Z Psychodrama Soziom (2018) 17:69–80 https://doi.org/10.1007/s11620-017-0426-5 HAUPTBEITRÄGE
Psychodramatische Übungen zur Nachreifung und Festigung der Selbstliebe Manfred Stelzig
Online publiziert: 1. Dezember 2017 © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2017
Zusammenfassung Liebesfähigkeit ist ein erklärtes Ziel der Psychotherapie. Oft treffen wir aber auf PatientInnen, die geprägt sind von Leid, von Konflikten, von Traumatisierungen. Die in diesem Kapitel vorgestellten Übungen zu Nachreifung und Festigung der Selbstliebe sollen einerseits eine Hilfe bei der Bewältigung bieten, andererseits als Orientierungshilfe dienen, welche Sehnsüchte und Wünsche der Mensch in der Tiefe seiner Seele hat, die einigermaßen befriedigt werden müssen um glücklich und liebesfähig zu werden. Schlüsselwörter Psychodrama · Selbstbeelterung · Schoßplatzübung · Kuschelübung · Innere LiebhaberIn
Psychodramatic exercises for the maturation and consolidation of selflove Abstract Lovability is a declared goal of psychotherapy. Often, however, we meet patients who are affected by suffering, conflict, traumatization. The exercises for the maturation and consolidation of self-love presented in this chapter are intended to provide help in dealing with the problem, on the other hand they serve as an orientation aid, which desires and wishes man has in the depths of his soul which must be satisfactorily satisfied to become happy and reach lovability. Keywords Psychodrama · Self-parenting · Lap exercise · Cuddling exercise · Inner lover
Dr. med. M. Stelzig, MSc. () Bayerhamerstraße 11/3, 5020 Salzburg, Österreich E-Mail:
[email protected]
K
70
M. Stelzig
1 Einleitung Die Liebe verbindet Menschen. Wer Liebe erfahren hat, kann sich glücklich schätzen. Aber auch sie oder er muss lernen auf der inneren Bühne einen liebevollen, wertschätzenden, anerkennenden Dialog mit sich selbst zu führen – im Sinne der Selbstliebe – das ist nicht selbstverständlich. Man kann auch von positiven, lobenden und unterstützenden Einflüssen auf der äußeren Bühne abhängig werden. Wer Abwertung, Erniedrigung, Demütigung, Kränkung, etc. erlebt hat, wird unter Umständen selbst bösartig, aggressiv, abwertend oder depressiv, traurig, ängstlich werden. In der Psychodrama Psychotherapie kann sie oder er erkennen und lernen, dass mit diesen Verhaltensweisen eine Reaktion auf Erlebtes verknüpft ist, der man nicht ein ganzes Leben verpflichtet sein muss. Hinter all diesen Interaktionen auf der äußeren und inneren Bühne steht nämlich ein Ursehnsuchtsprogramm nach Liebe, Begegnung, wahrgenommen Werden, Verständnis, nach Schutz und Geborgenheit, Wärme und Vertrauen, gemeinsamem Spiel, gemeinsamer Gestaltung der Szene. Diese Beobachtungen, die schon im Säuglingsalter möglich sind, wurden anhand von Eltern-Kind Interaktionsstudien dargestellt (Stelzig 2014). Hier konnte gezeigt werden, was schon ein Säugling braucht, um gesund, lebendig, neugierig, mutig, aktionshungrig und auf dieser Basis später selbst rücksichtsvoll und einfühlend zu werden. Basierend auf der Erkenntnis, dass es angeborene gute Elternrollen im Erwachsenen gibt, die das Ehepaar Papousek (1987) „intuitive parenting“ genannt hat und auf den Beobachtungen, dass es bereits im Säugling positive, liebevolle Erwartungshaltungen gibt, die kulturübergreifend feststellbar sind, werden entsprechend den psychodramatischen Störungsniveaus Übungen vorgestellt, die eine Rollennachreifung der Selbstliebe vom Säuglingsalter über Kindheit, Pubertät, bis zum Erwachsenenalter, ermöglichen sollen.
2 Das psychische Urprogramm Der Mensch verfügt zwar über ein Urprogramm der Begegnung, der Interaktion mit den anderen, der Gestaltung der Szene, der Sehnsucht nach Zuwendung, Verständnis und Liebe. All dies ist bereits im Säuglingsalter zu erkennen. (Moreno und Moreno 1944, S. 89–128; Schacht 2003, S. 48, 61, 74, 110; Stelzig 2014; Trevarthen 1974, S. 230–235, 1979, S. 321–347; Dornes 1998, 2007; Stern 1979). Klar ist auch, dass die einigermaßen harmonische Erfüllung dieses Programms zu einer deutlich besseren Chance auf psychische und körperliche Gesundheit führt. (Dornes 2007, S. 103; Stelzig 2017a, S. 40). Wie finden wir aber von der passiven Rolle der Sehnsucht zur aktiven Rolle der Wunscherfüllung? In der Psychotherapie können wir als BehandlerInnen immer wieder sehen, dass die PatientInnen in Konflikte verstrickt sind, Demütigungen, Abwertungen, Traumatisierungen ertragen müssen. Oft sind es sehr frühe innere kindliche Rollen, die dadurch aktiviert werden und die auf der psychodramatischen und psychosomatischen Rollenebene komplementäre Rollen benötigen. Diese zugänglich zu machen ist Teil des therapeutischen Prozesses. Viele PatientInnen müssen erst lernen fürsorglich und liebevoll mit sich selbst umzugehen. Oft ist es für sie leichter sich
K
Psychodramatische Übungen zur Nachreifung und Festigung der Selbstliebe
71
vorzustellen, was Kinder bräuchten. Da wird auch ihnen klar, dass diese Zuwendung, wahrgenommen Werden, Verständnis, Begegnung, Schutz und Geborgenheit, Wärme und Vertrauen benötigen. Langsam kann ein Umdenken angeleitet werden, dass dies auch für Erwachsene gelten kann. Dann stellt sich die nächste Frage: Von wem könnte man so viel Positives bekommen? Andere PatientInnen spüren zwar, dass ein Wunsch und Sehnsuchtsprogramm besteht, dass sie bewusst wissen, was sie sich wünschen, dass ihnen jedoch die Möglichkeiten verschlossen bleiben, dieses zu bekommen. Die Frage ist, wie schaffe ich es, von einer passiven, sehnsuchtsvollen Position zu einer aktiven, verwöhnenden, liebevollen zu kommen um gesund, fröhlich, aktiv usw. zu werden oder zu bleiben. In der Psychotherapie finden diese Menschen diese Wertschätzung, das Verständnis, das wahrgenommen Werden, die Akzeptanz. Die komplementären Rollen in der Person der Psychodrama-PsychotherapeutIn zu finden, kann jedoch nur eine Übergangslösung sein. Oberstes Ziel, auch um Abhängigkeiten zu vermeiden, ist die Etablierung der komplementären Rollen auf der inneren Bühne, im inneren Rollenrepertoire. Es geht um die Nachreifung innerer Rollenanteile, sowohl auf der psychosomatischen als auch auf der psychodramatischen Rollenebene, damit auf der soziodramatischen Ebene eine Problemlösungsmöglichkeit, ein Erfassen der Gesamtszene, auch durch die Möglichkeit des Rollenwechsels in Andere, möglich ist. Um eine Orientierungshilfe zu geben und die komplementären Rollen, die in der Psychodramatischen Therapie mit der Zeit erlebbar sind, zuhause für sich trainieren zu können und damit auch die therapeutische Dynamik zu entlasten, habe ich verschiedene Übungen entwickelt, die eine Nachreifung der Selbstliebe in den unterschiedlichen Rollenebenen ermöglichen sollen. In Anlehnung an meine Bücher „Keine Angst vor dem Glück“ (Stelzig 2008) und „Krank ohne Befund“ (Stelzig 2013) möchte ich diese vorstellen. Ich zeige den PatientInnen diese Übungen in den Therapiestunden, wenn es thematisch passt um sie einzustimmen. Ich schlage ihnen vor, diese Übungen als Trainingsprogramm zu Hause durchzuführen. Die PatientInnen müssen diese Übungen nicht vor meinen Augen machen. Für viele wäre das zu schambesetzt und peinlich. Zuerst geht es darum, sich gemeinsam in Ruhe mit den Übungen auseinander zu setzen und versuchen zu verstehen, worum es geht und was mit den Übungen gemeint ist. Sie müssen also gut in den therapeutischen Prozess eingebunden und für die PatientInnen auch umsetzbar sein. Das ist sicherlich nicht selbstverständlich und braucht je nach zugrunde liegender Thematik unter Umständen eine lange therapeutische Vorarbeit.
3 Die Kuschelübung Die basalste Übung habe ich Kuschelübung genannt und damit signalisiert, dass es sich um einen sehr frühen Gefühlszustand und eine sehr frühe Rolleninteraktion handelt. Diese Übung nützt eine Zeit, die wir tagtäglich zur Verfügung haben. Jeder Mensch muss schlafen. Zum Schlafen gehen wir normalerweise ins Bett und dieses Bett enthält tatsächlich Symbole, die Urkraft spenden können. Die meisten Menschen können ihr Bett noch als Rückzugsmöglichkeit akzeptieren. Wenn die Welt
K
72
M. Stelzig
schon angsteinflößend, überfordernd, bedrohlich ist, so ist doch meist das Bett ein Ort, in den man sich zurückziehen, die Decke über den Kopf ziehen und erholen kann. Wenn in der Psychotherapie klar wird, dass das Bett mit schmerzlichen Erfahrungen und Erlebnissen verknüpft ist, so ist natürlich dieses Thema vorher zu bearbeiten. Im ersten Teil der Übung geht es darum, dass sich die PatientIn in einen Zustand von Geschützsein, Wärme, Geborgenheit, Entspannung bringen kann. Dies soll möglich sein, indem man im Bett, in dem man schläft, das Augenmerk auf drei Teile legt. Jedes Bett besteht aus drei Urelementen: ● ●
●
dem Bett als Träger (eher mit väterlichen Botschaften verbunden) dem Polster als Beschützer des Kopfes (eher mit mütterlichen Botschaften verbunden) der Decke als beschützende und wärmende Rolle
Wie schon mehrfach beschrieben (z. B. Stelzig 2017a, S. 47, 2013, S. 213, 2008, S. 96) geht es darum, das Bett in ein Nest umzufunktionieren. Die Gestaltung des Bettes und die Benennung als Nest, sind von großer Wichtigkeit, damit emotional ein entsprechend früher Zustand hergestellt werden kann. Der nächste Schritt ist, die Position des Ruhenden einzunehmen und sich mit der Umgebung in eine vertraute Beziehung zu setzen. Das Bett ist spürbar, es trägt, ist stabil, schafft Sicherheit, ist verlässlich und unermüdbar. Es dürfen Assoziationen zu väterliche Urbotschaften erlaubt sein, die jeder von uns tief im Inneren seiner Seele braucht, um gesichert leben zu können. Der Kopfpolster wird mit der Assoziation eines mütterlichen Schoßes verknüpft. Auch hier kann man sich geborgen, unterstützt und mit Fürsorge durch die Nacht begleitet fühlen. Die Decke wärmt und vermittelt Schutz und Geborgenheit. Dieser Teil der Übung soll Gefühle vermitteln können, die der Mensch in der Basis seines Seelenhauses, in der psychosomatischen Rollenebene braucht. Die Anleitung zu der Übung klingt folgendermaßen: Sie legen sich in das Bett und versuchen, zu den genannten drei Urelementen Kontakt aufzunehmen. Sie spüren das Bett unter sich: stabil, tragend, verlässlich. Es ist vorhanden, wenn Sie einschlafen, und es ist vorhanden, wenn Sie aufwachen. Es ist auch vorhanden, wenn Sie in der Nacht vorübergehend wach werden. Das Bett darf Ähnlichkeiten haben mit ihrem archetypischen Vater, den Sie als angeborene Rolle in sich tragen. Er muss keine Ähnlichkeiten mit dem realen Vater haben. Es ist stark, verlässlich, trägt gerne, ist nicht ermüdbar, ist zugewandt. Nehmen Sie nun Kontakt zu Ihrem Kopfpolster auf. Der Kopfpolster ist weich, er stützt Ihren Kopf, wärmt die Wange, bietet Geborgenheit, ist willig, lässt sich verformen, nach dieser und jener Seite stopfen, ein zweiter Polster bietet sich vielleicht zum Kuscheln an. Mit dem Polster dürfen Sie durchaus die archetypische Mutterrolle verknüpfen. Der Polster meint es gut mit Ihnen.
K
Psychodramatische Übungen zur Nachreifung und Festigung der Selbstliebe
73
Er möchte Ihnen ein sanftes Ruhekissen bieten, einen Ort der Erholung und Entspannung. Nehmen Sie jetzt Kontakt zur Decke auf. Die Decke gibt Schutz und Geborgenheit, sie wärmt bedingungslos. Sie stellt keine Anforderungen, sie ist einfach da. Sie tröstet und beruhigt. Kuscheln Sie sich hinein. Spüren Sie das Nest, spüren Sie die Wärme und saugen Sie alles in sich auf. Der erste Teil stärkt die kindlichen Rollen. Das Kind in der PatientIn soll sich geborgen, behütet, gewärmt, beschützt, verstanden, aufgehoben fühlen. Es soll aus diesem Gefühl heraus Lebensfreude und Lebensmut entwickeln, Neugier und Aufgeschlossenheit. Das Wesentliche an diesem Teil der Übung ist, dass die PatientIn selbst keine aktive Rolle übernehmen muss. Er kann sich den Intermediärobjekten Bett, Kopfpolster und Decke anvertrauen, kann Energie ansaugen, sich geborgen, getragen gewärmt und geschützt fühlen, ohne dass er oder sie dazu etwas beitragen muss. Es entstehen frühkindliche Gefühle, die Szenen aktiveren können, wie man sich als kleines Kind an Vater oder Mutter im Bett anschmiegen konnte und dort die Wärme und den Schutz und die Geborgenheit genießen konnten. Wenn man diese Erfahrungen nie erleben durfte, so aktiviert diese Übung doch ein Ursehnsuchtsprogramm, das mit Nestgefühl verknüpft ist. Diese Übung taucht in die psychosomatische Rollenebene ein und soll ein Gefühl von vegetativer Entspannung, sich in seiner Haut wohl fühlen und vertrauen können entstehen lassen. Wenn schmerzliche Sehnsüchte oder Trauer darüber auftauchen, dass die PatientIn diese positiven Erfahrungen in der Kindheit zu wenig erfahren hat, so werden diese mit der PsychodramatherapeutIn bearbeitet. Der zweite Teil der Übung wechselt in die psychodramatische Rollenebene. Hier soll gelernt werden, die Gefühle von Schutz, Sicherheit, Verlässlichkeit und Geborgenheit sich selbst zu vermitteln und die elterlichen, versorgenden Anteile zu stärken, indem man einen Rollenwechsel in die drei Teile Bett, Kopfposter und Decke durchführt. Die Anleitung klingt folgendermaßen: Versuchen Sie sich in das Bett hineinzudenken und sprechen Sie die Urbotschaften, die das Bett dem inneren Kind vermittelt. In meinem Fall würde das lauten: „Manfred, ich trage dich, ich halte dich, ich bin für dich da. Ich trage dich gerne. Ich bin verlässlich, ich bin auch morgen noch da, wenn du aufwachst. Mir ist wichtig, dass es dir gut geht und dass du gut schlafen, dich entspannen, neue Kraft gewinnen kannst und schön träumst. Ich bin stabil und stark.“ Wenden Sie sich nun bitte dem Polster zu. Sprechen Sie als Polster: „Schlafe ruhig, bei mir kannst du dich entspannen. Ich achte auf dich, ich bin nur für dich da, du bist mir wichtig. Ich wärme deine Wange, ich schenke dir schöne Träume. Ich gebe dir Geborgenheit, ohne etwas von dir zu fordern, du kannst dich bei mir hineinkuscheln und deine Sorgen vergessen.“ Der Kopfpolster ist wie ein Schoß, konzentrieren Sie sich auf die Botschaften dieses mütterlichen Symbols.
K
74
M. Stelzig
Trost und Zuspruch sind unerlässlich, besonders in Zeiten psychischer Krisen. Aber nicht nur dann. Jeder sollte diese Möglichkeit in sich tragen und diesen Dialog mit sich selbst beherrschen. Wenden Sie sich jetzt bitte der Decke zu. Sie sind jetzt die Decke und sprechen zu Ihrem inneren Kind: „Ich schützte dich, ich wärme dich, ich mache es dir gemütlich, ich gebe dir Kraft und Geborgenheit.“ Mit dieser Übung lernen wir uns selbst zu versorgen und damit einen Teil der Liebessehnsucht zu stillen. Viele PatientInnen berichteten mir auch, dass Angstzustände und das Gefühl der Einsamkeit wesentlich weniger auftraten. Durch diese Übung bekommt man auch eine Orientierung, was gut tut und kann sich damit ein Stück weit von der Resignation und Orientierungslosigkeit befreien.
4 Die Schoßplatzübung Auch diese Übung geht davon aus, dass die Zeiten der Kindheit vorbei sind. Trotzdem brauchen Teile von uns immer wieder Geborgenheit, Schutz und Zuwendung, die wir im Erwachsenenalter auf der äußeren Bühne von niemandem in ausreichendem Maß bekommen werden. Die Liebessehnsucht ist so groß, dass keine PartnerIn, keine FreundIn und auch keine PsychotherapeutIn in der Lage sind, diese Wünsche ausreichend abzudecken. Das heißt, dass wir lernen müssen, auf der inneren Bühne eine ausreichende Sättigung der Bedürfnisse zu bekommen und damit die Beziehungen zu Anderen zu entlasten. Mit dieser gewonnenen Unabhängigkeit sind wir begegnungs- und liebesfähiger. Die Frage ist, ob und wann in der Psychodrama Psychotherapie das Thema auftaucht, dass es einen Teil in uns gibt, der zeitweise einen Schoßplatz braucht. Wenn die Dinge des Lebens zu hart, zu fordernd, zu ungerecht, zu bedrohlich werden, entsteht vielleicht die Sehnsucht, in den Arm genommen, getröstet, gestreichelt und mit Liebe umfangen zu werden, das Verlagen, Schutz und Geborgenheit zu empfinden. Es ist wiederum das innere Kind, das liebevoll versorgt werden will. Damit sollen Szenen aktiviert werden, die wir vielleicht in der Kindheit erlebt haben, wonach jedoch in jedem von uns eine gewisse Sehnsucht besteht, sie wieder zu erleben. Es ist wichtig zu betonen, dass es um den Dialog geht. Wir müssen wissen, dass es mehrere Teile in uns gibt und die Fähigkeit in uns besteht, dass der eine den anderen versorgen, trösten und verwöhnen kann. Anleitung: Wenn ich im Rahmen der Psychodrama Psychotherapie den Eindruck habe, dass die PatientIn in der Lage ist diese Übung anzunehmen, zeige ich sie vor. Ich nehme einen Polster auf meinen Schoß und erkläre, dass ich selbst den Erwachsenenanteil darstelle und der Polster das Symbol für den kindlichen ist. Ich umfasse den Polster und spreche zu ihm. „Du bist mir ganz wichtig, ich mag dich, ich halte dich, ich streichle dich, ich tröste dich wenn es notwendig ist, ich gebe dir Kraft, ich drücke dich ganz fest an mich. Ich kann es auch lustig mit dir haben, ich spiele hoppe hoppe Reiter, wiege dich hin und her, hebe dich in die Luft, ich fange dich sicher auf und halte dich wieder.“
K
Psychodramatische Übungen zur Nachreifung und Festigung der Selbstliebe
75
Bei dieser Übung geht es auch um das Trainieren der komplementären Rollen. Trost geben, Schutz, Wärme, streicheln, halten, verlässlich sein, lustig sein. Für viele PatientInnen sind diese komplementären Rollen tief verschüttet und somit Fremdwörter. Das bedeutet, dass im Rahmen der Therapie auf der Begegnungsbühne diese Rollen nach und nach spürbar werden müssen. Erst dann wird die PatientIn in der Lage sein diese Übung zu anzunehmen und anzuwenden.
5 Die Selbstbeelterung oder Neubeelterung Auch diese Übung dient zur Festigung und zum Training positiver Elternrollen. Schon Moreno hat von der Rolle der Wunschmutter und des Wunschvaters gesprochen und diese mit seinen KlientInnen auf er Bühne aktiv werden lassen. Trevarthen (1998, S. 94) spricht vom angeborenen Entwurf, einer mentalen oder zerebralen Skizze einer idealen Mutter. Klar ist, dass es sich bei all diesen Vorstellungen um ein Sehnsuchtsprogramm handelt, um den Wusch eines Soll-Zustandes. Tatsache ist, dass die realen Erfahrungen mit den leiblichen Müttern oder Vätern oft deutlich von diesen Wunschvorstellungen abweichen. Eltern können überfordert, gereizt, ignorierend, abwertend, demütigend, schlagend und vieles mehr sein, vielleicht aufgrund einer eigenen psychischen Erkrankung oder aus anderen Gründen nicht dem Sehnsuchtsprogramm entsprechen. Hier stellt sich die Frage, ob die PatientIn den negativen Botschaften der Eltern treu bleiben muss und sie oder er auf der inneren Bühne im Sinne der Selbstabwertung, der Erniedrigung und der Selbstkränkung wiederholen muss, oder ob es gelingt im Rahmen des therapeutischen Prozesses elterliche Instanzen in sich zu entwickeln, die wertschätzend, anteilnehmend, lobend, stolz, schützend, stärkend, aufbauend und liebevoll sind. Eine Hilfestellung zum Aufbau dieser positiven elterlichen Rollen kann wieder ein Rollenrepertoire geben, das das Ehepaar Papousek (1987) „intuitive parenting“ genannt hat. Dies bedeutet, dass wir als Erwachsene im Angesicht von Menschenaber auch Tierbabys eine automatische Begeisterung, Fürsorglichkeit, Spielfreude und Zuwendungsbereitschaft für diese entwickeln. Nun gilt es, das angeborene Sehnsuchtsprogramm mit dem Elternprogramm zu verknüpfen und für sich selbst nutzbar zu machen. Dazu habe ich eine Übung entwickelt, die diesmal auf der psychodramatischen Rollenebene einen liebevollen Dialog mit den archaischen Urelternrollen, die unabhängig von den realen Eltern in jedem von uns angelegt sind, ermöglichen soll. Auch wenn man die liebsten und fürsorglichsten Eltern auf der Welt gehabt hat, ist diese Übung wichtig. Es ist nämlich notwendig, dass diese versorgenden, liebevollen, lobenden Elternrollen auf der inneren Bühne einen ausreichend großen Platz bekommen. Bleiben die Eltern nur auf der äußeren Bühne, besteht die Gefahr, dass man sich von diesen abhängig macht. Man holt sich die komplementären Rollen von ihnen, lässt sich trösten, verteidigen, loben, verstärken etc. und lernt damit nicht diese Zuwendung sich selbst zukommen zu lassen, sich selbst zu trösten, zu verteidigen, zu loben etc. Auf der anderen Seite sind, wie erwähnt, die leiblichen Eltern oft mit belastenden Erlebnissen und Abwertung verknüpft. Daher ist es wichtig, dass sich auch diese
K
76
M. Stelzig
Menschen auf die Urelternbotschaften besinnen und beziehen. Wie wir gesehen haben, sind es angeborene Rollen, die jeder in sich trägt, die jedoch aktiviert werden müssen. Jedes Kind weiß bereits, was es sich wünscht, was Mama und Papa sagen sollten. Oft hört man nicht das von ihnen, wonach man sich sehnt. Ich habe im Laufe meiner beruflichen Erfahrung viele Menschen erlebt, die, obwohl ihre Eltern sehr krank, oft grausam, unerbittlich und ungerecht waren, sich davon distanzieren konnten und zu dem Entschluss gekommen sind: So wie mein Vater zu mir war, möchte ich nie zu meinen Kindern sein. Oft ist es jedoch – wie schon erwähnt – leichter, zu seinen Kindern ein liebevoller Vater oder eine liebevolle Mutter zu sein, als zu lernen, für sich selbst ebenfalls ein liebevoller Vater und eine liebevolle Mutter zu werden.
6 Die Urelternübung (Stelzig 2013, S. 225 f.) Die Anleitung zu der Übung, die ich wiederum vorzeige, klingt folgendermaßen: Setzen Sie sich auf einen Sessel und stellen Sie sich Ihre archetypischen Ureltern und damit Wunscheltern vor, die hinter Ihren Schultern stehen. Überlegen Sie sich, wer auf welcher Seite steht: Z. B. die Wunschmutter hinter der linken, der Wunschvater hinter der rechten Schulter. Dieses Gefühl, von hinten unterstützt zu sein, ist für das Lebensgefühl und für die Sicherheit besonders wichtig. Ihre Wunscheltern sollen Sie auf Schritt und Tritt begleiten und Ihnen Botschaften mitgegeben. Wenn es Ihnen gelungen ist, diese Instanzen zu spüren, zu fühlen, zu erleben, wechseln Sie bitte in die Urelternrollen. Sie stellen sich jetzt hinter den Sessel und haben sich selbst sozusagen vor sich. Beginnen Sie beispielsweise mit der Mutter und geben Sie den Botschaften der Mutter laute Sätze. In meinem Fall: „Manfred, ich bin bei dir, ich begleite dich, ich mag dich. Ich finde es schön, bei dir zu sein. Ich schütze dich, ich halte dir den Rücken frei, auf mich kannst du dich verlassen.“ Sie können die Botschaften natürlich nach Ihren Bedürfnissen abwandeln. Einmal wird die Liebe wichtiger sein, das andere Mal die Geborgenheit, das dritte Mal der Trost. Wechseln Sie dann in die ursprüngliche Position und hören Sie, was Ihre Urmutter zu Ihnen gesagt hat. Nehmen Sie sich Zeit und genießen Sie es. Wechseln Sie dann bitte in die Rolle Ihres Urvaters. Dieser spricht: „Manfred, ich bin da, ich begleite dich und schütze dich. Auf mich kannst zu zählen, ich bin verlässlich. Ich bin stolz auf dich. Ich bin gerne bei dir, ich finde es schön, dich begleiten zu dürfen, du bist mein geliebter Sohn. Wenn du Schwierigkeiten hast, helfe ich dir. Wenn du Nöte hast, kannst du dich an mich wenden.“ Gehen Sie dann wieder in Ihre ursprüngliche Position und hören beziehungsweise spüren Sie, was Ihr Urvater zu Ihnen gesagt hat. Von entscheidender Wichtigkeit ist, dass es sich bei dieser Übung um ein Training von Urelternbotschaften handelt und Sie diese Botschaften nicht mit
K
Psychodramatische Übungen zur Nachreifung und Festigung der Selbstliebe
77
den Botschaften Ihrer leiblichen Eltern verwechseln und vergleichen dürfen. Wenn man die Selbstbeelterungsübung gut beherrscht, sollte es leichter möglich sein, den leiblichen Eltern zumindest zu verzeihen. Man kann sie als Naturphänomene betrachten und sie in einem gewissen Maße auch ehren und gleichzeitig auf der inneren Bühne versorgende, liebevolle, archetypische Elterninstanzen aufbauen, die man braucht um glücklich zu sein.
7 Die Erotik In den folgenden Überlegungen geht es darum einen Weg zu finden sich selbst anziehend und erotisch zu empfinden, um die Selbstliebe in einem Bereich, der von größter Wichtigkeit für das Selbstwertgefühl und die Selbstsicherheit ist. Ich gehe davon aus, dass jeder Mensch zwei Anteile, einen männlichen und einen weiblichen in sich vereint. Wenn Jugendliche sich in den Spiegel blicken, dann möchten sie, sofern sie noch keinen festen Partner haben, sich selbst gefallen. Das heißt, sie möchten ihrem gegengeschlechtlichen Anteil gefallen. Mädchen schauen sich also in den Spiegel, ob sie ihr innerer männlicher Anteil anziehend, erotisch, aufregend findet, und Burschen möchten, dass ihr eigener innerer weiblicher Anteil von ihnen fasziniert ist. Auch dies ist im Urprogramm des Menschen enthalten und kommt oft schon lang vor der Pubertät zur Geltung. Falls diese Form der Autoerotik jedoch auf ein Verbot trifft, sind wir gezwungen, uns nicht mehr selbst erotisch zu finden, sondern nur noch darauf zu achten, ob uns andere erotisch finden. Dies bewirkt jedoch ein unsägliches Maß an Abhängigkeit. Da die Sehnsucht danach, geliebt, anziehend und erotisch gefunden zu werden, meist bei weitem das Ausmaß übersteigt, das im realen Leben erlebt und empfunden werden kann, kommen wir automatisch in ein Defizit, wenn wir nur von der Umwelt Kraft und Liebe beziehen wollen. Die Sehnsucht des Menschen ist also größer als die Realität. Ich habe oft erlebt, dass junge Frauen einen starken Animus Anteil in sich trugen. Diesen in sich fühlend, suchten sie selbstbewusst den richtigen Mann. Als sie ihn gefunden hatten, vernachlässigten sie ihren inneren Liebhaber, ihren Animus Anteil. Die Folge war, dass sie sich abhängig fühlten, dass sie immer wieder die Bestätigung wollten, dass ihr Mann sie noch immer schön, attraktiv und begehrenswert empfand. Diese Wünsche werden eine gewisse Zeit auch gerne aufgenommen und erfüllt werden. Ab einem gewissen Punkt ist diese Abhängigkeit jedoch kontraproduktiv. Die Attraktivität einer Frau liegt auch in ihrer inneren Sicherheit und Unabhängigkeit und damit auch in ihrem starken Animus Anteil (Stelzig 2017b).
8 Die Übung mit der inneren LiebhaberIn Um diesen Mechanismen entgegenzuwirken, schlage ich den PatientInnen eine Übung vor, die ihnen helfen soll, sich selbst auf der inneren Bühne interessant, anziehend, liebenswert und sexy zu finden. Auch diese Übung zeige ich vor.
K
78
M. Stelzig
Anleitung: Überlegen Sie sich, wie Ihre innere LiebhaberIn aussehen soll. Geben Sie ihm oder ihr eine Gestalt, ein Aussehen, einen Charakter, ein Gefühlsleben und einen Namen. Da es zum Urprogramm des Menschen gehört, den gegengeschlechtlichen Anteil zu haben, ist es ein weiterer Schritt, diesen Anteil auch bewusst zu machen und zuzulassen. Diese LiebhaberIn an Ihrer Seite kann Sie von nun an überall hinbegleiten. Zur Übung des Gesprächs mit der LiebhaberIn nehmen Sie zwei Sessel und setzen sich auf einen. Auf den Nebensessel (und da müssen Sie sich schon entscheiden, ob Ihr innere LiebhaberIn sie auf Ihrer rechten oder auf der linken Seite begleiten soll) setzen Sie Ihre innere LiebhaberIn. Jetzt beginnen Sie sich auf diese oder diesen einzulassen, sie oder ihn zu spüren, zu riechen, mit ihr oder ihm ins Gespräch zu kommen. (Stelzig 2013, S. 227) Dies ist natürlich nicht so einfach, da diese Übung doch relativ weit von dem im Alltag Üblichen entfernt ist. Trotzdem ist es eine Tatsache, dass ein Mensch von seiner Autoerotik geprägt ist oder zu einem gewissen Teil sein soll. Das Gefühl, anziehend und faszinierend zu sein, kommt aus seinem Inneren, seinem Animus oder Animaanteil. Kehren wir noch einmal zu unserer Übung zurück. Sie spüren Ihre faszinierende gegengeschlechtliche innere LiebhaberIn an Ihrer Seite, freuen sich über seine oder ihre Anwesenheit, genießen seine oder ihre Ausstrahlung, Kraft, Lebendigkeit, seine oder ihre Feinfühligkeit und seinen oder ihren Geruch. Sie können ihm oder ihr das auch verbal mitteilen: „Ich freue mich, dass du bei mir bist, dass du an meiner Seite bist. Ich kann deine Kraft, deine Lebendigkeit und Kreativität, deine Feinfühligkeit spüren. Ich genieße deine Begleitung. Du riechst gut.“ So oder so ähnlich können Sie mit Ihrer inneren LiebhaberIn reden und eben das mitteilen, was ihm oder ihr am wichtigsten ist. Der nächste Teil der Übung ist der noch schwierigere. Anleitung: Wenn Sie ihrer inneren LiebhaberIn einen Körper, eine Gestalt, Gefühle und einen Namen gegeben haben, können Sie seine oder ihre Rolle übernehmen und dazu den Platz tauschen. Sie setzen sich also auf den anderen Sessel und nehmen sich selbst aus den Augen der inneren LiebhaberIn wahr. Nehmen Sie vielleicht als Hilfestellung die Menschen aus Ihrer Umgebung, die Sie sympathisch und liebenswert finden. Sagen Sie aus der Rolle des inneren Liebhabers oder der inneren Liebhaberin: „Es ist so schön, an deiner Seite zu sein. Ich mag dich, so wie du bist. Für mich bist du einfach fein, faszinierend, anziehend, erotisch, sexy. Ich spüre dich gerne.“ Wenn Sie so oder ähnlich lernen mit sich zu sprechen, werden Sie mit der Zeit Ihre innere Sicherheit als Frau oder Mann stärken und sich kompakter, runder und stabiler fühlen. Ich möchte betonen, dass Sie diese Übung nicht nur für sich allein machen. Wenn sie in einer Partnerschaft oder einer Ehe leben, so entlasten sie damit auch ihre/n Partner/in. Sie fühlen sich damit von innen heraus attraktiv, angenehm, sexy, sympathisch, bewundernswert. Sie brauchen diese Bestätigung also nicht von außen im Sinne von benötigen, also eine Not haben. Sie sind selbstbewuss-
K
Psychodramatische Übungen zur Nachreifung und Festigung der Selbstliebe
79
ter und unabhängiger und damit gleichzeitig auch für ihre PartnerIn attraktiver. Sie freuen sich natürlich über die Anerkennung und Bewunderung ihres Partners. Aber Sie müssen ihn nicht mehr dazu drängen, ihnen das zu sagen, oder zu geben. Viele KlientInnen haben mir bestätigt, dass sie mit Hilfe dieser Übungen anders durch die Welt gehen. Haben sie sich früher nicht getraut alleine in ein Kaffehaus zu gehen, sei das jetzt kein Problem mehr. Überhaupt seien die Selbstsicherheit und Selbstliebe gestärkt. Sie fühlen sich freier und unabhängiger. Alleine etwas zu unternehmen ist eine lustige Herausforderung, die neugierig macht. Viele Frauen haben mir erzählt, dass sie sich früher in einem Lokal begutachtet, bewertet und kritisch betrachtet gefühlt haben und sofort sei der innere Kritiker aktiv geworden: Bin ich gut angezogen, gut frisiert, ist mein Po zu dick oder mein Busen zu klein, meine Haltung nicht korrekt, etc. Mit Hilfe der Übungen konnten sie zunehmend eine innere Sicherheit entwickeln und die Blicke als interessiert und wohlwollend interpretieren. Das Leben sieht anders aus und fühlt sich bunter an.
9 Schluss Die vorgestellten Übungen sind als Orientierungshilfe gedacht. Sie sollen Leuchttürme in einer manchmal düsteren Seelenlandschaft darstellen. Für manche PatientInnen mögen diese Übungen eine Überforderung bedeuten. Sie sind zu weit weg vom Sollzustand und ihren positiven Sehnsüchten. In diesen Fällen würden diese Übungen zu schmerzlich sein und eine Überforderung darstellen. In der Therapie muss also darauf geachtet werden, dass die Themen für die Übungen reif sind und die PatientInnen diese dadurch fruchtbringend umsetzen können. Aber auch für uns PsychotherapeutInnen ist es wichtig, dass wir immer wieder unsere Selbstliebe stärken, da die Anforderungen auf der äußeren Bühne oft doch sehr kraftraubend sind und ein Verwöhnen auf der inneren Bühne ständig notwendig ist. Literatur Dornes, M. (1998). Der kompetente Säugling. Die präverbale Entwicklung des Menschen (8. Aufl.). Frankfurt a.M.: Fischer. Erstveröffentlichung 1993 Dornes, M. (2007). Die emotionale Welt des Kindes (5. Aufl.). Frankfurt a.M.: Fischer. Moreno, J. L., & Moreno, F. (1944). The spontaneity theory of child development. Sociometry, 7, 89–128. Papoušek, H., & Papoušek, M. (1987). Intuitive parenting: a dialectic counterpart to the infant’s integrative competence. In J. D. Osofsky (Hrsg.), Handbook of infant development (2. Aufl. S. 669–720). New York: Wiley. Schacht, M. (2003). Spontanität und Begegnung, Zur Persönlichkeitsentwicklung aus der Sicht des Psychodramas. München: inScenario Verlag. Stelzig, M. (2008). Keine Angst vor dem Glück. Salzburg: Ecowin Verlag. Stelzig, M. (2013). Krank ohne Befund. Eine Anklageschrift. Salzburg: Ecowin Verlag. Stelzig, M. (2017a). Das angeborene Rollenrepertoire, die Interaktionserwartungen und die impliziten Elternrollen. In Biegler-Vitek Gabriele & M. Wicher (Hrsg.), Theorie und Praxis der Psychodramatherapie. Wien: Facultas. Stelzig, M. (2017b). Warum wir vertrauen können. Salzburg: Ecowin Verlag.
K
80
M. Stelzig
Stelzig, M. (2014). Biologisch verankerte Rollen und die befriedigende Interaktion zwischen Säugling und Eltern als Teil des impliziten Wissens des Neugeborenen und wieweit diese Erkenntnis das psychodramatische Handeln beeinflusst. Master Thesis zur Erlangung des akademischen Grades Master of Science im Universitätslehrgang Psychotherapie Fachspezifikum Psychodrama am Department für Psychotherapie und Biopsychosoziale Gesundheit an der Donau-Universität Krems. Stern, D. (1979). Mutter und Kind. Die erste Beziehung. Stuttgart: Klett-Cotta. Trevarthen, C. (1974). Conversations with a two-month-old. New Scientist, 2(1974), 230–235. Trevarthen, C. (1979). Communication and cooperation in early infancy: a description of primary intersubjectivity. In Bullowa Margaret (Hrsg.), Before speech. The beginning of interpersonal communication (S. 321–347). Cambridge: Cambridge University Press. Trevarthen, C. (1998). The concept and foundations of infant intersubjectivity. In S. Bråten (Hrsg.), Intersubjective communication and emotion in early ontogeny (S. 15–46). Cambridge: Cambridge University Press.
Dr. med. Manfred Stelzig geboren 1952 in Wien, leitete seit 1991 den Sonderauftrag für Psychosomatische Medizin der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Salzburg. Er ist Facharzt für Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin und Psychotherapeut für Psychodrama und Psychoanalyse. Seit seiner Pensionierung ist er weiterhin Lehrtherapeut für Psychodrama – Psychotherapie mit Schwerpunkt Psychosomatik im ÖAGG, Lehrtherapeut der österreichischen Ärztekammer, Donau Universität Krems und Universität Innsbruck.
K