Mitteilungen
Monatsschr Kinderheilkd 2001 · 149:1263–1282 © Springer-Verlag 2001
Redaktion Prof. Dr. K. von Schnakenburg, St Augustin Univ. Doz. Dr. A. Zoubek,Wien
Eine Kinderärztin in Auschwitz D
er Bericht der jüdischen Häftlingsärztin Dr. Lucie Adelsberger über ihre Zwangstätigkeit im Vernichtungslager Auschwitz wurde unmittelbar nach ihrer Befreiung niedergeschrieben. Der Bereits 1956 publizierte, aber seit langem vergriffene Text war eines der ersten, seinerzeit mit großer Betroffenheit wahrgenommenen Zeugnisse von der Ungeheuerlichkeit des Geschehens. Lucie Adelsberger hat sich im Berlin der zwanziger Jahre als niedergelassene Kinderärztin und Internistin sowie als Allergologin am Robert-Koch-Institut hohen Respekt erworben, bevor sie als Jüdin entlassen wurde. Nach ihrer Befreiung aus den Lagern Auschwitz und Ravensbrück hat sie in Amerika eine zweite, ebenfalls geachtete Karriere in
der Krebsforschung begonnen, blieb jedoch zeitlebens von ihren Lagererlebnissen gezeichnet. Die Neuausgabe des originalen Textes wurde um eine Darstellung des Lebensweges der Ärztin vor und nach ihrer Deportation ergänzt.Aus Briefen, Dokumenten und Publikationen wird deutlich, wie solche Einzelschicksale in besonderer Weise die Realität der Judenverfolgung im NS-Staat aufzeigen. Umfangreiche Anmerkungen zu den Details des Lagerberichtes sollen der wachsenden Unkenntnis über diese Ereignisse entgegenwirken. Herausgeber und Bearbeiter der Neuauflage ist der Freiburger Medizinhistoriker Prof.Dr.Eduard Seidler,von dem im vergangenen Jahr im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin die Dokumentation: „Kinderärzte 1933-1945, entrechtet-geflohen-ermordet“ erschienen ist. 224 Seiten, 16 Seiten Abbildungen, Broschur, DM 26,80 ISBN 3-416-02986-0 Das Buch ist im Buchhandel oder direkt beim Bouvier Verlag unter Fax: 0228-72901179 oder e-mail:
[email protected] erhältlich.
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Nachruf für Professor Dr. Gerd Hausdorf
07.09.1952 – 03.09.2001 Völlig unerwartet wurde Prof. Dr. Gerd Hausdorf, Direktor der Klinik für Pädiatrische Kardiologie und Pädiatrische Intensivmedizin der Universität Göttingen am 03.09.2001 aus einem arbeitsreichen Leben gerissen. Es trauern um ihn seine Frau und vier Söhne, Patienten und ihre Eltern, Mitarbeiter, Freunde und Kollegen. Nach seiner Weiterbildungszeit in Hamburg-Eppendorf (1980-88) hat er sich dort 1988 habilitiert, war dann von 1988-93 leitender Oberarzt am Deutschen Herzzentrum in Berlin und wurde am 02.10.1993, also mit 40 Jahren, zum Universitätsprofessor für Kinderkardiologie und Abteilungsleiter an die Charité der Humboldt-Universität zu Berlin berufen.
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In seiner 5-jährigen Funktion als leitender Oberarzt am Herzzentrum in Berlin war Herr Hausdorf ganz entscheidend am Ausbau dieses sehr aktiven und großen Zentrums beteiligt. Nach seinem Wechsel in die Charité ist es ihm dort unter Bewältigung eines enormen Arbeitspensums gelungen, trotz der politisch schwierigen Umstände eine neue, aktive Arbeitsgruppe aufzubauen, dabei aber die traditionellen Verbindungen zu den kinderkardiologischen Abteilungen der neuen Bundesländer zu erhalten und weiter auszubauen sowie der Charité in der kinderkardiologischen Landschaft einen eigenen Platz zu sichern. 1995 folgte dann die Berufung auf die C-3 Professur und Leitung der Kinderkardiologischen Abteilung der Medizinischen Hochschule Hannover (Nachfolge Prof. Dr. H.-C. Kallfelz), wo er bald auch zum Geschäftsführenden Direktor des Zentrums für Kinderheilkunde gewählt wurde. Am 01.04.2001 wurde er schließlich zum C-4 Professor für Kinderkardiologie und Direktor der Klinik für Pädiatrische Intensivmedizin der Universität Göttingen, dem ältesten kinderkardiologischen Lehrstuhl in Deutschland ernannt. Seit seiner Promotion hat Herr Hausdorf mit anhaltendem Eifer eine rege wissenschaftliche Tätigkeit entwickelt. In Medline finden sich heute 123 „peer-reviewed“ Originalarbeiten, dazu kommen zahlreiche nicht-gelistete Zeitschriftenbeiträge, Buchbeiträge und viele Beiträge in Abstract-Bänden von entsprechenden deutschen, europäischen und Weltkongressen. Seine wissenschaftlichen Arbeiten haben drei Schwerpunkte: die linksventrikuläre, insbesondere diastolische Funktion, z.B. bei Kindern mit Transposition der großen Arterien und nach Chemotherapie, die Intensivmedizin mit pharmakologischen Untersuchungen und in den letzten Jahren besonders die interventionellen Therapieverfahren. Er hat den Zugangsweg bei der Dilatation der Aortenklappe modifiziert und war Protagonist der Eröffnung atretischer Klappen durch Hochfrequenzablation und der
Stent-Implantation. Etliche dieser Verfahren hat er mit eigenen Tierexperimenten untermauert. Zuletzt galt sein besonderes wissenschaftliches Interesse abbaubaren Werkstoffen für Implantate. Schließlich leitete er große multizentrische Studien zu Verschlußverfahren bei Vorhof- und Ventrikelseptumdefekten und publizierte die Ergebnisse. Hochgeschätzt wird sein Buch über pädiatrischkardiologische Intensivmedizin. Die von ihm wesentlich mitgestaltete Neuauflage des Keck’schen Kinderkardiologiebuches steht kurz vor dem Erscheinen. Prof. Hausdorf erhielt 1988 den Wissenschaftspreis der Association of European Pediatric Cardiologists (AEPC) und 1996 den Maximilians-Forschungspreis. Er war Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie und der Kommission für Klinische Kardiologie der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie. Die deutsche Kinderkardiologie verliert in Gerd Hausdorf einen ihrer innovativsten Kollegen, wissenschaftlich unermüdlich produktiv, geistreich, voller neuer Ideen und wissenschaftlichem Impuls. Sein internationales Renommee war hervorragend. Große strukturelle Aufgaben hatte er sich vorgenommen, die nun erst einmal liegenbleiben. Sein plötzlicher Tod hat eine große Lücke gerissen. A.A. Schmaltz, Essen
Mitteilungen
Protokoll der Mitgliederversammlung der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin anlässlich der 97. Jahrestagung in Freiburg am 15. September 2001
Anwesende: laut Teilnehmerliste Beginn: 17:15 Uhr Ende: 18:55 Uhr
Vor Eintritt in die Tagesordnung wird eine Pressemitteilung zur Diskussion gestellt. In dieser Pressemitteilung soll die tief empfundene Anteilnahme der Mitgliederversammlung unserer Gesellschaft für die Opfer und deren Angehörige der Terroranschläge an den USA vom 11.09. zum Ausdruck gebracht werden. Darüber hinaus appellieren die Kinderärztinnen und Kinderärzte an die Verantwortlichen in Politik und Gesellschaft, sich nicht zu übereilten Reaktionen provozieren zu lassen, die die Spirale der Gewalt noch beschleunigen. Die anwesenden Mitglieder unserer Gesellschaft bekennen sich als Kinder- und Familienärzte zu ihrer Verantwortung, am Abbau von Gewaltpotentialen mitzuwirken, die oft ihren Ursprung in der Kindheit, in der Familie, im Kindergarten, in Schulen oder im Medienkonsum haben. – Die Pressemitteilung wird einstimmig gutgeheißen. TOP 1 Festsetzung der Tagesordnung Prof. Mau begrüßt die Teilnehmer und stellt fest, dass die Einladungen und die Mitteilung der Tagesordnung form- und fristgerecht erfolgt sind (Monatsschr Kinderheilkd [2001] 149:731). Schriftliche Anträge zur Tagesordnung sind in der satzungskonformen Frist nicht eingegangen. – Nach § 15 Abs. 5 besteht Beschlussfähigkeit der Mitgliederversammlung. Prof. v.Schnakenburg wird gebeten, das Protokoll zu führen. TOP 2 Genehmigung des Protokolls der Mitgliederversammlung vom 16.09.00 in Stuttgart Das Protokoll der Mitgliederversammlung vom 16.09.00 wurde in der Monatsschr Kinderheilkd [2000] 148:1060-1063 veröffentlicht. Einsprüche oder Ergän-
zungen haben sich nicht ergeben. Das Protokoll wird genehmigt. TOP 3 Bericht des Präsdenten Mit dem Stichtag des 1.9.2001 hat die Gesellschaft 10.910 Mitglieder, was im Vergleich zum 1.9.2000 einen Zuwachs von 490 Mitgliedern bedeutet. Prof.Mau berichtet über die neueren Ergebnisse, um Rechtssicherheit bei der Arnzeimittelforschung im Kindesalter zu erreichen und betont die Verdienste von Prof. Seyberth. Er verweist auf die Beschlüsse des Europaparlamentes und des EU-Gesundheitsministerrates sowie auf die Anträge der verschiedenen Bundestagsfraktionen und ihre Weiterleitung an die zuständigen Ausschüsse (Monatsschr Kinderheilkd [2001] 149:412-413.Über die Bemühungen,eine flächendeckende Versorgung der Kinder in Deutschland sicherzustellen, so auch der Antrag einer Bundestagsfraktion, wird ebenfalls berichtet. Prof. Mau macht auf die Einrichtung einer Homepage im Internet aufmerksam und dankt Prof. Bartmann und Prof. Lentze für Ihre Arbeit sowie unserem Webmaster, Dr. Schmitz aus Braunschweig. Es ist nunmehr möglich, die Profile der verschiedenen Kliniken über die Homepage unserer Gesellschaft "ins Netz" zu stellen. Darüber hinaus soll die Homepage eingesetzt werden für Mitteilungen und zur Kommunikation innerhalb der Gesellschaft. Es wird daher dringend gebeten, Informationen aus den Kliniken inklusive Personalia der Redaktion der sog. Gelben Seiten der Monatsschrift zur Verfügung zu stellen, die sie nach redaktioneller Bearbeitung an den Webmaster weiterleiten wird. Weiter wird über die Einstellung von Frau Gabriele Olbrisch als Geschäftsführerin unserer Gesellschaft berichtet. Frau Olbrisch stellt sich der Mitgliederversammlung vor. Sie hat am 1.8.2001 ihre Tätigkeit aufgenommen. Im
Oktober sollen Büroräume für die Geschäftsstelle angemietet werden, so dass eine Adresse mit Telefon-Nummer, FaxNummer und e-mail mitgeteilt werden kann. Prof. Mau berichtet über die Bemühungen, den Beruf der Kinderkrankenschwester erhalten zu können und hebt hervor, dass alle Verbände hier sehr gute Zusammenarbeit geleistet haben, wobei natürlich bestimmte Schwerpunkte in Abstimmung mit anderen Verbänden von dem Berufsverband der Kinderkrankenschwestern und der BAKUK übernommen wurden. Im Bundesministerium für Gesundheit hat eine Anhörung zur Novellierung der Approbationsordnung stattgefunden, über Einzelheiten wird dann später berichtet werden. Der Deutsche Ärztetag hat sich über die Grundstruktur der Weiterbildung verständigt, die Deutsche Akademie für Kinderheilkunde und Jugendmedizin hat hier die Koordinierung und Abstimmung der Stellungnahmen übernommen. TOP 4 Bericht des Schatzmeisters und der Kassenprüfer Prof. v.Schnakenburg legt den Kassenbericht für das Jahr 2000 vor und projiziert die entsprechenden Zahlen der Einnahmen und Ausgaben zur Kenntnisnahme der Mitgliederversammlung. Der Kassenstand hat sich im Jahr 2000 um ca. 61.000 DM reduziert. Er verweist auf den Kassenbericht des Vorjahres, in dem bereits eine Reduktion des Kassenstandes in den Jahren 1998 und 1999 um ca. 125.000 DM berichtet wurde. – Er erläutert im Weiteren kurz die einzelnen Positionen und stellt sich Fragen im Einzelnen. Die Kassenprüfer, Prof. Rister und Priv. Doz. Dr. Weiss, berichten über die Kassenprüfung am 11.07.2001 und empfehlen der Mitgliederversammlung die Entlastung des Schatzmeisters und des Vorstandes. Monatsschrift Kinderheilkunde 11•2001
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Der Satzung (§ 12, 3, e) folgend, hat die Mitgliederversammlung den Beitrag für das kommende Jahr festzusetzen. Die Mitgliederversammlung beschließt, die Umstellung auf die Währung des EURO möglichst eng an die bisherigen Beiträge zu gestalten. Mit einfacher Mehrheit werden folgende Beiträge für das folgende Jahr festgelegt: ◗ für Mitglieder mit Einnahmen aus Privatliquidationen € 107,– (209,27 DM) ◗ für Mitglieder ohne Privatliquidationen € 87,– (170,16 DM) ◗ für Mitglieder aus den neuen Bundesländern € 67,– (131,04 DM) TOP 5 Entlastung des Vorstandes Auf Antrag der Kassenprüfer wird der Schatzmeister und der Vorstand entlastet (unter Enthaltung der Stimmen des Vorstandes). TOP 6a Wahl des Schatzmeisters Prof. Mau schlägt die erneute Wahl von Prof. v.Schnakenburg zum Schatzmeister vor, die Mitglieder-versammlung folgtdiesemVorschlagundProf.v.Schnakenburg nimmt die Aufgabe an. Somit wird sich der Vorstand der Gesellschaft ab 01.01.2002 folgend zusammensetzen und wird von der Mitgliederversammlung bestätigt: a) Präsident: Prof. Dr. Günter Mau, Kinderarzt, Städt. Klinikum, Kinderklinik, Holwedestr. 16, 38118 Braunschweig b) Vizepräsident: Prof. Dr. Erik Harms, Kinderarzt, Universitäts-Kinderklinik, Albert-Schweitzer-Str. 33, 48149 Münster c) Schatzmeister: Prof. Dr. Klaus v. Schnakenburg, Kinderarzt, Johanniter-Kinderklinik, Arnold-Janssen-Str. 29, 53754 St. Augustin d) Vorsitzender des Kongresses 2002: Prof. Dr. Wieland Kiess, Kinderarzt, Univ.-Kinderklinik, Oststr. 21-25, 04317 Leipzig e) Vorsitzender des Kongresses 2003: Prof. Dr. Michael J. Lentze, Kinderarzt, Universitäts-Kinderklinik, Adenauerallee 119, 53113 Bonn
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f) 4 Vertreter unterschiedlicher pädiatrischer Spezialitäten: - Prof.Dr.Dr. Peter Bartmann, Kinderarzt, Universitäts-Kinderklinik,Adenauerallee 119, 53113 Bonn - Prof.Dr. Manfred Gahr, Kinderarzt, Universitäts-Kinderklinik, Fetscherstr. 74, 01307 Dresden - Prof. Dr. Annette Grüters, Kinderärztin, Zentrum f. Kinder- u. Jugendmedizin,Virchow-Klinikum,Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin - Prof. Dr. Michael J. Lentze, Kinderarzt, Universitäts-Kinderklinik, Adenauerallee 119, 53113 Bonn Dem geschäftsführenden Vorstand gemäß § 10 Abs. 1 gehört Frau Prof. Grüters (w.o.) an. g) Kinderarzt in freier Praxis: Dr. Wolfgang Meinrenken, Kinderarzt, Kapellenweg 3, 28759 Bremen h) Ein Vertreter der Fachärzte in nachgeordneter Stellung: Dr. Reinhard Keimer, Kinderarzt, Olgahospital, Bismarckstr. 8, 70176 Stuttgart Prof. Dr. Matthias Brandis scheidet satzungsgemäß aus dem Vorstand aus. Die Funktionen der kooptierten Mitglieder nach § 9 Abs. 2 werden folgend wahrgenommen: i) Ein Vertreter des Konventes der Leitenden Hochschullehrer: Prof. Dr. Klaus-Michael Debatin, Kinderarzt, Universitäts-Kinderklinik, Prittwitzstr. 43, 89075 Ulm j) Generalsekretär der Akademie für Kinderheilkunde und Jugendmedizin: Prof. Dr. Johannes Brodehl, Kinderarzt, Muthesiusweg 21, 30559 Hannover k) Ein Vertreter der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie: Prof. Dr. Ingolf Joppich, Kinderarzt, Univ.-Kinderklinik, Lindwurmstr. 4, 80337 München l) Ein Vertreter der Deutschen Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin: Prof. Dr. Harald Bode, Kinderarzt, Sozialpädiatrisches Zentrum der Univ.-Kinderklinik, Schillerstr. 15, 89077 Ulm
m) Ein Vertreter des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte: Dr. Klaus Gritz, Kinderarzt, (per Adresse des Berufsverbandes) Mielenforster Str. 2, 51069 Köln n) Ein Vertreter der Vereinigung Leitender Kinderärzte und Kinderchirurgen Deutschlands: Prof. Dr.Volker Hesse, Kinderarzt, Krankenhaus Lichtenberg, Kinderklinik Lindenhof, Gotlindestr. 2-20, 10365 Berlin TOP 6b Wahl von zwei Kassenprüfern Auf Vorschlag des Präsidenten wählt die Mitgliederversammlung Prof. Dr. Rister, Koblenz, und Priv.Doz. Dr. Weiss, Köln, zu Kassenprüfern für das Jahr 2001. Sie nehmen die Wahl an. TOP 7 Bericht der Vorsitzenden der Jahrestagung 2002 und 2003 Prof. Kiess berichtet über Einzelheiten der Jahrestagung vom 19.09.-21.09.2002 in Leipzig und Prof. Lentze über die Jahrestagung vom 11.-14.09.2003 in Bonn. Die Mitgliederversammlung nimmt die Ausführungen dankend und zustimmend zur Kenntnis. TOP 8 Wahl des Kongressvorsitzenden für das Jahre 2005 Der Vorstand schlägt der Mitgliederversammlung Prof. Huppertz in Bremen als Tagungspräsidenten vor. Der Vorstand hat vorher weitergehende Unterlagen eingesehen, und auch die Voraussetzungen für eine wirtschaftliche Gestaltung des Kongresses geprüft. Die Mitgliederversammlung wählt Prof.Huppertz zum Jahrestagungsvorsitzenden für 2005 (§ 11, 4 der Satzung). Er nimmt die Wahl an. TOP 9 Wahl neuer Ehrenmitglieder und korrespondierender Mitglieder Der Vorstand schlägt der Mitgliederversammlung Prof. Dr. Dr. h.c. Hansjörg Riehm aus Hannover als Ehrenmitglied vor. Vorschläge zu Korrespondierenden Mitgliedern sind nicht eingegangen. Die Mitgliederversammlung wählt Prof. Riehm zum Ehrenmitglied, die Urkunde wird bei der nächsten Jahrestagung Prof. Riehm überreicht. TOP 10 Berichte aus dem Konvent für fachliche Zusammenarbeit, dem Hochschullehrerkonvent und den Kommissionen
zum Ärztlichen Direktor der Universitätsklinik in Bonn gewählt wurde. Prof. Koletzko aus München ist zum neuen Vorsitzenden für die Jahre 2002-2004 vom Vorstand ernannt worden. Die Berichte der Kommissionen liegen dem Vorstand in schriftlicher Form vor. Es wird noch einmal hervorgehoben, dass für Verlautbarungen und Empfehlungen der Kommissionen und vergleichbare Mitteilungen aus der Gesellschaft die „Gelben Seiten“ der Monatsschrift zur Verfügung stehen, ebenso zunehmend auch für weitergehende Darstellungen dann die Homepage unserer Gesellschaft. TOP 11 Verschiedenes Keine Meldungen. Prof. Mau dankt Prof. Brandis für die Gestaltung der diesjährigen Jahrestagung. Er dankt insbesondere für die schnellen Veränderungen als Reaktion
auf die Terroranschläge vom 11.9. in New York und Washington. So wird im Anschluss an die Mitgliederversammlung der Gesellschaftsabend nicht im vorgesehenen Rahmen stattfinden; nach dem gemeinsamen Abendessen werden alle Teilnehmer des Kongresses zu einem Orgelkonzert im Münster eingeladen.
Mitteilungen
Prof. V. Wahn, Schwedt, berichtet über die Tätigkeiten des Konvents für fachliche Zusammenarbeit,insbesondere über die Erstellung der sog. Positivliste, die dann als Liste der für die Kinderheilkunde unabdingbaren Medikamente gestaltet wird, über die Bemühungen um eine gemeinsame Empfehlung zur Behandlung der RS-Viren sowie über die Arbeit für die Leitlinien. Prof. Debatin, Ulm, berichtet über die Arbeit des Hochschullehrerkonventes, insbesondere über die Gestaltung der Tagung für Pädiatrische Forschung in Göttingen. Prof. Seyberth, Marburg, berichtet über die Bemühungen der Arzneimittelsicherheit in der Pädiatrie, Prof. Seidler stellt die jüngsten Aktivitäten der Historischen Kommission vor sowie Prof. Lentze die der Ernährungskommission. – Prof. Lentze legt den Vorsitz der Ernährungskommission nieder, da er
Prof. Dr. Günter Mau Prof. Dr. Klaus v.Schnakenburg
ADALBERT-CZERNY-PREIS 2001 B
ei der diesjährigen Jahrestagung in Freiburg wurde der Adalbert-CzernyPreis unserer Gesellschaft an Frau Priv. Doz. Dr. med. Angela Hübner, geb. Weber, für ihre Arbeit „Molekulargenetik von Syndromen mit Adrenokortikotropin-Resistenz“ verliehen. Frau Hübner wurde 1961 in Dresden geboren, machte dort an der erweiterten Oberschule „Kreuzschule“ Abitur und studierte Medizin an der HumboldtUniversität in Berlin sowie an der Medizinischen Akademie Dresden, dort Staatsexamen und Approbation 1987, Promotion 1988. Nach dem Examen war sie zunächst wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Pathologische Biochemie der Medizinischen Akademie Dresden, 1988 wechselte sie in die Kinderklinik.Von 1990-92 wissenschaftliche Mitarbeiterin der Universitäts-Kinderklinik Hamburg, von 1992-95 zunächst mit einem Stipendium der DFG und dann des Wellcome Research Trust‘s am St. Bartholomew’s Hospital, Department of Chemical Endocrinology, London. Von 1985-88 erneut wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Klinik und Polikli-
nik für Kinderheilkunde der TU Dresden, im Anschluss Oberärztin und Leiterin des Fachbereiches Endokrinologie sowie Habilitation und Venia legendi für das Fach Kinderheilkunde im Jahr 2000. Dieser wissenschaftliche Weg ist durch verschiedene Stipendien gefördert worden und zeigt dabei eine bewundernswerte Zielstrebigkeit in der Arbeit auf dem Gebiet der pädiatrischen Endokrinologie. – Wir gratulieren Frau Kollegin Hübner zu dieser Auszeichnung des Adalbert-Czerny-Preises und wünschen ihr auch weiterhin Erfolg in der wissenschaftlichen und klinischen Arbeit. KvS
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U. Creutzig · J. Forster · G. Giani · A. Hahn · G.F. Hoffmann · J. Klepper · R. von Kries · U. NowakGöttl · H.J.Schmitt · U.Thyen · C.H.Wirsing von König · U.Vester im Auftrag des ESPED-Beirats2 1
ESPED-Jahresbericht 2000 I
m Jahre 2000 war der Rücklauf der Meldekarten mit durchschnittlich 98% erfreulich hoch. Nach Bundesländern unterschieden ergeben sich Rücksenderaten von 82-100%, Median = 99,5% (Abb. 1). 95% der beteiligten Kolleginnen und Kollegen sandten alle Karten zurück, die sie erhalten hatten.Von nur 2% wurden keine Meldekarten an das ESPED-Büro zurückgeschickt. 168 Kolleginnen und Kollegen hatten keine Erkrankungen zu berichten. 65mal wurde 1 Erkrankung gemeldet, 33mal wurden 12 und mehr Fälle (Maximum: 1 Klinik mit 38 Fällen) im gesamten Jahr an ESPED gemeldet (Abb. 2). Die Hauptarbeitslast liegt bei den Kolleginnen und Kollegen, die nach der Meldung gebeten werden, den Fragebogen zu beantworten. Der Fragebogenrücklauf variierte von 55% bis 100%, Median = 93% (Abb. 3). Insbesondere diesen aber auch allen anderen beteiligten Kolleginnen und Kollegen möchten wir auch im Namen aller Studienleiter recht herzlich danken. Durch sie wurde ESPED zu einem etablierten, auch international anerkannten Surveillance-System. Das mit Ihrer Hilfe in den letzten Jahren Erreichte und das wissenschaftliche Potential der Datenerhebung in ESPED wurde in einer gesonderten Publikation dargestellt (von Kries R, Heinrich B, Hermann M. Pädiatrische Epidemiologie in Deutschland: Forschungsinstrument ESPED (Erhebungs-
Abb.1 Regionale Verteilung der ESPED-Meldekarten-Rücksendung für 2000
1 Zusammengestellt durch R. von Kries,
Institut für Soziale Pädiatrie, Epidemiologie und Jugendmedizin der LudwigMaximilians-Universität München, Heiglhofstr. 63, D-81377 München 2 Prof. Dr. Lentze (Bonn,Vorsitzender),
Dr. Christoffel (Düsseldorf), Prof. Dr. Giani (Düsseldorf), Prof. Dr. Göbel (Düsseldorf), Frau Priv.-Doz. Dr. Queißer-Luft (Mainz), Frau Dr. Siedler (Berlin), Prof. Dr.Wirth (Wuppertal)
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Abb.2 Meldeaufwand im Jahre 2000
Mitteilungen
Transientes Myeloproliferatives Syndrom (TMD) bei Kindern mit Down-Syndrom (1.1.2000-31.12.2000)
Abb.3 ESPED-Fragebogen-Rücklauf im Jahre 2000
einheit für seltene pädiatrische Erkrankungen in Deutschland), Monatsschr Kinderheilkd 2001, im Druck). Die aktuelle Liste der auf ESPEDDaten basierenden Publikationen finden Sie auf der ESPED-Homepage3 .
Intubationsbedürftige RSV-Erkrankungen (1.1.2000-30.3.2001) Die bundesweite Studie „Intubationsbedürftige RSV-Erkrankungen“ wurde im Januar 2000 begonnen. Ziel dieser Studie ist die Erfassung der Risikofaktoren für schwere und tödlich verlaufende RSV-Infektionen zur Etablierung einer risiko-adaptierten Prävention. Bei der ESPED-Zentrale gemeldet wurden Kinder bis zum vollendeten 3. Lebensjahr, die auf einer Intensivstation einer Kinderklinik intubiert waren entweder auf Grund einer Bronchitis/Bronchiolitis (mit oder ohne Pneumonie) oder Apnoen und mit positivem RSV-Antigen-Nachweis im Nasopharyngeal- oder Trachealsekret im Zeitraum von 1 Woche vor bis 1 Woche nach Erkrankungsbeginn. Während dieser 15 Monate erfolgten insgesamt 305 Fallmeldungen. Nach Abzug von 7 Fehlmeldungen (Doppelmeldungen, keine Intubation oder kein trachealer CPAP) konnten wir
3 Die Publikationsliste finden Sie auf der
ESPED-Homepage: http://www-public.rz.uni-duesseldorf.de/ ~esped/rahmen.html
298 Fälle in unsere Studie einschließen. In 169 dieser Fälle erhielten wir bis zum 30.03.2001 den Fragebogen zurück, bei 96 Patienten waren die Eltern mit einer Nachbeobachtung unsererseits einverstanden. 2/3 der Patienten waren männlichen Geschlechts. Von den Kindern waren 164 beatmet (Dauer: 1 bis 36 Tage), 5 erhielten trachealen CPAP (Dauer: 2 bis 5 Tage). Bei 86 der Kinder handelte es sich um Frühgeborene (24 bis 36 SSW), 24 hatten einen Herzfehler, 37 eine bestehende BPD. 33 (19,5%) waren durch eine nosokomiale Infektion erkrankt. 11 Kinder (6 Knaben, 5 Mädchen) sind im Zusammenhang mit der akuten RSV-Erkrankung verstorben: von diesen waren 4 Frühgeborene, 6 hatten einen Herzfehler, 6 eine Broncho-pulmonale Dysplasie, 2/11 hatten eine Neugeborenen-Pneumonie durchgemacht, 6/11 hatten multiple Fehlbildungen, 6 der Verstorbenen waren nosokomial infiziert worden (Mehrfachnennung). Diese Zahlen können definitiv erst auf das ganze Bundesgebiet bezogen werden, wenn auf einem weiteren Wege die Vollständigkeit der Erhebung abgesichert ist. Der hohe Anteil nosokomialer Infektionen gibt außerdem einen Ansatzpunkt für unmittelbare lokale Prävention durch Hygienemaßnahmen. Studienleiter: Prof. Dr. med. Johannes Forster, St. Josefkrankenhaus, Kinderabteilung St. Hedwig, Hermann-Herder-Str. 1, 79104 Freiburg
Im Jahr 2000 wurden bundesweit 14 Fälle eines Transienten Myeloproliferativen Syndroms (TMD) bei Kindern mit konstitutioneller Trisomie 21 an die ESPEDZentrale gemeldet. Eine Meldung stellte sich als Fehl-, eine andere als Doppelmeldung eines in eine andere Klinik weiterverlegten Kindes heraus. Bei zum Teil noch fehlenden Rückantworten konnten für das Jahr 2000 bisher 7 Fragebögen ausgewertet werden. In der Literatur liegen nur wenige Daten über die verschiedenen klinischen Ausprägungsformen des Transienten myeloproliferativen Syndroms vor. Als Erkrankung der Neonatalperiode umfaßt unser primärer Erhebungsbogen daher klinische und krankheitsrelevante laborchemische Parameter der ersten 4 Lebenswochen: Von den erkrankten Kindern (4 Mädchen/3 Jungen) kamen 5 als Frühgeborene (vollendete 35.-36. SSW) und 2 als Reifgeborene zur Welt. Das Geburtsgewicht lag zwischen 2440g und 4610g. 3 der Kinder wurden auf einer Intensivstation betreut. In 6 Fällen wurde eine freie Trisomie 21, in einem Fall ein Trisomie 21-Mosaik nachgewiesen. Die maximale Leukozytenzahl innerhalb der ersten 4 Lebenswochen betrug zwischen 28900/µl und 94000/µl, der Blastenanteil variierte zwischen minimal 2% und maximal 76%. Eine Hepatosplenomegalie wurde bei 6 von 7 Kindern getastet. Interessanterweise wurde bei 2 Kindern ein Perikarderguss bei fehlenden Pleuraergüssen oder Aszites gesehen. Eine pathologische Gerinnung im Sinne einer Verbrauchskoagulopathie war bei einem der Kinder therapiebedürftig. Eine Thrombozytopenie war die Regel mit minimalen Werten zwischen 29000/µl bis 91000/µl. In einem Fall wurden Thrombozyten substituiert. 4 Kinder zeigten eine Erhöhung der Laktatdehydrogenase im Serum (maximal 9087 U/l). Die Harnsäure im Serum wurde bei 4 Kindern bestimmt und lag jeweils im Normbereich. Eines der Kinder erhielt bei schlechtem Allgemeinzustand bis zur endgültigen Sicherung der Diagnose durch die Chromosomenanalyse eine niedrig dosierte Chemotherapie mit Ara-C und Monatsschrift Kinderheilkunde 11•2001
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Thioguanin. Bei 4 der Kinder waren nach 4 Lebenswochen bereits keine Blasten mehr im peripheren Blut nachweisbar. Zusammenfassend zeigen sich aus den im Jahre 2000 erhobenen Daten bisher folgende Tendenzen: Kinder mit Down-Syndrom und TMD kommen häufig als Frühgeborene zur Welt. Bei einer meist ausgeprägten Leukozytose kann der Blastenanteil unterschiedlich hoch sein. Meistens liegt eine Hepatosplenomegalie vor. Ein Perikarderguss (blasteninduziert?) sollte ausgeschlossen werden. Selten ist die Thrombozytopenie so ausgeprägt, dass Blutplättchen substituiert werden müssen. Die Laktatdehydrogenase als Hinweis für einen gesteigerten Zellzerfall ist meist erhöht, eine relevante Hyperurikämie wird nicht nachgewiesen. Meist kommt es schon innerhalb der ersten 4 Lebenswochen zur Spontanremission des myeloproliferativen Prozesses. Aus bisher älteren und nicht europäischen Studiendaten liegt der Anteil der betroffenen Kinder, die innerhalb der ersten 4 Lebensjahren nach dem Vorliegen einer TMD sekundär eine AML entwickeln, bei 20 bis 30%. In unserer Studie ist daher ein Follow-UpFragebogen mit halbjährlicher Befragung des betreuenden Ärztin/Arztes integriert, zu dem das Einverständnis der Eltern eingeholt wird. Bisher liegt bei 4 der 7 Fälle dieses Einverständnis vor. Keines dieser Kinder entwickelte bisher eine AML. Eines der Kinder verstarb an den Folgen seines Herzvitiums in Revision seiner TMD jenseits der Neonatalperiode. Ob sich klinische Merkmale der primären Krankheitsverläufe der TMD ermitteln lassen, die einen prädiktiven Wert für die Entwicklung einer AML innerhalb der ersten vier Lebensjahre haben, wird sich erst nach Abschluss der Studie, mit ausreichender Follow-UpBeobachtung sagen lassen. Studienleiter: Frau Prof. Dr. U. Creutzig, Frau Dr. M. Baumann-Köhler, Zentrum für Kinderheilkunde der Universität Münster, Klinik und Poliklinik für Pädiatrische Hämatologie/Onkologie, Albert-Schweitzer-Straße 33, D-48149 Münster
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Typ 1-Diabetes mellitus (1.1.2000-31.12.2000) Im Jahr 2000 wurden bundesweit 372 Neuerkrankungen eines Typ 1-Diabetes bei Kindern unter 5 Jahren mit vollständigen Basisdaten (Geschlecht, Geburtsund Manifestationsdatum) erfasst. Dies ergibt eine Inzidenzschätzung von 9,9 pro 100.000 Kinder pro Jahr, d.h. 1 von ca. 10.100 Kindern unter 5 Jahren erkrankt pro Jahr an Typ 1-Diabetes. Die kumulative Inzidenz wurde im Jahr 2000 auf 49,3 pro 100.000 geschätzt, d.h. von 100.000 Neugeborenen erkranken 49 bis zum Alter von 5 Jahren. Damit ist etwa jedes 2000. Kind in den ersten 5 Lebensjahren betroffen. Anhand einer Capture-Recapture-Analyse (Praxisbefragung in NRW als sekundäre Datenquelle) wurde die Erfassungsvollständigkeit von ESPED in der Altersgruppe „unter 5 Jahre“ für 2000 auf 91% geschätzt. Damit lag die Erfassungsgüte im unteren Bereich der Vorjahre (19961999: 89-98%). Die Trendanalyse der Inzidenzdaten im Zeitraum 1993-2000 zeigt einen signifikanten Inzidenzanstieg (p < 0,05) (Tabelle 1).
Inzidenz bei Kindern unter 15 Jahren in Nordrhein-Westfalen Im Jahr 2000 wurden in NordrheinWestfalen 473 Neuerkrankungen eines Typ I-Diabetes bei Kindern und Jugendlichen mit vollständigen Basisdaten an ESPED gemeldet. Dies ergibt eine Inzidenzschätzung von 16,1 (95%-KI: 14,717,6) pro 100.000 Kinder pro Jahr, d.h. 1
von ca. 6200 Kindern unter 15 Jahren erkrankt pro Jahr an Typ 1-Diabetes. Die kumulative Inzidenz bis zum Alter von 15 Jahren wurde im Jahr 2000 auf 244,6 pro 100.000 geschätzt, d.h. von 100.000 Neugeborenen erkranken 245 bis zum Alter von 15 Jahren. Dies ist etwa jedes 400. Kind. Anhand einer Capture-Recapture-Analyse (Praxisbefragung in NRW als sekundäre Datenquelle) wurde dieErfassungsvollständigkeitvonESPED in der Altersgruppe 0-15 Jahre für 2000 auf 78% geschätzt. Tabelle 2 zeigt altersspezifische Inzidenzschätzungen für den Zeitraum 1996-2000 auf der Basis der ESPED-Erfassung. Die Trendanalyse der Inzidenzdaten im Zeitraum 1996-2000 in der Altersgruppe der unter 15Jährigen zeigt einen signifikanten Inzidenzanstieg (p < 0,05). Studienleiter: Prof. Dr. G. Giani, Dr. med., Dipl.-Math. J. Rosenbauer, Deutsches Diabetes-Forschungsinstitut, Abt. Biometrie und Epidemiologie, Auf’m Hennekamp 65, D-40225 Düsseldorf
Invasive Haemophilus influenzae–Infektionen in Deutschland (1.1.2000-31.12.2000) Ziel der fortgesetzten Erfassung systemischer Haemophilus influenzae (Hi)Infektionen ist es, die Wirksamkeit der neuen Kombinationsimpfstoffe hinsichtlich Haemophilus influenzae Typ b (Hib) zu überprüfen und eine mögliche Zunahme von nicht-Typ b Hi-Fällen als
Tabelle 1
Diabetesinzidenz bei Kindern unter 5 Jahren in Deutschland Studienjahr
Inzidenz [pro 100.000 Kinder pro Jahr]
95%Konfidenzintervall
Kumulative Inzidenz * [pro 100.000]
95%Konfidenzintervall
1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000
6,9 8,0 9,8 8,0 8,5 7,5 9,2 9,9
6,1 - 7,7 7,2 - 8,9 8,9 - 10,8 7,2 - 8,9 7,6 - 9,5 6,7 - 8,4 8,3 - 10,2 8,9 - 10,9
34,3 40,0 49,1 40,1 42,5 37,5 46,0 49,3
30,4 - 38,2 35,7 - 44,2 44,3 - 54,0 35,7 - 44,5 38,0 - 47,1 33,2 - 41,8 41,2 - 50,7 44,4 - 54,2
1993/2000
8,5
8,1 - 8,8
42,2
40,7 - 43,8
* Risiko, in den ersten 5 Lebensjahren an Typ 1-Diabetes zu erkranken
Altersspezifische Diabetesinzidenz bei Kindern unter 15 Jahren in NRW Jahr
Alter
Inzidenz [pro 100.000 Kinder pro Jahr]
95%Kumulative Konfindenzintervall Inzidenz * [pro 100.000]
95%Konfindenzintervall
1996
0-4 5-9 10-14 0-4 5-9 10-14 0-4 5-9 10-14 0-4 5-9 10-14 0-4 5-9 10-14
9,1 14,2 13,7 9,4 12,8 15,0 7,9 15,4 15,4 11,0 15,9 18,6 11,8 17,5 19,7
7,3 - 11,2 12,0 - 16,7 11,4 - 16,3 7,5 - 11,5 10,7 - 15,2 12,6 - 17,6 6,2 - 10,0 13,1 - 18,0 13,1 - 18,1 9,0 - 13,4 13,5 - 18,5 16,1 - 21,5 9,7 - 14,2 15,0 - 20,2 17,1 - 22,7
45,4 116,3 184,7 46,9 110,8 185,5 39,6 116,5 193,5 55,2 134,5 227,5 59,0 146,2 244,6
35,9 - 54,9 101,3 - 131,2 165,5 - 203,8 37,2 - 56,6 96,2 - 125,4 166,5 - 204,6 30,6 - 48,7 101,5 - 131,5 174,1 - 212,9 44,5 - 65,9 118,2 - 150,8 206,4 - 248,5 47,9 - 70,0 129,2 - 163,2 222,8 - 266,4
0-4 5-9 10-14
9,8 15,1 16,5
9,0 - 10,8 14,1 - 16,2 15,4 - 17,7
49,2 124,7 207,3
44,7 - 53,6 117,8 - 131,7 198,3 - 216,3
1997
1998
1999
2000
1996 / 2000
* Risiko, in den ersten 5 Lebensjahren an Typ 1-Diabetes zu erkranken
Folge der weitgehenden Eradikation von Hib zu dokumentieren. Im Jahr 2000 wurden insgesamt 63 Fälle einer invasiven Hi-Infektion bei Kindern unter 10 Jahren erfaßt. Diese setzen sich wie folgt zusammen: 11 Fälle wurden nur aus Kinderkliniken gemeldet, 31 Fälle nur aus mikrobiologischen Laboratorien und 21 Fälle aus beiden Systemen. Da die Daten zu den Hi-Fällen über zwei voneinander unabhängige Systeme gesammelt wurden, kann die Vollständigkeit der Erhebung nach der Capture-RecaptureMethode abgeschätzt werden. Nach dieser Methode lag die geschätzte Zahl für Hi-Fälle bei 76 Fällen (Vollständigkeit der Erhebung in beiden Systemen: 80%). Im Vergleich zum Vorjahr 1999 (n = 53 Fälle; Capture-Recapture-Schätzer) sind invasive Hi-Fälle bei Kindern in Deutschland also häufiger geworden. Im Jahr 2000 traten 81% der Fälle bei Kindern unter 5 Jahren und 46% bei Kindern unter einem Jahr auf. Mit 59% war der Anteil der Jungen etwas höher als der der Mädchen. Die am häufigsten berichtete Krankheit war mit 52% die Meningitis (n = 33), gefolgt von Bakteriämie ohne bekanntem Fokus (n = 19; 30%). Die restlichen Kinder hatten invasive Infektionen, die aus anderen Foci hervorgegangen waren (Epiglottitis (n = 5), bakterielle Pneumonie (n = 3), sonstige Foci (n = 3)).
Insgesamt erfolgte bei 79% der Fälle (n = 50) eine Typisierung: 23 Fälle waren Typ b, d.h. 46% der typisierten Fälle, und 27 Fälle, d.h. 54% der typisierten Fälle, waren definitiv nicht-Typ b. Wiederum konnte eine Typisierung bei der Mehrzahl der Fälle erreicht werden. Die Qualität der Erfassung konnte somit auf hohem Niveau gehalten werden. Vielen Dank an Sie als Einsender! Die Zahl der Typ b-Fälle ist in etwa konstant geblieben: 28 im Jahr 1998, 13 im Jahr 1999 und 23 im Jahr 2000. Unter den Fällen mit gesicherter Typ b-Infektion waren wiederum die meisten nicht geimpft (n = 12), wobei lediglich zwei Kinder definitiv zu jung für die erste Impfung waren (0 und 1 Monate alt). Zu vier Kindern blieb der Impfstatus unklar. Von den 10 geimpften Kindern hätten vier zum Zeitpunkt der Erkrankung bereits weitere Impfdosen erhalten haben können. Dies unterstreicht zum wiederholten Male die Wichtigkeit einer zeitgerechten Hib-Impfung. Drei Kinder waren zum Zeitpunkt der Erkrankung zeitgerecht geimpft. Bei zwei dieser Kinder wurde explizit „keine Grundkrankheit“ angegeben, bei einem weiteren Kind war dies unklar.Aus diesen 3 Fällen kann jedoch noch kein Hinweis auf eine möglicherweise unzureichende Wirksamkeit der Kombinationsimpfstoffe
abgeleitet werden. Eine weitere Beobachtung der Epidemiologie der systemischen Hib-Infektionen in Deutschland scheint aber sinnvoll. Von besonderem Interesse ist die Fallzahl der invasiven Hi-Infektionen,die nicht durch den Kapseltyp b hervorgerufen werden: die absolute Anzahl der nicht-Typ b-Fälle hat seit 1998 kontinuierlich zugenommen, von 10 über 16 auf 25 Fälle im Jahr 2000. Auch hier werden die Daten der nächsten Jahre zeigen, ob dies ein potentiell bedrohlicher Trend ist oder nicht. Insgesamt unterstreichen diese Daten die Notwendigkeit der Fortsetzung der Erfassung systemischer Haemophilus influenzae-Infektionen in ESPED.Wir bieten auch weiterhin eine kostenfreie Kapseltypisierung von H. influenzae-Stämmen an,sofern diese aus einem normalerweise sterilen Körpergewebe isoliert wurden. Bitte informieren Sie ggf. Ihr mikrobiologisches Labor über diesen kostenlosen Service. Beachten Sie dabei auch, dass die Isolate ab sofort nicht mehr nach Kiel, sondern nach Mainz versandt werden an: Prof. Dr. H.-J. Schmitt, Nationales Konsiliarlabor für Haemophilus influenzae, Pädiatrische Infektiologie, Langebeckstraße 1,D-55101 Mainz. Tel.Anfragen ggf.unter 06131/17-5033,Fax 06131/17-5662.
Mitteilungen
Tabelle 2
Studienleiter: Prof. Dr. H.-J. Schmitt, Zentrum für Präventive Pädiatrie, Pediatric Infectious Diseases, Johannes-Gutenberg-Universität, Langenbeckstr. 1, D-55101 Mainz. Prof. Dr. R. von Kries, MSc, Institut für Soziale Pädiatrie und Jugendmedizin der Universität München, Abteilung Epidemiologie, Heiglhofstr. 63, D-81377 München.
Organoazidopathien/ Fettsäureoxidationsstörungen (1.1.1999-31.12.2000) In den beiden Jahren der Erhebung epidemiologischer Daten zu Organoazidopathien/ Fettsäurenoxidationsstörungen erfolgten insgesamt 144 Meldungen. Nach Abzug von 27 Meldungen, die sich auf asymptomatische Kinder bezogen, welche im erweiterten Neonatalscreening diagnostiziert wurden, 62 Fehlmeldungen anderer Art (gemeldete Stoffwechselerkrankung nicht zu den Zielkrankheiten gehörend, falscher ZeitMonatsschrift Kinderheilkunde 11•2001
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Angaben über Art und Zeitpunkt der zur Diagnose führenden Symptomatik liegen nur für die primär aus den Kinderkliniken gemeldeten 47 Fälle vor: Es wurden im Alter 0-<1 Monat 20 Patienten, 1-<6 Monate 10 Patienten, 6-<12 Monate 8 Patienten, 18-<24 Monate 4 Patienten und 4 Jahre und älter 5 Patienten symptomatisch. Davon wurde in 17 Fällen (36,1%) eine akute Stoffwechselentgleisung im Rahmen einer Gastroenteritis, fieberhaften Infekts oder unbekannter Ursache beschrieben. 5 weitere Patienten waren direkt postpartal akut erkrankt. Im Rahmen der akuten Entgleisung verstarben 5 dieser 22 Patienten! (2mal LCHAD, VLCAD, MCAD, IVA.). Von weiteren 4 Todesfällen wurde über Labormeldungen berichtet (2xMCAD, davon 1x Entgleisung unmittelbar nach einer Routine-Op; LCHAD; GA II). Weitere 14 Patienten (29,7%) wurden durch Trinkschwäche, Gedeihstörung, muskuläre Hypotonie, Apathie auffällig. In dieser Gruppe ist kein tödlicher Verlauf beschrieben worden,alle Patienten waren zum Zeitpunkt der Fragebogenerstellung in einem klinisch besseren Zustand, eine Beurteilung der längerfristigen Morbidität ist zur Zeit noch nicht möglich. 7
rahmen, Doppelmeldungen, ursprünglicher Verdacht hatte sich nicht bestätigt) und 8 (noch) fehlender Rückantworten konnten wir 47 Klinikfragebögen auswerten. ParallelzumKlinik-ESPEDwurde ein Erfassungssystem über die deutschen Stoffwechsellaboratorien etabliert. Darüber wurden 1999-2000 insgesamt 175 neu diagnostizierte Patienten gemeldet. Nach Abzug der Fehlmeldungen verblieben noch 88 auswertbare Labormeldungen. Nach Zusammenführen der Ergebnisse der Klinikmeldungen mit den Meldungen der Stoffwechsellaboratorien kann von einer Gesamtzahl von insgesamt 118 symptomatischen Patienten mit einer Organoazidopathie/ Fettsäureoxidationsstörung ausgegangen werden (call- und recall-Berechnung). Bezogen auf dieGrundmengedernochnichtdurch das erweiterte Neugeborenenscreening (ohne Bayern, Baden-Württemberg, und teilweise Niedersachsen) untersuchten Neugeborenen in Deutschland (n = 900.000 Geburten in 1999/2000) ergibt sich für die symptomatischen Organoazidopathien/ Fettsäureoxidationsstörungen eine Inzidenz von 1 auf 7.600 Neugeborene über den Zeitraum von 2 Jahren.
Tabelle 3
Vorläufige Fallzahlen 1999/2000 (Stand Mai 2001) Erkrankung
Anzahl insgesamt
davon in den Kliniken gemeldet
MSUD Isovalerianazidämie 3-Methylcrotonyglyzinurie Propionazidämie Methylmalonazidurie 3-Methylglutaconazidurie* Glutarazidurie Typ I Fumarazidurie* Mevalonazidurie* Malonazidurie* 2-OH-Glutarazidurie 4-OH-Butyrazidurie* M.Canavan* Carnitin-Transporter-Defekt CPT-2-Mangel VLCAD LCHAD MCAD Noch ungeklärter Fettsäureoxidationsdefekt Unklar, neue? Erkrankung*
3 5 4 6 8 2 5 1 1 2 5 2 4 2 3 4 5 32 4 5
1 3 0 5 5 0 1 0 0 0 2 1 1 1 0 2 3 14 3 5
Summe Davon im erweiterten Neonatalscreening potentiell erkennbar
101 85
47 40
* kennzeichnen im erweiterten Neonatal-Screening nicht diagnostizierbare Erkrankungen.
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Monatsschrift Kinderheilkunde 11•2001
Patienten sind im Rahmen der Abklärung einer Entwicklungsverzögerung diagnostiziert worden. 4 Patienten fielen im Rahmen von Familienuntersuchungen bei erkranktem Geschwister auf (alle z.Zt. symptomfrei). Die Zeit zwischen Beginn der Symptomatik und Stellung der Verdachtsdiagnose war <1 Woche in 27 Fällen (57%) zwischen 1 Woche und 1 Monat in 8 Fällen (17%), länger als 1 Monat in 6 Fällen und >2 Jahre in 6 Fällen (jeweils Patienten mit langer Anamnese einer Entwicklungsverzögerung zur Abklärung der Ursache).In 4 Fällen wurde erst postmortal die endgültige Diagnose gestellt. Zusammenfassend zeigt sich eine rasche Diagnosestellung nach Symptombeginn bei akuter und chronischer progredienter Symptomatik. Jedoch zeigt sich trotz der schnellen Verdachtsdiagnose die erhebliche Gefährdung der betroffenen Patienten im Rahmen akuter Entgleisungen, welche in 9 Fällen primär tödlich verliefen (allesamt Erkrankungen, welche im erweiterten Neonatalscreening auffallen!!). Die Daten belegen eindrücklich die Häufigkeit und das Ausmaß der Morbidität und Mortalität der durch ein flächendeckendes erweitertes Neonatalscreening frühzeitig erkennbaren Erkrankungen.Hier wird das Neonatalscreening in Zukunft sicherlich einen wichtigen Beitrag zur Senkung der Mortalitätsrate dieser Erkrankungen leisten, jedoch zeigt die Zahl der 5 (10,6%) direkt postpartal entgleisten Patienten, daß auch in Zukunft schwere Verläufe nicht in jedem Fall vermeidbar sein werden. Studienleiter: Prof. Dr. G.F. Hoffmann, Frau Dr. D. Klose, Kompetenzzentrum für Stoffwechseldiagnostik, Universitätskinderklinik, Im Neuenheimer Feld 150, D-69120 Heidelberg Prof. Dr. R. von Kries, MSc, Institut für Soziale Pädiatrie und Jugendmedizin der Universität München, Abteilung Epidemiologie, Heiglhofstr. 63, D-81377 München
Vitamin K-Mangelblutungen (1.1.2000-31.12.2000) Für das Jahr 2000 wurden 30 Fälle von Vitamin K-Mangelblutungen gemeldet, wobei bereits im Vorfeld der Rücksendung des Erhebungsbogen 2 Meldungen davon als Doppelmeldung und 2 als Fal-
Mitteilungen
Tabelle 4
Zuordnung der Meldungen vermuteter Vitamin K-Mangelblutungen Zuordnung der überprüfbaren Meldungen
Anzahl [n] 1994
Keine Blutung Blutung in der ersten Lebenswoche • Keine gesicherte Vitamin K-Mangelblutung • Gesicherte Vitamin K-Mangelblutung Blutung nach erster Lebenswoche • Keine gesicherte Vitamin K-Mangelblutung • Kind nicht entsprechend seiner Erkrankung behandelt • Vitamin K-Mangelblutung nach 12.Woche • späte Vitamin K-Mangelblutung (8. Lebenstag bis vollendete 12. Lebenswoche)
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2 9 6 3 33 12 3 5
0 9 8 1 11 1 0 3
1 10 10 0 9 4 0 1
1 12 11 1 9 1* 0 1
1 5 5 0 10 2* 2 1
0 11 11 0 10 3** 0 0
0 10 7 3 16 3 1 2
13
7
4
7
5
7
10
* Bei diesen gemeldeten Fällen fehlen Daten, keine eindeutige Zuordnung möglich ** Bei einem dieser gemeldeten Fällen fehlen Daten, keine eindeutige Zuordnung möglich
schmeldung identifiziert wurden. 26 Meldungen konnten anhand eines Erhebungsbogens überprüft werden. 10 Meldungen betrafen Blutungen in der ersten Lebenswoche, von denen 3 als gesicherte Vitamin K-Mangelblutung anzusehen waren. 16 Meldungen betrafen Blutungen nach der ersten Lebenswoche. 3 dieser Meldungen betrafen Fälle, die anhand des Erhebungsbogens als nicht gesicherte Vitamin K-Mangelblutungen eingestuft werden mußten, und 2 Kinder waren bei Blutung älter als 3 Monate. Ein Kind mit einer gesicherten späten Vitamin K-Mangelblutung wurde nicht gemäß seiner Erkrankung behandelt (bekannte Cholestase). 10 gesicherte späte Vitamin K-Mangelblutungen zwischen der 2. und 12. Lebenswoche wurden gemeldet. 6 der 10 Fälle mit späten Vitamin K-Mangelblutungen hatten eine orale Vitamin KProphylaxe entsprechend den Empfehlungen erhalten. Zwei Kinder hatten die alte Cremophor-Präparation erhalten, 3 Kinder bekamen 2 bzw. 3 Dosen der neuen Mischmizellen-Präparation. Nur ein Kind erhielt das Präparat Kanavit. Bei 9 der 10 Kinder mit später Vitamin K-Mangelblutung bestanden Störungen des Gallenflusses in Form einer Cholestase. Alle 10 Kinder waren gestillt. Die Blutungen traten in 6 von 10 Fällen als cerebrale Blutungen auf, bei zwei Kindern fanden sie sich im Gastrointestinaltrakt, bei einem Kind kam es nach einer Blutentnahme an der Einstichstelle zu Nachblutungen und eins der Kinder hatte Nasenbluten. Die Rate der späten Vitamin KMangelblutungen war im Jahr 2000
etwas höher als in den Vorjahren. Dies ist aber wahrscheinlich als Ausdruck der statistischen Streuung anzusehen. Bemerkenswert war der hohe Anteil von Fällen, die die Mischmizellen-Präparation erhalten hatten. Dies korrespondiert in etwa mit der Häufigkeit des Einsatzes der Mischmizellen-Präparation. Somit ergeben diese Daten keinen Anhalt für eine Überlegenheit der Mischmizellen-Präparation gegenüber den anderen in Deutschland zur Vitamin K-Prophylaxe verwendeten Präparationen. Studienleiter: Prof. Dr. R. von Kries, MSc, Institut für Soziale Pädiatrie und Jugendmedizin der Universität München, Abteilung Epidemiologie, Heiglhofstr. 63, D-81377 München Prof. Dr. U. Göbel, Medizinische Einrichtungen der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Kinderklinik, Postfach 101007, D-40001 Düsseldorf
Fokal-segmentale Glomerulosklerose/steroid-resistentes nephrotisches Syndrom (FSGS) (1.1.2000-31.12.2000) Aus den ersten 15 Monaten der Umfrage liegen uns bislang 32 auswertbare Rückmeldungen von 58 Meldungen vor. Darunter befindet sich eine Doppelmeldung sowie 11 Fälle,in denen die Nierenbiopsie eine andere Diagnose bestätigte (z.B. Purpura-Schönlein-Henoch-Nephritis, membranöse Glomerulonephritis u.a.). In insgesamt 7 Fällen wurde die Verdachtsdiagnose Fokal-segmentale Glomerulosklerose histologisch bestätigt, in 13 weiteren Fällen ist bei steroid-resistentem Nephrotischen Syndrom eine Biopsie bislang nicht erfolgt oder der Befund liegt noch nicht vor. Trotz noch vieler ausstehender Befunde bestätigt sich, daß die FSGS eine sehr seltene Erkrankung des Kindesalters ist und sich Studien zur Therapieoptimierung nur durch langfristige multinationale Studien verwirklichen lassen.
Tabelle 5
Erfolgte die Prophylaxe bei den gesicherten späten VKMB bis zur 12. Lebenswoche entsprechend den Empfehlungen? Empfehlung
Ja
Nein
1994 3x1 mg Alte Präparation MM-Präparation Beide Kanavit • zu wenig Dosen • keine Prophylaxe • nichts dokumentiert
8 0 0 0 2 3 0
1995 1996 1997 1998 1999 2000 3x2 mg 3x2 mg 3x2 mg 3x2 mg 3x2 mg 3x2mg 4 0 0 0 1 2 0
3 0 0 0 1 0 0
3 1 0 0 1 1 1
2 1 0 0 1 1 0
1 2 1 0 0 3 0
2 3 0 1 0 2 2
Monatsschrift Kinderheilkunde 11•2001
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Es ist geplant, durch weitere Abfragen, den Verlauf der Erkrankung nach Diagnosestellung zu evaluieren. Studienleiter: Prof. Dr. P.F. Hoyer, Dr. U. Vester, Universitäts-Kinderklinik Essen, Pädiatrische Nephrologie, Hufelandstr. 55, D-45122 Essen
Invasive Infektionen durch Streptococcus Pneumoniae (Pneumokokken) (1.1.2000 – 31.12.2000) Im Jahr 2000 wurden 221 Fälle von systemischen Pneumokokken-Erkrankungen aus den Kinderkliniken gemeldet. 219 (99,1%) dieser Meldungen konnten anhand der zurückgeschickte Fragebögen oder Informationen der Klinik überprüft werden, wobei sich 2 Fälle als Doppelmeldungen und 10 als Fehlmeldungen herausstellten. Insgesamt konnten somit 207 Fälle (94,5%), für die ein informativer Fragebogen vorlag und die der Falldefinition entsprachen, zur Auswertung herangezogen werden. 13 Kinder (6,3%) starben an ihrer Pneumokokkenerkrankung und 24 Kinder (11,6%) hatten zur Zeit der Meldung noch Residuen. Bei 40 Kindern (19,3%) war dies zum Zeitpunkt der Meldung noch unklar, da noch Befunde fehlten oder die Kinder verlegt wurden. Die häufigsten Schädigungen betrafen das zerebrale Nervensystem (n=14). Das Gehör war bei 5 Kindern betroffen, und bei weiteren 5 Kindern lagen mehrere Defekte vor. Ein Junge starb am plötzlichen Kindstod, wobei kein Zusammenhang mit einer vorausgegan-
genen ausgeheilten Meningitis erkennbar war. Wie in den Vorjahren lag der Anteil der Pneumokokken-Meningitiden an allen aus den Kliniken gemeldeten Pneumokokken-Erkrankungen bei knapp 60%. Auffallend war in dem beschriebenen Beobachtungszeitraum das Auftreten einer Meningitis, bei der im Liquor Pneumokokken- und Haemophilus influenzae-Erreger gleichzeitig nachgewiesen wurden. Ebenfalls fiel ein Fall mit einem gesicherten Waterhouse-Friedrichsen-Syndrom auf. Bei einem weiteren Fall wurde dieses Syndrom aufgrund der Symptomatik vermutet.Schon in den Jahren 1997 und 1998 wurde das Waterhouse-Friedrichsen-Syndrom bereits einmal berichtet. Diese Daten dokumentieren eine konstant hohe Rate an systemischen Pneumokokken-Infektionen in Deutschland, insbesondere Meningitiden. Die erhebliche Rate an Todesfällen und bleibenden Behinderungen unterstreicht die klinische Relevanz dieser Erkrankungen. Diese Basisdaten werden es erlauben, die Wirksamkeit der Pneumokokken-Konjugatvaccine, die in diesem Jahr zugelassen wurde, zu beurteilen. Studienleiter: Prof. Dr. H.-J. Schmitt, Zentrum für Präventive Pädiatrie, Pediatric Infectious Diseases, Johannes-Gutenburg-Universität, Langenbeckstr. 1, D-55101 Mainz Prof. Dr. R. von Kries, MSc, Institut für Soziale Pädiatrie und Jugendmedizin der Universität München, Abteilung Epidemiologie, Heiglhofstr. 63, D-81377 München
Tabelle 6
Pneumokokken-Infektionen im Jahre 2000 Art der Erkrankung
n
%
Meningitis Septikämie • Ohne Focus • Mit Focus Pneumonie • Mit anderem Focus Pleuro-Pneumonie (mit Erregernachweis in Pleurapunktat) Andere fokale Erkrankung mit Erregernachweis
120 81 39 32 10
58,0 39,1 48,1 39,5 12,3
3 3*
1,4 1,4
* Ein Kind mit Osteomyelitis, 2 Kinder mit Peritonitis
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Monatsschrift Kinderheilkunde 11•2001
Pertussis-Komplikationen bei Kindern und Jugendlichen (1.1.1997-31.12.2000) Im Jahre 2000 wurden 56 Pertussisfälle mit definierten Komplikationen (Pneumonie,Apnoe, Krampfanfälle, Enzephalopathie und Tod) an ESPED gemeldet. Nach Ausschluß von 4 Fällen, bei denen der Klinikfragebogen noch nicht vorlag, standen 52 Meldungen für die weitere Auswertung zur Verfügung. Wie in den vergangenen Jahren setzte sich der Abwärtstrend der an ESPED gemeldeten Pertussisfälle mit definierten Komplikationen auch im Jahre 2000 fort. Dieser Trend könnte unter Berücksichtigung der Meldungen seit 1995 nach wie vor noch durch den epidemischen Zyklus der Erkrankung zu erklären sein, so dass in den kommenden Jahren ein Wiederanstieg möglich ist (Abb. 4). Die häufigsten gemeldeten Komplikationen waren Apnoen (34 Fälle) und Pneumonien (31 Fälle). Krampfanfälle traten bei 2 Kindern auf. Enzephalopathien und Todesfälle durch Pertussis wurden im Jahr 2000 nicht verzeichnet. Etwa 80% der Fälle waren jünger als 6 Monate. 26 der Fälle (50%) hätten zum Zeitpunkt der stationären Aufnahme mindestens einmal geimpft sein können. Für 15 der Kinder im impffähigen Alter lagen Angaben der Eltern zum Impfstatus vor. Nur eins der Kinder war demnach einmal geimpft, die übrigen Kinder hatten noch keine Pertussis-Impfung erhalten. Zum Zeitpunkt der stationären Aufnahme hätte bei 7 dieser Kinder die Grundimmunisierung abgeschlossen sein können. Ein Ziel dieser Studie war die Abschätzung der Wirksamkeit der heute gebräuchlichen Impfstoffe in Bezug auf stationär behandlungspflichtige Pertussis-Erkrankungen. Zur Bestimmung der Effektivität von azellulärem Impfstoff außerhalb kontrollierter Studienbedingungen wurde die Durchimpfungsrate in der Bevölkerung für Kinder, die im Zeitraum Juli 1996 bis Ende 1999 geboren wurden, mit Hilfe eines Telefonsurveys geschätzt. Für Kindern zwischen 4 und 36 Monaten ergab die Analyse nach der Screening-Methode eine Effektivität einer abgeschlossenen Grundimmunisierung von 99,8% [95%-CI: 98,6% 100%]. Bereits nach der ersten Impfung zeigte sich ein signifikanter Schutzeffekt von 77,1% [95%-CI: 49,8% - 89,5%], der
Abb.4 Anzahl schwerer Pertussis Komplikationen pro Jahr
nach der zweiten Impfung auf 93,6% [95%-CI: 86,0% - 98,0%] zunahm. Die Zufallsstichprobe aus der Bevölkerung zeigte dabei im Alter von 12 Monaten zwar eine hohe Durchimpfungsrate mit über 80% abgeschlossenen Grundimmunisierungen, jedoch einen hohen Anteil nicht zeitgerechter Immunisierungen. So hatten im Alter von 6 Monaten erst 34% der Kinder die Grundimmunisierung abgeschlossen. Besonders junge Säuglinge sind jedoch von ernsten Pertussisverläufen und damit verbundenen Hospitalisierungen bedroht, wie auch der konstant hohe Anteil junger Säuglinge unter den stationären Fällen zeigt. Da bereits eine partielle Immunisierung einen deutlichen Schutzeffekt gegenüber diesen Verläufen zeigt, müssen vermehrte Anstrengungen unternommen werden, die Pertussis-Grundimmunisierung noch zeitgerechter zu beginnen und auch abzuschließen. Studienleiter: Prof. Dr. C.H. Wirsing von König, Klinikum Krefeld, Institut für Hygiene und Labormedizin, Lutherplatz 40, D-47805 Krefeld Prof. G. Giani, Deutsches Diabetes-Forschungsinstitut, Abt. Biometrie und Epidemiologie, Auf’m Hennekamp 65, D-40225 Düsseldorf
Intersexualität und schwere Genitalfehlbildungen (1.9.2000-31.3.2001) Die epidemiologische Erhebung zu Intersexualität und schweren Genitalfehlbildungen im Neugeborenenalter erfolgt, da wegen der Heterogenität des Krankheitsbildes und der vielfältigen Versorgungsstrukturen unzureichende Daten über die Inzidenz und Prävalenz
dieser Störung vorliegen. Bessere Informationen über Auftreten, diagnostische Zuordnung und Geschlechtszuweisung können helfen, den Versorgungsbedarf zu ermessen und sind eine Voraussetzung zur Entwicklung von Qualitätsstandards in der Versorgung. Die Studie schließt Neugeborene (<4 Wochen) ein, die wegen Intersexualität in einer Kinderklinik gesehen wurden. Hierzu gehören: ◗ alle Neugeborenen mit uneindeutigem Phänotyp der äußeren Geschlechtsmerkmale, der eine primäre Geschlechtszuweisung erschwert und ◗ Neugeborene mit eindeutigem Phänotyp bei abweichendem Genotyp (z.B. nach pränataler Diagnostik) Seit September letzten Jahres haben wir 38 Meldungen bekommen, davon zwei Fehlmeldungen (nicht zutreffende Einschlusskriterien) und zwei doppelte Meldungen. Durchschnittlich waren das bis jetzt pro Monat etwa 5 Fallmeldungen.Von diesen haben wir bisher 29 Fragebögen von den behandelnden Zentren zurückerhalten. Es handelte sich um 9 Neugeborene mit weiblichem, 16 mit männlichem Karyotyp und 4 Kinder mit „anderem“ Karyotyp. Bei den meisten, aber nicht allen Kindern war eine primäre Geschlechtszuweisung entsprechend dem chromosomalen Geschlecht erfolgt. Bei den XY-Kindern waren vier dem weiblichen Geschlecht zugewiesen, da die äußeren Geschlechtsmerkmale überwiegend weiblich waren, während keines der vier XX-Kinder trotz nahezu vollständiger Virilisierung dem männlichen Geschlecht zugewiesen worden waren.Assoziierte Fehlbildungen waren überraschend häufig und wurden bei 16 der 29 Kinder gefunden. Aufgrund der wenigen Fallzahlen ist eine genaue Aus-
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wertung noch nicht sinnvoll. Im weiteren ist geplant, die behandelnden Zentren sechs Monate nach der ersten Meldung nochmals zur endgültigen Diagnose und zu eventuellen Änderungen der Geschlechtszuweisung sowie ersten Behandlungsschritten zu befragen. Es sollen mindestens 100 Fälle dokumentiert werden, d.h. eine Fortsetzung der Befragung für ein zweites Jahr erscheint bereits jetzt sinnvoll. Die Rückmelderate war bisher 100%, d.h. die Bereitschaft, einmal gemeldete Fälle auf unserem Fragebogen zu dokumentieren war sehr groß. Insgesamt ist von einem erfreulichen Start und guter Akzeptanz der Umfrage zu berichten. Studienleiter: Frau Priv.-Doz. Dr. U. Thyen, Universitäts-Kinderklinik Lübeck, Ratzeburger Allee 160, D-23538 Lübeck
Vergiftungen durch Lampenöle (1.3.2000-28.2.2001) Im ersten Studienjahr wurden insgesamt 166 Fälle von Lampenölingestionen von den teilnehmenden Kinderkliniken gemeldet. Speziell in der Anfangsphase der Studie und auch in 2001 traten Verzögerungen (ca. 4-8 Wochen) im Rücklauf der Fragebögen auf. Die Rücklaufrate konnte mit zusätzlichen Rundschreiben mit direktem Informationsmaterial für die beteiligten Abteilungen (weitere Fragebögen, Poster mit den wichtigsten Studienzielen, Broschüren) deutlich verbessert werden (Klinikfragebogen 60%, Elternfragebogen 32%, Epikrisen 39%). Die erste Jahresauswertung basiert auf der Grundlage von insgesamt 99 Klinik-, 53 Elternfragebögen und 64 Epikrisen mit z.T. guter/sehr guter Datenlage (vollständig ausgefüllte Fragebögen, z.T. mit Etikettenkopien und handschriftlichen Angaben zum Produkt, Zeichnungen der Öllampen usw.). Die Ergebnisse der verschiedenen Lampenölrezepturen vs. Entstehen von Pneumonien zeigt Tabelle 7. Pneumonien traten nur bei Ingestionen mit den gefährlichen Petroleumdestillat-/Paraffin-haltigen Lampenölen auf. Bei den Ersatzstoffen wurde kein Fall einer Pneumonie dokumentiert. Trotz intensiver Recherchen konnte die Rezeptur aber nur in 52 Fällen (31 %) eindeutig gesichert werden, wobei es sich überwiegend um PetroleumdestilMonatsschrift Kinderheilkunde 11•2001
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Tabelle 7
Lampenölrezepturen vs. Entstehen von Pneumonien bei Kleinkindern* Lampenölrezeptur
Fälle, gesamt
Pneumonie
Keine Pneumonie
Petroleumdestillat-/Paraffin-haltige Rezepturen (gesichert) Petroleumdestillat-/Paraffin-haltige Rezepturen (vermutet) Ersatzstoffe (z.B. Biodiesel) Rezeptur (bisher) nicht geklärt
49
24
25
9
4
5
3 38
0 14
3 24
Summe
99
42
57
* auf der Basis von insgesamt 99 Klinik-, 53 Elternfragebögen und 64 Epikrisen
lat-/Paraffin-haltige Produkte handelte (49 Fälle). Für das erste Jahr gibt es 38 Fälle mit insgesamt 14 Pneumonien, bei denen die Rezepturen bisher noch nicht eindeutig geklärt werden konnten. Bei einem Großteil der Fälle, speziell wenn Pneumonien auftraten, wird es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um Petroleumdestillat-/Paraffin-haltige Rezepturen handeln. Dies kann aber zum jetzigen Zeitpunkt nicht belegt werden. In 95 Fällen (57%) lagen eindeutige Angaben vor, woraus die Kinder getrunken hatten. In 53 Fällen war es die Öllampe direkt und in 36 Fällen der Nachfüllbehälter. Genaue Angaben zur Farbe der Lampenöle wurden nur in 20% der Fälle gemacht. Nach den bisherigen Studiendaten werden klare Lampenöle sogar häufiger als die blauen, roten, gelben und grünen Lampenöle getrunken.
Zusammenfassung: ◗ Die ESPED-Studie ermöglicht erstmalig eine prospektive rezepturabhängige Erfassung von lampenölbedingten Pneumonien in Deutschland. ◗ Eine Abschätzung der Dunkelziffer von Lampenölunfällen im Jahr 2000 zeigt, dass dem BgVV etwa 80% der Fälle bisher nicht mitgeteilt wurden. ◗ Auch wenn dem BgVV nur 3 Fälle mit Ersatzstoffen im Rahmen der Studie mitgeteilt wurden, gibt die Auswertung Hinweise, dass die Ersatzstoffe eine niedrigere Aspirationsinzidenz haben könnten. Da in 2001 die „alten Lampenöle“ nach dem EU-Verbot (1.7.2000) weiterhin sukzessive in den Haushalten durch die Ersatzstoffe ersetzt werden, wird das zweite Studienjahr sicher zu einer Klärung beitragen, ob die Ersatzstoffe zu einer Risikoverminderung führen.
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Monatsschrift Kinderheilkunde 11•2001
Studienleiter: Dr. A. Hahn, Zentrale Erfassungsstelle für Vergiftungen, gefährliche Stoffe und Zubereitungen, Umweltmedizin, Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (BgVV), Thielallee 88-92, D-14195 Berlin
Sinusvenenthrombosen im Kindesalter (1.10.1999-31.12.2000) Während des 15-monatigen Untersuchungszeitraums wurden 56 Kinder nach einer symptomatischen Sinusvenenthrombose gemeldet. Das mediane Alter der Kinder lag bei 9 Jahren (Neugeborene – < 18 Jahre: 55% männlich). Neben der Erfassung der klinischen Daten (Alter, Geschlecht, initiale Symptomatik, Lokalisation, begleitende Grunderkrankungen) wurden folgende hämostaseologische Parameter untersucht: Faktor V G1691A Mutation, Prothrombin G20210A Mutation, Methylentetrahydrofolat Reduktase C677T Genotyp, Protein C, Protein S,Antithrombin und Lipoprotein (a). Zusätzlich wurden Antikardiolipin-, IgM- und IgG-Antikörper mit erfasst.
Klinische Leitsymptome wurden mit Kopfschmerzen, Erbrechen, Krampfanfälle, Coma und Hemiparese gemeldet.Als Lokalisationen wurden der Sinus sagittalis superior (n=43), der Sinus transversus (n=8), der Sinus sagittalis inferior (n=2), die inneren Hirnvenen (n=2) und einmal eine Thrombose der Arteria centralis retinae angegeben. Aus der Tabelle gehen die prothrombotischen Risikofaktoren im Vergleich zu 168 alters- und geschlechtsgematchten gesunden Kontrollkindern hervor. Als begleitende Grunderkrankungen kindlicher Sinusvenenthrombosen wurden eine generalisierte Sepsis (n=4), Mastoiditis (n=5), die Anlage zentraler Venenkatheter (n=7), Schädel-HirnTrauma (n=1) beobachtet; einmal ging eine schwere Gastroenteritis der Sinusvenenthrombose unmittelbar voraus. Über die gleichzeitig mit dem Auftreten der Thrombose verabreichte Gabe von Prednison (ALL: n=3; Lymphom: n=3; Colitis ulcerosa: n=1; Induktion der fetalen Lungenreife:n=3) wurde insgesamt 10 mal berichtet. Die Patienten wurden in der Mehrzahl der Fälle mit niedermolekularem Heparin behandelt.Während der akuten Phase der Erkrankung verstarben drei Patienten (5.3%), ein weiterer Säugling verstarb an den Folgen der Sinusvenenthrombose 8 Monate nach dem Ereignis. Zusammenfassend zeigen die ersten Daten dieser ESPED-Erhebung, dass neben begleitenden Grunderkrankungen und der Gabe von Prednison prothrombotische Risikofaktoren,insbesondere erhöhte Werte für Lipoprotein (a) und die heterozygote Faktor V-Mutation mit auslösend sein können für eine Erstmanifestation von venösen Thrombosen im zentralen Nervensystem.
Tabelle 8
Vergleich prothrombotischer Risikoparameter von Fällen und Kontrollen Risikofaktoren
Kontrollen (n=168)
Patienten (n=56)
Lipoprotein (a) <30mg/dl Faktor V GA Prothrombin GA Protein C-Mangel Antithrombin-Mangel Antikardiolipin-Antikörper
10 / 168 8 / 168 3 / 168 1 / 168 0 / 168 0 / 168
13 / 56 10 / 56 2 / 56 2 / 56 2 / 56 2 / 56
* Fisher’s exact test
ORs / 95%Konfidenzintervall
P-Wert
4,8 (1,9-11,6) 4,3 (1,6-11,6) 2,0 (0,3-12,5) -
0,0006 0,005 0,6 0,15* 0,06* 0,25*
Mitteilungen
Tabelle 9
Übersicht der eingegangenen Meldungen ESPED- LNr.
Monat
Diagnose bestätigt
Anmerkung
10279 10453 10533 10599
07/99 08/99 09/99 09/99
nein ja ja nein
Liquorlaktat erhöht, Diagnostik negativ
10771 11049 11135 11214 11270 11597 12664 12841
09/99 12/99 01/00 01/00 02/00 01/00 11/00 12/00
ja ja ja ja nein ja fraglich ja
Studienleiter: Frau Prof. Dr. U. Nowak-Göttl, Dr. H. Vielhaber, Westfälische Wilhelms-Universität, Klinik und Poliklinik für Kinderheilkunde, Albert-Schweitzer-Str. 33, D-48149 Münster
Glukose-Transporter(GLUT1)-Defekt (1.7.1999-31.12.2000) Statistik: Eingegangene Meldungen: 12, davon Diagnose bestätigt: 8 Insgesamt wurden 12 Fälle von unerklärt niedrigem Liquorzucker (Hypoglykorrhachie) im Kindesalter gemeldet. In acht Fällen konnte durch weitergehende Diagnostik der Glukosetransporter(GLUT1)-Defekt bestätigt werden. In zwei Fällen wurde eine weitergehende Diagnostik durchgeführt: 1. Es bestand Hypoglykorrhachie und Laktaterhöhung im Liquor – weitere Diagnostik auf GLUT1-Defekt war negativ. 2. In einem Fall ist aufgrund ausstehender Daten eine eindeutige Zuordnung noch nicht möglich. Der Patient zeigte eine Hypoglykorrhachie mit entsprechender Klinik, jedoch eine unauffällige Glukoseaufnahme in Erythrozyten – die Ergebnisse der Molekulargenetik stehen noch aus.
1. LP bei pathol Zellzahl + Eiweiß nicht auswertbar 2. LP unter standard. Bedingungen regelrecht.
Rickham-Punktion; Artefakt Diagnostik ausstehend
In zwei Fällen wurde aus folgenden Gründen auf weitergehende Diagnostik verzichtet: 1. Bei einem Säugling mit Hirnfehlbildung und externer Liquordrainage wurde ein extrem niedriger Liquorzucker bei Punktion eines RickhamReservoirs nachgewiesen – diese Beobachtung wurde uns wiederholt durch nicht gemeldete Einzelfallberichte bestätigt und stellt vermutlich ein Artefakt aufgrund lokaler Liquorzirkulationsstörungen in Shuntsystemen dar. 2. Im zweiten Fall war die Lumbalpunktion blutig und nicht nüchtern durchgeführt. Kontrollpunktionen konnten die Hypoglykorrhachie nicht bestätigen.
dial wesentlich höheren Schwankungen unterliegt als der Liquorzucker, muß die Blutentnahme vor Lumbalpunktion und die Lumbalpunktion im Nüchternzustand (4h) erfolgen. Bei blutiger LP, erhöhter Zellzahl, Eiweiß oder Laktat im Liquor (z.B. nach Meningitis) läßt sich der Quotient ebenfalls nicht interpretieren. Dies sollte bei weiteren Meldungen berücksichtigt werden. Studienleiter: Prof. Dr. Th. Voit, Dr. J. Klepper, Universität Essen, Klinik für Pädiatrie, Schwerpunkt Neuropädiatrie, Hufelandstr. 55, D-45122 Essen
Die als GLUT1-Defekt bestätigten Patienten belegen deutlich das Vorkommen dieser behandelbaren Epilepsie – innerhalb von 2 Jahren wurden in Deutschland alleine 20 Patienten diagnostiziert; weltweit sind seit 1991 derzeit ca. 60 Patienten bekannt. Alle Patienten konnten erfolgreich mit einer ketogenen Diät therapiert werden. Die nicht bestätigten Fälle verdeutlichen die Bedeutung einer standardisierten Lumbalpunktion als Voraussetzung für weitergehende Diagnostik: die Hypoglykorrhachie definiert sich nicht als absoluter Wert sondern aus dem Quotient aus Liquor-/Blutzucker. Da der Blutzucker streßbedingt und postpran-
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STIPENDIEN Walter-Marget-Vereinigung zur Förderung der Infektiologie Die Walter-Marget-Vereinigung zur Förderung der Infektiologie e.V. vergibt zusammen mit Bayer Vital GmbH zur Förderung der Ausbildung junger Ärztinnen/Ärzte ein Stipendium „Infektiologie“. Um das Stipendium können sich Ärztinnen/Ärzte bewerben, die ◗ als Arzt/Ärztin für die Dauer des Stipendiums und weitere drei Jahre einen Arbeitsvertrag an einer deutschen Klinik haben, der auch für die Dauer des Stipendiums und des damit verbundenen Aufenthaltes an dem der Ausbildung dienenden Platz aufrecht erhalten bleibt. ◗ durch wissenschaftliche Arbeiten ihr besonderes Interesse am Arbeitsgebiet bereits dokumentiert haben. ◗ zu einem Studienaufenthalt bis zu einem Jahr an einer für die Fortbildung im Arbeitsgebiet "Infektiolo-
gie" besonders geeigneten Klinik oder Institution im In- und Ausland bereit sind. ◗ im Rahmen der Möglichkeiten durch einen Eigenbeitrag an den Gesamtkosten des Studienaufenthaltes beitragen wollen. ◗ nicht älter als 40 Jahre sind. Das Stipendium ist mit einem Betrag in Höhe von DM 45000,-- ausgestattet. Bewerbungsunterlagen sind bis zum 31.12.2001 zu richten an: Walter-Marget-Vereinigung zur Förderung der Infektiologie e.V., z.H. Prof. Dr. F. Daschner, Direktor des Instituts für Umweltmedizin und Krankenhaushygiene, Universitätsklinikum Freiburg, Hugstetter Str. 55, 79106 Freiburg
Anträge an die Stiftung „Das Zuckerkranke Kind“
Prof. Dr. Dr. Horst Bickel, Baabe Dr. Hans Erich Boenigk, Bethel Dr. Elisabeth von Bronk, München Prof. Dr. Helen Christomanou, Athen Dr. Hans-Jürgen Dorow, Neustadt/Orla Dr. Johannes Geißler, Herdecke Dr. August Genss, Kronberg Dr. Alfred Hofmann,Wangen Hans-Jürgen Jesberger, Homburg Dr. Stefan Kehr, Palma de Mallorca Dr. Gertrud Kraft, Kronberg Prof.Dr.phil., Dr.med., Dr.med.h.c. Hermann Mai, Münster Dr. Paul Melchior, Kassel Dr.Wilhelm Mock, Graal-Müritz
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Vorsitzender: Prof. Dr.med. E. Heinze, Kinderklinik der Universität, Prittwitzstr. 43, 89075 Ulm, Tel. 0731-5002 7715, Fax_ 0731-5002 6714, e-mail:
[email protected]
Die Stiftung „Das Zuckerkranke Kind“ wurde als Unterstiftung der Deutschen Diabetes Stiftung 1995 gegründet. In der Satzung wurde der Zweck der Stiftung
Verstorbene Mitglieder der DGKJ Wir geben Kenntnis vom Tode der Mitglieder, die im Zeitraum von unserer Jahrestagung 2000 in Stuttgatt bis zur Jahrestagung 2001 in Freiburg verstorben sind:
festgeschrieben mit :"...Forschung zu unterstützen, die Wege zur Heilung und Prävention der Folgen des Diabetes bei Kindern eröffnet." In den vergangenen 5 Jahren wurden 29 Projekte gefördert, davon 16 aus dem Bereich der Grundlagenforschung und 13 aus dem Bereich der klinischen Forschung. Anträge können an den Vorsitzenden der Stiftung gerichtet werden. Sie sollten der Form nach den Anträgen der Deutschen Forschungsgemeinschaft entsprechen. Die Bearbeitungszeit der Anträge beträgt in der Regel nur 6 Wochen.
Prof. Dr. Heinz Niggemeyer,Würzburg Dr. Lotte Pfalz, Darscheid Kathrin Pfennig, Bad Vilbel Prof. Dr.Wolfgang Plenert, Jena Prof. Dr. Andrea Prader, Zürich MR Dr. Peter Rönisch, Dresden Prof. Dr. Hanns-Jürgen Rohwedder, Damp Dr. Franz Sandmann, Paderborn Dr. Gerhard Seige, Albstadt Dr. Godehard Seseke, Freiburg Dr. Helga Stanew, Eisenhüttenstadt Dr. Karl-Rudolf Storjohann, Neumünster Dr. Barbara Szantho von Radnoth, Ziemetshausen Dr. Joachim Venzmer, Alt Meteln Prof. Dr. Hans Weber, Sankt Augustin Dr. Rüdiger Zarth, Osnabrück Dr. Annemarie Ziebarth, Berlin
Personalia Dr.Waldemar Ertelt, früher Chefarzt der Kinderklinik am Allgemeinen Krankenhaus in Viersen, hat zum 1.11. die Chefarztposition an der Klinik für Kinderheilkunde und Jugendmedizin in Heidenheim übernommen. Er ist Nachfolger von Dr. Alexis Irtel von Brenndorff, der aus Krankheitsgründen in den Ruhestand gegangen ist.
Die Deutsche Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin und die Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde gratulieren herzlich ihren Mitgliedern, die im nächsten Monat einen „besonderen“ Geburtstag feiern:
80 Jahre und älter werden: Dr. Otto Neumann, Dortmund, 04.12.1919 Dr. Lore Kunkel, Krefeld, 05.12.1920 Dr. Gerhard Helm, Prien/Chiemsee, 06.12.1919 Dr. Gisela Lochmann, Fröndenberg, 06.12.1920 Prof. Dr. Hans Vettermann, Heusenstamm, 07.12.1919 Dr. Albrecht Borsche,Wiesbaden, 08.12.1918 Dr. Renate Biermann, Puchheim, 11.12.1920 Dr.Wilhelm Rotermund, Essen, 11.12.1920 Dr. Heinz Heidfeld, Mainz-Kostheim, 13.12.1920 Dr. Hildegard Haacke, Dortmund, 15.12.1916 Dr. Dieter Roland, Lahr, 16.12.1920 Dr. Marga Hartwig, Röthenbach, 18.12.1921 Dr. Gertrud Rochlitz, München, 18.12.1916 Dr. Ruth Herb, Pforzheim, 19.12.1920 Dr. Hellmut Schmid-Burgk, Herrsching, 19.12.1918 Sollte ein Mitglied nicht wünschen, dass sein Geburtstag in dieser Gratulationsliste erwähnt wird, bitten wir um rechtzeitige Nachricht (4 Monate vor dem Geburtstag) an die Deutsche Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin, Johanniter-Kinderklinik, 53754 St. Augustin.
Dr. Almuth Jürgens, Nienburg, 20.12.1921 Dr. Manfred Schoppa, Göppingen, 20.12.1917 Dr. Gisela Detmold, Ganderkesee, 21.12.1920 Dr. Albert Maßenberg, Essen, 21.12.1919 Dr. Irmgard von Esebeck, Darmstadt, 22.12.1921 Dr. Rita Herfort, Köln, 22.12.1919 Dr. Elisabeth-R.Wachtler, Berlin, 23.12.1916 Dr. Berta Schnieder, Lüdinghausen, 24.12.1918 Dr. J.-G. Detmold, Ganderkesee, 25.12.1918 Dr. Kurt Meyer, Schwabach, 27.12.1920 Dr. Ferdinand Müller, Grafling, 27.12.1920 Dr. Erika Niedermeyer, Mühlhausen, 27.12.1920 Dr. Hans-Joachim Kinner,Viersen, 30.12.1920 Dr. Andreas Löffler, Gifhorn, 30.12.1921 Dr. Anna E. Schmieter, Remscheid, 30.12.1921 Dr. F.M. Gerhard Otto, Dessau, 30.12.1919 Dr. Heinz Tolks, Hannover, 31.12.1921 75 Jahre werden: Dr. Elisabeth Birke, Lübeck, 05.12.1926 Prof. Dr. Anno Dittmer, Cottbus, 06.12.1926 Dr. Ingrid Strehl, Stuttgart, 11.12.1926 Dr. Helmut Reinwein, Freiburg, 15.12.1926 70 Jahre werden: Dr. Gisela Sproll-Fenner, Ehingen, 01.12.1931 Dr. Fakhri Al-Saadi, Ratingen, 10.12.1931 Prof. Dr. Bernhard Kornhuber, Frankfurt, 26.12.1931 65 Jahre werden: Dr. Rudolf Queißer, Bad Harzburg, 04.12.1936
Dr.Wolfgang Juchum,Vöcklabruck, 07.12.1936 Prof. Dr. Klaus Sandhage,Würzburg, 07.12.1936 Dr. Peter Werhahn, Köln, 08.12.1936 Dr.Helmut Mühle,Tambach-Dietharz, 10.12.1936 Dr. Maija Gempp, Konstanz, 11.12.1936 Dr. Dieter Spork, Graz, 13.12.1936 Dr. Ute Scheer, St.Wendel, 17.12.1936 Dr. Karl Prunner, Meran, 18.12.1936 Dr. Peter Herzog, Imst, 25.12.1936 Dr. Dorothea Leupold, Erbach, 27.12.1936 Prof. Dr.Walter Nützenadel, Heidelberg, 29.12.1936 Prof. Dr. Gerhard Schöch, Dortmund, 31.12.1936 Prof. Dr. Klaus Hinkel, Dresden, 31.12.1936
Mitteilungen
Geburtstage
60 Jahre werden: Dr. Gert Müller,Wismar, 07.12.1941 Dr. Edith Reschke, Rostock, 09.12.1941 Dr. Heidrun Ache-Ebelt, Berlin, 11.12.1941 Dr. Ursula Tresselt, Jena, 11.12.1941 Dr. Eckhart Weikmann,Oberwart, 11.12.1941 Dr. Ahmed Abou Lebdi, Heinsberg, 12.12.1941 Inge Krebs, Eberswalde-Finow, 14.12.1941 Dr. Christoph Ohr, Pirmasens, 16.12.1941 Dr. Joachim Venzmer, Alt Meteln, 16.12.1941 Dr. Angelika Neumann, Quedlinburg, 17.12.1941 Prof. Dr. Jobst Henker, Dresden, 26.12.1941 Dr. Karl-Heinz Menzer, Sülzhayn, 28.12.1941 Dr. Heinzwilli Giertz,Wuppertal, 30.12.1941 Dr. Henning Kehrberg, Stade, 31.12.1941
Monatsschrift Kinderheilkunde 11•2001
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Monatsschrift Kinderheilkunde 11•2001
Dezember Düsseldorf, 01.12.2001 Das anfallskranke Kind Vom Sympiom zur Diagnose und Therapie Information: Prof. Dr. G. Groß-Selbeck,Tel. 0211-2800 3556/3555, Fax -2800 960 Velen/Münsterland, 07.-08.12.2001 Hyposensibilisierung Indikation, Durchführung, Notfallübungen Information: F. Digel,Tel. 02235/922-494, Fax 02235/922-495 Frankfurt/M., 08.-09.12.2001 Aufbaukurs Schädelsonographie Information: Seminarbüro Günther, Köln, Tel.0221/378 507
Wien und Kreta, 19.-20.01.2002 Intensivsonographiekurse für Pädiater Refresherkurs (Abdomen/Niere) Information: Dr.Klabuschnigg, Tel.0043(0)2532-80188, Fax –80191 oder Tel.0043(0)2622-77902, Fax 77902-25 Garmisch-Partenkirchen, 27.-29.01.2002 JT der AG für angewandte Humanpharmakologie (AGAH) 27.01.Satellitensymposium: Arzneimittelentwicklung für Kinder Information: Dr.Milkus, Tel.06221/56-5478, Fax –3711, e-mail:
[email protected] www.agah-web.de/am_2002.htm
Februar
Duisburg, 08.-09.12.2001 Sonographie Pädiatrie Abdominelle Dopplersonographie Information: www.sonopaed.de
Dresden, 01.-02.02.2002 3. Dresdner Diätetik-Fortbildung Information: Prof.Henker, Tel.0351/458-3449, Fax –5358, E-mail:
[email protected] www.tu-dresden.de/medkindh/aktuelles.htm
Villingen, 06.-09.12.2001 Pädiatrische Untraschalldiagnostik, Aufbaukurs Information: Dr. Leidig, Schönwald, Tel. 07723/6503-122, Fax 07723/6503-120, e-mail:
[email protected]
Nürnberg, 08.-10.02.2002 12. Jahrestagung der AG Asthmaschulung im Kindes- und Jugendalter Information: Dr.Seithe, Tel.0911-398-2512, Fax –5107, E-mail:
[email protected]
Landshut, 15.12.2001 Pädiatrische Echokardiografie Refresherkurs Information: Dr.Herterich,Tel.0871/852-1172
Heidelberg, 15./16.02.2001 1. Südwestdeutscher Syndromtag Neuroektodermale Syndrome Information: Prof.G.Tariverdian, Tel.06221/565-084, Fax –080, e-mail:
[email protected]
2002 Januar Wangen, 12.-13.01.und 02.-03.02.2002 Ausbildung zum Asthmatrainer Theorieseminar Information: Dr.Spindler, www.aabw.de, Tel.07522/797-1211, Fax –1117 München, 18.-19.01.2002 Interdisziplinäres Symposium Regulationsstörungen der frühen Kindheit: Frühe Risiken – frühe Hilfen Information: Fr.Göhner,Tel.089/71009-233, Fax –248, E-mail:
[email protected]
Landshut, 22.-23.02.2002 Pädiatrische Echokardiografie Grundkurs Information: Dr.Herterich, Tel.0871/852-1172 Bremen, 23.-24.02.2002 28. Kinderverhaltenstherapietage Information: Frau Todisco, Tel.0421/218-7075, Fax –4614 Blaubeuren, 28.02.-03.03.2002 Pädiatrische Ultraschalldiagnostik Grundkurs Information: Sonokolleg, Tel.07723/6503-122, Fax –120, E-mail:
[email protected]
Mitteilungen
Ankündigungen
März Salzburg/Berchtesgaden, 01.-03.03.2002 und 15.-17.03.2002 Ausbildung zum Asthmatrainer Theorieseminare Information: Dr.Schauerte Tel.08652/6000-141, Fax –274 e-mail:
[email protected] Weimar, 08.-10.03.2002 8. Kongress für Jugendmedizin des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte Information: BVKJ, Mielenforster Str. 2, 51069 Köln,Tel. 0221/68909-15/16, Fax -78 Salzburg, 15.-17.03.2002 24. (Grund)-Kurs für päd. Sonographie Information: Karin Pammer, Tel.0043/(0)662/4482-2657, Fax –2658, e-mail:
[email protected] Warnemünde, 15.-17.03.2002 Pädiatrie zum Anfassen des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte Information: Dr. Richter/Dr. Sengbusch, Tel. 038203-14787, Fax 038203-14789 Wien und Kreta, 22.-23.03.2002 Intensivsonographiekurse für Pädiater Hüftsonographiekurs (Grund-, Aufbau- od. Abschlusskurs) Information: Dr.Klabuschnigg, Tel.0043(0)2532-80188, Fax –80191 oder Tel.0043(0)2622-77902, Fax 77902-25
April Freiburg, 05.-07.04.2002 28. Jahrestagung der Gesellschaft für Neuropädiatrie Leitung: Prof.R.Korinthenberg Information: Fr.Wachter, Tel.0761/69699-14, Fax –11, e-mail:
[email protected] Chemnitz, 12.-13.04.2002 Jahrestagung der SächsischThüringischen Gesellschaft für Kinderund Jugendmedizin am 12.04.02 mit Fortbildungsveranstaltung Information: Dr.Klinghammer, Tel.0371/33324-101, Fax –102, e-mail:
[email protected]
Monatsschrift Kinderheilkunde 11•2001
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Erlangen, 18.-20.04.2002 14. Jahrestagung der Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie Information: Prof.Dr.Th.Zimmermann, Tel.09131-8539307, Fax –8533706, e-mail:
[email protected]
Wien und Kreta, 21.-22.06.2002 Intensivsonographiekurse für Pädiater Hüftsonographiekurs (Grund-, Aufbau- od. Abschlusskurs) Information: Dr.Klabuschnigg, Tel.0043(0)2532-80188, Fax –80191 oder Tel.0043(0)2622-77902, Fax 77902-25
Wien und Kreta, 19.-21.04.2002 Intensivsonographiekurse für Pädiater Allgemeinsonographiekurs (Aufbaukurs) Information: Dr.Klabuschnigg, Tel.0043(0)2532-80188, Fax –80191 oder Tel.0043(0)2622-77902, Fax 77902-25
Mainz, 27.-29.06.2002 28. Jahrestagung der Gesellschaft für Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin (GNPI) Information: Prof.Dr.H.Stopfkuchen, Tel.06131/17-7329, Fax –6693, e-mail:
[email protected]
Düsseldorf, 20.04.2002 Pädiatreff 2002 des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte Information: Dr. H.J. Kahl,Tel. 0211-672222, Fax 0211-682429 Salzburg/Berchtesgaden,22.-26.04.2002 (kompakt) Ausbildung zum Asthmatrainer Theorieseminare Information: Dr.Schauerte Tel.08652/6000-141, Fax –274 e-mail:
[email protected] Nellingen, 27-28.04.2002 Pädiatrie zum Anfassen des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte Information: Dr. P.M. Kühn, Tel. 0711-356924, Fax 0711-3452475
Juni Salzburg, 08.-09.06.2002 Ultraschall-Refresher-Kurs Thema: Thorax, Oberbauchorgane, Bauchtrauma Information: Karin Pammer, Tel.0043/(0)662/4482-2657, Fax –2658, e-mail:
[email protected] Würzburg, 14.-16.06.2002 Kinder- und Jugendärztetag 2002 32. JT des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte Information: BVKJ, Mielenforster Str. 2, 51069 Köln,Tel. 0221/68909-15/16, Fax -78 Oslo, 20.-22.06.2002 XVIII European Congress of Perinatal Medicine Information: Alf Meberg,Tonsberg, Fax +(47) 33 34 39 63
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Monatsschrift Kinderheilkunde 11•2001
September Wien und Kreta, 13.-14.09.2002 Intensivsonographiekurse für Pädiater Hüftsonographiekurs (Grund-, Aufbau- od. Abschlusskurs) Information: Dr.Klabuschnigg, Tel.0043(0)2532-80188, Fax –80191 oder Tel.0043(0)2622-77902, Fax 77902-25 Leipzig, 19.-21.09.2002 98. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin Leitung: Prof. Dr.W. Kiess, Tel. 0341/9726-000 u. 001, Fax 0341/9726-009 Information: HVK, Tel. 0451/7031-252, Fax 0451/7031-231 Salzburg/Berchtesgaden,23.-27.09.2002 (kompakt) Ausbildung zum Asthmatrainer Theorieseminare Information: Dr.Schauerte Tel.08652/6000-141, Fax –274 e-mail:
[email protected] Wien, 26.-28.09.2002 40. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde Information: Prof.M.Götz, Tel.+43(0)1-49150-2808, Fax –2809, e-mail:
[email protected]
Oktober Wien und Kreta, 05.-12.10.2002 Intensivsonographiekurse für Pädiater Hüftsonographiekurs in Kreta (Grund- + Aufbau- + Abschlusskurs)
Information: Dr.Klabuschnigg, Tel.0043(0)2532-80188, Fax –80191 oder Tel.0043(0)2622-77902, Fax 77902-25 Wien und Kreta, 12.-19.10.2002 Intensivsonographiekurse für Pädiater Allgemeinsonographiekurs in Kreta (Grund- + Aufbaukurs) Information: Dr.Klabuschnigg, Tel.0043(0)2532-80188, Fax –80191 oder Tel.0043(0)2622-77902, Fax 77902-25 Bad Orb, 13.-19.10.2002 30. Herbst-Seminar-Kongress des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte Information: BVKJ, Mielenforster Str. 2, 51069 Köln,Tel. 0221/68909-15/16, Fax -78 Würzburg, 18.-20.10.2002 Recent Advances in Neonatal Medicine Intern.Symposium Honoring Prof.Bengt Robertson Information: Prof.Dr.Chr.P.Speer, Tel.0931/201-5831, Fax –5833, e-mail:
[email protected]; www.kinderklinik.uni-wuerzburg.de/
November Salzburg/Berchtesgaden,08.-10.11.2002 und 22.-24.11.2002 Ausbildung zum Asthmatrainer Theorieseminare Information: Dr.Schauerte Tel.08652/6000-141, Fax –274 e-mail:
[email protected] Salzburg, 08.-10.11.2002 25. (Aufbau)-Kurs für päd. Sonographie Information: Karin Pammer, Tel.0043/(0)662/4482-2657, Fax –2658, e-mail:
[email protected] Landshut, 15.-16.11.2002 Pädiatrische Echokardiografie Grundkurs Information: Dr.Herterich,Tel.0871/852-1172 Wien und Kreta, 15.-17.11.2002 Intensivsonographiekurse für Pädiater Allgemeinsonographiekurs (Grundkurs) Information: Dr.Klabuschnigg, Tel.0043(0)2532-80188, Fax –80191 oder Tel.0043(0)2622-77902, Fax 77902-25