Hautarzt 2001 · 52:760–777 © Springer-Verlag 2001
Redaktion: Prof. Dr. R. Breit, München, Prof. Dr. W. Meigel, Hamburg
41. Tagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) 1. bis 5. Mai 2001 in Hamburg Die 41. DDG-Tagung vom 1. bis 5. Mai 2001 im Internationalen Congress Centrum in Berlin war die größte und wohl vielseitigste nationale Tagung in der Geschichte der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft. Es ist nicht möglich, auf wenigen gelben Seiten die Vielfalt der Themen, den Aufbruch zu einer ästhetischen Dermatologie, das Interesse der Teilnehmer und das Engagement der ehrenamtlichen Vortragenden darzustellen. Berlin war auch für die Dermatologen eine Reise wert.Wer nicht da war, möge aus den Reden bei der Eröffnung die Erwartung auf einen neuartigen Kongress herausspüren, im Tagebuch des Tagungssekretärs die prickelnde Spannung ereignisreicher Stunden mitempfinden. (DDGaktuell)
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Eröffnungsansprache des Präsidenten der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft, Prof. Dr. med. Erwin Schöpf
Sehr verehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, zur 41. Tagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft, der Vereinigung deutschsprachiger Dermatologen, heiße ich Sie alle herzlich willkommen. Wir freuen uns über die Anwesenheit vieler Gäste aus dem In- und Ausland. So begrüße ich sehr herzlich die Präsidenten der dermatologischen Gesellschaften Bulgariens, Israels, Lettlands, Polens, der Schweiz und Ungarns und die Ehrenpräsidentin der Polnischen Dermatologischen Gesellschaft Frau Prof. Jablonska, Trägerin der Herxheimer Medaille, sowie den Ehrenpräsidenten Vor nunmehr 112 Jahren fand die der Ungarischen Dermatologischen erste Tagung der Deutschen DermatoloGesellschaft Herrn Prof. Simon. Ich gischen Gesellschaft in Prag statt. Die begrüße sehr herzlich die anwesenden Dermatologie ist Alt-Präsidenten der eines der ältesten Deutschen Derma„Die Dermatologie ist eines der medizinischen Fachtologischen Gesellältesten medizinischen Fachgebiete“ gebiete im Sinne der schaft und die ReOrganfachmedizin, präsentanten des wie sie sich in den letzten 150 Jahren Berufsverbandes Deutscher Dermatolodurch die großen Fortschritte in der gen, insbesondere Herrn Dr. Schubert, Medizin entwickelt haben, vergleichbar sowie die Vertreter der Patientenvereider Organfächer Augenheilkunde und nigungen, der Kostenträger und der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, oder Medien. ... Last, but not least, begrüße auch der Teilgebiete der Inneren Mediich die Kolleginnen und Kollegen und zin, wie Kardiologie, Hepatologie oder Gäste, die durch ihre Anwesenheit diese Pneumonologie. Tagung mit Leben erfüllen werden. Die Grundlegitimation unseres Seien Sie uns alle sehr herzlich willkomFachgebietes ist die Erwartung hautmen.
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Erkrankungen, Erkrankungen der nären Bereich, integrierte Versorkranker Patienten auf Hilfe. Hierfür sind Haare und Nägel und viele genetische gungssysteme mit einem dramatimehrere Voraussetzungen zu erfüllen: Systemerkrankungen mit Hautbeteilischen Paradigmenwechsel in der Innovative dermatologische Forgung. Die Dermatologie weist daher Medizin sollten uns nicht resignieren schung, wie sie an den Universitätsklinizahlreiche Spezial- und Teilgebiete auf, lassen. Im Gegenteil, die Dermatoloken Deutschlands in den letzten Jahrwie sich dies in den mit der Deutschen gie wird nach meiner Einschätzung zehnten vorangetrieben wurde und uns Dermatologischen Gesellschaft assozieines der chancenreichsten Fachgeden Anschluss an das internationale ierten 25 Gesellschaften und Arbeitsgebiete der Medizin auch unter schwieNiveau nach dem 2. Weltkrieg wieder meinschaften widerspiegelt. rigen Rahmenbedingungen sein. erlaubt hat. Stichworte wie funktionelle Zu Unrecht wird die Dermatologie Allerdings wäre es kurzsichtig, die Genomics, Gentherapie, Biocomputing, als ein ausschließlich konservatives Wurzeln des Faches, nämlich die klasPharmakogenetik, Proteomics, Tissue Fachgebiet geführt.Wir alle wissen, dass sische Dermatologie, zu Gunsten der Engineering, Lebensqualitätsforschung, ein großer Teil unserer therapeutischen mehr medizinisch-ästhetisch orienPrävention in der Medizin sind ForAktivitäten durch operative Maßnahtierten Richtung zu vernachlässigen. schungsfelder, die auch unser Fachgebiet men gekennzeichnet ist, wie dies bei den Beide Aspekte unseres Faches sollten, in den kommenden Jahren und JahrOrganfächern Ophthalmologie und wenn irgend möglich wissenschaftlich zehnten revolutionieren werden. Eine Hals-Nasen-Ohrenheilkunde in gleichbegründet, qualitätsgesichert praktider Voraussetzungen für das Vorantreier Weise der Fall ist. Es ist daher für ziert werden. Dies möchte ich vor ben der Forschung auf den genannten mich immer wieder unverständlich, die allem damit begründen, dass von je Gebieten ist eine klinische und forscheDermatologie als ein Teilgebiet der her unserem ärztlichen Handeln in rische Präsenz der Dermatologie in den Inneren Medizin zu betrachten. Die opeder Dermatologie ein medizinischMedizinischen Fakultäten. Hier gilt es, rativen Aspekte der Dermatologie werästhetischer Aspekt innewohnt. Unseständig wachsam zu sein. ... den Gegenstand der Tagung der DDGre Patienten wünschen sich eine Eine weitere Grundvoraussetzung assoziierten Vereinigung Operativer makellose Haut und eine Befreiung für die Zukunft der Dermatologie und Dermatologie vom 21.-23. September ihrer psychosozialen BeeinträchtiVenerologie ist die Qualitätssicherung 2001 in Freiburg sein. Ein weiterer wichgung durch entstellende Hautkrankunseres ärztlichen Handelns. Die Deuttiger Kongress ist der 10. Kongress der heiten und Hautveränderungen. Entsche Dermatologische Gesellschaft und EADV in München, vom 10.-14. Oktober scheidend ist, dass unsere ärztliche der Berufsverband Deutscher Dermato2001. Tätigkeit auch in diesem Bereich auf logen haben sich dieser HerausfordeWie in der Stellungnahme der Deuteiner empirisch und wenn irgend rung gestellt. Inzwischen ist die 2.Auflaschen Dermatologischen Gesellschaft möglich, wissenschaftlich begründege des Buches „Dermatologische Qualizur Anfrage des Sachverständigenrates ten Basis erfolgt. tätssicherung – Leitlinien und Empfehfür die Konzertierte Aktion im Gesundlungen“ erschienen. Die DDA hat im heitswesen im Hinblick auf eine bedarfsWir alle wissen, dass die Dermatologie vergangenen Jahr ca. 800 Fortbildungsgerechte Versorgung der Bevölkerung und Venerologie durch das Erkranveranstaltungen zertifiziert. 3300 Derausgeführt, behandelt kungsspektrum ein matologen der ca. 4200 berufstätigen breit gefächertes meDermatologen haben eine Zertifizie„Die Dermatologie ist auch ein unsere Facharztgruppe etwa 2000 verschiededizinisches Fachgebiet rungsurkunde erhalten. operatives Fach“ ne Hauterkrankungen. ist, das die Versorgung Schließlich werden wir uns den draNumerisch sind 5739 Dermatologinnen zahlreicher Krankheitsgruppen aller matischen demographischen Entwickund Dermatologen bei der BundesärzteAltersstufen mit hoher Prävalenz und lungen der Bevölkerungsstruktur mit kammer registriert, das entspricht 1,51% hoher Relevanz für Morbidität und einem rasanten Anstieg des Anteils der aller Ärzte, davon sind 4519 berufstätig, Beeinträchtigung der Lebensqualität der 60-80jährigen auf mehr als 25 % der 3418 als Niedergelassene in Praxen und Bevölkerung überGesamtbevölkerung 761 im stationären Bereich. Die Zahl der stellen müssen. Hier „Wegen der ästhetischen Dermatolo- nimmt. Die wichtigPatientenkontakte ist mit mehr als 21 wird nach meiner gie darf die klassische Dermatologie sten Bereiche umMillionen Patienten pro Jahr außerorfassen die malignen Einschätzung in Zunicht vernachlässigt werden“ dentlich hoch. In den rund 50.000 Praund benignen Tukunft eine engere xen von Allgemeinmedizinern/praktimoren der Haut, chronisch entzündliche Abstimmung zwischen der Ärzteschaft schen Ärzten und internistischen HausErkrankungen der Haut, wie z. B. Psoriund den Pflegediensten unter den ärzten sind dagegen jährlich gut 140 asis, Neurodermitis,AutoimmunerkranAspekten der Gerontodermatologie und Millionen Patientenkontakte zu verkungen mit Hautbeteiligung, allergoloDermatologie-spezifischer Pflege notzeichnen, d.h. nur etwa halb so viel pro gische Krankheitsbilder, Infektionswendig sein. Arzt wie bei den Dermatologen. krankheiten der Haut, sexuell übertragIn Deutschland versorgt ein Derbare Erkrankungen einschließlich HIV Die Entwicklung unseres Faches wird matologe bzw. eine Dermatologin etwa und HIV-assoziierte Dermatosen, verständlicherweise ganz entschei20.000 Einwohner, statistisch gesehen. besonders auch Gefäßerkrankungen mit dend durch die politischen RahmenDieses Verhältnis ist in Frankreich, ItaHautbeteiligung, wie das Ulcus cruris bedingungen mitbestimmt. Budgetielien und Spanien sowie den Vereinigten venosum. Zu erwähnen sind proktologirung, neue Entgeltsysteme im statioStaaten ähnlich. Dagegen findet die sche Erkrankungen, andrologische
... Eine wissenschaftliche GesellDies ist allerdings die Intention der Polihautärztliche Versorgung in Großbrischaft einer medizinischen Disziplin ist tik, die Weiterbildungskapazitäten, instannien und Irland, teilweise auch in heute auch im politischen Raum geforbesondere an den Kliniken, durch die Holland vorwiegend durch Hausärzte dert. Die DDG ist Ansprechpartner für Einführung der neuen Entgeltsysteme, statt, weil nur 492 sogenannte Consuldie Gesundheitspolitik in vielen Fragen der sogenannten Diagnosis Related tants als Fachärzte für Dermatologie der Versorgung Hautkranker. Groups, um etwa 30% zu reduzieren. tätig sind. Es besteht eine außerordentlich Dahinter steckt die politische GrundViele Studien belegen, dass die Quaenge Kommunikation und Koordination richtung, die fachärztliche Medizin lität der Versorgung Hautkranker in zwischen dem Vorstand der DDG und zurückzudrängen, weil sie vermeintlich England, wesentlich bedingt durch diedes Berufsverbandes Deutscher Dermateurer ist als die ses System, schlechtologen. Ich bin insbesondere Herrn Dr. ter ist als z. B. in den „Ein Dermatologe versorgt doppelt so Hausarztmedizin. Schubert, dem Präsidenten des BVDD, deutschsprachigen viele Patienten wie ein Allgemeinarzt“ Die qualitätsgesidankbar für das weitgehende Gelingen cherte adäquate VerLändern.Als Beispiel unserer Politik, dass Berufsverband und sorgung der Patienten scheint bei diesen sei das maligne Melanom aufgeführt, DDG in den Grundfragen der EntwickÜberlegungen der Gesundheitspolitik das in England aufgrund der geringeren lung unseres Faches mit einer Stimme eine untergeordnete Rolle zu spielen, Kompetenz der Hausärzte später sprechen und an einem Strang ziehen. wogegen wir uns im Interesse der uns erkannt wird als in Deutschland. Mit besonderer Genugtuung auch anvertrauten Patienten täglich wehren in Bezug auf die Zukunftsfähigkeit der müssen. Die DDG und der Berufsverband der Deutschen Dermatologischen GesellChancen durch Innovation ist das Deutschen Dermatologen werden schaft erfüllt mich die Tatsache, dass die Motto des diesjährigen DDG-Kongresnicht müde, auf die negativen Folgen Zahl der Mitglieder der DDG in den verses. Allein der eindrucksvolle Umfang einer von der Politik immer noch gangenen vier Jahren von 2104 auf 2919 des Programms reflektiert die außerorgewünschten Einführung des engliMitglieder angestiedentliche Breite und schen Gatekeeper-Systems aufmerkDynamik unseres „Die fachärztliche dermatologische gen ist. Es sind vor sam zu machen, wo wir doch wissen, allem die jungen Fachgebietes. Dem dass die Patienten sich mit HautproMedizin ist sicher und preiswert“ Dermatologinnen Tagungsleiter Herrn blemen in aller Regel unmittelbar an und Dermatologen in Praxis und Klinik, Prof. Sterry, dem Tagungssekretär Herrn ihren Hautarzt wenden, weil sie ihre die diese Entwicklung getragen haben. Privatdozent Zuberbier sowie den MitKrankheit als Hautkrankheit selbst Damit ist der Korporationsgrad der gliedern des lokalen Organisationskoerkennen können. Dagegen kann ein deutschen Dermatologinnen und Dermitees, der Firma MedCom GmbH, hautärztlich nicht weitergebildeter matologen in ihrer wissenschaftlichen sowie der Geschäftsstelle der DDG, Frau Hausarzt in aller Regel nur feststellen, Gesellschaft ungleich höher entwickelt Sachs, und den unterstützenden Firmen dass eine Hauterkrankung vorliegt. als in anderen medizinischen Diszipligebührt unser aller Dank für ihre großDurch den unmittelbaren Gang zum nen. Diese hohe Mitgliederzahl zusamartige Arbeit in der Vorbereitung der 41. Dermatologen werden empirisch men mit dem Berufsverband Deutscher Tagung der Deutschen Dermatologinachweisbar Fehldiagnosen vermieDermatologen ist eine Grundvoraussetschen Gesellschaft. ... den und adäquate Behandlungen zung im täglichen gesundheitspolitiunverzüglich aufgenommen. Dies schen Kampf, sich mit Gewicht einzuWie Sie wissen, werde ich mich nach bedeutet insbesondere bei Hautkrebs bringen für das Fach. Die Präsenz jedes 4-jähriger Amtszeit als Präsident der einen signifikanten Überlebensvorteil einzelnen von uns vor Ort bestimmt Deutschen Dermatologischen Gesellfür den Patienten. Akute und zeitlich auch die Zukunft der Dermatologie im schaft nicht mehr zur Wiederwahl limitierte Hauterkrankungen werden Sinne einer qualifizierten Versorgung stellen, so dass diese Grußworte zu von Dermatologen im Vergleich zu der uns anvertrauten Hautkranken. In Beginn der Tagung auch gleichzeitig Hausärzten mit deutlich geringeren diesem Sinne wünsche ich uns allen Worte des Abschieds vom Amte des Therapiekosten behandelt, wie eininformative und schöne Tage in Berlin Präsidenten der DDG sind. 36 Jahre schlägige Auswertungen des Instituts anlässlich der 41. Tagung der Deutschen der Arbeit in der Dermatologie in Klifür Medizinische Statistik dokumenDermatologischen Gesellschaft. nik und Forschung haben mich, wie tieren. auch viele andere gleichaltrige Kollegen, den dramatischen Wandel des Eine dermatologische Grundversorgung Krankheitenspektrums, der sozialpoder Bevölkerung auf jetzigem hohen litischen, gesellschaftspolitischen, geNiveau ist auch in Zukunft nur möglich, sundheitspolitischen und bildungswenn die Anzahl der Dermatologinnen politischen Umwälzungen erleben lasund Dermatologen nicht reduziert wird. sen. Immer wieder wurden Untergangsszenarien an die Wand gemalt. Ich kann Ihnen versichern, so lange es Hautkranke gibt, wird es auch eine Dermatologie geben.
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Rede des Präsidenten des Berufsverbandes Deutscher Dermatologen Dr. med. Erich Schubert zur Eröffnung am Mittwoch, den 2. Mai 2001
Schon ein flüchtiger Blick in das Prosind eben nicht bloß falsch verteilt. Sie Ärzte der Hautkliniken machen sich gramm der 41. DDG-Jahrestagung sigreichen in Wahrheit vorn und hinten stark für eine künftig breite ambulante nalisiert einen auffälligen Wandel. nicht mehr, die Versicherten so schoTätigkeit ihres Hauses oder die UmKurse, Seminare und Vorträge zu den nend und effizient wandlung überflüs„Die verfügbaren Mittel sind sogenannten IGeL-Leistungen nehmen zu versorgen, wie siger Betten in teileinen breiten Raum ein. Für diese wir das heute eigent- nicht falsch verteilt, sondern reichen stationäre Angebote, Akzentverschiebung gibt es gute Grünlich mit all unserem um die drohenden nicht aus“ de. Die meisten von uns müssen Tag für medizinischen WisVerluste zu kompenTag dem eisernen Sparzwang und der sen und unseren hochleistungsfähigen sieren. Nicht wenige Vertragsärztinnen Budgetierung der rot-grünen GesundArzneimitteln und medizintechnischen und -ärzte hoffen auf einen finanziellen heitspolitik ihren Tribut zollen. Mitteln könnten. Transfer aus freiwerdenden Mitteln des Man mag ja darüber streiten, ob Wellness, Lifestyle-Medizin und stationären Sektors, wenn sie die erwarangesichts der Kostenentwicklung in IGeL, der erkennbare Wandel vollzieht tete Zunahme frühzeitig entlassener, einem hochleistungs- und innovationssich auch in unserem Fach nicht ohne noch blutender Patienten aus den Kranfähigen Gesundheitswesen die AkneÜbertreibungen und innere Spannungen. kenhäusern versorgen sollen. Die derToilette, die Beseitigung von Falten mit Doch mir scheint, die Gegensätze matologischen Kliniken und Praxen Botox oder die Beseitigung von Fettpölzwischen Konservativen und Reforwerden gleichzeitig von großen Gesundsterchen mit dem schonenden Tumesmern, Fundis und Realos unter uns Derheitszentren und den dahinterstehenzenzverfahren noch matologen schwinden Konzernen bedroht, die zunehmend zu Lasten der Soli- „Hautkrebsprävention und Balneo- den allmählich. Das auch die Dermatologie als lukratives Phototherapie müssen von der dargemeinschaft der aktuelle Programm Feld besetzen. Versicherten abge- Solidargemeinschaft übernommen der 41. DDG-JahresMit der Entscheidung, nicht gegenrechnet werden soll. tagung ist hierfür einander, sondern miteinander zu arbeiwerden“ Bei der hochsensitiein Indiz. Die Zeiten, ten, haben DDG und BVDD bereits vor ven Hautkrebsprävention von dermatoin denen mir insbesondere ältere KolleJahren die richtige Entscheidung getroflogischen Fachärztinnen und Fachärzginnen und Kollegen aus den neuen fen. Gleichzeitig wird dieses zeitweise ten oder auch bei wichtigen TherapieBundesländern empört mitteilten, für nur mühsam erarbeitete Miteinander – optionen, wie der ambulanten Balneosie sei IGeLn ethisch nicht vertretbar hier möchte ich insbesondere dem Phototherapie, dürfte es eigentlich oder scheitere mangels zahlungskräftischeidenden DDG-Präsidenten, Prof. Dr. daran keine Zweifel geben, wenn die ger Privatpatienten, Erwin Schöpf, für Gesundheitspolitik ihrem Anspruch sind vorbei. Heute „Vertrauensvolle Zusammenarbeit seinen ganz persöngerecht werden will, in erster Linie dem lautet die Frage lichen Einsatz und zwischen DDG und BVDD“ Wohl der Menschen zu dienen und die eher: Wo kriegen wir die vertrauensvolle Frage nach gesund oder krank keine denn Plakate her, um für das HautkrebsZusammenarbeit danken – heute auf abgeleitete Größe von arm oder reich Screening zu werben? eine neue schwere Probe gestellt. Die sein soll. Wie könnte es auch anders sein! Die bewährte Arbeitsteilung zwischen KliStrukturen der dermatologischen Vernik und Praxis steht neu zur DisposiWir alle wissen: Die Ausgrenzung von sorgung in unserem Fach sind – wir alle tion. Leistungen aus dem Regelleistungskaspüren das – in einem rasanten Wandel talog der gesetzlichen Krankenversibegriffen. Die Änderung der FinanzieDie von der Gesundheitspolitik unter cherung sichert heute die Existenz rungsgrundlagen der klinischen Vorsorveränderten politischen Vorzeichen vieler Praxen und damit die wohnortge mit ihrer Einführung der sogenannbehutsam begonnene Debatte, stärker nahe Versorgung einer großen Zahl ten Diagnosis Related Groups wird diezwischen solidarisch finanzierten, von Hautkranken in der Fläche. sen Prozess noch beschleunigen. Ein medizinisch unabdingbaren KernleiSterben von Abteilungen, ja ganzer Klistungen und einem breiter gefassten Klammheimlich zieht inzwischen auch niken, scheint vorprogrammiert. Für die Wahlbereich zu differenzieren, bringt die Politik diese Entwicklung ins Kalkül. Dermatologie befürchten Insider einen das zahlenmäßig kleine Fach der DerSo entziehen sich Gesundheitspolitiker neuerlichen Bettenabbau von weiteren matologie verschärft in Abgrenzungs– und nicht nur die – der unangeneh30%. Kliniken und Praxen laufen gleichprobleme und Verteilungskämpfe mit men Verantwortung, den Wählern reiermaßen Gefahr, von dem sich abzeichanderen medizinischen Gruppen. nen Wein einzuschenken und öffentlich nenden Versorgungswettbewerb übereinzugestehen: Die verfügbaren Mittel rollt zu werden. Der Hautarzt 8•2001
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In Anbetracht des neuen Szenarios der matologische Versorgung definieren Bedrohungen von außen macht es Sinn, und erbringen? Je mehr der Gesetzgeber dass Dermatologen sich heute zusamden Druck erhöht, um so leichter wird mensetzen, um leies uns gelingen, das stungsfähig stabile „Zukunftsweisende dermatologische entscheidende HinDermatologennetze dernis für eine zuPartnerschaft zwischen zu etablieren. Wer kunftsweisende derKlinik und Praxis“ könnte besser als matologische PartDermatologen aus Klinik und Praxis nerschaft zwischen Klinik und Praxis zu gemeinsam eine qualitätsgestützte derschmieden. Die heutigen Honorarsysteme vergüten die gleiche Leistung nach ganz unterschiedlichen Bemessungs-
grundlagen, mit den bekannten unerfreulichen Ergebnissen. Wir sollten einen neuen Anlauf nehmen, unser Ziel anzugehen: Eine hochmoderne effiziente medizinische Versorgung zu einem gerechten Preis. Keine medizinische Leistung darf länger unbezahlt bleiben. Darum wird es in den kommenden Jahren gehen. Wir sollten diese Ziele gemeinsam verfolgen.
Ansprache des Generalsekretärs der DDG Prof. Dr. med.Wolfram Sterry zur Eröffnung am Mittwoch, den 2. Mai 2001
Sehr verehrter Herr Präsident Schöpf, sehr verehrter Herr Präsident Schubert, meine sehr geehrten Kolleginnen und Kollegen, verehrte Damen und Herren,
es klüger, hier eine Kontinuität aufzubauen. Das Know-how für die technische Seite der Organisation soll kontinuierlich bei der Geschäftsstelle der DDG angesammelt und es ist auch mir eine große Freude und auch gepflegt werden, um so koordiEhre, Sie anlässlich der Eröffnungsfeier nierte Arbeitsroutinen zu entwickeln. der 41. Tagung der Deutschen Dermato– Zum Zweiten erschien es dem Vorlogischen Gesellschaft in Berlin begrüstand wichtig, dass die Gesellschaft ßen zu dürfen. selbst die Schwerpunkte setzt und so Erlauben Sie mir, Ihnen das Kondas Tagungsprogramm direkt den zept des diesjährigen Kongresses zu aktuellen Entwicklungen angepasst erläutern. Eine Reihe von Neuerungen werden kann. In der Gewichtung einsind erstmals umgesetzt worden, und es zelner Themen soll zukünftig nicht gilt, diese kritisch zu bewerten und kondie Auffassung von Einzelpersonen struktiv weiterzuentwickeln. Dies im zum Tragen kommen, sondern die Laufe der nächsten Tage zu tun, möchte Bewertung des Vorstandes ihre direkte ich Sie herzlich bitten. Umsetzung finden. Inwieweit hier ein mehrköpfiges, langsam rotierendes Zunächst ist festzuGremium diese Aufstellen, dass der Vor„Inhaltliche Ausrichtung durch gabe besser übernehstand der DDG bemen kann – wie etwa die Gesellschaft“ schlossen hat, die bei der Französischen DDG-Kongresse nicht durch einzelne Dermatologischen Gesellschaft – als Kliniken bzw. deren Leiter ausrichten der sehr gut informierte, aber zeitlich zu lassen, sondern diese Aufgabe zustark belastete Generalsekretär, werkünftig selbst zu übernehmen. Hierfür den die Erfahrungen der nächsten gab es zwei wesentliche Gründe: DDG-Kongresse zeigen müssen. Dass ähnliche Überlegungen auch andern– Zum Ersten ist die Organisation eiorts angestellt werden, ist offensichtnes solchen Kongresses, auch wenn lich: national und international geht die Vorbereitungszeit zwei Jahre bedie Tendenz eindeutig zur inhaltliträgt, ausgesprochen komplex. Es chen Ausrichtung der Tagung durch machte aus Sicht des Vorstandes wedie Gesellschaft selbst. nig Sinn, dass sich jedes Mal ein anderes Arbeitsteam von neuem in dieEine weitere Neuerung ist die Entscheisen Prozess begibt, vielmehr schien dung, die Tagung zunächst stets am glei-
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chen Ort, und zwar in Berlin, auszurichten. Dieses Thema ist in den vergangenen Jahren immer wieder kontrovers diskutiert worden. Natürlich ist es pluralistischer, die DDG-Tagungen in verschiedenen Städten auszurichten und so die unterschiedlichen Regionen unserer deutschsprachigen Dermatologie zu besuchen. Der Hauptgrund für diese Entscheidung lag in den guten Erfahrungen anderer nationaler und internationaler Fachgesellschaften, sich auf einen Tagungsort (z. B. Internistische Fortbildungswoche in Wiesbaden) oder auf wenige Tagungsorte (Deutsche Chirurgische Gesellschaft in München und Berlin; AAD meist in San Francisco, New Orleans oder Washington) zu beschränken.
Der Vorteil liegt auf der Hand: Mit den Kongresszentren lassen sich bessere Konditionen aushandeln, die technische
◗ Bei der Gestaltung des Programms der diesjährigen Tagung haben wir bezüglich der Schwerpunktbildung in einer groß angelegten Fragebogenaktion alle DDG-Mitglieder um ihre Meinung gefragt. Um in möglichst hohem Umfang die Bedürfnisse unserer niedergelassenen DDG-Mitglieder zu berücksichtigen, wurden zahlreiche Mitglieder aus der Praxis und Vertreter des Berufsverbandes mit in das Programmkomitee aufgenommen. Ihre Namen finden Sie im Programmheft – allen gilt unser herzlicher Dank. Die aus den Praxen am häufigsten gewünschten Themen waren Allergologie und ästhetische Dermatologie, darüber hinaus wünschte man sich praktische Kurse. Im Programm finden Sie daher zahlreiche Vorträge, Symposien, Seminare und Satellitensymposien zum Thema Allergologie. Darüber hinaus haben wir eine Vielzahl von praktischen Kursen zur ästheti-
schen Dermatologie, Trichologie, Notfallmedizin, Histologie, Andrologie, zur photographischen Dokumentation und zum Internet organisiert, die ebenfalls überwiegend hervorragend angenommen wurden. State-of-the art-Vorträge in Plenarsitzungen sowie Symposien werden Ihnen Neuestes aus allen Bereichen der Dermatologie vermitteln, wobei Sie wählen können zwischen forschungsbetonten Veranstaltungen, meist Seminaren, sowie didaktisch zur breiteren Wissensvermittlung angelegten Symposien und Plenarsitzungen.
Die Deutsche Dermatologie hat durch die von BVDD und DDG gemeinsam gegründete Deutsche Dermatologische Akademie Akzente in der qualitätsgesicherten Fortbildung gesetzt. Jeder einzelne Programmpunkt auf dieser Tagung wurde vom Präsidenten der Akademie, Herrn Dr. Callies, bewertet und mit Fortbildungspunkten ausgestattet. Ihnen, lieber Herr Callies, hierfür meinen allerbesten Dank.
Sie, verehrte Kolleginnen und Kollegen, können durch Einsatz Ihrer DDA-Chipkarte Ihre Fortbildungsaktivität dokumentieren und damit einer Forderung entgegenkommen, die die Öffentlichkeit zunehmend an die Ärzteschaft stellt.
Die DDG hat eine Reihe von Arbeitsge-
trag, der von Herrn Schäfer, dem Kaufmännischen Direktor des Verbundes der Städtischen Klinika von Berlin, der NETGE GmbH, gehalten werden wird.
Am Freitagabend werden wir im Rahmen des Zukunftsforums Beiträge vom Präsidenten der International League of Dermatological Societies, Prof. Katz, vom Vorstand der Schering AG, Prof. Stock sowie von Prof. Einhäupl, dem Vorsitzenden des Wissenschaftsrates Deutschland, hören. Alle drei verfügen nicht nur über einen ausgezeichneten Überblick über gesundheitspolitische und wissenschaftliche Entwicklungen, sondern üben auch einen erheblichen persönlichen Einfluss hierauf aus. In einer Podiumsdiskussion besteht im Anschluss die Möglichkeit, einzelne Aspekte ihrer Referate zu diskutieren. Herr Peter Hahne, ein prominenter Medienvertreter, der der Dermatologie zugetan ist, wird das Zukunftsforum und die anschließende Podiumsdiskussion mit mir zusammen moderieren.
Schließlich kommen bei der letzten Plenarsitzung am Samstag niedergelassene Dermatologen aus Österreich, der Schweiz und Deutschland zu Wort, die ihr persönliches Konzept für die Zukunftsgestaltung ihrer eigenen Praxis darstellen werden, bevor Prof. Klaus Wolff aus Wien seine Vorstellung vom Patienten des 21. Jahrhunderts, seinen Sorgen und seinen Ansprüchen vor uns entwickeln wird.
meinschaften und Arbeitskreisen eingeEs wird also auf der DDG-Tagung nicht richtet, oder diese haben sich mit der so sehr um den Detailtipp für die ProDDG assoziiert. Nahezu alle Spezialgebleme in Praxis und Klinik gehen, sonbiete unseres Faches dern um die Gesamt(niemand sollte in die- „Wünsche aus der Praxis sind die schau, aus der sich sem Zusammenhang Schwerpunkte des Programms“ jeder Teilnehmer für übrigens von Randgeseine persönliche Situbieten sprechen) sind durch Arbeitsgeation ein Destillat gewinnen kann und meinschaften vertreten, und fast alle soll. haben neben ihren eigenen Sitzungen und Mitgliederversammlungen auch Meine sehr geehrten Kolleginnen und aktive Beiträge zum Hauptprogramm Kollegen, verehrte Damen und Herren, der DDG-Tagung geleistet. Hierfür sind die Deutsche Dermatologische Gesellwir zu herzlichem Dank verpflichtet. schaft ist eine medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft, der die AufEinen relativ breiten Raum nimmt auf gabe der Förderung der wissenschaftlich begründeten Dermatologie und ihrer unserer diesjährigen Tagung die AusSpezialgebiete obliegt. Einen solchen einandersetzung mit Problemen der Kongress wie diesen auszurichten wäre Gesundheitspolitik sowie der Zukunftsundenkbar ohne zwei Voraussetzungen: gestaltung ein. Zu dieser Reihe von Veranstaltung gehört bereits der FestvorDer Hautarzt 8•2001
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Infrastruktur für die Tagungsorganisation ist bestens bekannt, und darüber hinaus lässt sich im Laufe der Zeit eine Medieninfrastruktur schaffen, die beispielsweise bei den Internisten Vorbildcharakter hat. Herr Prof. Elsner, der für die DDG die Öffentlichkeitsarbeit – übrigens in enger Abstimmung mit dem Berufsverband – gestaltet, hat mit seiner Arbeit zusammen mit der Agentur impressum im Vorfeld bereits das Interesse der Medien geweckt; über 100 Journalisten haben sich akkreditiert. Aus diesem Grunde wird auch die nächste DDG-Tagung hier stattfinden. Nach der Tagung 2003 kann dann eine erste Bilanz dieser Praxis gezogen werden. Um nach außen klarzustellen, dass dieser Kongress nicht von der CharitéHautklinik, sondern von mir als Generalsekretär der DDG ausgerichtet wird, habe ich, um Irritationen zu vermeiden, alle meine Mitarbeiter gebeten, auf aktive Beiträge im Hauptprogramm zu verzichten. Nur so schien es möglich, nach außen klar zu belegen, dass nicht Eigeninteresse der Klinik, sondern der Nutzen der DDG ins Auge gefasst war. Für das Verständnis meiner Mitarbeiter, dies zu akzeptieren, möchte ich mich an dieser Stelle ausdrücklich bedanken.
mir gesagt – und ich bin für diese OffenDie eine ist das Engagement und die heit dankbar – dass sie nicht bereit sind, Partnerschaft der Pharmazeutischen ohne Honorar oder zumindest ohne ErIndustrie, die mit ihrer großen Industattung des Verdienstausfalls Vorträge strieausstellung entscheidend dazu beioder Kurse abzuhalten. Im Interesse der getragen hat, dass wir hier und in diegerade genannten sem Umfang tagen „Dermatologen aus Klinik und Ziele wird uns derkönnen. Für diese Praxis bieten ehrenamtlich ein zeit nichts anderes Bereitschaft, sich geübrig bleiben, als auf meinsam mit den hochstehendes Programm“ Mitwirkung dieser Dermatologen für Kollegen zu verzichten. einen herausragenden Kongress einzuAufgrund der Budgetüberlegungen setzen, sind wir allen Beteiligten und haben wir auch bewusst auf ein aufwenAnwesenden aus der pharmazeutischen diges Rahmenprogramm verzichtet. SoIndustrie sehr zu Dank verpflichtet. mit können Sie sich an den freien Kongressabenden mit Freunden oder KolleDie zweite Voraussetzung liegt im gen ein kulturelles oder auch kulinariEngagement der DDG-Mitglieder, die sches Rahmenprogramm nach persöndiesen Kongress vorbereiten und lichem Gusto organisieren. Berlin hat, praktisch durchführen. Mit Ausnahwie Sie wissen, hier Vielfältiges zu bieme der Leiter von mehrstündigen ten. Kursen, die eine bescheidene AufEinige Personen möchte ich zum wandsentschädigung erhalten, erfolSchluss noch besonders erwähnen, weil gen alle übrigen Leistungen, die hier sie seit etwa einem guten Jahr in ganz auf der DDG-Tagung erbracht werbesonderer Weise und überdurchden, vollständig ehrenamtlich. Jeder schnittlich belastet waren und sich vorTeilnehmer entrichtet seinen vollen bildlich für die Tagung engagiert haben. Kongressbeitrag, wobei der Vorstand Zunächst möchte ich dem Programmbei der Gestaltung der Beiträge darauf komitee sowie den Reviewern der freien geachtet hat, dass DDG-Mitglieder Vorträge meinen Dank aussprechen, deutlich geringere Teilnahmegebühspeziell Herrn Prof. Gollnick und Frau ren auf dieser Tagung entrichten als Dr. Rowe, der Vorsitzenden des BerufsNichtmitglieder. Durch einen gemeinverbandes Berlin, die bei der Prosamen, der Sache zugetanen ehrengrammgestaltung von großer Hilfe amtlichen Kraftakt von vielen Hunwaren. Entscheidende kontinuierliche dert Dermatologen aus Praxis und Hinweise erhielten wir vom Leiter der Klinik ist es möglich geworden, dieses letzten DDG-Tagung, Herrn Prof. Meibreitgefächerte, hochstehende Progel, der sich mit dem gleichen Enthusigramm zu organisieren. Allen hierbei asmus wie bei seinem eigenen Kongress Beteiligten möchte ich meinen sehr einbrachte.Auch der Kongressorganisaherzlichen Dank aussprechen. tion MedCom sei hier mein Dank ausgesprochen, die – fast überwältigt von Auch in Zukunft wird es nicht ohne den der Flut der Aufgaben – einen Kraftakt persönlichen Einsatz der gesamten leistete; besonders möchte ich hier den Gesellschaft, und das heißt de facto auch Einsatz der Herren durch Inkaufnahme „Jeder gestaltet sein eigenes Buchholz und Pauliny persönlicher Einbußen, gelingen können, kulturelles oder kulinarisches erwähnen. Kaum vorstellen zu so niedrigen GebühRahmenprogramm“ kann man sich die Flut ren einen derart umvon Anfragen, Problemen und Entscheifangreichen Kongress auszurichten. dungen, die tagtäglich im TagungsseEinige Kolleginnen und Kollegen haben kretariat beantwortet, gelöst und vorangetrieben werden mussten. Besonderer
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Dank gilt dabei unseren Sekretärinnen Frau Nawrotzki und Frau Scholz, die bis an die Belastungsgrenze Einsatz gezeigt haben, sowie im wörtlichen Sinne zu guter Letzt Herrn PD Zuberbier, unserem Tagungssekretär. Von „Kärrnerarbeit“ zu sprechen, würde zwar seinen Alltag treffen, nicht aber seinen Anspruch, der darauf abzielte, einen möglichst perfekt organisierten, mit Liebe zum Detail gestalteten Kongress zu garantieren, und der neben seiner normalen Arbeit 30-40 Stunden pro Woche in unsere Tagung investiert hat. Auch viele Innovationen auf diesem Kongress, wie etwa „meet the expert“ oder das „Dermaquiz“ stammen von ihm. Ohne Sie, lieber Herr Zuberbier, hätte ich diesen Kongress nicht in dieser Form organisieren können, und ich bin Ihnen für die angenehme und professionelle Zusammenarbeit außerordentlich dankbar. Gerade hat der Präsident der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft, Herr Prof. Schöpf, angekündigt, nicht mehr für eine weitere Amtszeit als Präsident der DDG zur Verfügung zu stehen. Es ist daher angebracht, Herrn Prof. Schöpf für die hervorragende Arbeit im Dienst der DDG zu danken. Mit Verbindlichkeit und Konzilianz, mit Klugheit und Umsicht hat er die Geschicke der DDG gelenkt und nicht nur in zahlreichen Bereichen wichtige Ergebnisse für die Deutsche Dermatologie erzielt, sondern auch in schwierigen Zeiten das Fach und seine Vertreter zusammen gehalten. Der Vorstand und alle Mitglieder der DDG sprechen ihm hierfür den herzlichsten Dank aus. Nun bleibt mir nur noch, Ihnen, meine sehr verehrten Damen und Herren, eine informationsreiche, angenehme und von Kollegialität geprägte 41. Tagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft zu wünschen.
Mit Verlaub,auch Präsidenten können irren. Und: Falsches wird durch Wiederholungen nicht richtiger,nur gefährlicher.Gemeint sind die Tatarennachrichten,die Einführung der Diagnosis Related Groups (DRGs) als Entgeltsystem für stationäre Behandlung würde zwangsläufig zu einem Bettenabbau von 30 Prozent und gar zu einer Verringerung der Weiterbildungskapazität im Fach in einer gleichen Größenordnung führen. Andere sehen in blutigen Entlassungen gar eine Morgenröte für ein erhöhtes Budget im ambulanten Bereich,nach dem Motto, das Geld folge der Leistung. Nichts davon dürfte eintreten, wenn dieses Abrechnungssystem eingeführt wird. Höchstens dann, wenn sich die dermatologischen Praxen und Kliniken nur auf die eigene Haut konzentrieren und den Wettbewerb mit anderen Fächern, wohl besonders mit den latent allgemein und damit auch Haut versorgenden internistischen Kliniken, verlieren oder zu diesem Wettstreit gar nicht erst antreten. Sicher wird sich einiges ändern.Das Wichtigste wird sein,dass nicht mehr die aufgehäuften Pflegetage zählen,sondern die Fallzahlen,und zwar für das Entgelt einer Klinik und die daraus zu bezahlenden Ärzte.Wenn es dann einer stationären Versorgungseinheit,sei sie nun universitär oder kommunal,gelingt,diese Fallzahlen zu steigern ,dann könnte nicht nur ihr Ruhm, sondern auch ihr Budget sogar wachsen und damit die Arbeits- und Weiterbildungsmöglichkeiten für junge Ärzte.Woher das benötigte Geld kommen soll? Diese Fälle müssen anderen abgejagt werden,wobei leichtgewichtige DRGs nichts bringen. Schwer kranke Menschen müssen wir vorsorgen; ganz besonders die, die jetzt oft bereits an der dermatologischen Praxis vorbei über den hausärztlich tätigen Internisten in fremde Betten eingewiesen werden.Wenn ein Dermatologe sich auch noch stolz brüstet, praktisch nie in eine Klinik eingewiesen zu haben, dann hatte er wohl die vielleicht für ihn wirtschaftlich richtigen fachlich aber falschen, weil zu leichtgewichtigen Patienten. Also, viel wird sich ändern, aber nicht alles zum Schlechten. Und was sagte der scheidende Präsident? So lange es Hautkranke gibt, wird es die Dermatologie geben. Recht hat er, hier jedenfalls. Nichts für ungut! (Breit)
DDG aktuell
Der Kommentar
Aus dem Tagebuch des Tagungssekretärs PD Dr.Torsten Zuberbier 30
Montag, 30. April 2001
Montag
Heute mittag Generalprobe, das lokale Organisationskomitee trifft sich gemeinsam mit den für die technische Organisation Verantwortlichen im Kongresszentrum. Die Aussteller bauen schon fieberhaft auf, die Beschilderung hängt, der Probelauf der Teilnehmerverwaltung funktioniert, zu unserer Erleichterung, ohne Probleme. Das Kongresszentrum sieht schon richtig nach Kongress aus.
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leitung von e-mails, Telefonaten und Faxen sind überwunden. Am Nachmittag wird dann auch das Pressebüro vollständig eingerichtet. Im Hintergrund, unbemerkt vom Kongressgeschehen, soll sich die von einer Hamburger Agentur übernommene Öffentlichkeitsarbeit als ausgesprochen effektiv in den nächsten Tagen erweisen. Schon jetzt lässt sich sagen, dass wir mit dem Kongress auf eine ausgezeichnete öffentliche Resonanz gestoßen sind, die für unser Fach in der gegenwärtigen gesundheitspolitischen Diskussion eine sicherlich nicht zu unterschätzende Bedeutung hat.
Dienstag, 1. Mai 2001
Dienstag
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Während die Aussteller ihren Ständen noch den letzten Schliff geben, beginnt morgens um 8:00 Uhr pünktlich der eigentliche Kongress mit dem Kurs „Ultraschalldiagnostik in der Dermatologie“. Dieser Kurs wird, ebenso wie der „OP-Live-Kurs“, an der Charité abgehalten. Die ersten Kongressteilnehmer erhalten Mappen und Teilnahmeschilder ausgehändigt. Wir haben Glück, einen Tag zuvor hat die kalte Witterung Abschied genommen, Berlin zeigt sich von seiner schönsten Seite bei strahlendem Sonnenschein. Mit Spannung erwartet, funktioniert auch die aufwendige Liveübertragungstechnik mit Regie beim „OP-LiveKurs“ tadellos, in zwei Sälen wird gleichzeitig operiert und die Zuschauer haben die Gelegenheit interaktiv über das Saalmikrophon direkt mit den Operateuren in das Gespräch zu kommen. Während der Kurs voranschreitet, laufen bei uns die letzten Vorbereitungen auf Hochtouren, 13 Uhr Treffen im ICC. Die ersten Gäste haben sich auch hier schon registriert, im Hintergrund werden noch emsig die Vorbereitungen – wie Packen der Kongresstaschen, Vorbereiten der Namensschilder, Beschilderung der Kongressorte – vollzogen. Das wissenschaftliche Tagungssekretariat ist inzwischen auch im ICC vollständig funktionstüchtig eingezogen, technische Schwierigkeiten bezüglich der Weiter-
Mittwoch, 2. Mai 2001
Mittwoch
Der Mittwoch ist den Sitzungen der Arbeitsgruppen und Arbeitskreise der DDG gewidmet und wird ergänzt durch assoziierte Symposien. 8:15 Uhr, die Registrierung verläuft reibungslos, kaum sind mal zwei bis drei Personen in einer Schlange zu sehen. 8:20 Uhr, ein kurzer Schreck: Bei der Gemeinschaftstagung der DDG mit der DGAI zähle ich fünf interessierte Zuschauer, nur einen Vorsitzenden und die Hälfte der Referenten. Schon will die Diskussion aufkommen, lohnt sich denn das ganze überhaupt? Glücklicherweise sieht das Bild 10 Minuten später, zu Beginn des Symposiums, schon erheblich freundlicher aus. Die Sitzung kann pünktlich beginnen und nach dem ersten Vortrag ist der Saal mit 75 diskussionsfreudigen Teilnehmern gut gefüllt. Bei einem folgenden Rundgang stelle ich mit Zufriedenheit fest, dass überall trotz der frühen Zeit die Veranstaltungen bereits gut besucht sind. Sehr gut angenommen wird auch die Diskussionsmöglichkeit mit den Partnern der Industrie an den Ständen in den Foyers. Hier hat es sich sehr bewährt, dass wir sämtliche Unternehmen baten, den Aufbau bis zum Dienstag Abend vollständig abzuschließen und während des gesamten Kongresses die Stände zu besetzen. Der Mittwoch verläuft lebenDer Hautarzt 8•2001
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dig, in den Nachmittagsveranstaltungen werden bereits etliche hundert Gäste gezählt und ein Blick in die Eingangshalle zeigt weiterhin ein stetiges Kommen an der Registrierung. Im Saal 3 findet die Eröffnungsfeier statt, zwischen lebendigen Reden und einem Festvortrag zu den Perspektiven des Gesundheitswesens durch W. Schäfer erfolgt die Verleihung der Karl-Herxheimer Plakette an Prof. Dr. M. Simon aus Ungarn. Frau Betzner und Frau Morton runden mit dem Rondo C-Dur, op. 71 von Frédéric Chopin und Scaramouche von Darius Milhaud an zwei Flügeln virtuos den festlichen Rahmen ab. Danach werden kleine Berliner Spezialitäten in großer Zahl angeboten, kein Gast muss am ersten Abend hungrig nach Hause gehen. Zwanglos trifft man sich zur ersten Posterdiskussion, zu Gesprächen miteinander und den Partnern der Industrie im Foyer. Die Stimmung ist gut, jedoch muss kritisch angemerkt werden: die Fläche des Kongresszentrums ist einfach zu groß, sodass sich die Besucher weit verteilen. Doch wie soll es anders gehen, wenn die hohe Anzahl der benötigten Räume bei den vielen gewünschten Parallelveranstaltungen und Kursen ein derartiges Kongresszentrum unabdingbar macht?
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Donnerstag
7:15 Uhr, der erste Rundgang: Zufriedenheit bei den zahlreichen Frühaufstehern, inklusive mir. Bei allen Frühstückseminaren ist das Frühstück in ausreichender Zahl auch wirklich geliefert, und die Referenten sind anwesend. Langsam bekomme ich bei meinen viel-
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fältigen Rundgängen die Größe des Kongresszentrums selbst schmerzlich zu spüren. Die Stimmung in den Foyers ist sehr gut. Die Kurse, Frühstückseminare und Symposien sind trotz der wirklich zahlreichen Parallelveranstaltungen gut besucht. Ich höre, viele der Veranstaltungen seien hochkarätig und spannend gewesen. Kaum sitze ich einmal selbst am Rand eines Saales, klingelt bereits das Handy. Es gibt ein neues Problem, die Lufthansa streikt ausgerechnet am Freitag. Referenten haben Probleme anund abzureisen, es muss improvisiert werden. Beendet wird das Programm am Donnerstag mit der Mitgliederversammlung der DDG und der Wahl der neuen Vorstandsmitglieder.
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Freitag, 4. Mai 2001
Freitag
7:15 Uhr nach dem obligatorischen Frühstücksseminar-Rundgang treffe ich Frau Straub, die die Kongressorganisation von Seiten des ICC in höchstem Maße professionell betreut. Dem Technikteam vom ICC gebührt in diesem Zusammenhang sicherlich ein besonderes Lob, die vielen kleinen wahrscheinlich obligatorischen technischen Probleme bei einer Großverantstaltung wurden alle ohne größere Verzögerung des Kongressablaufes gemeistert und auch kurzfristigen Wünschen, so höre ich allenthalben, versuchte man jederzeit Rechnung zu tragen. Der Freitagnachmittag ist einer der Höhepunkte des Kongresses. Nach dem vielfältigen Tagesangebot findet um 17:45 das „Zukunftsforum Dermatologie“ statt. S. Katz, Präsident der International League of Dermatology, G. Stock, Vorstand der Schering-AG und K.M. Einhäupl, Vorsitzender des Wissenschaftsrates in Deutschland, beleuchten
aus den verschiedensten Perspektiven den bevorstehenden Wandel im Gesundheitswesen, aber auch die besonderen Perspektiven, die sich bei Ergreifen von Initiativen bieten. Diese sehr lebendig gestaltete Sitzung wird moderiert von Peter Hahne (ZDF) und dem (noch amtierenden) Generalsekretär der DDG Herrn Prof. Wolfram Sterry. Im Anschluss an diese Sitzung folgt die zweite Posterdiskussion und im Foyer sorgt der Kollege Herr PD Dr. Jörg Kleine-Tebbe mit seiner Jazz-Band für beste Stimmung bei Sektempfang und Fingerfood.
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Samstag, 5. Mai 2001
Samstag
Der Höhepunkt am Samstag ist die Plenarsitzung mit den Fragen rund um die Zukunftsgestaltung in der Dermatologie. Zusätzlich werden hier die Posterpreise verliehen. Nur wer selbst einmal ein Poster hergestellt hat, weiß, wieviel Arbeit hierin steckt. Unter der Vielzahl der sehr hochwertigen Poster fiel es der Jury sicherlich nicht leicht, eine Auswahl zu treffen. Die Autoren sind mit der Resonanz auf die Posterausstellung jedenfalls sehr zufrieden. Der Samstagnachmittag geht mit assoziierten Symposien zu Ende und selbst um 16:30 Uhr trifft man an den Ständen im Foyer noch viele diskutierende Kollegen. Für die mehr als 2600 Teilnehmer scheint sich der Besuch in Berlin sehr gelohnt zu haben. Ich bin glücklich und zufrieden mit der ausgezeichneten Arbeit so vieler Helfer, Autoren und Teilnehmer.Wolken sind aufgezogen, es regnet, die 41. DDG-Tagung ist nun schon wieder Vergangenheit.
DDG aktuell
Für Resignation kein Anlass – Große Chancen für unser Fach Aus dem Rechenschaftsbericht des scheidenden Präsidenten Prof Dr. Erwin Schöpf (Freiburg) In der Mitgliederversammlung der DDG am 3.Mai 2001 gab Präsident Prof.Dr.Erwin Schöpf seinen Rechenschaftsbericht über seine zweite Amtszeit vom Mai 1999 bis Mai 2001.Zunächst gab er seiner Genugtuung Ausdruck, dass die Zusammenarbeit im Präsidium mit Prof.Sterry als Generalsekretär, Prof.Meigel als Schatzmeister, Prof.Wolff (Wien) als stellvertretenden Vorsitzenden, Dr.Callies als stellvertretenden Schriftführer und Prof.Plewig als stellvertretenden Schatzmeister sowie dem erweiterten Vorstand reibungslos funktionierte.Regelmäßige Telefonkonferenzen im Präsidium und jährlich zweimalige Sitzungen mit dem erweiterten Vorstand gewährleisteten eine gute Kommunikation.Auch die Zusammenarbeit mit dem Berufsverband Deutscher Dermatologen (BVDD) und seinem Präsidenten Dr.Schubert wurde weiterentwickelt.Im Einzelnen ging Präsident Prof.Schöpf unter anderem auf folgende Aktivitäten der DDG ein:
Öffentlichkeitsarbeit Nach wie vor ist Öffentlichkeitsarbeit von größter Bedeutung. Die bisher von Prof. Sterry geführte Lenkungsgruppe der DDG, des BVDD und der Fördernden Mitglieder aus der Industrie hat die Öffentlichkeitsarbeit in den vergangenen zwei Jahren weiter intensiviert. Die gemeinsame Pressestelle der Agentur TRIO in Mannheim sowie die vor zwei Jahren in Hamburg beschlossene Professionalisierung der Arbeit durch Herrn Blumenthal in Zusammenarbeit mit dem BVDD haben sich bewährt.Wir schulden Herrn Prof. Sterry Dank für seine engagierte Arbeit in diesem so wichtigen Bereich. Die Lenkungsgruppe wird in Zukunft von Herrn Prof. Elsner (Jena) zusammen mit Dr. Fritz (Landau) sowie den Vertretern der Fördernden Mitglieder Frau Dr. Backes /Grünenthal, Frau Dr. Paulus/Galderma und Herrn Blumenthal geleitet.
Weiterbildungsordnung Auf Grund von Formulierungen in der alten, noch geltenden Weiterbildungsordnung wurde von einigen Landesärztekammern und Kassenärztlichen Vereinigungen das Teilgebiet Dermatohistopathologie als fachfremd bezeichnet. Dank der Initiative des Altpräsidenten Prof. Rassner (Tübingen) hat sich der
Vorstand der DDG intensiv dieser Problematik gewidmet. Herrn Prof. Petres (Freiburg), dem Beauftragten für Weiterbildungsfragen in der DDG, ist es in zähen Verhandlungen gelungen, mit dem Berufsverband und der wissenschaftlichen Gesellschaft der Deutschen Pathologen eine inzwischen von den beiderseitigen Verbänden paraphierte Vereinbarung über die falkultative Weiterbildung in Dermatohistopathologie zu schließen, die für beide Fachdisziplinen gilt. Hierdurch dürfte der Vorwurf der Fachfremdheit der Dermatohistopathologie nach der Novellierung der Weiterbildungsordnung beseitigt sein. Hierfür gebührt vor allem Herrn Prof. Rassner und Herrn Prof. Petres unser besonderer Dank.
Deutsche Dermatologische Akademie Die Präsidentschaft der Deutschen Dermatologischen Akademie (DDA) hat inzwischen turnusmäßig Herr Dr. Callies/BVDD (Hannover) übernommen. Nach wie vor bin ich davon überzeugt, dass die DDA ein wichtiges und notwendiges Instrument für die immer wichtiger werdende, auch gesetzlich vorgeschriebene Fortbildung von uns Ärzten darstellt, insbesondere für die Verwirklichung eines Gesamtkonzeptes für dermatologische Fortbildungsver-
anstaltungen im größeren und kleineren Rahmen. Noch sind allerdings nicht alle Landesärztekammern vorbereitet für die offizielle Übernahme der hervorragend organisierten DDA-Zertifizierung. Ich möchte hier ausdrücklich Herrn Dr. Callies (Hannover), Herrn Prof. Plewig (München), Herrn Dr. Reusch (Hamburg), Herrn Dr. Schlaeger (Oldenburg) und Frau Dr.Albrecht (Berlin) als Generalsekretärin für ihr Engagement bei der Etablierung der DDA danken.
Krankenversorgung Nach wie vor ist der Budgetdruck für die dermatologische Krankenversorgung in den Kassenpraxen vorhanden, ja noch stärker geworden. Die Tendenz zur Praxisgemeinschaft mit Praxiskliniken sowie ambulanten Versorgungsstrukturen auch in den Krankenhäusern wird nach meiner Einschätzung anhalten. Die neuen Entgeltsysteme (DRGs) für die stationäre Krankenversorgung könnten zu einer Reduktion der Bettenkapazitäten von 30 Prozent führen und damit auch die Weiterbildungskapazitäten gefährden. In Zukunft wird ein Ausschuss Krankenhaus, angesiedelt am Bundesausschuss Ärzte- und Krankenkassen, die Erstattungsfähigkeit von Krankenhausleistungen unter dem Gesichtspunkt Qualitätssicherung überprüfen und vorgeben. Nach Meinung Der Hautarzt 8•2001
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der Krankenkassen ist die Schwere eines Krankheitsbildes bereits in den DRGs abgebildet. Universitätskliniken, die bekanntermaßen Patienten mit eher schwerwiegenderen Erkrankungen behandeln, würden damit bei den Entgelten wie Kreiskrankenhäuser oder Belegabteilungen angesehen werden. Die Dokumentation der erbrachten Leistungen wird eine zunehmende Belastung der Ärztinnen und Ärzte im Krankenhaus darstellen. Die DDG hat eine Arbeitsgruppe unter Leitung von PD Dr. Rompel (Kassel) eingerichtet, die sich in außerordentlich professioneller Weise um die Adaptation der australischen DRGs an die Belange der stationären dermatologischen Krankenversorgung in Deutschland verdient macht. Ich möchte Herrn PD Rompel und vielen anderen Beteiligten hierfür sehr danken. Wir sind aufgerufen, eine weitere Reduktion der Facharztmedizin, insbesondere natürlich der Dermatologie, zu verhindern. Der Medizinausschuss des Wissenschaftsrates nimmt hier im gesundheitspolitischen Raum eine wichtige Funktion ein, weil er Empfehlungen für die Strukturierung der Universitätskliniken auch für den Krankenversorgungs- und Weiterbildungsbereich abgibt, die die mittelfristige Entwicklung unseres Faches entscheidend prägen werden. Ich begrüße es daher außerordentlich, dass es Herrn Prof. Sterry gelungen ist, Herr Prof. Einhäupl (Berlin), den neugewählten Vorsitzenden dieses Ausschusses, als Referenten für das Zukunftsforum Dermatologie auf diesem Kongress in Berlin zu gewinnen.
Internet-Arbeitsgruppe Einer der wenigen Bereiche, in denen es zwischen dem BVDD und der DDG zu einem Dissenz gekommen ist, ist der der Internet-Aktivität der deutschen Dermatologie. Die paritätisch besetzte Arbeitsgruppe hat sich aufgelöst. Ein Portal des BVDD in Zusammenarbeit mit dem Multimedia-Verlag und ein Portal der DDG durch eine neue Internet-Arbeitsgruppe unter Leitung von Prof. Stolz (Regensburg) werden aufgebaut. Die im Internet zu transportierenden Inhalte der beiden Verbände sind so unterschiedlich, dass diese Doppelgleisigkeit meines Erachtens nicht unbedingt zu beklagen ist, wenngleich ich ein gemeinsames Internetportal der deut-
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schen Dermatologie, getragen von beiden Verbänden, begrüßt hätte.
Der Hautarzt Das Organ der DDG, die Zeitschrift „Der Hautarzt“, wurde unter der Schriftleitung von Prof. Petzoldt (Heidelberg) in den vergangenen zwei Jahren weiter in exzellenter Weise entwickelt. Die Qualität der Publikationen hat sich über die Jahre immer mehr verbessert. Herr Prof. Petzoldt ist als Schriftleiter inzwischen ausgeschieden. Wir schulden ihm großen Dank für die jahrelange exzellente redaktionelle Arbeit, die er für die Zeitschrift und damit für die DDG und die deutsche Dermatologie geleistet hat. Frau Prof. Bröcker (Würzburg) und Prof. Fritsch (Innsbruck) werden diese Arbeit auf höchstem Niveau fortsetzen. Dank des großen Engagement von Prof. Breit (München) ist die Berichterstattung über die Aktivitäten der DDG auf den gelben Seiten der Zeitschrift (DDG aktuell) in den letzten zwei Jahren weiter professionalisiert worden. Prof. Breit hat sich dankenswerter Weise bereit erklärt, die redaktionelle Arbeit für DDG aktuell weiterzuführen. Der Vorstand der DDG hat deshalb beschlossen, Prof. Breit, der sich nicht mehr zur Wiederwahl für den Vorstand stellt, als kooptiertes Mitglied in den Vorstand zu wählen, um die Berichterstattung über die DDG zu erleichtern.
Ausblick Ich begrüße vor allem die in den letzten zwei Jahren in die DDG neu aufgenommenen Mitglieder. Sie gehören der Generation an, die in den nächsten Jahren und Jahrzehnten die Zukunft der Dermatologie entscheidend prägen wird. Ich wünsche Ihnen hierfür viel Erfolg. Was bringt die Zukunft? Es ist nicht absehbar, was die zu erwartenden europäischen Regulierungen in Zukunft für unsere Tätigkeit bedeuten werden. Notwendig bleibt eine starke wissenschaftliche Gesellschaft wie auch ein starker Berufsverband in der Dermatologie, um für die Belange der Hautkranken, vielleicht auch vermehrt zusammen mit Patientenbünden, einzutreten. Für Resignation besteht kein Anlass. Trotz der augenblicklichen Umbruchsituation im Gesundheitswesen bietet unser Fach große Chancen.
Prof. Dr. Peter Elsner und Prof. Dr. Rudolf Stadler, neu im Vorstand der DDG In der Mitgliederversammlung der DDG am 3.Mai 2001 in Berlin wurden satzungsgemäß fünf der 15 Vorstandsmitglieder neu gewählt. Der Wahlvorschlag des Vorstandes umfasste neben den „alten“ Mitgliedern Dr.Richard Callies (Hannover),Dr. Michael B.Hornstein (Düsseldorf) und Prof. Dr. Wolfram Sterry (Berlin) auch Prof. Dr. Peter Elsner (Jena) und Prof. Dr. Rudolf Stadler (Minden). Von den Mitgliedern wurden noch Prof. Dr. Gerd E. Gross (Rostock),Dr.Siegfried Möller (Wiesbaden) und Prof. Dr. Ralf-Uwe Peter (Ulm) fristgerecht vorgeschlagen. Die Mitgliederversammlung entschied sich in geheimer Wahl mit großer Mehrheit für den gesamten Wahlvorschlag des Vorstandes. Die Gewählten nahmen die Wahl an.
Neue Leitlinien und Empfehlungen finden großes Interesse Unter dem Dach der Kommission Qualitätssicherung von DDG und BDVV sind bislang 50 Leitlinien und Empfehlungen erarbeitet und der Öffentlichkeit übergeben worden. Aus Anlass der 41. DDGTagung im Mai 2001 in Berlin wurden sie zum zweiten Mal in Buchform veröffentlicht: Korting HC, Callies R, Reusch M, Schlaeger M, Schöpf E, Sterry W (Hrsg) Dermatologische Qualitätssicherung. Leitlinien und Empfehlungen. 2.Auflage. Zuckschwerdt, München 2001. Elektronisch sind die Texte auch verfügbar unter: www.awmf-leitlinien.de. Die AWMF veröffentlicht regelmäßig eine sogenannte „Hitliste“ im Sinne der Quantifizierung der Leitlinien-Abrufe. In der letzten Aufstellung über den Zeitraum November 2000 bis April 2001 finden sich zwei von der DDG mitgetragene Leitlinien unter den ersten Zehn, nämlich „Thromboembolie-Prophylaxe (Phlebologie)“ auf Platz 7 und „Feigwarzen in der Anogenitalregion“ auf Platz 9. Bei beiden Leitlinien zeichnet sich eine zunehmende Abruf-Frequenz bezogen auf den vorhergehenden Berichtszeitraum ab. Prof. Dr. Hans C. Korting
DDG aktuell
Aus dem Protokoll* Sitzung des erweiterten Vorstands der DDG 2. Mai 2001, Internationales Congress Centrum (ICC), Berlin Teilnehmer • Prof. Dr. Erwin Schöpf, Vorsitzender – Präsident (Freiburg) • Prof. Dr. Wolfram Sterry, Schriftführer – Generalsekretär (Berlin) • Dr. Richard Callies, stellv. Schriftführer (Hannover) • Prof. Dr. Wilhelm Meigel, Schatzmeister (Hamburg) • Prof. Dr. Dr. h.c. Gerd Plewig, stellv. Schatzmeister (München) • Prof. Dr. Gernot Rassner, Alt-Präsident (Tübingen) • Dr. Gisela Albrecht (Berlin) • Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Otto Braun-Falco (München) • Prof. Dr. Reinhard Breit (München) • Prof. Dr. Enno Christophers (Kiel) • Prof. Dr. Peter Fritsch (Innsbruck) • Prof. Dr. Harald Gollnick (Magdeburg) • Prof. Dr. Rudolf Happle (Marburg) • Dr. Uwe Heyl (Rotenburg) • Dr. Michael Bernhard Hornstein (Düsseldorf) • Prof. Dr. Michael Landthaler (Regensburg) • Prof. Dr.Thomas Luger (Münster) • Prof. Dr. Johannes Petres (Freiburg) • Prof. Dr. Detlef Petzoldt (Heidelberg) • Prof. Dr. Dr. Johannes Ring (München) • Prof. Dr.Theo Rufli (Basel) • Prof. Dr. Günter Stüttgen (Berlin)
Geschäftsstelle/Protokoll • Karin Sachs (Frankfurt a. M.)
Gäste • • • •
Prof. Dr. Peter Elsner (Jena) Prof. Dr. H. C. Korting (München) PD Dr. Rainer Rompel (Kassel) Dr. Erich Schubert (Würzburg)
* Zur Beachtung: Sitzungsprotokolle werden üblicherweise in der nächsten Sitzung genehmigt. Da Sitzungen des erweiterten Vorstandes der DDG nur etwa alle 4–6 Monate stattfinden, veröffentlicht DDGaktuell, um die Mitglieder zeitnah zu informieren, Auszüge aus meist noch ungenehmigten Protokollen, die noch kleinere Abweichungen vom endgültigen Wortlaut enthalten können. Bei Interesse können die genehmigten Protokolle der öffentlichen Sitzungen bei den Vorstandsmitgliedern oder in der Geschäftsstelle eingesehen werden.
Der Präsident der DDG, Prof. Schöpf, begrüßt die Mitglieder des erweiterten Vorstands der DDG sowie die Gäste und eröffnet die Sitzung. TOP 1 Genehmigung des Protokolls der Sitzung des erweiterten Vorstands vom10.Februar 2001
3.2 Einrichtung eines Archivs der DDG bei der Geschäftsstelle Prof. Schöpf bittet die Mitglieder des erweiterten Vorstands der DDG um Zustimmung zur Einrichtung eines Archivs der DDG bei der Geschäftsstelle. Über den Vorstand kann auf Antrag jederzeit auf das Archiv zurückgegriffen werden.
Zu TOP 3.7 Dermatohistologie – Weiterbildungsordnung
TOP 4 Bericht des Generalsekretärs
weist Prof. Meigel darauf hin, dass der Herausgeber des Buches „Dermatohistologie“ nicht die Hautklinik der Universität Tübingen ist, sondern die von der DDG beauftragten Herren Prof. Wolff, Lübeck; Prof. Kerl und Prof. Soyer, Graz; Prof. Burg, Zürich, sowie Prof. Garbe, Tübingen. Die Formulierung wird entsprechend korrigiert.
Prof. Sterry gibt einen kurzen Bericht über die gerade begonnene DDG-Tagung mit 1.800 angemeldeten Teilnehmern und die erfreulichen Aktivitäten seitens der Industrie. Er bittet die Vorstandsmitglieder, auf der Tagung Anregungen und Kritik zur Optimierung der nachfolgenden Tagungen zu sammeln
TOP 5 Bericht des Schatzmeisters TOP 2 Aufnahme neuer Mitglieder TOP 3 Bericht des Präsidenten 3.1 Stellungnahme der DDG für den Sachverständigenrat zur konzertierten Aktion im Gesundheitswesen Prof. Schöpf berichtet aus dem Schreiben von Prof. Schwartz vom 24. April 2001, dass der Sachverständigenrat zur Zeit mit der Bearbeitung und Auswertung der Stellungnahmen zur Versorgungslage in Deutschland beschäftigt ist. Die Diskussion der Ergebnisse soll im Band 3 des Gutachtens 2000/2001 zum Ende der parlamentarischen Sommerpause am 30.August 2001 veröffentlicht werden. Da ein vollständiger Abdruck der Stellungnahmen im Gutachten aus Platzgründen nicht möglich ist, bietet der Sachverständigenrat den befragten Organisationen die komplette Veröffentlichung der Stellungnahmen (ohne Anlagen) auf der Homepage des Sachverständigenrates an (http://www. svr-gesundheit.de).
Prof. Meigel erläutert den vorliegenden Finanzbericht, der zur Präsentation in der Mitgliederversammlung vorgesehen ist und erklärt die einzelnen Ausgabenpositionen. Hinsichtlich der Einnahmen aus dem Kreis der Fördernden Mitglieder der DDG spricht Prof. Meigel die an sich gute Situation an, hebt jedoch am Beispiel der Firma Procter & Gamble hervor, dass immer wieder das eine oder andere Mitglied ausscheidet und dafür Ersatz geworben werden muss, um diese Einnahmenposition stabil zu halten. Die Vorstandsmitglieder werden gebeten, besonders im Kreis der medizin-technischen Industrie für die Mitgliedschaft in der DDG zu werben.
TOP 6 Bericht der Geschäftsstelle TOP 7 Bericht des Berufsverbands Dr. Schubert spricht die zurückliegende harmonisch verlaufene Zeit zwischen den beiden Verbänden an und dankt Prof. Schöpf für die übereinstimmende Der Hautarzt 8•2001
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Lösung der vielen gemeinsam aufgegriffenen Problemstellungen.
TOP 8 Vorbereitung der Mitgliederversammlung Die Beitragserhöhung für die Mitglieder aus den neuen Bundesländern wird nochmals angesprochen. Nach eingehender Diskussion erfolgt die Abstimmung unter den stimmberechtigten Vorstandsmitgliedern mit dem Ergebnis: ◗ Beitragserhöhung auf 85 % des Normalbeitrags: 11 Stimmen ◗ Beitrag bleibt bei 50 % des Normalbeitrags: 3 Stimmen ◗ bei einer Enthaltung. Weiterhin erläutert Prof. Sterry den Wahlvorschlag des Vorstands. Auch die vorgesehenen Satzungsänderungen werden nochmals im einzelnen erläutert.
TOP 9 Kongresse 9.1 EADV-Kongress München Prof. Ring berichtet über den Eingang von 1.800 Abstracts, die zum großen Teil per E-mail/Internet eingegangen sind. Nach wie vor wird die deutsche Beteiligung auch im wissenschaftlichen Bereich bemängelt. Es wird nochmals die Bitte um Werbung von deutschen Mitgliedern in die EADV ausgesprochen.
9.2 DDG-Kongress, Berlin 2003 Prof. Sterry gibt bekannt, dass die 42. DDG-Tagung vom 6.–10. Mai 2003 wiederum im ICC stattfinden wird. Die Erkenntnisse der 41. Tagung sollen in der Geschäftsstelle der DDG gesammelt und als Erfahrungswerte in den nächsten Kongress übernommen werden. Die Frage nach der Tagungsleitung 2003 wird von Prof. Schöpf in der Form beantwortet, dass der jeweilige Tagungspräsident der Präsident der DDG sein wird (gemäß der neuen Satzung maximal für zwei Kongresse) und die Tagungsleitung auf Vorschlag des Vorstands sowohl einem Vorstandsmitglied wie auch einem externen Kollegen/Kollegin übertragen werden kann.Wem die Tagungsleitung 2003 übertragen wird, obliegt der Entscheidung des neuen Vorstands der DDG.
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Der Hautarzt 8•2001
TOP 10 Deutsche Dermatologische Akademie (DDA) Dr. Callies, Präsident der DDA, gibt eine Zusammenfassung der Ergebnisse der Sitzung der Kuratoriumsmitglieder und Regionalbeauftragten der DDA vom Vormittag zu folgenden Themen: ◗ Finanzierung, ◗ Stand der Verhandlungen mit den Bundesärztekammern und der Landesärztekammer, ◗ Probleme der Zertifizierung.
TOP 11 Öffentlichkeitsarbeit Prof. Elsner stellt sein neues Konzept der Öffentlichkeitsarbeit der DDG anhand von Folien vor (bereits veröffentlicht in DDGaktuell, Hautarzt (2001) 52:577). In der anschließenden Diskussion wird die Frage nach dem Umgang mit Patientenanfragen gestellt. Prof. Elsner wird das Thema mit Herrn Blumenthal (BVDD) besprechen und eine gemeinsame Lösung vorlegen.
TOP 12 DRG’s PD Dr. Rompel gibt anhand von vorbereiteten Folien einen Überblick über den derzeitigen Stand der DRG’s. Während eines Symposiums in Kassel (Bericht in DDGaktuell: Hautarzt (2001) 52:587 f.) wurden die einzelnen Schritte des „Mapping“ (Anpassung der Kriterien des australischen auf das deutsche System) eingehend besprochen. Die wissenschaftlichen Fachgesellschaften wurden zwischenzeitlich um Erweiterungsvorschläge gebeten, die in das Konzept eingearbeitet wurden. Die Ergänzung der Leistungen werden erklärt. Nach eingehender Diskussion und Beratung ergeht der Beschluss, dass PD Dr. Rompel als DRG-Referent in den DDG-Vorstand kooptiert wird 10-15 Kliniken sollen anhand von vorbereiteten Checklisten aufgefordert werden, ihre relevanten Daten an PD Dr. Rompel zu übermitteln. Die zu erwartenden Kosten von ca. DM 15.000,– bis DM 20.000,– pro Klinik können nicht aus dem DDG-Budget bestritten werden und gehen zu Lasten der Kliniken. Sollte die Zahl der sich für das Projekt zur Verfügung stellenden Häuser über dem Bedarf liegen, treffen Prof. Sterry und PD Dr. Rompel eine Auswahl, welche Klinik in das Projekt einbezogen wird.
TOP 13 Wahlleistungen – Kernleistungen Auf Empfehlung von RA Prof. Ulsenheimer regt Prof. Plewig an, die Kernleistungen des Fachs Dermatologie zu definieren. Das Thema soll auf der nächsten Vorstandssitzung nochmals behandelt werden.
TOP 14 Novellierung der (Muster-) Weiterbildungsordnung Prof. Petres berichtet kurz über den momentan stagnierenden Stand der Verhandlungen und verweist auf die Abstimmungen beim Ärztetag 2002/ 2003.
TOP 15 UEMS-Sektion Allergologie TOP 16 Bericht der Kommission Qualitätssicherung Prof. Korting berichtet, dass unter den Prinzipien des Qualitätsmanagements inzwischen 43 Leitlinien und sieben Empfehlungen erarbeitet und verabschiedet sind und in einer Neuauflage als Printversion unter der Sponsorship der Firmen Hermal und Fumedica vorliegen. Damit ist der Kernbereich Dermatologie bereits umfangreich abgedeckt. Zusätzlich sind die Leitlinien jederzeit im Internet unter der Adresse www.awmf-leitlinien.de abrufbar. Zur Finanzierung der Sekretariatsund Reisekosten hat die Firma Asche bisher DM 30.000,– pro Jahr zur Verfügung gestellt. Dieses Arrangement wurde zum Ende September 2001 gekündigt, so dass die weitere Finanzierung der Kosten zur Erstellung und Pflege der Leitlinien geklärt werden muss. Prof. Korting bittet um Prüfung, ob die beiden Verbände BVDD und DDG die Finanzierungslücke je zur Hälfte decken können. Eine Entscheidung soll bis zur nächsten Vorstandssitzung getroffen werden.
TOP 17 Kooperation Rumänische Gesellschaft für Dermatologie Der von der Rumänischen Gesellschaft für Dermatologie (RSD) vorgeschlagene Kooperationsvertrag zwischen RSD und DDG wird besprochen. Der volle Wortlaut der Vereinbarung wird in DDGaktuell veröffentlicht werden.
Prof. Plewig verliest einen Brief des Präsidenten der Bayerischen Ärztekammer an alle bayerischen Kliniken mit dem Wunsch zur Schaffung von Rotationsstellen zur Weiterbildung im Gebiet „Haut- und Geschlechtskrankheiten“ an Krankenhäusern. Prof. Plewig wird gebeten, eine Antwort auf das Schreiben zu formulieren, die nach Abstimmung unter den Vorstandsmitgliedern als Empfehlung der DDG unterstützt wird.
TOP 19 Vertreter der DDG für das Aktionsbündnis für Allergieprävention Der Vorschlag, die Aufgabe PD Dr. Thomas Werfel, Hannover, zu übertragen, wird einstimmig akzeptiert.
TOP 20 Verschiedenes Prof. Rufli gibt bekannt, dass sein Nachfolger als Delegierter im neuen Vorstand der DDG Prof. Burg, Zürich, sein wird und bedankt sich bei den Vorstandsmitgliedern für die gute Zusammenarbeit der letzten Jahre. Prof. Schöpf erwidert den Dank für die aktive Mitarbeit von Prof. Rufli im DDG-Vorstand.
Weiterhin spricht Prof. Schöpf seinen Dank allen Vorstandsmitgliedern für die konstruktive Zusammenarbeit der zurückliegenden vier Jahren unter seiner Präsidentschaft aus. Prof. Rassner dankt dem scheidenden Präsidenten, Prof. Schöpf, im Namen des Vorstands für den geleisteten Einsatz und die gute Weiterentwikklung der DDG und begrüßt, dass er als Alt-Präsident dem Vorstand auch weiterhin angehören wird. Prof. Dr. E. Schöpf Prof. Dr.W. Sterry
Präsident der DDG Generalsekretär der DDG
Sitzung des erweiterten Vorstands der DDG 5. Mai 2001, Four Seasons Hotel, Berlin TOP 1 Begrüßung, Feststellung der Tagesordnung
Vorsitz: TOP 1 – 3: TOP 4 –11:
Prof. Dr. Erwin Schöpf Prof. Dr.Wolfram Sterry
Teilnehmer: Vorstandsmitglieder: • Dr. Gisela Albrecht (Berlin) • Prof. Dr. Peter Elsner (Jena) • Prof. Dr. Harald Gollnick (Magdeburg) • Prof. Dr. Rudolf Happle (Marburg) • Dr. Uwe Heyl (Rotenburg) • Dr. Michael Hornstein (Düsseldorf) • Prof. Dr. Michael Landthaler (Regensburg) • Prof. Dr.Thomas Luger (Münster) • Prof. Dr. Wilhelm Meigel (Hamburg) • • • • • •
Prof. Dr. Johannes Petres (Freiburg) Prof. Dr. Dr. h.c. Gerd Plewig (München) Dr. Michael Reusch, BVDD (Oldenburg) Prof. Dr. Erwin Schöpf (Freiburg) Prof. Dr. Rudolf Stadler (Minden) Prof. Dr. Wolfram Sterry (Berlin)
Kooptierte Vorstandsmitglieder: • Prof. Dr. Reinhard Breit, DDGaktuell (München) • Dr. Erich Schubert, Präsident BVDD (Würzburg)
Geschäftsstelle: • Karin Sachs (Frankfurt a. M.)
Der Präsident, Prof. Schöpf, begrüßt die neu gewählten Vorstandsmitglieder und bestätigt die Tagesordnung.
TOP 2 Aufnahme der delegierten Mitglieder Als delegierte Mitglieder des Vorstands wurden aufgenommen: ◗ Prof. Dr. Peter Fritsch, Vertreter der Österreichischen Gesellschaft für Dermatologie, ◗ Prof. Dr. Günter Burg, Vertreter der Schweizerischen Gesellschaft für Dermatologie, ◗ Dr. Michael Reusch, Vertreter des Berufsverbands der Deutschen Dermatologen.
einer Enthaltung gewählt. Die Gewählten nehmen die Wahl an. Prof. Sterry übernimmt als neu gewählter Präsident – mit Dank an seinen Vorgänger Prof. Schöpf – die Sitzungsleitung.
TOP 4 Wahl von kooptierten Mitgliedern Auf Vorschlag des Präsidenten, Prof. Sterry, werden die nachstehenden kooptierten Mitglieder in ihren Funktionen bestätigt: ◗ Prof. Dr. Reinhard Breit, DDGaktuell ◗ Prof. Dr. Eva-Bettina Bröcker, Springer-Verlag/„Der Hautarzt“ ◗ PD Dr. Rainer Rompel, DRGs ◗ Prof. Dr. Georg Stingl, Nachwuchsförderung, Verbindung zur ILDS (International League of Dermatological Societies)
TOP 3 Wahl des Präsidiums Als Präsident wird Herr Prof. Sterry, als Generalsekretär Prof. Gollnick, als stellvertretender Schriftführer Dr. Hornstein, als Schatzmeister Prof. Meigel und als stellvertretender Schatzmeister Prof. Plewig zur Wahl bzw. Wiederwahl vorgeschlagen und jeweils einstimmig bei
TOP 5 Festlegung der Sitzungstermine Prof. Sterry überreicht den Sitzungsteilnehmern seine Terminvorschläge für die kommenden Vorstandssitzungen, die im Einzelnen noch bestätigt bzw. geändert werden müssen.
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TOP 18 Schreiben Prof. Koch, Ärztekammer Bayern
TOP 6 Schwerpunkte der Vorstandsarbeit – Zuordnung auf die Vorstandsmitglieder Die nachstehend genannten Aufgabengebiete und weiteren Verpflichtungen des Vorstands sollen schwerpunktmäßig einzelnen Vorstandsmitgliedern zugeordnet werden: ◗ Kontakt zum Wissenschaftsrat ◗ Stellung der Dermatologischen Kliniken im Bereich der Kliniken insgesamt ◗ Stellenbesetzung in den Kliniken ◗ Berufungsverfahren für Klinikchefs und Lehrstuhlinhaber ◗ Ehrenmitglieder ◗ DDG-Mitglieder in der Praxis ◗ Weiterbildung Die individuelle Zuordnung auf die Vorstandsmitglieder wird auf die nächste Sitzung des DDG-Vorstands vertagt. Für die einzelnen Projekte wird vom Präsidium ein Statusbericht ausgearbeitet.
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TOP 7 Bewertung des DDGKongresses 2001 Prof. Sterry bittet die Vorstandsmitglieder um eine offene, schriftliche Kritik an der Organisation und dem wissenschaftlichen Inhalt der 41. DDG-Tagung, ICC-Berlin, 1. – 5. Mai 2001.
TOP 8 DRG’s – Beratervertrag mit Dr. Rochell
TOP 10 42. DDG-Tagung, Berlin 2003 Der Termin 6.–10. Mai 2003 im ICC Berlin wurde bestätigt. Der Präsident des Kongresses ist der Präsident der DDG, Prof. Sterry. Die Tagungsleitung wird durch den DDG-Vorstand auf seiner nächsten Sitzung festgelegt.
TOP 11 Verschiedenes 11.1 Protokollführung
Entsprechend der Behandlung des Tagesordnungspunktes DRGs in der Sitzung des erweiterten Vorstands der DDG vom 2. Mai 2001 ergeht der Beschluss, dass ein Beratervertrag mit Herrn Dr. Rochell angestrebt wird.
TOP 9 EADV - Werbung deutscher Mitglieder In den offiziellen Organen der DDG (Der Hautarzt) und des BVDD (Der Deutsche Dermatologe) soll ein Aufruf zur Mitgliedschaft in der EADV erfolgen.
Die Protokollführung wird zukünftig durch die Rubrik „zu erledigen durch“ ergänzt.
11.2 Nächster Sitzungstermin: Mittwoch, 20. Juni 2001, Airport Conference Center Frankfurt/Flughafen Prof. Dr.W. Sterry Präsident der DDG Prof. Dr. H. Gollnick Generalsekretär der DDG
Die DDG begrüßt ihre neue Mitglieder 1. Als ordentliche Mitglieder wurden aufgenommen: • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •
Dr. Piet Auer-Grumbach (A-Feldbach) Dr. Christian A. J. Beier (Frankfurt) Dr. Christa Maria Bernhold (Bremen) Dr. Gudrun Besing (München) PD Dr. Holger Biltz (Bad Honnef) Prof. Dr.Wolf-H. Boehncke (Frankfurt) Dr. Kurt Cziegler (A-Oberpullendorf). Dr. Christa M. Deuchert (Bad Kissingen) Dr. Christoph Dickert (Halle) Dr. Reinhold Rudolf Dutz (Darmstadt) Dr. Guido Eichler (Solingen) Peter Giesenberg (Varel) Dr. Pia Girbig (Mannheim) Dr. Marianne Gloor (CH-Bülach) Dr. Reinhard Leo Gold (Überlingen) Dr. Martin Grüner (Wipperfürth) Dr. Anita Harst (Aachen) Dr. Ralf Hartmann (Berlin) Dr. Barbara E. Hermes (Berlin) Prof. Dr. Michael Hertl (Erlangen) Dr. Monika Hess Schmid (CH-Zürich) Dr. Udo Hofmann (Mannheim) Dr. Silvia Ruth Hohenleutner (Regensburg) PD Dr. Nicolas Hunzelmann (Köln) Dr.Tristan Gabriel Ionescu (Krefeld) Dr. Götz Itschert (Pinneberg) Dr. Gunther Jacoby (Amberg) Dr. Bernd Jantsch (Cottbus) PD Dr. Ekkehard Jecht (Nürnberg) PD Dr. Swen Malte John (Osnabrück) Dr. Renate Kämpfer (Wetzlar) Dr. Barbara Kempkes (Werne) Dr. Adelheid Kienzl (A-St. Pölten) Dr. Anita Kirchmayr (A-Marchtrenk) Dr. Katrin Knabner (Nordhausen) Dr. Karl-Olaf Knaust (Stadthagen) Dr. Gerhard Leitinger (A-Gleisdorf) Dr.Thilo Adolf Lipkow (Görlitz) Dipl.-Med. Sylvia Ludwig (Potsdam) Dr. Marc Meier (CH-Biel) Dr. Albrecht Hermann Menke (Bremen) Dr. Gudrun Meuser (Euskirchen) Dr. Peter Mohr (Buxtehude) Dr. Kurt Gerald Nikelski (Bad Reichenhall) Dr. Berthold Hubert Padberg (Köln) Dr. Gisela Padberg (Köln) Dr. Frank-Michael Pawlak (Bochum) Dr. Manfred Peschen (Freiburg) Dr. Inge Peschlow (Haldensleben) Dr. Bettina Angelika Prinz (München) Dr. Kristian Reich (Göttingen) Dr. Manfred Rensing (Gronau) Dipl.-Med. Sigrun Rudolph (Zschopau)
Dr. Gerhard Sattler (Darmstadt) Dr. Arno Seeber (A-Wien) Dr. Kaj-Peter Schmollack (Frankfurt/Oder) PD Dr. Nanna Schürer (Osnabrück) Dr. Markus Schwürzer-Voit (Hemau) Dr. Michael Sebastian (Mahlow) Peggy Seele (Dessau) Dr. Ruth Esther von Stebut (Mainz) Dr. Anke Steins (Tübingen) Dr. Helge Stolle (Schwülper) Dr.Volker Streit (Köln) Dr. Klaus Toblier (A-St. Pölten) Dr. Dietrich Trebing (Dessau) Prof. Dr. Erwin Tschachler (A-Wien) Dr. (MU Budapest) Gregor Bernhard Edmund Wildi (München) • Dr. Kathrin Barbara Wiek (Schopfheim) • Dr. Katrin Rosa Winkelspecht (Bamberg) 2. Umgewandelt wurden vom außerordentlichen zum ordentlichen Mitglied: • • • • • • • • • • • •
Dr.Volker Blaschke (Göttingen) Dr. Susanne Fischer (Würzburg) Dr.Tina Katharina Martha Helga Küster (Marburg) Dr. Ulrich Luther (Freiburg) Dr.Vera B. C. Mahler (Erlangen) Roya Martens (Erkrath) Dr. Andrea B. Panhans (Groß-Glashütten) Anne Ostermann (Osterholz-Scharmbeck) Dr. Knuth Rass (Bad Homburg) Andree Streckenbach (Liebenburg) Dr.Thomas Wildfeuer (Berlin) Dr. Achim Zentner (Maßbach)
3. Als außerordentliche Mitglieder wurden aufgenommen: • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •
Siegmar Alexander Achenbach (Minden) Dr.Till Aßmann (Düsseldorf) Dr. Saman Atugoda (Berlin) Dr. Claudia Barbara Baldauf (Bad Reichenhall) Prof. Dr. Dr.Wolfgang Barnikol (Witten) Dr. Janine C. Bastert (München) Marcus Johannes A. Baumann (Berlin) Dr.Thomas Georg Berger (Erlangen) Andreas Dirk Brand (Freudenberg) Dr. Susanne Christine Buder (Berlin) Dr. Marc Alexander Ebisch (Rostock) Dr.Tobias Wolfgang Heinrich Fischer (Jena) Stefanie Florek (Berlin) Dr. Kerstin Annette Foitzik (Hamburg) Dr. Pia J. S. Freyschmidt-Paul (Marburg) Helmut Friedlein (Leipzig) Dr. Kurt Martin Fuchsbauer (Ulm) Dr. Jan Gutermuth (Berlin) Thyra Caroline Haacke (Kiel) Tanja Katrin Hantke (Berlin) Dr. Anke Hartmann (Würzburg) Anke Gauger (München) Katrin Greilich (Oldenburg) Dr. Jens-Uwe Grundmann (Magdeburg) Dr. Hans-Martin Häfner (Tübingen) Elisabeth Hagel (Norderney) Dr. Almut Hoffmann (Eisenach)
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Personalia
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Claudia Jüngling (Leipzig) Dr. Brigitte Kalbacher (Pfronten-Ried) Dr. Sabine Kammerer-Eberl (München) Dr. Ulrike Petra Kappes (Jena) Esther Irene Karaminejad (Heilbronn) Dr. Nahid Kawari-Mahmoodi (Bochum) Almuth Maria Koehler (Heidelberg) Stephan Krüger (Greifswald) Dr. Martin Peter Lickert (Freiburg) Dr. Kristin Karin Liebold (Jena) Dr. Undine Evelin Helen Berta Lippert (Göttingen) Susanne Lorenz (Regensburg) Dr. Dagmar Ludolph-Hauser (München) Dr. Andreas Christian Mai (Hersbruck) Dr. Alexandra Marchand (Berlin) Dr. Michael Mathis (Leipzig) Andrea Christina Misic (Dortmund) Dr. Kathrin Sigrid Mörstedt (München) Dr. Rotraut Mößner (Göttingen) Dr. J. Marcus Muche (Berlin) Stefan Olbrich (Bad Oeynhausen) Thomas Klaus Parker (Ludwigshafen) Kristin Flora Pelzer (Berlin) Dr. Eva Anett Piche (Tübingen) Dr. Claus Richter (Ulm) Frank Rietschel (Recklinghausen) Dr. Adelheid Rust (München) Dr. Susanne Schäd (Würzburg) Dr. Andreas Schlegel (Tübingen) Uwe Schlese (Berlin) Dr. Anja Sabine Schlez (Tübingen) Dr. Dirk Siebold (Mannheim) Parissa Sohrabi (Hamburg) Dr. Darja Sonsino (Bad Salzschlirf) Dr. Michael Steger-de Wiljes (Hamburg) Dr. Eva Steiner (Tübingen) Markus Hermann Stockmeier (München) Dr. Bianca Teichmann (München) Dr. Jiri Trcka (Würzburg) Dr. Katja Wallenfang (Minden) Dr. Dirk Boris Wessner (München) Dr. Gerhard Weyandt (Würzburg) Nicolai Wroblewski (Giessen) Dr. Mirjana Ziemer (Schwedt/O)
4. Als korporative Mitglieder wurden aufgenommen: • • • • • • • • • • • • • •
Dr. Shila Ajdari (München) Dr. Claudia Bamberg (Rostock) Dr. Iris Beckmann (Göttingen) Dr. Kathrin Feldmann (München) Tanja Christine Fischer (Berlin) Anne Gottlob (Regensburg) Dr. Juliane Haber (Hamburg) Madalina-Raluca Hank (Bad Salzschlirf) Martin Harms (Lübeck) Sonja Diana Hesse (Gießen) Dr. Stefan Jodl (Berlin) Dr. Daniel Mischke (Plauen) Dr. Roland Dieter Schubert (Ulm) Dr. Lukas Tappeiner (München)
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+++ Die Glosse +++ Skin Terror oder Sichere Wege, seine Haut zu ruinieren Der Liebe Gott lässt es zu, und die Natur hat es so eingerichtet, dass das Leben seine beredten Spuren als Runzeln und Furchen in eine von Sonne, Alkohol, Nikotin und sonstigen Genussessenzen geschundene Haut schreibt. Da Lebenserfahrungen nie zu früh gemacht werden können, kann man als fachspezifisch denkender und empfindender Dermatologe Verständnis und sogar Sympathie dafür haben, wenn manche Mitmenschen es darauf anlegen, in den unfehlbaren Genuss eines Hautleidens zu kommen. Wer einem mühsam erworbenen Ekzem oder einer sonstigen Hauterkrankung nicht die gebührende Wertschätzung zollt, ist bedauerlicherweise auch noch nie in den Genuss des erlösenden Gefühls einer hemmungslos entfesselten Kratzattacke gekommen. Eine solche Erfahrung zu machen ist einfacher, als es dem gemeinen Hautträger vordergründig erscheinen mag; wenn man es nur richtig anfängt und konsequent dabei bleibt und die Chancen nutzt, die ein gewöhnlicher Tagesablauf in verführerischer Vielzahl bietet. Das Ritual der Morgentoilette wird eingeleitet durch den harten Strahl aus vertikalen, horizontalen, raffiniert angeordneten Duschköpfen und bringt unser Äußeres so richtig auf Trapp, so dass sich auch alle verschlafenen inneren Geister so langsam der ernüchternden Realität des Arbeitstages fügen. Die selbstzerstörerischen Möglichkeiten einer kultivierten Morgentoilette gehen aber noch viel weiter. Die kosmetische Industrie lässt heute keine Wünsche offen, um nach der duschmäßigen Hautentfettungsprozedur mit Wässerchen, Lotionen und alkoholischen Tinkturen die Gründlichkeit dieser Prozeduren zu maximieren. Das Kopfhaar - soweit in ausreichender ordnungsbedürftiger Üppigkeit vorhanden – erfordert zu seiner Bändigung chemische Maltraktion im Rahmen der Haarwäsche, bei der die Disulfidbrücken des Haarkeratins vorübergehend gespalten werden. Die wenigen Minuten bis zur Wiederherstellung der strukturgebenden chemischen Konfiguration sind durch Einrollen, Brennen, Flechten, Biegen und Brechen ausgiebigst zu nutzen, bevor die brandheiße Luft der Fönhaube dem gestylten Frisurenzauber die erforderliche Beständigkeit gegen die wettermäßige Unbill des Tages verleiht. In ausreichend intensiver Manier betrieben, gesteigert durch Bleichen, Tönen und Färben, ergibt sich hieraus die unglaubliche Aussicht darauf, die Zeit für diese aufwendige Prozedur in Zukunft einsparen zu können, da sich das Haar irgendwann mit Befremden abwendet und nicht nur
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in der tolerablen, weil normalen täglichen Hundertschaft, sondern in Tausendschaften sich von seinem Träger verabschiedet. Wenngleich das Auge des Gesetzes mit zahlreichen Verordnungen heute die Möglichkeiten zum Erwerb einer Berufsdermatose bei der Arbeit erheblich eingeschränkt hat, so lassen sich dennoch bei ausreichender Findigkeit und konsequenter Missachtung dieser Vorschriften Hauterkrankungen in den verschiedensten Varianten erzeugen, dies vor allem in den handwerklichen Berufen, in denen das Tragen von Schutzkleidung und Schutzhandschuhen eine nicht akzeptable Distanz von der geliebten Arbeit schafft. Erst der direkte, über längere Zeit ungeschützt gepflegte Kontakt mit Kühlschleifmitteln, Haarfärbestoffen, Zement, Reinigungsmitteln, Desinfektionssubstanzen und zahlreichen anderen wunderbaren potenten Allergenen erbringt durch Erzeugung eines allergischen Kontaktekzems den Nachweis für die Verbundenheit mit der spezifischen beruflichen Aktivität. Das allergische Kontaktekzem ist die Königsklasse unter den Ekzemen, das sich auch durch Streureaktionen nicht nur an den Kontaktstellen, sondern auch fernab am ganzen Körper bemerkbar machen kann. Wer hart arbeitet, soll sich am Feierabend auch die verdiente Erholung gönnen dürfen. Im vollen mens-sana-incorpore-sano-Bewusstsein steht dabei das Fitnesstraining an oberster Stelle. Hier bietet sich die ausgezeichnete Möglichkeit, im buschigen Wald-Parcours Kontakt zu haben mit lauernden Holzböcken, die sich zwar nicht – wie auf manchen dümmlichen Warnschildern suggeriert – von den Bäumen fallen lassen, sondern leichtfüßig auf Körperhöhe den Transfer vom Unterholz zum Jogger schaffen. Das Glück, eine Lyme-Borreliose zu erwischen, haben nur wenige. Diese aber genießen die Aussicht, neben dem migrierenden Erythem noch Gelenkbeschwerden, pergamentpapierartige Atrophie der Haut und eine schmerzvolle Nervenerkrankung zu erleben, sofern dem Prozess nicht durch eine gezielte oder unbeabsichtigt zufällige Antibiotikabehandlung Einhalt geboten wird. Durchschwitzt und mit dem Hochgefühl, wieder etwas für Kreislauf und Gesundheit getan zu haben, trifft man sich nun mit Gleichgesinnten unter der Gemeinschaftsdusche und teilt nicht nur das Hochgefühl der Fitness, sondern auch die zahlreichen Pilze und Viren, die an den Füßen und zwischen den Zehen ihre Spuren setzen. Sich durch Tragen von entsprechendem Schuhwerk hiervor zu schützen, widerspricht jeder corporate identity einer Fitness-verschworenen Leidensgemeinschaft. Sollte es das Schicksal wollen, dass der bloße Duschgang für den Erwerb der ge-
Was den sonnenverehrenden Ägyptern heilig war, sollte für unsere Haut nicht schlecht sein können. Die boomende Sonnenstudiobranche hat den allabendlichen Ganzkörpergrill mit Tropic Sun-Feeling für jeden erschwinglich gemacht. Seitdem die Modeschöpferin Coco Chanel in den 20er Jahren eines Tages braungebrannt von ihrem Yachturlaub zurückkehrte, ist statt käsiger und alabasterartiger Puderbleiche knackige Bräune gefragt. Tägliche Sonnenstudio-Expositionen verleihen der Haut den Aspekt eines sonnengebräunten Rhinozerosses. Sie schaffen darüber hinaus Gewissheit über das sichere Auftreten von Hauttumoren verschiedenster Art in 20 bis 30 Jahren. Solchermaßen physisch gestählt kommt endlich nach der Pflicht des Tages die Kür des Abends und der Nacht. Hier sind die Möglichkeiten dermatologischer Entgleisungen schier unerschöpflich und beginnen oft in einer Alkohol-beflügelten Atmosphäre planerischer Aktivitäten. Unbewusst, aber beständig, bringt eine Vorliebe zu alkoholischen Getränken eine wundersame Rötung der Wangen und der Nase. Die Nerven werfen das Handtuch und weigern sich, Empfindungen von Druck, Schmerz oder Temperatur zur Korrektur an das Gehirn weiterzugeben, was den unschätzbaren Vorteil bringt, dass die Zigarette, bei der üblicherweise eine gewisse Greifbreite ungenutzt verworfen werden muss, bis zum Verglimmen des Stummels zwischen den Fingern konsumiert werden kann, ohne dass die dabei auftretenden Verbrennungen den Rauchergenuss schmälern, da sie keine Schmerzen bereiten. Alkohol ist die billigste und sozial am breitesten akzeptierte Droge, die – neben direkter Wirkung am Hautorgan – zu verschiedenen indirekten Effekten führt, die ihren Ursprung in einer Beeinträchtigung unserer intellektuellen Fähigkeit haben. Soweit er den beseelten Konsumenten nicht in Tiefschlaf versetzt, entwickelt sich durch Anhebung der Schmerztoleranzgrenze bei manchen Personen das Bedürfnis, die
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meinnützigen Parasiten nicht ausreicht, so verbleibt die Exposition in der Sauna, die ohnehin eine empfohlene Maßnahme in der Serie der Bemühungen um eine strapazierte Haut ist.
blanke, makellose Haut als Leinwand für Tätowierungen zur Darstellung symbolhafter Allegorien und von amourösen Namensverwandtschaften zu nutzen. Hier bietet die Haut ein weites Feld für Phantastereien aus den Abgründen des jeweiligen Unterbewusstsein bis zur konkreten Benennung und Eingravur der gerade aktuellen Lebensoder Liebespartner. In dieser Weise mit dem untrügerischen Stempel welterfahrender Männlichkeit versehen ist es folgerichtig, sich einem anspruchsvollen Nachtleben zu stellen. Um dem hierbei erfahrenen, meist kurzlebigen Genuss eine gewisse souvenierhafte Beständigkeit zu verleihen, kann die Akquisitation einer veritablen Geschlechtskrankheit durchaus erstrebenswert erscheinen. Dies ist nicht immer ganz einfach zu realisieren, da bei den empfohlenen Schutzmaßnahmen nur das Nichtbeachten derselben eine gewisse Aussicht auf Erfolg bietet, der sich nach einigen Tagen mit Brennen der Harnröhre und eitriger Sekretion oder nach einigen Wochen mit dem Auftreten eines Ulkus (Geschwür) in der Kontaktregion zeigen kann, bevor – bei geflissentlicher Missachtung dieser Symptome – nach einigen Jahren die Demenz zumindest die Umwelt an das Geschehene erinnert. Wenn alle Chancen, die das tägliche Leben zum Erwerb einer veritablen Hauterkrankung bietet, nicht ausreichen, so bleibt als letzte Option der Urlaub, der neben einer Intensivierung der ansonsten halbwegs sicheren Erfolgsrezepte weitere Nuancen der zusätzlichen Exposition gegenüber Parasiten und klimatischen Noxen sowie der zwischenmenschlichen Kontaktaufnahme bietet. Die dermatologische Forschung scheut jedenfalls keine Mühen aufzuzeigen, wie das größte und ansehnlichste unserer Organe zu ruinieren ist.
Günter Burg Auszugsweise aus: G. Burg,, M. Geiges: Die Haut, in der wir leben. Zu Markt getragen und zur Schau gestellt. Verlag Rüffer & Rub, Zürich, 2001
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