V 1.EH Endoskopische Techniken
V1.EH.O1 Laparoskopische O p e r a t i o n yon A d n e x t u m o r e n bei postmenopausalen F r a u e n A. H e t t e n b a c h , C. Heiss, B. Stutz F r a u e n k l i n i k , K l i n i k a m Eichert, 73033 G 6 p p i n g e n Fragestellung: Von 1992 his 1996 wurden an der Klinik am Eichert in G6ppingen 943 postmenopausal e Frauen mit Adnextumoren laparoskopisch operiert. Ist ein solche8 operatives Vorgehen vertretbar? MetLu~e: Ca 125-Werte laden stets vor. Bei dringendem Karzinomverdacht oder einer Tumorgr6~e 0bet 14 cm wurde primer laparatomiert. Die Adnexe wurden stets intraabdominal in e i n e n E n d o b a g verpackt. Schnellschnitt- und Sp~Izytologieuntersuchung erfolgten obligat. Ergebnisse: 3 Borderlinetumoren und 30varialkarzinome fanden sich unter den Tumoren. Bei Borderlinetumor wurde in gleicher Sitzung auf der Gegenseite per LSK adnexektomiert. 10varialkarzinom wurde erst in der endg~Itigen Histologie gesichert. Die Nachoperation erfolgte konventione11. Die beiden anderen 0varialkarzinompatientinnen,waren bereits hysterektomiert. In gleicher Sitzung erfolgtsn Adnexektomie der Gegenseite, Netzteilersektion und Lymphknotensampling im kleinen Becken per LSK. Die Zytostase wurde am 2. postoperatiyen Tag begonnen. Keine der Patientinnen hot his dato Hinweise f~r ein Rezidiv. Schlu~folgerung: Die laparoskopische Operation von Adnextumoren stellt auch bei postmenopausalen Frauen eine ausreichend sichere Alternative zur konventionellen Therapie dar, die welter verfolfft werden sollte.
VI.EH.02 Endoskopische Chirurgie bei A d n e x t u m o r e n J. Schielein, M. Korell, W. Meier, H. H e p p K l i n i k u n d P o l i k l i n i k fiir F r a u e n h e i l k u n d e u n d Geburtshilfe, K l i n i k u m Grol3hadern, L M U M f i n c h e n , M a r c h i o n i n i s t r . 15, 81377 M i i n c h e n
Fragestellun~: Die Laparoskopie bei Ovarialzysten wird allgemein kontrovers dlskutiert, da eine Kontaminationdes Abdomens mit mOglicherweise malignem Tumorinhalt befarchtet wird. Zudem besteht die Gefahr einer unnOtigen Indikationsausweitunginsbesondere bei fanktionellenZysten. Methode: Im Zeitraum yon 1/93 bis 1/95 wurden an unserer Klinik 224 Patientirmen mit 248 Tumoren im Adnexbereieh endoskopiseh operiert. Das Alter lag bei durehsehnitt 38 Jahre (12-84 J.). Zur Vermeidung einer ungewollten Tumorzellversehleppung wurde bei allen Befunden unldarer Dignitiit die Bergung des Organes fiber ein Endobag mit bzw. ohne Hilfe eines Bauchdeekenspreitzers durchgefuhrt. Ergebnisse: Von den praoperativ diagnostizierten 248 Adnextumoren waren 14,7% Paraovariahysten bzw. 8,9% Hydrosalpingen und somit nicht ovariellen Ursprungs. Desweiteren iagen funktionelle Ovariahysten (21,5%), Endometriome (19,9%), muzinOse (2,6%) bzw. serOse (17,8%) Kystadenome, Dermoide (3,1%) und benigne solide Tumoren (1,6%) vor. In 7 Fallen konnte durch Sehnellschnittuntersuehung ein Malignom festgestellt werden (2x Borderline, 2x Ovarial-Ca. IA, 3x Metastase Mamma, Melanom bzw. Gastrinom). Schluflfolgerung: Um eine m6gliehst grebe Sieherheit far die Patientirmen zu gewahrleisten, m0ssen alle endoskopisehen Operationen bei Adnextumoren naeh den etablierten onkologisehen Prinzipien durehgefahrt werden. Naeh differenzierter praoperativer Diagnostik dtirfen Ovarialtumoren mit zweifelhafler Dignitltt - insbesondere bei Frauen 0ber 45 Jahran - nur komplett und olme Kontamination des Bauehraumes bzw. der Bauchwand entfemt werden. Ist dies endoskopiseh nieht sieher mOglieh, muff eine Laparotomie durchgefahrt werden.
VI.EH.03 Sichere Bergetechnik - Voraussetzung fiir die endoskopisehe Chirurgie von A d n e x t u m o r e n N. v. Obernitz, M. Korell, W. Meier, H. H e p p Frauenklinik, Klinikum GroBhadern, LMU Miinchen Bci dcr Endoskopieist - entspr~hend dcr offenen Chirurgic - die intaktc, nicht kontamim'erendeEntfemungyon Adncxtumoreneinc unabdingbarc Fordenmg. Fragesteltung: Kann dies durch ein¢Vea'bessertmgder B~geteehnik sicher gewahrleistetwerden? Methodik: VersehiedeneBergesystemewarden getestet. Praktikabelist ein Beutel, der komplettin die Banehh6hleeingobrachtwird. Die Trokare bleiben frei flir Instrumeme.Das Enffemendes geschlossenenBentels erfolgt mit einemBauehdeekenspreizer.Ein zystischerTumor kann yon aul3enunter Sieht/m Beutel pmaktiertwerden, ohn¢ da~ es zu einer Kantaminationder Bauehh6hlekornmt.Die Prakfikabilitit mad Sieherheit dieser Teehnikwurde tmtersueht Ergebnisse: Ven 1/93 his 1/95 warden bei 224 Patientinneninsgesamt248 Adnextumorenendoskopisehoperiert. 54 Ovarialtumorenwurden mit dem Beutel entfemt, 9 real im AnsehluBan eine organerhaltendeDermoidenffemtmgand 45 real naeh Ovarektomiebzw. Adnexektomie.Histologiseh fanden sich bei 6 der 54 Tumorenmaligne Befande (11%): 2 Borderlinemalignomemad 4 Karzinome,&avon20varialkarzinome 0A) und 2 metastatischc Infiltrationen(1 Mammakarzmom, 1 Magenkarzinom).Am dem Ergebnis der SchneUselmittdiagnostikkomateggf. die/ndikation ~tr Laparotomie in gleicherNarkose gestellt werden. 3 real kam ea bei der Bergang zur BesehMigungdes Bentels. In allen 3 Fallen fanden sich im Schnellsehnitt benigneVergnderangen.Die 3 BeutelbeseMdigangenereignetensieh bei den ersten Opemtianenmadm0ssen als Handhabungsfehlergewertet werden. luflfolgerung: FOr die Praktikabilitit des Systems sind nicht nur ReiBgkeit madGrOl3edes Beutels entseheidend,sondem aneh die M6gliehkeit der problemlosenintmabdominalenendoskopisehenHandhabungohne Zusatzeinstieh.Das yon mas verwendetgBergesystemist bei riehtiger Anwendangmadentspreehender0bmag ein sieheres Verfahre~ Adnextumoren nieht gekliirterDignit~taus der BauehhOhlezu entfernen.
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Zur Technik der organerhaltenden laparoskopischen Ovarialchirurgie: Muff das Ovar nach iaparoskopischer Ovarzystektomie mittels Naht verschlossen werden?
Tierexperimentelle Untersuchungen zur intraabdominalen Tumorimplantation: Laparotomie und Laparoskopie im Vergleich
M . H e s s e l i n g 1, R . L. D e W i l d e 2 1 A b t . ffir G y n . & G e b u r t s h . , B e t h e s d a - K r a n k e n h a u s , Wuppertal 2 A b t . fiir G y n . & G e b u r t s h . , P i u s - H o s p i t a l , O l d e n b u r g
J. Volz, S. K 6 s t e r , F. M e l c h e r t U n i v e r s i t / i t s - F r a u e n k l i n i k , 68135 M a n n h e i m , Theodor-Kutzer-Ufer 10
Die Ovarien sind die haufigste Lokalisation von Adlmsionsbildimg nach Opcrationen oder Entziindungen im ldeinen Becken. Fragestellung : Mit weleber H~ufigkeit und Ausdehnung finden sich ovarieUe Adhasionen nach laparoskopischerZystektomie? Methode : In einer prospektiven Studie wurden bei Re-Laparoskopienzwischen Juni 1994 und Februar 1996 das Auftreten, die Lokalisation und die Ausdelmtmg periovarieller Adi~ionen naeh vorhergegangener laparoskopischerOvarzystektomie(AFS-score) dokumentiert. Ergebnisse : Das Durchsclmittsalterder Pafientinnen lag bei 29.9 Jahren (17-46 J., SD: 7.18% die Durchschnittsgrrl~etier Tumoren bei 5 em (2-10 era, SD: 2). Im Mittel fand die second-lookLaparoskopie 26.5 Monate naeh der Prixtdr-OP statt (1-84 Mort., SD: 23.4). In 7/40 (17.5%) F~lllenfanden sich Adl~sioneu des Ovars in zur Beckenseitertwand: Stadium I 4/40 (10%), Stadium II 2/40 (5%), Stadium Ili 1/40 (2.5%). Bei 5 der 7 Patientirmen waren bereits bei der Prim,troperation erbebliehe ovarielle Adi~sionen vorhanden. Die bereinigte Adhasionsrate liegt naeh AusschluB dieser Falle bei 2135 (5.7%). Adhasionen zur Tube traten nieht auf. Bei 2/7 Patientinnen waren Adh~sionen nach Lyse bei der Primaroperation zum Zeitpunkt tier Kontrollaparoskopie nieht mehr nachweisbar. Schluflfolgerung : Bei sorgfaltiger Beachtung der Teclmik ist die induzierte periovarielie Adl~sionsl~ufigkeit nach laparoskopischer Ovarzystektomie goxiag (5.7%); ei~ Beeintrachtigung der Tube konnte nicht nachgewiesen weriten. Zur Beurteilug der Adl~sionsfrequenz naeh laparoskopischerNaht des ovariellen Wtmdbetteswarde eine vergleichende prospektive Studie eingeleitet
Klinisehe Beobachtungen der letzten Jahre bei laparoskopischen Operationen beschreiben das gegen0ber einer Laparotomie geNtufte Autlreten intraperitonealer Tumorimplantafionen naeh Entfemung eines Malignoms. Fragestellung: Welche Auswirkungen haben verschiedene Operationsteehniken auf das intraperitoneale Tumorwachstum. Methode: 6 Wochen alte Naektm~use wurden in 6 Gruppen zu je 15 Tieren aufgeteilt. Bei den M~iusen der Guppe la und lb wurde ein CO2Pneumoperitoneum mit einem intraperitonealen Druck von 6 mmHg tiber 90 Minuten angelegt. In den Gruppen 2a und 2b wurde eine 2em lange Langslaparotomie durehgefiihrt. Die Gruppen 3a und 3b dienten der Kontrolle. Den Mhusen der Untergruppen a wurde ein serfs papill~ires Ovarialkarzinom, den M~usen der Untergruppen b ein Mesentheliom der Lunge, Tumore mit untersehiedliehen Waehstumseigenschaften, intraperitoneal injiziert. Ergebnisse: In den Untergruppen a (Ovarialkarzinom) zeigte sieh, dab die Angehrate von Metastasen im Falle eines Pneumoperitoneums (la) bzw. einer Laparotomie (2a) gleich hoch und signifikant hfher als in der Kontrolle (3a) waren. In den b Untergruppen (Mesentheliom) kam es in den Gruppen 2b und 3b (Laparotomie / Kontrolle) iiberwiegend zu wenigen, einzelstehenden Metastasen in den ventralen Bauehabschnitten und dem Dtinndarm. In Oruppe lb (Pneumoperitoneum) kam es iJberwiegend zu einer diffusen, kleinknotigen Metastasierung des Zwerehfells und des gesamten Peritoneums mit einer gegentiber den anderen Gruppen signifikant hfheren Tumodast. Schluflfolgerung: Die Untersuchung unterstiatzt die Vermutung, ~ die laparoskopische Operationsteehnik in der jetzigen Form eine intraperitoneale Tumorimplantation begOnstigen krnnte.
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Laparoskopisch assistierte vaginale Hysterektomie mit Adnexektomie beim Endometriumkarzinom
Vergleich supracervicaler und totaler Hysterektomien bei benignen Indikationen
A. Rempen Univcrsitfits-Fraucnklinik Wfirzburg
L. M e t t l e r , D . W e i s n e r , E. L e h m a n n - W i l l e n b r o c k , M. Ibrahim U n i v e r s i t / i t s - F r a u e n k l i n i k , 24105 K i e l , M i c h a e l i s s t r . 16
Das Endometriumkarzinom tritt h~iufig bei ~ilteren adip6sen Frauen auf, die aufgrund ihrer Multimorbidit~it erh0hte Operationsrisiken aufweisen. Fragestel/ung: Erm0glicht die Laparoskopie beim Endometriumkarzinom eine komplette vaginale Operation, um eine Laparotomie von Risikopatientinnen zu umgehen? Methode: Bei 11 Pat. mit Endometriumkmzinom wurde eine vaginale Hysterektomie und Adnexektomie mit der laparoskopischen Pr~iparation kombiniert Die intraabdominale Biutstillung bei Durchtrennung der Ligamente wurde mittels Elektrokoagulation erreicht. Das mediane Alter betrug 63 Jahre (50-81 J.), das mediane Gewicht 80 kg (60-100 kg). Ergebnisse: Die Operation dauerte im Median 125 Min. (95-200 Min.). Eine Adh~isiolyse war bei 3 Pat. notwendig. Die Operation konnte immer auf vaginalem Wege beendet werden. Intraoperative oder an~sthesiologische Probleme traten nicht auf. Postoperative Komplikationen wurden nicht beobachtet. Sch/u~fo/gerung: Die Laparoskopie gestattet es, bei Patientinnen mit Endometriumkarzinom auch unter erschwerten Bedingungen eine Standardoperation auf vaginalem Wege durchzuKihren.
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Fragestelluog: [~n den Stellermert der supracervicalen Hysterektomie endoskopisch, per vagina~ und per laparotomian bei benignen Indikationen fiir 1995 zu erfassen, wurde eine Multic~nter Studie durchgeflirt. Methode: Bei der endoskopischen supracervicalen Hysterektomie mit Ausstanmmg der inneren Cervix = klassisch intrafasziale-supracervicale Hysterektomie, die per pelviskopiam, per vaginan und per laparotomiau durchgefi~rt ~rden kann, wird aus der Cervix ein 1,5 - 2,5 cm dicker Zylinder herausgestanzt, um eine Pro~hylaxe fiir die Entstehtmg eines Plattenepithel-Carcinoms im verbleibenden Cervix-Stumpf durchzufi~ren. Besonders die endoskopische supracervicale Hysterektomie ist einfach durchzuf/~ren, erfordert einen kurzen Zeitaufwsnd lind bedeutet fiir die Patientin eine schnelle Re-lntegration in den Alltag. Diese von Se~m 1991 erstmals angegebene Methode ~rde im Vergleich zur vaginalen und abdominalen Hysterektomie ausgewertet. Dabei verglichen wir die Operationszeit, die Indi/~tionen, die histologischer Ergebnisse, den Blutverlust und die Re-Integration der Patientin in den Alltag. Emgebmisse: Sowohl die supracervicale Hysterektomie mit Ausstanzung der inneren Cervix per laparotomian als auch per vaginan, als intrafasziale Vagina-Hysterektomie und die pelviskopische supracervicale Hysterektomie mit Ausstanztmg der irmeren Cervix ergaben vergleichbare Paraneter mit den konventionellen Techniken. Die Operationszeiten bei der pelviskopischen CISH-Technik waren an k[irzesten, ebenso der Blutverlust gering Lind die Re-Integration in den Alltag bei dieser Methode am schnellsten. S~hluSfolg,mmmg: Die Multicenter-Studie zeigte, dab die "3 neuen" Hysterektomietechn/ken mit Erhalttmg der Cervixh[ille vergleichbare Ergebnisse, wie die konventionellen, totalen Hysterektomietechniken auf~isen und somit in die Diskussion um das technische Vorgehen fiir eine Hysterektomie mit eingesetzt werden kSnnen.
VI.EH.08 Psychosexuelle Ver~inderungen nach CISH und totaler Hysterektomie - eine prospektive Studie E. Lehmann-Willenbrock, B. Strauss, I. J/ickel, M. Koch-D6rfler Frauenklinik/Klinik f/Jr Psychotherapie und Psychosomatik, Universitfit Kiel Von der CISH (Classic Imrafascial S.E.M.M. Hysterectomy) wurde postuliert, sie wirke sich im psychosexuellen Bereich g0nstiger aus als eine totale Hysterektomie. Fragestellung: Lassen sich mit validierten Frageb0gen Unterschiede nachweisen? Methode: Stichprobe(n=83): Vaginale totale Hysterektomie (VII) 16, abdominale totale Hysterektomie (AH) 23, pelviskopische CISH 22, pelviskopische Myomenuldeation (MY) 22. Frageb0gen: Freiburger PersOnlichkeitsinventar (FPI-R), Einstelleng zur Sexualit~t (ES), Partnerzufriedertheit (PZ), Freiburger Fragebogen zur Kranldaeitsverarbeiteng (FKV) / Lebenszufriedenheit (FFL), Depressionsskala (D-S), State-Trait-Angst-Inventar (STAI), Giel~ener Beschwerdebogen (GBB), Fragebogen zum Sexualverhalten (FS), Fragebogen zum sexuellen Erleben end Verhalten (SEV). Untersuchengszeittmnkte: Pr~operativ, 6 Wochen, 6 Monate end 12 Monate postoperativ. Ergebnisse: PrAoperativ: PZ, FKV, ES, D-S, STAI end FFL: Varianzanalytisch keme Gruppenenterschiede. 'FPI-R: Tendenz zu hOheren Neurotizismuswerten vor MY. GBB: Mehr KOrperbeschwerden vor CISR FS: Weniger Orgasmuserleben vor AH, weniger sexuelle Zufriedenheit vor AH/CISH. SEV: mehr Probleme mit dem sexuellen grleben vor AH, tells auch VH. Verlauf: STAUGBB: abnehmende Zustandsangst (State-Angst) end KSrperbeschwerden in allen Gruppen. FS/SEV: Abnahme der Z~lrtlichkeiten mit dem Partner nach AH/CISIM . Schluflfolgerung: Die Unterschiede zwischen den Patientinnen haben gr6geren Einflug als die zwischen den Operatiensmethoden.
V1.EH.09 Hat die LAVH Vorteile im Vergleich mit den konventionellen Hysterektomien? B. Bojahr, R. Lober, Th. R6mer Klinik ffir Frauenheilkunde und Geburtshilfe der ErnstMoritz-Arndt-Universitfit Greifswald Urn den Anteil an abdominalen Hysterektomien (AH) bei benigner Indikationsstellung zu senken, wurde ml Oktober 1993 die LAVH an der UFK Greifswald eingefohrt. Hanptindikationen waren der groBe Uterus myomatosus, Zustand nach Laparotomie und unklare Adnexbefunde. Fragestellung: LaBen sich retrospektiv Vorteile flit die Patientinnen der LAVH Gruppe ira Vergleieh zu den konventioneUen Hysterektomien naehweisen ? Methode: Die intra- und postoperativen Komplikationen, Opemtionszeit, Uterusgewieht, Blutveflust, Sehmerzmittelbedarf, Dauer und Art postoperativer Besehwerden und der Enflassungswunseh von 100 Patientinnen naeh AH und 80 naeh vagmaler Hysterektomie (VH) warden mit denen von t00 Patientinnen naeh LAVH (&avon20 gastos) verglichen. Ergebnisse: Naeh EintNanmg der LAVH kormte der Anteil an AH bei benigner Indikationsstellung yon 60% in den Jahren 1991/92 auf28% 1995 gesenkt werden. Ira Mittel be~tg das Uterusgewicht in den Gruppen 3108 (LAVH), 280 g (AH) und 170g (VIO. Der h6chste Blutverlust wurde mit durehsehnittlioh 529 ml, ira Vergleieh zu 415 ml (VII) trod 285 ml (LAVH),bei der AH beobaehtet. Mit Zunahme der Uterusgr6ge stieg der Blutverlust und die Operafionsdauer in allen Cruppen. Ab einem Uterusgewicht abet 200g war in der VH Gruppe im Vergleich zur LAVH ein hOherer Blutverlustanstieg zu verzeichnen.Patientinnen nach AH benotigten mehr und langer Analgetika. Die geringste penoperative Morbiditat lrat naeh LAVH au£Am 10. postoperativen Tag waren nach AH nut 36% der Patientinnen beschwerdet~ei, wahrend nach LAVH und VH 82% Beschwerdefreiheit angaben. Schluflfolgerung: Dureh die LAVH kOnnen bei grogem Uterus myomatosus,unklaremAdnexbefimd und Adt~sionen em groger Anteil AH in VH mit geringerer Komplikationsmte umgewandelt werden. Bei grol3en Uteri wird durch die LAVH der Blutverlust und die Komplikationsmte im Vergleieh zur VII gesenkt.
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Endoskopische Techniken
R . L . D e W i l d e ~, M . H e s s e l i n g 2 A b t . fiir G y n . & G e b u r t s h . , P i u s - H o s p i t a l , O l d e n b u r g 2 A b t . fiir G y m & G e b u r t s h . , B e t h e s d a - K r a n k e n h a u s , Wuppertal
Zur Teehnik der laparoskopischen Adnektomie: Bikoagulation oder Roeder-Schlinge?
Durch die Erweiterung des operativen Spektmms in den Bereich der Postmenopause hat sich die Adnektomie in den letzten Jahren zu einem der l~ufigsten operativ-laparoskopischenEingriffe entwiekelt. Fragestellung : Sind die Techniken der Bikoagulation oder Roeder-Schlinge bei der laparoskopischen Adnektomieals gleichwertig anzusehen ? Methode: Zwischen Januar 1991 und Dezember 1995 wttrden bei 408 Patientinnen mit Adnextumoren insgesamt 496 ]aparoskopische Adnektomien mit oder olme Bergesaek durchgefiihrt.Die prospektiv erhobenen Werte bei 200 Patientinnen naeh Bikoagulation wurden Daten yon 208 F~llen hath RoederSehlingen-Technikgegentibergestellt. Ergebnisse : Beziiglich der Operationsdauer, postoperativer Entziindimgsparameter und postoperativer Komplikationen (Ix tleus, lx postoperatives Fieber, lx Douglasabszel~) bestanden keine Unterschiede zwischen den beiden Gmppen. In 14/200 Fhtlen (7%) kam es in der RoederSchlingen-Gruppe trotz ausreichender L~ingedes Adnexstumpfes intraoperativ zu einem AblOsen beider gelegten Seldingen vom Adnexsmmpf. 13 dieser Komplikationen konnten laparoskopisch revidiert werden, in einem Fall warde bei ausgedehnten Verwaehstmgenzur Blutstillung eine Laparotomie notwendig. In der Bikoagulationsgruppe liel~en sieh intmoperative Komplikationen nicht naehweisen. Schluflfolgerung : Bei der laparoskopischen Adnektomie ist die Bikoagulation der Roeder-Schlingen Technik iiberlegen; ob eine Kombination beider Techniken Vorteile erbringt, wird in einer weiteren Studie gepriitL
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Die pelviskopisch assistierte vaginale Hysterektomie (PAVH) - ein Bericht fiber 50 Ffille
Die gaslose laparoskopische Hysterektomie mit konventionellen Instrumenten
A. Wipfli-Funke, H.-H. Riedel Frauenklinik, Carl-Thiem-Klinikum
D . K r u c z y n s k i , B. H o l m e r , R . B e r g e r , A . J e n s e n Universit/its-Frauenklinik Bochum, Knappschaftskrankenhaus, Ruhr-Universit/it (RUB)
Cottbus
D±e PAVH a l s A l t e r n a t ± v e zur abdom±nalen Hystem ektom±e s t e l l t e±n neues V e r f a h r e n zur Hysterektom~e d a r . F r a q e ~ e l i u n q : We±che e p e z i e i ~ e n O p e r a t i o n s K n d±katKonen ergeben s±ch f o r d±eses V e r f a h r e n ? Nethode: In e i n e r r e t r o s p e k t i v e n S t u d i e wurden K r a n k e n g e s c h i c h t e n , O p e r a t ± o n s i n d ± k a t ± o n e n und O p e r a t i o n s b e r i c h t e der e r s t e n f 0 n f z i g P a t i e n tinnen ausgewertet. Ergebn±sse! Die I n d ± k a t i o n e n z u r PAVH g l i e d e r n s i c h w±e f o l g t : Z . g r o g e r Uterus myomatosus m±t i n t r a m u r a l e r und s u b s e r 6 s e r Nyosentw±cklung, (SL=$2cm)-20 F ~ l l e ; 2 . V e r d a c h t a u f Adh~sionss i t u s - $ 3 F ~ l l e ; 3 . V e r d a c h t auf Adnextumor5 F~lle;4.bekannte Endometriose-6 F~lle; 5 . s c h l e c h t e Deszend±erbarke±t be± N u l l i p a r ± t 6 t -6 F ~ l l e . Die O p e r a t i o n s d a u e r l ± e g t - i n Abh~ng±gke±t vom Ausmag des p e l y i s k o p i s c h e n Oper±etens und den E r f a h r u n g e n des O p e r a t e u r s - zw±schen 85 und &50 min, ±m M ± t t e l be± $1$ min. S e h i u 6 f o i 0 e r u n 0 : Der p r o z e n t u a l e A n t e ± l der Laparotom[en kann dutch d i e PAVH v e r r i n g e r t werden. I n d ± k a t ± o n e n zur Laparotom±e kSnnen s t r e n g e r g e s t e l l t werden durch Nutzung der p e l v i s k o p ± s c h e n V o r b e r e ± t u n g z u r vagKnaien Hysterektom±e; z . B . N o r c e l l e m e n t von Nyomkn o t e n , Darmadh~s±oiyse, E x s t ± r p a t ± o n yon Adnextumoren, Mob±I±sat±on des Uterus be± schiechter DeszendKerbarheit.
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Einleitung: Die laparoskopisch durchgefiihrte totale Hysterektomie als Alternative zur abdominalen Operation, ist zur Zeit technisch schwierig, kostenintensiv und langwierig. Die bisher gesammelten Erfahrungen mit der ,gaslosen" Lapamskopie zeigen, da~ sich die operative Technik dutch den Einsatz konventioneller Instrumente weitestgehend an die in der abdominalen Technik iibliche Vorgehensweise adaptieren ]/i~t. Methode: Zur Durchfiihxtmg der laparoskopischen Hysterektomie wird
mit einem .H.ebe-System die Bauchdecke ohne Pneumoperitoneum angehoben. Uber Gummihtilsen in der Bauchdecke k6nnen konventionelle Instrumente eingesetZt werden. Ergebnisse: Die Verwendung konventionet|er lnstrumente erlaubt ein Vorgehen, das dem der ,offenen" Chirurgie entspricht und die Nachteile des endoskopischen Operierens, wie SpezialInstrumentarium und zeitraubende Pr~iparation, vermeidet. Gef'~i~tragende Strukturen werden, wie in der abdominalen Technik fiblich, ligiert und nicht koaguliert oder mittels Titan-KlammernahtApparaten durchtrennt. Auch auf ein aufwendiges SpezialFadenmaterial und teures Einmalinstrumentarium kann voUkommen verzichtet werden. Ferner lassen sich konventinnelle Instrumente einfacher reinigen und aufbereiten und es resultiert eine Verktirzung der ,Riistzeit" fiir das OP-Personal. Schluflfvlgerung: Dutch den Einsatz der gaslosen Laparoskopie mit konventioneUen Instrumenten ftir die totale Hysterektomie k6nnen die Vorteile der Laparoskopie mit den Vorteilen der Laparotomie unter weitgehender Eliminierung der Nachteile beider Methoden kombiniert werden.
P1.EH.04 Die d i a g n o s t i s c h e H y s t e r o s k o p i e bei Blutungsanomalien W. W o r m , A. P u t z A. O. P. H . D o r t m u n d
uterinen
P1.EH.05 Die Wertigkeit laparoskopischer bzw. laser-assistierter Techniken zur R e k o n s t r u k t i o n bei distaler Tubenpathologie D. P o l l m a n n , D. W a l l w i e n e r , G. B a s t e r t Universit~its-Frauenklinik Heidelberg
~ b e r w i e g e n d wird bei u t e r i n e n B l u t u n g s s t 6 r u n g e n nach f r u s t r a n e r h o r m o n e l l e r B e h a n d l u n g zur w e i t e r e n Abkl~lrung eine f r a k t i o n i e r t e Abrasio durchgefOhrt. Dabei w e t den j e d o e h p a t h o l o g i s e h e Befuude nieht immer e r k a n n t . Erst die V i s u a l i s i e r u n g der Cervix and des Cavums m i t tels H y s t e r o s k o p i e bringt weitere E r k e n n t n i s s e und damit zustttzliehe S i c h e r h e i t e n . Fragestellung: Was l e i s t e t die Hysteroskopie in der D i a g n o s t i k bei u t e r i n e n B l u t u n g s s t 6 r u n g e n in der t a g l i chert Routine? Methode: Von 8/93 bis 7/95 wurde im Rahmen e i n e r p r o spektiven Studie bei 786 P a t i e n t i n n e n vor einer f r a k t i o n i e r t e n Abrasio eine Hysteroskopie mit CO~ als D i l a t a t i onsmedium d u r c h g e f t i h r t . Ergebnlsse: Bei 114 (14,5%) der P a t i e n t i n n e n fand sieh h y s t e r o s k o p i s e h ein benigner p a ~ w g ' i ~ e h e r B ~ d . Bei (0,6%) Patientin:n.en z e i g t e sieh ein E n d o m t r i u m c a r cinom. Dabei waren 2 (0,2%) fokale Careinome nur d u t c h die g e z i e l t e h y s t e r o s k o p i s c h e PE erfal~t, das Abradat war t u m o r f r e i . Die P a t h o l o g i e s t e i g t mit der Anzahl der vora u s g e g a n g e n e n A b r a s i o n e s . Bei 47 P a t i e n t i n n e n mit e i n e r v o r a u s g e g a n g e n e n Abrasio i n n e r h a l b eines Jahres ohne p a t h o l o g i s c h e n Befund fanden sieh bei 19 (40,4%) eine uterine P a t h o l o g i e , bei 9 P a t i e n t i n n e n mit 2 v o r a u s g e gangen A b r a s i o n e s zeigte sieh bei 7 (77,8%) eine u t e r i n e Pathologie. Sehluflfolgerung: Bei j e d e r u t e r i n e n B l u t u n g s s t t i r u n g sollte vor e i n e r f r a k t i o n i e r t e n Abrasio eine H y s t e r o s k o pie d u r c h g e f i i h r t werden!
Zur Beurteilung der Wertigkeit laparoskopiseher bzw. laser-assistierter Operationstechniken zur Rekonstruktion distaler Tubenpathologien (n = 150) wurde ein Vergleich mit der retrospektiv bewerteten mikrochirurgisehenOperationstechnik(n =135) vorgenommen. Hierbei ergab sieh eine signifikant hShere Baby-take-home-Rate bei der Laparoskopischen Therapie (38% vs. 22,2%, p < 0,05), wobei die kritische Analyse der jeweiligen lndikation~n einen selektionsspezifisehen Effekt zugunsten der Endoskopie zeigte. Die prospektive Studie zu Laser- (n = 100) vs. Non-Laser- (n = 50) Preparation zur Salpingostomie ergab keine signifikanten Unterschiede beztiglieh der Ergebnisse (Partus 35% in der Laser- vs. 44% in der NonLaser-Gruppe). in einer prospektiv-randomisierten Untergruppe wurde die laparoskopische Fimbrieneversion mittels Laser mit der Nahteversion vergliehen (n = jeweils 20 Tuben), wobei sich in beiden Gruppen ReOkklusionen in 20% der F~lle fanden. Sehlul3folgerung: Zusammenfassend kann gesagt werden, dag die wiehtigsten operativen Methoden zur Behandung einer tuboperitonealen Sterilit[it (Mikrochirurgie und Endoskopie) bzw. die verschiedenen Pr~parationstechniken (Laser u. Non-Laser) nicht als konkurrierende Verfahren sondern als Komponenten einer multimodalen Strategie zu betraehten sind. Die lndikationen mtissen in jedem Einzelfall kritisch t~berprClftwerden
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P1.EH.07 K 6 r p e r b i l d e r l e b e n n a c h H y s t e r e k t o m i e im Zusammenhang mit der O P - I n d i k a t i o n und der priioperativen AufkHirung W. K a u f f e l s , H.-W. Schl6Ber, P. P e t e r s e n Frauenklinik der Medizinischen Hochschule H a n n o v e r
Endoskopische Inguinale Lymphadenektomie beim V u l v a k a r z i n o m A. R e i n t h a l l e r , C. T e m p f e r , G. Sliutz, H. K61bl, Ch. K a i n z Abt. Gynfikologie & Geburtshilfe, Univ.-Frauenklinik, A-1097 W i e n
Fragestellung:
Die inguinale Lymphonodektomie wird bei Vulvakarzinomen mit Eindringiefe >= lmm durchgefatu't. In der Literatur werden Wundheilungsst6rungen der inguinalen Inzisionsstellen mit einer Haufigkeit von 15-20% besctu'ieben. Durch eine endoskopische Technik mit minimal invasivem Zugang ist eine signifikant Verbesserung in Bezug auf diese Problematik zu erwarten. Methode: Im Ral~nen einer Pilotstudie wurden 9 inguinale Lymphonodektomien bei 5 Patientirmen mit Vulvakarzinom Stadium I (Infiltrationstiefe 1-4mm) endoskopisch durchgeftthrt. Die angewandte Technik besteht aus folgenden Sctn'itten: Subkutane Fettabsaugung im Bereich des Scarpa'sehen Dreieeks, CO2 Gasendoskopie mit insgesamt 3 Trokareinstichen (12ram, 10mm, 5ram), Pr~iparation der inguinalen Lymphknoten mit monopolarer Schere und Fagzange, entlang der Vena saphena magna wird bis zur Einm~ndungsstelle in die Vena femoralis pr~pariert. Ergebnisse: Die mediane Anzahl der entfernten Lymphknoten war 5 (Min. 3, Max. 10). Es wurde keine Lymphknotenmetastase gefunden. Die Operationszeit lag zwischen 43 und 65 Minuten pro Seite. Bisher wurden keine intra- oder postoperative Kornplikationen beobachtet. SchIuflfoIgerung: Unsere vorl~ufigen Ergebnisse zeigen dab der minimal invasive Zugangsweg eine erfolgsversprechende Option im Rahrnen der inguinalen Lymphonodektomiedarstellt.
Nach Hysterektomien klagen viele Frauen 0bet k6rpediche und psychische BeflndlichkeitsstOrungen. Eine Kausalit~it zwischen Organvedust und postoperativen Symptomen wird kontrovers diskutiert. Fragestellung: Gibt es einen Zusammenhang zwischen OP-Indikation, pr~ioporativer Aufkl~irung und postoperativem K6rperadeben? Methode: n = 61 Frauen im Alter von 46,5 J. (29 - 72 J.) wurden nach Hysterektomien aus benigner Indikation struktudert interviewt. Demographische Daten, Anamnesen, Indikationen, OP-Berichte und psychoIogische Fragel0~gen wurden detailliert analysiert. Die Patientinnen fertigten eine Zeichnung ihrar Organ- bzw. K6rpedeilvorstellung an. Ergebnisse: Nach Operation aus weicher Indikation oder ohne pr~ioperative Symptomatik klagen die Patientinnen h~ufiger 0bet diffuse Schmer-zsymptome und Organvedustedeben. 20% der Frauen wurden bei fehlender Symptomatik opedert, 85% ohne second opinion, 12% ohne Beschwerden allein aufgrund der ~irztlichen Meinung. Bei 36% bestand priioperativ eine behandlungsw0rdige psychische Belastungssituation. Nicht gyn~kologische Beschwerden traten in 56% postoperativ neu auf. Frauen mit ausf(Jhdicher pr~ioperativer Autkl~inlng zeigten eine bessere postoperative Befindlichkeit. Die K6rperzeichnungen lassen bei den meisten Frauen erkennen, daft, sie keine Vorstellung von dem Organ Uterus haben. Schlul3folgerung: Eine Kausalit~it zwischen Hysterektomie und postoperativem Edeben ist in praxi kaum zu beweisen. Bei pr~ioperativer Bedenkzeit im Falle nicht vital indizierter Operationen, nach Einholen einer second opinion, nach ausf0hdicher Aulkl~irung auch ~iber den postoperativen Vedauf mit Visualisierung der anatomischen Situation dutch Organzeichnungen, ist die Befindlichkeit der opederten F r a ~ eindeutig als besser zu bewerten. Vor der ~irztlichen Indikation zur OPbei relativer OP-Notwendigkeit sollte daher eine stfirkere Berticksichtigung der subjektiven Symptome der Patientin erfolgen und eine ausreichende Bedenkzeit einger~iumt werden.
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P1.EH.08 Therapie des Vaginismus durch Erweiterung bisheriger Therapiekonzepte I. Sobeslavsky, H.-J. Held, J. Lenart Frauenklinik der TU Dresden
Tubensterilisafion?
FOr die AusObung des Geschlechtsverkehrs stellt der Vaginismus ein Hindernis dar. Fragestellung: K6nnten bessere Behandlungserfolge bei Vaginismus durch eine Erweiterung des Therapieprogramms mit sensu Obungen gegenOber bisherigen mehrdimensionalen Behandlungskonzepten erreicht werden? Rethode: Bei 30 Patientinnen wurde das yon uns erweitert Therapieprogramm angewandt. Das wesentliche Vorgehen besteht darin, da6 nach Kl~rung yon Fehlerwartungen und vor Beginn der manuellen Ubungen in vivo eine sensu Obungsreihe jeweils in den Therapiesitzungen erfolgte. Au6erdem wurden zur Scheidendiletation keine "fremden" Gegenst~nde, sondern die eigenen vertrauten Finger verwendet. Die so behandelte Gruppe wurde mit einer frOheren Untersuchung an 32 Vaginismus-Patientinnen, die nicht mit dieser Nethode behandelt wurden, verglichen. Ergebnisse: Bei Patientinnen mit sensu Obungen in der therepeutischen Sitzung verl~uft die Therapie effektiver ala bei anderen Behandlungsformen. Durch die Konfrontation mit dem Fehlverhalten in der aensu Obung erfolgt eine Korrektur der Fehleinstellungen und eine Widerstandsbearbeitung. SchluBfolgerung: Die Erweiterung bisheriger Therapiekonzepte erwies sich bei der Behandlung des Veginismus unter BerOcksichtigung integretiver Therapiemethoden als wesentlich gOnstiger. Die Anwendung dieser erweiterten Therapiekonzepte mit sensu Obungen ist, auch bei anderen funktionellen SexualstSrungen zu untersuchen, sinnvoll.
Bisher wurde die Inteffuptio kaum mit anderen operativen Eingriffen kombiniert. Der Entschlul~ zur Sterilisation bei der Interruptio kann m6glicherweise infolge tier psychischen Belastung durch die ungew~inschte $chwangerschaft beeinflu~t sein. Aul?,erdem k6nnen bei Interruptio und Stedlisation zus~tzliche Risiken durch die Gr61?,edes Uterus, stark erweiterte varikOse Geffige und ein erh6htes Infektionsdsiko gegeben sein. Fragestellung: In zunehmenden Mage ~iul?,emPatientinnen Ober 30 Jahre den Wunsch sich gleichzeitig mit einer Interruptio einer definitiven Methode tier Empf~ngnisverhfitung zu unterziehen. Die operative Unfruchtbarmachung ist heute die weltweit verbreiteste Methode der Empffingnisverh~ung. Methode; Im Rahmen einer ratrospektiven Analyse werden 43 Patientinnen untersucht, die in den Jahren 1994 und 1995 in der Frauenklinik SuN gieichzeitig mit der Interruptio die irreversible Kontmzeption w0nschen. Ergebniese; Nur bei einer einzigen Patientin, bei der aufgrund einer Adipositas pennagna often laperoskopiert wurde, entwickeRe sich statien~r eine Komplikatien (Bauchdecken-H~tmatom). Damit liegt die H~iufigkeit clef Komplikationen bei der kombinierten Operation nicht h~her als bei den zeitlich voneinander getrennten Eingriffen. Das Alter der Patientinnen und die vorher durchgeffihrte ausfDhrliche Aufkl~rung lessen es ffir sehr unwahrscheinlich erscheinen, dal~ der Entschlu~ zur Sterilisation 8us der psychischen Notlagensituation der ungewDnschten 8chwangerschaft hemus geraint zu haben. Sohlu~folgerur~; Nech gr~ndlicher Aufkllirung der Patientin i~ber eine m~gliche Risikoerh6hung ist es nach unseren Ergebnissen gerechtfertigt, dem Wunsch der Patientin zur simultanen Tubenstedlisation mit Interruptio zu entsprechen.
P1.EH.10 D i e f r a k t i o n i e r t e A b r a s i o in P a r a z e r v i k a l b l o c k a d e : Untersuchungen zur Akzeptanz aus m e d i z i n p s y c h o l o g i s c h e r S i c h t O. S t e f a n s k i , H . G r a f , H . K r a h , U . R e t z k e K l i n i k fiir F r a u e n h e i l k u n d e u n d G e b u r t s m e d i z i n des Klinkums Suhl/Thiir. Ambulante Operationen besitzen einen zunehmend h6heren Stellenwert in der Gynfikologie. Lokal- und Leitungsanfisthesien erleben dadurch auch in der Gyn~ikologie eine Renaissance. Die Parazervikalblockade ist ein for das ambulante Operieren geeignetes risikoarmes An~isthesieverfahren. KostengrDnde sprechen ebenfalls for diese An~isthesiemethode. Fragestellung: Es stellt sich die Frage, ob angesichts tier besonderen Operationssituation (volles Bewugtsein tier Patientin) bei einer Abrasio in Parazervikalblockade alle Frauen gleichermal~en auf die Anwendung dieses Anfisthesieverfahrens reagieren. Im Rahmen einer pmspeldiven Studie wird das Akzeptanzverhalten bei 105 Patientinnen analysiert. Methode: Es wird der Einflul~ verschiedener psychologischer Variabten wie Neurotizismus, allgemeine Angstlichkeit, subjektive Befindlichkeit und subjektive Schmerzempflndung auf die Akzeptanz des Lokalan~isthetikums getestet. Hierbei kommen der Beschwerdefragebogen und der Verhaltensfragebogen nach H6ck und Hess, ein modifizierter Furchtfragebogen nach Stfibe und die Befindensskala nach St0be zum Einsatz. Ergebnisse: Die allgemeine Akzeptanz betr~gt 81%. Dabei hat der Neurotizismus oder fragliche Neurotizismus tier Patientin keinen signifikanten Einflug auf die Akzeptanz der Abrasio in Parazervikalblockade, obwohl zunehmender Neurotizismus mit h6herer ,~ngstlichkeit korreliert. Es be~teht ein deutlicher Zusammenhang zwischen dem Grad der subjektiven SchmeFzempfindung und dem Akzeptanzverhalten der Patientinnen. Schlul3folgerung:Eine Abrasio in Parazervikalblockade kann unter kompetenter psychologischer FL~hrungbei Einsatz einer geeignaten Pr~imedikation auch emotional eher instabilen Patientinnen zugemutet werden. In tier Frauenklinik Suhl hat sich die Parazervikalblockade fiJr diesen Indikationsbereich zunehmend bewiihrt.
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P1.EH.09 Schwangerschaftsabbruch und gleichzeitig endoskopische R . G a t z w e i l e r , H.-J. H a g e m e i e r , H . G r a f , U . R e t z k e K l i n i k fiir F r a u e n h e i l k u n d e u n d G e b u r t s m e d i z i n des Klinikums Suhl/Thiir.
P1.EH.11 O p e r a t i o n s t r a u m a bei d e r L a p a r o t o m i e u n d v e r s c h i e d e n e n Laparoskopietechniken im Vergleich S. K 6 s t e r , J. Volz, H . L e w e l i n g , F. M e l c h e r t U n i v e r s i t f i t - F r a u e n k l i n i k , 68135 M a n n h e i m Viele gynakologisch¢ abdominale Eingriffe k6nnen heute sowohl per Laparotomie (LAP), konventioneller Laparoskopie(LSK), Warm-LuflLSK und gasloser LSK durchge~hrt werden. Fragestellung: Die vofliegende Untersuchung soil diese 4 verschiedenen Techniken beziiglieh des intraoperafiven Operationstraumas und der postoperativen Befindlichkeit vergleichen. Methoden: In die prospektive, randomisierte Studie gingen 64 pr'9~nenopausale Patientinnen ein, die entweder eine Myomenukleation oder eine Ovarialzystenexstirpation erhielten. Znr Effassung des intraabdominalen Traumas warden sowohl intra- als auch postoperativ intraabdominale pHVerandenmgen registriert. Pr~i- and postoperativ wurde mit Hilf¢ yon psychologischen Tests und eines Schmerzscore die aktuelle Befindliehkeit der Patienfin und die individuelle Stoffwechsellagemittels indirekter Kaloriemetrie zweimal taglich effasst. Ergebnisse: Bez0glich des Operationstraumas, des Stoffwechselumsatzesund der postoperafivenBefindlichkeit ist die LAP allen Formen tier LSK unterlegen. Die Untersuchungen konnten zeigen, dab die Entstehung einer l~ngerfristigen katabolen Stoffwechselsituation ausschliel~lich dutch eine Laparotomie hervorgerufen wird. Intra- und postoperative pH-Messungen im Abdomen ergaben erhebliche Unterschiede im Ausmag der peritonealen Azidose. Das Ausm~ tier postoperativen Schmerzen korrelierte eng mit den postoperativ intraabdominal gemessenen pH-Veranderungen. Laparotomierte Patientinnen hatten die starksten postoperativen Schmerzen, bei der Warnduft-LSK traten die geringsten postopcrativen Schmerzen auf. KonventionelleLSK und gaslose LSK entsprachen sich weitgehend in der Schmerzintensit~t. Schlussfolgerung: Die durchge~hrten Untersuchungen konnten zeigen, d ~ 1. eine LAP mit dem gr6Bten intraabdominalen Trauma einhergeht, 2. eine Verringenmg der initialen Azidose bei einer LSK postoperative Sehmerzen vermindert, und 3. die gaslose LSK ein der konventionellenLSK vergleichbares Operationstrauma verursaeht.
P1.EH.12 Komplikationsraten und Patientenzufriedenheit bei 599 Patientinnen mit therapeutischer Laparoskopie in der Gyn~ikologie J. Kowolik, J. Landzettel, C. H613, H. Graeff Frauenklinik der Technischen Universit/it Miinchen
P1.EH.13 Die laparoskopische Therapie schwerer Adh~isionen P. Brandner, Ch. Otte, J. Angresius, K.J. Neis Frauenklinik der Caritas-Klinik St. Theresia, Saarbrticken
Die minimal invasive Chirurgie hat sieh im Trend der Zeit zu einer weit verbreiteten Operationsrnethodeentwiekelt. Fragestellung: Rechffertigt die Komplikationsratebei der therapeutisehenLaparoskopieden Einsatz dieser Teehnik bei den jeweils indizierten Operafienen, trod win stellt sieh die Zufriedenheit der Patientinnen im Hinbliek auf die perioperative Belastung, das Ergebnis der Operationend die Langedes station~-enAufenthaltsdar? Methode: Von 599 in den Jahren 1990 bis 1994 therapeutisehlaparoskopiertenPafientinnen wurden 464 im Hinbliek auf Ananmese, Verlauf der Operation, histoingisehe Befende, Besehwerdebild und pers6nliehe Zufriedea'theit dureh FragebOgen oder telefonisehes Interview retrospektiv evaluiert. Ergebnisse: Ven 509 ermittelbarea Patientianenhaben 91% (464) geantwortet.Vergleiehbar mit anderen Zentren fazadenaueh wir in .tmserem Ko|lektiv 1,3% (6) sehwerwiegende Komptikatienon: 2 Darmpefforationen(Ix laparoskopiseheObemflhung; ix Laparotomie), 1 Gef~vedetz'ung (Laparotomie), 1 verst~kte diffuse inwaoperativeBlutung (Lapatotomie), t Bridenileus (Laparotomie) und 1 BanehdeekenabszeB (Inzisinn). ~50% dieser Komplikationenereigneten sieh im Rahmen einer AdhSsiolyse.In 10,1%(47) traten geringgradige Komplikatinnen wie Rt~ttmgder Wande, kurz.zeitigeTemperaturerh6hungen ohne klinisehesKorrelat oder Hamwegsinfekteauf. 83,3% (380) der Patientinnen waren mit dem Ergebnis der Operation zufrieden oder sehr zufrieden, 13,6% (63) waren aufgrund yon Komplikationen oder persistierenden Besehwerdennieht zufrieden. 89 % (406) der Patientinnen bevorzugten die Durehfflhrungdes Eingriffs im Rahmen eines kurzstationaren Aufenthalts yon 1 his 5 Tagen, 9% (41) ware eine ambulante Operation Liebergewesen. Schluflfolgerung: In der Gynakologie ist die therapeutische Laparoskopie ein¢ nieht komplikatiensfreieOperationsmethode,diejedoeh bei riehtiger lndikationsstellungzu einem hohen Marl an Zufriedenheit der Patientinffihrt.
W/ihrend leichtere Formen intraabdominaler Verwachsungen zumeist laparoskopiseh gel6st werden, ist die operative Therapie ausgedehnter Adh~ionssiten aufgrmad des hohen GeFahrdungspotentials noeh vielfach eine Dom~ine der klassischen Abdominalchirurgie. Fragestellung: Ist es heute gerechffettigt auch sehwere und sehwerste Formen des Adhfisionssitus laparoskopisch anzugehen? Wie hoch ist die Effolgsrate? Wie hoch die Komplikationsrate? Methode: Zwischen September 1990 und Dezember 1995 unterzogen sich an der Caritasklinik St. Theresia, Saarbrticken, 327 Patientimaen einer laparoskopischen Sanierung bei Adhfisionsbefunden der Schweregrade II mad iII nach MECKE mad SEMM. Die Adhasiolyse wurde vorwiegend scharf, we n0tig nach bipOlarer Koagulation, durehgefOhrt. Bei ausgedehnten Befunden wurde naeh einw6chigem Intervall eine FrtLhadhasiolyse vorgenommen. Komplikationen wurden intra- und postoperativ dokumentiert, die Zufriedenheit dutch Befragung der Patientianen mittels Fragebogen und telefonische Nachfrage fiberpriilt. Ergebnisse: Symptomfreiheit bezfiglich ihrer Adh~isionsbeschwerden gaben bei Enflassung aus der Klinik fiber 90% aller Patientinnen, bei dem Fragebogeninterview ein Jahr post operationem 71% der Operierten an. Diese Rate ist hOher als bei Adhasiolysen per laparotomiam. Leichte intra- and postoperative Komplikationen wurden bei jeder zehnten Pafientin registriert. Dabei wurden die auch anl~slich der Adh~lsiolyse durch Laparotomie h~iufig auflretenden Diimadarml~isimaen teilweise laparoskopisch versorgt. Schwere Komplikationen traten bei drei Patientinnen (0,9%) auf mad bestanden mehrheitlich in einer auf die vorausgegangene Ausdiirmung der Darmwand zurtickzuftLhrende Durchwanderungsperitonitis. Schluflfolgerung: Auch bei ausgedehntem Adh~isionssitus ist heute die laparoskopische Therapie vertretbar, da sie bessere Erfolgsraten aufweist wie die Laparotomie. Allerdings ist die laparoskopische Operation schwerer Adh~sionen ein Eingriff mit hohem Risikopotential. Dies mul~ seinen Niederschlag in einer umfassenden OP-Vorbereitung und -Attlld~ung aber auch in dem Vorhalten einer Infras~ zum Management intra- und pestoperativer Komplikationen finden.
PI.EH.14 Zufallsbefunde bei endoskopischen Tubenkoagulationen K. Wollschlaegcr, J. Nieder Universit/itsfrauenklinik der O.-v.-Guericke-Universitfit Magdeburg
PI.EH.15 Die Wertigkeit der pr~ioperativen GnRH Analoga Therapie vor uteruserhaltenden endoskopischen Myomoperationen B. Aydeniz, D. Wallwiener, S. Rimbach, G. Bastert Universit/itsfrauenklinik Heidelberg
Fragestellung: Mit dem sprunghaften Anstieg der Tubenster i l i s a t i o n e n in den neuen Bundeslgndern nach 1989 ergab sich die einmalige Gelegenheit einer umfangreichen Erfassung gyn~kologischer Zufallsbefunde bei Frauen im geb~rf~higen A l t e r . Es w±rd eine 8estandsaufnahme p e l v i skopischer Nebenbefunde vergelegt, die im Rahmen yon T u b e n s t e r i l i s a t i o n e n nachgewiesen werden konnten. Rethode: Von den s e i t 1991 durchgefOhrten pelviskepischen T u b e n s t e r i l i s a t i o n e n bei k l i n i s c h gesunden Frauen wurden 900 konsekutive F~lle ausgew~hlt und a l l e Nebenbefunde des Opera~±onssitus s t a t i s t i s c h e r f a 5 t . Ergebnisse: Das Durchschnittsalter a l l e r Frauen mit T u b e n s t e r i l i s a t i o n e n betrug 35,7 Jahre, die m i t t l e r e Geburtenfrequenz lag bei 2,0 Geburten. In 37,8 % wurde eine Laparotomie als Voreperation angegeben, am h~ufigsten die Appendektemie, g e f o l g t yon der Cholecystektomie und der Sectio caesarea. 71,3 % morphologisch u n a u f f ~ l l i g e n Befunden bei der Pelviskopie standen a u f f ~ l l i g e Ver~nderungen des Situs bei 28,7 % a l l e r Frauen gegenOber, Diese gliedern s±ch i n 7,5 % p e r i t u b a r e / p e r i o v a r i e l l e Adh~s±onen, 7 % andere Adh~sionen, 3,7% Ovarialtumoren und 0,8 % Endometriosen. Myome fanden sich bei 8,7 % a l l e r Frauen. Erwartungsgem~8 war der A n t e i l a u f f ~ l l i g e r Befunde nach e i n e r vorangegangenen Operation hSher (50,9 %) als bei Frauen ehne Voroperation (21,2 %). Schluflfolgerung: Da auch bei der T u b e n s t e r i l i s a t i o n mit gyn~kologischen A u f f ~ l l i g k e i t e n gerechnet warden muG, s o l l t e im Aufklfirungsgespr~ch die Zustimmung zur Erweiberung des E i n g r i f f s eingeholt werden.
Der FfiUe der Studien, die auf eine Optimierung konventioneUer und laparoskopischer bzw. hysteruskopiseher uteruserhaltender Myomoperationen durch eine pr/ioperative GnRH-Analoga Applikationen hinweisen, steht die fehlende Datenobjekfiviertmg gegeniiber. Fragestellung: Welch,~objekfive Vorteile bringt eine GnRH Analoga Therapie vor endoskopischen Myomoperafionen? Methode: An einem Kollekfiv yon 288 Patientimaen mit. Uterus myomatosus (128 Pafientinnen mit vs. 160 Patientinnen ohne GnRH Analogs Therapie), die sieh zwisehen 1989 mad 1994 einer hysteroskopischen Myomresektion bzw. laparoskopischen Myomenuldeation untorzogen, wurden retrospektiv die sekund/ire Laparotomie- bzw. Hysterektomietate, Umsehatterate auf eine Laparotomie, Anzahl der Wiederholmagseingriffe, intraoperafive Blutungen mad Menge des verbrauehten Distensiensmediums (bei hysteruskopischen Myomresekfionen) analysiert. Ergebnlsse: Bei den laparoskopischen Eingriffen fanden sieh keine signifakante Untersehiede zwischen den beiden Pafientinnengruppen.Bei den Patientimaen mit hysteroskopisehen Myomresekfionen waren die Untersehiede beziigtieh Umsehalterate auf eine Laparotomie (13,3 vs. 7%), Operationszeit (35 vs. 21,9 Min.), verst/irkte intraoperafive Blutungen (33,3 % vs. 9,3 %), Menge des verbrauehten Distensionsmediums (Unterschied 2,1 1), Wiederholmagseingdffe (40,0 % vs. 16,3 %) zwisehen GnRH Analogs mad Kontrollgruppe signifikant (p< 0,01). Schlulifolgerung: Die Entseheidmag zur pr/ioperativen GnRH Analogs Therapie vet laparoskopischen Myomenuldeationen soUte individuell erfogen. Dagegen seheint die GnRH Therapie vet hysteroskopischen Myomresekfionen obligatotisch am sein.
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P1.EH.16 Miigliehkeiten und Grenzen der laparoskopisehen Myomektomie K. Kolmorgen, R. Mfiller, E. Koepcke Frauenklinik des Klinikums Rostock-Siidstadt
PI.EH.17 Vorliiufige Ergebnisse der Internationalen Multicenterstudie Falloposkopie S. Rimbach, D. Wallwiener, G. Bastert Universit~its-Frauenklinik Heidelberg
~sgehend von einer k3/~ischen ~nalyse bei 23.2 laparoskopisch ausgeMycmektaTden soll, drd~ typiscte Fallbeispiele Lrrt,ermat.~c, ~-~-~t~ mar F~b.~mtik d~r ~d~k~r~-~, dee operstiven T~qni ken und der hi~dverscrgu~ bei tief 5J~t-a,~ral gelegsneq und irrtra1.i.g~ Myomen, Ste13.ungget,omen~rden. Die v o [ ' ~ Er'fa~r~jen trld ~ , bei der~n eine Ko.p1_ik a t ~ von 3,8 % auf-trat und bei denen nut in 5 (2,3 %) Filllen die laparoskopisch b e ~ O ~ abgebrochen und eine [aparatcmie r6tig wurde, zeigen, da5 eine laparoskopisch-arganerhaltende 8ehandlur~ bei Myorerkrank~ des Uterus sehr hfiufig
m ~ i~. Bei Patient~nen mit ~Y~r~iellem ~ c h wird wegen der Gefahr einar Utansruptur bei gravidit~t im Falle tiefliegender ~ e r Myeme und Er6ffntr~ des CavErn uteri die s c h i ~ treue N.r',dnaht dutch Laparot,snie sqof~alen.
Die Falloposkupie (FSK) hat mittlerweile einen akzeptablen teclmischen Standard erreicht. 3edoch sind weder der ldinische Wert noch die Reproduzierbarkeit ausreichendbewiesen. Fragestellung: Das Ziel der laufenden Studie ist es, die Verl~liehkeit und die klinische Bedeutung der falloposkopischen Diagnose zu untersuchen. Daher wurde eine intemationale Mullieenterstudie ins Leben gerufen. Methode: Patientinnen mit prindrer oder sekund~trer Sterilil/tt wurden ausgew~hltgem~ defmierten Ein- und Aussehlul~kriterien.Ein statistiseher Vergleich mit den Ergehaissen der FSK gegenQberHysterosalpingographie (HSG) und Chromolaparoskopie w u r d e durchgefuhrt. Die Reproduzierbarkeit der Bildinterpretafion effolgt durch Kappa-Statistik. Ergebnisse:Eine Falloposkopie wurde an 453 Tuben durchgefuhrt. Die Effolgsrate der Visualisiertmg bel~uft sich auf 82,1%. Komplikationen traten in 19 F/fllen (4,2%) auf. 130 Patientinnen unterzogen sich airier Falloposkopie mit einer vorangegangen HSG. Bei tier FSK zeigten 77 Tuben (44,2%) normale und 97 (55,7%) aulFallige Befunde. Die Ergebnisse tierHSG waren falsch pasitiv in 30 (t7,2%), falsch negativ in 12 (7,5%) tier F~tlle im Vergleich zur Falloposkopie. In der FSK wurden intraluminale Ver'dnderungenin 8 Fallen (2,2,%) bei normalem laparoskopischemBefund entdeckt. Die InterobserverVariability zeigte eine 0bereinstimmung von 61% (Kappa 0,16, p<0,001). chluj3folgerung:Dies¢ vorlaufigen Ergebnisse zeigen die Brauchharkeit der Falloposkopie far eine dif£erenzie~re Tubendiagnostik. Eine Aussage t-lber den klinischen Wart kann jedoch nut mit langfristigen follow-up Ergebnissengemacht werden.
PI.EH.18 D i e FaHoposkopie in der S t e r i l i t i i t s d i a g n o s t i k A. P u t z A . O . P. H . D o r t m u n d
Transzervikale Falloposkopie - Erfahrungsbericht fiber die visuelle Exploration mit der Linear Everting Catheter
Bei der i n f e r t i l e n F r a u s o l l t e n a c h e n t s p r e c h e n d e r Bas i s d i a g n o s t i k und - t h e r a p i e eine o p e r a t i v e A b k l a r u n g e r f o l g e n . B i s h e r w u r d e in der Regel eine C h r o m o l a p a r o s k o p i e mit H y s t e r o s k o p i e d u r e h g e f i ~ h r t . Das T u b e n l u m e n e n t z o g s i c h j e d o c h b i s h e r der g e n a u e n I n s p e k t i o n . F r a g e s t e l l u n g : B r i n g t die B e t r a c h t u n g des i n t r a t u b a r e n Raumes weitere Vorteile? M e t h o d e : Von 7 b i s 12/95 w u r d e n im R a h m e n e i n e r p r o s p e k t i v e n Studie bei 100 s t e r i l e n F r a u e n die T u b e n mit Hilfe e i n e s L i n e a r - E v e r t i e r e n d e n K a t h e t e r s und d a z u g e h 6 r i g e r 0,5 mm d o n n e r , f l e ' x i b l e r O p t i k v i s u a l i s i e r t neben e i n e r H y s t e r o s k o p i e / L a p a r o s k o p i e . Die so g e w o n n e hen B e f u n d e w u r d e n n a c h 5 K r i t e r i e n b e w e r t e r t und in ein P u n k t e s y s t e m i i b e r t r a g e n , aus dem s i c h eine K l a s s i f i k a t i o n in "4 S t a d i e n e r g i b t l E r g e b n i s s e : Bei 25% der P a t i e n t i n n e n f a n d e n s i c h n o r m a l e T u b e n s c h l e i m h a u t v e r h a l t n i s s e , bei 19% der P a t i e n t i n n e n m i l d e T u b e n s c h l e i m h a u t s c h ~ t d e n . M o d e r a t e und s c h w e r e T u b e n s c h l e i m h a u t s c h ~ t d e n z e i g t e n s i c h bei 12% r a s p . 44%. Eine O b e r e i n s t i m m u n g bei 19 m i t t e l s C h r o m o l a p a r o s k o p i e s c h o n v o r d i a g n o s t i z i e r t e n P a t i e n t i n n e n ergab s i e h in n u r 16%. A u f g r u n d des f a l l o p o s k o p i s e h e n S i t u s w u r d e bei 47% der P a t i e n t i n n e n das T h e r a p i e m a n a gements ge~ndert. S c h l u f l f o l g e r u n g : Der Z u w a c h s an d i a g n o s t i s e h e r Sic h e r h e i t im R a h m e n der S t e r i l i t ~ t t s b e h a n d l u n g mit der F a l l o p o s k o p i e ist d e r a r t h o c h e i n z u s c h a t z e n , dab die K o m b i n a t i o n yon L a p a r o s k o p i e , H y s t e r o s k o p i e und F a l l o p o s k o p i e als S t a n d a r d in der i n v a s i v e n S t e r i l i t / t t s d i a g n o s t i k a n z u s e h e n ist.
S 10
P1.EH.19
( L E C ) - T e c h n i k bei 76 P a t i e n t i n n e n A . A h r , I. W i e g r a t z , J. F. H . G a u w e r k y , R. B a u m a n n , M. Kaufmann Universit/its-Frauenklinik Frankfurt/M. Die Stedlit~t ist zu ca. 1/3 tubar bedingt. Konventionelle diagnostische Verfahren wie Chromolaparoskopie, Hysterosalpingographie und Hysteroskopie gestatten nicht in allen F~lIlen eine exakte Diagnose, welche der differenzierten Pathologie des Eileiters gerecht wird. Neue Verfahren welche die Prognose des Eileiterschadens beschreiben sind daher notwendig. Fragestellung: Stellt die transzervikale Falloposkopie eine zus~tzliche diagnostische/therapeutische Methode bei der tubaren Sterilit~t dar? Methode: In den letzten 3 Jahren wurde die Falloposkopie (LEC-Technik) in Verbindung mit einer Chromolaparoskopie bei 76 Patientinnen mit prim~redsekund~rer Stedlit~t durchgef0hrt Alle Untersuchungen erfolgten in Vollnarkose und unter laparoskopischer Kontrolle. Ergebnisse: Insgesamt wurden 103 Tuben endoskopisch untersucht In 73% konnte durch das Falloposkop die Tube komplett, d.h. bis zum Fimbrientrichter beur~eilt werden. Bei 27% der Versuche stoppte ein ampull~rer, isthmischer oder intramuraler Widerstand das Vorschieben des Ballons, Qberwiegend durch intralumin~re Adh~sionen hervorgerufen. AIs Komplikationen traten auf. Perforation (2%), Mukosavedetzungen mit nachfolgendem Aufbl~then der Mesopalpinx durch Sp01fl0ssigkeit (3%) und Abbruch durch technische Probleme (2%). In 14 Fallen (12%, 14/117) war das Tubenlumen unpassierbar for das Falloposkop. Schlullfolgerung: Die transvaginale Falloposkopie mit LEC-Technik ist eine atraumatische Untersuchungsmethode, gew~hrleistet eine gute Visualisation der epithelialen Verh~ltnisse der Tuben und besitzt einen hohen diagnostischen und evtl. auch therapeutischen Wert.
P1.EH.20 Falloposkopie versus Histologie C. Barth, S. Rimbach, D. Wallwiener, G. Bastert Universit~its-Frauenklinik Heidelberg
P1.EH.21 Die ambulante Mikrohysteroskopie B. Nachtkamp, S. Rimbach, D. Wallwiener, G. Bastert Universit~its-Frauenklinik Heidelberg
Fragestellung: Um die diagnostische Qualitat der Falloposkopie in Bezug auf Pathomorphologie zu beurteilen, wurde eine Reihe von n=30 Tuben, die bei Salpingektomien entnommen wurden, prospektiv untersucht durch in-vitro Fallopeskopie und Histologie. Methode: Die Fallopuskopie wurde durchgefahrt mit einem over the wire Katheterisierungssystem ~md einem 0.5 mm Fallopuskop mit 3000 Pixels. Die Beurteilung der Exemplare beinhalteten die Beschreibung der Lumengeometrie, intraluminale Verandenmgen und Status der Mukosaoberll~iche. Ergebnisse: Die Falloposkopie befand 14 Tuben als normal und 16 als pathologisch. Die Histologie ergab 17 normale versus 13 pathologische Tuben. Die Pathologien beinhalteten Lumenobstruktionen und Dilatationen, intraluminale Synechien und Vefanderungen der Mukusa. Sensibilitat und Spezifitat der Fallopuskopie ergaben 0.85 und 0.71; positive und negative pr,'idikative Werte ergaben 0.69 und 0.86. Schluflfolgerung: Falloposkopische Befunde reflektieren trod unterscheiden erfolgreieh normale und pathologische Zust~de. Jedoch miissen Variationen tier diagnostischen Sicherheit mit der Art der Pathologie und des Tubensegments in Betracht gezogen werden, bcvor klinische Konsequenzen aus einer falloposkopischen Untersuchung gezogen werden.
Neuerdings stehen Hysteroskope mit einem minimalen Durchmesser von 1,2 nun zur Verfiigung. In einer prospektiven Studie kamen diesc Mikrohysteroskope in der ambulanten Hysteroskopie-Sprechstunde zur Verwendung. FragesteHung: Untersucht wurde, ob die Reduzienmg der GrOge des Instruments Vorteile im Hinblick atff die subjektive Beeintr~chtigung der Patientin hat und ob die diagnostisehe Sicherheit im Vergleich zu Untersuchungen mit einem 4 mm Hysteroskop gew~ihrleistet bleibt. Methode: Es wurde ein Mikrohysteroskop mit einer 1,2 nun Optik (Storz, Tuttlingen) vcrwendet. Der Durchmesser des diagnostischen Schafls betr~igt 2,5 mm. Dariiberhinaus existiert ein 5 mm Sclaail mit Continuous-flow und Arbeitskanal. Somit besteht die MOglichkeit fiir kleine operative Eingriffe. Ergebnisse: Bei n = 55 Patientinnen wurde die 1,2 mm Optik eingesetzt. Schmerzempflndm~gen waxen deutlich herabgesetzt, Bildqualit~t und Lichts~rke aber sctdechter als bei der 4 mm Optik. Die diagnostische Sieherheit differiert im Vergleieh m i l d e r 4 mm Optik in Abhangigkeit der Pathologie. Auf eine Lokalan~isthesie und eine Dilatation kann in den meisten F~llen verzichtet werden. Bildquali~t und Lichtst,etrke miissen tcchnisch noch verbessert werden. Schluflfolgerung: Die Mikrohysteroskopie ist eine neue und gerade fiir die ambulante Durchfuhnmg wertvolle Erganzung der hysteroskopischen Methodik zur Diagnostik intracavit~rer Pathologien. Allerdings ist eine Lernkurve beziiglich der Bewertung der Bilder zu beachten, um Fehlinterpretationen zu vermeiden.
P1.EH.22 Partielle Durehtrennung der Ligamenta sacrouterina mit CO2-Laser (LUNA) bei Dysmenorrhoe und ehronisehen Unterbauehsehmerzen O. Bauer, W. Kfipker, K. Diedrich Klinik ffir Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Medizinischen Universit/it zu Lfibeck
P1.EH.23 Schwangerschaftsrate nach Adhaesiolyse per laparoskopiam mitte|s ND-Yag Laser bei tubensterilen Patientinnen A. Siemann, E. Yfiksel, M. Lfibke, H. Kentenich 1 Frauenklinik des Virchow-Klinikums der HumboldtUniversit/~t zu Berlin DRK-Kliniken, Frauenklinik, Berlin
Chronische Unterbauchschmerzen, insbesondere therapieresistente Dysmenorrhoen, sind ein haufiger Grtmd, tun nach abgeschlossener Familienplammg eiae Hysterektomie durclffiihren zu lassen.
Es wur¢~ eine tatro~aek'tive St~li¢ dutehgaf~lrt, bei der Patieafinnen nach laparoskopi~her $aaienmg tubber Adtu~ioaen, ~ r c h Ein~,r. des N ~ Y a g I . ~ r s ,zum therat~utische, E~olg I~fragt vmr&n, Frage~tellung: Bietet die Adha~ioly~ unter E ~ des ND-Yag Lasers Frm~n mit tubat~ Sterilizer eine g~igaete Thempie z~r Etlangung ~aer ~hw'~a~r~ha~? Methode: In un~r~r Kliaik unterzogensieh zwischen 1988 bis 1992 636 Fra~en v ~ g ~ tuba~r Sterilit~ airier~ o l f i e . D i ~ Frauen erhieltea b e n ~andattfisi~rt~nFragebog~, mi¢ wo|¢hem A n $ ~ m ~ Alter, A~mmese fr~hemt Opemtioaaa, Endometriose, ~rnnliche 5 ~ i l i t a t , Schv,~ager~elu~ post opetationem uad Therapie nacb der Opet~on evaluiett wutdetL Aus dem O ~ r ~ i ~ c h t wurden ~ h v ~ t e g r ~ l ~ r A ~ i t m a a and Tt~aenzasland rot mad ~mch ~ r Adha~ioly~e some das Ergabais & r Chromopertdmfion ermittalt. Die erhobenen Da~n w~rden im SPSS-Pta~amm ausgewertet_ ~rgebni~'e: 345 F r a ~ g e n kOtmten aasge~rtet wetden. 147 Fta~en (42,6%) wurden post opomfionem ~chwanger: 17,7% im ers~n Jaht, 18% 1-2 Jab~, 9,9~,~ 2-3 Jahre trod 9,3 e/e nach mehr als 3 Jaltmn post lap~oskopiam. 29,3 % dar Fmuen mh eiaer S~hw~agar~ha~ zaigten a a W ~ a , nieht vaskulm~'erte A ~ i o n e n ; 21,8% wiesen ausgepr~te, vaskuladsiette Verwachsungen auf. Schlvflfolgerung: Dis lal~troskopische Sanierung tubarar Adhaesionen mit dem ND-Yag Laser hat sich als geeignete Methode m d e r Stefilit~therapie erwiesen. •
17 Patientirmen mit therapieresistenter Dysmanorrhoe tmd/oder ausgep~gten Kohabitafionsbeschwerden mit obj ekiivierbarem Portioschiebeschmerz, wurden nach Ausschht~ extragenitalerErkrankungen, gyn~ikologischer Infektionen und Uterus myomatosus, iiber die M0gliehkeiten der operativen Behandlung mit laparoskopischerparfieller Laserresektion beider Ligamenta sacroute~a informiert. 12 dieser Patientinnen hattan bereits eine Hysterektomie als Ulfimaratio in Erw~gang gezogen. In Intubationsuarkose wurde mit konventioneller Dreipankt-Laparoskopie und CO2-Laser (40 Watt) jeweils 1 cm naeh dem Abgang der Ligamenta sacrouterina yon der Zervix eine 2 cm lange, ein Drittel des Volumens des Ligaments umfassende Exzision bzw. Va~orisiertmg durchgefiihrt. Der Pefitonealdefekt wurde mit Interceed~ gedeckt. Bei einer mitfleren Nachbeobachtungszeit yon 9 Monaten shad 11 Patientinnen beschwerdefrei, 6 weitere sehen flare Beschwerden bis zum Niveau emer individuellellZufriedeaheit gebessert. Wohl wissend, dal~ Uretervedetzungen trod intraoperat/ve Bluttmgen m0glieh sind, halten wit die laparoskopisehe partieUe Kesekfion beider [,igamanta sacrouterina mit dent CO2-Laser flit eine elegante, wenig invasive Methode, tun Patientirmea mit chronischen uterinen Schmerzzust~inden nachhaltig zu helfen. Es muff diskutiert werden, weshalb diese Mehhode im deutschsprachigen Raum, gemessen an der Haufigkeit yon Dysmenorrhoen eher eine geringe Akzeptanz erf~trt.
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P1.EH.24 Unterschiedlicher HPV Status in Abstrichen von inzidenten und priivalenten schwergradigen zervikalen intraepithelialen Neoplasien D.M. Zahm, I. Nindl, A. Schneider Universit/itsfrauenktinik Jena In einer Screeningstudie identifizierten wir eine eigene Gruppe von schwergradigen zervikalen intraepithelialenNeoplasien (inzidente CIN 2/3), die zytologisch negativ waren und erst kurze Zeit bestanden. Fragestellung: Der Status humaner Papillomviren (HPV) wurde bei inzidenten C1N 2/3 und pravalenten CIN 2/3 verglichen. Methode: Bei 36 yon 892 Patientinnen mit negativer Zervixzytologie wurden in einem Zeitraum von 1 Jahr sogenannte inzidente CIN 2/3 nachgewiesen und histologisch bestatigt. Im selben Zeitraum waren 62 Patientirmen mit abnormaler Zytologie zur Laserkonisation iaberwiesen worden and bei 40 Patientinnen wurde die Diagnose pravalente CIN 2/3 gestellt. Es wurde yon alien Patientinnen ein Abstrich zum HPV Nachweis und zur zytologischen Untersuchung entnommen sowie zwei Cervigramme angefertigt. Der HPV Nachweis wurde mittels Hybrid Capture Assay (HCA) und PCR durchgef~hrt. Zur PCR wurde ein allgemeinPrimer/Typen-spezifisebes Primer Polymerase Kettenreaktionssystem (GP/TS PCR) eingesetzt. Alle Daten wurden durch zweiseitigen 2 und T-Test analysiert. Ergebnisse: Die Altersverteilung der Patientinnen mit inzidenten und pravalenten C1N 2/3 war identiseh. Durch GP/TS PCR wurde HPV DNA in 69,4 % (25 von 36) der Abstriche von inzidenten CIN 2/3 verglichen mit 95 % (38 yon 40) von pr~valenten CIN 2/3 nachgewiesen (p=0.003). Mittels Hybrid Capture Assay waren Abstriche von inzidenten CIN 2/3 in 50 % (18 von 36) HPV positiv verglichen mit 80 % (32 von 40) in pr~ivalenten CIN 2/3 (p-0.006). High-risk HPVs wurden seltener in Abstrichen von inzidenten C1N 2/3 als in pravalenten CIN 2/3 nachgewiesen: 36,1% vs 72,5 % durch GP/TS PCR (p=0,001) bzw. 47,2 % vs 80 % durch Hybrid Capture Assay (p=0,003). Der semiquantitative PCR-Nachweis zeigte, dab die Virus Konzentration bei pr~valenten CIN 2/3 deutlieh h6her lag als bei inzidenten CIN 2/3 (p=0,0005). Schluflfolgerung: High-risk HPV Typen werden bei inzidenten CIN 2/3 seltener und in niedrigerer Konzentration nachgewiesen als bei pr~ivalenten CIN 2/3.
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P1.EH.25 Vorteile der laparoskopisch assistierten vaginalen gegeniiber der abdominalen Hysterektomie A. Merker, N. Krause, Universit~itsfrauenklinik
A. Schneider Jena
Die Laparoskopie wird zunehmend zur Umwandlung von abdominalen in vaginale Verfahren der Hysterektomie eingesetzt. Fragestellung: Die Einftihnmg der laparoskopischen assistierten vaginalen Hysterektomie (LAVH) wurde auf ihren Nutzen, die abdominale Hysterektomie zu ersetzen, untersueht. Methode: Bei 240 Patientinnen mit einem durchschnittlichen Alter yon 46,7 Jahren wurde fiber einen Zeitraum yon einem Jahr die Hysterektomie durchgefiihrt. Klinische Daten von 30 Patientinnen, die sich entweder einer LAVH oder einer abdominalen Hysterektomie bei Uterus myomatosus unterzogen, wurden in einer Querschnittsanalyse dureh zweiseitigen %2 und TTest analysiert. Ergebnisse: Die H~ufigkeit der abdominalen Hysterektomien ging von 64 % auf 12 % zu~ck, die LAVH-Rate stieg yon 0 auf42 % an und die Rate der vaginalen Hysterektomien verblieb zwischen 34 % und 50 %. Ein Vergleieh von LAVH und abdominaler Hysterektomie zeigte, dab die Operationszeit fiir die LAVH um 1/3 langer, der postoperative H~moglobinwert h6her, der Krankenhausaufenthalt kt~rzer (urn 3 Tage) und die Kosten bei LAVH niedriger waren als bei abdominaler Hysterektomie (alle Unterschiede signifikant mit p_<0,05). Schluflfolgerung: Die laparoskopisch assistierte vaginale Hysterektomie ist eine echte Alternative zur abdominalen Hysterektomie.
V1.ST Ovarialkarzinom
V1.ST.01
Einsatz der vaginalen Dopplersonographie in der Dignit~itsbeurteilungvon Ovarialtumoren W. S a d e n w a s s e r , R . M f i l l e r , E. K o e p c k e Frauenklinik des Klinikums Rostock-Siidstadt
Die V a g ~ p h i e i s t als fester ~-tar~tte~ der ~ v e n Diagnosl~ik ZLm morphologischen BeucteilLr~j von TLm::~n an den /k:Jnexen anzusehen. Der ESnsatz der vaginalen Dopplersonographie zur DignitAftsbeurte~J~ng von Ovarialtumoren ist nach anfanglicher Euphorie in letzter Zeit z ~ in Frage gestellt worden. Fz-agesm]au~: ~ die l ~ t ~ p t ~ e V e r t ~ r u n 0 m in der pr~ope~ativen sonographischen Oiagnostik bei PatZentimen im pr~bzw. p o s ~ u s a l e n Alter, bei denen der Vecdacht auf einen Ovarialtumor ge~uBert wurde? l~d-~da: Es werden die sonogra~.sdaen ~ u d l u n g s b e f u n d e vm 30 pr~- bzw. postmenopausalen Frauen retrospektiv analysiert und mit dem ~ v e n histologischen Befund verg.lichen. Bei der Dignit~sbex~ilung ~ ~s~tzli~ zu den morphologischen Kriterien d~r Resistance-Index herangezogm, wobei der O r e n ~ unterhalb von 0,5 angenmmenw-Lr'd. Bm:jebnism~: Es wLmden26 zystische (:12 einkarm~ge und 14 mehrkdm~ige) TLmore, sowie 4 solide Tumore Jm Pdnexbe~ich dlagr~.iTim,t. LIYcar BerOcksid-C.igung der sononaq~logisd-en differentialdiagnostischen Kriterien konnte in 86,7 %der F~lle eine O b e m i n s t ~ von sonographischer Verdachtsdiagnoseund absd'gieBeqder histologischer Diagmse e ~ t ~ d e n . Der aussd-fl~e61ich in der ~uppe der p o ~ p~Jsalen Frauen bei mehckammigen zystischen Ovarialtumoren insbesondere auf Grund der Dopplersonographiein 6 F~llen g e ~ c e Vemdacht a~E einen ma]igren Tumor komte nut in einem Fro31b e ~ i g t werden. .~d11I~f~F~: ~ ~ C~ Tzeffsichezheit in der pr~operstiven Di~sbeucteilung yon Ova~_alttmoren kann dutch die Dopplers c ~ e - zumindest mit der derzeitigen G e t - - i o n - nicht erreicht warden.
V1.ST.02
V1.ST.03
Sonomorphologische Differenzierung maligner und benigner Ovarial- und Adnextumoren
Wann ist die Lymphonodektomie beim Ovarialkarzinom sinnvoll?
H.J. Pr6mpeler, H. Madjar, U. Lattermann, A. Pfleiderer Universitfits-Frauenklinik Freiburg
W. M e i e r , M . G r o p p , L. B a u m g a r t n e r , H . H e p p Klinik und Poliklinik fiir Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum GroBhadern, L M U M i i n c h e n , M a r c h i o n i n i s t r . 15, 81377 M t i n c h e n
Die Differenzierung maligner und benigner Ovarialtumoren ist for die richtige Operationsentscheidung wlchtig. Fregestellung: Entwicldung einer Diagnoseregelzur Differenzierungvon praeund postmenopausalen Ovadal- und Adnextumoren. Methode: Bei 754 Tumoren (400 praemenopausal(363 benigne, 37 mallgne) und 354 postmenopausal (226 benigne, 128 maligne)) wurden multiple $onomorphologlekriterlen untersucht und mit den histologischen Dlagnosen verglichen. Durch die schrittweise Selektionim IogistischenRegressionsmodell wurden die for die Diagnose relevantenKriterien bestimmt und Regeln for die Tumordifferenzierung abgeleitst. Ergebnisse: FOr die Praemenopause resultierten als relevante Kriterlen: "Aszites", "Homogenit~ttder soliden Anteile", "Verteilung zystisch - solids" und die "Tumorgr0fJe". F~Jrdie Postmenopause hatten neben "Aszites" und der "Homogenit~it der soliden Anteile" die Kriterien "Zystenarchitektur" und "Tumoroberfl~che" einen signiflkantem Einflu6 auf die Dignit~t. Mit der errechnetetenGewichtung der einzelnenKriterien I~iStsich for jeden Tumor die Wahrscheinlichkeit fQr Malignitgt absch~itzen. Mit einem Cutpoint yon 10% wurde for die Differenzierung maligner und benigner Tumoren praemenopausal eine Sensitivit~t von 86.5%, eine Spezifit~it von 92.6% und eine Treffsicherheit von 92% und postmenopausal entsprechend 93%, 82.7% und 86.6% erreicht. Die pos. und neg. Vorhersagewahrscheinlichkeitbetr~igt praemenopausal 54,4% und 98,5% (Pr~ivalenz 9,2%) und postmenopausal 75,3% and 95,4% (Pr~valenz36,5%). SchluBfolgerung: Mit je vier Kriterien wurde eine praktikable Diagnoseregel zur Tumordifferenzierung prae- und postmenopausal entwickelt, die im Vergleich zur Literatur benigne und maligne Ovarialturnorengut unterscheidet.
Im Rahmen der gesteigerten operativen Radikalit,~it in der Primarbehandlung des Ovarialkarzinoms werden die pelvine und paraaortale Lymphonodektomie (LNE) weiterhin kontrovers diskutiert. Wahrend Beffirwortcr der LNE sogar eine therapeutische Bedeutung postulieren, wird von anderer Seite der Sirra einer LNE generell in Frage gestellt. Patientinnen und Methodik: Im Zeitraum 1988 bis 1993 wurden in der Frauenklinik Grm3hadem297 Patientinnen mit Ovarialkarzinom primar operiert, bei 161 dieser Patientinnen erfolgte eine pelvine bzw. paraaortale LNE. Die Indikati0n zur LNE war dann gegeben, wenn entweder makroskopisch tumorfrei operiert wurde oder der verbliebeneTumorrestbei maximal 1 cm lag. Ergebnisse: Von 71 Patientinnen im Stadium I zeigten 8 (11%) eine pelvine bzw. paraaortale Lymphknotenmetastasierungund waren somit in ein FIGO Stadium IIIc einzuordnen. Aueh im Stadium Ia fand sich bei 2 Patientinnen .ein retroperitonealer Tumorbefall. Im Stadium III zeigte sieh in Abhangigkeit vom verbliebenen Tumorrest eine zunehmende Inzidenz von Lymphknotenmetastasen. Bei Tumorrest 0 27 %, bei Tumorrestbis 2 cm 36 % und bei Tumorrest tiber 2 cm 61%. Die Komplikatiousrate war akzeptabel, am haufigsten zeigten sich Lymphzysten und Subileusbeschwerden. Zusammenfassung: Die LNE stellt vor allem im frfihen Stadium des Ovarialkarzinoms bzw. bei tumorfrei operiertem Stadium III einen wichtigen Bestandteil der Tumortherapie dar. MuB bei der Primaroperationein Tumorrestvon mehr als 2 em verbleiben, so erscheint die LNE nur dann sinnvoll, wenn der retroperitoneale Befall ausgedehnter ist als der maximale intraperitoneale Rest. In diesen Fallen kann versucht werden, tiber ein retroperitoneales Debulking eine bessere Ausgang~situation fiir die postoperativeChemotherapie zu schaffen. Aufgrund der akzeptablen Komplikationsrate ist die Lymphonodektomiebei den genannten Indikationen als integraler Bestandteil der Ovarialchirurgie anzusehen.
S13
V1.ST.04
V1.ST.05
AGO Therapiestudie: Paclitaxel/Cisplatin vs Paclitaxel/ Carboplatin als Primiirtherapie des Ovarialkarzinoms Stadien FIGO I l b - I V
Vergleich der antieoplastischen Wirkung yon Gemcitabin gegeniiber 9 Standardsubstanzen bei perioperativen Ovarialkarzinom-Zellen
A G O S t u d i e n g r u p p e O v a r ( V o r t r a g e n d e r : A . d u B o i s ~) St. V i n c e n t i u s K h s K a r l s r u h e z u s a m m e n m i t 4 0 w e i t e ren Kliniken
S. M u n s c h , C . M . K u r b a c h e r , P. M a l l m a n n , Universitfits-Frauenklinik Bonn
Die Kombinationstherapie mit Paclitaxel (Px) + Cisplatin (DDP) ist der Standardtherapie mit DDP + Alkylans in der Primfirtherapie des R>~ operierten Ovarialkarzinoms beziiglich Anspreehrate, Progressions-freiem Interval und Gesamtiiberleben tiberlegen (N Engl J M e d 334:1-6). Eine verbesserte Wirksarnkeit wird aber durch mehr Myelo- und Neurotoxizitiit erkauft. Fragestellung: Sind die guten Ergebnisse der GOG Studie auch bei Ro.x resezierten Tumoren erreichbar? Ffihrt eine Verkiirzung der Infusionsdauer von Px auf 3h sowie die Substitution yon DDP durch Carboplatin (CBDCA) zu einer geringeren Toxizit~it, ohne dab eine geringere Effektivitat erreicht wird? Methode: Die Pat werden nach Tumorrest (~ lcm / > lcm, F1GO IV) stratifiziert mad randomisiert behandelt. Die Behandlungsarme sind: Px 185 mg/mZ+ CBDCA AUC 6 und Px 185 rag/m2+ DDP 75 mg/m2jeweils alle 21 Tage tiber 6 Zyklen. Endpunkte sind Progression-freies !21berleben, Gesam~berleben, Ansprechrate, Nebenwirkungsrate und Lebensqualitfit. Ergebnisse: Bis 2/96 wurden 103 Pat eingeschlossen und 153 Zyklen dokumentiert. Folgende Pat Charakteristika in Stratum 1 (Stratum 2) k6nnen bisher mitgeteilt werden: mittleres Alter (J.): 54 (58), AZ ECOG 0 58% (36%), Stadium IIb-mb 48% (9%), FIGO IV 0 (43%), pap.-ser. Histologie 66% (72%), LK Entfemung pelvin/para-aortal 58/40% (25/15%). Tumorrest < 2cm in Stratum 2 bei 53% der Pat. Die Pat in Stratum 2 berichteten eine signifikant niedrigeren global life-quality score vor Therapiebeginn.Bisher trat keine Intervallverlangerung > 7 Tage auf; die mittlere CBDCA Dosis betr~igt 408, 405, 442 und 449 mg/mz in Zyklus 1, 2, 3 mad 4. Die aktuellen Daten nach dem 1.Jahr Laufzeit der Studie werden analysiert und vortragen. Die weiteren Mitglieder der AGO Studiengruppe Ovar werden genannt.
Gemcitabin (GEM) ist ein neuer DNA-repair-lnhibitor mit nachgewiesener Wirksamkeit bei einer Reihe solider Tumoren eineschlie/51ich des Ovarialkarzinoms (OvCA). Fragestellung." Es sollte die Aktivit~it von GEM im Vergleich zu 9 StandardZytostatika auf native OvCA-Zellen bestimmt und Aufschlug tiber m6gliche Kreuzresistenzen gewonnen werden. Methode." Mit Hilfe des ATP-Tumor-Chemosensitivitiits-Assays (ATPTCA) wurden 24 frische OvCA-Proben auf ihre Sensitivit[it ex vivo gegentiber GEM, Carboplatin (CBDCA), Cisplatin (DDP), Cytarabin (ara-C), Doxorubicin (DOX), Etoposid (VP-16), 4OOH-Cyclophosphamid (4HC), Mitoxantron (MX), Paclitaxel (TX) mad Treosulfan (TREO) hin untersucht. Samtliche Medikamente wurden in jeweils 6 unterschiedlichen, klinisch relevanten Konzentrationen getestet. Die IC50 und IC90 wurde jeweils durch lineare Interpolation ermittelt. Als individueller Sensitivit~its-Index (SI) wurde die Fliiche unter den Inhibitionskurven berechnet. Ergebnisse." Der mittlere SI aller Substanzen lag zwischen 6294 (TREO) und 11548 (TX). GEM lag mit einem mittleren SI von 9185 vor TREO, 4HC, VP-16, ara-C mad DOX mad hinter CBDCA, MX, DDP mad TX. Hinsichtlich der Kreuzaktivit~it ergaben sich lediglich schwache, aber signifikante Korrelationen zu MX (r=0,5536), DOX (r=0,5288), ara-C (r=0,4314) mad CBDCA (r=0,4119). Keine signifikante Korrelationen lieBen sich zwischen GEM und Alkylantien, DDP, VP-16 bzw. TX erkennen. Schluflfolgerung." GEM erwies sich als Substanz, die eine herk6mmlichen Zytostatika vergleichbare Aktivit~it auf native OvCA-Zellen besab. Die Kreuzresistenz zu Standardsubstanzen fehlte oder war schwach ausgepragt. Diese Untersuchungen k6nnten helfen, das Patientenkollektiv naher zu definieren, welches yon einer Therapie mit GEM profitieren k/Snnte.
V1.ST.06
V1.ST.07
Phase I[II Studie einer adoptiven Immuntherapie mit anti-MOvl8 × anti-CD3 bispezifischen monoklonalen Antikiirpern (OC/TR F(ab')2 beim rezidivierten Ovarialkarzinom
Die Bedeutung des initialen postoperativen CA 125-Verlaufs beim Ovarialkarzinom
T. B a u k n e c h t , J.J. H e r n a n d o , Z . R a j a b i , A . P f l e i d e r e r U n i v e r s i t f i t s - F r a u e n k l i n i k F r e i b u r g i. B r . Der membranst~ndige Folsaure-Rezeptor MOvl8 wird in fast 80% aller papillarser0sen Ovarifilkarzinomenexprimier~-undstellt somit ein geeignetes Zieianfigen fiir eine Antik6rper-vermittelte Immuntherapie dar. Fragestellung: Eocvivo isolierte, in vitro PHA/IL-2-aktivierteperiphere mononukle~e Blutzellen (PBMCs) wurden irnmunph~otypisiert, mit anti-MOvl8 x anti-CD3 bispezifischen Antikt~rpem (bsMAk) konjugiert, und nach Testung ihrer zytotoxischen Aktivit~itin einer Phase I/II Studie eingesetzt. Methoden: MOvl8 Expression in Tumorzellen, sowie Immunph~notyp von IL-2kultivierten PBMCs wurde mittels Durchflugzytometrie nachgewiesen. BsMAkinduzierte Zytoxizitat von CD3+ T-Lymphozyten, messbar als Lyse allogener bzw. autologer MOv18-exprirnierendenTargetzellenwurde mit einem 51Cr.Freisetzungstest nachgewiesen. Patientimaen mit extrem vorbehandeltem, fortgeschrittenen Ovarialkarzinomwurden operiert und nach Entfernung des resektierbaren Tumors 10 Tage lang mit tgglicher i.p. Applikation von OC/TR F(ab')2-konjugierten PBMCs [109 PBMCs + 1 mg OC/TR F(ab'):] plus IL-2 (s.c. 6 xl0 SIU) behandelt. Ergebnisse: PBMCs aus einer Leukapherese wurden innerhalb 14-21 Tage zu 10~° Zellen expandiert. Folgende Lymphozyten-Populationenwurden nach 14 Kulturtagen nachgewiesen: CD3-/CD16+-CD56*: 0-2%. CD3+: 92-99%• CD3+/CD4+: 30-47%. CD3+/CD8+:40-70%. IL-2-aktivierte,OC/TR F(ab')z-konjugierte PBMCs zeigten 7590% spezifische Zytoxizit/tt yon MOv 18-exprimierenden Tumorzellen (HeLa bzw. autologen Ovarialkarzinom-Explantaten) und nur <5% Lyse von MOvl8-negativen Tumorzellen (BG-1), wahrend die nicht fusionierten, monospezifischen mAk (antiMOvl8 + anti-CD3) lediglich jeweils < 20% bzw. <5% Zytotoxizit~it induzierten. Response- und Nebenwirktmgsprofile dieser adoptiven Immuntherapie wurde in 7 Patientinnen ausgewertet. Beobachtet wurden 1 PR, 4 NC und 2 PD. Schlufifolgerung. Die bsMAk OC/TR F(ab')2 induzieren in vitro, sowie in vivo spezifische Zytotoxizitat yon MOvl8-exprimierenden Tumorzellen. Diese adoptive Immuntherapie kOnntein Zukunft ein Ansatz in der adjuvanten Situation darstellen.
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D. Krebs
K . M f i n s t e d t , M . K r i s c h , S. S a c h s s e , H . V a h r s o n Universit/it s-Frauenklinik GieBen CA 125 hat sich in der Therapieverlaufskontrolle fortgeschrittener epithelialer Ovarialkarzinome bewNart. Unterschiedliche CA 125 assozierte indices (postoperativer CA 125 Wert, Serumhalbwertszeit, CA 125-Quotient, Abfall nach ein, bzw. zwei und drei Chemotherapiezyklen) sollen nach der Literatur prognostischen Wert far das 12Voerleben der Patientinnen haben. Fragestellung: Welcher Index erlaubt die beste Absch~tzung der Gesaint- und rezidivfreien lJberlebenszeit? Methode: Im Rahmen einer retrospektiven Analyse wurde der Verlauf des Tumormarkers CA 125 yon 141 Patientinnen mit epithelialem Ovarialkarzinom und postoperativ erhOhtem CA 125-Tumormarker (> 65 U/ml) zu deren klinischen Daten in Beziehung gesetzt. Ergebmsse: Der postoperative gemessene CA 125 Serumspiegel hat keinen Einflul3 auf die Oberlebenszeit, auch nicht die Serumhalbwertszeit des Tumormarkers (nach Yedema). Aber niedrigste Spiegel, der im Rahrnen der Therapie erreicht wurde, die Zeitdauer bis zum Erreichen des niedrigsten Tumormarkers, und das Verh~,ltnis des Ausgangswertes zum Tumormarker nach ein, zwei und drei Zyklen korrelierten mit der 0berlebenszeit. Der relative Abfall des Tumormarkers nach zwei Therapiezyklen korrelierte am besten mit der 12/berlebenszeit (PLog Rank= 0,0269, pBr+~low= 0,0006, p-r~o.~.War+= 0,0029). Schluflfolgerung: Der initiale Verlauf des Tumormarkers CA 125 bei suboptimal operierten Patientinnen mit Ovarialkarzinom erla~bt die Abscb~ttzung der rezidivfreien und Gesamt-lSlberlebenszeit. Er erm~Sglicht die friJhzeitige Differenzierung von Ved~iufen, in denen kurative, oder eher palliative Zielsetzungen sinnvoll erscheinen.
V1.ST.08 Die Tunorsuppressorgene p53 und p21 regulieren das Z e l l w a c h s t n m beim O v a r i a l k a r z i n o m I . B . R u n n e b a u m 1, H.-J. Grill, V. M 6 b u s , R. K r e i e n b e r g Universit/its-Frauenklinik Ulm, 1 Molekularbiologie-Labor Die Charakterisierungmolel~larer Ver;~lderungenbeim OvafialkarzinomdOrfte zukOnflig m differenzierteren TherapieenlscheidungenfOhren. Das Tumorsuppressorgenp53 wird h marines Tumoren hiufig dutch Muta~n inakfiviert. Intektes p53 kannOber DNA-Schaden dutch Chemo~herapeutJkaoder Beslrahlunginduziertwerden, p53 steppt dutch Aktivierung von p21wAFI/CIP1 don Zellzyldusin der G1-Phaseoder fOhrt durch Indukfionyon Bax und durch Repressionyon Bd-2 zum programmiertenZelltod. Fra,qasle//ung." Dutch ~ M ~ wird p53 beimOvarialkarzinominakliviert? Wle ver~indert sich die Expressionyon mul~ertem p537 Kon'cnsnAnti-p53-Autoantik6rper hei OvarNkarzi~m-Patien~nnen irn Serum vor? Wird der p53.Mediater p21WAFI/CIP1 [naktJver~ Welche Rolie spielen p53 und p21wAFI/CIP1 bei der Regulalion des Tutnorwachstums? Me/hoden: 29 permansnte ZeUiden, 107 prin'~re Tumoren tr¢l 90 Serumprohen pr~ioperativer Patientinnen wurden untersucht, p53- und p21-Mutalionen wurden durch NukleotJd-sequenzierung,p53-inak~vierendeOnkogenewie HPV-E6oder mdm-2 dutch PCR und Blot-Verfahren untersucht, p53-Expresslon wurde dutch I ~ n ~ e , die p21WAF1/CIP1-Expression dutch Bildanalysedes semiquantitafiven Northern Blot, Lind Anti-p53-Auteantik~rper im Serum dutch ELISA hestimmt. Die Tumorigenil~t der Zelien wurde im Nacktmausmodelluntersucht.Der Transfer des p53-Genssowieder Transfer yon Proreoterkonstruktenerfolgte dutch Transfeklion. Er#abnisse." In 13 tier 29 ZelUnien(45%) und in 48 der 107 Tumoren (45%) war das p53Gen dutch PunktmutatJonoder Deletioninaktiviert Die untersuchtenOnkogensspielten leine Rone. Bei Punktmutation land sich ~ r c ~ s d l e~e ~ hkl~rndation des p53. Bei Deletionland sich je na~ Lokalisalionentwedereine zytoptasmalJscheAld~utndalionoder keine Expression. Bei 41% der Patienlinnen fanden sioh SerumanlJk~rper gegen akkumuliertesmutantes p53. in p21-Gen fanden sich kdne Mutellonen. Die Mehrzahlder Zellinienexprimierten p2"l auf sshr niedrigemN~au. Niedrige p21.Expression korrelierte mit der Tumorigenit~tder Zellen. Gentransferyon intaktemp53 fOhrte ~ Ze|nien mehrerer Ovarialkarzinomemit mulJertemI)53zut p53-spezirmehenTransaklivierung,jedo(;h nicht zur InduktJondes p21-Promoters. Schlua/o/qerung." 1) Seim Ovadalkatzinomwird p21, der Inhibitor Zyldin-ab~ngiger Kinasen,dutch Hemmungder Transkrip~onund p53 durch Mutelion inaktivierL 2) Io21 und p53 I~nnendes Wachstum yon Ovarialkarzinomzelien~ i g voneinanderregulieren. 3 ) Mutantes p53 f0hrt zur intrazelluJfiren Akkumutatien und zur Bildung yon Anti-p53AutoantikSrpern.
V1.ST.09 Chicken ovalbumin u p s t r e a m p r o m o t e r - transcription factor ( C O U P - T F ) , ein in O v a r i a l k a r z i n o m exprimierter Waisensteroidrezeptor mit miiglichem E R - A n t a g o n i s m u s U . Friedrich, P. K o h l b e r g e r , H . M . Rosenthal, D.G. Kieback B a y l o r College o f M e d i c i n e , H o u s t o n , Texas, U S A , UFK Ulm, UFK Wien Ovarialkarzinomzellinien exprimieren Coup-TF mit negativer Korrelation zur Ostrogenrezeptorexpression (ER). In vitro-Daten belegen einen funktionellen Antagonismus, Fragestellung: 1st COUP-TF auch in histologischen Pr~iparaten nachweisbar? Besteht eine Korrelation mit ER und PR Expression? Methode: 42 epitheliale Ovarialkarzinome und drei Borderline-Tumore wurden immunhistoehemisch auf COUP-TF Expression untersucht. Die F~beintensit~t und der Anteil gef~rbter Zellen wurden konventionell und mittels elektronischer Bildanalyse beurteilt. ~)strogenrezeptor- und Progesteronrezeptorexpression wurden ebenfalls immunhistoehemisch analysiert. Ergebnisse:8 von 45 Tumoren (18%) waren COUP-TF positiv, 8 ER+/PR+ , 12 ER+/PR(-), 4 ER-/PR+. 16 Tumore (36%) zeigten keinerlei Steroidrezeptorexpression. 4 COUP-TF + Tumore waren histologiseh Grad III, 3 Grad II und 1 Borderlinetumor. Simultane Expression von ER, PR und COUP-TF wurde nur bei einem Borderlinekarzinom beobaehtet. Alle anderen 22 Karzinome mit ER und/oder PR Expression waren COUP-TF negativ. Schluflfolgerung: COUP-TF ist ein Waisensteroidrezeptor, der aueh in histologisehen Pr~iparaten von Ovarialkarzinomen nachgewiesen wird. Aufgrund seiner Verkniipfung mit ER und PR Negativit~it kann or aueh in vivo dureh funktionellen Antagonismus mit einer dedifferenzierenden Gewebswirkung in Verbindung gebraeht werden.
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P1.ST
P1.ST.01 Pr~ioperative sonographische Dignit~itseinsch~itzung
Ovarialkarzinom
von Ovarialtumoren P. T6nnies, J. Gell6n Jr., D. Watermann, W. Niedner Frauenklinik am Krankenhaus Bethanien Moers Die Fr~hdiagnostik yon Ovariaitumoren stetlt nach wie vor ein erhebliches Problem dar. Auch die Sonograph~e hat bislang keme entscheidenden Verbesserungen i3ei der Fr,",herkennung des - Eie.rstockkrebses erbracht.
Fra,qesfellung: Lal&t sich mit der Vaginalsonographie in Kombination mit der farbkodierten und gepuisten Dopptertechnik (" Duplexsonographie") eine frOhzeitige Efkennun9 und Dignit&tseinschatzung yon Ovariaitumoren erreicnen uno daourcn ein differenzierteres therapeutisches Vorgehen erreicnen?
Meth~rle: Seit dem 1.2.1995 wurde bei Qber iO0 Patientii'~nen im Rahmen einer prospektiven Studie eine subtile praoperative vaginal- und Doppler-aonogra~3hische Ultraschallunters0chung tier Adnexe vorgenommen un(~ me resulberende D~gmtatsemscna2ung mL~ dem histo!ogisehen Befund des Operationspraparates verg~ct~en. Et,qebnisse: Patientinnen m~t einem malignen oder ;ow-maligna;~tpotential-Tumor zeigten signifikant niedrigere Resistance-tndizes bei deutlich hOherer StrOmungsgeschwindigkeit der innerhalb des Tumors sonographisch darstellbaren Gef~&e Zusatziich tief~en s~ch die aus der Literatur bekannten sonomerphologischen Kritenen maligner Ocarialtumoren reproduzieren.
Schlu,6foi,qerun,q: Mittels einer genauen pr&operativen Untersuchung lassen sich benigne und maiigne, einschlief~lich " bordedine"-Tumoren des Ovars weitgenend veriat31ich differenz!eren. Dadurch w~r_aeme Korrektur des prim&r eingeechlagenen ".herapeutischen Vorgehens: (exspektativ, faparoskopi$che Tumorexstirpation eder prtm~re Laparotomie) immer seltener notwendig.
P1.ST.02 Stellenwert der tran§vaginalen Farbdopplersonographie bei Adnexprozessen in der Postmenopause M. Rehn, A. Rempen Universitfits-Frauenklinik Wfirzburg Die laparoskopische Operation von Adnexprozessen bei postmenopausalen Frauen set~ eme m6glichst genaue pr~ioperative Dignit~tsemsch~itzung voraus. Fragestellung: Es wurde untersueht, weleher Stelle~awert der Farbdopplersonographie neb~a der B-Bild-S~aographie und dem Tumormarker CA 12-5 m d e r Dit~renzierung zwischen benignen und malignen Adnexprozessen zukommt. Methode: Bei 108 Patientinnen im Alter yon 40 bis 88 Jahren (Median 64 Jahre) mit 69 benignen und 39 malignen Tumoren wurden PI, RI und Vmax im TumorgefalS, in der kontralateralen A. ovarica und m beiden Aa. uterinae bestimmt. Die Befunde wurden mit den Ergebnissen der B-Bild-Sonographie und dem Serum-Tumormarker anhand yon ROC-Kurven vergliehen. Ergebnisse: ira Tumorgefal3 und m den Aa. utermae waron Pl mad ILl bei den Malignomen signifikant niedriger (p<0.05), die Vmax signifikant h6her (p<0.001) als bei den gutartigen Prozessen. Die Dopplerparameter zeigten jedooh gegeniiber der B-Bild-Struktur und dem CA 12-5 deutlieh ungtinstigere ROCKurven. Unter Hmzuziehung der kontralateralen Gef'~e liel3 sich keme weitere Differenzienmg erreiehen. Schluflfolgerung: Die g'~ingigeaa Parameter der Farbdopplersonographie k~en die konv~ationelle Ultraschalldiagnostik derzeit nioht prayasrelevant erg~tzen.
P1.ST.03
K6nnen getrennte Cut-off Werte fiir pr~i- und postmenopausale Patientinnen die priioperative Beurteilung von Adnextumoren mittels farbkodierter Dopplersonographie verbessern? B. Leeners 1, A. Funk 1, R . L . Schild 2 W. Rath 1 Frauenklinik der R W T H Aachen, Pauwelsstr. 30, 52057 Aachen 2 Frauenklinik des Luton & Dunstable Hospital, U K Fragestelleag: In einea Koilektiv yon 118 pr~- mid 63 postn~nopausalen Frauen mit Adnextnmcte.n haben wqr versucht, fin"die Parameter PI und RI entsprechende Cut-off Weae in der jeweiligen Caeppe zu errechnea. Melhode: ~ Messmlgen wufden mit dem 5 MHz Tnms~Ml~:~allkopf eines Acttso~ 125 Xpl0 zwischen Marz 1993 und Februar 1996 d u t ~ ffJhrt. Die ~ h e Auswertung zeigle 143 beaigne und 38 nutligne Adne.~aumoren. Dex niedrigsle Pl und RI einer Mefireih¢ wattle de.t stat~schen Auswerlung zu Gnmde gelegL Nur Adnextumoren mit eindeutig datsteUbarem ~ wurdea in dieser Untet~,,~h,mgberaeksichtigt. Ergebni~: Bei den pr~em3~usalen Frauen konnte weder fur den Pl noch f~tr dell RI ~ e i n ~ g l ~ r Cut-off Wet't be$limn~ w g r ~ . Bei dell postmenopausalea Frauon war ein PI kleiner 0.47 der beste Indikator fftr Malignit~ and ein Wen f~er 0.5 der beste LMik~t~r f~r Benigni~t Die Verwendung dieser Pl's ffthrte za einer Sertsiti~it~ von 86.8 und einer Spezifitat yon 60. Ein Cm-eff yon 0.4 far den RI eragglichte bei poamenopansak~ Fr~en die beae Differenzienmg ~ gmamgen end bOsartigea Admxlnmorea. Der RI tithrt unter diesen Bedingaagen za Sen~ti~it~t yon 81.6 and einer Spez~ffa yon 60. Sehln~olgerang: Obwohl die Rotle der ~ in der Beurteihlllg vou AdlleXIulnorellbei ptrdll~lR3pa~n Patientinne~au l l ~ e l l ~ , warea wit aterrascht, ~ in dieser Grupl~ far beide Param~er kein galtiget Cut.~dt" Wext erredmel werden konme. Somit isl die farbkodierte
Do~plersonographie eine aassagekaeage Methode in tier pdq~a-ativea Beu~efluag van Adnex~moren lx~tmenopausaler Frauen, jedoch mt~ flupramenopausale ~ r m ~ a nach ~ Ahetm6von gear.ht werdea-
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PI.ST.04
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Sonomorphologische und Farbdopplersonographische Befunde yon Dermoidzysten
Charakterisierung eines Ovarialkarzinom-spezifischen monoklonalen Antik6rpers zum m6glichen Einsatz in der D i a g n o s t i k
U. Lattermann, H.J. Pr6mpeler, H. Madjar, A. Pfleiderer Universit/its-Frauenklinik Freiburg Oermoidzysten k6nnen trotz ihres oft typischen Erschelnungsbildes wegen ihrer groSen Variabilit~tt und ihres komplexen Aufbaus Probleme in der Abgrenzung zu malignen Tumoren bereiten. Die bekannten UltraschallTumorscors beurteilen Dermoide in der Mehrzahl als falsch maligne. Fragestellung: Analyse von for Dermoide typischen SonomorphologleBefunden. Wertigkeit der FarbdopplersonograpNe in der Dignit~itsbeurteilung von Dermoiden. Methode: Multiple Sonomorphologiekriterien wurden retrospektiv be[ 102 Pat. (87 prae-, 15 postmenopausal) mit Dermoiden analyslert. 50 dieser Dermoide wurden mit dem Farbdoppler untersucht. Analysiert wurden die Parameter: der niedrigste Resitance-lndex (Rlmin), die Zahl der Tumomrterien (ART), die h6chste max. systolische Geschwindigkeit (Smax) und die Summe der max. systollschen Geschwindikeiten aller Tumorarterien (Ssum). Ergebnisse: Typische Sonomorphologie-Befunde waren: Zysteninhalt mit Stdchmuster (A), inhomogener Zysteninhalt (echoleer, homogen, wang und Strlchmuster) (B), homogene echogene Kugelstruktur (C) und der Schallschatten (D). Bei Befund A fanden sich in 80%, bei B in 62%, bei C in 78% und bei D in 87% Dermoide. Von den 102 Dermoiden hatten 27% den Befund A, 33% B, 9% C und 31% D. 76% der Dermoide hatten elnen oder zwei typische Merkmale, 24% hatten keinen typischen Befund. Nur in 26 der 50 Dermoide konnte eine Arterie analysiert werden. Die BeurteUung als benigne war, durch Rlmin in 66,7%, durc ART in 91,5%, durch Smax und Ssum in 87,5% richtig. SchluRfolgerung: In ca. 75% k6nnen Dermoide durch ihr typ[sches aber variables sonomorphologisches Erscheinungsbild erkannt werden. Durch die Farbdopplersonographle kann mit den Parametern ART, Smax und Ssum in ca 90% die Dignit~it tier oft komplexen Zysten rlehtig beurteilt werden, was vorallem in der Postmenopause von Nutzen ist.
A . S a l m a s s i , H . W o l f , K . M a n t w i l l , L. M e t t l e r Universitfits-Frauenklinik und Abt. Nuklearmedizin, Kiel Zur Fr~ihdiagnostik von Ovarialkarzinomen wttrde durch Immunisierung von BALB/C- M~usen mit papill~em Adenokarzinomlysat der monoklonale AntikSrper Ki OC-III-8-2 (MAK) hergestellL Fragestellung: In vitro sollte auf Gewebeschnitten die Spezifitlitund Sensitivit~t des AntikOrpers fiir Ovarlalkarzinome geprilft werden. In mmortragenden Nacktm~lusen wurde immunszintigraphisch die In-vivo-Reaktion des MAK getestet. Methodik: HersteUung des MAK, Immunhistochemische Testung auf Gewebeschnitten, SDS/PAGE- Westemblot and anschliegende immunochem. Farbung zum Nachweig des Antigens, I-Marlderung des MAK zur in Vitxo-und in Vivo-Testung (Nacklmausmodell). Ergebnisse: Der MAK zeigte bei Prtifung auf Gefrierschnitten diverser maligner und normaler humaner Gewebe (N=203) eine hochspezifische Reaktion mit serOsen, muzin6sen und wenig differenzierten Adenokarzinomen. Aus dem ZeUysat wurde das Antigen dutch Immunprltzipitation angereichert. Bei der anschlieBenden SDS-PAGE/Westemblot-Analyse und immunchemisehen Fitrbung fanden sich 3 Banden mit Molekulargewichtenum 37-40 kd. Der MAK Ki OC-III-8-2 warde nach der Iodogen-Methode mit 1-123 markiert und chromatographisch aufbereitet. 20 kBq/ml wttrden dem Zellmedium zugegeben und Ovarial-Ca.- und Magenzellen zwischen. 30 min.- 48h inkubiert. Signifikante Unterschiede zeigten sich nach 24h: Die Anreicherung war bei Ovarial-Ca 4-fach h6her. Fiir die in-vivo-Studien wurden 10 Mbq des 1-123~iarkierten KI OC-III-8-2 den Ovadal-Ca-ttagenden Nacktmltusen (N=5) appliziert. Dabei zeigte sich eine gute Lokalisation des Tumors. Schluflfolgerung: Dieser hochspezifische MAK kann als histologischer Gewebsmarker und In-vivo-Tumortracer zur Diagnostik des Ovarlal-Ca dienen. Das isolierte Antigen (Protein) wird einer Aminosgturesequenzanalysezugefilhrt, urn ein serologisches Testsystem (ELISA) zur Frfiherkennung und Verlaufskontrolle von Ovariallo~inomen entwickeln zu k0nnen.
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Chemotherapie bei fiber 70jiihrigen Ovarialkarzinompatientinnen
Neoadjuvante Therapie beim inoperablen Ovarialkarzinom3 Fallberichte
G . P . B r e i t b a c h 1, M . K r 6 n e r , T. K u n z , M . W a r m , M. Schr6der, G. Bastert 1 K r a n k e n h a u s N e u n k i r c h e n g G m b H fiir d i e G T O C Studiengruppe
M. Wetzig Carl-von-Basedow-Klinikum
Patientinnen (PTS) mit einem Alter yon 70 Jahren und mehr (etwa 30-40% aller Ovarialkarzinome) fallen bei onkologischenTherapiestudienmeist unter Ausschhu3kriterien und werden deswegen individueUtherapiert. Fr~stetlung: KOrmeniiber 70jN~ige Pts mit Ovarialkarmlomennebenwirktmgsarm m~deffektivmit Monotherapienbehandelt werden? Material und Methode: In einer multizentrischen pmspektiv randomisierten Phase III- Studie der GTOC (Ethikkommission-geprgR)sollen gber 70j~hrige Pts mit WHO-Performance-Status 1-3 mit und otme postoperativen Tumorrest mit einer viarw6chentlichenseehsmaligenTherapiemit Treosult~an(T) 7g/m2 oder Carboplafin (Cp) in der Dosierungnach Calvert (AUC=5)behandalt werden. Bei einer Zwisehenauswe~ng am 5.11.95 harten 30 Kliniken 62 Pts gemeldet, yon denen 51 aufgenommen ran'den. Bei 10 drop-outs sind 41 Pts protokoUgereehtbehandelt und bislang 22 komplett dokurnentiert(12xT, 10xCp) worden. Das medimleAlter bering 73 (3",range 70-88)bzw. 76 (Cp, range 70-80) Jahre. Eigebnisse: Komplett zytoreduktiv (R0) konnten 3/12 (T) und 4/10 (Cp) Pts operiert werden. GrOl3ereTumorreste (R2) mugten bei 6/12 (T) und 5/10 (Cp) belassen warden. Im FIGO-Stadinm III/IV waren 8/12 (T) bzw. 6/10 (Cp) Pts. Sechs Zyklen erhielten 10/12 (T) und 7/10 (Cp) Pts, 2 Pts unter Cp (400 mg/m2) mtg3tennaeh ein bzw. zwei Zyklen Cp wegen Leuko-/Thrombopenieaus der Studie genommen wetden. Unter T war eine Zyktusverschiebtmg> 3 Tage bei 0/68, unter Cp in 11/51 Zyklen erforderlich. Intervalle iaber 42 Tage 0der Dosisreduktionenwaxennicht nOtig. 2/12 (T) trod 1/10 (Cp) Pts erlitten eine p6.m~e Progressionunter Therapie. Eine CR wurde bei 3/9 (T) und 1/6 (Cp) bei Therapieendegesehen. ToxizitfitenWHO 3 und 4 wus'denbei t/12 Pts unter T gesehen (Aliamie, Thrombopenie, Erbreehen), bei 3/10 unter Cp (Anfirnie,qlarombopenie). Alle anderen NW waren WHO =<2. G-CSF win'debei 0/68 Zyklen T und bei 3/51 Zyklen Cp verabreicht. ScNufSfotgenmg:Eine Monotherapiemit T oder Cp ist bei fiber 70jfittrigenPts nebenwirkungsarm durehNhrbar. Die Smdie sollte zur Prfifungder absoluten und vergleichendenEffektivit~itfortgesetztwerden.
M e r s e b uj 'r g
Die neoadjuvante zytostatische Therapie des primer inoperablen Ovarialkarzinoms wird zunehmend als Alternative zur maximalen operativen Tumorreduktion mit nachfolgender platinhaltiger Chemotherapie diskutiert. Fragestellung: Ist eine neoadjuvante zytostatische Therapie mit Cisplatin und Treosulfan und anschliegende Interventionslaparotomie beim inoperablen Ovarialkarzinom ebenso effektiv wie ein etabliertes Vorgehen (Radikatoperation, Chemotherapie)? Methode: Drei Patientinnen mit primer inoperablem Ovarialkarzinom (T3c Nx M1) wurden nach 6 Zyklen Cisplatin 75mg/ m 2 und Treosulfan lg/m 2erneut laparotomiert. • Ergebn#sse: Alle drei Patientinnen waren bei Interventionslaparotomie makroskopisch tumorfrei. In zwei Fgllen fanden sich histologisch vereinzelt noch vitale Tumorzellen, sodaB eine anschlieBende emeute zytostatische Therapie mit Cisplatin / Treosutfan (2 Zylden) effolgte. Alle drei Patientinnen sind seit Ende der Therapie ohne Zeichen einer Tumorerkrankung. Die mittlere Beobachtungszeit betriigt 18 Monate. Schluflfolgerung: Das neoadjuvante Therapiekonzept steUt bei Patientinnen mit prim~ inoperablem Ovarialkarzinom und guter Tumoransprechrate auf platinhaltige zytostatische Therapie eine MOglichkeit dar, die primare radikale Tumorresektion mit ihren mOglichen Beeintriichtigungen der Lebensqualitat zu vermeiden. Langzeitergebnisse zum vorgestellten Therapiekonzept liegen noch nicht vor, weitere Untersuchungen dazu sind notwendig
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PI.ST.08
P1.ST.09
Carboplatin-/Endoxanresistenz beim Ovarialkarzinom: Korrelation mit dem pr/itherapeutischen ATP-Tumorchemosensitivit/itsassay (ATP-TCA)
Therapie beim Platin- und Paclitaxel-refrakfiiren Ovarialkarzinom
G . K o n e c n y , C. C r o h n s , W. M e i e r , M . U n t c h K l i n i k u n d P o l i k l i n i k ffir F r a u e n h e i l k u n d e u n d G e b u r t s hilfe, K l i n i k u m G r o B h a d e r n , L M U M / i n c h e n
Fragestellung: Die pr,qllaerapeutische Zytostalikatestung tr~gt zur Individualisierung der TherapiemaBnahrnen bei. Mit dem ATP-TCA kann die Chemosensitivit~t bes~nmt werden. Diese Hypothese soil anhand einer in vitro/in vivo-Korrelation fiberpr0ft werden. Methode: Der ATP-TCA wurde anderweifig publiziert (Eur. 1. Surg. Oneol. 1993, 19: 242-249). AufDosisantwortkurven l~iBtsieh die Tumorwaehstumshemmung im in vitro-Modell berechnen. Als Sensitivit~t wird die Senkung des intrazdlulamn ATPs ira Vergleich zu Kontrollen tun mehr als 70% mit 25% der im Patienten erreichbaren Plasmakonzentration bezeiehnet. Bei weniger als 70% ATP-Senkung wird dies als Resistenz definiert Von 3/93 bis 4/95 wurde Gewebe yon 54 im Klinikum GroBhadem operierten Ovarialkarzinompatientinnen untersucht (19 im Stadium FIGO IlI). Ergebnisse: Die medianeBeobachtungszeit betr~igt 11 Monate (2 bis 30 Monate). Die Tumorenyon 7 Patientinnen waren in vitro sensifiv. In dieser Gruppe verstarbkeine Palientin. Von 12 in vitro resistenten Patientinnen verstarben 7 an den Folgen eines Rezidivs 0a = 0,0074). Fiir das Integral der Dosisantwortha've (AUC) ergibt sich eine ahnlich gute Voraussagekraft for das Rezidiv. Damit ergibt sich for beide Parameter ein posifiver pridiktiver Wert yon 100% und ein negafiv pradiktiver Wert yon 58% fox Tumorwachstumshemmung und 54% for AUC. Die Spezifitiit betragt 100%, die Sensitivit~t dagegen 58%. Schluflfolgerung: Diese Ergebnisse zeigen einen signifikanten Zusammenhang zwischen ldinisehen mad in vitro-Daten ~ die Standardkombination Carboplafin/Endoxan. Eine individualisierte Therapieplanung erscheint mit dem ATP-Tumorchemosensitivit~tsassay m6glich. Der Nutzen des Testansatzes wird im Rahmen einer pros~ektiven Studie weiter 0berpNf3.
A . M o l l e n k o p f i, A . H a r m s 2 H.-J. L f i c k St. V i n c e n t i u s K h s K a r l s r u h e , 2 Frauenklinik MH Hannover
2 A.
du Bois 1
Paclitaxel (Px) gilt als Standardtherapie beim Platin (P)-refrakt~en Ovarialkarzinom (NIH-consensus 1994). Trotz guter Ansprechraten werden Patienten mit P-refrakt~rem Ovarialkarzinom auch mit Px nicht geheilt und es stellt sich die Frage nach einer effektiven Therapie nach Px. Fragestellung: Therapieergebnisse bei P- und Px-refrakt~em Ovarialkarzinom. Methode: Retrospektive Analyse. Gruppe A: Tumoren sind refraktar auf P und Px; d.h. nach P/Px-Primartherapie oder nach P-Prim~'therapie un____d.dPxFolgetherapie. Als refrakt~ wird defmiert: ProgreB oder "no change 0NC)" als bestes Therapieergebnis oder Rezidiv innerhalb yon 6 Monaten. Gruppe B: Tumoren haben auf P- und/oder Px-Therapie angesprochen. Ergebnisse: Die Ergebnisse der Folgetherapien nach Px bei P- and Pxrefrakt~em Ovarialkarzinom sind schlecht (s. Tabelle). Gruppe A (n = 2 I)
CrruppeB (n= 9)
Oberleben
24 (8-59) Men
33 (18-59)Mon
12Iberlebenn. Px
8 (2-21)Mon
14 (4-30)Mon
Therapie n.Px
Pat.
Platin Paclitaxel Epirubicin Etoposid
1
Ansprechen
t4
lxPR 12+ Mon 2x NC 6, 8 Mon
Treosulfan endokrineTher.
2 3
lxNC 22Mon
Pat.
Ansprechen
2
I
i
lxPR 17Mon lxNC 4Mon
2x NC 20% 6 Mon
Schluflfolgerung: Einzelne Erfolge werden bei Chemotherapie und endokriner Therapie beobachtet. Prospektive Studien zur Evaluation einer Therapie (Modalit~t) nach P und Px sind erforderlich. Ein Vergleich einer endokrmen Therapie mit einer Chemotherapie erseheint in dieser Situation sinnvoll.
P1.ST.10
P1.ST.11
Carboplatin/Treosulfan in der Therapie des Ovarialkarzinoms
Dosiseskalation yon Cisplatin (70 versus 100 rag/m2) kombiniert mit T r e o s u l f a n b e i m fortgeschrittenen Ovarialcarzinom
S. O s t - Z e y e r , M . B i i c h l e r , G . P . B r e i t b a c h Krankenhaus Neunkirchen gGmbH, D-66538 Neunkirchen Angesichts der niedrigaxanToxizitatenvon Carboplatin (Cp) and Treosulfan (T) im Vergleichzu Cisplafin(P) und Cyclophosphamid ( C ) sollte die Kombination CpT Vorteilegeganfiberdem Standard PC bieten. Fragestellang:In einer Pilotstudie sollte die Toxizit~tmad Durehfiihrbarkeiteiner Behandltmg mit CpT bei Patien6.nnan(Pts) mit prim~em und metastasierendemOvarialkaxzinomr:berpmft werden. Material und Methode: Zwisehan 12/89 und 5/94 warden 43 Pts in CpT-ProtokoUe eingebracht.23 erhieltan300 rag/m2 Cp und 4 g/m2 T age 4 Wochen (CpT1), und 20 Pts bekamen eine halbierte Dosis yon 150 rag/m2 Cp und 2 g/m2 T alle 2 Wochen (CpT2,Ziel gleiche Dosisintansitat). Ergebnisse: Beim CpT1-Protokollwarden 6 Pts adjuvant und 17 pal/Jativ behandelt, beobachtet warden 8xNED, lxCR, 5xPR, 2xNC und 7x Progressionen. Mit CpT2 wurdan 8 Pts adjuvant and t2 palliativtherapiert, dabei fanden sieh 10xNED, 4xCR, 3xNC trod 3x Progressionen zu Ende der Chemotherapie. Bei der Auswertung am 1.8.94 waxenalle paltiafivmit CpT1 behandelten Pts an ihrer Kralff,_heitverstorben ( PFS: median 7 Monate, OAS: median 11 Monate ). Femer waxen9 yon 12 Pts m~ter pallJativer Therapie mit CpT2 progredient ( median 6,5 Monate ) and 7 yon i2 verstorban ( median 12 Monate ). Alle Pts auger emar mit adjuvantem Therapieziel Oberlebtanrezidivffei( CpTI: 37,5 Monate +, CpT2:19,5 Monate; ein Rezidiv nach 11 Monaten, verstorbennach 27 Monaten ). Das CpT1-Schemabewirkte eine erh6hte Myelotoxizitfit,welche fitr eine Pt den Therapieabbmehwegen Leukopanienach 2 Zyklen und fitr weitere 8 wegen Leuko- and Thrombope~tienach 4/5 Zyklen n6tig machte. Trotz anliemetiseherMedikation wurde in 33% der Zyklen eine gastrointesNlale Toxizit~tWHO 3 beobachtet. Mit 4% war die Alopezie setten. Wegan der o.e. Nebanwirktmgenwurde CpT1 zu CpT2 modiliziert. Hier waren die Nebenwirkqmgen vemacN~tssigbargering, nut eme Pt mugte wegen Tin-ombopenieaus der Therapie genommen werden. Sctflt~folgelamg: Das CpT2-Protokoll ist eine nebanwirkamgsaxmeund effektive Magnahme zar Remissionsinduktionin der adjuvanten and palliativen Behandlang des Ovarialkarzinomstrod sollte in Phase II/III- Studien gepraR werden.
S18
C. V i l l e n a - H e i n s e n 2, G . B a s t e r t 2, ffir d i e G T O C (44 K l i n i k e n ) x UFK Homburg/Saar, 2 UFK Heidelberg Fiir Cisplatin (P) wurde ein Dosis-Wirkungseffekt nachgewiesen. Eine Verbesserung der Prognose ist durch die gleichzeitige Steigerung yon Dosisintensit~t und Gesamtdosierung erreichbar. Fragestellung: Vergleich von Vertraglichkeit und Wirksamkeit zwischen einer eisplatindosisintensivierten und der standarddosierten Kombinationschemotherapie. Methode: Prospektive, randomisierte, multizentrische Phase-III-Studie bei postoperativem Tumorrest. Schema: P 70 mg/m2 versus P 100 mg/rn2 jeweils mit 5 g/m2 Treosulfan Tag 1, Wiederholung Tag 29, 6 Zyklen. Ergebnisse: Von derzeit 164 randomisierten Patientinnen sind 140 auswertbar, davon 65 komplett dokumentiert (P 70 n = 37, P 100 n = 28). Komplette und partielle Remissionen bei Therapieabschlug waxen bei P 70: 61%, bei P 100: 72%. Progredienz: 26% bzw. 24%. 4 und mehr Zyklen wurden bei 55 von 65 F~illen verabreicht. Zyklusverschiebungen > 42 Tage bei P 70 in 5%, bei P 100 in 25% der Zyklen. Bei P 100 fielen die h[imatologische, gastrointestinale, Neuro- und Ototoxizitfit sowie die Alopezierate geringgradig ausgepr~igter aus. Schlugfolgerung: Die dosiseskalierte Kombination steigerte die Wirksamkeit bei geringgradiger Zunahme der Toxizit~t. Bewiesen wurde die Faktibilit~t der Anpassung an den internationalen Standard (75 rag/m2 3-w6chenflich) fiir den Vergleich kombiniert mit 5 g/m2 Treosulfan bzw. 185 rag/m2 Paclitaxel.
P1.ST.12 Adjuvante Chemotherapie nach Radikaloperation des Ovarialkarzinoms mit Cisplatin]Treosulfan E.-M. Grischke, H. Schmid, D. Wallwiener, G. Bastert fiir die GTOC Universit~its-Frauenklinik Heidelberg
PI.ST.13 Wirksamkeit und Vertr~igliehkeit von TAXOL bei Rezidiven des Ovarialkarzinoms naeh platinhaltiger Chemotherapie - Erste Ergebnisse K. Kiihndel, Ch. Biesold, Wackernagel, A. Bergholz Universit/it sfrauenklinik Leipzig
Bei der P ~ h a n d i t m g des Ovarialkarzinoms ist neben dam Ausbreitungsstadium die operative Tumorredulaion von prognostischer Bedeutung (R-Sim,ation)." Fragestellung: Ausgehend von der postopemtiven Resttttmormenge als entscheidendem pradiktiven Faktor, sollte in einer Multizenter-Phase-II-Studie der Stellenwert einer adjuvanten Chemotherapie bei Patienlinnen mit postopemtiver RoSituation mit Ausnahme eines Tumorstadium FIGO Ia, GI iiberprih~ werden. Methoden: Nach primer opemtiver Therapie in typischer Weise mit Ro-Situation wurde mit Cisplatin 70 mg/m2 und Treosulfan 5000 mg/m2 i.v. alia 4 Wochen 4 x therapiert. ErfaBt wurden FIGO-Skadien Ib, II trod IlL Eine Responsebeurteihmg erfolgte im AnschluB teils durch bildgebende Verfahren, teils dutch Second-LookLaparotomie bzw. -Laparoskopie (SLOP). Ergebniz~e: Ill die noch laufende Studie wurden bisher 132 Patienfumen aufgenommeth die Zahl der Drop-Outs betrug 11. 71 Patientinnen sind komplett dokumentiert. Davon wurde bei 34 Patientinnen (48%) eine SLOP durchgefiihrt, bei 37 (52%) erfolgte die Responsebeurteilung durch bildgebende Veffahren. Bei Therapie~abschl~ fand sich eine NED-Situation bei 63 Patientinnen trod damit in 94%, eine Tumorprogression bei 4 Patientinnen (6%), keine auswertbaren Angaben in 4 Fitllen. Bei 100 Zyklen trat keine WHO-Toxizith~ Grad IV auf, eine Grad III Toxizit~it in Form emer Leukopenie 3 x, eine Thrombozytopenie 1 x trod eine Anamie ebenfalls 3 x sowie eine Alopezie 6 x. Ein Grad III Erbrechen oder 0belkeit fand sich 7 x. Schluflfolgerung: Das eingesetzte Therapieregime erweist sich als effektive und nebenwirkungsanue Thempieform. Das gew~llte Studiendesign eml6glicht die 0berpr0fm~g der Wirksand(eit einer Chemotherapie in der adjm~anten Situation, d. h. ausgehend von einer operativ erreicbten Ro-Situation.
lh'agestdlung: Es sollen das Ansprechen und die Nebenwirktmgen von TAXOL bei 52 Patiantimaen mit fortgesehrittenem Ovarialkarzinom fiberprfift warden, dabei war das Durehsehnittsalter der Patientinnen 50,2 Jahre. KI 9/10 bei 92 %. Methode: In fiber 80 % handelt es sich um ser6se Adeno-Careinome und platinresistente Falle. Die Patientinnen erhielten 175 mg/mz TAXOL als 3 Std.Infusion aller 3 Woehen mit einer Standardpramedikation von Dexamethason, Antihistaminika und H 2-Blocker. Ergebnisse: Es wurden 326 Zyklan ausgewertet. Die verabfolgte mittlere Zahl der Zyklen betr-~gt 6,4 (max. 10 Zyklan). 2 Hypersensitivit~tsreaktionen WHO-Grad 2/3 ffihrten zum sofortigen Abbrueh der Behandltmg. Nebenwirkungen: Neutropenie WHO-Grad 1/2 46 %, WHO 3/4 4 %; Alopecie WHO 1/2 14 %; WHO 3/4 86 %; Neurotoxizit~t WHO 1/2 64 %; Neurotoxizit~t WHO 3/4 4 %; Athralgie/Myalgie WHO 30 %; WHO 3 16 %; An~,mie WHO 1 4%. Hinsiehtlich der Response fanden sieh 38 % CR/PR; 16 % NC und 46 % Progressionen. 22 % der Patientinnen sind seit Beendigung der Therapie verstorben. Die mittlere Remissionsdauer betragt bei CR 13,8 Monate trod bei PR 8,0 Monate bei airier durchsclmittliehen Kurzbeobaehtungszeit yon 8,3 Monaten. (max. 18 Monate). Schluflfolgerung: TAXOL erweist sieh als ein wirksames Zytostatikum bei R~diven nach platinhaltiger Chemotherapie, die wegen guter Vertr~gliehkeit aue~hambulant durehgeffihrt warden kann. Limitierende Faktoren sind periphere neurotoxische Besehwerden.
P1.ST.14 Mitoxantron kombiniert mit Paelitaxel beim platinrefrakt~iren Ovarialkarzinomrezidiv: Pr~ikfinische und erste klinische Resultate C.M. Kurbacher, H.W. Bruckner l, p. Mallmann, D. Krebs Universit/its-Frauenklinik Bonn, 1 Mt. Sinai School of Medicine, N e w York
PI.ST.15 ETHYOL (Amifostin) - Chemo- und Radioprotektion in der gyniikologischen Onkologie J. Schuth, A. Rieth Essex Pharma GmbH, Miinchen
Die Ergebnisse der Chemotherapie beim platinrefrakthren rekurrenten Ovarialkarzinom (ROC) sind unbefriedigend. M6gliche Synergismen zwischen Paclitaxel (TX), gegenw~irtig eine der effektivsten Monosubstanzen beim ROC, und anderen Zytostatika k6nnten bier zu einer Verbessenmg beitragen. Fragestellung: Ausgehend yon ex vivo Untersuchungen zur Aktivit~t von Mitoxantron (MX) plus TX beim ROC sollte in einer Pilotstudie ein erster Eindruck der klinischen Effizienz dieser Kombination (NT) gewonnen werden. Methode: Die AktivitAt yon MX, TX und NT bei 24 frischen ROC-Proben wurde im ATP-Tumor-Chemosensitivit~ts-Assay (ATP-TCA) bestimmt. In der klinischen Studie wurden insgesamt 12 NT-B16cke (52 Zyklen) bei multipal vorbehandelten platinrefrakthren ROC-Patientinnen appliziert (mediane Anzahl an Vorbehandlungen: 2), hiervon in 9 FAllen mit MX 8 mg/mz + TX 180 mg/m2 q3w und dreimal mit MX 6 mg/m2 q2w + TX 90 mg/mz qlw. Ergebnisse: NT zeigte ex vivo eine ausgepr~gte antineoplastische Aktivit/it; 20 der 24 untersuchten Proben erwiesen sich als sensitiv bei iiberwiegend synergistischen oder additiven Kombinationseffekten. Klinisch lieBen sich 4 CR und 5 PR (Remissionsrate: 75%) erzielen, 2 Patienten erreichten amen langdauernden NC. Das mittlere progressionsfreie Intervall betrug 11,1 Monate. Hauptnebenwirkung war die Myelotoxizi~t mit einer Leukopenie Grad 3 (4 Zyklen), einer Thrombopenie Grad 2 (2 Zyklen) and einer AnAmie Grad 3 (1 Zyklus). Schwere Organtoxizit/iten traten nicht auf. Schluflfolgerung: N T erwies sieh sowohl ex vivo als auch ldinisch als aul3erordentlich aktives Regime zur Behandlung platinrefrak~rer ROC bei gleiehzeitig tolerabler Toxizi~t. Trotz noah geringer Fallzahlen sind Remissionsraten and -dauer insbesondere im Hinblick auf das massiv vorbehandelte Patientenkollektiv vielversprechend and sollten daher im Rahmen randomisierter Therapiestudien weiterverfolgt werden.
Das Zytoprotektivum ETHYOL (Amifostin, WR-2721) ist eine Prodrug, die rasch (t½ < 8 Minuten) durch die membranstandige Alkalische Phosphatase zum aktiven Thiol WR-1065 dephosphoryliert wird. Ihre Selektivittit for normales, nicht-tumor6ses Gewebe wird u.a. durch die unterschiedliche Aktivit~t der A]kalischen Phosphatase und pH Unterschiede zwischen Tumor- und Normatgewebe bedingt. Das freie Thiol wirkt im gesunden Gewebe als Radikalfanger und erleichtert die DNA-Reparatur, was Gewebesch~den der Antitumortherapie verhindert bzw. reduziert. Fragestellung: Die zytoprotektiven Effekte und das therapeutische Potential von ETHYOL sollte bestimmt werden. Methode: Umfangreiche pr~k]inische Untersuchungen mit verschiedenen Tumoren, darunter auch Mamma- und Ovarialkarzinome, und unterschiedlichen Zytostatika sowie ein ausfQhrliches klinisches Entwicklungsprogramm, welches mehrere Phase-llund -lll-Studien umfaP~te,wurden durchgefOhrt. Ergebnisse: Die pr~klinischen Studien zeigten dab Amifostin vielf~ltige protektive Effekte aufweist. Die antitumorale Wirksamkeit unterschiedlicher Zytostatika (Alkylantien, Platinderivate, Anthrazykline und -chinone, Taxane, Vinca-Alkaloide u.v.a.m) und der Strahlentherapie wurde dabei nicht reduziert, in einigen Fallen sogar verst~rkt. Das klinische Programm ergab ein breites zytoprotektives Spektrum bei akuten und kumulativen, h~matologischen und nicht-h~matologischen Toxizit~ten der Chemo- und Strahlentherapie: Eine randomisierte Studie mit 242 Ovarialkarzinompatientinnen, die ohne bzw. nach Vorbehandlung mit ETHYOL eine Kombinationstherapie mit Cyclophosphamid und Cisplatin erhielten, zeigte eine signifikante H~imatoprotektion mit Reduktion Neutropenie-bedingter Komplikationen, eine signifikante Nephroprotektion vor kumulativer Toxizit~t von Cisplatin sowie eine Reduktion der Inzidenz und Schwere ven Neuro- und Ototoxizit&t. Weitere Studien ergaben u.a. eine Reduktion der Carboplatin- und Mitomycin C-induzierten Thrombozytopenie, der Paclitaxel-bedingten Neurotoxizittit, der radiogenen Toxizitat und eine raschere hamatopoetische Regeneration nach KMT. Eine Beeinflussung der antitumeralen Wirksamkeit wurde in keiner Studie beobachtet. Schlul3folgerung: ETHYOL ist ein gut vertr~gliches und wirksames Zytoprotektivum mit einem grol~en therapeutischen Potential zur Verhinderung bzw. Reduktion akuter, kumulativer und sp~ter Toxizit~t. Sein Einsatz im Rahmen onkologischer Therapiekonzepte ermSglicht eine Verbesserung der therapeutischen Breite und Vertr~glichkeit sowie eine Reduktion der Folgekesten.
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PI.ST.16 Analoga yon Cephalostatinen: Eine neue Substanzklasse von Z y t o s t a t i k a H . - J . G r i l l , M . A r m b r u s t e r , R . J a u t e l a t t, R . K r e i e n b e r g , e t al. Endokrinologisches und Onkologisches Labor (EOL), U n i v . F r a u e n k l i n i k U l m , I n s t i t u t fiir O r g a n i s c h e C h e m i e 1, U n i v e r s i t / i t H a n n o v e r Fragestellung: Cephalostatine, isoliert aus dem marinen RShrenwurm
Cephalodiscus gilchristi, sind pyrazino-bis-steroidale Alkaloide. Sie gehOren zu den Substanzen mit der bislang hechsten nachgewiesenen Zytotoxizitat (unterer nM-Bereich). Der biologische Wirkmechanismus dieser neuen Zytostatikaklasse ist bislang ungeklart. Am Institut far Organische Chemie in Hannover und dem Institut for Arzneimittelchemie (Schering AG) werden Seriensynthesen zur Entwicklung yon Analoga des Naturstoffs durchgefahrt Vom EOL wurde ein Screeningverfahren an Ovarial-, Mamma- und Korpuskarzinomzellinien zur Charakterisierung der Zytotoxizit~it entwickelt. Methoden: In einem Pilotprojet wurde modellhaft die Zytotoxizitat yon 2 Cephalostatin-Analoga (6-Hydroxyketon, polar; Diketon, unpolar) an je 5 Cisplatin-sensitiven und -resistenten Ovarialkarzinomzellinien mit dem MTTTest bestimmt. Die Zellinien sind charkaterisiert in Bezug auf verschiedenste funktionelle Parameter (p53 Mutationen, MDR1, MRP, GST=, EGF- und TGFe-Produktion, etc.) Ergebnisse; Es konnte gezeigt werden, da6 far die biologische Wirkung der beiden Modellsubstanzen die Polarit~t yon entscheidender Bedeutung ist. Zytotoxizit~=it(HD50, pmol/I) an Ovarialkarzinomzellinien Substanz sefl@itiv (n=5) resistent (n=5) Signifikanz Cisplatin 0,5 (0,2-0,8) 2,1 (1,5-2,6) p<0,01 Hydroxyketon 5,4 (1,5-9,7) 4,6 (2,4-7,0) ns Diketon 11,9 (7,0-16) 14,7 (13-17,5) ns Die Expressionsmuster der funktionellen Parameter wurden unter dem Einflu& der beiden Cephalostatine bestimmt. Schlu6folaeruno: Zur Zeit sind weitere 35 Analogs in diesem funktionellen Zytotoxizit~itstest in Untersuchung, um eine an der biologischen Aktivitat ausgeri6htete Synthesestrategie far ein neues Zytostatikum zu entwickeln. P1.ST.18 G o s e r e l i n a z e t a t in d e r p a l l i a t i v e n T h e r a p i e des fortgeschrittenen Ovarialkarzinoms S.I. Schnohr Frauenklinik am Klinikum Erfurt Fragesteilung: [}asrezidivierende fortgeschrittene Ovarialka~zir~m stellt in den meisten F~llen eine inkurable ErkrankL~g dar. Bei der Wahl der Palllativtherapie esllte desha]b die Lebensqualit~t ~n den Ent,s d n e i ~ r o z e 8 einbezogen ~ , Dies ~ ~ andez~ll zu der Fr~e, ob sich dmch C~qq-Analo~ bei c h ~ u t / s c h vorbehax~lten Patientimen e3n Fo~cschreiten der F=rkrankung verhindern bzw. eine Rem&&sion e~zielen l ~ t . Methode: Seit Juli 199~ w~den 28 Patientinnen mit zezidivierendem Ovarialkarzincm mit G~erelinazetat (Zoladex *) bebandelt, Alle Patie~ifr~n hatten ~im~v eine adjuvante platinhaltige ~ p i e erhalten. Bei 13 P a t i e r f l ~ war zus~tz]_icheine Second line-Therapie und bei sieben P a t i e n ~ eine Third line-Therapie vorausgagangen. Die 4-~chentliche subkutane Zoladexapplikation erfolgte bis zum Auftreten einer ~ Progression. Erget~isse: Bei 64 % (18/28) de~ Patientirren kor/xtedes weitere Fortschreiten der Erkrankung um 8 Monate (2-30 Monate) verzSgart u~xL~n. Die Indukti~ einer pe~ciellen Remission, die eben£aZls 7 Mof~te (2-12 MoDate) ar~lielt,gelang bei 3 Patie~cirr~n, 8el 7 Patientirmen muBte w~en rascher Proc~ienz die Zoladexgabe nach 2 Monat,~ a ~ werden. Die beobachteten Nebe~virkungen waren unerheblich: 3 Patier$innen klagten ~ber leichte [belkeit, die ohne Behandl~g sistierte und 1 pr@,enopausale Patientin gab Hitze~allL~gen Schlu6folgarung: Der E/nestz von Goserelinazetat in der pallLativen ]herapie des re~divierenden Ovarialkarzinoms scheint bei minimaler BeeSrax~chtigung des Allgemeinzustandes eine mSgliche Altemati~e zLm pa]3/ativen Chemotherapie darzustellen.
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P1.ST.17 G e m c i t a b i n in der P a l l i a t i o n y o n O v a r i a l - und M a m m a karzinomen C . V i l l e n a - H e i n s e n , S. W a g n e r , D . M i n k , W. S c h m i d t Universit~itsfrauenklinik mit Hebammenlehranstalt, 66421 Homburg/Saar Gemcitabin (GemzatR) ist eine neuer Antimetabolit, tier seine Aktiviemg induziert und seinea Abbau behindert. Fragestellang: Evaluation der Vertrigfiehkeit und Anspreehen des neuen Anfimetabofiten Gemcitabin in der Palliation yon stark chemotherapeutiseh vorbehandelten Patientinnen mit Ovarial- oder MammakarZ~olnen. Methode: Laufende prospektive Phase- II- Studie zur Evaluation yon ldinisehen, hlmatolo£ischen und laborehemischen Parametern mater einem der zellul~ren Phosphirih'erangskapazitit angepaBten Schema mit Gemeitabin 1000mg/m2 KO i.v. (Flowrate:10 nag Gemeitabin/min) an Tag 1,8 und 15. Wiederholung an Tag 29. Ergebnisse: Bei derzeit 11 Patientinnen (i. 6 Fillen Ovafialkarzinom, in 5 Fillen Mammakarzinom, mittl. Performance- Status 65~ naeh Kamofsky) konnten derzeit 36 Zyklea ventbreicht werden (Bereieh:l-10 ZyHen). 33 Zyklen waren bezfiglich ihrer To"xazitlt evaluierbar, die gering ausfiel: Keine WHO- Tox. Grad 4, keine Alopezie, keine 0belkeit und Emesis wurden beobaehtet. In 4 Zylden zeigte sich eine Leukopenie und/oder Thrombopeale WHO- Grad 3. Bei 10 Patieutinnea fielen im lntervall allergisehe Hautreaktionen untersehiedliehen Grades auf, die mit prophylaktiseher Antihistaminlka~abe (H l - and H2- Rezeptorenblocker) und ggf. Cortieoidgabe vermieden werden konntea. 3 Petientinnen wiesen diskrete GPT/GOT- Erh6hungen auf. Eine konkrete Attssage fiber das Ansprechen kann derzeit noeh nicht genmeht werdea. SchluBfolgerung: Gemeitabin weist eine geringe subjektive und objektive Toxizitit im vorliegenden stark vortherapierten KoUektiv auf. Die mater dem angewandten Infusionssehema beobaeheteten Hautallergien konnten vermieden werden.
P1.ST.19 E r f a h r u n g e n m i t A S I - T h e r a p i e bei P a t i e n t i n n e n mit fortgeschrittenem, metastasiertem Ovarialoder Mammakarcinom R. Kurowski, H.-H. Zippel, M. Marquardt Stadtkrankenhaus Hanau Seit 1992 wird an der Fmuenldinik des Stadikrankenhauses Hanau in Zusammenarbeit mit dem Tumorzentnan der Universit~tffrauenklinik Heidelberg die aktiv-spezifisehe lmmanisienmg (ASI) bei Patientinnen mit konventianell austherapiertem, fortgeschritten metastasiertem Ovarial - oder Mammacarcinom durchgegtihrt. Fra~estellung: Ist bei diesem Krankengut ein nachweisbarer Benefit durch eine Tumorvaccinatian zu erzielen? Methode: Intraoperativ wurde bei den Patientinnen Tttmomaterial getrennt asserviert. Es erfolgte die Herstellang einer Tumorvaccine im Tumorzenmtm Heidelberg. Die Vaccination vatrde nach initialer Immunosuppression mit Epimbuein/Cyelophosphamid nach einem festgelegten Schema mit Interferon a./Intedeukin - 2 und entsprechender Begleitmedikation verabreicht. Ergebnisse: Bei 12 Ovarialcarcinomen wurden 6 Patientinnen mit bis zu 2 Zyklen, 5 Patientinnen mit 3-7 Zylden und 1 Patientin mit >7 Zyklen therapiert. In alien Fallen kormte eine Partial - oder Komplettremissian erreicht werden. Remissionsdauer 2-26 Monate. Bei 7 Mammacarcinompatientinnen warden 4 Patientinnen rail his zu 2 Zyklen, 1 Patientin mit -7 Zyklen therapiert. Bei 2 Patienfinnen Abbrueh nach 2 Zyklen. In dieser Gruppe kormte in 3 Fallen eine Partialremission erreicht werden. Remissionsdauer 3-8 Monate. Die Vert~glichkeit der Thempie war gut. Allgemein¢ Nebenwi&amgenwie Ubelkeit, Fieber und Schtittelfrost konnten in der Regal datrch die Begleitmedikation beherrscht werden. Selflul~folgerang: Aufgrand tmserer bisherigen Erfahrangen stellt die ASI-Therapie eine wertvolle Erg,-lnznag bestehender Behandlungsmethoden bei austherapierten Carcinompatientinnen dar.
P1.ST.20 Immunmonitoring unter supportiv unterstiitzter ASI-Therapie beim vorbehandelten fortgeschrittenen Ovarialkarzinom N. Simiantonaki, T. Ahlert, T. Klein, G. Bastert Universit/its-Frauenklinik Heidelberg Die Erhebung yon zellul~ren mul humoralen Immunparametern untcr eiaer Immtmtherapie erm0glidat anhand der beobach~eten-Vetanderungea die/malys¢ yon immtmologischen Effekten. Fragestellung: Aufwelche Imlnunkompattim¢~¢ wirkt die Kon~bilaation aus Tumorvakzi~, low-dose-Inledcukin-2/Interferon c~und low-dose ChennY,herapi¢? Methode; Zelluigtr¢ I n t m ~ mit dent S c h w ~ der Lymphozyteapl~rtotypisierungwurden be~ 16 Patieatinnen mittels durchfltr~zytomeuischerDreifat~en/Ffmfl~rameteranalyse bestimmL Neben Standard-Blutbildpatam~era wurd ~ demveiteren der Neoptevinwert mad die Imm-nkomplex~e exhobe~ Es wurde die Differew zwisChen dem Weft vet trod 14 Tage nactt Begmn der Therapie gebildet. Ergehntvse:Es finden sich Slatke Aktivierungen in allen Kompartimenten des l m m l l l l s ' y ~ , in~t3e$olldereaber im Bereich der sp~zifisehen Immunabwehr. Dabei kommt es zu einer relativcn Vermehrung yon CD4+CD45RA-HLADI~ Lymphozyten mit der Folg¢ einer Erh61mng der CD4/CDg-Rationes. Innerhalb des C D g - K ~ t e s finder sieh ¢i~ leichter Rackgang der CD28+Z¢llen, sowie eine starke Akdvierung aller SuNdasse~ Schluflfolgerungen: Die angewendete Immtmfl~rapie-Kombination flthrt m6glicherwe/¢ zu einer l~g~L~gung yon Helfet./Killer-Aklivierungeaim m~d a ~ dem l~ripheren Blnt. Der Riiekgang CD28+CDS+T-Lymphozyten nach Aktivierm~ k6nte ~ir ein Abwandern def Z¢llcn aus dera Bhtt ills G-ewebe sprechen. Du~h die Zyto]dne werden auda u n s p e ~ Immunaktivit~ten.er reieht die.die~zifi~hea.erff~zen.
P1.ST.21 Amifostin (Ethyol ©) in der gyniikologisehen Onkologie: neue lndikationen und Dosierungen? Eine Feasibility-Studie M. Geberth, H. Schmid, G. Wittmann, D. Wallwiener et al. Universit/its-Frauenklinik Heidelberg Amifostin (A) (740 - 910 mg/m2 i.v.) ist als supportive Therapie (TH) zur Reduktion des Neutropenie bedingten Infektionsrisikos bei Cisplatin(Cis)/Cyelophosphamid(Cye) bei Patientinnen(Pat) mit Ovarialkarzinom FIGO III/IV zugelassen. Fragestelinng: Sind nicht- h~natologisch bedingte Toxizit~tten (T) wie Nephro-, Neuro- und Cardio-T, Mucositis und Diarrhoe durch A besser beherrschbar? Methode: Nach antiemetiseher TH wurde A in 15 min. Infusion mit 740 mg/m2 oder 300 mg/m2 = 500 mg (5 min. Blutdruck - und Pulskontrolle) appliziert, 5 rain sparer die Chemo- TH. Bei 1-Tages TH mit Cis/Treosulfan ( n= 6), Cis/Pae (n=12) und Pac/Etoposid (n=3) wurde A mit 740 mg/m2 t~ber 21 Zyklen (Z) bei 7 Pat altemierend (Z 1-3-5) oder sequentiell (3 Z) eingesetzt, bei 3-Tages TH ( Cis/Pae/Cyc In=4] und Pac/Epirubiein/Ifosfamid [n=6] ) fiber 10 Z bei 5 Pat T wurden entsprechend oder analog der WHO -Kriterien evaluiert. Ergebnisse: Im interindividuellenVergleieh bei 7 Pat traten keine Nephro-, Cardin- T, Mueositis und Diarrhoe auf. Die Neuro-T (Paraesthesien) blieb bei alien Cis ( >500 mg/m2) vorbehandelten Pat gleich, nur bei 1 Pat trat eine Versehlimmerung ein. Myalgian und Arthralgien unter Cis/Pac waran bei allen Pat mit A deutlieh besser [ Bei den hochdosierten 3- Tages TH tratan unter A keine messba~ren T auf ( anfAer 1x Diarrhoe). Die A eigene T (Hypotonie) konnte durch rasche ~NaCI Infusion bei 3 von 11 Pat beherrseht werden, bei I Pat muBte die A Infusion unterbrochen werdan. Obelkeit war bei 4 Pat zu verzeiehnen, Erbreehan lx. Sehinflfolgerung: A ist ein effektiver Zytoprotektor bei aggresiven Chemo-TH. Bei nicht vorbehandelten Pat ist eine Dosierung yon 500 mg ausreiehend (3 Tages TH), bei vorbehandelten Pat (z.B. > 500 mg/m2 Cis) scheinen ht~here Dosierungen notwendig zu sein. Der Stellenwert von A mit neuen zytoprotektiven Indikationen l~tsstsich nur in prospektiv randomisierten Smdien evaluieran.
PI.ST.22 Primiire sequentielle Hochdosischemotherapie mit Stammzellsupport beim fortgeschrittenen Ovarialkarzinom: Eine Phase I/II Studie V.J. M6bus ~, N. Frickhofen 2, T. Volm ~, R. Kreienberg 1 Universit/itsfrauenklinik Ulm, 2 Innere Medizin III der Universit/it Ulm
PI.ST.23 Effizienz, Sicherheit und Vertriigliehkeit von rh-Interleukin-3 (IL-3) als supportive Therapie begleitend zur earboplatinhaltigen Chemotherapie bei Patientinnen mit Ovariaikarzinom M. Fock, H. Mcden, W. Kuhn Univcrsitfits-Fraucnklinik G6ttingen
Trotz neuer Substanzen in der Pdm~rtherapie bleibt Pine Therapieoptimierung des fortgeschdttenen Ovadalka=inomes unver~ndert ddngUch. Die konsequente Steigerung von Dosisintensit~lt und Gesamtdosis erschpint bei dem prim~lr chemotherapiesensiblen Tumor erfolgversprechend. Fragestellung: a) Definition der maximal praktikablen Dosis einer sequentiellen Hochdosischemotherapie (HDCT) unmittpibar postoperativ b) Beurteilung der Idinischen Remission und des rezidivfreien 0bedebens+ Methode: 8 Petientinnen (Pat.) im Stadium FIGO III und IV wurden mit einer sequentiellen HDCT behandelt. 3 Pet. erhielten Pine Mobilisationstherapie mit 2 Zyklen PaclitaxellCisplatin (135 mg/m2 und 75 _2nlg/m2), 5 Pet. eine Therapie mit Pactitaxel/Cyclophosphamid (250 mg/m und 3 g/m2). Pedphere Stammzellen warden nach jedem Zyklus unter Gabe von G-CSF (10 ~tg/kg/Tag) gesammelt. Die HDCT bestand bei 3 Pet. aus 2 Zylden Carboptetin/Cyclophosphamid (AUC 15 mg/ml/Min, und 1,5 g/m') sowie 1 Zyklus Carbopletin, Etoposid und Cyclophosphamid (AUC=15, 1800 mg/m2 und 6,4 g/m2). 5 Pat. erhielten eine HDCT mit 2 Zyklen Carlx@etin/Paclitaxel (AUC=18 und 250 mg/m2) und 1 Zyklus Carbo;pletin, Etoposid und Melphalan (AUC=18, 1600 mg/m2 und 140 mg/m'). Ergebnisse: Unter der Mobilisationstherapie mit Paclitaxel/Cyclophosphamid konnten im Median 19,5x10%kg (Range 5-23, 8xl0"/kg) CD34+ Zellen pro Leukapherese gesammpit werden. Granulozyten >500tlxl und Thrembozyten >20000/~tl warden innerhalb von 14 Tagen nach Stammzpiltmnsplantation erreicht. Die HDCT wurde tolenert, Pine Grad IV Stometitis und ein vorflbergehender Hd~'vedust warden beobachtet. Alle Pat. erzipiten Pine klinische Komplettremission. SchlulMolgerung:Eine pdm/Ire HDCT des fortgeschdttenen Ovadalkarzinomes ist praktikabpi, stcher und klinisch vielversprechend.
Die Myelosuppression ist die dosislimitierende Nebanwirktmg carboplatin-haltiger Chemotherapien. Fragestellung: lm Rahmen einer prospektiv randomisierten placebo-kontrollierten Doppelblindstudie prtiftan wlr, inwieweit mit Interleukin-3 (IL-3) eine Dosisintensiviertmg der Chemotherapie gelingt. Methode: 12 Patiantirmen mit Ovarialkarzinom (FIGO-Stadium IIc-IV, 54-68 Jahre) wurden postoperativ mit Carboplatin (Dosierung nach KreatininClearance) und Cyclophosphamid (750 mg/m2) behandelt. Nach Randomisierung erhielten je 6 Patientirmen veto 3.-12. Zyklustag entweder rh-IL-3 (Dosis 5gg/kg KG s.c.) oder Placebo. Die Chemotherapie umfal3te 6 Behandlungen in dreiw6chigen Abstanden. Ergebnisse: Es wurden 47 Chemotherapien und begleitend 538 Injektionen appliziert. Die mit rh-lL-3 behandelten Patientinnen hatten geringere h~tmatologische Nebenwirkungen, was sich in einer beschleunigten Erholung der Werte ~ r neutrophile und basophile Granulozyten, Thrombozyten und Retikulozytan zeigte (signifikant hOhere Werte am 21. Zyklustag). Die Einhaltung von vierwOchigen Therapieintervallen war in der IL-3-Gruppe signifikant haufiger mOglich (73% vs. 44%). Eine Dosisintensivierungder Chemotherapie mit dreiw6chigen Zyklen gelang mit Hilfe der IL-3-Therapie nieht signif'tkant hauflger. Die Nadirwerte blieben durch IL-3 in der hier vorganommenen Dosiertmg unbeeinflul3t. Als Nebenwirkungen der IL-3-Therapie wurden Kopfschmerzen, Fieber, grippeahnliehe Symptome, Hautund GesichtsrStung (zumeist WHO Grad I oder II) beobachtet. Schluflfolgerung: Die supportive IL-3-Therapie begleitend zur carboplatin-haltigen Chemotherapie erm6glieht im Vergleich zur Placebogruppe eine bessere Einhaltung vierw0chiger Behandlungsintervalle, da durch diese Zytokinbehandlung eine schnellere Regeneration der hamatologisehen Parameter herbeigeffihrt werden kann.
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PI.ST.24
P1.ST.25
Chemotherapie des Ovarialkarzinoms: unterschiedliche emetogene Potentiale verschiedener Platin-haltiger Therapien
Verletzungen des Chemotherapieprotokolls beim Ovarialkarzinom - Ursachen und Konsequenzen
U . C r a m e r - G i r a u d , A . d u B o i s , W. V a c h l, H.-G. Meerpohl St. V i n c e n t i u s K h s K a r l s r u h e , ZDM Univcrsit/it Freiburg In der Behandlung des Ovarialkarzinoms werden Cisplatin (DDP) und Carboplatin (CBDCA) als Monotherapie oiler in Kombination mit Epirubicin (EPI) und/oder Cyelophosphamid (CTX) eingesetzt. Die Toxizitiit der versehiedenen Regime unterseheidet sieh z. T. erheblieh. FragesteUung: Vergleich des emetogenen Potentials von DDP und CBDCA als Monotherapie und in der Kombination mit CTX, EPI oiler beiden. Methode: Subgruppenanalyse yon Patientinnen mit Ovarialkarzinomen und Platin-haltiger Eintagestherapie aus einer prospektiven Antiemetikastudie mit Ondansetron. Therapieregime: CBDCA (400 mg/m2; n=66), DDP (80; n= 31), CBDCA/CTX (350/600; n=240), DDP/CTX (80/1000; n=127), DDP/EPI (80/120; n=22) und DDP/EPI/CTX (50/50/500; n=42). Analysiert wurde die Emesisffequenz an Tag 1 (dl), Tag 1-5 (dl-5) und der Sehweregrad der Emesis, gemessen an der Anzahl der emetisehen Episoden (EE) kumuliert tiber Tag 1-5. Ergebnisse: DDP besitzt ein h6heres emetogenes Potential als CBDCA. Die Kombination mit CTX erh6ht das emetogene Potential bei beiden PlatinAnaloga. Die Addition von EPI fiihrt zu einer weiteren Steigenmg der Emetogenitiit, aueh bei niedrigerer Platindosis (s. Tabelle). CBDCA
DDP
CBDCA CTX
DDP CTX
DDP EPI
DDP CTX/EPI
dt (%)
5
39
26
55
73
57
dI-5 (%)
30
52
44
71
77
83
EE
0.9
4.9
2,7
6,5
8,8
5,7
Schluflfolgerung: Das emetogene Potential verschiedener Platin-haltiger Therapien ist deutlich unterschiedlich. Bei der Therapiewahl sollte das emetogene Potential mitber~eksichtigt werden. Ein h6her emetogenes Regime sollte nur bei gr6Berer therapeutischer Effektivit~t eingesetzt werden.
S 22
J. v. P r i t t w i t z , K . M i i n s t e d t , S. S a c h s s e , H . V a h r s o n Universit/it s-Frauenklinik Giegen Bei einfacher und febriler Neutropenie im Rahmen zytostatischer Therapie muBte bis vor wenigen Jahren die nat0rliche Regeneration des Knochenmarks abgewartet werden, da keine Mmatopoetischen Wachstumsfaktoren zur Verfiigung standen. Die Verlfingerung der Therapieintervalle und / oder die Dosisreduktion stellen Vertetzungen der Therapieprotokolle dnr trod reduzieren die Dosismtensit~it. Fragestellung: Worin lagen die Ursaehen der Protokollverletzungen und welche Auswirkungen haben sie in Hinblick auf das l[rberleben der Patientinnen mit Ovarialkarzinom? Me&ode: Retrospektiv wurden klinisehe, laborchemische und h~natologische Parameter yon 211 Patientinnen, bei denen PECKombinationschemotherapien (Cisplatin 50 mg/mz, Epirubicin 60 mg/mz, Cyclophosphamid 500 mg/m2; 28q) vorgesehen waren, untereinander trod mit der Uberlebenszeit in Beziehung gesetzt. Ergebnisse: In 68% der Patientirmen wurde die PEC-Kombinationschemotherapie protokollgereeht durchgef0hrt. H6here FIGO-Stadien und initial niedrigere Thrombo- und Leukozytenwerte fanden sich h~iufiger in der Gruppe der nicht protokollgerecht behandelten Patientirmen. Die protokollgereehte Verabreichung der Chemotherapie hatte keinen Einflul3 auf die Uberlebenszeit. Ein leiehter Trend konnte fiir die Dosisintensit~t ermittelt werden (PI~s R ~ = 0,2093, pBre~tow= 0,0694, pr~rone.W~e= 0,0932). Schluflfolgerung: Die yon Levin und Hryniuk (1986) retrospektiv gefundene Dosis-Wirkungs-Beziehung beim Ovariatkarzinom konnte nicht ausreichend best/itigt werden. Myelotoxizit/itsbedingte Abweichungen yon Therapieprotokollen haben nut geringe Auswirkungungen auf die Uberlebenszeit.
V1.AH
V1.AH.01 10 Jahre Erfahrung m i t b r u s t e r h a l t e n d e r O p e r a t i o n e n a n tier U n i v e r s i t / i t s - F r a u e u k l i n i k E r l a u g e u m i t u n d o h n e N a c h b e s t r a h l u n g d e r o p e r i e r t e n Brust W J / i g e r 1 A . H . T u l u s a n 1, A . K a t a l i n i c 2, N . L a n g 1 1 Universit/its-Frauenklinik Erlangen, 2 I n s t i t u t fiir m e d i z i n i s c h e S t a t i s t i k
Mammakarzinom
Fragestellung: Kann bei brusterhaltender Therapie des Mammakarzinoms in bestimmten Untergruppen auf eine Bestrahlung der Restbrust ver-zichtet werden, ohne dal3 das Risiko for Lokalrezidive und Femmetastasen sich erh6ht ? Methode: Mammakarzinom-Patientinnen mit T 1-2 Tumoren und nicht zentralem Tumorsitz wurden durch Segmentektomie und Axilladissektion openert. Das Pr~iparat wurde in Grol~fltichenschnitten aufgearbeitet und entsprechend definierter histologischer Kdteden in Risikogruppen (RG I-IV) eingestuft. Bei Ausschlug definierter Risikofaktoren wurden auf eine Nachbestrahlung der Restbrust verzichtet. Ergebnisse: An der Studie nahmen 302 Patientinnen teil. Bei 165 PatienUnnen konnte auf die Bestrahlung verzichtet werden. Nach einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 7 Jahren entwickelten 34 (11.5%) Patientinnen Lokatrezidive und 60 (20%) Patientinnen Metastasen. Die Lokalrezidivraten zwischen bestrahlten und unbestrahlten Patientinnen unterschieden sich nicht. Die j~ihdiche Inzidenz von Rezidiven stieg von 1.4% im ersten Jahr bis zu 4.3% im ddtten Jahr nach der Operation. Danach lag das Risiko bei 1.5%. Das h~chste Rezidivrisiko hatten pr~imenopausale F~atientinnen mit Tumoren >2cm: 25% der bestrahlten und 41% der L~bestrahlten Patientinnen entwickelten Lokalrezidive. Das Risiko bei postmenopausalen Patientinnen lag dagegen zwischen 5% und 11%. Schlul~folgerung: Unter streng definierten histo-pathologischen Selektionskriteden ist eine brusterhaltende Operation des Mammakarzinoms ohne anschliegende Bestrahlung m6glich.
V1.AH.02 p53-Gentransfer beim Mammakarzinom
Tumorsuppression und G1-Zellzyklusarrest ohne transkritionelle p21WArI/ClPl_induktion bewirkt
S. W a n g , I . B . R u n n e b a u m , R . K r e i e n b e r g Universitfits-Frauenklinik Ulm Bestrahlung und Chemotherapiesind wichtige Bestandteile in der Behandlung des Mammakarzinoms. In gesunden Zellen induziert p53 nach DNA-Sch~idigungdutch Bestrahlung und Chemotherapieeinen G1-Zellzyklusstop oder einen programmierten Zelltod (Apoptose). p53 induziert dazu den Inhibitor Zyklin-abh~ngiger Kinasen p21WAF1/CIP1 Ftaqes/e//ung: Ist das p21-Gen der entscheidende Effektor des Zellzyklusregulators und Tumorsuppressorgensp53? Regulierenp53 und p21 den Zellzyldus unabh~ngig voneinander? Mo/hodon:PermanenteZellinienyon Mammakarzinomenwurdenals Modelleuntersucht: Identifizierung von MutaUonendutch Nukleotid-Sequenzierung,Retrovirus-vermittelter Gentransferyon p53 und p21, FACScanzur Untersuchungder Zellzyklusveranderungen, Nacktmausmodell zur Testung der Tumorentwicklung, differentielle RT-PCR und Immunzytochemie zur Untersuchung der p21-Expression. Das Konstrukt mit dem Promoterdes p21-Gensund dem Luziferase-Reportergenwurdezusammenmit intaktem p53 transfiziert. E/.qobn/sse. In den Mammakarzinomzellenmit endogenenp53 Mutationenwurdedurch retroviralen p53-Gentransferein ZellzykZusarrestin der G1-Phaseinduziert. Die p53rekonstitutiertenZellen entwickelten im Mausmodellkeine Tumoren mehr. p21 wurde frotz p53-Mutation exprimiert. Nach Transfer des intakten p53-Gens fand sich eine reduzierte Expression yon p21. Im p21-Gen fand sich keine Mutation. In der Kotransfektionvon p21-Promoterund p53-Gen,zeigte ~ch eine Repression,nicht eine Induktion der regulativenSequenzyon p21. Uberexpressionvon p21 fahrte zum G1Arrest. SchluS/olgerung: 1) p53 ist ein Zellzyklusregulatorund Tum0rsuppressorbeim Mammakarzinom.2) p53 kann in Mammakarzin0mzellendiese FunktionenObereinen anderen Regulati0nsmechanismusals durch Indukti0n v0n p21 aus0ben. 3) Die Effekt0rgeneyon p53 suchenwir derzeit mittels DifferentialDisplayauf.
V1.AH.03 Phase II-Studie zur Kombination von
Epirubicin und Paclitaxel (ET) in der first-line-Therapie d e s m e t a s t a s i e r t e n M a m m a k a r z i n o m (MBC) C. T h o m s s e n , H . J . L f i c k , A . d u B o i s , B. L i s b o a T U M i i n c h e n , M H H a n n o v e r , St. V i n c . K a r l s r u h e , UKE Hamburg Ffir das MBC wurden ffir die Kombination Doxorubicin/Paclitaxel in Phase l/lI Studien Ansprechraten yon 68 - 94 % beschrieben. Fragestellung: Ziel dieser multizentrischen Studie war es, Vertr~iglichkeitund Wirksamkeit der Kombination aus Epirubicin und Paclitaxel beim MBC zu (iberpriifen. Methode: 83 Pat. mit nicht vorbehandeltem MBC wurden mit Epirubicin (Arm A: 60 mg/m2, n=57; Arm B: 90 mg/m2, n=26) und Paclitaxel (3 Std., Dosiseskalation 175 mg/m2 - 225 mg/mz) in max. 10 dreiwOchentlichen Zyklen behandelt. Das Blutbild wurde wGchentlich, die Herzftmktion (RNV bzw. Herz-US) und das Ansprechen aUe 2 Zyklen tiberpr~ft. Bisher kormten 44 (A) bzw. 19 (B) Pat. mit 270 (A) bzw. 91 (B) Zyklen ausgewertet werden (Alter median 51 (A) bzw. 54 (B) Jahre; hormonrezeptomegativ 60 % (A) bzw. 53 % (B); ECOG 1 bzw. 0). In Arm A waren 27/53 Pat. adjuvant chemotherapeutisch (4/27 anthrazyklinhaltig) behandelt wo{den, in Arm B 6/19 (1/6). Ergebnisse: H~iufigste Nebenwirkung war die Neutropenie: WHO III+IV: 73% (A) bzw. 98 %(B). Im ~ibrigen erreichte nur die Alopezie WHO-Grad >2. Bei einer kumulativen Epimbicindosis von median 420 (A) bzw. 450 mg/mz (B) trat bisher keine klinisch relevante und keine apparativ nachweisbare Verschlechterung der Herzfunktion auf. In Ann A fanden wir ein Ansprechen (CR & PR) yon 68 % (CR 17%), in Ann B yon 86 % (CR 14 %). Oberhanpt kein Ansprechen auf die Therapie zeigte 1 Pat. in Arm A. ~chluflfolgerung: Nach den Zwischenergebnissen der vorliegenden Studie ist die Kombination von Epirubicin und Paclitaxel (ET) beim MBC wirksam mid tolerabel, lnsbesondere land sich bisher keine erh6hte Kardiotoxizit~tt.
S 23
V1.AH.04 Neoadjuvante (neo-)Hoehdosis (HD)-Chemotherapie
(CT) mit peripherem Blutprogenitor-Zell (PBPC)-Support (S) b e i m prim~iren H o c h r i s i k o ( N 1 0 + ) - M a m m a k a r z i n o m (MACA) D . W a l l w i e n e r 1, H . S c h m i d ~, U . H a h n 2, R . H a a s 2 e t al. Frauenklinik ~ und Med. Poliklinik z der Universit~t Heidelberg
V1.AH.05 Adjuvante Hochdosis-Chemotherapie (aHD-CT) mit peripherem Blut-Progenitor-Zell (PBPC)-Support beim Hochrisiko-Mammakarzinom (MACA) N . F e r s i s ~, U . H a h n 2, H . S c l u n i d ~, R . H a a s 2 e t al. Frauenklinik 1 und Med. Poliklinik 2 der Universitfit Heidelberg
Adjuvante I-ID-CT mit PBPC-S bringt beim N10+ - MACA einen 0berlebens (OAS)-Vorteil:bei eigenen 34 Patienlinnen(Fat) 80% vs (historischGABG-3) bei CMF 45% 3-lahres (J)-OAS. Bei neo-Cr liegt auaerdem 1. eia Tumormeaparametervor mad2. sind mehr bmsterhaltendeOperationenm6glich. Fragestellmag: Gibt esbei neo-HD-CTverzOgcmdeperiope,~aive(pop) Komplikationen? Methoden:12 Pat (median 35 J, 29 - 51) wurden vma 11/93 his 8/95 mit neo-HDCT + PBPC (Followup 14 (7-28) Monate [Mo]) behandelt. Nach Sichemng des MACA dutch Core-Cut-Biopsie(nffil0:T>3cin, n--2: Tgd; tastbareaxill/ire [ax] N) und Staging (MOO2)wurde eine primC.eax Lymphonodektomiedurchgefohrt.Bei N10+ erfolgten2 Indukfionszylden'(IZ)(Epir~icin 120, Ifosfamid7500 rag/m2 + G-CSF) mit Harvestingder PBPC sowie 2 x HD-CT (Carbophtin 900, Epirubicin 180, Ifosfamid12000 mg/m2 + PBPC). Die Bmst wurde nach den 2 IZ oder nach der 1. oder 2. HD-CT operiert, Alle Pat erhielten simultan Goserelia, eine postoperative An~abiotikaprophylaxeund adjuvante Strahlenfl~erapie.Die geplante CTDanerwar (3+3+5+5) 16 Wochen. Ergebnisse: Alle 12 Pat leben noch. A~er der kalkuliertenMyelo-Toxizitgtt(Tox) trat nur 3x MucositisWHO °3 auf, sonst keine weitere Tox °3/°4! 10 Pat waren Responder (FR + CR), 2 Minimal- Responder (MR: < 25%). 1 MR entwickelte nach 21 Mo Knochenmetastasen,die 2. MR nach 8 Mo ein kontralateralesMACA. Der Operationszeilpunkthatte Einflufi auf die P,emissionsmte (4 pCR nach der 1. bzw. 2. HD-CT). Es traten keine die Therapieplanungbeeinflufiendepop Komplikationenauf. Schlullfalgermag: Eine neo-I-ID-CHmit PBPC ist bei guter Vertr',lgliehkeitmater Einhaltung der geplantenTherapiedauerd u t c h . Bevorjedoch dieser Ansatz in eine randomisierte(GABG-)-StudieEingang finder, sind weitemFmgen abzukl~ren: 1. ist 1 IZ attsreichend,2. miissenweitere (nicht kreuzresistente!)Substanzen integriertwerden7
Fraffestellun~: Patientinnen (Pat.) mit MACA, bei denen 10 und mehr (NI0+) axill~re Lymphknoten befallen sind, geh0ren zu einer Hochrisikogruppe, in der nach 10 Jahren <10% der Pat. noeh leben. Deshalb ist es notwendig, bessere adjuvante Therapieformenzu entwickeln. Wit haben in einer Phase- II Studie versucht, mit 2 dosisintensivierten Induktionszyklen (IZ) mad zwei aI-ID-CT mit PBPC-Support Rezidivfi'eiheit und Gesamt~berleben zu verbessem und therapiebedingteMortalitat (W. Peters 9,3% ! ) zu vermeiden. Methode: Von 9/1992 his 12/1995 wurden 34 pr'dmenopansalePat. mit primarem MACA im Stadium II und Ill mit N10+ behandelt. Das Alter betrug median 41 Jahre ( 23 -51). PBPC wurden w~hrend der G-CSF unterstUtztenRekonstitution naeh dem zweiten IZ (Ifosfamid 7,54/m~ / Epirubicin 120mg/m~) gesammelt. Die aHD-CT bestand aus 2 Zyklen Ifosfamid 12g/m2, Epimbicin 180mg/mz und Carboplatin 900mg/m2 . Zur Vermeidung an~nisierender Blutmagenmad als adjuvante Hormontherapiewurde simultan Goserelintiber 2 Jahre gegeben. Ergebnisse: Leukapheresennach dem 2. IZ erbrachten ausreichend CD 34+ Zellen (>5,0x 106/kg) fRr den Support von 2 sequentiellen aI-ID-CT. Die Daner der Granulozytopenie(< 0,5 x 106/1)betrug median 8 Tage, die der Thrombozytopenie (< 20 x 106/1) 5 Tage. Es trat kein therapiebedingterTodesfall auf. Unter den ersten 12 Pat. entwickelten 2 eine chronische, nicht dialysepflichtigeNiereninsuffizienz, was sparer bei pro~ahierter Infi]sionsdanernicht mehr anftrat. Far die 34 Pat. betrug das Gesam~berleben nach einem Follow up yon median 18 Monaten ( max 35)80%. Sehlullfob,erum/: Die Tandem - aHD-CT mit PBPC-Support ist beim N10+ MACA eine effektive Therapie mir relativ geringer Toxizitat. Nach der Hochrisikozeit von 3 Jahren ist das Gesamttiberlebender Pat. mit aHD-CT (80%) besser als in einem historisehen Kollektiv mit CMF bzw.FEC -Behandlung (45% bzw. 55% in der GABG-3 Studie).
VI.AH.06 T a x o l als , , F i r s t line" T h e r a p i e " d e s m e t a s t a s i e r t e n M a m m a k a r z i n o m s i m V e r g l e i e h zu e i n e r F N C - P o l y chemotherapie G . W i e l a n d , W. Jfiger, N . L a n g Universit/itsfrauenklinik Erlangen
V1.AH.07 Eine Arbeitshypothese zur Metastasierungskaskade beim Mammakarzinom M . U n t c h , C. N e s t l e - K r / i m l i n g , G . K o n e c n y , H . H e p p K l i n i k u n d P o l i k l i n i k fiJr F r a u e n h e i l k u n d e u n d G e b u r t s hilfe, K l i n i k u m G r o l 3 h a d e r n , L M U M i i n c h e n
FraaeFtellunw. Beurteilung der Effektivitfit von Taxol zur Erstbehandlung von Metestasen des Mammakarzinoms. Die Effektivitfit soil mit einem etablierten Schema (FNC) verglichen werden. Methode: Im Zeitraum Yon Mfirz 1994 bis Dezember 1995 erhielten 33 Patientinnen zwischen 3 und 10 Zyklen Taxol Im Abstand von 21 Tagen. Die Dosierung betrug 200rag/m2 im 1. Zyklus, 225 rag/m2 im 2. Zyklus und 250mg/m in allen we'deren Zyklen. Die Anwendung erfolgte als 3-st0ndige Dauerkffusion rail empfohlenerBegleitmedikation.Nach jedem 3. Zyklus erfolgte ein Metastasenscreening. 4 Seit 1985 wurde bei Patientinnen mifMetastesen eines Mammakarzinomsdie FNC-TherapiedurchgefQhd. Davon erhielten 30 Patientinnendiese Thempie als ersteTherapienach der Metestesierung. Die Dosierung.betrugfor 5-Fluorouracil 500rag/m2, fQr Novantron 10rag/m2 und for Cyclophosphamid 500mg/m2. Die Applikation erfolgte als Bolusinlektion Ober 6 Zyklen im Abstand von 28 Tagen, Nach AbschluB der Therapie erfolgte ein Screening. Eraebnisse: Bei der Taxoltherapie konnte bei 1 Patientin eine komplette Remission und bei 10 Patientinnen eine padielle Remission erreicht werden, Die objektive Ansprechrate betrug demnach 33 %. Im Vergleich dazu konnte bei der FNC-Therapie bei 2 Patientinnen eine komplette Remission und bei 14 Patientinnen eine partielle Remission diagnostizied werden. Dies entspricht einer objektiven Ansprechrate bei dieser Therapie von 53 %. Bei der Tmoltherapie trat bei 5 Patientinneneine NeurotoxizitfitWHO-Grad 3 +4 auf, die bei 2 Patientinnen einen'l'herapieabbruch erzwangen, bei der FNGTherapie zeigten sich keine neurologischenNebenwirkungen. EIne vollstAndige reversible Alopezie hatten alle Patientinnen die Taxol erhielten und nur eine Patientin der FNC-Therapie.Unter Hfimatotoxizit,~tWHO-Grad 3 und 4 litten bei der Taxoltherapie 4 Patientinnen und bei der FNC-Therapie5 Patient~nnen. SchluOfoloeruna: Die Behandlung mit Taxol als Monotherapie war beim Mammakarzinom schlechter als die Kombinationstherapiemit FNC.
Fragestellung: Bei der Mehrzahl der Mammakarzinompatientirmen
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ist die Erkranlmng zum Zeitpunkt der Diagnose auf die Brust bzw. Axilla besehrankt. Die Zusammenhinge zwischen metastastischem Potential des Pfimartumors und der Tumorzelldissemination shad bisher nur d0rftig untersucht worden. Methode: Es wurden 467 Mammakarzinompatientinnen zum Zeitpunkt der Primartherapie tmtersucht. Aus dem Prim~tumor wurde mittels Triton X-Extraktion der Proteasegehalt an U P A (Urokinasetyp Plasminogenaktivator) und PAI- 1 (Plasminogenaktivator Inhibitor Typ 19 bestimmt. Ira Knochenmark yon jeweils 4-6 Aspirationsstellen wurde die Anwesenheit yon disseminierten TumorzeUen mit monoklonalen Antikorpem gegen die Zytokerathae 8, 18 land 19 nachgewiesen. Die Definition der Cut off-Werte war: U P A 3 ng/ml, PAI-1 14 ng/ml und TumorzeUstatus positiv versus negativ. Ergebnisse: Bei 30% der Patientinnen waxen disseminierte Tumorzellen im Knochenmark nachweisbar. Bei 16% der lymphknotennegativen Patientinnen waren eine oder beide Proteasen erh6ht und Tumorzellen im Knochenmark nachzuweisen. In der multivariaten Analyse war bei dieser Patientirmengmppe PAI-1 der starkste pr~.diktive Faktor far krankheitsfreies und Gesam~berleben. Schluflfolgerung: Oben genannte Faktoren shad in der Metastasierungskaskade maflgeblich beteiligt. Randomisierte Studien, hasbesondere bei der nodal negativen Gruppe, werden zur Zeit durchgetlihrt, um den EinfluB dieser Faktoren auf systemische Therapieschritte zu untersuchen.
V1.AH.08
V1.AH.09
Prognostisehe l~lberlegenheit des Tumorzellnaehweises im Knochenmark gegeniiber dem Nodalstatus beim primiiren Mammakarzinom
Wertigkeit der Tumormarkerbestimmung in der Naehsorge des Mammakarzinoms
I . J . D i e l , E . F. S o l o m a y e r ,
D. Wallwiener,
Universitiits-Frauenklinik,
Voss-Str.
1 Frauenklinik Finkenau, 2 Universit~its-Frauenklinik
G. Bastert
9, 69115
Heidelberg
Fragestellung:Der Lymphknotenstams gilt bei der prognostischen Einsctfftlzung des primaren Mammaka~inoms derzeit als potentester Faktor. Allerdings erleiden 20-30% der nodainegativen Patientirmen ein Ferrtrezidiv. Der Nachweis von mikrometastatisehen Zellen im Knochenmark steht als ,,Disseminationsanarker" in direkter Konkurrenz zum Nodalstatus mad kOnnte diesen bei entSlm~hender Validierung ersetzen. Methode:Seit 1985 wurde an de* UFK Heidelberg bei 1026 Patienfinnen mit primarem Mammaka_whnom eine intraoperative Knochenmarkaspiration durchgef0ahrt. Das Knochenmark vatrde differentialzenrifugiert. Die angereieherten Interphasezellen wurden ausgestriehen mad mit einem mAK 8agen des tumorassoziierte Glykoprotein TAG 12 immmazytoingischmarkiert. Ergebnisse: Ira Knoehenmark ven 428 Patientjnnen (42%) wtlrden epitheliale EinzelzeUen nachgewiesen. Erstaunlieherweise war die Detektiensrate sowohl im Kollektiv der Frauen mit Tumoren < 2cm (T1), als auch in der Ga-uppe der Nodainegativen bei 31%. Die Regressionsanalysen berechneten den Tumorzelinachweis als urmbhangigen und wichtigsten Faktor, gegenttber den etabllerten Kritelien. Naeh einem medianen Follow-Up yen 40 Monaten batten 176 Patientinnen eine Metastasiermag erlitten; 73 Frauen waren verstorben. In beiden Kollektiven lag die Detektionsrate mikrometastatischer Zellen zum Oparationszeitpankt (iber 80%. Es wltrde ein dichotomer Vergleich der beiden Prognosefaktoren Tumorzellnachweis und Nodalstatus mittels Regressionsanalyse durehgefllhrt. Bei Patientinnen mit Tl-Tumoren (n=408) wu_rdeftlr den Zelhmchweis einen P-Weft yen <0.001 (RR 13.9), hingegen flit den Nodelstatus einen P-Weft von 0.096 (RR 1.9) errechnet. Die Komplikationsrate der Knochenmarkaspimtimalag mater 1% (Lymphenodektomie 15%). SchluSfolgerungen: Der Naehweis ven Tumoreinzelzellen im Knochemnerk von Patientinnen mit primarem Mammaka_rzinomist eine einfaehe mad komplikationsarme Methode, deren prognostische Werfigkeit im Hinblick auf eine subsequente Fernmetastasiereng erwiesen ist. Unsere Ergebnisse zeigen, dab der Zellnachweis als Marker fi).r eine systemisehe Erkrenkamg einen hOheren Stellenwert besitzt, als der Nodalstatus (insb. bei Frauen mit kleinen Mammakarzinomen). Derzeit ist eine Studie geplant, bei der eine Subgruppe von Patientimaen (T1, IdEa. und smaogr. NO) randomisiert wird. Die eIne H/ilffe der Frauen wird wie hisher lymphonodektomiert, bei der o.nderen Hfllffe der Fmuen wird nar eine Ttmaorzellbestimmmagim Kncchenmark dgrehgefahrt. Wit hoffen, damit die Komplikationsrate drastiseh zu senken (bei gleieher prognostischer Validitiit) und die Kmnkentmusverweildauer erheblieh zu verkltrzen.
A. Riick 2 p. Schmidt-Rhode
3 Institut
ffir Biometrie
1, K . - D .
S c h u l z z, H . P r i n z 3
Hamburg, Marburg, und
Statistik,
Marburg
Die Tumormarkerbestimmung ist etabliert in der Veflanfskontrolle von Mammakarzinom-Patienten. Bisher vorliegende Daten rekrutieren sich jedoch iiberwiegend ans retrospektiven Analysen. Die vorliegende prospektive Studie sollte kltiren, inwieweit die Tumormarker CA 15.3 und CEA in der Nachsorge yon Mammakarzinom-Patientinnen in tier Lage sind eine friihzeitige Metastasierung (vor klinisch and apparativ sichtbaren Ver~ndenmgen) anzuzeigen und mit welcher Sensifivittit und Spezifit~t dies m6glich ist. In den Jahren 1986 bis Ende 1988 wurden insgesamt 218 Patientirmen aus der Nachsorge der Uni.-Frauenklinik Marburg fiir die Studie rekmtiert. Die Untersuchungen erfolgten gemaB den Hessischen Nachsorgerichtlinien. Alle 3 Monate wurde eine Tumormarkerbestimmung durchgefiihrt. Sah diese pathologisch aus, wurde der Weft noch 2 mal in Abstiinden von 4 Wochen kontrolliert und bei weiterem pathologischen Ergebnis eine fI~hzeitige klinische and apparative Diagnostik eingeleitet. Zur Auswertung kamen 187 Patientinnen; die mittlere Beobachtungszeit betrug 80 Monate. Die unter prospektiven Bedingungen gefundene Sensitivittit des CA 15.3 mit 40% und des CEA van 41% (in der Kombination 54%) liegt weit hinter den retrospektiven Daten zur(ick. Vor klinischer und/oder apparativer Sicherung yon Metastasen stieg das CA 15.3 in 24% der F~ille, in Kombination mit dem CEA in 35% der FAIIe an. Die Gesamtfiberlebensrate yon Patientinnen mit Tumormarkeranstieg war signifikant ldirzer als die der Patienfinnen, die keinen Tu~ormarkeranstieg aufwiesen. Dies korrelierte mit dem Tatbestand, dab im Falle von*'l'umormarkeranstiegensignifikant htinfiger eine fortgeschrittene Metastasierung (werm auch anfanglich latent) vorlag als in Ftillen fehlender pathologischer Tumormarkerkonzentrationen. Daraus muff man schlufffolgern, dab die CA 15.3 und CEA Tumormarker nicht zur Frtiherkenntmg eines Prozesses in der Nachsorge yon Mammakarzinom-Patientinnen geeignet sind. Pathologische Anstiege dokumentieren eine eher fortgeschrittene Metastasierung mit entsprechend schlechterer Prognose.
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P1.AH Mammakarzinom -
Diagnostik
-
PI.AH.01 Bedeutung der Qualit~itssicherung fiir den Erfolg eines mammographischen Brustkrebsfriiherkennungsprogrammes H. Junkermann, D. von Fournier Abteilung ftir Gyn/ikologische Radiologie der Universit/it Heidelberg Ziel des mammographischen Screenings ist die Senkung der Mortalit~t am Mammakarzinom. Eine Senkung der Mortalit~t um 30% ist fur Frauen yon 50 - 70 Jahren in randoalisierten Studien nachgewieseno Fragestellun~: Welche Bedingungen m~ssen erf~llt sein, damit die Ergebnisse dieser Studien in der flachendeckenden Versorgung reproduziert werden k6nnen? Methode: Auf der Basis mehrtagiger Besuche in international anerkannten Screeningeinrichtungen in Schweden, Holland, England und StraSburg wurde der Einflu~ unterschiedlicher Vorgehensweisen auf das Erreichen einer hohen diagnostischen Sensitivit~t bei gleichzeitiger Vermeidung unn~tiger weiterfOhrender Abklarungsma~nahmen und Biopsien analysiert. Ergebnisse: Erfahrungen in den Screeningprogrammen in Schweden, Holland und England haben gezeigt, da~ nut mit einer konsequenten Qualitatssicherung in der fl~chendeckenden Versorgung gleichgute Ergebnisse wie in den oben angef~hrten randomisierten Studien zu erzie!en sind. SchluBfolgerung: Zur Erreichung der angestrebten Mortalitatssenkung bei weitgehender Vermeidung ung~nstiger Folgen fur die teilnehmenden Frauen sind beim mammographischen Screening hochentwickelte Qualit~tssicherungsmaSnahmen entsprechend den europ~ischen Richtlinien auf allen Ebenen des Screeningprozesses erforderlich.
P1.AH.02 Diagnostische Genauigkeit verschiedener bildgebender Verfahren beim pr~ioperativen lokalen Staging von Mammakarzinomen A.-M. Funke 1, E. Pakos 2, Ch. Kuhl 3, T. Ebel 2, A. Hocke 1 Universit/its-Frauenklinik (Direktor: Prof. Dr. D. Krebs), 2 Pathologisches Institut (Direktor: Prof. Dr. U. Pfeifer), 3 Radiologische Klinik (Direktor: Prof. Dr. H.H. Schild), Universit/itskliniken Bonn Fragestellung: Welches diagnostische Verfahren gewtthrleistet eine optimale prSoperaUve Therapieplanung? Methoden: Folgende Untersuehungsverfahren wurden bei 10 Patientinnen mit klinischem Verdacht auf Mammakarzinom durchgef0hrt: 1. Rastermammographie in 2 Ebenen, 2. hochaufl0sender Mamma - Ultraschall (12 MHz Schallkopf), 3. dynamische konstrastverstSrkte Magnetresonanzmammographie (mit Gadolinium DTPA), 4. Positronen - EmissionstomograpNe (PET, nach i.v. Applikation von 5.0 mCi F -18 Deoxyglucose), 5. Mammaszintigraphie (nach i.v. Applikation von 20 mCi Tc-99 m MIBI). Alle Patientinnen wurden mastektomiert. Die Ablatlbnspr~parate wurden nach Formolfixierung in 3 mm dJcke Scheiben lamelliert, das Gewebe in GroBflSchenschnitten komplett histologisch aufgearbeitet (200 - 300 BI6cke pro Patientin). Ergebnlsse: Die versehiedenen Verfahren erbrachten groBe Diskrepanzen hinsichtlich der Gr0Be und Anzahl so,vie in EinzelfSIlen auch der Lokalisation der Tumorherde. In unserem Kollektiv hatten 80 % tier Patiantinnen mehr als ein Karzinom. Die Differenzlerung zwischen Uni- und Multifokalit~t gelang zuvedSssig nur durch die MR - Mammographie, so dab in mehreren FSIlen erst rnit Hilfe dieser diagnostischen Methode die Indikation zur Mastektomie gestellt werden konnte. Mammographisch wurde bei allen multifokalen Karzinomen nur ein Herd gesehen, sonographisch wurde in 50 % der FSIle die MultifokalitSt nicht erkannt. PET und Szintigraphie waren tier Kernspin - Untersuehung ebenfalls unterlegen. Die histologische Aufarbeitungstechnik deckte falsch positive Befunde der MR Tomographie auf. Dar0ber hinaus konnte gezeigt werden, dab Herde yon _<3 turn keinem apparativen diagnostisehen Verfahren zug~nglich waren. SchluSfolgerungen: Die Magnetresonanztomographie ist den anderen Methoden an diagnostischer Genauigkeit 0berlegen und for die Therapieplanung maBgeblich. Die ersten Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung der MR-Tomographie for den AusschluB einer MuitifokalitSt vor jeder brusterhaltenden Operation.
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P1.AH.03 M6glichkeiten und Grenzen der Mammographie unter besonderer Beriicksichtigung des Mammakarzinoms: Ein Vergleich klinischer, mammographischer und histologischer Diagnosen P. Neumann, H.-H. Riedel, O. Camara Frauenkliniken Zwickau und Cottbus Das Ziel aller diagnostischen Bem~hungen in der Onkologie ist eine FrUherkennung der malignen Geschwfilste, denn vor allem durch nine rechtzeitige Entdeckung des Krebses in einem frfihen Stadium ist die Prognose zu verbessern. Fragestellung: In dieser Arbeit soll die Leistungsfahigkeit der prfioperativen Diagnostik des Mammakarzinoms untersucht werden, wobei im Beobachtungszeitraum aussehlieBlich klinische Untersuchungen und Mammographie betrachtet werden. Methode: In dleser retrospektiven Studie wurden yon 1989 bis 1992 480 Patienten behandelt. 508 Probeexzisionen und 504 prgoperative Mammographien wurden durchgef~hrt. Ergebnisse: 85 % der Patientinnen hatten einen palpablen Knoten in der Brust. 21mal wurde das Karzinom allein durch eine Mammographie diagnostiziert. Die Palpation ist nine unverzichtbare Grundlage in der Mammadiagnostik. Ihre Sensitivit~t ist i00 %i die Spezifit~t hingegen nur 20,3 % und die diagnostische Treffsinherheit 56,7 %. Die Sensitivit~t der Mammographie lag bei 87,9 %, die Spezifit~t bei 67 % und die Treffsicherheit bei 76,6 %. Die Treffsicherheir der Mammographie unter besonderer Ber~cksichtigung der Dignitatseinordnung yon Mikrokalk lag bei 81,2 %. SchluBfolgerung: Die Mammographie ist die sicherste und im Augenblick effektivste Methode der Brustkrebsfrfiherkennung.
P1.AH.04 Erfahrungen mit der mammasonographischen Dignit~itsbeurteilung bei 1742 Untersuchungen
P1.AH.05 Speckle-Muster-Reduktion, ein Verfahren zur Verbesserung der B-Bild-Analyse in der Mammasonographie
U. Nitschke, O. H e i ne Frauenklinik am Klinikum Erfurt D i r e k t o r : U n i v . - P r o f . D r . m e d . U . B. H o y m e
W. B a d e r ~, R. B a u e r 2, M . S c h t i B l e r ~, W. H a t z m a n n ~ Frauenklinik der Universitfit Witten/Herdecke am Marienhospital Witten z I n s t i t u t fiir B i o m e d i z i n i s c h e T e c h n i k d e r U n i v e r s i t / i t Stuttgart
FragesteLIung: M~glichkeiten und Grenzen der sonographischen Oignit~sbeurteilung van Mam~umoren. Methofle: Yen Januar 1994 bis Dezenber 1995 wurden 1742 ma~masonographische Untersuchungen dumchgefOhrt. Die Beschreibung der senographischen Befunde erfolgte nach den Oblichen Kriterien. In 578 F~llen kennten die erhoberen 8efunde histologisch korfcrollier'c werden. Anhand der histologisch abgekl~,f~enBefunde wtmde die T r e f f s i ~ i t de~ pr~ioperativen Einsch~tzung 0beq3r0ft. Gleichzeitig karate der diagnostische ~ det" einzelnen senographischen Kriterien beurteilt werden. Ergebnisse: Bei der Dignit~t,se~sch~zung geleng es uns eine Treffsicherheit ven 90 %, bei einer Sensitivit~t von 87 % und einer Spezifit~t yen 86 % hinsichtLich dem Vorhersage von Nalignomen zu erzielen, wobei die Kriterien echoreiche~ Randwall so~rie der Randschatten den hSchsten diagnostisohen ~ besa6en, SchluBfolgerung: Diese Ergebnisse ~ i g e n die Mam~senographie als ein wichtiges diagnostisches Mittel zur individue]3en Therapieplanur~, bet dem Patientenberatung sowie de~ ErfcscheidungOber den (~ratior~odus.
P1.AH.06 Die Wertigkeit verschiedener Untersuchungsparameter in der Diagnostik der pathologischen Mammasekretion C. W i l k e , M . W e s s e l s , E. L e h m a n n - W i l l e n b r o c k , W. J o n a t Universitfits-Frauenklinik Kiel
Die nonpuerperale Mammasekretion ist ein ambivalentes Symptom, welches vor Einleitung einer Therapie einer differenzierten AbklQrung bedarf. Fraaestelluna: Anhand welcher Parameter I~il~t sich bei p a t h o l o gischer Sekretion am ehesten eine Dignit~itsprognose stellen? Methode; In einer retrospektiven Untersuchung wurden bei 128 wegen einer Sekretion operierten Patientinnen die klinischen, zytologischen und radiologischen Befunde hinsichtlich ihrer Aussagekraft Qberpraft. Emebnisse: Die Exfoliativzytologie zeigt sich nur in der Ca-Diagnostik zu 100 % spezifisch und ist sonst wenig sensitiv. Die Galaktographie ist mit 10 % / 25 % falsch negativen Befunden fnr Karzinome bzw. Papillome behaftet, die Differenzierung der Sekretfarbe mit 15 % / 15 % falsch negativen Resultaten. Schlu6folaeruno: Aufgrund der relativ schlechten Sensitivit~t und Spezifittit der einzelnen Untersuchungsmethoden ist bei der pathologischen Mammasekretion eine sorgfQItige klinische, zytologische und galaktographische Befunderhebung zu fordern um eine qualifizierte OP-Indikation stellen zu kSnnen.
Die Abgrenzbarkeit eines mammasonographischdarstellbaren Tumorbefundes ist ein wesentllchesKriterium zur Beurteilung der Dignit~t. Fragestellung: Ziel der Arbeit war die Entwicklung einer Software, um die Abgrenzbarkeit und Biometrie von mamasonographischdedektierten Tumoren zu optimieren. Methode: Ultraschall-B-Bilder sind aufgrund enthaltener Speckle-Muster, die dureh eine koh~ente 0berlagerung yon Ultraschallwellen entstehen, stark verrauscht. Dieses Rauschen entspricht einer physikalisch bestimmten Verteilungsfunktion, die eine Re-Analyse dutch Reduktion der Speckle-Muster erlaubt. Die entwickelte Softwarebasiert auf einem morphologischenFilter mit dynamisch angepaBterFenstergr6Be, der die statistischen Eigenschaften in einem definiertem Fenster untersucht. Ist darin ein homogenes Speckle-Muster enthalten, wird dieses eleminiert; enthglt dieses ein Objekt, wird das Fenster verkleinert und die Analyse wiederholt, bis eine scharfe Abgrenzbarkeit yon Tumoren erreicht ist. Ergebnisse: Die Ultraschallaufnahmen eines Gewebephantorns sowie 40 maligner Mammatumore wurden mit einem 7,5 MHz Linearscanner der Fa. Siemens (Versa) unter standardisierten Ger~iteeinstellungendurchgef/ihrtund auf einem Standard PC (Pentium-Prozessor 90) naehbearbeitet. Die entwickelte Software ben6tlgte fiir eme Speckle-Muster-Reduktmnemer B-Bdd Gr6Be von 256 x 256 Pixel ca. 15 sec. Die Abgrenzbarkeit der untersuchtenTumore war in Abh~ingigkeit der unterschiedlich angewandten Filter und Parameter deutlich zu verbessem, eine exakte Biometrie m6glich. Schluflfolgerungen: Die Speckle-Muster-Reduktion ist ein Verfahren, das die Abgrenzbarkeit yon Tumoren optimiert, die Biometrie vereinfacht und morphologischeStudien zur Tumorausbreitungerm6glicht.
P1.AH.07 V e r b e s s e r t die D o p p l e r s o n o g r a p h i e die Spezifit~it und Sensitividit der Mammasonographie? U . G e r m e r , P. M o n t z k a , U . G e m b r u c h , K . D i e d r i c h Frauenklinik der Medizinischen Univ. Ltibeck
Frage: Ist die Dopplersonographie als erg&nzende Nethode zur hochauf]6eenden B-Bi]d-Sonographie in der Differentialdiagnostik y o n Mammabefunden sinnvo]]? M e t h o d e : Bei t 1 6 r a d i o ] o g i s c h oder pa]patorisch diagnostizierten Nammabefunden erfo]gte m i t dem U]trascha]]gerAt Kranzb0h]er L o g i c 500 und e i n e r 7 . 0 MHz l i n e a r array Sonde elne B-Bi]dund Dopplersonographie, Die Dignit&t der Befunde wurde aufgrund der "k]assischen" sonographischen Kriterien eingesch~tzt. N i t dem g e p u ] s t e n D o p p l e r wurden die B]utf]uBgeschwindigkeiten in den Tumorarterien gemessen und d i e g A n g i g e n I n d i z e s erstellt: PI, RI, S/D. Nach E x s t i r p a t i o n der Befunde wurde retrospektiv der EinfluB der Dopplersonographie auf die Sensitivit~t und SpezifitAt der B-Bild Sonographie untersucht. Ergebnisse: Die Spezifit~t der B-Bild Sonographie l a g be1 9 2 . 5 % , d i e S e n s i t i v i t A t bei 71.4%. Eine Dopp]erf]owmessung k o n n t e b e i 91 ( 8 8 . 3 % ) d e r 103, mit einer durchschnitt]ichen Gr6Be y o n 22 mm, sonographisch nachgewiesenen Befunde unabh&ngig yon ihrer Dignit~t durchgefOhrt w e r d e n . Wurde e i n durchschnittlicher RI Ober 0 . 7 a l s karzinomverd~chtig gew~hlt, konnte die SensitivitAt der Mammasonographie auf 82,3% bei nahezu gleicher Spezifit~t (90.6%) angehoben werden. SchluBfolgerung: Nach u n s e r e n E r g e b n i s s e n kann die Dopplersonographie die diagnostische Sicherheit der Mammasonographie verbessern, auch wenn d i e b i s l a n g erstellten Dopplerindizes for die Mammadiagnostik unzureichend erscheinen.
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PI.AH.08 Die Farbdopplersonographie der Mamma: Einsatz zur Differentialdiagnose und pr~ioperativen Prognoseeinsch~itzung J.-U. Blohmer, C. Schmidt, R. Bolhnann, W. Lichtenegger Universitfitsfrauenklinik Charit6 Berlin
P1.AH.09 Kombinierte sonographische und dopplersonographische Beurteilung von Brusttumoren M. Schelling, J. Gnirs, K. T.M. Schneider, H.Graeff Frauenklinik u. Poliklinik der TU M/inchen, Klinikum rechts der Isar
Seit wenigenJahren wird Farbdopplersonographiebei der Untersuchung der Mammaeingesetzt. Fragestellung: Hat sich durch den Farbdopplerdie Sicherheitder prgoperativenDignit~itseinsch'~itzungverbessert?KOnnenaul3erdem Aussagenzur Prognoseaus der funktionelleoDurchblutungsmessung geinachtwerden? Methode: Vom Oktober 1992 bis zum Mai 1995 wurden 200 Patientinnen mit einenn Herdbefundder Mammamit dem UM 9 HDI (ATL, USA) pradperativ untersucht.Die pr~ioperativDiagnose wurde mit der der anderen Methoden(Palpation,Mammographie,Sonographie,MRT) und dem histologischenBefund verglichen.Die Wertigkeitder einzelnen Dopplerpammeterzur DflTerentialdiagnoseund im Vergleiehmit den etablierten Prognosefaktoren(TNM, Grading) wurde untersucht. Ergebnisse: Die Sensitivtit~tund Spezifit~t in der Erkennungeines Mammakarzinomslag bei der Farbdopplersonographiemit 82% bzw. 75% anter der der anderendiagnostischenMethoden.SignifikanteUnlerschiede zwischenbenigmenand matignenHerdbefundenbestandenbei folgenden Parametem: maximalesystoliseheund minimaleenddiastotische Geschwindigkeit(p=0~0098),ILl (p=0,035) (fin Vergleiehzur kontralateralenBrust), Anzahl der darstellbarenBlatflasse (p=0,0018), der Pixelverteihmg(Rand oder Zent~m) (p=0,00024),Pixelklassen (p=0,00001). Es besteht eine signifikanteKorrelation zwischendem postoperativen Lymphknotenstatusund der Pixelklasse (p-0,0097). Schluflfolgerung: Die Farbdopplersonographieverbessert nicht die Differentialdiagnostikvon Herdbefandender Mamma. Eine preoperative Prognoseeinsch~itzungerscheintmOglieh.
Die Dopplersonographie isJ; eine nichtinvasive Methode, die die diagnostische S~cherhelt tier Sonographle be1 Brusttumoren verbessern kmm. Fragestel!ung: Evaluierung der Aussagekraft von Sonographie, Dopplersonographie sowie deren kombinierter Bewertung bei Mammatmnoren. Methodik: lnsgesamt wurden bei 89 Patientinnen mit palpabtem Mammatumor vor Operation eine Uttrasehalluntersuchung incl. Dopplersonographie durchgef'titu1. Dabei wurden die gangigen sonomorphologischen Pa= rameter sowie mittels farbcodiertem Doppler die Parameter Vaskularisation, Blutfluggeschwindigkeit und Gef'~iBwiderstand untersucht. Mittels Multivarianzanalyse wurden die relevanten Parameter errnittelt und die Sensitivit~it und Speziflt~tt bei kombinierter Beurteilung bestimmt. Ergebnisse: Die histologische Diagnosesicherung ergab bei 59 Patienfinnen ein Mammakarz~inom, bei 30 Patienfinnen lag eine benigne Ver~inderung der Brustdriise vor. Dutch die alleinige sonographische Bewertung ergab sieh mfi den Kriterien Tumorbegrenzung und dorsale Schallausl6schung eine Sensitivit/it von 88% und eine Spezifit~it von 96%. Bei alteiniger dopplersonographischer Beurteilung anhand der Gef"aBwiderst/inde (Pl=Pulsatilit~itsindex und RI=Resistanceindex) ergab sich eine Sensitivkat yon 76% und Spezifit~it yon 87%. Die kombinierte Bewertung yon Sonographie und Dopplersonographie nach Gewichtung der Parameter lnittels der logistischen Regression konnte 86 .von 89 Manunatumoren richtig zuordnen (Validit~it 96%) entsprechend einer Sensitivit~it von 97% und einer Spezifitfit yon 96%. Die Parmneter Tumorbegrenzung, dorsale Schallausl6schung, PI und systolische Maximalgeschwindigkeit erwiesen sich dabei als die validesten und voneinander unabhangigen Faktoren. Sehlagfo!gemng: Die Sonographie und Dopplersonographie stellt in dem vorliegenden Kollektiv eine diagnostische Methode mit hoher Treffsicherheit dar. Darch die Kombination und Gewichtung verschiedener Bewertungskriterien kann die Aussagekraft der Methode optimiert werden.
P1.AH.10 Die sonographisch nachgewiesene Gefiifldichte beim Mammakarzinom - ein neuer Prognosefaktor? E Beldermann, Ch. Sohn, M. SchieBer, G. Bastert Universitfits-Frauenklinik Heidelberg
P1.AH.11
Bei dcr Beurteilung von Mammakarzinomen waren grol3e Unterschiede m der HOhe der Durchblutung zu verzeichnen, wobei eine Korrelation zu den fiblichen Prognosefaktoren zu bestehen scheint. Fragestellung2 Kann eine pr~ioperative Durchblutungsmessung Aussagen fiber das biologische Verhalten yon Mammakarzinomen zulassen? Methode: Mit Hilfe der MEM-Technik (Acoustic Imaging), welche langsamste Fliel~gesehwindigkeiten darstellt, wurden 263 Pat. mit invasivduktalem Mammakarzinom pr~ioperativ untersacht. Die Durchblutung wurde anhand der Anzahl dcr Farbpixcl bzw. Farbfl~ichen im Tumor abgescNitzt und entsprechend in Klassen eingeteilt. In Klasse I waren einzelne Farbpixel nachweisbar, in Klasse II eine Farbfl~iche und in Klasse III mehrere Farbfl~ichen. Postoperativ wurden die Ergebnisse der Durchblutungsmessungmit denen der Prognosefaktoren verglichen. Eygebnisse: W~ihrend in Klasse I und II die TumorgrN~e annahemd gleich war, fanden sich in Klasse III deutlich weniger kleine Tumoren. 89% aller Pat. in Klasse I waren Lk-negativ, 81% der Pat. mit Tumoren der Klasse III Lk-positiv. Bei Rezeptorstatus und Ploidie korrelqrte das schlechtere Ergebnis mit der h6heren Durchblutungsklasse. Die S-Phase fand sieh beim GroBteil der Patientinnen (70%) aus Klasse I unter 5% und bei einer grogen Zahl der Patientinnen (48%) aus Klasse III fiber 5%. SchluBfolgerung:. Zur Etablierung der sonographischen Durchblutungsmessung als Prognosefaktor beim Mammakarzinom werden noch gr613ere Fallzahlen von NOten sein, jedoch sehcint die Durchblutung einen Rficksehlufi auf das biologische Verhalten eines Mammakarzinoms geben zu k0rmen.
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Sonographische Kontrolle yon Mammakarzinomen, bei Patientinnen mit prim~irer Chemotherapie J.-P. F r e n z , E D e g e n h a r d t , A . H a r m s , H . J . L / i c k Zentrum Frauenheilkunde der Medizinischen Hochschule Hannover Zur Zeit wird in Studien die Wirksamkeit prim~irer (neoadjuvanter) Chemotherapien zur Behandlung von Mammakarzinomen untersucht. Fragestellung: Um den Tumorbefund kontrollieren zu k6nnen, ist es wichtig ein geeignetes bildgebendes Verfahren zu finden. Es stellt sich die Frage ob die Mammasonographie in der Lage ist, die Tumorver~inderungen unter einer Chemotherapie exakt zu erfassen? Methode: Alle Patientinnen die bei uns eine prim~ire ChemotheraPie erhalten haben, wurden bei jedem Kurs mammasonographischuntersucht. Die TumorgrOi3e wurde in 3 Ebenen ausgemessen und das Tumorvolumen berechnet. Mit Hilfe der Duplexsonographie wurden die Tumorgef~ge erfal~t. Das mit der h5chsten max. Systole kam jeweils zur Auswertung. Neben anderen Laborparametern wurde der Tumormarker Cat5-3 registriert. Ergebnisse: Bisher konnten 10 Patientinnen ausgewertet werden. Eine Abnahme des errechneten Tumorvolumens korreliert mit dem gleichzeitigen Abfall des Tumormarkers Ca 15-3. Bei son0graphischer Aufzeichnung von weniger als 3 Tumorebenen zeigten sich grSgere Schwankungen bei der Erfassung der TumorgrN~e. Beim Ansprechen der Chemotherapie zeigte sich eine Abnahme des Resistensindex (RI), von R~=0.78 auf ~ =0.70. SchluBfolgerung: Patientinnen die eine prim~ire Chernotherapie wegen eines Mammakarzinoms erhalten, kOnnen mit der Mammasonographie gut (Jberwacht werden. Bei der Erfassung der Tumormetrik ist ein standartisiertes Vorgehen hilfreich. Die Abnahrne des Rl's zeigt ein Therapieansprechen an, sollte aber im Einzelfall nicht 0berinterpretiert werden.
PI.AH.12 Nachweisbarkeit von Mammakarzinomen dureh Bildgeb u n g und Vorstellung einer neuen sonografischen Methode zur D e t e k t i o n u n d D i f f e r e n z i e r u n g K . R i c h t e r ~, R . - G . W i l l r o d t ~ F. O p r i 2, R . H a e r t e n 3 Radiologie Auguste-Viktoria-Krankenhaus, 2 G y n f i k o l o g i e U K ,,B. F r a n k l i n " , B e r l i n 3 Siemens AG, Bereich Medizinische Technik, Erlangen 15% der Mammakarzinome sind rOntgenmammografisch nicht detektierbar. : Kann die Sanografie diese Situation verbessem ? Methode: 182 Mammakarzinome bei 176 Patientinnen wurden hinsichtlich des Alters der Frauen, der Gr6fie des Tumors bei Entdecktmg, den Ergebmssen der praoperativen Bildgebung mad des klinischen Befmadesansgewertet. Alle Patientinnen wurden pritoperativ mit einer neuen sonografischen Methode untersucht, die eine rOntgenmammografieidentischePositioniermagder Brust zwischen 2 Platten verwendet. Durch systematische Bewegung eines Linearschallkopfes auf der oberen Platte erfolgt die Abbildmagdes Organs, wobei die untere Platte als Referenzreflektor diem, die sich auf dem B-Bild als hyperreflexive Linie darstellt. Finden sich innerhalb des Brustgewebes Karzinome, ist diese Linie in ihrer Reflexivitat gest6rt und angehoben. Unter Ausnutzmagdieses Effektes kann ein Gesamtbild der Brust als R e k o ~ o n des Referenzlinienprofils erstellt werden, welches die extrahierte Information aller B-Bilder enth~lt. Ein Prototyp eines solchen Untersuchmagsge~tes ( Smao-X) wurde bei 15 der Patientinnen mit 16 Karzinomen erprobt. grgebnisse: Bei jiingeren Fmuen erscheinen Karzinome vermehrt r6ntgennegativ bzw. simulieren gutartige Befunde. Diese Altersgruppe kOnnte deshalb yon einer zns~tzlichen systematischen Anwendung der Sonografie profitieren. Auch klinisch okkulte Befunde k6nnen mit der neuen Methode nachgewiesen werden. 1 kontralaterales klinisch okkttltes Karzinom wurde trotz umfangreicher pr~operativer Diagnostik mater Anwendung yon Mammografie mad konventimaeller Sonografie mit negativem Befund durch die neue Methode entdeckt. 4 Karzinome warcn klinisch, mammografisch und sonogralisch okkallt und wurden als Znfallsbeftmdebei der Abkl~ung gutartiger Befunde bei einer MRI- Untersuchung ( 3 ) oder bei der Operation ( 1 ) entdeekt. Schluflfolgerun2: Bei weiterer technischer Entwicklung der Methode kOnnte eine simultane R0ntgen- und automatisierte sonografische Untersuchung mOglicherweise die Nachweisbarkeit von Mammakarzinomen durch Bildgebang verbessern.
P1.AH.14 Untersuchungen
zu Silicon gefiillten Brustimplantaten
mittels sonographischer und MR-Spectrographischer Diagnostik - Entscheidungshilfe zur Explantation? H . - A . H a g e m a n n , M . S t r o t h m a n n , B. P f l e i d e r e r 1 Universit~its-Frauenklinik MOnster (Direktor: Prof. Dr. H . P. G . S c h n e i d e r ) , 1 Radiologische Klinik der Universitfit MOnster (Direktor: Prof. Dr. P.E. Peters) Anl~lieh der schr emotional geflLhrlert$il[tkonimplantat- Disk-~¢ion in dcr Offentlichkeit als aueh bci bc~roffcnc~aPatientinncn avaneiext die Sonographie in Korrelalion mit der MR-Bildgebmag sowie dcr IH.NMR-$pectrotlkopi¢zur spezifischen Eats0heidungshiffe bci dcr Frage, ob ko, servatrv~ Vorgehen, Explanlation oder Prothes~nweehsel angera~n vcc~dcnsollte: Frasestelhmg: 1st bei der langfrisligen KolRrolle yon lm#antatt~tgerinnCn die Prothese intakt, odes zeigt sic Z¢idaen einerRuptur7 W~che sind dies tugl wolehe Konsequenz folgt daraus7 Sind die praeogerativ gesehenen Beffundcintraol~rativ bestatigt' Methode: An bisher 68 Patientinnen wardo vergleiehend neben der Klinisehen Kantrolle trod der 7,5 MHz-Mammasonog~aphiemittels MR-Bildgdamg tier Mamma nnd der 1H-NMR-Sp¢¢trosk0pieder Naehweis von Silikon in der Brust sowi¢ in der Leber versuebt, lntraol~rative Be~zde warden korreliert. Ergebnisse: Eine hobo Korr¢lation zwisehen beiden bildgebenden Veffahren trod den intraoperativen Beftmden ist zu verzeichnen, (Faktor 16:1 fitr riehtig positive (defekte Prothes¢) Korrelation). SchluflJblgerung: Im Rahmen der Mamm~pmchstundeder UFK M~tnstexwird mittels Mantma~nographie und MR/MR.Speetroskopie ¢~neEntscheidmag,~ilfe den Tragerirmon von Brustsilikon-hnplantate~ geg¢~n b¢i der Fra$¢slelinng: Explantation vs. Prothea~awechsel vs. zuwattendes Verhalten. Die Tr¢ffsieherheit di¢,,~¢rdiagnostischet Veffahren ist signiflkant hoch, ~ aber noch exakter erart~itet werden. Evaluierte Kxiterien scheinen praxisrelevant reproduTJerbar.
PI.AH.13 Erkennung multizentrischer Mammakarzinome durch Magnetresonanztomogr aphie R . S c h u l z - W e n d t l a n d , S. K r f i m e r , K . D 6 i n g h a u s , N. Lang Universit/its-Frauenklinik Erlangen Fragestcllmag: Die pfiioperative Erkennmag multizentrischer oder ausgedehnt multifokaler Karzinome im Rahmen der komplementSren Mammadiagnostik ist yon besonderer Bedeutmag, da dies eine absolute Kontraindikation zur brnsterhaltenden Therapie darstellt. Die dynamische Magnetresonanztomographie (MRI) gilt heute Ms die sensitivste Methode zur Erkemamag invasiver Karzinome der Brnst. Es sollte deshalb untersueht werden, mit weleher Sensitivit~iteine Maltizentrizltiit dureh MRI gegeniiber Palpation, MammograpMe mad Sonographie diagnostiziert wird. Methode: Zwisehen 1.7.94 mad 31.12.95 wurde bei allen Patlentinnen, bei denen sieh aufgrmad von Palpation, Mammographie oder Sonographie der Verdacht auf ein multizentrisches Mammakarzinom ergab, znsiitzlich eine MRI durehgeftihrt. Alle diese Patientlnnen wurden sp~ter mastektomiert. Die Ergebalsse der postoperativen Histologie, insbesondere der Nachweis einer Multizentrizit~t im GroBfl/iehenschnitt wurde mit den Ergebnissen der bildgebenden Untersuehungen vergliehen. ~ : lma Untersuehungszeitraumwurde bei 46 P a t i e n ~ e n ein MRI dttrehgefiihrt. Pathohistalogiseh konnte letztendlich bei 38 Patientinnen ein multizmatrisehes Mammakarzinom im Ablationspr~iparat nachgewiesen werden. Von diesen 38 Patientinnan ergab rich der Verdaeht auf Maltizentrizit~t bei 18 (47 %) Patientinnen dutch Palpation, bei 25 (66 %) durch Mammographie, ~ei 30 (79 %) dutch Sonographie mad bei 34 (89 %) durch MRL Bei 8 Patientinnen fiihrte die MRI zu falsch-positiven Signalintensititsanreicherungen (proliferative Mastopathie mad Fibroadenom), olme dab sieh histologisch ein Korrelat fiir Multizentrizit~it fand. SchluBfolgermag: Die MRI ist die sensitivste Methode zur Erkemaung einer Multizentrizitiit beim Mammakarzlnom. Vet einer geplanten Mastektomie sollten - aufgrund der Spezififiit der MRI yon 79 % - Areale mit suspekter Signalintensit~itsanreieherung bei feMendem sonographischem Korrelat for Multizentrizit~it priioperativ marldert oder biopsiert werden.
P1.AH.15 Klinische Bedeutung der Positronen-Emissions-Tomograp h i e ( P E T ) m i t F D G in d e r D i a g n o s t i k y o n M a m m a t u m o ren und Lymphknotenmetastasen J. D o s e , N . A v r i l 1, M . S c h w a i g e r 1, F. J / i n i c k e Frauenklinik Hamburg Eppendorf, 1 Nuklearmedizinische Klinik TU Mtinchen Fragestellung: Untersucht wurden Sensitivitfit mad Spozifitlit von FDG PET in der Detektion von Mammakarzinomen und Lymphknotenmetastasen. Methode: Die Untersuchungen wurden an einem GanzkOrper-Scanner (ECAT 951/31, Siemens) durehgefiihrt. Nach i.v. Applikation yon 350 Mbq FDG warden Emissionsmessungen yon 40-60 Minuten p.i. sowie Transmissionsmessungen zur Schw~lchungskorrektttrdurchgeffdm. Ergebnisse: 84 Patientinnen mit 111 histologisch gesicherten Mammatumoren wurden prospektiv untersueht. Die visuelle Bildanalyse erfolgte anhand der Traceranreicherang im Brustparenchym. In Abhltngigkeit veto Interpretafionsverfahren lag die Sensitivita't zwischen 61% mad 80% und die Spezifitiit zwischen 70% mad 98%. Zur quanfltafiven Analyse wurden standard uptake values (SUV) mit der ROI-Technik bestimmt. Der durchsclmittliche SUV van Mammakarzinomen betrug 3,3+1,8 mad unterschied sich signifikant (p=0,001) yon Clem benigner Tumoren (1,4:t0,5). Bei der ROC-Analyse betru~ bei einem SUVSchwellenwert von 2,1 die Sensitivit~t 62% mad die Spezilit/tt 91%. "Bei 51 Patientianen wurden die axill/tren Lymphknoten mit PET untersueht. Dabei ermittelten wit eine Sensitivitilt yon 79% und eine Spezifitat van 96%. Bei 29% der ~mersuchten Patientilmen wurden neben den axillltren noch weitere lokoregion~re Metastasen entdeckt. Sehhll]folgermag: PET ist eine sehr spezifische Methode sowold in der Diagnostik l~on Mammakarzinomen als auch von axill~en Lymphknotenmetastasen. Die Bensitivitiit wird jedoch dutch die TumorgrOl~¢ limitiert. Bei unklarer konventionetler Mammadiagnostik van Lasionen grOlSer 1 cm kann sie zur Digni~tsbestimmmag beitragen.
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P1.AH.16 Semiquantitative Mammaszintigraphie mit Tc-99m Sestamibi vs Gd-unterstiitzte MRT in der Differentialdiagnostik von Mammal~isionen H. Sommer, R. Tiling, K. Hahn, G. Kinderrnann I. F r a u e n k l i n i k u n d K l i n i k fiir N u k l e a r m e d i z i n d e r Ludwig-Maximilians-Universitfit Mfinchen Die M a m m a d i a g n o s t i k durch M a m m o g r a p h i e bedarf der K o m p l e t t i e r u n g mit Klinik und Sonographie. Als w e i t e r f ~ h r e n d e b i l d g e b e n d e Methode kommt jetzt zur MRT die S z i n t i g r a p h i e hinzu. Fragestellung: Kann die positive Vorhersagew a h r s c h e i n l i c h k e i t fHr ein Karzinom durch MRT oder Szintigraphie optimiert werden? Methode: In einer p r o s p e k t i v e n v e r g l e i c h e n d e n Studie wurden bisher neben 25 Kontrollpersonen 89 P a t i e n t i n n e n s z i n t i g r a p h i s c h und davon 84 P a t i e n t i n n e n m i t t e l s MRT untersucht. Mammographisch suspekte Patientinnen waren ausgeschlossen. Die von unabh~ngigen Beurteilern erhobenen Diagnosen wurden mit den h i s t o l o g i s c h e n E r g e b n i s s e n korreliert. Ergebnisse: 31/36 Karzinome und 9/42 benigne Ver~nderungen zeigten fokale Nuklidspeicherung. 5 Karzinome ohne Speicherung wurden falsch negativ beurteilt. In 36/39 F~llen mit benignen L~sionen war mittels MRT ein M a l i g n i t ~ t s v e r d a c h t g e ~ u g e r t worden bzw. ein Karzinom nicht auszuschliegen. SchluBfolgerung: Unsere Daten begrHnden den Stellenwert der M a m m a s z i n t i g r a p h i e aufgrund ihrer hohen Spezifit~t bei mit der MRT vergl chbarer Sensitivit~t
PI.AH.18 Der Nutzen der apparativen Diagnostik in der Nachsorge des Mammakarzinoms M . S i i t t e r l i n , S. T r o t t , H . C a f f i e r Universit/its-Frauenklinik Wiirzburg Die Tumornachsorge gilt als wichtiger Bestandteil der Begleitung onkologischer Patienten. Die ftir eine suffiziente Nachsorge wesentlichen Untersuchungsinhalte sind dagegen umstritten. Fragestellung: Wie ist die diagnostische Effizienz apparativer Untersuchungen in der Nachsorge des Mammakarzinoms beztiglich der Erkennung einer Reaktivierung? Methode: 774 Mammakarzinom-Patientinnen mit 1535 Nachsorgeterminen wurden hinsichtlich etwaiger Beschwerden, durchgeftihrter Diagnostik und ermittelter Befunde prospektiv analysiert, Ergebnisse: Beschwerden wurden bei 9% der Termine geaul3ert. Diese betrafen am haufigsten das Skelettsystem (42%), die Brust/Brustwand und Axilla (40%) sowie den Allgemeinzustand (15%). Diagnostisch dominierten die klinische Untersuchung (98% der Vorstellungen), laborchemische Analysen (Leberwerte in 82%, Tumormarker in 80%), R~3ntgen-Thorax (53 %) und die Mammographie (44%). Die klinische Untersuchung erbrachte in 10% auff~tllige Befunde, die verschiedenen Leberwerte in 4-47%, die Tumormarker in 14%, R0ntgenaufnahmen des Thorax in 7% und Mamrnographien in 6%. Es wurden unmittelbar bzw. im Verlauf des weiteren Followup tiber 12 Monate insgesamt 58 Reaktivierungen festgestellt. 16 wurden bei Beschwerdefreiheit entdeckt, davon 13 allein durch apparative Mal3nahmen. Die Wertigkeit der einzelnen Untersuchungen wird differenziert dargestellt. Schluflfolgerung: Die frtihzeitige Feststellung einer Reaktivierung durch apparative Untersuchungen ist im asymptomatischen Stadium so selten (1,8%), dab die Effmenz vieler apparativer Mal3nahmen in Frage gestellt werden mull Eine Orientierung an Symptomen erscheint gerechtfertigt.
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P1.AH,17
99mTechnetium-MIB1-Szintigraphie in der Mammadiagnostik K . D 6 i n g h a u s 1, S. K a t 2, E W o l f 2, R. Schulz-Wendtland ~ 1 A b t e i l u n g ffir G y n / i k o l o g i s c h e R a d i o l o g i e d e r U n i v e r sit~its-Frauenklinik 2 Nuklearmedizinische Klinik der Universit/it Erlangen
Fra-estellun~: Die 99mTc-Sestamibi-Szintigraphie ist eine neue Methode in der Mammadiagnostik. Bisher verfffentlichte Arbeiten geben eine hohe Sensitivita't (> 90%) mad SpezifiNt (ca. 85%) der Methode an. Wir testeten die 99mTc-MIBI (Methylisobutylisonitril)-Szintigraphie, um die Bedeuttmg dieser Methode in der Mammadiagnostik zu evaluieren. Methode: Bisher untersuchten wir 61 Mammatumoren vor der operativen mit der 99mTc-MIBI-Szintigraphie. Die 99mTc-MIBI-Szintigraphie ftihrtan wir naeh folgendem Protokoll durch: Nach Injektion yon im Mittel 500 MBq 99mTe-MIBI erfolgte die erste Aufimhme 30 Minuten p.i. (an einer Picker-Kleinfeld-Kamera mit Ultra-high,resolution Kollirnator) in lateraler Projektion. Eine Stunde p.i, wurde eine-ventrale Aufnahme beider Mammae unter EinschluB beider Axillae angefertigt. Histologisch konnten folgende Befunde erhoben werden: Mammakarzinom (29), in-situ-Karzmom (3), niedrig malignes Stromasarkom (1), Lymphknotenmetastase eines Adenokarzinoms (1), Fibroadenom (22), Papillom (1), Mastopathie (4). Ergebnisse: Die gutartigen Mammatumoren zeigten keine Anreichermag. Die Malignome ab einer GrffSe von 1,5 era reicherten in der Szintigraphie an. Karzinome mit einem Durchmesser mater 1 cm mad in-situ-Karzinome wurden nicht erkannt Rechnet man die in-situ-Karzinome zu den Malignomen, so ergibt sich eine SensitiviNt von 71% mad eine Spezifita't yon 100 % for die Methode. SehluBfol~erun~: Unsere Ergebnisse best~igen die hohe Spezifitht der 99mTc-MIBI-Szintigraphie, die den weiteren Einsatz der Methode in der Mammadiagnostik in ausgew/ihlten F/illen rechtfertigt. Die Sensitivit~t der Methode wird jedoch vonder Lage mad Gr613e der Tumoren limitiert.
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Sternale (S-) und parasternale (PS-) Raumforderungen (RF) beim Mammakarzinom (MACA): Rezidiv oder oss~ire Metastase? J. H u o b e r , U . M e n d e ~, H . S c h m i d , T. W i n t e r b a u e r ~ et al. Frauenklinik und ~ Radiologische Klinik der Universitfit Heidelberg
Fragestellung: S- und PS-RF bei MACA-Patientinnen (Pat) werden h~iufig als hamatogene ossare Stemummetastasen(OS) und nicht als lymphogenes parasternales Rezidiv (PSR) miffahne Stemumbefall interpretiert. Pat mit Verdacht auf Sund PS-RF wurden deshalb mit besonderer Berilcksiehtigung yon Tumorsitz trod Tumorgr6Be des Primartumors unter diesem Gesichtspunkt evaluiert. Zus/ttzlieh wurde die Wertigkeit verschiedenerbildgebenderVerfahren betirteilt. Methode: 121 Pat, mit Verdaeht auf S-/PS-RF wurden zwischen 8/85 und 12/95 untersucht. Untersuehungsmethodenwaren Ultraschall (US), R0ntgen, Knochenszintigraphie(KS) und Computertomographie(CT). Ergebnisse:Bei 34 (27%) Pat zeigten sieh typisehe OS, bei 72 (59%) dagegen ein PSIL bei 6 Pat. beides (5%). Nieht tumorOseVer/~nderungenfanden sich bei 7 Pat (6%). Unklar bl~ben 2 Befunde. Der obere /~ufiereQuadrant (OA.Q: 47%) war haufigster Tumorsitz bei Pat mit OS, gefolgt yon oberem innerem (OIQ: 25%), unterem auflerem (UAQ: 9%) und unterem irmerem Quadranten (UIQ: 3%). Bei PSR dagegen war eine 13berrepresantationder ilmeren Quadranten: OIQ 42% und UIQ 23% zu beobaehten. In beiden Gruppen lag eine ann~ihemdgleiche ,Verteilung der Tumorgr0gen vor. Im Gegensatz zum US war die Diagnostik des PSR mit R0ntgen-Thorax (17% riehtig positiv) und KS (35% richtig positiv) wenig anssagekr~iftig.Eine weitere verl/tfllicheMethode war das CT (90% riehtig positiv), Sehluflfolgerung:Die Mehrzahl S-/PS- RF bei MACA-Pat. sind nicht durch ossare Metastasen sondern durch Befall der PS-Lymphknoten verursaeht. Der mediale Tumorsitz ist bei PSR deutlieh Ilberrepr/tsentiert.Der US ist bei diesen Rezidiven das Unteranehungsverfahrender ersten Wahl. Bei Pat mit medialem Tumorsitz sollte der US deshalb nieht nur im Rahmen der Naehsorgeuntersuehung, sondem auch bereits beim Primarstaging ggf. mit der Konsequenzadjuvanter parastemaler Strahlentherapieerfolgen.
PI.AH.20 Prim~ire Lymphome der Mamma -Differentialdiagnose zum Mammakarzinom A. Keilhau ~, N. Kr6ger 2, L. Riethdorf ~, Ch. Lindner 1 Universit/its-Frauenklinik, 2 Medizinische Klinik, UKE Hamburg Die Erstmanifestation maligner Lymphome kann in seltenen F/illen auch die Mamma betreffen. Dabei handelt es sich fast ausnahmslos um Non-Hogdkin-Lymphome (NHL), und zwar zu tiber 80% der B-ZelI-Reihe. Die klinische und mammographische Verdachtsdiagnose dieser extranodalen NHL ist in der Regel ein Mammakarzinom. Fragestellung: Anhand von sachs Patientinnen aus unserem Krankengut yon 1989- 1995 soil die Differentialdiagnostik und Therapie von malignen Lymphomen mit Erstmanifestation im Bereich der Mamma aufgezeigt warden. Ergebnisse: In allen sachs F&llen sprachen die klinischen, mammographischen und mammasonographischen Befunde eher for ein prim&res Mammakarzinom, bei vier Patientinnen bestand das Bild eines inftammatorischen Mammakarzinoms. Ftinf Patientinnen zeigten eine kurze Anamnese mit rasch progredientem Tumorwachstum. Histologisch fanden sich ein niedrig malignes und f0nf hochmaligne NHL der B-ZelI-Reihe. Nach onkologischer Durchuntersuchung ergaben sich zweimal das Tumorstadium I AE, dreimal II AE und einmal IV AE. SchluBfolgerung: Differentialdiagnostisch sollte bei groBen, schnell wachsenden und inflammatorisch imponierenden Mammatumoren auch an ein prim~ires Lymphom der Mamma gedacht werden. Die histologische Sicherung ist notwendig, um unnStig ausgedehnte Operationen zu vermeiden und die Patientinnen airier entsprechenden onkologischen Therapie zuzuftihren, die einer kombinierten Zytostatikabehandlung ggf. gefolgt von einer Iokalen Radiatio entspricht. Die Nachbetreuung der Patientinnen sollte gemeinsam durch internistische Onkologen und Gyn&kologen erfolgen.
P1.AH.21 Fibrozystische Mastopathie und Mammakarzinom G. Luschin, I. Thiel, A. Giuliani, P. Netzbandt Geburtshilflich-gyn/ikologische Univ.-Klinik Graz Das Risiko, nach einer Brustoperation mit gutartigem hi~ologischem Befund an einem Mammkarzinom zu erkranken, wird unterschiedlich eingesch~tzt. Insgesamt wird abar bei b r u s t o p e r i e r t a n Frauen ein Mammakarzinom h~ufiger beobachtet ale in der d u r c h s c h n i t t l i c h e n BevSlkerung. F r a g e s t e l l u n g : T r i f f t die RisikoerhShung auf a l l e Frauen nach einer Brustoperation gleichm~6ig zu oder sind nur s p e z i e l l h i s t o l o g i s c h e Befunde mit einem hSheren Risiko vergesellschaftet? Methode: In dem Zeitraum zwischen 16.11.1982 und 29.3. 1989 wurdan bai 6.491 Frauen im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung die Brust untersuoht. Davon wurden 205 Frauen o p e r i e r t , wobei die H i s t o l o g i e einen benignen Befund argab. Nech Aussonderung der F ~ l l e ohne ausreichend dokumentierte Nachkontrolle verblieben 132 zur Auawertung. Die histologischen Befunda wurden u n t a r t e i l t in Mastop a t h i e I , I I u. I i t bzw. hyperplastischa Epithelvar~nderungen mit und ohne Atypie. Die m i t t l e r e Nachbeobacht u n g s z e i t betrug 73 Menate. Ergebnisse: Bei 103 Patientinnen land sich aine hyperplastische Epithelver~nderung unterschiedlichen Sohweregrades, wobei bei 13 Patientinnen eine Atypie vorhandan war. 13 Frauen warden neuerlich einer Bruatoperation un~ r z o g e n , wobei bei 2 Patientinnen ein Mammakarzinom d l a g n o s t i z i e r t wurde. Beide Karzinome t r a t e n bei Frauen auf, die bei der prim~ren Operation eine Epithelhyperp l a s i e mit Atypie hatten. SchluBfolgerun~: Frauen, bei denen bioptisch eina a t y pische E p i t h e l h y p e r p l a s i e gesichert i a t , s e l l regelm~6ig eine k l i n i s c h e und mammographische K o n t r o l l e angebotan werden.
P1.AH.22 Granulomatiise lobuHire Mastitis ais seltene Sonderform einer abscedierenden Mastiffs nonpuerperalis R. Zapf, K. Heuser, K.O. Bartz, K. Schander Frauenklinik, I. Medizinische Klinik und Pathologisches Institut DRK-Krankenhaus Neuwied Liegen akute oder chronische Infektionszeichen der nicht Iaktierenden Mamma vet, ist differentiaidiagnostisch an ein infIammatorisches Carcinom, Tuberkulose, Sarcoidose oder an iatrogene Ursachen zu denken. FragesteIiung: Weiche diagnostischen und therapeutischen MaBnahmen sind erforderiich bei einer abscedierenden Mastitis nonpuerperaiis? Methode: Kasuistischer Beitrag Ergebnisse: Die 35-j~hrige Patientin kam mit einem nach der Anamnese posttraumatisch entstandenen faustgroBen abseedierenden Tumor in der rechten Mamma zur Aufnahme. Die Haut Ober dem Tumor war livide verf~rbt mit beginnender zentraler Nekrose. Mammographisch wurde die AbszeSdiagnose best~tigt. Bei der Incision entleerte sich reichlich putrides £ekret ohne Keimnachweis. Die histologische Untersuchung der mit dem umgebenden Mamma-Gewebe resezierten AbszeSwand ergab eine abscedierende granuiomatSse Iobui~re Mastitis mit dem Nachweis von EpitheIoidzelI-Granulomen. Eine differentialdiagnostiseh naheiiegende tuberkui~re Mastitis konnt bei fehlendem Nachweis von s~urefesten St~bchen und Tuberkelbakterien ausgeschIossen werden. Bei negativen antineutrophiIen zytoplasmatischen AntikSrpern kam ein Morbus Wegener der Mamma ebenfaiis nicht in Frage. Die sekund~re WundheiIung nahm einen iangwierigen Verlauf mit neu auftretenden Absze6herden. SchluTfolgerung: Eine granulomatSse iobui~re Mastitis kann posttraumatisch entstehen und einen AbazeB verursachen. Sie muB differentialdiagnostisch gegen eine tuberkuISse Mastitis abgegrenzt ~ d e m
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P1.AH Mammakarzinom -
Operative
Therapie
-
P1.AH.23 Die Sehliisselrolle der subeutanen Mastektomie in einem plastisch-~isthetischen Operationskonzept beim Mammakarzinom R. S c h o l z e , W. Miilter, K . H . B r o e r Frauenklinik am Akademischen Lehrkrankenhaus P o r z a m R h e i n , K61n Die Maxtmeeinarmaximalenlokalen Radikalit~it- m6glichstdttrehprimgr definifivenEingriff- 1/i/3tsieh u. Emit einem einfachenTumorektomieRadiafio-Konzeptrtiehtrealisiere~: Fragesteltung: KOrmenvorschnelle Brust - Amputationen ( bei im Amputat dann nicht bestatigtenResiduen) vermiedenwerden durch eine das simple Tttmorektomie-Verstandnis erweitemde, lokal radikalere bmsterhaltendeOP-Teehnik? Methode: In eigenen Studien gewonnenepathohistologischeDaten zar lokalen Carehlom-Expmlsion( u.a. zta Hiiufigkeityon m situ - Anteiten auch bei kleinen mvasivenCarcinomentrod zu den Risikeneines Befalls yon Mamille und Areola ) , femer eine differenzierte radiologische Vordiagnosgk (MMRals Standard)unterstfitzenein solehesKonzept. In Kombination mit komplexen Sehwenklappen -Tectmiken fi~r ein ftsthetischesOptimalargebnishaben dabei die e i n g e s c ~ radikale und die erweitertesubcutaneMastektomieemenzentralenStellenwert! Ergebnisse: Das operativeVorgehenin Abhangigkeityon der gescNitztan Carcinom-Ausdehntmgbzw. - Lokalisation unter Berticksichtigtmgyon Brustvolttmen und radiologischer TranspareIm wird ausflihrlich an diversenFallbeispielendargestellt. KomplexeLappentechniken("fleurde fis" - und "pegflap" - Variantedes Latissimus dorsi sowie TRAM ) zur autologen Volumensubsfimtion/ Mamillen-Areo!a- Rekonstmktion ( skate flap-Modifikation ) werden demonstriert. Schlufifolgerung." Die subcutane Mastektomiekann - nut m Kombmation mit Lappenteehniken - als eine Iokal radikalere brusterhaltende Operationsteehnik aneh ansgedehntere maligne Ver/inderungen des Bmstdr~senk6rpersbeherrschen.
P1.AH.24 Ergebnisse der brusterhaltenden Therapie versus Ablatio beim kleinen Mammakarzinom
P1.AH.25 Ergebnisse der brusterhaltenden Therapie beim Mammakarzinom
B. M a u s , J. Schmolling, R. F i m m e r s , T. H611er, D . K r e b s Frauenklinik u n d Statistisches Institut der Universitfit Bonn
H.-W. A n t o n , P. Sinn, G. Bastert, D. v. F o u r n i e r Universit/it Heidelberg, Univ.-Frauenklinik, Pathologisches Institut
F..ragestellung: Wie hoch ist die Rate lokoregiongrer Rezidive und die
Fragestellung: Therapieerfolge der brusterhaltenden Behandlung (BET) des Mammakarzinoms bei 2.600 Patientinnen an der Univ.-Frauenklinik Heidelberg.
Uberlebenswahrscheinlichkeitnach brusterhaltender Therapie (BET) und nach Ablatio beim kleinen Mammakarzinom (T1/2 M0), und welche Faktoren haben, stratifiziert nach OP-Verfahren und im Gesamtkollektiv einen Einflug auf diese GrOgen? Methode: Von 1/80 bis 12/93 wurden insgesamt 411 Patientinnen (Pat.), die mit T1- (n=202) bzw. T2- (n=209) Mamma-Karzinomen prim~ir an der UFK Bonn nach den jeweils gfiltigen Kriterien behandelt und nachbeobachtet wurden, in die retrospektive Studie aufgenommen. Untersuchte Einflugfaktoren waren Tumorgr613e und Nodalstatus, histologische Kriterien and das Alter der Patientinnen. Ergebnisse: Der Anteil der brusterhaltend operierten Patientinnen bering zuletzt fiber 60% (T1) bzw. 50% (T2). Die Lokalrezidivraten bei ablativ und brusterhaltend operierten Pat. in diesem Zeitraum lagen bei 7,3 bzw. 11,5% (T1) und 10,7 bzw. 10,0% (T2), bei brusterhaltend.operierten Pak traten sie jedoch in der Regel frfiher auf. Auf die Uberlebenswahrscheinlichkeiten der operativ unterschiedlich behandelten T1- bzw. T2-Kollektive hatte dies keinen Einflug, sie waren vergleichbar. Risikofaktoren ffir das Auftreten eines Lokalrezidivs waren die Lymphangiosis carcinomatosa und das jugendliche Alter. Schluflfolgerung: Das gegenw~irtige Vorgehen mit BET bei fiber 60% der T1- bzw. 50% der T2-Mamma-Karzinome erscheint in Anbetracht der retrospektiven Ergebnisse gerechffertigt. Ein individuell evtl. leicht erhOhtes Risiko auf ein frfiheres Lokalrezidiv hat statistisch keinen Einflug auf die Oberlebenswahrscheinlichkeit im Vergleich zum ablativen Vorgehen.
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Methode: Die BET wurde bis 1988 bei bis 3cm Tumorgr6Be, seitdem bei g0aastiger Relation Tumorgr613e zur Brustgr6Be als Standard eingesetzt. Die Segmentresektion mug eilltenhistologisch tumorfreien Schnittrand aufweisen, es erfolgt eine axillare Lymphonodektomie und eine Bestrablung der belassenen Brust mit 50 Gy. Das Tumorbett wird zus~itzlichmit einer Boost-Dosis von 10-16 Gy bestrahlt. Bei erh6htem Risiko fttr Lokalrezidiv erfolgt eine interstitielle Boost-Bestrahlung mit 25 Gy. Eine adjuvante systemische Therapie, Standard CMF, Hormontherapie (Po,,~ai:.enopausalstandardTAM) erfolgt seit 1977. Er~,ebnisse: Von 1974 bis 1995 wurden 2.600 Patienten brusterhaltend behandelt. Intramarnm~e Rezidive traten nach 5 Jahren in 5,5%, nach 10 Jahren in 8,5% auf. Rezidive werden, wenn lokal m6glich, erneut brusterhaltend operiert. Sie treten in 80% im Quadranten des Primartumors auf. Das Gesamtiiberleben nach 5 Jahren betragt 89%, nach 10 Jahren 82%. Durch pr~ioperative Chemotherapie erh6ht sich der Anteil der BET am Gesamtkollektiv auf 74%. Schlul3folgeru_agi Die BET mit adjuvanter Therapie ist auch bei Einsatz pr~ioperativer Chemotherapie bei grSBeren Tumoren Standardtherapie mit hoher Akzeptanz durch die Patientinnen.
P1.AH.26
P1.AH.27
Brusterhaltende Therapie des duktalen In-situ-Karzinoms
Das bilaterale Mammakarzinom Resultate der Gewebsentnahme der Gegenseite beim prim~iren Mammakarzinom
(DCIS) B. W u r m , I. S c h r e e r , H . - E . S t e g n e r , C h . L i n d n e r Universit/itsfrauenklinik Hamburg Verbesserte Mammographietechnik und l ~ f i g e r Einsatz als Screeninguntersuchung l~hrt zu einer haufigeren Diagnose eines DCIS, welches kliniseh occult ist. Fragestellung: Ist die brusterhakende Therapie beim aussehlieglich mammographiseh diagnostizierten DCIS eine adaquate Therapie, besonders im Vergleich zur Etabliertheit dieser Methode bei einem invasiven Mammakarfinom? Methode:Zwischen 1979 und1990 wurden 91 Frauen in der Universitatsffauenklinik Hamburg wegen eines DCIS brusterhaltend operiert.Voraussetzung war eine maximale Tumorgr013e von 2 era, die Enffemung im Gesunden sowie eine gute mammographische KontroUierbarkeit. Postoperativ erfolgte eine Kontrollmammographie und 1/2-jahrliche klinisehe Untersuchungen mit Mammographiekontrollen. Ergebnisse: Bei 16 von 91 Frauen trat ein intramammares Rezidiv auf ( 18%).Von diesen 16 Rezidiven waren 8 invasiv (50%). Der mittlere Zeitraum bis zum Aufireten eines invasiven Rezidivs betrug 40 Monate, bis zum Auftreten eines noninvasiven Rezidivs 28 Monate. SchluBfolgerung: Die zunehmende Etablierung der brustorhaltenden Therapie des DCIS muB das Risiko des intramammaren Rezidivs, insbesondere die M6glichkeit der Invasivit~t des Rezidivs, ber~cksichtigen.
P1.AH.28 Spannungsfreie Deckung des muskulo-faszialen Bauchwanddefektes in der Spenderregion bei der autologen Brustrekonstruktion mittels TRAM-Plastik I. G a s t i n g e r 2, U . R h e i n ~, T. L a u b e ~, H . G r a f 1, U. Retzke a K l i n i k ffir F r a u e n h e i l k u n d e u n d G e b u r t s m e d i z i n 2 K l i n i k ffir C h i r u r g i e d e s K l i n i k u m s S u h l / T h i i r .
V. D r e s e l 2, R . S c h u l z - W e n d t l a n d 1 A . H . N. Lang 1 1 Universitfitsfrauenklinik Erlangen 2 Klinikum Bayreuth
Tulusan 2
Fra~,estellum,: Im Zeitraum von 1A793 bis 30.6?95 wurden an der UFK Erlangen 640 Op's prim~irerMammakarzinome durchgeffihrt. Bei 520 Patientinnen wurde gteichzeitig Gewebe der kontralateralen Brust entnommen. Ziel der Untersuchungwar es, die Hhufigkeityon bitateralen Mammakarzinomen festzustellen und Histologien dieser Gewebsenmahmenzu analysieren. Einen Schwerpunktsetzten wir auf die gezielten und ungezielten Probeentnahmen(PE's): Methodik:Daten iiber Diagnostik,Op-lndikationen und pr~operativer Diagnosesicherungerhoben. Diese wurden erghazt dutch die Histologien. Ergebnisse: Im Kollektivwurde bei 504 Pat. (96%) eine PE, bei 5 Pat. (1,9%) eine Reduktionsplastikund bei 11 Pat.(-2,1%)eine modifiziert radikale Mastcktomie oder eine Segmentresektiondurchgefiihrt. Mit diesen 520 Operationen fand man bei 17 Patientinnen (3,3%) ein bilaterales invasives Mammakarzinom und bei 5 Patientinnen (1,0%) ein Carcinoma in situ (CIS) der Gegenseite. lm Teilkotlektivtier 504 Probeentnahmen auf tier Gegenseiteverglichen wir die Histologien der mittets Markierung bzw. ohne Markierung entnommenen Gewebe. Ohne Markierung (n=405) wurden 1 (0,2%) invasives Karzinom und 2 CIS (0,5%) gefunden. Bei den p~operativ markierten Gewebsentnahmen(n=99) warden 7 inyasive Karzinome (7,1%)und 3 CIS (3;0%) entdeekt. Weitere klinische und pa~hologischeCharakteristika des untersuchten Kollektivs werden vorgestellt. Die histotogischenBefunde der Prim~seite werdea mit denen der Gegenseite verglichen und besonders im Hinbliek auf Multifokalitat und Multizentrizit~t n~iher betrachtet. Sehlullfolgerung: Die komplement~ireMammadiagnostik ist zttr pr~operativen Beurteihmg der Gegenseiteunerl~lich; so wurde in 7,1% der markierten PE's ein bilaterales Mammakarzinom entdeekt. Die ungezielte PE der Gegenseite zeigt hingegen nut wenig Result,ate;bei 405 PE's land sich lediglich ein invasives Ka~inom als Ztffallsbefund.
P1.AH.29
Einsatz plastisch-chirurgischer Methoden bei der brusterhaltenden Therapie ( B E T ) d e s Mammakarzinoms G. Trams, U. Deichert, M. Krohn F r a u e n k l i n i k II, Z e n t r a l k r a n k e n h a u s Bremen
St.-Jiirgen-StraBe,
und
Zur sekund~tren und pdm~iren Brustrekonstruktion setzen sich die myokutanen Lappenplastiken zunehmend dutch. In unserer Klinik dominiert eindeutig die Variante des unteren kontralateralen transversalen Rectusabdominis-Muskel(TRAM)-Lappens. In der Regel ist der einstielige TRAMLappen ausreichend volumin0s, um eine spiegelbildliche Angleichung an die kontralaterale Seite zu ermOglichen. Fragestellung: Die Patientenzufdedanheit h~ingt aber nicht nur von Form und Gr/~l?,eder rekonstruierten ,Brust= ab. Gleichermagen wichtig ist die vollwertige Wiederherstellung von Form und Funktion der vorderen (vor allem unteren) Bauchwand. Auch nach sparsamer muskulo-faszialer Resektion aus der Spenderregion ist die Dafektdeckung nicht imrner spannungsfrei m6glich. Verziehungen des Nabels mit VorwOlbung der kontralateralen Seite kommen vor. Methode: Zur Optimierung des Gesamtergebnisses ven~enden wir im Rahman der muskulo-faszialen Defektdeckung ein GORETEX-Soft-TissuePatch von lmm Dicke, ArtikeI-No 1405010010. Darnit ist der Defektausgleich im Spenderareal stets spannunsfrei mOglich. Kontralaterale Protrusionen der Bauchwand bleiben aus. Ergebnisse: Ohne dieses stets gut vertragene Patch-lnterponat hatten wir bisher zwar keine Bauchwandhemie, oftmals aber die o.g. Verzerrungen und Protrusionen. Auch sie werden jatzt nicht mehr boebachtet. Schlul3folgerung: Die Vorteile des aus der modernen Hemienchirurgie entlehnten ,tension-free"-Verschlusses der vorderen Bauchwand liegan auf der Hand. Die Silhouette der vorderen Bauchwand ist ebenm~gig, viel besser als bei direktem Faszienvarschlul?,. Ein funktioneller Aspekt kommt hinzu: Keine Einangung des Bauchraumes, keine Behinderung der Zwerchfellexkursionen und damit morbidit~its~rmere postoperative Phase.
Die brusterhaltende Therapie (BET) geh~rt heute zu den Standardverfahren bei der Behandlung des operablen Mammakarzinoms. Die BET ist aber nur gerechtfertigt, wenn die onkologisehen Kriterien beachtet werden und wenn auch gew~.hrleistet ist, dab nach Abschlug der multimodalen Therapie (Operation, Bestrahlung und ggf. Chemotherapie) mit einem guten &sthetischen Ergebnis gerechnet werden kann. Unter diesem Aspekt gelten als relative Kontraindikationen ung0nstige Tumor- Brustvolumenrelation bei kleiner Brustdr0se, Lokalisationen des Tumors in den inneren Quadranten bzw. retroareoI~r und die hypertrophe Mamma. Bei den hier angef0hrten Situationen reicht die Tumorektomie im Sinne der wide-excision oder die Quadrantektomie in der Regel nicht aus, um optimale &sthetische Ergebnisse zu erzielen. Diese lassen sich nur verwirktichen, wenn durch zus&tzliche plastisch-chirurgische Techniken der entstandene Defekt ausreichend ausgeglichen bzw. die Brustdr0se entsprechend rekonstruiert wird. AIs additive Eingriffe bieten sich dazu folgende Methoden an: 1. Defektdeckung durch glandul&re intramamm&re Lappentech~iken 2. Defektdeckung durch Iokale Lappentechniken (Verschiebelappen, Transpositionstappen, Rotationslappen) 3. Tumoradaptierte Reduktionsplastik 4. Defektdeckung durch myokutane Lappenplastiken (insbesondere M. latissimusdorsi- Lappen) Indikationsstellung und postoperative Ergebnisse werden for die jeweilige Methode an Fallbeispielen demonstriert. Die Ergebnisse zeigen, dab es durchaus berechtigt ist, das lndikationenspektrum unter ~sthetischen Gesichtspunkten zu erweitern, wenn vom Operateur die einzelnen plastisch-chirurgischen Techniken beherrscht werden. Die Ergebnisse lassen unseres Erachtens den SchluB zu, dab diese Vorgehensweise eine mindestens gleichwertige wenn nicht bessere Alternative zur Mastektomie mit prim&rer oder sekund&rer Rekonstruktion darstellt.
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P1.AH.30 Erfahrung der sekundiiren autologen Rekonstruktion bei Problemf/illen P. Schmidt-Rhode 1, A. Riick 2, K.-D. Schulz 2 1 Frauenklinik Finkenau Hamburg 2 Universit/its-Frauenklinik Marburg
PI.AH.31 Die Brustrekonstruktion mit dem M. latissimus dorsiLappen U. Torsten, F. Opri, H . K . Weitzel Universit/itsfrauenklinik im Klinikum Benjamin Franklin der FU Berlin
Die operative Behandlung des Mammakarzinoms hat sich in den letzten Jahren erheblich gewandelt. Neben differenzierten heterologen M6glichkeiten im rekonstruktiven Bereich stehen mit dem Latissimuslappen (LAT) und dem Transversus rectusmuskaduscutaneus Lappen (TRAM) praktikable autologe RekonstruktiensmOglichkeitenzur Verffigtmg. Da die autologen Techniken jedoch mit einem erheblich gr/~l~eren opcrativen Aufwand ggf. mit der Notwendigkeit einer Bluttransfusion verbunden sind, sell die vorliegende Presentation eigene Erfahrungen darstellen, um die Indikation solcher Techniken im onkologischen Bereich klarer zu definieren. Eingesetzt wurden zur Rekonslruktion der Latissimus dorsi Lappen entweder als rein autologe oder als kombiniert heterolog-autologe Rekoastruktion. Darfiberhinaus kam der TRAMLappen als einseitig oder doppelseitig gestielter Lappen zur Anwendung. In F/illen einer mil~lungen heterologen Rekonstrttkfion mit Expander- und/oder Protheseneinlage lassen sich trotz entsprechend vorgeschadigten Hautverhaltnissen gute rekonstruktive Ergebnisse mit dem TRAM-Lappen erzielen. Eine gute Formgebung ist kombiniert mit entsprechender ,,Softness" des Gewebes. Bereits rekonstruierte Nippel-Areola-Komplexe lassen sich fiber entsprechende Stielungstechnik erhalten und richtig neu positimlieren. Durch gezielte Zeitplanung der Operation existiert die MOglichkeit der Eigenblutspende. Ein vorab durchgefiihrtes gezieltes Bauchdeckentraining verbessert die muskulare Situation trod damit die operativen Verh/iltnisse deutlich. Im Falle ausgepr~igter z.T. inflammatorischer Karzinome l/ifit sich nach entsprechender chemotherapeutischer Vorbehandlung und Remission des Tumors der operativ ans onkologischen Griinden entstandene grolSe Thoraxwanddefekt ebe~ffalls dutch einen TRAM-Lappen gut decken, wobei zusatzlieh kosmetische Gesichtspunkte, wenn gewiinscht, berficksichtigt werden ktinnen. Die lokale Tumorkontrolle ist unter Kenntnis des Prim~rbefundes nicht erschwert. In F~illen von Risikomastopathien mit dem Entschlufl zur subeutanen Mastektomie lassen sich dutch autologe Gewebsrekonstruktionen bier ebenfalls gute kosmetische Ergebnisse erzielen.
Patientinnen mit einem Mammakarzinom, bei denen eine Gewebeexpansion zu einem inad~quaten oder unzureichenden Gewebereservoir im Bereich der Thoraxwand f{ihren wiirde, ben6tigen den Transfer yon Gewebe der vollen Dicke aus einem anderen Areal des KOrpers. Die myokutane Schwenklappentechnik mit dem M. latissimus dorsi kann eingesetzt werden: H als eine Variante der stadiengerechten brusterhaltenden Therapie, wenn gr6l~ere Teile des Bmstdr0senkOrpers und der Haut enffernt werden mugten, um die Syrnmetde mit der anderen $eite zu erreichen. Falls erfordedich, kann eine Prothese unter dem M. latissimus dorsi gelegt werden H zum sofortigen oder sp,~teren Wiederaufbau der Brustdrfise bei Mastektomie H zur Deckung yon Hautdefekten bei ausgedehnten Karzinomen und Ttioraxwandrezidiven bzw. Strahlenschhden tier Haut//bei Zustand naeh frustranen Rekonstruktionsversuchen mit dem TRAM-Flap. In den vergangenen 17 Jahren wurde diese Technik in 66% der Ftille wegen eines d0nnen Haut-Weichteilgewebes mit und ohne Myoatrophie bzw. als Folge von strahlenbedingten Atrophien der Haut angewandt; in 15% der F~ille war der Grund ein Zustand nach Mastektomie einschliel~lieh Resektion des M pectoralis, in 8% ein zuvor erfolgloser Rekonstruktionsversuch mit einer anderen Technik, in 11% lagen andere Gr0nde vor wie unbefdedigendes kosmetisches E~gebnis bei Zustand nach BET bzw, Iokoregionale Thorax-wandrezidive. Bei obigen Indikationen stellt diese Technik eine zuved~ssige Methode for die Brustrekonstruktion dar. Zus~itzliches Volumen kann durch retromuskul~lr plazierte Implantate er-zielt werden. Das Risiko von Nekrosen wird durch eine gute vaskul~ire wie nervale Versorgung reduziert, die obendrein optimale Voraussetzungen fiJr eine Mamillenrekonstruktion bietet. In Zukunft werden an unserer Klinik zustitzlieh freie myokutane Transplantationen mit Gef~illanastomosen angewandt.
PI.AH.32 Rekonstruktion der Brust nach Exzisionsbiopsien durch subkutane Driisenk6rperrotationslappen Komplikationen, onkologische, kosmetische Aspekte und Akzeptanz C. H6B, S. Struppler, C. Duhm, B. Henselmann Frauenklinik der Technischen Universit/it Mfinchen Trotz ung{instiger Relation yon Tumor- zu Brustgr6~e kann eine weitgehende Wiederherstellung der Kontur der Brust durch DrCisenk6rperrotationsiappen (RL) erreicht werden. Fragestellung: Kann ein gutes kosmetische Ergebnis und die Zufriedenheit der Patientin bei akzeptabler Komplikationsrate und ausreichender Beurteilbarkeit der Brust in der Nachsorge erreicht werden; sind nachteilige Ver~inderungen operationstechnisch oder strahlentherapeutisch bedingt? Methode: 235 Patientinnen wurden l x pr~i- und 6x innerhalb eines Jahres postoperativ im Hinblick auf folgende Parameter untersucht: Exzidatvolumen (Wasserverdr~ingung), BrustgrOl~e (BH-Gri~l~e, tvIRT), Symmetrie (Messung der Mamillenposition), klinische Ver~inderungen (Kontur, Imbibierung, HautOdem, Induration) und Komplikationen. Es wurden 13eschwerden und Zufriedenheit der Patientin, sowie die Beurteilbarkeit der Brust dutch Palpation, Mammo- und Sonographie evaluiert. Ergebnisse" In der Gruppe mit RL fanden sich signifikant hOhere Tumorstadien, Exzidatvolumina und Relationen yon Brust- zu Resektatvolumen. 82% (mit RL, n=142) vs. 96% (n=93) zeigten komplikationsfreie Verl~iufe, revisionspflichtige Hiimatome wurden in 2 vs. 0 F~illen, entziindliche Komplikationen gleich h~iufig beobachtet. GrOl~ten Einflul~ auf kosmetisches Ergebnis und Zufriedenheit der Patientinnen hatte die Radiatio. Schlul~folgerung: Die subkutane Rekonstruktion des Drdsenk6rpers ermOglicht gute kosmetische Ergebnisse a~ch nach ausgedehnten Exzisionsbiopsien bei insgesamt geringen Komplikationsraten und guter Akzeptanz durch die Patientin. Dariiberhinaus gewinnt der Operateur Flexibilit§t bei der Ausdehnung der Resektion und somit eventuell gr~fiere onkologische Sicherheit.
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P1.AH
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Mammakarzinom
S. K r / i m e r , W. J/iger, N . L a n g Universit/its-Frauenklinik Erlangen
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MedikamentOse
Beurteilung des Ansprechens systemischer Therapieverfahren beim metastasierenden Mammakarzinom
Therapie
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FragesteUung:Die Evaluierung des therapeutischen Ansprechens ist Gruadlage ftir die Fortfiihrung oder Umstellung systemischer Therapieverfahren beim metastasierenden Mammakarzinom. Die Beurteilung des Ansprechens erfolgt nach Kriterien der UICC, die aussckliel31ichauf mel3technischenVer~nderungen der Tumorausdehnung basieren. Es sollte prospektiv untersucht werden, ob die Beurteilung des Ansprechens einer systemischen Therapie dutch die alleinige Untersuchung der "Leitmetastase" mbglich ist. Methode: Zwisehen 1.7.94 und 31.12.95 wurden 51 Patientinnen mit Mammakarzinom in die prospektive Studie eingesehlossen, bei denen erstmals Fernmetastasen diagnostiziert wurden. Das therapeutische Ansprechen auf Chemo- oder Hormontherapie wurde prospektiv in 3 monatigen Intervallen unabh~ngig vonder primaren Metastasenlokalisation - durch Skelettszintigraphie (bei Nachweis von Knochenmetastasen, - durch konventionelle R/Sntgenuntersuchung), SonographJe der Leber und R6ntgenuntersuchung der Lunge (ggf. CT) entsprechend den Kriterien der UICC beurteilt (Gesamtsereening). Ergebnisse: Im Untersuchungszeitraum konnten von den 51 Patientinnen in 46 F/illen das Anspreehen naeh UICC beurteilt werden. Durch das Gesamtscreenlng wurden 37 objektive Remissionen (CR + PR), 32 stabile Kranldaeitsverl~ufeund 31 Progressionen erfal3t.Durch die ausschlieBlieheUntersuchung der Leitmetastasen w/iren demgegeniiber 47 objekfive Remissionen (+ 10), 35 stabile Verlhufe (+ 3) and 18 Progressionen (- 13) erfal3t worden. ESf-MuBfolgerung:Durch die ausschliel31ieheBeurteilung der Leitmetastasen zur rfassang des therapeutischen Ansprechens w~en 10 gleichbleibende Kranldaeitsverl~iufe und Progressionen f/ilschlieh als Remission und 13 Progressionen f/ilsehlichals gleichbleibende Verl~iufeoder Remissionen beurteilt worden (23 %).
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P1.AH.35
Tamoxifen induziert keine Gerinnungsaktivierung in der adjuvanten Therapie des Mammakarzinoms
Die Wirkung von Tamoxifen auf Endometrium bzw. Uterusgriige und Vaginalepithel
C. O b e r h o f f , O . H o f f m a n n , U . H . W i n k l e r , A . E. S c h i n d l e r Z e n t r u m f/ir F r a u e n h e i l k u n d e , U n i v e r s i t / i t s k l i n i k u m Essen
J. S c h w e i z e r , M . F r i e d r i c h , D . M i n k , W. S c h m i d t Universitfits-Frauenklinik und Poliklinik mit Hebammenlehranstalt Homburg/Saar ( D i r e k t o r : P r o f . D r . r e e d . W. S c h m i d t )
Fragestellung: In der klinischen Praxis gilt die antiOstrogene Therapie mit Tamoxifen allgemein als mOglicher AuslOser thromboembolischer Komplikationen, obwohl epidemiologische Untersuchungen einen Zusammenhang bisher in keinster Weise nachweisen konnten. Aus diesem Grund untersuchten wit mOgliche Auswirkungen einer adjuvanten Tamoxifentherapie auf die Blutgerinnung und Fibrinolyse bei 15 postmenopausalen Patientinnen mit Mamma,Ca. Methode: Alle Patientinnen erhielten tgl. 20mg Tamoxifen (Beginn innerhalb 14 Tage nach Prim~operation). Die Blutabnahmen erfolgten vor sowie jeweils nach dem 1., 3. und 6. Monat der Behandlung. Ergebnisse: Vor Therapiebeginn fanden sich erh6hte Werte der DDimere Fibrinspaltprodukte, die jedoch im Therapievertauf in den Normbereich zuriickkehrten. Die pratherapeutisch erh6hten Inhibitoren (Antithrombin III, Protein C und S) normalisierten sich innerhalb des 1. Therapiemonats (signifikanter Abfall von 10-20% zum Ausgangswert). Im weiteren Therapieverlauf ergaben sich keine weiteren Veranderungen, pathologische Werte (<70%) traten nicht auf. SchluBfolgerungen: Der von uns erhobene Befund kann nicht als Ausdruck einer Tamoxifen-induzierten Gerinnungsaktivierung gewertet werder~ da sich kein Anstieg der Umsatzpararneter (DDimer, Thrombin-Antithrombin III-Komplex, Prothrombinfragment 1+2 Werte) nachweisen l ~ t . Vielmehr schlieBen wir aus unseren Beobachtungen, dab die gemessenen Veranderungen die R0ckfi~hrung der durch die Primaroperation erhOhten Gerinnungsaktivit~it darstellen.
Tamoxifen ist essentieller Bestandteil in der hormonalen Therapie des Mammacarcinoms. Fragestellung: Es wird untersucht, ob aufgrund seiner OstrogenenPartialwirktmg eine Proliferation des Vaginalepithels in Ab~ngigkeit vom Zeitraum der Eianalmae get'6rdert wird. Gleichermassen sollen die Ver'~inderung der Endometriumsdicke bzw. WachstumsfOrdertmgyon Myomen evaluiert und mit demzytologisehenBefund korreliert werden. Methode: Wir untersuchten 71 Patientinnen der UFK Homburg, die aufgrand eines Mammacarcinoms unterschiedlich lang mit Tamoxifen therapiert wurden. Dabei haben wir im Rahmen unserer Tumornachsorgesprechstundevaginalsonografisch Endometriumsdieke und GeNtrmuttergrSl3e ermittelt. Gleichzeitig wurde ein Vaginalabstrich aus dem seitlichen ScheidengewOlbe entnommen and der Proliferationsgrad des Epithels bestimmt. Bei einer Endometfiumsdickevon mehr als 8 nun erfolgte die histologische Sichenmg des Befundes durch eine fraktionierte Abrasio. Ergebnisse: Der Proliferati0nsindex des Epithels lag zwischen 0,5 und 0,8. 50 % der Patientinnen zeigten einen sonografisch auffiilligen Endometriumsbefund,der in 20% mit einem histopathologischen Substrat korrelierte; die iibrigen Befunde waren falsch positiv. 3 Patientirmen erkrankten w/ihrend der Therapie mit Tamoxifen an einem Endometriumsmalignom,bei 4 Patientinnen wurde ein Uterus myomatosusdiagnostiziert. Schluflfolgerung: Tamoxifen hat eine proliferative Wirkung auf das Vaginalepithel. Gleiehzeitig treten sonographische Ver~inderungender Endometriumsdiekeauf, in 60 % olme histopathologischesSubstrat.
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P1.AH.36 Ergebnisse neoadjuvanter Chemotherapie beim operablen Mammakarzinom A. Tresch, C. Musig, E. Niedernhuber, H. Egger KKH Neumarkt, Gyn/ikologische Abteilung Die n e o a d j u v a n t e C h e m o t h e r a p i e s o i l d i e Tumormassen r e d u z i e r e n und den Response a u f Z y t o s t a s e prOfen. 117 P a t i e n t i n n e n van 29 b i s 75 J a h r e n e r h i e l t e n an 6 Tagen 5 mg/kg KG Endoxan i . v . und 20 mg Adriblastin i.v. i n den b e i d e n F o l g e w o c h e n . B e i R e m i s s i o n ( s o n o g r a p h i s c h , p a l p a t o r i s e h und mammographisch g e p r O f t ) wurden 3 Z y k l e n , j e d o c h such b i s zu 6 Z y k l e n C h e m o t h e r a p i e v e r a b r e i c h t . Dann f o l g t e d i e m o d i f i z i e r t e Radikalmastektomie oder d i e b r u s t e r h a l t e n d e O p e r a t i o n . In 109 van 117 F ~ l l e n kam es z u r R e m i s s i o n beim P r i m ~ r t u m o r , w i e beim k l i n i s c h e n axill~ren Bef u n d . Die Gr66enabnahme des Tumors l i e 6 s i c h am beaten mit Ultraschall a b l e s e n . B e h a n d e l t wurde d i e P r i m ~ r t u m o r s e i t e 42 mal d u t c h MRM, w~hrend 75 P a t i e n t i n n e n durch BET o p e r i e r t w u r d e n . H i s t o l o g i s c h wurden a l s C h e m o t h e r a p i e e f f e k t e Tumorzetlzerfall, b i z a r r e Z e l l v e r k l u m p u n g e n und z y t e plasmatische Strukturverluste g e f u n d e n . Eine s e k u n d ~ r e M a s t e k t a m i e wurde i n 24 F ~ l l e n wegen ausgedehntem Ca. i n s i t u o d e r L y m p h a n g i o s i s n o t wendig. Der k u r z e B e o b a c h t u n g s z e i t r a u m l ~ 6 t k e i n e Langz e i t p r o g n o s e zu. Die g u t e A n s p r e c h r a t e und d i e gute Akzeptanz ermutigen d i e s e Behandlung w e i t e r zu e v a l u i e r e n .
P1.AH.38 Die Wertigkeit der prim~iren Chemotherapie (pCHT) fiir die brusterhaltende Therapie (BET) bei lokal fortgeschrittenem prim~iren Mammakarzinom B. Schoenmakers, D. Wallwiener, I.J. Diel, E. E Solomayer, H. Junkermann, G. Bastert Universit~it s-Frauenklinik Heidelberg Die Optimierung der BET bei lokal fortgeschrittenem prim~em Mammakarzinom nach primmer Chemotherapie (pCHT) erfordert die Erarbeimng eines differenzierten operativ-therapeutischen Konzeptes. Fragestellung: Inwiefern dutch die pCHT bei Patientirmen mit ungimstiger Relation Tnmor-/Bntstgr~Be die Rate organerlual/ender Operationen ~steigert werden kmm, wurde in einer vergleichenden matched-pair-Almlyse untersucht. Methoden: Prim,~ nicht brusterhallend therapiorbm'e Patientinnen, neoadjuvant zytostatisch (4 Zyklen Epirubicin/Cyclophosphamid) vorbehandelt (n = 95) wurden mit einem nicht vorbelmndelten Kollektiv (n = 95) hinsichtlich der BET-Rate, des operativen Vorgehens und postoperativer Komplikntionen verglichen. Ergebnisse: Die Rate der Tumorremission nach pCHT betrug 78%, die Steigerungsrate der BET 65%. Die Feldeinscl~tzung des clfirurgischen Zielvolumens (Pale sektmdiirer Ablationes 5x, die der Nachresektionen 4x hOher naoh pCHT) trot vor allem bei invasiven lobtd~ren, invasiven ductalen Karzinomen nfit grol~er in situ-Komponente und gut differenzierlen Karzinomen auf. Schluflfolgerung: Die pCHT wird zuk/inftig einen festen Stellenwert im Therapiekoazept des lokal fortgeschrittenen primiiren Mammakarzinoms lmben, in Abl~ingigkeit vonder Erarbeitung pra~liktiver Faktoren und der Verbessenmg der Selektionskriterien im Sinne einer hldividualisiertea Therapieplanung.
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P1.AH.37 Ergebnisse von zwei randomisierten Studien zur Untersuchung der Wirksamkeit und Vertr~iglichkeit von Arimidex (Anastrozol) zur Behandlung von Frauen mit metastasiertem Mammakarzinom in der Postmenopause (Postmenopausal Advanced Breast Cancer = PABC) H. Eidtmann, W. Jonat, W. Eiermann a, W. Kleine 2 Universit/it s-Frauenklinik Kiel Diakonissenkrankenhaus Mfinchen, Abt. f. Gyn~ikologie und Geburtshilfe 2 Universit/its-Frauenklinik Freiburg Arimidex (A) ist ein neuer, wirksamer, hochselektiver Aromatasehemmer, dot aufgrund seines pharmakokinetischen Profils nut 1 x t~iglich, oral verabreicht werden mul~. In zwei randomisierten Studien wurde (A) mit Megestrolacetat (MA) als firstline oder second-line Therapie des (PABC) nach Progression unter einer vorangegangenen adjuvanten oder palliativen Therapie vergtichen. Zwischen 3/93 und 6/94 wurden fiir (A) 1 mg 263 Pat (A) 10rag 248 Pat. odor MA 160rag 253 Pat. randomisiert. Die drei Gruppen waren in ihren statistischen Hauptmerkmalen vergleichbar. Es ergaben sich for die 2 Studien folgende Ansprechraten: CR + PR + SD (_>6Mon.) 35 % fiir (A) 1 rag, 32 % fOr (A) 10 nag und 33 % fOr (MA) 160 rag. Zwischen den einzelnen Gruppen gab es keine Unterschiede in der Zeit bis zur Progression. Boi (MA) Patienten wurden in 12 % der F~lle, signifikant hhufiger als in den (A) Gruppen, Gewichtszunahme als Nebenwirkungen (NW) festgestellt. Therapieabb~che aufgrund von (NW) waren in 3 % (A) 1 mg und 10 mg und 4 % der F~ille fOr (MA) zu verzeichnen. Arimide× ist eine neue effektive und gut vertr~gliche Therapie for das (PABC). In weileren Stndien zur Therapie des (PABC) wird (A) derzeit vs. Tamoxifen sowie vs. Formestan ontersueht. Aul~erdem wird der Einsatz yon (A) in der adjuvanten Therapie des Mammakarzinom gepr0ft.
P1.AH.39 Chemo-Endokrine Thcrapie bei fortgeschritten metastasiertem Mammakarzinom E Gieseking, Th. Noesselt, H. Maass, Ch. Lindner v Universit fitsfrauenklinik Hamburg-Eppendorf ZIEL: A n s p r ~ c h r a t e
und -dauer bei multipel m e t a s t a s i e r tem M a m m a c a r c i n o m nach vorheriger endokriner- oder Chemotherapie. METHODIK: Ansprechen (CR, PR, NC) van 106 Pat. (retrospektiv) auf die sehr gut v e r t r a g l i c h e T h e r a p i e mit C y c l o p h o s p h a m i d 100mg/d, M e t h o t r e x a t 25mg/Wo., 5-FU 500mg/Wo., Prednison 10mg/d, M e t e n o l o n 300mg/Wo. Ergebmisse: A n s p r e c h r a t e und -dauer in A b h a n g i g k e i t van: i) H o r m o n r e z e p t o r - S t a t u s p o s i t i v : 80% (n= 90) H o r m o n r e z e p t o r - S t a t u s negativ : 37% (n= 16) 2) V o r h e r i g e s rezidivfreies Intervall > 2J.: 80% (n= 54) V o r h e r i g e s rezidivfreies I n t e r v a l l < 2J.: 65% ( n = 5 2 ) 3) Ausschlie~l. assure M e t a s t a s e n : 75% (n= 49) ossare M e t a s t . + andere Lokal. ohne Hepar: 70% (n= 39) m u l t i p l e M e t a s t a s i e r u n g e n + Hepar : 56% (n= 16) (ausschlieSlich h e p a t i s c h e Metastasierung: 1/2) 4) Aft d e r p a l l i a t i v e n V o r b e h a n d l u n g rein e n d o k r i n : 89% M e d i a n !3 Me. (n= 54) endokrin + chemother. : 56% M e d i a n i0 Me. (n= 34) chemotherapeutisch : 27% M e d i a n i0 Me. (n= Ii) 5) Ein v o r h e r i g e r Therapieschritt : 6/7 (n= 7) Zwei v o r h e r i g e Therapieschritte j : 68% (n= 25) Drei v o r h e r i g e Therapieschritte : 75% (n= 40) Vier v o r h e r i g e Therapieschritte : 71% (n= 21) FNnf v o r h e r i g e Therapieschritte : 53% (n= 13) Schl~folgez%Ingen: Die kombinierte chemo-endokrine Behandlung ist indiziert bei M a m m a k a r z i n o m p a t i e n t e n mit assurer Metastasierung, p o s i t i v e m H o r m o n - R e i e p t o r s t a t u s , nach A n s p r e c h e n e n d o k r i n e r p a l l i a t i v e r Vortherapien. Ein gutes A n s p r e c h e n zeigt sich~ als d r i t t e r ~ oder v i e r t e r Therapieschritt. ~ u ~ ~o~
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Neoadjuvante Therapie bei fokal fortgesehrittenem Mammakarzinom m i t T a x o l , Beta-Interferon, Amifostin und Bestrahlung
Eine neue einfache HPLC-Methode zum sensitiven und spezifischen Nachweis von Paclitaxel (Taxol ®) im Serum
M . W a r m , J. H e i n r i c h Klinik ffir Gyn~ikologie
Abt.
der Hansestadt
und
Stralsund
Geburtshilfe
am
Klinikum
P. D. Niedmann, Klinische
M. Andreeva, Chemie,
Abt.
hilfe, Georg-August-Universit~it
H. Meden, Gyn/ikologie
L. Binder und
Geburts-
G6ttingen
GmbH
Therapiekonze@teswar es, die p ~ (neoadjuvante) des iokal fot't,gesctmi~-=~n Mamakarzinoms mit Interfer~t~n und einer B e s t . c ~ ~ t n g so zu kombinie~en, d ~ es gelingt;, die T,.,u~.uss~nund 5 j - C ~ c h e Areale lokal zu reduzieren, urn eine OperabilitY% im Sinne einer Versdaiebelappenplastik zu enr~'chen. Fragesteliung: Ist eine solche K o m b i n a ~ i e als Form der pr~m~ren 8ehandlung erfolgreich und welche Nebenairkungentreeen auf? Methode: Yon J u l i 1995 bLs M~z 1996 wtmde eine 45j~hrige Mammkar~iBntS.n im T l ~ d ~ pT4, pNX, pMl ( d ~ i e r g e Hat~mer~stasen) behandeit. I n s ~ appliziertenvrir15 Kurse Taxol (90 mg/KOF), 41 Gy Ob~cherdosis mit 3x5 Mio. I.E. IFN-beea/ Woche J~-,-u~al. hrdlost3n wurde vor jedem Kurs dec C h e m ~ p i e RedukCion der N e u ~ und zur V e r ~ eJner Neuro- und NephroCoxizit.~tgeojtoen. Die 8eftmdentwicklung~ dutch Bild'reterial dokurengiert. Ergebn~e: 8ei dec Patientin komte sine deu~liche Rerdssion erzielt v~de,-,. Dec T ~ e r CA 15-3 zeigte ~ ~bfall von 700 U/m1 auf 11,8 U/ml. ~m 11.01.1996 wurde ein myocutaner Schwenklappen rechts ducchge~arl:. Es fand sich eire Alopezie (kilo I I I ) sowie eine An;~'e und L e u k o z y ~ e (kid I - I I ) . Sd-d.uSfolgen~: Die Korrbination aus e i r e r T a x o l ~ i e , Bestrahtung und gleichzeitige~ i n t r a t u m m l e r 6abe von Beta-Inte~fenmen is~ eine ez'fotgvez'sm'eohex~ neoadjuvante ThempiemSglichkeit von P a t ; i ~ mit m'im~r inoperablem Penmakarz/nom. Die NebewirkLrgen lassen sich dun~h suppo~cive Behardlung mit h , i f o s t i n gut, ~ .
Paclitaxel (Taxol®) wird als Vertreter einer neuen Gmppe von Wirksubstanzen in der Therapie des Mamma- und Ovadalcarcinoms sowie anderer Tumorerkrankungen eingesetzt. Fragestellung: Ziel der Arbeit war die Entwicklung einer einfachen, sensitiven und spezifischen isokratischen Reverse Phase HPLC-Methode als Voraussetzung for eine gegenw~irtig durchgefQhrte klinisch-pharmakokinetische Studie bei PaUentinnen mit Mamma- und Ovanalcarcinom. Methode: Taxol wird dutch fl0ssig-fl0ssig Extraktion aus der Proteinmatdx yon 400 IJI Serum dutch Zugabe yon Acetonitnl und gestlttigter K2HPO4L6sung abgetrennt. Nach Mischen und Zentdfugieren werden 200 pl des 0berstandes abpipettied und eingedampft Der R0ckstand wird in 100 pl mobiler Phase (Acetonitdl:Methanol:Wasser; 49:11:40 v/v/v) aufgenommen; 25 pl davon werden auf eine C18-S~lule (5 pm, 4.6 x 250) appliziert und unter isokratischen Bedingungen chromatographiert. Die Quantifizierung von Paclitaxel wird dutch UV-Detektion bei 227 nm mit Intemer Standardisierung durchgefOhrt. Ergebnisse: Lineadt~tsbereich: 0.01 mg/I (Nachweisgrenze) bis 10 mg/I (r>0.999). Vadationskoeffizienten for Pr~zision in der Sede bzw. von Tag zu Tag: <3.8% bzw. <5.3%. Extraktionseffizienz: >92%. Bei Ober 30 fakultativ komedizierten Medikamenten sowie Ober 100 Patientenproben fanden sich keine Interferenzen. Untersuchungen an 27 Therapiezyklen (tt75 mg Paclitaxel/m 20ber 3 h) bei 9 Patientinnen zeigen eine Vanabilit~t der Spitzenspiegel von 2.6 mg/I bis 10.4 mg/l. Schluf3folgerung: Die vorgestellte HPLC-Methode zur Bestimmung von Paclitaxel im Serum zeigt im Vergleich zu frOher publizierten Verfahren eine ausgezeichnete analytische Zuved~lssigkeit und erfordert nur gedngen Arbeitsaufwand. Die in vodQufigen Untersuchungen gezeigte intenndividuelle Variabilit~tt der Spitzenspiegel und weitemr pharmakokinetischer Parameter miissen hinsichtlich ihrer klinischen Bedeutung untersucht werden.
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P1.AH.43
Phase I-II-Studie einer dosisintensivierten, intervallverkiirzten primiiren Radio-Chemotherapie beim Hochrisiko-Mammakarzinom
Idarubicin (Zavedos ®) beim metastasierten Mammakarzinom (mMACA) in der low risk Situation und bei ~ilteren (_> 70 Jahre) Patientinnen (Pat.)
A. Adomeit,
G. Wittmann,
Ziel ~ Ch~ie
U.
Nitz,
F. G o g o l i n ,
Universit/its-Frauenklinik
W. Audretsch
H. Schmidt
Diisseldorf
M.
Geberth,
Universitfits-Frauenklinik Bei Patientinnen mit Mammakarzinom mit hohem lokalen sowie systemischen Rezidivrisiko wurde die ldassische Therapiesequenz (Operation - Chemotherapie - Bestrahlung (RT)) wie folgt umgekehrt:
.....
•.......
e
~--~-~G-CSF 1 x 5 ~g/kgd......................................................... Bei konventianeller Einzeldosis (EC 90/600 bzw. CMF 600/40/600) wurde die Chemotherapie durch Verkttrzung der Intervalle anf 14 Tage dosisintensiviert. Zur Prttvention einer schweren Hamatotoxizit~t bei diesem Intervall wurde G-CSF (Filgrastim) van Tag 5 bis Tag 12 appliziert. Die Bestrahinng erfolgte bis zu einer ZVD van 50 Gy ira Bereich der gesamten Mamma; ein Boost (Iridium-Aftedoading oder e-) wurde im Bereich des Tumorbettes appliziert. Im Falle van infiammatorischem Mammakarzinom wttrde eine modifiziert radikale Mastektomie (+/- Lappenplastik) durchgel~art. Bei brusterhaltendem Vorgehen wurde das Resektionsvolumen an dem pratherapeutischen Befund ausgerichtet. Patientengut: Seit 2/92 wurden 59 Patientinnen im Alter yon 26 bis 71 Iahren (Median = 45 J., 35 pr~'nenopansale Pat.) behandelt. Bei 56 auswertbaren Pat. kaman folgende Tmnorstadien vor: 2 T2N1, 6 T3N1, 17 T4N1, 1 TIN2, 8 T2N2, 6 T3N2 and 7 T4N2 Tumoren (3 NO and 6 NX). Der mittlere Tttmordurchmessar bering 5,8 cm. 29 Patientinnen hatten inflammatorische Km-zinome. Toxizit~t: Bis auf eine Alopezie traten keine extramedullaren Toxizit~ten WHO °3 trod °4 anf. In 11 Fallen wttrde eine H~tmatotoxizitat*3 and in 2 Fallen °4 (2 d) beobachtet. Neutropenisches Fieber trat in keinem Fall auf, die Verabreichung van Thrombozytenkonzantraten war nicht notwendig. 2 Pat. hatten postoperativ sehwere Infektionen im OP-Bereich. Resultate: Nach 4 Kttrsan EC batten 1 Pat. eine fortschreitende Erkrankung (PD), 12 eine unver~nderte Erkranktmg (NC), 30 eine partiene Remission (PR) und 5 eine komplette Remission (CR) (n=48). Nach der Bestrahinng lagen 4 NC, 21 PR and 16 CR vor (n=41). Die histologische Aufarbeitang der bisher vorlieganden 31 Operationspraparate ergab 12 pCR, 1x pT i.s. and 18 invasive Tumore vor, daranter 10 x < 1cm and 8x > 1cm Durchmesser. Zusammenfassang: Das vorgestellte dosisintensivierte Schema 1/t6t sich tinter ambulanten Bedingangen komplikatianslos dttrch~hren. Die bisherigan histologischen Ergebnisse sprechen angesichts der fortgeschrittenen Primartumorstadien flit eine hohe Wirksamkeit
D, Wallwiener,
et al. Heidelberg
Sequentielle Mono-Chemotherapien (CT) zeigan beim mMACA in der low risk Situation ( Weichteil- u./o. Skelett- u./o. Pleura- u./o. Lungen-Metastasen [M], keine Leber-M; < 2 Organe befallen) mindestens gleiehe Gesam~berlebenszeiten wie nebenwirkungsreiehere Poly-CT. Fragestellung: Anthrazykline sind die wirksamsten Substanzen beim MACA. Deshalb wurde die p.o. Applikation yon Idarubicin (Z) unter besonderer Berficksichtigung ~ilterer Pat (> 70 Jahre (J) bzgl. ihrer Positinnierung bei sequentieller Mono-CT, ihrer Wirksamkeit (Zeit bis zur Progression, Ansprechraten) und ihrer Toxizit,lten (Tox) untersueht. Methode:Von 5/95 bis 3/96 wurden 43 Pat mit rnMACA behandelt. Das Alter der jtingeren Pat (n~27) betrug median 53 J (34-69), das der ~[lteren > 70 (n=16) median 75 J (max. 85). Auswertbar bzgl. Tox sind derzeit 38 Pat, bzgl. Anspreehrate 25 Pat. Die Dosierung von Z betrug 25 mg lx / Woehe (Wo) p.o.. Naqh 8 Wo erfolgte eine Response- Beurteilung: bei partieller Remission und no Change wurde alle 3 Wo 1 Wo Therapiepause eingehalten. Supportiv erhielten die Pat 2x0 Tropisetron 5 mg p.o. ( lx lh vor und lx 12 h nach CT). Ergebnisse:Unter den 25 Pat mit primmer palliativer CT waren 8 Responder (2x CR!), 9 zeigtan NC, 8 Progression. 2 Pat braehen die Therapie > 12 Wo wg. Tox ab. Die Response-Daner (bzw. Zeit bis zur Progression) ist z.Zt. noeh unzureichend beurteilbar (13+ bis 20+ Wo). Therapieabb~che wegen Tox < 12 We waren bei 6 Pat zu verzeichnen (Obelkeit/Erbrechen/Malaise). Myelotox WHO°IV trat nut bei 1 Pat auf, WHO°III bei 3x, Transfusionen waren bei 3 Pat notwendig. CardioTox WHO °II trat lx auf, Alopezie WHO °1 lx. SehluBfolgerung:Unsere Feasibility-Studie weist darauf hin, dab Z eine wirksame Substanz mit tolerabler Tox (anch bei der alteren Pat) ist. Zuktinftige randomisierte Studien mtlssan jedoch den Nutzen von Z gegenfiber anderen Mono-CT und auch Standard-CT (CMF) beweisen unter besonderer Be~cksichtigung der Lebensqualit~t.
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P1.AH.44 Stammzellgestiitzte Tandem-Hochdosischemotherapie (HDC) beim Hochrisiko-Mammakarzinom (MK)
PI.AH.45 Intraarterielle (i.a.) Chemotherapie (CHT) bei lokal fortgeschrittenen Mammakarzinomen (lfMACA)
U. Nitz 1, M. Frick 2, A. Adomeit 1, H . G . Bender 1 Universit/its-Frauenklinik Dfisseldorf 2 Medizinische Klinik der Universit/it Bonn
T. Sch6nig, M. Brado 1, N. Fersis, H. Schmidt et al. Universit~its-Frauenklinik und Klinik ffir Radiologie 1 Heidelberg
Es liegen erste 5Jahresiiberlebensdaten rfieht randomisierter Studien zur adjuvanten stammzellges~tzteu HDC beim Hochrisiko-MK vor, die f'~ eine deutliche Oberlegenheit (bis 40%) dieser Belumdhmgsformgegenttberder konventionellenChemotherapie sprechen (Peters et al., Gialmi et al. , JCO 1995). Das vargestellte, speziell Rir die adjuvame Situation beim MK konzipierte Protokoll tmterscheidet sich yon den vorliegendenSchemata durch folgertdePunlde: 1) Verwendung von Substanzen mit erwiesener Wirksamkeit in der adjuvanten Therapie des MK, 2) kattze Induktion bzw. frtihe Intensivieruug, 3) mehrfache (2-fache) HDC, 4) subablative HDC. BehandlunesDrotokoll: 20 Patientitmen mit Hochrisiko-MK w[rden seit Juni 1994 mit eincr stammzellgestOtztenTandem-HDC behandelt. Die Patientinnen erhielten zunachst 2 Zyklen einer konventionellen Induktionschemoflmrapie (Epirubicin 90 mg/n12 + Cyclophosphamid600 mg/m2 wachstumsfaktorgcsttttzt(G-CSF) im Intervall yon 14 Tagen. AnschlieBendwurden 2 Zyklen ciner HDC mit Epirubicin (90 mg/m2), Cyclophosphamid(3 g/m2) und Thiotcpa verabreicht. Thiotepa wurde eskaliert yon 300 rag/m2 (2 Pat.) anf 400 rag/m2 (16 Pat.). Aus logistischen GI~den erhielten 2 Pat. nut eine HDC. Patienten: Alter 28 -55 J; Stadium lib: 7 Pat., IIIn: 5 Pat., I~: 3 Pat mit mehr als helm positiven Lymphknoten (durchschnittlich 15,4). Die Obrigen drei Patientinnen batten m bStadien (2Pat.) oder ein Lokalrezidiv (1 Pat.). Toxizit~t: die ToxizitAtsdatensind tabellarisch aufge~lrt (d = Tage, ( ) = Mittel, EK = ~enkanzentrate,TK = Thromboz Leuko Thrombo EK TK Temp. Mukositis < 1 ooo (d) < 20 000 (d) > 38,S *C l (WHO°) 1. HDC 5- 12 (8,5) 5- 14 (7,1) 0-6 (1,7) 1-5 (1,7) 0- 5 (1,3) 1- 3 (2,2) 2. HDC 6-14(8,5) 3-8(6,4) 045(3,3) 1-4(1,9) 0-11(2,1) 2-3(2,5) Neutropenisches Fieber trat bei 56 % der Patientinnen naeh der HDC auf, danmter waxen drei schwere Infektionen.Aul3erMukositis ° 1-3, Erbrechen * 1-3 (aUe Pat.) und Dermatitis ° 1(2Pat.) trat keine extramedullAreToxizi~t au£ Zusammenfassung: Das vorgestellte Protokoll kann bei MK-Patiantinnen mit vertretbarer Toxizit;at dttrehgeffi.hrt werden. Die frilhen Oberlebensdaten (2 Lokalrezidive) sind vielversprechend.Im August 1995 wurde eine prospektiv randomisierte Stadie HDC versus wachstumsfaktorgestiitztedosisintensivierte Chemotherapie (EC -> C/vIF)begonnen, zu der erste Toxizitatsdatenvorgestellt werden.
Fragestdlung: Obwohl Mammakarzinome systemisch-chronische Erkrankungen sind, sind lokale Mal3nahmen wie die i.a. CHT sinnvoll: Intention dabei ist emerseits das Erreiehen einer Operationscbene andererseits die Verbessertmg der Bestrahlungsbedingungen durch Reduktion des Tumorvolumens. Methoden: Behandelt wurden n= 42 Pat. im medianen Alter von 47 Jahren (32-69) mit IfMACA. Die i.a. CHT erfolgte selektiv und superselektiv fiber die A. mammaria intema oder die A. thoracica dorsalis mittels Seldinger Teehnik und Gel-foam- Embolisation der A. epigastrica superior. Appliziert wurden je nach Vortherapie folgende Zytostatika mit Dosiseskalation: Mitoxantron 14-28 mg/m 2 (n=28), Mitomycin C 8 mg/m ~ (n=12), Paelitaxel 135-175 mg/m z (n= 8), Carboplatin 300 mg/m 2 (n= 9) and 5-Fluorouracil 750-1500 mg/m z (n-13). In 21 F~illen erfolgte eine Kombinationschemotherapie. Eine supportive antiemetische Therapie erfolgte mit Dexamethason, ggf. mit Ondansedron sowie mit Clemastin vor Paclitaxel. Ergebnisse: Die i.a. CHT erzielte bei 47 % der Patientinnen ein deutliches Anspreehen (CR/PR). In 8 1 % reduzierte sich die Tumorgr6Be. Ein no change wurde in 34 %, in 19 % eine Progression dokumentiert. Lokal war die Vertr~iglichkeit der i.a. CHT sehr gut. Bei 2 maximal vortherapierten Pat. zeigte sich eine Leukozytopenie WHO Grad IV. Bei Mitoxantron 28 mg/m 2 und Taxol 175 mg/m ~ zeigte sieh Haarausfall WHO Grad I. (n= 2) Schluflfolgerung: Die i.a. CHT ist eme zus~ttzliehe Therapiem6glichkeit, die mit wenig Toxizitht einhergeht, jedoch in der Mehrzahl der F~ille eine lokale Tumorkontrolle ermOglicht and dadureh zur Verbesserung der Lebensqualit~t beitr~igt.
PI.AH.46 Herstellung eines bispezifischen monoklonalen Antikiirpers (bsmAk) gegen CD3 und karzinoembryonales Antigen (CEA) L J. Hernando, T. Bauknecht, Z. Rajabi, A. Pfleiderer
P1.AH.47 Antikiirpervermittelte Photodynamisehe Therapie an humanen Mammakarzinomzellinien M . M a r t i n , S. K a u l , U . D r e c h s l e r , D . W a l l w i e n e r Universitfits-Franenklinik Heidelberg, Physikalisch-chemisches Institut Universit~it Heidelberg, institut fiir organische Chemie Tiibingen
Universit~its-Frauenklinik Freiburg i.Br. Die Herstellung von Hybridantik6rpem mit dualer Bindungsspezifitiit ftir Tumor-assoziierte Antigene (TAA), sowie ffir membranstiindige Molektile, die Effektorfunktionen lymphatischer Zellen aush3sen, hat zur Entwicklung neuer adoptiver immuntherapeutiscber Ansiitze gegen Tumore gef0hrt. Fragestellung." Ein bsmAk-produzierendes Quadrom wurde durch somatische Fusion einer HAT'/G418 + anti-CD3 MAk synthetisierendeu Zellinie (OKT3) mit einem HAT+/G418 + anti-CEA Hybridom hergestellt. Methoden: CEA-Expression in Tumorzellen wurde mittels DuchfluBzytometrie bestimmt. BsmAk-induzierte Zytotoxizit~it einer klonierten CD3÷/CD8 + humanen T-Zellinie in CEA-exprimierenden Targetzellen wurde mittels eines 5~Cr-Freisetzungstests nachgewiesen. Ergebnisse: anti-CD3 x anti-CEA bsMAk induzierten bis zu einem 1:500 Titer spezifische Zytotoxizitiit (his 60%) yon CEA + Tumorzellen (BT-20, BT-474, BG-1, NCI/H508 und BCal) durch PHA-aktivierte, IL-2-kultivierte CD3+CD8 + Effektor-Lymphozyten, wiihrend CEA- Zellen (MCF-7) nicht lysiert wurden. Stabile CEA-Transfektanten (HeLa-CEA), uicht aber untransfizierte HeLa-Zellen wurden in Gegenwart von bsmAk ebenfalls lysiert (85%), wiihrend die durch die nicht fusionierten, monospezifischen mAK (anti-CD3 + anti-CEA) vermittelte Zytotoxizit~it unter 13% lag. Unspezifische Lyse durch AntikOrper-vermittelte Zytotoxizitiit (ADCC) konnte dadurch ausgeschlossen werden, dal3 anti-CD3 mAk (bis 10 lag/ml) allein, Lyse CEA-exprimierender Tumorzellen nicht induzieren konnten. Schluflfolgerung: Anti-CD3 x anti-CEA Hybridantik6rper konnten mit hoher Spezifitiit and Effizienz die zytotoxische Aktivit~it einer klonierten CD3+/CD8 * humanen T-Zellinie auf CEA-exprimierende Tumorzellen redirigieren.
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Phthalocyanine stellen Photosensitizer der zweiten Generation mit einem Absorptionsmaximum fiber 660 nm dar. Ein entscheidender Naehtei! der Photosensitizer bei Einsatz in der Photodynomischen Therapie (PDT) ist ein tmzureichender Verteilungskoeffizient Tumor/Normalgewebe nach Applikation in vivo.
Fragestellung:Ist die Antik6rpervermitteltePDT geeignet die Tumorselektivit~itder Phthalocyanineza steigern?
Methode: Neue
Phthalocyanin-Metallkomplexe wurden kovalent an mucinspezifischemonoldonaleAntik6rper gekoppelt. Die Konjugate wurden mucinpositiven und mucin-negativen humanen TumorzeUinienappliziert und mit Dosen yon 10-30 J/crn2 bestrahlt. Die Oberlebensrate wurde im Vergleich zu unbestrahlten Kontrollzellenermittelt. Oberprfiftwurde die Dunkeltoxizitlitder Konjugate trod die unspezifischeToxizitat yon Konjugat und des Photosensitizersin Substanz.
Ergebnisse: Die Phototoxizitttt der Phthalocyanine liel~sich durch Konjugation an Antik6rper erheblich steigem. Das Immunokonjugatwar in der Lage mucinpositive und mucinnegative Tumorzellen zu diskriminieren und nach Bestrahhmg gezielt mucinpositive Zellen zu zerst6ren. Es wurden keine Dunkeltoxizit~iten der Konjugate festgestellt.
Sehluflfolgerung: Erst die kovalente Kopplung an monoklonale Antik6rper erm6glichte die Tumorspezifitat des Photosensitizers. In Verbindung mit der geringen unspezifisehen Toxizitat des Sensitizers k6nnte dies eine h6here Tumoranreicherungen in vivo im Vergleieh zar Applikation des Sensitizers in Substanz bedingen. WeiterftthrendeUntersuehungenin vivo sind vorgesehen.
P1.AH.48 Hochaufgereinigte autologe Tumorzellvakzinen: Verbesserte Vakzinequalit~its-Analyse mittels DurchfluBzytometrie
P1.AH.49 Hochaufgereinigte Tumorzelivakzinen
beim Mamma- u n d Ovarialkarzinom: EinfluB der Vakzinequalitiit auf das
B. B a r t i k , T. A h l e r t , B. H ~ c k e r , G . B a s t e r t Universit/its-Frauenklinik Heidelberg
Uberleben T. A h l c r t , W. S a u e r b r e i , M . S c h u m a c h e r , G . B a s t e r t Uni-Frauenklinik Heidelberg, Uni-Biometrie Freiburg
Die Qoalit~t yon ~ffgereinigten Ncwc~sleDiseese-Vimsmodifizivrtenautologen lx:$trahtte~aTmnorzellen (ATV-NDV) wird bishcr lichtmi~kopiseh im Tiypanblame~tev~_uiert. Der kiitzlich mit un~ret Beteiliguag gefimdeneNac,hweis der klinischen Rclevanz ¢iniger Qualit~its-Parameterforden den Versuch ¢iacr ,mtlg~schcn Veatmssenmg FragesteUung: Lassen sich lichtmikroskopisehenmttelte Vak~tmqualil~lts-Parametexdurohflal~zytong~seh objektivierea und welter differenzieren7 Methode: ) Der Ant¢il v i l ~ Z.ellcn(Vitafit~t),an leuozyl~rcnKonlamination6~n,an vitalet~(Tumor-)Zellenuad a. Dcbrisl~artikelnunterhalb der Gr6~e ruhonder Lymphozyten wurde lichtmikroskoplschnach (T~panblatt~xbmig) odor mit durckflttOzytomctrischotTo~lmikcnvorund nach Aufreinigtmgyon Vakzlne,-Ze,l l - ~ i o n c n eriaittelt. Dat~i kam 3-Far~n/SPaRimeter-Analyso~ ARw~ndung. Ergebnisse: Die lifhtmikroskopisch gefundenea Werte konten naeh Aufreiaigung durchflu~zytometrischbest~tigt wenten end du~h die Analyse feintmlrfikul~renDebris, sw wie ~ l m m u n f l u o ~ t i m m n n g yon Tumor- und Leukozytemmtigenener~rtzt werden. Vor der Auft¢inigung ersibt die durohflnBzytom¢trlsoheMessung dutch verbes~rt¢ Differenzierungzwischcn Tumorz.cllenund Ledmzyten exakter¢ Werte fi-trdie Qualirnts-Pamm¢~r, ~:hluflfolgerung: Die Durohfll/~zytometri¢selleint geeignet 0in¢ Objektivierungund Erw¢itcnmg der V.lerlne-Qtmli. t~ts-Diagtmstikwakrend dcr Vakzitmherstellungh e ~ i ~ f'uhre~ Insofem als ndg-n Imrlik-ul&,enattch m o l ~ Parameter zar Diskassion stchen k~mrtenGrenzen bestehe..
Akfive-Spezil~sch0hnmunlherapJo(ASI) mit Newcastle Discoid,Virus-nlodifizJerlcnautologen Tumor-z¢llen(ATV-NDV) wcrdan seJt lli,lgcrcmklinisch crpr0bt. Fragestelhmg: Wirken sich Untcrschied¢in dcr Vakzilt¢. Zusammensctzungrcproduzierbafauf den klinischcn Verlauf und damit auf die ElIizie,z aus7 Methode:a) 6I P,~tientinnenmlt postoperativtherapicrtem adj,~mttem Mammakarzinom.b) 27 patieminnen mit vorl~handehcm melaslasiertemMammakarzinom und ¢) 31 ~ttientitmcn mit vorbehmgleltemmetastasiertcmOvarialkarziJmm s~mrdenjeweils in ¢inc Gmpp¢ rail hohc.rbzw. niedrJger Vakzine.Qualit/it retrospektivunteneilL Eine hohe Qualitlit war nur gegeben, w¢.n die mediane applizierte ZellzaM ~ 1,5x10¢'and die mediat)e Vihalit~t>33°./0betmg. Ergebnisse: Es finder $i¢h in allen dr~ Kohorten ein 0berlebensbenel'itzugunslen der Grupp¢ mit hoher VakzinequM|liit (a):p~],026; b):p---0,18;c) p~0.09). 1n Kohorten a) und ¢) h~lten klinischo Prognoseparameterfar die Gruppe mit hoher Qtmlit/ttgleich¢ oder sehlechtere Pro~osen erwarl¢, la~.~enals in dCr Gmpp¢ mit .iedriger vakzinequalit~iL Schb[flfolgerung: In mindestens zwei &r &el Behandlungssittmiiomn finden sich wichtige Hinweit* far eine Vakzine-Qualitllls-Wirksamke|tsbozJeh,n8 und darn'itflir ¢inmn Phase I]-Wirksaltlkeits,~hweis dcr T.morvakzine. Die Daten ¢r4~)bcncinc weit¢!mVerbe,ssertm$d~r S ~ r d J s i c ~ t ~ a ~ o g o r V~_ia~n .-.~=~d der Vimt~ ~aa.~r Zcll~,alil,wean lod~ozyt~it¢Konlaminationendutch Aufreinjgung wcilgehcndabgcr¢idlert siud.
P1.AH.50 rHuTNF zur lokalen Therapie maligner Pleuraergiisse bei g y n ~ i k o l o g i s c h e n T u m o r e n R . R a u t h e , J. S i s t e r m a n n s , K . S a n d r i n g Schlol3bergklinik Oberstaufen, Krankenhaus Maria Hilf M6nchengladbach Die Chemopleurodese maligner Pleuraerg~sse mit sklerosierenden Substanzen d~mmt in den meisten F~llen die intracavit~re Exsudation wirkungsvoll ein. Bei Auftreten einer Therapieresistenz treten dann allerdings Schwierigkeiten auf, dem Zustand des Patienten angepa~te palliative MaBnahmen zu linden. Fragestellung: Ist es durch lokale Instillation von rekombinantem humanem Tumornekrosefaktor (TNF) mSglich, nach frustranen konventionellen Pleurodeseversuchen nebenwirkungsarm das Sistieren der intrapleuralen Fl~ssigkeitsproduktion zu erreichen? Methode: 18 Patientinnen (16 mit Mamma- und 2 mit Ovarialkarzinomen) erhielten bei Auftreten symptomatischer maligner und auf sklerosierende substanzen therapierefrakt~rer Pleuraerg~sse eine Pleurodese mit TNF. Im Mittel wurden 0,36 mg (0,15-0,75 mg) TNF pro Patient intrapleural instilliert. Ergebnisse: 88% der Patientinnen blieben 4 Wochen rezidivfrei. Als Nebenwirkungen traten in 41% grippe~hnliche Symptome, 34% Fieber/Sch~ttelfrost, 28% M~digkeit/Abgeschlagenheit, 4% Brustschmerzen und 3% 0belkeit/Erbrechen auf. Alle lieBen sich dutch symptomatische Ma/Snahmen gut beherrschen, waren voll reversibel und ~berstiegen Grad II der WHO-Skala nicht. SchluBfolgerung: Die intrapleurale TNF-Instillation stellt ein wirksames Pleurodeseverfahren mit moderaten Nebenwirkungen dar. Sie kann auch bei schlechtem Allgemeinzustand und nach Versagen anderer lokaler Therapieformen noch erfolgreich eingesetzt werden.
S 39
V1.GS Friihgeburt
VI.GS.01
lmmunhistoehemische Untersuehung der Expression von Adhiisionsmolekiilen in der humanen Cervix uteri unter der Geburt M . W i n k l e r , P. R u c k 1, H . - P . H o r n y 1, W. R a t h Frauenklinik RWTH Aachen 1 I n s t i t u t f/Jr P a t h o l o g i e U n i v e r s i t / i t T f i b i n g e n Der Prozel3 der MuttermundserOffnung ist der Frtlhphase einer akuten Entzfindungahnlich und geht mit der Infiltrationdes zervikalen Stromas durch neutrophile Granulozyten einher. DJese wurden als Produktionsort der die zervikalen Strukturproteine katabolisierenden Kollagenasen identifiziert. Voraussetzung fOr die Extravasation dieser Zellen ist eine kurzfristige Adh~ivit/ttssteigerungdesKapillarendothels. Fragestellung: Zur Priifung dieser Hypothese untersuehten wir immunhistochemisch, ob bei erOffneter Zervix die Adhasionsmolekiile endothelial leukocyte adhesion molecule-1 (ELAM-I), intercellular adhesion molecule-1 (ICAM-1) und vascular cell adhesion molecule-I (VCAM-1) im unterenUterinsegmentst0.rkerexprimiertwerden als bei unreiferZervix. Methode: Dazu warden bei S. caesareavonje 10 Frauen mit geschlossenerbzw. mehr als 6 cm erSffneterZervix Probenaus dem caudalen Rand der Uterotomie gewonnen. Die Adh~isionsmolekillewarden am Gefrierschnittmit monoklonalen Maus-AntikOrpem (anti-ELAM-l, antMCAM-I, anti-VCAM-1) identifiziert. Die Auswertung erfolgte semiquantitativ. Die Ergebnisse wurden mit dem Fisher-Exact-Testverifiziert, Ergebnisse: Bei Patientirmenmit erOffneterZervix fanden wir eine signifikant hOhere Expression yon ELAM-I (9=0.0002) und VCAM-1 (9=0.033) als bei Patientinnen mit unreifer Zervix. ICAM-I wurde in beiden Gruppen gleichermal3enstark exprimiert. Schluflfolgerung: Die MuttermundserSffimngscheint mit einer erhOhtenDichte yon ELAM-1 und VCAM-I im unteren Uterinsegment einherzugehen. Diese erstmals beschriebenen Befunde s~tz.en die Hypothese, wonach die Zervixdilatationmit einei%rh6htenAdhasivit/itdes Kapillarendothelsassoziiert ist. Die nachfolgende Adhasion yon Granulozyten am Endothel kOnnte Voraussetzung for die granulozyt,~e Infiltrationdes zervikalen Stromas bei der MuttermundserOffnungsein.
V1.GS.02
V1.GS.03
1st die Downregulation der myometranen fl 2-Rezeptoren fiir das Versagen der Tokolyse verantwortlieh?
Serumkonzentrationen von IL 6 und 8 bestimmen die Prognose yon Patientinnen mit vorzeitigem Blasensprung und Wehen
W. Zieger, K. Friese, R . S c h m i d t ~, M . H a m p l , E Melchert Universit/itsfrauenklinik und 1 Klinische Chemie Mannheim W/ihrend ftir die DurchlNanmg einer Lungenreiftmg die tokolytische Therapie meist erfolgreieh ist, versagt sie im weiteren Verlauf der Therapie bei einem Drittel der Sehwangeren mit vorzeitiger Wehent/itigkeit trod erhalteaer Fruchtblase. Fragestellung: L~igt sich dieser Migerfolg auf die bei in vitro Versuehen yon Berg festgestellten Downregulation der l~2-Rezeptoren zurgekftihren? Gibt es subklinisehe hffektionen, die sich in ihrer Erfasstmg der bisherigen herk6mmlichen Diagnostik entziehen? Methode: g2-Rezeptorenmessungen am Lymphozyten (identisch mit Messungen an der Myometriumzelle) wurden unter einer kontinuiedichen Tokolyse mittels Radioligandbindungsassay zusammen mit Zytokinbestimmungen (IL6, IllI~,TNFa) aus dem Fruchtwasser bei 58 Patientinnen mit vorzeitiger Wehent~itigkeit, teils mit intakter, teils mit vorzeitig gesprtmgener Fruchtblase olme klinisehe o. serologisehe lnfektionszeiehen durehgeftilm. Ergebnisse: Unter Tokolyse kam es abMngig v o n d e r Therapiedauer zu einer tmtersehiedliehen B2-Rezeptorenabnahme. Bei erfolgreieher Tokolyse konnten die Wehen bei tmauff~lligen Zytokinwerten trotz der nieddgsten Rezeptordiehte (299 pro Zelle) fiber 14 Tage erfolgreieh gehemmt werden. Bei Tokolyseversagern kam es bei einer signifikant geringeren Downregulation der Rezeptoren (391 bzw. 374 pro Zelle), aber deutlich erhfihten Zytokinkonzentrationen zur Friihgeburt. Schluflfolgerung: Trotz downregu/ierter g2-Rezeptoren lhl3t sieh eine Tokolyse erfolgreieh durchfo~en. Mit dem Auftreten einer subklittischen Chorioamnionitis ist jedoch eine max. Therapie erfolglos. Mit Hilfe der Zytokinbestimmmtmg liil~t sieh das Desensibilisienmgsphhnomen der B2-Rezeptoren an der Myometriumzelle als Ursaehe ~ r die naeMassende Effektivit/it von Tokolvtika ausschliel~en.
S 40
G. von Minckwitz, E.-M. Grischke, M. Aulmann, M. Kaufmann Universit~its-Frauenkliniken Frankfurt und Heidelberg, Chirurgische Universit/itsklinik Heidelberg Die Kenntnis des weiteren Sehwar~gersehaftverlaufes von Patientinnen (P) mit vorzeitigem Blasensprung (VBS) oder vorzeitiger Wehent/itigkeit (VWT) w/ire yon grol]er klinischer Bedeutung. Fragestellung: K6nnen Zytokine eine Aussage fiber den weiteren Verlauf yon P mit VBS bzw. VWT maehen? Methode: Bei 137 P (74 P mit VWT, 39 mit VBS und 24 gesunde S c h w a n g e r e z w i s e h e n 2 4 . - 3 6 . W o e h e ) w u r d e n die Z y t o k i n e lnterleukin (IL) 1,2,4,6,8 und Tumornekrosefaktor (TNFc0 im Serum bestimmt. Die Proben wurden bei den Verumgruppen innerhalb 18 Stunden abgenommen und sofort (<30rain) kfihlzentrifugiert. Bei 7 dieser P mit VBS konnten ebenfalls Bestimmungen im Fruehtwasser und bei 7 mit VWT und 5 Gesunden im Vaginalsekret durehgeffihrt werden, welches sofort tiefgefroren wurde. Ergebnisse." Die Konzentrationen aller Zytokine waren im Fruehtwasser und im Vaginalsekret hOher als im Serum. Fiir IL 6 und 8 fanden sieh in den Verumgruppen deutlieh erh6hte Werte im Serum im Vergleieh zu den Kontrollen (Mittelwerte IL6:6,64 ng/ml vs. 0.17ng/ml; IL 8" 10,17 ng/ml vs 1,75ng/ml; p<0.001 und p=0.005; Wileoxon). Zwischen P mit VBS und VWT war kein Untersehied festzustellen. Im Vaginalsekret war nur IL 6 bei den Verumgruppen signifikant h6her als in der Kontrolle (p=0.01). Bei P mit VBS und Serumkonzentrationen yon IL6 fiber dem Medianwert von 4,0 ng/ml endete die Sehwangersehaft signifikant frfiher als bei Werten < 4,0 ng/ml (p=0.003). 16 P mit VBS bzw. 22 P mit VWT und Serumwerten von IL8 oberhalb der Naehweisgrenze hatten eine schlechtere Prognose als P ohne IL8-Nachweis (p=0.06 und 0.05). ~chluflfolgerung: Die Bestimmung von IL6 und IL8 im Serum kann eine Aussage tiber den weiteren Verlaufvon P mit VWT und VBS maehen.
VI.GS.04
V1.GS.05
Die klinische Relevanz des pathogenen vaginalen Keimspektrums hinsichtlich Friihgeburtlichkeit und neonataler Infektion
Screening auf bakterielle Vaginose (BV) in der 14. Gestationswoche zur Vermeidung yon Friihgeburten
H . S t e p a n , R . F a b e r , B. V i e h w e g Universit/its-Frauenklinik Leipzig Ausgangspunkt der Untersuchung ist die Bedeuttmg der vaginalen Kolonisation mitpathogenen Keimen hinsiehtlich der drohenden Frfihgebua (dFG) sowie die bislang unldare Relevanz der pathogenen Vaginalflora ffir die neonatale Infektion. Fragestellung: Sind dFG dutch ein spezifisehes vaginal~ Keimspektrum gekennzeiehnet madwelehe Beziehtmgen existieren zwisehen Erregerspektrum, Sehwangerschaftsausgang und neonataler Infektionsmorbidit~t ? Methode: Retrospektive Analyse aller 1994 erhobenen vaginalen Keimbefunde bei 222 stationer betreuten Einlingssehwangersehaften untersehiedlieher Sehwangersehaftapathologie. Ergebnlsse: dFG (11=114) haben gegenfiber Sehwangerschaften anderer Pathologic (n=107) weniger Normalbefunde im Vaginalabstrieh (14% vs. 24%), h~ufiger Misehinfektionen (53% vs. 39%), jedoeh kein spezifisches Spektrum pathogener Erreger. Die dFG mit mehr als einem pathogenen Keim habenein signifikant niedrigeres Gestationsalter zur Geburt (36 vs. 38 SSW) als dFG mit Normalbefund bzw. maximal einem Keim. dFG mit einer sp~teren neonatalen lnfektion shad ebenfalls nieht dutch ein spezifisehes Keimspektrum gekennzeiehnet. Bei Frfthgebucten mit einem Gestations,alter zur Geburt < 35. SSW existiett keine Abh~mgigkeit der neonatalen Infektionsrate zur Anzahl der vaginalen Keime. Dagegen shaddFG mit einer Tragzeitverhingerung < 14d mit h6heren Raten an Infektion (48 % vs. 12,8%) und Sepsis (14% vs. 2,5%) belastet. Sehluflfolgerung: Schwangere mit dFG shad nieht dureh ein spezifisches Erregerspektrum gekennzeiehnet. Die neonatale Unreife hat hinsiehtlich der neonatalen Infektionl~ie grffiere Bedeumng als die vaginale Keimbesiedelung.
N . D e n n e m a r k 1, M . M e y e r - W i l m e s 1, R . S c h l / i t e r 1, K. Gries z 1 Gyn/ikolog. Facharztpraxen, Berlin 2 Upjohn GmbH, Heppenheim In einer fniheren Studie wurde anhand yon 630 Pat. aus 2 Praxen iiber 5 Jahre nachgewiesen, ~ bei fraher Diagnosestellung der BV in der 14. SSW und konsequenter Thempie unter Einsparung yon Cerclagen bzw. 13-Mimetikadie Frtthgeburtenrate relevant gesenkt werden konnte. Als Therapie der BV worden Lactobacillen versus 2% Clindamycinsalbe verabreicht. Fragestellung: Lassen sich in einer kontrollienen Studie unter Einbeziehung einerPraxis mit nicht behandelten Patientinnen die guten Ergebnisse reproduzieren trod welcbe Therapie erweist sich als effizienter ? Methode : In 3 Praxen wurden fortlaufend jeweils 200 Fr/ihsehwangersehaften in die Studie aufgenonunen. In Praxis I wurde BV nicht diagnostiziert und nicht behandelt, in Praxis II wurde BV mit Lactobacillen (Vagiflor ®) fiber 6 Tage, in Praxis III mit einer selbst hergestellten Clindamycinsalbe 2% fiber 5 "rage therapiert,,Fetal outcome" wurde postpanal analysien. Ergebnisse : Die Ineidenz der BV war in Praxis I nicht und in Praxis II und 111 um 20% evaluiert. In Praxis II und I11 konnte die Frflhgeburtenmte ( <37. SSW) gegenfiber Praxis I deutlich gesenkt werden ( 16,5 % versus 12,0% und 5,0%). Das gleiche Bild zeigte sieh bei den Kindern mit Gebunsgewicht <2500g (11% versus 5% und 3%). Beaehflieh konnte der Anteil der sehr kleinen Kinder <2000g reduziert werden ( 3,5% versus 2,0% and 0,5%). Eine Sectidindikation wurde l~eiPatienlinnen aus Praxis 1 mit 18,0°/o, gegenfiber 12,5% trod 7,5% bei Patientinnen ans Pmxis II und Praxis ]71Iam lululigsten gestellt. Schluflfolgerung : AusscMieBlichin der Praxis ist eine fr{ihebzw. rechtzeitige BV-Diagnostik m0glich. Eine Screening - Untersuchtmg, vergleichbar mit dem Chlamydien Screening im Rahmen der Mu - Richflinien, erseheint deshalb dringend geboten, um eine Verbesserung der Friihgebunenrate zu bewirken, die in der BR Deutschland seit ca.10 Jahren unver~ndert bei 6% liegt. Die lokale Therapie mit Clindamycin ist dem lokalen ,,Ans~uern" durch Lactobacillen 0berlegen.
V1.GS.06
V1.GS.07
Hat die Therapie der bakteriellen Vaginose EinfluB auf die Schwangerschaftsdauer?
Zytokine in Fruchtwasser und ven6sem Mntterblnt bei Sectio caesarea: Assoziation zn intraamnialem Keimnachweis nnd Friihgeburtlichkeit
I. S c h n a u f e r - R a u d e , J. B a r t n i c k i , J . W . D u d e n h a u s e n Frauenklinik Virchow-Klinikum, Abt. Geburtsmedizin, Berlin Bakterielle Infekte im Bereich der Vagina b e d e u t e n ein potentieUes Risiko f/Jr die Schwangerschaft im Sinne einer Frfihgeburt. Fragestellung: Es w u r d e prospektiv untersucht, welche Erreger an der bakteriellen Vaginose quantitativ a m hfiufigsten auftreten, u n d welchen Einfluf~ deren spezifische Therapie a u f die Schwangerschaftsdauer hat. Methode: In der Zeit Januar bis Oktober 1995 w u r d e n bei insgesaint 390 Schwangeren ( < 3 7 / 0 SSW) im R a h m e n der Schwangerenvorsorge routinem~issig CK-Abstriche e n t n o m m e n . Symptomatische Patientirmen mit pathologischem CK-Abstrich w u r d e n nach Antibiograrnm antibiotisch behandelt. Ergebnisse: In einem Gesamtkollektiv v o n i n s g e s a m t 390 Frauen konnten bei 106 Patientinnen (27%) pathologische Keime im CKAbstrich nachgewiesen werden. A m hgufigsten w a r e n Infektionen mit aeroben Bakterien (49%), gefolgt v o n Candida albicans ( 34%), Anaerobier (9%) sowie C h l a m y d i e n u n d M y c o p l a s m e n (8%). 36 Patientinnen (34%) w u r d e n antibiotisch behandelt. D a v o n hatten 39% vorzeitige zervixwirksame Wehen, 33% erh6hte vaginale pH-Werte, 22% ein u n d m e h r Spontanaborte in der Anamnese. Patientinnen mit bakterieller Vaginose, die antibiotisch behandelt w u r d e n , haben eine statistisch signifikant (p< 0.0001) lfingere Schwangerschaftsdauer als Frauen mit bakterieller Vaginose ohne Therapie (39 Tage v e r s u s 24 Tage). Sehlul}folgerung: Die Therapie einer bakteriellen Vaginose ist mit einer Verl~ingerung der Schwangerschaftsdauer verbunden.
G . H e b i s c h , I. J a h n k e , R . H u c h , A . H u c h K l i n i k u n d P o l i k l i n i k ffir G e b u r t s h i l f e , U n i v e r s i t / i t s s p i t a l Zfirich, Schweiz Das Amnioninfektionssyndrom (AIS), eine der Ursachen von Friihgeburten (FG) mit hoher feto-matemaler KompUkationsrate, manifestiert sich klinisch oft erst sp~it. Kulturen aus Fruchtwasser (FW) erfassen lediglich 70-85% der Infekte. Neuerdings werden hohe Zytokinspiegel im FW mit Keimnachweis, AdS und hoher F.G-Rate assoziiert und klinisches Eingreifen gefordert. Fragestellung: Uberprfifung tier Hypothese einer Assoziation yon hohen inflammatorischen Zytokinspiegeln in FW oder miitterlichem Venenblut (MB) re.it intraamnialen Infektionen, Chorioarnnionitis und Friibgeburtlichkeit. Material und Methode: Untersucht wurden 66 dutch Sectio caesarea entbundene Schwangere in 3 Gruppen: Kontrollen (I ° Sectio am Termin), Wehen, V.a. AdS. IL-1, IL-6 und IL-8 wurden in FW und MB bestimmt; FW wurde kulturell, die Plazenten histologisch bez. Chorioamnilis aufgearbeitet. Resultate: Zwischen den Gruppen mit positivem bzw. negativem Keimnachweis und Chorioamnionitis bzw. Infektfi-eiheit war das Gestalionsalter bei Geburt signifikant unterschiedlich. Bei 17 Patientinnen wurden im FW ein bis drei Keime naehgewiesen, 16real stand kein FW zur Verfilgung. In 4 F~llen waxen im FW Keime nachweisbar ohne Vorhandensein einer Chorioamnionitis; in der Kontrollgruppe fanden sich weder Keime noch Chorioamnionitis. Demgegenfiber war die Kultur bei Chorioamnionitis (n=23) nur einmal negativ und 13mal positiv. Diese Unterschiede in den Gruppen bez. Keimzahlen waren signifikant (p<0.0001). Die Sensitivit~it fiir den Zusammenhang zwischen FW-Zytokinspiegeln und Keimnachweis war far IL-6 am hOchsten, fiir IL-1 am niedrigsten. Bei gleichzeitigem Vorhandensein hoher IL-6-Werte im FW oder MB und Keimen unterschieden sich die Gruppen bez. FG fiber bzw. unter 34 SSW nicht signifikant, l-Iingegen bestand eine hochsignifikante Assoziation zwischen hohem FW-IL-6 allein und FG. Zusammenfassung: Der Zusammenhang zwischen Keimnachweis/Chorioamnionitis und FG wurde best~tigt, rtieht jedoch tier zwisehen hohen Zytokinspiegeln kombiniert mit Keimnachweis und FG. Zum Nachweis eines AdS eignet sich die FW-Kultur nicht gentigend. Vor klinisehem Einsatz zur Infektdiagnostik sind Normwerte fiir Zytokine im SS-Verlauf zu erstellen.
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VI.GS.08 Vorgehen beim friihen VBS und Indikation zur fetalen Lungenreifung bei drohender Friihgeburt - eine Umfrage an deutschen Frauenkliniken V. Ragosch, S. Hundertmark, H. Hopp, H.K. Weitzel Frauenklinik im Universit/itsklinikum Benjamin Franklin, FU-Berlin Das Management des fa'iihen vorzeitigen Blasertsprunges (fVBS) mad die Langenreifeinduktion bei drohender Frtthgeburt werden in der Literatur kmatrovers diskutiert. Fragestellung: L/iSt sich dureh eine Bestandsaufnahme des Mana~men!s des fVBS an deutschen Frauenkliniken eine einheitliche mad wissenschaftlich fundierte Vorgehensweise erkemaen? Methodik: Zur Erzielmag eines repr/tsentativen Ergebnisses, wttrde ein Fragebogen an alle 843 im Krankenhausadressbuch aufgefiihrten geburtshilflichen Kliniken verschickt. Neben der KlinikgrOl~e mad der Fr0hgeburtenrate in Relation zur Gesamtgeburtenzahlen wurde bezogen auf den fVBS Es wurde bei fVBS nach diagnostischen Methoden, Infektionsmarkern, den Einsatz von Antibiotika, Tokolytika mad tier Langenreifeprophylaxe gefragt. Bezogen auf die Ltmgem'eifeinduktion bei drohender Friihgeburt wttrde die Anwendmag in den verschiedonen Gestatiansaltern mad die Bewertung dieser Therapie vor der 28. SSW erfragt. Ergebnisse: 444 FragelXlgen kamen zur Auswertung (52,7%). Beim fVBS wird eine prophylaktische Antibiotikagabe van 36,7% and eine prophylaktische Tokolyse y o n 41,7% der Kliniken angewendet. 93,5% fithren eine Ltmgenreifung z.T. vor 28 SSW mad bei Infektnachweis dureh. Bei der drohenden Frtthgeburt verwenden 91% eine RDS-Prophylaxe mit einer sehr weiten Spannbreite ihinsichtlich des G-estationsalters flit Beginn und Ende dieser Malinahme. Vor 28 SSW wird die Behandlmag in 72,5% der F$1e vorgenommen, obwohl sich iiber 60% der Kliniken iiber die Wirkang nieht im Klaren sind. Schluflfolgerungen: Trotz tier Bedeutmag des IVBS mad der FrOhgeburtlichkeit fiir die Morbid.it/its- und Mortali~tsstatisken wird aufgrund der matersehiedlichen Ansichten in tier Literatur und z.T. fehlender wissenschaftlicher Basisdaten in den moisten Kliniken das Vorgehen bevorzugt, mit dem die besten persOnlichen Effahrangen gemaeht wurden. Itier ist dringend KI/inmg dureh gro6 angelegte Multizenterstudien erforderlich.
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V1.GS.09 Der EinfluB versehiedener Verfahren zur Lungenreifeinduktion auf miitterliehe Infektionsparameter F. Reister, M. Winkler, W. Heyl, W. Rath Frauenklinik der RWTH Aachen Leukozytenzahl und C-reaktives Protein (CRP) sind wichtige mad schnell verfllgbare Marker einer intrauterinen Infelaion. Fragestellung: Werden diese Parameter durch die Lungenreifeinduktion mit verschiedenen Gtucocorticoiden (Betamethason i.m. mad 16-Methylen-Prednisolon i.v.) beeinflul3t mad damit in ihrer diagnostischen Wertigkeit beeintr~tchtigt? Methode: Wir bestimmten bei je 20 Patientirmen mit vorzeitiger Wehentatigkeit ohne vorzeitigen Blasensprung in der 27. - 34. SSW vor, wahrend mad nach der Lungenreifeindulaima (2xl2mg Betamethason i.m. im Abstand vma 24h bzw. 3x60mg 16-Methylen-Prednisolon i.v. im Abstmad von 24h) CRP, Haptoglobin, Leukozytenzahl and das Differentialblutbild. Ergebnisse: CRP mad Haptoglobin blieben unter beiden Medikationen ohne signifikante Beeinflussung (p>0,5). Wahrend der Lungenreifeinduktion mit Betamethason i.m. stieg3die mirtlere Gesamtleukozytenzahl signiflkant yon 10,Tx10"/~l auf 14,4xi0/~tl (p<0,05) an, assoziiert mit einem Anstieg der sem'nentkemigen Granulozyten (von 45% auf 61%), urn einen Tag nach Therapieende wieder auf den Ausgangswert abzufallen. Die i.v.-Gabe yon 16Methylen-Prednisolon ~hrte zu keiner Ver~derung der Gesamtleukozytenzahl (vor Therapie: 10,3x103/lal, unter Therapie: 10,0xl03/~tl). Schluflfolgerung: Erstmalig wurden serielle Bestimmangen der Gesamtleukozytenzahl, des Differentialblutbildes sowie des C-reaktiven Proteins mater verschiedenen Verfahren zur Lmagertreifeinduktion durchgefiihrt. Betamethason i.m. ftthrt in der angegebenen Dosierung zu einet Erh6hmag der Gesamtleukozytenzahl bis einen Tag nach Therapieende mad dementsprechend zu Unsicherheiten in der Diagnostik eines Amnioninfektionssyndromes. Die Lungenreifeindukfion mit 16-Methylen-Prednisolon i,v. hingegen beeintr~lchtigt die diagnostische Wertigkeit der Gesamtleukozytenzahl nicht. Das CRP kaan bei beiden Veffahren uneingeschranla zur Infektionsdiagnostik herangezogen werden.
P1.GS Friihgeburt
P1.GS.02 Genitale Infektionen und FrfihgeburtHchkeit G. Barren, A. Ohde Universitfits-Frauenklinik Restock Genitale I n f e k t i o n e n w~hrend der Schwangerschaft werden i n neuster Z e i t a l s ors~chlieher Faktor f o r v o r z e i t i g e Wehent~tigkeit und F r O h g e b o r t l i e h k e i t d i s k u t i e r t . F r a g e s t e l l u n g : Treten zerv±ko-voginale I n f e k t i o n e n be± Frauen m i t FrOhgoburt h~ufiger auf als be± Frauen m i t Geburten i n der 37. - 42. SSW? Mothode: Die vorliegendo p r o s p e k t i v e Studie b a s i e r t auf Untersuchungen an 97 Schwangeren. Es werden 47 Freuen m i t FrOhgeburt (26, - 36. SSW) m i t 50 Frauen m i t Geburten i n der 37, - 42; SSW ( K o n t r o l l g r u p p e ) h i n sichtlich der H ~ u f i g k e i t g e n i t a l e r Infoktionen verglichen. Bei allen Schwangeren wurden £olgende Infekt i o n e n ±m GenStalbereich untersucht: Chlamydieninfektionen, Gonorrhoe, Pilz- und bakterielle Infektionen der Sche±de. Weiterh±n wurden in be±den Gruppen Amnioninfektionssyndrome und vorze±tige BlasensprOnge miterfa6t. £rgebnisse: Be± Frauen mit FrOhgeburten fanden wir zerviko-vag±nale Infekt±on~n wie Chlamydien und bakterielle Sche±deninfektionen h~ufiger als bei Frauen mit Geburten in der 37. - 42. SSW. Die Rate der vorzeitigen BlesensprOnge und Amnioninfektionssyndrome war in der FrOhgeburtengruppe ebenfalls deutlich hSher als in der Kontrollgruppe, Schlu6folgerungen: Zerviko-vaginale Infektionen spielen eine wichtige Rolle als Ursache der FrOhgeburtlichkeitEine gezielte Infektionsdiagnostik (Chlamydien- und bakterielle Sche±den±nfektionen) und Therapie w~hrend der Schwangerschaft wOrde die FrOhgeburtenrate senken.
P1.GS.Ol Die bakterieile Vaginose: Ein Friihgeburtsrisiko? D. Surbek, N. Pavic, W. Holzgreve Universit/its-Frauenklinik Basel, Schweiz Ein bedeutender Anteil der FrtQageburtenist assoziiert n~it einer ascendierender lrttbktien, welehe tiber versehiedene pathogenetische Mechanismen zu vorzeitigen Wehen, Portioreifung mad Blasensimmg flgalen kann. Die bakterielle Vaginose (BV, ,,Aminkolpitis") ist eine hhufige, off subklinische vaginale Infektion, die dutch eine Vermindenmg der Lactobaeillen end ein Oberh~dnehmen yen Gardnea'ella vaginalis, Mobiluneus spp., Bacteroides spp. u.a. gekemlzeictmetist. Mit zunehmender Evidenz wird die BV in der Schwangersclmf[ mit Frfihgeburtlichkeit trod volxeitigem B l a s e n ~ g in Zuaammenhanggebraeht. FragesteUung: Ist die BV geh,quft be± Patientirmen mit FrOhgeburtsbestrebtmgenim Vergleieh mit einem unselektionierten Schwangerenkollekti¢? Meawde: Wakrend 10 Menaten wurde be± alien Patientitmen, welche wegen Frtthgeburtsbestrebengen aline Blasensprung vet der 34.SSW zur stationaren Aufilahme mit ivTokolyse mad Lengenreifmlg kamen, ein Vaginalabstrieh entnommen (Cauppe A). lm gleiehen Zeitraum wttrde alien Schwangeren der Pol'tldinikz`Mschender 24. end 32. SSW ebenfalls ein Abstrieh entnommen (Grappe B). Die Abstriche wurden im ba~eriologischen Labor atthand eines Grampraparats untersucht und nach den Kriterien yen Spiegel et al. (d Clin Microbiol 1983; 18: 170-7) Unter Einbezug einer Intermedi~kategolie (gleichgrosse Menge LactobaciUen"Me G.veginalis, Mobihmcus spp. und Bacteroides spp.) beurteilt. Als Frf.dagebmt gait e~e. Geburt vor der 38.SSW. Staasasche Anab,se: Zum Vergleich der uatersuchten vanablen m den beiden Gruppen wnrde der zweiseitige, ungepaarte z-Test verwendet. Reamltate: Insgesamt wurden n = 440 Patientinnen untersucht; 78 in der Gruppe A trod 362 in der ~ B. Die Frithgeburtemate belreg in den beiden Gruppen 46.2% respektive 9.7%. In der ~ A wurde bei 25.6% eine BV diagnostiziert
[email protected]% in der Gruppe ]3 (z = 2.516, p < 0.01). Bezieht man die Patienlinnen mit Interraedi/t~ora mit ein, ergeben sieh I-IltufigkeilenVOlt42.3% (CrruppeA) respektive 18.6% (Grappe B) (z - 3.997, p < 0.00l). S~dussfdgerMg: Be± Patientinnen mit vorzeitigen Wehen end / eder vorzeitiger Portiere±lung ±st die Haufigkeit der BV signiflkant erhsht. Aufglend dieser deutliehen Assoziation driingt sieh em kausaler Zusammenlmngzwisehen subklinischexbakterieller Vaginose und Frtihgeburt auf. Ob eine antibakterielle Therapie (z.B. Clindamyein systemisch) im asymptomatisehen Stadinm oder be± bereits mainfesten Frilhgeburtsbestrebungendes Frflhgeburtsrisikoreduzieren katm, ±st zurzeit ankend bisher publizierten Studien nieht konklusiv zu beurteilen end sollte mittels gr5sserer, randomisierter Doppelblindstudienentersueht werden.
P1.GS.03 Effizienz vaginaler pH-Messungen zur Identifikation potentieller Friihgeburten B. Viehweg, R. Faber, H. Stepan, U. Junghans Universit~itsfrauenklinik Leipzig St6rmagen der vaginalen Mikroflora mit VerdrS~ngmagvan Laktobakterien ffahren zum Anstoigen des Seheiden-pH-Wertes. Fragestdlung: In ~'merprospektiven Unt~rsuchmag sollen ZusammenhSnge zwisehen vaginalem pH-Wert, genitaler Mikroflora mad lnzidenz van Frfihgeburten analysiert werden. Methode: Be± 160 Einlingssehwangersehafien aim der Schwengerenambulenz der Klinik erfolgten in der 26,1 SSW mad der 30,1 SSW (Median) vaginale pHMessmagen mad Untersuehungen des vaginalen mad zervikalen Keimspektrums~ Ergebnisse: Unter Beriieksiehfigmagder gemessenen Maximalwerte lessen sieh be± drohenden Frfihgeburten (dFG, n = 60) signifikmat hgufiger pathologische pH-Werto > 4,5 gegenfiber magestSrten Sehwangersehaften (Kmatrolle, n = 20), abet aueh Risikogravidit~ten ohne vorzeitige Wehent~tigkeit (RG, n = 80) naehweisen (31,7 % : 18,2 9; : 15,0 %). Van den dFG enden 28,3 %, dagegen nut 12,5 % der RG, tats~ebliehvor der 37. SSW (p < 0,025). In der Kontrollgruppe ±st keine Fn~ageburtaufgetreten. Ein pathologisehor Seheid~n-pH-Wert ±st signifikmat seltener mit Laktobakterien (15,5 % : 32,7 %) mad signifikent hgufiger mit M. hem±his(30,8 % : 4,0 %), G. vaginalis (44,2 % : 9,5 %) mad Enterokokken (28,8 % : 15,1%) assoziiert. Der pr~likative Wert vaginaler pHWerte > 4,5 mr des Auftreten einer Frfihgeburt unterseheidet sich zwisehen dFG mad RG dutch h6here Sensitivit~t (0,65 : 0,30) und positive Vorhersagewerte (0,58 : 0,25), w~rend Spezifit~t (0,82 : 0,87) und negative Vorhersagewerte (0,85 : 0,90) nieht differieren. SchluBfolgerungen: Vaginale pH-Verlaufskontrotlen im 3. Trimenon shad be± dFG eha zusatzlieher Marker hinsiehtlieh der Einsehatzmag des tats~ehliehen Frfdageburtsrisikos, wihrend be± Sehwangersehaften ohne Fn~ageburtssymptomatik zum Untersuehungszeitpunktdie Erwartungen nieht erf@llt werden.
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P1.GS.04
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Inflammatorische Prozesse in der Plazenta verursaehen vorzeitige Wehen und Friihgeburt ohne Beteiligung intrauteriner Infektionen
Zur Hiiufigkeit entziindlieher Plazentaver~inderungen bei drohender Friihgeburt mit und ohne antibiotischer Zusatztherapie
A. S t e i n b o r n , H . G i i n e s , S. R 6 d d i g e r , E. H a l b e r s t a d t Z e n t r u m fiir F r a u e n h e i l k u n d e u n d G e b u r t s h i l f e , Universitfitsklinik Frankfurt
U . H e i n d r i c h s , M . W i n k l e r , S. B i e s t e r f e l d 1, W. R a t h Universit/its-Frauenklinik und I n s t i t u t fiir P a t h o l o g i e A a c h e n
Vorzeitige intrauterine Aktivierung ist in der Regel mit hohen Zytoldnkonzentrationen im Fmchtwasser verbanden. Daher wird hgufig ein Amnioninfekt als Ursaehe vermutet, obwohl aueh bei zeitgereehter Wehantgtigkeit am Terrain erhOhteZytokinspiegel im Fmchtwassergemessen werden. Fragestellung: Kann die vorzeitige Uterusaktivierung auch dutch eine immtmologisch bedingte Abstoflnagsreaktion infolge einer vorzeitigen Aktivierung immunkompetenterZellen in fetalen oder maternalen Gewebenverursacht werden? Methode: Die Zytokinsekretion (11-113, II-6, TNF-cx) maternaler Deziduazellen u. fotaler Trophoblastzellen, van Patientirmen mit vorzeitiger unstillbarer Wehent/itigkeit (n = 21, 1%36. SSW) wurde mit der Zytokinsekretion yon Kulturen naeh elektiver Sektio ohne Wehen, (n =' 22, 38.-40.SSW) odar Spontanpartus (n = 18, 39.-40.SSW) am Terrain verglichen. Ergebnisse: Fetale Trophoblastzellkulturen produzierten nach spontaner Wehent~tigkeit signifikaat gr6flare Mengen (Medianwerte) an 11-6 (1821 ng/ml), I1-113 (6450 pg/ml) und TNF-c~ (13500 pg/ml) als naeh elektivar Sektio ohne Wehentgtigkeit (II-6 993 ng/ml, 11-1132602 pg/ml, TNF-ct 3475 pg/ml) (p-Werte < 0.02). Trophoblastkulturen nach Spontanabort oder Friihgeburt und intrauteriner Infektion produzierten dagegen germge Zytokintnengan (Medianwerte flit II-6 1084 ng/ml, I1-1133929 pg/ml u. TNF-~ 2847 pg/ml), ghnlieh wie bei elektiver Sectio (pWerte > 0.6). Dagegen wttrde bei Trophoblastkulturen nach vorzeitiger uterinar Aktivienmg ohne Infektian eine signifikant h6here Zytokinsekretion festgestellt (Medianwerte fiir II-6 1899 ng/ml, I1-11322903 pg/ml u. TNF-cx 155005 pg/ml; !o. Werte < 0.01). Augardem trat in dieser Patientengruppe Mufig eine wiedarholte vorzeifige Entbindang in aufeinandeffolgenden Schwangerschaften auf. Deziduakulturen zeigten dagegen keine unterschiedliehen Sekrefiansraten in Abh~aigkeit von tier Wehenta'tigkeit. Schluflfolgerung: Immunologisehgesteuerte Prozesse in der fetalen Plazenta sind sowohl bei vorzeitiger als aueh bei zeitgereehter uteriner Aktiviertmg an der Induktion der Wehenffltigkeit beteiligt.
Es besteht ein Zusanunenhang zwischen silenter intrauteriner Infektion und der Ausl0sung vorzeitiger Wehen. Der Effekt einer antibiotischen Therapie in Erg~mzung zur tokolytischen wird kontrovers diskutiert; Aussagen fiber die konsekutive Frequenz entzimdlicher Plazentaveranderungen fehlen. Fragestellung: Kann eine prapartale adjuvante Antibiotika-Behandtung die Nachweisrate entziindlicher Ptazentaver~inderungen bei Patientinnen mit vorzeitigen Wehen reduzieren tmd die Gestationsdauerverl~ingern? Methode: Untersucht wurden die Plazenten von 140 Patientinnen nach vier verschiedenen histomorphotogischen Bewertungssystemen far entztmdliche Veranderungen (Scores nach Naeye, Beck, Hillier trod Salafia). Alle Patientinnen waren prapartal wegen vorzeitiger Wehen tokolytisch behandelt worden und wiesen fakultativ-pathogene Keime in Vagina und/oder Zervikalkanal auf. 74 Patientinnen hatten eine lokal desinfizierende Behandlung mit Polyvidon-Jod erhahen, 66 Patientinnen eine am Antibiogrammorientierte mtravenOseTherapie, davon 50 Patientinnen irmerhalb der lezten 10 Tage ante partuin. Ergebnisse: Lediglich bei der Klassifizierung nach Salafia und Mitarb. fand sich in tier intravenOs-antibiotischbehandelten Gmppe (12 yon 66) eine signifikante Haufung (p< 0,05) inflammatorischer Plazentaveranderungen im Vergleich zu den lokal behandelten Frauen (4 von 74), Beim Vergleich der 50 Patientinnen, die irmerhalb der letzten 10 prapartalen Tage antibiotisch behandelt wurden, mit den lokal behandelten Frauen zeigten sich diesbeztiglieh in keinem der histdioglschen Scores Unterschiede, obwold die Frauen tier Antibiotika-Gmppe eine signifikant geringere Gestationsverlangertmg (p< 0,05) sowie ein signifikant medrigeres Schwangerschaftsalterbei Geburtaufwiesen(p< 0,01). Schluflfolgerung: Bei Patientinnen mit drohender Friihgeburt und Nachweis fakultativ-pathogener Keime in Vagina und/oder Zervikalkanal stud nach intraven6s-antibiotischer Therapie entzimdliche Plazentaverdmdemngen in gleicher Haufigkeit nachweisbar wie nach lokal-vaginaler Behandiung. Dieses korrespondiert mit dem Versagen der intravenOsen Therapie bez~glieh einer zalsgtzlichen Gestationsverl~ngerang.
P1.GS.06
PI.GS.07
Einflufl des Vorzeitigen Blasensprungs auf C-reaktives Protein und andere Entziindungsparameter
Naehweis von lnterleukin (IL)-I~, IL-~ und IL-6 im Fruchtwasser bei Wehent~itigkeit sowie bei intrauteriner Keimbesiedelung
I. J a h n k e , G . H e b i s c h , R. H u c h , A . H u c h K l i n i k fiir G e b u r t s h i l f e , D e p a r t e m e n t F r a u e n h e i l k u n d e , Universit/itsspital Ziirich Bei Frtihgeburtsbestrebungen tritt h~.ulig ein vorzeitiger Blasensprung (VBS) auf, tier zur fr(ihzeitigen Erke.rmung eines beginnenden Amnioninfektionssyndroms (AIS) die Uberwachung yon Entztindungszeichen erfordert. Fragestellung: Der Einfluss des VBS auf h~imatologische und blutchemische Infektparameter sollte retrospektiv untersucht werden. Methoden: Bestimmung von CRP, Leukozytenzahl und Stabkernigen im weiteren Verlauf nach VBS bei 40 Schwangeren; Verifizierung einer Chorioamnionitis mittels Plazentahistologie (n. Vogel). Ergebnisse" Das Gestationsalter bei VBS betrug 24+1 bis 36+2 SSW (Median 31.3), bei Geburt 24+5 bis 36+4 SSW (Median 32). Am Tag des VBS reichte der CRP-Wert von <3 bis 84 rag/1 (Cutoff 10 rag/l), die Leukozyten von 5.6 bis 23.4 (in 1000/gl; Median 13.1; Cutoff 20.0), die Stabkernigen yon 7 bis 33.3 % (Median 15.3, Cutoff 25%). Nach VBS zeigte das CRP einen Anstieg mit Maximum am zweiten Tag, alas Leukozytenmaximum lag bereits am ersten Tag, ebenso das tier Stabkernigen, anschliel3end fielen diese Parameter generell leicht ab, diese Ver~nderungen waren abet nicht signifikant. Allerdings zeigte sich ein signifikanter Anstieg des CRP, der Leukozyten, der Stabkerrdgen und tier Temperatur veto VBS zum Tag tier Geburt. In der Gruppe mit gesicherter Chorioamnionitis (n=18) waren die Entztindungswerte nicht signifikant unterschiedlich von denen der unauffiilligen Patientinnen. In beiden Gruppen wurden sowohl Werte oberhalb und unterhalb der Cutoffs beobachtet. Schluflfolgerung: Die bisher tiblichen Infektparameter eignen sich in den ersten Tagen nach VBS nicht zur Prognose eines AIS/einer Chorioamnionitis, bzw. als Entscheidungskriterium zur Weiterftihrung oder Beendigung einer Schwangerschaft. Dazu miissen neue, spezifischere Infektparameter gefunden werden.
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I. Pfitz, M . L o h b r e y e r , M . W i n k l e r , W. R a t h Frauenklinik dcr RWTH Aachen IL-1 and IL-6 im Fruchtwasser(FW) zeigen m0glicherweise bereits zu einem frtihen Zeitpunkt eine klinisch noch inapparente intrauterine Infektian an. Fragestellung: Es wurden die Konzentrationen der beiden lsotypen des IL-1 sowie IL-6 im FW bei normalem Schwangerschaftsverlaufand bei FrUhgeburt im Zusammenhangmit dar intraamnialen Keimbesiedelunguntersucht. Methode: FW von i99 Patientinnen wurde unter sterilen Bedingungen (Amniotomie, Amniozentese) gewonnen. Die IL-la, IL=lJ3 und IL-6Konzentrationen wurden mittels eines EIA der Fa. R&D Systems (untere Naehweisgrenze 3,9 pg/ml) bestimmt. Der Keimnachweiserfolgte kulturell. Ergebnisse: Im II. Trimenonnormal verlaufender Schwangerschaftenwar IL-la in nur 3 yon 48 Proben nachweisbar, lm IlL Trimenon wurde IL-la signii-lkant Mufiger (24/34) nachgewiesen (4-19 pg/ml, 28. - 37. SSW) mit einem weiteren signifikanten Anstieg zum Entbindungstermin(14/17 positiv, 5-53 pg/ml). Bei zur Friihgeburt fiihrender vorzeitiger Wehen~tigkeit war sehon in der 28. - 37. SSW IL-lct in allen Proben vorhanden. Die IL-ll3-Konzentrationblieb wahrend des gesamten Schwangerschaftsverlaufsniedrig, war jedoch in allen F~llen einer intraanmialen Keimbesiedelung(n=21) erh0ht (5-1000 pg/ml). IL-6 war in allen FW-Proben nachweisbar; bei Auftreten muttermundswirksamerWehen war die Kortzentration signifikant h0her als bei wehenlosemUterus (24-8670 pg/ml vs. 4-329 pg/ml). Bei gleichzeitiger intraamnialer Keimbesiedelang wurden keine h0heren IL-6-Konzentrationenals in der nicht besiedelten Gruppe gefunden. Schluflfolgerung: lm Gegensatz zu IL-6, das bei Auftreten zervixwirksamer Wehen regelm~ig erh~ht ist and bei intraamnialer Keimbesiedeluug nicht welter ansteigt, kann der IL-113-Nachweisals Hinweis auf eine Keimbesiedelung des FW gewertet werden. IL-lct dagegen scheint ein physiologischer FWBestandteil im letzten Trimenonzu sein.
P1.GS.08 Sind erh6hte Level von lnterleukin-8 im Urin ein Indikator fiir eine Amnioninfektion nach vorzeitigem Blasensprung? B. Stiemer, A. Buschmann, F. Opri, K. Hensel ~, S. Bisson 2, H.K. Weitzel Frauenklinik, ~ Zentrallabor, z Informatik, Universitfitsklinikum Benjamin Franklin, Freie Universit~it, Berlin Interleukin-8 (IL-8), ein 72-Aminos~iuren langes Peptid, wird u.a. von Granulozyten und Deziduazellen im Zusammenhang mit Infektionen produziert. Romero et al. (Am. J. Obstet. Gynec. 165, 813-820, 1991) k o n n t e n zeigen, da6 IL-8 bei e i n e r Amnioninfektion im Fruchtwasser betr~ichtlich erht~ht ist. Wir haben erstmals versucht, IL-8 im Urin zu bestimmen. FragesteUung: Kann der Gehalt an IL-8 im Urin korrelicrt werden mit einer (beginnenden) Amnioninfektion nach vorzeitigem Blasensprung? Methode: Dazu wurde Mittelstrahlurin gesammelt von I04 schwangeren Patientinnen mit und ohne vorzeitigen Blasensprung zwischen der 25. und 36. Schwangerschaftswoche. Zum Nachweis von IL-8 warde ein etablierter ELISA der Fa. Biermann verwendet (minimale Sensitivit~it: 3,1 pg/ml). Ergebnisse: In 91% der schwangeren Patientinnen war I L-8 im Urin nachweisbar. Die Werte lagen im Median bei 32 ng/l in der Gruppe nur mit Blasensprung im Vergleich zu 134 ng/1 in der Gruppe mit Blasensprung und Amnioninfektion. Die Signifikanz betrug p<0,001. Die im Fruchtwasser gemessenen Werte waren 3fach bis 50-fach htSher als im Urin. Schluflfolgerung: Diese ersten Ergebnisse zeigen, dab IL-8 B e s t i m m u n g e n im Urin eventuell als ein zus~itzlicher diagnostischer Parameter benutzt werden k6nnen, um eine Amnioninfektion nach vorzeitigem B[asensprung rechtzeitig zu erkennen.
P1.GS.09 Interleukin-Konzentration im Nabelschnurblut nach unauff~illigem Schwangerschaftsverlauf U. Btischer, B. Horstkamp, C. Wolf, J.W. Dudenhausen
Virchow-Klinikum Berlin, Universitfitsfrauenklinik, Abteilung ftir Geburtsmedizin Die Haufigkeit einer neonatalen Infektion betragt 1,1-2,7%. Die Infektion des Neugeborenen zu diagnostizieren, gestaltet sieh wegen der Unreife des neonatalen Immunsystemsschwierig. Fragestellung:Die Infektionsabwehrder Neugeborenen finder zu einem gro6en Teil tiber die zellvermittelte Immunregulation statt. Zytokine als Mediatnren dieser Reaktion k0rmeneine wichtige Rolle in der lnfektabwehrder Neugeboreuen spielen. Wie hoeh ist die Konzentration von Zytokinen im Nabelschnurblut nach unaufflilligem Schwangerschaftsverlau£?Wird die Zytokin-Konzentrationbeeinflul3t durch geburtsbezogeneParameter? Methode: In einer prospektiven Studie wurde das Nabelschnurblut von 117 Neugeborenen antersueht, die naeh unaufflilligem Schwangerschaftsverlaufin der 38. - 41. Schwangerschaftswochegeboren wurden. Es wurden die Zytokine TNFAlpha, Interleukin-6, Interleukin-8 und GMCSF bestimmt. Die Analyse wurde mittels der ELISA-Technikdurehgefilhrt. Ergebnisse: FOrTNF-Alphawurde ein Median von 3,5 pg/ml, ftlr Interleukin-6 yon 0,35 pghnl trod tilt Interleukin von 69 pg/ml bestimmt. Eine Korrelation bestand zwischen Interleukin-8 und Interleukin-6. Keinen Einflu6 auf die ZytokinKonzentratinnen in der Nabelschnur der untersuchten Kinder hatte die Schwangerschaftswoche, der Geburtsmodus,der Nabelarterien-pH, die Apgar-Werte nach 1, 5 und 10 Minuten, Sc~fuflfolgerungen: Die oben beschriebenen Zytokine sind im Nabelschnurblut in biologisch wirksamen Konzentrationen nachweisbar. Neugeborene sind damit potentiell in der Lage, mit Hilfe der Mediatoren der zellvermittelten Immunreaktion auf Infektionen zu reagieren.
PI.GS.10
P1.GS.11
Uber den EinfluB ki~rperlieher Arbeit und Berufsditigkeit auf die Friihgeburtnehkeit - erste regionale Ergebnisse einer Multicenterstudie
Erfahrungen mit der Notfalleerclage
W. H e n r i c h , F. S c h m i d t , Z. A b o u - G h a z a l e , J. W. D u d e n h a u s e n A b t . fiir G e b u r t s m e d i z i n , V i r c h o w - K l i n i k u m der Humboldt-Universit~t, Berlin Im Rahmen einer internationalen Multicenterstudie EUROPOP ( European Progamme of Occupational Risks and Pregnancy Outcome ) wird der Einflu6 yon kOrperlicher Arbeit unter Beriicksichtigung weiterer Riskofaktoren hinsichtlich des Auftretens einer Fdihgeburt untersucht. Fragestellung : Welchen EinfluB hat k0rperliche Arbeit, Benffst/ttigkeit und Sozialstatus auf das Auftreten einer Frtthgeburt ? Patientengut uud Methode : Bis dato wurden retrospektiv in zwei Berliner Perinatalzentren 155 W6ctmeriimen nach einer Friihgeburt (partus vor 37+0 SSW - Gr. A) und 308 W6chnerinnen nach einer Termingeburt (Gr. B) beffagt. Neben allgemeinen sozialen Daten wie z.B. Bildungsstand, Arbeitsstatus des Partners, Einkommen and Wohnverh~iltnisse, wurden die Bedingungen am Arbeitsplatz, anamnestische und schwangerschaftsspezifische Risiken sowie psychische Belastungen er~afit. Ergebnisse : Hinsichtlich des Alters zeigte sich in Gr.A ein grOl~ererAnteil van Frauen > 35 Jahre (21% versus 13% in Gr.B). MultipariNt (> 2 Kinder) war mit 14% h~iufigerin Gr.A als in Gr.B (7%). Bezogenanf den Arbeitsstatusdes Partners wies Gr.A einen signiftkant h6heren Anteil arbeitsloser Partner auf (30% versus 19% p < if01). Der Anteil von W0chnerinnen olme Schtdbildung in der Gr.A war mit 7% h6her als in Gr B (2%). In Gr.A war die Arbeit in 40% mit regelm~igem Tragen van Lasten verbunden, wohingegendies nur in 24% van WOchnerinnender Gr.B angegeben wurde (p<0.05). 60% der Patientinnen der Gruppe A waren Hausfraueu gegeniiber einem vergleichbarem Anteil van 51% Hausfrauen in Gr.B. Pathologie in vorausgegangenenSchwangerschaftenhoten 45% der Gr.A und 28% der Gr.B. Die Friihgeburtlichkeit kfindigte sich bei 84% durch Pathologie w~hrend der aktuellen Schwangerschaftan. Schlulffolgerung : Die vorl~iufige Auswertung ergibt deutliche Hinweise darauf, da~ Fr(ihgeburtlichkeit im wesentlichen durch sozio6konomische Faktoren beeinflufit wird. Die T~tigkeit als Hansfrau in der Schwangerschaftscheint keinen protektiveu Effekt zu haben. Ist die Arbeit mit erheblicher kOrperlicher Anstrengungverbunden, erh6ht sich das Risiko der Friihgeburflichkeit
O. B a u e r , I. E b e r h a r d t , R. F e l b e r b a u m , K . D i e d r i c h K l i n i k ffir F r a u e n h e i l k u n d e u n d G e b u r t s h i l f e der Medizinischen Universitfit zu L/ibeck
Die M u t t e t m ~ r 6 f f n ~ mit Fruchtblasenprolaps ist im II, Trimenon e~re schaierige gebu~sDilfliche Sitotion. Im Zeitraum vom 0i.04.199~ - 01.12.1996 haben wit bei 13 Schwangeren (2 Gemini) z w i ~ der 18. und 30. ~bche (Mittel 22+0 SgA) eine Notfallcerclage durchgefOhrt. In diese Untersuchun9 wurden Scbaangere aufgenommen, die eine Muttermundserfffnung yon mindestans 3 cm mit Fruchtblasenprolaps in die Vagina hatten. Achtmal ~Jrde die Tedrdk nach Shirodkar mit versenktam Knoten benutzt und f'C~mal nach McDonald. Obligat war eine Zweifachantibiose mit CephalosporSnen und Metronidazol Ober mindestens 10 Tage sowie eine begleitende i.v.-Tokolyse mit BetaMimetika und M a ~ i u m sowie die kontinuierliche rektale Applikation yon Indometacin 150-200 rag/die bis mindestens 26. SSW. Im Mittel wurde eine Schwar~erschaftsverl~n~rg um 8 Wochen auf 30 SSW e~reicht. Bei 5 Schwangeren kam es innerhalb der e~ten 7 postope~tiven Tage zu einem Sp~cabort, Die Obrigen 8 Schwangeren batten ~m Mittel eine Ver1~ngerung der Sch~angecschaftsdauer um 13,6 Wochen auf 34,2 S~. Sie wurden von 10 gesunden Kindem entbunden. Es zeigt sich kein Unterschied in der Erfolgsrate, ob die Technik nach Shirodkar oder McDonald benutzt wurde. Komplikationen mfitterlicherseits~urden nicht beobachtet. Ein mikrobiologischer Erregemachweis zu~ Zeitpunkt des operBtiven Eingriffes hatte keinen Einflu6 auf den E~olg des Eingriffes. Aufgrund dieser Ergebnisse solIte eine Notfallcerclage ironer in E~gung gezogen~ecden.
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P1.GS.13
P1.GS.12 Der totale Muttermundverschlul~ (TMMV) - Erfahrungen am Universitiitsspital Ziirich in] Zeitraum yon 1983-1995
K. Faisst, R. Huch, A. Huch Perinatalphysiologisches Labor, Klinik und Poliklinik ffir Geburtshilfe, Departement Frauenheilkunde, Universit~tsspital Zfirich Ziel der Studie: Pr0fung der Effizienz des TMMV in Bezug auf VermJnderung der perinatalen Mortalit&t und Morbidit~t anhand eines streng selektionierten Kollektivs. Patientinnen: 48 Patientinnen in der 17.-33.SSW mit verstrichener Portio, MuttermundserSffnung _> 3cm, partiell oder vollst~ndig prolabierender Fruchtblase, ohne Kontraktionen und ausgeschlossener genitaler Infektion bei Durchf0hrung. Methode: Modifizierte Methode nach Baden-Szendi: Unter perioperativer Antibiotikaprophylaxe und Tokolyse vorsichtiges Zur~ckschieben der prolabierenden Fruchtblase, Anfrischen des d,",nn ausgezogenen Muttermundes und zweischichtiger totaler MM-Verschlu8 mit Einzelknopfn~hten. Ergebnfsse: 1. Die mittlere Fortdauer der Schwangerschaften nach TMMV betrug 4 Wochen (0-126 Tage). Bei 17 Patientinnen erfolgte die Geburt in der ersten Woche nach dem operativen Eingriff (Tokolysedurchbruch n=9, klinische Zeichen eines Amnioninfekts n=7, Nabelschnurvorfall n=l), bei 31 Patientinnen dauerte die Schwangerschaft nach TMMV im Mitte[ noch weitere 5+6 Wochen. 2. Die Gegen0berstellung des Gestationsalters TMMV zum Gestationsalter bei Gebud zeigt die Tabelle Anzahl Geburten n
SSW
< 26+0
24 < 26+0 l l l (46%) Anzahl 11 26+0-27+6 I TMMV 12 28+0-31+61 1 > 32+0 I
26+0 - 27+6 28+0 - 31+6 5 (21%) 6 (55%)
;~ 32+0
7 (29%)
1 (4%) 3 (27%) 7(58%)
2 08%) 5 (42%)
1 (33+5SSW)
Zusammenfassung: Oer therapeutische TMMV bietet die M~glichkeit, in geburtshilflich aussichtslosen Situationen die Schwangerschaft bia ins lebensf~hige Alter des Kindes zu verl&ngem.
Der Totale Muttermundverschlufl (TMV) bei Mehrlingsschwangerschaften - eine retrospektive Studie der Jahre 1990-1995
T. Blaut, G. Schulze, H.-H. Riedel Frauenklinik, Carl-Thiem-Klinikum Cottbus Die Oberh6hte FrOhgeburtlichkeit ist eine typieche Komplikation der Mehrlingsschwangerschaften. Fragestellung: Ist eine groBzOgige oder generelle Indikation zum TMV bei Mehrlingsschwangerschaften angezeigt? Methode: In einer retrospektiven Studie vom 01.01.91 31.12.95 wurden die Schwangerschafts- und Geburtsverl~ufe aller Mehrlingsschwangerschaften (ausschlie6 lich Gemini) ausgewertet, eine Gruppe ohne TMV mit einer zweiten Gruppe mit dam TMV verglichen. Ergebnisse: Trotz noch relativ kleiner Fallzahl sind Trendaussagen s t a t t h a f t . Ausgewertet wurden 46 Z w i l l i n g s g r a v . , 35 ohne, 11 mit TMV. Unterhalb der 28. SSW wurde ohne TMV 1 Geburt, mit TMV keine Geburt registriert, vat der vollendeten 32. SSW e r f o l g t e n 31,4 % der Geburten ohne TMV, nach TMV nut 18,1%. Diese d e u t l i c h e Reduktion der Rate k l e i n e r FrOhgeborener i s t um so e i n d e u t i g e r , da die ungOnstigen Befunde und Verl~ufe Anla6 zum TMV waren und die p r i mer unauff~lligen Schwangerschaftsverl~ufe ohne TNV betreut wurden. Obarhalb der vollendeten 37. SSW haben mit TMV 45,5 % 9eboren, ohne TMV 31,4 %. SchluB£olgerung: Besenders bei Mehrlingsschwangerschaften i s t der T o t a l e Nuttermundverschlu6 als wirksame Ma6nahme zur Senkung der F r O h g e b u r t l i c h k e i t zu empfehlen.
P1.GS.14
P1.GS.15
Die FibrinklebungVbeim vorzeitigen Blasensprung
K. Holomfifi, P. Su~ka, I. Holl~ II. Universitfits-Frauenklinik, Bratislava, Slowakei
Stellenwert des Totalen operativen Muttermundverschlusses (TMV) nach Sating im Rahmen eines Abort- und Friihgeburtenpriiventivprogramms
Fragestellung: Eine yon wenigen Hoglichkeiten einer kau-
G. Schulze, T. Blaut, H.-H. Riedel Frauenklinik, Carl-Thiem-Klinikum Cottbus
salen Behandlung des fr~hen vorzeitigen Blasensprunges ist die Versiegelung des unteren Eipoles mit einem Fibrinkleber. Die Studie hat den Zweck den therapeutischen Effekt dieser Methode festzustellen. Methode: Fur die Behandlung haben wir TissucolR (IMMUNO) benutzt. Die Ruptur der Eih~ute sollte nicht l~nger als 12 Stunden zuruckliegen. Die Patientinen d~rfen wader klinisch, noch in Laborparametern Zeichen eines Amnioninfektionssyndrom bieten. Die Ratientinen wurden zus~tzlich mit Tokoly±ika und Antibiotika behandelt. Die 6esamtzahl der auf diese Weise behandelte Frauen betr~gt 9 Schwangeren mit vorzeitigen Blasensprung zwischen 20-27 Schwangerschaftswoche. Zur Sicherung des unteren Eipols bei er~ffnetem Huttecmund haben wit in 4 F~llen eine Cerklage durchgef~rt. Ergebnisse: Im 5 F~llen waren wir erfolgreieh, 4 Patientinen haben ein gesundes Kind nach der 38 Schwangerschaftswoche entbunden, eine in der 32 Schwangerschaftswoche nach wiederhol±em vorzeitigen Blasensprung. Bei 4 Ratientinen kam nach dec Behandlung zum wiederholten Blasensprung nach i bzw. 5 Tagen mit folgendem Abort. ~l~volgerung: Die Fibrinklebung beim vorzeitigen 81aseosprung kann erfolgreich sein und deshalb soll airier Frau in der entsprechenden Si±uation nicht vorenthalten werden.
Aszendierende I n f e k t i o n e n sind die Haupturseehe f o r v o r z e i t i g e Schwangarschaftsbeendigungen als Aborte oder FrOhgeburten. Fragestellung: L~6t aich durch den Totalen Muttermundverschlu8 nach Saling die Abort- und FrOhgeburtenrate senken? Methode: In e i n e r prospektiven Studie yam 01.11.90 bis 31.12.95 werteten wir die Schwangerschafts- und Geb u r t s v e r l ~ u f e sowie die p e r i n a t a l e n Ergebniase bei a l l e n Schwangeren, die m i t t e l s Tatalem Muttermundverschlu6 behandelt wurden, aus. Ergebnisse: bei 325 Patientinnen kam im Berichtszeitraum der TMV zur Anwendung. Bei 31,5 % waren ein oder mehrere Aborte vorangegangen. Nach TMV endeten nur 12 Schwangerschaften als Abort (3,7 %). 262 Patientinnen batten zum Zeitpunkt der Auswertung geboren. Von den 30,9 % vor der 38. SSW geborenen waren 14,5 % oberhalb der 34. SSW. Die Sektiofrequenz betrug 21,9 %, die perinatale Nortalit~t 0,76 %. Schlu6folgerung: Der Totale Muttermundverschlu6 nach Saling ermSglicht bei Patientinnen mit Abort- und FrOhgeburtlichkeit eine deutliche Schwangerschaftsverl~ngerung und Verbesserung der perinatalen Ergebnisse.
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Prospektive Untersuehung zum Management des vorzeitigen Blasensprungs naeh 37 Schwangerschaftswoehen
Verhalten der/~-adrenergen Rezeptoren unter kontinuierlicher und intermittierender Tokolyse
B. K e r k h o f f , Krankenhaus Berlin
H . S c h r 6 e r 2, p . S c h m i d t - R h o d e , G . S t u r m 2 1 Frauenklinik Finkenau Hamburg 2 Universitfits-Frauenklinik Marburg
K. Vetter N e u k 6 1 1 n , A b t e i l u n g f/Jr G e b u r t s m e d i z i n ,
Das Management bei einem vorzeitigen 81asensprung (VBS) nach 37 vollendeten SSW wird kontrovers diskutiert. Einerseits wird eine z0gige G e b u r t s e i n l e t u n g empfohlen, um das neonatale und m~Jtterliche Infektionsr s ko ger ng zu halten. Andererseits wird g e f o r d e r t , den spontanen Wehenbeginn abzuwarten, urn die H~ufigkeit Operativer Entbindungen zu senken. Fragestellung: Ist bei einem V8S in Terminn~ihe die Inzidenz an mLitterlichen und kindlichen Infektionen niedriger, wenn die Geburt innerhalb 6 Stunden eingeFeitet wird, odor wenn bis zu 28 Stunden m i t dieser Einleitung abgewartet wird? Wie verh;tlt es sich mit der o0erativen Entbindungsrate? Methode: In diese randomisierte und prospektive Studie wurden 147 Frauen aufgenommen.Die 69 Frauen der aktiven Gruppe erhielten innerhalb der ersten 6 Stunden Prostaglandingel intrazervikal. In der konservativen Gruppe (78 Frauen) wurde bis zu 28 Stunden abgewartet. Ergebnisse: Zwischen beiden Gruppen konnte kein s i g n i f i k a n t e r Unterschied der Entz0ndungszeichen und des Entbindungsmodus gefunden werden. Fieber s.p. trat zu 7% in tier aktiven und zu 5% in der passiven Gruppe auf. Ein Amnioninfektionssyndrom wurde zu 9% in der aktiven und zu 12% in der passiven Gruppe diagnostiziert. Eine Endometritis puerperalis t r o t h~iufiger in der aktiven Gruppe auf (11% v. 7%). Die operative Entbindungsrate war in der aktiv gef0hrten Gruppe etwas hOher (28% v. 22%). Schlul~folgerung: Es gibt keinen eindeutigen Vorteil einer zfigigen Geburtseinleitung nach erfolgtem Blasensprung in Terminn~ihe gegenfiber einem prim~ir abwartendem Verhalten.
Die Verabreichung von B-Mimetika im Rahmen der Behandlung yon Friihgeburtsbestrebungen ist etabliert. Der therapeutische Effekt wird zellul~r fiber die 13-2-Rezeptoren vermittelt. Es besteht eine enge Korrelation zwischen B-2-Rezeptorenbesatz am Myometrium und dem auf peripheren Lymphozyten. Die vorliegende Studio untersuchte den 15-2-adrenergen Rezeptorbesatz auf Lymphozyten unter intraven6ser kontinuierlicher Tokolyse und intraven6ser intermetierender Bolustokolyse. Bei Patientinnen zwischen der 29. und 35. SSW wurde eine i.v. Therapie mit Fenotero! nach einer der beiden o.g. Schemata durchgefiihrt. In regelm~iBigen Abst~nden wurden die B-2-Rezeptoren auf Lymphozyten im peripheren Blut untersucht. Nach Dichtegmdientenpr~iparation der Lymphozyten wurden die Markierungen mit J12s-Pindolol durchgeffihrt. Der Rezeptorbesatz vor Therapie war in beiden Behandhmgsgruppen gleich und betrug zwischen 800 und 2500 Bindungsstellen pro Lymphozyt. Nach Tokolysebeginn land sieh bei kontinuierlicher Tokolyse eine rasche ,,down-regulation" des Rezeptors, wobei am 3. Tag nach Therapiebeginn ein steady-state yon 35% des Ausgangswertes erreicht wurde. Bei intermetierender Bolustokolyse land bei entsprechenden Aquivalenzdosen eine deutlich geringere ,,down-regulation" statt. 80% des Rezeptorbesatzes blieb erhalten. Nach Therapiebeendigung trat in ~ibeiden Gruppen eine Erholung des Rezeptorbesatzes ein. Eine intermetierende Bolustokolyse fiihrt zu keiner wesentlichen ,,down-regulation" der B-2-adrenergen Rezeptoren. Dies pagt zur klinischen Beobachtung, dab die Tragzeitverlangrung unter Bolustokolyse ausgepr~igter ist als unter kontinuierlicher tokolytischer Behandlung
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Perinatale Risikofaktoren fiir Behinderungen bei Friihgeborenen < 1500 g und/oder < 32 Schwangerschaftswochen
Einflufl geburtshilflieher Parameter auf das Hirnblutungsrisiko Friihgeborener mit Empfehlungen zur Geburtsleitung
G. Funck, D. Sontheimer, O. Linderkamp Abteilung Neonatalogie, Universitfits-Kinderklinik Heidelberg
R . H a n t s c h e l , J. K l e n g e l , A . R i e h n Frauenklinik der TU Dresden
Die Mortalit~it sehr klotner FrOhgeborenerkonnte in den letzton Jahren deutlich gesenkt werden, die H~tJfigkoitvon Behinderungen bei den t3berlebenden Kindem &nderte sich dabei jedoch nicht. Fragestellung: Welche pednatalen Faktoren f0hren zu einem erh6hten Risiko von Behinderungen und wo kann demnach eine gezielte Pr&vention ansetzen? Methode: Eine Nachuntersuchung von 400 ehemaligenFn3hgeborenenim Alter von zwei bis sechs Jahren (geboren 1.1.1986 - 31.5.1990, Geburtsgewicht < 1500 g und/oder < 32 abgeschlosseneSchwangerschaftswochen)effolgte durch TelefonInterviews mit den Eltem. Perinatale Ereignisse wurden retrospektiv erfaSt.Mit Hilfe einer Iogistischen Regressionsanalyse wurde die Relevanz von 31 perinatalen Einflul3faktoren for das Behinderungsrisiko untersucht. Ergebnisse: Wir konnten 96% der Familien erreichen und zu Gesundheitszustand und Entwicklung der Kinder befragen. Behinderungen, definiert als schwere Bewegungs- Seh- odor H6rstOrung, Entwicklungsretardierung odor ein therapieresistentes Krampfleiden, waren bei 49 Kindern (12,8%) vorhanden, noun von ihnen batten schwere kombinierteSt6rungen. Durch die Iogistische Regressionsanalyse wurden sieben Variablen identifiziert, die bei gemeinsamer Betrachtung dos Vorhandensein einer Behinderung am boston erkl&rten: Pedventdkul&re Leukomalazie (Odds ratio 19,3), initialer artedeler Basen0berschu8 < -7 mmol/I (9,7), neonatale Krampfanf~ille(6,7), m~.nnliches Geschlecht
(3,8), ungOnstige soziale Faktoren (3,0), Transport am 1. Lebenstag (2,9), Dauer der Intubation > 7 d (2,8). SchluBfo/gerung: Durch die pr&natale Verlegung in ein Perinatalzentrum, Vermeidung von Asphyxie und andere Faktoren, die zu cerebralen Schgtdigungen f0hren k6nnen, sowie Unterst0tzung sozial gef&hrdeter Kinder und ihrer Familien, kann die Behinderungsrate sehr kleiner Fr0hgeborener m6glicherweise gesenkt werden.
Intrakranielle Blutungen stellen eine Hauptursaehe perinatologiseher und neonatologiseher Mortalita't undbesonders der Spgtmorbidit/Stdar. Fragestellung: Durch welche goburtshiltliehon Parameter wird die intrazerebralo H~norrhagie beointlul3t? Welehe Sehluflfolgerungon far die Geburtsleitung k6nnon gezogon werden? Mothode: Im Untersuchungszeitranm 1987- 1994 wurden 731 Frfihgoborene mit oinem Geburtsgowieht < 2500 g erf~t und der Eintlul3 geburtshiltlicher Faktoron anf H~iufigkoit und Sehwerograd einer intrazerebralon Blutung
untersuoht.
Das Gosamtkolloktiv wurde in Abh~gigkeit vom Geburtsgowicht in die Gruppen very low birth weight infants (< 1500 g) und low birth weight infants (1500 g - 2500 g) unterteilt. Ergebnisse: Bei 46 % der very low birth weight infants wurde eino Himblutung diagnostiziert, wobei der Anteil der schweren Grade iiber 50 % der Gesamtmorbidit~itdieser Kinder ausmaeht. Die intrazerobrale Blutung wird vor allem dutch die Merkmale Gestations,alter, Geburtsgewieht und dutch die Wahl des Entbindungsmodus in Abh~ingigkeityon der Kindslage beeirdluflt. SclduBfolgerung: Der Kaisersclmitt stellt dos bevorzugte Entbindungsveffahren far Friihgeboreno in Beckenendlage dar. Bei Kindem in Sch~klellageund einom gesch~itztenKindsgewicht > 1500 g kann die vaginale Entbindung angestrebt werden. Bei Friihgeborenen in Schfidellage und einem gesch~itzten Geburtsgewicht zwischon 1000 g ond 1500 g i s t die schonende vaginale Entbindung bei m6glichst langer stohender Fruchtblaso nicht yon Nachteil. Bei Friihgeboronon < 1000 g empfehlen wir unabhfingig yon der Kindslage die Sectio caesarea.
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P1.GS.21
Der Stellenwert des Neuropeptid Y (NPY) bei der StreBsituation yon Friihgeburten und Entbindungen am Termin
Zur Gefiihrdung des Neugeborenen durch Ochratoxin A
U . S c h i i l e r , M . K i r s c h b a u m , R . H . B 6 d e k e r , W. R a s c h e r Uni-Frauen- und -Kinderklinik GieBen
Unter den elablierten Stre6pammetem (Adrenalin, Noradrenalin (NA), ADH, Renin, ANP, pH-Wert) gilt das NA als ein Leithormon der fetalen SlreBreaktion anter der Geburt. Fragestellung: Welchen Stellenwert hat das neuexe NPY in Relation zu den obigen StreBparametem, insbes, zum NA? Gibt es Unterschiede in der Reaktion FriJhgeborener (FG) zu Reffgeborenen (RG)? Methode: Bei 48 FG < 260 SST, 238 -+ 19 SST (16 vaginale Geburten, 32 prim. Seetiones) and 51 RG > 260 SST (27 vaginale Geburten, 24 prim. Sectiones) wurden unmittelbar nach der Geburt ans arteriellem und ven6sem Nabelschnurblut sowie m0tterlichem venOsen Blut die o.g. StreBparameter enmommen und untersucht. Die Bestimmung des NPY erfolgte mittels RIA, die der Katecholamine mit der HPLC-Methode. Ergebnisse (MW + SD in pmol/l): Sowohl das arterielle als auch das venOse NPY liegt bei rag. Entbindungen deutlich la6her als bei prim. Sectiones (p < 0,01); dabei sind die FG-Werte tendenziell h6her als die RG (NPYart. p = 0,054). NPY weist eine deutliche Zunahme yon prim. Sectiones zu vaginalen Entbindungen auf. Dieser Anstieg ist tendenzien bei FG (prim. Secfio: 12,0 + 15,9, vaginale Geburt: 34,4 -+43,2) h6her als bei RG (prim. Sectio: 6,7 -+ 2,6, vaginale Geburt: 11,8 + 8,4). Schluflfolgerung: NPY ist bei FG undRG ein sensitiver Parameter fur den Geburtsstrel3.Das NPY zeigt bet FG wie bei RG eine adequate hormonelle StreBreaktion; es beschreibt aufgmnd seiner langeren Verweildauer im Plasma den Geburtsstrel] deutlicher als NA.
H . R o s n e r ~, G . P e i k e r 2, R . F f i n f s t f i c k 3, B. R o h r m a n n x 1 B u n d e s i n s t i t u t ffir g e s u n d h e i t l . V e r b r a u c h e r s c h u t z u n d V e t e r i n ~ i r m e d i z i n , F B 4, J e n a 2 Klinik fiir Frauenheilkunde und Geburtshilfe der FSU Jena 3 K l i n i k f/Jr I n n e r e M e d i z i n I V d e r F S U J e n a Das Mykotoxin O c h r a t o x i n A, desaen kanzerogene, n e p h r o t o xiache und immunsuppreesive Wirkung h i n r e i c h e n d nachgewiesen wurde, kann w s i t v e r b r e i t e t i n p f l a n z l i c h e n und t i a r i schen Nahr ungami t t el n vorkommen end damit zu einem Ges u n O h e i t a r i s i k o fOhren. F r a g e s t e l l u n g : Da dam Schutz dea Neugeborenen i n besonderem Ma6e Aufmerksamkeit gewidmet warden muG, e o l l g e eine m6gliche E x p o s i t i o n dutch mit der Nahrung der M u t t e r w~hrend der Schwangerschaft aufgenommenes O c h r a t o x i n A gep r O f t warden. Methods: In 161 Proben, gewonnen im geburtsnahen Zeitraum (Sarum der M u t t e r , M u t t e r m i l e h , Fruchtwasser, Nabeleehnurb l u t ) , ' w u r d e der O e h r a t e x i n - A - G e h a l t m i t t e ! s HPLC (Hochl e i s t u n g e - F l O s s i g a h r o m a t o g r a p h i e ) b e i a i r i e r Nachweisgrenze von 0,06 ng/ml bestimmt end mit P r o b a n d e n k o l l e k t i v e n aus 172 geaunden und ~05 n i e r e n k r a n k e n Blutspendern ThOringens vergtichen. Ergebn±sse:In a l l e n Probenarten auger M u t t e r m i l c h konnte Ochratoxin A in unterschiedlicher Konzentration (positive Proben: 0,08 - 0,9 ng/ml) und H ~ u f i g k e i t ( A n t e i l p o s i t i v e r Proben, Serum: 60 - 100 % Fruchtwasser: 15 %) nachgewiesen warden. Eine besondere E x p o s i t i o n der Neugeborenen i s t aus dam v o r l i e g e n d e n M a t e r i a l n i c h t a b l e i t b a r . SchluGfolgerung: Es i s t yon e i n e r O c h r a t o x i n - A - G r u n d b e l a stung i n der Bev61kerung auszugehen, d i e einen besonderen Schutz des Neugeborenen e r f o r d e r t . Die N o t w e n d i g k e i t e i n e r H6chstmengen-Regelung s o l l t e g e p r O f t warden.
P1.GS.22
P1.GS.23
Oberlebenschancen extrem unreifer Friihgeborener seit 1991
EinfluB geburtshilflicher Faktoren auf das Atemnotsyndrom kleiner Friihgeborener ( < 34. S S W )
K. von Huene, O. Genzel-Borovicz6ny, H. Hepp Neonatalogie und II. Frauenklinik LMU Mfinchen
D . M a t t c r n , B. S t r a u b c Fraucnklinik Potsdam
Fragestellung: Wie hoch ist die Mortalita'tsrate trod Behinderungsrate extrem unreifer FriJhgeborener seit Zulassung von Surfactant. Methode: Wit erhoben retrospektiv von 1991 bis 1994 die Gesamtmortalit~itsrate, Rate an intraventrikul~en Himbluttmgen (IVH) Grad III - IV, Anzahl der Beatmtmgstage und Rate an schweren Behinderungen, soweit schon absehbar, aller in unserer Klinik lebend geborener Kinder mit einem Gestationsalter < 28+ 6 SSW. Ergebnisse.
Gestationsalter.
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27
lebend geboren (n) Geburtsgewicht (g). im KS verstorben (p) verstorben< 7 Tage verstorben > 7 Tage Gesamtmortalitat Mortalitat d. Intensiv Tage Beatmung IV~ III- IV gutesOutcome
1l 613 7 2
[1 718 3 3 1 64% 37% 34 0% (100%)*
26 754 1 3
43 823 2 1 4 16% 12% 30 3% 81%
40 995 2
82% 50% 49 0% (50%)*
15% 12% 36 14% 68%
1 8% 3% 14 0% 83%
28 25 836
1 0,1% 4% 6 4% 85%
*tdeine Zah't an Obeflebenden
SchluSfolgenmg: Frikhgeborene > 25 SSW haben in einem Perinatalzenmun heute nicht nur eine sehr gute Chance zu iiberleben, sondem auch gesund zu iiberleben. Bei 23 und 24 SSW, den jetzigen Grenzen der ()berlebensfahigkeit, shad Mortalit~t und Morbidi~t abet noch sehr hoch, so dab nur eine sehr eingeschr~inkte Prognose m6glich ist.
S 48
Das Atemnotsyndrom (ANS) ist bei Friihgeborenen mit einer hohen Morbidi~t und Mortalit~t assoziiert. Fragestellwag: Im Rahmen eiaer retrospektiven Studie wurden potentielle EinfluBfaktoren fiir das ANS evaluiert. Methode: Die Studie schliel~t 635 Friihgeborene (< 34.SSW), die im Zeitraum 1.1.85-31.12.94 in der Frauenklinik Potsdam geboren wurden, ein. Totgeburten, Mehrlinge und Kinder mit nichtlebensf'ahigen Fehlbildungen wurden ausgeschlossen. Die Analyse der Einflu6faktoren(GlucocorticoidProphylaxe, Geburtsmodus, vorzeitiger Blasensprung, Geschlecht, Wachstumsstatus, Gestationsalter, Geburtsgewicht, Himblutung, ApgarScore) effotgte univariat (X 2 . Test) und multivariatmittels logistischer Regression. Ergebnisse: Die univariate Analyse ergab, dab Friihgeborene > 30.SSW nach Glucocorticoid-Prophylaxe, vorzeitigem Blasensprung und Spontangeburt signifikant seltenerein ANS aufwiesen. Bei einem Gestationsalter < 30.SSW batten diese Faktoren keinen EinfluB. Die multivariate Priifung zeigte, dab bei Friihgeborenen -<30.SSW das ANS mit einem geringen Geburtsgewicht und Gestatioasalter, einem niedrigen Apgar-Score nach 1, 5 und 10 Minuten sowie mit dem Auftreten yon Hirnblutungen korreliert. Bei einem Gestationsalter > 30.SSW erweisen sich das Gestationsalter, das Geburtsgewicht, die Glucocorticoid-Prophylaxe, der 1 und 10 Minuten Apgar-Score und Hirnblutungen als signifikante EinfluBfaktoren. Schluflfolgerung: Eine Reduktion der Inzidenz und des Schweregrades des ANS kann vor allem durch die Verliingerung tier Schwangerschaftsdauer erreicht werden. Von einer Glucocorticoid-Prophylaxe profitieren Frtihgeborene > 30.SSW.
PI.GS.24
P1.GS.25
Zervixreifung: Biochemische und immunchemische Charakterisierung eines groBen Keratansulfat-haltigen Proteoglykans aus der humanen Cervix uteri
Kann der Chvostek-Reflex als Zeiehen eines Magnesiummangels gewertet werden?
A . H e n n i n g , M . W i n k l e r , D . - C . F i s c h e r 1, W. R a t h F r a u e n k l i n i k , 1 I n s t i t u t fiir k l i n i s c h e C h e m i e u. P a t h o b i o c h e m i e R W T H A a c h e n unter der Geburt kommt es in der Zervix zu wesentliehen Verandertmgen der biochemisehen Zusammensetzungder extrazellul~en Matrix, die vor allem die fllr die mechanischenEigenschaftender Zervix entscheidenden Stru~roteine wie Proteoglykane (PG) und Konagen betreffen. Wahrend Berichte tiber quantitative Veranderungender Glykosaminoglykanewain'end Schwangersehaft und Geburt vorliegen, fehlt bisher eine vollst/tndige Analyse der PG in diesem Gewebe. Fragestellung: Wit untersuehten daher als Grundiage fiir weitere Studien ihrer physiologisehen und pathologischen Funktionszust,ande, welche PG in der Zervix yon niebt-schwangeren und im I. Trimenon sehwangeren Frauen nachweisbarshad. Methode: Von 2 Patientinnen, bei denen eine Hysterektomie indiziert war, wurden Zervixproben yon 9,5 g (nieht sehwanger)und 6,1 g Feuehtgewicht (I. Trimenon) gewonnen. Die PG wurdan mit Guanidiniumehlorid extrahiert, chromatographiseh gereinigt und biochemiseh sowie immunchemisch eharakterisiert. Ergebnisse: Bei der nieht-sehwangerenFran betrug der Gehalt an extrahierbaren PG 3,8 mg/g, bei der im I. Trimenongraviden Frau 2,2 mg/g Feuehtgewieht. In beiden Proben liel]en sich durch Ionenaustauseh- und GelpermeationsChromatographie zwei Dermatansulfat-PG und ein bisher noeh nieht in der Cervix uteri besehriebenesgroBesKeratansulfat-PG isolieren. Schluflfolgerung: Der Schwangerschaftsbeginnist durch eine Abnahme des PGGehaltes der Zervix im Vergleich zum nieht-schwangeren Zustand gekennzeiehnet. Unsere Untersuehurlgen ergaben Hinweise auf das Vorhandansein eines bisher nicht besehriebenen groSan Keratansulfat-haltigen PG. Dessen Funktinnen und Interaktionen mit anderen Strukturproteinen der Zervix wahrand der Sehwangersehaft und unter der Geburt soil Gegenstand weiterfllhrender Studien sein.
E. S i e g m u n d - S c h u l t z e , H . J . W i t z k e , F. F a l l e n s t e i n , M . R . H a u p t s 1 L. Sp~itling Universit/its-Frauenklinik, Marienhospital Herne, 1 Neurologische Universit~its-Klinik, Knappschaftskrankenhaus Bochum-Langendreer, Ruhr-Universit~it Bochum Es ist bekannt, dab ein Magnesiummangel mit einem erhOhten Risiko einer Fri~hgeburt verbunden ist. Laborchemisch ist der Magnesiummangel nut unzureichend nachweisbar. Fragestellung: Kann der Chvostek-Reflex gemtiB den Hinweisen in der Literatur zur Feststellung eines Magnesiummangels herangezogen werden? Methode: In einer Gruppe von 20 chvostekpositiven weiblichen, nicht schwangeren Versuchspersonen wurde die Intensitht des Reflexes bestimrnt: 1.) durch ErmitUung der elektromyographischen Potentiale und 2.) dutch Ausmessung der r~umlichen Auslenkung der reflexbedingten Oberlippenbewegungen anhand von Videoaufzeichnungen. Gesamtmagnesium und Gesamtkalzium, sowie ihre ionisierten Fraktionen wurden bestimmt und entsprechenden Werten von 20 chvosteknegativen Probandinnen gegeniJbergestellt. Ergebnisse: Zwischen der Videoausmessung und dem EMG zeigt sich eine Korrelation von 0,683 (p<0,O01). Es besteht keine Korrelation zwischen diesen Messungen und den Magnesiumkonzentrationen. Ei~ Unterschied der Magnesiumkonzentrationen zwischen chvostekpo~itiven und -negativen Probandinnen besteht nicht. Demgegentiber konnte f0r Kalzium eine signifikante Korrelation zur Reflexeauspr~igung festgestellt werden r=0,619 (p
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P1.GS Sectio caesarea
P1.GS.26 I n d i k a t i o n e n , Friih- u n d Sp~itmorbidit~it der S e c t i o e a e s a r e a in d e n 9 0 e r J a h r e n Analyse yon 1127 Fallen C . G o r s l e r 1 S . D . C o s t a , J. E H . G a u w e r k y , I . J . D i e l 1, M. Kaufmann Zentrum der Frauenheilkunde und Geburtshilfe, J.W.-Goethe-Universit~t Frankfurt 1 Universit/its-Frauenklinik Heidelberg Der prozentuale Anteil der Frauen, die mittels Sectio caesarea (SC) entbund~ warden, ist in den ietzten Jahren gestiegen mad er betrlgt in Zentren d Maximalvenmrgung weltweit ca. 30% der Geburten.Das Indikationsepektmm wil dnrch Fortschritte in tier Dtagnostik abet ouch dutch foransische Aspek beeintlt~t. Fragestellungen: Analyse der Indikationen zur SC sewie der Frflh- ttt Sp/ttmotbiditat im Vergleich zu einem Kontmllk011elaivyon Spontangeburten. Methode: In einer retrospektiven Analyse wurden die Daten yon 1127 Franc analysiert, die in den Iahren 1990-1993 an der Universit/Its-Frauenldinl Heidelberg per SC entbunden wurden. Dalai wurdan anamnestisehe Data Indikationen, die Frflhmorbiditat und miltels Fragebogen Aspekte d, Spatmorbiditttt erfafit. Als Kontrollgruppe dienten Frauen mit Spenlmagebutten at dem Jahre 1993. Ergebnisse: Die haufigste lndikation zur SC war mit 42.2% die drohend intrauterine Asphyxie, die dutch patholngische CTG-Muster diagnostiziert wurd~ gefolgt yon Beekenendiagan zumeist bei Erstgebarenden in 23.6%. Die MortaliU der SC bering < 19~e(1 yon 1127 Patientinnen). Als FrtthmorbidiUlt wurde i 36.6% eine erh~hte Temperatur festgesteUt, die nut selten behandimagsbedttrfli war. Die lnzidenz weiterer Wochenbett-Erkranktmgen war unter 4%. Nac Entlassung (Spatmorbiditat) klagten 60% der SC-Palientimaen abe Sclunerzen/Mi~mpfindmagen im Narbenbereich. die mar in 30% 0bet l~lnger als : Wochen andauerten. Versagensangste als Mutter traten nar in der SC-Gruppe au£ Schluflfolgerungen: Die SC kann als eine standardisierte Entbindmagsart nti niedriger Morbiditat end einer Mnrtalit/lt mater< l%e betrachtet werden. Die FrQh mad SpatmorbidiUlt der SC besteht fast ausschliefilich aus vorllbergehenden, ma selten behandlmagsbed0n'~igen Symptomen. Da ein pathologiscbes CTG di, Nlufigste Indikatinn zur SC darstellt, ist eine 0berinterpretation_von CTG-Muster~ vor forensischem Hintergrund nicht anszusehliegen.
P1.GS.27 Die Bedeutung des Langen Beekens nach KIRCHHOFF in d e r h e u t i g e n G e b u r t s h i l f e T. K r a u B , S. W e s t e r f e l d , I. M e t z g e r 1, W. K u h n Universit~it sfrauenklinik G6ttingen i Abt. R6ntgendiag. I der Universit~it G6ttingen
Fragestellung: Inwieweit ist die Sektioindikation ,,Geburtsstillstand" durch pathologische Beckenformen bedingt und welche Bedeutung hat das Lange Becken in der heutigen Geburtshilfe? Methode: Von Juni 1993 bis August 1995 wurden bei 166 Franen post partum MRT-Pelvimetrien durchgeffihrt. Es erfolgte eine Einteilung der Patientinnen ein 4 Gruppen. Gruppe 1: Patientinnen naeh Sektio wegen Geburtsstillstand (n=56), Gruppe 2: Patientinnen nach Sektio wegen Beckenendlage (n=20), Gruppe 3: Patientinnen nach Sektio aus anderer lndikation (z.B. drohende fetale Asphyxie, Mehrlinge, Frlihgeburt, n=40), Gruppe 4: Patientinnen nach Spontangeburt (n=50). Nach Auswertung der MRT-Aufnahmen wurden alle Becken nach ihrer Beckenform eingeteilt. Die Diagnose ,, Langes Becken" erfolgte nach den Kriterien von Kirchhoff (1949). Die 4 Gruppen wurden verglichen und analysiert. Ergebnisse: In Gruppe 1 fand sich ein Langes Becken in 61% der Falle, wobei das geburtsmechanisch besonders unglinstige Kanalbeeken mit 29% am hiiufigsten vertreten war. Nur bei 9% lag ein enges Becken vor. In Gruppe 2 betrug der Anteil an Langen Beeken 65%. 35% der Beeken wiesen eine normale Form auf. In Gruppe 3 fanden sich Lange und normale Becken in jeweils 50% der Falle. Bei Patientinnan nach Spontangeburt wurde in 66% ein normales Becken diagnostiziert. Ein Langes Becken fand sich bei 34% der Franen. In diesen Fallen war die Geburtsdaner (Mittelwert: 9,5 Std.) um durchschnittlieh 4 Std. verl~lngert. Schluflfolgerung: Das Lange Becken spielt heute anfgrund seiner H~iufigkeit,insbesondere bei Sehwangeren mit pathologischem Geburtsverlauf, eine wichtige Rolle. Im Gegensatz zur Conjugata vera gewinnen damit Beckenparameter an Bedeutung, die das Lange Becken mit hoehstehendem Promontorium, steiler Beckeneingangsebene, verliingertem Geburtsweg trod verringerter Kreuzbein-wOlbung charakterisieren. Zu ihnen z~len in erster Linie der Beeken6ffntmgs- und Beekenneigungswinkel sowie die direkte Beekenlltnge.
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P1.GS.28 Geburtsleitung nach vorausgegangenem Kaiserschnitt an der UFK K61n 1979-1995 G . J . B a u e r s c h m i t z , W. N e u h a u s , A . B o l t e Universit/its-Frauenklinik K61n Dutch die ansteigende Frequeoz abdominal-operativer Entbindungen wird der Geburtshelfer auch zunelmaend mit der Geburtsleitung nach vorausgegangenem Kaisersclmitt konfrontiert. Gegenstand unserer Studie ist das geburtshilfliche Management an der UFK KOlnin den lahren 1979 - 1995. Fragestellung: Schwerpunktthemen der retrospektiven Untersuchung sind lndikation des vorausgegangenen Kaisersclmitts, Geburtsleitung bei Zustand nach Sektio, Geburtseinleimng, wehenf0rdemde MaBnahmen, Analgesie (Periduralanaesthesie), Indikation zur primiiren/sektm~ren Re-Sektio, Indikation zur vaginal-operativen Entbindung, Nachtastung, Komplikationen (Uterusmptur, Hysterektomie), Sterilisation, Fetal outcome. Ergebnisse: in dem o.g. Zeitraum wurden 1086 Gebutten nach vorausgegangenem Kaisersctmitt an der UFK KOln betreut entsprechend 7,16% des Gesamtkollektivs (15.166 Geburten). In 603 F~illen (55,5%) wurde eine prim~re ReSectio durchgefiihrt, die haufigste Indikation war der Wunsch der Mutter in 27,3%. Bei prim/it vaginaler Geburtsleitung (44,5%) waxen 369 Spontangeburten zu verzeichnen (34%). Bei 47 Geburten wurde eine vaginal-operative Entbindung vorgenommen, in 67 Fiillen kam es zu einer sekundaren Re-Sectio. Unter den Indikationen dominierten hier der Geburtsstillstand (40,3%) and die drohende Uterusruptur (31,9%). Die geflirchtete Komplikation der Uterusruptur trat in 4 F~illen auf (3,7 °/oo), zweimal im Zusammenhang mit einer Spontangeburt und zweimal bei prim/irer Re-Sectio. Bei einer Patientin muBte eine Hysterektomie vorgenommen werden. Sehlugfolgerung: Bei sorgftiltiger IndikationssteUung und Einbeziehang d e r Schwangeren in den Entscheidungsproze8 ist die vaginale Geburtsleimng nach vorausgegangenem Kaisersclmitt eine vertretbare Alternative zur prim/tren ReSecfio mid im tiberwiegenden Teil der Falle realisierbax. Die geftirehtete Komplikation der Uterusruptur ist mit unter 0,5 % selten.
P1.GS.29 D a s pathologisehe K a r d i o t o k o g r a m m als Indikation zar Sectio c a e s a r e a an der Universit~its-Frauenklinik Wiirzburg 1 9 8 4 - 1 9 9 3 F. H e r e t h , B. S e e l b a c h - G f b e l Universit/its-Frauenklinik Wiirzburg Nach tier Bayerischen Perinatalerhebtmg ist in den Jahren 1984 his 1993 ein permanenter Anstieg des Geburtsrisikos ,, Pathologisches CTG" zu verzeiclmen. 0ber 30% dieser Entbindungen wurden dutch Sektin caeserea beendet, weitere 30% durch vaginal-operative Intervention. Damit ist das ,pathologische CTG" eine der Hauptursachen filr die steigende Kaiserschnittfrequenz. Fragestellung: Welchen Stellenwert hat das pathologischen CTG als Indikation zum Kaiserschnitt? Hat sich das fetal outcome dutch eine groBzagigere Indikationsstelhmg verbessert? BeeinfhtBt die Mikroblutanalyse (MBU) die Sektiorate? Methode: 615 Kaiserschnittenbindungen, die in den Jahren 1984-1993 an der Universiflts-Frauenklinik Wi~rzburg aufgrund der Indikation ,,pathologisches CTG" durchgealh, worden waren, wurden im Hinblick auf den arteriellea Nabelsclmur-pH,den Apgar -Score und auf den EinfluB einer evil. MBU analysiert. Ergebnisse: Die Kaiserschnittrate bei Einlingen wegen pathologischen CTG's hat sich zwischen 1984 und 1993 yon 3,5% auf @ber6% nahezu verdoppelt Die Rate der dureh Sektio entbundenen Kinder mit einem l'Apgar-Score >=7 ist von 50% anf 0her 75% gestiegen, bei einem 5' and 10' Apgar-scor¢ >=7 hat sich diese allerdings nicht signifikant ver/indert und schwankt zwischen 81 und 99%. Die Rate an pH-Werten unter 7.2 bei den durch Sektio entbundenenKindem hat sich in etwa halbiert (von rd. 50% auf 25%), an pH-Werten <7.1 nicht deuflich ( 7 vs. 12%) reduziert. Trotz eines Anstiegs der MBU-Frequenz yon 1,8% im Jahre 1988 auf 6,3% 1993 ist die Kaisersctmittmtewegen pathologischen CTG's angestiegen, was allerdings vomelunlich durch eine Zunahme der Sektionesotme MBU bedingt ist. Nut 16% der Geburten mit MBU endetendurch Sektio, gegentiber >30% im Gesamtkollektiv. Schluflfolgerung: Das pathologische CTG hat bei der Indikationsstellung zur Sektio eine zunehmende Bedeutung gewonnen, olme daft fiir die ldndliche Eatwicklung entscheidende Parameter der Fnahmorbidit/lt sich wesentlich verbessert l~itten. Ein Ausweg ans der heute forensisch gepr~gten defensiven Geburtshilfe bietet sich z.Zt. im Einsatz tier Mikroblutanalyse and neuer Veffahren der fetalen 0berwachungwie Palsoximetrie und Nahinfrarotspektroskopie.
P1.GS.31 Geburtsverlauf nach v o r a u s g e g a n g e n e m Kaiserschnitt A . M e y e r , St. F l a c h o w s k y Frauenklinik der TU Dresden Die Verdopplung der Kaiserschnittfeequenz in den vergangenen I0 Jahren stellt den C-eburtshelfer immer h~ufiger voe die Entscheidung, ob und wie eine nachfolgende Geburr vaginal ablaufen kann. Eragestellung: Ziel unserer Untersuchungen war es, den Geburtsverlauf nach Kaiserschnitt (KS) seit 1971 wahrend veeschiedener Zeitintervalle zu analysieren. Methode: Im Zeitraum 1971 bis 1995 erfolgte zwischen 6 Jahresintervallen der Vergleich bez~glich der Gesamtfrequenz an KS, der Entbindungen nach KS, des A/~teils wiederholter KS und der vaginalen Entbindungen, sowie dee Komplikationen bei einer vaginalen Entbindung. Ergebnisse: Die Gesamtfrequenz an KS stieg von 1971 bis 1995 von 5,3% auf 20,3%. Der Anteil der Geburten nach KS an der Gesamtgeburtenzahl nal~n im gleichen Zeitraum yon 1,7% auf 5,8% zu. Bis 1987 erfolgte die Geburtsbeendigung in 65% der Falle auf vaginalem Wege. Nach 1992 Oberwog mit 60% der Anteil wiederholter KS. Bei einer vaginalen Entbindung nach KS traten signifikant haufiger Ri~verletzungen dee Geburtswege und Komplikationen in dee Nachgeburtsperiode auf. Bei 25% der vaginalen Entbindungen war eine operative Beendigung indiziert. Bei 2,38 der Geburten nach KS kam es zu einer Uterusruptur. Schlu~felgerungen: Einer Schwangeren ist nach vorausgegangenem KS yon einer vag~nale Entbindung nicht abzuraten, wenn keine Kontraindikationen (Wehenschwache, Mi~verhaltnis) vorliegen. Aus forensischen Gr~nden mu~ eine Aufklarung Ober eine erh~hte Rupturgefahr und operativvaginale Entbindungsfrequenz sowie Ober haufigere RiSveeletzungen mit einem erh~hten Blutverlust eefolgen.
P1.GS.30 Geburtseinleitung bei diabetischen S c h w a n g e r e n T. G o e c k e , W. K l o c k e n b u s c h , T. S o m v i l l e , H . G . B e n d e r Universit/itsfrauenklinik und Diabetes-Forschungs-Institut Diisseldorf
Die Schwangerschaft bei Diabetikerinnen kann bei normalem Verlauf sowie guter Stoffwechseleinstellung heutzutage bis zum Termin ausgetragen werden. Es werden trotzdem in der Literatur hohe Sectioraten zwischen 30 und 60 % beschrieben. Fragestellung: Zur Kl~rung der Frage, warum auch in unserem Kollektiv eine hohe Sectiorate v o r l i e g t , wurden der Modus der Geburtseinleitung sowie die Indikation zur vaginal-operativen sowie zur Schnittentbindung analysiert. Methode: Zeitpunkt der Geburtseinleitung sowie Geburtsmodus wurden in Abhangigkeit der White-Klasse, des Geburtsgewichtes und der Anwendung von Prostaglandin-Tabletten bzw. -Gel bei 195 diabetischen Schwangerschaften untersucht. Ergebnisse: Bei 74 % der Schwangeren fand die Geburt in oder nach der 39. Schwangerschaftswoche s t a t t . In einem D r i t t e l der Schwangerschaften lag ein Geburtsgewicht Uber 4.000 g vor. Die Anwendung von Prostaglandin-Gel erfolgte in 28,4 %. Die Sectiorate lag in der Gruppe von Diabetikerinnen, bei denen Prostaglandin-Gel a p p l i z i e r t wurde, bei 65 %. SchIg~folgerung: Trotz Entbindung einer hohen Zahl von Diabetikerinnen in Terminn~he sowie die Anwendung von intracervicalem Prostaglandin-Gel b l e i b t eine Rate an Schnittentbindungen bestehen. Eine mUgliche Erkl~rung kUnnte in der weiterhin bestehenden erhUhten Makrosomierate sowie in der verzUgerten bzw, therapieresistenten Cervixreifung gesehen werden.
P1.GS.32 D a s h y p o x i s c h e R i s i k o bei S e k t i o k i n d e r n - insbesondere bei der Indikation intrauterine A s p h y x i e H. Leuschner, G. Schulze, K. Welz, H.-H. Riedel Frauenklinik, Carl-Thiem-Klinikum Cottbus Die aktuellen hohen Se~ciofmequenzen lassen die Sectio caesarea zu einem ~ aktuellen Themader modemen Geburtsmedizin werden. Die Diagnose "~.raut~mine Asphyxie" steht in allen Kliniken an erster Stelle. Fragestellung: Wird die Indikation "intrauterine Asphyxie" zu h~ufig gestellt? Methode: in einer r e ~ e ~ i v e n Studie des Zeitraumes v ~ 01.01.92 - 31.05.95 wurden 444 Schnitt~ntbindungen ur~ersucht. Hierbei ~urde 176mal die Indikation "inbrauterSne Asphyxie" gesteLtt und ausgewe~et. Diese Indikation entsprach 39,6 % a]3~r K~iserschnitte. In 30 F~llen (16,5 %) wurde die Sektio primer, in 152 F~llen (83,5 %) sekund~r durchgefdf~c. 40,9 % der Sektiokinder wu~en vc~ tier vollendeten 37. SchwangEmscha~.sv~che ~L~ickelt, 34,6 % wogen~niger als 2500 g. Ergebnisse: 36 (19,8 %) tier Neugebc~enenwaren zum Zeitpunkt Oer Gebu~ deprimiert (Apgar unter 7 Punkten), davon ~ren nL~ 15 Kinder zus~zlich : azidotisch. Scmit waren 41,7 % der kl~nisch deprimierten Sectiokinder azidotisch. Nur eine Azidose land sich bei weit~en 34 Neugeborenen (38,7). Bei der Indikation "intrau~ine Asphyxie" waren somit nut 27,8 % der Neugeborenen tat.s~chlich asphyktisch. SchluBfolgerungen: 1. Die bekannten CIG-V~nderungen f~hrten auch in unserer Klinik zu h~ufig zum Sectioindikation "ckohende intmaute~ine Asphyxie". 2. Vcm Durch~Jhrung einer Schnittentbindung sollten jedwede CTG-Ver~nderungenm~glichst dutch eine zus~tzliche fetale Mikroblutanalyse objektiviert und erg~nzg we~den.
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PI.GS.33
P1.GS.34
Geburtsleitung nach Seetio caesarea - Ergebnisse einer Umfrage an 329 Kliniken der Bundesrepublik Deutschland
Nutzen und Risiko einer Notsectio mit angestrebter E-E-Zeit unter 20 Minuten
M. Kolben, R. Weikl ~ Frauenklinik der Technischen Universit/it Mfinchen, Klinikum rechts der Isar und Frauenklinik am Klinikum Passau
P. H i l l e m a n n s , R . K n i t z a , H . R e b h a h n , H . H e p p K l i n i k u n d P o l i k l i n i k f(ir F r a u e n h e i l k u n d e und Geburtshilfe, Klinikum Grol3hadern, LMU Mfinchen, 81377 M(inchen
Bei steigender Sectiofrequenz nimmt auch die Zahl der Frauen, die nach I
2 Kaiserschnitten stets eine Re-Sectio durch (Gruppe 13). Die durehschnittliche Sectiorate betr~igt in Gruppe A 15,7%, in Gruppe B 18,3%: AIs h~iufigste Kontraindikationen for einen VEV wurden genannt: Beckenendlage (62,5%), uteriner L~ingsschnitt (54,5%), Gemini (39,2%), V.a. Makrosomie (35,8%), Migverh~iltnis/Geburtsstillstand als Indikation fiJr vorangegangene Sectio (33,5%). 10,2% aller Kliniken gaben keinerlei Kontraindikationen f~ir e[nen VEV an. Eine intrauterine Druckmessung wird in 9,8% aller Kliniken vorgenommen. Iri 50% wird eine Nachtastung der Sectionarbe fiir obligat gehalten. Schlul~folgerung: Oie zum Tell sehr diskrepanten Vorgehensweisen zeigen, da& Bedarf for eine offizielle Richtlinie zur Geburtsleitung bei Zustand nach Sectio caesarea besteht.
Notsectiones mit angestrebten E-E-Zeiten van unter 20 Minuten bedilrfen besonderer Organisationsstrukluren, wobei logistische and hygienische Kompromisse in Kauf genommenwarden miissen. Fragestellung: Ftihrt der Zeitgewnin (E-E-Zeit) zu einem verbesserten Fetal Outcome oder Ixxlingt diese Vorgehen~sweiseein erh/Jhtes, nicht akzeptierbares Risiko Bar die Mutter? Methode: In airier FaUkontrollstudie wurdea die Notsectiones zwischen 1987 and 1995 mit einem Sectiokollektiv gleichen Gestationsalters (matched pairs) beziiglich folgender Parameter verglichea: Maternale Morbidit/it, perioperalive und pestpartale Komplikationen, perinatale Mortali~t, Apgar und NApH. Ergebnisse: Bei 13.544 Geburtert and einer Sectiorate van ca. 21% wurden 109 Notsectiones als Kabinensectio durehgeBahrt (0°8%). Die E-E-Zeit betrug 11,4 + 5,1 Minuten. In 50% der Notsectiones lag eine Friihgeburtlichkeit vor. Es gab keiue mtitterlichen Todesfalle. Die perinatale Mortalit,-Itwar rnit 5,5% doppelt so bach wie in der Kontrolle. Miittediche Komplikationen traten perioperativ in 17% auf, wobei in 10% eine transfusionspflichtige Blutang dutch Placenta praevia oder vorzeitige Plazental6sung verursaeht wurde. Infektionsbedingte Komplikationen postpartal fanden sieh in beiden Kollektiven in 9%. Bei den Notsectianes lag der NApH im Mittel bei 7,15 + 0,16; die initial scblechteren Apgarwerte bei den Notsectiones wiesen durch friihzeitige Intervention schon nach 5 Minuten in 90% der Kinder normale Werte au£. Schluflfolgerung: Die ver',lnderte Logisfik bei ,,Notsectio" filhrt zu einem deutlichen Zeitgewiml (E-E-Zeit). Hierdurch lflgt sich trotz des hubert Anteils an Friihgeburtea sine gute perinatale Morbiditat erzielen ohne signifikant erhOhte maternale Morbidit/tt. Bei akutcr fetaler oder maternaler Gef~iltrdung stellt die ver~inderte Organisationsstruktur ,,Notsectio" des optimale therapeutisehe Konzept dar.
P1.GS.35
P1.GS.36
EinfluB von therapeutischen Maflnahmen auf das Verhalten der Antioxidantien nach Schnittentbindungen
Akute Nekrose der intrahepatischen Gallenwege post partum
S. S c h r 6 d e r , G . P e i k e r , K . W i n n e f e l d ~, H . D a w c z y n s k i ~, H . - J . S e e w a l d Klinik for Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Abteilung Geburtshilfe und Institut for Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik der Friedrich-Schiller-Universit~it Jena
M. Saftig, G.E. Feurle, K. O. Bartz, K. Schander F r a u e n k l i n i k , I. M e d i z i n i s c h e K l i n i k u n d P a t h o l o g i s c h e s Institut des DRK-Krankenhauses Neuwied
Z a h l r e i c h e Krankheiten sind mit einem ver~nderten R a d i k a l s t a t u s v e r k n f p f t . Der Kfirper v e r f O g t fiber k o o p e r a t i v e Abwehrsysteme, die den Organismue vor e i n e r Sch~digung dutch f r e i e Radikale s c h f t z e n . Dazu geh~ren bestimmte Enzyme und o x i d a t i v e Vitamine A, E, C und B - C a r o t i n . F r a g e s t e l t u n g : I n w i a w e i t b e g f n s t i g e n besondere S t r e ~ s i t u a t i o n e n wie Narkose und Operation d i e Entstehung van Sauers t o f f r a d i k a l e n ? Wird der A n t i o x i d a n t i e n e t a t u s z u s ~ t z l i c h belastet? Mathode: Bei 37 Schnittentbi~dungen wu~de~ vor und n~oh ~ t i o n van N u l t i b i o n t a , I n z ~ B n und Selenase der A n t i o x i d a n t i e n s t a t u s beatimmt: Selen, G l u t a t h i o n p e r o x i d a s a (GSH-Px), Alpha-Tocopherol, Ascorbins~ure. Van den L i p i d p e r o x i d a t i o n s p r o d u k t s n wurden die t h i o b a r b i t u r s ~ u r e r e a g i b len Substanzen (TBARS) ±m Serum e r m i t t e l t . Ergebnisse: Die M i t t e l w e r t a der TBARS lagen vor der Operat i o n und Narkose im oberan Normbereich und wiesen nach S u b s t i t u t i o n einen geringen, aber s i g n i f i k a n t e n A b f a l l a u f . Die Selen- und A l p h s - T o c o p h e r o l k o n z e n t r a t i o n e n lagen vet der Operation im unteren p h y s i o l o g i s c h e n Beroich und e r r e i c h t s n nach der S u b s t s t u t i o n n i c h t den Normbereieh. Die G l u t a ~ b i o n p e r o x i d a s e - A k t i v i t ~ t s t i e g nach S u b s t i t u t i o n s i g n i f i k a n t on. Schlu~folgerung: Die Zufuhr van A n t i o x i d a n t i e n naah S c h n i t t e n t b i n d u n g i s t eine zu empfehlende p r e v e n t i v e Ma~nshme.
S 52
Ein akutes Leberversagen pest partum kann ein prognostisch schwerwiegndes Problem darstellen. Fragestellung: Wodurcb kann sin solches Leberversagen nach einer Sektio abdominalis bedingt sein. Methode: Kasuistischer Beitrag. Ergebnisse:Die 20-j~ihrigeII-gravida, I-para wurde im Verlauf der Schwangerschaft wegen eines Harnwegsinfektes mit passagerer Staanngsniere mehrfach antibiotisch behandelt. In der 34. Scbwangerschaftswoche wurde wegen Decelerationen im CTG eine Schnittentbindmlg eines gesunden Frilhgeborenen durchgeftihrt. Peripartal waren folgende Pharmaka verabreicht warden: Diazepam, N-Butylscopolamin, Vitamin A, Hydroxy~tthyls~rke,Etilefrin, Pethidin, Dimeticon, Cefoxitin and Erythromycin bis drei Tags vor der Geburt. Wahrend der Sektio wurde Thiopental and Isofluran, danach Heparin und Distigminbromid verabreicht. Die Leberwerte waren normal. Zu keiner Zeit bestand sin Blutdruckabfall. Am 3. Tag entwickelteu sich rechtsseitige Oberbauchsclunerzen. Die Patientin wurde somnolent, des Fieber stieg auf 40° C an, des Bilirubin bis auf 14,6 mg/dl, die Prothrombinzeit fiel auf 22% ab, die AP stieg auf 2420 U/I, die OT auf 81 und die PT auf 176 U/I an. Ultrasonographisch fanden sich echoarme Bezirke in der Leber, bei der retrograden Koutrastmittel~llang waren die kleinen intrabepatischen Galleng'~ingezerst0rt, im Leberhilus Ballte sich sine unregeln-digige KontrastmittelhiShle.Histologisch waren die Gallemvege entz~indlichdestruiert. Wegen bili~irer Leberzirrhose mit Osophagusvarizenblutung muBte zwei Jahre sp~ltereine erste and ein halbes ]ahr sp~tcr sine zweite orthotope Lebertransplantation erfolgen. Schluflfolgerung: Nekrosen der inlrahepatischen Gallenwege sind each keinem tier verabreichten Pharmaka beschrieben warden. Nach Isofluran kaan sehr selten sin akutes, nicht cholestatiscbes Leberversagen auftreten, nach Erythromycin eine intrahepatische Cholestase. Eine akute Nekrose der intrahepatischen Gallenwege kaan ans ungekl~irterUrsache peripartal auftreten,
P1.GS.37
Geburtsmodus bei f e t a l e r M y e l o m e n i n g o c e l e B. Z e d e r 1, M . H ~ u s l e r 1, p . A . M . W e i s s 1, F. E b n e r 2 i Geburtshilflich-gyn/ikologische Univ. Klinik, 2 Magnet-Resonanz-Zentrum, Universit/it Graz, 0sterreich Myelomeningocelen (MMC) kSnnen pr~_natal diagnostiziert werden, die Frage des optimalen Gaburtsmodus ist jedoch nicht gekl~rt. Fragestellung: Diese Studio soU die Aussagekraft der pr&natalen Diagnostik und den EinfluB des Geburtsmodus auf die motorieche Entwicklung von Kindern mit MMC kl~mn. Methode: 55 Kinder mit MMC wurden im Ze[traum von 1985 bis 1994 vom Steirischen Fehlbildungsregister erfaBt. 45 Kinder 0berlebten die NeonatalPeriode und wieeen keine schwerwiegenden, zue~tzlichen Fehlbildungen auf. 35 dieser Kinder konnten analysiert warden, wobei 12 per sectionem und 23 vaginal geboren worden waren. Die Ergebnisee der pr~natalen Diagnose und die Geburtsdaten lagen vor, sowie eine detaillierte anatomische Beschreibung dar L&sionsh6he, tier Operationsbericht und eine Erhebung dee motorischen Statue in der 2. - 16. Lebenswoche. Ergebnissa: 14 von 45 MMC wurden pr~.natal erkannt. Die Gr6Be und Lokalisation der MMC wurde in 11 Fallen angegeben, davon in 5 F~llen korrekt, sonst eher als zu klein odor als zu wait caudal besehrieben. Im Vergleich zur anatomischen L~sionshShe lag die motorische L&sionehShe nach Sectiones bei 4 von 12 Kindern und naoh vaginaler Entbindung bei 14 von 23 Kindem tiefer. Die Dauer der Wehent&tigkeit hatte keinen negativen EinfluB. Kinder, welche zus~,tzlich einen Hydrocephalus aufwiesen, hatten ein signifikant schlechteres neurologisches Ergebnis. SchluBfolgerung: Eine (prim&re) Sectio bringt Kindern mit MMC offenbar keinen Vorteil in Bezug auf die Differenz von anatomischer zu motorischer L~sionshOhe. Der Vorteil einer pr~.natalen Diagnose liegt eher in der richtigen Wahl des Entbindungsortee und in der Vorbereitung der Eltern auf die therapeutiechen MaBnahmen post partum.
P1.GS.38 K l i n i s c h e A n w e n d b a r k e i t yon G l y c e r o l t r i n i t r a t ( G T N )
zur Erleichterung der Kindsentwicklung bei der Sectio M . D a v i d , T h . Z i m m e r m a n n 1, p . S i n h a , W. L i c h t e n e g g e r V i r c h o w - K l i n i k u m , F r a u e n k l i n i k , H u m b o l d t - U n i v . , Berlin 1 G. Pohl-Boskamp GmbH & Co., Abtlg. Medizin, Hohenlockstedt Organische Nitroverbindungen wie GTN ~ h r e n Ober die Freisetzung von NO zu einer endothel-abhangigen Relaxation glatter Muskelzellen. In vitro-Studien und kasuistisehe Berichte lassen vermuten, dab GTN auf den graviden Uterus tokolytisch wirkt, woraus sich einige klin.AnwendungsmOgliehkeiten ergeben. Fragestellun~ Ist GTN als intraoperatives Kurzzeittokotytikum zur Erleiehterung der Kindsentwieklung bei der Sectio geeignet ? Methode: Im Rahmen einer prospektiven, randomisierten einfaehblinden klinisehen Studie wurde wahrend der uterinen Stiehinzision 0,25 bzw. 0,5 nag GTN oder NaCI als i.v.-Bolus verabreieht 0eweils n=30). S.p. bei Mutter und p.n. beim Kind erfolgten engmasehige Puls- u.RR-Kontrollen. Matemale und Nabelsehnur-GTN-Serumkonzentration wurden gemessen.ScoreBeurteilung von Uterustonusverminderung, Kindsentwicklung u.a. Ergebnisse: Wir registrierten lediglieh blande mtitterl. GTNNelvenwirkungen, keine ErhOhung des Blutvertust. Bei den kindl. Parametem gab es zwisehen den Gruppen keine signifikanten Untersehiede. Die GTN-Nabelsehnur-Konzentrationen lagen deutlieh (bis 100faeh) unter den mfitterliehen Werten and waren offenbar vom kindl. Organismus zu tolerieren. Schluflfolgerung. GTN k6nnte zukOnftig insbes, bei Problemf'allen wie kindliehe Makrosomie, Unreife oder bei. Lageanomalien ohne Naehteile ftir Mutter und Kind bei der Sectio angewendet werden.
P1.GS.39
P1.GS.40
Die sonographische Diagnose Makrosomie eine Indikation zur primllren Sektio caesarea?
EinfluB des Geburtsmodus a u f d i e Konzentration von Neuropeptid Y (NPY) bei Mutter und Kind
S. S c h m i t z , M . Z y g m u n t , U . L a n g Universitfits-Frauenklinik GieBen
J. A l b a c h , M . K i r s c h b a u m , W K i i n z e l , W. R a s c h e r Uni-Frauen- und -Kinderklinik GieBen
Fetale Makrosomie ist verbunden mit einem erh6hten Risiko Nr eine operative Entbindung, Sehulterdystokie and Geburtstraumata. Dies fiihrt gelegentlich zur Empfehlung der pringtren Sektio eaesarea (SC). Fragestellung: Ist aufgrund der sonographischen Diagnose Makrosomie eine Empfehlung zur primfiren Sektio gerechtfertigt? Methode: In einer fortlaufenden Studie werden Geburten erfal3t, bei denen im Zeitraum yon einer Woche vet der Entbindung eine senographische Gewichtssch,~tzung des Feten im Rahmen einer Routine Untersuchung start fand (Gestationsalter > 37 SSW). Es effolgt keine spezifische Therapie oder klinisehe Entscheidtmg aufgnmd der Gewiehtsseh~tzung. Untersucht wurden die Entbindungen yon Kindem mit einem ScNltzgewicht (SGW) > 4000 g (zweiparametrige Fluehtentafel naeh Hansmann) mad solehe mit einem Geburtsgewieht (GW) > 4000 g. Ergebnisse: In unserem Kollektiv yon z.Zt. 660 Patientinen fanden sich bei 3,9% der Feten pr~tpartal ein mit SGW > 4000 g, in 62% davon best~tigte sieh ein GW yon > 4000 g. Feten mit SGW > 4000 g wurden zu 57% spontan geboren, in 8% dureh VE und in 35% durch SC. In der Gruppe der Kinder mit einem Geburtsgewicht yon >4000 g, 11,5% aus dem gesamten Kollektiv, wurden 63% spontan geboren, 9% dutch VE and 28% durch SC. Schlul]folgerung: Die wfihrend der sonographischen Routineuntersuchung ermittelten Sdffttzgewichtsangaben ermfgliehen nieht im erforderliehen Mage die Erkennung der Risikogruppe makrosome Kinder. Dabei ist zu beriieksichtigen das Nr die Auswertung die exakt den gemessenen Werten (BIP,THQ) zugeordneten Gewichtsangaben herangezogen werden. Da 63% der Kinder mit einem Geburtsgewieht fiber 4000 g spontan geboren wurden, scheint eine Empfehlung der prim~ren SC bei sonographiseh erhobenem SGW > 4000g nieht gerechffertigt zu sein.
NPY ist ein Peptidhormon mit vasokonstriktorischer Aktivit~t, das zusammen mit Noradrenalin (NA) gespeiehert and freigesetzt wird. Fragestellung: Wie l~gt sich mit NPY die unterschiedliehe StreBreaktion des Feten unter Spontangeburt and Sectio beselueiben? Welchen Stellenwert hat das NPY im Vergleich zu elablierten StreBparametem wie NA, Adrenalin (ADR), AtrionatrittretischesPeptid (ANP), Renin und pH-Wert? Methode: Bei 72 Relfgeborenen(281_+12 SST), davon 30 Spontangeburten am Terrain (Sp), 24 prim~e Sectiones am Terrain (pS) and 18 sekund~e Sectiones am Terrain (sS), bestimmten wit post partum minels RIA die StreBparameter NPY, ANP, ADH, Renin, sowie mittels HPLC-Methode die Katecholamine NA and ADR aus arteriellem und ventisemNabelschnurblut and venOsemmtitterlichem Blut. Ergebnisse (MW_+SD in pmol/l): Die kindiichen NPY-Werte lagen bei Sp (13,4 + 13,3) deutlich tiber den mtitterliehen NPY-Werten (7,7 + 12,4), w~hrend bei pS keine Untersehiede zwischen Mutter and Kind nachweisbar waren. Beim Vergleich der kindlicben Werte stiegen die venOsenNPY-Werte bei Sp auf das doppolteder Werte bei pS (6,7 _+3,7) an. Die fetalen NPY-Konzentrationenlagen bei sekund~renSektiones (7,3 + 3,8) zwischen denen yon Sp and pS. Schluflfolgerung: NPY eignet sich als Parameter kindlicher StreBreaktion bei verschiedenenGeburtsmodi.NPY ist im Vergleich zu NA aufgrund seines langsameren Abbaus lgmgernaehweisbar and deshalb zttr Beurteilung der kindliehen StreBreaktionand der Geburt vorteilhafter.
S 53
V 1.NM Experimentelle Geburtshilfe
V1.NM.01
Behandlung der Schwangerschaftsan~imie bei Thalassiimie minor Patientinnen mit rekombinantem Erythropoietin C. B r e y m a n n , C. H i i t t n e r , E. V i s c a , R . H u c h , A . H u c h D e p t . f. F r a u e n h e i l k u n d e , K l i n i k fiir G e b u r t s h i l f e , Universitfit Zfirich Patientinnen mit Thalassfimia minor in der Schwangerschaft zeigen eine erh6hte Inzidenz an mittelschweren bis sehweren An~imien in der Schwangerschaft. Untersuchungen ausserhalb der Sehwangerschaft zeigten, dass rekombinantes Erythropoietin (rhEPO) die HbF Synthese bei Thalassamiepatienten erhSht, was zu einer Stabilisierung der Zellmembran und einer Verringerung der H~imolyse yon Erythrozyten ftihrt. Fragestellung: Ist es m6glich, mittels rhEPO die HbF Synthese bei Thalas~imia minor in der Schwangerschaft zu stimulieren und eine An~imie zu therapieren ? Methode: Vier Patientinnen mit beta-Thalassarnie minor (HbF>0,5%) und An~imie (Hb<8,5-9,8g%) wurden mit einer Kombihation aus rhEPO (300 U/kg, i.v.) und Fe-III-saccharat (100rag, i.v.) zweimal w6chentlich behandelt. Die Pat. hatten normale Vit. B12 und F61saurewerte. Neben dem roten Blutbild und Retikulozyten wurden F-Retikulozyten, "F-Zellen" und HbF bestimmt, zus~itzlich der Eisenstatus und endogene Erythropoietinspiegel. Ergebnisse: Der prozentuale Anteil an F-Retikulozyten stieg jeweils von 18,4 auf 28,4%, 1,6 auf 16,8%, 12,7 auf 36,6% und 4,7 auf 16,7% ab tier 2. Woche. Der HbF Anteil lag unter 10% und verdoppelte sich in dem Zeitraum bei allen Patientinnen. Alle Patientinnen zeigten ebenfalls einen Anstieg der Retikulozyten und des Gesamthamoglobins, die EPO Spiegel fielen kontinuierlich ab. Schlussfolgerung: Es wurde erstmals gezeigt, dass rhEPO die Ausschtittung yon F-Retikulozyten und die Synthese von HbF bei Thalassamiepatientinnen in der Schwangerschaft stimuliert. Die Anwendung yon rhEPO zur Therapie von Anamien bei diesen Patientinnen k6nnte von hohem klinischem Nutzen sein.
V1.NM.02
V1.NM.03
Verlauf von hfimatologischen Parametern im 1. Trimester der Schwangerschaft - Eine prospektive Pilotstudie
Zur Physiologie der Muttermundseriiffnung: Der EinfluB yon Progesteron und Antigestagenen auf die Expression yon Adh~isionsmolekiilen
A. Streicher, R. Zimmermann, R. Huch, A. Huch K l i n i k u n d P o l i k l i n i k ffir G e b u r t s h i l f e , U n i v e r s i t / i t s s p i t a l Ziirich
B. K e m p , M . W i n k l e r , S. H a u p t m a n n 1, W. R a t h F r a u e n k l i n i k u n d 1 I n s t i t u t ffir P a t h o l o g i e d e r R W T H Aachen
Einleitung: In der Schwangerschaft werden u.a. eine Zunahme des Plasmavolumens (um 50%), der Erythrozytenmasse (urn 18-25% in Abhangigkeit vom Eisenstatus) und eine Stimulation der Erythropoiese beschrieben. Bisher vorliegende Untersuchungen sind zumeist ~ilteren Datums und maehen unzureichende Aussagen tiber den genauen Beginn und den Ausl6ser fiir diese Ver~inderungen. Ziel dieser Arbeit war es, erstmals den Verlauf der Erythropoiese und des Eisenstoffwechsels in der FriJhschwangerschaft darzustellen. MatErial und Methode: Bei 6 Patieutinnen mit IVF wurden jeweils 5 Blutentnahmen durchgefiihrt, davon die erste vor eingetretener Schwangerschaft, die weiteren in regelm~issigen Abstanden bis zur 12. SSW. Mit dem Blutanalysegerat Technikon H3 wurde der Verlauf folgender Parameter bestimmt: H~imoglobin, Hamatokrit, hypochrome und mikrozytfire Erythrozyten, Retikulozytenzahl und deren Subpopulationen, endogene Erythropoietinspiegel, Serumeisen, Ferritinspiegel und Transferrinsattigung. Ergebnisse: Obwohl es im Mittel zu einem Abfall des H~imatokrits und des H~imoglobins kam, konnten wit keine gesteigerte Erythropoiese anhand der jungen (HFR) Retikulozyten und absoluten Retikulozytenzahl feststellen. Die endogenen Erythropoietin-Spiegel lagen im Mittel bei 11 U/1 vor Eintritt der Schwangerschaft und zeigten innerhalb des ersten Trimenon keine signifikante Veranderung. Die Serumferritinspiegel und die Transferrinsattigung zeigten keinen Abfall. Zwischen den untersuchten Parametern konnte keine Korrelation gefunden werden. Schlussfolgerungen: Es scheint, dass bei den von uns untersuchten Patientinnen die Schwangerschaft per se im 1. Trimenon keinen Stimulus fiir eine gesteigerte Erythropoiese darstellt. Unsere Ergebnisse lassen keinen Riickschluss auf eine Zunahme der Erythrozytenmasse im ersten Trimenon zu.
S 54
Die Muttermtmdser6ffiaung am Terrain ~melt einer Entzllndungsreaktion: Granulozyten wandern in das zervikale Stroma trod setzen dort Kollagenasen und andere Proteasen frei. Voraussetzunghierfitr ist das fiber Adhasionsmolekllle vermittelte Anheften der Granulozyten am GePaf3endothel. Von besonderer Bedeutung in diesem Zusammenhang sind endothelial leucocyte adhesion molecule-1 (ELAM-1), intercellularadhesion molecUle-1 (ICAM-1) und vascular cell adhesion molecule-1 (VCAM-1). Fragestelinng: Beeinflussen Progesteron oder Antigestagene die Expression der genanntenAdhasionsmolekrilleaus humanen Nabelsctmurendothelien? Methode:Humane Nabelschnur-Endothelzellkulturen(HUVEC) wurden sowohl mit dem EntzOndungsmediator TNF~x als auch mit dem Steroidhormon Progesteron und dem Antigestagen Onapriston einzeln und in Kombination stirnuliert(n=6). Die Expression der genannten Adhtisionsmoleklllewurde mittels Immtmfluoreszenz-Farbungen qualitativ und quantitativ (Durchflufzytophotometrieund Kolmogorov-Smirnov-Statistik)ausgewertet. Ergebnisse: TNFct fllhrt zu einer vermehrten Expression aller drei Adhasionsmoleldile. Onapriston allein verst~kt die Expression yon ELAM-I, wahrend Progesteron allein keine vermehrte Expression hervorruft. Nach Progesteron und TNFa wie auch naeh Onapriston und TNFa kommt es zu einem additiven Stimulationseffekt.Hierbei werden bei der erstgenannten Kombination vor allem ELAM-1 und VCAM-1 potenziert, bei letzterer insbesoudere VCAM1. Alle Ergebnisse sind statistischsignifikant (p<0.001). Sehluflfolgerung: In der Endothelzellkultur k6nnen Progesteron und das Antigestagen Onapriston die zytokininduzierte Expression von AdhasionsmolekUlen verstarken und damit den Vorgang der Granulozytenadhasion modulieren, der die Voraussetzung tilt die Invasion d e r Granulozytenin das zervikale Stroma darstent.
V1.NM.04 Die Auswirkung der fetalen Hypoxie auf das Hypothalamus-Hypophyse-Nebennierenrinde System G.A. Braems :' 2.3, j. R. G. Challis ~' 2 Lawson Research Institute, London, ON, Canada 2 Dept. of Physiol, Faculty of Medicine, University of Toronto, ON, Canada 3 Univ.-Frauenklinik, Justus-Liebig Universit~it GieBen, GieBen, Deutschland Hypoxie ft3hrt w~hrend der Schwangerschaft zu weitreichenden kardiovaskul&ren, metabolen und endokrinen Ver&nderungen beim Feten mit dem Ziel, ein angepaBtes 0berleben zu erm6glichen. Frageste//ung: Die Auswirkung der langandauernden (48 h) Hypoxie auf das fetale Hypothalamus-Hypophyse-Nebennierenrinde (HHN) System wurde, wegen der grol3en Bedeutung dieses Systems for die fetale Entwicklung, die Organausreifung und den Geburtsbeginn, untersucht. Methode: Schaffeten (126-130 d, n=18; 134-136 d, n=10; Termin -145 d) wurden chronisch katheterisiert. Adrenocorticotrophes Hormon (ACTH), Kortisol und Androstendion wurden mittels Radioimmunoassay gemessen. Nach einer 24-st0ndigen Kontrolle wurde der Prozentsatz maternal eingeatmeter Luff (40 Vmin) auf -1;2% reduziert (Hypoxie) oder gleich belassen (Normoxie). Die fetalen Blutgase und pH Wede waren w.~hrend des Kontrollzeitraumsnormal. Ergebnisse: W&hrend der Hypoxie war der fetale PaO2 von 19,9+0,7 (SEM) mmHg auf 13,0+0,4 mmHg erniedrigt worden, ohne jedoch Anderungen in pH Wert und PaCO2 hervorzurufen. W&hrend dieses isolieden Abfalles des fetalen PaO2 wurde ein 10-15 facher Anstieg des fetalen ACTH im Plasma (-300-400 pg/ml) verzeichnet. Trotz einer anschlieBenden, 24 h dauernden Abnahme des ACTH blieben die ACTH-Werte web terhin im oberen Normbereich. Bei den 126-130 d alten Feten kam es zuerst zu einem Anstieg des Kortisols von -3 auf -9 ng/ml, gefolgt von einer Abnahme des Steroids. Bei den <eren Feten war der KortisoI-Anstieg ausgeprr;tgter und blieb weiterhin hoch (von 10-!--2 auf 22+_3 ng/ml). Das Plasma-Androstendionwar w~hrend der Hypoxie gering rOckl&ufig. Sch/uf3fo/gerung: Die Hypoxie fOhrte zu einer massiven Aktivierung des fetalen HHN Systems mit m6glichen weitreichenden Konsequenzen for die Lungenreife, die Wachstumsfaktoren und das Einsetzen der Wehent&tigkeit (unterstfltzt durch DFG Br 1065/3-1 und MRC of Canada).
VI.NM.06 Plazentares Restblut als Stammzeiltransplantat Th. Somville, G. Kfgler ~, P. Wernet ~, H.G. Bender Universit~itsfrauenklinik und ~ Knochenmarkspenderzentrale Dtisseldorf Wie bereits an fiber 100 allogenen HLA gematchten und gemismatchton Nabelschnurbluttransplantationen bei Geschwistem (n=56) sowie 50 unverwandten Transplantationen weltweit gezeigt, ist das Plazentare Restblnt (PR) eine reiche Quelle h~irnatopoetischer Stamm-und Vorl~uferzellen. Fragestellung: Da die Anfragen ffir Stammzellen alas PR st~ndig ansteigen, sollte hier in einer Pilotstudie, die Definition, Charakterisiemng und Standardisierung ~dr die entsprochenden Stammzelltransplantale erstellt werden. Methode: Die Abnahme des PR erfolgte aus der Nabelsehnurblutvene nach normalen Gebnrten (n= 697) oder nach einem Kaiserschnitt (n=174), Fllr die serologische als auch die molekulargenetische HLA-Klasse I u n d II Typisierung sowie die Kontrolle der Sterilit~t, die Bestimmung der Vorl/tuferzellen im Koloniebildungstest sowie die CD34 Bestimmung nnd die Testung auf kontaminierende miitterliche Zellen wurden insgesamt nur 5ml PR ben0tigt. Ergebnisse: Bisher wurden 871 PR-Transplantate (Stand M~lrz 1996) mit einer mittleren Volumenmenge "con 79+26ml, 8.5+5x10 s kemhaltigen Zellen, 9.5+8.6x105 BFU-E, 5.7+5.3x10 a CFU-GM, 1.6+ 1.4x105 CFU-GEMM und 5+4x10 ~ CD34+ Zellen f'tir Familien-gerichtete Transplantate (n=35) sowie nnverwandte Stammzellasservate (n=836) abgenommen, charaktefisiert und unsepariert in fl~ssigem Stickstoff gelagert. Zum Ansschlnl~ viraler Infektionen im PR wurden die Seren der Mfitter auf HBsAg (0.6% pnsitiv), anti-HCV (0.%), HAV IgG (18%, IgM0%), HIV-I,2 (0%), CMV (IGG43%, IgM 0.4%), Toxoplasmnse (46%) und TPHA (0%) getestet sowie das PR selbst mit einer PCR auf eine CMV Infektion (0.3% positiv). 4 unverwandte Stammzellpr~tparate aus Dasseldoffmit 13 HLA-Mismatchen wurden bisher transplantiert. Schluflfolgerung:Der Nachweis yon CMV bei nur 0.3% aller PR Transplantate ist ein entseheidender' klinischer Vorteil des PP. gegeniiber unverwandten Knochenmarkspeadern, wo rnehr als 40% CMV positiv sind. Da 20% der asservierten Transplantate "con ethnischen Minderheiten gewonnen werden konnten, kann mit Banken aus PR der Stammzellpool fiir unverwandte Spender erweitert werden. Voranssetzung ~ r eine qualit~tsgerechte Gowinnung, Charakterisierung und Asservierung ist jedoeh eine extensive praktisehe Erfahrung des Abnahmeteams sowie der die Stammzellen prozessierenden Institution.
VI.NM.05 Enzyme der Prostaglandinsynthese in Plazentabettbiopsien nach Pr~ieklampsie B. Wetzka ~' 2, B. Viville 2, H.P. Zahradnik ~, S.K. Smith 2 Universit/itsfrauenklinik Freiburg 2 Department of Obstetrics and Gynaecology, University of Cambridge/UK Wahrend einer Pr~ieklampsiefindet sich eine Ver/tnderung der systemischen, renalen und intrauterinen Prostaglandinsynthesein Form einer Abnahme der Prostacyclin- und einer Zanahme der Thromboxanproduktion. Diese Konstellation begiinstigt Vasokonstriktion und Thrombozytenaggregation. Far die Pathogenese ist die verminderte Invasion des Trophoblasten in die mt~tterlichenSpiralarterien, welche eine Minderdurchblutung der Plazenta verursacht,von wesentlicher Bedeutung. Fragestellung: Wie wird die Versehiebung der intrauterinen Prostaglandinproduktion gesteuert? Isl die Enzymexpressiondar Cyclooxygenasen, entweder der konstitutionell exprimiertenCOX 1 oder der induzierbaren COX 2, der Prostacyclinsynthetase (PCS) oder der Thromboxansynthetase (TXS) in Plazentabettbiopsien nach Pr/leklampsie ver/~ndert? Methode: In Plazentabettbiopsien von unkomplizierten und pr~eklamptischen Schwangerschaften, gewonnen bei Kaiserschnitten im letzten Trimenon, wurde immunhistochemischdie Lokalisation von COX 1, COX 2, PCS und TXS untersucht. Weiterhin erfolgte eine quantitativeAnalyse der Enzymexpressionmittels Western Blot. Ergebnisse: COX 1 konnte in fast allen Zellartennachgewiesen werden, w~threndCOX 2 nur in Macrophagen, Fibroblasten, Endothel- and Gef~lBmuskelzellen gefunden wurde. Die Macrophagen zeigten auch positive Antigenit~itfilr TXS. PCS fand sich in Endothelien und Leiomyocyten. Die densitometrische Auswertung der Western Blots ergab keineUnterschiede der COX 2-, PCS- und TXS-Expression zwischen Kontrollund Pr~eklampsiegruppe. Irnmunreaktive COX 1 war nach pr~eklamptisehen Sch~angerschat~en signifikant erh6ht. Schluflfolgerung: COX 2 wird in den Zellarten synthetisiert, welche auch TXS bzw. PCS bilden. Dieses lsoenzym kann durch Cytokine und andere Mediatoren induziert werden, was eine Bedeutung fllr die Entwicklung des Prostacyclin/ThromboxanUngleichgewichts bei Pr~leklampsiehabeo k6nnte. Die erhtihte Prnteinexpression der COX 1 spielt mtiglicherweiseeine Rolle ~r die pr~teklamptischePathophysiologie des Plazentabetts, was durch COX l-lnhibitoren gtlnstig beeinflulSt werden konnte.
V1.NM.07 Schiitzt Lubeluzole das fetale Gehirn vor isch~imischen Liisionen? Y. Gamier, T. L6bbert, A. Jensen, R. Berger Universit/its-Frauenklinik Bochum, Knappschaftskrankenhaus, In der Schornau 23-25, 44892 Bochum Fragestellung: Eine Minderperfusion des fetalen Gehirns w~hrend einer schweren intxapartalen Asphyxie kann neuronale Zellschaden hervorrufen, die die weitere Entwiekluag der betrnffenen Kinder erheblich beeintrachtigen k6nnen. In einer k~rzlich vorgestellten Studie, gelang es uns tierexperimentell nachznweisen, dal3 Flunarizin, ein Kalziumantagonist, dad fetale Gehirn vor ischamisehen L/isionen zu schtitzen vermag (Berger et al., 1996, Am J Obstet Gynecol, im Druck). In der vorliegenden Arbeit haben wir nun mit dem gleiohen tierexperimentellenModell die Nachfolgesubstanz Lubeluzole getestet. Methode: Durch beidseitige Okkltision der Aa. carotis oberhalb des Abganges der A. lingualis wnrde bei 13 reifen Schaffeten for 30 Min. eine zerebrale lsch/imie erzeugt. Die Feten der Therapiegrappe (n=6) erhielten 90 Min. vor Isch~tmie 1 mg/kg K6rpergewicht Lubeluzole i.v. appliziert.Vor (-1 Std.), wahrend (+3 Min. & +27 Min.) und nach der Iseh~mie (+40 Min., +4 Std. & + 72 Std.) wurde der zerebrale BlutfluB mit tier Mikrosph~trenmethodegemessen. Die Feten warden 72 Std. nach Induktion der zerebralen Isch~ie get6tet. Der neuronale Zellschaden wurde in 32 vorgegebenen Hirnarealen mit Lichtmikroskopie nach Kresylviolett/Fuchsin F~bung ermittelt (Punkteskala 1-5). Ergebnisse. W~hxendder Ischamie sank der zerebrale BlutfluB in der Kontmllgruppeyon 99 + 25 auf 22 + 11 ml/100g x Min. and in der Therapiegruppe von 103 + 34 auf 17 + 6 ml/lO0g x Min. ab (Abbildnng 1). Die Sauerstofftransportschwelle fitr die Entstehung eines neuronalen Zeltschadens liegt, wie in einer frfiheren Untersuehung nachgewiesen, bei 3 ml O2/100g x Min. (Berger et al., 1996, Reprod Fertil Dev, im Druek). Es konnte kein neuroprotektiverEffekt ft~xLubeluzole nachgewieseo werden (Abbildung 2). Zerebrelor BlUt/IUS
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~chluflfolgerung. FOr Lubeluzole konnte im Gegensatz zu Flunarizin tierexperimentell kein neuroprotektiver Effekt nachgewiesen werden.
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V1.NM.08 Milde Hypothermie schiitzt das Gehirn des Feten im Sauerstoffmangel: Eine Untersuchung in v i t r o R . B e r g e r , A . J e n s e n , K . - A . H o s s m a n n , W. P a s c h e n Universit/its-Frauenklinik Bochum, Knappschaftskrankenhaus, 44892 Bochum, Max-Planck-Institut fiir Neurologische Forschung, 50931 K61n Eine schwere intrauterine Asphyxie zieht in vielen F~Uen einen fetalen Himschaden nach sich. l~ider sind die therapeutischen M6glicbkeiten in derartigen F~llen nach wie vor sehr beschr~inkt. Fragestellung: In de~r vorlingenden Arbeit sollte deshalb der Einfing einer milden Hypothermie auf die Erholung des energiereichen Phosphates ATP und der Proteinbinsynthese im fetalen Gehim nach lsch~imin anhand eines in vitro Models untersucht werden. Methode: Reife Meersehweinehenfeten wurden mlt Halothan narkotisiert. Das Hippocampusareal des Gehims wurde enmommen und in 500 I.tm dicke Scheiben geschnitten. Die Gewebescheiben wurden in artifizieUe Liquorflfissigkeit (aCSF) transferiert und mit O2/CO2 (95 % / 5 % ) in einer lnkubationskammer b~gast. Fine halide Hypothemaie wurde dutch Absenken der Inkubadonstemperatur yon 37 auf 33 °C erzeugt. Zur Induktion der lsch~nie in vitro wux;den die Gewebescheiben in einen glukosefreien aCSF transferiert und fiir 10 - 40 Min. (I 10 - I 40) mit N2/CO2 (95 %/5 %) begast. Zw61f Std. nach Ischiimin wurde die Gewebekonzentration yon ATP nach Extraktion mit Perehlors~ure mit HPLC gemessen. Ebenfalls wurde zu diesem Zeitpunkt die Protelnbiosynthese als Inkorporationrate von L-[1-14C] Leucin in Gewebeproteine ermittelt.
Ergebnisse:
Adenosintriphosphat
Proteinbiosynthese
),
Kontrolle
I 10
I 2O I 3O
I 4O
120
130
a: p < 0.05 vs. (Ischlimie vs. Kontrolle); b: p < 0.05 (33 °C vs. 37 °C)
Schluflfolgerung: Fine milde Hypothermie verringert neuronale Zellschliden des Feten nach Iseh~mie in vitro.
S 56
V1.NM.09
Zirkadiane Rhythmik yon VCAM-I in Serum und Urin bei hypertensiver Schwangerschaftserkrankung B. H e i n t z , W. H e y l , B. L e m m e r , W. R a t h Frauenklinik und Medizinischc Klinik II, Medizinische Fakult/it der RWTH Aachen Bei hypertensb.-en Sch~-angeren konnte vor kurzem eine erh6hte VCAM-t Serumkonzentration nachge~iesen ~erden, vermutlich auf dem Boden einer Endothelzellakti~ierung. Dartiberhinaus ist bei diesen Patientinnen eine aufgehobene bzw. abgeschwiichtezirkadiane Blutdruckrh.,,thmJkbekannt. Fragestellung: Unterliegt die VCAM-I Konzentration in Serum und Urin einer zirkadianen Rh)thmik? Ergibt sich bei normotensiven und h)pcrtensiven Sehwangeren eine Korrelation zum 24-Stunden Blutdruc~'erhahen? Methode: Die Serum- und Urinproben yon 10 aormotensiven trod 9 hypertensiven Schwangeren vergleichbaren Schwangerschaftsalters (Median: 35. SSW) v,mdert hinsichtlich ihrer VCAM-I Konzentration miteinander verglichen. Die Blutenmahmen effolgten in stimdlichen, die Urinabnahmen in zweisOmdlichen lntervallen tiber einen Zeitraum ,,'on 24 Stunden bei gleichzeitigem 24-Stunden Blutdruckmonitormg (SpaceLabs 90207). Die Bestimmung von VCAM-1 wurde mittels ELISA (Fa. Biermann) durchgefahrt. Ergebnisse: Die mediane VCAM-1 Serumkoazentration war bei ~'pertensiven Seh~angeren mit 851,5 ng/ml signifikant h6her als bei den normotensiven nut 659.3 ng/rrd(p
P1.NM
P1.NM.01 Isolierung vitaler Tropoblastzel|en aus frischem Plazentagewebe
Experimentelle Geburtshilfe
B. T h i e m e , E K o o p , N. H a r b e c k , K . T. M . S c h n e i d e r Frauenklinik der Technischen Universitfit Miinchen In neuen Ver6ffentlichungendeutet sich an, dal3 Proteolysefaktorenbei der physiologischenund der pathologischenTrophoblastinvasioneine wichtigeRolle spielen: Zini et al., 1992, Blood 79:2917; Kolben et al., 1994, Geburtsh Frauenheilk 54:257," Librach et al., 1994, J Biol Chem 269: 17125. Cross et al., 1994, Science 266:1508. Fragestellung: Ist es m~3glich, Trophoblastzellender Plazenta auf der Einzel-
zellebene durchfluBzytometrischund molekularbiologischzu untersuchenund so ErkenntnissefiberProteolysesystemeund ReguIationsmechanismenzu gewinnen? Methode: FrischesPlazentagewebewurde mittelsMesserund Schere zerkleinert, die Zellverbande enzymatisch (DNAse, Trypsin) gel6st und die resultierende Zellsuspension tiber einen Percollgradienten gereinigt. Die die Yrophoblasten enthaltenden Banden wurden abgenommen,die Zellen mehrfachgewasehenund lebendodernaehFixierungmit 1%Paraformaldehydweiterverarbeitet. Ergebnisse: Die Trophoblastenzeigten im Flowcytometereine positive Reaktion mit Antik6rpern gegen CK 8/18, 13HCG, hPL. Zur Charakterisierung der die Trophoblastelapopulation verunreinigenden Zellen wurden Untersuchungen mit AntikOrper gegen CD3, CDI5, CD45 und gegen Fibroblasten (F 4771, Sigma, Mtinchen)durehgeffihrt. Auch die Mehrfarbenfluoreszenzbest~tigte, dab vitale Trophoblastzellen in einer Reinheitvon tiber 95% aus nativem Plazentagewebe gewonnen werden konnten. Die gereinigten Trophoblasten k6nnen in Kurzzeitkulturgenommenwerden. SchluJ3folgerung: Die hier beschriebeneMethode erlanbt Untersuchungen anf Ein~elzellebene an vitalen Trophoblastzellanans frtschen Plazentagewebe.Dies erm6glicht weitere durchflugzytometrische o d e r molekularbiologische Untersuchungen, um ein tieferes Verst~indnisder gnmdlegendenVorg~lngebei physioingischerbzw. pathologischerTrophoblasfinvasionzu gewinnen. Zur Zeit werden Trophoblastenaus PlazentenunterschiedlichenSchwangersehaftsaltersyon gesunden und praeklamptischen Patientinnen anf ihren Gehalt an Proteolysefaktoren (uPA,PAI-1,uPA-R,MetalIoproteasenund derenInhibitoren)getestet. r
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PI.NM.02
PI.NM.03
Einflulffaktoren der transplazentaren Digoxinpassage im isolierten Plazentalobulus
Der Stellenwert der Immunhistoehemie bei gestationsbedingten Trophoblastenerkrankung
J. S c h m o l l i n g , S. J u n g , J. R e i n s b e r g , H. S c h l e b u s c h Universit/its-Frauenklinik Bonn
A. L 6 s c h 1 L. D a n i h e l 2, G. B r e i t e n e c k e r 2, Ch. K a i n z 3 G y n / i k o l o g i s c h - g e b u r t s h i l f l i c h e A b t e i l u n g St. P61ten 2 Gynfikopathologie 3 Univ.-Frauenklinik, AKH Wien
In der transplazentaren Behandlung fetaler Herzrhythmussttirungen wird das Digoxin als Mittel der ersten Wahl eingesetzt, die fetal en'eichbaren Digoxin-Spiegel sind jedoch individuell unterschiedlich. Fragestellung: Welche Faktoren beeinflussen in-vitro die transplazentare Digoxinpassage? Methode: Insgesamt 20 humane Plazenten wurden direkt nach der Entbindung isoliert dual perfundiert. Es wurde zum einen der Einflul3 unterschiedlicher maternaler und fetaler Albuminkonzentrationen (BSA 3g/1 bzw. 21 g/l), zum anderen der Effekt einer fetalen Minderperfusion (Flowrate 3 versus 6 ml/min) auf die transplazentare Digoxinpassage und die Anreicherung im Plazentagewebe untersucht. Ergebnisse: Niedrige maternale Albuminkonzentrationen (3 g/l) ffihrten zu einem vermehrten Efflux von Digoxin aus dem matemalen Kreislauf (p<0,05) und zu einer erh6hten Anreicherung im plazentaren Gewebe (0,82+0,32 vs. 0,42_+0,03 ng/mg Protein; p<0.05). Niedrige fetale BSA-Spiegel (3 g/l) verursachten einen leicht, statistisch jedoch nicht signifikant verringerten Ubertritt yon Digoxin in den fetalen Kreislauf. Eine Verringerung der fetalen Perfusionsrate auf 3 ml/min hingegen reduzierte sowohl den Efflux aus dem maternalen Kreislauf (p<0,05) als auch die Anreicherung im fetalen Perfusat (26,9+10,6% versus 39,1+5,5% der initialen maternalen Konzentration). Schluflfolgerung: Von den bisher tiberprfiften Einflugfaktoren fiihrt insbesondere eine fetale Minderperfusion wie bei einer Herzinsuffizienz zu einer Reduktion des transplazentaren Digoxintransfers und somit zu einer Verringerung der zu erreichenden feto-maternalen Digoxin-Konzentrationsgradienten.
In unserer Studie wurde der Stellenwert der Immunhistochemie in der Diagnose der gestationsbedingten Trophoblastenerkrankung untersucht. Methode: In neun F~llen von Patienten mit kompletter Blasenmole, 20 F~illen partieller Blasenmole und 7 F~illen von Chorionkarzinomen wurde die immunhistochemische Reaktion der, Anfik6rper gegen humanes Choriongonadotropin (hCG), humanes Plazentalaktogen (hPL), Plazenta alkalische Phophatase (PLAP),, Zytokerafine und Vimentin analysiert. Ergebnisse: Komplette Blasenmolen zeigten eine starke Expression von hCG und eine schwache Expression yon PLAP~ Bei der partiellen Blasenmole wurde eine schwaehe hCG und starke PLAP Reaktion nachgewiesen. In Chorionkarzinomen wurde eine starke hCG urid schwache hPL und PLAP Experssion beobachtet. Alle Gewebe zeigten eine positive Reaktion mit Zytokeratin-Antik6rpern und eine negative Reaktion mit Vimentin-Antik6rpern. Schluflfolgerung: Die immunhistochemische Untersuchung gestationsbedingter Trophoblastenerkrankungen stellt eine sirmvolle Methode zur Differenzierung der unterschiedlichen Formen der Blasenmole und zur Abgrenzung des Chofionkarzinomes gegen andere Tumorformen dar. Fragestellung:
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P1.NM.04 Priiparation des isolierten Carotissinus am chronisch instrumentierten Schaffeten C. Rybakowski, H.J. Schr6der, K. Eisermann, S. Ostermann Universit/itsfrauenklinik Hamburg Pharmakologisehe Daten zeigen, ~ der arterielle Druck des Feten ab dem 120. Gestationstag dutch die Regelschleffe des Barorezeptorreflexes beeinllul~t wird. Die Pr~tparation des isolierten Carotissinus er6ffnet diese Regelschleife mad erm6glieht die quantitative Bestimmung der Kreislaufantwort auf definierte Druekreize. Fragestellung: L ~ t sieh dieses Modell auf den instnm~entierten Schaffeten llbertragen? Methode: Die Schaffeten (120. -130. Gestationstag) wurden mit Druckmesskathetem i. d. A.brachialis and der Amnionh6hle sowie mit zwei subcutanen EKG-Electroden in standardisiertem ehirurgisehen Vorgehen instrumentiert. Dann Entwicklung des fetalen Kopfes mad Darstelhmg der proximalen A.lingualis (AL) und der Carottis extema (CE) ~lber einen Bogenschnitt am Mandibularwinkel ( z.T. OP-Mikroskop), Abbinden der abgehenden Gef',lB/iste unter Sehonung der nervalen Struktttren an der A. okeipitalis. Die CE wird bis zur Aufzweigung in A. maxillaris interna (MA) und A. transversii facei (AT) pdipariert. Katheter werden in die AT and AL, aufblasbare Occluder um die AM und die A.carottis ¢ommunis gelegt. Alle Instrumente werden zur linken Flanke des Muttertieres gefiihrt. Experiemente: Nach Aufblasen beider Oceluder Infusion yon Ringer-L6sung fiber den ATKatheter, Druckmessung Ober die AL und PC-gesteuerte Druckregulierung. Ergebnisse: Der Sinusdruek kann sehrittweise yon 30 bis 165 m m Hg eingestellt werden. Schluflfolgerung: Aueh im chronisch instrumentierten Sehaffeten kann der Carotissinus reversibel v o m Kreislauf isoliert werden. Der Sinusdruck l ~ t sieh unabh~lngig veto Systemdruck variieren.
P1.NM.05 Lubeluzole hat keinen Einflufl auf die fetale Kreislaufzentralisation bei Asphyxie. Eine Untersuchung an reifen Schaffeten T. L6bbert, Y. Garnier, R. Berger, A. Jensen Universitiits-Frauenklinik Bochum, Knappschaftskrankenhaus, In der Schornau 23-25, 44892 Bochum Frageswllung: Lubeinzole hat sich in Nervenzellkulturen als neuropmtaktiv erwiesen und kOnnte asphyktische Feten vor einem schwerwiegenden Hirnsehaden bewahren. Eine sinnvolle pharmakologische Nem~,protektion ist abe~ nut yertxetbar, wenn das Medikament keine nachteiligen Effekte auf die Kreislaufzenlxalisation des Feten im Sauerstoffmangel hat (Jensen & Berger 1991, J. Dev. Physiol, 16: 181-207). Methode: Deshalb haben wit 11 chronisch prapariarte, reife Schaffeten yon denen 6 mit Lubeluzole (lmg/kg K6rporgewicht) vorbehandelt waren, zwischen dem 125.-136. Gestationstag in utam einer Asphyxie yon 2 Min. ausgesetzt. Die Organdurchblutung wurde nach 0, 1, 2, 3, 4 und 30 Min. dutch eine modifizierte Mikrosph~-enmethode gemessen. Vor jeder Messung wurden Blutproben aus der Aorta entnommen und 1002, SO2, pH, BE, pCO 2 und die Katechotamine NA, A & DA (HPLC-ECD) bestimmt. Fetale Herzfrequenz, Blutdruck und Amniondruck wurden kontinuierlich registriert. Ergebnis: Untar der Behandlung der Versuchstiere mit Lubeluzole kommt es zu keiner wesenflichen Beeinflussung der fetalen Kreislaufzentralisation w~hrend einer Asphyxie. Der Anstieg des fetalen arteriellen Druckes war in der Tharapiegruppe allerdings verzOgert. Plazenta
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Schluflfolgerung: Die neuroprotektive Wirksamkeit yon Lubeluzole sollta tierexperimentell in vivo gepriift werden.
PI.NM.06 Die Bedeutung der NO-Synthetase fiir den neuronalen Zelltod des Feten im Sauerstoffmangel R. Axt, A. Jensen, K.-A, Hossmann, W. Paschen, R. Berger Universit/its-Frauenklinik Bochum, Knappschaftskrankenhaus, 44892 Bochum, Max-Planck-Institut fiir Neurologische Forschung, 50931 K61n Die molekularenGrundlagendes Isch~mie bedingten fetalen Himschadens sind weitgehend ungekl~rt. Fragestellung: In de¢ vorliegenden Arbeit sollte die Aktivierung der NO-Synthetase mit entspreehender Produktion yon Radikalen bei der Genese des fetalen, neuronalen Zellschaden w~ihrend einer Isch~imie in vitro untersueht werden. Als Marker ffir den neuronalen Zellschaden warde die postisch~imische Inhibition der Proteinbiosynthese gewihlt. Methode: Reife Meersehweinchenfeten wurden mit Halothan narkotisiert. Das Hippoeampusareal des Gehirns wurde entnommen mad in 500 /.tin dieke Scheiben geschnitten. Die Gewebescheiben wurden in artifizielle Liquorfliissigkeit (aCSF) transfefiert und mit O2]CO2 (95 %/5%) in einer Inkubationskammerbegast. Zur Induktion der Ischfimiein vitro warden die Gewebescheibenin einen glukosefreien aCSF transferiert trod ffir 10 - 40 Min, (I t0 - I 40) mit N2/CO2 (95 %/5 %) begast. Bei einem Tefl der Gewebeschnittewurd¢ die NO-Synthetasernit 100/.tMN-Nitro-L-Arglnin(NNLA) gebloekt. Die Aktivierung der NOoSynthetase w;~hrend del" Isch[imie wurde fiber die Gewebekonzentration yon cGMP bestimmL cGMP wurde mlt einem Radinimrnunoessay gemessen. Die Prote~nbinsynthese wurde als Inkorporationrate yon L-[I-IaC] Leucin in Gewebeproteine 12 Std. nacb Iseh~mie ermitteh. Ergebnisse: c G M P - Ischiimie Proteinbiosynthese
Koltrolle
I 10
I 20 1~ lldlimle
I ~
Kontroll¢
I ~
I 30 hdlamle
I 40
a: p < 0,05 vs. (Ischinaie vs. Kontrolle); b: p < 0.05 (ohne NNLA vs. 100 ~xMNNLA)
Schluflfolgerung: Die NO-Synthetase wlrd w~hrend einer lsch~mie im fetalen Gehirn aktiviert. Die dabei produzierten Radikalen scheinen keine Auswirkungen auf den sp~iter eintretenden neuronalenZelhod zu haben.
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P1.NM.07 Gerinnungsstiirungen bei der Fruchtwasserembolie im Tiermodell C. Friedberg, G. Petroianu, W. Maleck, F. Melchert Frauenklinik und Institut ffir Pharmakologie und Toxikologie der Klinischen Fakult/it Mannheim der Universit/it Heidelberg Die Fruchtwasserembolie olme (FE) oder mit Mekonium (FEM) ist zwar ein seltenes Ereignis abet mit hoher Mortalit~tsrate. Es herrseht keine Einigkeit fiber die dadurch induzierte'n Stfruiagen der Gerinnung. F~agestel!ung: Ist es m6g,lieh, die FE- und FEM-induzierten Gerinnungsst6rungen im Tiermodell am C-~inger Miniaturschwein zu quantifizeren? Methode: T r ~ h t i g e Tiere (Tag 105 von einer ll0thgigen Gestation) werden praemediziert mad dann in Intubationsnarkose sektioniert. Fruehtwasser (FW) mit (FEM-Tiero) oder ohne Mekonium (FE-Tiere) bzw. Ringerl6sung (Kontroll-Tiere/K-Tiere) wird fiber die Ohrvene infundiert. Die iiblichen h~modynamisehen Parameter werden iiberwacht. Gerinnungsmessungen effolgen zu Beginn (base line), dann alle 10 Mimaten (Tl0-Wg0) und sp~iter alle 20 Minuten (Tl10-T~50). FEM-Tiere: n = 6, Anzahl der Foeten 5 5: 3, Infundiertes FW-Valumen: 2.2 5: 0.9ml/kg KG; FE-Tiere: n = 6, Anzahl der Foeten 7 5: 2, Infundiertes FWVolumen: 8.2 ± 2.3 ml/kg KG; K-Tiere: n = 6, Anzahl Foeten 6 5: 2, Infundiertes Ringer-Volumen: 3ml/kgKG. Ergebnisse: PTT: FE und FEM henmaen die intrinsisehe Gerinmang. Die PTT ist signifikant verl~ingert bei FE- und FEM-Tieren im Vergleich zu den KTieren zu alien Mef~zeitpunkten (c~ = 0.01). Thrombozyten: Bei FEM-Tieren zeigt die Thrombozytenzahl (TZ) einen signifik,amen Abfall gegeniiber den KTieren zu allen Mefizeitpunkten nach FW-Infusion (c~ = 0.02). Bei FE-Tieren zeigt die TZ keine signifikante Ver~nderung. Faktoraktivit~ten (F5, F7, F8, AT3, Protein C) and Fibrinogen: keine signifikanten Verhnderungen. Mortalitat: Alle FE- mad K-Tiere iiberlebten den Beobaehtungszeitraum. 2 yon 8 FEM-Tieren starben whhrend des Versuehs. Schluflfolgerung: Sowohl F E a l s aueh FEM verursaehen eine signifikante Verl~ingerung der FrrT. Diese kann allerdings nieht fiir die hohe Mortalit~t der Embelie verantwortlich sein. Nut FEM dagegen verursacht u.a. eine Aktivierung/Aggregation der Thrombozyten. Folglieh seheint Mekonium flit die hohe Mortali~tsrate der FEM mitverantwortlieh zu sein.
P1.NM.08 Ver~inderungen der Aktivit~it lysosomaler Enzyme im Plasma w~ihrend der Schwangerschaft und unter der Geburt Th. Cunze, H. Augustin, K. Trautmann, R. Osmers Universit~its-Frauenklinik G6ttingen (Direktor: Prof. Dr. W. Kuhn) Mit Beginn der Geburt kommt es zum enzymatischen Abbau der Extrazellul~iren Matrix in Uterus und Plazenta. Die dafor verantwortlichen Enzyme, die fOr die Degradation von Glycoproteinen und Glycosaminoglycanen verantwortlich sind, werden u.a. von Lysosomen freigesetzt. Fragestellung: Es soil ~ b e r p ~ f t werden, ob sich im Verlauf der Schwangerschaft oder sub partu signifikante Ver~nderungen der Plasmaaktivit~it der cx- und B-Mannosidasen, der ct-Fucosidase, der N-Acetyl-Galactosaminidase oder der N-Acetyl-Giucosaminidase als Ausdruck der erh6hten Umbauvorg~inge in Uterus und Plazenta ergeben. Methode: Von 280 Frauen mit unauff~illigem Schwangerschafts- und Geburtsverlauf wurden im Rahmen einer prospektiven Untersuchung 5 ml ven6ses Blut entnommen und die o. g. Enzymaktivit~iten colorimetrisch bestimrnt. Ergebnisse: Die Plasmaaktivit~it der 13-Mannosidase, der c~-Fucosidase und der N-Acetyl-Galactosaminidase nehmen im Schwangerschaftsverlauf signifikant zu und haben bei einer Muttermundsweite von 6 - 8 cm ihr Maximum (p < 0.001). Die ~-Mannosidase und die N-Acetyl-Glucosaminidase steigen mit fortschreitender Schwangerschaft an (p < 0.05) und erreichen den hOchsten Wert bei einer Muttermundsweite yon 6 - 8 cm (p < 0.01). Postpartal fallen die Enzymaktivit~iten signifikant (p < 0.01) auf Werte nichtschwangerer Frauen. Schluflfolgerung: Die vermehrte Freisetzung lysosomaler Enzyme ins Blut w~ihrend der Schwangerschaft und sub partu k6nnte durch Ab- und Umbauvorgange der Extrazellul/iren Matrix des Uterus und der Plazenta /ihnlich der Proteolyse erkl~irt werden.
P1.NM.10 Uberexpression des Onkoproteins p185 (c-erbB-2, HER2/neu) in der Plazenta und Serumspiegel des Onkoproteinfragments p105 in der Vena umbilicalis und im miitterlichen Kreislauf S. Mielke, H. Meden, D. Marx 1, W. Kuhn Universitfits-Frauenklinik und 1 Pathologisches Institut der Universit~it G6ttingen Eine lJTaerexpression des c-erbB-2-kodierten Onkoproteins p185 konnte an Tumorzellen, im Synzytiotrophoblasten und in fetalem Gewebe nachgewiesen werden, tm Serum von Schwangeren zeigte sieh mit steigendem Gestationsalter ein kontinuierlieher Konzentrationsanstieg eines 105kD-Spaltproduktes des p185. Bei Patiantinnen mit Pr/teklampsie fanden sich im 3.Trimenon signif'hkant erhOhte p 105-Serumspiegel. Fragestellung: Wir untersuchten, in welcbem MaBe die miitterlichen pl05Serumspiegel mit dem Grad der p185-Expression in der Plazenta und der pl05Konzentration in der Vena umbiliealis korrelieren und welchen EinflttB mtttterliche Ostrogenspiegel auf die p 185-Expression und den p 105-Serumspiegel haben. Methode: Von 23 klinisch tmaulT~lligen Schwangeren jenseits der 35. SSW wurde sub partu eine venOse Blutprobe enmommen. Unmittelbar postpartal punktierten wir die Nabelsehnurvene und entnahmen eine Gewebestiick aus der matemalen Plazentaseite. Zur Bestimmung der pl05-Serumkonzentration trod der p185-Konzentration im Gewebeextrakt benutzten wir einen ELISA (Human Neu Quantitative ELISA Assay, dianova, Hamburg). Zus~tziich untersuchten wir 6 plazentare Gewebeproben, die naeh legaler Abruptio gray. im 1. Trimenon vorlagan. Ergebnisse: Die miitterliehen p 105-Serumspiegel korrelierten weder mit denen in der V. umbilicalis (r= +0,17) nocb mit der p185-Konzentration im Plazantaextrakt (r= +0,1), Die mtltterlichen Ostradiol-Konzentrationen korrelierten negativ mit dem p185-Level im Plazentaextrakt (r= -0,41) und nur in geringem MaBe mit dem mtltterlichen pl05-Spiegel (r~ +0,28). Im Gewebeextrakt der 23 Plazenten des 3. Trimenons (99 + 3l fmol/mg~ fanden sich signifLkant (p<0,05) niedrigere p185Konzentrationen als in den 6 Plazenten des I. Trimenons (127 + 33 fmol/mg~. Schluflfolgerung: Ostrogene haben einen inhibitorisehen Effekt auf die plazentare p185-Expression, so dab diese mit steigendem Gestationsalter abnimmt. Plazentare p185-Expression und kindliche pl05-Serumspiegel seheinen unter physiologischen Bedingungen keinen EinfluB auf matemale pl05-Serumspiegel zu haben. Somit kOnnten bei der Pr/teklampsie ver~nderte feto-matemale Perfusionsbedingungen zum vermehrten 0bertritt von 13105 in den mUtterlichen Kreislanf flihren.
P1.NM.09 Ersterfahrung zur Sammlung von Plazentarestblut fiir eine Stammzelltransplantation A. Levringhaus 1, E. Richter 2, W. Zieger 1, C.T. Nebe 2, F. Melchert 1 Universitfitsfrauenklinik, Klinikum Mannheim, Inst. f. Kli. Ch. d. Univ. HD 2 Blutspendezentrale des DRK Mannheim Humanes Plazentarestblut ist gekennzeiehnet dutch seine Reichhaltigkeitan hamatopoetischen StammzeUen. Behrt Nich~orhanfiensein eines geeignetan, HLA- kompatiblan Kochenmarkspenders steht hiermit eine aussichtsreiehe M6glichkeit zur Wiederherstellung eines intakten h~lmat6poetischen Systems zur Verfiigung. Fragestellung: In welcher Konzentration sind die erforderliehen Stature- und Vorl~uferzellen ira fetalen Nabelsehnurblut vorhanden? Methode: Naeh Punktion der Nabelsclmurgef'al~wurde die Gewinntmg trod Asservierung des Nabelsehnurblutes dutch versehiedene Systeme evaluiert. Durch anschlieBende Zentrifugatio)a erfolgt die Separationdes Plasmas yon den Zellen. Es resultiert eine Voluinenreduktion tun 53% sowie eine Verminderang der roten Blutzellen um 49%. Ansehliegend erfolgt die Kryokonservierung der zu transplantierenden Blutbestandteile. Ergebnisse: Bei 32 Patientinnen wurde das Plazentarestblut vonder noeh in situ befindliehen oder der bereits geborenen Plazenta punktiert. Als Methode der Wahl erwies sich die "Top und Bottom" -Tectmik mit einem geschlossenen System, bestebend ans 3 Blutbeuteln, da hierbei die sehnellstmOglichste und einfachste Separation der Blutbestandteile gelingt. Vor der Aut'bereitung des Blutes~onnten folgende Megwerte erhoben werden: Das Volumen betrug im Mittel 77.7 ml + 22.6 ml. WeiBe Blutk6rpercben wurden in einer Konzentration von 8.6 x 108 + 6.0 gefanden. Die Konzentration mononuklearer Zellen betrug 3.6 x 10g+ 2.0. CD 34 positive Zellen wiesen eine Konzentration yon 2.36 x 106 auf. Schluflforderung: Durch o.g. Teehnik gelingt eine maximale Gewinnung hamatopoetiseher Stammzenen in einem vergleiehsweisekleinem Volumen. Dies ist fiir die weitere Aufbereitang z.B. die Reinigung CD 34 positiver Zellen yon Vorteil.'Ein weiteres Nebenprodukt der beschriebenen Methode ist die Gewinnung v_onErythroz'flenkonzantraten flit die autologe Transfusion.
P1.NM.11 Isolierung und molekulare Charakterisierung des uterusspezifischen Megadalton-Kontraktionsproteins p1400 D. Labeit 1, 2, K. Friese 1, F. Melchert 1 1 Universit~itsfrauenklinik Mannheim 2 Europ~isches Molekularbiologisches Forschungslabor (EMBL), Heidelberg Obwohl die Funktion des Myometriums ftir die Existenz aller S~uger lebensnotwendig ist, bestehen zur Zeit keine nennenswerten molekularen Kenntnisse tiber dessen u l t r a s t r u k t u r e l l e n Aufbau. Aufgrund elektronenmikroskopischer and histochemischer Untersuchungen gibt es zwar Hinweise, dab zus~tzlich zum dtinnen und dicken Filament noch weitere Filamentsysteme existieren, doch aufgrund des hohen Molekulargewiehtes dieser myofibrillaren Proteine, die den Eintritt in den Trennbereich von SDSPotyacrylamidgelen verhindem und da diese Megadaltonproteine nur ~iuBerstschwer in nativer Form intakt aus der myofibrillaren Matrix extrahierbar sind, blieb bisher die molekulare Struktur, die Morphologie sowie die Wechselwirkung mit anderen Proteinen unbekannt. , Fragestellung: Gibt es eine molekularbiologischeZugangsmt~glichkeit um I. diese myofibrillaren Proteine speziell im Myometrium nachzuweisen uud 2. deren ultrastrukturellen Aufban und Funktion zu entschlUsseln? Methode: Entwieklung speziellex"niederprozentiger Gradienten-l>rotein-Gel-Systeme zur Isotierung von Megadaltonproteinen. Durch lnjektion der Gel-slices der Megadalton-Banden in Kaninchen erfolgt die Antik~,rper (Ak)-Bildung und AkGewinnung. Mit diesen Ak wird eine Uterus-cDNS-Gen-Expressionsbank durchmustert und die cDNS-Klone isoliert, welche Fragmente des UterusMegadalton-Proteins kodieren. Auf PCR-Techniken basierende Extensionen verschiedener posifver cDNS-Klone ermt~glichtdie Sequenzierung grOl?,ererBereiche des isolierten Proteins und durch weitere Klonierung und Sequenzierung werden Daten tiber die molekulare tMmarstruktur der myofibrillaren Proteine gewonnen. Ergebnisse: 1. Es konnte bisher ein myometrium-spezifisches 1.4-MegadaltonF'rotein (pI4000) nachgewiesen werden. 2. gelang es mittels PCR-Technik aus dem Myometrium Titin-homologe Sequenzcn zu amplifizieren und diese als Startpunkte fur die weitere Sequenzierung yon p1400 zu benutzen. SchluBfolgerung: Die bisherigen Sequenzdaten zeigen, dab p1400 mit einer Kinase ausgestattet ist und daher Kontraktionseigenschaften besitzt. Damit kt~nnte durch Expressionshemmung bzw.-fOrderung eine prim~tre Kontraktionsbeeinflussung des Myometriums mtJglich sein.
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V1.BB
VI.BB.01 Farbdopplersonographie uteriner und fetaler Gefiille im II. Trimenon und ihre Bedeutung
Fetale berwachung
fiir den Schwangerschaftsausgang C. Springer, R. Faber, H. Stepan, B. Vieweg Universit~itsfrauenklinik Leipzig Fraeestellunz: Gibt es MSgliehkeiten einer fr/ihzeitigen Risikoabseh~tzung in der Schwangersehaft, die mit dem Einsatz der Dopplersonographie, insbesondere mit der Messung uteriner und fetaler Gel'aBe, 5berpr0.t~werden k6nnen? M e t h o d e : Wit untersuehten prospektiv in einor Studie 69 13inlingssehwangersehatten ohne Risikoananmeseund mit normalem Sehwangerseha~s- mad Geburtsverlauf dopplersonographiseh die Resistenz- und Pulsatilit~tsindizes, maximale und minlere Gesehwindigkeiten der Aa. uteriaae (AAU), der A. umbiliealis (AU, der A. thoraeiea descendens (ATD) und der A. eere.bd media (ACM) zwisehen der 14. und 24. Sehwangersehaffswoehe(SSW). Zuslitzliehwurden in einer 2. Studiedie gleiehen Dopplerbefunde an einem unselektierten Kollektiv yon 78 Sehwangersehaften erhoben, wobei der pr~dikativeWeft der pathologisehenDopplerbefundehinsiehtlieh Hypotrophie, Frfihgebutt, Seetio aus vitaler fetaler Indikation, Azidose, gest6aer neonataler Adaptation und Mortali~t geprOftwurde, Ereebnisse: Ein signifikanterAbfaUder PI der A. umbilinalislfil]tsieh zwisehen der 14. - 24. SSW aufzeigen, dagegen l~t sieh f/it die PI der Aa. uterinae ein signifikanter Abfall nur bis zur 20. SSW naehweisen. Die PI der Aorta thoraeiea deseendens bleiben in diesem Zeitraum relativ konstant, die der A. eerebri media steigen leieht und signillkant an. Pathologisehe Pl registriectenwir in 14 % in den AAU, in 15 % in der AU, in 4 % in der ATD und in 4 % in der ACM. Schwangersehaften mit Risikoanamnese bezfigliehAbort, Frfihgeburtund Hypotrophiezeigen nieht h~uIigerpathologiseheBefunde. Eine gest6rto Perfusion in einem Gef'aBgebiet(AAU oder AU) ist gogen/iber norma, len Perfusionsbefundenniaht dutch h~ufigeres AuRretenyon Hypotrophie und Frfihgeburt gekennzeiehnet. Abet bei gleiehzeitig 2 pathologisehen GefaBgebieten (7/78) ist signifukanth~ufiger mit Hypotrophie und gestSrter neonataler Adaptation zu reehnen. Jedoeh kann eine Hypertrophie dureh pathologisehe Dopplerbefunde nut mit einer Sensitivithtyon 28 % und einer Spezifit~tyon 95 % vorhergesagt werden. Sehluftfoleerun~: Die uterinen und fetalen Gef'aBgebietezeigen bei normaler Sehwangersehatt untersehiedliehephysiologiseheVer~inderungen.Bei pathologiseher Perfusion im uterinen und fetalen GefaBgebietsollte eine frfihzeitige 0berwaehung durehgefiihrt werden. Die friihen Dopplerbefunde erfiillen hinsiehtlieh ihrer Pr~.dikation nieht die gew/insehten Erwartungen.
VI.BB.02 Reverse Flow der NSA "in friihen Schwangersehaftsstadien: Was tun? E. Beinder, A. Kollert, N. Lang Universit/its-Frauenklinik Erlangen
V1.BB.03 Erweiterung der neonatalen Zustandsdiagnostik mit den Nabelblutparametern/~-Endorphin, DHEA-S und Cortisol V. Briese, Th. Stein, S. Kunkel
Fragestellung: Ein diastolischer Reverse Flow in der Nabel'schnurarterie in
Fragestellung: Gibt es einen Zusammenhang zwischen l~-Endorpbin,
fr0hen Schwangersehafisstadien geht mit einer hohen perinatalen Morbidit~it und Mortalit~it einher. Die Frage ist, ob eher ein abwartendes Verhalten zur Schwangerschafisverlhngeoang oder ein aktives Management (friihzeitige primgre Sectio) giinstiger ist. Methode: Von Vl/93 bis Xli/95 wurde bei 18 Feten zwischen der 22. bis 32. Schwangersehaftswoche (SSW) ohne sonographis~h erkennbare Fehlbildungen ein diastolischer Reverse Flow der Nabelschnurarterie festgestellt. Alle 18 Feten waren deutlieh retardiert und wiesen ein Oligyhydrarrmion auf Bei 4 dieser Feten zwischen der 22. und 25. SSW wurde in Absprache mit dem Neonatologen und den Eltern zun~ichst aut ein aktives Vorgehen velzichtet. Bei den iibrigen Fallen wurde entweder sofort oder bei begirmenden Aufffilligkeiten im CTG zwischen der 25. und 32. SSW die primhre Sectio caesarea durchgefiihl't. Ergebnisse: Bei den Feten, bei denen zun~ichst abgewartel wurde (n 4), trat 3 bis 14 Tagen nach Diagnose des Reverse Flows der intrauterine Fruchttod ein. In der zweiten Gruppe, die rasch entbunden wurde, iiberlebten 13 der 14 Kinder. Ein Kind verstarb nfit einern Gebttrtsgewicbt von 310g. Die Geburtsgewich/e der iiberlebenden 13 Kinder lagen zwischen 375 und 1050g. Die NSA-pH Werte betrugen zwischen 7,21 und 7,36. 9 der 13 Kinder wurden postpartal intubiert. Die durchschittliehe lntubationsdauer betrug 19 Tage (1 bis 46 Tage). Der mittlere stationfire Aufenthalt in der Kinderklinik betrug 87 Tage (40 bis 156 Tage). Schluflfolgerung: Falls keine Fehlbildungen oder c|tromosomalen Anomalien vodiegen, k6nnen auch bei sehr kleinen Feten i~ait einem Reverse Flow der Nabelselmurarterie vor der 32. Sehwangerschafiswoche dutch ein aktives Vorgehen in emem Perinatalzentrum giinsfige Ergebnisse erzielt werden.
Cortisol, DHEA-S, dem neonatalen Kaure-Basen-Hanshalt, ciner neonatalen Depression, pathologischen CTG-Verhlufen und erniedrigten APGAR-Werten? Methodik: Nabelvenen (NV)- trod Nabelarterienblut (NA) wurden urmuttelbar nach Abnabelung des Kindes (Einling) entnommen (N=95; Spontangeburt olme PDA). Die Parameterbestimmung erfolgte mittels Radinimmtmoassay (B-Endorphin) trod Enzymimmunoassay (Cortisol,DHEA-S). Ergebnisse: 1. Zwischen den Gruppen der subnormalen mad normalen pO2-Werten der NA zeigte DHEA-S tier NV signifikante Unter~hiede (p=0,025). 2. Flit azidotische Neugeborene wurden signifikant erh6hte Cortisolwerte in der Nabelvene naehgewiesen (p=0,025). 3. Hinsiehtlich der neonatalen Depression (APGAR 5 rain =6) wurden signifflmnt emiedrigte l~-Endorphinwerte in der NA (13<0,05) und errhOhte Cortisolwerte in der NV (13<0,01) ermittelt. 4. Bei pathologischen CTG-Verl~ufen in der Austreibtmgsperiode wttrden signifikant erhOhte Cortisolwerte in der NA festgestellt (p=0,015). Gleiches gilt fttr die Pressperiode mit einer Signifikanz yon p=0,007. Schluflfolgerungen: Bei den yon uns tmtersuchten endokrinologischen Parametern ist Cortisol der aussagekr'hltigste biochemische Parameter zum Nachweis einer neonatalen CJef/lhrdung (APGAR, pH NA, CTGPathologic). Die getrennte Nachweisfiihrung in Nabelvene trod Nabelarterie ist notwendig.
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Universit~its-Frauenklinik Restock
V1.BB.04 Utero-feto-plazentare Duchblutung in der Friihschwangerschaft
V1.BB.05 Fetale Verhaltenszust~inde und biophysikalische Zustandsdiagnostik
A . F u n k , W. R a t h Frauenklinik der Medizinischen Fakult/it der RWTH Aachen
J. G n i r s , K . T. M . S c h n e i d e r , M . S c h e l l i n g , H . G r a e f f F r a u e n k l i n i k u. P o l i k l i n i k d e r T U M f i n c h e n , Klinikum rechts der Isar
Fjaaastel[una: Welchen Beitrag kann die fr(Jhe, transvagina[e Dopplersonographie der uterinen und umbilicalen Gef~lge zur Fraherkennung von pathologischen Schwangerscha ftsverl~ ufen leisten?
Die Ergebnisse der fetalen Zustandsdiagnostik werden dutch die Verhaltenszust~nde des Fetch beeinflul3t, deren Registrierung bislang fiir die klinische Routine zu zeit- und personalintensiv war. Fragestellung: Der Weft der Kineto-Kardiotokographie (KCTG) flit die Klassifizienmg fetaler Verhaltensmuster wurde im Vergleich mit der konventionellen Registriemng (Ultraschall/CTG) erraittelt und die Treffsicherheit verschiedener 13berwachungsverfahren (Fruchtwassermetrik, Bewegungsprofil, CTG, Biophysikalisches Profil) in Abh~ngigkeit yon den VerhaltenszustAnden Oberpr0ft, Methode: 14 unauffallige Fetch und 7 mit einern Hydrocephalus wurden longitudinal untersucht (35-42 SSW, N = 45 Untersuchungen, mittl. Dauer 61 ram). Sirnultan znm KCTG erfolgte die Aufzeichnung der durch zwei Ultraschalluntersucher erfaBten fetalen Bewegungsakrtivit~t (Augen-, K6rper-, Extremit~ten-, Atembewegungen). Die fetalen Verhaltenszusthnde wttrden zun~tchst aufgrund des KCTGs und dann unter Beriicksichtigung der Ultraschallregistriertmg (nach Nijhins u. Prechtl 1982) evaluiert. Ergebnisse: Eine korrekte Klassifizienmg der Verhaltenszusthnde wax anhand des KCTGs in 78°/o, w~arend fetaler Aktivit~it (C2F/C4F) sogar in 87% bzw.k98% m6glich. Fetale Ruhezust~nde (C 1F/C3F) fiihrten bei nahezu allen biopl~sikalischen Untersuchungen zu pathologischen Resultaten (Nonstress Test 100% / 88%, Fischer Score 86% / 25%, Bewegungsprofil 50% / 38%, Biophysikalisches Profil 100% / 88%). In C2F- mad C4F-Stadien wiesen die Untersuchungen rneist Normalbefunde auf (98%, p < 0.0001). Unkoordinierte Aktivit~itsmuster fanden sich bei gesunden Feten in 24% der Untersuchungszeiten, bei Feten mit einem Hydrocephalus dagegen in 53% (p < 0.01). Schluflfolgerung: Anhand der Kineto-Kardiotokographie k6rmen die fetalen Verhaltenszustfinde zuverl/issig diskfiminiert und dm~aitfatsch positive Beftmde urn mehr als 50% reduziert werden.
M@tho0e; Verg[eich der transvaginal dopplersonographisch erhobenen qualitativen und quantitativen Dopplerparameter des utero-feto-plazentaren Str0mungsgebietes in 49 Schwangerschaften, die eine SIHIPlazentainsuffizienz (n = 25), eine fetale Fehibi|dung oder Chromnosomenaberation (n = 24) zeigten rnit dem Normalvedauf von der 4. bis zur 24. SSW. p.m.
Erqebnisse: Im Zeitraurn tier sekund~imn Trophoblastinvasion konnten vor allem die quantitativen Parameter der uterinen GefS~e mit zunehmender Sensitivit~t pathologische Str~mungsRurven, gemessen an der 10. bzw. 90. Perzenti[e des Normalverlaufes diskriminieren. In Schwangerschaffen, die im weiteren Verlauf eine $1HIPlazentainsu~zienz zeigten, stieg die Sensitivit~it des Pulsatilit~itsindex von 44,5 % in der 16. bis 18. SSW. auf 71,5 % in der 19. bis 21. SSW. um in der 22. bis 24. SSW. 100 % zu erreichen. Bei VorUegen von fetalen Fehlbildungen bzw. Chmomosomenaberationen stellte sich die maximale fr0hdiastolische Frequenzverschiebung als der exakteste Parameter mit einer Sensitivit~it von 82 % ab der 19. SSW heraus. Die dopplersonographische Untersuchung der UrnNlicalarterien konnte nicht zu einer Verbesserung der Diagnose f0hren. Schlugfolgeruna: Die frghe Untersuchung der uterinen Ge~t3e kann einen wichtigen Beitrag zur Erkennung von Risikoschwangerschaften leisten. Vor allem die Untersuchung der uterinen Gef~l~e erscheint im Rahmen der nach den Mutterschaftsrichtlinien mit Geltung vom 01.04.1995 geforderten URraschalluntersuchung in der 19. bis 22. SSW. auch dann sinnvoll, wenn keine klare Risikokonstellation erkennbar ist.
V1.BB.06 Der Ductus v e n o s u s bei f e t a l e r Zentralisation M . G o n s e r , W. E r z , G . M i e l k e Universit/its-Frauenklinik Ttibingen Im Grenzbereich zwischen extremer Fr~hgeburtlichkeit mit zweifelhafter extrauteriner l)berlebensfahigkeit einerseits und fetaler Gefahrdung mit Zentralisation bzw. Dekompensation andererseits, ist die Entscheidung zur Entbindung sehr schwierig Fragesteltung: Erlaubt die Untersuchung des Ductus venosus (DV) bei bereits hochpathologischen StrOmungsverh~ltnissen im arteriellen System eine weitere Difl~renzierung der fetalen Herzkreislaufreserven? Methode: Im Verlauf von 2 Jahren konnten wir 7 Schwangerschaften zwisehen 23 und 26 Wochen mit hochpathologischen arteriellen Dopplerbefunden und einem fetalen Sch~itzgewicht um etwa 500g beobachten. Im Rahmen der fetalen Zustandsdiagnostik haben wir zus~itzlich den DV untersucht. Das AusmaB des diastolischen R~ickstroms in der Nabelarterie (NA) und der Zentralisation in der Arteria cerebri media (ACM) wurde mit I-filfe des Resistance Indexes (RI) quantifiziert. Ergebnisse: Bei zunehmendem Rtickstrom in der NA zeigte die ACM eine massive Kreislaufumverteilung zugunsten des Gehirns bis hin zur Dekompensation. Parallel dazu karn es im DV zur pathologischen Abnahme der Str¢~mungskomponente w~ihrend der Vorhofkontraktion und schliei31ich zu terminalen CTG-Ver'~derungen mit sp~iten Dezelerationen nach Braxton-Hicks-Kontraktionen. Schluflfolgerung: Die Modulation des Str6mungsmusters im DV wird im wesentlichen v o n d e r fetalen Herzaktion bestimmt. Im Zusammenhang mit den genannten CTG-Ver~n-derungen, die auf eine hypoxische Myokarddepression beim Feten hinweisen, karm die pathologische Abnahme der Str0mungs-komponente w~hrend der Vorhofkontraktion im Sinne einer beginnenden kardialen Dekompensation interpretiert werden.
V1.BB.07 Plazentamorphometrie: Auff~illigkeiten der Endzotten bei F~illen m i t e i n e m , , R e v e r s e Flow" in den f e t a l e n Gefiiflen J . P . H e , A . K . E r t a n , K . R e i t n a u e r 1, W. S c h m i d t Universitfits-Frauenklinik und Poliklinik mit Hebammenlehranstalt 1 I n s t i t u t ffir P a t h o l o g i c , 66421 H o m b u r g / S a a r Ein pathologischer Doppler-Flow-Befundin der A. urnbilicalis bzw. Aorta fetalis ist ein Flinweis auf einen crh6hten Widersland ira fetoplazentarenStromgebiet. Fra~estellum,: Besteht ein kausaler Zusammenhang zwischen pathologischen Ver/lnderangen der plazentaren Gef~e mad dem Auftreten eines sog. ,,Reverse Flow" in den fetalen Gef~en? .Meth0de: 14 F/file mit einem ,,Reverse Flow" (Gr.1) and 16 Falle mit einem unaufl~ligen Doppler-Flow(Gr.2) warden retrospektiv untersucht (matched-pairs). Ein eornputerges~tztes neues Bildanalysesystem wurde zur Durchfiihnmg der Plazentamorphometrie (Peripherie eines Plazentons) konfiguriert. Pro Praparat wurden 50 amaaherndnmde Zotten ausgewertet. Ergebnisse: Das mittlere Schwangerschaflsalterbei Geburt lag in der Gr.1 bei 30+4 SSW und in der Gr.2 bei 30+6 SSW. Der Unterschied des mittleren G-eburtsgewichtsyon 985g in der Gr.1 vs.1780g in der Gr.2 wax staqstiseh hoch signifikant (p<0.0001). Das Plazentagewieht betrug 216g in der Gr.l, dagegen 385g in der Gr.2 (p<0.01). Die I-~ufigkeit der Endzotten mit Stoffwechselmembranen betrug in der Gr.l lediglieh 19%, dagegen 45% in der Gr.2 (p<0.01). Die mittlere tmd gesamte Anzahl der Stoffwechselmembranenpro Zotte war in der Gr.1 viel niedriger als in der Gr.2 (p=0.02). Ebenfalls der Unterschied des Stoffwechselmembrananteils am Zottenumfang war zwischen beiden Grnppen statistisch signifflcant(2.1% vs 7.6%, p<0.05). Obwohl die mittlere Gef'~anzahl in der Gr.1 niedriger als in der KontroUgruppewax (4.1 vs. 5.6, p<0.01), waren die Unterschiede zwischen den beiden Gruppen hinsichtlieh tier mittleren Gefal~fl~iche bzw. tier gesamten GeFaBfl/tehein den Endzotten nieht signifikant (p>O.05). Schlullfol~,erunff: Die Austanschffahigkeitder Plazenta ist bei den F~illen mit ,,Reverse Flow" aufgrtmd der verminderten Vaskularisation mad Reduktion der Stoffwechselmembranen in den Endzotten ira peripheren Plazentanbereieh beieinlx~lchtigt. Dies ktinnte evil. das ungOnstige outcome der Feten mit diesem Befund erkl~en.
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V1.BB.08 Einflufl wehenabhfingiger Herzfrequenzalterationen auf die zerebrale Durchblutung und Oxygenierung des Feten sub partu B. Seelbach-G6bel Universit/its-Frauenklinik Wiirzburg Pelsoxymetrie bzw. Nahinffarotspektroskopie (NIRS) sind in der Lage, die arterielle Sauerstoffs~ttigung (SpO2) des Feten bzw. semiquantitativ Verandemngen der Konzentration an oxygeniertem (cttbO2), desoxygeniertem (crib) sowie Gesamth~noglobin (cHbtot) sowie tier intraeellulttren Oxygenierung anhand des Cytoehroms aa3 (cCyt) im Gehim (NIRS) sub ~ zu messen. Fragestellung: Welchen EinfluB haben Wehen bei unaufl~lliger Herzfrequenz bzw. bei Typ 1 und Typ 2- Dezelemfionen auf die arterielle Sauerstoff~ttigung bzw. die cerebrale Durchblutung und Oxygenierung des Feten sub partu? Methode: 52 postpartal neurologisch unaufl'allige Kinder wurden sub partu simultan mit Pulsoxymetrie und NIRS iiberwacht. 1520 Kontraktionen wurden im Hinblick auf Ve~indemngen der SpO2 und der NIRS-Parameter in der Wehenaknm und bis zum Beginn der darauffolgenden Wehe bei norm_alem CTG (1), sowie Typl(H) und Typ 2 (III)-Dezelerationen analysiert. Die drei Gmppen wurden im Wilcoxon-Test gegentibergestellt. Die Abhlingigkeit der cerebmlen HbO2-Konzentration yon Ver~tnderungen des cHbtot und die der zelluliiren Oxygenierang (cCyt) yon cHt~2 und cHbtot wurde flit die CTG-Gmppen gepriift. Ergebnisxe: Die CTG- Gruppen unterschieden sich nicht (p>0.05) in der Ver~inderung der SpO2 in der Wehe und his zum Beginn der nachsten Wehe. Die cerebrale Konzentration an HbO2 und Hbtot fiel dagegen in der Wehe bei Typ 1 und Typ 2-Dezelerationen signifikant tiefer ab als bei normalem CTG. Der Abfall yon cHbO2 war signifikant zum Abfall yon cHbtot korreliert (p<0.001), das im Durchschnitt b¢i normalem CTG um 3% und bci Dezelerationen tun 10% absanL und :allerdings nieht uSid~c~t;. ~ome (p<0~001) zu cHbO2 1 i :on r st nO:W2 b li Gmpp¢ III cHbO2 und cHbtot tiefer (p<0.01) unter der Ausgangskonzentration. Schluflfolgerung: Wehen und Dezelerationen reduzieren Durchblumng and oxygeniertes I-I~noglobin im fOalen Gehirn in unterschiedlichem Ausmal3,jc~loeh bei normalem fetal outcome nicht die zelluliire Oxygeniertmg, was womOglich auf eine hohere O2-AffinitiR des Cytochroms b¢i reduziertem O2-Angebot zurtickzuff£hren ist (dobsis1991).
s 62
V1.BB.09 DopplerfluBanalysen und Fetometrie in der 32. SSW korrelieren nicht mit dem spiiteren Geburtsausgang C. Ude, S. Henschen, B. Hiineke Universit/itsfrauenklinik Hamburg-Eppendorf Die vorgdxL~I/cheBcurteflung des fctalcn ~ ~ ist ein¢ wichtige Aufgab¢der Schwangctcnvorsorge. Gdmr(shilflicheProblemkons~llationen sollten rechtzeitig errant wenten. Fragestellung: Kann dutch elm einmalige fetometrischeand blullluflanalytischc Ultmschallumersachung in de, 32.-34. SSW eine R/sikokonstcllationfOrden
C,¢huts~tpunktvoflw.tgcsagt wet&n? Methode:30 unausgcw'ah~schwangcreFtaucnwurdenzwischentier32.and 34.SSW einmaliguntera~ht(AIL U M 9,fadacodiencrPW- Doppler,3-7 MHz): B- BildSonographie: Kopf-, Alxkanot- mid Fenmmm~ ( BIP, FOD, KU, AQU, AU, FL); PWDoppler: A. utcrina (/Lut.): PI, A. umbih'calis( A.umb.): PL fetale Aorta descendgns ( AO): PI, V mean, A. cerebri media ( A.cm.): PI, V mean. Die Mcsscrgdmisso der Patientinncn mit Oncr normalea GcDartwurden mit denea tier Patigntinncn mit einex pathologischen Gdmrt ( SSW <37, Gew. <10er Perz., opoative Embindang wg. fet. Asphymg pathologischer monatal~ Zustand ) verglichen (t-Test). Ergdmisse: normale Gebart (n=16) path.Gdmrt (n=14) p Mittelwert + SD Mittelwert + SD KU ( cm): 29,97 + 1.32 29,74 + 1,3 n.s. AU ( cm): 27,52 + 0,97 27,08 + 1,31 n.s. FL (cm): 6,32 +0,16 6,22 +0,35 n.s. A.ut.PIplac.nah: 0,53 +0,08 0,70 +0,30 <0,1 A.ut.PIplac.fcrn: 0,74 +0,15 0,96 +0,58 <0,2 A.umb.PI: 0,91 + 0,20 1,01 + 0,39 n.s. AOPI: 1,84 _+0,28 1,85 +0,25 n,s. A.on.PI: 2,62 + 0,93 2,58 _+0,96 n.s. n.s. = nicht signifikant SchluIffolgemng:Biometrische end bhtflulkanalytische Befunde yon Schwangeren mit einer sl~teren pathologischen Gdmrt sind zum Zeiqmnkader Studie in der 32,SSW nicht signifikant yon den Werten de* Schwangeren mit sim~tterernormaler Getmrt unterschicden. Ein¢ Risikoscldttion erscheint nach den Mcl~rgdmissen im
mcmplaccntar~Kompamnr~mOglich.
P1.BB Fetale Uberwachung
P1.BB.01 Mekoniumhaltiges Fruchtwasser: lJber die Inzidenz und Gefiihrdung bei der [)berwachung yon Risikoschwangerschaften J. D o l p h i n g , M . B u t t e r w e g g e F r a u e n k l i n i k d e r St/idt. K l i n i k e n O s n a b r t i c k Intrauteriner Mekoniumabgangwird bei 7,5 his 22°,4aller Gelmrtenbeobachtet und fiihrt zum Anstieg der perinatalen Morbidit/lt und Mortalitilt (Mekoniumaspiration [MAS], Pneumonie, langeneonatologischeFolgetherapie, ev. mit Tod des Kindes). Fragestellung: Steigt die Inzidenz von mek, Fruchtwasset sub partu und mit welcherFrequenzund Schweregradsinddie Neugeborenen ernsthafl betroffen?
Methode: Irmerhalb yon 4 Jahren warde in unserer Klinik eha Anstieg von mekon. Fruehtwasser yon 6,3% auf 32,7% beobachtet. Mittels eines standardisierten Fmgebogen warden zahlreiche deutsche Geburtskliniken angeschrieben; ROckantworten yon 165 Kliniken konnten berficksichtigtwarden. Die Daten der PAG's (incl. Kinderklini~n) warden in die Untersuchungmit einbezogen.
Ergebnisse: Die Auswertungberticksichtigen 120.000 Gcburten aus dem gesamten Bundesgebiet, Im Zeitraum von 1990 his 1993 ist die Frequenz von mekoniumhaltigemFruchtwasser urn ca. !% gestiegen (durchschnittlich yon 7,04% auf 7,94%). Bei abnehmenden Geburtenzahlen stieg die Anzahl der ~ n Seetiones, bei denen mekoniumhaltigesFruchtwasser vorhanden war, yon 8% auf 9,7°,4. Im gleichen Kollektiv war ein Anstieg der pH- Werte <7,2 in der A. umbilicalispost partum (von 9,09°,4 auf 9,68%) und Atv,ar Werte <8 (yon 3,09% auf 3,72%) zu verzeichnen. In 87°'4 erkrankten Neugeborene mit rack. Fruchtwasser unter der Gelmrt nicht an einemMAS, we,thrend 8,6% der verlegten Kind~[ tmtz faih eingeleiteter Maflnahmenz. T. schwer erkranktcn.
Schluflfolgerung: Das bisher ausgiebigste Zahlenmaterial der BRD veranschaulicht, ~ dem mekoni,mlmltigen Fruchtwas.;erabgangsub partu wegen der fatalen Folgen flit die Neugeborenenmehr Beachtung geschenkt werden mu5. In Einzelanalysen werden die tmtarschiedlichenHltuligkeiten in Stadien mit mehreren Klinik~n veranschaulicht und die Ursachen ~ einen mOglichen Anstieg der Frequenz mekoniumhaltigen Fmchtwassers aufgezeigt.
P1.BB.02 Zerebrale Oxygenierung des Feten bei O2-Gabe an die Mutter - eine Analyse durch Laserspektroskopie C. S c h w f i r z l e , S. S c h m i d t , D . K r e b s Universit~its-Frauenklinik Bonn
Fragestellung: Durch Sauerstoffgabe an die Mutter wird eine 02~Partialdruckerh6hung im m~tterlichen Blut erreicht. Wir sind der Frage nachgegangen, ob hierdurch tats~chlich eine Beeinflussung der cerebralen Oxygenierung folgt. Methode: Durch spektroskopische Analyse mittels eines Nahinfrarot-Lasers (NIRSpektroskopie) wurde eine kontinuierliche Registrierung yon oxygeniertem H~moglobin als Ma~ f~r die gemischt arterio-ven6se ~S~ttigung des fetalen Blutes sowie durch Kalkulation mit dem Rolfe Koeffizienten eine Erfassung des Cytochrom aa 3 m6glich. Bei 35 Schwangeren wurde nach Erreichen einer steady state eine 02-Gabe mit 4 Liter/Minute ~ber eine Maske durchgef~hrt. Ergebnis: Wir fanden einen reproduzierbaren und signifikanten Anstieg der cerebralen Oxygenierung bei Gabe yon 02 ~ber einen Zeitraum von i0 Minuten. Ein Anstieg der Cytochrom aa3 Werte war hingegen nicht, in allen F~llen nachweisbar. SchluEfolgerung: Somit ergibt die Erfassung der cerebralen Oxygenierung des Feten einen Hinweis auf die M6glichkeit der Beeinflussung des fetalen Gasstoffwechsels bei Sauerstoffatmung der Mutter.
P1.BB.03 Echter Knoten der Nabelsehnur: Dopplersonographiseh nachgewiesener konstriktiver Effekt auf den umbilikalen ven6sen BlutfluB S. G r 6 g e r , A . A . B a s c h a t , U . G e m b r u c h Universit~its-Frauenklinik Lfibeck Der echte Knoten der Nabelschnur ist ein seltenes Ereignis, welches antenatal selbst mit Ultraschall schwer zu diagnostizieren ist. Die Konstriktion eines echten Nabelschnurknotens kann zu einer Obst~uktion der fetalen Zirkulation mit konsekutivem intrauterinen Fruchttod fiihren. Fragestellung: Wir berichten fiber eine Einlingsschwangerschaft in der die antenatale Diagnose eines echten Knotens der Nabelschnur mit Umschlingung um Hals und Kfrper des Feten in der 23+I. SSW gestellt wurde. Methode: Durch farbkodierte Dopplersonographie gefolgt von gepulster Dopplerspektralanalyse konnte erstmalig ein stenotischer Effekt auf den umbilikalen v e n f s e n Blutflu8 bei normalem arteriellen Blutfluf; dargestellt werden. Ergebnisse: Es zeigte sich ein deutlicher Anstieg der umbilikalen venfsen Blutflul3geschwindigkeiten von 15 cm/s pr~istenotigeh auf 100 cm/s poststenofisch mit Aliasing-Effekt und gestfrtem B!utfluBmuster. Dieses Ph~inomen trat nut voriibergehend auf und war in weiteren Untersuchungen nieht mehr nachweisbar. In der 33+1. SSW wurde ein g e s u n d e s N e u g e b o r e n e s mit e i n e m singul~iren e c h t e n Nabetschnurknoten entwickelt. Schluflfolgerung: Die exakte Diagnose eines eehten Knotens der Nabelschnur scheint insbesonders im sp~iten ersten und friihen zweiten Trimenon der Schwangerschaft m6glich zu sein. Die farbkodierte Dopplersonographie erleichtert die D a r s t e l l u n g der gesamten Nabelschnur fiir eine prospektive Evaluation hinsichtlich sich entwickelnder Komplikationen, besonders der Konstriktion, erheblich.
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p1.BB.04 D o p p l e r - S c o r e zur Einsch~itzung des perinatalen Risikos G.C. Meyberg, Ch. Sohn, E.-F. Solomayer Universit/its-Frauenklinik Heidelberg
PI.BB.05 Maternofetale Doppleranalysen und Asphyxie-indizierte Sectio - Korrdationen in R i s i k o k o l l e k t i v e n U . S p i e s , E. C e t i n , B. H f i n e k e UKE-Frauenklinik, Hamburg
Die Dopplersonographie ist mittlerweile lest in der geburtshilflichen Diagnostik etabliert, steht jedoch nach wie vor hinter dem CTG als Parameter zur perinatalen Risikoeirtsclmtzung. Fragestellung: In der vorliegenden Studie sollte untersueht werden, ob anhand einer exakteren Dopplerbewertung mit HiKe eines Scores eine verbesserte Einsdl~tzung des perinatalen Risikos m6glich ist und ob daraus eine geburtsbilflieheKonsequenz abgeleitet werden karm. Methode: Wir fdarten bei einem Kollektiv yon 253 Schwangeren Doppleruntersuchungen an jeweils 4 Gefal3endurch, teilten die Ergebnisse in 4 Score-Gmppen ein, und korrelierten diese mit dem "fetal outcome'. Ergebnisse:Es zeigte sieh dabei, ~ bei Zunahme des Doppler-Scores,und somit ztmehmender Pathologic, die Prognose bezfiglich Schwangerschaftsdauer, Geburtsgewicht mad Entbindtmgsmodus hochsignifikant schiechter ist. So lag die mittlere SS-Dauer, bei pathologischem Score urn 23 Tage trod bei hochpathologischem Score urn 48 Tage niedriger als bei unauff'alligemScore. Dementsprechend land sich bei pathologischem Doppler-Score auch ein hochsignifikant niedrigeres Geburtsgewicht yon durehschniltlich 1060,7 g, bei hochpathologischem Score yon 1633,5 g gegentiber normalem Score. Das Zeitintervall zwischen Diagnosestelltmg mad Entbindtmgszeitpunkt lag dabei im Falle eines pathologischen Doppler-Scores im Durchschnitt bei 6,3 Tagen, bei hochpathologischem Flow bei 2,3 Tagen. Es land sich dabei eine hochsignifikante Korrelation sowohl beztiglich tier Sectiorate allgemein als auch der Indikation "pathologischesCTG'. Schluflfolgerung: Dies macht deuflich, ~ mit Hilfe des Doppler-Scores eine bessere perinatale Risikobewerttmg m6glich ist trod dutch entsprechendes Monitoring bzw. frfihere geburtshilfliche Konsequenzen insbesondere bei lmchpathologischem Score die fetale Prognose verbessert werden kann.
Doppleranalysen geben Informationen fiber Blutllul?,geschwindigkeitenim maternofetalen Gef~lissystem. FRAGESTELLUNG: Sind pathologische Ergebnisse bei der antepartalen DopplerfluE,messung in Riskokollektiven mit einem pathologischen Geburtsausgang, insbesondere mit einer Schwangerschaltsbeendigung durch Sectio caesarea wegen drohender kindlicher Asphyxie (S.c. wg. Asph.), korreliert? METHODE: Aus den Jahrg~ingen 1990/91 des UKE (n=3490) wurden d.[e Unterlagen derjenigen Einlingsgravidit~iten ausgewertet, in denen mindestens eine DopplerfluiSanalyse (CW+PW) des maternofetalen Geffil~systemsdurchgeffihrt worden war. Dopplermel?,ergebnisse( Indizes RI, PI) wurden als pathologisch gewertet, wenn Indizes der uteroplac. Arterien, der Umb.Artedesowie der Aorta >90er Percentile und Indizes der cerebralen Gef~ge <10er Percentile gemessen wurden. (Gestationsalterbei Geburt = GA; Geburtsgewicht= Geb.gew.)
P1.BB.06
PI.BB,07 V e r i i n d e r u n g der Herzfunktion von F e t e n m i t Taehyarrhythmien n a e h m e d i k a m e n t 6 s e r Kardioversion M. Krapp, P. Baumann, U. Gembruch Bereich Pr~inatale Medizin der Klinik f/Jr F r a u e n h e i l k u n d e u n d G e b u r t s h i l f e , M e d i z i n i s c h e Universitfit zu L/ibeck
K o m p l e x i t i i t s a n a l y s e d e r fetalen Herzfrequenz sub partn W. B u n k 1, j. G n i r s 2, K . T. M . S c h n e i d e r 2, H . G r a e f f 2 1 M P I f/Jr e x t r a t e r r e s t r i s c h e P h y s i k , G a r c h i n g 2 Frauenklinik der TU M/inchen Die Kardiotokograpbie weist eine hohe Rate falsch positiver Befimde auf 0e nach Prfiflmterium 40-70%). In ca. 20% ist die bei abnormalen FHF-Mustem empfobiene Abklhrung mittels fetaler Skalpblutanalyse nicht mOglich. •-•ier ergebcn sich neuc Perspektiven dutch die Anwendung von Untersuchungsvcrfahren, die in den Naturwissenschafmn zur quantitativen Analyse kornplexer (chaotisch-deterministischer) Systeme entwickelt warden. Fragestellung: In enier prospektiven Studie wurde fiberpriit't, ob durch den additiven Einsatz der Komplexit~ttsanalyse die mangelnde Spezifi~'t intrapartualer FHF-Registrierungen ausgeglichen werden kann. Methode: Bei 56 Schwangeren (35-42 SSW) mit tmauffiilligem (N=30) bzw. pathologischem (N=26) Schwangerschaftsverlauf wurde mater der Geburt das fetale EKG mittels Skalpelektrode fiber 2-7 Stunden aufgezeicbnet. Nach algorithmischer Datenverarbeitung erfolgte die Komplexit~tsanalyse der Zeitreihen yon RR-Intervallen, wobei deren Abbildung in einen ,,ldanstlichen Phasenratml °' mad die resultierenden N(~)-Spektren als Gnmdlage dienten. Ergebnisse: In 42 F~llen war das CTG pathologisch. Die Analyse der N(c0Spektren ermOglichte die Differenzierung zwischen Patientirmen, die ahnliche CTG-Muster, jedoch deutlich unterscbiedliche Zustandsbilder der Neugeborenen zeigten (Nabelschnur-pH < 7.20 / > 7.25). Die bier vorgestellten Komplexi~'tsmage waren zwar weniger sensitiv als das CTG (33-40% vs. 80100%), dafiir jedoch bei ebenfalls hohem negativen Vorhersagewert (85-93% vs. 88-98%) wesentlich spezifischer (92-94% vs. 25-28%, p < 0.01). Schluflfolgerung: Als zus~ttzliche Interpretationsbilfe bei suspekten oder pathologischen CTG-Mustern sub partu kann diese Methode evtl. nach weiterer Validierung zulmrdtig dazu beitragen, mvasiv-diagnostische Magnahmen (FSBA) einzusparen bzw. den Trend einer fetalen Zustandsverschlechterung fr~her zu erkermen.
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ERGEBNISSE: n=324 = 9,3% der Jahrgtinge
path.Doppler mittl. GA
n=132 normalerDoppler n=192 37,9 SSW mRtI.GA 38,8 SSW
mittl. Geb.gew.
2525 g
mittl. Geb.gew.
3030 g
S.c. wg. Asph. 35% S.c. wg. Asph. 13% $CLU~FOLGERUNG: Gemessen am Parameter Gestationsalter bei der Geburt unterscheiden sich Schwangerschaften mit normalen und pathologischenDopplerflul~messungennicht signifikant. Ein pathologischer Dopplerbefund korreliert jedoch signifikant mit einem nieddgeren Geburtsgewichtund einer h~iutigerenSchwangerschaRsbeendigungdurch SectJocaesarea wegen drohender kindlicher Asphyxie (p=0,05).
1. Fra.qestellun.q: Tierversuche yon Spinale und erste Beobachtungen an Menschen yon Gembruch konnten zeigen, daiS im sp~iteren Stadium einer supraventdkul~iren Tachykardie beim Feten zus~itzlich zum Hydrops noch eine myokardiale Dekompensation ("Kardiomyopathie") auftdtt, die-auch nach medikamentfser Kardioversion fortbesteht. Dutch diese Longitudinalstudie soil belegt werden, daiS die nach Kardioversion zu enNartenden Ver~inderungen in der Herzfunktion sich im ven6sen BlutfluiS wiederspiegeln. 2. Methode: Bei 6 Feten wurden vor und nach Kardioversion mit dopplersonographische Messungen (Acuson XP 128) in Vena cava inferior und Ductus venosus semiquantitative MeiSwerte erstellt und mit eigenen Normkurven verglichen, die an 129 unauf~illigen Schwangeren erstellt worden waren. 3. Er.qebnisse: Nach Umschlagen des pulsatilen in ein biphasisches FluiSmuster imponierte zun~ichst ein verst~rkter RLickfluiS w~ihrend der Vorhofkontraktion, der sich erst im Verlauf normalisierte. 4. SchluiSfol.qerun.q: Daraus schliegen wit, daiS, neben tier passageren Persistenz yon fetalen Klappeninsuffizienzen, das ven6se FluiSmuster mit pathologischen Indizes eine Hinweiszeichen for das Bestehen einer SVT-induzierte Kardiomyopathie darstellen.
P1.BB.08 Fetale Oberwaehung sub partu mittels CTG und Pulsoxymetrie: Welche Bedeutung kommt heute additiven fetalen MeBparametern zu? M. Butterwegge Frauenklinik der St/idt. Kliniken Osnabriick
PI.BB.09 Derzeitiger Stellenwert der fetalen Pulsoxymetrie R. Knitza 1, G. Rail, S. Mainz 1 Frauenklinik im Klinikum Grol]hadern der Ludwig-Maximilians-Universitfit, MarchioninistraBe 15, 81377 M/inchen
Im CTG weisen die mittelschweten und schweren variablen Dezelerationen eine breite Variation im Hinblick auf den fetalen Zustand auf, wodurch der Geburtaheifer nicht selten dureh die fehlende 1]bereinstimmmag yon Zus~ndswerten (Nabelsclmur-pH/Apgar) mad CTG- Interpretation in E ~ s z w a n g gerat. Fragestellung: Liefert die kontinuierliche Registrierung der arteriellen SauerstoffNtttigung (SpO2) wichtige additive Irfformationen 0bet den intrapartualen fetalen ' Zustand z.K bei schwer interpretieFoarem CTG? Methode: 225 Feten wurden sub partu mittels CTG mad Reflexionspulsuxymetrie (N400 land Fetalsensor der Fa. Nellcor) im Rahmen einer Multieenterstudie iiberwacht. Die SpO2 - Werte wurden zus~tzfich zttr FHF mad Wehent~tigkeit auf dem CTG- Streifen registriert. Die fetale Herzfrequenz wurde nach dem Hammacher Score Idassifiziert. Bei suspekten Herzfrequenzmustem warden insgesamt bei 21 Patientinnen 29 Fetalblutanalysen (FBA) durchgeflihrt. Die Ergebnisse der FBA, Bestimmungen der Blat-Gase aus der A. umbilicalis post pattum maddas fetal outcome wurden den SpO2 -Ergebnissen gegentibergestellt. Ergebnisse: Bei suspekter FHF (Hammacher Score 3..4) lag in 16 F~tllentier SpO2 Weft im Mittel bei 42% und der pHoWert tier FBA (22x) bei 7,28. Bei pr~pathologischer FHF (Hammacher Score 5-7) lag in 5 F/tllen tier SpO2 -Weft im Mittel bei 38% und tier pH-Wert der FBA (7x) bei 7,22. Bei Spontangeburten mit gutem fetal outcome (NapH> 7,20; 5"Apgar >7) wttrden SpO2 - Werte zwischen 25% und 60% ermittell, zuw¢ilen mit wellenfOrmigemVerlauf der SpO2 - Trendlinie. Dutch die Anwendung dries neuen Sensurprototyp (FS-14) gelingen Registrierungen ~ber 80% der Liegezeit auch Qber einen Zeitraura yon bis zu 7 Sttmden. Schluflfolgerung: Mit der fetalen Pulsoxymetrie steht dem Geburlshelfer erstmals eine Qber einen iangen Zeitraum messcnde, valide und nicht traumatische MetSmethodesub partu zur Beurteilung des fetalen Zustandes zur VerFugtmg.Dabei hat gerade die Regigaiermag eines additiven fetalen MeBparameters aus forensischer Sieht eine immer gr011er werdende Bedeutung bei der Begutachtung von sog. ,,Geburtssclulden".
W~ihrend die Methode der Pulsoxymetrie in der Anaesthesie und Intensivmedizin sehr rasch einen zentralen Platz als Uberwachungsverfahren erringen konnte, erfolgt die I]-bertragung in die Idinische Geburtshilfe eher schleppend. Ein Hauptgrund Nr die Zuriickhalmng einer breiten ldinischen Anwendung sind die noch ungeklarten Fragen der Kalibration des Systems im niedrigen S~ittigungsbereich. Die hier auflretenden Probleme einer sehr breiten Streuung der MefSwerte lassen sich derzeit nur bedingt eingrenzen. Anderungen der benutz-ten Wellenl~ingen, Einsatz yon mehr als zwei Wellenl~ingen sowie Verbesserungen der Elektronik und der Software k6nnten zu einer deutlichen Reduktion der Fehler im niedrigen Sattigungsbereich fi~hren. Derzeit verspricht die Methode jedoch bereits den grol3en Vortell, dab bei suspektem bzw. prapathologischem C T G und for fetale Verh~iltrtisse hohen O2-S~tttigungswerten sowie guter Signalqualitat die Oxykardiotokographie - also die Zusammens~hau von fetaler Pulsoxymetfie und C T G - eine zuverlassigere Zustandsbeurteilung des Feten als bislang erm6glicht.
PI.BB.10 Pulsoximetrische ~berwaehung des Feten in der Austreibungsperiode M. H/iusler, G. Arikan, F. Kainer Geburtshilflich-gynfikologische Univ. Klinik Graz, Osterreich
P1.BB.11 Monitoring des intrakapilliiren HbO2 am Kopf des Feten unter der Geburt
Die 0berwachung des Feten unter der Geburt mittels Reflexionspulsoximetrie ist anf~llig for Bewegungsartefakte und damit besonders in der Austreibungsperiode nur sehr eingeschr&nkt einsetzbar. Fragestellung: K0nnen die Mel3probleme speziell in der Austreibungsperiode dutch eine exakte Erkennung yon validen Signalen ausgeglichen werden ? Methode: Bei 110 reifen Feten in $ch~idellage wurde die kapill&re Sauerstoffs~_ttigung (SO2POX) unter der Geburt mittels Reflexions-Pulsoximeter (RPOX MK2, Z0rich) gemessen. Die Signalqualit&t (660 und 920 nm) wird online und visuell gepr0ft. Artefakte werden w~hrend der Messung markiert und yon sp~tterenAnalysen ausgeschlossen. Der Anteil valider $ignale und die $O2PoX wurde for verschiedene Mef~phasen berechnet (gesamt, letzte 60, 30 und 10 Minuten vor der Geburt). Die SO2PoX Messungen wurden mit der Sauerstoffs~ttigung im Nabelschnurblut (NV und NASaO2) verglichen (CO-Oxylite Spektrophotometer,AVL, Graz). Um den Einflug der Erkennung valider Signale auf die Meggenauigkeit zu bestimmen, wurde die Regressionsanalysenach dem Anteil valider Signale gewichtet. Ergebnisse: Es wurden in den letzten 10 Minuten vor der Geburt signifikant weniger valide Signale beobachtet, als in den vorangehenden Phasen: Gesamt 46%:r.20, Er6ffnung 52%+20, Austreibung 37%20, letzte 10 Min. 28%+20. Es besteht eine signif[kante Korrelation zwischen SO2PoX und UVSaO2: Gesamt r=0,30, p=0,004; letzte 60 Min. r=0,47, p<0,0005; letzte 30 Min. r=0,35, p=0,001 und letzte 10 Min. r=0,45, p<0,0005. Die Regressionsanalyse zwischen SO2POX in den letzten 10 Min. und UVSaO2 zeigte ein multiple R yon 0,45. Die Gewichtung nach dem Anteil valider Signale ~nderte die Regression nicht (multiple R=0,42). SchluSfolgerung: Die visuelle Erkennung valider Signale des RPOX MK2 ist effektiv und erlaubt auch in MeBphasen mit hohem Artefaktanteil, wie in der Austreibungsperiode, die Messung der fetalen Sauerstoffs~tttigung. Projekt des Fends zur Ffrderung wissenschaftlicher Forschung Nr. 9344.
Frauenklinik im Klinikum Grol3hadem der Ludwig-MaximiliansUniversit~it, Marchioninistrabe 15, 81377 M0nchen
P. Piel, J. W a c k e r , A . K r e t t e n a u e r , G . B a s t e r t Universitfitsfrauenklinik Heidelberg Von verschiedenen Arbeitsgruppen wird in Erg~inzmagzu den bereits bestehenden 0berwachungsmethoden die intrapartale Pulsoxymetrie durchgeflihrt. In der vorliegenden Studie wird ein intrapartales Monitoring der intrakapill/iren Ht~2S~ittigung am Kopf des Feten mit dem Erlangen Mikrolichflciter Spektrophotometer (EMPHO) vorgestellt. Fragestellung: Welche Normwerte finden sich bei der non-invasiven Messung der HbO2-S~ittigungbei unkomplizierten Geburtsverlaufen ? Ist es m0glich, mit dieser Messtmg der kindlichen HbO2 -Sattigung mit dem EMPHO-Ger~it eine drohende kindliche Asphyxie rechtzeitig zu erkemaen ? Methode:Mit einer dafitr hergestellten Applikatorsonde wird der darin eingefiihrte Lichtleiter dem kindlichen Schiidel aufgesetzt. Das veto Gewebe rernittierte Licht wird zu einer rotierenden Interferenzverlaufsfilterscheibe weitergeleitet. Ein hinter der Filterscheibe befindlicher Photomultiplier nfigt die Lichtintensitat. 0ber einen angeschlossenen Computer kann der Verlauf der O2-S~ittigmagw~arend der Geburt auf einem Monitor dargestellt mad ein Abfall der O2-Sattigung erkarmt werden. Ergebnisse: In einer Pilotstudie wurden zurdchst die Normwerte bei Neugeborenen ermittelt. Intrapartal konnten bereits 15 s nach Anlegen des Lichtleiters verwertbare Signale gewomaen werden. Bei den untersuchten Frauen weist diese Methode eine hohe Akzeptanz auf. Bei normalen Geburten mad unautF~illigem CTG lag die I-lbOz-S~ittigmagzwischen 52 mad 85 %. Aufgrmad der vorliegenden Zahlen kama noch keine eindeutige Korrelation zwischen den Ergebnissen einer fetalen Blutgasanalyse und der Hl:O2-S~ittigunghergestellt werden. Schinflfolgerung: Die non-invasive Untersuchmag mittels des EMPHO-Gerates erlaubt die Messmag der kindlichen Sauerstoff~ttigtmg mater der Geburt ohne Anlegtmg einer Schraubelektrode oder andere invasive Techniken. Inwieveeitdiese Methode eine Erg/~inzungoder gar ein Ersatz der bereits bestehenden Methoden (CTG oder fetale Blutgasanalyse) darstellt, kann erst im weiteren Verlauf der Studie gekl~irt werden.
S 65
P1.BB.12 Klinischer Einsatz einer nicht-penetrierenden MeBsonde
zur gleichzeitigen Registrierung des fetalen EKG u n d d e r f e t a l e n S a u e r s t o f f s i i t t i g u n g s u b partu I. T o s s o u n i d i s , S. S t r e i t - U h r m a c h e r , M . S t i e b e r , W. S c h m i d t Universit/itsfrauenklinik Homburg/Saar Fntgeste/lung : Aufgrund der heule sohon unumslrittan hohan Idinlschan Wertigkeit der =~o0artalan S a O 2 ~ n g wurden bislang vide Sondanganeratlonenunter den besonderan Unmtandan der ~ Get~rt ausgetNtet. Im Folgandan =mtleine in unserer K]inik entwicke~ ~ hinsichtlich PmktikabilMt und erete Idinleche Erfahmngan vorgestelR werden. Methode : Eine nach dent Reflexlonspdnzlp funklIontet~nde Me&eonde wurde mittens Vakuumpumpe an den vorsngehendanTell des Klndes befutlgt und an etn herk0mmliches Pulanx~teter(Fa. Invlvo)ange~tdouan. Es handelt=dchhlerbelum einedie Idndlk~heKopflmut nlcht traumaUslerande Sonde. Dleee wurde be/ ataueldnander Muttermundeer0ffnung und effolgtem Ble.~m~,Jng bzw. Amnk~ornie a p ~ . DieMe,wetting erfolgtesimultan mR der FHR und dem Tokogrananauf dem CTG-Streifan.
Ergeb~.sse : Die Al~lkatlon der ~ kann ab etnem MM v~t 5-6 om effolgan. Die AppllkaUonedeuer deued 45 Minu~n mit inzwischen steigender Tandenz. Unter dle6en Ums~ndanwurden ~ keinenachteillganNebanwirkunganbe/Mutterod~ I~nd beobachtet (z.B. Infeldionan).Zu gut au~wedbaran~102 Signalan kam ~ Im Durdl~hnitt bei 70% der Appl~katio~lzeit. Bel gutem Sitz der Sonde und gutan Umgebungsbedingungan(keine starke I ~ de= K]ndes,wanigSchleim) karnes in 80% der Applikationsze~zu gutan EKGSignalen. Dk~er Un'adand machte in den metslan Fallen de= Einlegen einer Kapf~hw=aemtektrode0ben10uig. Sct#uMolgemng : Durch ~te yon uns errtwlokelte ~ zur g l e ~ Saue~off~ttigungund de= fetalen EKG unter der Gebud wlrd d ~ antse~md gesankt. Sie wird den hohan Sk~erheltutandards tier ~ gemchtohnebl~al~ negativeAu~t~'kungenauf Mutterund P3ndzu haban. fel~lan
Effassung der Ma re an Invaldvlt~
Geburt=hilfe
P1.BB.14 Fetalblutanalyse in Sachsen - oder: ist die Sectiofrequenz zu s e n k e n ? H . Bell~e, K . M i i l l e r , H . L a m p a d i u s , S/ichsische Landes~irztekammer/AG Perinatologie/Neonatologie
A. Jaeger
Die Frequenz der Schnittentbindung steigt bundesweit von Jahr zu Jahr welter an. Frageste/lung: W i e ist die Fetalblutanalyse (FBA) in das System der fetalen Uberwachung integriert? Kann der konsequente Einsatz der Methode bei der Abkl~irung suspekter KTG-Befunde zur Reduzierung der Sectiofrequenz beitragen? Methode: A n h a n d aller in der S~ichsischen Perinatalerhebung erfagten Geburten der Jahre 1992 - 1994 werden die geburtshilflichen Umst~inde im Zusammenhang mit der FBA analysiert. Ergebnisse: n = 2989 FBA = 4,2 % aller Geburten, davon ,Azidose" n = 86 = 2,88 %. - Sectiofrequenz in Sachsen ( 9 , 1 % ) im Vergleich niedrig. - Zu geringe Frequenz der FBA, zu sprite FBA. - Keine konsequente Beachtung normaler FBA-Werte (in 53 % operative Geburtsbeendigung, obwohl in 94 % nut ,pathologis~hes CTG" ohne ,,~.idose"). - Normale pH-Werte in EP der Geburt ffihren z u r operativen vaginalen Geburt nach Erreichen tier Vorbedingungen (14 % vag. OP bei FBA ohne ,~zidose"). - Sectiofrequenz noch von Vielzahl anderer Indikationen abh~ingig (3,4 % Indikation ,protrahierte Gebud" trotz normaler pH-Werte). Sch/u/3fo/gerungen: FBA ist Parameter unter vielen Gesichtspunkten der Geburtsleitung, der aber verst~irkte Beachtung erfahren m u l l Sectio kann indizierter erfolgen, Frequenz kann akzeptabel (<10 %) gehalten werden. Defensivindikation ist einzugrenzen, forensische Argumentation wird erleichtert.
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P1.BB.13 Fetale Pulsoximetrie bei Geburten aus Beckenendlage W. F r i e d m a n n , A . L u t t k u s , B. G a b e r , J . W . D u d e n h a u s e n Abt. Geburtsmedizin, Virchow Klinikum, Humboldt-Universit~it Berlin Fragestellung: Ist die Pulsoximetrie auch in der 0berwachung von Feten in Beckenendlage m/3glich? Welche Unterschiede linden sich gegeniiber Feten in Sch~idellage? Methode: In einer prospektiven Studie setzten wit bei 194 Geburten (davon 11 in BEL) das Pulsoximeter ( Fa Nellcor Inc.) mit dem Oxisensor FS 14 (L = 735+890) ein. Der Median der Sauerstoffs~ittigung bei vaginalen BEL-Geburten wurde dem der Gesamtgruppe aller ScNidellagen sowie dem der Spontangeburten aus Sch~idellage ohne Risiko (pH > 7,18 und l'min Apgar > 6) sowie dem der SL-Geburten mit Risikofaktoren gegentibergestellt. Ergebnisse: Der Median der 02-S/ittigung bei BEL mit 41% ist gegentiber der SL-Gruppe ohne Risiko urn 4% niedriger. In den letzten 30 Minuten vor der Geburt liegt der Median der 02-S~ttigtmg bei BEL mit 37,5% um 5% niedriger als im non-risk-ScNidellagen-Kollektiv. Diese Diskrepanz erh6ht sich sogar auf 8%, wenn Feten in BEL und unauffiilligem CTG mit dem entsprechenden SL-Kollektiv verglichen wird. Die Signalausbeute der Mediane bei Beckenendlage zeigte gegeniiber der ScNidellage keine Unterschiede. Der Median des Nabelarterien-pH-Wertes lag bei BEL und non-risk-SL jeweils bei 7,26. Schlullfolgerung: Die Pulsoximetrie ist auch in der 0berwachung der BEL-Geburt einsetzbar. Die bei BEL gegeniiber den SL emiedrigten MeBwerte sind vereinbar mit den kreislaufphysiologischen Befimden einer postduktal erniedrigten O2-S/ittigung. Aufgrtmd der eingeschrfinkten Fallzahl sind weitere pulsoximetrische Untersuchungen notwendig.
P1.BB.15 Veriinderungen des S~iure-Basen Status in der Nabelschnur post partum in Abhiingigkeit vom ZeitintervaH ein f o r e n s i s c h e s P r o b l e m R. Kappen, M. Butterwegge F r a u e n k l i n i k d e r Stfidt. K l i n i k e n O s n a b r i i c k In geburtshilflichen Notsituationen effolgt die Bestimmtmg des fetalen S~ture-Basen Status aus tier Nabelschnur off erst nach einem langen Zeitintervall post partunt Fragestellung: Es soil die forensisch entscheidende Frage beantwortet werden, ob es zu einer Verschiebung der Parameter in einer biochemisch noch aktiven Nabelsclmur kommen kann und ob diese .~nderungen bei der ex post Betrachtung des ~aztlichen Handelns juristische Auswirkungen haben kann. Methode: 48 Nabelsehnursegmente yon unkomlizierten Geburtsverlliufen wurden postpanal abgeklemmt mad sieben zeitversetzte Messtmgen aus Anerie und Vene dutch--. Die Parameter pH, pCO2, pO2 und base-excess (BE) warden bestimmt und statistische Analysen tiber den zeitlichen Verlauf der Werte erbracht. Ergebnisse: Durch Diffusion mad Verstoffwechselung im Endothel tier Media der Nabelsfhnurget~/~ fiel innerhaib yon 20 Minuten der mittlere art. pH- Wen yon 7,28 auf 7,22 (rain.: 0,01; max.: 0,14); BE yon -3,2 auf-5,8 mmol/l, wahrend die Werte fiir 1002 (21,5 auf 26,7 mmHg) utut pCO2 (48,6 auf 50,1 mmHg) leicht anstiegen. Im Zeitraum yon 20 bis 120 Minuten post pertum erfolgten bei den gemessenen Parametern nur minimale Verandenmgen. Als Kontrolle dienten in heparinisierten ROhrchen aufgezogenes Blut, welches keine zeitabhgtngigen Veranderungen tier Parameter aufwies. Die Ergebnisse aus der Nabelschnurvene waren insgesamttmeinheitlich. Schluflfolgerung: Das Endothel der Nabelschnur weist auch nach dem Abklemmen eine biochemische Restaktivitat auf, die innerhalb einer Zeitdauer yon 20 Minuten z-u einem Absinken des ptt-Wertes flihren kann. Im Hinblick auf den Anstieg der Haf~chtansp0che and mOgliche gutachterliche Beurteflung yon Geburtsabl/lufen ist eine sofortige Blutabnahme aus der Nabelschnur ggf. mit rascher Messung des S~ture-BasenStatus empfehlenswert.
V1.AM Experimentelle Endokrinologie
V1.AM.01 Die Wirkung von 17/I-Estradioi und Phytoestrogenen (Isoflavone) auf das Mamma- und Uterusgewebe von Macaquen D. Foth, J.M. Ctine Universitfitsfrauenklinik Greifswald, Department of Comparative Medicine of Wake Forest University, Winston-Salem, NC Die geringe Compliance der Hormonsubsfitqtionstherapie (HRT) fOhrte zur Suehe naeh neuen Altemafivan. In Soja shad ,,Phytoestrogene" (soy bean estrogen SBE) m Fon-n von Isoflavonen, hauptsaehlieh Genistein und Daidzein, entnalten, die for die HRT geeignet shad, da SBE z.B. das klimakterische Syndrom oder anch kardiovaskul~re Risikofaldoren gf2usfigbeeinflussen. Fragestetlung: Ziel dar Studie war die Untersuehung der Sieherheit einer Substitutionstherapie n'fit Isoflavonen hinsiehtlich der Wirkungen an Endometfium und Marnmagewebe. Methode: 56 erwaehsene, weibliche, ehirurgiseh postmenopausale Maeaquen (Macaca faseieularis) wurden mit [1] Pheebeo, [2] 1 nag 17B-Estradiol (E2), [3] 148 nag Phytoestrogenon (isoflavone-enriehed soy isolate, SBE) oder [4] E2 + SBE kontinuierlieh thempiert. Die Dosierungon entspmehen Frauen,lquivalenten. Naeh 6 Thempiernonaton erfolgtan eomputerges~tzte morphometrisehe (Epitheldieke, Drtlsanfl~ehen) und immunhistologisehe Untersuehungen (Estlogenrezeptor ER, Progesteronrezeptor PGR, Proliferadonsmarker K167, PCNA). Ergebnisse: Eine d~utliehe Zuushme der Endometriumdieke war unter E2 and E2 + SBE zu beobaehton, jedoeh nieht unter SBE-Therapie. Ftlr das Mammagewebe koanten keine signifikatuen mf,rphonmlrisehon Ver~inderungan usehgewiesen werden. Nulde~ireER konnton unter SBE-TheraFie an Mamma- and Uterusgewebe naehgewiesen werden, wiihrand der prozentuale Anteil PGR positiver Z,ellen sehr geting~usfiel: z.B Endometrium Funetionalis: 2,4 + 7,59 oder Mamma Lobuli 1,78 + 5,33 % positive Zellon. KI 67 positive Zellon konnten t~r das Endometrittm (Funetionatis) in 42,2 ± 14,5 versus 12,2 ± 19,1% anter E2-Thempie im Vergleich zur Kontrongruppe gezeigt werden, wMarendunter SBE keine Proliferation ( 1,2 ± 3,8 %) and tinter E2 + SBE eine Verminderang der Proliferation (19,2 ± 18,3 %) naehweisbar war. Analog waren die Ergebinsse fllr das Mammagewebe. Schluflfolgerungen: SBE zeigen im Primatenmodell eine antiprolfferative Wirkang an Endometrium and Mammagewebe sowohl bei alleiniger Gabe als aueh In Kombination mit E2. Die Ergebnisse verdeutliehan untersehiediiehe Wirkungen yon Estrogonon an Mamma- und Uterusgewebe.
V1.AM.02 Effekte der ehronischen kombiniert kontinuierliehen Hormonsubstitution auf die arterielle Perfusion uteriner Gef'dfle postmenopausaler Frauen M. D6ren, A. Schwenkhagen, A. Uhlarik, H. P. G. Schneider Universit/its-Frauenklinik Miinster 0strogene wirken direkt auf Endothel und MuskelzeUen von Blutgef~en ein; unbekarmt sind die vaskul~ren Effekte einer langzeitigen Hormonsubstitution. Die indirekte Beurteilung dar uterinen Gef~perfusion wird dureh die transvaginale farbkodierte Doppler-Sonografie erm6glieht. Fragestellung: Wie verandert sich die uterine Perfusion bei chronischer OstrogenGestagen-Substitution postmenopausaler Frauen ? Methode: Pulsatilit~ts- und Resistance-Indices (PI, RI), Sl~itzen- und Durchsctmittsgeschwindigkeitendefinierter Regionen der Aa. uterinae, arcuatae und radiales (Picker CS 192, 6.5 MHz-Sonde) eharakterisieren deren Durchblumng bei substituierten Frauen (n=33) im Vergleich zu unbehandelten Kontrollen (n=21). Die orale Substitution bestand aus je 2 mg Ostradiol, I mg 13striol und 1 mg Norethisteronazetat titglich. Die durchschnittliehe Einnahme betrug 5 + 2 Jahre, mindestens 1 Jahr. Lebensalter, postmenopausales Intervall und body mass index iwaren in beiden Gruppen vergleiehbar (61 + 6 vs 60 + 9 Jahre, 10 + 6 vs 9 + 8 Jahre, 23 ± 2 vs 24 ± 3). Ergebnisse: Nur RI und PI waren in den GePaBabsehnitten der Aa. uterinae im Sinne einer gesteigerten Perfusion emiedrigt (0.8 + 0.1 vs 0.9 ± 0.1 und 2.1 + 0.7 vs 2.6 + 0.9, p<.003 bzw. <.04). In allen kleineren GePal~verzweigungen waxen diese Indices und die Strtimungsgeschwindigkeiten yon den Werten der Kontroltgruppe nicht signifikant verschieden. Die Beziehung zwischen Substitutionsdauer und Senkung des uterinen PI war mit <.05 soeben signiflkant. Die doppelte Endometrium-Dicke yon 2.8 + 1.8 mm differierte nicht signifikant yon der von Kontrollen. Schluflfolgerung: Diese Ergebnisse zeigen, dab die Geffabperfusion bei langfristiger Hormonanwendung offenbar deutlieh weniger ausgeprligt beeinflttBt wird als in der Initialphase einer Ostrogenanwendung (1). Die diskreten Perfusionsveranderungen warden nieht yon einer signifikanten Endometriumstimulation begleitet. Die potentielle epidemiologische Bedeutung dieser Ergebnisse ffir kardiovaskuliire Erkrankungen substituierter postmenopausaler Frauen ist unbekannt. (1) Bourne et al. Lancet 1990 335,1470-1
V1.AM.03 Die Bestimmung/Jstrogener Wirkungen nach oraler Gabe yon 17/~-Estradiol-3-sulfamat (ES) an ovarektomierten Kaninchen G. Kaufmann, D. Hiibler, J. Kratzsch ~, M. Oettel Jenapharm GmbH Jena Institut fiir Klinische Chemic und Pathobiochemie der Universit/it Leipzig Die Modiflzierung der Leber6strogenit~t oral wirksamer Ostrogene ist eine attraktive Aufgabe f0r die Entwicklung neuer Ostrogene for die orale Kontrazeption und Hormon-Replacement-Therapie. Fragestellung: Sind die Befunde einer Wirkungsdissoziation zwischen uterotreper und hepatischer Ostrogenit~t von ES bei Nagetieren (Elger W. etal. J. Steroid Biochem. Molec. Biol. 55: 395, 1995) auch bei einer Nichtnager-Tierart, wie z. B. dem Kaninchen, nachvollziehbar? Methode: Ovarektomierte Kaninchen (Weil~e Neuseeltinder) erhielten 7 Tage t~glich p.o. ES im Vergleich zu 17f~-Estradiol (E2) bzw. 17g-Estradiol-valerat (EV) und 17c~-Ethinylestradiol (EE) 0,001 bis 1,0 mg/kg KM. Parameter der uterotropen (3strogenit~t waren Uterusgewicht, Endometriumshistologie und Progesteron-Rezeptorkonzentrationen. Parameter einer LeberOstrogenit~at waren das Verhalten der Serumkonzetitrationen von SHBG und iGF-I. Ergebnisse: ES zeigt schon in der niedrigsten Dosierung von 0,001 mg/kg eine signifikante uterotrope 6strogene Aktivit~t im Vergleich zu EE, EV und E2, was sich in der Zunahme der Uterusgewichte und einer Endometriumsproliferation zeigt. Ein Anstieg der ProgesteronrezeptorKonzentration ist dosisabh~ingig for die gepr0ften Ostrogene nachweisbar, wobei EE> ES _>EV wirksam ist. Im Gegensatz zu EE hatte ES, E2 und EV in h6heren Dosierungen keinen Einflul3 auf IGF-I. ES, E2 und EV stimulierten dosisabh~ngig bei alien Tieren SHBG. Dagegen zeigten in den EE-Versuchsgruppen nur einzelne Tiere einen Einflu~ auf das SHBG. Schlul3folgerung: Ein Unterschied in der Wirkst~rke zwischen genitaler und hepatischer Ostrogenit~t im Vergleich zu EE konnte for ES auch bei Kaninchen nachgewiesen werden.
S 67
VI.AM.04
VI.AM.05
Akute und chronische antiinflammatorische Wirkung und immunmodulatorische Effekte yon 17~-Estradiol
Pituitary adenylate cyclase activating peptide (PACAP) aktiviert verschiedene Signaltransduktionswege und interagiert mit Steroiden und GnRH in Hypophysenzellen
D. Hfibler, R. Brfiuer 1, R. H i r s c h e l m a n n 2, M. Oettel Jenapharm GmbH Jena I n s t i t u t ffir P a t h o l o g i e der Friedrich-SchillerUniversitfit Jena 2 I n s t i t u t ffir P h a r m a k o l o g i e i m F a c h b e r e i c h P h a r m a z i e der M a r t i n - L u t h e r - U n i v e r s i t ~ i t Halle Die antioxidativen Wirkungen der Ostrogene sind bekannt. EpidemioIogische und immunologische Daten belegen, dal~ Ostrogene for die Atiologie und den Verlauf der Rheumatoid-Arthritis eine Rolle spielen kSnnen. 17c~-Estradiol ist das Epimer des nat0rlich vorkommenden 171~Estradiol und zeigt bei Mensch und Tier um Zehnerpotenzen niedrigere genomische Ostrogenit~t. Fragestellung: Unterscheiden sich 17c~- und 171~-Estradiol in ihren antiinflammatorischen und immunmodulatorischen Wirkungen in zwei unterschiedlichen Arthritismodellen,. der Adjuvansarthritis (AA) und der Antigen-induzierten Arthritis (AIA)? Methode:Die AA wurde an Lewis-Ratten durch die Injektion von 0,1 ml Freund'sches Adjuvans subplantar in die linke Hinterpfote induziert und die Schweliung der injizierten Pfote 0ber 22 Tage gemessen, sowie die H~iufigkeit und der Grad der Sekund~rl~sionen und die AkutphaseReaktion bestimmt. Die AIA wurde an Wistarratten nach vorhedger s.c.lmmunisierung mit mBSA durch eine intraarticul~are Injektion von mBSA induziert. Pr0fparameter: Gelenkschwellung, Knorpelhistologie, verzOgerte 0berempfindiichkeit (DHT), Antik0rper (AK) gegen mBSA, Kollagen I und II (CI, CII) und Proteoglykane (PG). Ergebnisse: 17c~-Estradiol zeigte in der AA die gleiche antiinflammatorische Wirkung wie 17~-Estradiol. Im AIA-Modell der Ratte war 17c~Estradiol sogar st~irker wirksam als 17f$- Estradiol, was bei allen Pr0fparametern ersichtlich wurde und war mit der immunmodulatorischen Wirkung von Cyclosporin A in diesem Modell vergleichbar. Schluf~folgerungen: Die antiinflammatorische und immunmodulatorische Wirkungsrichtung von 17c~- Estradiol zeigt, da/~ diese Effekte nicht an die genomische Ostrogenit~t geknOpft sind. Dies k0nnte zu interessanten Indikationen for 17c~-Estradiol bei M~nnern und Frauen fnhren.
O. O r t m a n n , W. A s m u s , K . - D . Schulz, G. E m o n s F r a u e n k l i n i k der Philipps-Universit/it M a r b u r g PACAP hat eine sensitisierende Wirkung auf die GnRH-induzierte LH-Sekretion und wirkt als schwaches Sekretagog in kultivierten Hypophysenzellen. Fragestellung: Es soil gepriift werden, welche second messenger nach PACAP- Stimulation gebildet werden und wie das Peptid in unterschiedlichen Steroidmilieus auf die basale und GnRH-induzierte LH-Sekretion wirkt. Methode: Rattenhypophysenzellkul..turen wurden nach Vorinkubation mit Vehikel (0.2% EtOH, 48 h), Ostradiol (E, 1 nM, 48 h), E und Progesteron (P, 100 nM, 48 h) oder E (1 nM, 48 h) + P (100 riM, 4 h) 3 h mit 100 nM PACAP oder 1 nM GnRH stimuliert. Nach den Stimulationen wurden LH, cAMP und Inositolphosphate (IP) bestimmt. Zus~itzlich wurden Zellkulturen nach den o. a. Steroidinkubationen mit PACAP vorbehandelt und mit GnRH (10 p M - 1 #M) stirnuliert. Ergebnisse: PACAP f~hrte zu einer Steigerung der IP-Produktion um max. 20% und bewirkte eine 50-fache Stimulation der cAMPFormation, die durch die Steroidbehandlungen um 56 + 2% supprimiert wurden. Die Kurzzeitbehandlung mit P fiihrte zu einer weiteren ErhOhung der LH-AusscNJttung, w~ihrend die Langzeitbehandlung mit P supprimierend war. Die PACAPVorbehandlung zeigte eine sensitisierende Wirkung auf die GnRHinduzierte LH-Sekretion mit einer Verschiebung der ED50 von 7.7 nach 2.0 x 10-9 M. Nach allen Steroidbehandlungen hatte PACAP bei niedrigen GnRH-Konzentrationen eine sensitisierende Wirkung, die bei mittleren und hohen Konzentrationen verloren ging. Schluflfolgerung: PACAP hat differentielle steroidabh~.ngige Wirkungen auf die GnRH-induzierte LH-Sekretion, die sich zum Teil durch die unterschiedliche Induktion von Adenylatcyclase und Phospholipase C erkNren lassen. Unterstiitzt dutch die DFGOr52/4.-3
VI.AM.06
V1.AM.07
Hemmung der LDL-Oxidation in vitro and in vivo durch Ùstrogene und orale Kontrazeptiva
Ostrogen erhiiht die Koronardurchblutung fiber NO Freisetzung
I. Wiegratz, B. Hertwig, C. J u n g - H o f f m a n n , H. K u h l Universit/its-Frauenklinik Frankfurt am Main
U. L a n g 1, 2, R . S . Baker 2, W. Kiinzel 1, K . E . C l a r k 2 1 Universitfitsfrauenklinik Giessen 2 U n i v e r s i t y o f C i n c i n n a t i , Dept. o f O b / G y n . , Cincinnati, Ohio
Klinische und tlerexperimentelle Untersuchungen haben gezeigt, dab 0strogene die Akkumulation oxidierter LDL in der Arterlenwand direkt hemmen.
Frageste//ung: In welchem Ausma8 hemmen die verschiedenen C)strogene und (~stmgen-Konjugate die Oxidation der LDL in vitro? F0hrt die Einnahme oraler Kontrazeptiva zu elner verminderten ex vivo Oxidation der LDL? Methode: Naeh Isolation der LDL aus dem Blut von unbehandelten Frauen bzw. vor und nach der Einnahme einer Kombination von 30/~g Ethinylestradiol + 150/Lg Levonorgestrel wurden die LDL (200/~g Protein/ml) mit 10/~M Cu + +~_ bei 37 OC ~iber 5 h inkubiert. Die LDLOxidation wurde durch Messung der entstehenden konjugierten Diene bei 234 nm bestimmt. Die Zunahme der lag phase entspricht der Hemmung der LDL-Oxidation. Ergebnisse: AIs st~,rkste Inhibitoren erwiesen sieh Diethylstilbestrol > Estradiol-17B > Ethinylestradiol > Estdol > Clomiphen. Auch C)strogenkonjugate mit freier 3-OH-Gruppe wie z,B. Estriol-16o~glucuronid inhiblerten die LDL-Oxidation, w~.hrend Estdol-3-sulfat unwirksam war. Bei den meisten Frauen f0hrte die Behandlung mit dem Ovulationshemmer zu einer Zunahme der lag phase. Sch/uBfolgerung: Die Ergebnisse zeigen, dab Ethinylestradiol in vitro und in vivo die LDL-Oxidation hemmt. Dar0ber hinaus k6nnen Ostrogenkonjugate, die unter der oralen Behandlung mit C)strogenen in hohen Konzentrationen zirkulieren, zur Prevention der Atherosklerose beitragen.
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Ostrogenmangel wird mit einer erh0hten Inzidenz kardiovaskul~rer Erkrankungen bei Frauen assoziiert. Postmenopausale Ostrogenmedikation scheint das Risiko konorarer Herzerkankungen bei Frauen zu erniedrigen. Fragestellung: Ist der klinisch beobachtete positive Ostrogeneffekt neben der bekannten metabolischen Wirkung auf Lipidmuster experimentell auch auf eine direkte Wirkung an den Koronargefa13enzur~ckzufOhren? Ist diese Gef~6wirkung wie am Uterus durch NO vermittelt? Methode: Chronisch instrumenfierte nicht-schwangere Schafe wurden mit Perfusionssonden versehen, um Herzfrequenz, Blutdruck, Herzminutenvolumen und die Durchblutung der Arteria coronaria sinistra ruessen zu kOnnen. Fruhestens 8 Tage postoperativ wurde den Tieren 1713Ostradiol als Bolus von 0.1, 1.0 und 10 gg/kg KG an verschiedenen Tagen i.v. appliziert. Zus~.tzlich wurde, ebenfalls nach Ostrogengabe, der NO Synthetase Inhibitor L-NAME (10 mg/kg KG) gegeben. Ergebnisse: Nach Ostrogengabe erhOhte sich die Durchblutung der A. cor. sin. dosisabh~ngig um 1, 20 und 31% w~thrend der koronare Gef'al3widerstand um 6, 15 und 20 % sank. Das Herzminutenvolumen stieg um 0, 15 und 22 %, w~hrend der systemische GefaBwiderstand sich urn 0, 13 und 19 % yerringerte. Die 6strogeninduzierte Erh0hung der koronaren Perfusion konnte durch L-NAME antagonisiert werden. Schluflfolgerung: Akute Ostrogenapplikation verbessert die koronare Durchblutung dutch eine direkte dilatierende Gefal3wirkung, die vermutlich NO vermittelt ist.
VI.AM.08 F r e i s e t z u n g i m m u n r e a k t i v e n h C G kultivierter
V1.AM.09
mononukle~irer Blutzellen schwangerer Frauen: TPA-, c A M P - und IL-Einflufl
Inhaltsstoffe yon Cimicifuga racemosa beeinflussen die in-vitro Steroidsekrefion yon humanen Granulosa-Luteio-Zellen
G. Z i m m e r m a n n , M . L e h m a n n , R . Pfeiffer, H. A l e x a n d e r Universitfits-Frauenklinik Leipzig
H. J a r r y , U . K f i h n , K . Theiling, W. W u t t k e Universit/its-Frauenklinik G6ttingen, Abt. Klin. & Exp. E n d o k r i n o l o g i e
Naeh dem immunendokrinen Konzept yon J.E.BLALOCK k6nnen Hormone an Rezeptoren der ImmunzeUen binden und so die Funktion der mononukle~ren Zellen andem oder wie z. B. Prolaktin yon den Immunzellen selbst synthetisiert, freigesetzt und mittels Rezeptor wieder aufgenommen werden. Fragestellung: Ist das ir-hCG biologisch aktiv, yon molekularer Struktur der Gonadotropine, kann es intrazellul~r oder an der ZeUoberfl~tcheder MNZ spezifisch gebunden und die Freisetzung durch Mediatoren beeinfluflt werden ? Methode: MNZ wurden dutch Dichtegradientenzentrifugation (FicoU-Paque) abgetrennt und mit Mediatoren in 24 Std.Kulturen eingesetzt. Molekulare Eigenschaften mad immunreaktive bzw. biologlsehe HormonaktivitiRen des ir-hCG wurden durch Western Blotting, Total-I~hCG-MEIA-Test und Granulosazell-Test charakterisiert, Gonadotropinbindungen an MNZ flow-cytometrisch am FACScan-Gert~t dargestellt. Ergebnisse: MNZ schwangerer Frauen setzen erheblich mehr ir-hCG frei als fertile Frauen. Es beginnt nach Embryotransfer und erreicht ein Maximum yon 41,2 ± 7,7 mIE/ 10 Mio Zellen im I.Trimenon bei geringerer Freisetzung ftlr Patienten habitueller Abortneigung. TPA und Interleukine erh6hen und cAMP verringert die Freisetzung des~ biologiseh aktiven ir-hCG. Fluoreszenzmarkierte Antik6rper (holo-hCG, holo-LH, alpha-CG) binden spezifisch, nach hCG-Vorinkubation zu noch h6herem Anteil an ir-hCG. Schlu~folgerung: Die Ergebnisse k6nnten auf eine h6here spezifische Bindungsf~higkeit und Intemalisierung des hCG fiir MNZ w&hrend der Schwangerschaft und eine m6gliche parakrine Wirkung der ImmunzeUen hinweisen.
Extrakte aus Cimicifuga racemosa (CR) werden auch zur Behandlung yon ZyklustSrungen verwendet. Bekannte endokrine Wirkstoffe des Extraktes sind lsoflavone, welche auch an den Estrogenrezeptor binden. Die Steroidsekretion yon Lutealzellen kann dutch Estradiol beeinflu6t werden. Fragestellung: KSnnten die klinischen Effekte von CR-Extrakten bei ZyklusstSrungen auf einer direkten ovariellen Wirkung beruhen? Ist die hypothetische Wirkung durch den Estrogenrezeptor vermittelt? Methode: AIs Modell for Lutealzellen wurden Kulturen humaner Granulosa-Lutein-Zellen aus dem IVF-Programm verwendet. Verschiedene Mengen des Trockenr0ckstandes eines kommerziell erh~ltlichen CR-Extraktes wurden in Kulturmedium gelSst und den Kulturen for 6 hr hinzugefegt. Die Progesteron (P)-Konzentrationen in den Kultureberstanden wurden mit einem Radioimmunoassay gemessen. Ergebnisse: CR-Inhaltsstoffe hemmen dosisabh~ngig die P-Sekretion humaner Granulosa-Lutein-Zellen (Mittelwerte ± SEM der PKonzentrationen in ng/ml: Kontrolle 29.8 ± 1.2, CR lmg 8.4 + 0.5, CR 0.ling 17.3 + 0.9, CR 0.01mg 24.1 + 1.8, n= 12 Kulturen). Im MTT-Test war keine cytotoxische Wirkung zu beobachten. Tamoxifen (TAM) ist selbst ohne Wirkung auf die P-Sekretion, hebt aber partiell die Wirkung des C~-Extraktes auf (Mittelwerte + SEM in ng/ml Kontrolle 24.7 + 1.8, CR lmg 7.2 ± 0.9, CR ling + TAM 100 IJM 14.7 ± 1.2). Schlut3folgerung: Erstmals kann fQr Inhaltsstoffe von CR eine direkte, Estrogenrezeptor-vermittelte Wirkung an humanen Granulosa-LuteinZellen nachgewiesen werden. Der positive klinische Effekt von CR bei Zyklussterungen kSnnte damit, zumindest teilweise, durch eine ovarielle Wirkung erkl~rt werden. Indirekt k~nnte so CR auch die R0ckkopplung auf den Hypothalamus und die Hypophyse modulieren.
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P1.AM Experimentelle Endokrinologie
P1.AM.01 Die Wirkung yon Ostradioimetaboliten auf die in vitro Oxidation yon LDL A . O . Miick, H. Seeger, T.H. Lippert Sektion Klin. Pharm., U n i v . - F r a u e n k l i n i k Tiibingen Oxidiertes LDL spielt aufgund seiner toxisehen Wirkung auf die GefiiBwand eine wiehtige Rolle in der Pathogenese der Arteriosklerose. K0rzlieh kormte gezeigt werden, dab 17B-Ostradiol (E2) eine hemmende Wirkung auf die Oxidation yon LDL besitzt. Fragestellung: Sind die Haupt6stradiolmetabolite 2-Hydroxy6stron (2-OHE1), 2-Methoxy6stron (2-MeOE1) und 16c¢-HydroxyOstron (16¢t-OHE1) ebenfalls in der Lage die Oxidation von LDL zu hemmen ? Methode: Die Oxidation von LDL, ausgel6st dureh 10 ~tM CuCI2 wurde spelctrometrisch bei g234 nm erfaBt. Mit Messungen der lag time bis zum Eintritt der Oxidation im Vergleieh mit testsubstanzfreien Kontrollen lieB rich der antioxidative Effekt naehweisen. Die E2-Metabolite und E2 wurden in den Konz. 0,5, 1 und 5 ~tM getestet. Ergebnisse: E2 und 16c¢-OHE1 zeigten keine Wirkung bei 0,5 ~M und ahnliehe Hemmungen bei 1 und 5 ~tM: FOr E2 26,1 -~ 4,3 rain bzw. 70,0 + 6,7 min und for 16c(-OHE1 27,3 ± 4,9 min bzw. 61,3 ± 8,9 rain. 2-OHE1 und 2-MeOE1 zeigten Hemmung bei 0,5 ~tM: 58,5 ± 3,9 min bzw. 52,4 ± 4,0 min, bei 1 laM 125,9 :~ 5,7 min bzw. 97,0 ± 5,7 rain und bei 5 ~M Oberstieg die Hemmwirkung die 300 rain Beobachtungszeit. SehluBfolgerung: Die E2-Metabolite 2-OHE1 und 2-MeOE1 besitzen eine h6here antioxidative Wirkung auf LDL als E2. Sie sind daher m6glieherweise am kardioprotektiven Ostrogeneffekt mal3geblieh mitbeteiligt.
P1.AM.02 Ultraschall-Osteodensitometrie (QUS) in der Gyn/ikologie. M6glichkeiten und Grenzen einer neuen Mcthode P. Hadji, H . G . Bohnet Gcmeinschaftspraxis Bohnct, K n u t h und Secler; Hamburg In dieser Studie fiber die Zuverl~sigkeit und Reproduzierbarkeit der QUS wurde der Grad der Ostrogenversorgung mit den Ergebnissen der QUS unter Einbeziehung einer detuillierten Anamneseerhebung korreliert. Material und Methode: Bei 494 P. wurden Messungen am Caleaneus mit dem "Achilles"-Ger/R der Fa. LUNAR durchgel~hrt. Erfa~t wurden Speed O f Sound (SOS) und Broadband Ultrasound ARenuation (BUA), zus~ttzlich wurden FSH und E2 bestimmt. Ergebnisse: Die Messungen am Caleaneus bds. (200 P.) ergaben einen Korrelationskoeffizienten yon r = 0,93. Bei 31 P. erfolgto naeh 6-12 Wochen eine Wiederholungsmessung ohne signifikante Unterschiede. 75 P. batten eine osteoporoserd. Fraktur erlitton, bei 37 P. war eine Osteoporose per DXA oder QCT diagnostiziert worden. n EZ0pgtml) FSH(IU/L) 8OS(m/i) BUA( ~ ) mUOstmperele 37 59 47 1508"** 108"** ohneOlteoperose 457 55 4O 1529"** 114"** mltFl~aur oha©Fraldur
75 419
45* 59*
52** 38**
1516"* 1530"*
111" 114"
perimeno~aesaleP. 203 75*** 22*** 1535.** 116" pezlmenepausal¢P. 291 42*** 55"** 1522"** 113" (t-Test,zweiseifig,~bhfin~g: * p<0.0-5;**p<0,01; ***p<0.001) Sehlullfol[erunE Unsere Effahrungen mit der QUS bestutigen die gute Korrelatioh mit der DXAund QCT-Methodo bezuglich der Frakturvorhersage. Zusatzlieh zeigten rich bei den naeh Menopausenstutus diff. Ergebnissen signifikante Untersehiede bei SOS, BUA, FSH und E2. Unsere Ergebnisse lassen den Schlu/~ zu, dag ein E2-Spiegel yon < 60 pg/ml, erhoben am Vonnittag nach abondlieher Substitution, ~ir einen E2-Mangol sprieht. Mit dor QUS stuht ein neues Sereening-Veffahren far peri-/postmenopausale Pat. zur Verfagung, welches erstmalig eine wirkungsvolle Prgvention der Osteoporose mfiglich erseheinen l~l~t.
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P1.AM.03 EinfluB der Scav6strogene auf den Calcium-Influx in menschlichen glatten Gefiil~muskelzellen T.H. L i p p e r t l, H. Seegcr l, A . O . Mfick l, M. Oettcl 2 1 Scktion Klin. Pharm., U n i v . - F r a u e n k l i n i k Ttibingen 2 Bcreich F o r s c h u n g und Entwicklung, J e n a p h a r m G m b H , Jcna Die Scav6strogene shad synthetisehe Derivate des 17ot-Ostradiols, die sich vor allem dureh eine starke antioxidative Wirkung auszeiehnen. Von dem natOdiehen Ostrogen 17B-Ostradiol(E2) ist bekarmt, dab es neben einer antioxidativen aueh eine ealeium-antagonistisehe Wirkung im Gefaf3systembesitzt. Fragestellung: Verfugen die Seav6strogene J 861 (8-Dehydro-14c(, 15c~-methylen-17ec-0stradiol)und J 811 (8-Dehydro-17o~-0stradiol) ebenfalls fiber eine ealeium-antagonistisehe Wirkung ? Methode: In Zellkulturen mensehlicher glarer Muskelzellen aus der Aorta wurden testsubstanzbedingte Ver'anderungen des CaleiumEinstromes naeh Zusatz yon radioaktiv markiertem Calcium gemessen. E2 und die SeavOstrogene wurden in den Konzentrationen 10-9-10-6M getestet und mit einem Kontrollwert, der als 100% gesetzt wurde, vergliehen. Ergebnisse: E2 reduzierte den Calcium-Influx gegen~ber dem Kontrollwert in der Konzentration 10-6 Mum 21,0 ± 10,6 %, J 861 und J 811 in der Konzentration 10-6 Mum 46,7 ± 7,1% bzw. 33,2 a: 7,8 %. Sehlul3folgerung: Beide Seav0strogene zeigten signifikant st~irkere ealeium-antagonistische Wirkungen als E2. Die Kombination von antioxidativer und ealeium-antagonistiseher Wirkung der Scav6strogene lhf3t diese Substanzen als sehr geeignet for Prophylaxe und Therapie von Gefal3erkrankungenerseheinen.
P1.AM.04
Effekte der Hormonsubstitutionstherapie auf die KarotisAtherosklerose bei postmenopausalen Frauen T h . R 6 m e r , B. G r i e w i n g , A . G i i n t h e r F r a u e n k l i n i k , N e u r o l o g . K1. E r n s t - M o r i t z - A r n d t Universit~it Greifswald Die m6glichen Beziehungen zwischen postmenopausaler Hormonsubstitutionstherapie (HRT) und Schlaganfallrisiko wurde bisher in zahlreichen epidemiologischen Studien untersucht. Fragestellung: In einer Pilotstudie sollte tier quantitative Effekt der HRT auf die Karotis-Atherosklerose, die mittels n i c h t invasiven Ultraschallmethoden gemessen wurde, untersucht werden. Methode: Wir untersuchten 40 postmenopausale Frauen (Durchschnittsalter 55,3 _+6,2 Jahre), die (iber mindestens 4 Jahre mit Oestrogenen allein oder in Kombination mit Gestagenen substituiert wurden. AIs Kontrollen wurden 40 Patienten ohne HRT untersucht, die entsprechend Alter, Hypertonus und anderer Risikofaktoren vergleichbar waren. Alle Patienten wurden untersucht durch einen Doppler-Ultraschall und eine B-Mode-Sonographie. Die Intima-Media-Dicke (IMT) wurde gemessen. Ergebnisse: Die HRT-Gruppe hatte eine signifikant geringere Inzidenz von Karotis-Stenosen (19%) als die KontrolI-Gruppe (54%, p<0.01) Die mittlere IMT for die HRT-Patienten war 0,47 mm in der Arteria carotis communis und 0,43 mm in der Arteria carotis interna. In der KontrollGruppe betrugen diese Werte 0,58 mm und 0,53 ram. Die GesamtCholesterol- und erh~hten HDL-Cholesterol-Werte korrelierten umgekehrt zum Auftreten der Atherosklerose bei den HRT-Patienten. Schlul3folgerung: Unsere Daten zeigen, daft, Patienten die eine Hormonsubstitutionstherapie erhalten, seltener und eine weniger ausgeprtigte Karotis-Atherosklerose entwickeln. Dieser Effekt ist m5glicherweise dutch die Wirkung der Hormone auf die Lipoproteine und direkt am Gef~13zur(JckzufiJhren.
P1.AM.06
P1.AM.05 Osteoporose-Diagnostik mittels Ultraschall-Osteodensitom e t r i e - als R o u t i n e e i n s a t z m 6 g l i c h ? M . W . B e c k m a n n , D . J a p , T. M o h r m a n n , G . C r o m b a c h Universit/it s-Frauenklinik Dfisseldorf Osteoporose ist die Systemerkrankung des Skeletts, die durch eine Verminderung der Knochensubstanzmenge und eine Verschlechterung der Architektur des Knochengewebes mit erh~)htem Frakturrisiko charakterisiert ist. Fragestellung: Die Osteoporose-Diagnostik stfitzt sich derzeit auf Labor- [alk. Phosphatase (AP), Osteokalzin (OK); Desoxypyridinolin (DOP)] sowie RSntgendiagnostik [Dual energy X-ray Absorptiometry (DXA)]. Die UltraschalI-Osteodensitometrie (Lunar AchillesTM)des Os calcaneus wurde getestet. Methode: Gemessen wurde die Schallgeschwindigkeit und die frequenzabh&ngige D&mpfung des Schallsignals, um hieraus die Knochensteifigkeit zu berechnet. Verglichen wurde der Steifigkeitswert (1) mit einer gesunden Referenzgruppe und (2) mit dem einer ge schlechts-/altersentsprechenden Vergleichsgruppe. Laborparameter waren Hormone (E2, Pg, FSH, LH, DHEAS, T), AP, OK und DOP. Ergebnisse: 438 Personen [92 Probanden (42 weiblich, 50 m&nnlich); 346 Patienten/innen (101 pr&-, 173 postmenopausal; 72 mfnnlich)] wurden gemessen. Bei 40 Patienten/innen mit bekannter Osteoporose stimmten die Ergebnisse in 78% mit der DXA-Analyse 0berein. 16% der Probanden hatten bei unauff&lliger Anamnese pathologische UINaschallmeSwerte. Patientinnen mit Hormonersatztherapie (HRT) hatten signifikant bessere US-MeBwerte als die ohne HRT. SchluOfolgerung: Die UltraschalI-Osteodensitometde des Os calcaneus erwies sich als technisch einfach durchf0hrbar sowie wenig belastend und nicht zeitaufwendig. Die hohe 0bereinstimmung der MeSergebnisse zwischen DXA und UltraschalI-Osteodensitometrie 1&13tden Routineeinsatz der Ultraschalldiagnostik m6glich erscheinen.
P1.AM.07
Das endokrinpharmakologische Profil von 17r,-Estradioi
Das Milzgewicht in der pr~iimplantativen P h a s e
J. S c h r 6 d e r , M . O e t t e l , W. R 6 m e r , L. S o b e k Jenapharm GmbH, Jena
bei s u p e r o v u l i e r t e n M i i u s e n W. W e b e r , H . A l e x a n d e r Universit/its-Frauenklinik Leipzig
17a-Estradiol (17c~) ist das Epimer des nat0rlichen 17r~-Estradiols (17r~) und bisher wenig pr~klinisch und klinisch charakterisiert. Fragestellung: Durch welche endokrinpharmakologischenBesonderheiten unterscheiden sich 17c~-und 1713-Estradiol? Methoden: Die genomische Estrogenit~t von 17cc und 1713wurde in vitro mittels MCF-7/2A-Zellen (stabil mit EREwtcLUC transfiziert) und in vivo durch Bestimmung der uterotropen Estrogenit~t am Kaninchen verglichen. AIs Beispiel far nicht-genomische Estrogenwirkungen wurden folgende antioxidative Eigenschaften yon 17~ und 1713 bestimmt: Hemmung tier Lipidperoxidation in synaptosomalen Membranen, Hemmung der Aufnahme yon oxidierten LDL durch Makrophagen und VerzSgerung der LDL-CholesteroI-Oxidation ex vivo an Kaninchen und an M~annern. Es wurden 6 M~nner im Alter yon aber 50 Jahren aber 3 Wochen mit t~glich 2 mg 17c~ behandelt und dabei die Wirkung auf die LDL-Oxidation gemessen sowie verschiedene Serumparameterbestimmt. Ergebnisse: Bezogen auf die genomische Estrogenit~t ist 17c~mindestens um den Faktor 10 schw~cher wirksam als 1713.Bei den nicht-genomischen Wirkungen sind keine UnterscNede zwischen 17c~und 1713 nachweisbar. W~hrend einerseits die orale Applikation von 17c~ an M~nner die LagPhase der Cu2+-induzierten LDL-Oxidation ebenso verl~ngert wie 1713bei Frauen, ist andererseits nach 3 Wochen kein Einflu13 auf die Serumkonzentrationen yon 17g-Estradiol, Estron, Testosteron, SHBG, CBG, Prolaktin und Lipoprotein (a) zu sehen. Schlul3folgerungen: Die gezielte Nutzung von nicht-genomischen Estrogenwirkungen er(Jffnet for 17(x-Estradiol interessante EinsatzmOglichkeiten im Rahmen der Hormonsubstitution bei postmenopausalen Frauen und ~lteren M~nnern.
Implantationsf"ahigeEmbryonendes Menschen und untersuchter S~.ugerproduzieren den Plgttehon-AktivierendenFaktor (PAF). Dieser PAF induziert eine, bei einigen S~ugetiemrtennachgewiesene,milde frfthschwangerschaRsassoziierteThrombozytopenie. Fragestdlung: Spiegelt sich die dutch den embryonalenPAF bedingte milde fr~sehwangerschaftsassoziierteThrombozytopenie in einer Vergndenmg des Milzgewichtes wieder? Ist die Milz in den Proze8 der fnTthunSchwangerschaftserkennung einbezogen? Methode: 104 M~usedes StammesAJ-Basel wurden einer Superovulationsbehandlung unterzogen trodverpaart. Zwei Tage sp~ter wurde das Ovidukt durchspfilt. Die Anzahl der pfftimplantativenEmbryonenund das Milzgewicht wurden ermittelt. Ergebnisse: 76 yon 104 Tieren wurden schwunger wad batten durchsehnittlich 7 pr~implantative Embryonen (3-10). Sehwangere M~use haben mit 0,183 g (0,151 0,220) eine schwerere Milz als nicht-schwangere M~use mit 0,153 g (0,130 0,175, p < 0,01). Die Anzahl der gewonnenen Embryonen korreliert positiv mit dem Milzgewicht (r,= 0,2640, p < 0,001). SchluBfolgerung: Die Milz seheint eine Rolle bei der frfihen Erkennung implantationsf'ahiger Embryonen und der Umstellung des weiblichun Organismus auf die Sehwangersehaft zu spielen.
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P1.AM.08 Diurnale Rhythmik des 17-Hydroxyprogesteron (17-OHP) im Speiehel gesunder Frauen zur Beurteilung der Ovarialfunktion C. Krfiger, P.H. Heidemann ~, H.G. D6rr Universit/it-Kinderklinik Erlangen-Niirnberg 1 I. Kinderklinik Augsburg
P1.AM.09 Pr/ioperative Behandlung des uterus myomatosus mit einer Depotpriiparation des GnRH-Antagonisten Cetrorelix (SB-75) - erste Ergebnisse R. Felberbaum, H. Riethmiiller-Winzen, U. Germer, K. Diedrich Klinik fiir Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Medizinischen Universit/it zu Lfibeck
Die Bestimmung von 17-OHP-Tagesprofiten im Speicbel wurde bisher besonders zur Beurteilung der Glukokortikoidtherapie bei Kindem mit Adrenogenitalem Syndrom (AGS) angewendet. In der C . ~ o l o g i e liegen einzelne Daten bei Frauen mit Hirsutismus und meht-klassischem AGS vor. Fragestellung: Wit untersuehten den Stellenwert der 17-OHP-Speicheltagesprofile zur Beurteilung der Ovarialftmktion gesunder Frauen. Methode: Bei 8 Franen mit normalem Zyklus (Follikelphase (F): 8; Lutealphase (L): 6) und (zum Vergleich) 8 Mgnnem wurde die diumale 17-OHPRhythmik im Speichel gemessen. Die Messungen wurden mit einem 125-1RIA (RSL, Carson, Kalifomien) durchgefiihrt. Ergebnisse (pg/ml; x.+.+SD): Bei allen Probanden zeigte sieh eine diumale Rhythmik mit Maxima am Morgen und Minima am Abend. Frauen in der Lutealphase hatten doppelt so hohe Werte fiber den gesamten Tag ",,viein der Follikelphase. Uhrzeit 07.00 13.00 21.00 23.00 07.00 (Tag 2) Frauen (15') 45,1+15,1 32,1:t:8,1 21,0-+6,3 20,5_+5,2 45,9-5:12,2 Frauen (L) 96,5+24,8 67,4_+18,4 55,8_+18,1 70,9-+23,7 96,4+30,9 M~nner 56,4_+21,1 32,2+10,7 23,4_+4,6 23,85:7,6 67,8_+25,4 Schluflfolgerung: Da 17-OHP nach der Puberta't zum gr613ten Teil im Ovar gebildet wird, stud die deutlich erhbhten 17-OI'-lP-Konzentrationen in der Lutealphase auf ein fi.mkfionell aktives Corpus luteum zuriiekzttffihren. Unsere Daten k6nnen zur Beurteilung eines Zyklus, z B bei FertiliNtsdiagnostik, and gleichzeitig zur Diagnostik bei V.a. ein (niehtldassisches) AGS (17-OHPfi'~') dienen. Aufgrund der einfaehen, beliebig wiederholbaren Methode bieten sich longitudinale Untersuehungen fiber mehrere Zyklen und em Screening an.
PI.AM.10 Die Ermittlung der KiJrperzusammensetzung mittels Infrarot-Reflexionsmethode im mediziniseh-klinisehen Bereieh als Hinweis auf Hormonst/Jrungen Y. Demirci, B. Monga, I. Gerhard Universitfits-Frauenklinik Heidelberg Ein Grol~teil der adipOsen Frauen weist Hormonst0rungen auf, die nicht unbedingt mit dem Body-MaIMndex (BMI) und der Waist-to-Hip-Ratio (WHR) korrelieren miissen. FragesteUung: Kann die Bestimmung der KOrperzusammensetzung (Ermittlung des subkutanen' Fettgehaltes) mit dem Futrex 5000A-Gerltt Hinweise auf Hormonstfrungen im Zusammenbang mit Adipositas erbringen und dadurch Kosten sparen? . Methode: In der Endokrinologischen Ableilung der Universit~its-Frauen- Klinik Heidelberg wurde bei 200 Patientinnen mit der lnfrarot-Reflexions-Methode (FUTREX 5000A-Ger~lt) die KOrperzusammenselzung ermlltelt. Die gemessenen Werte wurden nach den festgelegten Referenztabellen der Metropolitan Life Insurance bewertet ( Skala der Fettmel]werle: Exzellent-GutMitteI-Schlecht). Die Patientinnen waren zwischen 14-53 Jahren alt, ihr KOrpergewicht lag zwisehen 48 -160 kg. Nach den Tabellen der Metropolitan Life Insurance wurde das Kollektiv in Gruppen nach Kfrperbau in Klein - Mitlel - Krltftlg eingeteilt some tmch dem BMI und der WHR. Zus/ltzlich wurden die Patlentinnen Hormontests unterzogen (FollikeI-ACTH-OGT-TEST) sowie die Lutealhormone bestimmt. Bei Sterilen wurde die Schwangersehaftsrate beobachtet. Ergebnisse; Die Mefiergebnisse korrelierten nicht mit dem Grad der Adipositas. Auch gab es keine Korrelation zum BMI, zur WHR sowie zu Hormonst6nmgen und der Fertilitgtt. Schlu~folgerung: Das Ger~it mag im Fitneg- und Sportbereich seine Relevanz haben; auf medizinisch-klinisehem Gebiet kann eS aufgrund der oben atffgell}hrten Ergebnisse keine venvertbare Aussage liefern.
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Myomata uteri sind die h/iufigsten Genitaltumoreu der geschlechtsreifen Frau. Zur Verkleinenmg der Myomala and zur Erleichterang ihrer operativen Therapie hat sich die pr~ioperative Behandlung mit einem GnRH-Aganisten fiir drei bis sechs Monate weitestgehend etabliert, Allerdings mug der dabei auflretende initiale ,,flare ulyEffekr' als therapeufisch nicht erwtinscht bezeichnet werden. Mit dem Cetrorelix-Pamoat-Depot (ASTA-Medica AG/Frankfurt am Main) stem erstmals ein diesen Effekt vermeidendes Pr~iparat mit Langzeitwirkung zur Verftigung. Fragestellung: Ist durch die Behandlang rait der Depotpraparation des GnRHAntagonisten Cetrorelix tiber sieben bis acht Wochen eine ausreichende Suppression der Sexualsteroide and eine klinisch relevante Verkleinerung der myomata uteri zu erreichen? Methode: In einer offenen randemisierten Phase II-Studie erhalten Patientinnen mit durch NMR gesichertem uterus myomatosus 60rag Depot-Cetrurelix i.m. am 2.Zyklustag appliziert. Wfchenflich erfolgen Blutenmahmen zur Bestimmung der Sexualsteroide and der Gonadotropine, sowie eine transvaginale Sonographie zur Volumenbestimmtmg der myomata. In Abtfftngigkeit yon der Suppression der Sexualsteroide (Ostrudiol<5Opg/ml) erfolgt die zweite Gabe naeh 21 oder 28 Tagen. Die zweite Dosis betragt entsprechend der llandomisienmg 30mg oder 60 rag. Innerhalb yon drei Wochen nach einer abschliel~nden NMR-KontroUe effolgt die geplante Operation. Ergebnisse: Bisher wurden 10 Patientinnen entspreehend dem beschriebenen ProtokoU behandelt. 2 adipOse Patientinnen wiesen keine ausreichende Suppression der Sexualsteroide auf. In den anderen Fallen konnte eine Verfiagerung des Uterusvolumens his zu 50% erzielt werden. Bezogen auf die einzelnen Myomata betrug die Verkleinerungsrate durchschnittlich 42%. Schluflfolgerungen: Cetrorelix-Pamoat-Depot ist in der Lage, eilae l~ingerfristige Suppression der Sexualsteroidproduktion unter Vermeidung eines jeglichen ,,flare up-Effektes" zu erzielen. Eine Suppression tiber mindestens sieben Wochen flgart dabei zu einer Verringerung des Uterusausgangsvolumens yon bis zu 50%.
PI.AM.II Eicosanoidproduktion in menschlichen Fortpflanzungsorganen W. Sch/ifer, K. Werner, N. Stratz, H.P. Zahradnik Universit/its-Frauenklinik Freiburg Eicesanoide spielen eine SchlOsselrolle bei der autokrinen und parakrinen Regulation yon wichtigeu Fortpflanztmgsfunktionen (z.B. Wehent~tigkeit, Endometriurnsfunktion,Ovarialfunktion). StOrungenim Eicosanoidsystem sind an den Pathomechanismen zahlreicher geburtshilflicher und gyn~kologischer Erkrankungen (z.B. Frahgeburtlichkeit, Gestose, ZyklusstOrangen,Endometriose) beteiligt. Fragestellung:Zu welchenbiologisch aktiven Eicosanoiden wird Arachidonsfiure (AA) in menschlichen Fortpflmazungsorganenmetabolisiert? Methode: In Radiotracer-Experifnenten wurde der Metabolismus von [3HI-AAin KurT~eitgewebekulturen oder Prim~zellkulturen von Plazenta, Dezidua, Myometrium und Endometrium untersucbt. Die gebildeten Eicosanoide wurden durch Hochleistmlgsflassigkeitschromatographie (HPLC) mit Radioaktivit~itsdetektion analysiert. Einige Cytochrom P450-Metabolite der AA wurden durch Gaschromatographie/Mnssenspektrometrie (GC/MS) identifiziert. Ergebnisse: Die untersuchten Gewebe zeiglen eharakteristische EicosanoidProduktionsmuster (Plazenta: AA-Epoxide und 12-HETE; Dezidua: 12-HETE und AA-Epoxide;Myomettiumam Geburtstennin: Prostacyclin, Prostaglandin Ea, AA-Epexide, 12-HETE; Endometrium: Prostaglandin F_,, und AA-Epoxide). In Plazenta und Dezidua konnte mit empfindlichen Enzymimmtmoassays auch die Bildung yon geringen Mengen an Prostaglandinen nachgewiesen werden. Schhtflfolgerung: In Geweben trod Zellen aus mensehlichen Fortpflanzungsorganen werden neben Prostaglandinen aueh O'oge Mengen yon Lipoxygenase- und Cytocbxom P450-Metaboliten der AA gebildet. Diese Eicosanoide sollten hinsiehtlich ihrer biologischen Wirkungen und ihrcr klinischen Bedeutung intensiver erforscht werden.
P1,AM.12 Unterschiedliche Prolactinspiegel im Serum einer Sterilitiitspatientin mit sechs immunometrischen Methoden J. S. E. Dericks-Tan, H.-G. Siedentopf, H.-D. Taubert Universit/itsfrauenklinik Frankfurt am Main Die Messung des Serum-Prolactin (PRL) bei einer Sterilitatspatientin mit sechs verschiedenen Methoden ergab vNlig tmterschiedliche Werte. Fragestellung: Handelt es sich um eine Variante im Spektrum der PRL-Isohormone? Wie korrelieren die mit verschiedenen Methoden ermittelten PRL-Wc;tc bei anderen Patientirmen (Prolaktinom, Schwangerschall)? Methode: Das Serum dieser Patientin und einer Patientin mit Prolaktinom sowie einer schwangere Patientin wurden mit Gelfiltration fiber Superdex 75 und Bestimmung der PRL-Aktivit~ten mit sechs immunometrischen Methoden in den Fraktionen untersucht. Ferner wurde die Korrelation der PRL-Aktivitgt zwischen den sechs immunometrischen Methoden im Serum von 92 anderer Frauen ermittelt. Ergebnisse:Die PRL-Aktivit~it im Serum der Sterilitfitspatientin unterschied sich bei den verschiedenen Methoden (Tab. 1), nieht aber bei den 92 anderen Frauen. Schluflfolgerung:Die Unterschiede der PRL-Aktivitfit der Sterilitatspatientin beruht auf dem hohen Anteil yon ultra-big PRL Tabelle 1: PRL-Konzentration im Serum einer Sterilit~tsp~tientin (mlU/l) Datum Delfia AIA-600 Opus Stratus Immutite Quartus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
18.1.95 20.1.95 23.1.95 25.1.95 15.5.95 20.5.95 27.9.95 01.9.95
209 264 341 45 513 828 460
1070 1153 1390 422 1350 1290 1330 1436
1513 1355 1772 433 1537 1960 1730
256 358 449 82
5510 4660 6800 4860 5250 4770
2272 2728 1787
593 689 566
Normbereich: < 600 mIU/l
S 73
V2.EH
V2.EH.01
Ovarialkarzinom
T. R e i m e r , B. G e r b e r , A. K r a u s e , K . L i i t t i c h , Universit/it s-Frauenklinik Rostock
Molekularbiologische Untersuchungen an Punktaten von ,,simplen" Ovarialzysten
Fragestellung: Eine sichere Diagnose von O v a r i a l zysten auf Grund k l i n i s c h e r , sonographischer und z y t o l o g i s c h e r Befunde i s t d e r z e i t n i c h t m6glich. Es war zu pr6fen, ob f u n k t i o n e l l e Zysten von echten Blastomen m i t t e l s Parametern in der Zystenr f l Q s s i g k e i t abzugrenzen sind. Methode: Erstmals gelang es, DNA aus 80 % von 172 Zystenpunktaten zu e x t r a h i e r e n . Die Wachstumsfaktoren EGF-R und c-erbB-2 wurden mit der d i f f e r e n t i e l l e n PCR s e m i q u a n t i t a t i v bestimmt. Mutationen am Proto-Onkogen c-fms wurden m i t t e l s a l l e l s p e z i f i s c h e r R e s t r i k t i o n s a n a l y s e nachgewiesen. Ergebnisse: EGF-R z e i g t e bei 33 % a l l e r Blastome eine G e n a m p l i f i k a t i o n . Diese war mit p < .005 gegenaber f u n k t i o n e l l e n Zysten (11%) s i g n i f i k a n t h~ufiger. Erh6hte c-erbB-2-Amplifikationsraten waren nur v e r e i n z e l t zu beobachten (p = .88). Eine Abweichung vom c-fms-Wildtyp konnte bei 5 der 67 Blastome (7.5 %) nachgewiesen werden. SchluBfolgerungen: DNA-Analysen in Ovarialzysten z e i g t e n , dag EGF-R ein Mitogen und P r o l i f e r a t i o n s mam~er f f i r das autonome Wachstum bei O v a r i a l blastomen i s t . Eine A m p l i f i k a t i o n vom EGF-R-Gen kann a ls Fr~hverfinderung i n der Tumorentstehung gewertet werden. Weitere Untersuchungen unter Einbeziehung von Karzinomen s o l l e n kl~ren, ob das Codon 301 des c-fms-Gens vermehrt a n f f i l l i g f a r Mutationen bei Ovarialtumoren i s t .
V2.EH.02
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Keratin 18-Expression in Borderline-Karzinomen des Ovars und in Ovarialkarzinomen unterschiedlicher FIGO-Stadien
C-erbB-2 m R N A Expression, Glutathion, Glutathion-STransferasen ~ nnd n und Aldehyddehydrogenaseaktivit~it in Relation zum Therapieerfolg beim Ovarialkarzinom
W. P r i t z e , G . G o l z , A . E b e r t , G . S c h a l l e r Frauenklinik des Klinikums Benjamin Franklin der FU Berlin
B. T a n n e r , J. G . H e n g s t l e r 1, W. W e i k e l , P. G . K n a p s t e i n Universit/it s-Frauenklinik und 1 I n s t i t u t ffir T o x i k o l o g i e , M a i n z
Keratin 18 ist ein Intermedi~rfilamentprotein und wird in einfachen Epithelien im Differenzierungskompartiment exprimiert, deshalb sollte im Rahmen der malignen Transformation ein Expressionsverlust zu erwarten sein. Fragestellung: Weisen Borderlinekarzinome des Ovars, die zu einer echten Metastasierung nicht f~ihig sind, ein anderes Expressionsverhalten von Keratin 18 als Ovarialkarzinome auf? Gibt es zwischen den Tumoren unterschiedlicher FIGO-Stadien Unterschiede beim Nachweis von Keratin 18? Methode: 0ber einen Beobachtungszeitraum von 6 postoperativen Jahren wurden die Ovarialkarzinome von 62 Patientinnen und die Borderlinekarzinome yon 19 Patientinnen hinsichtlich ihrer Keratin18-Expression retrospektiv untersueht. Keratin 18 wurde mit Hilfe eines monoklonalen AK und der APAAP-Methode am Paraffinsehnitt nachgewiesen. Die semiquantitative Auswertung erfolgte mit Hilfe eines immunreaktiven Scores. Ergebnisse: 21% aller Ovarialkarzinome zeigten eine Expression von K18. Tumoren der FIGO-Stadien I und II exprimierten deutlich h~iufiger K18 (33% un.d. 27%) als die der FIGO-Stadien III und IV (16% und 12,5%). Die Uberlebensrate der Patientinnen der einzelnen Tumorstadien entsprach den Literaturangaben. Bei den Borderlinekarzinomen waren 79% K18-positiv. Alle Borderlinekarzinompatientinnen haben ihrer Erkrankung bislang tiberlebt. Schh~olgerung: Der Prozef5 der M a l i g n i s i e r u n g geht bei Ovarialtumoren mit einem Expressionsverlust yon K 18 einher. Primtir nicht metastasierende Ovarialtumoren weisen hohe Nachweislevel von K18 auf. Die Expression yon K18 scheint somit ein wesentliches Metastasierungshemmnis darzustellen.
Ausder Literatoristbekmmt,d~ Glutathita (GSH),Glutathion-S-Transferasenet madn (GSTc~und ~) tad Aldehyddehydrogenasen(ADH)eineResistenzgegentlberCyclophosphamidtad Carboplatinverursachenk6nnen. M6glicherweisewirdaber auehdurchdie Expressiondes c-erbB-2tiberden MechanismuseinerKoamplifl
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V2.EH.04 Verlust yon 18q und Amplifikation von 3q und 8 q Material sind h~iufige Befunde bei fortgesehrittenen Ovarialkarzinomen M. Kiechle, W. Schempp, J. Pfisterer, N. Arnold Universit/its-Frauenklinik Freiburg Fragestellung und Methode: Mit Hilfe der neu entwickelten Technik der comparativen genomischen Hybridisierung (CGH) k6nnen genetische Imbalancen kartlert werden, ohne daft, klassische Karyotypisierungen durchgef0hrt werden m0ssen. Der Vorteil dieser Methode besteht darin, dal~ lediglich DNA zur VerfOgung stehen mul~ und aufwendige Zellkultivierungs- und Bandierungstechniken, wie sic fQr eine Chromosomenanalyse ben6tigt werclen, entfallen. Ergebnisse: Wit haben DNA-Proben von 47 malignen (FIGO Ill/IV) und zwei LMP Ovarialtumoren mit der neuen CGH Technik untersucht. Dabei fanden sich folgende h~iufige genetische Ver~inderungen: 0berrepr~isentation von 8q (53%), 3q (51%), 2Oq (43%), l p (32%), 19q (30%), l q (28%), 12p (28%), 6p (21%) und 2q (19%). Die kleinsten gemeinsamen amplifizierten Regionen wurden als 3q26-qter, 8q23-qter, 1 p35-pter, 12pl 2 und 6p2122 identifiziert. Verluste von genetischem Material wurden in den Bereichen 18q (23%), 16q (17%) 13Cl (17%) und Chromosom 4 (23%) festgestellt. Die unterrepr~sentierten Regionen kartierten in den Bereichen 18q22-qter 13q21 ,und 16q23-qter. Dar0berhinaus wurde in 19% der Ftille ein Verlust des X Chromosoms gefunden, was mit zunehmendem Alter der Patientinnen korreliert war. Die Amplifikationen von 8q und 12p wurden mit Hilfe der Interphase Fluoreszenz in situ Hybridisierung (FISH) und differentiellen PCR best§tigt. Schlul~folgerung: Unsere Untersuchungen zeigen, da~ fortgeschrittene Ovarialkarzinome sl0ezifische genetische Alterationen zeigen. Es ist zu vermuten, dal~ insbesondere in den Bereichen 8q, 3q und 18q Gene Iokalisiert sind, die an der Tumorprogression beteiligt sind. Es werden weitere molekularzytogenetische Methoden, wie z.B. Interphase FISH mit Cosmidklonen und differentielle PCR, eingesetzt werden, um die betroffenen Regionen welter einzugrenzen mit dem Ziel die Targetgene zu identifizieren.
V2.EH.06 Polymorphismen im p53-Gen und erh6htes Risiko fiir Ovariaikarzinom und Mammakarzinom R. K6nig 1, I. B. Runnebaum 1, D. G. Kieback, R. Kreienberg Universitfits-Frauenklinik Ulm Molekularbiologie-Labor Die Bestimmung rrtoiekuiergenelk]cherMarker aus Blur, die dn individueU arh6htes Krebsrisiko anzeigen,kSnntenzu einarintensivarenVorsorgeund demit zur Fr~hed~nung von sporadischem(nichtfamil~ bedingtem)Owielkarzi~rn und M ~ beitragen. Polymorp~wn~ in einemGan sind Abmichungen der ~ die m Sinne einer genelL~henVariabili~tin der Bev61kemngauflTetenund m ~ g r c h ~ mit einererh~nten Krebsinzidenzassoziertsind. Fmgeste//ung.."WelchePolymorphismendes Ifo3-Gensb'etenrat ~lchar H~uf~gkeitin einer 9esundsnPopulationauf? Mit welchari-~uflgkeit tritt ein so/charPolymoq~-/smusbei der Patienf~nmit sporadischemOvarialkarzinomundMamrnakarzinomaug/. Me#x~den,"GenomischeDNA am Blutproben van 305 gesundenProbandinnenund 107 Mammakarzinompatienlinnenwurde auf 3 versc,hiedeneP ~ in Intron 3. Exon4 und Inb'on 6 des pro3-Gens untersucht. ~ DNA aus N o r r n a ~ yon 162 Ovarialkarzinornpa~ntinnenwurde auf des Auflreten des Inb'on 3-Polyn~q~tismus untersucht.DerNachweiseffolgtevia dBgnostlscherPCR. Ergebnissa:Untarschiedein dar t-~ufigkeitder Polyrnoq~ismenfieien~ der Gruppe der Gesundenund der Gruppe der Ovarialkarzinornpa~enlJnnenfor den Intron 3Po~yrnorphismusauf. Wir nannt~ den ,~5.~-Eolymoq0hismusin Jg~'on 3 p53P/N3 Das p53P/N3-AIlelA2 war signilikant h~.uliger in Ovadalkarzinompatientinnen(0.01
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V2.EH.05 Untersuehungen zur p53-Mutation in Ovarialkarzinomen mit der SSCP und einem neuen funktionellen Assay H. Ikenberg, B. Schmitt, T. Bauknecht, A. Pfleiderer Universit/its-Frauenklinik Freiburg Mutationen des Tumorsuppressorgens p53 spielen eine wichtige Rolle in der Pathogenese von mehr als 50% aller menschlichen Malignome. Fragcstellung: Dem Ort der Mutation im p53-Gen kommt ftmktionelle und mOglicherweise auch prognostische Bedeutung bei. Mutationen aufierhalb der hochkonservierten Regionen von p53 sind hfiufiger als zunfichst angenommen. WOnschenswertwrite ein Verfahren, welches ein Mutationsscreening m6glichst vieler Exons mit einem Test verbindet, der inaktivierende yon stillen Mutatiohen bzw. Polymorphismen unterscheidet. Methode: Es wurde ein k~irzlich neu beschriebener funktioneller Assay [Flaman et al., PNAS 92, 3963-7, 1995] zum Einsatz auf nativem Tumorgewebe adaptiert, welcher die Transkriptionsaktivierung als entscheidende biochemische Funktion yon p53 prtift. Hierzu werden p53-Reverse-Transkriptase-PCR-Produkte mit einer gap-repair-Technik in ein Hefe-Expressionsvektorsystem kloniert, welches das ADE2-Gen tinter Kontrolle eines p53-abh~hagigen Promotors enthfilt. Bei Kultur auf einem Adenin-limitierten Medium bilden Helen, welche mutiertes (rot) p53 enthalten, rote, solche die Wildtyp(wt)-p53 enthalten, weil3e Kolonien. Zusfitzlich wurde die single-strand-conformation-polymorphism (SSCP)-Technik mit anschlie/Sender Direktsequenzierung zum Screening der Exons 5-8 eingesetzt. Ergebnisse: 3 mtp53 trod 2 wtp53 Zellinien wurden mit beiden Methoden erkannt, p53-Mutationen wurden mit SSCP und Sequenziertmg in 14 / 63 prim~ren epithelialen Ovarialkarzinomen gefunden. Der funktionelle Assay erfasst die Exons 4-10 in einem einzigen Ansatz. Er erkannte alle 14 dutch Sequenzierung nachgewiesenen Mutationen. Entscheidend ft~r seine Zuverlfissigkeit ist die adfiquate Praservation des Gewebes (N~ / -70°C) und ein ausreichender Yumorgewebsanteil im Pr~iparat. Schlul3folgerung: Ein neuer funktioneller Assay kann eine wesentliche Verbesserungder Mutationsanalyse des p53-Gens in klinischem Material bedeuten.
V2.EH.07 p53-Autoantik6rper im Serum von Patientinnen mit Ovariaikarzinom T. Uebel, H. Meden, D. Marx l, W. Kuhn Universit/its-Frauenklinik Pathologisches Institut der Universit/it G6ttingen Das Tumorsuppressor-Genp53 scheint eine besondere Bedeutung Far die Entstehung maligner Tumore zu haben. Bei Patienten (Pat.) mit Kolon-, Mamma- und hepatozellul~ren Karzinomenwurden p53-AutoantikOrperim Serum naehgewiesen. Fragestellung." Wir prfiften die Frage, ob p53-Autoantikorper im Serum von Pat. mit Ovarialkarzinom nachweisbarsind. Methode: Bei 90 Pat. mit Ovarialkarzinom und 119 Frauen ohne onkologische Anamnese (Kontrollkollektiv) erfolgten Serumanalysen zum Nachweis von p53AutoantikOrpem. Hierzu benutzten wir einen ELISA auf fler Basis eines p53Proteins, das im Serum vorhandene p53-Autoantik6rper bindet (ELISA Assay, Oneugene Science/dianova, Hamburg). Die Serumanalysenwurden bei 32 Pat. vor der operativen Prim~trtherapie, bei 31 Pat. in der Rezidivsituation und bei 27 Pat. mit klinischer Komplettremissiondurchgeflthrt. Die statistischen Berechnungen erfolgten mit Hilfe des Fisher's Exact-Tests. Ergebnisse: p53-Autoantik6rper lieSen sich bei 46/90 Pat. (5 I, 1%) mit Ovarialkarzinom im Vergleieh zu 4/119 Frauen (3,4%) im Kontrollkollektiv signifikant h/lufiger nachweisen (p <0,001). Die weitere Analyse der Ovarialkarzinom-Pat. ergab in den verschiedenen onkologischen Situationen folgende Resultate hinsichtlich des p53-Autoantik6rpemachweises: vor operativer Primartherapie: 24/32 (75%), in der Rezidivsituation: 17/31 (54,8%), bei klinischer Komplettremission: 5/27 (18,5%). Wir fanden keine Assoziation zwischen dem Nachweis yon p53-Autoantik6rpem und dem Tumorstadium, dem histologischen Differenziertmgsgradund der histologischen Wachstumsform. Schluflfolgerung: Die Ergebnissezeigen, dab bei Pat. mit Ovarialkarzinom im Vergleich zu der Kontrollgruppe signifikant h~tufiger p53-Autoantik6rper im Serum nachweisbarsind. Es scheint eine Assoziationzwischender vorhandenenTumormasse und dem Auftreten yon p53-Autoantik0rpem im Serum yon Pat. mit Ovarialkarzinom zu bestehen. Ob sich der Nachweis yon p53-AutoantikOrpern als Tumormarker oder Prognosefaktoreignet, muffdurch weitere Studien evaluiert werden.
V2.EH.08 In-vivo-Gentherapie des Ovarialkarzinoms durch adenovirale Transduktion mit einem Herpes simplex Thymidinkinase Gen und Ganciclovir Exposition
V2.EH.09 Ein antMdiotypischer CA125-imitierender Antik6rper zur Immuntherapie des OvarialkarzinomsErgebnisse der Phase I Studie
D. G . K i e b a c k , X.-W. T o n g , A. B l o c k , S. L. C. W o o B a y l o r C o l l e g e o f M e d i c i n e , H o u s t o n , Texas, U S A
U . W a g n e r , H. S c h l e b u s c h , S. K 6 h l e r , D. K r e b s Universitfits-Frauenklinik Bonn
Das Ovarialkarzinom ist das gyn~ikologische Karzinom mit der h6chsten Mortalit~it. Neue therapeutische Ans~itze sind n6tig, um in Zukunft eine Verbesserung der Prognose zu erreiehen. Fragestellung." Kann durch adenovirale (ADV) Transduktion des intraabdominalen Tumors mit einem Herpes simplex Thymidinkinase Gen (HSV-TK) und nachfolgende Ganciclovir (GCV) Exposition eine klinische Gentherapie des Ovarialkarzinoms entwickelt werden? Methode: Die infektiSse Aktivitat des ADV wurde durch ADVBetagalaktosidase Transduktion der Ovarialkarzinomzellinie Ov-2774 geprtift. Ganciclovir- und ADV-TK Toxizit~it sowie tumorizide Aktivit~it und Bystander Effekt wurden durch log Dosiseskalation der ADV-TK und GCV Dosis in vitro getestet. Tumorigenit~tt und unbehandelter Krankheitsverlauf wurden an 20 nu/nu M~iusen etabliert. Prospektiv randomisierte Oberlebenszeitstudie fiir drei Behandlungszeitpunkte und drei Virusdosen durchgef'tihrt. ~ Signifikanz wurde bei Oberlebenszeitverdoppelung mit 80% Statistical Power erzielt. Ergebnisse: 6.5-fache Uberzahl infektRJser Viruspartikel transduzierte Ovarialkarzinomzellen zu 100%. GCV und ADV-TK allein waren nicht zelltoxiseh. ADV-TK-GCV war stark tumorizid. 50% infizierte Zellen bewirkten 100% Zelltod. Alle therapierten M[iuse tiberlebten signifikant liinger. Der Therapieeffekt war abh~ingigvon Tumormasse und ADV-TK Dosis. Er wurde ohne signifikante Toxizi~t erreieht. gchluflfolgerung: Die Gentherapie des Ovarialkarzinoms durch adenovirale Transduktion mit einem Herpes simplex Thymidinkinase Gen und Ganciclovir Exposition sollte klinisch erprobt werden.
FragesteUung: Der monoklonale anti-idiotypische Antik0rper ACA 125 (Ab2) ist gerichtet gegen ein Idiotop eines gegen das tumor-assozierte Antigen-CA125 gerichteten Antiktirpers (Abl). Innerhalb der ipraeklinischen Studien konnte gezeigt werden, dal3 durch Immunisierung mit dem MAk ACA125 tierexperimentell eine spezifische anti-tumorale Immunantwort induziert werden kann. Innerhalb einer Phase-I-Studie wurde die Frage beantwortet, in wieweit diese Beobachtungen auf Patientinnen mit Ovarialkarzinom tibertragbar sind. Methode: Innerhalb einer Phase I Studie konnte der MAk ACA125 klinisch fiberpriift und bei 14 Patientinnen mit fortgeschrittenen epithelialen Ovarialkarzinomen eingesetzt werden. Zur Immunisierung wurden jeweils 2 mg des kompletten MAk ACA125 i.m. in 14 t~igigen Abstanden fiber 8 Wochen und danach in 4 bzw. 12 w6chigem Intervall eingesetzt. Oberpruft wurde die Bildung yon Anti-CA125 Antiktirpern, zytotoxische Reaktion gegentiber CA125-positive Tumorzellen und der klinische Verlauf (3 bis 20 Monate). Ergebnisse: Nach Immunisierung lieBen sich die Induktion von AntiCA125-Antikt~rpern (anti-anti-idiotypisch) in 7/14 und gesteigerte zellular vermittelte (nicht MHC-restringiert) Lyse von Tumorzellen in 5 v0~n 14 Fallen nachweisen. Dariiberhinaus konnte in 3 F~illen eine klimsche Remission yon Lymphknotenfiliae (CR) bzw. ]Hautmetastasen (PR) und solider Herde erzielt werden, welche maximal 13 Monate anhielt. Schluflfolgerung: Zusammenfassend erftfllt dieser Antik~rper die allgemeinen Kriterien fur ein Ansprechen einer immunologischen Magnahme. Somit kann die Uberprfifung der Effektivitg.t des MAk!ACA125 als nebenwirkungsarmes Verfahmn iin Rahmen einer ,kontrollierten klinischen Studie erwogen werden (DFG Wa 740/1-3).
V2.EH.10
Ovarialkarzinom FIGO III und IV - Erste Resultate der randomisierten Feasibility-Multizenterstudie mit dem ATP-Chemosensibilit~itstest (SAKK 45[94) O. R . K 6 c h l i , J . - E D e l a l o y e , R. M a i b a c h , M. Castiglione F i i r die S c h w e i z e r i s c h e A r b e i t s g r u p p e fiir k l i n i s c h e Krebsforschung (SAKK) Der klinische Einsatz von neuen Drittgenerationsassays zur In-vitro-Chemosensibilitatstestung beim primaren Ovarialkarzinom ist ungeniigend untersucht. FragesteUung:In dieser Phase II-Studie wurde die Durchfiihrbarkeit einer Phase III-Smdie mit Einsatz des ATPCell-Viability-Assays (ATP-CVA) zur pratherapeutischen Chemosensibilit/itstestungbeim Ovarialkarzinom III und IV anhand yon 40 Patientinnen fiberprfift. Methode: Der ATP-CVA wurde wie bereits friiher beschrieben durchgefiihrt (Contr Gynecol Oncol 19, 108121). Wit untersuchten die Durchh~hrbarkeit des Studiendesigns: Ann A: Chemotherapiewahl nach Clinician'sbest choice, Arm B: Chemotherapie entsprechend der Chemosensibllit~tstes~ng bei Pat. mit FIGO Stadien III/ IV. Zus~tzlich wurden biochemische Tests durchgeffihrt. Ergebnisse: 1. Gewebeasservierung und Transport: 32/33 termingen~ss. Keine Kontaminationen. 2. Median der Viabilit~t der ZeUen am Tag 0:95.2 % (77-99), Tag 0/Tag 6Ratio: Median = 0.16 (0.005-7.4) (=Zellwachstum). 3. Randomisierung 100% termingerecht. 4. Patientencompliance: 100%. 5. Bei >90% effolgte die Therapie protokollgen~ss. 6. Der Accrual lag bei 33. 7. In-vitroResultate: In allen Fallen auswertbar. Die Regimes mit der h6chsten Aktivitat in vitro waren Carboplatin/Cyclophosphamid und Paclitaxel/Cisplatin. In allen 33 Fallen wurden Steroidrezeptoren, EGFR, Onkoproteine, p53, Proteasen, Ploidie und S-Phase bestimmt. Schlussfolgerungen: Der ATP-CVA ist beim Ovarialkarzinom mit diesem Studiendesign gut einsetzbar. Unterstlltzung: Zfixchet Kre~ligs, JUfiusM~Ilex-, San Salval~re-Stlftung, Schweizerlsche Arbeitsgrappe f~" klinische Krebs forschung (SAKK), Krebs forsehtmg Sehweiz.
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P2.EH.01 Photodynamische LASER-Therapie beim Ovariaikarcinom S. Schmidt, U. Wagner, S. Kfhler, D. Krebs Universit/it s-Frauenklinik Bonn
P2.EH Ovarialkarzinom -
Operative
Therapie
-
Fragestellung: Im R a h m e n der o p e r a t i v e n Interv e n t i o n bei P a t i e n t e n mit O v a r i a l - C a soll die T u m o r r e d u k t i o n durch das additive Verfahren der photodynamischen L A S E R - T h e r a p i e m i t t e l s Zelldevitalisierung verbessert und hierdurch der p o s t o p e r a t i v e V e r l a u f g~nstig beeinflu~t werden. Methode: Bei 15 P a t i e n t e n mit O v a r i a l - C a Stadium III erfolgte 72 Std. pr~operativ die Applikation des Photosensitizers/Phthalozyanin/Photosan). Uber ein H a n d s t ~ c k (Prototypangewandte Physik U n i v e r s i t ~ t Bonn) wurde das yon e i n e m D y e - L A S E R immitierte Licht auf tumortragendes Gwwebe mit einer Energiedichte y o n 50 J o u l e / c m ~ eingestrahlt. Ergebnisse: Durch A n a l y s e Y o n intraoperativen Proben konnte n e b e n der Photosensitizerakkumulation auch die selektive Zellzerst6rung nachgewiesen werden. Der klinische Verlauf zeigte in 8 y o n 15 F ~ l l e n eine Remission. D a r ~ b e r h i n a u s konnte ein Abfall d e r Tumormarker (Ca-125) sowie H i n w e i s e auf die Ausb i l d u n g yon a n t i i d i o t y p i s c h e n A n t i k 6 r p e r n b e o b a c h t e t werden. SchluEfolgerung: Mit d e r PDT bietet sich eine z u s ~ t z l i c h e M 6 g l i c h k e i t d e r T u m o r d e s t r u k tion w ~ h r e n d einer o p e r a t i v e n I n t e r v e n t i o n bei O v a r i a l c a r i c n o m S t a d i u m III.
P2.EH.02 Das Ovarialkarzinom am Carl-Thiem-Klinikum Cottbus Behandlungsergebnisse der Jahre 1977 bis 1992 O. Camara, H.-H. Riedel, G. Schulze Frauenklinik des Carl-Thiem-Klinikums Cottbus
P2.EH.03 Ultraradikale Operationen beim Ovarialkarzinom A. Both, H. Egger, T. Hfinlich KKH Neumarkt, Gyn~ikologische Abteilung, Lehrkrankenhaus der Fried.-Alexander-Uni. Erl.-Nbg.
Die Lebenserwartung nach Krebsdiagnose hat sich in den letzten drei Jahrzehnten seit 1960 nut wenig ge~ndert. Wenig ermutigend stellt sich das Ovarialkarzinom dar. Unter den weiblichen Genitalkarzinomen hat das Ovarialkarzinom in allen Statistiken h~chste Mortalit~t. Fragestellung: Ziel dieser retrospektiven Studie ist es, die Behandlungsergebnisse yon 1977 - 1992 im Vergleich zum frfiheron Berichtszeitraum 1945 - 1976 darzulegen. Methode: Alle Patientinnen mit histologisch gesichertem Ovarialkarzinom zwischen dem 01.01.1977 und dem 31.12.1992 wurden in die Studie aufgenommen. Ergebnisse: Der Altersmedian bei Diagnosestellung lag bei 56 Jahren. 77,3 % der malignen Ovarialtumoren waren Karzinome. Die ~berw~egende Mehrzahl der Karzinome war ser~s. Die Stadien Ill und IV machten 52,6 % des Krankengutes aus. Eine Laparotomie erfolgte in 97,8 %. Die postoperative Nach:behandlung erfolgte als Strahlentherapie in 33,3 %, als Chemotherapie in 33,3 % und als Kombination beider Verfahren in 15,7 %. Eine objektive Remission war ~n 74,5 % zu verzeichnen. Die 5-Jahres-Heilung des Krankengutes betrug 31,7 %. SchluBfolgerung: Im Berichtzeitraum kam es zu einer Steigerung des 5-Jahres-Uberlebens um 5 %. Es gab statistisch keinen Unterschied zwischen platinhaltiger und nicht platinhaltiger Chemotherapie.
Von 1985 b i s 1994 wurden 250 O v a r i a l - C a r c i n o m Patientinnen im K r e i s k r a n k e n h a u s Neumarkt operiert. Durch a u s g e d e h n t e £ i n g r i f f e , einschlieBlieh Deperitonisierung, Darmresektion, Oberbauchchirurg±e, k o n n t e n 76% d e r F ~ l l e postoperativ makroskopisch tumorfrei bekommon werden.
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In retrospektiven A n a l y s e n werden d i e £ffektivit~t oltraradikaler Operationen, auch d e r e n Grenzen a u f g e z o i g t .
abet
P2.EH.04 M/iglichkeiten der Organerhaltung beim Ovarialkarzinom A. Burges, M. Gropp, M. Korell, W. Meier, H. Hepp Klinik und Poliklinik fiir Frauenheilkunde und Geburtshilfe im Klinikum GroBhadern der Ludwig-Maximilians-Universitfit Miinchen, Marchioninistr. 15, 81377 Miinchen Der Aggressivitat des Ovarialkarzinoms versucht man in der Regel mit ansgedehnter Chirurgie sowie chemotherapeutiseher Nachbehandlung gereeht zu werden. Wahrend sich heute beispielsweise beim Mammakarzinom die Brusterhaltung bei identischen Therapieergebnissen, aber deutlieh verbesserter Lebensqualitat, durchgesetzt hat, liegen far das Ovarialkarzinom keine vergleichbaren Erfahrungan vor. Fragestellung: Die Organerhaltung stellt hier nach wie vor ein zu wenig angewandtes Vorgehen dar, obwohl die Kriterien dafiir klar definiert sind. In unserer Arbeit sollen die Erfahrungen und Langzeitergebnisse bei organerhaltender Tharapie des Ovarialkarzinoms an unserar Klinik dargestellt werden. Methode: Im Beobaehtungszeitraum yon 01/84 bis 12/93 warden an unserer Klinik insgesaint 407 Patiantirmen mit einem Ovarialkarzinom primar operiert. Bei 107 Frauen (26 %) fand sich ein Stadium I; davon waren 29 Franan zum Zeitpunkt der Erstdiagnose jtinger als 35 Jahre. 17 Franen wurden bei Wunseh aufOrganerhaltung entsprechend operiert. Histologisch land sieh bei 9 Franen ein epithelialer Tumor, bei 8 Patientinnen ein Keimzell- bzw. ein Keimstrang-Stroma-Tumor. Ergebnisse: lnnerhalb eines medianen Beobachtungszeitranms yon 8 Jahren trat lediglich bei 2 Patientinnen ein Rezidiv anf. Dabei handelt es sich um ei!ae Patientin mit Dysgerminora, bei der es 3 Jahre nach Prirnartherapie zu einem paraanrtalen Rezidiv gekommen war, welches erfolgreich mit~els Chemotherapie behandelt werden konnte. Das zweite Rezidiv, welches kontralateral entstanden war, land sich bei einer Patiantin mit serOsem Karzinom. Die Patientin konnte operativ und ehemotherapeutisch erfolgreich behandelt werden und ist seitdem tiber 5 Jahre tumorfrei. Von den 17 organerhaltend therapierten Patientinnen ist bis heute keine verstorben. Schuflfolgerung: Aus den dargestellten Ergebnissen und der Literatur kann man schlieSen, dab aneh beim Ovarialkarzinom die Organerhaltung in die therapeutischen Oberlegungen mit eingeschlossan werden mug. Ein ausgiebiges intraoperatives Staging inklusive pleviner and paraanrtaler Lymphonodektomie sollte dabei, insbesondere bei den epithelialen Tumoren, unabdingbare Voraussetzung bleiben. Bei zunehmend besseren Oberwachungsmethoden, wie Vaginalsonographie und Tumormarker CA125, kOnnte es in Zukunft mOglich sein, sowohl dem Kinderwunseh bei jungen Frauen als anch dem Erhalt der endokrinen Funktion zunehmend gerecht zu warden.
P2.EH.05 Die Deperitomsierung zur R-NuH-Resekfion beim fortgeschrittenen Ovarialkarcinom I Hfinlich, H. Egger
KKH Neumarkt, Gynfikologische Abteilung Gr6~tm6gliche Tumorreduktion ist Ziel jeder Operation beim Ovarialkarzinom. Trotzdem werden oft Eingriffe wegen Inoperabilit~t als "Explorativlaparotomie" beendet. In den letzten ~0 Jahren haben wir in Neumarkt 250 Ovarialkarzinome radikal operiert. Die dabei erarbeitete Technik f~hrte in 75 % der fortgeschrittenen F~lle zu makroskopischer Tumorfreiheit. Durch Preparation in der tumorfreien retroperitonealen Schicht ist es s~ets m6glich, den Beckentumor zusammen mit dem gesamten Beckenbauchfell zu entfernen. Blase und Ureteren, sowie die G e f ~ - und Nervenbahnen des Beckens bleiben dabei in der Regel erhalten. Mit dem inneren Genitale wird der T u m o r k o n t a k t d a r m m i t r e s e z i e r t ° Heute bilden die komplette Deperitonisierung der Bauchdecken und der Zwerchfellkuppeln einen festen Bestandteil unseres Konzeptes. Auch die "Dekapsulierung" der Leber und die Resektion der tumorbefallenen Milz geh6ren als Fortsetzung der Deperitonisierung der rechten bzw. linken Zwerchfellkuppel zu den erarbeiteten operativen M6~lichkeiten.
P2.EH.06 Simultane Operationen in der Karcinomchirurgie Kooperation zwischen Gyn/ikologe und Chirurg M. Krick, J. Baltzcr, S. Weinbach 1 1 Frauenklinik und Chirurgische Klinik des Klinikum Krefeld
P2.EH.07 Indikation zur Darmchirurgie beim Ovarialkarzinom M. Gropp, L. Baumgartner, A. Burges, W. Meier, H. Hepp Klinik und Poliklinik fiir Frauenklinik und Geburtshilfe im Klinikum GroBhadern der Ludwig-Maximilians-Universit/it Mfinchen,
Die RadikaliNt des operativen Eingriffs bei gynfukologischen Malignomen ist entscheidend far die Prognose der Patientin. Dieses schliel~t auch die Resektion befallener Darmabschnitte ein. Bei postmenopausalen Frauen mit ColonCarcinom liegt eine erh6hte Rate an gyngkologischen Zweitneoplasien vor, die Gefahr von Ovarmetastasen ist gegeben. Fragestellung: Der Nutzen der simultanen Darmresektion ffir die Ovarial-Ca-Patienlin ist unbestritten. Ist bei der Colon-Ca-Patientin in diet Poslmenopause die simultane Hysterektomie und Adnektomie mit einer erhOhten Morbidit~t oder Mortalit/R belastet oder tiberwiegen die langfristigen Vorteile ? Methode: Retrospektiv wurden die klinischen Verl/tufe d~r 190 simultan operierten Carcil~om-Patientinnen der Jahre 1987 - 1995 ausgewertet und i m I-Iinblick atff Morbidit~t and Mortalit/tt mit den 397 rein darmehirurgisch in diesem Zeitraum operierten Patientilmen vergliehen. Ergebnisse: Die D u r c h f d m m g simultaner Darm-Genital-Eingriffe wies keine erh6hte Rate an intra- oder postoperativen Komplikationen a u f Simultan operierte Patientiimen hatten eine chirurgische Komplikationsrate (Wundheilungsst6nmgen, Nachblutung, Ileus etc.) yon 16,8%, verglichen mit einer Rate v a n 37,3% bei rein darmchirurgisch behandelten Patientinnen. Gleiches zeigte sich bei kardialen und pulmonalen (20% gegen 23,9%), renalen (16,3% gegen 22,3%) und cerebralen Komplikationen (7,9% gegen 8,0%). Die Mortalit~tsrate lag bei 1,6% gegen 4,3%. Schluflfolgerung: Bei der Ovarial-Ca-Patientin ist die Prognoseverbessenmg dureh die gegebenenfalls notwendige simultane Resektion befaUener Darmabschnitte bekannt. Bei der postmenopausalen Colon-Ca-Patientin sprieht die erh6hte Koinzidenz yon Colon- und Endometrium-Ca sowie die Gefahr der Ovarmetastase bei fetdender ErhOhung der OP-Morbiditat und -mortalit/R £or die simultane Hysterektomie land Adnektomie.
Marchioninistr. 15, 81377 Mtinchcn Aufgrund der schlechten Fr0herkennungsmSglichkeiten stellen sich Patientinnen mit Ovarialkarzinom in der Regel erst in einem fortgeschrittenen Stadium vor. Hier zeigt sich intraoperativ hfiufig eine ausgepfftgte Peritonealkarzinose mit Tumorauflagemngen auf dem Darm und zum Tell auch Kompressinn und Infiltrtaion des Darmes durch Karzinomgewebe. Fragestellung: Da bekanntermaBen die Prognose der Patientinnen wesentlieh dureh die Radikalitat der operativan Therapie beeinfluflt wird, sollte in dieser Arbeit untersucht werden, bei welchen Indikationen die Darrnchirurgie als Erweitertmg des operativen Vorgehens indiziert ist uud wie grol3 der Einflul~ anf die Uberlebenszeit der Patientinnen ist. Methode: Bei 43 yon 346 primfir in der Frauenklinik im Klinikum Groghadern wegen Ovarialkarzinoms operierten Patientinnen wurde im Rahmen der Prim~chirurgie ein Darmeingriff durchgertihrt; yon diesen 43 Patientinnen zeigten 4 ein Stadium II, 35 ein Stadium lII und 4 ein Stadium IV. Bei 23 Patientinnen wurde im ~Rahmen der Rezidivchirurgie ein Darmeingriffdurchgefiihrt. Ergebnisse: 10 (23 %) der primar operiertan Patiantinnan konnten tumorfrei operiert werden, 17 (40 %) hatten einen Tumorrest bis 2 cm, 16 (37 %) fiber 2 cm. Bei den Patientinnen mit Rezidiv wurde in 7 Fallen (30 %) Tumorfreiheit erzielt, ein Tumorrest bis 2 em lag in 4 F~llen (17 %), ein Tumorrest tiber 2 cm in 12 Fallen (52 %) vor. In 80 % bzw. 70 % der F,'ille betraf der Darmeingriff den Diekdarm. 72 % bzw. 61% der Patientinnen konnten kontinenzerhaltend opariert werden. Wenn durch die Dannresektion Tumorfreiheit erzielt wurde, konnte anch die Oberlebenszeit der Patientinnen deutlich verbessert werden. Bei lediglich 3 Patientinnen kam es zu einer postoperativen Komplikation, welche einen erneuten chirurgisehan Eingriff erforderte. Schluflfolgerung: Aufgrund der nur geringen Rate ernster postoperativer Komplikatiunen ist die Darmchirurgie in das Spektrum der operativen M6gliehkeitan beim Ovarialkarzinom mit einzubeziehen. Die lndikation ergibt sich jedoch nur, wann dadurch eine makroskopische Tumorfreiheit bzw. eine als optimal definierte Tumorreduktion erzielt werden kann. Die so operierten Patientinnen weisen einen deutlichen f)berlebensvorteil auf. Um den Patientinnan die optimale Ausgangssituation ftir eine erfolgreiehe postoperative Chemotherapie zu erm6glichen, sollte die operative Therapie des Ovarialkarzinoms immer in guter interdisziplinarer Zusammenarbeit mit Chinrgie und Anfisthesie erfolgen.
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P2.EH.08 Prim[ires Peritonealkarzinom P. Taus, E. Petru, H. Pickel, M. Lahousen Geburtshilflich-gyn/ikologische Universitfitsklinik Graz Von i980 his 1996 wurden an der Grazer U n i v e r s i t ~ t s k l i n i k 18 Patientinnen mit einem prim~ren, ser6sen p a p i l l ~ r e n Karzinom des Peritoneums (PPSCP) behandelt (16 F~lle Stadium I I I , 2 F~lle Stadium IV). In a l l e n F~llan war ain anderer Prim~rtumor der Abdominalorgane, insbesondere des Overs und des Pankreas, ausgeschlossen worden. Aufgrund der f o r t g e $ c h r i t t e n e n Tumoraussaat vor allem im Oberbauch konnten 7 der 18 Patientinnen (38 %) mit PPSCP nur e i n e r e x p l o r e t i v e n Leparotomie unterzogen warden. Die mediane Oberlebenszeit f o r des Gesamtkollektiv betrug 10 Monate (Spannweite 1-28 Monata) Dieses ungOnstige Ergebnia kann auf die,massive Karzinomaussaat e i n e r s e i t s , und den Umstand, da~ nut bei 7 Patientinnen eine Tumerreduktion unter 2 cm m6glich war, a n d e r a r s e i t s , zurOckgefOhrt werden. Die 7 Patientinnen mit o p t i m a l e r Tumerreduktion wiesen im Vergleich zu dan Patientinnen, die n i c h t r a d i k a l o p e r i e r t warden konnten, bessere Oberlebanszeiten auf. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, da~ die Resttumorgr6Be beim PPSCP, wie dies auch b e i m O v a r i a l k a r z i n o m der F a l l i s t , einen prognostischen Faktor d a r s t e l l t .
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P2.EH
P2.EH.09 Expression der CD44 Isoformen v5, v6 und v7 in humanen Ovarialkarzinomzellen
Ovarialkarzinom
E. S t i c k e l e r , I. B. R u n n e b a u m , V. J. M 6 b u s , R. K r e i e n b e r g U n i v e r s i t f i t s f r a u e n k l i n i k U l m , P r i t t w i t z s t r . 43, 89075 U l m
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Prognosefaktoren
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Fra~estellunff: Einigen CD44 Isoformen, die dutch den Prozeg des alternative splicing yon 10 variablen Exonen des CD44 Gens entstehen, wird eine Bedeutung beim Wachstum mid tier Metastasienmg von menschlichen Tumoren zugeschrieben. Ihre Expressionwird in Zusammenhang mit der Tumorigeneseyon gutartigem zu b0sariigem Gewebe gesehen. Normales Ovarialgewebe exprimiert keine variablen CD44 Exone. Wir haben die Expression von CD44 std sowie der variablen Exone CD44 v5, v6 mad v7 in 43 elablierten Ovadalkarzinomzellinien untersucht, um die mSgliche tumorbiologischeBedeutung dieser Isoformenfar das Ovarialkarzinom n~her zu beleuchten. Methoden: Die Expression wurde sowohl mit Hilfe der Duchflugzytometrie als auch mittels Immunohistochemie unter Vetwendnng yon monoklonalen Antik6rpem analysiert, die gegen die jeweiligen Epitope spezifisch gerichtet sind. Erlebnisse: 26 Zellinien (60%) zeigten eine Expression yon CD44 std Protein, die mit beiden Methoden bestatigt werden konme. Eine CD44 IsoformExpressionwurde in I 1 (43%) tier CD44 std-positiven Zelfinien gefunden. Alle exprimierten dabei die Isoform CD44 v5, 6 Zellinien CD44 v6, eine Linie exprimierte zas~tzlich CD44 v7. Die FarbeintensiOten far CD44 std end CD44 Isoformen variierten erheblich zwischen den verschiedenen Zellinien, ebenso wie der prozentuale Anteil der gefarbten Tumorzetlen innerhalb einer Zellinie. Sehlullfol~,erung,:Die tmtersuchten Ovarialkarzinomzellen zeigen in 26~o eine Expressionyon CD44 Isoformenv5, v6 und v7, die im Normalgewebe nicht nachweisbar ist. Die Expression tier Isoform CD44 v6 scheint beim Ovarialkardnom ein relativ seltenes Ereignis zu sein, wohingegen die Isoform CD44 v5 in der Tumnrigenesedes Ovarialkarzinomseine wiehtigere Rolle spielen k6nnte. Eine CD44 v5-abl~ngige Expression der Exone CD44 v6 und v7 kOnnte dutch eine regulative Funktinn des Exons v5 im Prozel3 des alternative splicing der Exnne v6 und v7 des CD44 Gens begrandet sein. Die unterschiedlichen ExpressionshShendes CD44 Proteins bei den verschiedenen Zetlinien, sowie der stark schwankende prozentuale Anteil yon get'arbten Tumorzellen lagt auf komplexe Regulationsmechanismenbei der Transkription des CD44 Gens in jeder einzelnen Tumorzelle schlie~en. P2.EH.10 M i b l als Parameter der proliferativen Aktivit~it
und Prognose beim Ovarialkarzinom D . M a r x , H . M e d e n 1, T. B r u n e , W. K u h n ~ Pathologisches Institut und 1 F r a u e n k l i n i k der Universit~it G 6 t t i n g e n Die Bedeutung der Proliferationsaktivit~t far die Prognose von Patientinnen (Pat.) mit Ovarialkarzinom wird kontrovers diskutiert. Die bisherigen Untersuehungen basierten auf kleinen Fallzahlen, was u.a. dadurch bedingt war, dab der Antik~rper Ki67 lediglieh am Gefriermaterial anwendbar war. Durch einen neuen AntikOrper sindjetzt aueh Untersuchungenan formalin-fixiertemParaffin-Material m~)glich. Methode: Wir untersuchtenin den Primartumorenyon 251 Pat. mit Ovarialkarzinom immunohistochemisehdie Proliferatinnsaktivit~t mit Hilfe des monoklonalen AntikSrpers Mibl. Der Anteil der Proliferationsaktivitat Mibl-positiver Zellen wurde mit Hilfe des photomikroskopischenAnalysesystemsCAS 200 bestimmt. Die Bestimmungder 0berlebensratenerfolgte nach Kaplan und Meier. Ergebnisse: Der Mibl-Index lag im Gesamtkollektiv zwischen 0 und 71% (Median 17%; Mittelwert 18,7%). lnnerhalb der versehiedenen histologisehen Waehstumsformen land sich - mit Ausnahme der muzinOsenKarzinome - eine relativ proportionale Verteihmg des Mib 1-Index. Filr die statistischen Analysen wurde der Median als Grenzwert def'miert. Ein Mibl-index <17% fand sieh 122 Pat., ein MiblIndex >17% bei 129 Pat.; es ergab sich eine signifikante Assoziation zwisehen dem Mibl-Index und dem histologlschenDifferenzierungsgrad(p=0,0005). lm Stadium I war lag die Proliferationsaktivitfit mit 5% deutlich niedriger als in den anderen Stadien (II: 17%, Stadium III: 18%, Stadium IV: 18%). Pat. mit stark proliferierenden Tumoren hatten eine signifikant schlechtere Prognose (p=0,0374, mediane 0berlebenszeit 41 vs. 24 Monate). In der Gruppe der G1- und G2-Tumoren lieB sieh mit Hilfe der Mibl-Analyse eine zus~tzliehe Differenziertmg mit prognostischer Bedeuttmg vornehmen (hoeh-proliferative Tumoren vs. niedrig-proliferative Ttmaoren hatten eine mediane Uberlebenszeitvon 33 vs. 62 Monaten, p=0,0429). Schluflfolgerung: Die Bestimmungder proliferativen Aktivit~t mit Hilfe des monoklonalen Antik/SrpersMibl ist ein zus~tzlicher Prognosefaktor bei Pat. mit Ovarialkarziom, insbesonderein der Gruppe der Pat. mit G1- und G2-Tumoren, in der sich ein Risikokollektiv mit signifikant schleehterer Prognoseidentifizieren l~igt.
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Die Oberexpression des Tumorsuppressorproteins p 5 3 ist nicht mit einer schlechten Prognose des Ovarialkarzinoms assoziiert E. H o l l e r b a c h , H . I k e n b e r g , E K o m m o s s , T. B a u k n e c h t Universitfitsfrauenklinik Freiburg
J. P f i s t e r e r ,
Mutationen des p53-Tumorsuppressorgens liegen in 30-80% aller Ovarialkarzinome (OvCa) vor. Dies fihrt in der RegeI zu einer nukle/iren Uberexpression (OE) yon p53. Wie bei Mamma-, Kolon- und Bronchialkarzinomen fanden einige, jedoch nicht alle Untersnchungen eine Assoziation der p53-OE mit emem ungtinstigen Verlauf des OvCa. Die meisten dieser Studien umfassten relativ geringe Fatlzahlen heterogener Tumoren. Fragestelhmg~Wir untersuchten eine homogene Gruppe yon 171 Patientinnen mit OvCa auf das Vorliegen einer p53-UE. Die Ergebnisse wurden mit den klinischcn und pathologischen Charakteristika der Erkrarlkung und mit der Gesamttiberlebcnszeit korreliert. Methode: Alle Patientinnen hatten FIGO-Staditun III oder IV und wurden in einer Klinik nach dem gleichen Protokoll behandelt. Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 70 Monate. Auf parallelen formalin-fixierten'Paraffinschnitten wurden der monoklonale AntikOrper DO1 und der polyklonale Antik6rper CM- 1 angewandt. Ergebnisse: 48% der Tumoren zeigten eine p53-1~lE mit mindestens einem Antik6rper. Entdifferenzierte Tumoren trod Patientinnen mit grogem Resttumor wiesen h~iufiger eine p53-13E auf. Keine Korrelation wurde gefunden zwischen einer p53-121Eund Alter, CA- 125-Spiegel, FIGO-Stadium, histologischem Typ oder Ploidiegrad des Tumors. Eine tmivariate Analyse zeigte keinen Einflufi des p53-Status auf die Gesamtiaberlebenszeit. Hmgegen ergab eine multivariate Analyse einen Trend zu einem 1/ingeren Uberleben der Patientinnen mit einer p53-rUE (RR 0.72, CI 0.51 - 1.02, p - 0.068). Sehlugfolgenmg: Im Gegensatz zu einigen fruheren Berichten land sich in einer sehr homogenen Gruppe yon 171 OvCaPatientinnen bei multivariater Analyse einer immunhistochemischen Studie zur nuklegren p53-Akkumulation eine (n!chtsignifikant) bessere Gesamttiberlebenszeit der Patientinnen mit einer 1953-Uberex19ression.
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P2.EH.12
P2.EH.13
G-CSF abh~ingige Effekte auf die Zellzyklus-Regulation und p53 Akkumulation in Ovarialkarzinomzellen
Prognostische Bedeutung von Kathepsin-D, pS2, CA-125, C A S A und TAG-72 in Tumorgewebe beim Ovarialkarzinom
T. Brandstetter, E. Ninci, G. M a i e r , T. B a u k n e c h t Universit/its-Frauenklinik Freiburg Die Ovarialkarzmom-ZellinieHEY wurde als In-vitro-ModelI zur Aulklfirung von Chemotherapie-Resistenzetabliert. G-CSF (._Granulozyten-_K_olonie-_stimulierender _Faktor)wird in der Klinik als harnapoetischer Faktor zur Minderung der Myelosuppression naeh Chemotherapie eingesetzt. Fragestellung: Ist es G-CSF als h~napoetischern Faktor rn6glich, epitheliale Tumore, wie das Ovarialkar-zinom so zu beeinfiussen, dal~zellul~e Resistenzmechanisrnenwie die InduktionAP- 1 regulierter Resistenzgene (Metallothionein, multi-drug-resistance genes), die Regulation des Tumorsuppressorgens p53 und des Zellzyklus (Zykline D1 und E) induziert werden konnten? Methode: Zellen, serum-gehungert in 0,2% FKS und in Normalmediurn (10% FKS) wurden zeit- (1 - 3h) und konzentrationsabhangig (50 - 200 U/ml Serum) rnit G-CSF inkubiert. Nach Ernten der Zellen wurde die Expression von c-jun, p53 and der Zykline D 1 und E auf Transkriptionsebene mit RNAse protection assay und auf Translationsebene mit Western blotting und Immunzytochemie untersucht. Die Proliferationwurde durch Aasz~ihlenund BrdU-Einbau bestimmt. Ergebnisse: G-CSF stimuliert die Proliferation und DNA-Synthese der Zellinie um 35%, verglichen mit einer unstimulierten Kontrolle. C-jun wird G-CSF abh~lngig siguifikant auf RNA- usad Proteinebene induziert (50-fach). P53 akktanuliert urn etwa ttas 3-faehe, Zykline DI undE urn etwa das 1,6 lathe auf Translationsebene. Sehluflfolgerung:G-CSF beeinflufitdie mitogene Sigualtransduktion, ZellzyklusRegulation und zellulare Resistenzmechanismen. Deshalb sollte aus klinischer Sicht die Rolle des G-CSF naeh Chemotherapie intensiver untersucht wcrdcn.
P2.EH.14 Stellenwert der Proteolysefaktoren uPA und PAI-1 fiir die Prognoseabsch~itzung des fortgeschrittenen Ovarialkarzinoms FIGO IIIc W. K u h n , B. Schmalfeldt, L. Pache, H. G r a e f f Der Plasminogenaktivator vom Urokinasetyp (uPA) und der Plasminogenaktivator-Inhibitor (PAl-l) spielen als Proteolysefaktoren eine wesentlicheRolle bei Invasion und Metastasierung solider Tumore. Fragestellung: Ist die tumor-assoziierte Proteolyse a u c h beim Ovarialkarzinom von Bedeutung und lassen sich uPA und PAI-1 neben den etablierten klinischen Prognoseindikatoren (postoperativer Tumorrest, Lebensalter, Aszitesmenge) als Prognosefaktoren for die Uberlebenszeit tier Patientinnen verwenden? Methode: In einer prospektiven Studie wurde bei 70 Palientinnen mit fortgeschrittenem Ovarialkarzinom FIGO Illc uPA und PAI-1 im Prim~umor gemessen und die (Jberlebenszeit in Abh~ngigkeit von der Konzentralion der Proteolysefaktorenanalysiert. Ergebnisse: Die Patientirmen, bei denen die uPA- und PAl-l-Konzentrationen unter dem ermittelten optimierten cut-off-Wen lagen (0,6 ng/mg fOr uPA, 24,8 ng/mg fOr PAl-l) batten einen statistisch signifikanten lJberlebensvorteil gegediiber den Patientinnen mit entsprechend erhOhten Werten (p = 0.0138 bzw. p = 0.0053). Bei multivariater Analyse erwies sich PAI-1 mit einem relalivenRisiko von 2,6 als unabh~ngiger, starker Prognosefaktor nach dem i Faktor Tumoffreiheit (Relatives Risiko 4.4). SchluSfolgerungen: Die tumor-assoziierte Proteolyse spielt auch beim Ovarialkarzinom eine wesentliche Rolle, uPA und PAl-1 lassen sich als Prognosefaktoren verwenden.
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J. R e i n s b e r g , C. Hesse, A. Lersch, D. K r e b s Z e n t r u m fiir G e b u r t s h i l f e u n d F r a u e n h e i l k u n d e , Universit/it B o n n Die Aussagekraft verschiedener im Tumorgewebe nachweisbarer Faktoren wie Kathepsin-D oder pS2, die in vielen Studien als prognostische Faktoren for das Mammakarzinom beschrieben sind, wurde bisher fOr das Ovarialkarzinom kaum untersucht. Fragestellung: Welche Wertigkeit hat die Konzentration von Kathepsin-D, pS2, CA-125, CASA bzw. TAG-72 in Tumorgewebe als prognostischer Faktor beim Ovarialkarzinom? Methode: Bei 89 Patientinnen mit einem Ovarialkarzinom in unterschiedlichem Stadium (FIGO I - IV) wurde in Tumorgewebeextrakt mit entsprechenden kommerziell erhaltlichen Immunoassays die Konzentration von Kathepsin-D, pS2, CA-125, CASA und TAG-72 gemessen. Der Zusammenhang zwischen Oberlebenszeit und der Konzentration der einzelnen Faktoren wurde multivariat (Cox-Regression) analysiert. Ergebnisse: Bei der Analyse der einzelnen biochemischen Parameter im Vergleich mit den klinischen Faktoren Tumorrest, Stadium, Histologie und Alter zeigte sich fOr Kathepsin-D (p = 0,047) bzw. CA125 (p = 0,025) ein signifikanten Zusammerdaang mit der 13berlebenszeit. FOr die anderen Faktoren war kein Zusammenhang nachweisbar. Bei der gemeinsamen Analyse aller Parameter wurde neben Tumorrest und Alter nur noch das CA-125 als bedeutsamer Risikofaktor eingestuft (p = 0,02). Schluflfolgerung: Die Daten deuten darauflain, dab von den untersuehten biochemischen Faktoren nur das CA-125 ein unabhiingiger Prognosefaktor fOr das Ovarialkarzinom ist.
P2.EH.15 Wertigkeit des Tumormarkers CA 125 bei der Nachsorge des Ovarialkarzinoms in konlpletter Remission K. D e u t s c h r n a n n , B. R i c h t e r F r a u e n k l i n i k der T U D r e s d e n Tumormarker k6nnen bei der postoperativen l~oervcachung der Krebspatienten von Nutzen sein, wobei nur die Serumkonzentrations~,nderungen im zeifliehen Verlauf verwertbar sind. In der Tumornachs.o.rge zeigen Tumormarker oft fxfiher als andere diagnostische Verfohren eine Andemng des Tumorverhaltens an mad erm6glichen damit auch eine friihzeitige Rezidivtherapie. Fragestellung: Ist bei Patienten mit kompletter Remission naeh operiertem und ehemotherapiertem Ovarialkarzinom die Bestimmung des CA 125 in der Nachsorge sinnvoll ? Welche Vorteile ergeben sieh gegeniiber der klinisehen, radiologischen und zytologischen Untersuchung ? Methode: Untersucht wurden 30 Ovarialkarzinompatientinnen in kompletter Remission aus unserer Tumorsprechstunde, die perioperativ oder im Rezidivfall erh6hte CA 125-Werte aufwiesen. Die Bestimmung des CA 125 effolgte mittels LIA dor Firma BYK FANGTEC. Ergebnisse: Der Tumormarker CA 125 best~tigt sieh als ein Kriterium in der Tumornachsorge. Ein Anstieg spricht fOr ein Rezidiv, wobei infolge feldender Organspezifit~t nach der Lokalisation des Befundes mit anderen Methoden gesueht werden mu6. Andererseits schliel3t ein normaler Tumormarker das Rezidiv nicht mit $inherheit aus. Schluffolgerung: Die Bestimmungen yon CA 125 in der Nachsorge yon Ovarialkarzinompatientinnen sind eine sinnvoll erg~nzende Ma,Snahme und ersparen ol~ eine zusiitzliche atffvcendige und teure Diagnostik.
P2.EH.16 Serumspiegel des Onkoproteinfragments p105 (c-erbB-2, HER2]neu) werden durch Applikation von Steroidhormonen moduliert H . M e d e n , S. M i e l k e , W. W u t t k e , W. K u h n Universit~its-Frauenklinik G6ttingen
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Interphasezytogenetik seriiser Ovarialneoplasien J. D i e b o l d , G . B a r e t t o n , W. M e i e r t, U . L 6 h r s Pathologisches Institut und 1 Frauenklinik im Klinikum GroBhadern, Ludwig-Maximilians Universitfit Miinchen
Die 13berexpression des Onkogens c-erbB-2 (HER2/neu) scheint eine besondere Bedeutung fffir die Entstehung und Ausbreitung maligner Tumore zu haben. Bei Frauen mit metastasiertem Mammakarzinom wurden erh6hte Serumspiegel des Onkoproteins p105 im Vergleich zu Frauen ohne Metastasierung beschrieben und als Marker filr eine ungllnstige Prognose gewertet, ohne dab bisher differenzierte Untersuchungen zur Charakterisiertmg yon Normwertkollektiven existieren. Fragestellung: Wir p~ften die Frage, ob die serologisehen Befunde des Onkoproteins p105 dareh die Applikatinn von Sexualsteroiden beeinflul3t werden, um Kontrollkollektive flir kt~nftigeonkologisehe Studien besser definieren zu k6nnen. Methode: Bei 115 Frauen erfolgte die Analyse der Serumspiegel des Onkoproteinfragments p105. Hierzu wurde ein bisher ausschlieBlich ffir wissensehaftliehe Zwecke verffigbarer ELISA auf der Basis eines polyklonalen AntikSrpers verwendet (Human Neu Quantitative ELISA Assay, Oncogene Seienee/dianova). 30 von 77 pr~menopausalen Frauen nahmen orale Kontrazeptiva; bei ~ der l~brigen38 Frauen wurde eine hormonelle Substitutionstherapie durchgeftlhrt. Ergebnisse: Frauen mit oraler Kontrazeption hatten signiflkant niedrigere pl05Serumspiegel im Vergleich zu pramenopausalen Fraue~ ohne Hormoneinnahme (82-138 fmol/ml, Median 109 fmol/ml vs. 103-183 finol/ml, Median 130 fmol/ml; p<0,001). Die Serumspiegel bei den postmenopausalen Frauen mit hormoneller Substitutionstherapie lagen geganiiber' den postmenopausalen Kontrollen ohne Hormonapplikation signifikant niedriger (88-136 frnol/ml, Median 117 fmol/ml vs. 99-261 fmol/ml, Median 148 fmol/ml; p<0,001). Schluflfolgerung: Die Untersuehtmgen zeigen, dab die Serumspiegel des Onkoproteins p105 bei Einnahme von Sexualsteroiden sowohl bei prfi- als aueh bei postmenopausalen Frauen im Vergleich zu den jeweiligen Kontrollgruppen signifikant niedriger shad. Dies mul~ - insbesondere angesiehts der breiten Anwendung von Sexualsteroiden - bei der Auswahl von Kontrollkollektiven in klinischonkologischen Studien berlleksichtigt werden, um das diagnostische Potential dieses neuen Serummarkers evaluieren zu k6nnen.
Die biologisehe Stellung der "Borderline"-Turnoren des Ovars ist bislang nicht eindeutig eharakterisiert. Tumorzytogenetische Untersuchungen, die zur Kl/trung beitragen k6rmten, sind gerade an "Borderline"-Tumoren nur schwer durchfiihrbar. Fragestelhmg: Lassen sich bei serOsen "Bordefline-Neoplasien" mithiffe der Interphasezytogenetik (IZG) am Paraffin-Material Chromosomenaberrationen naehweisen? Sind die Muster der Veranderungen ~hnlich oder verschieden im Vergleich zu Zystadenomen und zu invasiven Karzinomen? Methode: Mithilfe IZG (7 Zentromer-spezifische Sonden), DNA-Zytometrie, Immunhistologie und PCR (MYC-DNA-Amplifikation) wurden 10 invasive ser6se Karzinome, 20 serOse "Borderline"-Neoplasien and 7 ser6se Zystadenome untersucht. Ergebnisse: In "Borderline"-Tamoren zeigten sich im Mittel 1,5 Aberrationen (vor allem +6,+7,-3,-1,+X) gegenfiber 3,4 in invasiven Karzinomen (vor allem +6,+7,+X,-1 und +8,-17) und 0,4 in Zystadenomen. Zahl der Aberrationen und proliferative Aktivit~t der Ttunoren (Ki67-Index) korrelierten positiv. DNAzytometrisch nondiploide Tumoren batten signifikant mehr Aberrationen als diploide Neoplasien. Zwischen IZG-Verandermlgen von Chromosom 8 trod 17 und MYC-DNA-Amplifikation bzw. p53-Akkumulation fand sich keine statistisch signifikante Beziehung. Schluflfolgerung: Die Muster der chromosonmlen VeFanderungen in ser6sen "Borde~:line"-Tumoren sind offenbar nicht zttPAlliger Natur und sprechen ffir eine en~e Beziehung zwischen diesen Tumoren und den invasiven ser6sen Karzinomen im Sinne von verschiedenen Stadien in einem Mehrschrittmodell der Karzinogenese im Ovar.
P2.EH.18 Die DNA-Analyse der Douglaslavage eine Entscheidungshilfe in der Nachsorge des Ovarialkarzinoms
P2.EH.19 Triptorelin hemmt die EGF-induzierte Aktivierung der MAP-Kinase in Ovarial- und Endometriumkarzinomzellen
A . S c h i n d e l h a u e r , U . G e i B l e r , B. R i c h t e r Frauenklinik der TU Dresden In tier Naehsorge von Patientirmen mit pdmar thempierten Ovarialkatzinom entzieht sich das friihe intraalxlominale Rezidiv, meist in Form tier dissemirtierten, feinknotigen Metastasienmg anftretend, den herk6mmliehen non invasiven diagnostischen Mal3nahraen. Eine diagnostische MOglichkeit zur Fritherkermung der intraabdominalen Metastasierung ist die Integration tier Douglaslavage in das Nachsorgeprogramm. Fragestellung:Wie kann die Aussagekraft der zytdiogischen Untersuchung der Douglaslavage verbessert werden? Methode: In den Jahren 1992-1995 warden an maserer Klinik im Ralunen der Nachsorge bei 39 Patientinnen, die an einem Ovarialkarzinom erkrankt sind, 79 Douglaslavagen durehgeftthrt. Diese Lavagan wurden zytologisch uad mit Hilfe dex Image-Zytometrie untersucht. Dabei kam die Image-Zytometrie gestfitzt auf ein Cydok-Computerprogramm und die liehtmikroskopische zytohagische Untersnehung zur Anwendung. Es warden die Ergebnisse tier DNA-Analyse (Phaidiestatus, S-Phase-Fraktion, Maligm~tsgrad) mit den zytologischen Ergebnissen der Douglaslavaga (unaut~lig, suspekt, TumorzeUen) und mit dem klinischen Verlauf (Tumormarkerverlauf, Nachsorgeantersnehtmgsergebnisse) vergliehen. Ergebnisse: Bei den 39 Patientinnen wurden durehschnittlieh 2 Douglaslavagen (rain.l, max.5) d u r c h ~ . Beim Vergleich der zytologischen Untersuehungsergebnisse mit denen der DNA-Analyse gab es in 81% (64) der F~IIe eine Obereinstimmung wahtend die Korellation der DNA-Analyse mit dem klinischen Verlanf sogar 97% (76) betr~gt. Es gab nur 2 falsch negative Ergdraisse bei der DNA-Analyse. Schluflfolgerung: Die DNA-Analye is~ eine sinnvolle Erg~mzangsuntersuchung zur Zytologie der Douglaslavage und erhOhtderan Aussagekrall beint Beurteilen einerVollremission oder einer intraperitonealen Metastasierung in der Naehsorga des Ovarialkarzinoms.
G . E m o n s , V. M i i l l e r , O . O r t m a n n , Universit/its-Frauenklinik Marburg
K.-D. Schulz
Menschliche Ovarial(EFO-21, EFO-27) und Endometriumkarzinomzellen (HEC-1A) exprimieren LHRH trod LHRH-Rezeptoren. Die dutch Serum oder Wachstumsfaktoren induzierte Proliferation sowie die EGFRezeptor-Tyrosinkinaseaktivit~it dieser Zellen werden durch den LHRH-Agonisten Triptorelin gehemmt. Fragestellung: H e m m t Triptorelin auch weiter downstream gelegene Schritte des mitogenen Signalweges, insbesondere die Mitogen aktivierte Proteinkinase (MAP-K)? Methode: Ruhende Zellen o.g. Linien wurden fiir 15 m i n mit Triptorelin (100 nM) und anschlieBend ~ r 5 min mit EGF (100 nM)behandelt. In Cytosolpr~iparationen wurde dann die MAP-K-Aktivit~it durch Bestimmung des Transfers yon [32p] aus [32p] A T P auf ein spezifisches Substratpeptid (MAPKinase Enzyme Assay, Amersham, Braunschweig) gemessen. Ergebnisse: Triptorelin hatte keinen Effekt auf die konstitufive MAP-K-Aktivit~it (Kontrolle=100%). Stimulation mit EGF erh6hte die MAP-K-Aktivit~t auf 473% (EFO-21), 545% (EFO-27) und 539% (HEC-1A) (p < 0,001). Die Behandlung mit Triptorelin hob den Effekt von EGF fast vollstandig auf. Die M A P - K Aktivi~ten betrugen nun 142% (EFO-21), 136% (EFO-27) und 124% (HEC-1A) (p < 0,001). Schluflfolgerung: Die antiproliferativen Wirkungen von Triptorelin in Ovarial- und Endometriumkarzinomen werden durch eine H e m m u n g der mitogenen Signaltransduktion vermittelt. Untersttitzt dutch die Deutsche Forschungsgemeinschaft und Kempkes-Stiftung, Marburg (SFB 215, B 10).
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Einflufl van Insulin auf das Wachstum van ovariellen Tumoren in der Ratte
Wachstumscharakteristika van Normalzellen im ATP-Tumor-Chemosensitivit~its-Assay
A . B i l g i c y i l d i r i m , R . D i t t r i c h , W. J~iger, N . L a n g Universit/it s-Frauenklinik Erlangen
T. A c k e r m a n n , C . M . K u r b a c h e r , D. Krebs Universit~its-Frauenklinik Bonn
Fragestellung: Ziel dieser experimemtellen Arbeit war es zu priifen, oh Insulin and Olukose einen Einflu~ auf das Wachstum van Granulosa- und ThekazeUtumoren in vivo h,3ben. Methode:Zu diesem Zweck wurdenendogeninduzierte ovarielle Tumoren yon Spenderratten unter die Milzkapsel van 180 kastrieten Lewis.alahsd Ratten transplanliert. Es warden zus~tzlieh durch Vembreichung van Slreptozotozin and Insulin ,mittels osmotischer Minipumpen (Alzet), hypo-und hyperinsulinamisehe Zast,'Indeund entsprechend Hyper- und Hypoglyk,eanien geschatfen.Die Tierewurden dann im Abstand van 30, 60 and 90 Tagen nach Transplantation get6tct und das Wachstumverhaltender Tumoren in den einzelnenGmppen verglichen. Zar Beurteilung des Tumorwachstums wurde das Tumorvolumen and daraus die Tumorverdopplungszciten ~ls Mar der Tumorwaehstumsgeschwindigkeit bereclmet. Bei allen Tieren wurde die Glukose-, LH-, FSH- und 0stradiolkonzentration im Serum, zusatzlich tier Wasser-und Futterverbrauch, sowie alas G-ewichtgemessen. Ergebnisse:Wahrend 30 and 60 Tagen nach Behandlungsbegian kein signifikanter Eintlu8 van Insulin und Glukose auf alas Wachstum festgestellt werden konnte, zeigte sich nach 90 Tagen in den hyperinsulin/tmischen Tieren einesignifikante Zunahme des Tumorwachstums gegenObertierKontrollgmppe. Sehluflfolgerung:Diese Ergebnisse zeigen, dab Insulin einen wachstumsstimmulierenden Effekt auf ovarielle Tumoren in der Ratte hat. Dieser Effekt ist jedoch erst nach 90 t~giger Behandlung nachweisbar. Diese Arbeit wurde van der Mahronstiflang (Erlangen) untersttttzt.
P2.EH.22 Das Problem der Etabfierung van Prognosefaktoren bei gyn~ikologischen Malignomen am Beispiel der DNA-Durchfluflzytometrie J. P f i s t e r e r 1, F. K o m m o s s 2, N . A r n o l d 1, M . K i e c h l e 1 1 Universit/its-Frauenklinik Freiburg und 2 Pathologisches Institut der Universit~it Mainz Prognosefaktoren dienen als Grandlage fiir eine Entscheidung fiir oder gegen eine Therapie bei Patientinnen mit Malignomen. Die meisten prognostischen Faktoren k6nnen nur subjektiv (z.B. Stadium beim Zervixkarzinom, histologisches Grading) erhoben werden. Aber auch bei an sich objektiv erhebbaren Prognosefaktoren (z.B. nukle~er DNA-Gehalt) gibt es eine groge Zahl sich widersprechender Ergebnisse. Ferner gibt es bis heute keine allgemein anerkannten Richtlinien, wie Prognosefaktoren erhoben werden sollen. Fra~estellun~: Kann der objektiv erhebbare Faktor Ploidie ein Prognosefaktor bei gyn~ikologischen Malignomen darstellen und welche Fehler miissen bei der Erhebung vermieden werden? Methode: Tumormaterial van 1393 nicht vorbehandelten Patientinnen mit gyn~kologischen Malignomen (Ovar n = 300, Endometrium n = 342, Mamma n = 372, Zervix n = 379) wurde retrospektiv flowzytometrisch analysiert. Ergebnisse: Es konnte gezeigt werden, dab bei der Festlegung des Stichprobenumfanges und der statistischen Aufarbeitung viele Fehlerm6glichkeiten bestehen, die zu verf'dlschten Resultaten fiihren. Weiterhin konnte gezeigt werden, dab unterschiedliche Definitionen des Begriffs "aneuplaid" zu widersprechenden Ergebnissen fiihren. Auch die Bestimmung der S-Phase mit unterschiedliehen Computerprogrammen fiihrt zu unterschiedlichen Ergebnissen. Die statistische Auswertung mit der "optimal cutpoint" Methode darf nicht welter verwendet werden. Schluf~fol~erun~en: Die Variablen Ploidie und S-Phase haben nach genauerer Analyse nut eine untergeordnete prognostische Bedeutung. Bei einigen Krankheitsbildern kann ihre Bestimmung unter Verrneidung van Fehlern jedoch niitzlich sein (z.B. Endometriumkarzinom FIGO I).
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P. M a l l m a n n ,
Der ATP-Tumor-Chemosensitivit~its-Assay(ATP-TCA) ist ein neues Verfahren zur ex viva Testung nativer Turnoren. Ein Problem ist die Kontamination des Testmaterials mit normalen Stromazellen, die zu einer Verfalschung der Ergebnisse ftihren kOnnte. Fragestellung." Im Rahmen dieser Arbeit sollte ein Aufschlug tiber das Wachsturn van Normalzellen im ATP-TCA gewonnen werden. Methode." Mit Hilfe des ATP-TCA wurden friihe Passagen einer Fibroblastenlinie und eine humane Keratinozytenlinie untersucht. An nativen Zellen untersuchten wir: frisch isolierte Lymphozyten bzw. Makropahgen aus peripherem Blut (n=10), Mischkulturen (Fibroblasten und glatte Muskelzellen) aus normalem Myometrium (n=4) bzw. eine Mischkultur aus der Ovarialoberflache. Die Zellen wurden in 4 verschiedenen Dichten (Linien: 2,5x103-4x104/rnl, native Zellen: 2,5 x 104-4x105/rnl) ausges~it. Die Bestimrnung zellulgren ATPs als Vitalit~isrnarker rnit Hilfe der LuzeferinLuziferase-Reaktion erfogte an den Tagen 0, 2, 4 und 6. Ergebnisse: Zellinien zeigten ebenso wie alle Lymphozyten-, Makrophagenund Myornetriumpr~iparationen unabhangig van der einges~iten Zellzahl eine exponentielle Absterbekinetik. Lediglich die Ovarialoberfl~ichenzellen liessen eine 2-3 fache Zunahrne der ATP-Menge w~hrend der 6-t~igigen Kulturzeit erkennen. Schluflfolgerung: Es konnte gezeigt werden, dab der ATP-TCA die Proliferation norrnaler Stromazetlen in den meisten F~illen zuverl~ssig unterdriackt. Die Beobachtungen bei Zellen aus der Ovarialoberflache weisen jedoch darauf hin, dab dieses Verfahren, wie auch andere nicht-klonogene Assays, kein Test fiir Malignita't per se ist und unterstreichen die Bedeutnng einer exakten morphologischen Diagnose der Untersuchungsmaterials vor Testbeginn.
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Infektionen
P. L a n g e n e g g e r , P. H i l l e m a n n s , B. C. A . L a n g e r 1, R. K n i t z a
Priivalenz und vertikale Transmission der Hepatitis-C-Virusinfektion in der Schwangerschaft
K l i n i k u n d P o l i k l i n i k fiir F r a u e n h e i l k u n d e und Geburtshilfe im Klinikum GroBhadern und 1 Max-von-Pettenkofer-Institut, LMU Mtinchen, 81377 M t i n c h e n ( D i r e k t o r : Prof. Dr. H. H e p p ) Das Hepatits-C-Virusstellt die Hauptursaehe der Posttransfusions-bzw. Non-Anon-B-Hepatitis weltweit dar. In 50% entwickelt sieh eine persistierende Infektion, bei 20% dieser Patienten tritt nach 20 Jahren eine Zirrhose auf mit erh0htemRisiko far ein Leberkarzinom. Der Geburtshelfer mad die Hebamme sindmatemalen Blutbestandteilen l~ufig exponiert. Fragestellung: Ziel tier vorliegenden Studie war es, die Pr~valenz trod die vertikale Transmission der Hepatitis-C-Virusinfektion in unserem Sehwangerschaftkollektivzu eruieren. Methode: Seit Herbst 1992 wurde die serologischeUntersuchmagauf HCV bei Schwangeren der Frauenktinik im Klinilatm GroBhadem durchgefithrt. Zur Differenziermag zwischen einer akut/chronischenmad einer abgelaufenen HCVInfektion wUrdeeine HCV-RNAPolymerasekettenreaktion durchgefuhrt. Ergebnisse: Von 1992 bis 1995 wiesen 30 yon den 2812 Patientirmen AntikOrper gegen HCV atff (0,1% Pr~valenz). Insgesamt gaben 4 der 30 Patientirmen (13%) einen D r o g e ~ an. Eine weitere Patientin war H/V seropositiv. Eine PostWansfusionshepatitis war in 3 der 30 Patientinnen wahrscheinlich. Bei 22 der 30 HCV-positiven Frauen wurde eine HCV-RNAPCR durehgefiihrt, die in 13 Flllen (59%) positiv ausfiel. Hiervon wiesen nur 4 Schwangere erh6hte Tmnsaminasen anf. In einem hohen Prozentsatz war eine Sectio indiziert (50%), die Fr0hgebartlichkeit lag bei 30%. Im Nabelschnurblut der Kt~der waren passiv iibertragene HCV-Antik6rper nachweisbar. Der Anteil HCV-RNA-positiverKinder wird p~,tsentiert. Schluflfolgerung: Die Pr~valenz einer HCV-Infektion in unserem Patientengut ist mit 0,1% relativ gering. Die Reduzierung eines HCV-Screenings auf Risikogruppen vC,tre ineffektiv, da die klassische Risikogruppe der HCVInfektion (Transfusion,i.v. Drogenabustts)nur ca. ein Viertel der HCV-positiven Schwangemn repr'asentierte. Bei hoher FrtihgeNtrtlichkeit und hohem Sectiorisiko sind HCV-positive Schwangere mit einem erh6hten geburtshilflichen Risiko behaflet.
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MaBnahmen zur Senkung der materno-fetalen HIV-Transmission
Hepatitis B, C und HIV-Infektionen in der Schwangerschaft
M . B e i c h e r t , K . F r i e s e , B. B u c h h o l z 1, F. M e l c h e r t UniversitMsfrauenklinik Mannheim, 1 Universit/itskinderklinik Mannheim
N . A t h a n a s s i o u 1, W. R. W i l l e m s 2, W. K f i n z e l 1 t Universit/it sfrauenklinik
Ft~rHIV - infizierte Schwangereexistieren zur Zeit im deutschsprachigenRaum keine konkret def'miertenTherapierichtlinien. Fragestellung:Eine antiretrovirale Therapie der Mutter in der Schwangersehaft sowie der Kinder post parmm wird kontroversdiskutiert. (1,2) An der UFK Mannheimwird derzeit bei allen infizierten Sehwangerennach den R!eht!i.'z.icndes U.S. Center for Disease Control (Atlanta) verfahren.(3) Methude: Bis heate wurden 20 HIV - infizierte schwangereFrauen an der UFK Mannheim mit Retrovir ( Zidovudin ) in der Sehwangerschaftbehandelt. 14 Patientinnen wurden bereits in der Frtihschwangerschaft( ab der 15.SSW ) mit Zidovudin therapiert. Die Entbindung erfolgte ausschlieglichdurch Sectio vor Wehenbegirm,welche unter einer i.v. loading - dose mit Zidovudin stattfand. Die Kinder wurden noch mit einem Zidovudin Sirup far 6 Wochennachbehandelt. Ergebnisse:Keines der entbundenenKinder ist zum gegenw~irtigenZeitpunkt als infiziert zu betrachten. Ein Kind aus einer gezielten Konzeptioneines diskordanten Ehepaares zeigte ein multiples Migbildungssyndrom,ohne dais es Hinweise~r eine Zidovudin - bedingte Ursache daflir gab.Als dureh das Medikament induzierte Nebenwirkungenstellten sich bei den Kindem eine passagereAnamie sowieeine Livedo reticutaris dar. Die Vertraglichkeit der Therapie bei den Mtittem war gut. SehluBfolgerung:Aufgrund der hervorragendenErgebnisseeiner antiretroviralen Therapie in der Schwangerschaftin USA mit einer Verminderungder kindlichen Transmissionum 66%, kann dieses Behandlungskonzeptnicht ignoriertwerden. Jedoch gibt es ernsthafte IAberlegungen,das Therapiefenstertar die Mutter zu verkleinem ( 6 Wochen vor Entbindung ) mad eine antiretrovirale Therapie des Neugeborenenganz aufzugeben. Solangejedoch noch keine Richtlinien far Deutschland existieren, sollte die Therapieempfehlungdes U.S. Center for Disease Control (Atlanta) als Richtlinie gelten. (1) Dt. ,~rztebl 1995;92:A-3397-3398 Heft 48 (2) Dt. ,~rztebl 1995;92:A-3554 Heft 50 (3) Recommendationsof the U.S. Public Health Service Task Force on the use of zidovudine to reduce perinatat transmissionof human immunodeftciencyvirus. MMWR Morb Mortal Wkly Rep 1994;43(RR-t 1): 1-20
z I n s t i t u t ftir m e d i z i n i s c h e V i r o l o g i e , Justus-Liebig-Universit/it, GieBen, Deutschland Infektionen durcli Hepatitis B, C Viren und HIV steUen w~arend der Schwangerschaft e i n e Ausnahmesituation dar mit wichtigen Konsequenzen for das Neugeborene. Fragestellung: Die l-lftufigkeit dieser lnfektionen rnit den dazugehOrigen ananmestischen Risiken und Folgen far die Kinder wurden untersucht, um die klinisehe Relevanz zu prfifen. Methode: Serologisehe Parameter, wie I-IBV-Ag/Ak, HCV-Ak mad HIVAk und virale DNA/RNA mittels PCR sowie anamnestiseh Risiken wttrden bestimmt. Ergebnisse: In den letzten 10 Jahren wurden 34 HBV-, 7 HCV- und 3 H1V-infizierte Frauen betreut. Von 12896 Entbindungen waren 29 MtRter HBV, 5 HCV und 3 H1V infiziert. 121ber 80 % wiesen entsprechende Risikofaktoren auf. Die meistz~n Kinder konnten dutch vorbeugende Maflnahmen vor tnfektionen geseh~itzt werden. Das seit dem 1.10.94 gesetzlieh emgefiihrte HBsAg-Sereening hat die Anzahl an entdeckten HBV-Infektionen in der Sehwangersehaft an unserer Klinik ineht signifikant (p=0.061 ) erh6ht. Schluflfolgerungen: Bei den relativ selten aufiretenden viralen Hepatitiden und HIV-Infektionen wahrend der Sehwangersehaft ist eine genaue Anamneseerhebung auf Risikofaktoren trotz Screening unerl~iglich. Nur dutch Nachweis einer Infektion kann das Neugeborene reehtzeitig gesehtitzt werden.
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P2.EH.26 Nachweis der Diffusion yon infektiiisem H I V durch d i e f e t a l e Eihaut A. Bellingkrodt,
A . P . A . S c h i l l e r , J. W. D u d e n h a u s e n
Abt. Geburtsmedizin des Universitfitsklinikum Rudolf Virchow, Berlin Bei der maternofetalen HIV-Transmission ist unklar, auf welehem Weg das HI-Virus zum Feten gelangt. Neben Mikrotraumen der maternofetalen Grenzsehieht und der Migration infizierter mfitterlieher Zellen ist auch die Diffusion yon zellfreiem Virus eine potentielle Route der HIV-Infektion des Feten. Fragestellung der Untersuchungen war, ob die Diffusion von zellfreiem HIV dutch die Eihaut mTglieh ist und auf diesem Weg infektionstiiehtiges Virus zum Feten fibertragen werden kann. Methode: In einem Zweikammern]odell, das die maternale yon der fetalen Seite trennt, wurde an intakten Eih~uten die Diffusion yon zellfreiem HIV1 SF162 und HIV-0 yon der maternalen auf die fetale Seite untersucht. Dazu wurden alle 2h sowohl von der maternalen als auch fetalen Seite Aliquots entnommen, aus denen HIV-spezifisehes p24-Antigen (ELISA) und die InfektiTsit~it des HIV dutch Virustitration auf MT4-Zellen bestimmt. Kriterium war der zytopathische Effekt durch Synzytienbildung. Ergebnisse: Es konnte sowohl far p24 als auch ffir die lnfekti6sit~it des HIV eine zeitabMngige Diffusion durch Amnion, Chorion und Amniochorion nachgewiesen werden. Bereits naeh vier Stunden Versuchsdauer war infekti-6ses Virus auf der fetalen Seite in far infektionstfichtige Kontakte relevanten Konzentrationen nachweisbar. Schlullfolgerung: Beim Wehenprozell freigesetze proinflammatorische Zytokine kfnnen eine Aktivierung HW-infizierter Zellen an der maternofetalen Grenzschicht provozieren und die Virusreplikation induzieren. Unter diesen Bedingungen ist die Diffusion von infekti6sern HIV ins Fruchtwasser m6glich. Die physiologische orale Aufnahme von Fruchtwasser durch den Feten stellt eine hohe Infektionsgefahr fiir den Feten dar, wie im Primatenmodell naehgewiesen werden konnte,
P2.EH.28 Uterine Infekfionen mit" Chlamydia trachomatis b e i intrauteriner und o r a l e r K n n t r a z e p t i o n U . J. K o c h , S. C a s t e l e y n , G . H e r z o g Institut f/ir Reproduktionsmedizin Berlin
Das Wachstun] von Chlamydia trachomatis kann in der Z e l l k u l t u r mit Sexualhormonen stin]uliert und d u t c h Zugabe von Kupferionen gehernn]t werden. Fragestel|ung: Bestehen bei der Anwendung oraler und i n t r a u t e r i n e r Kontrazeptiva unterschiedliche uterine Infektionsrisiken bezCiglich Chlamydia trachomatis ? Methode: Z e r v i x a b s t r i c h e (n: 3.861) wurden n]it den] direkten Immunfluoreszenztest (Syva MicroTrak) untersucht und die Ergebnisse n]it der k o n t r a z e p t i v e n Methodik k o r r e l i e r t ; als K o n t r o l l k o l l e k t i v wurden g r a v i d e Frauen in] ersten Trimenon u n t e r s u c h t . Ergebnisse: Bei den Anwenderinnen o r a l e r Kontrazeptiva b e t r u g die Infektionsrate mit Chlamydia trachornatis 16, 5%. Die Anwenderinnen rnit K u p f e r medizierter I n t r a uterinpessare (Cu-IUP / ML Cu 375) batten mit 15,2% ein geringeres Infektionsrisiko. Im K o n t r o l l k o l l e k t i v der graviden Frauen lag die Infektionsrate n]it 4,5% a n ] niedrigsten. Schlugfolgerung: Obwohl nach eigenen Untersuchungen die sexuelle Aktivit~it der Anwenderinnen yon Cu-IUP vergleichsweise am grOgten war, konnte ein gesteigertes Infektionsrisiko fiJr Chlamydia trachomatis nicht nach9ewiesen werden. Offensichtlich sind die vom Cu-IUP freigesetzten Kupferionen in der Lage, auch in v i v o das Wachstum von Chlan]ydia trachomatis g e r i n g g r a d i g zu i n h i b i e r e n ; ein Infektionsschutz f i i r Chlamydia trachomatis ist daraus nicht abzuleiten.
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P2.EH.27
Entbindungsmodus, anti-retrovirale Therapie und vertikale Transmission von H I V C. Diehm, L. Hartmann, Universit/its-Frauenklinik
P. Kr/imer, Frankfurt
E. Halberstadt
Hauptinfektionsquelleder HIV-infektionbei Kindem stellt die vertikale Transmission dar. Zur Verminderung der vertikalen Transmission steht heute die anti-retrovirale Therapie mit A~dothymidin (AZT) zur Verlllgung. Indirekte Hinweise sowie klinisehe Studien sprechen eneh fllr eine Reduktion des 13bertragungsrisikosdutch die Sektio caesarea. Fragestellung: Oberprfllt wttrden der EinfluB von AZT-Therapie gemaB dem ACTGProtokoll 076, Entbindungsmodusund CD4- Zellzahl auf den lnfektionsstatus des Kindes. Methode: Im Rahmen einer prospektiven, nicht-randomisierten Studie wurden an der ' Universitats-Frauenklinik Frankfurt yon 1988-1996 insgesamt 50 Schwangerschallen yon 49 HIV-posifiven Frauen betrent. Die 47 bisher entbundenen Kinder wttrden hinsichtlich ihres HIV-Status llberprftlt. Als nicht H1V-infiziertwurden jene Kinder gewertet, die/liter als 18 Monate und Antik6rper (AK)-negutivoder die ~lter als 6 Monate und in mind. 4 PCR-Tests negativ waren. Als HlV-positiv wurden jene Kinder mit AK-Persistenz fiber 18 Monate oder positivem Befund in mind. 2 Tests (p24-Antigen, PCR oder Virttskultur) guwertet. Ergebnisse: Von den 42 Kindem mit bereits bekarmtem Infektionsstatus wurden 24 spontan und 19 dutch Sektio entbunden. Insgesamt sind 6 yon 42 Kindern HIV-irdiziert (14%), 5 in der Gruppe der Spontangeburten(20%), 1 in der Gruppe der Sektiones (5%). Eine AZT-Therapie wurde bislang bei 11 Schwangersehaften durchgefithrt. Die Vertrfiglichkeitder Therapie war dabei gut. Eines der 7 derzeit auswertbaren Kinder wttrde trotz AZT-Therapie infiziert. Dieses Kind wurde spontan, die enderen 6 (It -negativ) per elektiver Sektio entbunden. Die mittleren CD4- Zellzahlen in der AZT-, der Sektio- und der Spentanpartusgruppeuntersehieden sich nicht siguifikant. SchlgSfolgerung: In unserem Kollektiv HIV-infizierter Sehwangerer lag die Transmissionsratebei den dureh Sektio entbundenen Patientinnen deutlieh niedriger als bei . den spontan entbundenen. 6 der 19 per Sektio entbundenen Patientilmen wurden jedoch auch mit AZT behandelt. In einem Fall (Spontanpartus) erfolgte die Transmission. Die vielflltigen Aspekte der derzeit zar Verfligung stehenden protektiven MaBnahrnen der vertikalen HIV-Transmission werden anhand des Datenmaterials end der Literatur diskutiert.
P2.EH.29 S a l m o n e l l o s e i m 2. Schwangersehaftsdrittel G . J. G e r s t n e r 1 M . H a s e n h / j n d l 1 E . W i e s i n g e r W. G r a n i n g e r z Geburtsh. Gyniik. Abt., Krankenhaus 2 Universitiitsklinik f/Jr I n n e r e M e d i z i n Abt. Infekt. Chemotherapie
2,
Stockerau I Wien,
Salmonella-GastroenteritidenkOlmen zu Sepsis, septischem Abort und sogar zu mtttterlichen Todesf~illen ffihren. ,~'~5~.-Wir berichten fiber einen Fall yon fieberhafter Gastroenteritis in der 25. SSW bedingt durch eine Salmonella enteritidis lnfektion. Jfzotwa~ . Fallbericht einer 29-jahrigen Schwangeren mit blutigen Durclffallen trod septischem Fieber von 39°C. Trotz 4 kg Gewichts- und Fliissigkeitsverlust eine Woche kein Arztbesuch. @JJaz2~...Laborbefunde trod Klinik wiesen auf eine systemische infektion ltin. Aus Stulgkulturen wurde Salmonella enteritidis isoliert, drei Blutkultnren blieben jedoch negativ. Ultraschall und CTG waren o.B. Neben einer lnfusionstherapie wurden 2g Ceflriaxon einmal fftglich i.v. verabfolgt. Nach 4 Tagen ging das Fieber zurfick, die Durchfalle sistierten nach 10 Tagen. Nebenwirkungen wurden keine beobachtet. Der weitere Schwangerschaftsverlauf war unauff'allig. Weitere Stuhlkulturen ergaben jedoch Salmonella enteritidis. Um eine vaginale Geburt zu ennOglichen wurden peripartal 4 g Ceftriaxon am Tag der Entbindnng, sowie am folgenden Tag gegeben. In der 37. SSW kam es zur Spontangeburt eines 2780 g schweren Knaben, APGAR 9/10. Im Nabelschnurblut konnten keine miatterlichen Antik0rper gegen Salmonella spp. nachgewiesen werden, Kulturen yon der Placenta, und aus dem Mekoninm waren negativ. ~ f ~ e ~ . Unser Fall weist daraufNn, daft Durchfalle in der Graviditfit sofort auf Salmonellen abgekl~irt werden sollten um weitere Schwangerschaflskomplikationen zu vermeiden. Nachdem in der Schwangerschall eine physiologische Imnmnsuppression besteht, erscheint das Risiko einer Salmonellen-Sepsis und damit eines septischen Abortes h6her. Dartiberhinaus kOnnen Salmonellen w~ihrend und nach der Geburt vonder Mutter auf das Kind tibertragen werden. Durch die peripartale Antibiotikatherapie konnte eine Sectio vermieden werden. Lit.: SCIALLI A.R,, RARICK T.L: Obstet. Gynecol. 79 (1992) 820
V2.AH.01
V2.AH Mammakarzinom -
Molekularbiologie
-
Etablierung einer automatisierten DNA-Sequenzierung fiir BRCA1 im Rahmen der Sprechstunde ,,Famili~ires Tumorrisiko in der Gyn~ikologie" T. Volm, H.-J. Grill, I . B . R u n n e b a u m , R. K r e i e n b e r g E n d o k r i n o l o g i s c h e s u n d O n k o l o g i s c h e s L a b o r (EOL), Univ.-Frauenklinik Ulm Ca. 5% aller Mammakarzinome sind auf eine vererbte Mutation im BRCA 1 Gen zureckzuf0hren. Ist eine Frau Tr~igerin einer solchen Mutation, steigt ihr individuelles Risiko, im Laufe ihres Lebens an einem Mammakarzinom zu erkranken, von 7% auf etwa 90% an. Das BRCA1 Gen wurde 1994 kloniert. Es handelt sich um ein Gen von 0ber 100 kb mit 22 kodierenden Exons (1862 Aminos~uren). Mutationen sind bis jetzt in mehreren Exons beschrieben. Die Gesamtsequenzierung ist trotz groBem Aufwand wegen ihrer Spezifit~t im Vergleich zu den durchgef0hrten und ebenfalls zeitraubenden Screeningmethoden (SSCP, ASO, TGGE, PTT) die Methode der Wahl. Fragestellung: L~iBtsich die Gesamtsequenzierung von BRCA 1 aus genomischer DNA so automatisieren, dab sie bei vertretbarem Aufwand kosteng0nstig in die Diagnostik eingef0hrt werden kann? Methode: Aus 20 ml EDTA-VolIblut wird die genomische DNA 0ber Qiagens~ulen extrahiert. F0r die Analytik wurde ein optimiertes Konzept zur effektiven und kostengenstigen Gesamtsequenzierung entwickelt. Primerdesign: Addition der sense und antisense M 13 Sequenzen zu den spezifischen Primersequenzen an 5"(erfordert nur 2 Sequenzierprimer). PCR: eine konstante PCR Bedingung f0r alle Exons (gleicher Ta, Puffer und Zyklenzahl). Hotstart mit anti-Taq-Antiserum. Sequenzierreaktion: Cycle Sequencing mit fluoreszenzmarkierten Primern und Thermosequenase. t . . . . . . Zur v~etterenAutomattsterung wtrd ern Roboter elngesetzt, der alle Pipettiervorg~nge, die Sequenzierreaktion und die F~illung durchfnhrt. Eraebnis: Die PCR-Bedingungen konnten unter den oben genannten Kautelen for 29 der insgesamt 34 notwendigen Sequenzreaktionen bereits etabliert werden. Der Roboter wird zur Zeit an das System angepar~t. Schlul~folaeruna: Mit diesen optimierten Bedingungen und grbl~tmOglicher Automatisierung wird es mt~glich sein, eine Gesamtseqenzierung der genomischen DNA des BRCA 1 Gens innerhalb von 2,5 Tagen kosteng[~nsti g durchzuf0hren.
V2.AH.02
V2.AH.03
Etablierung einer Methode zum semiquantitativen Nachweis der Genexpression Mammatumor-relevanter Gene
Analyse des BRCA1 und BRCA2-Gens bei famili~irem Mammakarzinom
A. W a h a 1, R. K. S c h m u t z l e r 2, O. D. Wiestler 1, A. v o n D e i m l i n g 1 1 I n s t i t u t ffir N e u r o p a t h o l o g i e B o n n 2 Universit/its-Frauenklinik Bonn
J. Backe, M. B r o h m 1, H. Caffier, B. H . F. W e b e r 1 Frauenklinik und 1 Inst. f. H u m a n g e n e t i k d. U n i v . W f i r z b u r g
Die Bedeutung der Gene BRCAI, 2, ATM (Ataxia - Telangiectasia) und BBCI ("Breast basic conserved 1) far die sporadische MammaCarcinogenese ist bisher ungekl~rt. Fragestellung: Ziel dieser Arbeit war die Etablierung einer hoch sensitiven, nicht radioaktiven Methode zum quantitativen Nachweis der Expression dieser Gene. Methode: Die Methode beruht auf dem Vergleich der TranscriptMengen von Patienten RNA zu einem definierten Standard mit identischer Amplifikationskinetik. Dazu wurden durch in vitro Mutagenese Deletionen in PCR Fragmente dieser Gene eingeftihrt. Diese wurden in Plasmide ]igiert und in E. coli transformiert. Nach in vitro Transcription und RNA Quantifizierung warden definierte Mengen des in vitro Transcriptes zur Patienten RNA titriert. In der anschlieSenden PCR Reaktion wurden mit demselben Primerpaar Standard und Patiententranscript amplifiziert. Mit Hilfe eines automatischen DNA Sequenzierger~ites wurden die Signalintensit~iten der beiden Produkte bestimmt und miteinander verglichen. Zur Kontrolle der eingesetzten Patienten RNA Menge wurde aufSerdem die Expression der "house keeping Gene" APRT (Adenosinphosphoribosyltransferase), ~-Actin und GAPDH (Glycerinaldehydphgosphat Dehydrogenase) bestimmt. Ergebnisse: Die Methode konnte far alle genannten Gene etabliert werden. Sic besitzt eine hohe Sensitivitat und Reproduzierbarkeit und erfordert nur geringe Mengen Tumorrnaterial. Schluflfolgerung: Mit der Etablierung dieser Methode ist die Analyse grol3er Tumorkollektive auf die Expression Tumor-assoziierter Gene in Carcinomen m6glich geworden.
Bis heut e sind 2 G e n e molekulargenetisch charakterisiert, BRCA1 (Chr 17q21) und BRCA2 (Chr 13q12-13q), die eng mit dem familiaren M a C a assoziiert werden. Fraaestelluna: Wie h6ufig lassen sich pr6disponierende Mutationen bei P(~tientinnen mit famili6rem M a C a nachweisen? Methode: Molekulargenetisch untersucht wurden Patientinnen in deren Familien mindestens 3 an M a C a o d e r Ovarialkarzinom (OvCa) Erkrankte waren o d e r mindestens 2 Betroffene, von d e n e n eine bei Prim6rdJagnose j[~nger als 40 Jahre war. Mittels "single-stranded conformational analysis"' (SSCA) wurden alle kleineren Exone (bis 400 b p ) des BRCA1-Gens untersucht. Exon 11 des BRCA1- und die Exone 9,10 und 26 des BRCA2-Gens wurden mit d e m "protein truncation test"' (PYi) analysiert. Bei Auffinden von Ver~nderungen wurden die jeweiligen Exone einer Sequenzanalyse unterworfen, Ergebnisse: Von 418 Befragten mit Ma- odei- O v C a geh~rten 45 Hochrisikofamillen an, in denen 266 asymptomatische weibliche Verwandte zu ermitteln waren, tm BRCA1-Gen wurden eine Frameshiff- und 5 Missense-Mutationen in 40 untersuchten Patientinnen mit famili~rem M a C a gefunden. 3 weitere SSCA-Ver6nderungen erwarten die Sequenzanalyse, Im BRCA2-Gen wurden bei 45 untersuchten Patientinnen bisher in den Exonen 9 und 10 zwei Stop-Mutationen identifiziert. SchluBfolaeruna: Die Frameshift- (BRCA1) und die Stop-(BRCA 2)-Mutationen sollten zu einem Abbruch be[ der Peptidsynthese und folgerichtig zu einem funktionell inaktiven Protein f~hren Daher k6nnen diese K e i m b a h n v e r 6 n d e r u n g e n als pr6disponierende Mutationen eingestuft werden.
S 89
V2.AH.04
V2.AH.05
Allelverlust von pr~idisponierenden Genen (BRCA1, BRCA2, AT, p53) bei Mammakarzinomen und deren Metastasen
2. Allelverluste in der BRCA1-Region korrelieren mit dem Ostrogenrezeptorstatus in sporadischen Mammakarzinomen
M, Hampl, G. Schackert, H.-D. Saeger, H. K. Schackert Chirurgische Universit/itsklinik, Abt. Chirurgische Forschung, TU Dresden
R . K . S c h m u t z l e r 1, R . Z e i l l i n g e r 2, D . K r e b s 1, A. yon Deimling 3 1 Universit/its-Frauenklinik Bonn 2 Universitfits-Frauenklinik Wien 3 I n s t i t u t ffir N e u r o p a t h o l o g i e B o n n
Keimbahnmutationenyon vier verschiedenen Genen sind ursgchlichfor hereditare Formen des Mammakarzinomsverantwortlich:BRCA1, BRCA2, AT und p53 (Chromosom 17q, 13q, 1lq, 17p). Mit Hilfe von Mikrosatellitenmarkern,die in oder in der N~lhedieser Gene liegen, karm der Verlust eines AlMs (LOH) - meist als Ausdruck der kompletten Inaktivierung des Gens nach Mutation des andaren Allels - bestimmtwerden. Fragestellnng:Ziel der Untersuchung an Primartumorenund Fernmetastasenvon Mammakarzinomenwar es, die Beteiligung dieser vier Gene bei der Genese und Progressionspontaner Tumoran zu analysieren. Methode: Wir untersuchtan29 prim~re Mammakarzinome,7 Him-, 1 Leber- und 1 Lungenmetastasevon 37 Patientinnen (2 mit positiver Familienanamnese)und ein m~nnlicharFall von Mammakarzinom.lnsgesarnt verwendetenwit 12 Mikrosatellitenmarker.Nach PCR Amplifikationwurden die DNA Fragmente auf einem automatischen Sequenziereranalysiert und quantitativ ausgewertet. Ergebnisse: Die Marker fOr die vier Mammakarzinomgenewaren hochinformativ (81%-95%). LOH fand sich in den prim~irenTumoren in BRCA1 in 28%, BRCA2 in 40%, AT in 27%, p53 in 12%, bei den Fernmetastasenzeigte sich in den allen Loci eine drastische Zunahme des Allelverlustes:67% in BRCA1, 75% in BRCA2, 67% in AT, 50% in p53. Der mannliche Patient zeigte einen kompletten Verlust des BRCA1 Gens, eine Patientin mit positiver Familienanamnesehare einen kompleRen Verlust von BRCA2 im Tumor. Sehlul~folgerung:Gene, die zum hereditaren Mammakarzinompr~disponieren, sind bei sporadischen Tumoren vergleichsweiseselten involviert. Im Rahmen der Tumorprogressionkommt es jedoeh bei Metastasenzu einer drastischanZunahme der lnaktivierung des BRCA1 und BRCA2 Gens. Dieser zunehmendeAllelverlust kann als prognostischerFaktor genutzt werdan und zur Identifizierungyon Patienten mit Keimbahnmutationendienen, die wir letztendlich mittels DNA Sequenzanalysenach Sanger charakterisieren.
In sporadischen Mammatumoren treten multiple Allelverluste auf. Diese weisen auf die Existenz yon Tumorsuppressorgenen (TSG) in den betroffenen Regionen bin. Eine Reihe yon Untersuchungen deuten darauf lain, dab Tumorph~inotyp und Tumorbiologie mit spezifischen Allelverlusten korrelieren. Fragestellung: Ist eine Korrelation yon Allelverlusten mit klinischhistopathologischen Prognosefaktoren nachweisbar? Methode." Es wurden die chromosomalen Anne 7q, 1 lq, 13q, 16q,17p und 17q mit 15 Mikrosatellitenmarkern auf Allelverluste untersucht. Zun~ichst wurde ein Tumorkollektiv yon 77 Tumoren analysiert. Die Ergebnisse wurden an einem zweiten, grOgeren und unabhfingigen Kollektiv tiberprtift (n=189). Die Amplifikationsprodukte wurden auf 8% -igen denaturierenden Polyacrylamidgelen aufgetrennt und mit einer Silberfarbung dargestellt. Die Allelverluste wurden zu Alter bei Erkrankung, pTMN-Stadium, Rezeptorstatus und histologischem Typ und Grad korreliert. Ergebnisse: Eine statistische Analyse aller klinisehen und molekulargenetischen Daten ergab eine Korrelation yon A1Mverlusten ]n der B R C A 1 - R e g i o n auf Chromosom 17@1 mit Ostrogenrezeptornegativit~it. Weitere Assoziationen, die bei der Analyse einer Gruppe gefunden wurden, liel3en sich in der zweiten Gmppe nicht besttitigen. Schluflfolgerung: In einer Untergruppe sporadischer Mammakarzinome ist ein TSG in der BRCA1-Region yon Bedeutung. Alterationen in diesem Gen haben m0glicherweise einen Einfluf5 auf die Expression des 0strogenrezeptors.
V2.AH.06
V2.AH.07
Inaktivierung des TP53 Gens in spontanen Mammakarzinomen folgt nicht immer der Knudsonschen Zwei-Schritt-Hypothese
Keratin 8 und Keratin 8 mRNA-Expression humaner Mammakarzinome mit unterschiedlieher Metastasiernngspotenz
C. R . C. v a n R o e y e n , Y. J. C h o , M . W. B e c k m a n n , D. Niederacher Universit/its-Frauenklinik Diisseldorf
M . G s t e t t e n b a u e r 1, A . E b e r l e 2, I. F i c h t n e r 3, G . S c h a l l e r 1 1 F r a u e n k l i n i k u n d 2 A b t . ffir D e r m a t o l o g i e , Klinikum Benjamin Franklin, FU Berlin a M a x - D e l b r f i c k - Z e n t r u m ffir M o l e k u l a r e M e d i z i n , Berlin-Buch
In spontanen Mammakarzinomen ist die Inaktivierung des Tumorsuppressorgens TP53 eine der h&ufigsten genetischen Alterationen. Die Gen-lnaktivierung folgt zumeist dem von Knudson beschdebenen Zwei-Schritt-Mechanismus mit pdm&rer Mutation des einen und sekund~.rer Deletion des zweiten Allels. In der Literatur gin es Hinweise darauf, dab diese Konkordanz nicht immer gegeben ist. Fragestellun~. Besteht eine Korrelation zwischen Mutationen und Allelvertust ["loss of heterozygosity"(LOH)] des TP53-Lokus oder ist der LOH-Nachweis nur ein Indikator fi~r genetische Instabilit&t? Methode: LOH Mikrosatelliten Marker des TP53 Lokus (AFM051, p53-Alu, TP53) wurde in Gefrierproben von 160 sporadischen Mammakarzinomen, 15 benignen Mammatumoren und jeweils gutartigen Referenzgeweben derselben Patientinnen mittels fluorescenz PCR und automatisierter DNA Fragmentanalyse untersucht. In LOH positiven Tumoren wurde eine SSCP-Analyse der Exons 5, 6 und 7, durch die 80-90% der beschriebenen TP53 MutaUonen detektierbar sind, angeschlossen. Bei SSCP-Mutationshinweis wurde eine Sequenzierung durchgefLihrt. Ergebnisse: Es fanden sich LOH-Raten von 43% for AFM051,57% for p53-Alu und 51% for TP53, und in 78 Tumoren mindestens ein LOH dieser Marker. 8 Tumore waren in der SSCP-Analyse positiv ; die Mutationen konnten durch Sequenzierung best&tigt werden. Schluf3folgerung: PCR mit Detektion der Fluorescein-markierten PCR-Produkte dutch automatisierte DNA-Sequencer ist eine elegante Technik zum Nachweis yon genetischen Alterationen beim Mammakarzinomen. LOH der TP53 Region ist nur zum Tell p53 spezifisch. Weitaus h&ufiger scheint tier Verlust des gesamten kurzen Arms oder Monosomie 17 infolge genetischer Instabilit&t zu sein. (unterst0tzt durch DFG Be 1215/6-1)
S 90
Voraussetzang fi~r die Metastasienmg eines Tumors ist die Authebung der gewebliehen Integri~'t. Molekulares Substrat des gewebliehen Zusammenhalts ist das Zytoskelett. In den luminalen Epithelien der Brustdriise ist das Keratinpaar 8 und 18 Teil dieses komplexen Systems. Fragestellung: Kommt es bei Mammakarzinomen mit zunehmender Metastasierungspotenz zu einer Niederregulierung der Keratin 8 Expression? Methode: Untersucht wurden t2 anf Naeklm~use transptantierte humane Mamnmkarzinom-Zellinien und solide Mammakarzinome mit unterschiedlicher Metastasierungspotenz. Die Immunhistochemie fiir Keratin 8 erfolgte mit einem monoklonalen AntikOrper und der APAAP-Teehnik. Die Auswertung wurde mit einem lmmtmreaktiven Score durehgefiihrt. Der mRNA-Nachweis ~ r Keratin 8 erfolgte mittels Northernblot. Ergebnisse: Mit steigender Metastasierungsf&ttigkelt kommt es zu einer Niederreguliemng yon Keratin 8 . Die Mammakar~6nome MDA-MB/435 und MDA-N sowie die Ltmgenfiliae 4939/A zeigen, entsprechendder hohen Metastasierungspotenz, keine Keratin 8 Expression. Die Karzinome 4134/E2, MaTu, 4000/ohne E2, MT3, BO, 4296/ohne E2 zeigen, analog zur abnehmendenMetastasierungs~gkeit, eine Niederregulierun~ der KeratinExpression. Die Zellinien MCF-7/ADR und MCF-7, die nicht metastasieren, haben dagegen eine starke Keratin 8 Expression. Schluflfolgerung: Keratin 8 seheint bei der Vermitflung geweblicher Integrit~it eine bedeutende Rolle zuzukommen. Ihre Expression im Tumor stellt offenbar ein Metastasierungshindernis dar.
V2.AH.08 Tumor cell contamination (TC) in bone narrow of breast cancer patients: sensitive detection by reverse transcriptase-polymerase chain reactions for MUC1, CEA, keratin 19 und GA733-1 X. Y. Zhong, S. Kaul, I. Diel, G. Bastert
Dep. of Gynecology, University of Heidelberg, Heidelberg, FRG
V2.AH.09
Cyclin D1 und die Inhibitoren der cyklinabh~ingigen Kinasen p16 und p27 beim Mammakarzinom S. D . C o s t a , P. J a n s e n - D f i r r 1, S. P e t r i c h , S. S a c h s , M. Kaufmann Zentrum der Frauenheilkunde und Geburtshilfe, J.W. Goethe Universit/it Frankfurt 1 Angewandte Tumorvirologie, Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg
Purpose: Sensitive detection
of occult carcinoma in bone marrow and peripheral blood of patients with breast cancer at the time of the primary operation is a powerful predictor of patient outcome. Parallel to the routine immunocytological analysis of _TC with a cocktail of the mucin specific monoclonal antibodies BM2, BM7 and BM8 we have developed nested reverse-transcriptase polymerase chain reactions (nRT-PCR) using primers for mucin (MUC1), carcinoembryonic antigen (CEA), Keratin 19 (k19) and human epithelial antigen (GA733-1). Methods:Total cellular RNA samples were reverse transcribed with M-MuLV using random primers. Different primer sets for MUC1, CEA, k19 and GA733-1 were selected and tested for specificity and optimized for highest sensitivity with samples from peripheral blood and normal bone marrow admixed with breast cancer cells. Size analysis of PCR products was carried out by agarose gel electrophoresis and ethidium bromide staining. Results The sensitivity of RT-PCR in bone marrow and in peripheral blood was in "the range of 1 tumor cell/107 normal cells for CEA and 1 tumor cell/106 normal cells for k19. Specificity was assessed by examination of 39 negative controls (14 malignant hematologic diseases, 25 normal peripheral blood samples). Of 63 bone marrow samples from breast cancer patients with immunocytuchemical proven tumor contamination, 61 were positive for the expression of CEA m-RNA. Among the group of 40 immunocytochemieal negative samples, 12 were clearly positive by CEA-PCR. The overall detection rate of TC in this group of patients was 61% for the routine cytospin immuncytochemistry with mucin antibodies versus 70% using the CEA-PCR. Conclusion: The results of CEA nRT-PCR demonstrate improved sensitivity for -detection of tumor cell contamination in the bone marrow of patients with breast cancer. The routine technique can improve tumor staging, patient monitoring during (high dose) chemotherapy and immunotherapy, analysis von TC in stem cell grafts and the efftcience of purging methods.
Fragestellung: Die Bildung yon Komplexen
zwischen Cyclinen und cyclinabh~ingigen Kinasen wird als entscheidender Mechanismus des Zellzyklus und mithin tier Zellteilung angesehen. An Kontrollpunkten kommt es zu feed-back-Mechanismen durch eine Zellzyklusphasen-spezifische Expression von Inhibitoren der zyklinabh/tngigen Kinasen wie p16 und p27. St6rungen dieses Kontrollsystems werden als Ursachen ungebremster Proliferation bei Malignomen angesehen. In der vorliegenden Arbeit wird die Rolle yon Cyklinen und yon Inhibitoren der Cyklinabh~ingigen Kinasen beim Mammakarzinom untersucht. Methode: Die Expression von Cyclin DI, p16 und p27 wurde in 138 Mammakarzinomen untersueht. Nach Extraktion der zellularen Proteine und Auftrennnng mittels SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese wurde der Gehalt an Cyclin D1, p16 nnd p27 im Western-blot unter Verwendung eines Chemilumineszmlz-Detektionssystems analysiert. Die Western-blots wurden in drei Gruppen je nach Auspr/ignmg der Banden eingeteilt. AIs Konlrolle dienten Biopsien yon nicht-malignem Mammagewebe. Die Ergebnisse wurden mit etabliertcn Prognosefaktorcn korreliert. Ergebqisse: Die Expression yon Cyclin DI war in 53%, p16 war in 14% und p27 in 37% der F~lle erh6ht, Die Cyclin Dl-Expression korrelierte nicht mit etablierten Prognosefaktoren, insbesondere war eine erh6hte Expression sowohl bei Friih- als auch bei Sp~itstadien nachweisbar. In einigen F~illen konnte eine entgegengesetzte Expression yon p16 und p27 nachgewiesen werden, wobei die Korrelation nicht signifikant war. Schluflfolgerungen: Unsere Ergebnisse weisen auf eine wichtige Rolle des Cyclin D1 beim Mammakarzinorn hin, wobei die hohe Expression in fiber 50% der F~ille auf eine intrazellul~re Akkumulation des D1-Proteins hindeutet. Die geringere Expression yon p16 und p27, die als Tumorsuppressor-Gene fungieren, k6nnte durch Deletionen bzw. Allelverlusle bedingt sein, die bei anderen Malignomen bereits beschrieben wurden.
S 91
P2.AH.01
P2.AH
Alter und Prognose beim Mammakarzinom
Mammakarzinom -
Prognosefaktoren
-
P2.AH.02 Hormonmilieu bei OP und Verlauf beim priimenopausalen Mammakarzinom W Klemt, R. Callies, P. A. Regidor, K. K a t o Z e n t r u m ffir F r a u e n h e i l k u n d e der G H Essen Beim pr'~,nenopausalen Mammakarzinom ist die Def'mition von Prognosefaktoren wiehtig •r die Indikationsstellung zur adjuvanten Chemotherapie. Fragestellung: Wie grol3 ist der EinfluB des perioperativen -Hormonmileus aufdie Prognose ? Methodik: In einer retrospektiven Analyse fanden sieh innerhalb des zwischen 1984 mad 1992 behandelten Krankengutes 512 Falle mit pHioperativ erhobenen Hormonwerten. Der Hormonstatus war in den ersten Jahren unsystematiseh, sp~iter systematiseh erhoben worden. 202 dieser Fhlle wurden zun~ichst als klinisch pr~nenopausal eingestuft. Naeh AusschluB tier fortgesehrittenen F~ille T4 und/oder M1 und derer mit exogener Hormonzufuhr - OH oder Ostrogene blieben 105 F~ille iibrig, die bis zur Diagnose regelm~ige Menstruationen angaben mad von denen zeitnah erhobene Hormonwerte vorlagen, so d ~ auf das endokrine Milieu bei OP geschlossen werden konnte: Follikelph./Ovulationsphase (FO/OV-PH:N=51) und Corpus-luteum-Phase (CL-PH:N=54). Der Verlauf wurde mit vergleichenden Life Table Analysen betraehtet. Ergebnisse: 1. Das mittlere Alter der betrachteten Gruppe betrug 42.5 +- 5 Jahre. 2. Naeh 5 Jahren lag die Uberlebenswahrscheinliehkeit der Gruppe "FO/OV-Phase " bei 85 % mad die der Gruppe "CL-Phase" bei 83 % (Wilcoxon p=0.95). 3. Auch die F~illemit OHoder Ostrogeneinnahme untersehieden sich mit 82 % naeh 5 Jahren nieht signifikant. Schluflfolgerung: Das perioperative Hormonmilieu hat keinen Einflu8 auf den weiteren Verlauf des prLrnenopausalen Mammakarzinoms. Dies steht ira krassen Widerspruch zu den 1991 verfffentliehten Ergebnissen yon Badwe et al 1991.
S 92
R. Callies, P. A. Regidor, C. Oberhoff, A. E. Schindler Z e n t r u m fiir F r a u e n h e i l k u n d e der G H Essen Die positive Korrelation zwischen dem Lebensalter und der Inzidenz des Mammakarzinoms ist lange bekannt. Wie ist grol~ ist der Einflul3 des Alters auf die Tumorbiologie? Fragestellung: In den letzten Jahren wird ztmehmend die These vertreten, d ~ das Mammakarzinom in der PrLrnenopause hiiufiger auftrete und die Prognose ungiinstiger sei als die des postmenopausalen Mammakarzinoms. Dies war zu iiberpriifen. Methodik: In einer retrospektiven Analyse wurde das zwischen 1968 und 1986 behandelte Krankengut (N=1000) untersucht. Zun~chst wurde eine Untergruppierung zum medianen Zeitpunkt durchge~art und die Altersverteilung der beiden H~ilften statistisch verglichen. Danach wurden die Patienthmen anhand der Tumorgr6Be und des medianen Alters unterteilt. Schliel31ich wurde der Vedauf mit vergleichenden Life Table Analysen betrachtet. Das Tumorstadium wurde postoperativ mittels eines modif'mierten TNM-Systems definiert. Ergebnisse: 1.Im Beobachtungszeitraum ergab sieh keine signifikante Ver'~inderung des Durehschnittsalters. 2. Die Verteilung der Stadienparameter war bei fiingeren mad ~ilteren Patientinnen ~hnlich. Kleinere Tumoren traten etwas h~iufiger bei den jfingeren Patientinnen auf. 3. Bei T1- mad T2-Tumoren hatten immer die jiingeren Frauen die bessere Prognose bei den versehiedensten Gruppenbildungen. Bei F~illenmit T3- und T4-Tumoren wurde der Unterschied zunehmend geringer. Bei prim~en M1-Fallen oder Fgllen mit distantem Rezidiv war er kaum noch wahrzmaehmen. Schluflfolgerung: An unserem Krankengut lassen sieh die erwahnten Thesen nicht nachvollziehen. Junge Frauen profitieren eindeutig von ihrer allgemein b _ e s S ~ e l l J . ~ a r t u n g .
P2.AH.03
OP-Zeitpunkt als Prognosefaktor bei priimenopausalen Frauen mit Mammakarzinom J. M. Weiss 1, W E. S i m o n 2, H. A. Hirsch 3 1 Universitfitsklinik ffir F r a u e n h e i l k u n d e u n d G e b u r t s h i l f e Liibeck 2 R o b e r t - B o s c h - K r a n k e n h a u s Stuttgart 3 Universitfits-Frauenklinik Ttibingen Die Ausrichtung des Operationszeitpunlctes am Menstrtmtionszyklus b6te dem Arzt eine eJafache M6glichkeit, die Prognose beim Mammakarzinom zu verbessern. Es ist n6tig, das weiterhin widersprfichlich diskutierte Thema ttmfassend darzustellen und die vorliegenden Arbeiten zu analysieren. Fragestellung: Beeinflu0t der Operationszeitpunkt m Bezug auf deh Menstruatinnszykl~ beim Mammakarzinom die Uberlebenszeiten trod behauptet er sich als anabh~ngiger und konstanter Prognosefaktor? Methode: Alle bisher vorliegenden Studien wurden einer Meta-Analyse unterzogen. Dir drei gebr~iuehlichsten Einteilungen des Menstnmtionszykluses wurden gleichberechtigt an 262 Patientinnen, die im Zeitraum von 1978-1990 operiert wurden, retrospe~iv untersucht. An den je zwei, in Bezug auf die anderen Propaosefaktoren homogenen Uatergruppen, wttrden r0berlebenszeitanalysen nach dem Kaplan-Meier Verfahren trod dem multivariaten CoxRegressionsmodell durchgefiihrt. Ergebnisse: Bei unseren Patientinnen, die nahezu aussch/ieBlich emzeitig operiert wurden, l~Bt sich der Zusammerdaang zwischen dem Zeitpunkt der Operation und der Prognose trotz ausreichender Fallzahlen nicht na~hweisen. Auch in den bisher vorliegenden Studien ist kein einheitlicher Trend festzustellen. Schlul~folgertmgen: Es ist bei den bestehenden komplexen und sich teilweise widersprechenden chronobiologischen Vorg~ingen unwahrscheinlich, dab ein emfacher Zusammenhang zwischen dem Operationszeitpunkt and der Prognose beml Mammakarzinom bestehen soil, zumal wenn emzeitig and mit Exzisionsbiopsien operiert wird.
P2.AH.04 Abh~ingigkeit der E x p r e s s i o n von S t e r o i d h o r m o n r e z e p t o r e n von der Z e l l z y k l u s p h a s e b e i m M a m m a k a r z i n o m D. M i n k , M . H o l l / i n d e r , C. V i l l e n a - H e i n s e n , W. S c h m i d t Universitfits-Frauenklinik und Poliklinik, 66421 H o m b u r g / S a a r
P2.AH.05 P r o g n o s t i s c h e B e d e u t u n g des K n o c h e m a r k b e f u n d e s beim Mammakarzinom E. M e r k l e 1, I. Bfihr 1, A. H e n k e 1, p. M a r t u s 2 1 Stfidt. F r a u e n k l i n i k S t u t t g a r t 2 I n s t i t u t ffir reed. Statistik, U n i v e r s i t f i t E r l a n g e n
Maximal 60% der rezeptorpositiven Mammakarzinome sprechen auf eine endokrine Therapie an. Insbesondere rasch proifferierende Tumore sind trotz positivem Rezeptorstatus lulufig gegen eine hormonelle Therapie resistent. Fragestellung: Mit Hiffe der Immenhistochemie ist eine quantitative Analyse der Expression yon Steroidhormonrezeptoren auf zeilularer Ebene m0glich. Es soil untersucht werden, ob es Unterschiede in der Rezeptorexpressinn zwischen ruhenden (also in der G0-Phase des Zellzyklus befindlichen) end prolfferierenden Mammakar~nom-ZeUen gibt. Methode: An Gefrierschnllten von 20 Mammakarzinomen wurden sequentiell immunhistochemisch sowohl Ostrogen- oder Progesteronrezeptor sis auch alas Proliferationsantigen Ki67 dargesteilt. Mit Hiffe der eomputergestiltzten Bildanalyse konnte sequentiell auf zellularer Ebene sowold die SteroidhormenrezeptorKonzentratien als auch die Ki67-Expression bestimmt werden. Auf diese Weise konnte ~ jedes Pr/lparat das Verteilungsmuster der Steroidhormenrezeptor-Konzentration getrennt fib" Ki67-1x~itive end Ki67-negative Tumorzellen ermittelt werden. Ergebnlsse: Wider Erwarten fend sich bei Prftparaten.mit insgesamter geringer prolfferativer Aktivit/It(Ki67-Index <~ 5%) eine positive Korrelation z,wischen tier Expression von Ki67 und Ostrogen- oder P r o g e s t e r o ~ r . I-tier war das Ki67Antigen fast attsschlieBlieh in rezeptorpositivenZellen nachweisbar, in Ki67-posiriven Zellen fanden sich besonders hohe Konzentratienenyon Steroidhormnnrezelrtoren. Diese Z u s a m m e n ~ waren jedoch bei Pr~pamten mit hSherem Proifferationsindex (10-20%) weniger deutlich end schli~fich bei Pnlparaten mit hohem Ki67-Index (>20%) nieht mehr nachweisbar. Schluflfolgerung: Eine positive Korrelatien zwisehen Rezeptorexpression end Proliferation ais m6gliche Voransselzung for die Wirksamkeit einer endokrinen Therapie konnte nut bei Karzinomcn mit niedriger Pmliferationsfraktion nachgewiesen werden, Als klinische Konsequenz solite bei hohem Proliferationsindex, anch bei positivem Rezeptorstatu&eine zytostati~he Therapie erwogen werden.
Fragestellung: An d e r U n i v e r s i t f i t s - F r a u e n k l i n i k E r l a n g e n wurde i n e i n e r p r o s p e k t i v e n S t u d i e im Rahmen d e r P r i m ~ r o p e r a t i o n von Mamma-Karzinom Patientinnen eine Knochenmarkpunktion durchgefOhrt De~ Knochenmarkbefund wurde m i t anderen P r o g n o s e f a k t o r e n v e r g l i c h e n zur E r u i e r u n g seines p r o g n o s t i s c h e n S t e l l e n w e r t e s und s e i n e s t h e r a p e u t i s c h e n Nutzens. Methode: Knochenmark wurde j e 2 mal am Sternum und am r e c h t e n und l i n k e n Beckenkemm entnommen. Der Tumorzellnachweis erfolgte immunzytochemisch m i t t e l s e i n e r K o m b i n a t i o n aus EMA und C y t o k e r a t i n . Zwischen 1 . 6 . 1 9 8 8 und 3 1 . 1 2 . 1 9 9 4 wurden 520 P a t i e n t i n n e n i n d i e S t u d i e aufgenommen. E r g e b n i s s e : K n o c h e n m a r k p o s i t i v waren i n unserem Patientenkollektiv 39,5%. Die mediane Nachbeob a c h t u n g s z e i t l i e g t d e r z e i t b e i 38 Monaten. Eine m u l t i v a r i a t e A n a l y s e z e i g t e , dab d e r Knochenm a r k b e f u n d unebh@ngig yon a n d e r e n p r o g n o s t i s c h e n Kriterien (zB. N o d e l s t a t u s , R e z e p t o r s t a t u s , Tumorgr~e etc.) ist. Zudem z e i g t e s i c h , dab knochenmarkpositive Patientinnen signifikant f r O h e r und hfiufiger rezidivieren als knochenmarknegative P a t i e n t i n n e n , was s i c h i n s b e s o n d e r e such b e i nodalnegativen Patientinnen zeigte. S c h l u 6 f o l g e r u n g : In den v o r l i e g e n d e n U n t e r s u c h ungen z e i g t s i c h d e r Knochenmarkbefund a l s e i g e n st~ndiger prognostischer Parameter, d e r a l s Entscheidungshilfe f o r TherapiemaBnahmen zu sehen i s t
P2.AH.06 S i m u l t a n e r T u m o r z e l l n a c h w e i s in L y m p h k n o t e n und K n o c h e n m a r k b e i m M a m m a k a r z i n o m und p r o g n o s t i s c h e B e d e u t u n g B. G e r b e r , A. K r a u s e , E. R o h d e , T. R e i m e r Universit/its,Frauenklinik Rostock
P2.AH.07 Prognosefaktoren beim nodal negativem Mammakarzinorm B e d e u t u n g yon P l a s m i n o g e n a k t i v a t o r - I n h i b i t o r 1 ( P A l - l ) und C a t h e p s i n L ( C a t h L ) B. L i s b o a , T. Z a b e l , C h . L i n d n e r Universit/its-Frauenklinik Hamburg
Zum Zeitpunkt der Diagnosestellttmg ist beim Mammakarzinom bereits von einer systemischen Erkranktmg auszugehen. Fragestellung: Lassen sich bei Patientimaen mit einem nodal negativen Mammakarzinom immunhistologisch Tumorzellen in den Lymphknoten bzw. Knochenmark nachweisen trod ergeben sich daraus Konsequenzen fitr eine adjuvante Systemthefapie? Methode: A ~ e Lymphknoten und Knochenmarksaspirate yon 104 pT1.2NoM 0 Mammakarzinom-Patientinnen wurden immunhistologisch mit einem Pan-Zytokeratin Antikfrper auf Tumorzellen untersucht trod mit etablierten trod neueren Prognosefaktoren verglichen. Ergebnisse: Tumorzellen lieBen sich bei 16 (15 %) Patientinnen allein im Knochenmarksaspirat, bei 9 (9 %) Patientinnen allein in den konventionell als nodal negativ eingestuf~en Lymphknoten und bei 5 (5 %) Patientlnnen sowohl im Knochenmark sis auch Lymphknoten nachweisen. UnabhS~ngig yon der Lokalisation war der Tumorzellnachweis mit einem verkiirzten kranldaeitsfreien lntervall (p = 0,04) verbunden. Im Vergleich mit anderen Prognosefaktoren konnte der Nachweis distanter Turaorzellen in der multivariaten Cox-Analyse nicht als unabMngiger Prognosefaktor best/itigt werden. Schluflfolgerung: Bei 29 % der konventionell histologisch als nodal negativ eingestuften Patientinnen lassen sich bereits zum Zeitpunkt der Diagnosestellung distante Tumorzellen naehweisen, die prognostisch bedeutsam sind. Der Tumorzellnachweis stelk jedoch keinen unabMngigen Prognosefaktor dar und ist somit Fox Therapieen_tscheidungen entbehrlich.
~Die Proteolyse gilt hente als wichtige Voraussetzung fox Invasion und Metastasierungyon malignen Tumoren. Folgerichtig wird den tumorassoziierten Proteasen wie Urokinase-Plasminogenaktivator(uPA), den Cathepsinenund such dem Plasminogenaktivator-Inhibitor 1 (PAI-1) zunehmend prognostische Bedeutungbeigemessen. Fragestellung: Wit untersuchten die Wertigkeit von PAI-1 and der Cysteinprotease Cathepsin L als Prognosefaktoren beim nodal negativem Mammakarzinom. Hierbei wurde nicht nur die Aussagekraft der beiden Marker verglichen sondem auch versucht durch Kombination einen besseren Vorhersagewertzu ereichen. Methode: Gewebeproben yon 134 Patientinnen mit nodal-negativem Mammakarzinomwurden auf den Gehalt an PAI-1 end Cath L untersucht. Die Bestimmtmgenerfolgtenenzymimmunornetrisch.Das mediane Follow-up lag bei 50 Monaten (13-79). Der optimale cut-off Wert lag bei 416 ng/mg Protein fOr Cath L bzw bei 6,4 ng/mgProteinfOrPAI-1. Ergebnisse: Die PAI-1 und Cath L-Werte liegen im Mammakarzinomgewebe signifikant hOher als in benignem Vergleichsgewebe. Der Cath L-Gehalt im Mammakarzinom korrelierte signifikant mit dem histologischemGrading: GIII: 693+326 ng/mg im Vergleichzu GII: 486+185 ng/mg und GI: 422+242 ng/mg Protein (p=0.0001). Ein fihnlicher Zusammenhang war auch ftir PAI-I nachzuweisen.In der univariatenAnalysezeigte sich sowohl bei den Patientinnen mit hohemPAI-1 Gehalt (p=0,004) als auch bei denen mit hohem Cath L Gehalt (p=0,006)ein signifikant kfirzeres rezidivfreies 0berleben. Durch Kombination der beiden Faktoren lieB sich die Vorhersagekraft noch deutlich steigern (!o=0,0008) wobei atlerdings die cut-off Werte korrigiert werden mufiten: 450 ng/mg for CathL und 21 ng/mgfOrPAI-I. Schluflfolgerung: PAL1 and Cath L sind beim nodal ne~ivem Manunakarzinom von hoher prognostischerAussagekraft. Eine Kombination der beiden Parameter erm6glicht bei angepal~tem cut-off eine nochmalige Steigemng des Vorhersagewertes.
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P2.AH.08 Plasminogen Aktivator Inhibitor Aktivit/it (PAl Akt.) im Plasma heim Mammakarzinom Ein unabh/ingiger Prognosemarker G.-E von Tempelhoff ~, L. R. Zacharski 2, M. Diedrich ~, L. Heilmann Abt. ffir Gyn/ikologie und Geburtshilfe Stadtkrankenhaus R/isselsheim Dept. Vet. Aft. Medical and Regional Off. Center White River Junction Vermont Wgthrend zahlreiche Untersuchungen am Tumorgewebe des Mammakarzinoms hohe PAI-1 Konzentrationen nachwiesen, die mit einer schlechten Karzinomprognose korrelierten, exsistieren keine pablizierten Studien fiber die Rolle des plasmatischen PAls in diesem Zusammenhang. FragesteUung: Dabei stellen sich folgende Fragen: 1. Liegen ~nlich hohe PAl Konzenlxationen/Aktivit~ten im Plasma bei Mammakarzinompatientinnen vor ? 2. Besteht eine Abh~ingigkeit des Plasma PAIs zum Tumorstadium ? und 3. Inwieweit l~13tsich eine Korrelation zur Karzinomprognose nachweisen ? Methode: In einer longitudinalen prospektiven Studie bestimmen wir die Plasma PAl Akt. (oPA abhangiger Inhibitionstest) jeweils morgens (8 °0 und 10° ° Uhr) am Tag vor Primaroperation und 3 monatlich im Follow up der Patientinnen. Gegenw~trtig sind 150 Patientinnen (Alter: 65 + 14 J) mit einem nicht metastasierenden primitren Mammakarzinom erfagt. Als Kontrollgruppen dienen 81 gesunde Frauen (Alter: 64 + 19 J) und 51 benigne Mammatumorpatientianen (Alter: 59 + 21 J). Ergebnisse: Die mittlere Beobachtungszeit rezidivfreier Patientinnen betragt 37,7 (5 -71) Monate wahrenddessen 36 Rezidive (25 %) trod 16 Todesf';ille (10,8 %). auftraten. Vor Prim~operation liegt die PAl Akt. der Karzinompafientinnen (3,75 _+1,76 U/ml) signifikant h6her als bei Frauen mit benignen Mammatumoren (2,49 + 1,17 U/ml; p < 0,13001) oder bei gesunden Frauen (1,87 + 0,87 U/ml; p < 0,0001). Zu diesere Zeitpunkt weisen Patientinnen mit einem spaterem Rezidiv signifikant hOher IAktivitaten auf (4,53 + 1,67 U/ml; p = 0,003) als Rezidivfreie (3,21 + 1,71 U/ml). !Sechs Monate nach Primaroperation ist die PAl Akt. bei Rezidivpatientinnen signifikant abgefallen (3,33 _+ 1,77 U/ml; p = 0,02) um dann zum Rezidivzeitpunkt wieder signifikant anzusteigen (4,6 _+2,78 U/ml; p = 0,001). In der univariaten und mullivariaten Analyse sind lediglich der Nodal Sm~ s und die Plasma PAl Akt. signifikante trod unabhangige Prognosemarker f'ttr das rezidivfreie und Gesamtiiberleben. Schluflfolgerung: Eine gr6gere Patientenzahl und ein l~gere Beobachtungszeitraum sind n~tig um die klinische Bedeatung der l:lasma PAI Akt. insbesondere bei nodal negativen Patientinnen zu priifen. "
P2.AH.10 DNA Image Cytometrie (ICM), Onkogene und Prognosefaktoren bei prim/iren Mammakarzinomen C. M. Schlotter, U. Bosse, U. Vogt, A. Bosse Frauenklinik St. Elisabeth-Hospital GmbH Ibbenb/iren Fragestellung: i. Erfassung der H~ufigkeit diploidneardiplo±der Mammakarzineme. 2. Berechnung yon Wachstttmsfraktionen. 3. Korrelation zwischen Wachstums~ fraktionen und MIB-l~Bestimmungen. 4. Beziehungen zwischen ICM-Daten, Onkogenen und klassischen Prognosefaktoren. Me,bode: Bei 125 primaren Mammakarzinomen wurden prospektiv imagezytometrische DNA-Analysen durchgef~hrt, dutch differentielle Polymerase Chain Reaction (dPCR) wurden Onkogene (erb-B, c-myc) bestimmt. Er~-bnisse: i. Die Haufigkeit diploid-neardiploider Mammakarzinome (DI 0,9-1,1) betrug ca. 24%. 2. Die SPhase kann mit ICM nut bei diploid-neardiploiden Tumoren berechnet werden, f~r diploide und nicht diploide Tumore ist die Angabe einer Proliferationsfraktion (S-G2M%) m~glich. 3. Zwischen ICMDaten und Onkogenen bestehen keine Beziehungen. 4. Zwischen ICM-Daten und klassischen Prognosefaktoren bestehen teilweise Beziehungen, tetraploide Tumore weisen selten einen positiven Nodalbefund auf, diploide und tetraploide Karzinome scheinen haufiger mit Progesteron positiven Befunden asseziiert. Die ungOnstigsten DNA-Daten weisen ductale, nodal positive, entdifferenzierte (@3) Mammakarzinome pramenopausaler Patientinnen auf. Schl%~folgez~/ng: Wachstumsfraktionen k~nnen auch durch ICM beurteilt werden, Onkogene scheinen unabhangige Faktoren zu sein. DurchAnwendung von ICM gelingt eine objektive reproduzierbare Analyse der Mammakarzinome. Simultane Bestimmung yon ICM und Onkogenen k6nnte zur Selektion von Patientinnen mit hohem Rezidivrisiko sowie zur Induktion geeigneter Therapien f~hren.
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P2.AH.09 p53-Gen-Mutation als m/iglicher Prognosefaktor fiir Chemosensibilit/it bei neoadjuvanter EC-high-dose Chemotherapie bei Mammakarzinom S. Dietzel-Drentwett, K. Feltmann, H. Eidt ~, A. H. Tulusan, W. Schulze 2 Frauenklinik Bayreuth Pathologisches Institut Bayreuth 2 Strahlenklinik Bayreuth p53, bekannt als Tumorsupppresorgen wird bei Mamma-Carcinom in einer H~iutigkeit yon 15 his 50 % afs inak-lJvferta Mutanta nachgewJesen. Einige Untersuchungen zeigen e~ne Verschlechtarung der prognose bei Patientinnen mit negatJven Lyrnpknoten, bei denen eine p53 Mutation nachgewiesen werden konnte. Neuere experirnentelle Arbeiten zeigen, dall die p53-Gen-Mutation h~ufig auch mit einer Resistenz zu Chamofft empie verbunden ist Neoadjuvant pr~operativ chemo~empierten Mamma-Carcinom-Patientinnen I~Gt sich das Ansprechen des Prim~rtumors in vivo gut beobachten. Fragestellung: p53-Gen-MutaUon als m~gltche Prognosefaktor f~r die Chemosensibilita~t bei neoadluvantar High-dose-Chemotherapie bei Mamma* Carcinom? Dies wurde untersucht an Pat~entinnen bei denen die p53-Gen-Mutation im Carcinom analysiert wurde und die eine eystemische Chemofflerapie Epirubicin in hoher Dosierung (120 mg/qm K~rperoberfl~che) neoadjuvant erhielten. ZJelsetzung ist dutch die vorgeschaltata Chemotherapie eine Tumorreduktion und somit eine Brusterhaltung zu erm~glichen. 25 PatientJnnen rnit fortgeechrJttenem Mamma-Carcinom erhaltan eine systemische Therapie mit Epirubicin (120 mg/qm) und Cyklophosphamid (600mg/qm)(EC). Die Gabe der Chemutherapie wird nach einem neoadjuvanten Schema durchgeF,hrt ZJel ist es auch bei groe,em Tumor eine brusterhaltende Operation durchzuf(ihren oder die Ausdehnung der operativen Behandlungen zu verringern. Bei allen Patientinnen wird bei Diagnosestellung durch Stanzbiopsie eine Analyse der Proliferation- und der tiiologiechen Faktoren einschlieGlich H~ufigkeit der p53-GenMutation durchgeffihrt Gleichzeitig Staging mit Tumorgr6e, e, Lymphknotenetatus. m6gliche Metataslerung. Eine Tumorregression ist bei rung 75 % der Patientinnen zu beobachten, bei rund 25 % sind keine wesentlichen VerSnderungen bzw. Progree~ oder Auftreten yon Metastasen unter "i31erapie zu verZeichnen. Vergleicht man nun die Wirkung der Chemol~lempie rnit der nachgewiesenen p53-Gen-Mutationen, so zeigt sich folgendes: 8ei gut 80 % der PatientJnnen ohne p53-Gen-Mutation wurde eine deutliche Tumorreduktion beobachtet, bei Nachweis yon p53-Gen-Mutation konnte nur in knapp 20 % eine parhelia Regression ermelt werden, bei allen anderen F~lien zeigte eich eowohl histologisch ale auch kUnisch kein Ansprechen auf die Chemotherapie. SchluGfolgerung: Die p53-Gen-Mutation iet m6glicherweise ein Entscheidungskriterium zum Einsa~ der neoadjuvanten EC-high-dose-Ch emotherapie zur Tumorreduktion vor brusterhaltender Operation oder z1Jrpdm~ren AbJatio.
P2.AH.11 Neue Prognosefaktoren bei prim~ren Mammakarzinomen A. Vering, S. Reicheneck, C. Ruppert, M. Kaufmann Universitfit sfrauenklinik Frankfurt Z a h l r e i c h e n e u e P r o g n o s e f a k t o r e n f 6 r das prim~re Mammakarzinom werden derzeit untersucht. FRAGESTELLUNG: Welche der neuen P r o g n o s e p a r a m e t e r e r w e i s t s i c h im e i g e n e n K o l l e k t i v als k l i n i s c h r e l e v a n t ? M E T H O D E : W i r u n t e r s u c h t e n p r o s p e k t i v bei 183 Mammakarzinomen (79 N-) aus d e n J a h r e n 1 9 9 2 1994 d i e f o l g e n d e n P a r a m e t e r : K a t h e p s i n D, Epidermal Growth Factor Receptor (EGFR),pS 2 und U r o k i n a s e P l a s m i n o g e n A k t i v a t o r (UPA), M u l t i d r u g R e s i s t a n c e P r o t e i n (MDR). D i e s e wurden verglichen mit den konventionellen P r o g n o s e f a k t o r e n . Das m e d i a n e B e o b a c h t u n g s d a u e r b e t r u g 32 (24-46) M o n a t e . ERGEBNISSE: Von den genannten neuen Prognoseparametern erm6glichte keiner eine signifikante Diskriminierung der Prognose. Von den klassischen Prognosemarkern zeigte sich ein s i g n i f i k a n t e r E i n f l u B v o n ER, PR u n d N. E i n e auf ER, PR, K a t h e p s i n D, E G F R u n d U P A b a s i e r e n d e E i n s t u f u n g in d r e i R i s i k o s t u f e n w a r m 6 g l i c h u n d f ~ h r t e zu b e s s e r e n E r g e b n i s s e n . SCHLUBFOLGERUNG: Nach einer medianen B e o b a c h t u n g s z e i t y o n 32 M o n a t e n ist e i n e prognostische Unterscheidung durch Kathepsin-D, EGFR, UPA, PS 2 u n d M D R in u n s e r e m K o l l e k t i v nicht m6glich.
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Ein genetischer Defekt im Progesteronrezeptorgen ist spezifisch assoziiert mit erhShtem Mammaund Ovarialkarzinomrisiko X.-W. Tong, W. K 6 r n e r , I . B . R u n n e b a u m , D.G. Kieback B a y l o r College o f M e d i c i n e , H o u s t o n , Texas, U S A und UFK Ulm Ein genetischer Taq 1 RFLP im Progesteronrezeptorgen wurde besehrieben, der m0glicherweise mit einem erh0hten Risiko ftir nicht familiiires Mamma- und Ovarialkarzinom verbunden ist. Fragestellung: Ist der RFLP verbunden mit anderen Mutationen und damit einem abnormen Rezeptorprotein? Wie hoch ist der Risikoanstieg? ist der Risikomarker spezifisch far Mamma-und Ovarialkarzinom? Methode: DNA Isolation aus Leukozyten. SSCP Screening der DNA von RFLP positiven Patientinnen auf Mutationen, anschliegendes Sequenzieren. Untersuchung von 440 Normalpersonen, 175 Patientinnen mit Mammakarzinom, 84 mit Ovarialkarzinom, 42 mit Zervixkarzinom und 23 mit Endometriumkarzinom. Ergebnisse: Ein mutiertes Progesteronrezeptorprotein wurde identifiziert. Das Rezeptorgen weist in obligater Kombination zwei Punkmutationen in Exonen und eine 320bp Alu-Insertion im Intron G auf. Normalpersonen haben die Veriindeiung in 22.3%, Ovarialkarzinompatientinnen in 47% und Frauen mit Mammaca. in 31% . Die Betroffenen haben bei homound heterozygoter Manifestation daher ein dreifaches Ovarialkarzinomund zweifaches Mammakarzinomrisiko, keine erhShte Odds Ratio Ftlr Cervix-und Endometriumkarzinom. Schluflfolgerung: Ein genetischer Mutationskomplex im Progesteronrezeptorgen, der schon bei Gesunden durch einfachen Bluttest diagnostizierbar ist, ist verbunden mit einem erh6hten Risiko ftir nicht familiiires Mamma- und Ovarialkarzinom. Pathogenetische Studien stehen aus.
P2.AH.14 Aneuploidie (5c- und 9e-exceeding rate) als prognostischer Marker fiir das Mamma-Carcinom A. C o u m b o s , M . R u h n k e , S. Y i l d i r i m , W. K i i h n A b t e i l u n g fiJr G y n f i k o l o g i s c h e M o r p h o l o g i e der Frauenklinik Universit/itsklinikum B e n j a m i n F r a n k l i n , F r e i e U n i v e r s i t f i t Berlin In der DNA-Bildanatysevon Manuna-Tumoren ist die AUER-Klassiffi¢.ationals etablierte Methodein die Literatur eingegangen.Die high risk ALTERIV-Gruppe ist in sich prognostischnicht naher ldassifmiertund der Grad der Aneuploidie(9cexceeding rate) ist hierbei nicht beriicksichtigt. In dieser Klassifhkation gehen zudemZellpopulationenein (3c Zellen),derenBedetungunklar ist. Fragestelhing: Wir evaluierten in tmserer Untersuchung die Bedeumng tier aneuploidenZellen(>5c, > 9c) far die Tumorbiologiedes Mamma-Carcinoms. Methode: Tup~raparate yon 280 Mamma-Carcinomen wurden nach Feulgen gefarbt. MittelsBildanalyse(CAS 200) wurde die Anzahl der aneuploidenZellen (>5c, >9c) ermitteltund zmn klimschen Verlaufder Patientirmenkorreliert. Das medianeBeobachtungsintervallbetrug 21 Monate. Ergebnisse: 10% de*Histogramme(n=28) wiesenkeiae aneuploideZellenauf. Alle Patientinnen dieser Gruppe leben, 2 Frauen erlitten ein Rezidiv (7%). 26% der Histogramme (n=73) wiesen Zellen >5c bis 9c auf. In 64% der Histogramme fanden sichZellen> 9c (n=179). 26 PatientinnendieserGruppeverstarben(15%), wAhrendes in der niedriganeuploidenGruppenut 6 Frauenwaren. G3-Carcinome zeichnetensich dutch einen signifikant h0heren Anteil an ZeUen >9c gegeniiberG1- und G2-Carcinomen(p<0,05) am. Schhififolgerung: Unter allen iiberpriitlen Parametern eines DNA-Histogramms beim Mamma-Carcinom kommt der 9c-exceeding rate prognostisch eine iiberragendeBedetungzu.
P2.AH.13 O s t r o g e n - und P r o g e s t e r o n - R e z e p t o r e n beim Brustkrebs: Sind immunhistochemische N a c h w e i s v e r f a h r e n besser als bioehemische? G. O e t t l i n g , V. B r a u n , W. S i m o n , M . Z w i r n e r Universitfits-Frauenklinik Tfibingen Der Nachweis von Ostrogen(ER)- und Progesteronrezeptoren (PR) beim Mammakarzinom hat zentrale Bedeutung flit die Abschatzung der Prognose und die Planung der Therapie. Dabei konkurriemn immunhistochemische Nachweisverfahren (ImmunCytochemischer Assay 1CA) mit den klassischen biochemischen Megmethoden (Radioliganden-Bindungs-Assay RBA, EnzymImmuno-Assay EIA). Fragestellung: Welchem dieser Nachweisverfahren soll, gemessen an Zuverlfissigkeit, Anwendungsspektmm und Kosten, der Vorzug gegeben werden? Methode: 250 Mammakarzinomgewebe wurden parallel mit diesen drei Methoden anf ER und PR untersucht (RBA nach den EORTC-Richtlinien mit der DCC-Methode, EIA und ER-ICA von ABBOTT, PR-ICA nach Perrot-Applanat, 1985). Ergebnisse: Durch die niedrige Sensitivit~t des RBA (ER: 58 %; PR: 70 %) lag die Ober.einstimmung 1~ des RBA mit dem EIA bzw...ICA niedrig (ER: U = 62 bzw. 63 %, ~: = 0.22 bzw. 0.24; PR: U = 79 bzw. 73 %, 1< = 0.51 bzw. 0.43), wogege0. EIA und ICA gut harmonierten (ER: [1 = 96 %, tc = 0.83; PR: U = 85 %, t¢ = 0.65). Weitere Vorteile des ICA gegentiber EIA und RBA waret/: vernachl~issigbarer Gewebebedaff, Vermeidung von Fehlem dutch Zuordnung der Befunde zu histologischen Strukturen, weiteres Einsatzspektrum (z. B. Karzinome < 1 cm, Archivprgparate, Stanzbiopsien und Punktionszytologien) und niedrigerer Preis. SchluflJblgerung: Wegen geringerer Fehleranfg_lligkeit, weiterem Einsatzspektrum, differenzierterer Aussage bei niedrigeren Kosten sollte den immunhistochemischen Nachweisverfahren der Vorzag gegeben werden.
P2.AH.15 P r o s t a t a - s p e z i f i s c h e s A n t i g e n ( P S A ) im Z y t o s o l yon Endometrium und Mammatumoren d i a g n o s t i s e h e Ans~itze E. Seliger, P. Kaltwal3er, E R f p k e K l i n i k u n d P o l i k l i n i k ffir G e b u r t s h i l f e und R e p r o d u k t i o n s m e d i z i n der M a r t i n - L u t h e r Universitfit Halle-Wittenberg Auf Grund neuer Untersuchungen ist PSA nicht als organspezifisch anzusehen. Biochemisch eine Serinprotease vom Kallikrein-Typ, kommt dieses Glyeoprotein in verschiedenen Tumoren aber auch Fruchtwasser oder Muttermilch vor. Fragestellung: Ist zwischen dem Steroidrezeptorstatus trod der Konzentration des PSA im Zytosol von Endometrium oder Mammammoren eine direkte Korrelation darstellbar? Methode : Die Bindungskapazitiitder Steroidrezeptoren wurde im Mehrpunkt-DCC-Assaybestimmt. Zur Quantifizierung des PSA kam ein Festphasen-Chemilumineszenz-Enzymimmunoassay(PSA-Immulite) zum Einsatz. Ergebn#sse : Bei einer unteren Nachweisgrenze des PSA-Tests von 0,003 ng/ml konnte dieses Enzym in etwa 90% der Gewebsproben nachgewiesen werden. Niedrige Konzentrationen bis 0,2 ng/mg Protein iiberwogen, Werte fiber 1,0 ng/mg Protein ( max.: 2,224 ) wurden in rund 10% der Gewebeaufsehliissegemessen. Die Bindungskapazitiitender Estrogenrezeptorenlagen zwisehen <10 und 590 fmol /mg Protein, der Progesteronrezeptorenyon <15 bis 395 fmol /mg Protein. Zwisehen Steroidrezeptorkonzentrationenund PSA-Level war keine Abh/ingigkeit darstellbar. Schluflfolgerung : Vom Hormonrezeptorstatuskann nicht auf die PSAAktivit/it nieht geschlossen werden. Steroidrezeptoren sind als Ausl6ser der Genexpression Ffirdieses Enzym identifizicrt. Weitere Untersnehungen sollen die Tauglichkeit yon PSA als unabhiingiger Prognosefaktor zu kliiren. Es ist aueh zu untersuehen, ob die Bestimmung eine Erweiterung des diagnostischen Spektrums bei funktionellen StOrungen der Endomet_,4,,,,?~--*-~¢~*t;,,,~~ $95
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Nachweis von minimalen Tumormengen mit Hilfe der RT-PCR-Technik
Evidenz ffir die Beteiligung von BRCA2 and RB1 an der Pathogenese des sporadischen Mammakarzinoms
R. H a c k e n b e r g , W. D r o s s e l , M . B a u e r , K . - D . S c h u l z F r a u e n k l i n i k d e r P h i l i p p s U n i v e r s i t f i t , P i l g r i m s t e i n 3, 35033 M a r b u r g
U . H a m a n n 1, C. H e r b o l d 1, S. C o s t a 2, E. S o l o m a y e r 3 1 Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg 2 Universit/itsfrauenklinik Heidelberg 3 Johann-Wolfgang-Goethe-Universit/it Frankfurt
Fragestellung: Der Nachweis von geringen Tumormengen ist far die Beurteilung des Ausbreitungsgrades von Tumoren aber auch far die Untersuchung der mOglichen Tumorzellausschwemmung durch diagnostische oder therapeutische Magnahmen yon grofier Bedeutung. Methode: Eine empfindliche Methode zum Nachweis geringer mRNA-Mengen ist die RT-PCR Technik (Reverse TranskriptasePolymerase Chain Reaction). Dabei wird mRNA in DNA umgeschrieben. Diese wird durch die PCR amplifiziert, im AgaroseGel getrennt und sichtbar gemacht. Ergebnisse: Es wurden mehrere potentielle Marker far das Mammakarzinom getestet. Epitheliale Marker wie die Zytokeratine 18 und 19 aber auch das MUC1 konnten mit Hilfe der RT-PCR Technik auch im Kontrollblut detektiert werden. CEA kormte im Mammakarzinomgewebe nicht in ausreichender Konzentration nachgewiesen werden. Daher kommen sie far den Tumorzellnachweis im Blut nicht in Frage. Praktisch einsetzbar ist GCDFP-15 (Gross cystic disease fluid protein). Blut ist far die mRNA des GCDFP-15 negativ und es wird in 50 % der Mammakarzinome exprimiert. Mit Hilfe dieses Markers k0nnen ca. 100 T47D Mammakarzinomzellen pro ml Blut detektiert werden. Beim Einsatz von reiner Tumorzell-mRNA reicht eine einzelne Zelle for den positiven Nachweis aus. Schluflfolgerung: Es ist mOglich, mit Hilfe der RT-PCR Technik Tumorzellen im Blur empfindlich nachzuweisen, Bislang untersuchte Marker, die im Blut eindeutig negativ sind, werden allerdings nicht yon allen Mammakarzinomen exprimiert. Daher ist der Einsatz im Moment nur bei einem Teil der betroffenen Frauen mOglich und somit zun~ichst wissenschaftlichen Fragestellungen vorbehalten.
P2.AH.18 Die Bestimmung yon kardialem Troponin T (TnT) als diagnostischer Parameter zum Nachweis der Kardiotoxizit~it von Chemotherapeutika V. Th/ile, G . Ftichsel, H . - G . S t r a u B K l i n i k fiir G y n / i k o l o g i e d e r M a r t i n - L u t h e r - U n i v e r s i t f i t Halle-Wittenberg Die Bestimmungyon kardialem Troponin T (TnT), einem Strukturproteindes kontraktilen Apparates des Herzmuskels, ist in der Diagnostik isch~imischer Zust~de des Myokards ein hoch spezifisches und sensitives serologisches Nachweisverfahren. Fragesteilung:Ist die Bestimmung yon TnT ais isch~imiemarkerl'tirden Nachweis kardiotoxischerNebenwirkungen yon Chemotherapeutikageeignet? Welche durch Chemotherapieinduzierten isch~mischenZust~inde des Myokards lassen sich mittels TnT nachweisen? Welche Chemotherapeutika verursachen isch~imischeZust~de? Methode:Mit der enzymimmunologischenMethode ELISA Troponin T an Enzymun-Systemenwurde bei 155 Patientirmenmit gyn/ikologischen Malignomen vor und naeh einem jeweiligen Zyklus Chemotherapiespezifisch kardiales Troponin T bestimmt. Ergebnisse. 52 Patientinnen zeigten fiberhauptkeinen Troponin-T-Anstieg (TnT=0,0 ng/ml), bei 103 Patientinnen lieB sich ein Ansteigen des TnTWertes w~ihrendder Chemotherapienachweisen. In 5 FNlen, bei denen platinhaltige bzw. anthrazyklirlhaltigeChemotherapeutikaverabreichtwurden, kam es zu einem Anstieg von TnT fiber den Grenzwert von 0,2 ng/ml, was eine kardiale Isch~mieim Sinne von vereinzelten Myokardnekrosen(Mikroinfarzierungen)nachweist. Schluflfolgerung: Durch die Bestimmung von kardialem Troponin T bei antineoplastischerChemotherapieist die FrfiherkennungiscMmischer Zust~indedes Myokards und damit eine Inzidenzsenkungvon Myokardisch/imienm6glich.
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Vor kurzem wurde das pr~idisponierende Mammakarzinomgen
Breast Cancer Gene 2 (BRCA2) auf dem langen Arm yon Chmmosom 13 identiflziert. Es liegt in einer Region, in der auch das Retinoblastom-Gen (RB1) liegt. Fragestellung: Das Ziel dieser Arbeit war zu klaren, ob BRC,42 und RB1 eine m0gliche Rolle bei der Pathogenese des sporadischen Mammakarzinoms spielen. Methode: 78 sporadisehe prim~ire Manunatumoren wurden in Studien tiber den Verlust der Heterozygotie (LOH) an 13q-Loci mittels der PCR-vermittelten Mikrosatelliten-Analyse untersucht. Ergebnisse: In 52% bis 63% der untersuchten Mammatumoren wurden genetische Ver~inderungen in Form von Allelverlust oder Allelgewinn beobachtet. W~ihrend 9 Mammatumoren genetische Ver~inderungen nur an Loci in der BRCA2-Region und nicht am RB1-Locus zeigten, wurden in 6 Tumoren genetische Veranderungen nur am RB1-Locus und nicht an Loci in der BRCA2-Region beobachtet. Genetische Ver~indemngen in der BRCA2-Region korrelierten mit Aneuploidie und am RBI-Locus mit kleiner TumorgrOl3e. Schh~folgermlg: Unsere Ergebnisse lassen die Vermutung zu, dag t?RCA2 und RB1 an der Pathogenese des sporadischen Mammakarzinom~~
P2.AH.19 ,,Hat mein Krebs einen Sinn?" Subjektiver Krankheitssinn und Kr ankheitsbew~iltigung W. Schuth, M. Kopp, A. Pfleiderer Universit/its-Frauenklinik Freiburg
P2.AH Mammakarzinom -
Psychosomatische
Aspekte
-
P2.AH.20 Projekt zur Verbesserung der Tumornachsorge unter besonderer Beriicksichtigung der Lebensqualit~it bei Patientinnen mit Mammakarzinom (5-Jahres-Feldstudie) U. Schmidtalbers 1, M. Koller ~, P. Schmidt-Rhode 2 O. Ortmann 2 1 Institut ffir Theoretische Chirurgie, Leiter W. Lorenz 2 M Z fiir Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Philipps-Univ. Marburg, K.-D. Schulz Einleitung:
Die Nachsorgebehandhmg von Tmnorpatienten wird aus verschiedenen Grunden kontrovers diskutiert: garinge Kenntnisse Ober Richtliinen, Abweichung von Richtlinian, schlechte Patienten-Compliance. Aus diesem Grand hat das Bundesgesundheitsministerium ein Forschungsprogramm initiiert, mit dem die Effektivit~t yon Nachsorgebehandlungsstrategien bundesweit evaluiert werden soll. Der Landkreis Marburg-Biedenkopf ist aufgrund seines 1/indlichenCharakters hierbei yon besanderem Interesse. Stiehprobe und Naehsorgestrategie: EinschluBkriterien: alle Patientinnen mit Mammakarzinom, die innerhaJb der ersten 2 Jahre ab Beginn der Studie eine chirurgische Prim/trlherapie an der Marburger Universitfitsklinik oder an einer der beiden an der Studie beteiligten regionalen Krankenhfiusem erhalten. Insgesamt erwarten wir eme Gesamtzahl yon 560 Patientinnen. Die Patientinnen erhalten eine den bestehenden Riehtlinien entsprechende Nachsorge: eine dreimonatige Untersuchtu~g imlerhalb der ersten 3 Jahre, danach eine halbjNtrliche Unteranchung. Die Nachsorgeuntersuchungen werden entweder dutch die Klmik oder die niedergelassenen ,~rzte durchgeNhrt. Methoden: Die Dokumentation dar Untarsuchungsergebnisse erfolgt auf einem standardisierten Bogen. AuBerdem arfolgt eine Messung der Lebensqualit~t der Patientimlen. Alle Patientinnen werden bis zu 5 Jab,re ab Beginn der Studie naehbeobachtet. Eine Zwischenanalyse der Daten fmdet alle 6 Monate staR. Die Ergebnisse werden zusarmnen mit Klinikem und niedergelassenen Arzten in Qualit~tszirkeln diskutiert. Dar Schwerpankt liegt hierbei auf der Entdecknng unmittelbarer Probleme in der Patientenbetreuung und deren L6stmgsmOgliehkeiten.Erstdokumentation: vor der Krankenhausentlassung eine detaillierte standardisierte Tumordokumentation und Lebensqualit~itsmessung (EORTC QLQ-C 30). Nachsorgedokumentation: vereinfachte Tumordokttmentation trod regulate LQ-Messang. Studiendesign und statistische Analyse: Es Ihandelt sich um eine empirische Studie mit periodischen Messungen. Eine Zwischenanalyse der Daten f'mdet alle 6 Monate start. Angewandt warden deskriptive Statistik, psychometrische Analysen und periodische Regressiensanalysen. Zielsetzung: Das Projekt verfolgt ein zweifaehes Ziel: Aufdechmg von Problemen in dar Patientenversorgung (z.B, nachlassige Dokumentation, sp~te Rezidiverkenmmg. Vernaclfl~ssigtmgpsychosozialer Probleme) /rod die L6sung derselben (z.B. einfache Dokumentationssyteme, Verbessenmg dar Kommunikation zwischen Klinikem und Niedergelassenen, Orientierang der Nachsorgeprogramme an den Bedi[rfnissen der Patientinnen). Insgesamt geht das jetzige Projekt welt ~ber eine kanventionelle epidemioIogische Studie hinaus, es kann vielmehr als ,action research" angesehen werden.
Eine Malignomerkrankung kann eine Sinnkrise ausl6sen; Krankheitsbew~itigung ist dann "Suche nach Sinn" fur die Erkrankung, die Einordnung in einen "Lebenssinn" und die Ableitung individueller Bewiltigungsstrategien. Fragestellung~ Wie h~ufig tritt eine Sinnkrise bei Diagnosestellung auf, welche Bew~itigungsstrategien werden aus den Sinninhalten abgeleitet? Methode: W~hrend der Akutbehandlung wurde bei 271Frauen mit gyn. Hal±gnom und 156 M~nnern mit Bronchial- bzw. Kolon-Karzinom mittels strukturiertem Gespr~ch das Konstrukt "Sinn" im Kontext der subjektiven Krankheitstheorie erfaSt und inhaltsanalytisch ausgewertet. Ergebnisse: i. Die Diagnose 16ste bei 271 Frauen (100%) und 142 M~nnern (91%) eine Sinnkrise aus. 2. 251 Frauen (93%) und 133 M~nner (85%) versuchten in einer retrospektiven Lebensbilanz die Erkrankung in Biographie und Lebenssinn einzuordnen. 3. 49 Frauen (18%) und 45 M~nner (29%) konnten dem "Krebs" keinen subjektiven Sinn verleihen. 4. Die Sinninhalte lieSen sich inhaltsanalytisch 14 Klassen zuordnen. Die bei Frauen am stirksten besetzten Klassen waren (bei Mehrfachnennung): positive Neub~wertung des eigenen Lebenswertes, Neu-/Umbewertung des Lebens-stils/-perspektiven, Entwicklung eines "gesunden Egoismus" und verantwortungsbewuStere Lebensgestaltung aufgrund der erlebten Ver~ndbarkeit. 5. Der subjektive Krankheitssinn war fur 167 Frauen (62%) und 62 Minner (40%) zentral fur die Entwicklung individueller Bew~Itigungsstrategien. SchluSfolgerung: Sinnkrise, -frage und -inhalte sind bedeutsam fur die Krankheitsbew~Itigung und sollten daher in der A r z t - P a t . - B e ~ ~
P2.AH.21 Prospektive longitudinale Untersuchung zur Lebensqualit~it und Krankheitsbew~iltigung bei Patientinnen mit Mammakarzinom M. Neises, S. Ditz, S. Wege, E Melchert Frauenklinik, Klinikum Mannheim, Fakultfit ffir Klinische Medizin der Universitfit Heidelberg Fragestelluag: Die Lebensqualit~R (LQ) und Krankheitsbew~iltigung (KB) von Patientinnen mit prim~em Mammakarzinom soil ~ die verschiedenen Dimensionen im L~tngssclmitt w~arend einer 5-Jahrigen Nachsorgeperiode nach operativer Therapie untersucht werden. Methode: Es werden drei Frageb6gen zur LQ - EORTC QLQ-C30 (30 Einzelitems), Mannheimer Fragebogen zur LQ (MFLQ, 23 Einzelitems), Rotterdam Symptomchecklist (RSCL, 44 Einzditems) und tin Fragebogen zur KB (Mental adjustment to cancer scale, MAC-Skala, 40 Einzelitems) - eingesetzt. Analog dem Ansatz der EORTC Quality of Life Study Group, werden folgende Dimension~m der LQ und KB abgebildet: k6rperliches Befinden, psychisches Befinden, Sexualit/R und Partnerbeziehung, allgemeine LQ und Sozialkontakte, sowie k,~impferische Haltung, Hilflosigkeit/Hoffnungslosigkeit, Angst, Fatalismus und Verleugmmg. Die Fragebb'gen wurden pr~l- und postoperativ sowie in der Nachsorge nach 15 und 35 Monaten ausgefiillt. Ergebnisse: Von 118 Patientinnen liegen 406 LQ- und KB-B6gen im Verlauf seit Januar 1991 vor. Im Beobachtungszeitraum wurden finanzielle Probleme und kognitive Belastung gering bewertet. Emotionale Belastung, Sozialkontakte, funktioneller Status und k0rperliche Beschwerden zeigen eine geringe bis mittlere Eirtschr~nkung. Die Lebensqualit~t global wird eher gut bewertet. Eine starke Einschr~d~mg zeigt der Bereich Sexualit~t und Partnerbeziehung, bei geringer bis mittlerer Einschrankung im Bereich KOrperbild/Weiblichkeit. Die Patientinnen ffihlen sicb fiber ihre Erkrankung gut informiert. Sehlullfolgerung: Die Messungen der LQ zeigt ~ alle 3 M~instrumente eine gute 0bereinstimmung. Jeder in der Nachsorge tatige Onkologe sollte erw/tgen den Problemkreis Sexualit~t und Parmerbeziehung angemessen zu thematisieren.
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P2.AH.22
Akzeptanz einer psychosozialen Interventionsgruppe fiir Patientinnen mit Mammakarzinom S. D i t z , M . N e i s e s , A . S c h i l l e r , T. N e b e Frauenklinik, Klinikum der Stadt Mannheim, Fakult~t ffir K l i n i s c h e M e d i z i n d e r U n i v e r s i t f i t H e i d e l b e r g Einleitung: Die Bedeutung einer psychosozialen unterstiitzenden Begleitung bei Patientiunen mit Mammakarzinom ist heute unbestritten. Fragestellung: Wie hoch ist die Bereitschafi yon an Mammakarzinom erkrankten Frauen an einer psychosozialen lnterventionsgruppe tcilzunehmen? Wie karm die Compliance gefOrdert werden? Methode: 54 Patientinnen (Prim~'therapie 1994) wurden im September 1995 angeschrieben bzw. angerufen. 33 Patientiunen (Primartherapie 1995) wurden wahrend des postoperativen station~en Aufenthaltes yon gyn~ologischem bzw. psychotherapeutischem Fachpersonal tiber die M0glichkeit einer Teiinahme an einer Kranldaeitsbew/iltigungsgruppedirekt nach dem station~en Aufenthalt hingewiesen, w~hrend 45 (Prim~therapie 1995) Patientinnen mitgeteilt wurde eine Aufnahme In eine Gruppc sei frtihestens nach Abschlul3 der adjuvanten Therapic mOglich. Bei allen Patieminnen wurden folgende Mel3instrumente eingesetzt: das Inventar Optimistische Kompetenzerwartung (eKE) und den EORTC Fragebogen zur Lebensqualit$it(QLQ-30). Ergebnisse: Ein Drittel der angeschriebenen Frauen sind bereit an einer psychosozialen lmerventionsgruppe teilzunehmen bzw. nehmen bereits teil. Die Akzeptanz einer Gruppenteiinahme im AnschinB an den station~en Aufenthalt ist gering. Nut ffinf stimmten einer Teiinahme zu. Die Mehrzahl der Patientinnen, die ein Gruppenangebot nach Abschlul3 der adjuvanten Therapie erhalten haben sind an einer Teilnahme Interessiert. Die Auswertung des ,,OKE" als anch des ,,EORTC" zeigt unterschiedliche Trends bei den Teilnchmerirmen bzw. Ablehnerinnen. Schlul~fotgerung: Emscheidend fiir die Compliance ist das individuelle pers6nliche Berattmgsgespr~lchdurch psychotherapeutisches Fachpersonal und der ftir die Intervention gewS.hlte Zeitpunkt. Eine frtihe Intervention scheint eine massive 0berforderung darzustellen. Akzeptiert wird ein Gruppenbeginn frtihestens im AnschluB an die adjuvante Therapie.
P2.AH.24 Psychosoziale Nachuntersuchung
In den meisten klinischen Studien werden Behandlungsmethoden, Remissionsraten, Komplikationen und Uberlebenszeiten ausfL~hrlich besprochen, w~hrend eine Darstellung der funktionellen Ergebnise und der Lebensqualit~t kaum Erw~ihnung findet. Fragestellung: Inwieweit beeintr~chtigen Defizite bei der psychosexuellen Betreuung tier Krebskranken deren allseitige Rehabilitation und die innerfamili&ren Beziehungen? Methode: Befragung von 120 Patientinnen ½ und 1 Jahr nach Abschlu~ der Mammakarzinombehandlung L~berdie Auswirkungen des Krankeheitsgeschehens auf die Sexual- und Partnerbeziehungen. Ergebnisse: Mehr als 1/3 der in Paarbindung lebenden Brustkrebspatientinnen hatten nach 6 Monaten noch keinen SexualKontakt aufgenommen. Nach Mastektomie lehnten im 1. Jahr 80% der Frauen eine BerLihrung der erkrankten SeRe und 50% auch der gesunden Brust ab.Das Ausmal~ der hetero-erotischen St6rungen wird deutlich yon den Therapiemodalit~ten, dem Alter und der Qualit~it der Paarbeziehungen mitbestimmt. Langfristige Beziehungskrisen waren in 10 bis 20 % zu eruieren. Bei Alleinstehenden oder labilen Bindungen kann die emotionale Verunsicherung jedoch zur zunehmenden Isolation fL~hren. SchluBfolgerungen: Viele Krebspatientinnen fL~hlen sich mit psychosexuellen Problemen allein gelassen und verdr~ingen diesbez~gliche Fragen. Deshalb ist es notwendig, dal~ bei der begleitenden Gespr~ichsf0hrung dutch den Therapeuten Probleme der psychosexuellen Lebensgestaltung ad~iquat berecksichtigt und aktiv an die Patientin herangetragen werden.
P2.AH.25
Patienfinnen mit fortgeschrittenem Mammakarzinom nach plastischer Rekonstruktion bei
H.J. Strittmatter, M. Neises, K. Friese, E Melchert Frauenklinik, Klinikum Mannheim, Fakultfit ffir K l i n i s c h e M e d i z i n tier U n i v e r s i t / i t H e i d e l b e r g Fragestellung: Welche Auswirkungen hat eine Rekonstruktionsoperation der Brust mit Schwenklappenplastik anf die psychosoziale Situation der Patientinnon ? Methode: In ciner Nachsorgeerhebung wurden 20 Patientiunen mit Mammakarzinom Stadium T3-4, NI-2, M0-1 zu ihrer Lebensqualit[it befi'agt. Dazu warden drei SelbsterhebungsfragebOgen ( EORTC, QLQ C 30, Mannhcimer Fragebogen zur Lcbensqualit[it und Rotterdam Symptom Checklist (RSCL)) eingesetzt. Die Befragung erfolgte im Mittel ~nfMonate postoperativ, Ergebnisse: Im Rahmen der medizinischen Untersuchung zeigte sich zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung keine Tumorprogression. Das kosmetische Ergebnis war durch den Arzt zufi:iedenstellend his gut benrteilt. In der Beurteilung darch die Patientin wurde das Resultat gut his sehr gut bcwertet. In der Auswertung der Lebensqualit~tsskalen zeigte sich die st/irkste Einschr,~inkung im Bereich K6rperbild/Weiblichkeit. Daneben zeigte sich eine dentlichc Einschr~nkung im Bereich Sexualit~it(Scorewert: 8-14). Alle Patientinnen gaben eine Abnahme der Libido an (Scorewert: 4). Die Bereiehe emotionale Belastung und sozialc Kontakte wurde yon den Patientinnen mit einem mittleren Score gewichtet. Schluflfolgerung: Die lokal fortgeschrittenc Tumorerkrankung machte die Wahl der plastisch rekonstruktiven Operation notwendig. Alle Patientinnen wiirden sich wieder dieser Operation unterziehen. Eine in der Literatur beschriebene positive Auswirkung der plastisch rekonstruktiven Verfahren auf den Bereich K6rperbild/Weiblichkeit liel3 sich nicht best~ltigen. Der Bereich Lebensqualit[it global spiegelt jedoch die Zufriedenheit der Patientinnen mit dem therapeutischen Vorgehen wider.
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P2.AH.23 S t e l l e n w e r t d e r p s y c h o s e x u e l l e n Rehabifitation bei P a t i e n t i n n e n m i t Mammakarzinom K1.-W. L o t z e Klinikum Meiningen GmbH, Frauenklinik
Mammakarzinom und Schwangerschaft J. W a c k e r , H . W . . A n t o n , Universitfitsfrauenklinik
H. Schmid, G. Bastert Heidelberg
Aufgrund des durchschnittlich sp~teren Eintretens einer Schwangerschafl und einer Zunahme des Mammakarzinoms gemde bei jiingeren Frauen nimmt die Anzahl der Schwangeren, bei denen im Verlauf der Sehwangerschafi ein Mammakarzinom festgestellt wird, deutlich zu. ]~'agestellung: Wie entscheiden sich die Schwangcrcn nach Stellung der Diagnose Mammaka~inom hinsichflich tier Fortsetzung der Schwangcrschafl ? Wie sieht die Prognose tier behandelten scbwangeten Frauen im Vergleieh zu gleichaltrigen nicht schwangeren Frauen aus ? Methode: In einer retrospektiven Untersuchung wurden alle Frauen effal~t, bei denen in den letzten 5 Jahren in tier Schwangerschafl ein Mammakarzinom festgestellt worden war (n=ll). Samtliche Patientinnen wurden im Rahmen tier onkologischea Nachsorge betreut and der weitere Vedanf mit demjenigen yon zum ZeitpunM der Diagnosestellung nicht schwangeren Frauen verglichen (matched pairs), Ergebnisse: Bis anf wenige Ausnahmen entschieden sich die betroffenen Schwangeren nach einer entsprechenden Aufld~ung fiber die Risiken fitr die Fortsazung der Schwangerschafi. Die Patientinnen warden an unserer Klinik vorzeitig, t[h. nach ahgeschlossener 34. Schwangerschaftswoche, entbunden. Bedingt darch die spate Diagnostik in der Schwangerschafl weisen die Schwangeren bei festgestelltem Mammaka~iunm racist ein fortgeschritteneres Tumorstadium attfl Vergleicht man die Prognose tier betroffenen Schwangeten zum Zeitptmkt der Diagnosestellung mit gleichaltrigen nicht schwangeren Pafientinnen mit vergleichtmem Tumorstadium so ergeben sich nach 5 Jahren keine Ve~lnderungen hinsichflieh der Mortalitatsrate. Schinlffolgerung: Bei in der Schwangerschafl festgestelltem Mammakarzinom besteht bei umgehender operativer Behandinng und aufgeschobener adjuvanter Chemotherapie eine absolute Indikation zero Schwangerschaflsabbmch. Die 5Jahrestiberlebensraten yon schwangeren und nieht schwangeren Patienfinnen mit vergleichbaren Stadien des Mammakarzmoms unterscheiden sich nicht signifikant.
P2.AH.25.1 Tumorrisiko-Sprechstunde fiir Familien mit Mamma- und Ovarialkarzinomen: Beratungs- und AnalysemiJglichkeiten M.W. Beckmann, M. Achnoula, T. O. Goecke, D. Niederacher Universitfits-Frauenklinik Dtisseldorf Institut ffir Humangenetik, Dtisseldorf Das Mammakarzinom ist die hfiufigste Krebstodesursache der Frau in der westlichen Welt. Die Inzidenz ist steigend und zunehmend werden junge Frauen betroffen. Durch die Einf~hrung molekular-biologischer Techniken in die Krebsforschung sind neue Erkenntnisse 0ber den genetischen Hintergn.lndder Krebsentstehung besonders bei familifirer H&ufungerfaBbar geworden. Fragestellung: Detaillierte Untersuchungengenetischer Defekte (BRCAI/2) kSnnten eine individuelle Risikoanalyse genetisch vorbelasteter Frauen ermSglichen. Die Erarbeitung eines klinischgenetischen Screening-Systems ist ein wichtiger Ansatzpunkt f~r die Entwicklung von vorbeugenden klinischen Diagnose- und Therapiemassnahmen. Methode: Nach Beratun~ und Erf011ungder EinschluBkdterien (mindestens zwei Erstlinienverwandte mit Mamma- und/oder Ovarialkarzinom, wobei eine vor dem 50. Lj. erkrankt ist) erfolgt die Durchf0hrung einer molekulargenetischenAnalyse [Haplotyp-Analyse (LOH), Protein Truncation Assay (PTT), SSCP, Sequenzierung]. Ergebnisse: Im Zeitraum von August 1994 bis Februar 1996 wurden in der neu etablierten Tumorrisikosprechstundeder UFK D0sseldorf 134 Ratsuchende beraten. 87 Ratsuchendewurden einem intensivierten Vorsorgeprogramm zugefLihrLFLir47 Ratsuchende erfolgt eine molekulargenetische Analyse (Technik siehe Abstrakt Niederacher et al). Bis dato konnten 2 Ratsuchende als BRCA1 Mutationstr&gerinnenidentifiziert werden. SchluBfolgerun~. Die molekularbiologischeAnalyse kann for eine Hochrisiko-Patientin zu einer verbesserten Prognose durch gezielte Vorsorgeuntersuchungen beitragen. Andererseits kann durch die genetische Analyse bei Frauen aus Familien mit zuf&lliger Hfiufung yon spontanen Krebserkrankungen ein erh6htes vererbares Krebsrisiko ausgeschlossen und diese Frauen bzw. deren TOchter beruhigt werden. (unterst0tzt durch DFG Be 1215/6-1)
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P2.AH Mammakarzinom -
Molekularbiologie
-
P2.AH.26 Untersuehung zur Korrelation verschiedener Prognoseparameter im prim~iren Mammakarzinomgewebe G. Alex, E Lenz, M. Neises, F. Melchert Frauenklinik, Klinikum Mannheim, Fakult/it fiir Klinische Medizin der Universitfit Heidelberg Fragestellung: Zahlreiche Untersuchungenbesch~ffigensich mit Parametem der Proliferation, Invasion and Metastasiarung sowie Onkoganenzur Absch~tzungdes individuellea Risikos bei primarem Mammakarzinom.Diese Parameter etablieren sich zunehmend neben den konventionellenwie Lymphknotenbefall,Grading und Rezeptorstatus. Nar wenige Untersuchungenumfassen die Gesamtzahl der Parameter unter Ber'dcksiehtigungihrar Korrelationenzueinander. Methoden: Untersuehungen an PrimSxtumorgewebe yon 255 Mammakarzinoman koanten ausgewertet warden. Bestimmt wurden 0strogen- and Progesteronrezeptor, erbB2 and Cathepsin D mittels Enzymimmanoassay.Der DNA-Index, S-Phase-Anteil und KI67 wurden mittels DurchfluBzytometriebestimmt and P53 mittels Immunhistochemie. Bei der histopathologischenAufarbeitungerfolgte die Bestimmung des T-, NStadiums and des Oradings. Die statistische Berechneng erfolgte mittels Korrelationsanalyseand Chi2-Test. Ergebnlsse: Erwartungsgem~iBzeigt sich bei dar Korrelationsberechnang ein hoehsignifikanter (p>0,0001) Zusammenhang zwischan den Parametem der Proliferation wie S-Phase-Anteil, Ploidie-Index und KI67, Ein signifikanter Zusammenhang mit dem EGF-Rezeptor bestand nieht, dieser bestand ansschlieBlich zu dem Ostrogentezeptor. Dagegen zeigte der Ostrogenrezeptorund in starkerem Ausma$ der Progesteronrezeptor einan hochsignifikantan Zusamrnenhang mit den Poliferationsparametem. Von den Onkogenen zeigte das arbB2 einen hochsignifikanten Zusammenhang mit dem EGF-Rezeptot. P53 zeigte hochsignifikante Zusammenh~ingemit Poliferationsparametern and dan Rezeptoren. Von den Invasionsparametem zeigte Cathepsin D hochsignifikante Zusammenh~ge mit den Proliferationsparametem wie S-Phase und KI67 sowie mit P53. Mit den histopathologisehen Parametarn, wie Grading, bestanden hochsignifikante Korrelationen zu den Proliferationsmarkem and dem Rezeptorstatus. Tumorgr6Be and Nodalstatus korreliertan ausschlieBlich hochsignifikant mit dem DNA-Index. Sehlnlifolgerung: Erwartangsgamal3zeigten die Proliferationsmarkerhohe korrelative Zusammenh~ge. Daneben land sich ein Zusammenhangmit den Onkogenen und den Hormonrezeptoren. Welehe Parameter sich als valide fdr die Einschlitzongdes individaellen Risikos erweisen, wird in einer prospektiven 5 Jahres Naehbeobaehlungderzeit antersucht.
P2.AH.27 Zur Problematik neuer tumorbiologischer Prognosefaktoren beim nodalnegativen Mammakarzinom P. Kristen 1, j.G. MiJller 2, H. Cartier 1 1 Frauenklinik und 2 Pathologisches Institut der Universitfit Wiirzburg Obgleich das nodalnegative Mammakarzinom als prognostisch gfiustig eingestuft wird, versterben doeh tumorbedingt 30% der betroffenen Frauen innerhalb von 10 Jahren. Neue tumorbiologisehe Prognosefaktoren zur besseren Selektionierung adjuvanter TherapiemaBnalunen sind deshalb yon besonderem klinischen Interesse. M e t h o d i k : In einer retrospektiven Studie wurden etablierte und neue Prognosekriterien antersueht. Studienkollektiv waren 281 Patientinnen, die zwisehen 1980-1986 an einem nodalnegaliven Mammakarzinom in der UFK-WiL behandelt wurden (komplettes klinisches Follow-up: 96,4%, med. Beobaehtungszeit: 103.7 Monate, Rezidive: 28,1% , verstorben an TUFolge:15,3%). Das arehivierte Tumormaterial dieses Kollektivs wurde auf immunhistochemisehe und flowzytometrisehe FragesteUungen bin ausgewertet. Immunhistoehemie: Hormonrezeptoren, Expression von MIB1 und p53. Flowzytometrie: DNA-Gehalt ( Ploidie ) und S-Phasenfraktion (SPF). Ergebnisse: Innerhalb des vorgestellten Kollektivs konnten mit Hilfe yon etablierten and neuen Prognoseparametem deutliche prognostische Untergruppen definiert werden. So zeigten sieh in der multivariaten Statistik die Tumorgr6Be, die Proliferation (MIB1, SPF) sowie die Ploidie als unabh,ingige, statistiseh signifikante Pr~idiktoren fiir das Auftreten eines Rezidivs. Durch die Erstellang eines Prognosesenres aus den verschiedenen Parametern konnten aUerdings nut 62% aller Rezidive erkannt werden. Diskussion: Innerhalb der Gruppe der nodalnegativen Manmlakarzinome, lassen sieh mit etablierten und neuen tumorbiologischen Parametern deatliehe prognostische Untergruppen definieren, die yon adjuvanten Therapiemal~aahrnen profitieren k6nnten. Da der ideale Prognoseparameter, der die 100% Voraussage eines Rezidivs erm6glichen konnte, weiterhin auf Grund der Heterogenit~it dieser Tumorerkrankung Illusion bleibt, m~$ die Palette der m0glichen Parameter ausgebaut werden, um so ein individuelles Prognoseraster fiir die betroffene Patientin erstdlen zu k/innen.
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P2.AH.28 Immunhistochemischer Ostrogenrezeptornachweis in fixierten Paraffingeweben prim/irer Mammakarzinome: Vergleieh mit der biochemisehen Bestimmungsmethode und dem Langzeitverlauf M. Kleine, U.-L G6hring, A. Scharl, H.-L Schaeffer Universit~ts-Frauenklinik K61n Der 0strogenrezeptor- (ER-) Status von Mammakarzinomen beeinfluBt therapeutisehe Strategien and Prognosen. Bisher erfolgt die ER-Bestimmung hauptsachlich an Frisehmaterial (Tumorzytosol oder Gefriersehnitt). Fragestellung: Ist eine ER-Bestimmung am fixierten Gewebe reproduzierbar mit hhnlichen Aussagen der biochemisehen Methode m6glieh? Methode: Die Ergebnisse der immanhistoehemiseh (ER-ICA, Abbott) mit einer modifizierten ABC-Methode am Parafflnschnitt und biochemiseh i m Zytosol (ER-DCC oder ER-EIA, Abbott) von 320 primfiren Mammakarzinomen bestimmten ER-Expressionen wurden vergliehen (Spearman Rank-Test). Die Beziehung zu etablierten Prognosefaktoren (chi2-Test) und zum klinischen Verlauf (Log-Rank-Test) wurden antersueht. Ergebnisse: ER wurde immunhistoehemisch (IH) in 67% der Gewebe intranukle~r naehgewiesen, ein positiver Naehweis im Zytosol (Z) erfolgte in 79%. In 72% (p < 0,00001) stimmten die Ergebnisse beider Methoden iiberein (IH/Z-18%, IH+/Z+ 54%, IH+/Z- 11%, IH-/Z+ 17%). Die ER-Expression korrelierte mit dem Alter und Menopausenstatus, der Tumorgr6Be, dem Grading and dem Progesteronrezeptorstatus. Im Beobachtungszeitraum von fiber 5 Jahren (Mediane Beobachtungszeit 71 Monate) erhielten Patientinnen mit positivem E R tendentiell seltener ein Rezidiv. Dieser Effekt war jedoch nur in den ersten Jahren signifikant, wfihrend die prognostische Vorhersage mit zunehmend langerer Beobachtung sehlechter wurde. Schluflfolgerung: Der immunhistochemische Naehweis des E R ist am Paraffinschnitt reproduzierbar durchfiihrbar and stimmt qualitativ mit den Ergebnisse der biochemischen Messung tiberein. Klinisch korreliert der immunhistoehemisch bestimmte ER in den ersten Jahren nach Diagnosestellung mit eihem g0nstigeren Vedauf der Erkrankung
P2.AH.29
P2.AH.30
Allelverlust des Ostrogenrezeptors -
Verlust des CDKN2 Gens und Bedeutung des Zellzyklusregulators p16 fiir die Mammakarzinomentstehung
ein indirekter Hinweis auf Gen-Inaktivierung? C. K a i s e r 1, M. Steinke t, D. N i e d e r a c h e r , M.W. Beckmann 2 1 Universit/its-Frauenklinik Dresden 2 Universit/its-Frauenklinik Diisseldorf Das Mammakarzinom ist ein pdmfir.,hormon-abhfingiger Tu-
mor, bei dem ein mitotischer Stimulus via Ostrogenrezeptor (ER) vermittelt wird. Das ER-Gen ist auf Chromosom 6q25.1 in einer Region Iokalisiert, for die Allelverlust-Raten ["loss of heterozygosity" (LOH)] von bis zu 20% beschrieben sind. Der LOH ist ein indirekter Hinweis auf eine Mutation bzw. Gen-lnaktivierung im verbliebenen Allel. Fragestellunff. Korreliert der LOH dieser Region mit einer Mutation des ER-Gens und somit dem Verlust der ER-Expression oder gibt es einen indirekten Hinweis auf ein in der Nfihe des ER-Gens Iokalisiertes, derzeit noch unbekanntes Tumorsuppressorgen? Methode: LOH eines Mikrosatelliten Markers im Promoterbereich des ER-Locus wurde in Gefderproben von 78 sporadischen Mammakarzinomen, 15 benignen Mammatumoren und jeweils gutartigen Referenzgeweben derselben Patientinnen untersucht. Nach Histologie und Microdissection erfolgte die DNA-Extraktion. Die PCR-Amplifikation mit Fluorescein-markierten Mikrosatelliten-Primem ermOglicht die Elektrophorese und "on line"-Fragmentanalyse im A.L.F DNA Sequenzer (Pharmacia~). LOH wurde korreliert mit Histologie, Alter, TNM-Status, Gradingund ER/PgR-Expression. Ergebnisse: Der Marker for LOHdes 15R-Locuswar informativ in 82%. LOH wurde in 22% der invasiv duktalen Karzinome, aber nicht in gutartigen Tumoren nachgewiesen. 71% der Tumoren ohne LOHNachweis waren ER, 68% PgR positiv; Tumoren mit LOH waren in 35% ER und 28% PgR positiv. Diese Korrelation war signifikant. LOH korrelierte zusfitzlich mit jungem Alter und hbherem Grading. Schluf3folgerungen: PCR mit Detektion der Fluorescein-markierten PCR-Produkte durch automatisierte DNA-Sequencer ist eine elegante Technik zum Nachweis von genetischen Alterationen in Gefriermaterial von Mammakarzinomen. Der LOH-Nachweis des Markers for den ER-Locus und die gleichzeitige Reduktion der ER-Expression gibt einen indirekten Hinweis auf eine ER-Inaktivierung. (unterst0tzt durch DFG Be 1215/6-1; DFG SFB 351-95/A8).
H . X . A n , D. S. M o s n y , M . W . B e c k m a n n , D. N i e d e r a c h e r Universit/its-Frauenklinik Diisseldorf Das Zellzyklus-Kontrollprotein pl 6 (QDKN2) wirkt als negativer Regulator der Zellproliferation beim Ubergang der G1 zur S-Phase. Das p16 Gen wurde als Tumorsuppressorgen auf dem kurzen Arm yon Chromosom 9 Iokalisiert. Verlust bzw. Mutationen des pl 6 Gens sind bei verschiedenen Karzinomen (z.B. Melanom, Pankreas- und Lungenkarzinom) naehgewiesen worden. Fragestellung: In prim~iren Mammakarzinomen konnten bislang keine Mutationen nachgewiesen werden. Ziel der Untersuchung war die molekulargenetisehe Charakterisierung der 9p21-22 Region mittels LOH-Analyse und der Nachweis homozygoter Deletionen des pl 6 Gens in Mammakarzinomen. Methode: In einer prospektiven Studie wurden 60 Mammakarzinome und zugeh6dges Referenzgewebe untersucht. LOH Analyse von Chromosom 9p21-22 erfolgte unter Verwendung von 7 polymorphen Mikrosatelliten-Markem. Homozygote Deletionen von Exonl/2 des p16 Gens wurde mittels quantitativer differentieller PCR bestimmt. Die Elektrophorese und "on line"-Fragmentanalyse erfolgte im A.L.F DNA Sequenzer (Pharmaciar~). Ergebnisse: In 27 (47%) tier untersuchten Tumoren konnte ein Allelvedust von Chromosom 9q21-22 nachgewiesen werden. Der hfiufigste Allelverlust zeigte sich for die beiden Marker D9S126 und D9S 169 (62% bzw. 46% der informativen F&lle). Die homozygote D~letion des p16-Gens wurde in 24 (41%) Mammakarzinomen exonspezifisch for Exonl (5), Exon 2 (9) und beide Exons (10) nachgewiesen. Schluf3folgerunff. Durch die eingesetzte Technik gelingt die Differenzierung zwischen hemi-(LOH) und homozygoter Deletion. Die vorliegenden Daten 0ber die Inaktivierung des pl 6-Gens geben einen indirekten Hinweis darauf, dab p16 auch an der Mammakarzinogenese beteUigt ist. (unterst0tzt durch DFG Be 1215/6-1)
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1. Assoziation yon Allelverlusten auf den Chromosomen l l q und 16q in sporadisehen Mammakarzinomen
Expression von Tumor-Suppressor-Genprodukten und Zusammenhang mit der Tumorproliferation beim Mamrnakarzinom
B. L o h m a r 1, R. Zeillinger 2, A. y o n D e i m l i n g 3, R. K. S c h m u t z l e r 1 1 Universit/its-Frauenklinik Bonn 2 Universit~its-Frauenklinik W i e n 3 Institut fiir N e u r o p a t h o l o g i e B o n n Sporadische Mammakarzinome gehen mit einer Akkumulation genetischer Alterationen einher. Der Nachweis von Allelverlusten weist auf die Existenz relevanter Tumorsuppressorgene in den betroffenen chromosomalen Regionen hin. Fragestellung: Finden sich Kombinationen von bestimmten Allelverlusten, die auf die Kooperation von Tumorsuppressorgenen bei Mammatumoren hinweisen? Methode: Es wurden sechs chromosomale Arme 7q, l l q , 13q, 16q,17p und 17q mit 15 Mikrosatellitenmarkern auf Allelverluste untersucht. Zun~.chst wurde ein Tumorkollektiv yon 77 Tumoren analysiert. Die Ergebnisse wurden an einem zweiten, grSf3eren und unabh~ingigen Kollektiv tiberprtift (n=189). Die Amplifikationsprodukte wurden auf 8% -igen denaturierenden Polyacrylamidgelen aufgetrennt und mit einer Silberflirbung dargestellt. Ergebnisse: Es wurde eine signifikante Assoziation von Allelverlusten in den chromosomalen Regionen 11q24 und 16q24 in Mammakarzinomen nachgewiesen. Diese Assoziation war im ersten Kollektiv mit p=0.002 (chi2-Test) signifikant und konnte im zweiten Kollektiv mit p<0.001 besffitigt werden. Schlufifolgerung: Unsere Daten weisen auf die Existenz kooperierender Tumorsuppressorgene in einer Subgruppe von Mammakarzinomen hin. M~gliche Kandidatengene in diesen Regionen sind das ATM (Ataxia-Telangiectasia)-Gen auf Chromosom 1l q und die E-Cadherin- und BBC1 (breast basic conservedl)- Gene auf Chromosom 16q.
H . P . Sinn, A. M a g e n e r , G. Bastert 1 H. E O t t o P a t h o l o g i s c h e s Institut u n d 1 F r a u e n k l i n i k der Universiffit H e i d e l b e r g Die Pathogenese des Mammakarzinoms wird hfiufigmit der Deregulation yon Tumorsuppressorgenen in Zusammenhang gebracht. Fragestellung: Welche Tumorsuppressorgene lassen sich am routinem~ifSigfixierten Tumormaterial zuverl~sig nachweisen? Welche Korrelationenbestehen mit der Tumorproliferation? Methode: Anhand einer prospektiven Serie von 112 prim~iren invasiven Mammakarzinomen und 23 lokalen Tumorrezidiven untersuchten wir immunhistologischdie Expression der Genprodukte vonp53 (Klon DO7), p16 (G175-405), RB (G3-245) und p21/WAF1 (2G12). Die Befunde wurden mit der Tumorproliferationanhand der Ki-67 (MIB-I) l~xpression und der DNA-Durchflugzytometrieder Tumoren korreliert. Ergebnisse: Eines oder mehrere der untersuchten Tumor-SuppressorGenprodukte war 61% aller und bei fiber 85% aller niedrig differenzierten Mammakarzinome nachweisbar. Am h~,ufigstenwarRB exprimiert (35%), gefolgt vonpg 6 (31%),p53 (26%) und WAF1(17%). Bei Expression eines oder mehrerer Suppressor-Genprodukte liegt der Ki-67 Index signifikant h6her als in der Kontrollgruppe (p<0,001), fihnlich aueh die SPhasenfraktion (p<0,05). Den grSl~tenEinflul~aufdie Tumorproliferation weist p16 bei nachweisbarer zytoplasmatischer Antigenexpression auf (Ki67 median 80% vs. 25 %). Schlu~'olgerung: Bei niedrig differenzierten Mammakarzinomen sind Tumorsuppressor-Genprodukte am Paraffinschnitt fast immer nachweisbar. Die Deregulation des Zellzyklus bei l)berexpression der Genprodukte, die sich in einer erheblichen Steigerung der Tumorproliferation ausdrackt, untermauert die zellbiologisehe Bedeutung dieser Gene. S 101
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Expression von Onkogen- und Tumor-SuppressorgenProdukten und Ansprechen auf die Hochdosis-Chemotherapie beim Mammakarzinom
Lymphkontenstatus und Expression von Onkogen- und Tumor-Suppressorgen-Produkten beim Mammakarzinom
R . E m i g , A . M a g e n e r , H . S c h m i d 1, D . W a l l w i e n e r ~ Pathologisches Institut und Frauenklinik der Universit/it Heidelberg Die Hochdosis-Chemotherapieist ein effektives Verfahren zur adjuvanten Therapie beim lokal fortgesehrittenenMammakarzinom. Fragestellung: Steht der Therapieerfolg in Zusammenhang mit der immunhistologisch nachweisbaren Expression von Onkogen- und Tumor-Suppressorgen-Produkten? Methode: Anhand einer prospektiven Serie von 15 prim~iren invasiven Mammakarzinomen mit mehr als 10 befaUenen axill/iren Lymphknoten untersuchten wir immun_histologischdie Expression der Genprodukte von p53 (Klon DO7), p16 (G175-405), RB (G3-245) und p21/WAF1 (2G12) und der Onkogenprodukte bcl-2 (124) and c-erbB-2 (3B5). Die Therapie bestand in einer adjuvanten Hochdosis-Chemotherpie mit peripherem Blut-Stammzellsupport. Nach zwei Induktionszyklen mittels Iphosphamid (7500mg/m 2) und Epirubicin (120mg/m 2) erfolgte nach Leukapherese eine sog. Tandem-Hochdosis-Chemotherapie mittels Carboplatin (900mg/m2), Epirubicin (180mg/m 2) und Iphosphamid (1200mg/m2). Ergebnisse: Alle bis auf einen Tumor erwiesen sich als positiv far mindestens eines der untersuchten Genprodukte. Bei drei Patientinnen trat im Beobachtungszeitraum (min. 6 Monate) ein Tumorriiekfall auf. Diese Tumoren erwiesen sich als weitgehend heterogen in Bezug aufdie Expression der untersuchten Antigene. Konstant war bei den rezidivierten Mammakarzinomen lediglich ein bcl-2 Verlust zu beobaehten. Schluflfolgerung: Ein eindeutiger Zusammenhang zwischen der Expression von Onkogen- und Tumor-Suppressorgen-Produkten und dem Verlaufnaeh Hoehdosis-Chemotherapieist nicht nachweisbar.
A . M a g e n e r , H . P . S i n n , G . B a s t e r t 1, H . F . O t t o Pathologisches Institut und 1 Frauenklinik der Universitfit Heidelberg Der Lymphknotenstatus ist der wichtigste pmgnostische Faktor bei der Beurteilang des Mammakarzioms, die Notwendigkeit der routinem~il3igen axillgren Dissektion istj edoeh in die Diskussion gemten. Fragestellung: Welcher Zusammenhang besteht zwisehen dem Nodalstatus und sogenannten "neuen Prognosefaktoren" wie Onkogenund Tumorsuppressor-Genprodukten? Methode: Anhand einer prospektiven Sefie yon 263 pfim~iren invasiven Mammakarzinomen untersuehten wir immunhistologisch die Expression yon p53 (Klon DO7), p 16 (G175-405) und der Onkogenpmdukte bel-2 (124) und e-erbB-2 (3B5). Bei 112 Tumoren wurde dariiberhinaus RB (G3-245) und p21/WAF1 (2G12) bestimmt. Die Ergebnisse wurden mit dem Nodalstatus korreliert, es wurden median 21 Lymphknoten pr~pafiert. Ergebnlsse: Das Onkogenprodukt e-erbB-2 (HERJ2-neu) ist positiv mit dem Auftreten axillarer Lymphknotenmetastasen korreliert (p=0,01, z . Test), das Onkogenprodukt bcl-2 tritt signifikant geh~iuft bei nodalnegativen Mammakarzinomen auf (p<0,01). Bei gleiehzeitiger Bertieksiehtigung erreehnet sich eine Korrelation yon p=5,8x10 "~' (~L Test) mit dem Lymphknotenbefund. Im Gegensatz dazu weist keines der untersuehten Tumor-Suppressor-Gene, auch nicht in Kombination untereinander, bei l)berexpression einen Bezug zu dem Nodalstatus auf. Schluflfolgerung: Beim Mammakarzinom korrelieren die Onkogenprodukte e-erbB-2 und bcl-2 eng mit dem Nodalstatus. Die tumorbiologiseh wiehtigen Tumor-Suppressorgene seheinen jedoch keinen Einflul3 aufdie lymphogene Metastasiemng zu besitzen.
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BRCA1-Mutationsanalyse beim famili~iren Mammakarzinom
BRCA1 und Vorsorgemammographie: Eine entscheidnngsanalytische Betrachtnng
C. N e s t l e - K r / ~ m l i n g , M . U n t c h , E. H o l i n s k i - F e d e r 1, A. Meindl 1 K l i n i k u n d P o l i k l i n i k ffir F r a u e n h e i l k u n d e u n d G e b u r t s hilfe, K l i n i k u m G r o l 3 h a d e r n , L M U M i i n c h e n t A b t e i l u n g fiir H u m a n g e n e t i k d e r U n i v e r s i t / i t s - K i n d e r klinik, LMU M/inchen
R. Kiirzl !. F r a u e n k ! i n i k d e r U n i v e r s i t / i t M i i n c h e n
In 5-10 % aller Mammakarzinomf~itle liegt eine genetische Pradisposition zugrunde, die sich in sogenannten Krebsfamilien manifestiert. Zwei erst kiirzlich isolierte Tumorsuppressorgene, BRCAI tmd-BRCA2 werden fttr ca. 80% dieser heredit~SrenF~lle verantwortlich gemacht. Fragestellung: Im Rahmen einer genetischen Beratungssprechstunde wurde bei Ratsuchenden aus Familien mit gehfiuftemAuflreten yon Mammakarzinomen die Mutationsanalyse fiir BRCA1 nach SSCP-Analyse durchgefahrt und die Sensitivil~it dieser molekulargenetisehen Untersuchungsmethode mit den bisherigen Literaturdaten verglichen. Methode: 24 Patientinnen aus Mammakarzinomfamilien mit mindestens 2 betroffenen Angeh6rigen wurde naeh ausfahrlicher genefischer Beratung jeweils 20 ml EDTA-Blut abgenommen. Es wurde yon jeder Patientin eine EBVtransformierte B-Zellinie zur Isolierung yon mRNA angelegt und der Mutationsnachweis im BRCAt-Gen nach PCR-Amplifikation und SSCP-Analyse aller 24 Exons durchgefahrt. Ergebnisse: Bei einer 34 jahrigen Patientin mit positiver Familienananmese mfitterlicher- sowie v~iterlicherseits konnte eine bereits in der Literatur beschriebene Insertionsmutation (Ins C 5382, Exon 20) gefunden werden. Das Risiko far die Entwicklung eines Mammakarzinoms betragt damit 85%, far ein Ovarialkarzinom 45% bis zum 80. Lebensjahr. Die Detektionsrate yon BRCA1Mutationen yon 2,4% liegt unter der erwarteten Inzidenzrate bei einem ausgew~dten Kollektiv. Schluflfolgerung: GrOnde far die unerwartet niedrige Detektion yon BRCA1Mutationen k6nnten in der niedrigen Fallzahl oder in einer Selektion yon BRCA2bedingten Karzinomfamilien liegen. Diesbeztiglich folgen weitergehende Mutationsanalysen im BRCA2-Gen. Die psychologische und gyn~ologischonkologisehe Berattmg solcher Hochrisikopatientinnen geh6rt zum integrierten Behandlungskonzeptder genetischen Beramng beim Mammakarzinom.
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Die Methoden zum Nachweis des BrustlffebsgensBRCA1 sind etabliert. Weniger etabliert erscheinen aber die Methoden, mit einem positiven BRCA1-Befund urnzugehen. Fragestellung: Was kann eine Vorsorgemammographiebei einer BRCAI-POsitiven Frau leisten? Methode: BAY,s-Theorem,entscheidungsanalytischesSchwellenmodell. Ergebnisse: Die Testqualit~ten der Vorsorgemammographie werden mit 69% Sensitivit~t und 94% Spezifit~t angegeben. Nach dem BAY,s-Theorem ergeben sich risikoabhgngig folgende positive (PPW) und negative pr~ldiktive Werte (NPW) der Vorsorgemanmaographie: Risikogmppe Risiko % PPW NPW 100-NPW (Pravalenz) % % % 35iahrig 0.06 0.7 99.98 0.02 50j~flu'ig 0.26 2.9 99.91 0.09 BRCA1 +, 40-50j~hrig 4.2 35.1 98.6 1.4 Da eine 35j~thrige Frau mit posltiver Vorsorgemammographie biopsiert w0rde, entspricht nach dem entscheidungsanalytischenSchweUenmodellsomit der PPW yon 0,7% der Biopsieschwelle. Das Risiko einer BRCAl-positiven Frau der Altersgruppe 40-50 liegt mit 4,2% weit fiber dieser Biopsieschwelle. Aber selbst nach negativer Vorsorgemammographiemit NPW yon 98,6% fibersehreitet das Restrisiko fitr Karzinom mit 1,4% (100-98,6) diese Schwelle ,con 0,7%, so da6 nur die Empfehlung der "prophylaktischen"Mastektomie bliebe. Erst mit einer hOheren Biopsieschwelle ,con 2,9% (entsprechend dem PPW einer 50jLhrigen) kOnnte die negative Mammographie einer BRCAl-positiven Frau ein Karzinom mit einer Sicherheit ausschliel~en,die dann als ausreichend erachtet wgrde. Schluflfolgerung:Die derzeit propagierten Empfehlungen zar Frfiherkenanng des Mammakarzinoms enthalten uareflektierte Biopsieschwellen, so daft eine Obertragung dieser Empfeldungen auf BRCAl-positive Frauen fragwOrdig erscheint.
Genetische Analysen famili/irer Mammakarzinome: Entwicklung eines BRCA1-Gentests
P2.AH.38 Bedeutung der genetischen Ver/inderungen von BRCA1 und B R C A 2 b e i sporadischen Mammakarzinomen
D. N i e d e r a c h e r , F. P i c a r d , C. R. C. v a n R o e y e n , M.W. Beckmann Universitfits-Frauenklinik Dtisseldorf
F. P i c a r d , H . G . S c h n i i r c h , D. N i e d e r a c h e r , M.W. Beckmann Universit/its-Frauenklinik Diisseldorf
Frauen mit einem ererbten BRCA1 Gendefekt haben bis zu ihrem 70. Lebensjahr ein kumulatives Risiko von 80% an Brustkrebs und ein Risiko von 35% an einem Ovarialkarzinom zu erkranken. Die Gr58e des Gens mit etwa 100 kb und 22 kodierenden Exons ohne erkennbare "hot-spots" der bisher gefundenen Mutationen (>100) stellt hohe technische Anforderung an die Entwicklung eines Gentests. Fraoestellun~. Welche Methoden sind for die Etablierung einer Strategie zur-Mutation-sanalyse des BRCA1 Gens geeignet und wie ist die Treffsicherheit der einzelnen Techniken. Wie hoch ist die Inzidenz von BRCA1 Mutationen in selektierten Familien-Kollektiven. Methoden: Innerhalb der von uns verfolgten Analysestrategie wurden die Verfahren der Haplotypanalyse, SSCP ("single-strandconformation-polymorphism"), P-IF ("protein-truncation-test") und die direkte DNA Sequenzierung mit Hilfe von automatischen DNA Sequencern (A.L.F., Pharmacia) etabliert. Eraebnisse: Bis dato konnte fer fQnf Familien eine vollst&ndige Haplotyp- und Mutationsanalyse erstellt werden. Zwei neue frameshift Mutationen, die jeweils zu einem verkflrzten Genprodukt fQhren, konnten durch PTT im Exon 11 der BRCA1 Sequenz identifiziert werden. Zus&tzlich wurden sechs beschdebene SequenzPolymorphismen gefunden. SchluBfolaerun~. Im Rahmen einer koordinierten multizentrischen Studie wird derzeit unter wissenschaftlichen Aspekten eine Validierung der Methoden fi3r einen pr&diktiven Gentest durchgefQhrt. Eingebunden in eine entsprechend durchgef0hrte Beratung und Betreuung der ratsuchenden Patientinnen - gem&13den von den humangenetischen Fachgesellschaften empfohlenen Richtlinien fi3r pr&diktive Diagnostik erscheint die angewandte Strategie geeignet zur genetischen Analyse von "high-risk" Familien. Vor dem Hintergrund der Komplexit&t des famili&ren Brustkrebs ist allerdings mit den derzeit verfi3gbaren Methoden ein Populationsscreening in absehbarer Zukunft nicht durchf0hrbar.
Ffir die Entstehung des Mammakarzinoms werden die Amplifikation von Onkogenen und Mutationen bzw. Allelverluste ["loss of heterozygosity"(LOH)] von Tumorsuppressor-Genen ale kausale Bausteine der Mehrschrittkarzinogenese diskutiert. Fragestellung: Genetische Ver&nderungen von BRCA1 und BRCA2 sind beim famili&ren Mammakarzinom von zentraler Bedeutung, ihre Bedeutung beim sporadischen Mammakarzinom ist unklar. Methode: LOH von BRCA1 (17q21) und BRCA2 (13q12-13) wurde in Gefrierproben von 127 sporadischen Mammakarzinomen, 15 benignen Mammatumoren und jeweils gutartigen Referenzgeweben derselben Patientinnen untersucht Nach Histologie und Microdissection (Tumorzellanteil >60%) erfolgte die DNA-Extraktion. Die PCRAmplifikation von jeweile 3 Marker for BRCA1 und BRCA2 mit Fluorescein-markierten Mikroeatelliten-Primern ermSglichte die Elektrophorese und "on line"-Fragmentanalyse im A.L.F DNA Sequenzer (PharmaciarM). LOH wurde korreliert mit Histologie, Alter, TNM-Status, Grading und ER/PgR-Expression. Ergebnisse: LOH von BRCA1 (D17S855, THRA1, D17S579) wurde in 32-38% der invasiv duktalen (IDC; n=108) und in 21-24% der invasiv Iobul&ren Karzinome (ILC; n=19), aber nicht in gutartigen Tumoren nachgewiesen. LOH von BRCA1 korrelierte mit grSI3eren Tumoren, hSherem Grading und positivem PgR-Status. LOH von BRCA2 (D1~$260, D13S267, D13S171) wurde in 30-38% der IDC und in 1739% der ILC, nicht aber in gutartigen Tumoren nachgewiesen. LOH von BRCA2 korrelierte nur mit hSherem Grading. SchluBfolgerun~ PCR mit Detektion der Fluorescein-markierten PCRProdukte durch automatisierte DNA-Sequencer ist eine elegante Technik zum Nachweis von genetischen Alterationen in Gefriermaterial von Mammakarzinomen. In sporadiechen Mammakarzinomen zeigte der LOH-Nachweis yon BRCA1 und BRCA2 - im Gegensatz zu ihrer Bedeutung bei famili&ren Tumoren - keine zus&tzliche prognostische Information. (unterstQtzt durch DFG Be 1215/6-1)
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P2.AH.40 Der nm23-Protein-Nachweis liefert keine Hinweise zur Prognose von Patientinnen mit prim/irem Mammakarzinom
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Der EinfluB von Keratin 18 und e-neu auf die Metastasierung beim Mammakarzinom G. Schaller, I. F u c h s , W. Pritze, E. L e n g y e l 1 F r a u e n k l i n i k d e s K l i n i k u m s B. F r a n k l i n , F U B e r l i n 1 F r a u e n k l i n i k des K l i n i k u m s r. d. I s a r , T U M t i n c h e n Keratin 18 (K18) ist ein Leitproteine der Differenzierung in einfachen Epithelien. Es spielt eine bedeutende Rolle bei der Vermittlung geweblicher Integrit~t. C-neu ist ein Onkogenprodukt dessen Expression zu erh6hter Tumoraktivit~it ftihrt. Fragestellung: In einer klinischen Studie und an Zellktflturen sollte untersucht werden inwieweit die Expression yon K18 und c-neu EinfluB auf die Metastasierung und den Krankheitsverlauf beim Mammakarzinom nimmt. Methoden: Am Paraffinschnitt wurden retrospektiv 80 Patientinnen mit einem Mammakarzinom tiber einen Zeitraum von fast 9 Jahren untersucht. Daneben wurden 5 humane Karzinomzellinien, deren Metastasierungspotenz bekannt war, gef~irbt. Eingesetzt wurden monoklonate Antik~Srper gegen K18 und Vimentin mit der APAAPMethode als Detektionssystem. Ausgewertet wurden die Pr~iparate mit Hilfe eines serniquantitativen, immunreaktiven Scores. Ergebnisse: Bei 16,3% der Patientinnen lieg sich K18 im Tumor in deutlichen Mengen nachweisen. Die Mortalit~t betrug in der K18negativen 47,8% und in der K18-positiven Gruppe 7,7%. Bei 22,4% der Patientinnen konnte eine c-neu-Expression nachgewiesen werden. In dieser Gruppe waren im Gegensatz zu den c-neu negativen Patientinnen 57,1% nach der Beobachtunsgzeit verstorben. Mit Hilfe der untersuchten Karzinomzellinien konnten die in vivo-Befunde best/itigt werden. Schluflfblgerung: Die Expression von Keratin 18 im Tumor stellt offensichtlich ein ganz wesentliches Metastasierungshemmnis dar. Dagegen scheint c-neu die Progression der Erkrankung deutlich zn begtinstigen. Hinsichtlich der prognostischen Sicherheit tibertreffen K18 und c-neu den Lvmohknotenstatus.
U.-J. G 6 h r i n g , I. E u s t e r m a n n , A. S c h a r l , P. M a l l m a n n Universit/its-Frauenklinik K61n Das nm23-Gen (non-metastic DNA-Klon 23) ist auf dem Chromosom 17q21.3 lokalisiert mad kodiert ein 17 kD schweres cytoplasmatisches Protein aus 152 Aminos~iuren. Erste Untersuchungen beim Mammakarzinom erbraehten Hinweise ftir eine geringere Metastasiemngstendenz bei Patientinnen mit nm23-positiven Tumoren. Fragestellung: Ist der immunhistochemiseheNachweis in fixierten Paraffmgeweben prim~trer Mammakarzinome m6glich und inwieweit korreliert der Nachweis mit etablierten Faktoren und dem Verlauf der Erkrankung? Methode: In 323 Geweben primarer Mammakarzinome wurde dureh eine modifizierte ABC-Methode nm23 (mAK Op48, Dianova, Hamburg) immunhistochemisehuntersueht. Die statistische Auswertung erfolgte mit dem chiL, dem Log-Rank-Test und multivariat mit dem Cox-Hazard-Model. Ergebnisse: nm23 lieg sieh reproduzierbar intrazytoplasmatisch in Tumorzellen nachweisen: 34% waren negativ, 33% zeigten eine mittlJe und 33% eine hohe nm23-Expression. Bei univariater Betrachtungsweise korrelierte der nm23-Naehweis nur mit dem Menopausenstatus (p = 0,03). Keine Korrelation wurde zur Tumorgr613e, zum Nodal-und Steroidhormonrezeptorstams, Grading, Histologisehem Typ oder PCNA-Nachweis gefunden. Keiner der tmtersuehten Parameter erbrachten flir nodal-negative Patientinnen (n = 143) statistische Hinweise beziiglieh des Verlaufs (mediane Beobaehtungszeit 72 Monate). Fiir nodal-positive Patientinnen (n = 167) waren die Anzahl positiver Lymphknoten, die TumorgrN3e, der Steroidhormonrezeptorund PCNA-Nachweis aussagekr~iffig.Die multivariate Betrachtung bes~tigte diese Ergebnisse. Die nm23-Expression korrelierte nieht mit dem Verlauf. Schluflfolgerung: Der problemlos einsetzbare nm23-Protein-Nachweis liefelt keine prognostischen Hinweise fiir Mammakarzinom-Patientinnen.
S 103
P2.AH.42 Nachweis yon Prostataspezifischem
P2.AH.41 D i e Proteasen-Inhibitoren Maspin und Elafin z e i g e n T u m o r s u p p r e s s o r a k t i v i t i i t in B r u s t k r e b s - Z e l l i n i e n N . M a a s s , M . Z h a n g , W. J o n a t Universitfits-Frauenklinik Kiel
Antigen (PSA) beim
Mammakarzinom A . B e i n l i c h , G . O r e m e k 1, M . S t e g m / i l l e r , M . K a u f m a n n Universit/itsfrauenklinik Frankfurt Zentrallabor Universit/it Frankfurt
Die kodiea'endenGene flit die beiden Proteasen-lnhibitoren Maspia (mammary sexpin) end Eiafin (elastase inhibitor) werden in normalen Brustepithel-Zellen exprinfielt, sind hingegen in einer groflen Reihe yon Brustkerbs-Z,ellinien down-reguliert, lhre fehlende Expression in Tumor/ellen lgtft sieh nicht aufgrund genomischer DNA Ver~amV.nmgenerklaren. Fragestellung : Wie l~t sich die untersehiedliche Auspragung der beiden potentiellen Tumorsuppressorgene in normalen Brustepithel- and Bmslkrdr~ Zellen erklaren ? Methoden : Beide C.¢.ae wurden dutch substraktive Hybridisierung zwischen RNA's yen humanen Brustkrcbs-Zcllen und c-DNA's ven humanen Brustepithel-Zellen identifiziert. Mittels Senthernblot-Verfahren wurden Restri_ku'ens-Fragntent-Analysendurchgeffthrt. Die Pmmotorregienen der Gene wexden sequenziert und mittels CMoramphenicol-Accthyltran~crase-Assay (CAT) auf regeliemod¢ Promotorelemente bin unt~rsncht. Ergebnisse : Dutch die Restriktions-Fragment Analyse konnten keine entscheidenen Deletionen odor Ver~mderungen der Genstmktur beobachtet werden. Die Sequen~enngg tier stromaufw.,Irts-lokalisienen Promotorregion b¢ider Gene identifizierte ¢ine Reih¢ wichtiger T~skriptionsfaktoren. Dabei fanden wir fiir Eiafm TATA- und CAAT-box, nicht hingegen fitr das Maspinkodierende Gen. Millels CAT-Assays ist es gelungen positiv- trod negativregulierende Elemente, die far die unterschiediiehe Expression tier Gene verantwortlich sind zu identifizieren. Schluflfolgerung : Damit scheint die untersehiedliche Regulierung yon Maspin nod Elafin in Brustt~s- und Brustepithel-Zeginien am wahrscheinlichsten auf regulatotisehe Ver~utenmgen auf Transkriptionsebene und nicht auf genomiscl~DNA-Vcrfmderungen zun3ckzuft0~en zu sein.
PSA ist ein Glykoprotein, des vorwiegendim sekretorischen Epithel der Prostatagebildet wird. FOrdie Diagnostik und des Monitoringdes ProstatakarzinomssteUtes somit elnen sehr sensitiven Tumormarkerdar. Geringe Mengen yon PSA k6nnen auch in anderen Geweben (Speichel., Schweil3drQsen)naohgewiesenwerden.
Fragestellung: Wie oft kann PSA bei Mammakarzinomennachgewiesenwerden? Korreliert tier PSA Nachweismit anderen biologischenoder klinischen Prognosefaktorenund ist er ein neuer unabhSngigerPrognosefaktor beirn Mammakarzinom?
Methode: M~teinem ultrasensiUvenAssay (Immullte~DPC Biermann)wurden 151 Cytosole von prim&ten Mammakarzinomenuntersucht. Die Tumore wurden ebenlalls auf des Auffreten von ER, PR, EGF-R, UPA, PAl I, PS2,tPA (ELISA) und S-Phasentraktion (Durohflu(]zytometrie) hin untersucht. Es wurden Korrelationskoeflizientenzwischen den einzelnen Prognosetaktorenberechnet. Die PSA Werte wurden in Gruppeneingeteilt, der U-Test durchgefOhtt und p-Werte berechnet.
Ergebnisse: Von den 151 Cytosolen waren bei einern cut-off yon 0,01 ng/mg Protein 50% (0=76) PSA positiv. Es bestand keine Korrelationzwischen dem EGF-R, UPA, PAl I, tPA, S-Phesentraktion und PSA. Von den PSA positiven Pmben (n=76) waren 58% (0=46) ER/PR positiv, 35% (n=14) waren ER/PR negativ. Somit besteht eine deutliche Beziehun~ zwischen PSA und ER,~R Rezeptorpositivit~.t. Von den PSA positiven Proben (n=76) waren 65% (n=50) PS2 positiv, whhrend nur 35% (n=t3) PS2 negativwaren. PSA Positivit~t korrelierte weiterhin mit einem niedrigen Tumorstadium(p=-0.01),pNo (p=0,01) und postmenopausalem Status (p=-O,01).
SchluBto/.qerung:PSA wird in Mammakarzinomenexprimiert, es korreliert mit demVortmndenseinvon 0strogen-und Progestemnrezeptoren.Somit ist PSA kein spezitischer Markerft3r Prostatagewebe, sondem ein Protein,das in Zellen, die Steroidhormonrezeptoren(z.B. Androgen-, Proo~esteron)haben gebiklet wird. Welche Ralte es dort spielt (z.B. Wachstumstaktor) ist bislang ungekl&rt. Bei Patientinnen mit Mammakarzinom k6nnte PSA eine Aussage fiber die Prognoseerlauben.
P2.AH.43 Wirkungen yon Retinoiden
P2.AH.44 Quantitative p53-Proteinbestimmung in benignen Mammageweben, M a m m a k a r z i n o m e n
K . H . B a u m a n n 1 S. P e t e r 2, L . K i e s e l 2 1 Medizinische Klinik der Ludwig-Maximilians Universit/it Miinchen 2 Universit/its-Frauenklinik Tfibingen
und axill/iren Lymphknotenmetastasen
auf hormonunabh~ingige humane Mammakarzinomzellen in vitro
G . W e s t h o f , A . S a l m a s s i , L . M e t t l e r , W. J o n a t Universit/its-Frauenklinik Kiel
Die Wirksamkeit von Retinoiden bei der Therapie des Mammakarzinoms ist Gegenstand yon klinischen und experimer:teUen, Studien. Insbesondere werden die Effekte bei hormonabh~mgigen Mammakarzinomen und Tumormodellen untersucht. Fragestellung: Welchen Einflu8
haben
Retinoide
(all-trans
Retin-
s&ure=TRA; 4-Hydroxyphenyiretinamid=4-HPR) auf die Proliferation und Genexpression von hormonunabh~ingigen, ER-positiven MCF-7/MIII und ER-negativen MDA-435 Mammakarzinomzellen in vitro. Methoden- Die Proliferation wurde durch Zellfdtrbung und Durchfluf~zytometrie analysiert. Der EinfluB auf die Genexpression wurde mittels
differential display und semiquantitativer RT-PCR evaluiert. Ergebnisse: TRA und 4-HPR hemmten dosisabh&ngig die Proliferation beider Zellinien, wobei der IC50 bei den MCF-7/MIII Zellen for TRA 5,2nM und for 4-HPR 2nM betrug. Der IC50 for die Wachstumshemmung der MDA-435 Zellen war for beide Substanzen um ein 10-faches h6her. Eine Akkumulation der Zellen in G0/G1 des Zellzyklus wurde beobachtet. 13ei beiden Zellinien wurde die mRNA Expression von IGF-I und bFGF reduziert. Durch differential display wurden weitere Retinoid-regulierte cDNA Fragmente identifiziert.
SchluBfolgerung: Diese in vitro Untersuchungen weisen darauf hin, dal3 Retinoide auch eine Wachstumshemmung und Genexpressionsmodulation bei bestimmten hormonunabh~ingigen und/oder ER-negativen Mamma-
karz~nomzellen .induzier~n.
S 104
Bei Mutation des p53-Gens wird das codierte Protein h~ufig tiberexprimiert eine Eigenschaft, die sich zur quantitativen p53-Proteinbestimmung im Zytoplasma von Karzinomgeweben nntzen l~t. Fragestellung: Ziel war die Definition eines p53-Normbereichs/Cut-offs f'tir benigne Mammagewebe. und 0berprttfung der I~ufigkeit erhOhter p53Zytosolkonzentrationen in Mammakarzinomen. Methodik: 33 G-ewebeproben von Patientinnen mit benignen Mammaver~derungen (Mastopathie, Fibroadenom), 29 duetal-invasiven Mammakarzinomen und 8 axillaren Lymphknotenmetastasen warden homogenisiert und nach Lysierung ultrazentrifugiert (105000g, lh). Das p53-Protein wurde mittels Lumineszenzimmunoassay (LIA-mat, Byk-Sangtec, Dietzenbach, Bromma, Schweden) quantifiziert. Die Gesamtproteinkonzentration im Zytosol wurde nach der BioRad-Methode ermittelt. Ergebnisse: In benignen Geweben fand sich eine mittlere Konzentratien yon 0.075 ng/mg Protein. Der Cut-off lag bei 0.369 ng/mg Protein. In den primaren Mammakarzinomen fanden sich Konzentrationen von 0.001 bis 58.6 ng/mg Protein, in den Lymphknotenmetastasen 0.01 bis 37.0 ng/mg Protein. Bei 7 von 29 Primgatumoren sowie 3 yon 8 LK-Metastasen waren die p53-Werte erh0ht (>Cut-off). Falsch positive Werte ergaben sich nicht. Hinsichtlich der etablierten Prognosefaktoren (Nodalstatus, Steroidrezeptoren, Grading) fand sich eine Beziehung zum Tumorgrading: Mit steigendem Malignitatsgrad nahmen die p53Konzentrationen zu. Keine Beziehung bestand zu den Parametem Nodalstatus und Rezeptoren. Schluflfolgerung: Etwa 1/3 der Mammakarzinome und axill~en LK-Metastasen zeigen eine signifikante p53-Konzentratienserh0hung im Zytosol. Eine Genanalyse der Malignomgewebe wird die Leistungsf~ihigkeit des Proteinassays zur Detektion yon p53-Mutanten kl~en mtissen.
P2.AH Infektionen- Transfusionen Qualit itssicherung
P2.AH.45
Priivalenz nosokomialer Infektionen und die perioperative Antibiotikaprophylaxe im Fachgebiet Gynllkologie/Geburtshiife N. W i s c h n e w s k i 1, F. D a s c h n e r 2, p. G a s t m e i e r 1, H. R i i d e n 1 1 Institut fiir H y g i e n e der F U Berlin 2 Institut f/Jr U m w e l t m e d i z i n u n d K r a n k e n h a u s h y g i e n e Fragestellung: Im Rahmen einer nationalen Pr~valenzstudie (NIDEPStudie) wird den Fragen nachgegangen, welche nosokomiale Infektionsraten im Fachgebiet der Gyn~ikologie/ Geburtshilfe auffraten, in welchem Mal~e perioperative Antibiotika angewandt wurden und welche Erfassungsmethoden im Rahmen der Qualit~itssicherung sinnvoll sind. , Methode: In 72 repr~isentativ ausgew~ihlten Akutkrankenh~iusern wurden Patientinnen von 4 validierten ~,rzten auf nosokomiale und nichtnosokomiale Infektionen untersucht. Nosokomiale Infektionen wurden nach CDC-Kdteden diagnostiziert. Es wurden pr~disponierende und expositionelle Faktoren, die Art der operativen Eingriffe und die Antibiotikaprophylaxe dokumentiert. Ergebnisse: Von den 2.206 Patientinnen waren 66,3% j~Jnger als 45 Jahre. : 52,0% tier Patientinnen wurden operativ versorgt, 49,0% Yon ihnen erhielten eine perioperative Antibiotikaprophylaxe. 54,4% tier durchgef(ihrten abdominellen und 52,0% der vaginalen Hysterktomien sowie 9,6% der Abrasiones und 5,4% der Episiotomien erhielten eine perioperative Prophylaxe. Die nosokomiale Infektionsrate betrug 1,45% (u.a. Hamweginfektion 0,91%, Septik~imien 0,14%, vaginale Infektionen 0,14%), die nicht-nosokomiale Pr~ivalenzrate betrug 4,17%.~leben der Pr~ivalenzrate wurden auch die expositionellen Faktoren untersucht und in Beziehung zu den Infektionsraten gesetzt. SchluKfolgerung: Aufgrund des graven Anteils an jungen Patientinnen ist die Gesamtrate der nosokomialen Infektionen nieddg. Die pedoperative Antibiotikagabe bei einigen operativen Eingriffen entspricht nicht den Empfehlungen der intemationalen Literatur. Die repr~isentativ ermittelten Pr~ivalenzraten k6nnen als Anhaltszahlen for eigene Qualit~itssicherungsmal~nahmen dienen.
P2.AH.46
P2.AH.47
Fremdbluttransfusionen bei Mammakarzinomund Uterus myomatosus-Operationen. Wann fremdblutsparende Maflnahmen?
Die Kreuzblut/Transfusions-Ratio bei gyn~ikologisehen und geburtshilflichen operativen Eingriffen
R. Schwarz, B. G e r b e r , S. F r a n k e , M. A r n d t , A. K r a u s e Universit/its- F r a u e n k l i n i k R o s t o c k
Ch. R i c h t e r 1, Ch. Becker 1, j. L i n k 2, H. Weitzel 1 1 F r a u e n k l i n i k u n d Poliklinik, 2 K l i n i k fiir A n a e s t h e s i o l o g i e u n d o p e r a t i v e I n t e n s i v m e dizin, U n i v e r s i t / i t s k l i n i k u m B e n j a m i n F r a n k l i n , Berlin
Bei einer Transfusionswahrscheinlichkeit fiber 5 % ist der Operateur zur pr~ioperativen Aufldarung fiber die Risiken einer mOglichen Bluttransfusion verpflichtet (Bundesgeriehtshof, AZ VI ZR 40/91). Fragestellung: Wann ist bei Operationen wegen Uterus myomatosus oder Mammakarzinom die Bereitstellung von Fremdblut und damit verbundene Aufld/irung erforderlich? Wann sind Eigenblutspende und wann fremdblutsparende MaBnahmen indiziert? Methode: Die Daten von 389 Patientinnen mit einer Mammakarzinomoperation, abdominalen (n = 440) und vaginalen Hysterektomie (HE; n = 390) zwischen 1/1991 und 12/1995, bei denen keine fremdblutsparenden MaBnahmen erfolgten, wurden analysiert. Ergebnisse: Bei allen Operationen ist bis 1995 eine signifikante Abnahme der Transfusionshaufigkeit nachweisbar. Die perioperativen Transfusionsraten betrugen 1995 bei den Mammakarzinomoperationen 3,1%, der vaginalen HE 5,2 % und der abdominalen HE 12 %. Patientinnen mit perioperativer Bluttransfusion wiesen haufiger (p < 0,05) pr~operativ verminderte Hamatokritwerte oder/und grebe Uteri myomatosi auf. SchIuflfolgerung: Bei Mammakarzinomoperationen ist keine Fremdbluttransfusion zu erwarten - damit entflillt die Aufkl~amgspflicht. Vor Hysterektomien wegen Uterus myomatosus ist die Aufklarung erforderlich und auf fremdblutsparende M~nahmen hinzuweisen. Die Eigenblutspende ist jedoch nur bei grogen Uteri myomatosi indiziert.
Die serologische Vert~glichkeitsprobe (Krenzblut) geh6rt bei operativen Eingriffen in Gyn/ikologieund Geburtshilfe zum pr~ioperativenStandard. Fragestellung: Angesichts einer restriktiveren Transfusienspraxis stellt sich die Frage der Evaluation mad lJberpriifung der Kreuzblut/Transfusions-Ratio (KTR) in Abh~ingigkeit von anaesthesiologischer Minimalanforderung und Operationsindikation. ~lethode: Im Zeitraum ven 1/94 bis 12/95 warden 4814 gyn/ikologische Eingriffe sowie 3046 Geburten an der Universithtsfrauenldinik Benjamin Franklin, Berlin, in bezug auf die Anforderung einer serologischen Vertr~iglichkeitsprob¢ und die intraoperative Gabe von Erythrozytenkonzentraten retrospektivuntersucht. Ergebnisse: In der Gyn~ikologie wurden bei 1406 operativen Eingriffon serologische Vert~gliehkeitspriifungen durchgeftihrt mit einer Anzahl von 2994 Kreuzbluttestungen. Dabei wurde~ 225 Erythrozytenkonzentrate an 61 Patienten intraoperativverabreicht. Daraus ergab sich eine KTR von 13,3 : 1. In der Geburtshilfe wurde in ca. 40 % der 3046 Geburten eine Vertr~iglichkeitspriifung durchgeftihrt mit 2400 Krenzbluttestungen. 20 Patienten erhielten insgesamt 76 Konserven, wobei es sich in 90% um eine intraoperative Gabe bei Sectio caesarea und in 10% bei Spontangeburt handelte. Flier betrug dieKTR3t,5 : 1. Schluflfolgerung: Es zeigte sich im gyn~ikologisch-operativenBereieh eine KTR von 13,3 : 1; demgegeniiberlag die Ratio in dot Geburtshilfe bei 31,5 : 1. Die Daten werden im Kontext der Operationsindikation sowie im Hinbliek auf anaesthesiologische Anforderungen aueh vor fore~sischem Hintergrund unter Einbeziehungder Diskussion um Ressourcenknappheit vorgestellt.
S 105
P2.AH.48 Einfiihrung eines EDV-gestiitzten PatientendatenManagement Systems an einer Universit~itsklinik D.S. Mosny, Ch. Ohmann 1, H.G. Schniirch, H.G. Bender Frauenklinik/~ Chirurgie Heinrich Heine Universit/it Diisseldorf Die Medizinschen Einrichtungen der Heinrich Heine Universit~it Diisseldoff mt~ten nach Ablehnung der Finanziemng eines umfassenden Krankenhausinformations- una Kommunikattonssystem (KKIS) im Juni 1995 mit der Evaluation, Projektierung und Realisierung eines im deutschsprachigen Raum etablierten EDV-Systems starten. Neu fiir das Softwarehaus war die Ein£uhrung ihres Systemsan einem Klinikum mit 1600 Betten. Die Autoren sind mafigeblich an den Arbeiten einer Projekfleitungsgruppe zur Einfiihrung des EDV-Systems beteiligt und mSchten die Probleme und Erfahrungen der Einffihrungsphase aus ~h'ztlieher Sicht darstellen: Hard- und Software: Es handelt sieh am ein Client-Server-System mit einer zentralen INGRES-Datenbank auf einem Alpha-Rechner der Firnm DEC. Angeschlossen sind bisher ober 300 PCs (Pentium 90 MHz, 16 MB RAM) in einem physikalisch abgeschotteten Netz. FOx Pflege/Krankenkostenabrechnung und firztliches Personal existieren zwei Softwaremodule, die anf die gleichen Datenbanktabellen zuriickgreifen. Einfahrungsphase: Die A.rzteschafi und das Pflegepersonal bestanden auf eine adiiquate Beteiligung w/thrend der Einfiihrungsphase. Neben einer Projektleitungsgruppe wurden diverse Teilprojektgruppen zur Bearbeitung spezieller FragesteUungen (Schuhmg, Sctmittstellen, Zugangsberechtigung, Medizinische Basisdokamentation) gebildet. Das System wurde am 1. Januar 1996 olme Testphase in Betrieb genommen. Wfihrend in der Anfangsphase das System relativ stabil lief, h~iuften sieh nach 2 Monaten Netzwerk: und Datenbankprobleme. Die Anpassung der Software auf individuelle Wiinsche ist nur bedingt m0glich. Schluflfolgerung: Ein EDV-System daft nicht ohne die entsprechenden personellenRessourcen und einer ansreichenden Testphase eingefiihrt werden. Bei der A u s ~ h l einer KKIS-Sofiware muff auf individuelle Anpassungsffihigkeitgeachtet werden.
P2.AH.50 ProzeBreengineering und -automatisierung im klinisehen Anwendungsumfeld der Universit~its-Frauenklinik Ulm R.P. Mangold, M. Reichert, T. Zemmler, R. Kreienberg Universit/its-Frauenklinik Ulm
P2.AH.49 Leistungserfassung und Qualitfitssieherung in der operativen Gynfikologie mit dem Programm QUASIC K. Kummerfeldt, Ch. Rybakowski, U. Meyer-Pannwitt, Ch. Lindner Universitfits-Frauenklinik Hamburg Fragestellung: GemfiB §301 SGB V sind die Krankenhfiuser zu weitgehenden Dokumentationsarbeiten verpfachtet, die ohne EDV-UnterstOtzung nicht mehr wirtschaftlich zu leisten ist. Methodik: Ffir operative F/icher steht far die Dokumcntation das PC-Programm "QUASIC" zur Verffigung. Dabei handelt es sich um eine SQL-£fihigerelationale Datenbank, die als Netzversion oder als Einzelplatzversion einsetzbar ist. Die Operationsdaten werden nach ICD9 und dem OperationssehRisselnach §301 SGB V kodiert. Neben Patientenstammdaten werden RisikoFaktoren,peri- und postoperative StOmngen sowie das Behandlungsergebnis erfaBt. Bei Entlassung wird die Abrechnung gem~ §301 SGB V unterstfitzt. Das Programm l~inft sowohl unter Windows als auch auf Macintosh Geraten. Ergebnisse: In der Universit~its-FrauenklinikHamburg wie auch in der Chirurgischen Universitfitsklinik existieren erste Erfahmngen in der Anwendung yon "QUASIC", das yon der Hamburger Pu'ztekammer und dem Landesbetrieb Krankenh~iuser in Auflrag gegcben wurde. Das Programm erffillt auch umfangreiche Doktunentationsverpflichtungenfiber den §301 hinaus; So k0nnen weitere gesetzlich vorgeschriebene Angaben ohne Mehraufwand crfolgen (OP-Buch, Leistungskatalog, Infektinnsstatistik, etc.). Ein abteilungsspezifisches Auswertprogramm gibt allen berechtigten firztlichen Mitarbeitern Auskunft fiber das Leistungsgeschehen und unterstfitzt den Budgetverantwortlichen in seiner Planung. SchluJ¥olgerung." Mit dem Prngramm "QUASIC" steht eine Standardsoflware far die Qualitfitssieherung und Leistungserfassung yon ~ztlichen Prozeduren (Operationen, aber auch konservative Behandlungen) zur Verfiigung, die in der Gyn~ologie einsetzbar ist.
P2.AH.51 Entwicklung und Monitoring von Qualit~itsindikatoren der operativen Gyn~ikologie M. Geraedts Institut
ffir Medizinische
Informationsverarbeitung,
Tiibingen
Die Sicherstellung der Qualitat der Patientenversorgung sowie die Verbesserung der Wirtschaftliehkeit sind wichtige Erfolgs- und Wettbewerbsfaktoren ~ r ein Krankenhaus geworden. Fragestellung: LaBt sich durch den Einsatz yon Workflow-Management-Systemen (WFMS) im klinischen Alltag die Qualit~it und die Wirtsehaftlichkeit des Krankenhausablaufs verbessem? Methode: Zunaehst wurden inner- und zwischenbetriebliche Ablaufe des klinischen Alltags der Uni-Frauenklinik untersucht. FOr jeden Prozeg erfolgte eine lst- und Schwachstellenanalyse auf deren Basis ein optimierter Soll-Prozel3 erarbeitet wurde. Dabei wurden die Softwarewerkzeuge Aris und Bonapart eingesetzt. Eine Umsetzung verschiedener Soll-Prozesse erfolgte mit denWFMS FlowMark, ProMlnanD und Lotus Notes. Hierbei wurde ein besonderes Gewicht auf die Behandinng yon Ausnahmen untl die Handhabung von Abhangigkeiten verschiedener Workflows gelegt. Ergebnisse: Bei der Analyse der Ist-Ablfiufe exemplariseher Abl~iufe hat sich gezeigt, dab viele im klinisehen Ablauf auftretenden Probleme auf organisatorische Sehwachstellen zur0ckzufiihren sind. Besonders Mtingel in der Planung des diagnostisch-therapeutischeo ProzeB (auch Unterlassungen) kOnnen durch ein verbessertes Qualit~ttsmanagement aber auch dareh eine organisatorische Umgestaltung der Prozesse sowie den 13bergang zu einer prozeBorientierten Informatinnsverarbeittmg reduziert werden. Das Potential for Optimierungen in den yon uns betrachteten Ablaufen ist hoch. Schlufifolgerung: Die Qualit~it und Wirtsehaftlichkeit der Krankenversorgung l ~ t sieh dutch den Einsatz yon Workflow-Management-Systemen verbessem. Modifizierte GesehaftsprozeBmodellierungswerkzeuge eignen sich zur Analyse, Umgestaltung und Optimierung klinischer Prozesse. FOr die Zukunft versprechen wir uns yon einer rechnergestOtzten Ablaufsteuerung eine Verbesserung der Qualitatssicherung, der Wirtschaftlichkeit und eine spiirbare Entlastung des rnedizinischen Personals von fachfremden Aufgaben.
S 106
Der Gesetzgeber verlangt MaBnahmen zur Sichertmg der Qualit~it der medizinischen Leistungserbringung, mit denen vergleichende Prtifungen m/3glieh werden. Fragestellung: Wie werden for die operative Gynakologie Qualitfitsindikatoren als MeBgr0fSen der Qualit~it definiert? Wie werden deren Auspriigungen grafisch dargestellt, um einerseits die Qualit~it verschiedener Leistungserbringer vergteichen und andererseits zur Initiierung qualit~itsverbessernder Mal3nahmen motivieren zu k0nnen? Methode: Aus der Literatur bekannte Qualitatsindikatoren wurden dureh lndikatoren erganzt, die yon Experten auf der Grundlage yon Leitlinien der operativgynakologisehen Versorgung forrnuliert wurden. Zur Oberpriifung dieser lndikatoren standen Daten yon 42.433 operativ-gyn~ikologischen Eingriffen des Jahres 1994 aus der Qualit~itssicherungsstudie der DGGG zur Verf'dgung. Der Evaluation lagen einerseits die Kriterien ,,Relevanz, Verst~indlichkeit, MeBbarkeit, Veranderbarkeit, Erreiehbarkeit, Risikoladung, Frequenz, Problembehaftung" und andererseits die Kriterien ,,Reliabilitiit, Validitat und Trennschiirfe" zugrunde. Zur Prlisentation wurden die Klinikprofil-Darstellungen der Perinatalerhebungen weiterentwickelt. Ergebnisse: Ffir die operative Gynfikologie liegen 20 Qualitatsindikatoren zur vergleichenden Oberpriifung der Qualit~it der Leistungserbringung vor. Die gew~hlte grafische Darstellung erm6glicht ein kontinuierliches Qualit~its-Monitoring und motiviert gleichzeitig zur Einleitung qualit~itsverbessernder MaBnahmen. Schluflfolgerung: In der operativen Gyn~ikotogie kann der gesetzliehen Pflicht zur vergleiehenden Qualit~itssicherung naehgekommen werden.
P2.AH.52 Pelviskopieerhebung fiir das Jahr 1994 innerhalb der fiinf neuen Bundesl~inder H.-H. Riedel, O. Camara, G. Schulze Frauenklinik des Carl-Thiem-Klinikums Cottbus Seit 1949 ist es zu einer kontinuierlichen Zunahme pelviskopischer Verfahren gekommen. Die Umfrage 1994 soll eine Bestandsaufnahme pelviskopischer Eingriffe in den neuen Bundel~ndern darstellen und die Tendenz der zuk~nftigen Entwicklung zeigen, insbesondere aber akut kl~ren, wie die Komplikationsentwicklung ist. Methode: 1995 wurde an 185 Kliniken in den f~nf neuen Bundesl~ndern der Pelviskopiefragebogen versandt. Schwerpunkte des Fragebogens sind neben der Anzahl der durchgef~hrten endoskopischen Eingriffe, die aufgetretenen Komplikationen sowie die eingesetzten Sterilisationstechniken. Ergebnisse: Die Umfragebeteiligung betrug 54,6 %. Alle lOl Kliniken f~hrten Pelviskopien durch. 27595 Pelviskopien wurden vorgenommen. Von den Kliniken wurden im Berichtszeitraum 129 schwere Komplikationen - die einer Laparotomie oder Kontrollpelviskopie zu ihrer Behebung bedurften gemeldet, was einer Gesamtkomplikationsrate yon 4,6 %o entspricht. Im Vergleich zur ersten gesamtdeutschen statistischen Erhebung der Jahre 1989 bis 1993 zeigte sich keine Zunahme der Komplikationsrate. SchluBfolgerung: Es kam im Berichtszeitraum zu keiner weiteren Zunahme der Komplikationsrate. Eine weitere Entwicklung des Einsatzes pelviskopischer Verfahren wird ffir die Zukunft erwartet.
S 107
V2.AM.01
V2.AM
Tumorangiogenese bei vulv/irer intraepithefialer N e o p l a s i e (VIN) und beim Vnlvakarzinom D . B a n c h e r - T o d e s c a , A . O b e r m a i r , S. B i l g i 1, G . G i t s c h U n i v e r s i t f i t s k l i n i k ffir F r a u e n h e i l k u n d e W i e n , Abt. Gyn. und Geb. 1 K l i n . I n s t i t u t fiir P a t h o l o g i e , A b t . G y n f i k o p a t h o l o g i e
Vulvakarzinom
Tumorangiogenese bedeutet die Ausbildtmg eines peritumoralen Gefdgnetzes und stellt eine Grundbedingung Rlr die Entstehung und die Ausbreitung yon Malignomen dar. Fragestellung: Gibt es einen Zusammenhang zwisehen der Mikrogefal3dichte (MVD), der Expression des Vascular Endothelial Growth Factor (VEGF), eines hochspezifischen Angiogenesefaktors, und dem Schweregrad der vuMiren intraepithelialen Neoplasie (VIN) bzw. der Prognose des Vulvakarzinoms? Methode: Wit f'~bten Schnitte (VIN I=10, VIN II=10, VIN III=20, Vulvaca=25) immurthistochemisch gegen VEGF Protein sowie gegen Faktor VIII-Antigen, welches Endothelzellen zuverlgssig darstellt. MVD wurde bei 400-faeher Gesamtvergr61]erungmit Hilfe eines Okularrasters durch Ausz~ihlungeiner Flache yon 0.06 mm2 ermittelt. Die Expression von VEGF wurde bei den VINs dutch Ausz~hlen bei 400-father GesamtvergrSfJerung,beim invasiven Vulvakarzinom semiquantitativ (0-3+) bestimmt. Ergebnisse: Die mittlere MVD betrug 4.4+1.2, 8.3-+3.5 und 9.9+Z2.8bei VIN I, VIN lI und VIN III (!o<0.0001), die mittlere VEGF Expression betrug 6.1_+1.3, 6.8+1.3 und 11.5_+4.3bei VIN I, VIN II trod VIN III (p<0.0001). Sowohl MVD als auch VEGF Expression war bei VIN Ill signifikant h6her als bei VIN I/II. MVD und VEGF Expression waren in den angrenzenden Abschnitten des gesunden Epithels signifikant geringer als in der V1N. Vulvakarzinome wiesen eine mittlere Gef~13dichteyon 21.3+11.6 auf. Hohe MVD war signifikant haufiger mit VEGF 2-3+ Tumoren assoziiert (p=0.01). Das Gesamttiberleben yon Patientinnen mit Vulvakarzinom war bei Patientinnen mit hoher Gefagdichte (p<0.01) und mittelgradiger/starker VEGF Expression (p<0.01) signifikant schlechter als bei Patientinnen mit niedriger Gefa/3dichte oder niedriger VEGF Expression im Primartumor. Sehluflfolgerung: Unsere Daten bestgtigen den EinfluB yon Angiogenese auf die Entstehung und Prognose des Vulvakarzinoms.
V2.AM.02
V2.AM.03
Die therapeutische und systemische Wirkung von topischem Testosteron bei Lichen s c l e r o s u s
Photodynamische Diagnostik ( P D D ) und L a s e r t h e r a p i e (PDT) der intraepithelialen Neoplasie von Zervix und Vulva nach Applikation von Delta-aminolaevulins/iure
E.A. Joura, H. Zeisler, G. Gitsch U n i v e r s i t / i t s k l i n i k fiir F r a u e n h e i l k u n d e
Wien, AKH
Testosteron (T) ist bei Lichen sclerosus (LS), emo hftufige Erkrankung der Vulva in der Postmenopause, em Standardtherapeutikum. Es liegen jedoch keine objektiven Evaluierungen tiber die Verbessermag des Pruritus sowie tiber die systemischeWirkung nach einem standardisierten lntervall vor. Fragestellung: Wie grog ist die Verbesserung der subjektiven Beschwerden der Frau und wie die systemische Wirkung nach 4 Wochen topischer TApplikatima bei LS? Methode: Bei 10 postmenopausalen Frauen mit LS wurde cine Therapie mit 2%-T-proprionat (2x tgl. lg) durchgefiihrt. Vor Behandlungsbeginn mad nach 4 Wochen wurden folgende Untersuchungen durchgefiihrt: Der Pruritus wurde mit einer visuellen horizontalen Analogskala objektiviert, Serum-Androgene mad klinisehe Zeichen einer Hyperandrogenamie wurden bestimmt. Ergebmsse: Der Pruritus besserte sich in 9 von 10 Patientirmen (P<0,01). Die Serumspiegel des gesamten mad freien T erh6hten sieh bei allen (P<0,01) und tiberstiegen die obere Normgrenze bei 8 von 10 Frauen. 4 von 10 Frauen entwickelten klinische Zeichen yon Hyperandrogenfiraie (Stimmver~derungen, Klitorishypertrophie). Die einzige Patientin ohne therapeutischen Effekt hatte bereits vor Behandlungsbeginn erh6hte Serumandrogene. Schlussfolgerung: Bei normoandrogenen Frauen mit LS ist topisches T eme effektive Therapie. Vor Behandlmagsbeginn sollte jedoch ein Androgenstatus durchgefiihrt werden und w~ihrend der Therapie klinische Kontrollen mad Bestimmungen des Serum-T zur lndividuatisierung der Dosis empfohlen werden.
S 108
(ALA) M. Korell, P. Hillemanns, M. Kirchstein, M. Untch K l i n i k u n d P o l i k l i n i k fiir F r a u e n h e i l k u n d e u n d G e b u r t s hilfe, Klinikum Grol3hadern, LMU Miinchen, 81377 M/inchen
Die iatraepitholialenNcoplasicn von Zcrvix (CIN) mad Vulva (VIN) sind Prgkaazerosen. Fmuen ira reproduktiven Alter zwischen 25 mad 40 Jahren sind vorwiegcnd betroffen. Chirurgische Exzision oder gewebedestruierende Verfahren stellen die Therapieder Wahl dar verbunden jedoch mit den Risiken wie Nachblutung, Narbenbildungen und funktionellen Defekten. Konservafive Therapiemodalitatenliegensichbislangnicht etablieren. Fragestellung: Zeigt die Photodynamische LaseRhcrapie (PDT) nach Applikation yon Deltaaminolaevulins~ure einen Effekt in der Behandlmagyon CINund VIN ? Methode: In einer Pilotstudie wurde die Photodynamische Lasertherapie bei 12 Patientinnen mit VIN mad 7 Patientinnen mit CIN evaluiert. Nach topischer ALA-Applikation crfolgte zun~chst die Photodynamische Diagnostik wit selektiver flnoreszenzgesteucrter Biopsie. Die PDT wurde mit cintra Farblaser vma 635 nm Wellenlltnge und einerDosis bis zu 150 Joule/era2 durchgefuhrt. Ergebnisse: Die Photodynamischc Diagnostik korreliertc gut mit kolposkopisch erkennbaren VIN-L,~ionen, mit Ausnahme 4or hyperkeratotischen Effloreszenzen. 5 der 12 Patientinnen mit VIN wurden fiber ein Jahr hinweg kontrolliert:2/5 batten eine CR, 2/5 eine PR mad 1/5 ein NC. Leider zeigte sich nach l0 Behandlungszyklen bei 7 Patientinnen mit CIN keinc Bcfundbessenmg. Schluflfolgerung: Die photodynamische Laserdiagnostik ist mit dieser Methode mOglich. PDT nach Applikation yon ALA scheint for die sclektivc Destruktion yon prlineoplastischem Gewebe mit vernachl~sigbaren Nebenwirkmagen anwendbar. Allerdings ist die Remissionsrate bei CIN nach PDT unbefriedigend. Studien mit anderen Photosensitizern mad ver~mderten Anwendmagsprotokollen sind geplant.
V2.AM.04
V2.AM.05
M/iglichkeiten der organerhaltenden Lasertherapie bei pr/iinvasiven Ver/inderungen der Vulva (VIN) und Vagina (VAIN)
Zur Psychosomatik der Vulva-Erkrankung
P. M e l s h e i m e r , D . W a l l w i e n e r , H . H . G. Bastert Universit/its-Frauenklinik Heidelberg
R. Bodden-Heidrich, V. K i i p p e r s , I. R e c h e n b e r g e r , H.G. Bender Universit/its-Frauenklinik D/isseldorf
Rummel,
Die Inzidenz der pr~iinvasivenVer~nderengenvon Vulva (VIN) sowie Vagina (VAIN) steigt in den letzten Jahren an und betritlt in zamehmendemMalte jimgere Frauen. Fragestellung: Ist bei Patientinnen mit einer VIN oder VaIN eine organerhaltendeLasertherapie m6glich, sinnvoll und sicher? Wie sind die kosmetischenErgebnisse?Gibt es Auswahlkriterien? Methode: In der UFK Heidelberg wurden seit 1993 15 Patientinnen mit einer VIN und 15 Patientinnen mit einer VaIN einer kolposokopisch dirigierten organerhaltenden Lasertherapie zugefiihrt. Die zuletzt durchgefiihxte Lasertherapie lag mindestens 1 Jahr zuriick. Eine detaillierte pr~ioperative Diagnostik sowie regehniil3ige Nachkentrollen in einer Spezlalsprechstunde (Kelposkopie-Sprechsttmde)waren obligat. Ergebnisse: 93% der VIN Pat. (14/15) batten nach 1 (n-11) oder nach 2 (n=3) Lasertherapien eine Remissinns~eiheit >1 Jahr. 80% der VaIN Pat. (12/15) hatten nach 1 (n=9) oder nach 2 (n=3) Lasertherapien eine Remissionsfreiheit >1 Jahr. Die Vaporisatioastiefe betrug 2 ram. Dies erkliirt die in allen F~illen guten kosmetischen Ergebnisse. Therapieaussch]uB- bzw. Abbruchkriterien waren: HyperkeratotischeVIN, Befall iiberwiegendbehaarterAreale dutch VIN, kolposkopisch/zytologischerVerdacht auf Invasion sowie 2 gezidive innerhalb eines /ahres. Vermehrt rezidivger~mtet nach Lasertherapie bei VIN schienen Patientinnen mit zus/itlicherCIN (p<0,05). Bei VaIN schienen Patientinnen mit Nachweis yen HPV16, DNA-Aneuploidiensowie langj/ihriger Krankheitdauer vermehrt rezidivger~ihrdet (i0<0,05). Ein invasives Carcinom wurde nicht benbachtet. Schluflfolgerung: Uuter Beachttmg defmierter diagnostischer Auswahlkriterien some einer kompetentdurchgefiihrtenNachsorgeerweist sich die kelpeskopisch dirigierte Laservaporisatien als eine effiziente organerhaltende trod patientenschonendeTherapie yon VIN und VaiN.
Bislang gibt es wenige Untersuchungen zur Psychosomatik der Vulva Erkrankung. Unterschiedliche somatische Diagnosen korrelieren mit mehr oder weniger starken subjektiven Beschwerden, die oft nicht hinreichend mit demLokalbefand oder der Diagnose in Einklang gebracht werden kOrmen. In unserer Dysplasiesprechstunde wird eine Studie durchgeffihrt in Zusammenarbeit mit dem Arbeitsbereich Psychosomatik. Fragestellung: Gibt es wesentliche psychische Cofaktoren ftir das vulva pain syndrom? K6nnen diese dann im Behandlungskonzept berllcksichtigt werden ? Methode: 53 Patientinnen mit Vulvaerkrankungen (HPV assoziierte Ver~tuderungen, Vestibulitis, Vulvitis atopica, Vulvodynie ohne Befund) gingen in die Studie als Priafgruppe ein, 34 gesunde Patientinnen wurden als KontroUgruppe untersucht. Als Testinstrumentarium dienten: Fragebegen zur Symptomatik, gynakologisehe Anamnese, biographische Daten; Freiburger Pers6nliehkeits-Inventar, Beck Depressiorts-Inventar. Ergebnisse: 52 % der Vulvapatientirmen klagten tiber Fluor, 39 % fiber Pruritus, 32 % tiber Schmerzen im Bereich der Vulva. Die Beschwerden waren bei 88 % zyklusunabhangig. 24 % gaben eine Dyspareunie an, die signifikant mit einer psychosomatisch belasteten Pers6nlichkeit korreliert. Im Vergleich zur Kontrollgruppa war die Erirmerung an die Menarche wesentlieh st/arker negativ besetzt. 60 % der Vulvapat. gaben Rtickenschmerzeu an. In unserer Studie erwiesen sich die Vulvapat. keinesfalls als depressiver im Vergleich zur Kentrollgruppe. Die reaktive (nicht aber die spontane ) Aggressivi~t ist bei den Vulvapalientinnen signifikant niedriger. Schlufffolgerung: Wesentliche trod determiulerende psychische Faktoren sind bei den Vulvapat. ulcht festzustellen. Insbesondere trilll die Hypothese der Depressivitat mit konsekutiver Anwendung yon Antidepressiva nicht zu. Lediglich die Imbalance im Hinblick auf die reaktive Aggressivi~t l~t es als sinnvoll erscheinen, begleitend z.B. Autogenes Trainning anzubieten. Psychosomatiseh orientiertes Handeln vermag den Patientinnen eher zu heffen als eine reine Psychotherapie.
V2.AM.06
V2.AM.07
Retrospektive Untersuchung von topischen und laserchirurgisch behandelten Patientinnen mit Lichen sklerosus et atrophicus (LSA) der V u l v a
Veriinderungen der Vulva:
A. Gehrckens T. L 6 n i n g 2
1, C . K i i h l e r - O b b a r i u s
1, O . B r u m m e r
1 Universit/its-Frauenklinik Hamburg 2 Abteilung fiir gyn/ikologische Histopathologie Elektronenmikroskopie Hamburg
Rezidivrisiko bei pr~imalignen und malignen HPV-Nachweis und Zytoker atin-Exprimierung 2,
und
Unterschiedliche Behandlungskonzepte werden in der Therapie des Lichen sklerosus et atmphicus (LSA) der Vulva angewandt. Zu der konservativ topischen Behandlung der Erkrankung stellt zunehmend die Laservaporisation eine Alternative dar. Fragestellung: Welche Therapieform ist zur Behandlung des vulv~ren LSA am gOnstigsten und mit welcher Therapie erzielt man in den unterschiedtichen Altersgruppen der Patienten eine langfristigen Verbesserung der Beschwerdesymptomatik, des klinischen und histologischen Befundes?. Methode: In einer retrospektiven Analyse werteten wit die Therapieergebnisse von 102 Patienten, welche im Rahmen unser Dysptasiesprechstunde mit einem LSA der Vulva sowohl konservativ als auch lasertherapeutisch behandelt wurden aus. Desweiteren verglichen wir das durchschnittliche Alter der Patienten, Ausdehnung des Befundes, klinische Symptomatik, histologische und immunologische Befunde in den verschiedenen Behandlungsgruppen. Ergebniue: In dem Zeitraum von 1988 bis 1995 wurden 42 Patientinnen ausschliel~lich beobachtet. 32 Patienten erhielten eine konservative topische Behandlung und bei 28 Patientinnen f~hrten wir eine Lasertherapie durch. 7•28 dieser Patienten mul3ten wegen weiterbestehenden, jedoch weitaus geringeren Beschwerden konservativ nachbehandelt werden. 75% (21128) der Patienten waren in einer 5 j~thrigen Beobachtungszeit beschwerdefrei. S¢hlu~folgerung: Bei therapieresistenten Symptomen und ausgedehnten L~sionen des LSA erwiess sich die Laservaporisation, vor allem bei j(Jngeren Patienten, als eine erfolgreiche Alternative zur konservativen Behandlung (Glucocorticoide, Ostrogene, Testesteronproprionat).Die Gr0nde hierf0r sind weitestgehend unbekannt, eine immunhistologische Charakterisierung des Kollagenprofils der lichoiden L~sionen k6nnte einen weiteren Aufsehluf~ 0bet Ursache und Progreg dieser Erkrankung geben. Die Ergebnisse dieser Untersuchung werden pr~sentiert.
V. K i i p p e r s , S. S c h e u r i n g , U . K o l d o v s k y , Frauenklinik, Heinrich-Heine-Universit/it
H.G. Bender D/.isseldorf
Fragestellung: Fr~here Untersuchungen haben gezeigt dag mittels der Polymerase Chain Reaction" (PCR) bei etwa 60 % der Patientinnen mit einer vulv~iren intraepithelialen Neoplasie (VIN) und bei etwa 30 % der Patientirmen mit einem Vulvakarzinom HPV-DNA nachgewiesen wird. In den meisten Fallen liegt sowohl bei der VIN als auch belm Plattenepithelkarzinom der Vulva beim Nachweis yon HPV-DNA ein charakteristisches histologisches Bild vor. Zytkeratine stellen bei Epithelien gute Differenzierungsmarker dar. In der vorliegenden Arbeit wird untersucht, ob durch den Nachweis yon HPV-DNA oder dutch den Nachweis bestimmter Zytokeratine Aussagen zum klinischen Verlauf von Patientinnen mit einer VIN oder einem Vulvakarzinom m6glich sind. Methode: Die HPV-Typisierung wurde am Paraffinschnitt mittels PCR durchgefOhrt. Der Nachweis verschiedener Zytokeratine erfolgte immunhistochemisch am Paraffinschnitt. Ergebnisse: Von 58 untersuchten Patientinnen hatten 22 ein Vulvakarzinom, 36 Patientinnen eine VIN. Bei 22 % der Patientinnen mit einem Vulvakarzinom und bei 50 % der Patientinnen mit einer VIN wurde HPV-DNA der Typen 6/11, 16 oder 18 nachgewiesen. Anti-humanes Zytokeratin des Klons LP34 (DAKO) und anti-humanes Zytokeratin 10 (DAKO) wurden in den gut differenzierten Arealen von Vulvakarzinomen gebunden. Bei der VIN III bestand eine Korrelation zwischen der Zytokeratinexpression und der Rezidivrate. Wenn kein Nachweis von Zytokeratinen bei der VIN III erfolgte, entwickelten 75 % dieser Patientinnen ein Rezidiv. Schluflfolgerung:Es besteht kein Zweifei, dab den humanen Papillomaviren bei der Pathogenese der intraepithelialen Neoplasie des unteren Genitaltraktes eine bedeutende Rolle zukommt. Jedoch k6nnen aufgrund der HPV-Typisierung keine Rtickschliisse zum klinischen Verlauf gezogen werden. Die Rezidivrate korreliert nicht mit dem DNA-Nachweis bestimmter HPV-Typen. Aus den vorliegenden Untersuchungen ergeben sich erste Hinweise, dab bei der VIN III beim fehlenden Nachweis einzelner Zytokeratine ein besonderes Rezidivrisiko besteht.
S 109
V2.AM.08
V2.AM.09
Ergebnisse der individualisierten Behandlung des Vulvakarzinoms - eine restrospektive Analyse yon 285 F~illen
Effektivit~it der radikalen Therapie des Vulvakarzinoms: eine restrospektive Analyse yon 148 F~illen
U . K S h l e r , M. Sch6ne, K. Bilek U n i v e r s i t / i t s f r a u e n k l i n i k Leipzig
J.V. B o k h m a n , S.J. M a x i m o v , A . D . E b e r t C a n c e r Res. I n s t . / O n c o g y n e c o l o g y , St. P e t e r s b u r g , U K B F , Berlin
3 - 8 % aller Genitalmalignome sind Vulvakarzinome. Es handelt sich vorwiegend um eine Erkrankung der iilteren Frau (> 65 Jahre), wobei in den letzten Jahren aufgrund der ver~inderten Altergstmkfur ein relativer Hiiufigkeitsanstieg zu beobachten ist. Fragestellun2: Welche Ergebnisse sind beim prim~en Vulvakarzinom yon einer individualisierten operativen und postoperativ-adjuvanten Therapie zu erwarten und welche Faktoren beeinflussen die lokale Rezidivh~iufigkeit sowie das Gesamtiiberleben. Methoden: Es handelt sich um eine Auswertung der Krankheitsverliiufe aller 285 vorn 1.1.1973 bis 31.12.1993 an der UFK Leipzig behandelten Patientirmen mit Vulvamalignomen in Abhiingigkeit:.ldinischer und morphologischer Prognosefaktoren sowie des differenzierten therapeutischen Vorgehens. Ergebnisse: Bei einem mittleren Erkrankungsalter von 69 Jahren (25 bis 96) betrug die kumulative 5-Jahres-0berlebensrate (Kaplan-Meier) 68,8 %. 93,3 % unserer Patientinnen wurden primiir operiert und 40,3 % postoperativ-adjuvant bestrahlt. Die Lokalrezidivhiiufigkeit war in erster Linie abh~gig vom Grad der Resektion "ira Gesunden", vor allem im Bereich des vaginalen Absetzungsrandes und vom Wachsmmstyp (Multifokalitlit). Faktoren der lymphogenen Metastasierung waren Tumorlokalisation (Klitoris) und Prim~irtumorgrOlie. Sehluffoigerung: Die Ergebnisse rechtfertigen eine der Spezifik des Patientengutes (Alter, Multimorbiditiit)und den individuellen Tumormerkmalen angepaBtes operatives und adjuvantes Therapiekonzept.
s lJo
Die Primartherapie der Wahl des Vulvakarzinoms besteht in der radikalen Vulvektomie mit inguinaler Lymphadenektomie Fragestdlung: In der retrospektiven Studie wurden die Therapieergebnisse ausgewertet und mit der Tumorlokalisation, der TumorgrOl3e, der Infiltrationstiefe und dem Lymphknotenstatus korreliert. Methode: 148 Frauen mit prim~iren Plattenepithelkarzinomen der Vulva wurden therapiert. Stadienverteilung: FIGO 1-28, FIGO 11-58, FIGO III-62 Fiflle. In 41 Fallen betrug die Infiltrationstiefe 1-5ram, in 83 Fallen 6-10ram und in 24 Fiillen > 1lmm. Die modifizierte radikale Vulvektomie mit inguinaler Lymphadenektomie erfolgte in 115 Fallen, in 33 Fiillen wurde die einfache Vulvektomie durchgeftihrt. Ergebnisse: Die 5-Jahrestiberlebensraten (5J()R, nach Kaplan-Mayer) betrugen 96.4% (FIGO I), 87.7 % (FIGO II), 62 % (FIGO III) bzw. 79.2% (overall). Nodalpositive Frauen batten eine signifikant sehlechtere Prognose als nodalnegative (61.6% vs. 86%). Bei einer solitaren LK-Metastase betrug die 5JUR 79.6% gegenOber 51.6% bei multiplen (n > 2) LK-Metastasen. Bis 5mm Infiltrationstiefe betrug die 5JI)'R 97.5%, von 6-10mm noch 72.4% und ab 1lmm nut 65.4% (p<0.001). Sehlulffolgerungen: Die Therapie der Wahl beim Vulvakarzinom ist die radikale Vulvektomie mit inguinaler Lymphadenektomie. Im vorliegenden Material waren Tumorsitz, TumorgrOl3e, Lymphknotenstatus und besonders die Infiltrationstiefe die wesentlichen Prognosefaktoren. Eine neoadjuvante o/u adjuvante Radiafio ist indiziert, wenn es sich um sehr grol3e oder non in sano resezierte Vulvakarzinome handelt.
P2.AM Vulvakarzinom Vaginalaplasie
P2.AM.01
Problemfall: Das wiederholt rezidivierende und progrediente Vulvakarzinomauftreten und Behandiungsmethoden St. Paepke, R. Kurzeja, W. Lichtenegger Universitfitsfrauenklinik der Charit6, Berlin ProblemsteUung: Die Empfetdungen zur Behandlung der Rezidive von Vulvakarzinomen bzw. der Tumorprogression sind uneinheltllch und bedi~rfen der slJindigen Oberprflfung und Erg~nzung. Methode: Untersucht wurde das Pafientengut der UFK der Charit6 der Jahre 1990-1995. Unter den 50 in diesera Zeitraum operlerten Vulvakarzinomen waren 13 (26%) Rezidiverkrankamgen. Die bereits prim~ir an der UFK behandelten Patientinnen wiesen eine Rezidivrate yon 18 % auf. Die Daten zur Stadienverteilung, Histologi¢, Lokalisatiom Grading, Therapie bei Ersterkrankung, Altersstruktur und Begleiterkrankungen wutden erfagt und ausgewertet. Das durchsctmittllche lntervall zwischen Ersterkrankung und Auffreten des Rezidivs betrug 30 Monate (rain. 5 Monate; max. 10 Jahre), wobel 53,9% intlerhalb des ersten Jahres auflraten. Problematisch ist das wiederholte Auffreten der Erkrankung. In 53,8% kam es zu einera zweiten und in 30,8% einem drltten Rezidiv. Das dazwischenliegende Intervall betrug im Durehsehnitt 5,6 Monate (rain. 2; max.12). Ergebnisse: Durch radlkale Tumorentfernung bis zur Revulvektomie auch in Kombination mit plastischen Operationen und Anus praeter Anlage, erg~inzt dutch eine adjuvante Straldentherapie wurde in 4 F~illen (30,8%) eine gomplette und in 7 Fiillen (53,8%) eine partielle Remission erreicht. Die Nacbbeobachtungszeit betrug 3,4 Iahre (min. 2; max. 5). Eine mitunter notwendige Einsch~flcung der angestrebten RadikaliNX der Theraple wurde bedingt dutch das zumeist hohe Alter der Patientinnen (Durchsclmittsalter 71,7 Jahre; rain. 25; max. 91) und die damit verbunde~ hen internistischen Begleiterkrankungen. Damlt in Zusammenhang steht die hohe Rate yon postoperativen Komplikationen (61,5%) und eine Liegedauer von durchschnittlich 32,4 Tagen. Schlugfol~erung2 Eine m6glichst radikale Tumorentfernung ist auch beim wiederholten Tumorrezidiv zu favorisieren; erg~inzt dhrch eine Bestrahlung, insofem diese nicht schon als adjuvante Therapie zum Zeitpunkt der Ersterkrankung eing~et.zt wurde. Progredienz unter den genarmten Behandlungsmethoden oder Femmetastasierung erfordert elne systemische Zytostafikatherapie. Eingesetzt wurden Cisplatin, 5-Fluorouracil und Leucoverin zumeist ~ der Kombination, womit kurzfristige partielle Remlssionen erreicht werden k6nnen. Als effektiv hat sich in der Palliativsituation bei fortgesclwittenem ulzerierten Tumor die Kombination oder Fortflihrang der systemischen Cbemotherapie mit der lokalen Anwendung des Zytostatikums Miltefosin erwiesen, die aucb ambulant und durch die Patientin selbst vorgenommen werden kann und zum Rflckgang der Ulzerationen und zur deuflicben Liaderung der Beschwerden fiihrt.
P2.AM.02
P2.AM.03
Tumorgerechte Operationen bei geriatrisch-gyn~ikologischen Patientinnen
Miiglichkeiten und Grenzen der Strahlentherapie beim Vulvakarzinom in einem negativ selektionierten Patientenkollektiv
V. Jaluvka, H. K. Weitzel, G. Poch Frauenklinik u n d Insfitut ffir Medizinische Statistik im Universit/itsklinikum Benjamin F r a n k l i n der F U Berlin
tn den Jahren 1970-1989 wurden in Berliner Frauenkliniken 2.880 gyn~kologische Eingriffe bei mindestens 80-jahrigen Frauen durchgefQhrt. £ragestellung: Mit der Analyse dieses Materials wurde die Bedeutung des Faktors ,Alter" for die Indikationsstellung der operativen Behandlung einiger bSsartiger gyn~kologischer Geschw01ste ~berpr0ft. Methode: Es wurden Krankenbl~tter von 1.114 Patientinnen ~nalysiert, die wegen eines gyn~kologischen Malignoms operiert worden sind. Ergebnisse: 374mal handelte es sich um einen ,,diagnostischen" und 740real um einen ,,therapeutischen" Eingriff. Bei dem Vulva~-arzinom (156 F~lle), dem Kollumkarzinom (30 F~lle), dem Korpuskarzinom (307 F~tle) und dem Ovarialkarzinom (178 Falle) konnte man nur selten Qber eine ,,tumorgerechte", dem Stadium des Malignoms relevante, Operationsart sprechen. Dabei zeigte sich, dal~ der allgemeine Zustand der Patientin und das Malignomstadium entscheidendere prognostische Faktoren als das Ausmal~ des Eingdffes und das Alter der Opederten darstellen, Schlul~folgerung: Auch bei 80-j~hrigen und Nteren Frauen soil ~ie Entscheidung aber die operative Behandlung nicht von dem Alter abh~ingig gemacht werden. Die sorgfNtige preoperative Vorbereitung und die intensive postoperative Betreuung lassen heute und besonders in der Zukunft ebenfalls bei diesen Patientinnen eine.tumorgerechte Operationsa~ .verant~oaer~.
B. Goetze, A. Ebert, P. Reitzig Charit6-Strahlentherapie, U F K im U K B F , H u m a i n e - K l i n i k Dresden Das Vulvakarzinomgeh6rt trotz seiner Seltenhek und seiner guten Zug/ingliehkeit ftir modeme diagnostische Methoden zu den Problemtumoren in der Onkogyn~kologie. Fragestellung: In der Studie wurden das ldinische strahlentherapeutische Management sowie die Nachsorgemodalit~itenvor dem Hintergrund verschiedenerPrognosefaktoren in einem negativ selektionierten Patientenkollektiv(1982-1990) reevaluiert. Methode: Die klinischenDaten von 113 Patientinnenmit einem histologisch verifiziertemVulvakaxzinomwurden retrospektiv ausgewertet. 30 Frauen befanden sich im Stadium T1, 42 im Stadium T2, 37 im Stadium T3 sowie 4 Frauen im Stadium T4. Die Therapiemodalit~iten bestandenin den Koznbinationenvon Operation, Operation ~ Strahlentherapie sowie primgrer Strahlentherapie. Die Mehrzahl der Operationen erfolgte nieht radikal (Alter, Inoperabilit~it) Ergebnisse: Die minlere Oberlebenszeit betmg 26.4 Monate (T1), 20.4 Monate (T2) und 15 Monate (T3). Die wichtigsten Prognosefaktoren waxen der Lymphknotenstatus,der Tumordurchmesser(TNM 1988) und der histologische Typ. Schluflfoigerungen: Die Therapie der Wahl beim Vulvakarzinom ist heute, auch aus strahlentherapeutiseher Sicht, die m6glichst radikale Operation. Die angefiihrten Ergebnisse liegen unter denen einer stadiengereehten Therapie. Dennoch ist die Strahlentherapie eine weftvolle Behandlungsformim interdisziplinarenKonzept der Therapie des Vulvakaxzinomsbei Problempatientinnen,
$111
P2.AM.04
P2.AM.05
Urogyn~ikologische Komplikationen naeh Zirkumzision der Frau
Immunhistologischer N a e h w e i s yon M I B - 1 in Plattenepitheikarzinomen der Vulva - F~irbeverhalten und Korrelation zu Prognosefaktoren
A . D 6 r f l i n g e r , P. K u h n , W. H ~ i n g g i Universit/its-Frauenklinik Bern, Schweiz Der grOBte Teil der weiblichen Bev61kerung Nordafrikas ist beschnitten. Durch Arbeitsmigration und Flucht werden wir zunehmend mit den Problemen, die eine Beschneidung mit sich bringt, konfrontiert. Fragestellung." Welche Komplikationen und gesundheitlichen Probleme k6rmen bei beschnittenen Frauen sowohl direkt nach Zirkumzision als aueh bei Geschlechtsverkehr und Geburten auftreten? Patientinnen undMethode: Zwischen 1986 und 1989 wurden in verschiedenen Regionen des Sudans bei 10 M~idchen die medizinischen Komplikationen der Beschneidung dokumentiert, und die Geburtsverl~iufe von 29 Frauen aufgezeichnet. Ergebnisse: Bei ftinf Madchen kam es nach Zirkumzision zu Infekten des Genitales und drei hatten einen Harnverhalt, wobei einmal eine Urosepsis aufirat. Drei Patientinnen batten eine Impotentia coeundi. Ein M/idchen mit starken Unterleibsschrnerzen litt unter einem H~a-natokolpos. Komplikationen traten bei 21 der 29 Geburten auf. Vier Patientinnen bluteten postpartal verrnehrt. Sieben Patientinnen batten eine verl~ngerte Austreibungsphase, wobei es in einem Fall z u m Kindstod kam. Zwei Gebarende zogen sich einen Dammriss Grad IV zu und sieben Neugeborene erlitten bei der ErOffntmg der Zirkumzisionsnarbe eine Verletzung der Kopfschwarte. Schluflfolgerung: Urogyn/~kologische Komplikationen nach Zirkumzision der Frau sind h/iufig. Die Kermtnis der nach Zirkumzision veranderten Anatomie und der h/iufigen Komplikationen ermOglicht eine ad/iquate Behandlung der Frauen.
P. Hantschmann, S. B e y s i e g e l , R . K i J r z l I. F r a u e n k l i n i k d e s K l i n i k u m I n n e n s t a d t der LMU-Mfinchen Das Vulvakarzinom gehOrt mit einer Inzidenz von 3-5% aller Geniralkarzinome zu den seltenerenNeoplasien. Immuntfistologische Untersuchtmgenzur Zellproliferation wurden an grOl~erenKollektiven bislang kattm vorgenommen. Fragestellung:Lassen sich bei Plattenepithelkarzinomen der Vulva bei immunhistologischer Detektion der Zellproliferation typische Farbemuster sowie unterschiedlicheprozentuale und intensive AnQtrbungen aufzeigen und weisen diese eine Korrelation zu wesenflichen prognustischen Faktoren auf'?. Methode: Paraffinschnitte yon 55 Plattenepithelkarzinomen der Vulva wurden mittels Avidin-Biotin-Peroxidase Methode gegen MIB-1 gef~xbt.AnschlieBend wurden die Pra'parate bezliglich ihres Fiirbemusters, der H~ufigkeit gef~bter Tumorzellen (0-100) sowie der durchschnittliehen FKrbcintensit~t(0-3) ausgewertet. Mittels Reeeiver-Operator-Characteristic-(ROC)-Kurven wurden die Ergebnisse zu klinisch-prognostischen Faktoren korreliert. Ergebnisse:Alle untersuchten Karzinome wiesen MIB-1 positive Zellpopulationen auk Es traten drei unterschiedliehe Muster auf: Neben einer homogenen Verteilung der gefarbten Zellen zeigte sich haufig eine besonders dichte Akkumulation MIB-1 positiver Zellen in der Basalzone. Einige Karzinome wiesen dichtere MIB-1 positive Areale an der Tumorinvasionsfront auf. Die H/tufigkeit MIB-1 positiver Zellen lag zwischen 5 and 95%. Die ROCKurvenanalyse zeigte keine Korrelation yon F~bemuster, Haufigkeit mad Inteusi~t der F/lxbung zu Nodalstatus, Lymph- and I-IIimangiosisearcinomatosa oder Grading. Schluflfolgerung:Plaltenepithelkarzinomen der Vulva zeigen eine unterschiedliche Hiinfigkeit MIB-1 positiver Zellen, die insbesondere in der Basalzone und teilweise in der Tumorinvasionsfront besonders akkumulieren. Es besteht keine Korrelation zwischen der MIB-1-F/trbung und wesentlichen prognostischen Faktoren.
P2.AM.06
P2.AM.07
Operative Korrektur der Vaginalaplasie
Laparoskopische Anlage einer Neovagina in der modifizierten Veechietti-Methode
J. E H . G a u w e r k y , B. R e i n h a r d , S. C o s t a , M . K a u f m a n n Universit/it s-Frauenklinik Frankfurt/Heidelberg Vaginalaplasien treten je nach Ursache mit einer Frequenz von 1:5000- 1:20000 weibliche Geburten auf. Die Methoden der operativen Korrektur sind zahlreich. Die Wahl des operativen Verfahrens ist weitgehend von subjektiven Kriterien bestimmt. Fragesteilung: Welches operative Verfahren fahrt zu den besten Resultaten? Welches Verfahren hat die geringste Komplikationsrate? Von welchen Faktoren ist das postoperative Ergebnis ahh~ingig? Korrelieren anatomisahes Substrat und subjektive Einschatzung des postoperativen Ergebnisses? Methode: Analyse der an der UFK Heidelberg zwischen 1971 und 1994 operierten Patienten (n=53) unter besonderer Bedicksichtigung der von den Autoren entwickelten endoskopisch assistierten Vecchietti-Technik (Gauwerky et al., 1992). Untersuchungsinstrmnentarium: Fragebogen, halbstrukturiertes Interview, gynitkologische Untersuchung. Ergehnisse: Die verschieden operativen Verfahren fahren zu annahernd gleichen Resultaten. Die endoskopisch assistierte Vecchietti-Technik hat die geringste Komplikationsrate. Das postoperative Ergebnis wird wesentlich vonder peri- und postoperativen Betranang sowie der fdihzeitigen Aufnahrne postoperativer Kohabitationen bestimmt. Alternativ stellt die Dilatatornachbehandlung eine akzeptable Alternative dar. Die subjektive Einschatzung des Ergebnisses h~ngt in bestimmten Grenzen von der postoperativen Vaginall~ingeab. SehlufJfolgerung: Entscheidend far den postoperativen Erfolg ist die Wahl des Operationszeitpunktes, die lntensit/it der peri- und postoperativen Betreuung und Nachsorge sowie die MOglichkeitpostoperativer Kohahitationen. Die Operationsmethode hat einen minderen EinfluB. Die endoskopische VecchiettiTechnik ist ein atraumatisches und komplikationsarmes Verfahren, welches zu hervorragenden Ergebnissen fiihrt.
S 112
J. H u c k e , V. P e l z e r , E D e B r u n y e , H . G . B e n d e r Frauenklinik der Heinrich-Heine-Universit~it Diisseldorf
Patientinnen mit Vaginalaplasie b e i MRK-Syndrem oder testikul~rer F e m i n i s i e r u n g k~nnen nach d e r Dehnungsmethode nach V e c c h i e t t i behandelt werden. Fragestellung: I s t das A n b r i n g e n des S p a n n a p p a rates, das p r i m e r Ober L a p a r o t o m i e e r f o l g t , auch endoskopisch ad~quat m~glich Methode: Retrospektive A n a l y s e yon p e r i - und posteperativen V e r l ~ u f e n b e i 22 P a t ~ e n t i n n e n , die endoskopisch in der DOsseldarfer Modifikatien zur Schaffung einer Neovagina operiert wurden. Ergebnisse: Gr~6erer Komfort for die Patientinnen d u r c h e i g e n e V e r ~ n d e r u n g e n des u r s p r O n g l i c h yon Veechietti entworfenen Instrumentariums. Nach e i n e r L e r n p h a s e wurden k O r z e r e O p e r a t i o n s z e i t e n als bei der Laparotomie erzielt, die Patientinnen hatten weniger postoperative B e s c h w e r d e n und g e r i n g e r e N a r b e n b i l d u n g . Des f u n k t i o n e l l e Ergebn i s d e r N e o v a g i n s z e i g t e k e i n e U n t e r s c h i e d e zu f r O h e r e n E r g e b n i s s e n naeh L a p a r e t o m i e SchluBfolgerung: Der e n d o s k o p i s c h e Zugeng i s t d i e o p e r a t i v e Methode d e r 1. Wahl f o r d i e S c h e f f u n g e i n e r N e o v a g i n a nach V e e e h i e t t i
V2.GS Schwangerschaftshypertonie
V2.GS.01
D o p p l e r s o n o g r a p h i s c h ermittelte uteroplazentare Durchblutung und 24-h-Blutdruckprofil bei S c h w a n g e r schaftshypertonie und P r ~ e k l a m p s i e L. W e l g e r , H . S c h u m a c h e r , Z N i e d e r Universitfitsfrauenklinik der O.-v.-Guericke-Universitfit Magdeburg
24-h-Blutdruckmessungen geben Auskunft ~bsr den Schweregrad einer Hypsrtonie/Prgeklampsie. ROckschlOsse auf die f e t a l e Entwicklung sind dagegen nicht eindeutig. Fragestellung: Es wird geprOft, inwieweit 24-h-Blutdruckmessungen und dopplersonographische Untersuchungen der uterinsn Gef~3e die Auswirkungen der Hypsrtonie auf die Versorgung des Feten o b j e k t i v i e r e n k6nnen. Methode: Bei 30 Schwangeren der 28.-38. SSW mit Schwangerschaftshypertonie wurden g l e i c h z e i t i g sin 24-h-Blutdruckmonitoring, a n t e p a r t a l e CTG's und Blutflugmessungen der uteroplazentaren Einheit durchgefOhrt. Dis Ergebnisse wurden gsgsnObergestellt und zum postnatalen Zustand des Feten in Beziehung gesetzt. Ergebnisse: Bei Schwangeren mit sinsr schweren Hypertonie (> 35 % der RR-MeBwerte ~ber 135 mmHg, aufgehobener TagNacht-Rhythmus, inverses Blutdruckvsrhalten) wurde des g l e i c h z e i t i g e Auftreten yon pathologischsn Dopplerbsfunden der untersuchten Geffiae (erh6hter Resistance- und Pulsat i o n s i n d e x , Auftreten yon Notching) o b l i g a t beobachtet. In ~er 0berwiegenden Zahl der F~lie wurden r e t a r d i e r t e Kinder geboren. Bei leichten Hypertonieformen ergaben die Flufimuster meist u n a u f f ~ l l i g e Befunde. Schlugfolgerungen: Die 24-h-Blutdruckmessung e r l a u b t neben dsr Einschfitzung des Schwersgrades dsr Hypertonie aueh sine Prognose der f s t a l e n Gefghrdung. FUr die Featlegung yon Entbindungszeitpunkt und -modus sind abet l e t z t l i c h die Ergebnisse der Dopplsrsonographie und des CTG's entscheidend.
V2.GS.02
V2.GS.03
Einflull der E P H - G e s t o s e a u f perinatale F a k t o r e n bei Fiillen mit ,,Reverse F l o w " bzw. ,,enddiastolischem B l o c k " in den fetalen Gefiiflen
D i e Verformbarkeit maternaler E r y t h r o z y t e n bei schwangerschaftsinduziertem H y p e r t o n u s und intrauteriner Wachstumsretardierung
E . K . E r t a n , J . P . H e , I. T o s s o u n i d i s , W. S c h m i d t Universitfits-Frauenklinik und Poliklinik mit Hebammenlehranstalt, 66421 Homburg/Saar
B. S c h a u f , P. S t u t e , S. S c h n e i d e r , W. K i i n z e l Universit/its-Frauenklinik GieBen
Beim Auttreten sines ,,Reverse Flow" (RF) bzw. ,,enddiastolischen Blocks" (EDB) in den fetalen GePdl3en ist i. d. R. mit schwerwiegenden perinatalen Problemen zu Irechnen, die sine intensivierte geburtshilfliche ~rwachmag erfordem. T ra~estellua~,: Wie wird des fetal outcome bei Schwangerschaflen mit RF/EDB in den fetalen G-el~ssendutch sine EPH-Gestosezus,'Rzlichbeeinflugt ? 'Methods: Das Kollektiv setzt sich zusammen aus der Gr.I mit einem dopplersmaographisch nachgewieseuen RF/EDB in der A. umbilicalis und/oder Aorta fetalis mit zu~tzlicher EPH-Gestose ('N=37 Pat.) und aus der Gr.II mit demselben Befund jedoch olme EPH-G-estose (N=21). Die perinatalen AuflNligkeiten mad die neonatalen neurosmaographischen Befmade wurden retrospektiv analysiert. Ergebnisse: Die mittlere $chwangerschaftsdauer bei Entbindtmg betrug 30+2 SSW in der Gr.I mad 32+5 SSW in der Gr.II. Das G-eburtsgewicht lag in der Gr.I im Durchschnitt bei 1082g, gegeni~ber der Gr.II mit 153 lg (p<0.05). In der Gr.I wurde sine h6here Azidoserate (pH<=7.2) als in der Gr. II gefunden (46.4% vs. 5.9%). Die perinatale Mortali~t war in tier Gr.I mit 21.6% signifikant h0her als in der Gr.n mit 9.6% (p<0.02). Bei postpartalen sonographischen Untersuchungen wttrde bei 55% eine cerebrale Auffalligkeit (z.B. Cysten, Ventrikelerweitertmg bzw. Blutung) in der Gr.I gefunden, gegeniiber 19% in tier Gr.II. Die Rate einer cerebralen Blutmag in tier Gr.I betrug 31%, wahrend dies lediglich bei 5.9% der Kinder in der Gr. II nachgewiesen wurde (p<0.01). Schluflfol~erun~: Bei F/tllen mit einem RF/EDB in den fetalen Get"assen mit zuslttzlieher Gestosesymptomatik wird des fetal outcome deutlich negativ beeinfluflt. Obwohl es sich bei den Ffdlen mit einem RF/EDB a priori tun ein Hochrisikokollektiv handelt, sollten diesen Schwangerschaflen bei Hinzutreten einer EPH-Gestose aufgnmd der h0heren perinatalen Mortalitat mad schwerwiegenden Morbidi~t (insbesondere cerebrale Blutung) der Neugeborenen eine besondereAufmerksamkeit gewidmet werden.
Die Verformbarkeit maternaler Erythrozyten (ME) ist fiir eine ausreichende Kapillarperfusion entscheident. Daher ist anzunehmen, dab eine reduzierte Verformbarkeit der Me mit einer reduzierten plazentaren Mikrozirkulation einhergeht. Fragestellung: 1st bei Patientinnen mit schwangerschaftinduziertem Hypertonus (SIH) und/oder intrauteriner Wachstumsretardierung (WR) sine reduzierte Verfonnbarkeit der ME nachzuweisen und ist bei Patientinnen mit reduzierter Verformbarkeit der Me sin gehfiuftes Auftreten von Zeichen einer fetalen Hypoxfimie im antenatalen Cardiotocogramm zu finden? Methods: Mit dem Laserdiffraktoskop wurde die Verformbarkeit E yon Erythrozyten unter 18,5 dyn/cm2 bei 35 Patientinnen mit SIH und 35 Patientinnen mit WR in w6chentlichen Abst~nden bestimmt und mit den Werten eines Kontrollkollektivs von 10 risikofreien Schwangerschaften verglichen., Ergebnisse: Patientinnen mit S1H (E = 0,173 ± 0,03) oder WR (E - 0,168 ± 0,038) zeigen eine reduzierte Verformbarkeit der ME gegentiber dem Kontrollkollektiv ( E - 0,212 ± 0,03, p < 0,001). 80% der Patientinnen mit SIH und 69% der Patientinnen mit WR und jeweils reduzierter Verformbarkeit der ME wurden vorzeitig dutch Sectio caesarea wegen Zeichen der fetalen Hypoxgmie im antenatalen Cardiotocogramm entbunden. Schlupfolgerung: Die Bestimmung der Verformbarkeit der ME k6nnte in Zukunft bei SIH und WR sis geburtshilflicher Screening-Parameter zur frfihzeitigen Diagnostik einer fetalen Gef~hrdung hilffeich sein.
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V2.GS.04 Plasma-Renin-Aktivitiit und Serum-AldosteronKonzentration bei Schwangerschaftshypertonus und/oder HELLP-Syndrom S. Bussen, J. Backe, T. Steck Universit/its-Frauenklinik und Medizinische Klinik Wiirzburg
V2.GS.05 Liisliche Adhaesionsmolekiile im Serum und im ~berstand yon humanen Endothelzellkulturen bei HELLP-Syndrom und Priieklampsie W. Heyl, S. Handt, E Reister, W. Rath Frauenklinik und Institut fiir Pathologie, Medizinische Fakult/it der RWTH Aachen
Es wird vermutet, daf~ kfrperelgene, humoral-vasopressorische Substanzen bei der Entstehung Yon Schwangerschaftshochdruck (SIH) und HELLP-Syndrom eine pathophysiologische Rolle spielen. =Fragestellung: Bestehen bei Pat. mit SIH und/oder HELLP-Syndrom verglichen mit normotensiven, schwangeren Kontrollen Unterschiede in tier Plasma-Renin-Aktivit~it (PRA) oder Serum-Aldosteron-Konzentration (SAK)? Methode: Bei 30 Schwangeren mit SIH (RR > 1601100 mmHg) und/oder HELLP-Syndrom (Thrombozyten < 100000/pl, GOT/GPT > 20 U/I, Ges.Bilirubin > 1,2 mg/dl oder Haptoglobin < 50 mg/dl) sowie bei zwei Kontrollkollektiven (K1 : 30 normotensive Schwangere _ 37 SSW, K2:30 normotensive Schwangere entsprechenden SSA) wurden PRA und SAK bestimmt. Bei je 10 Pat. bzw. Kontrollen wurden diesselben Messungen im korrespondierenden Nabelschnurblut (NS-Blut) durchgef(ihrt. Ergebnisse: Pat. mit SIH und/oder HELLP-Syndrom wlesen signifikant niedrigere SAK (26,8 ± 3,1 ng/dl) als die entsprechenden Kontrollen (KI: 59,2 + 7,7 ng/dL Wilcoxon-Test: p = 0 , 0 0 1 , K 2 : 5 1 , 2 - 4,9 ng/dl, p=0,001) auf. Bzgl. der PRA unterschieden sich Studien- und Kontrollschwangere nicht (5,4 ± 0,8 ng/ml/h vs. KI: 6,1 ± 0,5 ng/ml/h, K2:8,2 ± 1,0 ng/ml/h). In den NS-Blutkonzentrationen waren ebenfalls keine signifikanten Unterschiede nachweisbar. PRA und SAK lagen in allen untersuchten Kollektiven im NS-Blut signifikant oberhalb der Konzentrationen im mfitterlichen Blut (SAK: p=0,007, KI: p = 0 , 0 4 3 , K2: p=0,028; PRA p=0,021, KI: p=0,013, K2: p=0,022). Schlul~folgerung: Bei Schwangeren mit SlH und/oder HELLP-Syndrom konnten erniedrigte SAK nachgewiesen werden. Der Konzentrationsgradient for PRA und SAK zwischen NS- und m0tterlichem Blut weist auf einen olazentaren Ursorun~l dieser Substanzen hin.
Adhaesio~-molekttte stud verantwortlich for das .soiling" der Granuloz31on entlang der Endothelien und deren Penetration in das subendothelialeBinde~ex~ebe. Als Zeichen dieser Endo~elzellaktivierung konnte im Serum yon Patienti~men mit h.~perlensiven SchwangerschalLserkrankungeneine erh6hte VCAM-1Konzentrationnachgev,iesen werden. Fragestellung: Sind weitere Adhaesiortsraotekalle und Selektine im Serum dieser Patientirmen machzuweisen? Lassen sieh humane Endothelzellen dutch Zugabe yon Gestosesemmzu einer erh6hten Expressionyon Adhaesiensmoleknllenstimulieren? Methode." Humane Nabelvenenendothefien ~a.trden in HAMS-SI2-ISCOVE'S Losung kultiviert. Nach zweimaligemPassagieronstimulierten wit diese Zellen Rat 24 Stonden mit Serum yon Patientinnen nut HELLP-Ssaadrom (n=7) urtd Praektampsie (n=12) mad bestimmtendie Konzentratioayen "qCAM-I,ICAM-I, E-Setektm und P-Selektinjeweils im Endothelzeltaberstand als auch im matemalen Seram mittels ELISA (Fa. Biermann). Als Kontrollgrappe dienten 9 normotansiveSch~angereund 12 nichLschwangereFrauen. Etlgebnissse." Bei Patientinnen mit HELLP-S.vndrom und Pr~ieklampsie fanden "~-ir sisa'tifd~ant (p<0,01) erhohte Kenzentrationen fftr VCAM-I, bei Schwangerenmit HELLPS?~drom auch for E-Selekq.in im Serum im Vergleich zu normotensiven Sehw'angeren. Hirtsichtlich tier anderen Parameter ergaben sich keine Unterschiede in don tmtersuchten Patienten~ppen. In den 0berst,~inden der Endothelzcllkulturen lieBen sich nach Stimulation mit Gestoseserum bzw. Serum der beiden KentroIlgruppen keine Konzentratiensunterschiedebez@ch tier untersuchtenAdhaesionsmolek~lenachweisen.
V2.GS.06 Erh6hte Serum-Hyaluronsiiurespiegel bei Gestose und HELLP-Syndrom F. Diedrich, R. Osmers, B. Wehry, W. Kuhn Universit/its-Frauenklinik G6ttingen, Robert-Koch-Str. 40, 37075 G6ttingen
V2.GS.07 Hochdosierte Kortikosteroidtherapie beim H E L L P - S y n d r o m B. R a b e n b a u e r , P. S c h u l t , T h . F i s c h e r , L . W i l d t Abteilung ffir gyn/ikologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin der Universit/its-Frauenklinik Erlangen
.Fraoestellunq: Hyalurons~ure (HA) gilt als eine der wichtigen Grundbausteine der extrazellul~ren Matrix von Zervikalgewebe, Lebergewebe und der Basalmembran von Gef~lF~en. In dieser Arbeit wurden die HASerumspiegel w~thrend der Schwangerschaft, unter der Geburt sowie bei Patientinnen mit Gestose/HELLP-Syndrom unter tier Annahme einer Freisetzung von HA im Rahmen der Zervixreifung bzw. durch Sch~digung des Gef~ti3endothels bei Pr~eklampsie/HELLP-Syndrom bestimmt. Methode: Zur Messung der HA wurde von 10 Schwangeren sub partu zu drei Zeitpunkten (MM 3 cm, MM vollst., 2h pp) Blut gewonnen und 200 IJI Serum mittels eines kommerziell erhaltlichen Test-Kits untersucht. Patientinnen mit Pr~eklampsie (n=11) oder HELLP-Syndrom (n=8) wurde Blur entnommen. Die Kontrollproben wurden von Schwangeren zwischen der 15. und 42.SSW ohne Vorliegen einer Geburtsbestrebung bzw. Schwangerschaftspathologie gewonnen (n=109). Ergebnisse: W~hrend der Schwangerschaft und unter der Geburt fanden sich keine signifikanten Unterschiede der HA-Serumspiegel. Demgegennber zeigten Schwangere mit Pr~ieklampsie (p<0.005) und HELLPSyndrom (p<0,0005) signifikant erh0hte HA-Serumspiegel,
Schlul~fol_qerunq: 1,) Unter der Geburt kommt es zu keiner wesentlichen Frejsetzung von HA in die Zirkulation 2.) Die erh(~hte Freisetzung von HA bei Pr~eklampsie und HELLP-Syndrom k0nnte einen unabh~ngigen Parameter zur Bestimmung des Schweregrades von Gerard- und Leber-zellschg=dendarstellen.
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ng/ml HELLP Pr~eldampsie Sch~erschafl Nichtschwan~ere VCAM-1 481,8 458,9 257 1 328,6 ICAM-t 142,6 1!2,2 144.3 142,6 E-Selektm 7,94 3,4 3,15 3.15 P-Selektin 3,25 2,18 3 77 3.5 Median der Adh,aesionsmolelolleim maternalen Serum
Schluflfolgerung." W~turend~Sr im maternalen Serumerh0hte VCAM-I Konzontrationenbei Patientmnen mit Prgteklang~ie bzw. HELLP-S~rtdrom fandert, konnten keir~ Korex~trationserh6hangen der Adhaesionsmolekltle irn Uberstand yen Endothelzellkulturen nachge'Mesenwerdea. Somit lassen sich arthand der Serumbestimmungenkeine R~kschlasse auf eine Endothelzellaktivieruag ziehen.
Die Pathogenese des HELLP ~ Syndroms ist ungeklart. Eme kausale Therapie steht bisher nicht zur Verfflgung. In dieser Studie wurde der Einflug einer hochdosierten Kortikosteroidtherapie atff den Vedauf des Krankheitsbildes untersu¢l~. Methode: Untersucht wurden im Zeitraum von 1990 bis 1995 59 Patientinnen rnit HELLP - Syndrom. Davon wurden 17 Pat. peripartal mit Methylpredmsolon m einer Dosis von lg i.v. t,~glich fttr 1 bis 11 Tage behandelt. AIs Mag ~ r den Therapieeffekt diente der Verlauf von Blutbild, Gerinnung, Leberenzymen und ~ o l y s e p a r a m e t e m , der mit dem der unbehandelten Kontrollgruppe verglichen wurde. Ergebmsse: In der Behandlungsgruppe zeigte sich ein s¢lmellerer Anstieg der ThrombocytenTahlen und ehl beschleunigter AbfaU der GPT und LDH gegenfiber der Konla'ollgruppe. Die Tabelle zeigt den Verlauf yon Thrombocyten, der GPT und der LDH bis 72 Stunden nach der ersten Steroidgabe fI'heraPiegruppe) bzw. naeh Geburt (Kontrollgruppe), ausgedrOckt in Prozent des Ausgangswertes: Thrombocvten 48 h 72 h
GPT 48 h
LDH 72 h
48 h
72 h
I 275+ 3,1 389-+ 2,6 58+ 2,1 5 2 + 2,1 52___ i,9 48-+ 2,5 H 1105:1,8 177-+ 1,8 95-+ 2,8 7 4 + 2,6 8 5 + 1,7 71-+ 1,7 I: Therapiegmppe II: Kontrollgruppe Schluflfolgerung: Diese Untersuehung best,ettigen tmsere tirlthere Beobachtung, dab eine hoehdosierte Kortikosteroidthcmpie die Normalisierung der Laborparameter und die klinisehe Bessemng bei Patientinnen mit HELLP Syndrom beschletmigt.
V2.GS.08 Der EinfluB des Geburtsmodus und der fetomaternalen Zirkulation auf den Laborverlauf des HELLP-Syndroms E Louwen, J. Sttissel, A. E. Kletsel, H. P. G. Schneider Universit/its-Frauenklinik Mtinster
V2.GS.09 Risiko der Nierentransplantation fiir den Schwangerschaftsverlauf P. Hengst, P. Reincke, Th. Kokott Humboldt-Universit/it, Charit6-Frauenklinik Berlin
Die rasche Schwangerschaftsbeendigung per sectionem caesaream wird in der Literatur als therapeutischer Ansatz zur Vermeidung HELLP-Syndrombedingter Komplikationen unabh~ingig vom Schwangerschaftsalter gefordert. Dem widerspricht die in zahlreichen Studien dokumentierte Inzidenz yon bis zu 30% bis zu 1 Woche postpartaler HELLP-Syndrome. Fragestellung: Haben $chwangerschaftsbeendigungund Geburtsmodus einen Einflug auf den Verlauf des HELLP-Syndroms und I~il~t sich mit prolongativer Therapie das matemale und fetale outcome verbessem? Methode: In einer prospektiven Fallkontrollstudie wurde fiber einen Zeitmum von 6 Jahren und strengen Einschlul~kriteden (n gesamt = 90) eine Gruppe initial entbundener Patientinnen (A) mit einer Gruppe prolongativ behandelter Patientinnen (B) verglichen. Erfal3t wurden die HELLP-spezifischen Parameter H~imolyse, TransaminasenerhShung und Thrombozytopenie, DIC, klinische Komplikationen, matemales und fetalesoutcome sowie Pr~eklampsie-assoziierte Symptome und Komplikationen. Ergebnisse: Es wurden in Gruppe A und B je 18 Patientinnen nach Alter, SSWbeiAuftdtt des HELLP-Syndroms und HELLP-spezifischen Parametem vergleichbar untersucht.Die Anzahl derdokumentierten HELLP-Sch~ibeund die Daue~'vom 1. HELLP-Schub his zur Entbindung war sign ifikant erhSht in Gmppe (B), perinatale Mortalit~it, matemale lntensivtherapiepflichtigkeit sowie die Zahl sectionierter Patientinnen gegenfiber tier Gmppe (A) verdngert ohne matemale Mortalit~t in beiden Gruppen.ln der Gruppe (13)wurde eine mitttere Schwangerschaftsverl~ingerung von 12,9 Tagen bei mitUerem Schwangerschaftsalter zum Eintritt der Studie yon 28,5 SSW erreicht. Vaginale Entbindung oderAbortinduktion bei IUFT ver~indertenden Verlauf der HELLP-spezifischen Laborparameter im Vergleich zur SecUo nicht. Schlu/&folgerung: Schwangerschaflsbeendigung und Geburtsmodus haben offenbar keinen Einflu~ auf den Vedauf des akuten HELLP-Syndmms.
Eine Schwangerschaft nach N i e r e n t r a n s p l a n t e t i o n stellt ein beachtliches mOtterliches und k i n d liches Risiko dar. Fragestellung: 1. I n w e l c h o m Umfang i s t m i t einer Uberlastung des Transplantates zu r e c h n e n ? 2. Wie h e c h i s t d i e e m b r y o n a l e / f e t a l e Gef~hrdung durch die immunsupressive Therapie? 3. M ~ g l i c h k e i t e n der Reduzierung der mOtterlichel und k i n d l i c h e n Gef~hrdung? Methede: Analyse der Ergebnisse yen 38 S c h w a n gersehaften/Geburten nach 3 T h e r a p i e - F o r m e n (Azathioprin; N=18 - A z a t h i e p r i n / C y c l e s p e r i n A; N=13 - C y c l o s p e r i n A; N=6) m i t P r e d n i s o n . Ergebnisse: Uberwiegend kein Anstieg der Serumkreatinin-Uerte; Sympteme f o r A b o r t u s i m m i n e n s , Cervixinsuffizienz, drohende FrOhgeburt (25,7%). An~mie, Hypertonie und K r e a t i n i n - A n s t i e g h~ufiget in der Cyelosporin-Gruppe. Hospitelisatien d e r S c h w a n g e r e n i n 6 9 , 7 % v o r d e r 3 4 . SSW. V o r zeitige Geburtseinleitung 40 %, K a i s e r s c h n i t t s r a t e 40 %. Schlu6folgerungen: 1. A b l e i t u n g yen E m p f e h l u n g e n fOr~gOnstige Voraussetzungen for eine 6chwangerschaft und d e r e n O b e r w a c h u n g . 2. Enge i n t e r d i s ziplin~re Zusammenarbeit w~hrend der Gravidit~t. 3. V o r t e i l e bei Azathioprin-Behandlung insbesondere in Kombination mit Cyclesporin Aim Vergleich zur alleinigen Cycloaperin A-Gabe.
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P2.GS Schwangerschaftshypertonie
P2.GS.01 Multivariate Analyse yon Prognosefaktoren fiir den Schwangersehaftsausgang bei Gestosen R. Faber, U. Neitz, S. Abitzsch, C. Springer Universitfits-Frauenklinik Leipzig FragesteUuag:Welche anamnestischen und klinischen Parameter, sowie solche der Betreuung w~hrend der Schwangerschatt sind als prognostisch gfinstig bzw. ungfinstig iiir den Ausgang der Schwangerschaft einzuschfitzen. Methode: Retrospektiv werdcu 165 Einlingsschwangerschatten zwlschen 1994-96 mit vhron;.scher Hypcrtonie (n=2), s~trwangersehafl~induzierter Hypcrtonie (n=89), Pr~cldampsie bzw. Eklampsin (n=33), Propfgestose (n=28) und HELLP~yndrom (n = 13), die an der UFK Leipzig entbundcn hubert, einbezogen. 20 verschiedene anamnestische, klinische und Botreuungsparameter werden multivadat auf ihre Diskrimination hinsiehtlich des Auftretcns einer Frfihgeburt, Sectio, Hypotrophie, Azidose, gestfrter neonataler Adaptation und Mortalit3.t, als Summe in einem Fetal Outcome Score (FOS,0-6) zusammengefaSt, untersucht. Ergebnisse: Von 99 Schwangerschaiten mit Gestose, die die Diskdminanzkritedea voUst~adig erf/illen, zeigen 63 einen ungestfrten (FOS=0,n=36) bzw. gering gest6rtea (FOS=l,n=27) Schwangerschaftsausgang, dagegen 36 Gestosen einen deutlieh beeintr~chtigten Ausgang (FOS>=2). Nach mulfivariater Diskrimination in diese beiden Gruppen z¢igen die antenatalen Parameter Diagnose, Proteinude, Dopplerbefund der uterinen und fetalen Perfusion und Betreuungsart in ihrer Rangfolge die h6chste und signifikanta Trennffihigkeit (p < 0.05). Demnach sind Schwangerschaften mit Pr~eklampsie bzw. Eklampsie und HELLP-Syndrom und besonders solche, die au~erhalb der UFK Leipzig betreut wurden, ausgesprochen gef~hrdet. AuSerdem mfissen eine gest5rto uterine und/oder ferule Perfusion sowie einc Proteinurie fiber lg/1 als ungfinstige Prognosekriteden angesehen werden. Eine aus diesen 4 Parametern erstellte Diskdminanzfunktion ergibt eine Sensitivitfit bzw. Spczifit~'t yon 81% bzw 77% und cinch positiven und negativen Vorhersagewert yon 67% and 87%. Insbesondere f/it die Vorhersage des Aufl.retens einer Frfihgeburt odor eines hypotrophen Neugeborenen sind der pathologische Dopplerbefund und die Proteinurie sowie kurze Betreuungsdauer an der Entbindungsklinik yon Bedeutung. Sehlugfolgerung: Schwangerschatten mit Pr/ieldarapsie und HELLP-Syndrom werden wahrseheinlich zu huge suboptimal bctreut. Jede Schwangerschafc mit Gestosesymptomatik soilte einc dopplersonographische Messuog der uterinen und fetalen Perfusion crhahen. Die Proteinurie hat gegenQber dem Blutdruck, dem Odem, der Gewichtszunahme und den subjektiven Beschwerden die grflhe prognosfische Bedeutung.
P2.GS.02 Prognoseindex zur Beurieilung einer Hypertonie in der Schwangerschaft (HIS) St. Flachowsky Frauenklinik der TU Dresden FUr die Fr~herkennung und Verlaufsbeurteilung einer HIS kamen bisher Screeningparameter mit zu geringer Sensitivitat und Spezifitat zur Anwendung. Fragestellung: In Auswertung von 315 Schwangerschaftsverlaufen und Geburten von Frauen mit einer HIS erfolgte die Beurteilung der prognostischen Bedeutung einzelner Laborparameter. Methode: Die Wertigkeit der Parameter wurde dutch eine multivariate Diskriminations- und Regressionsanalyse ermittelt. Als kategoriale Gr6~en dienten APGAR- und Nabelschnur-pH-Werte, als metrische Gr~Se das Geburtsgewicht. Ergebnisse: Parameter und Prognoseindexkoeffizienten ameter
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HK Leuko.
IBilirubin lOedeme Alter
Grenzwert >115 mmHg+ 4 >0,~0 20 10 Gpt/l 5 380 ~mol/l 7 15 pmol/l 1 i0 <20,>30 Ja. 3
Parameter Grenzwert Hgb. >8,0 mmoi/l Z0 Thromb. I00 Gpt/l 5 Transam. 0,~0 pmol/l 2 Protein 60 g/l 5 Bakteriurie i00 MPT/1 17 Fundus hypertonicus 2 Gewicht >20% Broca 4
Schlu~folgerungen: Bei einer HIS haben eine hohen Voraussagewert f~r eine APGAR-Bewertung kleiner 8 Punkte, einen Nabelschnur-pH kleiner 7,20 und ein niedriges Geburtsgewicht: die Haemoglobin- und Haematokritwerte, die Harns~ureserumkonzentration, das Auftreten von Oedemen und eine Bakteriurie.
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P2.GS.03 Roll-over-Test: Zum Hypertonie-Screening unwiderruflich wertlos K. K6nig, H. Graf, U. Retzke Klinik ffir Frauenheilkunde und Geburtsmedizin des Klinikums Suhl/Thfir. Die Suche nach einer geeigneten Methode zur Vorhersage und F~herkenhung der Gestose ist nicht neu, Beinahe alte in der Vergangenheit beschriebenen Tests mugten jedoch wegen ungeniigender AussagekraR oder zu groBen methodischen Aufwands aufgegeben werden. AIs ein fiir die Praxis geeigneter Test wurde von Gant und Mitarbeitern der "supine pressor test" oder "roll-over test" empfohlen, der bei 93 % aller Schwangeren frQhzeitig anzeigt haben soil, dag sich sp~ter im Verlauf der Schwangerschaft eine hypertensive Erkrankung entwickelte. BIsher wurde des,sen Effizienz nur bei Einlingsschwangemchaften Qberpr~ft. Dies verwundert deshalb, well bei Mehdingsschwangerschaften 3 bis 6mal h~ufiger Gestosen auftreten und die Frage der Vorhersage und das Problem .Validit~ des RoU-over Tests" bei ihnen viel aktueller ist. Fragestellung: In der vorliegenden Arbeit sollte die Akzeptanz und Anwendbarker des Roll-over Tests fQr die klinische Routinepraxis geprQft werden. Insbesondere ist der pr~dildive Wert in der Mehrlingsschwangerschaft zu ermitteln. Methode: Bei 43 Mehrlingsschwangeren und 40 Einlingsschwangeren wurden insgesamt 790 Roll-over-Tests durohf'dhrt. Die Testungen begannen in der 24. - 28. SSW und wurden sedenweise in w0chentlichen Abst~inden wiederholt Dabei erfolgte die Roll-over-Testung jeweils mit Blutdruckregistrierung am rechten und linken Oberarm. Ergebnisse: Am linken Arm fiel das Testergebnis stets negativ aus. Die Ergebnisse der Rell-over-Testung mit Blutdruckmessung am rechten Arm zeigen eine unbefriedigende prognostische Leistungsf~higkeitdes Tests. Bei der Blutdruckmessung am rechten Arm bewirkt die ver,~inderte hydrostatische Situation einen in R~/ckenlagephysiologischenAnstieg des Blutdruckes gegenQberder Linksseitenlage. SchluSfolgerung: Der Roll-over-Test beruht auf methodischen Fehlern, ist als Methode zum Gestose-Screening ungeeignet und sollte deshalb nun endlich aufgegeben werden.
P2.GS.04 Non-invasives Monitoring mit dem Herz-KreislaufScreening unter Lageiinderung nach E. Hon bei Pr~ieklampsie S. Butzke, J. Wacker, P. Piel, G. Bastert Universit/itsfrauenklinik Heidelberg Ausgehend von grundlegenden Arbeiten zur ,4tiologie der essentienen Hypertonie nach A.C Guyton (Hypervolmnie-Autoregulatima-Vasokmastriktions-Modelt) entwickelte die Arbeitsgruppe um E.Hon ein non-invasives Verfahren zur Verlaufskontrolle mad Therapie der Pr~eklampsie mad bei Bluthochdruck i~fi der Schwangersehaft. Fragestellung: Kann das non-invasive Monitoring AufsehRisse fber den Schweregrad der Pr~etdampsie oder des Bluthochdrucks 10ci der sehwangeren Patientin geben7 Methode: l]ber einen Transducer am linken Ringlinger der Patientin wird indirekt der periphere Gef~25status (Vasokonstriktion oder -dilation) fiber den Dmck mad Verlauf der Pulswelle bestimmt. Zus/~tzlich werden fiber zwei El~troden an der Brust und am Handballen die Herzfrequenz, die Rapid Ejection Time (RET) trod die Pulse Wave Arrival Time (PWAT) bestimmt. Die Messungen werden kontinuierlich tiber ein Computerprogramm per Bildschirm aufgezeichnet. Der Test dauert insgesamt sechs Minuten. Die Patientin ,~indert dabei ihre Kfirperst¢llung (ira Wechsel jeweils zweiminfltiges Sitzen, Stehen und Sitzen). Ergebnisse: G-esunde Schwangere haben eine Rapid Ejection Time zwischen 100 und 130 ms mad eine Pulse Wave Arrival Time van 170 10is 200 ms. Patientimaen mit Praeldampsie oder Bluthochdruck in der Schwangersehaft weisen eine verl~tngerte Rapid Ejection Time und eine verkfrzte Pulse Wave Arrival Time auf, Zus~tzlich sind bei ihnen im Gegensatz zur gesunden Schwangeren die peripheren Pulswellenkonturen verandert (verbreitert, Doppel-Peak, 0berkippen des ersten Druckmaximums). Seblullfolgerung: Das mftterliche Herz-Kreislauf-Screening mit Beschreibmag des peripheren Gef~zustandes stellt eine zus~tzliche, leicht durc~Jhd~re und schmerzfi'eie Methode dar, um den Scbweregrad einer Pr~eklampsie friiher mad detaiUierter zu erkemaen.
P2.GS.06 Das Antiphospholipid-Syndrom Erfahrungsberichte im Rahmen der Intensivgeburtshilfe G. Kamin, M. Schaefer Frauenklinik der TU Dresden In den Jahren 1995 und 1996 wurden in der Fmuenklinik der Technischen Universi~'t Dresden 8 Patientinnen mit dem Antiphospholipid-Syndrom (APS) betreut. Das APS wird dutch das Auftreten von Antiphospholipid-Antik6rpem bzw. dem Naehweis des Lupus antikoagulant-Faktor und klinischen Symptomen wie thromboembolisehen Komplikationen, habituellen Aborten, friihzeitig auffretenden Pr/ieklampsien und Thrombozytopenien definiert. Anhand des eigenen Patientengutes und einer Literaturanalyse erfolgte die Zuordnung zu untersehiedlichen Risikogruppen im Rahmen des AlaS, die aus heutiger Sicht versehiedene therapeutische Konzepte rechffertigen. Grundlage der Bildung der Risikogruppen ist die anamnestische Belastung der Patientin. l)bereinstimmend mit anderen Autoren unterstiitzen wir die Behandlung mit niedrigen Dosen Acetylsalicylsfiure als Therapie tier ersten Wahl. Eine Kombinafion mit Heparin erscheint unter verschiedenen Umst~nden sinnvoll, die kostenintensive lmmunglobulingabe sollte Ausnahmen vorbehalten sein. Frauen mit APS shad als Hochrisikoschwangere emzustufen, eine intensive 0berwachung von Mutter und Kind ist dringend erforderlich.
P2.GS.05 Erythrozytenflexibilit~it in der unkomplizierten Schwangerschaft P. Stute, B. Schauf, W. Kiinzel Universit/itsfrauenklinik, Klinikstral3e 32, 35392 GieBen Fragestellung: Die Erythrozytenflexibilitfit (EF) ist ein entscheidender Parameter fOr die Mikrozirkulation. Da Erythrozyten mit einem Durehmesser von 5 - 7 pm gr6Ber als Kapillaren (Durchmesser 4 - 6 ~tm) sind, mtissen sie sich fOr die Kapillarpassage verformen k6nnen. Eine verminderte EF fohrt demnaeh zu einer reduzierten Mikrozirkulation. Ziel dieser Studie ist, Normwerte der EF in der unkomplizierten Schwangersehaft zu evaluieren trod Hinweise fOr eine ver/inderte EF bei Risikosehwangersehaften aufzudecken. Methode: Die EF yon 40 Schwangeren wurde in definierten Intervallen yon der 16. SSW bis zum 5. postpartalen Tag mit dem Laserdiffraktoskop untersucht. Von diesen zeigten 10 einen komplikationsfreien SchwangersehaPtsverlauf. Hieraus wurden die Normwerte fOr die EF in der unkomplizierten Sehwangerschaft ermittelt. ErKebnisse: Die EF im Verlauf der komplikationsfreien Schwangerscha~ zeigt nut geringe inter- bzw. intraindividueUe Variationen bei Applikation von Seherkrfiften von 0 bis 300 dyn/cmz. Im Vedauf der Schwangerschait behfilt die EF bei Applikation verschiedener Scherkr/ifte jeweils emen konstanten Elongationswert (E) bei (18,5 dyn/cm2 E = 0.216 +/- 0.027, 293 dyrdcm2 E = 0.497 +/- 0.047). Postpartal steigt die EF bei 18,5 dyn/cm2 a u f E = 0.234 +/0.027 und bei 293 dyn/cmz a u f E = 0.522 +/- 0.014 an. Ffinf Schwangere mit sch~gngerschaftsinduziertem Hypertonus (SIH) und/oder Wachstumsretar~lierung (WR) hat-ten eine auffallend reduzierte EF (18,5 dyn/cm2 E = 0.202 +/- 0.039, 293 dyn/cmz E = 0.495 +/- 0.031). SehluBfolgerunK: Die Bestimmung der EF kann mfglicherweise dazu dienen, frfihzeitig Schwangerschaf~risiken wie SIH und WR aufzudecken. Hierauf weist die reduzierte EF von Schwangeren mit SIH und WR hin.
P2.GS.07
Nitrat/Nitrit als Ausdruck des Nitritoxidstoffwechsels bei der Gestose F. F l o c k l, R . F u h r m a n n , R . P. F r a n k e Universit/itsfrauenklinik Ulm, 2 A b t e i l u n g ffir B i o m a t e r i a l i e n U l m
2, R . K r e i e n b e r g
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Bei der Gestose kommt es zu einer StOrung des Endothels im mfitterlichen Gef~system. Dies wird begleitet yon Ver~ndemngen mehrerer Faktoren, welche regulativ auf den Gef~tonus und die Thrombozytenaggregation einwirken, z. B. Prestaglandine mad Endothelin-1. Zu Nitritoxid, welches vasodilatorisch mad thrombozytenaggregationshemmend wirkt, liegen zur Gestose wenig mad widersprachliche Ergebnisse vor (Morris NH et al. Brit J Obst Gynecol 1996). Fragestellung: Gegenstand der laufenden Untersuchuri:gen ist es zu prafen, ob es bei der Gestose zu einer Ver]nderung des Nitritoxidstoffwecbsels im mftterlichen Gef~systems kommt. Methode: Seren yon Patientinnen mit schwerer Pr~eklampsie (systolischer Druck > 160 mmHg oder diastoliseher Druck > 110 mmHg, Proteinurie > 500 mg/die) and gesunden Schwangeren mit vergleichbarem Gestationsalter wurden gewonnen mad bis zur weiteren Verarbeitung bei -70°C asserviert. Die Bestimmung yon Nitritoxid erfolgt indirekt fiber dessen Abbauprodukte Nitrat und Nitrit. Hierzu wird des Serum zun~ichst mittels Nitratreduktase versetzt, um Nitrat in Nitrit fiberzuf~hren. Letzteres wird schliel~lich photometrisch fiber die Griessreaktion gemessen mad fiber eine Standardkurve die Nitritkonzentration ermittelt. Um den EinfluB yon Gestosesemm auf das Endothel zu prfifen, soll zudem Serum yon erkrankten bzw. gesunden Schwangeren auf humane umbilikal-ven0se Endothelzellkulturen aufgetragen mad fiber 24 Stunden inkubiert werden. Die Nitrat- mad Nitritbestimmung in den 0berst~inden effolgt wie oben beschrieben. Ergebnisse: Die bisherigen Ergebnisse (jeweils 10 Patientinnen) ergaben eine deutlich h6here Nitrat-/ Nitritkonzentration im Serum von Patientinnen mit Pr~eklampsie gegenfber gesunden Kontrollschwangeren (33,24 +_ 16,74 p.mol/ml vs. 15,65 _+ 5,80 p.mol/ml). Der Unterschied war signifikant (Wilcoxontest fiir unverbundene Stichproben, p = 0,01). SchluSfolgerung: Nitritoxid scheint bei der Gestose keine wesentliche Rolle in der Pathogenese des Hypertonus zu spielen. M6glicherweise stellt der gesteigerte Nitritoxidstoffwechsel einen Kompensationsversuch gegen vasokonstriktorische Prozesse dar.
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P2.GS.08 Schwangerschaftshochdruck; Ist ein erh6htes maternales H~imoglobin im zweiten Trimenon ein Risikofaktor? C. Berg, G.-F. v. Tempelhoff, B. Herrle, L. Heilmann Abt. ftir Gynfikologie und Geburtshilfe Stadtkrankenhaus Riisselsheim Fraqeste lunq Nach den Studien von Murphy et al [ 1986 ], Steer et al [ 1995 ] und Kottenrust et al [ 1990 ] besteht eine Beziehung zwischen einem hohen H~moglobin (Hb _> 13g/dl) im zweiten Trimester, dem gehtiuften Auffreten von Schwangerschaftshochdruck und fetaler Wachstumsretardierung. Methode: Die im Rahmen tier Hessischen Perinatalstudie an unserer Klinik gesamrnelten Daten wurden von uns erweitert dutch rheologische (Hb, Hb 2. Trimenon [Mutterpag], HK, Erythrozytenaggregation, Plasmaviskosittit) und klinische Parameter ( RR w~ihrend des I1. Trimesters und unter der Geburt, Proteinurie). Insgesamt wurden 2963 Patientinnen ( 1990 - 1993 ), die im Stadtkrankenhaus R0sselsheim entbunden wurden erfagt. Wir unterteilten dieses Kollektiv in zwei Gruppen: 441 Patientinnen mit einem Hb >_ 13 g/dl und 2512 Frauen mit einem Hb < 13 g/dl. Er~ebnisse: ii:.i:.i:i.iiiiiiiii iiiiiiii iii;ii}iii ::i::: i:i!i:.=i::i:i % :ii :~iiii ~::.~b~bli~I: IUGR 10,7 * 47 3,7 93 FrOh~leburten (< 37SSW) 15 65 12,8 312 RR d[a>90 mmH 9 (2. Trimester) 22,7 100 9,7 243 RR sys>140mmHg 24,7 109 9,2 230 (2. Trimester) Sehwangerschaftshypertonie 16 * 71 6,25 157 Pr~eklampsie 3,4 15 1,4 36 Schlu~,fo qerunq: Patientinnen mit einer ausbleibenden H~imodilution im zweiten Trimenon der Schwangerschaft ( Hb >_ 13 g/dl) entwickeln signifikant h~iufiger eine schwangerschaftsinduzierte Hypertonie oder eine fetale Wachstumsretardierung.
P2.GS.10 HELLP-Syndrom-Analyse klinischer, laborchemischer und biophysikalischer Befunde bei 60 F~illen S. Wagner, A. K. Ertan, C. Villena, W. Schmidt Universitfit des Saarlandes, Frauenklinik und Poliklinik
P2.GS.09 Blutdruck- und Herzfrequenzvariabilit~it bei schwangeren Patientinnen mit HELLP-Syndrom Th. Fischer, D. Schlembach, M. Schneider, E. Beinder UniversitMs-Frauenklinik Erlangen Das HELLP-Syndrom ist in etwa 85 % der F~ille mit einer maternalen arteriellen Hypertonie assoziiert. Fragestellung: Ziel der Untersuchung war es, die Tag-Nacht-Rhythmik des arteriellen Blutdruckes sowie die Herzfrequenzvariabilit~it bei schwangeren Patientinnen mit HELLP-Syndrom zu untersuchen. Methode: Nichtinvasive 24-Stunden-Blutdruckmessungen (24-h-RR-Monitore der Fa. SpaeeLabs) wurden bei 15 schwangeren Patientirmen (Alter: 27.9 _4-1.3 Jahre; Primigravida: n=12; Gestationsalter: 29.3 +1.4 Wochen) unmittelbar nach Hospitalisation wegen eines HELLP-Syndroms, sowie 3 Monate nach Entbindung, durchgef~hrt. Das 24-Stunden-Profil wurde in eine Tagphase (622 Uhr) und in eine Nachtphase (22-6 Uhr) unterteilt. Ergebnisse: W/thrend der Tagperiode waren die arteriellen Blutdruckwerte m ~ i g erh6ht (142 + 2 / 92 _+2 mmHg; mittlerer Blutdruck MAD: 105 + 2 mmHg; Herzfrequanz: 84 -+4/rain). W/~arend der Nachtphase sank der Blutdruck in der Untersuchungsgruppe nur gering~gig ab (136 -+3 / 85 _+3 mmHg; MAD: 98 -+3 mmHg, N.S.; Herzfrequenz: 71 +3/rain, p<0.05). In 11 F~illen wurde kein n~ichtlicher Blutdruckabfall beobachtet. 3 Monate postpartal normalisierten sich wieder die arteriellen Blutdruekwerte mit einer Wiederkehr der circadianen Blutdruckrhythmik (Tag: 118.2 -+5.2 / 74.8 + 2 . 4 mmHg; MAD: 86.6 +3.1 mmHg; Nacht: 107.4 -+4.8 / 63.4 _+2.8 mml-Ig; MAD: 74.0 -+3.5 mmHg; p<0.05). Schluflfolgerung: Patientinnen mit HELLP-Syndrom weisen, /ihnlich wie Patientinnen mit schwangerschaftsinduzierter Hypertonie / Pr~ieklampsie, er h6hte Blutdruckwerte mit einer aufgehobenen circadianen Rhythmik auf. Postpartal kommt es zu einer Normalisierung des Blutdruckes, die Tag-NachtVariabilit~it stellt sich wieder ein. Aufgund der fehlenden circadianen Rhythmik ist die Gefahr der Pr~ieklampsie/Eklampsie beim HELLP-Syndrom wLhrend der Nacht besonders zu ber0cksichtigen.
P2.GS.11
Assoziation des HELLP-Syndroms mit weiteren schwangerschaftsinduzierten Erkrankungen S. Henschen, A. Chandra, B. Hiineke, Ch. Lindner Universitfits-Frauenklinik H a m b u r g
mit Hebammenlehranstalt, D-66421 H o m b u r g / S a a r Der Krankheitsverlauf bei Schwangerschaften mit HELLP- Syndrom ist oft schwer vorhersehbar trod bedroht Mutter und Kind. Fragesteilung: Welche klinischen, laborchemischen und biophysikalischen Befuude sind bei Sehwangerschaften mit HELLP- Syndrom zu erwarten? Sind ungfinstige mfitterliche oder kindliche Befunde absehhtzbar? Methode: Retrospektive Untersuchung bei 60 Patientirmen mit HELLP- Syndrom. Resuitate: Die Inzidenz betrug 0,95% aller Geburten (Jan./89-M/irz/96). 62% der Schwangeren klagte fiber Oberbauchschmerzen. 18% der Patientirmen wiesen keinerlei Gestosesymptomatik anf. Die Rate an SGA- Feten ( < 5. Perz.) betrug 25%, die perinatale Mortalitht 8 %. Die mfitterliche Morbidit/it (20%) konnte mit keinem Parameter korreliert werden. Bei extremer miitterlieher Thrombozytopenie war die SGA-H~iufigkeit signifikant h6her als bei Vor..liegen einer moderaten Thrombozytopenie (p<0,05). Ergebnisse der biophys. Uberwachtmgsmethoden bezogen auf Auff~illigkeiten im Fetal Outcome: 27% pathologische antepartale CTG- Befunde (pos. Vorhersagewert: 94%, neg. Vorhersagewert: 27%), 55% pathologische Doppler- Flow-Befunde (pos. Vorhersagewert: 100%, neg. Vorhersagewert 33 %). SchluBfolgerung: Bei Schwangeren mit HELLP- Syndrom fehlen hfiufig klimsehe Hinweiszeichen, Die biophysikalischen Untersuchungsmethoden sind oftmals incht aussagekr/iftig genug. Deshalb sollte eine baldige Schwangerschaftsbeeudigungund intensives Management an einem Perinatalzentrum effolgen. Im tmteranchten Kollektiv erwies die Thrombozytopenie als ein mfglicher Parameter ffir das Vorliegen einer IUGR.
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Es cxistierenHinweise daraut~daft das HELLP-Syndrom,tiber dessen Pathogenese nach wie vor wenig bekannt ist, 0berwiegend in Kombination mit einer bestehenden Grunderkrankungattfiritt. FragesteUung:Ist eine weitere Differenzienmgdes Oberbegriffes HELLPSyndrom sinnvoll? Methode: Zwischen 1993 und 1995 wurden t5 Frauen unter der Diagnose HELLP-Syndrom behandelt,die Daten wurden retrospektiv erneut ausgewertet. Ergebnisse: Die Inzidenz des HELLP-Syndromsin tmseremKollektiv betrug 0,35%. In allen F~illenwurde eine Sectio durehge~hrt. Das mittlere Sehwangerschaftsalterbetrug 33 Wochen bei einem durehsehnitttichen fetalen Gewicht von 1900g. In allen 15 Fallendes HELLP-Syndromswar eine zus~itzlichePathologie vorhanden. Bei 11 Frauen eine intrauterine Wachstumsretardiertmg, in 8 Fallen eine SIH sowie in je einernFall ein Diabetes mellitusund ein feto-fetalesTransfusionssyndromDie einzelnen Verl~fe und die moglicheBedentung der assoziiertenErkranktmgen werden in diesem Zusammenhang diskutiert. Sehlul3folgerung:Der 1982 einge~hrte, einpr~same Begriffdes HELLP-Syndromshat zu einer frtihzeitigerenDiagnosestellungdieser Erkrankung ge~hrt. Wiehtig erseheintes jedoeh, dab schwangerschaftsassoziierteErkrankungen differenziertwerden, um in Zukunfi pr~diktiveFaktoren herausarbeitenzu kOnnen.
P2.GS.12
P2.GS.13
Haptoglobin als H/imolyseparameter beim H E L L P -
Autoimmunerkrankungen in Zusammenhang mit dem HELLP-Syndrom
Syndrom H . A r e n d t , H . M e d e n , V.W. A r m s t r o n g 1, W. K u h n Universitfits-Frauenklinik, ~ Abteilung Klinische Chemie der Universit/it G6ttingen
D. Spitzer, R. Weitgasser, M. Zajc, A. Staudach F r a u e n k l i n i k u n d 2. M e d i z i n i s c h e A b t . , Landeskrankenanstalten Salzburg
Das HELLP-Syndrom ist eine schwerwiegende und lebensbedrohliche Form der Praeklampsie. Far die Diagnosestellung ist der H~imolysenachweis essentiell. Nach ersten Untersuchungen ist Haptoglobin ein wichtiger H~imolyseparameter. Fragestellung: Wir analysierten die klinischen Charakteristika und Laborparameter unter besonderer Berficksichtigung des Haptoglobins bei Patientinnen mit HELLP-Syndrom. Methode: Es handelt sich um eine retrospektive Untersuchung von 77 Patientinnen mit HELLP-Syndrom, die in der Universit~tts-Frauenklinik in der Zeit von 1/1989 bis 12/1995 behandelt wurden. Klinische Symptome, Laborwerte einschlieBlich der H~imolyseparameter, geburtshilfliche Resultate und Komplikationen wurden ausgewertet. Ergebnisse: Mindestens ein H~rnolyseparameter (erniedrigtes Haptoglobin, erh6hte LDH, erh6htes freies H~imoglobin) war bei allen Patientinnen pathologisch ver~indert. Emiedrigtes Haptoglobin wurde bei 84,1% der Patientinnen zum Zeitpunkt der Diagnose festgestellt. Die Entbindung erfolgte in 75 von 77 F~illen (97,4%) durch Sectio caesarea. Es wurden insgesamt 87 Kinder geboren. Die mOtterliche Mortalit~it betrug 0% und die perinatale Mortalit~it 3,4% (IUFT: n=2, neonataler Ted innerhalb der ersten 7 Tage post partum n=l). Schluflfolgerung: Haptoglobin ist ein zuverlfissiger Parameter zum Nachweis der H~imolyse bei Patientinnen mit HELLP-Syndrom. Die friihzeitige Diagnosestellung unter Zuhilfenahme des Haptoglobins als Hiimolysemarker und die sofortige Entbindung durch Sectio caesarea erm6gliehen eine Minimierung der miitterlichen und perinatalen Mortalit~it.
Ein ~itiologisches Konzept sieht das HELLP-Syndrom als cine von vielen peripartalen Autolmmtmerkrankungen, we es durch Zufuhr fetaler Antigene und bei entsprechender genetischer Disposition zur Bildung von Autoantik6rpem kommt. Fragestellung: Wie lmufig lassen sich Marker fiir latente oder mamfeste Autoimmunerkrankungen bei Patientinnen mit gesichertem HELLP-Syndrom nachweisen ? Methode: Bei allen Patientinnen mit HELLP-Syndrom wurden postpartal folgende Parameter bestimmt: Oraler Glucosetoleranztest (OGTT), HbA~Inselzellantik6rper, Insulmautoantik6rper, Antiglutamat-DecarboxylaseAntik6rper (Anti-GAD-AK), ETI, T3, TSH, Thyreoglobulin- (TG-AK) und Thyreoperoxidase-Antikfrper, Antmukle~ire AntikOrper (ANA), Anti-n-DNAAntik6rper, HLA-Typisierung Ergebnisse: Das Durchschinttsalter der 32 Patientinnen mit HELLP-Syndrom betrug 28 +-5,4 Jahre. 69% waren Primipara trod wiesen bei der Geburt ein Gestationsalter von 36 +-4 Wochen auf. Von 4 Patienten mit eme~ Immtmthyreoiditis mder Anamnese wies eine Patientin einen pathologlschen OGTT und positiven HLA-DR 3 Locus, und eine zweite Patientin cinen positiven ANA-Ig Titer (1:640) au£ Bei weiteren vier Patientinnen zeigte sich ein p~thologischer OGTT bei normalem HbA1 c . Bei zwei dieser Patientinnen ware~ die TG-AK erhOht. Bei einer Patientin bestand em grenzwertiger Anti-GAD-AK und eme positiver HLA-DR 2 Locus. SchluBfogertmg: Bei 9 yon 32 Patientinnen (28%) wurden Zeichen einer Automununst6rung gefimden. Em Zusammenhang zwischen dem HELLP-Syndrom und Autotmmunerkrankungen ist daher zu vermuten, wobei vorerst tmklar bleiOt, ob das HELLP-Syndrom die Entwic~tmg yon Immunst6rtmgen f6rdert oder bei Inmmnst6rtmgen vemaehrt auftritt.
P2.GS.14
P2.GS.15
Ausgang von Schwangerschaften nach vorangegangenem HELLP-Syndrom
Die Behandlung der Hypertonie in der Schwangerschaft mit Urapidil
M. Zajc, D. Spitzer, H. Steiner, A. Staudach Landeskrankenanstalten Salzburg
C. G e r d i n g , J. W a c k e r , P. Piel, G . B a s t e r t Universitfits-Frauenklinik Heidelberg
Das Risiko in naclffolgenden SchwangerschaRen wiedor ein HELLP-Syndrom
Bei der Behandlung der Hypertonie in der Schwangerschaft finden sich immer wieder Patientinnen, bei denen der Bluthochdruck mit den bisher gebr~iuchlichen Medikamenten nicht zu senken ist. Andere Schwangere weisen Unvertraglichkeitsreaklionen bei der intravenOsenApplikation von Dihydralazin auf. gragestellung: Ist Urapidil bei Nepresol-Non-Respondemin der Lage, den hohen Blutdruck zu senken ? Wie unterscheiden sich Dihydralazin and Urapidil in ihrer Auswirktmgauf den Blutdruck ? Methode: Nachdem in einer Pilotstudie zur Dosisfindung cler antihypertensive Effekt von Urapidil auch bei Schwangeren mit Pr~eklampsie gezeigt werden konme, wandten wit Umpidil bei Dihydralazin-Non-Respondem an. Daneben verglichen wir in einer randomisierten Smdie die blutdrucksenkenden Wirkungen yon intraven6s appliziertem Umpidil und Dihydralazin. Die Blutdruckwerte warden in den ersten sechs Stunden nach Therapiebeginn zehnminiitig gemessen und das fetale Befinden dutch kontinuierliche Kardiotokographieaberwaeht. Ergebnlsse:Sowohl in der Studie fiber Nepresol-Non-Responder(n=5) als auch in der randomisierten Vergleichsstudie Urapidil versus Dihydralazin (n=25) traten keine nennenswerte Nebenwirkungen der eingesetzten Medikamente auf. Die Vorteile von Urapidil lagen in der besseren Steuerbarkeit der antihypertensiven Wirktmg und im Fehlen einer Reflextachykardie. Femer zeigten sich bei der Therapie mit Urapidil keme der typischen Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Schwindel und Herzpalpitationen. Die Neugeborenen der behandelten Matter wiesen keine Bradykardie oder Hypotonieauf. Schlnllfolgerung: Urapidil ist in der Lage, bei Schwangeren, die nach Dihydralazingaben keine antihypertensive Wirkung zeigten, ohne nennenswerte Nebenwirkungen den Blutdruck zu senken. Ferner ist die Behandlung des Bluthochdrucks in der Schwangerschafi mit Umpidil aufgrund seiner kii~eren Halbwertszeit leichter steuerbar. Zu starke Blutdrucksenktmg mit der Folge der fetalen Minderversorgungkann daher besser vermieden werden.
zu edeiden wird zwischen 3,4% und 30% angegeben. Dioso unterschiodtiche Inziderm k6rmte dureh den Schweregrad des HELLP-Syndrorns beeinfluflt sere. Die Entscheidung der Frau flir odor gegen weitere Schwangerschaften werden yon dioser "Unsicherheit" unserer Aussagen mitbeeinfluBt. Fragestelkmg: Wi¢ ist der Ausgang yon Schwangerschaften nach HELLP Syndrom und wird or vom Schweregrad beninfluBt? Mothode: 46 Patientinnen, die zwischen 1988 und 1994 wegen HELLP Syndrom an der LFK-Salzburg entbunden wurden, erhielten einen Fragebogen und wurden nach dora Ausgang weiterer Schwangerschafien befragt. Ergebnisse: Von 40 Patientinnen (Riicklauf 87%) wurde der Fragebogen zuriiekgesendet. 9 Frauen (22,5%) wurden emeut sehwanger, wobei insgesamt 13 SehwangerschaRen auflraten. Unabh/qngig vom Schworegrad des HELLP-Syndroms ist es in keinem einzigen Fall zur Wioderholung gekornme~. An SchwangersehaRskomplikationen wurdon eine Hypertonie, ein Gestatiensdiabetes und bei eirmrPat ein einmafigor, boi einer weiteren ein zweimaliger intrautoriner Fruchttod (ohne Hinweis auf ein HELLP-Syndrom) festgestollt. Das mittlere G-estationsalter betrug 40.SSW, wobei 5 dutch Soktio entbunden wurden. Die Indikationen waren: 1 Dritt-Sektio, 2 frustrane Einleitungsversuche, 2 drohende Asphyxien. Boi den lebend geboronen Kindem wurden keine peripartalen Komplikationen fest4jestellt. Sehlul]folgonmg: Wenn das HELLP-Syndrom als pofipartalo Autoimmunerkrankung aufgefaBt wird und der Schweregrad mit der Antik6rperbildung korreliert, darm ist erld/irbar, dab eine neuerliehe Gravidit~ eme gednderte immunologisehe Voraussotzung darstellen und das Wiedorholungsrisiko goring ist. Fiir aussagekr~ifdgo Erkenntdisse ist eine Untersuehung an einem gr613eren Patientenkollektiv in Arbeit (Osterr.Multizenterstudie).
Sl19
P2.GS.16 Klinisehe Studie zur Wirkungsweise
P2.GS.17
yon Diisopropylamindichloracetat (Disotat ©) anhand hfimodynamischer Parameter H. Renner, H. Graf, G. Rosenstock, U. Retzke K l i n i k fiir F r a u e n h e i l k u n d e u n d G e b u r t s m e d i z i n Klinikums Suhl/Thiir.
des
Das Medikament Disotat® (Diisopmpylamindichloracetat) ist ein bewfihrtes Mittel zur Behandlung tier artedellen Hypertonie. Der Wirkungsmechanismus des P~parates ist noch immer unvollst~ndig betegt. Vor allem ist dessen Einflug auf alas Niederdrucksystems nicht ausreichend untersucht. Fragestellung: In tier vorgelegten Studie wird die Wirkung von Disotat® auf das kardiovaskul~re System unter besonderer Be~cksichtigung des Niederdrucksystem analysiert. Methode: Untersuchung von insgesamt 43 Patientinnen. Gtuppe 1: Gesunde Normotoniker. Gruppe 2: Hypertoniker. In einer Vergleichsgruppe (Gruppe 3) wurde bei Hypertonikern eine Kombination von Disotat® und Depressan® (Dihydralazin) injiziert. Ausgewertet wurden u,a. zentraler Venendruck (ZVD) und arterieller Blutdruck. Vorgehen: Nach 3 Messungen zur Ermittlung basaler Ausgangswerte langsame i.v.-Injektion von 1,5 mg Disotat® je kg K6rpergewicht. Bei den Patientinnen der Vergleichsgruppe wurden vorher 16,5 mg Depressan® langsam (5 min) i.v. injiziert. Ergebnisse: Nur bei hohen Blutdruckwerten senkt Disotat~ ausreichend den arteriellen Druck. Der zentralen Venendruck sinkt nach Injektion des Pr~parates in jedem Fall ab. Die auftretenden Nebenwirkungen sind gedng. Dutch kombinierte Gabe von Disotat® mit Depressan~ ist eine zusfitzliche Blutdrucksenkung zu beobachten. Gleichzeitig wird dutch die Kombinationsgabe die dutCh Depressan® ausgel6ste Tachykardie vermindert. Schlul3folgerung: Ein schneller Wirkungseintritt berechtigt die Anwendung von Disotat~ bei akuten Blutdruckkdsen. Das Pr~parat bewirkt einen signifikanten Abfall des totalen pedpheren Wide~tandes, Dutch eine Vasodilatation im Niederdruckbereicl~ resultiert eine Vermindung des ven0sen Rtickstmms. Dieser Effekt addiert sich mit tier bekannten sympathikolytischen Wirkung. Die Ergebnisse tier Studie zeigen, dal~ die Wirkung yon Disotat~ zu einem wesenUichen Tell auf seinem Angdff am Niederdrucksystem beruht.
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Studie fiber das Verhalten von thiobarbitursfiureaktiven Substanzen (TBARS), Antioxidantien und Spurenelementen im Verlauf der hypertensiven Erkrankungen in der Schwangerschaft (SIH) K . J a h n 1, G . P e i k e r , K . W i n n e f e l d , W. M i c h e l s 2 1 K l i n i k ffir V T G - C h i r u r g i e d e r U n i v e r s i t / i t D r e s d e n z Universitfitsklinik Jena Die Pathogenese der SIH ist mit .Anderungenim Gleichgewicht yon oxidativen und antioxidativen Prozessenim mUtterlichenOrganismusverbunden. Fragestellung: Wie ist bei Frauen mit SIH das Verhalten der Konzentration yon TBARS [als Indikator ~r die Lipidperoxidation (LO)], und das der Antioxidantien c~-Tocopherol, Glutathion und der Spurenelemente Selen, Kupfer, Calcium, Magnesium, Eisen, Zink im Serum und/ oder Vollblut? Wie schwerwiegend ist die kindliehe Gel'~ihrdungbei SIH und konsequenterantihypertensiverMedikation? Methode: Bei 46 Frauen mit SIH unter antihypertensiver Therapie und 18 Frauen mit unauffalligem Schwangerschaftsverlaufwarden im Serum die Konzentrationen von TBARS, c~-Tocopherol,Gesamtglutathion(tGSH), Se, Cu, Ca, Mg, Fe, Zn, und im Vollblut die Konzentrationen yon Se, Cu, Mg, Fe, Zn bestirnmt. Blutentnahrnen erfolgten im 2.+3. Trimenon, unter der Geburt und postpartal. Beide Gruppen wurden hinsichtlich des perinatalen kindlichen Zustandes verglichen. Ergebnisse: Bei Frauenmit SIH sind die TBARS im Serum erhfiht, unabh~ngigvon der Schwere der Hypertonie. Die Konzentrationen der Antioxidantien und Spurenelemente zeigten unterschiedliche Dynamik. Wichtigste Ergebnisse sind die Erh~hung der c~-Tocopherol-Kozentrationim 2. Trimenon und die Verminderungpostpartal, sowie die ErhShungder tGSH-Konzentrationunter der Geburt und postpartal bei Frauen mit SIH. Ein deutlicher Mangel an Spurenelementenbei SIH ia/St sich ftir Kupfer im Serum eruieren. Bei Frauen mit SIH war die F~hgeburtlichkeit und operative Entbindungsfrequenz, sowie eine kindliche Mangelentwicklung oder Vitalit~tsgef~hrdung nicht h~ufiger. Kein Kind verstarb perinatal. Schluflfolgerung: Die Entwicklungeiner SIH geht mit der Erh6hungvon LO einher. Ein absoluter Mangel an den Antioxidantien c~-Tocopherolund tGSH, sowie den Spurenelementen Se, Ca, Mg, Fe, Zn als Ursache oder Konsequenz der SIH wurde ausgeschlossen. Niedrige Cu-Serumspiegel kt~rmten tiber eine Beeinfiussung der kupferabhangigen Glutathionperoxidase eine Rolle in der Pathogenese der SIH spielen. Bei konsequenter symptomatischerBehandlung von Frauen mit SIH muB die Erkrankungnicht zwangsl~ufigzu kindlicher MangelentwicklungR/hren.
P2.GS
P2.GS.18
Mehrlingsschwangerschaflen
U. Retzke, H. Graf, A. Dabor, K. Schmoll Klinik for Frauenheilkunde und Geburtsmedizin Klinikums Suhl/Thiir.
Der Einflufl der Gewichtsdiskordanz des zweiten Z w i l l i n g s auf perinatale Morbidit~it und Mortalit~it des
Zwillingskinder weisen auch heute noch eine h6here Mortalit~it und Morbiditfit gegen0ber Einlingen auf. Mehdingsgraviditfiten sind mit einer zehnfach h0heren Untergewichtsrate, einer dreifach erhShten Totgeburtenrate und einer acht- bis zwanzigfach h6heren neonatalen Mortalitfit belastet. Fragestellung: In Rahmen der vorgelegten Studie sollen jene Faktoren untersucht werden, die for die perinatale Mortalit~it bei Zwillingsgeburten verantwortlich sind. Methode: Im Rahmen einer retrospektiven Analyse wird ein Zeitraum von 8 Jahren analysiert. Es werden alle 416 Zwillingskinder ausgewertet, die in der Frauenklinik SuN geboren wurden. Dabei werden jene Risikofaktoren untersucht werden, die for die perinatale Mortalit~it bei Zwillingsgeburten verantworttich erscheinen. Ergebnisse: AIs Hauptdsikofaktor for die erhShte perinatale Mortalit~it finden sich die vaginale Geburt aus Beckenendlage und Querlage. Auch die Frfihgeburtlichkeit (besonders vor der 34. Gestationswoche) und ein Geburtsgewicht unter 1500 g k6nnen als Risikofaktoren for die h6here Mortalit~it der Zwillingskinder herausgestellt werden. Fr~he pr~ipartale Hospitalisierung hat positiven Einflug auf das fetal outcome der Zwillingskinder. Die pednatale Mortalit~it des zweiten Zwillings betragt durchschnittlich 6,7% und ist damit doppelt so hoch wie die des ersten Zwilli~gs. Die h6chste perinatale Mortalitfit (17,6 %) haben diejenigen zweitbn Zwillinge, deren Geburtsgewicht um mehr als 15 % 0ber dem des jeweils ersten Zwillings liegt (positive Gewichtsdiskordanz). Schlu[~folgerung:Bei positiver Gewichtsdiskordanz des zweiten Zwillings und bei bestehender Beckenendlage bzw. Querlage bietet die groff,zfigige Indikationsstellung zur Kaiserschnittentbindung deutliche Vorteile gegen(Jber der vaginalen Geburt.
P2.GS.19
P2.GS.20
Intrauteriner Fruchttod eines Feten bei Mehrlingsschwangerschaften
Klinische Betreuung hiihergradiger Mehrlingsschwangerschaften an der Universit~its-Frauenklinik in Liibeck
H . H a l l e , C. H t i t t n e r , S. Z i e m e r 1 Universit/its-Frauenklinik Charit6 I n s t i t u t ffir P a t h o l o g i s c h e u n d K l i n i s c h e Charit6
M . L 6 n i n g l, W. K f i p k e r l, I. R e i B 2, K . D i e d r i c h 1 1 K l i n i k ffir F r a u e n h e i l k u n d e und Geburtshilfe der Medizinischen Universit/it Lfibeck 2 K l i n i k ffir P / i d i a t r i e d e r M e d i z i n i s c h e n U n i v e r s i t / i t Lfibeck
Biochemie
Das vorzeitige intrauterine Absterben eines oder mehrerer Feten bei Mehrlingsschwangersehaflen ist eine eher serene Komplikation in tier Sehwangerschaff. Die H/~ufigkeit wird mit 0,5 his 5 % angegeben. Fragestellung: Dabei ist yon Interesse, ob die Sehwangersehaft bei eingetretenem Fmehttod beendet werden soil oder ob eine Weiterfiihnmg der Sehwangersehaff ein Risiko ~ r die Mutter oder den iiberlebenden Feten darstellt. Insbesondere ist das Augenmerk auf m[Sgliehe St5mngen der Gerinnung im Sinne eines ,,death-fetus-syndrom" zu riehten. Methode: Es werden 20 Fiille von Mehrlingssehwangersehaffen der letzten 12 Jahre aus dem Geburtenkollektiv der Charit6-Frauenklinik retrospektiv analysiert. Dabei wurden nur Sehwangere mit einem intrauterinen Fruchttod in die Analyse einbezogen, bei denen das intrauterine Absterben nach der 20. Sehwangersehaftswoche eingetreten war. Im Detail wird die Weiterentwieklung der fiberlebenden Feten und der Verlauf der Gerinnungsparameter bei der Mutter analysiert. Ergebnisse: Im weiteren Verlauf der Sehwangersehafl kam es bei der H~ilfte aller Fglle zur Geburt vor der vollendeten 37. Schwangersehaftswoche. Keiner der routinemAfiig bestimmten Gerinnungsparameter gab einen Hinweis auf eine Gerinnungsst6rung. Durchsehnittlich wurde die Sehwangersehaff naeh dem festgestellten Fruchttod 9 Wochen weitergefiihrt. Schluflfolgerung: Ein ,,death-fetas-syndrom" ist bei intrauterinem Fruehttod und Mehrlingsschwangersehaff offensiehtlieh selten, so dab die TragzeitverlAngerung gerechtfertigt ist.
Fragestellung: H~ilaer~adige Me~iingsschwangerselaafte0. bergen pefi_rtatologische Risiken far MUtter und Kinder und efforden eine enge Kooperation zwischcn Piidiatern und Oeburtsmedizinem. Mit welchen Risiken ist trotz frdhzeitiger intensivierter Schwangerschaftsvorsorge auf miitterlicher and kindliclaer Seite zu rechnen ? Methode: In einer retrospektiven Untersuchung wurden Schwangerschafts- , Geburts- und perinataIer Veriauf 18 h~hergradiger Mehrlingsschwangerschaften (4 x Vierlinge und 14 x Drillinge) in den Jahren 1994 bis M~-z 1996 analysiert. Ergebnisse: Das Dnrehschnittsalter der Frauen zum Entbindungszeitpunkt lag bei 30 Jahren, 13 Patientinnen waren Erstgeb~,rende. Sclawangerseb.aftseintritt war bei 7 Patientinnen aaeh Ovulationsausi6sung, davon 3x nach Insemination. tl Schwangerschaften traten nach assistierter gertilisierung ein ( 4 x [VF, 7 x IV[: ÷ ICSI). Bei 15 Patientinnen wurde eine Cerelage durchgeftihrt. Eine antepartale stationiire gehandlung erfolgte bei 15 Schwangeren mit im Median 28 Tagen. Eine i. v. tokolytische Behandlung war bei der Hi~tfte der Frauen bei.vorzeitiger Wehentiitigkeit und Zervixinsuffizienz erforderlicla. Die dnrchschnittiicbe Schwangerschaftsdauer betrug insgesamt 32+2 SSW (Vierlinge 29+l SSW: Drillinge 33+1 SSW. In allen F~illen wurde eine primiire Sectio durchgeftihr~, < der 37. SSW. Insgesamt warden 56 lebende Kinder geboren, ein Kind kam tot zur Welt. 28 Kinder batten ein Geburtsgewicht <1500 g. davon 10 < 1000 g. i5 Kinder/agen mit dem Oeburtsgewieht unterhaib der t0er Percentiie, Postparcat verstarben 3 Kinder. Eine Beatmung war bei 9 Kindern effordertich. Der statinniire Aufentb~alt der Frtigeboreaen betrug im Median 53 Tage. SehIul3folgerung: Nach SterilitiitsbehandIung ist die [nzidenz h6hergradiger Mehrlinge erh6ht. Die erh0hte Morbidit~it und MortaliN.t dureb,den ~6fSerea Anteil sehr kleiner Friihgeborener mug im Rahmen der Steritit~tstlaerapie Berticksichtigung finden. Eine iatensivierte frtihzeitige Sehwangerschaftsvorsorge ist zu fordem.
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P2.GS.21 Geburtsmedizinisehes Management bei 541 Geminischwangerschaften von 1980-1995. Eine retrospektive Untersuchung M. Languth, D. Weisner Universitfitsfrauenklinik Kiel
P2.GS.22 85 h~ihergradige Mehrlingsschwangerschaften Geburtshilfliche Erfahrungen aus 16 Jahren A. Strauss, R. Knitza, O. Genzel, H. Hepp Klinik und Poliklinik fiir Frauenheilkunde und Geburtshilfe im Klinikum Groghadern,
Ludwig-Maximilians Universitfit Mfinchen Fragestellung : R(Jckblickend untersuchten
wir den Schwangerschaftsverlauf , den Entbindungsmodus und das fetal outcome.Die einzelnen Variablen stellten wit einander gegen{Jber und suchten nach der Abh~ngigkeit des fetal outcome van der Cerclagefrequenz, der Parit~t, dem Entbindungs modus, des Zeitintervals zwischen der Geburt der Kinder und der Lage zueinander Besonders interessierte die perinatale Mortalit~it im deutschen und intemationalen Bereich. Methode : Aus den Daten der Krankenakten erstellten wir eine Datenbank, und errechneten signifikante Unterschiede mit einern Statistikprogramm. Ergebnisse : Die Indikation zur prophylaktischen Cerclage wurde sehr zureckhaltend gestellt und dennoch ein sp/~tes Schwangerschaftsalter zum Zeitpunkt der Entbindung erreicht.Es gab mehr EPH - Gestosen bei Zwillingen als bei Einlingen urid einen tendenziellen Anstieg der EPH Gestosen bei Zwillingen in den letzten Jahren .In Kiel wurde ein hoher Prozentsatz der Mfitter mit tokolytischer Behandlung t~ber die 37. SSW hinausgebracht ( 49,0 % ),was sich mit den Ergebnissen deutscher Autoren deckt, jedoch international nicht erreicht wurde.Es wurden in Kiel vaginale Entbindungen durchgefi~hrt, wenn das erste Kind in Beckenendlage war. Die Mehrzahl der Zwillingsentbindungen 61,3 % konnte vaginal durchgef(ihrt werden.Die Ergebnisse zeigen , dag kein signifikanter Unterschied im fetal outcome van per Sectio oder vaginal entbundenen Kindern besteht und dal?, das vaginal entbundene Zwillingskind kein h~heres Geburtsrisiko tr~igl.Das Zeitintervall hatte keinen Einflug auf den postpartalen Zustand der vaginal zweitgeborenen Kinder .Das Geburtsgewicht hatte einen entscheidenden Einflug auf die perinatale Mortalit~t .Wir k6nnen feststellen , dal~ in Kiel eine sehr niedrige, auch in Bezug auf einzelne Gewichts klassen, perinatale Mortalit~itsrate erreicht wurde ( 2,51% ) und trotzdem der Anspruch, eine vaginale Entbindung auch bei Beckenendlage durchzuf{Jhren, erf0llt wurde. Schlul3folgerung. Auch in Zukunft halten wit ein konservatives Geburtsmanagement bei Geminischwangerschaft fiJr verantwortbar.
P2.GS.23 Einflufl der Dopplersonographie auf Entbindungsmodus und fetal outcome bei feto-fetalem Transfusionssyndrom W. K6hler, M. Krause, A. Feige Frauenklinik II, Klinikum Nfirnberg l)as l~lo-t~tale T]anslhsionssvndrom (FFTS) stellt nine schwcre Komplikalion monochorialer dinmniotcr Zwillinge dar. In 85% der molmchorialen Plazellten bcstchen lransplazentare Gel~'lf.~verbindungen.in 5-15% kommt es zu la~modynamisclawirksamcn Vohmlenumverteilungcn van (;mninus I (Donor) zu Geminus II (Akzeptor/. Die perinaqale Mortalitfit des unbehandelten FFTS wird mi{ 60-100% angegeben. Frr{eeslelhmg. Kann durch regclmtH?,ige U]lrasdmll- und Doppleruntersuchungen Verlauf und Prognose eines FFTS abgeschfitzt ~erden und xxelche Konsequenzen ergeben sich hieraus im 1linblick auf EntbmdungszeillmItkt und Modus? Me&ode: Bei sechs chronisehen FFTS der letzten 2 .rahre xxurden nach Diagnosestelhmg engmasc|fige Biometrie- und Dopplemntersuchungel~, in vier F/illen zustilzlich die l'etale Echokardiographie zur Erlhssung einer AV-KlaPl~eninsul/lzienz. durehgel~.ihrt. Die prtinatale Therapie bestand mls tmnsplazentarer Digitalisietung sowie bei Bedarf in repetetiven Fruchh~ asserentlastungspunktionen. E1~ehnisse: In drei schweren Ffillen eines I"I:'I'S besland in der 23. kpl. SSW -+ 2.5 neben einer Wachstumsdifl~zrenz xvlr elwa 25% im~eils beim Donor ein diastolischer Nulllhtl3 bzw. ein rmvrse-flow in der A. umbiliealis. In der 3(I. kpl. SSW _+0.8 jeweils Tad des 1)onors (880 g + 231), solbrtige Seetio rail Oberleben des Akzeptors ( 1.1568 _+ 339 ). t3ei ~hei Fifllen eines m~13igsclmer ausgepr~gten FFTS wiesen zwei Donorli:ten in der 26. kpl. SSW _+2.2 einen deutlich erh6hten RI in der A. umbilicalis aul~ Entbindung m der 33. kpL SSW _+ 1,4. Entbindungsmodus: Fall 4: Primare Sectio ~ egen zunehmendcr Pathologie der Dopplerindizcs und des CTG. Fall 5: Prim. Sectio bei QI,/QL. Fall 6: Spontanpartus SL/SI,. PoslD'irlal unaufl~llige Entwicklung der Neonatcn. Die in Fall 3-6 regelm~Big durchgel~ihrle fetale Eehokardiographie ergab keinen I Iinweis for einc sich mani festierende AV-Klappeninsuflizienz. Schhtfi[olgertmg: Bei Vorliegen eincs schweren FFTS mit hochpathologischen umbilicalen Dopplerindizes und/oder einer AV-Klappenmsuflizienz bereits im z~ eitcn Trimenon. sollte eine vorzeitige elektive Enlbindung ab der 28. SSW angestrebt xxerdcn. Eine Verlongerung der Seh~angerschal't ist bei mtil3ig schwcr attsgepr/igten Ffillen eines FFTS anzustreben, wobei eme engnraschige dopplersonographische und echokardiographischel]bm~xachung gex~fihrleistet sein mul3.
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Die hOhergradige Mehrlingsschwangerschafl,vet Jahren noch medicntr~chtiges Unikama, envies sich in den letzten eineinhalb Jahrzenten nicht zttletzt aufgrund der Reproduktionsmedizin, als immer h/iuligere Herausforderang an die Geburtshilfe. Fragestellung." Die Tragzeit h0hergradiger Mehrlingsschwangerschaften ist gegentiber der Einlingsschwangerschaftdeuflich verk/irzt. Sind mtttterfiche, kindliche bzw. eine Kombinatian dieser Faktoren far die Tragzeitverkiirzung verantwortlich und inwieweit kommt es in Abh,'lngigkeit der Schwangersehaftsdauerzu einer Verschiebung der zur Entbindung ffihrenden Indikationen? Methode: Retrespektive Analyse 85 h6hcrgradiger Mehrlingssehwangerschaften betreut an der Klinik mad Polildinik fiir Franenheilkunde und Gcburtshilfe im Klinikttm GroBhadern vom 1.01.1980 his 1.07. 1996. Ergebnisse." H0hergradige Mehrlinge, geboren an eincm Perinatalzentmm nach der abgeschloBenen 32. SSW, bieten im aUgemeinen keine gravierenden (respiratorischen) Probleme mehr. Die sonographisch bestimmte Gewichtszunahme der Feten zeigt fiberdies in h6herem Gestatiensalter (> 32. SSW) eine Abflachung mad illustriert damit die zunehmend kritiseh werdende nutritive Situation. Steigender maternaler Morbiditat steht nach 32 SSW eine kontinuierliche Abnahme neonataler Gel'gdirdmag gegantiber. Schluflfolgerung: Indikation mad Zeitpankt der elektiven Schnittentbindung, nach ristkoadaptierter SchwangersehalNbetreuungan einem Perinatalzentrum, bedgrfen stets der individueUen Festlegung. Ab der 32. SSW sollte diese aufgrtmd der bier dargestetlten Ergebnisse und nicht ztdetzt logistischen Uberlegungen groBzfigig gestellt werden. Abseits der ethisehen Dimension stellen Mehrlingsreduktionen in Anbetraeht des gezeigten fetal-outcome keine ~rzllich vertretbare ,,Therapieoption" derartiger Risikogravidit~ten dar.
P2.GS.24 Wie soHte der zweite Zwilling aus Beckenendlage geboren werden - Abh~ingigkeiten von Geburtsgewicht und Gestationszeit H.W. Werth, V. M. Roemer, M. Menton Frauenklinik des Klinikums Lippe-Detmold GmbH und U F K Tiibingen Fragestellung: Es besteht noch keine Einigkeit Liber den Entbindungsmodus des zweiten Zwillings in BEL in Abhdngigkeit van seiner Reife. Diese Frage sollte anhand gr6gerer Stichproben van Zvvillingsschwangerschaften empidsch beantwortet werden: Methodik: Aus der Frauenklinik Detmold und der UFK T~bingen standen Daten van 300 Zvvillingspaaren fur die elektronische Analyse zur VerfDgung. Aus der Pednatalerhebung Ostwestfalen-Uppe (OWL) konnten zus~itzlich 5.782 Paare ausgewertet werden. Ergebnisse: Bei 22,0 % aller Zwillingsschwangerschaften liegt der erste Zwilling in Sch~dellage (SL) und der zweite in Beckenendlage (BEL). In weiteren 8,7 % der F~Ule liegen Zwilling A und B in BEL. Diese Verteilung ist van der Gestationszeit abh~ingig: Je unreifer die Kinder, um so h~iufiger ist die Kombination SL/BEL: Unterhalb der 32. SSW 25,4 %, >37. SSW 20,8 %. Im Raum OWL wird bei der Kombination SL/BEL in 46,4 % ein Kaiserschnitt, in 37,3 % die vaginale Entbindung mit Manualhilfen, in 14,9 % eine ganze Extraktion und in 0,3 % eine 'Vaginal-operative" Entbindung van Zwilling B wahrgenommen. Vergleicht man den Neugeborenenzustand des zweiten Zwillings nach pdm~rer Sectio (N=373), sekund~rer Sectio (N=217) und nach ganzer Extraktion (N=187), so ergeben sich keine s[gnifikanten Unterschiede Jn den mittleren pH-Werten und in der Rate (%) an depdmierten Neugeborenen. Letztere liegt allerdings in allen 3 Gruppen sehr hoch (Apgar 1 < 3 ca. 9 %, Apgar < 7 ca. 30 %). Ervvartungsgem~ig unterschieden sic_,hdie drei Gruppen in Hinblick auf die Gestationsdauer: 24. - 31. Woche: nur 4,7 % Extraktionen gegenDber 58,5 % pdm~iren und 19,8 % sekund~iren Schnittentbindungen. Zwischen der 37. und 41. SSW wurde in 17 % extrahiert, in 21,3 % pdmtir und in 15,9 % sekund~ir sectioniert. In 44,3 % wurden die Kinder vaginal "spontan" geboren. Schlu~,folgerungen: Aus dem Gesamt der empidsch gewonnenen Daten I~il3t sigh ableiten, dal~ oberhalb eines Geburtsgewichtes van ca. 2.000 g die vaginale BEL-Entwicklung des zweiten Zwillings in Hinblick auf seine Morbidit~it und Mortalit~it vertretbar erscheint.
P2.GS.25 Dopplersonographische Betreuung der Mehrlingsschwangersehaft und fetal outcome. Ergebnisse einer longitudinalen Studie eines RisikokoHektivs S. Lampe, M. Butterwegge, R. Krech ~ Frauenklinik und Patholog. Institut t der StS,dt. Kliniken Osnabriick
P2.GS.26 Geburtsmodus bei Zwillingsschwangerschaften Auswirkung auf perinatale und miitterliche Morbidit~it und Mortalit~it M. Kolben, C. H6fS, U. Fuchs, G. R. Thurmayr i Frauenklinik und 1 Institut fiir Medizinische Statistik und Epidemiologie der Technischen Universitfit Miinchen
Die klinische Wertigkeit des Dopplers zur l]berpr0£ung des Blutflusses in fetalen Gefafien bei der 0berwachung der Mehrlingsschwangerschal~ ist noch umstritten, da kontroverse Daten u.a. bei der Vorhersage von Geburtspathologien vorliegen. Fragestellung: Es sollte im Rahmen einer longitudinalen Beobachtungsstudie untersucht werden, ob mittels Ultrasehallbiometrie, Dopplersonographie oder FHFAnalyse im CTG fetale Gef~hrdungen bei Mehrlingen frilhzeitig erkannt werden und wie sich dabei diskordante yon konkordanten Zwillingspaaren unterseheiden. Methode: 96 Geminigrav., 6 Drillingsgrav. und 1 Vierlingsgrav. warden yon der 26. SSW bis zum Terrain w6chentlich untersucht. 860 Daten wurden mit den geburtshilflichen Parametem verglichen, wobei als Zeiehen ftir ein erhOhtes perinatales Risiko der diastolische Nutlflufl (dNF) in den fetalen GeP'a~n gewertet wurde. Alle Plazenten wurden makroskopisch und histomorphologisch im Hinblick auf Zottertreifungsst6rungen yon effahrenen Pathologen untersucht. Ergebnisse: 12 Graviditaten mit dNF wurden per Sectio wegen Asphyxiezeichen eines ZwiUings im CTG beendet und diese Gruppe wies signifikante Unterschiede im fetal outcome und den art. Blut-Gas-Analysen zu Feten ohne dNF auf. 11 diskordante Zwillinge (Gewichtsdiff. > 15 %, normalem Flow sowie die Kriterien fig" vag. Entbindung) wurden vaginal entbunden. Einzelne Doppler-Indizes aus den Frequenzmustem zeigten zu gro~ individuelle Schwankungsbereiche trod keine 0bereinstimmung mit dem fetalen Zustand. Makroskopische Plazentatmtersuchungen zeigten keine Unterschiede zwischen einzelnen Subkollektiven. Plazenten der dNF-Feten zeigten einen deutlichen Mangel an unreifen Intermedi~trzotten und eine Zunahme der Zottenstromafibrose. AUe 7 h6hergeradigen Mehrlingsgrav. zeigten in der DS trod im CTG keine Hinweise auf eine eingeschr~inkte Plazentafunktion. Die einzelnen Dopplerbefunde (RI,A/B Ratio Vmax) von Mehrlingsgrav. mit unaufl'zilligemVerlauf zeigten keine Abweiehungen von den Werten ungestOrter Einlingsgraviditaten. Schluflfolgerung: Die Dopplersonographie hat heute ihren ldinischen SteUenwert bei der Oberwachung der Mehrlinggrav., am eine ausreiehende Perfusion im fetoplazentaren Stromgebiet nachzuweisen,
Die Leitung der Zwillingsgeburt erfolgt an der Frauenklinik der TU M0nchert nach den Empfehtungen der Dr. Gesellschaft fiJr Perinatale Medizin. Fragestellung: Welche Auswirkung hat der Geburtsmodus bei Zwillingen auf die perinatale und m~Jtterliche Morbidit~it und Mortalitgt? Methode: 148 Zwillingsgeburten, "die vom 1.1.1987 bis 31.12.1993 an der Frauenklinik der TU M(lnchen stattgefunden hatten, wurden anhand der im Perinatalprogramm erfaf~ten Daten ausgewertet. Ergebnisse: 56% der Zwillingsgeburten fanclen vor abgeschlossener 37. SSW statt. In 32% wurden beide Kinder spontan geboren, in 18% durch elektive, in 39% durch sekund~ire Schnittentbindung. In 10% war bei einem oder beiden Kindem eine vaginal-operative Intervention erforder[ich, lediglich in 2 F~illen mugte eine Sectio am 2. Zwilling.durchgef[ihrt werden. Leichte Azidosen (Nabelarterien pH-Wert 7,10-7,19) fanden sich beim 1. Zwilling in 5 F~illen, beim 2. Zwilling in 12 F~illen ohne Al~h~ngigkeit vom Geburtsmodus. Azidosen mit pH-Werten zwischen 7,00 und 7,09 zeigten sich lediglich 2x jeweils beim 2. Zwilling nach prim~irer Sectio. Die meisten kindlichen Komplikationen (Vertegung in eine Kinderklinik, Intensivbehandlung, Infektion) traten nach sekundSrer Sectio auf. Perinatale Todesf~lle ereigneten sich in 16 F~illen, s~mtlich v~pr der 30. SSW. M(Jtterliche Komplikationen (verst~rkte Blutung, Plazentaretention) waren nach Spontangeburt ~hnlich h~ufig, wie nach sekund~rer Sectio, keine der Matter verstarb. Schlulgfolgerung: Perinatale Komplikationen traten in unserem Kollektiv am h~iufigsten nach sekund~irer Schnittentbindung auf. Die Spontangeburt f(ihrte zu ~hnlich guten perinatalen Ergebnissen, wie die primate Sectio.
P2.GS.27 Fiir und wider invasive Therapie beim fetofetalen Transfosions-Syndrom C. Wilhelm, D. Vogelgesang, M. Breckwoldt Universit/its-Frauenklinik, Freiburg
P2.GS.28 Ultrasonographische Bestimmung der Chorionizit~it bei Zwillingsschwangerschaften O. Kilavuz, M. Hens, A. Gasiorek-Wiens, K. Vetter Geburtsmedizin Berlin-Neuk611n
Die invasive Therapie des fetofetalen Transfusions-Syndroms mittels LASER-induzierter llnterbreehung yon Gef'~.qana.~-tnmnqe, hirer .e.b~dem mOglichen benefit auch ein erhShtes Risiko far beide betroffenen Feten, eine strenge Indikationsstellung ist deshalb indiziert. Ist bei Patientinnen mit einem FFTS in jedem Fall eine invasive Therapie in Form einer transabdominalen-amnioskopischen LASER-Therapie indiziert? Welche zusNzlichen Ver~nderungen mt~ssen vorliegen, um eine solche Indikation zu sehen? An der U F K Freiburg wurden im Verlauf der letzten 2 Jahre 7 Patientinnen mit einem FFTS therapiert. Zun~ichst werden differentialdiagnostische Mal3nahmen diskutiert, dazu wird der Therapieverlauf mit konservativen Mal3nahmen (serielle Amniocentesen, mhtterl. Digitalisierung, Festlegung des SectioZeitpunktes) beschrieben. Die Oberlebensquote beider betroffener Gemini lag bei fiber 80 %, schlieglich werden die Ergebnisse mit den Ergebnissen nach invasiver Therapie verglichen. Aus unseren Ergebnissen folgern wir, dal3 sowohl vom Gestationsalter, v o m Ausmaf5 der Transfusion als auch vom erh~Shten invasiven Risiko her und bei noch weitgehend unklaren pathophysiologischen Mechanismen nur eine streng begrenzte Indikation zur invasiven LASER-Therapie beim FFTS besteht.
Monochorische Schwangerschaften haben ein h6heres Risiko fiir Frfihgeburten, fetale Anomalien und intrauterinen Fmchttod als dichorische Schwangerschaften. Vor allem kann das fetofetale Transfusionssyndromnur bei monochorisehen Schwangerschaften auftreten. Fragestellung: Wie sicher ist die Messung der Trennwanddicke zur Chorionizit~itsbestimmung? Methode: Bei 144 Geminischwangerschaftenwurde eine sonographische Eihautdiagnostik durchgefiihrt. Vorwiegend wurden 5 MHz-Sonden verwendet, ftir die Abdominalsonographie in Einzelfallen eine 3.5 MHz-Sonde (Acuson XP-10). Die Untersuchung erfolgte unabh~ingig vom Gestationsalter. Alle Plazenten wurden histopathologisch untersucht. Ergebnisse: 105 Schwangerschaften wurden histopathologisch als bichorisch eingesmft. Die Trennwanddicke yon 102 histopathologisch als bichorisch eingestuften Schwangerschaften betmg mindestens 1.5mm. Nur bei drei dichorisch eingestutten F~illen fanden sich Trennwanddicken unter 1.5ram. Alle 39 als monochorisch eingestuften Schwangerschaften wiesen eiffe Trennwanddicke unter 1.5mm auf. Schluflfolgerung: Sonographisch ist bei ungest6rten Sichtverh[iltnissen eine klinisch relevante Chorionizit~itsdiagnose durch Messung der Trennwanddicke m6glich. Der Grenzwert liegt bei 1.5mm.
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P2.GS.29 Die prognostisehe
Wertigkeit von Dopplersonographie, fetaler Biometrie und non-StreB-Test bei Mehrlingsschwangerschaften H . J 6 r n , R . S a s s e n , W. R a t h Universit/it sf r a u e n k l i n i k A a c h e n Fraaestelluna: Kardiotokogramm, fetale Biometrie und Doppler-Sonographie sind entscheidende Methoden der Schwangerschafts~iberwachung. Zur Bestimmung ihrer klinischen Aussagekraft wurde der prognostische Weft dieser 3 Methoden bei MehrIingsschwangerschaf~enuntersucht. Methode: Bei 130 Mehrlingsschwangerschaftendes 3. Trimenons erfolgten ein non-Stre~Test, eine fetale Biometrie (biparietaler und abdominaler Durchmesser) und eine dopplersonographische Untersuchung des Blutflusses in der Aorta descendens fetalis, der Nabelarterie und der Arteria cerebri media. Diese 3 Parameter wurden hinsichtlich ihrer prognostischen Wertigkeit zur Vorhersage einer fetalen WachstumsretardJerung (81 van 263 Neugeborenen) sowie eines pathologischen fetal out-come (76 van 263 Neugeborenen: definiert als 5-Minuten-Apgar < 7 und/oder Nabelschnurarterien-pH < 7,20) untersucht. Das mediane Intervafl zwischen den Untersuchungen und der Entbindung betrug 19 Tage (Bereich: 0 - 74 Tage). Ergebnisse: Die beste Korrelation ergab sich zwischen der Doppleruntersuchung der fetalen Aorta bzw. den Dopplerergebnissen aUer drei Blutgef~l~e (.Dopplergesamtergebnis") und der Vorhersage einer fetalen Wachstumsretardierung mit einer Sensitivit~Rvan 50 % bzw. 75,9 % (Spezifit~lt 85,2 % bzw. 58,0 %). Demgegen(Jber ergab die Korrelation van Doppleruntersuchung und fetal out-come nur eine Sensitivit~t van 33,8 % bzw. 60,3 % (Spezifit~it 77,3 % bzw. 50,3 %), bedJcksichtigt man alie 3 untersuchten Gef~it~e. Die biometrischen Ultraschaliuntersuchungen und der non-Stra~Test wiesen deutlich schlechtere Ergebnisse auf. Sch]u~foJaeruna: Die dopplersonographischen Untersuchungen sind hinsichtnch ihrer prognostischen Wertigkeit sowohl der Kardiotokographie als auch der fetalen Biometrie eindeutig 0berlegen. Mit ihrer Hilfe ist eine exaktere Absch~tzung der Gef~ihrdung einer oder beider Mehrlinge im Vergleich zu den anderen untersuchten Parametern m~glich.
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P2.GS.30
Hohe Multiparit~it: Noch immer eine geburtshilfliche Herausforderung G . H o f m a n n , W. D i s t l e r , A . R i e h n Frauenklinik der TU Dresden Noch immer steht hohe Multiparit~t im Verdacht der h/)heren Inzidenz intrapartaler Komplikationen. FraEestellua=: Zeigen Vielgebarende(>5 Para) gegentiberMehrgebarenden (24 Para) eine erht~hte Rate antepartaler Risiken und/oder intrapartaler Komplikationen ? Methode: Wir verglichen hierzu 280 Vielgeb~rende multivariant mit einer alterskorrelierten Gruppe yon 280 Mehrgebarenden aus 15666 Entbindtmgen der Jahre 1984-1994 an der Frauenklinik der TU Dresden. Ergebnisse: Es zeigte sich kein signifikanter Unterschied zwischen Viel- und Mehrgebfirenden hinsichflich der Gesamtrate antepartaler Risiken und intrapartaler Komplikationen (32,9% vs. 31,7%) (Friihgeburtlichkeit, zeitl. (lbertragung, EinsteUungsanomalien, Geburtsgewicht, Fetal-outcome, Geburtsdauer, Placental0sungsst0rtmgen,Placenta praevia, Atonie, Subinvolutio uteri, postpartale Blurting, Totgeburt, Eldampsie, postpart. Vedegung des Neugeborenen). Vielgeb~rende werden hingegen signifikant weniger vaginaloperativ (2,1% vs. 7,3%; p<0,01) oder per Kaisersclmitt (12,9% vs. 20,5%;p<0,05) entbunden, haben nicht signifikant eine verlOLrzte durchschnitttiche Geburtsdauer (3,41h vs. 4,04h), einen geringeren subpartalen Oxytozinbedarf (51,8% vs. 60,0%), eine verkfirzte durchschnittliehe Plazentarperiode (9,0 rain. vs. 9,7rain.), eine erniedrigte Rate der Akuttokolysen (1,8% vs. 5,6%) und einen verbesserten NApH (> 7,29: 44,2% vs. 32,9%; <7,19 12,9% vs. 15,9%). Sehluflfol~,erun~: Patientinnen mit holler Multipad~t zeigen gegentiber Mehrgebarenden keine erh0hte Rate antepartaler Risiken und intrapartaler Komplikationen. Sie werden signifikant weniger vaginal-operativ und per Kaiserschnitt entbunden.
P2.GS Beckenendlage
P2.GS.31 D i e ~iuflere W e n d u n g a l s s i n n v o l l e A l t e r n a t i v e zur p r i m ~ i r e n S e h n i t t e n t b i n d u n g u n d v a g i n a l e Geburt bei Beekenendlage M. Schmidt, H. Graf, U. Retzke Klinik ffir Frauenheilkunde und Geburtsmedizin des Klinikums Suhl/Thiir.
Fragestellung: Die zunehmende Verrechtlichung der Geburtsmedizin hat insbesondere fiJr das geburtshilfliche Management bei Beckenendlage einschneidende Konsequenzen. AIIgemein besteht vor allem bei Nulliparae ein Trend zur pdm,~ren Sektio. Daraus ergibt sich die berechtigte Forderung nach Altemativen, die das therapeutische Spektmm effizient erweitem. Methode: Die Wendungsoperation erfolgt bei abgeschlossener 37.SSW. Sie findet in OP-Bereitschaft und unter laufender i.v.Tokolyse statt. Der fetale Zustand wird mittels CTG und Ultraschall L~benNacht.Es wird angestrebt, den Feten im Sinne einer Vorw~irtsrolle in die Sch~dellage zu wenden. Ergebnisse: Insgesamt kann 0ber 210 Wendungsoperationen im Zeitraum zwischen 1987 und 1995 bedchtet werden. Bei 126 Frauen (60%) vedief der Eingriff erfolgreich. Dem stehen 84 (40%) erfolglose Wendungsversuche gegen0ber. Mit 75% dominieren Nulliparae in der Gruppe der erfolglosen Wendungen. Dagegen betr~igt ihr Anteil bei erfolgreicher Wendung 53%. Der Entbindungemodus nach erfolgreicher Wendung ist vergleichbar mit dem unseres Gesamtgeburtengutes. Die Sectiorate liegt in dieser Gmppe bei 14%. Im Gegensatz dazu wurde nach erfolgloser Wendung in 62% eine Schnittentbindung durchgeffihrt. Die fetale Azidosemorbidit~t betrug bei Sch~idellagegeburt 2,4% und bei Beckenendlagegeburt 14,3%. Bei 4 Frauen mul~te die Wendungsoperation wegen Komplikationen vorzeitig abgeb~chen werden. Das entspricht einer Gesamtkomplikationsrate von 1,9%. In keinem Fall war wegen akuter fetaler bzw. matemaler Gef~hrdung war Schnellsectio indiziert. Schlul3folgerung: Die ~ul~ere Wendung ist eine effiziente Methode versteht sich als als Bindeglied zwischen Schnittentbindung und vaginaler Geburt. Sie e~veitert das therapeutische Spektrum im Sinne einer individuellen sowie selektiven Vorgehensweise und ffihrt zur Senkung der Komplikationsund Schnittentbindungsrate bei Beckenendlage. Das Vorgehen win:/ empfohlen.
P2.GS.32 Das differenzierte Management der Beckenendlage am Termin - Welehen Beitrag liefert die ~iullere Wendung? M. Hermsteiner, M. Kirschbaum, I. Brockmann, W. Kiinzel Universitfits-Frauenklinik GieBen Die ~ul~re Wendtmg (.AW) erlebt in Deutschland ais geburtshillliche MaBnahme bei der Behandiung der Beckenendlage (BEL) derzeit eine Renaissance. Diese Entwieklung ist vor dem Hintergmnd einer steigenden Frequenz primmer Schnittentbindungen insbesondere bei Erstgebiirenden mit BEL zu sehen. FragesteUung: Wie entscheiden sich Patientirmen mit gesicherter BEL, die sich nach Vollendtmg der 37. SSW noch vor Einsetzen der Geburt im KreiBsnal vorstellen, wenn sic fiber die M6glichkeit tier -~W als Alternative zum Versuch der vaginaien Entbindung bzw. zur prim/itCh Sectio informiert werden? Welchert weiteren Verlauf nehmen die Schwangerschaften nach dem Wendangsversuch bzw. nach Verzicht auf diese Mafinahme? Methode: Im Zeitraum zwisehen VII/94 und X/95 stellten sich an der Universit~tsfrauenklinik GieBen (UFK) 92 Frauen nach Vollendung der 37. SSW mit einer Einlingssehwangerschaftin BEL Vor. Ihnen wurde zu eine kemspintomographisehe Vermessung des mfitterliehen Beckens in Relation zum kindlichen SteiB gemten. Unabhangig vom Entschlufi zu dieser Untersuchung wurde die ~-W angeboten. In 88 F~llen konnten umfassende Informationen fiber den weiteren Schwangerschaftsverlaufund die Entbindung gesammelt werden. Ergebnisse: Fiir einen Versueh der ~-W entschieden sich 33% der Franen. Die Erfolgsrate lag bei 40%. Komplikafionen in unmittelbarem zeitlinhen Zusammenhang mit der ,AW traten nicht auf. In einem weiteren Fall kam es zur spontanen Drehang des Fetus in Schfidellage (SL). Die Sectiorate bei Entbindangen ans SL nach ttrsprfinglich bestehender BEL betrug 60%, die Sectiofrequenz nach frustranem Wendungsversueh 61%. Bei BEL ohne Wendungsversuch lag die Rate sekundiirer Schnittentbindungen bei 47%. Schluflfolgerung: Der Versuch der .AW bei BEL stellt eine sichere und pr~tikable Alternative zur prim,-Vtren Seetio dar. Dennoch sind Sehwangerschaften mit dutch Wendung herbeigeffihrler SLim Hinblick auf die Geburt ais RisikokoUektiv einzustufen. Die AW konnte an tier UFK mit ihrem etablierten exspektativen Management vaginaler BEL-Entbindungen die Sectiofrequenz nieht vermindem.
P2.GS.33 D i e ~iuflere Wendung b e i B e c k e n e n d l a g e M. Osenbriigge-Miiller, W. R a n k e , S. M u n d - H o y m Frauenklinik d e s St. J o s e p h - K r a n k e n h a u s e s , Berlin-Tempelhof Die ltul3ere Wendung aus Beckenendlage (BEL) in Schadellage konnte sich als Methode im Management bei Beckenendlage iin Klmikalltag etablieren, rnit dem Ziel, sowohl die Sectio-H~ufigkeit bei Beckendlage zu reduzieren, als auch die risikoreichere Beckenendlagen-Geburt zu umgehen. Fragestellung: Aufgrund der fortbestehenden Aktualit~t und der z.T. kontroversen Diskussion dieses Themas sollten die eigenen Daten der seit 1990 in unserer Klinik durchgeNhrten Wendungsversuche untersucht werden. Methode: In dem Zeitranm vom 1.1.1990 bis zum 30.6.1995 murden bei einer absointen Geburtenzahl yon 8296 und einem Patientenkollektiv yon 332 Beckenendlagen insgesamt 126 Wendungsversuche untemommen. Unter Beachtung strenger indikations- und Kontraindikationskriterien wurde der Wendungsversuch in der 38.SSW in Sectio-Bereitschaft unter i.v.-Tokolyse durchgeflihrt. S~mtliche relevanten Patienten-, Schwangerschafts-, Wendungsund Entbindungsdaten wurden dokumentiert und retrospektiv ausgewertet. Ergebnisse: Bei einer Fallzahl yon 126 Wendungsversuchen betrug die Erfolgsquote 69%. Dabei scheint sich eine Hinterwand-Plazentalokalisation (in 72% der gelungenen Wendungen) positiv auf den Wendungsverlauf auszuwirken. Die Fruchtwasser-Menge hingegen beeinflt~l~tden Wendungserfolg nicht (in 55% der erfolgreichen Wendungen lag sonographisch eine eher reduzierte Fruchtwasser-Menge vor). Die Komplikationsrate lag bei insgesamt 6% (6 Falle einer fetalen Bradykardie, 1 Fall einer vorzeitigen Plazental6sung und 1 Fall einer fetomatemalen Transfusion). 86,5 % der Patientinnen konnten bei gutem ,,fetal outcome" nach erfolgreicher Wendung vaginal entbunden werden. Schluflfolgerung: Obereinstimmend mit den Daten in der Literatur kann aus unseren Ergebnissen das Fazit gezogen werden, dab die ~iul3ere Wendung bei BEL unter Einhaltung eines festgelegten Managements eine risikoarme Methode darstellt, mit der die Sectinhfiufigkeit bei BEL reduziert und insgesamt die mtitterliche und kindliche Morbiditat positiv beeinfluBt werder~kann.
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P2.GS.34 Erfahrungen bei der Aufnahme der ~iulleren Wendung bei Beckenendlage in das Angebot geburtshilflichen Handelns U. Frank, C. Grumbrecht, U. Stosiek Diakonissenkrankenhaus Karlsruhe, Frauenklinik
P2.GS.35 Die BEL-Geburt im Spiegel der S~ichsischen Perinatalerhebung - eine kritische Analyse K. Mfiller, H. Bell6e ~ Frauenklinik der Klinikum Chemnitz gGmbH, Frauenklinik im St~dt. Klinikum Dresden-Friedrichstadt
Die Oberwiegande Mehrzahl a l l e r Kinder in 8eckenendlage (BEL) wird i n Deutschland durch K a i s e r s c h n i t t entbunden. Es b e s t e h t die M 6 g l i c h k e i t , durch ~uBere Wendung (AW) die BEL i n eine SL zu wandeln und so die Frage des Entbindungsmodus bei 8EL zu beantworten, b e r e t s i e sich s t e l l t . F r a g e s t e l l u n g : Kann d i e AW bei BEL d i e S e k t i o r a t e bei BEL vermindern, und kann s i e des a u f f o r M u t t e r und Kind r i sikoarme Weiss, such wenn die Methods neu ins g e b u r t s h i l f l i c h e Handeln aufgenommen wird und b i s h e r keine E r f a h ruegen damit bestanden? Methode: Vor EinfOhrung der AW wurde s i n Konzept e r a r b e i t e % des bei jedem WV e i n g e h a l t e n w i r d . Es besteht i n 8eratungsgespr~ch, k l i n i s c h e r und US-Untereuchung mit Nabelschnurl e k a l i s a t i o n , DurchfOhrung des WV i n O p e r e t i o n s b e r e i t s c h a f % unter Tokolyse und CTG-Kontrolle. A l l e WV vom e r s t e n an wurden systematisch e r f a S t und vom E r s t k e n t a k t mit der Schwangeren his zur U2 des Neugeborenen ausgewertet. £rgebnisse: Bei 100 WV yon Mai 93 b i s Janusr 96 ergab sich ein Wendungserfolg i n 66%. Nach e r f o l g r e i c h e r Wendung e n t binden 81% der Frauen v a g i n a l . Etwa 50 K a i s e r a c h n i t t e wurden vermieden. Kompliketionen waren r e v e r s i b l e 8 r a d y k a r dien 18%, Taehykardien 5%, N a b e l s c h n u r v o r l i e g e n 3%, ROckdrehungen 2% und v a g i n a l e Blutung 1%. Nieht a u f g e t r e t e n i s t eine v e r z e i t i g e Plazental6sung oder eine i n t r a u t e r i n e Asphyxie mit der Konsequenz a i r i e r N o t s e k t i o . SchluBfolgerung: Die AW erwies sich als wenig belastend und erfolgreich in der Vermeidung eines Kaisersehnitts. Sis kann b e i entsprechender Planung r i s i k e a r m neu i n des g e b u r t s h i l f l i c h e Handeln aufgenommen warden.
Die Leit~/%g der BEL-Geburt w±rd nach wie vor kontrovers diskutiert; neben der generellen ~ t s c h e i d u n g zur Sectio wird in neuerer Zeit die selektive Indikation wieder zuneb~nend anerkarLnt. Fragestellung: 2~n Material der Sachsischen Perinatal- und Neonatalerhebung, bei der von 1992 bis 1994 3192 BEL-Kinder erfa~t worden sind, sollte untersucht werden, ob und unter welchen Voraussetziu%gen die vaginale Geburtsleitung zu vertreten ist. Ergebnisse: 54,5% der erfa~ten BEL-Kinder wurden durch primate Sectio, 15,4% durch sekundare Sectio, 27,7% mittels Manualhilfe und 1,9% durch ganze Extraktion entwickelt. Auffallig war, da~ bei hochgradiger Unreife (Geb.Gew. unter 1500g) die primate Sectio seltener als in den anderen Gewichtsklassen angewendet wurde (52%). In der Gewichtsklasse 750g-1499g (n=170) war die Totgeburtlichkeit (1,1%), die fr~he neonatale Mortalit~t (7,5%), die perinatale Mortalitat (8,6%) und die Rate azl I~TH III,O-IV. o (6,4%) bei prim~rer Sectio s i ~ i f i k a n t niedriger als nach M~Lnualhilfe. Auch nach sekund~rer Sectio wurden deutlich weniger Hirnblutungen gefunden (3,4%) als bei vaginal Geborenen (25%). In der Gewichtsklasse 1500g-1999g (n=159) fandem wit eine sig~%ifikant niedrigere perinatale Mortalit~t nach primarer und sekund~rer Sectio (2,2% bzw. 0%) im Vergleich zu den mittels M ~ u a l h i l f e entwickelten Kindern (35,9%). Ab der Gewichtsgrenze von 2000g (n=2835) waren keine gravierenden Unterschiede hinsichtlich der intranatalen Mortalit~t und fr~hen neonatalen Morbidit~t und Mortalit~t in AbhMngigkeit vom ~ t b i n d u n g s v e r f a h r e n oder v o n d e r Parit~t zu erker~nen. Sohlu~folgertungen: Die B E L i s t keine generelle Sectiolndikation. Bei hochgradiger Unreife (Geb.Gew. unter 1500g) halten wir die Scb~nittentbindung f~r absolut ±ndizlert, Kinder mit einem Geb.Gew. zwischen 1500-1999g profitieren offensichtlich yon der Sectio. Ab einem Gewicht yon 2000g sind keine entscheidenden Vorteile von der Sectio zu erwarten, die Indikation sollte selektiv gestellt werden,
P2.GS.36 Wie genau ist die Gewichtsschiitzung bei Beekenendlagen? A. Novak, V. Ragosch, S. Hundertmark, M. Entezami Frauenklinik im Universit/itsklinikum Benjamin Franklin, FU-Berlin
P2.GS.37 Entbindungsplanung bei Beckenendlagen mit einem neuen Beckenendlagen-Score S. Meyer, S. Gr/iber, N. K. Sch6ndorf St. Elisabeth-Klinik Saarlouis
Die Entseheidmag (iber den Gebunsmodus bei Schwangeren, deren Kind in Beekenendlage (BEL) liegt z,edilt den schwierigsten in der Geburtshilfe. FOr eine risikoadaptierte Geburtsleitung ware sine exakte Biometrie yon ausschlaggebender Bedeutung. Fragestellung: Bei dieser Untersuchung soil die Qualit/it der pr~lpartalen sonographisehen Gewichtssch~ttzung bei BEL tiberpriift und mit einem Kollektiv vma Seh~dellagen (SL) vergleiehen warden. Methode: Bei 147 Beckenendlagen (BEL) und 149 Scluldellagen (SL) wurden pr/tpartal der biparietale Kopfdurelunesser (BPD), der fronto-okzipitale Kopfdurchmesser (FED) mad der Thoraxquerdurchmesser (ATD) bestimmt. Die GewichtsscMtzung effolgte nach der 28. SSW nach der Hansnmnnsehen Fennel bzw. vor der 28, SSW nach der Shepardsehen Formel. Dabei wurden die Formeln dahingehend modifiziert, da~ nieht der gemessene BPD, sondem der virtuelle BPD (vBPD), der sieh aus dam gemessenen BPD, dam FeD und dam berechneten Kopfumfang errechnet als Parameter zur Bereclmung eingesetzt wurde. Die Ergebnisse wurden mit dam postpartal gemessenen Kindsgewicht verglichen. Zus~tzlich wurde der Einflttl~ materschiedlieh qualifizierter Untersucher auf die MeBergebnisse bestimmt. Ergebnisse: Die Seh~tzgenauigkeit bei BEL ergibt unter Verwendtmg des vBPD nahezu identisehe Werte wie in dem Kollektiv der ScMdellagen (r=0,915 vs. r--0,929). Die Qualitikation der Untersueher hat in unserem Kollektiv einen naehweisbaren aber nicht signifikmaten Einflul3 auf das Ergebnis der Messung (r=0,942 vs. 0,892). Schluflfolgerung: Bei Beckenendlagen liefert, bei Verwendung des vBPD, die Ultrasehallmessung vergleiehbare Werte wie bei Sda~dellagen. Deshalb empfehlen wir eine pr/tpartale Gewichtsscl~ltzung bei BEL ale hilfreiches Zusatzkriterium fOr die Entscheidung fiber den Geburtsmodus.
Der Entbindungsmodus bei Beckenendlagen (BEL) wird kontrovers diskutiert, abet immer einheitlicher als Schnittentbindmag gehandhabt. Dafiir gibt es keine objektive Notwendigkeit, da die Kinder nicht in gleichem Ausmafi yon der Sectio Vorteile haben. Fragestellung: L ~ t sich aus klinischen Parametern ein Score ableiten, mit dessen Hilfe g0nstige Vorrausetzungen fOr eine vaginale Entbindmag einfach ¢ff~t werden k6nnen? Methode: Seit 1993 warden BEL in unserer Klinik nach einheitlichem Konzept behandelt. Bei 315 BEL-Einlingsgeburten der Jahre 1983 bis 1993 wurden retrospektiv klinische Parameter auf fore Bedeutung for den Entbindmagsmodus untersucht. In Abh~ngigkeit des Kmatingenzkoeffizienten wurden die Parameter in gewichtet mad zu einem BEL-Score zusammengef~t. Ergebnisse: Im bivariaten Vergleich waren folgende Parameter signifikant: GreBe, Gewicht, Alter, Parit~t und Pelvic-Score (bei Geburtsbeginn) der Gebarenden, sowie sonographisch erf~ter biparietaler Kopfdurchmesser (BpD), Thoraxdurchmesser (ThQ) und Geburtsgewicht (bzw. Schatzgewicht) des Kindes. Die h6chsten Kontingenzkoeltizienten ftir eine Sectio ergaben sich flit: BpD <=9,0, >10,0; ThQ <=8,5, >10,0, Geburtsgewicht <=2200g, >3800g; Nulliparit~t der Mutter. Mit Hilfe des BEL-Scores liel3en sich drei Gruppen unterteilen: in der aiedrigsten (n=90) lag die Sectiorate bei 81%, in der h0chsten (n=80) bei 35 %. Schluflfolgerung: Die beschriebenen klinischen MerkmMe lassen sich in einem BEL-Score klassifizieren. Die Benutzung dieses Scores zur Entbindungsplanung ist hilfreich fOr die Selektion der for eine vaginale Entbindung geeigneten Frauen mad Kinder.
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P2.GS.38 EinfluB des Entbindungsmodus bei Einlingen in BEL > = 32 kpl. S S W auf die neonatale Friih- und Sp~itmorbiditiit
A. Lenz, M. Krause, A. Feige Frauenklinik II am K~inikum Siid der Stadt Niirnberg
P2.GS.39 Das Morbiditiits- und Mortalit~itsrisiko bei Beckenendlagenentbindung - Eine Analyse von 29 573 Beckenendlagengeburten B. Liedtke 1, H. G. Wolf z, Y. Pohl 1
1 Frauenklinik EVK Bergisch Gladbach 2 Rhein. Perinatalerhebung A K Diisseldorf
Die vaginale Entbindung aus BEL wird aufgrund einer gefOrchteten erh(Shten perinatalen Morbidit~t immernoeh kontrovers diskutiert. Fragestellung: Welche Faktoren beinfiussen den Entbindungsmodus bei BELEinstellung des Feten >= 32 SSW und welche Auswirkung hat der Entbindungsmodus aufdie kindliche Fr/ih-und Spatmorbidit~t.? Methode: Retrospektiv werteten wir 650 Krankengeschichten von Kindern mit einer Tragzeit von >= 32 kpL SSW aus, die in den Jahren 1988-1995 am Klinikum Ntirnberg aus BEL entbunden wurden. Untersucht wurden der Entbindungsmodus in Abh~ngigkeit yon der Stellung der Beine, der ParitY.t, der SSW, dem Geburtsgewieht, Schwangerschafis- und Geburtsrisiken sowie yon Parametem der kindlichen Fr/ih- und Sp~tmorbidit~t. ,Ergebnisse: Von 650 Frauen wurden 58,5% (n=380) vaginal entbunden werder, davon 85% (n=323) >= 37. SSW. 8,6 % der Patientirmen erhielten eine pfim/~re Sectio (n-56). Eine secundare Sectio wurde in 32,9 % (n=214) der Falle notwendig. Von den 382 (58,8%) Primiparae konnten 200 (52,4%) vaginal entbunden werden. Die hOchste vaginale Entbindungsrate erzielten wir bei den voUkommenen SteiBfufSlagenmit 68,7%, gefolgt von den einfachen Steil3lagen mit 65,9%. 42,9% der Kinder mit einem IGeburtsgewicht >400"0g wurden vaginal geboren. Im Zustand nach Sectio konnten 31,9% der Frauen vaginal entbunden werden, nach vorzeitigem Blasenspmng waxen es 51,6% Von den vaginal entbtmdenen Kindem hatten 5% (n=19) einen 5rain Apgar <= 7; art. NApH-Werte <7,15 fanden wir bei 50 Neugeborenen (13,1%). Es wurden 94 Kinder (24,7%) in die Kinderldinik verlegt. In 99,5% der Falle fanden wir ein unauffalliges Sch~delsonogramm sowie eine unauffallige neurologisehe postnatale Entwicklung Die Morbiditat hinsiehtlieh eerebraler Ver~nderungen betrug 0,5% (n=2). Hinsichtlich des posmatalen fetal outcome sowie der Morbidit~it fanden wit keinen Unterschied zwischen den durch Sectio und den vaginal geborenen Kindern. Schluflfolgerung: Nach Risikosdektion und unter bestimmten personellen und apparativen Voraussetzungen in der Entbindungsklinik ist die vaginale Geburt in fiber 50% der Falle mOglich. Die kindliche Frtih- und Spatmorbidit~it ist unabhangig vom Entbindungsmodus.
Seit den Arbeiten des KUBLI (1975) wird das Management der Beckenendlagenentbindung kontrovers diskutiert (KONZEL, 1989; HICKL, 1992; CHENG, 1993) Fragestellung: Welchen Einflufi hat das geburtshilfliche Management auf das miitterliche und kindliche Morbidit~its- und Mortalit~itsrisiko? Methode: Unter Zugrundelegung der in der Rheirtischen Perinatalerhebung dokumentierten "Daten der Jahrggnge 1987 bis 1994 werden 29573 Beckenendlagengeburten analysiert. Das MorbidiNts- und Mortalit/ttsrisiko wird in Korrelation zu den einzelnen maternalen und fetalen Parametern in Abhangigkeitvom geburtshilflichenManagement untersucht. Ergebnisse: Bemerkenswert und auffallend hoch ist die Verlegungsrate in p~idiatrischer Intensivmedizin mit 10% bei reifgeborenen Kindern aus Beckenendlage. Eine schwere Azidose mit cinem pH-Wert yon 7,1 war bei den spontan vaginal entbundenen in 2,9 %, bei den durch Extraktion entwickelten Neugeborenen in 3,1% zu beobachten. Demgegentiber liegt bei Neugeborenen, die durch primare Sectio aus Beckenendlage entwickelt wurden, der pH unter 7,1r{bei 0,66 % und bei Neugeborenen, die durch sekund~e Sectio aus Beckenendlage entbunden wurden, bei 1,72 %. Der Einflufi der Parit~t der Gestationsda~er, des Gewichtes der Neugeborenen und weitere Parameter werden dargestellt. Schlufifolgerung: Die im Ratunen der Qualitfitssicherung analysierten Daten sollen ihren Niederschlag fOr Empfehlungen des geburtstfiflichen Managements bei Beckenendlagen finden.
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V2.ST Fetale Fehlbildungen
V2.ST.01 Fetale Zellen im ZervixschMm:, Fetaler U r s p r u n g u n d m o l e k u l a r g e n e t i s c h e D i a g n o s e einer C h r o m o s o m e n a n o m a l i e B. T u t s c h e k ~' 2.3, j. S h e r l o c k 2, M . A d i n o l f i ~, C. R o d e c k 3 UFK D/isseldorf 2 The Galton Laboratory, und 3 Obstetrics & Gynaecology, University College London Bei Schwangerenk0nnen im Zervikalkanal fetale genetische Marker nachgewiesen werden, die yon Trophoblastzellenstammen. Dutch nicht- oder nut minimal invasiveProbenenmahmeverfahrendieser ,,transzervikalen Zellen" (transcervicalcells, TCC) k6nnten so z.B. Chromosomenaberrationendiagnostiziert werden. Fragestellung: VerschiedeneMethoden sowohl zur Gewinnung transzervikaler Zellen als auch zur ihrer molekulargenetischenAzmlysewarden untersucht. Methode: Von fiber 250 Patientinnen, die im Gestationsalter yon 6 bis 14 Wochen entweder zur invasivenPr~tnataldiagnostik(transzervikale Chorionzottenbiopsie)oder zur Schwangerschaflsbeendigungaus nicht-medizinischen Grfindenbehandelt warden, enmahmen wir mit verschiedenen Methoden Zellen aus dem Zervikalkanal (Cytobrush,intrazervikale Aspiration, intrazervikale Lavage, intrauterine Lavage). Die Proben wurden far Immunzytochemieund molekniarbiologische(Fluoreszenz-Multiplex-PCRan polymorphen STR-Markem) und Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierungs-Analysen aufbereitet. Ergebnisse: Mit alien tmtersuchtenEntnahmemethoden wurden fetale Zellen bzw. fetales genetisches Material gefunden. Der Nachweis bedarf einer kontrullierten und standardisierten Entnahmetechnik sowie u.U. hochsensitiver mulekularbiologischerMcthoden. In manchen F~llen gelingt dutch Mikromanipulation am Aspirat/Lavagedie Reindarstellung fetaler Zellklumpen. In einem Fall konnten wir eine Triploidie an einem intrazervikalen Aspirat diagnostizieren, die wir dann an fetalem Gewebenach Schwangerschaftsabbruch best~tigten. Schluflfolgerung: Die Ergebnissebelegen die Sicherheit und Praktikabilitat der Gewinnung und genetischer Analyse der sog. TCC (transcervical cells): Wie die Isulierung fetaler Zellen aus der mtitterlichen Blutzirkulation ist sic jedoch z.Zt. eine rein wissenschaftlicheMethode.
V2.ST.02 Darstellung f e t a l e r F e h l b i l d u n g e n i m 3 D - O b e r f l ~ i c h e n m o d u s E. M e r z , G . W e b e r , F. B a h l m a n n , D . M i r i c - T e s a n i c Universit/its-Frauenklinik Mainz Fragestellung: Fetale Fehlbildungen kOnnen mit der 2DUltraschalluntersuchung nur in Form einzelner zweidimensionaler Schnittebencn erfal3t werden. Gekl~'t werden solite, inwieweit die dreidimensionale plastische Darstellung yon fetalen Defekten sowohl dem erfahrenen Untersucher als auch dem Eltempaar hilt't, zus~itzliche Informationen zu gewinnen.
Methode: Seit 1989 wurden insgesamt 274 fehlgebildete Feten zwischen 16 und 38 SSW im Rahrnen einer prospektiven Vergleichsstudie sowohl mit der herk6mmlichen zweidimensionalen Ultrasehalltechnik als auch mit einem abdominalen Volumenschallkopf (Combison 330 u. 530, 3,5/5 MHz, Kretztechnik, esterreich) im Routineverfahren untersucht. Ergebnisse: Sowohl die tomographische Untersuchungsm6glichkeit als aueh die plastische Darstellung von fetalen Fehlbildungen bieten v611ig neue Mfglichkeiten der Feindiagnostik in 65% der F~ille. Defekte k6rmen gezielt in der optimalen Ebene dargestellt und dreidimensional berechnet werden. Dies wirkt sich besonders bei Auff~tlligkeiten im Kopfbereich, bei ventralen trod dorsalen Spaltbildtmgen und bei Fehlbildungen an den Extremit~ten aus. Schluflfolgerung: Mit der dreidimensionalen Sonographie k6rmen nicht nur der Schweregrad eines Defektes besser vermittelt, sondem auch im Faile emes Feh, oil,~uugoaus . . . . " ' , . ~ der Normalbeftmd fiberzeugender als mit der herk6mmlichen zweidimensionalen Sonographie demonstriert werden.
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V2.ST.03 Sensitivit/it der S o n o g r a p h i e in der E r k e n n u n g chromosomaler Auff/illigkeiten C h . S o h n , M . Schiel3er, G . B a s t e r t Universitfit sfrauenklinik Heidelberg
Fraeestellun~ Um eine Antwort auf die Fragen vieler Schwangeren geben zu k6nnen, wie sicher der Ultraschall einen Hinweis auf Chromosomenfehlbiidungen zeigen kann, wurde folgcnde Studie durchgefiihrt. Methode; In einem Zeitraum von 2 Jahren wurden 2102 Amniocentesen mad CVS durchgefdhrt und ausgewertet. Dabei wurde in 195 Schwangerschaften aufgrund einer sonographischen Aufl~lligkeit die Ptmktion durchgefah~ bei 1907 aufgrund einer anderen Indikation, vomeluniich Altersindikation. Er2ebnisse: Insgesamtwurden 54 F/tile mit Aneuploidie gefundcn, hiervon wiesen 30 F/file sanographische Auft/illigkeitenauf, 24 dagegen nicht. Die meistcn Mfittcr der chromosomal erkrankten Kinder waren jtinger als 35 Jahre. in 1/3 wurde eine Trisomie 21 gefunden, 10 real ein Turner-Syndrom gefolgt von Tripioidie, Trismoie 18 und 13. Folgende sonographisehe AltlPdlligkeitenwaren die besten Hinweiszeichen far eine Aneuploidie: Nackenhygrom, Retardierung, Hydrops, Nieren- und Herzfehlbildungen seltener ZNS- und MagendarmtraktAuff~ligkeitcn. Bei Feten mit Aneuploidien envies sich der Femur siginfikant kih-zer als bci gesunden Kindern, aueh der B1P wurdc ldeiner gemessen. Somit crrcchnet sich far den Ultrasehall eine Sensitivi~t von 55,5% und eine Spezifitht yon 91,9°,4 in der Erkennung chromosomalcr Aufl'dlfigkeitcn. Dabei ist anzumerken, daft die meistcn AC's aus Allersindikation zwischen der 13. und 15. SSW durchgefiihrt wurden, w~arcnd der FclflbildungsaussehluBum die 20. SSW erfolgt. Daher ist cine h0here Scnsitivitat des Ultraschall bei dessen alleinigem Einsatz anzunelunen. Sehlullfolgeruw,: In tier Sensitivit/ltzur Erkelmung chromosmaler Fehlbildungen erweist sich tier Ultraschall als gleichwertig im Verglcich zum Screening mittels Tripletest und besser geeignet als die Selektion durch das Alter der Schwangeren.
V2.ST.04 Priinataldiagnostik und peripartales Management bei urogenitalen Fehlbildungen K.L. Marquet, A. Funk, W. Rath Frauenklinik des Klinikums der RWTH-Aachen
V2.ST.05 Konventionelle, erweiterte Diagnostik und Prognosekriterien bei uropathisch bedingten Oligohydramnien H.-J. Born, U. Herber, C. Ruppert, E. Halberstadt Universit~its-Frauenklinik Frankfurt am Main
Anomalien des Urogenitaltraktes gehOren zu den htiufigsten angeborenen Fehlbildungen. Der Zeitpunkt des Auftretens, die dynamische Entwicklung und die tats~ichliche fetale-kindliehe Gef~hrdung sind auBerst variabel. Frae_estellun?: Ermittlung der Werfigkeit der Sonographie bei fetalen Fehlbildungen des Urogenitaltraktes im Hinblick auf die postpartale definitive Diagnose und Festlegung des peripartalen Managements. Methode: Im Zeitraum 1990 bis 1995 wurden 71 fetale Nierenanomalien in unserer Klinik sonographisch diagnostiziert. Die Entbindung und die weitere Betreuung des Neugeborenen erfolgte im Perinatalzentrum des Klinikums der RWTH-Aachen. Ereebnisse: Insgesamt fanden sich 49 HamabfluSstOrungeo und 22 prim~ parenehymale Nierenfehlbildungen. Uber eine Vierfeldertafel wurde t~r die Sonographie als diagnostische Methode, prtipartal Fehlbildungen des Sammelsystems yon prim~ parenchymalen Nierenver~nderunen zu unterscheiden, eine Sensitivitat yon 98%, eine Spezifit~.t yon 86,3%, ein positiver Vorhersagewert yon 94,1% and ein negativer Vorhersagewert von 95% ermittelt. Der Versuch, bei reinen Abflu~3hinderungen eine H6henlokalisation durchzuf't~hren, ergab, dal3 73,3% der subpeivinen, 63,3% der supravesikalen und 85,5% der subvesikalen Transportst6rungen prfipartal richtig eingestuft wurden. Die weitere Auswertung betraf den Zeitpunkt der Diagnosestellung, die Verteilung des Geschlechts bei den einzelnen Nephropathien, die Vergesellschaftung mit weiteren Fehlbildungen, das peripartale Managment und den postpartalen Verlauf. Sehluflfol~erung: Sonographisch gelingt es zuverlassig, bereits pranatat Anomalien des Sammelsystems von prim~ parenehymalen Fehlbildungen zn differenzieren. Bei Abflufihinderungen kann die Sonographie einen Hinweis auf die H6henlokalisation iiefern. Ober die sonographisehe Beurteflung der Dilatation des Nierenbeekenkelchsystems, der Restparenchymdicke und dem Verhalten der Fruchtwassermenge ist einc zuverl~issige Verlaufskontrolle mOglich.
Verminderungen oder das Fehlen des Fruchtwassers bereits im II.Trimenon mLisse als prognostisch ungfinstige Voraussetzung fur den Erhalt der SS gewertet werden. Da die Oligohydramnie selbst als limitierender Faktor ffir eine sichere Organdiagnostik fungiert, sind der notwendigen causalen Abkl~irung dieses Krankheitsbildes unter konventionellen sonographischen Aspekten Grenzen gesetzt. Fragestellung: Welche weiterffihrenden Mal~nahmen sind in diesem diagnostischen Dilemma sinnvoll? Methode: Wir 0berblicken seit 1992 33 F~ille, bei denen wir als weiterffihrende Mal~nahme zur Verbesserung der sonographischen Organdiagnostik Amnioninfusionen unter Sonographiekontrolle (Acuson 128) durchgeffihrt haben. Ergebnisse: In all diesen F~illen ist eine differntialdiagnostische Abkl~irung hinsichtlich vorzeitigem Blasensprung, Chromosomenanomalie oder aber Plazentainsuffizienz obligat. Bei obstruktiven Uropathien und sonographisch verifizierten Cysten erlaubt die ultraschallkontrollierte Organpunktion und Analyse des Punktates eine prognostische Aussage. Die kontinuiediche Ableitung oder abet konsekutive Entlastungspunktionen scheinen einen protektiven Effekt auf das Nierenparenchym zu haben. Bei Miff,lingen tier Diagnostik trotz Amnioninfusion kann in Einzelf~illen die sonographisch kontrollierte intmfetale intraabdominale FffJssigkeitsinstillation eine ~inreichende Organbeurteilung fiberhaupt erst erm6glichen. Schlo~folgerung: Gerade bei mit Oligohydramnien einhergehenden Darstellungsproblemen w~ire ein diagnostischer und therapeutischer Nihilismus verheerend. Die (diagnostisch therapeutische) Fruchtwassednstillation schafft in der Regel ausreichende Diagnosem6glichkeiten und begrenzte Therapieans~tze. Im Kontext mit zus~itzlichen Diagnostika (Labor, Doppler) unter Einbezug therapeutischer Elterngesprfiche ergeben sich sinnvolle Vorgehensweisen und Probleml6sungen.
V2.ST.06 Effektivit~it der Vierkammerblick-Ebene in der pr~inatalen Entdeckung von Herzfehlern R. Chaoui, K.S. Heling, K. Kalache, R. Bollmann Abteilung Pr/inatale Diagnostik und Therapie Universit/its-Frauenklinik der CharitY, Humboldt-Universitfit Berlin
V2.ST.07 Sensitivit~it und Spezifitiit der fetalen Lungenbiometrie in der prllnatalen Diagnostik der Lungenhypoplasie K.S. Heling, R. Chaoui, K. Huber, R. Bollmann Universitfits-Frauenklinik CharitY, Humboldt-Universitfit Berlin
In den ersten Berichten wurde behauptet, dal~ 92% der fetalen Herzfehler im Vierkammerblick entdeckt werden k6nnen, und da~ diese Ebene sich am besten eignet um im Screening eingef0hrt zu werden. Sp~tere Arbeiten berichten Ober eine Sensitivit~t yon 12% (I) his 50%, so dat~ in dieser Hinsicht eine UnkMrheit herrscht. Zial der Studio ist anhand des eigenen Datenmaterials, die Analyse der Entdeckungsrate yon fetalen Herzfehlern durch die Einstellung der Vierkammerblick-Ebene. Patienten und Methode: In einem Zeitraum von 7 Jahren (1987-1993) wurde in einer Gruppe von 2716 Feten mit einem hohen Risiko for ein kardiale Anomalie, in 203 F~illen einen Herzfehler entdeckt. Prospektiv wurde dokumentiert in welcher Ebene eine Auff~lligkeit gefunden wurde. Ergebnisse Yon den 203 Feten hatten laut unsere Einsch~tzung 171 (84%) einen pathologischen Vierkammerblick. Unter diesen 171 wurde aher in lediglich 98 eine Auff~lligkeit am Herzen yon einweisenden Arzt beschrieben, das bedeutet unter allen F~illen eine Rate von 48%. Eine 0berweisung erfolgte vor tier 24.SSW in 37,5% und in 60% lag eine extrakardiale Anomalie vor. Unter den Herzfehlern, die nicht in dieser Ebene auff~llig waren, handelte es sich vor aliem um Vitien mit Fehlbildungen der gro~en Gef~l~en: Aortenstenose, Aortenisthmusstenose (n=10), eine Pulmonalstenose (n=5), eine d-Transposition der gro~en Gef~g,e (n=4), eine Fallot-Tetralogie (n= 6), Ventrikelseptumdefekte (n = 6) und ein Aneurysma des Ductus arteriosus. Schlul~folgerungen: Im Screening-Programm erm6glicht die VKB-Ebene in 40-50% der F~lle einen Herzfehler zu entdecken, w~ihrend am Zentrum die Rate 0ber 80% betragen kann, Die Einbeziehung der Beurteilung der groi~en Gef~l~e erhSht die Zuverl~ssigkeit der fetalen Echokardiographie in der Entdeckung yon Herzfehlern.
Zur Prognoseeinsch~ltzung bei verschiedenen fetalen Fehlbildungen, z.B. Zwerchfelthernie, ist die pr~inatale Absch~it:zung des Riskos for eine Lungenhypoplasie sinnvoll. Fragestellung: Welche Sensitivit~t und SpezifitSt hat die fetale Lungenbiometrie in der pr~natalen Diagnostik einer Lungenhypoplasie? Wie ist der positive und negative Vorhersagewert (VHSW) der einzelnen Mel~ebenen? Methode: Es wurde bei einer Gruppe yon 44 Feten mit Fehlbildungen die Lungenbiometrie sonographisch bestimmt, welche mit einem hohen Risiko einer Lungenhypoplasie verbunden sind. Die ermittelten Werte wurden mit den yon unserer Arbeitsgruppe aufgestellten Normkurven verglichen. Es wurden die Messungen in der Ebene des Vierkammerblicks (VKB) und des ZwerchfeUs ber0cksichtigt. Die sonographischen Messungen wurden mit den klinischen bzw. pathologisch - anatomisehen Diagnosen verglichen. Ergebnisse: In tabellarischer Form werden die Werte f0r die SensitivitY'it und Spezifit~t sowie der positive und negative Vorhersagewert der einzelnan Mel3werte dargestellt: Sensitivittit Spezifit~it pos. VHSW neg. VHSW VKB-Ebene horizontal, ap.-Dm 0,59 0,70 0,59 0,7 seitl. Dm 0,65 0,70 0,64 0,73 frontal, seiU. Dm 0,75 0,62 0,60 0,76 sagittal, ap.-Dm 0,67 0,72 0,67 0,72 Zwerchfellebene horizontal, ap.Dm 0,65 0,71 0,65 0,71 seitL Dm 0,65 0,91 0,85 0,77 frontal, seitL Dm 0,88 0,76 0,75 0,89 sagittal, ap. Dm 0,63 0,68 0,63 0,68 ap. Dm - anterior - posteriorer Durchmesser; seitl. - seitlich; pos. - positiv; neg. negativ, VHSW - Vorhersagewert SchlufMolgerungen: Die Bestimmung der fetalen Lungenbiometrie ist zur pr~natalen Prognoseeinsch~tzung einer Lungenhypoplasie sinnvoll, lnsbesondere Messungen in der VKB- und Zwerchfellebene zeigen eine hohe Sensitivit~it und Spezifit~t.
gefSrdert vom BMFT- Forschungsprojekt,Risikonaugeborenes"
S 129
V2.ST.08
V2.ST.09
Verlaufsbeobachtungen fetaler cardialer Rhabdomyome
Teratogenes Potential einer Psychopharmaka-Medikation in der Friihschwangerschaft
E. C e t i n 1, H . S c h / i f e r 3 j. W e l l 2, B. H f i n e k e i 1 Universit/its-Frauenklinik, 2 Kinderkardiologie und 3 Pathologie, UKE Hamburg Rhabdomyome shad die h~iufigsten fetalen Herztumoren und in der H/ilfte der Falle mit tuberOser Sklerose (TSC) assoziiert. Kinder mit TSC kOrmen sowohl klinisch gesund bleiben als auch schwerste kOrperliche und geistige Behinderungen zeigen. Fragestellung: Einsch~itzung der Prognose dutch Verlaufsbeurteilung von 4 Feten bzw. Kindem mit pranatal diagnostizierten Herztumoren, welche wir 1994 und 1995 ha unserer Klinik betreuten. Ergebnisse: lm Fall I wurde der polypOse,vom Vontrikelseptumin beide Kammere wachsende Tumor in der 21,SSW festgestellt. Durch Behinderung der Einflul3bahnonfiihae er zu AV-Klapponinsuffizionzund Bmdyarrhythraien. Bei progrediontercardialer Dekompensation und latenter Suieidatit~ der Mutter wurde die Schwangerschatt in der 22.SSW beendet. Die Ffille 2 & 3 wurden in der 34. & 35.SSW diagnostiziert und wieson singul/ire Ventrikelsepturt~unoma mit einer normalan cardialm I - l h ' m ~ auf. Beide Kinder wurdon 1994 am Entbindngstermin spontan geboren; der cardiale Tumor ist in beiden F/illon seit 2 Jahren regrediaat. Die Kinder sind psychomotorisch tmauff~lig, zeigonjedech cerebrale Krampfant~lle trod habon eine TSC. Fall 4 wurde in der 37.SSW mit einem Vorhot~umorvorgestolltmad es mulke einige Tage nach Diagnosestellung wegen zundmaonder Bradyarrhythmion eine Sectio caesarea durchgeffihrtwerden. Das jetzt oinjflh-igeKind ist normal entwickek und scheint nieht an TSC erkrankt zu sein; der Vorhcrltumor stellt sich bislang nahezu tmver~dert dar. Sehlullfoigerung: Bei Diagnosestellung ehaes fetalen Herz~,nors sind die Eltem tiber die Moglichkeit des Vorliegens einer TSC bei diesem Kind zu informieren, wobei das Krankheitsbild der TSC extrem variabel ist. Engmaschige praenatale Kontrollen zum AusschluB yon progredienten Herzinsufl?mienzzeichen sind obligat.
S 130
W . E . P a u l u s , S. A d l e r , B. F o l d e n a u e r , Universitfits-Frauenklinik Ulm
R. Kreienberg
Nach internationalen Statistiken nehmen zwischen 10% und 36% aller Schwangeren Psychophannaka ein. Fiir viele Substanzen liegen bisher nut unldare Befimde aus hoch dosierten Tierversuchenvor. Fragestellung: Nach einer Medikation mit Psychopharmakaim 1.Trimenon stellt sich die Frage, inwieweit das Risiko fiir Aborte oder Fetdbildimgenerh6ht ist. Methode: Zwischen 1/88 und 3/95 effagte die Beratungsstellefiir Medikmnente in der Schwangerschaft der Universit~its-Frauenklinik Ulm ein komplettes Followup yon 455 Schwangerschaften nach Anfrage bei Psyehophamntka-Exposition im 1.Trimenon. Die Schwangerschattsausg~ingewurden unter Einsatz des Fisher's Exact Tests mit den Ergebnissen eines Kontrollkollektivs (n=142) verglichen, in dem erwiesenermaBenunproblematischeEx~positionenauftraten. Ergebnisse:Nach Anwendung yon hi-, tri- oder tetrazyklischen Antidepressiva (n=140) lag die Abortrate mit 17,6% signifikant fiber dem Kontrollkollektiv mit 5,8% (p=0,003), w~hrend sich die Fehlbildungsratenmit 5,8% vs. 5,4% nicht unterschieden. Nach Exposition mit Lithium (n=19) oder Serotonin-Reuptake-Hemmern (n=10) wich weder die Abort- noch die Fehlbildu~lgsratevom Kontrollkollektiv ab. Nach Benzodiazepin-Medikation (n=126) zeigte sich eine mit 17,9% signifikant erh0hte Abortrate (p=0,003), jedoch kein Anstieg der Fehlbildungen (8,0% vs. 5,4%). Ebenfalls einen Trend zur Haufung von Aborten stellte man mit 12,9% (p=0,05) nach Anwendung von Neuroleptika (n=112) lest, w/thrend sich die Fetdbildungsrate mit 6,0% im erwartetenRahmen hielt. Sehluflfolgerung: Die Steigerung der Abortrate nach Medikation mit Psychopharmaka untersehiedlichster Wirkstoffidassen im 1.Trimenon deutet eher auf eine psychosomatische Abortgenese als auf ein teratogenes Potential dieser Substanzen hin, zumal sich kein erh0htes Fehlbildtmgsrisikoerkenaen l~t.
P2.ST Fetale Fehlbildungen
P2.ST.01 Ergebnisse der routinemSBigen Nackendickemessung in der 12. SSW E. Hafner, K. Schuchter, E. Liebhart, I Scholler, K. Philipp LBI K klin. Gyn. u. Gebh., Donauspital, Wien Eine Verd±ckung der Nackenfalte w ~ h r e n d des I. Trimenons ist mit einer erh6hten R a t e yon Chromosomenanomalien verbunden. Fragestellung: Welcher Prozentsatz yon C h r o m o aomenanomalien kann mit einer routinem~Big durchgef6hrten Nackendickemessung erfaBt werden? Methode: B e i 4 2 3 3 S c h w a n g e r e n w u r d e i n d e r 12. SSW m i t t e l s transabdominaler Senographie im Sagittalschnitt des F e t e n d i e D i s t a n z zwischen echoreicher Muskelgrenze und e c h o r e i c h e r Hautinnenschicht vermessen. Bei einem Me6ergebnia > 2 , 4 mm w u r d e e i n e K a r y e t y p i s i e r u n g vorgaschlager Ergebnisse: 74 F e t e n h a t t e n eine verdickte Nackenfalte. Be± 60 w u r d e e i n e K a r y o t y p i s i e r u n g durchgefOhrt, d i e i n 10 F f i l l e n einen pathologischen Befund ergab. Bei 4 Kindern wurden schwere MiBbildungen bei normalem Chromosemensatz festgestellt. 14 F r a u e n l e h n t e n eine Karyotypiaierung ab. In einem dieser Ffille kam es zu e i n e m intrauterinen Fruchtted, Schlu6folgerung: Die Messung der Nackendicke erwe~tert das p r a e n a t a l d i a g n o s t i s c h e Spektrum wesentlich.
P2.ST.02 Kompnkafionen bei 6291 Frfih- (EAC) und Standardamniozentesen (SAC); Vergleich zweier Zeitrfiume (1990-1993 versus 1994-1995) R. Goebel, B. Osthelder, B. Eiben Frauenklinik und Institut ffir klinische Genetik am Evangelischen Krankenhaus, Virchowstr. 20, 46047 Oberhausen N a c h 5 bis 6 J a h r e n Erfahrung mit der EAC (~ber 3500 Pfille) und der seit 1994 auf 5-6 ml reduzierten, e n t n o m m e n e n P r u c h t w a s s e r m e n g e (gegen~ber vorher: 10-14 ml) wird eine V e r N n d e r u n g der K o m p l i k a t i o n s r a t e (insbesondere y o n b e s c h r i e b e n e n D e f o r m i t N t e n der u n t e r e n Extremitfit) angenommen. Wfihrend die Anzahl der v o r z e i t i g e n B l a s e n s p r ~ n ge nach EAC (11+0 - 13+6 SSW bei 56% an EAC am Gesamtkollektiv) gegen~ber der SAC (ab 14+0) nicht signifikant u n t e r s c h i e d e n war, lag die Spontanabortrate, insbesondere in der 11. und 12.SSW, etwa doppelt so hoch wie nach der 12. SSW. Die H N u f i g k e i t der v o r z e i t i g e n B l a s e n s p r ~ n ge w a r im 2 . B e r i c h t z e i t r a u m g e g e n ~ b e r dem Zeitraum zwischen 1990 und 1993 numerisch niedriger, ohne signifikant v e r ~ n d e r t zu sein. D e f o r m i t ~ t e n der unteren E x t r e m i t N t zeigten sich bei 10 von 1890 Kindern (nach EAC, 1.Berichtzeitraum) geg e n ~ b e r 4 im 2 . B e r i c h t z e i t r a u m ( 1 6 1 1 E A C ) . Da 9 F u B d e f o r m i t N t e n bei Kindern von M 0 t t e r n m i t SAC (Anzahl 2790) gefunden wurden, ergibt sich derzeit kein sicherer Hinweis ffir eine angebliche HNufung yon E x t r e m i t ~ t e n a n o m a l i e n bei Kindern yon M ~ t t e r n mit stattgehabter EAC.
P2.ST.03 Down-Syndrom Screening: Ist der Doppel-Test (Fp-HCG + AFP) eine Alternative zum Triple-Test? E. Wurz, H.J. Grill, R. Terinde, R. Kreienberg Endokrinologisches und Onkologisches Labor (EOL), Univ.-Frauenklinik Ulm Fragestellung: Aus den Konzentrationen der Serumparameter AFP, Estriol und hCG (Triple-Test, TT) kann unter Ber0cksichtigung des Altersrisikos einer Schwangeren das individuelle Risiko f,,r fetales Down-Syndrom errechnet werden (ca. 60 % Entdeckungsrate bei 5 % Amniocenteserate). Die Verf0gbarkeit von Tests zur Bestimmung von freiem r$-hCG (Fr~-hCG) im Serum hat neuerdings zusammen mit der Bestimmung von AFP zur Entwicklung dee Doppeltests (DT)gef0hrt. Diese beiden Testsysteme wurden an einem gro6en Normkollektiv und Serumproben von Patientinnen mit Trisomien 13, 18 und 21 evaluiert. Methoden: An einem Normkollektiv von 1000 unauffalligen Schwangeren mit bekannter Zytogenetik wurden die Serumkonzentrationen von Estriol, hCG, FS-hCG und AFP (Serum und Fruchtwasser) bestimmt. Daraus wurden die Mediane (0.5 MoM, 2.5 MoM) berechnet Zur Berechnung der Schwangerschaftswoche dieses Normkollektiv wurde der biparietale Durchmesser herangezogen. Der Triple-Test wurde mit der c~-Spoftware, der Doppeltest mit einer Software der Firma CtS berechnet. Im Untersuchungszeitraum standen folgende Seren von gesicherten Trisomiefallen zur Verf0gung: n=l 1 Trisomien 21, n=4 Trisomien 18, n= 1 Trisomie 13. Ergebnisse: Die Rate der falsch-positiv gemessenen Falle beim TT (15. - 20. SSW) lag bei 17 %, beim DT (14.- 20. SSW) bei 15 %. Mit dem "lq-wurden 4/5 (80 %), mit dem DT 9/11 (82 %) der Trisomien 21 richtig erkannt. Schlu6folgerung: Doppel- und Triple-Test sind, was Spezifit~t und Sensitivitat betrifft, vergleichbar. AIs problematisch erwies sich der DT insofern, als sich der Anteil des Fg-hCG nach Lagerung der Serumproben (4°C, 20°C, 37°C) dutch Dissoziation des hCG um bis zu 160 % erh0hte.
S 131
P2.ST.04 Dysplasie
P2.ST.05 A n a l y s e priinatal
T h . K f i l z , G . K r i i g e r 1, H . T e r p e 2 F r a u e n k l i n i k , K i n d e r k l i n i k i u n d I n s t i t u t ftir P a t h o l o gie 2 der Universit/it Rostock
O . G l f i s m a n n , S. P l i s c h e k , H . K 6 r n e r 1, R . B o l l m a n n Universitfitsklinik der Charit6 1 I n s t i t u t ffir H u m a n g e n e t i k der Charit6, Berlin
Die pr~natale Diagnostik der Trisomie 21 stiitzt sich zumeist auf anamnestische Risiken, den Nachweis eines nuchalen Odems im I Trimenon, sp~iter auf den Triple-Test, den Nachweis eines auff,'illigen Profils, einer Braehycephalie, relativen FemurlS.ngenverkalirzung, eines Vitiam cordis, emer Pyelonerweiterung u.a. Merkmale. Fragestellung: Welehen diagnostischen Wert hat die aus den Abmessungen der Mittelphalangen des Dig. V/IV ermittelte Ratio ? Methoden: In 4 F~llen mit emer Trisomie 21 wurde vor der invasiven Diagnostik sonographisch naeh Markersymptomen gesucht. Pathologisehanatomische und r6ntgenologlsche Befunde wurden mit den Pfanatalbefimden verglichen. Ergebnisse: In keinem Fall (0/4) kennte eine Brachycephalie nachgewiesen werden. Eine relative FenmrlSngenverkiirzung land sieh in 1/4, eine ,,Sandal~lticke" in 3/4, eine P~,elonerweiterung in 2/4, ein Vitium in 1/4, ein typisehes Profil in 1/4, eine dysplastische Mittelphalanx jedoch in 4/4 Fgllen. Die sonographisch ermittelte Ratio betrug in allen F-~illen< 0,60. Schluflfolgerung: Bei der sonographisehen Trisomie-21-Ausschlul3diagnostik sollte die Fingerbeurteilung, insbesondere die Beurteilung der Mittelphalanx des Digitus V, obfigater Untersuchungsbestandteilsein.
Fetale Fehlbildungenbetreffen in 30-50% den Urogenltaltrakt. Unter der Vielfalt der Strukturveranderungenstellen Erweiterungen des fetalen Pyelens relativ einfaeh und haufig zu diagnostizierende St6rungen dar, die wit einem erhOhten Risiko far chromosomaleAberrationeneinhergehensellen. Fragestellung: Inwieweit stellt eine differenzierte prenatal erhobene Diagnose die Grundlagn Oh- den Einsatz weiterfllhrender diagnostiseher und therapeutiseher Magnainnen dar? Gibt es eine Asseziationz'Mschen isolierten Pyelektasien tu~d der InzidenzchromosomalerAberratienen? Methode: In der AbteilungPrttnataleDiagnostikund Therapieder Universit~tsfrauenldinik der Charit6 wttrden ira Zeitraum 1993-95 pranatal 250 fetale Fehlbildungen des Urogenitalsystemsdiagnostiziert.Als Pyelektasiewurde eine Dilatation des Pyelons yen mehr als 5ram im a.p.-Durchraesserdefmiert. Das Durehsehnlttsaltarder Sehwangeren betrug 26 Jahre, der Zeitpunktder Erstvorstelhmglag zwisehen12.-39.SSW. Ergebnisse: Am haufigstenwaren iselierte Pyelektasienmit 61,2% (n=153). In 50% der F/ille wurde pranatal eine Karyotypisierengmittels Anmio-bzw. Cordozenteseveraalal3t In 2,6% (n=4) lag eine ehromosomaleAberration vet, wobei es sieh stets ttm eine Trisomie 21 hendelte. Bei den restlichen F/fllen wurde im Ralunen yon seriellen USUntersuehungen llber eine intrauterine Thempie (Nierenpunktien, Einlage eines renoamnialenShuntes)oder eine terminierteEntbindungentsehieden.Neben dem PotterSyndrom Typ ga (12%, n=34) und isolierten Nierenzysten(8,8%, n=22) lagen isolierte Nierenagenesienin 3,6% (n=9) ver. Doppelnieren traten in 4,4% (n=12), Pnme-BellySyndrom in 1,6% (n=4) der F/ille auf. Sowohl chromosomaleAberrationen als auch assoziierte Fehlbildungenwit infausterPragnose flihrten in 20% (n=50) zur vorzeitigen Schwangerschaftsbeendigung. Schluflfolgerung:Dutch eine frCthepraziseintrauterineDiagnosewird es hi ztmelunendem Mal3 moglieh, die Prognose der Sehwangersehaftabzusehtitzen. Wesentlieh ist die Differenzienmgzwischenmfglieherweisetransienten,pathologisehenoder progredienten Befunden insbesonderebei Dilatationen des Nierenbeekenkelehsystems.Isolierte fetale Pyelektasien gehen wit einem erh6hten Risiko fttr ein Down-Syndromeinher. Wir empfehlenauch bei milden isoliertenPyelektasiendie Karyotypisierung.
P2.ST.06
P2.ST.07
Pr~inatale Diagnose einer kongenitalen Nephrose vom Finnischen Typ aufgrund sonographischer Kriterien und Proteinbestimmungen im Fruchtwasser
Prfinatal diagnostizierte Nierenfehlbildungen und d i e MiJgfichkeit der intrauterinen Therapie: zwei Kasuistiken
der Mittelphalanx des Digitus V - ein priinataldiagnostisches Markersymptom der Trisomie 21
A . S u r e n 1, A . H / i h n e l 2, M . K a l l e r h o f f 2, R . O s m e r s 1 1 Universit/its-Frauenklinik und 2 Urologische Klinik G6ttingen Die kongenitale Finnische Nephropathie ist eine letale autosomal rezessive Erkrankung mit einer Inzidenz yon 1:10000 Geburten in Finnland. Eine pr~inatale Diagnostik ist somit wiinschenswert. Da die fetale Proteinausscheidung einem Reifungsprozefi unterliegt, miissen Proteinkonzentrationen in Abhangigkeit vom Schwangerschaftsalter beurteilt werden. Fragestellung: Sind im Vergleich zu gesunden Feten bei der Finnischen Nephropathie neben der AFP-Erhfhung andere Proteine und Elektrolyte im Fruehtwasser erh6ht und kOnnen sie zur Differentialdiagnostik erhOhter FWAFP Werte herangezogen werden? Finden sich sonographisch auff~illige Nieren? Methode: Bei 89 gesunden Feten, bei denen zur Chromosomenanalyse eine Amniozentese durehge~hrt wurde, wurden in der routinem/'il3ig zur AFPBestimmung entnommenen Probe weitere Protein- und Elektrolytbestimmungen durehgefiihrt. Sie werden mit dem Proteinprofil eines Feten der 23. SSW verglichen, bei dem nach Abruptio lieht- und elektronenmikroskopisch eine Finnlandnephropathie gesiehert wurde. Ergebnisse: W~Lhrenddie biochemisehen Parameter im Normbereieh fiir das SS-Alter lagen, ergaben sich fiir die anderen Parameter folgende Werte (Median/min.-max.des Normalkollektivs): AFP 40,7 MOM; Ges.Eiweil3 15,5 (5,3/3,5- 9,2) mg/ml; Albumin 5570 (3445/2380-6379) rag/l; alpha-l-MG 43,4 (31/ 18-59) mgjl; Transferrin 424 (257/ 116-462) mg/1; Ape AI 31,5 (23/11-36) mg/1; IgG 192 (472 / 37-940) mg/1. Schluflfolgerung: W~ihrend das Gesamt-Eiweil~ weit fiber dem Normbereich liegt, finden sieh abgesehen vom IgG alle anderen Proteine im oberen Range. In Kombination mit massiv erh6htem AFP im FW und sonographiseh eehodicht erseheinenden Nierenstrukturen erscheint eine prgnatale Diagnose m6glich.
S 132
diagnostizierter Fehlbildungen des Urogenitalsystems insbesondere isolierter P y e l e k t a s i e n
S. P l i s c h e k , O . G 1 / i s m a n n , R . C h a o u i , R . B o l l m a n n Universit/its-Frauenklinik der Charit6, Abteilung Pr/inatale Diagnostik und Therapie 30-50% der pr~inatal diagnostizierten, fetalen Fehlbildungen betreffen den Urogenitaltrakt, wobei Erweitenmgen des Nierenbeckenkelchsystems (NBKS) den grNRen Anteil ausmachen. Fragestellung: Kann bei ausgedehnten Harnstauungsnieren eine frflhe intrauterine Therapie schweren, mt~glicherweisechronischen Schaden yon den Nieren abwenden oder sollte die Behandlung den Neonatologen bzw. Kinderchirurgen vorbehalten bleiben? Methode: Bei einer 32-j~iluigenIV. Gravida, IIL Para wird in der 19. SSW eine beidseitige fetale NBKS-Erweiterung (reehts>links) diagnosfiziert. Die Therapie besteht in seriellen Entlastungspunktionen sowie einem pyeloanmialen Shunting mittels Pigtail-Katheters. In der 35. SSW effolgt die station~re Aufnalune zur indizierten Entbindung. Demgegenfiber stellen wir die Kasuistik einer 34-jfdirigen II1. Gravida, I. Para vor, bei der in der 37. SSW als Zufallsdiagnose eine massive Harnstauungsniere rechts bei kontralateraler Nierenagenesie autY~illt. Als Begleiffehlbildung liegt eine Agenesie der linken Umbilikalarterie vor. Die Patientin wird ebenfalls zur Geburtseinleitung aufgenommen. Ergebnisse: WNtrend im ersten Fall postnatal durch die Anlage eines Pyelostomas sowie einer Uretersehiene rechts eine weitgehende Entlastung des NBKS erreicht werden kormte, sind im Fall der beschriebenen Einnierigkeit postnatal auf der rechten Seite ein vesikoureteraler Reflux IV. Grades und ein Megaureter sowie bereits erhOhteKreatinin-Werte nachweisbar. Schluflfolgerung: Trotz der in der Literatur beschriebenen m0glichen Risiken einer invasiven, pr~atalen Therapie sollte stets ein individuelles Vorgehen im Konsilium aller beteiligten Faehrichtungen besprochen und die Behandlung rechtzeitig in die H~tndeErfahrener gegeben werden.
P2.ST.08 Fetale Plexus-ehoroideus-Zysten - W a n n b e s t e h t eine Indikation zur Karyotypisierung? M . S c h i e S e r , F. B e l d e r m a n n , C h . S o h n , G . B a s t e r t Universit/its-Frauenklinik Heidelberg
P2.ST.09 Pr~inatale D i a g n o s t i k e i n e s k o m p l e x e n F e h l b i l d u n g s s y n d r o m s m i t einer T o x o p l a s m o s e E r s t i n f e k t i o n M. Uhl-Steidl, C. Brezinka, A. Kreczy, H. Kirchler Universit/its-Frauenklinik Innsbruck
Plexus-choroidens-Zysten werden als Hir/weis auf chromosomale Aberrationen (vor allem Trisomie 18) in der Literatur unterschiedlich bewertet. Fragestelleng: Besteht eine Indikation zur Karyotypisiereng nur bei zus/itzlichem Auftreten von anderen Fehlhildungen oder ist sie aueh gegeben bei isoliert vorkommenden groBen Zysten? Methode: Es wurden 32 Pat. mit isolierten fetalen Plexus-choroideus-Zysten zwisehen der 13. und 22.SSW untersucht. In 24 F~illen zeigten sieh beidseitige, in 8 Ffillen einseitige Befunde. 29 Pat. entsehieden sieh fiir die invasive Diagnostik. Von den 3 anderen F~illen ist der postpartale Zustand des Kindes bekarmt In 30 Ffillen lag die Gr6Be unter 10 mm. In einem Fall zeigten sich 12 mm groBe und in dem anderen Fall 32 mm groBe beidseitige Plexus-Zysten. Ergebnisse: Die Karyotypisierung erbrachte nur bei dem F~en mit beidseitigen 32 mm gro6en Zysten eine Trisomie 18. In den anderen 28 Fi~llen ergab sich ein unaufF~illiger Genotyp. Die 3 Kinder, die nieht pr~inatal karyotypisiert wurden, waren bei Geburt genetisch und k6rperlich unaufF~illig. hu weiteren Verlauf der Schwangerschaffen waren nach 24 SSW nur noch bei 3 Feten Plexuszysten nachweisbar. SchluBfolgerungen: Wie die Untersuchungen zeigen, steUen isolierte fetale Plexus-choroidens-Zysten unter 10 mm Durchmesser keine Indikatien ~ r eine invasive pr~natale Diagnostik dar. Erst hinzukommende Fehlbildungen und / oder die Gr6Be der Zysten sind ein Hinweis auf chromosomale Auff~illigkeiten. Da die Mehrzahl der Befunde kleiner als l0 mm ist, sollte bis zum Vofliegen gr6Berer Fallzahlen hier die Grenze gezogen werden.
Eine sechsundzwanzigifihrige Primigravida wird wegen Oligo-hydramnie und beginnender Zervixinsuffizienz in der 23. SSW zugewiesen. Sonographisch zeigte sich ein vitaler, der 21. SSW. entsprechender Fetus in BEL mit deutlich reduzierten Kindsbewegungen und stark verminderten Fruchtwasser. Morphologiseh wird ein ausgepNigter Hydrocephalus intemus, eine ventrale Knickbildung der Wirbels~tule in H6he von TH 1 mit unvollstfindigem Bogenschlu6 und eine Spaltbildung am Oberkiefer diagnostiziert. Beide Untersehenkel waren nieht identifizierbar. Die Patientin entschlo6 sich zum Austragen der Schwangerschaft. Die genetische Amniozentese ergab einen unauff~illigen weiblichen Karyotyp. Die neurogene Cholinesterase war positiv, das Alphafetoprotein betrug 12.223 ng/ml. Die virale Infektserologie war unautY~illig. Die Toxoplasmoseserolgie erbraehte eine Erstinfektion zwischen der 17. und der 20. SSW. Es folgte eine Toxoplasmosetherapie und eine PCR Bestimmeng aus dem Fruchtwasser. Im Nabelschnurblut war kein Hinweis auf eine frisehe fetale Toxoplasmoseinfektion. In der 28. SSW kam es zum IUFT und zur spontanen Geburt emes 750g sehweren M/idchens mit dem typischen Bild emes Amnion-strangsyndroms mit Amputation des rechten Unterschenkels and tiefer Schnfirfurche im linken Untersehenkel, und einer Syndaktilie aller Finger. Weiters zeigte sich eine laterale thorakale Meningo-Myelozele mit vier fehlenden Rippen, eine q Lippen-Kiefer-Gaumenspalte, sowie Hinweise £ar eine Holoprosencephalie.
P2.ST.10 D a s H y g r o m a colli a l s s o n o g r a p h i s c h e r H i n w e i s auf Chromosomenanomalien A.-S. Gast, Ch. Sohn, G. Bastert Universit/its-Frauenklinik Heidelberg
P2.ST.10.1 Pr~inatale D i a g n o s t i k e i n e r a n g i o m a t i i s e n F e h l b i l d u n g im Halsbereich O. H e i n e Frauenklinik am Klinikum Erfurt
Der sonographische Nachweis eines fetalen Hygroma coUi im ersten und zweiten Trimenon korreliert haufig mit Chromosomenaberrafionen. Fra~e~tellun~: Wie grofi ist die Korrelation zwischen fetalem NackenOdem mad chromosomalen Anomalien mad besteht ein Zusammenhang zwischen der Dicke des Hygroms mad der I-l~utigkeitvon Aneuploidien? Methode: Zwiscben 1994 und 1996 warden an der Universi~ts-Frauenklinik Heidelberg 63 F~ille mit fetalem Hygroma colli nachgewiesen and eine Karyotypisierung angescldossen. Die Daten zum Alter, tier Gestationswoche, tier Hygromdieke mad des genetischen Ergebnisses warden retrospektiv analysiert. Ergebnisse: Es fanden sich 22 Anenploidien (35%): zw61final ein TurnerSyndrom, siebenmal eine Trisomie 21 mad viermal eine Trisomie 18. Mit zamehmender Hygrom~cke stieg die H~ufigkeit der anormalen Karyotypen signifikant an. Unter 3 mm gab es bei sechs F~tUenkeine, in der Gruppe van 3 his 4,9 nun bei 18 Feten anr eine Aneuploidie. Zwiscben 5 und 6,9 mm fanden sich circa ein Drittel (6/16) pathologiscbe Karyotypen. Ab 7 nun war die Rate der Chromosomenanomalien mit zwei Drittel (16/23) am h~chsten. Die I-I/iutigkeityon Chromosomenanomalien lag bei den Frauen unter 25 mad fiber 35 Jahren etwa bei 50% bei den 25- his 29-jahrigen bei einem Drittel end bei den 30- bis 34-j~hrigen schliefllieh nur bei einem Viertel der Betroffenen und zeigte somit eine allerdings nicht signifikante altersabh,~gige Korrelation. $chlu#folferunf: Diese Ergebnisse bestatigen die Empfehlungen der Literatur zu einer erweiterten Ultraschallmatersuchang im ersten end zweiten Trimenon, um die Frditerkemamagchromosomaler Anomalien, insbesondere bei Franen ohnc Altersindikation zur Amrdozentese, zu verbessern.
Angi~se Fehlbildungen 5m Halsbereich beim Feten stellen ein seltenes Krankheitsbild dar und bereiten zum TeJA erhebliche differentialdiagnostische Schwierigkeiten. Berichtet wLrd Ober eine 34-j~hrige l.-Gravida, bei deren Feten sonog~-aphisch erstmals in der 27. SSW ein HalstLmc~ diagnostiziert wdrde. Der so~d-zystisch imponierende Tumor wies binnen kurzer Zeit eine deudLche Gr66enzunah~e aL~. Er erstreckte sich yon der linken dorsalen Tnoraxwand Ober den Hals bis hio zur 13nken Wange pr6aurikul~r - mit einer C~samtausdeVnung von letzt]ich 7 x 8 x 5 cm. Der Tumor ~wde yon einem erheblichen p e r i t u ~ e n Odem umgeben. Farbdopple~senographisch konnte ionerhalb des Befundes eioe ausgepr~gte Vasku-
larisation nachgewiesen~ e n , so dab der Verdaoht auf eio H&mangiom ge~u6ezt wurde. Die Karyotypisierung durch ~aniozentese in der 28. SSWergab einen unaufEalligen m~nnlichen Chr0mosomensatz. Im ~eiteren Verlauf f i e l beim Feten eine zunehmendeRechtsherzbelastung (Erweiterung des rechten Vorhofs, Tricuspidaliqsuffizienz, pathologische ven6se Dopplerflo4-Nuster) auf, m~glicVerweise b e d ~ durch arterio-ver~se Shunts und die Ko~primierung der zervikalen Gefa6e. Negen der Zeichen der Rechtsherziosuffizienz erfolgte in der 30. SSW die p r ~ r e Sectio caesarea. Geboren~rde e~n eutropher Knabe (1680 g, Nabelarterien - pH 7,29), der am 5. Lebenstag infolge einer zu diesem Zeitpunkt einsetzenden massiven intrazerebralen Blutung ad exitLm kem. Die nach der Geburt fo~bestehenden therapieresistenten und zur HerzKreislaufinsu~izienz fOhrenden h~odynamischen Ver~nderungensind ~u6erst unge~r~lich EJr diese Art der Feh]bLld~g. Die Autopsie best~igte den ausgedehqtenTumor als angicmatSse gemischte M~3bJAdung im Sinne einer Hamar~ie.
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P2.ST.11 E p i d e r m o l y s i s builosa - Indikation zur pr/inatalen
Diagnostik H. L u t z , K. Gellissen, K. S c h a n d e r Frauenklinik DRK-Krankenhaus, K i n d e r k l i n i k St. E l i s a b e t h - K r a n k c n h a u s
Ncuwied
Die Epidez~olysis bullosa atrophicans generalisata gravis (Herlitz) ist eine autosomai rezessive Erbkrankheit mit ,infaustem Veriauf in den ersten Lebensmonaten. !Fragesteilung: Ist diese infauste Hauterkrankung in der iFamilie eine Indikation zur pr~nataIen Diagnostik? Methode: Kasuistischer Beitrag Ergebnisse: Bei der 25-j~hr±gen II-gravida, I-para erfolgte nach unauff~iiigem Schwangersehaftsveriauf der Spontanpartus eines lebensfrischen Neugeborenen mit miBgebildeten Finger- und Zehenn~geln end einer Hypospadie. Am 2. Lebenstag entwickeIten sich Hautbiasen an den Unterschenkein und am NabeI, nachfoigend an den Knien. Unter der Verdachtsdiagnose eines Neugeborenen-Pemphigoids erfolgte eine Antibiose. Bei zunehmender Blasenbiidung im gesamten Haut- und Schleimhautbereich verstarb das Kind an einer Sepsis nach 6 Wochen. Die elektronenmikroskopische Untersuchung der Haut ergab eine Epidermolysis buiiosa atrophicans generalisata gravis (Herlitz), diagnostiziert durch das Fehlen der Haibdesmosomen als Kontaktstruktur des dermo-epidermalen Oberganges. Der Verlauf ist immer fetal. In der Famiiienanamnese der Patientin verstarben 5 Kinder der v~terlichen Schwester im Alter yon I-2 Monaten. Die pr~nataIe Diagnostik kann erfoigen durch eine Fetoskopie mit fetaler Hautbiopsie im mittleren Schwangerschaftsdrittel. Eine chromosomenanaiytische Diagnostik ist nicht mSglich. SchluBfolgerung: Bei famili~ren Auftreten der Epidermoiysis buIiosa Herlitz ist eine fetoskopische Diagnostik indiziert mit der Konsequenz einer Interruptio bei dem infausten Krankheitsveriauf.
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P2.ST.12
Diagnostische Wertigkeit des Angio-Mode in der Farbdopplersonographie in der Pr/inataldiagnostik: Kasuistische Darstellung einer Patientin in der 26. SSW mit einer fetalen kongenitalen adenomatoiden Malformation der Lunge D. K u l e n k a m p f f , A. S u r e n , R. O s m e r s , W. K u h n Universitfits-Frauenklinik G6ttingen
Kasuistik: 25-j~ihr.Pat., I. Grav., Nullipara der 26. SSW mit Polyhydramnion und zunehmender Beschwerdesymptomatik.Im Rahmen der Sonographiediagnostik kann bei dem zeitgerecht entwickeltem Feten eine echogene Raumforderung die 2/3 des Thorax ausgeftillt und zu einer Linksverlagerung des Herzens ffihrt diagnostiziert werden. Eine Magenblase kann nicht dargestellt werden. Methode: Mit dem Anglo-Mode kommt es zu einer richtungsunabh~ingigen Darstellung des Blutflusses auch bei sehr niedrigen FluBgeschwindigkeiten. Mit Hilfe des Angio-Mode konnten wir das GefaBbett der Arteria pulmonalis bds. darstellen und so zeigen, dab die echogene thorakale Raumforderung einer kongenitalen cystisch-adenomatoiden Raumforderung (Typ Ill) bei normaler pulmonaler Gef~i6architekturentspricht. Ergebnis: Somit konnte aufgrund des Befundes im Angio-Mode in Kombination mit dem ffir das B-Bild pathognomischen Befund, die Diagnose einer kongenitalen adenomatoiden Lungenmalformation Typ III wesentlich erleichtert werden. Schluflfolgerungen: Mit Hilfe des Anglo-Mode in der Farbdopplersonographie Igl3t sich auch bei ungfinstigen Schallbedingungen eine differenzierte Aussage fiber den gef~iganatomisehen Status des Fetes machen und somit bei der Abkl~irung fetaler Anomalien eine zus~,tzliche diagnostische Sicherheit geben.
P2.ST
P2.ST.13
Pr inatale Diagnostik
J. B i t z e r , A . S c h w e n d k e Universit~its-Frauenklinik Basel
Pr~inatale D i a g n o s t i k - S e g e n o d e r Fluch? D a s B a s l e r B e r a t u n g s - und B e t r e u u n g s k o n z e p t
Einleitung: Die pr~inatale Diagnostik dient der Erkennung bzw. dem Ausschluss f6tater Erkrankungen. Die gewonnenen Erkenntnisse sotlen entweder beim Ausschluss f'6taler Erkrankungen zu einer Angstminderung und erh6hten Sicherheit bei den werdenden Eltern fiihren oder bei positiver Diagnostik neue Entscheidungsgrundlagen flir Eltern und Aerzte bieten.
Fragestellung: Wie lassen sich folgende in der Literatur beschriebenen negativen Auswirkungen prgnataler Diagnostik vermindem: - Erh6hte Aengstlichkeit w~ihrend der diagnostischen Abklgrungsphase - Verminderte Bindung an das Kind w~thrend der Frtihschwangerschaft - Erh6hte Aengstlichkeit und Verunsicherung bei unklaxen Befunden - Schwere Ambivalenzkonflikte bei pathologischen Befunden - StOrungen der Verarbeitung eines Schwangerschaftsabbruchs naeh pr~nataler Diagnostik.
Methode: Wir stellen ein multisziplin~ires Beratungskonzept vor, das auf folgenden Elementen basiert: Herstellung einer "Beratungsbeziehung", KiWirung yon Bedtirfnissen und Zielen beim Paar, Information i~ber Pr~nataldiagnostik, gemeinsame Prtifung der erreichbaren Ziele, Antizipation und Durcharbeiten der m6glichen schwierigen Ablaufe und zu erwartende~ Konflikte, Besprechung der Bewaltigungsm6glichkeiten und Ressourcen.
Ergebnisse:Erh6hung der Entscheidungskompetenz und der Bew~ltigungsm6glichkeiten bei den beratenen Paaxen.
Schlussfolgerung." Einftihrung des Beratungskonzepts in der Schwangerenvorsorge empfehlenswert.
P2.ST.14 A F P und A C H E bei Friih- und S t a n d a r d a m n i o c e n t e s e n K . D . J a s p e r s , B. E i b e n , R. G o e b e l I n s t i t u t fiir k l i n i s c h e G e n e t i k u n d F r a u e n k l i n i k a m E v . K r a n k e n h a u s , V i r c h o w s t r . 20, 4 6 0 4 7 O b e r h a u s e n
P2.ST.15 Vergleich yon Friih- und S t a n d a r d a m n i o c e n t e s e n B. E i b e n , W. H a m m a n s , S. H a n s e n , R. G o e b e l I n s t i t u t fiir k l i n i s c h e G e n e t i k u n d F r a u e n k l i n i k a m E v . K r a n k e n h a u s , V i r c h o w s t r . 20, 4 6 0 4 7 O b e r h a u s e n
In den letzten Jahren konnten einige Arbeitsgruppendie diagnostischen MOglichkeiten der Friihamniocenteseaufzeigen. Ein Hauptverteil dieser Methode vergliehen mit der Chorionzottenbiopsieist die direkte Bestimmungvon AFP und ACHEaus dem Frucht-wasserzur Diagnostik von Neuralrohr- und Bauehwanddefekten. Vonder Standardamniocentese her gilt dieses als sehr sieheres Verfahren. Wir haben iiberprifft, ob dieser hohe Sicherheitsstandardauch bei den Frtthamniocentesengew/lhrleistetist. Zwischen 1990 his 1995 warden in unserer Klinik 6291 Amniocentesen(AC) vorgenommen: 56% hiervon waxenFriihamniocentesenaus der 11. -14. Schwangerschaftswoche(SSW). Insgesamtwurde in 550 Fallen eine ACHE-Besfimmungditrchgefuhrt. 15 % hiervon stammten aus dem Frfihamniocentezeitraum.Es wurden bislang bei den Friih- trod den StandardAC alle F~tlle mit Neuralrohrdefekten erkannt. In 7,8% der untersuehtenF~lle lag ein positiver ACHE vor, welcher bis auf einen Fall immer mit einem Neuralrobr- / Bauchwanddefekt gekoppelt war. Bei den FflfllAC fmadsieh ein hoher Anteil yon schwachpositiven ACHE Befunden, welcher mit zamehmendenSehwangerschattsalterjedeeh stark abnahm. Sofernkeine Hinweiseauf sonogr. Ver~mdenmgenvorliegen, kommt diesen daher keine weitere Bedeutung zu. Aus dieser grol~enVergleiehsstudie li~t sieh ableiten, dab die FriilmmniocenteseOne siebere trod effiziente Methodik zatrpranatalen Diagnostik von Neuralrohrdefekten ist.
Die Standardanmiocentesezwischender 15.-20. laufenden Schwangerschaftswocheist ein sieheres Verfahren der invasiven Pt~inataldiagnostik. Der Naehteil dieser Methode ist der relativ s p ~ Eingriffszeitpmakt. Aus diesem Grmadwird in Oberhausen sell t990 die Ftiihanmiocentes¢ eingesetzt. Zwisehen 1990 bis 1995 wurden in unserer Klinik 6291 Amaiocentesen(AC) vorgenommen: 56% hiervon waxenFriitmmm'oc.entesenaus der 11. -14, Schwangerschaflswoche(SSW). Das Indikationsprofil hat sieh zwischen 1990 und 1995 sehr ver~lndett: wahrend 1990 maternale Altersindikafionen im Vordergrundstanden und haupts~hlich ab der 15.-17. SSW Imnktiert wurden, w~alte diese Indikationsgruppeund die sog. psychischenIndikationert 1995 in tier Regel die FrfihAC aus, w~ihrendim Zeitraum der StaudaxdAC~aerwiegend Indikationsgruppenwie atd~lliger Triple Test und aufl'alliger Ultra~hallbefund matersuehtwarden. Die Rate der hierbei gefundenencytogenetischenAtfl~lligkeiten ist bei der Fr0hAC im Vergleich zar StaadaxdAC erl~ht and entspricht " eher der der Chorionzottenbiopsie(CVS). Ein ttauptvorteil des AC verglichen zur CVS liegt in tier direkten Bestimmungyon AFP und ACHE aus don Fruehtwasser.Es warden bislang bei den Frith- und den StandaxdAC alle Ffllle mit Neuralrohrdefektcn erkanm. Bci den FrfihACfand sich ein holler Anteil von schwachpositiven ACHE Befunden, weleher mit ztmehmenden Schwangerschaftsalterjedoch stark abnahm. Sofernkeine Hinweise auf sonogr. Ver,~,inderungenvorliegen, kommt diesen daher keine weitere Bedeutung zu. Aus dieser bislang weltweitgr6Bten Vergieichsstudie l~tl3tsieh ableiten, ~ die Frtthanmiocenteseeine sehr sichere und effiziente Methodik zur pr'daatalen Diagnostik chromosomalermad bioehemischerVer~tnderungendaxstellt.
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P2.ST.16 Eihaut- und Plazentah~imatome im I. und II. Trimenon sonographisehe Diagnose und klinisehe Relevanz R. Klose, M. Weigel, F. Melchert Universit/itsfrauenklinik am Klinikum Mannheim B l u t u n g e n in den e r s t e n S c h w a n g e r s c h a f t s m o n a t e n sind eine h ~ u f i g e Indikation f~r Ultraschalldiagnostik. Oft w e r d e n dabei H~matome im B e r e i c h von P l a z e n t a u n d E i h ~ u t e n dargestellt, deren klinische R e l e v a n z u n k l a r ist. Fragestellung: Welchen Einflu~ haben sonographisch n a c h w e i s b a r e H~matome im I. und If. T r i m e n o n auf den w e i t e r e n Schwangerschafts- und Geburtsverlauf? Methode: Basierend auf fr0_her erhobenen r e t r o s p e k t i v e n D a t e n w u r d e eine p r o s p e k t i v e V e r l a u f s b e o b a c h t u n g an 200 S c h w a n g e r e n durchgef~hrt, bei d e n e n bis zur 24. SSW ein intrauterines H~matom bei intakter Schwangerschaft d i a g n o s t i z i e r t wurde. Das V e r g l e i c h s k o l l e k t i v b i l d e t e n S c h w a n g e r e des g l e i c h e n Gestationsalters mit v a g i n a l e r B l u t u n g ohne HAmatomnachweis. Ergebnisse: In der H~matomgruppe kam es s i g n i f ~ k a n t h ~ u f i g e r zu Aborten (18% vs. 4%). Im w e i t e r e n V e r l a u f traten h ~ u f i g e r vorzeitige Wehen auf (23% vs. 13%), die Fr~hgeburtlichkeit lag bei 20%. Die S e c t i o r a t e war d e u t l i c h erh6ht (38% vs 22%), die N a c h g e b u r t s p e r i o d e d u r c h P l a z e n t a l 6 s u n g s s t ~ r u n g e n kompliziert. Das M u s t e r der b e o b a c h t e t e n Komplikationen scheint dabei eher v o n G e s t a t i o n s a l t e r bei Diagnose u n d H ~ m a t o m l g k a l i s a t i o n a b h ~ n g i g zu sein als v o m ~ m a t o m v o l u m e n . Schlu~folgerung: Schwangere mit sonographisch nachgewiesenen intrauterinen Blutungen stellen ein Risikokollektiv dar, das sich yon der G r u p p e des ,,einfachen Abortus imminens ~ in seiner klinischen R e l e v a n z deutlich unterscheidet.
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P2.ST.17 Das Ohtahara-Syndrom D. Romann, N. Golz, W. Garbe Marienhospital Euskirchen, Marienhospital Bonn Fra~estellun= :Besteht immer ein Zusammenhang zwischen cerebralen Krampfanfallen bei Neugeborenen und dem geburtshilflichen Management? M¢lthode: Eine Kasuistik aus unserer Klinik zeigt,an Hand des sehr selten auflretenden Krankhei~sbildc~ Ohlahara-Syndrom,wie wichtig eine e:~akle neurop~idiatfisebe Di~,2Jlostik lea ,wenn postpanal kindI.Krampfanfalle auflreten,ein geburtsthilfliehes Fehlverhalten jedoch eindeutig ausgeschlossen werden kann. Ergel~nisse: M6gliche Ursachen fiir neonatale Konvulsionen sind neben gebunstraumatischen Schaden.die zu Hypoxie,lschamie und intrazerbralen Blutungen lq.ihren kOnnen,vor altem Stoff. wechselslorungen,Elektrolyt-u Glucoseentgleisungen, lnfektionen,genetisch bedingte und neurodeuenerative Erkrankungen In 4- 30°,~ der erkrankten Kinder bleibt die Ursache ungeklan In unserem Fall zeigte die Ausv, enung des Gebunprotokoll keine auffalligen Besonderheiten. Die exakte Diagnostik zum Naehv~eis ",on StoffwechselsttSrungen,lnfektionen oder ~enetischen Stonmuen zeigte beina Neu~eborenen keinerlei pathologische Befunde Einzig im EEG traten v, iederholt Hirnstrom~ eranderun~en im Sinne eines SUPPRESSION- BURST- ~',~LSTERS auf S Oh!;d~ara beschfieb 1976 neonatale Anfallsbilder.deren Ursache rail uns heute zur \'erfi~ctm~ s~ehenden Diagnosemo~lichkeiten nicht zu kIaren sind. sich jedoch durch lypischc Kt~n\'ulsionsmusler und EEG-Musler auszeichnen und eine fiJr das Kind sehl schlechie Prognose haben.50~ '/erslerben im ersten kebensiahr. Schluf3ftHuerung_ Der Gebunshetfcr mu8 neben der exak',en geburlshilflichen Dokumenta~ion bei Auflrelen yon cerebraten Krampfanfallen postpanal yore Neuropadimer eine luckenlose Diagnos~:k fordern.um auch sehene Krankheitsbilder erkennen zu konnen .und urn sich somit vom \'orx~urfdes gebunshilflichen Fehk erhalten freisprechen zu konnen
P2.ST Behandlung des Aborts
P2.ST.18
Misoprostol zum Cervixpriming vor Abortabrasiones B. S t u t z , A . H e t t e n b a c h , C. H e i s s F r a u e n k l i n i k , K l i n i k a m E i c h e r t , 73033 G 6 p p i n g e n Bei Nulliparae ist der cervikale Dilatationswiderstand oft hoch. Im Gefolge dieser Dilatation werden Komplikationen seitens des Ze~-vikalkanals bei sp~teren Schwangerschaften diskutiert. Fragestellung: Dem Zytoprotektivum Misoprostol, einem PGEi-Analogon, werden cervixerweiehende Effekte zugebilligt, die prospektiv untersucht werden sollten. Methode: 50 Patientinnen erhielten ira Rahmen eines Behandlungsversuches vor Abortabrasio Misoprostol (600 ~g). AIs Kontrolle dienten Patientinnen ohne Therapie (N= 50) oder nach Gemeprost- Vorbehandlung (N=50). Die Zervixdilatation erfolgte mit Hegar-Stiften, der Dehnungswiderstandwurde tonometerischgemessen. Ergebnisse: Nach Misoprostol betrug die mittlere Cervixweite der Nulliparae, ab der bei der Dilatation erster Widerstand festzustellen Hegar 8 (Kontrolle Hegar 6, Gemeprost Hegar 8). Die Steigung der Dilatationskurven bis zur Cervixweite Hegar 12 verliefen nach Misiprostol ~hnlich flach wie nach Gemeprost, wobel die Fl~che unter der Dilatationskurve nach Misoprostol im Mittel 43% geringer als bei den Kontrollen war. Schlu~folgerung: Misoprostol wirkt nachweisbar zervixerweichend. Nebenwirkungen und Kosten der Medikation sind gering. Misoprostol k6nnte d a h e r e i n e Alternative zu den gebr~uchlichen Wirkstoffen zur Cervixdilatation vorAbortabrasionesdarstellen.
P2.ST.19
P2.ST.20
Depressivit~it nach Spontanabortus
Gemeprost, Sulproston und Dinoproston zur Aborteinleitung in der 15.-24. S c h w a n g e r s c h a f t s w o c h e
M. Doffer, M. H/iusler Geburtshilflich-gyn/ikologische Univ. Klinik Graz Aus psychologischerPerspcktive stellt Abortus ein kritisches Lebensereignis dar, das je nach Bedingungen der Umgebungand Merkmalen des betroffenen Individuums unterschiedlich verarbeitet wird. Ubereinstimmendwird in der Literatur berichtet, daft etwa 50 % der Abortnspatientinnen mit einer depressiven Verstimmunganf die Fehlgeburt reagieren. Fragestellung: Anhand eines integrativen psychologischen Modells der . Depressionsgenesesollen mit vorliegender UntersuchmagRisikofaktoren for diese reaktive Depressivitatbci Abortuspatientimaenerstellt werden. Methode: An der prospektiven Erhebung nahmen 100 Franen mit Spontanabortus teil. Das Ausmafl an depressiver Verstimmung (Allgemeine Depressions Skala yon Hautzinger und Baile0 wurde zwei Tage mad fitnf Wochen nach dem Abortus erhoben. Psychosoziale und schwangerschaftsspezifische medizinische Faktoren sowie Erw0nschtheit und Geplantheit der Schwangerschafi aber anch subjektive Ursachenzuschreibung wurde in die Erhebung aufgenommen. Ergebnisse: Zwei Tage nach tier Fetdgeburt sind 49 % mad fiinf Wochen sp~ter 30 % der Abomml~tientinnen als depressiv aufl'allig zu klassifizieren. ErhOhte Depressivitat nach dem Aborms tritt bei Frauen am', deren Schwangerschaft geplant eingetreten mad sehr erw0nscin war, die einen Abortus in der Ananmese aufweisen und welche in internalen mad stabilen Faktoren die Ursache ihrer Fehlgeburt sahen (F=0,5 bis 28, p=0,01 bis 0,04). Kein EinfinB anf die depressive Verstimmung zeigt sich von Alter, Familienstand, Kinderanzahl oder Gestations,alter (F--O,4 lois 3,5, p=0,07 bis 0,3). Schluflfolgerung: Das iirztliche Gesprlich mit Abortuepatientimaen soil hinsichtlich mOglicher Ursachen informativ gestaltet werden. Frauen, bei denen nicht der erste Abortus vorliegt sollte eine - depressionsvorbeugendepsychologischeBeratung empfohlenwerden.
P. K a m a l i , M . H o h m a n n , J. H e r r e r o , W. K~inzel Universit/its-Frauenklinik GieBen Vier Verfahren der Aborteinleitung mit Prostaglandinen zwischen der 15.- trod 24. SSW wurde, verglichen. Fragestellung: Ziel war es, dab effizienteste Verfahren zur Abortinduktion zu ermitteln, um Belastungen der Patientinnen zu minimieren. Methode: In den erste, beiden Gruppen (Grp) wurde jeweils ,ur einmalig ,nit Dinoproston-Gel (N= 22) bzw. Sulproston-Gel (N=21) vaginal geprimt und nach einem Zeitintervall yon 6 Std. mit einer Sulprostoninfusion bis zur AusstoBtmgder Frucht weiterbehandelt. Die beiden anderen Grp wurden bis zu einer MM-Er0ff~ung auf Hegar 12 mehrmalig vaginal ,-it DinoprostonGel (N=15) bzw. Gemeprost-Suppositorien (N=21) behandelt, his wiederum die Sulproston-lnfusion bis zur AusstoBungfolgte. Ergebnisse: l, tler Grp mit einmaliger zervikaler Applikation yon Sulproston war die Dauer der Abortinduktion mit 17,8 h + 7,8 h vs. 22,5 h + 14,7 h signifikant ldirzer als in der Dinoproston-Grp. Nach mehrmaliger Zervixreifung war die Dauer der Abortinduktion nach Dinoproston mit 33,8 h + 13,9 h mehr als doppelt so lang --';-,,~ nach Gemeprost (15,6, h .,_-'- 6.0. hL, Das IntervaU his _n, ei,,'r. Ze-.',-ixerOflMtmgauf Hegar 12 betrug in der Dinoproston-Grp. 27,0 h + 13,7 h mad war damit mehr als doppelt so lang wie in der Gemeprost-Grp (12,5 h + 4,2 h, p<0,001). In der Gemeprost-Grp kam es bereits in 7 yon 21 Fallen nur durch die Vaginalsuppositorien zttr Ausstoflung, ohne dab eine Sulprostoninfusion notwendig wurde: Hierbei lag die AusstoBungszeitbei 11,4 h + 5,2 h. Beim Vergleich yon einmaliger bzw. mehrmaliger Zervixreifung zeigte sich, dab die Dauer der Sulprostoninfusion und damit der belastenden Bindung der Patientin an ihr Bett nach mehrmaliger vagimaler Zervixerweiehung mit Gemeprost tun fast die Hiilfte ldirzer war als nach nur einmaliger Gabe der anderen Substanzen. SchluBfolgenm~: Die mehrmalige Anwendung yon Gemeprost als Vaginal-Suppositorien mit nachfolgender Sulproston-lafusioa ist die geeignetste Methode zur Abortinduktion nach der 15. SSW.
S 137
V2.NM Ursachen der Infertilitiit
V2.NM.01 Zyklusabh~ingige Genexpression des Angiogenesefaktors Vascular Endothelial Growth Factor (VEGF) im Endometrium
R. R, Greb, M. Mappes, A. G6mez-Braun, L. Kiesel Universit~its-Frauenklinik Ttibingen Der endothelzellspezitische Wachstumsfaktor VEGF wurde als m6glicher lokaler Mediator der systemisehen Effekte von 0strogen und Progesteron auf die Neovaskutarisierung des Endometriums wahrend des menstruellen Zyklus vorgeschlagen. Fragestellung: Werden die VEGF-Isoformen im menschlichen Endometrium abhitngig von der hormonalen Exposition exprimiert? Methode: Die relativen mRNA Spiegel ~r VEGF-Isoformen wurden im Endometrium aus Hysterektomiepr~iparaten von pr~i- und postmenopausalen Patientinnen mit RT-PCR-Technik gemessen. Ergebnisse: Die VEGF-Expression unterschied sieh signitikant zwischen den naeh versehieden Stadien des menstruellen Zyklus und Menopausenstatus gruppierten Endometriumproben (P < 0.05, ANOVA). Die hOchsten VEGF mRNA Spiegel waren in der fiiihproliferativen Phase zu verzeichnen, mit rapider Abnahrne wahrend der proliferativen Phase bis lain zu niedrigen Spiegeln in der periovulatorischen Phase. Mittlere Expressionsspiegel wurden in der mittsekretorischen Phase und im postmenopausalen Endometrium gemessen. Die molare Ratio der for die verschiedenen Isoformen kodierendan mRNA's zueinander anderte sich nicht signifikant wiihrend des Zyklus bzw. nach der Menopause (VEGFI89
V2.NM.02 In situ-Hybridisierung von fl-hCG m R N A im zyklischen Endometrium der Frau G. Wolkersd6rfer 2, Ch. Biesold 1, S.R. Bornstein 2,
H. Alexander ~ Universit/its-Frauenklinik Leipzig
V2.NM.03 DNA-Polymorphismen im menschlichen HLA-G Gen in verschiedenen ethnischen Populationen K. van der Ven 1, G. Engels 1, S. Skrablin 2, D. Krebs 1 1 Universit~ts-Frauenklinik Bonn 2 Universitfits-Frauenklinik Zagreb
2 Medizinische Klinik III der Universit/it Leipzig Para- und autokrine Faktoren werden zunehmend als essentielle Mediatoren der Reproduktion erkannt. Fragesteilmag: In ersten immunhistochemischen Untersuehtmgen komaten wir im Endometrinm der Sekretionsphase des ovulatorisehen Zyklus die Sekretion eines immenreaktiven hCG nachweisen [1]. Dieso Befmade sollten mit der ln-situHybridisierung objektiviert werden. Methode: Gewebeproben des normalen Endometriums versehiedener Zyklusphasen wurden dureh Kfirettage gewonnen. Komplement~ire Oligonuldeotide als Positiv- mad Sense-Strang-Proben als NegativkontroUe (Dianova GmbH, Hamburg) wurden template-maabhgngig dureh eine TdTReaktion mit DIG-markierten dUTP versehen mad als Sonden in den jeweiligen Hybridisierungen eingesetzt. Ergebnisse: Der eingesetzte Oligonukleofidmix beider Proben erm6glicht eine deufliehe Anf/irbtmg des Dn3senepithels, sehw~here mad vereinzelte Signale werden im Stroma naehweisbar. Hybridisiermagenat1Plaeentagewebe der 8. und 12. SSW als positives Gewebe zeigen eine erwartete, starke Ant~rbmag des Trophoblasten. Eine Zuordmang zu den einzelaen Zyldusphasen ist m6glich. Negative Kontrollen mit Sense-Strang-Proben zeigten in allen Geweben kein Signal. SehluBfolgerungen: B-hCG kSmate ein wiehtiger para- mad autokriner Waehstumsfaktor in der Implantationsphase sein. M6glicberweise ist das endometrial hCG naeh der Implantation aueh fllr die Aufreehterhaltung der Corpus luteum-Funktion wiehtig. [1] Alexander, H. and Ch. Biesold: Exp. Clin. Endocrinol. Diabetes 103 (1995) Suppl.l, p. 100
S 138
HLA-G ist ein atypisehes Klasse I HLA Gen, das fast ausschliol~lich im extravill6sen Zytotrophobtasten der feto-matetualen Grenzfliehe exprimiert wird und dem eme entscheidende Rollo bci der erfolgreichen Etablierung einer Sehwangersehaft zugeschfieben wird. Der nonpolymorphe Charakter des HLA-G Gens, der im Gegensatz zum Polymorphismus klassischer HLA-Gene steht, soil dabei eine matemale Immmareaktion gegen den Fetus verhindea'n. Fragestellung: Es wurde untersueht, ob die vor kurzem bei Afroamerikanern beschriebene erh6hte DNA-Variabilitht in der Antigenbindtmgsregion des HLA-G Genes aueh bei eincr Population kaukasischen Ursprlmgs naehweisbar ist. Methode: Nach Extrakfion der Patienten-DNA aus peripheren Lymphozyten wurden die ersten sechs Exons des HLA-G Genes mit spezifischen Primern in einer Polymera~kettenreaktion (PER) amplifiziert und mittds einer sseP-Analyse (SSCP: single stranded eonformational polymorphisms) auf Variationen ihrer DNA-Sequenz untersucht. Dutch direktes Sequenzieren warden dann die DNA-Altemtionen, die unterschiedlichen SSeP-Mustem zugruadeliogen, ermittelt. Als Studienpopulationen dienten 45 fertile Patientimaen afroamerikaniseher Herkunft sowie 25 kaukasische Mutter/Kindpaare. Ergebnisse: Die erh6hte Variabilit~t der DNA-Sequenz yon HLA-G ist gleiehe~anaSen bei Patieaten afroamerikanischen und kaukasischen Ursprmags naehweisbar. Bei beiden Gruppen konzentrieren sich die DNA-Polymorphismen auf die al- und a2- DomKnen des HLA-G Molekiils. Beide Gruppen unterscheiden sieh jedoch in den Hiinfigkeiten der individueUen SSCP-Varianten. Bei Kaukasiern waren zusiitzlieh 6 nene SSCPMuster festzusteUen, deren genaueSequenz zur Zeit ermittelt wird. Insgesamt wurden bislmag 2 DNA-Variationen in der M-mad 24 weitere in der a2-Region identifiziert, die zu Aminostiuresubstitutionen fiihren, zusfitzlieh fanden sieh 9 synonyme Polymorphismen. LFolgerungen: Das menscMiche HLA-G Gen ist polymorph, AtmmaBund Lokalisation [ der Polymorphismen sind mit klassisehen HLA-Genen vergleichbar. In Analogie zu klassischen HLA-Genen finden sich untersehiedliehe Frequenzen einzelner HLA-G Allele in versehiedenen ethnischen Populafionen. Die postulierte RoUe vma HLA-G als immunologisch nentralem Moleldil an der feto-maternalen Kontaktzone muff neu iiberdacht werden.
V2.NM.04
Zyklische Angiogenese und Gefiillregression im Corpus luteum: Voraussetzung fiir ungestiirte Ovarfunktion und M o d e l l fiir t u m o r a n g i o g e n e P r o z e s s e H . G . A u g u s t i n , W. K u h n Zellbiologisches Labor, Universit/its-Frauenklinik G6ttingen Angiogenese ist ein entwicklungsbiologischer ProzeB, der fin Adulten mit Ausnahme der weiblichen Reproduktionsorgane abgeschlossen und darm fast ausschlieBlich mit pathologischen Zust~nden (Tumoren, Wundheilung) assoziiert ist. Fragestellung: Es sdlten die zyklischen Angiogenese- und Gef~igregressionsprozesse im bovinen Ovar analysiert werden, um Angiogenese als Voraussetzung for eine ungest6rte Ovarfunktion zu charakterisieren und ein Modell for die in Tumoren stattfmdenden Angiogeneseprozessezu etablieren. Methode: Die zeitliche Dynamik yon Angiogenese und GeQigregression im Ovar und die Eigensehatten angiogener und regressiver Endothelzellen wurden lektinhistochemisch, elektronenmikroskopisch, mittels Northern-blot und durch In-situ-Nachweis yon apoptotischen Zellen analysiert. Ergebnisse: Der zyklische Verlauf der Gef~igdichten im CL trod das VerMlmis BS-1- zu vWF-positiver Gefafie wurden als Parameter aktiver Angiogenese ermittelt. Sprofiende Endothelzellen wachsen im ersten Drittels des ovariellen Zyklus in das wachsende CL ein und machen fast 50% der Zellen im CLaus. Der Ph~notyp angiogener Endothelzellen ist dutch ein distinktes Muster ve(anderter Glykokonjugatexpression gekennzeichnet. W~hrend der luteolytischen Gef~il3regression nehmen Endothehellen eine plumpe kondensierte Form ein. Durch In-situ-Nachweis nukleosomaler Fragmentation konnten im Gegensatz zu den zahlreichen apoptotisehen Luteinzellen keine apoptotischen Endothehellen nachgewiesen werden. Die ultrastrt~urelle Untersuchung zeigte statt (lessen sich yon der Basalmembran abl6sende Endothelzellen mit zellfreien Basalmembranbereiehen und Proliferation glatter Muskehellen. Schluflfolgerung: Die Daten unterstreichen die Bedeumng der Angiogenese for die Ovarfonktion und etablieren das Ovarm]giogenesemodell als ein Paradigma for tumorangiogene Prozesse.
V2.NM.06
Nachweis von Immunglobulin A - AnticardiolipinAntikiirpern im Zervikalsekret yon IVF-Patientinnen und fertilen Frauen F. N a w r o t h 1 K . K i s s i n g t, B. L i i d t k e ~, W. G , W o o d 2 K l i n i k fLir G y n / i k o l o g i e u n d G e b u r t s h i l f e u n d 2 I n s t i t u t fiir k l i n i s c h e L a b o r a t o r i u m s d i a g n o s t i k am Klinikum der Hansestadt Stralsund GmbH Die erhShte Syrfd-esevon Antiphospholipid-AffcikSqoernkann urfcerande~e~ zu einer hebi~.~llen/~igung, einem i n t ~ Wachst~=~e6~5.e~lg ode~ e i r ~ ~=u,bozytopenie fd'~en. Bereits vc~liegende ~ - O e ~ ~esen bei IVF-Patientimen h~hem periphe~ h'Cica~ulolipin-h-~ikOz'per-Spiegel als bei fe~cilen Frauen nach. Fragestel_lung: L~St sich eine Sekretion yon A n t ~ i d - A u t o antik~pem vom Typ des I ~ auch in das Zez~,ikalsekzet nad~eisen? gibt es in diesem HinsidYc einen ~ c h i e d zwi~ IVF-Patient ~ e n und fert;~m Frauen und besteht damit ein eventuell(~ Zuzu FezVcilisatlon, ~mpl~-C.~ion, wiedezi~lten F z ~ ' ~ n m ~ i ~ iOio~t~h~r Steri]it~? I~e: Mit Hilfe eines ELI~ erfolgte die BeslzimLT~der Ant/cardiolipin-/VYcik~j3erim Zervikalse~ und im Serum yon 20 IVF-Patientinren zum Zeitpunkt des Estradiol-Peakssowie pez/ovulatc~ yon 10 fereilen Fraum in einem smnLanen Zyklus. ~ : Die Antik~"peraktivit~c ze~:jte keine signifikanten Differmzm zwLschm beiden 6rappen. Beide Kollektivewiesen ~m Ze~vikals e ~ si@~ifikant h6here Aktivit~ten als ~m Se~m auf. SchluSfolgerung: Mit Hi~e e n t s p z ~ Assays gelingt dec Nachweis eine~ Anti~d;nli,nin-lgA-Aktivit~cim Zervikalse~. Oiese ist gr~Ser als im Serum, ~fcersd~eidetsich in diesem Studie jedoch nid'~ zwisd~en IVF-PatieYcirnenund fertilen Frauen. Ibm klinische Signifikanz for die Geese von A u t ~ ~ der Sterih't~c und Infertilit~tmu6 aufgmnd de~ relativ kleinen Gmppm o~enbieiben. F ~ eine ~eitere Evaiuierung sind un~angz~_/chere~ - u e - , e~forderlich.
V2.NM.05
Erh6hte LDL-Konzentrationen bei Frauen m i t p o l y z y s t i s c h e m Ovar-Syndrom S. v. E c k a r d s t e i n 1, A . K r e n z 1, p . B i e l f e l d 1, A . v. E c k a r d s t e i n 2 1 Universitfitsfrauenklinik, Heinrich-Heine-Universit/it Diisseldorf 2 I n s t i t u t fiir K l i n i s c h e C h e m i e u n d L a b o r a t o r i u m s medizin, Westffilische Wilhelms-Universit/it Miinster Fragestellung: Mehrere Studien haben gezeigt, dag Patientinnen mit Polycystischem-Ovar-Syndrom (PCOS) auff~llige Lipidparameter haben, z.B erh0hte Tdglycedd- und emieddgte high density lipoprotein (HDL)-Cholesterin Spiegel. Umstntten ist, inwieweit diese VerSnderungen durch 0bergewicht beeinflui3t werden, des bei PCOS geh~iuft vorkommt. Methode: Bei 26 Patientinnen der endokdnologischen Ambulanz mit PCOS wurden Lipidparameter (Gesamt-, HDL-, LDLCholestedn, Tnglycedde) gemessen und mit denjenigen gleichaltdger Frauen (n=3980) der Prospektiven Cardiovascul~ren Manster (PROCAM)-Studie verglichen. Zus~tzlich wurden 104 PROCAM-Probandinnen nach matching far BMI, Alter, Ethnicit~it und Nicht-Gebrauch horrnoneller Kontrazeptiva verglichen. Ergebnisse: Patientinnen mit PCOS hatten einen signifikant h0heren BMI (24.0 + 4.6 kg/mZ vs. 22.8 + 3.4 kg/m 2, p < 0.05), ein h6heres Gesamtcholesterin (5.60 + 1.19 vs. 5.02 + 0.92 mmol/I, p < 0.01~, LDL-Cholesterin (3.68 ± 1.17 vs. 2.99 + 0.83 mmol/I, p < 0.001) und nieddgeres HDL-Cholesterin (1.36 + 0.39 vs. 1.53 + 0.39 mmot/l, P < 0.05) als das gleichattdge Gesamtkollektiv. I m Vergleich zu den 104 Probandinnen (matching) war lediglich LDLCholestenn signifikant erh6ht Schtugfotgerung: Die vodiegenden Daten bestStigen, dag Frauen mit PCOS eine Lipidkonstellation haben, die mit einem erh6hten kardiovaskul~ren Risiko einhergeht. Gesamt- und HDL-Cholestedn sind dutch 0bergewicht beeinflugt, w~hrend die Erh0hung des LDL-Cholestedns unabh~ngig vom BMI typisch far PCOS ist. V2.NM.07 G e p o o l t e p o l y v a l e n t e Immunglobuline bei r e z i d i v i e r e n d e n
Spontanaborten: Untersuchungen zum Wirkmechanismus K . B l a n c k 1, p. F r a u n b e r g e r , S . G . S c h o l z 3. C . J . T h a l e r 1 1 K l i n i k u n d P o l i k l i n i k fiir F r a u e n h e i l k u n d e und Geburtshilfe im Klinikum Grofihadern 2 I n s t i t u t ffir K l i n i s c h e C h e m i e i m K l i n i k u m GroBhadern 3 L a b o r fiir I m m u n g e n e t i k , L u d w i g - M a x i m i l i a n s Universit~it, D-81377 Mtinchen Normale Schwanger~haften erfordern eine adgquate Regulation anti-patcrnaler lmmunreaktionendurch Bildung spezifischer anti-idiotypischer Antik6rper sowie eine Verschiebung zellul~er lmmunreaktionen yon einer TH1- zu einer TH2gewichteten Balance. Eine Gruppe yon Patientirmen mit rezidivierenden Spontanaborten (RSA) profitiert vonder i.v. Applikation gepoolter polyvalenter Immunglobuline (i.v.IgG). Hierbei ist der Wirkmechanismus unklar. Fragestellungl Der Einflufl von i.v.IgG auf Semmkonzentrattionen des THIbetonten TNFct und des TH2-betonten ILl0 sowie auf anti-patemale Antik6rper wurde untersucht. Methoden: RSA-Patientinnen mit positivem durchllufizytometrischem, anti-paternalem crossmatch (FCXM'), erhielten gnmittelbar nach der Diagnose einer intrauterinen Graviditat und dann alle 3 Wochen bis 32+0 SSW, 30g polyvalentes i.v.IgG (Endobulin®). Vor und nach jeder i.v.IgGInfusion wurde matemales Blut immunometrisch (EASIA, Medgenix, Belgien) auf ILl0 und TNFo~ sowie durchfluBzytometrisch auf anti-paternale FCXMAktivi~ten untersucht. Ergebnisse: Bisher wu~rdendrei Schwangerschafienmit gesundenKindern analysiert. Hierbei fand sich kein Einflug yon ix.IgG auf ILt0 und ein diskret signifff,anter Anstieg yon TNFct (p<0.02). Anti-paternale FCXMAktivit~ten zeigten sich nach i.v.IgG jeweils deutlich (p<0.001) vermindert. Dieter Effekt lieB sich dosisabh:~ngigund spezifisch auch in vitro nachweisen. SchluSfolgerun~,: Die Effekte von i.v.IgG auf Serumkonzentrationen von IL-10 und TNFcxstQtzennicht die Votstellung einer v e r s ~ e n TH2-Gewichttmgdutch i.v. IgG. Der in vivo und in vitro nachweisbare Einflug auf anti-paternale FCXM-AktiviNten legt stattdessen den Schlufi nahe, da~ der therapeutische Effekt von i.v.IgG bei RSA mit der Wirkung anti-idiotypischer Antik6rper assoziiert ist.
S 139
V2.NM.08
Intravenfse Immunglobuline in der Behandlung von habituellen Friihaborten bei 49 Patientinnen m i t Anti-Phospholipidantik~irpern K . M a r z u s c h 1, R. K l e i n 2, p . A . B e r g 2, j . A . D i e t l 1 Universit/its-Frauenklinik Wiirzburg 2 Medizinische Universit~itsklinik Tiibingen
Fragestellung: Verhindem intraven6s verabreichte polyvalente Immunglobuline (IVIG) emeute Friihaborte bei Patientirmen mit Anti-Phospholipidantik6rpem (APA) und habitueUen Fr0haborten? Patientinnen und Methoden: In einem Zeitraum yon vier Jahren wurden 49 Patientinnen mit APA und habituellen F~haborten (_> drei aufeinanderfolgende FrOhaborte vor der 16.SSW) mit IVIG behandelt. Der Nachweis von APA erfolgte mittels enzyme-linked immuno-sorbent assay (ELISA) mit Thromboplastin vom Kartinchen als Antigen. Unmittelbar nach Sicherung der erneuten Schwangerschaft wurde init der Infusion von IVIG (VenimmunR, Behringwerke, Marburg) in einer Dosierung von 0,39/kg KG begonnen. Die Infusionen wurden in identischer Dosierung in dreiw6chentlichen A b s t ~ d e n bis zur 16./17. SSW fortgesetzt. Ergebnisse: Bei 41 Patientinnen (83,7%) kam es zu einer Entbindung zwischen der 37.SSW und 42.SSW. In funf F~illen endete die Schwangerschaft erneut in einem Frtihabort, in drei F~llen kam es zwischen der 19.SSW und 22.SSW jeweils wegen einer Zervixinsuffizienz zu Sp~ttaborten. Schluflfolgerung: Die bisherigen Erfahrungen mit dem Einsatz von IVIG in der Behandlung von habituellen Fr0haborten bei Patientinnen mit APA sind vielversprechend. Placebo-kontrollierte Doppelblindstudien sind jedoch notwendig, um die Wirksamkeit yon IVIG letztendlich zu beweisen.
S 140
V2.NM.09 Z i n k S u b s t i t u t i o n bei T h e r a p i e d e r S t e r i f i t i i t / I n f e r t i l i t i i t A . E u s t a c h i , B. M o n g a , I. G e r h a r d Universit~it s-Frauenklinik Heidelberg
EineausreichendeKonzentrationdes Spurenelementes Zink ist Voraussetzung for das normale Fmaktionieren zahlreicher Enzymsysteme des Protein-, Nuldeinsaure- trod HorrnonStoffwexhsels. Bei letzerem wurde bereits eine Wirkmagyon Zink auf Gonadotropine, Wachstums- und Sexual-Hormone beschrieben. Fragestellung:Hat die Substitution van Zink einen Eitfflul~aufden Therapie-Veflaufbei Frauen mit Sterititlit bzw.Infertilit,ett? Methode: In der Universit~ts-Frauenklinik Heidelberg wurden 610 Frauen mit den Diagnosen prirafu'e bzw. sekund/tre Sterilit~t und habituelle Aborte unterscldediichen Therapien zuge~hrt. 74 Patientinnen erhielten eine ausscMiel~lichZink peroral ( 12 rag/Tag, fiber 3-4 Monate ), 185 Patientinnen wurden ausschlieBlich hormmaell behandelt. Bei 69 Patientinnen kam eine Kombination aus einer Zink- mad Hormon-Therapie zum Einsatz. 282 Patientinnen blieben unbehandelt. Ergebnlsse: Die ,,Baby-take-home-rate" ( BTR : gesund¢ Kinder in der jeweiligen Therapie-Gruppe in Prozent ) lag in der Gruppe der ZinkHormma-Kombinationsthcrapie mit 34.8% am h~hsten, gefolgt vma der Hormontherapie ( BTR: 21.1% ), der reinen Zink-Therapie (BTR: 20.3% ) land den Spontanschwangeren aus der Gruppe der unbehandelten Patien/innen ( BTR: 18.1%). Sehluflfolgerung: Die Substitution yon Zink scheint die Wirksamkeit einer ausschlieBlichen Hormma-Therapie bei Sterilit/tt mad lnfertilit~ttzu unterstOtzen. Randomisierte Therapie-Studien sollten zur Kllinmg dieses Ph~omens d u r c h g ~ r t werden.
P2.NM Ursachen der Infertilit it
P2.NM.01
Mikrochirurgie der Eileiter Verbesserung der priioperativen Diagnostik durch die Hysterosalpingokontrastsonografie (HyCoSo) J. S c h u b e r t , H.-J. H e l d , E. S c h l e u B n e r Frauenklinik der TU Dresden Die exakte pr~ioperative Beurteilung des Tubenschadens ist Voraussetzang far eine optimale Planung mikrochirurgischer Eingriffe. Fragestellung: Leistet die HyCoSo einen eigenstSndigen Beilrag zur Lokalisationsdiagnostik Yon Tubenverschlassen vor mikrochirurgischen Operationen? Methode: Seit M~trz 1995 wurden an der Frauenklinik der TU Dresden 110 Hysterosalpingokontrastsonografien(Echovist, Fa. Schering), durchgefiihrt. Vor allen in diesem Zeitraum ausgefiihrten mikrochirurgischen Operationen bei Tubenverschhff5(n-28) wurde die Methode pr~ioperativ angewendet und mit den Ergebnissen der laparoskopischen Chromopertubation verglichen. Ergebnisse: In allen Fallen bestand eine 0bereinstimmung hinsichtlich der Aussage proximaler oder distaler Tubenverschlul3.W~trend in den 17 F~llen des distalen Tubenverschlusses die Aussagefahigkeit der Chromopertubation per laparoskopiam dutch die direkte Visualisierung eindeutig aberlegen war, zeigte sich beim proximalen Tubenverschlul3 (n 11) die HyCoSo von h6herem diagnostischen Wert. lm Gegensatz zur Chromopertubation konnte deutlich zwischen interstitiellen und isthmischen Verschltissen unterschieden werden. Schluflfolgerung: Die HyCoSo bringt bei der Differenzierang uterusnaher TubenverschltlsseVorteile gegenUberder Chromopertubation..
P2.NM.02 Bakterien im Ejakulat und Ergebnisse der IVF P. M i i l l e r , G . K e c k , H . - J . H e l d , W. D i s t l e r Frauenklinik der TU Dresden Selbst ohne klinischen Befund shad im Ejakulat eine Vielzahl von Mikroorganismen nachweisbar. Durch die der IVF vorgeschaltene Spermaaufarbeitung werden diese Mikroorganismen in den meisten F~tlleneliminiert. Fragestellung: Ergeben sich bei Mmmem mit Bakteriospermie schlechtere Ergebnisse bei der IVF? Methode: Es wurden 300 IVF-Zyklen der klinikeigenen IVF-Ambulanz ausgewertet. Die Ejakulatgewinnung erfolgte durch Masturbation nach einer Desinfektion des ~iuBeren Genitale. Die erhobenen Befunde wurden mit dem Ergebnis der IVF (Schwangerschaft nach Embryotransfer, keine SS nach Embryotransfer, arretierte Eizellen im Pronukleusstadium, keme Fertilisation) korreliert. Etgebnisse: In 21% der am Tag der IVF nach Desinfektion des ~uBeren Genitale gewonnenen Ejakulate waren Bakterien nachweisbar.Durch Spermaaufarbeitung stud zu 98% die Bakterien eliminiert worden, wobei die Kombination der Percoll-Dichtegradientenzentrifugation mit nachfolgendem Swim-up die besten Resultate aufwies. Ejakulate mit Bakteriospermie hagen folgende Korrelation zum Ergebnis der IVF: In 28% der F~tlle erfolgte eine Befruchtung der Eizellen, in 42% keine Befruchtung. In 22% erzeugter Schwangerschaften war das Ejakulat nativ bakteriell kontaminiert, desgleichen zu 40% bei Aborten. Die Bedeutung verschiedener Erreger wird ausgewiesen. Schluflfolgerung: Die Ergebnisse deuten auf einen nicht zu vemachl~issigenden EinfluB einer Bakteriospermie auf den Erfolg der IVF. Die vorbereitenden Magnahmen sollten so gestaltet werden, dab eine weitestgehende Eliminiemng der Bakterien erfolgt,
P2.NM.03
Fehlender Wirkungsnachweis der antibiotischen Behandlung bei unspezifischer Leukozytospermie C. K e c k , E. G n i t z m a c h e r , Universit/it s-Frauenklinik
J. N e u l e n , M . B r e c k w o l d t Freiburg
Die Indikation zur antibiotischen Behandlung der unspezifischen, asymptomatischen Leukozytospermie m~nnlicher infertiler Patienten ±st umstritten. Fragesteiiung: Kommt es durch antibiotische Behandlung der unspezifischen Leukozytospermie zu einer signifikanten Verminderung der Leukozytenkonzentration im Ejakulat? Kommt es zu einer signifikanten Verbesserung der Ejakulatparameter? Methode: 156 Patienten der andrologischen. Spreehstunde der Univ.-Frauenklinik, mit einer Le~kozytenkonzentration ~ 1 Mio/ml Ejakulat und < I0 x i0 Keime/ml, wurden randomisiert der Behandlungs: bzw. der Kontrollgruppe zugeteilt. Die Patienten der Behandlungsgruppe wurden ~ber 10 d mit 200 mg Doxicyclin/d behandelt, ebenso deren Partnerinnen. Die Patienten der Kontrollgruppe wurden nicht behandelt. Eine Nachuntersuchung erfolgte nach 4-6 Wochen. Ergebnisse: Der Vergleich der Ejakulatparame~er vor bzw. nach antibiotiseher Therapie zeigt weder f~r die Leukozytenkonzentration (2.09 ± 0.21 Mio/ml vs 1.96 ± 0.43 Mio/ml) noch f~r die Spermienkonzentration (42.5 ± 6.4 Mio/ml vs 44.8 ± 4 . ' 2 3 Mio/ml), die Progressivmotilitat (42.9 ± 1.8 % vs 39.4 ± 2.8 %) oder den Anteil regelrecht geformter Spermien (16.52 ± 2.3 % vs 18.4 ± 3.1 %) einen signifikanten Unterschied (M ± SEM). Es gab weder vor, noch nach der Behandlung einen signifikanten Unterschied zwischen Behandlungsund Kontrollgruppe. Schlu~folgerung: Die antibiotische Behandlung der asymptomatischen Leukozytospermie hat keinen Einflu~ auf die Leukozytenkonzentration im Ejakulat, bzw. auf den Fertilitatsstatus der Patienten, gemessen an deren Seminalparametern.
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P2.NM.04 ~z-Uterines Protein (PP14) - Ein Diagnostikparameter fiir m~innliehe Sub- oder Infertilit~it? G. Keck, H.-J. Held, K. Horn, W. Distler Frauenklinik und Hautklinik der TU Dresden
P2.NM.O5 Aussehwemmen von Quecksilber bei Patientinnen mit Hormonst6rungen oder mit idiopathischer Sterilitiit K. Siefert, I. Gerhard, B. Monga Universitfits-Frauenklinik Heidelberg
Ober die immunsuppressive Rolle des~2-Uterinen Proteins beim Bindungsprozess der Spermatozoen an die Zone Pellucida ist berichtet worden. Zudem gibe es in der Literatur Hinweise, de6 dio~2-UP-Konzentration im Ejakulet eine Ursache for habituelle Aborte sein k6nnte. Fragestellung: Ist der Nachweis des PP14 im Ejekulat odor Seminalplasma bei dar Abkl~rung yon Fertilit~tsst6rungen von Bedeutung? Methode:~2-UP wurde mit ELISA-Technik (Fe.Bioserv) im Ejakulat und Seminalplasma bestimmt. Die ermittelten Werte wurden mit dan traditionellen Spermiogramm-Paramatern (Anzehl, Motilit§t, Morphologie) korreliert. Intraindividuelle Schwankungen wurden OberprOft. Ergebnisse: Die ermittelten Werte lagen im Bereich yon 5,6->lOOpg/ml im Seminalplasma und 27,8->100pg/ml im Ejakulat. Die Werte im Ejakulat und Seminelplasma unterachieden sich, wobei yon Patient zu~Patient ale ouch intraindividuell der Quotient sowohl K1 eein kann. Zu keinem der e.g. Spermiogramm-Parameter konnte aine Korreletion nachgewiesen werden. Bei Patienten, deran Pertnerin habituelle Aborte unklarer Genese durchmachten, lag der nachgewieaene Wert im Seminalplasma im Bereich der vorgegebenen Normalkonzentration. SchluBfolgerung: Um die Aussagef~higkeit des~2-UP im Ejakulat des Mannes zur Abkl~rung yon Fertilit~tsst6rungen zu erh6hen, bedarf es weiterer Untarsuchungen. Nach dem heutigen Kenntnisstand ist die Interpretation eines individuellen Einzelwertes for den Reproduktionsmediziner schwierig.
Dcr 13elastung durch Quecksilber aus Amalgam-Ffillungen dcr Z~hne wird eine ungiinstige Beeinflussung endokrinologischer Funktionen zugeschrieben. Als Methodcn zur Quecksilber-Ausschwemmung werden die Gabe von Vitaminen und Spureneleraenten, verschiedene horaOopathisch potenzierte Substanzen und Chelatbildner diskutiert, l+agestellung: L~ifitsich die Ausschwemmung yon Quecksilber durch eine Therapie mit hochdosierten Vitaminen und Spurenelementen, bzw. mit homOopathisch potenzierten Substanzcn zur Aktivierung von Leber und Niere fOrdera? A4ethode: Bei allen in dic Studie aufgenoramenen Patientinnen wird vor und nach Therapie cin Dimercaptopropionsulfonsfure (DMPS)-Test rait Messung des Quecksilbers im 45-Minuten-Urin durchgeffihrt. Bei einem Wert >10011g/g Krcatinin werden sie randomisiert in eine von drei Gmppen eingeteilt: Gruppe l erh~ilt tiber 12 Wochen eine Kombinalionstherapie aus Selen, Zink, Calcium, Vitamin Br, C und E; Gruppe 2 erhNt 5 Woehen Solidago D3 und Carduus marianus D6, 2 Wochcn Pause, 5 Wochen Berberis D3 und Taraxacura D6; Gruppe 3 erh~iIt keine Therapie und DMPS- Kontroll-Tcst nach frfihestens 12 Wochen. t£rgebnisse: Bisher.sind 82 Patientinnen randomisiert, bei 31 ist die Studie abgcschlossen. Die Quecksilber-Werte (in gg/g Kreatinin) vor Therapiebeginn lagen in Gruppe I (n=ll) zwisehen 105.9 und 703.6, in Gruppe 2 (n=13) zwischcn 121.7 und 887.0, in Gruppe 3 (n-7) zwischen 119.1 und 473.4. Im Kontroll-Test fanden sich in Gr. 1 Werte zwischen 58.1 und 357.1, in Gr. 2 zwischen 114.2 und 717.6, in Gr. 3 zwischen 70.4 und 492.0. Daraus errechnet sieh in Gr. 1 eine durchschnitfliche Scnkung des Quecksilber-Wertes urn 113.4 (19.6%), in Gr: 2 um 41.3 (6.9%) und in Gr. 3 eine Erhrhung um 42. I (19.1%). Sch/uflfolgerung: Die bisherige[t Ergebnisse zeigen deutliche Unterschiede zwisehen den Gmppcn, sodaf~ zur Aasschwemmung yon Quecksilber eine Therapie mit Vitaminen und Spuei'enelementen sinnvoll erscheint.
P2.NM.O6 Uterine Hyper- und Dysperistaltik als bisher unbekannte Sterillt~itsursache ond als Promoter fiir die Entwicklong einer Endometriose G. Leyendecker, G. Kunz, D. Beil, H. Deininger Frauenklinik und Radiologische Klinik I des Klinikum Darmstadt
P2.NM.07
Der schnelle Spermientransport zur Tube erfolgt dutch uterine Peristaltik, die pr~ovulatoriseh eine Akkuraulation von Spermien in der Tube ipsilateral zum dominanten Follikel sicherstellt. Uterine Peristahik und gerichteter schneller Spermientransport werden vom dominanten Follikel kontrolliert und sind offenbar yon f~ndamentaler Bedeutung im Prozeg der Reproduktion. Fragestellung: Besteht bei Sterilitatspatientirmen mit Endometriose eine Strrung der uterinen Peristaltik, die sowohl Ursache der Sterilit~it sein und unabhangig davon aueh die Entwicklung einer Endometriose frrdem konnte? Methode: 111 Patientinnen mit langjahriger Sterilitat und leichter (n=82) und schwerer (n=22) Endoraetriose sowie 94 Kontrollpatientinnen ohne Endometriose mit nachgewiesener Fertilitat wurden einer vaginalsonografisehen Untersuehung der uterinen Peristaltik (VSUP) sowie einer Hysterosalpingoszintigraphie (HSSG) unterzogen. Bei der HSSG werden spermiengrofSe markierte Albuminsph~iren naeh ihrer Plazierung vor die Portio in ihrera utefinen Transport durch serielle Szintigramme verfolgt. Ergebnisse: Pranen mit Sterilit~t trod Endoraetriose boten in der VSUP durchweg eine Hyperperistaltik mit nahezu einer Verdopplung der peristaltischen Frequenz geg~nOber dera Kontrollkollektiv. Praovulatorisch entwiekelte sich die Hyperperistaltik in eine Dysperistaltik rnit unkoordinierten Kontraktionen. Es bestand keine Korrelation zwischen dem AusmaB der Hyperperistaltik und dem Sehv~eregrad der Endometriose. Mit der HSSG konnte nachgewiesen werden, dab didHyperperistaltik zu einera signifikant gesteigerten Transport inerter Partikel in die Tuben sowie in die Peritonealhrhte und die Dysperistaltik zu einem Zusammenbmch der uterinen Transportfunktion ffihrt. Schluflfolgerungen: Uterine Hyper- und Dysperistaltik stellen eine bisher nieht bekannte Funktionsstrrung ira reproduktiven Prozefl dar, die tiber eine Beeintraehtigung des Sperrnientransports zur Sterilit~t und tiber eine vermehrte Abschilfertmg yon M011er-Trakt-Epithelien und deren Transport in den Peritonealranra zur Endometriose ~hren kann.
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Ver~inderung der Spermiogrammbefunde yon Sterilit~itspatienten in Abh~ingigkeit vom Alter zwischen 1974 und 1994 D. G16ckner, K. Gaevert, Klinik ftir Reprod.medizin der UFK Magdeburg
J. K l e i n s t e i n und Gyn. Endokrinologie
Die Efft~llung des Kinderwunsches wird zunehmend in ein sp/iteres Lebensalter verlagert. In der Literatur wurdc wiederholt fiber ¢ine allgemeine Abnahrae dcr Spermaqualit~t berichtet. Dabei soil die Spermiendichte ~lterer Manner fiber der von jiingeren M~0nern liegen. Fragestellung: Wic veNtnderten sieh die Spermiograrambefunde "con Sterilit~tspatienten yon 1974 bis 1994 in Abh~ingigkeit vom Alter? Ist mit steigcndcm Alter der andrologiscben Patientcu rait ciner Zunalmae yon Fertilit~tsproblemen zu rechnen? Methode: Die Spenniograrame von 5149 Patienten wurden hinsichtlieh der Verhnderungen der Sperraiendichte und dem Anteil schnelMinear beweglicher Spermien (WHO A) untersucht. Ergebnisse: Im Verlauf dcr untersuchten 21 Jahren war eine geringe, abet signifikante (p<0,001) Zunahrae des Alters der Patienten festzustellen. Das Durchschnittsalter lag bei 28,63 Jahrcn. lm gesamten Patientengut war eine signifikante Abnahme der raittleren Sperrniendichte um 44,56% (p<0,001) auf 25,71 Mio/ml und des Anteils der Spermien mit einer schnelMinearen Beweglichkeit um 43,59% (p<0,001) auf durchschnittlich 21,64% zu erkennen. Dabei lag die durchschnittliche Spermicndichte bei den 50- bis 60-jfhrigcn P/~tienten mit 41,07 Mio/ml signifikant (p<0,001) fiber der bei unter 20-jfhrigen festgestellten yon 32,49 Mio/ml. Beira Anteil der Spermien rait einer Motilit~it der WHO-Gruppe A bestand ein Optimum rait 27,61% zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr. Schlusq#olgerung: Gr0gere Fertili~tsproblcme scheinen im Moment zunehmend bci jfingeren Patienten zu bestehen. Leider karm keine Aussage zu den Ver~nderungen der Spermiogramrabefunde der jctzt 40- bis 60-J~hrigen in den letzten 20 Jahren gemacht werden. Weitere Untersuchungen zu dell Ursachen der Verschlcchterung der Spennaqualitat erscheinen notwcndig, um in Zukunft gezielte Magnahmen zur Prevention von Fertilitatsst0rungen einleiten zu kOnnen.
P2.NM.08 10bet den pHidiktiven Wert yon Spermatozoenparametern in homologen Inseminaten subfertiler Mfinner beziiglich der Wahrscheinlichkeit der Konzeption nach ovarieller Stimulation A. W i l r o d t - K l e i n , G. Prietl, H. v a n der Ven, D. K r e b s Universitfits-Frauenklinik Bonn Der Aufbereitung tier Ejakulate ftir die lnseminationsbehandlung kommt hinsichllich tier Erf~llung des Kinderwunsches grOt~teBedeutung zu. Von besonderem Interesse ist das pathologische Spermiogramm, das in 50% subferliler Partnerschaflen vorliegt. Fragestellung: Sind quantitative und qualitative Paramnter der Spenuatozoen nach der Aufbereitung der Ejakulate subfertiler M/~mmr yon pr~idiktivem Wert in Bezug auf die Schwangerschaftsraten nach homologen intranterinen lnseminationen (AIII) und lassen sich durch statistische Analysen eines groSen Kollektives Grenzwerte f/.ir diese Paramete feststlegen, die verbindlich sind bezOglich der Empfehlung zur Durchftihrung der AIH ~xler invasiver Methoden der assistierten Reproduktion (in Vitro-Fertilismion und intrazytoplasmatische Spermieninjektion)? Methode: Statistischer Vergleich yon Parametern in Ejakula|en subfertiler M~nner und entsprechenden Parametern in Insemiuaten (Dichle, Gesamt- und Progrcssivmotililhl, Differentialmorphologie) nach Aufbereitung durch das ,,swim-up" Verlahren und die Glaswotlfiltration. Korrelation mit Sehwangerschaftsraten pro Behandhmgszyklns, pro Patient und aueh kumulativ in ovariell stimulierten Zyklen. Ermittlnng yon ,,eut.ofF'Werten pathologischer Befnnde in den Ejakulaten und lnseminaten, ftir die tiber diesen Grenzwerten ein thempeutisehes Vorgehen durch AIH sinnvoll erscheint. Ergebnisse: Es wurden die Parameter tier Ejakulate und Inseminate yon 1081 Zylden uaeh AIH beztiglich der Schwangersehafismten augewertet. In 90 Zyklen traI eine Schwangerschaft ein (8,3%). Die Sehwangersehaftsraten korrelierten positiv mit der 1o~ Spermatozoendichte nach den Aulbereitungsveffahren (r-0.992) und mit der log. Gesaml zah/motiler inseminierter Spermien (r=O. 974). Die Motilit~t uach der Aufbereitung korrelierte nicht (Motilit~t der Mehrzahl der Inseminate >70%). Die lhrameler der Ejakulate korrelierten deutlich schlechter als die der Inseminate. Keine Korrelation mit den Sehwangersehaftsraten ergab die Auswertung tier Differentialmorphologie uaeh strikten Kriterien. Konnten >5xlO 6 motile Spermatozc, en inseminiert werden betmg die Schwangerschaflsrate pro Zyklus 12,i% vs. 5% bei <5x106 Ix2: p5xlO6 motiler Spermatozoe~ im Insemiuat erzielt (18,4%). Schlufifolgerung: Der pr~diktive Weft beztiglich tier Einschhtzung des Schwangerschafts eintrittes nach AIH bei m~nnlicher Subfertilit~it ist am h6chsten bei Ermittlung der Gesamtzahl motiler Spermien nach Aufbereitnng des Ejakulates und ist insofern yon groBer Bedeutung bei der Wahl des am besten geeigneten Thempieverfahrens.
P2.NM.10 Die Bedeutung molekulargenetiseher Analysen vor I V F U n t e r s u e h u n g e n am Beispiel der bilateralen Aplasie des Vas Deferens C. W a l d e n m a i e r 1, I. B 6 h m 1, W. Wiirfel 2, U. Schwarzer ~ 1 Genetisches L a b o r Dr. W a l d e n m a i e r , Dr. A. O v e n s - R a e d e r , M i i n c h e n 2 F r a u e n k l i n i k Dr. W i l h e l m K r f i s m a n n , M i i n c h e n Die ¢on&,enitalebilat~ral~Aplasi©des Vas D~ecm~s(CBAVD) findmsieh bei ~'wa 6% yon Fiillmaobsttuktivea"~ e , 1-2% d~ Fidle yon h~7~,"tdit/it des Mann~ trod bei 95% der m~mliehenPaliemenmit eincr Mukoviszidose (CF), der hiiufiff~tertatltosomal-reT~sivenErblcranldaeitmder kaaka6i~hen BevOlkena~.Nach den neuestenStudie~wird die CBAVDals einc schr milde Va'laufsfm'mder CF angesehm. Das Gemfar die Mucoviszidose(CFTR-Czm) ist auf deanChrommm7 lokalisiea. Fragestellung: Wit unte~uchtenvor einerIVF/ICSI5 m~mlichePafiealtc~die inch einer twologischea Unk'nuehun8 beidseits keine tastb~em Samenleiter a u f w i ~ l l , allf Mulali011gn im CFrR-C~mI.Die l~t)a/lll~ ~ ~0C~'MI~ ill diese Analysee ~ Method,e: DNA-Probenbeid~r Ehqx~ner wurd~ mittels der Polymerasel~,t~ue,ak't~n (PCR) auf die 10 in dec deetse,hen Bev61kmungh&afigstca Mutaticmenhn CFTR-Ge~nuraersueht. Bei dee m~mliche~Patientenwurden zwei weitere Mutatimtm ~lalysiert, die bei M~rmem mit einer CBAVD swfifikamMuf~ shad. Ergebnisse: Bei einem m~nnliehenPalie.tmmland sida keine der tmte~suchten Mutatiem~. Bei vier CBAVD-Patientenk,,,~kai wit Mutati0nenin beiden homol~$en CFrR~M~n nachw~4sen. Eiae der Ehefrauen crwies sieh n% Ger~q~rin ff,r eine Mutation. Schlu~folgeruns: N~h ~ mol~X'ul~se2am Analyse wurde ein El~Jaar g~fimde~a,dessen Risiko ffdr ein em eine~ Formder Mtu~oviszidmeeTkrankles Kindauf 50% 8estiegenist (Basisfisike1:2000). l ~ dr¢i Ehepaarenbetr~gtdas Risiko 1:200. ~ dieser Ergelmisse ist die moldadargmmische Untwmchtm8 m~ Mutationenin den Cnm Fur die Mukoviszidmevor einer IVF/ICSI bei CBAVD-M~t~n urd ihrext E h ~ flu" die irdividuelle Famil~lanungm'mea'e~Meinun8rteehangezeigt,
P2.NM.09 Luteinized unruptered follicle S y n d r o m e ( L U F ) und Endometriumsentwicklung A . - U . Stiicker, U. Deichert 1, K. Beier-Hellwig 2, H.-D. Taubert Universitfits-Frauenklinik Frankfurt 1 F r a u e n k l i n i k Z K H St. Jiirgenstr. B r e m e n 2 I n s t i t u t fiir A n a t o m i e u n d R e p r o d u k t i o n s b i o l o g i e RWTH Aachen Zur Implantation eines Conceptus mu~ das Endometrium (E) gewisse sekretorische Leistungen vollbringen. Fragestellung: Ist die Ovulation Voraussetzung fur eine normale sekretorische Leistung des E, und wirkt sich das LUF-Syndrom negativ auf die Entwicklung des E aus? Methode: Mit Hilfe der Uterussekretelektrophorese (USE), Hormonanalysen, E-Biopsien und Ultraschall des E wurden 49 ovulatorische (OV) 21 LUF=Zyklen gegen~bergestellt. Ergebnisse : LUF-Zyklen zeigten einen niedrigeren (p=0,0028) Progesteron (P)-Spiegel in der Lutealphase als OV-Zyklen. Der Oestradiol (E2)-Spiegel unterschied sich nicht, der P/E2-Quotient erwies sich in OV-Zyklen gr6~er (p=0,0018) als in LUF-Zyklen. Normale sekretorische Leiatungen des E (rezeptives Proteinmuster) wurden yon 70 % der LUF-Zyklen und 20 % der OV-Zyklen erreicht. Es fand sich keine Korrelation yon zyklusgerechten E-Biopsien mit dem P der Lutealphase und rezeptiven Proteinmustern. Rez~ptive Proteinmuster wiesen h~ufiger mittluteale E2Wer£e von unter 200 pg/mL auf als nicht rezeptive, die Obrigen Parameter unterschieden sich nicht. Schlufi folgerung : Die P-Sekretion ist in LUF-Zyklen h~ufiger eingeschr~nkt als in OV-Zyklen. Das LUF-Syndrom schlieSt nicht prinzipiell eine suffiziente P-Sekretion sowie ein rezeptives E aus. Die Ovulation ist keine Voraussetzung fur die Rezeptivitat des E. Ein rezeptives E kann entkoppelt yon P-Sekretion und histologischer Entwicklung vorliegen, die Rezeptivitat scheint von ier E2-Konzentration abzuhangen.
P2.NM.11 Antigameten-Antikiirper bei Patientinnen mit idiopatischer Sterilitfit H. O z 6 r n e k , M. M o u s t a f a 1, B. M i k a t - D r o z d z y n s k i , U. Koldovsky, P. Bielfeld U n i v e r s i t f i t s - F r a u e n k l i n i k Diisseldorf 1 U n i v e r s i t f i t s - F r a u e n k l i n i k T a n t a , T a n t a , Egypt Anfigameten-Antik6rper(AGA), d.h. Antispermien-Antik6rper (ASA), Antiovarien-AntikOrper(AOA) und Antizona-Antikorper (AZA), kOnnen eine wichtige Ursache bei idiopatischen Sterilit~ttspatientinnensein. Fragestellung: Wie h/iufig sind diese Antigameten-Antik6rperbei Patientinnen mit sog. idiopatischer oder tubarer Sterilit~tnachzuweisen und stellen die intrauterine Insemination (IUI) oder die m vitroFertilisafion (IVF-ET) erfolgversprechende Therapim6glichkeitenfor diese Patienten dar? Methode: 46 Patientinnen mit idiopatischer Sterilit/itund 36 Patientinnen mit tubarer Sterilit~it(Kontrollgruppe) wurden in dieser Studie untersucht. AGA wurden mit ELISA-Methodik in Serum trod Follikelflfissigkeit(ASA,AOA,AZA) sowie Zervikalmukus (ASA) besfimmt FOr die statistische Auswertung wurden der exakte FisherTest und der Student's t-Test benutzt. Ergebnisse: 22 von 46 idiopatischen Sterilitatspatientinnenproduzierten wenigstens einen AGA, w~trend bei Patienfinnen mit tubarer Sterilitat keine AGA nachgewiesen werden konnten. Die Fertilisationsrate 0VFET) war bei AGA positiven Patientinnen (61,3%) und AGA negativer idiopatischer Sterilitat (65,6%) niedriger als bei tubarer Sterilit~t(80,5%) (13<0.0t). Gleicherweise fand sich die Schwangerschaftsrate nach IVFET bei tubarer Sterilit~ith6her als bei den anderen beiden Gmppen, allerdings war dies statistisch nicht signifikant. Die Schwangerschafisrate nach ILl/war bei AGA positiven trod AGA negativen Patientinnen gleich. Schluflfolgenmg: Antigameten-AntikOrperfanden sich bei mehr als 45% der Patientinnen mit idiopatischer Sterilitat. Es empfiehlt sich deshalb em Screening auf AGA. Die Schwangerschaflsraten bei positivem AGA Befund sind vergleichbar mit denen bei tubarer Sterilitfit,allerdings sind die Fertilisierungsraten niedriger.
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P2.NM.12
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Der Stellenwert der Kryokonservierung von Spermien bei onkologisehen Erkrankungen aus reproduktionsmediziniseher Sieht
Charakterisierung infertiler Miinner aus dem Programm der Intrazytoplasmatischen Spermieninjektion (ICSI) an der Universifiitsfrauenklinik Liibeck
H.-J. H e l d , J. K l e n g e l , St. L e i k e , G . K e c k F r a u e n k l i n i k u n d K l i n i k f/Jr U r o l o g i e d e r T U D r e s d e n
M . B a l s - P r a t s c h , K . M e n n i c k e 1, K . D i e d r i c h , E. S c h w i n g e r 1 Universitfits-Frauenklinik Lfibeck 1 I n s t i t u t f/Jr H u m a n g e n e t i k , M e d . U n i v e r s i t / i t L f i b e c k
Die Kryokonservierung van Spermien s t e l l t eine M6glichk e i t dar, bei Petienten nach Hodentumoroperationen, Cheme- oder Strahlentherapie den Kinderwunach zu erfOllan. Fragestellung: Wie h ~ u f i g wird k r y o k o n s a r v i e r t e s Sperma van den o . ~ . Patienten abgerufen, d.h. f o r eine S t e r i l i t ~ t s t h e r a p i e varwendet? Me~hode: Es e r f o l g t e die Auswertung yon 113 Patienten, bai denen im Rahmen einer malignen Erkrankung Hodentumoroperatienen und/oder Chemo- bzw. Strahlentherapie durchgef~hr~ wurden. Die Ejakulatparameter wurden sowahl vor, t e i l w e i s e auch nach der Kryekenservierung a n e l y s i e r t . Die Konaervierung e r f o l g t e bei beetehendem Kinderwunsch und eusreichenden Ejakulatparametern. Ergebnisse: Die M6glichkeit, dia Spermakryakonaervierung vornehmen zu lassen, wurde groBz6gig in Anspruch genommen. Allerdings ateht damgegenOber die niedrige Zahl van 3 sparer verwendeten Proben dea Untersuchungskellekt i v s (n = 113). S c h l u g f o l g e r u n g : Es sollte kritisch 5berdacht warden, ob der finanzielle, zeitliche und personelle Aufwand einer Kryokonaervierung als Bestandteil der Therapie onkologiacher Erkrenkungen generell gerechtfertigt iSto
ics1 stellt ein neues Therapieveffahrenftir die mannlicheSterilit~tt dar. Daher karm noch nicht sicher beurteilt werden, ob ein h6heres genetisches Risiko for Kinder nach ISCIBehandlungenbesteht.Aus diesemGrundewurdenbei allenPatienten im Rahnlender ICS1VorbereitungnineChromosomenanalysedurchgeNhrt. Es wurdebei allen 238 Patienten, bei denen die Behandlungmit der ICSI indiziert war, Chromosomenuntersuehungenverarllagt.Bei 86 Patienten erfolgtezusfitzlichnine komplette klinisehe andrologische Diagnostik einsehlieBlich Spermiogramm (WHO 1992) und Hormondiagnostik(LH ,FSH,Prolaktin, Testosteron,Ostradiol). Bei 14 Patienten wurden strukturelle odor numerische Chromosomenst6rungen diagnostiziert. Bei 4 Patienten erfolgte zusfitzlich die Darstellung der Chromosomenauf ejakulierten Spermienmit der Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung(FISH).Hierdurchkonnte die Rate der balaneierten und unbalanciertenSpermienbeurteilt und auf Grund dieser Daten mit dem betroffenenPaar das genetischeRisiko far ein gewtinschtesKind beurteilt werden. Zusfitzlich wurdenzwei Patienten mit V.a. einen Hodentumorurologischweiter abgeklart, drei Patienten mit V.a. Androgenrezeptordefektor(erh~htesLH-Testosteron-Produkt:>170 U/lxnmol/1)und ein Patient mit einem idiopathisehenhypogonadotropenHypogonadismus (1HIt) klassifiziert. AuBerdemwurdendurch das aktuelle Spermiogrammeinige Patienten mit einer Spermienkonzentration<0,lMill. Spennien pro Ejakulat herausgefunden, bei denen auf Grund der hochgradig eingeschr~kten Spermienzahl zur Gewinnung yon testikul~en Spermien(TESE)geratenwerdenmuBte. Bei Patienten mit mannlicher Sterilitfit erseheint vor einer Behandlung mit ICSI nine andrologiseheDiagnostikeinschliel31ichzytogenetiseherUntersuehungallein auf Grund des relativ hohenRisikos ~r ChromosomenstOmngennnerl~61ich. EinerseitskOzmenPaare mit Chromosomenst6rungenim Vorfeld einer Sterilit~itstherapie aueh im Hinblick auf eine pr~atale Diagnostik bei einer gewtinschten mOgliehen spateren SchwangersehaR humangenetiseh beraten werden. Andererseits sind in EinzelPNlen wie beim IHH auch kausale endokrineerfolgversprechendeSterilit~tsbehandlungenm6glichund Hodentumoren k6nnen ggf. bereits in einem F~hstadium erkannt werden. Aul3erdem k6nnen frustrane Stimulationsbehandlungbei der Frau durehein aktuelles SpermiogrammvermiedenkOnnen, sofemdie Spermienkonzentrationim Ejakulat nahezueineAzoospenniezeigt.
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In vitro Fertifisation - intracytoplasmatisehe Spermieninjektion: Untersuchung des Azoospermiefaktors (AZF) bei Kryptozoospermie und nicht-obstruktiver Azoospermie
TGF #-Serumspiegel in der normalen und gest6rten Friihgraviditiit
I. B 6 h m 1, S. F r a n k e 1, W. W f i r f e l 2, G . K r i i s m a n n 2 1 Genetisches Labor Dr. Waldenmaier, D r . A. O v e n s - R a e d e r , M f i n c h e n 2 Frauenklinik Dr. Wilhelm Krfismann, Mfinchen IMikati~ ~ r nine invaeytoplasm~isd~e $1~,mie~je~on (ICSl) ist hauptsichlieh die ~hw~r¢ lind schwersle mke~liehe Subferlilitit ICSI g e ~ - , t die VerwcMung w n epididymalen haw. ~ u l ~ r o n S p 6 n n a t o ~ und anderm Spermatogea~esezellcnmiteinemhaploidenO ~ ' o m o ~ a t z .
Fragestellung: Gemiifiden ICSI-Ri~htl/niender Deut~he~ Gesellschallf~r Cryrtikologie end Geburtshilfe ist es efforderlida, M&~ner mit einer Kryptozoospermie bzw. einer nieht-obsmflaiven Azoospet~e atd" den sog. Az~spemfiefak-t~ (AZF) zu ~ m Wit waUten ~ ob sigh in
umercm Patie~ten~t ~
mit einem moleknlargea"Jetis~naehweisbare~
DNA-Stiickverlust in der Region der/d~ AZF.Gcn~s) a~ffdl~alangen Arm des Y-Chromo~ms fmdoxt Methode: At~ DNA-Proben der Patienten amplili~ef~en wit mittels
Pdym~ese-~on
(PCR) d c ~ t e Bereich,aus der AZ~-R~o~t Im
Folio eirt~ St@ek'v~ust~ wurde di~ DNA-Probe zm" Kon~r~ll¢ atff das
V ~ des SRY-Genes('l'es~ determiniet~,BerFaktor)analysing.Alle Petient~ wurden~_,d.,,-aufcltremmmaleSW6runsenuntent~t. J~rgebn~sse; Die St~tie mlffa~te zmn 15.03.1996 77 Palienten exit einer Azoospen~c. 4 Patie~tenze~gteaeiaca XXY.Chronms~aeasatz(Klin~fclmr), was die A2~permie hi~ctu:nd ~d,~rt. Unterden vetbliebeaen73 Patienten f~dcn wit drei mit ¢ir~ m o l ~ h c n Deletiontmbckann~Gr~e in der emSla~chentlen AZF-Regioa (ealapficht 4,1%). Schluflfolgerung: In mractem P ~ i * i i g u t f=~d sieh ei~ gerk~ere DNADel~ic~'~sram im Berei~h des AZF als in ¢i~e~ amerikanische~ Sttutio (12 ~ 8~ p~i~te~). Es ~ j~och m ~ Isolienm8 de=/der C_rm~s) ff~trde~ " ~ e f a k t o r " weitere,irarage~eMutationenfmde~
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bei dieee~ Patiemm
G . S c h u s t e r , G . K e c k , W. D i s t l e r Frauenklinik der TU Dresden Miitterliche trod fetale Gewobe enthalten und exprimieren versehiedene Zytokine. TGFB modifiziert die Wirkung anderer Zytokine; bei der l-lemmung der zytokin-indnNerten PGFe-Produktion dureh TGFB k6nnte es sieh um ninonftir die Schwangersehattserhaltung bedeutsamen Meehanismus handeln. Bekannt ist weiterhin, dab TNFc~trod IL-1 die PGSynthese im intrauterinen Gewebe induzieren. Fragestellung: Korrelieren die lokalen Zytokinkonzentrafionenam gravidan Uterus zu den Werten im Serum der Sehwangeren und lassen'diese Riiekschlfisse aufeine nonnale odor gest6rte Fdihgraviditfit zu? Methode: Serum wttrde von Patientinnen mit Abort (A; n=35) odor Tubargravidit/it (EU; n=5) gewonnen; als Kontrollkollektiv dienten nomlale Schwangerschatten (N; n=20). Die Messung yon TGFB, TNFc~und IL-1) erfolgte mittels ELISA (Quantikine-Kits, Fa. DPC Biermann). Ergebnisse: Patientimlen mit Abort weisen ninon emiedrigten und Patienfizmen mit Exlrauteringravidit/it ninon im Vergleich zur Kontrollgruppe erh6hten TGF/3-Spiegel atff(33,3+8,8 [A] bzw. 43,9i-_10,9 [EL1] vs. 36,7_+9,5 ~g/ml Fig]); die Unterschiede sind statistisch nicht signifikant. Die Konzentrationen yon TNFc~und IL-1c~lagen in allen Patientengruppen unter der Nachweisgrenze. ScMuflfolgerung: Besfimmungenyon TGFB, TNFa und IL-1c~bei Schwangerenhaben derzeit keine klinische Relevanz zur Differenzierung zwischen nonnaler und gest6rter Friihschwangersehaft.Unsere Ergebnisse spreehen ftir nine rein auto- und parakrine Wirkung der Zytokine. Die in Arbeit befindlichen immunhistoehemischenUntersuehungen des durch Abrasio gewormenen Schwangersehaftsmaterialsder o.g. Patienfirmen sollen dem Rechnung tragen.
P2.NM.16 Intraovarielles Insulin und IGF nach hormoneller Stimulation I. H o p p e 1, W. S t a r k e r 1, R . S c h l e h n v o i g t 2, W. M i c h e l s 1 1 K l i n i k u m d e r F S U , K l i n i k ffir F r a u e n h e i l k u n d e u n d Geburtshilfe, Jena 2 K l i n i k u m d e r F S U , K l i n i k f/Jr K i n d e r h e i l k u n d e , J e n a Insulin und 1GF sind als Iokale intraovarielle Faktoren bekannt, fur die ein m6glicher Einfluf5 auf die Regulation der Follikelentwicklung vermutet wird. Fragestellung: Wie gestaltet sich die Variabiltat der lnsulinkonzentratione im Einzelfollikel in Abhgngigkeit vonder FollikelgrOl3e? Sind Insulin und IGF-I in einem intraovariellen Regulationsmechanismus gekoppelt. Methode." Von 43 IVF-Patientinnen wurden 156 Foltikelfltissigkeiten untersucht und mit den korrespondierenden Serumwerten verglichen. Analysiert wurden Insulin, IGF-I und IGFBP-3. Urn eine m/3gliche Korrelation zur Follikelentwicklung zu bestimmen, wurde das Follikelvolumen als Marl der Follikelgr6fSe erfal3t. Ergebnisse: In den Follikelfltissigkeiten konnten lnsulinkonzentrationen mit einer erheblichen Schwankungsbreite im Bereich von 0,89 ~tE/ml bis 11,59 gE/mI gefunden werden. Eine Korrelation zwisehen Follikel- und Serumwerten konnte nicht hergestellt werden. Far die Mehrzahl der untersuchten Follikel wurden Insulinkonzentrationen unter den entsprechenden Serumwerten registriert. Zwischen IGF-I und Insulin wurd eine negative Korrelation gefunden. Ftir beide Parameter konnte eine Konzentrationsabh~ngigkeit yon der Follikelgr6ge nachgewiesen werden. Schluflfolgerung: Die unterschiedlichen Insulinkonzentrationen in den Follikelfl~ssigkeiten und deren Abhangigkeit vonder FollikelgrffSe lassen einen regulatorischen Einfluf5 des Insulins auf Ovarebene vermuten. Die negative Korretation yon IGF-I und Insulin deutet aufeinen gekoppelten Regulationsmechanismus beider Parameter bin.
P2.NM.17 Latente Hyperprolaktin~imien bei IVF-Patientinnen W. S t a r k e r , I. H o p p e , A . B 6 r n e r K l i n i k fiir F r a u e n h e i l k u n d e u n d G e b u r t s h i l f e , F r i e d r i c h Schiller-Universitfit Jena Am Follikelpunktionstag findensich im Serum von lVF-Patientirmen nach hormoneller Stimulation hyperprolaktin~mischeSpiegel. Fragestellung: In einer retrospektiven AuswertungwurdenmOglicheFaktoren, die eine Hyperprolaktin~imiebedingen kOnnten,analysiert. Einbezogenwurden folgende Daten: 1. E!nflul3der hormonellen Stimulation aufdie Prolaktin-Sekretion 2. Bedeumngdes HCG far die Entwicklungeiner Hyperprolaktingmie 3. Einflul3 der Narkose aufdie Prolaktinkonzentration Methode: Untersuchtwurdenfanf Patientengruppen : (A) 21 Frauen in 38 Zyklen mit GnRH-Analogazur Down-Regulationund anschlie/3ender Gonadotropinbehandlung(HMG oder FSH) und HCG-Applikation (B) 14 Frauen mit Clomiphenzitrat(CC) ohne HCG (C) 11 Frauen mit auschliefSlicherHCG-Applikation zur Ovulationsterminisierung (D) 14 Frauen mit einmaligerGnRH-Analoga-Applikation (E) 19 Frauen mit einem Narkoseprogrammohne Hormonbehandlung grgebnisse: Die Serumkonzentrationendes Prolaktin steigen im Stimulationszyklus bei IVF-Patientinnen an und erreichen am Punktionstag hyperprolaktin~mische Werte (bis 10-fach erh0ht). In CC Zyklen wurde kein Prolaktinanstieg beobachtet (Gruppe B). Ein leichter Anstiegder Prolaktinkonzentrationen wurde in Zyklen mit ausschliel31icher HCG-Applikationgefunden, der jedoch signifikant niedriger war als nach Gonadotropinbehandlung (GruppeC). Eine einmalige Gabe von GnRIt Analqga zur Ovulationsinduktionfahrte iiber einen flare-up Effekt an der Hypophyse"zu einem optimalen LH-Anstieg. In keinem Fall wurde eine Hyperprolaktinfimieerzeugt (Gruppe D). In Gruppe E reagierten auf die Narkosebehandlung 13 Patientiimen mit einer Hyperprolaktinamie. Schluflfolgerung: Hyperprolaktin~imiennach hormonellerStimulation im IVFProgrammsind ein vorrtibergehenderEffekt und werden sowohl dutch die hohen Estradiolwerte im Stimulationszyklusals auch dutch das Anaesthesieprogrammbei der Follikelpunktion bedingt.
S 145
V2.BB Endometriose
V2.BB.01 Invasivit~it von Endometriosezellen in vitro R. G/itje t, A. S t a r z i n s k i - P o w i t z z, S. K o t z i a n 2, R. B a u m a n n 1 ' Universit/itsfrauenklinik z Institut der A n t h r o p o l o g i e u n d H u m a n g e n e t i k fiir Biologen, J.-W.-Goethe-Universitfit, F r a n k f u r t a m M a i n Die Transplantationstheorie von Sampson setzt voraus,daB Endometriosezellen an das Peritoneum adherieren und invasiv wachsen k~nnen.KOrzlich konnten wir erstmalig die Invasivit~t von Endometriosezellenin vitro nachweisen (LancetS1995,346,1443-1444). Fragestellung.'-~-t Hilfe der Endometriosezellinie EEC145 ~ w i r die Regulation der Invasivit~t in vitro. Methode:Epitheliale Endometriosezellenwurden durch Mikroinjektion mit dem SV4oT-Antigen transformiert.Nach Charakterisierung der resultierenden Zellinie UberprUften wir den EinfluB yon ~stradiol(5oo-5ooopg/ml),Progesteron (10loong/ml) und DouglasfIUssigkeit auf die Invasivitgt im Kollagenmodell.DerEffekt der DouglasfIUssigkeit wurde auBerdem auf das invasive Wachstum der metastasierenden Blasencarcinomzellinie EJ28 untersucht. Ergebnisse:Qstradiol und Progesteron zeigten keinen Ein~ i e Invasivit~t.Dagegen kam es durch Zusatz von lo%DouglasflUssigkeit zum Mediumzu einer Steigerung der Invasionsindices(Zahl der invasiven Zellenxloo/Zellen auf der Geloberfl~che)von 5,7+1,6 auf 9,6+2,9(p¢o,oool Wilcoxon-Test).Die Invasivit~t yon EJ28 ~urde durch die DouglasfIUssigkeit nicht beeinfluBt. Schlu&folgerung:Die Invasivitgt von EndometrioSezellenin v i t r o unterstUtzt die Transplantationstheorie.Bisher nicht i d e n t i f i z i e r t e Su~tanzen in der Dougla~flOssigkeit kbnnen die Entwicklung einer invasiven Endometriose fbrdern. Diese Studie wird unterstUtzt durch die Deutsche Forschungs gemeinschaft,Sta187/11-1.
V2.BB.02 Effekt von Danazol und Dexamethason aufdie Eicosanoidund Zytokinfreisetzung durch Peritoneaimakrophagen yon Patientinnen mit und ohne Endometriose U. K a r c k , W. D e p p e r t , I. T h a l m a n n , H . P . Z a h r a d n i k Universitfits-Frauenklinik Freiburg/Brsg.
V2.BB.03 Prognosefaktoren der Fertilitiit bei Endometriose M. Sillem 1, E . - M . Geil3inger t, M. T h a e l e 2, K. Biihler 2 Universit/its-Frauenklinik Heidelberg, A b t . G y n . E n d o k r i n o l o g i e u n d Fertilitfitsstbrungen 2 G e m e i n s c h a f t s p r a x i s H a p p e l , Thaele, Biihlcr, H a p p e l , Saarbriicken
Fra~estellun2: Es wird vermutet, dab Peritonealmakrophagen (PMp)
und ihre Mediatoren in der Pathoph)rsiologie der Endometriose und der mit ihr vergesellschafteten Sterillt~it eine Rolle spielen. In dieser Arbeit wird untersucht, ob Medikamente, die in der Endometriosetherapie etabliert sind, die Freisetzung von Prostaglandinen und Zytokinen nach Phagozytose aus Peritonealmakrophagen ver/indern. Methode: Bei diagnostisch/operativen Pelvisko.pien wurde vor jeder Manipulation das Douglassekret gewonnen. Uber Ficollgradienten wurden die mononukle~iren Zellen angereichert und in 24h Kurzzeitkultur gebracht. Danach wurden diese Zellen mit Zymosan stimuliert und die Freisetzung yon Prostaglandinen und Zytokinen per HPLC oder Elisa gemessen. Jeweils ein Teil der Zellen wurde mit Danazol (DA, 10-6M) oder Dexamathason (Dxm, 10~M) pdiinkubiert. Ergebnisse: Die isolierten mononuklefiren Zellen waren zu ca. 90% Makrophagen (PMp) ( CD14 positiv, Phagozytose positiv). Anders als vermutet ver~nderte eine DA Pr~iinkubation weder die Eicosanoidnoch die Zytokinfreisetzung der PMp. Dxm senkte die TNF Freisetzung der PMp auf 25% der Kontrollen. Progesteron (10-~M) ffihrte nut zu einer schwachen Reduktion der TNF Freisetzung auf 80% der KontroUen. Sehlugfol~erun~: Diese Ergebnisse widersprechen der Hypothese, dab der therapeutische Effekt yon Danazol bei der Endometriosebehandlung durch eine direkte Bremsung der Freisetzung inflammatorischer Mediatoren aus den PMo unterstiitzt wird. Wirksames Prinzip scheim nur die Suppression der Ovarien und des Endometriums zu sein. Die starke Suppression der TNF Freisetzung dutch Dxm er6ffnet vielleieht eine M6glichkeit einer nicht gleichzeitig kontrazeptiv wirkenden Therapie der inflammatorischen Ver~ndemngen bei der Endometriose.
S 146
Fragestellung: Ursache und Umfang einer Einschr~hkung der Fertifit~t bei Endometriose werden kontrovers dikutiert. In dieser Studie wurde die prognostische Bedeuttmg verschiedener bei der Erstdiagnose erhobener Befunde rea u~pektiv vergiicnen. Methode: Bei 80 Stefilitfitspatientirmen mit regelrechtem andrologischem und ovariellem Faktor wurden anl~lich einer Laparoskopie mit Permbation eine Endometriose diagnostiziert und folgende Parameter bestimmt: rAFS-Stadium nach makroskopischem Aspekt, Histologie, Abstrichzytologie und Ca 12-5 - Spiegel im Peritonealsekret. Alle Patientinnen erhielten anschliegend eine mindestens dreimonafige GnRH-Analoga-Therapie. W~rend eines Follow-up yon mindestens 12 Monaten wurden Eintritt und Ausgang einer Schwangerschaft effaBt. Ergebnisse: 29 Schwangerschaften traten ein, davon 6 Abol~e und eine EUG. Beim Stadium rAFS 0 (nur Zytologie positiv) wurden 5 yon 8 Patientinnen schwanger, bei rAFS I 13 von 42, bei rAFS II 5 yon 16, bei rAFS III 5 yon 12 und bei rAFS IV 1 yon 2. Bei 25 Patientinnen mit erh6htem Ca 12-5 wurden 6 Gravidit/iten beobachtet, davon zweimal ein Abort. Alle drei Patientinnen mit rAFS 0, die nieht konzipierten, hatten ein erh6htes Ca 12-5. Bei einer Sterilit/itsdauer von fiber 5 Jahren kam es nut bei einer von 12 Patientinnen zu einer Schwangerschaft. Schluflfolgerung: In dem untersuchten KoUektiv war die FertiliNtsprognose auch nach AusschluB anderer Ursachen bei Patienfinnen mit makroskopisch diagnostizierter Endometriose eingeschr/~nkt. Ein erhShter Ca 12-5 - Spiegel im Peritonealsekret ist mtiglicherweise auch bei Fehlen von sichtbaren Erkrankungsherden orognostisch ungfinstig.
V2.BB.04 und morphometrische Ergebnisse unter Gn-Rh-Analoga-Therapie Endometriose: Klinische, histologische
M. Ruwe, K. Donhuijsen, A.E. Schindler Z e n t r u m ftir F r a u e n h e i l k u n d e , U n i v e r s i t ~ t s k f i n i k u m
Essen
Der
Therapieeffekt naeh hormoneller Endometriosetherapie ist oft sehwer zu beurteilen. Bisher fehlt eine eindeutige histologisehe und morphometrisehe Objektivierung. Fragestelltmg: Zeigen die Endometrioseherde histomorphologiseh und morphometriseh objektivierbare Therapieeffekte naeh GnRh-Analoga-Therapie und finden sieh anhand der pr~itherapeutisehen Ausgangsbefunde Rtieksehliisse ffir eine Vorhersage des zu erwartenden Therapieeffektes? Methode: 81 Patientinnen wurden naeh histologisch gesicherter Endometriose 6 Monate entweder mit den Gn-Rh-Analoga Buserelin oder Leuprorelin therapiert. Naeh sechsmonatiger Therapie wurde erneut laparoskopiert und bei Vorliegen eines Endometrioseherdes biopsiert. Die laparoskopiseh gewonnenen Biopsien wurden vor und naeh Therapie sowohl morphometrisch als aueh hlstologiseh analysiert. Ergebnisse: Der therapeutische Effekt der G n - g h - A n a l o g a war in mehrfaeher Hinsieht in erheblicher Auspriigung naehweisbar: Klinische Besehwerden, insbes0ndere die Dysmenorrhoe, waren stark reduziert und zwar sowohl bei der Gruppe der Partialresponder (d.h. endoskepiseh nachweisbare Restendometriose) als aueh bei der Gruppe der Totalresponder (endoskopiseh keine Endometrioseherde naeh seehsmonatiger Gn-Rh-Analogon-Therapie mehr naehweisbar). Die 41 F~ille mit noeh restliehen Endometrioseherden zeigten sowohl semiquantitativ histologiseh als auch morphometriseh eine mehr oder weniger deutliche z. T. signifikante Reduktion der untersuehten Parameter Driisenzahl bzw. Epithelh~he und auch hinsichtlieh der Ze11- und Kernfl~iehe der Driisenepithelien. SchluBfolgertmg: Das AusmaB der Reduzierung der analysierten Parameter hiingt naeh unseren Ergebnissen offenbar weniger yon der Art des verwendeten Gn-Rh-Analogon ab, sondern in erster Linie yon dem AusmaB der priitherapeutischen Auspr/igung der Endometriose. Es ist zu erwarten, dab bei stark ausgepr~igten Endometriosemerkmalen ein therapeutiseher Effekt geringer ausfiillt als bei gering bis miil~ig ausgepr/igten Endometrioseherden.
V2.BB.05 Klinisehe Charakterisierung eines neuen Wirkstoffes zur Behandlung der Endometriose A . M f i l l e r , C. M o o r e , A . O . Jenapharm GmbH, Jena Universitfits-Frauenklinik
M i i c k 1, T . H . L i p p e r t 1 Tiibingen
Dienogest (DNG) ist ein originelles 19-Nortestosteronderivat mit selektiven Eigenschaften eines C21-Gestagenes. Bei der Endometriosetherapie konnten fiJr eine empirisch gefundene Dosis von 2,0 mg (DNG) pro Tag mit GnRH-Analoga vergleichbare Ergebnisse erzielt werden. Fragestellung: Wie unterscheiden sich die Dosierungen 2 mg und 4 mg DNG pro Tag im Hinbliek auf Wirksamkeit bei der Therapie der Endometdose und Vertr~iglichkeit? Methode: Jeweils 24 bzw. 30 Patientinnen mit histologisch nachgewiesener Endometriose Stadium Ibis III nach AFS-Score wurden mit 2 mg bzw. 4 mg DNG pro Tag 0ber mindestens 20 Wochen behandelt. Die Wirksamkeit der Therapie wurde anhand des laparaokopischen Bildes und der subjektiven Beschwerden beurteilt, die Vertr~iglichkeit vor allem nach Befindlichkeitsst6rungen und dem Blutungsmuster. Ergebnisse: Beide Dosierungen f(Jhrten sowohl hochsignifikant zu einem R0ckgang der endometriosetypischen subjektiven Beschwerden, wobei die 4 mg-Dosierung als wirksamer zu beurteilen ist, als auch zu einem signifikanten R~ickgang der laparoskopischen feststellbaren Endometrioseherde. Befindlichkeitsst6rungen wurden nach der Therapie mit beiden Dosierungen seltener beobachtet als vor der Behandlung, wo~ei unter der 2 mg-Dosierung fiber weniger Symptome berichtet wur~Je. Mittlerer Blutdruck and mittleres Gewicht blieben unver~ndert. Zwischenblutungen waren bei beiden Dosierungen etwa gleichermal~en bei ca 50 % der Patientinnen zu beobachten. Schlul3folgerung: Es konnte anhand des laparaskopischen Befundes und des subjektiven Beschwerdebiides nachgewiesen werden, da~ DNG schon ab einer Dosierung yon 2 mg pro Tag ein wirksames Endometriosetherapeutikum darstellt. Befindlichkeitsstfrungen trater kaum auf. Mit Zwischenblulungen ist bei ca. der H~ilfte der Patientinner zu rechnen.
V2.BB.06 Die TNF-~-Sekretion von Peritonealmakrophagen b e i Endometriose
Ergebnisse eines Langzeit follow-up bei der Behandlung der Endometriose mit dem GnRH Analogen B u s e r e l i n a c e t a t
O. R i c h t e r , P. M a l l m a n n 1, H . v a n d e r V e n , D . K r e b s Universit/its-Frauenklinik Bonn-Venusberg 1 Universit/its-Frauenklinik K61n
M. Regidor, P.A. Regidor, K. Bfihler, A.E. Schindler Z e n t r u m fiir F r a u e n h e i l k u n d e d e r U n i v e r s i t f i t - E s s e n G H S , H u f e l a n d s t r . 55, 4 5 1 2 2 E s s e n
Tumomekrosefaktor - alpha (TNF-~) ist als ein zytotoxisches Produkt aktivierter Monozylen, Makrophagen und Lymphozyten neben lnterleukin-1, Interleukin-2 sowie Interferon-gamma ein wesentlicher Bestandteil der Immunantwort im menschlichen Organismus. Aufgrund der Zytotoxizit~itgegen einige Tumorzellreihen and der Motilitatshemmung menschlicher Spermien gilt TNF-~ als ein wesentlieher pelviner Mediator der weiblichen Sterilitat. Fragestellung: Ist bei Patientinnen mit einer gesicherten Endometriose eine erhOhle Sekretion yon TNF-~ durch Peritonealmakrophagen im Vergleich zum gesunden KoUektiv meBbar? In wieweit korreliert das Mal~ der TNF-exSekretion mit der Aktivit~t der Endometriose? Methode: Bei 30 Patientinnen wurde im Rahmen finer diagnostischen Laparoskopie zur Sterilitatsabklarung eine Peritoneallavage durchgefiihrt. Bei 16 Patientinnen konnte entsprechend der Klassifizierung der American Fertility Society eine Endometriose diagnostiziert and eingestufl werden, 14 Patientinnen dienten als endometriosefreies Kontrollkollektiv. Die TNF-o~Sekretion tier Peritonealmakrophagen aus den jeweiligen peritonealen Spfilflfissigkeitenwurden fitr die beiden Kollektive miteinander verglichen. Ergebnisse: Bei den Patientinnen mit finer gesicherten Endometriose konnte fine bis zu 100-fach hOhere TNF-~-Sekretion als bei dem endometriosefreien Kontrollkollektiv nachgewiesen werden. Auch zeigten sich signifikante Unterschiede bei der TNF--~-Sekretion in Abhangigkeit yore jeweiligen Endometriosestadium. Schluflfolgerung: Die TNF-o~-Sekretionyon Peritonealmakrophagen scheint mit der Aktivit~it der Endometriose stark zu korrelieren. Dies ist einerseits ein zus~itzlichesArgument fla"eine immanologische Ursache und kann andererseits bei tier Klassifiziemng tier Endometriose hilfreich sein.
V2.BB.07
Einleitung: Endometriose tritt bei 8 - 12 % der Frauen im geschlechtsreifen Alter auf, ist bei 30 - 40 % der Patientinnen fiir fine Sterilitat mitverantwortlich, verursacht bei 50 60 % der Frauen eine Dysmenorrhoe, bei 30 - 40 % Unterbauchschmerzen und bei 15 - 30 % eine Dyspareunie. Trotz gangiger therapeutischer Magnahmen liegt die Rezidivquote bei 15 - 45 %. Eragestellung: Ziel ist es, die Rezidivraten und Sterilit~itsverl~iufe yon Endometriosepatientinnen, die zwischen 1987 und 1989 im Rahmen einer 3-Stufen-Therapie, mit dem GnRH Analogon Buserelinaceatat behandelt worden waren, in finer Langzeit follow-up Untersuchung zu erfassen. Material und Methodik: 42 von 119 Patientinnen konnten hinsichtlich ihres Beschwerdebildes und hinsichtlich ihrer Sterilitatsproblematik befragt werden. Der follow-up Zeitraum betrug bis zu 96 Monaten mit einem Median von 82,5 Monaten. Er~ebnisse: Von den 42 Patientinnen hatten 23 Kinderwunsch. 14 dieser 23 Patientinnen wurden im Rahmen der follow-up Beobachtung schwanger. Dabei kam es zu 23 Sehwangersehaften mit 18 Neugeborenen, 4 Fehlgeburen und 1 EU-Gravidit~t. 28 der 42 Patientinnen entwickelten ein klinisch faflbares Rezidiv ( Dysmenorrhoe, Unterbauchbeschwerden oder Dysparetmie). Im Median traten die Beschwerden nach 10,7 Monaten auf. 30 Patientinnen berichteten, dal] es dureh die Therapie zu einer deutlichen Besserung ihrer Lebensqualit~it gekommen sei. Schlul~folgerungen: Insgesamt konnte gezeigt werden, dafJ die 3-StufenTherapie mit dem GnRH-Analogon Buserelinaeetat zu guten Schwangerschaftsraten und zu finer deutliehen Besserung der endometriosetypischen Beschwerden fiihrte.
S 147
V2.BB.08 Expression der Gap Junction Connexine Cx43, Cx26 und Cx32 in Endometrioseherden
V2.BB.09 Endometriosebehandlung per Laparotomie mit Darmteilresektion
P . A . R e g i d o r , M . R e g i d o r , E. W i n t e r h a g e r , A.E. Schindler Z e n t r u m f~ir F r a u e n h e i l k u n d e u n d I n s t i t u t ffir A n a t o m i e d e r U n i v e r s i t ~ i t - E s s e n - G H S , H u f e l a n d s t r . 55, 45122 E s s e n
W. T u r n w a l d , H . Egger, S. Wei~ Kreiskrankenhaus Neumarkt i.d.OP£, Lehrkrankenhaus der Friedrich-Alexander-Universitfit Erlangen-Nfirnberg
Einleitung: Die Expression van Connexinen, den Proteinen der Gap Junctions, wird sowohl im Ratten- wie auch im humanen Endometrium durch die weibtichen Hormone w~rend eines jeweiligen Zyklus reguliert. Fr~estellung: Ziet ist es, die Hormonabhangigkeit der Endometriose anhand der Expression van Connexinen z'u beschreiben und gleichzeitig erste Modelle der Endometriose-assoziierten Beschwerdesymptomatik anhand der Connexinexpression zu erarbeiten. • • An Endometrioseherden van 41 Patientinnen wurde immunhistochemisch die Expression der Connexine cx43, cx26 und cx32 unter unterschiedlichen hormonellen Milieus untersucht. Krge.b.aiss~ Alle Endometriosehgrde exprimierten Connexin 43 und/oder Connexin 26. Connexin 32 wurde in keinem Endometrioseherd exprimiert. Unter deutlichem E2 Einflufi wiesen die Endometrioseherde einen deutlich positiven Connexin 43 und einen negativen Connexin 26 Status auf. Unter GestageneinfluB lagen schwach positive Connexin 43 und positive Connexin 26 Expressionen vet. Bei den Patientinnen, die eine sechs rnonatige GnRH Analoga Therapie erhalten hatten lielien sich nur geringe Mengen an Connexin 43 und Connexin 26 nachweisen. SchluSfolaetun~en: Endometrioseherde sind eindeutig hormonabh~hagig,da ale je nach hormonalem Milieu in der Lage sind Connexine zu exprimieren. Eine Gestagentherapie fiibrte in allen Flillen zu einer Beschwerdefreiheit der Patientinnen (nicht Endometriosefreiheit), die mit einer Expression van Connexin 26 und einer nicht nachweisbaren Expression van Connexin 43 einherging, so d ~ hiermit ein erstes zellbiologisches Modell vorliegt, welches den positiven Effekt van Gestagenen auf die Endometrioseassoziierte Schmerzsymptomatik erkl~en k~nnte.
S 148
Vom 1 . 2 . 8 5 - 3 1 . 1 2 . 9 4 wurden 42 P a t i e n t i n n e n wegen f o r t g e s c h r i t t e n e r Endometriose (Stadium IV-AFS) p e r L a p a r o t o m i e m i t S i g m a t e i l r e s e k t i o n b e h a n d e l t - zum T e i l f r u c h t b a r k e i t s e r h a l t e n d . Fragestellung: sind die radikal-operativen V e r f a h r e n im Z e i t a l t e r van E n d o s k o p i e und GNRH-Analoga noch a n g e z e i g t ? Methode: d i e I n d i k a t i o n zur Sigmateilresektion wurde i n t r a o p e r a t i v gestellt und d u t c h d i e G y n § k o l o g e n a u s g e f O h r t . Die Re-Anastomosierung erfolgte m a s c h i n e l l durch e i n e n S t a p l e r . Die Daten wurden d u t c h e x t e r n e und i n t e r n e N a c h u n t e r s u c h u n g e n sowie d u t c h e i n T e l e f o n interview erhoben. E r g e b n i s s e : d i e Analyse der Schmerzsymptomatik, a u f g e s c h l O s s e l t nach Schmerz a l l g e m e i n im U n t e r l e i b , K o h a b i t a t i o n s s c h m e r z sowie B l a s e n - bzw. D e f ~ k a t i o n s b e s c h w e r d e n , ergab e i n e B e s s e r u n g j e nach P a t i e n t e n g r u p p e z w i s c h e n 90 - 100 %. B e i den u n t e r E r h a l t u n g d e r F r u c h t b a r k e i t operierten Patientinnen stellte sich eine Verbesserung der B l u t u n g s s i t u a t i o n i n 40 - 100'% der F ~ l l e e i n , bei 6 P a t i e n t i n n e n mit K i n d e r wunsch wurden 4 S c h w a n g e r s c h a f t e n e r z i e l t . SchluSfolgerung:. die vollst~ndige operative Entfernung der fartgeschrittenen Endome~riose m i t D a r m b e t e i l i g u n g i s t nach wie v o r i n d i z i e r t , da b e i g u t e n E r g e b n i s s e n d i e N a c h t e i l e e i n e r H o r m o n l a n g z e i t b e h a n d l u n g vermieden werden.
P2.BB
P2.BB.01 Endometroides Karzinom in einer Bauehwandendometriose - ein Fallbericht
Endometriose Kontrazeption/Ovulation
J. B r i o t s c h , F, G i i c e r , O. R e i c h Geburtshilflich-gyn/ikologische Univ.Klinik Graz
P2.BB.02
Motivation und Patientinncnzufriedenheit bei der hormonellen Therapie bei heredit~irem Hoehwuehs M. Bolz, A. Haug Universit/itsfrauenklinik Rostock Der konstitutionelle Hochwuchs adoleszenterMfidchenstellt wegen der erhebliehen psychischen Belastung ein Problem dar. Eine frtlhzeitige Estrogentherapie kann zum vorzeitigen Sctdi~ der Epiphysenfugenmad zur Wachstumsreduktionfiihren.
Fragestellung: 1.Dorch wen erfolgte der ,,Anstog" zar Therapie and warum ? 2.Welche Wachstumsreduklionl/~t sich erzielen und warm sind die besten Resultate zu erwarten ? 3,Wie beurteilen die Patientinnen die Therapie retrospektiv ? Material und Meth~le: RetrospcktiveAnalyse yon insgesamt 105 yon 1973-1989 wegen nines heredit~trenHochwachses mit Deposiston®behandelten Madchen. Durchschnittlich 5,7 Jahre nach Therapieende effolgte nine nochmalige Befragung der Patientinnen, wobei letztlich 50 F~lle zur Auswertungkamen. Effafit wurden: Motivation zur Therapie, Grtil~eneutwicklung,Zy~usverlauf, Nebenwirktmgen, Therapiedauer.
Ergebnisse: l.Motivation dureh: 20x Eltern; 16x Mutter; 6x Padiater; 4x bekanuter Arzt; 2x Fernsehen;je Ix Vater/Opa. 2.psychischesHauptproblem: Oberfordertmg;Fehlreaktion der Umwelt 3.Die durchselmittliehe Gr06enreduktiongegeniiberder bereclmetenEndgr0Be betrug 7,05 em (Therapiebegirmin einem Skelettalter ,con t2,6 Jahren). 4.Zum Untersuchungszeitpunktbetrug die durchsctmittliche Gr65enreduktion noch 4,81 era, d.h. es wurden 2,5 % der pro~kfiven EndgrOl~eeingespart. 5.DurchschnittlicheEndgr6Be: 178+4,5 cm (rherapiedauer: 24 [5-44 ] Monate). 6.1n 12 Fhllen traten ZyidustOrungenauf (6 Fatle behandlungsbediirflig). 7.47 Patientinnen w0rden sich winderbehandeln lassen. Sehlnllfolgemng: Bei strenger Indikationsstellung (Gyn,~ologe,P~diater)ist die hormoneU¢Therapie bei heredit~remHochveaehseiae wirksame, nebenwirktmgsarmeMethode, die vonder Mehrzahl tier Patientinnen beflirwortet wird.
Frage_stellung: Die maligne Entartung einer Endometriose stellt ein seltenes Ereignis dar. Wir k6nnen yon einem Fall mit maligner Entartung einer nach mehrfacher Laparatomie entstandenen Bauchwandendometriose berichten. Methode: Die Aufnahme der 45 j~hrigen Patientin effolgt wegen eines druckschmerzhaften, [ividen und rasch wachsenden Tumors fiber dem Mons pubis. Anamnestisch 1971 Entbindung durch Kaiserschnitt wegen Ptazenta praevia. 1975 die Exzision efnes Fremdk6rpergranuloms in der Laparatomienarbe. 1988 erfolgt die abdominale Hysterektomie ohne Adnexe. Histologie: Uterus myomatosus. Rezidivierende Schmerzen im Bereich der Laparatomienarbe und das Auftreten eines zu tastenden Knotens ffihren 1990 zur chirurgischen Narbenexstirpation. Es wird jedoch wegen des infiltrierenden Wachstums in die Bauchdeckenmuskulatur und auf Grund des gutartigen histologischen Befundes einer Endometriose im Narbengewebe ein Restendometriosebezirk zurfickgelassen. Die Wiederaufnahme erfolgt im J~mner d.J. , daes anamnestisch innerhalb von drei Monaten zu einer extremen Gr6genzunahme des Tumors fiber dem Mons pubis gekommen ist. Die Indikation zur Tumorexstirpation und gleichzeitigen bilateralen Ovarektomie wird gestellt. Intraoperativ zeigt sich ein Durchbruch des Tumors in Faszie und Muskulatur. Ergebnis: Die Histologie ergibt ein multifokal entstandenes hochdifferenziertes endometroides Karzinom hervorgegangen aus einer Bauchwandendometriose bei v611ig unauff~illigen abdominellen Verh~iltnissen und innerem Genitale. ScNu6folaerunt]: Die Inzidenz einer malignen Entartung der extragenitalen Endometriose [st ~iugerst gering. In der Literatur sind insgesamt 50 FNle beschdeben, und nur in drei F~llen die maligne Entartung einer Narbenend~metriose. Die histologische Diagnose war in zwei F~illen ein Klarzellkarzinom undin einem Fall ein Ktarzellkarzinom mit tubul~r-zystischem Anteil.
P2.BB.03 OvarieHe Aktivi#it sowie Wirkungen auf Zervix und Endometrium unter niedrigdosierten oralen Kontrazeptiva W . G . R o s s m a n i t h , K . K r a u B , D . S t e f f e n s ~, G . S c h r a m m Universit/its-Frauenklinik Ulm 1 Grfinenthal GmbH, Aachen Mit der schrittweisen Verringerung der Steroiddosen in oralen Kontrazeptiva wurden Bedenken fiber die unzureichende Suppression der ovariellen Aktivit~it und mangelnde kontrazeptive Sicherheit ge~iul3ert. Fragestellung: Wie wirken zwei niedrigdosierte (20 gg EE) orale Kontrazeptiva auf ovarielle Folliketaktivit/it, Zervix und Endometrium? Methode: Bei je 59 Probandinnen unter Eve20 ® (20 gg EE, 500 gg Norethisteron) oder Lovelle ® (20 I.tg EE, 150 gg Desogestrel) wurde die ovarielle Aktivitat sowie Effekte auf Zervix und Endometrium untersucht. Uber 3 Einnahmezyklen wurden dabei klinisch der Zervixscore, sonographisch die Follikelgr6ge und Endometriumsdicke sowie endokrinologisch die Serumkonzentrationen der Gonadotropine, des Ostradiol (E2) und Progesteron (P) bestimmt. Ergebnisse: Unter der Einnahme eines jeden Pdiparats fand sich in fiber 90% der Zyklen keine ovarielle Aktivitat (belegt durch mangelndes Follikelwachstum und fehlenden Sexualsteroidanstieg). Folliku1/ire Restaktivitgt und/odcr Zystenbildung trat in 18 der 173 Zyklen unter Eve 20® und in 5 der 176 Zyklen unter Lovelle ® auf. Die Gonadotropinspiegel waren in den meisten Zyklen supprimiert (Eve20®: 76.6% vs. Lovelle®: 84.8%). Serumkonzentrationen des E2 iaber 0.1 nmol/1 zeigten partielle Follikelaktivit~it in 19.3% (Eve20 ®) und 12.2% (Lovelle ®) der Zyklen an. Obwohl Serumspiegel des P fiber 5 nmol/l Ovulationen in 4.1% (Eve20 ®) und 2.9% (Lovelle ®) aller Zyklen vermuten liegen, wiesen die kombinierten sonographischen und endokrinen Befunde anf keine Ovulation bin. Unter beiden Prgparaten waren Zervixschleimqualit~tten und Endometriumsaulbau minimal. Schluflfolgerung: Die Befunde belegen eine vergleichbare Hemmung der ovariellen Aktivit/at und gute antikonzeptive Effekte anf Zervix und Endometriurn unter beiden niedrigdosierten Kontrazeptiva; dadurch erscheint die kontrazeptive Wirksamkeit gesichert.
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P2.BB.04 Kontrazeptionsverhalten bei Frauen mit angeborenen Herzfehlern S. K l e i n , S. W e g e n e r 1 H . K f i m m e r e r 1, S. N i e s e r t Frauenklinik der MH Hannover Kardiologie der MH Hannover Bei Patientinnen mit angeborenem Herzvitium sind Gravidit~tca oft mit hohem Risiko verbunden und eine Beratutig iiber sichere Kontrazeptionist noBvendig. Fragestellung: Welche Kontrazeptionsmethode wiihlen Frauen mit angeborenen Herzfehlern unter Berticksichtigung kardiovaskuliirer Risiken und thromboembolischenEreignissen bei Anwendung von oralen Ovulationshemmern (OH) oder welche sicheren Alternativen bieten sich sonst an? Methode: 0ber einen Zeitraum yon 2 Jahren wurden 64 Franen im Alter yon 17-46 Jahren (~ = 25,7 Jahre) im Rahmen ihrer j~ihrlichen kardiologischen Kontrolluntersuchungin der gyn~ikologischenRisikosprechstunde nach Aufnahme yon regelm,~igem Gesctdechtsverkehr beziiglich ihres Kontrazeptionsverhaltens befragt. Ergebnisse: Von insgesamt 64 Frauen mit angeborenem Herzfehler hatten 43 Frauen einen azyanotischen Herzfehler und 21 einen zyanotischen Herzfehler. 38 der 64 Frauen erhielten in der Kindheit eine Korrektur-Operation. Menarche und Menstruationsverhalten unterschieden sich nicht yon gesunden Frauen. Die Anwendung niedrig dosierter OH ( Ethinylearadiol < 0,05 rag) wurde von 88,4 % der Frauen mit azyanotischem Herzfehler genutzt und 76,2 % der Frauen mit zyanotischem Herzfehler. 12,5 % aller Frauen verwendeten Kondome und 9,4 % eine Spirale. Nur 7,8 % aUer Frauen fiihrten keine spezifische Kontrazeption durch. In keinem Fall erfolgte die Sterilisation bei latentem Kinderwanseh. Schluflfolgerung: Bei Patientinnen mit angeborenem Herzvitium ist eine sichere Koatrazeption w0nschenswert tun eine ungewollte und Ntufig sehr risikoreiche GravidiNt zu verhindern. Die Anwendung der Spirale ist bei diesen Frauen oll wegen des Endokarditisrisikos nicht m0glich. Daher ist ein orales Kontrazeptivum mit geringen Nebenwirkungen bei der heute iiblichen niedrigen OstrogenDosierung (Ethinylestradiol < 0,03 rag) meistensdas Mittel der Wahl.
P2.BB.05 Ovulationshemmung dureh synthetische Gestagene ohne Beeinflussung der hypothalamisch-hypophys/iren Achse eine ovarielle Wirkung? E. S c h l e u B n e r , W. M i c h e l s 1 Frauenklinik der TU Dresden 1 Universit/its-Frauenklinik Jena Obwohl synthetische Geaagene routinemafiigzur hormonellen Kontrazeption eingesetzt werden, ist bisjetzt der Mechanismusihrer ovulafianshemmendenWirktmg nicht vollstandig aufgekl~rt. Fragestellung: Lill~t sich eine Beinflussung der hypothalamisch gesteuerten PulsatiliHt der Gonadotropinsekretion dutch verschiedene, in hormoneUen Kontrazeptiva verwendete synthetischeGeaagene nachweisen? Methode: Bei 28 jtmgen, gestmdetL normozyklischen Frauen warden w~lrend der flahen Follikelphase (FFP) und der mittleren Lutealphase (MLP) eines unbehandelten Kontrollzyklus und am 5./6. sowie 20./21. Einnahmetag (ET) eines Behandlangszyklus mit entweder 125 lag Levonorgearel, 150 lag 1)esogestrel, 2 mg Ctdormadinonacetat ogler 2 mg Dienogea ein Hormonsekretionsprofiliiber 12 Sttmden abgenommen. Miuels RIA wurden das LH-Pulsationsmuster sowie die Spiegel yon FSH, Estradiol wad Progeaeron bestimmt. An den Abnahmetagen wurde der Durchmesser des jeweils gr6flten Follikels als Ma,q tier ovariellen Aktivit~t vaginalsonographischgemessen. Die Pulsanalyse erfolgte computergest~tzt mit dem CLUSTER-Pulsdetektionsprogramm nach Veldhuis. Zur statiaischen Auswemmg wurde der t-Tea naeh Student far kleine Stichprobenverwandt. Ergebnisse: Nut dutch Levonorgestrel, nicht jedoch yon den tibrigen Gestagenen wurde die LH-Pulsatilitat im Vergleich zur FFP signifikant beeinflul~t. Keines der synthetischen Geaagene war in der l.age, eine Verlangsamung der LH-Pulsfrequenz wie tinter endogenemProgeaeroneinllul~ wghrend der MLP hervorzurufen. In jeder Behandlungsgruppe wurde abet eine komplette Ovulationshemmung erreicht. Die Reifung der ovariellen Follikel blieb bei 10-12 nun Gr0Be arretiert. Schluflfolgerung: Die ovulationshemmende Wirkung synthetischer Gestagene scheint ~licht dutch eine Hemmtmg der hypothalamisch-hypophys/~renAchse vermittelt zu werden. Die ovarieUe Follikelreifung wird vor Rekrutiertmg des dominanten Follikels unterbrochen. Eine direkte ovarielle Wirktmg der Gestagene wird vermutet.
P2.BB.06 Motive der Entseheidung zur irreversiblen Kontrazeption w/ihrend des gesellschaftlichen Umbruchs in einer mitteldeutschen Industrieregion
P2.BB.07 Kontrazeptive Sicherheit, Zyklusstabilit/it und Vertr/igliehkeit zweier Kombinationen von Ethinylestradiol/Estradiol m i t Dienogest
F. R 6 p k e , B. R u p p m a n n , K . P 6 h l e r , P. K a l t w a B e r U n i v . - K l i n i k u n d P o l i k l i n i k fiir G e b u r t s h i l f e und Reproduktionsmedizin Halle
H. Hoffmann, U. Mellinger, U. Olthoff, M. Oettel Jenapharm GmbH, Jena
Der gesellschaftliche Umbruch seit 1989 hatte eine drastische Veriinderung im kontrazeptiven Verhalten yon Frauen in den nenen Bundesl~ndern zur Folge. Sie entschieden sich zunehmend zur operativen Sterilisation bei kontroverser Diskussion dieser Problematik in der (}ffentliehkeit. Fragestellung: Welehe Motive bewirken bei den Frauen die Entscheidtmg zur irreversiblen Kontrazeption und wie wird diese Entscheidung ein Jahr nach dem Eingriff bewertet? Methode: Mittels balbstandartisierter Interviews wurden 102 Frauen aus Hallo mad Bemburg, die sieh zur operativen Sterilisation entscMossenhatten, befragt. Weitere 41 Frauen aus Dessau iiuflerten sich in entsprechenden anonymen Fragebfigen. Von den interviewten Frauen gaben 41 naeh einem Jahr eine Stellungnahme auf einem speziellen Fragebogen ab. Ergebnisse: Bei einer mittleren Altersangabe yon 36,3 Jahren waxen 77 % der befragten Franen verheiratet, 14 % lebten in einer ehefihnliehen Partnersehaft. 54 % batten 2 Kinder, 24 % mehr als 2 Kinder. 67 bis 79 % waren mit der bisher verwendeten Kontrazeptionsmethode unzufrieden. Gesellschaflliehe Ver~ndertmgenbeeinflugten 49 % der Befragten in ihrer Entseheidung (soziale trod finanzielle Unsieherheit, abnehmende Akzeptanz yon Kindem). Wirtsehaftliehe Faktoren spielten bei 40 % eine RoUe (Sieherung des Arbeitsplatzes, Wolmung). Weitere Faktoren waren fortgesehrittenes Alter mad die Gesundheit. Unter den gegenw~r'tigenBedingungen hiittensieh 13 % der Frauen mit EntscMugzur Sterilisation keine Kinder gewiinseht. Probleme in der Ehe/Partnersehaft hatten eine tmtergeordnete Bedentung, ebenso Einfliisse aus dem Verwandten- trod Bekanntenkreis. Naeh einem Jahr wurde der Entschlug zur operativen Sterilisation von keiner der Frauen bedauert. Schluflfolgerung: Die operative Sterilisation wird zunehmend zur IABungdes Konfliktes zwischen Muttersclmft und sozio6konomischenLebensbedingungen eingesetzt bei sehwindenderAkzeptanz der reversiblen Kontrazeption.
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Effektivitgt und Vertr/iglichkeit oraler Kombinationsprgparate hfingen maBgeblich vonder Dosis der Estrogenkomponente ab. Gegenw~irtigwerd~a 0,02 nag Ethinylestradiol (EE2) als erforderlich angesehen, damit das Endometrium ausreichend proliferiert und eine akzeptable Zyklusstabilitfit resultiert. Fragestellung: Kann die Dosis an EE2 weiter reduzaert werden, wenn zus/itzlich das natfidiche Estmdiol (E2) substituiert und mlt emem Gestagen kombmiert wird, das keine antiestrogene Partialwirkung aufweist? Methode: In einer multizentrischen randomisierte Studie erhielten 113 gesunde Frauen entweder 0,01 mg EE2 /1 nag E2 (-valerat) + 2 mg Dienogest (DNG) [Arm A] oder 0,01 mg EE2 / 2 mg E2 (-valerat) + 2 mg DNG [Arm B] bei 21-tagigem Einnahmeregime fiber 6 Zyklen. Zielparameter waren kontrazeptive Sicherheit, Zyklusstabilitfit und Vertrfiglichkeit. Ergebnisse: Nach 3 Einnatunezyklen waren keme unemalmschten Schwangerschatten eingetreten. Die Zwisehenblutungsrate betrug ca.30% in A gegenfiber 15% in B. Durchbruchblutungen nahmen ab und betrugen zwisehen 10% (A) und 12% (B). Gestagenentzogsblutungen stellten sich m ca. 90% ein (A = B), dauerten im Mittel 4,3 (A) bzw. 3,6 Tage (B) und waren zu 2/3 yon normaler lntensitfit. Hormonspezifische unenv0nschte Begleiterseheinungen nahmen im Verlauf der Beobachtung ab. Schluflfolgerung: Nach der vodiegenden Zwisehenauswertung kann erwartet werden, dab EE2 in Kombination mit der hfheren Dosis an E2 offenbar die bessere Zyklusstabilitfit gewShrleistet.
P2.BB.08 Kfinisehe Erfahrungen mit dem oralen Kontrazeptivum (OC) Valette ® - 0 , 0 3 mg Ethinylestradiol (EE) + 2,0 mg Dienogest (DNG) C. M o o r e , E W a l t e r , U . M e l l i n g e r , H . P . Jenapharm GmbH, Jena 1 Universit/its-Frauenklinik Freiburg
Zahradnik
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Dienogest (DNG) ist ein originelles 19-Nortestosteronderivat mit selektiven Eigenschaften eines C21-Gestagenes. Die Ovulationshemmdosis liegt bei 1 mg pro Tag, die Transformationsdosis bei 6.3 mg pro Zyklus, Fragestellung: Gew~ihrleistet die Kombination bestehend aus 0.03 mg EE und 2.0 mg DNG (Valette®) eine ausreichende kontrazeptive Sicherheit bei guter Vertr~iglichkeit und Zykluskontrolle? Methode: In einer multizentrischen Studie mit 2290 gesunden Frauen im Alter zwischen 18 und 40 Jahren und einer Anwendungsdauer bis zu 21 Zyklen wurde der Pearl-Index von Valette~ anhand insgesamt 28.183 dokumentierter Zyklen bestimmt. Die Edassung der subjektiven Vertr~iglichkeit und des Blutungsmusters erfolgte anhand standardisierter Regelkalender. Gyn/ikologische Untersuchungen sowie Blutdruck- und Gewichtskontrollen erfolgten viertelj~hrlich. Ergebnisse: Der bereinigte PearMndex betrug 0.2. Der Zyklus stabilisierte sich unter Valette¢: Zwischenblutungen, silent menstruations und Dysmenorrhoen traten bereits nach 3 Einnahmezyklen seltener auf ats vor Beginn $tudie; die Gestagenentzugsblutung war bei 2/3 der Probandinnen leicht und dauerte im Mittel 4 Tage. Mittlerer Blutdruck und mittleres Gewicht blieben unver~indert. Die Probandinnen berichteten sehr selten tiber OC-typische Nebenwirkungen wie Brustspannen, depressive Verstimmung, £)deme, Kopfschmerzen, gastrointestinale Beschwerden und Libidover~inderungen. Nut 12 % der Frauen beendeten wegen solcher Symptome die $tudie vorzeitig. 64 % der Probandinnen wechselten direkt von einem anderen OC auf Valette~. Schlul3folgerung: Diese Ergebnisse zeigen, dag Valette ® ein gutvertr~igliches und kontrazeptiv augerordentlich sicheres OC darstellt sowie eine exzellente Zykluskontrolle gew~thrleistet.
P2.BB.10 Kontrazeption nach Nierentransplantation B. B a r a n s k i , M . H e n g s t e l e r , S. W i m m e n a u e r , Universitfits-Frauenklinik und Chirurgische Universitfitsklinik Freiburg
W. K l e i n e
Fragestellung: Die erfolgreiche Nierentransplantation bei Frauen im geschlechtsreifen Alter ftihrt in der Mehrzahl aller Fhlle zu regelm~iBigenovulatorischen Zyklen. In diesen F~illen stellt sich h~iufigdie Frage nach einer wirksamen Kontrazeption zumal dann, wenn noah ein latenter Kinderwunsch besteht. Methoden:Im Rahmen einer Fragebogenaktion bei 270 Patientinnen im geb~irf~igen Alter, die zwischen 1968 und 1994 in der Chirurgischen Universit~itsklinik ein Nierentransplantat erhalten hatten, wurden die Menstruationszyklen nach Nierentransplantation und das kontrazeptive Verhalten analysiert. Ergebnisse: Bei 88 yon 136 Patientinnen kara es innerhalb der ersten drei Monate nach Transplantation zur Menstruation. Die angewandten kontrazeptiven Methoden waren in abnehmender Reihenfolge die Tubensterilisation (17%). Barrieremethoden ( 16%), Ovulationshemmer(10 %), Intrauterinpessar (2 %) und die Sterilisation des Partners (1%). Die Vertr~iglichkeitund Akzeptanz wurde von den Patientinnen als ausreichend bis gut eingestuft. SehluBfolgerung: Aus den vorliegenden Erfahrungsberichten zeigt sich, dab bei Wunsch nach definitiver Kontrazeption die Tubenkoagulation das Mittel der Wahl darstellt. Kann sich eine Patientin dazu (noch) nicht entschliegen, so stellen Barrieremethoden und die hormonale Kontrazeption das Mittel der Wahl dar. Das regelm~iBigeZyklusgeschehen nach Nierentransplantation unterstreiaht die Notwendigkeit einer den Wfinschender Patientin entsprechenden Kontrazeption.
P2.BB.09 Validit~it von Gerinnungsuntersuchungen zur Erkennung thrombosegef'dhrdeter Anwenderinnen oraler Kontrazeptiva U.H. Winklcr Z e n t r u m ftir F r a u c n h e i l k u n d e , Essen
Universitfits-Klinikum
Die Inzidenz therapiebed0rltiger Thrombosen bei Anwenderinnen oraler Kontrazeptiva wird mit 1,4 / 10.000 Frauen/Jahr angegeben. Pr~idisponiert sind Frauen mit thrombogenen Gerinnungsst6rungen. Fragestellung: Ist vor Pillenverordnung eine obligate Labordiagnostik zum Ausschlul3 einer thrombophilen Diathese sinnvoll? Methode: Anhand einer EDV-gesttitzten Literaturrecherche wurde die Pr~ivalenz der APC Resistenz, des Faktor V Leiden-Nachweises und des Inhibitor (Antithrombin III, Protein C und S) -Mangels ermittelt und die Validit~it dieser Teste als Vorsorgeuntersuchungen bei den etwa 6 Millionen deutschen Pillenanwenderinnen untersucht. Ergebnisse: Aufgrund des extrem gefingen absoluten Risikos weisen alle genannten Veffahren trotz einer beeindruckenden Spezifitat (>95%) einen unzureichenden pr~idiktiven Weft im Bereich yon 10.3 bis 10.4 auf. GrOnde for die hohe Zahl falsch positiver Befunde sind methodische Probleme (APC Resistenz, Inhibitoren) und die geringe ph~notypische Penetranz (F V Leiden Mutation). Ein generelles Screening k0rmte aUenfaUs ca 300 der 840 jahrlichen Pillen-assoziiertenThrombosen verhindern, abet ca 300.000 asymptomatische Pillenanwenderinnen w~iNlen falseh positiv erkannt. Ein auffalliger Laborbefund ohne weitere anamnestische Hinweise vermag nur in 1/1000 F~illen eine Pillenassoziierten Thrombose vorherzusagen. Schluflfolgerung: Ein genereUes 'Screening' ist gesundheitspolitisch und aueh in jedem Einzelfall kritisch zu beurteilen. Ein durch die Familienanamnese gezieltes Screening ist nur gering weniger sensitiv, weist abet einen weitaus ht~heren pNdiktiven Wert auf.
P2.BB.11 Der Einflufl pulsatiler Progesteronaussehiittung auf die Beurteilung der Lutealfunktion B. H i n n e y , C. H e n z e , W. K u h n , W. W u t t k e Universit/itsfrauenklinik G6ttingen Da die Progesteronausschiittung in der mittleren und sp~iten Lutealphase pulsatil erfolgt, entspricht die Bestimmung aus einer Blutentnahme nur mit gewisser Wahrscheinlichkeit dem Mittelwert eines bestimmten Zeitraums. In dieser Untersuchung sollte die Wahrscheinlichkeit gekl~rt werden, mit der eine tagsiiber entnommene Blutprobe dem Mittelwert eines achtsttindigen Untersuchungszeitraumsentspricht. Methode: Bei 21 Probandinnen mit normaler Lutealfunktion (mittlerer Serumprogesteron-(P)-Spiegel > 8 ng/ml) und 24 Patientinnen mit Corpus luteum Insuffizienz (CLI) (mittlerer P-Spiegel < 8 ng/ml) wurden an Tag 8 - l 0 der Lutealphase im Zeitraum von 9 °o bis 17°0 Uhr in zehnminiRigen Abstainden Blutentnahmen zur P-Bestimmung durchgefiihrt. Aus den Werten wurde die Wahrscheinlichkeit errechnet, mit der eine zuf~illig entnommene Probe dem Mittelwert des Untersuchungszeitraumsentspricht. Ergebnisse: Es finden sich unterschiedliche Spannbreiten der P-Werte im Untersuchungszeitraum. Bei den Probandinnen variiert die Stan~ardabweichung der P-Werte von 1,6 - 14,1 ng/ml bei etwa gleichem Mittelwert. Die Schwankungen variieren weiterhin im Verlauf des Untersuchungszeitraums. Bei den CLI-Patientinnen sind die Schwankungen insgesamt geringer und im Verlauf des gesamten Untersuchungszeitraumsnahezu konstant. Die Wahrscheinlichkeit, bei einrnaliger Blutentnahme in einem Kotlektiv lutealsuffizienter Frauen (Probandinnen) flilschlich einen Wert im insuffizienten Bereich zu erhalten liegt bei p = 0,11, bei einem Kollektiv lutealinsuffizienter Frauen (CLI-Patientinnen) fiilschlich einen Wert im suffizienten Bereich zu erhalten bei p = 0,258. Sehluflfolgerung:Die Tagesschwankungen des P-Spiegels in der mittleren und sp~iten Lutealphase erlauben nur n~iherungsweise die Einstufung des Zyklus hinsichtlich der Lutealfunktion. Die mittleren Werte sind in einem Untersuchungszeitraumvon 9°o bis 17°° h morgens am h6chsten, in diesem Zeitraum sind auch die Schwankungen am ausgeprtlgtesten. Mit gr6fSerer Wahrscheinlichkeit wird der ,,korrekte Wert" am frtihen Nachmittag erfal3t. S 151
P2.BB.12 Die Corpus luteum-Insuffizienz als anovulatorischer Zyklus D. Baler, H. Alexander, M. Lehmann, R. Pfeiffer Universitfits-Frauenklinik Leipzig Die Corpus luteum-lnsuffizienzwird duseh B-hCG-Messung, Progesteronbestimmung aus dem Serum madEndometriumbiopsie charakterisiert, Sonomorphologisehe Untersuchungen zum iusuffizienten Corpus luteum gibt es nicht. Fragestdlung: Mit Kenntnis der Farbdopplereharakterisierung des intakten Corpus luteum mfigte es m6glich sein, dus insuffiziente Corpus luteum darzustellen und vom normalen Corpus luteum abzugrenzen. Methode: Wit fa3hrtenbei 113 Patientinnen mit Kinderwtmseh eine Endometriumbiopsie dutch, bei gloichzeitigerProgesteronbestimmungtrod komplexer sonographischer Untersuehung des Uterus mit Endometrium und beiden Ovarien mit Perfusiousmesstmg. Ergebnisse: 68 Patientinnen zeigten histologiseh einen pathologisehen Endometriumbefund, 45 Patientinnen zeigten eine Endometrium in der Mitte der Sekretiousphase. Bei allen 45 Patientinnen mit phasengereehten sekxetorisehemEndometrium lag das Progesteron in Normalbereich mad es konnte bei allen Patientinnen mit dem Farbdopplerein Corpus luteUmmit Normalparameternnachgewiesen werden. Bei den 68 Patientinnen mit Nachweis eines gest6rten Endometriums konnte keine Corpus luteum-Struktur mit Normalparameteru dargestellt werden dus sich darstellendesonomorphologiseheBild war sehr variabel, sowohl am Ovar als auch im Endometrium. Das Perfusionsbild im Farbdoppler ist bei der Darstellung sehr hilfreicti. Die sich darstellenden Bilder am Ovar shad vergleiehbar mit anovulatorischen Zyklen, die wir bei der Zyklusstimulation mit HMG oder FSH linden. SchluBfolgerung: Es liegt die Vermutung nahe, dus die Corpus luteum-Insuffizienz eine Anovulation mit untersehiedlicher Reife des lutenisierten, persistierenden Follikels darstellt.
P2.BB.14 Die Auswirkungen des Leistungssportes auf die Ovarialfunktion bei Jugendlichen. Untersuchungen zum Einflull unterschiedlicher Belastungsanforderungen H. Draheim, H. Graf, E. Schr6der, U. Retzke Klinik fiir Frauenheilkunde und Geburtsmedizin des Klinikums Suhl/Thiir. Der Zusammenhang zwischen intensiver leistungsorientierter sportlicher Belastung w~ihrendtier Pr~pubert~t und der Pubert~ und einer verz0gerten individuellen Reifeentwicklung der jungen M~idchen gilt als gesichert. Es fehlen abet BezLige zu den einzelnen Sportarten mit ihren speziflschen Ausdauerbelastungen. Fragestellung: Bei Leistungssportlednnenwird untersucht, wie sich unterschiedliche Belastungsanforderungenauf den Zyklus auswirken. AIs Kontrollpemonen dienen gleichaltrige weibliche Personen mlt durchschnittlicher, d. h. nicht leistungsbezogener Sportbet~itigung. Methodik: Bei 85 Leistungsportlednnender Sportarten Skilanglauf und Rennschlittensport im Alter von 12 bis 24 Jahren wird das Vorkommen von Anovulation, Oligomenorrhoe und sekund~rerAmenorrhoe untersucht. Die Ergebnisse der Sportarten Skilanglauf (Gmppe 1) und Rennschlittensport (Gruppe 2) werden mit denen verglichen, die bei 85 Gleichaltrigen (Gruppe 3) ermittelt wurden, die keinen Leistungs, sondem nur Schulsport betreiben. Ergelmisse: Die Leistungssportlednnenweisen etne erh6hte Inzidenz yon Zyklusst0mngen auf, wobei sportartspezifische Unterschiede hinsichtlich Art und I-filuflgkeit der Zyklusanomalien existieren. Langl~iufednnenzeigen ein signiflkant h6heres Menarchealter als Rennschlittensportlednnen und Kontrollpersonen. Mlt zunehmendem Alter der Skilangl~iufednnen steigt die H~iuflgkeit der Zyklusst6mngen. SchluSfolgerung: Die Untersuchungsergebnisselassen das Resum6 zu, dag Auftreten und H~iuflgkeit der ZyldusstOrungenyon tier Art der Belastung, sowie von demn Umfang, Intensit~itund Dauer abh~ingigsind. Bei Rtickgang oder Ausschaltung der Belastungen stabilisiert sich der Menstruationszyldus wieder. Eine Aufkt~irungder Sportledn und ihrer Eltem fiber diese Korrelationen erscheint uns zwingend notwendig.
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P2.BB.13 Orale Kontrazeptiva beeinflussen den Erkrankungsverlauf beim Mammakarzinom I. Sch6nborn, C. Minguillon, M. M6hner, W. Lichtenegger Frauenklinik Virchow-Klinikum, Humboldt-Universitfit zu Berlin Fragestellung: Die exogene Zufuhr von Steroidhormonen beeiniluBt die Expression yon Waehstumsfaktoren und die Proliferation beim Mammakarzinom. Ver'andert aueh die Einnahme oraler Kontrazeptiva (OK) histomorphologisehe und molekularbiologisehe Faktoren oder beeintlugt den Verlaufder Erkrankung? Methode: Bei 471 Patientinnen wurden histomorphologische (Tumortyp, Grading, Tumorgr0fle, LK-Status, Rezeptorstatus) sowie neuere Faktoren (e-erbB-2, EGF-R, PCNA) in Abh~ingigkeit yon der Dauer und dem Zeitpunkt der OK Einnnahme untersueht. Der prognostisehe EinfluB aller Faktoren naeh 10j~krigem Follow-up wurde in uni-und multivariaten Analysen dargestellt. Ergebnisse: Es zeigten sieh keine statistiseh signifikanten Differenzen hinsiehtlieh etablierter und neuerer Prognosefaktoren in Abhlngigkeit von tier OK Einnahme unabh~gig von Dauer und Zeitpunkt der Einnahme. Die 186 (39.0%) Langzeiteinnehmerinnen (>5 JaNe) hatten jedoeh ein signifikant besseres f.)-berleben (p<0.02, HR=0.55, 95%CI 0.34-0.90), insbesondere bei Einnahme von OK mehr als vier Jahre vor Diagnose (p<0.002, HR=0.47, 95%CI 0.300.75) Schluflfolgerung: OK zeigen keinen direkten EinfluB auf die Auspr~gung bekatmter Prognosefaktoren am Tumor. MOglieherweise beeinflussen OK jedoeh die endokrinologisehe Regulation von Tumorpromotion und Metastasierung zu einem frOhen Zeitpunkt der Karzinomentwieklung.
P2.BB.15 Pentachlorphenolbelastung und Nebennierenrindenfunktion A. Frick, I. Gerhard
Universit~ts-Frauenklinik Heidelberg Durch (lie [,ipophilit~it der Nebennierenrinde gilt diese als ein prim~res Angrifl~organ fir chlorierte Kohlenwasserstoffe. lm Tierversuch wurde eine l lenunung der Sulfotransferase durch Pentachlorphenol (PEP) besehrieben. Auswirkungen auf die Sehilddrflsen- und Nebennierenrindenfunktion tassen sich daraus ableiten. I+agestelhmg:Unterliegt die Steroidproduktion der Nebennierenrinde ciner Verfindcrung durch eine PCP-Belastung? Me/ho~k': Bel 171 Frauen der endokrinologischen Sprechstunde wurde PeP im Serum untersucht (Kapillargaschromatographie). 65 Frauen wicsen PCP-Konzentrationen >20 IJg/I Serum auf (Untersucbungsgruppe, Alter: MW 31,7_+7,5 Jabre). 106 Patientinnen hatten PCP-Konzentrationen <20 9g/I Serum (Kontrollgmppe, Alter: MW 30_+4,5 Jahre). Bei den Patientinnen wurden die Nebelmierenrindensteloide am Zyklusanfang (I .-5. Zyklustag, morgens) bestimmt. Es wurden jeweils basal, 60 und 120 Minuten nach Stimulation mit 25 [E ACTII i.v. die folgenden Steroide gemessen: Cortisol, 17-OlLProgesteron, 17-011-Pregnenolon, Dehydroepiamhosleron, Dehydroepiandrosteronsulfat, Androstendion, Testosleron, Dihydrolestosteron und 21-Desoxycortisol,. l')L,elmiv.w: Fast alle Nebennierenrindensteroide lagen in der • Un|ersuchungsgruppe signifikant niedriger (p<0,05) als in der i Kontrollgruppe. Eine Ausnahme stellten das Cortisol, 21Desoxycorlisol trod Androstendion dar. Scldl(/!fid~,,er,ng: Au~rund der Altersgleichheit der beiden Gruppen muB ein Einlluf3 yon PCP auf die Nebennierenrindenfunktion ,'1ngellOlllIlle[1 werden.
P2.BB.16 Die Wirkung des Komplexmittels Phyto-Hypophyson L ® (PHL, Steierl-Pharma GmbH) bei hormoneH bedingter SteriHt~t Bergmann, C. Seuchter, B. Luft, I. Gerhard Universit~ts-Frauenklinik Heidelberg Bei Frauen mit u n e r f ~ l l t e m K i n d e r w u n s c h und A m e n o r r h o e (AM) bzw. O l i g o m e n o r r h o e (OM) ohne s c h w e r w i e g e n d e organische S t ~ r u n g e n kor~men n e b e n den ~ b l i c h e n s c h u l m e d i z i n i s c h e n auch h o m ~ o p a t h i s c h e V e r f a h r e n zur Therapie in Betracht. Wie in der P h y t o t h e r a p i e so w e r d e n ~uch in der h o m O o p a t h i s c h e n Komplexmitteltherapie Agnus-=astus-halt~ge Medikamente (z.B PHL) verwendet, welche n e b e n w i r k u n g s a r m ZyklusstOrungen n o r m a l i s i e r e n und S c h w a n g e r s c h a f t e n b e g ~ n s t i g e n sollen. Fragestellun~: Ist PHL geeignet Z y k l ~ s s t ~ r u n g e n bei Frauen zu n o r m a l i s i e r e n und d a d u r ~ h die V o r a u s s e t z u n g e n fur eine Konzeption zu v e r b e s s e r n ? Methode: Bei 57 n o r m o g o n a d o t r o p e n P a t i e n t i n n e n {WHO-Gr.2, OM oder AM), wurde in einer p l a c e b o k o n t r o l l l e r t e n Doppelb l i n d s t u d i e ein V e r g l e i c h der H o r m o n w e r t e in der Follikelbzw. Lutealphase v o r u n d nach 3-monatiger Therapie, sowie der BTKs vorgenommen. Ein weiteres K r i t e r i u m war der Eintritt einer Schwangerschaft. Er~ebnisse: Nach der D e f i n i t i o n u n s e r e r Z i e l k r i t e r i e n war bei den Patientinllen der O M - V e r u m - G r u p p e eine signifikante V e r k O r z u n g der Z y k l u s l ~ n g e (p = 0,038)und bei der AMPlacebo (P)-Gruppe eine signifikant h ~ u f i g e r e r Eintritt einer spontanen B l u t u n g (p = 0,049) zu verzeichnen. Bei den H o r m o n w e r t e n t r a t e n keine s i g n i f i k a n t e n A n d e r u n g e n auf. Unter der T h e r a p i e w u r d e n 5 Frauen schwanger, wobei 3 der V e r u m g r u p p e ( V ) ( 2 0 M , I A M -3 gesunde Kinder) zugeh~rten und 2 der P l a c e b o g r u p p e ( P ) ( 2 0 M -I A b o r ~ , - i n o c h schwanger). Bis 6 Monate nach T h e r a p i e w u r d e n ohne w e i t e r e Medikamenteneinnahme 3 V-Patientinnen (30M 2 gesunde Kinder, -eine noch schwanger) und 2 P - P a t i e n t i n n e n (2 A M -i Geburt,-i Abort) und unter Einnahme w o n echtem PHL zwei ehemalige P - P a t i e n t i n n e n (2 AM-I A b o r t , - i noch schwanger) schwanger. Schlu~folgerung: Ein V e r s u c h mit PHL ist vor einer H o r m o n t h e r a p i e eine n e b e n w i r k u n g s a r m e A l t e r n a t i v e bei Frauen mit OM oder A M und Kinderwunsch.
S 153
V3.EH Urogyn ikologie
V3.EH.01
Klinische und urodynamische Ergebnisse nach paravaginaler Kolpopexie M . K 6 n i g , P. Stoll, H . A . H i r s c h Universit/it s-Frauenklinik T/ibingen Kolposospensionsveffahrenhaben zum Ziel, den rotatorisehen Deszensus des Blasenhalses zu korfigieren, den urethralen Verschhi~druck zu steigern mad dadurch eine Strel~harninkontinenz(SHI) operativ zu sanieren. Fragestellung: Erfiillt die paravaginale Kolpepexie (PK) diese Zielsetzmag, wenn bei einer Patienfin eine SHI durch einen rotatorischen Deszensus des Blasenhalses mit paravaginalem Defekt (PD), also durch einen AbriB des parakolpischen Halteapparates am Arcus tendineus pelvis, bedingt ist? Methode: Bei 55 Patientinnen wurde eine PK auf abdominalem oder vaginalem Wege durchgefiihrt. Alle Patientinnen beantworteten pestoperativ einen Fragebegen mit einem mittleren Zeitintervall zur Operation yon 13 Monaten. Bei 20 Patientinnen wurden pr~i- mad postoperativ eine Urodynamik und das laterale Urethrozystogrammdurchgefiihrt. Ergebnisse: (J~oerden Fragebogen beurteilten 83% der Patientinnen das subjektive Ergebnis der Korrektur des Deszensus als gut, 5% als zufriedenstellend, 12% berichteten tiber keine Besserung oder eine Zunahme der Deszensusbeschwerden.Anamnestisch war bei 60% der Patientinnen die pr~loperative SHI geheilt, bei 30%, gebessert, 10% berichteten tiber keine Besserung oder ein spateresRezidiv der Harninkontinenz. Urodynamischwaren 45% der Patientinnen postoperativ kontinent, 27% gebessert, 28% zeigten unver~mderte oder schlechtere Mel~werte. Durchschnittlich wurde der maximale Urethraverschlul3druck in Ruhe um 7,2 cm H20 angehoben. Im lateralen Urethrozystogrammwurde der Blasenhals in Ruhe durchschnittlich tun 7,2mm elexiert, beim Pressen um 11,6mm. ScJ~luflfolgerung: Postoperative Nachuntersuchungen zeigen fur die PK vergleichbare Ergebnissewie Kontrollen nach Marshall-Marchetti-Operationen. Die PK erweist sich damit als geeignete Operationstechnik zur Korrektur eines PD und stellt gleichzeitig eine effektive Inkontinenzoperationdar.
V3.EH.02
V3.EH.03
Intraoperative endosonographische Kontrolle der P o s i t i o n des Blasenhalses bei laparoskopischer Kolposuspension nach Bnrch
Diagnostik der weiblichen Urogenitalsonographie
G . H~iusler, C h . S a m , E. H a n z a l , H . K 6 1 b l U n i v e r s i t f i t s k l i n i k fiir F r a u e n h e i l k u n d e , W i e n , A b t e i l u n g ffir G y n ~ i k o l o g i e u n d G e b u r t s h i l f e , Wfihringer Giirtel 18-20, A-1090 Wien Der Erfolg einer Kolpesospension ist in erster Linie yon der korrekten Positioniertmg des Blasenhalsesabh,~ngig. l~rage~tell,,ng: Ist der Einsatz einer UltraschaU-Laparoskopiesonde ein geeignetes Instrument die Position des Blasenhalses intraoperativ darzustellen und objektiv zu beurteilen, urn einen optimalen Operationseffolg, gegebenenfallsdurch eine Korrektur in der selben Sitzung, zu erreiehen? Methnde: Bisber kormten 5 Patientirmen, bei denen aufgnmd einer urodynamisch mad klinisch diaguostizierten Str~inkontinenz eine endoskopische Kolpesuspension durchgefiihrt wurde, in diese Studie eingebrachi werden. Zur DurehflJlmmg des Eingriffes wnrden ein subumbilicaler (12 ram) mad 2 zus,atzliebe Trokare im linken mad rechten Unterbauch (5ram mad 10 ram) eingebraehi. Zu Beginn der Operation wurde die Blase mit 300ml Aqua dest. aufgeftillt und mit Hilfe einer, fiber den 10 mm Trokar eingefdhrten US-Laparoskopiesonde(Toshiba; PEF 704 LA-Sonde, USG-er~t: Toshiba SS330) die Position des Blasenhalses im Verhaltnis zur Symphysenunterkante bestimmt und mittels Polaroidbild dokumentiert. AnschlieBend wurde die Kolposuspension laparoskopiseh durchgefiirt. Nach Beendigung der Operation wttrde neuerlieh die Blase geftillt mad die Position des Blasenhalseskontrolliert mad dokumentiert. Ergebnisse: Dutch den in 2 Ebenen schwenkbare Schallkopf war die Darstellmag des Blasenhalses in allen Fallen ,,pr/t- trod postoperativ" m6glich, unabldngig davon ob die Patientin hysterektomiert war oder nicht. Eine Korrektur des Operationsergebnisses war in diesem Patientengut nichi notwendig. Sehlulffolgenmg: Der Einsatz dieser Sonde erlanbte tam in allen Fallen eine intraoperative Kmatrolle des Operationsergebnisses mad erscheint uns als geeignetes instmrnent den Operationserfolg, gegebenenfalls (lurch eine Korrektur in der selben Sitzung, zu optimieren. Weiters bietet dieses Untersuehungsverfahrendie Moglichkeit einer direkten Quali~tssicherung und -ver bessertmg
Urgeproblematik mittels
A . S c h w e n k e 1, W. F i s c h e r 1 W. F o r B m a n n K r a n k e n h a u s , UFK, Charit6, Berlin
Eberswalde
Die Anwendungsm0glichkeiten der Urogenitalsonographie sind bei Frauen mit Harndrangsymptomatik erst teilweise bekannt. Die neue Generation von Ultraschallger~iten gestattet durch die stnfl~tu'elle Aufl6stmg der einzelnen Organc und deren Umgebtmgauch hier verl~liche Aussagen. Wir haben unser Patientengut mit Hamdrangsymptomensonographischhinsichtlich der Frage der Verilizienmg yon urs~tchlichen Pathologien in Blase und/oder Urethrabereieh untersucht. Mittels Introitussonographieund Endosonographie mit Sectorscannem (5 - 7 MHz) wurden die Patientinnen in _13albliegender Position bei m~Big gefiillter Harnblase untersucht. Anhand unserer Ergebnisse werden sonographischerkemabareHamdrangursachendemonstriert. 1. Mittels Introitus- mad Vaginosonographie kOnnen Irritationen irn Bereich tier Blase, wie z. B. Vorderwandmyome oder Tumore (Karzinom, Endometriose, Polypen), aber auch Ulzerationen und Fremdk0rper dargestellt werden. Blasenwandhypertrophien trod permanenter Restharn sind ebenso sichtbar wie Blasendivertikel. Als denkbare Urgeursachekann auch ein IUD in F'ragekommen. "L Im Ubergangsbereich zwischen Blase mad HarnrOhre k0maen Hypermobilitht, Trichterbildung und Detrusorkontraktionendarstellbar sein und eine Erklhrung fiir die geklagten Beschwerden bieten. 3. Als urethrale Ursachen Dr Harndrangsymptomatik sind Divertikel, paraurethrale Zysten, aber auch Fisleln mittels Sonographie festzustellen. 4. Postoperativ auflretende Hamdrangsymptome kOnnen durch dislozierte Schlingen, aber auch durch Hamatome oder (~aerkorrekturen bedingt sein und dutch die Urogenitalsonographie verifiziert werden. Symptomatisch bedingte Mischformen der Haminkontinenz und sekund~rer Harndrang k6nnen bei urethraler Lokalisation mit der Introitussonographieund bei vesikaler Lokalisation durch die Vaginosonographieunter Verwendung desselben Scanners diagnostiziert werden. Gleichzeitig ist die Beurteilung der Genitalorgane ztun Nachweisoder Aussctdul~weiterer Harndrangursaehenm6glich.
S 157
V3.EH.04
V3.EH.05
Computeranalyse yon Urethradruekprofilen am bewegten Beckenboden
Beckenbodenbewertung m i t W l s M R T b e i Harninkontinenz und Descensus urogenitalis
M. Wolters, H.D. Methfessel K l i n i k fiir G y n f i k o l o g i e d e r M a r t i n - L u t h e r - U n i v e r s i t / i t Halle-Wittenberg
R . T u n n 1, St. P a r i s 2 W. F i s c h e r 1, j. K u c h i n k e 3 F r a u e n k l i n i k 1, I n s t i t u t ffir R a d i o l o g i e 2 u n d A n a t o m i e 3, CharitY, H u m b o l d t - U n i v e r s i t / t t z u B e r l i n
Fragestellung: Ziel der Arbeit besteht darin, die Bewegungendes Beckenbodens auf der Grundlage der Parameter: maxirnaler VersehluBdmck, Position des maximalen VerschluBdrucks und funktionelle L~inge sinnvoll in die Analyse des Urethmstregprofils einzubeziehen. Methode: Auf der Gnmdlage eines modifizierten UrethrastreBprofils werden mit Hilfe eines eigens entwickelten Computerprogramms strel3druckabh~gige, virtuelle Urethradruckprofile berechnet.Untersucht wurden 35 klinisch inkontinente Frauen. Die Parameter Pmaxp (Strel]druckabh~ingiges Druckmaximum), DDepQ (Druckabh~ngiger Depressionsquotient bzw. prozentualer Druekabfall unter StreB), FL ( Funktionelle L~nge), DLQ (Druckabhangiger L~ngenquotient bzw. prozentuale Verktirzung der FL unter Streg) werden bestimmt. Die sttegdruckabh~ngige Verlagerung der ftmktionellen aul3erenHamr6hrenmtindung und die Position des maximalen Urethraverschlul~druckswerden angegeben. Ergebnisse: Die nach distal gerichtete Bewegtmg der Hamr6hren betmg 016mm, die Verlagenmg des Dmckmaximums zeigt eine Tendenz zur proximalen Bewegung bis zu 28,1 mm blasenwarts. Der DDepQ flit den StreBdmck 60 cm H20 betmg bei einem Blasenstregdruck yon 60 cm H20 0,251,26, der DLQ 0,28-0,85. Es lassen sich zwei Typen urethraler Insuffizienz erkennen: mit steigendem StreBdruck zunehmende Insuffizienz der distalen Hamr6hre ( Typ A - "Beckenbodeninsuffizienz") oder druekabh~ngig beginnende VerschtuBsehwache der proximalen Harnr6hre ( Typ B i'Blasenhalsinsuffizienz"). Sehlu6folgerungen:Das konventionelle Urethrastregprofil gestattet nur eine grobe tonometrisehe Beurteilung des urethralen Verschlugapparates. Mit Hilfe einer komplexen Computeranalyse sind die Parameter FL und Pmaxp, die bisher nut im Urethraruhedmekprofil bestimmbar waren auch zur Bewertung des Hamr6hrenverschlusses unter StreB nutzbar.
Die Magnetresonanztomogmphie (MRT) erm6glicht eine morphologisehe Feindiagnostik des Beckenbodens. Fragestellung: Korrelieren die MRT-Befunde mit den urodynamischen und klinischen Ergebnissen der Haminkontinez fill)- und Descensus urogenitalis (DU)-Diagnostik? Methode: In einer prospektiven Studie wurden MRT-Befimde (1,5 T, Gyrosean S, Philips) von 49 Frauen mit HI und/oder DU morphometrisch ausgewertet und mit MRT-Befimden von 20 gesunden Probanden vergliehen. Korrelationen zum Lebensalter, zur Parit~t, zur Urodynamik (Jupiter 8000, Wiest) trod zur klinisehen Bewertung des Beckenbodens wurden gepriift. Ergebnisse: Dtinnere (rechts nieht si~,niflkant, links p<0,01), signalintensivere (reehts p<0,01, links p<0,05) Levatorsehenkel und der Vedust der hgngemattenf6rmigen Konfiguration der Vagina (p<0,01) shad HI- und DU-typisehe Befimde im Vergleieh zur gesunden Kontrollgruppe. Rechts-Links-Differenzen der Levatorsehenkel werden dutch Artefakte (ehemisehe Versehiebtmg) verst~kt. Parit/~t, Urodynamik trod klinisehe Funktionspritfungen korrelieren nieht mit den MRT-Befunden. Schluflfolgerung: Kernspintomographiseh kann der Sehweregrad der HI nieht beurteilt werden. Eine kernspintomographische Differen~erung yon Patientinnen mit HI, DU oder HI und DU gelingt nieht.
V3.EH.06
V3.EH.07
Ergebnisse nach abdominaler Sakrokolpopexie m i t Gore-Tex-Patch
Histomorphologie der Beckenbodemmuskulatur unter besonderer Beriicksichtigung von Alter und Paritfit
S. A n t h u b e r , C. A n t h u b e r , B. S c h i i s s l e r 1, H . H e p p Frauenklinik, Klinikum GroBhadern, LMU Miinchen 1 Frauenklinik, Kantonsspital Luzern, Luzern, Schweiz
T h . D i m p f l ~, C h . J/iger ~, M . S c h m i d t 2, C. A n t h u b e r 2 1 I. F r a u e n k l i n i k d e r L M U M / i n c h e n 2 Frauenklinik der LMU im Klinikum Groghadern, Miinchen
l r m a k m 1 ~ & r Bdaandung des Se,i ~ a m b l i a d sac.kvoffak S3natla~scl~ ~ m r ~"mia'ang des Sdae~tenende ist w e s ~" gelege[alleher Melerialinfelaion trod-abstofi~.mgnicM _~_..~ Voztdl hinaegen ist die geringercRate an postop. K o .
Die Athiologie der Stre6harninkontinenzist multifaktoriell.Die Haupffaktorensind: angeborene Bindegewebsschw~che,familiftreDisposition, Schwangerschaft,vaginale Geburt, Alter und Ostmgenmangel. Neben vielen anderen Autoren betonen Gosling und De Lancey, dab der muskulfirereBeckenboden(M. levator ani) eine au~rst wichtige Rolle bei der Erhaltung der Kontinenz in Stressituationen spielt. Fragestellung:Aufgrund dieser Tatsache war es das Ziel dieser Studie, zun~lchstnicht den Zusammenhang zwischen histomorphologischenKriterien des muskul~en Beckenbodens und dessen Funktion bezfigfichKontinenzerhaltzu suchen, sondem ,,Normalbefunde"zu definieren, d.h., wie sieht histomorphologischder Beckenboden einer Fmu, die j~ingerbzw. ~lter als 40 J. ist mit und ohne vaginale Geburt aus. Methode: Von M~'z 1994 bis August 1995 wurden im RechtsmedizinischenInstitut bei 62 pf&rnenopausalenFtauen im Alter von 15 bis 50 J. Muskelbiopsien enmommen. Pro Probandin wurden sechs Biopsienjeweils links und rechts ventral aus dem M. pubococcygeus, medial aus M. ileocoecygeusund dorsal aus M. coccygeus entnommen. Ergebnisse:Von den 45 Frauen, die in unsere Auswertung aufgenommen wurden, waren 20 Parae nach vaginaler Geburt und 25 Nulliparae. Ffir Typ I Fasem ergibt sich Folgendes: Sie unterscheiden sich in Hinblick auf Faserzahl, -Niche, -urnfang und formfaktor statistisch signifikant bez~glichParitgt. Ebenso unterscheiden sich die Faserzahl -fllqcheund -umfang hinsichtlich des Alter. Die Faserzahl nimmt nach vaginaler Geburt sowie mit zunehmendem Alter ab, die UbrigenVariablen werden grOger. Bei den Typ II Fasem kommt es uach vaginaler Geburt zu einem statistisch signifikanten Anstieg yon Faserfl~che, -umfang und Ver~nderungder Form. Die Faserzahl fmdert sieh nicht. Auffallend ist, dab das Alter ganz im Gegensatz zu den Typ I Fasem keine Rolle spielt l Schluflfolgerung:Die Ergebnisse zeigen Mar die Notwendigkeitunseres Bestrebens, Normalbefunde in den entsprechenden Kollektiven zu definieren. Besonders vor dem Hintergrund, histomorphologische Ver'Anderungenmit multifaktoriell bedingten funktionellen Mangelzustanden wie Deszensus oder Strel3harninkontinenzzu korrelieren, scheint dies unerl~131ich.
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nada M o s d a c ~ w i ~ ~tirda). ~ ~ post¢~. Intervall ~ Op 22 Momte. A u ~ e w e r t e t e Pantmeter: V o r-_-~'~-;-U~und postop~ ~ o n ~ l i k ~ o a d ( b e m n d e r s Mat~_,!_,_b~ik~g -i~ektion), s u b j d a i w Zufiie&~d~dt n ~ h v~uell~a ./tn~logseg_ ~ (O10 P u n k ~ O: ganz sehl~l~. 10 absolut beschwerdeffret'),ll~idiv--
S e h ~ . g ~ K_oNbitatio~equemtrod-Zufriedmh~ mrnfm~ s~t~__e~_ ~ ~ ~ _
.~om2nm..~.mi2int~..p= n--u,postop.:n = I ~ 11.5 ¢~. l l ~ d i v r a t o Scheidem'tumpfwolaps: n~0, R e z ~ v , nie an ~ . Zysto-, gekto,- und F2nterozelm: 19%. De novo Slr~ink_on~in.enz 16%.Postopem6ve~entlecrungs~Ormlg:.n~3. Postop. gohabltation: 65%, davon 84% ~/amefzlos. _,~_~olge~-~gew. Die abd. SakrokoI!~pexie ist ein m~p_lgreiches vorla~. Die sere- m~ed~e Rez~diwate mad die hohe Rate an blemloser p0stop. Kohabitation sind Wesenfliehe V o r t d ~ . D i e R a t e
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V3.EH.08
V3.EH.09
Blasenhalsverankerung, urethrale Verschluflfunktion und koitale Inkontinenz
Verteilung von Ostrogen-, Progesteronund Androgenrezeptoren im analen Kontinenzorgan
D . K611e, M . U h l - S t e i d l , H . P o n t a s c h U n i w r s i t f i t s k l i n i k ftir F r a u e n h e i l k u n d e ~sterreich
H . B. G . F r a n z , G . O e t t l i n g Universit~its-Frauenklinik Tiibingen
Innsbruck,
~roer die Rolle von Uretorafanktion und -mobilit~t fOr die koitale Inkontinenz (KI) ist wenig bekannt. Fraaestellun~:Unterscheiden sich Frauen mit KI yon bei Verkehr kontinenten bzw. solchen ohne Geschlechtsverkehrurodynamisch und radiologisch ? Methode: 1990 bis 1994 wurden 1680 Patientinnen (Alter 51,1 -+ 10,5 Jaore) urodynamisch erstuntersucht und 4 Gruppen zugeordnet : keine KI (n = 1330 ; 79,2 %), Inkontinenz bei Penetration (IP) (n = 114 ; 6,8 %), Inkontinenz bei Orgasmus (IO) (n = 120 ; 7,1%), kein Verkehr (KV) (n = 116 ; 6,9%). 1584 real (94,3%) wurde ein UCVG durchgefiihrt. Urodynamische und radiologische Diagnosen, sowie klinische Parameter wurden statistlsch vergliehen. Ereebnisse: KI zeigte keine Abh~lngigkeityon der radiologischen Diagnose, jedoch trat der Blasenhals beim Pressen tiefer (IP mehr Ms IO) als in den beiden Vergleichsgruppen (p = 0,0026). Die IP-Gruppe rotierte die Urethra beim Pressen st~irker. Dranginkontinente hatten hiiufiger keinen Verkehr. KI-Frauen waren jiinger, vorwiegend strel3inkontinent,hatten h~ufiger Dyspareunie sowie hypotone Urethra (IO mehr als IP). Die IP-Gruppe zeigte schleehtere Transmissionswerte in der distalen Urethra (MW-Diff.16,2 % zur IO-Gruppe; p = 0,029) und meor Hamverlust im Pad-Test. Klinisch zeigte sich hitufiger ein Deszensus I° - II° in der KI-Gruppe, in der KV-Ca'uppeProlaps und Rektozelen. SchluBfoleerun~: Koitale Inkontinenz ist mit Strel3inkontinenz assoziiert und in unserem Kollektiv eher selten. Frauen mit KI zeigen radiologisch sehleehtere Blasenhalsverankerung, kliniseh mABig ausgeprttgten Deszensus, hypotone Urethra und gr6geren Hamverlust. Koitale Inkontinenz k6nnte also Folge intrinsiseher Sphinktersehwltehe (IO) und ausgepriigterer Hypermobilitiit der Urethra (IP) sein.
Fragestellung: Voraussetzung ffir einen m6glichen Einflul3 von Sexualsteroiden auf die anale Kontinenz ist die Expression von 0strogen(ER)-, Progesteron(Pr)- und Androgen(AR)-Rezeptoren in den Geweben des analen Kontinenzorganes. Gewebeproben des Analkanales wurden daher immunhistochemisch auf die Anwesenheit und Verteilung dieser Hormonrezeptoren untersucht. Methode: Von 23 Patienten (16 Frauen, 7 M~aner; 19-82 Jahre) wurden 39 Gewebeproben aus dem Analkanal histologisch auf die Anwesenheit yon glatter und quergestreifter Muskulatur und perimuskul~es Bindegewebe untersucht. Die Bestimmung der Steroidhormonrezeptoren erfolgte immunhistochemisch mit Anti-ER-, Anti-PR- bzw. Anti-ARAntik6rpem (ABC-Technik, DAB). Ergebnisse: Immunhistochemisch liel3en sich ER, PR und AR ausschlieBlich in den Zellkemen nachweisen. ER waxen in der glatten Muskulatur bei allen Frauen (12/12) und bei 4 von 7 Mfinnem nachweisbar. Im pefimuskularen Bindegewebe konnte ER bei 14 yon 15 Frauen und 4 yon 7 M ~ m e m nachgewiesen werden. In den ZeUkernen der quergestreiften Muskulatur des M.sphincter ani extemus lieBen sich weder ER noch PR nachweisen. Bei Frauen exprimierten etwa 50% der ER-positiven Gewebe ebenfalls PR. Die AR zeigten ein fast identisches Ver~ilungsmuster wie die ER. Schluflfolgerung: Der Nachweis von ER, PR und AR im Stroma und der glatten Muskulatur des analen Kontinenzorganes l/tBt vermuten, dab diese Gewebe von Sexualsteroiden beeinfluBt werden. Diese Befunde stellen eine theoretische Grundlage fur einen m6glichen Nutzen einer hormonellen Substitutionsbehandlung zur analen Kontinenzerhaltung und .-verbesserung in der Postmenopause dar.
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P3.EH Urogyn ikologie -
Diagnostik
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P3.EH.01 Urogynfikologisehe Kasuistik - H a r n i n k o n t i n e n z I I I ° bei Deszensus genitalis und vesikoureterorenalem R e f l u x M. J o s t 1, H. H u s c h k e 1, G. N a u m a n n 2, K. Bilek 2 I Kreiskrankenhaus L6bau 2 U n i v e r s i t f i t s - F r a u e n k l i n i k Leipzig An der Wertigkeit der urodynamischen Diagnostik zur Differenzierung der Harninkontinenz der Frau ist heute nicht mehr zu zweifeln. In Einzelfallen reichen jedoch die Standarduntersuchungen (Zystometrie, Urethradruckprofil) zur sicheren Diagnose- und Therapiefeststellung vor urogyn~ikologischen Operationen nieht aus. Fragestellung: Eine 57j~ihfige Patientin wurde wegen Haminkontinenz III. Grades zur Blasendruckmessung und Festlegung der Operationsmethode iiberwiesen. Methode:Aufgrund einer hochgradigen BlasenentleerungsstSrung bei hohem Leidensdruck der Patientin nach vergeblichen konservativen Behandlungsversuchen machte sich eine urnfassende pr/~operative interdisziplin/~re Diagnostik unter EinschluB yon kombinierter Druek-FluBMessung, Urethrozystoskopie sowie sonographischer und radiologischer Darstellung der zystourethralen Morphologie efforderlich. Ergebnisse: Neben einer funktionellen BlasenentleerungsstSrung in Form einer Detrusor-Externer Sphinkter~Dyssynergie und einer low compliance bladder liel3 sich ein rotatorischer Deszensus Green IImit milder mechanisch kompressiver Obstmktion im Bereich der proximalen Urethra und ein vesikoureterorenaler Reflux III. Grades beidseits nachweisen. Schluflfolgerung: Vor der operativen Behandlung der Haminkontineuz und des Deszensus genitalis sind weitreichende diagnostische MaBnahmen zur Beurteilung von Funktion und Topographie und Erkennung von Risikofaktoren bei Diskrepanzen zwischen subjektivem Beschwerdebild und klinischem Befund, bei vergeblicher konservativer Behandlung und gleichzeitiger St6rung von Kontinenz und Miktion erforderlich.
P3.EH.02 Wandel der Verfahren in Deseensus- und Inkontinenzehirurgie durch differenzierte urogyn~ikologische Vordiagnostik A. Fischer, R. M a s c u s , G. H o f f m a n n St. J o s e f s - H o s p i t a l W i e s b a d e n Umg3a~ologischeVortmtersuchungcnvor Descensus-odor Inkontinenzeingriffenwerdenin zunehmendemMa~ gefordeft. Sie dienen u.a.zur Diffewnzienmgder Inkontinenzfor~n und helfen so, ~.B.Fchlerbei der Indikationsstellu~g~ einer Operationzu vermeiden. Frsgestellang: WelchenEinflu~hatte die stufenweiseEinfllhrung solcherMethod~ auft~ operativeSpekmun? Melhodea:Die Unterlagenderin der Zeit zwisc,hen 13.9.91 end 15.3.1996 operiextenPatienlinnenwarden in 3 Cnupw,n analysierl_Die Orup~n unterseheidens/ohdutchdie stu. ~nweiseE i n f f ~ uro~n, praop_Diagnoslikin die OPPlanting. Eine mit Me~platzeinriehtun8etabfiertePt'oblemsprechstunde erlaubtzudeaneine Voxbchandhmgder Frauen (Pessar, Hormone, KG) maddie Rcduktionprim/Itoperafiver T l ~ i ¢ ~gu~tcn des konsexvatiwnBehandiun~kow.~te& Ergebnisse:386 F~fllein 3 Gmppenanalysiertzetg,¢n,daft vorallemim Bereichder Erstoperafiondes Dcscensusolme geklagteInkontiaenzdie b~iu~igg~bt¢ K01porthapltiezugtms1¢nblascnha1~mpendierendexMeth~envedassenwurde. WenigAnclenmgerfukr in den Phasen 2 und 3 das KollektivRezidivdescea~smittohneInkonli~nz.Hier dominiert eindeutigdie abdominaleKolposusl~msion(Cowan). Schluflfolgeraag:Die d i f f ~ r t ~ preoperativeDiagnostikclientder Detektionyon larvierterStreB-HIKoder von Risikofaktoren.die z~ einemf~3hengczidiv bzw. zut ImstopcrativcnM~nffcsmtiontinct InkonOncnz Rthrcn k6maentrod mu6 chlcnEir~lu~a~ffdie Wahl des korrekten primaren thcrapeutischenVerfahrens (OP oder konservativ) habcn.
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P3.EH.03 Vaginale Geburt und Denervierung der W i l l k i i r m u s k u l a t u r des analen Verschluflapparates: eine histomorphologische Studie M. Schmidt, T. D i m p f l ~, W. M t i l l e r - F c l b e r 2 C. A n t h u b e r F r a u e n k l i n i k , K l i n i k u m Grol3hadern, L M U M i i n c h e n UFK, Klinikum Innenstadt, LMU Miinchcn F r i e d r i c h - B a u r - I n s t i t u t , M e d . Klinik, K l i n i k u m I n n e n stadt, L M U M i i n c h e n
Frage.~.llun~. Die va~ Gebur~kann dutch Sdff~gung des N. pudend~ zur M_x~ddcne~eruag ffzhr~1. Dies macht sich an Vcrz6g~en dec N e ~ v e n l ~ g ~ . ~ d l g k d t bzw. an I ~ , ~ _ ~ i n b u l ~ anBlase und Darm bemerkbar. Es w u r d e ~ ob ~ch Ndlipame end Multipatae histomotphologiseh be~glich Deaervienmgszeidum am analen ~ p a r a t unter~dden.
aes M. ~phinet~rani ext. uadlv£ pub6rectalfs)yon 45 vemod~mcn
Ftauce (15-50 Y~ 25 0-Parae/20 Parae, T ~ t m ~ < _24h), F~r~.bung( n o ~ e d c n e n T e~u~en), an~hlieSend r m ' k r o s l ~ o ~ bzw. histomo~hologiscne Untersucatmg. rarameter dcr Mi~oskopic: K e ~ n , perknysiale Bindegewebsvermehnmg, Kah'bervax~onen, t ~ m o r p h o l o g i e : F a ~ t y p i s i e m ~ (slo~2twitch, fast-
twitch), F ~
-fl~he, - u m ~ a -f6rmfa~r. Die Amweramg
~ o ~ . 2~). ~ t ~ c VAV~CL(SLom~-~,,ve~ ~.0.05) - ~ . ~. ~ : .M~arae ~ t c n ggn~ant h ~ g e r e~.e . ~ e L~Lm..ysm~.n maegew@syer~,ennm~ ~ia,,de x,eratokalisafionuna ~ o n e ~ _ w a t ~ rim"~
Von den histomorpk, metdsehen g x i t e ~ P a ~ m ¢ ~ (meist Typ IfiFa$cm) b d
si~iilka~ w~dert, die Typ H-~a~-azdgt~ ~
Unte~c~
betren~avor aaem die . ~ . . ' v e ~ (n~ro.skopi~he~) l~.ramet~. .P,~~roz-~. und bmde~eweb,ge Reparamr ,con aansae~enemm~en sma vca'mutacn vezanwori:lichdaffar, .daB die Dener~ie~m~-~ch~ weaiger atisgepn~ als erwartet WareL
P3.EH.04
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Vergleich von dynamischer Kernspintomographie (MRI) und Kolpozystorektographie (KCRG) bei der Diagnostik von Deszensus und Prolaps genitalis
Beurteilung des Beckenbodenbindegewebes im Rahmen der Harninkontinenz-Diagnostik
A. Baron, C. A n t h u b e r , A. L i e n e m a n n ~ Frauenklinik, K l i n i k u m Grol3hadern, L M U Mfinchen Inst. f. Radiol. Diagnostik, K l i n i k u m GroBhadern, L M U Miinchen F r ( ~ { . S ~ _- ~ D aim s Bahmen der D
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Str~enb~O~ng) h i , ~ c ~ Method~tmd
d i a ~ s d a e r Wertigkeit verglid,en. M ~ n-- 55 (MRI und KCRG). Konmstmitt~derlR~gbzw. -E~lSnig_yon Orothrs, Blas% Scheidound Anorekmmwarcavex#eid,5=. Untc~mhu=~osifion:KCRG: st~end, MRI lit%,md.
F,~o~,-~m~©: E ~
Kontmlaion, Presseo. Die am Eudejedes
Ftmktionsmstands anfsm,ommtmen~ = ~ h e n Bild~- ~ M = VcaTahrmwurdon ~ a ~ r vergtich~ U m ~ Parameter. B~sition, Darmtltmg yon Zy~.o-P,dao- mad vor all~a Eam~oz¢le, auorek~er W'mlcB,Neigmngdes 1~ Mvator~L bdd~Methodm ~ _v0rgleichErgebn/s~: Die D m ~ l ~ s l i ~ bar. Faterozelen ~nd im KCP,~tmr i, di,~kt (Anfweim~ des gain rues ~ B l a s e und _Darm).erkennbar.Im dy~ Mill werdm •,,~,:-~icherf~t: Form, C~B6 mad Iahalt der Enterozele (z.B. ~-~.a..~ S~,,-a B~_d~a~ des ~ liB, gegeaseitige O r g ~ ~ g (z.B. Entemzele und Rekmzele). N a r i S . e des 1M~ Ver~arko~t Kostett lind Ei~,m~lim~eamg durda I~lamm~t der Pxamtin. 2gehla~olg~__. D.~ dymmxischeMill ist dem KCP.~ wegea, der fehlmd~ S ~ ~md sdner w ~ gr~l~¢a dla~bstls~m
Ams~tz~b~d~
K. Schmehl ~, R. T u n n 2, C. Pfister ~, W. Fischer 2 1 Institut ffir Anatomie, 2 Frauenklinik, Charit6, Humboldt-Universitfit zu Berlin StreBhaminkontinenz (HI) entsteht durch St6rungen m der FunkfionseinhcitBindegewebe- Muskulaturdes Beekenbodens. Fragestellung: Lassen sieh HI-typisehe Bindegewebsveranderungenin der Levatormuskulatur nachweisen? Welehe diagnostisehe Relevanz habenBindegewebsuntcrsuchungenim Rahmender HI-Diagnosfik? Methode: An intraopemtiv entnommenenMusculus pubococcygeus Proben yon 3 Patientinnenmit Deseensusurogenitalis(DU) ohne HI und 22 Patientinnenmit DU und HI warden die KollageneTyp I, III, IV, V und die adl~iven Proteine Laminin mad Fibronektin indirekt immunhistochemisehnachgewiesen.Korrelationenzum Sehweregradder HI, zum Alter, zur Parit~t, zum ,,body mass index" und zur Estrogensubstitutionwurdengq3r~. Ergebmsse: In den Gewebeprobender Pafientinnenohne HI waren alle untersuehtenKollagen-Typenin ihrer typischenVertcilungnachweisbar. Bei den Pafientirmenmit HI stcltten sieh die Kollagen-Typenund adh/4sivenProteinefar nicht (KollagenTyp Iund IV, Laminin)bzw. nut bmehstiiekhaRoderin wenigenEinzelstrukmren(KollagenTyp HI und V, Fibronektin)dar. Korrelationenzwisehenden Bindegewebsbefundenund dem Sehweregradder HI, dem Alter,der Pari~t, dem .Body-mass-index" mad.~r Estrogensubstitationwarennichtnachweisbar. Schh~flfolgerung: Streflhaminkontinenzgeht mit einer Insuflizienzdes Beckenbodenbindegewebes eiaher. Eine diagnostische Verwertbarkeit dieser Befimdeist wegen ihrer Einheitlichkeitund fehlendenKorretation mit klinisehenmadanamnestisehenDatenmehtgegeben.
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P3.EH.07
Die morphologische Urethrabreite als diagnostischer Parameter bei harninkontinenten Patientinnen
Vergleich des L E A K - P O I N T - P R E S S U R E mit urodynamischen Parametern bei der Streflinkontinenz der Frau
L. Karau, Th. Noesselt, M. Theden-Schow, Ch. Lindner Universit/itsfrauenklinik Eppendorf, H a m b u r g
Th. Noesselt, M. Theden-Schow, S. Dassow, Ch. Lindncr Universitfitsfrauenklinik Eppendorf, H a m b u r g
Aus Untersuchungen geht hervor, dad mit zunehmendem Grad einer Harninkontinenz der Urehtratonus sinkt. Fragestellung: Ist die Urethrabreite ein weiterer bedeutender Parameter der Harninkontinenz? Methode: Bei I0 harnkontinenten Pat. sowie 20 Pat. mit Stre~inkontinenz Grad I u n d 35 Pat. mit Stre~inkontinenz Grad 2 wurden eine urodynamische Messung sowie die perinealsonografische Messung der Urethrabreite durchgeffihrt. Ergebnisse: F0r alle drei Pat.Gruppen betrug die durchschnittliche Urethrabreite 5 - 6 mm. Bei harnkontinenten Pat. und Pat. mit Stre~inkontinenz Grad 1 ist das Profil vergleichbar; bei 6 yon I0 harnkontinenten Pat. zeigten sich durchschnittliche Urethrabreiten, bei den restlichen 4 Pat. betrug sie 4 bzw 8 mm. 12 yon 20 Pat. mit Stre~inkontinenz Grad 1 hatten ebenfalls eine durchschnittliche Urethrabreite, bei 8 Pat. betrug sie 4mm. Bei Pat. mit Stre~inkontinenz Grad 2 jedoch variierte die Urethrabreite mit Werten zwischen 4 und i0 mm stark. Nut 12 von 35 Pat. batten eine durchschnittliche Urethrabreite, bei Ii Pat. betrug sie 4 mm, bei i0 Pat. betrug sie 7 mm. Schlu~folgerung: Die morphologische Urethrabreite eignet sich nicht als diagnostischer Hinweis auf den Grad einer Harninkontinenz. Besonders bei zunehmender Harninkontinenz variiert die Urethrabreite stark, und m6glicherweise haben andere Faktoren wie z.B. Trichterbildung oder die Auspr~gung eines Blasenhalsdescensus einen gr6~eren Einflu~ auf die Kontinenzerhaltung.
ZIEL: Vergleich u r o d y n a m i s c h e r Parameter bei der St£eBinkontinenz (SI) mit dem L e a k - p o i n t - p r e s s u r e (LPP), einer neuen und einfache~ U n t e r s u c h u n g s m e t h o d e und Absch~tzung der klinischen Wertigkeit. MET~ODIK: Bei 46 Patientinnen wurde im Rahmen der Harninkontinenzdiagnostik ein LPP-Versuch mit e i n e m M i k r e - T i p - K a t h e t e r durchgeffihrt. Der LPP ist d e f i n i e r t als der niedrigste int~avesikale Druck, bei dem es zu u n w i l l k O r l i c h e m H a r n a b g a n g kommt. V e r g l i c h e n wurden die Ergebnisse mit dem ree~technischen SI-Grad, dem U r e t h r a v e r s c h l u ~ d r u c k in Ruhe (UVDR) und dem Q u e t s c h h a h n p h ~ n o m e n (Q), dem perinealsenographisch ermittelten, v e r t i k a l e n (VBHD), oder ret a t o r i s c h e n (RBHD) Blasenhalsdeaeensus. Erge~nisse: LPP p o s i t i v (37%): schw~re SI: 92%, hypotone Urethra: 83%, Q: 8%, VBHD: 100%, RBHD: 0% LPP n e g a t i v (63%): schwere SI: 83%, hypotone Urethra: 48%, Q: 45%, VBHD: 31%, RBHD: 69% Schlu~folgerungen: Da der LPP lediglich bei 37% der SIPatientinnen gefunden w~rde, k~nnen daraus nur Zusatzinformationen gewonnen werden. Ein p o s i t i v e r LPP weist auf eine schwere StreSinkontinenz bin (hoher SI-Grad, hypotone Urethra) mit anatomisch s c h w i e r i g e r zu rekonstruierenden Bedingungen (VBHD). Lamvierte Stre~inkontinenzen (Quetschhahnph~nomen) k~nnen jedoch damit nicht detektiert werden. Dureh Ausschlu5 eines Q kann die Wertigkeit erh~ht werden. Weitere U n t e r s u c h u n g e n sind dazu notwendig.
S 161
P3.EH.08
Die Harninkontinenz der gel~ihmten Frau D . H . S a u e r w e i n , J. K u t z e n b e r g e r , B. D o m u r a t h K l i n i k fiJr N e u r o - U r o l o g i e , B a d W i l d u n g e n Infolge yon neurogener Fehlsteuerung der Harnblase ist die Harninkontienz die Folge. Die Hilfsmittelversorgung der weiblichen Inkontinenz ist gescheitert. Dar0ber kann auch die suggestive Reklamet~tigkeit der Medien, da/3das Tragen yon Windeln das Lebensgl~ick steigert, nicht hinwegt~iuschen. An 644 gel~hmten Patientinnen, die sich 1994 und 1995 bei uns vorstellten, wird dargestellt, wie je nach Klassifikation der Uihmung Behandlungsstrategienentwickelt werden. Die spezielle Diagnostik besteht in der kombinierten C)'stometrie mit R~ntgen (Video-Urodynamik) und der Langzeitcystometrie. Diese beiden Methoden erlauben die Beurteilung der Funktion der Blase in der Harnspeicherphase mit Erkennen yon Hyperreflexien des Detrusors auch bei niedrigen Aktivit~ten. Die Urodynamik unter Lumbalan~isthesie erm6glicht die Differenzierung der Organfunktionsst~rung ohne und mit Fehlsteuerung aus spinalen und h6her gelegenen O rganisationszentren. Ergebnisse Areflexie und Harnkontinenz: Die Ergebnisse und Grenzen mit ausschliel31ichem intermittierenden sauberen Katheterismus (CIC) und CIC mit artifizellem Sphinkter werden aufgezeigt. Ergebnisse Hyperreflexie und Harnkontinenz: Anhand der nachfolgenden Behandlungsstrategien werden die verschiedenen Ergebnisse und insbesondere das Erreichen einer Harnkontinenz dargestellt: Die reflektorische Miktion = meist Inkontinenz. Anticholinerge Therapie und
intermittierender Katheterismus = Kontinenz nur bei vollst~ndig unterdr(ickter Hyperreflexie. Sakrale Deafferentation = sichere Kontinenz. Augmentation = meist sichere Kontinenz. Augmentation und artifiziellerSphinkter = sichere Kontinenz. Die Bedeutung yon Compliance und Reflexievolumen f(ir das Erkennen physiologischer Reservoirfunktion mit Kontinenz wird hervorgehoben. Die Ergebnisse zeigen, dab Harninkontinenz bei Blasenl~ihmungennicht schicksalhaft hingenommen werden muB. M~glichkeiten, Aufwand und Nutzen bestimmen die Therapiepl~ne. Nierenfunktionsverluste erzwingen eine ,~nderung.
P3.EH.09 U r o g e n i t a l p r o l a p s o h n e H a r n i n k o n t i n e n z . S i n d pr~ioperativ
urodynamische Untersuchungen erforderlich? St. B e t t i n , R . T u n n , W. F i s c h e r Universit/itsklinikum Charit6, Frauenklinik, Abt. Urogyn~ikologie, Humboldt-Universit/it
zu Berlin
Prolapsoperalionenwerden ilberschattet,wenn sich postoperativ eine vorher nicht bekamate Harninkontinenz ( HI ) einstellt. Fragestellung: Ist die Urodynamik in der Lage, dieses Risiko bereits pr~operativ zu erkennen und entsprechende Hinweise far eine zus~tzliche HI - Operation zu geben ? ,Methode: Bei 60 Patientinnen mit Urogenitalprolaps otme HI - Symptome wurden pr~toperativdie Urethra - Ruhe - und StreSprofile (Jupiter 8000, Wies0 vor und nach Prolapsreposilion im Vergleich mit der Urogenitalsonographie ausgewertet. Ergebnisse: Urodynamische Kriterien einer larvierten HI treten erst nach Prolapsreposifion durch Verschlechtertmg des UrethraverschluB~es, reduzierte Drucktransmission oder Verlust der Kontinenzzone im Bereich der proximalen oder gesamten Urethra in Erscheimmg. Artefakte sind vermeidbar, wenn der Prolaps mit einem hinteren Spiegelblatt mad einer leicht gespreizten Pinzette reponiert wird. Der sonografische Hinweis auf einen m0glichen Quetschhahnmechanismus ( spitzer posteriorer Urelhrovesikalwiakel beim Pressen, ausgep~gte Distensionszystozcle ) ist ~llein fiir die Erld/trtmg einer larvierten HI nicht attsreichend. SonographischeBefunde korrelieren selten mit modynamischen Kriterien einer larvierten HI. Schluflfolgerung: Vor jeder Deszensusoperation sollte eine larvierte HI urodynamisch ausgesdalossen werde~ Wird sie nachgewiesen, ma8 die Deszensusoperation mit einer HI - Operation kombiniert werden ( z.B. Fasziatala-Br0ckeuplastik ).
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P3.EH.11
Das Beckenboden-EWG in der Diagnostik der S t r e l l i n k o n t i n e n z
Detektion von Risikopatienten mit Beckenbodenschw~iche durch EMG, Urodynamik und Perinealsonographie
R. Lange, D. Reiser, E Casper ~ DRK-Krankenhaus Alzey 1 UFK Mainz
M . T h e d e n - S c h o w , T h . N o e s s e l t , S. D a s s o w , Ch. Lindner Universit/its-Frauenklinik Hamburg-Eppendorf
Des Elektromyogrw (EYG) wird in der Urodynamik vorwie9end zur Abk]irung der urethrovesikslen Dyssynergie eingesetzt. Bei der Stressinkontinenz hat es bisher keino Bedsutung, obwoh] beksnnt ist, dap stre~inkontinents Frsuen oft nicht in der Lage sind, auf Anforderung den Bockenbodsnanzuspannen, Frafleste]]un9:Liet sich diese St~rung der Beckenbodenfunktion im EWG verifiziersn? Methods: Bei insgosamt 251 kontinenten und inkontinenten Pstisntinnen murde im Reflmender ]nkontinenzdiagnostik (Urethrocystotonomstrie, Psrinealsonogrephie , Wiktionsurogramm) ein Beckenboden-EMGabge]eitet, Ergebnisss: Bei 72 Frauen bestand Kontinenz, 87 Frauen zeigten eine Stress- odor kombinierte Stress-Urge-Znkontinsnz, und 35/7 eine Drang-/psychogene Inkontinenz, Die Erregungspotentiale im EMG (Masssnpotentiale yon 2 his 28 mY) wsren bei wiederho]ten Messungen such nach mshrsn Wochengut reproduzierber, Stressinkontinente Patientinnen zeigten sign, geringere Potsntiale als Kontinente ( 7,6~3.86 / 13.9~4,64, p < 0.05 ), zum Inkontinenzgrad oder Deszensusausmap bestand ]edoch keins weitere Korrelation, Die Schwangerschaft fQhrts zu siner Minderun9 des Potentials, des sich sber post partum wieder normalisierte, die Abweichungenwaren jedoch n,s.
Eine Funktionspriifung der quergeslreiften Muskulatur im Bereich der I-Iarnr6iare und des Beckenbodens (BB) soil Risikopatientinnen selektieren. Die mfgliche Aussagekraft dieser Untersuchungen wird diskutiert. Fragestellung: MeBbare F~ihigkeit der aktiven Beckenboden(BB)Kontraktion und der Einflu8 auf den Urethraverschlul~druck (UVD) und die Elevationsf'ahigkeit des Blasenbodens. Methode: W~ihrend der urodynamischen Untersuchung (UCTM) von 50 Patientinnen sollte bei 100ml uud 200ml Blasenfiillung der BB maximal angespannt werden. Bei 300ml Blasenffillung wurde eine Perinealsonographie im Stehen durehgeftihrt und die aktive Elevationsf'ahigkeit des Blasenbodens gemessen (H6he des Meatus urethrae internus fiber der unteren Symphysenkante). Die Ergebnisse wurden mit dem Inkontinenzgrad (UCTM) und dem gyn~kologischen Untersuchungsbefund vcrglichen. Ergebnisse: Bei maxirnaler BB-aktivit~t (Peak des EMG) zeigen 80% der Pat. eine positive Drucktransmission auf die Urethra und eine meBbare Elevation des Blasenbodens. 15% zeigten einen AbfaU des UVD und keine Elevationsfahigkeit des Blasenbodens. 5% zeigten keinerlei Auswirkung auf den UVD. Die Beckenbodenfunktion war unabh~gig v o m StreBirtkontinenzgrad. Bei den Pat. mit Abfall des UVD und mangelner Elevationsfahigkeit des BB finder sich h~iufig ein Descensus genitalis als Folge der Beckenbodenschwache. Schluflfolgerung: W~arend der urodynamischen Untersuchung kann mit EMG, UCTM und Perinealsonographie die Funktionsf'ahigkeit der BBMuskulatur objektiv gemessen werden und somit Patientinnen mit Risikokonstellationen selektiert werden. Es kann eine zus~itzliche Entscheidungshilfe bei der Wahl des Operationsverfahrens sein.
Schlu~folAerung: Die Flhi9keit, den BeckenbodenwillkOrlich snzuspannen, stellt neber der Drucktransmission, dee Urethraltonus und dee Oeszensus sine unabhingige GrO~e in der Pathogenese der Inkontinenz dsr,
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P3.EH
P3.EH.12 5-Jahres-Ergebnisse nach Kolporrhaphia anterior mit oder ohne Nadelsnspension des Blasenhalses nnd nach Burch Kolposuspension
Urogyn ikologie -
Therapie
der
Harninkontinenz
-
F. Z i v k o v i c , K . T a m u s s i n o , D . P i e b e r , G . R a l p h Geburtshilflich-gyniikologische Universit/itsklinik Graz Trotz der H~ufigkeit von Inkontinenzoperationen gibt es wenige Daten tiber Langzeitergebnisse. Fragestellung: Objektive Kontinenzraten 5 Jahre postoperativ. Metkode: 187/291 Patientinnen (64%), die 1989-90 mit der Diagnose StreBinkontinenz einer Kolporrhaphia anterior alleine (80) oder mit Nadelsuspension des Blasenhalses (49) oder einer Butch Kolposuspension (58) unterzogen wurden, wurden klinisch und urodynamisch nachuntersucht. Ergebnisse: Kontinenzraten nach Kolporrhaphia anterior waren 80% (20/25), 46% (22/47) und 12.5% (1/8) bei erst-, zweit- und drittgradiger Strel3inkontinenz nach Ingelman-Sundberg. Die entsprechenden Kontinenzraten bei Streginkontinenz II-III ° waren 59% (29/49) nach zus~tzlicher Nadelsuspension und 86% (50/58) nach Burch. Schluflfolgerungen: Die Kolporrhapia anterior kann eine leichte Streginkontinenz beheben, ist aber for eine schwere StreNnkontinenz ungeeignet. Far eine h6hergradige StreBinkontinenz sowie bei Risikofaktoren ist die Burch Kolposuspension den anderen Ope~atlonen iiberlegen. Die Ingelman-Sundberg Klassifikation kann for die Indikationsstellung der eperativen Therapie hilfreich sein. .
P3.EH.14
P3.EH.13
Langzeitergebnisse 7,5 Jahre nach Suspensionsplastik nach Burch C. B l u m e , P. F a b e r Frauenklinik des Prosper-Hospitals
Recklinghausen
Bei den vielen verschiedenen Methoden der Haminkontmenzoperationenliegen nur wenige Sp~tergebnissevor, urn die Heilungserfolgeauch nach Jahren beurteilen zu k6nnen. 113 Patientinnen (Pat.) wurden 4,97 bis 10,52 Jahre naeh abdominaler Suspensionsplastiknaeh Bureh untersueht. Wie verandem sich in diesem Zeitraum die megteohnischenParameter, wie korrelieren sie mit den anamnestisehenAngaben? Die Pat. wurden mittels eines standardisierten Fragebogens mterviewt, die urodynamisehe AbklErtmg erfolgte an demselben Ger~it wie pfaoperativ, ein laterales Cystogramm wurde ausgewertet. Von den 113 Pat. wurden 87 primer und 26 rezidiv operiert. Erstere shad in 83,33% meBteehnisehkontment, die rezidiv operiertenzu 60,0%. Die urodynamisehen Parameter wie Transmissionfaktor, UVD=~ flct. Urethral~ge, H6he des t3-Winkels obarhalb der unteren Symphysenrandebene steigen bei den erfolgreich operierten Pat. signifilc~ltan, die subj. Zuliiedenheit ist h6her. Keme Signifikanzliegt bei den~ t3-Winkel naeh Green ira 1at. Cystogramm vor. Die durehsehnittliehe Besehwerdefreiheitbei ement inkonlinenten Pat. betr~t 2,1 Jahre. Die abd. Suspensionplastik naeh Butch ist aueh unter Bergeksichtigung der Langzeitergebnisse ein geeignetes Verfahren zur Therapie der Haminkonffnenz. Langzeimntersuehungensind weiterhin notwendig, wenn die Dauer der Beschwerdefi:eiheitbei emeut inkontmenten Pat. berfieksiehtigtwerden soil
Operative Behandlung der Lagever~inderungen d e s G e n i t a l e im Senium E O p r i , V. J a l i v k a , H . K . W e i t z e l , G . P o c h F r a u e n k l i n i k u n d K l i n i k fiir M e d i z i n i s c h e S t a t i s t i k i m Universit/itsklinikum Benjamin Franklin der FU Berlin
In den Jahren 1970-1989 wurden in den Berliner Frauenkliniken 2.880 gyn~kologische Eingriffe bei mindestens 80-jahrigen Frauen durchgefQhrt. Fragestellung: Es wird die Berechtigung der erweiterten Indikationsstellung zur operativen Behandlung der Lagever~inderungen des Genitales im Senium Oberpr0ft. Methode: Es wurden Krankenblatter von 457 Patientinnen analysiert, die wegen einer Senkung oder eines Vorfalls des Genitales operiert worden sind. Ergebnisse: Bei den Descensusoperationen machen die 54 isolierten Scheidenplastiken und die 42 mit einer vaginalen Hysterektomie kombinierten Kolporrhaphien 77,6% aller Eingriffe in dieser Erkrankungsgruppe aus. Eine Semikolpokleisis war 19mal vorgenommen worden. Von 141 Prolapspatientinnen mit Kohabita-tionswunsch wurden 95 mit einer vaginalen Hysterektomie und Plastiken und 16 mit vaginalen Plastiken behandelt. Bei 191 Patientinnen ohne Kohabitationswunsch wurden 119mal eine Semikolpokleisis und in zunehmendem Mai3e 50mal eine Kolpohysterektomie vorgenommen. Schlul~folgerung: In dem analysierten Zeitraum hat bei der Wahl der Operationsart sowohl die vaginale Hysterektomie mit Scheidenplastiken als auch die Kolpohysterektomie an Becleutung zugenommen. Die Anzahl bei Behelfsoperationen ist dagegen geringer geworden. Hier sind deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Kliniken.feststettbe~:
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P3.EH.16
D i e operative Therapie des Vaginalprolapses nach der M e t h o d e van W i l l i a m s - R i c h a r d s o n . Klinische Ergebnisse aus dem Z e i t r a u m van 20 Jahren
Erfahrungen mit der V a g i n a e f i x a t i o sec. A m r e i c h bei Scheidenvorfall
G. Ohlenroth, M. Butterwegge F r a u e n k l i n i k d e r St/idt. K l i n i k e n O s n a b r i i c k Die Fixierung des prolabierten Vaginalstumpfesstellt bei hysterektomiertenFrauen ein operativ schwieriges Verfahren dar, weil sowohl 6,in alxlominales als auch vaginales Vorgehen m6glich ist und bisherkein Standardverfahrenexistiert. Fragestellung: Kann durch die abdominelleOperatiensmethode mit Fixierung van Faszienstreifen aus der Aponeurose des M. obliquus externus retroperitoneal auf
den Vaginalstumpf ein funktinneUes und subjektiv zufriedenstellendes Ergebnis erzielt warden? Methode: Im Zeitraum van 1975 his 1995 wurden 196 Patientirmen nach der van Williams und Richardson beschriebenen Methode einer Vaginopexie operiert. 173
Patientinnen wurden mittels eines standardisierten Untersuchungsbogen retrospektiv nachuntersuehl. Dabei wurden u. & operativer Erfolg, H6he des Scheidenfundus, Zufiedenheit der Pat. ermittelt. Fragen zur Urinkontinenz hew. mOOicherweiseentstandenenRezidiven wurden beantwortet. Ergebnisse: Die mittlere Nachbeobachlungszeit betrug 17,6 Monate. Bei den voroperierten Pat. waren ~ i c h e Operationen (59x Kelposuspension, 46x hintere Scheidenplastik, 34x abdom. Hysterektnmie c. Adnektomie, 22x Douglsver-
6dung) wegen Beschwerden notwendig. Komplikationen (Perforation, Wundinfektionen, Blasenl~sionen)lagen in 3,5% der Falle rot und heilten nach einer Revision aus. Bei den Nachuntersuchungen ldagten 2,9% 0bet Inkentinenz und bei 6,9% der Frauen war der Scheidenfundus fiefer getreten, jedoch nichl zwangsl~iufig mit subjektiven Beschwerden. In 10,4% lag eine ausgepr~gte Rektozele rot, so daft wir jetzt immer eine DouglasverOdungoder eine hintere Scheidenplastik durchfiihren. In 6,4% lag wegen anlualtender Unterbauchmerzen eine Unzufi,iedenheit der Pat. vor, wabrend atle Qbrigen Pat. subjektiv wit den Ergebnissen der Operation (anatomisch und ftmktionelle Wiederherstellung der Vagina) sehr zufrieden waren. Schluflfolgerung: Die Vaginopexie stellt aufgrund gaiter Akzeptanz und gefinger Rezidivraten eine gute Alternative zu vaginalen Fixationsoperationendar. Sie ist ein einfach durchzuf0hrendes Verfahren und in unserem Zentrum, wo die Studie stattfand, das Verfahrender Wahl.
P3.EH.17
Der artifizielle Sphinkter bei F r a u e n F. N o l l , P, K o p e c k y Knappschafts-Krankenhaus
Bardenberg, Wiirselen
M. H a l a s k a , A. M a r t a n , R. Voigt, A. Vering 1. F r a u e n k l i n i k , P r a g , U n i v e r s i t / i t s f r a u e n k l i n i k e n J e n a und Frankfurt D i e o p e r a t i v e 8 e h a n d l u n e des S c h e i d e n s~umpfpr-olapse~ naoh Hys~erektomie bleib~ problemabisoh. Fr"BgesDeIlung: W e i o h e E r f B h r u n g e n k o n n t e n in unser-er K l i n i k b e i m V e r g l e l o h d e s Bbdomlnaien und vBgCnBlen ZugBnges ges~mlne 1 ~ w e r d ~ r l ? H e E h o d e : B e i 10 F r ~ u e n , d ~ e w i t i r l d e r Z # i E vom 1 9 8 5 - 1 9 9 1 o p e r i e r ' ~ e n , hBben wit lOxm~l bei Sc~he~den~ump~prolr--,p~ e~n~ ~bdom~n.~le S~kropexi~ (L~ne ~962) dur¢hg~'f~hrt;, in den 3 ~ h r ' e r l ' 1 9 9 2 - 9 5 fl~hr~en w2r" 25 rn~l e l n e VBginaefixa~io n~ch Amreich-Richber durch. Er"gebnisse: Tr'obz sorgf~l~ig durchgefOhrber T e o h n i k s e h e n w[r" b e i a b d o m ~ n a l e r Sekropexie in 5 F~llen ein Rezidiv. Im K o l l e k ~ i v mi~ V a g i n a e ' f l x a ~ i o he~ dagegen n u t 5 P a ~ i e n ~ i n r ~ e n ( 1 2 ~a) e i n R e z i d l v . , SchluBfo`1gerung: 0 b e r e i n ~ i m m e n d mi~ A n g a b e n der L i D e r B t u r e r ~ o h e i n ~ d i e V ~ g i n ~ e ' f i x ~ i o ~I~ e i n e zwesr E e ~ h n i ~ o h ~nspruoh~volle, abet eher erfolgver~prechende 0pera~ion for Zen~ren empfehlenswer~.
P3.EH.18 D i e Chirurgie der Blasen-Scheidenfistel H.D. Methfessel, M. Welters K l i n i k fiir G y n / i k o l o g i e d e r M a r t i n - L u t h e r - U n i v e r s i t / i t Halle-Wittenberg
Fra~,estellun~:Der artifizielle SphinkterAS800 hat sich in der Therapie der komplizierten StreB-Harninkontinenzbew~ihrt. Durch stete Weiterentwicklungdes Materials liegtjetzt ein Produkt vor, welchessich durch geringemechanischeKomplikationen bei baster Gewebevertraglichkeit auszeichnet. Bei Franen, die an airier Stre6Harninkontinenzleiden, bestehtdie lndikation ~edrden Einsatzdes artifiziellen Sphinkters bei Rezidivinkontinenz nach Suspensionsptastiken,bei kurzer, hypotonerUrethra und bei Patientinnen mit neurogenenBlasenentleerungsstOrungen(MMC-Patienten, Querschnittl~thmung,etc.). Methode: Seit 1993 haben wir in unserer Arbeitsgruppe27 Patientinnen mit dem artifiziellen Sphinkteram Blasenhalsversorgt.Davonhatten 12 Patientinnen viertmd mehrerfolgloseSuspensionsplastiken,2 litten an einer Epispadie, bei 10 Patientinnen wares neurogene StOrungen Ursachen der Inkontinenz, 3 litten an einer unfunktionellen, hypotonenUrethra. Ergebnisse: Bei 25 dieser 27 Patientinnen konnten wit postoperativ Kontinenzerzielen (92,6%). Bei 10 wares Zusatzoperationen notwendig: 8 mal eine Ileumangrnentationder Blase, 2 mal eine UCN. Des Follow-Upbetr~tgt3 - 36 Monate mit einemDurchschinttvan 24,7 Monaten. Bedingtdurch eine Gewebeschrumpfung unter der Manschette des artifiziellen Sphinkters kommt es zu einer Rezidivhaminkontinenz, die eine Reoperationmit Anpassungder Manschettenl~ingebedingt. Bei nieht voroperierten Patientinnen betragt die Reoperationsrate 20% (3 van 15), bei voroperiertenPatientinnen 33% (4 van 12). Alle Reoperationenwurdenin einen Zeitraum van 9 Monatennaeh Erstimplantationdurchgeflihrt. Bei den beiden postoperativ inkontinenten Patientirmen haben wir einen lleozSkalpouch mit kontinentem Appendixstomaangelegt. SehluBfol~eruw,: Wegender hohen erreichbaren Kontinenzund der groBenAkzeptanz der Patient#men, sollte die Implantationeines artifiziellen Sphinktersfriiher in das Behandlungskalklll bei komplizierter Strel3-Harninkontinenz einbezogenwerden. Weltweitsind mehr als 500 artifizielle Sphinkter bei Frauen implantiertwarden, die Ergebnissedeeken sichmit den oben angegebenenZahlen.
S 164
F r a g e s t e l l u n g : Wie e f f i z i e n t i s t die c h i r u r g i s c h e Versergung van B l a s e n - S c h e i d e n f i s t e l n ? Methode: Bewertung van 84 B l a s e n f i s t e l o p e r a t i o n e n und Analyse der R e s u l t a t e . Ergebnisse: 90 % der B l a s e n f i s t e l n r e k r u t i e r t e n s i c h aus Fremdzuweisungen. Nahezu zwei D r i t t e l (65 %) der L ~ s i enen waren nach abdominalen E i n g r i f f e n ent st anden , b e i 85 % lag eine g u t a r t i g e Grunderkrankung v o r . Vagi n a l e O p e r a t i o n s v e r f a h r e n zum F i s t e l s c h l u B d o m i n i e r t e n : Latzko (58), FOth (11), Moir (3) und F l a p - s p l i t t i n g ( 3 ) . Nut i n 9 F~llen muBte t r a n s a b d o m i n a l - t r a n s v e s i k a l vorgegangen werden. A l l e O p e r i e r t e n e r h i e l t e n eine p e r i o p e r a t i v e K u r z z e i t p r o p h y l a x e und wurden suprapubiseh d r a i n i e r t . Van den 84 F i s t e l n konnten 79 i n e r s t e r Sitzung v e r schlossen werden (primate E r f o l g s r a t e van 94 %). 4 d e r 5 Versager wurden i n z w e i t e r Sitzung yon v a g i n a l , 1 F a l l van abdominal s a n i e r t (sekund~re E r f o l g s r a t e van 100 %). Wir beobaehteten nut 2 e r n s t e Komplikationen: 1 Blaaenb l u t u n g u n t e r A n t i k o a g u l a n t i e n und 1 B l a s e n s t e i n 11 Jahre naeh Latzko. S e h l u f l f e l g e r u n g : Der o p e r a t i v e Verschlo6 van BlasenS c h e i d e n f i s t e l n hat mit 94 % eine hehe H e i l u n g s r a t e i n e r s t e r Si t zung. Fast 90 % der F i s t e l n l a s s e n s i c h a u f vaginalem Weg s a n i e r e n . F a v o r i s i e r t e Methode i s t d i e Latzko-Plastik.
P3.EH.19 Vergleichende pr~i- und postoperative Introitussonographie nach Harninkontinenzoperationen A. Leven, W. Bader, M. SchiiBler, W. Hatzmann Frauenklinik der Universit/it Witten/Herdecke Fragestellung: Es wird der Stellenwert der Introitussonographie bei der Verlaufskontolle yon Patienfinnen untersueht, die mit einer Kolporrhaphia anterior oder einer Kolposuspension naeh Bureh operiert wurden.
Methode: In einer prospektiven Studie wurden 29 Patientinnen pra- und 3 Monate postoperativ gyn~kologischund urodynamiseh untersucht, sowie eine lntroitussonographie mit einem 240 ° 5-MHz-Sektorseanner, der am Introitus parallel zur Krrperachse ausgerichtet wurde, durehgeflihrt. Dabei wurde der retrovesikale Winkel f5und die Lage des Ostium urethrae internum (OUI) zur unteren Symphysenrandebene bestimmt.
Ergebnisse: l. Kolposuspension nach Burch (n = 12, Durchschnittsalter 52 Jahre, pr~ioperativ Stref3inkontinenz I°: 1, II°:9, III°: 2): Postoperativ waren 10 Patientinnen (83%) subjektiv kontinent bzw. deuttich gebessert Entsprechend zeigte sich sonographisch eine Elevation des OUI von 19 mm auf22 mm in Ruhe und von -1 mm auf 15 mm beim Pressen. Der Winke113verkleinerte sich von I02 ° auf83 ° in Ruhe und von 140° auf81 ° beim Pressen. 2. Kolporrhaphia anterior (n = 17, Durchschnittsalter 54 Jahre, pr~ioperativ Stre13inkontinenz 0-I°: 11; II<': 5, III~: 1, bei allen bestand eine Descensussymptomatik): Postoperativ waren 12 Patientinnen (70%) kontinent oder deutlieh gebessert. Hier zeigte sich eine Elevation des OUI von 20 mm auf21 mm in Ruhe und yon 1 mm auf5 nun beim Pressen. Die Cystocele wurde verldeinert bzw. ganz saniert, wogegen der urethrovesikale Winkel nahezu unver~ndert blieb.
Sehlullfolgerung: Die In~oitussonographie ist eine effektive Methode zur Erganzung der Ananmese und der vaginalen Untersuchung bei der Diagnostik der Harninkontinenz. Die Kolposuspension nach Butch zeigt die besseren Ergebnisse bei der Behandlung der Inkontinenz, wahrend mit der vorderen Kolporrhaphie eine Descensussymptomatik angemessen saniert werden kann.
P3.EH.20 Postpartale Beckenbodenkonditionierung mit Vaginalgewichten K. Bael31er, W. Fischer, R. Tunn Universit/itsklinikum Charitr, Frauenklinik, Abt. Urogyn/ikologie, Humboldt-Universitfit zu Berlin Vaginale Geburten sind ein ~itiologischer Haupffaktor sp~terer Beckenbodeninsuffizienz mad Harninkontinenz. Postpartale Gymnastikprogramme werdenoftmals mit wechseinder Intensitat oder fehlerhaft durchgefiihrt. Fragestellung: Wie wirkt sieh ein postpartales Konustraining auf die Wiederertiiehtigmag des Beckenbodens aus ? Methode: 71 Frauen in verschiedenen Gef~trdungsgruppen wurden 6 - 8 Wochen nach Spontangeburt einer palpatorischen, inspektorischen, manometrischen und gravimetrischen Beckenbodenbeurteilmag unterzogen mad naeh einem 4 - 6 w ~ h i g e n t~glichen Konustraining in gleicher Weise kontrolliert. Zum Vergleich dienten 20 Frauen vor trod nach einer herk0mmlichen Woehenbettgymnastik sowie 8 Nulliparae vor mad nach einem gleichartigen Konustraining. Verwendet wurde das 5 - teilige FemconR-Set. Ergebnisse: Konlxaktionsversager reduzierten sich dutch das Konustraining yon 34 % auf 6 % aUer W0chnerinnen. S~mtliche Nulliparae zeigten dagegen normale Ausgangs- mad Trainingsreaktionen. Unterschiedliche Geburtsbelastungen des Beckenbodens spielten eine geringere Rolle als das Geburtstrauma insgesamt. Auch die Trainingsunterschiede zwischen den Konusgruppen trod tier Gymnastikgruppe waren gering. Trotz materschiedlicher Ausgangswerte steigerten aUe W~hnerinnen ihre Kontrak~onskrafl auf durchsclmittlich 10 mmHg, die Nulliporae dagegen yon 15 auf 21 mmHg. Ara kluligsten wurden bei Trainingsbegirm die Konus-Nr. 1 - 3 ( 20,0 bis 45,0 g ) mad am Trainingsende die Konlis-Nr. 3 - 5 ( 45,0 bis 70,0 g ) ben6tigt. Trainingsabbriiche bei 25 % der Konus-Frauen bzw. 35 % der Gymnastik-Frauen beeintr~ichtigten das Konlxollergebnis mad spraehen far eine eingeschrlinlkte postpartale Paiientencompliance. SchluJ3folgerung: In Erg'anzung zur Wochenbettgymnastik wird das Konuslxaining allen W0clmerimaen empfohlen, die bei der Nachmatersuchnng 6 Wochen post partum nicht in der Lage shad, Vaginalkonen zwischen 20 und 70 g mit ihrem Beckenboden zu halten. Positive Auswirkungen auf die Sexualitlt kSrmen die Motivation f0rdem.
P3.EH.21 Pelvic Floor Re-education mit ambulantem EMG kontrolliertem Biofeedback in der Behandlung der Streflund Dranginkontinenz A. Hirsch, K. Bihler, B. Steimer, Th. Dimpfl I. Universit/its-Frauenklinik M/.inchen
P3.EH.22 Veriinderungen des Miktionsverhaltens bei inkontinenten Patientinnen nach Kolposuspension und vorderer Plastik
Die Biofeedback-Methode ist geeignet for ein intensiviertes Beckenbodentraining, da dutch die Selbstkontrone die Motivation der Patientirmen stark gefordert wird. Fragestellung: Wie effektiv ist ein ambulantes Beckenbodentraining mit Biofeedback in der Behandhang der weiblichen Stre13-und Dranginkontinenz? Gibt es Pradiktoren einer erfolgreichen Therapie? Methode: Patientinnen mit Strel~inkontinenz, Urgency und Urge-Inkontinenz oder Mischformen iibten 0ber 3-9 Monate laglich zu Hause mit einem EMGgesteuerten Kontinenztrainer mit Vaginalsonde (Myostaeb K). Bei Begirm und Abschluff der Therapie erfolgte die Diagnostik mit Ananmese, urogyniikologischer Untersuehung mit Beckenbodenpalpation, StreBtest, Introitussonographie und Urodynamik. Ergebnisse: Bisher wurden 51 Patientinnen mit einem Durchschnittsalter yon 50 Jahren in die Studie eingeschlossen, 8 Patientinnen brachen die Therapie ab. Von den 17 Patientinnen, die das Trainingsprogranun bis jetzt abgeschlossen haben, zeigten 88 % eine Bessertmg oder Heilung der subjektiven Beschwerden, keine dieser Patientinnen benOtigte noch Vorlagen.In der Urodynamik als objektiver Parameter fand sich nttr bei 1 Patientin eine verbesserte Dmcktransmission im Vergleich zum Vorbefund. Eine statistisch gesicherte Aussage beziaglich Pr~idiktoren einer erfolgreichen Therapie ist wegen der zu geringen Fallzahl bisher nicht mOglich, tendenziell zeigte sich jedoch, dag Patientinnen mit einer SIK LGrades und guter Beckenbodenkontraktion vor Therapiebeginn vonder Therapie besonders profitieren. Schluflfolgerung: Das intensivierte Beckenbodentraining mit Biofeedback ist bei richtiger lndikationsstellung ein effektives Verfahren zur Behandlung der Stre13-und Dranginkontinenz. Eine engmaschige Patientenbetreuung, die mit hohem persortellen Aufwand versehen ist, muff zur Erzielung eines optimalen Therapieeffolges gew~ihrleistet sein.
Die Starke des Harnflusses, die GrOge des retrovesikalen Winkels und die HOhe der Blasenhalselevation gehen mit Vefandemngen der Blasenentleerung im Sinne einer Strel3inkontinenz einher. Fragestellung: /st bei inkontinenten Patientinnen mit Kotposuspension naeh Burch (K.B.) verglichen mit einer vorderen Plastik (V.P.) ein erniedrigter maximaler Uroflow nachzuweisen, und ist dies mit einem kleineren retrovesikalen Winke113und einer htiheren Elevation des Meatus intemae verbunden? Methode: Es wurden bei 51 Patientinnen mit K.B.und bei 24 Patientinnen mit V.P. eine Uroflowmessung, Restharnbestimmung sowie eine perinealsonographisehe Bestimmung des retrovesikalen Winkels B and der H/She des Meatus intemus tiber dem unteren Symphysenrand (Mi-S) durchgefiihrt. Der maximale Uroflow, Restharnweft sowie derWinkel g und Mi-S im Stehen unter Valsalva wurden p~fiund postopemtiv verglichen. Ergebmsse: Der preoperative maximale Uroflow war im M ttel bei K.B, und V.P. 33 und 30ml/sec, postoperativ 16 trod 24ml/sec.. Die Resthammengen lagen praoperativ im Mittel bei 10 und 19ml, postoperativ bei 42 und 10ml. Der retrovesikale Winket 13betrug bei K.B. pr~operativ im Mittel 154°, bei V.P. 148°, postoperativ 87 ° trod 140°. Der praopemtive Abstand Mi-S unter Valsalva war im Mittel bei K.B. und V.P. +7 und +8ram, postoperativ +22 und +9mm. SchluBfot~erun~: Die nach einer Kolposuspension nach Burch im Vergleieh zu einer vorderen Plastik beobachtete verz/~gerte Miktion und die postoperativ ht~heren Restharnmengen gehen mit einer erh0hten Kontinenzmte bei Kolposuspensionen einher. Dies korreliert mit den nach einer Kolposuspension gefundenen sonomorphologi~hen Ergebnissen einer hSheren Elevation des Blasenhalses und einem kleineren retrovesikalen Winkel g. Die Ver~dnderungendes Miktionsverhaltens sind naeh Kolposuspension ausgepr~igter als nach vorderer Plastik.
C. Grupp-Hautmann, Ch. Lindner Universit~its-Frauenklinik
Th. Noesselt,
M.
Theden-Schow,
Hamburg
S 165
P3.EH
P3.EH.23 Die Integration psychosozialer Medizin in die Infertilitiitssprechstunde
Psychosomatik und Sterilit it
J. B i t z e r , B. V o g e l Universit/its-Frauenklinik
Basel
Einleitung: Derzeit entwickeln sich zwei Forschungs- und Praxisrichtungen relativ unverbunden nebeneinander: die rasante Entwicklung reproduktionsmedizinischer Techniken auf der einen Seite und die Entwickluug psychologischer Denk- und Handlungsmodelle im Rahmen der Infertilit~it auf der anderen Seite.
Fragestellung: Wie lassen sich somatische und psychosoziale Medizin in der konkreten Infertilit~tskonsultation zusammenbringen?
Methode: Ausgehend von kommunikationstheoretischen, psychodynamischen und systemischen Forschungen zur gyn/ikologischen Konsultation haben wit ein integratives Sprechstundenmodell entwickelt.
Ergebnisse: In unserem Modell unterscheiden wir zwischen Funktionen, Zielen and Techniken der Fertilit~tskonsultation. Die Funktionen sind: I. Definition und Benennung dermit Fertilitat und Sexualit~t verbtn;denea Wtinsche und Zielvorstellungen des Paares. Erforderlich ist eine offene, sttitzende, best~itigende Kommunikation. 2. Erkennung der in bezug auf Fertilit~it und Sexualit~it bestehenden Probleme. Somatische und paardiaguostische Kompetenz. 3. Entwicklung und Gestaltung eines Arbeitsbtindnisses. Emotionale Wahrnehmung und Gespr~ichsfiihrung. 4. Kommunikation tiber die Fertilit~t und Sexualitat betreffenden lnformationen sowie Aufstellung eines Probleml6sungsplanes. Kommunikative, p~idagogische und somatische Kompetenz.
Schlussfolgerung: Dieses Modell ist im Detail dargestellt. Es kann in 15- bis 20mintitigen Konsultationen angewendet werden und eignet sich als integratives Instrument.
P3.EH.24
Revitalisierung der Subjektivit~it in der Reproduktionsmedizin I. K o w a l c e k , K . D i e d r i c h K l i n i k fiir F r a u e n h e i l k u n d e u n d G e b u r t s h i l f e der Medizinischen Universit/it Liibeck Die orgamnedizinische Diagnose ,,Sterilit/it" leitet sich aus der Nichterfiflltmg des Kinder~amsches der Betroffenen ab. Unfruchtbarkeit wird vorrangig an der k6rperlichen Komponente festgemacht, d.h. der Fahigkeit Kinder zu zeugen und zu geb/iren. Far das betroffene Paar bedeutet ungewollte Kinderlosigkeit eine Kr~nkung: "Warum bekommen wir kein eigenes Kind?". Die Betroffenen erleben h/iufig gleichzeitig Wut, Kontrollverlust, i Sehuldgefiih/e, Depression und Trauer. Fragestellung: Wie erleben Paare subjektiv die aufOrt mad k6rperliche Funktion ausgerichtete somatische Therapie in einem Stimulationszyldus? Methode: Vorgestellt wird die Entwiekhmg und Anwendtmg eines TherapieItagebuches zur Erfassung der subjektiven Beanspruchung trod emotionalen Belastung im Verlanf der somatischen Sterilithtstherapie_Erfasstmg der Variablen: 1. Soziodemographische Variablen, 2. Somatische Voraussetzungen, 3. Pr/itherapeutische Depressivit~t, 4. Peritherapeutische Beanspruehlmg trod emotionale Befindlichkeit, 5. Posttherapeutische Beanspruchung. Stichprobe Paare, die sich einer Methode der Sterilit~tstherapie an der MUL Liibeek ( Leiter: Prof. Dr. med. K. DIEDRICH) tmterziehen. Ergebnisse: Die deskriptiven und inferenzstatistischen Gruppenvergleiche zwischen den Partnern und zwischen den einzelnen Therapieabsclmitten zeiehnen eine wesentlieh st~rkere peritherapeutische Belasmag trod emotionale Beeintrhehtigung der Fran unabh/inigig vonder Sterilithtsursaehe ab. Schluflfolgenmg: Das halbstandardisierte Tagebuch erlaubt, die emotionale Befmdliehkeit und Beanspruchung der Betroffenen zu thematisieren trod in die Interaktion ArzV',~rztin und Betroffene aufzunehmen sowie innerhalb des Paares ad/iquate Bew/iltigtmgsstrategien zu entwickelu.
S 166
P3.EH.25 Clomiphen als miigliche Ursaehe einer psychotischen Reaktion in der Sterilit~itstherapie F. S i e d e n t o p f 1, B. H o r s t k a m p 2, G . S t i e f 1, H. Kentenich 1 1 DRK-Kliniken Westend, Frauenklinik und 2 Virchow-Klinikum, Frauenklinik, Berlin In der hormonellen Stimulationstherapie steriler Frauen mit Clomiphen treten als Nebenwirkungen in 10,4% Hitzewallungen, in 5,5% Unterbauchschmerzen lind in insgesamt 3,5% zentralnervtise Symptome (gesteigerte Nervositat, Sehlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Sehst6rungen). Komplikationen in Form psychiatrischer Krankheitsbilder sind naeh unserer Kennmis der Literatur nur in zwei Fallen beschrieben (Kaplharnmer et a1.1990; Altmark et all 1987). Fragestellung: Weisen Frauen mit psychiatrischen Auff"alligkeiten in der Anamnese ein erh6htes Risiko fflr das Auftreten dieser Komplikationen auf ? Die folgende Kasuistik lal3tdies vermuten. Kasuistik: Wahrend der Stimulationsbehandlung mit Clomiphen zur IVF entwickelte eine 32jahrige Patientin Sehst6rungen. Diese traten erstmals drei Tage nach Beginn der Stimulation au£ Am folgenden Tag wirkte die zunehmend desorientierte Patientin angespannt, ~ngstlich und abweh~'end. Eine stationare Aufnahme in die Psychiatrie wurde notwendig, als schwere formale und inhaltliche DenkstOnmgen sowie Wahmehmungs- und Sirmestauschungen hinzutraten. Unter Neuroleptika-Medikation besserte sich die Symptomatik. Eine ambulante psyehiatrische Weiterbetreuung ersehien jedoeh erforderlich. Anamnestisch war ein Suizidversueh ira 21. Lebensjahr eruierbar. Die weitere Sterilit~itstherapie erfolgte mit HMG-Stimulationen. Psychiatrische Auff~lligkeiten waren zu diesem Zeitpunkt und innerhalb der 2-jahrigen Nachbeobachtungszeit nicht aufgetreten. Die Behandlung wurde beendet, ohne dab eine Schwangerschaft einlrat. Schluflfolgerung: Differentialdiagnostisch kommt sowohl eine exogene Psychose (ICD 23.9) als auch die Exazerbation einer endogenen Psyehose (ICD~ 29) in Betraeht. Als ausl/~sender Faktor ist die Stimulation mit Clomiphen in Zusammenhang mit der physisch und psychisch belastenden Sterilitatstherapie anzusehen. Bei Patientinnen mit anamnestischen Hinweisen auf psychiatrische Vorerkrankungen sollten ovulationsinduzierende Substanzen mit besonderer Vorsicht eingesetzt werden.
P3.EH.26 U n t e r s c h i e d e in den s o z i o d e m o g r a p h i s c h e n D a t e n ,
P3.EH.27 D e r EinfluB g e b u r t s v o r b e r e i t e n d e r A k u p u n k t u r t h e r a p i e
der Anamnese des Kinderwunsches und der
auf Zervixreifung und Geburtsdauer
Kinderwunschmotivation steriler tiirkischer und steriler deutscher Paare E. Y t i k s e l , A . S i e m a n n , H . K c n t e n i c h UFK-Rudolf-Virchow, Berlin
A . R 6 m e r ~, K . R o b k e 2, E M e l c h e r t ~ Universit~its-Frauenklinik, Klinikum Mannheim 2 Marienhospital Steinfurt-Borghorst
In G m ~ n ist ein bedeutender Antei] der Patient~n einer Sterilit~*pte~hstunde auslltndischer Herkun~. Der soziokultureUe Unterschied deutscher trod t~rkisober Pastebedingt auch ein lmterschiedliches Verhalten im Umgang mit der SterilitAt. Fragestellung: Inwiewek unterscheiden sich die KJlldel'Wtmf,ch~n~m-~f,etrod -motivation sowie soziodemo~aphJ~he trod medizini~he Daten der sterilen ~rk. Paate yon denen det sterilen dr. Paare? Methode: Ethebung der Daten unter Anweadung eines leitfadengestiitzenP ~ g e spr~hes in L a n ~ h ¢ und mehxererFrngebc3gen(Daten der dr. Paare ans dem forschungsverbtmddesBIVIBFPsychosomatiktier Sterilitfit). Ergcbni~e: Tfirk. Frauen beginnen fi'0her mit def Sterilit~tstherapie. Die Tiitkinaen sind zum g r 6 ~ n Tefl Hausfrauen und Arbeitedmlen, die deutschen Frauen sind hingegen meist Ang,estellte. Die Bereit~hat~ zu i~vasiverTherapie i~ bei ~rk. Paaren gr6Ber als bei dt. Paazen. Die Adoption als Alternative zu einem leiblichen Kind wird yon dt. P a ~ n chef in Erw'~mg gezogen als yon tQrkischen. T~rk, ] ~ r e geben mehr psychosomadschc Be~hwer~lenan, als das deut~he Vcrgleich~ kotlektiv. Schlu./3folgcrung: Aufgrund de~ unterschiedliehen sozialen Hintergrundes und der un~rs~h, F~tliendynamJk ist der Leidensdruck bei den Ttkk'~nn~n so groB. dab ihnen die moderne Medizin als einziger Au~wegaus einet unhaltbaren Situation, erscheint, der nicht hinterfragt wird Colindes Vertrauen in die moderne "stumme Me~n").
P3.EH.28 Akupunkmr zur Laktationsf'6rderung - placebokontrollierte d o p p e l b l i n d e S t u d i e m i t N a d e l - und L a s e r a k u p u n k t u r ( G a A I / A s - D i o d e 820 n m ) M . B a u m a n n , C. W i s n i o w s k i , I. G e r h a r d Universit~its-Frauenklinik Heidelberg
Bei Stillproblemen wie Hypogalaktie oder Milchstau stehen nut wenige schulmedizinische Ansiitze zur VerfQgung. Akupunktur bietet hier zus~tzliche M6glichkeiten. Fragestellung: Kann bei erstgeb~irenden Frauen dutch Nadelbzw. Laserakupunktur der MilchfluB gesteigert bzw. reguliert werden? Hat Akupunktur in den ersten Tagen post partum einen Einfluf, auf Verlauf und L~ingeder Stillperiode? Methode: Bei 170 erstgeb~irendenFrauen wurde vom 2. - 4. Tag post partum t~iglich akupunktiert und die Milchmenge vom 4. auf den 5. Tag dutch Wiegen bzw. Ablesen der al0gepumpten Milchmenge erfaff,t. Die Frauen wurden randomisiert in Nadel-, Laser- und Placebolasergruppe. Die Therapie erfolgte nach Einteilung n a c h TCM-Kriterien in zwei verschiedenen Therapieschemata, die bei Bedarf auch erweitert werden konnten. Ergebnisae: Nadel- und Laserakupunktur erziehlten ungefiihr gleiche Milchmengen (Nadelakupunktur Median= 225 ml, Laserakupunktur Median= 215 ml) und lagen damit tiber der Placebogruppe (Median= 190 ml), abet ohne Signifikanz. Deutliche Unterschiede zeigten sich hingegen bei einigen Parametem einer subjektiven visuellen Anatogskala des Befindlichkeitsbogens und in einigen Befindlichkeitskriterien nach 6 Monaten. 8chlul~folgerung: Nach klinischen Erfahrungen ist Akupunktur bei manifesten Laktationsst5rungen (Hypogalaktie, Milchstau, beg. Mastitis) eine einfache und effektive Bettandlungsmethode. Dies lies sich mit dem vodiegenden priiventiven Studienmodell nicht signifikant nachweisen.
Akupunkturtherapie (AT) ist als Analgesiemethodeunter der Geburt bekannt. In der vorliegenden Studie sollte untersucht werden, inwieweit die in der Geburtsvorbereitung durchgefQhrte AT den Geburtsverlauf beeinfluBt. Fragestellung: Ist bei Erstgeb~hrenden eine Ver~nderung der Geburtsdauer (GD) und/oder des Cervixbefundes (CB) nach durchgefQhrter Akupunkturtherapie zu beobachten? #ethode: Ab der 36. SSW wurde in w6chentlichem Behandlungsintervall bei 69 ErstgebAhrendenmit unkompliziertem Schwangerschaftsverlauf eine AT mit den Akupunkturpunkten Ma36, Gb34, MP6, B167 bis zur Entbindung durchgefEhrt. Das Kontrollkollektiv umfaBte 109 erstgebAhrende Frauen, die keine AT erhalten hatten und im Erhebungszeitraum entbunden wurden. Als Hauptparameterwurden bei Geburtsbeginn der CB nach Bishop und die GD erhoben. Ergebnisse= Nach AT betrug die mittlere GD 484 +/-196 Minuten. DemgegenOberwar sie bei nicht behandelten Frauen mit 593 +/-234 Minuten signifikant (p
P3.EH.29 K r i t e r i e n f'dr die S i c h e r h e i t d e r H a u s g e b u r t s h i l f e R . L i n d e r , S. B/issler Frauenarzt-Psychotherapie, 75217 Birkenfeld
In den letzen Jahren hat die kontroverse Diskussion um die Hausgeburtshilfe (HGH) zugenommen, wobei die Frage der Sicherheit ein wesentlicher Streitpunkt war. Frageste//ung: Welche Auswahlkriterien vor der Geburt sind in der HGH wichtig fQr ein zufriedenstellendes Ergebnis, d. h. hohe Sicherheit und komplikationsarmer Geburtsverlauf. Methode: Anhand der Auswertung von ca. 1200 prospektiv erfa2,ten und statistisch ausgewerteten Hausgeburten (HG) der : AG Haus- und Praxisgeburten in Baden-WOrttemberg und jahrelanger pers~nlicher Erfahrung der Autoren in klinischer und auBerklinischer Geburtshilfe sollen Kriterien der Anamnese und des Schwangerschaftsverlaufes erarbeitet werden, die eine prognostische Bedeutung haben. Ergebnisse: Die Einfl0sse objektiver ("Risikofaktoren"(RF), Parit~t) und subjektiver Faktoren (Vertrauen zu den Betreuungspersonen, Motivation und Selbstsicherheit der werdenden Eltern...) werden herausgearbeitet und dargestellt. Dabei ist der Zusammenhang zwischen RF und Geburtsergebnis nicht sehr scharf, teilweise sogar kontr~r zu den Erwartungen. Sch/u[Molgemng: Bei after notwendigen Selektion in der HGH spielen "weiche" Kriterien eine offenbar bedeutsame Rolle fQr einen positiven Geburtsverlauf. Eine weitere Untersuchung dieser Faktoren w~re angezeigt und k6nnte die Sicherheit der HGH, aber vielleicht auch der klinischen Geburtshilfe verbessern.
S 167
P3.EH.30
P3.EH.31
Psyehosoziale Aspekte der auflerklinisehen Geburtshilfe
AKU-NATAL: Systematisierung von Akupunktur als alternative Schrnerzlinderungsmethode unter der Geburt
W. N e u h a u s , C. P i e r o t h Universit/its-Frauenklinik 50931 K61n
K61n, Kerpener
Str. 34,
Fragestellung: Im Rahmen der prospektiven Studie worden die Beweggriinde, pr~partalen Erwartungen, ?~ngste sowie Vorbehalte gegeniiber klinischen Entbindungsabteilungen bei geplanter Haus- oder Praxisgeburt analysiert. In einer zweitenpostpartalen Datenerhebung worde die Zufriedenheit nit der Geburt sowie die Perspektive im Hinblick anf eine evtl. nachfolgende Entbindtmg reflektiert. Methods: Die in Zusammenarbeit mit freien Hebammen in KOln trod a,~therer Umgebung durchgef/ihrte Fragebogenerhebung erfaSt 132 Frauen, welche 1995 sine aullerklinische Geburt anstrebten. Die Erstbefragung erfolgte jenseits der 30. SSW, die postpanale Datenerhebung innerhalb des ersten Monats nach der Geburt. Ergebnisse: 43,9% des Kollektivs waren Erstgeb~rende, 79,3% dieser Frauen strebten eine Praxisgeburt an, nor 20,7% der Erstgeb~enden prtiferierten eine Hausgeburt. 88,6 % der vorausgegangenen Sehwangerschaftsverlaufe waren komplikationsfrei. Als Hanptmotivation fttr die geplante auBerklinische Geburt worde die Erwartu~g genannt, individueller, intensiver und mit mehr Riicksiehtnahme anf pers6nliche Gefiilale betreut zu werden. Entscheidungsgebende Bedeutung batten das pers6nliehe Verb/finis zor betreuenden Hebamme, der Wunsch nach Selbstbestimmung bei der Geburt sowie schlechte Erfahrungen mit frfiheren Klinikanfendialten, seltener wurde eine generelle Ablehnung der Schulmedizin genannt. Frauen, die sine Praxisgeburt anstrebten, ~ul]erten sin gegenUberden Hausgeburtskollektiv hOheres Sicherheitsbed@rfnis. Retrospektiv beorteilten 86,5% slier Franen die Gebort als sehr positiv. Wenngleich in 12,9% der Falls sine Verlegung trod Geburt in der Klinik erforderlich war, wfirden 98,9% der Frauen wieder eine Hans-bzw. Praxisgeburt anstreben. Lediglich 18,1% der Frauen w~en bereit, unter ver/lnderten Bedingungen in einer Klinik zu entbinden. Sehlul]folgerung: Eine individuelle patientinnenzentrierte Betreuung ist anch in der klinischen Geburtshilfe erstrebenswert. Dennoch erscheint es fraglich, ob das charakterisierte Kollektiv dureh Ver'andenmgen des klinisch geburtshilflichen Managements zu erreichen w~e.
S 168
E K o e t t n i t z 1, A . E . S c h i n d l e r 2, D . F l i c k 3, E P e t e r s 3 Ev. Bcthesda Krankenhaus Duisburg 2 Universit/its-Frauenklinik Essen 3 St. H i l d e g a r d i s - K r a n k e n h a u s Mainz Nur etwa die H§lfte a l l e r g e b u r t s h i l f l i c h e n Abteilungen in Deutschland, die Akupunktur ale a l t e r n a t i v e Methode zur Schmerzlinderung unter der Geburt anbieten (ca.40 %; Ergebnis einer Stiehprobe an 115 yon ca. 1145 geburtsh i l f l i e h e n Abteilungen in Deutschland), erm6glichen dies den Patientinnen 24h am Tag. Die andere H~lfte maeht des Angebot yon der Anwesenheit einzelner ~rzte oder Hebammer abh~ngig, so dab die P a t i e n t i n nicht sicher mit dem Einsatz unter der Geburt rechnen kann. Fragestellun9: Gibt es eine M6glichkeit Akupunktur mit allen Hebammen und Arztsn einer g e b h l f l . A b t e i l u n g so s y s t e m a t i s i e r t zu erlernen, dab sie erfolgreiches Regel~ angebot dieser Abteilung werden kann ? Methode: Nach Reduktion auf die naturwissenschaftlich faBbaren Effekte: Schmerzlinderung, Sedierung und EntzOndungshemmung, verbunden mit der Beschr~nkung auf wenige Punkte, wurde eine solche Akupunkturform s e i t 1991 vom Hauptautor im deutschsprachigen Raum v e r b r e i t e t . Ergebnis: Etwas mehr als 10 % der g e b u r t s h i l f l i c h e n Abteilungen in Deutschland, d.h. etwas mehr als die H~lfte s l i e r Kliniken die Akupunktur 24~/die als a l t e r n a t i v e Schmerzlinderungsmethode anbieten, arbsiten nach entsprechender Schulung - e i n Woehenende genOgt - b e r e i t s e r f o l g r e i c h mit diesem System ("AKU-NATAL"). Schlu6folgerung: Ein wesentlicher T e i l des Erfolges yon Akupunktur als a l t e r n a t i v e Sehmsrzlinderungsmethode unt ~ d e r Gebur~, h ~ t yonder sy~temstischen, und nach naturwissenschaftlichen Kriterien yon der ganzen Abteilung durchgefOhrten Art und Weise der Nadelung ab.
V3.GS Kollumkarzinom
V3.GS.01 D i e zellul~ire I m m u n a n t w o r t im G e w e b e der Cervix uteri bei H P V 1 6 [ 1 8 positiven Pr~ikanzerosen K.U. Petry, G. Richter, H. Kfihnle Abt. Spezielle Onkologie, Frauenklinik der Medizinischen Hochschule Hannover
Fra~estellune: St6rungen der Iokalen Immunantwort geiten als m6glicher Kofaktor ffir die Progression von mit humanen Papillomviren (HPV) assoziierten Pr~kanzerosen zum Zervixkarzinom. Methoden: Die HPV 16/18-DNA positiven Konisationspr~parate yon 19 Patientinnen mit gering-mfilliggradiger Dysplasie (CIN I-H), yon 16 Frauen mit schweren Dysplasien oder Ca in situ und Cervixgewebe von 10 Kontrollpersonen ohne dysplastische Verfinderungen worden immunhistochemisch untersuchL Nachgewiesen wurden CD68-positive Makrophagen, CD4- und CD45RO-positive T-Lymphozyten sowie Leu7-positlve Killerzellen. Ergebnisse: Gegenfiber der Kontroilgruppe fanden sieh bei allen Patientinnen mit Dysplasien signifikant vermehrt Makrophagen, aktivierte T-Lymphozyten, T-Helferzellen und Killerzellen. Aktivierte T-Lymphozyten und Killerzellen wurden bei CIN HI signifikant h~ufiger ais bei CIN I-H L~sionen nachgewiesen, wfihrend sich Makrophagen und T-Helferzeilen tendenziell, aber nicht signifikant vermehrt bei CIN I-H fanden. SchlullfolEerun~: Bei HPV 16/18 posifiven Pr~kanzerosen korreliert di G Schwere der L~sionen signiflkant mit der Abnahme de:r CD4/CD45RO-Ratio end tendenziell mit einer diffuseren und verminderten Verteilung der Makrophagen im angrenzenden Stroma. Somit scheint aueh bei Patientinnen ohne Zeichen eines systemischen Immundefektes eine gestSrte iokale lmmunantwort die Entstehung hochgradiger Pr~kanzerosen zu begfinstigen.
V3.GS.02 M i k r o z i r k u l a t i o n der Portio uteri: Pilotstudie mit der kolposkopiedirigierten L a s e r - D o p p l e r Blutfluflmetrie ( L D B F ) A . E b e r t , B. G o e t z e , S.J. M a x i m o v , H . K . W e i t z e l e t al. UFK im UKBF/FU Berlin, Cancer Res. Inst./Oncogyn., St. P e t e r s b u r g Die Mikrozirkulation spielt eine wesentliche Rolle bei der Em~ihrung, dem Wachstums und der Metastasiemng des Zervixarzinoms. Fragestellung: Es wird geprOft, ob sich Unterschiede der Mikrozirkulation an der normalen Portio, der Dysplasie bzw. dem Zervixkarzinom mit der kolposkopiedirigierten LDBF nachweisen lassen. Methode: Der Laser Doppler Flow Monitor DRT4 (Halbleiter-Laser, 780 nm) wurde bei 15 Frauen mit normaler Portio, bei 10 Frauen mit PAP IIID/IVa und bei 13 Frauen mit Zervixkarzinomen eingesetzt. Die Messungen erfolgten unter Standartbedingungen kolposkopiedirigiert tiber einen Lasersonden-Manipulator am CRI, St. Petersburg. Am OPPr~iparat wurde der Zero-Flow gemessen. Ergebnisse: Die Parameter des mikrovaskularen Blutflusses (FLUX, Konzentration und Geschwindigkeit der Erythrozyten) zeigten differentierte Signalmuster (Mittelwert, Frequenz, Amplitude) in der zytologisch/kolposkopisch unauffalligen Portio uteri, in der Dysplasie (CIN III) und den Zervixkarzinomen. Hochfrequente sowie niedrigfi-equente Oszillationen wurden beobachtet, wobei in den CIN-III-L~isionen und den Zervixkarzinomen zudem aperiodisehe Fluxmuster fiberwogen. Sehlul)folgerungen: Die LDBF ist eine einfache Methode zur nichtinvasiven, semiquantitativen Untersuchung der lokalen Gewebedurchblutung. Probleme sind in der intraindividueUen Variabilit~it (Ekto- vs. Endozervix, Nekrosen vs. vitale Anteile), der Lasereindringtiefe, den optischen Eigenschaften der Gewebe sowie externen/endogenen St6rgr6gen der Mikrozirkulation (z.B. Vegetativum, Stress) zu suehen.
V3.GS.03 D N S - Z y t o p h o t o m e t r i e bei H P V - a s s o z i i e r t e n priimalignen Zervixliisionen - ein zus~itzlicher P r o g n o s e f a k t o r der ,,low-grade"-Dysplasien? C. K f i h l e r - O b b a r i u s 1, 2 U . N i e h a u s 2 A . P e t e r s 2, T. L 6 n i n g 2 1 Universit/its-Frauenklinik Hamburg 2 A b t . ffir g y n / i k o l o g i s c h e H i s t o p a t h o l o g i e und Elektronenmikroskopie UFK Hamburg 76 Pafientinnenmit einer nachgewiesenenHPV-asso~erten Zervixlasionans dem Patiemenkollektivder Ebrsplasiesprechstande/ UFK Hamburgsind entsprechendihres klinisch-kolposkopischen,zytologischenund histologischenPrim~befmadesbehandelt wordenand konntenz.T. (46/76) tibereinen Zeitraumvon 6 Monatenhis zu 4 Jahren nachbeobachtetwerden. Methade: Bei allen Patientinnenist eine HPV-Typisiermag(in situ - Hybridisienmg, FISH, PCR) und eine DNS-Zytopho~metriean den vorliegendenZervixabstfichen durchgeflihxtworden.Die bildanalytischeFeulgen - DNS - Messungerslreckterich 0her die beidenZell~rameter Kemll~he und DNS-Menge.Die Quantifizierangder DNS-Zytophotometfiewurde mit dem Datenerfassmags-madAnswemmgssystem ,,ACAS"darchgef~m. Ergebnisse: ,Migh-fisk"- L~ionen (9/9) - Carcinomatain situ, CIN III'- zeigtenin 100% auflSlligeHistogramme.91% (20/22) der CIN I - HI - L~ionen, 57% (20/35) der .low-grade"- L/tsionenand 32% (6/19) der HPV-positiven,zytologischabet unauff~gcn Kondylom-L~ionen warenzytometrischauff'gdlig. Bei 11/48zytologischnachkontrolliertenPatianfinnenentwickeltesich in dem Beobachtungszeitraumein Rezidivoder ein progredienterBefund,in 73% (8/11) war schon initial die prospektiveMalignit~tzytomelrischfichiig diagnostiziertworden. Sehhfflfolgemug: Die zytophotometrisehenAnalysennach dem B~cking'schen- 2c Deviations- Indexzeigteeine enge Korrelatimader aneuploidenPopulationen mit den ,,high - risk" - HPV-tlffektionen.Beiden analysierten,low-grade"DysplasiensteUtedie DNS-Zytophotometrieeinen zus~tzliehenPrognosefaktorinsbesonderebei ~ von den zytologischmadder I-IPV-Analyseals benigneeingestuflenL~ionen dar.
S 169
V3.GS.04
V3.GS.05
Korrelation von Klonafitiit und HPV-Typ in zervikalen Dysplasien
Zunehmende Inzident der CD44v7/8-Expression im Rahmen der Zervix-Karzinogenese
T.W. P a r k L 2, R . M . R i c h a r t 2, X.W. Sun 2, T.C. Wright 2 Universit/its-Frauenklinik Freiburg 2 Pathology Columbia University, New York
A. G 6 p p i n g e r , P. Dall, H. I k e n b e r g , H . G . B e n d e r Universitfits-Frauenklinik Diisseldorf Universit/its-Frauenklinik Freiburg
Nach Studien aus den friihen siebzigerJahren waren alle Schweregradeyon Zervixdysplasien (SIL squamous intraepithelial lesion) monoklonale epitheliale Proliferationen.Die morphologischenZwischenstufen wurdeo als Ausdruck eines neoplastischen, monoklonalenKontinuums verstanden. In den letzten Jahren wurde deutlich, dab SIL eine klinisch aul~erordentlich heterogene Gruppe bilden, die mit einer Vielzahl yon HPV-Typenassoziien sind. Fragestellung: Hat das 'Kontinuum-Konzept' auch heute noch Gtiltigkeit? Gibt es monoklonale und polyklonale Dysplasien? Besteht eine Korrelation zwischenKlonalit~itmadHPV-Typ?
Bestimmte variante Epitope des Zelloberflfichenproteins CD44 (CD44v) sind beteiligt an der lokalen und systemischen Progression zahlreicher menschlicher Malignome. Fra~estellun~: Verschiedene CD44v-Epitope wurden auf ihre Expression w~ihrend der Zervix-Karzinogenese untersucht und rnit dem HPV16/18-Status als bekannter Einflul3gr~ffJeverglichen. Methode: Die CD44v-Expression wurde immunhistochemisch an 84 Zervix-Biopsien unterschiedlicher Dysplasiegrade mit CD44vspezifischen mAk's (Fa. Bender, Wien) untersucht. Von 67 Proben wurde DNA extrahiert und mittels PCR (HPV16-spezifische Primer). Ferner wurden 6 Zervix-Ca-ZeUinien (4x HPV-positiv, 2x HPVnegativ) mittels FACS-Analyse auf ihre CD44v7/8-Expression untersucht. Ergebnisse: Eine von 11 Normalgeweben (NG), 4/21 CIN1-L~sionen, 17/35 CIN2/3-L~sionen und 17/17 fortgeschrittenen Zervix-Ca's zeigten eine verstarkte CD44v7/8-Expression. Andere CD44v-Epitope wurden in allen Untergruppen ohne signifikante Unterschiede exprimiert. HPV16-DNA wurde in 1/8 NG, in 8/16 CINI-, in 20/26 CIN2/3-L~isionen und in allen 17 Ca's nachgewiesen. Eine CD44v7/8Expression ohne HPV16-Infektion kam selten vor. Auch die FACSAnalyse zeigte eine CD44v7/8-Expression nur in high-risk-HPVinfizierten Linien. HPV16-E7-Transfektionsexperimente mit HPVnegativen Cx-Ca-Linien konnten eine direkte Korrelation zwischen I-IPV16-Infektion und CD44v7/8-Expression nicht nachweisen. Schlul3fol~erun~: Die CD44v7/8-Expression nimmt im Laufe der Zervix-Ka/zin0genese drastisch zu Die HPV16-Infektion scheint der CD44v7/8-Expression vorauszugehen. Ein kausaler Zusammenhang konnte nicht bewiesen werden. CD44v7/8 k6nnte als diagnostischer Marker sowie als Target fiir Immun-/Gentherapien hilfreich sein. (Unters~tzt durch DFG Da 327/1-1)
Methode: 140 Zervixdysplasien wurden mit Hilfe von PCR-gestiitz|en Methoden in Hinblick auf Klonalit~it (X-Chromosomen Inaktivierung) und den assoziierten HPV-Typen untersucht: Ergebnisse: Es wurde eine sehr enge Korrelation zwischen Klonalitat und HPV-Typ nachgewiesen (Fisher's exact test: p _< 0.001). 24 (96%) von 25 monoklonalen 'high-grade' SIL und 47 (87%) von 54 monoklonalen 'lowgrade' SIL waren mit 'high bzw. intermediate risk' HPV-Typen (HPV 16,18,31,33,35,39,45,48,56 und 65) assoziiert. 22 (88%) von 25 polyklonalen 'low-grade' SIL Wiesen 'low-risk' HPV-Typen (z.B. HPV 6, 11) auf. Schluflfolgerung: In 0bereinstimmung mit den friiheren Studien waren alle informativen 'high-grade' SIL, d.h. alle obligaten Prfikanzeroseli, monoklonal. Dagegen waren 'low-grade' SIL beziiglich ihrer Klonalit~it heterogen. Die polyklonalen 'low-grade' SIL repr~sentieren vermutlich nichtneoplastische viral induzierte Proliferationen, w[ihrend die monoklonalen L~isionen echte Neoplasien darstellen. Die Bestimmung der Klonalit/it mad des HPV-Typs kOnnten in Zukunft zusammen mit der herk(Smmlichen Diagnostik zu einer verl~il~licheren Einschatzung des noch unzureichend definierten Entartungsrisikos von 'low-grade' SIL beitragen.
V3.GS.06
V3.GS.07
Untersuchungen zur MCP-1-Gen-Expression in HPV 16-infizierten Plattenepithelkarzinomen der Cervix uteri und deren Vorstadien
Prognostiseher Stellenwert des Plasminogenaktivators veto Urokinasetyp (uPA) und seines Inhibitors (PA-1) beim Zervixkarzinom
K. Giitzlaff, S. R i e t h d o r f , L. R i e t h d o r f , T. L r n i n g Universit~its-Frauenklinik H a m b u r g
R. M a r t i n t, L.-C. H o r n 2, U. K 6 h l e r 3, K. Bilek 3 Institut fiir Klinische C h e m i e u n d P a t h o b i o c h e m i e 2 Institut f/Jr P a t h o l o g i e u n d 3 U n i v e r s i t ~ t s f r a u e n k l i n i k Leipzig
Es gibt Hinweise darauf, daB immunologische Mechanismen beim Aufireten und bei der Regression HPV-induzierter L~tsionen yon Bedeutung sind. Ein wichtiger Faktor in der Interaktion yon Makrophagen und Epithelzellen ist das "monocyte chemoattractant"-Protein MCP-1. Fragestellung: Lal3t sich eine Expression des MCP-1-Gens in normaler Schleimhaut, in squamrsen intraepithelialen L~isionen (SIL) und in Plattenepithelkarzinomen (PEK) der Cervix uteri nachweisen? Gibt es eine Beziehung zwischen der Expression des MCP-1-Gens und der Expression der HPV 16-Onkogene E6 und E7? Methode: An 17 Gewebsproben (6 "low grade"-SIL, 6 "high grade"SIL und 5 PEK) wurde mittels PCR eine HPV 16-1nfektion nachgewiesen und danach eine in situ-Hybridisierung mit radioaktiv markierten RNA-Sonden fiir das MCP-1-Gen und die viralen Onkogene E6/E7 durchgefiihrt. Ergebnisse: Eine Expression des MCP-I-Gens fand sich im normalen Plattenepithel, in Endothelien und Makrophagen. 5/6 "high grade"SIL's, alle mit starker E6/E7-Expression, waren negativ. Lediglich ein Fall zeigte eine MCP-1-Expression in Verbindung mit intensiver Entziindung. Dagegen reexprimierten 4/5 PEK's MCP-1, davon 2 F~ille in Kombination mit starker E6/E7-Expression. SchluJ3folgerung: Mrglicherweise wird in "high grade"-SIL's die E6/E7-Transkription durch MCP-1 negativ reguliert, w~ihrend in PEK's andere Faktoren diese Beziehung beeinflussen
S 170
Tumorassoziierte Proteasen spielen eine wesenfliehe Rolle beim invasiven Wachstum mad der h~matogenen Metastasierung solider Tumoren. Fra2estellun2: Der Nutzen einer postoperativ-adjuvanten Therapie (TelekobaltBestrahlmag, Chemotherapie) ist beim naeh Wertheim-Meigs radikal operierten Zervixkarzinom bislang nicht erwiesen. Morphologische Prognosefaktoren mad der pelvine Lymphknotenstatus dienen bislang als Entseheidungshilfen. Inwieweit uPA und PAI-1 beim vorwiegend lymphogen metastasierenden Zervixkarzinom in Zukmaft in bezug auf die Prognosebeurteilmag mad damit den adjuvanten Therapieentscheid eine Rolle spielen kSrmten, ist Gegenstand der Untersuehmagen. Methoden: Es wurden Gewebeproben von 71 naeh Wertheim-Meigs operierten Zervixkarzinomen Stadium pTlb NO/N1 - pT2b NO/N1 entnommen. Als Vergleich dienten 25 Gewebeproben yon Patientinnen mit benignen Erkrankungen (Uterus myomatosus). Naeh dem Homogenisieren mit dem Ultra-Turrax wurde mit 1% Titon X-100/TBS-Puffer extrahiert, ultrazentrifugiert mad im Uberstand uPA mad PAI-1 mittels ELISA (American Diagnostica hzw. Byk Sangtek) bestimmt. Er~ebnisse: In Zervixkarzinomen waren die uPA mad PAI-1-Konzentrationen im Vergleieh zum Normalgewebe signifikant erhrht (0,168 vs. 0,025 mad 3,45 vs. 0,29 ng/mg, p <0,005). In Abhfmgigkeit yon der Prim~rtumorgrSge (pT1 vs. pT2), vom Grading (G1 vs. G2/G3) und der relativen myometranen Invasionstiefe fanden wit keine signifikanten Untersehiede im uPA mad PAI-1-Gehalt. Lediglieh bei pelviner Metastasierung (pNO vs. pN1) war PAI-1 signifLkant erhrht (1,96 vs. 5,34 ng/mg, p < 0,05). SehluBfolflerung: Zwischen uPA, PAI-I mad etablierten morphologisehen Prognosefaktoren bestehen beim Zervixkarzinom keine Beziehungen. PAI-1 kSnnte in Zukunft einen 8tellenwert als Parameter des lymphogenen Metastasierungsrisikos erlangen.
V3.GS.08 DNA-Zytometrie am HPVqnfizierten Portiopepithel M. Ruhnke, B. Mallebr6, R. G. Willrodt, W. Kiihn Abteilung fiir Gyn/ikologische Morphologie der Frauenklinik Klinikum Benjamin Franklin der Freien Universit~t Berlin Infektionen des Genitaltraktes mit Humanen Papillomviren (HPV) sind mit Dysplasien der Cervix uteri assoziirt. Fragestellung: Fiihrt die Infektion mit onkogenen- und nicht-onkogenen HPVTypen zu ver'anderungen im DNA-Muster der Epithelzellen? Methode: Patientinnen (n=350) der Dysplasiesprechstunde des UKBF mit auffalliger Zytologie oder Kolposkopie wurden mit typenspezifiseher PCR auf eine Infektion mit HPV untersueht (n=620). Bei diesen Patientinnen wurde der DNA-Gehalt im nach Feulgen gefa.rbten zytologischen Abstrieh mit einem Bildanalysesystem (CAS 200) bestimmt. Zur Unterseheidung in high- und low-risk wurde ein cut-off yon > 10% aneuploider Zellen mit einem DNAGehalt > 5c gewahlt. Ergebnisse:Den Anteil aneuploider Zellen mit einem DNA-Gehalt >5e in Abhgngigkeit vom Virustyp zeigt Tab. 1
Zellen > 5c.
14%
14,6%
24%
18%
17,5%
Die Verteilung yon high-und low-risk DNA-Pattem zeigt Tab. 2
HPV-myp ne~t,vI 6,'~1 ~16
% high-risk
35
50
31/331u,',~]ypl 62,5
Schluflfolgerung: Der hohe Anteil aneuploider Zellen bei Infektion mit I-IPV 16 oder 18 und eine Anteil yon 78% high-risk DNA-Pattem belegt das Risikopotential dieser Virustypen. Bei HPV-Infektionen unbekarmten Typs kann die DNA-Zytometrie zus~ttzliehe Hilfe bei der Risikoabscl~tzung einer Dysplasie bieten. Da auch bei negativem HPV Nachweis 35% high-risk DNA im Abstrich gefunden wird, karm eine HPV-Infektion nicht die alleinige Ursache von Zervixdysplasien sein.
V3.GS.09
Tumorangiogenese bei der zervikalen intraepithelialen Neoplasie (CIN) A. O b e r m a i r , D . B a n c h e r - T o d e s c a , S. Bilgi ~, G . G i t s c h U n i v e r s i t / i t s k l i n i k fiir F r a u e n h e i l k u n d e W i e n , Abt. Gyn/ikologie und Geburtshilfe 1 K l i n i s c h e s I n s t i t u t f. P a t h o l o g i e , A b t . G y n / i p a t h o l o g i e Tumorangiogenesestellt far die EntstehungmalignerTumoren sowie far das Tumorwachsmmeinen entscheidendenSchritt dar. Fragestellung: Besteht ein Zusammenhang zwischen der Mikrogef~il3dichte (MVD) und tier Expression yon Vascular Endothelial Growth Factor (VEGF), z'wei Parametem der Tumorangiogenese,und dem Schweregrad der cervikalen intraepithelialen Neoplasie (CIN), einer direkten Vorsmfe des invasiven Zervixkarzinoms? Methode: Wit farbten Paraffinschnitle yon Konisationen immunhistochemisch gegen Faktor VIII-Antigen(F8-Ag), welches Gef~il3endothel zuverl~issigdarstellt, und gegen VEGF-Protein mit der Avidin-Biotin Methode. Die Gef~igdichte wurde bei 200-facher Gesamtvergrrgerungmit Hilfe eines Okularrasters durch Auszghlung eines Feldes (0.25mm2), die VEGF Expression bei 400-facher Gesamtvergrrl3erung am selben Okularraster durch Ausz~hinng eines Feldes (0.0625 man2) ermittelt. Die Beurteilung der MVD sowie der VEGF Expression erfolgte an der suhepidermalenZone. Ffir die statistische Auswermngstanden 55 (F8-Ag) und 64 (VEGF)histologischeSchnirte zur VerNgung. Ergebnisse: Die mittlere MVD betrug 8.3-+3.5, 8.4+2.0 und 11.9-+3.6 bei CIN I, CIN II und CIN III (Kendall r=0.36, p=0.0001). Die mittlere VEGF Expression betmg 19.4-+5.8, 21.9-+7.0 und 34.0_+t5.1 bei CIN I, CIN II und CIN III (Kendall r=0.42 , p=0.0001). Sowohl die MVD als auch die VEGF Expression waren in Pr~ip~raten mit CIN I und CIN II signifikant geringer, als in Pr~paraten, die eine CIN III zeigten. Die MVD (Grenze 4.3-4.7) als auch die VEGF Expression (Grenze 10.5-14.4) des angrenzenden gesunden Epithels war bei allen Schweregraden der CIN nahezu konstant und deutlich geringer ausgepr~igtals in den CIN Lgsionen. Sowohl Mikrogeflil3e als auch VEGF positive Zellen konzentrierten sich an der subepidennalenGrenze zur CIN. Die Dichte der MVD und der VEGF Expressionnahm gegen das nonnale Epithel zu wieder ab. Schluflfolgerung: Daraus schliegen wir, dab Parameter der Tumorangiogenese Einflul3 auf die Entstehungeines invasivenCervixkarzinomsaus,aben.
S 171
P3.GS Kollumkarzinom -
Diagnostik
-
P3.GS.01 Effektivifiit der Portiokonisation - ein Beitrag zur Quafifiitskontrolle S. Seeger, H. D. Methfessel, J. Buchmann
Klinik ffir Gyn/ikologie, Institut fiir Pathologie der Martin-Luther-Universit/it Halle-Wittenberg Fragestellung: Wie i s t die Trefferquote der Konisation under BerOcksichtigung kolposkopischer und zytologischer Befunde? Methode: Bewertung yon 964 Konisationen und rechnergestOtzte Analyse der Daten. Ergebnisse: CIN I in 66 (6,8%), ClN I I in 123 (12,7%), ClN I I I in 602 (62,4%), mikroinvasive in 66 (6,8%) und makroinvasive Kerzinome in 30 (311%) der F~lle. Bei 77 Frauen (8%) lie6en sich keine Neoplasien im Konisat nachweisen. In 40,2% der F~lle mit histologisch erwiesenen Neoplesien war der Kolposkopiebsfund u n a u f f ~ l l i g . Abnorme Kolposkopiebefunde zeigten abet eine S p e z i f i t ~ t yon 92,4% (Neoplasieindex). Zytologische Abstriche hatten im Ver91eich mit der Konisationshistologie eine hohe S p e z i f i t ~ t : KontrollbedOrftige oder verd~chtige Abstriche ergaben einen Neoplasieindex von 89,1%, p o s i t i v e Abstriche Pap.IV und V yon 94,4%. Die Kongruenz van Knipsbiopsien (406 F~lle) und Konushistologie war abh~ngig yam Atypiegrad: bei CIN I I I in 76%, in 12% lag bereits ein invasives Karzinom vet. In Ober 60% der F~lle mit p o s i t i v e r Konisa~ionshistologie war die diagnostische Konisation g l e i c h z e i t i g die Therapie. I n t r a - bzw. postoperative Komplikationen t r a t e n bei 76 Frauen (7,9%), Oberwiegend als Blutungen auf. SchluBfolgerungen: Die Trefferquote i s t mit 92 % f o r a l l e Dysplasien und invasiven Karzinome als e f f e k t i v zu werten. Der Zyto-Test b l e i b t der wichtigste diegnostische S c h r i t t , erg~nzt durch die Kolposkopie.
P3.GS.02 Manuelles und PAPNET-unterstiitztes Resereening negativer Zervixabstriche von Patientinnen mit Carcinoma in situ und invasivem Karcinom der Zervix B. Piper, A. Ross, S. Deisemann, M. Hilgarth Universit/its-Frauenklinik Freiburg i. Breisgau Die Qualit~tskontrolle negativer zytologischer Cer~xabstfiche van Patientinnen, die an einer Pr/ineoplasie oder Neoplasie der Cervix erkrankten, hat zum Ziel, m6gliche falsch-negative Beftmde zu entdecken. Fragestellung: K0nnen beim Nachmustern van urspr0nglich als negativ diagnostizierten Cervixabstrichen zytologische Abnormitatan festgestellt werden und ergeben sich Unterschiede in der Entdeckungsrate zwischen dem manuellen and dem computertmter~tzten Rescreening? Methode: Es wurden 55 Pr~parate ,con 28 Patientinnen mit invasivem Carcinom mad 61 Pr/tparate yon 37 Patientinnan mit Carcinoma in situ nachuntersucht. Die a,bstriche wurden in einem Zeitraum yon bis zu 3 Jahren vor Diagnosestellung entnommen. UntersucherA screente die Objekttr~ger konventionell lichtmikroskopiseh. Untersucher 13 analysierte die Objekttrager mit dem PAPNET (Neuromedical Systems, Suffern, USA), einem neuralen Netzwerkcomputer, der PapAbstriche vollantomatisehscreent land 124 potentiell abnorme ZeUbilder pro Abstrich selektioniert, die vain Zytologen dann am Videomonitarbeurteilt werden. Ergebnisse: Lichtmikroskopisch wurden 49 % aller Pr~parate als zytologisch positiv beurteilt: Gr. IIc 1,6 %; Gr. II/D9,7 %; Gr. IV,+b33,1%; Gr. V 4,8 %. In der PAPNET-Serie wurden 60 % aller Pr/tparate reldassifiziert: Gr. IIc 1, 6 %; Gr. HID 13, 7 %; Gr. IV~+b 38,7 %; Gr. V 6,5 %. Durch die PAPNET:Untersalchang wurden verglichen mit der manuellen Untersuchung zu~tzlich 8 falsch-negative F/file entdeckt (2 x Gr. HID,6 x IV,). Andererseitswttrden in tier PAPNET-Serie 2 F/file nicht erkannt, die manuell einmal als Gr. IIIDund einmal als IVa diagnostiziert warden. Schluflfolgerung: Das Naclunustem negativer Abstriche erkrankter Patientinnen ist eine effektive trod lehrreiche Methode der Qualit/ltskontrolle. ComputerunterstOtztes Rescreaning ist eine sinnvolle Ergflnzung des manuellen Rescreenings undes gibt Hinweis~, da5 in einigen F~len die PAPNET-Methode in der Entdeckung zytologischer AutP,flligkeiten der allein liehtmikroskopischen Ontersuchang iiberlegen ist.
S 172
P3.GS.03 Validifiit d e r D N A - Z y t o m e t r i e in der K r e b s v o r s o r g e des Zervixkarcinoms H . W y l e g a l a , J. J a c o b , N . G o l z , R . B o l l m a n n 1 Frauenklinik Marien-Hospital Euskirchen 2 I n s t i t u t ffir P a t h o l o g i e B o n n - D u i s d o r f
F~gestellung:Eignet sich die DNA-Zytometrie zur Qua~it/tssicherung in der Krebsvorsorge des Zervixcarcinoms? Methode:Untersucht wurde die DNA-Zytometrie yon 593 F~llen mit rezidivierenden zytologisehen Befunden der PAPIIID Gruppe und vergliehen mit follow up Histologien bzw.Zytologien.Als Positiv-Kontrolle dienten 15 Fille der Gruppe PAPIVa und 19 Fille mit einem Plattenepithelcarcinom der Zervix.Als Negativ-Kontrolle standen DNA Befunde yon 40 unauff~]ligen Zytologien zur Verf~gung. Ergebnisse:Die 593 Fille zeigten 287 (48%) aneuploide, 108 (184) enploide I//sionen und in 198 (33%) Fillen eine zweifelhafte DNA-Diagnose.Als follow up wurden 191 Histologien und 306 Zytologien erhoben.96 F~lle konnten nieht verfolgt werden.Die Ergebnisse zeigen, dab zytologiseh im Stadium einer leichten his mittleren Dysplasie, bereits in 42% der aneuploiden Fil]e (positive Korrektheit) histo]ogisch Malignit~t vorlag. Bei Anwendung der Bethesda-Klassifikation ergibt sich eine wesentlich h6here positive Korrektheit yon 96%,d.h. 96% der aneup]oiden Befunde entsprechen histologisch einer high-grade squamous-lesion.Der richtig negative Weft (negative Korrektheit) betr~gt 98%.Dieser Weft stimmt mit dem der positiven Kontrollgruppe iiberein. Schluafolgerung:Die DNA-Zytometrie yon rezidivierenden Befunden der Gruppe IIID besitzt eine hohe Va]iditit und stellt ein Instrument der Qua]itS/tssieherung dar.
P3.GS.04 Abkl~irung von unklaren Befunden im Kleinen Becken (insbesondere bei Rezidivverdacht) durch transvaginale, sonographisch gesteuerte Feinnadelbiopsie J. Beran 1, B. Hinney 1, M. Droese 2, W. Kuhn ~ 1 Universit/itsfrauenklinik G6ttingen 2 Abt. f. Zytopathologie der Universit/it G6ttingen
P3.GS.05 Pr~ioperatives Staging beim Zervixkarzinom: Differenzierung der Stadien I B und II B durch Fusion von CT- und MRT-Daten M. Biesold, J.-P. Schneider, L.-C. Horn 1, W. Wilkc Klinik f. Diagnostische Radiologie und 1 Institut f. Pathologische Anatomic d. Universitfit Leipzig
Fragestellung: Bei Zustand nach therapierten gyn~.kologisehen Tumoren P0.hren nicht selten unklare Tastbefunde oder sonographisch auffitllige Strukturen zu diagnostischen Problemen. In dieser Studie sollte geklart werden, ob das zur transvaginalen Follikelpunktion im Rahmen der In-vitro-Fertilisation verwendete Instrumentarium zur sicheren Diagnosestellung geeignet ist. Methode: lm Zeitraum yon 11/93 bis 12/95 fanden sich bei 15 Patientinnen unklare Befunde im Kleinen Becken. 3 Patientinnen mit Zstd. naeh Collum-Ca, 5 nach CorpusCe und 6 mit Ovarial-Tumoren. In 10 Fallen war sonographiseh ein Rezidiv-Verdacht geaugert worden, in 4 Fallen fend sieh ein pathologischer Tastbefund, einmal fahrte lediglieh der Tumormarkeranstieg zur Punktion eines kleinen Fltissigkeitsdepotsim Douglas. Die Punktionen erfolgten mit einer 1,4 mm AD Einmalnadel (Fa. Laboteet G0ttingen) in Verbindung mit dem US-Gertit (Combison 320) der Firma Kretz-Technik (Zipf, C)stereich) nnd einer 240 ° Panoramavaginalsonde mit fixierter F~hrungshalse. Die Punktionen erfolgten facherf6rmig unter Aspiration mit einer 20 ml Spritze. Das aspirierte und in der Nadel befindliche Material wurde auf bis zu 20 Objekttrttgern ausgestriehen und zytologisch begutachtet. Alle Eingriffe wurden yon den Patientinnen ohne Analgesie problemlos toleriert, zu Komplikationen kam es in keinem Fall. Ergebnisse: In allen FNlen war eine zytologische Begutachtung m0glich. Bei 14 durchgeft~hrten Punktionen land sieh in 7 Fallen ein positiver zytologischer Befand (2 Collum-Ca, 40varial-Ca, I Corpus-Ca 1) in 7 Fallen war das zytologische Ergebnis negativ (Collum-Ca n = 1, Ovariai-Ca n = 1, Corpus-Ca n = 4). Bei der wegen ansteigender Tumormarker durchgef'ahrten Punktion konnte eine eitrige Appendizitis diagnostiziert werden. In allen FNlen bestatigte sich das Ergebnis der Punktion durch die nachfolgend durchgefdhrte histologisehe Sicherung, bzw. die langfristige Beobachtung. Sehluflfolgerung: Die transvaginale, sonographiseh kontrollierte Punktion ist in Verbindung mit der sorgP,iltigen zytologischen Begutachtung eine einfache, sehnelI durchRihrbare und risikoarme Methode zur Abklfirung unklarer Befunde im Kleinen Becken.
Die preoperative Diagnostik beim Zervixkarzinom muB wegen der therapierelevanten Bedeutung besonders bei der Differenzierung der Tumorstadien IB und liB Aussagen mit hoher Treffsieherheit ermOgliehen. Fragestellung: Erlaubt die Fusion yon CT- und MRT-Daten des Beckens qualilativ neue Aussagen zur parametranen Infiltration und ergeben sich aus der simultanen Nutzung der Kontrastqualit~ten beider Schnittbildverfahren neue Ans/itze fllr die preoperative Stadieneinteilung des Zervixkarzinoms? Methode: Die von der Fa. Siemens entwiekelte und gegenw/trtig im Erprobungsstadium befindliehe Software ,,Datafusion" erlaubt die Fusionierung von MR- und CT-Datens~ltzen an [land anatomiseher ,,Landmarks". Es wurden im Rahmen einer Pilotstudie acht Patientinnen mit klinlsch und bioptisch gesichertem Zervixkarzinom im MR und im CT jeweils mit Kontrastmittel untersucht. Ergebnisse: Durch Fusionierung der erstellten Datensatze konnte besonders die Beurteilbarkeit der Ureteren im parametranen Bindegewebe erheblich verbessert werden. Entseheidende Voraussetzung war die Optimierung der CT- Untersuchungstechnik dahingehend, daB die Ureteren im parazervikalen Bereich kontrastmittelgefillltabgebildet wurden. Schluflfolgerung: Die Anwendung der Datenfusion erlaubt, verglichen mit reinen MR- oder CT-Abbildungen, eine qualitativ deutlich bessere Beurteilung der par~ervikalen Gewebe. Gegenw/lrtig wird im Rahmen einer umfangreicheren Stu~e gep~ft, inwieweit die Optimierung der Abbildungsqualitltt dutch Datenfusion zu einer signifikanten Erh0hung der diagnostischen Treffsicherheil bei Zervixkarzinomen im Stadium IB - liB fllhrt.
P3.GS.06 Stellenwert der dynamischen und konventionellen MRT hinsichtlich pr~itherapeutischer Tumorvolumetrie beim Zervixkarzinom und dessen Rezidiven U. Schaeffer, H. Hawighorst 1, W. Weikel, P. G. Knapstein Universit/itsfrauenklinik Mainz 1 D K F Z , Radiologische Diagnostik, Heidelberg
P3.GS.07
Das Tumorvolumen stellt beim Collumkarzinom einen bedeutenden Prognosefaktor in Bezug auf die Uberlebensrate betroffener Patientinnen dar. Fragestellung: Erlaubt die Magnetresonanztomographie (MRT) eine akkm'ate pratherapeutisehe Tumorvolumelrie? Vergleich der Ergebnisse yon dynamischer MRT bzw. konventioneller Turbo Spin Echo Sequenzen mit dem klinisehen Palpationsbefund und der histopathologischen Volumenbestimmung. Material/Methoden: Bei 40 Patientinnen mit histologiseh gesiehertem pdm~rem Cervixkarzinom (n=28) oder dessen Rezidiven (n=12) wurde pr~itherapeutiseh eine dynamische, Ti-gewichtete, zeitlieh hoehaufgel6ste Turbo FLASH-Sequenz (1,3 s pro Sehieht) sowie eine konventionelle Turbo Spin Echo T2- und T~-gewichtete (nach Kontrastmittelgabe) MR-Bildgebung durchgefiihrt. Die hierbei ermittelte Turnorvolumetrie wurde mit dem klinisehen Palpationsbefund und den am histopathologisehen GroBflaehensehnitt gewonnenen Daten vergliehen. Ergebnisse: Es zeigt sieh eine hoehsignifikante Korrelation zwischen den mittels der dynamischen MRT pratherapeutisch erfagten Tumorvolumina und den am Operationspr/iparat tatsaehlich erreehneten volumetrisehen Werten (r = 0,85; p < 0,0001). Vergleiehbar sind die vom klinisehen Palpationsbefund erhobenen Daten (r = 0,78; p < 0,0001). Die T 1- sowie T2-gewiehteten Sequenzen weisen deutlich schlechtere Korrelationskoeffizienten auf(r = 0,47; p < 0,0014 respektive r = 0,56; p < 0,0001). Schluflfolgerungen: Eine akkurate pr~therapeutisehe Tumorvolumetrie stellt eine essentielle Entseheidungshilfe bei der Wahl der operativen bzw. strahlentherapeutisehen Behandlungsstrategie des Cervixkarzinomes dar. Neben dem exakten Palpationsbefuncl steht dem Kliniker mit der dynamisehen MRT ein diesbeziiglieh wertvolles, nieht invasives bildgebendes Verfahren zur Verlllgung. Die konventionelle Magnetresonanztomographie ist nach den vorliegenden Untersuchungen weniger geeignet.
Aussagekraft des Abdomen-CT beim Kollumcarzinom M.K. Oehler, A. Rempen Universit/its- Frauenklinik
Wiirzburg
Eine genaue Stadieneinteilung ist far die Therapieplanung beim histologisch gesicherten Collum-Ca essentiell. Meist soil ein Abdomen-CT Aufschlul3 fiber den Befall der Parametrien und Lymphknotenmetastasen geben. Fragestellung: Eignet sich ein CT-Staging far eine Therapieentscheidtmg beim Collum-Ca? Methodik: Die pr~ioperativen CT-Befande yon 86 Patientinnen, die von 01/85 - 03/96 wegen oinem Collum-Ca operiert worden waren, wurden retrospektiv mit den klinischen sowie pathologischen Befanden verglichen. Ergebnisse: Bei 15% der Patientinnen bestand eine- Infiltration der Parametrien. Lymphknotenmetastasen konnten bei 30% der Patientmnen histologisch nachgewiesen werden. Hinsichtlich der Parametrieninfiltration zeigte das CT eine Treffsicherheit von 73%, wobei die Infiltration in 11% der F~ille untersch~itzt und in 16% tiberschiitzt wurde. Die Sensitivitgt betrug 31%, die Spezifitat 81%. Die kiln. Untersuchung hatte bei der Parametrieninfiltration eine Treffsicherheit von 87%. In 13% wurde die Infiltration palpatorisch untersehiitzt, in keinem Fall iibersch~itzt. Die Sensitivita't de'r klinischen Untersuchung lag bei 15%, die Spezifitat bei 100%. Beim Lymphknotenbefall ergab sich eine Treffsieherheit des CT von 73% bei einem "Understaging" yon 16% und einem "Overstaging" von 11%. Die Sensitivita't betrug 46%, die Spezifita't 85%. Schluflfolgerung: Die Infiltration der Parametrien und der Lymphknotenbefall beim Collum-Ca k6nnen durch ein CT nicht sicher beurteilt werden. Das CT-Staging eignet sich nicht far eine Therapieentscheidung beim Collum-Ca.
S 173
P3.GS Kollumkarzinom -
I n f e k t i o n e n
-
P3.GS.O8 Therapie von Geb~irmutterhals-Dysplasien, assoziierten mit humanen Papiilomviren (HPV), mittels Interferon Alfa-2b P. ~ u ~ k a , K . H o l o m f i f i II. U n i v e r s i t f i t s - F r a u e n k l i n i k ,
Bratislava, Slowakei
Fragestellung: Die Studie hatte den Zweck, den therapeu±ischen Effekt yon Interferon Alfa-2b bei Frauen mit HPV positiven Geb~rmu±terhals-Dysplasien festzustellen. Methode: Nit HilTe yon kolposkopischen, zyto- und histologischen Untersuchungen konnten wir eine Zervix-L~sion bestimmen. Die Positivit~t der HFV Infektion beurteil±en wit mi± HilTe yon Vire TypeR (DIGENE, USA). Die Behandlung wurde mi±tels intral~sionaler Applikation yon Interferon Alfa-2b (Intron AR, SCHERING-PLOUGH, USA) in einer Menge yon 3 Mil. IU dreimal wochentlich, zusammen 3 Wochen. Die Gesamtzahl der auf diese Weise geheilten Frauen betr~gt 12 Personen im Alter von 19-27 Jahren. Ergebnisse: Alle Patientinen hatten eine Dysplasie des Zervixepi%hels (7 leichteren, 4 mittleren und i schwereten Grades). Alle hatten positive HPV Tests in hoch Risikogruppe Typen. Nach der Behandlung kam es bei 7 Patien±innen zu negativen HPV Testen, bei den anderen nut zu einem nicht signifikanten Niveauabsinken. Zu einer komplexen Ausheilung der L~sion kam es nur bei 4 PaHentinnen, die HPV negativ waren; bei anderen haben wir die L~sionen noch kryochirurgisch nachbehandelt. Bei einer Patien±in muBten wir wegen verschiedener Nebenwirkungen die Oosis yon Intron reduzieren. SchluBfolgerung: Unsere Ergebnisse best~tigen die M~glichkeit InterTeron Alfa 2b in der Behandlung yon HPV positiven Geb~rmu±terhals-Oysplasien bei jungen Frauen einzuse±zen, we wit anderen Methoden ausweichen wollen and dabei gleichzeitig die Infektion yon einer Gravidit~t ausheilen wollen.
P3.GS.09
P3.GS.10
Spezifische serologische HPV-Antikiirperuntersuchungen mit virusiihnlichen Partikeln
Naehweis von HPV 56 Infektionen bei Patientinnen mit Cervikaler Intraepithelialer Neoplasie
K . H e i m 1, N . D . C h r i s t e n s e n 2, R . H 6 p f l 3, e t al. 1 U n i v e r s i t / i t s k l i n i k f. F r a u e n h e i l k u n d e , 3 Dermatologie, 2 Div. Exp. Pathol., Pennsylvania State Univ., Hershey, USA
M . S t e i n k e , U . G e i B l e r , C . K a i s e r , W. D i s t l e r Frauenklinik der TU Dresden
Erst in jiingster Zeit gelang es durch die Produktion virustihnlicher HPV-Partikel (virus-like particles, VLPs) ein spezifisches serologisches Testverfahren auf Antik6rper gegen HPV zu entwickeln. Werden HPVHiillproteine in einem rekombinanten Bakulovirus-Insektenzetlsystem exprimiert, formieren sie sich spontan zu leeren Virushfillen (VLPs), die elektronenmikroskopisch und immunologisch die natiirlichen Viren immitieren, also im Gegensatz zu Fusionsproteinen oder Peptiden auch deren dreidimensionalen Epitope f'tir eine spezifische Antik6rperreaktion erhalten haben. Natiirliche Papillomaviren selbst sind nach wie vor in Tiermodellen sehr besehr~inkt und nieht in Zellkulturen herstellbar. Methode /Ergebnisse: Wir konnten in einem ELISA mit HPV-11und HPV-6-VLPs zeigen, dab hochsignifikante Unterschiede in den IgG und IgM Reaktionen bei Kondylom- und CIN-Patientinnen festzustellen waren, die Ergebnisse speziesspezifisch, in erheblichem Ausma6 auch sogar typenspezifisch selbst zw. diesen nahe verwandten HPV-Typen waren und zum HPV-DNA-Typ korrelierten (Heim et al, J. Inf. Dis. 1995, 172, 395402). In weiteren Untersuchtmgen wurden diese Kollektive nun zus~itzlich mit HPV-16, -18 und -31 untersucht und erh6hte sich die gesamte IgGPositivit~itsrate hochsignifikant mit jedem weiteren untersuchten HPV-Typ (von 34 % auf 78 %), im Gegensatz zu einer Kontrollgruppe (6 % auf 24 %). Auch zwischen den neu untersuchten HPV-VLP-Typen bestand keine Korrelation der IgG-Antik6rperreaktionen. Schluflfolgerungen: Diese Ergebnisse zeigen, dab HPV-VLPs ein wirksames Antigen fiir serologische HPV-Untersuchungen darstellen. VLPELISAs er6ffnen nun als spezifischer Marker einer (auch Zurtickliegenden) HPV-lnfektion ein ganz neues Forsehungsfeld f'tir Untersuchungen im Bereich der HPV-Epidemiologie, des natfirliehen Krankheitsverlaufes, der ~itiologischen Rolle bei Malignomen, der Inf..ektionsausbreitung, der Charakterisierung von Risikokollektiven und der Uberprtifung einer HPVImpfung. et al: Wartuseha, A. Zeimeta, N. Rutha, K. Stuefera, A. Berganta, C. Lareherd, G. Pirschnera, M.P. Dierich d, J.W. Kreider b, O. Dapunta
S 174
In der Genese des Zervixkarzinoms und seiner Vorstufen spielen Infekfionen mit HumanpapiUomaviren (H~V) eine wesenfliehe Rolle. Als high risk -Typen galten bisher die Subtypen I-[PV 16 und 18. Einige, neuere Mitteilungen zfihlen aueh HPV 56 zur highrisk - GrulY9O. Fragestellung: Ziel unserer Arbeit war Mr Naehweis yon HPV 56 bei Frauen aus der Dysplasiespreehstunde, die mehffaeh, mindestensjedoch einmal einen zytologisehen Abstrieh der Gruppe ~ aufwieserL Wie h~ufig tritt die Infektion als Mono- odor Misehinfektion mit andoren HPV Typen auf'? Methede: HPV 56 wurde mit Hilfe der Polymerasekettenreakfion (PCR) mit typenspezifischen HPV 56 E6/E7 Primem (EMBL: X74483) bei 189 zytologisehen Abstriehen von Frauen aus der Dysplasiespreehstunde bestimmt. Ergebnlsse: 14 von 189 Patienfinnen (7,4%) hatten eine FIPV 56 - Infektion, daruntor waren 7 Misehinfektionen wie folgt verteilt: 3 x HPV56 + HPV33 2 x HPV56 + HPV16 1 x I-/PV56 + I-IPV18 1 x HPV56 + FIPV33 + HPV18. Schluflfolgerung: HPV56 ist mit einer H~ufigkeit von 7,4 % in der Risikogruppe der Dysplasiepatienfinnen vertreten und sollte immer mitbesfimmt werden, besonders wenn bei konsensusprimerpositiven Befunden I-IPV 16 und 18 nicht nachgewiesen werden k6nnen. Ziel weiterer Untersuchungen ist es, Korrelationen zur FlJstomorphologie herzustellen.
P3.GS.II HPV-PCR
P3.GS.12 HPV-PCR
R. G . W i l l r o d t , M . R u h n k e , A . C o u m b o s , W. K f i h n A b t e i l u n g ffir G y n f i k o l o g i s c h e M o r p h o l o g i e , F r a u e n k l i n i k am Klinikum Benjamin Franklin der FU Berlin
B. M a l l e b r 6 , M . R u h n k e , M . S t 6 s s l e r - M e i l i c k e 1 W. K i i h n A b t e i l u n g ffir G y n ~ k o l o g i s c h e M o r p h o l o g i e , Frauenklinik und a I n s t . fiir V i r o l o g i e , K l i n i k u m B e n j a m i n F r a n k l i n d e r Freien Universit/it Berlin
bei histologisch abgekl~irter P o r t i o d y s p l a s i e (kolposkopiedirigierte P E , E C C )
Fragestellung: Wie verh~ilt sich I-IPV-lnfektion, HPV-Typ und I-IPVUndulation in einem konsequent durehuntersuchten und naehbenbaehteten Kollektiv yon Patientinnen mit einer Portiodysplasie? K6nnen aus den Ergebnisse~ therapeutisehe Konsequenzen gezogen werden Methode: Bei 184 Patientinnen mit zytologiseh und kolposkopiseh auff'~illiger Pottle wurden 205 kolposkopiedirigierte PEs und ECCs durehgefiihrt. Von allen Patientinnen liegen Untersuehungen mit HPV-PCR vor. Bei 103 Frauen wurden/an Verlauf Mehrfaehanalysen durehgef-dhrt Ergebmsse: Die Verteilung der HPV bei Zervixdysplasien ist in Tab. 1 dargestellt. (u.T.: unbekannter HPV-Typ) neg. CINI 67% fINIl 53% CINIII 24%
6 5% 0% 0%
11 2% 6% 5%
16 9% 29% 48%
18 0% 5% 0%
31 4% 0% 18%
u.T. 13% 7% 5%
Bei 43% aUer Frauen ist der HPV-Nachweis im Verlauf wechselnd. Bei 13% finder sieh ein konstanter Typ (iiberwiegend I-IPV 16). Schluflfolgerung: Da mit zunehmendem Sehweregrad der Dysplasie der Anteil Von HPV-Infektionen mit onkogenen Typen zunimmt, stellt der Naehweis von HPV 16 oder 18 eme besondere Risikokonstellation dar. Bei I-IPV-InfelaJon mit onkogenen Vimstypon sollte aueh bei CIN 1 und insbesondere CIN It die definitive Sanierung mit lokal destmierenden Magnahmen angestrebt werden. Eine Problemgmppe stellen CIN-L~isionen mit negativem HPV-Nachweis dar, da dieser eine HPV-assoziirte L~isionnicht ausschlieflt.
an 320 zytologisch und kolposkopisch auffiilligen Patientinnen
Fragestellung: In der vorliegenden Studie wurde die Inzidenz yon HPVInfektionen bei zytologisch mad kolposkopisch auffalligen Patientinnen untersueht. Es wurde nachgepri~, ob die HPV-PCR bei PAP HID eine Differenzierung in high-risk- (HPV 16, 18) und low-risk-Konstellation (HPV 6, 11) zul~tgt. Methode: Von Januar 1993 bis M~irz 1996 wurden yon 320 Patientinnen der Dysplasiesprechstunde mellr als 400 zytologisc!ae Abstriche und HPVUntersuchungen ausgewertet. Das mediane Follow-up betrug 21 Monate (339 Me.). Bestimmt wurde~a die I-lPV-Typen 6, 11, 16, 18, 31, 33 und eln nicht weiter zu typisierender HPV-Infekt. Ergebnisse: Im untersuehton Risikokollektiv war in 38% ein HPV-infekt naehweisbar. HPV 6 wurde in 9%, HPV 11 in 5%, HPV 16 in 37%, HPV 18 in 4%, HPV 31 end 33 in je 5% der F~ille gefunden. Ein HPV-Infekt unbekannten Typs wurde in 28% naehgewiesen. Dot Anteil der Doppelinfektionen betrug 7%. Im Verlauf wurden bei 31% der Patientinnen Undulationen im HPV-Naehweis beobaehtet. Beim PAP lI wurden in 23% positive HPV-Nachweise gefuhrt (HPV 6 10%, HPV 16 15%, HPV 33 15%, ein I-IP'~-unbekannten Typs in 60%). Beim PAP HID (43% positiv) wurden HPV 16 uild 18 zusamm¢~ in 40%, HPV 6 und 11 in 19%, HPV unbekannten Typs in 23%, HPV 31 und 33 in 7% und Doppelinfektionen in 11% naehgewiesen. Bei PAP IVa (78% positiv) wurdon HPV 16 und 18 in 82%, I-IPV 31 in 18% gefunden. Schluflfolgerung: Unsere Befunde unterstiitzen die Assozation von onkogeuen HPV-Typen mit sehweren Dysplasien. Damit kann innerhalb des PAP IIID eine Unterteihmg in high- trod low-risk-Konstellation vorgenommen werden.
P3.GS.13
P3.GS.14
Immunhistochemische A n a l y s e d e s Proliferationsverhaltens intraepithelialer Neoplasien der Cervix uteri in Relation znr p53-Akkumulation und zum HPV-Status
HPV-Status und p53-Mutation in Rezidiven und Metastasen von Genitaltumoren
A . D e l l a s , E. S c h u l t h e i s s , J. T o r h o r s t , F. G u d a t F r a u e n k l i n i k u n d I n s t i t u t ftir P a t h o l o g i e d e r U n i v e r s i t ~ i t Basel, Schweiz Ein Zusammenhang zwisehen der Tumorpmliferationsrate, dem Grad der Differenzierung und der Expression yon Onkoproteinen in Pr~ikanzerosen der Zervix ist bisher kaum dokumentiert. Fragestellung: Besteht eine Beziehung zwischen der Proliferationsrate in CIN/CIS, der Expression von den Zellzyklus kontrollierenden Onkoproteinen und dem HPV-Status? Material undMethoden: An 73 Gewebeproben mit CIN aller Differenzierungsgrade wurde immunhistoehemiseh die Expression yon bel-2, e-myc und p53 analysiert. Mittels in situ-Hybridisierung erfolgte die H P V Typisierung. Zur quantitativen Bestimmung der Proliferationsrate wurde der Ki-67 labelling Index ermittelt. Die Daten wurden mit einem Kontrollkollektiv von 20 normalen Epithelien verglichen. Ergebnisse: 80% der Pr~ikanzerosen sind HPV positiv. Leiehte und mittlere Dysplasien (low grade-CIN) weisen eine signifikant niedrigere Proliferationsrate (p = .0001) auf als die schwere Dysplasie und das CIS (high grade-CIN). Zwisehen low grade- und high grade-CIN bestehen deutliehe Untersehiede in der Expression sowohl von bcl-2 (p = .009) als aueh emyc (p = .0001). Untersehiede in der p53 Akkumulation (p = .04) finden sieh nur zwisehen HPV-negativen und HPV-positiven low grade-CIN. Schluflfolgerung: p53 spielt offenbar keine Rolle im Prozess der malignen Zelltransformation der CIN/CIS. Erstmalig wird eine Korrelation zwisehen der Proliferationsrate in CIN/CIS und der Expression yon bel-2 und e-myc nachgewiesen. Die hohe Proliferationsrate bei high grade-CIN ist Ausdmek der auger Kontrolle geratenen Zellzyklusregulierung.
T. B l e c h s c h m i d t , H . I k e n b e r g , B. S c h m i t t , T. B a u k n e c h t Universit/itsfrauenklinik Freiburg Humane Papillomviren (HPV) der high-risk-Gmppe sind der wichtigste bekannte Faktor bei der Entstehung des Zervix- Vulva- und Vaginalkarzinoms. Das E6Onkogen dieser Viren inaktiviert p53. Entsprechend findet sich eine p53-Mutation nur sehr selten in HPV-positivenprimaren Zervixkarzinomen. Fragestellung: Mutiertem p53 wurden dominant negative Funktionen zugeschrieben, welche eine Beteiligung an Metastasierung und Rezidiventstehung m6glich erscheinen lassen. Wir haben daher den HPV-Status und das Vorkommen yon p53-Mutationen in Rezidiven und Metastasen yon 8 Zervix-, 7 Vulva- und 2 Vaginalkarzinomenund den zugeh6rigenPrimartumoren untersucht. Methode: DNA wurde aus formalin-fixierten Paraffinsehnitten extrahiert. Die HPV-Typisierung wurde mit typspezifischer und Consensus-PCR durchgeftihrt. Die p53-Analysen (Exons 5-8) wurden am gleichen Material mit PCR-SSCP (Silberfarbung)und Direktsequenzierungvorgenommen. Zusatzlich wurde eingefrorenes Gewebeyon 5 Tumoren mit einem neuen Assay zur Priifung der biologischen Funktion (via Transkriptionsaktivierung)yon p53 (Exons 4-10) untersucht Ergebnisse: Der HPV-Statusvon Primartumor und Rezidiv/Metastasestimmte in 15/17 Fallen 0berein. Die SSCP fand (aberwiegend diskrete) band shifts, welche auf eine p53-Mutation hindeuten k6nnen, in 7 Tumoren. Der funktionelle p53Assay zeigte nur in einem HPV-negativen Vulvakarzinom und der entsprecheuden Lymptkknoten-Metastaseeine Mutation an. Die Sequenzanalyse bestatigte diese Mutation (GGC ~ AGC transition in codon 245). Schlugfolgemng: Primartumoren und Rezidive bzw. Metastasen yon Zervix-, Vulva und Vaginalkarzinomen haben 0.berwiegendeinen identisehen HPV- und p53-Status. Ein neuer funktioneller Assay zum Screening auf eine p53-Mutation ist mOglicherweiseebenso sensitiv jedoeh speziftscher als die SSCP. p53-Mutation ist nicht nur in primaren sondern auch in sekundaren Tumoren selten. Dies deutet auf das Vorkommen weiterer Mechanismen zur p53-Inaktiviemng in Genitaltumorenbin.
S 175
P3.GS.15
PCR-Naehweis von HIV im Zervixschleim analog zum Erkrankungsstadium bzw. Transmissionsweg S. Tr61itzsch 1, K. F r i e s e 1, A. P. A. Sch~ifer 2, F. M e l c h e r t 1 1 Universit/itsfrauenklinik Klinikum Mannheim 2 Universit~itsfrauenklinik Rudolf-Virchow-Klinikum Berlin Eine hohe Konzentration an HiV-Virusgenomin K/SrperflUssigkeitenwird in direktemZusammenhangmit deren lnfektiosit~tgesehen. In der vorliegenden Studie sollteuntersuchtwerden, ob eine positiveHIV-PCR im Zervikalsekret in Zusammenhangmit dem Erkrankungsstadiumbzw. der Transmissionder HIV-infiziertenPatientensteht. Fragestellung:Bestehteine Abh~ngigkeitzwischendem Nachweisyon HIV mittelsPCR im Zervikalsekretund der Transmissionbzw. dem Erkrankungsstadium? Methode:Bei 26 HIV-infiziertenFrauenans der gyn~ikologischenAmbulanz wurden Probendes Zervikalschleimsentnommenund 500 ng DNA dureh Phenol/Chloroformextrahiert.AnsehlieSandwurden sie mit einer komerziellenHIV-PCR(Hoffmarm-La-Roche)untersucht. Ergebnisse:Im untersuchtenKollektivwaren 84,6% der Frauen darch heterosexuellenKontaktmit dem HiV-Virusinfiziertworden, 15,4%durchintravenOsenDrogenmiSbrauch.lm Gesamtkollektivzeigte sich ein positiverHIVNaehweis im Zervikalschleimbei 53,8% der Frauen. Bei 45,5% der heterosexuell InfiziertenkonnteHIV-spezifiseheDNA mittelsPCR im Zervikalsekretnachgewiesen werden, dagegenbei 100%der IVDA's. KeineAbh~ngigkeitbestand zwischenpositiverHIV-PCRdes Zervikalsekretesund der CD4-Zellzahl,die in beidenKollektivenstark variierte. Sehlulffolgerung:Der Nachwies von viralerDNA im ZervikalsekretH1VinfizierterFrauenmittelsPCR erlaubt z.Zt. keinen Rt~ckschlu8auf den Transmissionswegund/oderdie CD4-Zellzahl.
P3.GS.17
Kolposkopisehe Befunde bei genitaler Bilharziose der Frau G . H e l l i n g - G i e s e 1, H. F e l d m e i e r 2, E.-J. H i c k l 1 1 Frauenklinik Finkenau Hamburg 2 I n s t i t u t ffir T r o p e n m e d i z i n u n d F a c h b e r e i c h Humanmedizin FU Berlin Kolposkopische Befunde bei Frauen mit genitaler Bilharziose sind noch nicht systematisch untersucht worden. Sie konnen fur die Diagnosestellung wegweisend sein, Fragestel|ung: Gibt es f i r die Infektion mit Schistosoma heamtobium typische Veranderungen im Bereich der Zervix. Vagina und Vulva, die durch koIBoskopische Untersuchung erfasst und dokumentiert werden konnen? Methode: Wahrend einer Studie in Malawi haben wir 67 Frauen mit nachgewiesener Blasenbilharziose grundlichgynakologisch untersucht. Alle Frauen wurden zervixbiopsiert und die Befunde am unteren Genitale mittels Photokolposkopie dokumentiert. Die Diagnose einer genitalen Bilharziose wurde gestellt, wenn im histologischen Praparat oder in der Questchbiopsie S. haematobium Eier nachgewiesen werden konnten. Ergebnisse: 34(49%) der Frauen mit Blasenbilharziose haLten auch eine genitale Beteiligung..Fur Bilharziose typische kolposkopische Befunde waren polypoide Veranderungen der Vulva, Vaginalwand und an der Zeevix. Zweitens erwiesen sich "sandy patches", sandkornahnliche, gelblich-weiBe Punkte auf oftmals gerotetem Grund, als bilharziosetypische Veranderungen. SchluBfo|gerung: Bei entsprechender Auslandanamnese und unklarem Beschwerdebild muB auch der in Deutschland tatige Frauenarzt differentialdiagnostisch eine genitale. Bilharziose erwagen. Die beschriebenen kolposkopischen Befunde konnen wegweisend sein.
S 176
P3.GS.16 Expression von IgG-Fc Rezeptoren im uterinen Zervixepitheh potentielle Eintrittspforte der heterosexnellen HIV-Infektion C.J. T h a l e r 1, A . B u k o v s k y 2, j . A . M c I n t y r e 3 1 K l i n i k u n d P o l i k l i n i k fiir F r a u e n h e i l k u n d e und Geburtshilfe, Klinikum Grol3hadern, L M U , 81377 M i i n c h e n 2 Department of Obstetrics and Gynecology, University of Tennessee, Knoxville, TN, USA s Center for Reproduction and Transplantation Immunology, Indianapolis, IN, USA HIV bindet und infiziert Zellen durch das CD4-Glykoprotein. Die Eintrittspforte der heterosexuellen HIV-Infektion ist unklar denn die epithelialen Oberfliichen des weiblichen Reproduktionstrakts exprimieren kein CD4-Glykoprotein. Eine M6glichkeit stellen IgG-Fc Rezeptoren (FcR) dar, denn diese binden und internalisieren Komplexe aus HIV und anti-HIV-IgG. Fra~estellun~: Werden lgG-Fc Rezeptoren als potentielle Eintrittspforte der heterosexuellen HIV-Infektionen im uterinen Zervixepithel exprimiert ? Methode: Gefrierschnitte der uterinen Zervix wurden immunhistologisch mit monoldonalen Antik6rpern (mAk) gegen FcRI, II und III untersucht. Ergebnisse: mAk Leul lb und 3G8, spezifisch ftir distikte Epitope yon FcRIII, reagierten positiv mit zervikalem Drasen- und Obergangsepithel. Im ektozervikalen Plattenepithel war FcRIII lediglich im Bereich tiefer Schichten exprirniert, oberflachliches Plattenepithel war negativ. Diskussion: FcRIII im zervikalen Drasen- und Obergangsepithel k6nnten dutch Internalisation yon Komplexen aus HIV und anti-HIV eine Eintrittspforte der heterosexuellen HIV-Infektion darstellen. Hieraus ergibt sich ein mOglicher Einflu8 von Lokalisation und Ausma8 zervikaler FcR-Expression auf die HIV-Transmission.
P3.GS
P3.GS.18 Exenterationen bei gyniikologischen Malignomen
Kollumkarzinom
H . - G . S c h n i i r c h , M . W . B e c k m a n n , S. Miller, H.G. Bender Universit/its-Frauenklinik Diisseldorf
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Therapie
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Die BehandlungsmOglichkeiten bei fortgeschrittenen und rezidivierenden gynakologischen Tumoren im kteinen Becken sind begrenzt. Fragestellung." Am Operationsgut der UFK Dfisseldorf wurde die Rolle organiabergreifender Operationen analysiert und unter Bemcksichtigung des Krankheitsverlaufes bewertet. Methode: Zwischen 1/77 und 2/96 wurden 113 Exenterationen ausgeNhrt bei Karzinomen der Zervix (69), Vagina(19), des Endometrium (14), der Vulva (4), der Ovarien (3) und des Rektum (4). Es wurden 46 vordere, 29 hintere und 34 totale Exenterationen des kleinen Beckens erforderlich. Eine postoperative Braehytherapie fiber Atterloading-Ht~lsen wurde bei Beckenwand-Rezidiven angeschlossen. Die mediane Nachbeobachtungszeit betr~igt 85 Monate. Auswertungen des Krankheitverlaufes erfolgten mittels Sch~tzungen nach Kaplan und Meier, die Bewertung yon Prognose-Faktoren mit dem Wilcoxon-Test. Ergebnisse: Nach hinterer Exenteration konnten in den Jahren '90-'96 in 57 % (17/30) kontinente Darmableitungen angelegt werden. Kontinente Harnableitungen nach vorderer Exenteration waren in 81 % (17/21) moglich in den Jahren '94-'96. Die 30-Tage Mortalit~tt war 1/113; Komplikationen traten in 85/113 postoperativen Verlfiufen auf, davon mu6ten 23 Patientinnen erneut operiert werden. Nach 5 Jahren leben noch 30 % der Patientinnen, 25 % sind rezidivfrei. Als signftikante Prognose-Faktoren wurden ,,Gef~J3invasion" und "Absetzung im Gesunden" ermittelt. Schluflfolgerung: Organtibergreifende Operationen im kleinen Becken sind von inzwischen geringerer Mortalit~t, aber hoher postoperativer Morbidit~tt begleitet. Die Indikation zu einer Exenteration ist daher insgesamt sehr streng zu stellen. Kontinenter Funktionsersatz von Blase/Enddarm wird in der Mehrheit der Falle durchfuhrbar. Die 5-Jahresergebnisse sind akzeptabel.
P3.GS.19
P3.GS.2O
Konservative Exenterationschirurgie - Erste Erfahrungen mit der dorsalen Blasenteilresektion
Exenteration bei Beckenrezidiven; l~lberlebensdaten und Erfahrungen mit der Darmersatzblase
J. R e h b o c k , P. H a n t s c h m a n n , B. Liedl, G . K i n d e r m a n n I. F r a u e n k l i n i k des K l i n i k u m s I n n e n s t a d t d e r L M U Miinchen
H . E g g e r , T. H i i n l i c h Gynfikologische Abteilung, Kreiskrankenhaus Neumarkt, Lehrkrankenhaus der Friedrich-AlexanderUniversit~it E r l a n g e n - N i i r n b e r g
Ausgedehnter Tumorbefall im ldeinen Becken erfordert ein individuelles Behandiungskonzept. 1st eme chirurgisehe Therapie angezeigt, so mug die Operation bei Ausbreitung auf Blase und Rektum die Exenteration des kleinen Beekens umfassen. Fragestellung: Lassen sich ausgedehnte Tumorerkranktmgen des kleinen Beekens unter Erhalt der natfirlichen Ausseheidungswege operativ
therapieren? Methode: Bei 7 Patientinnen mit ausgedehntem Tumorbefall im kleinen Beeken erfolgte die en bloque Resektion des Tumors materkranialer Er~ffnung der Hamblase mit ansehliel~enderResektion der dorsalen Blasenwand einsehlieNich Trigonum und distaler Ureteren bds. mater Erhalt yon Urethra, Blasendach und Teilen der Seitenwand. Der Blasenrest wurde unter leiehter Rotation am M. psoas fixiert und die Ureteren antirefluxive neu implantiert. Ggf. wurde zus~itzlieheine tiefe anteriore Rektumanastomose vorgenommen. Ergebnisse: Bei allen 7 Patientinnen erfolgte die Operation lokal im Gesunden ohne die Notwendigkeit einer Stomaanlage. In allen F~illenliel~ sich eine befriedigende Kontinenz erreichen, 3 Patientinnen entwiekelten eine StreBinkontinenz.Die postoperative Blasenkapazita't lag zwisehen 90 und >300ml. Bei 2 Patientinnen trat ein vesiko-ureteraler Reflux auf, der obereHarntrakt war in allen F~illenregelrecht. Schluflfolgerung: Durch eine Blasenrekoastruktion nach Blasenteilresektion l ~ t sich bei ausgedehntem Tumorbefall im kleinen Beeken die ] .ebe,nsqualitgt der Patientin d, reh die Vermeid,_,ngdeStomaanlage entscheidend verbessern. Ob die Radikali~t ausreiehend ist, werden die Verlaufsbeobachtungen der Patientinnen zeigen miissen.
Nach 200 Exenterationen mit kompletter Rekonatruktion in den letzten 17 Jahren, werden die Oberlebensdeten gezeigt. Im Gegensatz zu Zweit- und Drittbestrahlungen l~6t die Operation fast die H~lfte der Petientinnen Oberleben. Die komplette Rekonstruktion yon Darm-, Genital- und Harntrakt ergibt eine gute Lebensqualit~t. Diese ist mit Interviews evaluleft. Die kontinente Darmersatzblase mit Appendixneourethra hat deutlich weniger Komplikationen als der Konduit. Staplerklammern sind Anla6 zur Steinbildung in der Neoblase. Sie tauchen klinisch problemlos nach 2-3 dehren auf~ Dutch Lithotrypsie oder Operation k6nnen sie mit den Stahlklammern entfernt werden. Schwerste Komplikationen nach Exenterationen aahen wit nach Zweit- und Drittbestrahlungen, die nie zum Erfolg und regelm~6ig zu Komplikationen f~hren.
S 177
P3.GS.21
P3.GS.22
Kann die intraoperative Anwendung eines Fibrinklebers bei der Lymphadenektomie die Entstehung von Lymphzysten verhindern?
Neoadjuvante Radiochemotherapie beim inoperablen Zervixkarzinom
E. P e t r u , R . W i n t e r , J. H a a s Geburtshilflich-gyn/ikologische
Universit/itsklinik Graz
Fragestellung: In einer prospektiv randomisierten Studie wurde untersucht, ob die intraoperative, Iokale Anwendung eines Fibrinklebers die postoperative Rate an Lymphzysten nach der Lymphadenektomie (I.A) zu reduzieren vermag Methode: 46 Patientinnen mit Ovarialkarzinom (OV) und 46 Pat. mit Zervix- oder Endometriumkarzinom (ZE) wurden am Ende der Operation nach der LA entweder mit dem 2-Komponenten-Fibrinkleber behandelt (final: 2 x 4ml pelvin und 10 ml paraaortal) oder nicht. In allen Fallen erfolgte eine Peritonealisierung. Ergebnisse: Hinsichtlich Alter, Stadium, Histologie, Ausmaf~ der LA, Lymphknotenstatus, adjuvanter Therapie, Heparintherapie und RedonDrainagemenge bestanden keine signifikanten Unterschiede zwischen der Gruppe mit Fibrinkleber (FK) und ohne FK. In der FK-Gruppe traten 1 zerebrovask. InsuR mit t6dlichem Ausgang und 1 tiefe Beckenvenenthrornbose auf, w~ihrend in der Gruppe ohne FK 3 Beckenvenenthrombosen (eine davon mit Pulmonalembolie kombiniert) und 1 Myokardinfarkt ohne MoRalit~it beobachtet wurden. Unter den OV-Patientinnen wurden postoperativ mittels Computertomographie in der FKGruppe in 50% und in der ohne FK in 64% der Pat. eine oder mehrere Lymphzyste(n) beobachtet (p>0,05; Gesamtanzahl 20 versus 22 Zysten; max. medianer Dumhmesser je 5cm). Bei 25% der Ly-Zysten in der FK-Gruppe und 14% der Ly-Zysten in der Gruppe ohne FK war eine op. Intervention (meist Punktion) nOtig. Bei 3/12 Pat. mit FK und 6/14 Pat. ohne FK trat eine Spontanregression der Ly-Zysten auf. Unter den ZE-Pat. wurden in der FK-Gruppe in 35% und in der ohne FK in 25% der Pat. Lymphzysten beobachtet (p >0,05; Gesamtanzah111 versus 9 Lymphzysten; max. medianer Durchmesser 5 versus 7 em; n.s.). 0/8 Ly-Zysten in der FK-Gruppe und 2/6 Ly-Zysten in der Gruppe ohne FK waren therapiebedOrftig. Eine Spontanregression trat bei 418 Pat. mit FK und 1/6 Pat. ohne FK auf. Schlu/~folgerung: Die intraoperative Iokale Applikation eines Fibrinklebers nach systematischer LA scheint keinen Einflul~ auf die Menge an postoperativ gefOrderter/ymphfl0ssigkeit oder die Entstehung postoperativer Lymphzysten zu haben.
G . K 6 h l e r , J. W e i s e , R . B r e i t s p r e c h e r 1, M . N e h m z o w F r a u e n k l i n i k u n d K l i n i k fiir R a d i o l o g i e 1, E . - M . - A r n d t Universit/it Greifswald Die Prognose fortgesehrittener Zervixkarzinome ist sehlecht. Zur Optimierung der Therapie miissen deshalb neue Wege besehritten werden. Fragestellung: In einer Studie sollte untersucht werden, ob und in welchem Ausmal3 mittets einer prim~re~ R a d i o e ~ e r a p i e bei fortgeschrittenen Zervixkarzinomen eine Operabilitat erzielt werden kann. Methode: 35 Pat. (Alter: x = 54,2 Jahro) mit ¢inem Zervixkarzinom Stadium lib (n = 2) bzw. 11113(n = 33) erhielten prospektiv 3 Zyklen Carboplatin 300 mg/m2 Tag I plus Ifosfamid 2 g/mz fiir 3 Tage in Kombination mit 5 Atterloading-Strahlenkontakteinlagea mit insgesamt 40 Gy/A. Bei Erreichen einer Operabflit~it wurde die abdommale radikale Hysterektomie und anderenfalls sowie bei emer NC oder PD eine Hochvolt-Teletherapie mit dem Linearbeschleuniger durchgefiihrt. Ergebn~sse: Klinisch wurde eine CR bzw. PR in l0 (28 %) bzw. 20 (57 %) (total 85 %) Fallen erreicht. Eine radikale Hysterektomie war bei 13 (37 %) Pat. m6glich, wobei histologisch 8real (62 %) kein Tumor mehr gefunden wurde. Je 2 Frauen(ie 6 %) hatten ein NC bzw. eine PD. Eine Pat. mit einer PD verstarb infolge einer Myelosuppressi~a. Es fanden sich keine Hinweise auf eine Verstarkung der Strahlentoxizitat dutch die Chemotherapie, bzw. auf eine Erschwerung der Operation dutch die Bestrahlung Schluflfolgerungen: Die Ergebnisse weison auf die Effektivitat einer neoadjuvant~a Carboplatin-Ifosfamid-3"herapie in Kombination mit einer intracavitfiren Brachytherapie beim fortgeschrittnaen Zervixkarzinom hin. In 37 % der F~ille lfil3t sich eine Operabilita't erreichen.
P3.GS.23
P3.GS.24
Laparoskopisch-sonographisch gesteuerte transvaginale Spiekung eines Beckenwandrezidives bei St. p.N. cervicis operatum
Resorbierbares Haltesystem fiir Naehladesonden in der postoperativen interstitiellen Brachytherapie
P. K o h l b e r g e r , G . H f i u s l e r , A . R e i n t h a l l e r , C h . K a i n z Abt. f6r Gynfikologie und Geburtshilfe, Universit/itsfrauenklinik Wien Die Konzvntratlon ehtef vetabmichten Strahlendosis ~nfden gesamtea Tttmor mater gff~l~tm6~ieherSehontmg des der I m n a e h ~ Stmkto.ren i.~:bei transvaginaler Splck'tmgyon Cervixkarz~omea[-rezidiven yon der oplima/en Po~ifionienmg dcr Ffihrun~smade~ abhgtnfig. Fragestelhmg: ][st~'r Einz~tz einer Ultra~hall-Laparoskopiesonde eia geeig~etes ~ent die ~anzvaginale Spiekamg vox~Beekenwandrezidi'ieca~'cinomenza steuem ul~ddamit den Erfolg 2u opfimferen? ~ethode: Zur Durehffuhrtmgdes EinNtiff-eSwu,-'de~_sabrambflikal (12 ram) tm.dim eine 10 mm 0°-Opta'kelngebmcht., der Sims d~g.~tea~ rand der Re26.dlvttmlo~-Iokalisiert- fiber den 10 mm Trokat wurdo ¢~ne 10 mm USlapatos"l~piesonde elagebraeht wnd tier R e z i d ~ o r sonograpMseh dargestellt. Anschliettend wuzden yon vagi~el 3 FIIhttm~smaden ~it alas Aftefloading i~ den Tumor ¢ingebraeht_Die genau0P]azierung tier FShnx.qff~sondenetfolgte llul:er sonogmphiscb~r Kontrollv. Unmlttelbox vor dem ARerloading erfolgtv eJne'CTKontroll¢ zur Oberp~fttug der Lags der FfthrungssondenErg~nisse: Dot in 2 Ebenems~hwenkbaz~und Tundie eigenv Adhse rotierbare Linearsehaltkop f erm0gliehte eine DatsmIluntagd ~ Tmnots tuad tier Ffihtamgssondenin alle~ raumlichen Ebcnen. Die Efnbringtmg d ~ F~rmagssmad~x konn~ voIlst~dig unmrson0graphisohei"FO/artmgdttmhgeff.dart: werden. Die korrekte Lage der F-uhnmgssonden kormte mittels CI" b e s l ~ wm'dea. ScMu~folgerimg: Du~h dextEflasa~zder US-Laparoskqpie~md~ konnte ein¢ optimal auf d ~ gesamto TmnorvolumeJt v6rt~i]te Posifionie~ag tier :Ffihnmgssondenmad damk der ~ppliziertea Strah/endosfs erreioht werden, wodumh die Vomusselmmff fin"¢inen Thera~iceffolg tm~r grOl~im~glieher Sehonung der benaehbarten Sm~mrea verb~sert werdcn konaten,
S 178
F. H e l l e r , R . S c h u l z - W e n d t l a n d , W. J f i g e r , N . L a n g Universitfits-Frauenklinik Erlangen Fragestellung: Durch die Combination von Operation, Radio- und ChemoTherapie (CORCT-Verfahren) kann die Prognose von Beckenwandrezidiven gyn~ikologischer Malignome m6glicherweise verbessert werden. Vorraussetzung daffir ist eine optimale Strahlentherapie der infiltrierten Beckenwand. In der vorliegenden Arbeit wird ein biologisch abbaubares Haltesystem auf Polyesterbasis vorgestellt, das eine einfache und exakte Plazierung von Nachladesonden zur interstitiellen HDR-Brachytherapie enn6glicht, eine postoperative axiale und laterale Dis!okation verhindert und nach der Therapie veto K6rper abgebaut wird. Methode: Das Haltesystem besteht aus zwei verschiedenen t-f6rmigen Halteschienen auf Polyesterbasis. Die Nachladesonden werden in den Schienen im konstanten Abstand zur infiltrierten Beckenwand und zueinander parallel geffihrt. Die Befestigung der Haltesehienen effolgt proximal und distal des ehemaligen Tumorbettes. Die Form und Flexibilitat der Schienen erm6glichen es dem Operateur. sie an die Beckenwand individuell anzupassen und sie an geeigneten Stellen zu fixieren. Nach dem Therapieende werden die Nachladesonden entfemt und das in situ verbliebene Ha!tesystem in den fo!genden Monaten abgebaut. Ergebnisse: Die neu entwickelten resorbierbaren Halterungen wurden bisher bei drei Patientinnen mit einem Cervixcarcinomrezidiv implantiert. Die postoperative Brachytherapie und die Entfernung der Nachladesonden verlief komplikationslos. Der Abbau des Haltesystems kann durch bildgebende Verfahren beobachtet werden. Schluflfolgerungen: Die Implantation von resorbierbaren Halteschienen ermOglicht eine exakte Positionierung von Nachladesonden, und verhindert eine Dislokation w~ihrend der postoperativen Brachytherapie ohne verbleibendes Fremdmateriai. Die Nutzung dieser Halterungen an anderen topographischen K6rperregionen und Tumoren erscheint m6glich.
P3.GS.25
P3.GS.26
Prim/ire intraarterielle Chemotherapie bei Patientinnen mit fortgeschrittenen Zervixkarzinomen
Die prim/ire Chemotherapie des lokal fortgesehrittenen Zervixkarzinoms mit Carboplatin und Ifosfamid
E. B e c k , K . F e l t m a n n , B. C i d l i n s k y , W. R 6 d l , A.H. Tulusan, N. Lang Universit/its-Frauenklinik Erlangen, R6ntgenabteilung der Medizinischen Universitfitsklinik Erlangen, Frauenklinik Bayreuth
M. Glaubitz, H.-J. Ltick, M. Meffert, H. Kiihnle Zentrum Frauenheilkunde der Medizinischen Hochschule Hannover
Zwischen dem 01. 01. 1989 und dem 31. 01. 1995 wurden insgesamt 18 Patientinnen wegen eines prim~ir inoperablen Zervixkarzinoms einer praoperativen, intraarteriellen Chemotherapie unterzogen. Entsprechend der FIGO Klassifikation lag bei 11 Pat. ein Stadium IIb, bei 5 Pat. ein Stadium Ill und bei 2 Pat. ein Stadium IV vor. Methode: Nach angiographischer Darstellung der Beckengef~if3e wurden beide Arteriae uterinae supraselektiv aufgesucht und ansehlieBend eine Gesamtdosis von 50 m g Cisplatin in maximal 2 Einzeldosen (je 25 mg) fiber den liegenden Angiographiekatheter appliziert. Diese Behandlung wurde in wOchentlichen A b s t ~ d e n ein bis zwei mal wiederholt. Ergebnisse: Bei 11 von 17 auswertbaren Pat. (64,7 %) lag nach Abschlul3 der intraarteriellen Chemotherapie ein partielle, bei einer Pat. eine komplette Remission vor. Bei 3. Pat. ze!gte sich eine stabile Erkrankung, zwei Pat. zeigten eme p n m a r progrediente Erkrankung, In einem Fall war eine selektive Darstellung der utefinen Gefage nicht m6glich. Bei 9 der 17 so behandelten Patientinnen ( 53 %) konnte im Anschlul3 an die regionale Chemotherapie eine radikale Hysterektomie nach Wertheim-Meigs durchge~hrt werden, bei 2 Pat. erfolgte eine primare Exenteration. 4 Patientinnen erhielten eine kombinierte Strahlentherapie, bei den beiden prim~ir progredienten Pat. wurden palliative Therapiemal3nahmen eingeleitet. Schluflfolgerung: Die intraarterielle Chemotherapie stellt nach unserer Ansicht eine effelctive (und nebenwirkungsarme) Methode zur neoadjuvanten Therapie fortgeschrittener Zervixkarzinome dar.
Fragestellung~ethode: Zur
Bestimmung der Effektivit~t trod Nebenwirkangsrale einer Carboplatin/Ifosfamid-Chemotherapie wurden 40 nicht vorbehandelte Patientinnen mit einem histologisch gesicherten, lokal fortgeschrittenen Plattenepithelkarzinom der Cervix uteri (FIGO Ib2 - IVa) mit zwei unterschiedlichen Dosisregimen dieser Kombination therapiert. In Kollektiv A erhielten 26 Pat. in vierwfchentlichem Abstand insgesamt 84 Zyklen Carboplatin 300 mg/m2 d 1 and Ifosfamid 1,5 g/m2 d 1-3, in Kollektiv B wurden 14 Pat. mit insgesamt 44 Kursen eines dosisintensivierten Regimes (Carboplatin 300 mg/m2 dl, ffosfamid 2 g/m: d 1-3) in auf drei Wochen verkiirzten Intervallen behandelt. Zur Neutropenie-Prophylaxe erhielten die Pat. dieses Kollektivs G-CSF 5 pg/kg KG s.c. van Tag 4 - 14. Als antiemetische Prophylaxe erhielten alle Pat. an den Tagen 1 - 3 jeweils 3 x 8 mg Ondansetron. Ergebnisse: In Kollektiv A wurde bei 12 van 26 Pat. (46%) eine Remission erzielt (CR:I, PR:ll, NC:I1, PD:3), in KoUektiv B bei 9 von 14 Pat. (64%) (CR:2, PR:7, NC: 2, PD:3). Unter den Nebenwirktmgen erwies sich die H~imatotoxizi~t als dosislimitierend: eine Leukopenie WHO °III/IV zeigte sich nach 32% der Kurse in Kollektiv A and nach 36% der Kurse in Kollektiv B, Thrombozytopenien gleichen Grades nach 13% der Zyklen in Kollektiv A and nach 30% in KollelOiv B. An~mien WHO °II/IV fanden sich in beiden Koller!~iven nach 7% der Zyklen. Unter den nicht-h~natologischen Nebenwirkungen dominierte die Alopezie WHO °III, die bei 18/26 Pat. (70%) des KoUektivs A und bei alien Pat. des Kollektivs B auftrat. Weitere Nebenwirkungen > WHO °II wurden nicht beobachtet. Schlufifolgenmg: Insbesondere die dosisintensivierte Carboplatin/IfosfamidTherapie erwies sich bei tolerablen Nebenwirkungen als sehr effektives Behandhmgsverfahren des lokal fortgeschrittenen Zervixkarzinoms.
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Effektivit/it einer zus/itzlichen Kombinationstherapie mit Isotretinoin und Interferon-aipha-2a beim prim/ir radiologisch behandelten Zervixkarzinom Ergebnisse einer klinischen Phase-II-Pr/ifung
Intraarterielle Chemotherapie fortgeschrittener und rezidivierender Zervixkarzonome
U . K 6 h l e r 1, G . F f i c h s l , G . H f i n s g e n 1 Universitfitsfrauenklinik Leipzig 2 Universit/itsfrauenklinik Halle 3 K l i n i k fiir S t r a h l e n t h e r a p i e d e r U n i v e r s i t f i t H a l l e Beim aUgemeinenoder lokal inoperablen Zervixkarzinom steht die Strahlentherapie als Behandlungsmethode im Vordergrund. Inwieweit durch eine alleinige und primate Polyehemotherapie oder eine kombinierte Radio-Chemotherapie beim lokal fortgesehrittenen Zervixkarzinom Oberlebensvorteile zu erzielen shad, konnte bislang nieht naehgewiesen werden. Vor diesem Hhatergrund erseheint die Suehe naeh effektiveren Therapieformen dringend geboten. Fra2estellun2: Ziel der vorliegenden Studio ist, die Ansprechraten sowie die Vertr~gliehkeit einer Kombhaationstherapie mit Interferon-alpha und Isotretinoin sowie gleichzeitiger Strahlentherapie bei Patientinnen mit nieht vorbehandelten, lokal fortgesehrittenen Zervixkarzinomen (FGO-Stadium Ilb bis IIIb) zu ermitteln. Methode:Es handelt sieh um eine multizentrisehe ldinisehe Studie der Phase II. Therapie: Woehe 1 und 2 (bis Tag 12) Interferon-alpha-2a 6 Mio IE/d, Isotretinoin 1 mg/kgKG/d. Ab Woche 3 Standardstrahlentherapie mit Hd ca. 50 Gy, Fraktioniertmg 1,8 Gy/d, kombiniert oder als aUeinige AL-Therapie, zus~tzlieh Interferon-alpha-2a 3 x 3 Mio IE/Woehe und Isotretinoha 0,5 mg/kgKG/d. Er2ebnisse:Naeh Absehltt8 der Pilotphase (25 Patientinnen) erfolgt ehae differenzierte Darstelltmg der mit der Kombinationstherapie erzielten Remissionsraten anhand tumorvolttmetriseher Verlaufsdaten (US, MRT) und der Vertr~gliehkeit (Nebenwirkungen). SehluBfol2erurm: Aufgrund der gfmstigen objektiven Remissiansdaten madguten Vertrfigliehkeit der Behandlung sollte eine propsektiv randomisierte klmisehe Prfiftmg (Phase lid des Behandlungskonzeptes angestrebt werden.
B. R i c h t e r , A . W e b e r , W. D i s t l e r Frauenklinik der TU Dresden Bei der Behandlung des Zervixkartinoms dominieten chirurgiseheund strahlentherapcutisehe Magnahmen. Die intmartcrielle Chemotherapie wird als Zusatzbehandlungoder letzte palliative Alternative eingesetzt. Fragestellung:Das Ansprechendec intraart~ellcn Ch~anothCmlfiewird unter Beaiicksichtigungder systcmisehenToxizit~t and dcr Lebensqualita't iibcrpraft. Methode: Insgesmnt wurde bei 29 Patientinnen mit fortgesehrittcnem oder lokal rezidivierendemZervixkarzinomcine intraartcfielle Chemothexapiedurehgeftihrt.Die selekfive Katheterplazietung im Tumc~gef~i$gebiet effolgte dutch trmsfemorale Katheterisierung mit SeldingerTeclmik. Ergebnisse:Bei 6 Patientim]enhagennach Operation und/oder Bestrahlung primfirprogrediente Tumoren vor, 23 Patientinnen batten lokale Tumorrezidive.Die Ansprechrate der lokoregionalen Chemotherapielag bei 15 yon 29 FiiUen.Bei 7 Patientiunen wurde no change bis zu 22 Monaten erreicht. Eine Pafientin bef'mdet sieh seit 72 Monaten in der Remission. In 7 F~llen wurden rasehe partielle Remissionen erreieht, die zu einer deutliehen Schmerzreduktionund Verbesserlmgder Leb~squalitftt bei kurzem stationffrenAufenthalt fiihrten. Die mitflere 13berlebenszeit nach der intmarteriellen Chemotherapie lag bei 13 Monaten. Es traten keine schwerwiegendenKomplikalionen auf. Die Nebenwirkungen wm'engegeniiberder systemisehenChemotherapie geringer. Schluflfolgerung:Die intraarterielle Chemotherapie ist eine M6glichkeit zurpalliativen Therapie des lokal fortschreitendenund re~idiviereaden Zervixkarzinomsnaeh AussehSpfender chirurgisehen und s~rahlenthexapeutischen MaBnahmen.Sic soUte besonders bei jungen Frauen mit infauster I:'rognosezm:Verbessenmg des Lebensquali~t als Therapieangebot BerOcksiehtigungfinden.
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Neoplastische Proliferation des intermedi~iren Trophoblasten - placental site trophoblastic tumor
Fallbericht und therapeutisches Management des embryonalen Rhabdomyosarcoms der Cervix uteri im Stadium I
L . - C . H o r n 1, G . G 6 r e t z l e h n e r 2, T. F r i e d r i c h 1 I n s t i t u t f/Jr P a t h o l o g i e , U n i v e r s i t / i t L e i p z i g 1, Frauenklinik Torgau
H. Zeisler, D. Bancher-Todesca, E.A. Joura, A. Reinthaller U n i v e r s i t / i t s k l i n i k ffir F r a u e n h e i l k u n d e W i e n
AIs placental site trophoblastic tumors (PSTT) werdenserene Neoplasiendes intermedi~enTrophoblasten bezeiclmet. Bishersindca. 100 F/ille beschrieben worden. Oft gelingt prfioperativ die exakte Einordnung nicht. Kasuistik: Nach 7-w6chiger Regelpanse erfolgte bei einer 22-j~larigenII./I. mit Term-Geburt 1992, eine Abruptio. Kolposkopisch fiel bei der Enflassungsuntersuchung an der hinteren MML ein suspekter Bezirk auf, der bioptiert wurde. Die Histologie der PE ergab einen polymorphen epithelailen Tumor, der als Cervixkarzinom eingeordnet wurde. Am OP-l:'rfiparat nach der WertheimsehenOP war cervikal kein Tumor naehweisbar. Lediglich im Cavum kam ein 2x2x0,5cm grol3er blutig imbibierter Tumor zur Darstellung. I-Iistologisch zeigte sich ein bis in das fiuflere myometrane Drittel invasiver Tumor der immunhistochemisch tmsitiv mit Antik6rpern gegen Zytokeratine und HPL, aber negativ gegen HCG reagierte. Es wurde die Diagnose eines PSTT gestellt, die Lymphknoten und Parametrien waren tumorfrei. Die Patientin ist jetzt 8 Monate beschwerdefrei, das HCG ist negativ Schluflfolgerung: 80% aller PSTT sind benigne. Morphologisch hinweisend far einen malignen Verlauf sind eine hohe Mituserate (>5/10 HPF), Nekrosen, Zellreichtum und immunhistochemisch eine starke Positivit/it gegen HCG. Eine vefl~iBliche Einsch~itzung ist morphologisch jedoch nut selten m6glich. Die sequentielle HCG-Bestimmung im Serum ist zur Effassungvon Metastasen oder einem Rezidiv notwendig, auch wenn der Tumorselbst nur geringe Mengen HCG produziert. Eine chirurgische Intervention ist Mittel der Wahl, da die PSTT schlecht auf eine Radiatio oder eine Polychemotherapie ansprechen. Bei Metastasierung oder steigenden HCG-Werten ist eine Polychemotherapie (EMA-Co- frier CHAMOCA-Schema) indiziert. Differentialdiagnostisch ist insbesondere morphologisch das epitheloide Leiomyosarkom, das Chorionkarzinom und metastatische Tumoran (Mamma, Melanom) abzugrenzen.
Das embryonale Rhabdomyosareom hat seinen Ursprung htiufig in der Vagina, in seltenen F~illen an der Cervix, woes bevorzugt im 2.Dezenium aufiritt. Verschiedenste therapeutisehe Konzepte, welehe chemotherapeutisches, radiotherapeutisehes tmd operatives Procedere beinhalten, wurden entwickelt, wodureh die Uberlebensrate deutlieh verbessert werden konnte. Fragestellung: Das embryonale Rhabdomyosarcom der Cervix hat im Stadium I eine ausgezeiehnete Prognose. Ist ein minimal invasiver Eingriff gerechtfertigt? Methode: Wir berichten fiber eine 32 j~ihrige Patientin mit einem cervicalen embryonalen Rhabdomyosarcom Stadium Ia. Die Patientin wegen eines Polypen der Cervix uteri an unserer Kolposkopieambulanz vorstellig. Bioptisch bestand der Verdaeht eines Rhabdomyosarcoms. Eine Loop Eleetrosurgical Excision Procedure (LEEP) des Tumors wurde durchgeffihrt zwecks Gewinnung einer gr613eren Biopsie und die Diagnose bestatigt. Bei abgeschlossener Familienplanung wurde eine abdominale Hysterektomie angeschlossen. Postoperativ erhielt die Patientin 4 Zyklen Vincristin, Actinomycin und Cyclophosphamid (VAC-Schema). 29 Monate nach der Primiirtherapie befindet sich die Patientin in Vollremission. Ergebnisse: Aus den Berichten der Intergroup Rhabdomyosarcoma Study Group geht hervor, dab Patientinnen nach radikaler Tumorresektion und einer anschlieBendenadjuvanten Chemotherapie nach dem VA-Schema eme 92 % ige Ubedebensrate haben. In der aktuellen Literatur wird fiber ansgezeichnete Ergebnisse bei lokaler Tumorexcision alleine oder in Kombination mit adjuvanter Chemotherapie nach dem VA- oder VAC-Schema berichtet. Schluflfolgerung: Ein minimal ehirurgischer Eingriff ist eine therapeutische Option, vor allem bei bestehendem Kinderwunsch, wenn prognostisch gitustige Parameter wie botryoider histulogischer Subtyp and polypoide L~isiongegeben sind. Die Wirkung einer adjuvanten Chemotherapie ist nicht bewiesen.
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Ex-vivo-Gentherapie yon CD44v-exprimierenden Tumoren .fit Hiife rekombinanter T-Zellen
Normalisierung cytologischer Cervix-Befunde durch Aminol~ivulinsiiure-induzierte photodynamische Therapie
P. D a l l , A . H e k e l e , P . H e r r l i c h , H . P o n t a Universitfits-Frauenklinik Diisseldorf Institut •r Genetik, Karlsruhe
S. S p a n i o l , S. S c h m i d t , U . W o l f , D . K r e b s Universit~ts-Frauenklinik Bonn
Fragestellung:
Variante CD44-Epitope (CD44v) werden h~iufig bei M a m m a - und Zervixkarzinomen als Oberfl~ichenantigene exprimiert. Fraeestellung: Ziel der U n t e r s u c h u n g e n war die gentechnische Ver~ndemng zytotoxischer T-Zellen (CTL), u m dadurch eine CD44vAntigen-spezifische Lysisaktivit~it zu induzieren. Diese Zytotoxizitat sollte in vitro und in vivo untersucht werden. Methode: Der Genabschnitt, welcher die Antigen-Bindungsregion des m A K CD44-anti-v6 (bzw. anti-v7/8, Fa. Bender, Wien) kodiert, wurde kloniert und fusioniert mit d e m Genabschnitt, welcher die 4Kette des T-Zell-Rezeptors kodiert. Die ~-Kette vermittelt M H C unabhangig die CTL-Aktivierung. Das Fusionskonstrukt wurde in einen retroviralen Vektor inseriert. Durch retroviralen Gentransfer wurde das anti-v6-~-Ketten-Fusionsgen (bzw. anti-v7/8-~-KettenF u s i o n s g e n ) in eine zytotoxische T-Zellinie der M a u s (c196) [ibertragen. Ere ebnisse: Die rekombinanten zytotoxischen T-Zellen (rCTL) exprimierten das resultierende CD44-anti-v6- bzw. CD44-anti-v7/8~-Fusionsprotein auf der Zelloberfl~iche. Diese rCTL zeigten in vitro. zytotoxische Aktivitat gegentiber C D 4 4 v 6 - bzw. C D 4 4 v 7 / 8 exprimierenden Zielzellen. Nacktm~iuse mit CD44v6-exprimierenden s.c.-Tumoren wurden behandelt dutch i.v.-Applikation von CD44v6spezifischen rCTL. Im Gegensatz zur Wildtyp-CTL-Therapie k a m es zu einer deutlichen W a c h s t u m s h e m m u n g der Tumoren. Schluflfolgerung: Es konnte gezeigt werden, dab d u r c h gentechnologische Verfahren sowohl die Antigen-Bindungsfunktion als auch die T-Zell-Aktivierungsfunktion einer zytotoxischen T-Zellinie u m g e w a n d e l t w e r d e n kann. D a r a u s r e s u l t i e r e n s p e z i f i s c h z.ytotoxische CTL re.it nachgewiesener antitumoraler Aktivit~it in vtvo. (Unterstfitzt durch DFG Da 327/1-1 und den Boehringer Ingelheim Fond)
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Suspekte Cervixabstriche mit Indikationen virusinduzierter Zellver~nderungen (Pap. IIIDK) sollten d u r c h Einsatz einer Farbstofflasertherapie (PDT) normalisiert werden. Methode: F~r die homogene A u s s t r a h l u n g mit Rotlicht (635nm) der P o r t i o o b e r f l ~ c h e wurde ein Applicator for die Dye-Laser-Faser konzipiert der eine Energiedichte yon 50 Joule/cm 2 zul~t. Auf der P o r t i o o b e r f l ~ c h e wurde zuvor in e i n e m Intervall y o n 4 Std. 10% A m n i n o l a e v u l i n s ~ u r e (ALA) bei Pufferung im B e r e i c h eines p H yon 5.5 instilliert. Das V e r f a h r e n wurde ambulant durchgef~hrt eine Schmerzbehandlung war nicht erforderlich. Ergebnisse: Von i0 Patientin die zuvor Hinweise auf eine Virusinfektion dutch Nachweis yon K o i l o z y t e n aufwiesen, konnte bei 9 Patienten ~ber einen Zeitraum von > 6 M o n a t e n eine N o r m a l i s i e r u n g auch h i n s i c h t l i c h der P a p . - E i n t e i l u n g erreicht werden: < Pap. II. SchluEfolgerung: Mittels A L A - i n d u z i e r t e r PDT ergibt sich eine neue M~glichkeit der B e e i n f l u S u n g suspekter C e r v i x a b s t r i c h e insbesondere im Falle v i r u s b e d i n g t e r Ver~nderungen.
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Hiimostasever~inderungen bei langdauernden onko-gyniikologischen Operationen unter Beriicksichtigung der Gabe yon fresh frozen p l a s m a ( F F P ) G . B r e i t b a c h , N . M a u r i n 1, M . W i n k l e r , W. R a t h Frauenklinik und 1 Medizinische Klinik II der RWTH Aachen W~'n'end langdauemder onko-gyn~ikologischer Operationen treten klinisch immer wieder St0rungen tier H/tmostase anf, die h~iufig durch ~mderung der Globalgerianang nicht nachweisbar sind und nur vom Operateur beobachtet werden. Nach Gabe yon FFP besteht klinisch der Eindruck einer Besserung. Fragestellung: Entsteht bei Patientinnen mit radikal-chirurgischen Operationen maligner Tumoran eine disseminierte intravasale Gerinnung (DIG) and RiBtsich diese durch Gabe van FFP beeinflussen ? Methode: 18 Patientinnen mit Operationen bei Ovarial-, Uterus- und Vaginalkarzinom and mit einer medianen OP-Dauer you 6,75 h wurden untersucht. BlutentnaBmen wurden pr~ioperativ, zu OP-Beginn, intraoperativ stiindlich und zu drei Zeitpankten postoperativ durchgefilhrt. Zu jedem Zeitpunkt wurden Thrombozytenzahl, PTI', Quick, Thrombinzeit, Fibrinogen, D-Dimer, Antithrombin(AT) HI und Fibrinmouomere bestimmt. Ergebnisse: Bei 8 van 18 Patiantinnen trat nachweisbar und eindeutig eine DIG auf ( PTT>40s, Quick<70%, Thrombinzeit>20s, Fibrinogen
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Kollumkarzinom
J. Q u a a s K l i n i k fiir G y n f i k o l o g i e u n d G e b u r t s h i l f e , Klinikum Stralsund
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Prognosefaktoren
Zervixscreening 1 9 6 1 - 1 9 8 9 bezogen auf die neuen BundesEinder sowie im Vergleich zum Saarland
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Das fiber Jahrzehnte ltickenlos gefiihrte Krebsregisterder ehemaligcn DDR erlaubt eine detaillierte, territoriale Auswertung yon Inzidenz an Carcinoma in situ der Cervix uteri (CIS) und invasivemZervixkarzinom(CC) sowiederen Mortalit~it. Die Betrachtung entsprechend der neuen l~inderbezogenen Gliederung (NBL) erm6glicht einen Vergleich mit den alten Bundesl~ndem, insbesonderedem Saarland. Fragestellung: Welche Entwicklungstendenzenzeigen sich in einem Zeitraum yon 28 Jahren hinsichtlich der Ver~inderungyon Inzidenz und Mortalitat an CC in den NBL (friihe/spfite Screeningeffekte)? Inwiefern sind diese untereinander and mit dem Saarland vergleichba~'?Welche Ursachen unterschiedlicher Ergebnisse gibt es? Methode: 1. Retrospektive Auswertung.2. Die ehemals bezirksbezogene Datenerfassung wurde entsprechend der Gliederung in NBL und einer somit ver~inderten Bev61kemngsdichte neu bereclmet. 3. Entsprechende Daten wurden auf den altersspezifischen Bev61kerungsstandardbezogen. Ergebnisse: 1. Inzidertz CIS- Anstieg bis 1975, dann rel. konstant (alle NBL 1985/86 zu 1961/62 +664%, zu 1975/76 +7,9%), fJberlagerung des Screeningeffektes (1987 zu 1975/76 MV -24%, Berlin -20%, SA -2,7%). 2 Inzidenz CC: stfindigerRiickgang (1985/86 zu 1961/62 alle NBL -36%, Bbg. -52%, Berlin -45%, SA -34,%). 3. Mortalit~t: kontinuierlicher Rtickgang (1987/88 zu 1976/77 alle NBL -42,6%, MV -49,%, Berlin -47%, Th. -34%. 4. Allg. Beobachtung: Die Inzidenz trod Mortalitfit der einzelnen L~inder gleicht sich als Ausdruck zunehmender gleichartiger Screeningaktivi~t und -quali~t fiber die Jahre an. HOchste Inzidenz und Mortalitfitsraten sowie zytologische Kapazitat in Berlin. 5. Vergleich zum Saarland: Im Saarland deuflich niedrigere lnzidenz- und Mortalit~itsraten, aber CIS liegt unter CC Inzidenz, Mortalit~it extrem niedrig und mit im Verh~iltniszur Inzidenzentwicklunggeringer Verfinderung. SchluflJblgerung: Es zeigen sich dentliche Unterschiede in der Entwicklung von Inzidenz und Morlali~t unter den NBL und im Vergleich zum Saarland. Ein Screeningnutzen kann dennoch for alle L~inder nachgewiesenwerden. Wesentliche Differenzen scheinen friiher durch die tmterschiedlichen zytologischenKapazitiaten hervorgerufen und lagen sp~iter wohl eher an unterschiedlichen Meldeaktivit~ten and Erfassungsmodalit~ten.
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Zyklusabh~ingige Ver~inderungen der Extrazellul~iren Matrix in der Cervix uteri
Prognosefaktoren bei Cervix- und Corpuskarzinomen
B. L e f h a l m , R. O s m e r s , R . P a n k o k , W. K u h n Universit ~its-Frauenklinik G6ttingen Hauptkomponenten der Extrazellul~irer Matrix (ECM) der Cervix uteri sind Kollagene, Glykoproteine und Proteoglykane. In der Sehwangerschaft und sub partu kommt es zu physiologischen Ver~inderungen des Gehalts an Kollagen (Typ I, III, VI), Decorin, Biglycan und Hyalurons~iure in der ECM. Fragestellung." Es sollen untersehiedliche Verteilungsmuster o. g. Substanzen durch immunhistochemische Untersuchungen pr~i- und postmenopausaler Cervices untersucht werden, um zu iiberpriffen, ob sich aueh auBerhalb der Schwangerschaft Unterschiede zeigen. Methode: Es werden 21 Zervixproben im Rahmen einer Hysterektomie bei pr~i- und postmenopausalen Patientinnen entnommen (Follikelphase: n = 6, Zyklusmitte: n = 2, Lutealphase: n = 7, Postmenopause: n = 6). Ergebnisse: Alle Pr~iparate zeigen ein gleichartiges Verteilungsmuster der Kollagene Typ l, II1, V! und Decorin. Bei der pr~imenopausalen Cervices ist mitzyklisch eine Intensit~itszunahme fiir Biglycan und eine Verbreiterung des Reaktionsfeldes der Hyalurons~iure nachweisbar. Schluflfolgerung: Im Gegensatz zu dem bekannten Abbau der Kollagene und des Decorins in der Zervix sub partu k6nnen in der vorliegenden Untersuchung keine Unterschiede bei pr~i- und postmenopausalen Cervices festgestellt werden, so dab von einem sehwangersehaftsspezifischen Regulationsmechanismus ausgegangen werden muB. Hingegen werden das Biglycan und die Hyaluronsaure w~ihrend der Ovulation vermehrt nachgewiesen. Wahrseheinlich ist die mittzyklische Erweiterung des Zervikalkanals einem ahnlichen Mechanismus wie die ZervixerOffnung sub partu unterworfen.
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M . F r i e d r i c h , J. S c h w e i z e r , D . O g a s a w a r a , W. S c h m i d t Universit~its-Frauenklinik und Poliklinik mit Hebammenlehranstalt Homburg/Saar
Bei Cervix- und Corpuskarzinomen sind adjuvante TherapiemaSnahmen tiberwiegend vom Stadium des Prin~rtumors abhfingig. Rezidive treteu aueh bei frtdien Tumorstadien auf. Der histologische Charakter scheim sich zugansten aggressivererFormen zu wandeln. Fragestellung: Es stellt sich die Frage nach weiteren evil. unabh~gigen Prognosefaktoren, urn differenziertere adjuvante Therapiemafinahmen zu indizieren. Methode: Wit untersuchtenriickblickenddie histopathologischenBefunde yon 94 Cervixkarzinomen und 102 Corpuskarzinomenaus den lahren 1985-1991 an tier UFK Homburg mittels Immunhistochemieauf den Gehalt von Ki 67, P53 und der 0strogen- und Progesteronrezeptorenim Tumorgewebe.EffaBt wurden desweiteren Stadium, Grading sowieLymph- und H~angiosis. Ergebnisse: Bei fortgeschrittenenStadien lag generell eine schlechtePrognose vor. Bis Stadium II scheint Ki 67 ein wichtigerPrognosefaktorzu sein; P 53, Ostrogenund Progesteronrezptorensind eher als indifferent zu beurteilen. Schluflfolgerung: Ob bei tier Entscheidung tiber adjuvante TherapiemaBnahmenbei frtihen Stadien von Corpus- and CervixkavzinomenPrognosefaktorenhilfreich sein k6nnen, m ~ in weiteren, prospektivangelegten Studien erforschtwerden.
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f0berlebensrate beim Zervixkarzinom mit LymphknotenbefaH
Das Rezidiv des Zervixkarzinoms nach WERTHEIMMEIGS-Operation im Stadium pTlb-2b
Th. Peucker, H. D. Methfessel, G. Methfessel K l i n i k ffir G y n f i k o l o g i e d e r M a r t i n - L u t h e r - U n i v e r s i t f i t Halle-Wittenberg
E. M . P a t e r o k , M . B 6 h m , E. S i e b z e h n r i i b l UFK-Erlangen
Fragestellung: Welche Heilungschancen haben Frauen mit r e g i o n a l metastasierendem Zervixkarzinom? Methode: Analyse von 541 Patientinnen mit einem Z e r v i x k a r zinom der Stadien Tlb bis T2b der Jahre 1977 - Febr. 1991, b e i denen eine r a d i k a l e Hysterektomie mit p e l v i n e r Lymphonodektomie durchgefOhrt wurde. Frauen mit p o s i t i v e n Lymphknoten (LK) e r h i e l t e n eine adjuvante S t r a h l e n t h e r a p i e . Ergebnisse: Die H i s t o l o g i e ergab einen Lymphknotenbefall in 106 F~llen (19,6%). Bezogen auf die l o k a l e Ausbreitung fanden sich im Stadium pTlb 47 auf 411 (11,4%) und im Stadium pT2 59 auf 130 (45,4%) F~lle yon p o s i t i v e n LK im Oper a t i o n s p r ~ p a r a t . Die 5-Jahresheilungsrate bei Lymphknotenb e f a l l betrug 68 auf 106 (64,2%), davon geh6rten 33 Frauen dem Stadium pTlbN1 an. Ohne B e t e i l i g u n g yon LK wurde ein Ergebnis von 394 auf 435 (90,6%), im gesamten Krankengut yon 461 auf 541 (85,2%) e r r e i c h t . Waren bis 2 LK b e f a l l e n , Oberlebten 42 auf 58 Frauen (72,9%), bei Ausbreitung auf 3 oder mehr LK nut 26 auf 48 (54,2%). Es zeigten sich auch Abh~ngigkeiten vom Differenzierungsgrad des Karzinoms: b e i G1 und 2 konnten 44 auf 59 (74,6%), bei G3 und 4 l e d i g l i c h 24 auf 47 (51,1%) g e h e i l t werden. Schlu6folgerung: Fast zwei D r i t t e l der Patientinnen mit Lymphknotenbefall beim Zervixkarzinom hat nach der Radik a l o p e r a t i o n mit Nachhestrahlung eine Heilungschance. Sind n i c h t mehr a l s 2 LK b e f a l l e n und i s t der Tumor ausreichend d i f f e r e n z i e r t , erreichen sogar Ober 70 % die 5=Jahresgrenze.
In Erlangen wurden von 1975 mit 1992 550 Frauen wegen eines Karzinoms der Zervix uteri in der Technik nach WERTHEIM operiert. Unser besonderes Interesse gait einer Untergruppe von 109 Patientinnen ( 20 % ), die ein Rezidiv erlitten. Fragestellung: Welche Faktoren erhfhten das Rizidivrisiko, welche Behandlungsstrategien wurden empfohlen, wie hoch war die Lebenserwartung nach der Rezidivdiagnose in Abh&ngigkeit verschiedener Parameter. Methode: Die Daten der Karzinom-Patientinnen wurden seit 1975 in der Nachsorgeambulanz dokumentiert. Zur Reevaluierung standen die Grol3fl~ichenschnitte der Operationsprgparate zur Verf0gung. Diese wurden bez0glich bestimmter Prognosefaktoren beurteilt, z.T. mu~ten Nachschnitten angefertigt werden. Ergebnisse: Die Ausdehnung der Krebsoperation, eine Lymphangiosis oder Haemangiosis carcinomatosa waren signifikante Parameter in Bezug auf die Rezidiventstehung und das rezidivfreie Intervall. Bei Lymph.carc.trat das Rezidiv signifikant fr0her auf, die 0berlebenszeit ab diesem Zeitpunkt unterschied sich aber nicht von Lymph.negativen Frauen. Bei Patientinnen mit Haem.carc.trat das Rezidiv ca. 3 Jahre fr0her ein als bei Haem.negativen Patientinnen. Die 5-Jahres0berlebensraten nach Rezidiv waren mit 10 % bei Haem.positiven M~llignomen hochsignifikant schlechter gegenOber negativen Tumoren ( 26 % ). Schlui~: Unter den " klassischen " Prognosefaktoren des Zervixkarzinoms nimmt die Haem.carc.eine Sonderstellung ein. Bei Haem. positiven Frauen ist nicht nur das rezidivfreie tntervatl signifikant kfirzer als bei Haem.negativen Patientinnen, auch die 5-Jahres-0berlebensrate nach Rezidivdiagnose ist signifikant niedriger.
P3.GS.39
P3.GS.40
Bedeutung des Tumorvolumens fiir die Prognose des Zervixkareinoms
Tumorvaskularisation, histopathologische Prognoseparameter und im dynamischen MRT quantifizierte Tumorvaskularit~it bei Karzinomen der Cervix uteri
J. S e h o u t i , I. S c h 6 n b o r n , W. L i c h t e n e g g e r Frauenklinik/Virchow-Klinikum/Humboldt-Universit/it zu Berlin
W Weikel, C. W i l k e n s , H. H a w i g h o r s t l, U . Sch/iffer Universitfitsfrauenklinik Mainz i DKFZ, Radiologische Diagnostik, Heidelberg
Fragestellung: Aufder Grundlage des Tumordurchmessers wird eine Unterteilung in die Stadien T l b l und Tlb2 empfohlen..Unsere Arbeit untersucht, inwieweit die Bestimmung des Tumorvolumens zus~itzliche prognostische Informationen liefert, die eine prediktive Einsch/itzung des Erkrankungsverlaufes auf der Basis histopathologischer Kfiterien verbessert. Methode: Bei 159 Patientinnen mit operierten Zervixcarcinomen wurden Tumorvolumen und Tumordurchmesser analysiert und mit histopathologischen Faktoren korreliert.l)berlebensanalysen erfolgten nach der Life-Table-Methode(Logrank-Test). Ergebnisse:Als signifikante Prognosefaktoren ~ r das Zervix karzinom erwiesen sich neben FIGO-Stadium (p<0,001), histologischem Grading (p<0.002) und Lymphknotenstatus (p<0,001) aueh das Tumorvolumen (p=0,0026) und der Tumordurchmesser (p=0,003). Patientinnen mit mehr als 2 befaUenen Lymphknoten hatten signifikant schlechtere O-berlebensraten als jene mit weniger positiven Lymphknoten. Unter den FIGO I Stadien zeigte sich keine Korrelation zwischen Lymphknotenbefall und Tumorvolumen oder Tumorgr6Be. Bei FIGO II und III Tumoren zeigte sichjedoch eine deutliche Abh~ingigkeit des Lymphknotenbefalls von dem Tumorvolumen. Das Tumorvolumen erlaubte dar0berhinaus eine prognostische Differenzierung innerhalb der Tumorstadien. Schlullfolgerung:Die Bestimmung des Tumorvolumens erg~nzt die prediktive Aussage histopathologiseher Faktoren und scheint dem Tumordurchmesser 0berlegen zu sein.
Ein wichtigerPrognosefaktordes Collumkarzinoms, die Tumorvaskularisation,l/l13t sich mittels neuer Technikender Magnetresonanztomographiebestimmen. Fragestellung: Lassen sich mit einer nichtinvasivenMethode auch prognostisehe •A~;~agcr,-,~i~,de~..Krank~i~vcrhaufder Patien~in~effen ? Material/Methoden: An 46 Patientinnenmit einemprimaren(n=34)oder rezidivierten (n=12) ZervixkarzinomwurdenTumorstadien, Tumorvolumina,Beteiligungdes lympho-vaskul~renSystems (Lymphangiose,Lymphknotenbefall),Tumorproliferation (MIB-1) trod Tumorvaskularisation(Faktor VIII-Markierung) evaluiert. Bei allen Patientirmenwurde pr~operativein dynamischesMRT des Beckens durchgefilhrt. Das standardisierteUntersuehungsprotokollbei 1.5 Tesla bestand aus einer zeitlich hochaufgel6stenTl-gewichtetenturbo-FLASHSequenz (22 Bildwiederholungen mit 6-8 Schichtenund einer zeitlichen Aufl6sungyon 5,2-7,8 see). Minels eines pharmakokinetischenModells wurde die Messung der Signal-Zeit-Anderung parametrisiert, die yon Vaskularit/tt, Permeabilit/it und Extrazellulltrvolumen beeinflulStwird. Alle histopathologischenMerkmale wurden an median-sagitalen Grol3flachenschnittenkongruentmit der MRT-Megebenebestimmt. Resultate: Es zeigten sich signifikante Zusammenh~ngezwisehen histologiseher Tumorvaskularisation und dem prognostiseh ungOnstigen Befall des lymphovaskularen Systems wie auch zwlschen radiologischerGewebedistributionszeitt21 und histomorphometrischbestimmterGeP,IBdichte. Kein ZusammenhanglieB sich zwischen der Tumorproliferationund den genannten Parametem herstellen. Schluflfolgerungen: Tumorvaskularisation (und Tumoroxygenierung) haben sich neben etabliertenPrognoseparametemwie Tumorstadium und Befall des lymphovaskularen Systems als wichtige Parameterhinsichtlich der Prognose wie der Ansprechrate auf eine operative-oder Strahlentherapiedes Cervixkarzinomserwiesen. Da sich in den ersten Resultatender laufenden Studie ein Zusammenhangmit der radiologischbestimmtenVaskularitatdarstellt,kOnntedies der erste Ansatz zu einer Prognoseeinsch~itzungdes Collumkarzinomsdurchein nichtinvasivesradiologisches Verfahren sein.
S 183
P3.GS.41 SCC zur Therapieerfolgskontrolle beim rezidivierten Zervixkarzinom L. Baumgartner, M. Gropp, U. Hasholzner 1, P. Stieber 1, W. Meier 1 Klinik und Poliklinik fiir Frauenheilkunde und Geburtshilfe und Institut f/ir Klinische Chemie im Klinikum Grol3hadern der Ludwig-MaximiliansUniversit/it Mfinchen, Marchioninistr. 15, 81377 Miinchen Sowohl ~r das fortgeschrittene Zervixkarzinom als auch des Rezidiv, das nach Primartherapie bei nahezu 35% der Patientinnen innerhalb der ersten zwei Jahre auftritt, bleibt als t]berwiegend palliativer Therapieansatz neben den M6glichkeiten der Bestrahlung meist nut eine Chemotherapie. Ein g~giges Schema steht in der Kombination einer platinhaltigen Substanz mit Ifosfamid zur Verfdgung; obwoh! sich damit zwar durchaus ansprcchende Remissionsraten erzielen lessen, ist der chemotherapeutische Erfolg bei Plattenepithelkarzinomen insgesamt, zumal vor dem Hintergrtmd ausgepr~gter Nebenwirkungen, nur sehr m/ilSig. Daraber binaus stellen die einer solchen Therapie zugeordneten Verlaufskontrollen ein grebes Problem dar, da ein Therapieerfolg vor allcm am Anfang apparativ nut schwer zu effassen ist. Fragestellung: In dieser Untersuchung sollte ~lberpr~iftwerden, ob sich aus dem Tumormarkerverlauf yon SCC and CEA eine aussagePahigeTherapiekontrolle ableiten l~t. Methode: Das Ansprechverhalten unter Chemotherapie wurde bei 56 im Zeitraum von 1988 bis 1993 an unserer Klinik zytostatiseh behandelten Patientinnen mit primer fortgeschrittenem (18 Pat.) bzw. rezidiviertem (38 Pat.) Zervixkarzinom anhand der kliniscben sowie apparativen Diagnostik beurteilt und mit dem Tumormarkerverlauf korreliert; Veraussetzung daY'drwar eine pratherapeutische Erh6hung yon SCC odor SCC und CEA. Ergebnisse: Unsere Untersuchungen zeigen, dab diejenigen Patientinnen, die primer auf die Therapie anspracben, schon nach ein bis zwei Zyklen einen Markerabfall in den Nonnbereich aufwiesen. Bei keiner dieser Patientinnen kam es bei negativem Tumormarker (29 Pat.) zu einer Progression; ebenso trat bei keiner Patientin mit anhaltend hoben bzw. each initialem Abfall raseh wieder ansteigenden Werten (24 Pat.) eine klinische Remission ein. Sehluflfolgerung." lnsgesamt steht in den Tumormarkem SCC und CEA also ein guter prognostischer Parameter zur Verf'tigung,um schon frabzeitig unter Chemotherapie einen Benefit for die Patientin anzuzeigen. Damit ist es vor allem m6glich, ein Therapieversagen so friih zu erkennen, de6 den ohnehin schwer belasteten Patientinnen gerade unter dcm Aspekt der LebensqualiN.t die durchaus erhebliehen Beeintr~chtigungon einer dann unwirksamen Chemotherapie erspart werden k6nnen.
P3.GS.43 Cripto-1, ein neuer Ligand der EGF-Familie, wird in Endometrium-, Zervix- und Ovarialkarzinomen exprimiert R. Brandt, W. Pritze, D. Salomon, A. Ebert U F K im U K B F / F U Berlin, Ciba-Geigy AG Basel, NCI Bethesda/USA Cripto-1 ist ein 1 8 8 a a - P r o t e i n aus d e r Familie d e r E G F - a h r d i c h e n Lig a n d e n , d a s in ca. 8 0 % flier K o l o n - u n d M a m m a k a r z i n o m e exprimiert wird. Cripto-1 stimuliert die Proliferation v o n M a m m a e p i t h e l z e l l e n in vitro o h n e a n E G F R o d e r e r b B - T y r o s i n k i n a s e r e z e p t o r e n zu binden. Fragestellung: Die z y t o p l a s m a t i s c h e E x p r e s s i o n v o n C r i p t o - 1 k o n n t e bisher in M a l i g n o m e n d e r M a m m a , d e s K o l o n u n d des P a n c r e a s n a c h g e w i e s e n w e r d e n . In d e r v o r l i e g e n d e n Studie w u r d e geprfift, o b diese E x p r e s s i o n a u c h in g y n ~ k o l o g i s c h e n K a r z i n o m e n r e p r o d u z i e r b a r ist. Methode: D e r N a c h w e i s v o n Cfipto-1 e r f o l g t e i m m u n h i s t o c h e m i s c h an p a r a f f i n e i n g e b e t t e t e m T u m o r g e w e b e mit e i n e m p e p t i d s p e z i f i s c h e n p o l y k l o n a l e n AntikOrper ( N C I / N I H ) n a c h d e r A P A A P - M e t h o d e . U n t e r s u c h t w u r d e n 25 K o r p u s k a r z i n o m e , 25 Z e r v i x k a r z i n o m e s o w i e 25 O v a r i a l k a r z i n o m e v e r s c h i e d e n e r Stadien. D i e A u s w e r t u n g erfolgte semiquantitativ mit Hilfe eines i m m u n r e a k t i v e n S c o r e s (F~rbeintensitat, Anteil g e f a r b t e r ZeUen) d u r c h drei u n a b h a r l g i g e U n t e r s u c h e r . Ergebnisse: Die E x p r e s s i o n v o n C r i p t o - 1 , e i n e m n e u e n M i t g l i e d e r d e r E G F - F a m i l i e , k o n n t e erstmals in g y n a k o l o g i s c h e n K a r z i n o m e n r e p r o duziert w e r d e n . T u m o r s p e z i f i s c h e E x p r e s s i o n s m u s t e r o d e r eine Stadienabh~ngigkeit der E x p r e s s i o n k o n n t e n nicht g e z e i g t w e r d e n , w o n a b e r die inverse K o r r e l a t i o n mit der D i f f e r e n z i e r u n g . Sehlullfoigerungen: D i e n a c h g e w i e s e n e C r i p t o - l - E x p r e s s i o n e r m 6 g licht es, die klinische RelevarLz d e r B e f u n d e v o r d e m H i n t e r g r u n d d e r bekannten Expressionsmuster von EGF, alphaTGF, Amphiregulin bzw. E G F R s o w i e erbB 2-4 zu prfifen.
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P3.GS.42 Die prognostische Bedeutung der CD 44 v 6-Expression im Gewebehomogenat von Zervixkarzinomen C. Biesold 1, U. K6hler 1, R. Martin 2, K. Bilek 1 : Universit/itsfraucnklinik Leipzig 2 Institut ffir Klinischc Chemic und Pathobiochemie dcr Univcrsit/it Leipzig CD 44 v 6, ein zu den Integrinen geh6rendes transmembranales Glykoprotein, wird vermehrt bei einer Reihe epithelialer Tumoren gebildet und soheint am Proze8 der Tumorprogression und Metastasierung beteiligt zu sein. F r ~ e s t e l l u ~ : In friiheren immunzytoehemisehen Untersuchungen konnten wir eine signifikante Korrelation zwisehen dem Grad der CD 44 v 6-Expression und Lymphbahneinbriiehen im PrimSa-tumor sowie der Anzahl metastatiseh befallener pelviner Lymphknoten bei Zervixkarzinomen naohweisen. Damit k6nnte es sieh bei der CD 44 v 6-Expression um einen Marker fiir die lymphogeneMetastasierung handeln. Gegenstand der vorliegenden Untersuchungen ist es, vergleichend die CD 44 v 6-Expression im Gewebehomogenat zu bestimmen und dariiber hinaus mit etablierten Prognosefaktoren sowie dem klinisehen Krankheitsvedauf in Beziehung zu bringen. Meflaode: Von 114 Invasiven Zervixkarzinomen mit exakter pTNM-Klassifikation (Operation nach Wertheim-Meigs im Zeitraum yon 1992-1994) wurde die CD 44 v 6Konzentration im Gewebehomogenatmittels eines ELISA-Kit der Fa. Serva bestimmt. Von den Patientinnen wurden dariiber hinaus die Rezidiv- und 0berlebonsdaten er faBt. Als Kontrollen wurden immunhistoehemische und ELISA-Untersuehungenan Normalgeweben der Cervix uteri durehgefiihrt. Er~ebnisse:Den mittlere CD 44 v 6-Gehalt im Gewebehomogenat von Normalgewebe betrug 26,2 ng/mg. Bei nodal negativen Zervixkarzinomen fanden wit einen CD 44 v 6-Gehalt yon 26,4 rig/rag gegeniiber 49,9 rig/rag bei pelvinem Lymphknoten-Befall (p < 0,05). Zwisehen etablierten morphologisehen Prognosefaktoren (Prim~tumorgrN]e, GradIng, Typing) und dem CD 44 v 6-Oehalt konlaten keine Beziehungen aufgezeigt werden. Bei Patientinnen mit deutlieh erh6hten CD 44 v 6-Werten ( > 60 ng/mg) beobaehteten wir innerhalb der ersten baiden Jahre naeh der Operation in 60 % der Fglle ein Rezidiv. Sehluflfol2erun~: Die Bestimmung des CD 44 v 6-Gehaltes im Gewebehomogenat yon invasiven Zervixkarzinomen k6ante in Zukunft zur postoperativ-adjuvanten Therapieplaanng hilfreieh sein.
P3.GS.44 Immunhistochemischer EGF-R-Nachweis beim prim~iren Zervixkarzinom S. Schuh, W. Schr6dcr, S. Bieserfeld, W. Rath Universitfitsfrauenklinik der RWTH Aachen Fraaestellung; Die Expression von Wachstumsfaktoren bzw. deren Rezeptoren Tumoi-zelloberfl~chen scheint for das biologisehe Verhalten von Karzinomen besonderer Badeutung zu sein. Wir untersuchten daher die Frage, inwieweit Expression des EpidermaI-Gmwth-Factor-Rezeptors beim Plattenepithelkarzinom Zervix uteri mit der klinischen Tumorausbmitung korreliert.
an yon die der
Methode: Von 20 Patientinnen, die innerhalb eines Jahres wegen eines prim~ren Plattenepithelkarzinoms der Zervix uteri nach Wertheim-Meigs opedert women waren, konnte paraffineingebettetes Tumormaterial ausgewertet werden. Der immunhistochemische Nachweis des EGF-Rezeptors erfolgte an 4 pm dicken Paraffinschnitten mittels eines monoklonalen anti-EGF-R-Antik0rpers (Mob Klon 30; Merck, Darmstadt) nach Pronase-E-Vorbehandlung mit einer indirekten Immunperoxydasetechnik und DAB-Entwicklung. Die F#=rbeintensit~it wurde quantitativ nach dem Remmele-Score ausgewertet. Die Ergebnisse wurden mit der klinischen Tumerausbreitung (TNM- und Figo-Stadium), Lymphknoten- und Parametrienbefafl sowie dem Differenzierungsgrad in Beziehung gesetzt. Die statistische Auswertung erfolgte mit dem Pearson ChF-Test. Emebnisse: Insgesamt lieE sich bei 12 der 20 untersuchten Zervixkar'zineme immunhistochemisch der EGF-R-Rezeptor nachweisen; 8 Zervixkarzinome waren EGF-R negativ. Die statistisehe Analyse ergab eine signifikante Beziehung zum Parametrienbefall. Alle EGF-R negativen F~ilie waren im Bereich der Parametrien tumonzellfrei, w~hrend bei 50 % der EGF-R positiven F~Uledie Parametrien histotogisch befallen waren (p < 0,05). F0r die Beziehung der EGF-R-Expression zur zervikalen Tumorausbreitung, Lymphknotenstatus und Lymphangiosis caminomatosa wiesen die erhaltenen Ergebnisse bei diesen ersten Patientinnen nooh keine statistische Signiflkanz auf, zeigten jedoch einen als analog zu interpretierenden Trend. SchluF~foloerung: Der immunhistoehemische Nachweis des Epidermal Growth Factor Rezeptors bei pdm~rsn Zervixkarzinomen scheint mit der Tumorausbreitung und somit der biologJschen Aggressivit~t des Tumors einherzugehen. Bei waiterer Erh~irtung der Ergebnisse an gr0geren Fallzahlen ergeben sich hieraus M~glichkeiten einer individuelleren operativen Therapieplanung als auch zu immuntherepeutischen Behandlungsstrategien, z. B. mit monoklonalen AntikOrpern gegen EGF-R.
P3.GS.45
Anreicherung disseminierter epithelialer Tumorzellen aus peripherem Blut durch magnetische Zellsortierung (MACS) V. M a r t i n , Miltenyi
C. Siewert, Biotec
A . S c h a r l 1, j. S c h m i t z
GmbH,
1 Universit/its-Frauenklinik
Bergisch
Gladbach
K61n
Fragestellung: Epitheliale Tumorzellen im Knochenmark oder Blut k6nnen mit monoklonalen Antik6rpern (mAk) gegen Zytokeratine durch Immunzytochemie, Immunfluoreszenz und DurchfluBzytometrie his zu einer Frequenz von ~ 10-5 - 10-6 nachgewiesen werden. Wir haben eine Technologie zur magnetischen Anreicherung epithelialer Tumorzellen aus peripherem Blut oder Knochenmark entwickelt, die den Nachweis vereinfacht und die Nachweisgrenze auf - 10-8 erh6ht. Methoden und Ergebnisse: Karzinomzellen werden mit einem anti-Zytokeratin 8/18-mAk, gekoppelt an superparamagnetische Partikel, markiert und auf einer Eisenmatrixs~iule im Feld eines PermanenUnagneten angereichert. Als Testsystem wurden 5 bis 10 000 Zellen der Mammakarzinom-Zellinie MCF7 mit 1 x 108 Leukozyten gemischt. Nach mehr als 10000 facher magnetischer Anreicherung wurden ca. 80% der MCF7-Zellen durchflul3zytometrisch wiedergefunden. Desweiteren wurden 20-40 ml peripheren Blutes von Mammakarzinompatienten analyisert. Nach magnetischer Anreicherung von Zytokeratin 8/18 positiven Zellen konnten zwischen 3 und 10000 Tumorzellen detektiert werden, was einer Tumorzellfrequenz in den Blutproben von weniger als 10-7 bis 10-4 entspricht. Angereicherte Tumorzellen wurden dutch Doppelf'~bungen von Zytokeratin 8/18 und gewebsspezifischen oder prognostischen Markern, z. B. Muzinen und erbB2, charakterisiert. Schlufifolgerung: Die vorgestellte Technologie ist ein Mittel zur besseren Quantifizierung und molekularen Charakterisiemng von metastasierenden Karzinomzellen in hematopoetischem Gewebe und zur Ermittlung ihrer klinischen Signifikanz.
S 185
V3.AH Experimentelle Gyniikologie[ Orrkologie
V3.AH.01
Mediane zytotoxische Dosis des Augerelektronenemitters 16alpha- 12sI-Jod-Ostradiol-17beta (lZSI-E) A. Scharl 1, K. S c h e i d h a u e r 2, U.-J. G 6 h r i n g 1, K. Schorn/icker z 1 Frauenklinik und 2 K l i n i k ffir N u k l e a r m e d i z i n , Universit/it zu K61n Fragestellung: Augerelektronen tibertragen hohe Energien (107 Gy) innerhalb eirles Volumens von< 10 nm Radius. Bei Lokalisation in der DNA verursaehen Augerstrahler Doppelstrangbrtiche in einem Umkreis von 5 Basenpaaren (2-7 nm) und sind toxisch far einzelne Zellen. Die Ostrogenrezeptor (ER)-vermittelte Toxizitat des Augerstrahlers ~2SI-E wurde belegt. Diese Arbeit testet die ftir den toxischen Effekt n6tige Anzahl von Zerfallen von ~25Ipro Zelle. Methede: Bindung von 125I-E(spez. Aktivitgt 81 x 1 0 6 MBq/mmol) an ER und Lokalisation im Zellkem wurden durch Suerosegradienten und ER-Antik6rper, dureh Autoradiographie und Zellfraktionierung untersucht. S~ittigungskonzentration und Halbwertszelt der I-EER-Bindung wurden bestimmt. Die Zytotoxizit/it yon ~zSI-E ftir MCF-7 Zellen (ER-positive und ER-negative Klone) wurde gemessen in vitro mit steigenden Inkubationszeiten (1 - 24h) und Konzentrationen von ~25I-E(1,85kBq/ml - 55,5 kBq/ml Medium) in Kolonieassays und durch Chromosomenanalyse. Die ftir Toxiziti'it n6tige Anzahl intranukle~er Kernprozesse wurde kalkuliert. Er~ebnisse: Die Toxizitiq.t von ~25I-E setzt die ER-vermittelte Akkumulation irn Zellkern. voraus, korreliert zu Chromosomendefekten und ist abh.~ngig von Inkubationsdauer und Konzentration. Die Reduktion der Uberlebensrate ist limitiert durch den Anteil ERnegativer Zellen. Zur Abt6tung einer Zelle sind etwa 50-100 Zerf'zille von ~25Iim Zellkem n6tig. Schlugfolgerung: Aufgmnd der geringen spezifischen Aktivit/it von ~25I-E,der Anzahl von ER in Tumoren und der kurzen Halbwertszeit der Ligand-ER-Komplexe sind 50-100 Zerf'~illepro Zellkem in-vivo kaum zu erreichen. Ftir erfolgversprechende Toxizit~itsexperimente in-vivo sind Radio6strogene mit h6herer spezifischer Aktivit~itn6tig. •
125
V3.AH.02
V3.AH.03
Induktion spezifiseher Immunantworten gegen Mammaund Ovarialkarzinome unter Verwendung immunogener Tumorzellvarianten
Liposomen-verkapseltes Mitoxantron zum lymphatischen Drug Targeting beim Mammakarzinom
B. Gtickel 1, U. M o e b i u s 2, G. Bastert 1, D. Wallwiener 1 1 Frauenklinik Heidelberg 2 A b t e i l u n g G e n t h e r a p i e an T u m o r e n , DKFZ, Heidelberg Es gilt als gesichert, dab neben der Pr~isentation eines tumorspezifisehen Antigens zus~itzliche induktive Signale niStig sind, um eine m6gliche Toleranz gegen Tumorzellen zu durchbrechen. Da Tumorzellen Defizite in der Bereitstellung akzessorischer Signale haben, wurde mit Hilfe des somatischen Gentransfers CD80 in MaCaund OvCa-Zellinien zur Expression gebracht. Fragestellung: Ziel ist es, T-Lymphozyten mit Spezifitat gegen MaCa bzw. OvCa zu generieren und tumorreaktive T-Zellen zur Identifizierung tumorspezifischer Antigene in vitro einzusetzen. Dazu werden genetisch modifizierte Tumorvarianten herangezogen, deren immunstimulatorisches Potential tiber dem der Parentalzellinien liegt. Methoden: Die Transfe.ktion von CD80 erfolgte tiber Elektroporation und anschliel3end selektionierte stabile TumorzeUvarianten wurden phanotypisch (Durchflal3zytometrie) charakterisiert. Ihr imrnunstimulatorisches Potential wurde in allogenen und autologen Tumor/Lymphozytenkulturen analysiert (T-Zellproliferation, Zytotoxizitat, Lymphokinfreisetzung). Ergebnisse: Die Neuexpression von CD80 tr~igt zur Steigerung der Immunogenit~tt von MaCa und OvCa bei und erm6glicht die Generierung zytotoxischer T-Lymphozyten (CD8+ und MHC-I-restringiert). Im Falle eines OvCa wurde mittels repetetiver Stimulationen die Aktivierung von T-Lymphozyten gegen den autologen Tumor erzielt. Schluflfolgerung:/mmunogene MaCa- und OvCa-Linien k6nnen durch Gentransfer-vermittelte Expression kostimulatorischer Molektile generiert werden. Die Zellinien k6nnen sowohl zur Charkterisierung tumorspezifischer Antigene als auch auf ihre Eignung als m6gliche Tumorvakzine in vitro untersucht werden.
S 186
L. H e l l m e y e r , D. N a g e l 1, U . Wagner, D. K r e b s Universit/its-Frauenklinik und 1 Universitfits-Kinderklinik Bonn
Fragestellung: Das Erreichen einer therapeutisch ausreichenden Zytostatikadosis durch systemische Applikation im lymphatischen Gewebe stellt ein pharmokologisch schwieriges und therapeutisch relevantes Problem dar. In der Literatur werden erreichbare Maximalkonzentrationen ffir Mitoxantron in Lymphknoten nach systemischer Gabe von Kumulativ-Dosen zwischen 100 und 6 rag/m2 mit 23 bis maximal 172 ng/g Lymphknoten angegeben. Wir sind der Frage nachgegangen, inwieweit durch intraparenchymale Applikation yon lipophilem Liposomen-eingeschlossenem Mitoxantron diese Konzentration bei Minimierung der Nebenwirkungen gesteigert kann. Methoden: Bei 8 Patientinnen mit N1 Tumoren wurde 48 Stunden praeoperativ jeweils 1 mg Mitoxantron intraparenchymal an definierter Stelle appliziert. 4 der Patientinnen erhielten dabei liposomalverkapseltes Mitoxantron. Intraoperativ erfolgte die Entnahme von Tumor-, Brust-, axillfirem Fett- und Lymphknotengewebe zur Konzentrationsbestimmung. Toxische Reaktionen traten nicht auf. Ergebnisse: Nach Applikation von fieiem Mitoxantron konnte nach 1 bzw. 4 Stunden in jedem der F~ille systemisch Spiegel zwischen 0,36 bis 1,56 ng/ml nachgewiesen werden. Ftir liposomales Mitoxantron konnte nur in einem Fall 0,42 ng/ml erreicht werden. Die Aufarbeitung der Lymphknoten zeigte ftir fi'eies Mitoxantron Spiegel zwischen 60 und 40 ng/g Lymphknotengewebe, in 2 F~llen war keine Akkumulation nachweisbar gewesen. Nach Gabe von liposomalem Mitoxantron konnten Gewebespiegel zwischen maximal 6720 und 90 ng/g nachgewiesen werden (Mittelwert: 2730 ng/g). Schluflfolgerung: Der Weg fiber liposomal verkapselte Zytostatika k6nnte mit dem Ziel des lymphatischen Drug Targetings eine Alternative zur Dosisreduktion und Steigerung der Zielgewebekonzentration bei lokal applizierter Chemotherapie in Zukunft darstellen.
V3.AH.04 Anti-Idiotypisehe Antikiirper fiir ein humanes ZelI-Substrat-Antigen des Mammakarzinoms S. K6hler, H. Schlebusch, E. Coene a, U. Wagner Universit~its-Frauenklinik Bonn Inst. of Pathology, Univ. of Ghent
V3.AH.05 Prognostische Wertigkeit der CD44-Isoformen CD44v5, CD44v6 und CD44v7-8 beim Mammakarzinom C. Tempfer, G. H/iusler, G. Breitenecker, Ch. Kainz Abt: f. Gyn/ikologie u. Geburtshilfe, Universit/itsfrauenklinik Wien
Fragestellung: Der monoklonale Antik6rper 14C5 ist gegen ein Epitop einer extrazelluliiren Domiine humaner Mammakarzinomzellen (SK-BR-3) gerichtet. Der Antik6rper ist durch Bindung an SK-BR-3 Zellen experimentell in der Lage, die Zell Substrat Adhaesion und die Invasionseigenschaften zu inhibieren. Das Zielantigen besteht aus zwei Untereinheiten mit 50 bzw. 90 kd und wird von in-situ und invasiven Mammakarzinomen exprimiert. Ein immunhistochemischer Nachweis auf normalen Gewebeanen konnte nicht gefunden werden. Wir haben den Versuch unternommen einen anti-idiotypischen Antik6rper gegen den MAk 14C5 zu generieren, der das Zell Substrat Adhaesions Antigen mit seiner variablen Gruppe funktionell imitiert. Methode: Zur Herstellung des monoklonalen Antik(~rpers Ab2 wurden 8 Balb/C Mguse mit dem MAk 14C5 mit Freund'schem Adjuvans immunisiert. Nach Detektion yon IgG-Antik~irpern gegen den 14C5 wurde die Fusion zur Herstellung von Hybridomen angeschlossen. Nach Subklonierung erfolgte das Screening auf anti-idiotypische Antik6rper, die das Epitop imitieren. Die aufgefundenen Klone wurden zur weiteren Produktion in ein Kultur System umgesetzt. E r g e b n i s s e : Durch nachfolgende I m m u n i s i e r u n g mit den monoklonalen anti-idiotypischen Antik6rpem ist man im Tiermodell in der Lage, eine anti-anti-idiotypische Immunantwort (Ab3) zu erzeugen. Durch die permanente Gegenwart der dem 14C5 iihnlichen Ab3-Antik6rpern kann so die Adhaesionsund Invasionseigenschaften von Mammakarzinomzellen in-vitro beeinfluf3t werden. Schluflfolgerung: Durch die Herstellung anti-idiotypischer Antik6rper, die ein Zell Substrat Adhaesions Antigen imitieren, kann dutch Imunisierung mit diesen Ab2 m6glicherweise eine Vertinderung der Invasionseigenschaften von Mammakarzinomen tiber die Ausbildung 14C5 iihnlicher anti-anti-jdjotypischer Antik61-per erfolgen.
Fragestellung: Die Expression von Isoformen des Adh~isionsmolekfils CD44
V3.AH.06 CD44 und Isoformen: Pathologische oder prognostische Relevanz heim Mammakarzinom? F. E. Franke, K. Miinstedt, K. Friedrichs, U. Giinthert Institut fiir Pathologie und Frauenklinik der Justus-Liebig-Universit/it GieBen Frauenklinik der Universit/it Hamburg-Eppendorf, Institut ffir Immunologie Basel
V3.AH.07 Prognostische Bedeutung von uPA, PAI-I, Cathepsin D, S-Phase, MIB 1 (Ki-67), p53 und Her-2]neu beim n0dal-negativen Mammakarzinom
Die alterierte Expression zellul~er Adhiisionsmoleldile, zu denen die Isoformen des CD44 zidilen, kann im Tiermodell Tumorinvasion, Tumorprogressionund Metastasierung bedingen. Die Bedeutung yon CD44 beim Menschen wird u.a. bei NonHodgkin-Lymphomen, Nierenzellkarzinomen, Zervixkarzinomen und dem Mammakarzinom diskutiert. Fragestellung: Bestiitigen sich an einem gr6geren Kollektiv von Mammakarzinomen unlgngst vermuteteZusammenh~ge der Expressionyon CD44-1soformenmit pathologischenPrognosefaktorenund ldinischemVerlauf? Methode: CD44 in der Standardform sowie den Molektilvarianten 3v, 4v, 5v, 6v und 9v wurde an nativem und Formalin-fixiertem/ParafOn-eingebettetemMammakarzinomgewebe yon 557 Patientinnen immunhistologischuntersucht (APAAP-Technik) und semiquantitativ ausgewertet. Die Daten wurden multifaktorieU analysiert, ldassischen prognostischen Faktoren wie TNM-Klassifikation, Tumorgrading, Hormonrezeptoren (Ell, PR) und der speziellen Tumormorphologiegegentibergestellt. Eine ~berlebenszeitanalyse (Kaplan-Meier)erfolgte in 440 F~llen. Ergebnisse: In dem untersuehten Kollektiv erwiesen sich klassische Faktoren wie Lymphknotenstatus, Grading, Patientenalter und Tumorgr6Be in der Regressionsanalyse als stabil und unabNingig Die Expressionenyon CD44 Isoformenkorrelieren untereinander (p<0,001), mit dem Patientenalter (p<0,01), einer tubulliren Tumordifferenziemng (p<0,0l), einem negativen Lymphknotenstatus(p<0,01) und einem positiven Hormonrezeptorengehalt(p<0,03). Schluflfolgerungen: Abh~ngigkeiten zu prognostisch ung~nstigen pathologischen Kriterien oder ungtmstigen klinischen Verl~ufen kOnnen flit die untersuehte Adh~tsionsmolekal-Gmppebeim Mammakarzinomnicht best~tigt werden.
korreliert bei menschlichenMalignomen, etwa dem Colon- und Cervixkarzinom, mit einer ungt~nstigenPrognose. Ft~rdas Mammakarzinom iiegen uvaersehiediiche Ergebnissevor.
Methode." Wit untersuchten immunhistochemisch die Expression der CD44 Isoformen CD44v5, CD44v6 und CD44v7-8 in 115 Mammakarzinomen der Stadien pTl bis pT3 sowie40 axill/iren Lymphknotenmetastasen.
Ergebnisse:
Die Expression von CD44v5 und CD44v6 im Primiktumor korrelierte mit einer verk0rzten lJberlebensdauer der Patientinnen. Die 5-Jahres 13berlebensraten mit und ohne CD44v5- und CD44v6- Expressionbetrugen 71%, bzw. 86% (log-rank test, P = 0.002) und 62%, bzw. 81% (log-rank test, P 0.001). Auch in Bezug auf das rezidivfreie IntervalI zeigten die Expression der CD44 lsoformen CD44v5, CD44v6 und CD44v7-8 einen prognostisehenEinflu8 (log-rank test, P = 0.004, log-ranktest, P = 0.0001 and log-rank test, P = 0.0001), Auch in der klinisch interessanten Gruppe von Patientinnen ohne axillare Lymphknotenmetastasen(n=75) korrelierte die Expressionyon CD44v6 mit einer verkiirzten Gesamtaberlebensdauerl (log-rank test, P - 0.006) sowie einem verkdrzten rezidivfreien Intervall (log-rank test, P = 0.004). Die multivariate Analyse zeigte jedoch, dab die Expressionvon CD44v5 (P = 0.006), CD44v6 (P = #.006) und CD44v7-8 (P = 0.006) aufgrund einer starken Korrelation mit Ly~nphknotenstamsund histologischemgrading keine unabhiingige prognostische Wertigkeit haben.
Schlufifo!gerung: Die Expression der CD44 Isoformen CD44v6 und CD44v7-8 zeigt eine enge Korrelation mit positivem Lymphknotenstatus, schlecht differenzierten Karzinomen und verktlrzter 15berlebensdauer, ist aber kein unabhangig='rPrognc,~efhktor.
N . H a r b e c k , C. T h o m s s e n 2, P. D e t t m a r ~, M . S c h m i t t Frauenklinik und I n s t i t u t fiir A l l g e m e i n e P a t h o l o g i e u n d P a t h o l o g i s c h e Anatomie der Technischen Universit/it Mfinchen 2 Universit/itsfrauenklinik Hamburg-Eppendorf Beim nodal-negativen Mammakarzinom ist die Ermittlung tumorbiologiseher Prognosefaktoren zur besseren Patientenselektion for adjuvante Therapiemafinahmenyon unmittelbarerkliniseher Bedeutung. Fragestellung: In Ttmmrgeweben von 143 nodal-negativen Mammakarzinompatientinnen wurden neue tumorbiologische Faktoren bestimmt und deren prognostische Bedeutung im Vergleich mit traditionellen Prognosefaktoren ('lMmorgr61~e, Steroidhormonrezeptorstatus,Grading) ermittelt. Methode: Gewebekonzentrationendes Plasminogenaktivators vom Urokinasetyp (uPA) und seines Inhibitors PAI-1 wurden mittels ELISA (American Diagnostica, USA), die der Protease Cathepsin D mittels ELSA (CIS Bioindustries, Gif-surYvette, Frankreich) gemessen. Die durchfluflzytometrische S-Phasenbestimmung wurdean ans Paraffinschnitten herausgel6sten Kemprltparationendurchgefohrt; MIB1 (Ki-67), p53 und her-2/neu wurden an benachbarten Paraffinschnitten immlmhistochemisch mittels monoklonaler AntikOrper (MIB1 von Dianova, Hamburg; anti-p53, anfi-Her-2/neu von Oncogene Science, USA) bestimmt. Die medianeNachbeobachtungszeitbetrug 55 Monate. Mittels isotoner Regressionsanalyse wurden optimierte SehweUenwerteflit PAI-1 (14 rig/rag), uPA (3 ng/mg), SPF (8%), MIBI (25%), p53 (10%) und CathepsinD (45 pmol/mg)bereclmet. Ergebnisse: In der univariaten Auswertung waren PAI-I (p=0,0000), S-Phase (0,0034), uPA (p=0,0229), MIB1 (p=0,014) und p53 (p=0,0109) signifikante Prognosefaktoren fOr die rezidivfreie Uberlebenszeit der Patientinnen. Unter Einbeziehung der traditionellen und der neuen tumorbiologischen Faktoren behielten in der Multivarianzanalyse jedoch nur PAI-I (p=0,0011; RR 5,5 (2,015,5)) und S-Phase (p=0,0367; RR 3,9 (1,1-14,2)) ihre signifikante prognostische Aussagekraft. Schluflfolgerung: Faktoren, die das lnvasionspotential (PAI-I-I-1) und das Proliferationspotential (S-Phase) des Tumors beschreiben, liefern wertvolle prognostische InformationenfOr eine individuelle Risikoabsch~tzungbeim nodalnegativen Mammakarzinom. S 187
V3.AH.08
V3.AH.09
Die Oxygenierung von Mammakarzinomen korrefiert mit dem klinischen Verlauf
Untersuchungen zur zytotoxischen und radiosensibilisierenden Wirkung von Paclitaxel ( T a x o l ®) an Zervixkarzinomzellen in vitro
S. R u n k e l a, E. K a v e n , E M e l c h e r t Frauenklinik Mannheim, Universitfit Heidelberg 1 jetzige Anschrift: Frauenklinik, UKBF, Freie Universitfit Berlin
Die Tumoranglogenese beelnflurq das Tumorwachstum und dadumh den weiteren klinischen Vedauf. Neuere Studlen beim Mammakarzinom zeigen, dalZ das mzidivfrele Intervall mit dem Angiogenesegrad negativ korreliert. Da die Angiogenese die Substrat- und Sauerstoffzufuhr bestimmt, wurde der Sauerstoffpartialdruck (pO2) als eln Parameter for die Tumorangiogenese veP~vendet. Fraoestelluna: Korreliert der Angiogenesegrad mit dem Rezidivdsiko bel Mammakarzlnomen ? Methode: Die pO2-Verteilung wurde mit elnem pO2-Histograph (Fa. Eppendorf, Hamburg) bei 77 PatienUnnen mit Mammatumoren pr/toperativ gemessen. Elne stedle po2-sonde wurde unter Ultmschallkontrolle in den Tumor plazlert. Die gesunde kontralatemle Brust diente als Kontrollgewebe. Alle gemessenen Tumoren wurden exstirpiert und histologisch klasslfizlert. Emebnlsse: Der mediane pO2-Wed bei 56 Mammakarzinomen betrug 26,0 mmHg und war slgnifikant nieddger als tier Wed bei 19 benignen Tumoren (42,2 mmHg, p<0,05) und der Wert im Kontmllgewebe (n=77, pO2=51,3 mmHg, p<0,001). Die pO2-Verteilung in Mammakarzinomen war heterogen und hypoxisch (31% aller Werte < 10 mmHg). Der pO2 In kleinen Karzinomen war signiflkant h0her als in gmBeren Karzlnomen. Bei 50 nachuntersuehten Patlentlnnen trat zwlschen 18 bls 36 Monaten bei 14 ein Rezldiv auf. Die pO2-Verteilung an der Tumorpedphede (ein Bezirk mit maximaler Proliferation) ergab einen signifikant h0heren pO2 bei Patientinnen mit Rezfdiv (44,7 mmHg) als bei Frauen ohne Rezidlv (28,6
mmHg, p<0,05), SchlulT,folaemna: AIs Parameter der Angiogenese kann die Oxygenierung von Mammatumoren direkt pr~loperativ und mit minimaler Beelntr~lchtlgung bestimmt werden. Unsere Ergebnisse zeigen, dalT, bei Mammakarzinomen eine er'nebliche Hypoxle sowle elne inter- und intratumorale Heterogenit~lt vorllegt. Patlentinnen mit gut oxygenierter Tumorpedphede haben ein erh6htes Rezidivdsiko.
S 188
2
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M. Rave-Fr/ink H . M e d e n 1, A . J / i s c h k e W, K u h n ~ Universit/its-Frauenklinik 2 K l i n i k f/Jr S t r a h l e n t h e r a p i e der Universit/it G6ttingen Die stadiendifferenzierte Prognose yon Patientinnen mit Zervixkarzinom ist seit mehr als 20 Jahren nahezu unverandert. Die Chemotherapie beim Zervixkarzinom ergab z.T. vielversprechende Behandlungsresultate; ihr Stellenwert ist jedoch bisher nicht eindeutig gekl/trt. Paclitaxel ist ein neues Zytostatikum mit einem besonderen Wirkmeehanismus, der Zellen in der strahlenempfmdlichen G2/M-Phase des Zellzyklus akkumuliert. Fragestellung: Wir praflen, ob sich an kultivierten Zervixkarzinomzellen eine zytotoxische oder radiosensibilisierende Wirkung durch Paclitaxel erzielen l~/5t. DarSber hinaus untersuchten wir, inwieweit die Konzentration des Zytostatikums, der Applikationsmodus und die zeitliche Verteilung der Strahlendosis das Ausmafl der Zytotoxizifftt beeinflussen. Methode: Die Zervixkarzinom-Zellinie CaSki wurde unter Standardbedingtmgen kultiviert. Bestrahlt wurde mit 200 kV-R6ntgenstrahlen bis zu einer Gesamtdosis von 8 Gy. Die Zellzyklusverteiltmg wurde mittels FluBzytometrie und die Zytotoxizit/tt von Paclitaxel allein oder in Kombination mit Bestrahlung mit Hilfe des Koloniebildungstests bestimmt. Ergebnisse: Die zytotoxische Wirkung einer alleinigen Paelitaxel-Applikation war zeit- und konzentrationsabhangig. Eine 24-stSndige Gabe von 7 nM ~hrte zu einer Reduktion des ZellSberlebens auf 24% und zu einer Akkurnulation yon 50% der Zellen in der G2/M-Phase. Wurde zu diesem Zeitpunkt mit einer fraktionierten Bestrahlung begonnen, trat eine leichte Verstarkung der Strahlenwirktmg um den Faktar 1,1 auf. Die Kombinationswirkung yon Paelitaxel und Bestrahlung war unter den verschiedenen experimentellen Bedingungen der Untersuehungsserie zumeist additiv. Schluflfolgerung: Trotz der nachweislichen Akkumulation der CaSki-Zellen in einer strahlensensiblen Phase konnte eine zellzyklus-spezifisehe Radiosensibilisierung durch Paclitaxel nieht eindeutig belegt warden. Dennoch ergibt sich durch die nachgewiesene additive Wirkung von Paclitaxel in Kombination mit der Bestrahlung eine Grundlage zur Verbesserung der Therapieresultate beim Zervixkarzinom.
P3.AH ExperimenteHe Gyn/ikologie/ Onkologie
P3.AH.01
Ostrogen- (ER) und Progesteronrezeptorbestimmung ( P g R ) beim M a m m a k a r z i n o m methodische Standortbestimmung W. B 6 h m , R. D i e d r i c h Universit/its- F r a u e n k l i n i k U l m Biochemisehe Nachweismethoden ffir den ER und PgR werden zunehmend durch immunhistochemische erg~inzt oder verdr~lngt. Inzwischen ist auch ein Rezeptomachweis am Paraffinschnitt m6glich. Die Ergebnisse der 3 unterschiedlichen Methoden sind nur bedingt korrelierbar, bed0rfen einer methodischen Interpretation und kritischen Bewerten. Fragestellung: Vergleiohende kdtisehe Analyse der drei gegenw~irtig korlkurrierenden Nachweismethoden. Methoden: 1. Simultane biochemische und immunhistochemische Rezeptoranalyse am KryostatsChnitt. 2. Vergleichende immunhist0chemische Rezeptorbestimmung am Kryostab und Paraffinschnitt. 3. Prospektve Fixierungsstudie zur Ermittlung m6glicher Aktivit~ltsveduste dutch versp~itete Materialfixierung. rgebnisse: 1. An 115 Mammakarzinomen zeigte sich eine deutliche berlegenheit der immunhistochemischen gegen0ber der biochemischen Nachweismethode. Unterschiede und Vorteile der Immunhistochemie werden ausffihdieh dargestellt. 2. Beim Vergleich Kryostat-/Paraffinschnittechnik an 152 Mammkarzinomen ergab sich eine hohe Obereinstimmung. Viele Argumente sprechen for die Paraffinschnittechnik. 3. Eine prospektive Fixierungsstudie an 52 Mammakarzinomen zeigte, dal?, eine versp/ttete Fixierung der Gewebspmben bis zu 4 Stunden nach Exstirpation bei Aufbewahrung unter K0hlschranktemperatur nicht zu klinisch relevanten Ver/inderungen der IRS-Werte ffihrt. Schlul3fo/gerungen: Unsere an einem ~iul~erst umfangreichen Material erhobenen Ergebnisse zeigen, dab die immunhistochemische Hormon rezeptorbestimmung (ER und PgR) der biochemischen deutlich tiberlegen ist. Die Kryostatschnittmethode ist dutch die Paraffinschnittmethode ersetzbar.
P3.AH.02
Effekt yon estrogenartig wirkenden U m w e l t c h e m i k a l i e n auf die Proliferation humaner MCF-7-Brustkrebszeilen V. H a n f , W. K 6 r n e r 1, R. K r e i e n b e r g , H. H a g e n m a i e r 1 Universit/its-Frauenklinik Ulm 1 Institut fiir O r g a n i s c h e C h e m i e der Universit/it Ttibingen
P3.AH.03 Aktivitiit der Phospholipase C in Mammakarzinom-
geweben L. Kiesel, W. Veil, M. K a u f m a n n U n i v e r s i t f i t s - F r a u e n k l i n i k e n T i i b i n g e n , Heidelberg, Frankfurt/M.
Fragestellung: Das Enzym Phospholipase C (PLC) hydrolisiert PhosphoDie Inzidenz des Mammakarzinoms ist seit Jahren steigend. Eine Mitverursachung durch Umwelffaktorenwird diskutiert. Fragestellung: Wie stark ist die Proliferationsf6rderung nicht-steroidaler Umweltchemikalienauf humane Brustkrebszellen in vilm im Vergleich zum natiirlichenPromoter Estradiol ? Methode: Umweltchemikalien mit einer vermuteten estrogenartigen Wirkung bzw. mit hoher Expositionsrelevanz wurden in der Kultur von MCF-7-Zelten getestet. Neben der Zellg~lung wurde der Gesamtproteingehalt mit dem Sulforhodamin B-Assay und die mitochondriale metabolische Aktivit~tmit dem MTT-Assay beslimmt. Die Sekretion des Proteins pS2 ins Kulturmedium eignet sich als ein vonder Proliferationunabh~giger Marker einer estrogenen Wirkung. Ergebnisse: Estradiol (E2) bewirkt unter den gew~lten Bedingungen eine Proliferationssteigerung bis in niedrige Endkonzenlrationen (10-11 M). Die bisher getesteten Umweltchemikalien Alkylphenole, Bisphenol A und Phthalate weisen alle eine deutliche estrogenarfige Wirkung auf. Sie verursachten eine signifikante Proliferation mad Expression estrogenabh~'qgiger Sekund~reffekte (z.B. pS2-Sekretion). Dabei erwiesen sich alle Substanzen als partielleoder komplette EstradioPAgonisten. Allerdings lag ihre absolute Wirkungst~rke 4-6 Gr6genordnungen unter der yon 17fJ-EstradioL Schluflfolgerung: Chemisch v611ig verschiedene nicht-steroidale, lipophile und persistente Verbindungen iiben einen eslrogenartigen Proliferationsdruck auf Brustkrebszellen aus. Eine akkumulierende synergistische Wirkung auf das Brustalveolarepithel ist anzunehmen. Wit vermuten eine m6gliche Mitverursachung des Mammakarzinoms dutch derartige persistente und ubiquit~e Umweltchemikalien.
inositide und ist ein wichtiger zellul~-er Mediator der Signal0bertragung yon Wachstumshormonen. Das Ziel dieser Untersuchung war es, die Aktivit~tt des Enzyms in prim~'en Mammakarzinomgeweben in Abh~gigkeit von anderen Tumorparametem zu bestimmen. Methode: An Biopsien yon Mammakarzinomgeweben (N = 94) wurde die spezifische Aktivit~itder Phospholipase C dutch die Besfimmung der Hydrolyse yon radioaktiv markierten Phosphatidylinositolen ermittelt. Die partielle Charakterisierung des Enzyms effolgte mit Hilfe der Mammakarzinomzellinie MCF 7. Ergebnisse: Der Vergleich der Enzymaktivit/it mit anderen Tumorparametem zeigten die folgende Aktivit~tsverteilung: (1) Ostrogenrezeptomegatives Gewebe hat eine signifikant h6here PLCAktivit~t als 6strogenpositives Gewebe (p = 0,013). (2) Gewebe bei Tumorstadien T3 und T4 (vs. T1) weist eine gesteigerte PLC-Aktivit~t auf (p=0,033 bzw. 0,035). (3) Biopsate bei h6heren Lymphknotenstadien gingen mit einer signifikant h6heren Enzymaktivitgt einher (N 2 vs. N 0, p=0,012). (4) Bei Mammakarzinomgeweben mk Grading 2 war das PLC-Enzym gegen~ber Grading 1 aktiver (p=0,031). (5) Die Aktivit~t der PLC war bei Mammabiopsien unterschiedlicher S-Phase, DNS-Index und Histologie nicht signifikant verschieden. Schluflfolgerung: In Gewebebiopsien bei primarem Mammakarzinom konnte eine h6here Phospholipase C-Aktivit~itbei ungiinstigeren Tumorstadien bzw. Prognosekriterien nachgewiesen werden. Verlaufsstudien von Patientinnen mit erh6hter PLC-Aktivit~it miissen in Zukunfl die Bedeutung dieses Enzym flit die Prognose pr0fen.
S 189
P3.AH.04 Zeitabh~ingige prognostische Bedeutnng der tumorbiologisehen Faktoren uPA und PAI-1 beim prim~iren Mammakarzinom L. Pache ~' 2, C. Thomssen 3, N. Harbeck ~, M. Schmitt ~ Frauenklinik und 2 Institut ffir Medizinische Statistik und Epidemiologie der Technischen Universitfit Miinchen 3 Universit/its-Frauenklinik Hamburg-Eppendorf Die unabhangige prognostische Bedeutung des Plasminogenaktivators vom Urokinasetyp (uPA) und seines Inttibitors PAI-1 far die rezidivfreie und die Gesamtttberlebenszeit beim Mammakarzinom ist von mehreren Arbeitsgruppen beschrieben worden (Duffy et al., Cancer Res 1990;50:6827; Jfinicke et aL, Breast Cancer Res Treatm 1993;24:195; Cancer Res 1994;54:2527; Foekens et aL, J Clin Oncol 1994;12:1648; Grondahl-Hansen et aL, Cancer Res 1993;53:2513). Fragestellung: Gibt es eine Zeitabhangigkeit der prognostischen Aussagekraft von uPA und PAI-1 beim prim~ren Mammakarzinom, wie dies dutch Unterschiede bei der statistischen Auswertung nach untersehiedlich langer Nachbeobachtungszeit nahgelegt wird ? Methode: Bei 314 Mammakarzinotupatientinnen (147 NO) wurden ffir uPA, PAI-1 und traditionelle Prognosefaktoren univariate und multivariate Analysen (Proportional Hazard Modell nach Cox) hinsichtlich der rezidivfreien und der Gesamtllberlebenszeit durchgefahrt. Die mediane Naehbeobachtungszeit in dieser prospektiven Studie betrug 52 Monate. Der zeitabh~ingige Verlauf der prognostiscben Bedeutung wurde mittels des "time-varying coefficient" Modells yon Gray (JAm Stat Ass 1992;87:942) bestimmt. Ergebnisse: Obwohl uPA anfanglioh eine grol3e prognostische Bedeutung fiir die rezidivfreie 0berlebenszeit besitzt, wird diese etwa 2 Jahre nach der Pritu~lrtherapie immer geringer. Hingegen nimtut die prognostische Bedeutung yon PAI-1 im Laufe der Zeit deuflich zu, sic iibertrifft letztlich sogar die des Nodalstatus. Schluflfolgerung: Die Zeitabh~gigkeit der Risikobeschreibung durch die Prognosefaktoren uPA und PAI-1 beim prim~en Mamakarzinom erm0glicbt direkte klinische Konsequenzen, da sie eine an das individuelle Risikoprofil adaptierte Tumornacbsorge erlaubt. Zus~tzlich erlaubt sic Riickschlfisse fiber grundlegende tutuorbiologische Zusammenhange bei Invasion und Metastasierung.
P3.AH.06 Expression der Kollagenasen MMP1, M M P 2 sowie deren Inhibitoren im Brustdriisengewebe im Verlaufe maligner Entartung O. Brummer, T. Lfning, H. Herbst, H. Kiihnle Frauenklinik der MH Hannover Universit/it s-Frauenklinik Hamburg Als ein entseheidendes Merkmal b6sartiger Transformation durchbrechen Epithelzellen im Lanfe maligner Entartung die in Form der Basalmembran (BM) bestehende Barriere zum umgebenden Bindegewebe. Da die BM, deren Hauptbestandteil Kollagen Typ IV ist, auch Gef'~ige umsehlieBt, stellt ihre Degradation einen kfitisehan Sehritt im ProzeB yon Invasion mad Metastasiertmg dar, MMP 2 (Matrix-Metalloproteinase 2) ist eine spezifisch gegen Kollagen IV geriehtete Kollagenase. MMP 1 dagegen degradiert Kollagen I und III, die Hauptbestandteile der extrazelinl~xen Matrix des Bindegewebes. Diese Kollagenasen k6nnen durch spezifisehe TIMP's (Tissue inhibitors of matrix-tuetalloproteinases) inaktiviert werden, Fragestellung: IS~t sigh bereits im DCIS eine Kollagenaseproduktion naehweisen und gibt es eharaktaristisehe Expressionsuntersehiede zum invasiven Karzinom? In welehen Tumorbereiehen ist die Kollagenaseproduktionlokalisiert? Methode: Mit I-Iilfe der RNA In-situ Hybridisienmg wurde die tu-RNA Expression der untersuehten Proteine an Paraffinsehnitten dargestellt. Die Markierung der RNASonden erfolgte radioaktiv mittels Sehwefe132. Das Kollektiv umfagte 21 F~lle, davon 5 Normalgewebe, 5 DCIS und 11 Karzinome. Ergebnisse: Itu Normalgewebe zeigt sieh fiber die Basisexpression hinaus keine Produktion von MMP 1 oder MMP 2 m-RNA. Im Zuge maligner Entartung kommt es im DCIS zun~chst zu einer MMP 2 Expression im peritutuoralen desmoplastisehen Bindegewebe. Invasive duktale und lobul~e Mammakarzinome zeigen eine Koexpression yon MMP 1 und MMP 2 - hanpts~tehlieh in der Invasionsfront der Tumoren, Mit zunehmender Entdifferenzierang der Karzinome nimmt die mRNA Produktion der untersuehten Kollagenasen auch im peripheren Bindegewebe zu, Parallel kommt es zur Expression von TIMP 1 im peritumoralen Bereieh. Schluflfolgerungen: Bereits das duktale In-situ Karzinom zeigt MMP 2 Expression und damit Degradationstendenzen an der Basalmembran. Dies ist ein Beleg ffir die Invasionstendenz des DCIS sowie far die Notwendigkeit der entseblossenen Sanierung dieser L~ionen. Invasive Karzinome degradieren dureh die Koexpression yon MMP 1 und MMP 2 sowohl Basalmembranen als aueh das peritumorale Bindegewebe. Erst itu invasiven Stadium kotumt es zur Bildung yon KoUa~enaseinhibitoren.
S 190
P3.AH.05 Der immunhistochemische Nachweis von CD44 Exons v5/v6 beim prim~iren Mammakarzinom ist kein Prognoseparameter C. Brumm, W. Weikel, C. Wilkens, E. Steiner
Universitfits-Frauenklinik Mainz Der Nachweis einer Expression des CD44 Membranproteins bei ma~gnen Tumoren wird in Zusammenhang gebracht mit einem erh6hten Metastasierungspotential. Fragestellung: Die Relevanz der CD44-Expression sollte filr das prim/ire Mammakarzinom im Rahmen einer retrospektiven Studie untersucht werden. Material/Methoden: Eingang in die Untersuchung fanden 329 Patientimlen mit einem prim~en Mammakarzinom. Die mediane Nachbeobachtangszeit betrug 52 Monate (12-108 Monate). Der immunhistochemische Proteinnaehweis wurde mit monoklonalen Antik6rpern gegen die Exons v5 und v6 nach der ABC-Methode durchgeRlhrt. Die Auswertung erfolgte durch zwei tmabhangige Beobachter nach zwei verschiedenen Methoden: Zum ersten wurde modiflziert nach Remmele/Stegner ein Score aus lntensit/R and Zahl der geffirbten Tumorzellen gebildet. In einem zweiten Ansatz wurde unter besonderer Be~cksichtigung einer MembranParbung eine Einteilung in drei Klassen vorgenommen. Die statistische Auswertung der l:lberlebenswahrscheinlichkeiterfolgte nach detu Kaplan-Meier Modell. Resultate: Es fanden sich positive Nachweisreaktionen far v5 in 52%, far v6 in 60%. Der positive imtuunhistocbemische Nachweis von CD44 v5/v6 zeigte in unserer Untersuehung keinerlei Korrelation bezllglich des Gesamtfiberlebens oder des rnetastasenfreien Intervalls. Aueh in der Subgruppe der nodal-negativen respektive nodal-positiven Mamrnakarzinome fanden sich keine signifikanten Resultate. Die beiden unterschiedlichen Auswertungsmethoden ergaben keine unterschiedlichen Ergebnisse. Schluflfolgerungen: In unserer retrospektiven Untersuchung yon 329 primliren Manatuakarzinomen konnte der immunhistochemische Nachweis von CD44t v5/v6 keinen Hinweis auf ein varkfirztes Gesamtfiberleben oder ein verandertes Metastasierungsverbalten geben. Die bisher vorliegenden Daten in der Literatur hierzu sind wiedersprfichlich. Wit sehen in CD44 derzeit keinen relevanten Prognoseparameter Rlr das Mamrnakarzinom. Eine prospektive Studie zur endgtlltigen Einordnung scheint uns wenig erfolgversprechend.
P3.AH.07 Urokinase Expression in Tumor assoziierten Makrophagen des Mammakarzinoms R. Hildenbrand, C. Jansen, G. Wol~ H. I Stutte
Institut £ Pathologie, Universitfitsklinik Frankfurt/M. Urokinase (uPA) ist ein unabh~ngiger Prognosemarker des Mammakarzinoms. Die uPA Expression yon in Brustkrebsgewebe reichlich vorhandenen Tumor assoziierten Makrophagen (TAM) k6nnte eine Rolle bei der Tumorprogression spielen. Fragestellung: K6nnen TAM nach Stimulation dutch das ubiquit~r vorkommende TGF-~I mehr uPA produzieren als Gewebsmakrophagen aus gesundem Brustdrfisenparenehym bzw. a!s Blutmonozyten yon gesunden Spendern und Blutmonozyten yon Mammakarzinompatientinnen? Ist die Stimulation der Makrophagen dutch TGF-~I Proteinkinase C (PKC) abh~ngig? Methoden: TAM wurden kultiviert. Der uPA-Gehalt wurde nach TGF-~I Stimulation mittels ELISA gemessen. Urokinase mRNA Ver~nderungen wurden mittels Nothern Blot Hybridisierungen bestimmt. Die PKC Abh~ngigkeit wurde getestet dutch Inkubation der Makrophagen nit H7, PMA, OKA TGF-$1. Ergebnisse: Die TGF-$1 Exposition der Makrophagen ifihrt zu einem schnellen uPA mRNA Anstieg, der unabh~ngig yon einer Proteinbiosynthese ist und komplett dutch Actinomycin D gehemmt wird. H7 reduziert die F~higkeit des TGF-~I die uPA Expression zu stimulieren. OKA potenziert die uPA Expression der Makrophagen nach TGF-~I Stimulation. Sehlu~folgerung: TGF-$1 stimuliert die Transkription des uPA Gens der TAM. TGF-~I stimuliert die Urokinase Expression fiber einen FKC abh~ngigen Mechanismus. TAM k6nnten eine Tumorprogression unterstfitzen.
P3.AH.08 Kultur von Tnmorzellen durch Mikromanipulation A. G. Schrnutzler, G. Schlosser, D. Tokarski, D. Krebs Universitfits-Frauenklinik Bonn Bei der Testung von Chemotherapeutika e r g i b t sich eine diagnostische L~cke in zwei F~llen, in denen eine Z e l l k u l t u r n i c h t g e l i n g t : Wenn die absolute Z e l l z a h l (z.B. Mammacarcinom, Stanzbiopsien) oder der r e l a t i v e A n t e i l v i t a l e r Zellen (z.B. Aszites) zu gering i s t . F r a g e s t e l l u n g : Unter welchen Bedingungen w~chst eine def i n i e r t e Anzahl e i n z e l n e r , mOglichst weniger Tumorzellen in einem M i k r o t r o p f e n e i n e r d e f i n i e r t e n GrOBe? Methode: Zun~chst wurden die Kulturbedingungen f u r Mikrok u l t u r e n in 54 Experimenten mit 2 Z e l l i n i e n f e s t g e l e g t ( I . Mit dem Mikromanipulator wurden d e f i n i e r t e Zellmengen(1-SC Zellen) in d e f i n i e r t e Mikrotropfen (0,5 ~i-0,08 ~I) p i p e t t i e r t . Zum T e l l wurde nach 3 Tagen O,028~ZMedium zugegeben. Danach wurden in 18 Experimenten 9 Mamma- und 2 0 v a r i a l carcinome untersucht (2.) Ergebnisse: I. Das d u r c h s c h n i t t l i c h e Wachstum der Z e l l l i n i e n lag bei dem 2,9fachen nach 7 Tagen. Die besten Ergebnisse (4,8fach) wurden mit e i n e r Ausgangszellzahl von 30 Zellen in 0,08 ~I 60%ig k o k u l t i v i e r t e m Medium und MediE zugabe nach 3 Tagen e r z i e l t . 2. Das Wachstum bei nativen Mammacarcinomen lag bei dem 2,9fachen, bei nativen Ovarial carcinomen bei dem 1,4fachen nach 6 Tagen. SchluSfolgerung: Ausgehend von etwa 10 000 Zellen e i n e r Z e l l k u l t u r oder eines Nativtumors lassen sich durch Mikromanipulation im Mikrotropfen 30 - 40 Zellen in e i n e r Woch~ etwa um das 2 - 4fache vermehren. Es i s t zu untersuchen, ob m i t d i e s e r Methode weitere tumorbiologische Untersuchungen mOglich sind (Chemosensibilit~tstestung, Tumore n d o k r i n o l o a i e und Tumoroenetik[
P3.AH.10 Disseminierte Tumorzellen im Knoehenmark yon Patienten mit primiirem Mamma-, Ovarialoder Zervixkarzinom S. Braun, F. Hepp, G. Riethmiiller 1, K. Pantel 1, G. Kindermann 1 I. Universit~ts-Frauenklinik und Institut fiir Immunologie, LMU Miinchen
P3.AH.09 Steigerung der antiproliferativen Wirkung von Glukokortikoiden auf das Wachstum yon Brustkrebszellen durch Lakritze-Extrakte S. Hundertmark, V. Ragosch, H. Biihler, M. Rudolf, H. K. Weitzel Frauenklinik Klinikum Benjamin Franklin, Freie Universit/it Berlin In der Therapie des Mammakarzinoms nimmt die hormonelle Therapie einen grof~en Stellenwert ein. Eine zus~itzlichetherapeutische M6glichkeit I~ige in der Anwendung von Glukokortikosteroiden(GCS). In-vitro-Studienzeigen tats~chlich einen antiproliferativenEffekt von GCS [Goya et al., 1993; Lippman et aL, 1976], doch konnte in neueren grog angelegten prospektiv randomisierten klinischen Studien ein Effekt yon GCS ausgeschlossenwerden [Castiglione-Gertschet al., 1994]. Das fohrte dazu, daf~ GCS in der endokrinen Therapie des Mamma-Ca heute keine Ronespielen. Fragestellung: OberprOftwurde, ob ein intrazellul~rerAbbau der GCS durch das Enzym 11l~-HydroxysteroidDehydrogenase(1lJ3-HSD) bei Mamma-Ca-Zellenin einem urs~ichlichen Zusammenhangzu der mangelndenWirksamkeit der GCS steht. Untersucht wurde augerdem, ob die Inhibition der 1115-HSD durch den Lakritze-Bestandteil Glyzyrrhetins~iurezu einer Verbesserung der antiproliferativen GCS-Wirkung fofirt. Methode: a. MCF-7 Brustkrebszellkulturenwurden fOr 10 Tage mit GCS _+Glyzyrrhetins-~iureinkubiertund die Proliferationmittels MTT-Test quantifiziert, b. Die EnzymaktivitStder 11g-HSD wurde in MCF-7 Zellen und in Operationspr~iparaten gemessenund Inhibitionsversuchemit GlyzyrrhetinstiuredurchgefOhrt. Ergebnisse: a. Dutch die 1lJ~-HSD wird die antiproliferativenWirkung yon GCS atR Mamma-Ca ZeUen abgeschw~lcht. NatOrliche und synthetische GCS (Dexamethason, Prednisolon)werden zum hormonell inaktiven Metabolitenverstoffwechselt. Die dauernde Expositionyon Mamma-Ca Zellen mit GCS fohrt durch Induktion der 1113HSD Enzymaktivit~it.Durch diesen positiven feed-back wird die intrazellul~ireGCS-Konzentrationweiter gesenktund somit die antiproliferative Wirkung zustitzlich geschwficht, b. Durch Hemmung der 1113-HSD mit Glycyrrhetins~iure kann auf diesen Regelkreis Einflui3 genommen werden so zeigte sich eine signifikanteErh6hung der antiproliferativenWirkung von GCS. Schlul3folgerung: Durch die Kombinationyon Glyzyrrhetins~iureund GCS scheint eine neue endokrineTherapiedes Mamma-Ca denkbar. P3.AH.11
D u r e h f l u B z y t o m e t r i s c h e D N A - A n a l y s e von M a m m a karzinomen nach Zytokeratinmarkierung der Tumorzellen eine prospektive A n a l y s e R. Kimmig, Frauenklinik
bei zahlreichen Karzinomen eine prognostische Bedeutung. Dies veranlal]te uns, Patienten unserer Klinik mit prim~irem Mamma-, Ovarial- oder Zervixkarzinom hinsichtlich einer h~natogenen Disseminierung zum Zeitpunkt der Diagnosestellung zn untersuchen. Methode: In der prospektiven Studie untersuchten wir mit einer standardisierten immunzytochemischen Methode (Anti-Zytokeratin-AntikSrper A45B/B3 und alkalische-Phosphatase-anti-alkalische-Phosphatase-Technik)klinische Knochenmarkaspirate von 252 Karzinompatienten und 46 Patienten mit benignen epithelialen L~isionen. Ergebnisse: Disseminierte Tumorzellen im Kuochenmark fanden sich bei 51 von 159 (32%) Mammakarzinom-, 20 von 48 (42%) Zervixkarzinom- und 14 von 45 (31%) Ovarialkarzinompatienten; in der Gruppe der 46 Kontrollpatienten fand sich ein Aspirat (2%) mit ,epithelialen" Zellen. Der Nachweis disseminierter Tumorzellen korrelierte bei Mammakarzinompatienten mit einem ausgedehnten Lymphknotenbefall (p=0,03), Fernmetastasierung (p=0,02) bzw. einem inflammatorischen Karzinom (p=0,008). Der Tumorzellnachweis im Knochenmark yon Patienten mit Zervix- oder Ovarialkarzinom korrelierte nieht mit ldinisehen oder histopathologisehen Parametern. Schluflfolgerung: Disseminierte Tumorzellen finden sich vor allem im Knoehenmark yon Mammakarzinompatienten mit hohem Risiko ftir eine Tumorprogression; der hLiufige Naehweis dieser Zellen bei Patienten mit ,giinstiger" Prognose ist mSglieherweise ein prognostiseher Faktor, der ein Kollektiv mit erhfhtem Rezidivrisiko besehreibt. Die Erstbesehreibung disseminierter epithelialer Tumorzellen bei Patienten mit Zervix- oder Ovarialkarzinom mull in erster Linie als disseminative F~ihigkeit des Prim~irtumors interpretiert werden und finder sin Korrelat im Nachweis von Knochenmikrometastasen in Autopsiestudien.
1, M .
im Klinikum
Untch,
1 IBE-Institut
Miinchen
ffir Medizinische Biometrie
S. H f i r i n g
GroBhadern,
Ludwig-Maximilians-Universitfit verarbeitung,
Fragestellung: Der Nachweis isolierter Tumorzellen im Knochenmark besitzt
T. K a p s n e r
Informations-
und
Epidemiologie,
Ludwig-Maximilians-Universit/it
Miinchen
Fra~estellung: Die durchfluflzytometrische Analyse von DNA-Ploidie trod SPhasenfraktion beim Mammakarzinorn ist dutch die Heterogenitat der aus dem "lMmor gewonnenen Z e l l ~ i o n c n erschwerL Es gibt Hinweise, dab hieraus ein Obersehen von DNA-Aneuploidiea and eine Fehlbestimmlmg dcr S-Phaserffraktion resultieren kann. In einer prospektiv angelegten Studie wurde untersucht, ob eine Zytokeratinmarkicrung intakter TumorzeLlenzu eincr validcren DNA-Analyse beitragen kann und sich hieraus einc vcrbcssertc prognostische Aussagekrafl crgibt. M~thode: Frisehes Tumorgewebe von 318 /d'ammakarzinomen wurde mit Hilfc einer mechanisch/cnzymatisehen Methode (mod. n. KEDAR) zu E i n z e t z e U - ~ i o n e n disso~'ert und nach Fixiemng in 70% Methanol mit eincm monoklonalen F1TCmarkierte~ MausantikOrper gegen die Zytokeratine 6/18 inkubiert (5gg IgG/ml, 30 mitt, RT). Die DNA-Farbtmg erfolgte mit Propidinmjodid/RNAse (50 pg/m01 mg/ml). Die Analyse erfolgtc mit dem FACScan Flow Cytometer (Beckton Dickinson) trod zugeh~riger Software. Der Vergleich der rezidivfreiea und der Gesamtgberlebenszeit bczl~Jich dcr Ontcl~ruppcn der ldinisch-pathologischcn und zytometrischcn Parameter erfolgtc nach Kaplan-Meicr. Er2ebnisse: Es fandcn sieh 78% DNA-aneuploidc Tumoren, woven 20% nut durch zusatzliche Zytokeratinmarkienmg erkannt warden. Die MiRelwerte for die SPlmsenfraktion waren bei den Zytokea'atin-positivcuZcUcn im Vcrgleich zu den
Oesamtzellen im Mittel um 40% hOher, wobei erhebliche individuelle Schwanktmgen festzustdlcnwaren. Die univadate Analys~ der prospektiv erhobcncn DaWn zcigt nach
einer medianea Naehbeobaehtungs~eit von 3,4 Jahren fltr DNA-PIoidie oder SP O o n bisher keinen statistisch signifikanten Ontersehied. Ein statistiseh sig~ifilranter Untersehied bczllglich des rezidivfreien Oberlebens laBt sich jedoeh bereits jetzt far die TumorgrOBe,den Lymphknoten-status und das Grading sowie fllr die G2MPhasenfiaktion zeigen. Sehlullfol~ernn~: Die Detektion DNA-aneuploider Subpopulationen und die Analyse der S-Phasenfraktion dutch Zytokeratin-markierung konnte verbessert werden. Die Validitat einer DNA-Analyse olme Identifikation der Tumorzellen ist anzuzweifeln. Unabh/lngig davon ist die Notwendigkeit einer Zellzyklusanalyse mater Kosten/Nutzcngesiehtspunktcn in Frage zu stellen. S 191
P3.AH.12 Tumor cell contamination (TC) in bone marrow of breast cancer patients: Improved sensitivity and quantification of tumor cells using BM2-immunomagnetic beads S. Kaul, X. Y. Zhong, I. Diel, G. Bastert Dep. of Gynecology, University of Heidelberg, Heidelberg, FRG We have produced and characterized murine monoclonal antibodies (mabs) reactive with different epitopes of the human breast mucin MUC1. The mabs BM2, BM7 and BM8 are used for detection of minor cell contamination (TC) in the bone marrow of breast cancer patients by immuncytochemical staining of the mononuclear cells fraction on smears. To improve the detection rate, for the quantification of TC and for subsequent phenotyping of rare tumor cells, mucinspecific mabs were conjugated with magnetic beads and used for selective tumor cell enrichment Methods: Mab BM2 reactive with the core peptide APDT of the human MUC1 was conjugated to tosyl activated paramagnetic beads (Dynal, MB280). BM2-beads were incubated with bone marrow cells at a' ration 1:5. Typically 5 x 10 7 bone marrow cells were used for TC analysis. The bead fraction was transfered onto cytospins and tumor cells were stained with a cocktail of mab with specificity for mucin, human epithelial antigen (Ga 733-1), cytokeratin 8, 18, and 19 using a modified Dako techmate system with APAAP and new fuchsin. Results: Bone marrow of 18 hematologic diseases and peripheral blood (PBL) from 10 normal donors were negativ with both methods. The recovery rate of admixed tumor cells was in the range of 80-90% in bone marrow and PBL with a mean enrichment factor of 160.. The sensitivity of the immunomagnetic BM2-beads is in the range of 1 tumor cell/107 normal cells The comparative analysis of 310 bone marrow specimens of patients with breast cancer resulted in 46% TC with the routine method and a positivity rate of 56% using BM2-immunomagnetic beads. Two tumor cell lines (HG15 and KM22) could be established from the BM2-immunomagnetic bead fractions. Conclusion: The precise analysis of TC in bone marrow is a powerful predictor of patient outcome. Enrichment of rare tumor cells with BM2-immunuomagnetic beads results in a dramatically improved sensitivity of cytochemical tumor cell detection. Futher analysis will focus on the impact of the quantification of TC for prognosis and on phenotyping and genetic analysis of single tumor cells. Purpose:
P3.AH.14 Lokalrezidiv-Behandlung des Mammakarzinoms mit Miltefosin und Strahlentherapie H. Paukisch, G. Gademann, G. Bollmann, W. Strate Klinik f/Jr Strahlentherapie, Universit/it Magdeburg
Fraeestellune: Die Kombination von Miltefosin mit konventioneller wurde
auf
Wirkung
und
Methode" Von 7/94 bis 3/96 wurden 17 Patientinnen behandelt. Bei 15/17 Patientinnen erfolgte eine intraindividuelle Randomisation der Therapieareale in alleinige Strahlentherapie, . alleinige Miltefosinapplikation und Kombinationsbehandlung. Die Zielvolumendosis betrug 50 G y (bei Vorbelastung 30 Gy) bei ED 2 Gy.
Ereebnisse: Systemische Nebenwirkungen traten nicht auf. Bei den kombiniert b e h a n d e l t e n Feldern war die Ausbildung von Erythem, Pigmentierung sowie trockener Epitheliolysen sth'rker ausgepragt. Bei 4 Fgllen mit cancer en cuirasse zeigte sich kein Vorteil der Kombinationsbehandlung, in 10/12 F~illen mit flachen Infiltrationen eine bessere Ansprechrate. Eine Patientin rnit inflammatorischem Rezidiv zeigte ein gleich gutes Ansprechen bei allen drei Therapieschemata.
SchluBfo~erung: Die Kombination yon Strahlentherapie und Miltefosin ist a u f Grund geringer Nebenwirkungen vertretbar. Bei flaehen Hautinfiltrationen scheint die Kombinationsbehandlung (iberlegen zu sein, beim cancer en cuirasse erbringt die Kombinationsbehandlung keine Vorteile.
S 192
Die Indikation zu einer Bestrahlang nach Mastektomie wegen eines Mammakat-zinoms wird hente weitgehend restriktiv gestellt. Der Einsatz der Strahlentherapie wird meist beschrankt auf F~le mit histologisch gesicherter, ausgedelmter Lymphangiosis carcinematosa am Absetztmgsrand and der Resectio non in sano. Fragestellung: Erh0ht der Verzicht auf routinem/~ige, adjuvante Bestrahlung nach Mastektomie das Risiko des Auftretens eines Lokalrezidivs, and verringert dieses Vorgehen die statistische Oberlebenszeit? Methode: An der Universit,ats-FrauenklinikBerlin-Charlottenburg sowie der I. Franenklinik der Universit,atManchen wurden zwischen 1963 and 1979 856 Patientinnen (Kollektiv A) wegen eines Malignoms der Brust mit einer Mastektomie behandelt. Von diesen erhielten 788 Patientinnen ein adjuvante Bestrahlangstherapie (92,1%). Im Zeitmum 1979 bis 1995 wurden von 1804 mastektomierten Frauen (Kollektiv B), nur noch Patientinnen mit der oben genannten Indikation, und somit lediglich 552 einer Radiatio zugefflhrt (30,6%) Ergebnisse: Bei 246 you 2660 Frauen (9,3 %) trat wahrend des Nachbeobachtungszeitraumes ein Lokalrezidiv, bei 185 (6,9 %) ohne Anhalt far Femfilialisienmg au£ Im Patientianenkollektiv A waren nach 10 Jahren 88,5 % der Patientinnen lokalrezidivfrei, wlthrend im Kollektiv B lediglich noch 78,4 % olme Hinweis for ein lokales Tumorrezidiv waren (p < 0,005). 676 Frauen mit histologiseh gesicherter Resectio in sano and fehlender Lymphangiosis aus dem Kollektiv A wurden bestrahlt, 981 Patientinnen aus dem Kollektiv B mit vergleichbarem Befund nach 1979 aufgrund der nenen Indikationsstellang nicht nachbestrahlt. Von den bestrahlten Frauen waren nach 10 Jahren noch 91,9 % lokalrezidivfrei, wahrend bei dem nichtbeslrahlten Patientengut lediglich 73,9 % olme lokales Tumorwachstum waren (p < 0,005). : Das ¢d'berlebennach Auftreten eines Lokalrezidivs scheint jedoch yon der vorangegangenen Radiatio und dem Auttreten yen Lokalrezidiven tmberahrt zu bleiben. 3 Jahre nach Auftreten des Lokalrezidivs waren im Kollektiv A noch 49,4 % der Frauen am Leben, ira Kollektiv B 51,4% (nicht siginfikant). Schluflfolgerung: Die Ergebnisse unserer mehr als 30-jahrigen Beobachtungen zeigen, dab die generelle Brustwandbestrahhmg nach Mastektomie bei Mammakarzinom die H~ufigkeit des Auftretens yon Lekalrezidiven vermindert. Dies ist jedoch ohne Auswirkung auf die durchschnittliche I3berlebenszeit der Patientinnen.
P3.AH.15 Effizienz immunstimulierender Medikamente wiihrend der postop. Bestrahlung bei Mammakarzinompatientinnen H. L6hmer, H. Sommer, M. Straugwald, J. J. Kiihn I. Frauenklinik der Ludwig-Maximilians-Universit/it Mtinchen, Maistr. 11, 80337 Mfinchen
Mit dem Hexadecylphosphocholin Miltefosin steht ein neues lokal einsetzbares Chemotherapeutikum zur Behandlung von Lokalrezidiven/ Hautmetastasierungen bei M a m m a k a r z i n o m e n zur Verffigung.
Elektronenund Photonenstrahlung Nebenwirkung untersucht.
P3.AH.13 Die Rolle der adjuvanten Strahlentherapie nach Mastcktomic W. Janni, Th. Dimpfl, A. Knobbe, T. Genz I. Frauenklinik der LMU Miinchen, Maistr. 11, 80337 Miinchen
Von 640 an u n s e r e r Klinik b e f r a g t e n Tumorp a t i e n t i n n e n ~uBerten ~ber 50 % Interesse an a l t e r n a t i v e n Behandlungsmethoden, 20 % w u r d e n b e r e i t s yon ihren H a u s ~ r z t e n m i t V i s c u m album therapiert. Fragestellung: Kann durch die Gabe i m m u n s t i m u lierender M e d i k a m e n t e der zellul~re I m m u n d e f e k t w ~ h r e n d der Radiatio v e r h i n d e r t w e r d e n ? Methode: In einer randomisierten, p r o s p e k t i v e n Studie w u r d e n bisher 15 P a t i e n t e n m i t V i s c u m album (Iscador-Therapiegruppe) und 15 P a t i e n t e n ohne Gabe von Viscum album (Kontrollgruppe) untersucht. Dabei w u r d e der Immunstatus m e h r mals vor, w ~ h r e n d und nach der B e s t r a h l u n g gemessen. Ergebnisse: In der T h e r a p i e g r u p p e findet sich vgl. zur K o n t r o l l g r u p p e eine d e u t l i c h e E r h S h u n g der T - H e l f e r - Z e l l e n , der L e u k o z y t e n 4/DR Ratio und der G e s a m t - T - L y m p h o z y t e n z a h l . SchluBfolgernng: Unsere Daten b e g r ~ n d e n den S t e l l e n w e r t des Einsatzes i m m u n s t i m u l i e r e n d e r M e d i k a m e n t e zur V e r h i n d e r u n g d. zellul~ren I m m u n d e f e k t e s w ~ h r e n d der Radiatio. Uber den zuk0nftigen S t e l l e n w e r t der L e k t i n a n w e n d u n g in der O n k o l o g i e wird man erst nach V o r l i e g e n unserer G e s a m t r e s u l t a t e eine definitive A u s s a g e treffen k~nnen.
P3.AH.16 Paelitaxel-Chemotherapie bei fortgeschrittenem Mammaoder Ovariaikarzinom als Ultima ratio? B. Steimer, O. Dathe, H. Sommer, E Willgeroth I. Frauenklinik der Ludwig-Maximilians-Universit/it Miinchen Nach Versagen der Standardchemotherapie bei f o r t g e s c h r i t t e n e m Mamma- oder O v a r i a l k a r z i n o m erhofft man sich von einer Therapie mit TaxolDerivaten ein erneutes Ansprechen. Fragestellung: Bringt eine aggressive Secondoder T h i r d - l i n e - C h e m o t h e r a p i e m i t Paclitaxel einen Benefit for die Patientin? Methode: Seit Februar 1994 wurden bisher 23 Pat. mit r e z i d i v i e r e n d e m Mamma- oder Ovarialkarzinom mit insgesamt 91 Zyklen zu je 175 mg/m 2 Paclitaxel/3 h als Second- oder T h i r d - l i n e - T h e r a p i e behandelt. Ergebnisse: Bei 10 Pat. (44 %) kam es nach AbschluB der Therapie zu einer Remission, bei 7 Pat. ( 3 1 % ) zu einer Progression unter Therapie. Leukopenien traten in 20 Zyklen auf, N e u r o t o x i z i t ~ t in 27 Zyklen. In der Nachb e o b a c h t u n g sind bisher 12 Pat. verstorben, 9 werden w e i t e r h i n regelm~gig nachbeobachtet. SchluBfolgerung: Im Vergleich zu den Ergebnissen der Literatur sind die R e m i s s i o n s r a t e n von 44 % zun~chst H b e r d u r c h s c h n i t t l i c h hoch (Lit. 30 %). Jedoch ist im Einzelfall sehr kritisch zu prOfen, ob bei Einschr~nkung der Lebensqualit~t unter Therapie sowie der sehr begrenzten L e b e n s e r w a r t u n g diese Therapie g e r e c h t f e r t i g t ist.
P3.AH.17 Zytoprotektion mit Amifostin (Ethyol) bei Chemotherapie mit Taxol O. Dathe, B. Steimer, H. Sommer, J. Schuth, E Willgeroth I. Frauenklinik der Ludwig-Maximilians-Universit/it Miinchen Bei der Zytostatikatherapie mit Paclitaxel steht neben der Leukopenie die N e u r o t o x i z i t ~ t als unerwHnschte N e b e n w i r k u n g im Vordergrund. Fragestellung: Es soll die protektive Wirkung von Amifostin sowie auch die V e r t r ~ g l i c h k e i t dieses neuen Wirkstoffes bei Einsatz von Paclitaxel u n t e r s u c h t werden. Methode: Bei seit August 1995 bisher 9 eingeschlossenen P a t i e n t i n n e n wurde 30 min. vor jeder Taxolgabe 910 mg/m 2 A m i f o s t i n ~ber 15 min. iv. gegeben. Ergebnisse: Die bisher v e r a b r e i c h t e n 45 Therapiezyklen zeigten eine g e r i n g e Nebenwirkungsrate von Amifostin, in erster Linie leichte Ubelkeit. Es kam es zu einer d e u t l i c h e n Senkung sowohl der N e u r o t o x i z i t ~ t als auch der Myalgien und Arthralgien, L e u k o p e n i e n w a r e n weniger deutlich beeinfluBt. SchluBfolgerung: Nach V o r l i e g e n der erfolgversplechenden P i l o t e r g e b n i s s e w i r d jetzt das weitere protektive W i r k u n g s s p e k t r u m in einer prospektiv r a n d o m i s i e r t e n Studie untersucht.
P3.AH.18 Erfahrungen mit Amifostin im Klinikum Bayreuth K. Feltmann, W. Schulze, U. Reinhardt, A. H. Tulusan Klinikum Bayreuth
P3.AH.19 EinfluB der neoadjuvanter Chemotherapie auf den Nachweis yon Tumorzellen im Knochenmark bei Patientinnen mit prim/irem M a m m a k a r z i n o m
Fra~estelluna: Amifostin (Ethyol) ist eine neue chemoprotektive
E . - E S o l o m a y e r , I. J. D i e l , D . W a l l w i e n e r , Universit/its-Frauenklinik Heidelberg
Substanz, die eine signifikante Aktivitgt in der Pr~ivention yon Nephro-, Oto-, Neuro- und Hamatotoxizit~t gezeigt hat. Es gait zu priifen, ob die bei uns verwendeten Zytostatika durch Kombination mit Amifostin eine verminderte Toxizit~it aufwiesen, besonders im Hinblick auf die Einsparung von granulozytenstimulierenden Faktoren. Methode: Wir beobaehteten den klinischen Verlauf yon Mammakarzinomen und einem Seminom. Hierbei wurden verschiedene Zytostatika wie z.B. Taxol, 5-Fluorouracil, Epirubicin und Cyclophosphamid verabreicht. Die bekannten Nebenwirkungen der Zytostatika sowie das subjektive Allgemeinbefmden wurde genau protokolliert. Ebenso die ~iblichen Laborparameter. Ergebnisse: Die mit 5-FU behandelten Patienten zeigten eine weniger ausgeprggte Mucositis. Allerdings konnten die Dosis der Antiemetika nicht signifikant reduziert werden. Hypotonie, ailergische Reaktionen und kumulative Toxizit/~t waren klinisch nicht relevant. In einem Fall trat ein RR-Abfall von 20 mmHg systolisch auf. Trotz Gabe yon Amifostin trat in den meisten Fallen eine Leukozytendepression auf, die uns zwang, granulozytenstimulierenden Faktoren einzusetzen. Allerdings kormte eine station~e A~ffnahme mit lsolierung und Antibiotikagabe vermieden werden. Sehlulffol-erun~: Wenn auch die protektive Wirkung auf das Knochenmark m einzelnen Fallen nicht nachzuweisen war, so ermutigt uns die subjektive Vertraglichkeit yon Amifostin zur Fortftihnmg unserer klinischen Anwendungsstudien. Besonders positiv fallt die Reduktion der ft~r den Patienten belastenden Mukositis au£
G. Bastert
Die p ~ Chemotherapie (pCHT) beim pr~naren Mammakarzinom hat zwei Zielsetzungen. Die erste betri~ die Operabilil/tt des ~ o r s (Down-Staging). Das zweiteZiel ist die fi'iihzeifige Suppression des 'Tumor cell shedding' and der darnit vednmdenen F~higkeit des Tumors zur Metastasierung. Fragestellung: Ziel unserer Arb~t war es, des Knochenmark (KM) von Pafienlinnen vor und nach pCHT auf TumorzeUen (TZ) zu untersuchen, um den EinttuB der pCI-1Tauf die Tumorzellaussaat zu Oberprtifen. Material und Methode: Befi 140 Patienlinnen mit prim,~em Mammakarzinom wurde eine bilaterale KM-Aspiration nach pCHT (3-4 Zyklen EC) dttrchgefiihrt. Als Kontmlkoltektiv dienten 140 Patientinnen ohne pCHT mit gleichem T- Stadium und Alter (matches-pairs). Bei 22 Fmuen warde die KM-Punktien sowohl vor als auch nach der pCHT durchgefiihrt. Die angereicherten Interphasezellen wurden mit dem 2Ell Antik6rper immunzytologisch markiert, der das tumorassoziierte Antigen TAG12 erkennt Ergebnisse: Bd 10 Fmuen (45%) konnten TZ vor alexpCHT nachgewiesenwerden. Nach pCHT waren alle 10 Patientinnen weiterhin TZ-l~siliv. Von'den 12 TZnegaliven Palientinnen vor pCHT effolgte nut bei einer Patienlin eine Befund~ulemng (von negativ nach lx~sitiv). In der matched pairs Analyse wurden TZ im KM in 47% der Falle (n=66) nach pCI-ITand in 48% im KonlroUkoUektiv ohne pCHT naehgewiesen. Es zeigte sich keine Korrelation zu der histologischen "i'umorgr0ge, Nodalslatus und zur TumorzeUzahl im KM-Aspirat. In der multivariaten Analyse stellte sich der TCD als bester Prognosefaktor (p=0,016; RR=4,6) heraus, gefolgt vonder Tumorgr0~ (p=0,005; RR=I,8). Schluflfolgerung: Unsere Ergebnisse zeigen, deg durch eine pCHT zwar eine Verldeinenmg des Tumors, nicht jedoch eine Unterdrtickung tier Zellaussaat erreicht wird. Allerdings konntenwir nicht mit Sicherheit kl,tren, do die Mehrzahl tier nachgewiesenen TZ nicht bereits vor tier Therapie disseminiert war. Weiterhin bleibt unktar, ob die Zellen ~ gleiche metastatische Potential aufweisen wie vor emer pCHT. Diese Fragen k0nnen nut dutch ein l~qgeres Follow-up geld~t werden-
S 193
P3.AH.20 Einflufl unterschiedlicher Antiemetika auf die DoxorubicinSensitivitiit vom Mammakarzinomzellen in vitro S. V a r k o p o u l o u , C. M . K u r b a c h e r , P. M a l l m a n n , D. K r e b s Universitfits-Frauenklinik Bonn Doxorubicin (DOX) ist eine Schliisselsubstanz bei der Behandlung des Mammakarzinoms (MK). Neben ausgepr~igterKardiotoxizitat besitzt es aber auch eine nicht zu vernachl/issigendeemetogene Potenz. Eine effektive Antimese scheint daher flir die Akzeptanz einer DOX-haltigen Chemotherapie unumg~nglich. Fragestellung: Da das Wissen um Kombinationseffekte zwischen Zytostatika und Antiemetika (AE) bis heute lackenhaft ist, wurde im Rahmen dieser Arbeit der EinfluB unterschiedlicher (AE) auf die Chemosensitivit~itvon MK-Zellen gegeniJberDOX in vitro untersucht. Methode: Mit Hilfe des ATP-Tumor-Chemosensitivit~'ts-Assays(ATPTCA) wurden 5 etablierte MK-Ze.llinien(MCF-7, ZR-75-1, MFM-98, T47D, BT-20) gegen DOX alleine und in Kombination mit 5 unterschiedlichen AE (Ondansetron, OND; Tropisetron0 TRP; Metoclopramid, MCP; Yriflupromazin, TFP; Dexamethason, DEX) in jeweils 6 unterschiedlichen, klinisch relevanten Konzentrationen getestet. Ergebnisse: Keines der AE hatte einen intrinsischen zytotoxischen Effekt. Die mittlere IC50 ftlr DOX lag bei 294 ng/ml. Fiir die Kombinationen wurden folgende mittlere ICs0-Werte ermittelt: 275 ng/ml (OND), 270 ng/ml (TRP), 280 ng/ml (MCP), 264 ng/ml (TFP), 299 ng/ml (DEX). Diese Unterschiede waren nicht signifikant. Lediglich bei MFM-98 f~tihrtedie Zugabe von OND, MCP oder TFP zu einer mehr als doppelten Emiedrigung der IC50, eine Verschlechterung der IC50wurde f'tir keine Zellinie und for kein AE beobachtet. Schluflfolgerung: Die untersuchten AE scheinen die antineoplastische Wirkung von DOX auf MK-Zellen nicht negativ zu beinflussen. Ob der bei MFM-98 beobachtete Modulationseffekt von OND, MCP und TFP von klinischer Relevanz ist, sollte Gegenstand kiinftiger Untersuchungen sein.
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P3.AH.21 Photodynamik im isolierten Plazentamodell S. J u n g , J. S c h m o l l i n g , H. J. F 6 d i s c h , H . S c h l e b u s c h F r a u e n k l i n i k u n d K i n d e r p a t h o l o g i e d e r Universit~it B o n n
Fragestellung: Eignet sich der isolierte Plazentalobulus fiir in-vitro Untersuehungen zur Dosimetrie und Pharmakodynamik der photodynamischen Therapie (PDT)? Methode: Nach Applikation von 0,5 mg/100g Gewebe Photosan III als Photosensibilisator wurden die isolierten Plazentalobuli (n=5) mit Aktivierungslasedicht der Wellenl/inge 630 nm mit einer Dosis von 50 J/cm2 bestrahlt. Perfusatparameter (Kalium, LDH) wurden mit denen von 5 unbehandeltem Plazentalobuli verglichen, zudem erfolgte eine lichtmikroskopische Beurteilung nach Ende der 3-stfindigen Perfusionszeit. Ergebnisse: Als Hinweis ftir einen zytotoxischen Effekt der PDT fanden wir im fetalen Perfusat der behandelten Lobuli eine signifikant h6here Kaliumfreisetzung (0,43+0,11 vs. 0,23+0,15 mmol/1). Die hShermolekulare LDH hingegen war identisch in behandelten und nicht behandelten Plazentalobuli. Lobuli der PDT-Gruppe zeigten ausserdem eine h~here Gewichtszunahme (p<0,01), m0glicherweise durch eine Sch~idigung der Kapillarmembranen. Lichtmikroskopisch konnten Zellsch~iden an Endothelzellen und am Trophoblasten gesehen werden, die jedoch nicht signifikant h~iufiger als an unbehandelten Lobuli auftraten. Schluflfolgerung: Durch eine spezifische Bindung des Farbstoffs z.B. durch Antikfrper-Kopplung kOnnte eine bessere Effektivit~it der PDT erreicht werden. Bei l~ingerer Perfusionszeit kOnnten dann auch lichtmikroskopisch signifikante Effekte erwartet werden und d a s Modell in Zukunft hilfreich zur Evaluierung der PDT in-vitro sein.
P3.AH Reproduktionsphysiologie
P3.AH.22 Vor 90 Jahren in Dresden: Hitsehmann und Adler demonstrieren erstmals den Endometriumzyklus W. Frobenius Universitfits-Frauenklinik Erlangen Vor fund 90 Jahrea haben die beiden Wiener F ~ e Fritz l-litschnmr,n und Ludwig Adler in Dresden erstmals auf die Coesetzmh~gkeitenha zyklischen Wandel des Endometriums h i r ~ s e n lhr Vortrag am 23 Mai I~(~7 stellte die wissenschafflieheSensation des 12, Kongresses tier Deutschen Gesdlschafi tilt Gyn~ologie und Creburtshilfedar. Crleichzeitig|eitete er einen entscheidenden Paradigmawechsel hinsiehllichder Atiologie, ~ und Therapie uteriner Bhtungen ein Trotz intensiver morphologischer Untersuchungen tiber fast sechs Jahrzehnle hatte man noch Anfang des 20. Jalntumderts geglaubt, alasnormale menschlieheEndometrium prasentiere sich histologisch vor anem in zwei Z u s t a n d s f o ~ : als ruhende und als menstruierende Mucosa uteri. Die tibriger~ ha phys'tologisd',cnZykhsablatff auftretenden Schleimhambilderwa~enzwar zum grOgten Teil bereits beschrieben, wurden abet falschtichals pathologiseh eingestufi: man brachte sic mit tmphysiologischen Phanomenen wie Bhaungsst6nmg~ Schmerzen oder fd~rsteigertem Fhor in ednen Kausalzusammenhang So erastand die ,Lehre yon tier Endomethtis" ein schei~ar aul3erst komplexes gyn~tkologisehes~ k L das in slgh allerdings irnn~r widersprtichlichererschien lm 13ew~tsein dieser Wulersprfzchenaherten sich Hitschmann trod Adl~ tier Losung des Probknns yon zwei Seiten: ersterer hare e.tkannt, dab die damals aligemeia anerkamrten Beschreibtmgen des normalen Endomettitma.skeineswegs ersch6pfend waren_ Adler vermiflte h den meisten der als ~endometritisch~ eingestufien Schleimhautt~lder jene Kriteriem die van tier allgemeinen Palhok~gie lange as morpholog/sche Zeichen einer EntzOndu~ anerkannt warea, lm Laufe gemeinsamer Arbeh f~aer mehr~e Jahre z¢igte sieh dann, dab die Physiologic und Pathologic der Uterussdaleimham v~llig unvoreingeatmaraennea bewertet werdcn nmgte. Eigene Unter~aehungen erm6glichten schlieBlichdie Beschreibung des Endometriumzyklus und die Revision dar .Endometritislehre'°. Die AbhangJgkeitder zyklischen Ver~ndeamge~ tier Ut¢~ausmukosavon den Ovztien trod den endokrinen Regelkreisen ~awdedann Jahre bz~,. JahlTeh~aesparer yon andeten gezeigt. Ftir die entspreehenden Untersuchunge~ steltten die Arbeiten von Hitsehmannund Adler eine wichtige V o r ~ dar
P3.AH.23 Veriinderungen des In-vitro-Blutungstestes w~ihrend Zyklus, Schwangerschaft und Senium S. Suzuki College of Medical Technology, Hokkaido Univ. Sapporo, Japan Fra~estellung Welehe. h~mostatische Rolle spielen die Thrombozyten'und deren Aggr~gationen wahrend des gyklus,in der Sehwange'rschaft und Senium ? Das zweit.e Zi~l ist die Beantwortung de.r Frage,ob es eine Eifiwirkung des Seniums auf die Hamostase beziehungsweise Thrombozytenaggregation gibt. Methode I. a)Nicht-Schwangere 20 F a l l e ; b) Schwangere 28-35 Schwafigerschaftswqche 12 .F~lle. c)Frauen 70-83 Lebensjahr ohne Komplikationen 14 Falle. 2. Der In-Vitro-Blutungstest(IVBT); ist ein Suchtest f~r Pl~ttehenfunktionsst~rungen. CitratBlur wird durch eine Kapillare und e i n e m i t Collagen beschichtete Filterapertur gesaugt, die dutch Adh~renz und Aggregation yon Plattchen verschlossen'wird. Initialer BlutfluS(IF) Blutungszeit I Blutungszeit2 (BTI ' BT@) und Blutungsvolumen(BV) werden bestlmmt. Ergebnisse 1.Keine signifikanten U n t e r s c h i e d e s i n d naehweisbar zwischen Sekreti0nsphase .und Gelbk~rperphase bei Nicht-Schwangeren. 2.BT2 in dem Senlum war deutlieh ~erl~ngert(f46..2 ~68.5 gegen~ber Nicht-Schwangeren(104.3+ 2 0 . 3 ) . 3.BT bei der Schwangeren zeigt deutlioh kurz, Sehl~Bwort Von hamostatlschem Standpunkt spielen die hormonellen Veranderungen dutch d%e ~strogene eine gro~e Rolle'.
P3.AH.24 Erweiterter Methionintest bei Frauen mit Hormonstiirungen I. Gerhard, D. Maric, E Geka, B. Runnebaum
Universit/it s-Frauenklinik Heidelberg Die Hyperhomocysteinamie ist ein Risikofaktor der frtihzeitigen Arteriosklerose und wird in Verbindung gebracht mit Infertilit~it, Mil3bildungen und Aborten. FragesteUung: Gibt es Beziehungen zwischen den zyklusabhangigen Hormonen der Frau und Homocystein bzw. verschiedenen Vitaminen und Spurenelementen? Methoden: Zwischen dem 2. und 5. Zyklustag wurde bei 200 Frauen der Hormonsprechstunde (Alter 33 + 5 Jahre) ein Methionin-Belastungstest durchgeftihrt (0,1 g/kg KG p.o.). Vor und 6 Std. nach Belastung wurde zur Bestimmung von Homocystein NUchternblut entnommen. Aus dem basalen Blut wurden zus~itzlich folgende Vitamine und Spurenelemente bestimmt: Fols~ure, Vitamin A, E, B6, B 12, Selen, Zink, Kupfer, Magnesium und die Hormone FSH, LH, Prolaktin, Testosteron, DHEAS, tSstradiol, TSH. Ergebnisse: Nut das stimulierte Homocystein (25 + 11 ~tmol/1) korrelierte signifikant positiv mit dem Alter, nicht jedooh d a s basale Homocystein (8 + 4 ~tmol/1). 24% der Fols~iurewerte waren erh0ht, kein Wert emiedrigt. Dagegen waren bei Ferritin 16% der Werte erniedrigt und bei Zink 11%. Es fanden sich signifikante Korrelationen zwischen den Homocysteinkonzentrationen und Folsaure, Vitamin A und Magnesium. Homocystein, Vitamin A, E, B6, B 12 und Zink wiesen verschiedene positive und negative Korrelationen zu den Hormonen LH, TSH, Testosteron, DHEAS und Progesteron auf. Schluflfolgerung: Die Aufschltisselung der Einzelergebnisse gibt Hinweise dafiar, dab Ernahrungsgewohnheiten tiber verminderte Konzentrationen bestimmter Vitamine und Spurenelemente einen Einfluf3 auf das Hormongleichgewicht der Frau nehmen und somit vermutlich die Fertilit~t beeintrachtigen k0nnen.
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P3.AH.25
P3.AH.26
Verteilung von Hitzeschockproteinen in der Friihschwangerschaft
Prospektive Untersuchung d e s V e r l a u f s v o n H C G im Serum und Vaginalsonographie bei gesichertem Konzeptionsdatum
A . N e u e r 1, p . R u c k 2, K . M a r z u s c h , J. D i e t l Universit/its-Frauenklinik Wtirzburg Cornell University Medical College New York 2 Pathologisches Institut der Univ. T/ibingen
C. Brucker, P. Ffinfgelt, H. L6hmer, E D. Berg I. F r a u e n k l i n i k d e r L u d w i g - M a x i m i l i a n s - U n i v e r s i t f i t Mfinchen
Hitzesehoekproteine (HSP) geh6ren zu den physiologischen Stregproteinen. Im R a h m e n y o n A u t o i m m u n v o r g ~ n g e n wird den HSPs eine entscheidende B e d e u t u n g beigemessen. Franen, die gegen HSP yon Chlamydien sensibilisiert w o r d e n sind, haben eine erniedrigte Schwangerschaftsrate naeh IVF. Fragestellung: Ziel dieser U n t e r s u c h u n g w a r es, die physiologische Verteilung von H S P in der D e z i d u a u n d normalen FrOhschwangerschaft zu lokalisieren. Methode: Gefrierschnitte von normalen Schwangerschaften zwischen der 7. und 11. S e h w a n g e r s c h a f i s w o c h e wurden immunhistologisch mit monoklonalen A n t i k r r p e m g e g e n HSP 27, HSP 60, HSP 72 und HSP 90 untersucht. Ergebnisse: Deziduale Stromazellen farbten sich in allen F~illen mit Antik6rpem gegen H S P 27 und 72. Eine Fgrbung fiir HSP 60 wurde in 3 F~illen beobachtet. Endometriale Driisen zeigten ImmunreaktiviNt far H S P 27, HSP 60 und H S P 72. Leukozyten waren immunreaktiv for H S P 60 u n d H S P 72. Glatte Muskeln in der W a n d von BlutgefiiBen f ~ b t e n for H S P 60 in drei und for HSP 72 in allen F~illen. Eine diffuse A n f ~ b u n g aller Zellpopulationen f0r H S P 90 wurde in drei Fallen beobachtet. Schluflfolgerung: HSP werden von den versehiedenen Zellpopulationen der Dezidua der Frtihschwangerschaft unterschiedlich exprimiert. Die h u m a n e D e z i d u a ist m6glicherweise ein Zielorgan for kreuzreagierende bakterielle HSPs.
Der Verlauf des HCG im Serum in der Fr~hschwangerschaft wird oft zu klinischen Entscheidungen herangezogen. Es existieren jedoch keine verlaBlichen Verlaufskurven, die auf dem exakten Gestationsalter basieren. Fragestellung: Kann anhand des im Rahmen der Sterilita'tsbehandlmag gemessenen Serum-HCG bei gesichertem Konzeptionstermin eine Verlaufskurve erstellt werden, die eine Anssage fiber die Intaktheit der Schwangerschaft und das Vorliegen yon Mehrlingen erlaubt? In welcher Relation stehen Befunderhebtmgen der Vaginalsonographie zu den HCG-Werten? Methode: 545 Konzeptionszyklen wurden prospektiv analysiert. Dabei wurde in Abh~gigkeit veto Tag des LH-Anstiegs der Verlauf des HCG im Serum sowie der erstmalige Nachweis einer fruchtblasen-~ihnlichenStntktur im Ultraschall zum Alter der Schwangerschaft korreliert. Ergebnisse: Aus 384 Konzeptionszyklen mit ausgetragener EinlingsSchwangerschaft wurde eine Serum-HCG-Verlaufskurve erstellt. Dabei ergab sich am 15. Tag p.c. din Medianwert von 141 iU/1 (39-280, 10.-90. Perzentile), am 22. Tag p.c. von 2625 iU/1 (725-6970), mad am 29. Tag p.c. yon 17085 iU/l (7000-48000). Im Vergleich dazu zeigten Mehrlingsschwangerschaften (n=42) ~iber doppelt so hohe Serum-HCG-Werte (249 iU/l, 62-436; 4900 iU/1, 83010650; 32000 iU/1, 19000-76500) am 15., 22. und 29. Tag p.c. Eine fruchtblaseniihnliche Struktur war erstmals am 15. Tag p.c. bei einem SerumHCG-Wert yon 280 iU/l nachweisbar. Die Wahrscheinlichkeit, bei einer intakten Einlingsgravidit~t eine Fruchtblase nachzuweisen, war am 20. Tag p.c. >50%, am 25. Tag p.c. >95%. Wahrend der Median des Serum-HCG bei nicht intakten Schwmagerschaften am 14. Tag p.c. keinen Unterschied zu intakten Einlingsschwangerschaften zeigte, betmg er am 15. Tag p.c. 65%, am 22. Tag 22% mad am 29. Tag 4% des Medians der intakten Einlingsschwangerschaflen. Schluflfolgerung: Die Verlaufskurve des Serum-HCG in der Fr0hschwangerschaft laBt R~ickschl0ssefiber die Intaktheit der Schwangerschaft sowie fiber das Vorliegen yon Mehrlingen zu.
P3.AH.27
P3.AH.28
Asymmetrie der Ostrogenrezeptorexpression im Myometrinm in Relation zur Seitenlokalisation des dominanten Follikels und Corpus luteums wiihrend des menstruellen Zyklus gesunder Frauen
EGF-Rezeptor in humanen endometrialen Stromazellen In-vitro-Modulation durch Progesteron
G . K u n z 1, G . M a l l 2, G . L e y e n d e c k e r 1 1 Frauenklinik und 2 Pathologisches Institut des Klinikum Darmstadt Mit Hilfe Te-99m markierter Albuminpartikel konnten wir nachweisen, dab die schnene Spermienaszensiondureh die uterine Peristaltik vorzugsweise in die Tube ipsilateral zum dominanten Follikel erfolgte und der endokrinen Kontrolle des dominanten Follikels unterlag. Fragestellung: Hangen die zugrunde liegenden Meehanismen mit der topographischen Verteilung der Ostrogenrezeptoren im Myometrium gesunder Frauen zusammen? Methode: Es wurden die Uteri von 8 gesunden, normozyklischen Frauen umersucht. Die Hysterektomien wurden wegen beniguer Utemserkrankungen durchgefahrt. Vier Frauen befanden sich zum Zeitpunkt der Hysterektomie in der Follikelphase mad 4 Frauen in der Luteatphase. Die Ostrogenrezeptorexpression im Myometrium wurde mit der quantitativen Immunhistochemie bestimmt. Die Rezeptorverteilmagwurde mit der Lokalisation des dominanten Follikels oder des Corpus luteums vergliehen. Ergebnisse: Der prozentuale Anteil an Ostrogemezeptor-positiven Kemen der glatten Muskelzellen im Myometfium lag auf der Seite der dominanten ovariollen Stmktur signifikanthrher als aufder Gegenseite (P< 0,05). Schluflfolgerung: Naeh unserem Wissen ist dies die erste Dokumentatima einer seitenspezifisehen Verteilung der Ostrogenrezeptoren im Myometrium Die Seitenpr'aferenz der Rezeptorinduktion ist wahrscbeirdich kein Effekt der systemisehen, intravasalen Ostradiolkonzentration, sondem bemht eher auf der erhrhten Ostradiotkonzentration im Uterus auf der Seite des dominanten Follikels via endokrinem Einflufl Ober das utero-ovarielle GefaBnetz. Diese Beobaehtung l~Bt vermuten, dab aueh far andere uterine Hormonrezeptoren, etwa far das Oxytozin, eine asymmetrisehe Verteilung in Relation zum dominanten Follikel besteht. Wir vermuter~ dab die seitenspezifisehe, asymmetdsche Rezeptorexpression yon hoher Bedeutung for die Regulation des geriehteten Spermientransportsw~hrend der Follikelphaseim menstruellen Zyldus ist.
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T. S t r o w i t z k i , G . S i n g e r , I. R e t t i g , E. C a p p K l i n i k fiir F r a u e n h e i l k u n d e und Geburtshilfe, Klinikum GroBhadern, Miinchen Der epidermale Wachstumsfaktor EGF scheint in humanem Endometrium ein die Dezidualisierung fordemder Faktor zu sein, der typische Leistungen des dezidualisierten Endometriums, wie die Sekretion yon IGFBP-1 und die stromale Proliferation, stimuliert. Fragestellmag: Wird in vitro in Membranen endometrialer Stromazellen der EGF-Rezeptor exprimiert mad wird die Rezeptorexpression sowie die Phosphorylierung des Rezeptors durch Progesteron (P) moduliert? Methode: Die Bindung vma 125j-EGFwttrde in Verdr/kngungsexperimenten in Membranen yon 3 verschiedenen Endometrien untersucht und nach Scatchard analysiert. Nach Cross-linking wurde die EGF-Rezeptor-Bande mit und olme Inkubation mit einem spezifischen EGF-R-AK, nativem EGF in versehiedenen Konzentrationen und TGF-cxtiber SDS-PAGE mad Autoradiographie charakterisiert. Anschliel~endwurde der EGF-Rezeptor nach Inkubation tier Stromazellen far 6 Tage mit 10, 100, 1000 nM P mit der vorbeschriebenen Methodik untersucht und nach Inkubation mit 32p-ATPdie Phosphorylierung des EGF-Rezeptors autoradiographisch und densitometrisch bestimmt. Ergebnisse: In Membranen zeigte sich ein linearer Scatchard-Plot als Ausdruck einer Klasse yon BindungssteUen, KD 1,75 riM. Autoradiographisch fmad sich eine spezifische Bande von 170 kDa, die mit EGF im 0berschaB, TGF-cxund EGF-R-AK verdr~ngt werden konnte. P stimulierte die spezifische ~25j-EGFBindung signiffl~ant.Die Intensitat der 170 kDa-Bande betrug nach P 150% der Kontrolle. Nach Stimulation mit EGF land sich in der Autoradiographie eine phosphormarkierte Bande entsprechend der des EGF-Rezeptors. Bezogen auf gleichen Rezeptorgehalt nahm die Intensit~t der phosphormarkierten Bmadenach Stimulation mit P nicht zu. SchlaBfolgenmg: Endometriale Stromazellen exprimieren in vitro EGFRezeptoren mit erhaltener Kinaseaktivit~t. Die Expression des Rezeptors ist unter Progesteroneinflul~gesteigert. Eine Modulation der EGF-Bindung krnnte somit an der 0bermittlung des Progesteronsignals in sekretorischem Endometrium beteiligt sein.
P3.AH.29
P3.AH.30
Fehlender Nachweis einer Korrelation der Progesteronsekretion mit hGH- und hPRL-Pulsen in der Lutealphase der Frau
Die Organvenenkatheterisierung in der Diagnostik androgenproduzierender Tumoren
J. L u c k h a u s , G. Winterscheid, H. van der Ven Universit/its-Frauenklinik K61n/ Universit/its-Frauenklinik Bonn
In der littlerennod spirea Lutealphase der Frau findersichnine deutliche Korrelationzwisehenden Sekretionsepisodenyon LH und Progesteron als lusdruck der luteotropenFunktlon des LH. In der fr~henLutealphase fehlt diese Korr£atiss weitqehend,sbwshlninepulsatileProgesteronsekrntien nachweisbarint.In vitro [nduziert Wachstunshnrnon und be[ manchen SpezisauchPrelaktinnine Htnignrunqder lutednn Progesteronsekretisn. ~ragestellung:L~Btsichw~hrnnd dnr fr~henFollik£phase,in dnr din hypophys~reLHHekretinnindiglichnineningnnghrinktn luteetropeRolleausQbt,anhandder KopubationvsnhGH bzw.hPRLund PrsqesteronnineluteotrspeFunktion Binsnrhypophpe~renPeptidhortonnnachweisen. Mnthsde:Bei5 Prohandinnnnwurdnnjeweibin der fr~hen und sp~ten Lutnalphnnn die eequentiellnBlutabnahme (allnI0 Minutnn)vopn18 Uhr bin 6 Uhrdurch~ef~hrL In allenPrsbenwurdendie Ksnzentrationen yon~strad[ol,Progestersn,hGH, hPRL,hLH undh~SHiuunolo~isnhbnstimmt nod die Snkretionsprofileeinnr Pubanaipse untsrwsrfen. ~rHebnisen, In der sp~ten Lutnalpbaee fend sich die erwartntepulsatihKosekretisn yon hLH nod Prsgn~teron.~ineKorrelationzwischendnr Sekretionvsn h~H nderhPRL und Progesteronoder~stradiolkonnte nioht nach~nvinennwerdsn.In dnr fr~hen ~olliknlphasnfendsiehverninznltninezeitlichnKninnidnnzz~ischenhGH und ProHnsteronpubnn,no bestand jedoch ins~nsant keine statistisch signifikantn Korrelatisnnwischen der pulsatilnnSekrntionyon hGH oderhPRLundPrsgesteron. HohluBfslgsrung~Anhanddnr Snkretionsprofih yon ~stradiolund Progeetnrsneinersnits sowiehGH und hPRLandnrsei~sl~Btsiehauchw~hrenddnr PhasevnrnehrterSekrntions~pisodendinnerHnrnonnw~hrenddnr ~achtntunden in vivo keine lutnotrope?unktiondinnerhypophye~rnnPeptidewRhrenddnr frOhen Lutnalphasn des Mennchen nachweisen.
P . L i c h t , A . B i t t l , W. J ~ i g e r , L . W i l d t A b t e i l u n g ffir g y n ~ i k o l o g i s c h e E n d o k r i n o l o g i e und Reproduktionsmedizin, Universit~its-Frauenklinik Erlangen Die selektiv¢ Blutentnahme aus der Vena cava und den Ovar- und Nebennierenvenen wird zur Lokalisation yon hormonproduziercnden Tumoren bei der Frau eingesetzt. Fragestellung: Ist die Organvenenblutentnahme von differentialdiagnostischer Bedcutung bei Vcrdacht auf das Vorliegen eines androgenproduzierenden Tumors? Methodik: Bei 34 Frauen mit Tumorverdacht (Testosteron im Serum > 2 ng/ml, und oder DHEAS > 7000 ng/ml bei wiederholter Bestimmung) wurden unter radiologischer Kontrolle fiber omen Kaflmter Blutproben v o n d e r V. femoralis bin zur Einmiindung der Nierenvenen in die V. cava an mindestens 8 verschiedenen Stellen entnommen and dic Konzentrationsgradienten im Vergleich zu peripherem Venenblut fiir CA-125, Ostradiol, Testosteron, Progesteron, Cortisol, 17 OH-Progesterorg DHEAS und Androstendion bestimmt. An bildgebenden Verfahren wurden die Ultrasonographie, CT und NMR eingesetzt. Ergebnisse: Bei 3 Patientinnen fanden sich, histologisch gesicherte, hormonproduzierende Tumoren. Die Gradienten der Steroidhormonc waren an den entsprechenden Entnahmestellen erh6ht. Die Indikation z t ~ chirurgischen Vorgehen ergab sich jedoch in allen Fallen aus den Ergebnissen der bildgebenden Verfahren.~ Sichere Hinweise auf die Art der Tumoren lieBen sich aus dem Steroidprofil nieht ableiten. SchluBfolgerung: Die Bedeutung der Organvenenkatheterisierung in der Tumordiagnostik wird durch die vcrbesserten bildgebcnden Verfahren relativiert Die Indikation zu dieser Untersuchung sollte daher streng gestellt werden.
P3.AH.31
P3.AH.32
Das ovariale Uberstimulations-Syndrom (OHS): Vascular Endothelial Growth Factor (VEGF) als pathophysiologische Ursache
Faktor-V-Leidcn: Ein thromboembolischer Risikofaktor in der Sterilit~itstherapie
J. N e u l e n , S. R a c z e k , C . K e c k , M . B r e c k w o l d t Universit/its-Frauenklinik Freiburg
Das OHS ist e i n e d e r s c h w e r w i e g e n s t e n Komplikationen bei reproduktionsmedizinisehen Behandlun~an. Sy~t~me sind m a s z i v v e r g ~ 6 ~ e r t = O,.~rien, g r o B e r F l ~ s s i g k e i t s v e r l u s t in K 6 r p e r h 6 h l e n und Gewebe sowie eine erh6hte Koagulabilit~t des B l u t e s . H C G a g g r a v i e r t d i e S y m p t o m e d e s OHS. Material, Methoden: Luteinisierte Granulosazell e n (GCs) v o n P a t i e n t i n n e n , d i e s i c h e i n e r Follikelpunktion im R a h m e n d e s I V F - P r o g r a m m s unterzogen, w u r d e n in M e d i u m 199 m i t 1% FCS u n t e r konventionellen Kulturbedingungen ausges~t, Nach d r e i T a g e n in K u l t u r w u r d e n d i e Z e l l e n e n t w e d e r m i t 1 I U / m l h C G o d e r i00 m I U / m l F S H fur d r e i Stunden inkubiert. Mittels Slot Blot Technik wurde die VEGF Genexpressien quantifiziert. Resultate: Durch die Inkubation mit hCG wurde die VEGF Expression in G r a n u l o s a z e l l e n 8fach gesteigert verglichen m i t Z e l l e n , d i e o h n e hCG kultiviert waren. FSH hatte nur einen marginal s t e i g e r n d e n E f f e k t auf d i e V E G F E x p r e s s i o n . SchluBfolgerung: VEGF steigert die Permeabilit~t v o n K a p i l l a r e n . Es e r h 6 h t d i e P r o d u k t i o n d e s y o n W i l l e b r a n d F a k t o r s in E n d o t h e l z e l l e n . Somit sind die wichtigsten Symptome des OHS durch die Effekte des VEGF erkl~rbar. Die Expression yon V E G F in GCs w i r d d u r c h h C G g e s t e i g e r t . Es ist daher anzunehmen, dab d i e a g g r a v i e r e n d e Wirkung d e s h C G a u f d a s O H S d u r c h V E G F v e r m i t t e l t wird.
B. Horstkamp, M. Lfibke, U. Biischer, H. Kentenich Virchow-Klinikum, Universit/itsfrauenklinik Berlin
Fragestellung: In der Sterilitatstherapiebesteht unter hormoneller Stimulationinsbesondere dann ein erh6htes thromboembolisehes Risiko, wenn sich ein Oberstimulationssyndrom entwickelt. Bei gleiehzeitigemNaehwei$ einer Faktor-V-LeidenMutation ist das Risiko far die betroffenen Franen um den Faktor 10 erh6ht Diesegenetisch bedingte Gerinnugsst6rung weist nine Pravalenz von 5-7% in der Normalbev61kerung auf und ist der bedeutenste genetiseh determinierte thromboembolische Risikofaktor. Wie hoeh ist die Pr~ivalenz flit diese Mutation bei zuf'~.lligausgewnhlten Frauen in der Sterilitfitssprechstunde?Welehe therapeutischenKonsequenzen ergeben sich for Merkmabtr~igerinnen? Methode:Wir berichteu tiber den Fall einer 24j~hrigen, prim~ sterilen Patientin, die ein schweres Oberstimulationssyndrom naeh HMG/HCG entwickelte. Unter den tiblichen Yherapieregime (Infusionstherapie, Albuminsub-stitution, ,,low dose" Antikoagulation (2x5000 i.E.s.c./Tag) entwiekelte die Patientin 28 Tage nach Embryotransfer eine Vena jugularis interne Thrombose rechts. Daraufhin wurde eine ,,high dose" Antikoagulation nit 25000 i.E.i.v./24Std begonnen. Zu diesem Zeitpunkt lief3en sigh zwei Fruchthtihlen intrauterin darstellan. Wegen vaginaler Blutungen und einem neuaufgetretenemHfisnatomin einer der beiden Fruchth6hlen muSte nine erneute Umstellung auf ,,low dose" Antikoagulation 9 Tage spater erfolgen. Die Patientin wurde in der 36. Schwangerschaflswoehe per Seetio von Zwillingen entbunden. Mittels PCR konnte nine heterozygote Mutation des Faktor-V-Gens nachgewiesenwerden. Ergebnisse: Aufgrund dieser Befundkonstellationsehlossen wir eine prospektive Sreaninguntersuchung bei Frauen aus unserem Kinderwunsehprogamman. Dabei wiesen yon 112 untersuehten Frauen 9 (8%) eine Faktor-V-LeidenMutation auf. SchluBfolgerung:In der Literatur sind bisher 5 F~illeeiner Venajugularis interna Thrombose als Komplikationnines Oberstimalationssyndromsbeschrieben. Dies ist der erste Fall bei den nine gleiehzeitige Faktor-V-Leiden Mutation naehgewiesen werden konnte. Mit einer Pr~tvalenzyon 5-7% in der Normalbev61kerungund 8% bei unseren Patientinnen ist diese Mutation h~iufig. Um des individuelle Risiko zur Entwieklung eines thromboembolisehen Gesehehens in der Steilit0.tstherapiezu reduzieren, ist deshalb der AussehluBeiner Faktor.VLeiden Mutation insbesondere bei famili~irerPr~idispositionempfehlenswert.Bei Nachweis der Mutation sollte nine prophylaktisehe Antikoagulation wfihrend der hormonellen Stimulation,der Sehangerschaft,im Wochenbettund 3-6 Monate post partum erfolgen.
S 197
P3.AH.33 APC-Resistenz bei rezidivierenden Spontanaborten B. L6hrs 1, Ch. Deppe 1, R. Pihusch 2, C. J. Thaler 1 1 Klinik und Poliklinik ffir Frauenheilkunde und Geburtshilfe und 2 Medizinische Klinik II, Klinikum Grol3hadern, L M U Miinchen Morphologisehes Substrat zahtreicher Sponlanaborle ist die vermehrle Fibrindeposilion im mtervillOsen Raum. Bei rezidivierenden Sponlana~rten (P.SA) finder sich ge.~uft eine Thromb0philie im 7msammenhang mi~ dem pringiren Antiphospholipidsyndrom Dennoeh bleil~ die konvemionelle Thrombophiliediagnostik bei RSA bisher racist ergebnislos. Sell lanT_emisl die Resistertz gegen akli~'ertes Prolein C (APC) als l~ufigste Ursache ven6ser Thrombosen bekarml. Diese ergii~ sich aus einer Punktmmalion im Gen des ~gsfaktors V. wodurch die APC-abhangige lnaktivienmg dieses Faktors (Faktor V Leiden) nichl mehr m6glich isl. Der Zusammenhang rezidivierender Sponlanaborte nail emer APC-Resistenz wurde bisher nichl syslemaatiseh
untersucht. Fragestellung: Es wurde ~e H~ufigkeil cks Auftrelens emer APC-Resisleaxzb¢~ RSA-Palienlinnen unte~sucht end nfrl de* Pravalenz innerhalb ~ r Normalbcv61ke~mgverglichen: Methode: B¢i 60 Patientinnen rail primlir oder sekamd~ rezidivi~reagien Spontanaborten (3 oder mehr konsekmive Aborle his zur 20. SSW) wurde die APC-l~a~sislenz mittels standardisierler Methodik (Chromogenix, Maim6) fimklio~edl beslimmLDie Erget~sse we0rdenrail publDAertenepidelniologischen Dalen aus der mitlelcurol~tis¢l~n NormalbevOikerung verglichoa. Bei dean Auftreten ¢iner APC-Resistcazcm wurde eme moleimlargenelische Unt~rsuehung milreis Polymerase-chain-reaction-Teehnik zur Bestimmung des Genoty~ der Patientm dmchgeftthrt. Ergebmsse: 4 der 60 RSA Patientinnen (7%) zeigtlm eine APC-Resislenz. Dies e~tspricht der Pr~alenz innerhalb der e ~ h e n NormalbevOlkerung (61o%) Sehlu13folgerung: Bei unseleklioK~rlen Palienlinnen rail primer odet sekimdgr rezidivierenden Spontanaborten scheinl eine APC-Resib-lenzinch! h,qadiger als in derNormalbev61kenmgvor-zaliegen,
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P3.AH.34
Epidemiologische Erhebung zur Inzidenz des pr/imenstruellen Syndroms in einer deutschen Groflstadt: am B e i s p i e l L i i b e c k A. Florenz-Weii3, A. Geipel, R. F c l b e r b a u m , K. Diedrich K l i n i k fiir F r a u e n h e i l k u n d e u n d G e b u r t s h i l f e der Medizinischcn Universit/it zu Liibeck Das PMS stellt auch weiterhin eine bez~glich seiner Atiologie und Pathogenese unklare Entit~it dar. Seine Inzidenz wird in der Literatur mit zwischen 5% und 90% angegeben. l+agestellung: Wieviele Fmuen in einer Deutschen Stadt der Gr61~e Liibecks melden sich auf eine Zeitungskampagne, die sie auf ihre pr~menstruellen Beschwerden anspricht und eine m6gliche Behandlung in Aussicht stellt ? Wieviele schildern rein somatische Beschwerden, bei wievielen stehen psychische und bci wievielen eine Kombination dieser Beschwerden im Vordergrund? Wieviele empfinden die Beschwerden als so stark, dab sie einer medikament6sen Behandiung bediiffen? Methode: 13ber vier Wochen erschien in der Wochenendausgabe der 6rtlichen Tageszeitung ein entsprechendes, augenfalliges Inserat. f)ber eine kostenfreie Telephonnummer konnten sich die Frauen mit den Studienleitern in Verbindung setzen. Anhand eines standardisierten Interviews konnten die Patientinnen stratifiziert werden. Ergebnisse: 71 Frauen nahmen das Angebot wahr. 31% wiesen rein somatische Beschwerden auf. Bei 4,2% stand die seelischeBefindlichkeit im Vordergrund. Bci 64,8% lag eine Kombination der Beschwerdenvor. Nur 49,3% bedurflen einer medikamenl6sen Behandlung. Nut ein Bruchteil tier weiblichen Bev01kerung nahm das Angebotwahr. lm Vordergrundstanden somatischeBeschwerden. Schluflfolgerung: Die Inzidenz erscheint nach unseren Erfahrungen deutlich niedriger als in der Literatur angegeben zu sein. Der Krankheitswert der Beschwerden ist im Einzelfall schwer zu bemessen. Ein sekundarer Krankheitsgewinn mul~zumindestdiskutiert werden.
P3.AH Unterbauchschmerz
P3.AH.35 GPS: Gyniiko-Psychosomatische Sprechstunde. Ein neues Stufenmodell zur Verbesserung der Patienten-Compliance M . K u h l m a n n , F. K o e t t n i t z , W. J o h a n n , A . E. S c h i n d l e r Universit/itsfrauenklinik Essen, A b t e f l u n g ffir G y n ~ i k o l o g i e , i n s b . g y n . O n k o l o g i e Rheinische Landes- und Hochschulklinik, K l i n i k fiir P s y c h o s o m a t i k u n d - t h e r a p i e Die Einbcziehung psychosomafischerAspekte in die Diagnostik und Therapie gyn~ikologischer, meist chronischer Erkrankungen, erfordert die Bereitschaft der Patientin, sich auf eine solcheDiagnostikund Therapie einzulassen.Insbesonderean der schweren Motivierbarkeit der Pafienfinnen schoit~m viele psychosomafische Behandlungskonzepte. Fragestellung: Kann durch em Stufenmodell in Form eines orientierenden Gespraches mit dem somatisch behandelndenund psychosomatischausgebildeten Gyn/ikologen vor dem psychotherapeutischenErstgespr~tchund der gynakologischen Beteiligtmg aa letzterem, sowie der m6glichen weiteren, supervidierten psychotherapeutischen Diagnosfik, die motivafionsmindemdeDistanz vermindert werden? Wie grofi ist die psychosomatische BehandlungsbedtirItigkeit des gynakologischenPatientengutes? Methode: Als Erfolg wurde die Umsetzung der nach Abschlug der Diagnostik empfoNenenTherapie im Follow up gewertet, die Behandlungsbedtirffigkeitwurde nach dem Beeintrachtigungsschwerescore(BSS)nach Schepankermitteh. Ergebnls: Von bisher 41, in der beschriebenenForm angesprochenenFrauen, nahmen insgesamt 11 Patientinnen die Empfehlung einer weiteren, meist psychotherapeutischenTherapie wahr. Das effagte Patientinnenkollektivzeigte eine Behandltmgsbed/jrfligkeit,die zwischen der der NormalbevOlkerungtrod der der ps[chotherapeutisch-stafion~enPatientinnenlag. Sehlu~folgerung: Dutch das Stufenmodell werdea behandlungsbedOrttige Patientirmen zu einem Zeitpunkt effa6t, tier eine frtihzeitigepsychotherapeutische Behandlung erm6glicht und damit einer psychopathologischen,schwerergradigen Erkrankungvorbeugt.
P3.AH.36 E i n A p p e n d i x c a r c i n o i d als U r s a c h e e i n e s Tubovarialabszesses D . P e d i a d i t a k i s , T. R i e m e n s c h n e i d e r , K . O . B a r t z , K. Schander Frauenklinik, Chirurgische Klinik und Pathologisches Institut DRK-Krankenhaus Neuwied Die Ausbildung eines Tubovarialabszesses b e i IUP muB n i c h t dutch eine ascendierende A d n e x i t i s bedingl; s e i n . F r a g e s t e l l u n g : Nelche anderen ~ t i o l o g i s c h e n R S g l i c h k e i t e n kommen i n Fz-age und welche o p e r a t i v e n Konsequenzen ergeben sich daraus? Rethode: K a s u i s t i s c h e r B e i t r a g E r g e b n i s s e : ; ~ e 3 6 - j ~ h r i g e P a t i e n t i n kam m i t dem k l i n i s c h e n B i l d eines r e c h t s s e i t i g e n Tubovarialabszesses b e i IUP zur Aufnahme. P a l p a t o r i s c h unrt sonographisch war e i n fausl;gross e t derber Adnexl;umor nachzuueisen. Nach..~ntfernung des IUP e r f o l g l ; e zun~chst eine A n t i b i o t i k a - T h e r a p i e . 2 Tage sparer en~uickel~e s i c h e i n akutes Abdomen. Be2 der R e v i s i o n s l a p a rotomie fand sich e i n Konglomerattumor, bestehend aus der rech~en Adnexe, der p e r f o r i e r t e n Appendix und dem unteren Coecalpol m i t Pusentleerung aus der medianen AbszeBhfhle. Nach R o b i l i s i e r u n g des Konglomerates wurden d i e rech~en Adnexe und d i e Appendix abgesetzt,. Die h i s t o l o g i s c h e Un~ersuchung ergab e i n C a r c i n o i d im m i t t l e r e n D r i ~ t e l der Append i x souie e i n e akurlze ulcero-phlegmonfise und ganggr~nSse A p p e n d i c i t i s m i t ~ a n d p e r f o r a t i o n und p e r i ~ o n e a l e r AbszeBbilrtung u n t e r Einbeziehung der rechten Adnexe. Es uar e i n e Tumorausbre±~ung b i s zur angrenzenden DOnndazanserosa nachzuweisen. Bei diesem Befund e r f o l g t ; e nach einem I n t e r v a l l von 5 Nochen e i n e Ileocoecal_resektion m i t z e n ~ r a l e r Lymphadenektomie. Babei fand sich kein Tumor. Der p o s t o p e r a t i v e H e i l v e r l a u f war k o m p l i k a t i o n s l o s . Schlufifolgerung: Die Oberraschende und sehr s e l t e n e Diagnose eines A p p e n d i x c a r c i n o i d s kann Ursacheeiner perforiez-t;en Appendix und eines abszedierenden Konglomera~umors under Einbeziehung der rechLen Adnexe s e i n .
P3.AH.37 Langzeitergebnisse der endoskopischen Therapie bei c h r o n i s e h e n U n t e r b a u c h s c h m e r z e n E. S i e b z e h n r f i b l , J. N e u w i n g e r , N . L a n g Universit/its-Frauenklinik Erlangen Chronische Unterbauchsehmerzen beeintr~lchtigen die Lebensqualit~t der betroffenen Frauen erheblich und sind therapeutisch nur schwer zu beeinflussen. Fragestellun,q: Ist die laparoskopische Therapie von Patientinnen mit Unterbauchschmerzen (> 6 Monate), dauerhaft erfolgreich und ist eine Korrelation mit den Ursachen der Beschwerden mSglich. Methode: 308 Frauen, die zwischen dem 1.1.89 und dem 31.12.93 wegen Unterbauchschmerzen laparoskopisch operiert wurden, beantworteten 12 bis 60 Monate postoperativ einen Fragebogen zum Operationserfolg. Bei 117 dieser Patientinnen war pr~ioperativ eine Ovarialzyste als Ursache der Schmerzen diagnostiziert worden. Intraoperativ fanden sich bei 76 Frauen Adh~isionen, bei 115 Patientinnen Endometriose in unterschiedlicher Auspr~igung. In allen F~illen erfolgte eine dem Situs angepal~te operative Therapie. Ergebnisse: Bei den Pafientinnen, bei denen eine Adh~isiolyse durchgeKihrt wurde, waren 62% nach dieser Operation dauel:haft, weitere 28% fur mindestens ein Jahr schmerzfrei. Zwar bedchteten 60% der Frauen mit Endometdose postoperativ eber eine deutliche Besserung der Symptome, keine einzige war abet vollkommen schmerzfrei. 82% der Patientinnen mit Ovarialzyste wurden postoperativ schmerzfrei. Schlul3folQerunQ: Findet sich eine organische Ursache for die Unterbauchschmerzen, so ist eine laparoskopische Therapie sehr effektiv. Erwartungsgem~il3 war der Effekt in der Gruppe mit Ovadalzysten am grN~ten, am wenigsten profitierten Endometriosepatientinnen. Da organische Ursachen bei chronischen Unterbauchschmer'zen h~ufig sind, sollte den Patientinnen die Diagnostik durch Laparoskopie mit der MSglichkeit einer sofortigen operativen Intervention fr~ihzeitig angeboten werden.
S 199
P3.AH.38
P3.AH.39
Das Ovarian-Remnant-Syndrom: E r f a h r u n g e n in 5 6 P a t i e n t i n n e n
Inzidenz von Chlamydien
K. E T a m u s s i n o , P.J. Sims, R . A . L e e D i v i s i o n o f G y n e c o l o g y Surgery, M a y o Clinic, Rochester, M N , U S A Das Ovarian Remnant Syndrom (ORS) ist eine Ursache von chronisehem Unterbauchschmerz bei Patientinnen nach Salpingooophorektomie. Fragestellung: Anamnese, klinische Daten und Ergebnisse bei Patientinnen mit histologisch verifiziertem ORS. Methode: Retrospektive Analyse von 56 Patientinnen (Alter, 23-56a) die zwischen 1980-93 wegen eines ORS operiert wurden. El~gebnisse: 54/56 Patientinnen mit ORS wurden wegen ehronischen Unterbauchschmerzen zugewiesen. 42 batten palpable Resistenzen, 14 hatten nur positive bildgebende Verfahren. 21 Patientinnen waren 33 mal wegen ORS voroperiert. 33 hatten anamnestisch Endometriose, 15 PID. Die Operationen waren z.T. technisch anspruchsvoll; 2x muNe Dann reseziert werden. Als Komplikationen gab es 2 Enterotomien und 1 Rektovaginalfistel aber keine Verletzungen des unteren Harntraktes. Alle Operationspr~iparate zeigten Ovarialgewebe. Bei 49/53 Patientinnen waren die Beschwerden im Beobachtungszeitraum von 1-94 Mo. verschwunden oder gebessert. Schluflfolgerung: Das ORS ist eine Ursache von chronischem Unterbauchschmerz bei Patientinnnen nach Adnexektomie; Endometriose oder PID scheinen daf0r ein Risikofaktor. Die Excision des Gewebes kann anspruchsvoll sein, kann aber beim Grogteil der Patientinnen die Beschwerden bessem oder beseitigen.
P3.AH.40 Entwicklung eines Multimedia-Programmes z u r U n t e r s t i i t z u n g d e s s t u d e n t i s c h e n U n t e r r i c h t s in d e r Gyn~ikologie
S. Wohlers, R. H a c k e n b e r g F r a u e n k l i n i k der Philipps-Universitfit, Pilgrimstein 3, 35033 M a r b u r g
Fragestellung: Der studentische Unterricht am Krankenbett tangiert in unserem Fach in besonderer Weise die Intimsph~ire der Patientinnen. Ein neu entwickeltes Computerprogramm zur Simulation von Krankheitsf~illen soll eine bessere Ausbildung der Studenten vor dem ersten Patientinnenkontakt gew/ihrleisten. Methode: In dem Programm sind Krankengeschichten von Patientinnen gespeichert, die sich wegen Unterbauchschrnerzen vorstellen. Neben der Ananmese stehen Labordaten, aber auch Bildmaterial von sonographischen und radiologischen Untersuchungen sowie von Operationssiten zur Verf~gung. Das Programm orientiert sich am klirtischen Vorgehen und erlaubt dem Benutzer ein schrittweises Eingrenzen yon Diagnosen und Differentialdiagnosen. Ubungen wie zum Beispiel das Identifizieren von Organstrukturen im laparoskopischen Bild oder das Ausmessen der sonogaphischen Darstellung vom Feten animieren zur aktiven Mitarbeit. Ergebnisse: Die jetzt fertiggestellte erste Version bietet Krankengeschichten mit dem Sypmtom Unterbauchschmerzen. Es wurden auch Diagnosen benachbarter Disziplinen beriicksichtigt. Schluflfolgerung: Das Programm soil den unmittelbaren Unterricht am Krankenbett keinesfalls ersetzen sondern sinnvoll vorbereiten und erg~inzen. Nach einer theoretischen Einffihrung sollen die Studenten in der Computersimulation die Auswahl der notwendigen Untersuchungsmethoden, die Logik der Entscheidungsfindung und die Bewertung der erhobenen Daten erlernen. Danach kfnnen sie beser vorbereitet weitere Aspekte der Diagnosestellung (Handfertigkeiten bei der Untersuchung, Gespr~ichsftihrung) in der direkten Unterweisung am Krankenbett erlernen.
S 200
in e i n e r S p e z i a l a m b u l a n z
I. W a c h t e r , L. B a u m g a r t n e r , E . R . W e i s s e n b a c h e r K l i n i k u n d P o l i k l i n i k fiir F r a u e n h e i l k u n d e u n d G e b u r t s hilfe i m K l i n i k u m G r o B h a d e r n der L M U M i i n c h e n , M a r c h i o n i n i s t r a B e 15, D-81377 M i i n c h e n Fragestellung: Im Zeitraum vom 01.01.95 bis 19.12.95 wurden 621 Patientinnen und 29 Patienten (n = 650) mit Beschwerden hinsiehtlich einer m6glichen Cldamydieninfeklion untersucht. Methode: Insgesamt wurden 965 Abstriehe mit der Polymerase chain reaction (PER, Amplicor Roche) ausgewertet. Die Untersuchung bezieht sieh auf die Bartholinischen DrOsen, die Urethra maddie Cervix. Ergebnisse: Bei 36 Patientinnen wurden Abgriehe vma den Bartholinischen DrOsen enmommen; in 3 Fallen (8,3%) fiel die PeR positiv aus: zweimal Befall der Bartholinischen DrOsen mad der Cervix, einnml solit~er Befall der Bartholinischen Drttsen. Die Auswertung vma 48 Abstrichen aus der weiblichen Harar6hre ergab einen posifiven Befund bei 2 Pafientinnen, wobei in eincm Fall auch die Cervix betroffen war. In der Gruppe der nClnnliehen Patienten, die uns zatrDiagnostik aus der Urologischen Polildinik zugewiesen worden waren, war 1 yon 29 Urinexprimaten positiv entsprechend einer Inzidenz von 3,4% derjeniger Patienten, bei denen wegen der beklagten Beschwerden durchaus eine Chlamydieninfektion l~tte bestehen k6nnen. Bei 590 Pafientinnen, bei denen aufgrund der Anamnese oder der ldinischen Untersuchmag eine Cldamydiencervicitis in Erwagmag gezogen wurde, wurden insgesamt 846 Abstriche ausgewertet. Bezogma auf diese 590 Falle waren 21 Patientinnen positiv entsprechend einem Prozentsatz von 3,5%. Schluflfolgerung: AUe PCR-positiven PalienlinnenmadPatienten (n = 27) wurden mit Azithromycin behandelt (4 Zyklen, Tag 1/8/15/22, je lg Zithromax~ p.o.) mad der Therapieerfolg drei Wochen nach dem letzten Zyidus kmatroiliert. Zur Verhindenmg einer Vulvovaginalcandidese wurde prophylaktisch Itracmaazoloder Fluconazol verordnet. 2 Therapieversager (7,3%) - in beiden Fallen waren die Cervix und die Bartholinischen Dr0sen positiv - mu~ten erneut dem therapeutischen Regime unterzogen werden. Die Langzeitved~tufe mad die Begleitkolmaisation im Genitalbereich der PCR-posifiven ChlamydienInfizierten werden aufgezeigt.
P3.AH
P3.AH.41
Ektope Schwangerschaft
Biochemische Friihdiagnostik der T u b a r g r a v i d i t i i t W. S t r a u b e , T h . R 6 m e r , L . Z e e n n i , M . M e i s e l Universitfits-Frauenklinik Greifswald Durch die MOglichkeit minimal invasiver und medikament0ser Behandlungsmethoden kommt der Fr0hdiagnostik von ektopen Gravidit~iten wachsende Bedeutung zu. Fragestellung: Im Rahmen einer prospektiven Studie sollte gepr0ft werden, inwieweit mit Hilfe biochemischer Parameter eine Frtihdiagnostik von Tubargravidit~ten (verglichen mit inkompletten Aborten und intakten intrauterinen Gravidit~iten) m0glich ist. Methode: Seren von 148 Patientinnen wurden untersucht. Gruppe A: Tubargravidit~ten (n = 46), Gruppe B: Abortus incompletus (n = 72), Gruppe C: intakte Gravidit~iten (n = 30). $erologische Doppelbestimmungen yon I~-hCG, PP 14, Progesteron, 17Hydroxyprogesteron und CA 125, wurden durchgeffihrt. Alle Gravidit~iten befanden sich in der 5. und 7. Schwangerschaftswoche. Ergebnisse: g-hCG, Progesteron, 17-Hydroxyprogesteron und CA 125 zeigen deutlich eine gest6rte Schwangerschaff an. Eine Unterscheidung zwischen Abortus incompletus und ektoper Graviditglt ist allerdings nicht mOglich. Beim Plazentaprotein 14 fanden sich signifikante Unterschiede zwischen Tubargravidit~iten, Aborten und intakten Gravidit~ten. Schlul3folgerung: Das g-hCG ist ein sensibler Marker for die Diagnostik einer gest6rten Fr0hschwangerschaft. Zur Unterscheidung zwischerl Abort und ektoper Gravidit~it kann die PP 14-Bestimmung hilfreich sein, wobei bei allen Parametern Verlaufskontrollen entscheidend sind.
P3.AH.42 Z u r Problematik
der Diagnostik der f r i i h e n n i c h t i n t a k t e n Extrauteringraviditiit - Stellenwert der Farbdopplersonographie D. Baler, H. Alexander, M. Lehmann, Universit/its-Frauenklinik Leipzig
R. Pfeiffer
P3.AH.43 Effektivit~it der nichtinvasiven Diagnostik und Therapie der E x t r a u t e r i n g r a v i d i f i i t W. S a y e d , R . W i e d e m a n n , J. S t u c k e n s e n , I. L a u b e r t IVF Zentrum, Sch6nbornstrage 4-6, 97070 Wiirzburg Fragestellung: l.Mlt welcher Sicherheit lOflt sich eine extrauterine Graviditdt ~ber die
Die Vaginosonographieend sensible g-hCG-Teste erm6gh'ehen heute eine frfihzeitige Diagnostik der SehwangersehafL Bei positivem hCG-Test und Niehtsiehtbarwerden der Sehwangerschaft intrantedn stellt sich hente sofort die Frage der Extranteringravidit~t (EU). Die Fr0hdiagnostik der EU stellt eine Herausforderung an die Transvaginalsonographle dar. Fragestellung: Ist es m6glich, die frfthe, nieht intakte EU mittels Transvaginalsonographie sieber abzugranzen, welehe RoUe spielt hierbei die Farbdopplersonegraphie? Methode: Wir vergliehen die sonographischen, operativen, histologiseben und endokrinologisehen Befende yon 109 behandelten Extrauteringravidit~ten end erarbeiteten den sonomorphologischen Befund der niehtintakten frfihen EU. Ergebnisse: Bei allen 109 Extrauteringravidit~ten konnte das Corpus Inteum auf der Seite der Extranteringravidit~t (EU) dargestellt werdan. Es entsprieht sonomorphologiseh dem Corpus inteum einer intakten Frfihgravidit~t - die Farbdopplersonographie fiihrt zu einer sehnellan end sieheren Darstelinng des Corpus luteum. Die Straubreite der g-hCG-Werte lag zwisehen 141 mIE/ml end 20.000 mlE/ml. 71 Extrauteringravidit~ten zeigtan histologiseh normale Chorinnzottan, 38 zeigten regressiv ver~mderte Zotten. Bei 36 Extrauteringravidit~ten (33 %) wurden zus~tzliehenterschiedlieh sehwere Ent2findungszeiehenan der Tubenwand festgestellt, die sieh auf 26 % der intakten EU end 47 % der nieht intakten EU verteilen. Die niehtintakte EU stellt sieh endokrinologiseh mit einem niedrigen ghCG-Wert end sonomorphologiseh als solides kleines Infiltrat in der Tube anf der Seite des Corpus luteum dar. Des Endometrinm im Corpus uteri zeigt sonographiseh nicht das sekretorisehe Bild, sendern das Bild bei Zykinsbeginn. SchluBfolgerung: Es ist m6glieh, die niehtintakte EU dutch DarsteUeng des Corpus luteum mittels Farbdopplersonographie und des soliden Infiltrates in der Tube aueh bei g-hCG-Werten unter 500 mIE/ml darzustellen end der Therapie zuzufiihren.
l"aginosonographie ,den HCG-Verlauf und den Verlauf von Progesteron dlagnostizieren ?2.Laflt sich bei unzweifelhafl hgiufigerer Diagnosestellung der EUG eine (lberbehandlung vermeiden (operative Behandlung normalerwelse spontanresorptiver EUG's)? 3,Wie hdufig lassen sich niehtinvasive oder minimalinvasive Therapiewege bei nachgewiesener Extrauteringrawditat beschreiten? Methode: 253 genau datierte Graviditdten nach in vitra~Fertilisation inklusive 56 EUG's , 113 weitere ektope Graviditaten lm Zeitraum yon Januar "93 bis Oktober "95 Ergebnisse:Die 56 EUG's des ersten Kollektivs wurden dureh HCG-Bestimmung und Progesteronverlauf sowie Ultraschall diagnoxtiziert, aUe laparoskopisch bestgitigt und auch direkt therapiert. Extrauterin ravidit•ten Januar 1993-Oktober 1995) n HCG IU/l
Er ol slate
LaparoskopischeBehandlung
1113
I~ o
I
CS~O~i,~otomie)
I
I
ExspektativesManagement Transuterine intratubare (25 rag) Methotrexatgabe
I 35(309°/1'°)1225 (200-2640) I2 ~ 1 - 1 1 . 2 2 0 ) J [
i.,,,. O0,,~/,,~)Metho~re~at
I~ 6 a 4 e ° ~
Transuterine intratubare Glucose Instillation
[ 16 ~ 9 1 - 5 3 5 6 ) I I
935 (5602-16,400)
I
__
115 (88,2%)
I
w2~
I 35 (100%) ] 25 (86,2°A) .[
IJs(~ "7°~) [ 11 (68, 7%) J
Die Diskrtminierung zwischen intrauteriner und extraulerin lokalisierter Schwongerschaft ist ab etnem HCG-Spiegel yon ca.l OOOU/lmOglwh.Bei darunter hegenden Werten soUte eine operative Diagnosiik und Therapie zu Gunsten des exspektativen Vorgehens nicht erfolgen. Die Falle , bei denen prmtdr etn zuwarlendes Verhalten angegetgt ist , lassen sich selektio~lieren ;der besle Indikotor ist die ,, Trophoblast-Aktivilat" bzw. dee Progesteronwert und dessen Verlauf Schhdlfol~erunQ: Die laparoskopische Direktbehandlung der Extrauteringraviditgit ist bei fr~hzeitiger Diagnosestellung nur in ca.] 5°~ der Falle erforderlich.Bei nahezu einem Drittel kann ein exspektatives Vorgehen gaw~hlt werden.Alle zuwartenden oder konservatwen Verfahren beinhalten die Gefahr der unkontrollierten intraabdomlnellen Blutung .Diese Falle kOnnen nicht aus der HOhe des HCG-Wertes und auch nicht aus dem Verlauf vorausgesagt werden.Die lnzidenz dieser Komplikation lag bei 6%(5 yon 96 nichinvasiv therapierten EUG'S).
S 20t
P3.AH.44 Laparoskopische Diagnostik und Therapie der Ovarialgraviditlit versus Laparotomie: Eine Analyse von 6 F~illen W. H6nigl, P. Lang, W. Walcher, A. Guiliani Geburtshilflich-gyn/ikologische Universitfitsklinik Graz
P3.AH.45 Operative versus medikament/ise (MTX) Therapie der Extrauteringravidit/it P. Oppelt, J. F. H. Gauwerky, R. Baumann, D. Sch/ifer Universit/its-Frauenktinik Frankfurt/M.
Die Ovarialgravidit~it (OvG) ist eine seltene Form der ektopen Schwangerschaftmit einer Inzidenz von 1-3/100 Eileiterschwangerschaften. Die klinische Symptomatik unterscheidet sich nicht von einer Tubargraviditat, die Diagnose wird meist erst intraoperativ gestenL Fragestellung: Es wird retrospektiv untersucht, ob die laparoskopische Behandlmagder OvG gegenfiberder LaparotomieNachteile in sich birgt. Methode: Im Dreijahreszeitraum 1993-95 warden alle OvG retrospektiv erfal3t mad die laparoskopischenund laparotomiertenFalle miteinander verglichen. Ergebnisse: Im Zeitraum 1993-95 sind 6 Falle yon OvG aufgetreten. 5/6 Patientinnen wurden laparoskopisch behandelt, 1/6 Frauen wurde wegen akutem Abdomen primar laparotomiert. Das mediane Patientenalter war 28 Jahre (20-35), 3/6 Frauen hatten ein IUD. Der mittlere pr~ioperative Serum-hCG Spiegel betrug 3720 ralE/ml (167-19730) in der Laparoskopiegruppe (n=5) und 3730 mIE/ml bei der laparotomierten Patientin. 4/5 und 1/10vG waren am rechten Ovar lokalisiert. Das ~opedtoneum war mit 250 ml (20-1000) in der Lapamskopiegruppegeringer als bei der laparotomiertenPatientin (1500 ml). In 6/6 Fallen wurde organerhaltend operiert: In 4/5 laparoskopier~n Fallen wurden trophoblast~treExkreszenzen vom Ovar abprapariert, in 1/5 Fallen wurde eine OvG mit einer Cyste ausgeschalt. Bei der Laparotomie wurde materder Verdachtsdiagnose "rupturiertercystischerGelbkOrper" eine Gewebeprobe entnommen mad die Rupturstelle iibernaht. Der postoperative Verlauf war in allen Fallen komplikafionslos.Postoperative Kontrollen des SerumhCG waren nach 23 Tagen (9-46) mad 37 Tagen negativ. Sehlullfolgerung : Die laparoskopische Behandlung der OvG ist bei kreislaufstabiler Patientin auch infolge der besseren Visualisierung kleiner Strukturen die Methode der Wahl. Bei ausgedehntera Hamoperitoneum ist im Zweifelsfall zur Differentialdiagnoseruptudertes Corpus rubrum / Ovarialgravidi~t intraoperativ eine histologischeAbklarungzu veranlassen.
Die operative (endoskopische) Therapie gilt als Standard for die Behandlung der Extrauteringravidit~it. Mittels alternativer Behandlungsverfahren (exspektatives Management, Prostaglandinbehandlung, Methotrexattherapie) sind unter bestimmten Voraussetzungen teilweise gute Ergebnisse erzielt worden. Die systemische Methotrexatbehandlung mit niedrigen Dosen stellt m6glicherweise eine interessante Alternative zur prim~iren operativen Therapie dar. Frat,estellun~ Stellenwert einer prim~iren Methotrexatbehandlung in Abgrenzung zum operativen Vorgehen. Methode: Analyse der Ergebnisse einer prim~iren, niedrig dosierten (30 mg), systemischen Methotrexatbehandlung (n= 70) im Vergleieh zum operativen Vorgehen. Ergebnisse: Die prim~re Erfolgsrate der Methotrexatbehandlung betrug 95 %. 69 % der Patientinnen die weiterhin Kinderwunsch hatten wurden wieder gravide. Bei 90 % kam es zu einer intrauterinen Schwangerschaft, 10 % hatten eine erneute EUG. Die Nebenwirkungen der systemischen Methotrexatbehandlung waren minimal. Diese Ergebnisse entsprechen den Daten operativ behandelter EUG's. SchluBfolgerung: 1. Die prim~ire systemische Methotrexattherapie der EUG stellt bei entsprechender Indikationsstellung eine attraktive Alternative zum operativen Vorgehen dar. 2. FOr die systemische Therapie sind in der Regel niedrigere Dosierungen ausreichend als in der Literatur angegeben.
P3.AH.46
P3.AH.47
Intraven6se Snlprostonbehandlung bei Extrauteringraviditiiten C. Bartz, U.-J. G6hring, A. Ahr, A. Scharl Universit/its-Frauenklinik K61n
Hysteroskopische Therapie der Tubargravidit/it mit Methotrexat
In der nicht-operaliven Therapie der Extrauteringraviditat (EUG) sind verschiedene Therapieansatze beschriebem, die auf der Anwendung yon Prostagtandin(PG)derivaten, Methotrexat und Kaliumchlorid beruhen. Bei sanographischer Lokalisalion der EUG favorisieren einige Autoren die ultrasonographisch gesteuerte Injektion des jeweiligen Agens in den Gestations,sack. Dies wird haafig kombiniert mit einer zusatzlichen systemisehen, intramuskul~en Gabe eines PG-derivates. Fragestellung: Ist die alleinige, systemische, intra-ven0se Appplikatian van Sulproston eine Therapiealternative zurn pfimar operativen Vorgehen bei der EUG? Methode: Bei 12 Patientirmen wurde Sulproston intravenOs in Therapiezyklen (TZ) verabreicht. Em TZ bestand aus zweimat 500~tg Sulproston i.v. irmerhalb yon drei Standen im Abstandvan vier Sttmden. Der Effolg wurde am Verlauf der Serum-HCG gemessen. Ergebnisse: Bei den untersuchten Patientinnen betrug das mediane HCG vor Therapiebeginn 324 IE/I (67 - 2810 IF_El).Die mediane Amenorrhoedauerbetrug 42 Tage. Bei 4/12 Patientirmen war nach 1-2 TZ das HCG r0cld~iufig bis zur Negativit~t. Bei diesen Patientinnen betrug das mediane Schwangerschaflsatter38 Tage, das mediane HCG vor Therapiebegirm5021E/l. In 8/12 Fallen mufite sekandar nach durehsctmittlieh 2-3 TZ ein operativer Eingdff angeschlossen werden (persistierendes HCG, Wiederanstieg des HCG, Therapieabbruch wegen allergische Reaktion bzw. Hyperventilation). In dieser Gruppe lag das HCG vor Therapiebeginn ira median bei 324 IE/1 and die Amenorrhoedauerbei 43 Tagen. Bei einer Patientin kam es anter Sulprostongabe zu einer akuten Exazerbation der Sehmerzsymptomatik, die eine sofortige operative Intervention efforderlich machte. Intraoperativ vatrde eine akute Blutung aus der EUG gefunden. Schluflfolgerung: Die alleinige i.v.-Gabe yon Sulproston stellt einen konservativen Therapieansatz tier Extrauteringravidit~t als Alternative zum prim~ operativenVorgehendar.
Die Fr0hdiagnostik von Tubargravidit~ten mittels biochemischer Marker und Sonographie erm0glicht bei asymptomatischen fr0hen Tubargravidit~iten ein minimal invasives Vorgehen. Fragestellung: Es sollte gepr0ft werden, inwieweit es m6glich ist mittels hysteroskopischer Instillation von Methotrexat fr0he asymptomatische Tubargravidit~iten ohne Laparoskopie zu behandeln. Methode: 5 Patienten mit asymptomatischen, sonographischen und biochemisch gesicherten Tubargravidit~ten in der 6. und 7. Schwangerschaftwoche wurden hysteroskopiert und " mittels eines Katheters, der intratubar eingebracht wurde, Methotrexat instiUiert (1 mg/kg K6rpergewicht). Postoperativ erfolgten engmaschige sonographische und I~-HCG Kontrollen. Ergebnisse: In 4 von 5 F~tllen kam es zu einem Abfall des ~-HCG's. Bei einer Patientin wurde eine Woche post operationem eine i.v. Injektion yon 50 mg Methotrexat gegeben, da die ~-HCG-Werte persitierten. In allen F~illen kam es zum Abfall des ~-HCG und dieses war nach 30-40 Tagen nicht mehr nachweisbar. Sonographisch kam es zu einer Rfickbildung der Befunde. Die in 2 F~illen erfolgte Priifung der Tubendurchg~ingigkeit 3 Monate sphter war positiv. In einem weiteren Fall trat 3 Monate nach der Behandlung eine intrauterine Schwangerschaft ein, die bisher komplikationslos verl~iuft. Schlut3folgerung: Die hysteroskopische Instillation von Methotrexat stellt eine alternative, minimal invasive Methode bei der Behandlung der fr0hen asymptomatischen Tubargravidit~tt dar.
S 202
R . L o b e r , T h . R 6 m e r , D . G r a b o w , B. B o j a h r Universitfits-Frauenklinik Greifswald
P3.AH.48 Informations- und Kommunikafionssystem zur ~rztHchen Entscheidungsfindung in der Aus- und Weiterbildung U. Fuchs, S. G6pfcrt, R. Luik, M. Kircher Institut f~r Ausbildungsforschung und Studienangelegenheiten Mfinster und Zentraler Medienbereich Tfibingen A r z t l i c h e E n t s c h e i d u n g s f i n d u n g basiert auf Paktenwissen. Der F ~ h i g k e i t W i s s e n auf k o n k r e t e S i t u a t i o n e n anw e n d e n zu k 6 n n e n erfordert die F~higkeit des Probleml6sens. In wieweit k6nnen diese k o g n i t i v e n F ~ h i g k e i t e n im S t u d i u m d u r c h F a l l s i m u l a t i o n e n u n t e r B e n u t z u n g yon Multimedia g e f 6 r d e r t und gelernt werden. Mit Hilfe des Aut o r e n s y s t e m s M u l t i m e d i a T o o l - B o o k wurde die Fallsimulation ,Frau L a n d s m a n n ~ entwickelt. Unter N u t z u n g der n e u e n E l e k t r o n i s c h e n M e d i e n wird v o m R e c h n e r mit Hilfe des A u t o r e n s y s t e m s entweder analoges (Betacam) oder mit der Software A d o p e Premiere d i g i t a l i s i e r t e s Bildmaterial direkt a n g e s t e u e r t bzw. aktiviert oder y o n einem Speichermedium (Festplatte, CD-ROM, M0-Laufwerk) gezeigt. Die F a l l s i m u l a t i o n ,Frau L a n d s m a n n ~ beginnt mit einer Er~ffnungsszene, in der eine junge Frau auf dem M a r k t k o l l a b i e r t ist. Der S t u d i e r e n d e mug zun~chst eine A b k l ~ r u n g in der Arztpraxis und g e g e b e n e n f a l l s eine weitere D i a g n o s t i k und Therapie u n t e r s t a t i o n ~ r e n Bed i n g u n g e n durchf~hren. Am Ende der F a l l s i m u l a t i o n erh~it der S t u d i e r e n d e ein direktes Feedback b e z ~ g l i c h Kompetenz und Effizienz in v e r s c h i e d e n e n Kategorien ~ r z t l i c h e r Entscheidungsfindung. Erreicht der Studierende eine K o m p e t e n z und Effizienz von eins, ist die Fallsimulation kein Problem, sondern lediglich eine A u f g a b e f0r ihn. F a l l s i m u l a t i o n e n unter N u t z u n g der elektronischer M e d i e n stellen eine neue M 6 g l i c h k e i t dar, p r a x i s b e z o g e n e s ~rztliches K~nnen und Handeln zu lernen und zu objektivieren.
S 203
V3.NM Korpuskarzinom
V3.NM.01
Die Proliferationsrate als Prognosekriterium beim E n d o m e t r i u m k a r z i n o m A. G a s s e l 1, j. B a c k e 2, T. Mfiller 2, H . K a e s e m a n n 3 I n s t i t u t ffir P a t h o l o g i e 1 u n d U F K 2 d e r U n i v e r s i t f i t Wfirzburg St.-Vinzenz-Krankenhaus Hanau 3
Um eine risikoadaptierte Therapie beim Endometriumkarzinom durchf0hren zu kSnnen, bem(~ht man sich um die Entwicklung von aussagekr6ffigen Prognosefaktoren, Fraaestelluna: Ist die Proliferationsrate ein zuverl~ssiger Prognosefaktor beim Endometriumkarzinom? Methode: Bei 300 Patientinnen mit Endometriumkarzinom,die im Zeitraum von 1980-1985 an der UFK W0rzburg behan delt wurden, wurde retrospektiv der Einflul3 von Alter, FIGO-Stadium, Tumortyp, Grading, Myometriuminfiltrationstiefe, Lymphangiosis und des immunhistochemischenOstrogen- und Progesteronrezeptorstatus sowie der Proliferationsrate, gemessen mit dem Ki-67 Antik6rper, auf die bereinigte 0berlebenszelt und das rezidivfreie Intervall bestimmt. Ergebnisse: tn der univariaten Analyse zeigte sich ein signifikanter Elnftul3 des Grading ( p = 0 , ~ 9 ) , des FtGO-Stadium (p=0,0..065) und der Proliferationsrate (p=0,012) auf die bereinigte Uberlebenszeit, Grading (p:0,00097), FIGO-Stadium (p=0,036) und Proliferationsrate (p--0,021) ergaben sich in der multivariaten Analyse als unabh6ngige Parameter, Im Bezug auf das rezidivfreie Intervall waren, univariat analysiert, FIGOStadium (0,000004), Grading (p=0,022) und Proliferationsfraktion (p=0,018) bedeutsam. Auch in der multivariaten Analyse zeigten sich FIGO-Stadium (p=0,0021), Grading (p:0,0055) und Proliferationsfraktion (p=0,0067) als wichtige Faktoren. SchluBfolgerung: Neben FIGO-Stadium und Grading ist die Proliferationsrate ein wichtiger Prognosefaktor beim Endometriumkarzinom.
V3.NM.02
V3.NM.03
Einsatz der Farbdopplersonographie bei der Dignit~itsbeurteilung suspekter Endometriumsbefunde und zur Prognoseeinsch~itzung von Corpuskarzinomen
Wachstumsregulation und A I G F - E x p r e s s i o n in der Androgenrezeptor(AR)-positiven Endometriumkarzinom-Zellinie M F E - 2 9 6
M . H o l l / i n d e r , A . K . E r t a n , C. V i l l e n a - H e i n s e n , W. S c h m i d t Universit/its-Frauenklinik mit Poliklinik und Hebammenlehranstalt, Homburg/Saar
T. H a w i g h o r s t , R. L o o s , R. H a c k e n b e r g , K . - D . S c h u l z Universit~its-Frauenklinik Marburg
MaligneTumorenbesitzeneine gegeniiberbenignenVer'anderungenand normalen GewebenunterschiedlicheVaskularisation. Fragestellung: Ist rnittels Farbdopplersonographie ein Unterschied in der Durchblutung maligner im Gegensatzzu benignen Endometriumsver/tnderungen effal~bar und besteht bei Corpuskarzinomen eine Korrelation zwischen durch DopplertechnikbestimmtenFluBparameternund bekanntenPrognosefaktoren? Methode: Bei 70 Patientinnen mit histologisch zu prflfenden Befunden des Endometriums wurde praoperativ erg~nzend zur transvaginaten B-BildSonographie die Darstellbarkeit endometrialerGef~e getcstet mad die DopplerFinBparameter Resistance-Index RI, A/B-Ratio und Pulsatilit~ts-Index PI abgeleitet. Bei Karzinomenwurde zusatzlich die Korrelafion zu den etablierten Prognosefaktoren TumorgrOl~e, Lymphknotenstatus and Grading untersucht. Eingesetztwurdedas Ger~tAcuson128XP/10mit 5 Mhz Vaginalsonde. Ergebnisse: Bei 66,6% der 51 Patientinnen mit benignenBefunden liel3en sich endometriale Gefal3e darstellen, eine Ableitung gelang in 56,8%. Bei allen 19 Karzinomen fanden sich Gefafie im Endometrium, die Ermittlung der Fluflparameter war in 84,2% mOglich. Weder bei der Auswertung fiir den je kleinsten, grOl~tenoder mittleren der pro Patientin gemessenenWene PI, RI und AB-Ratio liel~ sich ein Unterschied zwischen der Gruppe mit malignen beziehtmgsweisebenignenBefundenstatistischsignifikantdarsteUen.Der Median der kleinsten gemessenen Resistance-Indices(rain RI) war bei Malignil/tt 0,47 (Spannweite 0,29 - 0,84), bei benignenBeftmden0,55 ( Spannweite0,30 - 0,83), ein signiflkanter Unterschiedftir min RI besteht nicht (p = 0,15). Bei allen gemessenenParameterngibt es keine Korrelationzu Alter,Menopausenstatusoder den obengenarmtenPrognosefaktoren. Schluflfolgerung: Eine Gef~darstellunggelingtbei allen malignenEndometriurnsver~tnderungen,jedoch nur bei zwei Drittel der benignenBefunde.Die momentan zur Verf0gung stehend¢ Teclmologiel~t eine sichere farbdopplersonographische Dignitatseinsch~tzungam Endometriumund auch eine Prognoseeinscl~tzungbei Corpuskarzinomennicht in ausreichendemMariezu. S 204
Die Wirkung der Androgene auf Wachstum und Differenzierung von normalem und transformiertem Endometrium ist wenig untersucht. Fragestellung: Welche Bedeutung haben Androgene auf die Proliferation und AIGF(Androgen Induced Growth Factor)Expression yon Endometriumkarzinomzellen? Methode: Als in vitro Modell dient die EndometriumkarzinomZellinie M.FE-296, die durch einen hohen Gehalt an AR bei niedrigen Ostrogen- und Progesteronrezeptormengen gekennzeichnet ist. Die Auswertung der Wachstumsversuche erfolgte mittels ZeUzahlbestimmung. Die AIGF-Expression wurde durch reverse Transkriptase-Polymerase Chain Reaction (RT-PCR)-Analyse untersucht. Ergebnisse: Das Androgen DHT und auch das AR-bindende Gestagen MPA bewirken eine Wachstumshemmung yon MFE-296 Zellen. Das Antiandrogen Casodex antagonisiert die inhibierende Wirkung. Der AR wird in MFE-296 Zellen durch DHT autoreguliert. Die Expression des AIGF-Gens konnte durch RTPCR-Analyse nachgewiesen werden. Schluflfolgerung: Die Zellinie MFE-296 stellt das erste in vitro Modell zur Untersuchung yon AR-vermittelten proliferationshemmenden Wirkungen auf das Endometriumkarzinom dar. AIGF geh6rt zur Familie der Fibroblasten-Wachstumsfaktoren (FGF's), die u.a. eine RoUe bei der Angiogenese und der MesenchymEpithel-Interaktion spielen. Einigen FGF's wurde eine wichtige Funktion bei der Vermittlung androgenabh/ingiger Wirkungen und bei der Epithel-Stroma-Interaktion in Karzinomgeweben zugeschrieben. Eine abschlieBende Bewertung der auto- und parakrinen Effekte im Endometriumkarzinomgewebe durch androgenstimulierte FGF-Induktion ist noch nicht m6glich.
V3.NM.04
V3.NM.05
Keratin- und Vimentin-Expression im Endometrium tier adenomatiisen Hyperplasie ( I I I °) und im Endometriumkarzinom
HER-2/neu und Cathepsin D: Prognosefaktoren beim Endometriumkarzinom
J. S 6 n g e n , A . E b e r t , W. P r i t z e , G . S c h a l l e r Frauenklinik im Klinikum Benjamin Franklin der FU Berlin
G . G i t s c h , P. K o h l b e r g e r , C. K a i n z , G . B r e i t e n e c k e r 1 U n i v e r s i t / i t s k l i n i k fiir F r a u e n h e i l k u n d e W i e n , A b t . f. G y n / i k o l o g i e & G e b u r t s h i l f e I n s t i t u t fiir k l i n i s c h e P a t h o l o g i e , U n i v e r s i t / i t W i e n , A b t . f. G y n / i k o p a t h o l o g i e
Die Keratine 8, 18 und 19 sowie das Vimentin sind integrale Bestandteile des Zytoskelettes. Differentielle Expressionsmuster k6nnen unterschiedliche Gewebe-oder Tumoreigenschafien wiederspiegeln. Fragestellung: Die differentiellen Expressionsmuster der Keratine 8, 18, 19 und des Vimentins im Normalgewebe, der Pr~ikanzerose und der Neoplasie des menschlichen Endometriums sollten gepruft werden. Methode: Der Nachweis der Keratine 8, 18, 19 und des Vimentins erfolgte immunhistochemisch an paraffineingebettetem Tumorgewebe mit monoklonalen Antik6rpern nach der APAAP-Methode. Untersucht wurden 57 Korpuskarzinome verschiedener Stadien, 21 adenomatose Hyperplasien mit Atypien sowie 20 normale Endometriumproben postmenopausaler Frauen. Die Auswertung erfolgte semiquantitativ mit einem immunreaktiven Score ORS) durch 3 unabh~ingige Untersucher. Ergebnisse: Bei einem cut-off>3 (IRS) wurde K18 in 67% (Endometrium, E), 75% (Hyperplasie, H) und 58% (Ca), K8 in 67% (E), 90% (H) und 70% (Ca), K19 in 24% (E), 25% (H) und 21% (Ca) exprimiert. Die Vimentinexpression betrug 95% (E), 50% (H) bzw. 42% (Ca). Nur in 25% (14/57) der Karzinome wurde eine Koexpression von K8, K18 und K19 beobachtet. In 12% (7/57) wurde eine K8/18K 19-und Vimentinkoexpression gefunden. Sehluflfolgerungen: Die Karzinome exprimierten signifikant weniger K18 und Vimentin als das normale postmenopausale Endometriumgewebe oder die adenomat0sen Hyperplasien mit Atypien.
Das Endometriumkarzinom isl ein Malignom mit eher guter Prognose. Daher soUen Risikogruppon definiert werden, um adjuvante TherapiemaBnahmengezielt einsetzen zu k6nnen. HER-2/neu Onkoprotein ist als growth factor receptor in Zellwachstum und Zelltransformation involviert. Cathepsin D ist eine lysosomale Protease, die die Kol~renz der BasalmembmnbeeinfluBtund so die Tumorinvasion begansligt. Fragestellung:BeeinfluBtdie Expression von HER-2/neu und/oder Cathepsin D hn Tumorgewebedie Pregnose yon Frauen mit Endometriumkarzinom? Methode: Die Expression ,con HER-2/neu wurde immunhistochemisch in Tumorgewebevon 100 Frauen mit Endomettiumkarzinom Stadium I-IV analysiert. Die Expression von Cathepsin D wurde immunhistochemischin Tumorgewebe,con l 15 Frauen mit Endometriumka~inom Stadium I-III analysiert. Korrelationen mit etablierten Prognosefnktoren wurden hergestellt und der EinfluB auf das Gesamtiiberleben wurde evaluiert. Statistische Methoden: Univariate Analysen: log-rank Test, multivariate Analysen:Cox Modell. Ergebnisse: 21 yon 100 Frauen exprimierten HER-2/neu im Tumorgewebe. 35 yon 115 Frauen exprimierten Cathepsin Dim Tumorgewebe.Weder die Expression yon HER-2/neu noch yon Cathepsin D korrelierten mit etablierten Prognosefaktoren. ~rauen mit Expression von HER-2/neu wiesen gegentiber dem VergleichskoUektiv el~enso ein schlechteres Gesamtiiberlebenauf (log-rank P=0.04) wie Frauen mit Cathepsin D Expression (log-rank P=0.007, Cox-ModeUP=0.002). Schluflfolgerung: Die Expression yon HER-2/neu und Cathepsin D sind Prognosefaktorenfor Patientinnen mit Endometriumkarzinom. Cathepsin D k6nme aufgrund der hohen Signifikanz Eingang in die Planung adjuvanter Therapiem~nahmen finden.
V3.NM.06
V3.NM.07
Transferrin-Doxorubiein-Konjugat: Gezielte zytostatische Therapie maligner Tumoren
p53-Status in Karzinosarkomen des Uterus
M. Kirschstein, M. Korell, M. Untch, C.J. Thaler K l i n i k u n d P o l i k l i n i k f/Jr F r a u e n h e i l k u n d e und Geburtshilfe, Klinikum GroBhadern, L u d w i g - M a x i m i l i a n s - U n i v e r s i t f i t , 81377 M i i n c h e n Proliferierende Zellen zeigen eine obligat hohe Expression ,con TransferrinRezeptoren (TRF-R). Durch Konjugation yon Transferrin an das Zytostafikum Doxorubicin (Berczi et al, Eur J Bioch 1993) soil eine spezifische Aufnatune dieser Substanz in Zellen mit hoher proliferativer Aktivitfit erreicht werden. Hieraus k6nate sich in der Tumortherapie eine ErhOhung der Spezifi~t und damit eine Reduktion der Nebenwirkungenergeben. Fragestellung: Welchen Einfl~ hat die TRF-R-Expressionauf den zytotoxischen Effekt des Transferrin-Doxorubicin-Konjugats(TRF-DOX)? Methode:Es wurden TRF-R positive Zellen (frisch pr/iparierte Zytotrophoblasten, Choriokarzinomzellen (JAR), promyeloischeLeuk~niezellen (HL60) sowie TRFR negative Zellen (Lymphozyten und HL60-Zellen nach chemisch induzierter Differenzierung) untersucht. Die TRF-R-Expressionwurde durctffhtSzytometrisch mittels FITC-markierter monoklonaler Antik6rper nachgewiesen. Zytotoxische Effekte wurden mit einem ATP-Assay gemessen. Hierzu wurden die Zellen mit Konzentrationen zwischen 0,85 nM und 1720 nM Doxorubicin (DOX) und ~iquimolaremTRF-DOX inkubiert. Ergebnisse: Gegen~iberTRF-R positiven ZeUen war der zytotoxischeEffekt yon TRF-DOX um das Zwei- bis Sechsfacheholler als tier yon unkonjugiertem DOX. Im Gegensatz dazu fand sich die zytotoxischeAktivitat yon TRF-DOX gegeniiber TRF-R negativen, induzierten HL60 Zellen auf etwa die H/fiRereduziert, w~lhrend die Aktivit~t yon unkonjugiertem DOX bier unver~indert blieb. Gegen0ber Lymphozyten lag der zytotoxische Effekt yon TRF-DOX im Bereich yon unkonjugiertemDOX. Sehlulffolgerung: Das TRF-DOX-Konjugat erm6glicht eine gezielte Hemmung proliferierender Zellen. Nicht proliferierende Zellen werden dagegen deutlich weniger beeinfluBt. Diese in vitro Ergebnisse lassen durch TRF-DOX gr61~ere therapeutische Effekte gegen Tumoren bei gleichzeitiger Reduktion der Nebenwirkungenerwarten.
L. R i e t h d o r f , S. R i e t h d o r f , D . L i n d n e r , T. L 6 n i n g Universitfits-Frauenklinik Hamburg Karzinosarkome (KS) gehOren zu den am h~tufigsten vorkommenden Uterussarkomen. Sie besitzen ein hohes malignes Potential, und ihr Vorkommen korreliert mit einer schlechten Prognose. Fragestellung: Ist das hohe maligne Potential mit einem geh~iuften Auftreten yon p53-Alterationen assoziiert? Gibt es Unterschiede im p53-Status zwischen heterologen und homologen KS sowie Karzinom- und Sarkomanteil in diesen Tumoren? Methode: Mit PCR und Temperaturgradienteng¢lelektrophorese (TGGE) sowie anschlieBender direkter Sequenzierung wurden Mutationen im p53-Gen detektiert. Der Nachweis von funktionell ver~ndertem p53-Protein erfolgte immunhistochemisch. Ergebnisse: In 6/8 heterologen und 6/12 homologen KS traten Mutationen in den Exons 5 - 8 des p53-Gens auf. Nach Mikrodissektion und TGGE zeigten 5 untersuchte F~ille gleiche Mutationsbanden in der Karzinom- und Sarkomkomponente. Immunhistochemisch positiv reagierten 5/8 heterologe und 6/12 homologe "KS jeweils in beiden Tumorkomponenten Schluflfolgerung: Sowohl heterologe als auch homologe KS sind mit einer hohen Frequenz an p53-Alterationen assoziiert. Identische p53Ver~inderungen in Karzinom- und Sarkomanteilen stellen ein histogenetisch interessantes Ergebnis dar.
S 205
V3.NM.08
V3.NM.09
Hormonresistenz und genetische Alterationen von Tumorsuppressor-Genen beim Endometrium-Karzinom
Eine p53-~3berexpression hat keine prognostische Bedeutung beim Endometriumkarzinom im Stadium I
S.I. Dominik, D. Niederacher, M. Grass, M.W. Beckmann Universithts-Frauenklinik, Diisseldorf
P. E 1 2
Das Endometriumkarzinom entsteht aus einem Gewebe, welches durch Steroidhormone via Steroidhormonrezep..torenreguliert wird. Obwohl 55-86% aller Endometriumkarzinome Ostrogen- (ER) und/ oder Progesteron rezeptoren (PgR) expdmieren, ist ihr Ansprechen auf eine Hormontherapie gering. Fragestellung: Genetische Alterationen, wie z. B. Loss of heterozygosity (I.OH) von Tumorsuppressor-Genen, k6nnten ein von diesem Regulationsystem unabh&ngiges Tumorwachstum errn6glichen und damit eine Hormonresistenz bewirken. Methode: LOH Analysen von TP53, BRCAI/1713DH und TCRD erfol~te nach DNA Extraktion von 135 archvierten, per Microdissektion pr&parierten Endometriumkarzinomen einschlieBlich Normalgewebe. Polymorphe Markersequenzen wurden mittels PCR unter Verwendung Fluorescein-markierter Primer amplifiziert und im automatischen DNA Sequenzanalysator (A.L.F.) analysiert. LOH-Daten wurden mit histomorphologischen und klinischen Parametern korreliert. Ergebnisse: Bei 113 auswertbaren Tumoren wurde LOH in 36% for TP53, in 18% for BRCA1/171]DH und in 26% for TCRD nachgewiesen. LOH korrelierte signifikant mit hohem Grading. Bei den PatienUnnen mit Allelverlust BRCA1 waren signifikant h&ufiger Mammaund andere gyn&kologische Tumoren in der Familienanamnese zu eruieren. ER wurde in 46%, PgR in 75% exprimiert; BRCAl/171]DH LOH korrelierte mit positivem ER-Status. SchluBfolgerung: Mikrosatelliten Analyse in Kombination mit Detektion der Fluorescein-markierten PCR Produkte mittels automatisiertem DNA Sequenzanalysator ist eine potente Technik zur Bestimmung genetischer Ver&nderungen in archiviertem Gewebsmatedal. Genetische Inaktivierung der 17-13DH und dadurch ver&nderter intrazellul~trer Steroidhormon-tu m-over k6nnte ein m6glicher Mechanismus der Hormonresistenz sein. (Unterst0tzt durch DFG SFB 351-95/A8).
S 206
B/ir 1, H . I k e n b e r g 1, W. S a u e r b r e i 2, j. P f i s t e r e r 1, Kommoss 1 Universit/its-Frauenklinik Freiburg I n s t i t u t ffir M e d . B i o m e t r i e , U n i v e r s i t / i t F r e i b u r g
Mutation des Tumorsuppressorgens p53 ist die am h~iufigsten gefundene genetische Veranderung in menschlichen Malignomen. Sie fiihrt in der Regel zu einer nuklefiren Uberexpression (UE) von p53. Bei verschiedenen Tumoren fanden einige, jedoch nieht alle Studien eme Korrelation von p53OE mit einem ungfinstigen Verlauf der Erkranlamg. Beim Endometriumkarzinom (EC) liegen bisher nur wenige Untersuchungen meist heterogener Kollektive zum p53-Status vor. Fragestellung: Wir untersuchten eine homogene Gruppe von 140 Patientinnen mit Adenokarzinomen des Endometriums FIGO-Stadium I, welche in einer Klinik nach dem gleichen Standard behandelt wurden, auf das Vofliegen einer p53-OE. Die Ergebnisse wurden mit den klinischen und pathologischen Charakteristika der Erkrankung und mit der Gesamtiiberlebenszeit korreliert. Methode: Auf parallelen formalin-fixierten Paraffinschnitten wurden der monoklonale AntikOrper DOI und der polyklonale Antik6rper CM-1 angewan&. Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 8 ½ Jahre. Ergebnisse: Bei 20% der Tumoren land sich eine p53-OE mit mindestens einem Antik6rper. Progesteronrezeptor-negative und aneuploide Tumoren sowie Patientinnen mit Rezidiv wiesen h/iufiger eine p53-OE auf. Keine Assoziation fand sich mit dem Grading, der Infiltrationstiefe, dem Ostrogenrezeptorstatus und dem Alter. In univariater bzw. multivariatcr Analyse hatteu weder p53-OE noch die Ploidie der Tumoren eine prognostische Bedeutung. SchluBfolgenmg: Die immunhistochemisch nachgewiesene p53-Oberexpression hatte in einer homogenen Gruppe von 140 Patientinnen mit Adenokarzinomen des Endometriums FIGO-Stadium I keine prognostische Relevanz.
P3.NM
P3.NM.01
Korpuskarzinom -
Diagnostik
-
Zuverl~issigkeit der vaginosonographischen Endometriumbeurteilung bei postmenopausalen Patientinnen im Rahmen der Routinediagnostik G. Weber, E. Merz, E B a h l m a n n Universitfits-Frauenklinik Mainz FOr PatienUnnen mit postmenopausaler Blutung stellt die vaginosonographische Endometriumbeurteilung ein wichtiges Diagnoseinstrument dar. Unterschiedliche cut-off-levels ~r eine pathologische Endometdumh6he schr~inken jedoch die Sicherheit bei der Routinediagnostik ein. Fragestellung: Verbessert die sonomorphologische Beurteilung der Endometriumsbuldur und -begrenzung neben der Ber0cksichtigung der Endometriumh6he die diagnostische WerUgkeit der Vaginosonographie in der Postmenopause? Me#lode: In der Univ.-Frauenklinik Mainz wurden im Rahmen einer prospektiven Studie bei 159 PaUentinnen mit postmenopausaler Blutung Vergleichsuntersuchungen zwischen vaginosonographischem Endometriumbefund und histologischer Diagnose des Abrasionsmaterials bzw. des Op.-Pr~parates dumhgefflhrt Ergebnisae: Eine Endometriumh0he >5 mm zum Nachweis einer Endometfiumpathologie zeigte eine $ e n s ~ i t yon 94%, eine Spezifit~t von 48% und einen positiven Vorhersagewert yon 69%. Eine unregelm~il~ige Endometriumsbegrenzung bzw. sine inhomogene Endometdumstruktur ergab eine Sens~dvit~itvon 75% bzw. 82%, eine Spezifihlt von 66% bzw.84% und einen positiven Vorhersagewert von jeweils 73%. Bei Ber{tcksicht~gung aller drei Untersuchungsparameter betrug die $ e n s i t ~ t 97%, die Spezifit~t 65% und der positive Vorhersagewert 80% . . . . . Schlullfolgerung: Die Beurteilung der Endometdumstruktur und -begrenzung s , ~ps~tzlich zur Ber0cksich~ung der Endometdumh0he~verbessert die Wertigk'eit der vagmsonographischen Routinediagnostik bei postmenopausalen PatientJnnen.
P3.NM.02
P3.NM.03
Histologische Befunde bei Postmenopauseblutungen Korrelation mit Klinik, Sonographie und Hysteroskopie
Sonographisch suspektes Endometrium in der Postmenopause - ein Vergleich sonographischer, hysteroskopischer und histologischer Befunde
A. Krause, B. G e r b e r , A. Q u a s m e h Universitfits-Frauenklinik Rostock Die Postmenopauseblutung (PMB) gilt als pathognomisch flit eine organische Erkrankung der weibliohen G-enitalorgane. Fragestellung: Mit der vorliegenden Untersuchung soUte gepriitt werden, ob es hente Parameter gibt, die den Verzicht auf die histologische Abkl~ung rechtfertigen. Methode: Es wurden die Daten von 908 Patientinnen mit PMB, bei denen im Zeitraum vom 1. 1. 1984 bis 1. 1. 1995 an unserer Klinik einer fraktionierte Abrasio erfolgte, effagt und analysiert. Neben den klinischen Angaben wurden die Sonographiebefunde (n = 426) und die Hysteroskopiebefunde (n = 218) beriicksichtigt. Ergebnisse: Bei 367 (40 %) Patientinnen land sich ein unaufffilliger histologischer Befimd, Kolpusschleimhautpolypen fanden sich bei 174 (19 %), Endometriumkarzinome bei 124 (14 %), kein Material bei 84 (9 %), Zervixkarzinome bei 51 (6 %), Zervixpolypen bei 48 (5 %) und sonstige Diagnosen (Adenomat6se Hyperplasie, glandtfliirzystische Hyperplasie, CIN, etc.) bei 60 (7 %). Das Vorfiegen eines Korpuskarzinoms korrelierte mit dem Alter, 13%ergewicht, Hypertonie und Diabetes mellitus. Korpuskarzinompatientinnen wiesen Mufiger eine Schmierbluttmg aut~ w~arend Zyklizit~it und Dauer bedeutungslos waren. Korpusfiiihkarzinome (Stadium Ia, b) lieBen sich weder sonogaphisch noch hysteroskopisch sicher diagnostizieren. Schluflfolgerung: Die Postmenopauseblutung stellt nach wie vor eine absolute Indikation zur histologischen Abkl~rung dar - optimal ist die Kombination mit der Hysteroskopie.
T. Schmidt, Th. R 6 m e r K l i n i k fiir F r a u e n h e i l k u n d e u n d G e b u r t s h i l f e der E r n s t - M o r i t z - A r n d t - U n i v e r s i t f i t G r e i f s w a l d U n g e f ~ h r 10-20% aller P a t i e n t i n n e n mit einem Endometriu m k a r z i n o m sind bis zur D i a g n o s e s t e l l u n g symptomfrei. Fragestellung: W e l c h e h y s t e r o s k o p i s c h e n und histologischen Befunde findet man bei Patientinnen rnit sonograp h i s c h s u s p e k t e m E n d o m e t r i u m in der Postmenopause, und wie sollten diese Befunde a b g e k l ~ r t werden? Methode: Es wurden von Januar 1991 bis Januar 1996 bei 124 Patientinnen, bei denen sonographisch eine doppelte Endometriumdicke von ~ 6 m m festgestellt worden war, eine Hysteroskopie und fraktionierte A b r a s i o durchgefOhrt. Das mittlere Lebensalter der P a t i e n t i n n e n betrug 65,2 ± 9,1 Jahre. Ergebnisse: Die v a g i n a l s o n o g r a p h i s c h gemessene doppelte Endometriumdicke betrug im Mittel 12,6 m m ± 5,6 m m (6 34 rmm). H y s t e r o s k o p i s c h fanden sich in 102 F~llen (82,2%) ein Korpuspolyp, in 13 F~llen eine fokale Hyperp l a s i e des Endometriums. Bei 4 P a t i e n t i n n e n wurde eine E n d o m e t r i u m a t r o p h i e diagnostiziert, und bei jeweils 2 Patientinnen wurde der V e r d a c h t auf eine adenomatSse Hyp e r p l a s i e bzw. ein E n d o m e t r i u m k a r z i n o m gestellt. Die his t o l o g i s c h e n Ergebnisse stehen in sehr guteK ~bereinstimmung zu den h y s t e r o s k o p i s c h e n Befunden. SchluBfolgerung: Bei der sehr hohen Anzahl yon Korpuspolypen bei sonographisch s u s p e k t e m E n d o m e t r i u m in der Postmenopause erh6ht die H y s t e r o s k o p i e die Effizienz der A b r a s i o und sollte vor jeder fraktionierten Abrasio d u r c h g e f ~ h r t werden.
S 207
P3.NM.04
P3.NM.05
Vaginosonographische Kontrolle des Endometriums zum Nachweis des Korpuskarzinoms
Tumorzellverschleppung dutch Fliissigkeitshysteroskopie beim Endometriumkarzinom
F. D e g e n h a r d t , S. B 6 h m e r , J. F r e n z Zentrum Frauenheilkunde der Medizinischen Hochschule Hannover
D. P i e b e r , E G i i c e r , G . A r i k a n Geburtshilflich-gyn~ikologische Universit/itsklinik Graz, Osterreich
Das Korpuskarzinom ist heute das haufigste Neoplasma des weiblichen G~nitaltraktes. Zur sicheren Abkl~mng dieses Neoplasmas stehen bisher nur invasive Verfahren zur Verfiigung. Fragestellung: In einer Studie sollte nachgewiesen werden, ob es die Vaginosonographie ohne Farbdopplersonogmphie erlaubt, Aussagen zur Friiherkennung des Korpuskarzinoms zu treffen, tun m6glicherweise beurteilen zu k6rmen, ob jede atypische Blutung einer Abrasio bedarf. Methode: Bet 694 pr~menopausalen und 536 postmenopausalen Patientinnen mit und ohne Blutungsst6rung wurde eine Vaginosonographie unter Einsatz eines 5-7.5 MI-/z Scanners vor einer Abrasio vorgenommen. Sonographischer und histologischer Befund wurden retrospektiv verglichen. Als Parameter wurden Endometriumdicke, Sonomorphologie und Abgrenzung zum Myometrium registriert. Ergebnisse: Die sonographischen Befunde wurden getrennt nach Gruppen mit und ohne BlutungsstOrung ausgewertet. In der Gruppe ohne Blutung, fand sich bet ether Endometrinmdicke unter 6 mm vine Karzinomfrequenz yon 2,8 %. Bet ether Endometriumh6he yon 6-10 mm betrug diese 2,6 %, um bet mehr als 10 mm Querschnitt auf 12,7 % anzusteigen. Bet Frauen mit nachgewiesener Blutung fanden wir fiir die gleichen Untergruppen 7,6 %, 31,3 % und 36,6 %. Die ermittelte Sensitivi~t betrug 85,0 % und die Spezifit/it 97,3 %. SchluBfolgerung: Die Ergebnisse erlauben den SchlaB, dab die vaginosonographische KontroUe des Endometriums ein aussagekr~.t~iges Verfahren zur Friiherkennung eines Korpuskarzinoms darstellt. Jeder Frau in der Postmenopause mit BlutungsstOrung sollte aber nach wie vor eine diagnostische Abrasio vorgeschlagen werden.
Fra~,estellun~: Die Hysteroskopie wird in letzter Zeit vermehrt zur Abklarung des Endometriumkarzinom eingesetz't. Die Frage, ob es dabei durch die intrauterine Manipulation zu ether Tumorzellverschleppung und dadurch zu einer Verschlechterung der Prognose kommt, ist nicht endgtiltiggekl~rt. Methode: Bet 25 Patientinnen mit einem Endometriumkarzinom (Stadium la-lllc) wurde praoperativ eine Flill3igkeitshysteroskopie durchgeflihrt. 24 F~ille wurden prim/ir operativ behandelt, die zytologische Untersuchung erfolgte zum Zeitpunkt der Lapratomie. Der Zeitraum z w Hysteroskopie und Lapratomie betrug im Mittel I 1,5 (3-30) Tage. Ergebnisse: Bet 18 Frauen (75%) war die Peritoneallavage negativ (15x Stadium 1, 3x Stadium 111). In 4 F~illen (16%) fanden sich Zellkomptexe ohne eindeutige Malignit~it. Bet ether Patientin (5%) war die Peritonealzyiologie positiv. In diesem Fall war der Tumor auf den Uterus beschrankt ohne die Serosa zu durchbrechen, jcdoch mit LymphgePageinbrtichen. Aufgrung der positiven Lavage wurde das Karzinom dem Stadium Ilia zugeordnet. Schlui3foh~erun~: In der Literatur wird der Anteil der positiven Peritonealzytologien zw. 6-7,7% Fur das Stadium I angegeben. In unserer Gruppe war, bet einem auf den Uterus beschr~inktcn Karzinom, eine positive Zytologie in 5% zu finden. Unsere Ergebnisse weisen darauf hin, dab die FtiJBigkeitshysteroskopie beim Endometriumkarzinom offensichtlich kein erhOhles Risiko dutch Tumorzellverschleppung darstellt.
S 208
P3.NM
P3.NM.06
Korpuskarzinom
S. A c k e r m a n n 1 S. B i r k e n h a k e 2, R . S c h u l z - W c n d t l a n d N. Lang 1 1 Universitfits-Frauenklinik Erlangen 2 Strahlenklinik der Universit~it Erlangen
-
Therapie
Brachytherapie beim Korpuskarzinom FIGO-Stadium I Sinnvoll o d e r iiberfliissig?
-
1,
Fraaestelluna: Das Korpuskarzinom des FIGO-Stadiums I wird ailgemein als prognostisch g0nstig eingestuft. Zumeist unterbleibt postoperativ eine weitere adjuvante Therapie. In der vorliegenden Untersuchung wurde untersucht, ob auch im Stadium I eine intrakavit&re Kontakttherapie, nach einem neuen Schema, zur Senkung der Lokalrezidivh&ufigkeit sinnvoll ist. Methoden: Es wurden retrospektiv im Zeitraum vom 1.1.1992 bis zum 1.6.1995 die an der UFK Erlangen operierten PaUentinnen nachuntersucht. In die Auswertung wurden nut Patientinnen einbezogen, bei denen histologisch ein Korpuskarzinom FIGO I a-c vorlag. Die Patientinnen, die adjuvant nut eine intracavit&re Kontaktbestrahlung nach dem in Erlangen neuen Schema mit 6x5Gy bezogen auf die Scheidenstumpfoberfl&che erhalten hatten, wurden bezeglich Vertrfglichkeit und Lokalrezidivh&ufigkeit untersucht (n=25). AIs Vergleichsgruppe dienten Patientinnen des gleichen Stadiums, die keine Adjuvanztherapie erhalten batten. (n=49) Erqebnlsse: In der Therapiegruppe der nachbestrahlten Patientinnen trat bei einer mittleren Nachbeobachtungszeit yon 16 Monaten kein Lokalrezidiv auf. Die Vertrfglichkeit war bei allen Patientinnen gut, ausser kurzfristigen R6tungen tier Vaginalhaut im bestrahlten Bereich kam es zu keinen Nebenwirkungen. Die Behandlung wurde von allen Patientinnen subjektiv gut toleriert. In der Vergleichsgruppe kam es im gleichen Zeitraum bei einer durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit von 19 Monaten zu 4 Lokalrezidiven (= 8,2%). Die Prim&rhistologie der rezidivierten Patientinnen ur~terschied sich bez0glich histologischem Subtyp, Eindringtiefe ins Myometrium und Grading nicht vonder bestrahlten Gruppe. SchluBfolgerung: Die von uns festgestellte erh6hte Rezidivh&ufigkeit bei Patientinnen mit Korpuskarzinomen des FIGO-Stadiums I , die keine postoperative intracavit&re Nachbestrahlung erhielten, deckt sich mit den in der Literatur beschriebenen Beobachtungen. Das Ausbleiben yon Lokalrezidiven in der bestrahlten Patientinnengruppe I&l]t eine in der angebenen, gut vertr&glichen Weise durchgefehrte Brachytherapie auch beim Corpuskarzinom FIGO I, mit vermeintlich geringer Rezidivgefahr, sinnvoll erscheinen.
P3.NM.07
P3.NM.08
Organiibergreifendes Debulking (OD) und intraoperative Strahlentherapie (IORT) im multimodalen Therapiespektrum von Beekenrezidiven (BR)
Sind supportive Therapien b e i Brachytherapie notwendig?
H . S c h m i d , D . W a l l w i e n e r , M . E b e l e 1, H . J u n k e r m a n n , M . K a u f m a n n 2, E . F . S o l o m a y e r , G . B a s t e r t Frauenklinik und 1 Radiologische Universitfitsklinik Heidelberg 2 Universitfits-Frauenklinik Frankfurt B¢i BR besteht des therapcufischeDilemma dafin, da~ trotz radikalem OD, gerade bei vorbestrahltenPatientinnen, eine lokale Turaorkon~xolleoft nicht erreicht werden
kann
Fragestellung: Dic Vc=-bessertmgder lokalen Tm%~olkorda'o'de(LTK) mid des Gesamttiberlebeus(GO) dutch Kombination des OD mit einer IORT (vorbestmhlte Patientinnen) bzw. IORT und externer Radiatio (nicht vorbestrahlte Patientinnen) wta'de in einer prospektivenBeobachtungsstudieuntersucht Methoden: Von 1/92 his 8/95 wurde bei 19 Pafien"tmnenmit BR (9 Cewix Ca, 4 Corpus Ca, 40varial Ca, 2 Utemssarkome) ein OD in Kombinalion mit IORT d~chge£dhrt. Bei den 10 vorbestrahlten Pafientinnen wurde das betroffene Beckenwandareal intraoperativ mit 18 Gy, bei den 9 nicht vorbelasteten Frauen intmoperafiv mit 15 Gy mad postoperativ fraktioniert mit 40 Gy bestrahlt, bei intraoperafivemAusschlul3von 7 Patient~menwegen intraperitonealerMetastasen. Ergebnisse: Bei einer medianen Nachbeobachtungyon 10 Monaten zeigte sich ein signifikanter Unterschied (p = 0,032) zwischen vorbestrahltem (Rate des rezidivfreien 0berlebens (DFS) 33%, GO 5,5 Monate) und nicht vorbestrahltem Konekliv (DFS 500/0,GO 11 Monat¢). Der Residualtumor-$latusenvies sich als wichdgster pr~diktiver Weft (Ro > R2/RI: p = 0,003). Die DFS bzw. OAS betrug bei Ro-Patienten 100% bzw. 9 Monate, bei R1/R2 Patientinnen 31% bzw. 6.5 Monate. Die LTK betmg in unserem Kollektiv 89%, bei nut2 Rezidivea im Bestrahlungsfeld. Perioperative Komplikationen traten nicht auf~ allerdings eine Neuropathie nach 6 MonaterL Schluflfolgerung: Die hohe lokal¢ Tumorkontrolle bei nicht erhOhter Mortali~ffMorbidit/tt spricht far die Weiterfithrungder Studie zur Opfimienmg der individueUenSelektionskriterienund ist Rationale fiir die Integration der IORT in das Therapiekonzeptprim;Stfortgeschrittenergyn;IkologischerMalignome.
gynlikologischer
B. B l f i m e l , P. S c h w e n g e r , S. S c h i l l e r Universitfits-Frauenklinik Magdeburg Bei gyn~kolog±scher Brachytherapie kommt es h ~ u f ± g zu K o l p i t i d e n und R e i z e r s c h e i n u n g e n in B l a s e und D a r m , d i e d a s G e s a m t t h e r a p i e e r g e b n ± s deutlich bee±nflussen k6nnen. In unserem retrospektiv betrachteten Krankeng u t y o n 115 P a t i e n t i n n e n (1994 u. 1995) zeigt e n v o n 75 n i c h t vorbehandelten Pati.ent±nnen 17 e ± n e K o l p i t ± s ( 1 4 , 8 % ) , b e i 40 P a t i e n t i n n e n mit Scheidensan±erung trat ke±ne Kolpitis auf. Probtemkeime w a r e n E. c o l i , Enterokokken, Proteus und G a r d n e r e l l a vaginalis. Es s o l l t e vor jeder Afterloadingtherapie eine lokale Oestrogenbehandlung und S c h e ± d e n sanierung entsprechend Res±stogramm erfolgen.
S 209
P3.NM.09 Ist das Endometriumkarzinom chemosensibel? J. M/iller, G . K 6 h l e r , J. Weise, M . N e h m z o w K l i n i k fiir F r a u e n h e i l k u n d e u n d G e b u r t s h i l f e Universit/it Greifswald Fortgeschrittene, rezidivierte mad metastasierte Karzinome des Endometriums sind bislang kaum einer Therapie zug'anglich. Die Gestagenbehandlong konnte die in sie gesetzte Erwartmagen nicht erfiillen Fragestellung: Es sollte untersucht werden, ob bei Endometriumkarzinomen mittets einer Chemotherapie teilweise in Kombination mit einer Kontaktstrahlentherapie eine Remission zu erzielen ist. Methode: 2 Pat. (Alter: 74 u. 68 Jahre) mit einem Endometriumkarzinom Stadium II bzw. III edaielten neben 5 Ai~erloading-Strahlenkontaktemlagen mit msgesamt 40 Gy/MY mad A prospekfiv 3 mad weitere 2 Pat. (64 u, 66 Jahre) mit Metastasen (Scheide, Bauchdecke) nach operiertem Endometriumkarzinom 6 Zyklen einer Kombinationschemotherapie aus Carboplatin 300 mg/m2 Tag 1 plus Ifosfamid 2 g/mz Tag 1 - 3. Ergebnisse: Klinisch wurde in allen 4 F~illen eine CR erzielt, Bei beiden Pat. mit den lokal fortgeschrittenen Karzinomen konnte eine Operabilit~ erreicl~ werden, wobei in einem Fall (Stadium liP) histologisch kein Tumorg~0vebemehr nachweisbar war. Schluflfolgerungen: Die Ergebnisse weisen auf die prin~re Effektivit~ einer Carboplatin-Ifosfamid-Therapie zum "left in Kombination mit einer intracavit/iren Brachytherapie beim Endometriumkarzinom hin. Wenn auch die Langzeitergebnisse noch nicht bekannt sin& kann das Endometriumkarzinom offenbar doch als chemosensibel eingescluitzt werden, woraus sich unter UmstYmden neue Therapieoptionen ergeben.
S 210
P3.NM.10 E n d o m e t r i a l e Stroma- und Driisenzellen
im Zervixabstrich: Spezifit~it f/Jr endometriale Atypien in Abh~ingigkeit vom Hormonstatus A. S e p p , I. B r a k e , R. H e y n , C.J. T h a l e r K l i n i k u n d P o l i k l i n i k f/Jr F r a u e n h e i l k u n d e und Geburtshilfe, Klinikum GroBhadern, L u d w i g - M a x i m i l i a n s - U n i v e r s i t ~ i t , 81377 M i i n c h e n Das azyklische oder postmenopausale Auftreten endometrialer Bestandteile im Zervixabstrieh reflektiert eine anomale endometriale Aktivit~t. Diese kann sich aus endokrinen Einfliissen sowie im Zusammenhang mit endometrialen Gewebsatypien ergeben. Fra2estellun~: Wie hfiufig shad endometriale Atypien beim azyklisehen oder postmenopausalen Auftreten endometrialer Bestandteile im Zervixabstrich? Welchen EinfluB hat der Hormonstatus ? Methode: Anhand einer retrospektiven Studie (1985-94) wurden klinische Verl~iufe ausgewertet, nachdem im Zervixabstrich azyklisch (> 12. Zyklustag) oder postmenopausal endometriale Bestandteile festgestellt wurden. Erzebnisse: 883 Verl~tufe konnten vollstandig dokumentiert werden. Naeh zytologischem Nachweis endometrialer Driisenund/oder Stromazellen fmaden sich histologisch bei pr~nenopausalen Patientinnen in 8%, bei postmenopausalen, Ostrogen/Gestagen(E/P)substituierten Patientinnen in 14% mad bei postmenopausalen, nicht E/Psubstituierten Patientirmen ha 27% endometriale Atypien mad Adenokarzinome. Auch beim alleinigen Nachweis morphologisch unaui~lliger endometrialer Stromazellen ergab die Histologie fihpostmenopausale, nicht E/P-substituierte Patientinnen ha 32% endometriale Atypien und Adenokarzinome, fiir E/P-substituierte und pr~menopausale Patientinnen lediglich in 3% (p<0.00001). Schluflfol2erunm Bei postmenopausalen, nicht E/P-substituierten Frauen ist der Nachweis endometrialer Bestandteile im Zervixabstrich auch bei unauffiilliger Morphologie in hohem MaBe suspekt auf das Vorliegen einer endometrialen Atypie.
P3.NM Korpuskarzinom -
Prognosefaktoren
-
P3.NM.11 Oberlebenswahrscheinlichkeiten und Prognosefaktoren des Endometriumkarzinoms in einer retrospektiven Analyse R. Osmers ~, E. Niemeyer 1, M. Krohn 2 W. Kuhn 1 1 Universitfits-Frauenklinik G6ttingen 2 Institut fiir Biostatik, Universitfit G6ttingen Aufgrund seiner Zunahme ist das Endometriumkarzinom in den letzten Jahrzehnten in vielen westlichen L~ndern in zunehmendem Mal& in das Zentrum klinischen Interesses getreten. Die 1989 yon der FIGO vorgenommene.Stadienneueinteilung zeigt, da& die Diskussion um die klinische Relevanz unterschiedlicher Prognosefaktoren noch nicht abgeschlossen ist. Fragestellung" Welche Prognosefaktoren des Endometriumkarzinoms in Bezug auf Histologie und Therapie beeinflussen beim Endometriumkarzinom die 0berlebenswahrscheinlichkeit bzw. das Auftreten eines Rezidives. Methode: In einer retrospektiven Studie wurden vom 01.01.1980 31.12.1991 739 Patientinnen mit einem Endometriumkarzinom nach der neuen FIGO-Ktassifikation neu klassifziert und nach histologischen, therapeutischen und klinischen Parametern retrospektiv ausgewertet. Statistisch wurde neben der univariaten Analyse, dem Log Rank Test auch die cox regression eingesetzt. Nach schrittweiser variablen Selektionen (forward selection, backward elemination) im Cox proportional Hazard Modell wurde Prognosekriterien ermittelt. Ergebnisse: In der univariaten Analyse konnten f(Jr das Endometriumkarzinom als prognostisch relevante Faktoren das Stadium, das Grading, die Therapiemodalit~ten, das Diagnosealters, der Metastasen- und Rezidivstatus ermitteln. AIs zustRzlicher prognostischer Parameter konnte erstmals anamnestisch und bestehende Gallenblasenerkrankung ermittelt werden. Zwie~hen dam Stadium I a und I b I~il~t sich prognostisch keine statistischen Unterschiede ermitteln. Pat. mit Operation und kombinierter Radiatio weisen die geringste Rezidivwahrscheinlichkeit auf. Schlult, folgerung: Die Subspezifizierung in das FIGO-Stadium I a und I b erweist sich nach der neuen FIGO-Klassifikation als pmgnostisch for die 5JahresOberlebens-Quote nicht relevant. Dagegen ist das Auftreten eines Iogoregion~iren Rezidivs eng mit der Therapie und der FIGOSubklassiflkation im Stadium I assoziiert.
P3.NM.12 p53-Mutationen korrelieren mit einer hohen S-Phase-Fraktion beim Tubenkarzinom T. K6hler, I.B. Runnebaum, E. Stickeler, R. Kreienberg Universitfit s-Frauenklinik Ulm Das Karzinom tier Tuba uterina ist eine sehr seltene Erkrankungmit ausgesprochen schlechter Prognose.0ber die molekulare Grundlage dieser Krebserkrankungist bisher wenig bekannt. Fragesle//u,'~."Wird das p53-Tumorsuppressorgen beimAdenokarzinomder Tube durch Mutation oder durch HPV-E6 inaktiviert? Korrelieren Zellzyklusparametermit dem Auffreten yon p53-Mutationen? Methoden." Siebenprim~e Adenokarzinomeder Tube wurdenanalysiert. Genomische DNA wurde aus Paraffinschnitten extrahiert: Nuldeotid-Sequenzierung des p53-Gens, HPV-PCR-Analysemit Dot Blot, Immunhistochemiezum Nachweisdes p53-Proteins. FACScanzurZellzyklusanalyse. Ergebnisse:Vier der sieben Karzinomeenthielten Mutationenim p53-Gen: 3 PunktMissense-Mutationen,1 Deletion einer Base, 1 stille Mutation. Die Mutalionen traten in Exon 6 und 8 auf. Drei der Tumoren zeigten p53-Proteinakkurnulation in der Immunhistochemie. HPV-Sequenzenwurden nicht gelunden. Die S-Phasefraktionyon Tumoren mit mutantem p53 war 25.74% (Median)und von Tumoren mit intaktem p53 12,55% (Median). Die Gl/G0-Fraktionenvariiertenzwischen 58.84% und 82.60%. Die Gt/G0-Fraktionyon Tumorenmit mutanternp53 war 62.82% (Median)und von Tumoren mit intaktem p53 82.48% (Median). Sch/uB/o/gerung." Die Mutation yon p53, ein Regulator des Zellzyklus beim Tubenkarzinom, spielt wohl eine wichtige Rolle bei der Entwicklung dieser Krebserkrankung.
P3.NM.13 Vergleichende Imaging-DNA-Zytometrie beim Endometriumkarzinom und seinen pr~iinvasiven Vorstufen W. Schr6der, S. Biesterfcld 1, M. Leitloff, W. Rath Universitfits-Frauenklinik der R W T H Aachen t Pathologisches Institut der R W T H Aachen FraaesteIluna: Die zytometrische Analyse des DNA-Gehaltes gewinnt hinsichtlich der Diagnose von soliden Maiignomen zunehmend an klinischer Bedeutun 9. Ziel der vorliegenden Studie ist es, anhand objektivierbarer und reproduzierbarer Parameter der imaging-DNA-Zytometrie eine exaktere Differenzierung pr~invasiver Ver~nderungen 9egem3ber invasiven Fr=3hstadien vorzunehmen und die Einsch~tzung der potentiellen Malignit~t zu verbessern. Methode: Yon 150 Patientinnen der Jahre 1991 - 94 stand in Paraffin eingebettetes Gewebe mit folgenden histotogischen Diagnosen zur Verf~igung 44 x Karzinom; 10 x atypische adenomat6se Hyperplasie (AAH); 27 x adenomatTse Hyperplasie (AA); 89 x glandul~r-zystische Hyperplasie (GL). Die Gewebeschnitte wurden deparaffiniert und einer Feulgen-F~rbung unterzogen. Die randomisierte, Computer-gest~tzte Messung yon jeweils 200 Zellen erfolgte mittels eines TV-Cytorneters CM 2 (Fa. Hund, FRG). Die ausgewerteten DNA-zytornetrischen Parameter basieren aur dem Consensus Report of the ESACP (1994). Er~ebnisse: 39 (88,6%) yon 44 Karzinomen wurden als aneuploid beurtei/t, w~hrend dies bei 7/10 Patientinnen mit AAH bzw. 13127 (48,1%) der Fal[ war. 9c -Exeeding Events (5c EE) im Sinne der Einzelzell-lnterpretation der Aneuploidie Wurden bei 26/44 (59 %) der Karzinome jedoch in keinem Fall mit adenomatTser HyperpIasie (AAH 4- AA) nachgewiesen. Mit geringen 0berschreidungen nahm der DNA-Malignit~tsgrad mit steigender maligner Transformation zu und korrelierte in der Gruppe der Karzinome sowohl mit dem Tumorstadium als auch mit dem Differenzierungsgrad. ~hlu~folgerung: Die Imaging-DNA-Zytometrie erlsubt eine objektivere und exaktere D]ffere,~zierung schwerer pr~invasiver gegen(Jber fr~hinvssiven Ver~nderungen des Endometriums sowie eine bessere Einsch~tzung deren potentieller Malignit~t.
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P3.NM.14 Differentialdiagnose Adenomatoidtumor des Uterus S. D i e t t e r l e , P. S t o s i e k Frauenklinik und Pathologisches des CTK Cottbus
Institut
Adenomatoidtumoren sind meist benigne Neubildungen, die in 0,1-2% allot Hysterektomiepr~iparate gefunden werden. Ihre Abgrenzung yon malignen Neoplasien kann differentialdiagnostische Schwierigkeiten bereiten.
Fra,qestellunfl: Ist es m6glich, den Adenomatoidtumor von histologisch ~ihnlichen malignen Neoplasien abzugrenzen?
Methode: Zwei Adenomatoidtumoren wurden immunhistochemisch charakterisiert. Zur Anwendung kam die Avidin-Biotin-Methode. AnschlieE.end wurden die Profile mit denen der differentialdiagnostisch wichtigsten Malignome verglichen.
Erflebnisse: Der Adenomatoidtumor ist eine epitheloide langsam wachsende Neoplasie mit einer Coexpression von Vimentin. Seine chamkteristischen Zytokeratine sind die Nr. 7, 8, 18, 19 und 5. Diese sind typisch for das Mest)thel und seine Derivate. Die Abkunft vom Adenom, mesonephrogenen G~ngen bzw. M011erschen Gangrelikten konnte ausgeschlossen werden. Es fanden sich keinerlei Hinweise auf Gef&l~wandantigene.
SchluBfoLclerun~/: Der Adenomatoidtumor des Uterus ist mesothelialen Ursprungs. Seine Abgrenzung von histologisc,h ~hnlichen Malignomen ist immunhistochemisch m6glich.
P3.NM.15
Die lysosomale Protease Cathepsin D als prognostischer Marker beim Endometriumkarzinom C h . K a i n z 1, A . L 6 s c h 2, p . K o h l b e r g e r 1, G . G i t s c h 1 Abt. Gyn~ikologie, Universit~its-Frauenklinik, A-1097 Wien z Gyn/ikologisch-Geburtshilfliche Abteilung, A - 3 1 0 0 St. P 6 1 t e n
Fragestellung: In der vorliegenden Studie wird die Expression der lysosomalen Protease Cathepsin D i m Endometritunkarzinom a u f ihre prognostische Wertigkeit hin untersucht. Methode: 115 Patientinnen mit Endometriumkarzinom FIGO Stadium I-III wurden untersucht. In alien Fallen wurde eine p r i m ~ operative Therapie und nachfolgend einer dem Tumorstadium entsprechender Strahlentherapie durchgefahrt. Die Prim~rtumoren wurden immunhistochemisch aufgearbeitet. Ergebnisse: Von wiesen 35 F~ille eine positive Reaktion mit Cathepsin D Antik6rpem auf. In der univariaten Analyse zeigte die Cathepsin D Expression einen signifikanten prognostischen Wert far die Gesamttiberlebenszeit (P = 0.007). In der multivariaten Analyse mit etablierten prognostischen Markern (Tumorstadium, histologischer Differenzierungsgrad) wurde ein unabhangiger prognostischer Wert far Cathepsin D (P = 0.002, Relatives Risiko = 3.8, 95% Vertrauensbereich 1.4 - 10.0) nachgewiesen. Schluflfolgerung: Die Ergebnisse unserer Studie zeigen, dab der immunhistochemische Naehweis von Cathepsin D ein unabhangiger prognostisctier Parameter far die Therapieplanung yon Patienten mit Endometriumkarzinom ist.
P3.NMA6
P3.NM.17
Telomerliingenbestimmung in Leiomyomen
~'ber die Zusammensetzung tier extrazellul~iren Matrix der menschlichen Tuba uterina - Immunhistochemische Ergebnisse
G . B o n a t z 1, S. O . F r a h m 2, S. A n d r e a s 1, K . H e i d o r n 2, M . R . P a r w a r e s c h g, W. J o n a t 1 1 Universit/its-Frauenklinik Kiel z I n s t i t u t fiir P a t h o l o g i e d e r U n i v e r s i t / i t K i e l Die Besonderheiten der DNA bedingen, dab die Chromosomen bei jeder Zellteilung kiirzer werden. Als Schutz vor Informationsverlust befinden sich an allen Chromosomenenden Telomere. Hierbei handelt es sich um repetetive Sequenzen der Basen TTAGGG, die nicht genetisch kodieren. In schnell proliferierenden Zellen nimmt die Telomerl~ingefolglich rasch ab. Durch Aktivierung der Telomerase jedoch stabilisiert sie sich auf einem niedrigen L~ngenniveau. Fragestellung: Fragestellung der vorliegenden Studie war, ob auch bei Leiomyomen als langsam proliferierende Tumoren eine TelomerverkiJrzung im Vergleich zu nonnalem Myometrium stattfindet. 3/Iethode: In 16 Fallen wurde die DNA ans Leiomyomen und angrenzendem gesunden Myometrium extrahiert und nach Restriktion, Southern Blot und Hybridisierung mit einer spezifischen Oligonukleotidsonde auf die Telomerl~nge hin analysiert. Ergebnisse: hn Vergleich mit der Telomeflange gesunden Myometriums von im Mittel 12,0 kb (10,4-13,8 kb) ergab die Terlomerl~ingebei Leiomyomen einen Mittelwert yon 8,6 kb (7,1-10,5 kb). Betrachtet man die Werte als verbundene Stichproben erweist sich dieser Unterschied nach dem Vorzeichentest als statistisch signifikant (p < 0,001). Schhtfifolgerung: Die Telomerlhnge ist ein Indikator fiir die Zahl an stattgehabten Zellteilungen in einem definierten Gewebe und spielt bei der Tumorgenese auch benigner Tumoren eine Rolle.
S 212
C . G 6 p e l l, R . S c h u l t k a 2 1 K l i n i k ffir G y n f i k o l o g i e u n d 2 I n s t i t u t f/ir A n a t o m i e u n d Z e l l b i o l o g i e der Martin-Luther-Universit/it Halle-Wittenberg z u H a l l e (S.) Ober Lokatisation und Verteilung der tubaren extracellul~ren Matrix ist bislang wenig bekannt. Es ist anzunehmen, dab sie eine wichtige Rolle fitr Stabilit/it und Reparaturvorg/inge der Schleimhaut tlbemimmt. Fragestellung: Wie verh~tlt sich die extracellulare Matrix hinsichtlich Anordnung, Lokalisation und Verteilung im tubaren Schleimhautstroma? Methode: Kryocut-Sehnitte aus Pars ampullaris und Isthmus tubae uterinae wurden mit matrixproteinspezifisehen Antikt~rpem zum Naehweis von Kollagentyp I, III, IV, V and VI sowie die Glycoproteine Undulin, Fibronectin, Laminin, Tenascin und Vitronectin inkubiert und fluoreszensmikroskopisch durchmustert. Ergebnisse: Typ I- und VI- Kollagen sind im ampull/iren und isthmischen Faltenstroma zu beobachten. Kollagen Typ III ist vor allem im peripheren Faltenstroma, Undulin hingegen in den zentralen Abschnitten der Mukosafalten lokalisiert. Typ V-Kollagen assoziierte Fasem bilden ein feinverzweigtes Netzwerk nahe der Basalmembran, die Typ IV-Kollagen and Laminin enth~llt. Tenascin und Vitronectin konzentrieren sich im Isthmus an der Basis der Schlelmhautfalten. Der Anteil an Kollagen Typ I, III und VI sowie Undulin und Fibronectin steigt mit zunehmendem Alter an. Schluflfolgerung: In der menschlichen Eileiterschleimhant lassen sich charakteristische Matrixproteine naehweisen, die Unterschiede in Lokalisation und Verteilung zeigen. Im System der Grundregulation dttrfte dieses lokalisationsspezifische Reaktionsverhalten von funktioneller Bedeutung sein.
V3.ST
V3.ST.01 MBU-Frequenz
Fetale Oxygenation
S. K o r t i i m - R o e m e r , V. M . R o e m e r Frauenklinik des Klinikums LippelDetmold
( % ) und geburtshilfliche Leistungsziffern gibt es Zusammenh~inge? GmbH
Fragestellung: Die Mikroblutgasanalyse (MBU) nach E.Z. SALING gilt als unverzichtbarer Bestandteil der modemen Geburtsmedizin. Es gait herauszufinden, wie sich die MBU-Frequenz auf wesentliche geburtshilfliche Leistungsziffem (17) tats~chlich auswirkt. Methode: Die 17 von 144 Kliniken aus dem Raum Ostwestfalen-Lippe (OWL) der Jahre 1993 und 1994 standen f0r eine elektronische Analyse zur Verf0gung. Von 13 Leitvadablen wurden Inzidenzen (%) errechnet (z.B. Sectio-, Forceps-, Azidose-Frequenz, pennatale Mortalittit etc.). Die Verteilung jeder Vadablen wurde studiert. Zwischen den einzelnen Vanablen wurden Rangkorrelationen (KENDALL) berechnet und dergestalt versucht, den Einflul~ der MBU-Frequenz (%) auf die Zielvanablen zu ermitteln. Die Daten aus den 144 KUniken der Kalenderjahre 93 und 94 wurden gepoolt (N=288). Ergebnisse: Ca. 87 % aller Kliniken f0hren MBUs durch. Die mittlere MBUFrequenz liegt bei 5,7+7,8 %, der Median bei 2,3 %. Die Streuung ist grog: 90. Perzentile: 15,3; 99. Zentile: 38,6 %. Es findet sich keine Korrelation zwischen der MBU-Frequenz und der Klinikgr6ge. Es 1~13tsich keine Assoziation zwischen der MBU-Frequenz (%) und dem Azidosedsiko (%) sichem. Es gibt auch keine klare Korrelation zwischen der MBU-Frequenz und der Rate an schwer depdmierten Neugeborenen (%). Ein negativer Zusammenhang (P=0,0035) zwischen MBU-Frequenz und pennataler Mortalit~it geht vedoren, wenn man jene Kliniken mit hohen und ganz hohen MBU-Frequenzen iterativ herausnimmt. Steigerung der MBU-Frequenz f0hrt zu einer statistisch fal~baren Steigerung der Sectio-Rate (%). Ca. 12 % aller Kliniken ffihren 0berhaupt keine MBU durch, haben abet vergleichbar gute 17. S~hluafolgerungen: Die MBU-Frequenz hat in dieser Studie (288 Kliniken) keinen statistisch fal~baren Einflul3 auf wesentliche geburtshilfliche 17. Die Daten stOtzen die These, dag gute Geburtsmedizin auch ohne Fetalblutanalyse realisierbar ist. Die MBU beh/ilt gleichwohl ihre Bedeutung ffir die intrauterine Zustandsdiagnostik bei schwer interpretierbaren CTGs. Sie mug daher yon jedem Geburtshelfer beherrscht werden.
V3.ST.02
V3.ST.03
,,State of the art" der f e t a l e n R e f l e x i o n s p u l s o x y m e t r i e in der subpartalen f0berwachung
Ist d i e V o r h e r s a g e e i n e s pH-Abfalls in der M B U
M . K i i h n e r t , E. H a l b e r s t a d t Universit~its-Frauenklinik Frankfurt Pr~ivention und Frfiherkennung von subpartalen fetalen Hypoxi~a verlangen bei einer Spezifizit~t der Kardiotokographie (CTG) von 40-50 % nach zus~itzlichen kontinuieflichen l]berwachtmgsverfahren. Die fetale Reflexionspulsoxymetrie verbessert mittels direkter Echtzeitmessung der fetalen Oxyg~fierung erheblich die fetale Zustandsdiagnosfik sub partu. Fra~;estellung: Ist bei suspekten oder "border-line"(CTG) sowie bei "Highfisk"-Patientinnen (Plazentainsuffizienz, gestSrte Glucosetoleranz, Rh-lnkompatibili~t) durch die fetale Reflexpulsoxymetfie eine fetale Hypoxie sub partu friihzeitig erkermbar7 Methode: Mit dem fetalen ReflexionspulsoxymeterN-400 und den zugeh6rigen Fetalesensoren FS 14 und FS 14B (Fa. Nellcor) wurde die funktionelle Sauerstoffstittigung (SpO2) bei 100 Patientinnen parallel zum CTG sub partu registriert. Dabei wurden ein kritischer Schwellenwert der SpO~ < 30 % f-fir >- l0 Minuten postuliert trod niedfige SpO2-Werte mittels fetaler Mikroblutuntersuchung korreliert. Ergebnissse: Patientinnen mit zunehmend pathologischem CTG und SpO2Wert~a < 30 % fiir >_ 10 min. zeigten mit zundunender Dauer bei fetalen Mikroblutuntersuchungen (MBU) im Mittd pH-Werte von< 7,20 und pr~iazidotisehe bis azidotisch arterielle Nabelschnur-pH-Werte. Bei pathologisehem CTG und SpO:-Werten > 30 % betrugen die pH-Werte der MBU im Mittel > 7,20, die artefiellen Nabelschnur-pH-Werte lagen im Normbereich. Schlu!3folgerung: Der Einsat.z der fetalen Reflexionspulsoxymetrie verbessert die Spezifltfit des CTG's deutlieh und erm6glieht eine friihzeifige Diagnosfik einer fetalen Geffihrdung sub partu. Eine Redulaion der Anzahl von MBU's und evtl.unn6tigen operativen lnterventionen zeichnet sich ebe~ffalls ab.
mit der Pulsoximetrie miiglich? M . H e u p e l , B. G S b e l - S c c l b a c h Univcrsit~ts-Frauenklinik Wiirzburg Unsere bishefigen Studien zur Pulsoximetrie haben gezeigt, dag eine ltingerfristige Unterschreitung der Sauerstoffsfittigung unter 30% einen Nabelschnur-pH unter 7,20 erwarten lassen. Fragestellung: Aufgrund dieser Tatsache stellt sich uns die Frage, ob auch eine Vorhersage eines pH-Abfalls in der MBU mittels Pulsoximetrie mt~glich ist. Methode: Es wurden 20 Feten pulsoximetrisch iiberwacht ( Fa. NellcorPuriton-Benett / FS 14) und wiederholt MBU's durchgefiihrt. Dabei wurde bei einer Registrierdauer yon mindestens 60% zwischen den einzelnen MBU"s die Zeit in der die Werte unter 30%, zwischen 30 und 60% und fiber 60% lagen zu dem jeweiligen pH-Abfall oder Anstieg in der MBU in Korrelation gebraeht. Ergebnisse: In der Spearman'sehen Rang-Korrelation zeigte sich eine signifikante negative Korrelation zwischen der Zeitdauer yon S~ittigungswerten unter 30% und der Ver'anderung des pH's in der MBU (p < 0,01; R = - 0,6). Pro 10 Minuten sank der pH in der MBU um mindestens 0,04 bei Siittigungswerten unter 30%. Bei Sauerstoffs~ittigungswertenzwischen 30 und 60% fanden wit ebenfalls eine si~aifi!~nte Abh~ngigkeit des tff-I's yon der Zeit, jedoch betrug dieser AbfaU innerhalb yon 10 Minuten nur 0,007 (!o < 0,01; R = -0,6). Werte fiber 60% zeigten keinen signifikanten Zusammenhang mit Ver~inderungendes pH's in der MBU. Schluflfolgerung: Bei kontinuierlicher Registrierung lassen pulsoximetrische Messungen Rtickschliisseauf die Entwicklung einer fetalen Azidose zu.
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V3.ST.04
V3.ST.05
Fetale Pulsoximetrie in Fiillen von Amnioninfektionssyndrom
Einsatz der Pulsoxymetrie bei pathologischem C T G unter der Geburt
A. L u t t k u s , W. F r i e d m a n n , W. H e n r i c h , J. W. D u d e n h a u s e n A b t . fiir G e b u r t s m e d i z i n , V i r c h o w - K l i n i k u m , H u m b o l d t - U n i v e r s i t / i t Berlin
N . F u h r , H . H o p p , V. R a g o s c h , H . W e i t z e l Frauenklinik Universit/itsklinikum Benjamin Franklin, Freie Universitfit Berlin
rung der (Jberwachungyon Geburten bei Amnioninfektion(AIS) zu erreichen? 1st die mediane Sauerstoffs~ittigungin diesen Fallen ver~indert? Welches Auswertungskriterium hat die gr013teAussagekraftfar die Einschfitzungder fetalen Gefahrdang? Methode: In einer prospektiven Untersuchungwurde an 168 Geburten die Sauerstoffs~ittigung durch ein blindiertes fetales Pulsoximeter (N 400, Nellcor Inc., Pleasanton, CA) and zwei Prototypen eines Oxisensors (FS 10 ~=660+890nm; FS14 ~=735+890nm) gemessen. Sub partu gab es in 21 F~tllen Hinweise auf ein Anmioninfektionssyndrom definiert durch: miitterliche Temperatur >38.0°C, CrP>2.0mg/dl oder Leukozyten >16,0/nL, fetale Tachykardie >160 S/rain. Der Median and die Perzentilen der Sauerstoffs~ittigung(SpO2) wurde far die gesamte Untersuchungszeit und far die letzten 30 Minuten vor der Geburtberechnet. Dartiberhinaus wurde eine optische Auswertang der Sauerstoffs~ittigungskurvenhinsichtlich kritiseh niedriger Verl~infe durchgeftlhrt. Neben der Gruppe mit AIS wurde ein Vergleichskollektiv aller spontan geborenen Feten ohne Infektion mit l'min Apgar>6 und NapH >7.19 gebildet. Post partum wurden die Plazenten histologisch antersucht. Ergebnisse: In der Gruppe mit AIS hatten mehr Kinder niedrige Apgar-werte und muBten auf die Neonatologie verlegt (p<0,05) und dort antibiotisch behandelt werden. Die Plazenten wiesen histologisch signifikant haufiger Zeichen der lnfektion auf. Der S~.ure-Basen-Statusund die Mediane der Sanerstoffs~tttigungaus der gesamten Untersuchungszeitsowie die Sauerstoffsattigungaus den letzten 30 Minuten vor der Entbindtmg nnterschieden sich jedoch nicht vonder Normalgruppe (p>0,05). Die Kinder in reduziertem Zustand post partum mit pH<7,15 und ABE<7mmol/L hatten in den Sanerstoffs~ttigungskurvenkritisch niedrige Phasen, die durch Fetalblutanalysen verifiziert wurden. Schluflfolgerung: Die Feten, die die Symptomedes AIS aufwiesen, zeigten primgr keine Ver~nderung der Sauerstoffs~ittigung.Die FNIe mit Azidose oder Pr~iazidose gingenjedoch mit kritischen Ver/tnderungender 02 -S~ittigungskurveneinher.
Eine kontinnierliche Uberwachtmg der fetalen Oxygenierung sub partu wird durch den Einsutz derReflexionspnisuxymetriemOglich. Fragestellung: L~t sich die fetale Zustandsdiagnostik sub partu durch eine pnisoxymetrischeUberwachungneben CTG und Fetalblutanalyse verbessern ? Methode: Die funktionelle Sauerstnff~ttigung (SpO2) wttrde mit einem Reflexions-pulsuxymeter (Nelleor N-400, Sensor FS 14) vornehmlich bei Geburten mit Hypoxie-verdacht im CTG gemessen. 55 Schwangere mit Entbindung in Terminn/-ihewurden untersucht und die SpO2-Werte dem CTG, derFetalblutanalyse (FBA) und tier postpartalenBlutgasanalysezugeordnet. Ergebnisse: Die mittleren SpO2-Werte lagen in der EP durehschnittlich h6her als in der AP. Bei pathologisehem CTG konnten je nach Sehweregrad variabler Dezelerafionen gerade in der AP SpO2-Abf,alle bis welt unter 10% registriert werden. In derEP fanden sieh durchsclmittlieh SpO2-Abfalleunter oder auf 30% in 6% und in der AP in 23% der registrierten Zeitdauer. Diese SpO2-Abf'alle k~nnen ira Zusammeniaangmit dem CTG eventuell eine Abkl~amg durch eine FBA erfordem, Auf eine FBA kann auch nicht verzichtet werden, da pH-WertAbfalle bei SpO2-Werten oberhalb yon 30% m6glich sind. L~tngerfristige SpO2Werte yon < 30% gerade in der EP, die z. B. 10% und mehr der Registrierzeit (12-63 Minuten) umfassen, sind prognostisch als ungtinstig zu werten, da in unsererUntersuchungkeinedieser Patient-innen spontan entbunden wurde und die NapH-Werte nieht im normoazidotisehenBereich lagen (pH 7,14 -7,26). Bei SpO2-Werten < 30% in der AP finden sich signifhkant hautiger fetale Azidosen (p < 0,05) als bei Patientinnen, die in der AP konstant mit den SpO2-Werten iiber 30% liegen. Schluflfolgerung: Erste Ergebnissedes Einsatzes tier Pulsoxymetrie spreehen ftir einever.besserteHypoxiediagnostiksub partu in Verbindung mit dem CTG. Auf Fetalblutanalysen kann nicht verzichtet werden, da pH-Wert-Abfalle bei SpO2Werten oberhalb yon 30% ver-einzelt beobachtet wurden. Weitere Untersuchungen zur Definition kritischer SpO2-Werte (< 30%?) und ihrer Zeitdauer hinsiehtlieh der Einscldtzung einer fetalen Gefahrdung sind notwendig.
V3.ST.06
V3.ST.07
Fetale Transmissionspulsoximetrie ffir das kontinuierliehe Sauerstoffmonitoring sub partu. Report fiber die Weiterentwicklung der Oxicardiotokographie
Erfahrungen mit der Dopplersonographie des Ductus venosus in normalen und Risikoschwangerschaften
Fragestellung: Ist durch ein zus~itzliches Pulsoximetrie-monitoringeine Verbesse-
J. B u s c h m a n n , G . S a n d n e r , R . F a l k o w s k i , G . D e b u s Krankenhaus Neuperlach Miinchen, Technische Universitfit Es gibt verschiedene Ans~.tze die P u l s o x i m e t r i e for die Oberwachung des Feten sub partu zu adaptieren. A u s s e h l a g g e b e n d for die S e n s o r e n t w i e k l u n g dieser A r b e i t s g r u p p e war es, elhen P u l s o x i m e t r i e s e n s o r ahnlich der K o p f s c h w a r t e n e l e k t r o d e (KSE) zu entwiekeln, um eine einfache and z u v e r t a s s i g e Anwendung zu g e w a h r l e i s t e n . So e n t s t a n d die optische KSE (OKSE), die T r a n s m i s s i o n s - P u l s o x i m e t r i e und CTG in einem Sensor vereint. Fragestellung: Wie 1/iBt sich die OKSE zuverl~tssig nnd sichef im Gewebe verankern7 Die Genauigkeit der Mel3werte und deren Unabhangigkeit vom A p p l i k a t i o n s o r t wurden untersucht. Methode: Das T r a n s m i s s i o n s - P u l s o x i m e t r i e p r i n z i p wurde dadurch erreicht, dag die S t a h l s p i r a l e der KSE zwei Fenster aufweist, in denen L i c h t e m i t t e r und Lichtempffinger einander gegentlberliegend angeordnet sind. Im Labor, im T i e r e x p e r i ment und an 150 Feten wurde die P r a k t i k a b i l i t a t , die Qualitat und die Sicherheit der Fixierung des Sensors, sowie die Signalqualitltt u n t e r s u c h t . Es wurde eine spezielle Hard- und Software fl~r die fetale P u l s o x i m e t r i e entwickelt. Die Kalibrierung erfolgte in vitro und in vivo am Schwein. Die FHF wurde mit einem HP-8040A ansgewertet. Ergebni~se: Die MeBdauer der Sonden am Feten betrug zwischen 30 rain und 13 ½ Stunden bei e i n m a l i g e r Applikation. Die FHF wurde yon allen Sonden w~hrend der gesamten Liegezeit r e g i s t r i e r t . Die a u s w e r t b a r e n MeBzeiten for die Saue r s t o f f s a t t i g u n g betrugen im Mittel 54 %. Die mittlere Sauerstoffs~tttigung betrug 52 %. Schluflfolgerung: Die O x i c a r d i o t o k o g r a p h i e m i t t e l s OKSE v e r s p r i c h t ein w e r t v o l l e s Werkzeug zur k o n t i n n i e r l i c h e n Beurteilung der S a u e r s t o f f v e r s o r g u n g des Feten sub partu zu
werden.
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T. R e i h s , B. T u t s c h e k , T. S o m v i l l e , G . C r o m b a c h Universit~its-Frauenklinik Diisseldorf Die Dopplersonographie des Ductus venosus (DV) gibt einen weiteren Einblick in die fetale Zirkulation. Fra~,estellung:Wie ist das Blutstr~mungsprofil des Ductus venosus unter physiologischen und pathologischen Bedingungen in der Gravidit~t? Methode:In einer prospektiven Studie wurden 82 gesunde Schwangere (20.-40.SSW)mit normalem arteriellem Doppler und 5 Frauen mit Reverse-Flow in der A. umb. (UA) in RisikoGravidit~ten untersucht (Acuson 128 XP10, Vektor Transducer 4 MHz, Hochp~filter 125 Hz, max. Schallwinkel 50°). Ergebnisse:In der normalen Schwangerschaft land sich ein Anstieg der maximalen systolischen und frtihdiastolischen sowie der minimalen enddiastolischen u n d d e r mittleren Blutfluf~geschwindigkeiten. Dabei war der sp~itdiastolische Flug immer positiv. Der ven6se Pulsatilitiits-lndex nahrn dagegen ab. 3 yon 4 Feten mit Wachstumsretardierung (27.-36.SSW),Reverse- Flow in der UA und "brain sparing" zeigten einen negativen enddiastolisehen Fluf; im DV sowie Pulsationen in der V.umb. Alle 3 Kinder verstarben perinatal. Bei einem zeitgerecht entwickelten Feten mit Truncus arteriosus communis und seit der 32.SSW bekanntem Reverse-Flow in der UA liel~en die normalen StrSmungsprofile in den anderen arteriellen G e f ~ e n sowie im DV auf eine regelrechte Plazentafunktion schliegen Sclalufffolgerung:Die Dopplersonographie des DV scheint e i n e differenziertere Beurteilung hochpathologischer arterieller Strfmungsprofile zuzulassen.
V3.ST.08 Das Postasphyxie-Syndrom (PAS) bei Nabelsehnurarterien-pH <7,15: Der EinfluB perinataler und -partaler Faktoren auf das PAS A. Riehn, C. Petzold, W. Distler Frauenklinik der TU Dresden
V3.ST.09 Vergleich der fetalen und maternalen Erythrozytenverformbarkeit post partum St. Schneider, P. Stute, B. Schauf, W. Kiinzel Universit~its-Frauenklinik GieBen Fragestellung: In dieser Untersuchung wurde die Frage gestellt, ob Unterschiede
Fragestellung: Niedrige N a b e l ~ i e n - p H (NApH) ~ das Pdsiko eines PAS. N~cerseits fohr~ selbst schwere fetale Azidosen nicht zwargsl~ufig zum PAS und zu LTreversiblen Sch~digungen. Offen ±st, welcheo Einflu6 pEinatale und -partale Fsktaren auf eine azidotische
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P~thode: In de~ retmospektiven Studie ~ 248 ~ mit einem NApH < 7,15 aufgeno,men. Es ~mden 70 perinatale und -partale Einzelmerkmale er~aSt. Statistik:A) dutch Faktaranalyse s~mtlicher M~kmale wurden 6 vo~einander statietisch unabh~ngige Fakt~kcmplexe eDT~ttelt: I. GebtEtshilfliche ~Bmese, 2. Eestatior~isiken, 3. Geburtsve~lauf und -mechanik, 4. E r f c b ~ s , indiziert aufg~Jnd von pathologischeq int~natalen CTG und ~SU, 5. k/rd~che Peife, 6. Apgar-sc~e. B) Mittels unifaktccieLler Varlanzanalyse, X~-Test und t-Test wurden k11nlsche und blophysikalische Mer~sle des PAS auf Untarschiede/m NApHund Apgarscore untersucht. Die FaktarkomplexeA) gingen als Co-Variete in die statlstieche ~Jfarbeltung e/n, p < 0,1. Ergetnisse: 121 N e u ~ erkrankten an e/nero P/kS. S~mtliche PASM~kmale werden dutch NApH, abe~ auch Apgar-scsre, signiflkant unterschieden. Die Fakt~komplexe 4 und 6 unterscheiden die mittleren NApH slgn/fikant. Nach statlstlsche~ El/ruination dieser Faktorkmplexe 1st ein e l g ~ g e r Einflu~ des NApHauf PAS-Merkmalenieht mehr nachzu~eis~. ZusammenfassLr~: Eine fetale Azidose ohne 8erOcksichtigung we±refer pe~inatale~ und -~m~zale~ Faktoren erlaubt nur begrenzte F/JckschlOsse auf die kindlich FrOhmorbidit~t. Kinder ome zus~zliche Risikofaktoren entwickeln sich me±st ur~uff~llig. 8el Vorliegen yon NApH < 7,15 h~ngt die ~ c h e ~ zuvo~brst vom Apgar-score ab. Das Risiko eines PAS bei NApH< 7,15 i s t auch erh6ht, were wegenfetal distress eine operative Entbindung vorgen(maen ~ r d e .
zwischen der maternalen und fetalen Erythrozytenverformbarkeit direkt nach der Geburt vorhanden sind und ob be± dem schwangerschaftinduzierten Hypertonus (SIH) die fetale Erythrozytenverformbarkeit verandert ±st? Methode: Die Erythrozytenverformbarkeit wurde mit dem Laserdiffraktoskop bestimmt. Die maternale und fetale Erythrozytenverformbarkeit (ME und FE) wurde direkt nach der Geburt be± unkomplizierten Schwangerschaften (N=37) gemessen. Aul3erdem wurde die FE und ME be± Schwangerschaften mit SIH (N= 15) bestirnmt. Ergebnisse: Be± der unkomplizierten Schwangerschaft unterscheidet sich die FE deutlich yon der ME. Be± niedrigen Scherkraften ±st die FE hOher als die ME (18 dyn/cm2:0,265±0,027 vs 0,228±0,03). Bei Scherkraften tiber 69dyn/cm: ±st die Verformbarkeit der fetalen Erythrozyten geringer als die der maternalen (z. B. 300dyn/cm2:0,465±0,022 vs 0,477±0,026). Die FE in Schwangerschaften mit SIH unterscheidet sich nicht yon der in unkomplizierten Schwangerschaften (z.B 18dyn/cm~: 0,265±0,027 vs 0,265 ~0,026; be± 300 dyn /cm2:0,465±0,022 vs 0,469±0,022). Schluflfolgerung: Beim SIH ±st die FE im Gegensatz zu der deutlich verminderten ME nicht reduziert. Dies k0nnte ein Hinweis darauf sein, dab die bekannte verminderte Mikrozirkulation be± SIH eher durch eine maternale als eine fetale Ursache bedingt ist. Die be± physiologischen Scherkr~iften bessere Verformbarkeit tier fetalen Erythrozyten beim Neugeborenen gegent~ber dem Adulten die~t offenbar zur Aufrechterhaltung einer ausreichenden Mikrozirkulation bei niedrigeren SauerstoffpartialdrOcken.
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P3.ST Risikogeburtshilfe
P3.ST.01
Die schwangerschaftsinduzierte Gigantomastie ein seltenes Krankheitsbild unklarer Genese T. M e n s c h i k , C. K u e n , B. W u r m , C h . L i n d n e r Universitfits-Frauenklinik Hamburg Fragestellung: Im Rahmen schwangerschafisspezifischerVer'anderungen kommt es physiologischerweisezu einer VergrOl3erung des Mammavolumens. Eine sehr seltene pathologische Form dieser Veranderung stellt die sogenannte sehwangersehaftsinduzierte Gigantomastie dar. Methode: Das in der Literatur selten beschfiebene Krankheitsbild wird an Hand eines aktuellen Fallberichtes dargestellt und diskutiert. Ergebnisse: Eine 23 jahr. I. Gravida in der 14. SSW wild mit der Verdaehtsdiagnose eines inttammatorischen Mammacarcinoms bds. eingewiesen, nachdem aueh sonographisch dringender V.a. eine beidseitige Lymphangiosis earcinomatosa bestand. Ein Malignom wurde jedoch histologiseh dutch eine Biopsie ausgeschlossen. Eine eingeleitete medikamentOse Therapie mit Bromoeriptin fuhrte zum Sistieren des Mammawaehstums, jedoch bislang nieht zu einer Rtickbildung der ca. 10faehen Volumenzunahme. Verschiedene endokrinologisehe wie aueh immunologisehe Untersuchungen konnten bislang keinen Hinweis anf die pathophysiologisehe Genese der Erkrankung geben. Sehlul3folgerung: Die schwangerschaitsinduzierte Gigantomastie ist ein seltenes Krankheitbild unklarer Genese. Da weder konservative noeh medikamentOse Therapieversuche zu einer wesentliehen Befundbesserung ftibxen, ist ein plastisch-rekonstruktives Vorgehen aus kosmetischen und statisehen Grfinden h~xttig nicht zu umgehen.
P3.ST.02
P3.ST.03
Seltene hfimatologisehe Erkrankungen in der Schwangerschaft - eine Analyse der letzten 5 Jahre
Schwangerschaftsverlauf naeh Nierentransplantation
G . S k i b a , H . - H . W o l f 1, I. K 6 p p e Universit/it s-Frauenklinik und 1 K l i n i k ffir H / i m a t o l o g i e u n d O n k o l o g i e der O.-v.-Guericke-Universit/it Magdeburg Dee Zusammentreffen yon Schwangerechaft und h~matologischen Erkrankungen l e t selten. Im E i n z e l f a l l kann as zu einer hochgradigen Gef~hrdung yon Mutter end Kind fOhren. Fragestellung: Welchen Einflu6 haben seltene h~matologische Erkrankengen aef Schwangerschafts- und Geburtsv e r l a u f sowie f e t a l outcome? Hat die Sehwangerschaft Bedeutung f o r die Prognose der 6runderkrenkung? M~hode: Retrospektiv e r f o l g t e eine Analyse des Patienteng u t e s ~ r UFK Magdeburg van 1990-1996. Schwangerschaftsund Geburtsverl~efe bei Patientinnen mit h~matologischen Erkrankungen wurden eusgewertet. Ergebnisse: Bei Morbue Werlhoff (8 F~lle) t r a t e n nach u n a u f f ~ l l i g e n Schwangerschaftsverl~ufen folgende Komplikationen auf: aine Nachblutung p . p . , eine Thrombopenie beim Neugeborenen. In eimem F a l l e r f o l g t e n wegen Splenomagalie end zus~tzlich chron. Malaria end B i l h a r z i o s e die $ectio end g l e i c h z e i t i g e Splenektomie. Bei Myelodysplastischem Syndrom waran Panzytopenie end die Gefahr der leuk~mischen Entartung problematisch. FOr eine sp~tere Knochenmarktransplantation a r f o l g t e die Asservierung yon Nabelschnerblet. Bei Sichelzellan~mie (82 % Hb$) s t a l l t e der Erythrozytenaustausch die e i n z i g wirkseme Therapie dar. Schlu6folgerong: Die Bahandlung schwerwiagendar h~matologischer Erkrankungen bei $chwangeren e r f o r d e r t eine i n t e n s i v e i n t e r d i s z i p l i n ~ r e Zusammenarbeit. Unter Nutzung moderner Therapie- und Oberwachungsmethodan kann die Schwengerschaft Oberwiegend his zur Lebensf~higkeit des Kindes erhalten warden. Die Prognoaa der Grunderkrankung wird nach dam heutigen Erkenntniestand n i c h t b e e i n f l u 6 t .
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W. K l e i n e , B. B a r a n s k i , M . H e n g s t e l e r , G . K i r s t e Universit/its-Frauenklinik Freiburg, Chirurgische Univ.-Klinik Freiburg
Fragestellung: Nach Nierentransplantation komrnt es bei Patientinnen im geb~irf/ihigenAlter in der Mehrzahl zu regelm~igigenovulatorisehen Zyklen. Bei diesenjungen Franen stellt sich dann oft die Frage, ob sie sich auf eine Schwangerschaft einlassen k6nnen und welche Probleme in einer Schwangerschaft auflreten k6nnen. Methode: Zwischen 1968 end 1994 wurden an der Chirurgischen Univ.-Klinik Freiburg 270 Patientinnen im geb~irf~ihigenAlter nierentransplantiert. Im Rahmen einer Fragebogenaktionkonnten 14 Patientinnen ermittelt werden, die fiber insgesamt 17 Schwangerschaft berichtetan. Die Schwangersehaftsverl~iufe wurden hinsichtlJch der kindlichen Parameter einerseits und der Transplantatfunktion tier Mutter andererseits analysiert. Zus~itzlichwurden der Entbindungsmodus, der postpartale Znstand des Kindes und die Transplantatfunktion nach der Schwangersehaftanalysiert. Ergebnisse: Die 17 Schwangerschaftenffihrten zu 11 Lebendgeburten und 6 Aborten. Bei letzteren handelte es sieh um 3 Spontanaborte und 3 iatrogene Aborte ans mfitterlieher Indikation. Die 11 erfolgreich verlaufenen Schwangerschaften waren dutch Frfihgeburtliehkeit(73%) und Mangelentwicklung kompliziert. Der Anteil der EPH-Gestosenlag bei 65 %. Bedingt durch die Mangelentwicklung und Frtihgeburtlichkeitwar der Anteil der Schnittentbindungenmit 10 F~illensehr hoch. Der postpartale Verlauf der Kinder war unauff~iIlig. Ein Hinweis ffir eine Seh~digungauf dem Boden der Immnnsuppressionmit Cyclosporin A, Azathioprim oder Prednison land sieh nicht. Eine Transplantatabstogungsreaktion w~ihrendder Schwangerschafttrat nicht anf. Schlullfolgerung: Ein erfolgreieher Schwangerschaftsveflaufnach Nierentransplantation ist mSglich. Die interdisziplin~ireZusammenarbeit zwischen Chirurgen, Nephrologen und Geburtshelfer ist eine Grundvoraussetzung.
P3.ST.04 Metastasierendes eoloreetales Carcinom in der Schwangerschaft
D. Schmolling, T. Riemenschneider, K. O. Bartz, Schander Frauenklinik, Chirurgische Klinik und Pathologisches Institut DRK-Krankenhaus Neuwied Man finder coiorectaie Carcinome auch in der Schwangerschaft, in diesem FaIie bei einer Patientin mit einer Neurofibromatose FragesteIiung: Sind unkiare Unterbauchschmerzen und eine Melaena in der 30. Schwangerschaftswoche Indikationen zur invasiven Diagnostik und zur operativen Kihrung? Methode: Kasuistischer Beitrag Ergebnisse: Die 34-jhhrige III-gravida, I-para mit der Grunderkrankung einer Neurofibromatose kam mit kurzfristig aufgetretenen Unterbauchschmerzen und Meiaena zur Aufnahme. Paipatorisch und sonographisch ergab sich bei unaufffiiIiger fetaler Entwicklung ein 10 cm groBer retrouteriner Tumor. Die Coioskopie zeigte einen Stop bei 18 cm. Das CT beschrieb eine soIide Gewebsverdickung im Sigmabereich. Die Entwickiung eines akuten Abdomens zwang zur operativen Revision. Per sectionem wurde ein kIinisch unauffhiiiges FrOhgeborenes entwiekelt. Ein gedeckt perforierter Sigmatumor wurde dutch eine Rectosigmoidresektion entfernt. Die Histoiogie ergab ein coiorectaies Carcinom im Stadium III (pT3, pN2, pRl, G3). Bei einer paIliativen Chemotherapie verstarb die Patientin nach 2 Ronaten. SchluBfoigerung: Dieser ungewfhnlich progrediente Veriauf eines coiorectalen Carcinoms bei der jungen Patientin bestfitigt die Not~endigkeit der invasiven Diagnostik und der operativenKihrung bei Verdacht auf einen Da~mtumor in der Schwangerschaft. Er ist mSgIichez~eise durch die Grunderkrankung der Neurofibromatose mit ihrer neuro-onkologischen ReIevanz katalysiert und dutch die Schwangerschaft aktiviez~ ~orden.
P3.ST.06 Fetale Ovarialzyste - Pr~inatale Diagnostik und postnatales Management
S. Stadie, K. S. Heling, R. Chaoui, R. Bollmann Universithtsfrauenklinik Charit6 Berlin Zystische Tumoren im Unterbauch sind l~ttlig pr~dnatale Zeichen einer fetalen Erkranktmg. Dabei ist ditterentialdiagnostisoh die Ovarialzyste m Betracht zu ziehen. Fragestellung: Wie sicher ist die prgmatale Diagnose Ovarialzyste? Welche Konsequenzen ergeben sich aus dieser Diagnose fiir das postnatale Management? Methode: Retrospelaiv warden die Unterlagen der Abt. Pr~natale Diagnostik und Therapie der Frauenklinik der Charit6 ausgewertet. Es handelt sich urn den Zeitraum yon 1985 - 1995. Wurde prenatal sonographiseh der Verdacht auf eine Ovarialzyste g~ul~rt, erfolgten UltraschallverlaufskontroUen pr~i- trod postnatal, Weiterhin wurden die jewefligen Therapiemafinahmen und das fetal outcome betrachtet. Ergebnisse: In 38 Fallen vatrde die Diagnose fetale Ovarialzyste gesteUt. Hierbei war zur Abgrenzung ven anderen zystischen Tumoren im Unterbauch die sonographische Geschlechtsbestimmtmg wichtig. 33 dieser Frauen wurden in unserer Frauenklinik entbunden trod neenatologisch bzw. kinderchirargisch yon der Charit¢ betreut. In 20 Fallen konnte die pranatale Diagnose Ovarialzyste postnatal best/ttigt werden. Davon war in 15 Fallen eine kinderchirurgisohe Intervention notwendig. Zwei der operierten Kinder waren prfinatal einer Entlastungspenktion unterzogen werden. Alle Operaflonen konnten organerhaltnad durchge~hrt werden. Schluflfolgerung: Wir halten die pr/inatale Diagnostik fttr eine sehr spezifisohe Methode zttr Erkennung fetaler Ovarialzysten. Trotz holler Spontanrnckbildungsrate war bei ca. 40 % der bei uns diagnostizierten Ovarialzysten eine kinderchirurgische Intervention notwendig, so ~ wir bei Verdaeht auf fetale Ovarialzyste eine Entbindung im Perinatalzentrum ftir ratsam halten.
P3.ST.05 Klinische Schwangerschaften nach IVF/ET-Therapie deren Verlauf und Ausgang
G. Pretzsch, W. Weber, M. Lehmann, H. Alexander Universitfits-Frauenklinik Leipzig Sehwangerschaften naeh Sterilit~tstherapie, insbesondere nach In-vitro-Fertilisation enden nieht immer erfolgreich mit der Geburt eines Kindes. lh.agestelhmg: Wie ist das Risiko fla" eine Sehwangerschat~ naeh In-vitro-Fertilisation einzusch~tzen? Methode: 134 klinische Schwangerschaften nach In-vitro-Fertilisation wurden hinsichtlich des Schwangerschaftsverlaufes und ihres Ausgangs retrospektiv ausgewertet. Ergebnisse: Von den 134 Schwangerschaften endeten 81 (60,4 %) mit einer Geburt. I1 (8,2 %) Frauen shad zur Zeit noch gravide. 23 (17,2 %) der Patientinnen abortierten. In 12,7 % der F~lle (17) kam es zum Ehatritt einer Extrauteringravidit~t. Zweimal wurde eine Windmole diagnostiziert. Die Mehrlingsrate betrug 17,4 %. Uber die H~lfte der Patientinnen (56,8 %) ist dutch Seetio caesarea entbtmden worden. SehluBfolgerung: Die Sehwangersehaft naeh IVF/ET-Therapie bedarf einer intensiven Uberwaehung und Betreuung, um ehae m6gliehe Gef"ahrdung frfihzeitig zu erkennen. H.~ufig sind l~ingere station~re Aufenthalte efforderlieh.
P3.ST.07 Fulminante Beeken-Beinvenenthrombosen unter Mitbeteiligung der Vena-Cava Inferior in der Gravidit~t Indikationen zum Einsatz temporirer Vena-Cava-Filter in der Schwangerschaft
C. Jackisch, A. Schwenkhagen, H. Lorch 2, E. Schmidt 1, H. P. G. Schneider Universithts-Frauenklinik Miinster 1 Radiologie ZK Bremen Nord 2 Institut fiir Radiologie der Medizinischen Universitht zu Liibeck Thromboembolische Erkrankungen in der Schwangerschaft sind mit einer hohen Morbidittlt und Mortalit~tt verbunden. Das Auftreten einer Lungenembolie (LE) stellt dabei die schwerwiegenste Komplikation dar. Bisher wurde 0ber 28 F~ille einer interventionellen Therapie mit VenaCava Filtern in der Schwangerschaft bedchtet. Fragestellung: Kann bei der Diagnose einer tiefen Becken-Beinvenenthrombose (TBVT) mit teilweise frei flottierenden proximalen Thrombusenden unter Mitbeteiligung der Vena cava inferior (VCIT) der klinische Verlauf sowie das geburtshilfliche Management durch den E,insatz eines temportir implantierten Vena-cava-Filters (VCIF) positv beeinflugt werden. Methode: Bei sechs Patientinnen mit TBVT, teilweise unter Mitbeteiligung der VCI, wurde in der Schwangerschaft ein VCIF tempor~ir in Kombination mit einer systemischen Antikoagulation implantiert. Ergebnisse: Die Thrombosen wurden zwischen der 14.-40. $SW diagnostiziert. In zwei F~illen handelte es sich um Re-Thrombosen. Eine VCIT bestand in drei F~illen. Der Zugang erfolgte transbrachial und transjugul~tr Die mittlere Verweildauer des VCIF betrug 5,2 Tage (110Tage). Eine Lungenembolie unter Filtereinlage sowie durch den VCIF bedingte Komplikationen wurden nicht beobachtet. Die Geburtsbeendigung erfolgte in zwei F~Ulen spontan (37. $SW), viermal wurde eine Schnittentbindung durchgef0hrt (34-42. SSW). Schlul3folgerung: Der zustRzliche Einsatz von VCIF im Management fulminanter Thrombosen der unteren Extremit~it ist sicher durchfehrbar. Die Inzidenz tier LE wird reduziert. Komplikationen wurden nicht beobachtet.
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P3.ST AHgemeine Geburtshilfe
P3.ST.08 Ist Segmentmassage im Lendenwirbelbereich zur Schmerztherapie bei Schwangeren mit statischen Beschwerden erlaubt? U. K6rner, H. Graf, A. Glowka, U. Retzke Klinik f/Jr Frauenheilkunde und Geburtsmedizin des Klinikums Suhl/Thtiringen Gewichtszunahme und -vedagemng in der Gravidit~it fOhren h/iufig zu Verspannungen der R0ckenmuskulatur und zur erh6hten Beanspmchung der Lendanwirbels~ule. Auffetende Schmerzen im Kreuzbereich sollten bei Schwangeren m6glichst ohne Verabreichung yon Medikamenten behandelt werden. Die Anwendung einer Massage in den entsprechenden Segmenten hat sich augerhalb der Gestation zur L6sung von Verspannungen und Verkrampfungen augemrdenUich bew~hd. In der Praxis wird die Segmentmassage abet bei Schwangeren nicht angewandt, well die segmentale Versorgung des Uterus im Bereich Thl0-L3 liegt. Aussagen fiber realdive Ve~nderungen der Kontraktionsaktivitht (MotilR~it) des graviden Uterus infolge Segmentmassage sind in der verfiigbaren Literatur nicht dokumentiert. Fragestel/ung: Die vodiegende Studie fiberprOft die Mfglichkeit der Massage im Bereich der LW$ bei gesunden Schwangeren, um deren physlsches und psychisches Befinden bei Schmerzen im LWS-Bereich zu verbessem. Methode: An 105 Schwangeren vonder 25. bis 38. SSW wurden vor und nach einer 20-minfitigen Segmentmassage in HOhe Thl 0 bis L3 beidseits je eine Stunde exteme tokometdsche Messungen durchgefOhrt. Zur Erfassung der statistischen Relevanz der Vemuchsreihe wurden alle Ergebnisse mit Hilfe des Wilcoxon-Rang-Testes und t-Testes gepriift. Ergebnisse: Die physidiogische utedne KontraktionsaktivitSt wurde zrwar ' dumh die Anwendung einer Segmentmassage im Bereich ThlO bis L3 vemt~rkt, lag abet im Normbereich. Es konnte kein statistisch signifikanter pathologischer Befund festgestetlt werden. Schlul~folgerung: Bei Beachtung entsprechender subjektiver und objektiver Faktoren und Bedingungen kann nach ~irztlicher Indikationsstellung bei Frauen mit normal vedaufender Schwangerschaft eine Segmentmassage ausgef~hrt werden. Die allgemein vertretende Ansicht, nach der Segmentmassage in graviditate nicht effolgen soil, bedarf einer Korrektur.
P3.ST.09 Kostenrechnung der Sehwangerschaft in Osterreich C. Brczinka Univ.-Ktinik fiir Frauenheilkunde, Innsbruck (Kostenangaben zum leichteren Verstandnis in D-)dark) 1995 wurden in 13sterreich 87.760 Kinder geboren, ein R•ckgang -con 4655 Geburten gegeniiber dem Vorjahr. Dies entspricht 11 Lebendgeborenen auf t000 Einwohnern. Rund 34% der Sozialausgaben des Bmades tragt der mter-ministeriellverwaltete Familienlastenausgleichsfonds (FLAF), der 1979 fitr den Bereich "Schwangerschaft mad Geburt" 260 Mio mad 1993 1,7 Milliarden DM ausgegeben hat, dies waren 1993 12,3% der Gesamtausgaben des FLAF:Der FLAF ist ein Instrument .des intergovemementalen Transfers mad fibenveist einen Grogteil seiner Gelder art andere OtIentliche Fisken (Kmnkenkassen bekommen 50% des Wochengeldes ersetzt, Arbeitslosenversicherung 50% des Karenzgeldes). Seit 1974 existiert das unffangreiche Mutter-Kmd-Pag-Programm (MKP), hierfih- sind die Ausgaben seit Jahren kmastant bei rd.70 Mio DM pro Jahr. W~hrend niedergelassene Al-zte im Rahmen des MKP (einschl.Labor) ca.500.DM fftr die Betreumag einer Schwmagerschaff bekommen, erhielt die Schwmagere bisher 700.- DM als Pr~imie, wenn sic diese Untcrsuchmagen nachweisen komate. Diese erh6hte Geburtenbeihilfe wurde gleichzeitig mit den weileren Pramienzahlmagen des MKP, die bis zum 4.Lebensjahr des Kindes 2.200.- DM ausmachen, im Raltmen des ~Sparpaketes 1996"gestricher~ Das Problem der "Teenage-Pregnancy" ist in Osterreich pmktisch nicht existent, 1994 waren in ~ 0sterreich nat 21 Kindesm~tter mater 15 Jahre alt. 310 Ki~der wurden lebend mit weniger als t000 Granml geboren, 508 nfit weniger als 1500 Gramm. Die Gesaratkosten einer Schwangersehafl mad Geburt in Osterreich liegen bei 15.000 DM, ein Viertel davma mcdizinisehc Kosten, der Rest Far Wochengeld mad Karcnzgelek Wenn in Zeiten knapper werdender Resourcen die Breiflmnd-Belohnmagen des Mutter-Kind-PaB nicht mehr aufrecht erhalten werden, mOssen Wege gefunden werden,gezielt Risikogruppen der SchwangerenbeU-eumag zuzufuhren.
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P3.ST.10 Welchen Einflul5 hat die Klinikgr6fle auf Mortalitiit und Morbidit/it des Neugeborenen? V. M. Roemer Frauenklinik des Klinikums Lippe-Detmold GmbH Fragestellung: Es sollte geprOft werden, ob die KlinikgrN~e, gemessen an der Anzahl der lebend geboranen K|nder/Jahr einen statistisch fal~baren Einflug auf wesentliche geburtshilfliche Leistungsgr6gen hat. Methodik: Von 144 Kliniken aus dem Raum Ostwestfalen-Lippe (OWL) waten 13 geburtshilfliche Leistungspammeter (z.B. Sectio-, Forceps-, pednatale Mortalit~ts(PM)-, Azidose-,Frequenz) und das fetomatemale PathologieSpektrum (PS) bekannt und konnten mit elektrcnischen Hilfsmitteln ausgewertet werden. Zur Evaluierung des PS wurde die H~iufigkeit (%) der folgenden 7 Vanablen ffir jede Klinik berechnet: FrOhgeborene (FG) unter der 32. Woche, FG 33. - 37. Woche, Plazental6sungen, Placentae praeviae, Anzahl der Mehrl:inge, Gestose- und Diabetes mellitus-H~iufigkeit. Der EinfluE, dieser 7 Risikofaktoren auf Mortalit~t, Azidose-Morbidit~it und klinischen Zustand der Neugeborenen sowie die gebudshilflichen Leistungsziffem wurde mit rangkorrelationsanalytischen Methoden gepr~ft. Dann wurde aus den Risikofaldoren ein Risikoindex gebildet (OWL-Index), mit dessen Hilfe das PS jeder individuellen Klinik quantifiziert und mit den Leistungszahlen in Beziehung gesetzt werden konnte. Ergebnisse: Die 7 genannten Faldoren haben einen unterschiedlichen Einflul3 auf Mortalit~it und Morbidit~it des Neugeborenen: Die Rate an ganz kJeihen FG (< 32. SSW) zeigt die strammste KorretaUon mit der pennatalen Mortalit~it (x = 0,241"**), v~ihrend die Gestoserate die strammste Korrelation mit dem Azidosedsiko aufweist (3 = 0,086"). BerOcksichtigt man das PS jeder Klinik durch Verwendung des OWL-Index, so finder sich eine hochsignifikante Abh~ingigkeit der PM, der Sectio-Rate und der Azidoseziffer yon der KlinikgnSl~e: Je gnSger die Klinik, um so g0nstiger liegen alle drei Leistungszahlen. Die Abh~ingigkeit ist nicht linear. Schluafolgerungen: Bei approximativer Erfassung des PS (N=7) I~il~t sich beweisen, dai3 kleine und ganz Ideine Kliniken ungLinstigere geburtshilfliche Resultate haben als groge und ganz grol~e Abteilungen. Dies h~ingt mit organisatodschen, Iogistischen und personellen Problemen zusammen. Die Daten unterst~zen das Konzept der Risikofallzentralisierung (Regionalisierung) und geben Zahlen an die Hand fLir eine konkrete Planung.
P3.ST.11 Klinische versus auBerklinische Geburtshilfe (Berliner Geburtsh~iuser) - Perinataldaten im Vergleich
P3.ST.12 Analyse von mehr als 1100 Hausgeburten in Baden-Wfirttemberg zwischen 1992 und 1995
M. David 1, H. Kraker yon Schwarzenfeld, H. Kentenich
S. Bfissler, R. Linder, P. Novak Arbeitsgemeinschaft Haus- und Praxisgeburten Karlsruhe
D R K - F r a u e n - und Kinderklinik, Berlin-Charlottenburg 1 Virchow-Klinikum, Frauenklinik, Humboldt-Univ. Berlin In Berlin maehen auBerkliniseheGeburten ca. 3,5% aller Entbindungen aus (ca. 1000 G-eburten/Jahr). Da Daten zu den Hausgeburten nieht vorliegen, haben wir in enger Kooperation mit den Hebammen der beiden Berliner Geburtsh~iuser(GH) eine Analyse bier vorhandener perinatalerParametervorgenommen. Fragestellung. Gibt es Untersehiede in Art und I-Iaufigkeityon Geburtskomplikationenbei Nieht-Risikogeburten in Abhiingigkeit vom Entbindungsort (Klinik vs. Geburtshaus) ? Methode: Retrospektiv (8/92-8/94) wurden die verRigbaren ldndL und mtitterl.Entbindungsdaten der 809 GH-Entbindungen eomputererfaf3tund statistiseh ausgewertet (Chi2-Test). Als Vergleieh diente ein entspr, den Aufnahmesdektionskriterien der GH aus 4229 G-eburtendesselben Zeitraums gebildetes Kollektiv des Virehow-Klinikums/Berlin-Wedding (n=708). Ergebnisse: Perinatale Mortalitfitin beiden G-ruppen= 0. Im Klinikkollektiv: Episiotomie-/Seetiorate u. Anteil verlegter Kinder, in den GH: Anteil des Blutverlusts p.p. >500 ml (p<0,01) jeweils signifikant hOher. Die Verlegungsrate aus den GH in eine Klinik betrug 18,2%; bier war der Anteil operativer Entbindungen mit 27,2% VE/Forceps- mad 15% Seetiorate signifikant erhOht. Schluflfolgerung. Die vorliegenden Daten legen nahe, dab bei entspr. Risikoselektion und reehtzeitiger Verlegung in eine nahe Klinik GH-Entbindungen einer Klinikgeburtvergleiehbar shad.
P3.ST.13 Geburtsverlauf und ,,fetal outcome" bei Frauen iiber 40 Jahre H. Altin6z, V. Ragosch, H. Hundertmark, H. Weitzel Frauenklinik im Universit/itsldinikum Benjamin Franklin, F U Berlin Die Frage, ob eine Schwangere in einem hOheren Lebensalter ein erhOhtes Risiko eines pathologischan Schwangersehafts- oder Geburtsverlaufes hat, ist in den industrialisierten t a n d e m von grOl~er werdender Bedantung, da der Anteil derjenigen Frauen, die ihren Kinderwumch erst in einem vorge~ckten Lebensabschnitt realisieren, immer gr61~erw/rd. Fragestellung: Bei Schwangeren fiber 40 Jahre sollte im Vergleich zu jlingeren VergleichskollelOiven untersucht werden, welchen Einflufi das Alters auf den Geburtsverlauf und das "fetal outcome" hat. Methodik: In einem 3 Jahreszeitraum wurden bei 143 Schwangere tiber 40 Jahre retrospektiv die Geburtsdaten analysiert. 37 dieser 143 Franen (25,9%) waxen Erstgebltrende. Untersueht wurde die Inanspruclmahme der Vorsorgeuntersuehungen (einschliel~lieh Ultrasehalhmtersuehungen), der Entbindungsmodus mit Komplikationen bei der Geburt. Bei den Kindern wurden APGAR-Werte, NapH, Geburtsgewichte mad Neugeborenenmorbiditiit und -mortalitfit analysiert. Die Ergebnisse wurden mit repr~tsentativen Kollektiven yon Frauen zwischen 20-29 Jahren (n = 2252) und 30-39 Jahren (n = 1980) bei Geburt in diesem Zeitabschrtitt verglichen. Ergebnisse: Die Sehwangersehafc endet bei den iilteren Sehwangeren signifikant hiiufiger mit einem Kaisersehnitt als bei jOngeren. Hier liegt die Sectiorate bei 32,7% gegen0ber 21,9% bei 30-39-jfihrigen bzw. 15,8% bei 20-29-j/ihrigen. Es zeigt sieh abet, daft die ParitiR einen gr61~eren Einflufi auf den Entbindungsmodus hat als das Alter. Wltlarend yon den Mehrgebiirenden tiber 40 Jahre 3 0 , 1 % operativ entbunden wurden, waxen es bei den Erstgeb/irenden 77,3 %. ,Ji,ltere Mehrgebhrende werden sogar seltener operativ entbunden als j0ngere Erstgebitrende (30-39 Jahre 53,3 %, 20-29 Jahre 39,2 %). SchlutTfolgerung: Trotz der hohen operaliven Entbindungsrate in der Gruppe der Erstgebitrenden tiber 40 Jahre war das fetal outcome vergleichsweise am schlechtesten, so daft die grol~ztigigere Indikationsstellung zur operativen Entbindung gerechffertigt erscheint.
Wissenschaftliche Arbeiten zu auBerkliniseher Geburtshilfe in Deutschland muBten sich bisher auf die Annahme einer Anatogie zu Klinikgeburten naeh normal verlaufenen Schwangerschaften statzen, da eine suffiziente Dokumentation und statistische Aufarbeitung der Hausgeburten fehlte. Fragestellung: Eine Einseh/ttzung der Risiken attflerklinischer Entbindungen ist nur m6glich, wenn eine detalllierte Datenerfassung und statistisebe Auswertung vergleiehbar der Qualit~ttssichertmg in der klinisehen Geburtshilfe stattfindet. Methode: Die ,,Arbeitsgemeinsehaff Haus- und Praxisgeburten Karlsruhe" hat in den Jahren t992 bis 1995 mehr als 1.100 auBerklinisehe Geburten betreut und dokumentiert. Die Datenerfassung erfolgte mit einem zweiteiligan Bogen, dessen erster Tell dem klinisehen ,,Perinatalbogen" entsprieht. Der zweite Tell erfaBt Daten beztiglich der Besonderheiten in der Hausgeburtshilfe. Die Dokumentation erfolgte prospektiv dureh die betreuenden Hebammen, ~rztinnen und ,~rzte. Ergebnisse: 92,4% wurden als auBerktinische Geburt vollendet. Naeh weitergeleiteten Hausgeburten, bei denen es sieh in 55% um Erstgeb~irende handelte, wurden 51% der Kinder spontan geboren. Aus mfitterlicher Indikation wurden postpartal 1,3% der Frauen verlegt, aus kindlicher Indikatinn war die Verlegung in 3~6% - davon in in 50% wegen Hyperbilirubinamie - notwendig. Geburtsmodi: 94% spontan, 2,3% Sectio, 3,0% rag. operativ, 0,7% ohne Angaben. Eine Episiotomie erfolgte in 17% aller Geburten. lJber alle Geburten fand sich bei 4 Neugeborenan ein APGARIndex unter 8 naeh 5 Minuten, wovon 2 intubiert werden muf3ten. Insgesamt ben6tigten t 5 Kinder eine tempor~e Maskenbeatmtmg. In der pr~limin~ren Analyse unse~er Daten ergab sich eine kindtiehe Mortalitat von 0,23 % einschlieBlieh der pr~natal verstorbenen Kinder. Schluflfolgerung:. Unsere Analyse soll einen Beitrag zur Versaehliehung der kontroversen und off emotional gefilhrten Diskussion um die ,,sichere Hausgeburt" leisten. Anhand der Untersuchung l~il3tsich belegen, daft ein erheblich erh6htes Risiko for Mutter und Kind bei der auBerklinischen Geburtshilfe im Vergleieh zur Kliniksentbindung nicht besteht.
P3.ST.14 Die Erfassung von Wochenbettkomplikationen zur Qualit/itssieherung in der Geburtshilfe A. Giuliani, J. Boritsch
Geburtshilflich-gyn/ikologische Univ.-Klinik Graz Fra~estellun~: Seit November 1992 ist an den Univ.-Klinikan ia Graz die Qualitlttssiehermagauch strukturell berflcksichtigt.Ziel ist die Sicherung mad die Verbesserung der Patientanversorgung sowie eine effiziente Leistungserbringung durch eine optimale Kommunikation und Kooperation zwischen den versehiedenan Berufsgruppen an der Klinik. Der Qualitiitsbegriff bedeutet fOr den Patienten die Erftlllung seiner subjektiv festgelegten Erwartungshaltung, welehe fllr jeden Patientan individueU ist. Methode: Qualitiit garantiert mart durch Qualitatsmenagement. Eine Grundvoraussetzung der Qualitlitssieherung ist die Dokumantation aller am Patientan durchgefOhrten Handlungan. Durch den Vergleich der aufgezeichneten Datan kSnnen Abweichungen yon definierten Zielvorgaben festgesteUtwerden. Ein Teilbereieh der Qualitfitssieherung stellt die Datanerfassmag mirtels EDV dar. Dadureh konnten wir yon Juli 1993 bis Dezember 1995 die Daten '/on 7895 W6chnerirmen erfassen, postpartale Komplikationen analysieren und sic als objektiv meBbaren Parameter ffir die Qualitiitssieherungwerten. Alle innerhalb von secbs Wochen post partum aufgetretenen Komplikationen wurden ausgewertet. Ergebnisse: Insgesemt gab es 794 W6chnerinnen mit Komplikationen. Dies entspricht einer Komplikationsrate von 10,06 % bezogen anf die Gesamtmazahl der Geburten. Bleiben die einfache Subinvolution ohne jedes weitere Krankheitszeichen sowie der asymptomatische Hamwegsinfekt unber0eksiehtigt, so reduziert sich die Kompiikationsrate auf 2,80 %. In Abhangigkeit yon Alter, Geburtsmodus und Paritlit der Frauen analysiertan wir die Ursache febriler Komplikationen, thrombembolischer Komplikationen, postpartaler Blutungen mit operativer Intervention, Komplikationen im Rahmen matemaler Geburts-verletzungen mit und ohne Episiotomie sowie postpartaler Eingriffe. SchluBfol~enmg: Die Analyse der Wochenbettkomplikationen sou als ,,Feed back" der medizinischen Tlttigkeit am Patienten im Sinne der Qualitiitssicherung gesehen werden, um damit die Verbesserung der Patientenversorgung gewahrleisten zu kOnnen.
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P3.ST Geburtshilfe- Verschiedenes
P3.ST.15 Wird die fetale Retention von Vitamin B 6 durch die empfohlene Vitamin-B6-Zufuhr der Mutter abgedeckt? G. Link, J. Zempleni, I. Bitsch Krankenhaus Dfiren gem. G m b H Arkansas Children's Hospital Research Institute Little Rock Institut fiir Ern~ihrungswissenschaft der Univ. GieBen In einer klinischen Untersuchung zur Vitamin B2-Versorgung des Feten wurde gezeigt, dal3 Flavinmononukleotid im fetalen Organismus retiniert wird. (Zempleni et al., 1995). Fragestellung: Ist auch for Vitamin B6 eine Aufnahme im fetalen Organismus nachweisbar und wird die Vitaminspeicherung des Feten durch die empfoNene Vitamin B6-Zufuhr der Mutter ausgeglichen? Methods: In einem Kollektiv vor der 37. SSW (n=15) und ether Gruppe von terminnahen Geburten nach der 36. SSW (n=29) wurde die Konzentration von Pyridoxal-5Phosphat (PLP) im Plasma des Nabelvenen (NV)- und Nabelarterienbtutes (NA) sowie im Gewebe der Plazenta gemessen. Die fetale Vitaminretention wurde als Produkt aus der arterioven~sen Konzentrationsdifferenz zwischen Vena und Arteria umbilikalis (AVD) und dem umbilikalen Plasmaflul3 (QP) ermittelt. Der QP wurde unter Ber0cksichtigung des H&matokrits im NV-Blut 0ber eine dopplersonographische Messung dsr umbilikalen Durchblutung bestimmt. Ergebnisse: Zwischen NV- und NA-Plasma besteht sine mittlere AVD von 6 nmol/L (6,1+18,5; n=44, p<0,005). Der QP/min steigt rnit dem Gestationsaiter an (n=44, r=0,34, p<0,05), w&hrend die mittl~re AVD von 15 nmol/L im Fr0hgeburtenkollektiv auf 1,5 nmol/L im Kollektiv der Termingeburten abinimmt (p< 0,05). FOr die PLP-Retention/min im fetalen Organismus ist zwischen Fr0h- und Termingeburten kein signifikanter Unterschied nachweisbar (p=0,1); im Mittel werden 1,4-+4,8 nmol PLP/min vom Feten aufgenommen, entsprechend einer t~glichen Mengs yon 0,3+1,2 mg Pyridoxin. Bezogen auf ein Kilogramm Fetusgewicht nimmt tier QP (ml/kg/min) jedoch mit fortschreitendem Gestationsatter ab (n=44, r=0,65, p<0,001) und die mittlere fetale PLPRetention geht parallel der abnehmenden AVD von 1,7+2,3 nmol/kg/min im Kollektiv vor der 37. SSW auf 0,1+1,3 nmol/kg/rain in tier Gruppe der terrninnahen Geburten zur0ck (p<0,05). Nach der 36. SSW ist tier Anstieg der PLPKonzentration im NV-Plasma zur Zunahme der plazentaren Vitaminkonzentration korreliert (n=29, r=0,36, p<0,05). SchluBfolgerung: Die pro Tag vom Feten retinierte Vitamin B6-Menge wird dutch die w&hrend der Schwangerschaft empfohlene Mehrzufuhr von 1 mg Pyridoxin ausreichend abgedeckt. WahrscheinItch steht die Abnahme der PLP-Retentlon/Kg/min am Ende tier Schwangerschaft neben der Reduktion des Plasmaflusses/kg/min mit einer progredienten Vitaminspeicherung der Plazenta in Beziehung.
P3.ST.16 Konzeption einer Software fiir den pr~ipartalen und ambulanten Bereieh eines perinatologischen Zentrums im Rahmen eines abteilungsweiten EDV-Systems M. Brauer 1, j. St/ihler 2, C. G/irtner 2, J. W. Dudenhausen 1 1 Abteilung Geburtsmedizin, Virchow-Klinikum der Humboldt-Universit/it Berlin 2 Gesellschaft ftir Medizintechnik, Frankfurt/Main Besonders in gr0geren geburtsmediziulschen Abteilungen ergibt sich zunehmend die Notwendigkeit, die elektronische Erfassung von medizinischen Daten bereits im ambulanten und pfiipartal-station/aren Bereich zu beginnen. Problemstdlung: Da bisher im gebuttsmedizinischen Sektor fast ausschlieBlich Datenerfasstmgsprogramme for den Entbindtmgsbereich entwickelt wurden, bestand bier eine LOcke, die es zu schliegen gait. Methode: Erg~inzend zu dem fOr den Entbindungsbereich entwickelten EDVSystem GebDat wurde ein optionales Softwaremodul konzipiert, das die Informations- und Dokumentationsbediirfnisse in den o.g. Bereiclaen abdeckt. Ergebnisse: Entwickelt wutde ein Programm, das die Erfassung und Verarbeitung aller relevanten Daten sowohl im Rahmen der ambulanten Schwangerenbetreuung als auch im prapartal-stationhren Bereich einer geburtsmedizinsichen Abteilung erm~glicht. Aus den erhobenen Parametern k0nnen neben medizinischen Daten die Leistungsdaten fOr den station,'~ren Bereich sowie die Abrechnungsdaten fOr den ambulanten Bereich abgeleitet werden. Zudem werden Berichtschreibung, Formularwesen und Terminverwaltung unterstiRzt. Dutch Netzwerkanbindung wird eine grOfltm6gliche Flexibili~it im Datenflug ermOglicht. Die gew~thlte Datenbank (ORACLE) gew~arleistet die Verwaltung groger Datenmengen bei hoher Datensicherheit. Ein hohes Mag an Bedienungsfreundiichkeit wird dutch die grafische Oberfl~iche (WINDOWS) erzielt. Sehlugfolgerung: Mit dem vorliegenden Software-Modul wutde eine Liicke im Dokumentations- trod Informationsbereich der geburtsmedizinischen Abteihmgen geschlossen. Neben einer Rationalisierung der Dokumentationsarbeit und einer Flexibilisierung des Informationsflusses besteht die M/~glichkeit einer zeimahen Leistungserfassung sowie Qualitltskontrolle. Zudem k6nnen die Daten for wissenschaftliche Aufgaben und Zwecke des Abteilungsmanagements statistisch aufbereitet werden.
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P3.ST.17 Beeinflussung des miitterlichen und fetalen IGF-BP1-Serumspiegels durch ausgewiihlte klinisehe und hormonale Parameter S. Kunkel, Th. Stein, V. Briese Universitfits-Frauenklinik Rostock Insulin-like-growth factors (IGF) und ihre Bindungsproteine spielen ¢ine bedeutcnde Rolle bci der Regulation des fetalen Waehstums. F~r das Bindungsprotein 1 (IGF-BPI = PP12) sind bcrcits einige Zusammentulnge mit gcburtshilflichen Daten untersucht. Fragestellung: Gibt es aul~cr flit gebuttshilfliche Daten auch fitr endokrinologische Parameter wie Cortisol, DHEA-S, B-Endorphin, Insulin und C-Peptid, sowie fh- I-IPL und Estriol Znsanuncnh,emge mit mtitteflichen und fetalen PPl2-Spiegeln? Methode:Von bisher 77 Schwangeren (mittl.Alter 27 J.) in der 24.42.SSW wurden miitterliche Venenblutproben (unter der Gcburt) sowie NabNvenenblutprobcn untersucht mit RIA-Kits for PPI2, g-Endorphin, Insulin und C-Peptid, sowie enzymimmunologisch mit dem SR1Automaten von SERONO. Ergebnisse: Fetale PP12-Spiegel korrelieren mit dem Entbindungsmodus, sind bci Azidosc erhOht (p<0,05) und sind negativ korteliert mit dcm Gcbuttsgewieht. W~hrend fetale Spiegel eine enge Korrelation zum Cortisol-Spiegel aufweiscn, zcigen mlittefliche Spiegel nut zum mfitteflichen DHEA-S-Spiegd eine hochsignifikantc BezJehtmg (p<0,001). Znsammenhfmge zum Kolflenhydratstoffwechsel sowie zum HPL und Estriol wcrden iiberpriifl. Einzelne Patientcngruppcn werden aufgestockt, um Aussagen statistisch sicherer zu machen. Schluflfolgerung: I.PP12 kann im Zusanunenhang mit Cortisol zut Besckreibung einer fctulen pcripartalen Azidosc herangezogen werden. 2. Zusammen mit DHEA-S kann PP12 zut genaucren Charaktcrisierung der feto-maternulen Einheit dienen.
P3.ST.18 Die e r w o r b e n e A P C - R e s i s t e n z in der S c h w a n g e r s c h a f t M . S c h n e i d e r , L. H e i l m a n n , D . H o p p e n s t a e d t x, J. F a r e e d ~ Abt. Gyn~ikologie/Geburtshilfe, Stadtkrankenhaus Riisselsheim i Loyola University Medical Center, Chicago, USA
P3.ST.19 Die H ~ i m o s t a s e des N e u g e b o r e n e n und seiner M u t t e r bei d e r Geburt L. H e i l m a n n , D , M . S c h n e i d e r , G . - F . v. T e m p e l h o f f Abt. Gyn~ikologie/Geburtshilfe, Stadtkrankenhaus Riisselsheim
Fragestellung: Das Gerinnungssystemdes Neugeborenenunterscheidet sich in viel-
Ein ki~Uoh identiflTiertex lCxech,~ismusfox die famili~lx¢Thromboplfilie ist durch eine geringeantikoagulatods¢~ Antwort auf akttviortes Protein C (A.PC) charakterisiert. Dies/st auf einea geacti~hem De,fain des Faktor V Gens zuriickzu_fiihren und stellt einon hliufigon Risikofaktor flit eine Thrombose dax. Jedoch kara~ die APC-Re~istenz auch l~i gm~ssen orworbcaemUmstande~ gefimden warden. FragesteUung: Findet sieh ~ APC-Resistenz w/tlxrendder Sehwaa~gerseh',fft'? Methode: Boi 50 8ohwangotonwurd¢ irn 1,, 2., und 3. Trimester sowie bei Geburt Blut enmommcn. Nebea den Routinc-Blutbild wurdemProtein C, Faktor VtII:C ua~d die APC-Resistenz b~timmL Eino modifi~erto AFFr, die aus menscl~ichem Plasma gewonnoaes APe verwendct (American Red Cross, Bethesda, Ma~jland. USA), wurde zur Mcssung (let APC-Resistenz eingesetzt. Diese Methode basiert auf der Bostimmungyon zwoi AFI'T's hn Patiente~plasma, eine in Abwese~d~eit yon APC, und ¢in¢ mlt cinex definiertoa Me,ago yon APC. Die Gerim~ungszeit wurde mit ¢inom .AFrT-Reagonz (Organoa Te~lmica, Duraham, USA) auf emem ACL 300 (instmmcntatioa Laboratory, Milan, Italy) bestimmt. Die' Ergebmsse wurden ale APe Ratio (APCR) (APTT mit APC : APTT olme APC)-w~d normalisierto APe Ratio (nAPCR) (APe Ratio ~ Patientem dividlcrt dttrch APC Patio ftir gepooltes, normales Plasma im sell~a Testdutohlau0 ausgeddickt. Ergebnisse: B¢i 80 % dot Sohwangerenzoigte sieh eine fortschreiteade Verktirztmg dot APC-Ratio hn Verlauf dex Schwang~s~haft. Ira Vergleich zum erste~ (APCR 2.32 + 0.39; nAPCR 0.99 ± 0.17) konntemsi~nifikante Unterschiede fiir ~ s zweite (APCR 2.12 ± 0.34; nAPCR 0.92 ~- 0.14) (p= 0.001) trod diitte Trimester (APCR 1.98 + 0.26; nAPQR 0.87 ± 0.13) gefuaden warden. Diese Resiste~z blieb auch noch bei Geburt (APC.,K1.98 ± 0.26; nAPCR 0.92 ± 0.19) (p=0.001) bestebe~ Wabxend wedor die ~ noch Protein C ~°nifikante Vedtndertmgen zeigte~. fand sioh flit Faktor VIR:C ~ anstedge.nd¢Tcadea~ die statistische Sig~fiftka~tz erreiohte (1. Trimester: 109%, 2.: 115%, 3.: 128%) (p=0.005). Schluflfolgerung: Die phy~iologi~laeal VedladeJlmgcn wltllrend der SehwangersohaR flll~en zu einer esworboaonA P C - ~ t e a z . Die vorlicgende Umersuchung legt dalai nahe, de5 no,ben dot Gonmutattonf@rFak~r V auoh aadere Faktoren. wie ein Anstiegvon Faktor VIIIzu einem APC-Resisteaz-Syndrom fiihrenk6m~e~
facher Hinsicht von dera des Erwachsenen. Bekannt ist eine generelle Ermedngung der Gerinnungsfaktorenbei gleichzeitig erniedrigter fibrinolytischer Aktivit~t. Zu einigen anderen Faktoren (z.B. PAl, D-Dimer, vWF) gibt es jedoch erst sehr wenige Daten fttr den Zeitpunkt tier Geburt. Methode: Wir haben die Blutproben yon insgesamt 59 Neugeborenen und deren Miittern, neben rheologischenParametern (Erythrozytenaggregation,Plasmaviskosit,t) auch auf D-Dimer, PAl, Protein C und vWF lain untersucht. Die Blutproben wurden aus der Nabelsctmurvenekurz nach der Geburt entnommen, antikoaguliert, zentrifugiert und bei -70°C bis zur Bestimmunggelagert. Ergebnisse: 0bar die aus der Literatur bekannten Unterschiede der fetalen trod neonatalen Gerinnungsfaktorenzu den miitterlichen Faktoren, wie einer verl~ingerten aPTT, erniedrigtem Quick , ATIII trod Fibrinogen hinaus, fand sich sowohl fiir den vWF (97,79 ng/ml ± 36,33 vs. 183,43 ng/ml +_ 16,03) als auch fiir den PAl (0,846 ng/ml ± 1,44 vs. 7,652 ng/ml ± 0,764) eine deutlicbe Erniedrigung. Das DDimer ist in den Nabelschnurprobenjedoch klar (1514,02 ng/ml + 953,56) gegenfiber den m/itterlichen Werten (740,2 ng/ml +_ 139,68) erh6ht. Dariiberhinaus komlten wir eine Differenz dieser Faktoren hinsichtlich des Gestationsalters feststenen. So zeigten Friihgeborene (31-36 SSW) deutlich h6here Werte gegentiber Reffgeborenen for PAl (2,2 ng/ml ± 2,86 vs. 0,69 + 1.13; p=0.0136) und AJlti-Xa (17,12 s ± 3,7 vs. 15,12 s ± 2,15) sowie signifukant erniedrigte Werte fiir ATIll (~8,8% ± 23,19 vs. 86,62 + 22,04; p=0,0006) und Prot.C (25,33 % ± 9,37 vs. 35.73 _+ 7,53; 1>=0,0027). Ffir D-Dimer, vWF. Fib und den rheologischen Parametern koimten keine Unterschiede zwischenFriih- und Reffgeborenenfestgestellt werden. Schluflfolgerung: Ein physiologischniedriges Niveau der Vitamin K-abh~ingigen Gerinnungsfaktoren, des Quicks und des ATIII fiihren zu einer verlangerten aPTT des Neugeberenen. Verschiedene Mechanismen, wie eine geringere Produktion oder erhOhteClearance, wurden dafiir verantwortlich gemacht. Die erhShten Werte fiir D-Dimer und die emiedrigte PAl-Aktivit~it deuten auf eine Gerinnungsaktivierung bei gleichzeitig erhOhterflbrinolytischerAktivi~t bei der Geburtlain.
P3.ST.20 Die Physiologie der kardiovaskul/iren Ver~inderungen post partum: Eine Longitudinalstudie mittels Impedanzkardiographie A. Zipprich, H. Graf, S. Schmidt, U. Retzke Klinik ftir Frauenheilkunde und Geburtsmedizin des Klinikums Suhl/Thiiringen
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Fragestellung: Im Rahmen einer prospektiven Longitudinalstudie an 28 Schwangemn sollen die klinisch bedeutungsvollen kardiovaskul~iren VeNinderungen post partum untersuchtwerden. Methode: Die Impedanzkardiographieist eine nichtinvasive, kostenfreundliche und einfach anwendbam Methode zur Bestimmung wichtiger h~imodynamischer Parameter. Die Messungen sind unblutig und k6nnen beliebig oft wiede~olt werden. Dabei lassen sich reduzierbare Ergebnisse er'zielen. Ober die Messung der Impedanz des Thoraxvolumens wird die mechanische Herzleistung beudeilt. Die in der Sp~tschwangerschaft und im Wochenbett ermittelten h~imodynamischenDaten werden mit denen verglichen, die nach der ersten postpartalen Menstruation bestimmt wurden (Bezugswert). Ergebnisse: Die Herzfrequenz liegt in der Sp/itschwangerschaftdeutlich fiber dem Vergleichswert und nimmt im Wochenbett wieder kontinuiedich ab. Herzminutenvolumen und Schlagvolumen sind am 3. Wochenbettag signifikant erh6ht. Der mittlem artedeller Blutdruck ist in der Sp,~itschwangerschaft erhOht, steigt am ersten Tag post partum an und normalisiert sioh nach dem ftinften Wocbenbettag wieder. Der totale penpbere Gesamtgefiil~widerstand zeigt nach einem Anstieg am ersten Wochenbettag eine signiflkante Verdngemng am ddften postpartalen Tag, Postpartal zeigt sich ein Abfall des H@matokritwertes, der bis zum ~nften Wochenbettag persistiert. Schlul3folgerung:Die Vertindemngen am ddtten Wochenbettag mit Zunahme von Schlag- und Herzminutenvolumen,Abfall des totalen penpheren Gef@l~widerstandesund Htimodilution deuten auf eine en~0hte Belastung des Herz-Kreislauf-Systems hin. Aus dieser Erkenntnis mug eine intensive kardiologische 0berwachung von PaUentinnenmit pr~iexistenten Herzkreislaufed~ankungen und Pr,~eklampsie besonders in dieser Phaes des Wochenbettes gefordert werden.
Untersuchungen z u m G e h a l t v o n fettliislichen Vitaminen /I-Carotin, Vitamin A und B in der Muttermilch w~ihrend d e r ersten Laktationstage G . P e i k e r 1, E. W e s k e 2, G . F l a c h o w s k y 2, H.-J. S e e w a l d ~ K l i n i k ffir F r a u e n h e i l k u n d e u n d G e b u r t s h i l f e , Abteilung Geburtshilfe und 2 I n s t i t u t fiir U m w e l t u n d E r n ~ i h r u n g d e r F r i e d r i c h S c h i l l e r - U n i v e r sit/it J e n a Die f e t t l ~ s l i c h e n Vitamine haben i n der Ern~hrung des S~ugi n g e eine w e s e n t l i c h e Bedeutung. Eine w e i t e r e Funktion e r f O l l e n a i e a l s A n t i o x i d a n t i e n zum Schutz vor f r e i e n Radikalen. F r a g e s t e l l u n g : E i n f l u f i der d a h r e s z e i t , v e r g l e i c h e n d e Be~:~ trachtunggn~zwischen V i t a m i n g e h a l t der Muttermileh und S~uglingsmilch-Nahrung. Methode: Die Vitam~nkonzentrationen wurden m i t t e l s HPLC c r U D e r M i l e h f e t t g e h a l t wurde mit IR-Me6technik bestimmt. E r n ~ h r u n g s p r e t o k o l l e wurden computergestOtzt ausgewetter. Ergebnisse: Die V i t a m i n k o n z e n t r a t i o n e n in d e r M u t t e r m i l c h vermindern sieh im L e k t a t i o n a v e r l a u f , w~hrend der M i l c h f a t t g e h a l t a n a t e i g t . I n n e r h a l b e i n e r S t i l l p h a s e nimmt die V i t a m i n k o n z e n t r a t i o n zu. In den Sommermonaten i s t dar Gehalt an B - C a r o t i n und Vitamin E i n der Milch h6her im V e r g l a i c h zu den Wintermonaten. Im N a b e l s c h n u r b l u t wurden g e r i n g e r e V i t a m i n k o n z e n t r a t i o n e n nachgewieeen. S i g n i f i k e n t e Baziehungen beetehen zwischen dem V i t a m i n g e h a l t der Milch und des • O t t e r t i c h e n Serum. SchluBfolgerung: Die Neugeborenen e r r e i e h e n mit der Aufnahme der M u t t e r m i l c h die Vitamine, d i e yon der DGE empfohlen warden. In der S~uglingsmilehnahrung i s t der Vitamin Abnd E-Gehalt n i e d r i g e r .
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~ndert sich die Zusammensetzung der Ribonukleaseaktivit[it wiihrend der Reifung humaner Muttermilch? H . G . S c h l e i c h , M . W e i g e l , M . A . M i k e s , W. K a c h e l Universit~its-Fraucnklinik, -Kindcrklinik Mannheim Die Zusammensetzung humaner Muttermilch ~ndert sich betr~ichtlich w~lrend der Reifung (Immunglobuline, Enzyme). Eine Enzymfamilie, obwohl ubiquit~r und essentiell im menschlichen Organismus, die bisher wenig lnteresse gefunden hat, ist die der spezifisch Ribonuklemsiiuren abbauenden Enzyme, der Ribonukleasen (RNasen). Die RNaseaktivi~t in Kolostralmilch ist etwa zwanzigmal hOher als in reifer Muttermilch. Unsere Untersuchungen sollen zum Verstandnis dieser Enzyme beitragen. Methode: Dazu haben wir eine chromatographische Methodik zur qualitativen und quantitativen Auftrennung der RNasen in Kolostral- und reifer Muttermilch entwickelt. Die RNasen werden nach einem Filtrationsschritt in zwei aufeinanderfolgenden chromatoglaphischen Sehritten (sulfopropyl- bzw. heparinsepharose) aufgetrennt. Ergebnisse: Die RNaseaktiviiit der Kolostralmilch setzt sich aus mindestens drei chromatographisch versehiedenen RNasespezies (I: 20%, II: 30%, III: 50%) zusammen, wAhrend die Aktivi~t in reifer Milch zu tiber 80% von einer RNase (I) geliefert wird. Diskusswn: Die Auftrennung der humanen Muttermilch RNasen in mindestens drei Spezies wird von uns zum ersten Mal in der Literatur besehrieben. Die genauen Furtktion(en) dieser Enzyme sind nieht bekannt und Objekt der Spekulation. Ein Aspekt ist die Funktion eines "scavengers" d.h. das Freihalten der Milchkarmle von hoehmolekularer RNA. Weitere Untersuchungen sollen klhren, ob es einen Zusammenhang zwischen Laktationsproblemen und der Zusarmnensetzung der MilchRNasen gibt.
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V3.BB Fetales Wachstum
V3.BB.01 Hohe miitterliche Serumspiegel des ob/ob-Genproduktes
Leptin k o r r e l i e r e n m i t n i e d r i g e m Plazentagewicht und hohe Nabelschnur-Leptinkonzentrationen m i t hohem Geburtsgewicht gesunder N e u g e b o r e n e r
C . S c h u b r i n g 1, W. K i e s s 2, p . E n g l a r o 2 W. F. B l u m 2, 3 Evang. Krankenhaus, Giegen 2 Universit~its-Kinderklinik, Justus-Liebig-Universitfit Giegen a Lilly Deutschland, Bad Homburg
Das Produkt des ob/ob Gens Leptin wird im Fettgewebe synthetisiert und reguliert als afferentes Signal 0ber Rezeptoren im Hypothalamus Appetit und Gewichtsentwicklung. Regulatoren der Gewichtsentwicklung bei Mutter und Fetus sind ungenegend bekannt. In dieser Arbeit sollte die Frage, ob Leptin ein m~jlicher Regulator for die Gewichtsentwicklung w&hrend der Schwangerschaft ist, beantwortet werden. Mittels eines spezifischen Radioimmunassays (RIA) wurden bei 15 Geburten Leptinkonzentrationen in m0tterlichem Serum (MS), in Nabelschnurarterie(NA) und -Vene (NV) und im Fruchtwasser (FW) gemessen. Rekombinantes menschliches Leptin wurde im RIA als Tracer und Standard verwendet. Die Leptinkonzentrationen bei normalgewichtigen erwachsenen Frauen betragen 2,0 bis 15,0, Median 6,7 ng/ml (N=30). Das Gestationsalter der M0tter betrug zwischen 38 und 42 Schwangerschaftswochen, Alter 21-42 Jahre, Gewicht bei Entbindung 61,1 bis 104,7 kg, Mittelwert 77,8 _+ 3,4 kg, Body Mass Index vor der Schwangerschaft 20-30, Mittetwert 22,9+0.7. Das Gewicht der Neugeborenen betrug 2450-4600 g, Mittelwert 3370+174g, Plazentagewicht 400-820 g, Mittelwert 603_+34 g. Die Leptinkonzentrationen im m0tterlichen Serum betrugen 2,2-51,3 ng/ml, Mittelwert19,9_+3,7 ng/ml, im •'tNA-Blut1,9-28,0 ng/ml, Mittelwert 9,7_+2,0 ng/ml und im NV-Blut 2,1-31,6 ng/ml, Mittelwertl0,3_+2,3 ng/ml. Die Leptinkonzentrationen im Fruchtwasser waren 0,5-12,6 ng/ml, Mittelwert 3,7+0,8 ngtml. Interessanterweise korrelierte das Plazentagewicht negativ mit den m0tterlichen Leptinspiegeln (r=-0,70, p<0.003) und die NabelschnurLeptinspiegel positiv mit dem Geburtsgewicht der Neugeborenen (r=0,57, p=-0,03). Diese Daten zeigen, dab zur Geburt bei Mutter und Fetus hohe Leptinserumspiegel vorhanden sind. Wir postulierert, dab das ob/ob Genprodukt Leptin eine wichtige RoUe for die Gewichtsentwicklung und das intrauterine Wachstum des Feten spielt. V3,BB.02 Ergebnisse eines generellen Gestationsdiabetes-Screenings
in der Schwangerschafl I. M o r e n o R i c h t e r , H . H o p p , N . F u h r , H . K . W e i t z e l Frauenklinik im Universitfitsklinikum Benjamin Franklin, FU Berlin Ein Gestationsdiabetes tritt bei 3-5% aller Sehwangeren auf und kann nur dureh einen gezielten Suehtest diagnostiziert werden. Mit dem bisherigen Risikoscreening in Deutschland bleiben 90% der Gestationsdiabetikerinnen tmerkannt und damit auch das hohe fetale und neonatale Risiko unberiicksiehtigt. Fragestellung: In einer prospektiven Studie wurde iiberpriift, ob ein generelles Screening mit zuflilfiger Blutzuekerbestimmtmg die Erkennungsrate des Getationsdiabetes verbessem und als eine einfaehe, wenig belastende Alternative zum 50g Glukose-Sereeningtest angesehen werden kann. Methodik: Bei jeder Vorstelhmg einer Sehwangeren in der Beratung wurde mit dem HemoCue Blutglukosephotometer eine Zuckerbestimmtmg durchgeflihrt. Im Falle einer 0bersehreitung von 100 mg/dl ist ein 75g oGTT veranlafit worden. Vergliehen wurden die Ergebnisse dieses Screenings mit denen des 50g Glukosetests, der vonder Deutschen Diabetesgesellsehaft als Suchtest empfohlen wird. Ergebnisse: Von 657 gesereenten Sehwangeren war in 6% der o G T r pathologiseh und damit ein Gestationsdiabetes diagnostiziert. Die Sensitivit~t des Tests erreehnete sieh mit 93%, die Spezifi~t mit 79%. Es ergab sieh eine gute l~ereinstimmung mit dem 50g Glukose-Sereeningtest, der zwisehen 24 und 28 Sehwangersehaftswoehen durehgefiihrt wurde und eine Spezifit~t von 83% sowie eine Sensitivit~t von 97% aufweist. Schluflfolgerung: In Anbetraeht der akuten und prospektiven kindliehen Risiken bei unerkanntem oder unzureiehend behandeltem Gestationsdiabetes ist ein generelles Screening in der Sehwangerseha:R dringend zu fordem: Nur bei intensivierter Diagnostik und Therapie des erkannten Getationsdiabetes lassen sieh die kindliehen Risiken vermeiden.
V3.BB.03 Korrelation von pathol0gischem (oralem) Glucosebelastungstest (kl. OGT) erweitertem oralem OGT (groflem OGT) und HBAi-Wert beziiglich Screening und Diagnostik d e s G e s t a t i o n s d i a b e t e s E. H a l b e r s t a d t , M . K i i h n e r t , H . - J . B o r n Universitfits-Frauenklinik Frankfurt Pr/~vention und F~herkenaung eines Gestationsdiabetes sind nur dutch routinem~iges Screemng zwischen der 26.-28. SSW mittels eines oralen OGT m6glich Bei pathologischem Ergebnis sollte konsequent ein erweiterter OGT durchgefohrt werden. Der Erfolg einer ad~uaten Therapie (Di/it, Insulingabe) kann exakt anhand des HBA 1 -Wertes kotreliert warden. FragestellunK: Sind der orale OGT und der erweiterte orale OGT ffir Pr/ivention und Screening eines Gestationsdiabetes geeignet und korreliert der HBA 1-Weft mit einer ad~quaten Therapie des Gestationsdiabetes? Material and Methode: Ein unausgew~AhltesKoUektiv yon 1927 Patientinnen wurde einem OGT (Dextro-OGT, Boehringer, Mannheim = 100 g wasseffreier Glucose) unterzogen. Ein Nfichternwert von< 100 mg % und ein 2 Std.-Glucosewert von _< 150 mg % galten als normal. Ab einem 2 Std.-Wert von > 150 mg % effolgte ein erweiterter OGT, bei dem neben dem Niichternwart-Glucose und Insulinbestimmungen nach 30, 60, 90, 120, 180 und 240 min. nach Gabe von 100 nag wasseffreier Glucose durchgfiihrt wurden. Ein HBA rWert vbn < 8 % gait for die Therapiekontrolle eines manifesten Gestationsdiabetes als normal. Ergebnisse: Bei 1927 Patientinnen waxen 12,66 % (n=244) der OGT pathologisch. 92,89 % der durchgefohrten erweiterten OGT, (209 von 225) waren ebetffalls pathologisch (2-Std.-Wert > 150 rag %, 3-Std-Wert > 100 mg %). Bei pathlogisehem Ergebnis beider Tests entwickelte sich in allen F~illen ein Gestationsdiabetes: In 94,74 % (n=198) wurde eine Digit verordnet, in 5,26 % (n=11) eine Insulintherapie bis zur Entbindung. In allen Fallen bestmld unter Therapie eine Normoglyl~mie, die HBA t-Werte waren im Normbereieh. SchluBfolKemng:Zwischen der 26.-29. SSW sonte ein routinem~if~igesScreening mit einem oralen OGT durchgefiihrt warden. Bei pathologischem Test muf~ ein erweiterter OGT konsekutiv effolgen, um einen Gestationsdiabetes friihzeitig zu erkennen and zu behandeln. Eine ad~iquate Therapie lfif~t sich exakt anhand eines normalen EIBA l-Wertes verifizieren.
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V3.BB.04
V3.BB.05
Wie beeinflu6t die Stoffweehselffihrung der diabetisehen Schwangerschaft die Entwicklung einer Fetopathie?
Die miitterliehe Blutglukose in den Stunden vor der Entbindung entscheidet fiber das Auftreten einer neonatalen HypoglyMimie
M . S o r g e r 1, B. S c h m i d t 2 M . N i e s e n 2 H. S c h l e b u s c h 2 Med. Poliklinik u n d Frauenklinik der Universit/it Bonn
Die Stoffwechsdtage der schwangeren Diabetikerin kann durch erweiterte Blutglucose-Tagesprofile, HbAI c und Fmktosamin charakterisiert werden. Fragestellung: Weleher Zusammenhang besteht zwischen HbAlc und Fruktosamin zu verschiedenen Zeitpunkten der Schwangerschafl und dem Auflreten einer diabetischen Fetopathie? Methode: Wir haben bei 40 schwangeren Typ I-Diabetikerinnen (White-Klassen B-FR) ab der 8. SSW in 2-4 wochigen Abstanden HbAle (HPLC) und Fruktosamin (bezogen auf 7,2 g/dl GesamteiweiS) bestimmt. Obere Grenze des Referenzbereichs PtirHbA1 c: <5,5 % und ~ r Fmktosamin: <285 umol/l. Ergebnisse: FOr Diabetikerinnen mit Kindern mit und ohne Fetopathie ergeben sieh folgende Mittelwerte: 1. Trimenon: HbAIc 6,47/5,92 % Fmktosamin 351/312 umol/l 2. Trimenon: HbAlc 5,47/5,24 % Fruktosamin 334/298 umol/1 3. Trimenon: HbAI c 5,85/5,43 % Fmktosamin 305/281 umol/I Am Geburtstermin: HbAle 5,92 / 5,48 Fmktosamin 296 / 275 Alle Werte tmterscheiden sich signifikant voneinander (p<0,01). Sehluflfolgerungen: Zu Begirm der diabetisehen Schwangerschatt findet sich eine enge Korrelation zwischen HbAI c und Fmktosamin, die bei instabiler werdenden Stoffwechsellage mit fortschreitender Schwangerschafl abnimmt (r=0,79 versus r-0,49). Kurzfristige
B. S c h m i d t , M . N i e s e n , M . Sorger, H . S c h l e b u s c h F r a u e n k l i n i k u n d M e d i z i n i s c h e Poliklinik d e r U n i v . B o n n
Anderungender Stoffwechsellagespiegelnsichin den Fruktosaminwertendeutlieherwiederals im HbAlc. Im Vergleichzurn HbAle erweistsiehFmktosaminim 2. und 3. Trimenonals der sensiblere Indikatorftir die EntwicklungeinerMakrosomiebzw. Fetopathie. M~ige passagereHyperglykmnien,die sichirn HbAl c und Fmktosaminnur als relativgeringflagigeAbweichungenyon der Norm widerspiegeln,beganstigenbereitsdie Entwicklungeiner Fetopathie.DeshalbsindengmaschigeStoffwechselkontrollenabsolut erforderlich.
Auch bei Neugeborenen gut eingestellter Diabetikerinnen sind postnatale Hypoglykhmien h/iufig. Sie lassen sich dutch die mtttterliche Stoffwechsellage im Schwangerschaftsverlauf nicht erkltiren. Fragestelluttg:Welche Faktoren sind far diese hohe Zahl neonataler Hypoglykltmien entscheidend? Methode:Bei 55 TypI- und 42 Gestationsdiabetikerinnen haben wir die Zusammenhnnge zwischen der fr0hen neonatalen Hypoglyk/imie (Glukose <40mg/dl in den ersten 2h) und folgenden Parametern untersucht: a)FetopatMa diabetica sowie Nabelschnurinsulin und -C-Peptid; b)bei den Miittern HbAlc und Fructosamin in der Schwangersehaft und maximale Blutglukose jeweils 0-4h,4-8h und 8-12h vor der Entbindung; c)Geburtsmodus. Ergebnisse:Bei den TypI-Diabetikerinnen trat bei 70%,bei den Gestationsdiabetikerinnen bei 50% der Neugeborenen eine fr0he Hypoglyk~imie atff.Es besteht keine signifikante AbMingigkeit der Hypoglykfimie yon der diabetischer Fetopathie (Hypoglykfimie bei Fetopathie 70%, ohne Fetopathie 57%);ebensowenig vom Geburtsmodus (Sectio 74%,Spontau 56%) oder yore matterlichen HbAlc und Fructosamin.Entscheidend ist dagegen der maximale Blutglukosewert der Mutter vor der Geburt: x=145mg/dl (103-215mg/dl) bei Hypoglykgmie,x= 86mg/dl (74-93mg/dl) ohne Hypoglykfimie (p<0,001).Je ktlrzer der Abstand einer Hyperglykamie zum Geburtszeitpunkt,desto deutlicher ist dieser EinfluB.Der Zusammenhang yon Nabelsehnurinsulin bzw.-C-Peptid zur neonatalen Hypoglyk~mie sowie zu den miitterlichen Hyperglyk~imien (r=0,69/0,73) ist hochsignifikant. Schluflfolgerung: Zur Vermeidung neonataler Hypoglyktimien sind auch unter der Geburt niedrignormale Blutghlkosespiegel der Mutter notwendig.
V3.BB.06
V3.BB.07
Body Mass Index: ein mfitterlieher Priidiktor flit fetalen Hyperinsulinismus
Insulinsekretion bei schwangerschaftsinduzierter Hypertonie (SIH)
U . Sch/ifer 1, A. X i a n g 2, T. B u c h a n a n 2, K . V e t t e r 1 1 K H Neuk611n Berlin 2 USC Los Angeles
M . Z y g m u n t , S. S c h m i t z , S. Mfiller, U . L a n g Universit/its-Frauenklinik Giegen
Fetaler Hyperinsulinismus fahrt durch seinen wachstumsstimulierenden Effekt zu Makrosomie. In friiheren Untersuchungen haben wir einen signifikanten Zusammenhang zwischen Nabelschnurinsulin (NSI) und Makrosomie nachgewiesen Fragestellung: Welche mtitterlichen Parameter sind Pr~idiktoren far einen fetalen Hyperinsulinismus (FHI)? Material und Methode: NSI wurde bei 258 Neugeborenen bestimmt, deren Miitter in der Schwangerschaft einen o G T r erhielten. 49 wiesen mit > 15gU/ml erh6hte Insulinspiegel auf, entsprechend der 97. Perzentile far eine normale Bev61kerung. Als makrosom wurden 55 der Neugeborenen eingestuft, Miitterlieh~e Parameter, wie Alter, Parit~it, Body Mass Index (BMI), verschiedene oGTT-Parameter, mittlere Blutglukose/24h und Fructosamin bei der Geburt wurden mittels univariater und multivariater logistischer Regressionsanalysen betrachtet. Der cut-off-Punkt des NSI far FHI war > 15gU/ml, der des BM1 far Adipositas -> 27. Ergebnisse: Der'BMI war der einzige unabhangige mtitterliche Pr~idiktor fiir FHI. Die anderen Parameter wiesen auch in der univariaten Analyse keinen Zusammenhang auf. Die univariate Odds Ratio (OR) des BMI war 3.42, p=0.0002. Selbst nach Korrektur fiir die Makrosomie blieb der BMI ein starker Pr~idiktor (OR 2.93, p=0.002), obwohl die Makrosomie einen sehr engen Zusammenhang mit FHI aufwies (OR 3.86, p-0.0001). Schluflfolgerung: Bei iibergewiehtigen Schwangeren mug auch bei normalem oGTT mit einem fetalen Hyperinsulinismus gerechnet werden. Der ~GTr, die mittlere Blutglukose und das Fructosamin haben keinen sicheren pr~idiktiven Wert ffir einen fetalen Hyperinsulinismus.
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• SIH ist l~ufig mit zusatzlichenRisikofaktorenverkn~pft, so auch mit einer Glukoseintoleranz. Als Ursaehe der Glukoseintoleranzin der Sehwangerschaff wird eine St6rung der Signaltransduktionan der Zielzelle diskutiert. Die Ginkoseintoleranzkann dureh eine Hyperinsulinaemiekompensiertwerden. Fragestellung:Bestehtein Zusammenhangzwischender SIH und metabolisehen Ver'anderungendes Glukose-, Insulin- und Lipidstoffwechses? Methode:Untersueht wurden die Glukosetoleranz(OGTT), Insulin-, Glukagon- land C-Peptid Sekretionsprofilebeim OGTT sowie Variable des Fett- und Purinstoffwechselsbei gesunden Sehwangerenund solchen mit einem SIH im III. Trimenon. Ergebnisse: SIH Patientinenweisen 3faeh h~tufigerpathologiseheOGTT Werte auf, als gesunde Sehwangere.Niiehterninsulinsowie die 1, 2 und 3 Stunden Insulinwerte lagen in der Gruppe der SIH Patientinen stets ilber den Werten der Kontrollgruppe.Analog verhieltensieh die C-Peptid Konzentrationen. Glukagon zeigt keine gruppenspezifisehenUntersehiede.Insulin und CPeptid konzentrationender SIH Gruppe erreichenihren Peak nach 2 Std., wghrend die Kontrollgruppeerwartungsgemgl3bereits nach einer Stunde ihren H6chstwerterreichte. Die ApoB (LDL, VLDL System) Konzentrationenwaren in 94% der SIH F~lle erhOht(55% der gesunden Sehwangerern)(p<0,05) SehluBfolgerung:Erh6hte lnsulinkonzentrationenund veVgnderteSekretionsverl~iufesowie das Auflreten einer DyslipidamieunterscheidenSIH Patientinen eindeutigyon gesunden Schwangeren.Die Situation der SIH Patientinenist mit dem Metabolisehen Syndromaul3erhalb der Gravidi~t vergleichbar.
V3.BB.08 Fetomaternale Dopplerindizes, Kindsgewichte und Plazentahistologie von 283 Geburten mit fetaler Retardierung S. B6hmer, O. Behrens 1, K. Mtihlhaus, F. Degenhardt 1 Frauenklinik des Kreiskrankenhauses Rendsburg Bei untergewiehtigen Kindern ist das Ausmafl einer Retardierung unldar. Fragestellun2: Gibt es ein gutes proportionales Verhtiltnis zwischen dem Geburtsgewicht, den plazentaren Parametern (Gewieht und Histologie) und den unmittelbar vor der Geburt erhobenen Dopplerindizes ? Methode: Bei 283 Schwangeren mit sonographiseh gesiehertem fetalem Minderwaehstum oder anamnestisehem Risikoproffi wurden Fetometrien sowie dopplersonographisehe Untersuchungen i m fetomaternalen Gef~system durehgeffihrt. Die ersten Untersuehungszeitpunkte (yon 1 - 5 seriellen Verlaufskontrollen) lagen zwischen der 14+4. und 39+5. SSW (x=32+1 +/- 4,3 SSW). Die Entbindungen erfolgten in der 35+4. +/- 4 SSW, wobei die gemittelten Geburtsgewiehte 2250g +/- 860g betrugen. Bei 146 Kindern (51,6%) lagen die Geburtsgewiehte unterhalb der 10er Perzentile (Voig't/Schneider 1992). Ergebnisse: In der Gruppo der dystrophen Kinder (<=10er Perzentile/ 390g 2950g) fanden sieh in der Art. umbiliealis RI yon x = 0,72 +/- 0,14. 10% zeigten einen Zero-Flow, 4 % einen Reverse-Flow. In der Art. cerebri media fand sieh ein R I yon x = 0,72 +/- 0,09'5. 25% aller Werte waren mit 0,45 - 0,65 hvchpathologiseh. In der Gruppo der eutrophen Kinder (>10er Perzentile/450g - 4600g) lief~en sieh in der Art. umb. RI von x = 0,66 +/- 0,123 ermitteln. 3% batten einen Zero-Flow, 1,5% einen Reverse-Flow. In der Art. eerebri media liel3 sieh ein RI x = 0,77 +/0,068 ermitteln. 7% aner Werte waxen mit 0,45 - 0,65 deutlieh pathologiseh. Ftir die Gewiehte und histologisehen V e r ~ d e r u n g e n der Plazenten fanden sieh statistiseh signifikante Korrelationen zu Geburtsgewiehten und Dopplerindizes. Sehluflfoleerune: Bei den dystrophen K i n d e m (<=10er Perzentile) finder sieh eine positive Korrelation zwisehen dem Grad der Retardierung mad der Erh6hung des RI in der Nabelsehnurarterie sowie dem Abfall des RI in den zentralen G e f ~ e n i m Sinne einer Zentralisierung. Unter den Kindsgewiehten >10er Perzentile ist wegen des gemischten Kollektivs aller Risikosehwangersehaften dieser Zusammenhang geringer a u s g e p r ~ t .
V3.BB.09 Untersuchung des fetalen Koronorflusses mittels gepulster und farbcodierter Doppler-Sonographie bei regelrechtem fetalen Wachstum und Wachstumsretardierung A. A. Baschat, U. Gembruch, K. Diedrich Klinik fiir F r a u e n h e i l k u n d e und Geburtshilfe, Medizinische Universit/it zu Ltibeck Darstellung des fetalen Koronarflu6es mittels Doppler Sonographie gelingt wcgen des kleines Gef'~Bdurchmessers nur selten. Darstellbarkeit des fetalen KoronarfluBes bei schwerster Wachstumsretardierung (IUGR) wird derzeit als Zeichen kompensatorischer Vasodilation bei intrauteriner Hypoxie gesehen. Fragestellung: Unter welchen Umstfinden ist fetaler KoronarfluBes bei normal entwickelten Feten (AGA) und 1UGR Feten nachweisbar? 1st die Darstellbarkeit als prognostisches Zeichen bei einer fetalen Wachstumsretardierung zu werten? Methode: Es wurden prospektiv 279 fetale Echokardiographien bei 109 Schwangeren durchgeftihrt. Neben Fetometrie wurde die Doppler-Sonographie der A. umbilicalis und eerebri media, vena cava inferior, ductus venosus und Vena umbilicalis durchgeftihrt. Es wurdcn f~nf Gruppen unterschieden: I=AGA Feten ohne nachweisbaren KoronarfluB, ll=AGA Feten mit nachweisbarem KoronarfluB, III= IUGR Feten mit PI Erh6hung in der A.umbilicalis, IV = IUGR Feten mit diastolischem NullfluB (AEDF) odor R~ckflufl (REDF) in tier A. umbililicalis, V=IUGR Fetch mit nachweisbarem KoronarfluB). Ergebnisse: Der KoronarfluB konnte bei insgesarnt 15 Fetch dargestellt werden. Es handelte sich in f0.nf F~.llen um AGA Fetch (Gruppe II) und in 10 Ffillen um IUGR Fetch mit schwerster fr0her uteroplazentarer lnsuffizienz mit A/REDF in der A.umbilicalis (Gruppe V). In der Gruppe V lagen systolische und diastolische Geschwindigkeiten h6her als in Gruppe II. Bei AGA Feten konnte KoronarfluB erst jenseits 31+0 Schwangerschaftswochen dargestellt werden. In dieser Gruppe war die Doppler Untersuchung der fetalen arteriellen und venOsen Gef'~e normal. In der Gruppe V ging Darstellbarkeit des KoronarfluBes mit der Entwicklung hochpathologischer ven6ser Blutfluflmuster einher. Weiterhin fand sich in r,dieser Gruppe mit 50 % die h6chste perinatale Mortalittit und signifikant niedrigerere Nabelschnur pH Werte und Apgar scores nach einer und ftinf Minuten. Schluflfolgerung:Die Darstellung des fetalen Koronarflu/3 ist bei AGA Feten ab der 31 Schwangerschaf*swoche mOglich. In Ffillen sehwerster IUGR weist die Darstellbarkeit des KoronarfluB auf eine Vasodilation bei eingeschrankter kardialer Funktion bin. Bei diesen Feten handelt es sich urn ein Risikokollektiv mit sehlechtem perinatalen Outcome
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P3.BB Fetales Wachstum
P3.BB.Ol M~ingel bei der Rhesusprophylaxe: Zu wenig Information? Zu wenig Sorgfalt? D. H. A. Maas ~, N. Nobackht 2 1 Gyn. Gebh.-Abteilung der Stauferklinik Schw/ib. GmLind, Mutlangen 2 Stadtklinik Baden-Baden 1991 wurde das Vorgehen zur Rhesusprophylaxe bei der Mutterschaftsvorsorge ge~ndert: 2.Antik6rpersuchtest 24.-27.SSW; antepartals Anti D-Gabs 28.-30.SSW; kein 3. Antik~rpersuchtest. Fragestellung: Es soll untersucht werden, ob bei der Schwangerschaftsvorsorge bezOglich der Rhesusprophylaxe entsprechend den Richtlinien verfahren wird. Methods: Die Mutterp~sse yon 335 Schwangeren, die zwischen M~rz und Juli 1995 entbunden hatten, wurden auf die Eintr~ge zur Rhesusprophylaxe hin OberprOft. Ergebnisse: Nut bei 139 (41%) der 335 Schwangeren wurde der 2. Antikfrpersuchtest zum richtigen Zeitpunkt durchgefOhrt. Bei 41 (12%) Frauen fehlte die Untersuchung, bei 22 (7%) wurde sie zu frOh, bei 133 (40%) zu sp~t vorgenommsn. Obwohl in den Richtlinien nicht vorgesehen, wurde sin 3.Test bei 17 (5%) Frauen und sin 4.Test sogar bei 4 Frauen durchgef0hrt. Eine antepartale Anti D-Gabs fehlte bei 15 der 63 Rhesusnegativen Schwangeren (24,%), erfolgte zu frOh in 7 (11%), zu sp~t in 9 (14%) und zeitgerecht nur in 32 (51%) F~llen. BerOcksichtigt man die zeitgerechte DurchfOhrung des Antikfrper-Suchtestes und der Anti DGobs, so wurde den Mutterschaftsrichtlinien nur bei 13 (21%) der Rhesus-negativen Schwangeren entsprochen. Schlu6folgerung: Offensichtlich herrscht sin betr~chtlicher Informationsmangel bezOglich der Rhesusprophylaxe im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge.
P3.BB.02 Priinatale Parameter zur Beurteilung des Schweregrades der Blutgruppen-Inkompatibilit~it J. Hofmann, A. Rempen Universit/its-Frauenklinik Wtirzburg Die Frudatwasseranalyse ist sin Standardvert'~tren mtr Oberwachung y o n SchwangerschaRen mit BlutgruppmdnkompatibilitAten (BC¢I). Fragestellung: Lassen pranatal erhobene Parameter Rllckschlflsse auf den tatsachlichen Schweregrad der Erkr,mkung ml? Methode: 103 Schwaagerschaflen rnJt BGI lind bekanntem kindfichem Zustand wllrden ausgewertet. Es wurde der Bezug zwischerl den prfmal~en Parametern bei tier ersten urtd letztert Amniocentese (AC) urtd dem posmmalert Schweregrad der Erkrankung untersuc|tt. Schwmlgerscha~en not pr~vataler Austauschtran~fusion ~au'den 81Lg~CSdlflOS~ll. Ergebntsse: Bei derjeweils [staten durchge~hrten A.C betrug der postpartale Hb 13,2 ± 1,7 m~'dl bei Liley L 15,5 ± 0,6 rag/tit bei Liley II trod 18.1 + 0,5 rag/all bei Liley 1II. Beim Hk-Wert pp ergaben sich bei der jcweils letzten AC bei Liley I 50,4 ± 7,4%, bei Liley ti 50,1 :~ 1,7% lind bei Lfley IH 56.8 ± 1,9%. Bei 7 ~ der Schwangerschaflen blieb die Liley-Kla~,~ifikationzwischen erster und letzter AC gleich, bei jeweils 11% ~ieg sis an oder fml ab. Die waternalen Sermn-AntikOrper-Titer zeigtert bei postnatalen kindlichext ITs- und Hk-Wetten mlterhalb dot Nol~rt kek'l¢ signifikautett Armtiege fin Verlauf der Schwangerschal~n. Schlul~folgerung: Die untersuchtell pr[matalen Parameter scheirten wenig geeignet, den tats~chlichen Schwaregrad der kindlichen Erkrankung bei Blutgruppen-Inkompatibilit~ vorherzasagen. E,~, zeigt sich sog~r in den FAllen emer hOheren Liley-Klasse sin sigrdfikant geringerer Schweregrad des K.ratd~heitsbildes.
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P3.BB.03 Bestimmung des fetalen Rhesusfaktors aus dem Fruehtwasser unter Verwendung der Polymerasekettenreaktion nach stereomikroskopischer Zellidentifizierung P. Baumann, M. Ludwig, U. Gembruch, K. Diedrich Klinik fiir Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Medizinische Universit~it zu L(ibeck Fragestellung:
Ist eine v e r l ~ l i c h e B e s t i m m u n g des Rhesusfaktors aus dem Fruchtwasser mittels Polymerasek e t t e n r e a k t i o n (PCR) unter Ber~cksichtigung der einges e t z t e n Zellzahl m6glich? Methods: Fruchtwasserproben, die im Rahmen von Antnioc e n t e s e n (AC) g e w o n n e n werden konnten, wurden abzentrifugiert und das Zellpellet resuspendiert. Unter stereomikroskopischer Kontrolle wurden mittels m u n d k o n t r o l lierter Pipette einzelne fetale Zellen identifiziert und isoliert. Diese w ~ r d e n nach E i n f r i e r e n bei -80oC m i t t e l s DTT in a l k a l i s c h e m M i l i e u bei 65°C f~r 15 min lysiert. Exon 7 des R h e s u s f a k t o r s D bzw. CE - Gens wurde dann getrennt m i t t e l s PCR mit n e s t e d Primern amplifiziert. Ergebnisse: Bei Verwendung nur einer Zelle kam es w i e d e r h o l t zum Ausfall der A m p l i f i z i e r u n g eines der beiden Gene bei R h e s u s - p o s i t i v e n Feten (allelic drop out); die A m p l i f i z i e r u n g s r a t e lag dann bei 80% aller untersuchten PCR-Proben. Wurde die Anzahl der Zellen auf m e h r als i0 erh6ht, lag die A m p l i f i z i e r u n g s r a t e bei a n n ~ h e r n d 100%. Bei V e r w e n d u n g mehrerer Proben pro F r u c h t w a s s e r konnte in jedem Falls eine Diagnose gestellt werden. Wesentliche V o r a u s s e t z u n g war immer die sichtbare Pr~senz eines Z e l l k e r n e s in den isolierten Zellen. Schlu~folgerung: Die Bestimmung des Rhesusfaktors aus dem fetalen F r u c h t w a s s e r mittels stereoskopisch kont r o l l i e r t e r Z e l l i d e n t i f i z i e r u n g ist v e r l ~ l i c h u n d erlaubt die V e r m e i d u n g einer risikobehafteten und person a l i n t e n s i v e n Fetalblutentnahme.
P3.BB.04 Neues Testsystem zur Quantifiziemng einer feto-maternalen Makrotransfusion bei Rhesus-Inkompatibilit~it
P3.BB.05 Pr~inatale Diagnose der fetalen Rhesuseigenschaft durch PCR an Fruchtwasserzellen
G. W i t t m a n n :, M. D a v i d 2, j. W. D u d e n h a u s e n 2 A. S a l a m a 1 H u m b o l d t - U n i v e r s i t f i t zu Berlin, V i r c h o w - K l i n i k u m : 1 Blutbank 2 Frauenklinik/Abteilung Geburtsmedizin
B. Pertl, M. Hfiusler, U. Hfittner, S. Kopp, E K a i n e r Geburtshilflich-gyn/ikologische U n i v . - K l i n i k Graz, Osterreich
Die klassisehen Naehweismethoden einer subpartualen fetomaternalen Transfusion bei Rh-inkompatibifit~itzur Absehatzung der notwendigen Anti-D-Dosierung sind dureh hohen Zeitaufwand (Kleihauer-Belke-Test), mangelnde Spezifitat (Coombs-Test) oder hohen apparativen Aufwand(Duehflul3zytometrie) gekennzeiehnet. Fragestellung: Entwieklung eines einfaeh zu handhabenden und wenig arbeitsintensivenTestsystems zur Quantifizierung einer feto-matemalen Transfusion bei sog. Rhesus-Konstellation Methode: Inkubieren von 2,7 ml unmitttelbar p.p. abgenommenem mtitterl, rh'-EDTA-Blut(bei Rh+-Neugeborenem) mit Antik0rpem (AK), ansehliel3end semi-quantitativer Naehweis des im Serum verbleibende Rest-AK-Anteils in einem Festphasengelsystem (n=40). In einem prospektiven Vergleieh wurden die Ergebnisse mit den Resultaten des Kleihauer-Betke-Tests vergliehen. Ergebnisse: Zu einem Anteil fetaler Erythrozyten im miitterl. Blut von >2"/,0 fiihrende feto-matemale Makrotransfusionen wurden zuverliissig erkannt.Differenzenzum K.-B.-Test in der Bewertung waren dureh eine vorhergehende Anti-D-Gabe zu erkl~en. Schluflfolgerung: Naeh einem z.Z. zur weiteren Evaluierung laufenden Vergleieh an gr0geren Failzahlen ware die Etablierung dieses leieht durehftihrbaren Testsystemszur Quantifizierung yon Rh+ fetalen Erythrozyten im mtitterl, rh- Blur, die nieht dureh die Anti-D-Prophylaxe abgebunden sind, in der Routine denkbar.
P3.BB.06 Analyse des fetalen Rh-Faktors mittels PCR in Amniozyten von Schwangeren mit Rh-Inkompatibilit~it G. C r o m b a c h , F. Picard, D. Niederacher, M. B e c k m a n n U n i v e r s i t / i t s - F r a u e n k l i n i k Diisseldorf, K61n u n d B o n n Seit 2 Jahren ist die pr~inatale Analyse des fetalen RhFaktors (RhD) in Blastomeren, Chorionzotten und A m n i o n z e l l e n mittels PCR m6glich. Fragestellung:Wie zuverl/issag ist die Methodik u n d welche kliliische Bedeutung kommt ihr bei der Betreuung y o n F r a u e n mit Rh-Inkompatibilitiit zu ? Methode:59 Fruchtwasser- Proben v o n 41 RhD- alloimmunisierten Patientinnen (11.-36.SSW) w u r d e n mit Multiplex- Fluoreszenz- P C R untersucht. Es w u r d e n zwei verschiedene, f/Jr das RhD- G e n spezifische Fragmente an E x o n 7 und 10 analysiert. Ergebnisse:In allen untersuchten Proben lieferten die beaiSen PCR- Assays konkordante Ergebnisse. Genotyp und Serotyp stimmten bei den 38 bislang nachverfolgten Feten tiberein. Nach intrauteriner Transfusion identifizierte die P C R den Rh-Faktor zuverl~issiger als die Serologie. In dem retrospektiv u n t e r s u c h t e n Kollektiv ( n = 2 7 ) h~itten bei frfihzeltiger Kenntnis des negativen RhD-Status v o n 4 Feten 12 A m n i o z e n t e s e n einges.part werden k6nnen. Prospektiv ( n = 1 4 ) konnte an elnem derartigen Fall auf eane wmtere mvasive Diagnostik verzietitet werden. Patientinnen mit durch P C R fr~ihzeitig nachgewiesener RhD-Positivitfit des Feten w u r d e n dagegen ldinisch, serologisch und invasiv engmaschig tiberwacht. Sehlul~folgerung:Die Bestimmung des fetalen RhFaktors in Amnio_nzellen mittels PCR scheint eine zuverl~issige Methode zu sein, die das M a n a g e m e n t der Rh-InkomDatibilitgt verbessern kama.
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Einleitung: Bei RhD-negativen schwangeren Frauen, deren Partner heterozygot RhD-positiv sind, besteht eine 50%ige Chance, dab der Fetus auch RhD-negativ ist und damit durch vorhandene mtitterliche Antikfrper nicht geffihrdet werden kann. Eine sichere und in der Frtthschwangerschaft einsetzbare Methode zur Bestimmung des fetalen Rhesustyps kfnnte bei fetaler Rhesusnegativit~it die sonst notwendige Nabelschnurpunktion zur Blutgruppenbestimmung ersetzen. Methode: Fiinfzehn Blutproben, davon 11 von RhD-positiven und 4 von RhD-negativen Erwachsenen wurden analysiert. Dabei wurden spezifische Regionen des Rh D und des Rh CcEe Gens in einer "Multiplex PCR" unter Verwendung von 3 verschiedenen Primerpaaren amplifiziert. Diese Technik wurde dann an 24 Fruchtwasserproben angewandt. Er~ebnisse: Bei allen Fruchtwasserproben stimmte das Ergebnis der PCR mit der serologischen Blutgruppenbestimmungaus dem Nabelschnurblut nach der Geburt iiberein. Schlul3foleerun~: Die Verwendung dieser Technik im Management der Rhesuskonstellatlon k6nnte elne Reduktlon mvaslver Emgrfffe bei RhD-negativen Feten erm6glichen. -
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P3.BB.07 Immunhistochemischer Naehweis des at2-MaeroglobulinReceptors/LDL receptor-related protein (a2-M-R-[LRP) und des Rezeptor-assoziierten Proteins (RAP) in der menschlichen Plazenta mit Hilfe muriner monoklonaler Antikiirper G. Birkenmeier, L.-C. H o r n 1, A. Sch/ifer, E. U s b e c k 1 I n s t i t u t ftir Biochemie u n d I n s t i t u t fiir Pathologie der Universit/it Leipzig Der ~2-M-R/LRP ist ein groBer Membranrezeptor, der sieh aus einer transmembranalen85 kDa (B-Kette)und einer ex~azelhdfiren515 kD(ctKette). DiesesProteinist ein multifimktionellerRezeptor, der'an wesentliehen zellul~en Vorgfingenwie 1. Proteinase-ProteinaseinhibitorStoffweehsel,2. Stoffweehsel der Zytokine und Wachstumsfaktoren und 3. Lipoproteinstoffwechsel beteiligt ist. Als Endozytoserezeptor bindet und intemalisierter versehiedenartigeLigandenwie Apo E-reicheLipoproteine, ct2-M-Proteinase-Komplexe,t-PA-PAI-1Komplexe,Toxineund Viren.l)ber die zelliilfire Aufnahme von Zytokin-c~2-M-Komplexenscheint eine Beteiligung des Rezeptors bei immtmmodulatorischenVorg~gen und bei Zellwaehstum als wahrseheinlieh. Die Rezeptoraktivitfit°wird duch das vorwiegend intrazellulfirvorkommendeRAP kontroUiert. Die eigentliche FunktiondiesesRezeptors und yon RAP in der Plazentaist nochunldar.Eine Beteiligung beim plazentaren Waehstum (Gewebeinvasion)oder beim Stofftransport dureh die Plazentaist mOglieh. Naeh der Isolierung des Rezeptorsaus der PlazentawurdenmurinemonoklonaleAntik0rpergegendie RezeptorkettensowiegegenRAP hergestellt. Die Bindungseigenschaftender Antik6rper wurden dureh Westemblot, ELISA und Immunhistochemie char~dderisiert.DieseAntikfrpereignensieh zum immunologischenNachweis der Antigene in Kryosehnittenals auch in Paraffmsehnitten.Immunreaktive Strukturen wurden in den Zellen des Syncythiolxophoblasten, in Deziduazellenund in Endothelzellennaehgewiesen.Um die physiologisehe Rolle des Rezeptors in der Plazentazu analysieren,wird dessenExpression unter pathologischen Bedingungen der Plazenta wie IUGR, Plazentareifungsst6rungensowiebei malignerTransformationuntersueht. S 227
P3.BB.08 Schwangerschaft und Diabetes mellitus Qualitiitskontrolle dutch die Hess|sehe Perinatai-
erhebung 1982-1986 vs. 1990-1994 J. Herrero, U. Lang, S. GriiBner, W. Kiinzel Universit/itsfrauenklinik GieBen Die Kombination von Schwangerschaft und pr'akonzeptionell manifesten Diabetes mellitus kann mit einer schwerwiegenden Problematik for dan Kind einhergehen. Fragestellung: Hat die intensivierte Schwangerschaftsiiberwachung und Therapie der letzten Jahre zu einer Senkung der perinatalen Mortalit~t und der kindlichen Morbidit~t geftihtt? Methode: 1076 diabelische Schwangere aus den Jahren 1990-94 wurden durch die Hessisehe Perinatalerhebung (HEPE) untersueht und nit 446 diabetischen Mtittern aus den Jahren 1982-86 verglichen. Weiterhin wurden Unterschiede zum Gesamtkollektiv analysiert (n=283.666). Ergebnisse: Es wurde eine intersivierte Schwangerschaftsu'berwachung diabetischer Sehwangere in Vergleich zum Restkollektiv zwischen 1990-94 festgestellt. Die erhobenen Daten belegen fiir den Zeitraum 1990-94 hinsichtlich verschiedener Schwangerschaftsrisiken (Vorz. Wehen 15,5% vs 20,6%; Hypertonie 7,8% vs 11,2°/o, Harnweginfektion 0,8% vs 3,5%; etc.) und Geburtsrisiken (Plazentainsuffizienz 5,0% vs 7,8%; IFT 1,3% vs 2,7%; Protrahierte Geburt 7,8% vs 13,2%; etc) bei Diabetes mellitus eine statistisch signifikante Verringenmg gegeniiber den Zeitraum 1982-86. Dies fiihrte, gegenl~iufigzum Gesamtkollektiv, zu airier niedrigeren Sectiorate bei Diabetikerinnen in dam Zeitraum 1990-94 (40,8% vs 44,9%). Die Perinatale Mortalitat war bei Kindem diabetischer Matter in den Zeitraum 1990-94 niedriger als in der ersten Periode (2,21% vs 4,89%). Beatmung der Neugeborenen diabefischer MOtter war 1990-94 signifikant seltener notwendig (2,4% vs. 5,0%). Weiterhin traten MilSbildungen tendenziell seltener in der zweiten Periode auf. Schluflfolgerung: Die intensivierte Schwangerschaftsvorsorge trod antepartale 0berwachung diabetischer Schwangerer hat zu einer Senkung erfasster Geburtsrisiken, der perinatalen Mortalitat und Morbiditat geFdhrt
P3.BB.09 Niedrige Friihmorbidifiit und Mortalitiit bei Friihgeborenen unter 1000 g Geburtsgewieht mit schwerer Retardierung (IUGR) und hochpathologischem fetoplazentaren Doppler D. Jakubowski, S. Baedeker, F. Wolff St~idt. Frauenklinik/Perinatalzentrum K61n-Holweide l~a~ste1~Ing: ll~tdie3L~twickltulg der differenzierten Dopplersonographie undder Neonatologie die Prognose extrem retardierter Frflhgeborener verbessert? Meth~e:In der Frauenklinik/PNZ K61n-Holweide wurden in den letzten 3 Jahren 104 Kinder mit einem Geburtsgewicht unter 1.000 g betreut. ~i 23 Kindern (22,1%) war die Indikation zur Schwangerschaftsbeendigung sine sch~ere IUGR mit hochpathologischem fetoplazentarem Dopplerflow und pathologischem CTG (Gruppe A). In 81 Fallen (77,9%) lagen andere Indikationen der Schwangerschaftsbeendiglmg wie vorzeitiger Blasensprung, vorzeitige Wehen, Plazental6sung vor (Gruppe B). Ergebnisse: Durchschnittlichbetrug das Cestationsalter der Gruppe A 29 SSW bei durchschnittlichem Geb~tsgewicht yon 690 guild der Grup~ B 26 SSW bei einem d~chschnittliehen Geb~tsgewicht yon 800 g. Die Mortalitat in bsiden Glalppen war mit 8,6% bzw. 14,8% relativ niedrig. Die Fr~hmorbiditat wird an Hand der pulmonalen Situation und dan Auftreten yon Hirnblutungen dargestellt. Die Notwendigkeit der Surfactant-Therapie ~d Haufigkeit yon hyalinen Me~ransyndrom (~S) und broncho-pulmonaler nysplasie (BPD) waren in beiden Sruppen ann~hernd gleich niedrig. Dabei ben6tigten Ober 50% aller Kinder nut his zu 5 Beatmungstage. Onterschiede zeigen sich ~edoch beim Auftreten yon Hirnblutungen (IVH). In der Gruppe der retardierten Kinder haben 88% keins Hirnbluttmg, dagegen nur 66% ill der Vsrglsichsgruppe (Gruppe B). ~hl~fol~runq:l)urch die en~aschige sonographischs Zustandsdiagnostik bsi Kindern mit schwerer IUGR lint sich sine vergleiehbar niedrige Fr~hmorbiditat und Mortalit~t erreichen. Dabei gswinnt dis dopplersonographische Diagnostik bei Betre~ung dies~ Schwangerschaften sine besondsre Bedeutung. ~i annchlieBend opti~ler neonatologischer versorgung im Rahmen ~es PNZ ist die Prognose dieser Kinder in den letzten dahrsn deutlich ver~sse~ worden. ~eburtshilfliche Intervention scheint bei entsprechenden ~ppler-Flow- und CTG-Befunden ab der 26.SEW nach intensiver individueller Elternberatullg gerechtfertigt.
P3.BB.10 Veriinderung des utero- und fetoplazentaren Dopplerflows unter therapeutischer Epiduralbloekade bei chronischer hiimodynamischer Plazentainsuffizienz H. Graf, M. Schmidt, U. Retzke Klinik fiir Frauenheilkunde und Geburtsmedizin des Klinikums Suhl/Thiiringen
P3.BB.II Regulation der fetoplazentaren Durehblutung dutch Prostacyclin
Fragestellung: Durch lumbale Epiduralblockade wird eine sympathikolytisch vermittelte Vasedilatation erreicht. Diese k6nnte bei h~imodynamischer Plazentainsuffizienz einen positiven Einflul~ auf das utemplazentare Stmmzeitvolumen haben. Das wird mittels Duplexsonogmphie [iberp~ft. Methode: Bei 11 Patientinnen mit fetometdsch und dopplersonographisch nachgewiesener Plazentainsuffizienz zwischen der 24. und 32.SSW erfolgte eine kontinuiediche therapeutische Epiduralblockade (tEDB). Wit applizierten 0;125%iges Carbostesin in einer Dosiemng von 3-5 ml/h. Der Dopplerflow wurde in der A. utenna seitendifferent (plazentar/nichtplazentar), der A. umbilicalis, der fetalen Aorta und der fetalen A. cerebri media gemessen. Es wurden jeweils der RI und PI bestimmt. Die Messungen erfolgten vor sowie lh, 24h und 48h nach Anlegen der tEDB. Statistik: Wilcoxon-Test. Ergebnisse: In der plazentaren A. utenna kommt es unter tEDB nach einer Stunde zu einer signifikanten Verminderung des RI und PI von 0,67 bzw. 1,34 auf 0,61 und 1,17, w~ihrend sie in der nichtplazentaseitigen A.utedna von 0,80 und 2,17 auf 0,73 bzw. 1,89 abnehmen. Diese Optimiemng des Dopplerflows I~l~t sich nach 48h noch best~igen. RI und PI in der A. umbilicalis fallen von 0,82 bzw. 1,57 nach lh auf 0,76 und 1,39 signifikant ab. Auch noch nach 24 und 48h ist der Widerstandsvedust nachzuweisen. Vergleichbar ist auch die Reaktion in der fetalen Aorta, in der der RI von 0,90 auf 0,85 und der PI yon 2,55 auf 2,33 signifikant abnimmt. Dieses Niveau wird in der Folgezeit aufrecht gehalten. In der A.cerebd media werden unter tEDB keine signifikanten Ver~nderungen registdert. Schlugfolgerungen: Diese vod~iufigen Ergebnisse zeigen eine Verbesserung der matemalen und fetalen H~imodynamikunter tEDB. Die Ver~nderungen in der A. utedna scheinen direkte Folge der sympathikolytisch vermittelten Vasodilatation zu sein. Dagegen ist eine indirekte Reaktion der fetalen Widerstandsgefiige zu vermuten. Die Studie wird fortgesetzt.
Eine gegen03aer normalen Schwangerschaften verminderte endotheliale Synthese des vasodilatierenden Prostacyclins (PGI2) besteht bei der
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W. K l o c k e n b u s c h 1, T. S o m v i l l e 1, K . S c h r o e r 2 1 Frauenklinik und 2 Institut fiir Pharmakologie der Heinrich-Heine-Universit/it Diisseldorf
schwangerschaftsinduzlerten ~ypertonie sowie in vielen Fallen fetaler Wachstumsretardierung. Es ist jedoch umstritten, ob die gsringe ~I2-Bildung bei diesen durch Perf~ionsst6rungen gekennzeiclmeten Komplikationen elne pathophysiologische Rolle spielt. Fragestelhmg: Gibt es eine Funkti0n v0n PGI2 bei der Durchblutung in der Schwangerschaft?
Methode: Zur Klarunq dieser Frage wurde untersncht, ob zwisehen der umbilikalen ~I2-Freisetznng, dam ~pplersonographisch bestimmten Resistance Index (RI) der Nabelarterie und der fetalen Wachstumsentwicklung ein Zusamme~ang besteht. Diese Parameter wtlrden bei 30 Patientinnen unter Einschl~ yon 19 Risikoschwangerschaften e~ittelt. Ergebnisse: Korrelationsberechnungen zeigten eine inverse Beziehung zwischen
u~bilikaler PGI2-Bildung tmd umbilikalem RI sowie zwischen RI und Geb~tsgewicht. Dalaiber hina~ lien sich sin deutlicher Zusammenhang zwischen ~I2-Bildung und Geb~tsgewicht auch tinter BerQcksichtigung des Schwangerschaftsalters feststellen. SchluSfolgerung: Die vaskul~re PGI2-Bildung scheint mit physiologischen und pathophysiol~jschen Verhnderungen der /)urchblutung in der Sehwangerschaft in urs~chlichem Zusammenhang zu stehen.
P3.BB.12 Preload-Beurteilung des fetalen Herzens mittels veniiser Dopplersonographie bei schwerer IUGR E Bahlmann, E. Merz, G. Weber, D. Macchiella Universitfits-Frauenklinik Mainz Fragestellung: Das Ziel d e r v o r l i e g e n d e n p r o s p e k t i v e n S t u d i e s o l l t e es sein, E i n b l i c k e in die h~modynamische und biochemische Pathophysiologie der schweren intrauterinen Wachstumsretardierung mit enddiastolischem Flu6verlust d e r A. u m b i l i c a l i s zu g e w i n n e n . M e t h o d e : Bei 25 Feten mit schwerer IUGR wurden neben der uteround feto-plazentaren Dopplersonographie zus~tzlich Str6mungsprofile im D u c t u s v e n o s u s , V. c a v a inf. u n d V. h e p a t i c a s i n i s t r a e r h o b e n u n d daraus der Preload-Index errechnet. Weiterhin erfolgte die Korrelation mit Blutgaswerten, Hb, Hkt, L a k t a t u n d E r y t h r o p o i e t i n , die teils durch Cordozentese und teils unmittelbar post section e m b e s t i m m t w u r d e n . E r g e b n i s s e : Bei 16 F e t e n w u r d e e i n Z e r o - F l o w d e r A. u m b i l i c a l i s n a c h g e w i e s e n . Das S t r 6 m u n g s p r o f i l in a l l e n v e n 6 s e n G e f ~ B e n w a r u n a u f f ~ l l i g , w ~ h r e n d bei d e n O b r i gen 9 Feten mit Reverse-Flow ein pathologisches Profil w~hrend der Vorhofkontraktion nachgewies e n wurde. S i g n i f i k a n t e U n t e r s c h i e d e b e f a n d e n s i c h z w i s c h e n d e r Zero- u n d R e v e r s e - F l o w G r u p p e bei den pH-, L a k t a t - u n d E r y t h r o p o i e t i n w e r t e n . SchluBfolgerung: Die M e s s u n g d e s D u c t u s v e n o s u s Index erlaubt eine kardiale Preload Beurteilung. Der Kompensationsmechanismus bei d e r s c h w e r e n I U G R b e s t e h t z u n ~ c h s t in e i n e r g e s t e i g e r t e n Erythropoese gefolgt von einer h~modynamischen Umverteilung des fetalen Blutvolumens.
P3.BB.14 Erythrozytenmembran-Fettsiiuren - ein Vergleich zwischen Schwangeren mit IUGR, unauffiilliger Schwangerschaft und Nichtschwangeren M. Hofmann, A. Holzer, P. Brockerhoff Universit/its-Frauenklinik Mainz Wesentlicher Bestandteil von Zellmembranen sind Phospholipide (PL). Sic enthalten einen Pool an Fetts~uren (FA) - vor allem an essentiellen (PUFA) -die z.B. als Eicosanoidvorstufen oder als tmabdingbare Zellbestandteile genutzt werden. Ein Mangel oder eine Imbalance an PUFA kann (u.a. im Tierexperiment eindrucksvoll belegt) zu MiBbildungen, Aborten oder anderen manifesten Erkrankungen fohren, da tier Fet seinen Bedarf aus dem m0tterlichen Krei~lauf decken mu~. Fra-estellunr. Unterseheiden sich die erythrozytaren PhospholipidmembranFettsauren Sehwangerer von Nichlschwangeren und finden sich cha_rkterislische Muster bei fetaler Retardierung? Ergeben sich daraus therapeutische Ans~itze? Methode: Isolation von Etythrozyten aus dem peripheren Blut von 12 Frauen mit sonographisch nachgewiesener fetaler Retardienmg tun mehr als 2 Woehen, 12 unauffalligen Schwangeren sowie 12 nichtschwangeren Fmuen. Lipidextraktion mit Chloroform:Methanol und PL-Fraktioniemng mittels Festphasenchromatographie. AnschlieBend Tmn~erestenmg der FA and gaschromatographische Dedektion. Ergebnisse: 1. Gesunde Schwangere hatten h6here Anteile an ges~Uigten FA C16:0 und C18:0, aber vermindelle essentiefle co6 FA (C18:2, C20:3, C20:4) ira Vergleich mit Nichtschwangeren. 2. Bei fetaler Retardierung fanden sich niedrigere C18:2 und (tendenziell) ebenf'a!l~ niedrigere C20:4 - FA als bci normalen Schwangerschaften.
P3.BB.13 Seckel-Syndrom: Eine seltene Differentialdiagnose der friihzeitigen intrauterinen Wachstumsretardierung T. Welp, I. Reiss 1, p. Baumann, U. Gembruch 1 Klinik fiir Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinik •r Pfidiatrie, Medizinische Universit/it zu Liibeck seit der Einffihrung der Sonographie in die Schwangerenvorsorge werden zunehmend schon im 2.Trimenon intrauterine Waehstumsdiskrepanzen festgestellt.Dabei muB z.B. an Chromosomenfehlverteilungen, intrauterine Infektionen und syndromale Krankheitsbilder gedacht werden.Eine seltene Differentialdiagnose stellt das Seckel-Syndrom dar.Es geht mit einer schweren, proportionierten intrauterinen Wachstumsretardierung, Mikrozephalie mit prominenter Nase und Mikrogenie (Vogelkopf-Aspekt), postnatalem Minderwuchs, geistiger Behinderung und verkUrzter Lebenserwartung einher.Es wird autosomal-rezessiv vererbt. Kasulstlk:Eine 32-j~hrige IIG/IP wurde in der 25+6 SSW wegen fetaler Waehstumsretardierung zum Level III Ultraschall vorgestellt.Die Fetometrie ergab ein Sch~tzgewicht von 350g und KSrpermaBe, die unterhalb der 5er Perzentile lagen.Durch Fetalblutanalysen wurden Infektionen (TORCH) ausgesehlossen, der Karyotyp war 46xy, der der Eltern ebenfalls unauff~llig. Nach Erhalt aller Daten stellten wir die Diagnose eckel-Syndrom.Die Schwangerschaft wurde nach aus~hrlicher Beratung der Eltern fortgef~hrt.Das Kind wurde in der 39+6 SSW mit 1290g spontan geboren und zur weiteren Diagnostik und Aufzucht in die Klinik fur P~diatrie verlegt.gusammenfassung:Bei einer fr~hzeitigen intrauterinen Wachstumsretardierung muB bei normalem Karyotyp und nach AusschluB einer intrauterinen Infektion an ein Seckel-Syndrom gedacht werden.
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P3.BB.15 Screening auf Gestationsdiabetes mit tragbaren Blutzucker-Meflgeriiten H. Schlebusch, M. Sorger, I. Paffenholz Universit/its-Frauenklinik Bonn Wegen der hohen Rate an nicht oder zu sp~ttdiagnostiziertem Gestationsdiabetes wird ein allgemeines Diabetes-Screening in der Schwangerschafi gefordert. FOr die Blutzucker-Messung werden vielfaeh Kleinreflektometer verwendet, die ursprunglich fOr die Selbstkontrolle des Diabetikers entwickelt wurden. Fragestellung: Reichen Pr~izision und Richtigkeit dieser Ger~te ~ r Screening-Untersuchungen auf Gestationsdiabetes aus? Methode: Bei 80 Schwangeren wurde im Rahmen eines Glucosetoleranztests die Blutglucose-Konzentration mit 4 verschiedenen Ger~ten (Reflolux S (I), One touch II (II), Glucometer Elite (HI), Hemocue B-Glucose (IV)) und einer Referenzmethode (Hexokinase mit Enteiweigen) gemessen. Ergebnisse: Ger~.t mittlere Uimchtigkeit Streuung (I) - 2,8mg/dl +/- 16% (II) + 4,0 m~dl +/- 12 % (III) + 7,4 mg/dl +/- 17 % (IV) - 1, l mg/dl +/- 6 % FOr die Germ.re(H) und (III) fanden sich zus~ttzliche Einfltisse verschiedener Reagentienchargen. Sehlulffolgerung: Bei einem cut-off-Wen von 140 mg/dl fohrt bereits eine Abweichung von 10 mg/dl (= 7 %) zu deutlichen Ver~inderungen der Sensitivitat und Spezifit~.t des Tests. Nur Hemocue B-Glucose erfollt daher die analytischen Voraussetzungen fur eine zuverlassige Screening-Untersuchung.
Schlullfol~eran~ 1. In der SS besteht offenbar ein erh6hter Bedarf/Umsatz an PUFA, dem protektiv dutch eine entsprechende Emahrung begegnet werden k6nnte. 2. Gerade die erniedrigten PUFA bei IUGR solllen AnlaB sein, weitere Untersuchungen tiber einen eventl Nutzen einer diatetischen Behandiung zu untemehmen.
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V3.AM Assistierte Reproduktion
V3.AM.01 Sieherheit und Erfolgsrate der niedrig dosierten Gonadotropinstimulation bei Risikopafienten R. Wiedemann, J. Stuckensen, I. Laubert, W. Sayed IVF-Zentrum, Sch6nbornstr. 4-6, 97070 Wiirzburg Fraqestellunq: Bei Frauen mit PCO.¢lhnlichem Syndrom (WHO-Gruppe I0 ist nach konventione//er Gonadotropinstimu/ation in Ober 20 % der FMe mit dem Auftreten eines mitte/gradigen his schweren ovariel/en Oberstimu/ationssyndroms (OHSS Grad//bis///) und einer ebenso hohen Mehr/ingsinzidenz zu rechnen.Es so//te nun in einer monozentnsch pmspektiv ange/egten Studie gek/~rt werden ,ob verschiedene niedfig dosierte FSH-Stimu/ationen die Mehr~ngsinziden~ senken ~md die H#ufigkeR der eehwere~ ObcP3timutation ;'erminde,~. Material u n d Methodik: Bei Frauen mit Ober dreijahdger Sterilitatsdauer ,unauffalliger Tubenpassage (kein OA T-Syndrom des Mannes) und schwerer Oberreaktion n ach klassischer Gonadotropinstimulation wurden vetschiedene diedrig dosierte FSH-Stimulationen [1 Ampulle Fertinorm ® bzw. Fertinorm ® HP oder rekombinantes FSH(Gonaf F) ab dem dntten Zyklustag] untersucht. Ovulafionsinduktion bei einer Follikelgrdl3e yon 16 mm. Vergleich mit Kombinationsatimulationen(zusMzliche Verwendung Yon 900 IJg Buserelin pro Tag) Et~qebnisse:Nach low-dose Fertinorm ~, Fertinorm ~ l i p und Gonaf ~F ist in Ober 80% der F&lle mit einer mono- oder bifo/likularen ovafiellen Antwort zu rechnen.Die Mittelwerte von Ostradio# 17,8 liegen signifikant unter denen der Kombinationsstimulationen.Je nach Protokoll errechnete sich die Schwangerschaftsrate mit 10 bis 13% pro Zyklus.Bei Kombinationssdmulationen mit Buserelin ist in ~ber 30 % der F~lle eine multifollikul#ren Antwort gegeben(> 2 Follikel). Die Schwangerschaftsraten liegen signifikant hOher als nach low-dose Stimulationen.Am kostengOnstigsten hat aich eine Kombinationsstimulation aus FSFI und Clomifen erwiesen.Bei 305 analysierten Stimu/ationszyklen traten 5 mittelgradige bis schwere Oberstimulationen auf (1,6 %)./nsgesamt wurden 10 Gemini-gravidit~ten diagnostiziert S£.h.lul]folqerunq: Die low-dose -Stimulationen haben sich als f{Jr den Patienten sicher erwiesen und k6nnen jedem erfahrenen GynSko/ogen empfohlen werden. . Verwendet man zusatzlich GnRH-Analoga, so sollte man wegen des Risikos der multifollikul#ren An~wort die Anbindung an ein Zentrum for Reproduktionsmedizin sicherstellen. Die Inzidenz der Oberstimulation bleibt beherrschbar ;alle untersuchten Therapien stellen gegenOber der klassischen Gonadotropinstimulation bei diesen Risikopatienten einen Fortschntt dar .
V3.AM.02 Autonomie und Verantwortung in assistierter Fortpflanzungshilfe und Reproduktionsmedizin B. Maier, D. Spitzer, A. Staudach Landesfrauenklinik Salzburg
V3.AM.03 Wann ist die intrauterine Insemination erfolgversprechend? I. Nickel, D. Gl6ckner, J. Kleinstein Klinik fiir Reprod.-Medizin und Gyn. Endokrinologie der UFK Magdeburg
1. Bei der Realisierung des Kinderwunsches mit l-Iilfe r e p r o d u k t i o ~ i , i n i ~ h e r Verfahren stellt sich als ethische Frage: Unter welchen Bedingungen (Indikationen) sollen sie zuginglieh sein bzw. durchgefuhrt werdetL Die Teehnologie (= Reproduktionsmedizin) selbst ist dabei als solche nicht in Frage gestellt. Um die Bedeutung tier Reproduktionsmedizin und ihrer psyehosozialen Implikationen tiefergreffend zu verstehen, muff man mit H. ten Have grund~tzlieher fragen: Welehe Erfalmmgen maehen wit mit und in der Reproduklion,mxodi,i,? Inwieweit ~ sich dutch ihre Anv~ndullg unser V ~ s yon FortpflAnmm~ Sexualitit und Elternsdaaff? Was bedeutet sie als integraler Bestandteil der Medizin flit deren Selbstverstandnis? Wie modifiziert sie unser(e) Menschenbild(er), uns selbst? 2. Antworten sind mar im interdiszivlinfeen Diskurs m6glich und abhangig vom Grad clex Betroffenheit O-eidensdruck), yon verschiedenen Interessen (Forschung, Wirtsehaft,...) und Weltbfld -wie Wertefragen. Fortpflamamgsfreiheit ist Ausdruck yon Autonomie. Wo sie ihre Gmnzen erreicht, ist umstritten; => Liegen sie bereits in einem problemati~hen Kinderwunsch? Daft dieser bei kind~rlosen Paaren besonders thematisiert werden oder kommt dies nicht einer weiteren Diskriminienmg des Idnderlosen Paares gleich'~ => tst das Wohl des pr~sumptiven Kindes gegen "absolute" Autonomie wesdender Eltem nieht als Grenze einzumahnen ? (z. B. bei Aufspaltung der Elternschaft im heterologen System) => ]st es die Wfirde aller Beteiligten, die vor Imca'un~ntalisierung zu schfitzen sind? 3. Konstruktive verantwonliche Techuik-Kritik im Bereieh Assistierter Fortpflanztmgshilfe mad Reproduktiommedizin soil: => Technology Assessment = Technikfolgenabsch~tzung aueh in psyehosozialer Perspektive einmahnen. => Technological fixes (Problem-Shifting) aufdeeken. --> Negative E.igendymmik ffJr Betroffene atffz~gen. => Alternativen im Iraeventiven wie tberatmutischen Bereich evaluieven. 4. Ziel reprodukfionsmedizinischerMaflnahmen in ethischer Perspektive ist die F6rdeaamg der Entfaltung des Menschen: in seiner Beziehung zu sich wie zu andea'en auf der Basis der Solidaritat. Autonomie meint auf diesem Hintergruml: Selbstbestimmung in V e r a n ~ (incl. tier Folgen ~uktionsmed171ni~,dler Verfah.reil).
Die intrauterine Insemination (IUI) stellt eine Routinemethode bei der Behandlung steriler Paare dar. Nach versehiedenen M6glichkeiten der Spermaaufbereitung im Labor wird ein Konzentrat beweglieher Spermien mit Hilfe eines Katheters im Cavum uteri deponiert. Fragestellung: Welche Indikationen zur Duretffiihrung der IUI erbringen die besten Sehwangerschaftsraten? Methode: Bei 68 Patientinnen wurde 1995 in 110 Zyklen eine IUI durchge~hrt. Die Sterilit~itsursachen waren folgenderrnafien verteilt: 39,7% idiopathische Sterilit~tt, 33,8% andrologische Sterilit~it, 10% Status nach Endometriosebehandiung, 3% zervikale Sterilit~it. Der Rest setzt sich aus kombinierten Sterilit~itsursachen zusammen, Das Zyklusmonitoring beinhaltete die Follikelstimulation mit Clomifen, FSH oder HMG, die vaginale Follikulometrie sowie die Ovulationsinduktion mit HCG. Die IUI erfolgte 36-40 Stunden nach der HCG-Gabe mit 0,5ml aufbereiteter Spermasuspension. Die Lutealphase wurde mit Progesteron-Vaginalz;ipfchengestiitzt. Ergebnisse: Es wurden 14 Schwangersehaffen (12,7%) erzielt, davon eine Geminigraviditfit. Eine EU trat auf. Die Abortrate betrug 14%. Die Schwangerschaften werden den Indikationen folgendermalSen zugeordnet: 43% idiopathische Sterilit~t, 7% andrologische Sterilitfit, 21% Status naeh Endometriose und gleiehzeitige andrologische Sterilit~tt, Der Rest setzt sich aus weiteren Kombinationen yon Steriliffttsursachen zusammen Schluflfolgerung: Die IUI ist nach unseren Effahrtmgen effolgversprechend bei der Behandlung der idiopathischen Sterilit~t und nach therapierter Endometriose, in unserem Patientengut in Kombination mit andrologischer/zervikaler Sterilit~it. Die Behandlung der andrologisehen Sterilit~t mit IUI erseheint frustrierend und sollte naeh maximal 3-4 Behandlungszyklen von einer anderen Methode der assistierten Reproduktion (IVT/ET, ICSI) abgel6st werden.
S 230
V3.AM.04 Nachuntersuchungen von 150 geborenen Kindern nach intracytoplasmatischer Spermieninjektion (ICSI) K. Fiedler, W. WLirfel, G. Krfismann, I. von Hertwig Frauenklinik Dr. Wilhelm Kriismann, Miinchen Die intracytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) fOhrt durch Injektion eines einzelnen Spermiums zum "0berspringen" der "natfirlichen Barriere" der Zona pellucida. Obwohl aus humangenetischer Sicht keine Einwgnde gegen dieses Verfahren bestehen, ist immer wieder gemutmaBt worden, dab es zu einer erhShten Fehlbildungsrate der geborenen Kinder kommt. Fragestellung: Ist die Fehlbildungsrate bei geborenen Kindern nach einer ICSI-Behandlung erh~ht, und wenn ja, welche typischen Befunde sind hierbei zu erheben. Methode: Alle Schwangeren wurde eine Pr~nataldiagnostik (Triple-Test, Amniocentese, Spezialultraschall) angeboten, 104 Patientinnen machten davon Gebrauch.Die geborenen Kinder wurden von P~diatern neben den Oblichen U-Untersuchungen nachuntersucht, auch sonographisch. Die Befunde wurden gesammelt und ausgewertet. Ergebnisse: Geburtsberichte liegen von allen 150 Kindern vor, sorgfgltige p~diatrische Nachuntersuchungenvon 128 Kindern. Es ist kein auff~lliger Chromosomenbefund erhoben worden. Bei zwei Schwangerschaften wurde im Rahmen des Spezialultraschalls ein polymorphes MiBbildungssyndrom festgestellt, ohne dab der Amniocentesebefund auffNllig war. Bei allen anderen Kindern konnten keinerlei Fehlbildungen festgestellt werden. SchluBfolgerunsen: Das Basisrisiko in der NormalbevSlkerung liegt for angeborene Fehlbildungen in der GrSBenordnung von 3 bis 4 %, nach einer Studie des BMfT for die Stadt Mainz jedoch deutlich h~her, ngmlich in der Gr~Benordnung von etwa 8 %. Die Fehlbildungsrate bei iCSI-Kindern ist nicht erhSht, tendentiell sogar niedriger. %hnliche erste Mitteilungen gibt es auch yon anderen Arbeitsgruppen, ohne dab hierf0r bisland eine Erkl~rung gegeben werden kann.
V3.AM.06 Vergleich in der Fertilisationsf/ihigkeit ejakulierter, epididymaler und testikularer Samenzellen in einem ICSI-Programm S. A1-Hasani, W. Kiipker, P. Fornara, W. Schulze, O. Bauer, K. Diedrich Klinik ffir Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Med. Universit/it Ltibeck Dumh das Einsetzen dec ICSI-Methode in dec Repmduktionsmedizin i s t eine Revolution in dev Therapie extremer m~mlichev SubfertilitX~t entstanden. Die ICSI-Methode hat eioen Durchbruch durch des MESA- und TESE-Ver~ahren bei Azoospenniepatientenerzielen k6men. F r a y : In diese# Studie wurde die Befruchtmgsf~higkei t und die Schwangerschaftsraten dec unterschiedlich gewomenen Samenzellen im ICSI-Pregram~ vergleichen. Me~: Ejakulierte ond epididymale Spermatozoenwerden in 3 Zentrifugationsschritten im Mini-swim-up-Verfahren aufbereitet. Zur Injektion werden die Spermatozoenin einem Gemisch aus Medium und PVP i , mob//isiert. Testikul~re Spe~m~tozoenmd Spermatiden werden aus Kryokonsecvaten aufbereitet. Nach Auftauen wird KoLlageneseTyp 1 und Trypsiniohibitor in Medium gel6st. Die Kollegenasel6sung wird dem in Medium inkubierten Hodenbiopsat hiozegefOgt. Nach Inkubation mit Kollagenese wird des Biopsat entfemt und die verbliebene L6surg zentrifegiert. Die im Seddment ble~benden Spermatozoen und Spermatiden werden direkt zur Injektion ver~endet. E ~ : In unserem ICSI-Progra~m mit ejakulierten Samenzetlen wurden 750 Pat~enten mit extremec m~nnlicher Subfertilit~ in den letzten zwei Jahren behandelt, w~hrend mit dem MESA-bzw. TESE-Verfahren ~n j ~ i l s 12 Zyklen bzw. 5 Zyklen therapiert wurde. Die Samenzellgewinnung durch MESAund ~SE erfolgte in Zusa,menarbeit mit den Urolegen unserec Universitlqt, weiterhin untec Ver~endung yon eingefrorenen Hodonbiopsaten in Zusammenarbeit mit dec Abteilung for Androlegie des Lbiversit@tskrankenhausesHamburg-Eppendorf. Die Fertilisationsraten dei den verschiedenen gewomenen Samenzellen warm folgende: 71,3% (ejakuLierte Samenzellen), 75% (MESA) und 4~A (TESE), w~hrand die Schwangerschaftsraten bei 28%, 35% und 20% legen. Sd~rung: Das ICSI-Verfahren i s t eine erfolgreiche Methode s0w0hl fur die Behandlung extremer F~lle der minnlichen Subfertilitit als aueh bei Azoospermiepatienten.
V3.AM.05 Mikrodeletionen im Azoospermiefaktor (AZF) auf dem Y-Chromosom in F~illen yon Azoospermie und schwerster Oligoasthenoteratozoospermie W. Kiipker, M. Ludwig, S. A1-Hasani, K. Diedrich Universit/itsfrauenklinik der Medizinischen Universit/it Liibeck F r ~ : * 1 1 , . ~ : ~/s ein Kandidat for den Azoospermiefaktor auf dem YChromosom g i l t die Deletion dee thtereinheit E£ auf Yq11.23 (Reijo et a n , 1995). Wic untersuchten 80 PatisCu~n mit schwerer O]igoasthenoteratozonspennie (OAT Grad III) und 40 Patienten mit Azoospe~ie aus unserem ICSI/TESE Behmdlungspregremm auf Deletior~n ~m Bereich des Azonspenaiefaktors. Ziel der Studie ist es, die Bedeutung des AZF for die s c ~ r e m~nnliche Subfertilit~ zu evaluieren. Mst~ und Methode: SerLmblut dec ~o0 Patienten wurde auf Deletionen im 8eceich des AZF auf dem Y-Chm~o~m mittels PCR unte~sucht. Im Detail ~ucden 6 primer benutzt, sY134, sY143, sY147, sY149, sY153 ond sY157, um Mikrodeletionen in dieser Region aufzudecken als m6gliche Ursache der schweren m~mlichen SubfeFtilit~t. Da~berhinaus worde bei allen Pati~ten eine Karyotypisiemng vo~enmmen, sowie bei den Azonspemiepatienten Hedenbiopsien zur histopatholegischen BeB~chtun8. F , ~ d s s e : Bei 3 der 40 Patisfm~ mit Azoospermiekonnte eine Deletion aller primer loci beobachtet werden. Hingegen konnte dies bei den 80 Patienten mit sdqwerem OAT-Syndrom nicht nachgewiesen werden. Die Hodenbiopsien bei der Azoospermie zeigten ein hetemmorphes Bild vom Sectoli-ceLl-only Syndmm bis zum testikul~en Reifeav~est. Keinev dee r~-.,er der Patienten mit Deletionen auf dee AZF-Faktor zeigten vergleichba~e Alte~ior~n. S~hl~]~ueg: In lOFo der Azoospermiepatientm korrrten de novo Mikrodeletionen auf dem AZP-Faktor nachgewiesen werden. Oiese Ver~nderu~/gn scheinen mitverantwo~lich zu sein for Azoospemie ond SpematogenesestSrungen. Die schwere m~m]_iche Subfertiliti~t beam OAT-Syndmm scheint, were Obedmupt, ande~en genetischen U~spnxngs zu sein und zeigt keine Kor~elationen ~n dec AZF-Region auf dem Y-Chmmosom.
V3.AM.07
Indikationen for die intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) auBerhalb der m~innlichen Subfertilitiit M. Ludwig, W Ktipker, S. A1-Hasani, K. Diedrich Klinik ffir Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Medizinische Universit/it zu Lfibeck ICSI ist die Therapie der Wahl bei schwerer andrologischer Subfertilit~t. Fragestellung: Die Effizienz yon ICSI bei geringer ~Eizellzahl und hohem Patientinnenalter wurde untersucht. Methode: 715 ICSI Zyklen wurden ausgewertet und mit Daten nach konventioneller IVF verglichen. 12 Zyklen mit einer, 18 mit zwei und 20 mit drei Eizellen wurden durchgefOhrt (Gruppen l, 2, und 3). E r g e b n i s s e : Die Transferrate betrug 83.3%, 76.5% und 90% in Gruppe I, 2 und 3. Die mittlere Anzahl transferierter Embryonen war unterschiedlich zwischen Gruppe 1 und 2 im Vergleich zu Gruppe 3 (i und 1.31 vs. 2.27; p<0.01) und dem Gesamtkollektiv (2.63; p<0.01), sowie zwischen Patientinnen mit weniger als 4 Eizellen und dem Gesamtkollektiv (1.64 vs. 2.63; p<0.01). Es gab keine signifikanten Unterschiede der Schwangersc~aftsraten der drei Gruppen und keinen Unterschied zwischen den Patientinnen mit weniger als 4 Eizellen und dem Gesamtkollektiv (22% vs. 26.9%). Die Schwangerschaftsraten der verschiedenen Altersgruppen (<25, 25-30, 31-35, 36-40, >40 Jahre) zeigten ebenfalls keine Unterschiede ( 2 5 % , 24.21%, 26.87%, 26.40%, 20.69%). Es besteht ein Abfall der Schwangerschaftsrate bei Patientinnen mit konventioneller IVF, sobald ein Alter von 35 Jahren ~berschritten wird (7.2% vs. 17.9%). Schlu~folgerung: ICSI ist bei Patientinnen ~ber 35 Jahren und bei weniger als 4 Eizellen auch bei fehlender andrologischer Indikation gerechtfertigt.
S 231
V3.AM.08 EinfluB des Ejakulationsvorgangs auf Hormonparameter M. Breckwoldt, J. Neulen, C. Keck Universit/its-Frauenklinik Freiburg Der Ejakulationsvorgang stellt eine physiologische StreNsituation dar, die zu einer Beeinflussung hormoneller Parameter f~hren kann. Fragesteilung: Aus organisatorischen GrGnden stellte sieh in der andrologischen Spreehstunde der Univ.Frauenklinik die Frage, ob die Blutabnahme zur Hormonanalyse bei den Patienten der Sprechstunde vor, oder nach Gewinnung der Samenprobe erfolgen kann, bzw. ob der Zeitpunkt der Blutabnahme EinfluN auf das Ergebnis der Analyse hat. Hethode: Bei 88 Patienten der andrologischen Sprechstunde wurden sowohl unmittelbar vor, als auch direkt nach Gewinnung der Samenprobe Blutproben zur Bestimmung der Serumkonzentration yon Prolaktin (Prl), Cortisol, T3, T4, und TSH entnommen. Ergebnisse: Yon 88 Patienten kam es bei 48 Patienten zu einem signifikanten Anstieg der Prl-Serumkonzentration (> 20% Anstieg vom Ausgangswert). Bei 14 Patienten wurden hyperprolaktinamische Werte (> 450 mlU/ml) erreicht. Die mittlere Prl-Konz. stieg yon 212.45 ± 14.1 mlU/l auf 336 ± 13 mlU/l (Norm: < 450 mlU/l) an. Der durchschnittliche Anstieg der Konzentration betrug 106 % vom Ausgangswert. Vor und nach Abgabe der Samenprobe kam es zu keinem signifikanten Unterschied der mittleren TSH (1.6 ± 0.24 vs 1.8 ± 0.3 mlU/l; Norm: 0.1-4 mlU/l), T3 (4.25 ± 1.58 vs 4.13 ± 1.7 pmol/l; Norm: 3-7.7 pmol/l), T4 (16.6 ± 4.8 vs 19,3 ± 2.7 pmol/l; Norm: 9-27 pmol/l) oder CortisolSerumkonzentration (108 ± 52 vs 132 ± 43 ng/ml; Norm: 50-250 ng/ml). Schiu~foigerung: Der Ejakulationsvorgang kann zu einem signifikanten Anstieg der Prolaktinserumkonzentration bis hin zur Hyperprolaktin~mie fGhren. Dies ist bei der Interpretation des Hormonstatus der Patienten zu berGcksichtigen.
S 232
V3.AM.09 FSH-Therapie bei idiopathischer Oligozoospermie als Ergiinzung zu assistierten reproduktionsmedizinischen Techniken - Eine elektronenmikroskopische Untersuchung E. Strehler, K. Sterzik, M. De Santo, R. Wiedemann, R. Kreienberg Universitfits-Frauenklinik Ulm, IVF-Zentrum Wiirzburg Bei idiopathischer Oligozoospermie besteht neben oder in Kombination mit der intrautednen Insemination (IUI), In-vitro-Fertilisation (IVF) und Mikroinjektion die M6glichkeit der medikament6sen Behandlung. Zielsetzung einer FSH-Therapie ist es die Samenqualit~it zu verbessem und damit die Chance einer Eizellbefruchtung in reproduktionsmedizinischen Verfahren zu erh6hen. Fragestellung: Besitzt eine FSH-Gabe einen Effekt auf die Spermienqualit~t? Welche Ver~inderungen sind dabei an der Ultrastruktur von Spermatozoen sichtbar?. L~if~tsich das Potential einer FSH-Therapie auf die Spermienqualit~it absch~itzen? Methode: 46 Patienten mit idiopathischer Oligozoospermie, die am IVF-,. IUI- oder Mikroinjektionsprogramm teilnahmen, erhielten for die Dauer von 12 Wochen thglich s.c. 150 I.U. FSH. Die Ultrastruktur der Spermatozoen wurde mit Hilfe der Transmissionselektronenmikroskopie zu Behandlungsbeginn, direkt nach Beendigung der FSH-Therapie sowie nach 6 Wochen untersucht. Auf der Basis tier untersuchten 14 submikroskopischen Charakteristika errechneten wir mit Hilfe einer mathemaUschen Formel den Anteil der intakten Spermatozoen. Ergebnisse: Nach der FSH-Behandlung war der Anteil intakter Strukturen an 12 von 14 untersuchten Spermienorganellen erh6ht, vorwiegend an der for die Befruchtung relevanten Morphologie des Spermienkopfs. Die FSHBehandlung f(~hrte zu einem h6heren Anteil an intakten Spermatozoen (vor Therapie: 0,3%, nach Therapie: 1,8%, p < 0,05). Schlul3folgerung: Eine medikament6se Behandlung mit FSH kann ein effektiver Weg sein, die Spermienqualit~t in F~illen stark beintr&chtigter Spermienparameter zu verbessem. Mit der Anwendung einer mathematischen Analyse, die den gesamten Komplex der ausgew~hlten Spermienstrukturen berQcksichtigt, erhalten wir zum ersten Mal die M6glichkeit den Erfolg einer Therapie anhand der Ultrastmktur zu bewerten.
P3.AM Assistierte Reproduktion
P3.AM.01 Hysteroskopie versus Vaginalsonographie in der Reproduktionsmedizin J. Klengel, H.-J. Held Frauenklinik der TU Dresden Hysteroskopie und Vaginalsonographie haben sich in der gyn~kologischen F e r t i l i t ~ t s t h e r a p i e e t a b l i e r t . Fragestellung: Hat die Hysteroskopie in i h r e r Aussagef ~ h i g k e i t h i n s i c h t l i c h u t e r i n e r Fehlbildungen und/oder Nidationshindernissen in Verbereitung einer a s s i s t i e r ten Reproduktien gegenOber der Vaginalsonographie Verteile? Methode: Im Zeitraum yon Januar 1995 bis Februar 1996 wurden 134 Patienten zur IVF-Vorbereitung sonographisch und hystereskepisch untersucht. Ergebnisse: Zwischen den beiden Untersuchungsmetheden besteht kein s i g n i f i k a n t e r Unterschied h i n s i c h t l i c h der Erkennung yon uterinen Fehlbildungen (z.B. Uterus b i c o r n i s , u t e r i n e Septen) und/oder Nidationshindernissen (z.B. Myemen, Polypen) als erfelgsmindernde Aspekte f o r Ma~nahmen der a s s i a t i e r t e n Reproduktion. SchluBfolgerung: Bei u n a u f f ~ l l i g e r vaginalsenegraphischsr Untersuchung kann im Vorfeld eines geplanten Embryotransfers auf eine diagnostische Hystereskepie weitgehend v e r z i c h t e t werden.
P3.AM.02 Abkl~irung der tubaren Sterilit~it durch Hysterokontrastsonographie versus Laparoskopie K. Gaevert, J. Kleinstein
Klinik ffir Reprod.-Medizin und Gyn. Endokrinologie der UFK Magdeburg In der Sterilitatsdiagnostik bietet sich die Hysterokontrastsonographie (HKSG) als wenig invasives, nicht strahlenbelastendes Veffahren zur Abt~mng des Tubenfaktors an. Fragestellung: Ist die sonographische 13berpriffung tier Tubenpassage nrittels Echovist 200 im Vergleich zur Laparoskopie mit Chromopertubation geeignet, ausreichende Aussagen zur SterilitJitsursache zu Vermitteln ? Methode: 20 Patientinnen mit primarer Sterilitiit ohne vaginalsonographische Auff~illigkeiten, ohne akute Entz0ndungszeichen sowie leerer Anamnese hinsichtlich Adnexitiden warden zun~chst dnrch die HKSG, in gleicher Narkose anschliel~end laparoskopisch diagnostiziert. Die Beurteilung des Schweregrades der Endometriose and der peritubaren Verwachsangen erfolgte nach der Klassifikation der American Fertility Society (AFS). Ergebnisse: Nach der HKSG waren 90% (36/40) der Tuben often und 10% (4/40) verschlossen. Bei der laparoskopischen Chromopertubation waren tatsiichlich nur 5% nicht durchglingig. Zusiitzlieh ergab die Laparoskopie eine Funktionseinschr~inkung durch mittelschwere Adnexadh~isionen (Score 12 naeh AFS) und schwere tubare Adh~isionen (Score 13 nach AFS) bei 4 der 40 Eileiter. Dutch die laparoskopische Diagnostik wurden bei 30% (6/20) eine Endometriose (4mal Stadium II, 2mal Stadium I nach AFS) und bei 20% (4/20) Myome nachgewiesen, die vorab sonographisch nicht festgestellt worden waren. SchluflJolgerung: Die HKSG ist nut zur alleinigen 13"berprtffung der Tubendurchg~ngigkeit der Laparoskopie mit Chromopertubation gleichwertig. Funktionelle St6rungen, die durch peritubare Verwachsungen, Fimbrienphimose und die Endometriose verursacht werden, k6rmen nur durch die Laparoskopie sicher diagnostiziert werden.
P3.AM.03 ~ber die Effizienz der intrauterinen Inseminationsbehandlung bei miinnlicher Subfertilit~it: Analyse yon > 3000 konsekutiven Zyklen G. Prietl, A. Wilrodt-Klein, H. van der Ven, D. Krebs Universitfits-Frauenklinik Bonn In der Litemtur wird die Wahrscheinliehkeit fur die Konzeption nach homologer artifizieller Insemination (AIH) bei mAnnlicher Subfertilit~t sehr unterschiedlich angegeben (0,0-0,2). Die Europ~iische Sammelstatistik ergibt ftir diese Indikation bei 726 Zyklen eine Schwangersehaftsrate von 7,4% pro Behandlungszyldus. Fragestellung: Sind durch Datenanalyse eines eigenen grogen Patientenkollektives statistisch valide Erkenntnisse zu gewinnen, die ein optimiertes Management and eine Steigerung der Effizienz der AIH bei mannlicher Subfertilitiit ermiSgliehen? Methode: statistisehe Analysen atler AIH seit1992 an der UFK Bonn unter besonderer Beriicksichtigungder lndikation mannlicher Subfertilitat und Vergleich mit den anderen Indikationen zur AIH. Beachtung bekannter EinfluBgrt~gen auf die Wahrscheinlichkeit der Konzeption (z.B. Alter, Dauer des Kinderwunsches, primate und sekund~re Sterilitiit, Anzahl der Follikel, Spermiogramm). Berechnung von kumulativen Schwangerschaftsratenauch in Untergruppen des Kollektives und der Therapie. Ermittlung der Lebendgeburten, der Abortrate und genetischen Risikos. Ergebnisse: Es wurden >3000 lnseminationszylden ausgewertet. In 71% der Zyklen lag mannliche Subfertilit~t vor (davon 52% mit ausgepragter Oligoasthenoteratozoospermie). Das mittlere Alter der Patientinnen betrug 33,5 + 4,3 Jahre. In 156 yon 2130 Thempiezyklen mit m~innlicher Subfertilit~t trot eine Schwangerschaft ein (7,3%). Die Schwangerschaftsmte pro Patientin betrug 14.7%. In 79% tier Patientinnen dieser Behandlungsgruppewar die Durchgfingigkeitder Eileiter dutch laparoskopische Chromopertubation gegeben, FOr dieses Kollektiv ergaben sieh identische Schwangerschaftsraten.Die kumulativen Raten der AIH betrugen 25% nach 4 Zyklen. Die Analyse in Untergruppen tier Therapie ergab signifikant htShere Raten: z.B. war bei primarer Sterilitat die Stimulation mit Gonadotropinen deutlieh effizienter als jene mit Clomiphen: 17,6% vs. 5,4% pro Zyklus (x2: p<0.001) und 47% vs. 13% kumulativ nach 4 Zyklen (p<0.O01) bei gleieher Follikelanzahl ( 1,7 _+0,8). Dutch verbesserte Aufbereitung der Ejakulate lassen sieh die Raten weiter verbessem urid unterscheiden sich statistisch nicht von jenen tier konventionellen in Vitro Fertilisation fiJr dieselbe lndikation (20-25% It. Deutschem Register). SchluJ3folgerung: Die Effizienz der AIH aus lndikation der mannlichen Subfertilit~t~ allgemein als gering eingeschlitzt, l~iBtsich signifikant steigem, sofern ein optimiertes Management zum Einsatz kommt.
S 233
P3.AM.04 Vergleieh des automatisierten Technicon-Immuno-1Ostradioi mit dem manuellen Radioimmunoassay Estradiol-MAIA
Die Effektivit,~it verschiedener Regimes der Lutealphasenunterstiitzung in GnRH-Analoga induzierten Ovulationszyklen
E. J o s t , J. R e i n s b e r g , H . v a n d e r V e n Z e n t r u m fiir G e b u r t s h i l f e u n d F r a u e n h e i l k u n d e , Universitfit Bonn
B. T h . K r a u s e , S. M611er K l i n i k u n d P o l i k l i n i k fiir F r a u e n h e i l k u n d e und Geburtshilfe Greifswald
Die bisher verfugbaren automatisierten Testbestecke fiir Ostradiol
Die Gabe yon GnRH-Analoga zur Ovalationsinduktion ist ein neuer trod sicherer Weg zur Verhinderung einer ovariellen Uberstimulation. Frage~lellung: Es soUten unter verschiedenen Regimes der Lutealphasenuntersttitzung die Qualit~t der Lutealphase, etwalge Verandenmgen der Ovar~6~ sowie die mittlutealen Gonadotropinspiegel antersucht werden. Methode:Bei insgesamt 32 Frauen mit drohender lJberstimulation [ Estradiol 1000 pg/ml und/oder 4 oder rnehr Follikel ->16 mm] wNarend einer Gonadotropinstimulationsbehandiung wurde zttr Ovulationsinduktion statt tier tlblichen 10 000 IE HCG ein GnRH-Analogon (0,5 nag Decapeptyl ®, Fa. Ferring, Kiel) als Einzeldosis gegeben. Die Unterstfitzung der Lutealphase erfolgte durch Injektion yon HCG oder Progesteron an den Tagen 2, 4, 6, 8 und 10 nach tier DeeapeptylGabe. Dazu wttrde eine Randomisierung in 3 Gruppen durchgefithrt: Gruppe A erhielt jeweils 5 x 500 1E HCG, Gruppe B erhielt jeweils 5 x 1 000 IE HCG und Gruppe C erhielt jeweils 5 x 250 mg Progesteron. Die Lutealphasenquali~t warde 8 Tage nach der Ovulationsinduktion dutch Bestimmtmg yon LH, FSH, Estradiol and Progesteron sowie eine Vaginalsonographie (OvargrN~e)ermittelt. Ergebnisse:Die Decapeptyl-Gabe bewirkte jeweils einen deutlichen Gonadotropinanstieg (flare up) and in jedem Fall eine Ovulation, olme ~ wir Zeichen einer 0berstimulation gesehen haben. Dabei wiesen alle Patientinnen mit HCG-Gabe eine ausgeglichene Lutealphase aut~ In tier Progesteron-Gruppe zeigte sick bis auf eine Patientin, jeweils eine ausgeprggte Lutealinsuffizienz. Die mittlutealen Gonadotropine fanden wir immer an der unteren Nachweisgrenze and die mittleren Ovardurchmesser fmderten sich in allen Gmppen nur minimal. Schluflfolgerung:Die Gabe yon GnRH-Analoga ist ein sicherer Weg zur Verhinderang einer ovariellen 0berstimulation. Auf Grand der lang anhaltenden down-Regulation ist eine Lutealphasenuntersttitzung mit Progesteron dabei wenig sinnvoll, da so tulufig trotzdem eine Corpus luteum-Insuffizienz entsteht. Eine niedrig dosierte HCG-Gabe in der Lutealphase stimuliert den Gelbk0rper und fiihrt zu einer ausgeglichenen Lutealphase ohne eine sekund/Srel)berstimulation.
erreichen nur teilweise die analytische Qualit~t der etablierten manuellen Radioimmunoassays (RIA). Seit kurzem wird mit dem Teclmicon-Immuno-1-0stradiol (TI- 1-Ostradiol, Bayer) ein weiterer automatisierter Ostradiol-Test angeboten. Fragestellung: Ist die analytische Qualit~t des TI-l-Ostradiol mit der eines guten Radioimmunoassays vergleichbar? Methode: Zur Charakterisierung der Test-Qualit~t wurden Pr'~ision und Verd0nnungslinearit~t des TI-1-13stradiol ermittelt und mit dem manuellen RIA Estradiol-MAIA (Biochem Immunosystems) vergliehen. Weiterhin wurde die Korrelation der beiden Methoden an 129 Serumproben Oberpr0ft. Ergebnisse: Obwohl die Pr~zision des TI-1-Ostradiol im Konzentrationsbereich unter 0,3 nmol/L schlechter war als die des RIAs, kormten Proben u m 0,12 nmol/L noch mit akzeptabler Prazision gemessen werden (Vk = 12,3 %; Estradiol MAIA: Vk = 4,5%). Im Konzentrationsbereich tiber 0,3 nmol/L war die Pr'azision des TI-1Ostradiol vergleichbar oder sogar besser als die des RIAs. Beide Tests zeigten eine gute Verdtinnunglinearit~it. Bei insgesamt guter Korrelation (r = 0,971) lagen die Ergebnisse des TI-l-13stradiol etwa 30 % h6her als die des R / A s (Y = 1,30 • X - 0.07). Schluflfolgerung: Mit dem TI-i-Ostradiol karm Ostradiol innerhalb des gyngkologisch relevanten Konzentrationsbereichs mit ausreichender Prazision bestinunt werden. Der automatisierte Test ist vor allem far die Zykluskontrolle bei der in-vitro-Fertilisiemng vorteilhatt.
P3.AM.05
P3.AM.06
P3.AM.07
Programmierte ovarielle Stimulation in einem IVF-Programm mittels Ovulatioushemmervorbehandlnng
Wie detailliert sollte die Spermienmorphologie im Rahmen der Ejakulatanalyse bei der In-vitro-Fertilisation evaluiert werden?
J. B o r d t Universit/itsklinikum
Frankfurt,
ZFG
FOr eine Sterilit~tsbehandlung durch In vitro Fertilisation mit Embryotransfer (IVF/ET) mOssen in erheblichen Umfang personelte, infrastrukturelle and logistische Ressourcen vorgehalten werden. AuF~erhalb der Regelarbeitszeit k6nnen nicht nur ausnahmsweise erbrachte Leistungen zu einer negativen Kosten/Nutzen-Bilanz filhren. Eine optimale Ausnutzung routinem~gig bereitgehaltener Kapazit~t sollte durch programmierte IVFTherapiezyklen erreicht werden kOnnen. Fraqestellunq: 1st die programmierte ovarielle Stimulation in einem }VFProgramm mittels Ovulationshemmervorbehandlung geeignet, die Infrastruktur eines IVF-Programmes optimal auszulasten? M e t h o d e : Ab dem 1. Menstruationstag t~igliche Einnahme yon einem Dragee eines kombinierten Ovulationshemmers (OH) for 2-10 Wochen bis zu einem Mittwoch. Nach 5 Tagen (Montag) Beginn der ovariellen Stimulation. Sono-grafische und hormonelle 0berwachung des induzierten Follikelwachstums. Bei einem mittlerem Follikeldurchmesser von 18+1 mm qn~t ad~iquater SerumOstradiolkonzentration OvulationsauslOsung am M~tag'a~end ("HCG-Tag") durch 5000 I.E. HCG i.m., Follikelpunktion 35 Stunden sparer am Mittwochmorgen ("Punktionstag"). Im Regelfall nach 2 ]-agela am Freitag ET ("Transfertag"). Erg~ll?nisse: Bei 58 Patientinnen wurden bisher 172 Therapiezyklen stirrl~iert. 90% der Follikelpunktionen erfolgten am Mittwoch, die restlichell t~berwiegend am Donnerstag. ET's entsprechend. Nach komplikationsloser Schwangerschaft wurden bisher 5 Einlinge geboren. Die klinische Sch'wangerschaftsrate im Vorjahr betrug 12.5%. Schlug_f_oloeruncl: Mittels einer OH-vorbehandlung gelingt es, ein IVFProgramm ressourcenschonend und somit wirtschaftlich zu organisieren, sowie klinisch zu integrieren. Ebenfalls k~Snnen die besonderen Lebensumst~inde/Bedi3rfnisse der behandelten Patientenpaare individuell beracksichtigt werden.
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U . Z o l l n e r , M . S c h l e y e r , T. S t e c k Universit/its-Frauenklinik Wiirzburg Bei jeder Spermamltersuchtmg wird neben der Konzen~'ation, Motilit~t, Vitatit~itund anderen Parametem auch die Zahl an morphologisch nomralen Spem~ienbestunmt. Fragestellung: Ergibt die genanere morphologJsche Beurteilung der Spemlientbrmen emen zusa/zlichen Aussagewert im Hinbliek auf das Fer~Ntspotentials emer Samanprobe bei der In-vita-o-Ferflisafion? Methode: Bei 64 ungewollt kinderlosen Ehepaaren~ die aus verschiedenen Indikationen das IVF-Programm durcltliefen, wurde eine Ejakulatanalyse durchgel~hrt. Die morphotogische Beurteilung der Spermien erfolgte aufnach Papanieolaou gef~bten Ausstfichpr/~paratenmit emem Phasenkontzastmikroskop bei emer 1250fachen Gesamtvergrfgemng. Em Spermatozoon wurde als normal eingesrufl, werm es dell strengen Kriterien yon Kruger (1988) gentigte. Neben der Ermittlung der Anzahl an nomlalen Spermien wan'den die mo19hologiseh abnormen Spem~atozoen in verschiedene Form- and GrOlSenkategonanehlgeteilt, wobei Kopf-, MJttelsttick. und Schwanzdefekte some deren Kombinationen beurteilt w-arden. Aus den Ergebmssen wurde der Teratozoospermieindex berechnet. Ergebnisse: Pro Samenprobe waren durchschnittlich 14 % normale Spennien vorhanden. Die Gesamtzalll 0mKopfdefekten lag bei 68 %, die der Mittelstackdefekte bei 52 % trod die der Schwanzdefekte bei 32 %. Die Gesarntzatfl der Mittelstfickdefekte war der einzige Parameter. der mit der In-vitro Fertilisationsra*e korrelierte (p < 0,05). Es koimte keme lineare Abh~mgigkeittier .~zahl an nonnalan Spemmtozoen mit der IVF-Rate festgestellt werden. Auch bei der Korrelation der verschiedenen Kopfformen mit der Beffuchmngsrate bei der In-vitro-Fertilisation wurde keine signifikante Abh~nglgkeit nachgewiesen. Die Ermittlang yon Kombmatio~defekten wie auch die des Teratozoospermieindex erwiesen sich nicht als prftdikfiveFaktoren fi:trdie IVF-Rate. ScMuflfolger~ng. Bei der morplmlogischen Diagnostik emes EjakaflatessoUte neben dem rou~inem~igen Bestmmlen der Zahl an normalen Spermien vor allem die Gesamtzahl an ~Vhttels~ckde/~ktan zur IVF-Pfiidiktion ermittelt werden. Eme genauere Einteihmg m verschiedene Form- und Gr6Be~tkategoriender Spelmien Nbt keinen weiteren Hhlweis auf das Fertilisienmgspotentialeiner Samenorobe.
P3.AM.08 Injektion von runden Spermatiden im Rahmen der intracytoplasmatischen Spermieninjektion (ICSI) G. Kriismann, W. Wiirfel, K. Fiedler, U. Schwarzer Frauenklinik Dr. Wilhelm Kriismann, Miinchen Spermatiden mit proximalem Zentromer kSnnen eine Eizelle fertilisieren. Grundlegende humangenetische Einwendungen gegen ihre Verwendung bei der ICSI gibt es nicht. Fragestellung: Welche Fertilisations-, Transfer- und Schwangerschaftsraten lassen sich bei Verwendung von runden Spermatiden erzielen? Methods: Hodenbiopsate wurden durch "Ausmelken" funktionell ~beitet; bei bisher 9 Ehemgnnern lieBen sieh hierbei nut Spermiogenesezellen finden. Anhand von cytologischen Ausstrichen und mit Fish wurde das Erkennen der Spermatiden geNbt. Die Injektion von runden Spermatiden wurde nur nach sorgfgltiger und ausfHhrlicher Aufklgrung des Ehepaares durchgefHhrt. In mehreren Behandlnngszyklen griffen wir auf Kryokonservate zurHck. Ersebnisse: Die Fertilisationsraten lagen im Schnitt bei 44,2%. Mit Ausnahme sines Ehepaares kam es in allen Zyklen zum Embryotransfer. Bislang konzipierte eine Patientin, sie abortierte in der i0, SSW p.m. Die Cytogenetik des Abortmaterials war unauffgllig. Daneben konnten wir bislang zwei biochemische Schwangerschaften nachweisen. SchluBfolgerungen: Die bisher beobachteten Schwangerschaftsraten sind bei der Verwendung von runden Spermatiden deutlich niedriger als bei der Verwendung von testikul~ren Spermien oder von nativen Spermien. Unterschiede in der Aneuploidierate der Spermatiden, der Fertilisationsrate der Eizellen und der Embryotransferrate bestehen aber nicht.
P3.AM.09 Intracytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI): Analyse von 250 Behandlungszyklen mit epididymalen Spermien (MESA) bzw. testikul~iren (TESE) W. Wtirfel, G. Krtismann, K. Fiedler, U. Schwarzer Frauenklinik Dr. Wilhelm Krfismann, Mtinchen Vermittels der ICSI ist es m~glich, auch mit epididymalen Spermien (mikrochirurgische epididymale Spermienaspiration = MESA) und testikul~ren Spermien (testikulgre Spermienextraktion = TESE) regelhaft Fertilisationen von Eizellen herbeizufHhren. Fragestellung: Welche Fertilisations-, Schwangerschaftsund Abortraten sind bei epididymalen bzw. testiknl~ren Spermien zu erwarten? Ist die Verwendung kryokonservierter Spermien gleich erfolgreich? Methods: Die ersten 250 durchgefHhrten Behandlungszyklen werden nach den relevanten Parametern analysiert. Indikationen waren Samenleiterverschl~sse, angeborene Aplasien sowie gonadale Insuffizienzen verschiedener Genese. Prgtherapeutisches Screening: Azoospermiefaktor (AZF), ggfs. Mukoviszidose; Karyogram des Ehemannes. Neuerdings Bestimmung der Aneuploidierate der Spermien. Eine Kryokonservierung erfolgte routinemggig. Die ICSITechnik entspricht der von van Steirteghem et al. angegebenen. Ergebnisse: Unabhgngig yon der Morphologie nnd MotilitNt der Spermien lag die Fertilisationsrate bei 55,4%. Die Schwangerschaftsrate pro Behandlungszyklus liegt derzeit bei 24,6 %, die kumulative Schwangerschaftsrate nach 4 Behandlungszyklen bei 57,8%. Die Sehwangerschaftsraten ~zwischen MESA und TESE - mit und ohne Kryokonservierung unterscheiden sieh nicht mehr. Schlugfolgerung: Vermittels ICSI fNhren epididymale und testikulgre Spermien erfolgreich zur Fertilisation yon Eizellen. Die Schwangerschaftsraten - anch bei kryokonservierten Spermien - entsprechen der herkSmmlichen IVF-Behandlung
P3.AM.10 B e s t i m m u n g der Aneupioidierate von Spermien, S p e r m a t o z o e n und S p e r m a t i d e n aus H o d e n b i o p s i e n bei P a t i e n t e n mit testikuHirer Insuffizienz durch F l u o r e s z e n z in situ-Hybridisierung ( F I S H )
U. W i e d e m a n n 1, C. Waldenmaier 1, W. Wiirfel 2, G. K r i i s m a n n 2 1 Genetisches L a b o r Dr. Waldenmaier, Dr. Ovens-Raeder, Mtinchen 2 F r a u e n k l i n i k Dr. W. Kriismann, M/inchen Die ~ l ~ - m J ~ Six~mi~ninj~tion (ICSI) ~tattet auch die V ~ m l u n g yon cpididym~den und testik-dir~ $l~mstozoen, bzw. andcren la~ioideta Zellen dm Spenmogenese. Die Tcel~-dk der Fluoreszenz in situ. Hybridisiertmgwur& bisher nut an Spermiea aus Ejakulat~ anSmmmdet Fragestellung. Kann die Axt=eploidierate von haploiden Z~ll~t aus Hodenbiopsienmit dec Fhoreszenz-Hybridisierung~ werden? Metho&: Spermie~ Spermato~,om told Spermatidenaus Hod~mbiol~ien, die je nach Subgmppe testikul~r l~,,m~4~az .ach deal MESA- ode*" TESEVerfahr~ g c w ~ wurden, wmden n.o~h dcr yon ur6 modifizierten Meliaede ,con Wyrobek (Mol Reprod Dev 27:200.208) prlZq~eTtu-rid&kond~mim. Die ~n s#u-Hybridisienmg wurde mit Zea~omea'pt'obend~r ~ 12, 15, 16, 18, 20, X und y durd~geFJhrt. Es v,mrdcn imm~r D ~ b r i d i s i c n m g e ~ mit z-wei vcrr,&i~len markiettenProbcn damhg~nrt, um la/~,.hlich ancuploide Z~llcn von~ in Biol~i~ nuch vorhandcnen, normalen diploiden Ze.llten u n l e ~ zu k6m'~n, Ah Kontroilkollektivdicnten Hodmabiol~ien yon PaheJ~, m6tobslruktlwr lnfertilitit. Ergebnisse: lVlitd~ Melhode der Flucm~szenzin situ-Hybridisi~rungk a ~ auda bei Pati~t~n mit schwerer Subfertili~ die An~ploidierate der noeh vorhandnt~o K.~mzdlen bes6mmt werden. Vor ~ Behandlung mit tier ICSIl~nn~ d i ~ Dat~n dam Eiagang in dss 8 e r ~ g e s ~ . h f_mdm Schu~lgerung: Seit Februar 1996 werden die Pa~ienten mit tesfiku&'er Ins~ der Fra~ddinik Dr. W, Krfismannvor ICSIroutinem~igaufih[e Aneeploidieratetn~tefsucht.
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V3.TP
V3.TP.01
Video-Sitzung
D. Baler Universit~its-Frauenklinik Leipzig
Fiir die Beitr/ige 11 - 13 liegen keine Abstracts vor
Funktionsdiagnostik im Zyklus mit dem Ultraschallkontrastmittel Echovist
Die Funktion der Tube im psychologischen Zyklus, besonders um Z y k l u s m i t t e , i s t im w e s e n t l i c h e n noch u n k l a r . Am Uterus l ~ 6 t sich um Z y k l u s m i t t e eine d e u t l i c h e wellenf6rmige P e r i s t a l t i k sonographisch s i c h t b a r machen. M i t dem U l t r a s c h a l l k o n t r s e t m i t t e l Echevist kann das Hin- und Herbewegen der K o n t r a s t m i t t e l p a r t i k e l c h e n beobachtet werden. Mit der TubenfunktionsprOfung kann mit dem U l t r a s c h a l l Doppler d i e Dur chg~ngi gkei t der Tuben s i c h t b a r gemacht werden. Z u s ~ t z l i c h l~Bt sich ein F l u 6 p r o f i l d a r s t e l l e n . Es l ~ 6 t sich h i e r b e i eine normale Type v e n d e r p a t h o l o gischen Tube abgrenzen. Wir OberprOften die Tubendurchg~ngigkeit b e i 45 P a t i e n t i n n e n und beobachteten aber nach Beendigung der Funkt i o n s p r O f u n g d i e Tuben w e i t e r und konnten h i e r b e i b e i a l l e n P a t i e n t i n n e n p e r i o d i s c h e D o p p l e r p u l s w e l l e n mit K o n t r a s t m i t t e l n i n beiden Tuben nachweisen, ohne dab K o n t r a s t m i t t e l zu diesem Z e i t p u n k t g e s p r i t z t worden war. Es mu6 s i c h h i e r b e i um eine E i g e n k o n t r a k t i o n der Tube handeln. Wir glauben h i e r m i t e r s t m a l i g einen Tubenfunkt i o n s z u s t a n d s i c h t b a r gemacht zu haben, der b i s h e r n i c h t bekannt war. Im Video werden die Befunde d e m o n s t r i e r t .
V3.TP.02
V3.TP.03
Neue M6glichkeiten der Fisteldiagnostik in der Gyniikologie mit dem Ultraschallkontrastmittel Echovist am Beispiel einer Blasen-Scheiden-Fistel und einer Vulva-Rektum-Fistel
Die diagnostische Hysteroskopie in Praxis und Klinik
D. Baler Universit/its-Frauenklinik Leipzig Die F i s t e l d i a g n o s t i k s t e l l t f o r jeden d i a g n o s t i s c h t ~ t i g e n A r z t eine Herausforderung dar. Die b i l d l i c h e Dars t e l l u n g yon F i s t e l n im gyn~kologischen Bereich, die n i c h t s e l t e n i n Verbindung zum harnableitendem System oder dem Darm stehen, i s t h ~ u f i g s c h w i e r i g und i n i h r e r Zuordnung zur anatomischen Umgebung o f t u n b e f r i e d i g e n d . Bei den b i s h e r i g e n d i a g n o s t i s c h e n E i n g r i f f e n wurden R ~ n t g e n k o n t r a s t m i t t e l u n t e r Durchleuchtungsbedingungen instilliert und der K o n t r a s t m i t t e l f l u 6 im F i s t e l k a n a l d a r s t e l l t , wobei Video- und R6ntgenfilmdokumentation behutzt wurden. Die anatomische Zuordnung der F i s t e l b l e i b t dabei o f t u n s i c h e r . Das U l t r a s c h a l l k o n t r a s t m i t t e l Echovist s e t z t e n w i r zur T u b e n d i a g n o s t i k e i n . Diese I n d i k a t i o n brachte uns a u f die Idee, K o n t r a s t m i t t e l zur F i s t e l d i e g n o s t i k anzuwenden. Wir OberprOften d i e Auss a g e f ~ h i g k e i t e i n e r B l a s e n - S c h e i d e n - F i s t e l und e i n e r V u l v a - R e k t u m - F i s t e l und kommen zu dem Ergebnis, dab die F i s t e l d a r s t e l l u n g sehr gut g e l i n g t und z u s ~ t z l i c h d i e anatomische Zuordnung s i c h e r zu e r f a s s e n i s t . Der Einsatz yon Echovist zur F i s t e l d i a g n o s t i k im gyn~kologischen Bereich s t e l l t n i c h t nur e i n e a l t e r n a t i v e Methode zur b i s h e r i g e n Durchleuchtungstechnik mit R ~ n t g e n k o n t r a s t m i t t e l dar, sondern i s t a l s p r i m e r e i n zusetzende Methode anzusehen, da neben dem sicheren D a r s t e l l e n des F i s t e l v e r l a u f s auch d i e anatomische Zuordnung e i n d e u t i g g e l i n g t .
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Th. R6mer Klinik fiir Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Ernst-Moritz-Arndt-Universit/it Greifswald Nach einem kurzen histodschen 0berblick 0ber die Entwicklung der diagnostischen Hysteroskopie werden die Indikationen for die diagnostische Hysteroskopie insbesondere im ambulanten Bereich herausgestellt, Nachfolgend wird das Instrumentadum, die Distensionsmedien und das Equipment vorgestellt. Es erfolgt eine ausf~hdiche Darstellung der Utersuchungstechnik, wobei insbesondere Hinweise zur Durchf0hrung in der gynSkologischen Praxis gegeben werden. Es folgt die Darstellung yon Beispieien endoskopischer Befunde bei Stedlit~itspatienten (Uterus septus; intrauterinen Adh~isionen; Myomen) bei Blutungsst0rungen (Polypen, hyperplastisches Endometdum, Polyposis; Myome; Adenokarzinome). Dislozierte IUD's werden demonstdert. Auf die m0glichen Komplikationen wird eingegangen. Der Befund einer Via falsa im Zervixbereich wird gezeigt. Die Vorteile der diagnostischen Hysteroskopie in der Stedlit~itsdiagnostik und in der Diagnostik yon Blutungsst6rungen werden dargestelit. Sie ist als ambulante Methode in vielen Ftillen f5r die Patientin von Vorteil und sollte zum Standard in der Gyn~kologie gehOren.
V3.TP.04
Video-Kasuistik Lost IUD: Pelviskopisehe Entfernung eines Intrauterinpessars aus dem terminalen Ileum B. H o l m e r , G. W S l k , D. K r u c z y n s k i , A. J e n s e n Universit~ts-Frauenklinik Bochum, Knappschaftskrankenhaus, R u h r - U n i v e r s i t / i t ( R U B ) Eme 39-j~ihrigePatientin suchte die Frauea/irztin wegen seit drei Monaten bestehender rechtsseitiger Unterbauchschmerzen auf. Sie wurde in die Klinik eingewiesen, da das seit zweieinhalb Jahren liegende IUP sonographiseh nicht darstellbar war. Auf der darauthin angefertigten R6ntgenaufiaahme war die Kupferwendel jedoch disloziert im Beek~m siehtbar. Bei der anschliel~enden Pelviskopie waren lediglieh die IUP-F~idensiehtbar, die aus der Serosa des terrninalen Ileum herausmgten. Das IUP (Multiload) wurde pelviskopisch herauspr§pariert, die Perforatinnsstelle rnit Tabaksbeutelnaht iibem[iht. Es gab keinen Hinweis auf intraluminale Lage. Definitive Antikonzeption durch Tubeasterilisation. Unter Antibiotikaschutzwar der weitere Verlauf komplikationslos. Aufgrund der Lokalisation und des Fehlens einer frisehen Perforationsstelle im Uterus muB devon ausgegangen werden, da6 das IUP bereits beim Legen naeh Perforation des Uterus unter der Diinndarmserosa entfattet wurde. GliieMicherweise trat bei der Pationtin, bei der ein postthrombotisehes Syndrom naeh Bein- und Beckenvenenthrombeseunter Ovulationshemmem bestand, w~ihrend der zweieinhalb Jahre ohne wirksame Antikonzeption keine Sehwangersehatt ein. Schlul3folgerung: Dieser Fall zeigt die Bedeuttmg einer sofortigen postoperativen sonographischen Bestatigung der intracavitaren Lage des IUP sowie die Notwendigkeit einer Kontrolluntersuehung, wean die F~iden nieht mehr palpabel sind.
V3.TP.05
StreBinkontinenzoperationen (Film 1996) J. E b e r h a r d , V. Geissbiihler Frauenklinik, Thurgauisches Kantonsspital, Frauenfeld/CH Mit Zeichentrickfilm und Videeaufnahmenyon Operationensoil dem operierenden Gyn&kologen ein modernes Konzept der operativen Stressinkontinenztherapie gezeigt werden. Lehrgang undOperationen:Anhandvon Trickaufnahmenwird die PathophysioIogie der Stressinkontinenzerklb.rtund gezeigt, wie durch operative Korrekturen die Stressinkontinenzgeheilt werden kann und wodurch postoperativeKomplikationen, wie Rezidivinkontinenz,Blasenentleerungsst6rungen,Zysto-, Rektound Enterozelenentstehen kOnnen. Es folgt die Herleitung der Operationsindikationund die Auswahl des Operationsmodus. Dane werden die vier Operationstypen, die im Therapiekonzept Anwendung finden, anhand yon OperationsfiImengezeigt. Zuerst zwei abdominale Kolposuspensionsoperationen,eine offene Technik durch Laparotomieund ein [aparoskopisches Verfahren. Dann werden zwei vaginale Kolposuspensionsmethoden gezeigt, die einfache vaginale Kolposuspensionund die Kolposuspension mit Diaphragmaplastik. Schlussfolgerung: Dieser umfassende Lehrfilm (33 Min.) gibt dem operativ erfahrenen Gyn~kologendie MSglichkeit, sein operatives Behandlungskonzept den neuen Erkenntnissenanzupassen, seinen Operationserfolgzu verbessem und die Komplikationsratenzu senken.
Video-Vortrag: Laufzeit ca. 6 Minuten, Herstellungsjahr 1996
V3.TP.06
V3.TP.07
Die Vermeidung von Ureterliisionen durch Anschlingen des Ureters mittels Silikon-Schlauch wiihrend laparoskopischer Operationen im kleinen Becken
Die laparoskopische Lymphonodektomie am Sehweinemodell
P. F. L a n g , W. H 6 n i g l In d i e s e r V i d e o p r § s e n t a t i o n w i r d eine Technik g e z e i g t , d i e eine V e r l e t z o n g des U r e t e r s im Rehmen l a p a r o s k o p i scher Operotionen im k l e i n e n Beeken v e r h i n d e r n s e l l . Es wird h i e r b e i dos L i g . latom i n z i d i e r t , damit das Retroperitoneum e r S f f n e t und der U r e t e r d a r g e s t e l l t . Im Anschlu~ daran wird d i e s e r vom Peritoneum g e t r e n n t und m i t t e l s eines S i l i k o n - S e h l e u c h s angeschlungen. Oieser e r m 6 g l i c h t es, den U r e t e r e n t e r Zug ous dem u n m i t t e l b a r e n O p e r a t i o n s f e l d zu d i s l o z i e r e n . Wir haben diese Teehnik im Rahmen l a p a r o s k o p i s c h e r Adnexektomie Ober dem Seheidenblindsack sowie l a p a r o s kopiseh a s s i s t i e r t e Hysterektomien angewandt. De~ v o r l i e g e n d e V i d e o f i l m z e i g t die oben beschriebene Teehnik (6 m i n . ) .
H. K61bl, I. Atlas, A. Reinthaller, Ch. K a i n z , S. L e o d o l t e r A b t e i l u n g f6r G y n / i k o l o g i e u n d G e b u r t s h i l f e , U n i v . - K l i n i k fiir F r a u e n h e i l k u n d e W i e n Die laparoskopische Lymphonodektomie bedarf der einschl~gigen Kenntnis und Erfahrung fiber pelviskopische Operationen. Die an sich schwi~li~ Dal~t~iital~ d~ R~tiop~litu~lo~tlrutun~s ulld di~ Lym~hknotenexstirpation mug wie alle anderen pelviskopischen Operationen dutch Trainingsmodelleerlernt werden. Wir entwickelten einen Video-Demonstrationsfilm der alle wichtigen Sehritte der endoskopischen Lymphonodektomiebehandelt. 6 Hausschweinewurden im Rahmen eines Tierversuches laparoskopiert. Bei allen Tieren erfolgte die endoskopisehe pelvine Lymphonodektomie. Die Praeparation erfolgte fiberwiegend mit monopolarem Strum, 2 Greifzangen und emem Saug-und Spfilger~t. Die Harnblase diente ale ideales Modell zur Durehfi~hrung der Zystenpunktion'und deren Verschlul~, der Uterus zur Erlemung diverser Knoten- und Staplertechniken. Operationsschritte wie Mangament kleiner und grol3er arterieller und venOser Blutungen erfolgt mittels Endoschlingen-, Elektro- und Klammemtechniken. Die Lymphonodektomie gelang bei allen Tieren, wie auch durch intraoperative Gefrierschnittuntersuchungen gezeigt werden konnte. Im Zuge der Darsteltung slier gyn~.kologisch relevanter Lymphknotenstationen bis zum Nierenbecken, erfolgte tiberdies beidseitig die Ureterpraeparation. Kein Tier verstarb intraopeartiv. Des Sd~weiaemodell stollt talse~er Erfah~ung nach eine gute MOgliehkeitzur Erlernung der endoskopisehen Lymphonodektomie dar.
S 237
V3.TP.08
V3.TP.09
Die W-Plastik der Brust als tumorangepaBte Reduktion bei Mammakarzinom und Makromastie
Der operative ZervixverschluB: eine Modifikation des friihen totalen Muttermundverschlusses (FTMV) nach Saling
N. K. Sch6ndorf Frauenklinik d e r St. E l i s a b e t h - K l i n i k , 66740 Saarlouis
Kapuzinerstr.
4,
Bei der brusterhaltenden Therapie des Mammakarzinoms gibt es einen grunds~tzlichen Zielkonflikt zwiscben karzinomchirurgischer Radikalitiett und kosmetischer Ansehnlichkeit - gewissermagen zwischen Sicherheit und Sch6nheit. Bei grol~en Brfisten vefliert dieser Konflikt an Bedeutung, da die notwendige Volumenresektion weniger kosmetisch st6rl und schlieglich bei der Makromastie sogar ausdrgcklich erw~nscht ist: hier ergibt sich eine Ziefabereinstimmung von Onkochirurgie und Kosmesis.
Ein problembleibendie h[iufigenTumorlokalisationenin den oberen Quadranten - eine opcrativ-technische Herausforderung far den plastisch erfahrenen Brustchirurgen. Ausgehendvom Prinzip der B-Plastik nach Regnault haben wir in den vergangenen sechs Jahren in der Frauenklinik der St. Elisabeth-Klinik Saarlouis modifizierte B-, S- und W-Plastiken cntwickelt, mit deren Hilfe das tumorchirurgisch sinnvolle Konzept der Quadrantektomie mit einer kosmetisch ansehnlichen Reduktionsoperation verbunden werden kann. Mit der im Film beschriebenen W-Plastik lassen sich grofie Volumina ans zentralen oder kranialen Anteilen der Brust resezieren. Die Brust wird dadurch harmonisch verldeinert. Eine Anpassungsreduktion der Gegenseite kann in iiblicher Weise nach McKissock oder StrOmbeck erfolgen. Der Film zeigt die Planung und Durctff~hrung einer solchen W-Plastik bei einer 27 j/ihrigen Patientin mit ausgepagter Makromastie, bei der wir im Rahmen der Vorbereitung einer Reduktionsplastik ein Mammakarzinom am Brustansatz diagnostizierten.
V3.TP.10
Die Sehaukelentbindung - ein Beitrag zur aktiven Entspannung unter der Geburt T. H 6 1 t e r , D . P e d i a d i t a k i s , K. Schander Frauenklinik DRK-Krankenhaus Neuwied
Die i n der Frauenklinik des DRK-Krankenhauses Neuwied entwickelte und erprobte Geburtsschaukel ermSgiicht durch die vonder GebSrenden i n der I n t e n s l t ~ t und Frequenz selbst gesteuerten Schaukelbewegungen eine aktive Entspannung i n der sp~ten Er~ffnungs-und Austreibungsperiode. Die Geb~rp o s i t i o n kann gewechselt werden. Zur Geburt wlrd die Schaukel a ~ e t i e r t , dabei kann auch eine vag±nale operat i r e Entbindung, eine Einstellung des Gebuz~cskanals und die operative Versorgung yon Gebuz~csverletzungen erfolgen. Die Patientin i s t auf der Schaukel f o r die Hebamme, den Geb u ~ s h e l f e r und die Assistenz f r e i zugfinglich. Sie kann durch eine Begleitperson i n d i v i d u e I 1 gehalten und i n den Schaukelbewegungen unterstOtzt werden. Herstellungsjahr 1996
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K, Vetter Geburtsmedizin
Berlin-Neuk611n
Zur Verhinderung anders nicht beherrschbarer rezidivierender aufsteigender Infektionen mit konsekutivem Schwangerschaftsverlust stellte Saling 1981 den pr~tv..entiven, sogenannten frtihen totalen Muttermundverschlu6 (FTMV) vor. Uber die Erfolge der Methode hat er seitdem mehrfach berichtet. Bei vergleichbarer Indikationsstellung liel3 sich die damals vorgeschlagene und erfolgreich praktizierte Methode dank neuer technischer M6glichkeiten verfeinern, so da6 nun ein Verschlul3 des Zervikalkanals erreicht werden kann. Diese modifizierte Operationsmethode des pr~iventiven Zervixverschlusses wird in einem Video vorgestellt.
V3.TP.14 Laparoskopisch assistierte radikale vaginale Hysterektomie modifiziert nach Schauta-Stoeckeh Entwicklung einer Teehnik A. Schneider,
M. Possover,
H. N6schel
Die radikale vaginale Hysterektomie nach Schauta erlebt durch die Einfahnmg der laparoskopischen Lymphonodektomie eine Renaissance far die Behandlung des Zervixkarzinoms. Fragestellung: Ziel unserer Untersuchung war die Etablierung einer effektiven Kombination von Laparoskopie und radikaler vaginaler Hysterektomie. Methode: Bei 41 Patientinnen, die an einem Zervixkarzinom Stadium FIGO I (n-34) oder FIGO II (n=7) erkrankt waren, kombiuierten wir die laparoskopische Lymphonodektomie mit der radikalen vaginalen Hysterektomie. Die Laparoskopie dient zur Freilegtmg des paravesikalen und pararektalen Raumes. Das WEB wird isoliert und nach bipolarer Koagulation durchtrennt. Beim vaginalen Teil der Operation wird der Ureter am Blasenpfeiler identiflziert und lateralisiert. Das vesicouterine Ligament wird gespalten und die uterinen Geffi6e warden hervorgezogen, bis die laparoskopisch koagulierten Enden sichtbar werden. Das Douglasperitoneum und die Blasenumschlagsfaltewarden durchtrennt und der Uterus am Fundus nach ventral hervorluxiert. Die kardinalen und uterosakralen Ligamente werden durch Traktion an Zervix und Fundus uteri zur kontralateralen Seite dargestefa. Unter kontinuierlicher Visualisierung des Ureters werden die kardinalen und uterosakralen Ligamente durchtrennt und ligiert. Ergebnisse: Die mittlere Operationszeit betrug 80 min far den vaginalen Teil und 215 min far den laparoskopischen Yeil einschlie61ich Praparation des WEBI paraaortaler und pelviner Lymphonodektomie. Bei drei Patientinnen wurde die Blase, bei ehaer Patientin der linke Ureter und bei einer weiteren Patientin die linke Vena iliaca intema verletzt. Diese intraoperativen Komptikationen wurden alle w~hrend der Erst-Operation erfolgreich versorgt. Keine Patientin entwickelte eine Fistel. Die Patientinnen verblieben im Schnitt far 10 Tage stationar und waren nach 28 Tagen wieder voll hergestellt. Schluflfolgerung: Die laparoskopisch assistierte Operation nach Schauta-Stoeckel stellt eine sichere Alternative zur konventionellen radikalen abdominalen Hysterektomie dar.
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Laparoskopische paraaortale und pelvine Lymphonodektomie - erste Erfahrungen und Entwicklung einer Technik
Diagnostik und Bedeutung der Enterozele b e i m Scheidenblindsaekvorfall - eine Analyse durch dynamisehe, kernspintomographisehe Untersuchung
M. Possover, N. Krause, A. Schneider Universit~it sfrauenklinik Jena
C. Anthuber, A. Baron, A. Lienemann a Frauenklinik, Klinikum Grol3hadern, LMU Miinchen z I n s t . f. R a d i o l . D i a g n o s t i k , K l i n i k u m G r o l 3 h a d e r n , LMU Miinchen
Die Laparoskopiewird zunehmend in der gyniikologischenOnkologie eingesetzt und hat u. a. ~r die Lymphonodektomiepotentielle Vorteile gegenilber konventionetlerTechnik. Fragestellung:Ziel dieser Untersuchungwar die Etablierung und kritische Analyse der laparoskopischenTeehnik tier paraaortalen und pelvinen Lymphonodektomie. Methode: Von August 1994 bis Mai 1996 wurden 100 pelvine und paraaortale laparoskopischeLymphonodektomiendurchgeftihrt.Bei 66 Patientinnen waren ein Zervixkarzinom,bei 22 Patientinnen ein Endometriumkarzinomund bei 2 Patientinnenein Borderline-Tumordes Ovars die Indikation fiir den Eingriff, der bei 40 Patientinnenin Kombinationmit einer radikalen vaginalen und bei 15 Patientinnenkombiniert mit einer einfachen vaginalen Hysterektomie erfolgte. Ergebnisse:W~ihrenddes Beobaehtungszeitraumesnahm die mittlere Operationszeit ab, die Radikalitiitder Lymphonodektomiezu: die mittlere Operationszeitlag fiir die ersten 10 Eingriffe paraaortal bei 52 rain, pelvin bei 141 rain und flir die letzten 10 Eingriffe paraaortal bei 35 rain bzw. pelvin bei 100 min. Wiihrendanfangs durchschnittlich25 Lymphknotenentfemt wurden, lag gegen Ende der Studie die Lymphknotenzahlbei durchschnittlich36. Intraoperativ traten 5 Gefltl~komplikation auf, die bei 3 Patientinnen zur Laparotomiezwangen. Bei 3 Frauen war eine Laparotomiewegen einer Nachbluttmgn6tig. In der I. Halffe des Beobaehtungszeitraumeswar bei 15 Patientinneneine Bluttransfusionerforderlich, in der 2. H~ilftebei 5 Patientinnen.Der intraoperativeBlutverlust lag bei den ersten 10 Patientinnenim Mittel bei 1300ml, bei den letzten 10 Patientinnen bei 300ml. Schluflfolgerung: Die laparoskopischeparaaortale und petvine Lymphonodektomie erseheint naeh einer kurzen Lemperiode als eine sichere und effektive Technik fi~r ein exaktesLymphknotenstaging.Prospektivvergleichende Studien mit konventionellenVerfahren erscheinengerechtfertigt.
F r a g e a t e m u ~ Die Diagao~ik einer Enterozele u n f r e e bishe~ klinlsche Untefsuchung mad K C R G (Axffweitmag des Rmames zwischen Rekaun und B l u e ) . Das d y a MP,I g~bt Itfformationen 0~e~ Form, Inhalt trod Bedeutung d ~ E n t e m z e l e ffar die Imgleitenden D e * z e m u s v o r s ~ g e od~" ~ o n e n . F A ~ g k e ~ Mo~hologie und fiml~onelle Bedeutung der F_,nterozele (vor aUem beim Soheidenblind.~ckvorr~_) wm'en Gegemtand d i e ~ Untermdmng: Methode: n = 20 ( D e ~ n ~ genitalis oder Schcidenblind~kvorfall). Kontmstmittelfffllung yon Urethra, Blase, ScheMe und Anor ~ - u m . Untersuchungsposili0m liegend~ F u n k t i o ~ e : Ruhe, P r c ~ s ~ K o ~ l c t i o n . Parameter:. HShe und Weke d ~ Douglasrmames, Entcrozel~inI~It~ Be~nfl~x%'ung y o n Zystoz.~e/Rektozelen und I~ek~m Zu~tzlich Vergleich v o n p r i - und postop. Bildern n a ~ abd. Sakrokolpopexie. F~gebrdsse: Erkennhar ~ in a.Uc~aF~llea: HShe des Dougla~raumes, Fomg WeRe und Ff.flkmg der Entexozele~xNach alxL Sakrokolpop~de mit Douglasv~'schh~l~ nach Moschcowitz w a r der Doiagtas hoch versdflosse~ die Scheidenaeh~ in physlol. Position. F_JnEntefozelenrezidlv (sicbd:mrcsDQnndarmkonvolut u n d - m e s S i a h ) . Die noch la~ende ~ a ~ m ~ g ~ detzeit noch kelneAngab¢ deta~erterer ZaMen, bezogen anfdie fimktionelle BedeWing d~ Enterozeleh i ~ o h t l i e h ~ SiK-Larvim'ung. ~ o z e ~ e a ozg~ morpnotogie una pot. N ~ h b a r o r g s u b ~ f i ~ u s s u n g e r ~ t und zur objektiven Beurteilun-g yon Op.-Re~_dt~em I x ~ t .
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