologie in Klinik und Praxis“ heute das Forum für berufspolitische Diskussionen beim RöKo, die Plattform für alle Kongressteilnehmer sich zu aktuellen Themen jenseits der medizinisch-fachlichen Diskussionen zu informieren und Kontakt zu den dort tätigen Kolleginnen und Kollegen zu finden. In diesem Sinne wird ab 2018 auch die Veranstaltung des „Forum der niedergelassenen Radiologen in der DRG“ (FuNRAD) beim RöKo unter dem Format „Radiologie in Klinik und Praxis“ integriert sein. Ganz im Sinne des Initiators Dr. Fischer als ein gemeinsames Programmangebot für Krankenhausärzte, niedergelassene Kollegen und MTRAs, für DRG-, BDR- und VMTB-Mitglieder – und solche, die es noch werden wollen.
Ihr Prof. Hermann Helmberger Der Radiologe 7 · 2017
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Mitteilungen des BDR · Aktuelles
Leipzig 2017 hatte (fast) alles im Blick! In diesem Jahr fand der Röntgenkongress zum zweiten Mal in Leipzig statt – veranstaltet von der DRG und der Österreichischen Röntgengesellschaft. Der Kongress war also rundum routinierter, Veranstalter, TeilnehmerInnen und Aussteller bewegten sich auf bekannterem Terrain. Ein traditionell groß aufgestelltes Programm der Röntgengesellschaft – sowohl in den wissenschaftlichen Slots wie auch in geselligen Teilen (Eröffnungsparty), Festreden und Preisverleihungen erwartete uns.
Hermann-Rieder-Medaille
©©Photo DRG
Die Rieder-Medaille ist am 3. Dezember 1928 anlässlich des 70. Geburtstages des Gründungs- und Ehrenmitglieds der DRG, Geheimrat Prof. Dr. med. Hermann Rieder in München (1885–1932) von einem Kollegium gestiftet worden. Die Medaille wird an Personen verliehen, die sich um das Fach der theoretischen oder klinischen Radiologie in Wissenschaft und Praxis besonders verdient gemacht haben. Verliehen wurde sie in diesem Jahr an Dr. med. Jürgen Fischer (Coesfeld), den langjährigen BDR-Vorsitzenden, an Dr. med. Rudolf Kaiser (Münster), ebenfalls BDR-Mitglied, vertritt in Westfalen-Lippe langjährig radiologische Interessen in der Kammer und bei den Deutschen Ärztetagen und an Prof. Dr. med. Bernd Haubitz (Hannover).
8 v. l. n. r.: Prof. Dierk Vorwerk mit Dr. med. Jürgen Fischer, Prof. Dr. med. Bernd Haubitz und Dr. med. Rudolf Kaiser
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Die DRG-Vorstandswahlen bestätigten auch das Engagement von Dr. Stefan Neumann, BDR-Landesvorsitzender aus Bremen. Er wurde wieder zum Schriftführer der DRG gewählt. Herzlichen Glückwunsch! Das diesjährige Kongress-Motto „Alles im Blick“ breitete ein umfassendes Programm vor den TeilnehmerInnen aus, in dem für jeden etwas dabei war. StudentInnen, Weiterbildungsassistent Innen, Radiologen, Neuro-und Kinderradiologen aus Klinik und Praxis und nicht zu Letzt das gut gegliederte Fortbildungsprogramm für MTA/RAs. Hier ist besonders die Präsenz des DVTA mit ihrer frisch gewählten Präsidentin für die Fachrichtung Radiologie/Funktionsdiagnostik Rebecca Lauterbach hervorzuheben. Der BDR-Stand befand sich am angestammten Platz innerhalb der Industrieausstellung. Viele Mitglieder schauten vorbei um kurz Hallo zu sagen oder ihre Kontaktdaten bei Frau Turlach und Frau Gauczynski zu aktualisieren. Juristische Fragen konnten auf kurzem Dienstweg an Markus Henkel gerichtet werden und unser Kooperationspartner in Sachen Strom, e.optimum, informierte vor Ort und konnte einige Mitglieder von seinem Angebot überzeugen. Aber auch viele StudentInnen kamen neugierig an unseren Stand, ließen sich über Aufgaben und Zielsetzung des BDR, bzw. generell der Rolle von ärztlichen Berufsverbänden in der Gesundheitspolitik, informieren. DER RADIOLOGE war bei ihnen bereits bekannt und auch sehr begehrt, da das Konzept der Themenhefte, die immer hervorragende und vor allem praxisrelevante Fachbeiträge enthalten, gut ankommt. Ein Konzept, dass sich also bewährt. Dies war auch die einhellige Meinung der MTA/RAs, die ebensolch großes Interesse an unserer Mitgliederzeitschrift zeigten. Die in weiten Teilen vom BDR organisierte Reihe „Radiologie in Klinik und Praxis“ ist weiter gewachsen und nun ein stabiler und gut besuchter Programmpunkt geworden.
Wir berichten in dieser und der nächsten Ausgabe von den einzelnen Sitzungen.
Radiologie in Klinik und Praxis III „Ist der § 299a StGB ein Damokles schwert auch für Radiologen? Prof. Dr. Dr. Thomas Ufer, Rechtsanwalt und Arzt, Fachanwalt für Medizinrecht, Hamburg Ob das Gesetz zur Bekämpfung von Korruption im Gesundheitswesen, durch welches bestimmte Verhaltensweisen auch strafrechtlich sanktioniert werden, notwendig war oder nicht, ist auch weiterhin umstritten. Weitgehende Einigkeit besteht aber darüber, dass mit dem Gesetz eine erhebliche Verunsicherung eingetreten ist, auch und gerade soweit Kooperationen zwischen Leistungserbringern betroffen sind. Diese Verunsicherung betrifft insbesondere kooperationsaffine Fachgebiete wie die Radiologie, wo ein originäres Patientenklientel nicht besteht, sondern – geradezu zwangsläufig – Zuweisungen durch andere erfolgen (müssen). Die besondere Schwierigkeit in der Rechtsanwendung liegt dabei in einer trennscharfen Abgrenzung zwischen (erlaubten) Kooperationen und (verbotener) Korruption. Während nämlich anhand von Trennungs-, Transparenz-, Dokumenations- und Äquivalenzprinzip versucht wird, eine Abgrenzung zwischen legalen und illegalen Verhaltensweisen zu erreichen, besteht oftmals aus der ex-ante-Perspektive eine geringe Trennschärfe. Dies wird noch durch die Breitenwirkung von Strafverfolgungsmaßnahmen erhöht, da Strafverfolgungsbehörden – etwa bei (anonymen) Anzeigen – geradezu gezwungen sind, Ermittlungen aufzunehmen, um eine Tatsachengrundlage ob der Überprüfung einer Strafbarkeit zu schaffen. Hierbei vorzunehmende Abwägungen, insbesondere zur Angemessenheit von Vergütungen, bleiben dabei oft wertungsoffen, sowohl was eine Angemessenheit „im weiteren Sinne“ angeht, also hinsichtlich der Festlegung des manifesten ökonomischen und der latenten Nutzen
im Einzelfall, aber auch die Angemessenheit einer Vergütung für die Arbeitskraft des Arztes („Angemessenheit im engeren Sinne“). Diese notwendige Feststellung der Angemessenheit lässt sich auf jegliche Vereinbarung für Kooperationen im Gesundheitswesen übertragen, beginnend von dem Abschluss eines Mietvertrages für Praxisräumlichkeiten zwischen unterschiedlichen Beteiligten über ambulantstationäre Kooperationsmodelle bis hin zur konkreten Preisgestaltung im Rahmen von Einkaufs- bzw. Abgabepreisen, etwa für Kontrastmittel. Bisherige Versuche, hierfür Leitplanken festzulegen, befinden sich bislang noch im Anfangsstadium und finden keine unumstrittene Resonanz. Insoweit kann es dem Arzt zum jetzigen Zeitpunkt nur angeraten werden, in seinem Einflussbereich eine Bestandsaufnahme vorzunehmen über in der Vergangenheit eingegangene vertragliche Verpflichtungen. Sobald eine Motivationslage hervortritt, die eine Kick-Back-Konstella-
tion jedenfalls nahelegen könnte, besteht in jedem Falle weiterer Abklärungsbedarf und ggf. die Notwendigkeit, Änderungen an den eigenen Verhaltensweisen vorzunehmen. Gibt es für die Überprüfung von Verhaltensweisen Clearingstellen und/oder Aufsichtsbehörden, so kann der Gang zu diesen nur angeraten werden, wenn dies nicht – wie etwa in bestimmten Bundesländern (z. B. Ärztekammer Niedersachsen) – sowieso Berufspflicht ist. Leider sieht das Strafprozessrecht eine Vorabanfrage an die für die Korruptionsstrafbarkeit zuständigen Staatsanwaltschaften nicht vor, so dass durch diese keine verbindliche Festlegung im Vorfeld eines Ermittlungsverfahrens erreicht werden kann. Entsprechende Abwägungen können immer nur im jeweiligen Einzelfall getroffen werden; die Einführung einer Korruptionsstrafbarkeit mag aber jedenfalls den Anlass bilden, mit korruptionsgefährdeten Konstellationen heute noch sensibler umzugehen als in der Vergangenheit.
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Radiologie in Klinik und Praxis – zum Nachlesen
Radiologie in Klinik und Praxis V Wie bekommen wir unser Personal? – Sicht des universitären Institutsleiters Prof. Dr. Stefan Schönberg, Mannheim 55Klinisch-wissenschaftlich orientierte Ärzte/innen müssen in mehreren Generationen gefördert, entwickelt und positioniert werden, da aufgrund der Attraktivität dieser high potentials eine natürlich hohe Fluktuation in andere verantwortliche Positionen (Lehrstuhl, Chefarzt, Niederlassung, Ausland) besteht. 55Eine langfristige Festlegung von Themenfeldern mit klaren Verantwortlichkeitsstrukturen unter dem Leitgedanken der Mission, Vision, Strategie und Umsetzung konkreter Ziele ist wichtig. 55In einer zweidimensionalen Matrix organisation, in der Verantwortlichkeiten für einzelne radiologische Modalitäten und erkrankungsspezifische Prozesse bei Ärzten/innen mit Führungsrolle verankert werden, kann Personal unterschiedlicher Ausbildungsstufen im Team weiterentwickelt und -qualifiziert werden. 55Für eine gezielte Nachwuchsentwicklung in der universitären klinischtranslationalen Forschung sind interdisziplinäre Partnerschaften mit grundlagenforschungsorientierten Fachgebieten, die der Radiologie nahestehen (z. B. Medizinphysik), von hoher Bedeutung. 55Forschungsinfrastruktur, die wissenschaftlich orientierten Nachwuchs anzieht und von ihm aktiv genutzt wird, muss auf dem klinischen Campus in direkter Nachbarschaft zu den klinischen Einrichtungen vorhanden sein. Begleitende Qualifizierungsmaßnahmen wie das Programm „Forscher für die Zukunft“ von KLR und DRG erhöhen die Sichtbarkeit und Attraktivität solcher Strukturen. 55Die universitäre Radiologie muss offen sein für neue Tätigkeitsmodelle von Leistungsträgern, um Abwanderungen zu entgegnen, beispielsweise durch begleitende Förderung von Ausgründungen im medizintechnischen Bereich. Der Radiologe 7 · 2017
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Mitteilungen des BDR · Aktuelles Wie bekommen wir unser Personal? – Sicht des radiologischen Chefarztes Prof. Dr. med. Roman Fischbach, Hamburg Die Beschreibung der aktuellen Situation der Personalgewinnung für eine Krankenhausradiologie erfordert neben der Bewertung der lokalen, durch das Haus bestimmten Faktoren, eine differenzierte Betrachtung der jeweiligen Berufsgruppe und gesuchten Qualifikation. Assistenzärzte Die Radiologie ist eine beliebte Fachrichtig, so dass Initiativbewerbungen von Berufsanfängern oder von wechselwilligen Ärzten mit begonnener Weiterbildung in einem klinischen Fach häufig sind. Ein große radiologische Abteilung mit umfänglicher Weiterbildungsermächtigung in einer Metropolregion oder einem Ballungszentrum tut sich hierbei leichter, Mitarbeiter anzuziehen, als eine kleine Krankenhausabteilung eines Grundund Regelversorgers in der Peripherie oder einer ländlichen Region. In der ei-
Stellen/Praxisgesuche Berlin – Weiterbildungsassistent/in Radiologie gesucht Lindau – MRT Vertretung 1.–18. August gesucht München – Urlaubs- und Krankheitsvertretung für MRT gesucht Krankenhaus Spremberg – Nachfolger/in gesucht Raum Berlin – Senior-Radiologe bietet Vertretung an Bundesweit – Facharzt/Oberarzt Radiologie sucht neue Herausforderung in Klinik oder Praxis Süddeutschland – Biete RadiologieVertretungen an Näheres in der Stellen- und Gerätebörse, auch zu den Kontaktmöglichkeiten, finden Sie auf unserer Webseite www.radiologenverband.de. Für BDR-Mitglieder ein kostenloser Service.
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genen Klinik mit Lage in einer attraktiven Großstadt ist die Nachfrage nach Weiterbildungsstellen deutlich größer als das Angebot, so dass freiwerdende Stellen in der Regel aus den PJ-Studenten oder aus Initiativbewerbungen selektiert und besetzt werden. Neben der Sogwirkung einer Großstadt sind für den Bewerber eine umfängliche Weiterbildungsermächtigung und ein breit gefächertes Leistungsspektrum mit klar erkennbaren Schwerpunkten wesentliche Auswahlkriterien. Wichtig für den Bewerber sind zudem eine klar strukturierte Rotation unter Einschluss aller Arbeitsplätze mit Supervision sowie die Perspektive, dass die Weiterbildung in der Richtzeit absolviert werden kann. Neben Anleitung und Wissensvermittlung werden zudem die einigermaßen verlässliche Einhaltung der Arbeitszeit und die frühe Übernahme von Verantwortung bei eigenständiger Leistungserbringung erwartet. Weitere Faktoren für Bewerber sind eine gute Atmosphäre im Team und das Angebot an interner und externer Fortbildung. Den hohen Erwartungen der Bewerber an ihre zukünftige Stelle und die Qualität der Ausbildung stehen heute die im Krankenhaus reduzierten Personalressourcen und eine fortschreitende Leistungsverdichtung entgegen. Aus Abteilungsperspektive entscheidend ist daher, dass der Bewerber in das vorhandene Team passt und neben Lernwillen eine hohe Leistungsbereitschaft mitbringt. Grundsätzlich muss sehr genau abgewogen werden, wie das Personalgerüst der Abteilung aussehen darf und wie viele Anfänger oder Ärzte in begonnener Weiterbildung in dieses Gerüst eingepasst werden können. Der wachsende wirtschaftliche Druck, insbesondere bei den privaten Klinikbetreibern, erzwingt eine schlanke Personalstruktur mit hohen Anforderungen an Qualität, Eigenständigkeit und Effizienz, denen auch der zukünftige Mitarbeiter genügen muss. Für die Abteilung ist somit die Auswahl des richtigen Bewerbers von hoher Wichtigkeit und erfordert Zeit. In der eigenen Abteilung hat es sich als vorteilhaft erwiesen, neben einem strukturierten Vorstellungsgespräch den Bewerber zu einer mindestens ganztägigen Hospitation ein-
zuladen. Der Bewerber kann sich so einen willkommenen Überblick über die Abteilung verschaffen. Aus Abteilungsperspektive wichtiger ist, dass die eigenen Mitarbeiter Zeit haben, sich ein Bild von dem zukünftigen Kollegen zu machen und dass anschließend in der Gruppe eine Bewertung und Rangfolge besprochen wird. Die Erkundigung über den Hintergrund der Bewerber gehört dabei ebenfalls zu den notwendigen Aufgaben. In der eigenen Klinik spielen Konzernstrukturen und die Personalabteilung in der Bewerberauswahl (noch) keine Rolle, sondern die Auswahl obliegt dem leitenden Arzt. Fach- und Oberärzte Schwieriger wird es, wenn ein erfahrener Assistenzarzt, Facharzt oder Oberarzt besetzt werden muss. Die Bewerberlage ist auch in der Großstadt angespannt, da der Arbeitsplatz im Krankenhaus aufgrund der Dienststruktur unter Einschluss von Nacht- und Wochenenddiensten hinsichtlich der „Work-Life-Balance“ weniger attraktiv wirkt, als eine angestellte Tätigkeit in der Niederlassung. Objektiv betrachtet ist dem wahrscheinlich nicht so, da heute die Einhaltung des europäischen Arbeitszeitgesetzes und die Bewertung des Bereitschaftsdienstes als Arbeitszeit den früher üblichen Klinikarbeitszeiten klare Grenzen aufzeigen. Auch sind das Arbeiten im radiologischen Team und mit den Kollegen der klinischen Fachabteilungen durchaus Pluspunkte für das Krankenhaus, was aber bislang nicht zu einem Ansturm von Bewerbern geführt hat. Die Frage, warum einem Überschuss an Ausbildungsassistenten ein Mangel an Fachärzten gegenübersteht, ist nicht leicht zu beantworten. Neben der zunehmenden Anzahl von Ärzten, die die klinische Medizin wieder verlassen ist auch der wachsende Anteil der jungen Ärzte und Ärztinnen, die in Teilzeit tätig sein wollen ein Faktor. Trotz des gefühlten Mangels an geeigneten Kandidaten ist es wiederum entscheidend, den Richtigen für die freie Position und Funktion auszuwählen. Ein intensives Kennenlernen über mehrere Gespräche, Hospitation und Prüfung des Hintergrundes sind erforderlich, um Fehlbesetzungen zu vermeiden. Selbst wenn manchmal eine längere Vakanz bis zu ei-
ner geeigneten Besetzung nicht zu umgehen ist, ist ein schwieriger Mitarbeiter im Team oder gar in einer Leitungsfunktion am Ende problematischer. Sofern möglich bemühen wir uns, die Besetzung von zukünftigen Fach- und Oberärzten aus den eigenen Weiterbildungsassistenten zu bewerkstelligen. Oftmals bleibt es aber unumgänglich freie Stellen auszuschreiben. Die klassische Anzeige im Deutschen Ärzteblatt ist dabei teuer und lässt in der Wirkung nach, so dass eher im Internet über Bewerberportale und auf der eigenen Homepage geworben wird. Die prinzipiell durch eine Konzernstruktur gegebenen Möglichkeiten einer standortübergreifenden Personalentwicklung und Besetzung befinden sich (zumindest in der eigenen Wahrnehmung) noch in den Kinderschuhen, dürften aber in Zukunft an Bedeutung gewinnen. Für den Bewerber muss die Position als Fach- oder Oberarzt individuell attraktiv sein. Dies kann die Vergütung betreffen oder eine bestimmte Stellung mit klar definierten Schwerpunkten, Verantwortlichkeiten und Entwicklungsperspektiven. Die Vereinbarkeit von Beruf und Freizeit gewinnt zunehmend an Bedeutung, so dass auch die Möglichkeit einer Teilzeitbeschäftigung in Betracht zu ziehen ist. In Zukunft wird es immer häufiger notwen-
dig sein, ein Stellenprofil individuell an die Erwartung eines Bewerbers anzupassen, um engagierte und hochqualifizierte Mitarbeiter zu finden und zu halten. (Den Vortrag finden Sie auf unserer Webseite).
Wie bekommen wir unser Personal? – Sicht des am Krankenhaus niedergelassenen Radiologen Prof. Dr. Stephan Duda, Berlin Was unterscheidet die Praxis im Krankenhaus? Recht wenig – Personalprobleme haben alle! Die Personalsuche erfolgt bei uns sowohl klassisch mit Anzeigenschaltung, aber immer mehr ergänzt durch zeitgerechtere Suchen: Stellenangebote auf der eigenen Praxis-Webseite veröffentlichen, Stellenbörsen von DRG und BDR nutzen. Soziale Netzwerke werden stärker eingebunden, die den zielgenauen Verbreitungsgrad wesentlich erhöhen. Unsere Stellenausschreibungen, sowohl ärztlich wie im Bereich der nicht-ärztlichen Stellen, vervielfachen sich durch die Verbreitung via Facebook und Co. Weitere Möglichkeiten bestehen durch die Einschaltung von Vermittlungsagenturen und Headhuntern. Wir stellen Stu-
denten befristet auf Basis von Werksverträgen ein – die dann auch weiter Kontakt zu uns halten und nach Studienabschluss ggf. in die Praxis zurückfinden. Notsituationen/personelle Engpässe können auch per Rent-a-MTRA oder Rent-a-Doc überbrückt werden – bergen jedoch Probleme sowohl im Arbeitsrecht als auch im Bereich des Teambuildings. Durch die volle Weiterbildungsberechtigung bilden wir im Idealfall unseren eigenen Nachwuchs aus. Die Tendenz auch über die Altersgrenze hinaus tätig zu sein, nimmt zu, so dass auch die Beschäftigung von „SeniorDocs“ eine Option ist. Auch im Ausland kann man auf Personalsuche gehen – allerdings sind hier die arbeitsrechtlichen Hürden groß – aber nicht unüberwindbar. Fazit: Personalsuche ist ein weites Feld. Besser ist es, daran zu arbeiten, Personal dauerhaft zu binden, durch familienfreundliche Arbeitszeit-Regelungen, übertarifliche Bezahlung, Tele arbeits plätze, Förderung im Bereich der Weiterund Fortbildung und und und … (Den Vortrag finden Sie auf unserer Webseite). Fortsetzung folgt – in der August-Ausgabe. (sl)
Ultraschallscreening auf Bauchaortenaneurysmen Am 10. 06. 2017 ist ein Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses aus dem Oktober 2016 wirksam geworden, mit dem dieser die Einführung eines Screening-Verfahrens zur Früherkennung von Bauchaortenaneurysmen eingeführt hat. Zu diesem Verfahren muss jetzt noch der Bewertungsausschuss die Frage der Vergütung im EBM regeln, bevor Versicherte das neue Screening-Verfahren in Anspruch nehmen können. Hierfür haben die Vertragspartner bis zu sechs Monate Zeit, so dass spätestens ab Mitte Dezember 2017 die Untersuchungen durchgeführt werden können. Anspruchsberechtigt sind männliche Versicherte ab dem 65. Lebensjahr,
die einmalig eine entsprechende Ultraschalluntersuchung durchführen lassen können. Für dieses Screening-Verfahren erfolgt keine Einladung wie dies im Mammographie-Screening vorgesehen ist, sondern die Patienten können jederzeit ab Vollendung des 65. Lebensjahres an der Untersuchung teilnehmen. Allerdings kann das Screening nur einmalig durchgeführt werden. Die Untersuchung erfolgt mittels abdomineller Ultraschalluntersuchung und kann grundsätzlich von jedem Arzt durchgeführt werden, der die entsprechende Abrechnungsgenehmigung nach der Ultraschallvereinbarung für den Anwendungsbereich 7.1 (Abdomen, Retro-
peritoneum einschließlich Niere transkutan) vorweisen kann. Für das Screening-Programm hat der Gemeinsame Bundesausschuss selbst ein Merkblatt vorgesehen, das als Aufklärung den Patienten auszuhändigen ist. Die Versicherteninformation kann über die Kassenärztlichen Vereinigungen bezogen werden und als Information im Wartezimmer ausgelegt werden. Nach unserer bisherigen Auffassung ist diese Untersuchung auch für Radiologen ohne eine Überweisung möglich, da sie nicht im Rahmen der kurativen Versorgung von Versicherten erfolgt, sondern als Früherkennungsprogramm. Wir gehen deshalb derzeit davon aus, dass auch die Der Radiologe 7 · 2017
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Mitteilungen des BDR · Aus den Ländern dazu noch zu vereinbarenden Regelungen im EBM keine Überweisungspflicht vorsehen werden. Das Screening-Ergebnis gilt für betroffene Männer als auffällig, wenn ein Bauch aortendurchmesser von 2,5 cm oder größer gemessen wurde. Die in diesem Fall ggf. erforderliche weitere Diagnostik, Abklärung und Therapie erfolgt dann allerdings wieder im Rahmen der kurativen Versorgung, kann also nur auf Überweisung durch einen anderen Arzt vom Ra-
diologen durchgeführt werden. Dasselbe gilt für Verlaufskontrollen. Auf unserer Webseite finden Sie als Anhang zu diesem Artikel die umfangreiche Patienteninformation des G-BA. RA Markus Henkel München
Aus den Ländern
Bayern
28.–30. September 2017 in Würzburg Tagungspräsident Prof. Dr. Torsten Bley Tagungsort: Julius-Maximilians-Universität Würzburg Neue Universität am Sanderring, 97070 Würzburg Einladung und Programm finden Sie auf unserer Webseite und unter www.brg-kongress.de
Rheinland-Pfalz
Mitgliederversammlung 29. 05. 2017 Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung wurden einige Gäste begrüßt. Aus dem Saarland war Dr. Christoph Buntru, BDR-Landesvorsitzender, angereist, Herzlich begrüßt wurde auch Herr Prof.
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Layer, Chefarzt der Radiologie in Ludwigshafen und Vertreter der Krankenhausradiologen sowie Herr Dr. Both mit herzlichem Dank für die Hilfe bei der Organisation hier in Mainz. Wegen der Vielzahl aktueller Themen wurden diesmal auch RadiologInnen aus Rheinland-Pfalz eingeladen, die (noch) nicht Mitglieder im BDR sind. Aus aktuellem Anlass wurde die Tages ordnung erweitert: Zusatz-WB MRT Orthopäden/Kardiologen unter TOP 5! Unsere berufspolitische Vertretung als fachärztliche „Kleingruppe“ in Berlin – sowohl bei KBV als auch Bundesärztekammer – wird immer wichtiger! Das Thema Kontrastmittel ist das beste Beispiel für die große Bedeutung einer abgestimmten und starken berufspolitischen Interessenvertretung. Alle – wirklich alle Praxen und ermächtigten Radiologen – müssen Mitglied sein! Deshalb: werben Sie bitte zu den günstigen Konditionen auch ihre Weiterbildungsassistenten! Die Trennlinien zwischen niedergelassenen Radiologen und Krankenhausradiologen verwischen immer mehr. Sektorenübergreifende Versorgung und Weiterbildung heißt die Devise. Fachärztliche Weiterbildung muss mittlerweile in Krankenhäusern und Praxen stattfinden, auch wenn die Finanzierung in den radiologischen Praxen noch nicht geklärt ist. Da man uns
leider aus politischen Gründen nicht zu den sogenannten Grundversorgern zählt, ist mit einer Förderung über die KV für unsere FG zwar aktuell nicht zu rechnen, der Gesetzgeber hat zwischenzeitlich die Tür aber auch für Fachärzte aufgemacht! Hier wird innerhalb der KV dafür zu kämpfen sein, dass Gelder bereitstehen für alle Facharzt-Gruppen! TOP 2: Kontrastmittel Zur Historie: Im Jahr 2015 gab es die Anfrage zum Abschluss einer Vereinbarung zu Kontrastmittelpauschalen unter dem Dach der KV. Hierzu hatte uns Herr Thomas, Vertragsabteilung der KV, auf der damaligen Mitgliederversammlung detailliert berichtet. Die anschließende Abstimmung war eindeutig: Nein, wir wollen keine KM Pauschalen, auch wenn wir hieran Geld verdienen können. Wir wollten den Bezugsweg über den SSB in der bekannten Form beibehalten und damit unsere Arzneifreiheit. Leider wurde die wirkstoffübergreifende Ausschreibung vergaberechtlich als zulässig beurteilt. Mit Unterstützung der KV RLP und auch der KV Saarland wurde die Problematik den Kassen verdeutlicht – allerdings bisher ohne Erfolg. Die BDR Vorsitzenden Saarland, Nordrhein und RLP unternahmen in der Folge koordinierte Maßnahmen in den jeweiligen KVen. Die Problematik zeigt sich insbesondere im Fachlos K in der Folge der EMA Warnung vom 10. 03. 2017 zur Notwendigkeit der Dosisreduktion von Gadolinium bei makro zyklischen Kontrastmitteln, die mit dem Ausschreibungsgewinner nicht möglich ist. In der Folge erging ein klarer Hinweis der MRKommission der KV RLP (Dr. Rosog) und auch ein Schreiben des Gesundheitsministeriums an den BDR. Tenor: Selbstverständlich soll von den Radiologen eine Patientengefährdung vermieden werden und die Aufsicht geht davon aus, dass aus solchen Maßnahmen keine Regressansprüche der Kassen resultieren werden. Letztlich ergibt sich hieraus aber kein Freibrief für die Radiologen – im Sinne der Patienten muss aber die Dosisreduktion von Gadolinium angestrebt werden, da auch nach den Ergebnissen des Röntgenkongresses 2017 klar ist, dass auch die makrozyklischen KM die Blut-Hirn Schranke auch bei Gesunden überwinden.
TOP 3/4 In diesem Jahr fanden Neuwahlen sowohl in der KV RLP als auch bei der KBV statt. Der Vorstand der KV RLP ist neu besetzt: Heinz/Bartels/Staub. Leider ist kein Radiologe oder Vertreter einer anderen Facharztgruppe aus dem diagnostischen Bereich vertreten, dafür dominieren die Hausärzte. Der Zusammenschluss der Methodenfächer in der AGMF (Arbeitsgemeinschaft Methodenfächer), die sich neu aufgestellt haben und jetzt DVÄD (Dachverband ärztliche Diagnostikfächer) heißen, wird deshalb immer wichtiger. Weitere Themen waren die Laborvergütung: hier gilt es die Laborquote für Radiologie zu verhindern! Vom Vorstand der KV beschlossene Rückstellungen für Hausarztklagen zur Laborvergütung sind kein gutes Zeichen für die Fachärzte. Vertretung in den Selbstverwaltungsgremien: Dr. Schaeben ist wieder Mitglied der VV, Dr. Both Stellvertreter im NaheKreis. Dr. Schaeben ist zudem wieder Mitglied im FAFÄ der KBV und Vorsitzender des Fachausschuss Fachärzte in RLP, zudem Mitglied im Landesausschuß und erweiterten Landesausschuss in RLP. Bedarfsplanung und Aufkauf von Praxen/Vertragsarztsitzen: Hierzu wurde im Landesausschuss ein Kompromisspapier, initiiert von Dr. Schaeben, zwischen KV und Kassen erstellt, wie der Versorgungsbedarf einer Praxis oder eines Sitzes bewertet werden soll, wenn ein Versorgungsgrad von über 140 % festgestellt wurde. Dies ist in RLP in 3 von 4 Bezirken die Regel. Bisher wurde ein Sitz in RLP eingezogen: der Sitz eines Anästhesisten! TOP 5: BDR auf Landes- und Bundesebene Zum HVM: Gesamthonorar der KV RLP 1,708 Mrd.! Hausärzte 663 Mio., Fachärzte 962 Mio., Psycho 83 Mio. Honorar Radiologen (2015 zu 2016) plus 5,8 % (alle FÄ 3,2 %), FZ plus 1,7 % (alle FÄ plus 0,5 %), Arztzahl plus 1,3 % (alle FÄ plus 0,5 %). Die Honorarklammer bringt ca. 2,5 % Honorarumverteilung. Unsere Forderung: Geld muss der Leistung folgen! Das passiert zwar, aber mit einem Jahr Verspätung. Besonders ist die Mengendynamik MRT, da diese nicht aus unserer FG (100 % zuweisungsgebunden!)
kommt. Das Problem ist die Grundversorgung. Einführung PfG bedeutete erheblichen Honorarverlust, PfG! Normativ festgelegt! Vorteil der Praxisbudgets: Leistungsspektrum der Praxis in der Vergangenheit wird abgebildet, Wachstum auf Fachgruppen Schnitt ist möglich. Worauf sollen wir uns verständigen, was soll dem FA FÄ der KBV vorgeschlagen werden? Menge? Budget? Wirtschaftlichkeitsbonus? Fixkostenabstaffelung? Sollen wir uns am Beispiel Labor orientieren? Quotierung? Alle Leistungen extrabudgetär? Grundleistungen extrabudgetär? Morbi läuft nicht mehr, der Zuwendungsbedarf wird grösser! Der neue EBM kommt frühestens 2019. Die Bewertung wird derzeit erstellt, dabei sind Abschreibung/Restwert noch offen und kritisch. Für die neue GOÄ sieht es ähnlich aus: frühestens 2020: Leistungslegenden vor der Abstimmung, aber die Bewertung ist noch vollkommen offen, z. B. wo bleibt die „Belohnung“ d. h. Vergütung für unser investives Risiko und dann noch unsere Leistungsfähigkeit? Gefahr: Abschreibung 8 Jahre, Restwert 30 %! Auf Bundesebene werden die Radiologischen Inhalte für den BDR vom Kollegen Hamm aus Chemnitz und Markus Henkel gut vertreten. Strahlentherapie ist weiter extrabudgetär: Honorar 2008: 11,5 Mio., 2009: 15,5 Mio. 2010: 19,5 Mio., 2011: 19,1 Mio., 2012 21,2 Mio., 2016 ca. 30 Mio. Radiologie/NUK: nahezu 100 % im Budget: 2008: 59,3 Mio., 2009: 62,2 Mio., 2010: 60,05 Mio., d. h. 3,5 % in 2010!, 2011: 67,281 Mio. und 2012 68,550 Mio., 2016 ca. 80 Mio. ASV: Immer wieder die Frage FA Standard oder FA Status? Und kommt der Radiologe doch noch ins Kernteam Mammakarzinom? Unsere Einschätzung: Leider eher nicht! Für Rheinland-Pfalz – wie für alle anderen KVen – gilt: Der BDR vertritt die Fachgruppe in Berlin und in den einzelnen KVen, damit man uns nicht das Fell über die Ohren zieht. Regelmäßig tagt der BDRLänderausschuss: die 2 × pro Jahr stattfindenden Treffen der Landesvorsitzenden aus allen 17 KVen, dienen dem kollegialen Austausch und der gegenseitigen Unterstützung. Unsere aktuelle Zusammenarbeit im KM-Bereich (mit den Kollegen
Buntru, Stork und Schmidt) ist ein gutes Beispiel für diese so wichtige länderübergreifende Kooperation. TOP 6: Delegierte 2018 Delegierte werden sein: Schaeben, Both, Reinheimer, Kubale, Layer, Adolph, Sigmund, Vogel, Brühl. Dr. Schaeben dankte allen Kolleginnen und Kollegen für die Teilnahme und forderte die Nicht-BDR-Mitglieder auf, Mitglied zu werden und auch die WeiterbildungsassistentInnen an den BDR heranzuführen. Dr. Wolfram Schaeben Koblenz
Impressum BDR Herausgeber Berufsverband der Deutschen Radiologen, Träger der Akademie für Fort- und Weiterbildung in der Radiologie, zusammen mit der Deutschen Röntgengesellschaft e.V. (DRG) sowie der Qualitäts-Ring-Radiologie gGmbH Verantwortlich Dr. med. Detlef Wujciak, Halle/Saale Redaktion Dipl.-pol. Sabine Lingelbach (sl), Berlin Dr. Klaus Hamm (kh), Chemnitz Sönke Schmidt (sch), Kiel Prof. Bernd Hamm (bh), Berlin Weitere Autoren Prof. Dr. Stefan Duda, Berlin Prof. Dr. Roman Fischbach, Hamburg Prof. Dr. Stefan Schönberg, Mannheim Prof. Dr. Dr. Thomas Ufer, Hamburg Cartoon www.atelier-x-ray.de Beiträge, die nicht als Stellungnahme des Berufsverbandes gekennzeichnet sind, stellen nicht in jedem Fall die Meinung des Herausgebers dar. Der Radiologe 7 · 2017
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Aus der DRG
INTERVIEW
„Wolkige Raumforderung mit einer hühnereigroßen Dimension“ ICIS-Tagung 2017: Aktuelle Themen und Innovationen in der onkologischen Bildgebung Vom 2. bis 4. Oktober 2017 findet bereits zum zweiten Mal nach 2014 die Tagung der International Cancer Imaging Society (ICIS) in Deutschland statt. Experten aus dem In- und Ausland kommen im Langenbeck-Virchow Haus in Berlin zusammen, um sich ausschließlich mit Bildgebung und radiologischen Interventionen bei onkologischen Patienten zu beschäftigen. Prof. Dr. Stefan Diederich, Präsident der ICIS, stellt im Interview die Programm-Höhepunkte vor.
8 Prof. Dr. Stefan Diederich
Darmkrebs, Lungenkrebs, Hautkrebs, Brustkrebs und Prostatakrebs machen gut die Hälfte der Neuerkrankungen aus. Finden diese Krebsarten eine entsprechende Berücksichtigung im Programm der ICISTagung? Ja und Nein. Die Themen, die Radiologen besonders beschäftigen, finden sich auch in einer entsprechenden Gewichtung im Kongressprogramm wieder. Dabei handelt es sich aber nicht um eine „eins zu eins Übersetzung“ der Neuerkrankungszahlen. Ein Thema, das auf der ICIS-Tagung in diesem Jahr einen relativ großen Stellenwert einnimmt, ist das Prostatakarzinom. Der Grund dafür ist schlicht der, dass hier in der Bildgebung gerade sehr viel passiert. Auf der anderen Seite hat die ICIS-Tagung auch den Anspruch, onkologische Bildgebung in ihrer Breite abzudecken. Es gibt deshalb auch
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Sitzungen zu Nischenthemen wie z. B. Krebs bei Kindern. Das kommt glücklicherweise zwar selten vor, aber wenn der Fall einmal eintritt, ist das natürlich eine große Katastrophe für das Kind und die Familie. Im Programm haben wir deshalb Sitzungen, in denen Kinderradiologen über die onkologische Bildgebung und onkologische Interventionen reden. Wir haben auch eine Sitzung zu Kopf- und Halstumoren. Das sind zwar eher selten auftretende Tumoren, aber für die Betroffenen deshalb nicht minder bedeutsam und einschneidend. Es geht uns auch darum, mit dem Programm alle Regionen des Körpers abzudecken, bei denen die Bildgebung Relevanz hat. Sicherlich finden sich dort Tumoren, die häufiger auftreten, auch überproportional wieder, aber auch seltener auftretende Erkrankungen sind wichtige Themen, damit diejenigen, die ein besonderes Interesse an onkologischer Bildgebung haben, auch für diese Fälle gerüstet sind. Wir wollen mit der ICIS-Tagung ja nicht nur die Spezialisten der onkologischen Bildgebung ansprechen, sondern auch den Allgemeinradiologen, der vielleicht morgens eine Schulter-MR befunden muss und nachmittags dann bei einem KolonkrebsPatienten ein CT-Staging vornimmt. Welches sind aus Ihrer Sicht besonders interessante Entwicklungen, die sich auch im ICIS-Programm widerspiegeln?
Ein ganz spannendes Thema ist die Immuntherapie. Hier werden Medikamente eingesetzt, die den Krebs nicht direkt attackieren, sondern das körpereigene Immunsystem so stärken, dass es seinerseits den Krebs angreifen kann. Wichtig dabei ist, dass diese Medikamente im Patienten andere Effekte auslösen können als man sie von einer klassischen Chemotherapie kennt. Eine wirksame Chemotherapie macht den Tumor kleiner, eine erfolgreiche Immuntherapie hingegen kann den Tumor unter Umständen erst einmal größer machen. Der Radiologie, der diese Patienten untersucht und befundet, muss wissen, dass gerade zu Beginn der Immuntherapie der Tumor durchaus erst einmal schwellen darf, da Entzündungszellen aus dem Immunsystem in den Tumor einströmen, um ihn dann zu zerstören. Diesem Thema widmen wir auf der ICIS-Tagung sogar eine Key Note Lecture. Ein anderes zentrales Thema ist die Response-Beurteilung. Woran erkenne ich, dass ein Tumor auf eine Therapie anspricht? Es ist, wie bereits gesagt, nicht mehr alleine eine Frage der Tumorgröße. Wir können heute die Perfusion des Tumors beurteilen, den Glukose-Stoffwechsel erfassen, oder Änderungen in der Binnenstruktur erkennen. Im IT-Bereich gibt es Entwicklungen, die in der Radiologie zunehmend an Bedeutung gewinnen. Hierzu zählen insbesondere die strukturierte Befundung und das maschinenbasierte Lernen. Wir haben Sitzungen in das Programm aufgenommen, die Radiologen dabei unterstützen sollen, nicht länger Prosatexte zu formulieren, in denen in unterschiedlichsten Begrifflichkeiten ein Tumor beschrieben wird, z. B. „wolkige Raumforderung mit einer hühnereigroßen Dimension“. Es geht vielmehr um eine Fokussierung auf die für die weiteren Therapieschritte relevanten Informationen, d. h. exakte Größe, Randbegrenzung, Organbezüge zu Nachbarstrukturen, Kontaktflächen zu bestimmten Organen. Eine weitere Frage lautet, ob mir ein Computerprogramm mithilfe von eingespeisten großen Datensätzen zukünftig eine Liste von in Frage kommenden Differenzialdiagnosen anbieten kann oder eine Prognose darüber abgibt, wie hoch die Wahrscheinlichkeit einer Bösartigkeit des jeweiligen Tumors
ist. Es gibt beispielsweise erste konkrete Ansätze, bei denen ein Computerprogramm für einen Lungenrundherd, den man – unter Kenntnisnahme des Alters des Patienten und seiner Rauchgewohnheiten – nach Größe, Dichte, Begrenzung beschrieben hat, einen Prozentwert errechnet, ob dieser Herd maligne sein wird. Diese Entwicklungen werden den Radiologen sicherlich nicht ersetzen, können ihn aber bei der Befundung wirksam unterstützen. Schließlich passiert auch im Bereich der onkologischen Interventionen gerade sehr viel. Das ist nicht zuletzt deshalb auch ein besonderes Schwerpunktthema auf der ICIS-Tagung. Die perkutane Tumortherapie wie auch die transvaskuläre Tumortherapie sind Verfahren, die eine möglichst effektive Behandlung mit einer bestmöglichen Lebensqualität des Patienten verbinden. Wenn die Möglichkeit gegeben ist, statt einer großen Operation unter Vollnarkose und einem mehrtägigen Aufenthalt auf der Intensivstation eine Intervention unter radiologischer Kontrolle, mit einer örtlichen Betäubung oder einer leichten Beruhigungsspritze durchzuführen und damit den gleichen Effekt zu erzielen, dann mag dies vielleicht keine signifikanten Auswirkungen auf die Heilungschancen des Patienten haben, sehr wohl aber auf seine Lebensqualität. Es gibt also viele interessante Entwicklungen, die wir auch im Tagungsprogramm abbilden werden. Sie haben in diesem Jahr neben klassischen Vorträgen eine ganze Reihe praxisorientierter, interaktiver Veranstaltungsformate geplant. Welche sind das genau und was versprechen Sie sich davon? Auf radiologischen Kongressen ist schon seit längerem die Tendenz erkennbar, mehr fallorientiert zu lernen und nicht Frontalvorträge, die Lehrbuchwissen vermitteln, in den Vordergrund zu stellen. Diese haben durchaus ihre Berechtigung, weil sie gerade für Allgemeinradiologen ein passendes Format sind, um sich viele Informationen in relativ kurzer Zeit anzueignen. Irgendwann stößt man aber mit dem reinen Frontalunterricht auch an Grenzen. Auf der ICIS-Tagung haben wir deshalb, neben reinen Vorträgen, insgesamt acht Hands on-Workshops zu acht verschiedenen
Themen, in denen relativ kleine Gruppen von bis zu 40 Personen mit zwei Tutoren an PACS-Befundungs-Workstations Fälle aus der radiologischen Praxis durchgehen. Die Tutoren werden kurz in das jeweilige Thema einführen, um dann den Teilnehmern die Gelegenheit zu geben, in Zweier- oder Dreier-Gruppen die aufgerufenen Fälle zu analysieren und mit den Tutoren zu diskutieren. Idealerweise berichten die Tutoren dann im Anschluss über den tatsächlichen Therapieverlauf. Noch praxisnäher wird es bei den Live-Cases, die wir in diesem Jahr zum ersten Mal anbieten und bei denen es ausschließlich um onkologische Interventionen gehen wird. Die Gruppen sind hier mit maximal acht Personen noch einmal deutlich kleiner. Die Teilnehmer bekommen Gelegenheit, in der Charité und in der evangelischen Lungenklinik bei speziellen Interventionen live dabei zu sein. In einem ersten Schritt wird hier der Fall vorgestellt und der Entscheidungsfindungsprozess im Tumorboard rekapituliert. Dann werden die Teilnehmer tatsächlich daneben stehen, wenn der Patient behandelt wird – beispielsweise mit einer Thermoablation oder einer Katheter-Intervention. An diesem Punkt wird es wirklich ganz praktisch. Mit welchem Material wird gearbeitet, welche Hindernisse werden erwartet, welche Möglichkeiten gibt es, die Hindernisse zu umschiffen. Die Kunst der Intervention besteht ja nicht im Setzen der Nadel oder eines Katheters. Sie besteht vielmehr darin, sich für die richtige Maßnahme zu entscheiden, Hindernisse zu erkennen und zu wissen, wie man sie umschiffen kann, oder Komplikationen frühzeitig wahrzunehmen und zu beherrschen. Darüber entlang eines konkreten Falls mit jemandem, der das regelmäßig macht, sprechen zu können, hat noch einmal einen ganz anderen Lerneffekt als ein Vortrag, der idealtypische Verläufe vorstellt und bei dem die Bilder immer perfekte Befunde zeigen. Am Ende der Live Cases besteht auch die Möglichkeit zur Manöverkritik. Was hat gut geklappt, was hätte man retrospektiv vielleicht anders machen sollen, sind noch Folgeeingriffe zu erwarten, wie würde man den Patienten kontrollieren? Die Teilnehmer werden also an einem speziellen Fall von der In-
dikationsstellung bis zur Nachsorge alles erleben. Für die ICIS-Tagung haben Sie auch Stipendien ausgelobt. Wer kann sich dafür bewerben? Es handelt sich dabei um Stipendien der Deutschen Röntgengesellschaft, die allgemein für internationale Kongresse wie jetzt auch die ICIS-Tagung speziell an junge Radiologen vergeben werden. Voraussetzung für eine Bewerbung ist die Mitgliedschaft in der DRG. Außerdem sollten die Bewerber in der Weiterbildung sein. Die Stipendien werden an diejenigen vergeben, deren wissenschaftlicher Vortrag oder wissenschaftliches Poster für die Tagung angenommen wurde. Die DRG hat insgesamt zehn solcher Stipendien ausgelobt. Sie sind mit je 500,– Euro dotiert. Bei mehr Bewerbungen entscheidet das Jury-Committee der ICIS, das auch über die Annahme der Abstracts befindet. Die Stipendien sind nur insofern zweckgebunden, als dass sie für die Kosten eingesetzt werden sollen, die in Zusammenhang mit der Kongressteilnahme stehen. Ansonsten ist der Stipendiat frei in der Wahl seiner Unterkunft, der Anreise etc. Das Stipendium soll als finanzieller Zuschuss eine zusätzliche Anerkennung des eingereichten Abstracts oder Posters darstellen. Die AG Onkologische Bildgebung richtet am 30. September 2017 in Berlin eine eintägige Fortbildungsveranstaltung aus. Gibt es eine inhaltliche Verknüpfung bzw. bauen die Veranstaltungen aufeinander auf? Die organisatorische Verknüpfung besteht einerseits im Tagungsort, an dem die Fortbildungsveranstaltung der AG Onkologische Bildgebung stattfindet, andererseits über die DRG, die auch die ICIS-Tagung unterstützt. Außerdem gibt es als Kombiangebot einen finanziellen Rabatt für die Teilnahme beider Veranstaltungen. Dieses Angebot richtet sich an alle deutschen Radiologen, die sich für onkologische Bildgebung interessieren. Inhaltlich sind die Themen eng aufeinander abgestimmt. Bei der AG-Veranstaltung stehen die Tumorgruppen Prostata, Mamma und maligne Lymphome im Mittelpunkt. Alle drei Themen finden sich auch im ICISDer Radiologe 7 · 2017
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Mitteilungen des BDR · In aller Kürze Programm wieder, aber mit anderen Schwerpunkten. Wenn man beide Veranstaltungen besucht, ergibt sich damit wahrscheinlich ein runderes Gesamtbild. Und zum Schluss die Frage: Weshalb sollte man die ICIS-Tagung 2017 in Berlin auf gar keinen Fall verpassen? Weil man einen kompletten Überblick über Bildgebung und Intervention
bei seltenen und häufigen onkologischen Erkrankungen bekommt. Und wenn man sich als Radiologie teilweise oder auch intensiv mit der Bildgebung bei Krebspatienten beschäftigt, stellt die ICIS-Tagung sicherlich auf viele Jahre hin zumindest auf deutschem Boden die kompakteste Veranstaltung dar, um sein Wissen zu erweitern, zu festigen und konkreter anwenden zu können.
In aller Kürze
„Mein PraxisCheck“ jetzt mit Test zur Patientensicherheit
Mit dem neuen Online-Test „Mein PraxisCheck Patientensicherheit“ der KBV können Ärzte und Psychotherapeuten ihren Umgang im Praxisalltag mit dem Thema Patientensicherheit überprüfen. Patienten vor Schaden zu schützen, ist ein Hauptziel des Qualitätsmanagements in Praxen. Daneben geht es darum, haftungsrechtlichen Konsequenzen vorzubeugen. Ärzte und Psychotherapeuten können mit dem Online-Test mit wenigen Klicks herausfinden, wie es bei ihrer täglichen Arbeit um Gefahrenquellen und Risiken für Patienten steht. Die Themen reichen von sicheren Behandlungsabläufen und Arbeitsbedingungen bis zum Verhalten im Schadensfall. Konkret geht es beispielsweise um Aspekte wie Praxisausstattung, Gerätesicherheit, Hygiene, Infektions- und Strahlenschutz sowie Regeln zur Kommunikation und Informationsweitergabe. Teilnehmer des neuen Tests klicken sich kurz durch fünf Fragen. Zur Auswahl stehen jeweils vier Antwortmöglichkeiten. Wird eine Antwort angeklickt, erhält der Nutzer sofort ein praxisnahes Feedback. Dabei wird auch darauf hinge-
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wiesen, ob er in diesem Punkt etwas verbessern könnte. Nach dem Check bekommt jeder Teilnehmer einen ausführlichen Ergebnisbericht. Darin sind auch praktische Tipps und Empfehlungen aufgeführt, wie Fehler vermieden und Abläufe im Praxisalltag noch reibungsloser gestaltet werden können. Dabei bleibt jede Praxis absolut anonym. Es werden keine persönlichen Daten wie Name oder IP-Adresse gespeichert. Erfasst werden lediglich einige freiwillige Angaben, zum Beispiel zur Berufsgruppe. Die Teilnahme an „Mein PraxisCheck“ ist kostenfrei. LINK http://www.kbv.de/html/mein_ praxischeck.php
Was hab ich? … das ist der Name einer Internetseite, auf der Medizinstudierende medizinische Befunde in eine für Patienten leicht verständliche Sprache übersetzen. Seit 2011 wurden auf der Webseite fast 20.000 medizinische Befunde ehrenamtlich von Medizinstudierenden in laienverständliche Sprache übersetzt. Die während des Studiums mühsam angeeignete medizinische Fachsprache dient der raschen und präzisen Kommunikation unter Kolleginnen und Kollegen aller Gesundheitsberufe. In Patientengesprächen ist es jedoch wichtig, sich laienverständlich auszudrücken. Nur wenn die Patientinnen und Patienten ihre Befunde und die Behandlungsmöglichkeiten verstehen, können sie auf Augenhöhe mit ihren Ärztinnen und Ärzten kommunizieren. Studien haben zudem gezeigt, dass ein besseres Verständnis der eigenen Erkrankung mit einer höheren Therapietreue einhergeht. Im ärztlichen Alltag sind also Fachsprache und laienverständliche Sprache gefragt. Patient Innen können ihren ärztlichen Befund einsenden und ihn kostenlos von Medizinstudenten in eine verständliche Sprache übersetzen lassen. LINK www.washabich.de (sl)
Unterstützen Sie die DRG beim Aufbau des RöntgenGeburtshauses durch eine Spende. Sprechen Sie mit Ihren Freunden, Kollegen und Geschäftspartnern über die Initiativen rund um Röntgens Geburtshaus und werben Sie für die Stiftung. www.roentgen-geburtshaus.de
Mitteilungen des BDR · Rezensionen
Rezensionen
Im Juli stellen wir Ihnen fünf sehr unterschiedliche neue Bücher vor. Injektionstherapien an der Wirbelsäule – ein phantastisches Buch, das keine Wünsche offen lässt und zu Recht das Standardwerk der Injektionstherapie an der Wirbelsäule ist Messverfahren und Klassifikationen in der muskuloskelettalen Radiologie – ist eine praktisch orientierte, aktuelle Sammlung für eine qualitativ hochwertige Befundung Radiologische Begutachtung – verständlich, aber leider viel zu knapp, um dem Thema gerecht zu werden Pediatric Neuroradiology – eine gründliche, gleichzeitig verständliche, übersichtliche und einprägsame Vermittlung der Inhalte der pädiatrischen Neuroradiologie mit Hinblick auf praktische Belange SIRT – Zielgruppe sind eindeutig interventionelle Radiologen, es bietet einen guten Überblick über das Thema „SIRT“ Weitere interessante Buchbesprechungen – von KollegInnen für KollegInnen – finden Sie auf unserer Webseite unter Informationen – Rezensionen. Sabine Lingelbach
Injektionstherapie an der Wirbelsäule – Manual und Atlas
Theodoros Theodoridis, Jürgen Krämer, 344 Seiten, 3. Auflage 2017, Thieme, ISBN-13: 978-3131410436, 149,99 € Über den Tellerrand hinaus Viele Radiologen führen interventionellschmerztherapeutische Maßnahmen am Achsenskelett durch, PRT’s (überwiegend lumbal und cervikal), Facetten-Gelenkoder Sakroiliakalgelenk-Infiltrationen,
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in der Regel mit der Sicherheit gebenden Steuerung im CT. Da klingt die Beschreibung „Ohne CT oder Bildwandler, von der Halswirbelsäule bis zum Sakrum“ für den vorliegenden Bestseller der Injektionstherapien an der Wirbelsäule, der jetzt in 3., vollständig überarbeiteter und erweiterter Auflage vorliegt, fast wie eine Provokation. Ohne CT oder andere Bildgebung? Warum sollte ein Radiologe sich für ein solches Buch interessieren? Wer das Buch öffnet, findet schnell die Antwort und möchte es nicht mehr hergeben. Theodoridis beschreibt in seinem Buch, wie man diese Therapien ganz ohne Bildkontrolle durchführen kann, wie man sich durch anatomische Grundlagen und neuroanatomische Landmarken sicher orientiert. Hierzu präsentiert er ein völlig neues, phantastisches Bilderwerk mit Skelett-Modell, anatomischen Präparaten und Patienten.
Und mit diesem Material führt er durch sämtliche „Single-Shot“-Techniken der Schmerztherapie an Hals-, Brustund Lendenwirbelsäule. Jede TherapieForm wird ausführlich beschrieben und wie in einem Kochrezept so dargestellt, dass es sowohl dem Lernenden Anleitung als auch dem Erfahrenen Nachschlagewerk sein kann. Dazu hervorragende Abbildungen, Tabellen, Merksätze. Für den Radiologen besteht der Mehrgewinn darin, dass er systematisch dargelegt bekommt, welche Therapie-Formen es denn neben unseren CT-gesteuerten Interventionen noch gibt und wie sie durchgeführt werden. Und es schadet nicht, wenn man seine eigenen Therapien durch das Kennen und Erkennen neuroanatomischer Landmarken auf Plausibilität überprüfen kann. Aber das Buch liefert noch viel mehr als „nur“ den speziellen Teil mit der Beschreibung der verschiedenen Schmerztherapien an der Wirbelsäule. Und bei allem, was daneben beschrieben wird, wird es für uns Radiologen dann richtig relevant. Und plötzlich sind wir mittendrin. Zunächst werden in einem einleitenden Kapitel die Grundlagen der orthopädischen Schmerztherapie aufgezeigt, unter anderem epidemiologische Daten und Einleitendes zu Schmerzempfindung und Schmerzentstehung sowie Chronifizierung des Schmerzes. Überblickhaft wird die Diagnostik des Wirbelsäulenschmerzes beschrieben, von der Anamnese, über klinische und neuroorthopädische Untersuchung bis zu den bildgebenden Verfahren (aah, es gibt doch noch Gerechtigkeit: es gibt immerhin 4 (!) Seiten zur Bildgebung in dem über 300 Seiten starken Buch). Elemente der kausalen orthopädischen Schmerztherapie (orthopädische Hilfsmittel, Manuelle Therapie, Physiotherapie (Krankengymnastik), Rückenschule) werden ebenso dargestellt wie die symptomatischen Schmerztherapien, wie Thermo- und Elektro-Therapie, Massage, Akupunktur oder lokale Injektionstherapien (TLI). Konzepte der begleitenden multimodalen medikamentösen Therapie werden beschrieben, ebenso ambulante und stationäre minimalinvasive Wirbelsäulentherapie, multimodales Programm, einschließlich Physio- und Psychotherapie.
Kurz: eine ideale Gelegenheit für den schmerztherapeutisch tätigen Radiologen, sich noch einmal einen umfassenden Überblick zu verschaffen, wo wir denn mit unseren Therapien klinisch „verortet“ sind und in welches Konzept wir hineinarbeiten. Im speziellen Teil des Buches werden zunächst Anatomie, Nozizeption und Schmerzverteilung an der Wirbelsäule dargelegt. Welches sind die schmerzempfindlichen Strukturen der Wirbelsäule (Nervenwurzel und Spinalnerv, Längsband, Wirbelgelenke, Muskulatur usw.)? Rechtliche Aspekte werden ausführlich beleuchtet, z. B. Aufklärung: welche allgemeine und spezielle Risiken sind aufklärungsbedürftig? Wie sollte ein Aufklärungsbogen aussehen? Welche Kontraindikationen sind zu beachten? Wie sieht es mit der Schmerztherapie bei beeinflusster Gerinnung aus? Wie ist der Stand der Erkenntnis, welche hygienischen Anforderungen bei der Schmerztherapie zu beachten sind (u. a. räumliche Voraussetzungen, Anforderungen vor und während der Intervention)? Ganz praktisch: sterile Handschuhe? Kittel? Das sind Dinge, die uns Radiologen ganz genauso angehen, und darum ist es auch für uns hochinteressant, welche Erkenntnisse sich aus Schlichtungsverfahren ergeben, die Injektionstherapien an der Wirbelsäule betreffen. Ebenso umfassend ist die Darstellung der allgemeinen und speziellen Komplikationen, mit denen bei der Injektionstherapie an der Wirbelsäule zu rechnen ist. Vasovagale Synkope und Allergien, Fehlapplikationen von Glukokortikoiden und Lokalanästhetika, postpunktionelles Syndrom, Blutung und Infektion werden ebenso beschrieben wie die speziellen Komplikationen und Nebenwirkungen der verschiedenen cervikalen, thorakalen und lumbalen Injektionen. Und zu jeder Komplikation wird auch das notwendige Therapie-Konzept erläutert. Das schafft Sicherheit. Ein Kapitel befasst sich mit der Logistik der Injektionstherapie, jetzt wirklich ganz ähnlich einem Kochbuch. Für jede Therapie wird erläutert: was benötige ich und wo bekomme ich es her? Ein anderes legt den aktuellen Stand der Kostenerstattung in GKV und PKV dar. Ein Zugangscode ermöglicht den elektronischen online Zu-
griff, über eine kostenlose App sind die Inhalte auch offline greifbar. Mit 149 € ist das Buch jeden Cent wert. Fazit Zusammenfassend ein phantastisches Buch, das keine Wünsche offen lässt und zu Recht das Standardwerk der Injektionstherapie an der Wirbelsäule ist. Folgerichtig auch die offizielle Buchempfehlung der Fachgesellschaften IGOST (Interdisziplinäre Gesellschaft für orthopädische/unfallchirurgische und allgemeine Schmerz-
therapie) und IMPS (International musculoskeletal pain society). Ein tolles Buch, nein, eigentlich eine Pflichtlektüre für jeden Radiologen, der Schmerztherapien am Achsenskelett durchführt und über den Tellerrand hinaus blicken möchte. Dr. med. Till Wiese Hamburg
Messverfahren und Klassifikationen in der muskuloskelettalen Radiologie
Simone Waldt, Matthias Eiber, Klaus Wörtler, 212 Seiten, 423 Abbildungen, 2. Auflage, Thieme, ISBN: 9783132415133, 149,95 € Nach sechs Jahren gibt es eine Neuauflage des Klassikers und wie auch die 1. Auflage dient das Buch zum raschen und effektiven Nachschlagen der wichtigsten Messverfahren und Klassifikationen in der muskuloskelettalen Radiologie. Die klare übersichtliche Struktur und das ansprechende Layout wurden beibehalten und verfeinert. Der Aufbau orientiert sich weiterhin an anatomischen Regionen und Krankheitsbildern. Neben der Gliederung in die einzelnen Körperregionen des Bewegungsapparats gibt es weiterhin Kapitel zu Tumoren, Osteoporose, Gelenkknorpel, rheumatoider Arthritis, Beinachse, Muskelverletzung, Arthrose, Hamophilie und Skelettreifung. Ausgespart ist unverändert die Frakturlehre. In jedem der 17 Kapitel gibt es einen erklärenden Text,
sehr übersichtliche Tabellen, überdurchschnittlich hochwertige Zeichnungen und Patientenaufnahmen, überwiegend Röntgenbilder mit farbigen Markierungen. Dies unterstützt nicht nur das Verständnis, sondern erhöht auch den Spaß am Lesen. Grau unterlegte Kästen erklären die klinische Relevanz der Messung oder Klassifikation. Die Klassifikationen sind sehr gut recherchiert und mit Literaturangaben versehen. Der Text ist gut verständlich und prägnant; mehr als 400 Schemabilder und radiologische Aufnahmen mit spezifischen Einzeichnungen illustrieren die beschriebenen Messungen und Klassifikationseinteilungen anschaulich. Neben der detaillierten Beschreibung wird der praktische Stellenwert der Methoden erläutert. Das Buch beschränkt sich auf die am häufigsten zur Anwendung kommenden Messungen und Klassifikationen in der muskuloskelettalen Radiologie; veraltete, obsolete Techniken werden entweder gar nicht oder nur mit speziellen Hinweisen erwähnt. Fazit Auch die 2. Auflage ist eine praktisch orientierte, aktuelle Sammlung für eine qualitativ hochwertige Befundung – zum schnellen Nachschlagen der sich nur schwer zu merkenden Zahlen, Winkel, Messungen und Einteilungen. Dr. Julia Kalinka-Grafe Berlin Der Radiologe 7 · 2017
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Mitteilungen des BDR · Rezensionen
Radiologische Begutachtung gen Seiten stehen für die Differenzierung des Frakturalters und der Darstellung von Hämatomen im MRT zur Verfügung. Die letzten 30 Seiten sind der Darstellung von 13 typischen Kasuistiken gewidmet, darunter Bizepssehnenruptur, Epicondylitis und Osteochondrosis dissecans des oberen Sprunggelenkes. Eine Darstellung typischer Unfallmechanismen erfolgt nicht.
Multimodale Bildgebung des Bewegungsapparates, Rainer Braunschweig, 105 Seiten, De Gruyter, ISBN-10 3110517930, 39,95 € Der Autor des Buches „Radiologische Begutachtung“ ist der Radiologe Rainer Braunschweig, der über jahrzehntelange Erfahrung in der muskuloskelettale Bildgebung und als Gutachter posttraumatischer Schadensbilder verfügt. Zielstellung des Autors ist es, anhand von systematischen Darlegungen und Fallbeispielen einen Leitfaden bei der Auswahl der Bildgebung, der Befundung und der Beurteilung von posttraumatischen Veränderungen zu geben. Angesichts dieser komplexen Zielstellung ist der Umfang des knapp 100 Seiten umfassenden Werkes im Taschenbuchformat erstaunlich. Auf den ersten 10 Seiten wird in einem Allgemeinen Teil zunächst eine juristische Einordnung von radiologischen Gutachten, der Gutachtensprache und den Möglichkeiten der Bildgebung vorgenommen. Im Speziellen Teil werden der Wert der Techniken der Projektionsradiographie, der Computertomographie und der Magnetresonanztomographie für die Begutachtung vorgestellt. Besonders ausführlich wird dabei auf die technischen Grundlagen der Bildentstehung im MRT eingegangen. Im Anschluss werden absatzweise typische Zielstrukturen und deren Schadensbilder aufgeführt, beispielsweise Muskelödem, Ansatztendinose, Kreuzbandruptur, und Inaktivitätsosteoporose. Jedem Thema sind dabei mehrere Sätze gewidmet. Zwei separate Kapitel mit eini-
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Didaktik, Qualität, Preis und Empfehlung Das Buch ist verständlich, aber leider viel zu knapp, um dem Thema gerecht zu werden. Man hätte von dem Autor gern deutlich mehr erfahren. Es finden sich mehrere Tabellen und Bildbeispiele in ausreichender Qualität. Der Preis von 39,95 € ist angesichts des geringen Umfanges des Buches zu hinterfragen.
Zielgruppe Eine Zielgruppe ist schwer zu benennen. Aufgrund seines geringen Umfanges und der schlaglichtartigen Darstellung ist das Buch möglicherweise für radiologische Berufsanfänger geeignet. Allerdings ist die radiologische Begutachtung in der Regel kein Thema für Berufsanfänger.
PD Dr. med. habil. Andreas Gunther Bach Halle/Saale
Pediatric Neuroradiology
Clinical Practice Essentials Asim F. Choudhri, 288 Seiten, 817 Abb., Thieme, 1. Auflage, 2016, Englisch, ISBN 978-1626230965, 113,99 € Nach einem sehr kurzen Überblick über die modernen bildgebenden Möglichkeiten der Radiologie und der Nuklearmedizin geht der Autor rasch zu den eigentlichen Inhalten der pädiatrischen Neuroradiologie über. Das Buch ist in 4 Hauptkapitel unterteilt: „Brain Imaging“ (u. a. inkl. Schädel, Weichteile am Schädel sowie Hirnnerven), „Head und Neck Imaging“ (Halsweichteile, kraniofaziale und vaskuläre Anomalien, NNH, Orbitae, Temporalregion, Mundhöhle),
„Spine Imaging“ und „Appendices“. Die ersten 3 Kapitel enthalten Informationen zur Anatomie, embryologischen Entwicklung sowie Reifungsprozessen der entsprechenden Organe. Demnach werden die für das kindliche Alter typischen neuroradiologischen Erkrankungen sowie deren Differenzialdiagnosen beschrieben. Dabei wird stets auf die Normvarianten und mögliche nicht pathologisch relevanten Zufallsbefunde eingegangen. Konsequent betrachtet der Autor die erhobenen Befunde der bildgebenden Methoden in Zusammenhang mit deren klinischer Relevanz sowie im Hinblick auf die aktuellen therapeutischen Möglichkeiten. Das Kapitel „Appendices“ enthält Empfehlungen und praktische Tipps sowohl zu den Protokollen als auch zur Verfassung der Befunde der neuroradiologischen Untersuchungen bei Kindern. Hier wird zudem eine Kurzübersicht der notwendigen relevanten klinischen Informationen und eine Checkliste der möglichen pathologischen Veränderungen bei bestimmten Fragestellungen angeboten. Abschließend werden die Vorschläge zu weiterem Prozedere, je nach Untersuchungsergebnis, geäußert.
Kosten Bei Amazon für 113,99 € erhältlich, als eBook sogar für 79,79 €. Das Buch ist mit Sicherheit eine Investition wert! Fazit Mit einer Prise Skepsis bin ich initial an das „Pediatric Neuroradiology“ von Asim F. Choudhri herangegangen: was kann schon dieses relativ schmale Buch im Vergleich zu den Atlanten wie „Diagnostic Imaging: Pediatric Neuroradiology“ von A. J. Barkovich oder „Diagnostic Imaging: Brain“ von A. G. Osborn bieten? Ich war positiv überrascht! Der Autor hat sein Buch auf seine eigene Art und Weise verfasst, ohne Anspruch auf allumfassende (und dadurch manchmal überbordende) Darstellung jedes Krankheitsbildes und dennoch mit umfangreichen notwendigen Informationen. Das Werk erinnert an „Innere Medizin“ von G. Herold, ist aber nicht so trocken geschrieben.
„Pediatric Neuroradiology“ ist wie ein Lehrbuch mit einem engen praktischen Bezug verfasst und bietet viele anwendungsorientierte Hilfestellungen für die Herangehensweise bei den differenzialdiagnostischen Überlegungen. Das Buch ist logisch aufgebaut, wunderbar lakonisch, trotzdem sehr informativ und auf dem letzten Wissensstand geschrieben. Die komplizierten Themen, wie z. B. der altersabhängige Ablauf der Myelinisierung-Prozesse o. ä., sind einfach, eingängig und anschaulich aufgefasst. Das Ergebnis: eine gründliche, gleichzeitig verständliche, übersichtliche und einprägsame Vermittlung der Inhalte der pädiatrischen Neuroradiologie mit Hinblick auf praktische Belange. Dr. Swetlana Krohmer Berlin
SIRT – Grundlagen und klinische Anwendungen
Prof. Dr. Ralf-Thorsten Hoffmann, Priv.-Doz. Dr. Klaus Zöphel, Prof. Dr. Jörg Kotzerke, Prof. Dr. Maximilian F. Reiser (Hrsg.), UNI-MED Science, 2., neubearb. Auflage, 2015, 112 Seiten, 77 Abb., Hardcover, ISBN 978-3-8374-1502-5, 39,80 €
Das Buch „SIRT – Grundlagen und klinische Anwendungen“ erscheint in der zweiten Auflage mit dem Ziel, eine interdisziplinäre Antwort auf allgemeine und spezielle Fragen über die mittlerweile in vielen onkologischen Zentren, mit entsprechender radiologischer Expertise, etablierte SIR-Therapie zu geben. Die Autoren halten sich an eine etablierte Strukturierung. Nach einer kurzen Einleitung über strukturelle und technische Voraussetzungen werden dem Leser knapp die wichtigen Indikationen präsentiert, die man auf Facharztebene bei regelmäßiger Teilnahme an Tumorkonferenzen parat haben sollte. Hier wird einem ein ordentliches Rüstzeug zum Stichwort „Patientenselektion“, ein Kernthema jeder Falldiskussion, mitgegeben. Die Kapitelaufteilung in interdisziplinäre Schwerpunkte ist eine gute Idee. Dass das vorgestellte Werk einen eindeutigen ra-
diologischen Schwerpunkt besitzt, wird schnell im chirurgischen Kapitel deutlich, da hier etwa auf eine Darstellung chirurgischer Resektionstechniken verzichtet wird. Etwas kurz kommt auch der Absatz über das wichtige „in-situ-splitting“ zur Hypertrophieinduktion der Leber. Ein großes Kapitel wird der DSA-Technik mit einigen Tipps zur Erkennung von Gefäßvarianten etc. gewidmet. Die Qualität der DSA-Bilder ist gut, einige Schemata (z. B. der häufigsten Varianten) und eine etwas deutlichere Pfeilmarkierung interessanter Bildaspekte hätten jedoch nicht geschadet. Das Buch schließt mit Kapiteln über Ergebnisse, Nebenwirkungen und einen perspektivischen Ausblick über die Radioembolisation. Im Kapitel über Nebenwirkungen hätte sich der eine oder andere ein Schema über Therapiemöglichkeiten gewünscht. Positiv hervorzuheben sind die zahlreichen aktuellen Studien, die in die Texte der genannten Kapitel einfließen. Das Layout kann man insgesamt, analog zu anderen Werken des UNI-MEDVerlages, teils als farbenfroh bezeichnen, der Inhalt steht jedoch stets im Mittelpunkt. Insgesamt richtet sich das Werk eindeutig an den interventionellen Radiologen und bietet einen guten Überblick über das Thema „SIRT“. Dr. Christian Harjung Ulm
BDR
Wir begrüßen die neuen Mitglieder
Bayern Dr. med. Stefanie Käck, München* Berlin Dr. med. Heike Grau, Berlin Dr. Jutta Poser, Berlin Nordrhein PD Dr. Philipp Begemann, Düsseldorf Dr. Philipp Lux, Düsseldorf *ÄrztInnen in Weiterbildung Der Radiologe 7 · 2017
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Mitteilungen des BDR · BDR-Adressen BDR-Vorstand
BDR-Landesverbände
Vorsitzender Dr. Detlef Wujciak August-Exter-Straße 4 81245 München Tel.: 0345/6 14 01 10 Fax: 0345/6 14 02 10
[email protected]
Kassenführer Dr. Andreas Bollkämper Schloßgarten 5 22041 Hamburg Tel.: 0 40/30 06 06 0 Fax: 0 40/30 06 06 50
[email protected]
1. stellvertretender Vorsitzender
Vorstandsmitglied Prof. Dr. Hermann Helmberger Klinikum Dritter Orden Zentrum für Radiologie und Nuklearmedizin Menzinger Straße 44 80638 München Tel.: 089 1795-2901 Fax: 089 1795-2903
[email protected]
Prof. Dr. Bernd Hamm Institut für Radiologie, Charité Charitéplatz 1 10117 Berlin Tel.: 0 30/4 50 52 70 31 Fax: 0 30/4 50 52 79 11
[email protected] 2. stellvertretender Vorsitzender Dr. Klaus Hamm Markersdorfer Straße 124 09122 Chemnitz Tel.: 03 71/22 01 82 Fax: 03 71/2 78 04 10
[email protected] Schriftführer Sönke Schmidt MVZ Radiologie Prüner Gang 16–20 24103 Kiel Tel.: 0431-97447-0 Fax: 0431-97447-115
[email protected]
Vorstandsmitglied Dr. Jürgen Romahn Virchowstraße 2 96450 Coburg Tel.: 09561-10205
[email protected]
BDR-Vertretungen
Länderausschuss
Geschäftsführung Rechtsanwalt Markus Henkel Dipl.-pol. Sabine Lingelbach
Dr. Bernd Reichmuth MVZ Am Studio Albert-Einstein-Straße 2 12489 Berlin Telefon: 0 30/62 90 70 10 Fax: 0 30/62 90 70 11 Laenderausschuss@radiologen verband.de
Geschäftsstelle München August-Exter-Straße 4 81245 München Tel.: 0 89/89 62 36 10 Fax: 0 89/89 62 36 12
[email protected] www.radiologenverband.de Geschäftsstelle Berlin Redaktion/ Pressestelle Robert-Koch-Platz 9, 1. OG 10115 Berlin Tel.: 030/28 04 56 10 Fax: 030/28 04 56 12
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QRR-Geschäftsstelle August-Exter-Straße 4 81245 München Tel.: 0 89/89 62 36 10 Fax: 0 89/89 62 36 12
Akademie für Fort- und Weiterbildung in der Radiologie Vorsitzende des Direktoriums: Prof. Dr. M. Uder, Erlangen, Vorsitzender in Zusammenarbeit mit Dr. Detlef Wujciak, Halle/Saale, Stellvertretender Vorsitzender Anschrift: Ernst-Reuter-Platz 10, 10587 Berlin, Tel.: 0 30/91 60 70 15, Fax: 0 30/91 60 70 22, E-Mail:
[email protected], Internet: www.drgakademie.de
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Der Radiologe 7 · 2017
Baden-Württemberg Dr. med. Dipl.-Phys. Julian Köpke Radiologische Gemeinschaftspraxis Styrumstraße 10, 76646 Bruchsal Tel.: 07251 9325445, Fax: 03212 125 1426
[email protected] Bayern Dr. Rudolf Conrad Diagnosticum Ingolstadt Levelingstr. 21 85049 Ingolstadt Tel.: 0841- 490 39 250 Fax: 0841- 490 39320
[email protected] Berlin Dr. Bernd Reichmuth MVZ Am Studio Albert-Einstein-Straße 2 12489 Berlin Tel.: 0 30/62 90 70 10 Fax: 0 30/62 90 70 11
[email protected] Brandenburg Dr. med. Thomas Felix Beyer Gemeinschaftspraxis Am Amtsgarten 3 15711 Königs Wusterhausen Telefon: 03375 -2422 0 Fax: 03375 - 24223 0
[email protected] Bremen/Bremerhaven Dr. Stefan Neumann Schwachhauser Heerstraße 54 28209 Bremen Tel.: 04 21/84 13 13 0 Fax: 04 21/84 13 13 84
[email protected]
Nordrhein PD Dr. med. Alexander Stork Röntgeninstitut Düsseldorf Kaiserswerther Str. 89 40476 Düsseldorf Tel.: 0211/49669 1000 Fax: 0211/49669 1009
[email protected] Rheinland-Pfalz Dr. Wolfram Schaeben Emil-Schüller-Straße 33 56068 Koblenz Tel.: 0261/13 000 0 Fax: 0261/13 000 15
[email protected] Saarland Dr. Christoph Buntru Vaubanstraße 25 66740 Saarlouis Tel.: 0 68 31/48 88 20 Fax: 0 68 31/12 14 02
[email protected] Sachsen Dr. Klaus Hamm Markersdorfer Straße 124 09122 Chemnitz Tel.: 0371/22 01 82 Fax: 0371/27 80 410
[email protected] Sachsen-Anhalt Dipl.-Med. Regina Aisch Radiologische Gemeinschaftspraxis Gerikestraße 2–4 39340 Haldensleben Tel.: 03904 72392 Fax: 03904 499183
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Hamburg Dr. Andreas Bollkämper Schloßgarten 5 22041 Hamburg Tel.: 0 40/30 06 06 0 Fax: 0 40/30 06 06 50
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Schleswig-Holstein Sönke Schmidt MVZ Prüner Gang Prüner Gang 16–20 24103 Kiel Tel.: 0431-97447-0 Fax: 0431-97447-115
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Hessen Dr. Norbert Schmidt Gerloser Weg 20 36039 Fulda Tel.: 06 61/9 02 95 40 Fax: 06 61/9 02 95 24
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Thüringen Dr. Michael Herzau Zeitzer Straße 20 07743 Jena Tel.: 0 36 41/35 80 00 Fax: 0 36 41/35 80 22
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Mecklenburg-Vorpommern Dr. Klaus-H. Schweim Marienstraße 2-4 18439 Stralsund Tel.: 0 38 31/35 32 00 Fax: 0 38 31/25 82 70
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Westfalen-Lippe Prof. Dr. Detlev Uhlenbrock Wilhelm-Schmidt-Straße 4 44263 Dortmund Tel.: 02 31/9 43 36 Fax: 02 31/9 43 37 90
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Niedersachsen PD Dr. Jens-Holger Grunert Georgstraße 16 30159 Hannover Tel.: 05 11/12 37 170
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