editorial
Liebe Leserinnen und Leser, Elektromobilität ist derzeit ein fast omnipräsentes Thema, die Bewältigung der technischen Probleme führt zu einer Vielzahl von Projekten zwischen Wissenschaft und Wirtschaft und neuen Partnerschaften. Mobilität als ein tragendes Element unserer Kultur hat darüber hinaus aber auch ganz wesentlichen Einfluss auf unser aller Leben. Wir wollen der Entwicklung auf diesem Sektor daher auch besondere Aufmerksamkeit zu Teil werden lassen und ab Anfang nächsten Jahres in einer eigenen Rubrik über die interessantesten Entwicklungen auf diesem Sektor berichten. Ein ganz besonderes Projekt ist dabei die Formula Student Electric. Nachdem das Team der TU Graz erstmalig die Formula Student gewinnen konnte (die e&i berichtete darüber im Heft 6.2009), wurde die TU Graz eingeladen, auch an der Formula Student Electric teilzunehmen. Kurz gesagt geht es dabei darum, dass ein Team, bestehend ausschließlich aus Studierenden, ein renntaugliches Auto mit Elektroantrieb konzipiert, baut und damit an dem jährlich stattfindenden Rennen teilnimmt, wobei der Fahrer dieses Rennwagens ebenfalls ein/e Studierende/r sein muss. Spannend, nicht wahr? Das haben wir uns von der Redaktion der e&i auch gedacht und daher entschlossen, Sie, geschätzte Leserinnen und Leser im Rahmen einer Medienkooperation mit dem Racing Team der TU Graz an diesem Projekt teilhaben zu lassen. Wir werden ab sofort in jeder Ausgabe unserer Verbandszeitschrift über den aktuellen Projektfortschritt berichten und das Team medial über den gesamten Projektzeitraum begleiten. Den Höhepunkt stellen dann die Rennen im Sommer nächsten Jahres dar, über die wir ebenfalls berichten werden. Das monatliche Interview haben wir für diese Ausgabe mit dem Vizerektor für Lehre der TU Wien, O. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Adalbert Prechtl geführt. Hauptthema war dabei die Umsetzung der neuen Studienordnung entsprechend den Bologna-Kriterien und die damit verbundenen neuen Studienabschlüsse. Da Bildung und Ausbildung insbesondere betreffend die technisch-naturwissenschaftlichen und ingenieurwissenschaftlichen Fächer breiten Raum in der öffentlichen Diskussion einnehmen, wollen auch wir uns in den nächsten Ausgaben der e&i näher mit dieser Thematik beschäftigen. Dazu planen wir weitere Interviews mit hochrangigen Vertretern des Universitäts- und Fachhochschulsektors, bei denen die unterschiedlichen Aspekte des tertiären Bildungssektors näher betrachtet werden sollen. Liebe Leserinnen und Leser, ich hoffe, mit diesen angesprochenen Themenschwerpunkten unsere Verbandszeitschrift für Sie noch interessanter und lesenswerter zu gestalten und wünsche Ihnen anregende Stunden beim Lesen der e&i. Ihr
Oktober 2009
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inhalt THEMENSCHWERPUNKT: 47. OGE-Fachtagung VORWORTE Energieeffizienz braucht Strom W. Auer Einführung K. Dorfmeister
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BeRICHTE
heft 10.2009 Die AREVA T&D Austria AG bietet ihren Kunden ein breites Spektrum an maßgeschneiderten Produkten und Systemen, die in Leonding sowie in den Werken rund um die Welt hergestellt werden.
1. Produkte
AIS, GIS, Leistungsschalter, Trennschalter, Überspannungsableiter, Generator-Leistungsschalter, gasisolierte Leitungen, Messwandler, Schutz-, Steuer- und Messrelais, Maschinentransformatoren, Netz-, Regel- und Leistungstransformatoren
2. Projekte und Systeme
Schlüsselfertige Lösungen für Energieverteilungs- und Übertragungsnetze, Umformerstationen und FACTS, einschließlich HVDC und SVC sowie Schutz und Leittechnik, Energie-Managementund Informationssysteme, Leistungsmess- und Telekommunikationssysteme
Der Beitrag der Elektrizität zur langfristigen Entkarbonisierung des globalen Energiesystems – hin zum 1-t-CO2/Kopf/Jahr-Ziel K. Boulouchos Klimawandel: Ursachen – Tatsachen – Erwartungen (global – regional – lokal) R. Böhm Potentiale zur Energieeffizienzsteigerung in der elektrischen Energieversorgung und -nutzung J. Kreusel Energieverbrauchsreduktion im Spannungsfeld zwischen liberalisierten Energiemärkten und Klimaschutzanforderungen W. Boltz Umstieg von Gasturbinen auf Elektroantriebe – ein technisch/wirtschaftlicher Vergleich H. Lang Die Revolution des Meterings – vom Zähler zum Smart Grid-System A. Abart, A. Schenk Lastmanagement mit intelligenten Tarifen H. Frey Intelligentes Verbrauchsverhalten dank Smart Metering Th. Schaub „Wohnenergiezukunft“ am Beispiel der NEUEN HEIMAT TIROL K. Lugger Elektromobilität – Chancen und Risiken für die Energiewirtschaft E. Smole Mobilität der Zukunft – Womit fahren wir morgen? J. Pluy Energiebereitstellung für die Elektromobilität G. Brauner Wertewandel im Übertragungsnetz W. Haimbl, K. Kaschnitz, K. Misak Entwicklungslinien im Dampferzeugerbau G. Stamatelopoulos Erneuerung von Wasserkraftwerken – verborgene Schätze A. Schwab Intelligente Lösungen für effiziente Verteilnetze Th. Rudolph, Th. Weber
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BEgutachtete Originalarbeit Auswertung von Erdschlusswischern in gelöschten Netzen E. Fuchs, L. Fickert, C. Obkircher
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3. Service
Netz-Engineering, Beratung, Training, Übertragungs-/Verteilungs-Know-how, langfristige Wartungsverträge für Produkte und Unterstationen, Reparatur und Instandhaltung von Produkten, 24 Stunden Erreichbarkeit des Kundendienstes
AREVA T&D Austria AG Kochlergang 14 4060 Leonding Telefon +43 (732) 69 33-0 Fax +43 (732) 69 33-200 E-Mail:
[email protected] Internet: www.areva-td.com
impressum
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themen+autoren
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aktuell
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bücher
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interview
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panorama
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praxis+wissen
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science news
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elektrotechnik und informationstechnik
IMPRESSUM Herausgeber Österreichischer Verband für Elektrotechnik, Eschenbachgasse 9, 1010 Wien, Österreich Verleger Springer-Verlag GmbH, Sachsenplatz 4-6, 1201 Wien, Österreich Redaktion Chefredakteur: Dipl.-Ing. Peter Reichel Chefin vom Dienst: Mag. Jutta Ritsch Redakteurin: Mag. Kerstin Kotal Redaktionssekretariat: Ing. Heinz-Berthold Hofmann Redaktionsadressen Chefredakteur, Sekretariat: Redaktion e&i, Eschenbachgasse 9, 1010 Wien, Österreich Chefin vom Dienst, Redakteurin: Redaktion e&i, Krenngasse 37/5, 8010 Graz, Österreich; Tel. +43 (316) 873-7919, Fax +43 (316) 873-7917, E-Mail:
[email protected], Internet: www.ove.at/medien Technische Herstellung Originalarbeiten und Sonderdrucke: Brigitte Öller, Tel. +43 (1) 330 24 15-433, Fax +43 (1) 330 24 26-64, E-Mail:
[email protected] Anzeigen Irene Hofmann, Tel. +43 (1) 330 24 15-221, Fax +43 (1) 330 24 26-261, E-Mail:
[email protected] Abonnements Michaela Bolli, Tel. +43 (1) 330 24 15-227, Fax +43 (1) 330 24 26-62, E-Mail:
[email protected] Grafik und Layout OVE-Medienzentrum Graz, Mag. Kerstin Kotal, Krenngasse 37/5, 8010 Graz, Österreich Druck Grasl Druck&Neue Medien, 2540 Bad Vöslau, Österreich.
Verlagsort: Wien Herstellungsort: Bad Vöslau Erscheinungsort: Wien Printed in Austria P.b.b./Verlagspostamt: 1201 Wien, Österreich ISSN Print 0932-383X ISSN Electronic 1613-7620 ISSN: 0932-383X EIEIEE 126 (10) 347-388, a1-a38 (2009) Gedruckt auf säurefreiem, chlorfreiem Papier-TCF
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heft 10.2009
Abonnement und Versand Erscheinungsweise: 2009 erscheint Jahrgang 126 (12 Hefte). Bestellungen nehmen jede Buchhandlung oder SpringerWien NewYork entgegen. Bezugspreis: 2009 (12 Hefte) EUR 438,– (zuzüglich Mehrwertsteuer und Versandkosten) Mitglieder des Österreichischen Verbandes für Elektrotechnik erhalten die Zeitschrift im Rahmen ihrer Mitgliedschaft. Einzelheft: EUR 43,80 (zuzüglich Mehrwertsteuer und Versandkosten) SAL: Bezieher in Japan, Indien, Australien und Neuseeland werden per SAL (Surface Airmail Lifted) beliefert. Die Versandkosten können beim Verlag erfragt werden. Der Bezugspreis ist im Voraus zahlbar. Kunden im EU-Ausland: Bitte geben Sie uns Ihre UmsatzsteuerIdentifikationsnummer bekannt. Der Bezugspreis ist im Voraus zahlbar. Kündigung: Abonnements laufen jeweils für ein Kalenderjahr. Abbestellungen innerhalb eines Kalenderjahres können nicht entgegengenommen werden. Die Lieferung der Zeitschrift läuft weiter, wenn sie nicht bis zum 30. 9. eines Jahres abbestellt wird. Adressänderungen: Informieren Sie uns bitte vier Wochen vor Gültigkeit. Geben Sie uns dabei den Namen der Zeitschrift sowie die alte und neue Adresse bekannt. Reklamationen für nicht erhaltene Hefte können nur innerhalb von drei Monaten nach dem Erscheinen angenommen werden. Urheberrecht: Mit der Annahme eines Beitrags zur Veröffentlichung erwirbt der Verlag vom Autor alle Rechte, insbesondere das Recht der weiteren Vervielfältigung zu gewerblichen Zwecken mit Hilfe fotomechanischer oder anderer Verfahren. Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen schriftlichen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Auch die Rechte der Wiedergabe durch Vortrag, Funk- und Fernsehsendungen, im Magnettonverfahren oder auf ähnlichem Wege bleiben vorbehalten. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in dieser Zeitschrift berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benützt werden dürfen. Copyright-Inhaber: © 2009 Springer-Verlag/Wien SpringerWienNewYork ist ein Unternehmen von Springer Science + Business Media springer.at
e&i elektrotechnik und informationstechnik
elektrotechnik und informationstechnik
THEMEN+AUTOREN e&i – gegründet 1883 1883 „Zeitschrift des Elektrotechnischen Vereines in Wien“ 1884–1905 „Zeitschrift für Elektrotechnik“ 1906–1987 „Elektrotechnik und Maschinenbau“ e&i – indiziert in INSPEC (seit 1988; 1968–1987 unter dem Titel „Elektrotechnik und Maschinenbau“ HERAUSGEBER Österreichischer Verband für Elektrotechnik Präsident: VDir. Dipl.-Ing. Gunter Kappacher Generalsekretär: Dipl.-Ing. Peter Reichel REDAKTION Chefredakteur: Dipl.-Ing. Peter Reichel Chefin vom Dienst: Mag. Jutta Ritsch Redakteurin: Mag. Kerstin Kotal EDITORIAL BOARD Chief Editor Power Technology: O. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.-Ing. Günther Brauner Chief Editor Information and Communication Technology: Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.-Ing. Christoph Mecklenbräuker Chief Editor Microelectronics: Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Wolfgang Pribyl, MBA
Chief Editor Automation and Control: Ass.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Thilo Sauter Univ.-Lektor Dipl.-Ing. Dr. techn. Helmut Malleck Prof. (FH) Dipl.-Ing. Paul Skritek Em. O. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Alexander Weinmann Univ.-Lektor Dipl.-Ing. Manfred Wurm ASSOCIATE EDITORS Power Technology: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Ernst Gockenbach Dipl.-Ing. Franz Pirker, M.Sc. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Mag. rer.soc.oec. Dr. techn. Heinz Stigler Information and Communication Technology: Dipl.-Ing. Dr. Sandford Bessler Univ.-Doz. Ing. Mag. rer.nat. Mag. phil. Dr. Andreas Holzinger Univ.-Lektor Dipl.-Ing. Dr. techn. Helmut Malleck Microelectronics: O. Univ.-Prof. Dr. phil. Emmerich Bertagnolli Dipl.-Ing. Dr. techn. Franz Dielacher A. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Timm Ostermann Automation and Control: Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Bernhard Jakoby Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Andreas Kugi Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Peter Palensky
OPEN CALL FOR PAPERS Die e&i erscheint jährlich in zehn Ausgaben, die jeweils einem Themenschwerpunkt gewidmet sind. In der nachstehenden Aufstellung sind die geplanten Themenschwerpunkte der nächsten Ausgaben angeführt. Für welche dieser Themenschwerpunkte noch Beiträge zur Veröffentlichung eingereicht werden können, entnehmen Sie bitte der untenstehenden Tabelle. Reichen Sie dazu Ihre Beiträge online unter https://www.editorialmanager.com/euin/ ein. Darüber hinaus können auch gerne wissenschaftliche Fachbeiträge aus dem Gesamtgebiet der Elektrotechnik und Informationstechnik, unabhängig von den geplanten Themenschwerpunkten, eingereicht werden. Richtlinien für Autoren finden Sie unter http://www.ove.at/medien/eui/hinweise.htm. HEFT
THEMA
Heftkoordinator(en)
Abgabetermin
11.2009
Mikroelektronik
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pribyl, MBA (TU Graz)
Redaktionsschluss
12.2009
Wasserkraft I
Univ.-Prof. Dr. G. Brauner, Univ.-Lektor Dipl.-Ing. M. Wurm
Redaktionsschluss
1-2.2010
Wasserkraft II
Univ.-Prof. Dr. G. Brauner, Univ.-Lektor Dipl.-Ing. M. Wurm
Redaktionsschluss
3.2010
Sensorforschung in Österreich III
Ass.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Thilo Sauter (ÖAW)
Redaktionsschluss
4.2010
Internet Security and Privacy
Dipl.-Ing. Dr. Sandford Bessler
23. November 2009
5.2010
Ersatzstromversorgung
Univ.-Lektor Dipl.-Ing. Manfred Wurm (EVN)
14. Dezember 2009
6.2010
Mikroelektronik
Redaktion
18. Jänner 2010
Zur Veröffentlichung eingereicht werden können: Originalarbeiten: Technisch-wissenschaftliche Fachbeiträge, die noch nicht publiziert oder an anderer Stelle zur Publikation eingereicht wurden. Sämtliche Originalarbeiten werden von unabhängigen Gutachtern beurteilt. Praxis+Wissen: Übersichtsarbeiten aus dem Gesamtgebiet der Elektrotechnik und Informationstechnik, auch praxisorientierte Beiträge wie zum Beispiel Anwenderberichte.
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aktuell
ECOC 2009
Größter europäischer Kongress für optische Technologien in Wien
Von 20. bis 24. September fand im Austria Center Vienna die ECOC 2009 – 35th European Conference on Optical Communication statt. Erstmals in 35 Jahren ist es gelungen, diesen wichtigsten europäischen Kongress für Optische Technologien nach Österreich zu holen. Die GIT – Gesellschaft für Informations- und Kommunikationstechnik im OVE trat dabei gemeinsam mit ihrem deutschen Pendant, der Informationstechnischen Gesellschaft im VDE (ITG), als Gastgeber auf. Experten aus Wissenschaft und Industrie In über 400 Fachbeiträgen, Symposien und Workshops diskutierten mehr als 1.000 Experten aus Wissenschaft und Industrie den aktuellen Stand der optischen Technologie als Teil zukünftiger Telekommunikationsnetzwerke. Den größten Anteil an den 37 teilnehmenden Ländern stellte dabei Japan mit 220 Experten, gefolgt von Deutschland mit 132 und den USA mit 97. Als General Chairs für die ECOC 2009 konnten Dipl.-Ing. Walter Goldenits, CTO der Telekom Austria, und Dr. Herwig Kogelnik, Alcatel-Lucent Bell Labs, gewonnen werden. Univ.-Prof. i.R. Dr. Walter Leeb, TU Wien, sowie Dr. Peter J. Winzer, Alcatel-Lu-
Dipl.-Ing. Walter Goldenits
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Ein Empfang im Wiener Rathaus zählte zu den Höhepunkten im Rahmenprogramm
cent Bell Labs, übernahmen die Funktion der Technical Program Chairs. Zentrale Trends und Erkenntnisse Zu den Höhepunkten bei der Konferenzeröffnung zählte der Vortrag von Univ.Prof. Dr. Anton Zeilinger, der mit seinen wissenschaftlichen Arbeiten im Bereich der Quantenmechanik und den Versuchen auf dem Gebiet der Quantenkryptografie aufhorchen ließ. Dr. Peter J. Winzer berichtete über aktuelle Forschungstrends: „Die vergangenen fünf Jahre haben einen starken Forschungsfokus auf 100 Gbit/s-Übertragung gezeigt, welche nun mittlerweile Standard geworden ist. In den kommenden Jahren werden hier die Limits weiter nach oben
Univ.-Prof. Dr. Anton Zeillinger geschraubt werden und Übertragungsraten von 400 Gbit/s bis zu 1 Tbit/s Ethernet erreicht werden.“ Eine ähnliche Ansicht vertrat auch Prof. Dr. Hans-Joachim Grallert, geschäftsführender Leiter des Fraunhofer Instituts für Nachrichtentechnik Heinrich-Hertz-Institut Berlin: „Wir müssen unsere Forschung auf Techniken konzentrieren, die eine Steigerung der Übertragungskapazitäten um mehr als 100 Prozent ermöglichen.“ Neben dem angepeilten Terabit Ethernet sieht Prof. Dr. Grallert Schwerpunkte bei Techniken für
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das Upgrade bestehender Bandbreiten, bei Teilnehmeranschlüssen auf Basis NG Optical Access Networks und bei optischen
Dr. P. Winzer, Univ.-Prof. i.R. Dr. W. Leeb, Dr. H. Kogelnik (v.l.) Inhouse-Netzen mit großer Bandbreite bis zum Endgerät. Ansprechende Umrahmung Ein hochkarätiges Rahmenprogramm, das unter anderem einen Empfang für 700 Gäste im Wiener Rathaus und ein Galadinner mit 400 Gästen im Großen Saal des Wiener Konzerthauses umfasste – wobei hier das Johann Strauß Ensemble Wien unter der Leitung von Alfred Pfleger für Begeisterungsstürme sorgte –, trug sicher dazu bei, dass die Tagungsteilnehmer die „Wiener ECOC 2009“ lange in Erinnerung behalten werden. Unterstützt wurde die ECOC 2009 vor allem durch die beiden Platinsponsoren Telekom Austria und Alcatel Lucent Bell Labs sowie die u2t Photonics AG als Silber sponsor. Informationen OVE Österreichischer Verband für Elektrotechnik, Dipl.-Ing. Richard Valenta, Eschenbachgasse 9, 1010 Wien, Telefon +43 (1) 587 63 73-24, E-Mail:
[email protected], Internet: www.ove.at
e&i elektrotechnik und informationstechnik
Fotos: Nikolaus Ostermann
Mehr als 1.000 IKT-Experten folgten der Einladung von OVE und VDE zur ECOC nach Wien
aktuell
BMVIT
Forschungsschecks im Rahmen der „generation innovation“ Das Infrastrukturministerium schreibt in Kooperation mit dem Unterrichtsministerium die Förderlinie „Forschungsscheck“ innerhalb der Initiative „generation innovation“ aus. Mit dieser Aktion werden innovative Unterrichtsprojekte mit dem Schwerpunkt Naturwissenschaft und Technik in der Höhe von 300 bis 1.000 Euro unterstützt. Beantragen können einen Forschungsscheck vorschulische und schulische Bildungseinrichtungen, und zwar bis 29. November 2009. Potenziale entdecken Junge Menschen haben im Rahmen der Förderlinie Forschungsscheck die Mög-
lichkeit, die Welt der Forschung, technologische Entwicklung und Innovation aktiv kennenzulernen und dabei ihre Potenziale zu entdecken. Kinder und Jugendliche können sich dabei mit für sie attraktiven Themen, die einen klaren Bezug zu Forschung bzw. Forschen als methodische Herangehensweise aufweisen, aktiv beschäftigen. Im Vordergrund stehen auch innovative pädagogische Konzepte, bei denen Experten aus Forschung und Technologie eingebunden sowie insbesondere das Interesse von Mädchen und Frauen an Naturwissenschaften und Technik geweckt werden.
Rege Teilnahme Im Schuljahr 2008/2009 wurden bereits 160 innovative Projekte mit 187 beteiligten Schulen gefördert. 2.936 Schüler und 2.835 Schülerinnen haben sich aktiv mit einem Thema aus dem Bereich Naturwissenschaft und Technik auseinandergesetzt. Insgesamt umfasst das Budget für die Initiative „generation innovation“ für die Jahre 2009/2010 4,96 Millionen Euro. Informationen generation innovation, Donau-City-Straße 1, 1220 Wien, E-Mail:
[email protected], Internet: www.generationinnovation.at
Kapsch
Festo
Technikpreis für Kinder erstmals vergeben Amazone-Award Leonardino-Statuetten für Schülerínnen und Schüler der Wiener Volksschulen Johnstraße (15.), Wichtelgasse (17.) und Kindermanngasse (17.)
Foto: Festo/Martina Draper
Leonardino, der erste Technikpreis für Kinder, wurde Mitte September im Rahmen eines Wettbewerbs im Technischen Museum vergeben. Stolze Siegerin wurde Andelina Strbac aus der Volksschule Johngasse im 15. Wiener Gemeindebezirk. Ing. Wolfgang Keiner, Geschäftsführer von Festo Österreich, überreichte ihr die LeonardinoStatuette in Gold. Vorgeschichte Festo hat im Jänner 2009 insgesamt 70 Wiener Volksschulen mit Experimentierboxen zum Thema Luft und Luftdruck ausgestattet. Nach einigen Einführungsworkshops für das Lehrpersonal startete das eigene Experimentieren an den Schulen. Der Leonardino-Contest im Technischen Museum setzte sich aus zwei Durchgängen zusammen: der Leonardino-Rallye, bei der die Kinder ihr technisches Geschick
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unter Beweis stellten mussten, und einem technischen Wissensquiz. Den Abschluss bildete das Fallschirm-Finale, bei dem technisches Geschick und Funktionalität ausschlaggebend waren. Blick in die Zukunft Festo, weltweit führendes Industrieunternehmen in der Automation, hat dieses Bildungsprojekt als Teil seiner Unternehmensphilosophie im Jänner 2009 initiiert. Man hofft, diese wichtige Initiative mit Unterstützung relevanter Institutionen fortsetzen und auf alle Wiener Volksschulen ausweiten zu können.
Die Kapsch Partner Solutions GmbH ist Gewinner des 14. Amazone-Awards. Der Verein „sprungbrett“ zeichnet mit diesem Preis Unternehmen aus, die die Ausbildung junger Frauen in handwerklichen oder technischen Berufen besonders unterstützten. Der Preis wird jährlich an drei österreichische Unternehmen vergeben. Lange Tradition Bei der Begründung der Preisvergabe an Kapsch verwies die Jury besonders auf den Integrationsaspekt in der Kapsch Lehrlingsausbildung: Bei Kapsch ist die Integration von weiblichen Lehrlingen Aufgabe der Lehrverantwortlichen; das Unternehmen bietet zudem auch Gendertraining für Ausbilder und Trainer an. Die Ausbildung hat in der Kapsch-Gruppe jahrzehntelange Tradition. Derzeit bildet Kapsch Partner Solutions zusätzlich zu den 56 eigenen Lehrlingen im Auftrag des AMS-Wien zusammen mit anderen Ausbildungseinrichtungen rund 260 Jugendliche in verschiedenen Lehrberufen aus.
Informationen
Informationen
Festo GmbH, Linzer Straße 227, 1140 Wien, Telefon +43 (1) 910 75-0, E-Mail: automation@ festo.at, Internet: www.festo.at; www.leonardino. at
Kapsch Partner Solutions GmbH, Johann Hoffmann Platz 9, 1120 Wien, Telefon +43 (50) 811 18 00, E-Mail:
[email protected], Internet: www.kapschpartnersolutions.com
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Robert Bosch AG
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Technik fürs Leben
Infrastrukturausbau positiv bewertet
Im neuen Schuljahr 2009/10 erlebt der Technik fürs Leben-Preis der Robert Bosch AG seine bereits dritte Auflage. Bei diesem Wettbewerb haben zukünftige HTL-Absolventen die Möglichkeit, gemeinsam mit Experten aus der Praxis innovative technische Lösungen zu entwickeln. Darunter waren bisher beispielsweise ein Prognosemodell für Straßenglätte oder ein Auto, das mit 50 ml Treibstoff 100 km fährt. Die zahlreichen Einreichungen zeigen die großen Potentiale der österreichischen HTL-Schülerinnen und -Schüler. Die Anmeldephase zum Wettbewerb läuft noch bis 30. November. Die Besten gewinnen ein vollbezahltes sechsmonatiges Berufspraktikum an einem der Bosch Standorte.
Die Österreicher sehen den Infrastrukturausbau der E-Wirtschaft durchaus positiv. Das ergab eine aktuelle Erhebung der Einstellung der Bevölkerung zu den Infrastrukturprojekten der E-Wirtschaft durch das österreichische Gallup-Institut. Höchste Priorität haben zwei Themen: intakte Umwelt und sichere Versorgung mit Energie. Drei Viertel der Bevölkerung teilen die Ansicht der E-Wirtschaft, dass umweltschonende Stromproduktion vorrangig und eine wichtige Hilfe gegen die Klimaerwärmung ist.
Informationen Technik fürs Leben-Preis c/o Putz & Stingl GmbH, Badstraße 14a, 2340 Mödling, Telefon +43 (800) 20 27 37, E-Mail:
[email protected], Internet: www.bosch.at/tfl
Masterplan Wasserkraft Die österreichische E-Wirtschaft arbeitet intensiv an der Verwirklichung des Masterplans Wasserkraft. Dieser sieht vor, dass bis 2020 Projekte mit einer Gesamterzeugung von 7 Milliarden Kilowattstunden (7 Terawattstunden) verwirklicht werden sollen. Wenn die Rahmenbedingungen auf Basis der Energiestrategie stimmen, werde die EWirtschaft die geplanten 7 Terawattstunden Wasserkraft bis 2020 bereitstellen und
dazu noch einen kräftigen Zuwachs bei anderen erneuerbaren Energien beisteuern können, so der Präsident des Verbandes der Elektrizitätsunternehmen Österreichs (VEÖ), Wolfgang Anzengruber. Vorbereitung für Netze der Zukunft Für den Ausbau der österreichischen Stromnetze plant die E-Wirtschaft in den kommenden Jahren bis zu zehn „Leuchtturmprojekte“, die als Vorbereitung für den Aufbau intelligenter Verteilnetze – Smart Grids – dienen. Die Leuchtturmprojekte sollen bis 2015 abgeschlossen sein und werden 50 bis 100 Mio. Euro an Investitionen erfordern, die über ein Innovationsanreizsystem von der Regulierungsbehörde anerkannt werden müssen. Informationen Verband der Elektrizitätsunternehmen Österreichs (VEÖ), Brahmsplatz 3, 1041 Wien, Telefon +43 (1) 501 98-0, E-Mail:
[email protected], Internet: www. veoe.at
Bücher
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Benutzerfreundlichkeit und Barrierefreiheit
Elektrische Antriebe
Das vorliegende Buch ist die Publikation zum 5. jährlichen Usability Symposium der Österreichischen Computer Gesellschaft (OCG), das am 9. und 10. November 2009 in Linz stattfindet. Das diesjährige Symposium mit dem Titel „HCI and Usability for e-Inclusion“ bringt die Themen Usability (Benutzerfreundlichkeit) und Accessibility (Barrierefreiheit) zusammen. Das ist ganz im Sinne der originären Vereinsziele der OCG: „die interdisziplinäre Förderung der Informatik und der Kommunikationstechnologie un-
Das Lehr- und Arbeitsbuch „Elektrische Antriebe in der Fahrzeugtechnik“ vermittelt die Grundlagen von der Energiegewinnung über die Energiewandlung bis zur Drehfeldmaschine und deren Anwendung in heutigen und vor allem zukünftigen Antriebssystemen, z. B. Hybrid- und Brennstoffzellenfahrzeugen. Zunächst werden aktuelle und zukünftige Energiequellen für Fahrzeugantriebe vorgestellt und miteinander verglichen. Darauf aufbauend werden elektrochemische Energiespeicher und -wandler wie die
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ter Berücksichtigung ihrer Auswirkungen auf Mensch und Gesellschaft“. Benutzerfreundlichkeit alleine ist allerdings noch nicht genug, daher befassen sich zentrale Themen des Symposiums mit so genannter „User Experience“ und behandeln Aspekte von Gender, Emotion und Kognition. Hochaktuelle Themen umfassen unter anderem Ambient Assisted Living (AAL), Smart Home und Health. Holzinger, Andreas, Miesenberger, Klaus (Hg.): HCI and Usability for e-Inclusion. 5th Symposium of the Workgroup Human-Computer Interaction and Usability Engineering of the Austrian Computer Society (OCG), USAB 2009. (= Lecture Notes in Computer Science LNCS 5889). Heidelberg, Berlin, New York: Springer 2009. 554 S., EUR 70,00. ISBN 978-3-642-10307-0.
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e&i elektrotechnik und informationstechnik
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Auszeichnung
Staatspreis Multimedia und e-Business 2009
Foto: fotodienst.at/Rauchenberger
Die Grazer Agentur Bongfish gewinnt mit einem exklusiv für Microsoft xbox entwickelten Snowboard-Spiel den begehrten Staatspreis für Multimedia & e-Biz. StokEd überzeugte die Jury mit faszinierendem Realitätsgrad, fesselnden Bergszenen und außergewöhnlicher technischer Umsetzung. Es führt die Spieler in eine offene virtuelle Schneewelt. Fünf Mega-Berge aus verschiedenen Kontinenten wollen bezwungen werden, und ein dynamisches Wettersystem ändert die Schnee- und Sichtbedingungen für jeden Lauf – dafür wurde eigens eine Spiele Engine entwickelt. Kategoriesieger Der Preis für die diesjährige Sonderkategorie Energie, Klima & Umwelt geht an „Wiewohin – Der intermodale Vergleichsroutenplaner“, einen Online-Routenplaner, der die umweltfreundlichsten Alternativen aufzeigt, mit denen man sein gewünschtes Ziel erreichen kann. Dieser mobile und webbasierte Routenplaner bezieht alle
Staatspreisgewinner: die Agentur Bongfish Verkehrsmittel wie Autos, öffentliche Verkehrsmittel, Mopeds und Fahrräder mit ein und ermittelt neben Zeit und Strecke auch die Kosten. Das Projekt wurde von Fluidtime Data Services GmbH in Zusammenarbeit mit Global 2000 entwickelt. Der mit 3.000 Euro dotierte Förderpreis Talent trifft Markt geht an Matthias Leihs, Sarah Brugner, Simon Brugner und Michael Luger von „They Shoot Music – Don’t They“. Das Projekt ist ein international einzigartiges Angebot, das ungewöhnliche Musikvideos, die auf öffentlichen Plätzen gedreht wurden, mit nützlichen Hinter-
grundinformationen über die Drehorte verknüpft. Das von FH OÖ in Auftrag gegebene und von Florian Perteneder und Christian Rendl, FH Hagenberg, entwickelte Projekt „CRISTAL“ gewinnt den Innovationspreis 2009 – IKT Innovationen für den Aufschwung. CRISTAL ermöglicht die einfache Bedienung von verschiedenster Unterhaltungselektronik. Die von der Wirtschaftskammer Wien mit 5.000 Euro dotierte Sonderauszeichnung Vienna Leader – Der Web 2.0-Preis geht an „Play.FM“, eine einzigartige Musik-Community für DJ-Sets und Livemitschnitte. Hier können DJs selbständig Mixe, Radio Shows und Eventsaufnahmen uploaden und veröffentlichen. Informationen Staatspreis-Sekretariat für Multimedia und eBusiness c/o ICNM International Center for New Media, Moosstraße 43a, 5020 Salzburg, Internet: www.multimedia-staatspreis.at
Grundlagen von Strömungsmaschinen Brennstoffzelle oder Doppelschichtkondensatoren behandelt. Der Transformator wird ebenso wie das Schwerpunktthema elektrische Maschinen behandelt. Dabei werden nicht nur die Standardmaschinen wie Gleichstrom-, Asynchron-, Synchron- und Linearmotor erklärt, sondern auch solche, die in zukünftigen Pkw- und Bahnantrieben zum Einsatz kommen werden, wie z. B. Reluktanz-, Transversalfluss- und BLDC-Motor. Im letzten Kapitel werden Antriebssysteme am Beispiel einer E-Lok und der Magnetschwebebahn vorgestellt. Babiel, Gerhard: Elektrische Antriebe in der Fahrzeugtechnik. 2., verb. u. erw. Aufl. Wiesbaden: Vieweg 2009. 194 S., 157 Abb., 7 Tab. EUR 24,90. ISBN 978-3-83480563-8.
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Strömungsmaschinen sind Maschinen zur Energieumwandlung. Mit Hilfe von Pumpen (Turbo-Arbeitsmaschinen) werden Flüssigkeiten oder Gase transportiert, Turbinen (Turbo-Kraftmaschinen) wandeln die zugeführte Energie (Wasserkraft, Energie von Brennstoffen) in elektrische Energie (z. B. im Wasser- oder Dampfturbinenkraftwerk) oder mechanische Fortbewegungsenergie (z. B. bei Flugzeugturbinen) um. Um die fluidspezifischen Eigenschaften zu berücksichtigen, wird innerhalb der Haupt-
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gruppen jeweils in Strömungsmaschinen für inkompressible Fluide (Flüssigkeiten) – hydraulische Strömungsmaschinen – und Strömungsmaschinen für kompressible Fluide (Gase, Dämpfe) – thermische Strömungsmaschinen – unterschieden. In diesem Buch werden die physikalischen und thermodynamischen Grundlagen, diese Gruppen von Maschinen sowie ihre Wirkungsweise und Berechnung ausführlich mit zahlreichen anwendungsbezogenen Praxisbeispielen erläutert. Auf der CD-ROM finden sich ergänzendes Arbeitsmaterial sowie zahlreiche Übungsbeispiele mit vollständigen Lösungen. Sigloch, Herbert: Strömungsmaschinen. Grundlagen und Anwendungen. 4., akt. Auflage. 452 S., EUR 49,90. ISBN-10: 3-446-41876-8.
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Nachwuchsförderung
Young Energy Award 2009 erstmals vergeben
Entlastung elektrischer Netze Die effiziente Netzsteuerung durch den Einsatz von FACTS-Elementen untersuchte Dipl.-Ing. Jürgen Fabian von der TU Graz, der mit dem zweiten Platz des Young Energy Awards 2009 ausgezeichnet wurde. „Flexible AC Transmission Systems
(FACTS) sind Steuerungselemente, die Leitungsströme kontrollieren und speziell bei Störungen die elektrischen Netze entlasten können. Sie erlauben den Netzbetrieb nahe der technischen Belastbarkeit und Stabilitätsgrenze und erhöhen die Übertragungskapazitäten“, betonte Fabian vor den rund 130 Vertretern der E-Wirtschaft.
minar-Veranstalter Euroforum den akademischen Nachwuchs in der Energiewirtschaft fördern möchte. „Innovation und die Entwicklung des Nachwuchses werden immer wichtiger für die Unternehmen“, betonte Jury-Mitglied Univ.-Prof. Dr.-Ing. Günther Brauner, TU Wien.
Premiere Christopher Groiß und Jürgen Fabian sind die ersten Preisträger des Young Energy Awards, mit dem der Kongress- und Se-
EUROFORUM, Prinzenallee 3, 40549 Düsseldorf, Deutschland, Telefon +49 (211) 96 86-33 87, E-Mail:
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Physik-Nobelpreis
LIMAK Business School
Elektrotechnische Leistungen gewürdigt
Neue Aktivitäten
Mit der Verleihung des Nobelpreis für Physik wurden dieses Jahr drei Wissenschaftler für herausragende Leistungen, die in den Bereich der Elektrotechnik fallen, gewürdigt: Charles K. Kao (Standard Telecommunication Laboratories, UK, sowie Chinese University of Hong Kong) wurde eine Hälfte des Physik-Nobelpreis „for the groundbreaking achievements concerning the transmission of light in fibers for optical communication“ zuerkannt. Die zweite Hälfte des Nobelpreis ging an Willard S. Boyle und George E. Smith (beide Bell Laboratories, USA) „for the invention of an imaging semiconductor circuit – the CCD sensor“, so die Begründung der Royal Swedish Academy of Sciences. Die drei „Masters of Light“ hätten mit ihren wissenschaftlichen Errungenschaften einen wesentlichen Beitrag für die Grundlagen unserer heutigen Informationsgesellschaft geleistet.
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Die beiden Preisträger des Young Energy Awards 2009: Jürgen Fabian und Christoph Groiß (v.l.)
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Einer Entdeckung von Charles Kao im Jahr 1966 verdankt die Lichtleitertechnik ihren Durchbruch: Er stellte Berechnungen für die Übertragung von Licht über große Distanzen in Glasfasern an und fand heraus, dass es mit reinen Glasfasern möglich wäre, Lichtsignale über mehr als 100 Kilometer zu senden. Willard Boyle und George Smith entwickelten 1969 das erste erfolgreiche bildgebende Verfahren unter Einsatz eines digitalen Sensors – die CCD-Technologie geht auf die Theorie des photoelektrischen Effekts nach Albert Einstein zurück. Heute ist der CCD-Sensor das elektronische Auge jeder Digitalkamera.
Die LIMAK JKU Business School, die als älteste Institution zur Führungskräfteentwicklung in Österreich auf internationalem Niveau kürzlich ihr 20. Jubiläum feierte, erweitert ihre Aktivitäten: Gemeinsam mit der Johannes Kepler Universität Linz (JKU) und den Fachhochschulen Oberösterreich wurde die LIMAK Austrian Business School gegründet. Die bestehenden ManagementWeiterbildungsangebote der drei Gründerorganisationen werden in der Austrian Business School eingebunden. Angeboten werden folgende Programme: Executive MBA, Professional MBA, maßgeschneidertes Management Development sowie Management-Kurzzeitprogramme.
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The Official Web Site of the Nobel Foundation, EMail:
[email protected], Internet: www. nobelprize.org/nobel_prizes/physics/
LIMAK JKU Business School, Bergschlößlgasse 1, 4020 Linz, Tel: +43 732 66 99 44 0, E-Mail:
[email protected], Internet: www.limak.at
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e&i elektrotechnik und informationstechnik
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Die Zunahme erneuerbarer Energiequellen und dezentraler Energiestrukturen führt zu stark schwankenden Stromangebotsmengen, die durch neue, intelligente Stromnetze ausgeglichen werden müssen. Welche Rolle der Stromverbraucher als flexibler Abnehmer und Teil des Stromnetzes für die Energieversorgung der Zukunft haben kann, hat der diesjährige Gewinner des Young Energy Awards 2009, Dipl.-Ing. Christopher Groiß, untersucht. „Ziel meiner Arbeit war, das gesamte Regelungspotenzial von Haushaltsgeräten zu ermitteln und die Flexibilität des Lastgangs zu bewerten“, stellte der Diplomand der TU Wien anlässlich der Preisverleihung auf der 13. Handelsblatt Jahrestagung „Energiewirtschaft Österreich“ Anfang Oktober in Wien fest.
aktuell
FEANI, OVE
FEANI-Generalversammlung 2009 in Den Haag
Mitwirkung an zahlreichen Projekten Bei der GV konnte Generalsekretär Phillipe Wauters eine positive Bilanz des vergangenen Arbeitsjahres ziehen. FEANI wird international als die Vertretung europäischer Ingenieurinnen und Ingenieure gesehen und zunehmend zu internationalen Veranstaltungen eingeladen, wie die Teilnahme am RAEE Kolloquium über die Akkreditierung von Ingenieurstudien in Islamischen Ländern, die Teilnahme am EU University Business Forum, die Einladung zur Mitgestaltung der WEC World Engineering Convention, die 2011 unter dem Motto „Engineers power the world – facing the global energy challenge“ in Genf stattfindet, oder die Präsentation des EUR-ACE Akkreditierungssystems in der Ukraine zeigen. Wauters konnte aber auch auf neue Projekte verweisen, bei denen FEANI an vorderster Stelle mitwirkt. Dazu zählen „University Ranking“ mit dem Ziel, ein Ranking-System aufzubauen, das den Stärken der europäischen Universitäten Rechnung trägt, und „More Engineers for Europe“. Dabei wird der in vielen Ländern merkbare Mangel an qualifizierten Ingenieuren thematisiert. Durch die Verknüpfung von aktuellen Themen wie Green Energy und der Tatsache, dass zur Bewältigung der damit verbundenen Aufgabenstellungen gut ausgebildete Ingenieure aller Bereiche gebraucht werden, sollen vermehrt Stu-
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dierende für die Ingenieurwissenschaften angesprochen werden. Mobilität der Ingenieure Ganz besonders wurde auf das von FEANI mit der EK erarbeitete System zur Akkreditierung technisch-naturwissenschaftlicher Studiengänge eingegangen. Seit 2007 konnten insgesamt 400 Studiengänge durch nationale Agenturen akkreditiert werden. Ziel wäre, mit EUR-ACE einen europäischen Standard zu schaffen, der weltweit Anerkennung findet und damit die gleiche Bedeutung für die Ingenieur-
Peter Reichel bei seinem Bericht als FEANI Treasurer ausbildung gewinnt, wie sie derzeit der Washington Accord genießt. Dazu ist aber eine entsprechende Akzeptanz des relevanten europäischen Bildungssystems notwendig, die u. a. durch das Projekt EUR-ACE SPREAD unterstützt wird, in dessen Rahmen nationale Akkreditierungsinstitutionen in den Ländern Italien, Litauen, Rumänien und der Schweiz geschaffen werden sollen. Ein wesentliches Anliegen ist die Mobilität der Ingenieure. Nachdem die EU-geförderte Machbarkeitsstudie einer Engineers Card Anfang 2008 erfolgreich vorgestellt wurde, ist Mobilität zwar ein wesentliches Thema, jedoch mit eher geringen Aktivitäten. In einem Schreiben beklagt die zentraleuropäische FEANI den mangelnden Fortschritt und fordert hier verstärkte Tätigkeit. Wie Präsident Lars Bytoft allerdings betonte, gilt für diesen Themenbereich wie für alle anderen, dass die entsprechenden Aktivitäten durch die nationalen Mitglieder getragen werden müssen. Eine Forderung nach mehr Engagement wäre daher nur erfüllbar, wenn dazu auch die Bereitschaft der Mitgliedsverbände zur aktiven Mitarbeit gegeben sei. Peter Reichel konnte in seiner Funktion als Treasurer auf eine insgesamt positive,
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stabile finanzielle Entwicklung verweisen. Durch die positiven Ergebnisse in den vergangenen Jahren konnte eine Rücklage gebildet werden, die für allfällige Projekte zur Verfügung stünde. Die Aufwendungen für das Sekretariat in Brüssel und die damit verbundenen Tätigkeiten können aus den Mitgliedsbeiträgen sowie den Erträgen aus dem FEANI-Register gedeckt werden, wiewohl diese eine rückläufige Tendenz zeigen. Der Vorschlag des FEANI-Vorstandes, die Mitgliedsbeiträge nicht zu erhöhen, wurde, wie kaum anders zu erwarten, mit Wohlwollen zur Kenntnis genommen. Besonders erfreulich war die Aufnahme Kroatiens als neues Mitglied: Nach Erfüllung aller Erfordernisse für eine FEANI-Mitgliedschaft wurde Kroatien einstimmig als 31. Mitglied aufgenommen. Österreichische Beteiligung Aus österreichischer Sicht ganz besonders erfreulich war die Aufnahme Dipl.-Ing. Wolfgang Scharls als neues Mitglied des European Monitoring Committees. Dieses Komitee ist für alle Belange des FEANI-Registers, die Zuerkennung der Bezeichnung EUR-ING sowie allgemein für Fragen der ingenieurwissenschaftlichen Ausbildung in FEANI zuständig. Die Überleitung der neuen Ausbildungsmöglichkeiten und Abschlüsse im Rahmen des Bologna-Prozesses und die Adaptierung des FEANIIndex sind derzeit Schwerpunkt dieses Komitees. Wolfgang Scharl, als Prof. am TGM Mitarbeiter im BMUKK und dort zuständig für die Entwicklung der HTL und die Lehrerfortbildung sowie früherer Inhaber eines Entwicklungsunternehmens und Lektor an der FH Technikum Wien, ist prädestiniert, das österreichische Bildungssystem im tertiären Sektor, aber auch ganz speziell die HTL, in diesem Gremium zu vertreten. Den Abschluss der GV bildete traditionsgemäß das abendliche Dinner, das diesmal im Saal des Scheveninger Kurhotels stattfand – ein festlicher Rahmen, der den sozialen Aspekt derartiger Anlässe in besonde rer Weise unterstrich. Informationen OVE Österreichischer Verband für Elektrotechnik, Andrea Schelmberger, Eschenbachgasse 9, 1010 Wien, Telefon +43 (1) 587 63 73-0, E-Mail: ove@ ove.at, Internet: www.ove.at
e&i elektrotechnik und informationstechnik
Foto: Dittmar Zoder
Die diesjährige FEANI-Generalversammlung (GV) fand auf Einladung des niederländischen Ingenieursverbands KIVI NIRIA in Den Haag statt. Im Umfeld der GV wurden auch heuer wieder ein umfangreiches Sitzungsprogramm der einzelnen FEANIKomitees sowie die so genannte Academic Session, die diesmal dem Thema „FEANI in Future“ gewidmet war, abgehalten. Wie sich in den Diskussionen dazu herausstellte, wird FEANI von den nationalen Mitgliedsverbänden als die Stimme der europäischen Ingenieure und LobbyingOrganisation für deren Anliegen gesehen. Dieser Anspruch insbesondere gegenüber der Europäischen Kommission (EK), aber auch im internationalen Kontext, konnte in den vergangenen Jahren durch entsprechendes Engagement aufgebaut werden. Als wesentliche Themen werden auch „Mobilität der Ingenieure“ sowie deren Image in der Gesellschaft gesehen.
TU Graz, OVE
Rennwagen mit E-Power
Abbildung: TU Graz e-Power Racing
Die Automobilindustrie blickt einer elektrisierten Zukunft entgegen: Das Zeitalter der Elektromobilität ist angebrochen. Vor dem endgültigen Siegeszug elektrisch angetriebener Autos sind allerdings noch zahlreiche offene Fragen zu beantworten – die Herausforderungen an die Technik sind überaus groß. Der Bedarf an gut ausgebildeten Ingenieuren, die mit der Materie der Elektromobilität vertraut sind, ist somit bereits heute enorm. Gefragt sind beispielsweise Technikerinnen und Techniker, die sich mit den aktuellen Batterietechnologien beschäftigen, die Anforderungen an einen Elektroantrieb kennen und über gute Kenntnisse in der Wechselrichtertechnik oder in der Thematik der Gesamtfahrzeugregelung verfügen. Es ist also naheliegend, dass sich nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die zukünftigen Ingenieure an den Universitäten mit den Entwicklungen im Bereich der Elektromobilität auseinandersetzen. An der TU Graz sind Studierende bereits einen Schritt weiter gegangen und haben aus Eigeninitiative im September den Verein „TU Graz e-Power Racing“ gegründet. „MaxWheel“ und sein Team Das TU Graz e-Power RacingTeam wird an Bewerben der Formula Student Electric teilnehmen. Der Verein wird von Studierenden organisiert, die ein batteriebetriebenes Elektroauto mit dem klingenden Namen „MaxWheel“ entwickeln, konstruieren und fertigen. Mittlerweile umfasst das Team etwa 20 Studierende aus verschiedensten Studienrichtungen wie Elektrotechnik, Telematik, Maschinenbau, Fahrzeug-
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technik oder Betriebswirtschaft. Die unterschiedlichen und zahlreichen Arbeitsbereiche bei der Entwicklung eines elektrischen Rennwagens gehen naturgemäß über die Elektrotechnik hinaus, so spielen auch die Bereiche Softwareentwicklung, Chassis, Fahrwerk, Marketing oder Organisation eine große Rolle. Gemeinsam mit ihren Sponsoren stellen sich die Teammitglieder der Herausforderung, auf freiwilliger Basis innerhalb eines Jahres ein Elektroauto zu produzieren und gegenüber Benzinautos konkurrenzfähig zu machen. Gesamtkunstwerk Formula Student Electric (FSE) ist ein Konstruktionswettbewerb für Studierende, die in universitären Teams einen Formelrennwagen entwickeln, der dynamisch auf der Strecke überzeugen muss. Gewinnen kann nur das beste Gesamtkonzept, das auch eine Fachjury aus Wirtschaft und Motorsport in technischer und wirtschaftlicher Hinsicht überzeugen muss. Näheres zu den Bewerben, dem Verlauf der Konstruktion des Rennwagens und den Studentinnen und Studenten dahinter erfahren Sie in den nächsten Ausgaben der e&i: Der OVE wird das TU Graz e-Power Racing-Team als Medienpartner unterstützen und das Projekt bis zu den ersten Rennen im Sommer 2010 im Rahmen einer gesonderten Rubrik be gleiten. Informationen TU Graz e-Power Racing, E-Mail: fse.
[email protected]; OVE-Medienzentrum Graz, Telefon +43 (316) 87379 16, E-Mail:
[email protected]
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interview
Eine fundierte, wissenschaftlich gut verwurzelte Grundausbildung
e&i: Die „Presse“ titelte vor ein paar Tagen in einem Artikel über Bachelors: „Bestellt und nicht abgeholt“. Wie beurteilen Sie – speziell aus der Sicht einer technischen Universität – die Situation am Arbeitsmarkt für Absolventen mit diesem Studienabschluss? O. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Adalbert Prechtl: In den meisten Studien an der TU Wien wurde die Bachelor-/Masterstruktur erst Anfang 2006 eingeführt, weshalb uns derzeit noch die Rückkopplung vom Arbeitsmarkt fehlt. Wir sehen unsere Bachelor-Studien als breite, wissenschaftliche und gut verwurzelte Grundausbildung. Es ist ja nicht so, dass die neue Struktur einfach durch eine Teilung irgendwo in der Mitte der bisherigen Diplomstudien entstanden wäre. Die neuen Studien weisen durchaus unterschiedliche Profile gegenüber den früheren Studien auf. Die Chance liegt hierbei vor allem in der erhöhten Flexibilität. Auch wenn uns derzeit noch die Erfahrungen mit Wirtschaft und Industrie fehlen, die Aussage „bestellt und nicht abgeholt“ über Bachelors ist natürlich überspitzt. e&i: Welche Erfahrungen hat die TU Wien nach den ersten Jahren mit dem neuen Studienplan und den akademischen Abschlüssen als Bachelor bzw. Master gesammelt? Was besagt die Statistik: Wie viele Studierende beenden das Studium tatsächlich bereits mit dem Bakkalaureat, wie viele studieren weiter zum Master bzw. zum Doktorat? Prechtl: Wir haben bereits erste Zahlen aus der Elektrotechnik und aus der Informatik. In der Elektrotechnik schließen praktisch
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alle Bachelors das Masterstudium an. In aus der Finanzierung der Masterstudien der Informatik liegt die Quote jener, die zurückziehen und sich rein auf die Finanein Masterstudium absolvieren, bei etwa zierung der Bachelorstudien beschränken. 80 %. Gerade in der Informatik konnten wir mit der neuen Studienstruktur einem e&i: Die Forschung an einer Universität negativen Trend entgegenwirken. Es gab ist unmittelbar mit Diplomarbeiten und nämlich sehr viele Studienabbrecher, was Dissertationen verknüpft. Was würde es damit zusammenhängt, dass man mit eifür die universitäre Forschung bedeuten, ner Grundausbildung in Informatik schon wenn tatsächlich ein wesentlicher Teil der recht gut ins Berufsleben einsteigen kann. Absolventen eines Bakkalaureatsstudiums Bei den anderen Bachelor-Studien, die in die Wirtschaft ginge? erst 2006 eingeführt Prechtl: Es besteht „Ein anspruchsvolles forwurden, können wir hier schon eine geschungsgeleitetes Masterstu- wisse Gefahr, dass noch nichts sagen, da haben wir jetzt Forschungskräfte abdium ist durchaus ein erst die ersten Abhanden kommen. Alund lässt sich solventen. lerdings werden sich die Universitäten auch meiner Meinung nach nicht e&i: Der Sprecher etwas anders positiberufsbegleitend machen.“ von Wissenschaftsonieren müssen. Das minister Hahn ließ mit einer Forderung würde bedeuten, dass die Bachelorstudien aufhorchen, wonach er einer Quotenregein ihrem Einzugsgebiet wohl verstärkt regilung, nach der bis zu 50 % aller Bachelors onal und national, die Masterstudien und direkt ins Berufsleben einsteigen sollten, die Doktorratsstudien verstärkt internaetwas abgewinnen könnte. Wie sehen Sie tional ausgerichtet werden müssten. Wir solche regulativen Vorgaben? haben dies auch durchaus vor. Dazu ist natürlich eine noch größere Mobilität der Studierenden erforderlich.
time job“
„full-
e&i: Die Vorgaben der EU gemäß dem Bologna-Prozess betreffen auch eine größere Durchgängigkeit der Ausbildung u. a. zwischen Fachhochschulen und Universitäten. Dennoch sind beide Institutionen unterschiedlich ausgerichtet… Prechtl: Im Prinzip ist es so, dass die einzelnen Bildungseinrichtungen ihr jeweiliges Profil entwickeln und auch kontinuierlich an diesem Profil arbeiten müssen. Für uns bedeutet das, dass wir den universitären Charakter der Studien nicht verlieren dürfen. Die Bachelorstudien an den Universitäten sind prinzipiell wissenschaftliche Grundstudien, die breit angelegt sind. Wir vermeiden hier eine vorzeitige Spezialisierung. An den Fachhochschulen sind die Studien stärker spezialisiert, sie sind in ihrer Ausbildung stärker verschult als an den Universitäten.
Prechtl: Von solchen Quotenregelungen halte ich gar nichts. Der politische Wille dahinter ist klar: Der Bund möchte sich
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e&i: Das Idealbild nach dem Bologna-Prozess wäre, mit einem Bakkalaureatsabschluss ins Berufsleben einzusteigen und nach einigen Jahren Praxis mit einem be-
e&i elektrotechnik und informationstechnik
Foto: TU Wien
O. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Adalbert Prechtl lehrt und forscht am Institute of Electrodynamics, Microwave and Circuit Engineering der Technischen Universität Wien. Seit 2007 bekleidet er darüber hinaus das Amt des Vizerektors für Lehre. Die e&i sprach mit ihm über die neuen Studienpläne mit Bachelor- und Masterstudium, die Berufschancen für Absolventen einer technischen Universität sowie über den Stellenwert von Aus- und Weiterbildung.
interview
rufsbegleitenden Masterstudium die Ausbildung fortzusetzen. Bisher galt es als Privileg, ein Studium als Vollzeitstudierende(r) zu absolvieren. Wie sehen Sie diese Entwicklung? Prechtl: In den mathematischen, naturwissenschaftlichen Bereichen, auch in den klassischen Ingenieurbereichen sehe ich eine dauerhafte Berufsbefähigung fest verbunden mit einer vertiefenden wissenschaftlichen Qualifikation. Ein anspruchsvolles forschungsgeleitetes Masterstudium ist durchaus ein „full-time job“ und lässt sich meiner Meinung nach nicht berufsbegleitend machen. Berufsbegleitende Masterstudien kann ich mir als Spezialausbildungen vorstellen, die eigentlich in den Weiterbildungsbereich gehören. Vielleicht wird sich in einzelnen Bereichen ein berufsbegleitendes Studium etablieren, aber für eine wirklich fundierte wissenschaftliche Berufsvorbildung in den klassischen Ingenieurbereichen wird ein Masterstudium als Vollzeitstudium die Voraussetzung sein.
wollen in der Liga der besten Universitäten Europas mitspielen.
es z. B. in Forschungs- und Entwicklungsbereichen darum, die anzuwendenden Methoden zunächst selber zu entwickeln. Und dazu braucht es einfach eine fundierte wissenschaftliche Grundausbildung. Dazu gehört auch die theoretische Basis.
e&i: Die geänderte Studienbeitragsverordnung, die mit Jänner 2009 in Kraft trat, befreit die Studierenden seit dem Sommersemester 2009 weitgehend von Studiengebühren. Hat diese Neuregelung e&i: Sie waren in der Zeit von 1991 bis einen merkbaren Einfluss auf die Studie1996 Vizepräsident des Österreichischen rendenzahlen? Wie sieht generell die EntVerbandes für Elektrotechnik. Wie beurwicklung der Studierendenzahl an der TU teilen Sie die langjährige Zusammenarbeit Wien aus? des OVE mit den „Wichtig wäre dabei, von dem Prechtl: Ja, wir erTechnischen Uniderzeitigen System, das auf warten einen deutversitäten in Österlichen Anstieg der Berechtigungen, ein Studium zu reich? Was könnte Neuzulassungen. Wir noch verbessert absolvieren, beruht, zu einem haben jetzt schon werden? – die Inskriptions- neuen System zu wechseln, das Prechtl: Ich sehe frist läuft ja noch bis die Zusammenarauf beruht.“ Ende Oktober – einen beit des OVE mit Anstieg von z. B. ca. 20 % in der Elektroder TU Wien durchaus positiv. Auch für die technik und ca. 40 % in der Physik. Wie Universitäten ist es wichtig, den Kontakt viele Studierende allerdings tatsächlich das mit Berufsverbänden aufrecht zu erhalten. Studium beginnen, in dem Sinne, dass sie Diese Relation hat sich in den letzten Jahsich für eine Lehrveranstaltung anmelden, ren sehr positiv entwickelt. e&i: Dr. Gerhard Riemer, Bildungsexperte können wir dann etwa vor Weihnachten Eine noch stärkere Zusammenarbeit der Industriellenvertretung, fordert eine feststellen. könnte ich mir sehr gut am WeiterbilStrukturdiskussion über das tertiäre BilWichtig ist uns, mit der neuen Studiendungssektor vorstellen. Der OVE bietet ja dungssystem in Österreich. Sehen Sie dieeingangsphase, die wir 2011 in allen Stubereits eine breite Palette an Veranstalse Notwendigkeit aus Sicht des Vizerektors dien einrichten werden, den Studierenden tungen an. In diesem Bereich könnte man für Lehre ebenfalls? Wie positioniert sich eine gute Entscheidungshilfe an die Hand noch eine stärkere Verbindung herstellen, die TU im tertiären Bildungssektor? zu geben, ob das gewählte Studium das gegenseitig getragen von Unterstützung in Prechtl: Die Forderung nach einer StrukRichtige für sie ist. Damit sollen „Dropder Organisation, das Nutzen Ihrer Kanäle turdiskussion ist ja nun outs“, wenn sie schon zur Kommunikation und unserer Expertise „Wir definieren uns über nichts Neues, und ich stattfinden, möglichst auf der anderen Seite. erwarte mir davon in die Anfangsphase und auch nicht wirklich etdes Studiums verlegt e&i: Wie verschaffen Sie sich Ausgleich zu nach internationalen Maßwas Substantielles. Was werden. Ihrem Beruf? Gibt es Hobbys? stäben aber am Ende einer solPrechtl: Mit der Übernahme des Vizerekchen Diskussion nicht e&i: Sie lehren „Thetoramtes hat sich meine Lebensqualität Studien, d. h. wir wollen in herauskommen darf, oretische Elektrotechschon ein bisschen nach unten bewegt, ist eine noch stärkere der Liga der besten Universi- nik“, ein an sich unveraber einen gewissen Freiraum muss man gesetzliche Regelung täten Europas mitspielen.“ zichtbares Gebiet für sich natürlich schaffen, am besten geder Studien. Im Geeine wissenschaftlich meinsam mit der Familie. Ich wandere genteil, man müsste hier mehr Liberalität orientierte universitäre Ausbildung. Es gerne, höre sehr gerne Musik, ich lese einziehen lassen. Wichtig wäre dabei, von gibt aber auch Stimmen, die beispielsweiund warte z. B. immer schon brennend dem derzeitigen System, das auf Berechtise die Notwendigkeit einer theoretischen auf einen neuen „Andrea Camillieri“ – gungen, ein Studium zu absolvieren, beGrundlagenausbildung in Hinblick auf eine diese Krimis lese ich sehr gerne. Und ich ruht, zu einem neuen System zu wechseln, berufsorientierte Ausbildung hinterfragen. koche sehr gerne. Das ist für mich ein Ausdas auf Zulassungen beruht. Die aufnehMüssen wir fürchten, dass mittelfristig algleich, eine wunderbare, entspannende mende Institution sollte entscheiden, wer les einem berufsorientierten Bachelor unAngelegenheit. Soweit es die Zeit erlaubt, ein Studium beginnen kann bzw. welche tergeordnet wird? versuche ich auch, kulturell am Ball zu zusätzlichen Erfordernisse noch zu erfüllen Prechtl: Eines ist klar, die universitären bleiben. sind. Studien dürfen nicht zu einem „vocational Zur Positionierung der TU Wien im tertraining“ verkommen. Das wird es an der e&i: Vielen Dank für das Gespräch! tiären Sektor: Wir definieren uns über Technischen Universität Wien nicht geben. anspruchsvolle und nach internationalen Unsere Absolventen werden in Bereichen Das Gespräch führten Dipl.-Ing. Peter ReiMaßstäben hochwertige Studien, d. h. wir eingesetzt, wo Neues geschieht. Da geht chel und Mag. Jutta Ritsch
Zulassungen
anspruchsvolle
hochwertige
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normung
Weltnormentag 2009
Normung als wirksame Maßnahme gegen den Klimawandel Am 14. Oktober wird der Weltnormentag gefeiert – im Jahr 2009 bereits zum 40. Mal. An diesem Tag wird die Arbeit von tausenden Experten, die insbesondere innerhalb der internationalen Organisationen IEC (International Electrotechnical Commission), ISO (International Organization for Standardization) und ITU (International Telecommunication Union) mit der Ausarbeitung weltweit anwendbarer Normen beschäftigt sind, besonders gewürdigt. Potential für zukünftige Verbesserung Der Zwischenstaatliche Ausschuss für Klimaänderungen IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) bezeichnete in seinem 2007 veröffentlichten Bericht technische Normen als ein entscheidendes
Neue Normen Auswahl aus den mit Ausgabe Oktober 2009 erscheinenden ÖVE/ÖNORMEN
ÖVE/ÖNORM EN 50413:2009-10-01 Grundnorm zu Mess- und Berechnungsverfahren der Exposition von Personen in elektrischen, magnetischen und elektromagnetischen Feldern (0 Hz bis 300 GHz) Diese Europäische Norm stellt Elemente zur Einführung von Verfahren zur Messung und Berechnung der mit der Beurteilung der Sicherheit von Personen in elektrischen, magnetischen und elektromagnetischen Feldern (EMF) im Frequenzbereich von 0 Hz bis 300 GHz verbundenen Größen bereit. Ihre Hauptintention besteht darin, den allgemeinen Hintergrund und Informationen für die Nutzung durch (andere) relevante EMF-Normen zur Verfügung zu stellen. Aufgrund ihres breiten Frequenzbereichs und des großen Umfangs an möglichen Anwendungen kann diese Grundnorm nicht zu ausführlich in die Details gehen. Daher ist es nicht möglich, die Einzelheiten der Mess- oder Berechnungsverfahren in dieser Grundnorm festzulegen. Diese Norm stellt allgemeine Verfahren nur für solche Produkte und Arbeitsplatz-
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kategorien bereit, für die keine relevanten (spezifischen) Beurteilungsverfahren in irgendeiner Europäischen EMF-Grundnorm existieren. Sofern eine anwendbare europäische EMF-Grundnorm existiert, die auf spezifische Produkte oder Arbeitsplatzkategorien fokussiert ist, muss die Beurteilung nach dieser Norm erfolgen. Wenn keine anwendbare europäische EMF-Grundnorm existiert, aber ein anwendbares Beurteilungsverfahren in einer anderen europäischen EMF-Norm vorhanden ist, muss letzteres Beurteilungsverfahren angewandt werden. Preis:
EUR 62,40
ÖVE/ÖNORM EN 50492:2009-10-01 Grundnorm für die Messung der elektromagnetischen Feldstärke am Aufstell- und Betriebsort von Basisstationen in Bezug auf die Sicherheit von in ihrer Nähe befindlichen Personen Diese Grundnorm legt die Messverfahren, die Messsysteme sowie die Nachbearbeitung für Messungen in der Nähe von Basisstationen, wie sie in 3.2 festgelegt sind, fest, um damit die elektromagne-
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tischen Felder am Aufstell- und Betriebsort der Basisstationen im Hinblick auf die Beurteilung der Sicherheit von Personen in elektromagnetischen Feldern im Frequenzbereich 100 kHz bis 300 GHz zu bestimmen. Preis:
EUR 76,80
ÖVE/ÖNORM EN 62271-1:2009-10-01 Hochspannungs-Schaltgeräte und -Schaltanlagen – Teil 1: Gemeinsame Bestimmungen (IEC 62271-1:2007) Ersatz für ÖVE/ÖNORM EN 60694+A1+ A2:2003-01-01 Diese ÖVE/ÖNORM gilt für WechselstromSchaltgeräte und -Schaltanlagen, die für den Betrieb in Innenraum- und Freiluftanlagen bei Frequenzen bis einschließlich 60 Hz in Systemen mit Spannungen über 1 000 V ausgelegt sind. Diese Norm gilt für alle Hochspannungs-Schaltgeräte und -Schaltanlagen mit Ausnahme der in den einschlägigen IEC-Normen festgelegten besonderen Schaltgeräte- und Schaltanlagentypen. Preis:
EUR 120,00
e&i elektrotechnik und informationstechnik
normung
Werkzeug, das nicht nur kurzfristig den Klimawandel abschwächen kann. Vielmehr hätten Normen das Potential, durch Einflussnahme auf die Entwicklung neuer Technologien die Auswirkungen des Klimawandels langfristig zu reduzieren. In diesem Zusammenhang ist auch das Motto des diesjährigen Weltnormentages zu sehen: „Tackling climate change through standards“. World Standards Day Message Die Vorsitzenden der drei größten internationalen Normungsorganisationen – IECPräsident Jacques Régis, ISO-Präsident Dr. Alan Morrison und ITU-Generalsekretär Dr. Hamadoun Touré – haben auch dieses Jahr eine gemeinsame „World Standards Day Message“ veröffentlicht. Darin hal-
ÖVE/ÖNORM E 8241-3:2009-10-01 Polyvinylchlorid-isolierte Leitungen mit Nennspannungen bis 450/750 V – Teil 3: Aderleitungen für feste Verlegung Ersatz für ÖVE/ÖNORM E 8241-3:200104-01 Diese ÖVE/ÖNORM enthält die besonderen Bestimmungen für PVC-isolierte, einadrige, nicht-ummantelte Leitungen für die feste Verlegung mit Nennspannungen bis 450/750 V. Alle Leitungen müssen mit den entsprechenden Anforderungen des Teiles 1 und die einzelnen Bauarten der Leitungen mit den besonderen Anforderungen in diesem Teil 3 übereinstimmen. Preis:
EUR 32,00
ÖVE/ÖNORM EN 80000-14:2009-10-01 Größen und Einheiten – Teil 14: Telebiometrische Identifizierung unter den Bedingungen der Physiologie des Menschen (IEC 80000-14:2008) Diese ÖVE/ÖNORM gibt Namen, Formelzeichen und Definitionen für Größen und Einheiten für die telebiometrische Identifizierung unter den Bedingungen der Physio-
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ten sie unter anderem fest, dass die drei Organisationen ihre Tätigkeiten koordinieren, um den Regierungen, der Wirtschaft sowie der gesamten Gesellschaft die entsprechenden Werkzeuge für die Bekämpfung des globalen Klimawandels anbieten zu können. Die Reduktion der Treibhausgas-Emissionen soll durch steigende Energieeffizienz und die Vereinfachung nachhaltiger Technologieentwicklungen ermöglicht werden. Die von IEC, ISO und ITU ausgearbeiteten Normen spielen unter anderem für die folgenden Maßnahmen im Kampf gegen den Klimawandel eine entscheidende Rolle:
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Überwachung und Messung der Treibhausgas-Emissionen;
logie des Menschen an. Dieser Teil von ISO/ IEC 80000 schließt Größen und Einheiten für physiologische und biologische Merkmale sowie Verhaltensmerkmale ein, die die Eingabe oder Ausgabe an telebiometrische Ermittlungs- oder Verifizierungssysteme (Erkennungssysteme) sein könnten, einschließlich irgendwelcher bekannten Erkennungs- oder Sicherheitsschwellen. Er schließt auch Größen und Einheiten ein, die durch Telebiometriegeräte verursachte Wirkungen auf Menschen betreffen. Preis:
Ermittlung der CO2-Bilanz von Netzwerken und Gütern; Planung und Bau von energieeffizienten Wohnhäusern und Arbeitsplätzen; Leistungsvergleich so genannter Good Practice-Beispiele, einschließlich einer Kennzeichnung von Umwelt- und Energieeffizienz; Förderung von Good Practice-Modellen in den Bereichen Umweltmanagement, umweltgerechtes Design und Energiemanagement; Verbreitung innovativer Technologien, die eine Reduktion der Auswirkungen des Klimawandels versprechen; Unterstützung neuer energieeffizienter Technologien und Dienstleistungen in der Einführungsphase.
oder Kommunikationssystemen fest. Die maximale Spannung dieser Installationen ist 1 000 V Wechselspannung und 1 500 V Gleichspannung. Die Systeme sind für die Montage unterboden, bodenbündig oder aufboden vorgesehen. Diese Norm gilt nicht für Elektroinstallationskanalsysteme, die zur Wandmontage, unterstützt durch den Fußboden, vorgesehen sind. Preis:
EUR 46,40
EUR 140,00
ÖVE/ÖNORM EN 50085-2-2:2009-10-01 Elektroinstallationskanalsysteme für elektrische Installationen – Teil 2-2: Besondere Anforderungen für Elektroinstallationskanalsysteme für die Montage unterboden, bodenbündig oder aufboden Diese ÖVE/ÖNORM legt Anforderungen und Prüfungen für Elektroinstallationskanalsysteme, für die Aufnahme und, wo erforderlich, für die elektrische Trennung von isolierten Leitern, Kabeln, Leitungen und möglichen anderen elektrischen Betriebsmitteln in elektrischen Installationen
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Eine vollständige Listung der aktuellen elektrotechnischen Normen und Normentwürfe des laufenden Monats finden Sie im Internet unter www.ove.at/oek/ nachrichten. Technische Beratung: Österreichischer Verband für Elektrotechnik – OVE, Telefon +43 (1) 587 63 73-0, E-Mail:
[email protected] Verkauf: Austrian Standards plus GmbH – AS, Telefon +43 (1) 213 00-818, E-Mail:
[email protected], Internet: www.as-plus.at; Österreichischer Verband für Elektrotechnik – OVE, Telefon +43 (1) 587 63 73-0, E-Mail:
[email protected]
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panorama
Premiere der RENEX in Istanbul Von 5. bis 8. November veranstalten die Deutsche Messe Hannover und HannoverMesse Sodeks Fuarcilik A.S, Istanbul, die RENEX 2009, eine internationale Messe für erneuerbare Energien, im Expo Center Istanbul in der Nähe des internationalen Flughafens. Zur Premiere werden rund 200 Aussteller erwartet. Neben den Herstellern von Solar- und Windkraftanlagen werden Anbieter aus den Bereichen Geothermie, Wasserver- und -entsorgung, Recyclingund Umwelttechnologien, Warmwassergewinnung sowie Biotreibstoffe auf der RENEX vertreten sein.
Elektrizität aus Sonnenenergie bei jährlich rund 380 Milliarden kWh. Sollten die Einspeisesätze – wie in einem neuen Gesetz vorgesehen – steigen, wird dies enorme Investitionen nach sich ziehen. Auch Windenergie wird in der Türkei eine zunehmende Rolle spielen: Einem von EIE erarbeiteten Windenergie-Potenzial-Atlas zufolge eignen sich v. a. die Küstenregionen für große Windkraftanlagen. Die mögliche Produktionskapazität wird auf 80.000 MW beziffert, derzeit sind allerdings lediglich 146 MW installiert, so dass auch hier ein hoher Investitionsbedarf besteht.
Wind- und Solarenergie Solarenergie ist in der Türkei seit langem bekannt – bislang wurde sie allerdings hauptsächlich in Privathaushalten und Hotelanlagen im Wesentlichen für die Warmwasseraufbereitung genutzt. Nach Angaben des staatlichen Instituts für Stu-
RENEX, Expo Center Istanbul, 5. - 6. November 2009
dien zur Elektrizitätserzeugung (Elektrik Isleri Etüt Idaresi, EIE) liegt das Potenzial für
Deutsche Messe AG, Messegelände, 30521 Hannover, Deutschland, Telefon +49 (511) 89-311 58, Internet: www.hannovermesse.de; www. renex-expo.com
Den wichtigsten Treffpunkt der Automatisierungsbranche in diesem Jahr bildet die SPS/IPC/DRIVES von 24. bis 26. November in Nürnberg. Die Messe bildet den gesamten Markt für elektrische Automatisierung ab und trifft die spezifischen Anforderungen der Anwender. Als Schwerpunktthemen der SPS/IPC/ DRIVES 2009 stehen „Safety and Security“, „Energieeffizienz“, und „Industrial Identification“ auf den Foren und beim parallel stattfindenden Kongress im Fokus, ein Gemeinschaftsstand widmet sich dem Themenbereich „Wireless in Automation“ Im 20. Veranstaltungsjahr zeigen rund 1.300 Aussteller ihre Produkte und Dienstleistungen.
Kongress als Wissensbörse Mit 56 Vorträgen und 4 Tutorials bietet der Kongress den Teilnehmern die ideale Plattform, neue Technologien und deren Einsatzmöglichkeiten kennenzulernen und zu diskutieren. In mehreren Vorträgen der Trendsession wird das aktuelle Thema „Open-Source-Software in der Automatisierungstechnik – Potenziale und Strategien“ behandelt und diskutiert. Der Kongressteil Automation beinhaltet zwölf Blöcke mit insgesamt 37 Vorträgen aus den Bereichen Produktionsanlagen, Kommunikation sowie Systeme und Komponenten. Im Kongressteil Drives berichten Experten aus Industrie und Hochschulen über Entwicklungen und Trends in der elektrischen Antriebstechnik. Kernthema mit zwei Sessions ist die Antriebsregelung, Neuerungen in der Software von Antriebsregelgeräten für Servos und Antriebe ohne mechanischen Geber werden aufzeigt. Das Themenspektrum im Detail Die Themen des SPS/IPC/DRIVES-Kongresses sind: Industrial Ethernet; Wireless in Industrieanlagen; Monitoring und
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Diagnose für Industrienetze; Wartung, Bedienung und Inbetriebnahme; Web in Automation; Simulation und virtuelle Inbetriebnahme; Mechatronik; Profile und Protokolle; funktionale Sicherheit; Automation-Security; Simulation; Antriebsregelung; Energieeffizienz und Elektromagnetische Verträglichkeit; Entwurfsmethoden und Werkzeuge. SPS/IPC/DRIVES, Messezentrum Nürnberg, 24. - 26. November 2009 Mesago Messemanagement GmbH, Rotebühlstraße 83-85, 70178 Stuttgart, Deutschland, Telefon +49 (711) 619 46-0, Internet: www.mesago. de/de/SPS
e&i elektrotechnik und informationstechnik
Fotos: Deutsche Messe Hannover, Mesago Messemanagement (2)
Elektrische Automatisierung in Nürnberg
Fotos: E-world energy & water GmbH
panorama
Smart Grids 2010
Energie- und Wasserwirtschaft
Die Euroforum-Konferenz „Smart Grids 2010“ am 9. und 10. November im Hotel Renaissance Düsseldorf greift politische und wirtschaftliche Forderungen nach einer flächendeckenden Umstellung auf intelligente Netzstrukturen auf und stellt Erfahrungen aus Pilotprojekten vor. Die technischen Möglichkeiten von Smart Grids auf allen Spannungsebenen werden dabei ebenso diskutiert wie die Investitionsbedingungen in einem regulierten Marktumfeld. Die Fragestellungen lauten beispielsweise: Automatisiert, flexibel, intelligent – Wie sieht das Netz der Zukunft aus? „Vorreiter des Smart Grid“: Wo stecken die Potenziale von Smart Metering/Home Automation? IKT meets Energy: Wer investiert zuerst? Demand Side Management und Elektromobilität: Dezentrale Erzeugung und dezentraler Verbrauch intelligent verknüpft; Herausforderung Echtzeitdaten: (Wie) sind die IT-Systeme darauf eingestellt? Powerline oder öffentliches Datennetz? Auf die richtige Dateninfrastruktur setzen!
Die E-world energy & water, eine Fachmesse der Energie- und Wasserwirtschaft und zentrale Kommunikationsplattform der Branche, findet von 9. bis 11. Februar 2010 in der Messe Essen statt. Inhaltliche Schwerpunkte der Messe bilden die Bereiche Vertrieb, Handel und Marketing, aber auch neue Themen wie beispielsweise Energieeffizienz und Smart Home werden präsentiert. 2010 wird „smart energy“, dem Zukunftsthema der Energiebranche, erstmals ein eigenständiger Bereich in Messe und Kongress gewidmet. Von Abrechnungsdienstleistern über Energieversorger bis hin zu den Herstellern von Elektrofahrzeugen – Unternehmen dieser Bereiche können sich hier präsentieren. Ergänzt wird der Ausstellungsbereich um ein Forum auf der Standfläche, auf dem Vorträge zu den verschiedenen Themen aus dem Bereich „smart energy“ gehalten und Po-
Kompetenzforum Parallel zur Messe findet jedes Jahr auch der E-world-Kongress statt. 2010 sind unter anderem Konferenzen zu folgenden Themen geplant: zum Strom- und Gasmarkt, zur CCS-Technologie, zur Elektromobilität, zum Energierecht sowie zu Marketing und Kommunikation in der Energiewirtschaft. E-world energy & water, Messe Essen, 9. - 11. Februar 2010
Konferenz Smart Grids, Hotel Renaissance Düsseldorf, 9. - 10. November 2009
E-world energy & water GmbH, Norbertstraße 5, 45131 Essen, Deutschland, Telefon +49 (201) 10 22-210, E-Mail:
[email protected], Internet: www.e-world-2010.com
EUROFORUM, Prinzenallee 3, 40549 Düsseldorf, Deutschland, Telefon +49 (211) 96 86-33 87, Internet: www.euroforum.de/pr-smartgrids09
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diumsdiskussionen durchgeführt werden. Außerdem werden auch mehrere Konferenzveranstaltungen des offiziellen Eworld-Kongressprogramms unter dem Dach der neuen E-world-Marke „smart energy“ stattfinden.
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Innovatives E-Learning Mit innovativen Konferenzformaten legt die diesjährige 15. Online Educa Berlin einen starken Fokus auf Interaktion. Die größte internationale E-Learning-Konferenz für Unternehmen, den Bildungsbereich und den öffentlichen Sektor findet vom 2. bis 4. Dezember 2009 im Hotel InterContinental in Berlin statt. Neue Lernstrategien Unter dem Motto „Innovation, Austausch, Erfolg“ diskutieren rund 2.200 Teilnehmer aus über 90 Ländern über neueste E-LearningEntwicklungen: Dabei geht es um Lernstrategien für die nächste Generation, zeitgemäßes virtuelles Lernmaterial, um mobiles Lernen
sowie neue E-Learning-Geschäftsmodelle und Open-Source-Entwicklungen. Thematisiert werden zudem Trends wie Docu Games, Web 3.0, affektives Computing oder Storytelling. Zahlreiche Workshops, Seminare, Debatten
und Demonstrationen sowie neue interaktive Formate wie das vernetzte „PC-Labor“ Learning Lab setzen dabei auf eine intensive Einbindung der Teilnehmer. Einer der Hauptredner der diesjährigen Online Educa Berlin ist Lord David Puttnam. Der britische Filmproduzent, Oscar-Preisträger, Politiker und E-Learning-Befürworter eröffnet die Konferenz mit einer Rede über Lerninnovationen. Parallel zur Fachkonferenz stellen führende internationale ELearning-Anbieter neue Produkte und Dienstleistungen vor. Zum ersten Mal wird es zudem ein Forum für Lehrer und Pädagogen geben. Online Educa Berlin, Hotel InterContinental, 2. - 4. Dezember 2009 ICWE GmbH, Leibnizstraße 32, 10625 Berlin, Deutschland, E-Mail: info@ online-educa.com, Internet: www. online-educa.com
Fotos: ICWE GmbH/Peter Himsel
Mobilität neu denken Am 24. und 25. November findet im Kongresszentrum der Messe Offenburg erstmals der Fachkongress Ecomobil statt. Der Kongress zur nachhaltigen Mobilität soll eine Plattform schaffen, die es ermöglicht, das Thema Mobilität aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten. Zwei kombinierbare Vortragssessions sorgen für Vernetzung der Herangehensweisen: Mobilitätsmanagement mit Verkehrsplanung und -lenkung zum einen und En-
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ergie und Mobilität mit neuen Antriebstechnologien zum anderen. Zudem können neu entwickelte Fahrzeuge auf der Teststrecke der Messe Offenburg Probe gefahren werden. Ecomobil, Messe Offenburg, 24. - 25. November 2009 Messe Offenburg-Ortenau GmbH, Schutterwälder Straße 3, 77656 Offenburg, Deutschland, Internet: www. ecomobil-kongress.de.
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Ins rechte Licht gerückt: energie- und kosteneffiziente Straßenbeleuchtung Die Umwelt entlasten, das Gemeindebudget schonen und von der neuesten Technik profitieren – diese drei Pluspunkte gaben in der süddeutschen Gemeinde Rednitzhembach den Anstoß dazu, die Straßenbeleuchtung einer eingehenden Modernisierung zu unterziehen. Mit Hilfe innovativer Lichttechnik von TridonicAtco realisierte die Stadt ein neues Beleuchtungskonzept, das bei Energieeffizienz und Kosteneinsparung kaum zu schlagen ist.
Foto: Gerhard Hagen
Rednitzhembach ist eine moderne Gemeinde mit über 7.000 Einwohnern, verkehrsgünstig gelegen zwischen der Städteachse Nürnberg-Fürth und dem Fränkischen Seenland. In den letzten Jahren hat sich die Gemeinde sehr stark weiterentwickelt, die vorhandene Infrastruktur wird ständig ausgebaut. Im Gemeindezentrum wurde 2005 und 2006 ein neues Rathaus mit Rathausplatz und Tiefgarage erbaut und somit eine neue Ortsmitte gestaltet. Gleichzeitig wurde auch die teilweise mehr als 25 Jahre alte Straßenbeleuchtung nach einem Konzept der N-ERGIE AG, dem Energieversorger der Kommune, modernisiert. Das bedeutete in diesem Fall, alte Quecksilber-Hochdrucklampen durch moderne NatriumdampfHochdrucklampen zu ersetzen, um den Energieverbrauch zu senken. Vor allem aufgrund der äußerst langen Betriebszeiten von Straßenbeleuchtungen schlägt dieser Punkt in Gemeindebudgets deutlich zu Buche. 1. Start in die Zukunft Die N-ERGIE AG startete mit einer Bestandsaufnahme der Straßenbeleuchtung, bei der die Leuchten nach umbaufähig und nicht umbaufähig oder schon mit Natriumdampflicht versehen eingeteilt wurden. Die Summe an umbaufähigen Leuchten lag im gesamten Gemeindegebiet bei 577 von 887 Leuchten. Davon konnten die meisten – also 510 Leuchten – von 80-W-Quecksilberdampf- auf 50-W-Na-
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triumdampflampen umgerüstet werden. Für Rednitzhembach bedeutet das, dass die Kommune jedes Jahr 77.000 kWh an Strom einsparen kann, was entsprechend der damaligen Strompreise rund 10.000 Euro pro Jahr ergab. Zusätzlich bedeutet dies für die Umwelt eine Reduktion der Emission um 43.000 t CO2. Die Amortisationszeit lag zum damaligen Zeitpunkt bei etwa sechs Jahren. Nach kurzer Beratung vergab Rednitzhembach den Auftrag zur Umrüstung an die N-ERGIE AG. Innerhalb
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von zwei Monaten waren die Umbauarbeiten abgeschlossen. 2. Lösung mit energieeffizientem Effekt Ermöglicht wurden die schnelle Amortisation und die kurze Bauzeit durch die einzigartige Lösung von TridonicAtco. Bei einer herkömmlichen Umrüstung auf effizientere Leuchtmittel muss das Vorschaltgerät angepasst sowie zusätzlich ein neues Zündgerät installiert werden. Trido-
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3. Umrüstung mit Zusatznutzen Auch der zuständige Energieausrüster zeigt sich mit der Technologie von TridonicAtco mehr als zufrieden. Eduard Sand, N-ERGIE Netz, Nürnberg, zu den Vorteilen des Systems: „Die Zusatzimpedanzen von TridonicAtco eignen sich durch doppelte Isolierung und integrierten Thermowächter perfekt für den Einbau in Schutzklasse 2 (SKII)- als auch in Schutzklasse 1 (SK I)-Leuchten und sind nach „End of life“-Kriterien getestet. Für eine lange Lebensdauer sorgt die integrierte Abschaltung bei Lampendefekt. Ein Hauptvorteil für uns ist, dass die bereits installierten Vorschaltgeräte weiter verwendet werden können und sich so der Umbauaufwand – und somit die Umrüstkosten für die Kommune – weiter reduziert. Durch den Umbau werden die bestehenden Vorschaltgeräte wesentlich weniger belastet und deren „Lebenserwartung“ damit signifikant erhöht. Das ist für uns als Dienstleister ein sehr wichtiger Punkt, da der Kommune dadurch hohe Betriebssicherheit geboten wird. Für uns ist auch wichtig, dass wir Flexibilität bei der Umrüstung haben. Bei TridonicAtco kann ich un-
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ter mehreren Gehäuseformen auswählen, weil die Geräte 80/50 und 125/70 jeweils in einer schlanken und einer kurzen Ausführung verfügbar sind.“ 4. Fazit Der Ersatz von Quecksilberdampf-Hochdrucklampen durch Natriumdampf-Hochdrucklampen und die Integration von TridonicAtco-Zündgeräten mit Zusatzimpedanz bietet einen effizienten Weg, um Beleuchtungsanlagen technisch aktuell zu halten sowie umwelt- und budgetschonend zu betreiben. Die Einsparungen an Energie und Betriebskosten lassen sich für ein durchgängiges Umrüstkonzept nutzen. Die sehr kurze Amortisationszeit der Umrüstung neutralisiert die Investitionskosten meist innerhalb einer Budgetperiode. Aufgrund der Einfachheit des Umrüstungsprozesses sind keine umfangreichen Vorbereitungsmaßnahmen notwendig, die Umrüstung einer kompletten Außenbeleuchtungsanlage kann somit auch in mehreren kleineren Schritten ausgeführt werden, wodurch weniger Finanzmittel gebunden werden. Informationen TridonicAtco GmbH & Co KG, Färbergasse 15, 6851 Dornbirn, Telefon +43 (5572) 395-74, E-Mail:
[email protected], Internet: www. tridonicatco.com
e&i elektrotechnik und informationstechnik
Fotos: Gerhard Hagen, TridonicAtco
nicAtco bietet stattdessen ein innovatives Konzept an, mit dem sich die Umrüstkosten und der Aufwand minimieren lassen: Statt eines Komplettumbaus der Leuchten erfolgt die Umrüstung mit nur einem einzigen zusätzlichen Bauteil. Dieses Modul nimmt die Anpassung des bestehenden Vorschaltgerätes an die Anforderungen der Natriumdampf-Hochdrucklampen vor und liefert die für den Start der Lampe notwendige Zündspannung. Das bestehende Vorschaltgerät verbleibt in der Leuchte. Dadurch reduzieren sich die Umrüstkosten drastisch. Klemmen- und Leuchtenverdrahtung können gleichzeitig bei der Umrüstung auf Beschädigungen überprüft und gegebenenfalls ausgetauscht werden. Die Energieeinsparungen fallen aufgrund der höheren Effizienz der Natriumdampf-Hochdrucklampe mit bis zu 150 lm/W Lichtausbeute gegenüber der Quecksilberdampf-Hochdrucklampe mit nur 60 lm/W sehr deutlich aus. Ersetzt man beispielsweise eine 125-W-Quecksilberlampe durch eine 70-W-Natriumdampflampe, so bedeutet dies bei gleicher Lichtleistung eine um 44 Prozent verringerte Energieaufnahme. Über diese bemerkenswerte Energieeinsparung beim Einsatz von Natriumdampflampen und TridonicAtco-Zündgeräten mit integrierter Zusatzimpedanz amortisieren sich die Gesamtinvestitionen in kurzer Zeit. Der erste Bürgermeister der Gemeinde Rednitzhembach, Jürgen Spahl, verweist auf die Vorteile dieser Lösung: „Zum damaligen Zeitpunkt war die Entscheidung zur Umrüstung und dadurch die finanzielle Belastung des Gemeindeetats ein schwieriger Schritt. Sieht man das aber aus aktueller Sicht, mit den jetzigen Strompreisen, so hat sich zum heutigen Tag betrachtet die Umbaumaßnahme sowohl aus Beleuchtungssicht als auch aus finanzieller Sicht gerechnet. Der Strompreis ist heute um mehr als 40 Prozent höher als zum Zeitpunkt der Umrüstung, was bedeutet, dass die Amortisationszeit heute nur noch bei vier Jahren liegt!“
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Klassiker der Mittelspannungs-Schaltanlagen G. Voß, M.-J. Bollig, H. Möllinger
Systeme GmbH eine neue Schaltfeldkonstruktion nach der klassischen Bauart entwickelt. Hierbei wurden die Erfahrungen und Erkenntisse im Umgang mit den vorhandenen Betriebsmitteln (Vakuum-Leistungsschalter, siehe Tab. 1) integriert, die neuen Bestimmungen IEC 62271-200/VDE 0671 Teil 200 (2004) umgesetzt und auch die Störlichtbogenprüfungen nach der neuen IAC (Internal Arc Classified) (IEC 62271-200, 2004) durchgeführt.
Abb. 1. Vorderansicht und Schnitt der Schaltanlage LiSA/MALu 12 kV, 31,5 kA/1.250 A und 2.000 A Die Entwicklung der Schaltfelder für Mittelspannungsanlagen hat in den letzten Jahrzehnten große Fortschritte in Richtung Kompaktheit gemacht: von der luftisolierten, metallgekapselten Schaltanlage mit Lasttrennschaltern, ölarmen Leistungs-
schaltern bis zu SF6-(gas-) und luftisolierten Schaltfeldern mit Vakuum-Leistungsschaltern. Trotz dieser Entwicklung verlangen die Anwender nach wie vor nach „klassischen Feldkonstruktionen“. Hier ist die Nachfrage sowohl in Europa als auch in den aufstrebenden Industrienationen wie z. B. China, Indien, Russland, Osteuropa, aber auch in einigen afrikanischen Ländern beachtlich. Um diesen Wünschen entgegen zu kommen, haben Tavrida Electric AG und Minis +
Abb. 3. Technischer Aufbau des VakuumLeistungsschalters Typ ISM von Tavrida Electric AG 1. Technisches Konzept Abbildung 1 zeigt beispielhaft den technischen Aufbau des Schaltfeldes mit oben liegender Sammelschiene, herausziehbarem Vakuum-Leistungsschalter, Anordnung der Strom- und Spannnungswandler
Tabelle 1. Übersicht der Innenraum-Schaltmodule ISM Innenraum-Schaltmodule
Abb. 2. Vielfach-Verrastung der Türen für eine hohe Druckfestigkeit im Störlichtbogenfall
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Bemessungsspannung
Bemessungskurzschlussausschaltstrom
Bemessungsstrom
12 kV
16 kA
630 A, 800 A, 1.000 A, 1.250 A
12 kV
20 kA
630 A, 800 A, 1.000 A, 1.250 A, 1.600 A, 2.000 A
12 kV
25 kA
630 A, 800 A, 1.000 A, 1.250 A, 1.600 A, 2.000 A
12 kV
31,5 kA
630 A, 800 A, 1.000 A, 1.250 A, 1.600 A, 2.000 A
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Minis+Systeme GmbH diese optionalen Prüfungen bei der FGH in Mannheim-Rheinau (www.fgh-ma.com) für die verschiedenen Ausbau-Varianten abgelegt. Hierzu gehörten Schaltfelder mit und ohne Druckentlastungskanal (Abb. 4 und Abb. 5) und die Zündorte Sammelschienenraum, Leistungsschalterraum, Kabelanschlussraum. Alle Prüfungen wurden problemlos bestanden (Abb. 6), dank der hervorragenden Konstruktionen, Fertigungsqualität der Teile durch die KWM Weisshaar Blechbearbeitung und der einfachen Montage.
Abb. 4. Prüfaufbau der Schaltfelder mit schrägen Ableitblechen oben sowie des Schnellerders. Jeder Betriebsraum ist mit einer separaten Tür versehen, die über eine leicht zu bedienende Vielfach-Verrastung mit dem Schaltfeld druckfest verschlossen wird (Abb. 2) und auch störtlichtbogenfest ist. Mit einer Feldbreite von nur 650 mm (bis 1.250 A) oder 800 mm (bis 2.000 A) und einer Feldtiefe von nur 1.200 mm, ist die Schaltanlage sehr kompakt und erfüllt somit eine wichtige Anforderung seitens der Anwender. 2. Störlichtbogenprüfungen nach IAC Eine wichtige Entscheidungsgrundlage für den Anwender ist die Störlichtbogenprüfung. Daher haben Tavrida Electric AG und
Abb. 6. Begutachtung der Schaltfelder (Abb. 4) nach bestandener Prüfung
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3. Internationale Kooperation Das Konzept des Mittelspannungssystems LiSA (www.tavrida.de) / MALu (www.minis-systeme.com) beruht auf enger internationaler Zusammenarbeit. So werden die 45.000 pro Jahr gebauten Leistungsschalter verschiedener Baugrößen (Tab. 1, Abb. 3) von Tavrida Electric gefertigt und geprüft. Die notwendigen Typprüfungen nach IEC und ANSI wurden zuvor in den Prüflaboren der KEMA und CESI durchgeführt. Von KEMA nach ISO 9001 zertifiziert, erreicht Tavrida Electric für ihre Produkte das hohe Qualitätsniveau, das in der lebenslangen Wartungsfreiheit zum Ausdruck kommt – unter normalen Betriebsbedingungen bedeutet das bis zu 50.000 Schaltvorgänge. Um die Schaltanlagenfertigung mit diesen Leistungsschaltern in den Ländern rund um den Globus kostengünstig und vor Ort zu ermöglichen, können interessierte Schaltanlagenbauer komplett vormontierte Schaltanlagen bei Tavrida Electric beziehen. Der Zwiespalt der Schaltanlagenbauer, qualitativ hochwertige, typgeprüfte Schaltanlagen zu einem günstigen Preis anbieten zu müssen – aber gleichzeitig einen hohen Aufwand bei der Entwicklung und Prüfung moderner Mittelspannungs-Schaltanlagen zu betreiben – wird von Tavrida Electric durch das kostengünstige Angebot einer Auswahl vollständig typgeprüfter Schaltanlagenlösungen bewältigt. 4. Schlussfolgerung Nicht zuletzt unter Berücksichtigung des großen Exportmarkts für Mittelspannungs-Schaltanlagen ist es vorteilhaft, die Schaltfelder modular, luftisoliert und montagefreundlich zu konzipieren. Dabei wird die Prüfung auf Störlichtbogenfestigkeit immer wichtiger und gehört heute zu
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Abb. 5. Prüfaufbau der Schaltfelder mit Druckentlastungskanal oben. Die geöffneten Türen zeigen den Innenausbau den weltweit anerkannten Qualitätsmerkmalen. LiSA/MALu erfüllen diese Anforderungen vollständig und sind durch das luftisolierte Grundkonzept eine umweltfreundliche Alternative der Zukunft.
Abb. 7. Prüfvorgang der Schaltfelder mit Druckentlastungskanal oben (Abb. 5) Literatur IEC 62271-200 (VDE 0671-200):2004-10 Hochspannungs-Schaltgeräte und -Schaltanlagen Teil 200: Metallgekapselte Wechselstrom-Schaltanlagen für Bemessungsspannungen über 1 kV bis 52 kV. Voß, G. (2008): Aktueller Stand der Technik bei MSSchaltanlagen. Elektropraktiker ep 7-2008. Voß, G. VDE-Fachseminar: Das Update der Fachkompetenz für MS-Scahltanlagen und Stationen. Veranstaltet im HDT. der TAE und in VDE-Bezirksvereinen.
Autoren Dipl.-Ing. Gerhard Voß, 68526 Ladenburg, Deutschland, E-Mail: gerhard.voss.ladenburg@ t-online.de; Dipl.-Phys. Marc-Johann Bollig, Tavrida Electric AG, 91058 Erlangen, Deutschland; Hermann Möllinger, MiNiS+Systeme GmbH, 67263 Grünstadt, Deutschland
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science news
AT&S
Forschungspreis 2009 Mit dem „AT&S Forschungspreis“ in der Höhe von EUR 2.000 zeichnet AT&S jährlich herausragende Arbeiten junger Wissenschaftler im Bereich der Angewandten Physik aus. Terahertzspektroskopie Über den „AT&S Forschungspreis 2009“, der im Rahmen der Jahrestagung der Österreichischen Physikalischen Gesellschaft am 4. September verliehen wurde, kann sich heuer Patrick Rauter von der Johannes Kepler Universität Linz freuen. Im Zuge seiner Dissertation am Institut für Halbleiterund Festkörperphysik hat er auf dem Gebiet der Terahertzspektroskopie gearbeitet. Es gelang ihm, in Si/SiGe-Quantentopfsystemen die Lebensdauer von Ladungsträgern in energetisch höher liegenden Zuständen kontinuierlich durch angelegte elektrische Felder zu verändern und diese Zeiten durch Ultrakurzzeitspektroskopie direkt zu bestimmen.
Prof. Dr. Wolfgang Jantsch (JKU Linz), Dr. Patrick Rauter (JKU Linz), Gewinner des „AT&S Forschungspreises 2009“, und Prof. Dr. Erich Gornik (TU Wien) bei der Preisverleihung (v.l.)
Neue Methoden Der „AT&S Forschungspreis“ wurde 2006 ins Leben gerufen. Ausgezeichnet werden Arbeiten von Nachwuchswissenschaftlern, die neue Methoden entwickelt haben oder grundlegend neue Resultate mittels bereits bekannter Methoden erzielen konnten. Als Preisträger kommen Nachwuchsphysiker in Frage, die ihre Arbeit im jeweils letzten Kalenderjahr an einer österrei-
chischen Universität abgeschlossen haben, nicht älter als 35 Jahre sind und deren Arbeit im Anspruch über einer Dissertation liegt. Informationen AT&S Austria Technologie & Systemtechnik AG, Am Euro Platz 1, 1120 Wien, E-Mail: info@ats. net, Internet: www.ats.net,
Fraunhofer ICT
Redox-Flow-Batterien für Elektroautos
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trennt von einer Membran, die Protonen durchlässt. Bei diesem Ladungsaustausch
fließt Strom über die Elektroden, der sich nutzen lässt. Prototyp bereits vorhanden Bisher haben die Redox-Flow-Batterien jedoch einen Nachteil: Sie speichern deutlich weniger Energie als Lithium-Ionen-Akkus. Die Reichweite der Autos würde nur rund 25 Kilometer betragen. Den Forschern des ICT ist es nun gelungen, die Reichweite
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auf das Vier- bis Fünffache zu steigern. Den Prototypen einer Zelle haben die Forscher bereits hergestellt, nun müssen sie mehrere Zellen zu einer Batterie zusammensetzen und diese optimieren. Diese Weiterentwicklung führen die Forscher mit den Kollegen der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Ostfalia durch. Sie testen Elektroantriebe und Energiespeicher an Modellfahrzeugen, die nur ein Zehntel der Größe üblicher Fahrzeuge haben. Eine herkömmliche RedoxFlow-Batterie hat das Forscherteam bereits in ein Modellfahrzeug eingebaut. Im kommenden Jahr wollen die Forscher auch die neue Batterie mit vierfacher Reichweite in ein Modellauto integrieren. Informationen Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie ICT, Joseph-von-Fraunhofer-Straße 7, 76327 Pfinztal, Deutschland, E-Mail:
[email protected], Internet: www.ict.fraunhofer.de
e&i elektrotechnik und informationstechnik
Fotos: AT&S, Fraunhofer
Der Plan der deutschen Bundesregierung sieht vor, dass bis zum Jahr 2020 eine Million Elektroautos in Deutschland verkauft werden sollen. Die Forscher müssen bis dahin allerdings noch einige Herausforderungen meistern. Ein Hoffnungsträger im Bereich des Energiespeichers sind die Lithium-Ionen-Akkus. Sie zu laden, dauert jedoch Stunden – Zeit, die der Autofahrer unterwegs nicht hat. Eine Alternative sehen Forscher des Fraunhofer-Instituts für Chemische Technologie ICT in Redox-Flow-Batterien, welche auf flüssigen Elektrolyten basieren. Man könnte sie daher an der Tankstelle in wenigen Minuten aufladen: Der entladene Elektrolyt wird einfach abgepumpt und durch einen aufgeladenen ersetzt. Der abgepumpte Elektrolyt kann an der Tankstelle wieder geladen werden, z. B. durch ein Windrad oder eine Solaranlage. Das Prinzip von Redox-Flow-Batterien ist nicht neu: Zwei flüssige Elektrolyte, die Metall-Ionen enthalten, strömen durch Elektroden aus porösem Graphitflies, ge-
FH OÖ/Wels
Neue Master-Studienrichtungen Ab Oktober 2009 werden an der Welser Fakultät für Technik und Umweltwissenschaften sechs neue Master-Studiengänge angeboten: Automatisierungstechnik, Bio- und Umwelttechnik, EntwicklungsingenieurIn Maschinenbau, Innovations- und Produktmanagement, EntwicklungsingenieurIn Metall und Kunststofftechnik sowie Öko-Energietechnik. Von den 1.515 Studenten, die im Studienjahr 2009/2010 am Campus Wels studieren, starteten Anfang Oktober 181 in neue Master-Studien. Voraussetzung für den Einstieg in ein Welser Master-Studium ist der Abschluss eines mindestens sechssemestrigen, facheinschlägigen Bachelor-Studiums oder eines vergleichbaren Hochschulstudiums. Ausbildung für die heimische Industrie Die Fakultät für Technik und Umweltwissenschaften ist die technische Hochschule der FH Oberösterreich und besteht bereits seit
1994. Mit ihren Schwerpunkten und erfolgreichen Forschungsprojekten in diesen Bereichen zählt sie zu den renommiertesten Fachhochschulen Österreichs. Dass die Welser FH-Studiengänge höchste Ausbildungsqualität bieten, unterstreichen auch die jährlich durchgeführten FH-Rankings des „Industriemagazins“: Mehr als 900 Personalentscheider von großen heimischen Unternehmen bewerteten seit Jahren sämtliche Technik- und Wirtschaftsstudiengänge an Österreichs FHs. Die Studienrichtungen Bio- und Umwelttechnik, Automatisierungstechnik und Mechatronik/Wirtschaft konnten sich bereits mehrmals über den ersten Platz in ihrer Kategorie freuen. Informationen FH OÖ Studienbetriebs GmbH, Fakultät für Technik/Umweltwissenschaften, Stelzhamerstraße 23, 4600 Wels, EMail:
[email protected], Internet: www. fh-ooe.at/campus-wels
TU Wien
High Potential-Programm TUtheTOP 2009/10, das High Potential-Programm der TU Wien, startete Anfang Oktober in seine dritte Runde. Neun renommierte Partnerunternehmen und 62 motivierte Studierende gestalten diesmal das Programmjahr. Dr. Wolfgang Stalzer, Präsident des Techniker Cercle, und Mag. Klaus Malle, Country Managing Director von Accenture Österreich, eröffneten dieses erfolgreiche Programm. Schlüsselqualifikationen Seit ihrer Gründung 1815 sieht sich die TU Wien der Förderung exzellenter Leistungen verpflichtet und verfolgt mit dem Programm die Förderung der Employability
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sowie die Erlangung von Schlüsselqualifikationen, die über das Studium hinaus gehen. Für das Studienjahr 2009/10 konnten neben dem Techniker Cercle, der die Schirmherrschaft für das Programm übernommen hat, und dem Mainpartner Accenture Austria weitere acht Unternehmen gewonnen werden, unter ihnen etwa IBM Österreich oder der Verbund. Informationen TU Career Center GmbH, Schaumburgergasse 1/2/15, 1040 Wien, Telefon +43 (1) 504 16 34-10, E-Mail:
[email protected], Internet: www.tuthetop.at
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Steirische Plattform
Gründung der „E-Cademy“ Die Rektoren der vier Grazer Universitäten vereinbarten Anfang September in der steirischen Landeshauptstadt den Start für eine österreichweit einzigartige Kooperation mit dem Vorstand der Energie Steiermark. Die gemeinsame Partner-Plattform unter dem Titel „E-Cademy“ wird vom steirischen Energie-Konzern zu Beginn mit 100.000 Euro ausgestattet. Energie-Fragen der Zukunft Laut Energie Steiermark-Vorstandssprecher Dr. Oswin Kois wird damit ein klares Signal in Sachen Innovation gesetzt. Die Partnerschaft mit der Wissenschaft soll konsequent entwickelt werden, wobei die Erneuerbare Energie im Mittelpunkt stehen wird. Das gemeinsame Ziel ist es, sich grundsätzlich über alle Fakultäten hinweg den wesentlichen Energie-Fragen der Zukunft zu widmen, auch im Bereich Betriebswirtschaft, Kultur oder Medizin. Im Rahmen der Plattform „E-Cademy“ wollen der Rektor
der Medizinischen Universität, Univ.-Prof. Dr. Josef Smolle, und der Vizerektor der Kunstuniversität Graz, Univ.-Prof. Dr. Robert Höldrich, eine ganzheitliche und grenzüberschreitende Betrachtung des Faktors Energie einbringen. Konkrete Projekte In den kommenden Wochen werden konkrete Projekte ausgearbeitet, die ersten werden bereits 2010 realisiert. Das Spektrum reicht dabei von Austauschprogrammen für High Potentials über Themen wie E-Mobility bis hin zu einer gemeinsamen, wissenschaftlichen Veranstaltungsreihe. Wesentliche Basis ist dabei auch die Energiestrategie 2025 des Landes Steiermark. Informationen Energie Steiermark AG, Leonhardstraße 59, 8010 Graz, Telefon +43 (316) 90 00, Internet: www.e-steiermark. com
FH St. Pölten, WIFI Wien
Lehrgang IT Security Qualifizierte IT-Security-Fachleute werden in der Wirtschaft und im öffentlichen Bereich dringend benötigt – ein neuer akademischer Lehrgang des WIFI Wien und der FH St. Pölten verbindet nun fachliche Weiterbildung und Spezialisierung in diesem Bereich. Der Lehrgang „IT Security“ startete im Oktober 2009. Der Hochschullehrgang wird von der FH St. Pölten und dem WIFI NÖ bereits seit zwei Jahren durchgeführt. Nun werden das erfolgreiche Konzept und die wissenschaftliche Expertise aus St. Pölten für den Lehrgang in Wien übernommen. Speziell für diese Ausbildung wurde vom WIFI Wien ein neues Netzwerklabor entwi-
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ckelt und gebaut – ein hoher Praxisanteil ist damit garantiert. Vier Schwerpunktthemen Das Curriculum ist modular konzipiert. Die vier Schwerpunktthemen des Lehrgangs sind IT-Betrieb – Netzwerktechnik – Sicherheitsmanagement – Kryptografie und Authentifizierungstechniken. Nach drei Semestern schließen die Teilnehmer mit der Bezeichnung „Akademische/r IT Security Experte/-in“ ab. Informationen FH St. Pölten, Matthias Corvinus-Straße 15, 3100 St. Pölten, E-Mail office@ fhstp.ac.at, Internet: www.fhstp.ac.at
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firmen+produkte
Siemens Österreich
Mit grünen Technologien den Energieverbrauch senken Angesichts der rückläufigen Entwicklung beim Bau von Neuanlagen gewinnen Effizienz, Flexibilität und Zuverlässigkeit der bestehenden Anlagen an Bedeutung. Bei grünen Lösungen gehen Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz Hand in Hand: Durch die Modernisierung der Antriebstechnik, lassen sich bis zu 70 Prozent der Stromkosten einsparen. „Energieeinsparungen im industriellen Umfeld sind ein wichtiger Beitrag zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit unserer Kunden. Damit wird sichergestellt, dass getätigte Investitionen auch nachhaltig rentabel, zukunftssicher und umweltschonend sind“, so Christian Zwickl-Bernhard, Leiter der Divisionen Industry Automation and Drive Technologies, mit Hinweis auf die weltweit verschärften Effizienzvorgaben. Spätestens ab dem 16. Juni 2011 gilt für Elektromotoren die Gesetzgebung nach dem neuen „International Efficiency Standard“. Durch den Betrieb von hocheffizienten, mit Kupferläufern ausgestatteten Motoren, lassen sich gegenüber einem herkömmlichen Motor bis zu 40 Prozent Verlustleistung einsparen. Enormes Einsparpotenzial Rund die Hälfte des Gesamtstromverbrauchs in entwickelten Ländern ist industrieller Natur, mehr als zwei Drittel davon fließen in elektrische Antriebssysteme. Das
österreichweite Einsparpotenzial durch drehzahlveränderbare Antriebe und Energiesparmotoren wird auf 4.220 Gigawattstunden pro Jahr beziffert. Das entspricht in etwa der 4-fachen Jahresproduktion des Kraftwerkes Wien-Freudenau oder der 15fachen Jahresproduktion des Kraftwerkes
Präsentierten aktuelle Systeme und Lösungen für mehr Kosten- und Energieeffizienz von Unternehmen: Mag. Ch. ZwicklBernhard und Dipl.-Ing. Dr. K. Hofstädter Hieflau in der Steiermark. Siemens fokussiert sich im Industriegeschäft darauf, dass sich Investitionen der Kunden so schnell wie möglich rechnen müssen, und zwar unter Betrachtung der Gesamtkosten über den kompletten Lebenszyklus hinweg. Der Einsatz neuer Siemens-Antriebssysteme amortisiert sich meist in weniger als 18 Monaten.
Energiemanagement Neben Antrieben tragen auch moderne Steuerungssysteme zur Steigerung der Energieeffizienz bei. Sie sorgen dafür, dass Energie nur dort verbraucht wird, wo man sie auch wirklich benötigt. Einzelne energieeffiziente Produkte senken zwar punktuell den Energieverbrauch, aber erst die intelligente Kombination dieser Systeme von der Planung bis zum Betrieb im Rahmen von Totally Integrated Automation (TIA) kann die Potenziale nachhaltig heben. Siemens hat eine Energiemanagement-Software auf Basis seiner Simatic-Steuerungsfamilie entwickelt, mit der Fabrikbetreiber den Energieverbrauch für einzelne Produktionschargen sowie für jede beliebige Kostenstelle ermitteln können. Je genauer der Anteil einzelner Komponenten oder Prozesse am Gesamtverbrauch bekannt ist, desto besser kann intelligentes Energiemanagement den Verbrauch optimieren. Siemens bietet dafür die passende Serie digitaler Messgeräte. Mit dem richtigen Gesamtkonzept können bis zu 20 Prozent der Energie- und Be triebskosten eingespart werden. Informationen Siemens AG Österreich, Siemensstraße 92, 1210 Wien, Telefon +43 (5) 17 07-0, E-Mail: kontakt.
[email protected], Internet: www.siemens.at
B&R
Fotos: Siemens, B&R
Zentrale Leistungsversorgung für mehr Sicherheit Mit den passiven Leistungsversorgungsmodulen 8B0P bietet B&R eine neue Variante der zentralen Leistungsversorgung von ACOPOSmulti-Antriebssystemen. Ausgelegt für Netzeingangsspannungen von 3 x 380 bis 3 x 500 VAC verfügen sie je nach Typ über eine Dauerleistung von 8 kW oder 16 kW. Die hohe Spitzenleistung von 24 kW bzw. 48 kW ist besonders für dynamische Applikationen interessant, wie z. B. im Anwendungsumfeld der Verpackungs- und Druckindustrie. Damit sind bei vergleichsweise kleinen Abmessungen hohe Beschleunigungen und Geschwindigkeiten möglich. Ein besonderes Ausstattungsmerkmal stellt die passive Motorbremsung dar, die
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ein unkontrolliertes Absenken von hängenden Lasten bei netzspannungsfreien ACOPOSmulti-Antriebssystemen verhin-
tern vorgeschalteten Netzfilter, der die geltenden EMV-Richtlinien erfüllt. Der Anwender erhält mit der integrierten Power Meter-Funktion auch Auskunft über den mittleren und maximalen Wirk- und Scheinleistungsverbrauch seiner Produktionsmaschine. Diese Informationen ermöglichen eine Optimierung der Produktion im Hinblick auf minimalen Energieverbrauch bzw. reduzierte „Life Cycle Costs“. Informationen
dert. Bei einem Versagen der mechanischen Haltevorrichtungen wird in diesem Fall der Motor gebremst – die hängende Last wird dadurch kontrolliert abgesenkt. Der Netzanschluss erfolgt über einen ex-
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Bernecker + Rainer Industrie-Elektronik GmbH, B&R Straße 1, 5142 Eggelsberg, Telefon +43 (7748) 65 86-0, Internet: www.br-automation. com
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Salzburg AG
„The Mobility House“: Elektromobilität für alle Regionen Das Interesse an Elektromobilität ist derzeit enorm
umfangreiche optionale Zusatzpakete beinhalten. Zukunftsmarkt Elektromobilität In Salzburg wurde das Konzept der sauberen „Mobilität im Abo“ von der Salzburg AG mit ElectroDrive Salzburg bereits sehr erfolgreich umgesetzt. Die Resonanz der Gewerbe- und Privatkunden auf Elec-
troDrive zeigt, dass die Nachfrage schon jetzt enorm und das weitere Potenzial sehr hoch ist. Informationen Salzburg AG für Energie, Verkehr und Telekommunikation, Bayerhamerstraße 16, 5020 Salzburg, Internet: www.salzburgag.at
Personalia Verbund APT/EPEX Spot Nach seiner Wahl zum Vositzenden des Börsenrates der EEX (European Energy Exchange, Leipzig) im Juni dieses Jahres wurde Dr. Günther Rabensteiner, Vorstandsvorsitzender der Verbund–Austrian Power Trading AG Anfang September auch zum Chairman des Exchange Council der EPEX Spot (European Power Exchange Spot, Paris) gewählt. Die beiden größten kontinentaleuropäischen Energiebörsen EEX (Leipzig) und Powernext (Paris) haben mit der Gründung der gemeinsamen Gesellschaft EPEX Spot SE mit Sitz in Paris ihre Strom-Spotmarktaktivitäten in einer europäischen Strombörse gebündelt. Über die EPEX Spot SE
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wird der Stromspothandel für Frankreich, Deutschland, Österreich und die Schweiz abgewickelt. Diese Länder machen zusammen mehr als ein Drittel des europäischen Stromverbrauchs aus.
Alcatel-Lucent Dipl.-Ing. Oliver Schmerold wurde zum Vice President für Vertical Markets Services der Alcatel-Lucent weltweit bestellt. Der Absolvent der TU Wien begann seine Laufbahn bei Alcatel Austria im Jahr 1999 als Sales & Marketing Manager. Schmerold
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war bei Alcatel bereits in etlichen Bereichen tätig. Zu seinen Funktionen zählten Leiter der Optical Networks Division und der Wireless Transmission Division Alcatel Austria, Leiter der Integration und Services Division Alcatel Austria sowie der Vice President Services Central Europe & Network Operations Delivery Europe. Als Vorstandsmitglied der Alcatel-Lucent in Österreich folgte Schmerold per 1. Oktober Dipl.-Ing. Erwin Teufner nach, der auch zum Chief Technical Officer ernannt wurde. Erwin Teufner ist Absolvent der TU Wien und begann seine Laufbahn bei Alcatel Austria im Jahr 1993 im Bereich System & Software Development. Im April 1999 wurde er zum Vertriebsleiter Broadband & Datanetworks berufen, drei Jahre später zum Direktor des Technikbereichs. Im selben Jahr übernahm er die Konzernfunktion des Vice President Broadband & Data für die Region Zentral- und Osteuropa.
e&i elektrotechnik und informationstechnik
Foto: Salzburg AG
Vor dem Hintergrund steigender Umweltbelastung, Knappheit fossiler Ressourcen und langfristig steigender Treibstoffpreise gründen die drei Unternehmen RaiffeisenLeasing, Salzburg AG und The Advisory House eine überregional agierende Dachgesellschaft: „The Mobility House“. Diese bietet lokalen Betreibern wie zum Beispiel Energieversorgungsunternehmen, Städten oder Gemeinden Bausteine zum Aufbau eines eigenen Angebotes von Elektro-Mobilitätsprodukten. The Mobility House bindet sich dabei bewusst an keinen Infrastruktur- oder Autohersteller, um sowohl Preis und Verfügbarkeit als auch Standards und Qualität zu sichern. Endkunden bekommen einfachen und günstigen Zugang zu innovativen und erprobten Elektro-Mobilitätsprodukten. Schon bald werden lokale Betreiber Mobilitätspakete anbieten können, die neben den Elektrofahrzeugen auch die Batterieladeinfrastruktur, Strom als Treibstoff und
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Phoenix Contact
Telekom Austria Group
PV-Kontaktierung
Investition von 1,5 Milliarden Euro
Die elektrische Verbindung von Solarmodulen erfolgt in der Photovoltaik mit der Junction Box. Phoenix Contact hat nun speziell für Dünnschichtmodule bzw. kristalline Module kleiner Leistungsklassen die Junction Box PV-JB 2,5/2-20 in Schutzart IP 65 entwickelt. Sie zeichnet sich durch einen hohen Automatisierungsgrad aus und wird lediglich auf den Kontaktbändern (Ribbons) platziert sowie hinunter gedrückt – die Kontaktierung ist damit erfolgt. Die Junction Box kann zwei Kontaktbänder mit 4 mm Breite und 0,3 mm Stärke kontaktieren. Die anschließbaren Kabelaußendurchmesser reichen von 5,4 mm bis 5,9 mm.
Die österreichische kupferbasierte Festnetz-Telekommunikationsinfrastruktur existiert seit mehr als 125 Jahren – mit dem Bau des Next Generation Networks durch Telekom Austria erfährt sie nun eine völlige Neugestaltung. Bis 2013 soll rund eine Milliarde Euro in die Modernisierung der Festnetzinfrastruktur investiert werden.
Neben dem Bau der neuen Breitbandanschlüsse wird im Rahmen des Next Generation Networks das bestehende Telefonsystem in eine moderne All IP-Serviceplattform weiterentwickelt. Damit wird die Basis für völlig neue Kommunikationsdienste und konvergente Services wie Unified Communication oder Voice over IP geschaffen.
Pilotprojekte In den Glasfaser-Testmärkten Klagenfurt, Wien 15. und Wien 19. Bezirk werden in den Haushalten ab 2010 Breitbandanschlüsse mit 100 Mbit/s verfügbar sein (Fiber to the Home). Darüber hinaus wird Villach ab Herbst diesen Jahres die erste „Fiber City“ Österreichs sein: Im gesamten Stadtgebiet werden 128 abgesetzte Netzelemente (Fiber to the Curb) für eine Versorgung mit bis zu 30 Mbit/s in Betrieb genommen. Auch im ländlichen Raum werden mehr als 750.000 private Haushalte und Gewerbebetriebe mit High-SpeedBreitband mit bis zu 30 Mbit/s versorgt.
Mobiles Breitband Auch in der Mobilkommunikation wird das Thema Breitband weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Um den steigenden Bedarf abzudecken, wird mobilkom austria in den kommenden vier Jahren 500 Mio. Euro vor allem in den Netzausbau und in die Qualität der Infrastruktur in vestieren.
EUREL
T-Mobile
Auszeichnung
Ende September fand in Venedig die diesjährige Generalversammlung von EUREL (Convention of National Societies of Electrical Engineers of Europe) statt. Im Rahmen der Veranstaltung wurden einige Funktionen statutengemäß neu besetzt: Präsident des Dachverbandes der nationalen Verbände der Elektrotechnik für das Jahr 2009/10 ist Willy Gehrer, Präsident der electrosuisse, der als ehemaliger EUREL-Vizepräsident nun Prof. Alessandro Gandelli ablöst. Als neuer Vizepräsident wurde Prof. Jerzy Barglik vom polnischen Verband SEP gewählt. Karsten Larsen vom schwedischen Verband SER wurde als Chairman Executive Committee gewählt. Er folgt damit OVEGeneralsekretär Dipl.-Ing. Peter Reichel nach, der diese Funktion drei Jahre lang inne hatte. Chairman Board of Directors bleibt Dr.Ing. Hans Heinz Zimmer vom VDE.
Dr. Rüdiger Köster hat per 1. September den Geschäftsbereich Technik und IT im Vorstand von T-Mobile Austria übernommen. Der gebürtige Deutsche folgt Jim Burke nach, der nach Bonn zur Deutschen Telekom zurückkehrt. Nach seinem ElektrotechnikStudium an der Universität Siegen begann Rüdiger Kösters berufliche Laufbahn bei der Deutschen Telekom, wo er ab 1990 von Beginn an bei der Einführung der GSM-Technik mitwirkte. 1998 ging er für die Deutsche Telekom nach Italien, drei Jahre später wechselte er zur Telekom Tochter T-Mobile USA nach Seattle. 2004 kehrte Köster nach Deutschland zu T-Mobile International zurück.
Die Wienerin Andrea Weidlich vom Institut für Computergrafik der TU Wien wurde für ihre Dissertation über die Simulation von Lichteffekten bei Edelsteinen mit dem Hannspeter-Winter-Forschungspreis der TU ausgezeichnet. Thema ihrer Forschungsarbeit war die Computersimulation von pseudochromatischen Farbeffekten bei Edelsteinen. Ziel war es, diese Effekte so wiederzugeben, dass eine tatsächliche Vorhersage der Realität gemacht werden kann – ein Schmuckstein wird am Computer simuliert, dadurch kann Virtual Prototyping betrieben werden, also das Treffen einer Vorhersage mittels Computersimulation. Das Verfahren kommt dann zum Einsatz, wenn es teurer oder gar unmöglich ist, einen Prototypen zu bauen, etwa auch in der Architektur oder Automobilindustrie. Der mit 10.000 Euro dotierte Hannspeter-Winter-Preis wurde 2007 in Gedenken an den Physiker (1941-2006) eingerichtet.
Informationen Phoenix Contact GmbH, Ada-Christen-Gasse 4, 1108 Wien, Telefon +43 (1) 680 76 38, E-Mail:
[email protected], Internet: www. phoenixcontact.at
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Informationen Telekom Austria TA AG, Lassallestraße 9, 1020 Wien, Telefon +43 (59) 059-10, E-Mail:
[email protected], Internet: www.telekom.at
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HP Österreich
„Taten statt Worte“: familien- und frauenfreundlicher Betrieb J. Schober (Young&Rubicam), Mag. Ute Wegscheider (Stadträtin), Ing. I. Leeb (Wiener Städtische), Dr. J. Havasi, BM a.D. M. RauchKallat, E. Mayr MBA (HP), Mag. S. de Cillia (Frequentis), Dr. P. Stuller (WKO Wien), Dr. J. Hoffmann (BKA-Frauen) (v.l.n.r.) Im diesjährigen Wettbewerb „Taten statt Worte“ wurde HP Österreich unter die besten drei Unternehmen der Kategorie Großbetriebe (über 50 Mitarbeiter) in Wien gereiht. Im Rahmen dieses Wettbewerbs, der in allen österreichischen Bundesländern stattfindet, werden seit Beginn der 1990er Jahre die frauen- und familienfreundlichsten Betriebe Österreichs gekürt.
Bewertet werden unter anderem die Bereiche Frauenanteil in Führungspositionen, Arbeitszeit, Weiterbildung, Karenz und Wiedereinstieg sowie familienfreundliche Maßnahmen. Bereits Ende der 1990er Jahre wurde HP zweimal mit dem „Gläsernen Schuh“, einem Vorläufer des heutigen Taten statt Worte-Wettbewerbs, als frauen- und fa-
milienfreundlichster Betrieb Wiens ausgezeichnet. Verschiedenartigkeit als Mehrwert Bei HP spielt Gender Diversity eine zentrale Rolle. Derzeit sind rund 30 % aller Mitarbeiter bei HP Österreich Frauen – ein ungewöhnlich hoher Anteil in der IT-Branche. Auch von einer „gläsernen Decke“ kann keine Rede sein: Im österreichischen Managementteam sind die Frauen mit drei von fünf Positionen vertreten. Um seinen Mitarbeitern ein Höchstmaß an Flexibilität und Selbstbestimmung zu ermöglichen, bietet HP Österreich aktuell 46 verschie dene Arbeitszeitmodelle an. Informationen Hewlett-Packard GmbH, Wienerbergstraße 41, 1120 Wien, Telefon+43 (1) 811 18-00 00, Internet: www.hp.com/at; www.taten-statt-worte. at
GE Energy
Visionen am Standort Jenbach realisiert Gleich zwei Eröffnungen feierte die Gasmotorensparte von GE Energy Ende September in ihrem Werk in Jenbach: Mit der neuen „Flowline“ für die Endfertigung von Generatorsets zur Stromerzeugung und Blockheizkraftwerken und dem ebenfalls neu eingerichteten „Overhaul Technology Center“ rüstet sich das Unternehmen für die Zukunft und bietet seinen Kunden eine wesentliche Verbesserung im Service. Jenbacher investierte dafür insgesamt rund fünf Mio. Euro – nach Investitionen von rund 125 Mio. Euro, die in den letzten fünf Jahren bereits in den Ausbau dieses Standorts flossen.
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den. Dadurch erhöht sich die Montagekapazität bei vollständiger Produktflexibilität spürbar. Komplett neu aufgebaut ist auch das Overhaul Technology Center, mit dem Jenbacher die Produktion mit der Generalüberholung von Motoren verbindet. Modernste Werkzeuge und Anlagen, die auch einen eigenen Prüfstand umfassen, sorgen unter anderem für eine noch raschere Retournierung der überholten Motoren. Schwerpunktmäßig bedient das neue
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Overhaul Technology Center die Region Europa, die aufgrund von mehreren tausend installierten Jenbacher Gasmotoren den weltweit größten Bedarf an General überholungen aufweist. Informationen GE Energy, Jenbacher Gasmotoren, Achenseestraße 1-3, 6200 Jenbach, Telefon +43 (5244) 600-0, E-Mail:
[email protected], Internet: www. ge.com/energy
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Fotos: HP, GE Energy
Produktivität und Output gesteigert Mit der Investition in eine innovative Montagelinie im Flussprinzip kann die Produktivität in der Endmontage um 30 % gesteigert werden. Der Hauptvorteil der neuen Montagelinie besteht in ihrem hohen Qualitätsanspruch im Hinblick auf Arbeitsplätze, Arbeitsabläufe und Materialmanagement, so dass damit wesentlich stabilere Prozesse, deutlich kürzere Durchlaufzeiten und höchste Produktqualität erzielt wer-
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RUAG Space
Mit Elektroantrieb bis zum Planeten Merkur Immer mehr Satelliten nutzen den Schub von neuartigen elektrischen Triebwerken. So auch die neue Wissenschaftsmission BepiColombo der Europäischen Raumfahrtagentur ESA, die Mitte 2014 zu einer sechs Jahre dauernden Reise zum Planeten Merkur aufbrechen soll. RUAG Space (seit 1. September der neue Name der RUAG Aerospace Austria GmbH) in Wien erhielt von Astrium, dem industriellen Hauptverantwortlichen für diese Mission, den Auftrag zur Lieferung des Positioniersystems für eine neue Generation von elektrischen Antrieben für diese Mission. Die Ausrichtung der insgesamt vier Triebwerks-Mechanismen an Bord von BepiColombo wird durch eine Elektronikeinheit gesteuert, die ebenfalls von RUAG Space entwickelt und gebaut wird. Eine speziell an die Bedürfnisse von BepiCo-
lombo angepasste Thermalisolation von RUAG Space wird den Satelliten gegen die extremen Temperaturbedingungen in der Umgebung des Merkur schützen.
Positioniermechanismus für elektrische Satellitenantriebe
Effizienz elektrischer Triebwerke BepiColombo ist die erste interplanetare Erkundungsmission der ESA zu den sehr heißen Regionen unseres Sonnensystems. Für die lange Anreise zum Merkur nutzt BepiColombo die, wenn auch nur geringe, so doch stetig wirkende Schubkraft von vier elektrischen Triebwerken. Einer der Hauptvorteile gegenüber den bisherigen chemischen Triebwerken für Satelliten liegt in der höheren Effizienz der elektrischen Triebwerke und der daraus resultierenden Einsparung an Treibstoffmasse.
Die Wissenschaftsmission BepiColombo auf dem Weg zum Merkur
Für die volle Ausnutzung der geringen Schubkraft dieser Antriebe, die etwa mit dem Gewicht von drei Stück A4-Blättern vergleichbar ist, ist eine genaue Ausrichtung der Schubrichtung durch den Schwerpunkt des Satelliten besonders wichtig. Dies wird der speziell für diese neue Art von elektrischen Antrieben entwickelte Positioniermechanismus von RUAG Space gewährleisten, der neben einem geringen Gesamtgewicht auch hohe Festigkeit bietet. Informationen RUAG Space GmbH, Stachegasse 16, 1120 Wien, Telefon +43 (1) 801 99-0, Internet: www.ruag. com
Profactor
Fotos: Profactor, ESA, RUAG Space
Robotergestützte Software findet auch den kleinsten Fehler Profactor, die Steyrer Unternehmensgruppe für Produktionstechnologie, präsentierte mit dem Produkt Complete Inspect auf der SMART Automation Austria eine Software zur robotergestützten Vollständigkeits- und Qualitätskontrolle. Mit nur einer einzigen Software können sowohl die Inspektionsaufgaben als auch die Roboterpositionierung durchgeführt werden – wobei Programmierkenntnisse zur Robotersteuerung nicht erforderlich sind. Funktionsweise Das Objekt, das unter die Lupe genommen werden soll, wird im so genannten
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und abgelegt. Im Kontrollmodus fährt der Roboter automatisch die relevanten Prüfbereiche ab und kontrolliert, ob bei den einzelnen Sensoren das Ist-Bild mit dem Soll-Wert übereinstimmt. Die Software ist vom jeweiligen Betreiber selbst installier- und konfigurierbar und verfügt über eine bedienerfreundliche Benutzeroberfläche sowie die Möglichkeit zur Videoaufzeichnung. Lernmodus mit einem Roboter vor einer Kamera in Position gebracht. Für die zu überprüfenden Eigenschaften, wie zum Beispiel fehlende Schrauben oder Bohrungen, werden Kontrollsensoren gesetzt. Sämtliche Positionen werden gespeichert
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Informationen Profactor GmbH, Im Stadtgut A2, 4407 SteyrGleink, Telefon +43 (7252) 885-0, E-Mail:
[email protected], Internet: www.profactor.at
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Peter Kopacek – 70 Jahre Em. O. Univ.-Prof. Dr. techn. Dr. h.c. mult. Peter Kopacek, der weltweit bekannte und international anerkannte österreichische Wissenschaftler der Roboter- und Regelungstechnik, feiert am 31. Oktober 2009 die Vollendung seines siebzigsten Lebensjahres. Von 1945 bis 1953 besuchte Peter Kopacek die Volksschule und die Hauptschule in Wien. Sodann besuchte er von 1953 bis 1958 die Höhere Technische Lehranstalt in Wien, Abteilung Maschinenbau. Bereits in dieser Zeit hatte er durch die in der Schulzeit absolvierten Praktika und Ferialarbeiten bei verschiedenen Unternehmen grundlegende industrielle Erfahrungen gesammelt; diese Verbundenheit mit der Ingenieur- und insbesondere der maschinenbaulichen Realität hat er immer beibehalten. Zu Studium und wissenschaftlichem Werdegang von Peter Kopacek sei ausgeführt: Von 1958 bis 1966 absolvierte er das Studium des Maschinenbaus an der Technischen Universität Wien, Schwerpunkt Steuerungs- und Regelungstechnik. Im September 1971 erfolgte die Promotion zum Dr. techn. mit Auszeichnung. Im September 1972 wurde Peter Kopacek zum Lehrbeauftragten für Regelungstechnik an der TU Wien und gleichzeitig auch zum Leiter des hierortigen Laboratoriums für Regelungstechnik für Maschinenbauer ernannt. Am 25. August 1976 erfolgte die Habilitation und Erteilung der Venia legendi für Steuerungs- und Regelungstechnik. In den Jahren 1984 und 1985 hielt er Gastvorlesungen zur Robotertechnik an der Technischen Hochschule Ilmenau, und er ist korrespondierendes Mitglied der
Sächsischen Akademie der Wissenschaften in Leipzig sowie Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften. Im Oktober 1986 wurde Peter Kopacek zum Vorsitzenden der Working Group 7.2 „Education in Robotics“ im Rahmen der EDCOM von IFAC nominiert. 1988 wurde er zum Wissenschaftlichen Leiter, 1989 zum Leiter der Abteilung System- und Automatisierungstechnik der Wissenschaftlichen Landesakademie für Niederösterreich in Krems bestellt. Diese Funktion hatte er bis 1995 inne. Seine Tätigkeit in Krems war sehr befruchtend für die damals neu errichtete akademische Institution, die unter seiner wissenschaftlichen
Leitung hohes internationales Ansehen auf dem Gebiet der Automatisierungs- und Robotertechnik erlangte. Viele angesehene, auch internationale Fachkollegen in diesem Bereich konnten zu Forschungsund Lehraufgaben nach Krems eingeladen werden, und eine Reihe von Lehrgängen, Summerschools und Fachkongressen fand aufgrund seiner Initiative dort statt. Die ausgezeichnete wissenschaftliche Vorbereitung dieser Institution für die nachfolgende Umgestaltung in die Donau-Universität wurde so erfolgreich getätigt.
OVEyoungEngineers Auftaktveranstaltung an der TU Graz Berufseinsteiger waren im OVE lange Zeit unterrepräsentiert. Dies soll sich bald ändern – mit der Gründung des Netzwerks „OVEyoungEngineers“. Diese Plattform stellt ein Bindeglied zwischen Absolventen eines einschlägigen Studiums und im Beruf stehenden Elektrotechniker/inne/n dar und hat sich zum Ziel gesetzt, diese besser miteinander zu vernetzen. Am 30. November 2009 findet an der Technischen Universität in Graz eine feierliche Auftaktveranstaltung statt, an der OVE-Präsident Dipl.-Ing. Gunter Kappacher ein Impulsreferat halten wird.
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Bereits im März 1990 erfolgte die Berufung Peter Kopaceks an die Technische Universität Wien mit der Ernennung zum O. Univ.-Prof. für Handhabungsgeräte und Robotertechnik. Seit Juli 1996 ist er Council-Member der IFAC; weiters ist er Generalsekretär des IFAC-Beirates Österreich, Executive Council Member der IFR, Österreichischer Vertreter im IARP, stellvertretender Vorsitzender der OGMA und Vizepräsident der ÖGTP. Gegenwärtig ist er auch Generalsekretär der ÖGART (Österreichische Gesellschaft für Automatisierungs- und Robotertechnik); er ist Vertreter Österreichs in der IFR sowie Programmdirektor des Engineering-Management-Programms der Technischen Universität Wien, einer speziellen postgradualen Ausbildung, die in einer internationalen Kooperation mit der Oakland University (Rochester, MI, USA) erfolgt. 2006 erhielt er mit dem „Engelberger Award“ der RIA (American Industrial Robotics Association) die weltweit höchste Auszeichnung der internationalen Roboterszene. Die hervorragende internationale Anerkennung seiner hohen wissenschaftlichen Qualifikation kam auch in der Verleihung von drei Ehrendoktoraten zum Ausdruck. Sehr umfassend ist auch die wissenschaftliche Veröffentlichungstätigkeit des Jubilars: Teilweise gemeinsam mit KoAutoren verfasste er sieben Bücher und mehr als zweihundertsechzig Fachpublikationen. In einer Vielzahl von Ländern der Welt wurden von ihm Vorträge gehalten. Zahlreiche Dissertanten und Diplomanden wurden von ihm und seinen Mitarbeitern betreut, und viele seiner ehemaligen Studenten sind in einflussreichen Positionen sowohl im universitären Bereich als auch in Wirtschaft und Industrie tätig. Immer wieder werden von Peter Kopacek aktuelle und neue Themenstellungen aufgegriffen, wobei als typische Beispiele etwa Robots in Health care, Domestic robots, Robot soccer oder Minesweeper genannt werden können. Seit Herbst 2008 ist Peter Kopacek Rektor der University of Business and Technology – UBT in Prishtina, Kosovo. Seine Freunde und Kollegen, insbesondere aus dem OVE und der OGMA, entbieten dem Jubilar die besten Wünsche! Herbert Osanna OVE
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ove news
Tomas Müller – 60 Jahre Am 31. Oktober feierte Dipl.-WIng. Dr. Tomas Müller, Mitglied des Vorstands des OVE und Generalsekretär-Stellvertreter des Verbands der Elektrizitätsunternehmen Österreichs, seinen 60. Geburtstag. Mit seiner profunden Kenntnis technischer und wirtschaftlicher Zusammenhänge sowie durch seine menschlichen Qualitäten ist der ausgewiesene Experte für Energiethemen eine der zentralen Ansprechpersonen in der heimischen und europäischen Fachwelt der Elektrizitätswirtschaft geworden. Seine berufliche Laufbahn startete er als Berater in Deutschland, dann folgte eine zweijährige Tätigkeit beim Institut für Kernenergetik und Energiesysteme (IKE) in Stuttgart. Von 1989 bis 1994 war Müller Mitarbeiter der International Atomic Ener-
gy Agency (IAEA) in Wien. In den VEÖ trat der aus Bad Neuheim stammende Mathematiker, Informatiker und Wirtschaftswissenschaftler 1994 ein, wo er neben dem Bereich Energiewirtschaft auch die Fachbereiche Internationales und Energieforschung betreute. 2007 übernahm Müller, heute als Leiter des Bereiches Erzeugung und des Stabes Energieforschung zuständig für die Themenbereiche Stromerzeugung (Wasserkraft, Wärmekraft, KWK, Erneuerbare Energien), Klimastrategie und Umweltschutz, Energiestrategie, Emissionshandel, Prognosen sowie Energie-/Elektrizitätsforschung, die Position des stellvertretenden Generalsekretärs im VEÖ von Dipl.-Ing. Gerhard Bartak, der in den Ruhestand wechselte.
In dieser Position ist der verheiratete Vater einer Tochter auch zentraler Ansprechpartner der E-Wirtschaft für die drei relevanten Ministerien BMLFUW, BMVIT und BMWFJ. In immer stärkerem Ausmaß wird seine Expertise seither durch internationale Aufgaben in Anspruch genommen. Müller ist Vertreter des VEÖ bei der europäischen Interessenvertretung der Elektrizitätswirtschaft, Eurelectric, wo er seit 1999 Mitglied in der Working Group Energy Policy ist. Seit 1997 ist der stv. Generalsekretär des VEÖ zudem Mitglied in der Working Group Prospective, wo er am 19. März 2009 zum Chairman gewählt wurde. Im OVE war Müller lange Jahre tätig, derzeit ist er geschätztes Mitglied des OVE-Vorstandes. Der OVE gratuliert Tomas Müller herzlichst zum „runden“ Geburtstag und freut sich auf weitere Jahre der Zusammenarbeit. Barbara Schmidt
WIR GRATULIEREN zum 30. Geburtstag Frau Sandra Jany
Herrn Ing. Mag. Gerhard Schuster Herrn Univ.-Lektor Dipl.-Ing. Dr. Helmut Sommer
zum 35. Geburtstag Herrn Dipl.-Ing. Johannes Haidler Herrn Ing. Josef Nitsch
zum 55. Geburtstag Herrn Univ.-Lektor Ing. Ernst Ptacnik
zum 40. Geburtstag Herrn Dipl.-Ing. Robert Adam-Thaller Herrn Dipl.-Ing. Dr. Franz Auinger Herrn Dipl.-Ing. Manfred Harrer Herrn Alois Höttinger Herrn Dipl.-Ing. Dr. Andreas Poppe Herrn Dipl.-Ing. (FH) Robert Prinstinger Herrn Josef Rosenthaler Herrn Dipl.-Ing. Heinz-Peter Rothwangl zum 50. Geburtstag Herrn Ing. Gustav. W. Eckert Herrn DDipl.-Ing. Dr. techn. Wilfried Gappmair
zum 60. Geburtstag Herrn Gerhard Höglinger zum 65. Geburtstag Herrn Dipl.-Ing. Dr. Werner Pillmann Herrn Rudolf Strasser Herrn Dipl.-Ing. Klaus Unterkircher zum 85. Geburtstag Herrn BR h.c. Dipl.-Ing. Josef Rass zum 90. Geburtstag Herrn Ing. Kurt Wolf
... und wünschen alles Gute!
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Günther Gfatter – 70 Jahre Kommerzialrat Professor Dipl.-Ing. Günther Gfatter feierte seinen „70er“, ein Fest bloß dem Kalender nach, denn sein jugendlicher Elan lässt deutlich weniger Lebensjahre vermuten. Mit sozialer Kompetenz motiviert der Jubilar stets alle Freunde und Kollegen, an seiner positiven Sicht der Welt teilzuhaben. Als Ingenieur und Unternehmer war Gfatter innovativ, lange bevor Innovation als Schlagwort in aller Munde kam. Zum wissenschaftlichen und beruflichen Lebenswerk von Günther Gfatter einige Hinweise.1 Im Anschluss an sein Studium der Nachrichtentechnik wurde der Jubilar Universitätsassistent an der TU Wien, ist Universitätslektor und war lange Zeit Prüfungskommissär für die 2. Diplomprüfung der Elektrotechnik. Dabei erweiterten sich seine Arbeitsgebiete ständig, von Betriebsmesstechnik über automatisierte Prüf- und Messtechnik hin zu industrieller Prüftechnik. Zahlreiche Veröffentlichungen, Patente und Vorträge, insbesondere die Gesamtleitung der internationalen Fachtagungen für Bremstechnik, legen Zeugnis davon ab. Von den sieben von Gfatter verfassten Büchern sei hier das zuletzt 2006 erschienene Wörterbuch der Bremstechnik für Deutsch, Englisch und Französisch besonders hervorgehoben. Der berufliche Lebensweg von Günther Gfatter ist durch drei steile Stufen gekenn-
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zeichnet: Zuerst sein Aufstieg in führende Positionen bei Kiepe Electric, wo er unter anderem die Ausrüstung von Stadtbahnzügen mit elektronischen Fahr-Bremsreglern in die Praxis umsetzte. Danach wechselte Gfatter zur Elin Union AG Wien. 1987 wurde ihm die Gesamtprokura erteilt. 1990 bis 1993 war er unter anderem gewerberechtlicher Geschäftsführer der Elin Energieanwendung GmbH. War es zu Beginn die Entwicklung von Frequenzumrichtern, so stellten in der Folge die Produktlieferungen von Solarnotrufsäulen und elektronischen Megadisplaytafeln für Autobahnen weitere Höhepunkte seines Schaffens bei Elin dar. Die dritte Stufe auf der Karriereleiter von Günther Gfatter begann 1993 bei KnorrBremse GmbH als Vorsitzender der Geschäftsführung. Bremsausrüstungen vieler verschiedener E-Loks, Reisezug- und Güterwagen bis hin zu LKWs, die sich im praktischen Einsatz millionenfach bewährten, sind Früchte aus dieser Schaffensperiode. Die Entwicklung der linearen Wirbelstrombremse für bis zu 370 km/h darf wohl als ingenieurmäßige Spitzleistung besonders hervorgehoben werden. Im Zuge der Erweiterung des Ostgeschäftes wurde Gfatter zusätzlich von 1999 bis 2002 Ge-
Anlässlich des 65. Geburtstags von Günther Gfatter ist eine ausführliche Würdigung in der e&i 121 (2004), H. 11 erschienen.
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schäftsführer der Knorr-Bremse Polen. Seit 2005 ist der nimmermüde Jubilar im Aufsichtsrat der ÖBB Infrastruktur Bau AG, bei Knorr-Bremse GmbH und bei Knorr-Bremse Polen. Als Sachverständiger für das Eisenbahnwesen kann Günther Gfatter das 30-jährige Jubiläum feiern. Mehr als 380 erfolgreich verfasste Gutachten zeugen sowohl von hoher Akzeptanz bei den Auftraggebern als auch von Engagement und Sachkompetenz. Darauf begründet sich seine derzeitige berufliche Stellung als Allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger beim Landesgericht Wien. Die Tätigkeitsfelder umfassen nunmehr Eisenbahn, Seilbahn, Unfallanalyse – insbesondere auch für Straßenbahn und U-Bahn –, Verkehrssicherungsanlagen, Ampelanlagen und die Auswertung von Fahrtschreibern und Unfalldatenschreibern. Mit Verleihung des Großen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich durch Herrn Bundespräsidenten Dr. Fischer am 7. November 2006 wurde das Wirken des Jubilars vom offiziellen Österreich besonders gewürdigt. Im privaten Bereich ist Günther Gfatter stets sportlich aktiv, engagiert sich auch organisatorisch in Vereinen. Der OVE wünscht dem Jubilar weiterhin viel Schwung und uneingeschränkte Lebensfreude. Helmut Malleck OVE
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