elektrotechnik und informationstechnik
THEMEN+AUTOREN Die e&i wird von Meinungsbildnern und Multiplikatoren in Industrie und Wirtschaft sowie von der internationalen Scientific Community gelesen. Sie ist die einzige technisch-wissenschaftliche Zeitschrift im deutschsprachigen Raum, die Arbeiten aus dem Gesamtgebiet der Elektrotechnik und Informationstechnik veröffentlicht. e&i – gegründet 1883 (1883–1905 „Zeitschrift für Elektrotechnik“ 1906–1987 „Elektrotechnik und Maschinenbau“) e&i – indiziert von INSPEC (seit 1988; 1968–1987 unter dem Titel „Elektrotechnik und Maschinenbau“) e&i – Fachwissen in der Elektrotechnik und Informationstechnik REDAKTION Chefredakteur: Dipl.-Ing. Peter Reichel Chefin vom Dienst: Mag. Jutta Ritsch Redakteurin: Mag. Kerstin Kotal
HERAUSGEBER Österreichischer Verband für Elektrotechnik Präsident: VDir. Dipl.-Ing. Dr. techn. Günther Rabensteiner Generalsekretär: Dipl.-Ing. Peter Reichel EDITORIAL BOARD Chief Editor Power Technology: O. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.-Ing. Günther Brauner Chief Editor Information and Communication Technology: Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.-Ing. Christoph Mecklenbräuker Chief Editor Microelectronics: Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Wolfgang Pribyl, MBA Chief Editor Automation and Control: Ass.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Thilo Sauter Univ.-Lektor Dipl.-Ing. Dr. techn. Helmut Malleck Prof. (FH) Dipl.-Ing. Paul Skritek Em. O. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Alexander Weinmann Univ.-Lektor Dipl.-Ing. Manfred Wurm
OPEN CALL FOR PAPERS Die e&i erscheint jährlich in zehn Ausgaben, die jeweils einem Themenschwerpunkt gewidmet sind. In der nachstehenden Aufstellung sind die geplanten Themenschwerpunkte der nächsten Ausgaben angeführt. Für welche dieser Themenschwerpunkte noch Beiträge zur Veröffentlichung eingereicht werden können, entnehmen Sie bitte der untenstehenden Tabelle. Senden Sie dazu Ihre Beiträge an die e&i-Redaktion (E-Mail:
[email protected]). Darüber hinaus können auch gerne wissenschaftliche Fachbeiträge aus dem Gesamtgebiet der Elektrotechnik und Informationstechnik, unabhängig von den geplanten Themenschwerpunkten, in der e&i-Redaktion eingereicht werden. Richtlinien für Autoren finden Sie unter http://www.ove.at/medien/eui/hinweise.htm. HEFT
THEMA
Heftkoordinator(en)
Abgabetermin
Wasserstofftechnologie
Univ.-Prof. Dr.-Ing. G. Brauner (TU Wien)
Redaktionsschluss
10.2007
Digitales Fernsehen
Dr. H. Malleck (ÖFEG), Univ.-Prof. Dr.-Ing. C. Mecklenbräuker (TU Wien)
Redaktionsschluss
11.2007
Radio Frequency Identification
Univ.-Prof. Dr. W. Pribyl, MBA (TU Graz)
Redaktionsschluss
12.2007
Anlagentechnik, Schaltanlagen
Univ.-Prof. Dr.-Ing. G. Brauner (TU Wien), Dipl.-Ing. M. Wurm (EVN)
Redaktionsschluss
1-2.2008
Dezentrale Energieversorgung
Dipl.-Ing. H. Fechner, MSc (arsenal research)
17. September 2007
3.2008
Analog Mixed Signal
Univ.-Prof. Dr. W. Pribyl, MBA (TU Graz)
15. November 2007
4.2008
Sensorik
Ass.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Thilo Sauter (ÖAW)
14. Dezember 2007
5.2008
125 Jahre OVE und e&i
Chefredakteur Dipl.-Ing. Peter Reichel
14. Jänner 2008
6.2008
Verkehrstelematik
Univ.-Prof. Dr.-Ing. C. Mecklenbräuker (TU Wien)
15. Februar 2008
9.2007
Zur Veröffentlichung eingereicht werden können: Originalarbeiten: Technisch-wissenschaftliche Fachbeiträge, die noch nicht publiziert oder an anderer Stelle zur Publikation eingereicht wurden. Sämtliche Originalarbeiten werden von unabhängigen Gutachtern beurteilt. Praxis+Wissen: Übersichtsarbeiten aus dem Gesamtgebiet der Elektrotechnik und Informationstechnik, auch praxisorientierte Beiträge wie zum Beispiel Anwenderberichte.
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Kolloquium Optische Nachrichtentechnik
Vom Laser bis zur Quanteninformatik
Generalsekretär Dipl.-Ing. Peter Reichel begrüßte die Teilnehmer im Namen des OVE der Informationszustellung zu realisieren: flächendeckend – von Satelliten über das Kernnetz bis direkt in die Wohnungen privater Teilnehmer. Rasante technologische Entwicklung Im Rahmen des Kolloquiums Optische Nachrichtentechnik, das am 14. Juni 2007 im Festsaal des Österreichischen Ingenieur- und Architektenvereins stattfand, referierten internationale Vertreter aus Wissenschaft und Wirtschaft über die rasante technologische Entwicklung der optischen Nachrichtentechnik, bei welcher das Zusammenspiel von Elektronik und Photonik zur Überwindung physikalischer Hürden beiträgt.1 Walter Leeb – ein Pionier der Optischen Nachrichtentechnik Die jährlich stattfindenden „Nachrichtentechnischen Kolloquien“ wurden vor drei Jahren gemeinsam vom Österreichischen Verband für Elektrotechnik, der Fakultät
Elektrotechnik und Informationstechnik der TU Wien und dem Forschungszentrum Telekommunikation Wien (ftw.) ins Leben gerufen. Für die hervorragende Organisation zeichnete bereits zum dritten Male Dr. Helmut Malleck, ÖFEG, verantwortlich. Durch die Veranstaltung führte in souveräner Manier O. Univ.-Prof. Dr. Gottfried Magerl, TU Wien. Die diesjährige Veranstaltung war Dr. Walter Leeb, Universitätsprofessor an der TU Wien und Wissenschaftler von Weltrang, aus Anlass seines 65. Geburtstags gewidmet. Hochkarätige internationale Referenten Die Referenten aus den USA, Deutschland, der Schweiz und Österreich sowie von der ESA spannten den Themenbogen von der Erfindung des Lasers und der Glasfaser über Weltraumkommunikation zu heutigen Terabit-Kommunikationsnetzen und Laser-Freiraumübertragungsstrecken bis zur Quanteninformatik.
Dir. Dipl.-Ing. Helmut Leopold gab einen Einblick in künftige Anwendungen Mit Licht und Glas zu Terabit-Kommunikationsnetzen Dr. Peter J. Winzer, Bell Labs, Alcatel-Lucent, New Jersey, USA, gab einen Überblick über aktuelle Laserkommunikation auf Glasfaser im Terabit-Bereich. Die Realisierung von pa-
Dr. Carsten Schmidt-Langhorst referierte über Terabit-Übertragung auf einem einzelnen Wellenlängenkanal
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ketvermittelnden Netzknoten wird auch in Zukunft vorwiegend mit elektronischen Technologien und nur beschränkt mit optischen erfolgen. Nur wenn es um das Durchschalten von großen Datenmengen geht, lassen sich Schaltfunktionen in Netzknoten effizient optisch umsetzen.
O. Univ.-Prof. Dr. Gottfried Magerl führte durch die Veranstaltung Terabit-Übertragung auf einem einzelnen Wellenlängenkanal Dr. Carsten Schmidt-Langhorst, Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik, Heinrich-Hertz-Institut, Berlin, referierte über Terabit-Übertragung auf einem einzelnen Wellenlängenkanal. Information wird in Glasfaserkabeln durch ultrakurze Lichtblitze – Pulse – übertragen. Fraunhofer-Forschern ist es im Herbst des vergangenen Jahres gelungen, mehr Information in einen Puls zu packen, indem sie mit dem Phasenmodulationsverfahren die binären Informationszustände in einem Lichtpuls von zwei auf vier verdoppelten. Damit ist es möglich, eine Datenmenge von 2,56 Terabit pro Sekunde über Glasfasern zu übertragen, das entspricht dem Inhalt von 60 DVDs. Hochbitratige Laserkommunikation Eine Zusammenschau über „30 Jahre Laserkommunikation bei ESA“ gab Dr. Bernhard Furch, European Space Agency, Noordwijk,
Dr. Peter J. Winzer sprach über Laserkommunikation auf Glasfaser im Terabit-Bereich
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Fotos: ÖFEG/Edith Gozdal
Der Bandbreitenbedarf unserer Gesellschaft wächst exponentiell, angetrieben von Internet- und Multimediaanwendungen. Durch globale Hochleistungs-Datennetze wird dieser Bedarf auch zukünftig gedeckt werden. Die optische Nachrichtentechnik erlaubt es, diese Bandbreiten- und Qualitätsbedürfnisse
aktuell
Ein Pionier der optischen Nachrichtenübertragung im Kreise seiner Kollegen und Dissertanten: Univ.-Prof. Dr. Walter Leeb (1. Reihe, Mitte) Niederlande. Daran schloss Dr. Klaus Pribil, NewComp, Freienstein, Schweiz, mit einem Vortrag über die Entwicklung und den Stand der optischen Kommunikation über Satelliten an. Die Schwierigkeiten, die es bei der hochbitratigen Laserkommunikation zwischen Satelliten, Flugzeugen und Bodenstationen zu bewältigen gilt, sind unter anderem technische Probleme durch Freiraumausbreitung, hohe Funktionsgarantie (15 Jahre), Gewichtsbeschränkungen bei Trägerraketen und der enorme Temperaturbereich von - 60 bis + 60 Grad Celsius. Den Vortragsreigen beschloss Dir. Dipl.Ing. Helmut Leopold, Telekom Austria, der einen Einblick in zukünftige Anwendungen – unter anderem IP-TV – gab, die Breitbandtechnologie im Kernnetz notwendig machen.
Fotos: ÖFEG/Edith Gozdal
Laudatio von Ernst Bonek In einer sehr persönlichen Laudatio2 würdigte O. Univ.-Prof. i.R. Dr. Ernst Bonek Prof. Dr. Walter Leeb als Pionier der optischen
Nachrichtenübertragung und zählte exemplarisch einzelne Wirkungsbereiche des Jubilars auf. Als Schlagworte seien hier genannt: Lasermodulation, Glasfaserübertragung, op-
Musikalische Umrahmung Für die feierliche Gestaltung des Kolloquiums sorgte der überraschende Auftritt der Pianistin Christina Leeb-Grill, Tochter von Prof. Leeb, welcher es damit gelang, dem Jubilar eine große Freude zu bereiten. Eine Folgeveranstaltung aus der Reihe der Nachrichtentechnischen Kolloquien für das kommende Jahr ist geplant. Die Vortragsfolien können von der OVE-Webseite unter der Webadresse www.ove.at/akademie/ kalender.php heruntergeladen werden. 2 Die Laudatio von Prof. Bonek auf Prof. Leeb finden Sie in der „infozin“, der Internet-Zeitung des OVE, unter www.ove.at/infozone/. 1
Laudator O. Univ.-Prof. i.R. Dr. Ernst Bonek tische Phasenregelschaltungen, kohärenter optischer Überlagerungsempfang, Weltraumkommunikation, Wavelength Division Multiplex (WDM). Bezeichnend für Walter Leeb seien weiters seine Konsequenz, sein hervorragendes Organisationstalent, seine ausgezeichneten internationalen Kontakte
Univ.-Prof. Dr. Walter Leeb, dem das Nachrichtentechnische Kolloquium aus Anlass seines 65. Geburtstags gewidmet war, mit seiner Gattin
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und, dass seine Forschungen stets dem Ingenieurgedanken verbunden waren.
Informationen Österr. Verband für Elektrotechnik OVE, Eschenbachgasse 9, 1010 Wien, Telefon +43 (1) 587 63 73-0, E-Mail:
[email protected], Internet: www.ove.at
Eine gelungene Überraschung für den Jubilar war die musikalische Umrahmung der Veranstaltung durch seine Tochter Christina Leeb-Grill
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TU Wien
Technik trifft Neuro-Psychoanalyse O. Univ.-Prof. Dipl.Ing. Dr. Dietmar Dietrich (re.), TU Wien, (mit Ing. Wolfgang Morrenth, Siemens) organisierte mit seinem Team das erste Engineering & Neuro-Psychoanalysis Forum (ENF)
Ende Juli fand in Wien das erste Engineering & Neuro-Psychoanalysis Forum (ENF) statt, bei dem sich rund 100 Vertreter der zwei Wissenschaftsdisziplinen Neuro-Psychoanalyse und Ingenieurswissenschaften trafen. Ziel dieser weltweit ersten Begegnung war es, neue gemeinsame Ansätze für die Forschung und Entwicklung zu finden und Synergien zu
schaffen, welche die Entwicklung von künstlicher Intelligenz bzw. von „mitdenkenden“ und „fühlenden“ Gebäuden oder Industriesteuerungen ermöglichen soll. TU Wien als Initiator Drei Experten der TU Wien, O. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Dietmar Dietrich, Univ.-Ass.
Dipl.-Ing. Dr. Peter Palensky und Ass. Dipl.Ing. Dr. Gerhard Pratl, Institut für Computertechnik, starteten mit dem ENF als Basis für die Zusammenarbeit von hochkarätigen weltweit anerkannten Wissenschaftlern – Ingenieuren, Psychoanalytikern, Neurowissenschaftlern, Psychologen und Pädagogen. Das Engineering & Neuro-Psychoanalysis Forum fand zwischen zwei internationalen Konferenzen der beiden Fachbereiche, dem N-PSA (International Neuro-Psychoanalysis Congress) und der INDIN 2007 (International Conference on Industrial Informatics) statt. Informationen Institut für Computertechnik, Projektass. Dipl.Ing. Dr. Gerhard Pratl, Gußhausstraße 27-29/384, 1040 Wien, Telefon +43 (1) 588 01-384 43, EMail:
[email protected]
Technisches Museum Wien
Kulturgeschichte der Technik in spielerischer Form zuprobieren: Kunststoffschalen laden zum Schaukeln ein, ein Konstruktionsspiel zum Brückenbau und ein Fußballautomat zum Training für die EM. Die jüngsten Besucher können ihrer Fantasie mit Fischer TiP Naturbausteinen oder Playmobil freien Lauf lassen.
Die moderne Technikgeschichte lässt sich kaum ohne Berücksichtigung spielerischer Verhaltensweisen erzählen. Die Ausstellung „Spiel mit Technik“ des Deutschen Technikmuseums Berlin informiert in anspruchsvoller und unterhaltsamer Form über die oft überraschenden Wechselwirkungen zwischen Spiel und Technik in den letzten 250 Jahren; sie leistet damit einen Beitrag zu einem neuen Thema der Kulturgeschichte der Technik. Das Themenspektrum der Ausstellung, die von 14. Juni bis 18. November 2007 im TechChemiebaukasten, um 1955 nischen Museum Wien zu sehen ist, einzelne Module gegliedert sind. So stehen reicht von barocken Automatenfiguren über sich beispielsweise im Modul „Automaten den technisierten Jahrmarkt und industrielles – Androiden – Roboter“ historische AutoTechnikspielzeug bis zu modernsten Compumatenfiguren aus der Zeit zwischen 1600 terspielen und postmodernen Sportspielen. und 1850 und Roboter aus der jüngeren Geschichte gegenüber. Den Mittelpunkt bilAusprobieren erwünscht den ein Renaissanceautomat in Form eines Der Ausstellungstitel ist auch eine Einladung, zahlreiche Spielmöglichkeiten selbst ausHundes und ein moderner Hunderoboter des
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Achterbahn „Coney Island“, Technofix, 19571959 Typs Aibo; in beiden Fällen ist es eine ausgesprochene Hochtechnologie, die zu Spielzwecken eingesetzt wurde. Im Modul „Kind – Ingenieur – Kind“ wird spielerisches Lernen am Beispiel von Baukästen erörtert; die Darstellung spannt einen Bogen von den Fröbelgaben als Baukastengrundform über Holz- und Metallbaukästen sowie Kunststoffstecksysteme bis hin zu Chemie- und Elektronikbaukästen. Ab 9. September ist darüber hinaus unter dem Titel „Men in Blech – Spielzeugroboter und Spacetoys“ die Sammlung Andreas Karl zu bewundern. Informationen Technisches Museum Wien, Mariahilfer Straße 121, 1140 Wien, Telefon +43 (1) 899 98-60 00, E-Mail:
[email protected], Internet: www. technisches-museum-wien.at
e&i elektrotechnik und informationstechnik
Fotos: Siemens, Clemens Kirchner/DTMB (2), Roberta-Regionalzentrum Wien/NÖ
„Roberta“ in Aktion
Kind – Ingenieur – Kind Die Ausstellung besteht aus den drei Hauptbereichen „Spiel – Herrschaft – Illusionen“, „Spiel – Sport – Spannung“ sowie „Spiel – Leben – Arbeit“, die wiederum in
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TU Wien
Robert Bosch AG
Ehrentafel in der „Hall of Fame“ enthüllt
HTL-Nachwuchspreis
Professor Dr. Josef Stefan – nach ihm und seinem Schüler ist das Strahlungsgesetz „Stefan-Boltzmann-Gesetz“ benannt – ist einer der „prominenten“ Wissenschaftler und Forscher, denen im Rahmen des Projektes „Hall of Fame“ der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik der TU Wien besondere Anerkennung zuteil wird. Im Alten Elektrotechnischen Institutsgebäude in der Gußhausstraße zieren seit Juni Wandtafeln den Aufgang bzw. die Eingänge zu den Hörsälen, die berühmte Persönlichkeiten aus dem Bereich der Elektrotechnik und ihre Leistungen würdigen. Die feierliche Enthüllung der Ehrentafeln erfolgte im Rahmen eines Absolvententreffens der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik durch Dekan Prof. Dr. Markus Rupp und OVEGeneralsekretär Dipl.-Ing. Peter Reichel.
Die Robert Bosch AG wird erstmals 2008 im Rahmen des neuen „Technik fürs Leben“-Preises halbjährliche Praktikumsplätze im Gesamtwert von bis zu 75.000 Euro an zukünftige HTL-Absolventen vergeben. Ziel dieses Preises ist es, mit der Förderung von Diplomarbeiten junge Menschen zu motivieren, gemeinsam mit Experten aus der Praxis einen Beitrag zu innovativen technischen Lösungen zu leisten. Bosch ist eines der führenden österreichischen Unternehmen mit 260.000 Mitarbeitern und investiert an internationalen Standorten in Forschung und Entwicklung. Mit jährlich 3.000 Patentanmeldungen hat Bosch weltweit eine bedeutende Stellung bei Erfindungen und Technologieinnovationen inne. Bosch macht es sich daher zur Aufgabe, etwas von diesem über lange Jahre bewährten Know-how an diejenigen weiterzugeben, die an diesem Erfolg in Zukunft teilnehmen und ihn mitgestalten werden.
OVE-Gründungspräsident Josef Stefan Der OVE hat die Patenschaft für die Tafel zur Ehren von Prof. Dr. Stefan übernommen, war dieser hochkarätige Wissenschaftler auch Initiator und Gründungspräsident des OVE, der 1883 als „Elektrotechnischer Verein in Wien“ anlässlich der Elektrotechnischen Weltausstellung gegründet wurde. Diese Elektrotechnische Ausstellung in Wien, die Stefan als Vorsitzender der wissenschaftlichen Kommission aktiv mit gestaltete, gab nicht nur wesentliche Impulse für die Entwicklung der Elektrotechnik und deren Ausbildung, sondern markierte gleichzeitig den Beginn der Erarbeitung von Sicherheitsvorschriften der Elektrotechnik und damit der elektrotechnischen Normung – eines der wesentlichsten Gründungsziele des Verbandes.
Der Technik fürs Leben-Preis Der Preis ist ein sechsmonatiger Praktikumsplatz in Österreich oder im Ausland und wird an die jeweils besten Arbeiten in den BoschUnternehmensbereichen Kraftfahrzeugtechnik, Industrietechnik sowie Gebrauchs- und Gebäudetechnik vergeben. Die Einreichung muss das in der Aufgabenstellung angeführte Problem lösen bzw. einen in der Praxis umsetzbaren Lösungsansatz bieten. Es ist auch zulässig, eine eigenständige Arbeit abzugeben, die jedoch klar einer der drei Kategorien zuordenbar sein muss. Die abgeschlossenen Projektarbeiten der teilnehmenden Schüler werden von einer Expertenjury bewertet, darüber hinaus erhalten die Teilnehmer die Gelegenheit, ihr Projekt den Führungskräften der Robert Bosch AG vorzustellen. Teilnahmeberechtigt sind alle Schülerinnen und Schüler von HTLs, die im Rahmen ihres Abschlusses im Schuljahr 2007/2008 eine Diplomarbeit verfassen wollen. Die Teilnahme muss bis spätestens 31. 10. 2007 gemeldet und die Arbeit bis 30. 4. 2008 eingereicht werden. Österreichweit sind 43 HTLs mit ihren verschiedenen Fachrichtungen eingeladen, beim Technik fürs Leben-Preis mitzumachen. Für die Einreichung steht ab 1. Oktober 2007 auf der Website www.bosch.at/tfl eine Formvorlage zur Verfügung.
Goldene Stefan-Ehrenmedaille des OVE Prof. Dr. Stefan (1835-1893) studierte Mathematik und Physik an der Wiener Universität. 1863 wurde er als damals jüngster Universitätsprofessor Österreichs an das Physikalische Institut seiner Alma mater berufen. Stefan leistete Bahnbrechendes in der Physik. Im Bereich der Elektrotechnik entwickelte er eine Gleichung für den Skin-Effekt und bestätigte als einer der ersten die Maxwell’sche Theorie. In Anerkennung der Leistungen von Prof. Stefan für den Verband verleiht der OVE an herausragende Elektrotechniker als höchste seiner Auszeichnungen die Goldene Stefan-Ehrenmedaille.
Fotos: TU Wien
Informationen Österr. Verband für Elektrotechnik OVE, Eschenbachgasse 9, 1010 Wien, Telefon +43 (1) 587 63 73-0, E-Mail:
[email protected], Internet: www.ove.at
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In der „Hall of Fame“ der TU Wien enthüllten Dekan Univ.-Prof. Dr. Markus Rupp und Dipl.Ing. Peter Reichel (v.l.) die vom OVE gesponserte Ehrentafel, die dem ersten Präsidenten des OVE, Prof. Dr. Josef Stefan, gewidmet ist
Informationen Technik fürs Leben-Preis, c/o Putz & Stingl GmbH, Badstraße 16, 2340 Mödling, E-Mail: tfl@bosch. at, Internet: www.bosch.at/tfl
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FEEI
Die österreichische Elektro- und Elektronikindustrie profitierte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2006 von der allgemein positiven Konjunkturentwicklung. Die abgesetzte Produktion belief sich auf 11,4 Mrd. Euro, das ist ein nominelles Plus von 12,7 %. Starker Impulsgeber für das Wachstum waren erneut die Exporte, die gemessen am Umsatz um 17,1 % ausgeweitet werden konnten. Durch die steigende Nachfrage am Investitionsgütersektor ist der Inlandsmarkt um 7,7 % gewachsen. Die hohe Kapazitätsauslastung spiegelt sich auch bei den Beschäftigten wider: Erstmals konnte die Branche wieder deutliche Zuwächse verbuchen, rund 3.000 zusätzliche Arbeitsplätze wurden geschaffen. Gegen Ende des Jahres betrug der Beschäftigtenstand 59.794 Personen, das bedeutet ein Plus gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 5,7 %. Trotz der jetzt erfreulichen Entwicklung gab FEEI-Obmann Dipl.-Ing. Dr. h.c. Albert Hochleitner anlässlich der Präsentation der Jahresergebnisse 2006 zu bedenken, dass man auch realistisch bleiben müsse. Auch in Zukunft hänge der Branchenerfolg wesentlich davon ab, mit welchen Rahmenbedin-
FEEI-Geschäftsführer Dr. Lothar Roitner gungen die EEI, deren Erfolg zu 70 % vom Export abhängig ist, konfrontiert sei. Flexibilisierung der Entgeltgestaltung Neben der Forcierung klassischer Standortfaktoren eines Hochlohnlandes wie Qualifikation, Know-how, Innovation und Kompetenz bemüht sich der FEEI seit Jahren darum,
die Unternehmen durch die Gestaltung moderner arbeitsrechtlicher Rahmenbedingungen bei ihrem unternehmerischen Erfolg zu unterstützen. Diesbezüglich konnte im Rahmen der KV-Verhandlungen 2007 ein weiterer wichtiger Schritt gesetzt werden. Gemeinsam mit den Gewerkschaften einigte sich der Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie auf die Einführung einer so genannten Einmalzahlungsoption: Die Unternehmen können seit diesem Jahr einen bestimmten Teil der Dauerwirksamkeit des KV-Abschlusses in eine nicht-dauerwirksame Einmalzahlung umwandeln. „Das neue Modell stellt für beide Seiten der Sozialpartnerschaft eine Win-win-Situation dar. Die Arbeitgeber profitieren von der Reduktion der Dauerwirksamkeit, was eine Senkung der Basis für die Lohnnebenkosten und die zukünftigen KV-Abschlüsse bedeutet. Die Arbeitnehmer wiederum kommen in den Genuss einer vorweggenommenen Erhöhung ihrer Entgelte, die sie sofort ausbezahlt bekommen“, erklärte Hochleitner die Vorteile. Darüber hinaus wurde mit der Einführung des neuen Modells auch die Flexibilität der Unternehmen erhöht. „Mittlerweile ste-
Bücher Antriebssysteme Die Verwendung von magnetisch gelagerten Antriebssystemen für industrielle Zwecke erfreut sich dank einer ständigen Weiterentwicklung immer größerer Beliebtheit. Dabei sind es vor allem Vorteile, wie die praktisch unbegrenzte Lebensdauer wegen des fehlenden Abriebs oder der Verzicht auf Schmiermittel sowie bewegte Dichtflächen, die die dabei entstehenden erhöhten Systemkosten aufgrund von zusätzlichen Sensoren und Elektronikkomponenten rechtfertigen. Im vorliegenden Buch werden bürstenlose Motoren mit Permanentmagneterregung un-
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Historisches Wörterbuch tersucht, die in der Lage sind, neben einem Antriebsmoment auch aktiv radiale Tragkräfte zur Lagerung des Rotors zu erzeugen. Mechatronikpreis Diese Dissertationsschrift, die im Rahmen des Internationalen Forums Mechatronik 2006 vom ÖIAV und der Industriellenvereinigung OÖ mit dem oberösterreichischen Mechatronikpreis für die beste Dissertation ausgezeichnet wurde, befasst sich detailliert mit der Modellbildung, mit Ansteuerverfahren sowie mit der Regelung von lagerlosen Scheibenläufermotoren. Grabner, Herbert: Dynamik und Ansteuerkonzepte lagerloser Drehfeld-Scheibenläufermotoren in radialer Bauform. (= Schriften der Johannes-Kepler-Uni Linz, Reihe C – Technik und Naturwissenschaften Bd. 52). Linz: Trauner Verlag 2007. 146 S., EUR 18,50. ISBN 978-385499-206-6.
Wer sich über Erfinder und Forscher informieren möchte, findet eine umfangreiche Bibliothek von Nachschlagewerken über bedeutende, berühmte und große Ingenieure, Techniker, Physiker, Chemiker und Mathematiker vor. Wer dagegen erfahren möchte, wann und von wem ein gängiger Fachausdruck geprägt und eingeführt worden ist, hat es nicht leicht, eine Antwort zu bekommen. Ausführliche Erklärungen Diese Lücke füllt das vorliegende Historische Wörterbuch aus: Ausführlich werden
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Foto: pressefotos.at/Katzinger
Erfolgreiches Jahr 2006 für die Elektro- und Elektronikindustrie
aktuell
hen unseren Mitgliedern drei verschiedene Entlohnungsoptionen zur Verfügung: ‚klassische’ KV-Erhöhung, Verteiloption und Einmalzahlungsoption. Je nach ihren Anforderungen und Bedürfnissen können sie die für sie adäquate Lösung frei wählen und umsetzen“, erklärte Hochleitner abschließend und ergänzte, dass man mit der Einmalzahlungsoption einen wichtigen Beitrag zur Standortsicherung, Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und damit auch zur Wertschöpfung der Branche leiste. Umwelt und Energie Neben dem Kernbereich Arbeitswelt widmet sich der FEEI seit Ende 2006 verstärkt den Bereichen Umwelt und Energie. Als produzierende Industrie ist die EEI mit Co2-Emissionen und dem Thema Versorgungssicherheit in zweifacher Weise betroffen. Die EEI kann wesentliche Beiträge leisten, wenn es darum geht, die Abhängigkeit von teuren Energieimporten zu reduzieren. Die Unternehmen investieren seit vielen Jahren in die Forschung und Entwicklung von Technologien zur Erhöhung der Energieeffizienz. „Ohne deren verstärkte Forcierung wird es
nicht gelingen, die im Regierungsprogramm verankerten Vorgaben zur Sicherstellung der Energieversorgung, zur Erhöhung des Anteils der erneuerbaren Energiequellen oder auch zur Verbesserung der Energieintensität zu realisieren. Wir benötigen Effizienztechnologien, um den Energieverbrauch trotz steigender Anwenderzahl nicht weiter wachsen zu lassen. Fakt ist jedoch, dass trotz der Verfügbarkeit ein großer Teil der Technik noch nicht oder zu wenig zum Einsatz kommt“, bringt es FEEI-Geschäftsführer Dr. Lothar Roitner auf den Punkt. Steigerung in fast allen Sparten Die Detailergebnisse 2006 zeigen, dass nahezu alle Sparten der Elektro- und Elektronikindustrie ihre Produktion steigern konnten. Die kräftigsten Zuwächse verzeichneten die Hersteller von Motoren, Generatoren, Transformatoren (+ 37,8 %) und die Produzenten von Elektrizitätsverteilungs- und -Schalteinrichtungen (+ 14,1 %). Beide Sparten stellen auch anteilsmäßig am Produktionswert die größten Sektoren innerhalb der EEI dar (Motoren 19,35 %, Schalteinrichtungen 15,7 %). Auch die Produzenten von Kompo-
nenten und Teilen für die Automobilindustrie konnten ihre Produktion neuerlich ausweiten (+ 9,7 %). Einbußen gab es nur im Bereich Kommunikationstechnik (- 2,2 %), Grund dafür sind die fehlenden Investitionsschübe der Mobiltelefonunternehmen. Ausblick 2007 Für das gesamte Jahr liegt das prognostizierte Wirtschaftswachstum mit 3,0 % über den Vorhersagen für den EU-Raum. Aufgrund der vorherrschenden Hochkonjunktur, dem guten Investitionsklima und einer starken Nachfrage ist die Branche hinsichtlich einer weiteren positiven Wirtschaftsentwicklung zuversichtlich. Dies wird auch von der aktuellen Konjunkturumfrage unter den EEIUnternehmen bestätigt, deren Ergebnisse ein Wachstum auf hohem Niveau und eine stabile Beschäftigtenlage prognostizieren. Informationen FEEI – Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie, Mariahilfer Straße 37-39, 1060 Wien, Telefon +43 (1) 588 39-0, E-Mail:
[email protected], Internet: www.feei.at
Elektrische Schrittmotoren Stichwörter aus den Bereichen Elektrotechnik, Informationstechnik und Elektrophysik erklärt und die Geschichte der Begriffe dokumentiert. Belege aus der Fachliteratur und anderen Textsorten verdeutlichen die Benutzung der Stichwörter. Aus der Wortfamilie und den fremdsprachigen Entsprechungen können weitere Schlüsse gezogen werden. Abgerundet wird das Wörterbuch durch ein umfangreiches Literaturverzeichnis, Informationen zu den Wortschöpfern und frühen Wortbenutzern sowie eine Zeittafel der Wortschöpfungen und frühen Wortbenutzungen. Warner, Alfred: Historisches Wörterbuch der Elektrotechnik, Informationstechnik und Elektrophysik. Zur Herkunft ihrer Begriffe, Benennungen und Zeichen. Frankfurt/Main: Harri Deutsch 2007. 476 S., EUR 46,-. ISBN 978-3-81711789-5.
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Dieses Buch vermittelt unter anderem Kenntnisse über Aufbau, Wirkungsweise und Betriebsverhalten sämtlicher gängiger Schrittmotorarten sowie über Untersuchungsmöglichkeiten des dynamischen Verhaltens und der Stabilität von Schrittmotorantrieben in Phasenebene. Darüber hinaus werden u. a. Grundlagen und praktische Hinweise über elektronische Ansteuerschaltungen und Signalverarbeitung vermittelt. Aus dem Vorwort Die elektrischen Antriebe wurden in den letzten Jahrzehnten zu einem bestimmenden
Faktor in der Industrie, und die moderne Antriebs- und Automatisierungstechnik zeigt deutliche Tendenzen zum dezentralen Antrieb für die diversen Positionierungsaufgaben. Neben den für solche Zwecke eigens konzipierten verschiedenen Ausführungen der Servomotoren eignen sich gerade im Bereich kleiner und kleinster Drehmomente elektrische Schrittmotoren als Positionierantriebe, nicht zuletzt auch wegen ihres kostengünstigen Einsatzes. Ein weiterer Grund liegt darin, dass es mit Hilfe von Mikroprozessoren und Mikrorechnern in jüngster Zeit relativ einfach wurde, komplexe Steuerungsprogramme zu erstellen. Rummich, Erich, et al.: Elektrische Schrittmotoren und -antriebe. Funktionsprinzip – Betriebseigenschaften – Messtechnik. 4. Aufl. Renningen: expert 2007. 292 S., 225 Abb., EUR 49,80. ISBN-13: 978-3-8169-2749-5.
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Berater- und IT-Preis
Constantinus 2007 in Salzburg vergeben
Die strahlenden Gewinner bei der Constantinus Gala im Salzburg Congress – insgesamt wurden heuer 138 Projekte von österreichischen Beratern und IT-Dienstleistern eingereicht
Die Gewinner des Constantinus 2007 In der Kategorie Informationstechnologie siegte die Kärntner ilogs mobile software
GmbH. Mit dem System MOCA werden mobile Mitarbeiter von Non-Profit-Organisationen in die internen Unternehmensprozesse integriert. So werden beispielsweise Mitarbeiter von Pflegediensten vor Ort mit Patientendaten versorgt. Management Consulting-Sieger wurde die Vorarlberger imPlus für die Strategie- und Organisationsberatung des Unternehmens Fulterer. In der Kategorie Kommunikation & Netzwerke setzte sich das mobile Montagecock-
Pöyry Energy
Forum Mobilkommunikation
Auszeichnung
Baumeister Dipl.-Ing. J. Kanzler, Univ.-Doz. Dipl.-Ing. Dr. G. Moraw und Brigitte Viviani, Pöyry Energy, BM Dr. M. Bartenstein (v.l.) Aufgrund der außergewöhnlichen Leistungen um die österreichische Wirtschaft erhielt die Pöyry Energy GmbH Mitte Juni von Bundesminister Dr. Martin Bartenstein das Recht verliehen, im geschäftlichen Verkehr das Wappen der Republik Österreich zu führen. Informationen Pöyry Energy GmbH, Laaer-Berg-Straße 43, 1100 Wien, Telefon +43 (50) 313-54 701, E-Mail:
[email protected], Internet: www.poyry.at
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Informationen wiko wirtschaftskommunikation, Mag. (FH) Michael Unger, Telefon +43 (699) 16 02 00 15, EMail:
[email protected]
Euro-Notruf 112 als Lebensretter Manche Menschen stört das Mobiltelefon im Urlaub, für die anderen ist es die beste Verbindung zu den Lieben daheim. „Für alle kann das Mobiltelefon zum mobilen Retter in der Not werden und sollte daher in keinem Reisegepäck fehlen“, rät FMK-Geschäftsführer Maximilian Maier. Mit dem Euro-Notruf 112, der EU-weiten Notrufnummer, ist die Voraussetzung für die schnellstmögliche Rettungsaktion geschaffen. Das FMK hat als Service einen EuroNotruf-Aufkleber (112) für das Handy neu aufgelegt, der kostenlos beim FMK zu beziehen ist. Notruf ohne Vertrag, Guthaben oder Pin Die Notrufnummer 112 kann immer angewählt werden, auch ohne Vertrag, Betreiberkarte oder Guthaben. Es bedarf nicht einmal eines Pins. Selbst in entlegenen Gebieten ohne Empfang im eigenen Netz kann ein Notruf über ein anderes Mobilfunknetz abgesetzt werden. In folgenden Ländern gilt der Euro-Notruf 112: Andorra, Belgien, Dänemark, Deutsch-
land, Estland, Färöer, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Island, Italien, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Monaco, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, San Marino, Schweden, Slowakische Republik, Slowenien, Spanien, Tschechische Republik, Türkei, Ungarn, Vatikan und Zypern. Informationen FMK Forum Mobilkommunikation, Mariahilfer Straße 37-39, 1060 Wien, Telefon +43 (1) 588 3914, E-Mail:
[email protected], Internet: www.fmk.at
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Fotos: wiko, Pöyry, FMK
Ende Juni wurde im Salzburg Congress im Rahmen einer großen Gala der Constantinus 2007 vergeben. Insgesamt wurden Awards in acht Kategorien überreicht. Mit 138 Projekten, die von österreichischen Beratern und IT-Dienstleistern in diesem Jahr eingereicht wurden, konnte ein neuerlicher Teilnehmerrekord verbucht werden.
pit der steirischen Virtic Datenerfassung GmbH durch. Durch die Virtic-Lösung wird das Standard-Handy zur Stechuhr, der Kunde kann seine Prozesse in Echtzeit steuern. Bestes Projekt bei Personal & Training wurden die „Qualifizierungsverbünde Vorarlberg“ des AMS in Kooperation mit den Beratern von ÖSB Consulting. Der NetScanAssistant der GRZ IT Center Linz GmbH holte den Open-Source-Constantinus – das Produkt erkennt Sicherheitslücken in IT-Systemen vollautomatisch und dokumentiert diese. Den Constantinus International gewann die steirische bit Media für ein Bildungsprojekt im Nord-Irak. Den erstmalig verliehenen Sonderpreis Rechnungswesen sicherte sich die Dornbirner proTask Consulting. Die Firma implementierte bei Linde Gas eine SAP-Lösung, mit der Inkassofälle papierlos bearbeitet werden können.
aktuell
FH Technikum Wien
TU Graz
Masterstudiengang „Embedded Systems“ RoboCup in Graz Embedded Systems sind aus dem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Sie sind der fast unsichtbare Bestandteil zahlloser Produkte, denen sie Intelligenz verleihen, und kommen mittlerweile in sehr vielen Bereichen des Alltags zum Einsatz, sei es bei Autos, Handys oder auch modernen Haushaltsgeräten, wo sie für Komfort, Sicherheit und Produktivität verantwortlich sind. Da die Nachfrage nach Embedded Systems stark ansteigt, werden zunehmend mehr Experten gesucht, die diese ganz besonderen Rechner entwickeln, implementieren und warten können.
Fotos: Steve Haider, FH Technikum Wien, Andreas Hofer
Lebens- und berufsbegleitend Im Masterstudiengang „Embedded Systems“ an der Fachhochschule Technikum Wien können diese spezifischen Kenntnisse und Fähigkeiten erworben werden. Im Mittelpunkt der stark praxisorientierten Ausbildung stehen zum einen der Entwurf von zuverlässiger, fehlertoleranter Hard- und Software für sicherheitskritische Anwendungen, zum anderen Systemarchitekturen von eingebetteten Steuerungsund Regelungssystemen. Der viersemestrige Studiengang ist berufsbegleitend organisiert und lässt sich aufgrund des Einsatzes modernster didaktischer Methoden gut mit einer Berufstätigkeit in Einklang bringen. Durch „Blended Learning“ werden Seminare am Campus (üblicherweise drei Abende pro Woche) mit Fernstudienelementen verbunden. Die Studierenden haben so die Möglichkeit, ihr Studium in weiten Teilen selbst zu gestalten. Master of Science in Engineering Voraussetzung für die Anmeldung zum Masterstudiengang Embedded Systems ist ein
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Seit Anfang Juli steht es fest: Der wichtigste internationale RoboCup-Bewerb findet 2009 an der TU Graz statt. Die Einreichung des österreichischen RoboCup-Koordinators Gerald Steinbauer vom Institut für Softwaretechnologie der TU Graz erhielt im Rahmen der diesjährigen Bewerbe der Robocup-WM in Atlanta den offiziellen Zuschlag. Österreich ist damit erstmals Austragungsort für das weltweit größte Robotik-Event mit entscheidender Relevanz für Wissenschaft und industrielle Praxis. Die RoboCup-Weltmeisterschaften 2009 finden von 29. Juni bis 7. Juli 2009 in Graz statt. abgeschlossenes Bachelor- oder Diplomstudium an einer technischen Hochschule (Elektrotechnik/Elektronik, Informatik, Technische Informatik, Computerwissenschaften). Interessentinnen und Interessenten, die sich im Bereich Embedded Systems auf akademischem Niveau spezialisieren bzw. weiterbilden wollen, müssen praktische Erfahrungen im systemnahen Programmieren (vorzugsweise C) und im Entwurf von digitalen Systemen (VHDL, FPGA) mitbringen sowie grundlegendes Wissen über Betriebssysteme und Computerarchitektur haben. Gute Englischkenntnisse sind notwendig, da fast alle Unterlagen und Studierhilfen in englischer Sprache vorliegen. Das Studium wird nach vier Semestern mit einer Diplomprüfung abgeschlossen, nach deren erfolgreicher Ablegung der akademische Grad Master of Science in Engineering verliehen wird. Technik und mehr Dem didaktischen Modell der Fachhochschule Technikum Wien entsprechend, das auf den drei Säulen Technik + Wirtschaft + Persönlichkeit basiert, werden im Rahmen des Studienganges Embedded Systems ergänzend zum spezifischen technischen Know-how auch Kenntnisse in Produkt- und Prozessmanagement sowie Führungskompetenz vermittelt. Für das Studienjahr 2007/08 können noch Bewerbungen eingereicht werden.
Wissenschaftliche Konferenz „Uns erwartet viel Arbeit, aber es überwiegt die Freude über den Erfolg. Wir sind für dieses Großereignis gerüstet und stehen schon in den Startlöchern“, so RoboCupKoordinator Gerald Steinbauer, der mit rund 2.600 Teilnehmern rechnet, die mit etwa 500 Robotern an den Bewerben teilnehmen werden. „Wir hoffen, dass die österreichischen Teams diese einmalige Gelegenheit nutzen können, ihr internationales Renommee in der Robotik zu beweisen und weiter auszubauen“, erklärt Franz Wotawa, der das TUInstitut für Softwaretechnologie leitet. Am Rande dieser weltgrößten Robotik-Veranstaltung findet eine wissenschaftliche Konferenz statt, in der Experten neueste Entwicklungen in den Bereichen Robotik und künstliche Intelligenz diskutieren. Spiel als Training für die Praxis Längst kommen bei den internationalen RoboCup-Bewerben nicht mehr nur Fußballfans auf ihre Rechnung: Die von Studierenden mit großer Eigeninitiative entwickelten Roboter erledigen kleinere Handgriffe im Haushalt oder retten Menschenleben. Die verschiedenen Disziplinen dienen der Industrie etwa als Testszenario für die Entwicklung von Servicerobotern, die in der Lage sind, eintönige oder besonders gefährliche Arbeiten zu übernehmen. „Die Roboter müssen bestimmte Aufgaben völlig autonom – also ohne jeglichen Eingriff von außen – erledigen und auch auftretende Probleme selbsttätig beheben“, erklärt Steinbauer. „Das stellt höchst komplexe Anforderungen an die benötigte Hardware und Software.“
Informationen
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FH Technikum Wien, Magdalena Kollmitzer, Höchstädtplatz 5, 1200 Wien, Telefon +43 (1) 333 40 77-265, E-Mail:
[email protected], Internet: embsys.technikum-wien.at
TU Graz, Dipl.-Ing. Dr. techn. Gerald Steinbauer, Institut für Softwaretechnologie, Inffeldgasse 16b, 8010 Graz, E-Mail:
[email protected], Internet: www.tugraz.at
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interview
Das Phänomen der kritischen Masse
e&i: Sie sind seit sieben Jahren Teil einer äußerst erfolgreichen Forschungseinrichtung in Amerika – was macht den Erfolg der Bell Labs aus? Peter J. Winzer: Die Bell Labs haben es geschafft, auf dem Gebiet der Telekommunikationsforschung eine kritische Masse an erstklassigen Forschern anzustellen und zu halten. Sie geben ihren Forschern sehr viel Freiraum, wenn es darum geht, einen Forschungsbereich auszuwählen. Natürlich wird – wie überall in der industriellen Forschung – großer Wert darauf gelegt, dass die Forschung Ergebnisse hervorbringt, die die Firma auch verwenden kann. Das ist der grundlegende Unterschied zur akademischen Forschung. In der industriellen Forschung gibt es eine Business Unit mit Leuten, die ein Produkt herstellen, und solchen, die dieses Produkt verkaufen. Diese Leute haben technische Fragen an die Forscher, was den Vorteil hat, dass man immer in die aktuellsten Thematiken eingebunden ist und nicht Gefahr läuft, mit einem Nischenthema in einer Sackgasse zu landen. e&i: Welche Eigenschaften sollte ein erfolgreicher Forscher mitbringen? Zehn Wellenlängenkanäle zu je 107 Gigabit Daten
Winzer: Man muss auf jeden Fall bereit sein, sich neuen Herausforderungen zu stellen, und sollte nicht auf einem Gebiet bleiben, nur weil man dort schon immer geforscht hat. Man muss einfach offen sein, seine Kunden zu bedienen. Selbst ein freier akademischer Forscher hat einen Kunden, den er immer im Auge haben muss: Er hat die Pflicht, sicher zu stellen, dass der Staat, der ihn bezahlt, in der Grundlagenforschung weltweit vorne dabei ist, oder dass seine Ergebnisse die lokale Industrie fördern. e&i: Amerika wird oft als das Musterland der Forschung dargestellt, mit hohen Forschungsquoten im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt. Wo sehen Sie die großen Unterschiede zur europäischen Forschungslandschaft? Winzer: Ich kann hier vor allem für die industrielle Forschung sprechen, dort bin ich derzeit zu Hause: In Amerika gibt es riesengroße Firmen, die ein hohes Forschungsbudget haben, das ist sicher einmal ein großer Unterschied zu Europa. Ein weiterer großer Unterschied ist zweifelsohne die Flexibilität. Die Firmen können
sehr schnell Leute anstellen und sich auch sehr schnell wieder von ihnen trennen – „Hire and Fire“, sozusagen –, und das System ist sehr leistungsorientiert. Bei Bell Labs werden alle Forscher einmal jährlich benotet, wobei durch eine Quotenregelung sichergestellt wird, dass alle Noten in einem gewissen Prozentsatz vorkommen. Die Noten bestimmen dann etwaige Gehaltserhöhungen oder den Gehaltsbonus am Jahresende. Diese Benotung spornt an, über das Jahr hinweg exzellente Leistungen zu erbringen
1)
pro Sekunde (Gbit/s) wurden über 2.000 km Glasfaserkabel übertragen.
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e&i: Wie sehen Sie im Vergleich dazu die Forschung in Österreich?
Winzer: Nun, es wäre sicher gut, dieses leistungsorientierte Denken in geeigneter Modifikation in die österreichische akademische Landschaft einzubauen. Irgendeine Art der Leistungsbe- und -entlohnung anstatt eines Gießkannenprinzips halte ich jedenfalls für sehr wichtig. Um wirklich vorne dabei zu sein, muss Leistung im Vordergrund stehen, das bringt Qualität. Ein derartiges Leistungsprinzip ist zum Beispiel auch an der Elektrotechnischen Fakultät der ETH Zürich fest und erfolgreich verankert. Ein weiteres Problem sind oftmals die nicht ausreichend vorhandenen Ressourcen – Aufbau und Erhaltung eines Toplabors kosten nun einmal viel Geld. In dem Fall sollte man eines haben: Mut zur Lücke. Für Spitzenforschung ist es besser, einen einzigen Professor anzustellen und ihm das Doppelte an Laborausstattung zu geben als zwei Professoren mit unzureichendem Budget auszustatten. e&i: Eine Strategie, die Österreich vielleicht auch im Hinblick auf das „Institute for Science and Technology“ verfolgen sollte? Winzer: Richtig, auch hier ist selbstverständlich Mut zur Lücke gefragt. Es geht einfach nicht, alle Wissensrichtungen gleich zu fördern, vor allem nicht in einem so kleinen Land wie Österreich. Wenn ich mich zum Beispiel für Quanteninformationstechnik entscheide, dann heuere ich dort ein paar Leute an, die wirklich zur Weltspitze gehören. Die lasse ich intensiv zusammenarbeiten, dann schau ich, was raus kommt. Wenn man wirklich vorne dabei sein will, kann man nur auf ein Pferd, oder zumindest eine kleine Anzahl von Pferden, setzen. Auf die dafür ohne Kompromisse. e&i: Sie haben einen sehr interessanten Artikel verfasst2, wo Sie die kritische Masse als ausschlaggebendes Phänomen bezeichnen, um führende Forschung zu betreiben. Winzer: Um nachhaltig Spitzenforschung betreiben zu können, muss eine ausreichende Zahl von Leuten – nicht unbedingt genau auf dem selben Gebiet, aber soweit benachbart, dass sich durch Diskussionen und Gespräche Neues ergibt – auf täglicher Basis und geo2)
http://www.ostina.org/content/view/312/135/.
e&i elektrotechnik und informationstechnik
Foto: Winzer
Die renommierten Bell Labs, Teil der Forschungsabteilung der Telekommunikationsfirma Alcatel-Lucent und bis 1996 Forschungsapparat der American Telephone & Telegraph Corporation (AT&T), haben in ihrer mehr als 80-jährigen Geschichte bereits zahlreiche Innovationen, die unser tägliches Leben prägen, und elf Nobelpreisträger hervorgebracht. Univ.-Doz. Dipl.-Ing. Dr. techn. Peter J. Winzer ist seit dem Jahr 2000 Member of Technical Staff bei Bell Labs. Mit Hilfe einer seiner Entwicklungen gelang 2006 eine Serie von Weltrekorden für Datenübertragung über Ethernet der nächsten Generation1. Die e&i sprach mit Dr. Winzer über die Forschungslandschaft in den USA und in Österreich.
interview
tierten Forschungslandschaft, oder hat für Sie die akademische Forschung mit Lehre doch mehr Reiz? Winzer: Für mich hat es immer dort Reiz, wo ich ein gutes und stimulierendes Team e&i: Mit Leib und Seele … an Forschungskollegen finde und wo auch Winzer: Ich bin mit Leib und Seele Ingemeine Forschungsmöglichkeiten ausreichend nieurwissenschaftler, ja. Ich bin froh, in der Forschung und nicht direkt in der Profinanziell abgesichert sind. Ich glaube, das hängt nicht so sehr von Industrie und Unie&i: Wie schätzen Sie als Absolvent der TU duktentwicklung tätig zu sein, weil mir das mehr Freiraum des kreativen Denkens, des Wien das Studium in den USA im Vergleich versität ab. Spinnens, des mit Gedanken Spielens gibt. zu Österreich ein? Ich lehre sehr gerne, und das tue ich derDas dann auch im Labor Winzer: Da ich viel mit Leuten zusammen zeit ja auch, indem ich „Ich habe wirklich viel arbeite, die in den USA ausgebildet wurden, auszuprobieren, das ist regelmäßig Vorträge an gelernt, und es ist durchaus Konferenzen oder für weiß ich, was sie können und was sie nicht es, was mir Spaß macht. können. Die Lehre an der Elektrotechnischen Was ich mit Ingenieur- so, dass meine akademische Alcatel-Lucent-Kunden Fakultät in Wien war, zumindest als ich stuwissenschaftler meine, gebe. Ich bearbeite aber in Österist, dass ich im Gegensatz diert habe – sagen wir vor sieben bis zehn auch sehr gerne Anfrazu einem GrundlagenJahren – exzellent. Ich habe wirklich viel gen von den Business reich jener am M.I.T. Units. Jeder Forscher gelernt, und es ist durchaus so, dass meine wissenschaftler immer um nichts nachsteht.“ akademische Ausbildung in Österreich jener die Anwendung, und hat in seinem Job einen am M.I.T. um nichts nachsteht. Die Absolzwar die realistische Anwendung, im Auge Bereich, wo er nicht forscht – das sind auf venten von Caltech, Cornell oder M.I.T., die der Uni Lehre und Verwaltung, das ist in der habe. Was immer ich mache, woran immer ich kenne, wissen genauso viel oder genauso ich forsche – ich will, dass das einmal in der Industrie die Beratungstätigkeit. Praxis einsetzbar ist, in irgendeinem Gerät, in wenig wie ich. Sicher, manche haben andere Schwerpunkte gesetzt bekommen. Das sind irgendeinem Prozess. Ich forsche nicht des e&i: Wie sehen Sie die Rolle von Verbänden komplementäre Toolsets: Ich weiß Dinge, die Forschens Willen, ich forsche, weil ich einen wie dem OVE oder IEEE? sie nicht wissen und umgekehrt. konkreten Weg sehe, etwas in der Praxis umWinzer: Ich sehe Verbände dieser Art als etwas sehr Wichtiges an, aus diesem Grund zusetzen. bin ich auch Mitglied bei IEEE und der Optie&i: In Österreich bzw. in Mitteleuropa wird cal Society of America (OSA). Bei beiden Verderzeit von einem massiven Fachkräftemane&i: Was ist Ihr mittelfristiges Forschungsinbänden arbeite ich aktiv in der Organisation gel gesprochen. Ist das etwas, das auch für teresse? von Konferenzen mit und bin der Chairman Amerika zutrifft? Hängt das möglicherweise Winzer: Ich habe eigentlich, seit ich bei Bell der optischen Kommunikation, sowohl von Labs bin, und auch teilweise in Wien schon, mit der schlechten Stellung des Ingenieurs in IEEE LEOS als auch bei OSA CLEO. an digitalen optischen Modulationsformaten der Gesellschaft zusammen? Ich organisiere sehr gerne, für die ECOC gearbeitet. Das ist der große Hut, der einen Winzer: In gewissem Maß gibt es den Fach2009, die weltweit zweitgrößte Konferenz Großteil dessen umfasst, was ich gemacht kräftemangel auch in den USA. Es ist doch für optische Kommunikation mit mehreren habe: die Verbindung von klassischer Nachimmer wieder so, dass aus dem Ausland Inrichtentechnik mit optischen Technologien. genieure geholt werden, wobei dieser Prozess tausend Besuchern, die 2009 erstmals auch Das ist die Nische, wo ich mit meiner Ausauch in Amerika oft nicht ganz so einfach in Wien stattfinden wird, bin ich beispielsist: Man muss manchmal sogar beweisen bildung genau richtig bin, weil ich ein Nachweise einer der beiden Program Chairmen. Darauf freue ich mich sehr. können, dass es keinen Amerikaner gibt, der richtentechniker bin, der auch von der Physik stattdessen angestellt werden könnte. etwas versteht, und genau das hat gefehlt. Um die zweite Frage zu beantworten: Ja, Meine Kollegen bei Bell Labs sind hauptsäche&i: Eine abschließende Frage: Was macht das ist auch in Amerika so. Der Ingenieur lich Physiker. den Menschen Peter Winzer aus? Haben Sie und der Forscher sind im sozialen Status im Die optische Nachrichtentechnik war bis besondere Hobbys – sofern überhaupt Zeit Allgemeinen einem Arzt oder Rechtsanwalt vor fünf oder zehn Jahren auch eher eine dafür bleibt? unterlegen. Das mag physikalisch geprägte Winzer: Also, momentan ist meine Familie „Wenn so eine Disziplin. Mittlerweile mein Hobby. Ich habe drei Kinder, sie sind damit zusammenhänist die Elektronik immer gen, dass die Arbeit zwei, fünf und sieben Jahre alt und halten an Forschern an meine Frau und mich rund um die Uhr auf des Ingenieurs und mächtiger geworden, Trab. Früher, als ich mehr Zeit gehabt habe, Forschers typischer- einem Strang zieht, dann geht immer breitbandiger. weise nicht nahe ge- so unheimlich viel mehr weiter Die Optik hat es wiedehatte ich weitaus mehr Hobbys, allen voran nug am Endkunden die Tischlerei. Wenn heute Zeit bleibt, spiele rum geschafft, immer als im Einzelkämpfertum.“ ich Klavier, und ich gehe sehr gerne Schifahschmälere Filter zustan– dem Patienten oder Klienten – stattfindet, wodurch dieser keine de zu bringen, so dass die effiziente Ausnütren oder Wandern. Gelegenheit bekommt, den Ingenieur als zung des Kanals jetzt im Vordergrund steht Dienstleister persönlich kennen und schät– ein klassisch nachrichtentechnisches Ziel. e&i: Vielen Dank für das Gespräch! zen zu lernen. Der Ingenieur tritt meistens über die Produkte auf, die größere Firmen e&i: Wenn Sie sich in zehn Jahren sehen, Das Gespräch führten Dipl.-Ing. Peter Reichel auf seinen Arbeiten aufbauend verkaufen. sind Sie dann eher in einer industriell orienund Mag. Jutta Ritsch grafisch benachbart zusammenarbeiten. Es ist auch wichtig, dass sich diese Leute persönlich gut verstehen. Wenn so eine kritische Masse an Forschern an einem Strang zieht, dann geht so unheimlich viel mehr weiter als im Einzelkämpfertum. Teamwork ist in der heutigen Spitzenforschung sehr wichtig.
Und da steht für den Endkunden häufig nur der Preis im Vordergrund. Ich bin jedenfalls gerne Ingenieur!
Ausbildung
Masse
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kritische
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normung
CENELEC
47. Generalversammlung von CENELEC Die 47. Generalversammlung von CENELEC fand am 26. Juni 2007 auf Einladung des zypriotischen Normungsinstitutes CYS in Lemesos unter der Leitung von Präsident Dr. Ulrich Spindler (Deutschland) statt. Anwesend waren Delegierte aus den 30 Mitgliedsländern und von sechs „Affiliates“, Vertreter der EU-Kommission, der EFTA, von IEC, CEN, ETSI, JISC und IFAN sowie den Kooperationspartnern ANEC, ECOS und NORMAPME. Neue Mitglieder, neue Herausforderungen Präsident Spindler eröffnete die Generalversammlung mit einem Willkommensgruß an das seit 1. Jänner 2007 neue CENELEC-Mitglied Bulgarien. Nunmehr gestalten 30 Mitgliedsländer die Zukunft der europäischen elektrotechnischen Standardisierung mit. Spindler wies darauf hin, dass in seiner bisherigen Amtszeit (seit 2003) acht neue Mitglieder aufgenommen wurden. Ein durchwegs erfreulicher Umstand, der aber auch zu vielen Herausforderungen auf normungs-
politischer Ebene führt. So wurde in Anbetracht der stark gestiegenen Zahl der CENELEC-Mitglieder eine Diskussion bezüglich Erweiterung des CENELEC-Verwaltungsrates (CENELEC CA) und der stärkeren Transparenz der normungspolitischen Arbeit geführt. Während die Transparenzfrage einfach durch Zugangsberechtigungen zu den relevanten Dokumenten und verstärkte Kommunikation durch das Zentralsekretariat gelöst wurde, forderte die Frage der Erweiterung des Verwaltungsrates mehrere Lösungsansätze und ausgiebige Beratungen in der von der letzten Generalversammlung ins Leben gerufenen Arbeitsgruppe „Governance“ (Anm.: Österreich war in der Arbeitsgruppe vertreten). Das nunmehrige, konsensbasierte Ergebnis der Arbeitsgruppe sieht eine Einteilung der Mitglieder nach Höhe der Beitragszahlungen in vier Gruppen vor (Österreich ist in Gruppe B). Die Zuordnung der Sitze in den vier Gruppen erfolgt, beginnend mit den Ländern mit den höchsten Beitragszahlungen, im Verhältnis 4/4/3/2.
Affiliates und Cooperating Partners Änderungen gibt es auch in der Zusammenarbeit mit nicht EU-zugehörigen Ländern. War bisher der Affiliate-Status künftigen EU-Mitgliedsländern vorbehalten, so wurde nun die Definition der Affiliates allgemein auf EU-Nachbarländer erweitert. Erstes Affiliate-Mitglied unter dieser neuen Regelung ist seit November 2006 Tunesien. Als möglicher nächster Affiliate aus dem mediterranen Raum hat Algerien bereits Kontakt zu CENELEC aufgenommen. Die bis dato unterschiedlichen Definitionen und Bedingungen in CEN und CENELEC für Mitglieder aus dem EU-benachbarten Raum (Affilates) und nichteuropäischen Ländern (Partner Standardization Bodies) wurden nun vereinheitlicht. Die stark industriebetonte Ausrichtung von CENELEC führt zu vielfachen Kooperationsabkommen mit Interessensvertretungen auf europäischer Ebene. So gibt es aktuell vor allem Verhandlungen mit dem Eisenbahnsektor (u. a. mit UIC, CER, EIM und UNIFE), und zuletzt gab es ein Memorandum
Empfänger, Decoder, Multimedia-Endgeräte) und auch jegliche Koaxial- und Lichtwellenleiter-Kabel und deren Armaturen sind jedoch nicht Gegenstand dieser Norm.
sung von brennbaren Gasen, toxischen Gasen oder Sauerstoff
Neue Normen Auswahl aus den mit Ausgabe Juli und August 2007 erscheinenden ÖVE/ÖNORMEN ÖVE/ÖNORM EN 50083-2:2007-07-01 Kabelnetze für Fernsehsignale, Tonsignale und interaktive Dienste – Teil 2: Elektromagnetische Verträglichkeit von Geräten Die Normenreihen ÖVE/ÖNORM EN 50083 und ÖVE/ÖNORM EN 60728 behandeln Kabelnetze für die Übertragung von Fernseh-, Ton- und interaktiven Multimediasignalen. Diese Kabelnetze sind geeignet für Kopfstellenempfang, für Aufbereitung und Verteilung von Fernseh- und Tonsignalen und ihren zugehörigen Datensignalen und für die Aufbereitung, Übergabe und Übertragung aller Arten von interaktiven Multimediasignalen. Dieser Teil der ÖVE/ÖNORM EN 50083 behandelt die elektromagnetische Verträglichkeit von Geräten, Systemen und Installationen, die in solchen Netzen installiert sind. Die Anwendbarkeit dieser Normen reicht von Antennen, speziellen Eingängen von Signalquellen in der Kopfstelle oder anderen Schnittstellen zum Netz bis zum Anschluss des jeweiligen Teilnehmerendgerätes. Die Teilnehmerendgeräte selbst (z. B. Tuner,
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Diese europäische Norm legt die Leistungsanforderungen an Einbruch- und Überfallmeldeanlagen fest, die in Gebäuden installiert sind und exklusive oder nicht-exklusive leitungsgebundene oder drahtlose Verbindungen verwenden. Die Anforderungen gelten auch für die Anlageteile von in Gebäuden installierten Einbruch- und Überfallmeldeanlagen, die üblicherweise im Außenbereich am Gebäude montiert sind, z. B. zusätzliche Bedieneinrichtung oder Signalgeber.
In dieser ÖVE/ÖNORM werden Störfestigkeitsprüfungen für Geräte für die Detektion und Messung von brennbaren Gasen, toxischen Gasen oder Sauerstoff in Bezug auf kontinuierliche und impulsförmige, leitungsgeführte und gestrahlte Störungen einschließlich elektrostatischer Entladungen festgelegt. Der Geltungsbereich umfasst Geräte zum Gebrauch sowohl im Wohnbereich, in Geschäfts- und Gewerbebereichen sowie Kleinbetrieben als auch für Geräte zum Gebrauch im Industriebereich. Die Geräte können mit Wechselstrom, Gleichstrom oder mit Batterie betrieben sein. Diese Anforderungen sind dazu geeignet, ein hohes Maß an elektromagnetischer Verträglichkeit für Geräte an den entsprechenden Einsatzorten sicherzustellen.
Preis: EUR 47,60
Preis: EUR 26,70
ÖVE/ÖNORM EN 50270:2007-07-01 Elektromagnetische Verträglichkeit – Elektrische Geräte für die Detektion und Mes-
ÖVE/ÖNORM EN 50470-1:2007-07-01 Wechselstrom-Elektrizitätszähler – Teil 1: Allgemeine Anforderungen, Prüfungen und
Preis: EUR 58,10 ÖVE/ÖNORM EN 50131-1:2007-07-01 Alarmanlagen – Einbruch- und Überfallmeldeanlagen – Teil 1: Systemanforderungen
e&i elektrotechnik und informationstechnik
normung
Die zahlreichen Teilnehmer an der CEN/CENELEC Open Session in Lemesos, Zypern
Foto: CENELEC
of Understanding zwischen CEN, CENELEC, ETSI und der European Railway Agency. Future Landscape of European Standardization (FLES) Das mittlerweile seit geraumer Zeit heftig diskutierte Thema der Zukunft der europäischen Standardisierung stand auch auf der Tagesordnung der diesjährigen Gene-
Prüfbedingungen – Messeinrichtungen (Genauigkeitsklassen A, B und C) ÖVE/ÖNORM EN 50470-2:2007-07-01 Wechselstrom-Elektrizitätszähler – Teil 2: Besondere Anforderungen – Elektromechanische Wirkverbrauchszähler der Genauigkeitsklassen A und B ÖVE/ÖNORM EN 50470-3:2007-07-01 Wechselstrom-Elektrizitätszähler – Teil 3: Besondere Anforderungen – Elektronische Wirkverbrauchszähler der Genauigkeitsklassen A, B und C Im Teil 1 dieser Normreihe werden die allgemeinen Anforderungen für WechselstromElektrizitätszähler für Innenraum- oder Freiluftanwendung, die aus einem Messwertaufnehmer und einer oder mehreren Zähleinrichtung(en) bestehen und zusammen in einem Gehäuse untergebracht sind, festgelegt. Sie sind für den häuslichen und gewerblichen Gebrauch sowie für den Einsatz in der Leichtindustrie zur Messung des Wechselstrom-Wirkenergieverbrauchs in 50-Hz-Netzen vorgesehen. Die Teile 2 und 3 regeln die besonderen Anforderungen und Verfahren zur Typprüfung für neu hergestellte elektromechanische Wirkverbrauchszähler
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ralversammlung und der gemeinsam mit CEN durchgeführten Open Session. Die Ergebnisse der FLES-Arbeitsgruppensitzungen führten zu sechs Grundsatzempfehlungen, die im Vorfeld der Generalversammlung, im so genannten Head of Delegation Meeting, ausführlich beraten wurden. Die Empfehlungen behandeln Entscheidungsverfahren im technischen Bereich, die CEN/CENELEC-
(Teil 2) und für neu hergestellte elektronische Wirkverbrauchszähler (Teil 3). Preis: EUR 58,10 / 37,30 / 40,80 ÖVE/ÖNORM EN 55014-1:2007-08-01 Elektromagnetische Verträglichkeit – Anforderungen an Haushaltgeräte, Elektrowerkzeuge und ähnliche Elektrogeräte – Teil 1: Störaussendung Zweck dieser ÖVE/ÖNORM ist die Schaffung einheitlicher Anforderungen für die Funk-Entstörung der im Anwendungsbereich genannten Geräte, die Festlegung von Grenzwerten der Störaussendung, die Beschreibung von Messverfahren und die Vereinheitlichung von Betriebsbedingungen sowie die Auswertung der Messergebnisse. Diese Norm gilt für die Aussendung (Abstrahlung und Weiterleitung) hochfrequenter Störgrößen solcher Geräte, deren Hauptfunktionen durch Motoren und Schalt- oder Regeleinrichtungen ausgeführt werden, außer wenn die Erzeugung der HF-Energie beabsichtigt oder wenn sie zu Beleuchtungszwecken vorgesehen ist. Der Geltungsbereich umfasst Geräte wie Elektro-Haushaltgeräte, Elektrowerkzeuge,
„Außenpolitik“, die Konformitätsbewertung und das Marketing des so genannten „European Standardization System“ (ESS). Schlussendlich wurden die Empfehlungen mehrheitlich, u. a. von Österreich, mit Abänderungen, die ein sinnvolles und effizientes Umsetzen der Vorschläge ermöglichen, verabschiedet. Damit sind CEN und CENELEC neue, verbesserte Möglichkeiten für die Kooperation gegeben. Zum Thema Verbesserungen sei hier noch erwähnt, dass die schon lange Jahre effiziente Arbeit von CENELEC eine sehr positive Finanzsituation erbracht hat und dadurch die Mitgliedsbeiträge für 2008 gesenkt werden konnten. In den Gastreden begrüßten der EU-Vertreter Anselmann und der EFTA-Delegierte Thomassen die FLES-Initiative und unterstrichen die Notwendigkeit, KMU und die Forschung weitaus stärker als bisher in die Normung einzubinden. ETSI-Generalsekretär Weigel betonte die Bedeutung neuer Normungsstrategien im Zusammenhang
Halbleiter-Stellglieder, elektromedizinische Geräte mit motorischem Antrieb, elektrische/ elektronische Spielzeuge, Warenverkaufsautomaten und Film- oder Diaprojektoren in einem Frequenzbereich von 9 kHz bis 400 GHz. Preis: EUR 64,90 ÖVE/ÖNORM EN 55015:2007-08-01 Grenzwerte und Messverfahren für Funkstörungen von elektrischen Beleuchtungseinrichtungen und ähnlichen Elektrogeräten Diese ÖVE/ÖNORM behandelt die Aussendung (Abstrahlung und Weiterleitung) hochfrequenter Störgrößen von allen Beleuchtungseinrichtungen mit der Hauptaufgabe, Licht zu Beleuchtungszwecken zu erzeugen oder zu verteilen, die für den Anschluss an das Niederspannungsnetz oder für Batteriebetrieb vorgesehen sind. Die Norm deckt einen Frequenzbereich von 9 kHz bis 400 GHz ab. Der Anwendungsbereich umfasst auch Beleuchtungseinrichtungen von Multifunktionsgeräten, unabhängiges Zubehör für den ausschließlichen Gebrauch
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mit der „Konkurrenz“ durch Foren und Konsortien für die drei europäischen Normungsorganisationen. IEC-Präsident Tani hob in seiner Rede die gut funktionierende und für die Industrie so wichtige Zusammenarbeit zwischen IEC und CENELEC hervor. Die globale Ausrichtung von CENELEC wird auch zukünftig ein wesentliches Merkmal im European Standardization System sein. Wahl- und Abstimmungsergebnisse Aufgrund der Wahlen ergibt sich für 2008 (infolge von Übergangsregelungen vorerst) folgende Zusammensetzung für den Verwaltungsrat: - Mr. Janez BENCINA (President), Slowenien - Mr. Aldo BOLZA (Vice-President), Italien - Mr. David DOSSETT (Vice-President), Großbritannien - Dr. Otakar NUNC (Vice-President), Tschechien - Mrs. Gudrun ROGNVALDARDOTTIR (Vice President), Island - Mr. Dietmar HARTING (Vice President Finance), Deutschland
Zum Überblick die Themen der seit der letzten Generalversammlung erfolgten Abstimmungen: • Aufnahme von Bulgarien (BDS) als Vollmitglied; • Genehmigung des Affiliate-Status für Tunesien (INNOPRI); • Vereinheitlichung der CEN- und CENELEC-Regeln für „Affilates“ und „Partner Standardization Bodies“; • Auflösung des CENELEC Conformity Assessment Forums (CCAF).
Abkürzungen ANEC: European Association for the Co-ordination of Consumer Representation in Standardisation, www.anec.org CEN: Europäisches Komitee für Normung, www.cen.eu CER: Community of Railway and Infrastructure Companies, www.cer.be CENELEC: Europäisches Komitee für elektrotechnische Normung, www.cenelec.org ECOS: European Environmental Citizens Or-
ganization for Standardization, www.ecostandard.org EIM: European Rail Infrastructure Managers, www.eimrail.org ETSI: European Telecommunications Standards Institute, www.etsi.org IEC: International Electrotechnical Commission, www.iec.ch IFAN: International Federation of Standards Users, www.ifan.org JISC: Japanese Industrial Standards Committee, www.jisc.go.jp NORMAPME: European Office of Craft, Trade and Small and Medium Enterprises for Standardization, www.normapme.com UIC: International Railway Union, www.uic. asso.fr UNIFE: Union of the European Railway Industries, www.unife.org Autor Dipl.-Ing. Christian Gabriel, Österreichisches Elektrotechnisches Komitee (OEK) im OVE, Eschenbachgasse 9, 1010 Wien, Telefon +43 (1) 587 63 73, E-Mail:
[email protected], Internet: www.ove.at
Neue Normen mit Beleuchtungseinrichtungen, Ultraviolettund Infrarot-Geräte, Leuchtröhrenanlagen (für Werbezwecke), Straßen- und Flutlichtbeleuchtungen, Beleuchtungen in Transportmitteln (in Bussen und Bahnen).
einem Freifeldmessplatz dar. Die Messeinrichtung besteht aus der Absorberzange, einem zweiten absorbierenden Adapter und dem Absorberzangen-Messplatz.
mittel bzw. auf besondere Zündschutzarten beziehen, ergänzt oder geändert und ist daher gemeinsam mit diesen anzuwenden. Preis: EUR 74,50
Preis: EUR 40,80 Preis: EUR 51,20 ÖVE/ÖNORM EN 55016-1-3:2007-07-01 Anforderungen an Geräte und Einrichtungen sowie Festlegung der Verfahren zur Messung der hochfrequenten Störaussendung (Funkstörungen) und Störfestigkeit – Teil 1-3: Geräte und Einrichtungen zur Messung der hochfrequenten Störaussendung (Funkstörungen) und Störfestigkeit – Zusatz-/Hilfseinrichtungen – Störleistungsmessung In diesem Teil der Normreihe EN 55016 werden die Eigenschaften und die Kalibrierung von Absorberzangen zur Messung der Funkstörleistung im Frequenzbereich 30 MHz bis 1 GHz festlegt. Die Messung der Störleistung mit der Absorberzange stellt ein Verfahren zur Bestimmung der gestrahlten Störaussendung im genannten Frequenzbereich dar. Dieses Messverfahren stellt einen alternativen Ansatz für die Messung der Störfeldstärke auf
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ÖVE/ÖNORM EN 60079-0:2007-07-01 Elektrische Betriebsmittel für gasexplosionsgefährdete Bereiche – Teil 0: Allgemeine Anforderungen In dieser ÖVE/ÖNORM werden die allgemeinen Anforderungen an die Konstruktion, Prüfung und Kennzeichnung von elektrischen Betriebsmitteln und Bauteilen festgelegt, die für die Verwendung in gasexplosionsgefährdeten Bereichen bestimmt sind. Der Geltungsbereich umfasst Betriebsmittel der Kategorien M2, 2G und 3G und teilweise auch der Kategorien M1 und 1G. Die dieser Norm entsprechenden elektrischen Betriebsmittel sind für die Verwendung in Bereichen bestimmt, in denen unter den Bedingungen des Normalklimas durch Vermischung von Luft mit Gasen, Dämpfen oder Nebeln eine Explosionsgefährdung hervorgerufen wird. Dieser allgemeine Teil wird durch andere Teile dieser Normreihe, die sich auf Betriebs-
ÖVE/ÖNORM EN 60204-1:2007-08-01 Sicherheit von Maschinen – Elektrische Ausrüstung von Maschinen – Teil 1: Allgemeine Anforderungen
Tipp!
Diese ÖVE/ÖNORM enthält Anforderungen und Empfehlungen für die elektrische Ausrüstung von Maschinen, um die Sicherheit von Personen und Sachen, die Erhaltung der Funktionsfähigkeit und die Erleichterung der Instandhaltung zu fördern. Sie gilt für die Anwendung von elektrischer, elektronischer und programmierbarer elektronischer Ausrüstung und Systemen für Maschinen, die während des Arbeitens nicht von Hand getragen werden, einschließlich einer Gruppe von Maschinen, die abgestimmt zusammenarbeiten. Diese Norm ist eine Anwendungsnorm und beabsichtigt nicht, die technische Entwicklung zu begrenzen oder zu behindern. Die Ausrüstung, die von dieser ÖVE/ÖNORM abgedeckt wird, beginnt an der Netzanschluss-Stelle der elektrischen Ausrüstung
e&i elektrotechnik und informationstechnik
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Kuba als 68. Mitglied aufgenommen Im März 2006 wurde Sri Lanka als Associate Member der Internationalen Elektrotechnischen Kommission (IEC) aufgenommen, nun gibt es ein weiteres Land, das diesen Status erhalten hat: Die IEC hat im Mai dieses Jahres Kubas Antragstellung auf Mitgliedschaft akzeptiert. Somit hat sich Kuba aus dem Affiliate Country Programme heraus als Associate Member qualifiziert und ist das 68. Mitgliedsland der IEC. Full Members und Associate Members Im Rahmen einer besonderen Veranstaltung, die unter dem Motto „Standards for a safer world“ stand, hat Kuba – noch in seiner Eigenschaft als Affiliate Country – im Juni 2006 das einhundertjährige Bestehen der IEC gefeiert. Heute ist das mittelamerika-
der Maschine und gilt für die elektrische Ausrüstung oder Teile der elektrischen Ausrüstung, die mit Nennspannungen bis einschließlich 1.000 V Wechselspannung oder bis einschließlich 1.500 V Gleichspannung und mit Nennfrequenzen bis einschließlich 200 Hz betrieben werden. Preis: EUR 102,ÖVE/ÖNORM EN 60439-5:2007-07-01 Niederspannungs-Schaltgerätekombinationen – Teil 5: Besondere Anforderungen für Schaltgerätekombinationen in Energieverteilungsnetzen Diese Norm legt zusätzliche Anforderungen für Niederspannungsverteilungen in Netzstationen und für Kabelverteilerschränke fest, bei denen es sich um ortsfeste, typgeprüfte Schaltgerätekombinationen handelt. Sie werden zur Verteilung von elektrischer Energie in Dreiphasensystemen verwendet. Offene Schaltgerätekombinationen werden durch diese Norm nicht abgedeckt. Besondere Komponenten wie Sicherungen und Schaltgeräte, für die andere Normen gelten, müssen jedoch die zusätzlichen Anforderungen dieser Norm zu erfüllen. Der Zweck
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nische Land mit einer Bevölkerung von über elf Millionen Menschen stolz, ein Teil der großen IEC-Familie zu werden, die inzwischen bereits 51 Full Members und 17 Associate Members umfasst. Weitere 75 Länder gehören dem Affiliate Country Programme an. Laut Statistik wurden in Kuba im Jahr 2005 15,34 Milliarden kWh produziert – eine Summe, der ein Stromverbrauch von etwas weniger als 14,1 Milliarden kWh gegenüberstand.
Experten gesucht Die IEC sucht gegenwärtig Experten aus der ganzen Welt, um internationale Normen für eine Technologie zur Gewinnung von Energie aus Wellen und Gezeiten auszuarbeiten. Die Normen sollen zur Senkung der Technologiekosten beitragen, um diese vielversprechende Quelle erneuerbarer Energie als eine wettbewerbsfähige Form der elektrischen Energieerzeugung zu etablieren und somit der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen entgegenzuwirken. Unter den Experten erwartet die IEC vor allem solche aus Privatunternehmen, die mit der Technologie der Energiegewinnung aus Wellen und Gezeiten befasst sind, sowie Vertreter von Regierungen und Endnutzergruppen. Weitere Informationen sind unter www.iec.ch/zone/renergy zu finden.
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Österreichisches Elektrotechnisches Komitee (OEK) im OVE, Dipl.-Ing. Christian Gabriel, Eschenbachgasse 9, 1010 Wien, Telefon +43 (1) 587 63 73-0, E-Mail:
[email protected], Internet: www.ove.at/oek
Österreichisches Elektrotechnisches Komitee (OEK) im OVE, Dipl.-Ing. Christian Gabriel, Eschenbachgasse 9, 1010 Wien, Telefon +43 (1) 587 63 73-0, E-Mail:
[email protected], Internet: www.ove.at/oek
dieser Norm ist die Festlegung von Begriffen, Wartungsbedingungen, Bauanforderungen, technischen Merkmalen und Prüfungen.
abschnitt von Teil 2 für die dort im Einzelnen genannten Leuchtenarten. Preis: EUR 143,-
Preis: EUR 40,80 ÖVE/ÖNORM EN 60598-1:2007-08-01 Leuchten – Teil 1: Allgemeine Anforderungen und Prüfungen Der Teil 1 der ÖVE/ÖNORM EN 60598 legt die allgemeinen Anforderungen für Leuchten, die elektrische Lichtquellen zum Betrieb an Versorgungsspannungen bis einschließlich 1.000 V enthalten, fest. Die Anforderungen und die dazugehörigen Prüfungen dieser Norm gelten für die Einteilung, für die Aufschriften sowie für den mechanischen und elektrischen Aufbau von Leuchten. Es werden alle Sicherheitsgesichtspunkte – die elektrischen, wärmetechnischen und mechanischen – abdeckt. Zweck dieses Teiles 1 ist es, einen Grundstock an Sicherheitsanforderungen und Prüfungen festzulegen, die für die meisten Leuchtenarten im Allgemeinen anwendbar sind und auf die in den Einzelbestimmungen von ÖVE/ÖNORM EN 60598-2 jeweils zurückgegriffen wird. Sein Inhalt gilt nur im Zusammenhang mit dem jeweiligen Haupt-
ÖVE/ÖNORM EN 60601-2-13:2007-07-01 Medizinische elektrische Geräte Teil 2-13: Besondere Festlegungen für die Sicherheit von Anästhesiesystemen Gegenstand dieser Norm sind Sicherheitsanforderungen einschließlich der wesentlichen Leistungsmerkmale von Anästhesiesystemen ebenso wie von Einzelgeräten, die für die Verwendung in einem Anästhesiesystem bestimmt sind. Diese ÖVE/ÖNORM wurde so strukturiert, dass es den Anwendern möglich ist, ein Anästhesiesystem nach ihren beruflichen Leitlinien zusammenzustellen, so dass es den Bedürfnissen ihrer klinischen Praxis entspricht. Um diesen Zweck zu erfüllen, legt die Norm besondere Anforderungen an spezifische Geräte und die zu ihnen gehörenden Überwachungsgeräte, Alarmsysteme und Schutzsysteme fest und definiert die Schnittstellen. Sie ist in Verbindung mit ÖVE/ ÖNORM EN 60601-1 anzuwenden. Preis: EUR 51,20
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Elektrotechnische Begriffe und ihre Definition Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, gezielt in bestimmten Themenbereichen zu suchen. Electropedia ist auch als „International Electrotechnical Vocabulary online“ bzw. “IEV online” bekannt; IEV wird auch als Publikationsreihe im Rahmen der IEC 60050Serie herausgegeben.
Mit dem Online-Wörterbuch „Electropedia“ (http://www.electropedia.org) bietet die IEC allen Fachleuten und Interessierten ein überaus hilfreiches Werkzeug: Electropedia ist die weltweit führende Datenbank im Be-
reich Elektrotechnik und Elektronik. Sie beinhaltet über 20.000 Begriffe mit Definitionen in Englisch und Französisch sowie einer deutschen und spanischen Übersetzung des Begriffs.
Kommentare und Vorschläge erwünscht Produziert wird die Online-Datenbank von Experten der IEC. Um die Qualität von Electropedia noch weiter zu verbessern, ist die IEC für Kommentare und Vorschläge bestimmte Bereiche oder Begriffe betreffend dankbar und bittet die Nutzer in diesem Fall um ein E-Mail an die IEC Customer Services (
[email protected]).
Neue Normen ÖVE/ÖNORM EN 60669-2-2:2007-07-01 Schalter für Haushalt und ähnliche ortsfeste elektrische Installationen – Teil 2-2: Besondere Anforderungen – Fernschalter ÖVE/ÖNORM EN 60669-2-3:2007-07-01 Schalter für Haushalt und ähnliche ortsfeste elektrische Installationen – Teil 2-3: Besondere Anforderungen – Zeitschalter Diese besonderen Anforderungen gelten für Schalter mit elektromagnetischer Fernbedienung (Fernschalter) und für Schalter mit Zeitverzögerungseinrichtung (Zeitschalter), die mit mechanisch, thermisch, pneumatisch, hydraulisch oder elektrisch betriebenen Bauteilen arbeiten, mit Bemessungsspannungen und Bemessungsströmen nicht über 440 V bzw. 63 A. Sie sind für die Verwendung im Haushalt und in ähnlichen ortsfesten elektrischen Installationen, entweder in Innenräumen oder im Freien, bestimmt. Preis: EUR 26,70 / 26,70 ÖVE/ÖNORM EN 60745-1:2007-08-01 Handgeführte motorbetriebene Elektrowerkzeuge – Sicherheit – Teil 1: Allgemeine Anforderungen Diese ÖVE/ÖNORM behandelt die Sicherheitsanforderungen für handgeführte elektromotorisch oder elektromagnetisch betriebene
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Werkzeuge mit einer Bemessungsspannung bis 250 V für einphasige Wechselstromoder Gleichstromwerkzeuge und bis 440 V für dreiphasige Wechselstromwerkzeuge. Sie gilt für die allgemeinen Gefährdungen, die von handgeführten Elektrowerkzeugen ausgehen und denen alle Personen beim bestimmungsgemäßen Gebrauch und beim vorhersehbaren Fehlgebrauch der Elektrowerkzeuge ausgesetzt sind. Darüber hinaus werden beschrieben: • Anforderungen an Motoren, die nicht gegen die Stromversorgung isoliert sind und eine Basisisolierung besitzen, die nicht für die Bemessungsspannung der Elektrowerkzeuge ausgelegt ist; • Anforderungen für akkugespeiste elektromotorisch oder -magnetisch angetriebene Werkzeuge und Akkublöcke für solche Werkzeuge, • Anforderungen für solche Werkzeuge, die direkt am Netz oder einer nicht isolierten Stromversorgung betrieben und/oder geladen werden. Preis: EUR 108,ÖVE/ÖNORM EN 60745-2-1:2007-08-01 Handgeführte motorbetriebene Elektrowerkzeuge – Sicherheit – Teil 2-1: Besondere Anforderungen für Bohrmaschinen und Schlagbohrmaschinen
Dieser Teil 2-1 der Normenreihe ÖVE/ÖNORM 60745 legt die besonderen Sicherheitsanforderungen für elektrische Bohrmaschinen und Schlagbohrmaschinen fest. Er ist zusammen mit dem Teil 1: Allgemeine Anforderungen anzuwenden. Preis: EUR 26,70 ÖVE/ÖNORM EN 62034:2007-08-01 Automatische Prüfsysteme für batteriebetriebene Sicherheitsbeleuchtung für Rettungswege Bestimmungsgemäßes Betriebsverhalten von Sicherheitsbeleuchtungssystemen für Rettungswege kann nur durch systematische Prüfung und Instandhaltung gesichert werden. Herkömmliche Prüftechniken verlassen sich vollständig auf manuelle Prüfverfahren und sind in starkem Maße für Vernachlässigung anfällig. Diese Nachteile der herkömmlichen Techniken können durch Automatisierung des Prüfverfahrens überwunden werden. Diese ÖVE/ÖNORM legt das grundlegende Betriebsverhalten und die Sicherheitsanforderungen für einzelne Produkte und Einzelteile fest, die in automatische Prüfsysteme für Sicherheitsbeleuchtungsanlagen mit Versorgungsspannungen bis 1.000 V eingebaut sind. Darüber hinaus wird auch die geforderte Funktionalität eines vollständigen automatischen Prüfsystems für eine Sicher-
e&i elektrotechnik und informationstechnik
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Südafrikanisches Normungskomitee Die Organisation Southern African Development Community Cooperation in Standardization (SADCSTAN) hat in ihrem zehnten Meeting, das Ende April dieses Jahres stattgefunden hat, ein eigenes Standardization Management Committee (SMC) gewählt. Dieses SMC ist in seiner Struktur mit dem IEC Standardization Management Board (SMB) vergleichbar. Meeting in Madagaskar Francoise Rauser, IEC Affiliate Country Programme Secretary, nahm gemeinsam mit rund 80 Vertretern von 14 SADC (Southern African Development Community)-Ländern an dem Meeting teil, das in Antananarivo in Madagaskar abgehalten wurde. Die SADCSTAN-Mitglieder Südafrika,
heitsbeleuchtungsanlage festgelegt. Diese Norm ist für Prüfsysteme anwendbar, die aus einer Anzahl von Notleuchten mit Einzelbatterie oder aus einer Zentralbatterie mit den dazugehörigen Notleuchten bestehen. Preis: EUR 30,20 ÖVE/ÖNORM EN 62308:2007-08-01 Zuverlässigkeit von Geräten – Verfahren zur Zuverlässigkeitsbewertung Moderne elektronische Bauteile und Einheiten sind so zuverlässig, dass Schätzung und Verifizierung ihrer Zuverlässigkeit mittels Prüfung sehr schwierig sind. Daher bilden Felddaten bisheriger ähnlicher Einheiten oft die einzige Möglichkeit, einen anfänglichen Schätzwert für die Zuverlässigkeit zu erhalten. Bauteilehersteller haben diese Vorgehensweise jahrelang unter der Bezeichnung „Ähnlichkeitsprinzip“ verwendet. Durch Empfehlung der Verwendung von Daten bisher angebotener ähnlicher Produkte und der Forderung, diese Ähnlichkeit zu dokumentieren, ist die Methode eine moderne Alternative zu der klassischen, aber mittlerweile überholten Handbuchvorhersage. Diese internationale Norm beschreibt Verfahren zur Bewertung der Zuverlässigkeit von Einheiten, die auf Felddaten und Prüfergebnissen von Bauteilen und Modulen beruhen. Sie ist anwendbar auf missions-, sicher-
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Standardization Management Committee zu führen. Harmonisierung als eines der Ziele Zu den wichtigsten Verantwortungsbereichen von SADCSTAN zählt die Harmonisierung der Normen und der technischen Bestimmungen zwischen den Mitgliedsstaaten, um eine bessere ökonomische Einbindung der gesamten Region zu erreichen.
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Mauritius, Botswana, Zimbabwe und Malawi wurden ausgewählt, die Geschäfte des
Österreichisches Elektrotechnisches Komitee (OEK) im OVE, Dipl.-Ing. Christian Gabriel, Eschenbachgasse 9, 1010 Wien, Telefon +43 (1) 587 63 73-0, E-Mail:
[email protected], Internet: www.ove.at/oek
heits- und betriebswirtschaftlich kritische, hoch integrierte und komplexe Einheiten. Sie enthält Informationen darüber, warum frühe Zuverlässigkeitsschätzwerte benötigt werden und wie und wo die Bewertungen durchgeführt werden sollten. Abschließend erläutert sie ausführlich Verfahren zur Zuverlässigkeitsbewertung und nennt die für die Durchführung der Bewertung benötigten Angaben. Zur Abschätzung der Haltbarkeit (Lebensdauer oder Verschleiß) wird die Methode der Ausfallphysik verwendet. Die folgenden drei Bewertungsarten werden ausführlich beschrieben: - die Ähnlichkeitsanalyse, - Modelle für die Haltbarkeitsanalyse, - handbuchbasierte Verfahren.
weise ein Fernsehgerät oder ein Softwareprogramm zur Beleuchtungssteuerung. Ein vielfältige Funktionen ausführendes System könnte beispielsweise eine Heimkinoanlage oder ein Flugzeug sein. Einzelne Systeme mit definierten Grenzen können so miteinander verbunden werden, dass sie einen Satz von gegenseitig in Wechselwirkung stehenden Systemen bilden, wie beispielsweise ein Stromverteilungssystem oder ein Internetprotokolldienst. Diese internationale Norm stellt eine Anleitung zur Ausarbeitung von Zuverlässigkeitsspezifikationen von Systemen dar. Es wird beschrieben, wie Systeme beurteilt und die Anforderungen an die Systemzuverlässigkeit bestimmt werden können.
Preis: EUR 96,-
Preis: EUR 76,90
ÖVE/ÖNORM EN 62347:2007-08-01 Anleitung zur Spezifikation der Zuverlässigkeit von Systemen Die Komplexität von Systemen kann strukturell und funktional sehr unterschiedlich sein. Ein System kann aus Hardware- und Softwareelementen sowie Beiträgen von Menschen oder aus einer Kombination dieser Elemente bestehen, die zusammen die nötigen Funktionen bereitstellen. Ein lediglich aus einer einzigen Funktion bestehendes System könnte ein Produkt sein, beispiels-
Eine vollständige Listung der aktuellen elektrotechnischen Normen und Normentwürfe des laufenden Monats finden Sie im Internet unter www.ove.at/oek/ nachrichten. Technische Beratung: Österreichischer Verband für Elektrotechnik – OVE, Telefon +43 (1) 587 63 73-0, E-Mail:
[email protected] Verkauf: Österreichisches Normungsinstitut – ON, Telefon +43 (1) 213 00-818, E-Mail:
[email protected], Internet: www.on-norm.at
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eltefa in Stuttgart
Metallbearbeitungstechnik in Hannover
Von 17. bis 22. September 2007 findet am Messegelände Hannover die EMO Hannover 2007 statt. Die EMO (Exposition Mondiale de la Machine Outil) Hannover zählt zu den weltweit bedeutendsten Fachmessen der Branche und zeigt auf dem größten Messegelände der Welt das gesamte Angebot der Metallbearbeitungstechnik - von Werkzeugmaschinen, Präzisionswerkzeugen, Automatisierungskomponenten bis hin zu Systemen in kundenorientierter Ausrichtung. Zu den Ausstellergruppen zählen: Werkzeugmaschinen, Steuerungen, flexible Au-
tomation, Oberflächentechnik, Qualitätsmanagementsysteme, Robotik und Automation, Industrieelektronik, Sensor- und Diagnosetechnik, Präzisionswerkzeuge, Prüf- und Messtechnik sowie Fertigungstechnik.
Die Elektrotechnik- und Elektronikfachmesse eltefa findet von 26. bis 28. September 2007 mit den Hauptangebotsbereichen Gebäudetechnik und Industrie in der neuen Messe Stuttgart statt. Im Bereich Gebäudetechnik liegen die Schwerpunkte auf Lichttechnik sowie intelligentem Wohnen mit Telekommunikation, Multimedia, Sicherheitstechnik, Energieeinsparung und natürlich der umfassenden elektrischen Installationstechnik. Im Bereich Industrie stehen Zulieferer für die elektrische Antriebstechnik, Steuerungen, Maschinensicherheit, Sensorik und Aktorik im Mittelpunkt. Der Themenpark Daten- und Netzwerktechnik beschäftigt sich mit dem Einzug von Ethernet in industrielle Anwendungen, mit der Kommunikation zwischen Steuerungen, Maschinen und Rechnern.
EMO Hannover, Messegelände Hannover, 17. - 22. September 2007
eltefa, Neue Messe Stuttgart, 26. - 28. September 2007
Deutsche Messe AG, Messegelände, 30521 Hannover, Deutschland, Telefon +49 (511) 89-0, E-Mail:
[email protected], Internet: www.emohannover.de
Landesmesse Stuttgart GmbH, Am Kochenhof 16, 70192 Stuttgart, Deutschland, Telefon +49 (711) 25 89-0, E-Mail:
[email protected], Internet: www.messe-stuttgart.de
Montagetechnik
Zentrum der Automatisierungstechnik
Trendthema „Mechatronik“ Im Mittelpunkt der diesjährigen Messe stehen unter anderem Mechatronik und Miniaturisierung im Themenpark „Mechatronik begreifen: Die Verbindung aus Elektronik und Mechanik verlangt nach neuen Lösungsansätzen und fordert vor allem die Hersteller von Montage- und Handlingsystemen heraus. MOTEK, Neue Messe Stuttgart, 24. - 27. September 2007 P. E. SCHALL GmbH & Co. KG, Gustav-WernerStraße 6, 72636 Frickenhausen, Deutschland, E-Mail:
[email protected], Internet: www. motek-messe.de
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Im Design Center in Linz findet von 3. bis 5. Oktober 2007 die fünfte internationale Fachmesse Smart Automation Austria 2007 statt. Neben der Produktschau der Aussteller erwartet die Fachbesucher auch 2007 ein gewohnt hochkarätiges Rahmenprogramm. Ein Höhepunkt ist dabei das industrielle Symposium Mechatronik Sensorik am 4. Oktober. Leonardo und TechWoman-of-the-Year Nach den großen Erfolgen in der Vergangenheit werden auch 2007 im Rahmen der Smart Automation Austria der „Leonardo-Award“, der österreichische Preis für herausragende Automationslösungen, sowie die Auszeich-
Steuerungstechnik Das Portfolio an präsentierten Geräten für die Steuerungstechnik reicht von kleinformatigen Embedded-PC über kompakte Rechnerlösungen bis hin zu Visualisierungssystemen mit oder ohne Bedienfunktion. Gezeigt werden etwa Steuerungssysteme, die den Aufbau redundanter Systeme, den Komponentenaustausch bei laufendem Betrieb sowie flexible Konfiguration ermöglichen. Speziell für die Prozessindustrie entwickelte SPS bieten mittlerweile zahlreiche bereits in die CPU integrierte Regelungsfunktionen. Der immer wichtiger werdende Bereich Safety ist als Funktion in sehr vielen Steuerungen bereits integriert. Smart Automation, Design Center Linz, 3. - 5. Oktober 2007 Reed Messe Salzburg GmbH, Am Messezentrum 6, 5021 Salzburg, Telefon +43 (662) 44 77-0, E-Mail:
[email protected], Internet: www. smart-automation.at
e&i elektrotechnik und informationstechnik
Fotos: Deutsche Messe AG, Reed Messe
nung für die innovativste Frau in der Technik, „TechWoman-of-the-Year“, vergeben.
Die 26. internationale Fachmesse für Montage- und Handhabungstechnik findet dieses Jahr von 24. bis 27. September zum ersten Mal in der Neuen Messe Stuttgart statt. Präsentiert werden auf der Motek Montageund Handhabungstechnik, Industrie-Robotik, integrierte Funktionseinheiten und periphere Industrial-Handling- und Materialfluss-Einrichtungen.
Unterhaltungselektronikmesse Aussteller werden die Trends der Zukunft präsentieren. Folgende Brachen sind auf der Futura vertreten: Elektrokleingeräte, Foto, Hausgeräte, IT/Computer/Multimedia, Satellitenanlagen, Telekommunikation, Unterhaltungselektronik sowie Zubehör. Von 13. bis 16. September 2007 öffnen sich die Tore des Messezentrums Salzburg zur diesjährigen Ausgabe der Futura, der österreichischen Fachmesse für Unterhaltungselektronik, Haushaltstechnik und Telekommunikation. Rund 160
Futura, Messezentrum Salzburg, 13. - 16. September 2007 Reed Messe Salzburg GmbH, Am Messezentrum 6, 5021 Salzburg, Telefon +43 (662) 44 77, E-Mail:
[email protected], Internet: www.futuramesse.at
Photovoltaiktagung
Fotos: Reed Messe, arsenal research
Im Naturhistorischen Museum Wien findet am 12. und 13. September die Österreichische Photovoltaiktagung 2007 unter dem Titel „Die Zukunft der Photovoltaik – eine Technologie-Roadmap für Österreich bis 2050“ statt. Die Technologie der Photovoltaik zur Erzeugung von elektrischer Energie aus Sonnenenergie verzeichnet weltweit gegenwärtig
ein jährliches Marktwachstum von 40 % und ist somit auf dem Weg zu einem bedeutenden Wirtschaftszweig. Nach Meinung vieler Experten wird die Photovoltaik mittel- bis langfristig eine wesentliche Säule der globalen Versorgung mit elektrischer Energie darstellen. Einzelne österreichische Unternehmen zählen bereits zu den Spitzenreitern der Technologieanbieter im Bereich Photovoltaik und agieren auf dem Weltmarkt. Im Bereich der Gebäudeintegration wird sogar die einmalige Chance gesehen, zu den Weltmarktführern aufschlie-
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ßen zu können. Dabei ist die österreichische Photovoltaik-Wirtschaft allerdings bisher fast ausschließlich auf den Erfolg auf Exportmärkten angewiesen. Um die hohe internationale Dynamik nutzen zu können, ist rasches und zielgerichtetes Handeln dringend erforderlich. Forschung und Technologieentwicklung spielen dabei neben Maßnahmen zur Marktaufbereitung und Ausbildung eine zentrale Rolle. Im Rahmen des Strategieprozesses „Energie 2050“ des BMVIT wurde deshalb von arsenal research unter Einbeziehung der österreichischen Akteure eine Photovoltaik Technologie-Roadmap für Österreich bis 2050 ausgearbeitet, die die wesentlichen Schritte und Maßnahmen aufzeigt und eine gemeinsame Perspektive von Wirtschaft und Wissenschaft vorstellt, die entstehenden Chancen aktiv zu nutzen. Die Veranstaltung baut auf Ergebnissen der Programmlinie „Energiesysteme der Zukunft“ und den Kooperationen in der internationalen Energieagentur (IEA) auf. Österr. Photovoltaik Tagung, Wien, 12. - 13. September 2007 arsenal research, Geschäftsfeld Erneuerbare Energie, Giefinggasse 2, 1210 Wien, E-Mail:
[email protected], Internet: www.arsenal.ac.at/pvtagung
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Windenergie-Symposium in St. Pölten Am 23. und 24. Oktober 2007 geht das bereits 8. Austrian Wind Energy Symposium (AWES) im Landtag-Sitzungssaal in St. Pölten über die Bühne. Für die beiden Tage haben die Co-Veranstalter IG Windkraft und Energiewerkstatt GmbH ein praxisnahes Programm mit hochkarätigen Vortragenden zusammengestellt, das Österreich-spezifische Themen in einen größeren Kontext stellt.
Energiekonferenz Von 12. bis 14. September 2007 lädt der Verbund in das Schloss Fuschl, Salzburg, zur dreitägigen Energiekonferenz energy2020, die heuer unter dem Motto „Energy for a Changing World“ steht. Auch heuer konnten hochrangige Experten für die Konferenz gewonnen werden: der Vorstand des größten russischen Stromproduzenten RAO Unified Energy Systems of Russia, Dr. Sinyugin, und der CEO der OMV, Dr. Wolfgang Ruttenstorfer, diskutieren mit Dr. Gerhard Schröder die Zusammenarbeit der EU mit Russland im Energiebereich. Dipl.-Ing. Selahattin Hakman, Präsident der türkischen Sabanci Energy Group, Georg Antesberger von Siemens Österreich und Dr. Günter Moraw, Pöyry Energy, berichten über Liberalisierung und Projekte in der Türkei bzw. Südosteuropa. energy2020, Schloss Fuschl, Salzburg, 12. - 14. September 2007 brainbows informationsmanagement gmbh, Köllnerhofgasse 6/2/5, 1010 Wien, Telefon +43 (1) 796 54 44, E-Mail:
[email protected], Internet: www.energy2020.at
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Wenn Betreiber das Service selbständig und unabhängig vom Lieferanten organisieren wollen, brauchen sie bestmögliche Anlagendokumentationen. Welche ihnen aus Sicht des Kartellrechts vom Hersteller zustehen, zeigt Rechtsanwältin Dörte Fouquet von der European Renewable Energies Federation Brüssel auf.
an Bedeutung. Der Vergleich verschiedener Systeme der Netzintegration von Windenergie steht im Mittelpunkt der Schwerpunkte drei und vier „Netzintegration“ und „Selbstvermarktung“.
Netzintegration und Selbstvermarktung Wenn der Windanteil an der Stromproduktion steigt, gewinnt die Frage der Windintegration und der Selbstvermarktung enorm
Interessengemeinschaft Windkraft Österreich, Wienerstraße 22, 3100 St. Pölten, Telefon +43 (2742) 219 55-0, E-Mail:
[email protected], Internet: www.awes.at
Windenergie-Symposium AWES, St. Pölten, 23. - 24. Oktober 2007
Maschinenbaumesse Brünn
Von 1. bis 5. Oktober 2007 findet in Brünn die 49. Internationale Maschinenbaumesse MSV statt. Parallel dazu geht auch die 4. Internationale Messe für Transport und Logistik („Transport a Logistika“) über die Bühne. Österreich ist hinter Deutschland und der Slowakei das drittgrößte ausländische Ausstellerland auf der MSV. Vertretene Branchen Auf der MSV 2007 sind folgende Hauptbranchengruppen zu finden: Tiefbau-, Hüt-
ten-, Giesserei-, Keramik- und Glastechnik; Materialien und Komponenten für den Maschinenbau; Antriebe, Hydraulik und Pneumatik, Kühltechnik und Klimaanlagen; Kunststoffe, Gummi und Chemie; Metallbearbeitungs- und Umformmaschinen, Werkzeuge, Oberflächen- und Wärmebehandlung, Schweißmaschinen; Energetik und Starkstromelektrotechnik; Elektronik, Automatisierung und Messtechnik; Umwelttechnik; Forschung, Dienstleistungen und Institutionen. Automation ist zwar das Schwerpunktthema der geraden Jahrgänge der MSV, dennoch wird auch auf der diesjährigen Messe die Bedeutung der Automationstechnik für eine weitere Entwicklung der Industrieproduktion aufgezeigt. MSV, Messe Brünn, 1. - 5. Oktober 2007 Messe Brünn AG, Výstavište 1, 64700 Brünn, Tschechische Republik, Telefon +42 (541) 151 111, E-Mail:
[email protected], Internet: www.bvv.cz/ msv-de; www.bvv.cz/translog-de
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Fotos: IG Windkraft, Messe Brünn
Planung, Wartung, Betrieb Im ersten Themenschwerpunkt „Planung“ wird Carlo Reeker vom deutschen Bundesverband WindEnergie über die Tag- und Nachtkennzeichnung von Windkraftanlagen referieren. Chris Tomlinson von der British Wind Energy Association gilt als ausgewiesener Experte für Windkraftfragen im Zusammenhang mit Flugverkehr und Radar. Durch Kooperation mit militärischen und flugtechnischen Einrichtungen konnte er in Großbritannien tragbare Kompromisse finden. Im zweiten Schwerpunkt „Wartung und Betrieb“ geht es vor allem um die Organisation einer effizienten Servicierung. António Sá da Costa von dem portugiesischen Betreiber Enersis in Lissabon berichtet über seine logistischen Erfahrungen im Umgang mit einer Vielzahl verschiedener Hersteller
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Messtechnische Untersuchungen des Temperaturverhaltens einer flüssigkeitsgekühlten Traktionsmaschine bei Sinus- und Wechselrichterspeisung H. Neudorfer 1. Einleitung Bei der Auslegung von elektrischen Maschinen wird bei den üblichen Berechnungsprogrammen eine Speisung mit sinusförmiger Statorspannung U1 und sinusförmigem Statorstrom I1 vorausgesetzt. Wenn die Maschine dann durch einen Wechselrichter mit konstanter Zwischenkreisspannung versorgt wird, treten zusätzliche Verluste in der Maschine auf. Diese Verluste machen sich durch Erhöhung der Temperaturen in den jeweiligen Bauelementen der Maschine bemerkbar. Die exakte Berechnung der zusätzlichen Verluste ist sehr aufwendig und von vielen Parametern wie Wechselrichtertype, Schaltfrequenz, Pulsmuster, Steuerverfahren etc. abhängig. Die Berechnungsverfahren werden in der entsprechenden Literatur angegeben.
Die folgende messtechnische Untersuchung soll anhand eines ausgeführten flüssigkeitsgekühlten Traktionsmotors mit Getriebeölwellenkühlung das Temperaturverhalten bei Sinus- und Wechselrichterspeisung aufzeigen. 2. Flüssigkeitsgekühlter Traktionsmotor Von einem flüssigkeitsgekühlten Traktionsmotor wird, so wie generell von allen Antriebseinheiten im Bahnbereich, eine besonders hohe Leistungsdichte gefordert. Die Abmessungen des Drehgestells und die maximal möglichen Dimensionen des Motors legt der Hersteller des mechanischen Teiles gemeinsam mit dem Motorprojektanten fest. Antriebsvariante und Aufhängung des Motors ergeben sich aus dem Anwendungsbereich des Triebfahrzeuges.
2.1 Leistungs- und Temperaturgrenzen Bei flüssigkeitsgekühlten Motoren mit Außenmantelkühlung wird der Rotor nur indirekt über den Luftspalt bzw. über das Lager gekühlt. Dies bedeutet, dass die Leistungsausnützung des Motors nicht nur im elektrischen Teil (Stator- und Rotorwicklung) durch kritische Temperaturen begrenzt wird, sondern auch durch die maximal zulässigen Lagertemperaturen. Bei einem Zylinderrollenlager liegt diese Temperaturgrenze bei 150 °C, bei einem Rillenkugellager bei 130 °C. Bei der thermischen Auslegung des Rotors (S2.A2 und Rotorzusatzverluste) muss dies unbedingt berücksichtigt werden. Zusätzlich wird bei einem entsprechend hohen Temperaturniveau im Lagerbereich das Schmierfett thermisch stark beansprucht. Schmierfette auf Mineralölbasis lassen eine maximale Einsatztemperatur von 130 °C bis 140 °C zu, solche auf synthetischer Basis ca. 150 °C bis 160 °C. Ungeachtet der Schmierfettwahl wird aber durch eine Erhöhung der Lagertemperatur um 10 K die Fettgebrauchsdauer etwa um die Hälfte reduziert. Im Rotor tritt auch noch ein weiterer Effekt auf. Wenn die Temperatur im Rotor über 200 °C ansteigt (Auslegungstemperatur normalerweise 150 °C bis 180 °C), wird der Rotorwiderstand R2 der Asynchronmaschine größer. Dadurch steigt jedoch der Schlupf s, und somit steigen nach der Formel (1) PD ... Drehfeldleistung
Abb. 1. Integriertes Antriebssystem mit Wellenkühlung mit Getriebeöl und Einspritzdüse
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auch die Kupferwärmeverluste PCu2 des Rotors. Dies hat wieder eine Erhöhung des Schlupfes bzw. der Temperatur zur Folge. Das messtechnische Kennzeichen dieser thermischen positiven Mitkopplung ist, dass die Beharrungstemperatur nach Norm EN 60349 (max. 2 K Temperaturänderung pro Stunde) erst nach übermäßig langer Versuchsdauer erreicht wird. Es gibt somit einige Gründe, die Verlustwärme des Rotors an ein Kühlmedium abzugeben. Dadurch ist es möglich, kritische
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sammen. Die Ummagnetisierungsverluste werden durch die Hysterese der Magnetisierungskurve des Eisens hervorgerufen. Für die meisten Eisenwerkstoffe, die in elektrischen Maschinen verwendet werden, wird näherungsweise angenommen, dass sich der Flächeninhalt der Hystereseschleife proportional zum Quadrat der Induktion B verhält. Es gilt daher für die Hystereseverluste im Dynamoblech PfeH: (2) Die Wirbelstromverluste im Dynamoblech PfeW entstehen durch ein sich zeitlich änderndes magnetisches Feld, welches einen Wirbel der elektrischen Feldstärke und bei existierender elektrischer Leitfähigkeit eine Wirbelströmung zur Folge hat. Diese Wirbelströmung verursacht Stromwärmeverluste, die folgende Proportionalität zur Frequenz f und Induktion B aufweisen:
Abb. 2. Längsschnitt des Traktionsmotors mit Wellenkühlung Temperaturen trotz hoher thermischer Ausnutzung des Traktionsmotors einzuhalten. 2.2 Zusätzliche Wellenkühlung mit Getriebeöl Bei neuartigen Antrieben bilden Motor und Getriebe eine integrierte Einheit. Diese Antriebskonzepte (integrierter Triebwagenantrieb oder integrierter Nahverkehrsantrieb) zeichnen sich durch kompakte Bauweise bei niedriger Masse aus. Durch diesen funktionell bedingten Zusammenbau von Motor und Getriebe wird über eine Einspritzdüse Getriebeöl in eine axiale Bohrung der Motorwelle eingebracht. Dies geschieht mittels einer Ölpumpe oder einer selbsttätigen Ölförderung mit Hilfe des Getriebegroßrades und eines Ölabstreifers. Nach Durchströmung und Wärmeaufnahme vom Rotor wird das Öl wieder in den Getriebekasten rückgeleitet. Bei dieser Variante der Kühlung wird daher das Schmier- und Kühlmedium des Getriebes auch als Kühlmedium für die Rotorwelle verwendet (Vorteil: keine Verschleißteile, alle Rotorteile gekühlt, Leistungssteigerung möglich; Nachteil: Erwärmung des Getriebeöls durch Rotorverluste). Da der Anstieg der Verluste bei Asynchronmaschinen mit Wechselrichterspeisung vor allem im Rotor auftritt, muss die zusätzliche Erwärmung bei der Auslegung unbedingt berücksichtigt werden.
lusten zusammen. Zu den konstanten Verlusten zählen die Eisen- und Reibungsverluste (bei konstanter Frequenz und Spannung), die lastabhängigen bestehen aus den Statorwärmeverlusten und den Zusatzverlusten. 3.1 Verluste bei Sinusspeisung Bei der Berechnung von Verlusten mit Sinusspeisung kann bei Asynchronmaschinen auf bewährte Unterlagen und Formeln zurückgegriffen werden. Es werden daher in diesem Bericht nur einige grundsätzliche Hinweise gegeben. 3.1.1 Statoreisenverluste Die Statoreisenverluste werden zunächst als lastunabhängig betrachtet und setzen sich aus Ummagnetisierungs-, Wirbelstrom- und Pulsationsverlusten des Hauptflusses zu-
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Die Pulsationsverluste des Hauptflusses zählen ebenfalls zu den Eisenverlusten. Sie entstehen durch eine schwankende Induktion, hervorgerufen durch die wechselnde gegenseitige Stellung der Stator- und Rotorzähne zueinander. Weitere Verluste verursacht die „Verschmierung”, die durch Gratbildung beim Überdrehen des Statorblechpaketes entsteht. Dabei werden die isolierten Dynamobleche mit einer leitenden Schicht überzogen, die wie ein hauchdünner parasitärer Käfig wirkt und weitere Wirbelströme erzeugt. Die Berechnung der Statoreisenverluste Pfe1 erfolgt abschnittsweise mit der in diesem Bereich auftretenden Induktion B und Eisenmasse mfe.
Tabelle 1. Verlustleistungen aus dem analytischen Berechnungsprogramm und aus dem Versuchslauf Motorleistung
Pab
kW
200
280
Eisenverluste Stator
Pfe1
W
3090
3090
Kupferverluste Stator
Pcu1
W
4450
8400
Eisenverluste Rotor
Pfe2
W
1780
1780
Kupferverluste Rotor
Pcu2
W
2030
5300
Zusatzverluste
Pzus
W
760
1330
Mechanische Verluste
Pmech
W
500
500
Pos
W
3530
3850
Gesamtverluste Sinus
Pgesgs
W
12610
20400
Gesamtverluste WR
Pgesrms
W
16140
24250
Oberschwingungsverluste 3. Berechnung der Verluste Die gesamten Verluste der Maschine setzen sich aus konstanten und lastabhängigen Ver-
(3)
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praxis+wissen
(4)
Den größten Anteil an den Zusatzverlusten machen die durch Oberfelder entstandenen Verluste in den Wicklungen und Eisenteilen aus.
kH, kW ... Zuschlagfaktoren σH, σW ... Spezifische Ummagnetisierungsverluste in W/kg 3.1.2 Statorkupferverluste Die Statorkupferverluste PCu1 (Statorwicklungsverluste) sind normale, durch den Statorwicklungswiderstand R1ph hervorgerufene, Ohm´sche Verluste. Sie werden bei Sternschaltung berechnet nach:
3.1.5 Zusatzverluste Die Zusatzverluste werden nach Norm EN 60034-2 errechnet:
(5)
Eine exakte Aufteilung dieser Zusatzverluste in den Verlustquellen ist nicht bzw. kaum möglich. Die Zusatzverluste wurden auf den magnetischen Auslegungspunkt (Spannungstypenpunkt bei maximaler Leistung) bezogen. Grundsätzlich setzen sich die Zusatzverluste aus folgenden Anteilen zusammen:
m1 ... Strangzahl ∆T ... Temperaturdifferenz α ... Temperaturkoeffizient Der Wicklungswiderstand ist temperaturabhängig und wird in der Berechnung auf eine Temperatur von 150 °C bezogen (R1ph bei 20 °C).
eisen, abhängig von der Nutzung und der Oberflächenbearbeitung; • Pulsationsverluste im Stator und Rotor.
(9)
• Statorstromoberschwingungen mit ihren Streufeldern;
3.1.6 Mechanische Verluste Die mechanischen Verluste setzen sich aus Luft- und Lagerreibungsverlusten zusammen. Die Luftreibungsverluste treten in diesem Fall im Luftspalt und an den Stirnflächen des Rotors auf. Die Reibungsverluste lassen sich nach einer empirischen Formel näherungsweise berechnen: (10) lfe ... Eisenpaketlänge D1i ... Durchmesser Statorbohrung vu ... Umfangsgeschwindigkeit Rotorblechpaket Die Luftreibungsverluste haben Anteil an der Erwärmung des Stator- und Rotorblech-
3.1.3 Rotorkupferverluste Die Rotorkupferverluste (Rotorwicklungsverluste) treten wie beim Stator als Ohm´sche Stromwärmeleistung auf. Die Rotorkupferverluste können wie folgt berechnet oder aus der Messung bestimmt werden: (1)
(6) Pzu
... Zugeführte elektrische Leistung
3.1.4 Rotoreisenverluste Da die Frequenz f2 im Rotorblechpaket sehr gering ist (Schlupffrequenz), sind die Rotoreisenverluste gegenüber den Statoreisenverlusten verhältnismäßig klein. (7)
(8)
Abb. 3. Prüfaufbau mit Versuchsantrieb, Belastungsmaschine und Kühlmittelkreisläufe • Rotorstromoberschwingungen mit ihren Streufeldern; • Rotorquerströme bei nicht isolierten Rotorstäben (Schrägungseinfluss); • netzfrequente Zusatzverluste im Statorkreis und Streufelder; • Oberflächenverluste im Stator- und Rotor-
paketes, wobei beiden je die Hälfte der Verluste zugeschlagen wird. Um die Lager- und Luftreibungsverluste trennen zu können, müssen vorerst die Lagerreibungsverluste PreibLager rechnerisch ermittelt werden. Die Berechnung erfolgt nach einer empirischen Formel näherungsweise:
ns ... Synchrondrehzahl nmech ... Rotordrehzahl Der größte Anteil der Rotoreisenverluste wird durch die Pulsationsverluste verursacht.
Juli/August 2007
(11) µLager ... Lagerreibungszahl, für Wälzlager 0,002; mr ... Rotormasse
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a 25
praxis+wissen
Abb. 4. Messstellenplan (Messstelle 8 zu Beginn der Messungen defekt)
Die Bestimmung der gesamten Reibungsverluste kann auch durch die Messung im Leerlauf (Trennung der Eisen- und Reibungsverluste) an bereits ausgeführten Maschinen gleichen Bautyps erfolgen. 3.2 Verluste mit Wechselrichterspeisung Die Speisung des Motors durch einen GTOTraktionswechselrichter mit Spannungszwischenkreis erfolgt im Frequenzbereich von 0 Hz bis 200 Hz. Das Pulsmuster des Wechselrichters ändert sich mit der Speisefrequenz des Mo-
tors. Im Anfahrbereich wird die indirekte Selbstregelung (ISR) verwendet. Dabei ist die Pulsfrequenz fp konstant das 2-fache der Taktfrequenz ft. Im anschließenden Bereich der direkten Selbstregelung (DSR) beträgt die Pulsfrequenz
Die zusätzlichen Verluste im Motor hängen von vielen Faktoren ab. Eine genaue Berechnung ist nur mit großem Aufwand durchführbar und birgt bestimmte Unsicherheiten. Außerdem muss das Pulsmuster exakt bekannt sein. Deshalb werden für die Berechnung des Temperaturniveaus mit WR-Speisung die Verlustleistungen der Oberschwingungen aus den Versuchen eingesetzt. Aus diesen wird dann der mögliche Temperaturhub für die Statorwicklung, den Rotor und die Lager abgeschätzt. Für die thermische Berechnung werden die Zusatzverluste zu 2/3 auf den Stator und zu 1/3 auf den Rotor aufgeteilt, wobei davon die Hälfte des jeweiligen Verlustanteiles dem Blechpaket und der Wicklung zugeordnet wird. Die zusätzlichen Verluste durch die Wechselrichterspeisung (Oberschwingungsverluste Pos) werden genau umgekehrt den Zusatzverlusten auf Stator und Rotor aufgeteilt, d. h. 1/3 auf den Stator und 2/3 auf den Rotor. Die Zuordnung der Verluste auf Blechpakete und Wicklungen mit jeweils 50 % bleibt gleich. Die Luftreibungsverluste werden durch Subtraktion der ermittelbaren Lagerreibungsverluste von den mechanischen Verlusten (gem. Baureihenabschätzung) ermittelt und dann jeweils mit 50 % zu den Stator- und Rotoreisenverlusten addiert.
(12) und ist somit von der Speisegrundfrequenz f1 abhängig. Beim Übergang zur Blocktaktung wird der Motor in einem sehr schmalen Frequenzbereich mit 3-fach-Taktung gespeist.
4. Messtechnischer Aufbau des Versuchsmotors Der Versuchsmotor wird gemeinsam mit dem Getriebe und der Antriebskupplung auf einem Prüfstand getestet und setzt sich aus folgenden Komponenten zusammen: • Prüfmotor mit Prüfgetriebe; • Lagerbock zur Aufnahme der Getriebemasse; • zwei Stützen zur Aufnahme der Motormasse; • Kardanwelle zur Übertragung des Motordrehmomentes; • Kühlmittelkreislauf Wasser/Glykol; • Kühlmittelkreislauf Getriebeöl.
Abb. 5. Temperaturmesswerte Pab = 280 kW mit Sinusspeisung
a 26
heft 7-8.2007
Um ein möglichst exaktes Temperaturbild der Traktionsmaschine bzw. des Gesamtsystems zu erhalten, wurden insgesamt 46 Temperaturfühler appliziert. Alle Temperatursensoren sind als 3-Leiter Pt100 ausgeführt. Die Temperatursensoren für die kalorische Messung der Kühlflüssigkeiten (Messstellen 40 und 41 bzw. 45 und 46) sind ausgesuchte und aufeinander abgestimmte Pt100. Die Übertragung der Messströme bzw. -spannungen der Temperatursensoren am rotierenden Teil (Messstelle 21 bis 26) erfolgt
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Tabelle 2. Messwerte aus den Erwärmungsläufen Motorabgabeleistung
200 kW
200 kW
280 kW
280 kW
Sinus
WR
Sinus
WR
Kühlmittelmenge/Zeit
l/min
21,8
21,9
21,48
21,93
Ölmenge/Zeit
Anspeisung l/min
20,9
20,86
20,72
20,86
Kühlmitteleintrittstemperatur Gehäuse
°C
67,7
68,0
68,4
68,5
Kühlmittelaustrittstemperatur Gehäuse
°C
72,4
74,3
76,9
79,5
Öleintrittstemperatur
°C
68,7
72,2
70,7
70,8
Ölaustrittstemperatur
°C
75,0
80,6
82,0
85,3
Grundschwingungsfrequenz
Hz
77,77
77,52
77,72
77,73
Motorsstrom Grundschwingung
A
115,1
113,5
152,4
151,6
Motorstrom effektiv
A
115,1
121,8
152,4
158,2
Verkettete Motorspannung Grundschwingung
V
1322
1322
1328
1357
Verkettete Motorspannung effektiv
V
1322
1382
1328
1393
Leistungsfaktor Grundschwingung
-
0,8043
0,8039
0,8554
0,8401
Leistungsfaktor effektiv
-
0,8043
0,6886
0,8554
0,6814
Zugeführte elektr. Leistung Grundschwingung
W
212020
208900
299990
299020
Zusätzliche Verluste durch Wechselrichter
W
0
3530
0
3850
Zugeführte elektr. Leistung effektiv
W
212020
212430
299990
302870
Abgegebene mechanische Leistung
W
200190
196960
280380
278240
Gesamtverlustleistung Grundschwingung
W
11830
11936
19610
20770
Gesamtverlustleistung effektiv
W
11830
15460
19610
24620
Mittlere Statorwicklungstemperatur
°C
138,6
149,6
194,2
219,3
Wirkungsgrad
%
94,4
92,7
93,5
91,9
Die gemessenen Temperaturen beim Erwärmungslauf mit einer abgegebenen Motorleistung von 280 kW sind in Abb. 5 (mit
über einen 12-poligen Schleifringgeber. Dieser ist am nichtantriebsseitigen Wellenende montiert.
vor Erreichen des Beharrungszustandes beim letzten Versuchslauf mit Pab = 280 kW und Wechselrichterspeisung ausgefallen.
5. Messprogramm und Ergebnisse Die Versuchsmaschine hat in der vorliegenden Ausführung ohne Wellenkühlung eine maximale thermische Dauerleistung von 200 kW. Mit der Traktionsmaschine mit Wellenkühlung wurden zwei Versuchsreihen, jeweils mit Sinus- und Wechselrichterspeisung, durchgeführt. Dabei wurde das Temperaturverhalten bei der ursprünglichen thermischen Dauerleistung von 200 kW sowie bei einer gesteigerten Leistung von 280 kW, jeweils mit Wellenkühlung, untersucht. Der Unterschied der gemessenen Temperaturen zwischen Sinus- und Wechselrichterspeisung im Antriebssystem ist das Ergebnis der zusätzlichen Verluste durch den GTO-Wechselrichter im Blockbetrieb. Die gemessenen Temperaturen wurden jeweils über die letzten zehn Messwerte des Erwärmungslaufes (zehn Minuten) im Beharrungszustand gemittelt. Der Temperatursensor 22 (Kurzschlussstab NS) ist kurz
Abb. 6. Temperaturmesswerte Pab = 280 kW mit Wechselrichterspeisung
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Sinusspeisung) und in Abb. 6 (mit Wechselrichterspeisung) im Motorlängsschnitt eingetragen (Messwerte in °C). Diese Leistung entspricht dem maximalen thermischen Dauerpunkt für diese Traktionsmaschine. 6. Temperaturunterschiede zwischen Sinus- und Wechselrichterspeisung Besonders interessant für die vorliegende messtechnische Untersuchung ist der Temperaturunterschied zwischen Sinus- und Wechselrichterspeisung. Die Erhöhung der Verluste durch den Wechselrichter um 3.530 W bzw. 3.850 W (siehe Tab. 2), das entspricht ca. 20 bis 30 % der Grundschwingungsverluste, wirkt sich erwartungsgemäß vor allem durch eine markante Temperaturerhöhung im Rotor aus (siehe Tab. 3). Die mittlere Statorwicklungstemperatur wird durch Rückverlängerung des Zeitverlaufes der Widerstandsmessung unmittelbar nach dem Abstellen des Dauererwärmungslaufes errechnet. Die Messung der Temperatur vom NSKurzschlussring erfolgte ebenfalls unmittelbar nach dem Abstellen mit einem Kontaktthermometer. Bei der Wechselrichterspeisung tritt eine Verminderung der Temperatur nur im Getriebe auf, deren Ursache in der Rückkühlung des Ölkreislaufes liegt. 7. Zusammenfassung Bei Maschinen, die mit einem Wechselrichter gespeist werden, können je nach Betriebsfall Wechselrichtertype, Steuerverfahren etc., relativ große zusätzliche Verluste auftreten. Diese können im Bereich von 10 % bis 20 % der Grundschwingungsverluste liegen und sind somit bei der thermischen Auslegung der Maschine auf jeden Fall zu berücksichtigen. Diese zusätzlichen Verluste (Oberschwingungsverluste) beeinflussen das Temperaturniveau in der Maschine je nach Bauteil entscheidend. So können bei einer Traktionsasynchronmaschine mit Flüssigkeitskühlung im Außenmantel und in der Rotorwelle zwischen Sinus- und Wechselrichterspeisung (GTO-Blocktaktung) Temperaturerhöhungen von 20 bis 30 K in der Statorwicklung, 10 bis 15 K im Statorblechpaket, 5 K im flüssigkeitsgekühlten Gehäuse, 2 K im flüssigkeitsgekühlten Lagerschild und 30 bis 50 K im flüssigkeitsgekühlten Rotor auftreten. Die Temperaturen bzw. Temperaturänderungen sind in Tab. 3 in den einzelnen Bauteilen angegeben. Bei Asynchronmaschinen ohne Wellenkühlung kann der Temperaturhub, vor allem im Rotor, sogar über 50 K betragen.
a 28
heft 7-8.2007
Tabelle 3. Temperaturunterschiede in K zwischen Sinus- und Wechselrichterspeisung Messstelle
Messstellen-Nr.
200 kW
280 kW
Wickelkopf AS
1
16,1
23,5
Wicklungsaustritt AS
2
17,3
24,7
Wickelkopf NS
3
21,0
27,5
Wicklungsaustritt NS
4
25,6
35,2
Wicklungsverbinder NS
5
17,3
22,1
Blechpaket Luftspalt NS
6
21,5
31,1
Blechpaket NS
7
9,4
13,2
Blechpaket Luftspalt Mitte
9
8,6
12,0
Blechpaket AS
10
9,6
16,9
Blechpaket Zahn NS
11
10,1
14,6
Blechpaket Zahn AS
12
8,2
14,3
Gehäusemitte außen
13
3,9
3,3
Gehäuserohr Mitte
14
5,5
7,6
Blechpaket außen Mitte
15
9,1
12,7
Gehäuserohr NS
16
6,1
8,0
Blechpaket außen NS
17
10,1
13,3
Lagerschild außen
18
-0,2
-0,5
Lageraußenring NS
19
1,2
2,5
Lagerschild Leitblech Alu
20
2,7
3,4
Kurzschlussring NS
21
34,6
48,1
Stator
Lagerschild NS
Rotor Kurzschlussstab NS
22
35,6
>46*
Blechpaket NS
23
33,0
46,0
Blechpaket Mitte
24
33,8
48,4
Welle NS
25
24,2
31,7
Lagerinnenring NS
26
4,6
3,8
Luft Wickelkopf AS
27
6,8
2,5
Luft Wickelkopf NS
28
8,5
13,2
29
2,7
3,2
Lageraußenring AS
30
2,7
-1,4
Lageraußenring Zwischenwellenlager
31
-7,1
-11
Lageraußenring Großradlager
32
-2
-5,6
Ölsumpf
33
3,0
0,5
Eintritt Gehäuse und Lagerschild NS
40
0,3
0,1
Austritt Gehäuse
41
1,9
2,6
Eintritt Lagerschild
42
1,0
1,1
Eintritt Labyrinthschild
43
1,1
1,7
Austritt Labyrinthschild
44
0,7
2,9
Innenraum
Übergang Maschine / Getriebe Labyrinthschild Alu AS Getriebe
Kühlmittel (Wasser-/Glykolgemisch)
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Messstelle
Messstellen-Nr.
200 kW
280 kW
Eintritt Düse Wellenkühlung
45
-3,5
0,1
Austritt Getriebekasten
46
Getriebeöl
Neudorfer, H. (1998): Thermische Untersuchung und Berechnung eines flüssigkeitsgekühlten Traktionsmotors mit Getriebeölwellenkühlung. Dissertation
5,6
3,3
Mittlere Statorwicklungstemperatur
11
25,1
Kurzschlussring Kontaktthermometer
6,8
26,3
* Ausfall des Temperatursensors beim letzten Dauererwärmungslauf; Messstelle 8: zu Beginn der Messungen defekt Diese enorme thermische Zusatzbelastung kann jedoch durch modernere Leistungsbauelemente wie z. B. IGBT (isolated gate bipolar transistor), die wesentlich höhere Taktfrequenzen zulassen, wieder verringert werden.
Literatur EN 60034-2: 1996 ICE 60349-2: Second edition 2002-8 Kleinrath, H. (1975): Grundlagen elektrischer Maschinen. Wiesbaden: Akademische Verlagsgesellschaft, 1975.
TU Wien, November 1998. Neudorfer, H. (2001): Flüssigkeitsgekühlte DrehstromTraktionsmotoren. ZEV+DET Glasers Annalen 125 (2001), H. 5: 185-190. Nürnberg, W. (1963): Die Asynchronmaschine. 2. Auflage. Berlin/Göttingen/Heidelberg: Springer, 1963.
Autor Univ.-Lektor Dipl.-Ing. Dr. techn. Dr. phil. Harald Neudorfer, Leitung Engineering, Prokurist, Traktionssysteme Austria, Brown Boveri Straße 1, 2351 Wiener Neudorf; TU Darmstadt, Inst. für Elektr. Energieumwandlung, 64283 Darmstadt, Deutschland; E-Mail: harald.neudorfer@ traktionssysteme.at
Zentralstatistik elektrischer Unfälle für das Jahr 2006 Unfälle durch Elektrizität Mitgeteilt vom Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit (in gekürzter Form wiedergegeben)
1. Gesamtanzahl der erfassten Unfälle durch elektrischen Strom Anzahl der Mit Unfälle tödlichem gesamt Ausgang 2006 2. Bundesland (lebend/tot) Wien Niederösterreich Burgenland Steiermark Kärnten Oberösterreich Salzburg Tirol Vorarlberg Summe 3. Monat (lebend/tot) Jänner Februar
Juli/August 2007
93
8
12 26 1 7 5 17 6 8 3 85
2 4 1 1 8
8 3
-
März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember Summe 4. Art der Verletzung (lebend/tot) Keine Verletzung Strommarke Verbrennung Blendung Schock Mechanische Verletzung Metallisation Mehrere Verletzungsarten Sonstige Verletzungen Unbekannt Summe
4 4 5 7 13 7 9 13 5 7 85
2 2 1 1 1 1 8
2 14 19 1 25 2 2 9 3 8 85
1 1 4 2 8
heft 7-8.2007
a 29
praxis+wissen
5. Stromdurchgang (lebend/tot) Ohne Stromdurchgang Mit Stromdurchgang Summe
19 66 85
1 7 8
6. Spannungshöhe (lebend/tot) > 100 kV 1 kV bis 100 kV 250 V bis 1 kV 42 V bis 250 V (auch Drehstrom) Unbekannt Blitzunfälle Summe
4 23 5 50 1 2 85
1 5 1 1 8
7. Stromart (lebend/tot) Gleichstrom Wechselstrom Drehstrom Blitz Sonst. stat. Elektrizität, Induktion Summe
1 33 48 2 1 85
6 1 1 8
8 1
-
2 2 14 1
1 -
19 2 1 3 1 24 2 5 85
3 1 3 8
9. Unfallstelle (lebend/tot) Schaltanlage 3 Blanke Freileitung 10 Sonstige blanke Leitungen 5 Erdkabel 5 Sonstige isolierte Leitungen - Sicherung 1 Sonstige Verteilanlagen 4 Elektromaschinen 4 Elektrowerkzeuge od. Geräte 7 Ortsfeste elektrische Beleuchtung 1 Ortsveränderliche elektrische Beleuchtung 3 Elektrische Wärmegeräte 2 Schalter, Schütze 1 Sicherungen 1 Steckvorrichtungen, Kabeltrommeln 3 Ortsfeste isolierte Leitungen 4 Ortsbewegliche isolierte Leitungen 4 Elektrofahrzeuge, Aufzüge, Krane 5 Fernsprechanlagen, Radio, TV 1 Schweißanlagen 1
3 2 1 1 -
8. Unfallursache (lebend/tot) Nicht ausgeschaltet, nicht spannungslos Nicht auf Spannungslosigkeit geprüft Spannungsführende Teile mit nicht spannungsführenden verwechselt Mangelhafte Isolation, Leitung Sonstige Mängel der Anlage Unvorschriftsmäßige Geräte (Pfusch) Kurzschluss (erzeugt mit Werkzeug, Schrauben) Blitz Offene Lampenfassung, Sicherung Überschläge (nicht auf den Verletzten) Leitungsrisse, herabhängende Drähte Gedankenlosigkeit, Unvorsichtigkeit Sonstige Unbekannt Summe
a 30
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Prüffeldeinrichtungen 3 Sonstige Installationen, Unterverteiler 15 Im Freien unter Bäumen und dergleichen - Im Freien ohne bes. Anziehungsobjekte 2 Summe 85 10. Unfallort (lebend/tot) Innenraum Im Freien Summe
1 8
55 30 85
1 7 8
11. Betriebsklasse (lebend/tot) Land und Forstwirtschaft 4 Elektrizitätsversorgung 8 Bauwesen 11 Sonstige Industrie- od. Gewerbebetriebe 43 Hotel-, Gast- und Schankbetriebe 1 Verkehr 6 Bürobetriebe 1 Unterricht, Bildung, Unterhaltung 1 Haushaltung 9 Sonstige 1 Summe 85
2 1 1 3 1 8
12. Berufsart (lebend/tot) Elektromeister 3 Obermonteure 1 Monteure (auch Elektroinstallateure, Elektriker) 27 Hilfsmonteure (Angelernte) 1 Lehrlinge 6 Maschinen- und Schaltwärter 1 Sonstige Elektrofachkundige 3 Summe Elektrofachkundige 42
1 1
Land- und Forstwirtschaft 2 Haushalt, Büro 2 Bauarbeiter 8 Sonstiges Gewerbe, Industrie 21 Sonstige Elektrolaien 10 Summe Laien 43
2 1 4 7
Gesamtsumme
85
8
73 11
4 4
1 85
8
2 83 85
8 8
15. Geschlecht der Verunfallten (lebend/tot) Männlich 80 Weiblich 5 Summe 85
7 1 8
13. Unfallart (lebend/tot) Arbeitsunfall Privatunfall Absichtlich herbeigeführt, Mord, Selbstmord Summe 14. Verletzung (lebend/tot) Ohne Verletzung Mit Verletzung Summe
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FH Wiener Neustadt
TU Wien
Master Mechatronik Kognitives Sehen in der Kaffeeküche noch nie bedient hat, sieht auf einem Display Am Modell von immer wiederkehrenden Abläufen in einer Kaffeeküche untersuchen oder in die Brille eingeblendet eine Person, Wissenschaftler der TU Wien das menschliche die gerade den richtigen Knopf drückt“, so Sehsystem, das vor allem durch Kognitionen Vincze. und Erwartungshaltungen geleitet wird. Diese zu knacken und für ein technisches BildRelevante Informationen verarbeitungssystem, das den Menschen unZusammen mit seinem Kollegen Adrian Ion terstützt, heranzuziehen, stellt die Forscher vom Institut für Rechnergestützte Automavor besondere Herausforderungen. tion und sieben weiteren Partnern aus Ös„Die Kaffeeküche ist ein intelligenter terreich und Deutschland arbeitet Vincze seit Raum, der mit Kameras rund drei Jahren an einem Projekt mit dem Titel „Koausgestattet ist. Sie soll beispielsweise automatisch gnitive Bildverarbeitung“. erkennen, ob in der Küche Der Versuch besteht darin, gerade eine Besprechung das künstliche Sehen oder stattfindet oder der Kaf„Computersehen“ dem fee bald zur Neige geht. menschlichen Sehsystem Menschen auf diese Dinge näher zu bringen. „Aus einer Menge an aufmerksam zu machen und in ihren Tätigkeiten Bild- oder Pixeldaten muss auf verschiedene Ebenen zu unterstützen, sind die zentralen Aufgaben eines abstrahiert und abgeleitet und die für die Reakkognitiven, persönlichen tion relevanten Objekte, Assistenten, die man beispielsweise von Fahrerasz. B. die Hand und der Knopf, müssen herausgesistenzsystemen, die von Einparkhilfen bis zur Gefiltert werden. Was für das Markus Vincze und Adrian Ion fahrenerkennung reichen, menschliche Sehsystem als Informationen kennt“, berichtet Markus Vincze vom Institut Information relevant ist, ist es auch für das für Automatisierungs- und Regelungstechnik technische System. Welche Dinge muss man FH Wiener Neustadt, Johannes Gutenberg-Straße an der Fakultät für Elektrotechnik der TU sehen, erkennen, verstehen und sich merken, 3, 2700 Wiener Neustadt, Telefon +43 (2622) Wien. Ein anderes denkbares Szenario wäre, um in weiterer Folge richtige Handlungen 89 084-0, E-Mail:
[email protected], Internet: die Bedienungsanleitung der Kaffeemaschine daraus ableiten zu können,“ so Vincze. www.fhwn.ac.at visuell darzustellen: „Jemand, der das Gerät Abstraktes Konzept Menschen bringen sehr viel aus Ihrer Erfahrung mit. Sie sehen etwas und verbinden das ganze sofort mit einem abstrakten Konzept. Abschließende Diplom- bzw. Masterprüfung aus Elektrotechnik Für die technische Beschreibung bedarf es an der Technischen Universität Wien aber besonders robuster Koordinaten, sollten sie doch in möglichst vielen unterschiedlichen Folgende Kandidaten haben im Juni 2007 die abschließende Diplom- bzw. MasterSituationen funktionieren. prüfung aus Elektrotechnik an der Technischen Universität Wien abgelegt: Um beim Beispiel der Kaffeemaschine zu bleiben, heißt dies, dass kein Mensch die Automatisierungstechnik Maschine ganz gleich bedient. „Dieses Loch Andreas Gruber zwischen einer abstrakten sprachlichen Beschreibung und dem, was man im Bild verComputertechnik arbeitet, möchten wir mit unserer Forschung Jidan Al-Eryani, Michael Mayerhofer, Christoph Bernhard Schwarz, Reinhard Exel, etwas verkleinern“, verdeutlicht Adrian Ion. Jürgen Avian, Andreas Richtsfeld, Martin Winkler Der transdisziplinäre Ansatz wird vom FWF im Rahmen eines nationalen ForschungsEnergie- und Antriebstechnik netzwerkes gesponsert. Lukas Maschek
Im Herbst startet an der FH Wiener Neustadt das Masterstudium Mechatronik/Mikrosystemtechnik. Die Entwicklung neuer Produkte und Systeme für die Medizintechnik, die Fahrzeugtechnik, die Unterhaltungselektronik oder die Automatisierungstechnik stehen im Fokus dieses praxisnahen, wissenschaftlich fundierten Masterstudiums. Neben der inhaltlichen Vertiefung wird auch großer Wert auf das Training von Managementskills und Führungskompetenz gelegt. Im Bereich Mechatronik liegen die Schwerpunkte auf Elektronikdesign, Simulation, Modellbildung sowie Analyse und Test mechatronischer Systeme. Die Vorlesungen und Übungen im Bereich Mikrosystemtechnik konzentrieren sich auf Grundlagen, Anwendungen und Entwicklungen der Mikro- und Nanotechnologien. Dabei werden spezielle Werkstoffe der Mikro- und Nanosystemtechnik, Herstellungstechnologien sowie die Simulation, Modellierung und Testmethoden von komplexen Systemen behandelt. In beiden Studienrichtungen werden Projekte mit dem Kernforschungslabor CERN in Genf oder nationalen und internationalen Topfirmen abgewickelt.
Foto: TU Wien
Energietechnik Andreas Schimmel, Ronald Horst Stumberger OVE Mikroelektronik Bernhard Schrenk
Juli/August 2007
Informationen TU Wien, Institut für Automatisierungs- und Regelungstechnik, Ao. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Markus Vincze, Gußhausstraße 25-29/376, 1040 Wien Telefon +43 (1) 588 01-37661, E-Mail: markus.
[email protected]
heft 7-8.2007
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VRVis
Wissensmanagement
Virtuelle Zeitreise
Innovationskongress
Das Forschungsprojekt „The Josefsplatz Experience“ ermöglicht ein völlig neuartiges geschichtliches Erleben. Mit historischen 3DRekonstruktionen werden Besucher zu einer interaktiven, virtuellen Zeitreise in den Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek und des Josefsplatzes in Wien eingeladen. Rekonstruiert und visualisiert wurden historische und aktuelle Objekte, die als Stadtführer auf statischen Terminals und auf mobilen Endgeräten wie z. B. Handys einen virtuellen Rundgang durch die Zeitepochen möglich machen.
Die Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft steht im Mittelpunkt, wenn sich in der Zeit vom 5. bis 7. September 2007 zum mittlerweile siebten Mal namhafte Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung auf der TRIPLE-I in Graz einfinden. Im Rahmen von Europas größtem Innovationskongress für Wissensmanagement, neue Medientechnologien und semantische Systeme werden sie Herausforderungen und Lösungen im Umgang mit Wissen vorstellen und diskutieren.
Jahrhundert-Spaziergang Das vom WWTF (Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds) geförderte Projekt setzt eine komplexe Rekonstruktion des Wiener Josefsplatzes über historische Fotos und Gemälde um und erweckt so die Geschichte rund um die Innenstadt zum Leben. Mit innovativen Visualisierungstechniken wurde unter der Projektleitung von VRVis (Zentrum für Virtual Reality und Visualisierung) ein 3D-Modell geschaffen, das den Benutzern die Veränderungen des Platzes über die Jahrhunderte hinweg erlebbar macht. In zweieinhalbjähriger Teamarbeit waren Forscher verschiedenster Institutionen an der Umsetzung des Projektes beteiligt. Projektpartner waren unter anderem das Forschungszentrum Telekommunikation Wien (ftw.), mobilkom austria, das Österreichische Forschungsinstitut für Artificial Intelligence (ÖFAI), die Österreichische Nationalbibliothek (ONB) und CCC Film. Fotorealistische Objekte Um eine möglichst wirklichkeitsnahe Darstellung zu ermöglichen, mussten zunächst Realdaten aufgenommen werden. Mit speziellen Programmen wurden fotorealistische Objekte kreiert, die im virtuellen Raum positioniert und verankert wurden. Die dreidimensionalen Modelle wurden sowohl durch
Dreidimensionales Modell von Kaiser Karl digitale Bilder als auch aus historischen Aufnahmen rekonstruiert. Handy als virtueller Zeigestab Für die Umsetzung der innovativen Handyanwendung war ftw. zuständig. Orientierungssensoren verwandeln dabei das Handy in einen virtuellen Zeigestab: Unterschiedliche 3D-Modelle des Josefsplatzes aus verschiedenen historischen Epochen lassen sich über die Bewegung des Benutzers steuern, und werden so zum Navigationsinstrument für multimediale Inhalte. Die technische Herausforderung lag einerseits in der Umsetzung der Echtzeit-3DDarstellung, die auch die leistungsfähigsten Handymodelle immer noch an ihre Leistungsgrenzen stoßen lässt. Der zweite Schwerpunkt war die Entwicklung eines geeigneten Hardware-Prototypen, da Sensorik, wie sie in Creative Histories eingesetzt wird, zum Zeitpunkt des Projektes in marktüblichen Mobiltelefonen noch nicht vorhanden war. Informationen VRVis Zentrum für Virtual Reality und Visualisierung Forschungs-GmbH, Donau-City-Straße 1, 1220 Wien, E-Mail:
[email protected], Internet: www.josefsplatz.info
Speed-Dating „Wir bieten dieses Jahr auch eine Kennenlernbörse an, damit sich Unternehmen und Forschungseinrichtungen gezielt vernetzen können“, freut sich Klaus Tochtermann, Professor für Wissensmanagement an der TU Graz und Leiter des dortigen Know-Center. Erstmals nutzen die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG und das Innovation Relay Centre Austria die TRIPLE-I als Plattform für ihr internationales Kooperationsevent der IT-Branche. Dabei hinterlegen Unternehmen und Forschungseinrichtungen ihre Bedürfnisse und Kompetenzen in einem Profil. Anhand dieses Profils werden potenziell passende Gesprächspartner zusammengeführt. „20 Minuten müssen ausreichen, um einen ersten Eindruck von einem Kooperationspartner zu bekommen. Dann ertönt der Gong, und man wechselt – wie bei einem Speed-Dating üblich – zum nächsten Tisch“, beschreibt Tochtermann den Ablauf. Mehr als 35.000 Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus der IT-Branche sind alleine in Österreich zur Teilnahme aufgerufen. Hinzu kommen Einladungen, die die Innovation Relay Centres in anderen Staaten versenden. Vorträge und Ausstellung Den Teilnehmern werden über 100 wissenschaftliche Vorträge und 40 Vorträge aus der Wirtschaft präsentiert, dazu kommt eine ergänzende Ausstellung mit rund 30 Unternehmen. Die wesentlichen Themen sind in diesem Jahr Web 2.0, High Performance Workplace, Advanced Collaboration, Social Software sowie Semantic Web.
Der Prunksaal und die Statue von Kaiser Karl (im Hintergrund)
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Know-Center GmbH, Prof. Klaus Tochtermann, Inffeldgasse 21a, 8010 Graz, Telefon +43 (316) 873-92 51, E-Mail:
[email protected], Internet: www.triple-i.info
e&i elektrotechnik und informationstechnik
Fotos: VRVis
Informationen
science news
TU Graz
FH Hagenberg
Mobile Computing
Sicherung der Stromversorgung
Der oberösterreichische IT-Standort Hagenberg hat sich in den vergangenen Jahren zu einem international anerkannten Zentrum für Mobilkommunikation und Mobile Computing-Anwendungen etabliert. Das zeigte auch die Liste der Referenten sowie der teilnehmenden Unternehmen beim diesjährigen Mobile Computing Forum, das Ende Mai am FH OÖ Campus Hagenberg stattfand. Programmschwerpunkte James Burke, Geschäftsleiter IT und Technik bei T-Mobile, referierte über das „Mobile Internet – Heute und Morgen“. Experten des schwedischen Unternehmens UIQ, deren Betriebssystem man in den Mobiltelefonen von SonyEricsson findet, sowie des britischen Unternehmens Symbian – das gleichlautende Betriebssystem wird z. B. in Smartphones von Nokia sehr häufig eingesetzt – berichteten über Möglichkeiten zur Entwicklung von eigenen Applikationen auf neuen und leistungsfähigen mobilen Endgeräten. Zu den Programmschwerpunkte zählten weiters „Mobile Enterprise Solutions“, „Mobile Payment Solutions“, „Indoor-/Outdoor Positioning“ sowie „Mobile Media Services“. Informationen FH OÖ Management GmbH, Franz-Fritsch-Straße 11/Top 3, 4600 Wels, Telefon +43 (7242) 44 808-60, E-Mail:
[email protected], Internet: www. fh-ooe.at
Der Ausbau der Stromnetze hat mit dem rasant gestiegenen Verbrauch der letzten Jahre nicht überall Schritt gehalten, die Risiken für Störungen und Ausfälle haben dadurch deutlich zugenommen. Wissenschaftler des Instituts für Elektrische Anlagen der TU Graz haben gemeinsam mit den österreichischen Energieversorgern einfache und kostengünstige Maßnahmen entwickelt, die die Stromversorgung in wachsenden Netzen sichern sollen. „Auch in Österreich genügt der Ausbau der Netze der Nachfrage von Bevölkerung und Wirtschaft nicht mehr“, so Prof. Dr. Lothar Fickert, Leiter des Instituts für Elektrische Anlagen der TU Graz. Verschlechterte Versorgungsqualität, mehr Stromausfälle und Gefährdung von Personen können die Folge sein. Der Ausbau der Versorgungsnetze ist allerdings zeitaufwändig und kosteninten-
Abschließende Diplomprüfung aus Elektrotechnik an der Technischen Universität Graz
Folgende Kandidaten haben am 25. und 26. Juni 2007 die abschließende Diplomprüfung aus Elektrotechnik und Elektrotechnik-Toningenieur an der Technischen Universität Graz abgelegt: Biomedizinsche Technik Hebesberger Peter, Issa Sinan, Niedermayr Florian, Schaffhauser Erich Elektrotechnik-Toningenieur Erb Stefan, Moser Michael Johannes Elektrische Energietechnik/Energietechnik Bressan Fabiano, Kienberger Thomas OVE, Kryeziu Salim, Leopold Philipp
Foto: OVE
Informationstechnik Gradincic Jasmin, Pollinger Andreas, Sampl Manfred OVE, Schenk Mario, Wolkerstorfer Martin Prozessautomatisierungstechnik Schlintl Gernot
Juli/August 2007
siv, der Ansatz der Grazer TU-Forscher geht daher in eine andere Richtung: „Ziel unserer Arbeiten ist es, die Stromversorgung mit bestehenden Netzen für künftige Generationen zu sichern“, so Fickert. Formel zur sicheren Stromversorgung Die Wissenschaftler haben neue Maßnahmen, wie die so genannten „kompensierten Netze“, entwickelt. „Kompensierte Netze verfügen über ein sehr hohes Maß an Versorgungssicherheit. Fehler wie Erdschlüsse, also Spannungsüberschläge vom Leiter auf die Erde, stellen hier meist kein Problem dar“, erklärt Elektrotechniker Fickert. „Problematisch wird es, wenn die Erdschlussströme durch den vermehrten Kabelausbau zunehmen und sich diese Fehler zu größeren Stromausfällen ausbreiten.“ Bisher waren dann aufwändige Suchmaßnahmen notwendig, bei denen auch Suchtrupps zum Einsatz kamen. Fickert und sein Team entwickelten eine neue Methode, mit der sich Fehlerstellen weit rascher als bisher orten lassen: Mit einer neuen Formel errechnen sie die Entfernung zum Fehlerort in bisher ungekannter Exaktheit. „Eine schnelle Ortung solcher Fehler ist notwendig, um Personenschäden an der Fehlerstelle zu vermeiden und die Stromversorgung zu sichern“, so Fickert. Die neue Formel zur sicheren Stromversorgung hat den Test auf Praxistauglichkeit bereits durch Feldversuche in Stromnetzen bestanden, die Forscher haben ihre Entwicklung auch schon zum Patent angemeldet. Die B&C-Privatstiftung belohnte die Grazer Wissenschaftler kürzlich für ihre innovative Forschungsarbeit mit einem Anerkennungspreis in der Höhe von 5.000 Euro. Informationen TU Graz, Institut für Elektrische Anlagen, Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Lothar Fickert, Inffeldgasse 18/I, 8010 Graz, Telefon +43 (316) 873-75 50, E-Mail:
[email protected]
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Omicron
Innovative Stromwandlerprüfung Spezial-Mess- und Prüfgeräte der Firma Omicron sind aufgrund innovativer Messverfahren besonders klein und kompakt und können anspruchsvolle Messungen besonders rasch mit präzisen Ergebnissen durchführen. Das Stromwandler-Prüfgerät CT Analyzer setzt diese Tradition fort: Durch sekundäre Einspeisung und Verwendung von Niederfrequenz ermöglicht das Gerät mit der Größe eines Videorecorders und einem Gewicht von nur 8 kg die vollständige Bestimmung der Parameter eines Stromwandlers, sowohl im Labor als auch vor Ort. Der CT Analyzer arbeitet mit einer Genauigkeit von 0,02 % / 1‘, die eine Anwendung für Schutz- und Messwandler ermöglicht. Relevante Parameter In weniger als zwei Minuten ermittelt dieses Gerät alle relevanten Parameter eines Wand-
lers, wie beispielsweise Magnetisierungskurve, Kniepunkt, Übersetzungsverhältnis, Polarität oder Wicklungswiderstand, und bestimmt die Wandlerbürde. Wichtige Wandler-Kenngrößen wie Betrags- und Phasenfehler oder der Überstromgrenzfaktor werden angezeigt. Daneben ermittelt der CT Analyzer zahlreiche Messgrößen für Spezialisten, z. B. Tabellen für Betrags- und Amplitudenfehler, magnetische Kenngrößen etc., und ermöglicht so weiterführende Analysen, etwa unter Verwendung von MS Excel. Die Messdaten können einfach per Speicherkarte oder Kabelverbindung auf einen Laptop transferiert werden. Das Messverfahren ermöglicht die Messung von Wandlern mit beliebigem Primärstrom (bis 100 kA) und Kniepunktspannung bis zu 15 kV. Dabei benötigt das Gerät zu seiner
Versorgung nur eine Standard-Netzsteckdose. Alle Stromwandlerklassen Mit Hilfe des neuen Prüfverfahrens können auch Durchführungswandler und Stromwandler in SF6-Schaltanlagen mit extrem hoher Genauigkeit gemessen werden. Die Software führt für alle Stromwandlerklassen einschließlich der Klassen TPS, TPX, TPY und TPZ (nach IEC 60044-6) eine automatische Bewertung durch, ohne dass komplizierte Berechnungen erforderlich sind. Jede Prüfung wird automatisch dokumentiert, das Protokoll kann per PC/Laptop in verschiedenen Sprachen erstellt werden. Zum Einsatz bei Wandlerherstellern kann der CT Analyzer auch ferngesteuert und so zum Beispiel in eine Fertigungsautomatisierung eingebunden werden. Informationen OMICRON electronics GmbH, Oberes Ried 1, 6833 Klaus, Telefon +43 (5523) 507-0, E-Mail:
[email protected], Internet: www.omicron.at
Verbund APG
Neue Strom-Schaltzentrale im Süden Wiens ab 2009
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Neue Herausforderungen Das Zusammenwachsen von Europa und die Liberalisierung des Strommarktes haben neue Aufgaben für die Übertragungsnetzbe-
treiber geschaffen. Die bestehende Schaltzentrale wird diesen Herausforderungen in wenigen Jahren nicht mehr gewachsen sein. So wurde seitens der APG der Beschluss gefasst, eine neue Hauptschaltleitung nach Plänen der Architekten Podivin und Marginter zu errichten. Koordination und Planung Die wichtigsten Aufgaben der Hauptschaltleitung sind die Steuerung des gesamten
Netzbetriebes und des Stromtransportes, die Fernsteuerung der Umspannwerke sowie die Koordination, die Planung und
die Abstimmung mit den Kunden und Netzpartnern in und außerhalb Österreichs. Die Hauptschaltleitung ist rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr besetzt. Die Inbetriebnahme für die neue Hauptschaltleitung in Wien-Südost an der S1 ist für 2009 geplant. Informationen Verbund Österreichische Energiewirtschafts-AG, Am Hof 6A, 1010 Wien, Telefon +43 (5) 03 13, EMail:
[email protected], Internet: www.verbund.at
e&i elektrotechnik und informationstechnik
Fotos: Omicron, Verbund
Die Verbund-Austrian Power Grid AG (APG) bringt das Herzstück des Österreichischen Übertragungsnetzes auf den neuesten technischen Stand: Mitte Juli erfolgte am Gelände des Umspannwerks Süd-Ost in Wien der Spatenstich zum Neubau der Hauptschaltleitung der APG. Die Hauptschaltleitung, in die 14,2 Mio. Euro investiert werden, ist das operative Steuer- und Kontrollzentrum des übergeordneten Netzbetriebes der Verbund-Austrian Power Grid AG und damit die wesentliche Schaltzentrale für die Netzsicherheit in ganz Österreich. „Die neue Hauptschaltwarte ist ein technologischer und ästhetischer Meilenstein für die sichere Stromversorgung Österreichs“, erklärte Verbund-Generaldirektor Dr. Michael Pistauer anlässlich des feierlichen Spatenstichs. Der Spatenstich wurde von Dr. Michael Pistauer gemeinsam mit Verbund-Vorstandsmitglied Dr. Ulrike Baumgartner-Gabitzer, APG-Vorstandsmitglied Dr. Heinz Kaupa und E-Control Geschäftsführer Dipl.-Ing. Walter Boltz vorgenommen.
firmen+produkte
ABB
Vacuumschmelze
Großauftrag
Magnetsysteme für XFEL-Pilotprojekt
ABB hat von der ADWEA-Gruppe (Abu Dhabi Water & Electricity Authority) einen Auftrag in Höhe von 126 Millionen US-Dollar für drei schlüsselfertige Unterstationen bekommen. Die drei neuen 132/22-kV-Unterstationen unterstützen die Stromversorgung der nordöstlich vor der Küste Abu Dhabis gelegenen Insel Al Reem, auf der im Rahmen eines großen Erschließungsprojekts Wohngebäude und ein Geschäfts- und Gewerbezentrum errichtet werden. ABB hat bereits einen Auftrag für eine 400/132/22-kV-Unterstation auf der Insel erhalten, die die drei neuen Anlagen mit Energie beliefern wird. Die Unterstationen von ABB tragen zum Aufbau der Infrastruktur für ein hochmodernes Stromnetz auf der Insel bei. Die Arbeiten im Rahmen der ersten Phase dieses Projekts werden in den kommenden 18 Monaten fertig gestellt.
Die Vacuumschmelze GmbH & Co. KG (VAC) in Hanau, Deutschland, entwickelt, produziert und vermarktet magnetische Spezialwerkstoffe und daraus veredelte Produkte. Mit ihren VACODYM®-Magneten und VACOFLUX®-Teilen beteiligt sich VAC nun am Bau eines Prototyps für einen Freie Elektronen-Laser (FEL) bei DESY in Hamburg. FELs werden seit annähernd 25 Jahren gebaut und betrieben. Derzeit beträgt die Länge der Magnetstrukturen maximal einige Meter.
Informationen ABB AG, Clemens-Holzmeister-Straße 4, 1109 Wien, Telefon +43 (1) 601 09-0, E-Mail: office@ at.abb.com, Internet: www.abb.at
Lichtquelle der Superlative Im Hamburger DESY (Deutsches Elektronen Synchrotron) läuft zurzeit ein europäisches Projekt für eine Lichtquelle der Superlative, wobei Undulatorenstrukturen mit Längen von mehreren hundert Metern zum Einsatz kommen werden. Erforderlich für das Projekt waren beste Magnetwerte mit mechanischen Toleranzen, die nur mit speziellen Messapparaturen nachweisbar sind. Erfüllt haben diese Ansprüche VACODYM®Magnete sowie die VACOFLUX®-Teile der VAC, die beim Aufbau der Prototypen Verwendung fanden.
Im Februar dieses Jahres bauten die Mitarbeiter der Systemfertigung in Hanau die Magnetsysteme in die Träger der Undulatorenstruktur des ersten Prototypen ein. Feinjustierung Der nächste Schritt sieht die Feinjustierung der fertigen Struktur in Hamburg bei DESY vor – der Vorgang wird als „shimmen“ bezeichnet. Dann wird sich erweisen, ob die hohen Erwartungen an die Eigenschaften der Bauteile erfüllt haben. Die Erkenntnisse aus dem Aufbau der Prototypenstrukturen werden in die Konstruktion des endgültigen Designs einfließen. Die Bauarbeiten am XFEL beginnen voraussichtlich noch in der zweiten Hälfte dieses Jahres. Die Aufnahme des Betriebes ist für 2013 geplant. Informationen VACUUMSCHMELZE GmbH & Co. KG, Grüner Weg 37, 63450 Hanau, Deutschland, Telefon +49 (6181) 38-0, E-Mail:
[email protected], Internet: www.vacuumschmelze.com
DECOMSYS + FH Technikum Wien
Foto: Walter Henisch
Auszeichnung als F&E-Partner des Jahres Dr. Johannes Hahn, Bundesminister für Wissenschaft und Forschung, hat Ende Juni den ersten „Technikus“ an die Decomsys – Dependable Computer Systems, Hardware und Software Entwicklung GmbH übergeben. Mit der Verleihung dieses Anerkennungspreises für den F&E-Partner des Jahres bedankt sich die FH Technikum Wien für die wertvolle und beispielgebende Zusammenarbeit im Bereich Forschung und Entwicklung (F&E). In feierlichem Rahmen übernahm Geschäftsführer, Dr. Dietmar Millinger, die Auszeichnung. Ausschlaggebend für die Ehrung von Decomsys war die intensive Zusammenarbeit mit der FH Technikum Wien. Bereits seit dem Jahr 2000 wird zusammen geforscht und entwickelt. Die im Rahmen der Aktion des Bundes „FIT-IT“ geförderten Projekte STEACS (Systematic Test of Embedded Automotive Communication Systems) und COMPASS (Component Based Automotive System Software) oder das fhplus-Projekt DECS (Design-Methods for Embedded Control Systems) sind Beispiele für die erfolgreiche Zusammenarbeit, hinter der auch ein beträchtliches Projektvolumen steht.
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FH-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Fritz Schmöllebeck, Rektor FH Technikum Wien, Dr. Dietmar Millinger, GF DECOMSYS, Dr. Johannes Hahn, Bundesminister für Wissenschaft und Forschung, und Dipl.-Ing. Dr. Kurt Woletz, FH Technikum Wien (v.l.n.r.)
Personal und Know-how Im Rahmen der F&E-Projekte und der Zusammenarbeit mit Decomsys konnte an der FH Know-how und vor allem Personal aufgebaut werden. FH-Prof. Dipl.-Ing. Peter Balog, Studiengangs- und Fachbereichsleiter für Embedded Systems, beschäftigt in seinem Fachbereich derzeit 14 Mitarbeiter in F&E, Hochschullehre und im Hochschulmanagement. Daneben hat Decomsys durch die Vergabe von Praktikums- und Diplomandenplätzen
und durch die Mitwirkung von Mitarbeitern als Lektoren aktiv an der Sicherung der Qualität der Ausbildung an der FH Technikum Wien mitgewirkt. Heute sind rund 25 % der Decomsys-Mitarbeiter Absolventen der FH Technikum Wien. Informationen DECOMSYS GmbH, Stumpergasse 48/28, 1060 Wien, Telefon +43 (1) 599 83-0, E-Mail: info@ decomsys.com, Internet: www.decomsys.com
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firmen+produkte
Siemens Österreich
Siemens in der Steiermark verzeichnete im abgelaufenen Geschäftsjahr 2006 ein starkes Wachstum. Der Auftragseingang stieg im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 73 % auf 614 Mio. EUR. Die Steigerung der Performance ist auf eine verbesserte Auftragslage in der Steiermark und die Integration der Weizer Elin Transformatoren Werke (ETG) zurückzuführen. Der Umsatz wurde um 54 % von 338,4 Mio. EUR auf 520,9 Mio. EUR erhöht. Die Mitarbeiterzahl stieg im Vorjahr um rund 59 % von 1.328 auf 2.106.
Umweltschonend und leise Siemens Power Generation (PG) in Graz lieferte eine 40-MW-Gasturbine und einen Turbogenerator für den Neubau des Gasund Dampfturbinenkraftwerks (GuD) des Papierherstellers Sappi in Gratkorn. Durch Einsatz von umweltschonender Technologie ermöglicht das neue Kraftwerk mit der Nutzung von Abwärme und effizienterer Energieerzeugung eine Kosteneinsparung und geringeren CO2-Ausstoß in der Papierproduktion.
Mag. Brigitte Ederer (Vorsitzende des Vorstandes der Siemens AG Österreich) und Dipl.-Ing. Gerhard Geisswinkler (Leiter der Siemens-Niederlassung Graz) präsentierten das Wachstum von Siemens in der Steiermark
Das Werk Graz der Siemens Transportation Systems (STS), einer der weltweit größten Produzenten von Fahrwerken für den Personenverkehr, lieferte u. a. die Drehgestelle für die als besonders umweltschonend ausgezeichnete U-Bahn Oslo. Die in Wien endgefertigte Metro Oslo ist für den European Environmental Press Award (EEPA) nominiert. Die Recyclingquote von 94 % des Fahrzeugs unterstreicht die hervorragende Umweltperformance im internationalen Vergleich. Für das US-Unternehmen Consolidated Edison lieferte das Transformatoren Werk in Weiz einen der weltweit leisesten Spartransformatoren seiner Leistungsklasse. Dabei wurde mitten in einem New Yorker Wohngebiet ein Trafo installiert, der den Schallpegel so weit reduziert, dass die angrenzenden Bewohner keinen Lärm wahrnehmen. Informationen Siemens AG Österreich, Siemensstraße 92, 1210 Wien, Telefon +43 (5) 17 70-0, E-Mail: kontakt.
[email protected], Internet: www.siemens.at
Personalia Ehrendoktorat Die TU Graz zeichnete den Bau- und Wirtschaftsingenieur Dipl.-Ing. Otto Zich mit einem Ehrendoktorat aus. Nach seinem Studium an der TU Graz war Otto Zich von 1967 bis 1985 bei der Voest-Alpine beschäftigt, wo er entscheidende Aufbauarbeit im Bereich Informatik leistete. In der Steiermark gründete er unter anderem das Halbleiterwerk in Unterpremstätten bei Graz sowie das Leiterplattenwerk in Hinterberg bei Leoben. 1986 stieg er als Generaldirektor bei Sony DADC Austria ein. Den Gipfel seiner Karriere erreichte er 1999, als er zum Chairman und CEO von Sony Europa bestellt wurde. Zich war Mitbegründer der Österreichischen Computer-Gesellschaft, an der TU Graz war
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APA-IT-Geschäftsführer er maßgeblich am Aufbau des Telematik-Studiums beteiligt, das bis heute österreichweit einzigartig ist.
OGMA-Vorstandswechsel Im Rahmen der OGMA-Geschäftsausschusssitzung am 19. Juni wurde Dipl.-Ing. Franz Pirker, MSc, zum neuen OGMA-Vorstandsvorsitzenden bestellt. Er löst damit Kom.Rat Prof. h.c. BR h.c. Dipl.-Ing. Dr. Günther Fürnsinn ab. Stellvertretender Vorstandsvorsitzender ist Dipl.Ing. Dr. Thilo Sauter. Die Funktionsperiode des neuen Vorstands dauert von 1. Juli 2007 bis zum 1. Juli 2010.
Nach 25 Jahren Tätigkeit als Geschäftsführer der APA-IT Informations Technologie GmbH wird sich Rudolf Horvath zum Jahreswechsel in den Ruhestand zurückziehen. Als designierter Nachfolger wurde im Juni Gerald Klima vorgestellt. Klima studierte Informatik sowie Biotechnologie in Wien, sammelte umfangreiche berufliche Erfahrung in unterschiedlichen Bereichen der Informationstechnologie und war seit 1997 in verschiedenen Führungspositionen bei T-Mobile Austria tätig. Zuletzt war er Abteilungsleiter Network und Service Development sowie Leiter des „International Competence Centers for SMS and Instant Messaging“ bei T-Mobile International.
e&i elektrotechnik und informationstechnik
Foto: pressefotos.at/Strasser
Starkes Wachstum in der Steiermark
firmen+produkte
Swarco und Efkon
Strategische Allianz für Verkehrstelematik-Lösungen Kommunikative Vernetzung Auch Efkon AG-Vorstandsvorsitzender Dr. Helmut Rieder sieht großes Potential in der Zusammenarbeit mit Swarco: „Die kommunikative Vernetzung zwischen Straßeninfrastruktur und Fahrzeugen ist das zentrale Thema der nächsten Jahre im Verkehrsbereich. Efkon und Swarco werden hier gemeinsam verkehrstelematische Komplettlösungen anbieten. Dazu gehören unter anderem vollelektronische Turnkey-Mautsysteme und Hightech-Kommunikationslösungen zwischen Straßenausstattung und Fahrzeugen. Zusätzlich zur Bemautung bringen wir so relevante Informationen mittels ‚sprechender Verkehrszeichen und Ampeln’ über standardisierte aktive bidirektionale Kommunikation kostengünstig, direkt und effizient ins Fahrzeug.“
Foto: Efkon
Die Tiroler Verkehrstechnologie-Gruppe Swarco Holding AG mit Sitz in Wattens und der Grazer Intelligent Transportation Systems(ITS)-Spezialist Efkon AG verstärken ihre Zusammenarbeit. Dazu haben beide Unternehmen ein strategisches Kooperationsabkommen unterzeichnet, in dem sie sich gegenseitig zu bevorzugten Partnern ernennen und ihr Know-how bündeln. Verkehrsinfrastrukturprojekte „Wir wollen uns verstärkt bei Ausschreibungen zu größeren Verkehrsinfrastrukturprojekten engagieren“, erklärt Swarco-Vorstandsvorsitzender Manfred Swarovski. „Die Produktpaletten und Komplettlösungspakete von Swarco und Efkon ergänzen sich hervorragend und ermöglichen beiden, noch umfangreichere, innovative Leistungen in Sachen Traffic Management, Traffic Telematics, Verkehrssicherheit, LED-Signaltechnik oder schlüsselfertige vollelektronische Mautsysteme anzubieten.“ Das Kooperationsabkommen soll auch den Informationsfluss zwischen beiden Un-
ternehmen intensivieren und die Bildung gemeinsamer Konsortien ermöglichen. In ausgewählten Bereichen möchte man auch gemeinsame Entwicklungsarbeit leisten.
Neuer Kelag-Vorstand
Ressel-Preis
Informatik-Pionier
Der Aufsichtsrat der Kelag hat Ende Juni Dipl.-Kfm. Armin Wiersma zum neuen Vorstand bestellt, er übernimmt das kaufmännische Ressort und ist in dieser Funktion der Nachfolger von Dipl.-Kfm. Hans-Joachim Jung, der in den Ruhestand tritt. Gemeinsam mit Univ.-Prof. Dr. Hermann Egger leitet Armin Wiersma nun seit 1. Juli 2007 die Kelag. Aus seinen bisherigen Tätigkeiten verfügt Armin Wiersma, Jahrgang 1964, über umfassende Erfahrungen im Energiegeschäft: Zuletzt war er Geschäftsführer der MITGAS, einem Erdgasversorgungsunternehmen in Deutschland, zuständig für das Ressort Finanzen und Technik.
Mit dem diesjährigen Ressel-Preis wird Dr. Alexander Nemecek, Projektassistent am Institut für Elektrische Mess- und Schaltungstechnik an der TU Wien, ausgezeichnet. Das eingereichte Projekt mit Titel „Integrated Optical Distance Measurement Sensors based on Advanced PIN-Photodiode Technology“ überzeugte die Jury, und damit erhält Alexander Nemecek bzw. sein Institut, an dem er das Projekt durchführt, ein Preisgeld von 13.000 Euro. Das Preisgeld wird laut den Statuten jenem Institut, das für das Zustandekommen des Forschungsgegenstandes (Forschungsauftrag im Drittmittelbereich) und für die Betreuung der Dissertation des Preisträgers hauptverantwortlich war, zur Verfügung gestellt. Es wird für die Förderung der Forschungstätigkeit des Preisträgers (Auslandsaufenthalte, Kongressteilnahmen, Geräteausstattung etc.) verwendet. Die Preisverleihung wird bei einer der Promotionen im Oktober 2007 stattfinden.
Die University of Calgary zeichnete Prof. Dr. Hermann Maurer, Dekan der Fakultät für Informatik der TU Graz, für sein wissenschaftliches Wirken mit einem Ehrendoktorat aus. Maurer hat die Geschichte des World Wide Web nicht nur von Anfang an miterlebt, sondern auch entscheidend mitgeprägt: Mit dem in den 1980er Jahren in der Steiermark entwickelten Bildschirmtextcomputer MUPID schuf Hermann Maurer eine Vorstufe der Internettechnologie. Jüngere Pionierentwicklungen des Informatikers, der das Österreichische Ehrenkreuz für Verdienste in Wissenschaft und Kunst Erster Klasse trägt, sind elektronische Publikationsprojekte wie der „Brockhaus Multimedia“.
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Informationen Swarco Holding AG, Blattenwaldweg 8, 6112 Wattens, Telefon +43 (5224) 58 77, E-Mail: office.
[email protected], Internet: www.swarco.com
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Telekom Austria
Zutritt nur für Befugte Kein anderer Raum in den Gebäuden von Telekom Austria in ganz Österreich wird so geschützt wie die Sicherheitszentrale im Wiener Arsenal: Eine technologische Stateof-the-art-Ausrüstung mit eigener Zutrittskontrolle durch eine Sicherheitsschleuse, Sicherheitsglas, einer redundanten Ausführung bei der Stromversorgung, IT-Anbindung sowie der Klimaanlage gewährt höchste Sicherheit auch in Ausnahmesituationen. In der Sicherheitszentrale laufen alle Alarme der Privat- und Geschäftskunden sowie der Telekom Austria-eigenen Überwachung zusammen. Identifizierungssysteme Immer mehr Unternehmen verlangen heute nach umfassenden Sicherheitskonzepten – nicht nur für ihre IT-Infrastruktur, sondern auch zur Sicherung ihrer Gebäude und Waren. Wer beispielsweise sein Firmengelände vor unberechtigtem Zutritt schützen will, kann auf unterschiedliche Systeme zur Identifizierung von Personen zurückgreifen: Neben Gegensprechanlagen bietet Telekom Austria auch Identifikationsterminals
für hochsensible Räume mit biometrischen Systemen wie Fingerabdruck, Gesichtsscan, Irisscan oder Stimmerkennung an. Wichtig ist bei der Konzeptionierung solcher Zutrittssysteme, die baulichen Gegebenheiten zu berücksichtigen und auch die Abläufe im Gebäude genau zu kennen. Erst dann können die richtigen Maßnahmen für den jeweiligen Kunden erarbeitet werden. Das
reicht von Herstellung und Verwaltung von Zutrittskarten bis zur Auswertung und zum Reporting der erfassten Daten. Informationen Telekom Austria, Postfach 1001, 1011 Wien, Telefon +43 (590) 591-0, E-Mail:
[email protected], Internet: www.telekom.at
NXP Semiconductors
RFID-Kompetenzen am Standort Gratkorn erweitert
Tests unter realen Einsatzbedingungen Dieses so genannte Reference Design Center (RDC) verbessert die Leistungsfähigkeit
und Zuverlässigkeit existierender RFIDSysteme durch Tests unter realen Einsatzbedingungen, speziell für Anwendungen in der pharmazeutischen und produzierenden Industrie sowie im Einzelhandel. Das neue Zentrum wird sowohl NXP als auch seine Partner unterstützen, RFID-Lösungen mit optimalen Lesereichweiten und bestmöglicher Systemkonfiguration zu realisieren. Das RDC wird darüber hinaus neue RFIDLösungen entwickeln, die exakt auf die spe-
Im Reference Design Center von NXP in Gratkorn werden RFID-Systeme unter realen Einsatzbedingungen getestet
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zifischen Anforderungen der jeweiligen Anwendung abgestimmt sind. Messsysteme und Prüfverfahren Auf einer Gesamtfläche von 800 m2 beherbergt das RDC unter anderem Labore, Prüf-Ausrüstungen und Palettentransportanlagen, mit denen sich die Bedingungen des Praxiseinsatzes realitätsgetreu nachbilden lassen. Im Zuge des Aufbaus der Einrichtung wurden bereits spezifische Messsysteme und Prüfverfahren für RFID-Anwendungen entwickelt und patentiert. Die anwendungsspezifische Analyse und Optimierung am RDC geht über das schlichte Design-In von Produkten weit hinaus. Sämtliche Elemente der Lösung können vom ersten Entwicklungsmuster über die Middleware bis zum fertigen Produkt entwickelt und bewertet werden. Informationen NXP Semiconductors Austria GmbH, Mikronweg 1, 8101 Gratkorn, Telefon +43 (3124) 299-324, Internet. www. nxp.com
e&i elektrotechnik und informationstechnik
Fotos: Telekom Austria, NXP
NXP Semiconductors baut seine RFID-Aktivitäten in Österreich aus: In nächster Nähe zum globalen Entwicklungszentrum für Kontaktlostechnologien in Gratkorn wurde ein Anwendungszentrum für RFID-Referenzsysteme eröffnet, das den Einsatz und die Verbreitung der Technologie weiter vorantreiben soll.
ove news
Reinhard Petschacher feiert den 60er Dipl.-Ing. Reinhard Petschacher, Chief Technology Officer der Infineon Technologies Austria AG, wurde am 6. August 60 Jahre. Herzliche Gratulation! Geboren in Spittal an der Drau in Kärnten absolvierte er das Studium der Nachrichtentechnik an der TU Wien. Seine Karriere startete Petschacher in Deutschland im Forschungsbereich von AEG Telefunken. Im Jahr 1979 führte ihn sein Weg nach Villach, in das Siemens Entwicklungszentrum für Mikroelektronik. Von Beginn an stehen Forschung und Entwicklung in der Halbleiterindustrie im Mittelpunkt seines Wirkens bei Siemens, später Infineon. Petschachers Werdegang ist ge-
prägt von verantwortungsvollen Positionen: 1999 wird er Geschäftsführer der Infineon Technologies Microelectronic Design Center Austria GmbH, im gleichen Jahr übernimmt er die Funktion des Vorstandsmitglieds für Forschung und Entwicklung der Infineon Technologies Austria AG. Mit dem Transfer wichtiger HeadquarterFunktionen nach Villach im Jahr 2003 verlagert sich Reinhard Petschachers Verantwortung auf internationale Funktionen – er wird weltweiter Technology & Innovation Manager für den Geschäftsbereich Automotive, Industrial & Multimarket (AIM). Zusätzlich zu seiner globalen Verantwortung ist Reinhard Petschacher im Juni diesen Jahres erneut in den Vorstand der
Infineon Technologies Austria AG berufen worden – eine weitere Bekundung dafür, wie wertvoll seine Expertise und sein hohes Engagement für das Unternehmen sind. Bei der Belegschaft ist Reinhard Petschacher als versierter, fachlich wie auch menschlich ausgezeichneter Manager und Teamspieler beliebt. In der Fachwelt hat er sich als anerkannter Experte im Bereich Mikroelektronik einen Namen gemacht. Sein Wissen und seine langjährige Erfahrung bringt er auch im Rat für Forschung und Technologieentwicklung ein und leistet so einen wichtigen Beitrag zur Positionierung Österreichs im internationalen Forschungsumfeld. Wir sind stolz darauf, Reinhard Petschacher an unserer Seite zu haben, freuen uns auf die kommenden Jahre der Zusammenarbeit und wünschen ihm viele gesunde und erfolgreiche Jahre! Monika Kircher-Kohl
Karl Prucha – 65 Jahre Zu seinem 65. Geburtstag, den Herr Dir. Ing. Karl Prucha am 9. Juli feierte, gratulieren OVE und GIT sehr herzlich! Karl Prucha ist durch die Vielfalt an Aufgaben und Funktionen, die er im Lauf der Jahrzehnte im Bereich der Informationsund Telekommunikationstechnik wahrgenommen hat, als kompetenter Fachmann und kooperativer Partner bekannt und geschätzt. Er begann seine Berufslaufbahn nach der HTL-Matura im Bereich Radio-Fernmelde-Licht- und Kinotechnik im Jahr 1961 bei der Schrack Elektrizitäts AG. Der Schwerpunkt seiner Tätigkeit lag auf dem Gebiet der Entwicklung von Nebenstellenanlagen und der öffentlichen Vermittlungstechnik.
Sein Aufstieg führte über die Positionen Abteilungsleiter und Hauptabteilungsleiter zum Ressortchef. In den 1980er Jahren war Karl Prucha als Mitglied des Technischen Ausschusses und Geschäftsführer des Entwicklungszentrums Austria Telekom AG wesentlich an der Anpassungsentwicklung des neuen rechnergesteuerten digitalen Vermittlungssystems OES beteiligt. Er war in zahlreiche internationale Kooperationen eingebunden und brachte seine sachliche und konstruktive Art der Zusam-
Glückwünsche zum Geburtstag Der OVE gratuliert Herrn VDir. Hofrat Dipl.-Ing. Manfred Rudolf Irsigler zu seinem 65. Geburtstag! Seine Leistungen und seine erfolgreiche Laufbahn wurden in der e&i bereits mehrfach gewürdigt.* Wir wünschen ihm weiterhin viel Erfolg und Gesundheit!
Herrn Hofrat Dipl.-Ing. Dr. rer. pol. Andreas Séthy gratulieren wir herzlich zur Vollendung seines 75. Lebenjahres! Sein umfangreiches Schaffen und seine Verdienste um den OVE wurden in der e&i bereits mehrfach gewürdigt.* Wir wünschen dem Jubilar weiterhin viel Gesundheit!
* Siehe Würdigungen in e&i 114 (1997), H. 7/8, S. 423
* Siehe Würdigungen in E und M 94 (1977), H. 11, S.
und e&i 119 (2002), H. 7/8, S. a24.
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501 und e&i 109 (1992), H. 7/8, S. 406.
menarbeit höchst erfolgreich ein. Er wurde Geschäftsbereichsleiter Öffentliche Netze und Mitglied der Geschäftsleitung der Ericsson Austria AG. Der Ende 1998 neu gebildete Vorstand holte ihn in beratender Funktion in die Telekom Austria AG. Bis heute stellt Dir. Ing. Karl Prucha seine Expertise verschiedenen Unternehmen zur Verfügung und ist nach wie vor mit der IKT-Branche eng verbunden. Neben seinem intensiven beruflichen Engagement war und ist Karl Prucha immer wieder in einer Reihe zusätzlicher Aufgaben und Funktionen tätig, u. a. als gerichlich beeideter Sachverständiger, als Mitglied des wissenschaftlichen Vereins der Universität Budapest, im FEEI oder im Kuratorium des TGM. Besonders freut uns, dass der Jubilar sein Wissen und seine Erfahrung seit langem auch unserer Gesellschaft zur Verfügung stellt. Seit zehn Jahren ist er Geschäftsführer der GIT und außerdem Mitglied der GIT-Preis-Jury. Wir danken Herrn Ing. Karl Prucha für seine tatkräftige Unterstützung, wünschen ihm Gesundheit, Wohlergehen und alles Gute für den weiteren Lebensweg und freuen uns auf viele weitere Jahre angenehmer und guter Zusammenarbeit. Kurt Martinek OVE
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Trauer um einen großen österreichischen Erfinder Kurz vor Vollendung seines 83. Lebensjahres ist am 8. Juli 2007 Prof. Dr. Gottfried Biegelmeier verstorben. Wegen einer schweren Krankheit hatte er sich zuletzt völlig in sein Landhaus in Lunz am See zurückgezogen. Mit der Geschäftsstelle der von ihm gegründeten Gemeinnützigen Privatstiftung Elektroschutz stand er bis kurz vor seinem Tod in engem Kontakt. Zuletzt war sein großes Anliegen und Bestreben, die Erkenntnisse auf dem Gebiet der Elektropathologie auch richtig in den internationalen Normen der IEC berücksichtigt zu wissen. In diesem Zusammenhang sei auf seinen Fachaufsatz über „Das vertretbare Risiko beim Schutz gegen schädlichen elektrischen Schlag für Gleichstrom“ verwiesen, der im Heft 6.2007 der e&i erschienen ist. Geboren wurde Gottfried Biegelmeier am 19. Juli 1924 in Nussdorf, ehemals ein Vorort Wiens. Er wächst dort in ärmlichen Verhältnissen auf. Nach der Hauptschule sollte er eigentlich als Dachdeckerlehrling bei seinem Vater anfangen. Seiner Mutter verdankt er es, dass er im Herbst 1938 das Ingenieurstudium beginnen darf. Er entscheidet sich für die Fachrichtung Starkstromtechnik. Anfang 1943 schließt er den Besuch des TGM mit Auszeichnung ab. Unmittelbar danach wird er zur Deutschen Wehrmacht einberufen und schließlich in einer Fernschreibstelle eingesetzt. Nach Italien verlegt, wo ihm das Erlernen des Italienischen leicht fällt, tritt er schließlich Ende 1944 in Norditalien mit italienischen Partisanen, die mit der Britischen Armee in Verbindung stehen, in Kontakt. Kurz vor Kriegsende schließt er sich mit einem Freund den Partisanen an. Schließlich wird er Übersetzer in einer Abteilung der Field Security Section der Britischen Armee – in dieser Zeit erwirbt er seine ausgezeichneten Englischkenntnisse – und wird im Herbst 1945 nach Wien versetzt. Im Herbst 1946 beginnt Biegelmeier das Studium der Physik und Mathematik und promoviert bereits 1949 zum Doktor in Experimentalphysik an der Universität Wien. Seine erste Anstellung findet er im Physikalischen Laboratorium der Wiener Stadtwerke-Elektrizitätswerke. Hier beginnt auch seine Normentätigkeit für den Österreichischen Verband für Elektrotechnik. 1954 wechselt er in die Elektrotechnische Versuchsanstalt der Bundesversuchsanstalt Arsenal, und im Jahr 1957 meldet er seine Erfindung eines Fehlerstrom-Schutzschalters mit Energiespei-
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cherung zum Patent an. Inzwischen hatte Biegelmeier geheiratet, und 1956 wurde sein Sohn Johann geboren. Biegelmeier verlässt die Bundesversuchsanstalt und nimmt eine Stellung als Gebietsvertreter bei der damals noch kleinen Schutzschalterfirma Felten & Guilleaume (F&G, heute Moeller Gebäudeautomation) in Schrems/Eugenia an. Das wichtige Patent zur Energiespeicherung wird 1958 erteilt, und Biegelmeier beginnt in Nussdorf – im heutigen Stiftungshaus – ein Entwicklungslabor einzurichten. Nun beginnt der rasche Aufstieg von F&G, der Biegelmeier zu einem wesentlichen Teil zu verdanken ist. Er arbeitet unermüdlich, schreibt viele Fachbeiträge und hält Vorträge. Von der Vollversammlung der CEE wird er zum Präsidenten des TC 227, das für Fehlerstrom-SchutzschalterNormen zuständig ist, gewählt. Bei F&G ist er gegen Ende der 1960er Jahre eine Art „graue Eminenz“ und verantwortlich für Normung und Entwicklung. Mitte der 1970er Jahre trifft ihn das Zerbrechen seiner Ehe schwer. Es beginnen die Selbstversuche mit dem elektrischen Strom und die intensivere Beschäftigung mit der Elektropathologie. Biegelmeier wagt sich bei diesen Versuchen in Bereiche vor, wie es vor ihm noch niemand getan hat. Mit diesen Selbstversuchen erlangt er weltweite Berühmtheit. Der österreichische Bundespräsident verleiht ihm im Jahr 1978 den Professor-Titel. Die Idee für ein dreistufiges Schutzkonzept entsteht. Von der neuen Führung von F&G wird 1980 der Vertrag von Biegelmeier nicht mehr verlängert. Er beginnt eine Konsulententätigkeit für BBC und ist in der Folge oft in Heidelberg. Es folgt im Jahr 1983 die Gründung der Gesellschaft zur Prüfung elektrotechnischer Industrieprodukte GmbH (CTI), für die Biegelmeier den Status einer autorisierten Prüfanstalt erlangt. In diesem Jahr findet in Toronto das erste internationale Symposion über Elektroschutz statt, und Biegelmeier findet hohe Anerkennung. 1985 wird ihm der Power-Life-Award der IEEE verliehen. Inzwischen hatte sich Biegelmeier wieder auf die Normen- und Prüftätigkeit konzentriert und bei IEC/TC 64 auch den Vorsitz der WG 4 über die Wirkungen des elektrischen
Stromes auf den Menschen übernommen. Mit den Ergebnissen der Versuche von Ferris et al. erkennt er die Bedeutung der Z-Form der Schwelle des Herzkammerflimmerns. Als Erfinder arbeitet Biegelmeier in dieser Zeit an zwei neuen wichtigen Patent anmeldungen, nämlich für einen Fehlerstrom-Schutzschalter, der bei Gewittern nicht fehlauslöst, und einen Fehlerstrom-Schutzschalter mit besonders hoher Zuverlässigkeit. Ende der 1980er Jahre scheitert seine Idee, das CTI an den OVE abzugeben. Vom OVE wird ihm die Goldene Stefan-Ehrenmedaille verliehen. Es gelingt ihm, das CTI in den nächsten Jahren weiter aufzubauen. Bei F&G, Schrems, wird er in den Aufsichtsrat bestellt. Die beunruhigenden Ergebnisse der Zuverlässigkeitsüberprüfungen bei FehlerstromSchutzschaltern in Deutschland und später in Italien werden bekannt. 1993 erhält Biegelmeier in Tokio den IKEDA-Award, in Österreich bekommt er das Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst, 1. Klasse verliehen; auch das Ehrenzeichen für Verdienste bei der Befreiung Österreichs wird ihm vom Bundespräsidenten verliehen. Er wird vom VDE geehrt und bekommt vom Österreichischen Gewerbeverein die Wilhelm-Exner-Medaille verliehen. Auf Biegelmeiers Anregung geht die Nullungsverordnung aus dem Jahr 1998 zurück, mit der die Anwendung der Nullung als bevorzugte Maßnahme des Fehlerschutzes in Niederspannungsverbraucheranlagen festgelegt wurde. Dies ist mit der bei Anwendung der Nullung deutlich niedrigeren Fehlerspannung während eines Isolationsfehlers begründet. Den Niederspannungsnetz betreibern wird ein Übergangszeitraum von zehn Jahren eingeräumt, um ihre Netze schrittweise für die Anwendung der Nullung frei zugeben. Mitte der 1990er Jahre hat Biegelmeier das CTI verkauft. Anfang 1997 nimmt die von ihm gegründete Gemeinnützige Privatstiftung Elektroschutz ihre Tätigkeit auf. In weiterer Folge lebt und arbeitet er nur noch für seine Stiftung. Der Zweck der Stiftung besteht darin, gemeinnützig und wissenschaftlich tätig zu sein und die Verbesserung der Sicherheit der Elektrizitätsanwendung zu erforschen. Für ihre Tätigkeit ist die Stiftung auch auf Zuwendungen durch Sponsoren angewiesen. In Abständen von einigen Jahren verleiht die Stiftung die AlvenslebenJellinek-Ehrenmedaille. Nach Kieback (DE),
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Folcker (SE), Antoni (DE) und Carrescia (IT) soll die Ehrenmedaille 2007 an Skuggevig (US) verliehen werden. Für neue Erfindungen der letzten Jahre, und zwar ebenfalls im Bereich der Fehlerstrom-Schutzschalter, werden Patente erteilt. Die Nutzungsrechte für die Erfindungen überträgt Biegelmeier seiner Stiftung. So will er auch über seinen Tod hinaus den Fortbestand der Stiftung Elektroschutz sicherstellen. Im Rahmen der Schriftenreihe der Stiftung werden seine Forschungsergebnisse sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache veröffentlicht. Es stellt einen großen
Erfolg dar, als die Ergebnisse des Forschungsprojektes über die Körperimpedanzen in IEC 60479-1:2005 übernommen werden. Biegelmeier wird nun Ehrenbürger von Schrems und etwas später von Lunz am See. Mit dem Buch „Lebensbilder eines österreichischen Erfinders und Patrioten“ erscheint 2005 seine Autobiographie. Zuletzt wird Biegelmeier 2006 im Rahmen des 100-jährigen Bestehens der IEC gewürdigt, als er in der Reihe der „thinkers through the ages“ und „inventors and scientists“ aufscheint. Biegelmeier hat sein Leben lang hart und zielorientiert gearbeitet. Er hat vieles er-
reichen wollen und hat manches erreicht. Für manche war er unbequem, wenn er sich nicht von seinem Weg abbringen ließ. Er war ein Suchender, der stets auch das Wohl der Allgemeinheit im Sinne hatte. Dabei konnte er nicht umhin, bei Gelegenheit die Fehler und Schwächen anderer anzuprangern. Mit Prof. Dr. Gottfried Biegelmeier verliert die Welt einen großen Fachmann und Erfinder mit internationaler Anerkennung. Es liegt nun an uns, sein Andenken dauerhaft zu bewahren. Reinhard Hirtler, Peter Reichel OVE
Fotos: Moeller
Zum Abschied vom Erfinder des FI-Schutzschalters Professor Gottfried Biegelmeier ging am In den 1970er Jahren ersann er eine neue dass bei mehreren nacheinander geschal8. Juli 2007 für immer von uns. Die elekteten FI-Schutzschaltern immer nur einer Schutzphilosophie bestehend aus Basis-, Fehler- und Zusatzschutz, um Menschen trische Schutztechnik war sein Leben. auslöst. 1987 knackte er dann mit einer Er scheute nicht einmal vor SelbstversuKurzzeitverzögerung von zehn Millisekunauch dann zu schützen, wenn sie bei einem chen zurück, um seine Theorien zu stütden das Problem von Fehlauslösungen infolge eines Gewitters. zen. Dennoch: Es waren keineswegs nur Ein besonderes Anliegen war BieLorbeeren, die er für seine Bemühungen erntete. Er hatte auch viele Gegner. gelmeier auch die Anerkennung der Biegelmeiers „Ehe“ mit Felten & Nullung als das optimale Mittel für Guilleaume (heute Moeller) – er leitete den Fehlerschutz. Am 16. Septemals freier Mitarbeiter die Entwicklungsber 1998 unterschrieb der zuständige abteilung für NiederspannungsschaltBundesminister eine Verordnung, mit der die Elektrizitätsversorgungsungeräte – währte nahezu 50 Jahre lang. Der studierte Elektrotechniker und Externehmen angewiesen werden, ihre Verteilnetze bis 2008 nullungsfähig zu perimentalphysiker arbeitete gerade als junger Ingenieur in der Prüfstelle für machen. das ÖVE-Sicherheitszeichen als Richard In den Jahren 2003 und 2004 ließ Schiffermüller, Leiter eines Verlageder mittlerweile 80-jährige Profesrungsbetriebs von Felten & Guilleaume sor mit zwei weiteren Patenten – die Carlswerk, in seinem Büro auftauchte. Schutzschalter für den Zusatz- sowie Eine schicksalhafte Begegnung, die die Brandschutz in elektrischen Anlagen, langjährige erfolgreiche Zusammenarin denen die Nullung als Fehlerschutz beit zwischen Biegelmeier und Moeller angewendet wird – aufhorchen. „Ich habe nie aus persönlichem Ehreinläutete. Prof. Biegelmeier scheute nicht vor Selbstversuchen zurück, Es war das Österreichische Patent geiz, sondern immer nur um der Sache um die Funktionsweise des FI-Schutzschalters zu belegen Nummer 197468, mit dem Biegelmeier willen gehandelt. Schon im bürgerim Jahr 1957 in den Olymp der kreativsten defekten Gerät versehentlich spannungsfühlichen Gesetzbuch steht ja, dass ein anstänösterreichischen Erfinder aufstieg: Seine rende Metallteile berühren. 1978 sorgte er diger Mensch verpflichtet ist, alles zu tun, Idee, für die Auslösung von Fehlerstrommit dem selektiven FI-Schutzschalter dafür, um eine Gefahr abzuwenden, die er für seiSchutzschaltern das Prinzip der Energiespeine Mitmenschen erkennen kann“, schreibt Gottfried Biegelmeier in seinem Buch „Liber cherung anzuwenden, versetzte die ganze Amicorum – Liber Inimicis Teil III. Branche in Aufruhr. Und so schickte Felten & Guilleaume im Jahr 1960 zum ersten Mal In diesem Sinne möchten wir uns an dieser Stelle von einem genialen Entwickler, guten einen hochempfindlichen netzspannungsunFreund und vor allem von einem anständigen abhängigen FI-Schutzschalter an den Start. Menschen verabschieden. Seine Erkenntnisse Mit dieser revolutionären Erfindung wurde und Erfindungen werden sicher noch lange Felten & Guilleaume schlagartig berühmt weiterleben. Theo Kubat, Günter Idinger und startete einen beispiellosen Siegeszug und das gesamte Moeller-Team sagen „Danin Europa. Der Umsatz schnellte von rund 40 auf 260 ke“ zu einem Mann, der das Schicksal von Festakt anlässlich der Benennung der BiegelMillionen Schilling empor, und die MitarbeiF&G bzw. Moeller mit seinen Erfindungen meier-Straße in Schrems im Mai 2005: Theo teranzahl verdoppelte sich. entscheidend geprägt hat. Kubat (l.) mit Prof. Gottfried Biegelmeier
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Aktivitäten des young OVE im ersten Halbjahr 2007 Der young OVE – die Studierendenplattform im OVE – hat seit seiner Gründung im Jänner des Vorjahrs bereits mit zahlreichen Aktivitäten aufhorchen lassen. Im Folgenden soll ein Überblick über das letzte Halbjahr geben werden, in dem einige interessante Veranstaltungen stattgefunden haben. Ein Bericht über den abschließenden Höhepunkt des Sommersemesters – die Fachexkursion Energietechnik – folgt in Heft 9.2007 der e&i.
Sportlicher Wettkampf Am 2. Juni ging es in Graz richtig zur Sache! Es war der Tag, den alle sehnlichst erwartet hatten, nämlich das Zusammentreffen der legendären Summernight-Party des Hochspannungszeichensaals (HSZS) an der TU Graz mit dem Fußballturnier unterschiedlicher Mannschaften von Studierenden der Elektrotechnik. Zum diesjährigen Bewerb sind neben den Vertretern der TU Graz Studierende der TU Wien erneut mit zwei starken Mannschaften angetreten. Hoch motivierte Mannschaften Nach wochenlangem Training wurde das Turnier hoch motiviert angegangen. Während der hart umkämpften zehn Spiele kristallisierte sich ein knappes Duell zwischen der Mannschaft Wien 2 und der TU Graz heraus. Für faire Verhältnisse sorgte der unparteiische Karl Stanka vom OVE, der extra die Anreise von Wien nach Graz in Kauf genommen hatte, um die Aktiven als Schiedsrichter zu unterstützen. Den ersten Platz sicherte sich Wien 2 mit zehn Punkten in der Tabelle, jedoch mit der besseren Tordifferenz knapp vor Graz mit ebenfalls zehn Punkten. Auf dem dritten Platz landete Wien 1. Austausch der young-OVE Gruppen Im Anschluss an das Fußballturnier fand die bereits legendäre HSZS-Summernight-Party statt. Auch die drohenden Gewitterwolken waren bereits unverrichteter Dinge weiter-
Die dritte E-Total an der TU Graz stand im Zeichen der Biomedizin gezogen, somit konnte sich das einzigartige Flair der Feier direkt vor der „Haustüre“ des HSZS in den Inffeldgründen ausbreiten. Besonders erwähnenswert ist, dass mit Bernhard Dietermayr auch ein Mitglied der neu gegründeten young OVE-Gruppe an der FH Wels vertreten war.
Mit viel Einsatz wurde das runde Leder gejagt
E-Total „Biomed & Info“ An die 100 Studierenden waren dem Ruf gefolgt und fanden sich am 30. Mai 2007 im HS i2 an der TU Graz ein, um einer weiteren Abendveranstaltung aus der Reihe E-Total beizuwohnen. Peter Frank, Vorsitzender des young OVE, bewährte sich ein weiteres Mal als Moderator dieses Events. Nach der Begrüßung durch den Dekan der Fakultät Elektrotechnik und
Die hoch motivierten Fußballerinnen und Fußballer aus Wien und Graz
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Informationstechnik, Prof. Dr. Heinz Stigler, nahmen Prof. Dr. Norbert Leitgeb (Vorstand des Instituts für Krankenhaustechnik) und Prof. Dr. Rudolf Stollberger (Vorstand des Instituts für Medizintechnik) Stellung zur aktuellen Situation am Sektor der Biomedizin. Die Wirtschaft an die TU holen Wie immer war es den Vertretern des young OVE, die für die erfolgreiche Organisation der Veranstaltung verantwortlich zeichneten, auch diesmal ein großes Anliegen, die Wirtschaft an die TU zu holen, so dass Studierende einen Eindruck einer möglichen Zukunft in der Arbeitswelt auf einem bestimmten Fachgebiet erhalten. Es war den Studierenden gelungen, Firmen wie Siemens Medical Solutions, die Austrian Research Centers Seibersdorf und das EU-Forschungsprojekt Healthsite Medical Research Graz für diese Veranstaltung zu gewinnen. Die Wirtschaftsvertreter präsentierten ihre Unternehmen, sprachen über die aktuelle Situation sowie über die Zukunft der biomedizinischen Technik, den Arbeitsmarkt, gaben Perspektiven für Absolventen und nannten Anforderungen an zukünftige Mitarbeiter. Dabei wurde von allen Vortragenden die Qualität und Einzigartigkeit der Ausbildung an der TU Graz unterstrichen. Gelegenheit zum Netzwerken Des Weiteren fand im Rahmen dieser Veranstaltung die Preisverleihung des „IEEE Student Paper Contests“ statt. Die Preise für den wissenschaftlichen Nachwuchs wurden von der Firma Magna Steyr gesponsert. Im Anschluss an die Vorträge gab es eine Publikumsdiskussion mit den anwesenden Professoren und Firmenvertretern, bei der den Studierenden die Möglichkeit geboten wurde, ihre persönlichen Fragen und Standpunkte vorzubringen. Nach intensiver Diskussion klang der Abend bei persönlichen Gesprächen am reichhaltigen Buffet aus. Für alle Interessierten, die nicht persönlich
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Universität Wien, Vizepräsident des Österreichischen Verbandes für Elektrotechnik (OVE) und seit Frühjahr 2006 Section Chair von IEEE Austria.
Eine Podiumsdiskussion mit den anwesenden Experten lieferte Antworten auf offene Fragen an der Veranstaltung teilnehmen konnten, wurde ein Livestream via Internet organisiert. Somit war es möglich, von zu Hause via PC der Veranstaltung beizuwohnen. Die nächste Veranstaltung aus der Reihe „E-Total“ ist für das Wintersemester 2007/2008 geplant.
Köpfe & Karriere Im Jänner 2007 luden der Absolventenverein ELITE, die Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik sowie der OVE zur zweiten Veranstaltung aus der Reihe „Karriere und Köpfe“. Ziel dieses Zusammentreffens ist es, Gelegenheit zum Gedankenaustausch zwischen Studierenden und hochkarätigen Personen aus Wirtschaft und Wissenschaft zu ermöglichen, wobei der gewählte Veranstaltungsort – ein Grazer Innenstadtlokal mit italienischem Flair – ein Übriges zu einer angenehmen und entspannten Atmosphäre beiträgt. Der young OVE war mit seinem Vorsitzenden Peter Frank und mit Manfred
Sampl, Vorsitzender der IEEE Student Branch Graz, aktiv an der Gestaltung des Abends beteiligt – hatten die beiden doch die herausfordernde Aufgabe übernommen, den zum Gespräch geladenen Gast, O. Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Dietmar Dietrich, zu interviewen und ihn dabei auch mit so manch kritischer Frage aus der Reserve zu locken. Prof. Dietrich ist Vorstand des Instituts für Computertechnik an der Technischen
Gedankenaustausch Prof. Dietrich berichtete über seine beispielgebende Karriere, die – anders als erwartet – ganz und gar nicht geradlinig verlaufen ist. Angesprochen wurden auch die Bedeutung und die Vorteile der Mitgliedschaft und aktiven Mitarbeit in nationalen bzw. internationalen elektrotechnischen Verbänden wie beispielsweise dem OVE und IEEE. Im Anschluss an das „offizielle“ Interview gab es noch ausreichend Gelegenheit zu persönlichen Gesprächen mit Prof. Dietrich sowie zur Diskussion unter den zahlreich erschienenen Besuchern. Die Veranstaltung war Dank der Unterstützung durch den young OVE, den HSZS, vor allem aber durch die bestens vorbereiteten Interviewer Peter Frank und Manfred Sampl, sehr gelungen. Sedat Akyildiz, Peter Frank, Jutta Ritsch
Diskutierten in entspannter Atmosphäre: P. Frank, Prof. D. Dietrich und M. Sampl (v.l.)
Preise für den wissenschaftlichen Nachwuchs Die drei Fachgesellschaften des OVE – OGE (Österreichische Gesellschaft für Energietechnik), OGMA (Österreichische Gesellschaft für Mess- und Automatisierungstechnik) und GIT (Gesellschaft für Informations- und Kommunikationstechnik) – vergeben jährlich Preise für den technisch-wissenschaftlichen Nachwuchs. Traditionellerweise werden die Preise der GIT und der OGMA im Rahmen der OVE-Generalversammlung übergeben. Informations- und Kommunikationstechnik In der Kategorie HTL-Abschlussarbeiten gingen Preise an Magdalena Wihsböck und Ka-
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tharina Egger von der HTL Hollabrunn für das Projekt „Dance Music Identification“ sowie an Martin Weinkopf und Stefan Berghuber, ebenfalls HTL Hollabrunn, für den „Seismograph mit Internetschnittstelle“. Dipl.-Ing. (FH) Michael Lunglmayr und Dipl.-Ing. (FH) Ralf Mosshammer, beide Absolventen der FH Oberösterreich, gingen in der Kategorie FH-Diplomarbeiten mit ihren Arbeiten „Feasibility of Particle Filters for Mobile Station Receivers“ bzw. „Terminal Based Positioning Using UMTS-IPDL“ als Sieger hervor. Für ihre Dissertationen erlangten Dr. Heinz Wolfgang Köppl („Nonlinear System Identification for Mixed Signal Processing“),
TU Graz, und Dr. Ernst Aschbacher („Digital Pre-distortion of Microwave Power Amplifiers“), TU Wien, die begehrten Preise. Mess- und Automatisierungstechnik Sarah Kopeinig, Angelika Straka und Robert Tiefnig, Schüler der HTL Klagenfurt, Abteilung Elektrotechnik, errangen den Sieg in der Kategorie „HTL-Abschlussarbeiten“ für ihr Projekt „GPS-gesteuertes Modellboot“. Der Preis in der Kategorie „Dissertationen“ ging an Dipl.-Ing. Dr. Gerhard Pratl vom Institut für Computertechnik der TU Wien für die Arbeit „Processing and Symbolization of Ambient Sensor Data“.
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Sigmund Hutter – 80 Jahre Dir. Dipl.-Ing. Sigmund Hutter feierte am 12. Juli 2007 seinen 80. Geburtstag. Nach Besuch der HTL (damals im Krieg Staatl. Ingenieurschule) in Salzburg und Kriegsdienst studierte Sigmund Hutter in Wien an der Technischen Hochschule, Fachrichtung Starkstromtechnik, und wurde 1952 zum Diplomingenieur für Elektrotechnik graduiert. Nach einschlägigen Tätigkeiten in Österreich und der Schweiz begann er in Salzburg 1958 im damals sehr kleinen Ingenieurbüro der Elin AG seine Arbeit. Innerhalb kürzester Zeit entwickelte sich diese Niederlassung zu einer führenden Außenstelle des ElinKonzerns in Österreich mit den Schwerpunkten Energiewirtschaft, Industrie und Fremdenverkehrswirtschaft. Im Kraftwerksbau lieferte sein Unternehmen fast in allen
damaligen Bauvorhaben die maschinellen und elektrischen Ausrüstungen, in Salzburg begann eine starke WasserkraftwerksBautätigkeit. Die Tourismuswirtschaft war in diesen Jahren gekennzeichnet durch ein besonders
starkes Wachstum beim Bau von Seilbahnen und Liften. Hier konnte sich die Elin Salzburg unter der Führung Hutters einen Spitzenplatz bei der Lieferung der Antriebsanlagen erobern. Die Planung, Errichtung und der Betrieb von so genannten Kleinwasserkraftwerken lag ihm besonders am Herzen, und hier erwarb er sich bei den größtenteils privaten Bauherren durch seine profunden Kenntnisse besonderes Vertrauen. Auch in Fachkreisen erfuhr er große Wertschätzung und wurde daher im Österreichischen Ingenieur- und Architektenverein (ÖIAV) – Landesverein Salzburg zum Präsidenten gewählt. Noch heute betreibt der Jubilar ein technisches Büro für Wasserkraftanlagen. Josef Rass
WIR GRATULIEREN zum 30. Geburtstag Herrn Peter Urban Herrn Martin Zangl Herrn Mag. Dipl.-Ing. Dr. Gerhard Zehetner zum 35. Geburtstag Herrn Ewald Gottzy Herrn Dipl.-Ing. Helmut Haas Herrn Dipl.-Ing. Dr. Mathias Meusburger Herrn Dipl.-Ing. Dr. Peter Palensky Herrn Holger Recht Herrn Dipl.-Ing. Max Schwarzelmüller Herrn Dipl.-Ing. Dr. techn. Christian Seyringer Herrn Dipl.-Ing. Roland Vacha zum 40. Geburtstag Herrn Dipl.-Ing. Florian Alber Herrn Dipl.-Ing. Thomas Attwenger Herrn Dipl.-Ing. Martin Krammer Herrn Ing. Johann Kreuter Herrn Dipl.-Ing. Andreas Mühlberger Herrn Dipl.-Ing. Michael Präthaler Herrn Dipl.-Ing. Dr. mont. Andreas Schmidhofer Herrn Dipl.-Ing. Volker Sudmann Herrn Ing.-Kons. Dipl.-Ing. Dr. Bernhard Weiser zum 45. Geburtstag Herrn Dipl.-Ing. Harald Dobernig, MSc MBA Herrn Ing. Robert Prinz Herrn Dipl.-Ing. Helmut Scherzer Herrn Dipl.-Ing. Dr. techn. Thomas Wolbank
zum 55. Geburtstag Herrn Engelbert Bogenreitner Herrn Dipl.-Ing. Georg J. Huber Herrn Dipl.-Ing. Heinrich Schlichtner Herrn Ing. Johann H. Wolfgang zum 60. Geburtstag Herrn Ing. Johann Schwarz zum 65. Geburtstag Herrn Dipl.-Ing. Manfred Irsigler Herrn Ing. Hans Kazda Herrn Dipl.-Ing. Dietmar Entlesberger zum 70. Geburtstag Herrn Dipl.-Ing. Peter Knezu zum 75. Geburtstag Herrn Baurat h.c. Dipl.-Ing. Johann Oismüller Herrn Ing. Anton Krch Herrn Hofrat Prof. Dipl.-Ing. Dr. Andreas Sethy zum 80. Geburtstag Frau Dipl.-Ing. Stefanie Austerweger Herrn Dipl.-Ing. Johann Jaunecker Herrn Ing. Wilfried Salat Herrn Dipl.-Ing. Franz Steinbauer zum 85. Geburtstag Herrn Dipl.-Ing. Manfred Mayr Herrn Dir. i.R. Dipl.-Ing. Ernst Wunderle
zum 50. Geburtstag Herrn Dipl.-Ing. Josef Gschwantner Herrn Dipl.-Ing. Ernst Mair
... und wünschen alles Gute!
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