elektrotechnik und informationstechnik
THEMEN+AUTOREN e&i – gegründet 1883 1883 „Zeitschrift des Elektrotechnischen Vereines in Wien“ 1884–1905 „Zeitschrift für Elektrotechnik“ 1906–1987 „Elektrotechnik und Maschinenbau“ e&i – indiziert in INSPEC (seit 1988; 1968–1987 unter dem Titel „Elektrotechnik und Maschinenbau“ HERAUSGEBER Österreichischer Verband für Elektrotechnik Präsident: VDir. Dipl.-Ing. Gunter Kappacher Generalsekretär: Dipl.-Ing. Peter Reichel REDAKTION Chefredakteur: Dipl.-Ing. Peter Reichel Chefin vom Dienst: Mag. Jutta Ritsch Leitende Redakteurin: Mag. Kerstin Kotal Redakteurin: Mag. Gerda Habersatter EDITORIAL BOARD Chief Editor Power Technology: O. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.-Ing. Günther Brauner Chief Editor Information and Communication Technology: Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.-Ing. Christoph Mecklenbräuker Chief Editor Microelectronics: Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Wolfgang Pribyl, MBA
Chief Editor Automation and Control: Ass.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Thilo Sauter Univ.-Lektor Dipl.-Ing. Dr. techn. Helmut Malleck Prof. (FH) Dipl.-Ing. Paul Skritek Em. O. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Alexander Weinmann Univ.-Lektor Dipl.-Ing. Manfred Wurm ASSOCIATE EDITORS Power Technology: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Ernst Gockenbach Dipl.-Ing. Franz Pirker, M.Sc. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Mag. rer.soc.oec. Dr. techn. Heinz Stigler Information and Communication Technology: Dipl.-Ing. Dr. Sandford Bessler Univ.-Doz. Ing. Mag. rer.nat. Mag. phil. Dr. Andreas Holzinger Univ.-Lektor Dipl.-Ing. Dr. techn. Helmut Malleck Microelectronics: O. Univ.-Prof. Dr. phil. Emmerich Bertagnolli Dipl.-Ing. Dr. techn. Franz Dielacher A. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Timm Ostermann Automation and Control: Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Bernhard Jakoby Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Andreas Kugi Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Peter Palensky
OPEN CALL FOR PAPERS Die e&i erscheint jährlich in zehn Ausgaben, die jeweils einem Themenschwerpunkt gewidmet sind. In der nachstehenden Aufstellung sind die geplanten Themenschwerpunkte der nächsten Ausgaben angeführt. Für welche dieser Themenschwerpunkte noch Beiträge zur Veröffentlichung eingereicht werden können, entnehmen Sie bitte der untenstehenden Tabelle. Reichen Sie dazu Ihre Beiträge online unter http://www.editorialmanager.com/euin/ ein. Darüber hinaus können auch gerne wissenschaftliche Fachbeiträge aus dem Gesamtgebiet der Elektrotechnik und Informationstechnik, unabhängig von den geplanten Themenschwerpunkten, eingereicht werden. Richtlinien für Autoren finden Sie unter http://www.ove.at/medien/eui/hinweise.htm.
HEFT
THEMA
Heftkoordinator(en)
Abgabetermin
11.2010
Energieeffizienz in der IKT
Dr. Helmut Malleck
Redaktionsschluss
12.2010
Elektromobilität
O. Univ.-Prof. Dr.-Ing. Günther Brauner, TU Wien
Redaktionsschluss
1-2.2011
Elektromobilität II
O. Univ.-Prof. Dr.-Ing. Günther Brauner, TU Wien
Redaktionsschluss
3.2011
Elektrische Maschinen
Dr. Dr. Harald Neudorfer, traktionssysteme austria
6. Dezember 2010
4.2011
Smart Grids
Dr. Brigitte Bach, AIT Energy Department
10. Jänner 2011
5.2011
Frauen in der Elektro- und Informationstechnik
femOVE, Redaktion
7. Februar 2011
Zur Veröffentlichung eingereicht werden können: Originalarbeiten: Technisch-wissenschaftliche Fachbeiträge, die noch nicht publiziert oder an anderer Stelle zur Publikation eingereicht wurden. Sämtliche Originalarbeiten werden von unabhängigen Gutachtern beurteilt. Praxis+Wissen: Übersichtsarbeiten aus dem Gesamtgebiet der Elektrotechnik und Informationstechnik, auch praxisorientierte Beiträge wie zum Beispiel Anwenderberichte.
Oktober 2010
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aktuell
OVE
48. OGE-Fachtagung in Salzburg „Stromlos in die Zukunft?“ – mit dieser provokanten und zugleich sensiblen Frage hat die Österreichische Gesellschaft für Energietechnik (OGE) im OVE die Teilnehmer ihrer diesjährigen Fachtagung am 14. und 15. Oktober 2010 in Salzburg konfrontiert. Fast 230 Zuhörer sind von hochkarätigen Referenten auf das Thema eingestimmt worden. Dabei wurde kein Bereich der Stromversorgung ausgelassen: Erzeugung, Übertragung, Forschung, alternative Möglichkeiten und die Bedeutung, die die elektrische Energie für unsere gesamte Wirtschaft und die Gesellschaft hat. In der anschließenden Podiumsdiskussion wurde dann die Erkenntnis gewonnen, dass es unbedingt notwendig ist, mit allen Beteiligten einen Dialog zu starten, um die Wichtigkeit einer verlässlichen Stromversorgung mehr ins öffentliche Bewusstsein zu bringen. In weiterer Folge behandelten die Fachvorträge die Anforderungen an eine nachhaltige, regenerative Stromerzeugung und die Notwendigkeiten, die sich daraus u. a. für die Stromübertragung und -verteilung ergeben. Smart oder Super Grid, beide werden notwendig sein, um die Herausforderungen für die Stromversorgung in der Zukunft zu meistern. Vieles wird auch noch zu erforschen und bereits Bekanntes weiter zu entwickeln sein, um die hochgesteckten Ziele von Gesellschaft und Politik doch noch zu erreichen – vielleicht nicht schon 2020, aber doch später. Dass wir in Österreich grundsätzlich auf dem richtigen Weg sind, haben ja schon unsere Vorfahren bewiesen, indem sie früh auf die alternativen Energieträger für die Stromerzeugung und primär auf den Ausbau der Wasserkraft gesetzt haben. Nun gilt es, diesen Weg weiter zu beschreiten und ihn „auszubauen“ – die Möglichkeiten sind gegeben. Bei der Abendveranstaltung in der StieglBrauwelt wurden nicht nur – schon tradi-
Traditionellerweise werden im Rahmen der OGE-Fachtagung die Förderpreise vergeben tionsgemäß – die OGE-Förderpreise vergeben, der Rahmen wurde auch vom Verein zur Förderung der Schalterforschung für die erstmalige Verleihung des „Prof. Werner Rieder-Preises“ genutzt. Darüber hinaus hat auch Oesterreichs Energie ihre Nachwuchspreise für Energie- und Elektrizitätstechnik im Zuge dieser Abendveranstaltung verliehen.
den Dipl.-Ing. Walter Auer und Dipl.-Ing. Dr. Karl Dorfmeister mit dem OVEaward ausgezeichnet. Im Anschluss an die Fachtagung konnten sich Interessierte während einer exklusiven Exkursion über den Stand der Montage- und Inbetriebsetzungsarbeiten im Pumpspeicherkraftwerk Limberg II der Verbund Hydro Power AG informieren.
Förder- und Nachwuchspreise Die Preisträger des OGE-Förderpreises sind Mathias Koukal und Alexander Muck bzw. Stefan Pehr, Veronika Haberle, Johannes Huber, Clemens Mattersdorfer und Islam Mohamed für ihre HTL-Projektarbeiten, Dipl.-Ing. (FH) Paul Japek und Dipl.-Ing. (FH) Hartmut J. Popp für ihre FH-Diplomarbeiten, Dipl.-Ing. Werner Brandauer und Dipl.-Ing. Markus Einhorn für ihre Diplomarbeiten sowie Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Gruber für seine Dissertation. Der Träger des ersten „Prof. Werner Rieder-Preises“ ist Dipl.-Ing. (FH) Andreas Kröpfl, die Nachwuchspreise von Oesterreichs Energie konnten Dipl.-Ing. (FH) Alois Kraußler (FH-Diplomarbeit), Dipl.-Ing. Franz Tyma (Diplomarbeit), Dipl.-Ing. Harald Köhler (Diplomarbeit) sowie Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Prüggler (Dissertation) in Empfang nehmen. Als Abschluss der Ehrungen wur-
Breites Medieninteresse Die Fachtagung 2010 stieß bereits im Vorfeld auf großes Interesse: Am Tag vor der Veranstaltung hat in Wien ein Pressegespräch zum Thema der Tagung stattgefunden, und unerwartet viele Medienvertreter waren der Einladung gefolgt. Mit den rund zwanzig anwesenden Journalisten konnten konstruktive Diskussionen geführt werden, was in weiterer Folge auch zu entsprechenden Meldungen in den Medien geführt hat. Alles in allem, eine rundum mehr als gelungene Veranstaltung. Karl Dorfmeister OVE Informationen Österreichische Gesellschaft für Energietechnik (OGE) im OVE, Dipl.-HTL-Ing. Karl Stanka, Eschenbachgasse 9, 1010 Wien, E-Mail: oge@ove.at, Internet: www.ove.at/gesellschaften/oge
Die OGE-Fachtagung war auch in diesem Jahr sehr gut besucht
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Fotos: OGE
Die Organisatoren der Fachtagung, Dr. Dorfmeister (r.) und Dipl.-Ing. Auer (2.v.r.) wurden mit dem OVEaward ausgezeichnet
e&i elektrotechnik und informationstechnik
aktuell
Energie Steiermark
Eröffnung der neuen Konzernzentrale In Graz wurde Mitte Oktober nach zweijähriger Bauzeit das neue Headquarter der Energie Steiermark eröffnet. Die Konzernzentrale, die die Bezeichnung „E-Office“ trägt, ersetzt vier bisherige Standorte im Großraum Graz, die nun aufgelassen werden. Dazu gehören unter anderem das Palais Herberstein und die Verwaltungszentren in der Ankerstraße (Strom) und am Gaslaternenweg (Gas und Wärme). Das ursprünglich aus dem Jahr 1961 stammende Gebäude wurde umfassend saniert, auf 15.500 Quadratmeter Nutzfläche erweitert und von Architekt Ernst Giselbrecht zu einem innovativen NiedrigenergieBürohaus für 620 Mitarbeiter umgestaltet. Die Investitionen betrugen insgesamt rund 36 Millionen Euro. „Die wesentlichen Vorteile der neuen Konzernzentrale sind kurze Wege, schnellere Entscheidungsabläufe und eine einheitliche Unternehmenskultur“, so Vorstandssprecher Dr. Oswin Kois. Vorstandsdirektor Dipl.-Ing. Olaf Kieser verwies auf die Hebung der Servicequalität für die rund 600.000 Kunden: „Wir haben ab sofort nur mehr eine Anlaufstelle für Strom, Gas und Wärme, durch die neue Bündelung können wir neue, innovative Produkte anbieten.“ Für Architekt Ernst Giselbrecht ist das E-Office ein Vorzeigeobjekt in Sachen Energieeffizienz: In die Fassade und am Dach
Die neue Konzernzentrale „E-Office“ besticht durch Energieeffizienz und beherbergt im Foyer die interaktive Dauerausstellung „E-Wunderwelt“ (siehe Bilder unten) An die Stelle des ehemaligen Parkplatzes setzte man eine ausgedehnte Parkanlage mit mehr als 100 Bäumen.
Störungen befreien. Der Hausgeist E-Mil gibt Nachhilfe in Sachen Energiesparen: Er führt durch sein Heim und zeigt versteckte Fallen auf, durch die Energie verschwendet werden. Durch die Ermittlung des „ökologischen Fußabdrucks“ kann jeder Besucher feststellen, wie umweltschonend er lebt. Ihr Energiepotenzial können Interessierte am „Sustainable Dancefloor“ unter Beweis stellen: Eine Energieanzeige an der Tanzfläche demonstriert die durch das Springen und Tanzen erzeugte Energiemenge.
Fotos: Energie Steiermark (5)
Interaktive E-Wunderwelt Eine einzigartige, interaktive Erlebnisausstellung im Erdgeschoß – die „E-Wunderwelt“ – eröffnet Interessierten einen faszinierenden Einblick in das Thema Erneuerbare Energie. In zahlreichen Erlebnisstationen erfahren Besucher mehr über verschiedene Energieformen und Energieproduktionsmöglichkeiten. So zeigt etwa die Installation „Energy Plants“ den des Gebäudes wurden insgesamt 550 Quadratmeter Photovoltaikmodule integriert, die Strom für mehr als 30 Haushalte liefern. Darüber hinaus sorgen zwölf Erdwärmesysteme und eine Solaranlage für international beachteten NiedrigenergieStandard. Über eine intelligente Nutzung von Regenwasser können jährlich mehr als 1,8 Millionen Liter kostbares Trinkwasser eingespart werden. Bewegungssensoren im Inneren und der Einsatz von LED-Technologie sorgen für eine Einsparung von bis zu 90 Prozent gegenüber herkömmlichen Lichtsystemen.
Oktober 2010
Ein unterhaltsamer Höhepunkt der EWunderwelt ist der Fotopoint mit einem Van de Graf-Generator, von dem aus „haarsträubende“ Fotos per E-Mail verschickt werden können. Die Ausstellung ist während der Büroöffnungszeiten zugänglich, es können auch Führungen gebucht werden. Informationen
Einfluss des Menschen auf die Natur, am „Energy Table“ kann man hingegen in die Rolle eines Energiespezialisten schlüpfen und beispielsweise das Stromnetz von
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Energie Steiermark AG, Leonhardgürtel 10, 8010 Graz, Telefon +43 (316) 90 00, Internet: www. e-steiermark.com
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aktuell
ALDIS
Erkennen und Messen von Gewittern
Alle drei Sekunden ein Treffer 29.155 Blitze an nur einem Tag: Am 17. Juli 2010 konnten dank ALDIS die meisten Blitze in diesem Jahr gemessen werden. Der Dienst liefert exakte Blitzdaten an Wetterdienste, Energieversorgungsunternehmen, Versicherungen und Sachverständige. Außerdem ist ALDIS eine weltweit anerkannte Blitzforschungsstelle, deren Ergebnisse in renommierten Fachzeitschriften und auch bei internationalen Konferenzen präsentiert werden. Das österreichische Blitzortungssystem besteht aus insgesamt acht Messstellen. Die Messstellen, die 2006 komplett erneuert wurden, sind über ganz Österreich verteilt. Durch eine hohe Dichte an Sensoren
kann eine hohe Ortungsgenauigkeit von durchschnittlich 400 Metern erreicht werden. Über eine Internetverbindung werden die Daten von den einzelnen Messstellen zu einem zentralen Lightning-Prozessor gesendet, der die Daten auswertet. Mobiles Gewitterservice Prognosen für aktuelle Gewitteraktivitäten und mögliche Gewitterszenarien sind in vielen Bereichen eine große Hilfe und teil-
weise auch unverzichtbar. Zur Erntezeit in der Landwirtschaft, in der Bauindustrie oder aber auch für Aktivitäten im Freien sind möglichst genaue Wettervorhersagen unerlässlich. ALDIS bietet seit Sommer 2010 auch ein mobiles Gewitterservice für Handys und Smartphones an. So können beispielsweise österreichweit Gewitteraktivitäten der letzten Stunden auf dem Handy visualisiert und nachverfolgt werden. Eine interaktive Gewitterkarte zeigt an, wo es gerade Gewitter und Blitze gibt. Verfügt das Handy über GPS-Ortung, kann man zu jedem Zeitpunkt selbst nachschauen, ob ein Gewitter im Anmarsch ist. Informationen zur Entstehung von Gewittern und der richtigen Verhaltensweise, wenn man in ein Gewitter gerät, runden das Angebot von ALDIS ab. Informationen ALDIS Austrian Lightning Detection & Information System, Kahlenberger Straße 2A, 1190 Wien, Telefon +43 (1) 370 58 06-211, E-Mail: aldis@ove. at, Internet: www.aldis.at
Bücher
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Lichttechnik für Ausbildung und Praxis
Niederspannungsanlagen
Ohne Fachbegriffe geht es auch bei Licht und Strom nicht. Aber was verbirgt sich dahinter? Dieses praxisorientierte Lehrbuch ist speziell auf die Anforderungen in der Veranstaltungstechnik zugeschnitten und orientiert sich an Rahmenlehrplan und Berufsalltag. Die wichtigsten physikalischen Grundlagen der Optik und der Elektrotechnik werden anschaulich vermittelt. Das Autorenteam spannt den Bogen von wichtigen theoretischen Aspekten der Energieversorgung und der Lichtge-
Niederspannungsanlagen sind die in Industrie, Wohnund Zweckbau am häufigsten vorkommenden Elektroanlagen. Sie müssen mit höchster Sicherheit für Menschen, aber auch für Nutztiere und Sachwerte und mit einem hohen Grad an Verfügbarkeit betrieben werden. Nur wenn die exakte Einhaltung der komplexen Vorschriften und Normen auch im Fehlerfall nachgewiesen werden kann, befinden sich Errichter und Projektant auf der sicheren Seite.
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staltung über Netzsysteme, Messtechnik und gesetzliche Vorschriften bis hin zu Leuchtmitteln, Scheinwerfern und Lichtsteuerung. Praxisnähe Wichtige Herstellerangaben zu allen weit verbreiteten Produkten und konkrete Anwendungsbeispiele gängiger Geräte machen den Mehrwert dieses Lehrbuchs aus. Berechnungsbeispiele schaffen Praxisnähe, Übungsaufgaben am Ende jedes Kapitels mit Lösungen im Anhang festigen das erworbene Wissen. Smyrek, Volker; Kruse, Diana; Hascher, Ralph: Lichttechnik und Energieversorgung für Veranstaltungstechniker. Stuttgart: Hirzel 2010. 428 S., 395 Abb., 42 Tab., EUR 35,-. ISBN 978-3-7776-1689-6.
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e&i elektrotechnik und informationstechnik
Foto: Siemens AG Österreich
191.514 Blitze entluden sich bis Anfang Oktober über Österreich. Das konnte mit ALDIS (Austrian Lightning Detection and Information System), einem Gemeinschaftsprojekt der Siemens AG Österreich, des Österreichischen Verbandes für Elektrotechnik (OVE) und der Verbund-Austrian Power Grid AG, gemessen werden.
aktuell
ABB AG Österreich
100 Jahre Zukunft – 100 Jahre ABB Mit zahlreichen Festgästen feierte ABB AG Österreich im Palais Ferstel ihren 100. Geburtstag. Über 200 Gäste aus Politik und Wirtschaft gratulierten zu den 100 Jahren andauernden Erfolgs. Die Wurzeln in der Energie- und Automationstechnik reichen bis ins 19. Jahrhundert zurück: Das österreichische Unternehmen entstand 1910 durch die Gründung der Österreichischen Brown Boveri-Werke durch Charles E. Brown und Walter Boveri, die bereits 1891 die Firma BBC in der Schweiz errichtet hatten.
Erfolgsgeschichte mit Zukunft Das Motto der Feier „100 Jahre Zukunft – 100 Jahre ABB“ strich heraus, dass ABB nicht nur auf eine bereits 100-jährige Erfolgsgeschichte zurückblickt, sondern vielmehr den Fokus weiter auf die Zukunft und die Forschungsstrategien im Hinblick auf die Bedürfnisse der Kunden legt, weshalb ein enger Kontakt zu den ABB-Forschungs- und Entwicklungszentren in allen Teilen der Welt gepflegt wird. Aufgrund der Innovationen und der Ausrichtung des Unternehmens, waren
ABB-VVors. Ing. Franz Chalupecky mit Bundesministerin Dr. Beatrix Karl
Fotos: ABB AG Österreich/M.Draper
Energieeffizienz und Erneuerbare Energien viel beachtete Themen in den Talkrunden auf der Bühne. Die 20-20-20-Ziele von 2008 im Rahmen des Kyoto-Protokolls sind auch für ABB eine verpflichtende Herausforderung, Lösungen zur Erreichung dieser Ziele zu finden. Informationen ABB AG Österreich, Clemens-Holzmeister-Straße 4, 1109 Wien, Telefon +43 (1) 601 09-0, E-Mail: office@at.abb.com, Internet: www.abb.at
Projektmanagement für Ingenieure Das vorliegende Buch ist in dritter völlig neu bearbeiteter und dem Stand der Technik und Normen angepasster Auflage in der Reihe de-Fachwissen erschienen. Es behandelt die Wirkungsweise aller Bauteile und Baugruppen von Niederspannungsanlagen und deren Dimensionierung innerhalb der Gesamtanlage. Eine wertvolle Ergänzung zum Buch bilden die auf zwei CDs beigelegten Planungs- und Berechnungsprogramme. Sie vereinfachen den Projektierungsprozess erheblich und haben sich in der Praxis bewährt. Kasikci, Ismail: Projektierung von Niederspannungsanlagen. Betriebsmittel, Vorschriften, Praxisbeispiel. (=deFachwissen). 3. neu bearb. Aufl. Heidelberg: Hüthig & Pflaum 2010. 779 S., 2 CDs. EUR 49,-. ISBN 978-3-81010274-4.
Oktober 2010
Projekte sind die Antwort auf steigende Anforderungen in Form kürzer werdender Innovationszyklen, steigenden Kostendrucks und zunehmender Vernetzung. Das Management technischer Projekte wird in diesem Buch als durchgängiges Konzept dargestellt, bei dem Probleme zielgerichtet gelöst, Arbeitsprozesse strukturiert geplant und Projektteams termintreu geführt werden. Das Lehrbuch gibt Studierenden technischer Studiengänge und berufser-
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fahrenen Ingenieuren eine praxisnahe Einführung in die Methoden des Projektmanagements. Die Anwendung der Methoden wird an vielen Beispielen demonstriert, Fallbeispiele aus realen Projekten veranschaulichen den praktischen Nutzen, Formulare und Checklisten unterstützen die direkte Umsetzung. Verständnisfragen und Übungsaufgaben am Ende jedes Kapitels vertiefen und festigen das Wissen auf einem Niveau, das für die Tätigkeit als Projektleiter erwartet wird. Jakoby, Walter: Projektmanagement für Ingenieure. Gestaltung technischer Innovationen als systemische Problemlösung in strukturierten Projekten. Wiesbaden: Vieweg+Teubner 2010. 298 S., 138 Abb. u. 65 Tab., EUR 29,95. ISBN 978-3-8348-0918-6.
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aktuell
EVN, TU Wien
Photovoltaik statt Kernkraft: Zwentendorf wird Solarkraftwerk
Photovoltaikmodule mit solarem Nachführungssystem (Sun-Tracker) handelsübliche Photovoltaikmodule, solare Nachführungssysteme (Tracker), Solarumrichter und Hilfseinrichtungen unter realen Umweltbedingungen in ihrer Effizienz, Anwendungstauglichkeit und ihren Investitions- und voraussichtlichen Betriebskosten untersucht. Ziel ist es unter anderem, Erfahrungen zu sammeln, welche Panele sich für die Haus- und Garagendächer am besten eignen. Automatisches Messsystem In Zwentendorf wurden auf dem Dach des Kraftwerkes, den Seitenwänden und im Freigelände Solarmodule verschiedener Hersteller mit einer Gesamtleistung von 214 kWp (Kilowatt Peak = Spitzenleistung) und einer nutzbaren Leistung von 190 kW installiert. Auf dem Freigelände sind auch zwei Modulgruppen mit automatischen Nachführungseinrichtungen versehen, um einen Vergleich des möglichen Mehrer-
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Florian Sam (TU/EVN), Martin Boxleitner, Florian Heinze, Prof. Günther Brauner (alle TU Wien), Dr. Adolf Aumüller, Gerhard Kampichler, Manuel Rösel (alle EVN) (v.l.n.r.) trags mit den höheren Investitionskosten zu ermöglichen. Die Module können über ein automatisches Messsystem mit Internetanschluss fernüberwacht und ausgewertet werden. Eine Kamera ermöglicht, den Einfluss der Wetterbedingungen, insbesondere von winterlicher Schneelast, sowie die natürliche Selbstreinigung der Module durch Niederschlag zu überwachen. „Die Selbstreinigung ist ein spannendes Thema. Wahrscheinlich wird herauskommen, dass eine etwas steilere Aufstellung günstiger ist. Hier muss die geringe Ertragsminderung mit den hohen Reinigungskosten verglichen werden“, erklärt Prof. Günther Brauner vom Institut für Elektrische Anlagen und Energiewirtschaft an der TU Wien.
In Langzeituntersuchungen können die Degradation der Module, die Leistungsminderung bei sommerlicher Erwärmung sowie die Effizienz der Photovoltaikwechselrichter beurteilt werden. Hieraus sollen Erkenntnisse für den großflächigen Einsatz von PV-Systemen hinsichtlich der erforderlichen Moduleigenschaften, der Aufstellung und der Netzanbindung sowie der Investitions- und Wartungskosten einschließlich der Auswirkungen auf die Ver teilungsnetze untersucht werden. Informationen TU Wien, Institut für Elektrische Anlagen und Energiewirtschaft, O. Univ.-Prof. Dr.-Ing. Günther Brauner, Gußhausstraße 25-25a, 1040 Wien, EMail: guenther.brauner@tuwien.ac.at
Terminänderung bei „Invent a Chip“ Wie bereits in Heft 7-8.2010 der e&i berichtet, veranstalten das Institut für Computertechnik der TU Wien und die Gesellschaft für Mikroelektronische Systeme (GMS) im OVE gemeinsam den Schülerwettbewerb „Invent a Chip“. Im Zeitplan für die Teilnahme an dem Wettbewerb hat sich ein wichtiger Termin geändert: Das Einreichen von Lösungen und Chip-Ideen ist nun bis zum 14. Jänner 2011 möglich. Die Bekanntgabe der Lösungen und der erreichten Punktezahlen sowie die Auswahl
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der sechs Siegerteams erfolgen wie geplant am 31. Jänner 2011, die Auswahl der Gesamtsieger wurde auf den November 2011 verlegt. Nähere Informationen sind unter www.inventachip.at zu finden. Informationen TU Wien, Institut für Computertechnik, Dipl.-Ing. Johann Glaser, Gußhausstraße 27-29, 1040 Wien, E-Mail: invent-a-chip@ict.tuwien.ac.at, Internet: www.inventachip.at
e&i elektrotechnik und informationstechnik
Fotos: TU Wien
Am Standort des Kraftwerks Zwentendorf wurde von der EVN in Zusammenarbeit mit der TU Wien das Photovoltaik-Forschungszentrum Zwentendorf gegründet. Anfang Oktober nahmen acht Mitarbeiter ihre Forschungstätigkeit auf. Anstelle der bei Kraftwerkserbauung vorgesehenen 700 Megawatt Kernkraftleistung sind jetzt 190 Kilowatt Photovoltaik aktiv. Das ist zwar vergleichsweise wenig, aber die zu erwartenden Solarinstallationen auf vielen Hausdächern in allen Regionen Österreichs werden diese Leistung in den nächsten Jahren bei Weitem übertreffen. Derzeit wird jährlich mehr Solarleistung als Windleistung installiert – in Deutschland sind es beispielsweise schon etwa 13.000 MW PV. Entsprechend aktuell und notwendig ist Forschung auf dem Gebiet Photovoltaik, die mit dem neuen Forschungszentrum möglich wird. Am Standort des nie in Betrieb gegangenen Kernkraftwerks werden
Telekom Austria Group
Interaktion Mensch und Maschine Im Auftrag der Telekom Austria Group hat das Institut SORA die Österreicher zu ihrer allgemeinen Einstellung gegenüber Maschinen und neuen Technologien sowie nach ihrer Einschätzung zu Entwicklungen in den kommenden 50 Jahren befragt. Großes Interesse für neue Technologien Die meisten Österreicher (78 %) stehen technologischen Entwicklungen interessiert gegenüber – Männer sind mit 85 % deutlich technologieaffiner als Frauen (71 %). Jeder fünfte Mann (20 %) ist bereit, neue Technologien sofort auszuprobieren, bei den Frauen sind dies nur 6 %. 77 % der Befragten fühlen sich im Beruf wesentlich von Technik oder Maschinen abhängig, am häufigsten Männer sowie Personen in Führungspositionen. Bessere Lebensqualität 58 % der Befragten sehen in neuen Technologien mehr Nutzen als Gefahren. Bei dieser Einschätzung liegen Männer sowie Personen mit höherer Bildung vorne. Als Hauptvorteile gelten neue Möglichkeiten für künftige Generationen sowie eine bessere Lebensqualität – also mehr Gesundheit, Erleichterung des Alltags und Komfort. Prinzipiell sind die Österreicher bereit für progressive Ideen. Viele glauben, dass im Jahr 2020 sämtliche Volksschüler ausschließlich mit Computern arbeiten, dass Menschen mit einem implantierten Mikrochip jederzeit aufzufinden und zu orten sind und dass E-Learning-Plattformen die physische Anwesenheit in der Schule ersetzen. 36 % glauben, dass Menschen in den nächsten zehn Jahren durch neue Technologien im Körper ihre Fähigkeiten verbessern können. Herr über die Technik Die Österreicher erkennen für sich die positiven Effekte neuer Tech-
Oktober 2010
nologien, aber sie sprechen der Technik keine Allmacht zu. Bei der Frage, wo Technologie im Bereich Medizin beziehungsweise Bildung zum Einsatz kommen soll, ziehen die Österreicher klare Grenzen. Laut Studie würden vier von fünf Befragten ein Armband mit ihren Patientendaten tragen, das die Rettung bei Not- oder Unfällen verständigt. Einen Mikrochip mit diesen Daten würde sich aber nicht einmal ein Drittel im Körper implantieren lassen. Geht es um die ständige Überwachung bestimmter Personengruppen, sieht das Meinungsbild differenziert aus: Rund die Hälfte der Österreicher kann sich die Implantierung eines Chips in den Körper von kranken Personen wie Alzheimer-Patienten (53 %) oder von Häftlingen (51 %) zur Erfassung des Standorts vorstellen. Infrastruktur und Know-how Die innovative Netzinfrastruktur der Telekom Austria Group stellt die Basis für den Einsatz neuester Technologien in den Bereichen Services und Applikationen dar. Bereits heute werden innerhalb der Telekom Austria Group zahlreiche Projekte in den Bereichen Bildung und Gesundheit umgesetzt. In Österreich verbindet das „Datennetz der Medizin“ (DaMe) von A1 Telekom Austria Ärzte, Krankenhäuser, Labors und andere Institutionen des Gesundheitswesens in einem eigenen und speziell abgesicherten Netzwerk. Der School Highway bietet allen österreichischen Bildungseinrichtungen einen gesicherten Internet-Zugang und speziell an die Zielgruppe der Bildungseinrichtungen angepasste Möglichkeiten, wie z. B. Mailboxen für Schüler und Lehrer. Informationen A1 Telekom Austria AG, Lassallestraße 9, 1020 Wien, Telefon +43 (50) 664-0, Internet: www.a1telekom. at
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aktuell
FEANI
Generalversammlung 2010 in Sofia
engineerING Card (EngCard) Im Jahr 2007 führte FEANI eine Machbarkeitsstudie zur Einführung einer EngCard im Auftrag der Europäischen Kommission durch. Dabei sollte ein Konzept erarbeitet werden, wie eine „Professional Card“ für Ingenieure im Sinne der EU-Richtlinie 2005/36/EG zur Unterstützung der Mo-
Der scheidende Generalsekretär Philippe Wauters A1 Bachelor, Dipl.-Ing. (FH), A2 Master, Dipl.-Ing. (TH/TU/Uni), A3 (Dr./Ph.D.) • Angabe der Berufserfahrung, wenn sie für mindestens drei Jahre nachgewiesen werden kann, in den Kategorien: B1 freie Wirtschaft, B2 öffentlicher Dienst, B3 Selbständigkeit • Die Dokumentation der Weiterbildung erfolgt in den Kategorien: C1 Seminar mit Teilnahmebescheinigung, C2 Seminar mit Abschlussprüfung, C3 Fortbildung mit Prüfung und Zeugnis
Dirk Bochar wurde als neuer FEANI-Generalsekretär vorgestellt bilität eingeführt werden könnte. Das anschließende Projekt für eine Implementierung dieser EngCard scheiterte dann an einem knappen Veto der GV 2008. Bei der GV 2009 erklärte sich der VDI bereit, ein Modell für eine deutsche EngCard zu erarbeiten, die als Basis für eine europäische EngCard dienen soll. Die deutsche EngCard wurde schließlich bei der Hannover Messe 2010 der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt. Diese im Kreditkartenformat gestaltete EngCard enthält neben Foto und Name des/der Inhabers/in folgende Informationen: • Dokumentation der Studienabschlüsse entsprechend dem europäischen Qualifikationsrahmen in den Kategorien:
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Dachverbandes nationaler Automobilverbände sind aber sicher eine hervorragende Basis für die erfolgreiche Weiterführung der Aktivitäten von FEANI. Höhepunkt der Generalversammlung war die Verabschiedung von Philippe Wauters, der FEANI in den letzten Jahren äußerst erfolgreich führte. Als Meilensteine seiner zehnjährigen Tätigkeit seien hier die Etablierung von EUR-ACE als Akkreditierungsstandard für technisch-wissenschaftliche Studiengänge genannt, die von der EU finanzierte Machbarkeitsstudie einer europäischen EngCard und die Etablierung von FEANI als die europäische Interessensvertretung für Ingenieurinnen und Ingenieure.
Auf der Rückseite der Karte sind die Details zu den kategorisierten Angaben angeführt. Der detaillierte Lebenslauf, insbesondere hinsichtlich Aus- und Weiterbildung und beruflicher Erfahrungen, ist in einer Datenbank hinterlegt, auf die ausschließlich der/die Inhaber/in der EngCard bzw. der von diesem/r autorisierten Person zugreifen kann. Die Struktur orientiert sich dabei an EUROPASS. Die GV hat mit großer Mehrheit zugestimmt, das deutsche Modell als europäischen Standard für eine EngCard zu übernehmen, wobei die Implementierung den nationalen Verbänden obliegt. Wechsel im Generalsekretariat Mit Dirk Bochar wurde der neue FEANIGeneralsekretär vorgestellt. Dieser ist zwar von der Ausbildung her kein Ingenieur, seine beruflichen Erfahrungen als Mitarbeiter bei CENELEC und seine langjährige Tätigkeit als Generalsekretär des europäischen
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Peter Reichel, wiedergewählter FEANITreasurer, bei der Präsentation des neuen Budgets Die Generalversammlung verabschiedete Philippe Wauters mit minutenlangen Standing Ovations, eine sehr individuell gestaltete Würdigung durch die einzelnen nationalen Mitgliedsverbände erscheint in den nächsten Wochen als Sonderausgabe der FEANI News. Wahlen Last not least standen auch Wahlen auf dem Programm. Rafael Fernández-Aller (ES) wurde für den verstorbenen Alcide Gava zum Vizepräsidenten gewählt, Roberto Brandi (IT) als neues Vorstandsmitglied bestellt und – für Österreich erfreulich – Peter Reichel für eine zweite Periode zum Treasurer. Peter Reichel OVE Informationen OVE Österreichischer Verband für Elektrotechnik, Dipl.-Ing. Peter Reichel, Eschenbachgasse 9, 1010 Wien, Telefon +43 (1) 587 63 73-22, E-Mail: a.schelmberger@ove.at, Internet: www.ove.at; www.feani.org
e&i elektrotechnik und informationstechnik
Fotos: Dittmar Zoder
Die diesjährige Generalversammlung von FEANI (Föderation Europäischer Nationaler Ingenieurverbände) fand auf Einladung des bulgarischen Ingenieurverbandes in Sofia statt. Die wesentlichen Tagesordnungspunkte betrafen neben den bei jeder Generalversammlung zu behandelnden Finanzen und Aktivitäten von FEANI, die Abstimmung über einen europaweit gültigen Ingenieurausweis (engineerING Card), die Vorstellung des neuen Generalsekretärs Dirk Bochar (siehe auch Seite a32) und daraus resultierend die Verabschiedung Philippe Wauters als scheidenden Generalsekretär.
aktuell
E-Control
OVE
Hohe Verfügbarkeit
World Telecommunications Congress 2010
Auch heuer ist Elektrizität in Österreich nahezu 100 % der Zeit verfügbar. Dies geht aus der aktuell vorliegenden Ausfalls- und Störungsstatistik der E-Control hervor. Die jährlich erhobene gesamte Nicht-Verfügbarkeit (also geplante und ungeplante Unterbrechungen) durch Stromausfälle liegt im Jahr 2009 mit 53,82 Minuten sogar noch leicht unter den Werten der letzten Jahre (64,24 im Jahr 2007 bzw. 67,36 im Jahr 2008). „Die Qualität der Versorgungssicherheit in Österreich kann also weiterhin als sehr gut bezeichnet werden“, bilanziert der Geschäftsführer der Energie-Control GmbH, Dipl.-Ing. Walter Boltz. Im Vergleich mit den vorhandenen Daten einzelner anderer europäischer Länder zeigt sich, dass Österreich – wie schon in den Jahren zuvor – zu den besten Ländern Europas zählt. „Österreich liegt mit seiner Bilanz konstant im europäischen Spitzenfeld“, stellt Walter Boltz zufrieden fest.
Unter dem Motto „Telecommunications – The Infrastructure for the 21st Century“ ging am 13. und 14. September 2010 der World Telecommunications Congress 2010 im Wiener Arcotel Wimberger über die Bühne. Wie schon in den letzten Jahren bei networks 2004, telescon® 2009 und ECOC 2009 haben OVE und VDE gemeinsam – mit ihren jeweiligen Fachgesellschaften im Bereich IKT – einen internationalen Kongress in Wien veranstaltet. Über 100 Teilnehmer aus 18 Ländern haben ein inhaltlich dichtes und wissenschaftlich hochstehendes Programm mit über 40 Beiträgen vorgefunden, wobei diese ein selektives Peer-Review-Verfahren, geleitet von Telekommunikationsexperten aus Australien, Japan, Deutschland, Österreich und den USA, durchlaufen hatten.
Verbesserung der internationalen Vergleichbarkeit Durch die Vorgaben der EU im Energiesektor wird die Zusammenarbeit der europäischen Stromnetzbetreiber intensiviert. Österreich legt Wert auf die internationale Vergleichbarkeit und veröffentlicht heuer erstmals auch Werte für die Nichtverfügbarkeit bezogen auf die Anzahl der Netzkunden (so genannter SAIDI-Index). Historisch wurde als Bezugsgröße die Transformatorleistung (ASIDI-Index) gewählt, die jedoch den Schwerpunkt der Auswertung Richtung Industriekunden verschiebt. Rückgang der Nichtverfügbarkeit Im Vergleich zu 2008 zeigt die Statistik einen deutlichen Rückgang der Nichtverfügbarkeit bezogen auf ungeplante Versorgungsunterbrechungen im Jahr 2009 in Österreich. „Diese ist von 43,69 auf 36,65 Minuten gesunken, was den niedrigsten Wert seit 2006 bedeutet“, zeigt sich Walter Boltz mit den Ergebnissen zufrieden. Informationen Energie-Control GmbH, Rudolfsplatz 13a, 1010 Wien, Telefon +43 (1) 247 24 -0, E-Mail: office@ e-control.at, Internet: www.e-control.at
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Hochkarätige Keynotes Rüdiger Köster, Geschäftsführer Technik und IT von T-Mobile Austria, konnte als General Chair für die WTC 2010 gewonnen werden und eröffnete die Konferenz. Anschließend folgten hochkarätige Keynotes: August Reschreiter vom BMVIT beleuchtete die Herausforderungen der Behörden durch NGN (Next Generation Network), Ruprecht Niepold von der Europäischen Kommission zeigte die politischen und regulatorischen Aspekte der von der EU beschlossenen Digitalen Agenda auf. Dale Hatfield von der amerikanischen University of Colorado, Kou Miyake von NTT Japan und Jörg Lange von Nokia Siemens Networks deckten mit ihren Keynotes am zweiten Konferenztag die Themen Selbstregulierung in NGN, Bereitstellung von FTTH/NGN und die zunehmende Bedeutung von Online-Kostenkontrolle ab. Das Hauptaugenmerk der eingereichten Vorträge lag auf den Themen IMS (IP Multimedia Subsystem), Breitband mit all seinen Aspekten sowie mögliche künftige Killerapplikationen. IMS, Breitband und Killerapplikation Der SIP-Server aus 3GPP (3rd Generation Partnership Project, eine weltweite Kooperation von Standardisierungsgremien für die Standardisierung im Mobilfunk) bietet in seiner Grundkonzeption wesentlich mehr Security als früher, und das war auch – basierend auf dem Erfolgsmodell GSM mit seinen SIM-Karten – notwendig
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und logisch. Um das an sich teure System zu vermarkten, haben die Hersteller dieses Konzept auch in die Festnetzwelt eingebunden und mit dem Schlagwort FMC (Fixed Mobile Convergence) eine Einbindung in NGN gefunden. Breitband war fast überall ein Thema: Schon die Keynotes zu Beginn der Konferenz haben u. a. beleuchtet, welche Frequenzbänder künftig verwendet werden (könnten). Im Fokus standen auch LTE, die neue Luftschnittstelle bei 3GPP, sowie OFDM, ein Modulationsverfahren, das mehrere orthogonale Trägersignale zur digitalen Datenübertragung verwendet. Weiters wurden WLAN und dessen weitere Entwicklungsmöglichkeiten sowie die optischen Netze thematisiert, die ja das Grundgerüst für jedes Bereitbandnetz bilden. Nach dem unerwarteten und durchschlagenden Erfolg von SMS sucht die IKTCommunity nun nach einem Nachfolger; viele Ansätze und auch Bewertungsmethoden dazu wurden in spannenden Vorträgen dargestellt. Hervorzuheben ist jedenfalls auch der äußerst kompetente, aber nicht minder besorgniserregende Bericht aus Österreich von Thomas Mandl zum Thema „Threat and Security Issues in the Future Internet“. Auszeichnungen Bei der Schlussfeier wurden hervorragende Beiträge ausgezeichnet. Die Urkunden gingen an zwei Teilnehmer aus Deutschland: Florian Winkler wurde für das „Best Paper“ zum Thema „Driving Mobile eCommerce Services using Identity Management“ geehrt, Erwin P. Rathgeb für die „Best Presentation“ zum Thema „Security in the net – Why everything used to be better, bad things happen today and the future looks bright“. Unser Dank gilt nicht nur allen Vortragenden, Organisatoren und Komitees, sondern auch dem Unternehmen T-Mobile Austria, das als Gold-Sponsor nicht unerheblich zum Zustandekommen der Konfe renz beigetragen hat. Informationen OVE Österreichischer Verband für Elektrotechnik, Dipl.-Ing. Richard Valenta, Eschenbachgasse 9, 1010 Wien, Telefon +43 (1) 587 63 73-24, E-Mail: r.valenta@ove.at, Internet: www.ove.at
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interview
Entwicklungen für die nächsten Generationen Text: Jutta Ritsch
e&i: Herr Vorstandsvorsitzender Ing. Chalupecky, ABB AG Österreich feierte vor Kurzem ihr 100-jähriges Bestehen unter dem Motto „100 Jahre Zukunft“. Wie sieht Ihr Resümee aus, wenn Sie einen Blick auf die Entwicklung Ihres Unternehmens zurückwerfen? VVors. Ing. Franz Chalupecky: Wenn ich auf die letzten 100 Jahre zurückschaue, müsste ich eigentlich zwei Blicke zurückwerfen, nämlich auf das schwedische Unternehmen ASEA und auf die 1910 gegründete Oesterreichische Brown Boveri-Werke AG, die spätere BBC, aus deren Fusion 1988 die ABB hervorgegangen ist. Beide Unternehmen verband jeweils die Weltführerschaft bei technologischen Entwicklungen. Das hat in weiterer Folge die ABB geprägt. Ein Unternehmen wird ja nur dann 100 Jahre alt, wenn es tolle Produkte oder Systeme hat und immer wieder erkennt, was der Markt benötigt. ABB hat mit ihren technologischen Entwicklungen in gewisser Weise sogar den Markt generiert, weil ihre Produkte stets einen Schritt weiter waren. Entscheidend war dabei, dass das Unternehmen auch in schwierigen Zeiten niemals Forschung und Entwicklung vernachlässigt und auf Pluralität sowie Mitarbeiterqualifikation gesetzt hat. Soweit der Rückblick auf die letzten 100 Jahre, wobei ich ja die letzten 33 Jahre des
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Unternehmens schon aus persönlicher Erfahrung beurteilen kann. e&i: Und wie sehen Sie die Zukunft Ihres Unternehmens? Chalupecky: ABB setzt grundsätzlich auf zwei auch in Zukunft bedeutende Bereiche, nämlich die Energietechnik und die Automatisierung. Die Herausforderung dabei ist eine Produktivitätssteigerung bei gleichzeitiger Reduktion der Umweltbelastung. Bei der Aufbringung der elektrischen Energie aus nachhaltigen und erneuerbaren Energieformen sehen wir – gerade für uns in Österreich – die Wasserkraft
als zukunftsträchtig. ABB Österreich ist ja innerhalb des Konzerns ein Center of Competence für etwa 30 Länder bei Wasserkrafttechnologie. Darüber hinaus beschäftigt sich ABB auch mit thermischen Anlagen, z. B. bei Müllverbrennungsanlagen, – ein Thema mit enormem Potenzial; weiters mit Erzeugungsanlagen aus Windund Sonnenkraft. Klar ist, dass wir künftig fossile Energieträger nur substituieren können, indem wir vermehrt elektrischen Strom aus regenerativen Quellen erzeugen. Unser zweiter Bereich ist die Übertragungsseite. Hier bietet ABB die gesamte Produktpalette von Hochspannungsschaltanlagen bis zu Mittelspannungsanlagen an. Beim Netz kommen mit den neuen regenerativen Erzeugungsformen enorme Herausforderungen im Bezug auf die Netzstabilität auf uns zu, auch, um größere Abschaltungen künftig zu vermeiden.
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Schlagworte in diesem Zusammenhang sind Smart Grids und Smart Metering. Weiters entwickeln wir Produkte auf der Niederspannungsseite. e&i: Bei Smart Meters stellt sich die Frage der Akzeptanz solcher Systeme durch den Kunden. Da wird es sicherlich Aufgabe des Herstellers sein, die Geräte so anwenderfreundlich zu gestalten, dass der durchschnittliche User damit umgehen kann bzw. überhaupt bereit ist, diese tatsächlich einzusetzen… Chalupecky: Diese Bedenken habe ich nicht. Viele Entwicklungen werden in Technologiesprüngen passieren und möglicherweise erst die nächsten Generationen betreffen. Und jede Generation wächst mit noch größerer Selbstverständlichkeit im Umgang mit neuen Technologien auf, siehe heute der Umgang mit Handys, Computer usw. bei der jungen Generation. e&i: Die Jugend verwendet Technik mit großer Selbstverständlichkeit, dennoch ist die Bereitschaft, sich im naturwissenschaftlichtechnischen Bereich ausbilden zu lassen, in den letzten Jahren nicht entsprechend gestiegen. Wie schätzen Sie diese Entwicklung ein? Chalupecky: Dieses Thema ist mir ein großes Anliegen! Wie schaffen wir es, die Jugend nicht nur technikfreundlich zu machen, sondern mehr Verständnis und Begeisterung für die Technik zu wecken und ihr das enorme Potenzial einer Ausbildung im technischen Bereich zu vermitteln? Bereits die Lehrer sollten anfangen, im Physik- oder Chemieunterricht in Experimenten und mit anschaulichen Beispielen die Begeisterung für Naturwissenschaften zu wecken und die Schüler aktiv mit einzubinden. Der ideale Zustand wäre, dass begeisterte Lehrer wie im Schneeballsystem ihre Begeisterung an die Schüler weitergeben. Da müssen wir ansetzen! Diesen
e&i elektrotechnik und informationstechnik
Foto: ABB AG Österreich
Für ABB AG Österreich ist 2010 ein besonderes Jubiläumsjahr: Das Unternehmen, das im Bereich Energietechnik und Automatisierung tätig ist, feiert heuer sein 100-jähriges Bestehen. Die e&i sprach mit Ing. Franz Chalupecky, der das Unternehmen seit Mai 2009 als Vorstandsvorsitzender führt, über die Stromerzeugung der Zukunft, über Technologiesprünge und qualifizierte Aus- und Weiterbildung als Basis des Erfolgs.
interview
Standpunkt vertrete ich in allen Gremien in Berufs- und Branchenvertretungen, in denen ich aktiv bin.
den Freiraum, diese Vorgaben in dem uns rekter und besser. Dennoch ist die Präsenz zugeteilten Markt umzusetzen. auf Messen, wie unter anderem auf der vienna-tec oder der Smart Automation in e&i: Sie sind seit vielen Jahren Mitglied im Linz, für uns wichtig. Wir sehen solche e&i: Wie sieht es aus der Sicht Ihres UnVorstand des OVE und bestimmen die GeAuftritte nicht nur als Möglichkeit zur Proternehmens aus – finden Sie ausreichend schicke unseres Verbandes aktiv mit. Was duktpräsentation, sondern auch zur Imaqualifizierte Arbeitskräfte? gewerbung bzw. zur Kommunikation von ist Ihre Motivation, sich im OVE zu engaChalupecky: Als internationaler Konzern gieren? Zukunftsperspektiven. Das Publikum ist haben wir sicherlich den Vorteil, global zu weiter gefasst als der potenzielle KundenChalupecky: Der OVE ist für mich die Heikreis von heute, denn es besuchen viele mat der Elektrotechniker, und das muss agieren. ABB betreibt ein Ex-Patriate-ProSchüler und Stuer auch bleiben. jekt, bei dem Mitarbeiter die Möglichkeit „Beim Netz kommen mit den haben, an andere Standorte zu wechseln dierende Messen Dennoch sollund dabei im administrativen und orga– eventuell Kunden neuen regenerativen Erzeugungs- te sich der OVE überlegen, wie nisatorischen Bereich im fremden Land oder Mitarbeiter formen enorme Herausfordevon morgen. er diese Rolle in von unserem Unternehmen bestmöglich rungen im Bezug auf die unterstützt werden. Aber es ist natürlich der sich ständig auf uns zu, auch, um weiterentwickelnauch eine Aufgabe der Region, nicht nur e&i: ABB AG Österreich ist Teil eines größere Abschaltungen künftig zu den Gesellschaft des Unternehmens, für internationale weltweit agierenbeibehalten kann. Arbeitskräfte attraktiv zu sein. Natürlich vermeiden.“ würden wir uns von den Ausbildungsstätden Konzerns mit Es bedarf einer ten noch mehr technologieorientierte AbSitz in Zürich. Welchen Handlungsspielklaren Strategie und einer Fokussierung solventen und entsprechende Fachkräfte raum hat die österreichische Konzernauf bestimmte Themen. Ich bin ja Mitglied wünschen. tochter? Wie sehr werden die Rahmenzahlreicher Gremien z. B. in IndustrielWas wir aber grundsätzlich brauchen, ist bedingungen vom Mutterkonzern vorgelenvereinigung, FEEI, Wirtschaftskammer geben? und dergleichen und bemerke, dass es ein Paradigmenwechsel: Wir müssen Eliten Chalupecky: Unser Konzern ist nach dem in all diesen Organisationen um ähnliche zulassen! Ich halte nichts von SchulsysteThemen, wie beispielsweise eine entspremen, wenn damit eine Nivellierung nach Matrix-System organisiert. Die eine Achse umfasst die Regionen – in unserem chende Ausbildung des technisch-naturunten verbunden ist. Ich bin für eine breite Basis, aber nur dann, wenn daraus die TaFall ist das Zentraleuropa – und wird von wissenschaftlichen Nachwuchses, geht. Da wäre es manchmal sinnvoll, die Kräfte zu lente wirklich gefördert werden. Nur wenn Deutschland aus geleitet; die zweite Achse uns das gelingt, werden wir mittel- und bündeln, eine übergeordnete Plattform zu der Matrix sind Divisionen, die Technololangfristig die Köpfe und die Entwicklungründen und gemeinsame Aktionen vorgie-getrieben sind. Technologie, Profit & gen haben, die anzutreiben, um damit mehr zu erreichen. Loss sowie die wir brauchen, „Wie schaffen wir es, die Jugend nicht Risikoabschätum gegen die zung bei neue&i: Abschließend eine persönliche Frage: nur technikfreundlich zu machen, Konkurrenz von Wobei finden Sie Ausgleich zu Ihren berufen Projekten sondern mehr Verständnis und anderen Kontisind jeweils mit lichen Herausforderungen? nenten zu besteChalupecky: Zum einen bei meiner Faden Divisionen hen. abzustimmen. milie, ich bin verheiratet, wir haben zwei zu wecken und ihr das enorme PotenKinder und zwei Enkelkinder. Zum anderen Die Aufgabe zial einer Ausbildung im technischen der jeweiligen beim Sport. Ich war früher aktiver Fußballer, e&i: ABB war dieses Jahr wiemusste dann den Sport aber verletzungsLandestochter Bereich zu vermitteln?“ der einer der ist es, den zwei bedingt aufgeben. Der Hang zum Fußball größten Aussteller auf der Fachmesse Achsen entsprechend zu agieren, die rich– in dem Fall als Zuseher – ist mir natürlich vienna-tec. Welche Rolle spielen Messen tigen Strukturen zu schaffen, kosteneffizigeblieben, ebenso wie ein gutes Ballgefür Produktpräsentation und Geschäftsent zu arbeiten. Es gibt Technologien und fühl. Ich spiele also Tennis und Golf und anbahnung im Internet-Zeitalter eigentlich Produkte bzw. Systeme, die vom Konzern genieße es sehr, dabei in der Natur zu sein. noch? zur Verfügung gestellt werden, und es gibt Chalupecky: Ganz ehrlich gesagt, erreiRahmenbedingungen für allfällige Risiken. e&i: Danke für das Gespräch! chen wir das interessierte Fachpublikum Innerhalb dieses Rahmens haben wir in Österreich und auch Slowenien, das zu Das Gespräch führten Dipl.-Ing. Peter Reibei Hausmessen oder Roadshows – wie unserer „ABB Automation on Tour“ – dimeinem Verantwortungsbereich gehört, chel und Mag. Jutta Ritsch
stabilität
Netz-
Begeisterung für die Technik
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elektro Schwerpunktthema 2010
E-Mobilitätsmodellregionen wachsen weiter Seit 2008 initiiert und unterstützt der Klima- und Energiefonds gemeinsam mit dem Umweltministerium den Aufbau von E-Mobilitätsmodellregionen. Der Ankauf von Ladestationen und E-Fahrzeugen, die Bereitstellung von erneuerbarer Energie sowie die Entwicklung von neuen Geschäfts- und Mobilitätsmodellen sind inhaltlicher Kern des Programms. Aus der österreichweiten Ausschreibung, die Mitte Oktober durch das Präsidium des Klimaund Energiefonds beschlossen wurde, gingen drei neue Modellregionen mit sehr unterschiedlichen und innovativen Ansätzen hervor: Wien, Graz und Eisenstadt. „In E-Mobilitätsmodellregionen wird die Zukunft gelebt und es werden wichtige Erfahrungen für die breite Markteinführung von E-Mobilität gewonnen. Wir haben in der Energiestrategie das Ziel formuliert, 250.000 Elektroautos bis zum Jahr 2020 auf Österreichs Straßen zu bringen. Mit diesem Förderprogramm geben wir einen wesentlichen Impuls zur Zielerreichung. Die Zukunft der Mobilität muss klimafreundlich sein“, so Umweltminister Niki Berlakovich. Insgesamt gibt es nun in Österreich fünf E-Mobilitätsmodellregionen (Rheintal – Vlotte, Salzburg, Wien, Graz, Eisenstadt). Unterschiedliche Zielgruppen, geografische und demografische Voraussetzungen sowie Geschäftsmodelle werden erprobt und bereiten Österreich für den unaufhaltbaren Trend E-Mobilität vor. Klimafonds-Geschäftsführer Ingmar Höbarth: „Mit diesen Modellregionen ist Österreich absoluter Vorreiter und findet große Beachtung. Die Vlotte in Vorarlberg
ist mit London und Berlin internationale Vorreiterregion. Die Erfahrungen, die wir in den bestehenden Modellregionen gewinnen konnten, fließen in die neuen Modellregionen ein und erschließen hier völlig neue Möglichkeiten.“ Wien: e-mobility on demand Im Großraum Wien mit seinen rund 2 Millionen Einwohnern sollen hunderte Elektroautos und Ladesäulen bis 2012 eingeführt werden. Durch eine Mobilitätskarte wird die E-Mobilität optimal in den öffentlichen Verkehr integriert. Die benötigte Energie wird zusätzlich zu 100 Prozent aus erneuerbarer Energie bereitgestellt. „Die Modellregion Wien hat sich zum Ziel gesetzt, die fossil gefahrenen Weganteile durch E-Mobilität zu ersetzen“, erklärt Höbarth. Der Fokus von „e-mobility on demand“ liegt auf dem Einsatz von E-Fahrzeugen bei Firmenflotten und auf E-Car Sharing-Angeboten. Durch die Mobilitätskarte soll das Nutzerverhalten verändert werden: „Der Besitz eines privaten PKW soll durch Angebote, die den öffentlichen Verkehr und E-Car Sharing integrieren, in Frage gestellt werden“, so Umweltminister Berlakovich zum Wiener Modell. Konsortialführer der Modellregion sind die Wiener Stadtwerke. e-mobility Graz Auch in der Modellregion Graz liegt der Schwerpunkt auf intelligenten systemischen Mobilitätslösungen, die sowohl die Nutzung von E-Fahrzeugen als auch Formen des öffentlichen Verkehrs attraktiver machen. Hunderte Elektroautos und
E-Zweiräder sowie Ladestationen sollen in den nächsten drei Jahren zum Einsatz kommen. Zusätzliche Kleinwasserkraft sowie Photovoltaikanlagen decken den erhöhten Strombedarf ab. „Aufgrund der lokalen Feinstaubproblematik eignet sich Graz ganz besonders als E-Mobilitätsmodellregion“, erklärt Höbarth. „Kreative Mobilitätsangebote sorgen darüber hinaus für ein kundengerechtes Paket“, ergänzt Berlakovich. Eisenstadt: E-Taxi und Car-Sharing Die Modellregion Eisenstadt wird stufenweise ihr City Ruftaxi auf E-Taxi umstellen und somit jährlich 250.000 fossile Fahrten durch E-Taxi-Fahrten ersetzen. Car Sharing und Car Pooling sind ebenfalls Teil des Konzepts der Modellregion Eisenstadt. „Somit wird auch in Eisenstadt in einer Kleinregion eine E-Mobilitätsmodellregion erprobt“, so Berlakovich. Zahlreiche Erkenntnisse gewonnen In den bestehenden E-Mobilitätsmodellregionen wurden seit Start des Programms vor zwei Jahren zahlreiche Erkenntnisse gewonnen: Erfahrungen über durchschnittliche zurückgelegte Wegstrecken, benötige Infrastruktur und Akzeptanz der Fahrzeuge zeigen, dass das Zeitalter der E-Mobilität bereits begonnen hat und die Modellregionen als Keimzellen für eine weitere Verbreitung eine sehr wichtige Rolle einnehmen. In Vorarlberg – Projekt Vlotte – sind zurzeit rund 100 Elektroautos auf der Straße. www.klimafonds.gv.at
AVL-Batterietestlabor in Shanghai eröffnet Mit der Eröffnung eines Batterielabors im AVL Shanghai Tech Center setzt das Unternehmen in China im Bereich der Batterieentwicklung einen weiteren Schritt in Richtung Elektrifizierung des Antriebsstranges. Hybrid- und Elektrofahrzeuge spielen am chinesischen Markt und für chinesische Hersteller eine immer größer werdende Rolle. Dieser Umstand schlägt sich auch in den sich verändernden Anforderungen an Engineering-Dienstleister wie AVL nieder. Mit der Eröffnung des Batterietestlabors in Shanghai richtet das Unternehmen den Fokus nun verstärkt auf den Bereich der
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Batterieentwicklung und -optimierung und trägt so dem aktuellen Trend Rechnung. Serviceleistungen im Bereich der Elektrifizierung des Antriebsstrangs können nun direkt und vor Ort angeboten werden. Am Standort Shanghai wurden seit 2003 vor allem herkömmliche Entwicklungsdienstleistungen hinsichtlich der Optimierung des Antriebsstrangs angeboten – die Eröffnung des Batterietestlabors stellt somit eine Erweiterung der Leistungspalette des Shanghai Tech Centers dar. Das Batterielabor beinhaltet neben Batterietestgeräten auch Batteriesimulatoren sowie die
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dazugehörenden Automatisierungssysteme. Damit kann AVL in China Test- und Benchmarking-Services für Batterien genauso anbieten wie die Entwicklung von Prüfhardware und Prüfmethodiken. In China ist AVL seit mehr als drei Jahrzehnten erfolgreich vor Ort tätig. Mittlerweile hat AVL in China rund 250 Angestellte. Das international größte unabhängige Unternehmen für die Entwicklung von Antriebssystemen beschäftigte im Jahr 2009 weltweit 4.300 Mitarbeiter bei einem Umsatz von 590 Millionen Euro. www.avl.com
e&i elektrotechnik und informationstechnik
elektro Schwerpunktthema 2010
Ladestationen der Zukunft: Design trifft auf Ökotechnologie Mit dem elektrischen Kleinfahrzeug durch die Stadt fahren und während des Einkaufsbummels den Akku aufladen – das könnte schon bald zum Alltag gehören. Architekten der Technischen Universität Wien haben Konzepte erarbeitet, wie Ladestationen für elektrische Kleinfahrzeuge aussehen könnten: zuhause, an der Universität oder auch im öffentlichen Raum. Die Resultate dieser Arbeit wurden Anfang Oktober im Rahmen der Vienna Design Week ´10 präsentiert. Im Rahmen der Lehrveranstaltung „Objekt- und Produktdesign“ entwickelten zwölf Studierende ihre Projektideen. Betreut wurden sie dabei von Prof. Christian Kern und seinem Team (Abteilung für dreidimensionales Gestalten) sowie von der Abteilung für Raumgestaltung und nachhaltiges Entwerfen. Während der Arbeit entstanden auch Entwicklungen, die über den definierten Projektbereich hin-
ausragen – etwa eine Lademöglichkeit für elektronische Geräte an der Universität. Das Projekt lässt einerseits die Grenzen zwischen Architektur und Produktdesign verschwimmen, andererseits die Grenzen zwischen Kunst und Technologie.
Fotos: TU Wien
Neue Steuerungsgruppe forciert Elektromobilität Umweltminister Niki Berlakovich, Infrastrukturministerin Doris Bures sowie Wirtschafts- und Energieminister Reinhold Mitterlehner etablieren eine neue Steuerungsgruppe mit einem Expertenbeirat, um in Österreich die Elektromobilität zu forcieren. Einen entsprechenden Vorstoß hat der Ministerrat Anfang Oktober beschlossen. „Wir wollen das große Potenzial der Elektromobilität bestmöglich nutzen. Daher bündeln wir unsere Kräfte, um durch abgestimmte Strategien einen Mehrwert für Österreich zu erzielen. Der Ausbau der Elektromobilität unterstützt das Erreichen der Energieziele und ermöglicht ein qualifiziertes Wachstum mit neuen Green Jobs“, so Minister Mitterlehner. Das Wirtschaftsund Energieministerium setzt besonders auf die gezielte Unterstützung der Elektromobilitätsforschung sowie die Vereinheitlichung der Tank- und Ladeinfrastruktur. Der Fokus des BMVIT liegt in der Entwicklung, Erprobung und Marktüberleitung neuer Mobilitätstechnologien. Ausgehend von prioritären Anwendungsfeldern (z. B. betriebliche Flotten, Pendler) sollen diese neuen Technologien schrittweise in ein modernes und effizientes Gesamtverkehrssystem eingebettet werden. Das BMVIT will dabei die starke österreichische
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Automobilzulieferindustrie beim notwendigen Strukturwandel unterstützen, der EWirtschaft neue Möglichkeiten eröffnen, innovative Betreibermodelle erproben und etablieren sowie für Städte und Regionen gemeinsam „Good-Practice“-Modelle für neue Formen der individuellen Mobilität entwickeln. Umweltminister Berlakovich sieht in der Elektromobilität eine Antwort auf die steigenden Emissionen im Straßenverkehr: „Mit ihrer Weiterentwicklung haben Fahrzeuge, die mit Diesel oder Benzin betrieben werden und so hohe CO2-Emissionen verursachen, bald ausgedient. Elektromobilität bringt der Umwelt und unserem Klima etwas, sie schafft Green Jobs und neues Wachstum für die heimische Wirtschaft.“ Um Bewusstsein zu schaffen, veranstaltet das Lebensministerium dieses Jahr eine interaktive Tour, um Lust auf alternatives, klimafreundliches Mobilitätsverhalten zu machen. Besucher können Fahrzeuge – vom E-Bike über den Postbus bis zum Hybridauto – ausprobieren und erhalten vielfältige Informationen. Koordinierung der Strategien Die neue Steuerungsgruppe wird auf Generalsekretär- bzw. Sektionschefebene
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eingesetzt. Um Positionen und Entscheidungen für die Bundesminister vorzubereiten, befasst sich dieses Gremium vor allem mit den folgenden Tätigkeiten: • die Abstimmung der Strategien, Ziele und Maßnahmen der einzelnen Ressorts • den strukturierten Austausch von Informationen sowie die Koordination der Kommunikation • die Maximierung von Synergien aus dem Zusammenwirken der Aktivitäten • die Formulierung eines zeitlich abgestimmten Umsetzungsplans mit Maßnahmenkatalog Der Steuerungsgruppe steht als beratendes Gremium ein Beirat zur Seite, der mit Fachleuten aus Wirtschaft, Verwaltung und Forschung besetzt ist. Der Beirat wird die für die Elektromobilität in Österreich umsetzungsrelevanten Themen- oder Problemkreise identifizieren und mögliche kurzfristige Maßnahmen des Bundes zur Elektromobilität empfehlen. In der Folge werden ressortverantwortliche Arbeitsgruppen konkrete Maßnahmen- und Umsetzungsempfehlungen erarbeiten und der Steuerungsgruppe vorlegen.
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normung
Weltnormentag am 14. Oktober Der 14. Oktober steht alljährlich im Zeichen der Normung: Am Weltnormentag werden die Leistungen von tausenden Experten, die innerhalb der internationalen Organisationen IEC (International Electrotechnical Commission), ISO (International Organization for Standardization) und ITU (International Telecommunication Union) mit der Ausarbeitung weltweit anwendbarer Normen beschäftigt sind, besonders gewürdigt. Diese Normen bauen Handelshemmnisse ab und tragen wesentlich zur Verbreitung von Wissen und technologischen Entwicklungen bei.
make the world accessible for all” lautete der Titel der World Standards Day Message 2010. Weltweit sind mindestens 650 Millionen Menschen von einer Behinderung betroffen. Zieht man auch den wachsenden Anteil älterer Menschen an der Weltbevölkerung in Betracht – gemäß Daten der United Nations ist ein Viertel aller Bürger 60 Jahre alt oder älter –, so spielt der barrierefreie Zugang zu Produkten und Dienstleistungen eine immer bedeutendere Rolle. Die Botschaft zum Weltnormentag trägt die Unterschriften der Vorsitzenden der drei größten internationalen Normungsorganisationen: IEC-Präsident Jacques Régis, ISO-Präsident Dr. Alan Morrison und Dr. Hamadoun Touré, Generalsekretär von ITU.
„Accessibility for all“ Der diesjährige 41. Weltnormentag widmete sich dem Thema Barrierefreiheit: „Standards
Neue Normen Auswahl aus den mit Ausgabe Oktober 2010 erscheinenden ÖVE/ÖNORMEN
Installationsmaterial und Schaltgeräte ÖVE/ÖNORM EN 60071-1:2010-10-01 Isolationskoordination – Teil 1: Begriffe, Grundsätze und Anforderungen (IEC 600711:2006 + A1:2010) Ersatz für ÖVE/ÖNORM EN 60071-1:200701-01 Diese ÖVE/ÖNORM gilt für Drehstromnetze mit einer höchsten Spannung für Betriebsmittel über 1 kV und beschreibt die Vorgehensweise bei der Auswahl der genormten Isolationspegel für die Leiter-Erde-, Leiter-Leiter- und Längsisolierung der Betriebsmittel und Anlagen in diesen Netzen. Dieser Teil empfiehlt, die ausgewählten Bemessungsspannungen der höchsten Spannung für Betriebsmittel zuzuordnen. Diese Zuordnung gilt nur zur Isolationskoordina-
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tion; die Anforderungen für die Sicherheit von Personen sind in dieser Norm nicht enthalten. Obwohl die Grundprinzipien dieses Teils auch für die Isolierung von Freileitungen gelten, können sich die Stehspannungswerte von den genormten Bemessungsspannungen unterscheiden. Preis:
EUR 48,00
ÖVE/ÖNORM EN 60669-2-1:2010-10-01 Schalter für Haushalt und ähnliche ortsfeste elektrische Installationen – Teil 2-1: Besondere Anforderungen – Elektronische Schalter (IEC 60669-2-1:2002 + A1:2008, modifiziert) Ersatz für ÖVE/ÖNORM EN 60669-21:2010-05-01 Diese ÖVE/ÖNORM gilt für elektronische Schalter und mit ihnen verbundene elektronische Fernbedienungseinheiten, die für die
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Verwendung im Haushalt und in ähnlichen ortsfesten elektrischen Installationen, entweder in Innenräumen oder im Freien, bestimmt sind. Sie gilt für elektronische Schalter, nur für Wechselstrom, zur Betätigung von Leuchtenstromkreisen und zur Helligkeitssteuerung von Leuchten (Dimmer) sowie für Schalter zur Drehzahlsteuerung von Motoren (z. B. jene, die bei Ventilatoren verwendet werden) und Schalter für andere Zwecke (z. B. Heizungssteuerungen), deren Bemessungsspannung 250 V und deren Bemessungsstrom 16 A nicht überschreiten. Diese Norm gilt auch für universelle elektronische Schalter mit automatischen Funktionen, bei denen die Betätigung und/oder Steuerung durch die Änderung einer physikalischen Größe ausgelöst wird. Preis:
EUR 72,80
e&i elektrotechnik und informationstechnik
normung
Smart Electrification Vorteile für die Allgemeinheit Barrierefreiheit definiert sich über den Grad der Erreichbarkeit von Produkten, Dienstleistungen oder Einrichtungen für eine möglichst hohe Anzahl von Personen. Von Barrierefreiheit profitieren nicht nur die ältere Bevölkerung oder Menschen mit Behinderungen, Produkte werden dadurch für alle attraktiver. So bietet beispielsweise eine Rollstuhlrampe auch vereinfachte Zugangsmöglichkeiten für Mütter mit Kinderwagen etc. Internationale Normen legen Mindestanforderungen fest, die den Herstellern und Dienstleistungsanbietern helfen, ihre Produkte und Services barrierefrei zu ge stalten. Informationen Österreichisches Elektrotechnisches Komitee (OEK) im OVE, Dipl.-Ing. Christian Gabriel, Eschenbachgasse 9, 1010 Wien, Telefon +43 (1) 587 63 73-0, E-Mail: oek@ove.at, Internet: www.ove.at/oek
OVE-Richtlinien OVE-Richtlinie R 5:2010-10-01 Bedienen und Erhalten des ordnungsgemäßen Zustandes von elektrischen Anlagen durch Laien – Festlegungen für Anlagen mit Nennwechselspannungen bis 230/400 V, die für den Gebrauch durch Laien installiert wurden Diese OVE-Richtlinie gilt für das Bedienen und das Erhalten des ordnungsgemäßen Zustandes von elektrischen Anlagen durch Laien in Wohnbereichen, die für den Gebrauch durch Laien konstruiert und installiert wurden. Sie gilt für Hausinstallationen und die dort verwendeten Geräte. Zu den Wohnbereichen gehören neben Wohnräumen auch allgemein genutzte Bereiche wie Stiegenhäuser, Keller, Garagen und dergleichen. Um den wesentlichen Inhalt dieser Richtlinie dem Benutzer der elektrischen Anlage an Ort und Stelle überschaubar zu visualisieren,
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Im Rahmen des World Energy Congress (WEC), der im September in Montreal, Kanada, stattfand, wurde heuer erstmals eine Session zum Thema Normung veranstaltet. IEC-Präsident Jacques Régis, der als Vertreter der World Standards Cooperation – einer Dachmarke der drei Normungsinstitutionen IEC, ISO und ITU – eingeladen war, verwies in seiner Rede auf die Bedeutung von Normen als entscheidende Werkzeuge zur Verbesserung der Energieeffizienz bei der Produktion und Verwendung von Elektrizität. Régis sprach sich für die Einsetzung einer internationalen Task Force unter der Leitung von IEC aus, um bei technologieorientierten Klimawandelinitiativen Doppelgleisigkeiten zu vermeiden und maximale Kompatibilität zwischen Systemen und Produkten zu erzielen. Er zeigte sich überzeugt davon, dass „Smart Electrification“ eine Schlüsselrolle bei der Lösung der globalen Energieproblematik zukommt. Elektrizität sei leichter zu transportieren
und zu verteilen als die meisten anderen Energiequellen, vor allem könne sie sauber erzeugt und verbraucht werden. In Anlehnung an ein Zitat des IEC-Gründungspräsidenten Lord Kelvin – „If you cannot measure it, you cannot improve it“ – betonte Régis die Bedeutung von standardisierten Messgrößen für die glaubwürdige Demonstration von Energieeffizienz und den Nachweis von Verbesserungen im Bereich des Energieverbrauchs. Die Grundlange für den Vortrag des IECPräsidenten bildete ein kürzlich veröffentlichtes White Paper, das vom IEC Market Strategy Board ausgearbeitet worden ist. Das White Paper kann über die IEC Homepage (www.iec.ch) angefordert werden.
wurde ein Infoblatt (Sicherheitshinweise) mit den markanten Punkten der Richtlinie entworfen, das entweder am oder im Verteilerschrank angebracht werden soll. Diese OVE-Richtlinie soll der Anlagendokumentation im Volltext beigelegt werden.
deanlagen durch Blitzschlag. Diese Richtlinie gilt nicht für Campingzelte, Wohnwagen und Baustelleneinrichtungen.
Preis:
Eine vollständige Listung der aktuellen elektrotechnischen Normen und Normentwürfe des laufenden Monats finden Sie im Internet unter www.ove.at/oek/ nachrichten. Alle Preisangaben verstehen sich exkl. MwSt. und gelten für elektronisches Format.
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OVE-Richtlinie R 6-1:2010-10-01 Blitzschutz für besondere bauliche Anlagen – Teil 1: Maßnahmen für Fliegende Bauten Diese Richtlinie enthält zusätzliche Informationen zu ÖVE/ÖNORM EN 62305-3 für die Planung, Errichtung, Wartung und Prüfung von Blitzschutzsystemen für Fliegende Bauten. Gegenstand dieses Dokuments sind Maßnahmen zum Schutz von Personen gegen Verletzungen und Maßnahmen zum Schutz sicherheitsrelevanter Einrichtungen, wie z. B. Sicherheitsbeleuchtungsanlagen, Lautsprecheranlagen, Brandmel-
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Informationen Österreichisches Elektrotechnisches Komitee (OEK) im OVE, Dipl.-Ing. Christian Gabriel, Eschenbachgasse 9, 1010 Wien, Telefon +43 (1) 587 63 73-0, E-Mail: oek@ove.at, Internet: www.ove.at/oek
Preis:
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Technische Beratung: Österreichischer Verband für Elektrotechnik – OVE, Telefon +43 (1) 587 63 73-0, E-Mail: ove@ove.at Verkauf: Österreichischer Verband für Elektrotechnik – OVE, Telefon +43 (1) 587 63 73-0, E-Mail: verkauf@ ove.at, Internet: www.ove.at/shop Austrian Standards plus GmbH – AS+, Telefon +43 (1) 213 00-444, E-Mail: office@as-plus.at, Internet: www.as-plus.at
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Systeme und Komponenten elektrischer Automatisierung Rund 1.300 Aussteller präsentieren von 23. bis 25. November 2010 ihre Produkte und Dienstleistungen auf der SPS/IPC/ DRIVES in Nürnberg. Dabei werden alle Neuheiten der elektrischen Automatisierung und zahlreiche Produktpremieren zu sehen sein. Die Schwerpunkte der Messe liegen auf Elektrischer Antriebstechnik/Motion Control, Steuerungstechnik, Sensorik, Mechanischen Systemen und Peripherie sowie Interfacetechnik. Aus dem umfangreichen Angebot gehen auch die Sonderthemen der SPS/IPC/DRIVES 2010 hervor: „Energieeffizienz“, „Industrial Identification“ und „Safety and Security“. Zu diesen aktuellen Themenfeldern finden sich zahlreiche Exponate auf den Ausstellungsständen sowie Vorträge im Forumprogramm und im Kongress.
Kongresschwerpunkte Die Gemeinschaftsstände „wireless in automation“, „Open Source meets Industry“ und „AMA Zentrum für Sensorik, Messund Prüftechnik“ liefern den Besuchern einen schnellen Überblick zum jeweiligen Thema. Anlagenautomatisierung, Elektrische Antriebe und Industrielle Kommunikation sind die Schwerpunkte des parallel zur Messe stattfindenden Kongresses. Erstmalig werden beim Kongress der SPS/IPC/
DRIVES 2010 zwei Young Engineer Awards verliehen. Ausgezeichnet werden die je besten Beiträge aus den Bereichen Auto mation und DRIVES. SPS/IPC/DRIVES, Messezentrum Nürnberg, 23. - 25. November 2010 Mesago Messemanagement GmbH, Rotebühlstraße 83-85, 70178 Stuttgart, Deutschland, Telefon +49 (711) 619 46-0, E-Mail: info@mesago.com, Internet: www.mesago.com/sps
Branchentreffen der Zulieferer in der Schweiz
Fotos: Mesago Messemanagement (2), MCH Messe Schweiz (2)
Vom 16. bis 19. November 2010 öffnet die Swisstech, Europas zentrale Messe der Zulieferindustrie, in der Messe Basel ihre Pforten. Während der viertägigen Zuliefermesse findet ein umfassendes Rahmen-
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programm statt. So zeigt sich etwa das Engagement der Swisstech für die Nachwuchsförderung im Industriebereich in der Durchführung des Nachwuchstages. Durch verschiedene Highlights wie dem Nano Village oder dem VF Forum wird außerdem ein Augenmerk auf zukunftsträchtige und innovative Themen gerichtet. Unter dem Motto „Innovation & Collaboration“ lädt die Virtuelle Fabrik anlässlich des VF Forums zu spannenden Referaten ein. Zudem wird über wertvolle Marktzutrittsmöglichkeiten durch professionelle Clusterorganisationen informiert. Im Nano Village werden während der gesamten Messedauer Anwendungsbeispiele und Innovationen gezeigt, in welchen sich Nanotechnologie und Industrie vereinen. So wird die Swisstech zur Drehscheibe zwischen Hightech-Unternehmen aus dem
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Bereich der Mikro- und Nanotechnologie sowie der Zulieferindustrie. Swisstech 2010, Messe Basel, 16. - 19. November 2010 MCH Messe Schweiz AG, 4005 Basel, Schweiz, Telefon +41 (58) 200 20 20, E-Mail: info@swisstech2010.com, Internet: www. swisstech2010.com
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Renexpo Austria
Fit für die Zukunft der Elektrobranche
Die Premiere der Renexpo® Austria fiel 2009 mit der Entstehung der Energiestrategie Österreich zusammen – jenes ambitionierten Projekts, das die Zukunft der Energieversorgung in Österreich gemeinsam mit Stakeholdern erarbeiten soll. Die 2. Renexpo® Austria, die vom 25. bis 27. November 2010 stattfindet, liefert Impulse für diesen Prozess und informiert über erneuerbare Energien und Energieeffizienz bei Bau und Sanierung.
Im Nürnberger Messezentrum findet von 19. bis 21. Jänner 2011 die Eltec 2011, euroregionale Fachmesse für elektrische Gebäudetechnik, Informations- und Lichttechnik, statt, ein Branchentreffpunkt für Vertreter aus Elektroindustrie, -handwerk und -großhandel sowie Fachplaner. Höhepunkte im Rahmenprogramm sind die Sonderschauen „go green“ und „LichtTrends“, hochkarätiges Fachwissen vermittelt zudem die Vortragsreihe „Eltec FachDialog“. Anlaufpunkt für den Nachwuchs der Branche ist während der drei Messetage das gewordene TechnoCamp.
Renexpo® Austria, Messezentrum Salzburg, 25. - 27. November 2010 REECO GmbH, Melanie Fritz, Josef-Schwer-Gasse 9, 5020 Salzburg, Telefon +49 (7121) 30 16-0, Internet: www.renexpo-austria.at
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Energieeffizienz greifbar Die Sonderschau „go green“ präsentiert moderne Technologien und Lösungen zum nachhaltigen Umgang mit Ressourcen. Zukunftsthemen wie Smart Metering und Elektromobilität zeigen, wohin sich die elektrische Gebäudesystemtechnik in den nächsten Jahren bewegt. Intelligente Gebäudeautomation kann dabei durch Photovoltaik- und Wärmepumpenanlagen sinnvoll ergänzt werden. Im Bereich der Beleuchtungstechnik ist energiebewusstes Handeln stark gefragt, denn nur energieeffiziente, intelligente Technologie wird den Herausforderungen
der Zukunft gerecht und kann sich am Markt behaupten. Die energiebewusste Beleuchtungstechnik steht bei der Sonderschau „Licht-Trends“ deshalb im Mittelpunkt. Die Programmschwerpunkte des Eltec FachDialogs liegen auf Elektromobilität, Integrated Room Automation, LED, Brauchwasserwärmepumpe, Visualisierung von Wohn- und Nutzflächen sowie elektronik gerechter Elektroinstallation. ELTEC, Messezentrum Nürnberg, 19. - 21. Jänner 2011 GHM Gesellschaft für Handwerksmessen mbH, Willy-Brandt-Allee 1, 81829 München, Deutschland, Telefon +49 (089) 949 55-230, E-Mail: info@ghm.de, Internet: www.eltec.info
Konferenz für Aus- und Weiterbildung
Die Online Educa Berlin wartet in diesem Jahr mit geballtem Marktwissen auf: Die größte internationale E-Learning-Konferenz für Unternehmen, den Bildungsbereich und den öffentlichen Sektor präsentiert vom 1. bis 3. Dezember in Berlin neueste Trendreports für das Lernen in Unternehmen sowie Analysen zu den Lerntechnologien, die uns in den nächsten Jahren in der Schule, der Universität und am Arbeitsplatz begleiten werden.
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Neue Kenntnisse vermitteln Die jährlich stattfindende Veranstaltung bietet Plenarsitzungen, themenspezifische Präsentationen, Expertenrunden und Diskussionen sowie Demonstrationen und Best-Practice-Beispiele. Auf der zweitägigen Hauptkonferenz sind über 400 Redner aus allen Kontinenten vertreten. Im Ausstellungs- und Präsentationsbereich zeigen führende internationale Hersteller, Anbieter und Dienstleister der E-Learning-Branche ihre neuesten Ent wicklungen und Produkte. Online Educa, Hotel InterContinental Berlin, 1. - 3. Dezember 2010 ICWE GmbH, Leibnizstraße 32, 10625 Berlin, Deutschland, Telefon +49 (30) 310 18 18-0, Email: info@online-educa.com, Internet: www. online-educa.com
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Fotos: GHM, ICWE GmbH/ David Ausserhofer
Kongresse und Konferenzen Die Messe deckt das gesamte Themenspektrum der Wasserkraft ab, ob Maschinen, Komponenten oder Technologien zu Instandhaltung und Reaktivierung bestehender Anlagen. In Zusammenarbeit mit der European Small Hydropower Association (ESHA) begleitet die „2. Internationale Kleinwasserkraftkonferenz: Neubau, Sanierung und Revitalisierung“ die Ausstellung. Auch für Energieberater hat sich die Renexpo® Austria bereits zum Branchentreffpunkt entwickelt. Auf der Energieberater-Insel, dem „2. Österreichischen Energieberater Tag“ und der Fachtagung „Energieausweis in Salzburg, Fragen und Antworten“ treffen sich Experten aus ganz Österreich und Bayern zum Informationsund Erfahrungsaustausch. Nahwärme und Mikronetze sind weitere Themen, die auf der Renexpo® Austria einzigartig sind. Die „2. Fachtagung regenerative Nahwärme- und Mikro-Netze“ erläutert Potenziale, Technik, Planungsgrundlagen, Förderung und Finanzierung zur Nahwärmeversorgung und vergleicht Projekte und Praxisbeispiele. Insgesamt stellen elf messebegleitende Fachkongresse zu Bauen und Sanieren, dezentralen Energiesystemen, Grünem Arbeitsmarkt, Mobilität, Wasserkraft und Wärmepumpe Innovationen, Trends, Technologien und praxisorientierte Lösungen vor. Foren wie der Landwirtschaftstag und der Bürgermeistertag führen spezielle Zielgruppen zu Wissensaustausch und Weiter bildung zusammen.
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Intelligentes Energiemanagement kommt beim Kunden an Linz AG mit mehr als 50.000 elektronischen Zählern im Echtbetrieb Smart Metering – die automatisierte elektronische Fernauslesung von Strom-, Gas-, Wasser- und Wärmezählern – vereinfacht nicht nur das Management und die Verrechnung der Zähler für den Energieversorger. Es eröffnet auch neue Wege, um Energie zu sparen. Europaweit wird das Thema noch heiß diskutiert. In Oberösterreich funktioniert es bereits in der Praxis: Was 2007 als einer der größten Pilotversuche im deutschsprachigen Raum begann, ist nun, knapp drei Jahre und 50.000 Zählerinstallationen später, eine Erfolgsgeschichte und wird auch vom Endkunden gut angenommen. Die Konzeption, das technische Knowhow und die plangemäße Umsetzung liegen in den Händen der Linz AG und der ubitronix system solutions GmbH.
Fotos: Linz AG
Über 25.000 alte analoge Ferraris-Zähler ersetzt die LINZ STROM GmbH zurzeit jedes Jahr – insgesamt werden innerhalb der nächsten zehn Jahre 240.000 Stromzähler im gesamten Versorgungsgebiet umgestellt und über eine IT-gesteuerte Kommunikationsinfrastruktur mit der Zentrale in Linz verbunden. Neben den Zählern wurde eine Software Suite installiert, die die automatische Ablesung von Strom-, Gas-, Wasser- und Wärmezählern ermöglicht, die Spannungsqualität überwacht und Verbraucher schaltet (wie beispielsweise die Straßenbeleuchtung) oder Fehler wie
etwa Stromausfall oder Zählermanipulation meldet. Der Endkunde merkt im ersten Schritt nicht viel – schließlich befindet sich auch der neue Zähler im Keller oder im Verteilerkasten am Gang. Trotzdem leiten die neuen Geräte und ihre Infrastruktur künftig einen Paradigmenwechsel im Energiebereich ein. Den eigenen Energieverbrauch kennen und handeln Seit 2007 kommen immer mehr Versorgungsgebiete in den Genuss des intelligenten Energiemanagements. Begonnen
Alte und neue Zähler im Vergleich
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wurde im Energiepark Plesching und in Enns, mittlerweile sind weite Teile des Großraums Linz und Enns bis knapp an die niederösterreichische Grenze bei Grein umgestellt. „Vielen Kunden, die nun über elektronische Zähler verfügen, ist noch gar nicht bewusst, dass sie damit auch ganz neue Services erhalten“, erklärt Dipl.-Ing. Wolfgang Dopf, MBA, Vorstandsdirektor der Linz AG. „Mit dem intelligenten Energiemanagement stehen ihnen mit einem Schlag Informationen über ihr eigenes Verbrauchsverhalten zur Verfügung – und das zu jedem gewünschten Zeitpunkt“, so Dopf weiter. Damit erlangen die Kunden zum ersten Mal die Hoheit über ihren Energieverbrauch und können selbst steuernd eingreifen, indem sie Geräte ein- und ausschalten, das Licht dimmen oder beispielsweise die Waschmaschine erst in der Nacht zu einem günstigeren Energietarif laufen lassen. „Ich hab mich schon früher für meinen Energieverbrauch interessiert, aber die alten Zähler waren da keine Hilfe. Mit den neuen elektronischen Zählern kann ich nicht nur den aktuellen Verbrauch, sondern unter ‚Momentane Wirkleistung der Kundenanlage’ auch die Gesamtleistung aller meiner in Betrieb befindlichen Elektrogeräte ablesen“, zeigt sich Siegfried A., Endkunde der Linz Strom GmbH in Linz
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positiv überrascht. „Damit habe ich die Möglichkeit, ‚Stand by-Verbraucher’ zu lokalisieren und abzuschalten – meinen Energieverbrauch habe ich viel besser im Blick und kann direkt reagieren“, ist A. vom praktischen Nutzen überzeugt. Wer sein Verbrauchsverhalten zusätzlich durch einen Profi optimieren lassen will, kann das mit intelligentem Energiemanagement ebenfalls sehr einfach tun. Der externe Energieberater, der ins Haus kommt, kann vor Ort die Daten abrufen und auf Basis dieser Informationen sofort gezielte Maßnahmen empfehlen, die den Energieverbrauch weiter senken. Effiziente Prozesse – neue Services Der Energieversorger profitiert ebenfalls vom intelligenten Energiemanagement, weil es ihm hilft, seine Ablesungs- und Verrechnungsprozesse effizienter zu gestalten und weitgehend zu automatisieren. „Rund 20.000 konventionelle Zähler im gesamten Versorgungsgebiet mussten bisher monatlich von Außendienstmitarbeitern vor Ort abgelesen werden. Mit den neuen elektronischen Zählern lassen sich die Verbrauchsdaten online abrufen, wobei die Anwesenheit der Kunden nicht erforderlich ist“, erläutert Ing. Friedrich Eidenberger, Geschäftsführer der Linz Strom GmbH und der Linz Gas/Wärme GmbH die Vereinfachung. Dadurch kann auch die Ein- sowie die Abschaltung des Stroms, beispielsweise bei einem Mieterwechsel, kostengünstiger abgewickelt werden. „Außerdem hat das Call-Center des Energieversorgers jederzeit die aktuellen Messdaten zur Verfügung und kann bei Anfragen des Kunden kompetent Auskunft geben“, hebt Eidenberger die Erhöhung der Servicequalität
Unified IEM ermöglicht Zählerablesung und -steuerung sowie Fehlerüberwachung von einer Zentrale aus hervor. „Ein weiterer Vorteil ist die automatisierte Fehlerüberwachung der Zähler durch die Kommunikationsinfrastruktur des intelligenten Energiemanagements. Tritt ein Störfall auf, schickt der Zähler sofort ein Warnsignal an die Zentrale der Linz Strom GmbH, und der Fehler kann in kürzester Zeit behoben werden“, ergänzt Eidenberger. Vom Beobachter zum Steuermann Die elektronischen Zähler und das intelligente Energiemanagement sind die ersten Bausteine eines neuen Energiesystems, das durch revolutioniertes Verbraucherverhalten einen entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz leisten wird. Es bereitet den Energieverbrauch für den Kunden nicht nur transparent auf, sondern macht ihn in naher Zukunft auch zum Steuermann seiner Verbraucher. „Neben der reinen Visualisierung lassen sich die erfassten Messdaten in Kombination mit der Gebäudeautomatisierung nämlich auch für
Auf einem PC, Smartphone oder HomeDisplay soll der Kunde künftig seinen Energieverbrauch grafisch aufbereitet darstellen können
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die automatische Steuerung von Geräten und Installationen nutzen“, erklärt Dr. Christoph Schaffer, Geschäftsführer der ubitronix system solutions GmbH den Ansatz. „Bietet der Energieversorger, wie bereits geplant, verschiedene Tarife zu unterschiedlichen Tageszeiten an, würden sich dann beispielsweise Verbraucher mit hohem Strombedarf von selbst einschalten, wenn das System eine Meldung über den Start eines günstigeren Nachttarifs erhält. Analog funktioniert das Dimmen von Licht oder die automatische Aus- und Einschaltung nicht benötigter Geräte zu individuell definierten Zeitpunkten“, so Schaffer weiter. Kunden, die mit Solarzellen oder Erdwärme bereits selbst Strom erzeugen, profitieren ebenfalls vom intelligenten Energiemanagement. Das System ist schon heute für die Einspeisung von dezentralen Energieerzeugern in das Stromnetz gerüstet und ermöglicht damit die Bildung von intelligenten Netzen, so genannten Smart Grids, die mittelfristig enorme Bedeutung für die nachhaltige, effiziente und stabile Energieversorgung gewinnen werden. In den nächsten drei Jahren wird die Linz Strom GmbH, gemeinsam mit ubitronix, weitere 100.000 Stromzähler installieren und so den Weg in eine „smarte“ Zukunft ebnen. Informationen ubitronix system solutions gmbh, Softwarepark 35/2, 4232 Hagenberg, Telefon +43 (7236) 33 43 31-0, E-Mail: office@ubitronix.com, Internet: www.ubitronix.com; www.linzag.at
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Transformatoren aus Österreich für die Stromversorgung der Zukunft Siemens ist mit 21 Werken in aller Welt und einer installierten Basis von mehreren Millionen Magavoltampere (MVA) einer der international größten Transformatorenhersteller. „Und wir bauen unsere globale Präsenz weiter aus: In den vergangenen drei Jahren haben wir mehr als 200 Millionen Euro in neue Trafowerke in China, Kolumbien, Indien und Abu Dhabi investiert. Vor ein paar Tagen haben wir in Russland den Grundstein für das nächste neue Werk gelegt“, sagte Jürgen Vinkenflügel, CEO der Business Unit Transformers im SiemensSektor Energy. In dem von Siemens Österreich verantworteten Wirtschaftsraum Mittel- und Südosteuropa mit insgesamt 19 Ländern befinden sich drei Trafoproduktionen – zwei in Österreich und eine in Ungarn. Die Fertigungsstätte von Siemens Transformers Austria in Weiz zählt zu den größten aller Siemens-Trafowerke weltweit. Auch in Sachen Forschung und Innovation sind die Werke in Österreich innerhalb des Siemens-Konzerns führend: Siemens Transformers Austria beliefert etwa große Offshore-Windparks und beschäftigt sich mit dem Verhalten von Transformatoren in den intelligenten Stromnetzen der Zukunft (Smart Grids). Eine weitere Stärke ist die
Fertigung von so genannten Flüstertransformatoren mit extrem niedrigem Betriebsgeräusch für Ballungsräume. „Seit der Integration des VA TechTransformatorengeschäfts in den Siemens Konzern im Jahr 2005 ist die SiemensTransformers Austria GmbH & Co KG, die 2007 gegründet wurde, auf einem stabilen Wachstumskurs. Sowohl Umsatz und Auftragseingang als auch die jährlich produzierte Trafoleistung sind seit 2005 stetig gewachsen. Ein Aufwärtstrend ist mit einem Plus von 400 Arbeitsplätzen auch beim Stand der Mitarbeiter zu verzeichnen. Von Österreich aus werden Trafos in die ganze Welt geliefert, die Exportquote liegt bei knapp 90 Prozent“, so Gunter Kappacher, Energie-Vorstand der Siemens AG Österreich und Verantwortlicher für das Energiegeschäft in der Region Central Eastern Europe. Große Leistung ganz leise Die Werke von Siemens Transformers Austria in Linz und Weiz weisen ein hohes Innovationspotenzial auf. Durch die Herausbildung von immer mehr und größeren Ballungsräumen spielt die Geräuschemission eine immer wichtigere Rolle. Ziel
ist es, mit der Hochspannung möglichst dicht an die Verbraucher, also in den Lastschwerpunkt eines Versorgungsgebiets, zu gelangen. Damit wird die Ausdehnung der Verteilungsnetze mit geringerer Spannung möglichst klein und verlustarm gehalten. Dafür braucht es spezielle Flüstertransformatoren, die so geräuscharm arbeiten, dass sie auch in dicht besiedelten Gebieten aufgestellt werden können. Im Jahr 2005 wurde in Weiz der erste extrem geräuscharme Leistungstransformator (420 MVA/345 kV) mit einem Schalldruckpegel von nur 57 Dezibel für New York gebaut. Ein vergleichbarer Transformator ohne Maßnahmen zur Geräuschreduktion hat einen Schalldruckpegel von rund 80 Dezibel (80 Dezibel entspricht in etwa der Lautstärke von starkem Straßenlärm; 60 Dezibel dagegen nur normaler Sprachlautstärke). Durch die ständige Weiterentwicklung von Berechnungsmodellen und die gemeinsame Forschung an geräuscharmen und umweltfreundlichen Werkstoffen wird kontinuierlich daran gearbeitet, die Geräuschemission der Transformatoren noch weiter zu reduzieren. Ebenso im Fokus der Innovations- und Forschungsbemühungen steht die Reduzierung von Leistungsverlusten, die unter anderem durch das elektromagnetische Feld im Inneren des Transformators verursacht werden.
Fotos: Siemens
Alternative Isoliermittel für noch mehr Umweltverträglichkeit Flüstertransformatoren haben aus Naturschutzgründen auch eine große Bedeutung für umweltsensitive Gebiete mit bestimmten Geräuschanforderungen. Ein weiteres Umweltthema ist die generelle Energieeinsparung durch effiziente Produkte und Systeme, besonders was die Energieverteilung in großen Ballungszentren betrifft. Im Mittelpunkt der Bemühungen um eine größtmögliche Umweltverträglichkeit steht die Auseinandersetzung mit alternativen Isolierflüssigkeiten im Trafoinneren statt der üblichen Mineralöle. Hier wird unter anderem an der Verwendung von Ester geforscht. Diese Isolierflüssigkeiten zeichnen sich durch hohe Feuerbeständigkeit
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und leichte biologische Abbaubarkeit aus. Ein bereits am Markt vorhandenes alternatives Isoliermittel auf Ester-Basis ist Midel von der britischen Firma M&I Materials. Das Trafowerk in Linz hat bereits 2005 den ersten 230-kV-Transformator mit MidelIsolation für einen schwedischen Kunden gebaut. Gleichstrom als Herausforderung Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten von Siemens Transformers Austria konzentrieren sich auch auf die intelligenten Stromnetze der Zukunft. Die Entwicklung von Smart Grids geht Hand in Hand mit dem zunehmenden Ausbau erneuerbarer Energieformen. In diesem Zusammenhang gewinnt zukünftig die Übertragung großer Strommengen über weite Distanzen an Bedeutung. Siemens ist einer der weltweit führenden Anbieter von Smart Grid-Komponenten, wozu auch die energieeffiziente HochspannungsGleichstromübertragungstechnik (HGÜ) zählt. Seit Ende 2009 ist beispielsweise eine Rekord-Hochspannungs-GleichstromÜbertragungsanlage in China in Betrieb. Damit können große Mengen sauberer Wasserenergie über knapp 1.500 Kilometer fast verlustfrei transportiert werden. Diese Technik ist auch ein wichtiges Element im Wüstenstromprojekt der Desertec Industrial Initiative (DII). Da Gleichstrom die Geräuschemission von Transformatoren erhöht, gilt es, das zukünftig vermehrte Aufkommen von Gleichstrom in den Net-
zen zu berücksichtigen. Im Trafowerk Linz hat es dazu bereits zahlreiche Versuche gegeben. Anfang dieses Jahres gelang die weltweit erste so genannte Gleichstromkompensation, die das durch Gleichströme
verursachte Geräuschverhalten in Transformatoren positiv beeinflusst. Viel Wind um Transformatoren Siemens-Transformatoren tragen dazu bei, dass erneuerbare Energiequellen effizient genutzt werden können. Das Werk Linz der Siemens Transformers Austria ist Lieferant für bedeutende europäische OffshoreWindparks. Im Jahr 2008 wurde ein 220MVA-/165-kV-Trafo für den weltgrößten Windpark Horns Rev II vor der dänischen Küste geliefert. Heuer wurden zwei Transformatoren für den Offshore-Windpark Galloper in der Nordsee ausgeliefert. Auch der Windpark Gwynt y Môr vor der Küste von Nordwales, der ab 2011 errichtet wird, wird mit Siemens-Transformatoren aus Österreich ausgestattet. Informationen Siemens AG Österreich, Siemensstraße 90, 1210 Wien, Telefon +43 (5) 17 07-0, E-Mail: kontakt.at@siemens.com, Internet: www.siemens.at/ energy
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science news
ÖAW, TU Wien
TU Graz
Überraschende Ergebnisse am CERN
Neue Chemie
Foto: TU Graz/Frankl
Schneller als erwartet liefert das Experiment CMS am Large Hadron Collider (LHC) am CERN in Genf aufsehenerregende Ergebnisse. Die CMS-Kollaboration hat Mitte September einen Artikel mit dem Titel „Observation of Long-Range Near-Side Angular Correlations in Hadronic Interactions“ zur Veröffentlichung frei gegeben, der Anzeichen für ein neues Phänomen in Proton-Proton-Kollisionen beschreibt. Bei Kollisionen mit den jetzt erreichbaren höchsten Energien und bei Ereignissen mit „hoher Multiplizität“, in denen hundert oder mehr elektrisch geladene Teilchen gleichzeitig produziert werden, wurden Korrelationen zwischen gewissen Teilchenbahnen gefunden, wie sie bei ProtonenKollisionen noch nie gesehen wurden. Prof. Tonelli, der Sprecher des CMS-Experimentes, erklärte in einem speziell einberufenen Seminar den Kollegen im CERN und den weltweit per Videokonferenz zugeschalteten Physikern: „Wir haben zwar aktiv nach einem solchen Phänomen gesucht, aber sein Auftreten bei Proton-Proton-Kollisionen kam dennoch unerwartet und ist deshalb äußerst interessant. Mehr Daten werden den Ursprung dieses Effekts ergründen lassen. Diese Beobachtung stellt die Stärke und die Vielseitigkeit des CMS-Detektors unter Beweis, ebenso wie die Qualität der Physiker, die ihn verwenden. Wir befinden uns jetzt auf dem Weg, Schritt für Schritt das neue Territorium zu erforschen, das LHC eröffnet hat.” Österreichische Forschungsarbeit Das CMS-Experiment ist ein gigantischer Detektor, dessen Konstruktion 16 Jahre dauerte und eine der größten wissenschaftlichen Kollaborationen darstellt, die jemals zustande kam. Das Institut für Hochenergiephysik der Österreichischen Akademie der Wissenschaften ist eines der Gründungsmitglieder von CMS. Prof. Fabjan vom Institut für Hochenergiephysik erklärt den speziellen österreichischen Beitrag zur aktuellen Entdeckung: „Der Silizium-Spurdetektor von CMS und die Auswahlelektronik, welche für die Selektion der Ereignisse verantwortlich ist, sind wesentliche Komponenten für diese Messung. Das Institut für Hochenergiephysik hat entscheidend zur Entwicklung und dem Bau dieser Systeme und der Analyse der Daten beigetragen. Die Arbeit der österreichischen Physiker hat so einen wichtigen
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Anteil bei dieser Messung und etwaigen weiteren Entdeckungen. Unsere Mitgliedschaft am CMS-Experiment ermöglicht es auch, dass in den nächsten Jahren österreichischen Studenten an dieser aufregenden Phase der Forschung teilnehmen.“ Weltweites Interesse Die am CMS-Experiment unerwartet gefundenen Strukturen erinnern an solche, die am amerikanischen Schwerionenbeschleuniger RHIC (Relativistic Heavy Ion Collider) beobachtet wurden. Gerade wegen der Unterschiede zu den entsprechenden Ergebnissen bei Protonen-Kollisionen wurden diese als charakteristisch für die dort mögliche Produktion von Quark-Gluon-Plasma, einer neuartigen extrem heißen und dichten Materieform, interpretiert. Die neuen Ergebnisse stoßen daher auf weltweites Interesse von theoretischen Kern- und Teilchenphysikern und sind auch von unmittelbarem Interesse für die Forschungsaktivitäten der Gruppe um Prof. Anton Rebhan an der TU Wien, die sich mit der Theorie des Quark-Gluon-Plasma beschäftigt. Rebhan schätzt die neuen Daten als sehr bedeutsam ein: „Die jetzt von CMS veröffentlichten Ergebnisse sind äußerst interessant und vielversprechend. Derartige Muster in den Teilchenverteilungen wurden vorher nur in hochenergetischen Schwerionenkollisionen gesehen, bei denen Quark-Gluon-Plasma produziert wurde“, erklärt Rebhan. Solche Kollisionen, allerdings bei viel höheren Energien als bisher machbar, sind am Ende dieses Jahres auch am LHC geplant. „Eine mögliche Erklärung dieses Phänomens ist, dass diese Strukturen einen Zustand noch vor der Erzeugung des QuarkGluon-Plasma widerspiegeln“, meint Prof. Rebhan. Ein zu solchen Strukturen passender hypothetischer Vorläufer des Quark-Gluon-Plasmas wird in der theoretischen Physik tatsächlich seit einiger Zeit diskutiert und manchmal als „Glasma“ bezeichnet, aber niemand kam auf die Idee, dass es in Protonenkollisionen auf diese Weise beobachtbar werden könnte.
Die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) übergab Anfang Oktober im Beisein von Bundesministerin Beatrix Karl die „Neue Chemie“ an die TU Graz. Mit rund 8.000 Quadratmetern Nutzfläche bietet das Gebäude Platz für 600 Studierende und Wissenschaftler und eröffnet damit völlig neue Möglichkeiten für Lehre und Forschung in den technischen Naturwissenschaften. Größtes Bauprojekt An der Adresse Stremayrgasse 9 sind ab sofort die Institute für Anorganische Chemie, Physikalische und Theoretische Chemie, Chemische Technologie von Materialien, Organische Chemie sowie Analytische Chemie und Lebensmittelchemie beheimatet. Damit ist das größte Bauprojekt in der Ge-
BIG-Geschäftsführer W. Gleissner, Wissenschaftsministerin B. Karl und TU-Rektor H. Sünkel (v.l.) schichte der Universität fertiggestellt: Kein Neubau hat bisher so umfassende bauliche Maßnahmen und Übersiedelungen bestehender Institute mit sich gebracht. Um Platz für das Großbauprojekt zu schaffen, gingen umfassende bauliche und logistische Maßnahmen voraus: Das Institut und die Versuchsanstalt für Materialprüfung und Baustofftechnologie sind bereits im Oktober 2007 in das Bautechnikzentrum am Campus Inffeld eingezogen. Die Labors und Werkstätten des Institutes für Maschinenelemente wurden ebenfalls in der Inffeldgasse untergebracht. Der Flugsimulator sowie das schweißtechnische Labor sind in die Steyrergasse 17 übersiedelt. Das neue Labor für Verbrennungskraftmaschinen in der Inffeldgasse wurde im Dezember 2007 fertig gestellt und mit modernsten Mo torenprüfständen ausgerüstet.
Informationen
Informationen
Österreichische Akademie der Wissenschaften, Institut für Hochenergiephysik, Univ.-Prof. Dipl.Ing. Dr. Christian Fabjan, E-Mail: christian. fabjan@oeaw.ac.at
Fakultät für Technische Chemie, Verfahrenstechnik und Biotechnologie, Kopernikusgasse 24/I, 8010 Graz, Telefon +43 (316) 873-0, E-Mail: office. tcvb@TUGraz.at, Internet: www.tugraz.at
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science news
JKU Linz
Essbare Elektronik Ob Digitalkamera, Notebook, PC, Handy, Plasmafernseher oder Spielkonsole – eine rasante Entwicklung im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnik, aber auch kürzere Produktlebenszyklen, sind am Markt beobachtbar. Der Elektro-/Elektronikschrott und ein erheblicher Strom- und Materialverbrauch strapazieren unsere Umwelt. Der Ruf nach „grüner Elektronik“ in Bezug auf Energie, Problemstoffe, Abfall und Recycling wird nicht nur von der Gesetzgebung, sondern auch vom Markt her immer größer. Vollkommene Bioverträglichkeit Die Johannes Kepler Universität Linz folgt diesem Ruf: Das Ziel einiger JKU-Wissenschaftler, die sich schon seit längerem mit der Nutzung elektronischer Elemente aus biologischen Bauteilen beschäftigen, ist die vollkommene Bioverträglichkeit der elektrischen Bauteile. Erste Forschungserfolge um die Teams von Univ.-Prof. Dr. Siegfried Bauer, Leiter der Abteilung für Physik der Weichen Materie, und O. Univ.Prof. Dr. Niyazi Serdar Sariciftci, Vorstand des Instituts für Organische Solarzellen, können jetzt verzeichnet werden: Dr. Mihai Irimia-Vladu hat einen organischen Feldeffekttransistor entwickelt, der von den Materialien her sogar essbar wäre. „Es ist uns erstmals gelungen, aus natürlichen Ausgangsstoffen wie beispielsweise Beta-Ka-
rotin, Indigo, Koffein, Glucose, Farbstoffe, DNA etc. organische Feldeffektransistoren zu entwickeln“, so Bauer und Sariciftci. Recycling überflüssig Die „essbaren Schaltkreise“ werden auf bioabbaubaren Filmen aufgedruckt. Recycling wäre somit überflüssig, und ein einfaches Kompostieren würde ausreichen bzw. wären die Bauteile sogar essbar. Die einfachen Sensoren aus biologischem Material könnten z. B. nachvollziehen, ob Lebensmittel ohne Unterbrechung der Kühlkette transportiert wurden, oder aber auch den Reifegrad von Obst, die Frische des Brotes oder Erschütterungen eines empfindlichen Materials während des Transports feststellen. „Der Endverbraucher gibt den Sensor dann zum Biomüll oder isst ihn einfach mit“, erklärt Dr. Irimia-Vladu.
Vielfältige Einsatzmöglichkeiten Diese Sensoren könnten auch als medizinische Implantate verwendet werden, die als „Innen-Überwacher“ von Stoffwechselvorgängen (Blutwerte, Temperatur, Wundheilungsverlauf etc.) dienen und vom menschlichen Körper nach gewisser Zeit ohne gesundheitliche Bedenken wieder abgebaut werden würden. Die genießbaren Schaltkreise könnten auch auf Tabletten überprüfen, ob und wann diese vom Patienten aufgenommen wurden – wenn der Schaltkreis beispielsweise nicht länger sendet, ist das Medikament resorbiert. Essbare Elektronik wäre genauso für Spielzeug denkbar. „Die ersten Schritte sind gesetzt, doch für jede der genannten potenziellen kommerziellen Anwendungen ist noch mit langjähriger Entwicklungsarbeit auch auf industrieller Seite zu rechnen“, betont Bauer. „Essbare Elektronik“ als Diensterfindung der JKU wird von der Austria Wirtschaftsservice GmbH im Rahmen des uni: ivent-Programms unterstützt. Informationen Johannes Kepler Universität Linz, Institut für Experimentalphysik, Univ.-Prof. Dr. Siegfried Bauer, E-Mail: siegfried.bauer@jku.at; Institut für Organische Solarzellen, O. Univ.-Prof. Dr. Niyazi Serdar Sariciftci, E-Mail: serdar.sariciftci@jku.at
TU Graz
Prämierung der besten Abschlussarbeiten
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Besondere Leistungen Vier besonders gute Abschlussarbeiten wurden am IAIK heuer in feierlichem Rahmen honoriert: In der Kategorie „Best PhD“ erreichte Florian Mendel mit seiner Dissertation „Analysis of Cryptographic Hash Functions“, mit der er 14 internationale Publikationen erzielt hat, den ersten Platz. Der beste Master ist Erich Wenger: Er hat den praktischen Teil seiner Arbeit „Neptun – ECC Processor for RFID Tags and Smart Cards“ an der ETH Zürich durchgeführt. Betriebssysteme auf Herz und Nieren zu prüfen, ist der Inhalt der besten Bachelorarbeit „Testing Operating Systems“ von Daniel Gruß und Matthias
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Reischer. Ausschlaggebend für den ersten Platz war die sehr gute Präsentation ihres Themas. Sandra Kreuzhuber bekam für ihr Projekt „eID for Privacy“, bei der sie durch außergewöhnlich professionelles „Project Handling“ sowie sehr gut dokumentierte Resultate überzeugt hat, den Preis in der Kategorie „Beste Ferialarbeit“ verliehen. Informationen TU Graz, Institut für Angewandte Informationsverarbeitung und Kommunikationstechnologie, Dipl.-Ing. Dr. Manfred Aigner, Inffeldgasse 16a, 8010 Graz, E-Mail: Manfred.Aigner@iaik.tugraz. at, Internet: www.iaik.tugraz.at
e&i elektrotechnik und informationstechnik
Foto: JKU Linz
Das Institut für Angewandte Informationsverarbeitung und Kommunikationstechnologie (IAIK) der TU Graz verlieh Anfang Oktober den „BEST of IAIK students“Award an fünf junge Informatikerinnen und Informatiker für besondere Leistungen. Der Preis, der in insgesamt vier Kategorien – beste Bachelor-, beste Master-, beste PhD- und beste Ferialarbeit – vergeben wird, soll zeigen, dass Studierende mit ihren Abschlussarbeiten Herausragendes auf dem Informatiksektor geschafft haben. Gespendet wurde die Auszeichnung zum zweiten Mal von der Stiftung Secure Information and Communication Technologies „SIC“.
science news
FH Technikum Wien
TU Wien
Mechatronik
Gesund werden mit Computerspielen
Die Mechatronik Plattform Österreich prämierte beim Tag der Mechatronik 2010 im September an der FH Technikum Wien die beste Bachelor- und Diplom-/Masterarbeit sowie die beste Absolventenkarriere von österreichischen Mechatronik-Studierenden an Fachhochschulen.
Man kennt das Verfahren von HollywoodBlockbustern: Menschliche Körperbewegungen werden mit Spezialkameras aufgezeichnet und in Bewegungen einer Computerfigur umgerechnet – „Motion Capture“ wird diese Technik genannt. Was mit riesengroßem Aufwand die Produktion von Trickfilmen ermöglicht, kann nun mit etwas veränderten Methoden auch für die Schmerztherapie hilfreich sein. Informatiker an der TU Wien entwickelten ein Motion Capture-System, das nun für videospielartige Bewegungstherapien in Krankenhäusern und Rehabilitationszentren eingesetzt werden kann.
Die Ausgezeichneten Für die beste Bachelorarbeit wurde Martin Eidler, BSc, FH Wiener Neustadt, ausgezeichnet. Seine Arbeit mit dem Titel „Entwicklung von aktiven Flüssigkeitstilgern zur Reduktion von Strukturschwingungen“ untersucht den erfolgreichen Einsatz von aktiven Flüssigkeitstilgern zur Schwingungsreduktion bei Bauwerken infolge von Erdbeben und Winderregungen. Gewinner der besten Diplom-/Masterarbeit ist Dipl.-Ing. (FH) Dipl.-Ing. Bernhard Sonnleitner, FH Campus 02. Sonnleitner hat im Rahmen seiner Diplomarbeit „Drahtlose Datenübertragung unter erschwerten Umweltbedingungen“ ein Messsystem entwickelt, das resistent gegen Staub, Wasser und starke Vibrationen ist. Dipl.-Ing. (FH) Dr. Bernhard Giptner, Absolvent FH Campus 02, wurde für die beste Absolventenkarriere ausgezeichnet. Er leitet seit 2007 die Methoden- und Technologieentwicklung der virtuellen Produktentwicklung am Siemens Mobility Weltkompetenzcenter für Schienenfahrzeuge in Graz. Der Tag der Mechatronik wurde gesponsert von AIT, Festo, IVM und Montech. Informationen Mechatronik Plattform Österreich, Fachhochschule Vorarlberg GmbH, Hochschulstraße 1, 6850 Dornbirn, E-Mail: johannes.steinschaden@fhv.at, Internet: www.mechatronik-plattform.at
Mit Infrarotlicht in die virtuelle Welt Um die Bewegungsspiele zu steuern, muss man in einen Datenanzug schlüpfen, der mit kleinen, reflektierenden Kugeln besetzt ist. Acht Kameras sind im Raum montiert, sie alle sind mit Infrarot-Lichtquellen ausgestattet. „Das Infrarotlicht wird von den Kugeln auf dem Datenanzug, die mit spezieller rückreflektierender Folie beschichtet sind, zurückgeworfen und von unseren Spezialkameras aufgezeichnet“, erklärt Hannes Kaufmann, Leiter der Virtual Reality-Gruppe am Institut für Softwaretechnik und interaktive Systeme. Aus den Bildern der acht Kameras errechnet ein Computer die genaue Position jeder einzelnen Kugel und erstellt so ein dreidimensionales Modell der Person. So kann jede Bewegung genau vermessen und in Echtzeit am Bildschirm dargestellt werden. Trainingsprogramm als Computerspiel Das TU-Forschungsteam arbeitet mit einer Softwarefirma aus Dänemark zusammen, von der das Motion Capture-System in ein Computerspiel eingearbeitet wird. So machen etwa Patienten mit Rückenschmerzen
Werte Leserinnen und Leser, wir bieten in der e&i die Möglichkeit, Kurzfassungen interessanter Dissertationen aus den Bereichen Elektrotechnik und Informationstechnik zu veröffentlichen, damit junge Akademikerinnen und Akademiker ihre Arbeiten einem großen Fachleserkreis präsentieren können. Sollten Sie Interesse an der Veröffentlichung Ihrer Kurzfassung in der e&i haben, nehmen Sie Foto: TU Wien
bitte Kontakt mit Ihrem Dekanat auf oder schicken Sie die Unterlagen direkt an unsere Redaktion: OVE-Medienzentrum Graz, Krenngasse 37/5, 8010 Graz, Telefon +43 (316) 873-79 29, E-Mail: redaktion@ove.at.
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Dehnungsübungen, und steuern dabei eine Computerfigur am Bildschirm. „Man bekommt sofort auf sehr anschauliche Weise vom Computer die Rückmeldung darüber, ob die Übung richtig ausgeführt wurde“, erklärt Christian Schönauer, der als Projektassistent das System mitentwickelt hat. Das medizinische Personal kann die Steuerparameter des Computerprogramms sehr individuell an die Patienten anpassen, und sogar nach der Therapie können Bewegungsabläufe am Computer nochmals genau analysiert werden, um Probleme bei gewissen Bewegungen zu erkennen. Erfolgreiche Tests Die Infrarot-Spezialkameras, von denen die Bewegungen aufgenommen werden, wurden an der TU Wien eigens für dieses Projekt entwickelt. Mit 60 Bildern pro Sekunde erreichen sie mehr als die doppelte Bildfrequenz gewöhnlicher Fernsehkameras. Dieser große Datenstrom wird vollständig an den Computer übertragen, wo aus den Bildern mit speziell entwickelten Rechenalgorithmen ein dreidimensionales Bild erstellt wird. Tests mit ersten Patienten wurden bereits erfolgreich durchgeführt, ab Herbst soll das neue Computersystem in einem holländischen Rehabilitations-Zentrum nun eingesetzt werden. Die Forschungsarbeit wurde von der Europäischen Kommission im Rahmen des Projektes „Playmancer“ gefördert. Informationen TU Wien, Institut für Softwaretechnik und Interaktive Systeme, Dr. Hannes Kaufmann, Favoritenstraße 9-11, 1040 Wien, Telefon +43 (1) 588 01-188 60, E-Mail: kaufmann@ims.tuwien.ac.at
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Sicheres Wohnen
Smart Cities
Forschung an intelligenten Städten
Ein Forscherteam um Ahmed Nabil Belbachir hat im Rahmen des EU-Forschungsprojektes CARE (Safe Private Homes for Elderly Persons) eine Technologie entwickelt, die älteren Menschen das Leben in ihrer eigenen Wohnung erleichtert, indem sie eine einfache Betreuung auch zuhause ermöglicht und in Notfällen rechtzeitig Hilfe anfordert. Intelligente Sensoren Die Technologie verwendet als Herzstück so genannte intelligente bio-inspirierte optische Sensoren, die am AIT entwickelt wurden. Diese Sensoren funktionieren ähnlich wie das menschliche Auge. Eine Kamera nimmt die Umgebung wahr und leitet die Informationen an ein Rechensystem weiter. Hier werden die Informationen verarbeitet und interpretiert. Darüber hinaus funktionieren die Sensoren lernbasiert, sie erkennen dank spezieller Algorithmen Geschwindigkeit und Richtung von Bewegungen. Farben signalisieren die Tiefeninformationen, also Höhe und Tiefe der Bewegungen. Auf diese Weise können kritische Situationen wie z. B. Stürze – das größte Risiko für ältere Menschen, die allein leben, – automatisch erkannt und durch ein Alarmsignal Hilfe angefordert werden. Der Sensor der Kamera erfasst dabei aber nicht die vollständige Umgebung, sondern nimmt lediglich die Bewegungsabläufe im Bild wahr. So stellt das System auch keine Einschränkung der Privatsphäre dar. Unabhängigkeit gewährleistet Der zentrale Vorteil im Vergleich zu anderen Sturzsensoren liegt darin, dass das von AIT entwickelte System in bestehende Health-Care-Systeme integriert werden kann. Es muss kein Knopf betätigt werden, der den Alarm auslöst, außerdem ist es nicht erforderlich, den Sensor am Körper zu tragen. Auf diese Weise wird ein unabhängiges Leben Zuhause gewährleistet. Das System wird im Rahmen des Projektes in zwei Einrichtungen des Betreuten Wohnens in Finnland und Deutschland ge testet. Informationen AIT Safety & Security Department, Dipl.-Ing. Dr. Ahmed Nabil Belbachir, E-Mail: ahmed. belbachir@ait.ac.at
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Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt bereits in Städten – Tendenz weiter steigend. Ziele der Forschungen am Energy Department des AIT sind daher die Erhöhung der Energieeffizienz und die Optimierung des Energiemanagements im urbanen Bereich, zwei zentrale Anliegen der EU im Rahmen ihres Schwerpunkts „Smart Cities“ (SET-Plan). Die Experten am AIT entwickeln numerische Tools, um Energieflüsse abbilden, optimieren und aktiv in Stadtplanungskon-
zepte einbinden zu können. Mit komplexen Simulationsmethoden werden die Grundlagen für eine gesamtheitliche Betrachtung von Verteilungsstrukturen geschaffen, die eine gezielte Planung und Steuerung von Strom-, Wärme- und Kältenetzen erlauben. Innovative Automationssysteme und die verstärkte Integration erneuerbarer Energiequellen machen die Gebäude der Zukunft zu einem aktiven „Player“ in diesen intelligenten Netzen (Smart Grids). Die zentralen Energietechnologien, wie Solarthermie, Wärmepumpen und Photovoltaik, werden für die damit verbundenen Anforderungen erforscht und weiterentwickelt. Damit legt das AIT den Grundstein für die energieeffi zienten Städte von morgen. Informationen AIT Energy Department, Dipl.-Ing. Dr. Reinhard Schütz, Assistant to the Head of Department, E-Mail: reinhard.schuetz@ait.ac.at
Go Hybrid!
Das Quadbike der Zukunft Im Rahmen eines BMVIT-geförderten Projektes wurde von den Projektpartnern Hofer Forschungs- und Entwicklungs-GmbH & Co KG und dem AIT Mobility Department ein stufenloses Antriebssystem mit elektrisch-mechanischer Leistungsverzweigung an einem Demonstratorfahrzeug auf Basis eines ATVs (All Terrain Vehicles) entwickelt. Das Getriebesystem basiert auf elektrisch-mechanischer Leistungsverzweigung wobei der elektrische Variator durch eine Kombination aus Generator und Elektromotor gebildet wird. Durch Veränderung der Drehzahlverhältnisse zwischen Generator und Elektromotor wird eine stufenlose Übersetzungsverstellung erreicht. Zusätzlich wird über den elektrischen Kreis eine Batterie verwendet, mit der Überschussleistung zwischengespeichert oder Bremsenergie rekuperiert werden kann. Das Anfahren des Fahrzeuges sowie Fahrten bei geringer Geschwindigkeit er-
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folgen rein elektrisch. Durch die spezielle Anordnung der Komponenten ergibt sich eine äußerst effiziente und kompakte Bauform, die in verschiedene Fahrzeugkonzepte integriert werden kann (z. B. Zwei räder oder Klein-PKW). Informationen AIT Mobility Department, Mag. (FH) Claudia Hable, Marketing and Communications, E-Mail: claudia.hable@ait.ac.at
e&i elektrotechnik und informationstechnik
Fotos: NASA, AIT
Zuhause auch im hohen Alter
AIT Austrian Institute of Technology
firmen+produkte
NXP
Chip-Technologie für deutschen Personalausweis Der sichere kontaktlose MikrocontrollerChip des Typs SmartMX von NXP Semiconductors, der in einem Gehäuse von nur 250 µm lieferbar ist, wird im neuen, kontaktlos lesbaren deutschen Personalausweis zum Einsatz kommen. Die deutsche Bundesregierung hat NXP als Lieferanten einer speziellen Inlay-Lösung ausgewählt, die den SmartMX-Chip in ein ultraflaches Modul integriert. Die neuen deutschen Personalausweise werden in ChipkartenForm ab November 2010 ausgegeben und werden die bisherigen papierbasierten Ausweise ersetzen. Die Funktechnik im Sicherheits-Chip wird im weltweiten NXP Kompetenzzentrum für kontaktlose Halbleitertechnologien in Gratkorn bei Graz entwickelt. Die Sicherheitstechnologie stammt aus der NXP Entwicklung in Hamburg. Vielseitig einsetzbar Ausgestattet mit einem neuen Kommunikationsprotokoll, wird der kontaktlose
Personalausweis auch sichere E-Government- und E-Commerce-Dienste ermöglichen und dabei gleichzeitig Schutz vor Identitätsdiebstahl und Nachverfolgung bieten. Nach entsprechender Autorisierung durch den Bürger wird nur vertrauenswürdigen Dienstanbietern der Zugriff auf die Ausweisdaten freigegeben. Dies schützt einerseits die Privatsphäre des Anwenders und ist andererseits für Service Provider ein Garant für die Authentizität der Daten. Mehr als 150 Unternehmen bereiten sich auf die Einführung des neuen Personalausweises vor und nehmen an Feldversuchen für verschiedenste Dienste
teil. Dazu zählt das Online-Banking ebenso wie zum Beispiel die Registrierung für einen Online-Shop, das Einchecken für Flugreisen, Online-Steuererklärungen und die Kfz-Anmeldung. Der neue deutsche Personalausweis kann überdies anstelle eines Reisepasses als Reisedokument verwendet werden.
Der Auftrag hat einen Wert in Höhe von rund 90 Millionen Euro, in dem weitere Optionen wie die Instandhaltung der Fahrzeuge über die nächsten 25 Jahre noch nicht inbegriffen sind. Alstom baut damit seine Marktführerschaft im Bereich ETCS Level 2 Fahrzeugausrüstung weiter aus. ETCS (European Train Control System) ist eine Komponente des ERTMS.
für den schienengebundenen Verkehr. Im weltweiten Markt für Verkehrstechnik verfügt Alstom über einen Marktanteil von 18 Prozent. Das Angebot beinhaltet das komplette Schienenfahrzeugprogramm für den Stadt-, Regional-, Fern- und Güterverkehr, sowie Service, Leit- und Steuertechnik, Gleise, Fahrleitungen und eine große Pa lette an Infrastrukturausrüstungen.
Informationen NXP Semiconductors Austria GmbH, Gutheil-Schoder-Gasse 8-12, 1100 Wien, Telefon +43 (1) 608 70, Internet: www.nxp.com/country/ austria
Alstom Transport
Der Bahnhersteller Alstom Transport eröffnet ein Büro in Wien. Mit dem neuen Standort möchte Alstom noch näher an seinen Kunden sein und die regionalen Projekt- und Vertriebsaktivitäten in Österreich intensivieren. Der Ende 2009 gewonnene Auftrag zur Ausrüstung von 449 Fahrzeugen der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) mit dem ERTMS1-basierten Zugsicherungssystem ATLASTM200 war für diesen unternehmerischen Schritt ausschlaggebend. ERTMS (European Rail Traffic Management System) ist ein System für Management und Steuerung des Eisenbahnverkehrs auf den Strecken der transeuropäischen Netze.
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Komplettes Schienenfahrzeugprogramm Alstom Transport zählt mit einem Umsatz von rund 6 Milliarden Euro und 26.000 Mitarbeitern in über 60 Ländern zu den weltweit führenden Anbietern von Lösungen
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Informationen ALSTOM Austria GmbH, Clemens-HolzmeisterStraße 4, 1109 Wien, Telefon +43 (1) 608 88-0, E-Mail: office@power.alstom.com, Internet: www. alstom.at
e&i elektrotechnik und informationstechnik
Fotos: NXP, Deutsches Bundesministerium des Inneren
Büro in Wien eröffnet
firmen+produkte
Rhode & Schwarz
Schnell, genau und leicht bedienbar In nahezu allen Bereichen der Elektronik – egal, ob Digitalschaltungen, Leistungselektronik oder Hochfrequenztechnik – sind Oszilloskope im Einsatz. Entscheidend für den Nutzer ist, wie schnell ein Oszilloskop Fehler entdeckt oder wie originalgetreu es Spannungsverläufe darstellt. Deshalb hat Rohde & Schwarz seine neue R&S RTO-Familie auf Geschwindigkeit und Signaltreue ausgerichtet. Sie können 1 Million Messkurven pro Sekunde analysieren. Somit werden selbst seltene Fehler sofort sichtbar. Zudem führt das erstmals in einem Oszilloskop realisierte digitale Triggersystem zu sehr kleinem Trigger-Jitter. Die durchdachte Bedien-Oberfläche schafft auch
hohe Umwandlungsraten mit mehreren langsameren A/D-Umsetzern, die parallel und zeitversetzt arbeiten. Da sich nicht jeder A/D-Umsetzer exakt gleich verhält, resultiert daraus ein gewisser Missmatch. Rohde & Schwarz erreicht für seinen 8 BitUmsetzer mit mehr als 7 effektiven Bits eine sehr hohe Messdynamik. Kleine Signalverzerrungen und geringes Eigenrau schen sind die Folge. bei komplexen Messungen den perfekten Überblick. Für hohe Genauigkeit sorgt unter anderem der Single-Core-A/D-Umsetzer des R&S RTO. Er arbeitet mit 10 Gsample pro Sekunde. Traditionell realisiert man so
Informationen Rohde & Schwarz-Österreich GmbH, Technologiestraße 10, Gebäude E, 1120 Wien, Telefon +43 (1) 602 61 41-0, E-Mail: rs-austria@rohde-schwarz. com, Internet: www.rohde-schwarz.at
Telekom Austria
Glasfaser-Pilotprojekt in niederösterreichischer Gemeinde Netzausbaus in direkter Umgebung der Nutzer, das letzte Stück wird mit klassischen Kupferkabeln überbrückt. So werden hohe Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 30 Mbit/s Download und 4 Mbit/s Upload möglich. Zusätzlich wurde in Siegenfeld die Mobilfunk-Sendeanlage mit der Technologie HSPA+ ausgestattet und so die Mobilfunk-Netzabdeckung verbessert.
Fotos: Rhode & Schwarz, A1 Telekom Austria
Walter Goldenits (CTO A1 Telekom Austria), Johann Ringhofer (Bgm. von Siegenfeld), Alois Pichler (Pichler Bohrtechnik) (v.l.) A1 Telekom Austria macht den niederösterreichischen Ort Siegenfeld zum Fiber-Village. Im Rahmen des Pilotprojekts wurde Siegenfeld mit Glasfaser ausgestattet, und die rund 200 Haushalte der Gemeinde können nun Highspeed-Internet mit bis zu 30 Mbit/s nutzen. Erlebbar werden die erhöhten Geschwindigkeiten mit den Giga-Speed-Produkten von A1 Telekom Austria. Beim Ausbau, den A1 Telekom Austria in Zusammenarbeit mit der
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Gemeinde Siegenfeld realisierte, wurden die Glasfaserleitungen erstmals mit der innovativen „Nano-Trench®“-Technologie verlegt. Schneller Up- und Download Wie auch in der Fiber-City Villach, wurden die Haushalte in Siegenfeld über FTTC (Fiber to the Curb) an das GigaNetz von A1 Telekom Austria angebunden. Das Glasfaserkabel endet bei dieser Art des
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Netzausbau mit Nano-Trench® Erstmals kam beim Netzausbau die neuartige Technologie Nano-Trench® der Pichler Bohrtechnik GmbH zum Einsatz, mit der Glasfaserleitungen schneller und kostengünstiger verlegt werden können. Der Vorteil von Nano-Trench® ist, dass die Leitungen einfach in die bestehende Straßenoberfläche verlegt werden können. Bei dem Verfahren werden in einem nur wenige Zentimeter breiten und tiefen Schlitz im Asphalt zwei Mini-Leerrohre verlegt, in die später die Glasfaserkabel eingeblasen werden. Gleich nach dem Verlegen wird der gefräste Schlitz mit Füllmaterial geschlossen. Informationen A1 Telekom Austria AG, Lassallestraße 9, 1020 Wien, Telefon +43 (50) 664-0, Internet: www. a1telekom.at
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firmen+produkte
Auszeichnung
Profactor
VCÖ Mobilitätspreis Seibersdorf-Tochter verkauft Telepresence, eine High-End-Videokonferenzlösung von A1 Telekom Austria, wurde Mitte September mit dem VCÖ Mobilitätspreis 2010 für Wien, welcher ganz im Zeichen von „energy. change. mobility“ stand, ausgezeichnet. A1 Telekom Austria bewarb sich mit ihrer High-End-Videokonferenzlösung, bei der sich die Teilnehmer lebensgroß gegenüber sitzen und Bild und Ton in Breitband und Topqualität übertragen werden. Damit verbunden ist, neben einer Reisekostenersparnis, auch der Wegfall von unproduktiven Reisezeiten und vor allem eine nachhaltige Reduktion des CO2Ausstoßes, der bei Flug- und Autoreisen anfällt. Informationen A1 Telekom Austria AG, Lassallestraße 9, 1020 Wien, Telefon +43 (50) 664-0, Internet: www. a1telekom.at
Mit 1. Oktober übernahm die deutsche Unternehmensgruppe Heitec durch ihre österreichische Tochter Heitec GmbH alle Gesellschaftsanteile der Profactor Research and Solutions GmbH von der Profactor GmbH Steyr. Das Unternehmen firmiert künftig unter dem Namen Heitec Systemtechnik GmbH mit Sitz in Waidhofen/Ybbs. Der Standort Seibersdorf bleibt erhalten. Profactor-Geschäftsführer Geschäftsführer der Heitec Systemtechnik GmbH wird Dipl.-Ing. Friedrich Mader, der seit 2003 gemeinsam mit Mag. Andrea Möslinger für die Leitung der Profactor GmbH verantwortlich war. Unter deren Führung wuchs das Unternehmen auf zuletzt 110 Mitarbeiter und erzielte 2009 einen Gesamtumsatz von mehr als 11 Mio. Euro. Mag. Möslinger übernahm mit Oktober alleine die Geschäftsführung der Profactor GmbH.
Automatisierungslösungen Die Profactor Research and Solutions GmbH entstand im März 2007 im Zuge der Übernahme des Geschäftsfelds MPE von der Austrian Research Centers GmbH durch die Profactor GmbH Steyr. Seit dieser Zeit wurde es schrittweise auf die industrielle Verwertung von Forschungsergebnissen ausgerichtet. Neben der Automatisierung komplexer Handlingprozesse zählen besonders die Lösungen im Bereich der Prüfautomation zu den Kompetenzen aus dem Hause Seibersdorf. Zu den Kunden gehören Unternehmen wie Nokia, Heraeus Sensor Technologies, Foerster und Kaba. Informationen PROFACTOR GmbH, Im Stadtgut A2, 4407 Steyr-Gleink, Telefon +43 (7252) 885-0, EMail: sekretariat@profactor.at, Internet: www. profactor.at
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Siemens Österreich
FWF-Geschäftsführung
FEANI
Ein Zeichen für Kontinuität setzt die Siemens-Division Industry Automation mit dem Wechsel an der Leitungsspitze ihrer BusinessUnit Automation Systems: Mit Manfred Brandstetter folgte Anfang Oktober ein erfahrener Simatic-Experte auf Otto Raming, der nach 15 Jahren an der Spitze des Automatisierungsgeschäftes von Siemens in den Ruhestand wechselt. Manfred Brandstetter startete nach einer HTL-Ausbildung zum Elektrotechniker seine berufliche Karriere 1986 bei Siemens. Nach mehreren konzerninternen Stationen im Engineering, im Vertrieb und im Produktmarketing war er von Anfang an Teil des Teams der Marktimplementierung der neuen Simatic-S7Technologie.
Ab dem Jahreswechsel heißt die neue Geschäftsführerin des Wissenschaftsfonds Dorothea Sturn. Die promovierte Ökonomin übernimmt das Amt von Gerhard Kratky, der nach sieben erfolgreichen Jahren diese Funktion aufgibt und in Pension geht. Sturn absolvierte von 1979 bis 1985 die Studien der Pädagogik, Politikwissenschaft und Ökonomie an den Universitäten Heidelberg und Bremen, danach war sie an den Universitäten Bremen und Graz tätig. Im Jahr 1993 promovierte sie in Bremen im Fach Ökonomie. Von 1991 bis 1994 arbeitete Sturn am Institut für Technologie- und Regionalpolitik bei Joanneum Research in Graz und baute ab 1995 das Wien-Büro auf. 2000 wechselte sie zur Technologie Impulse Gesellschaft (TIG). Im Jahr 2004 ging die TIG in der FFG auf, Dorothea Sturn wurde Bereichsleiterin für die FFG-Strukturprogramme. Im Jahr 2007 übernahm sie als Leiterin die Qualitätssicherung an der Universität Wien.
Dirk Bochar ist der neue Generalsekretär von FEANI (Föderation Europäischer Nationaler Ingenieurverbände). Er folgt auf Philippe Wauters, der in den letzten Jahren die Geschicke von FEANI gelenkt hat. Bochar stammt aus Belgien und hat an der Universität Gent ein geisteswissenschaftliches Studium absolviert, an der City University of Seattle/Bellevue erwarb er einen Master-Abschluss in Total Quality Management. Er begann seine berufliche Karriere bei der belgischen königlichen Militär-Akademie, anschließend war er unter anderem als Technical Officer für CENELEC sowie als General Manager der Automobilvereinigung Europe Net tätig.
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e&i elektrotechnik und informationstechnik
Fotos: Siemens, FEANI, ASciNA
Personalia
firmen+produkte
Kapsch CarrierCom
KELAG, Alcatel-Lucent, Siemens
Rufnummern
Smart Metering-Projekt
Gemeinsam mit dem lokalen Vertriebspartner QSS wird Kapsch CarrierCom eine zentrale Datenbanklösung zur Rufnummernmitnahme bei der Kommunikationsregulierungs-Behörde in Bosnien und Herzegowina integrieren. Den Auftrag erhielt die kroatische Tochtergesellschaft Kapsch TIS d.o.o. Die Implementierung des Kapsch Rufnummernmitnahmesystems wird die Liberalisierung des Telefonmarktes in Bosnien und Herzegowina weiter vorantreiben. Die von Kapsch installierte Datenbank fungiert als zentrale Schaltstelle bei Anfragen aller Anbieter bezüglich der Rufnummernmitnahme. Die integrierte Lösung synchronisiert alle Daten über den gesamten Zyklus des Rufnummernmitnahmeprozesses.
Alcatel-Lucent hat gemeinsam mit der Siemens AG Österreich die erste Phase des im Auftrag der Kärntner Kelag Netz GmbH gestarteten Smart Metering-Feldversuchs erfolgreich absolviert. Im Rahmen des Projekts haben die Hersteller eine Smart Metering-Lösung realisiert und somit für mehr als 250 Kärntner Haushalte eine durchgängige Smart Metering-Infrastruktur geschaffen, die es den Konsumenten ermöglicht, ihren Energieverbrauch genau zu beobachten und anzupassen. Das Projekt ist einer der wenigen Smart Metering-Feldversuche in Europa, bei dem OSS (Operational Support System)-Applikationen mit Meter Data ManagementSystemen kombiniert werden. Dadurch werden tiefe Einblicke in das tatsächliche Verbraucherverhalten ermöglicht.
Informationen Kapsch CarrierCom AG, Am Europlatz 5, 1120 Wien, Telefon +43 (50) 811-0, E-Mail: kcc.office@ kapsch.net, Internet: www.kapschcarrier.com/
Das Projekt Alcatel-Lucent ist im Rahmen dieses Feldversuchs für die Errichtung und Integration
des Smart Metering-Systems verantwortlich. Das Alcatel-Lucent-Know-how reicht dabei von der Bereitstellung des Meter Data Managements (MDM) bis zur Betriebsführung durch ein Operational Support System (OSS). Siemens AG Österreich integriert seine Smart Grid-Metering-Lösung AMIS (Automated Metering and Information System) bestehend aus Zählern, Datenkonzentratoren und einem Head-End Server. Die zweite Projektphase sieht die Anbindung an das Verrechnungssystem SAP, die Ausweitung des Roll-outs auf weitere Haushalte und die Integration eines wei teren Zähler-Typen vor. Informationen Alcatel-Lucent Austria AG, Scheydgasse 41, 1210 Wien, Telefon +43 (1) 277 22-0, E-Mail: office@ alcatel-lucent.at, Internet: www.alcatel-lucent.at; www.siemens.at; www.kelag.at
ACP
Forschungspreis
Kapsch BusinessCom
Werner Höllrigl hat per 1. September die Funktion des Group CTO und damit die Leitung des Service-Bereiches der gesamten ACP-Gruppe mit mehr als 25 Standorten in Deutschland, Österreich und der Schweiz übernommen. Er verantwortet in seiner neuen Funktion rund 500 Mitarbeiter. Seinen Fokus setzt Höllrigl auf die Stärkung des flexiblen IT-Portfolios, die Weiterentwicklung der Bereiche IT- und Managed Services sowie Outsourcing und Support. Seine berufliche Laufbahn begann zunächst im Pharma- und Chemiebereich. 1996 wechselte er zu Xerox Austria und war dort zunächst im Key Account-Bereich, später als Leiter der Financial Services-Abteilung und des Bereiches XGS tätig. Ab 2004 zeichnete er als Industrial Business Manager für Xerox Office Services in Deutschland verantwortlich. Die letzten vier Jahre verbrachte Höllrigl bei Microsoft, wo er zuletzt die Microsoft Services in Österreich als Director leitete.
Die mit je 10.000 Euro dotierten ASciNA Awards wurden Mitte September im Namen von Wissenschafts- und Forschungsministerin Beatrix Karl an die Preisträger überreicht. Der von der Vereinigung österreichischer Wissenschaftler in Nordamerika ausgeschriebene und vom BMWF dotierte ASciNA Award ist ein Wissenschaftspreis, der ausschließlich an Nachwuchsforscher für ihre exzellenten wissenschaftlichen Publikationen vergeben wird. Mit dem Young Scientists Award wurde Dr. Thomas Müller ausgezeichnet, der inzwischen wieder von seinem Forschungsaufenthalt am IBM Thomas J. Watson Forschungszentrum in New York an die TU Wien zurückgekehrt ist.
Mag. Jochen Borenich, MBA startete mit 1. September als Mitglied des Vorstandes bei Kapsch BusinessCom. In dieser Funktion hat er die Verantwortung für die Bereiche Vertrieb, Marketing und Internationales. Jochen Borenich hat Handelswissenschaften an der Wirtschaftsuniversität Wien studiert und berufsbegleitend den Executive MBA an der Wirtschaftsuniversität Wien & Carlson School of Management (University of Minnesota) abgeschlossen. Seine berufliche Karriere begann er beim debis Systemhaus, einem Vorgängerunternehmen von T-Systems Austria. Von 2002 bis Ende 2005 war Borenich als Key Account Manager im Branchensegment Manufacturing Industry bei T-Systems tätig. 2006 wurde er zum Mitglied der Geschäftsleitung ernannt: Zunächst als Sales Vice President Telecommunication, Media & Utilities und im Anschluss als Sales Director Corporate Customers bei T-Systems Austria.
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firmen+produkte
Philips
Siemens AG Österreich IA & DT
Fahrzeuglicht
Produktivität und Umweltschutz
Der Sektor der Automobilbeleuchtung durchläuft eine deutliche Veränderung, nicht zuletzt weil der gesetzliche Druck wächst, den Umwelteinfluss des Autofahrens zu verringern und die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen. Auf der Automechanika in Frankfurt stellte Philips vier Innovationen vor, die das Leben der Menschen im Straßenverkehr mit Lösungen verbessern, die Fahrzeuge sicherer und energieeffizienter machen.
Mit dem Industriegeschäft ist es in den vergangenen Monaten wieder bergauf gegangen, die Nachfrage gestiegen. Davon konnte auch die Siemens Industry Automation und Drive Technologies (IA & DT) profitieren. Die IA & DT bietet Lösungen für Industriebetriebe jeglicher Art, wobei das Thema Energieeffizienz eine herausragende Rolle spielt. Siemens zeigt mit dem Sektor Industrie, welche Energieeinsparungen möglich sind. Zwei Drittel des gesamten, weltweiten Energieverbrauchs in der Industrie entfallen auf industrielle Antriebe. Der Energiebedarf industrieller Antriebe/ Antriebsanlagen kann um bis zu 70 Prozent gesenkt werden.
Neue Maßstäbe Auch in der hochleistungsfähigen „blauen Kategorie“ setzt Philips Maßstäbe: Die neue BlueVision ultra-Lampe ist die einzige zugelassene Lampe am Markt, die helles weißes Licht mit einem ultrablauen XenonEffekt verbindet. Die neue X-tremeVisionErsatzlampe für das Nachtfahren bietet 100 % mehr Licht im Vergleich zu einer Standardlampe. Die X-tremeVision-Lampe erzeugt eine komfortable Lichtleistung und ist leistungsstärker als ihre Vorgängerin X-tremePower. Philips X-tremeVision, BlueVision ultra, LED DayLight 4 und LED DayLight 8 sind seit Oktober 2010 erhältlich. Informationen Philips Austria GmbH, Triester Straße 64, 1101 Wien, Telefon +43 (1) 601 01-0, E-Mail: office.austria@philips.com, Internet: www.philips. at
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Technisches Portfolio erweitert Mit den Akquisitionen von Robicon und Flender in den vergangenen Jahren hat die Siemens-Division Drive Technologies ihr technisches Portfolio über den gesamten Antriebsstrang ausgedehnt und sich entscheidende Ergänzungen im Marktzugang verschafft. Auch die Division Industry Automation weitet ihr Automatisierungsspektrum konsequent aus, denn für die Schaffung effizienter Automatisierungslösungen müssen sämtliche Segmente beherrscht werden. Mit den Übernahmen des Product Lifecycle Management(PLM)Anbieters UGS und des Comos-Softwareportfolios für Plant Lifecycle Management hat Siemens einen weiteren entscheidenden Schritt gemacht. Dadurch können kundenorientierte Innovationen an sämtlichen Stellen der Wertschöpfung unterstützt werden.
Christian Zwickl-Bernhard, Leiter IA & DT Siemens AG Österreich, und Kurt Hofstädter, Vorstand Siemens AG Österreich (v.l.) Umweltfreundliche Technik Der Siemens-Sektor Industry (Erlangen) ist der weltweit führende Anbieter von umweltfreundlicher Produktions-, Transport-, Gebäude- und Lichttechnik. Mit durchgängigen Automatisierungstechnologien und umfassenden Branchenlösungen steigert Siemens die Produktivität, Effizienz und Flexibilität seiner Kunden aus Industrie und Infrastruktur. Der Sektor besteht aus sechs Divisionen. Mit weltweit rund 207.000 Mitarbeitern erzielte Siemens Industry im Geschäftsjahr 2009 einen Umsatz von rund 35 Milliarden Euro. Informationen Siemens AG Österreich, Siemensstraße 90, 1210 Wien, Telefon +43 (5) 17 07-0, E-Mail: kontakt. at@siemens.com, Internet: www.siemens.at
eltric
Förderung der Fachhandelspartner Mit Trendprodukten wie LEDs mit warmem Licht, beliebig verlängerbaren System-Lichterketten sowie hochwertigen Produkten der eigenen Fachhandelsmarke „EGB“ verhilft der Elektro-Fachversender eltric seinen Fachhändlern zu einem optimalen Start in das Weihnachtsgeschäft. Das umfangreiche Sortiment – zu dem neben weihnachtlichen Saisonartikeln ein breites Angebot an Leuchten, ein umfangreiches Leuchtmittelprogramm und klassisches Installationsmaterial zählen – ist für eltric
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aber nur ein Weg, seine Fachhändler zu unterstützen. Neben einem mehr als 160 Seiten starken Weihnachtskatalog hält das Unternehmen für seine Partner auch eine verkaufsfördernde Weihnachtsbeilage zu besonders günstigen Konditionen bereit. Informationen eltric K. Heckel GmbH, Weiherstraße 29, 95448 Bayreuth, Deutschland, Telefon +49 (921) 897 32, E-Mail: kontakt@eltric.de, Internet: www.eltric.de
e&i elektrotechnik und informationstechnik
Foto: Siemens AG Österreich/Klebel
Sicherheit im Vordergrund Die EU-Richtlinie schreibt vor, dass alle Neuwagen ab 2011 mit sich am Tag automatisch einschaltenden Scheinwerfern ausgestattet sein müssen, um die Sichtbarkeit im Straßenverkehr zu verbessern. Da herkömmliches Abblendlicht nicht geeignet ist, die Sichtbarkeit für den Gegenverkehr zu erhöhen, würden Fahrer von Nicht-Neuwagen von dem Sicherheitsvorteil des Tagfahrlichts ausgeschlossen sein. Um diesen Nachteil auszugleichen, bietet Philips mit der DayLight-Produktreihe Tagfahrleuchten zum Nachrüsten an. DayLight 4 bietet eine hohe Sichtbarkeit für sicheres Fahren am Tag, die innovative DayLight 8 verbindet maximale Sichtbarkeit – auch nachts – mit edlem Design. Beide Beleuchtungslösungen führen zu CO2-Einsparungen von ca. 5,5 Gramm pro Kilometer.
ove news
Ulrich Pohl – 70 Jahre Ing. Mag. Dr. Ulrich Pohl, geboren am 5. Oktober 1940, trat nach seiner Matura am TGM 1965 in die Siemens AG Österreich ein. Zunächst im Innendienst auf dem Sektor Relais beschäftigt, verlagerte sich seine Tätigkeit in seinem weiteren Berufsleben zu passiven Bauelementen, insbesondere auch solchen für die Funkentstörung. Im Zusammenhang damit war Dr. Pohl auch viele Jahre mit Planung und Vertrieb von geschirmten Räumen befasst, mit der Erteilung der Handlungsvollmacht im Jahr 1974 wechselte er zunehmend in den Bereich der elektromechanischen Bauelemente, LWL und Verteilerkonzepten aller Art. 2001 zog sich Dr. Pohl in den wohlverdienten Ruhestand zurück. Dr. Pohl wurde bereits 1958 Mitglied des OVE, seit 1972 arbeitete er aktiv in Fachausschüssen der Fernmeldetechnik und dem Fachausschuss Funkentstörung mit. 1983 übernahm er den Vorsitz des FUA-FE I und wurde auch stv. Vorsitzender im FA-FE.
Nachdem die Ausschüsse B und FE zum Fachausschuss EMV im Jahr 1992 zusammengelegt wurden, übernahm Dr. Pohl auch hier den stv. Vorsitz sowie den Vorsitz des Fachunterausschusses EMV 2. 1998 bis 2003 leitete er den FA-EMV als Vorsitzender. Auf seine Initiative wurde der FUA 486 im Jahr 1998/99 gegründet und Dr. Pohl als Vorsitzender gewählt. In seiner Funktion als FA-Vorsitzender aber auch als Vertreter der Elektro- und Elektronikindustrie gehörte Dr. Pohl viele Jahre dem OEKLenkungsausschuss an, wo er die Interessen der Industrie mit hohem Fachwissen in der ihm eigenen sachlich konstruktiven Art vertrat. Daneben engagierte er sich auch über viele Jahre im Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie im Bereich „technischwirtschaftliche“ Rahmenbedingungen und elektrotechnische Regelsetzung. Von seinem umfangreichen Wissen und der Fähigkeit, dieses auch entsprechend zu vermitteln, zeugen eine Vielzahl von Publikationen auf dem Gebiet Raumabschirmung
und Grundlagen des NEMP ebenso wie über Datenverteiler und LWL, die in der e&i und anderen namhaften Fachzeitschriften erschienen. In meiner Würdigung anlässlich seines 65. Geburtstags habe ich noch geschrieben, er würde sich verstärkt seinem Jusstudium widmen. Heute kann ich ergänzen, dass Dr. Pohl dieses mit seiner Dissertation „Elektromagnetische Verträglichkeit von Einrichtungen der Telekommunikation“ im September 2008 erfolgreich abgeschlossen hat. Dr. Pohl hat hier wohl Einmaliges geschafft, Elektrotechnik und Recht auf wissenschaftlichem Weg zusammenzuführen und damit aufzuzeigen, wie sich (Elektro)technik und Rechtsetzung beeinflussen und welche Entwicklung daraus im nationalen und internationalen Recht resultiert. Im Namen des OVE und persönlich wünsche ich Ihnen, Herr Dr. Pohl, zu Ihrem 70. Geburtstag alles Gute und noch viele gesunde und schöne Jahre. Peter Reichel OVE
WIR GRATULIEREN zum 30. Geburtstag Herrn Dipl.-Ing. Christian Hanni Herrn Simon Hofer Herrn Clemens Pisarik zum 40. Geburtstag Herrn Ing. Stefan Aigner Herrn Dipl.-Ing. (FH) M. F. Könst Herrn Dipl.-Ing. Karl Moser zum 45. Geburtstag Herrn Dipl.-Ing. Martin Müller Herrn Dipl.-Ing. Claus Nußbaum Herrn Martin Sramek zum 50. Geburtstag Herrn Dipl.-Ing. Karl Berger Herrn Dipl.-Ing. Johann Eder Herrn Ing. Oliver Gludowatz
zum 65. Geburtstag Herrn Dipl.-Ing. Gerhard Schmitt zum 70. Geburtstag Herrn Ing. Josef Badergruber Herrn Dipl.-Ing. Bernhard Votter Herrn Dipl.-Ing. Adolf Winter zum 75. Geburtstag Herrn Dipl.-Ing. Helmut von der Heyden Herrn HR. i.R. Hon.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Wolfgang Wehmann zum 80. Geburtstag Herrn Dir. Dipl.-Ing. Otto W. Ziehensack Herrn Ziv.-Ing. Dipl.-Ing. Dr. techn. Erich Steinbauer
... und wünschen alles Gute!
Oktober 2010
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Exkursion des youngOVE zu Kärntner Windenergieexperten Es ist Mittwoch, der 23. Juni 2010 um 8 Uhr s.t. 15 Energietechnik-Studenten der TU Graz machen sich auf den Weg nach Kärnten, um bei AMSC Windtec eine Firmenbesichtigung der besonderen Art zu erleben. In bester fachlicher Begleitung von Dr. Krischan vom Institut für Elektrische Antriebstechnik und Maschinen trifft die junge Gruppe angehender Energietechnik-Ingenieure gegen halb zehn in Klagenfurt am Schleppeplatz 5 ein. Wie sich später herausstellen sollte, sind sämtliche Bustransfers, Catering und das À-la-carteMittagessen im berühmten Felsenkeller für die Exkursionsgruppe kostenlos! Freundlich empfangen von Mag. Angelika Kuchinka (HR), gibt es eine kurze Vorstellungsrunde in gemütlichem Ambiente, bevor die Exkursionsteilnehmer für die folgenden Stunden in zwei Kleingruppen aufgeteilt werden. In der eigens aufgebauten Generator-Testhalle wird die elektrische Energieerzeugung unter der Leitung von Dipl.-Ing. Görzer technisch durchleuchtet, im Schulungsraum gibt es Einblicke in das Businesskonzept von AMSC Windtec und selbstverständlich auch eine theoretische Einführung in die wichtigsten Konzepte zur Erzeugung von elektrischer Energie aus Windkraft.
Die Exkursionsgruppe in Klagenfurt bei AMSC Windtec Nach der Besichtigung des ersten Standortes fährt die begeisterte Truppe zur neuen Niederlassung am Lakeside Park Wörthersee. Hier dürfen bei einer Fragenund Antwortenstunde alle Themen rund um das aufstrebende moderne Unternehmen AMSC Windtec diskutiert werden. Nach abschließender Stärkung geht es gegen 18 Uhr zurück nach Graz. Im Namen der Studenten bedanken sich Daniel Herbst (young OVE) und Bernd Bodner (IEEE Student Branch Graz) nochmals herzlich für diese perfekt organisierte Exkursion. Zum Unternehmen AMSC Windtec® GmbH (www.amscwindtec.com) ist Weltmarktführer in der technischen Entwicklung von kompletten Windkraftanlagen im Multi-Megawattbereich. Im Engineering-Zentrum in Klagenfurt entwickelt Windtec® komplette Wind-
kraftanlagen und kombiniert erfolgreich die Bereiche Maschinenbau, Elektrotechnik und Steuerungssoftware. Die Anlagen reichen im Leistungsumfang von 750 kW bis zu 10 MW. Das interessante Dienstleistungskonzept des Unternehmens basiert darauf, Know-how zum Bau und Betrieb von Windkraftanlagen zu liefern. Der Kunde kann dadurch innerhalb von zwölf bis 24 Monaten selbständig Windkraftanlagen herstellen und vertreiben – AMSC Windtec® GmbH selbst stellt keine Anlagen her! Aufgrund der innovativen Produktkonzeption in einem immer wichtiger werdenden Bereich ist das Unternehmen auch in der Lage, entsprechend herausfordernde Themen für Studierende zur Verfügung zu stellen, um Diplom- und Masterarbeiten auch als Basis für zukünftige Anstellungen nutzbar zu machen. Thomas Jerman OVE
Spendenaktion für die Flutopfer in Pakistan Die TU Wien mit dem Institut für Computertechnik unterhält seit längerer Zeit intensive Kontakte zu pakistanischen Universitäten, im Speziellen in Abbottabad, einer Stadt im nördlichen Peschawar. Diese Region wurde von der Hochwasserkatastrophe, über die im Sommer wochenlang in den Medien berichtet wurde, sehr schwer getroffen. Um unseren Kollegen, Forschern, Studenten und deren Angehörigen (mehrere
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von ihnen haben bei uns ihren Doktor mit sehr gutem Erfolg abgeschlossen und unterrichten nun dort, wie zum Beispiel Dr. Sajjad A. Madani, Department of Computer Science, COMSATS Institute of Information Technology, Abbottabad, madani@ ciit.net.pk, der als lokaler Kontakt für diese Aktion fungierte) in dieser existenziell bedrohlichen Krise Unterstützung zu leisten, hatte die TU Wien im September zusammen mit OVE, OCG und IEEE Österreich
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einen Spendenaufruf gestartet. Insgesamt wurden dabei 14.961 Euro gespendet, die an den Präsidenten der Universität (Prof. Dr. Khan Gul Jadoon, Director des COMSATS Institute of Information Technology, Abbottabad Campus) überwiesen wurden. Die Gelder kommen zu 100 % direkt und ohne Umwege den Opfern zu Gute (siehe http://www.ciit-flood-relief.tk/). Univ.-Prof. Dr. Dietmar Dietrich OVE
e&i elektrotechnik und informationstechnik
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Publikationsmöglichkeit für junge Ingenieure Wissen ist macht – deshalb wird OVEyoungEngineers die möglichkeit geboten, eigene wissenschaftliche Arbeiten in einer exklusiven Schriftenreihe des Verbandes zu veröffentlichen. Seit Beginn dieses Jahres gibt es auf Anregung von O. univ.-prof. dipl.-ing. dr. techn. dr. h.c. michael muhr im OVE die möglichkeit, ausgezeichnete diplomarbeiten, dissertationen sowie habilitationen verlegen zu lassen. Bisher sind bereits fünf
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Bände erschienen, weitere sind in Vorbereitung. informationen dazu finden Sie auf der OVE-homepage bzw. informiert Sie
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mag. Jutta Ritsch (j.ritsch@ove.at) gerne über details. Jürgen Fabian OVE
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