FORTBILDUNG _ SCHWERPUNKT
Priv.-Doz. Dr. med. Sibylle Winter Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapeutin Charité – Universitätsmedizin Berlin, Campus Virchow Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindesund Jugendalters
Mobbing und Bullying in der Schule
Schikaniert bis zum Suizid Mobbing findet nicht nur in der Erwachsenenwelt statt. Auch unter Kindern und Jugendlichen ist sog. Bullying ein durchaus häufiges Phänomen. Für die Opfer sind die Folgen gravierend – sie können bis zum Selbstmord führen.
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Während Mobbing negative soziale Handlungen am Arbeitsplatz beschreibt, bezeichnet Bullying negative soziale Handlungen unter Kindern und Jugendlichen. Nach Scheithauer et al. [1] ergeben sich Häufigkeiten zwischen 5% und 10,7%, was etwa einer halben bis einer Million Schülern entspricht. Am häufigsten findet Bullying in der Grundschule statt [2]. Es kann jedes Kind treffen. Eine gängige Definition stammt von Dan Olweus [3]: „Ein Schüler oder eine Schülerin ist Gewalt ausgesetzt und wird gemobbt, wenn er oder sie wiederholt und über einen längeren Zeitraum den negativen Handlungen eines oder mehrerer Schüler oder Schülerinnen ausgesetzt ist.“ Folgende Elemente sind beim Bullying wesentlich [4]: Opfer ist immer ein einzelnes Kind, das isoliert und machtlos ist. Es besteht eine Täter-Opfer-Beziehung. Die negativen sozialen Handlungen werden vom Täter bewusst gegen das Opfer eingesetzt. Der Täter, nicht das Opfer, trägt die volle Verantwortung. Jungen suchen v. a. Jungen als Opfer, Mädchen wählen gleich häufig Mädchen und Jungen. Die Mitschüler begünstigen diese Beziehung, indem sie den Täter idealisieren.
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Die Möglichkeiten des Opfers zur Gegenwehr sind durch ein Machtungleichgewicht deutlich eingeschränkt. Die Bullying-Handlungen finden regelmäßig (mindestens einmal wöchentlich) und über längere Zeit (mindestens ein Vierteljahr) statt. Beim Vorliegen traumatisierender
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Attacken verlieren die Kriterien Häufigkeit und Dauer an Bedeutung. Solche Attacken erzeugen schnell heftige psychische Folgen beim Opfer. Bei ungebremstem Verlauf führt Bullying grundsätzlich zu einer Beeinträchtigung der psychischen Gesundheit des Opfers.
Formen des Bullyings Die Einteilung der Bullying-Handlungen erfolgt in vier Kategorien:
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Bullying: Das Opfer wird zunehmend isoliert.
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aktionen und Herunterspielen des Bullyings die Abwärtsspirale beginnt.
Abbildung 2 „Etwas anders”
Identifikation als Opfer
Negative Reaktionen der Umwelt
Eltern
Schlechte Stimmung
Lehrer Mitschüler
Bullying
Opfer
Mod. nach Teuschel und Heuschen 2013 [4]
Abbildung 1
Abb. 1 Teufelskreis des Bullyings.
Abb. 2 Bullying-Zwiebel.
Direktes Bullying
Die Täter stammen auch aus dem unmittelbaren Umfeld. Meist findet CyberBullying in Verbindung mit anderen Formen des Bullying statt.
Negative soziale Handlungen finden durch direkten Kontakt zwischen Opfer und Täter statt durch Festhalten, Schlagen, Erpressen, Beleidigen oder Beschädigen von Eigentum. Es handelt sich um offene Aggression, meist körperliche Attacken, verbunden mit aggressiver Emotionalität. Direkte Bullying-Handlungen finden wir eher bei Jungen, in den unteren Klassen und in der Hauptschule. Indirektes Bullying
Negative soziale Handlungen finden versteckt und oft hinter dem Rücken des Opfers statt. Dabei kann es zu Gerüchten, Verleumdungen, heimlichen Manipulationen von Arbeitsunterlagen und Beschädigungen von Eigentum kommen. Es handelt sich um Handlungen auf psychischer oder sozialer Ebene. Die Vermeidung des direkten Kontakts führt dazu, dass der Täter versteckter agieren, die Handlungen besser planen kann und das Opfer dies später bemerkt („Zeitzünder-Bullying“). Indirekte BullyingHandlungen finden wir eher bei Mädchen und in höheren Klassen. Relationales Bullying
Handlungen, die als Ziel die Schädigung der sozialen Beziehungen bzw. die Isolierung des Opfers haben. Cyber-Bullying
Dabei handelt es sich um BullyingHandlungen unter Zuhilfenahme elek elektronischer Technologie und moderner Kommunikationsformen (Twitter) sowie in virtuellen Räumen (Facebook).
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Phasen des Bullyings Die Phasen des Bullyings entsprechen bestimmten Eskalationsgraden, die mit unterschiedlicher Gefährdung für das Opfer einhergehen. Nur bei genauer Kenntnis der Phasen kann überlegt werden, welche Intervention sinnvoll ist. Phase 1: Anbahnung des Konflikts, Opfer bemerkt „schlechte Stimmung“ und „dicke Luft“, Opfer wird unsicher, ängstlich, hilflos, ohnmächtig. Diese Phase tritt oft in Schwellensituationen, wie z. B. Schulwechsel, auf. Die Gefahr, psychische Symptome zu entwickeln, besteht. Präventionsprogramme sind indiziert. Phase 2: Bullying-Handlungen: Zusätzlich entwickelt sich Beschämung und sozialer Rückzug. Die Gefährdung, eine psychische Erkrankung zu entwickeln, ist hoch, auch bei resilienten Kindern und Jugendlichen. Auch eine Suizidgefährdung ist bei länger dauerndem oder traumatisierendem Bullying gegeben. Interventionsprogramme und psychotherapeutische Unterstützung sind indiziert. Phase 3: Einflussnahme von außen durch Lehrer, Eltern, Schulpsychologen, (Haus-)Arzt, Psychotherapeut. Bei positiven Reaktionen und Erkennen des Bullyings kann eine Besserung der Situation eintreten, während bei negativen Re-
Phase 4: Beendigung, im positiven Fall therapeutischen Maßnahmen zur Aufarbeitung der Erfahrung, im negativen Fall bleibt Erfahrung unbearbeitet und kann zu psychischen Störungen führen. Risikofaktoren für die Opferrolle Geringe Körpergröße Adipositas Körperliche Erkrankung und Behinderung Motorische Entwicklungsstörung, Teilleistungsstörung Negatives Selbstwertgefühl, sozialer Rückzug Depression, Angst Bindungsstörung ADHS, Störung des Sozialverhaltens Autismusspektrumsstörung.
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Im Teufelskreis Der Teufelskreis des Bullying (Abb. 1) beginnt damit, dass ein Individuum „etwas anders“ innerhalb einer Gruppe ist – sei es etwas zurückgezogener, ungeschickter oder kleiner als die anderen. Im Explorationsstadium begibt sich der Täter auf Opfersuche durch Versuch und Irrtum mittels kleiner aggressiven Handlungen. Das Individuum bemerkt eine „schlechte Stimmung“. Erst dann erfolgen regelmäßige Bullying-Handlungen gegen das Opfer. In diesem Konsolidierungsstadium billigt die Gruppe das Verhalten des Täters und bestärkt damit die Position des Täters, das Opfer wird zunehmend isoliert. Im Manifestationsstadium hat der Täter die Mitläufer überzeugt, dass das Bullying gerechtfertigt ist, die Opferrolle ist irreversibel festgelegt. Wenn das Opfer Hilfe bei Lehrern, Eltern oder Ärzten sucht, aber nicht ernstgenommen wird, ist es enttäuscht und zieht sich noch mehr zurück. Es identifiziert sich dann auch selbst als Opfer und bewegt sich in einem Teufelskreis. Befindet sich das Opfer in diesem Teufelskreis, hat es ohne Hilfe von außen durch eine machtbefugte Person keine Chance zu entkommen. Eine Einflussnahme von außen ist seine einzige Chance.
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Die Bullying-Zwiebel Die Bullying-Zwiebel (Abb. 2) soll darstellen, wer die Bullying-Handlungen mitbekommt und entsprechend die größte Verantwortung zur Prävention und Eingreifen hat. Die Mitschüler stehen an erster Stelle. Sie erleben die Bullying-Handlungen aus nächster Nähe. Die meisten versuchen sich herauszuhalten, andere unterstützen den Täter aktiv oder bilden das Publikum. Nur eine Minderzahl hält zum Opfer, hat aber nicht genug Macht, um hilfreich zu sein. Auch Lehrer stehen in einer besonderen Verantwortung, aktiv gegen Bullying vorzugehen. Die Schule als Institution ist aufgerufen, Anti-Bullying-Konzepte in den Schulalltag zu integrieren. Eltern haben hohes Interesse an einer Beendigung des Bullying, sind aber emotional sehr betroffen, sodass sie nicht immer effektive Methoden wählen. Insofern wäre ggf ggf. eine Unterstützung der Eltern hilfreich. Familiäre Risikofaktoren, die dazu führen, ein BullyingOpfer zu werden, sind restriktiver oder überbehüteter Erziehungsstil, Traumata (Vernachlässigung, körperliche oder emotionale Misshandlung) oder schlechter familiärer Zusammenhalt. Psychische Folgen bei den Opfern Es gibt keine spezifische psychische Störung, die nach Bullying auft ritt. Vielmehr kann eine Vielzahl von psychischen Erkrankungen auftreten. Dazu gehören Angst, Depression, Parasuizid, Suizid, Essstörungen, somatoforme Störungen mit Kopfschmerzen und Bauchschmerzen, Substanzmissbrauch. Vor allem bei länger dauernden Bullying-Erfahrungen können lebensmüde Gedanken auft reten, die zu Suizidversuchen, selten auch zum Suizid führen. Das Verhältnis von Suizidversuch zu vollendetem Suizid liegt bei 40:1. Im Kindesalter sind Suizide sehr selten (1,5 auf 100 000), im Jugendalter steigen sie an (18 auf 100 000). Bullying kann auch ohne psychiatrische Auff älligkeit zu Suizidalität führen, wenn das Opfer sich ohnmächtig und unverstanden fühlt, ein geringes Selbstwertgefühl hat und sozial isoliert ist [5]. Hat das Opfer die Lösung Suizid für sich gefunden, kann sich die Stim-
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Tabelle 1
Fragen zur Einschätzung der Suizidgefährdung des Opfers Inhalte
Konkrete Fragen
Orientierend
„Ist die Situation aktuell so schlimm, dass du manchmal Gedanken hast, nicht mehr leben zu wollen?“
Nach Suizidgedanken
„Wie lange hast du diese Suizidgedanken?“ „Kannst du diese Gedanken kontrollieren?“ „Hast du schon mal mit jemanden darüber gesprochen?“
Nach früherem Suizidversuch
„Hast du früher einen Suizidversuch unternommen?“ „Wie lange ist das her?“ „Wie hast du das versucht?“
Nach konkreten Suizidplänen
„Hast du dir jetzt konkret überlegt, wie du dir das Leben nehmen willst?“ „Hast du etwas vorbereitet?“ „Hast du einen Abschiedsbrief geschrieben?“
Nicht-SuizidVertrag
„Kannst du mir versprechen, dass du dir bis zum nächsten Termin nicht das Leben nimmst?“ „Bist du bereit, mit mir ein Nicht-Suizidvertrag zu unterschreiben?“
Tabelle 2
Indikatoren zur Einschätzung der Suizidgefährdung des Opfers Hohe Gefährdung
Niedrige Gefährdung
Lang anhaltende Suizidgedanken
Suizidgedanken seit kurzer Zeit
Suizidgedanken über den größten Teil des Tages, nicht kontrollierbar
Suizidgedanken nur für kurze Zeit, kontrollierbar
Vorherige Suizidversuche
Keine vorherigen Suizidversuche
Suizidversuch wurde in Isolation durchgeführt, Entdeckung unwahrscheinlich
Suizidversuch in der Nähe von Dritten durchgeführt, die Hilfe organisieren konnten
Keine Information an Dritte nach Suizidversuch
Information an Dritte nach Suizidversuch
Konkrete Suizidpläne
Keine konkreten Suizidpläne
Abschiedsbrief
Kein Abschiedsbrief
Harte Methoden (Erhängen, Springen)
Weiche Methoden (Tabletten)
mung plötzlich verbessern. Davon darf man sich nicht täuschen lassen! Einschätzung der Suizidgefahr Bei sozialen Schwierigkeiten in der Schule sollte immer – auch unabhängig vom Vorliegen psychischer Krankheit – nach Suizidgedanken gefragt werden! Im Anschluss an das Gespräch mit dem Kind oder dem Jugendlichen sollte mit den Eltern über eine mögliche Eigengefährdung gesprochen werden. Jugendliche sollten bei diesem Gespräch zugegen sein.
In die Planung des weiteren Vorgehens sollten auch Kinder einbezogen werden. Die direkte Frage, ob die Situation so schlimm ist, dass das Kind nicht mehr leben wolle, steht am Anfang. Wird diese bejaht, sollte danach gefragt werden, ob diese Suizidgedanken schon länger bestehen. Wenn dies der Fall ist, ist es wichtig, nach früheren Suizidversuchen zu fragen. Hat es solche gegeben, sollte detailliert danach gefragt werden, wann sie stattgefunden haben, welche Methoden angewandt wurden, welche körper-
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Wie können psychische Folgen bei den Opfern verhindert werden? Der Prävention kommt eine enorme Bedeutung zu. Empfehlenswert wäre, dass z. B. jede erste Klasse ein Präventionsprojekt durchläuft. Dies könnte der Tabuisierung des Bullying entgegenwirken. Grundsätzlich sollten die Eltern mit der Schule eng zusammenarbeiten. Die Förderung sozialer Kontakte ist ein wirksamer Schutz gegen Bullying.
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Abbildung 3 Vertrag Ich (Name des Pat.) verspreche hiermit Herrn/Frau (Name des Arztes), dass ich mich bis zum nächsten Termin nicht umbringen werde. Sollte ich während dieser Zeit suizidale Gedanken haben, dann werde ich folgende Verhaltensweisen der Reihe nach anwenden: 1. Ich werde etwas Entspannendes machen, z. B. Musik hören. 2. Ich werde in die Stadt gehen und Freunde treffen. 3. Ich werde mit einer vertrauten Person (Name/Tel. ) ein Gespräch führen. 4. Ich werde mich beim Arzt (Name/Tel.) melden. 5. Ich werden in die Notfallaufnahme der Klinik fahren. Datum ______________ Unterschriften Patient ______________
Eltern ______________
Arzt ______________
© modifiziert nach Kutter-Vogt, 2006
liche Schäden aufgetreten sind und ob ggf eine psychotherapeutische Behandggf. lung erfolgt ist. In der Folge sollte nach aktuellen konkreten Suizidplänen gefragt werden. Wurden Vorbereitungen getroffen und/oder Abschiedsbriefe geschrieben? In Tabelle 1 sind Beispielfragen aufgeführt, Tabelle 2 gibt Hinweise zur Risikoeinschätzung. Grundsätzlich sollte ein Kind bzw. Jugendlicher aus einer ärztlichen Behandlung bei Hinweisen auf Bullying nur unter folgenden Bedingungen entlassen werden: Vermittlung, dass das Problem ernstgenommen wird Vermittlung, dass an einer Lösung gearbeitet wird Bei Angabe von Suizidgedanken Abschluss eines Nicht-Suizidvertrages (Abb. 3) Vergabe eines zeitnahen Wiedervorstellungstermins Vermittlung an Facharzt für Kinderund Jugendpsychiatrie. Wenn bei Suizidgedanken bzw. konkreten Suizidplänen das Kind oder der Jugendliche nicht bereit ist, einen NichtSuizid-Vertrag einzugehen, sollte unverzüglich die Vorstellung und ggf ggf. eine stationäre Aufnahme in der zuständigen kinder- und jugendpsychiatrischen Klinik erfolgen. Falls das Kind oder der Jugendliche nicht einverstanden sein sollte, ist eine Unterbringung auch gegen seinen Willen über Psych-KG bei akuter Eigengefährdung und bei chronischer Eigengefährdung auf Antrag der Eltern beim Familiengericht möglich. Falls die Eltern nicht einverstanden sein sollten, ist das Jugendamt einzuschalten und ggf. ggf anzuregen, die Gesundheitssorge auf einen Amtspfleger zu übertragen.
Abb. 3 Nicht-Suizidvertrag.
An oberster Stelle steht der Schutz des Opfers. Eine Behandlung von Opfer und Täter gemeinsam ist kontraindiziert. Bei psychischen Erkrankungen sollte frühzeitig ein Kinder- und Jugendpsychiater einbezogen werden. Ein Klassen- bzw. Schulwechsel ist als Ultima Ratio aatio zu betrachten. Was kann der Hausarzt tun? Bei Vorstellung von Schulkindern mit psychosomatischen Symptomen bzw. Symptomen, die im Rahmen der üblichen organischen Diagnostik nicht einzuordnen sind, sollte unbedingt nach Schulschwierigkeiten gefragt werden. Üblicherweise wird diese Frage im Sinne sozial erwünschten Antwortens sowohl von den Kindern als auch von den Eltern verneint. Es lohnt sich genauer nachzufragen. Sobald soziale Schwierigkeiten genannt werden, sollte die Möglichkeit von Bullying in Betracht gezogen werden. Dann sollte dem Kind vermittelt werden, dass es unterstützt wird. Die Eltern müssen aufgeklärt werden, dass ihre Unterstützung für das Kind sehr wichtig ist. Eine kurzfristige Krankschreibung zur sofortigen Entlastung kann indiziert sein. Dies sollte mit der Initiierung unterstützender Maßnahmen einhergehen. Unter Umständen kann es sinnvoll sein, Kontakt zur Schule aufzunehmen und die Initiierung eines Interventionsprogramms anzuregen. Eine längere Krankschreibung ohne unterstützende
Maßnahmen ist unbedingt zu vermeiden, da dies die soziale Isolation verstärkt und dem Kind keine Hoffnung gibt. Literatur unter mmw.de Anschrift der Verfasserin: Priv.-Doz. Dr. med. Sibylle Winter Charité – Universitätsmedizin Berlin, Campus Virchow, Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters Augustenburger Platz 1, D-13353 Berlin E-Mail:
[email protected]
Fazit für die Praxis Bullying ist ein häufiges Problem bei Kindern und Jugendlichen, das auch bei resilienten Schülern zu psychischen Störungen und Suizidalität führen kann. Das Opfer kann aus eigener Kraft die Bullying-Handlungen nicht beenden. Aus diesem Grund ist es notwendig, dass Lehrer, Eltern, (Schul-)Psychologen oder Ärzte aktiv Einfluss nehmen, um Bullying-Handlungen zu beenden. Wünschenswert wären Präventionsprogramme, die regelhaft in den Schulen eingeführt werden.
Keywords Mobbing and suicide in children: What is important for the general practitioner? Mobbing – bullying – suicidality – children – prevention – intervention
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Literatur 1. Jannan, M. Das Anti-Mobbing-Buch. Gewalt an der Schule – vorbeugen, erkennen, handeln. Beltz, Weinheim 2008. 2. Kutter-Vogt, C. (2006). Die Effektivität von Nicht-Suizidverträgen. Dissertation, Bayerische Julius-Maximilian-Universität, Würzburg. 3. Olweus, D. Gewalt in der Schule. Huber, Bern 1995. 4. Scheithauer, H., Hayer, T., Petermann, F. Bullying unter Schülern. Erscheinungsformen, Risikobedingungen und Interventionskonzepte, Hogrefe, Göttingen 2003. 5. Teuschel, P., Heuschen, KH. Bullying – Mobbing bei Kindern und Jugendlichen. Schattauer, Stuttgart 2013. 6. Warnke, A., Hemminger, U. (1999). Der Umgang mit suizidalen Kindern und Jugendlichen. Psychotherapie, 164-171.