Monatsschr Kinderheilkd 2000 · 148:1060–1069 © Springer-Verlag 2000
Redaktion Prof. Dr. K. von Schnakenburg, St Augustin Dr. A. Zoubek,Wien
Protokoll der Mitgliederversammlung der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin anlässlich der 96. Jahrestagung in Stuttgart am 16. September 2000
Anwesende: laut Teilnehmerliste Beginn: 16.3o Uhr Ende: 18.2o Uhr TOP 1 Festsetzung der Tagesordnung Prof. Mau begrüßt die Teilnehmer und stellt fest, dass die Einladungen und die Mitteilung der Tagesordnung sowie der Vorschlag zur Ergänzung der Satzung form- und fristgerecht erfolgt sind (Monatsschr Kinderheilkd [2000] 148:726). Schriftliche Anträge zur Tagesordnung sind in der satzungskonformen Frist nicht eingegangen. Nach § 15 Abs. 5 besteht Beschlussfähigkeit der Mitgliederversammlung. Die Anwesenden werden gebeten, sich in die Listen einzutragen; ihre Mitgliedschaft wird durch die Kennzeichnung der Namensschilder kontrolliert. – Prof. v.Schnakenburg wird gebeten, das Protokoll zu führen. TOP 2 Genehmigung des Protokolls der Mitgliederversammlung am 11.09.99 in München Das Protokoll der Mitgliederversammlung vom 11.09.99 wurde in der Monatsschr Kinderheilkd [2000] 148: 74-78 veröffentlicht. Einsprüche oder Ergänzungen haben sich nicht ergeben. Das Protokoll wird genehmigt. TOP 3 Bericht des Präsidenten Mit dem Stichtag des 1.9.2000 hat die Gesellschaft 10.420 Mitglieder, was im
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Vergleich zum 1.9.1999 einen Zuwachs von 406 Mitgliedern bedeutet. 8.806 Mitglieder beziehen die Monatschrift, 1.825 Mitglieder sind beitragsfrei. Die im Vorjahr beschlossene neue Satzung hat einen geschäftsführenden Vorstand vorgesehen, der am 15.7.00 in Braunschweig getagt hat und die Vorstandssitzung anlässlich der Jahrestagung und die Mitgliederversammlung vorbereitet hat. Die Tagesordnung und die Beschlüsse dieser Sitzung des geschäftsführenden Vorstandes sind von der Vorstandssitzung am 13./14.9.00 bestätigt worden. Die Verhandlungen mit dem Springer Verlag über die Kosten der Monatsschrift Kinderheilkunde waren mühsam, der Vorstand hat sich der Beratung einer Verlagsberatungsgesellschaft bedient. Neben redaktionellen Veränderungen wird unsere Gesellschaft statt der geforderten DM 25,– DM 7,50 pro Kopf und Jahresbezug zusätzlich zahlen. Für die Abstracts werden in Zukunft die vom Springer Verlag als kostendeckend angesehenen Preise angesetzt und müssen von den jeweiligen Tagungen selbst getragen werden. Als Konsequenz der relativ hohen Preise des Springer Verlages wurden die Abstracts der diesjährigen Tagung in der Zeitschrift „Klinische Pädiatrie" veröffentlicht; die Kosten hierfür müssen im Rahmen der Jahrestagung abgerechnet
werden. – Prof. Schröter ist als federführender Schriftleiter zum 1. Juli ausgeschieden, Prof. Bläker wird zum 31. Dezember ausscheiden. Prof. Reinhardt hat als 2. Hauptschriftleiter Prof. Lentze vorgeschlagen, der bereit ist, dieses Amt zu übernehmen. Die Kommission für die neueren Entgelte (DRG) ist um Prof. Riedel (Hamburg-Altona) und Prof. Dieterich (Heide) erweitert worden, ein abgestimmtes Vorgehen mit der Arbeitsgruppe der GKinD (Gesellschaft der Kinderkrankenhäuser und -abteilungen in Deutschland) ist vorgesehen. Die Arbeitsgruppe von Prof. Schulte-Wissermann wird zum Ende des Jahres das Modul für eine Kinderklinik für das KTQ-Verfahren vorlegen. Prof. Seidler hat das Buch über das Schicksal verfolgter Kinderärztinnen und -ärzte Ende Mai vorgelegt. Exemplare wurden an Botschaften, Bibliotheken und ausgewählte, an dieser Frage interessierte Verbände geschickt, die Resonanz ist positiv, der Verkauf gestaltet sich erfreulich. Wegen der Vorgänge um die Benennung der Kinderklinik in Jena ist die Historische Kommission akut vom geschäftsführenden Vorstand zusammengestellt und gebeten worden, sich um diesen Problemkreis zu kümmern. Der Gesamtvorstand hat dann dieses Vorgehen bestätigt. Die Historische Kommission wird eine Stellungnahme vorberei-
TOP 4 Bericht des Schatzmeisters und der Kassenprüfer Prof. v.Schnakenburg legt den Kassenbericht für das Jahr 1999 vor und weist darauf hin, dass sich im Jahr 1999 der Kassenstand um ca. 32.400,– DM reduziert hat und in den Jahren 1998 und 1999 um ca. 124.700,– DM. Zwar sind im Jahr 1999 die Einnahmen wieder gestie-
gen, aber noch stärker die Ausgaben, so dass wir weiter Rücklagen abbauen. Die in der Projektion dargestellten Rücklagen stellen keinesfalls einen Sicherheitsfaktor für das Geschäftsvolumen der Gesellschaft und für die Gewährsträgerschaft gegenüber dem Präsidenten der Jahrestagung dar. – Er betont weiter, dass unsere Gesellschaft sich fast ausschließlich über die Mitgliedsbeiträge finanziert, was bei einer weiteren Diskussion zu berücksichtigen sein wird. Prof. Lentze (Bonn) teilt auch im Namen von Priv.Doz. Dr. Schumacher (Remscheid) mit, dass die Kassenprüfung am 06.06.2000 im Büro der DGKJ in der Johanniter-Kinderklinik in St. Augustin erfolgte und dass eine ordnungsgemäße Kassenführung bestätigt wird. TOP 5 Entlastung des Vorstandes Prof. Lentze stellt nach dem Bericht über die Kassenprüfung den Antrag, den Vorstand und den Schatzmeister zu entlasten, was ohne Gegenstimme erfolgt. TOP 6a Bestellung einer Geschäftsführung § 9 Abs. 4 der neuen Satzung folgend, schlägt der Vorstand die Einrichtung einer Geschäftsstelle und die Bestellung eines Geschäftsführers vor. Diese Entwicklung soll schrittweise erfolgen. Es sollen so bessere Voraussetzungen für die Erfüllung der Aufgaben der Gesellschaft geschaffen werden. Die Entwicklung der letzten Jahre hat gezeigt, so die Ausführungen des Präsidenten, dass wissenschaftliche Fachgesellschaften mit einem rein ehrenamtlichen Führungsinstrument immer weniger in der Lage sind, die in sie gesetzten Hoffnungen und Erwartungen zu erfüllen. Vor allem muss eine Kontinuität in der Führung der Gesellschaft erreicht werden, so wie es der Berufsverband mit seiner Geschäftsstelle und auch die Akademie für Kinderheilkunde und Jugendmedizin getan haben. Die Belastungen für die Präsidenten haben aus den verschiedensten Gründen stark zugenommen in den letzten Jahren und sind nicht mehr ausschließlich im Rahmen eines Ehrenamtes zu bewältigen. Eine erfolgreiche Verbandsarbeit mit der dringend notwendigen Öffentlichkeitsarbeit ist nur über persönliche Kontakte zu führen, die einer besonderen Kontinuität bedürfen. Die
Komplexität und das Ausmaß an Arbeitsbelastung machen es immer schwerer, geeignete Kandidaten für das Amt des Präsidenten zu gewinnen. Aus diesen vorgenannten Gründen ist eine Geschäftsstelle einzurichten und ein Geschäftsführer zu bestellen, so die Empfehlungen des Vorstandes. Eine solche Geschäftsstelle sollte in Berlin angesiedelt werden, die Gründe werden dargestellt.Von Anbeginn sollte sie einen engen Kontakt mit den Geschäftsstellen anderer kinderärztlicher Verbände und medizinischer Gesellschaften pflegen, dabei ist daran gedacht, zunächst „klein“ anzufangen und mit dem entsprechenden Arbeitsanfall dann weiter auszubauen. Der Vorstand schlägt deshalb eine Beitragserhöhung von DM 30,– pro Mitglied und Jahr vor, bezeichnet dieses als eine anfängliche Minimallösung und kann nicht alsbaldige weitere Beitragserhöhungen ausschließen. Ohne Einschränkungen wird aus der Mitgliederversammlung die Einrichtung einer Geschäftsstelle begrüßt und gefordert, einen solchen Beschluss alsbald umzusetzen. Unter Hinweis auf Erfahrungen aus anderen Verbänden und Tätigkeiten sowie auf die Mitgliedsbeiträge in anderen Gesellschaften sprechen sich bis auf eine Ausnahme alle Teilnehmer an der Diskussion für eine Erhöhung des Beitrages um DM 50,– pro Kopf und Jahr aus. Die Mitgliederversammlung beschließt ohne Gegenstimme die dargestellte Erhöhung des Beitrages.
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ten, die sich mit den Vorgängen in Jena und mit dem Schicksal schwerstbehinderter Kinder während des Dritten Reiches befassen soll. Der Konvent für fachliche Zusammenarbeit hat seine Arbeit unter dem Vorsitz von Prof. Wahn (Uckermark) aufgenommen. Als Erstes war er mit dem Problem der Positivliste für Medikamente befasst und hat eine Liste unabdingbarer Medikamente für die Kinderheilkunde erarbeitet. Im Weiteren berichtet der Präsident über vielfältige Aktivitäten, so über die Anfrage des Sachverständigenrates beim Bundesministerium für Gesundheit bezüglich Unter-, Über- und Fehlversorgung im Bereich der Medizin und über die Novellierung des Pflegeausbildungsgesetzes. In Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Kind und Krankenhaus (BAKUK) und mit der Arbeitsgruppe der Gesellschaft für Kinderkrankenhäuser und -abteilungen in Deutschland (GKinD) und mit anderen pädiatrischen Verbänden ist eine Aufmerksamkeit erzeugt worden, die zu einer gewissen Nachdenklichkeit im Ministerium geführt hat. Eine Homepage für die DGKJ wurde von Prof. Lentze und Prof. Bartmann (Bonn) vorbereitet in Zusammenarbeit mit Herrn Schmitz (Braunschweig). Bei der Vorstandssitzung im Februar 2001 soll die erste endgültige Fassung beschlossen werden und ins Internet eingestellt werden. Der Präsident dankt dem Konvent für fachliche Zusammenarbeit, dem Konvent der korporativen Mitglieder also (Vorsitz Prof. Volker Wahn, Uckermark), dem Konvent der Leitenden Hochschullehrer (Vorsitz Prof. Erik Harms, Münster) und allen Kommissionen, insbesondere ihren Vorsitzenden für die Unterstützung der Vorstandsarbeit. Im Weiteren richtet er Worte des Dankes und der Anerkennung an Herrn Dr. Köhler, den gastgebenden Vorsitzenden der diesjährigen Jahrestagung.
TOP 6b Festsetzung des Jahresbeitrages Somit gilt mit Wirkung vom 01.01.2001 folgende Beitragsordnung: für Mitglieder mit Einnahmen aus Privatliquidationen DM 210,– für Mitglieder ohne Privatliquidationen DM 170,– und für Mitglieder aus den neuen Bundesländern DM 130,–. TOP 7a Wahl eines neuen Vizepräsidenten Die Amtszeit des Vizepräsidenten Prof. Pelz endet am 31.12.2000. Es wird nach Vorschlägen für die neue Vizepräsidentschaft gefragt, der Vorstand schlägt Prof. Erik Harms aus Münster vor. Prof. Harms wird ohne Gegenstimmen zum neuen Vizepräsidenten der Gesellschaft für die Zeit vom 1.1.2001 bis zum Monatsschrift Kinderheilkunde 11•2000
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31.12.2002 gewählt. Er nimmt die Wahl an. TOP 7b Wahl eines Vertreters der Ärzte in nachgeordneter Stellung Entsprechend § 9 Abs. 1 h) ist ein Arzt in nachgeordneter Position in den Vorstand zu wählen. Bei der letzten Sitzung in München konnte dieses aus verschiedenen Gründen nicht erfolgen, die Wahl muss nachgeholt werden und es wird um Vorschläge gebeten. Der Vorstand schlägt Oberarzt Dr. Keimer (Stuttgart) vor, den diesjährigen Kongress-Sekretär, der ohne Gegenstimmen gewählt wird. Er nimmt die Wahl an. TOP 7c Wahl von 2 Kassenprüfern Es wird um Vorschläge für die Wahl der Kassenprüfer für den Kassenbericht 2000 gebeten. Der Präsident schlägt Prof. Rister aus Koblenz und Priv.Doz. Dr. Weiß aus Köln vor, sie werden ohne Gegenstimme gewählt. Sie nehmen die Wahl an. Somit wird sich der Vorstand der Gesellschaft vom 01.01.2001 folgend zusammensetzen: a) Präsident: Prof. Dr. Günter Mau, Kinderarzt, Städt. Klinikum, Kinderklinik, Holwedestr. 16, 38118 Braunschweig b) Vizepräsident: Prof. Dr. Erik Harms, Kinderarzt, Universitäts-Kinderklinik, Albert-Schweitzer-Str. 33, 48149 Münster c) Schatzmeister: Prof. Dr. Klaus v. Schnakenburg, Kinderarzt, Johanniter-Kinderklinik, Arnold-Janssen-Str. 29, 53754 St. Augustin d) Vorsitzender des Kongresses 2001: Prof. Dr. Matthias Brandis, Kinderarzt, Univ.-Kinderklinik, Mathildenstr. 1, 79106 Freiburg e) Vorsitzender des Kongresses 2002: Prof. Dr. Wieland Kiess, Univ.-Kinderklinik, Oststr. 21-25, 04317 Leipzig f) 4 Vertreter unterschiedlicher pädiatrischer Spezialitäten: – Prof.Dr.Dr. Peter Bartmann, Kinderarzt, Universitäts-Kinderklinik, Adenauerallee 119, 53113 Bonn – Prof.Dr. Manfred Gahr, Kinderarzt, Universitäts-Kinderklinik, Fetscherstr. 74, 01307 Dresden
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– Prof. Dr. Annette Grüters, Kinderärztin, Zentrum f. Kinder- u. Jugendmedizin, Virchow-Klinikum, Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin – Prof. Dr. Michael J. Lentze, Kinderarzt, Universitäts-Kinderklinik,Adenauerallee 119, 53113 Bonn Dem geschäftsführenden Vorstand gemäß § 10 Abs. 1 gehört Frau Prof. Grüters (w.o.) an. g) Kinderarzt in freier Praxis: Dr. Wolfgang Meinrenken, Kinderarzt, Kapellenweg 3, 28759 Bremen h)Ein Vertreter der Fachärzte in nachgeordneter Stellung: Dr. Reinhard Keimer, Kinderarzt, Olgahospital, Bismarckstr. 8, 70176 Stuttgart Prof. Dr. Lothar Pelz scheidet satzungsgemäß aus dem Vorstand aus, ebenso Dr. Burkhard Köhler. Die weiteren Mitglieder sind kooptierte Mitglieder und haben entsprechend § 9 Abs. 2 Rede-, aber kein Stimmrecht. i) Ein Vertreter des Konventes der Leitenden Hochschullehrer: Prof. Dr. Erik Harms, Kinderarzt, Universitäts-Kinderklinik, Albert-Schweitzer-Str. 33, 48149 Münster j) Generalsekretär der Akademie für Kinderheilkunde und Jugendmedizin: Prof. Dr. Johannes Brodehl, Kinderarzt, Muthesiusweg 21, 30559 Hannover k)Ein Vertreter der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie: Prof. Dr. Ingolf Joppich, Kinderarzt, Univ.-Kinderklinik, Lindwurmstr. 4, 80337 München l) Ein Vertreter der Deutschen Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin: Wird noch benannt. m)Ein Vertreter des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte: Dr. Klaus Gritz, Kinderarzt, (per Adresse des Berufsverbandes) Mielenforster Str. 2, 51069 Köln n) Ein Vertreter der Vereinigung Leitender Kinderärzte und Kinderchirurgen Deutschlands:
Prof. Dr.Volker Hesse, Kinderarzt, Krankenhaus Lichtenberg, Kinderklinik Lindenhof, Gotlindestr. 2-20, 10365 Berlin TOP 8 Antrag auf Korrektur der Satzung Folgende Satzungsänderungen haben sich als notwendig erwiesen, sie werden im Einzelnen begründet. § 11 Abs. 5: Die Amtszeit des Präsidenten beträgt 3 Jahre. Im Anschluss an die 3jährige Präsidententätigkeit bleibt er 1 Jahr als Vizepräsident im Amt. Die Wahlperiode des Vizepräsidenten beträgt 2 Jahre, die des Schatzmeisters 5 Jahre, die der Kongressvorsitzenden 2 Jahre, die der übrigen Vorstandsmitglieder 3 Jahre. Beim vorzeitigen Ausscheiden erfolgt Neuwahl auf der nächst folgenden Mitgliederversammlung. § 7 Abs. 2: Vorstand im Sinne des § 26 BGB sind der Präsident und der Schatzmeister der Gesellschaft, jeder von Ihnen kann den Verein gerichtlich und außergerichtich alleine vertreten. § 9 Abs. 5 entfällt somit. Die Mitgliederversammlung stimmt diesen Änderungen ohne Gegenstimme zu. TOP 9a Bericht der Vorsitzenden der Jahrestagung 2000 bis 2002 Dr. Köhler berichtet über die diesjährige Jahrestagung, die sich insgesamt erfreulich entwickelt. Prof. Brandis berichtet kurz über die Planungen der Jahrestagung in Freiburg vom 13.-16.09.2001. Ebenso berichtet Herr Oberarzt Dr. Siekmeyer in Vertretung für Prof. Kiess über die Jahrestagung in Leipzig vom 19.09.-21.09.2002. TOP 9b Wahl der Kongressvorsitzenden für die Jahre 2003 und 2004 Prof. Lentze wird zum Vorsitzenden der Jahrestagung 2003 gewählt (11.–14.09.2003 in Bonn), so auch Prof. Gaedicke für das Jahr 2004 (9.-12.09.2004 Berlin). Beide Herren nehmen die Wahl an. TOP 10 Wahl neuer Ehrenmitglieder und korrespondierender Mitglieder Der Vorstand schlägt der Mitgliederversammlung die Ernennung von Prof. Beat Steinmann aus Zürich als Korrespondierendes Mitglied vor und die Ernen-
TOP 11 Berichte aus dem Konvent für fachliche Zusammenarbeit und den Kommissionen a)Prof. V. Wahn (Uckermark) berichtet über den Konvent für fachliche Zusammenarbeit, der z.Z. 40 korporative Mitglieder umfasst, die Spezialitäten der Kinderheilkunde und Jugendmedizin oder andere kindbezogene Fächer vertreten. Insbesondere erwähnt er die Bemühungen um eine Ordnung der multizentrischen Forschung und betont die Bereitschaft, bei der Gestaltung der Leitlinien mitzuarbeiten. b)Prof. Seyberth (Marburg) berichtet über die Kommission für Arzneimittelsicherheit, die in diesem Jahr bereits viermal getagt hat und sich mit den Themen der Arzneimittelprüfung mit allen ethischen und juristischen Fragen sowie mit Organisation von Fortbildungsseminaren zum Thema der Arzneimittelsicherheit insbesondere befasst hat.
c) Prof. Reinhardt berichtet aus der Kommission für die Leitlinien und kann feststellen, dass bisher 4.000 Exemplare der von der DGKJ herausgegebenen Leitlinien verkauft worden sind. 40 % der Leitlinien sind bereits überarbeitet und sollen stufenweise veröffentlicht werden. Er weist auf die nächste Redaktionskonferenz im Januar 2001 hin und betont, dass dann erneut über die juristischen Probleme solcher Leitlinien diskutiert und neue Erkenntnisse entsprechend berücksichtigt werden sollen. d)Prof Lentze verweist auf seinen schriftlichen Bericht, der ebenso wie die der anderen Kommissionen dem Präsidenten vorliegt, und hebt lediglich in einem kurzen Vortrag das Problem der Anreicherung des Mehls mit Folsäure hervor. Das Hearing im Ministerium sei letztlich gescheitert, was aber nicht die Vertreter der Kinderheilkunde zu verantworten haben. In 80-90 % der Schwangerschaften liegt keine ausreichende Folsäuresubstitution vor, weswegen sich die Kommission unserer Gesellschaft unverändert intensiv um eine Verbesserung bemühen wird.
Verstorbene Mitglieder der DGKJ Wir geben Kenntnis vom Tode der Mitglieder, die im Zeitraum von unserer Jahrestagung 1999 in München bis zur Jahrestagung 2000 in Stuttgart verstorben sind: • Prof. Dr. Heribert Berger, Innsbruck • Prof. Dr. Werner Droese, Sehnde • Dr. Richard Fein, Hofgeismar • Dr. Margarete Gampert, Geretsried • Dr. Ladislaus Glück, Düsseldorf • Dr. Ursula Grosse-Brockhoff, Essen • Dr. Erika Hoch-Ahlefelder, Aumühle
TOP 12 Verschiedenes – Prof. Koletzko fragt nach der zukünftigen Entwicklung der „Tagung für pädiatrische Forschung“ in Göttingen. Der Präsident berichtet, dass der Vorstand zu diesem Problem schon bereits Gedanken entwickelt habe und zunächst einmal die Stellungnahme des Konventes der Hochschullehrer abwarten möchte. – Prof. Burdelski (Hamburg) fragt nach der Anpassung der Tätigkeiten und Ausbildung der Kinderärzte an die europäische Entwicklung. Prof. Mau betont, dass Prof. Hoyer aus Essen das Mandat des Vorstands habe, sich um diese Angelegenheit zu kümmern und dass diese Frage ein Haupt-Tagungspunkt bei der Vorstandssitzung im Februar 2001 in Göttingen sein wird. – Der Präsident schließt die Sitzung mit dem Dank an die Mitgliederversammlung für die konstruktive und differenzierte Diskussion sowie für die Unterstützung der Arbeit des Vorstandes und seiner Vorschläge.
Mitteilungen
nung von Prof. Bläker (Köln) und Prof. Schröter (Göttingen) zu Ehrenmitgliedern. Die Mitgliederversammlung stimmt ohne Gegenvotum zu. Die Überreichung der Urkunden wird bei der nächsten Jahrestagung in Freiburg erfolgen.
Prof. Dr. K.v.Schnakenburg Prof. Dr. Günter Mau
• Dr. Hans Joachim Klose, München • Dr. Gerhard Körver, Siegen • Dr. Ingrid Krüger-Jung, Schwalbach • Dr. Karl-Heinz Lawrenz, Arnsberg • Dipl.med. Gudula Lehmann, Lommatzsch • Heike Loop, Bad Iburg • Prof. Dr. Theodor Lücking, Düsseldorf • Dr. Gerhard Müller-Baldhoff, Aumühle • Christiane Nitsch, Aichwald • Prof.Dr. med. habil. Dr. med. h.c. Hans Wolfgang Ocklitz, Berlin • Dr. Christiane Radmann, Neuwied • Dr. Raimo Ritter, Krefeld • Dr. Dirk Rütter, Koblenz Dr. Joachim Wolf, Beerfelden
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Kinder als Opfer in der NS-Zeit Die Deutsche Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin hat mit Betroffenheit und ernstem Interesse die Untersuchungen über den ehemaligen Direktor der Jenaer Universitäts-Kinderklinik, Prof. Dr. Jussuf Ibrahim (1877–1953) verfolgt. Ihm wird vorgeworfen, nach 1941 an der Tötung von Kindern im Rahmen der sog. „Kindereuthanasie“ aktiv beteiligt gewesen zu sein. Am 25.4.2000 hat der Bericht einer Kommission der Friedrich-SchillerUniversität Jena als Ergebnis langfristiger Untersuchungen u.a. festgestellt, dass Prof. Ibrahim spätestens seit 1943 wusste, „dass in der Kinderfachabteilung des Landeskrankenhauses Stadtroda schwerstgeschädigte Kinder getötet wurden“, dass er selbst „schwerstgeschädigte Kinder der gezielten Tötung überantwortet hat“, und dass er sich „wissentlich und freiwillig am Programm zur Vernichtung ‚lebensunwerten Lebens’ beteiligte“. Die Jenaer Kommission hat daraufhin „unter Zugrundelegung höchster Maßstäbe“ empfohlen, „den Namen ‚Jussuf Ibrahim’ für die Klinik für Kin-
Die Deutsche Akademie für Kinderheilkunde und Jugendmedizin informiert:
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der- und Jugendmedizin der FriedrichSchiller-Universität nicht fortzuführen“. Die Deutsche Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin erklärt hierzu, dass die beweisbaren und bewiesenen Inhalte der Jenaer Recherchen weder zu beschönigen noch zu entschuldigen sind.Weitergehende Mutmaßungen und Interpretationen bedürfen noch einer vorurteils- und zweifelsfreien Klärung. Hierzu gehören u.a. die Einordnung der Jenaer Vorgänge in den Gesamtzusammenhang der Kindermorde in den verschiedenen NS-„Euthanasie“-Aktionen, der Vergleich mit Forschungen über die Beteiligung anderer öffentlicher und privater Institutionen, über den Anteil und die Motive ihrer Ärzte und Mitarbeiter, vergleichende Analysen der zeitgenössischen – nationalen und internationalen – medizinischen Literatur usw. Auch die Jenaer Kommission hat betont, „dass hier insgesamt ein Gebiet angesprochen ist, in dem auch bundesweit erhebliche Lücken aufzuweisen sind“. Bisher liegen wichtige Einzelanalysen vor, es fehlt jedoch ein integrierender Arbeitszusammenhang. Das in sei-
nem eigentlichen Umfang noch nicht bekannte Geschehen bedarf einer umfassenden, differenzierten und professionellen Bearbeitung. Dies gilt sowohl für die Erschließung als auch für die Bearbeitung neuer Quellen. Gegenwärtig bemüht sich auch das Bundesarchiv, durch eine Inventarisierung noch vorhandener Dokumente an den Kinderkliniken ein zusätzliches Hilfsmittel für die Forschung bereitzustellen. Die Deutsche Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin bekennt ihre Verpflichtung, eine sachgerechte Aufhellung der Kindermorde in der NS-Zeit zu unterstützen. Sie hat ihre Historische Kommission beauftragt, eine Zusammenführung aller Forschenden auf diesem Gebiet vorzubereiten. Darin sieht sie eine konsequente Weiterführung ihrer bisherigen Bemühungen um die Aufklärung der Rolle der deutschen Kinderheilkunde in der NS-Zeit. im September 2000
Prof. Dr. E. Seidler Prof. Dr. G. Mau
Plötzlicher Säuglingstod (SID) Der plötzliche Säuglingstod (sudden infant death = SID) ist noch immer die häufigste „Todesursache“ jenseits des Neugeborenenalters. Epidemiologische Untersuchungen Anfang der 90er Jahre hatten ergeben, dass die Bauchlage des schlafenden Säuglings u.a. einen signifikanten Risikofaktor darstellt. Die Aufklärung der Bevölkerung und der Ärzteschaft über die Zusammenhänge zwischen Bauchlage und SID (Kinderarzt 1995, 26: 1009; Monatsschr Kinderheilkd 1995, 143: 811) führten zu einer starken Abnahme der Bauchlage beim Schlafenlegen der Säuglingen, wodurch eine Reduktion des SID um ca 50 % erreicht werden konnte.Aber noch immer ist bei uns die SID-Rate mit 0,7/1000 Säuglingen zu hoch, auch im Vergleich zu anderen europäischen Nachbarn. Dies war
Grund genug, weitere Untersuchungen über mögliche Risikofaktoren durchzuführen. In der folgenden Stellungnahme geben die Autoren den derzeitigen Erkenntnisstand über die SID Forschung wieder und formulieren klare umfassende Empfehlungen, die dazu führen sollen, die Häufigkeit des plötzlichen Säuglingstodes bei uns noch weiter zu senken. Die Deutsche Akademie für Kinderheilkunde und Jugendmedizin empfiehlt, alles zu tun, damit diese Empfehlungen bekannt und in die Praxis umgesetzt werden.
Prof. Dr. J.Brodehl Generalsekretär der DAKJ
Risikofaktoren. Mit der weitgehenden Vermeidung der Bauchlage als Schlafposition für Säuglinge ist es in Deutschland zu einem Rückgang der Inzidenz des plötzlichen Säuglingstodes (sudden infant death, SID) um ca. 50 % gekommen, d.h. von 1,5 auf 0,7/1000 [20]. Dies ist erfreulich; dennoch stellt sich die Frage, warum in Nachbarländern bzw. -regionen wie Holland, der Steiermark oder Norwegen ein Rückgang um ca. 90 % erreicht werden konnte [7, 8, 19]. Der Grund liegt vermutlich darin, dass dort noch intensiver als in Deutschland und zudem auch vor weiteren vermeidbaren Risikofaktoren gewarnt wurde, die hier bislang nur wenig Beachtung fanden. Zu diesen Risikofaktoren zählt vor allem das Schlafen in Seitlage und das Schlafen im eigenen Zimmer. Die Autoren dieser Stellungnahme sind beide an einer multizentrischen Studie beteiligt, die u.a. auch die nachstehenden Risikofaktoren untersucht. Obwohl diese Studie noch läuft, halten sie es angesichts der Tatsache, dass diese Faktoren inzwischen in mehreren Ländern bestätigt wurden, für ethisch nicht vertretbar, mit der Veröffentlichung dieser Stellungnahme zu warten, bis diese Studie abgeschlossen ist. Neue Daten zur Seitlage. Mit dem Rückgang der Bauchlagenprävalenz lassen sich differenziertere Daten zur Seit- und Rückenlage erheben. Dadurch konnte für mehrere Länder (u.a. England, Neuseeland,Australien, Holland, Norwegen) gezeigt werden, dass die Seitlage im Vergleich zur Rückenlage mit einem 2 bis 6fach erhöhtem SID-Risiko behaftet ist [3, 7, 9, 12, 19]. Dies liegt vermutlich daran, dass die Seitlage eine instabile Position ist, aus der die Kinder leicht in die Bauchlage rollen können [19]. Hinzu kommt, dass die Bauchlage für Kinder, die an diese Schlafposition nicht gewöhnt sind, ein besonders hohes SIDRisiko bedeutet: in Neuseeland war das Risiko für diese Kinder um das 19-fache erhöht, während die Bauchlage für Kinder, die ständig in dieser Position schliefen,„nur“ eine Risikoerhöhung um den Faktor 4,6 bedeutete [10]. Für Großbri-
tannien, Neuseeland und Skandinavien wurde berechnet, dass dort zwischen 18 und 37 % aller SID-Fälle vermieden werden könnten, wenn kein Kind mehr in Seitlage schlafen gelegt würde [16]. Als wesentliches Argument gegen die Rückenlage wird immer wieder eine erhöhte Aspirationsgefahr angeführt. Umfangreiche Erhebungen in England haben jedoch gezeigt, dass es nach Einführung der Rückenlage als Regelschlafposition („back to sleep“) nicht zu einem Anstieg der Todesfälle kam, die auf Nahrungsaspirationen zurückzuführen waren [2]. In einer neueren Untersuchung konnte zudem gezeigt werden, dass die Schutzreflexe, die eine Aspiration von Mageninhalt verhindern sollen (Schlucken, Aufwachen), in Bauchlage schlechter funktionieren als in Rückenlage [5]. Zudem kommt die Glottis in Bauchlage unterhalb des Oesophagus zu liegen, so dass hochgebrachte Nahrung in Bauchlage aufgrund der Schwerkraft direkt vor die Glottis fließt. Insofern führt ein Hochbringen von Mageninhalt in den Pharynx in Bauchlage vermutlich sogar eher zu einer Aspiration als in Rückenlage [5]. Während Frühgeborene bei noch instabiler Oxygenierung in den ersten Lebenswochen von der Bauchlage profitieren, sollten auch sie spätestens 1 Woche vor Krankenhausentlassung in Rückenlage gebracht werden. Gerade bei Frühgeborenen ist die Bauchlage mit einer besonders starken Erhöhung des SID-Risikos behaftet [12]. Die einzigen Patienten, für die auch weiterhin die Bauchlage wahrscheinlich von Vorteil ist, sind damit Kinder mit angeborenen Fehlbildungen der oberen Atemwege wie der Pierre-Robin-Sequenz. Jedoch sollte auch hier die Bauchlage nur nach ärztlicher Indikationsstellung und nach sorgfältigem Abwägen des Für und Wider empfohlen werden.
Bedeckung des Kopfes durch Bettzeug. In 2 deutschen Erhebungen war die Bedekkung des Kopfes durch Bettzeug mit einem Effektschätzer von 45 [14] bzw. 27 [6] assoziiert. Ähnlich hohe Effektschätzer wurden auch in internationalen Studien gefunden [3]. Damit ist dies einer der am stärksten risikoerhöhend wirksamen Faktoren bezüglich SID. Es ist denkbar, dass die extrem niedrige Kindstodrate in Holland wesentlich auf die dort übliche Verwendung von Schlaf-
säcken zurückzuführen ist, die ein „unter die Bettdecke rutschen“ praktisch unmöglich machen [8]. Als Erklärung, wie dieser Faktor das SID-Risiko erhöht, kommen eine Rückatmung von CO2, eine Verlegung der oberen Atemwege durch das Bettzeug und/oder eine Überwärmung durch die fehlende Wärmeabgabe über das Gesicht in Frage [18]. Dass ein Säugling mit dem Kopf unter Bettdecke oder Kissen zu liegen kommt, kann verhindert werden, indem das Kind so ins Bett gelegt wird, dass es mit den Füßen am Fußende anstößt, oder indem das Kind in Rückenlage in einen Schlafsack gelegt wird, der bis unter die Arme reicht, wie dies z.B. in Holland üblich ist. Außerdem müssen Säuglingsbetten frei von Kissen u.ä. sein.
Mitteilungen
Stellungnahme zum Thema „vermeidbare Risikofaktoren für den plötzlichen Säuglingstod“
Neue Daten zum Schlafort. Aus Neuseeland wurde 1996 erstmals berichtet, dass das SID-Risiko für Kinder, die im eigenen Bett, aber im gleichen Zimmer wie die Eltern schliefen, im Vergleich zu allein schlafenden Kindern auf ein Fünftel reduziert war (Effektschätzer: 0,19, 95%-Konfidenzintervall: 0,08-0,45) [17]. Diese Daten wurden kürzlich in einer englischen Untersuchung bestätigt: dort hatten allein schlafende Kinder gegenüber solchen, die bei ihren Eltern im Zimmer schliefen, nach Kontrolle für potentielle Einflußfaktoren sogar ein 10fach erhöhtes SID-Risiko [1]. Aus anderen Ländern liegen zu diesem Aspekt noch keine Daten vor. Schlafen im Bett der Eltern wurde dagegen in einigen Ländern (Neuseeland, England) und auch in der westfälischen Kindstodstudie als risikoerhöhend nachgewiesen, und zwar vor allem dann, wenn die Eltern rauchten [3,16]. Für Neuseeland wurde berechnet, dass dort die Kindstodrate um 26 % abnehmen könnte, wenn rauchende Mütter ihre Kinder nicht bei sich im Bett schlafen lassen würden. Eine gute pathophysiologische Erklärung, warum das Schlafen im elterlichen Zimmer vor SID schützen soll, gibt es nicht; es ist allerdings denkbar, dass durch die Nähe zu den Eltern die Möglichkeit zunimmt, dass diese auch subtile Symptome bei ihrem Kind eher wahrnehmen. Bezüglich des Schlafens im Bett der Eltern werden Faktoren wie Überwärmung und stärkere Tabakrauchexposition diskutiert [16]. Monatsschrift Kinderheilkunde 11•2000
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Da wir keine nachteiligen Auswirkungen darin sehen können, wenn ein Säugling mit im elterlichen Schlafzimmer schläft, reichen uns diese Daten als Basis für die Empfehlung, dass Säuglinge im gleichen Zimmer wie die Eltern, aber im eigenen Bett schlafen sollten. Raucher sollten ihr Kind zudem nicht bei sich im Bett schlafen lassen.
Weitere oder bereits seit längerem bekannte potentiell beeinflußbare Risikofaktoren. Elterliches Rauchen ist derzeit der wichtigste potentiell vermeidbare SIDRisikofaktor. An seiner Prävalenz hat sich jedoch nichts geändert: in 2 Erhebungen, die wir 1990 und 1995 in Deutschland durchführten, blieb der Anteil der Mütter, die in der Schwangerschaft geraucht hatten, stabil bei 22 % [15]. Hier sind neue Strategien gefordert, wie das Rauchverhalten junger Menschen beeinflußt werden kann. Überwärmung, aber auch Unterkühlung kann das SID-Risiko erhöhen. Überwärmung gewinnt vor allem in Bauchlage an Bedeutung, wohl weil hier die Wärmeabgabe über den Kopf eingeschränkt ist [13,21]. Sowohl in der neuseeländischen als auch in 2 britischen Studien war ein Zudecken der Kinder
Preisausschreibungen Johannes Wenner-Preis Die Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie e.V. schreibt den Johannes Wenner-Preis 2001 in Höhe von DM 10.000,– aus. Der von Aventis Pharma, Bad Soden, gestiftete Preis dient der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und wird für Arbeiten aus dem gesamten Bereich der pädiatrischen Pneumologie, mit Ausnahme der Mukoviszidose, vergeben. Zur Bewerbung werden bislang unveröffentlichte Arbeiten angenommen, die zu keinem weiteren Preis eingereicht wurden. Die Bewerber, deren Alter 40 Jahre nicht überschreiten sollte, werden gebeten, ihre Arbeiten bis
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mit stark wärmedämmenden Decken mit einem signifikant erhöhten SIDRisiko assoziiert [3,9]. Auch das Beheizen des kindlichen Schlafzimmers über Nacht und das Tragen einer Mütze im Schlaf, die die Wärmeabgabe über den Kopf reduziert, waren mit einem erhöhten Risiko assoziiert [3]. Als Pathomechanismus kommt hier am ehesten die bereits seit vielen Jahren bekannte Hemmung des Atemantriebs durch Überwärmung in Frage. Schließlich wird auch Schnullern immer wieder ein protektiver Effekt bezüglich SID zugeschrieben. Hier ist die Datenlage jedoch bislang zu uneinheitlich, als dass eindeutige Empfehlungen gegeben werden könnten. Möglicherweise haben Schnuller einen protektiven Einfluß bezüglich SID [4], sind aber auch mit einem erhöhten Risiko für das Auftreten von Infekten der oberen Atemwege und mit einer verkürzten Stilldauer behaftet [11]. Zudem scheint das SID-Risiko für Kinder, die nie einen Schnuller bekommen haben, nicht höher zu sein als das von Kindern, denen immer ein Schnuller gegeben wird [4].
Empfehlungen. Aufgrund des hier zusammengestellten derzeitigen Wissensstandes geben wir folgende Empfehlung ab:
zum 1. Februar 2001 in dreifacher Ausfertigung beim Vorsitzenden der Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie einzureichen: Prof. Dr. D. Reinhardt, Univ.-Kinderklinik, Dr. von Haunersches Kinderspital, Lindwurmstr. 4, 80337 München.
Dr. Ernst Wiethoff-Preis Zum zweiten Mal nach 1999 wird der Dr. Ernst Wiethoff-Preis in Höhe von DM 50.000,– für innovative klinische Forschung für das Jahr 2000 vergeben. Mit diesem Preis wird eine Originalarbeit im Bereich der innovativen, klinisch relevanten Forschung aus folgenden Disziplinen gewürdigt: Innere Medizin,Anästhesie und Intensivmedizin, Chirurgie, Mikrobiologie und
1. Säuglinge sollten im 1. Lebensjahr in Rückenlage schlafen. 2. Säuglinge sollten so ins Bett gelegt werden, dass ihr Kopf nicht durch Bettzeug bedeckt werden kann. 3. Säuglinge sollten im elterlichen Schlafzimmer, aber im eigenen Bett schlafen. 4. Säuglinge sollten sowohl vor als auch nach Geburt in einer rauchfreien Umgebung aufwachsen 5. Raumtemperatur und Bettdecke sollten so gewählt werden, dass es für das Kind angenehm, d.h. weder zu warm noch zu kalt ist.
Literatur kann bei den Verfassern angefordert werden.
Prof. Dr. med. Christian F. Poets Kinderklinik, Mediz. Hochschule Hannover 30623 Hannover
Prof. Dr. med. Gerhard Jorch Universitäts-Kinderklinik 39112 Magdeburg
Infektiologie, Onkologie, Urologie und Pädiatrie. Für den Preis können sich Kandidaten/Kandidatinnen bewerben, deren Originalarbeit von einer renommierten Fachzeitschrift in 2000 publiziert oder durch eine solche definitiv bis zum 31.12.2000 akzeptiert worden ist. Der Bewerber muss anzeigen, ob er sich mit dieser Arbeit bereits für weitere Preise beworben hat. Das Höchstalter des Bewerbers beträgt 38 Jahre. Bewerbungen mit einer Originalarbeit, Lichtbild, curriculum vitae und Publikationsverzeichnis sind in einfacher Ausführung spätestens bis zum 15.01.2001 einzureichen an: Dr. Peter K. Kirchner, Med. Direktor, Abbott GmbH, Max-Planck-Ring 2, 65205 Wiesbaden, der Auskunft über weitere Bestimmungen gibt.
Zum 60. Geburtstag
Das diesjährige Stipendium der Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie (GPP) in Höhe von DM 40.000,– erhielt Frau Dr. Angela Zacharasiewicz, Wilhelminenspital Wien. Frau Zacharasiewicz hat von Januar 2000 bis zum 1. September 2000 als Research Fellow an der Wellington School of Medicine in Neuseeland gearbeitet. Die dort erlernten Methoden zur Untersuchung des induzierten Sputums will sie nunmehr an die Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde des Wilhelminenspitals Wien (Vorstand: Prof. Dr. Manfred Götz) transferieren, um eine Reihe von Forschungsprojekten zur Thematik des Asthma bronchiale im Kindesalter zu realisieren.
Prof. Dr. Jochen Tröger
Mitteilungen
Stipendium
Herr Tröger wurde am 30.11.1940 in Weimar geboren, machte 1959 das Abitur in Meißen und siedelte nach West-Berlin über, dort auch Studium der Medizin, Staatsexamen und Approbation. 1969–1970 wissenschaftlicher Assistent am Institut für Pathologie in Berlin-Steglitz (Prof.Dr.W. Masshoff, 1970-1973 am Strahleninstitut in Berlin-Steglitz (Prof.Dr. Oeser) und 1974 am Strahleninstitut der Universität Kiel (Prof.Dr. Gremmel). 1974 übernimmt er die Kinderradiologie an der Univ.-Kinderklinik in Mainz und wird dort 1983 zum C3-Professor für Pädiatrische Radiologie ernannt. 1984 Ernennung zum Ärztlichen Direktor der Abteilung für Pädiatrische Radiologie an der Universität Heidelberg. Herr Tröger ist Mitglied in vielen radiologischen und pädiatrischen Fachgesellschaften, so war er von 1993-1998 Vorsitzender der Gesellschaft für Pädiatrische Radiologie und ist für das Jahr 2004 zum Kongresspräsidenten der European Society of Pediatric Radiology gewählt worden. Seit 1999 Prorektor der Ruprecht-KarlsUniversität Heidelberg. – Congratula ! KvS
Geburtstage Die Deutsche Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin gratuliert herzlich ihren Mitgliedern, die im nächsten Monat einen „besonderen“ Geburtstag feiern:
80 Jahre und älter werden: Dr.Otto Neumann, Dortmund, 04.12.1919 Dr.Lore Kunkel, Krefeld, 05.12.1920 Dr.Gerhard Helm, Stephanskirchen, 06.12.1919 Dr.Gisela Lochmann, Fröndenberg, 06.12.1920 Prof.Dr.Hans Vettermann, Heusenstamm, 07.12.1919 Dr.Albrecht Borsche,Wiesbaden, 08.12.1918 Dr.Renate Biermann, Puchheim, 11.12.1920 Dr.Wilhelm Rotermund, Essen, 11.12.1920 Dr.Heinz Heidfeld, Mainz-Kostheim, 13.12.1920
Sollte ein Mitglied nicht wünschen, dass sein Geburtstag in dieser Gratulationsliste erwähnt wird, bitten wir um rechtzeitige Nachricht (4 Monate vor dem Geburtstag) an die Deutsche Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin, Johanniter -Kinderklinik, 53754 St. Augustin.
Dr.Hildegard Haacke, Dortmund, 15.12.1916 Dr.Dieter Roland, Lahr, 16.12.1920 Dr.Gertrud Rochlitz, München, 18.12.1916 Dr.Ruth Herb, Pforzheim, 19.12.1920 Dr.Hellmut Schmid-Burgk, Herrsching, 19.12.1918 Dr.Manfred Schoppa, Göppingen, 20.12.1917 Dr.Gisela Detmold, Ganderkesee, 21.12.1920 Dr.Albert Maßenberg, Essen, 21.12.1919 Dr.Rita Herfort, Köln, 22.12.1919 Dr.Elisabeth-R.Wachtler, Berlin, 23.12.1916 Dr.Berta Schnieder, Lüdinghausen, 24.12.1918 Dr.J.-G.Detmold, Ganderkesee, 25.12.1918 Dr.Kurt Meyer, Schwabach, 27.12.1920 Dr.Ferdinand Müller, Grafling, 27.12.1920 Dr.Erika Niedermeyer, Mühlhausen, 27.12.1920 Dr.Hans-Joachim Kinner,Viersen, 30.12.1920 Dr.F.M.Gerhard Otto, Dessau, 30.12.1919
75 Jahre werden: Dr.Cazim Kiliccioglu,Wolfsburg, 01.12.1925 Dr.Isis Elbern, München, 10.12.1925 Dr.Liesel Gemählich, Nürnberg, 16.12.1925 Dr.Maria Rüterjans, Münster, 27.12.1925
70 Jahre werden: SR Dr.Achim Pfefferkorn, Rostock, 06.12.1930 Prof.Dr.Hermann Olbing, Essen, 07.12.1930 Prof.Dr.Renate Nolte,Tübingen, 09.12.1930
Dr.Marianne Wende, Kaufbeuren, 16.12.1930 Dr.Harro Schirmer, Friedrichsdorf, 20.12.1930 Dr.Udo Steiniger, Zörnigall, 26.12.1930
65 Jahre werden: Dr.Elfriede Philipp, Fürth, 09.12.1935 Dr.Rolf Hille, Niederwartha, 11.12.1935 Dr.Gilda Kirmße, Stolpe Süd, 14.12.1935 Dr.Walter von Zimmermann, Eutin, 16.12.1935 Dr.Anna-Maria Brumberg, Bielefeld, 19.12.1935 Annemarie Koban, Seifhennersdorf, 24.12.1935 Dr.Werner Melcher, Günzburg, 25.12.1935 Dr.Hansjosef Rickers, Osnabrück, 26.12.1935 Dr.Martha Pietsch, Bocholt, 27.12.1935
60 Jahre werden: Dr.Rüdiger Schalkhäuser, Ochsenfurt, 06.12.1940 Prof.Dr.Adolf Windorfer, Hannover, 06.12.1940 Dr.Frieder Kötz, Siegen, 09.12.1940 Dr.Jürgen Maier, Arendsee, 09.12.1940 Dr.Rainer Müller-Heß, Herford, 10.12.1940 Dr.Lothar Höpfner, Laatzen, 11.12.1940 Dr.Onno Feenders, Emden, 13.12.1940 Dr.Erika Bergander, Benndorf-Gröbers, 21.12.1940 Dr.Norbert Schmidt, Berlin, 29.12.1940 Prof.Dr.Felix Zintl, Jena, 30.12.1940 Dr.Horst Wagner, Bremen, 31.12.1940
Monatsschrift Kinderheilkunde 11•2000
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Monatsschrift Kinderheilkunde 11•2000
Prof. Dr. Peter Hürter, Chefarzt im Kinderkrankenhaus auf der Bult und Leiter des Zentrums für Diabetische Kinder und Jugendliche in Hannover, ging am 31.10.2000 in den Ruhestand, als Nachfolger kommt Prof. Dr. Thomas Danne von der Univ.-Kinderklinik des Virchow Klinikums in Berlin. Die Univ.-Kinderklinik Düsseldorf, Prof. Dr. H.-G. Lenard, teilt mit, dass zwei Habilitationen für das Fach Kinderheilkunde erfolgreich abgeschlossen wurden: Dr. Sabine Preis mit einer Arbeit über „Cerebrale Morphometrie bei Kindern mit normaler Entwicklung und bei Kindern mit Sprachentwicklungsstörungen“ und Dr. Gerd-Michael Lackmann mit „Untersuchungen zur pränatalen, transplazentaren Übertragung von polychlorierten Biphenylen und Hexachlorbenzol sowie von Tabak-spezifischen Karziogenen beim Menschen“.
Ankündigungen Dezember Velen/Westf., 01.–02.12.00 Grundkurs Pädiatrische Allergologie und 10. Hyposensibilisierungsseminar Information: WAPA e.V./F.Digel, Tel.02235/922-494, Fax 02235/922-495
Nürnberg, 02.12.2000 4. Kinderrheumatologisches Symposium Nürnberg Information: Dr.G.Reutter, Nürnberg, Tel.0911/398-2307, Fax 0911/398-5855, E-Mail:
[email protected] Graz/Österreich, 04.12.2000 Schulärzteseminar Information: Prof.Dr.R.Kurz, Kinderklinik Graz, Tel.+43 (0) 316 385-2679, Fax -3300, E-Mail:
[email protected] Villingen, 07.–10.12.2000 Päd. Ultraschalldiagnostik, Aufbaukurs Information: Dr.E.Leidig, s.Termin 9.-12.11.00 Dresden, 09.12.2000 6. Dresdener Interdisziplinäres Allergiesymposium Information: Dr.B.Hauswald, Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde, Fetscherstr.74, 01307 Dresden,Tel.0351/4582224, Fax 0351/4584326
Februar
Mitteilungen
Personalia
Recklinghausen, 08.–10.02.01 Dattelner Kinderschmerztage Information: Fr.Henkel,Vestische Kinderklinik,Tel.02363-975180, Fax –64211 Landshut, 16.–17.02.2001 Spezialkurs Päd. Dopplersonographie, Periphere Gefäße und Bauchgefäße Information: Dr.Herterich, Landshut, Tel.0871-8520, Fax -21230 Blaubeuren, 22.–25.02.2001 Päd. Ultraschalldiagnostik, Grundkurs Information: Dr.E.Leidig, s.Termin 9.–12.11.00 Bremen, 24.–25.02.2001 25. Kinderverhaltenstherapietage Information: Zentrum für Rehabilitätsforschung der Universität Bremen, Tel.0421/218-7075, Fax 0421/218-4614
März Duisburg, 09.–10.12.2000 Sonographie Pädiatrie, Cerebrale Dopplersonographie Information: Dr.A.Rech, Dr.A.Feldkamp, Klinikum Duisburg, Zu den Rehwiesen 9, 47055 Duisburg, Internet: www.sonopaed.de
2001 Januar
Velen/Münsterland, 01.–02.12.2000 Indikation und Durchführung der Hyposensibilisierung – einschl. Notfallübungen Information: WAPA e.V./F.Digel, Tel.02235/922-494, Fax 02235/922-495
Kassel, 19.–21.01.2001 19. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft für Tropenpädiatrie Information: Dr.Benno Kretzschmar, Kassel, Tel.0561/9285-0, Fax 0561/9285-220, E-Mail:
[email protected]
Köln, 01.–02.12.2000 Schlafstörungen bei Säuglingen und Kindern Themen: Schlafphysiologie, Epidemiologie, Diagnostik und Therapie von Schlafstörungen, OSAS, Anfälle im Schlaf,Träume, Schlaf und Medien, ALE, SIDS Information: Kongreßsekretariat DMK, Fr.Beyer,Tel.02236/66069, Fax 02236/63499
Obergurgl/Österreich, 28.01–02.02.2001 34. Pädiatrischer Fortbildungskurs Information: Landesklinik für Kinder- und Jugendheilkunde,Tel.+43 662 4482 2601, Fax +43 662 4482 2604, E-Mail:
[email protected]
Homburg, 09.–10.03.2001 10. Saarländischen Syndromtag Es werden Posterpreise vergeben von 2.500 DM, 1.000 DM und 500 DM: Information: Prof.Mücke, St.Ingbert, Tel.06894/2092, Fax -383166, E-Mail:
[email protected] Bern, 15.–17.03.2001 5th Europ. Postgraduate Course in Neonatal and Pediatric Intensiv Care Information: Fr.Bühlmann, Tel.+41-31/331 8275, Fax /332 9879, E-Mail:
[email protected] Recklinghausen, 29.–31.03.2001 27. Jahrestagung der Gesellschaft für Neuropädiatrie Themen: Neurogenetik, mentale Retardierungssyndrome, neue Trends in der Therapie der neurometabolischen Erkrankungen und Entwicklungsneurologie Information: Prof.Dr.Fuat Aksu, Datteln, Tel.02363/975230, Fax 02363/975393, E-Mail:
[email protected], Internet: http://neuropaediatrie.com
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