PI.O1 Sectio caesarea
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Erste Erfahrungen mit der Sectiomethode nach Misgav Ladach Th. Arndt, P. Schmidt-Rhode Frauenklinik Finkenau Hamburg Die yon Joel Cohen entwiekelte Sectiomethode ,,Misgav Ladaeh" ist seit Dezember 1996 in der Frauenklinik Finkenan, Hamburg, Standard. hn Jahr 1997 wurden 355 Erstseetiones nach Misgav Ladach durchgefahft. Fragestellung: Hat sich diese Methode im ldinischen Alltag bewfihrt und kann sie tmeingeschrankt empfohlen werden? Methode: Vergliehen werden 100 ,klassische" Erstsectiones aus dem Jahr 1996 mit 355 Sectiones nach Misgav Ladach aus dem Jahr 1997. Untersucht wird die OP-Zeit his zur Entwicklung des Kindes, die gesamte OP-DaneT, der postoperative Hb-Wert und die Entlassungsfahigkeit der sectionierten Fmuen. Atd3erdem werden der Analgefikabedarf, die Materialkosten und die postoperative Pflege verglichen. Ergebnisse: Wenn naeh der Methode Misgav Ladaeh opedeft wird, kmm nicht nut die Zeit bis zur Entwickhmg des F,Andes halbiert werden, sondem aueh die gesamte OP-Dauer. Der postoperative Hb-Wert ist durehsclmitflich um 0,5 g/dl hOher. Der stafion~e Aufenthalt v e r k ~ sieh um 2 Tage. Der Analgetikabedaffist reduziert, die Materialkosten k61men um ca. 40 % gesertkt werden. Die postoperative Pflege besehrankt sieh auf das Wundgebiet und die Uterusriiekbildung. Schluflfolgerung: Die Methode nach Misgav Ladaeh hat sieh im klinischen Alltag bestens bewahft. Wegen der Vereinfachung der Baueher6ffnuag ist sie aueh for die ,eilige Sectio" geeignet. Da diese Methode der ,,klassischeaa" Sectio deuflich Oberlegen ist, kann sie nne'Lrlgesehrankt empfohlen werden.
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Prospektiv randomisierte Smdie zum Vergleich der Sectiotechnik nach Joel-Cohen gegen konventioneHe Sectiotechnik nach Pfannens~iel Rein D., Breidenbach M., Sehmidt T., G6hring U.-d., ?dallmann P. Universitats-Frauentdinik KOln Die vor einigen Jahren am Misgav-Ladach General Hospital neu beschriebene Operationsteclmik der Sectio caesarea unterscheidet sich im Wesentliehen dutch stumpfe Eroffnung des Bauchraumes, Uterotomie oberlmlb der Blasenmnschtagsfalte ur~ Offenlassen des Peritoneum parietale yon der konvenfionellen Teehnik naeh Pfamaenstiel. Fragesteltung: Bestehen Unterschiede zwisehen beiden Methoden beztiglich postoperativem Verlaufo Lange des postoperafiven static~a~trenAufenthaltes bzw. Komplikafionsrate (Wtmdheitungsst6rungea~, Blutverlust, Nachbluttmgen) ? Methode: In emer prospektiven, randomisierten Therapiestudie wtrrde der postoperative Verlauf yon 104 Patienfinnen miteinander verglichen, die naeh Randomisation standardisiert nach einer der beiden Methoden operiert wurden. Ergebnisse: Bei der Analyse (ehiZ-Test) zeigte sieh hinsichtlieh der postoperafiven Komplikationsraten kein signifikanter Untersehied (jeweils p>0,1). Bezaglieh der Lange des postoperativeaa statioif~en Aufenthaltes, der bei der neuen Methode signifakant verkarzt ist, zeigen sieh jedoch Unterschiede (p < 0,05; durchschnitttiehe Liegedaner 8,6 vs. 7,4 Tage). Schluflfolgerung: Diese Daten belegen erstmals in einem prospektiven Ansatz in Deutschland die Vorteile der Joel-Coheaa Tectmik der Seetio42ae~rea, die als sichere und schonende Operafionsmethode eine Verkiirzung des stationaren Anfenthaltes erm6glieht-
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Erfahrungen mit der ~-tiomethode nach MISGAV-LADACH als neue Standardtechnik Fmuke Seh~bitz, Armin Fiseho.o Mmtafa Ramdan Frauenklinik des St_ Josefs-Hospitals (Wiesbaden) (Ch~ PD Dr. reed. Gerald Hoffmann)
Fragestellung: Ist es m6glieh dumh Modifikatioa tier Operationsteehnik eine Verbessen~ des postopemtiven Betindens d ~ Patientin~en bei reth~io.tea Kosten zu erreieI~l olme gteiel~eifig die objektive postoperative Morbiditat za verschlechtem? Material undMethodo~: 52 Seetiones, je 26 naeh konventiondder and Misgav-Ladaeh-Technfl~ wurdoa hinsiehtlieh verschiedener kliniseher Parameter (Hb-Verlanf, OP-Zeit, Sehme~zmittelve~bmuch. Komplikationea, Am'bnthaltsdaue~r) retrospektiv verglichea. Ergebniss~" Anhand yon klinischem Vedanf mad der uatersuchtea Latmrparameter sowie der subjektiven Befmdlichkeit der Patienfinnea ist eine deatliehe Obo.legenheit der Misgav-LadachTechnik gegenabo, der konvealtioneIten Seetioteehnik bei redtt~.rtenKosten zu verzeieimen. Folgerungot: Die o.hobel~. Dalen recl~ettigen die Omstclltmg des standatdm~gen Vorgehens bei Sectio auf die MisgavLadach-TecImik sowoht yon Seiten der Befindlidakeit als anda seiteas objektiviedxuerParameter und ven~,chto. Kosten. Ausbtick: Bei Re-Seetiones ~ e ~ wo.doa, ob die OPTeehnik nacah Misgav-Ladach in veaxaehrtem 1Vmfle zu A~onen oder anderea Problemen fftln't oder ob sie augh langflistig do- ko~tventionelIea Tedmik zumindest gleichwertig oder Obo.legen isL
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Pl.Ol.04 Minimaler Wundversehlufl bei Sectio caesarea Yiicel, Y., Joura, E. A., Zeisler, H., Seifert, M, Chalubinski, K., Husslein, P. UniversitgitsklinikJ~r Frauenheilkunde Wien Das allgemeine Ansteigen der Rate an abdominellen Entbindungen macht Vereinfachungen der Technik besonders sinnvoll, dies spiegelt sich auch in der rezenten Literatur wieder. Wir OberprOfendiesen Trend an einem zentraleurop~tischen Zentrum. Fragestellung: Wird die Operationsdauer und der postoperative Verlauf durch einen minimalisierten WundverschluB beeinfluBt? Methode: Bei bis data 93 Sectiones wurde die Geb~rmutter einschichtig verschlossen, das viszerale und parietale Peritoneum offengelassen, die Faszie mit einer Fortlaufnaht verschlossen, die Subcutis nicht vem~thtoder nur locker adaptiert, die Haut verschlossen. Diese Gruppe wurde einem Kontrollkollektiv mit einem klassischen allschichtigen WundversehluBgegntibergestellt. Ergebnisse: Die mediane Operationszeit (hoher Anteil an Ausbildungsoperationen in beiden Gruppen) wurde van 40 auf 31 Minuten reduziert (P<0.01). Die Wundheiltmg, die Anzahl van fieberhaften postoperativen Verl~tufen,die Darmtfitigkeit sowie die Dauer des stationgren Aufenthaltes blieb in dem bis data untersuchten Kollektiv unbeeinflugt. Schluflfolgerung: Eine Vereinfachung des Wundverschlusses spart Ressourcen (Zeit, Nahtmaterial). Unsere Ergebnisse sind in Ubereinstimmung mit der Literamr, die durchgef'Clhrten Modifikationen der Operationstechnik k6nnen als operativer Standard erwogen werden.
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Vergleich van Regional- (RA) undAligemeinan~isthesie (AA) bei der Sectio caesarea Kleine M. 1,Luhn R: 2, dent'sch S. 1, Meuser T. 2, Go'hring U.-J. 1, Grond Sfl, Mallmann PJ; Frauenklinik 1 und KlinikJ~r Anasthesiologie e der Universitat zu KOln Fragestellung: Peridural- und Spinalanasthesie werden zunehmend bei Kaiserschnittentbindungen eingesetzt. Wie unterscheidet siclxdas fetale und matemale outcome einer Sectio caesarea in Abhanigkeit yam Anasthesieverfahren? Methode: In einem Zeitraum van 2,5 Jahren wurden retrospektiv alle Kaisersclmitte analysiert. Wahrend dieser Zeit warden 567 Kaiserschnitte in AA, 244 in Spinal- und 78 in Peridaralanasthesie durchgefllhrt. Bei 12 Pat. Ergfinzungder RA durch eine AA. Ergebnisse: Die klinischen Daten beider Kollektive war vergleichbar. 51% der Kinder warden ins Perinatalzentrum verlegt, Die Vorbereitungszeit bis zum Schnitt war bei der RA mit 21 vs. 10 Minuten lgnger, der Abstand zwischen Sclmitt und Geburt des Kindes bei AA k0rzer (615/4,4min). Signifikante Unterschiede zeigten sich im Median der APGAR-Bewerttmgen (hnin 9/7, 5min: 10/9, 10 min: 10/9). Der phNA war in beiden Kollektiven identisch. Hauptproblem der RA waren hypotone Kreislaufdysregulationen. Der minimale arterielle Blutdruck war im Durchsehnitt 100/52rmnHg nach RA und 112/61mmHg nach AA. 9 Pat. klagten nach RA Ober leichte ROckenbeschwerden.Kopfsclunerzen hatte keine Patientin. 26% waren mit der RA sehr znfrieden (AA 4%). Der entscheidende positive Punkt war das Erleben des ersten Schreis trod der sofortige Kontakt zum Kind. Sehluflfolgerung: Beide Anfisthesieverfahren k6nnen zur Sectio caesarea empfohlen werden. Die RA bietet psychische Vorteile ~ r die Mutter (und den anwesenden Vater) und fttr die Geburtshelfer besteht kein Zeitdruck bis zur Entwicklung des Kindes.
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PI.Ol.07
Nitroglycerin (GTN) als intraoperatives Tokolytikum bei der Sectio - pharmakokinetische Aspekte Dimer, J.A., David, M., Sehmid, B., Halle, H., Lichtenegger, W. Universitatskdinilcum Charit~ Berlin, Frauenklinik / *L.A.B. CrmbH & Co. Neu-Ulm
E|n Vergleteh der Risiken und Nebenwlrkungen bei friiher oder spiiter Nahrungsaufnahme naeh Seetio eesarea A.Hocke, S, Seflcow, R.Schitd, H.ttansmann, D,Krebs Universitdts-Frauenkltnik Bonn
Zahlreiche Autoren haben fiber Anwendungen van GTN als Tokolytikaun berichtet. Angaben darttber, hi welcher G-rOBenordnung das plazentag~tngigeGTN beim Menschen yam mtltterlichen Kreislauf ztma Fetch ~bertritt, fehlen jedoch bisher. Methode: Im Rahmen einer klinischen Studie warde an den beiden Frauen_klinikender Charit6 zwisehen Juni "94 trod Juli "96 bei Patientinnen mit einer elektiven Sectio zann Zeitpunkt der uterinen Stiehinzision 0,25rag GTN bzw. 0,5 mg GrIN als i.v.-Bolus verabreieht. Die Plasmakonzentrationen van GTN mid seinen Metaboliten in dem t trod 5 rain. nach GTN-Applikation gewonnenen m~itterlichen Venen- sowie im arterielten land ven6sen Nabelsclmurblut wurden bestimmt. Ergebnisae: Insgesamt wnrde Venenblut van 66 Patientinnen bzw. 132 Nabelselmurblutproben analysiert - Medianwerte der Plasmatevel van G I N (rig/ml) 1 rain nach GIN-Apptikation: 0,25 mg GTN 0,5 ms GTN mat/'erL Venenblut 38.137 80,301 NS-Blut, artefiell 0.008 0.045 NS-Blut, ven6s 0.095 0.48~1 ' Sehluflfolgerungen: Die im Nabelsclmurblut unmattelt~ar post nature gemessenen GTN-Konzentmtionen shad yam kindlichen Organismus aline wesentliche Nebenwirktmgen zu tolerieren. Die gemessenen mittlerea Konzentratienswerte liegen deutlieh tmterhalb des therapeutischen Bereichs. Das feto-maternale V~l~ltnis der venOsen Plasmalevet betrug je nach applizierter GTN- Dosis (Medianwerte) 1 zu 164 (0,5 rag) his 1 zu 560 (0,25 nag), wobei sieh im venOsen Nabelsdmursehenkel etwa 11-12 real soviel WirkstoffnaehweisenlieB wie im arteriellen.
Hat die frtthe Nahrungsaufnahme nach Sectio cesarea einen Einflu8 auf die gastrointestiuale Ftmktion der Patientinnen ? M.e(hod.e : In einer prospektiven Studie wurdea in einem Zeitraum van 8 Monaten 180 Frauen, bei denen eine Sectio cesarea in Intubationsnarkosedtu~hgefOl~t wurde, in 2 Gruppen randomisiert. Die erste Gruppe btieb 2 Tage postoperativ nOChtern. Die Darrnstimulation wurd mit Prostigmin, Panthenol and Paspertin durchgef03art. Erst nach abftlhrenden Magnahmen erhielten die Patientinnen am 2.Tag ihre 1.Mahizeit. Die zweite Gruppe konnte bereits 6 Stunden naeh der Vollnarkose essen. Auf eine Darmstimulation wurde bier verzichtet, a0eh wurden abftli~rende MaBnahmen nicht routinemfiBig durchgeft~hrt, Gastrointestinate Besehwerden, Schmerzmittelvetbraneh nnd postoperative Komplikationen in den beiden Gmppen wurden miteinander vergliehen. Ergebnlsse : Es gab keinen signifikanten Untersehied zwisehen der Kontrollgruppe und der Studiengruppe. Die gagtrointesti, nalen Besehwerden unterschieden sieh in beiden Gruppen nicht,- Eventuelle postoperative Komplikationen waren unabh03agig yam Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme. Auch im Schmerzmittelverbrauch konnten keine Unterschiede festgestellt werden. Die Patientinnen der Studiengruppe waren bei einem subjektiv gr6Beren Wohlbefinden sclmeller mobil. Es kam in keiner det beiden Gruppen zu einem paratytisehen Hens. Schtut3folgerune- : Die frillte Nahrungsaufnahme 6 Sttmden nach Seetio cesarea fiihrt zu keinen gastrointestinalen Komplikati0nen.Gerade unter dem Aspekt einer imraer kl|rzereri Liegedauer und der Notwendigkeit van Zeit- und Kosteneinspanmgen kann sic bedenkenlos dttrehgeftthrt werden.
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P1.01.08 Postpartale Urin-/Stuhlinkontinenz nnd Sehmerzen im Genitalbereieh im Vergleieh yon vaginalen Geburten und Seetio ca~sarea Lebreeht, A., Geissbahler, V., Eberhard, J. Frauenklmik, Thurgauisches Kantonsspital, Frauenfeld, Sch~veiz Die I ° Sectio caesarea ist laut Literatur der, den Beckenboden am wenig~ten belastende Geburtsmodus. Fragestellung: Welche Unterschiede zeigen sich zwischen den einzelnen Geburtskollektiven (Wasser-, Maiastuhl-, Bett-, vaginal operative Geburt, I°/1I° Sectio caes.) bei den subjektiven Beschwerden: Schmerzen im Genitalbereich und Urin-/Stuhlinkontinerlz 1 Jahr nach der Geburt? Methode: Ira Rahmen der prospektiven Frauerffelder Geburtenstudie werden seit 1992 mit Hilfe standartisierter Fragebogen 11 Jahr nach der Geburt subjektive Beschwerden (Inkontinenz, Schmerzen) erfasst. 2148 Fageb6gen von insgesamt 6310 konnten bisher ausgewertet werden. Ergebnisse: In allen Geburtskollektiven besteht kein signiftkanter Unterschied bei Schmerzen (7-11%)und Stuhlinkontinenz(23%). Bei der I°Seetio eaes. ist der Anteil an Urinimkontinenz signifi- kant (p<0,01) geringer als bei vaginalen Geburten; gleiehes gilt far die II°Sectio caes. (p<0;05) und Urininkontinenz. Sehlussfolgerung: Unsere Zahlen besNtigen, dass nach I ° Sectio caes. Urininkontinenzbeschwerdensignifikant am niedrigsten sind. Wegen fehlender Langzeitergebnisse soll dies jedoch nicht dazu verleiten, die I°Sectio als die zu bevorzugende Geburtsart zum Schutz vor Inkontinenz zu empfehlen. Unsere Aufgabe ist es, einen Weg zu finden, Kontinenz und einen famktionsflthigen Beckenboden im Rahmen einer natrtrlichen Geburt zu erhalten, z.B. durch vorgeburtliche Prophylaxe und postpartale Rehabilitation.
PI.OI.IO Perinatale Mortalit~tund Sektiofrequenz an der Frauenldinikdes CarI-Thiem-KlinikumsCottbus 1962 - 1997
Dietterle, Stephanie, Sehulze, G., Blaut, T., Rieclel, II:~II. Fl"auenklinik des Cavl-Thien~-Klitlikums Cotlbus Mit der Entwicklung der Pcrinatalmedizin kam es zu einer drastischen Verbesserung der perinatalen Ergebnisse. GleichermaBen stieg inr gleichen Zeitraum die Sektiofrequenz kontinuierlich an. Fl'agestelhmg: Hat der Anstieg der Sektiofrequenz einen wesentlichen Anteil an der Senkung tier perinatalen Mortaliffit? Methode: In einer retrospektiven Studie werteten wit 68 4115Geburten der Jahre 1962 - 1997 aus. Ergebnisse: Die perinatale Mortalitfit konnte im Berichtszeitraum yon 4,0 % (1962) auf 0,4 % (1994) gesenkt werden, Die Sektiofrequenz stieg im gleichen Zeitraum yon 2,3 % (1962) auf 23,4 % (1997) an. Insbesondere die geburtshilflichen Jahrghnge 1989 - 1992 zeigen, dab die Sectio caesarea nicht der entscheidende Faktor bei der Senkung der perinatalen Mortalitht ist. 1989 - 14,1 Sektiofrequenz; 1,5 % perinatale Mortalit~it. 1991 - 15,5 Sektiofrequenz; 0,34 % perinatale Mortalitht. Schlu[~folgerung: Die Sektiofrequenz hat keinen entscheischeidenden Einflul3 auf die perinatale Gesamtmortalitht, sondern nur in Risikogruppen (Beckenendlage, Mehrlinge), die prozentual das perinatale Gesamtergebnis nicht wesentlich beeinflussen.
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Geburtshilfliches Management makrosomer KinderSpontangeburt oder primiire Sectio? Brenne U., Mailer K., Kurbacher C., Rott H., GOhring U.-J., Mallmann P.; Universitats-Frauenklinik KOln Fragestellung: Welche fetalen und matemalen Risiken bestehen bei der Entbindung makrosomer Kinder?
Methode: Das fetal outcome (1 min. APGAR < 7, phNA < 7,2) innerhalb von 2 Jahren an tier UFK K61n geborenen Einlingen _>4000g (Kollektiv A), wurde mit einem Kollektiv yon Einlingen zw. 2500g und 3999g (Kollektiv B) verglichen. Zus~tzlich wurden mOtterliche Verletzungen (DRIII-IV) analysiert (T-Test). Ergebnisse: Insgesamt wurden 225 Kinder >_4000g und 1489 Kinder zw. 2500g-3999g entbunden: Spontanpartus A125/t3874, vaginal operativ A19/B195, primfir Sectio A23/B228, sekmadi'tr Sectio A58/B184. Die Rate vaginal operativer Entbindungen ist in beiden Kollektiven vergleichbar (A11,8%/B13,1%). Seknnd~ir Sectiones sind mit 25,7% in Gruppe A signifnkant haufiger als in B (12,4%). Kein perinataler TodesFall, 1 Fall einer Schulterdystokie trat au£ hmerhalb der Gruppe A das fetal outcome beim Spontanpartus (1,6%) signifikant besser als bei Durchft~hrung eiher prim~ir Sectio (4,3%), Kinder nach sektmdar Seetio (6,9%) sclmeiden insgesamt schlechter ab. Die entsprechenden Daten ft~r das Kollektiv B sind signifikant besser (spontan 0,7%; prim~ir Sectio 1,3%; sekundfir Sectio 1,1%). Ein DRIII/IV trat bei Kollektiv A (12%) hhufiger auf als bei B (6,9%). Schluflfolgerung: Bei sehweren Kindern bringt die primare Sectio bezogen auf das fetal outcome keinen Vorteit gegen0ber dem Spontanpartus. Da die maternale Verletzungsrate trod das Risiko einer sekundaren Sectio mit einem schlechteren fetal outcome dentlich erh6ht sind, sollte bei >4000g geschfitzten Kindern immer die primate Sectio mit der Pat. diskutiert werden.
PI.OI.ll
Vorzeitige Placentaliisung und Hyperfibrinolyse Kolberg, H.C., Merz, K., Pediaditakis, D., Schander, K. Frauenklinik DRK-Krankenhaus Neuwied Wenn eine vorzeitige Plazental6sung mit einer intrauterinen Blutung einhergeht, entwickelt sich in der Mehrzahl der Fhlle eine Koagulopathie. Fragestellung: Wie ist diese Koagulopathie pathophysiologisch definiert, wie ist sie zu diagnostizieren und zu behandeln? Methode: Kasuistiseher Beitrag Ergebnisse Die 28-jhhrige III-gravida, II-para kam in der 37. Schwangerschaftswoche mit starker vaginaler Blutung und intrauterinem Fmehttod zur Aufnahme. Sonographisch war eine Hinterwandplazenta ohne retroplazentares Hfimatom darstellbar, der erh6hte Gmndtonus des Uterus und die Blutungsst~irke sicherten die Diagnose der abruptio placentae. Die Wiederaufl6sung des angeronnenen Kubitalvenenblutes im clot-observations-test, die Verlfingerung der Plasma-Thrombinzeit auf 104,0 sec, der Reptilasezeit auf 83,6 sec und ein Fibrinogenspiegel unter 5 mg/dt best~itigen die Koagulopathie mit Hyperfibrinolyse. Bei der sofortigen Sectio war die Plazenta vollsffindig gel6st bei Couvelaire-Uterus. Intraoperativ wurden 500 ml Erythrozytenkonzentrat, 1000 ml fresh frozen Plasma und als Antifibrinolyticum400 000 I.E. Aprotinin appliziert. Darunter sistierte die h~imorrhagische Diathese mit ca. 3000 ml Blutverlust schnell. Am Operationstag wurden weitere 500 ml Erythrozytenkonzentrat und 1000 ml fresh frozen Plasma transfundiert, daza alle 4 Stunden 400 000 I.E. Aprotinin (Gesamtmenge 2 Millionen I.E.). Am 1. postoperativen Tag waren alle Gerinnungsparameter normalisiert, Eine Heparinprophylaxe wurde am n~ichsten Tag begonnen. Schlufifolgerung: Bei der Koagulopathie infolge vorzeitiger Plazental6sung steht pathophysiologisch nach kurzzeitiger DIC eine Hyperfibrinolyse im Vordergrund. Die Standardtherapie besteht ohne Notwendigkeit weitergehender Gerinnungsdiagnostik aus dem Blutersatz durch Erythrozyten- und Plasma-Transfusionen und der sofortigen hochdosierten Gabe yon Aprotinin, zun~ichst ohne Heparin.
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P1.01.12 Aussagekraft der Beckenmaile fiir den Geburtsverlauf Siitterlin, M., Bussen S., Heupel M., Seelbach-GObel, B. Universitiits-Frauenklinik Wfirzburg Der Stellenwert der klinischen Pelvimetrie ist umstritten.
Fragestellung: Besitzt die mit dem Beckenzirkel bestimmte Conjugata extema, Distantia spinarum, Distantia cristarum oder Distantia trochanterica bzw. das K6rpergewicht der Patientin eine prognostische Aussagekraft ftir den Geburtsverlauf ? Methode: Bei 510 Frauen (239 Erstgeb/arende und 271 Mehrgeb/~rende) in der 37. bis 42. Schwangerschaftswoche wurden ira Rahmen der Geburtsvorbereitung die Beekenmabe und das K6rpergewicht bestimmt und auf einen etwaigen Zusammenhang mit dem sp/ateren Geburtsverlauf untersucht. Ergebnisse: Die gemessene L~ingeder Conjugata extema als wohl wichtigstem Mab lag zwischen 15 und 32 crn, der Mittelwert war 21 cm. Das K6rpergewicht betrug 42-122 kg mit einem Durchschnitt von 62 kg. Beide Parameter korrelierten signifikant (p[rho]=0,0005). Weder im Gesamtkollektiv noeh in den Gruppen der Erst- oder Multipara fand sich ein Zusammenhang zwischen dem K6rpergewicht (p=0,064; Kruskal-Wallis-H-Test) oder den BeekenmaBen wie der Conjugata extema (p=0,94) mit der Rate spontaner Geburten, vaginal operativer Entbindungen und sekund/~'en Sektiones. In der ROC-Kurvenanalyse lieB sich kein Beckenmab oder K6rpergewicht ermitteln (Fehler >40%), das eine effektive Diskrimination in Bezug die Entbindungsmodi zulieBe. Schluflfolgerung: Die manuell gemessenen auBeren BeckenmaBe einer Schwangeren haben keinen nachweisbaren EinfluB auf den Geburtsverlauf; ihre Bestimmung im Rahmen der Geburtsvorbereitung ist somit verzichtbar.
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Friihgeburt
Mattern, D., Straube, B., Hagen, H., Drefller, F. Frauenklinik am Klinikum Ernst von Bergmann Potsdam
Einflul3- und Outcome-Faktoren bei Friihgeborenen mit sehr niedrigem Geburtsgewicht (5. 1500 g) Die Analyse yon Risikofaktoren und deren Einflul3 auf die Sterblichkeit Frtihgeborener ist ein wichtiger Ansatzpunkt zur weiteren Senkung der perinatalen Mortalit/R. Fragestellung: Im Rahmen der retrospektiven Studie wurden geburtshilfliche und neonatologische Faktoren filr die Mortalitfit von Frtihgeborenen evaluiert. Methode: Die Studie schliegt 236 Frtihgeborene (_< 1500 g), die im Zeitraum 1.1.85-31.12.97 in der Frauenklinik Potsdam geboren wurden, ein. Die Analyse potentieller EinfluB- (RDSProphylaxe, Geburtsmodus, Grund der Geburt, Lage, Geburtsjahr, Geschlecht, IUGR) und Outcome-Faktoren (SSW, Gewicht, APGAR, pHNA-Wert,ANS, IVH) erfolgte univariat und multivariat mittels logistischer Regression. Ergebnisse: Die univariate Analyse ergab, dab tiberlebende Kinder ein h6heres Oeburtsgewtcht und Gestationsalter hatten, hgufiger durch Seetio und nach vorzeitigem Blasensprung entbunden wurden, hOhere Apgar - Werte aufwiesen und hgufiger eine RDS - Prophylaxe erhielten. Verstorbene hat-ten h~ufiger Hirnblutungen und ein ANS. Die multivariate Analyse zeigte, dab ein niedriges Gewicht und Gestationsalter, Hirnblutungen, ein APGAR 1' < 5 und die Spontangeburt zu einer h6heren Mortalit~itNhrten. HOhere lSrberlebensratenhatten auch wachstumsretardierte Kinder, FG nach vorzeitigem Blasensprung und Kinder der Geburtsjahre 1990 - 97. Schlufifolgerung: HOhere lSIberlebensraten werden vor allem durch Verlfingerung der Schwangerschaftsdauer und eine prim~e Sectio caesarea erreicht. Himblutungen erweisen sich als starkster Prognosefaktor.
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P1.02.02 • Neuroprotektion in,,der Perinatalmedizin - Wege zur S e n k u n g n e u r o l o g i s c h - p s y c h i a t r i s c h e r Morbidit~it
Jensen, A. Universit~its-Frauenklinik Bochum, KKH Das in dem Referat vorgestellte interdisziplin~e Kompetenznetzwerk hat zum Ziel, die Morbidit~t und Mortalitfit konnataler und perinatal erworbener Hirnsch~idenbei Frtihgeborenen unter 1500g Geburtsgewicht zu senken. Primer- und Sekund~irpr~vention sowie frtih einsetzende Therapie sollen die Lebensqualit~it der Betroffenen und ihrer Familien verbessern, ihre soziale Integration f6rdern und die Arbeitsf~ihigkeit erhalten bzw. ermOglichen. Hierdurch werden erhebliche Einsparungen im Gesundheitswesen erm6glicht. Der medizinische Hintergrund liegt in dem bekannten Zusammenhang zwischen perinatalen Hirnschfiden und neurologischen sowie psychiatrischen Krankheitsbildern. Neben dem zu erwartenden positiven Effekt durch eine verbesserte Vorbeugung, F~herkennung und Therapie, scheint die Entwicklung spezifischer, klinischer und pharmakologischer neuroprotektiver Strategien besonders wichtig, um die zerebrale Morbiditfit zu senken. Es ist geplant, dieses interdisziplinfire Netzwerk im geburtenreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen mit ca. 2500 Frtihgeborenen unter 1500g /Jahr zu erproben und bei nachgewiesener Effizienz fl~ichendeckend einzuftihren. Die Umsetzung der gesteckten Ziele wird durch die Erfassung der Kinder, ihre Nachuntersuchung und ein stringentes Qualitfitsmanagement mit Risiko- und Verlaufsanalysen sowie Schulung auf allen Ebenen des Netzwerks erreicht. Der innovativste Ansatz zur Senkung der zerebralen Morbidit~t liegt auf dern Gebiet der klinischen und pharmakologischen Neuroprotektion, deren Effizienz innerhalb der Netzwerkstruktur in kontrollierten Studien untersucht werden soll.
P1.02.04 Orale Tokolyse bei drohender Friihgeburt Friebe U., Goecke T., Klockenbusch W. Universitgits-Frauenklinik Dasseldorf (Direktor: Prof. Dr. H. G. Bender) Weltweit liegt die Frtthgeburtenrate bei ca. 7% trod ist fitr 7080% der perinatalen Mortalitat und Morbiditat verantwortlich. Trotz weiter Verbreittmg tokolytischer Therapien hat sich die Inzidenz der Frtlhgeburtlichkeit in den letzten 20 Jahren nicht ver~indert. Fragestellung: Ist die orale Tokolyse mit 132-AdrenozeptorAgonisten bei Patientinnen mit vorzeitiger Wehent~tigkeit vorteilhaft oder entbehrlich? Methode: Seit April 1997 wird an der UFK Dt~sseldorf bei Patientirmen mit vorzeitiger Wehent~tigkeit auf eine orale Gabe yon [~2-Adrenozeptor-Agonisten (Feneterol) verzichtet. Zttr Abschatzung der Bedentung oraler Tokolytika wurden Risikopatientinnenohne orale Tokolyse mit einem KoUektiv yon 30 Franen verglichen, die vor April 1997 eine orate Tokolysetherapie erhalten hatten. Folgende Parameter warden verglichen: 1) die Entbindtmgsrate vor der abgeschlossenen 35. SSW, 2) die Haufigkeit vorzeitiger Wehen, 3) der fetale Zustand post pamnn, 4) tmerwOnschteWirktmgen. Ergebnisse: Die bislang vorliegenden Ergebnisse zeigen keine Unterschiede der Parameter eins his drei in den beiden Vergleichsgruppen, abet erh~hte Nebenwirktmgsraten in der Therapiegruppe. Schluflfolgerung: Angesichts der unerwanschten Wirktmgen sowie der mangelnden Effektivitat der oralen Tokolyse erscheint zum jetzigen Zeitptmkt die Gabe yon [32-Agonistenper os bei Schwangeren mit vorzeitiger Wehentfitigkeit entbehrlich zu sein.
P1.02.03 EuroGRIT - Growth Restriction Intervention Trial Eine prospektiv randomisierte Interventionsstudie bei IUGR-Feten J.BrOcker , KTM Schneider, J. Thornton* Abteilung fl~r Perinatalmedizin, FrauenMinik des Klinikum rechts der lsar, Technische UniversitgitMiinchen, * University of Leeds
Fagestellung: Gelegentlich ist der Geburtshelfer unsicher: ob ein wachstumsreduzierter, kompromittierter Fet ira Bereach der Fr~hgeburtlichkeit mehr yon der sofortigen Entbindung, oder yen der Fortf'tihrung der Schwangerschaft profitiert. Ein Vergehen, das einerseits die Mortalit~it reduziert~ kann andererseits durch eine iatrogen ausgel0ste Frtihgeburthchkeit die neurologische Handicap-Rate stelgem. Die EuroGRIT-Studie hat zum Ziel, durch eine Randomisierung Schwangerer mit wachstumsretardierten Feten im Bereich der Fr0hgeburtlichkeit unbeeintlul3te Informationen zu geben, ob eine ummttelbare oder eine verz6gerte Entbindung die hessere Strategie darstellt. Patientenkollektiv und Methodik: ErfafSt werden Patientinnen mit wachstumsretardierten, kompromittierter Feten mit einem Gestationsalter zwischen 24 trod 36 abgeschlosenen Wochen bei welchen eine Unsicherheit des Geburtshelfers besteht, ob eine Entbindung herbeigef~hrt werden soil oder nicht. Evaluiert werden die neonatale Mortalit~it sowie eie neurologische Entwicklung zum Zeitpunkt des 2. Lebensjahres. Ergebnisse: Bisher wurden europaweit 190 Patientirmen und 212 Kinder in die Studie eingeschlossen. 52% der Patientinnen wurden f~r ein abwartendes Vorgehen randomisiert, bei den anderen 48% wttrde die sofortige Entbindung durchgefOhrt. Die perinatale Mortalit~t liegt beim den sofort entbundenen Kindem bei 13 %, bei der verschobenen Entbindungbei 8%. Sehluflfolgerung: Die europfiische Interventionsstudie bei fetaler Wachstumsretardierung wurde konzipiert um Kriterien ftlr den optimalen Entbindungszeitptmkt fl~rl~ompromitierte, wachsttunsretardierte Feten im Rahnien der Frt~hge-burtfestzustellen. Eine Zwischenauswertung zeigt eine noch mcht signifikante Tendenz bezfiglich des fetal outcomes zugunsten des abwartenden Verhaltens. Diese Tendenz mug noch durch h6here Fallzahlen best~itigt werden.
P1.02.05 Der EinfluB von Tokolytika auf die Blutstriimung in den Nabelschnurarterien Kilavuz O, Mosel A, Judis-Scharpenak A, Vetter K Abteilung f~r Geburtsmedizin, Krankenhaus Berlin-Neuk611n g-2-Mimetika sind plazentag~ngige h~modynamisch wirksame tokolytisehe Substanzen, deren Wirkung auf den fetoplazentaren Kreislauf noch nicht im Detail geklart ist. Fragestellung: Welche hfimodynamischen Wirkungen haben Tokolytika auf die Blutstr6mung in den Aa. umbilicales? Methode: Bei 15 Schwangeren mit vorzeitigen Wehen wurden Doppleruntersuchungen in den Aa. umbilicales kurz nach dem Austritt aus dem Bauch vor und unter Tokolyse (i.v. oder oral) durchgefiihrt. Der Insonationswinkeln wurde mit farbdopplersonographischer Hilfe und starker Vergr0gerung < 15° gehalten. Alle Untersuchungen yon einem erfahrenen Untersucher mit einem Acuson 128 XP-10 durchgeftihrt. Blutstr6mungsgeschwindigkeiten vor und w~ihrend der Tokolyse, die miteinander verglichen v/urden, waren: syst01ische Peakgeschwindigkeit (Vmaxs), mittlere Maximalgeschwindigkeit (TAMX), mittlere Geschwindigkeit (TAV) sowie Pulsatilit~itsindex(PI) und Resistanceindex (RI). Ergebnisse: Die systolische Peakgeschwindigkeit (Vmaxs) in den Aa. umbilicales war unter Tokolyse signifikant erh0ht (p=0.044, Spearman Rangkorrelation), W~hrend die Ver~inderungender anderen Geschwindigkeitsparameter und der Indices RI und PI nicht signifikant waren. Schluflfolgerung: Eine Tokolyse mit g-Sympathikomimetika erh0ht insbesondere die systolische Peakgeschwindigkeit in den Aa. umbilicales. DaB sich die Impedanzindices PI und RI nicht gleichzeitig ~indemist wahrscheinlieh auf einen balancierenden vasodilatatorischen Effekt der Therapie zurfickzufahrcn.
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PI.02.06 EinfluB von Streflfaktoren auf Friihgeburtlichkeit und Sp~itabort J. Herrero; C. Pedain; M. Zygmunt; U. Lang & W. Kiinzel Universit~itsfrauenklinikGiessen. Friihgeburt und Sp~itabortsind multifaktorielle Geschehen. Fragestellung: Ziel dieser Studie war es, bemfliche StreBfaktoren und Einfltige aus dem privaten Umfeld als m6gliche Vemrsacher von Spatabort und Friihgeburtlichkeit zu untersuchen. Methode: Daten yon 183 Schwangeren mit Frtihgeburt und 33 mit Sp~itabortwurden zwischen 9/95 und 11/96 erfagt. Weitere 105 Frauen mit Entbindungenjenseits der vollendeten 37. SSW dienten als Vergleichskollektiv. Ergebnisse: Der Ausl~nderanteil in der Friahgeburtsgruppe (FGG) und in der Sp~tabortgruppe (SAG)ist h6her als in der Kontrollgruppe (KG). Die Anzahl der Raucherinnen war in der FGG h6her als in der KG (18,7%vs14,1%). Frauen, die arbeiten hatten seltener eine Frtihgeburt oder einem Sp/itabort. Berufst~tig waren in der FGG 40,3%, in der SAG 36,4% and in der KG 56,9% der Frauen. In der FGG und in der SAG war die Anzahl der Frauen mit befristetem Arbeitsvertrag oder Anstellung in einem privaten Untemehmen h6her als in der KG. Es wurde beobachtet, dab Frauen die im Stehen, mit Bildschirmen, mit erh6htem L/irmpegel arbeiten oder Frauen, die Lasten tiber 5 kg tragen mtissen h~ufiger eine Frtihgeburt oder einen Spgtabort hatten. Die Frauen mit Frtihgeburt oder Sp~tabort hatten zudem weniger Untersttitzung bei der Haushaltarbeit oder Kinderbetreuung als die Frauen der KG. Schluflfolgerung: Berufstatigkeit kann nicht pauschal als mitausl6sender Faktor von Friihgeburtlichkeit oder Spatabort betrachtet werden, sondem die individuellen Bedingungen am Arbeitplatz und das Ausmag an Untersttitzung im Haushalt and bei der Kinderbetreuung sind entschediedenden Faktoren.
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Antibiotikatherapie und Tokolyse bei drohender Friihgeburtlichkeit. GroBhadern 1986-97 Hasbargen, U, Deppe, Ch., Strauss, A, Westerburg, B., Hepp, 11. Klinik und Poliklinik fiir Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum Groflhadern, Ludwig-Maximilians-Universitiit Miinchen Die Behandlung drohender Fr0hgebartlichkeit hat sich an unserer Klinik drastisch ver~indert. Eine pr~partale Antibiotikatherapie wurde in den 80er Jahren fast ausschlieBlich bei extrauterinen Infektionen eingesetzt. Seit 1991 wurde mit konsequenter Antibiotikatherapie auch bei klinisch und laborchemisch fehlenden Infektionszeichen eine intrauterine Tragzeitverlfingerung angestrebt. Fragestellung." L~iBt sich die Schwangerschaft bei Frauen die mit vorzeitigem Blasensprung (BS) vor der abgeschlossenen 35. SSW mit der Kombination Antibiotika/Tokolyse, besser als mit alleiniger Tokolyse, wirksam verl~ingem? Methode: Untersucht wurden Einlingsschwangerschaften (198697) mit BS vor der abgeschlossenen 35. SSW und einem Intervall BS zu Geburt von mehr als 24 h. Ergebnisse: Der Antibiotikaeinsatz bei vorzeitigem BS steigt yon 12,5% (1986) auf 75,4% (1995); unterhalb der 32. SSW. yon 12,5% (1986) auf 90,6% (1995). Mit Antibiose und Tokolyse behandelt wurden 1986 4 Frauen (8,3%) 1995 44 Frauen (72,1%). Die zu Beginn des Untersuchungszeitraumes ausschlieNich mit Tokolyse behandelten Schwangeren werden jetzt vermehrt mit der Kombination Tokolyse und Antibiose behandelt. Gleichzeitig wurde eine Verdopplung des Intervalls zwischen Aufnahme in die Klinik nach BS und Geburt (5,9 Tage auf 12,2 Tage) erreicht. Dieser Unterschied ist statistisch signifikant (p < 0,001). Schluflfolgerung: Die Tragzeitverl~hagerungnach vorzeitigem BS wird dutch eine l~ingereWirksamkeit der Tokolyse bei antibiotisch behandelter Infektion erzielt.
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P1.02.07
Psychosomatische Befindlichkeit und psychosomatische Unterstiitzung yon Langzeit-Tokolyse-Patientinnen t3Orgens, S., K~nzel, W. Universitdts-l"rauenklinik GieJien Die Nebenwirknngender Tokolyse mit [52-Mimetikastud kontraprodmktiv fitr die ,,psychosoziale EntstOrung°' der Schwangeren. Fragesteltung: Lagt slch das Befinden yon Patientinnenmit i.v. Tokolyse dutch st/qrkere psychosoziale Unters~tzung (hl~bnuationsbroschttre, st~itzendeGespr~iche)verbessem, und wie ist das Befinden in dieser Patientinuengruppe msgesmnt? Methode: Es wurden in w6chentlichen Abst~inden,maximal vierreal, psychisches mad psychovegetatives Belinden mit der Befindlichkeits-Skala und Beschwerden-Liste sowie Plasma-Katecholamin-Werte an 30 Patientinnennut intensiverer Betreuung (B) und 19 Patientmnen mit Stations-Routme-Betretnmg (K) erhoben. Ergebnisse: Em Etl~k~der st~irkererBetreutmg anf die Betindensmal3e war nicht nachweisbar, jedoch sank das Plasma-Noradrenalin (B:E=250.56:~97.75 vs. K:E=368.08*114.14 rig/l, p<.01) zum 2. MeBzeitpu.nkt.Die Stichprobe wies ein sehr schlechtes psychisches/ps3,chovegetativesBetlnden, abnorm hohe Noradrenalinwerte sowie ma Pers6nlichkeitsii'agebogen FPI verringerte ,,Aggressivit~ts"- und ,,Oftbnheits"-Scores au£ Sehlufilblgerung: Die ,,psychische Disposition" zu vorzeitigen Wehen sollte mehr auf Fmstratiol~/Arger/Aggressionshenmmng hin untersucht werden; die Betreuung yon Tokolyse-Patientinnen ist verbessertmgsvatrdig.
P1.02.09 Der Nutzen der sofortigcn Antibiotikatherapie bei drohender Friihgeburt Schalke, B., Briese, V., Friese, K. Universitats-FrauenMinik Rostoek Die Therapie der drohenden Frallgeburt mug die friihzeitige Therapie der aufsteigenden Vaginalinfektion mit mnfassen, Fragestellung: Bringt die sofbrtige parenterale Antibiose mit Mezlociltin bei Patientimlenmit drohender Fl~ihgeburt efllen Vorteil gegent~berder gezielten antibiotischen Therapie nach Vortiegen des Antibiogramms? Methode: Es wurden zwei Patientinnenkollektive der UFK Rostock miteinander verghcherq die im Rahmen von Frahgebmtsbestrebungen zur stationaren Atffnahme kmnen. Beide Gntppen waren vergleichbar lfinsichtlich der mikrobiologischen Diagnostik, der konventionellenTherapieansfitze, des Sehwangerschaffsalters und der ananmestischen und geburtshilflichen Risikofaktoren. Bei der zweiten Gmppe wurde u_nmittelbarnaeh Abstrichentnahme eine parenterale antibiotische Therapie ttber drei Tage mit 3 x 2g Mezlocillinbegonnen. Bei beiden Kollektiyen wurden bei entsprechendem Befimd eine gezielte Antibiose und Kontrolluntersuchungen durchgefihhrt. Ergebnisse: Mit sofortiger Antibiose kam es in 26% der Falle (16 von 61 Pat.) and bei Antibiose nur nach Antibiogramm in 16% der Falle (11 yon 68 Pat.) zur Frfihgeburt. lm Kollektiv ohne primare Antibiose kam es ill 8,82 % der Falle zaun gesicherten Amnioninfektionssyndrom, mit Mezlocillin-Soforttherapie kam es nur zu 2 Fallen yon AIS (3,28 %). Schtufljblgerung: Es 1MRsich hinsichtlieh der Venneidm~g der Frtihgeburt kern Vorteil der sofortigen Antibiose mit Meztocillin ableiten. AUerdings fanden wir hinsichthch der Entstehtmg emes Aimlioniv£ektionssyndromeseinen trenchn~tBigez~Vorteil der primOxenantibiotischen Thcrapie mit Mezlocillin.
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EinfluB des vorzeitigen Blaseuspraugs bei extrem Frfihgeborenen aufFriih- and Sp5tprognose. [ l ~ t e r U,, Weiss PA~I., Maurer U., Engele H., Zehetleitner G., Hausler M., Haas J.. Geburtshilflich Comakologische Universitatsklinik Graz, Universitatskinderklinik Graz
P1.02.11 Das plazentag~ingige Schilddriisenhormon-Analogon DIMIT: Wirkungen auf die Synthese der Surfactantprotein A mRNA der fetalen Lunge Hails, G., Ragosch, V., Weitzel, H.K. Universitgits-Fra~tenklinik im UKBF der FU Berlin
Beim geburtshilflichen Management des vorzeitigen Blasensprungs (VBS) bei unreifen Feten steht der Verlfingenmg der Schwangerschaftsdaner zur ~talen Lungenreiftmg das Auftreten eines Amnioninfektionssyndroms gegentiber. Fragestellung: Einflut3 des VBS bei extrem Fr0hgeborenen (EFG) anf neonatale Komplikationenund bleibende Sch~iden. Methode: Von 28 EFG zwischen tier 24. und 27.SSW oder mit einem Gebnrtsgewicht _<900 g trod einem Blasensprung >] 2h vor Geburt wurden neonatale Mortalit~tt und Morbiditfit, sowie die geistige trod motorische Entwickhmg im Alter von 2-4 Jahren erhoben trod mit den Ergebnissen yon 36 EFG mit einer Latenzzeit
Das Atemnotsyndrom (RDS) FN.hgeborener ist die haufigste Todesursache in der Neonatalperiode. Ursache ist ein Mangel an Sm~faetant. Das Sttrfaetantprotein-A ist wesenttich im Znsammenspiel eines fimktionstfichtigen Surfactantsystelns. Glnkokortikoide sind als Therapie des RDS etabliert, versagen jedoch in frtthen Schwangerschaftswochen. Schilddrtisenhormone sind unerl~51ieh Pur die fetale Organogenese, jedoeh nieht plazentag'angig Hier wurde der EinfluB des DIM1T (plazentagangiges SchildrOsenhormonanalogon), allem und in kombinierter Gabe mit Dexoxnethason (Dexa) vs. der alleinigen Gabe des Dexa auf die SP-A mRNA-Synttlese tmtersucht. Fragestellung: Ist die kombinierte Gabe yon DIMIT trod Dexa der alleinigen Gabe des Dexa in der Induktion des SP-A ~tberlegen? Methode: Mit fetalen Ltmgen der Ratte wurde eine Organoidkultur mlgelegt. Die Menge der mRNA wllrde dutch RNA-Extraktion und anschliel3endemNorthern Blot analysiert. Ergebnisse: Dexa ftthrt bei 10.8 Mol/1 zu einem 2,7fachen Anstieg der mRNA (p=0,02). DIMIT allein hat keinen Einflul3 auf die Syntheserate des SP-A. Die kombinierte Gabe beider Hormone ftkhrt zu einem 5,3fachen Anstieg (p=0,005) der SP-A mRNA. Schluflfotgerung: Die kombinierte Gabe yon Gtnkokortkkoiden und DIMIT zttr Lungenreifung k6nnte in Zuknnft eine m6gliche Alternative zu tier etablierten Therapie n-fit Glukokortikoiden oder der kombinierten Gabe yon Glukokortikoiden mit TRH sein.
P1.02.12 Ist die Durchfiihrung einer Lungenreifebestimmung heute noch zeitgem[i8 ? Ragosch, V., Hundertmark, S., Weitzel, H. Universitats-Frauenklinik im UKBF der FU Berlin Fragestelhmg: Untersucht wurde die diagnostische Potertz trod
P1.02.13 Uterine Kontraktionen unter Celestan zur Lungenreifeinduktion gemessen mit der Vierkanaltokographie Busch, H., Behrens, C., Fallenstein, F., Spgitling, L. Frauenklinik, St~idtisches Klinikum Fulda
kliinsche Relevanz fetaler Lungenreifebestimmungsmethoden in der heutigen Perinatalmedizin. Metliode: An 128 Frnchtwasserproben der 24.-37. SSW wurden drei Methoden (L/S Ratio, TDx-FLM®, lamellar bodies) durehgeRthrt. Es traten 20 RDS-Falle auf. Die Vorhersagewahrseheinlichkeiten emes RDS wurden am Gesamtkollektiv trod in zwei Gestationsalterabsehnitten (24.-29. SSW, 30.-35. SSW) berechnet. ROC-Kurven trod Vorhersagewahrseheinlichkeiten fitr unterschiedliehe Lungenreifegrenzwerte wurden berechnet. Ergebnisse: Am Gesamtkollektiv ergaben sich sehr gute Werte for die Sensitivit~t und negative Korrektheit, bei setdechter Spezifitat und positiver Korrektheit, wobei die L/S Ratio insgesamt am Besten absehnitt. Bei der gestationsaIterabhangigen Untersuchung zeigte sich, dab unterhalb yon 30 SSW keine Methode mehr in der Lage ist, ad~quat zwischen dem Auftreten trod Nichtauftreten eines RDS zn diskrimiineren. Schluflfolgerung: Unterhalb yon 30 SSW ist die Bestimmtmg der fetalen Lungenreife nicht sinnvoll. Zwischen der 30. trod 35. SSW kann eine zusatzliehe Information gewonnen werden, wobei die Hauptindikation der VBS darstellt, da laier Fn~chtwasser ohne zus~itzlieheninvasivenEingriffgewonnenwerden kann tend alas Ergebnis eine Entseheidtmg zur Entbindtmg in Abw~gung zwischen drohendem Anmioninfektund fetaler Ltmgemmreife ma,% geblich beeinfinssenkann. Die ROC-Kurven Analyse bestfitigt jedoch eindrOektich, dab ein variabler, gestationsalterabhangiger Lungertreifegrenzwert ft~r die einzelnen Methoden zu fordem ist.
lmmer wieder klagen Frauen, die parenteral Glukokortikoide zur Induktion der feta[en Lungenreifung erhalten, tiber eine Zunahme uteriner Kontraktionen. Fragestellung: Ist die subjektive Perzeption vermehrter Kontraktionen mit dem sensitiven Verfahren der Vierkanaltokographie quantifizierbar? Methode: 15 Frauen, die eine Lungenreifungsinduktion mit 12 mg Celestan erhielten, wurden im zweiten lnduktionszyklus jeweils vor sowie zwei und vier Stunden nach der intramuskulfirenApplikation 60 - 90 Minuten lang mit der Vierkanaltokographie Oberwacht. Vor und nach den Messungen wurde der Zervixbefund mittels Bishop-Score und Vaginalsonographie erhoben. Ergebnisse. Die mittlere Kontraktionsfrequenz stieg zwei Stunden nach Applikation yon 4,3/h auf 7.1/h an (p=0.015). Nach vier Stunden ging sie wieder auf 4.4/h zuriack. Der mittlere Anteil globaler Kontraktionen (die in drei oder allen vier Kan~ilenregistriert wurden), sank von zun~ichst33% auf 11% naeh zwei Stunden (p=0.14) und erreichte nach vier Stunden 18%. Bei keiner Patientin wurden Ver~nderungen im Zervixbefund beobachtet. SchlufiJolgerung: Es bestfitigt sich eine vermehrte Kontraktionstfitigkeit unter Celestan, die abet keinen Einflul3anfden Vaginalbefund hat. Der Trend zu nachlassender Globalitfit zeigt, dab diese Kontraktion weniger koordiniert und daher - in l]bereinstimmung mit anderen Studien zur Vierkanaltokographie - weniger zervixwirksam sind. Das Wissen um vermehrte Kontraktionen sollte auf keinen Fall zum Verzicht auf eine notwendige Induktion fiihren.
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P1.02.14 Fetales Fibronektin als Marker fiir eine bevorstehende Friihgeburt - eine Metaanalyse Leitich, Hi, Egarter, C], Kaider, A.:, Hohlagschwandtner, M. 1, Berghammer, p.1, Husslein, p.1 1 Universit~itsklinikfiir Frauenheilkunde, 2[nstitutfiir Medizinische Computerwissenschafien, Universitat Wien Fragestellung: Zur Bewertung des Nachweises von fetalem Fibronektin hn Vaginal- oder Zervikalsekret als Marker ~ r eine bevorstehende Friihgeburt wurde eine Metaanalyse von 27 prospektiven Studien durchgeffihrt. 3/Iethode: In die Metaanalyse wurden alle Studien in englischer Sprache eingeschlossen, in denen bei Schwangeren vor der 37. SSW fetates Fibronektin naehgewiesen wurde und in denen die Anzahl der Patientinnen, die vor der 37. oder 34. SSW bzw. innerhalb yon 7, !4, 21 oder 28 Tagen nach dem Test entbunden haben, angegeben waren. Ergebnisse: Als Ergebnis ffir die Gesamtheit aller Studien ~arden Sensitivit~ten von 56 bzw. 61% und Spezifit~ten yon 84 bzw. 83% For eine Entbindung vor der 37. bzw. 34. SSW erreclmet. Die entsprechenden Ergebnisse for eine Entbindtmg innerhalb yon 7, 14, 21 und 28 Tagen sind Sensitivit~ten yon 76, 68, 61 trod 43 % und SpezifRfiten yon 88, 89, 91 und 93%. In der Untergruppe yon Patienthmen mit vorzeitigen Wehen, die in bezug auf die Resultate homogener als die Gesamtanalyse erschien, wurden Sensitivit~ten yon 89, 78, 76, und 71% und Spezifitfiten yon 86, 86, 88 trod 83 % tiir eine Entbindung innerhalb yon 7, 14, 2 tund 28 Tagen erreclmet. Schl~folgerung: Der Nachweis yon fetalem Fibronektin scheint besonders bei Patientinnen mit vorzeitigen Wehen einer der besten Parameter fiir die Einsehfitztmg des Risikos einer vorzeifigen Entbindung zu sein.
P1.02.15 Fetales Fibroneetin und drohende Friihgeburt
Bob6kov6, Z, Suska, P., Simko, M., Holomdn, K., Pohlodek~ K. 11. Universitgits-FrauenklinikBratislava, Slowakische Republik Fragestellung: Durch die Untersuchung von fetalem Fibronectin (fiN) in zerviko'vaginalem Sekret die Diagnose der "echten" drohenden Friahgeburt best~Rigen
Methode: Bei 65 Patientinnen zwischen 24. und 34. SSW, die mit der Symptomatik der drohenden Ft~hgeburt, MuttermundDilatation weniger als 2 cm und intakter Fruchtblase stationar: aufgenommen waren, wurde die Anwesenheit von f i N in zervikovaginalem Sekret untersucht. Proben aus dem Gebarrnuttermund und dem hinteren Scheidengew61be wurden in Mikrotiterplatten inkubiert und weiter mit einem ELISA-Test (Adeza Biomedical fFN; Mast Diagnostica GmbH) untersucht. Die Werte aber 50 ng/ml wurden als positiv ausgewertet.
Ergebnisse: Alle 4 Patientinnen (2,5%) mit positivem Wert von f i N (50 350 ng/ml) haben trotz allen therapeutischen Mal3nahmen vor der 37. SSW entbunden. Die Patientinnen mit negativem Wert von f i N haben am Terrain entbunden.
Schlu/3foleerumz: Unsere
Ergebnisse best~Rigen die hohe Korrelation zwischen dem Wert von f i N in zervikovaginalem Sekret und dem Frahgeburtsrisiko. Beim negativem Wert von f i N scheint uns eine drohende Frtihgeburt als unwahrscheinlich, bei positiven Werten mul3 man mit einer Friahgeburt rechnen.
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11-6 u n d G - C S F im Nabelschnurblut von Friihgeborenen
Die N a b e l s c h n u r b l u t k o n z e n t r a t i o n e n des L i p o p o l y s a c c h a r i d - B i n d e n d e n - P r o t e i n s sind a s s o z i i e r t mit histologiseher C h o r i o a m n i o n i t i s T Roos l, TR Martin 2, JT Ruzinskfl, J Dietl1, DA Eschenbach 3 Univ-Frauenklinik Wiirzburgl; Veterans Medical Center~und Dept OB/GYN University Washington, Seattle, WA3, USA. Fragestellung: Das Neugeborenen Atemnotsyndroms (RDS) ist
Biischer, U., Chen, F.C.K., Dudenhausen, J.W. Klinik fiir Geburtsmedizin, Campus Virchow-Klinikum, Charit~ Fragestellung: Sind I1-6 und G-CSF im Nabelschnurblut yon Fruhgeborenen nachweisbar und unterscheiden sich die Konzentrationen nach dem Gestationsalter der Neugeborenen? Methode: Wir bestimmten bei 84 Frahgeborenen (< 37+0 SSW) sowie bei 98 Patientinnen mit vorzeitigem Blasensprung I1-6 und G-CSF mittels ELISA im Nabelschnurblut und bildeten Gruppen nach dem Gestationsalter bei Geburt: 1. <34+0 SSW, 2. 34+0 36+6 SSW 3. Termingeburten bei vorzeitigem Blasensprung. (untere Nachweisgrenzen: f~ir I1-6 2,0 pg/ml, f~r G-CSF 39 pg/ml) Ergebnisse: Wir bestimmten I1-6 in Konzentrationen von <2,0 - > 10000 pg/ml (Median 4,9 pg/ml) und G-CSF v o n < 39 - > 2500 pg/ml (Median < 39 pg/ml). Die I1-6-Konzentrationen in der Gmppe 1 und der Gruppe 2 unter den Frtihgeborenen sowie in den 3 Gruppen bei den Patientinnen mit vorzeitigem Blasensprung unterschieden sich nicht. Dagegen waren die G-CSFKonzentrationen bei den F~hgeborenen in der Gruppe 1 (n=14) signifikant erh6ht gegentiber der Gruppe 2 (n=79, p<0,02). Auch bei den Patientinnen mit vorzeitigem Blasensprung waren die GCSF-Konzentrationen unter den F~hgeborenen (<37+0 SSW, n= 28) gegenaber den Termingeborenen (n=70) signifikant erh6ht (p<0,02). Unterteilte man die F~hgeborenen noch in die Gmppen 1 und 2, so war das G-CSF in der Gruppe 1 (n=5) sowohl gegen0ber der Gruppe 2 (n=23, p<0,01) als auch gegen0ber den Termingeborenen (p<0,001) signifikant erh6ht. SchluJ3folgerung: Die erh0hten G-CSF-Konzentrationen bei Fr~ihgeborenen, insbesondere bei den sehr f ~ h geborenen, legen eine ver~inderte immunologische Reaktionsbereitschaft bei diesen nahe. Diese sollte bei der Interpretation diagnostischer Parameter wie Leukozytenzahl, CRP und G-CSF be~cksichtigt werden. SI0
assoziiert mit erh6hten Fruchtwasserkonzentrationen (FWK) des Tumor-Nekrose-Faktor alpha (TNF-a) (odds ratio 6,5), FWInfektion (odds ratio 6,6), Inflammation des Chorioamnion (CA-iris) (odds ratio 9,7). Lipopolysaccharid (LPS) kann gebunden an LPS-Bindendes-Protein (LBP) und CD 14 Makrophagen um bis 10.000-fach verst~rkt aktiveren und eine ausgepr~tgte inflammatorische Reaktion bewirken, Ffir LBP und CD14 wird in der Pathogenese des Erwachsenen-RDS eine wesentliche Rolle angenommen. LBP und CD14 im Nabelschnurblut k6nnte auf fetale Beteiligung in der Pathogenese des RDS hinweisen. Methode: Nabelschnurseren (NSS) und FW yon 33 durch Sectio caesarea am Terrain entbundenen Neugeborenen wurde auf Konz. an TNF-a, Interleukin-6, Interleukin-8, LBP, CD14 untersucht, Kulturen yon Chorioamnion, Dezidua und Fruchtwasser angelegt, die Eih~iute histologisch begutachtet. Ereebnisse: LBP und CD14 war in allen NSS und FW in hohen Konzentrationen nachweisbar. LBP Konz. in NSS waren assoziiert mit CA-itis (p=0,04) und im FW mit CA-itis (p=0,009), Kulturergebnissen und FWK von TNF-a, IL-6, IL-8 (p<0,003). Schluflfolgerung: Das inflammatorische Amplifikationsystem LBP-CD14 ist im Nabelschnurblut und Fruchtwasser nachweisbar und assoziiert mit Infektion und Inflammation. LBP und CD14 k6nnte an der Pathogenese des RDS beteiligt sein.
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Nicht infektbedingte vorzeitige Wehenfiitigkeit ist mit Zytokinsekretion plazentiirer Endothelzellen assoziiert. A. Steinborn, A. Niederhut, C. Solbach, R. Hildenbrand, C. Sohn, M. Kaufmann Universitgits-FrauenkIinik Frankfurt/Main
Konzentrationen yon TNFtx, IL-I~, IL-6 und IL-8 im unteren Uterinsegment bei Friihgeburt erste Ergebnisse Weber-Fehr, B., Winkler, M J, Fischer, D.-C. 2, Kemp, B. 1, Rath, WJ Frauenklinik des Kreiskrankenhauses Grevenbroich, Umversttasfrauenkhntk und bTstttut)°dr Khmsche Chemic der RWTH Aachen
Vorzeitige Wehentfitigkeit ist mit erh~hten intrauterinen Konzentrationen an inflammatorischen Zytokinen assoziiert. Fragestellung: Welche Zelltypen intrauteriner Gewebe produzieren inflammatorische Zytokine und gibt es Unterschiede in der Zytokinexpression in Assoziation zu infektbedingter bzw. nicht infektbedingter vorzeitiger Wehentatigkeit. Methode: Die Expression von Interleukin-1[3 (IL-113), Interleukin6 (IL-6) und Tumor-Nekrose-Faktor-tx (TNF-cc) wurde immunhistologisch in Plazenten von 40 Patientin~aen(23-36. SSW) ohne nachweisbare Chorioamnionitis und von 30 Patientinnen (17-36. SSW) mit histologisch gesicherter Chorioamnionitis untersucht. Ergebnisse: Bei Patientinnen rriit tokolyseresistenter vorzeitiger Wehentfitikeitohne Chorioamnionitis wurden IL-113in 37 yon 40 Plazenten (93 %) und IL-6 in 31 von 40 Plazenten (58 %) in den Endothelzellen der fetalen Gel'~iBe nachgewiesen. Dagegen wurden IL-I[3 in 19 von 30 Plazenten (63 %) und IL-6 in 5 von 30 Plazenten (17 %) bei histologisch gesicherter Chorioamnionitis signifikant geringer exprimiert (p IL-1 [3 = 0.005; p IL-6 = 0.001). TNF-tz wurde in beiden F~tllen vorzeitiger Wehent~tigkeit in eiuzelnen Zellen des viU6sen Zottenstromas produziert. Schluflfolgerung: Vorzeitige, nicht infektbedingte Wehentfitigkeit ist mit rnassiver Zytokinproduktion fetaler Endothelzellen in der Plazenta assoziiert.
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Bei der Terrningeburt finden im unteren Uterinsegment Umbauprozesse start, die yon einem Konzentrationsanstieg proinflarnmatoriseher Zytokine (z. B. TNFct, IL-I[3, IL-6 und IL-8) mit zunehmender Wehendaner beg|eitet werden. Fragestellung: Verandern sich auch bei der Frt~hgeburtdie Konzentrationen von TNF~, IL-1[3, IL-6 und IL-8 im unteren Uterinsegment rnit zunehmender Dauer der Wehent~ttigkeit? Werden die Zytokiukonzentrationen durch die Parit~t beeinflufit? Methode: Bei 32 Patientinnenrnit Fr0hgeburt (22+0 bis 36+5 SSW) erfolgte w~hrend Sectio caesarea eine Gewebeentnahme aus dem unteren Uterinsegment. In Proteinextrakten dieser Proben wurden die Konzentrationen yon TNFa, IL-1[3, IL-6 und IL-8 mittels ELISA bestirnmt, Die Patientinnen wurden in 4 Wehendauer-Gruppen (keine Wehen; _<6h; > 6 bis _<12h; >12h) und nach der Paritfit (Erstgebfirende;Mehrgeb~rende) eingeteilt. Ergebnisse: Wir fanden ftir die Konzentrationen der untersuchten Zytokine weder eine Abhfingigkeit yon der Wehendauer noch von der Paritgt der Patientinnen. Schluflfolgerung: Nach unseren bisher vorliegenden Ergebnissen scheint im Unterschied zur Terrningeburt bei der Frahgeburt eine zunehmende Wehendauer nicht mit einem I(onzentrationsanstieg proinflammatorischer Zytokine assoziiert zu sein. Auch yon der Paritgt sind die Konzentrationen dieser Zytokine offenbar unabh~ingig.Untersuchungen an einem gr6Beren Kollektiv sind geplant.
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Enzymkinetik der 5c~-Reduktase: llntersuchung zur intrazelluliiren Regulation der Glukokortikoidkonzentration der fetalen Zelle Kuhlmann K.,Hundertmark S.,Btihler H.,Ragosch V., Weitzel H.K., AG Surfactant, Frauenklinik, Universit~ltsklinikum Benjamin Franklin
mRNA-Expression konstitutiver und induzierbarer peptiderger und nitriterger Systeme in humaner Plazenta im Schwangerschaftsverlauf Hogen, N., D6tsch, J., Nyt~I, Z, Hiinze, J,. Knerr, I., Kirschbaum, Mr, Rascher, W. Universitiitskinderklinik und Universit?itsfrauenklinik ~Giefien
Neben der 1ll3-HSD kommt der 5ct-Reduktase bei der intrazellulitren Regulation der Glukokortikoidwirkung z.B. hinsichtlich der fetalen Lungertreife eine steuemde Wirkung zu. Fragestellung: Zur Kl~irungdieses Problems wird die 5o~Reduktase enzymkinetisch optimiert und ihre Standardbedingungen deflniert. A4ethode:IvIessung der enzymkinetischen Parameter: pHAbhangigkeit, Inkubationszeitabh/ingigkeit, Substrat-und Kosubstratabhangigkeit sowie Proteinabhangigkeit FOxdie Subslrate Cortieosteron (CORT) und Dehydrocortieosteron (DHC) am Beispielorgan Leber, enzymkinetische Analyse rnit Berechnung yon Krn und Vmax-Werten. Ergebnisse: Standardessaybedingungen ft~rdie Substrate CORT und DHC gem~Bunserer Messungen sind: pH 6,6, Inkalbationsdauer 90min, Proteinmenge 0,ling, Kosubstrat Konz. (NADPH) lnM, Substratkonz.: CORT lpMund DHC 10pM. Krn(CORT)=0,7pM, Vmax(CORT)=0,04 lprnol/mirdrng und Krn(DHC)=2,1~tM, Vmax(DHC)= 1,181pmol/min/mg Schluflfolgerung: Die 5ct-Reduktase seheint mit der 11[3-HSD in einem komplexen Zusammenspiel fitr die Regulation des intrazellul~ren Glukokortikoidstoffweehsels verantwortlieh zu sein, Dies k6nnte Bedeutung z.B~ hinsiehtlich der Steuerung der fetalen Ltmgenreife haben und wird in weiteren Unteranehungen gepraft.
Fiir die Regulation des Vasotonus ist in den letzten Jahren die Bedeutung der non-adrenergen-non-cholinergen vasoaktiven Systerne ins Blickfeld des Interesses gerfickt. Fragestettung: Ziel der Studie war die Untersuchung der mRNA-Expression der vasoaktiven Systeme Endothelin-1, endotheliale Sitickstoffmonoxidsynthase (NOS), iuduzierbare NOS und Adrenomedullin in der Plazenta irn Verlauf der Schwangerschaft. Patienten und Methoden: mRNA wurde aus Plazenten 13 friihgeburtlicher (18.-33. SSW) und 14 reifer Schwangerschaften (36.-41. SSW) extrahiert. Die Quantifizierung der mRNA Expression von Endothelin-1, endothelialer NOS, induzierbarer NOS und Adrenomedulliu erfolgte rnit Hilfe der hochsensitiveu real-time PCR (ABI PRISM 7700, Perkin Elmer). Ergebnisse: Mittels quantitativer PCR zeigte sich eine lineare Zunahme der mRNA-Expression yon Endothelin-1 (p=0.019, r=-0.45) und von endothelialer NOS (p=0.0001, r=0.79) im Verlauf der Sehwangerschaft, wahrend sich bei induzierbarer NOS und Adrenomedullin keine Korrelation ergab. Schluflfolgerung: Die Expresssion der konstitutiv exprimierten vasoaktiven Systerne des Endothelin-1 und der endothelialen NOS sind 0ntogenetiseh reguliert, w~hrend die induzierbaren Systerne Adrenomedullin und induzierbare NOS keiner systematischen Regulation im Schwangerschaftsverlauf unterliegen.
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50 Jahre Spekulumentbindung naeh BAUEREISEN - Eine [lbersicht der Universitiitsfrauenklinik Magdeburg Radke-Bergner, J., KOppe, [., Weise, W. Universit~tsfrauenldinik Magdeburg
Frfihgeburten (kldner 1.500 g) yon 1990-1994, Entbindungsmodus und fetal omcome.
Die Spekulumentbindung nach BAUERFASEN war m den Jahren ihrcr Inauguration als Ersatz fiir die Beckenausgangszange gedacht, urn mt|tterliche und kindliche Risiken zu minimieren. Sie stellt heute eine einfache Methode zur Leitung der spontanen Frtihgeburt dar. Frages~ellung: 50 Jahre Spekulumentbindung nach BAUEREISEN an der UFK Magdeburg - eine Bilanz. Methode: Es erfolgt eine Analyse yon 1254 Frtihgebm~ten der Jalue 1988-1995. In Abh~ingigkeit yon der 1990 absinkenden kindlichen Mortali~t wird das Patientengut in zwei Gruppen eingeteilt und gegeniibergestellt Ergebnisse: 793 Frtihgeburten der Jalu'e 1988-90 werden mit 461 Frtihgebullen der Jahre 1991-95 verglicben. Es zeiclmet sich eine Zunahme der Geburten yon kle~ncn Fr(ihgebolvnen (
P1.03 Fetale Wachstumsretardierung
Casper, F.i Wiedersheim, U.i, Seufert, R.l, Merten R.I, Stopjkuehen, H.2 UFKz, und Universitiita-Kinderldinil~ Mainz Die Verbesserung der Prognose far das sehr ldeine Frflhgeborene stollt eme des Hauptaufgaben der Permatologie dar,wobei Fragen nach dem C~bmtsmodus zunehmend an Bedeuttmg gewinnen. Fragestellung: BeeinfluBt der Geburtsmodug den fetal outcome sowie die sp~tere Prognose der kleinen Frflhgeborenen. Methode: Retrospektiv wurden 122 Frflhgeborene unter 1.500 g bzw. umer der 32. SSW der JahrgCmge 1990-1994 an der LrFK Mairtz hinsichtlich der MortMit~t lind Morbiditfit in A b h ~ g i g keit vom Geburtsmodus untersucht. Ergebnisse: Die Untersuchung umfaBt 96 Sectio- und 26 Vaginalgeburten. kn vaginalen Kollektiv traten l~ufiger h6hergradige Himblutungen auf(28% vs 15%), eine h6here Mortalit~t (19% vs 7%) sowie em l~ufigeres Auffreten ¢iner periventrikuliiren Leukomalazie (20% vs 4%). Als negative EinfluBgr6Ben a u f die 13berlebensraten nach Vaginalgeburt erwiesen sieh Geburtsgewiehte unter 750 g (40% vs 19%), eine BEL oder eine Tragzeit < 29 SSW. Bronehopulmonale Dysplasien traten naeh Seetio in 18% vs 6% auf. Sehluflfolgerung: Die FallTahlen erlauben keine endgOltige Beurteilung. Sie zeigen jedoch in Anletmung art die Litemtttr, dab die p r i m ~ e Secfio nicht als obligate Entbindungsform anzusehen ist. Nach unserer Auffasstmg muB die Indikation zur vaginalen Geburt in jedem EinzelfaU abgewogen werden. Darm zeigen sich vergleichbare Ergebnisse beziiglich fetal outcome bei reduziertem matemalem Risiko.
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,,Aussagekraft klinisch-materner Parameter im Schwangerschaftsverlauf verglichen mit Sonobiometrien z u r E r k e n n u n g d e r intrauterinen Wachstumsretardierung ( I U G R ) " Kat~oulis, A. 1, Hedderich, J. 2, Jonat, W. 1, Bonatz, (7. 1 1Frauenklinik, 2Institut far Medizinische Informatik und Statistik, CAU zu Kiel Die klinischan matemen Untersuchtmgsbefunde im Verlauf der Schwolugerschaft wurden dutch Einfohnmg des UltraschaUs weitgehend verdrangt, gewinnen jetzt aber aus 6konolnischen Gesiehtsptmkten wieder an Bedeuttmg. Fragestellung: Welche Aussagekraff besitzen regelm~iBig erhobene mateme Untersuchlmgsbefunde wie Gewichtszunahlue (GEW), Leibesumfang (LU) und Symphysen-Fmldus-Abstand (SFA) im Vergteich zltr Sonobiometrie hinsichtlich der Erkennung einer IUGR von Einlingsschwangerschaften? Methode: Klinisch mateme Untersuchungsbefimde und das U1traschallschatzgewicht (USG) wurden 14tagig bei 52 Schwangeten mit unauffalligem Schwangerschaftsverlauf und 68 Patientinhen mit 1UGR ab Diagnosestellung ermittelt, dem Geburtsgewicht gegeniabergestelR und statistisch ausgewertet. Ergebnisse: Signifikante Unterschiede ergaben sich for LU und SFA zwisehen den Kollektiven. Bei beiden Kollektiven land sich eine gute Korrelation zwischen SFA und USG. Beztiglich des Geburtsgewichtes zeigte sich eine hohe Sensitivit~it und Spezifitat fOx SFA und USG. Sehluflfolgerung: LU und SFA sind einfache und kostengOnstige Methoden, die im Verlauf betraehtet eine gute Aussagekraff hinsichtlich der Erkennung emer IUGR besitzan.
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Die Hiiufigkeit yon pathologischen Dopplerfluflwerten ist abhiingig vom AusmalI der fetalen Retardierung Liitke, K., Sohn, Ch., Universitiitsfrauenklinik Frankfurt
Sensitivit[it und klinische Folgen der antepartalen Diagnose bei intrauteriner Mangelentwicklung (IUGR) Albrecht dahn*, Oliver Razum*, Peter Berle** *Abt. Tropenhygiene und Offentliches Gesundheitswesen, Universitiit Heidelberg, **Frauenklinik der Dr. Horst Sehmidt Kliniken, Wiesbaden Fragestellung: Intemationale Studien lassen Zweifel an der Effek-
Eine fetale Wachstumretardierung geht nicht obligat mit einem pathologischen Dopplerflugmuster einher. Fragestellung: Ist das Ausma/3 einer fetalen Retardierung im III. Trimenon mit vermehrtem Auftreten yon pathologischen DopplerfluBwerten in der fetalen Aorta descendens korreliert? Methode: In einer retrospektiven Analyse wurden 1786 Feten, davon 1481 Einlinge und 305 Gemini, die eine Retardierung aufwiesen und eine Flowmessung erhalten hatten, ausgewertet. Bei der Bewertung des Ausmasses der Retardierung wurde der Thoraxquerdurchmesser, bzw. der Thoraxumfang zugrunde gelegt und v o n d e r 50. Perzentile ausgegangen. Als pathologischer Flow gait ein ResistenzIndex (RI) in der fetalen Aorta tiber 0,87. Ergebnisse: Bei einer fetalen Retardierung yon 1 Woche zeigten die Einlinge (n=260) in 4,2 % und die Gemini (n=116) in 1,7 % der F~ille einen pathologischen Flow, w~hrend bei einer Retardierung yon 3 Wochen 13,6 % der Einlinge (n=375) und 5,7 % der Gemini (n=35) einen pathologischen Flow aufwiesen. Bei einer Retardierung von 5 oder mehr Wochen, zeigten 48 % der Einlinge (n=54) und 22 % der Gemini (n=27) einen pathol. Flow. Schluflfolgerung: Das Ausmag einer fetalen Retardierung geht einher mit zunehmender Hgufigkeit yon pathologischen Dopplerflugwerten in der fetalen Aorta, wobei bei einer erheblichen Retardierung yon 5 und mehr Woehen immer noch tiber 50 % der Einlingsfeten und fast 80 % der Gemini einen normalen Flow aufwiesen.
tivitfit des Screening auf IUGR autkommen. Unser Ziel war, die Sensitivit~it der US-Biometrie im klinischen Alltag sowie die Folgen eines positiven Screeningergebnisses zu ermitteln. Methocle: Untersucht wurden 2378 konsekutive in der Wiesbadener Frauenklink entbundene Einlingssschwangerschaften. Der antepartalen Diagnose IUGR wurde als Goldstandard das tatsfichliche Geburtsgewicht gegentibergestellt (< 10. Gewichtsperzentile) Outcome-Parameter waren pH, Apgar-Wert und Verlegungsrate. Ereebnisse: Von 183 mangelentwickelten Kinder wurden 58 antepartal erkannt (Sensivitfit 31,7%). Bei 45 Kindern bestfitigte sich die vermutete Mangelentwicklung nieht (Spezifit~it 98,0%). Beim Vergleich zwischen antepaxtal erkannter und unerkannter Mangelentwicklung ergaben sich folgende Unterschiede: Die Schwangerschaftsdauer war erkannter Mangelentwicklung um 2,3 Wochen verkfirzt. Die Sectiorate betrug bei 74,1% (erkannt) gegentiber 30,4% (unerkannt) (p<0,001). Apgar und Nabelschnur-pH unterschieden sich nicht signifikant. Dagegen wiesen die Verlegungsraten groge Unterschiede auf mit einer Rate yon 63,8% (erkannt) gegentiber 20,8% (unerkannt) (p<0,001 ). Schh(3folgerung: Die Mehrheit mangelentwickelter Feten wurden dutch die routinemafAigeUS-Biometrie nicht erkannt, obwohl unter Studienbedingungen eine Sensitivitfit um 90% erreicht wird. Die vorzeitige Entbindung mangelentwickelter Feten ffihrte zu keiner nachweisbaren Verbesserung des fetal Outcome.
P1.03.04
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Zur Frage des Hypoxierisikos bei intrauteriner Wachstumsretardierung Rabsi!ber, A., Nieder, J. Universitgitsfrauenklinik Magdeburg
Die Bedeutung des CTG bei der Entscheidungsfindung des optimalen Entbindungszeitpunkts bei SGA-Feten Thein,Ch.," Welcker,T., Hilfrich,J. Frauenklintk der Henriettensfff~ung Hannover Fragestetlung: Die Entwicklung immer neuer
Die intrauterine Wachstumsretardiertmg geht mit einer h0hereu neonatalen Morbidit~t, mentaler Retardierung und langfristigen WachstamsverzGgerungen ehther. Eine sich h~ufig entwickelnde res~iratorische PlazentainsulYlzienz steigert das fetale Hypoxiefisiko mad beeinflugt die kiudliche Morbidi~t zus~itzlich. Fragestellung: Es wird untersucht, wie hoch das Hypoxierisiko eines Feten mit intrauterhler Wachsttunsretaxdierung vor mid unter der Geburt ist. Methode: Bei 348 Neugeborenen arts den Jatlren 1995 bis 1997 mit einem Geburtsgewicht unterhalb der 10. Perzentile werden ante- und intranatale CTGs, H~ufigkeit yon Fetalblutgasanalysen, der Entbindungsmodus und das ,fetal outcome" hinsichtlich Nabelaxterien-pH und klinischem Zustand (Apgar) mit den Ergebnissen Normgewichtiger verglichen. Ergebnisse: Antenatal wnrden bei retardierten Feten mit 15,2% gegentiber 5,8% bei eutrophen dreimal h~ufiger suspekte bzw. pathologische CTGs beobachtet. Sub partu fanden sich in 33,6% auft'~illigeFHF- Muster, in der Vergleichsgruppe waxen es 23,3% Fetalblutgasanalysenwaxen bei fetaler Retardiertmg mit 8% doppelt so h~tufigwie bei den Eutrophen. Die Sectiofrequenz lag deutlich fiber der Normalgewichtiger (29,9% versus 18,1%). Das trifft fOr die prim~ire wie far die sekund2tre Sectio gleichermagen zu. Nabelarterien- pH und klinischer Zustand der Neugeborenen waxen in beiden Gruppen gieich. Schluflfolgenmg: Bei intensiver 0berwachung und rechtzeitiger SchwangerschaRs. bzw. Geburtsbeendigung ist die Rate hs'looxischer Komplikationen bei Kindern mit intrauteriner Wachsatmsretardiertmg nicht erh0ht.
OberwaehungsmGgliehkeiten des Feten 10J3tuns die Bedeutung des CTG immer wieder llberdenken, zumal gerade die Dopplersonographie wesentlicbe Einblieke hi die Pathologie der fetomatemalen StrOmungsverl~Ituisse ertaubt. Hieraus k~lmen Rttek~ld~se auf den Grad einer Placentainsuffizicnz getroffen werden. Wie defmiert sich nun die Rolle des CTG in diesem ProzeB? Methode: Von 9/95-12/97 wttrden in unserem Hause 125 Feten unter der 3er Perzentile geboren. Bei 30 Feten konnte der Verlauf yon station~xer Aufnahme bis zur Entbindung fiber Dopplersonographie und CTG kontrolliert werden, Retrospektiv warde die Entscbeidungsfmdung zur Entbindung kontrolliert anhand nochmaliger Beurteilung der CTG und des DopplerfluBverlaufes. Ergebnisse: Die Entscheidung zur Entbindung wurde bei Feten unt~r der 33. SSW dutch CTG-VeNnderungen getroffen, Ober der 33. SSW dutch den Dopplerverlauf. Schluflfolgerung: Unserer Ansieht naeh sollte die Entsebeidung z ~ Entbindung weiterhin aufgrund yon pathologisehen Ver/tndenmgen am wehenfreien CTG erfolgen, da tier DopplerfluB in der Verlaufsbeurteilung Tendenzen aufzeigt, jedoch in der Akutbeurteilung deutliehe Sehwankungen atffaveist.
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P1.04 Beckenendlage
P1.04.02
A,uflere Wendung bei Beekenendlage: eine retrospektive Analyse der Jahre 1990-97 Westerburg, B., Hasbargen, U., Strauss, A., Kimmig, R., Hepp, H. Klinik und Poliklinik f~r Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum Groflhadern, Ludwig-Maximilians-Universitgit Miinehen Seit 1990 wird an unserer Klinik allen Frauen, deren Kind nach der vollendeten 37. SSW in Beckenendlage liegt, die au/Sere Wendung angeboten. Kontraindikationen sind bekannte uterine oder fetale Fehlbildungen sowie Mehrlingsschwangerschaften. Keine prim~en Aussehlugkriterien waren Vorderwandplacenta, Oligohydramnion oder leichte Wehentgtigkeit. Methode: Die Wendung wird in Seetiobereitschaft unter UltraschallkontrolIe durchgeffihrt. Zur Relaxation des Uterus wird kurz vor und w~ihrend der Wendung eine i.v. Tokolyse mit Betamimetika verabreicht. Ergebnisse: Es wurden seitdem 353 Wendungsversuehe durehgef~hrt, 139 (39,4%) erfolgreich. Der Wendungserfolg wurde im Hinblick auf matemale und fetale Faktoren untersucht. Analysierte Parameter waren Paritat, Schwangerschaftswoche bei Entbindung, kindliches Geburtsgewieht und kindlieher GeburtspH sowie Lokalisation der Placenta und Fruchtwassermenge. Eine erfahrungsabhangige Zunahme des Wendungserfolges war zu beobachten (1990 15,4%; 1997 49,0%). Sehluflfolgerung: Bei der ~iul3erenWendung handelt es sieh um eine sichere und effektive MaSnahme zur Oberffihrung der Beekenend- in die Schadellage. Mit dieser Magnahme k6nnen Kaiserschnitte bei Beekenendlage, als auch in folgenden Sehwangersehaften vermieden, sowie die mit einer vaginalen Beekenendlagengeburt verbundenen Risiken minimiert werden. Eine Indikation zar sofortigen Einleitang nach gegRiekter Wendung besteht unseres Erachtens nieht. S 14
P1.04.01 Zur Sp~itmorbidit[it vaginal und per Sectio entbundener Kinder aus Beckenendlage nach der 36. SSW Reucher, S., v. Georgi, R., Lang, U., Manstedt, K. Frauenklinik und Institut fox medizinische Psychologie der Justus-Liebig-Universit~itGiefSen Bei der Beckenendlage (BEL) k0nnen mit exspektativer Geburtsleitung ca. 50% der Kinder nach der 36. SSW vaginal entwickelt werden. Fragestellung: Unterscheiden sich vaginal und per Sectio entbtmdene Kinder hinsichtlich ihrer psychomotorischen Entwicklung und gibt es Zusammenhange zwischen perinatalen Daten trod psychomotorischer Morbiditat ? Methode: Die Eltem yon 376 Kindem, die zwischen 1988 und 1994 aus der BEL geboren warden, wurden mlgeschrieben und gebeten mit Hilfe des Enzephalopathie-Fragebogens von MeyerProbst Angaben zur psychomotorischen Entwicklung ihrer Kinder zu machen. Parallel dazu warden die perinatalen Daten aus dem Archiv der UFK erhoben. Ergebnisse: Anhand yon 155 (41%) zur0ckgeschickten Frageb6gen kolmte festgestellt werden, dab der Geburtsmodus der Kinder keinen Einflul3 auf die psychomotorische Entwicklung hatte. In Hinbliek auf die perinatalen Parameter unterschieden sich die Kinder der Gesamtgruppe nicht yon denen, bei denen das Follow-up vorlag. Es konnte kein Zusanunenhang zwischen perinatalen Parametem und psyehomotorische Entwicklung festgestellt werden. SchluflfbIgerung: Die Untersuchung ergibt keinen Hinweis darauf, d ~ das exspektative Geburtsmanagement bei BEL einen negativen EinfluB auf die psychomotorische Entwicklung der Kinder hat.
P1.05 Rhesus-Inkompatibilit it
P1.05.01
Rhesus-D-Diagnostik aus Fruchtwasser durch Genotypisierung Kirschbaum, M., Rothe, B., Schweidler, K., Bein, G., Kiinzel, W. Universitatsfrauenklinikund Insfitut ftir klinische Immunologie und TransfusionsmedizinGiel3en Die Rh-Blutgruppenantigene sind auf der Zelloberfl~iche auf zwei Proteinen exprimiert, die von zwei Genen (RHD und RHCE) codiert werden. Durch Polymerasekettenreaktion (PCR) laBt sich das Rh-D-Gen bei Rh-pos. Mensehen aroplifizieren. Fragestellung: Wie sensitiv und spezifisch ist die prauatale Rhesusdiagnostik aus Fruchtwasser mittels PCR? Methode: Bei 100 Amniozentesen (Median 16. SSW) wurde eine Rh-Genotypisierung mit zwei verschiedenen PCR-Methoden durchgeftihrt und das Ergebnis mit dem postpartal serologisch bestimmten Rh-D-Merkmal verglichen. Ergebnisse; In 98% der Untersuchungenwaren die serologische und die molekulargenetische Rh-D-Typisierung identisch. In zwei F~illen wurde das Kind einer Rh-p0s. Mutter mittels PCR falsch positiv typisiert, w~hrend die serologische Untersuchung rh-d-neg, ergab. Die Bestimmung der AB0-Blutgruppenantigene best~ttigte in diesen Fallen die Vermutung einer Kontamination des Amniozentesematerials durch mtitterliche Zellen. Bei allen 19 untersuchten rh-neg. Miittern wurden die Kinder korrekt n-tit beiden PCR-Methoden Rh-pos. bzw. rh-neg, typisiert. Schluflfolgerung: Die pr~inatale Rh-Diagnostik mittels PCR ist eine zuverl~issigeMethode, um bei immunisierten rh-neg, Mtittern friJh in der Schwangerschaft den Rh-D-Status des Kindes zu bestimmen. In 50% der durch Rh-Antik6rper der Mutter belasteten Schwangerschaften entf'~illtdamit die fetale Intensiviiberwachung und invasive Therapie.
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Feto-maternale subpartale Makrotransfusion bei Rhesusinkompatibilit~t: H~ufigkeit und Vergleich von Nachweismethoden David, M., Burghard, J., Dudenhausen, J.W., Salama, A. * Universitatsklinikum Charitd Berlin, Klinik.par Geburtsmedizin, Blutbank*
Molekularbiologische Typisierung der Rhesus D, C und E- Antigene aus Fruchtwasserzellen Hoof, K., Brauch, H., Gassner, C., Hfineke, B. Universitgits-Frauenklinik Eppendorf, Hamburg Zentralinstitut J~r Bluttransfusion, Universitiitsklinik Innsbruck
Bei Rhesuskonstellation ist die ldinische Bedeutung fetomaternaler Transfusionenabhfingig yon der fibertragenen Blutmenge. Ein Uq~rtritt yon >30 ml Fetalblut wird als fetomatemale Makrotransfusion (FMMT) bezeiclmet. Die post partum verabreichte Standarddosis von 300 I,tg Anti-D-IgG neutralisiert maximal 30 ml fetales rhesuspositives Blur Fragestellung: In welcher Frequenz kommt es zu emer FMMT? Gibt es eine H~iufungbei geburtshilflichen Operationen ? Ist der neue Gelagglutinationstest (GAT) irn Vergleich zum Standard Ydeilmuer-Betke-Test(KBT) ein geeignetes Nachweisverfahren? Methode: Auswertung der postpartalert KBT-Ergebnisse aller rh.neg. Mtitter, die im Zeitraum 1/94 bis t0/1997 irn VirchowKlinikum em rh.pos. Kinder geboren haben; Einzelfallanalyse der FMMT-Falle hinsichtlieh Geburtsmodus, anamnestischer u. geburtshilflicher Besonderheiten; Gegenaberstelhmg tier Resultare von GAT u. KBT sowie kritische Wertung yon Differenzen Ergebnisse: Wit fanden bei 50 von 877 Frauen einen HbF-ZellAnteil > 0,2 % (eingesteUte Nachweisgrenze des GAT) hn m~tterlichen Blut (5~7%) ttnd in 0,4 % einen HbF-Anteil > 0,6 %, was einem 13bertritt yon mehr als 30 ml Fetalblut entspricht. KBT- und GAT-Ergebnisse zeigten eine hohe ~oereinstimmung SchluflJblgerungen: Bei etwa 1 yon 300 Geburten kommt es zu einer FMMT. Eine Hauftmg bei gebttrtshilfl. Komplikationen beobachteten wird nicht. Der GAT ist Rtr das Routinescreening klinisch relevanter Mengen rh.pos.fetaler E~'throzyten geeignet.
Eine Rhesusinkompatibilit~it kann zur ZerstOrung fetaler Erythrozyten ftihren und Komplikationen bis hin zum Hydrops fetalis verursachen. Fragestellung: Ist die molekularbiologisehe Analyse der Rh D, C und E-Antigene aus Fruchtwasserzellen eine geeignete und zuverl~issige Methode zur Ermittlung des fetalen Rhesusfaktors zu einem fr0hen Zeitpukt der Schwangersehaft? Wie grof5 ist die Zuverl~issigkeitder Methode gemessen an der 13bereinstimmung zwischen molekularbiologischen und postpartal erhobenen serologischen Befunden? Methode: Im Rahmen der Studie wurde an 153 Fruchtwasserproben (14.-38. SSW) nach transabdominaler Amnioeentese eine DNA-Isolierung vorgenommen und eine Rhesusanalyse durchgef~ihrt. Diese beruht auf einem PCR-gesttitzten Nachweis der DNA-Sequenzunterschiede zwischen Rh D und Rh CE, welche sich in der anschliel3enden Agarosegelelektrophorese darstellen lassen. Der Naehweis von Rh D wird rnittels acht exonspezifischen PCR-Reaktionen vorgenommen. Ftir Rh C/c und Rh E/e existieren jeweils zwei Reaktionen. Ergebnisse: Die molekularen Ergebnisse wurden in 53 F~illen mit den postpartalen Blutgruppenbefunden vergliehen und ~eigten eine komplette lJbereinstimmung. Sehluflfolgerung: Die molekularbiologische Rh D, C, E Typisierung aus Fruchtwasserzellen ist mit grol3er Zuverlassigkeit m6glich. Die vorgestellte Methode verspricht eine deutliche Verbesserung der klinischen Betreuung von Schwangerschaften mit Rhesuskonstellation.
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P1.06 Geburtseinleitung
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Morphologisehe Verltnderungen der Cervixreifung naeh geburtsvorbereitender Akupunkturtherapie ROmer, A.; Weigel, M.; Zieger, W.; Melchert, F.
Universitllts-Frauenklinlk Mannheim In Europa ist die Akupunkturtherapie (AT) im Rahmen der Geburthilfe bisher vorwiegend als Analgesiemethodebekannt. Zur Geburtsvorbereitungwerden in hiesiger Literatur Akupunkturpunkte (AP) mit ,,psyehisehem" Wirkspektrum angegeben. Der Nachweis yon morphologisehen Cervixveranderungenunter einer spezifiseh, geburtsvorb. AT stellte das Ziel der vorliegendenUntersuehungdar. FragesteUung:Sindbei LParae nach AT morph, Veranderungen a.d. Cervix.(CV) bezagl. Cervixbefund(CB),Cervixlange(CL)und Geburtsdauer(OD) feststellbar? Methode: Prospektiv randomisiert wurden n=329 l.Parae (ab 36.SSW) einer A'I (IBeh./W.) mit den AP Ma36, Gb34, MP6 und BI67 unterzogen. Das Kontrollkoltektiv(KK) umfaBten=224 l.Parae unter Verwendungder ,,psyehisch"wirkenden AP LG20, Pe6, He7. Keine Behandlung erhielten n=325 I.Parae im Vergleichskollektiv(VK), die im Studienzeitraum an der Klinik entbunden wurden, In den Kollektivenwarden als Hauptparameter erhoben: vaginosonog, ermittelte CL-Differenz(nach 4.AT/bzw.40.SSW),NaehweisTriehterbildung(TB),BishopScoreveranderungen,GD ab Beginn MM-wirksamerWehentatigkeit. Ergebnisse:Naeh AT betrug die mittlere GD 470+/-190 Min. und war gegentiber der GD von Frauen ohne AT mit 594+/-241 Min. hoehsign. (p<0,005;t-Test), sowie dem KK mit 536+/-200 Miauten verk0rzt. Mit einer Diff. yon 5,9 (+/-1,3) Punkten beim Bishop-Scorewar eine hochsign, starkere Reifun8 der CV gegentiber dem KK mit 4,0 (+/- 0,9) und dem VK mit 3,6 (+/-1,0) zu verzeiehnen.Entspr. signif, stellt sich sonogr, die CL-Veranderung mit 15,9 mm (+/-4,8) gegentiber 9,8 mm (+/-3,4) im KK und 8,9 mm (+/- 3,3) im VK dar. Die spezif. AT fflhrt mit 82,1% hoehsign, haufiger gegentiber KK (30,1%) und VK (29,3%) zu einer zuvor nicht naehwb. TB im Os intern, der CV. Diese darf als Zeiehen eines deutlieh beschleunigtenReifungsprozessesder CV unter AT gewertetwerden. Schluflfolgerung: Die vorgelegtenErgebnisse zeigen einen erstmalig naehgew. morph. Effekt (sonog. Nachw. d. rel. CL-Veranderungund TB) einer spezif. AT im Sinne einer geburtsvorb. Reifungsbesehleunigung der CV. Eine naeh AT hoehsign, verktirzteGD laBt sieh auf die veranderten CV-Reifungsprozesseund eine gtinstigere Wehenkoordination naeh AT zurflekfilhren. Somit sollte die additive, spezi£ AT als risikoarme, yon den Schwangerensehr gut angenommene und nachweislicheffizientgeburtsvorbereitendeMethode, allen Sehwangeren bei unkompliziertem SS-Verlaufempfohlen werden.
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Zur Anwendung von PGE2-Vaginalgei (2mg) vs. PGgrIntra~rvikalgel (0,Stag) oder PGE2Vaginaltabletten (3rag) zur Geburtseinleitung Bredo~; V. Universitg~ts-Frauenklinik Greifswald
Fetales Fibronectin als Prognosefaktor bci Geburtseinleitung mit Prostaglandinen Mf~ller, T., Blissing, S., Rempen, A., Dietl, J. Universitdts-Frauenklinik Wiirzburg
PGE2-Vaginalgel ist eine in Deutschland erst k0xzlieh zugelassene Applikationsform zttr Geburtseirdeittmg. Die Ergebnisse shad Teil einer Multizentexstudie. Fragestellung: Wie effektiv ist das Vaginalgel im Vergleich zttm Intrazexvikalgel bzw. der Vaghmltablette bei unreifex bzw. reflex Zervix? Methode: In emer prospektiven randomisierten Studie wttrde bei medizhfischex Indikation entsprechend dex Zervixreife das Vaginalgel bzw. Intrazervikalgel oder Vaginaltabletten zar Gebttrtseinleittmg verwendet und dex Geburtsverlauf protokolliext (n = 140). Ergebnisse: 26 yon 40 Frauen mit unreifer Zervix konnten nach Vaginalgelapplikation innerhalb 24 Sttmden vaginal entbunden werden. Nach Intrazervikalgel waren es nnr 13 yon 36 (p<0,05). Im Mittel waren 1,9 ± 0,8 vs, 3,3 ± 2,1 G-aben notwendig (p<0o01). Bei reifex Zervix wttrden naeh Vaginalge123 von 32 Schwangexe innerhalb 24 Sttmden vaginal entbunden. Nach Vaginaltabletten waren es 25 von 32 (p>0,05)i Durchschnittlich waren 1,6 4- 0,8 vs, 2,1 ± 1,4 Gaben notwendig (p>0,05). Das Fetal outcome war in allen G r u ~ nahezu gleich. SchluJ3folgerung: PGE2-Vaginalge! stellt eine interessante Applikationsform dar, die insbesondere bei unreifer Zexvix offenbar Vorteile gegenflber dem Intrazerwikalgel besitzt.
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Fetales Fibronectin (fFN) i m Vaginalsekret soil eine Geburtsbereitschafi anzeigen. Fragestellung: Ist der Nachweis v o n fFN i m Vaginalsekret ein Indikator einer erfolgreichen Geburtseinleitung mit Prostaglandinen (PG) bei urtreifem Zervixbefund ? Methode: Im R a h m e n einer prospektiven Studie wurde bei bisher 34 Patientinnen mit unreifem Zervixbefmad (Bishop-Score < 5) vor Geburtseiuleitung mit PG (Prepidil-Gel ® bzw Minprostin E2®, Upjohn) fFN im Vaginalabstrich bestimmt (Membran-Inunmaoassay, Mast Diagnostica) und mit konventionellen geburtshilflichen Parametern korreliert (ChF-Test, U-Test nach Mann/Whitney, Multiple Regression). Ergebnisse: Bei 11 Patientinnen war fFN nachweisbar, eine erfolgreiche Einleitung (Muttermundser0ffnung >_ 3 cm und Wehen ohne Orasthin und Partus < 24 h) gelang in 21 F~llen. E i n fFN-Nachweis korrelierte signifikant mit d e m Erfolg einer Einleitung (p = 0,02); Parit~t, Schwangerschaftsalter mad Bishop-Score h i n g e g e n nicht. Die multivariante Analyse best~tigte dies (p = 0,02). Schluflfolgerung: Der Nachweis von fFN i m Zervixabstrich ist bei unreifem Muttermundsbefund ein hilfreiches Kriterium zur Prognoseabsch~itzmag einer Geburtseinleitung mit PG.
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Nachweis zirkulierender Tumorzellen durch hochsensitive RT-PCR Grundmann, R., Mi~ller, A., MObus, V., Kreienberg, R., Grill H.J. Universitats-Frauenklinik Ulm Ein gesieherter Nachweis im Blut zirkulierender Tmnorzellen und deren ftmktionelle Charakterisierung ist for Diagnostik, Therapieplanung and Therapieiiberwachung yon entscheidender Relevanz. Fragestellung: Ziel war es, tumorspezifisehe hochsensitive RTPCR-Tests far den Nachweis yon Tumorzellen aus minimalem Probenmaterial anfzubauen. Methode: Epithelzellen werden mit antik6rperbeschiehteten Magnetbeads (BerEP4) ans Vollblut angereichert. Ober Quiagen-S/iulen wird Gesamt-RNA isoliert und durch Reverse Transkrip-tion cDNA hergestellt. Mit fluoreszenzmarkierten Primem werden Nested-PCRs durehgeftihrt und die PCRProdukte ilber das Gerat ABI 377 detektiert. Ergebnisse: Fiir 8 Zielgene wurden hochsensitive Nested-PCRTests etabliert: tnmorspezifische G-ene (CEA, CK20, HER2a, PgR), "Housekeeping"- Cren (B2-Mikroglobulin, GAPDH), Epithelzellmarker (Mue 1), Lymphozytenkontrolle (CD45). Bei Verdaanungsserien von verschiedenen Tumorzellinien in Vollblut liel3en sich mit der Methode jeweils 10 Tumorzellen in 5 ml Vollblut naehweisen. Sehluflfolgerung: Die etablierte Methode zum Naehweis zirk-ulierender Tumorzellen wird derzeit in klinische Protokolle integriert.
P1.06.05 Untersuchungen zur Geburtseinleitung bei unkomplizierter Terminiiberschreitung Mt~ller, K. , Bell~e, ~ Pachmann, Heike Frauenklinik der Klinikum Chemnitz gGmbH, Frauenklinik des Stddtischen Klinikums Dresden-Friedriehstadt Zum Vorgehen bei unkomplizierter Terminfiberschreitung (Tragzeit tiber 40 vollendete SSW) gibt es unterschiedliche Memungen, vor allem hinsichtlich des Zeitptmktes and tier Methode der Geburtseinlei~ng. Fragestel!ung: Anhaald. einex retrospektiven Av,a!yse yon Einlingsgeburten aus Schadellage nach tmkomplizierter Terminaberschreittmg wollten wir erurieren, ob die Geburtseinleitung mittels Oxytozininfusion mit oder ohne medikament6se Cervixreifung bessere perinatalogische Ergebnisse briagt als das Abwarten des spontanen Geburtsbegirms. Methode: Es warden 14.443 Einlingsgeburten der Sfichsischen Perinatalerhebung 1992 bis 1996 hinsichtlich des Geburtsmodus, der Geburtsdauer, infekti6ser Komplikationen der fr~then neenatalen Morbiditat and der perinatalen Mortalitat ansgewertet. Wit untersuchten dabei 3 Gruppen: I. mit Oxytozininfusien u. medikament~ser Cervixreifung (n=l 115), II. mit Oxytocininfusion ohne Cervixreifung (n=2144), 11I.mit spentanem Gebnrtsbeginn (n=l 1184). Ergebnisse: Nach spontanem Geburtsbeginn fand sich eine signifikant niedrigere Frequenz (p<0,01) an sektmd~en Sectienes (5,6 %) gegentiber tier Gruppe I (19,1%) trod Gruppe ]I (11,0 %) and eine deutlich geringere Rate protrahierter Geburtsverlfiufe trod depressivet Neugeborener. Es zeigten sich keine Unterschiede bei schweren postnatalen Azidosen und der perinatalen Mortali~t. Sehluflfolgerung: Bei unkomplizierter Termintiberschreitung ist das Abwarten des Einsetzens spontaner Wehen bis zum 14. Tag zu empfehlen. Engmaschige Kontrollen (CTG, US) mininaieren dabei das fetale Risiko.
P1.06.06
Die Wassergetmrt ein Bestandteil tier modernen Geburtsmedizin Schmidt, M,, GrafH., Koch, I., Retzke, U. Klinik )~r Frauenheillatnde and Geburt~nediztn / Klinikum SuM Fra~eatellunz: Die Disknssion um die Wassergeb/trt wird in Fael~kreisen and der Offenfliehkeit oft emotional und kontrovers gcRlhrt. Anliegen der 8tadie ist es zu tlberprafen, ob die Wassergebtlrt filr Mutter trod Kind ein erh6htes Risiko dm'stellt. Method.e: Ira Zeitraum yore 1.4.96 bis 31.10.97 fahrten wir 120 Wassergebnrt~n dutch. Wit verglichen das mtitterliche urtd fbtale Auskommen des Wassergeburtskollekfives mJt einem NonnalkoUektiv ( n = 712 ), welclms ira Geb~rbett ealtbundert warde. .~Bgebnisse: Der Anteil der Wasstageburten an ~mserean Gesamtgeburtengtlt betrug t 1,8%, Bei 6 Frwaen wurde die Wassergeburt auf Wunsch oder wegen Komplikafionen abgebrochen. Der mittlere 5 Minuten Apgar betrug 9,3 +/- 0,6, der mittlere Nabelschnurarterieu-ph 7,32 +/- 0,08. Mit 6,6% gegenaber 9,6% lag die Verleguagsrate in die Kinderklinik deuttich ttatcr der bei Landgeburt. Bei keiner Frau knm es nach Wassergeburt zum febrilen Wochenbettvertau£ Eine transfusionsbedt~P,ige Woehenbettau0.mie lint bei keiner Frau attf. Die Dauer des postpartalen stafionareaa Aufenthaltes lag bei 3~5 +/- 1,9 Tage~ Die Episiotomierate betnlg bei Wassergeburt 23% trod bei Lemdgeburt 45%, Dagegeta lag die Dammril3rate bei Wassergeburt 41% uud bei Landgdmrt 22%. S chtqBfotgerumz: Die geburtshitflichen LeisttmgsT~arameter spreeheaa far eine Gteiehwer~dgkeit yon Wassergeburt ~md Landgeburt, DaNberhina~ hat die Wassergeburt einen positiven EinfluB auf das emotionale Empfmden unter der G~burt mad fllhrt z,t~einer Reduktion des Gebu~sselunerzes. Iasgesamt tragt die Wassergeburt zu einer Verbessenmg des Cmburtserlehnisses fl~ die Frau bei.
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P1.07.01 Amnionbandsyndrom fatale Sp~tkomplikation invasiver Pr'~nataldiagnostik
Fetale Therapie
Strauss, A., Hasbargen, U., Westerburg, B. Klinik und Poliklinik 3~r Frauenheilkunde und Geburtshitfe im Klinikum Groflhadern der Ludwig-Alaximilians-Universit~t, Atflnchen (Direktor: Prof. Dr, H. Hepp) Das Amnionbandsyndrom (ADAM-Komplex: Amniotic Deformity, Adhesion, Mutilation) stdlt neben den unmittelbaron Punktionsrisiken invasiver Pranataldiagnosfik eine, w ~ anch serene schwerwiegende Spatkomplikation dar. Die Inzidenz yon Amnionstr~ngen ist mit 1:10.000 Lebendgeburten anzugeben. Typische Folgen sind tmterschiedlich fiefe Schn~fttrchen an den fetalen Extrentitaten bis bin zur Amputation yon GliedmaSen. Fragestellung: Risikoeinscl~tzunginvasiver Pranataleingriffe. Alethode: Falldarstellung eines intrauterinen Fruchttodes am Terrain infolge einer kompletten Strangulation der Nabelsdmur dureh einen Amnionstrang. In der unaulTallig verlaufenden Schwangerschaft war in dex 15.Woche eine problemlose transabdominelle~ paraplazentare Amniozentese aus Altersindikation (38 Jahre) vorgenommen worden. Ergebnisse: Vorzeitiger Blasensprung, vorzeitige Wehentatigkeit, intrauterineInfektion und intra- oder extraamniale Bluttmg sind als typische Punktionsrisiken in zeitlieh engem Kontext zum Eingriff zu befllrchten. Ein Amnionstrang mit den beschriebenen Konseque~nzen stellt eine folgenschwere spate Komplikatian einer Amniozentese dar. Die vorgeburtliche Sanographisehe Diagnose ist prinzipiell m6glich. Die Einschatzung des Auspragungsgrad und damit die prognostische Interpretation gestaltet sich jedoch schwierig. Schlufifolgerung: Die Entstehung yon Amnionstrfingen als potentiell zum intranterinenTod l~ihrende Spatkomplikation sollten in die Risikoabwagung pr'~kuatalerEingriffe miteinbezogen werden.
P1.07.02 Spontane Remission fetalen Hydrothorax
eines pr~inatal diagnostizierten
Hinrichs B., Horstkamp B., Henrich W., Dudenhausen J. W. CharitY, Campus Virchow-Klinikum, KIinik fiir Geburtsmedizin FOr einen fetalen Hydrothorax kOnnen aus pathogenetischer Sicht der immunologische oder nicht immunologische Hydrops fetalis verantwortlich sein. H~iufigsteForm ist der Chylothorax als Folge einer Ductus-thoracicus-Anomalie neben Herzfehlern, Lungenfehlbildungen und intrauterinen Infektionen. Wegen einer bekannten Assoziation zum Turner- und Downsyndrom ist bei Diagnose eine Karyotypisierung indiziert. Typische sonographische Zeichen sind thorakale uni- oder bilaterale echoleere sichelfOrmige Bezirke, die sich synchron zur Herzaktion um eine komprimierte oder hypoplastische Lunge bewegen. Fallbericht:Die erstmalige Vorstellung der 30 j. II g / I p erfolgte mit 35 SSW, Blasensprung und linksseitigem mittelgradigen Hydrothorax ohne assoziierte Fehlbildungen. Die CVS ergab einen unauffalligen Karyotyp. Aufgrund des moderaten Befundes und des Infektionsrisikos nach BS wurde yon einer Punktion abgesehen. Mit 36 SSW kam es zum Spontanpartus eines eutrophen Friihgeborenen mit dem V.a. eine leichtgradige einseitige Lungenhypoplasie. Der pr~inataleHydrothorax liel3 sich postnatal mit bildgebenden Verfahren nicht mehr darstellen. Die Entlassung erfolgte am 14. Lebenstag. Schlufifolgerungen: Ein Hydrothorax ist ein Symptom unterschiedlicher A.tiologie. Prognostisch relevant sind Entstehungsursache, Zeitpunkt des Auftretens, Auspr~igungsgradund assoziierte Fehlbildungen. Gefiarchtet ist eine damit einhergehende Lungenhypoplasie. Bei moderatem Hydrothorax ist ein expektatives Vorgehen m6glich, bei ausgepr~igtenFallen sind serielle Punktiohen oder eine Shunteinlage zu diskutieren. Die im vorliegenden Fall unmittelbar posenatal nachgewiesene spontane Remission des Hydrothorax bleibt letztendlich ungekl~irt.
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P1.07.03 D i e t r a n s p l a z e n t a r ¢ P a s s a g e y o n D i g o x i n , Flec a i n i d und A m i o d a r o n - V e r g l e i c h und klinische E i n f l u B f a k t o r e n d e r P l a z e n t a g i i n g i g k e i t
Schmolling, J., Renke, K., Richter, 0., Pfeiffer, K., Schlebusch, H. Universit~s-Frauenklinik Bonn (Dir.: Prof. Dr. D. Krebs) Voranssetzung fiir eine erfolgreiehe transplazentare Therapie von fetalen supraventrikul~iren Taehyarrhythmien ist eine gute Plazentag~ingigkeit der verwandten Substanzen, die insbesondere aneh bei sehweren F~illenmit Hydrops fetalis et placentae gewahrleistet sein sollte. Fragestellung: Wie ist die Plazentagangigkeit von Digoxin, Fleeainid und Amiodaron, und welehen Einflul3 hat eine Erh6hung des umbilikal ven6sen Druekes (UVP) anf die Transferrate dieser Pharmaka in einem in vil~o-Modell? Methode: Insgesamt 16 reife humane Plazenten wurden direkt naeh der Entbindung fllr eine duale in vitro-Perfusion pr~ipadeft. Der Pharmakonefflux ans dem maternalen Kreislauf und der Influx in das fetalen Kompartiment wurden mit einem FPI (Digoxin, Fleeainid) bzw. mittels HPLC (Amiodaron) bei normalem und bei erh6htem UVP (10 em H20) gemessen. Ergebnisse: Die fetal / initial matemalen Pharmakagradienten am Ende der rezirkulierenden Perfusion betrugen 0,25+0,05 ~ r das Digoxin und 0,19+0,07 fflr das Fleeainid (p<0,05). Amiodaron liel3 sich llberhanpt nur in 3 von 6 Experimenten in Spuren im fetalen Kompartiment naehweisen. Eine Erh6hung des UVP tun 10 cm H20 reduzierte den maternofetalen transplazentaren Obertritt von Digoxin und Fleeainid auf 64% bzw. 51%. Schluflfolgerungen: Die Plazentag~ngigkeit yon Digoxin, Flecainid und Amiodaron f~illt in dieser Reihenfolge. Eine Erh6hung des UVP wie bei fetaler Herzinsuffizienz mit Hydrops verringert den Medikamententransfer und somit die Erfolgsaussichten einer transplazentaren Therapie.
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Derzeitiger Stand der intrauterinen fetalen Stammzelltransplantation Pschera, H. Frauenktinik, Landeskrankenhaus Lvoben
Direkte Messung der plazentaren Gewebsdurehblutung mittels Angiomode JOrn,H, Kahn, N#, Schmid-SchOnhein, H#, Rath, W Universit~its-Frauenklinik der RWTH Aachen #lnstitut far Physiologie der RWTH Aachen Fragestellung: Die Wirksamkeit einer H~tmoditutionstherapie
Die intrauterine fetale Stammzelltransplantafion stellt derzeit eine noch experimentelle Therapiem~gliehkeit fiat Krankheiten, die mit dem h~matopoetisehen System zusammenhiingen, dar. Fragesteltung: Zusammenfassung der bisher in der Literatur beschdebenen F~ltleund Darstellung der Vomussetzungen und Grenzen dieser neuen Behandtungsform. Aufzeigen ethiseher Bedenken und Ausbliek aufexperimentelle und klinisehe Zukunflsperspektiven, Methode: Ivledline Suehmethode und eigene Effahrung atffdem Gebiet der fetalen Stm-nmzelltransplantafion. Ergebnisse: Bisher wurde Ober 9 Transplantafionen beriehtet: In 6 Fallen bei Vorliegen yon Hamoglobinopathien (a- bzw. b- Thalassiimie, in 2 F~illenyon Immundefekten und in 1 Fall yon HurlerPfaundler- Krankheit. Die Transplantafionen waren nnr bei zugo~nde liegenden immunologisehen Storangen sowie in I Fall von betaThalass~nie erfolgreieh~ Sehluflfolgerung: I3~ geringe Anzabl durehgefithrter Tmnsplantafionen mit beseheidenen Erfolgen, versehiedene zugrunde tiegende Erkrankungen wie aueh untersehiedliehe Transplantafionsprotokolle lassen zum gegenw~rtigen Zeitpunkt keine siehere Beurteihmg des kJinisehen Wertes zu, anch wenn damit der Beweis erbraeht women ist, dab eine fetale intrauterine Transplantation nieht nut m6glich, sondem aueh relafiv sieher ist. Eine Herausforderung far die Zukunft stellt die Selektion yon Pafienten, die Emchtung yon zentralen Zetlbanken sowie Strategien zum verbesserten Ettgrafhnent dar. Das klinisehe Potential far diese neue Thempiemethode ist ?,roB.
im Hinblick auf eine Verbesserung der utemplazentaren Peffusion und des "fe~al outcome" ist bisher nicht bewiesen. Wir versuehten in unserer Studie erstmalig einen dlrekten Effekt der Therapie im Bereich der Plazentadurehblutung nachzuweisen, Patientinnen und Methodik: In der herkOmmlichen Dopplersonographie werden die Frequenzversehiebangen/Gesehwindigkeiten gr6fSerer Blutget'age gemessen, um den peripheren Widerstand i m naehgetagerten Kapillarbett zu beurteilen. Im Angiomode kann auch der Blutflug in tdeineren Blutgefiigen dargesteltt werden. Bei 20 Schwangeren, bei denen aufgrund einer gest~rten Hamodynamik der Plazenta eine Hamodilutionsbehandlung durchgeftihrt wurde, untersuehten wit einen repfasentativen Anteil der Plazenta mittels Angiomode, In allen Fallen lag eine Plazentainsuffizienz vor and der Hamatokrit betrug >36%, Die Untersuehung erfolgte vorund 60-120 min naeh einer standatdisierten Thempie zur Hamodilution in demselben Areal der Plazenla bei gleicher GrundeinsteUung des Geriits, eines Toshiba 270; Die anfgezeichneten Videosignal¢ wurden mit einem Reehnersystem digitalisiert und in Histogmmme umgewandelt, Ergebnis~e: Bei allen Patientinnen ergab sich ehae verstarkte Durchblutung des untersuehten Plazentaanteils. Eine Wirkung der Hamodilutionstherapie konnte hiermit dutch direkte sonographische Messung naehgewiesen werden. Schluflfolgerung: Die Untersuchung im Angiomode erm6glicht eine Darstellung und Quantifizierung der Gewebsdurehblutung.
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Schwangersehaftsansgang nach intranteriner Transfusion bei fetaler Parvovirus B19-Infektion ~tbitzsch,S., Springer, C, Stepan, tt., Faber, R, Universit~tsfrauenkIinik Leipzig
Intrauterine Therapie eines Feten mit k a r d i a l e r Dekompensation bei AV-Block HI o Hielseher, M., Germer, U., Gembruch, U. Universitdts-Frauenklinik Liibeck Fallbesehreibung:Die 33 j/ihrige m Gravida [I Para (2
In ca; 10% ist ein nichtimmunologischer Hydrops fetalis Folge einer fetalen Parvovirus B19,Infektion. Da sowohl F~ilie von Spontanresorptionen des Hydrops fetalis als auch intrauterine and neonatale Todesf~tlle bekannt shad, fehlt 0-bereinstimmang hinsichflich des pf~natalen Managements. Kasuistik: Eine 34@ihrige : I ~ ]]I wurde wegen Hydrops fetalis in der 16. SSW and Verdacht auf Parvovirus B19Infektion t~berwiesen. Der Ultraschall an unserer Klinik zeigte einen persistierenden deutlichen fetalen Aszites, e~nen PerikarderguB and ein Polyhydranmion; es gab kehae fetalen Fehlbildungen. Die Ergebnisse der mtitterlichen Serol0gie bestatigten die akute Par~ovirus B19-Infektion. Aufgrund dieser Beftmde fOhrten wir ehae Kordozentese dutch. Der Fetus hatte neben einer Anamie eine Thrombozytopenie and eine Erythroblastamie. Naeh intrauteriner Transfusion in der 18,2. SSW kam es zur allm~ihlichen Resorption des Hydrops fetalis und zur Spontangeburt eines gest~aden, reifen Neugeborenen, Der Nachweis Parvovirus B19-spezifischer DNA im Fetalblnt bes~tigte die fetale Infektion. Schluflfolgerung: Unseres Wissens nach berichten wir erstmals tiber eine erfolgreiche intrauterine Transfusion in der 18. SSW bei fetaler Parvovirus B19-Infektion. Da lmklar ist, wie lange ein Fetus im 2= Trimenon eine An~nie ohne irreversible Sch/iden tolerieren kann, sollte unserer Mehatmg nach ehae intrauterine Therapie bei Hydrops fetalis erfolgen.
gesande Kinder) stellte sich in der 20+0 SSW bei fetalena, immanologisch bedingtem (matemale anti SS-A und anti SS-B- Antik6rper) komplettem AV- Block mit Kardiomegalie, biventrikul~rer Myokardhypertrophie und Perikardergug (VR: 150 bpm; All: 48 bpm) vor.In der 31+0 SSW kam es zum Auftreten einer holodiastolischen Pulmonalklappeninsuffizienz (PI) trod einer friihsystolischen Trikuspidalklappem'egttrgitation(TR) als Zeichen einer zunehmenden kardialen Dekompensation.Unter einer Therapie mit Salbutamol (800gg/hr i.v,) konsolidierte sich die VR bei 60 bpm und die AR bei 155 bpm. Die maximalen Geschwindigkeiten stiegen in der Aorta yon 1,3 auf 1,8 m/s mad im Truncus pulmonalis yon 2,05 auf3,2 m/s. Das Ausmal3 der PI nahm deutlich ab. Bei stabilen Verh~ltnissen wttrde die elektive Sectio in der 38. SSW dm'chgefiihrt. Am 2.Lebenstag wurde ein Schrittmacher implantiert. SchluflJblgerung: Bei immanologisch bedingtem komplettem AV- Block mit kardialer Dekompensation kaam eine hochdosierte Gabe van Salbutamol die ventrikul~ire Frequenz and den Herzauswurftherapentisch effektiv steigem trod stabilisieren.
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P1.08 Mehrlingsschwangerschaft
P1.08.01 Zwffiingsschwangerschaften und Zwillingsgeburten (Ergebnisse der Sfichs|schen Perinatalerhebung) Blischke, K., Neitz, U., Viehweg, B. Univers/tdt~frauenMinfk Leipzig Zwillingsschwangerschaften weisen geg~-n~tber Einlmgsschwangerschaften ein erh6htes kindliches u_ndm~tterliches Risiko auf. Fragesteltung: Neben einer Analyse der tats~chlichen Gef~-trdung soil geprtift werden, ob eine dem Risiko angemessene Schwangerenvorsorge effolgt. Melhode: Zur Auswertung kamen die Daten yon allen 1349 Zvcillingsschwangerschaften aus der S~hsischen Petfnatalerhebung yon 1992- 1996. Ergebniss¢: Gr6Berer Anteil yon Untea'gewichtigen (54 % : 5.4 %), h6here Fr0hgeburtenmte (49.7 % : 6.2 %), h~figeres Auftreten yon Lageanomalien (BEL: 25.2 % : 3.6 %), hOhere SectioRate (47.3 % : 12.2 %), hAufigere pr~part~e station~e Aufnahme (52,5 % : 23.2 %) wit l~ngerer Behandlungsdauer, hOhere Azidoserate (NSA-pH < 7.10 = 2.5 % : 1.5 %), hOhere Totgeburtlichkeit (11.9 %o : 4.0 ~ ) trod hOh~'e neonatal.e Fr0hsterbtichkeit (14.0 5e~ : 2,1%,) unterstreichen das signifikartt gr6Bere kindiiche und mfltterli.che Risiko yon ZwiUings- gogenflber E i r d ~ s schwange~chaften. Demgegenflb~" steht ekne rticht wesenflieh intensivere Schwmgerenvorsorge: zwar h~ufiger Vorstellung in der Entbindtmg~0inik (74.9 % : 4 9 . 1 % ) , abet rim" unwesentlich h~ufiger erste Vorsorgeuntemuchurtg vor tier 13. SSW (75.7 % : 72.8 %) und Erstultraschall vor der 16. SSW (69.8 % : 60.9 %). Zwfl/ingsm~ter waren sogar h~ufiger ohne Mfltterpal3 (2A % : 1.6 %), Schluflfotgerung: Die Betrenung yon Zwillingsschwangersclmften effolgt derzeit nicht risikoad~tquat. Eine Optimiemng der Ergebnisse erfordert eine bessere Kooperation zwischen ambulanter urtd klinischer Schwangerenvorsorge.
P1.08.02
Betreuung yon Zwillingsschwangersehaften im Virchow Klinikum: Erfahrung Yon 1995-1997 J.W. Dudenhausen;J.A. Dimer; D. Kiinsgen;G. Oskay Klinik fiir Geburtsmedizin, Campus Virchow-Klinikum, Charitd Im Zeitraum 1995-1997 sind 227 Schwangere mit Zwillingsschwangerschaften (ZWSS) im unserem Perinatalzentrum in Berlin betreut worden und wurden auch hier entbunden. Auch heute noch ist das bestehende Risiko for Matter und Kinder bei ZWSS der Grund, wamm sie in solchen Zentren betreut werden sollten. Fragestellung: Wie hoch ist die Morbidit~t fOr Mutter und Kinder bei ZWSS heutzutage? Wo sind noch potentielle Risiken vermeidbar oder zu verringem? Methode: Es ist eine Dateibank for den Zeitraum 1995-1997 erstellt worden. Die Daten wurden vom wissenschaftlichen Personal, das die Schwangeren nicht betreut hat, per Computer eingegeben. Anhand dieser Daten sind die demographischen Daten, die pr~partale Therapie, der Geburtsmodus und die postnatale und neonatale Morbidit~it ausgewertet worden. Ergebnisse: Matter mit ZWSS haben eine fast 50%ige SectioInzidenz. Von 227 Schwangeren wurden 114 vaginal entbunden, 110 wurden sectioniert und 3 hatten eine Kombination von vaginaler und abdominaler Entbindung. Die H~ilfte der Schwangeren wurden bis zur 36+4 SSW entbunden; 75 % aller Schwangeren wurden bis zur 38+0 SSW entbunden. Die Inzidenz der Schwangeren mit therapiepflichtigen vorzeitigen Wehen betrug 39%. 41% der 1. Zwillinge und 43% der 2. Zwillinge mul~ten auf die Neonatologie-Abteilung aufgenommen werden. Schluflfolgerung: Die Morbidit~tt bei ZWSS ist trotz aktueller Therapie und prapartaler Betreuung noch relativ hoch. ZWSS sind auch heute noch ein Risikozustand; es ist yon Vorteil, wenn die Schwangeren in einem Perinatalzentrum betreut werden. S 20
P1.08.03 Praenatales und subpartales Management bei Geminigravidititen Schreier, oL, Freude, M., Mund-Hoym, S St. Joseph-Krankenhaus Berlin- Tempelhof Geminigravidit~iten sind Risikoschwangerschaften mit spezifischen Problemen und Anforderungen an die prae- und perinatale Diagnostik und Therapie. Ein Kemproblem dabei ist die Vermeidung von Fr'tihgeburten. Fragestelluvg: Unterscheidet sich der Schwangerschaftsverlauf, das geburtshilfliehe Management und das Fetal Outcome von den Einlingsschwangerschaften, oder sind die Risiken durch ad~iquates Management zu kompensieren? Methode: Im Rahmen einer retrospektiven Analyse wurden die Daten von 106 Geminigravidit/aten aus den Jahren 1990-1997 ausgewertet und mlt denen der Einlingsschwangerschaften verglichen. Ergebnisse: Die, Rate der Frtihgeburtlichkeit betrug 22%. Es traten in 36% vorzeifige Wehen auf, in 33% Zervixinsuffizienz, Die Sectio-Rate betrug 35%, die Rate der vaginal-operativen Entbindungen 8%. 33% der Kinder wurden in die Kinderklinik verlegt. An einer Gestose erkrankten nur 8% der Patientinnen. Schluflfolgerung: Die relativ niedrige perinatale Mortalit~it yon unter 1% zeigt, dab die latenten hohen Risiken einer Geminigravidit/~t bei angemessenem prae- und subpartalem Management im Rahmen einer groBen geburtshilflich-neonatologischen Einheit erheblich reduziert werden k6nnen.
P1.08.04
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Zur Rolle der Dopplersonographie in der flberwachung yon Meh rlingsgravidit[iten Hollander, AlL, Hendrik, HJ., Ertan,AK., Uzlu,S., Tossounidis, L, Schmidt, W. Universitats-Frauenklinik und Poliklinik Homburg /Saar
Erstsonographie in der Frfihschwangersehaft bei Mehrlingsgravidit~iten nach Gonadotropintherapie bzw. Assistierter Reproduktion
Sprenger, K., Einenkel, J.. Alexander, H., Zimmermann, G., Ziegert, M. , Baier. D. Universit~itsfrauenklinik Leipzig
Weber. W.,
Die Mehrlingsgraviditat unterscheidet sich m ihrer Komplexit~t sehr wesentlich yon der Einlingsschwangerschaft. Insbesondere bei intrauteriner Wachstumsretardienmg und diskrepantem GrN3enwachstum fordert sie vom Untersucher ein ausgepragtes differentialdiagnostisches Vorgehen. Fragestellung: Welche Anssagekraft besitzt die Dopplersonographie in der Uberwachung der Mehrlingsgravidi~t, insbesondere in der Differentialdiagnostik grNSendiskrepanter und wachstumsretardierter Mehrlinge? A/fethode: An 60 Mehrlingsschwangerschaften warden zusammen 123 dopplersonographische Untersuchungen des fetomatemalem Gefagsystems (Aa. uterinae bds., fetale Aorta, A. umbilicalis und A. cerebri media) durchgefiihrt. Ergebnisse: Die in der Emlingsdiagnostik ermittelten Normalwerte for die fetaten GefafSe lassen sich auf die Beurteilung des Mehrlmgs anwenden. Bei der Betrachttmg der maternalen Gef~il3elinden sich vermehrt auffallige Kurvenvertaufe, vennutlich aufgrtmd der h~heren Volumenbelastung; ggfs. sollte bier von anderen Normalwerten ausgegangen werden. Bei der PlacentainsuffLzienz finden sich MeBwerte, die znr Abgrenzung gegen~iber dem feto-fetalem Transfusionssyndrom beitragen. Schluflfotgerung: Die Dopplersonographie unterstfitzt die fetale Zustandsdiagnostik auch bei der Oberwachung der Mehrlingsgraviditat. Insbesondere bei Wachstttmsdiskrepanzen ist sie hilfreich in der Differentialdiagnostik zwischen Plazentainsuffizienz mad fetofetalem Tranfussionssyndrom.
Lagt die g-hCG-Verlaufskurve eine Mehrlingsgravidit~t vermuten, setzen wir fr0hzeitig die Transvaginalsonographie zur Diagnostik und Uberwachung frtiher Schwangerschaften ein. Fragestellung: Erganzen oder korrigieren die sonographischen Befunde die Informationen der hCGKontrolle ? Liefert die sonographische Erstuntersuchung Hinweise auf eine gest0rte Schwangerschaftsentwicklung ? Methode: Bei 24 Mehrlingsgravidit~iten nach Gonadotropintherapie mit Mehrfachovulationen oder nach Assistierter Reproduktion mit Transfer von zwei oder drei Embryonen wurden zum Zeitpunkt der sonographischen Erstuntersuchung die Anzahl und Sonomorphologie der Fruchts/acke, der Zeitpunkt des Auftretens des Dottersackes und der Nachweis der frfihesten Herzaktionen registriert. Ergebnisse: Bei den untersuchten Gravidit~ten handelt es sich um 18 Gemini-, 3 Drillings-, 1 Vierlings- und 2 Ftinflingsgravidit~iten. Bei den Geminigravidit~iten stimmten Erstbefund und Verlaufsbefund in 9 Fallen tiberein. Abweichende Befunde bei der Ersttmtersuchung wurden bei allen h0herwertigen Gravidit~iten beobachtet. Schluflfolgerung: Der zeitlich versetzte Nachweis fr0her Mehrlingsgravidit~ten scheint Ausdruck sukzessiver lmplantationen nach Embryotransfer zu sein. Bei Hormontherapien sind ohnehin sukzessive Ovulationen bekannt.
P1.08.06
P1.08.07
Fetofetales Transfusionssyndrom: Ein Score zur Einteilung in Schweregrade Plath, H., Hansmann, M. Universitatsfrauenklinik Bonn
Maternale nnd fetale Digoxinspiegel bei fetofetalem Transfusionssyndrom (FFTS) Pfeiffer, K., Schmolling, d., Reinsbe~y,, J., Plath, H. Universit~tsfrauenklinik Bonn (DireMor: Prof. Dr. D. Krebs)
Das Fetofetale Transfusionssyndrom stellt eine emsthafte Komplikationen in der monochorialen Zwillingsschwangerschaft dar. In der Literatur zeigt sich eine auffallende Diskrepanz in Bezug a u f die Prognose. Die Angaben zur Gesamtmortalit~it schwanken zwischen 20 und 80 % bei vergleichbarem Vorgehen. Die wahrscheinlichste Ursache liegt in unterschiedlich schweren Vertaufsformen in den entsprechenden Kollektiven. Fragestellung: Ist es m6glich dieses Erkranktmgsbild in Schweregrade einzuteilen, um die Ergebnisse verschiedener Arbeitsgruppen besser vergleichen zu k6rmen ? Methode: Wir haben einen Score entwickelt durch den sich 3 Schweregrade unterscheiden lasssen. Folgende Parameter wurden verwendet: Zeitpunkt der Erstdiagnose, Stuck-Twin-Phanomen, AV-Klappeninsuffizienz bzw. Hydrops des Akzeptors. Wir haben diesen Score auf38 Patienten mit Einsetzen der Symptomatik vor der 24. Schwangerschaffswoche angewandt. Ergebnisse: Die leichte Verlaufsform (Grad 1) trat nut einmal auf und ben6tigte keine invasive Therapie, beide Feten fiberlebten. Zwischen der mittelschweren (Grad 2) und der schweren Verlaufsform (Grad 3) zeigten sich signifikante Unterschiede: Die Oberlebensrate betrug beim Grad 2 (n=20) 65 % , beim Grad 3 (n=17) nur noch 26 % (p = 0.001). Dies war insbesondere dureh die signifikant h6here Rate an intrauterinen Fruchttoden beim Grad 3 bedingt (p < 0.001). SchluBfolgerung: Wir denken, dal3 mit diesem Score ein praktikabler Weg zur Ver~gung steht, um einerseits die Prognose besser zu stellen, und andererseits die Kollektive versehiedener Arbeitsgruppen zu vergleichen. Schlieglich k6rmen neue Therapieans~tze in lhrer Wertigkeit besser beurteilt werden.
Die fetale kardiale Insuffizienz aufgrund der plazentaren Shuntbildung beim FFTS kann durch miitterliche Digitalisierung transplazentar behandelt werden. Die Dosierung wird durch die Bestimmung des miitterlichen Plasmaspiege! festgelegt. Fragestellung: Spiegelt der matemale Digoxinspiegel die fetalen Digoxinspiegel wider, und spielen die ver~nderten hamodynamischen Verhaltnisse beim FFTS und das Schwangerschaftsalter bei der Plazentapassage des Digoxins eine relevante Rolle? Methode: Bei 11 F~tllen von FFTS wurde bei der Sectio Nabelschnurarterien und -venenblut beider Feten, eine Plazentaprobe und miitterliches Serum asserviert, zentrifugiert und bei -20°C tiefgekiihlt. Die Digoxinbestimmtmg erfolgte mittels Radioimmtmoassay. Ergebnisse: Die fetalen Digoxinspiegel liegen zwischen 0,38 und 1,73 ng/ml, die matemalen Spiegel mvischen 0,97 und 3,23 ng/ml. Die Gradienten der fetalen und matemalen Digoxinspiegel rangieren von 0,35 bis 1,09. Bei Donator und Akzeptor steigt dieser Gradient mit zunehmendem Geburtsgewicht bzw. Schwangerschaftsalter an. Schluflfolgerung: Beim FFTS ist insbesondere im fr0hen Schwangersclmftsalter eine hochdosierte Digitalisierung der Mutter anzustreben, urn bei beiden Feten eine ausreichende Digitalisierung zu erreichen.
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P1.08.08 Serielle Fruchtwasserentnahmen zur Behandlung beim fetofetalen Transfusionssyndrom
P1.08.09 Zweizeitige Geminientbindung (23.•30. SSW) mit beginnendem Amnioninfektionssyndrom (AIS)
Griiner, Ch., Beinder, E., Lang, N. Universitgitsfrauenklinik Erlangen
St. Ostermann, Ch. Lindner, F. Janicke Universitilts-Frauenklinik Hamburg
Die Mortali~t beim fetofetalen Transfusionssyndrom (FFTS) liegt nach Literatttrangaben unbehandelt mit 70-100 % sehr hoch. Die Pathogenesedieses Krankheitsbildesist nieht sicher geld/~rt,und es ist unklar, welche Behandlungsmethode den gr6gten Erfolg verspricht. Fragestellung: Wit untersuehten an unserem Patientengut in einem Zeitraum von sechs Jahren den therapeutischen Weft rezidivierender Entlastungspunktionen bei der Behandlung des "stuck twin"Syndroms - dem Vollbild des FFTS's. Methode: In einer retrospektiven Analyse der Jahre 1992-1997 wurden 5 konservativ behandelte Schwangerschaften vor 1994 mit 11 Zwillingsschwangerschaften mit seriellen Fruchtwasserentlastungspunktionen beim Akzeptor vergliehen. :Ergebnisse: Im genannten Zeitranm fanden sich 256 Zwillingsschwangerschaften. Bei 20 dieser Schwangerschaften (7,8%) trat ein "stuck twin"-Syndrom mit Oligo-Anhydramnie beim Donator und einem Hydramnion beim Akzeptor auf. Die mit seriellen Fruchtwasserentlasmngen behandelte Gruppe (mittlere SSW bei Diagnosestellung = 23,5 vs. 24,8 ohne Amniocentese) zeigte mit 44,7 Tagen einen mehr als doppelt so grogen mittleren Zeitgewinn von Diagnosestellung bis zur Entbindung wie die konservativ behandelte Gmppe mit 20,6 Tagen. Die perinatale Mortalit~t betrug 50% (11 von 22 Kindem in der behandelten Gruppe) im Vgl. zu 60 % (6 yon 10 in der unbehandelten, Gruppe). Schluflfolgerung: Das FFTS tr/igt naeh wie vor wesentlich zur erh6hten Mortalitht bei monochorialen Zwi/lingen bei. Serielle Amniozentesen verlfingem deutlich die Schwangerschaftsdaner, allerdings wurde die perinatale Mortali~t nut wenig beeinfluBt.
In der Literatur finden sieh vereinzelte Berichte fiber die Prolongation einer Schwangerschaft naeh unau/]aaltsamer Geburt eines Mehrlings. Aufgrund der geringen Daten gin es keine allgemeihen Richtlinien zum Vorgehen nach Fehl-/Fr0hgebttrt des/der ersten Feten bei Mehrlmgsschwoogersehaften. Fragesteltung: Gerade die drohende extreme Fr0hgeburtlichkeit, die mit sehr hoher perinataler Morbiditat mad Mortalitat verbmaden ist, macht die Entseheidung zwisehen konservativem Vorgehen mad Abortinduktion schwer: Ein beginnendes AIS galt bisher als strenge Indikation zur Sehwangersehaftsbeendigung. Methode: Es wird der Fall einer zweizeitigen Geminientbindung (23./30. SSW) mit erfolgreicher Sehwoogersehaftsverl/ingermag - tro~ Zeiehen eines beginnendenAIS - vorgestellt, Ergebnisse: Bei einer 33 j ~ . ING/I.P (Gemini nach IVF) kam es in der 19, SSW zu Fmchtwasserabgoog bei Fruchtblasenprolaps des flthrenden Geminus. Bei beginndemAIS vmrde eine Abortextmlaion vorgenommen (23. SSW). Wegen ementer Zervixinsuffizienz wurde in der 28. SSW eine Cerctage d u r e h g e ~ . Die parallel verabreichte Loogzeit-Antibiotikatherapie effolgte naeh Antibiogrooam.Der ~erlebende Fet wttrde wegen Fruchtwasserabgooges mit Anhydramnie per Sectio caesarea (30. SSW) geboren. ])as dystrophe Fr0hgeborene (Gewicht < 10~ Perzentile) komate naeh komplikationslosem Verloof gesood nach zwei Monaten nach I-Iauseentlassen werden. Schluflfolgerung: Eine Geminigravidit~t, die dutch einen frahen Blasensprtmg der fahrenden FruehthOhlekompliziert wird, karm mater UmstRnden auch bei beginnendem/~dS prolongiert werden. Voraussetzung ist die erfolgreiehe Behandlung der Infektion.
PI.08.10 DNA-Nachweis von Superfecundatio und Paternit[it in einer Zwillingsschwangerschaft
P1.08.11 Erfahrungen bei der Pr'dnataldiagnostik von Merhlingsschwangerschaften
doppelter
Ch.Brezinka*, W.Parson, E.Ambach Frauenklinik* und lnstitut f~r Gerichtliche Medizin der Univ.Innsbruck, A-6020 Innsbruek Fragestelhmg: Mittels DNA-Diagnostik gelang der Nachweis, dab zwei mfinnlicheZwillinge yon verschiedenen Vbitemabstammen. Bei einer gesunden Frau (2p/3g) wurde in der 10 SSW eine Zwillingsschwangerschaft festgestellt. Ultraschalldokumentiertes konkordootes Wachstum der beiden mmmlichen Feten. Wegen Fffthgebartsbestreboogen win-de die Pat 31+2 Wo stationer aufgenommen, 33+5 Wo plO~lich starke Sclunerzen and Bluhmgen. Eine akut durchgeftlhrte Sectio bestfitigte eine PlacentasitzlOstmgmit groBen retroplazentaren Koageln. Kambe 1) 1715g, pH 7,17; Knabe 2) 1640g, pH 7,20; monochoriale, bioomiale Plazenta mit insertio velamentosa der Nabelschnur von Knabe 1. Nach der Geburt der Kinder kam es zur Trelmoog der Eheleute, wobei der verlassene Ehemann angab, dab er seine Vaterschaft der Kinder bezweifle. Methode: Das Gericht ordnete eine kombinierte serologische und motekularbiologische Untersuchung an. Es standen Blutproben der beiden Kinder, der Mutter, des Ehemarmes ood des neuen Lebensgefalu-ten der Fran zttr Verfltgung, Es warde DNA-RFLP mad DNAPCR durchgefl~hrt(Details werden oof dem Poster pr~sentiert). Ergebinsse: Ehemann ist Vater von Knabe 2 abet nicht Vater yon Knabe t. SchluBfolgeroog: Die doppelte Patemitat bei Zwillingen scheint in zahlreichen Mythen auf: Herakles war Sohn des Zeus, sein Zwillingsbruder Iphikles war Sohn des Amphytrion, der kurz nach Zeus bei seiner Frau Alkmene war. An ooserem Fall war geburtshilflich zwar die Plazentasitzl6stmg aufl~llig, es gab bis dahin kemerlei Hinweis, dab diese Zwillingsschwoogerschaft irgendwie oogew6hnlich sei.
S 22
B. Tutachek, 7".Reihs, G. Crombach; UFK Dasseldorf Mehrlingsschwangerschaften haben ein erhohtes Risiko far Fehlbildungen. Fragestetlung: Wir berichten bier Ober die Erfahroogen mit einem Kollektiv yon mehrheitlieh zugewiesenen Zwillings-und Drillingsschwoogerschaften. Methode: Im Zeitraum yon 10194 bis 1/98 wurden 80 Zwillingsund 10 Drillingssehwangerschaften im Rahmen der Spezialsprechstmaden untersucht, die zar Auswertoog in KoUektive oofgeteflt wurden, die zum routinemOBigenUS-Screening, bei ooswarts auffalligem US-Befmadzur Karyotypisiermagmad mit V.a. eine fetale Anomalie gesehiekt worden waren, Ergebnisse: Es warden je Schwoogere zwischen einer und 18 Untersuchungen durchgef0hrt. Bei einer Anzahl yon MehrlmgsSehwoogersehaftoo aus dem Screening fond sieh bier ein signifikooter neuer auffitlliger Ultmschallbefmad. Unter den haufigeren relevooten StOnmgoo fiel das fetofetale Troosfusionssyndrom (FFTS) auf, dooeben Falle mit intrauterinem Fruchttod eines Zwillings, eine Kloakenexstrophie, ein Akrooius-Acardius und eine monoarmaialeZwillingsschwmagerschaft.Bei den hier durchgefithrten invasiven Eingriffen warden u,a. eine konkordante Trisomie 21 und ein konkordantes Klinefelter-Syndrom sowie diskordoote Trisomien 18 bzw, 21 diagnostiziert. Postpartal wurden alle diagnostizierten Fehlbildungenbes~tigt, wobei in einem Fall ein FFTS als diskordantes Zwillingswachstum fehlgedeutet worden war. Schluflfolgerung: Die Betreutmg yon Mehrlingsschwoogerseha~en stellt besondere Ansp~ehe an die US-Pranataldiagnostik.
P1.09 Fetale Fehlbildungen
P1.09.01 Die Standards des Managements von fetaler Ventrikulomegalie und fetalem Hydrocephalus am Universitfitskrankenhaus Eppendorf 1988 - 1998 Friedrich, E., Cetin, E., H~nelce, B.; Bentele, K. Universitgits-Frauenklinik und -Kinderklinik Hamburg Die Diagnose ,,fetaler Hydrocephalus" lfiBt bisher sowohl fi~ Axzte als auch Angeh6rige viele Fragen often Fragestellung:Wie ist das bishgerige Vorgehet~ am UKE bei pr~inataler Diagnose von fetaler Ventrikulomegalie (VM) oder fetalem Hydrocephalus (HC)? Welche Verteilnng nach Atiologien ergibt sich unter besonderer Berticksichtigung yon Patienten mit isoliertem HC/VM? Ist das perinatale MaJaagement optimierbar, besonders im Hinblick auf eine m6gliche Prognose zur spfiteren Entwickhmg der Patienten? Methode: Es wurden retrospektiv alle vorhandenen Daten yon 96 Patienten mit HC/VM ausgewertet. Die Patienten mit isoliertem HC/VM wurden zu einer Nachtmtersuchung einbestellt. Sie werden mit Hilfe yon Elternbefragung, DES, bzw. CFT-I und klinischer Untersuchung nach ihrem Entwicklungsstand beurteilt. Ergebnisse: Die 96 Patienten bilden drei 8xofie Gmppen: 22 Patienten mit Spina bifida und HC/VM, 26 Patienten mit einem komplexen Fehlbildtmgssyndrom trod 48 Patienten mit HC/VM, der m 14 Fallen auf Hirnfehlbildungen beruhte, so dab sich fiir die Nachtmtersuchungen eine Zahl von 34 Patienten mit isohertem HC/VM ergibt. Insgesamt fanden sich ehle 13berlebensrate yon 63,5% trod eha Anteil yon assoziierteaa Fehlbildmagen von 64.6%. Im Vergleich dazu ergab sich far die Ffille mit isoliertem HC/VM eine 13berlebensrate von 97.1%. SchlufiJblgerung:: Bei der Erstdiagnose eines HC/VM sollten assoziierte Fehlbildtmgen trod Chromosomenaberrationen ansgeschlossen werden. Patiealten mit isoliertem HC/VM haben eme deuflich bessere Prognose.
P1.09.02
D i s k r e t e s o n o g r a p h i s e h e H i n w e i s z e i c h e n fiir das Edwards - S y n d r o m Richter, C, Entezami,M., Becker, R., Weitzel, H.K. Frauenklinik, Universitdtsklinikum Bet~]amin Franklin, Berlin Das Edwards-Syndrom (Trisomie 18) tritt mit einer H~iufigkeit yon 1:8000 Lebendgeburten auf und geht zumeist mit schweren Fehlbildungen multipler Organsysteme einher sowie einer Letalit~it yon 90% in den ersten Lebensmonaten. Falldarstellung: Eine 43-j~ihrige Erstgravida mit unauff~tlliger Familienanamnese wurde in der 21. SSW mittels einer Amniozentese aus Altersindikation untersucht. Die zytogenetische Untersuchung ergab eine Tfisomie 18. Die ausftihrliche sonographischc Diagnostik zeigte als Hinweiszeichen auf diese schwere zytogenetische Anomalie eine einseitige Zyste des Plexus choroideus yon 9 mm Durchmesser, eine ausgepr~igte Brachyzephalie des Feten, einen echogenen Fokus ("white spot") im linken Herzventrikel und ein Hydramnion. Weitere Hinweise auf organische Fehlbildungen lagen nicht vet. Es wurde die Abruptio der Schwangerschaft duchgeftihrt. Diskussion: Genetische Anomalien wie die Trisomie 21 des Feten lassen sich sonographisch nicht sicher attsschliegen. Allgemein wird aber angenommen, dag das Edwards- und P~itauSyndrom anfgrnnd der Schwere der begleitenden Fehlbildungen sonographisch nicht iibersehen werden sollte. Die sonographische Erkennung der Trisomie 18 im Rahmen der tibliehen Schwangerschaftsvorsorge ist wie in unserem Fall nicht sicher zu erwarten. Eine Koinzidenz yon white spot und Trisomie 18 ist bisher nicht bekannt. Auch diskrete sonographische Auffalligkeiten des Feten sollten eine detaillierte sonographische Untersuchung und beim Vorliegen mehrerer diskreter sonographischer Auff~illigkeiten das Angebot einer zytogenetischen Untersuchung nach sich ziehen.
P1.09.03 Diagnose einer Trisomie 18 mit Anenzephalus und Handfehlstellung und deren paidopathologische Sicherung im ersten Schwangerschaftstrimenon Kdhler, C. Sehulze, E. *, Seewald, H.-J. Friedrich- Schiller- Universitdt Jena, Klinik fi~r Frauenheilkunde und Geburtshilfe, * Institut fiir Pathologie Voraussetznng far eine Minderung physischer und psychiseher Komplikationen bei Sehwangerschaften mit fetalen Fehlbildungen ist eine frtihzeitige Diagnosstellung, die dureh den Einsatz der transvaginalen Sonografie und hochaufl~sender Ultraschallger~tte in zunahmendem MafSe in das erste Trimester vorverlegt werden kann. Fragestellung: Am Fall einer Trisomie 18 mit sonografischem Korellat in der 10. Schwangersehaftswoche wird gezeigt, welehe strukturellen Auft~lligkeiten bei dieser chromosomalen Aberration im ersten Trimester darstellbar sein k(Snnen und welehe Bedeutung einer anschliel3enden paidopathologisehen Sicherung der Diagnose zukommt. Fallbericht: 21-jahrige I.Gravida, Uberweisung zur Ultraschalldiagnostik wegen atypiseher Kopfform in der 10. SSW. Ultraschallbefund: Sehfidelkalotte nicht darstellbar, H~inde beidseits in radi~er Abkickung fixiert. Verdacht auf Anenzepbalus und Handfehlstellung, ACT und Curettage. Genetik: 47 XX + 18, Sektionsbefund: Anenzephalus und Unterarm- Hand-Fehlstellung Schluflfolgerung: Bei sonografischem Verdacht auf eine fetate Fehlbildung sollten auch im ersten Trimenon fetale Teile far eine pathelogsiche Untersuchung gewonnen werden . Paidopathologisch gesieherte Diagnose und genetisehe Abklfirung sind far die Beratung der Patientin far weitere Schwangerschaften und far den Erfahrungszuwachs der f~hen fetalen Ultraschalldiagnostik wertvoll.
S 23
P1.09.04 Linksherzhypoplasie-Syndrom bei Triplo-X (Kasuistik) (2 Gerloff ., ~ Weise 1, V. Jdger 2 Frauenklinik 1, InstitutJ~r Pathologie; der Medizinischen Fakultdt der Otto-von-Guerieke- Universitdt Magdeburg Der sonographische Nachweis fetaler Fehlbildungen korelliert h~tufig mit Chromosomenaberationen. Das Triplo-X-Syndrom (47,XXX) ist meist ein Zufallsbefund und zeigt ein uneharakteristisches Erscheinungsbild. Nach Literaturangaben wird mit zunehmender Zahl der X-Chromosomen das Auftreten fetaler Entwicklungsst6rungen beschrieben. Fragestellung: Welchen EinfluB haben spezialisierte Ultraschalluntersuchungen im zweiten Trimenon auf den weiteren Schwangerschaftsverlauf? Methode: Eine 20j~hrige I.Gravida wurde in der 20/4 SSW unter der Verdachtsdiagnose "zystischer Unterbauchtumor" zur erweiterten Ultraschalluntersuchung fiberwiesen.
Ergebnisse: Bei der fetometrisch zeitgerechten Graviditat der 21. SSW zeigte sich rechtsseitig eine polyzystische Nierendegeneration. Die fetale Eehokardiographie ergab eine Aortenatresie sowie eine dysplastische Mitralklappe mit sekundfirer Hypoplasie des linken Ventrikels. Nach invasiver pr~inataler Diagnostik konnte ein pathologischer Karyotyp mit 47,XXX isoliert werden. Sehlufifolgerung: Eine systematische Untersuchung des fetalen Herzens, abgeleitet vom 4-Kammerblick, ermOglicht die frtihzeitige Diagnose kongenitaler kardialer Anomalien. Die Mortalit~it ist bei der operativen Intervention eines LinksherzhypoplasieSyndroms derzeitig hOher einzusch~tzen als bei einer Herztransplantation. Deshalb sollte der weitere Schwangerschaftsverlauf individuell, insbesondere unter Beracksichtigung der Meinung der Eltern, entschieden werden.
P1.09.06
Fetale 2D- und Doppler-Echokardiographie: Referenzwerte v o n 13 bis 41 Schwangerschaftswochen Mielke, G. 1, Benda, N. 2 1Frauenklinik Tiibingen und 2InstitutJ~r Medizinische Biometrie, Universitgit Tiibingen Die fetale Eehokardiographie hat einen hohen Stellenwert in der pranatalen Diagnostik erlangt. Normwertangaben beruhen iiberwiegend auf Untersuehungen mit kleinen Fallzahlen und ~ilterer Ultraschalltechnik. Far das Gestationsalter vor 20 Sehwangerschaftswochen gibt es nur wenige Daten. Fragestellung: Erstellung umfassender Referenzwerte ftir die fetale 2D- und dopplerechokardiographische Untersuchung im II. und III. Trimenon unter Anwendung hochaufl6sender Ultraschalltechnik einschlief31ich Farbdoppler. Methode: Querschnittsstudie 222 unauf?/illiger Einlingsschwangerschaften, 13 - 41 Schwangerschaftswochen. Ger~t: ATL HDI 3000/ATL UM 9 HDI. Ergebnisse: Es werden gestationsalterspezifische Referenzwerte angegeben far Breite und Lfinge der Kammem und Vorh6fe, Aorten- und Pulmonalklappenringdurchmesser, Durchmesser des Ductus arteriosus, BlutfluBgeschwindigkeiten fiber Aorten- und Pulmonalklappe und im Ductus arteriosus. Schlufifolgerungen: Die gestationsalterspezifischen Referenzwerte sind Basis far eine differenzierte fetale Herzdiagnostik im II. und III. Trimenon.
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P1.09.05 Praenatale Diagnostik in einer Familie mit einer schweren Form der prim[h'en Endokardfibroelastose Dennl, M. (1); Ilaug, K.(1); Baler, P(2).; Zielinski, J.(3):Olert,~L(3); Merz, E.(4); Fitz, 1-1.(5);Kohlschmidt, N.(1,3); Sohn, C.(2); Schdfer, D. (1) Inst. f.llumangenetik (1) und Frauenklinik (2), Uniklinik Frankfurt/M; Abt. f Kinderpathologie (3) und Frauenklinik (4), Uniklinik Mainz; Abt.f Pathologie (5), Stadtkrankenhaus ltanau Die Diagnose der Endokardfibroelastose (EFE) ist echokardiographisch bereits in utero m6glich. Typische Zeichen sind eine vcrmchrte Echogenitgt des Endokards und eine ventrikulgre Dilatation mit verminderter Kontraktilit~it. Fragestellung: Es ist zu klfiren, ob in unserem Fall eine kongenitale EFE vorliegt. Methode und Ergebnisse: Wir berichten tiber eine Familie mit 2 betroffenen m~innliehen Foeten und einer gesunden Tochter. Vor dem intrauterinen Fruchttod (jeweils 21 .SSW) lieBen sich bei beiden Feten die sonographischen Charakteristika einer EFE naehweisen: Die Echokardiographie zeigte ein wandstarres Herz mit starker Eehogenitat im Bereich der Endokardober!lache.. Im M-mode-Verthhren fand sich eine verringerte Kontraktilitfit der Ventrikelwfinde. Bei der Obduktion zeigten sich jeweils eine Verdiekung des Endokards und massiveVerkalkun/~en des Myokards. Schluflfolgerung: Unseres Wissens ist dies der erste Fall einer EFE, die bereits intrauterin zum Absterben der Foeten llihrte. Die elektronenmikoskopischen und molekulargenetischen Untersuchungen stehen noch aus.
P1.09.07 Heterotaxiesyndrome - Rotationsstiirungen der Viszera unter Einbeziehung des tterzens ~etin, E., Henschen, S., Rybakowski, C., Haneke, B. Universitats-Frauenklinik Hamburg Eppendoo c Fragestellung: Das Heterotaxiesyndrom liegt bei 4% aller Neugeborenen mit einem Herzfehler vor und hat in Abhfingigkeit yon der Subgruppe eine variable Prognose. Es ist gekermzeiclmet dnrch fehlerhafte Lateralisierung und Fehlbildungen der Viszera und des Herzens. Anhand yon zwei Fallbeispielen ~ , Jahre 1997 werden Prognoseparameter far den klinischen Verlauf unter Einbeziehung der I,iteratur erarbeitet. Methode: Bei V. a. eine fetale Heterotaxie fahren wit eme erweiterte Sonographie, eine fetale Echokardiographie, eine Dopplersonographie und die genetische Abklarung dinca. Ergebnisse: Im Fall 1 emer 20j. I.G 0.P mit Konsanguinitat der Partner 1I° fand sich in der 18. SSW ein progredienter Hydrops fetalis, ein AV-Block UI°, eine TGA, eine V.azygos, eine Aplasie der V.cava inf. und eine Dextrogastrie. Die Plazentozentese ergab eine Trisomie 7, der Karyotyp (46XX) m kultivierten Amnionzellen nnd Lymphozyten war jedoch normal. Im Fall 2 einer 27j. II.G I.P, Konsanguinitfit der Partner m ° land sich in der 11. SSW ein NackenOdem yon 6mm, der Karyotyp war unauff~illig (46XY). In der 21.SSW zeigte sich ein AVBlock IJI°, ein AV-Kanal, eine Aortenaplasie ~ eine V.azygos, eme Dextrogastrie trod eine progrediente Darmdilatation. Schluflfolgerungen: In beiden Fallen muBte bei der progredienten fetalen Dekompensation eine Sp~tinterruptio indiziert werden. Als prognostisch ungOnstige Parameter erwiesen sich auch im Literatttrvergleich die frfihe cardiale Dekompensation bedingt durch den komplexen Herzfehler mit Fehlmtindtmgen der Pulmonalvenen.
P1.09.08 Teratogenes Potential einer Antibiose mit Gyrasehemmern in der Friihsehwangerschaft Paulus, W..E., Schl6mp S., Adler, S., Kreienberg, R. Universit~ts-Frauenklinik Ulm
P1.09.09
Priinataldiagnostik und peripartales Management fetaler Bauehwanddefekte Axt, R., Quijano, F., Boos, R., Hendrik, J., Schmidt, W. Universitgits-FrauenkIinik HomburgASaar
Tierversuche mit Gyrasehemmern an juvenilen Hunden ergaben St6rungen in der Knorpelbildung, weshalb die Chinolone in der Schwangerschaft als kontraindiziert gelten. Fragestellung: Ist nach einer Medikation mit Gyrasehemmem im 1.Trimenon das Risiko ffir Aborte oder Fehlbildungen erhSht? Methode: Die Beratungsstelle ff~r Medikamente in der Schwangerschaft erfal3te in einer prospektiven Followup-Studie 189 Schwangerschaftsaus#inge nach Exposition mit den Gyrasehemmern Ofloxacin (n=89), Ciprofloxacin (n=55), Norfloxacin (n=41) sowie Enoxacin (n=4) im 1.Trimenon. Die Befunde wurden unter Einsatz des Fisher's Exact Testes mit den Ergebnissen folgender Kontrollkollektive der Beratungsstelle aus demselben Expositionszeitraum verglichen: unproblematische oder fehlende Expositionen (n=149), Antibiose mit Cotrimoxazol (n=123) bzw. Doxycyclin (n=209). Ergebnisse: Die Abortrate nach Einsatz von Gyrasehemmern liegt mit 15,3% signifikant fiber dem Kollektiv ohne relevante Exposition (4,7%; p=0,001) sowie fiber der Cotrimoxazol-Gruppe (8,1%; p=0,04), nieht aber fiber der Doxycyelin-Gruppe (14,8%; p=0,50). Die Fehlbildungsrate naeh Antibiose mit Chinolonen (5/160; 3,1%) unterseheidet sieh nieht von der Kontrollgruppe ohne relevante Exposition (7/142; 4,9%), der CotrimoxazolGruppe (6/113; 5,3%) bzw. der Doxyeyelin-Gruppe (6/172; 3,4%). Schluflfolgerung: Eine akzidentelle Antibiose mit Gyrasehemmern in Unkenntnis der Frtihgraviditat stellt keinesfalls eine Indikation zum Schwangerschaftsabbruch dar.
Gastrodfisis (tnzidenz t:10.000 Lebendgeburten) und Omphaloeele (Inzidenz 1:4.000 Lebendgeburten) stellen den Hauptanteil fetaler Bauchwanddefekte dar. Fragestellung: Ermittlung der Wertigkeit zusatzlicher Prognosefaktoren fttr das pranatale und perinatale Management yon fetalen Bauehwanddefekten. Methode: Retrospektive Analyse von 26 Fallen wit Omphatoeele und 18 Fallen mit Gastrochisis, die sonographisch in unserer Klinik irn Zeitraum zwischen 1989-1997 diagnostiziert wurd~. Ergebnisse: Es wurde eine Sensitivitat bzw. Spezifitat in der Diagnose fetaler Bauchwanddefekte yon 95% bzw. 92% erreicht, 8 Fetch (28%) mit Omphalocele wiesen eine Aneuploidie atff, Alle Feten mit Gastroehisis hatten eInen euploiden Chromosomensatz, 18 Feten (70%) mit Omphaloeele mad 1 Fet (5%) mit Gastrochisis wiesen Begleiffehlbildungen auf. 6 Feten (23%) mit Omphatocele und 1 Fet (5%) mit Gastrochisis hatten einen Lebcn-protaps, Im Falle einer Omphatocele war alas AFP im Fmchtwasser durchsehinttlich urn den 4fi-fachen MOM erhoht, im Fatle einer Gastroehisis urn den 11-fachen MOM, In 9 Fallen (34%) mit Omphatocele and in 15 Fallen (83%) mit Gastrochisis wurde zwischen der 33,-37. SSW eine primate Sectio eaes. in Anwesenheit der Kinderchimrgen durchgefiihrt. 1 Kind mit Omphalocele verstarb postpartal. Alle 8 lebeasf~figen Feten mit einer Omphalocete mad 6 Feten mit einer Gastrochisis zeigten eine IUGR (< 102erz. ) und ein pathologisehes CTG. Sehluflfotgerung: Fetale Banchwanddefekte k6nnen dutch die Pranataldiagnostik zuverlassig erkannt werden. Wesentlieh ist die Differenziemng yon letalen und nicht-letalen Begleitfehlbildungen nach Karyotypisiemng. Ein fetaler Leberprolaps scheint eine schlechte Prognose zu haben.
P1.09.10
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Manifestation einer zystischen Nierenfehlbildung im 2. Trimenon Schaufl, B., Henrich, W., Friedmann, W., Vogel, M., Dudenhausen, J. W. Charitg, Campus Virchow-Klinikum, Klinik fiir Geburtsmedizin Einleitung: Zystische Nierenver~nderungen geh6ren zu den
Pr~natale Diagnose einer fetalen Jejunumatresie Henrich, W., Horstkamp, B., Brauer, M., Friedmann W., Dudenhausen, J.W. Klinik J~r Geburtsmedizin, CharitY, Campus Virehow~Klinikum
h~ufigsten renalen Fehlbildungen yon Tot- und Neugeborenen. Als Standard zum AusschluB dieser Fehlbildungen hat sich die pr~natale sonographische Diagnostik im ersten Trimenon etabliert, da sie entscheidende Informationen beziiglich der Dignit~t, Prognose und weiteren Therapie solcher Malformationen liefert. FaIIbericht: Die Vorstellung der 3@ihrigen II.Grav., II.Para, erfolgte in der 17. SSW zur Amniocentese. Bei der Amniocentese wurde ein unaufffilliger weiblicher Karyotyp be[undet. Die Biometrie war zeitentsprechend und die Sonoanatomie zu diesem Zeitpunkt v611ig unanff~illig. In der 23. SSW stellte sich rechts eine Potter IIa-Niere nnd links eine milde Hydronephrose dar. Die w6chentlichen Ultrasch~lkontrollen bestfitigten diesen Befund. Die Fruchtwassermenge war bis zur Geburt im Normbereich. In der 40. SSW kam es zum Spontanpartus eines reifen, lebensfrischen Mfidchens. Postnatal kam es zu einer Zunahme der Stauung des linken Nierenbeckens. Darauflfin erfolgte die Nephrostomie. Bei Entlassung am 30. Lebenstag war das Neugeborene in gutem Allgemeinzustand. SchIufifolgerung: Pathogenetisch liegt dieser Entwicklungsst6mng eine fehlerhafte Interaktion von Ureterknospe und metanephrogenem Blastem zugmnde. " Jedoch scheint die Neubildung yon Nephronen zum Ende der Embryonalperiode noch nicht abgeschlossen zu sein. Obwohl die terminationskritische Phase dieser St6rung in der 6.-12. Embryonalwoche liegt, zeigt unsere Kasuistik, dab zystische Nierenfehlbildungen erst im 2. Trimenon sonographisch auff~illig werden kOnnen. Somit ist eine zus~tzliche pr~natale Ausschluftdiagnostikim 2. Trimenon notwendig.
Die Inzidenz fetaler obstruktiver Darmerkranktmgen betragt 1/5000 Lebendgeborene. Ursfiehlieh sind intestinale Thromboembolien, der Volvulus und die Invagination. Assoziierte, extragastrointestinale Anomalien treten selten auf. Typisehe sonographisehe Zeiehen sind multiple abdominelle, zystisehe, dureh Darmperistaltik verfinderbare Formationen und das Polyhydramnion. Fallbericht: Die Vorstellung der 24j. VI g / m p erfolgte in der 33. SSW. Unter der Verdaehtsdiagnose einer Jejunumatresie lieBen sieh ein groBer Magen, mehrere dilatierte Darmschlmgen im linken Ober- und Mittelbaueh sowie ein Polyhydramnion darstellen. Assoziierte Fehlbildungen kolmten ausgeschlossen werden. W6ehentliehe Ultrasehallkontrollen zeigten bei abnehmender Peristattik eine Zunahme der Darmsehlmgendilatation und des Polyhydrmnnions. In der 37+2 SSW kam es nach vorzeitigen Blasensprung zum Spontanpartus eines reifen~ lebensfrischen mfinnliehen Nengeborenen. Am ersten Lebenstag erfolgte die /Xmlage einer Bishop-Koopsehen Anastomose, die Entlassung in gutem Zustand am 30. postoperativen Tag. Schluflfolgerungen: Bei Nachweis eines Polyhydramnions soUte eine gastrointestinale Obstruktion ausgeschlosseal werden. Zur Differentialdiagnostik echoteerer intraabdomineller Formationen geh6ren Ovarial-, Mesenterial-, Leber-, Nieren- und Choledoehuszysten, sowie urogenitale Obstral(tionen nnd das retroperitoneale SteiBbeinteratom. Engmaschige Ultraschallkontrollen zur FrOherkennung eines selten drohenden Ileus oder einer Darmmptur mit Mekoniumperitonitis sollten angestrebt werden. Fehlen diese sonographischen Hinweise, ist ein expektatives Geburtsmanagement gereehtfertigt. S 25
P1.09.12 Das Syndrom der fehlenden Pulmonalklappeschwierige priinatale Differentialdiagnose Faber,R., Springe~;C., Vogtmann,Ch., Horn, L. C., Stepan, H., Abitzseh, S. UniversiRitsfrauenklinik Leipzig Das Syndrom der fehlenden Pulmonalklappe wurde bislang nicht als prenatal erkannter Herzfehler beschrieben, sollte aber in die Differmatialdiagnostik komplexer angebormaer Herzfehler einbezogmawerden. Kasuistik: Bei der fetalen Echokardiographie emer 27jfihrigma IV/ HI mat Verdacht auf Vitium cordis sowie Polyhydramnion in der 30,3. SSW wurde eine Kardiomegalie mit extrem dilatiertem linken Vorhof, ein Vmatrikel- SepttmaDefekt mit Rechts-Links-Shunt, eir~ Truncus commtmis mit Pulmonalatresie diagnostiziert. Das am Folgetag spontan geborene Kind verstarb am 7. LT unter Beatmung bei zlmehmmadem I-Ierzversagen vor der geplanten operativen Korrektur, Die Autopsie ergab bei fehlenden Pulmonalklappen einma stark dilatiertma Truncus pulmonalis tinter Einbeziehung der abgehenden Aa. pulmonales, eine Dilatation des linken Vmatrikels mit Endo-cardfibrose, einma AVSD und einen doppelten Aoltenbogen. Zus~itzlich lagma craniofaciale Dysmorphiezeichma, postaxiale Hexadaktylie links und eine Thymusaplasie vor. Schluflfolgerung: Die Bmaennung:,,Syndrom" der fehlendma Pulmonalklappe als Leitsymptom beschreibt die Komplexit/~t kardialer und extrakardialer Anomalien. Die pr0zaatale Difl'erentialdiagnose gegmatiber anderen komplexen Herzvitima ist schwierig, aber bei insgesamt schlechter Prognose notwendig.
P1.09.13 Fluoreszenz - in situ - Hybridisierung (FISH) an unkultivierten Amnionzellen Kollert. A., Ulmer, R., Beinder, E., Pfeiffer, R.A.,,Lang, N. Universiti~ts-Frauenklinik Erlangen / Institut fiir Humangenetik der Universitiit Erlangen- Ni~rnberg Die Fluoreszenz in situ Hybridisierung (FISH) an Interphasekernen unkultivierter Amnionzellen erlaubt den gezielten AusschluB bestimmter Aneuploidien innerhalb von 24 Stunden. Fragestellung: Ziel der Studie war es, den handels~iblichenFISHAssay der Firma VYSIS auf Praktikabilitgt im klinischen Alltag und seine diagnostische Sicherheit zu testen. Methode: Bei einem Risikokollektiv von 130 Patienten wurde neben der strukturellen Chromosomenanalyse parallel die FISHAnalyse mit den DNA-Sonden f'ttr die Chromosomen 13, 18; 21, X und Y durchgeffihrt. Eine Beurteilung yon mindestens 50 Kemen wurde angestrebt. Ergebnisse: Unter den 130 analysierten Fruchtwasserproben fand sich neunzehnmal ein pathologischer Befund: In der klassischen Chromosomenstrukturanalyse wurden alle Befunde besthtigt. Proben mit 50 und mehr auswertbaren Kemen wurden als erfolgreicher Ansatz gewenet. Dieser Gruppe konnten ffir die Chromosomen X, Y und 18 90 % und ffir 13 und 21 83.1% des Kollektivs.zugeordnet werden. Der mittlere Prozentsatz aberranter Signalkonstellationen lag bei den aneuploiden Fhllen jeweils fiber 86%, Schluflfolgerung: Die FISH karm mit hoher Sicherheit Aneuploidien gezielt ausschlieBen. Das Ergebnis sollte jedoeh immer im Zusammenhang mit dem Ultrasehallbefund gewertet und durch die strukturelle Chromosomenanalyse gesichert werden.
PI.09.14 Molekulargenetische Diagnose der Trisomie 21 (Down Syndrom) mit Hilfe der PCR Driesel, G., Schroder, B., Godde, E., Bradke, J. , Giesing, M
P1.09.15 Ffiihe Echokardiographie bei Feten mit NackeniJdem oder generalisiertem Hydrops
RELAB ®, Reeklinghausen, Abtlg. Molekular- und Zytogenetik Die pr~i- oder postnatale zytogenefische Untersuchnng einer
Germer U, Lipp C., Hielscher M., Gembruch U, Diedrieh K. Bereiehfilr Pr~inataleMedizin der Klinikfar Frauenheilkunde u. Geburtshilfe der Medizinisehen Universitditzu L~beek
Trisomie 21 dauert etwa 14 Tage. Zur Reduzierung des Zeitaufwandes wurde eine Teclmik entwickelt, mit derma Hilfe die Diagnose bereits nach 24 Stundmagestellt werdma kann. Fragestellung: Kann der zeitliche Aufwand der Diagnose einer Trisomie 21 bei gleichbleibmader Qualit~t des Befundes deutlich gesenkt werden ? Methode: Aus dem Blur Neugeborener bzw. aus fetalen Zellen im Fruchtwasser wird die DNA isoliert. AnschlieBend werden in einer PCR-Reaktion 5 unterschiedliche Mikrosatellitenbereiche auf dem Chromosorn 21 amplifiziert., gefolgt von einer Auftrennung der Amplifikate in der Kapillarelektrophorese, wobei zwischma Fragmmaten unterschiedma werdma kama, die nur urn 1 Basmapaar differieTen. Ergebnisse: Es wurdma 200 Frachtwasserproben zytogmaetisch trod molekulargenetisch auf eine Trisomie 21 untersucht In keinem Fall unterschiedma sich die Ergebnisse beider Methodma. Kontaminationma yon maternalem Blut, sowie Translokationslrisomien erschweren jedoch die Interpretation der molekulargmaetisehmaBefnnde. Schluflfolgerung: Die dargestellte molekulargmaetische Methode ist zur sehnellma Diagnose einer Trisomie 21 geeignet. Negative Befunde k6maen aueh vor der zytogenetischma Best~tigung an den Patimatmaweitergegebma werdma. Positive Resultate solltmajedoch erst nach Bestatigung dutch die Zytogmaetik herausgegebma werden.
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KongenitaleHerzl~tflerwerden in der Atiologiedes NackenOdems diskutiert. Aufgrtmdder Assoziatimayon Herzfehlemmit Chromosomenst6rungenkOrmte die Koexistenzletzterermit emem ~btalenNacken6demerklfirtwerden. ~'ragestellung: Karmnach detailliertemFehlbildungsausschlug h~dusivefetaler Echokardiographie auf eine invasiveDiagnostik, md~iert aul~gunddes Nacken6dems, verzichtetwerden ? Methode: Bei Fetmamit (im Durchschnitt4 ram) Nacken6dem(NO) oder gmaeralisiertemHydrops l~talis (HF) erfolgte eine Chofionzottenbiopsie(CVS) zur Karyotypisierungzwischender 10.14. SSW und eine detaillierte smaographischeFehlbildungsdiagnostik einschlieNichfetaler Farbdopplerechokardiographie(AcusonXP 128, 5MHz Vaginalsmade)in der 11.-15. SSW. Er~e[misse: Bei Feten mit einer Trisomie war in 5 von 7 F~llen (71%) mit NO und 5 yon 6 F~llmamit I-iF(83 %) der Befund der fNhen Echokardiographie aulIRllig;bei den Feten mit Euploidiein 2 vma 15 F~Jlenmit NO ( 13 %) und 3 vma6 mit I-IF(50 %) auffallig. Schlu[d/blgerung: Die Wahrscheinlichkeiteiner Tfisomiebei Feten mit Nacken6demist bei unauffalligerfetaler Echokardiographie wesmatlichgeringer als bei Vorliegmastmkturelleroder ftmktioneller kardialer Anomalien,liegtjedoch deutlich oberhalbdes Abortrisikos einer CVS.
PI.09.16 Management bei friiher Oligo-bzw. Anhydramnie
Scheler, C.,Seeger, S.,ROpke,F. Klinilcfiir Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin der Martin-Luther-Universitot Halle-14~'ttenberg Durch artefizielle Frnchtwasserinstillation kalm nach AusschluB infanster fetaler Anomalien die Prognose der gest6rten Schwangerschaft verbessert werden. Fragestelluug: Wie entwickeln sich Schwangcrschaften nach Aannioninfnsionim 2.Trimenon? Methode: Die Fruchtwasseraufi~tllung erfolgt nach ~'lblicher Anmiozentese mit k0rperwarmer physiologischer InfusionslOsung (100-250ml je nach SSW) mit anschlieBender engmaschiger klinischen und sonographischen 13berwachnng. Ergebnisse: Bei den 42 Schwangerschafien ( 16.-23. SSW) mit frtlhem Fruchtwassemmngel wnrde 8 mal (19,0%) ein vorzeitiger Blasensprurig festgestellt. In 10 F~llen (23,8%) waren infauste Nierenanomalien die Ursache der Anhydramnie. Eine hochgradige Plazentainsuffizienz und nach[blgend Missed abortion wurde bei 9 (21,4%) Graviditfiten gefunden. Ct~romosomenaberrationen traten in 2 (4,7%) Fallen auf. Bei 9 Schwangersehaften (21,4%) wurde eine fetale Hypotrophie diagnostiziert, welche unter klinischer Kontrolle elektiv vorzeitig mit gutem fetal outcome entbunden wurden. 4 Schwangerschaften ohne faBbare Ursache far die fr0,he Oligohydranmie entwickelten sich nach eimnaliger Anmioninfusion unauff'~illigweiter. SchIuflfolgerung: Die artefizielle Fruchtwasserinstillation ist nach unserer Erfahrung eine geeignete Methode nicht nur zttr Verbesserung der Diagnostik und Progr~oseeinschazung bei fr~hen Fruchtwasseranomalien, sondern bietet unaufl~lligen Feten die Chance auf normale Weiterentwicklung.
P1.09.17 httravenSse Pethidin- und Piritramid-PCA vs. Pethidin i.m. in der Geburtshilfe - Eine prospektiv randomisierte Studie.
Binder H., Gerlach, 0., Griessinger N., Sittl R., Beinder E., Geifllinger G., Meyer M. und Lang N.- Universitatsfrauenklinik, Erlangen. Fragestellung: Die Wirkung von PCA mit Piritramid bzw. mit Pethidin im Vergleich zu Pethidin i.m. wurde bislang nicht untersucht. Im Januar 1997 begannen wir diese prospektiv randomisierte Studie. Methodik: Nach Genehmigung dutch die Ethikkommission trod nach schriftlichem Einverst/~ndnis erhielten je 30 Erstgebfirende ab einer Muttermundsweite von 3- 4 cm cine PCA mit Pethidin oder Piritramid bzw. eine i.m. ]njektion yon 1 mg/kg KG Pethidin. PCA-loading-dose: 50 mg Pethidin bzw. 7,5 mg Piritramid, Einzelboli: 5 mg Pethidin bzw. 1 mg Piritramid, Gesamtdosislimit: 200 mg Pethidin bzw. 37,5 mg Piritramid. Prfipartal wurden alle 30 rain. bei der Mutter Schmerz (5-stufige verbale Ratingscala), Sedation und Nebenwirkungen dokumentiert, postpaxtal beim Kind APGAR-Wert, Herzfrequenz und SaO2. Ergebnisse: Im Geburtsverlauf hatten Frauen mit PCA eine signifikant bessere Analgesie als in der i.m.-Gmppe. Kein signifikanter Unterschied ergab sich zwischen den beiden PCA-Gruppen. Die applizierte Dosis betrug bei Pethidin i.m. 80,5 +/- 25 rag, Pethidin-PCA: 92,4 +/35,5 rag und bei Piritramid-PCA: 19,8 +/- 7,3 mg Die Postpartumspiegel yon Piritramid und Pethidin wurden bei Mutter und Kind bestimmt. In der Piritramid-Gruppe waren matterliche und kindliche Komplikationen signifikant erh6ht. APGAR-Werte _<7 fanden sich 5 rain. postpartal bei Piritramid in 6, bei Pefllidin in jeweils 2 Fallen. 82 % der Patientinnen waxen mit der Pethidin-PCA und 68 % mit der PiritramidPCA zufrieden, keine in der i.m.Gruppe. Schh~folgerung: Die i.m.-Injektion yon Pethidin enn6glichte keine adfiquate Analgesie unter der Gebttrt. Die intraven6se PCA yon Opioiden gewahrleistete eine bessere Analgesie. Piritramid verursachte inakzeptable Komplikationen und ist als Analgetikum in der Geburthilfe abzulelmen.
P1.09.18 Fetale Risiken bei zytotoxischer M a l i g n o m b e h a n d l u n g in der Schwangerschaft
Hasan C.1, Bode U.1, Schmolling J:, Krebs D.: 1Kinderklinik und eFrauenklinik der Universitgit Bonn Die Inzidenz einer malignen Erkrankung und einer Schwangerschaft wird mit 1/1.000 angenommen. Ftir Deutschland wttrde das bedeuted, ca. 800 Frauen pro Jahr sind davon betroffen. Fragestellung: Welches Risiko besteht fiJr die Kinder bei intrauteriner zytotoxischer Exposition? Methode: Unsere Erkennmisse tiber die fetalen Risiken basicren auf einer Auswertung der internationalen Literatur von 1960-1995. Ergebnisse: Es liegen Daten ~iber 343 Schwangerschaften vor. In 86% der Schwangerschaften wurde ein gtinstiger Ausgang f'tir das Kind dokumentiert. Frfihgeburten u./o. kindliche Dystrophic traten in einem Drittel der F~ille auf. Vorwiegend bei Exposition im ersten Trimenon wurden ungfinstige Verlaufe beschrieben. In 14% verstarben die Kinder oder wurden mit schweren MiBbildungen geboren. Sehluj3foIgerung: Nach diesen Zahlen w~ire der Ausgang ftir die intrauterin gegentiber einer zytotoxischen Therapie exponierten Kindcr tiberraschend g~nstig. Es besteht jedoch die Einschr~tnkung, dab die Daten Ergebnis einer Literaturauswertung sind und hinsichflich ihrer Validit~it in Frage gestellt werden mtissen. Bevor praktische Konsequenzen aus den Daten abgeleitet werden k6nnen, mfissen im Rahmen einer nationalen prospektiven Studie alle F~ille einer durch ein Malignom komplizierten Schwangerschaft erfaBt, die Daten mittels epidemiologischer Methoden fiberprtift und validiert werden. Eine prospektive Erfassung der Daten und eine umfassende Verlaufsdokumentation bundesweit notwendig. Die nationale Studie ,,Schwangerschaft und maligne Erkrankung" der Universit~it Bonn wird vorgestellt.
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PI.IO Schmerztherapie
Pl.lO.02 Perifluralanalgesie als Schmerztherapie bei Abortinduktionen im zweiten Trimenon Franke, K., Fiehtler, IC, Gerloff C., Weise, W. Universigitsfrauenklinik Magdeburg; Die Abortinditktion hn zweiten Trime~lon stellt tilt die Pafientin eine StreBsittmfion dar. Der Abortvorgang sollte unter optimaler Schmerztherapie erfolgen. Fragestellung: Kmm eine gilt durchgefillu-te Periduralanalgesie (PDA) den Abortverlauf verk0rzen und eine m~itterliche StreBreaktion verhindem bzw. abbauen? Methode: Abortverlauf und Prostaglandinverbranch bei Abortinditlaionen im zweiten Trimenon werden bei 36 Patientinnen obme PDA und 15 Patientinnen mit PDA verglichen. Bei 5 Patientinnen mit PDA erfolgte zur Kontrolle der StreBreaktion die Bestinnnmlg der Katecholmnine. Ergebnisse: Bei Patientinnen olme PDA dauerte der Vorgang der Abortmduktion durchschnittlich 24,5 Stmlden. Es vmrden pro Patientin 4,8 mg Gemeprost verbraucht. Bei t 9 Pafienthmen machte sieh mtsctflieBend noch eine Sulprostol~ilffusion erforderlich. Mit PDA erfolgte die Abortinduktion in 16,6 Stmlden. Es wttrde~l durchsehnittlieh 3,5 mg Geuneprost verabreieht. Eine Stdprostoninfusion war lediglich bei einer Patientm nOfig. Sehluflfblgerung: Mit der Durctff{lhrtmg einer PDA kaml der Vorgang der Aborfindukfion signifikmlt verk~a-zt and domit die StreBsituation fftr die Patientin ertr~glicher gestaltet werden. Der damit verbundene niedrigere Bedarf an Prostaglandhleaa sollte hierbei nut eine untergeordilete Rolle spielen. Zur Objektiviermlg der StreBsituafion anhand der Katecholmnhlspiegel liegen noch zu welfig Ergebnisse vor. Hierf~ir sind weitere Untersuchungen erforderlich.
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PI.10.01
Pr~l- und postpartaleSehmerzverarbeitung bei Primiparae Behrendt, K.M., Schindler, E.-M.., OstMrchen, G., Callies, R., Schindler A.E. Zentrum der Frauenheilkunde der GH Essen Diese Studie hat die Analyse der subjektiven Wahmehmung und Verarbeitung des Geburtsschmerzes als e i n e m akuten ,,Extremschmerz in positivem Setting" zum Gegenstand. Fragestellung: Mit dem psychologischen Schmerzfragebogen yon Hasenbring (1992) werden Primiparae mit Kinderwunsch auf kognitiver, emotionaler und behavioraler Ebene zu ihrem subjektiven Schmerzerleben befragt und zu ihren Schmerzvorerfahrungen mit Nulliparae verglichen. Methode: Der erwartete bzw. konkret erlebte Geburtsschmerz wird bei den Erstgebarenden zu drei MeBzeitpunkten erhoben. Geburtsspezifische Parameter werden im Zusammenhang mit diesen Ergebnissen analysiert. Ergebnisse: Der Querschnittsvergleich (Nulli- vs. Primiparae) zeigt, dag sich die Probandinnen (N=72) bzgl. ihrer Schmerzvorerfahrungen nicht unterscheiden. Die Erstgeb~enden dieser Studie sind als besonders gut auf die Geburt vorbereitet zu bewerten, was sich auch in der realistischen Einschat.zung des erwarteten und erlebten Geburtsschmerzes niederschlagt. Die Anwesenheit des Ehemannes/Partners hat keinen EinfluB auf die erlebte Schmerzintensitat unter der Geburt; die Teilnahme an einem Geburtsvorbereitungskurs und die Anwendung einer PDA beeinflussen erstaunlicherweise die subjektive Schmerzeinschlttzung nach der Geburt nur unwesentlich. Der auf die erlebten Emotionen (gehobene, gereizte, depressive Stimmung) ausgerichtete Langsschnittvergleich erbringt eine signifikante Steigerung der Emotionen zum 3. bis 5. Wochenbettag.Primiparae mit geringem Sehmerzerleben in der Anamnese vor der Geburt weisen einen besonders hohen Gereiztheitsgrad auf. SchIuflfolgerung: Es ist davon auszugehen, dab durch eine die obigen Parameter erfassende, differenzierte Anamneseerhebung der Umgang mit Primiparae prfi- und postpartum zu optimieren ist.
Pl.10.03 Kreuzschmerzen in der Schwangerschaft Schaffer M. Geb.-gyn. Univ. Klinik Graz Kreuz- bzw. R~ickensehraerzen in der Schwangerschaft sind keine Seltenheit. Persistierende oder rezidivierende Rtickenschmerzen beim Schwangeren sind immer ernst zu nehmen und sie bedtkrfen eine eingehenden klinische, sowie blutchemische Untersuchung. Fragestellung: Liegt keine organische StOnmg vor, dann sollte auch bei Schwangeren an eine FunktionsstOnmg des Gelenksspieles im Bereich tier Wirbelsfiule gedacht werden. Methode: 42 Schwangere, im Alter zw. 22 und 41 Jahren, kamen wegen Kreuzschmerzen in tmsere Ambulanz. Mit Hilfe der Manuellen Medizin gelang die Differenzierung des Schmerzes mad das Auffmden von FunktionsstOrtmgen. Ergebnisse: Durch genaue Anamnese, Irritationszonendiagnostil~ Insertionszonendiag41osfik und funktionelle Beweglict~keits-Prgfungen fand man in 80% eine Funktionsst6rtmg des Sakroiliakalgelenks. 18 Patientinnen klagten ~iber in das Bein strahlende Sctkrnei~en, nur 2 hatten jedoch objektive Zeichen eines Bandscheibenvorfalls. Die manuelle Therapie brachte bei 25 % keine Beschwerdebesserung, ftthrte aber bei 48% zu einer Schmerzmfinderung. Sehluflfolgerung: Kreuzsctmaerzen in der Schwangerschaft beruhen sehr oft auf St6rtmgen im SIG. Durch die chirotherapeutische Behandlung kolmten bei 75% eine teilweise, fast vollst~dige oder vollstandige Schmerzfreiheit erzielt werden.
Pl.10.04 Wassergeburt als M~glichkeit tier Schmerzlinderung? 1). Wunder, M. Regli, E. Haueter, 13. Marli, H. Schneider, W. Hanggi ; Universit~ts-Frauenldinik, lnselspitai Bern Fragestellung: R~rosIaektive Analyse der Wassergeburten an der Universitats-Frauenldinik Bera. Methoden: FaU-KontroU-Studie mit ,,matched pairs". Retrospektive Durchsicht der miRterlichen und kindlichen Krankenunterlagen. Ergebnisse: Insgesamt wollten im Zeitraum vom 12.8.1994. bis zum 15. Februar 1998 an der FrauenklinikBern 100 Frauen im G-eburtstx)olgebaren. Bei 78 Fmuen fand die Geburt tatsachlich im Wasser staR. Aus der Kontrollgruppe wurden 5 Frauen durch eine sekundare Sektio entbunden, bei 10 Frauen erfolgte die Geburt vaginaMnstrumenteU. Im Kollektiv der Wassergeburten wurden signifikant weniger Dammsehnitte durchgeflihi~(30 vs. 53), die Anzahl h6hergradiger Dammfisse unterschied sieh jedoch nicht signilikant(6 vs. 5). Ebenso waren der Einsatz yon Wehenmitteln (16 vs. 49), Schmerzmitteln (61 vs. 91) und der Peridural-Anasthesie (1 vs. 18) bei den Wassergeburten signifikant seltener. Der Anteil an 5-Minuten-A_pgar-Werten<7 (1 vs. 0) sowie die Anzahl arterieller Nabelsctmur-pH-Werte <7.15 (13 vs. 7) untersehied sich in den beiden KoUektivennieht signitkant Die postpartaten mtttterlichen und kindlichen Komplikatione~ insbesondere die Infektmten, unterschieden sich in den beiden Kollektiven nicht und waren insgesamt selten. Schlus~folgerung: Bei guter Selektion und Obenvachung stellt die Wassergeburt fttr die Gebarende und das Neugeborene kein erh6htes Risiko gegenOber einer ,J_andgeburt" dar. Durch eine verminderte Rate an Episiotomien, ohne h/iufigeres Auftretes h6hergradiger Dammrisse, durch den verminderten Wehen- und Schmerzmittelkonsum, erh6ht sich der Komfort der Gebarenden.
PI.ll Infektionen
PI.ll.01 N o r m w e r t e fiir IL-1 u n d I L - l r a im F r u c h t w a s s e r u n d S e r u m w~ihrend des 2. u n d 3. T r i m e s t e r s P.M. Wagner, G. Hebisch, A. Huch, R. Huch Klinik u. Poliklinik fiir Geburtshilfe, Universit~itsspital Ziirich Als inflammatorisches Zytokin besitzt IL-1 die FShigkeit, vorzeitige Wehent~itigkeit auszul6sen, indem es die Prostaglandin-Synthese stimuliert. IL-lra ist in der Lage, sowohl in vitro als auch in vivo, die IL-l-Wirkung zu hemmen. Fragestellung: Wie stellen sich die Normwerte far IL-lbeta und IL-lra in Fruchtwasser (FW) und Serum (S) in Abh~ingigkeit vom Schwangerschafts(SS)alter dar? Methode: In diese prospektive Querschnittsstudie warden bisher 119 gesunde Schwangere mit unkomplizierter Einlingsschwangerschaft eingeschlossen, die sich entweder einer Amniocentese (15. his 35. SSW) oder einer prim~iren Sectio unterzogen. S wurde dutch eine ven6se Blutentnahme gewonnen. Bakterieller Befall des FW wurde mittels kultureller Verfahren ausgeschlossen. IL-lbeta und IL-lra wurden durch ELISA (Quantikine R&D Systems) bestimmt. Ergebnisse: IL-lbeta lieg sich sowohl in FW (Mittelwert 6.69 pg/ml, Range 0 - 202 pg/ml) als auch S (2.55 pg/ml, 0 - 221 pg/ml) nachweisen. IL-lra wurde in beiden Kompartimenten detektiert (FW: 48400.22 pg/ml, 145.6 - 149x104pg/ml; S: 518176 pg/ml, 121.1 - 4078 pg/ml) . Die IL-lra-Konzentration im FW zeigte in Abh~ingigkeit vom SS-Alter einen Anstieg. Fi~r IL-lbeta hingegen lieg sich ein Anstieg nur zwischen der 28. und 36. SSW nachweisen. Zum Ende des 3. Trimesters lag IL-lbeta nur in sehr niedrigen Konzentrationen vor. Schluflfolgerung: Im Gegensatz zum IL-lbeta, welches sich nur in 'sehr geringer Menge im FW und S nachweisen lieB, lag ILlra in sehr hoher Konzentration vor. Zur Aufrechterhaltung der SS scheint somit die Wechselwirkung zwischen IL-lbeta und IL-lra yon Bedeutung zu sein. Diese Ergebnisse k0nnen in weiterftihrenden Studien als Referenzwerte dienen.
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Pl.ll.02
P1.11.03
II-6 u n d G - C S F im Nabelschnurblut zur F r i i h d i a g n o s t i k
einer neonatalen Infektion
Der besondere Fall: Akutes Q-Fieber in der Friihschwangerschaft
Chen, C., Biischer, U., Chen, F.C.K., Dudenhausen, J.W. KIinik fiir Geburtsmedizin, Campus Virchow-Klinikum, Charitd
I'4. Athanassiout, C. J[igela, W. KfirtzeIr 1Frauenklinik 2Hygieneinstitut der Veterinarmedizin Giessen
Fragestellung: Eignen sich I1-6 und G-CSF im Nabelschnurblut
als FrOhmarker einer neonatalen Infektion bei Patientinnen mit vorzeitigem Blasensprung? Methode: Wir bestimmten bei 80 Patientinnen mit vorzeitigem Blasensprung I1-6 und G-CSF mittels ELISA im Nabelschnurblut und untersuchten, ob sich bei den Neugeborenen in den ersten vier Lebenstagen eine neonatale Infektion entwickelte. Die untere Nachweisgrenze for I1-6 betrug 2,0 pg/ml, for G-CSF 39 pg/ml. Ergebnisse: 7 der 80 Neugeborenen (9%) entwickelten eine neonatale Infektion. Einen Grenzwert fOr G-CSF yon 100 pg/ml zugmndelegt, betrug die Sensitivit~t 71% (5/7), die Spezifit~t 94%, der positiv pr~diktive Weft (ppW) 56% (5/9) und der negativ pr~tdiktive Wert (npW) 97%. Ft~r das I1-6 ermittelten wir bei einem Grenzwert yon 100 pg/ml eine Sensitivit~t yon 57% (4/7), eine Spezifit~t yon 96%, einen ppW yon 57% (4/7) und einen npW yon 96%; bei einem Grenzwert yon 10 pg/ml eine Sensitivit~t des I1-6 yon 100% (7/7), eine SpezifitSt yon 75%, einen ppW yon 29% (7/24) und einen npW yon 100%. Durch die Kombination beider Parameter lieg sich bei einem Grenzwert fOr I1-6 von 100 pg/ml die Spezifit~t auf 97% Steigem bei einer Sensitivit~t yon 57% (4/7), einem ppW yon 57% (4/7) und einem npW yon 96% und for einen Grenzwert yon 10 pg/ml auf 96% bei einer h6heren Sensitivit~t (71%, 5/7), einem ppW yon 63% (5/8) und einem npW yon 97%. Schluflfolgerung: II-6 and G-CSF sind vielversprechende Fr~hmarker einer neonatalen Infektion. Prospektive Studien mit definierten Patienten-Kollektiven werden Aussagen tiber ihren Einsatz in der Diagnostik erm0glichen.
Wahrend eines Q-Fieber-Ausbruchs im Frfihjahr 1997, bei der fiber 100 Personen infiziert wurde~., konnte eine akute Q-HeberErkrankung bei einer 26 j ~ i g e n I-Gravida nachgewiesen werden. Die Erkrankung trat in der 9 SSW auf und ~iugerte sich in starken fi'ontalen Kopfschmerzen, SehstSrungen, Rfiekenschmerzen tend altg. KrankheitsgeRihl. Die Patientin wtrrde wegen des Verdachts auf Q-Fieber ~ insgesamt 4 Woehen antibiotiseh mit Erythromycin (3x500 mg) behandelt. Darauflain wurde sie besehwerde~ei. Ab der 23 SSW kam es zu vaginalen Blutungen und vorzeitiger Wehentlitigkeit. Trotz Tokolyse mit Fenoterol (oral bzw. intravenSs) und intraven6ser Antibiotikagabe (Amoxicillin, Metronidazol und Cephalosporine) wegen rezldivierender Zervizitiden sistierten die Wehen and die vaginalen Blutungen nieht. Bei Verdacht auf Blasensprung and wegen ansteigender Entz0ndu_ngsparameter (CRP) bei verstarkter vaginaler Blutung wurde in tier 31/5 SSW die Sectio eaesarea durchgefohrt. Es wurde ein lebensfrisches 1440 g schweres, gesundes Madchen entwiekelt. Im Plazentagewebe konnte der Erreger nieht naebgewiesen werden. In tier; Litteratur wurde mehrfaeh fiber den Nachweis von CoMella burnetii in Abortmaterial (Plazenten) beriehtet. Desbalb wurde vermutet, dab dieser Erreger an Abortgesehehen urs~ichlich beteiligt sein kann. Der vorliegende Fall von akutem Q-Fieber in der Fr0hsehwangerschait unterstreieht die Bedeutung der sofortigen antibiotisehen Behandlung um eine Coxiella burneti-infektion effizient zu begrenzen und eine Plazentitis zu verhindern.
Pl.ll.04
P1.11.05
Besteht ein Zusammenhang zwischen Malaria und Auftreten einer Priieklampsie ?
Nachweis einer intrauterinen lnfektion durch Amniozentese bei vorzeitigen Wehen und vorzeitigem Blasensprung
0. Bauer1, ~ Kaisi 2 , H.N. Mgaya:, N.A.S. Hamudu2 , G. Quade, K. Diedrich i Klinik fiir Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Medizinischen Universit~itzu Liibeck Muhimbili Medical Center, Dar-es-Salaam, Tansania
Klinische Beobachtungenlegen den Verdacht nahe, dag Pr~iektampsie und Eklampsie haufiger in Zusammenhang mit einer Malaria und besonders h~ufig in der Regenzeit auftreten (Sartelet H. EA Lancet, 1996, Vol. 347) Fragestellung: Unterscheiden sich Sehwangere in einem endemischen Malariagebiet mit Pr~ieklampsie und Eklampsie yon ,,gesunden" Schwangeren beziiglich der Inzidenz von Malariainfektionen und Malaria-assoziierten Blutbildver~inderungen ? Methode: 1036 Schwangere und deren Neugeborene warden am Universit~itskrankenhaus Dar-es-Salaam untersucht. Neben den klassischen Schwangerschaftsparametem warden LDH, Hamstoff, Hams~iure, CRP g r o B e s Blutbild, Differentialblutbild, dicker Tropfen for Malaria sowie die Parasitendichte in der Plazenta bestimmt. Ergebnisse: 86 Patientinnen (9,2 %) hatten eine Pdieklampsie und Eklampsie. Davon waren 55,7 % Erstgeb~irende. Die Inzidenz der Pr~ieklampsie und Eklampsie bei Erstgeb~irenden betrug 13,9%, bei Mehrgeb~irenden 6,5 %. Die Schwangeren mit Pr~ieklampsie und Eklampsie hatten einen signifikant h~iufigeren Malarianachweis im dicken Tropfen (p < 0.05) und H~imolyse (p < 0.0001). Schluflfolgerung: Die Malaria in der Sp~itschwangerschaft scheint ein wichtiger Ausl6sefaktor for die Pr~ieklampsie und Eklampsie in e~demischen Malariagebieten zu sein. Wesentliche Faktoren zum Auftreten des klinischen Vollbildes sind nach tmserer Untersuchung die massive H~molyse und die hohe Parasitendichte in der Plazenta. S 30
Helmer, H., Chalubinski, K., Gregor, H., Husslein, P. Univ.Klinik ffir Frauenheillcunde Wien
Intrauterin aszendierende Infektionen stellen eine Mufige Ursache fOr vorzeitige Wehentgtigkeit und vorzeitigen Blasensprung dar. Jedoeh ist der Naehweis dieser Infektionen dutch Serumparameter als Voraussetzung FOr das weitere geburtshilfliehe Vorgehen bei drohender Fr0hgeburt oft schwierig. Fragestellung: Kann durch Amniozentese eine intrauterine Infektion nachgewiesen werden und ergibt sich durch den frtihzeitigen Nachweis spezifischer Keime ein Vorteil for die p~idiatrisehe Versorgung ? Methode" Bisher wurden 9 Patientinnen mit dieser Fragestellung punktiert. Inklusionskriterien: 23.-27.SSW, bei vorzeitigen Wehen: _>4 Weherffh, sonographische CervixNnge <35ram, positiverFibroneetintest - 2 dieser 3 Parameter positiv; bei vorzeitigem Blasensprung: klinisehe Untersuehung, Bromthymoltest oder Amnicheck-Test positiv. Evaluiert wurde die Leukozytenzahl (positiver Befund bei >30/ml), Glukosespiegel, (positiv bei <10 mg/dl), mikrobiologisehe Kultur and Gramf~irbung. Ergebnisse:2 Patientinnen zeigten bereits bei Beurteilung der Leukozytenzahl und des Glukosespiegels eindeutige Hinweise auf eine intrauterine Infektion. Diese Befunde wurden dana dutch Kultur und Gramf~irbung best/itigt (1 Spro6pilzinfekt, 1 Infekt mit Ureaplasma ureal.) und die Schwangerschaften wurden dureh Sectio beendet. Bei 7 Patientinnen wurde die Schwangerschaft wegen des negativen Befundes prolongiert. Schluflfolgerung: Die Amniozentese zur Diagnostik einer intrauterinen Infektion ist ein brauchbares Instrument. Die fr0hzeitige Bestimmung spezifischer Infektionserreger im Fruchtwasser dient dem Neonatologen zum Einsatz einer gezielten Antibiose bereits unmittelbar naeh der Entbindtmg.
Pl.12 Psychosomatik
Pl.12.01
Extrauterinschwangerschaft und Hyperm e n o r r h o e als S y m p t o m e des MiinchhausenSyndroms Schmolling, D., Schander, K. Frauenklinik DRK-Krankenhaus Neuwied Selbstverletzendes Verhalten (Mlanchhausen-Syndrom) kann sich verbergen hinter typischen Krankheitsbildern der Geburtshilfe und Gynakologie. Fragestellung: In welchen Formen kann ein MtinchhausenSyndrom sich darstellen und wie kann es motiviert sein? Methode: Der Krankheitsverlauf einer 25-j~ihrigen sehr gut quafifizierten Krankenschwester wurde dokumentiert. Ergebnisse: Die Patientin wurde bei einem persistierenden HCG-Nachweis im Urin und Blut mit Verdaeht auf missed abortion ciirettiert und mit Verdacht auf Extrauteringravidit~it zweimal laparotomiert ohne Gewinn von Schwangerschaftsgewebe. Starke vaginale Dauerblutungen und eine An~imie bis 5,0 g/dl indizierten sp~iter 6 Cfirettagen und Bluttransfusionen. Der Verdacht auf ein MtlnchhausenSyndrom bestatigte sich, es waren Urin- und Blutproben schwangerer Patientinnen vertauscht und e'igenes Kubitalvenenblut in die Vagina injiziert worden. Als Motivation ftir dieses Verhalten waren die Bindung des erwtinschten Partners dutch die vorget~tuschte Schwangerschaft und die Demonstration medizinischen Wissens dutch die bewul3te perfekte IrrefOhrung des behandelnden Arztes vorstellbar. Schluflfolgerungen: Selbstverletzung als masochistisches Verhalten einer psychopathologisch auffiilligen Pers{Snlichkeit kann sich darstellen in der Vortiiuschung operationswfirdiger Krankheitsbilder.
P1.12.02
Kunsttherapeutische Intervention bei dem Verlust eines werdenden Kindes Herborn, E., Kentenich, 1-L DRK-Frauenklinik Pulsstr. Berlin Das vorzeitige Ende einer gewt~nschten Schwangerschaft durch eine Fehlgeburt/Totgeburt odet die notwendige Beendigu.ng einer Eileiterschwangerschaft wird yon den betroffenen Frauen subjektiv als sehr schmerzlich erlebt. Die mit dem Verlust des Kindes verbundehen Geftihle k/Snnen in ihrer Intensit~,t vom sozialen Umfeld oft nicht nachvollzogen werden, was zu einem emotionalen RiJckzug der betroffenen Frau ftihrt. Dies kann zu seelischen St6rungen (Depression, evtl. Infertilitat) fOhren. Fragestellung: Inwiefern ist eine kunsttherapeutische Intervention bei der Verarbeitung des Verlustes eines werdenden Kindes hilfreich? Methode: Den oben beschriebenen Frauen wurde das Angebot gemacht, freiwillig, spontan mit selbstgewfihltem Material in einer Gruppe oder einzeln Bilder zu malen. Es wurde ihnen Gelegenheit gegeben, tiber ihre Bilder und ihre Empfindlichkeiten zu sprechen. Ergebnisse: Die entstandenen Bilder tier Patientinnen zeigten eine starke Bezogenheit auf das Therna (Verlust, Auseinandersetzung mit dem Tod). Die T~tigkeit des Malens als/isthetische Handlung erm0glichte eine Wahrnehmung yon Geffihlen der Trauer und Schuld und eine Auseinandersetzung'damit. Das Malen hatte aufSerdem eine kathartische Wirkung: die Patientinnen sagten nach dem Malen, sie ftihlten sich deutlich besser. Schlufifolgerung: Da einige Patientinnen nach Abort.psychosomatische Interventionen eher ablehnend gegen0ber stehen, ist es sinnvoll, ihnen ein kunsttherapeutisches Angebot zu machen und ihnen so die M{Jglichkeit einer nonverbalen Ausdrucksm~glichkeit zu geben. Neben dem somatischen Prozei3 der Trennung vom Kind wird den Frauen so auf einer psychischen Ebene eine Verarbeitungsform des Verlusterlebnisses erm~glicht. $31
Pl.13 UltraschaU
Pl.13.01
Genauigkeit der sonographischen Gewichtsschiitzung bei vorzeitigem Biasensprung und Friihgeburtlichkeit 3/futz, A., Ragosch, V., Entezami, M., Weitzel, H. Universit~tsfrauenklinik im Klinikum Benjamin Franklin der FU-Berlin Die prapartale sonographische Gewichtsschatzung (SG) hat einen festen Platz in der Routinediagnostik der Schwangerschaft eingenommcn. Die fetale Kopf- und Thoraxform ist jedoch variabel und wird u.a. vonder Fruchtwassermenge beeinfluBt. Fragestellung: Erreicht die Qualitat der SG nach einem vorzeitigem Blasensprung (vorz. BS) die Gore der Messungen bei Schwangerschaften mit intakten Eihauten? Methode: Bei 45 Patientinnen mit einem vorz. BS und 149 Schadellagensehwangerschaften mit stehender Fruchtblase wurde prapartal der biparietale Kopfdurehmesser (BPD), der frontookzipitale Kopfdurchmesser (FOD) trod der Abdomenquerdurchmesser ( ATD)bestimmt. Das SG wurde vor der vollendeten 28. SSW nach der Shepardeschen Fonnel und nach der vollendeten 28. SSW nach der Hansmannschen Formel ermittelt. Die Daten wurden mit dem postpartalen Gewicht verglichen. Ergebnis: Die Schatzgenauigkeit nach vorz. BS und Frtihgeburtlichkeit ist mit der Qualitfit der Messungen bei Schadellagen mit stehender Fruchtblase vergleichbar (r=0.968 vs. r=0,929). Schluflfolgerung: Im Fall drohender Frt~hgeburtlichkeit und vorzeitigem Blasensprung halten wir die Messung fllr zuverlassig, so dab zum Beispiel die Entscheidung iiber den Entbindungsmodus auf der Basis der Gewichtsschatzung getroffen werden kann.
P1.13.02
P1.13.03
Fetale Gewichtssch~itzung mittels 3D-Volumetrie Schild, R.L., ttansmann, M. dbteilungfiir Pr?inataleDiagnostik & Therapie, UFK Bonn
Messung der Piazentadurchblutung mitteis Farbpixe|bestimmung und ihr pr~idiktiver Wert im Hinblick auf eine fetale Minderversorgung Geka, F, Sohn, C. Universitgtt~frauenkfinik Frankfurt#Main
Das gesch/itzte fetale Gewicht ist for viele geburtshilfliche Fragestellungen yon Bedeutung. Dieses wird routinem/iBig mittels standardisierter Biometriewerte errechnet. Vor allem an beiden Extremen der Gewichtsskaia sind dlese Methoden jedoch weniger pr/izise. Fragestellung: Gelingt mit der 3-dimensionalen Messung yon Oberarmund Oberschenkelvolumen eine genauere Gewichtssch/itzung als mit konventionellen 2-dimensionalen Methoden? Methode: Mittels 3D-Sonografie (Combison 530D, Fa. Kretztechnik, Zipf, Austria) wurden _< 72h vor geplanter bzw~ erwarteter Entbindung die Volumina yon Oberarm und Oberschenkel bestimmt. Bezugspunkt far die Volumetric war hierbei das die langen R6hrenknochen umgebende Gewebe. Ergebnisse: An bisher 50 Schwangeren land sJch eine gute Korrelation zwischen Oberarm- bzw. Oberschenkelvotumen und dem Geburtsgewicht (r = 0.92). Eine einfache Re~essionsgerade erbrachte die besten Ergebnisse in der statistischen Auswertung. Die Korrelation zwischen hiermit errechnetem und tats~tchlichem Gewicht lag for beide Volumenmessungen hoch (r = 0.95). Besonders bei Makrosomie des Feten (_> 4.000g) erzielte die 3dimensionale Volumetrie im Vergleich zu konventionellen Gewichtssch/itzungen bessere Vorhersagewerte. Schluflfolgerung: Die 3D-Volumetrie erlaubt eine gute fetale GewichtsscMtzung und weist vor allem bei makrosomen Feten Vorteile gegenOber etablierten Verfahren auf.
S 32
Pathologische Entwicldtmgen in der Sehwangersehaft werden in der Regel erst dann regislriert, wean eine Minderversorgmag bereits das Ausmag eines grenzwertigen Blutflusses in den peripheren fetalen GefaBeaabzw. eine intrauterine Retardierung erreieht ist. Fragestellung: Ist es m6glieh mittels einer farbeodierten Durchblutungsmessung (Spectra Doppler-Imaging) am plazentaren Bett eine fetale Minderversorgung festzustellen bevor sich diese dureh pathologische Resistence lndizes (RI) in den fetalen GeffilSenmanifestiert? Methode: 100 Patientinnen zwischen der 19.-39. SSW wurden einer Dopplerantcrsuehung im Angio-Farbmodus untcrzogen. 72 yon ihnen zeigten schwangersehaflsbezogene Pathologieaa.28 geh6rten zur Kontrollgruppe und zeigten keine diesbeziigliehen Erkrankungen. Ergebnisse: In der KontroUgruppe linden sich in der Plazentaperipherie niedrigere Resistence Indizes als zentral. In der Gruppe der pathologisch verlattfenden Schwangersehaften kehrt sich dieses Verhfittms urn. Schlufljblgerung: Eine ErhOhung der Blutflul3geschwmdigkeit, und damit der Resistence Indizes ist in der normalen Plazenta yon den peripheren zu den zentralen, nabelsehnumahen Plazentaregionen gegeben. Die beobachtete Umkehnmg bei pathologisehen Sehwangerschatisverlfiufen kann ein easter Hinweis For eine fetale Beeinflussting sein.
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PL13.05
Verh~iltnis von zentraler und peripherer fetaler Perfusion in der Dopplersonografie (A/C-Ratio), Oxytocinbelastungstest und Entbindungsmodus
Dopplersonographische Untersuchung des intraabdominalen Absehnittes der fetalen Nabelschnurarterien.
Flachowsl~, St.,Hensel, U., Gatzweiler, A. Diakonierlcrankenhaus Hartmannsdorf Universit~itsfrauenMinik Dresden
Schaefer, M. 1, Wittstock, G. 2 und Ville, Y. 3 lFrauenklinik der TU Dresden," 2Wilhelm-Ostwald-Institut fitr Physikalische und Theoretische Chemie, Universitat Leipzig, 3Fetal Medicine Unit, St. George's Hospital Medical School London
Eine drohende fetale intrauterine Asphyxie besteht bei einer Erh0hung des Resistanze-Index (RA) der fetalen Aorta. Kompeusatorisch fiillt der RIder Arteria ¢erebri media ab. Der Quotient aus beiden Werten ergibt die A/C-Ratio. Fragestellung: Kommt es bei einer hohen A/C-Ratio zu pathologisehen CTG-Befunden bei Wehen und unter der Geburt bzw. bei einem Oxytocinbelastungstest, die eine Sectio caesarea erfordem ? Methode: Bei 83 Schwangeren mit Risikofaktoren (IUR, Hypertonie, path. CTG oder Doppler) wurde die A/C-Ratio zwischen der 36. und 38. SSW ermittelt und in Beziehung zum Entbindungsmodus gesetzt. Einen Oxytocinbelastungstest erhielten zus~itzlich 53 Schwangere mit Risikofaktoren. Ergebnisse: War die A/C-Ratio kleiner als 1,10, so erfolgte in vier Ffinftel der F~ille eine Spontangeburt. Alle Belastungsteste waxen ohne pathologischen CTG-Befund. Bei einer A/C-Ratio gr61?,erals 1,10 (h6chster Wert 1,58) war in vier Ffinftel der F~ille eine Sectio wegen eines pathologischen CTG erforderlich. Die Belastungsteste ergaben bei einer erh/~hten A/C-Ratio in jedem Fall einen pathologischen CTG-Befund. Es bestanden keine Beziehungen zwischen tier Gr6Be der A/C-Ratio und dem Geburtsgewicht sowie den APGAR-und Nabelsclmur-pH-Werten. SchluJ3folgerungen: Eine erh6hte A/C-Ratio mit Werten, die zwisehen der 36. und 38. SSW deutlich fiber 1,10 liegen, ist mit einem Auftreten pathologischer CTG-Beftmde verbunden. Aus dieser Indikation ist in 80% der Schwangerschaften eine Sectio oder eine operativ-vaginale Entbindung erforderlich.
Durch dopplersonographische Untersuchungen der A. umbilicalis irn Management yon Risikoschwangerschaften konnten die perinatale Morbiditfit und Mortalitfit verringert werden. Fragestellung." Bisher herrscht keine Einigkeit fiber den optimalen Mel3punkt an der fetalen Nabelschnur. Der intraabdominale Abschnitt beider Aa. umbilicalis soll hier als neuer MeBpunkt untersucht werden und Referenzbereiche sollen definiert werden. Methode: Es wurden 45 normale Schwangerschaften alter 4 Wochen ab der 19.-20. Schwangerschaftswoche sonographisch untersucht. Bei jeder Untersuchung wurde die Biometrie bestimmt, der Pulsationsindex (PI) der rechten und der linken A. umbilicalis intraabdominal seitlich der fetalen Hamblase gemessen. Desweiteren warden far vergleichende Betrachtungen die PI einer freien Schlinge der Nabelschnur und am plazentaren Ansatz gemessen. Ergebnisse: Referenzbereiche fiar die einzeinen Me/Spunkte warden ermittelt. Die PI aller MelSpunkte wurden in Richtung Geburtstermin kleiner. Die Standardabweichungen waren im II. Trimenon gr6i3er als im IlI. Trimenon. Die PIder rechten und der linken intraabdominalen A. umbilicalis verhielten sich gleich und waren vom Mel3wert gr~Ber als die PI der freien Schlinge und am plazentaren Ansatz; letztere waren zueinander ~ihnlich. SchluJ3folgerung: Der intraabdominale Anteil der Aa. umbilicalis l~tfSt sich als neuer MefApunkt etablieren. Aufgrund des fixierten Mel3punktes ist bei wiederholten Messungen yon einer h6heren Reproduzierbarkeit anszugehen.
P1.13.06
P1.13.07
Uterines Doppler-Screening um die 20. S S W
Verlaufsbeurteilung des Ductus-venosus-Doppler in Risikoschwangerschaften
Miihlbauer P, Kuhn U, Schmidt-Blecher CH, Fischer WM, Schindler AE Abteilung fiir Geburtshilfe und Perinatale Medizin, UFK Essen Die Diskussion fiber routinemaBige Doppler-Untersuchungen tier uterinen Arterien zur Vorhersage der schwangerschaftsinduzierten Hypertonie (SH-I) wird nach wie vor konlrovers geftihrt. Fragestellung: Erlaubt die Doppler-Untersuchung der Aae. uterinae um die 20. SSW, d.h. nach abgeschlossener Trophoblastinvasion, die Vorhersage einer sp~teren Schwangerschaftskomplikation, speziell der SIH? Methode: Bei 105 gesunden Patientinnen aus unserer Ultraschallambulanz wurde retrospektiv die ab der 18. SSW ermittele A/B-Ratio (A/B-R) der Aae. uterinae mit dem Schwangersehaftsverlauf und dem perinatalen Outcome vergfichen. Ergebnisse: Komplikationslos verliefen 54,3% (57/105) der Schwangerschaften, in 11,4% (12/105) wurden eine leichte SIH und in 34,3% (36/105) andere Komplikationen beobachtet. In der 20. SSW lagen SIH-Patientinnen mit einer A/B-R von 3,40-2: 1,05 signifikant tiber Patientinnen ohne SIH mit 2,23+0,71 (p<0,0001). In der 24. SSW lieB sich mit 2,65+0,20 vs. 2,31+ 0,07 kein signifikanter Unterschied mehr nachweisen. Ein ,,notching" trat in keinem Fall auf. Zur SIH-Vorhersage mit einer Sensitivitiit yon 1 und Spezifit~t yon 0,62 wurde ffir Messungen ab 19+0 SSW ein A/B-R-Grenzwert yon 2,3 ermittelt. Schluflfolgerung: Der sp~iteren Entwicklung einer SIH geht eine verz6gerte Anpassung der Doppler-Indices der Aae. uterinae voran. Deren Naehweis erlaubt im Sinne eines dopplersonographischen Screenings zum Zeitpunkt der 2. Vorsorge-Ultraschalluntersuchung eine sensitive SIH-Vorhersage mit guter Spezifitat.
T. Reihs, B. Tutschek, G. Crombach; UFK Dflsseldorf Die Dopplersonografie des Ductus venosus (DV) erlaubt dutch Betrachtung der rechtsventrikularen Funktion die Beurteilung der zentralen fetalen Kreislaufsituation. Fragestellung: Kann die Beurteilung des fetalen Zustands bei Hochrisikosituationen wie sehweren intrauterinen Wachstumsretardienmgen dutch Untersuchung des Ductus-venosus-Flusses verbessert werden? Methode: Bei 118 Frauen mit Schwangersehaftsrisiken (IUGR0 kardiale Anomalien, Hydrops, feto-fetalem Transfusionssyndrom, hamolytischer Fetalerkrankung u.a.) wurden die fetalen arteriellen GefltBe sowie der DV tmtersucht. Ergebnisse: Pathologischer DV-FluB (ARED) fand sich in 12 F~illen (IUGR n=8, FFTS n=2, Vitium n=2). Ein ARED im DV bei 1UGR war nut bei gleichzeitigem ARED in der A. umb. (UA) nachweisbar. DV ARED mit normaler UA bestand nur bei Vitien trod FFTS. 3 Feten mit DV ARED batten Chromosomenmlomalieno 9 verstarben perinatal (6 mit ausgepragter 1UGR), Von 18 Schwangerschaften mit IUGR und UA ARED (24.-29. SSW) wttrden 10 wegen aussichtsloser Prognose mit CTG und v,en6sem Doppler verfolgt. Zwei Feten verstarben intrauterin 2 Tage nach Auftreten des DV ARED, einer neonatal naeh vorzeitiger Plazental6stmg; in 7 Fhllen konnte die Graviditat urn 2-14 Tage verl~ngert werden, wobei eine Lungenreifungsinduktion erfolgert konnte. SchluflfoIgerung: Die Dopplersonografie des DV ist klinisch einsetzbar. Die Diagn0stik der rechtsventriktdttren Funktion ernl6glicht eine differenziertere Beurteilung hochpaflmlogischer arterieller FluBmuster.
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P1.13.08 H[imodynamische Verfinderungen bei Gestose Babel, S., Schlembaeh, D., Beinde~, E. Universitiitsfrauenklinik Erlangen In der Literatur existieren kontroverse Ansichten darfiber, ob der ~ die Gestose charakteristisehe Hypertonus auf einer generalisierten Vasokonstriktion, also einer Erh6hung des totalan peripheren Widerstandes (Wallenburg) oder auf einer prim,~ren Erh6hung des ~Hernninutenvolumens (Easterling) bemht. Fragestellung: Ist bei Patientinnen mit Gestose im Vergleich zu gesunden Sehwangeren ein erh6htes Hernninutenvolumen (HMV) oder ein erh6hter totaler peripherer Widerstand (TPR) zu linden? Methode: Mit Hilfe eines Aeuson-Ultraschallger~tes wurden bei 18 Patientiunen mit einer Gestose (Kriterien der Working group on high blood pressure) und 20 gesunden Sehwangeren eehokardiographiseh der Aortenldappendurehmesser und dopplersonographisch das FluBgeschwindigkeitsintegral fiber der Aortenklappe gemessen, woraus sieh zusammen mit do: Herzfrequenz das HMV errechnen l~tl~t.Der TPR konnte nun anhand des gemessenen Blutdmeks und des HMV ennittelt werden. Ergebnisse: Patientinnen mit Gestose zeigten kein sigaifikant erh6htes HMV gegenfiber dem Kontrollkollektiv (7,95~:2,92 vs. 8,09+2,45 l/rain) . Hinsiehflieh des TPR wiesen Gestosepatientinnen jedoeh signifikant h6hcre Durchschnittswerte als die Kontrollgruppe (1392,21 +569,31 vs. 967,79+334,31 dynes* s* cm"s) auf. Schluflfolgerung: Die prim[ire h~imodynamische Ver~nderung bei der Gestose besteht in einer peripheren Vasokonslxiktion, nieht jedoeh in einer Veffmderung des HMV.
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Nackenfaitenmessung in der 10. - 14. Schwangerschaftswoche als Aneuploidiescreening - Ergebnisse naeh einj~ihriger Anwendung. Kamin, G.; Morgenstern, S; Schaefer, M; Distler, Frauenklinik der TU Dresden Die AuflOsung der modemen Ultraschallger~te l~Btdie Messung einer ~talen Nackenfa!te mit groBer Sicherheit bei Schwangeren in der 10. - 14. SSW zu. Bei exakter Untersuchungstechnik kOnnen 80 % der aneuploiden Feten praenatal erkannt werden [Nieolaides et al. (1994) Br. Med. J. 304: 867-869]. Fragestellung: Welche Ergebnisse konnte unsere Arbeitsgruppe mit der genannten Methode erzielen? Methode: Im Zeitraum yon 2/97 bis 2/98 wurden 400 Schwangerschaften (davon 22 Mehrlingssehwangerschaften) in der 10. 14. SSW untersucht und das Aneuploidierisiko berechnet. Ergebnisse: Das Untersuchungskollektiv muB als Risikokollektiv eingestuft werden, da 17,5 % der Schwangeren 35 Jahre und alter waren. Insgesamt fanden wir in 14 Fallen (3,5 %) eine pathologische Nackenfalte, so dab sich relativ zum matterlichen Alter ein Aneuploidierisiko yon 1 : 300 und grOBer errechnen lieB, Mit der folgenden invasiven Diagnostik lieBen sich eine Trisomie 18 und eine Monosomie 21 nachweisen. Bei normalem Karyogramm erfolgte die weitere sonographische Kontrolle. Im Kollektiv der bis zum heutigen Zeitpunkt geborenen Kinder befand sieh keines mit einer Aneuploidie oder einem Vitium cordis. Eine diamniale monochoriote Geminischwangerschaft mit unauff~lligem Screening entwickelte in der 20. SSW ein feto-fetales Transfusionssyndrom. Schluflfolgerungen: Dutch die fetale Nackenfaltenmessung ist der frtihe Hinweis auf verschiedenste chromosomale Aberrationen gegeben. Durch diese Methode kOnnen Risikof~lle gezielt einer invasiven Diagnostik zugef~hrt werden. Bei pathologischer Nackenfaltenmessung und normalem Karyogramm sollte bei Einlingen ein Vitium cordis und bei monochorioten Mehrlingen zus~tzlich ein FFTS ausgeschlossen werden.
PI.13.10
Pl.13.11
Verteilung der 5'-Nukleotidase in der Nackenhaut von Turner-Syndrom Feten yon Kaisenberg CS l"zz, Nicolaides KH:, Brand-Saberi B 3 1. Univ.-Frauenkl. Kiel, 2. Harris Birthright Research Centre for Fetal Medicine, London, UK 3. Anatomisches Institut, Freiburg
Klinische Relevanz farbdopplersonographischer Beobachtungen in der Plazentarperiode M. Krapp, M. Hankeln, U. Gembrueh Bereich Pranatale Medizin der Klinik f~r Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Medizinische UniversiRit zu L~beck Fragestellung: Diese Studie hatte zu Ziel, mittels B-Bild-
Feten mit Turner Syndrom zeiclmen sich sonographisch dutch ein im Ultraschall im ersten Trimester der Schwangerschaft erkermbaxes cystisches Hygroma colli aus. Hypothesen bezOglich der Atiologie dieses Nacken6dems betreffen eine Dilatation der jugulaxen lymphatischen Sacke durch einen verspateten AnschluB an das Venensystem oder eine abnormale Dilatation oder Proliferation der lymphatischen Kanale. Fragestellung: Untersuchung der Verteilung, GrOBe mad Zahl von LymphgefaBen in der Nackenhaut von Feten mit Turner Syndrom, Trisomie 21, 18 und 13 im Vergleich zu Kontrollen. Methode: LymphgefaBe wurden immunhistochemisch dargestellt, verwendet wurden monoklonale PTN63 Antik6rper gegen 5°Nukleotidase, ein Enzym, das ~iberwiegend auf lymphatischen Kapillaren vorkommt, und polyklonale Lamininan-Ak gegen Basalmembranen van Blut- oder groBen LymphgefaBen. Ergebnisse: in der Nackenhaut normaler Feten und bei Trisomie 21, 18 und 13 waxen PTN63-positive und Laminin-positive Gef~iSe glemhmal3ig in der Dermis und Subkntis verteilt. Bei Tumer-Syndrom Feten fand sich im Grenzbereich zwischen Dennis und Subkutis eine Kette groBer Gel'aBe, die sowohl Laminin als auch PTN63 positiv waxen. Unter alleimger Anwendung von PTN63 faxbten sich in der oberen Dermis keine GefaJAe an. Schlu]3folgerung: Bei Tumer-Syndrom Feten sind die LymphgefaBe in der oberen Dermis hypoplastisch.
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Sonographie das LOsungsverhalten der menschlichen Plazenta in der Plazentarperiode zu untersuchen. Zusatzlich sollte w~hrend der LOsungsphase die plazentare Durchblutung faxbdopplersonographisch untersucht werden. Methode: Bei 62 Patientinnen wttrde die gesamte postpartale Plazental6sung mittels Faxbdopplersonographie untersucht und auf Videobandern dokumentiert. Ergebnisse: Wahrend in 57 Fallen die PlazentalOstmg spontan erfolgte, mufAtein 5 Fallen eine mannelle L6sung bzw. Nachcurrettage wegen Plazenta accreta (4 Falle) und Plazenta adhaerens (1 Fall) erfolgen. Wahrend der PlazentlOsung kOnnen drei Phasen untersehieden werdan: 1) Latenzphase (Median: 145 s); 2) AblOstmgsphase (Median: 45 s); 3) Expulsionsphase. Im Gegensatz zu den 57 Fallen mit normaler Plazentalosung konnte in den 5 Fallen mit gestOrter LOsung farbdopplersonographiseh BlutfluB zwischen Plazenta und Myometrinm auch nach AbsclaluB der Latenzphase dargestellt werden. Schluflfolgerung: Die Plazenlarperiode lauft in festen, zeitlich variablen Phasen ab. Das Versiegen des Blntflusses zwischen Plazenta und Myometfium stellt das entscheidende Kriterinm fftr die Plazental6sung dar. Persistierender BlutfluB nach AbschluB der Latenzphase ist als Zeichen emer Plazenta accreta zu werten.
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B E C K E N B O D E N T R A U M A D U R C H DIE GEBURT
N.hnhof J. Wissel, A,Hu~h, R.Huch Klinik und Poliklinik ~ r Geburtshilfe, Universiti~tsspital Zi~rich Das Beckenbodentrauma ist eine wichtige Ursache der miitterlichen Morbidit~t hn Anschluss an eine vaginale Geburt. Spatsch~iden wie Urin- und Stuhlinkontinenz bzw. Vorfall der Beckenorgane lassen das Interesse an den Einwirkungen tier vaginalen Geburt auf die Beckenbodemnorphologie wachsen. Fragestellung: Auswirkungen des Geburtsmodus auf die Sonomorphologie des Beckenbodens Material und Methode: Wit untersuchten bis anhin bet 100 Erstgeb~irenden (40 Sectiones; 60 Vaginalgeburten) in tier ersten Woche postpartal die Morphologie des Beckenbodens mit 3-[)Ultraschall (Kretz Combison 530). Die Morphologie des analen Verschlussappaxates wurde dutch ein e Vaginalsonographie, die paraurethrale Aufhttngung der Vagina und die urethralen Strukttu'en mit einer lransrectalen Sonographie untersucht, Die Daten wurdcn, uneingeschrfinkt abrutbm', in einem Voinmenblock gespeichert. Der paravaginate Defekt ist definiert als ein Absinken der lateralen Vaginalwand unter das Niveau des suburethralen Vaginalanteils. Von einem Sphinkterdefekt sprechen wit, wenn der posteriore AnteH _< 50% des anterioren Teiles entspricht. Zudem wurde der externe Sphincter auf seine Vollst~indigkeit hin geprtfft. Resultate: Mit Ausnahme yon acht Frauen nach sek, Sektio in tier Austreibungsperiode konnten wir keine Beckenbodendefekte beim "Secti~3-Kollektiv" diagnostizieren. 24 yon 60 Frauen nach vaginaler Entbindung zeigen einen Defekt des Sphinkters oder des Levator ant. Der Einfluss des vaginal operativen Vorgehens, des kindlichen Gewichtes und des BMI der Mutter auf die Morphologie des Beckenbodens wird prfisentiert. SchlussJblgerungen: Mit HiKe des 3-D Ultraschall k6nnen wir morphologische Ver~inderungen des Beckenbodens nach vaginaler Entbindung und nach Sectio caesarea studiercn.
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Schwangerschaft als Risikofaktor fiir die Entwicklung einer Beinvenenthrombose durch nachhaltige )[nderung venfser Ausstromgeschwindigkeit und Venenkapazit[it
Sohn, C., Geka, F., Kaufmann, M. Universit~itsfrauenklinikFrankfurt/Main Die Entstehung einer Vadkosis im Vedauf einer Sohwangerschaft(S) stellt ein wesenfliches Risike Rlr die sp~itere Entwicklung einer Thrornbose 9der Embolie dar. Die AbfluBbehinderung durch den graviden Uterus seheint dabei eino wesentlicheRolle zu spielen. Fragestellung: Wie wirkt sigh eine S an sich bzw. die Paritht auf das ven6se System distal des graviden Uterus aus und weleher Zeitraum nach dot S wird davon beeinfluflt? Methode: 254 Patientinnen gelangten in drei Gruppen zur Untersuchung. 154 Patientinnen wurden w~thrend der S (35.- 40. SSW), sieben Tage bzw. ein Jahr postpartal venenplethysmographiseh, sonographisch oder lichtreflexionsrheographisch untersucht. Bet 100 Frauen zwisehen dem 40.-50. Lebensjahr (50 Primi-, 50 Multiparae) warden lichtreflexionsrheographische Messungen vorgenommen. Ergebnisse: Onmittelbar nach der Entbindung lieB sich sonographiseh ein deutlieher Riickgang der Venenkaliber nachweisen, verbunden mit ether erh6hten Dehnbarkeit der Venen. Zwisehen den TeilkoUektiven der Pfimi- und Multiparae zeigte sieh nur in der S, nieht jedech postpartal ein Unterschied in den Obrigen Funktionstests. In der Betrachtung der 40 bis 50-Jfihrigen konnte naehgewiesen werden, dab die Paritfit einen geringeren EinfluB auf die Venenfunktion nimmt als die S an sich. Schluflfolgerung: Das f~r die ScMdigung der Beinvenen gravierende Ereignis seheint die erste S zu sein. Jede folgende beeinfluBt die Venenfunktion nur geringfOgig. Die Sonographie bietet sich als nichtinvasives Verfahren ftir die Messungen bet Schwangeren an.
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Qualit itssicherung
S.Seeger, C.Scheler, F.ROplre Klinik und PoliMinik ffir Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin der Martin-Luther-Universitdt Halle- Wittenberg
Episiotomie aus miitterlicher Indikation?
Der Geburtshelfer wird im Rahmen der Patientenaulklarung zunehmend mit der kritischen Hinterfragung des Nutzens einer Episiotomie konfrontiert. Fragestellung: Kmm dutch die Episiotomie eine schwere Dammlfision vermieden werden? Methode: Es wurde der Trend der Episiotomie bet 5274 vaginalen Gebnrten im Zeitxaum 1991-1996 retrospektiv analysiert. Ergebnisse: Die Episiotomiefrequenz betrug unabMngig vonder Paritfit 60,1%, bet Erstgebfirenden 84,5% und Mehrgebarenden 38,0%. Ein WeiterreiBen ether Episiotomie war mit 1,4% h~iufiger als ein primfirer DR III°flV° mit 0,6%. Am h~iufigsten kava es nach medianer Episiotomie zur schweren Dammlasion (3,2%). Schh~folgerungen: Durch Episiotomie sind schwerwiegende Damml~isionen grunds~itzlich nicht vermeidbar. Die Verkikzung der Austreibungsperiode dutch Episiotomie karul jedoch entscheidend ftir den Zustand des Neugeborenen seth.Die kindiiche Indikation steht ganz in Vordergrund.Miltterliche Indikationen sollten im Einzelfall hinsichtlich einer Geburtserleichterung bet Erkrankungen der Schwangeren begriindet sein. In KeImtnis unserer Untersuchungsergebnisse senkten wit seit 1997 die Episiotnmiefrequenz auf derzeit47,5% bet gleichbleibend niedriger DRm °Rate yon 1,3%. Eine restriktivere Indikationsstellung kann auch als Beitrag gelten, um Ansprtlchen ether ,,sanften" Geburtshilfe entgegenkommen.
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Anatomische und funkUonelle Ergebnisse nach Analsphinkterrissen sub partu
Epidemiologie kindlicher Geburtsverletzungen bei operativen Entbindungen
Gauruder, A., Keller, M, Hohl, M.K. Kantonsspital Baden, CH-5404 Baden Was die funktionellen Ergebnisse nach Sphinkterrekonstruktion betrifft, liegen bisher noch keine objektiven Langzeitergebnisse vor. Durch die Untersuchungen von Sultan 0ber post partum makroskopisch nicht sichtbare, jedoch sonographisch darstellbare okkulte Sphinkterrisse, hat dieses Gebiet eine neue Brisanz bekommen. Mit der Perineal- und Analendosonograhie hat diesbez0glich eine neue Aera begonnen.
Fragestellun,q Ziel dieser prospektiven Studie war die Beobachtung und Auswertung der anatomischen und funktionellen Ergebnisse nach erfolgtem Sphinkterriss und deren Korrelation zur Qualittit der Prim~irversorgung.
Methode Untersucht wurden alle Frauen mit Dammriss III. Grades (DR I!1) 6 Tage post partum, nach 6 Wochen sowie nach einem halbert Jahr.
Ergenbisse Im Zeitraum 1/97 - 12/97 wurden 1309 Frauen entbunden; 38 davon erlitten einen DR III. 77 % von diesen Frauen hatten Spontangeburten mit einer medio-lateralen EpiSi~t6mie. 20 % endeten mit einem Vakuum, 3 % mit einem Forzeps. Die bislang durchgefOhrten Kontrolluntersuchungen 6 Monate postpartum, ergaben 11 (28 %) symptomatischeFrauen..Bei 3(~'% waren die vodiegenden anatomischen Ergebnisse nach 6 Monaten nicht befriedigend.
Schlussfol,qerung Die Mehrzahl der DR III sind bei Patientinnen ohne Risikofaktoren entstanden (Spontangeburten, normales Geburtsgewicht des Kindes). Die prospektiv vorliegenden anatomischen Ergebnisse in dieser Studie sind unbefriedigend ausgefallen, weshalb eine bessere Primtirversorgung gefordert werden muss. Aufgrund des hohen Anteils an flatus* und stuhlinkontinenten Frauen ist im Hinblick auf das geburtshilfliche Management eine Pr~tvention unbedingt anzustreben.
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Betreuung physiologisch verlaufenden Geburten ausschliel~lich durch Hebammen- Ein Pilotprojekt Bikas D., Oztiirk D., Husslein P. Univ.klinik Wien, Abt. f Geburtshilfe und Gyndkologie Das gesteigerte Bediirfnis und auch die Forderung der Frauen die Geburt als natfidichen, physiologischen Vorgang zu erleben, weckte in uns den Gedanken (angelelmt an die skandinavische Geburtenbetreuung) die Normalgeburt ausschlieBlich Hebamme betreuen zu lassen. Fragestellung: Ist mit der Hebammengeburtshilfe (HG) eine h0here Zufriedenheit bei der Gebgrenden, sowie eine niedrigere Interventionsrate bei der Geburt zu erzielen? Methode: Frauen, deren Schwangerschaftsverlaufbis zum Eintritt in der Klinik physiologisch war k6nnen auf Wunsch in die Studie eingeschlossen werden (Ausschlugkriterien!).Grundvoraussetzung ist dabei aber die Einwilligung der Frau mit Unterschrift eines Zeugen, sowie der betreuenden Hebamme. Parallel dazu wird ein Vergleichskollektiv (VK) mit den selben Kriterien in die Studie aufgenommen, die Geburt jedoch von Hebamme und Arzt betreut. Nach der Geburt wilde gemeinsam mit der Frau ein mehrseitiger Fragebogen beantwortet. Ergebnisse: Die Zufriedenheit in der Betreuung, sowie die Bewertung des Geburtserlebens war in der HG auffallend 6fter mit sehr zufriedenstellend angegeben. In 15,6% der Arzt-Hebammen-Geburten, aber in nut 5,4% der Hebammengeburten wurde eine Episiotomie ben0tigt, interessanterweise war aber die Anzahl der Dammrisse trotzdem nicht erh6ht. Schtuflfolgerung: Die Hebarmnengeburtshilfe dtirfte den Wiinschen der Frauen entgegenkommen und ist in der Umgebung einer Klinik eine durchaus interessante Alternative. S 36
BellJe, ~, Mi~ller, 1( AG Perinat.~eonat. der Sdchsischen Landesdrztekammer Die Inzidenz kindlicher Geburtsverletztmgen ist auch Qualit[itsindikatorgeburtshilflicher Leistung. Fragesteflung: Analyse der Situation im Territorium Sachsen im begrenzten Zeitraum von 5 Jahren olme bedeutsamen geburtsh. Geatallwandel. Praxisrelevm~zder Ergebnisse? Methode: Verbindung der Perinatal- und Neonatalerhebtmg 1992 - 1996 unter spezieller Fragestellung. Ergebnisse: Frakturen Plexusl~ision AuB.Verletzung % zu 502 Datens~itzen 68,5 18,3 13,1 Inzidenz zu Geburten 1 : 3 5 7 1:1333 1:1852 Geburtsgewicht/SD 3650/643,4 4003/727,2 3316/619,8g Geburtsmodus (%) Sectio caes. 5,2 1,0 21,2 Vagin.Operat. 21,7 41,3 39,4 Extraktion 0,9 3,3 0 Spontangeb. 72,2 54,4 39,4 H~iufigkeitbei geburtshilffichen Op. (%0) Sectio caes. 1,18 0,07 0,9 Vagin. Operat. 9,2 0,35 3;2 Extraktion 30,9 30,9 0 BEL, alle 3,95 2,79 2,79 BEL Sectio 2,0 0 1,7 Verl. auch bei Sektio. Plexusl. in ½ bei Spontaaageb.Verl. am h~ufigsten bei vag. Op. Gefahr der Plexusl.bei vag. BEL-Entw. Schtuflfolgerung. Kindliche Verletzungen sind nicht h~iufig, spielen abet keine untergeordnete Rolle und sind im Einzelfall im Zusanunenhang mit Haftpflichtklageu oft von Bedeutung. Vor operativen Eingriffen ist eine eindeutige Indikation zu fordern.
P1.14.05 Miittersterblichkeit (MS): Wer leistet hierzu noch bestehenden Handlungsbedarf? Keding, Gflnther, Bad Nenndorf Die Zalden und Ziffem der Sterblichkett yon FraTaenbei Gebarten tuld hn Wochenbett erhielten mit Einfi/hrtmg einer Todesursachenregistriertmg Mel3wertehatakter f0x das geburtshilfliehe Handeln. J. P. SUSSMILCH ermittelte bereits 1757 Unterschiede zwisehen Regionenmad fragte naeh den Ursaehen dafftr. 1899 waren als Ergebnis analysierender Untersuchtmgen dutch P. EHLERS 12 % aUer u'u Alter yon 20 bls 40 Jahren verstorbenen Frauen Opfer des Fortpflanzuagsgeselfafts. Erhebliche regionale Unterschiede wurden dabei wieder registriert. Die MS als statistischer Begriff geh0rt in unser Jahrhundert. Urn 1950 wurde die deutsche Gebartshilfe dutch einert internationalen Vergleich erheblich belastet. In den leE-ten 25 Jahren konnte die MS mff ein so niedriges Nivemagesenkt werden, sie auch international vergleichbar ist. Zwischen den BundeslaJadem bestehen immer noch bede~ende Umerschiede, Fmgestellung: Analysen sollten klaren, warren in einem Flachenstaat in den letzten 6 Jahren eine Frau aufea. 31 000 Geburfen verstarb, wahrend es in anderen n~r aarn9 000 waren. Schluflfolgerung: Die Fachgesollscheflen shad gefordert oder sollten aufKl~tmg der Unterschiede drOzagen.
P1.14.06 Schwangere mit Priigestationsdiabetes in Nordrhein und Westfalen-Lippe 1988-1997 H. Wolf, H. Biicker-Nott, J. Bredeh6ft, R. Schgife~; PGS bei den Arztekammern Nordrhein und Westfalen-Lippe
P1.14.07
Sind Marker renal-tubuliirer Schiiden Indikatoren intrauteriner Hypoxie? : Volgmann, Th.l; Kadow, I. 2 Universit~its-Frauen-~ und-Kinderklinil~ Greifswald
15ber 95 Prozent der Geburten in NRW werden durch die Perinatalerhebungen erfaBt. Von 1988 bis 1997 wurden bei 1,8 Millionen Schwangeren 7000 (3,9 Promille) mit Diabetes mellitus (Pr~igestationsdiabetes) dokumentiert. Fragestellung: Wie werden Schwangere mit Pr/~gestationsdiabetes bzw. Gestationsdiabetes w~ihrend Schwangerschaft und Geburt versorgt? Bestehen bei Kindem yon diabetischen Mfittern Auffiilligkeiten, Fehlbildungen oder eine erh6hte perinatale Mortalitat? Methode: Auswertung der Perinataldaten aus Nordrhein und Westfalen-Lippe. Die Daten werden in der jeweiligen PGS mit einer gemeinsamen SPSS-Auswertroutine identisch bearbeitet, die Ergebnisse graphisch dargestellt Ergebnisse: Weniger als die H~ilfte der Diabetikerinnen wurden in den Kliniken der Maximalversorgung (PZ oder SP) entbunden. Die perinatale Mortalit/itsrate bei Kindem diabetischer Mfitter lag im Zeitraum 1988 bis 1997 bei tiber 20 Promille, die PM-Rate der Nichtdiabetikerinnen bei 6,5 Promille. Der Anteil an Frfihgeburten diabetischer Mfitter (<37.Woche) ist mit 27 Prozent gegentiber dem Gesamtkollektiv mit 9 Prozent erh6ht. 0ber 50 Prozent der Kinder diabetischer M~itter wiesen mindestens ein Morbidit~itszeithen auf, bei Nichtdiabetikerinnen war dies in nur ] 8 Prozent der Fall. Bei den Entbindungsmodl und den Geburtsgewichten der Kinder sind ebenfalls signifikante Abweiehungen festzustellen. Sehlufifolgerung: Die Ergebnisse bei Behandlung diabetiseher Schwangerer und deren Kinder entsprechen nicht den Vorstellungender Fachgesellschaften.
Vermehrte Ausseheidung yon cq-Mikroglobulin (~IMG) und N-azetylglukosaminidase (NAG) im Ham getten als Nachweis renaltubul~irer Sehiiden. Der renale Tubulus z~hlt zu den hypoxiesensiblen Geweben. Fragestellung: An Neugeborenen mit leiehter und sehwerer Azidose war im Vergleieh zu Gesunden anhand der Ausscheidung yon Markerproteinen der EinfluI3 intranteriner Hypoxie auf den renalen Tubulus zu beurteilen. Methode: Bestimmung yon cqMG und NAG (ELISA) im Ham Neugeborener am 1. Lebenstag. Ergebnisse: (x, SD) A B (leiebte i C (sehwere (gesund) Azidose) Azidose) n 37 17 !8 NapH 7,31 7,16 6,97* ~xlMG[mg/~mol 7,9 _+7,3 9,8+7,3 153+83" Krea] NAG [U/~tmol Krea] 1,6 :l: 0,9 1,4 + 1,3 16,1 _+26,7* *(p < 0,05 vs. A und B, Mann Whitney Test) Schlu[3folgerungen: Nut bei sehwerer Azidose ist arihand der Markerproteine eine renaltubul~e Schadigung bei Neugeborehen am 1. Lebenstag nachweisbar. Die Befunde kfnnten Untersuchungen zu Beziehungen zwisehen hypoxieinduzierten Nierensch/iden am 1. Lebenstag und sp~iteren kindlichen Entwieklungsst6rungen reehtfertigen. Dazu sollten u. a. Sensitivit[it und Spezifit~it der Markerproteine und deren Verhalten bei Pramaturitgt gekl~irt werden.
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Pl.15.01 Erste Erfahrungen mit Hilfe Telekommunikation in der Pr~natal- und gyniikoiogisehen Ultrasehalldiagnostik Oppelt P., Sohn Ch., Kaufmann M. Universittits-Frauenklinik Frankfurt/Main
Computersysteme
Uberweisungen in Spezialzentren zur Bestiitigung oder zum Aussehluf3 yon Diagnosen in der geburtshilflichen und gyn~ikologischen Ultrasehalldiagnostik steigen stetig an. Fragestellung: Ist es mOglieh im Rahmen der Kostenerspamis diagnostische Fragestellungen im Bereieh der Sonographie via moderner lJbertragungstechniken abkl~en zu lassen und angerdem dem Patienten einen erneuten Arztbesueh zu ersparen? Methode: Das Audio-/Videosignal des Ultrasehallger~tes sowie eine Videokammera und ein Mikrofon werden mit einer Videokonferenzanlage verbunden. Diese Signale werden vom niedergelassenen Untersueher via 2 paralleler ISDN-Leitungen in die Universit~ts-FrauenklinikObertragen und am Monitor in real-time befundet. Ergebnisse: Die mittels ISDN Obertragenen Ultraschallsignale sind von sehr guter Qualitfit, sowohl im Seharz-Weig- als aueh Farbbild. Die Beurteilung von fetalen Strukturen, Dopplemntersuehungen mittels B-Bild oder Farbdoppler und die Erhebung gynfikologischer Sehallbefunde ist ohne Einsehrfinkung m0glich.
Schluflfolgerung: Die real-time Obertragung der Schallsignale erfolgt in einer sehr guten Bildqualitfit unnOtige l:lberweisungen des Patienten in Spezialzentren kSnnen dadurch vermieden werden Ausdehnung des Systems anf Gebiete wie Endoskopie oder Tumorkonferenzen sind mfglich
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P1.15.02 Computercrash gyn~ikologisch-geburtshilflicher Systeme zum Jahrtausendwechsel ?
R. Merten, R. Seufert, P. G. Knapstein, F. W. Casper Universiti~tsfrauenklinik Mainz Fragestellung: Welcher Handlungsbedaff besteht ffir gynakologische und geburtshilfliche Kliniken und Praxen bei tier Umstellung tier EDV auf das neue Jahrtausend? Methodik: Informationen wurden durch ausgedehnte Recherchen im Interact, Erfahnmgsaustausch mit Entwicklem gynakologisch-geburtshilflicher Software trod Computersimulationen gewonnen. Ergebnisse: Die Schwierigkeiten bei tier Fortfiihnmg medizinischer Datenbanken nach dem Jahrtausendwechsel entstehen sowohl hardwarebedingt (etwa im RTC-Chip) als auch aus der Software (BIOS, Betriebssystem, Datenbanken und Applikationen). Komplikationen von harmlosen StOrtmgen bis zum vollsffmdigen Absturz ganzer Netzwerke sind systemimmanent tmd auch fttr die im deutschsprachigen Raum eingeffihrten Systeme tmvermeidbar. Beeintr~chtigungen der Patientenversorgung sind ohne wirksame Gegenmal~nahmen unvermeidbar. L6sungsstrategien werden vorgestellt trod reichen von Probel/~ufen fiber komplexe Diagnoseprogramme bis zu kostspieligen System-Updates. Schluflfotgerung: Nut friahzeitige Gegenmaf~natunen kOnnen Systemausfalle verhindem und einen ungest6rten kontinuierlichen Betrieb gynfikologisch-geburtshilflicher Systeme garantieren.
P1.15.04
Erfahrungen bei tier Arbeit mit dem neuen Medium Internet - Autorensehaft fiir einen medizinisehen OnlineDienst Heer, 1., Alms, M., Hasbargen, U., Hepp, H. Klinik und Poliklinik J~r Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum Groflhadern, Ludwig-Maximilians-Universitiit Miinehen Die Verlage Bertelsmann, Springer und Burda schlossen sich im September 1997 mit dem Ziel zusammen, einen Online-Service f/Jr Arzte zu etablieren. Angeboten werden Fachpublikationen, Kompendien Und st~ndig aktualisierte Wissensinhalte zu allen medizinischen Fachgebieten. Methode: Erstellung der Kompendien und die lokale Organisation des Expertenrates (Beantwortung der Fragen dutch die mit dem jeweiligen Thema schwerpunktm~iNg bef,al3ten Kollegen und Transfer der Antworten ins Netz). Ergebnisse: Seit M~irz 1997 Erstellung der Gliederungen Rir den geburtshilfliehen und gyn~ikologischen Teil der Kompendien. Die Inhalte des geburtshilflichen Teiles sind zu 15% online, zu 80% in Arbeit. Im Expertenrat wurden seit August 1997 60 Fragen beantwortet (durchschnittliche Bearbeitungszeit < 5 Tage). Diskussion: Die Konzeption der Gliederung eines Intemetbasierten Kompendiums ist komplizierter als die Gliederung for ein Buchprojekt, da im Internet mehrere Ebenen gleichzeitig dargestellt werden k6nnen. Die Inhalte der Kompendien und die Beantwortung der Fragen aus dem Expertenrat erfordem das stgndig abgreifbare Spezialwissen eines grogen Teams. Ein Intemet-basierter Online-Dienst wird gegentiber Printmedien zunehmend konkurrenzfahig werden und dem Arzt eine stgndig aktuelle und breite Wissensbasis sein.
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P1.15.03 GebDat fiir Windows unter Oracle: Evaluierung eines neuen geburtsmedizinischen Dokumentations- und Informationssystems
Brauer, M. und Duclenhausen, J. W. Klinik fiir Geburtsmedizin, Universit&sklinikum Char#d, Campus Virehow-Klinikum, HumboMt-Universit~it zu Berlin Fragestellung: GcbDat f/Jr Windows (GebDat/Win) der Firma GMT/Frankfurt ist der erste Vertreter einer neuen Generation geburtsmedizinischer EDV-Systeme. Ziel dieser Untersuehung war die systematische Evaluierung dieses neuen Systems. Methode: Das Programm wurde hinsichtlich inhaltlicher, funktioneller und technischer Kriterien beurteilt. Ergebnisse: GebDat/Wha erffillt inhaltlich die Anforderungen aktueller Dokumentationsstandards (QualiNtssicherung). Die grafische Bedienungsoberfl/iche (Windows) ist ergonomisch und weist eine hohe Bedienungsfunktionalitfit auf. Dutch Anwendung einer leistungsf'~ihigen Datenbankteehnologie (Oracle) wird eine hohe Flexibiligit und Sicherheit im Datenmanagement erzielt. Hervorzuheben sind zudem die M6glichkeiten der individuellen Korffiguration von Programmfunktionen (Listen, Reports). Der Datenaustausch mit anderen DV-Systemen (z.B. Verwaltung) ist fiber entsprechende Schnittstellen m6glieh. Schluflfolgerung: Mit Gebdat/Win steht ein leistungsNhiges geburtsmedizinisches Dokumentations- und Informationssystem, zur Verffigung, das die unterschiedlichen Anspr/jche geburtsmedizinischer Abteilungen aUer Gr6f~enordnungen erffiUen kann. Inhaltliehe Aktualit/it, Bedienungsfreundliehkeit, individueUe Konfigurierbarkeit und Kommunikationsfiihigkeit mit anderen DV-Systemen sind die wesentlichen Merkmale dieses Programms.
P1.16 Risikoschwangerschaft
Pl.16.01 Cerclage kombiniert mit blutigem Muttermundsverschlull als Alternative zur konservativen Behandlung bei friihem vorzeitigem Blasensprung
Auffermann, K., Walter, C., Kienholz-Ohly, C., Teichmann, A. T., Klinikum Aschaffenburg Fragestellung: Kann die operative Therapie des fr~hen vorzeitigen Blasensprungs mittels Cerclage und blutigem Muttennundsverschlug klinisch zu einer Verl~ingerung der Tragzeit fiihren und die Spfitabort- und Frahgeburtlichkeitsrate vermindern? Methode: Zur Diagnosestellung des Blasensprungs wurde die pH-Messung, Ultraschall und Spekulumeinstellung eingesetzt: Als Nachweis einer Infektion dienten Zervikalabstriche, der Verlauf yon Temperatur und laborchemischen Infektionsparametern. Eine Cerclage (nach Shirodkar) kombiniert mit blutigem MuttermundsverschluB (nach Saling/Szendi) wurde bei 19 Patientinnen zwischen der 16. - 30. SSW durchgeftthrt. Ergebnis: Es wurde bei 8 von 19 des Kollektivs eine Tragzeitverlfingerung um durchschnittlich 14+2 Wochen erreicht, in 6 F~illen eine Frtihgeburtlichkeit vermieden. Im Gegensatz dazu konnte bei 10 yon 18 Patientinnen der pathologisch-infektiologische ProzeB nicht mehr gestoppt werden, sodal3 es zur frtthen Frtihgeburt bzw: sp~itabort nach dtirchschnittlich 4 Tagen kam. Schluflfolgerung: Der blutige MuttermundsverschluB kann in ausgew~hlten FNlen als Alternative zur konservativen Therapie betrachtet werden. Die Infektionsparameter sind fiir die Verlaufsbeurteilung entscheidend.
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P1.16.03
Die fetale Makrosomie- ein oft untersch~itztes Risiko?
Erh/ihtes Risiko fiir Gestationsdiabetes, Blutungen im ersten Trimenon und SIH bei Schwangeren fiber 40, nicht aber bei unter 18j~ihrigen
Kerstin Wollschlaeger, [ngrid K6ppe Universit~itsfrauenklinikMagdeburg Fragestellung: Der geburtshilfliche Risikofaktor ,,fetale Makrosomie" mug mehr und mehr als ein manifestes Krankheitsbild angesehen werden. Es wird eine gewichtsbezogene Analyse hinsichtlich des ,,maternal-" und ,,fetal outcome" im Schwangerschafts- und Geburtsverlauf, in der Perinatalperiode und im Wochenbett vorgestellt. Methode: Der Auswertung lagen die Daten yon 956 Mtittem und deren Neugeborenen mit einem Geburtsgewicht >4000g zugrunde. Ihnen gegentibergestellt wurden 6407 normosome Neugeborene (3000-3999g). Ergebnisse: Die Inzidenz der fetalen Makrosomie betr~igt9,1%. BeziJglich Alter, Gewicht, Gr6ge und Parit~t lassen sich signifikante Unterschiede feststellen. Es traten verst~kt Gestosen auf. Die Rate operativer Entbindungensowie Schulterdystokien (0,7% zu 0,1%) waxen erh6ht. Beztiglich der Geburtsdauer und der Gabe yon Oxytocin konnten keine Unterschiede festgestellt werden. Mtittediche Geburtskomplikationen dagegen waxen im Makrosomiekollektiv hgufiger anzutreffen (14,6% zu 6,1%). Kindliche Geburtsverletzungen sind bei makrosomen Neugeborenen deutlich h~ufiger (3,5% zu 0,5%). Keine Unterschiede gab es bei Nabelschnuraxtefien-pH-Wert und Asphyxierate, Der postpartal durchgef~hrte o-GTr zeigte in 26% Hinweise auf eine gest6rte Glukosetoleranz. SchIuflfolgerung: Ziel der Schwangerenfiberwachung sollte es sein, dutch eine intensive Suche nach Kohlenhydratstoffwechselst6rungen die fetale Makrosomie zu vermeiden, um so m~itterlichen und kindlichen Komplikationen entgegenzuwirken.
RadeIjic, A., Chen, F.C.K., Biischer, U., Spanier, H., Hinrichs, B., Friedmann, W., Dudenhausen, £ W. Klinik fiir Geburtsmedizin, Campus Virchow-Klinikum, Charitd Fragestellung: Inwieweit ist ein sehr junges (< 18) und ein hohes Geb~ralter (> 40) der Mutter mit einem erh6hten Risiko Mr einen Gestationsdiabetes, eine schwangerschaftsinduzierte Hypertonie (SIH), Blutungen im ersten Trimenon oder das Auftreten einer Pr~ieklampsie assoziiert? Methode: Retrospektiv untersuchten wir zwischen 1985-95 die Schwangerschaftsverl~iufealler Schwangeren unter 18 und fiber 40 Jahren (197 bzw. 357) und verglichen diese mit einer Zufallsstichprobe von 388 Schwangeren zwischen 18 und 40 Jahren. Ergebnisse: In der Gruppe der unter 18jfihrigen trat signifikant seltener ein Gestationsdiabetes auf als in der Kontrollgmppe (0,6 vs. 6,2 %, p<0,005). SIH, Blutungen im ersten Trimenon und Prgeklampsie waxen nicht geh~iuft(0,6 vs. 3,4% und 1,1 vs. 1,0%). Dagegen entwickelten die tiber 40jNarigen Schwangeren signifikant h~ufiger einen Gestationsdiabetes (12,6%, p<0,001) und eine SIH (9,5%, p<0,001). Blutungen im ersten Trimenon und Pr~eklampsie waxen nicht gehfiuft (4,2% und 2,5%). Auch bei einem Vergleich der 1-para dieser Gruppe mit den 1-para der Kontrollgruppe war die SIH siginifikant vermehrt (11,1 vs. 2,8%, p<0,005), ebenso Blutungen im ersten Trimenon (8,1 vs. 2,3%, p<0,05). Gestationsdiabetes und Pr~ieklampsietraten unter den 1para nicht h~ufiger auf. Schluflfolgerung: In bezug auf die schwangerschaftassoziierten Erkrankungen Gestationsdiabetes, SIH und Blutungen im ersten Tfimenon stellt ein Geb~alter tiber 40 ein erh6htes Risiko dar, nicht aber ein Geb~iralterunter 18. S 39
P1.16.04 Insulineinstellung und Plazentahistoarehitektur bei Diabetes mellitus Typ I
E. Steiner, M. Hofmann, W, Weikel, E. Kiistner 1, P. Brockerhoff Universitfitsfrauenklinik Mainz 1111. Medizinisehe Klinik, Abteilungj~rEndokrinologie Die Veranderungen der Plazentaarchitektur bei Diabetes mellitus Typ I sind in letzten Jahren aufgrund der straffen interdisziplintiren Betreuung dieser Schwangerschaften deutlich zurtickgegangen. Fragestellung: Welcbe St6rungen der Plazentaentwicklung stehen in Zusammenhang mit der Qualit~t der Insulineinstellung bei Patientinnen mit Diabetes mellitus Typ I? Methode: Die Plazentahistologie von Geburten ab der 37.SSW in den Jahren 1990 - 1996 an der UFK Mainz ohne zus~tzliche Erkrankungen der Mfitter wurden in bezug auf die dokumentierte Diabeteseinstellung (HbAlc-Wert, BZ-Dokumentation) und die kindlichen Daten (Gewicht, APGAR, pH) ausgewertet. Ergebnisse: Bei den 25 auswertbaren Geburten land sich in 10 Fttllen keine Zottenreifungsst6mng, alle diese Patientinnen hatten in der Schwangerschaft eine sehr gute Diabeteseinstellung, einmalige Stoffwechselentgleisungen (in einem Falle) ftihrten nicht zu St6rangen der Zottenreife. 5 Ftille mit groSraumiger Zottenreifungsarretierung und -retardierung zeigten eine schlechte bis mtil3ige Zuckereinstellung. Kindlichen Daten (n=25) sowie Zottenfrfihreife, dissozierte Zottenreife und herdf6rmige St6rungen zeigten keme Korrelation zur Zuckereinstellung (10 Ftille). Sehlu/3folgerung. Die klassischen diabetischen Plazentaverfinderungen sind heute in weit geringem Ausmal3 zu finden, Die Ausprttgung der Zottenreifungsarretierung und -retardierung steht hingegen in guter Korrelation zu den dokumentierten Oberwachungsdaten der Insulintherapie.
P1.16.06 Das periparrale Risikoprofil Erstgeb~irender fiber 40 Lebensjahren Scholz, H. S.; Petru, E.; Taucher, A. Geburtshilflich-Gynakologixehe Universitatsklinik Graz In der pr~i- und perinatalen Betreuung werden filtere Erstgebfirende als Schwangere mit erh6htem mtitterlichem und kindlichem Risiko eingestuft. Fragestellung: Haben Erstgebgrende ~iber 40 Lebensjahren ein erh6htes Mag an mOtterlichen trod kindlichen Komplikationen in der Schwangerscha£t sowie us~terder Geburt zu erwarten? Methode: Die geburtshilflichen Daten aUer zwischen 1986 und 1995 entbundenen Erstgebarenden Ober 40 Lebensjahren (n=59) wurden erhoben trod denen yon 118 Erstgebarenden zwischen 20 mad 30 Lebensjahren gegenObergestellt. Ergebnisse: Anmrmestisch fanden sich bei den filteren Erstgebarenden signifikant haufiger wesentliche Vorerkrankungen sowie ein Z. n. Sterilitfitsbehandhmg, Z. n. Abortus und Z. n. Interrupfio. In der Schwangerschaft waren vorzeifige Wehenlfitigkeit trod Prfiklampsie signifLkant erh6ht. Die Geburt wurde bei den filteren Erstgebfirenden signifikant 6fret eingeleitet, 47% wurden per sectionem entbtmden (vs. 12%). Das Geburtsgewicht der Kinder der alteren Erstgebfirenden war signifikant niedriger, die perinatale Mortalit~it 5% (vs. 0%), Schlufifolgerung: Die SchwangerschaR einer Erstgebarenden tiber 40 Lebensjahren muB trotz zur VerfOgung stehender praund peripartaler diaglmsfischer und therapeutischer M6glichkeiten weiterhin als Risikoschwangerschaft betrachtet werden mad bedarf daher besonders intensiver 0berwachtmg und Betreuung.
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P1.16.05 Management und Risiken iibertragener Gravidit~iten - Eine kontrollierte Studie K. Hertwig, U. Biischer, L. Rothe, J. W. Dudenhausen Klinik fiir Geburtsmedizin Charitd Berlin Das Management von Termintiberschreitungen und (Jbertragungen hat sich in den vergangenen Jahren deutlJch zugunsten des exspektativen Vorgehens geandert. Ein einheitliches Norgehen existiert nicht. Fragestellung: Analyse, der Risiken und Folgen yon Ubertragungen unter Be~cksichtigung des Managements. Methode: Ober einen Zeitraum von 5 Jahren wurden 112 iibertragene (>41+6 SSW) Schwangerschaften untersucht und mit einem randomisierten Kontrollkollektiv (n=224) verglichen. Zus~tzlich wurden die (Jbertragungen hinsichtlich des Managements in eingeleitete und nicht eingeleitete Gravidit~ten untergliedert und statistisch analysiert. Ergebnisse: Es waren signifikant mehr Primiparae (p<0,05) in der Gruppe der Obertragungen. Stationaren Aufenthalte waren bei den Ubertragungen signifikant geringer (p<0,05). Die Rate an Einleitungen und auch die Menge an analgetischen Mafnahmen bei diesen war signifikant h6her (p<0,01) als bei den nicht ~bertragenen Schwangerschaften (p<0,05). Die Rate an vaginal operativen Entbindungen war bei verl~ngerter Geburtsdaner (EP+AP p<0,05) signifikant h6her bei den Obertragungen (p<0,01). Die meisten Parameter des Fetal-Outcomes (BaseExcess, Apgar, postnatale Verlegungsrate) wiesen bei signifikant (p<0,0001) h6heren Geburtsgewichten der 0bertragenen keine Unterschiede auf. Die Obertragungen hatten einen signifikant l~ngeren Aufenthalt in der Klinik (p<0,05) und wiesen im Median h6here K6rpertemperamren auf (p<0,0001). Schluflfolgerung: Obertragungen sind bei intensiver Kontrolle und medizinisch indizierten Geburtseinleitungen ohne ein erhOhtes Risiko ft~r das Kind mSglich.
P1.16.07 Miitterliehes und Schwangeren
kindliches
Risiko
bei
adipiisen
Neitz, U., Blischke, K., Viehweg,B., Universit~tsfrauenklinik Leipzig Ober 30 % der Frauen im fertilen Alter dad in Deutschland ~bergewichfig, so dab sich daraus auch spezieUe geburtshilfliche Aspekte ergeben. Fra~estellunz: Schwangerschaft und Geburtsverlauf sowie Zustand der Neugeborenen wurden in Abh~tngigkeit vom erh6htem m~ttaxlichen K6rpergewicht analysiert. Methode.~ 87067 MtRter (Perinatalerhebtmg Sachsen: 1992-1996) warden anhand des K6rpergewichtes zu Sehwangerschaftsbeginn nach denl Body Mast Index (B/VII) vier Gruppen (Riehtlinien der Dentsehen Adipositas Gesellsehaft) zugeordnet. Sehwangersehatlsverlatff, Geburt, postnataler Zustand der zugeh6rigen Neugeborenen sowie Wochenbettsverlauf warden gepraft. E~ebnisse: 17,4% der Mtitter waxen itbergewiehtig (BMI 1), 6°3% adipos (BMI 2) and 0,4% extrem adipos (B/VII 3). Mit ztmehmendem BMI nehmen hypertensive Schwangerschaftserkrankungen, Diabetes, Geburtseinleitungen, Wehenmittelgabe und insbesondere die Rate yon Schnittentbindangen ztt (11,3% : t4,2% : 20,2% : 28,3%). Der Anteil Nengeborener > 4000g him.rot mit steigendem BMI dentlieh zu (9,5% : 16,3% • 21,1% : 26,8%)./ntrauteriner Fruchttod, NSApH < 7,1, 5' Apgar < 8 trod kindliche Verletzungen sind bei steigendem BMI h~ufiger. Das Wochenbett adiposer Sehwangerer ist vorroaagig dutch Wandheilangsst6rungen kompliziert. Zt~sammenfas~ung" Die Ztmahme m~tterticher und kindlicher Komplikationen zeigt, dal3 adipose Schwangere ein Risikokotlektiv darstellen, das sowolfl wahrend der Schwangerschaft als auch zur Geburt besonderer Aufmerksamkeit bedax£
P1.16.08 Geburtshiifliehe und piidiatrisehe Probleme bei opiatabhiingigen Sehwangeren
P1.16.09 Auswirkung der Methadonsubstitution bei opiatabh[ingigen Frauen auf Schwangerschaft und Geburt
Baumgartner, E.-M. , Bruhn, W. , Schmidt-Rhode, P. Frauenklinik Finkenau Hamburg
1Bering van Halteren W.,2WolsteinJ., 1SehaffelderR., 2Kuhn U., ICallies R., 1SehindlerA.E. ]Frauenklinik, Universitgitsklinikum Essen; 2Klin'tkf Allgem. Psyehiatrie, Rheinisehe Landes, und Hochschulklinik Essen
Zunehmender Drogenabusus betrifft auch di~ Gruppe tier geb~irf~ihigenFrauen. Somit werden Geburtshelfer und P~idiater immer hfiufiger vor die Problemafik der Betrennng dieser Patientinnen gestelit. Fragestellung: Treten bei opiatabhfingigen Mtittem besondere geburtshilfliche Risiken auf, sind diese reduzierbar? Welche Betreuung brauchen die Neugeborenen? Methode: Es wurden retrospcktiv die DaWn yon 109 opiatabl~ngigenMfittem und ihren IOndern, die in tmserer Klinik in dem Zeitraum 6/94 ~ 12/97 entbmlden wurden, analysiert. Ergebnisse: Die yon uns entbundenen Frauen waren zn 92,6% in ein Substitutionsprogramm eingebunden.Die Sehwangerschaftsdauer betrug im Median 39 SSW, der Anteil der vor der 36.SSW entbundenen Franen 11,3 %. Der Entbindungsmodns war bei 84% der Frauen die Spontangeburt. Durch Sectio caesarea wurden ! 1%, vaginal operativ wurden 5% entbunden. Der 1-Minuten-ApgarWeft lag bei 92,6% tiber 7, der 5-Minuten-Wert bei 96,3% tiber 9. Nut 1 Kind war asphyktiseh trod muSte beatmet werderL Signifikant war die kindliche Hypotrophie, 46,3% lagen mit ihrem Gewicht unterhalb der 10er Perzentile. Eine erh6hte Rate an AIS oder Fehlbildungen lag nicht vor. 89% der Neugeborenen entwickelten eine Entzngssymptomatik, die eine Therapie mit Phenobarbital und/oder Morphin erforderlieh machte. Die mittlere Verweildauer betrug 18,7 Tage. 67% der Kinder wurden mit Phenobarbitaltherapie entlassen. Schluf3folgerung: Das gebu~shilfliche Risiko opiatabh~ngiger Schwangerer wird dutch eine Substitutionstherapie w~ihrendder Schwangersehaft deutlich reduziert. Die Kinder ben6tigen aufgrund tier Entzugssymptomatik aUerdings eine suffiziente p~idiatrischeBetreuung.
Pl.16.10
Neuromotorische Entwicklungsstfirungen bei Friihgeborencn in AbhSngigkcit von den Doppler-FlowBefunden w[ihrend der Schwangerschaft. Ertan A.K., Stamm A., Hendrik J., Tossounidis L, Jost W*,, Sehmidt W., Universitdts-Frauenklinik und *Neuropddiatrie der Kinderklinik, Homburg/Saar. Fragestellung: Besteht ein hOheres Risiko f~r die Entstehung emer neuromotorischen Entwicklualgsst0rang bei Kindem mit pathologischen Doppler-Flow-Befunden in der Schwangerschaft? Methode: Dopplersonographische Untersnchtmgen wurden m d e r Schwangerschaft mit Acuson 128 XP durchgefiihrt. Zur Feststelking des neuromotorischen Entwickhmgstandes wurde die ,,Mi~nclmerFunktionelle Entwicklungsdiagnostik" far das 2. und 3. Lebensjahr eingesetzt. Gruppe I behlhaltete die Kinder mit einem pathologischen Doppler-Flow-Befimd (N= 30), wfihrend Gruppe 1/ ans Kindern mit einem unauffalligen Doppler-Flow-Befund, in vergleichbarem Schwangerschaftsalter, bestand (N= 30). Ergebnisse: Bei pelqnatalen Auft~illigkeiten ergaben sieh signifikante Unterschiede beziiglich Geburtsmodus (prim. Sectiofrequenz 84 % vs. 44%), Geburtsgewicht (1460g vs 2570g), 1' rain APGARWert (47% vs 27%), Verlegung in die Neonatologie (93% vs. 57%). Beim Vergleich tier beiden Kollektive hinsicfalich Gewicht, Lfingenwachsttml und Kopfumfang postp~rtal konnte sowohl bei U1 als auch bei U7 ein signifikanter Unteschied verzeictmet wetden. 33.3% der Kinder aus Gr. I zeigten einen auffalligen neuromotorischen Entwicklungsstand, wahrend die Kinder in Gr. 1I lediglich m 16.7% einen pathologischen Beftmd aufwiesen. Schlufifolgerung: Neben tmterschiedlichen perinatalen Auffalligkeiten tragen die Kinder arts Gr. I (path, Doppler-Flow-Befund) ein deutlich erh6htes Risiko far eine nearomotorische Entwicklungsretmdienmg. Diese Aspekte sollten beim intensiviertenperinatalen Management bertteksichtigt werden.
Die Schangerschaft einer opiatabh~ngigenPatientin stellt die Indikation zur Methadonsubstitution dar. In einem interdisziplin~ren Betreuungskonzept des Kreissaals der Frauenldinik und der Methadonambulanz der Klinik flit Allgemeine Psychiatrie werden die Patientimlen betreut hinsichtlich der Dosisfmdung, Dosisreduktion, Minimiemng der Schwangerschafl- lind Geburtsrisiken sowie Diagnostik und Therapie von Komplikationen. Fragestellung: Untersucht werden geburtshilfliehe Komplikationen bei methadonsubstituierten Frauen, insbesondere unter Bertteksichtigung des interdisziplin~renAnsatzes. Methode: 65 Patientinnen wurden untersucht hinsiehtlich des Auftretens yon Schwangersehaftskomplikationenwie vorzeitige Wehenffttigkeit, vorzeitiger Blasensprung, FI~ihgeburtliehkeitund fetal outcome. Des weiteren wurde die feto-plazentare Einheit tiberwacht mittels CTG, Doppler und Hormonstatus. Ergebnisse: Bei methadonsubstitaierten Schwangeren kommt es h~iufigerzu Frtthgeburtsbestrebungen. Bei moderater Dosisreduktion sowie der Ftihrung im Rahmen eines Betreuungskonzeptes unterscheiden sich die Patientilmen unwesentlich vom Normalkollektiv. Die Kinder sind leichter (SFD), zeigen aber keine erhOhteRate yon AnpassungsstOrungenumnittelbar post partal (bei Beracksichtigung von Apgar und pH). Die Daten hierzu werden vorgestellt. Sehh~folgerung: Zur Senkmlg der kindlichen Morbidit~t dureh Friihgeburtlichkeit solltejede opiatabh~algigeSchwangere methadonsubstituiert und im Ralunen emes interdisziplinfirenBetreuungskonzeptes gefiihrt werden.
Pl.16.11 Plasma-Effekt von Patientinnen mit SIH auf die Verfonnbarkeit von Erythrozyten (RBC) yon Patientinnen mit komplikationsloser Schwangerschaft SehaufB., Nolting, P., Ki~nzeI,W. UniversitdtsfFauenklinik Giessen Die Verformbarkeit toter Blutzellen yon Schwangeren mit SIH ist reduziert, ebenso beeintrachtigt SIH-Sermn die Adhasion yon Neutrophilen und die Bildung yon NO in Endothelzellkulturen. Fragestelhmg: Reduziert SIH-Semm die Verformbarkeit roter Blutzellen yon Patientimaen mit komplikationloser Sehwangerschaft ? ~VIaterial und Methoden: Separierte Erytl~-ozyten(RBC) ans komplikationsloser SchwangerschaR wurden mit SIH-Plasma inkubiert. Die ,~nderung der Verfonnbarkeit E warde mit Ilil~ des Laserdiftiaktoskopes bei einer Scherkraft von 1,85 Pa vorher, 2, 4, 8, 24 und 48 Stufiden nach htkubation geanessen. Erytbrozyten gestmder Schwangerer wurden mit ihrem eigenen Plasana entsprechend gemessen. Als zweite Kontrolle ~arden Kreuzmessungen imlerhalb der Patienti~menmit komplikationsloser Schwangerschafl durchgefatu-t. Ergebnisse: Plasma Schwangerer mit SItI redtlziert (lie Verfonnbarkeit yon Erythrozyten Schwangerer mit komplikationsloser Schwmtgerschaff (z.B. E=0,232 vs 0,253 nach 8 h, p=0,03). Plasma yon Schwmlgeren mit komplikationsloser Schwangerschafl hare keinen signifikanten Effekt auf die Verfonnbarkeit ihres eigenen Plasmas. Kreuzversuche imlerhalb von Patientinnenmit komplikationsloser Schwangerschaft zeigte ebenfalls keinen Effekt. Schluflfolget~ng: Es kann festgestellt werden, dab Plasma Schwangerer mit SIH Substanzen enthfilt, die eine Reduziertmg der Verformbarkeit yon Erythrozyten bewirken
S41
P1.16.12 Immunhistochemische Bestimmung von Lokalisation und Dichte der Angiotensin-II-Rezeptoren vom Typ 1 (AT 0 in Plazentagewebe von Patientinnen mit komplikationslosen Sehwangerschaften und mit Pr~ieklampsie
Laiacker, R., Wacker, J., Hahn, U., Fgirber, P., Junge, H., Werner, P., Bastert, G. Universiti~ts-FrauenklinikHeidelberg Das Renin-Angiotensin-System spielt bei der Regulation der plazentaren Perfusion eine wichtige Rolle. Seine Wirkungsweise ist abhangig yon Lokalisation und Dichte der AT1 -Rezeptoren. Fragestellung: Eignet sich die Immunhistochemie zum Nachweis von AT 1 -Rezeptoren in der Plazenta ? Ist im Plazentagewebe yon Patientinnen mit Prfieklampsie ein signifikanter Unterschied in der Dichte und Lokatisation der AT~ -Rezeptoren im Vergleich zur gesunden Kontrollgruppe zu beobachten ? Methode: Mit peptidspezifischen, affinit~ttsgereinigten AntikOrpern (Kaninchen-IgG) wird der ATl -Rezeptor in Gefrierschnitten markiert und anschliel3end mit einem BiotinStreptavidin-amplifizierten System und Peroxidase/DAB angef~bt. Die Farbverteilung und -stfirke wird in einen semiquantitativen Score umgesetzt. Die Werte der PraeklarnpsieGruppe werden mit denen der Kontrollgruppe verglichen. Ergebnisse: Die Methode erwies sich als einfach in der Durchf~ihrung und macht Aussagen fiber die genaue Lokalisation der AT 1-Rezeptoren m6glich Schh~folgerung: Diese immunhistochemische Methode ist zur Bestimmung der Dichte und Lokalisation der AT~ -Rezeptoren in Plazentagewebe geeignet. Signifikante Unterschiede zwischen den beiden Gruppen konnten aufgrund der noch zu niedrigen Fallzahl bislang nicht nachgewiesen werden.
P1.16.13
Die Bestimmung der fetalen Lungenreife durch die Konzentration von Lamellenkfirperchen im Fruchtwasser
Fischafl, C., Beinlich, A., Kaufmann M., SchlOfler R J, DericksTan. J.S.E Universitatsfrauenklinik Frankfurt, 1Abteilung far Neonatologie der Universitatskinderklinik Frankfurt Eine der haufigsten Komplikationen der Frtthgeburtlichkeit stellt das dutch Surfactantmangel verursachte Atenmotsyndrom
(~)S) dar. Fragestellung:
Welche der Methoden der fetalen Lungenreffebestimmtmg aus dem Fruchtwasser (Phospholipidkonzentrafion, Phosphatidylglycerzerin (PG) oder Konzentration der Lamellenk6rperchen (LBC) ist am besten geeignet um ein RDS vorherzusagen? Methode: Es wurden 315 Fruchtwasserproben tmtersucht, 81 Patientinnen entbanden innerhalb yon 3 Tagen, dartmter entwickelten 6 Neugeborene (7%) ein RDS. Ergebnisse: Die Konzentration der Phospholipide und der Lamellenkorperchen stieg exponentiell mit ztmehmendem Gestationsalter. Zwischen beiden Methoden bestand ein linearer Zusammenhang (rr~ = 0,51, p < 0,01). Die Sensitivit~t fttr die Vorhersage eines RDS war 80% for die Phospholipidbesfimmung, 83% fox LBC und 67% fttr PG. Die Spezifit2tt war 1-nit 92% l'ttr PG am gr6Bten, fQr die Phospholipide betrug sie 85%. Schluflfolgerung: Die Messtmg yon Lamellenk6rperchen ira Fruchtwasser stellt eine einthche und zuverlfissige Methode zur Bestimmualg der fetalen Lungertreife dar und kann beispielsweise zu Begirm einer Testkaskade eingesetzt werden.
P1.16.14 Klinische Bedeutung von Adh~isionsmolekiilen bei der Pr~ieklampsie
P1.16.15
Zeisler, H., Templet, C.,Schatten, CH., Sator, M.,Joura, E. A.,Husslein, P. Universit?itsklinik fiir Frauenheilkunde Wien Abteilung fiir Geburtshilfe
Reister, F.. *Frank, H.-G., Heyl, Vr~.,*Huppertz, B., Schr6der, ~, *Kosanke, G., *Kaufmann, P., Rath, Univ.-Frauenklinik und *institutfiir Anatomie, RWTH Aachen
Erh6hte Zellaktivit~ityon Endothelzellen und vaskul~tren Zellen und die damit verbundene Expression von AdMsionsmolekiilen wird als pathogenetische Faktor diskutiert. Fragestellung: Dienen Adhgsionsmolektile im Serum als biochemische Marker zur Unterscheidung von prgeklamptischen und normotensiven Frauen? Haben erh6hte Serumspiegel Adh~isionsmolekOlenprognostische Bedeutung for den weiteren Sehwangerschaftsverlauf .9. Methode: Bei 40 pr~ieklamptische und 40 normotensiven Frauen wurde im Serum die Adhgsionsmolektile ICAM-1, VCAM-1, PECAM-1, ELAM-1 und P-selectin bestimmt. Der Einflul3 erh6hter AdMsionsmolektile auf eine vorzeitiger Schwangerschaftsbeendigung wegen der Pr~ieklampsiewurde evaluiert. Ergebnisse: PCEAM-1, ELAM-I und VCAM-1 sind im Serum pr~ieklamptischer Frauen signifikant h6her als bei normotensiven Frauen (P=0.0001,P=0.01 und P=0.002). Eine deutliche Korrelation zwischen erh6hten PECAM-1 und ELAM-1 Serumspiegeln und vorzeitiger Sehwangersehaftsbeendigung wurde evaluiert (P=0.0004 und P=0.006). Je h6her die Werte, um so grOBerist dieses Risiko. Schluflfolgerung: PECAM-1 und ELAM-1 sind gute Marker zur frtihen Diskriminierung zwischen pr~teklamptischen und normotensiven Frauen. Dureh ihren pr~idikativenWeft k6nnen sie auch zur Selektion von Hochrisikopatientinnen herangezogen werden.
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Topographic und Aktivit~itsverhalten yon Makrophagen im Plazentabett bei Pr~ieklampsie-Patientinnen
Die mangelhafte endovaskul~ireTrophoblastinvasion gilt als eine m(igliche Ursache der Pr~eklampsie. Makrophagen k6nnten die Invasivit•t der Trophoblastzellen beeinflussen. Fragestellung: Unterscheiden sich Topographic und Aktivitfitsverhalten yon Makrophagen im tiefen Plazentabett bei gesunden Schwangeren und Patientinnen mit Prfieklampsie? Methode: Plazentabettbiopsien von 10 Praeklampsiepatientinnen und 6 gesunden Sehwangeren wurden immunhistochemisch mittels der mAK Anti-Cytokeratin (MNF 116) als Trophoblastmarker, KP-1 als Pan-Makrophagenmarker und 27 E 10 ats Marker aktivierter Makrophagen untersucht. Ergebnisse: In der Media nicht invadierter Spiralarterien wiesen wir in beiden Patientinnengruppen Makrophagenanh~iufungen nach, wobei die Konzentration bei Pr~ieklampsiesignifikant gegenfiber unkompliziertem Schwangerschaftsverlauf erh6ht war (12.4+7.3 vs. 6.6+_4.7 Makrophagen/Arterie, p<0,01). Makrophagen bei Prfieklampsie exprimierten zu 18 % das Aktivit~itsmerkmal27 E 10, welches bei gesunden Schwangeren nur auf vereinzelten Zellen nachweisbar war. Schtuflfolgerung: Die in Spiralarterien von Pr•eklampsiepatientinnen signifikant erh0hte Makrophagenzahl und -aktivierung lfigt auf funktionelle Zusammenhfinge schliegen und legt hierbei prim~ir eine defensive Immunreaktion im Rahmen eines maternalen Abwehrmechanismus gegen die invadierenden Trophoblastzellen nahe.
P1.16.16 Vergleichende Studie zu Risiken in Schwangerschaft und Geburt nach assistierter Reproduktion (ART) Hiltemanns P., Strowitzki T., Gurtner lvl., Seehaus D., Hepp H. Klinik und Poliktinik °far Frauenheilkunde, Klinikum Groflhadern, Ludwig-Maximih'ans-Universitat, A/[anchen
P1.16.17
Die besondere Rolle von Antiphospholipid-AntikOrpern bei der passiven Immuntherapie des wiederholten Abortes DM Schneider, GF v. Tempethoff, C Berg, L Heilmann, Abt. Gyn, u. Geburtsh., Stadtkrankenhaus Rasselsheim,
Mehr als 15.000 Behandluagen mittels vitro-Fertilisation (IVF) und intratubarem Gametentransfers (GIFT) wurden 1996 ha De~atSchlanddurchget'tthrt mit einer MehrIingsrate yon tiber 20%. Fttr die Aufklarung des sterilen Paars wie auch fox den betreuenden Gebartshelfer ist die Kermtnis der mit assistierter Reprodttktion (ART) assoziierten Schwangerschaftsrisiken unerl/iNich Fragestellung: Ziel dieser Stadie war: es, den Schwangersehaftsverlauf, die Geburt und den unmittelbaren Fetal Outcome naeh ART mit denen nach Spontankonzeption zu vergleichen. A4ethode: Zwischen 1990 trod 1995 wurden in der Frauenldinik im Klinikum Gruglmdem Mttnehen ~ 0 Mtitter nach ART entbunden und mit einer gemaf3 den Kriterien Mehrlingsstatus, Alter, Parit~t selektierten Kontrollgnlppe yon Spontankonzeptionen im Sinne einer Matched Pair Analyse verglichen. Ergebnisse: In 26% lagen Mehrlinge vor, hiervon 19% ZwilIinge, 7% Drillinge trod 0,5% Vierlinge. H~iufiger kam es in der ARTGruppe zu vorzeitiger Wehenffttigkeit (22% vs. 16%). Die Fr~hgebartlichkeit war mit 50% signifikant haut~ger (vs. 35%) sowie die Sectiorate mit 51% (vs. 38%). Das Geburtsgewicht war vermindert mit 2426g (vs. 2715g) und eine hOhere Verlegungsrate auf die neonatologisehe Intensivstation war erforderlieh. Schluflfolgerung: Schwangerschaften der assistierten Reprodttktion stud HoehrisikosehwangerschaRen. Dies mug dem Geburtshelfer bekannt sein land soIlte in der Bemtung des sterilen Paars erwahnt werden.
Der Nutzen einer passiven Immuntherapie (WIG) bei Frauen mit wiederholten Aborten (RSA) wird kontrovers diskutiert. Fragestetlung: Um mOgliche Kriterien for einen gezielten Einsatz von WIG zu evaluieren, haben wit Schwangeren, die ~ir mit IVIG behaaadelt haben, auf das Vorhandensein yon AntiphospholipidAntikOrpern (APA) bin untersucht. Methode: 65 Patientinnen warden in die Studie einbezogen, 33 normale Schwangere dienten als Kontrolle. Sie bekamen eine Immuntherapie (3 x 3g/Tag Sandoglobulin®, Novartis GmbH, Ntimberg) aUe 4 Wochen bis zur 28.-32. SSW. Wir bestimmten die APA mit einem EIA (Asserachrom® APA). Bei positivem Test erfolgte eine Differenzierung in die einzelnen Subklassen (Asseraehrom® APA IgG, IgM). Dartiber hirmus bestimmten wir Lupus Antikoagulanz (LA) (IL Test® LAC Screen und Confirm) und APC Resistenz (IL Test® APC Resistenee V, beide Instrumentation Laboratory, Miinehen). Zus~tzlieh warde eine Reihe hfimostaseologiseher Parameter evaluiert. Ergebnisse: 18 Patientimlen waxen APA, 2 LA positiv. Dagegen war keine der Kontrolten APA oder LA positiv. Bei der APC Resistenz mad anderen Parametern fanden sieh keine signifikanten UnteTsehiede. SchluflJblgerung: Dutch die Immtmtherapie konmat es zu einer Reduktion der Abortrate bei Patientinnen mit wiederholten Aborten (85 % erfolgreieh) und einer niedrigeren Abortrate bei APA pos, als bei APA neg. Frauen. Somit erseheint die lmmuntherapie vor allem bei mit Antiphospholipid-Antikt~rpem assoziierten wiederholten Aborten ein erfolgverspreehender Therapieansatz zu sein,
P1.16.18 Geburtshilfliche Komplikationen bei AntiphospholipidAntikfrper-Syndrom Thie, K., Schleufiner, E.; MOiler, U., Seewald, H.-J. Universitgitsfrauenklinik , FSU Jena
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Das Antiphospholipid-AntikOrper-Syndrom ist charakterisiert durch den Nachweis von Autoantik6rpem gegen membranbilderide Phospholipide, eine erhOhte arterielle und venOse Thromboseneigung sowie eine habituetle Abortneigung. Ein geh~uftes Auftreten weiterer Schwangerschaftskomplikationen wie intrauterine Wachstumsretardierung, Praeklampsie, HELLP-Syndrom und vorzeitige PlazentalOsung werden ebenfalls beschrieben. Pathophysiologie: Dureh die Auto-AK werden antikoagulatorisch wirkende Proteine auf der Oberfl~tche der Phospholipidmembrahen von Endothel und Syncytiotrophoblast vermindert, was fiber eine Aktivierung der plasmatischen Gerinnung zu Mikrothrombosen im Plazentabett ffihrt. Zur Verbesserung der geburtshilflichen Prognose werden niedrigdosiert Azetylsalizylsfiure (ASS) in Kombination mit einer low-dose Heparinisierung empfohlen. Falldemonstration I:. Eine 37j~ihrige IV.-Gravida, Nullipara (3 Sp~itaborte 17.- 26. SSW) stellte sich mit Blutungen in der 16. SSW vor. Unter oraler Tokolyse und 50 mg ASS/d entwickelte sich bei sistierender Blutung ein Oligohydramnion. In der 20. SSW liel3 sich ein emeuter Spfitabort nicht vermeiden. Falldemonstration II:.Eine 28jfihrige II.-Gravida, Nullipara (Z.n. Spatabort und HELLP-Symptomatik) wurde wegen schwerer Pr~eklampsie in der 36. SSW stationfir aufgenommen. Unter einer low-dose-Heparinisierung entwickelte sich ab der 20. SSW eine schangerschaftsschaftsinduzierte Hypertonie. Wegen drohender Eklampsie erfolgte in der 38. SSW die primgre Sectio. Es wurde ein lebensfrischer reifer Knabe (2930 g, 47 cm) geboren.
Bei Pr~ieklampsie (PE) mug in 15-50% der Ffille mit einer Thrombozytopenie gerechnet werden. Bisher liegen nur wenige Untersuchungen zur Bestimmung der Thrombozytenaktivierung mittels FACS-Analyse bei diesen Patientinnen, vor allem aber bei deren Neugeborenen vor. Fragestelhmg: Gibt es eine durchflul3zytometrisch megbar gesteigerte Thrombozytenaktivierung im Rahmen yon Pr/ieklampsie oder HELLP-Syndrom und finder sich diese auch bei Neonaten erkrankter Mfitter? Methode: Untersucht wurden 9 Patientinnen mit HELLP, 21 Patientinnen mit PE und 11 Kontrollpatientinnen sowie jeweils 10 Neonaten yon PE/HELLP-Patientinnen und 10 gesunden Kontrollpatientinnen. Folgende Antigene wurden bestimmt: CD 41, CD 62, CD 63 und thrombozytfir gebundenes Fibrinogen. Dies erfolgte nativ und nach in-vitro Stimulation mit ADP. Ergebnisse: Patientinnen mit PE/HELLP weisen eine geringgradig erhOhte basale Thrombozytenaktivierung und eine signifikant stfirkere Aktivierbarkeit der Thrombozyten durch ADP auf im Vergleich zu den Werten gesunder Schwangerer. Die Thrombozyten yon Neugeborenen gesunder Mfitter sind im Gegensatz zu denen yon Neonaten prfieklamptischer Schwangerer nicht signifikant dutch ADP aktivierbar. Die basale Thrombozytenaktivierung unterschied sich signifikant zwischen beiden Versuchsgruppen ( hfher nach PE/HELLP-Syndrom der Mutter). Sehlufifolgerung: Prfieklampsie bzw. HELLP-Syndrom ffihren zu signifikant gesteigerter Thrombozytenaktivierbarkeitbei Mutter und Neonat. Ob dies pathogenetisch durch einen maternaten Serumfaktor erkl~irbar ist, wird in weiteren Studien untersucht.
Bestimmung der Thrombozytenaktivierung bei Patientinnen mit Pr~eklampsie und HELLP-Syndrom sowie deren Neugeborener - eine FACS-Analyse Klein B., Heyl W., Rath W. Universitgits-Frauenklinik Aachen
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P1.16.20 Antiphospholipid-Antikfirper und hiimostaseologische Verfinderungen bei Patientinnen mit anamnestisch bekannter Prfieklampsie/HELLP L Heflmann, DM SchneMer, (?IF v. Tempelhoff, C Berg, *K Knirsch, Abt. Gyn. u. Geburtsh., Stadtkrankenhaus Riisselsheim, *Instrumentation Laboratory, M~nchen
P1.16.21 C y c l o o x y g e n a s e - I u n d -2 bei p r ~ i e k l a m p t i s c h e n Erkrankungen
Goecke, TJ, Meyer-Kirchrath, Z 2, Somville, T 1, Klockenbusch, ~Ej, Schr6r, 1(.2 l Universitats-Frauenklinik Diisseldorf 21nstitutfiir Pharmakologie Diisseldorf
entianen mit einem HELLP-Syndrom waren APA positiv (33 % aller Fglle) mad 2 bzw. 1 der Frauen waxen LA posifiv (6,6 %), Wir fanden darfiber hinaus eine leicht erh6hte Inzidenz yon APC-resistenten Frauen (10 %) ira Vergleieh zur Normalbev61kerung. Schluflfolgerung: Zusammenfassend finder sieh eine grol3e Anzahl yon APA- und LA-posifiven Patientinnen bei Frauen mit eincr Praeklampsie/HELLP-Ananmese, was die Theorie eines Immunpathomechamsmus unterstatzt,
Untersuchungen zur Pathophysiologie prgeklamptischer Erkrankungen weisen sowohl auf maternaler als auch auf fetaler Seite auf St6rungen im Eikosanoidsystem hin, die schon weit im Vorfeld der manifesten Erkrankung zu einer reduzierten vaskularen Prostacyclin-(PGI2)-Bildung fiihren. Fragestellung: Ist die bei der Pr~ieklampsie verminderte vaskul~ire PGI2-Bildung auf eine veranderte Expression der mRNA der Cyclooxygenasen (COX-1 und/oder COX-2) zurtickzufilhren ? Methode: Aus unmittelbar postpartal gewonnenen Nabelschnurgef'~iBen praeklamptischer Patientinnen (schwangerschaflsinduzierte Hypertonie, Pr~ieklampsie, HELLP-Syndrom) wurde die mRNA der COX-1 und COX-2 mittels RT-PCR amplifiziert. Die PCR-Produkte wurden semiquantitafiv durch die automatische Laser-Ftuoreszensmessung bestimmt. Ergebnisse: FOr die schwangerschafisinduzierte Hypertonie (SIH), die Praeklampsie sowie flir das HELLP-Syndrom lieB sich eine geringere Expression der COX-I-mRNA im Vergleich zu normalen Schwangerschaften nachweisen. Ftir die COX-2-mRNA zeigte sich bei der SIH im Vergleich zur Kontrollgruppe eine deutlich reduzierte Expression. Bei der Pr~teklampsie und dem HELLP-Syndrom lieg sich dagegen ein Anstieg der COX-2mRNA Expression in umbilikalem Gewebe nachweisen. Schlufifolgerung: Die an umbilikalen Gef~en gezeigte reduzierte COX-I-mRNA Expression kann die far prgeklamptische Erkrankungen typische.PGI2-Minderproduktion und die daraus resultierenden vasokonstriktorischen Effekte erkl~en. Bei der verst~kten Expression der COX-2-mRNA k6nnte es sich um eine kompensatorisch erhOhte COX-2-mRNA Expression bei niedriger COX-1-Proteiri Expression oder bestehender PGI2-Resistenz handeln.
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Die Bedeutung der proinflammatorisehen Zytokine TNF-c~ und IL-113 fiir die Endothelzellaktivierung bei Prheklampsie Heft. l~., Handt, S., Reister, F., Gehlen, Z, Schr6der, 14~.,Rath, I~. Universitats-Frauenklinik Aachen Fragestellung." Bei Patientinnen mit Prheklampsie konnten erh6hte
Postpartaler Einsatz der Plasmapherese bei HELLPSyndrom M. Bolz, G. Korten* K Briese, K: Friese Universitatsfmuenklinik Rostock; Klinik J~r hmere 3dedizin, AbteilungJ~r Nephrologie*
Obwohl die klare Pathophysiologie der Pflieldampsie/HELLP noeh nieht bekannt ist, werden immer mehr immanologisehe and hgraostaseologische Defekte als Ursachen vcrasntwortlich gemacht. Fregestetlung: Das Ziel anserer Untersuehang war es, hfimostaseologisehe/immunologisehe Ver~tnderungem bei Patienfinnen mit ei. ncr Pr~eklampsie/HELLP in der Ananmese zu evaluicren. Methode: Wit bestimmten Anfiphospholipid-An'ttk6rper (APA) and Lupus Antikoagulanz (LA) bei 45 Frauen mit einer anamnestiseh bekaanten Priteldampsie (n=23)AtELLP (n=22). Ftir die Bestimmung der APA verwendeten wit einen EIA (Asseraehrom® APA, Boehringer Mannheim GmbH, Mannheim) and fiir~eine weitere Differenzierung Asserachrom® APA IgG, IgM. FOx LA verwendeten wit einen dRVVT (IL Test® LAC Screen, I1 Test@ LAC Confirm). Zusatzlieh bestimmten wit die APC Resistenz (IL Test® APC Resistance V, beide Instrumentation Laboratory, MOnchen) and eine Reihe weiterer h~imostaseologiseher and rheologiseher Pa-
raraeter. Ergebnisse: Aeht Patientirmen mit einer Praeldampsie and 7 Pati-
Serumspiegel ftir Adh~isionsmolekt~le,vor atlem for VCAM-1, als Ausdruck einer Endothelzellaktivierung gemessen werden. Die Ursache hierf'tir ist noch nicht hinreichend gekl~irt.Verschiedene Autoren vermuten allerdings, dag das Endothel durch proinflammatorische Zytokine aktiviert wird. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es dahel, den Zusammenhang zwischen TNF-c~bzw. ILl [3und den Adhgsionsmolek~len vergleichend zu untersuchen. Methode: Wir bestimmten die Serumkonzentrationen yon VCAM-1, ICAM-]-,E-seiektifi, P-SeMctin, TNF-a und IL-I[3 yon insgesamt 78 Patientinnen (16 mit HELLP-Syndrom, 22 mit Pr~teklampsie,20 normotensiven Schwangeren und 20 normotensiven Nichtschwangeren) mittels ELISA (DPC- Biermann, Bad Nauheim). Die Serumspiegel der einzelnen Adh~isionsmolekOlewurden mit denen der Zytokine korreliert. Ergebnisse: Die medianen TNF-~ bzw. IL-II3 Serumspiegel unterschieden sich nicht signifikant zwischen den einzelnen Untersuchungsgruppen. Demgegen~ber war bei pr~ieklamptischen Patientinnen VCAM- 1 und E-Selektin signifikant (p<0.001) gegent~ber normotensiven Schwangeren und Nichtschwangeren erh6ht. Eine Korrelation zwischen den untersuchten Zytokinen und Adh~isionsmolekiilenwar nicht naehweisbar. Schluflfolgerung: Unsere Studien konnten erstmals zeigen, dab keine signifikantenKorrelationen zwischen den Serumspiegeln yon TNF-ct bzw. IL-113und den Adh~lsionsmolekfilenbei der Pr~ieklampsie vorliegen. Demzufolge di~rftediesen proinflam-matorischen Zytokinen keine wesentliche pathophysiologische Bedeutung bei der Endothelzellaktivierung zukommen. S 44
Trotz Unterbrechung des feto-matemalen Kontaktes durch anverz~igliche Entbindung bei HELLP-Syndrom ist in einer Reihe yon F~llen mit einer weiteren Verschlechterung der Symptomatik zu rechnen. Fragestellung: Welchen Vorteil bringt der postpartale Einsatz tier Plasmapherese ? Methode: Seit 1996 wurden an der UFK 6 Patientinnen postpartal ehler Plasmapherese zugefiflut. Dutch dieses Verfahren sollen hochmolekulare Subs~tanzenmit vermuteter oder gesicherter pathogenetischer Bedeut,.mg aus der Zirkulation entfemt werden. Die Indikation wurde gestellt, wenn die Thrombozyten auf Werte < 70 Gpt/l abfielen. Ergebnisse: Eine schnelle Verbesserang der Laborparameter sowie des klinischen Zustandes wurde beobachtet, Plasrnapheresebedingte Komplikationan traten nicht attf. Schluflfolgerung: die Plasmapheres stellt ein weiteres s~,mptomatisches Therapieverfahren bei HELLP-S2mdrom dar. Der pr~tpartale Einsatz im Rahmen kontroUierter Studien ist zu diskutieren.
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C-reaktives Protein (CRP) beim HELLP-Syndrom Fischer Th., M. Schneider, N. Lang Universitgits-Frauenklinik Erlangen Das CRP als klassisches Akute-Phase-Protein wird in den periportalen Hepatozyten gebildet und ist ein empfindlicher Indikator einer Entztindungsaktivitfit (Halbwertzeit 1-2 Tage). Fragestellung: Ziel der Studie war es zu untersuchen, ob das CRP bei pr~ipartalen Patientinnen mit HELLP-Syndrom erh6ht ist und wie es sich im Krankheitsverlauf verh~ilt. Methode: Untersucht wurden 14 schwangere Patientinnen (Alter: 29.5 +3.6 J., SSW: 33.6 +_5.3 W:, BMI: 27.8 _+3.7) mit einem manifesten HELLP-Syndrom (Thrombozyten: <100.000/~1). Die Schwangerschaften wurden unter intensiver lJberwachung prolongiert (Therapie: Methylprednisolon 40 mg/Tag; bei Bedarf Dihydralazin bzw. ~-Methyldopa sowie Magnesium, jedoch keine antibiotische Therapie). Zervikale Infektionen, ein vorzeitiger Blasensprung u.a. Infektionsquellen wurden ausgesehlossen. Ergebnisse: Bei Diagnosestellung waren die Thrombozyten (92670 +_41650/~tl) und das Haptoglobin (55.6 +69 mg/dl) deutlich erniedrigt und die GOT (164.0 +_367 U/I) und die LDH (565.6 _+752 U/l) sowie das mittlere CRP (6.4 +4.3 mg/dl) erh6ht. Das CRY' normalisierte sich, die anderen biochemischen Parameter verbesserten sich pr~ipartal innerhalb von ffinf Tagen. Schlufifolgerung: Bei Patientinnen mit HELLP-Syndrom ist alas CRP erh6ht und daher ftir die Differentialdiagnostik von lnfektionen nur eingeschr~nkt verwendbar. M6glicherweise ist die CRP-Erh6hung Ausdruck einer lokalen Endothelschfidigung infolge des HELLP-Syndroms. Inwieweit der Abfall des CRP's Ausdruck einer klinischen Symptomverbesserung ist oder die Steroidtherapie durch ihren antiinflammatorischen Effekt die Synthese des CRP vermindert, ist durch Folgestudien zu kl~iren.
P1.16.25 Amaurose post partum Zapf R., Pediaditakis, D., v. Oertzen, J., Schander, K. Frauenklinik DRK-Krankenhaus Neuwied und Neurologische Universitgitsklinik Bonn Bei der Pr~ieklampsie k6nnen Vasospasmen im parietooccipitalen subcorticalen Marklager sowie im angrenzenden Teil der Hirnrinde mit visuellen St6rungen einhergehen. Fragestellung: Welche Differentialdiagnose besteht bei einem Visusverlust im postoperativen Wochenbett? Wie ist die Diagnose zu sichern? Methode: Kasuistischer Beitrag Ergebnisse: Die 28-j~ihrige I-gravida, 0-para war bei Geminischwangerschaft seit der 21. Woche wegen zweimaliger Portiokonisation bei carcinoma in situ mit Cerclage und vorzeitiger Wehentatigkeit hospitalisiert, z.T. unter Tokolyse. Bei Entwicklung einer Pr~ieklampsie (RR 170/120) wurde in der 38. Woche die Sectio bei Beckenendlage des 1. Zwillings durchgeftihrt. Am 1. postoperativen Tag kam es nach einer St6mng des Farbsehens zu einem zunehmenden Visusverlust. Bei ophtalmologisch unauffalligem Befund ergab sich im CT zun/ichst der Verdacht auf eine Sinusvenenthrombose, im MRT der Verdacht auf Hirninfarkte occipital beidseits. Nach Verlegung in die Neurologische Klinik bestiitigte sich dieser Verdacht nicht, die biparieto-occipitale signalintensive L/ision im MRT entsprach einem vasogenen Odem. Es wurde die Diagnose einer corticalen Blindheit infolge einer posterioren hypertensiven Encephalopathie gestellt, Unter der antihypertensiven Behandlung mit Urapidil kam es nach passagerer HELLP-Symptomatik zu einer vollst~indigen Wiederherstellung des Visus ohne Einschr/inkungen des Gesichtsfeldes. Eine MRT-Kontrolle nach 6 Monaten ergab einen unauff~illigen Befund. Schluflfolgerung: Ein Visusverlust post partum ist durch frtihzeitige MRT-Diagnostik als Folge einer reversiblen hypertensiven Encephalopathie im Rahmen einer Pr~ieldampsie zu erkennen und damit eine self-limiting-disease.
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Akute Schwangerschaftsfettleber mit nachfolgender Pankreatitis Pediaditakis D., Feurle, G.E., Bartz. K.O., Schander, K. Frauenklinik, I. Medizinische Klinik und Pathologisches Institut DRK-Krankenhaus Neuwied
Schwangerschaft und Geburt bei heredit/irem ProteinC-Mangel Daniel, S., Haferkamp, A., Zimmermann, R., Schander, K. Frauenklinik DRK-Krankenhaus Neuwied und KurpfalzKrankenhaus Heidelberg
Unter den in der Sp~itschwangerschaft auftretenden Lebererkrankungen hat die idiopathische Schwangerschaftsfettleber mit einer mfitterlichen Mortalitiit um 20 % eine sehr ungiinstige Prognose. FragesteUung: Wann ist mit einer akuten Schwangersehaftsfettleber zu rechnen, wie ist sie zu diagnostizieren und wie kann sie effolgreich behandelt werden? Methode: Kasuistischer Beitrag Ergebnisse: Die 24-j~ihrige III-gravida, II-para ohne Vorerkrankungen kam in der 33. Schwangerschaftswoche mit Ubelkeit und vorzeitiger Wehent/itigkeit zur Aufnahme. Unter der intraven6sen Tokolyse entwickelte sie Fieberschiibe und Oberbauchschmerzen, es kam zu einem Transaminasenanstiegder GOT auf 1310 U/l, GPT 230 U/l, LDH 2260 U/I und Bilirubin 2,5 mg/dl. Bei negativer Hepatitis-Serologie und AusschluB eines HELLPSyndroms wurde unter dem Verdacht auf akute Schwangerschaftsfettleber nach erfolgloser Geburtseinleitung die Sectio durchgefiihrt mit intraoperativer Leberpunktion. Die Histologie ergab eine diffuse Leberverfettung mit Einzelzellnekmsen der Leberepithelien sowie geringer portaler Entziindungsreaktion und best/itigte die Diagnose. Das Neugeborene war nach passagerer Anpassungsst6mng unauff/illig. Im Friihwochenbett entwickelte die Patientin eine serologisch (Lipase 607 U/l, Amylase 145 U/I) und sonographisch nachgewiesene 6demat6se Kopfpankreatitis. Diese ist als Folgekomplikation beschrieben. Im weiteren Verlauf normalisierten sich alle Befunde. Schluflfolgerung: Bei friihzeitiger Diagnose, Beendigung der Schwangerschaft und mit konservativer Behandlung kann eine akute Schwangerschaftsfettleber folgenlos ausheilen.
Mit einer H~iufigkeitvon ca. 2 % ist eine Thrombophilie bei jungen Patienteu durch einen heredit/iren Protein-C-Mangel bedingt. Fragestellung: Welche klinische Bedeutung hat dieser Blutgerinnungsdefekt? Wie ist er zu diagnostizieren und zu behandeln? Methode: Kasuistischer Beitrag. Ergebnisse: Bei der 26-j/ihrigen Patientin besteht in der Familie eine thrombophile Diathese. Im Februar 1996 erkrankte sie unter Einnahme hormonaler Kontrazeptiva an einer linksseitigen Beinund Beckenvenenthrombose mit rezidivierenden Lungenembolien. Nach der Prim/irbehandlungmit Hepadn effolgte die Antikoagulation mit Cumarinen. Im April 1996 kam es zur 1. Schwangerschaft. Die Blutgerinnungsanalyseergab einen Pmtein-C-Mangel von 42 % und einen leichten Protein-S-Mangel yon 60 % bei sonst unauffiilligemStatus. Bei 3 Geschwistem wurde ebenfalls ein Protein-C-Mangel diagnostiziert. Die Patientin wurde umgestellt auf niedermolekulares Heparin, zun~ichsttgl. 2 x 2500 E s.c., sp~iter 2 x 5000 E s.c., darunter lag die Anti-Xa-Aktivitgtim unteren therapeutischen Bereich um 0,2 U/ml. Die Schwangerschaft verlief regelrecht bei doppler-sonographisch unauff~illigen Str6mungsverh/iltnissenin den Extremitiiten und ohne Osteoporosezeichen. Der Spontanpartus in der 40. Woche war ohne Komplikationen mit normalem Blutverlust. Post partum erfolgte die Infusion yon konventionellemHeparin mit 10 000 E/24 h. Das Frfihwochenbett war unauff~illig, danach wurde die Antikoagulation mit Cumarinen fortgesetzt. Schluflfolgerung: Eine famili~ireThrombophilie effordert die Abkl~imngeines heredit~irenBlutgerinnungsdefektes,in seltenen F~illenist dies ein Protein-C-Mangel, evtl. kombiniert mit einem Protein-S-Mangel. Eine Schwangerschaft kann unter Heparinschutz ohne Komplikationen verlaufen und mit einem Spontanpartus beendet werden, post partum ist die Antikoagnlation fortzusetzen.
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P1.16.28 Die operative Thrombektomie zur Therapie der tiefen Bein- und Beckenvenenthrombose in graviditate und im Wochenbett
I~ Graf , M. Schmidt 1, M. Ackermann 2, U. Retzke I I Klinikf~r t~auenheilkunde und Geburtsmedizin und 2 Klinikfiir Gef~ifl- und Thoraxchirurgie des Klinikums Suhl Fragestellung: Die zu erwartenden Sekund~komplikationen werden bei der Therapie der tiefen ven6sen Thrombose in graviditate nur zu oft auger Acht gelassen. DerzeitigerTherapiestandard in Deutschland ist die Heparinisierung. In unserem klinischen Management gewann die dargestellte operative Thrombektomie als alternative Behandlungsmethode in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung. Methode. Analyse der Krankheitsverl~iufe nach Thrombosen in der Schwangerschaft und im Wochenbett. Ergebnisse: Hinsichtlich der kurzfristigen Morbiditat und Mortalitgt (Lungenembolie) ist die Thrombektomie dem konservativen Vorgehen gleich, die Rate an Sekund~komplikationen ist jedoch bei der Thrombektomie geringer. SchluJ3folgerung: Mit der tiblichen Vollheparinisierung ist zwar ein weiteres Wachstum des Thrombus zu verhindern und die Rate der Lungenembolien zu senken. Ein sicherer Schutz der Kollateralen vor Re-Thrombosierung ist aber nicht erreichbar wie auch die spatere Ausprggung eines postthrombotischen Syndroms durch alleinige Hepaxinbehandlung nicht zu verhindern ist. Bei der tiefen venOsen Thrombose in graviditate und im Wochenbett ist die Thrombektomie eine effektive Behandlungsmethode und far uns die Methode der Wahl. In Kombination mit einer Schnittentbindung stellt sic bei fetaler Reife eine Alternative zu der vielerorts als einzige Therapievariante praktizierten Antiknagulation/Vollheparinisierung dar.
P1.16.30 1st ftir alas neonatale outcome nach Schwangerschaftsverdr~ingung ein erh6htes Risiko nachweisbar?
Wessel, ,L Klinik fur Geburtsmedizin, Universitgitsklinikum Charitd, Campus Virehow-Klinikum, Humboldt-Universitdit zu Berlin Bei einer Schwangerschaftsverdr~ingung wird eine bestehende Graviditat erst zu einem fortgeschrittenen Gestationszeitpunkt bemerkt, nicht selten sogar erst durch die Geburt. Fragestellung: LN3t sich far verdrangte Schwangerschaften mit v611ig fehlenden oder nur unzureichenden Vorsorgeuntersuchungen ein erh6htes Risiko far die Neugeborenen in Bezug aufneonatales outcome, Morbidit~tt und Mortalitfit verifizieren? Methode: Unter Beteiligung aller Frauenkliniken wurde for Berlin eine einjfihrige prospektive Fallsammlung (1.7.95-30.6.96) von Frauen mit Schwangerschaftsverdrangung durehgefahrt Das neonatale outcome und der fr0he postpartale Verlauf werden mit den Daten der Berliner Perinatalerhebung 1995 (BPE) sowie der ktinikeigenen Geburtsstatistik 1996 (Perinatalzentrum) vergliehen. Ergebnisse: Von den 65 rekrutierten Frauen mit einer Schwangerschaftsdiagnose erst ab der 20.SSW wurden neben 61 Einlingen 4 Geminipaare geboren. Bei APGAR- und Nabelarterien-pH-Werten traten keine klinisch relevanten Differenzen auf. Im Vergleich zur BPE waren signifikant (p < .05) erh6ht um den Faktor 2,5 bis 3,3: Frah- und Mangelgeburt, Geburtsgewicht < 2500g, neonatale Verlegungsfrequenz, bei einer 1,5fach h6heren Rate operativer Geburten. Aber auch im Vergleich zum besonders risikobelasteten Kollektiv eines Perinatalzentrums waren diese Parameter 1,4- bis 3,3fach h6her. Die ungereinigte Mortalitfit betrug 5,8%, ohne drei nicht lebensfahige Feten der 21. bzw. 23.SSW 1,5% (n = 1). Sehluflfolgerung: Selbst im Vergleich zu einem Perinatalzentrum wird far das fetal outcome nach Schwangerschaftsverdrgngung ein auffallend erh6htes Risikoprofil deutlich, am ehesten als Realisierung yon schwangerschaftsbedingten Risiken durch die fehlende bzw. sp~tt begonnene Schwangerenvorsorge. S 46
P1.16.29 Tiefe Beinvenenthrombose in der SS: Korrelation m i t hereditiiren Mutationen im Gerinnungssystem?
Beclonann, M. IV., Slruwe, S., Gerhardt, A., Klockenbusch, IV., Scharf R.E., Dull, P., Zotz, R.B., Tutschek, B., Bender, H.G. Univer~itilts-Frauenklinik/Haemostaseologie& Transfusionsmedizin, DUsseldorf In der Schwangerschaft (SS) und im Puerperium (PP) besteht ein erhOhtes Thromboembolie-Risiko. An der multifaktiorellen Genese sind Ver~inderungen der antithrombotischen Regulation, der hnmunologischen und zellul~'en Entztindungsreaktion and der Durchblutungsverh~ltnisse beteiligt. Fragestellung: Wie hoch ist die Pr~ivalenz von heredit[iren Alterationen in Faktoren des Gerinnungssystems? Ergebnisse: Von 01.01.1982 bis 31.12.1997 wurden 65 Patientinnen mit TVT ha der SS bzw. im PP behandelt. In einer neuen Nachuntersuchung wurden in diesem Kollektiv (1) Antithrombin I/I, Protein C und Protein S bestimmt und (2) genetische Analysen des Faktor V Leiden (A1691G; FV), der Methylentetrahydrofolat-Reduktase (C677T; MTHFR) und des Prothrombins (G20210A;PT) durchgeftihrt. Ergebnisse: 43% der Patientinnen mit TVT hatten eine FV- und 11% eine PT-Mutation. Ein signifikanter EinfluB der MTHFRMutation zeigte sich im PP bei nicht vorhandener FV-Mutation. Bei TVT in I. Trimenon war die Pr~ivalenz der FV-Mutation 75%. Schlufifolgerung: Zwischen der Entstehung der TVT in der SS und im PP und dem Vorliegen einer hereditaren Mutation im FV bzw. PT besteht ein signifikanter Zusammenhang. Die FV-Mutation ist zumeist mit einer TVT in der Friih-SS verbunden, wohingegen sich die PT- bzw. MTHFR-Mutationen eher im PP auswirken. Diese Befunde sollten fflr die Prophylaxe der TVT bei Frauen mit bekannter heredit~er Mutation mid SS beachtet werden.
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H6rscreening
Neugeborenen
durch
OAE
bei
Hettenbach,A., Erfurt,K., Oberle,A. Frauenklinik am Eichert G ~ p p i n g e n H @ r s t 6 r u n g e n liegen bei 1-271000 Neugeborenen v o r und w e r d e n meist erst im A l t e r yon 2 Jahren erkannt und behandelt. Jeder H~rverlust relevanter F r e q u e n z e n gr6~er als 30 dB geht mit einer St6rung der S p r a c h e n t w i c k l u n g einher und sollte daher nlcht sp~ter als 6 Monate n a c h der Geburt unter N u t z u n g der Plastizit~t des kindlichen H @ r s y s t e m s a u s g e g l i c h e n werden. Fragestellung: U n t e r s u c h u n g der otoakustischen Emlssionen als Screening-Programm auf a n g e b o r e n e H @ r s t 6 r u n g e n Methode: An der F r a u e n k l i n i k der Klinik am Eichert wurde 1994 mit H6rtests bei allen N e u g e b o r e n e n begonnen. Das Screening erfolgte d u t c h die M e s s u n g otoakustischer E m i s s i o n e n (OAE-Test), wobei die Messeinrichtung nach Kemp (ILO88) zum Einsatz kam. S e n s i t i v i t ~ t und Spezifit~t der Methode liegen bei 90%. Ergebnisse: 5170 Neu~eborene, darunter 13% Risikokinder wurden am 4. L e b e n s t a g untersucht. Die U n t e r s u c h u n g s d a u e r betrug und i0 Minuten. Bei 4,1% der Kinder war bei der Erstuntersuchung nicht m6glich, normale otoakustische E m i s s i o n e n abzuleiten. In d N a c h k o n t r o l l e waren 3% der Kinder welter auff~llig und w u r d e n an H N O - F a c h ~ r z t e zur B E R A weiter~berwiesen. Schlu~fol~erung: Ein allgemeines H~rs!cgeening 1st bei allen N e u g e b o r e n e n sinnv o l l und a u c h in der B a s i s v e r s o r g u n g mit ivertretbarem Z e i t a u f w a n d p r o b l e m l o s m6glich.
P1.16.32 Fetale und maternale Morbiditiit der Schulterdystokie - Ergebnisse eines geburtshilllichen Standardvorgehens Schlicht E., Teichmann A.T. Frauenklinik irn Klinikum Aschaffenburg Welche Wertigkeithaben im Schrifltum zum L6sen der Schulterdystokie empfohlene ManOver im klinischen UnfeM? Wie ist die KindsgrOfle zu bewerten? Einem Kollektiv von 82 Sehulterdystokien wurden Geburtsgewicht egalisiert, eine Gruppe yon 82 vaginalen Geburten gegentibergestellt. Fetale Morbidit~it. Geburtshilfliehe und maternale Parameter sowie die materrnale Morbiditat wurden vergliehen. Angewandt wurden die Man6ver naeh MeRobert-Mazzanti, Woods-Revers und Barnum (in dieser Reihenfolge).
Ergebnisse: Signfikante Untersehiede zwisehen den Gruppen ergaben sieh for Nabelsehnuraxterien-pH < 7,20, Episiotomie, Oxytoeingabe and Vakuumextraktion. Signifiant hOhere Inzidenz for die Sehulterdystokie fanden sieh ftir Kinder tiber 4.500 g, im Vergleieh zu den Gewiehtsgruppen 4.000 bis 4.500 g und unter 4.000 g. Statistiseh nieht signifikant, abet in absoluten Zahlen erhOht waxen Armplexuslasion (N = 3), Humerusfraktur (N = 1) und Clavieulafraktur (N = 3) in der Sehulterdystokiegruppe. Die Humerusfi'aktur war war Folge eines ManOvers naeh Barnum.
Schlufifolgerung: Das Fehlen einer dauerhaften fetalen und maternalen Morbiditat naeh Sehulterdystokie in der vortiegenden Untersuchung ist ein Beleg for die Wertigkeit planvoUen Vorgehens. Dennoeh gibt es kein generell zu empfehlendes geburtshilfliehes Man6ver. Bei einem Geburtsgewieht t~ber 4.500 g steigt die Insidenz und Morbidit~it der Sehulterdystokie all Ein wesentliehes Problem stellt die pr~ipartale Gewiehtseinschatzung dax.
Pl.17 Fetale [Oberwachung
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lnzidenz uteriner Anomalien bei RSA-Patientinnen LOhrs B.I, Strauss A.I tleuck A 2, Thaler C.J.I iKlintk und Polikfinik f a r Frauenheilkunde und Geburtshilfe 2Radiologische Klinik im Klinikum Groflhadern, Marcttioninistr. 15, 81377 Manchen Bei der Atiologie re~Jdiviexender Sponlanaborte (RSA) sind Miillersche Fusioalsdefekte und andere uterine Anomalien m tmter~hiedlichem Umfang beteiligt. Frage,~tellung: Wie hoch ist die Mzidcnz uterin~ Anomalien bei Patientinnen mit RSA im Vergleieh zu Sehwanger~haften mit Entbindang am Terrain. Metkodik: Bei Patientinnen mit > 3 konsekutiven Aborten (< 20. SSW) wurde im Ralmlen einer tanlbngreiehen Diagnostik ehie Vaginalsonographie durchgefiihrt. Zusatzlieh wurde bei ldinischen, anaJmlestischen trod/odor sonografischen I Iinweiscn auf uterine Anomalien eine MRT oder eine Hystcroskopie durehgeFtihrt. Zanl Vergleich wurden Ol~-13~wichte enles KoUektives mit primaren Seetiones am Terrain hinsiehtlich der Erw~ihnung uteriner Anomalien ausgewertet. Ergebni~e: Bei 13 yon 156 RSA-Patientinnen fanden sieh uterine Anomaliea: 4 intramttrale und 2 s u b ~ s e Myome, eine Adenomyosis uteri sowie 5 Fusionsdefekte des Uterus and einmal naeh l)ES-Exposition eine typi~he uterine T-Fomt, Bei den 158 Patientirmen refit Seetiones tknden sich bei 6 Patienthmen Myomata, die olme Ausmdunen ,~ubserOs lokalisiert waren, Mallersche Fusiansdefekte waren bei 4 Patientinnen aufgelhllen. Seklc~folgetangm: Bei Patientirmen nail RSA finden sieh Mflllersehe Fusio1~sdefekte mid intramurale Myome hfiufiger als bei Patientinnen mit Sehwang~rtschaften his zatm Tetmm.
Pl.17.01
Steigerung des diagnostischen Wertes der Pulsoxymetrie A. Luttkus, C. Eppel, U. Biischer, K. Hertwig, J. Dimer, K. Biihling, J.W. Dudenhausen; Klinik far Geburtsmedizin, Charit~ Campus Virchow-Klinikum, Berlin Fragestellung: Welche Aspekte bei der Beurteilung von Sauerstoffs~ittigungskurven verbessern die fetale Hypoxiediagnostik? Methode: Bei 160 Geburtsverl~iufen wurde die Pulsoxymetrie (Nellcor N400, FS14) blindiert eingesetzt. Die Geburtsleitung erfolgte tiber CTG und FBA. Die S~ittigungswerte (SpO2) wurden sub partu auf einem Kleinrechner gespeichert und erst post partum ausgedruckt und zusammen mit den Daten der Mtitter, Kinder und Geburtsverl~iufen ausgewertet. Folgende Parameter der S~ittigung wurden berechnet: Median, Minuten <30% SpO2und prozentualer Anteil <30% SpOz. Diese Parameter wurden sowohl fiir die gesamte MeBdauer als auch fiir die letzten 30 Minuten vor der Entbindung bestimmt. Anhand der Perzentilverteilung dieser Parameter wurden die Schwellen festgelegt for die Berechnung der Sensitivitat durch den Chi 2 Test. AuBerdem wurde ein pathologisches S~ittigungsmuster definiert (Verschiebungen der Baseline, prolongierte S~ittigungsverminderungen, Fehlen yon Erholungsphase). Die siebzehn F~ille yon fetaler Hypoxie mit ABE<-9,5mmol/1 und pH<7,15 (art. Umb.) wurden einem Kontrollkollektiv gegentibergestellt. Ergebnisse: Die Sensitivit~it bei einer Schwelle yon 30% S~ittigung zur Identifizierung der Kinder der Hypoxiegruppe liegt bei 36%. Hingegen wird in F~illen mit pathologischem Stittigungsmuster eine Sensitivit~it von 70% erreicht. Schluflfolgerung: Die Schwelle von 30% ist als diagnostischer Parameter der fetalen Hypoxie unzureichend. Eine Sensitivit~itssteigerung durch Feststellung pathologischer S~ittigungsverl~iufe erscheint mOglich.
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Fetale Transmissions-Pulsoximetrie: Fast 100 %-ige Auswertezeit mit neuen Algorithmen. Sandner G, W., Salinger A., Buschmann J., Debus G. Gyn.-Geb. Abteilung des Krankenhauses Manchen-Neuperlach Fragestellung: Obgleich bei der fetalen Transmissions-
SAUERSTOFFS~.TTIGUNGSMESSUNG MITTELS FETALER TRANSMISSIONS PULSOXIMETRIE IM VERGLEICH ZUR MIKROBLUTUNTERSUCHUNG Salinger, A., Sandner, G. ~ , Buschmann, d.P., Debus, G. Gyn.-Geb. Abteilung des Krankenhauses Mlinchen-Neuperlach
Pulsoximetrie (FTPO) relativ hohe Auswertezeiten im Vergleich zu anderen Verfahren ei:reicht werden, zeigten sich auch bei dieser Methode Probleme dutch Bewegungsartefakte vor allem in der Austreibungsphase. Ein neues Auswerteverfahren sol1 diese Probleme mi~fimieren. Methode: Das ursprttnglich yon Buschmarm entwickelten Verfahren wird z.Zt. yon Healthdyne Technologies weiterentwickelt unter Einbeziehung neuer Algorithmen der Firma Masimo. Durch die neuen Auswerteverfahren sollen Bewegungsartefakte im Rohsignal erkannt trod eliminiert werden. Die Mel3sonde selbst, eine ,,verfeinerte" Kopfschwartenelektrode (OKSE) ist gegentlber dem Original praktisch unver'andert. Eingesetzt wird auch die OKSE nur bei pathologischem Cardiotokogramm oder anderweitigen Risikofallen. Wir haben insgesamt 380 Geburten pulsoximetrisch liberwacht. 150 Mikroblutuntersuchungen (MBU) wurden in dieser Zeit durchgefiihrt Ergebnisse: Die exakt ermittelbare Auswertezeit (Prozentsatz ausgewerteter fetaler Pulse) lid5 sich mit dem neuen Verfahren auf aber 90 % heben. Vor allem mder bewegungskritischen Austreibungsphase konnte eine enorme Verbessenmg erreicht werden. Schluflfolgerung: Durch das neue Verfahren hat sich auch in der Austreibungsphase die Zuverl~issigkeitder Methode derart gesteigert, dab klinische Entscheidungen damit verbunden werden k6nnen, wenn genOgendpraktische Erfahrtmgen t~berdie Wertigkeit der Sauerstoffs/~ttigungin dieser Phase vorliegen werden.
Die mittels Fetaler Transmissions-Pulsoximetrie (FTPO) gemessenen Sauerstoffs~ittigungswerteunter der Geburt werden mit den Ergebnissen tier Mikroblutuntersuchung (MBU) verglichen. Fragestellung: Ist diese Mettlode zur intrapartalen Oberwachung der Sauerstoffsfittigtmgbeim Feten einsetzbar? Methode: Die Sonde, das Pulsoximeter, sowie die Software zur fetalen Uberwachung intra partum warden von Dr. Buschmann patentiert. Healthdyne und Masimo entwickelten das zur Zeit angewandte Pulsoxflneter einschlieBlich der neuen Algorithmen. Aul3erlichunterscheidet sich die MeBsonde (OKSE) kaum von emer ~blichen Kopfschwartenelektrode (KSE). Das Legen einer OKSE warde indiziert bei pathologischem CTG, unzureichender extemer Ableitung, Periduralanfisthesie. In etwa 130 Fallen wurde eine MBU durchgeRfltrt. Wit verglichen nun den Mittelwert der pulsoximetrisch gemessenen SaO2 der letzten 20 Minuten vor der MBU mit dem pH-Wert, sowie der SpO2 der MBU. Ergebnisse: Es zeigt sich eine geringe Korrelation im Vergleich des SaO2-Wertes mit dem mittels MBU gemessenen pH-Wert. Vergleichende Untersuchungen der pulsoximetrisch gemessenen SaO2 und des SpO2 der MBU waren abh~ingigvon den Algorithmen, dem Get,it, sowie der Kalibrationskurven. Schluflfolgerung: Mit Hilfe neuer Algorithmen, sowie verbesserter Kalibrationstabellen wird die Hfiufigkeit der verwertbaren MeBwerte erh6ht. GleichermaBen werden bessere Korrelationen zwischen der puloximetrisch gemessenen Sauerstoffs~ttigung und den SpO2-Werten der MBU erzielt.
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Fetale Pulsoxymetrie: Verh~iltnis der Sfittigungswerte zu Parametern aus der Fetalblutanalyse unter besonderer Beriicksichtigung einer 30% Grenze. Buttetm,egge, M.. FrauenMinik im Marienhospital Osnabn'i&
Das Neuropeptid Y (NPY) und der pH-Wert als Indikator fiir den Geburtsstreg bei Friih- und Reifgeborehen SchLiler, U., Rascher, W., B6decker, R.H., Kirschbaum, M. Universitiitsfrauenklinik und UniversiRitskinderklinik Gieflen
Die Messung der Sauerstoffsattigung (SpO2) sub partu in Risikosituationen mit patholog. Herzfrequenzmustem gibt kontinuierliche InIbrmationen ~iberden fetalen Gesundheitszustand. Fragestelhmg: Eine Evalnierung der SpO2- Werte im Vergleich zu Skalp-Blutgasparametem wurde durchgeftihrt; SpO2-Daten < 30% auf ihren pradiktiven Wert im Hinblick eine Hypox~imieuntersucht. Methode: Bei 52 Feten wurden 68 MBU's wegen pathologischer Herzfrequenzmuster im CTG durchgefOhrt. Zeitgleich mit einer MBU warden die SpO2- Werte ermittelt (Monitor N-400 und Fetalsensor FS- 14B ;Fa. Nellcor, Pleasanton, USA). Ergebnisse: 13 Feten mit einem MBU-pH >7,30 zeigten einen durchschnittlichen SpO2- Wert yon 44% anf und 24 Feten im Bereich von 7,25 bis 7,3 einen Weft yon 36%. Zwischen pH 7,2 bis 7,25 lagen bei 22 Messtmgen durchschnitfliche SpO2- Werte yon 31% nnd bei 9 Messungen mit pH< 7,2 SpO2-Werte yon 25%. vor. hi der Gruppe mit SpO2-Werten < 30% mul3tenalle Neugeborenen p~diatrisch therapiert werden. Ab einem Zeitraum yon 15 1Vfinuten mit SpO2 < 30% sank in 6 Ffillen der Skalp- pit mehrfach bestimmt ab. Vergleiche mit den letzten SpO2- Messungen und Parametem des Gebnrtsmodus zeigten keine signifikanten Obereinstirmnungen. Schlusafolget~mg: Die Daten belegen ein erhOhtes Risiko einer Hypoxamie for einen Feten mit einer Sauersoffs~ittigung< 30% bei au/Rtlligem Herzfreqummnuster. Allerdings sollten die aus den tierexperimentellen Studien belegten Schwierigkeiten bei der Interpretation yon niedrigen SpO2- Werten im ~finblick auf eine ,,cut-off ° Grenze dahingehend ber~cksichtigt werden, dab eine MBU vor operativer Intervention unbedingt notwendig erscheint.
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Ein etablierter Faktor der fetalen Stregreaktion unter der Geburt ist der pH-Wert. Fragestellung: Welchen Stellenwert hat das Neuropeptid Y (NPY) im Vergleich zum pH-Wert? Gibt es J~danlichkeitenzu anderen Stregindikatoren? Methode: Bei 48 FriJhgeburten <260. SST (16 Spontangeburten, 32 prim. Sectiones) und 51 Reifgeborenen ---260. SST (27 Spontangeburten, 24 prim. Sectiones) wurde unmittelbar postpartal arterielles und ven6ses Nabelschnurblut untersucht. Die Bestimmung des NPY erfolgte mit RIA, die des pH-Wertes durch vollautomatische Messung im Rahmen der Blutgasanalyse.
Ergebnisse: Das arterielle NPY und der arterielle pH-Wert /indern sich unter der Geburt gleichsinnig (p < 0,05). Die Korrelation zwischen pH-Wert und NPY 1/~3tsich sowohl fiir FriJhgeborene (p < 0,05) als auch fiir Reifgeborene (p < 0,05) nachweisen. Beim Vergleich des NPY mit dem Base excess ergibt sich der gleiche Zusammenhang (p < 0,01) wie mit Noradrenalin (p < 0,05). Schluflfolgerung: NPY als neuer unabh~qgiger StreBparameter kann die StreBsituation unter der Geburt bei Reifgeborenen und Friihgeborenen ebenso sensibel beschreiben wie der pH-Wert bzw. der Base excess.
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AKUTER H,g.MORRHAGISCHER NABELSCHNURINFARKT DURCH NABELSCHNUR-TORSION Glaubitz, M. *, Kuske, M.#, Dressier, F. *, Nitsche, U. *, Basse, C. *, Degenhardt, F. *, Kiihnle, H. * • Zentrum Frauenheilkunde # Institutfar Pathologie Medizinische Hoehschule Hannover
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Klinische Auswirkungen nach schwerer Azidose ( p H < 7 . 0 ) und Hypoxisch-Isch~imische-Enzephalopathie
Heller, F., Beinder, E., Kevelcordes, B. *, Wenzel, D. *, Lang, N. Frauenklinik, *Kinderldinik der Universit~it Erlangen-N~irnberg Fragestellung und Methode: In einer retrospektiven Studie
Die vollstandige Nabelschnurtorsion gilt zumeist als ein dem intranterinen Absterben des Kindes sekund~r folgendes Ereignis. Bisher wurden nur weIfige Ffille publiziert, bei denen die Torsion den intrauterinen Fruchttod ausget6st hat. Bisher ist kein Fall bekannt geworden, bei dem das Kind eine (mehrlhche) vollst/indige Nabelsclmurtorsion aberlebt hat. Falldarstellung: Eine 31-jahrige ILG., I-P, ET+7, wurde wegen zunelunender Wehentatigkeit im KreiSsaat vorstellig. Die Karr diotokographie zeigte nach zunfichst unauff~illigem FHF-Verlauf pl0tzlich tiber 5 Minuten anhaltende Akzelerationen, die in eine schwere, Fenoterol-refraktare Bradyeardie Obergingen. 6 Minuten sp~iter wurde per Notsectio ein eutrophes, blaB-asphyktisches M~idehen (art. NS-pH 6,96, APGAR 7-8-10) geboren. Umnittelbar am kindlichen Nabel und 20 cm distal davon fand sich eine je dreimalige Nabelschnurtorsion, der dazwischengelegene Nabelschnuranteil war anf ca. das dreifache der Norm verdickt, Odemat0s verandert lind blauschwarz verParbt. Die histopathologische Untersuchung der 650 nun langen Nabelschnur zeigte im Bereich der distalen 200 mm ein erhebliches Odem mit ausgedelmten, diffusen Einblutungen des Stroma und weitgestellten Gef~igen im Sinne einer akuten hamorrhagischen Infarzierung. Mutter und Kind wurden am 6. Tag nach der Entbindung in klinisch unauffalligem Zustand aus der Geburtsklinik entlassen. Zusammenfassung: Die rechtzeitige Erkennung einer intrauterihen Nabelschnurtorsion mit Geburt eines lebenden Kindes wird angesichts des Fehlens yon Frtihsymptomen wohl dem Zufall 0berlassen bleiben mOssen.
wurde bei 28 reifen Neugeborenen, die mit einem Nabelschnurarterien-pH-Wert (NapH) < 7.0 geboren wurden, der Z u s a m m e n h a n g zwischen NapH, B a s e n d e f i z i t (BE), Standardbikarbo~at (SBK), APGAR-Wert bei der Geburt, und dem Auftreten einer postpartalen Hypoxisch-Isch~imischenEnzephalopathie (HIE) sowie deren Auswirkungen auf die frtihkindliche Entwicklung untersucht. Ergebnisse: Die Ursachen der schweren Azidosen waren Nabelschnurproblematiken, vorzeitige Plazentat6sungen, pathologische Kardiotokogramme ohne klinisch erkennbare Ursache und m/itterliche Erkrankungen. Von den 28 Kindern (38. - 42. SSW) mit einer schweren Azidose (NapH: 6.51 - 6.99, BE -14--26.6 rmnol/1, SBK 3.2-18.8 mmol/1, APGAR1 1-9) entwickelten w~ihrend der ersten postnatalen Tage 15 (54%) eine HIE Grad I-H, ein M~idchen das Stadium IIL 12 Neonaten erholten sich rasch und waren ohne Auff~illigkeiten. Nach einem Beobachtungszeitraum von 18 Monaten bis 7 Jahre waren 20 Kinder unauffgllig. Das Kind mit einer HIE Grad I]I verstarb im Alter yon 15 Monaten. 6 Kinder leiden an neuromotorischen und kognitiven SgSrungen unterschiedlicher Auspr~igung. Bei einem M~idchen mit einer Hemiparese wurde ein vermutlich pr~ipartaler Verschlug der A. cerebri media festgestellt. Schluflfolgerung: Die Parameter NapH, BE, SBK und APGAR sind unspezifische Prognosefaktoren ftir die Beurteilung der weiteren Entwicklung eines reifen, schwer azidotischen Neugeborenen. Aussagekr~iftiger ist der Zeitpunkt des Auftretens, das AusmaB und die Dauer einer Hypoxisch-IschgmischenEnzephalopathie nach der Geburt. Aber auch bei diesen auff~illigen Einzelbefunden ist eine sp~itere normale Entwicldung m6glich, sofern keine HIE III vorliegt.
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Longitudinale dopplersonographische Beobaehtung a e r A. cerebri media und des Ductus venosus beim Z e r o o d e r Reverse-Flow der A.umbilicalis bei schwerer I U G R F. Bahlmann, E. Merz, E. Steiner, M. Hofmann, C. Welter Universitdits-Frauenklinik Mainz
Dopplerblutfluflmessung in den Uterinarterien: Klinische Relevanz bei Geminischwangerschaften S. Gr6ger, U. Gembruch, K. Diedrich Universit~its-FrauenklinikLi~beck Fragestellung: Die Rolle de~ Dopplersonographie in den Uterinarterien fox die Pr~idiktion intrauteriner Wachstumsretardierungen oder hypertensiver
Im Rahmen einer chronischen oder akuten Hypoxfimie kommt es zu einer Kreislaufzentralisation des Feten mit Ausbildung einer zerebralen Vasodilatation sowie einer vermehrten Blutflul3rate durch den Ductus venosus, dem sog. Brain-sparing-Ph~inomen. Fragestellung: Welche h~imodynamischen Veranderungen finden sich in der A. cerebri media und im Ductus venosus wahrend einer longitudinalen Beobachtung bei extrem pr~imaturen Feten? Methode: Bei 10 Feten (7Einlinge, 2Gemini, 1Drilling) mit einem Zero-oder Reverse-Flow wurden dopplersonographische Verlaufsuntersuchungen der A. cerebri media (PI) und des Ductus venosus (S-a/S) durchgef0hrt und anschlieBend mit dem CTG verglichen. Ergebnisse: Das Beobachtungsintervall betrug 2 bis 8 SSW (im Mittel 4 SSW). W~ihrend bei Feten mit einem Zero-Flow im Verlauf keine Schwankungen in der A. cerebri media und im Ductus venosus gefunden wurden, fanden sich in der Reverse-Flow Gruppe deutliche Schwankungen beim Ductus venosus Index. Die A. cerebri media zeigte immer ein Brain-sparing-Effekt, jedoch ohne Schwankungen der PI-Werte. Erh6hte DV-Indizes korrelieren mit dem Auftreten yon variablen Dezelerationen. Bedingt durch die extreme FrOhgeburtlichkeit, betrug die perinatale Mortalitfit 60% (4IUFT, 2NT). Der ven6se pH-Wert lag bei den durch primate Sectio entbunden Feten im Median bei 7,23. Schluflfolgerung: Die Beurteilung der Flugspektren im Ductus venosus liefert genauere Informationen Ober die aktuelle Myokardfunktion als das CTG. Verlaufsbeobachtungen der A. cerebri media sind bei zentralisierten Feten von geringerer Bedeutung.
Sdawangersdaaflskomplikatione~ ist bei Einlin@sehwangersehatten unumstritten. Obwohl die Inzidenz diesex Komplikationen in def Geminischwangersdmlt h6her ist, wurde bisher nur eine Studie yon Rizzo et al. 1993 durdlgefithrt, weldle die Rolle dieser Untersuehtmg im Management van Gemhlisdawangersehatten eher zurfickhaltend beurteilt. Diese Folgerung sollte an verschiedenen Kollektiven evaluiea~werden. Methode: Im Rahrnen eines FdalbitdtmgsscreeninNswurden die Aa. Uterinae bei 300 Geminischwangerschafienin im CFM- mad PW-Dopplermode untersueht. Es wurden gestatie~asalterabhgngigeNomawerte far den Pulsatilit~its(PI) trodden Resistance-Index (RI) an risikofreien Geminischwangersctmften erstellt. Die Werte des Normalkollektives vourden mit den Blutflul3mustem eines vergleichbaren Kollektives an Einlingsschwangerschatten sowie dem Kollektiv der pathologisoh verlaufene~aGeminischwangea~daaftenmit IUGR, hypertensiven Komplikation und adversem perinatalem oarteomevergtichen. Ergebnisse: Die Normalwerte der Gemini z~gen sigaifnkaut niedrigere Werte zu jedean Zeltptmkt der Schwangersdlatt. Hinsichtlich IUGR und Praeklampsie zeigte sial1 ein relativ niedriger negativer Vorhersagewert des uterinen Dopplers wfihrend sida bei abnonnalen uteainen Bltatlufimustem ]ein hoher positiver Vorhersagewert zeigte. Schluflfolgerung: Nomaale uterine Dopplerindizes und BlutfluBmuster schtieBen in der Geminisdawangerschatt eha adverses outcome nidat aus. Obwohl der negative Vorhersagewert yon DopplerblutflnBmessungen der Uterinarterien in der Gemini-schwangerschat~niedriger liegt als bei Einlingen, zeigt sich der positive Vorhersagewert deutlich h6her als in Einlingsschwangersdlalten. Die im Verh~iltniszur Einlings-schwangerschatt in der Geminigravidit~itniedriger liegenden PI- und RI-Werte der A. uterina machen jedoda eigene gestations-alterabh~agigeNormwerte far Gemini efforderlieh.
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Bedeutung des Biophysikalischen Profils (ABCD) bei chromosomalen und strukturellen Fehlbildungen
Bedeutung des Biophysikalischen Profils (ABCD) bei der Nabelschnurumschlingung in unkomplizierten Schwangerschaften
L Tossounidis, H.J. Hendrik, g. Ertan, M. Hollander, W. Schmidt Universitats-Frauenklinik Homburg/Saar Fragestellung: Die Beurteilung des fetalen Zustandes bei bekannter chromosomaler oder struktttreller Fehlbildungen ist von wesentlicher Bedeuttmg far die Planung des geburtshilfliehen Managements im Perinatalzentntm. Methode: In einer prospektiven Studie wurden alle Patienten mit Indikation zur Doppler-Flow-Untersuchung (DF) in der Schwangerschaft mit dem biophysikalischen (ABCD) Profil untersueht (Biometrie, Fruehtwasserindex, KCTG und feto-maternaler DF). Bislang wurden 934 Untersuchtmgen ausgewertet, davon 378 (42%) mit normalem Schwangerschaftsverlauf. In 35 (3,7%) Fallen lag eine chromosomale oder strukturelle Fetdbildung vor. Deren Befunde wurden mit den Ergebnissen in einem Normalkollektiv verglichen. Ergebnisse: Im Fehlbildungskollektiv war erwarttmgsgemtiB signifikant haufiger eine Wachstumsretardierang anzutreffen. Es bestanden keine Untersschiede beziiglich der fetalen und maternalen DopplerFlow-Parameter. Auch hinsichtlich der Fruchtwassermenge ergaben sieh weder klinisch noeh biometrisch (AFI, EFI) signifikante Untersehiede. Bei der KCTG-Auswerttmg zeigten sich keine Unterschiede im Herzfrequenzmuster und im fetalen Bewegungsverhalten. Lediglich bezilglich der Anzahl der Akzelerationen zeigte das Fehlbildungskollektiv tendenziell niedrigere Werte. Schluflfolgerung: Die symmetrische Wachstumsretardierung ist ein l~krendes Symptom der fetalen Fehlbildung. Die Beurteilung des fetalen Zustandes gelingt gut mit den kombinierten Methoden des biophysikalischen Profils (ABCD) und sollte bei der Plammg des geburtshilflichen Vorgehens miteinbezogen werden.
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Die qualitative Bewegungsanalyse des Feten - Methode und diagnosfische M/iglichkeiten Kainer, F., Precht~ H.F.R_*, S chiefll, B., L utz-Friedrich, R. L Frauenklinik der LMU-Manchen, Klinikum Innenstadt, * Physiologisches Insatut der KF-Univemitat Graz Die Diagnose yon kindlichen Himsch~tden bereits vor der Geburt ist aus versehiedenen G~nden wlinsehenswert. Fmgestellung: Ist die bei Neugeborenen angewandte Methode der qualitativen B e w e g u n g s a n a l y s e aueh intrauterin durchffihrbar? Methode: Der Fet wurde mit der B-Bildsonographie im L~ingssehnitt dargestellt, anschliegend wurde der Sehallkopf nieht mehr bewegt and es wurden die Bewegungen der naehsten 30 min auf einem Videoband aufgezeiehnet. Ansehliel3end wurden 3 bis 5 typisehe Zyklen mit den sog. "general movements" (GM) naeh den von Preehtl vorgesehlagenen Riehflinien analysiert. Die Untersuchung wurde bei 30 Sehwangeren (Normalsehwangerschaften n=20, Risikosehwangersehaften n=10) durehgefdhrt. Ergebnisse: Eine Analyse mit der besehfiebenen Methode war in alien F~llen m6glieh. Aueh bei vorzeitigem Blasensprung und Oligohydramnion war die Auswertung der GM m6glieh. Pathologisehe Befunde fanden sieh in dem kleinen Kollektiv nur bei Feten mit Fehlbildungen. Das Bewegungsmuster zeigte in diesen F~illen eine Reduzierung der Variabilit~tt des Bewegungseharacters sowie eine Reduzierung der Vafiabilit~t der Bewegangsampitude. Schluflfolgerungen: Die qualitative Bewegungsanalyse spielt in Zukunft vielleieht eine wiehtige Rolle in der Beurteilung der Funkfion des fetalen Nervensystems.
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Hendrik, H.J., K. Laub, 1(. Ertan, M. Hollander, IV..Sehmidt Universitats-Frauenklinik Homburg/Saar Die Diagnose der nuchalen Nabelsctmuranaschlingung (NSU) dutch die Farb-Doppler-Untersuchunggelingt mit holler Treffsicherheit trod wird dureh zunehmenden Einsatz dieser Methode immer haufiger. Fragestellung: Welche Kensequenz besitzt bei sonst unauffalligem Schwangerschaftsverlauf die Diagnose einer NSU fi;tr den Rest der Schwangerschaft und welche Befunde werden begleitend hierzu im biophysikalischen Profil erhoben ? Methode: In einer prospektiven Studie wurden alle Patienten mit Indikation zur Doppler-Flow-Untersuchung (DF) in der Schwangerschaft mit dem biophysikalischen (ABCD) Profil untersucht (Biometrie, Fruchtwasserindex, KCTG und fetomaternaler DF). Bislang wttrden 934 Untersuchtmgen ausgewertet, davon 388 (42%) mit normalem Schwangerschaftsverlauf. In 44 Fallen wurde antepartal eine NSU diagnostiziert (12%). Ergebnisse: Bei unkompliziertem Schwangerschaftsverlauf war das fetal outcome gleich, allein der art. NSpH war bei NSU tendenziell niedriger. Zwischen den beiden Gruppen koanten keine Unterschiede bzgl. Biometrie und Fruchtwassermenge gefunden werden. Die DFBefunde zeigten ebenso wie die fetale Bewegtmgsaktivit~t keine Unterschiede. Die Zahl der Akzelerationen war bei NSU vermindert. Die CTG-Klassifikation hinsichtlich Reaktivitfit vs~ pathol. CTGMuster war zwischen den Kollektiven signif~at unterschiedlich, die Gesamtbeurteilung nach FISCHER in beiden Kollektiven gleich. Schluflfolgerung: Bei unkompliziertem Schwangerschaftsvedanf scheint der Befund einer nuthatch NSU yen benigner Bedeuttmg zu sein, trotzdem ist die Kennlnis for den Geburtshelfer yon Relevanz. Das Prozedere nach erfolgter Diagnose muB in Abhangigkeit yon den anderen Untersuchungsbefunden des biophysikalischen Profils festgelegt werden. P1.17.13 Fetale Azid~imie u n d N e u g e b o r e n e n e n z e p h a l o p a t h i e Riehn, A., Cornelia Petzold~ E. Kuhlisch, ~ Distler Frauenklinik der TU Dresden Fragestellung: Die Bedeutung einer fetalen Azidfimie ftir Neugeborenenenzephalopathien (NEP) und die Kombination von NEP und Multiorganst6rungen (MOS) wird untersucht. Insbesondere sell der Einflu• der Azidfimie gegenOber Einft0ssen von Schwangerschaftsund Geburtsverlauf abgegrenzt werden. Methode." Die Untersuchung schliel3t 248 Kinder mit NabelarterienpH < 7,15 (NApH) und deren Mtittcr ein. Jedes Kind wurde einer Gruppe mit gleichen oder 5hnlichen neonatalen Merkmalen: keine neonatale Erkrankung, NEP, NEMO (Kombination aus NEP und MOS) und sonstige Erkrankungen zugeordnet. Die statistische Auswertung der Daten erfolgte durch Faktorenanalyse und univariate sowie kovariateVarianzanalyse (p < 0,05). Ergebnisse: 27 Kinder erkrankten an einer NEP. Bei 11 Kindern traten NEP kombiniert mit MOS auf. Es besteht kein Zusammenhang zwischen der Schwere der Azid~mie und einer alleinigen NEP. Kinder mit NEMO unterscheiden sich in den NApH-Mittelwerten von allen anderen Merkmalsgruppen. Die Apgar-Score 1 Min und 5 Min (AI, A5) trennen Neugeborene mit ungest0rter Entwicktung yon allen anderen Merkmalsgruppen. Die Kombination von pathologischem CTG und operativer Entbindung (Komplexfaktor 1) sowie die Kombination von erniedrigten A1, A5, Frtihgeburtlichkeit und pathologischem CTG (Komplexfaktor 2) Ydhren zu NApH-Unterschieden, die mit NEMO einhergehen (p < 0,01). Schlu/3folgerungen: Die Schwere einer Azidfimie beeinflu/3t das Auftreten von NEMO. Anhand des Einzelparameters NApH kann keine sichere Voraussage tiber das Auftreten dieser Merkmalskombination gemacht werden. Bei Beurteilung azidfimischer NApH mul3 der Apgar-Score mitbetrachtet werden. Die Komplexfaktoren 1 und 2 beschreiben NApH mit einem erh0hten Risiko fiir die Merkmalskombination NEMO.
P1.17.14 Antepartuale ~lberwachung mittels k o n v e n tioneller und computerisierter CTG-Interpretation Schiiffier, R., Kolben, M., Schneider KTM., Gnirs, J. Frauenklinik der TU Miinchen, Klinikum rechts der Isar Abt. Perinatalmedizin Das antepartuale CrG weist eine hohe Inter- und Intraobservervariabilitat auf. Fragestellung: Kann durch standardisierte Computeranalyse tier diagnostisehe Wert antepartualer Kardiotokogramme verbessert werden? Methode: In einer prospektiven Studie wurden 138 Kardiotokogramme konventionell und mit Hilfe eines ComputerAnalysesystems (Oxford Instruments, Sonieaid team 8000 monitor) interpretiert und mit verschiedenen fetalen ,,Outcome-Parametern" verglichen. Ergebnisse: Die computerisierte CTG-Analyse war hinsichtlich tier Vorhersage operativer Entbindungen wegen drohender Asphyxie etwas spezifischer als die konventionelle CTG-Interpretation (87,9% vs 78,8%), wies dagegen beziiglich anderer Prttfparameter (z.B. Azidose) keine Vorteile auf. Der Interpretationsalgorithmus fiihrte nicht zu einer Verbesserung der Vorwarnzeit (reproduzierbare Auffiilligkeiten tier FHF 1 - 2 Tage vor einer akuten Zustandsver-
schleehterung). Schluflfolgerung : Der OberpriJfte Algorithmus erm6glicht eine etwas besser reproduzierbare CTG-Interpretation, .vermag jedoeh nieht alas Problem der sehr kurzen Vorwarnzeit zu beseitigen.
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Wehenbelastungstest bei Terminiiberschreitung Plattner B, Dehghanshoar M, Kolben M, KTM Schneider, J Gnirs Frauenklinik der TU Miinehen, Klinilcum reehts der ]sar Der Oxytocinbelastungstest (OBT) wird bei Schwangerschaften mit Termintiberschreitung h~tufigeingesetzt.
FragesteIlung: In einer retrospektiven Studie wurde dessen diagnostischer Wert und klinischer Nutzen im Abgleieh mit anderen etablierten Untersuchungsmethoden tiberp~ft. Methodik: 105 Patientinnen mit Termintiberschreitung (> 40 SSW) wurden mit dem OBT sowie naittels Fruehtwassermetrik (AFI), Plazentagrading, biophysikalischem Profil, K-CTG, StehStress-Test (SST) und Dopplersonographie Oberwacht. Eine Kontrollgruppe (N:105, matched pairs: SSW) mit gleich verteilten Zusatzrisiken (SIH/Prtteklanapsie, IUGR etc.) wurde analog, jedoch ohne OBT untersucht: Ergebnisse: Der sensitivste Parameter bez0glich Azidosevorhersage (pH < 7.20) und operativer Enthindung wegen drohender Asphyxie war der AFI. Die Spezifitfit des OBT (90%) war der des KCTG, SST und der Dopplersonographie (84-95%) ~thnlich. Die Vorwarnzeit betrug for Dopplermessungen und AFI 5-10 Tage, for OBT und CTG nut 1-2 Tage (Median, p < 0.05). In der OBTiJberwachten Gruppe waren Geburtseinleitungen (60% vs. 22%, p < 0.001), operative Entbindungen (29% vs. 16%, p < 0.05) Und Geburtsazidosen (23% vs. 8%, p < 0.005) signifikant gehauft. ~chluflfolgerung: Unter der Einschrankung des retrospektiven Charakters der Studie zeigen die genannten Ergebnisse, dab die Freffsicherheit der fetalen Zustandsdiagnostik bei Termintiberschreitung durch den OBT nicht verbessert werden kann.
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Dopplersonographische Parameter der Zentralisation des Kreislaufes beim Schaffeten
3 D-Spektralanalyse des Dopplersignals bei graduierter fetaler Hypox~imie des Schaffeten
Grftssner S., KIingmiffler V., Jgiger M., Zielske ~, Kiinzel W. Universitdts-Frauenklinik, Giessen im Zustand der fetalen Hypoxie tritt eine Blutumverteilung zugunsten lebenswichtiger Organe (Gehirn, Herz, Nieren) ein. Fragestellung: Welches fetale Gef~iBareal ist mittels der Dopplersonographie als optimaler Mel3ort fOr die frtihe Analyse der fetalen Ge~ihrdung geeignet? Wie prfizise und reproduzierbar ist die Perkutandopplersonographie in der Bestimmung der relativen (Indizes) und absoluten (Vmax, Vmin, Vmean) Mel3gr0Ben? Methode: Bei je 5 reifen und unreifen Schaffeten wurde durch Okklusion der maternalen Iliakalarterie eine kontrollierte Reduktion der uteroplazentaren Durchblutung (urn 50%, 75%, 90%, 98%, 100%) erreicht und unterschiedliche akute Hypoxiephasen erzeugt. W~rend der Okklusions- und Rekonvaleszenzzeiten erfolgten interne, fetale Flul3messungen t~ber Transit-time GefaBfluf3sonden, (A. carotis com., A. femoralis). Gleiehzeitig wurden FluBmessungen (A.carotis com.,Aorta) durch die externe Perkutandopplersonographie (LOGIQ 500) online erhoben. Internet Blutfluf5, fetaler und maternaler Blutdruck und Herzfrequenz wurden mit dem McLab Computer online sichtbar und gespeichert. Ergebnisse: Die Reduktion der uterinen Perfusion >98% fOhrt zur Blutumverteilung mit signifikanter Reduktion der absoluten MefAgr0Ben (p<0.05) in der fetalen Aorta. Die Ver~inderungin der A. carotis com. sind dagegen deutlich sp~iter nachweisbar. Vmax, Vmin, Vmean der fetalen Aorta zeigen eine signifikante Korrelation zum S~iure-Basenstatus(p<0.05). Sehlufifolgerung: Die fetale Aorta ist der optimale MeBort for die frtihe Analyse der fetalen Gef'ahrdung bei Hypoxie.
Klingmi~ller V., Gri~ssnerS., J~iger M., Faber U., Kfmzel W. Universitgits-FrauenMinik, Giessen Dopplersignale zeigen, in ihrer Darsteltung als fortlaufende X/Y Graphik nicht die komplette Information des akustischen Signals oft "h0rt man mehr als marl sieht". Fragestellung: L~il3tsich, unter geringem Aufwand, eine standardisierte Methode etablieren, mit der diese zusatzliehe Information aus dem Dopplerspektrum m6glich wird? Methode: Ein IBM kompatibler Standard PC, mit integrierten Soundkarte (2-Kanal 16 bit A/D Wandler, 32 Bit 2-Kanal FFTSoftware) wurde, galvanisch getrennt, mit dem Ultraschallsystem LOGIQ 500 (Kranzbtihler) konnektiel~t. Diese Systemtechnik wurde zur Analyse der pulsatilen Fluf3profile(A. carotis com., A. occipitalis, A. ophthalmica, Aorta) bei 8 reifen und unreifen Schaffeten angewandt. Diese Feten waren, durch Reduktion der uterinen Perfusion, mittels Okklusion der maternalen Iliakalarterie, unterschiedlichen akuten Hypoxiephasen ausgesetzt. Ergebnisse: Auf dem PC-Monitor werden in Echtzeit die FlufAgeschwindigkeiten, die FluBrichtugen und die Intensitfitsverteilungen als Spektrogramme visualisierbar. Die konsequente ZweikanalTechnik, mit getrennter Darstellung von Hin- und Riickflul3, erm6glicht die eindeutige Differenzierung und Verst~irkung der Signale eng beieinanderliegender Gef'~il3e. W~ihrend fetaler Hypoxie und Bradykardie lfil3t sich per 3 D-Spektralanalyse eine Verst~irkung des Echosignals erreichen. Sehluflfolgerung: Das 3D Spektrogramm erweitert die Analyse des Dopplersignals, indem wichtige Zusatzinformationen tiber FluBqualit~ttund ihre Verfinderungen, in Echtzeit, sichtbar werden.
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LDH-, CK-, CA 125- und Fols~iureserum-Werte bei Patientinnen mit Aborten und intakter Schwangerschaft im I. Trimenon Foth, D., ROmer, Th. Universitdts-Frauenklinik Greifswald Frazestellunz: Im Rahmen einer klinischen Studie wttrde der
Effekt der miitterlichen P o s i t i o n auf p u i s o x i m e trisch g e m e s s e n e f e t a l e Sauerstoffs~ittigungen R. Stiller, V. KOnig, A. Huch, R. Huch Klinik u. Poliklinik fiir Geburtshilfe, Universitgitsspital Ziirich
Fragestellung nachgegangen, ob LDH-, Creatimnkinase- (CK), CA 125- und Fols~uresertLm-Werte bei Schwangeren ira I. Trimenon zus~ttzlicheParameter zur Prognoseeinsch~itzungdes Sehwangerschaftsverlaufes darstellen. Methode: Bei 117 Patientinnen mit nachgewiesener mtrauteriner Schwangerschafi, die in den Jahren t 996 und 1997 behandelt wurden, erfolgten Seroznbestimmtmgen yon LDH, CK, CA 125 und Folsaure, In die Studie eingeschlossen wttrden Patientinnen im I. Schwangerschaftstrimenon mit Abortus completus, ineompletus, imminens, missed abortion und intakter intrauteriner Schwangerschal~. Ergebnisse: Die LDH- trod CK-Semmspiegel der tmtersuchten Patientinnengruppen wiesen keine signifLkanten Unterschiede auf trod befanden sich im Normbereich. Die mittleren Fols~iuresermnspiegel entsprachen in alle Patientinnengruppen den Normalwerten. Mit 12,01 a=5,69 ng/ml Fols~ure konnte bei Frauen mit intakter Schwangerschaft der hoehste mittlere Werte bestimmt werden (nicht signifLkant). Die h6chsten CA t25Serttmspiegel wurden bei Patientinnen mit inkomptetten Aborten (62,34 + 85,66 U/rnl) erhoben. In den weiteren Untersuchungsgruppen lagen die mittleren CA 125-Serumspiegel im oberen Normbereich. Schluflfolgerung: Die untersuchten Serttmparameter LDH, CK, CA 125 und Folsaure ergaben in unseren Untersuchungen keine zusatzlichen Infonnationenzur Prognose des Schwangerschaftsverlaufs.
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Stellenwert der Pulsoximetrie zur Einsch~itzung der fetalen metabolischen Situation Kratzsch, H.-C., Fuhr, N., AltinOz, H., Runkel, S., Weitzel, H., Hopp, H. Ffir die Diagnose einer fetalen Sauerstoffversorgungsst6rung
weist die intrapartale Kardiotokographie (CTG) eine zu niedrige Spezifit~t auf. Die Einsehiitzung der metabolisehen Situation gelingt bislang nur stiehprobenartig dureh Fetalblutanalysen (FBA). Fragestellung: Erlaubt die kontinuierliehe Uberwaehung der fetalen Oxygenierung sub partu (SpOz) die H~iufigkeit CTGindizierter FBA zu reduzieren? Methode: Die Sauerstoffsiittigung (SpO2) wurde mit einem Pulsoximeter (Nelleor N-400, Sensor FS 14) bei 70 Patientinnen gemessen und den Befunden des CTG, der FBA sowie der postpartalen Blutgasanalyse (Nabelarterie) zugeordnet. Ergebnisse: Bei pathologisehem CTG mit variablen Dezelerationen untersehiedliehen Sehweregrades zeigten sieh in der Er6ffnungsperiode SpOz-Abfi[lle <30% in 6% und in der Austreibungsperiode in 23 % der registrierten Zeitdauer. Es konnte best~tigt werden, dab zwisehen der Zeitdauer der SpO2 <30% und einem pH-Wert-Abfall eine signifikante Korrelation besteht. Bei anhaltend unauffiilligem SpO2 (~?,30%) ergab sieh in der retrospektiven Analyse, dab die FBA auf ein Minimum reduziert werden kann, ohne dab es zu einem Anstieg der metabolisehen Azidose kommt. $chluflfolgerung. Die kontinuierliehe Messung der Sauerstoffs~ittigung unter der Geburt erm6glieht die Reduktion yon FBA und kann zur Verbesserung rein CTG-abh[ingiger geburtshilflieher Entseheidungen beitragen.
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Reflexionspulsoximetrie stellt eine gute, nicht invasive Methode dar, die fetale Sauerstoffsfittigung (SO2) sub partu kontinuierlich zu messen. Die Interpretation der gemessenen Werte erfordert die Kenntnis, in wieweit die Werte sowohl von physiologischer als auch von teehniseher Seite her beeinflugt werden kOnnen. Fragestellung: Inwiefern beeinflussen Positionen der Geb~irenden, wie der ViefftiBlerstand und das Sitzen, die fetale SO2? Methode: Bei 12 Frauen, welche sub partu im VierftiBlerstand waren oder aufrecht saBen, wurde die fetale SO2 kontinuierlich mittels des Ziircher Reflexionspulsoximeters gemessen. Die so erhaltenen SO2-Werte fur die Extrempositionen wurden mit den SO2-Werten der direkt in Verbindung stehenden Positionen, Seitenlage (SL) bzw. Rtickenlage (RL), verglichen. Ergebnisse: Ftinf Frauen drehten sich vonder SL in den Vierftil3lerstand bzw. umgekehrt. Bei drei Frauen konnte der VierftiBlerstand mit der RL verglichen werden, und sechs Frauen wechselten die Position von SL in sitzend. Die Signalausbeute der jeweiligen Positionen zeigten keine ausgepr~igten Unterschiede. Es konnten dabei keine signifikanten Unterschiede beim Vergleich tier SO2 yon SL bzw. RL/VierftiBlerstand und SL/sitzend gefunden werden. Schluflfolgerung: Extreme mtitterliche Positionen, wie tier VierftiBlerstand und das Sitzen sub partu, zeigen im Vergleich zur SL oder RL keinen EinfluB auf die fetale SO2. Die Geb~irende kann sich sub partu frei in diesen Positionen bewegen, ohne daB eine negative Auswirkung auf die fetale SO2 oder die Durchftihrbarkeit der Messung von vornherein beftirchtet werden miissen.
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Pl.18.01 HLA-Risikokonstellationen und Autoantikgrper (ICA; GAD; IA2) bei Gestationsdiabetikerinnen.
Gestationsdiabetes
Dommers, D.; Van der Ven, K.; Sorger, M.; Niesen, M.; Schlebusch, H. Universitats-Frauenklinik Bonn Gestati0nsdiabetes ist die haufigste metabolischc Komplikation in tier Schwangerschaft. Fragestellung: Ist es m6glich, das Risiko eines insulinpflichtigen Diabetes anhand von molekulargenetischen und immunologischen Untersuchungen zu erkennen? Methode: Wir untersuchten 43 Gestationsdiabetikerinncn, von denen 27 Patientinnen insulinpflichtig waren. Die Patientinnen m l r d e n auf Autoantik6rper gegen Inselzellen (ICA), Glutamatdecarboxylase (GAD) und Tyrosinkinase (IA2) untersucht. Die Bestimmtmg der HLA-Risikokonstellation erfolgte dutch DNA-Typisierung fiir die HLA lI-Loci HLADQA1, HLA DQB1 und HLA DRB1 mittels sequenzspezifischen Primem (PCRSSP) und Erstclhmg von HLA II-Haplotypen. Ergebnisse:Bei zwei Patientilmen wttrden GAD-Antik0rper geftmden,es liegt also bereits ein autoimmunologischer ProzeB einer InselzellzerstOrung vor. Von den 43 Gestationsdiabetikerinnen, wiesen 14 Patientinnen eine Risiko-HLA-Konstellation far einen ,,late onset Diabetes mellitus Typ I" atff, wobei bei zwei tier Patientinnen ausschlieBlich Risikoallele nachgewiesen wurden, entsprechend einer Hochfisikokonstellation. Schluflfolgerung:Patientinnen mit HLA-Risikokonstellation sollten engmaschigen Kontrollen unterzogen werden, um das Auftreten yon AutoimmunantikOrpern und das Manifestwerden des Diabetes mellitus frtlhzeitig zu erkermen.
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Risiko u n d E r g e b m s s e y o n A m n i o z e n t e s e n i m 3. T r i m e n o n zur F r u c h t w a s s e r - I n s u l i n b e s t i m m u n g bei Gestationsdiabetes.
Vorhersagewert des ,,normalen" 50g-Glukose-Sereeningtests fiir Geburtsverlaufund ,,fetal outcome"
Hgiusler, M., Konstantiniuk, P., Weiss, P.A.M. Geburtshilflich - Gynakol. Univ. Klinik Graz, Osterreich.
Bi~hling, K.£, Stein, U., Dudenhausen, £ V~ Klinik fi~r Geburtsmedizin CVK, Humboldt-Universitdit zu Berlin
Das Screening nach Gestationsdiabetes (GDM) ist weit verbreitet, da die Risiken eines fetalen Hyperinsulinismus bekannt sind. In Graz wird die Indikation zur Insulintherapie seit tiber 20 Jahren anhand des fetalen Fruchtwasser - Insulinspiegels im dritten Trimenon gesteIlt. Das potentielle Eingriffsrisiko verhinderte bisher die breite Akzeptanz dieser logischen Vorgangsweise. Fragestellung: Wie oft findet sich ein fetaler Hyperinsulinismus bei GDM und wie hoeh ist das Eingriffsrisiko der Amniozentese im dfitten Tfimenon zur Fruchtwasser - Insulinbestimmung? Methode." Das Eingriffsrisiko der Amniozentese im dritten Trimenon wurde im Vergleich zwischen 212 Schwangeren mit GDM (Amniozentese in der 28. -32. Schwanger schaftswoche) und 268 Schwangeren ohne Amniozentese bestimmt: es wurde die Rate der vorzeitigen Wehentiitigkeit, Tokolyse, PROM, Geburtsmodus. Gestationszeit bei Geburt, Geburtsgewicht und liinge des Neugeborenen verglichen. Welters wurde bei 154 Schwangeren, welche sich dem oralen Glucosetoleranztest (oGTT) und der Amniozentese an unserer Klinik unterzogen hatten, die Rate des fetalen Hyperinsulinismus bestimmt. Ergebnisse: Zwischen den beiden Vergleichsgruppen unterschied sich nur die Gestationszeit bei der Geburt ( 39,5_+1,9 vs. 40,0_+2,0; p<0,0000). Unter 154 Schwangeren mit GDM wiesen 22 (14%) einen fetalen Hyperinsulinismus auf. Schluflfolgerung: Die Amniozentese im dritten Trimenon stellt fur die Schwangeren kein nennenswertes Risiko dar. (Nur) 14% der Schwangeren mit GDM mtissen gezielt einer Insulintherapie zugeftihrt werden, um einen fetalen Hypefinsulinismus zu behandeln.
Trotz der H~iufigkeit des Gestationsdiabetes yon 1-10% gibt es weltweit keine einheitlichen Grenzwerte f'tir den oralen Glukosetoleranztest (oGTT). W~ihrend die ,,Impaired glucose tolerance" wegen der erh6hten Morbidit~it bereits als ,,diagnostische Grauzone" bezeichnet wird, wurde von verschiedenen Autoren bereits der Zusammenhang zwischen dem Einbzw. Zweistundenwert des ,,nornmlen" oGTT und dem matemo-fetalen outcome aufgezeigt. Fragestelhmg: In der vorliegeMen, prospektiven Studie sollte der Vorhersagewert des ,,normalen" 50g-Tests geprflft werden. Methode: Der 50g-Test wurde im Rahmen der Erstvorstellung in der Schwangerenberatung unserer Klinik durchgefiibrt. Ergebnisse." Die 874 Schwangeren mit einem norlnalen Wert (< 140 mg/dl) wurden nach Blutzuckerwerten gruppiert. 168 (16%) wiesen einen Wert unter t00 mg/dl auf (Gruppe A), 320 (31%) hatten einen Weft zwischen 100-119 mg/dl (Gruppe B) und 386 (37%) zwischen 120-139 mg/dl (Gruppe C). Bezaglich der anamnestischen Daten waren die Gruppen vergleichbar. Eine Makrosomie (_> 4.000 g) trat bei 14% der Patientinnen der Gruppe C aut, in den Gruppen A und B bei nur 11 bzw. 9,4%. Die Rate der vaginal-operativen Entbindungen war in Gruppe A mit 9,9% am niedrigsten, w~ihrend sie in den Gruppen B und C 11,6% bzw. 11,4% betrug. Die FrCd~geburtlichkeitwar mit 3% in Gruppe A ebenfatls am niedrigsten (Gruppe B 3,1%, Gruppe C 5,4%), gleiches gait fitir das Auftreten eincr Hypertonie, die in Gruppe A gar nicht verzeichnet wurde und in Gruppe B und C bei 1,3% bzw. 2,5% auftrat. Schh~folgerung." Auch der ,,normale" 50g-Glukose-Screeningtest (< 140 mg/dl) kann das matemo-fetale outcome vorhersagen, so dab auch dieser Bereich eine ,,diagnostische Grauzone" darstellt. Die Notwendigkeit eines offensiven Therapieregimes wird deutlich. Ein pr~iventives Vorgehen erschcint dabei sinnvoll zu sein.
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P1.18.04 Der Insulin/Glukose-Quotient im dritten Trimenon G~nter, H. H., Meffert, M., Nitsche, U., Balks, H. * Zentrum Frauenheilkunde und *Dep. Innere A/led. A/lHHannover
P1.18.05 Einflull der Nahrungsanamneseaufden 50g-Glukose-Screeningtest Achilles, S.K., Bi~hling, K.J., Stein, U., Dudenhausen, J. Klinik fiir Geburtsmedizin CVK, Humboldt-Universitat zu Berlin
Die Ursache des Gestationsdiabetes ist weiterhin nicht geklfirt. So wird u.a. eine weitere Znnahme der in der Schwangerschaft physiologischerweise erh0hten Insulinresistenz diskutiert. Fragestellung: Eine erhOhte Insulinresistenz ist dutch gr61tere Insulin-Glukose-Quotienten charakterisiert. Veranderungen dieser Quotienten wurden bei Schwangeren im 11I. Trimenon in Abhfingigkeit vonder Glukosetoleranz untersucht. Methode:249 Schwangere im K[. Trimenon wnrden mit einem oralen 75g-Glukosetoleranztest (oGTT nach den Kriterien der DDG) untersucht. Die Glukoseanalyse (Dehydrogenasemethode) und die Insulinbestimmung (RIA) erfolgten zu den Zeitpunkten 0, 30, 60, 120 und 180 Minuten. 165 Schwangere hatten eine nonnale, 46 eine fragliche und 38 eme pathologische Glukosetoleranz. FOr die Quotientenberechnung wurde die Fl~che unter der Ghtkose(AUC-G) und unter der Insulinkonzentrationskurve (AUC-I) in allen Zeitintervallen des oGTT ermittelt. Ergebnisse: Der Quotient AUC-I/AUC-G 0"-30" war f'ar Gestationsdiabetikerirmen signifikant kleiner als ~ r stoffwechselgesunde Schwangere (89+45 vs. 194_+122). Diese Beobachtung gilt auch far die Intervalle 0'- 60" und 0'- 120". Ztun Ende der Testzeit gleichen sich die Werte der beiden Gruppen an, Schwangere mit einem Gestationsdiabetes weisen ftir den Zeitraum 120'- 180' tendenziell gr0ftere Werte auf. Sehlufifolgerung: Aufgrund des Insulin/Glukose-Verh~ltnisses konnte ftir Gestationsdiabetikerirmen keine erh6hte Insulinresistenz nachgewiesen werden. Die Ver~hldertmgen des Quotienten AUC-I/AUC-G mtlssen im Vergleich mit stoffwechselgesunden Schwangeren im Slime eines initialen Sekretionsdefizits des Insulins intelpretiert werden
Die Durchftihrung des 50g-Glukose-Screeningtests zwischen der 24. und 28. SSW ist in vielen Lfindem eine anerkazmtes Screeningverfahren zur Frfihdiagnose eines Gestationsdiabetes. Nach den Empfehlungen der American Diabetes Association sowie der Deutschen Diabetes Gesellschafi soil der Test unabh/Jngig yon der zuvor aufgenommenen Nahrung durchgei~lhrt und bewertet werden. Fragestellung: In dieser prospektiven Studie sollte der EinfluB der zuvor aufgenommenen Nahrung auf das Testergebnis i~berprtiftwerden. Methode: Der 50g-Glukose-Screeningtest wurde im Rahmen der Erstvorstellung in der Schwangerenberatung unserer Klinik durchgeftihrt. Gleichzeitig wurde eine Nahrungsanamnese erhoben und dokumentiert. Anhand yon einer Nfihrstofftabelle wurden die in ihre Bestandteile aufgeschlfisselt und mit dem Testergebnis korreliert. Ergebnisse: Insgesamt konnte ')on 172 Patientinnen die Nahrungsanamnese erhoben werden. 20 Patientinnen erschienen ntichtern zum Test. Der mittlere Nahrungsbrennwert lag bei 329 kcal, bei einer Spannweite von 61215 kcat, Dabei betrug die Zeitspanne zur letzten Nahrungsaufhalmae zwischen 5-260 Minuten. Die Patientinnen wurden in die Gruppen ntichtern/<60/60-120/120-180/>180 Minuten Zeitabstand zur letzten Nahrungsaufnalune eingeteilt. Es zeigten sich nationalit/itsspezifische Unterschiede zwischen den Gruppen. Zwisehen dem Zeitabstand zur letzten Nahrungsaufnahme und dem Bre~mwert war eine positive Korrelation nachzuweisen. Wfihrend in der Gruppe ntichtem 42% und in der Gruppe > 180 Minuten 36% einen erh6hten Testwert hatten, waren dies in der Gruppe 60-120 Minuten nur 11% and in der Gruppe 120-180 nur 22%. Die Nahrungszusammensetzung seheint ebenfalls EinfluB zu haben. Schluflfolgerung: Die vor dem 50g-Test aufgenommene Nahrung hat sowohl beztiglich des Zeitraums als auch der Zusammensetzung einen EinfluB auf das Testergebnis. Weitere Studien an einem gr6Beren Kollektiv sind notwendig.Vennutlich mfissen die Grenzwerte an die Nahrungsaufimhme adaptatiert werden.
P1.18.06 Kiinnen ,~nderungen des Insulinbedarfs bei Schwangeren mit Typ I - Diabetes eine fetale Geffihrdung anzeigen? Hofmann, M., Bahlmann, F., Steiner, E., Brockerhoff," P., ~Pollow, K, Universitgltsfrauenklinik und ~AbteJlung fiir ExperJmentelle Endokrinologie, Mainz Im Normalfall finden wit im zweiten und dritten Trimenon einen
Anstieg des Insutinbedarfes bei diabetischen Schwangeren, der bis zur Geburt anh/ilt mud dann abrupt ab£allt, Ursfichlieh beteiligt daran sind die antiinsulinfiren Hormone, die in steigender Konzentration insbesondere yon der Plazenta gebildet werden. Fragestellung: K6nnen Verfindemngen im Insulinbedarf eine plazentare Dysfunktion anzeigen? Method¢: Die geburtshilfliehen und diabetologischen Daten von 12 Typ I - Diabetikcrinnen wurden vergliehen, Es wurden zwei Gruppen gebildet, und zwar eine mit (doppler-)sonographisehen bzw. plazentahistologisehen Zeichen einer ehronisehen Plazentainsuffizienz (11=5) sowie solehe ohne Insuffizienzzeiehen (n=7). Der Insulinbedarf (mindestens 6 Blutzucker-MeBzeitpunkte/d) der beiden Gruppen wtwde miteinander verglichen, wie aueh weitere geburtshilfliehe Daten. Ergebnisse: Typ I-Diabetikerirmen mit den Zeiehen einer ehronisehen Plazenta'msuffizienz haben einen signifikant h6heren Insulinbedarf als solehe ohne Plazentainsuff'mienz. Schtuflfolgerung: Ein hoher Insulinbedarfwfihrend der letztenbeiden Trimester kaml hinweisend sein auf eine chronische Plazentainsuffizienz und sollte AnlaB geben zu einer noeh intensiveren Schwangersehaftstiberwaehung.
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Vergleich von Screeningmethoden zur Entdeckung des Gestationsdiabetes (GDM) Streicher, A., Perucchini, D., Fischer, U., Lehmann, R., Huch, A., Huch, R. Klinik und Poliklinik fiir Geburtshilfe, UniversitiitsSpiml Ziirich Der unerkannte GDM kann zu einer erh6hten perinatalen Morbidit~it und zu Sp~itkomplikationen bei der Mutter ftihren. Fragestellung: Vergleich von verschiedenen GDM-Screeningmethoden. Methode: Bei 520 Patientinnen unserer Poliklinik wurden eine Risikoanrrmese erhoben, zwischen der 24. und 28.SSW ein 50gScreeningtest (ST) und eine Woche sp~iter ein 100g Glukosebelastungstest (oGTI') durchgefiihrt. 2 von 4 erh6hten BZ-Werten, adaptiert nach Carpenter und Coustan, definieren den GDM. Ein erh6hter Wert bedeutet die Diagnose eines suspekten oGTT. Verschiedene BZ-Grenzwerte ftir den ST und ftir die nfichtern BZWerte des oGTI"s wurden festgelegt nnd die Sensitivit~it und Spezifit~it berechnet. Zus~itzlich wurden ROC-Kurven erstellt und die Abhangigkeit der Entdeckungsrate vom Zeitpm~kt der letzten Nahrungsaufnahme im ST evaluiert. Ergebnisse: Mit alleinigem Screening aufgrund von Risikofaktoren wurden 42.7% aller Patientinnen mit GDM erfasst, mit einem ST bei allen Patientinnen 58.5%. Bei einem BZ-Grenzwert yon 7.0mmol/L und einem zeitlichen Intervall zur letzten Nahrungsaufnahme von >2 Stunden betrug die Sensitivit~it 100% bei einer Spezifit~it yon 73%. Screening anf Basis von Niichternblutzuckerwerten ergab eine Sensitivit~it yon 81.1%. Schlussfolgerung: Screening aufgrund von Risikofaktoren allein kann durch Einftihrung eines generellen ST verbessert werden.Um eine optimale Sensitivit~it zu erreichen, empfehlen wit die Durchffihrung des ST bei Patientinnen, die seit 2 Std. nfichtern sind.
P1.18.08 R i s i k o f a k t o r e n fiir einen persistierenden Diabetes nach S c h w a n g e r s c h a f t e n m i t Gestationsdiabetes U. Sch?lferL2, A. Xiang2.T. BuchananL K. Vetter~,S Kjos2 ~Abt. far Geburtsmedizin, Krh. NeukOlln, Berlin, 2Fetal Maternal Medicine, University Southern California, Los Angeles Ein postpartaler oGTT wird naeh Sehwangersehaften mit Gestationsdiabetes (GDM) generell empfohlen, tats~iehlieh aber bei h6chstens 50% der Frauen durehgefUhrt. Fragestellung: Mtltterliche und kindliehe Pararameter sollten bestimmen werden, die mit einem erh~hten Risiko fur einen persistierenden Diabetes naeh GDM assoziert sind. Methoden: Bei 1645 Frauen mit GDM wurde 4-16 Woehen postpartum ein 75 gr oGTT durehgeft~hrt. Vonder Mutter wurden demografisehe und den Gh~cosestoffweehsel betreffende Parameter, veto Kind das Geburtsgewieht, BMI und Fehlbildungen auf ihren pr~idiktiven Wert ftir DM postpartum untersueht. Bei metrisehen Variablen wurde zudem das Risiko f~r Werte >50. und 75. Perzentile mit denen <25. Perz. vergliehen. Ergebnisse: Ein postpartum persistierender DM wurde bei 219 (13.2%) Frauen diagnostiziert. Als neonataler Parameter waren nur sehwere Fehlbildungen pr~idiktiv (OR 2.6). Unabhfingige Pr~idiktoren waren: h6ehster Nflehtemglueosewert, 50gr Sereeningtest, GDM in der Anamnese, SSW bei Diagnose. Ftff NUchtemwerte >50. Perz (> 108 mg/dl) betrug die OR 3.7, fUr Werte >75. Perz.(> 122 mg/dl) war die OR 6.8 im Vergleieh zu Werten <25. Perz. Eine Diagnosestellung > 26 SSW (75. Perz) war mit einer OR von 0.5 im Vergleieh zu < 17 SSW assoziert. Schluflfolgerung: Ein postpartaler oGTT sollte Frauen mit pr~partalen NOchternglueosewerten > 108 g/dl, Diagnose des GDM vor 26 SSW oder nach Geburt eines Kindes mit Fehlbildungen dringend angeraten werden, da ihr Risiko fur einen persistierenden Diabetes naeh Gestationsdiabetes erh6ht ist.
Pl.18.10 Analyse von 120000 G e b u r t e n d e r schlesw!gfl~?lstehfisehen Perinatalerhebun~: Gestations- un~ L~etmrtseharakter~sfika bei }fiaffetisch~r Stoffweehs~lage ~aumann P , Schitd Ch , Dahnke W~, I,'riedriehj"LJ~" Kl/nik fi~r Fvauenhe~Ikunde und GeburtshHfe, h~stitut fiir medizinische Biometri~ und Smtistik der Medizinischen Universitgit zu Li~beclc; Rechenzentrum der Landesdtrztekammer Schleswig-Holstein Komplikationen, die aus einer diabefischen Stoffwechsellage resultieren, maehen naeh wie vet einen bedentenden Anteil an ffer matemalen und perinatalen Mortalitht trod Morbiditfit aus. lf.ragestettung: Ziel dieser retrospektiven Analyse war eine Uberpr0.fung der Entdeckungsrate sowie die Erstellung eines Pd sikpprofil~ yon Sehwangeren mit diabetischer m~d nicht&abetischer Stoffwechsellage. Methode: Die Daten yon ca. 12-0000 Schwangerschaffs- vcrlfiu£en der Schleswig-Holsteinisehen Perinatalerhebungveurden analysiert; es wurden nut Ehflingsschw~nger- sehaffen-beraeksiehtigt. Die prozent~al.en Anteile yon Chara~erista bei Schwangeren mit DM Tvp 1, Schwangeren mit GDM sowie nidatdiabetisehen S~fiwan~eren wurdea em~ittelt. Er.eebm~s'se: Ira beobaehteten Zeitraum wuedea yon insgesamt t2l)762 Einfin~en 345 (0,3 %) v0n Mfittern mit Gestationsd~abetes und 329 (0,3 go) vonMtittem mit Typ I Diabetes geboren: Die folgenden H~ufigkeiten yon Charak-tenstika warden ermittelt trod mittels ~2-Yest statist~ch ( ~ ) r a f t : . . . . . L:~13M L)tVI INo~-~,k~) L~NI *_ r~ < 0 05 N % N % N % E.:Gestose P-Gestose H-Gestose Frfthgeburt Gew.<1500 Makmsomie Sektio
52 22 39 54. 4 101 /03
15,l* 6,4 * 11,3 * 15 6 * 1~2 29,3 * 29~2 *
~2 1t 22 75 8 78 147
9,7 * 33* 6~7 * 23,0* 2A * 23,5* 44,5*
3599 1171 3241 7226 835 17043 18764
3,0 t,0 2,7 6;0 0,7 14,2 15,6
somie siri~t h e r b i c i d e Risjkomerkmale bei Sehwmagereta mit G[ukose-Ve~erturtgsst6rtmg. Es resultiert eine hohe Sekhorate.
P1.18.09 Analyse yon 120000 Geburten der schleswig-holsteinischen Perinatalerhebung: Risikoparameter fiir die Entwicklung eines Gestationsdiabetes Montzka P.,Baumann P.,Schild Ch.,Dahnke W.,Friedrich H.-J. Klinik f'~r Frauenheilkunde und Geburtshilfe. hlstitut ftir medizinisehe Biometrie und Statistik der Medizinischen Universit~it zu L~beck, Reehenzentrum der Landesfirztekanuner Schleswig-Itolstein Vet aliem das Auftreten intrauteriner Fruchttode in der S~fitsehwmagersebaff bei im naclfl~Ji',ein dia~ostizierten S~hwangeren mit einem Gestations-Diabetes meilitus (GDM) hat in den letzten Jahren pine intensivierte Ursachenforsch~g iifitiiert. F~herkennung durch Screetfing-Verfahren verursacht Kosten; Pine hohe Sensitivlt~t k.a0n u. U. nur zu Lasten der Spezifit~it mtt tier Folge unn6tiger Diag~..ostik und Behandlung erreicht werden. l;ragestelhmg: Ziel ~tieser Untersuehung w~r es, durch Pine retrospektive Anal.yse einer ~o'13en Anzahl yon Sghwangersehaftsverlfiufen begleitende Faktoren Pines GDM zu identihzleren. Material und Methode: Die in der Perinatalerhebtmg SchleswigHolstein erfafiten Eintrfi~e zu den Risikokatalogen ,,Tk" mid ,13"' des Mutterpasses yon-Sehwangeren mit einern dia~nostizierten GDM wurden mit denen yon Schwangeren o'hne solche ausdrtiekliche Dokumentation verglichen. Es wurden nut Einlin~sgeburten befiicl}siehtih~,. Augenf'allige Hiiufigkeitstmterschied6 wurden mittels x -Test tiberprtitt. Er.gebnisse: Unter ins~esamt 120762 Einlin~en, die per vaginam oder per sectionem en~unden wurden, fanff sich in 345 (9,3.%) Fglten pin vordiagnostizierter GDM. Die folgenden H~iufigkeiten yon Risikop~ametern wuraen ermittelt: (3DM N on--AT~)~Y--N % N % Adlpositas "66 19,1 5923 "5.0 > 35Jahre 57 16 5 9303 78 Z. n. >-2 Aborten 31 91() 6489 5]4 Totes&eschadigtes Kind 22 6~4 2398 1,9 Z. n. Sferilitfitslsehandlung 17 49 2661 2,2 Vielgebfirende 12 3]5 1410 12 Die Unterschiede sind allesamt statisfiseh signdikant ( p _ - U Q ~ . Schluflfql~erung.~ Die H~iufigkeit des GDNI iia der PerinafaleNebung Schleswi~-Hoqstein entsprieht nicht der erwarteten Hgufigkeit yon 3 % - 5 %. Schwang.ere, die e~es oder mehrere tier o. g. Merk33aalq aufweisen, stellen pine fiir eine Frfiherkennung geeignete Population dar.
Pl.18.11 Schwangere mit Gestationsdiabetes in Nordrhein und Westfalen-Lippe 1988-1997 R. Schdfer, 14. Biicker-Nott, J. BredehOfi, H. Wolf PGS bei den A),ztekammern Nordrhein und Westfalen-Lippe Ober 95 Prozent der Geburten in NRW werden durch die Perinatalerhebungen erfal3t. Von 1988 bis 1997 wurden bei 1,8 Millionen Schwangeren 5000 (2,8 Promille) mit Gestationsdiabetes dokumentiert. Fragestellung: Wie werden Schwangere mit Gestationsdiabetes w~hrend SchwangerschaIt und Geburt versorgt? Bestehen bei Kindern von diabetisehen M/Jttern AuffNligkeiten, Fehlbildungen oder eine erh6hte perinatale Mortalit~it? Methode. Auswertung der Perinataldaten aus Nordrhein und Westfalen-Lippe. Die Daten werden in der jeweiligen PGS mit einet gemeinsamen SPSS-Auswertroutine identisch bearbeitet, die Ergebnisse graphisch dargestellt Ergebnisse: Weniger als die H~tlfte der Diabetikerinnen wurden in den Kliniken der Maximalversorgung (PZ oder SP) entbunden. Die perinatale Mortalit~itsrate bei Kindem diabetischer Mfitter lag im Zeitraum 1988 bis 1997 bei 15 Promille, die PM-Rate der Nichtdiabetikerinnen bei 6,5 Promille. Der Anteil an Frahgeburten diabetischer Mfitter (<37.Woche) ist mit 18 Prozent gegenfiber dem Gesamtkotlektiv mit 10 Prozent erhOht. Knapp die H~ilfte der Kinder diabetischer Mfitter wiesen mindestens ein Morbiditgtszeichen auf, bei Nichtdiabetikerinnen war dies in nur 18 Prozent der Fall. Bei den Entbindungsmodi und den Geburtsgewichten der Kinder sind ebenfalls signifikante Abweichungen festzustellen. Schluflfolgerung." Die Ergebnisse bei Behandlung von Schwangeren mit Gestationsdiabetes und deren Kinder entsprechen nicht den Vorstellungen der Fachgesellschaften.
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Pl.19 Experimentelle Geburtshilfe
Pl.19.01 Gezielte Plazentablutstammzellgewinnung R. Witteler t, N. van der Weft ~, H.P.S. Garritsen 3, Th. Brune 2, F. Louwen l, W. Sibrowski 3, H. Jiirgens z H. P. G. Schneider 1 Universit~t Miinster, ZKlinik nnd Poliklinik FOXGebartshilfe und Fmuenheilkunde, 2Klinik mid Politdinik f'OX Kinderheilkunde, 3Institut fOx Transfusionsmedizin Plazentablut gewinnt zunehmend Interesse bei der Staznmzelltransplantation. P/idiatriseh-onkologische Patienten, deren Miitter emeut schwanger sind, werden eine interessante Zielgmppe einer Plazentablut-Stammzelltransplantation. Fragestellung: In welehem MaB lassen sich zur Transplantation bei einem erkrankten Gesehwisterkind geeignete Stammzellpr~iparate ans Plazentablut gewinnen? Methode: Schwangere Matter von Patienten einer kinderonkologischen Ambulanz werden auf die gezielte Plazenmblutstanunzellgewinnung hingewiesen. Naeh Geburt des Kindes and Abnabeln wird Plazentablut gewonnen. Neben anderen Parametern werden Volumen, HLA-Typ und Gesamtzahl CD34--positiver Zellen bestinnnt. Ergebnisse: Von 15 untersuehten PNparaten war in vier F'fillen der HLA-Typ identisch mit dem des erkrankten Gesehwisterkindes, in einem Fall lag ein, in vier F~illen lagen zwei und in seehs FRUen drei oder mehr Missmatche vor. Das Volumen gewonnenen Plazentabluts betrug im Mittel 58 ml ( 2 0 100 ml), die Zahl CD34-positiver Zellen 2,68 x 106 (0,34 x 106 bis 7,64. x 106). Schluflfolgerung: Die gezielte Gewinnung von Ptazentablut bei Miittem onkologisch erkrankter Kinder stellt eine Quelle zur Stammzellspende dar, die mehr als bislang beriicksiehtigt werden sollte.
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Kardiovaskul[ire Adaptation an die Friihschwangerschaft. Kamaii, P J, Mailer, TJ, Kf~nzel, W.1, Clapp, JF 2 Universit~its-FrauenMinik GiessenJ/ Case Western Reserve University and MetroHealth Medical Centre Cleveland, Ohio2
Isch/imietoleranz des fetalen Gehirns: Bedeutung der Proteinbiosynthese. Y. Gamier, B. Djuricic, A. Jensen, W. Paschen, R. Berger Universitiitsfrauenklinik Bochum und Max-Planck-Institut fiir NeuroIogische Forschung, K6In
Schwangerschaft ist assoziiert mit ausgepragten maternalen kardiovaskularen Anpassungsvorgangen. Diese Veranderungen sind gut dokumentiert far die letzten zwei Drittel der Schwangerschaft. Fragestelhmg: Finden die kardiovaskulfiren Anpassungsvorgange bereits wahrend der ersten 4 Wochen post ovulationem statt und korrelieren sic mit Ver/~nderungen im hormonellen Milieu? Methode: Serielle Untersuchungen von Herzfrequenz (HF), Blutdruck (BD), enddiastolischem Volumen (EDV), Schlagvolumen (SV), Herzminutenvolumen (I~vIV), Widerstand (W), ven6ser Kapazitat (VK) und Compliance (VC) wurden wahrend Menstruationszyklen gesunder Franen durchgeftlhrt. Diese Daten wurden verglichen mit Daten yon Frauen bei denen eine Schwangerschaft eintrat. Techniken: EKG, automatisierte Blutdrackregistrierung (Dynamap), Echokardiographie, Plethysmographie. Ergebnisse: Kardiovaskulfiren Veranderungen wurden nicht verifiziert w~ihrend normaler Zyklen. Bei Eintritt einer Schwangerschaft stiegen fimerhalb einer Woche post-ovulationem (p.o.) HF, HMV und VK an, wfihrend der periphere Widerstand signifikant abfiel. Das SV stieg ebenfalls zwischen der 3. und 4. Woche p.o. an, w~ihrend der mittlere arterielle Druck erst ab der 5. Woche p.o. abfiel. Diese Veranderungen waren assoziiert und korreliert mit schnellen Veranderungen des hCG und des Ostradiols. SchluJ3folgerung: Kardiovaskulare Adaptationen finden in den ersten vier Wochen einer Schwangersehaft start und scheinen durch homlonelle Veranderungen verursacht zu sehl.
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Bei adulten Tieren hat die Inhibierung der zerebralen Proteinbiosynthese erhebliche Bedeutung in der Genese des Himschadens nach zerebraler Isch~imie. Fragestellung: Sind ontogenetische Unterschiede in der isch~imie-bedingten Inhibierung der Proteinbiosynthese ftir die erh6hte Isch~imietoleranz des fetalen Gehirns verantwortlich? Methode: Das Hippocampusareal unreifer und reifer Feten sowie adulter Meerschweinchen wurde in 500 gm dicke Scheiben geschnitten und in artifizielle Liquorfltissigkeit transferiert. Die Ischfimie wurde durch N2/CO2 (95%/5%) far 10-40 Min. induziert. Die Proteinbiosynthese wurde als Inkorporationsrate von L-[1-14C] Leucin in Gewebeproteine ermittelt, und die Adenosinnukleotide mittels HPLC bestimmt. Ergebnisse: Zwei Stunden nach Isch~imie in vitro war die Proteinbiosynthese in den Gewebescheiben der unreifen Feten nicht beeintr~ichtigt, w~ihrend sic bei den reifen Feten und adulten Tieren deutlich inhibiert war. Mit zunehmender Erholungsdauer kehrte die Proteinbiosynthese jedoch bei den reifen Feten wieder auf Ausgangswerte zurtick, w~ihrend sic bei den adulten Tieren auch 24 h nach Isch~imie inhibiert blieb. Schluflfolgerung: Die zerebrale Isch~imietoleranz unreifer und reifer Feten sowie adulter Tiere spiegelt sich durch unterschiedlich starke Inhibierung der postisch~imischen Proteinbiosynthese wider.
P1.19.04 Schfidigt Glutamat das fetale Gehirn nach einem ischfimischen Insult? R. Berger, Y. Gamier, A. Jensen, W. Paschen Universitiitsfrauenklinik Bochum und Max-Planck-Institut fiir Neutvlogische Forschung KOln Der Neurotransmitter Glutamat hat eine zentrale Rolle in der Vermittlung des neuronalen Zellschadens nach fokaler zerebraler Isch~imie. Fragestellung: Welchen Stellenwert hat Glutamat in der Genese des neuronalen Zellschadens nach globaler zerebraler Isch~mie? Methode: Hippocampale Gewebescheiben reifer Meerschweinchenfeten mit einer Dicke von 500 gm wurden einer 1040mintitigen in vitro Isch~mie ausgesetzt. Adenosinnukleotide wurden mittels HPLC, und die Proteinbiosynthese als Inkorporationsrate von L-[1-14C] Leucin in Gewebeproteine 12 Std. nach Isch~imie ermittelt. Die Wirkung von Glutamat (10 raM) und Glutamatantagonisten (MK-801; Kynurenins~iure) auf Energiestoffwechsel und Proteinbiosynthese wurde geprtift. Ergebnisse: Die ATP-Konzentration und die Proteinbiosynthese in den hippocampalen Gewebescheiben waren 12 Stunden nach 40mintitiger in vitro Isch~mie gegentiber dem Ausgangswert um 50% reduziert. Weder durch die Applikation von Glutamat noch durch die Zugabe von Glutamatantagonisten w~hrend Isch~imie konnte die Erholung von Energiestoffwechsel und Proteinbiosynthese beeinflugt werden. SchluJ3folgerung: Hieraus kann der Schlug gezogen werden, dag Glutamat in der Genese des neuronalen Zellschadens des reifen Feten nach transienter Isch~.mie keine wesentliehe Bedeutung zukommt.
P1.19.06 rh-Erythropoietin und Eisensaccharat in der Therapie der schweren pp. Blutungsanfimie (Hb _< 8.5 g/dL) J.M. Schneider, E. Vista, C. Breymann, A. Huch, R. Huch Klinik und Poliklinik f~r Geburtshilfe, Universitdtsspital Zfirich Ursache der postpartalen (pp.) Anfimie ist nieht nut der peripartale Blutverlust sondem hfiufig aueh eine Entziindung und/ oder eine vorbestehende mangelnde Eisenversorgung. Da Bluttransfusionen u.a. mit dem Risiko der Infektionst~bertragung behaftet sind, bietet sieh alternativ die parenterale Eisensubstitution mit/ohne rhEPO-Gabe an. Fragestellung: F~hrt i.v. gegebenes rhEPO und Eisen im Vergleich zur alleinigen i.v. Eisengabe zu einer sehnelleren Normalisierung der Blutwerte bei W6ehnerinnen mit einer schweren pp. Anfimie (Hb <_ 8.5 g/alL). Methode: Prospektive, randomisierte Studie: Gruppe 1 (n=20), an vier aufeinanderfolgenden Tagen 200rag Eisensaeeharat i.v.; Gruppe 2 (n=20), zus~ttzlich 4x150 IE rhEPO/kg KG; Gruppe 3 (n=20) wie Gruppe 1, zus•tzlich 4x300 IE rhEPO/kg KG. Blutbild, Eisenstatus, endogene EPO-Konzentration, Erythrozyten- sowie die Retikulozyten-Differenziemng wurden an den Tagen 1, 4, 8 und 15 analysiert. Ergebnisse: Die Gruppen unterschieden sich in den untersuehten Parametern vor Therapie nicht. Nach Therapie ergaben sich im Gesamtkollektiv keine Differenzen. Wurde das Kollektiv jedoeh nach endogenen EPO-Spiegeln (eEPO) stratifiziert, zeigte sich for eEPO <100U/L signifikante Unterschiede in der Gruppe 2 im A-Hb an Tag 8 (p < 0.05), A-Hk an Tag 4 (p < 0.05) und Tag 8 (p < 0.01) gegent~ber der Kontrolle und Gruppe 3. SchluJ3folgerung: Patientinnen mit niedrigen postpartal endogenen EPO-Spiegeln (<100 U/L) batten einen signifikanten Benefit dutch die Gabe von Eisensaeeharat und rhEPO. Grt~nde far die supprimierte EPO-Sekretion k6nnen Zytokine sein, die bei Entzandungsreaktionen vermehrt gebildet werden.
P1.19.05 Untersuchung der neuronalen fetalen Reifung mittels akustisch evozierter Felder in der fetalen Magnetoencephalographie Schleussner, E., Kdhler, Ch., Michels, W., Nowak, H., Olbertz, D. *, Seewald, H.-J. Universitdts-Frauenklinik und -Kinderklinik*, FSU Jena Die Reifung neuronaler Funktionen erfolgt beim Menschen im IH. Trimenon der Schwangerschaft und den ersten Lebensmonaten. Die fetale Magnetoeneephalographie (fMEG) ist die einzige noninvasive Methode, mit der die funktionellen Hirnreifungsvorgfinge erfagt werden k6nnen. Groge methodische Probleme bereitet jedoeh die Registrierung der sehr schwachen fetalen biomagnetischen Felder. Fragestellung: L ~ t sich mittels akustisch evozierter Felder (AEF) im fMEG bei Feten im III.Trimenon und Friihgeborenen in vergleichbarem Konzeptionsalter (KA) auf die Reifung kortikaler Strukturen schlieBen? Methode: Mittels eines 31-Kanal-SQUID-Biomagnetometer (Phillips) werden in der fetalen 1F-Phase n. Nijhuis bzw. neonatalen Sehlafphasen Messungen der fetalen und neonatalen kortikalen AEF durchgef~hrt. Das akustisches Signal (I000 Hz, t00 dB, Dauer 50 ms, ISI 1000 ms) wird direkt auf die mfitterliche Bauchdecke t~ber den vorher lokalisierten fetalen Kopf appliziert. Ergebnisse: Bisherige Messungen erlauben die Registrierung kortikaler AEF ab der 35. SSW bzw. vergleichbaren KA mit einer Latenzzeit yon ca. 260 ms. Mit wachsendem KA redtlziert sich die Latenzzeit bis auf ca. 130 ms in der 41. SSW bei ausreifendem AEF-Muster. SchluJ3folgerung: Die Reifung fetaler und neonataler kortikaler Hirnfunktionen erscheint mittels akustisch evozierter Felder im fMEG erfagbar zu sein.
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Etablierung eines humanen Plazentationsmodells in vitro Hofmann, U, K~immerer, K. Marzusch, ~ Dietl Universitdts-Frauenklinik Wiirzburg Bei der Erforschung der Plazentationsvorgfinge beim Menschen ist die Interaktion extravill6ser Cytotrophoblasten (CTB) mit maternalem Gewebe von groBer wissenschaftlicher Bedeutung. Fragestellung: Die hierbei zumeist angewandte Methode der isolierten Zellkultur zur Untersuchung der CTB ist mit Nachteilen verbunden. Wir haben daher ein In-vitro-Modell etabliert, mit dem wir die Vorg~inge der CTB-Invasion untersuchen k~nnen. Methodik: Durch Modifikation des yon J. D. Aplin vorgeschlagenen Modells haben wir in unser Labor das folgende Invitro-Plazentationsmodell entwickelt: Verwendet wird AbruptioMaterial aus dem 1. Trimenon. Zotten und Dezidua werden isoliert, in PBS gewaschen und in ca. 3x3 mm gro3e StOcke zerteilt. Die Deziduastticke werden in 30 gl flt~ssiger Laborgelatine ( 10 mg/ml; Seromed) auf dem Boden einer 24-wellPatte eingebracht. ZottenstOcke werden auf die Dezidua aufgesetzt und mit 50 gl Gelatine iiberschichtet. Paraletl dazu werden Kontrollgruppen ohne Zotten angelegt. Die so prfiparierten Proben verbleiben ca. 1,5 Stunden abgedeckt bei 37°C im Trockenschrank und werden anschtiel3end mit 2 ml Kulturmedium (Ham's F12, HYGM 3 oder AIMV) t~bcrschichtet. Am vierten Tag werden die Proben in fl0.ssigem Stickstoff eingefroren. Die Gefrierschnitte werden dram mit HE oder Anti-Cytokeratin (Dako) gef'~irbt. Ergebnisse: In ca. //3 der angesetzten Kulturen lfi3t sich die Invasion von CTB nachweisen. Dabei bestehen zwischen den drei benutzten Medien keine signifikanten Unterschiede. SchhtfiJblgerung: Mit dem dargestellten In-vitro-Plazentationsmodell steht eine Methode zur Verffigung, mit der unter Erhaltung der lnterzellul~irmatrix die Interaktionen der extravilt6sen CTB mit den mngebenden decidualen Zellen untersucht werden kOnnen.
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P1.19.08 Oxytocin ffihrt dureh Volumenverschiebungen zur Verminderung des Alanintransportes an tier isoliert perfundierten Meerschweinehenplazenta C.RybakowsM, K.EtTngassen, H.Schroder Abt. f eaTerimentelle Med., UniversitatsfrauenMinik Hamburg Oxytocin hemmt an der isolierten Meerschweinchenplazenta den Alanintransport. Fragestelhmg: Handelt es sich hierbei urn eine spezifische Henmmng oder um die Folge einer Flugumverteilung yon der Plazenta in die Uterusmuskulatur ? Methode: Meerschweinchenplazenten werden mit einem Teil der zugehrrigen Utemsmnskulatur in einen Kunststoffring eingespalmt. Sie werden fetal durch Nabelvene und eine Nabelarterie und matem durch je eine uterine Vene und Arterie perfimdiert. Auf matemer Seite wird die Alaninaufnahme bestimmt ("H3-Lvs. C14-D-Alanin; single injection, paired tracer dilution teclmiqne"). Das perfundierte Volumen wird durch Bestimmung der Kurvenbreite der Aktivitfitsauswasclflcurveauf der Geberseite bei halbmaximaler D-Alanin-Recovery geschfitzt (T50-Wert). Ergebnisse: Oxytocin (0,144-0.024 IU/ml) ftihrt zu einer Hemnmng der Alaninaufnahme yon 38,24-14,4 % (n=25) auf 28,24-I8,5 % (n=22), p<0.05, ungepaarter T-Test). Nur zwischen Alaninaufnalune und T50-Wert fand sich eine signifikante Korrelation (r=0,51, p<0,00005). Alaninmffnahme und [Oxytocin] (r=-0,21, p=0,09) und T50-Wert lind [Oxytocin] (1=0,12, p=0,23) waren nicht signifikant korreliert. Schh(Jfolgervng: Die Hemmtmg des Alanintransportes durch Oxytocin ist unspezifisch und kommt durch Verschiebung des perfnndierten Volumens in die Musknlatur zustande. Dies stimmt mit den Ergebnissen fiir Glukose- und Wassertransport (Rybakowski et al., Placenta 16 p.A62, 1995) i~berein.
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NOS-Isoformen in humaner Nabelschnur und Plazenta Fuhr, N J, SchOnfelder, G.2, John, M. s, Hopp, H. 1, Paul, M. 2, Weitzel, 1t. ~ 1 Frauenklinik, Universitatsklinikum Benjamin Franklin (UKBF), FU Berlin; 2 Abteilung Gastroenterologie UKBF, FU Berlin; 3 Klinische Phamlakologie und Toxikologie, FUBerlin Stickstoffmonoxid (NO), eine bedeutende vasoaktive Substanz, wird yon NO-Synthasen (NOS) gebildet und beeinfluBt die fetoplazentare Durchbluttmg. Fragestellung: Shad die drei NOS-Isoformen (eNOS, iNOS, nNOS) ha der Nabelschnur und Plazenta beim Menschen vorhanden und welche Bedeutung hat diese Expression fOr die Pathophysiologie? Methode: Proben aus Plazenta und Nabelschnur wttrden mit folgenden Methoden untersucht: Reverse Transkription-Polymerase Kettenreaktion (RT-PCR), Western Blot (WB), Immunhistochemie; Klonierung und Sequenzienmg der Templates; Zellkulturen for die glatte Gefal3muskelzelle (VSMC) und Endothelzelle (HUVEC) aus den NabelschnurgefaBen. Ergebnisse: Neben eNOS wurde iNOS auf mRNA-Ebene mittels RT-PCR und auf Proteinebene durch WB nnr bei Gestationsdiabetes (GDM) nachgewiesen. Immunhistochemisch wurde iNOS in Endothelzellen und im Trophoblast lokalisiert, nNOSExpression fand sich in vivo in VSMC und HUVEC (RTPCR,WB, Immunkistochemie) der Nabelsctmurget'aBe. Sequenzanalysen der nNOS-Templates ergaben eine komplette Homologie zur bekannten nNOS cDNA-Sequenz. ZeUkulturen von VSMC und HUVEC zeigten keine nNOS-Expression, was mit einem Verlust der Differenzienmg der Zellen einhergeht. Sehluflfolgerung: iNOS-Expression kann eine Gegenregulation zu Plazentaver~inderungen bei GDM darstellen, nNOS spielt eine Rolle bei der Get'~igdifferenziemngund Vaskulogenese.
Pl.19.10 Plazentatransfer von Carboplatin - In vitro Untersuchungen am zweiseitig perfundierten Plazentalobulus Schrdder, S.; Schleuflner, E.; Seidel, K.; Seewald, H.-£, Winnefeld, K. * Universit~it~frauenklinik und lnstitut fitr Klinische Chemie* der Friedrieh-Schiller- Universitgit Jena
PI.19.11 Mechanische und biochemische Effekte von Glyceryltrinitrat auf spontan kontrahierende, schwangere Myometriumstreifen in vitro B. Wetzka, A. Stehmans, Ch. Wilhelm, M. Breckwoldt, H.P. Zahradnik Universitgitsfrauenklinik Freiburg i.Br.
lJber die Wirkung auf den Plazentastoffwechsel und den Plazentatransfer yon Carboplatin, das zur Chemotherapie eines malighen Dysgerminoms wfihrend der Schwangerschaft in unserer Klinik eingesetzt wurde, liegen bisher keine Erkenntnisse vor. Fragestellung: Am in vitro Modell der zweiseitig perfundicrten Plazenta sollte der Transfer von Carboplatin Ober die Plazentaschranke und dessen Wirkung auf den Plazentastoffwechsel untersucht werden. Methode: Isolierte Kotelydone von reit'en Plazenten nach unkomplizierter Schwangerschaft wurden, wie von Schneider und Huch (1) beschriebenen, zweiseitig tiber 4 Stunden perfundiert. Nach einer zweisttindigen Kontrollphase wurde die Perfusion mit 260 gg/l Carboplatin (= 1,2 mg/kg KG bei 50 kg) tiber 2 Stunden durchgeftihrt. Ergebnisse: Carboplatin zeigte nur einen geringcn, membranlimitierten lAbertritt ins fetale Kompartment. Die plazentare Gewebeakkumulation betrug < 10%. Im Vergleich zur Kontrollphase erhrhte sich der Glukose- und O2-Verbrauch unter Carboplatinperfusion signifikant, wahrend sich die Laktatproduktion nicht verfinderte. Die 13HCG-Sekretion als Ausdruck der plazentaren Proteinsynthese wurde durch Carboplatin vermindert: Schluflfolgerung: Carboplatin tritt zwar nur tangsam 0ber die Plazenta in den fetalen Kreislauf tiber, beeinfluBt aber signifikant die Stoffwechselleistungen der Plazenta. (1) Schneider H, Huch A: Contr.Gynec.Obstet. 13: 40-7, 1985
Die intravenrse Anwendung von B2-Sympathikomimetika zur Tokolyse ist yon erheblichen kardiovaskul/iren Nebenwirkungen begleitet und ffihrt zur Toleranzentwicklung durch Tachyphylaxie. Die Gabe von NO-Donatoren, z.B. Glyceryltrinitrat (GTN), ist eine Erweiterung der therapeutischen M6glichkeiten bei vorzeitiger Wehent/itigkeit. FragesteUung: Wie wirkt GTN auf spontan kontrahierendes, menschliches Myometrium in vitro? Methode: Myometriumstreifen wurden bei Kaiserschnitten zwischen der 38.-41. SSW vor Wehenbeginn gewonnen und ihre spontane Kontraktilit/it in einem Superfusionssystem untersucht. Der Effekt von GTN (0.1/1/10 ng/ml) auf die mechanische Aktivit~it und die Produktion von PGIz und PGF2~ wurden analysiert. Zus~itzlichwurde der cGMP-Gehalt der Muskelstreifen mittels Enzymimmunoassay untersucht. Ergebnisse: Die Superfusion mit GTN ffihrte zu einer Inhibition der mechanischen Aktivit~it, insbesondere der Frequenz der myometrialen Kontraktionen. Eine Toleranzentwicklung konnte nicht beobachtet werden. Der Quotient der PGIz/PGFzSyntbeserate nahm dabei ab, w~ihrend die cGMP-Konzentration des Gewebes anstieg. Schluflfolgerung: GTN hemmt die spontane Kontraktilit/it yon schwangerem Myometrium in vitro bereits in geringen Konzentrationen und ist daher eine interessante Alternative bzw. Erg/inzung zu den g2-Sympathikomimetika ffir die Tokolyse.
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Die uterotone Wirkung von Endothelin-1 (ET-1) auf das humane Myometrium in vitro Kauffels W, Westerkamp A, Niesert S, Schlofler HW FrauenMinik Medizinische Hochschule Hannover Der Plasmaspiegel der in den EndotheLzcUcn gebfldeten vasokonstriktorisch wirkenden Eudotheline ist erhOht bei schwangeren Franen, die eine H-Gestose entwickeln, hn Tierversuch ist die uterotone Wirktmg der Endotheline nachgewiesen. Fragestellung: Hat Endothelin-1 (ET-1) im Vergleieh mit Lysin-Vasopressin (LVP~ eine konla-aktionssteigernde Wirkung auf die Spontankontraktilitfit des humanen Myometrittms in vitro und gibt es Reaktionsunterschiede zwisehen Myometrium yore schwangeren und nieht schwangeren Uterus ? Methode: Myometriumstreifen [n=63] wurden in mit KrebsHenseleit,LOsung gefiillten, carbogenbegasten Organbadem inkubiert. Mit Hilfe yon isometrisehen Druekwandlern effolgte die Regislrierung yon Basaltonus, Frequenz und Amplitude der spontanen und der LVP- und ET-l-induzierten Kontraktionen. 3 Ergebnisse: ET-1 fllhrt in Konzenlrationen yon 1,2 x10"7-10" mol/1 zur Konlraktionsverst~kung. Im Vergleich der Mittelwerte (Mw) mit den Spontankontraktionen steigt der Basaltonus BT yon 5,37 auf 21,57 naN, die Frequenz F yon 0,31 auf 1,22 K/min, die Amplitude A sinkt yon 30,90 auf 13,267 (p<0,00l). LVP filhrt in Konzentrationen yon 1,2 x l 0 - 1 0 "~ tool/1 aueh zur Kontraktionsversttirkung, im Vergleich mit ET-1 jedoch schw~icher ausgeprfigt. Im Vergleich der Mw steigt der BT yon 5,37 auf 20,06 mN, die F yon 0,31 auf 0,87 K/nfin, die A yon sinkt yon 30,90 auf 15,76 mN (p
P1.19.13 Humanes Choriongonadotropin biockiert die konstriktorische Wirkung yon Angiotensin II an mesenterialen Widerstandsarterien Hermsteiner, M., Zoltan, D., Ki~nzel W. Universitdts-Frauenklinik Gieflen l)ie Gel~tl3reaktivi~t in der Schwangerschal~ ist charakterisiert durch eine venninderte Ansprechbarkeit auf den Vasokonstriktor Angiotenshl (Ang) II. l+agestellung: Sind vasoaktive Wirkmlgen des humanen Choriongonadotropins (hCG) ursfichlich ml diesem Ph~tnomen beteiligt? Methode: Isolierte Mesentefialartefien 2. Ordnung (Dmchmesser 300-400 ~un) weiblicher Sprague-Dawley Ratten wttrden in eh~em spezialisierten Arteriographen mittels einer opto-elektronischen Einheit untersucht. Nach Autkeichnung einer mitialen DosisWirkungs-Beziehung l~tr Ang ii wurde fro- 1 Stunde hCG in einer Konzentration yon 150, 1500 oder 10.000 mUhnl appliziert. Nach einer Auswaschphase von 30 Minuten wttrde die Ansprechbarkeit auf Ang II emeut aberpraft. Ergebnisse. Die Gabe yon hCG verschiebt die Dosis-Wirkua~gskurve Far Ang Ii konzentrationsabh~ingig nach rechts. Die durch Aag II hervorgerufene maximale Get,il3konstriktion wird auf 55% (nach 150 mU/nfl), 36% (nach 1500 mU/ml) trod 24% (hath 10.000 mUhnl) des Ausgangswerts reduziert. Schluflfolget~mg: Die lfinger andauemde Einwirkung von hCG auf Rezeptoren an der Zelloberfl~iche ftihrt zu nachhaltigen Verfinderungen in tier Verfligbarkeit intrazellulfirer Second messenger. hlsbesondere scheint hCG iiber den Inositol-Phosphat-Weg die Protehl Kinase C zu modulieren trod somit zur vemfinderten Ang ll-Wirkung hi der Schwmlgerschafl beizutragen.
P1.19.14 Anstieg der Zytokin- und Kollagenase-Konzentrationen im unteren Uterinsegment sub partu Winkler, M., 1Fisc t7er, D.-C., Kemp, B., 2Tschesche, H., Rath, W. 21nstitutfi~r Universitdt~fi"auenklinik Aachen und 1Frelburg, . Biochemie der Universitdt BieleJbld
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Die innerhalb weniger Stunden ablaufende MuttermundserOffnung unter der Geburt wird u.a. dutch einen Abbau yon Strukturproteinen (z.B. Kollagen) im zervikalen Stroma realisiert. Als Herkunftsort der Kollagenasen wurden die sub partu im zervikalen Stroma nachweisbaren neutrophilen Granulozyten iden~ifiziert. Sowohl Kollagenase-Aktivit/~t als auch Extravasation neutrophiler Granulozyten werden durch Zytokine gesteuert. Fragestellung: Verfindern sich die Konzentrationen von TNFcq IL-113 und IL-8 sowie der granulozytN'en Kollagenasen MMP-8 und MMP-9 im unteren Uterinsegment sub partu? Methode: Bei S. caesarea am Terrain erfolgte bei einer Muttermundsweite (MMW) yon <2cm (n=17), 2-3cm (n=12), 4-6cm (n=t3) und >6cm (n=l 7) eine Gewebeentnahme aus dem unteren Uterinsegment. In diesen Proben wurden die Konzentrationen yon TNFcz, IL-1 [3, IL-8, MMP-8- und -9 mittels ELISA bestimmt. Ergebnisse: Die IL-I[3- Konzentration (Median) steigt signifikant yon 1,3 pg/mg Gesamt-Protein (GP) bei MMW <2cm auf22,2 pg/mg GP bei MMW 4-6cm an und steigt bei MMW >6era nicht weiter an. Die TNFct- und IL-8-Konzentrationen zeigen einen dazu parallelen Verlauf Die MMP-8-Konzentration (Median) steigt von 32,2 ng/mg GP bei MMW <2cm auf 114,2 ng/mg GP I?ei MMW >6cm an. Die MMP-9-Konzentration steigt parallel dazu aft. SchluJ3folgerung: Diese Ergebnisse stfltzen die Hypothese, wonach die Zytokin-induzierte Kollagenolyse eine entseheidende Rolle bei der physiologischen MuttermundserOffnung spielt.
bislang keine gesicherten Daten vor. Uns interessierte in diesem Zusammenhang der Zytokingehalt und die Zytokinproduktion von Neugeborenenblut unter Einflug yon lnflammationsstress in vitro. Methode: Nabelschnurblut gesunder Neugeborener (n=27) sowie von deren M0ttern nach unan~I~,lliger Schwangerschaft wurde zur Bestimmung yon TNF-ct, IL-6, IL-8 und IL-10 im Serum und zur DurchFt~hrung von VollNutkulturen (n=10) in endotoxinfreie ROhrchen entnommen. Die Vollblutkulturen wurden geteitt und nach Zugabe von 0,2 bzw. 1 ng/ml LPS far 16 Stunden bei 37°C in 5% CO2 inkubiert. Die Bestimmung der o.g. Zytokine im Kulturtiberstand und im Serum erfolgte mittels ELISA (Medgenix). Ergebnisse: Nach Stimulation mit LPS zeigten atle Zytokine in den Neugeborenenvollblutkulturen signifikante Anstiege im Vergleich zu unstimulierten Kontrollf~berst/~aden. Die Zytokinproduktion nach LPS unterschied sieh nicht yon den Erwachsenenkulturen. Wit fanden allerdings Unterschiede im Zytokingehalt zwischen den Neugeborenen und deren Mattem. W~hrend for TNF-c~ signifikant h6here Serumspiegel bei Neugeborenen gemessen wurden (p<0,001), zeigten IL-10 und IL-6 dagegen signifikant niedrigere Serumspiegel (p<0,0001). Bezaglich IL-8 fanden sich keine Unterschiede. Schh~folgerung: Unsere Untersuchungen zeigen erstmals, dag neonateles Votlblut in der Lage ist, unter entspreehendem Inflammationsreiz (LPS) sowohl pro- als anch antiinflammatorische Zytokine zu produzieren. Diese F~ihigkeitentspricht auch den Immunreaktionen von Erwachsenen. Zum Zeitpunkt der Geburt, die man als inflammatorisehes Geschehen interpretieren kann, zeigen Neugeborene zwar eine proinflammatorisehe Reaktion (TNF-a Anstieg), jedoch fehlt im Gegensatz zu den Mt~ttern eine antiinflammatorisehe Gegenreaktion. Diese Ergebnisse deuten darauf bin, dag Neugeborene unter physiologischen Bedingungen eine abgeschwfichte Immunantwort zeigen.
Immunmodulation bei Neugeborenen - Bestimmung von pro- und antiinflammatorischen Zytokinen im Nabelschnurblut und nach Stimulation mit LPS in vitro Seghaye, M.-C., Heyl, W., Grab#z, R., v. Bernuth, G., Rath, Universitdts-FrauenMinik Aachen, Fragestellung: Ober die hnlnunreaktionen yon Neugeborenen liegen
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P1.19.16 Zytokinnachweis in Muttermilch S. Burow, U. Biischer, K. Hertwig, J. W. Dudenhausen Klinik fiir Geburtsmedizin, Charitd Campus Virchow-Klinikum, Berlin Fragestellung: Es wurde untersucht, ob in der menschlichen Muttermilch die Zytokine IL-1]3, IL-6, IL-8, TNF-c~, TGF-[31 und Prolaktin nachweisbar sind und inwiefern deren Konzentrationen yon perinatalen Parametem und dem Laktationsverlauf abh~ingen. Methode: Bei 67 MtRtem wurde am 5. mad am 33. Tag post partum jeweils eine Milchprobe gwonnen. Mit kommerziell erh~iltlichen ELISA-Testkits wurde die Zytokinkonzentration mad mittels LIA die Prolaktinkonzentration jeder Milchprobe ermittelt,. Ergebnisse: Die Zytokinkonzentraffonen schwanken interindividuell stark und zeigen intraindividuell, ebenso wie die Prolaktinkonzentrationen, eine signifikante Emiedrigung im Laufe der Laktation. Parit~it, Geburtsmodus, Laktationsbeginn mad Stillh~ufigkeit beeinflussen nicht die Zytokinkonzentraffonen in der Muttermilch. Signifikante Erniedrigung der Konzentrationen yon IL-6 (p<0,05) und TNF-cc (p<0,05) findet sich bei Frtihgeburt und bei Mt~ttern yon Mehrlingen. Eine signifikante Zunahme der Konzentrationen ist nachweisbar far IL-113 (p<0,05) und IL-8 (p<0,05) bei Frauen mit klinischen Entztindungszeichen im Wochenbett und far IL-I~ (p<0,05) bei beginnender Mastiffs bzw. Milchstau sowie bei zunehmendem Alter der Matter (p<0,05). Bei manifester Mastiffs steigen die yon uns bestimmten Zytokinkonzentrationen stark an. Sehluflfolgerung: In menschlicher Muttermilch sind Zytokine in megbarer Konzentration nachweisbar. Sie sind ein Parameter der physiologischen und der pathologischen Laktaffon.
P1.19.18 Vasoreaktivit~it bei experimenteller Pfropfgestose (PG) Seufert R., Hropot M.,Sehtifer W.,Casper F UniversitStsfrauenklinik Mainz u. Freiburg Die Drosseltmg der uteroplazentaren Perfusion mittels subrenaler aortaler Cliptechnik ~ihl-t bei chronisch hypertonen Rat-ten zu einem pfropfgestose-~hnlichen Zustand mit Blutdruckanstieg lind Proteinttrie. Fragestellung: Bestehen lokale Vasoreaktivitfits~ndertmgen trod welche Mechanismen stud beteiligt ? Methode: Isolierte thorakale aortale Gef~Bpraparate yon 40 SHR - Ratten, in 4 Gruppen ( trachtig - nicht trachtig, mit mad ohne Drosselung )wurden myographisch untersucht mad Vasoreaktivit~tsfmderungen nach Zugabe von L-Nitro-arginine (NO-Hemmer) mad Indomethasin (Cyclooxygenasehemmer) untersucht. Radioimmmlologisch warden cAMP mad cGMP fin Gef0J3 und die 6-Keto- PGFl~-Freisetzmag ( Prostazyklinabbauprodukt) des G e f ~ e s gemessen. Ergebnisse: In der PG- Gruppe finder sich eine signifikant erh6hte Vasoreaktivitfit gegen~iber Noradrenalin and Angiotensin 2, die nach Deepithelisierung tend nach Indomethacminkubation abnimrnt und nach NO- Hemmung zunimmt. Der cAMP- Gehalt des Gef~Bes ist in der PG - Gruppe urn 35% emiedrigt wNarend cGMP um 42% fin Gef0B ansteigt und 45% weniger 6-KetoPGFI~ freigesetzt wird. Schluflfolgerung: Die reduzierte utero-plazentare Perfusion fa.hrt zu einer gesteigerten Vasoreaktivitfit, die dutch ein: 13berwiegen endothelialer vasokonstriktorischer Prostaglandine erkl~rt werden karm mad mit einer kompensatorischen NO - Aktivation einhergeht.
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P1.19.17
Charakterisierung von gewebestiindigen Makrophagen in schwangerschaftsspezifischen Geweben Schdfer, W.R., Wetzka, B., Darlau, F., Werner, K., Zahradnik, H.P. Universit~its-Frauenklinik Freiburg In der Schwangerschaft liegt eine empfindliche Balance zwischen den Anforderungen des Fetch und der maternalen Immunabwehr gegentiber dem kindlichen Organismas als "semi-allogenem Transplantat" vor. Die Bedeutung yon mononukle~en Zellen Far die Aufrechterhaltung der Immuntoleranz und far die Weheninduktion wurde bisher wenig untersucht. Fragestellung: In welchem AusmaB sind in schwangerschaftsspezifischen Geweben Makrophagen nachweisbar und wie lassen sie sich funktionell charakterisieren? Methoden: Plazenta, Decidua und Myometrium vom Endtermin der Schwangerschaft wurden immunhistochemisch mit CD68Antik6rpern untersucht. In Plazenta wurde eine ImmunfluoreszenzDoppelf~rbung zur Lokalisation von Cyclooxygenase-I und -2Enzymen (COX-1 und -2) in CD68-positiven Zellen (Hofbauerzellen) angewandt. Die Eicosanoidproduktion makrophagenreicher Prim~rkulturen von Decidua und Plazenta wurde in Radiotracerexperimenten mit [3H]-Arachidonat untersucht. Ergebnisse: In Plazenta, Decidua und Myometrium wurden in relevantem AusmaB eicosanoidproduzierende, CD68-positive Makrophagen nachgewiesen. In Plazentabiopsien wurde die intensivste Anffirbung nach Inkubation mit COX-1 und COX-2 Antik0rpern in Hofbauerzellen beobachtet. Schluflfolgerung: Unsere Ergebnisse und weitere Befunde aus der Literatur weisen auf eine Schltisselrolle yon gewebest~ndigen Makrophagen an immuno-endokainen Interaktionen, z.B. bei der Aufrechterhaltung der hnmuntoleranz und der decidualen Aktivierung im Zuge der Weheninduktion, hin.
P1.19.19 Knochendichte im Verlauf der Schwangerschaft und der Stillperiode - erste Ergebnisse Florio I. 1, Neff M. 2, Wisser j.1, Huch A. 1, Huch R. 1, Klinik und Poliklinik fiir Geburtshilfe, Universittitsspital Ziirich 1, Osteoporosezentrum Ziirich 2 Die mfitterlichen Anpassungen an den erh6hten Calciumbedarf in der Schwangersehaft (SS) und Stillperiode bestehen in ansteigenden Parathormonspiegeln, ansteigenden Calcitoninspiegeln and stark ansteigenden Werten von Vitamin D 3 dies untcr physiologischen Umst~inden, calciumreicher Ern~hrung und normaler Sonnenexposition. Fragestellung: Hihren die normale SS bzw. das lange Stillen nach Geburt zu einer Ver~nderung der maternalen Knochendichte oder -struktur? Methode: Laufende Longitudinalstudie der Messung der Knochendichtc mittels peripherer quantitativer Computertomographie in Dtinn-/Mehrschichttechnik bei 50 Schwangeren und 27 Stillenden im Abstand yon 6 Monaten, Vergleich mit einem Kontrollkollektiv von 12 NichtSchwangeren, Nicht-Stillenden. Ergebnisse: Zweitmessungen erfolgten bis zum heutigen Tag bei 17 Schwangeren, 5 Stillenden und 5 Kontrollen. 13/17 Schwangeren zeigten keine wesentlichen Ver~inderungen der Knochendichte der Spongiosa, w~ihrend 2/5 Stillenden einen substantiellen Verlust aufwiesen. Erwartungsgem~ss wurden keine Ver~inderungen bei den Kontrollen gefunden. Sehlussfolgerung: Dies sind nach unserer Kenntnis die ersten Untersuchungen mit einer aussagekr~iftigen Methodik in der SS, die nach Komplettieren in den n~ichsten 3 Monaten Grundlage far weitere Untersuchungen und die Beratung sein werden.
P1.19.20 Immunhistochemische Lokalisation versehiedener Proteoglykan-Typen im humanen Uterus Fischer, D.-C., 1Winkler, M., Kemp, B., Klassen, A., 1Hauptmann, S., Rath, W. Universitgitsfrauenklinik und lInstitut far Pathologie, RWTH Aachen Die Ver'maderungender mechanischen Eigenschaften der Zervix im letzten Trimenon Und sub partu werden u.a. durch die Zusammensetzung der extrazellularen Matrix (z.B. Proteoglykane) verursacht. Eine immunhistochemische Lokalisation der verschiedenen Proteoglykan-Spezies im Uterus ist bisher nicht vorgenommen worden, ist aber eine wichtige Voraussetzung zum Erkennen m6glicher Reorganisationsprozesse sub partu. Fragestellung: Wo sind Proteoglykane im Uterus lokalisiert und ~tndert sich die Lokalisation mit verfinderter Funktion? Methode: Gewebeproben aus Korpus, Isthmus und Zervix von insgesmm 10 Uteri (Hysterektomie aus medizinischer Indikation) wurden mit monoktonalen Antik0rpern gegen Decorin, Keratansulfat, Aggrecan und Heparansulfat immunhistochemisch untersucht. Die Patientinnenwaren nicht schwanger (n=3), im ersten Trimenon (n=2), postpartal (n=3) und postmenopausal (n=2). Ergebnisse: Decorin wurde unabhangig vom Funktionszustand im Stroma yon Korpus, Isthmus und Zervix nachgewiesen. Keratansulfat fand sich im Epithel aller Uterusetagen, die F~trbeintensit~tt nahm von caudal nach cranial zu. Im ersten Trimenon zeigte sich eine zusatzliche Anffirbung des Stromas. Aggrecan fanden wir in allen Schichten der GefaBwfinde,Heparansulfat in der Basalmembran des Plattenepithels und in den Gef~BWfinden. Schlufifolgerung: Von den untersuchten Proteoglykauen ist nur fiir Decorin auf Grund seiner Lokalisation (Stroma) eine wesentliche Rolle flit die mechauischen Eigenschaften der Zervix mazunehmen, Keratansulfat hat offenbar vor allem sekretorische Funktionen.
P1.19.21 Dauer und Blutverlust wiihrend der Plazentarperiode Oxytocingabe versus Akupunktur, eine prospektiv randomisierte Studie Ast, S., Bader, IV., Itackmann, J. Marienhospital Witten, Frauenklinik der Universitiit Witten / Herdecke Der Blutverlust in der Plazentaq~erode (Pp). ist off nicht unerheblieh. Durch Oxytocin-Gabe soll der Verlust minimiert werden. Eine ausreichende Gebarmutterkontraktion kmm zudem mittels pefiumbitikaler Akuptuhktur erreicht werden. FragesteIlung: Unterscheiden sich Oxytocin und Akuptmktur im absolmen Blutverlust sowie in der Dauer der Plazentarperiode. Methode: In einer dreiarmig, prospektiv randomisiert angelegten Studie mit derzeit 90 Patientimlen (win geplant 300) werden bei Erst- mid Zweitpara nach Spontangeburt eines Einlingsje nach Studienann 3 I.E. Orasthin oder Akupunktumadeln periumbilikal (N 16) verabreicht. Beiden Patientenkollektiven werden eine Konlrollgruppe gegenfibergestellt, bei welcher keine Therapie erfolgt. Der Blutverlust bis zur Geburt der Plazenta wird in der absoluten Menge sowie fiber den Hb-Verlust bestimmt. Ergebnisse: Nach ersten Ergebnissen liegt der Blutverlust in der Oxytocingruppe bei 294g im Mittel, in der Akupunkturgruppe bei 331 g, sowie in der Kontrollgruppe bei 269g.Die Dauer der Pp. ist in der Kontrollgruppe mit 10,18 Min., bei 12,24 Min. in der Oxytocingmppe sowie 16,70 Min. in der Akupunl~turgruppe am kfirzesten. ~chlufl/blgerung : M6glicherweise mnB die routinemfiBige Verabreicinmg yon Oxytocin fiberdacht werden, da ein eindeutiger Benefit bisher nicht nachgewiesen werden kolmte.
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Mfgliehkeiten des fetalen Magnetokardiogramms (FMKG) in der fetalen Zustandsdiagnostik Schneider A.,Kiihler C., Schleuflner, E., Seewald, H.-J. Univ.Frauenklinik arena
Therapie tier Fruchtwasserembalie im Tiermodell Friedberg, C., Petroianu, G., Jatzko, A., Rftfer, R., Melchert, F. Frauenld inik und Institut J~r Pharmakologie u. Toxikologie Universit~'ts!dinikum Mannheim
Ffir bestimmte Fragen in der fetalen !Jberwachung ist es notwendig, eine exakte Reproduktion des fetalen P-QRS-T-Komplexes sowie der Schlag zu Schlag-Variabilitfit zu erreichen, die mit den bisher etablierten externen l)berwachungsmethoden limitiert ist. Fragestellung: Es soil der diagnostische Weft des FMKG gegenfiber den bisher etablierten Methoden bei der externen Diagnostik von fetalen Arrhythmien und Hypotrophie untersucht werden. Methode: Mit einem 3 l-Kanal Biomagnetometer wurden 7 Fetch mit Arrhythmien und 10 Feten ohne Arrhythmien untersucht. Des weiteren wurden 20 hypotrophe Feten mit eirlem Geburtsgewicht < 5. Perzentile mit 20 normotrophen Feten im 3 . Trimenon verglichen. Ausgewertet wurden die Schlag - zu- Schlag- Variabilitat, das fetale Magnetokardiogramm und die Reproduktion des fetalen Kardiogramms aus den FMKG-Daten. Ergebnisse: 1. Fetale Arrhythrnien lassen sich im FMKG dutch folgende Kriterien diagnostizieren: a) die Ver~nderung der Schlag - zu- Schlag- Variabilitgt, b) die Verschiebung des QRSKomplexes im FMKG, c) die Vergnderung yon Mikrofluktuationen, die ohne Autokorrelation aufgezeichnet werden. 2. Hypotrophe Feten zeigen im Vergleich zu normotrophen Feten eine Reduktion der Schlag - zu- Schlag- Variabilitat. Schluflfolgerung: Das FMKG eignet sicb als exteme Methode zur Erkennung und Differenzierung fetaler Arrhythmien und erlaubt eine Wiedergabe des Kardiogramms bei fetaler Beeintrfichtigung, in der Qualit~t der intemen Kardiografie entspricht.
Die Fruchtwasserembolie mit Mekonium (FEM) ist zwar ein seltenes Ereignis abet mit hoher Mortalitgtsrate. Die dadurch induzierten Gerimaungsst6rtmgen shad im wesentlichen Si~ifikanter Abfall der Thrombozytenzahl mad Hemmung der intrinsischen Gerinnung: Verl/ingenmg der PTT. Fragestellung: Kann man diese Gerinnungsst6rtmgen im Tiermodell am G6ttinger Mini-pig pharmakologisch beeinflussen ? Methode: Tr/ichtige Tiere werden in Intubationsnarkose sektioniert. Fruchtwasser (FW) mit Mekonittm bzw. Ringerl6stmg wild infundiert~ Die iiblichen hhmodynamischen Parameter werden iiberwacht. Gerinnungsmessungen effolgen zu Beginn (base line), dann alle 10 min (T10-Tg0)und sp~ter aUe 20 rain (Tn0-Tl~0). FEM-Tiere: n=6, Anzahl der Foeten 5+3, FW mit autologem Mekonium (100 mg) wurde infundiert (5-10 ml/min): 2.2+0.9 ml/kg KG; FEM-Tiere mit Therapie: n=6, Anzahl der Foeten 4±2, FW mit autologem Mekonium (100 mg) wurde infundiert: 8.2± 2.3 ml/kg KG; Kontroll-Tiere: n=6, Anzahl der Foeten 6±2, infimdiertes Ringer-Vol.: 3ml/kg KG. Therapie: vor FEM; Aspirin 2 mg/kg KG und Dextran40 10 ml/kg KG; wSahrendFEM: Infusion von Dipyridam01 150 lag/kg KGund Nitroglycerin 10 t~g/kgKG. Ergebnisse: Die Thrombozytenzahl der FEM-Tiere niit Therapie unterscheidet sich nicht yon der der K-Tiere, ist aber signiflkant h6her als bei den FEM-Tieren olme Therapie. Die F I T ist bei den FEM-Tieren mit und olme Therapie si~ifikant verl~gert. Schlufifolgerung: Es ist m6glich, die dutch FEM induzierte Thrombozytenaggregation zu verhindem. Somit zeigen sich therapentische Ans~tze in der Therapie der Fruchtwasserembolie. Weitere Untersuchungen miissen zeigen, ob der Therapiebegilm auch nach FEM genauso effektiv ist. $61
P1.19.24 Plasmakonzentrationen des C-type natriuretischen Peptids wfihrend der elektiven Sectio caesarea und im postpartalen Verlauf Stepan, 1t., Walther, T. *, Bergholz, A., Faber R. Universitatsfrauenklinik Leipzig und Max-Delbrack-Centrum fiir Molekulare Medizi n Berlin-Buch * Das C-type natriurefisehe Peptid (CNP) ist neben ANP (atrial) und BNP (brain) ein Hormon der Gmppe der natriuretischen Pepfideo die eine wichtige Funktion in der Blutvolumenregulation und Kontrolle der Nierenfanktion haben. Fragestellung: Ftthrt die Volumenbelasttmg w~hrend der elektiven Sectio bzw. die Reduktion des Blutvolumens mit physiologisch forcierter Diurese post parmm zu einer Erh6hung tier CNP-Plasmakonzentration? Methode: Serum wurde gewonnen yon 12 gesunden Schwangeren im 3. Trimenon, 6 Patientinnen wfihrend der elektiven Sectio in Spinalan~sthesie sowie jeweils 6 Patientinnen 1 h und 24 h post partam. Mittels eines spezifischen Radio-immunoassays warde die CNP-Konzentration im Plasma gemessen. Ergebnisse: Die matemale CNP-Plasmakortzentration betragt im 3. Trimenon der tmgestOrten Schwangerschaff 7,1+-2,5 pg/ml, wahrend der elektiven Secfio 9,8+4,5 pg/ml, 1 h post partum 6,8~_2,0 pg/ml trod 24 h post partum 10,2_+_2,4pg/ml. Es gibt keine statistisch signifukanten Differenzen zwischen den Gruppen. Schh~folgerung: Unter den Bedingungen der Volumenbelastung wahrend der elekfiven Sectio caesarea und der physiologischen Reduktion des Blutvolumens im Wochenbett wird fin:Gegensatz zu ANP eine konstante CNP-Plasmakonzentration im mtttterlichen Blur aufrechterhalten. Somit schemt CNP gegenaber ANP einer anderen Regulation hinsichtlich der peripartalen Volarnenhom6ostase zu tmtefliegen.
P1.19.26 Plazentares Restblut ~R) als Stammzelltransplantat
Somville, Th., K6gler, G. , Hakenberg, P , Wernet, P. , Bender, H.G.Universit~tsff'anenklinikund * Eurocord Bank DUsseldorf Wie bereits an Ober 600 allogenen HLA gematchtan und gemismatchten Nabelsctmurbluttransplantationen bei Geschwistem sowie unverwandten Transplantationen weltweit gezeigt, kann PR als Stammzdltransplantat eingesetzt werden. Fragestellung: Da die Anfragen F~ Stamn~ellen aus PR sowohl for geriehtete Abnahmen innerhalb der Familie als anch ira unverwandten Bereich stfindig ansteigen, sollte bier die Logistik der Charakterisierung der Transplantate dargestellt werden Methode: Die Abnahme des PR erfolgte aus der Nabelsctmurblutvene nach normalan Geburtan oder nach einem Kaiserschnitt. Ergebnisse: Bisher wurden 2336 PR-Transplantate (Stand Januar 1998) mit einer mitfleren Voinmenmenge yon 86+_26ml sowie 10+5xl08 kemhaRigen Zellen far Familien-gefichtete Transplantate (n=62) sowie unverwandte Stammzellasservate (n=2274) abgenommen, charakterisiert und unsepariert oder volumenreduziert in flfissigem Sfickstoff gelagert, hmerhalb der Familie (Geschwister) waren 4 PR-Transplantate HLA-identisch. Bisher wurden ca. 4000 primare Suchen far Patienten durchgefa_hrt. Insgesamt wurden drei Patienten mit HLA-idanfischen (2) sowie 5/6 Antigen gematchten PR (1) von Geschwistem sowie 37 Patienten mit unverwandten Starnmzdlpr~paraten ans Dt~sseld0rfmit 1-3 HLA-Mismatchen transplantiert. Zusammenfassung: Plazentares Restblut ist eine geeignete Alternative zur Knochenmarktransplantation bei Kindem und karm im Bedart~thll sofort zur Verftigung gestellt werden.
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P1.19.25 PrFmatal Therapie mit Glukokortikoiden und essentielle Hypertonie in tier Nachkommenschaft: gestationsalterabhlingige Rone tier 11~-HSD Hundertmark, S, Ragosch, V., Weitzel, H. Universitats-Frauenklinik im UKBF der FU Berlin Fragestellung: Nebenwirktmgen far den Fetus yon pranatat eingesetzten Ghtkokortikoiden (GCS) wurden bisher vemeint. Jedoeh ist erstmals yon Seckl (QJMed 87.'259, 1994) ein triggernder Effekt yon pranatal eingesetzten GCS ~ttr die Entwicklung einer essentiellen Hypertonie in der Naehkommensehafl postuliert worden. Ein insuffizienter fetaler Schutz vor der GCS-Wirkung kOnnte mit einer niedrigen renalen Aktivitat der fetalen lll3Hydroxysteroid Dehydrogenase (ll~-HSD, GCS abbauendes Enzym) besonders ira frtthen Gestationsalter zusanmlenhangen. Methode: Untersucht wurde deshalb die Gestationsalterabhangigkeit der 1II~-HSD Aktivitat dutch Radioenzymassays bei Niere trod Colon des fetalen Kaninchens und durch Ussingkammerexperimente mit distalem Colon. Ergebnisse: In homogenisiertem Nieren- mad Colongewebe zeigte die 1 I[~-HSD einen sigintikanten Anstieg der Enzymaktivitfi~ in Abhangigkeit vom Gestafionsalter. Im zweiten Trimenon war faktisch keine lll3-HSD-Aktivita't nachweisbar, tn tier Ussingkammer verttrsachte Kortisol eine niedrige Na÷ Resorption die dureh Einsatz von Glyzyrrhetinsaure, einem potenten Inhibitor der 1ll3-HSD, zu steigem war und so die Gestationsalterabh~ngigkeit des Enzyms aueh in diesem physilogischen"Experiment deutlich machte. Sehluflfolgerung: Die niedrige 1ll~-ttSD-Aktivittitim fr0hen Gestationsalter kOnnte in der Tat zu einem verminderten Schutz des Feten vor GCS fahren und so eine Erkl~nmg far dessen besondere Vulnerabilitat bez. unerwttnschte Wirkungen der GCS bieten.
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P2.01 Mammakarzinom
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Bildgebende Verfahren
Durchblutungsdiagnostik von Mammatumoren unter Einsatz yon Ultraschallkontrastmittel bei Blutdruckerhtihung Baudendistel A., Sohn Ch;, Kaufmarm M. Universit~ts-Frauenklinilq Frankfiu~ a.M. Die sonographische Darstellung der Durchbtuttmg in unklaren Mammatumoren kann einen dignitatsdiagnostischen Hinweis liefern. Derzeit l ~ t jedoch die Sensitivit~itder Farb- bzw. Dopplermethoden, vor allem in kleinen Befunden haufig keine zuverliissige Aussage zu. Fmgestellung: Ergibt der Gebrauch von Ultraschaltkontrastmittel bei physiologischen Veriinderungen (LB. bei Btutdruckerh6hung) zus~itzliehe tnformationen in Hinblick auf die Dignitat eines Tumors? Methode: Zum Einsatz kommt das VST Synergy Ultraschallsystem sowie ein 7,5 MHz hochaufl6sender Linearschallkopf der Firma Diasonics/Sonotron. Es wird die Angiofarbtechnik verwendet, die Blutflilsse mit Geschwindigkeiten, yon 0,02 cm/s, darsteUen karm. Erganzend wird ein Uttraschallkontrastmittel intraven6s appliziert und das Durchblutungsverhalten, in Abhgmigkeit ztma gemessenen Blntdruck fiber einen Zeitraum von 8 min~ digital gespeichert und quantifiziert. Ergebnisse: Aus der Menge der Farbpixel, die in Abh,~ingigkeitzum gemessenen Blutdruck aufgezeichnet werden, ergeben sich 4 typische Kmwenverl~iufe: 1.: Paralleles Verhalten der Durchblutung zum Blutdruck, das sieh Oberwiegend bei Mammtumoren mit starker Wachstumstendenz zeigt. 2.: Kontinuierliche, zum Blutdruckanstieg zeitlieh verzOgerte Dutch, bluttmgssteigerung, die auch bei Blutdruekabfall anh~ilt. Dieser Kurvenverlauf ist lediglich bei benignen Befunden naetiweisbar. 3.: Die maximate Durchbluttmg wird nach dem Blutdruckmaximum erreicht, wonach der Blutflu8 absinkt. 4.: Abfall der Durchblutung trozt Blutdruckanstieg. Se!duBfolgenmg: Die Auswertung ergab beim Kurventypl eine Korrelation zu malignen sowie beim Kurventyp 2 zu benignen Tumoren.
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Elastographische Darstellung von Brusttumoren: Erste klinische Ergebnisse K. Hiltawsky, H. Rosenthal, M. Krilger, H. Ermert, L. Heuser, A. Jensen Universitatsfrauenklinik Bochum, Inst. f. Hochfrequenztechnik, Inst. f, Radiologie und Nuklearmedizin, Ruhr-Universitat Bochum
iMammasonographie: Die Verwendung von Putenbrustphantomen zu Schuinngszwecken Albert U.,S., Duda V.F, Hitd F, Bock K., Schulz-Wendttand* R., Kramer* S., Hagedorn* K.~ Schulz K.-D. Univers#atsfrauenklinik Marburg, *Univers#tdtsMinikErlangen
Mofiviert dutch die Untersuehungsteehnik der Palpation soU ein standardisiertes Verfahren zur Darstellung elastischer Gewebeparameter unter Nutzung hoehauflOsender Ultraschalltechnik klinisch eingeflkhrt werden. Fragestellung: Ist ein~ Standardisierung and Quantifizierung der Palpation und demnaeh die Darstellung yon elastischen Gewebeeigensehaflen mit UltrasehaU mSglieh? Methode: Mit Hilfe eines hoehauflOsenden Ultraschallgertites und einer Apparateanordnung ahnlich der eines Mammographen wird die zwisehen zwei Platten komprimierte Brust schrittweise in Schiehten - vergleiehbar mit einer Tomographie - dttrchsehallt. Aus hochfrequenten Eehodaten eines Ultmsehallbildes lassen sieh nut Textur- und akustisehe Parameter gewinnen. Durch Vergleich zweier in der Kompression urn etwa 1% voneinander abweiehenden Datens~tzen lassen sieh auch elastisehe Parameter wie Dehnung mad Elastizit~tsmodul berecimen. Es wurden 8 vergleichende Brustuntersuehungen an 4 Patientinnen mit Brusttumoren durehgefiihrt. Ergebnisse: Die Delmtmgsverteilung im weiblichen Brustgewebe konnte bereehnet werden. Ausmal3 und Lage der L~isionen konnten bestimmt und anhand v0n konventionellen Mammographien bestatigt werden. Schluflfolgerung: Die quantitative Darstellung von elastisehen Gewebeeigensehaften stdlt eine Erweiterung des konventionellen UltraschaUs dar, da bei fehlenden Unterschieden in Echogenitat elastische Eigensehaften Rilckschltisse auf tumorOse Prozesse erm6gliehen.
Da anorganische Phantome die Sehalleigenschaften der Mamma nut unzureiehend wiedergeben, das Erkennen von Herdbefunden und deren Behandlung mit interventionellen Teehniken wesentlich einfaeher ist als in vivo, ist die Verfiigbarkeit brust~alieher Modelle z~dngend erforderlieh urn eine qualitativ anspreehende Sehulung zu erm6glichen. Fragestellung: Evaluation der Ausbildungsziete in der Mammadiagnostik (Bildeinstelltmgstechniken, Sehultmgvon Beurteilungskriterien ffir HerdlaefUndeund interventlonetle Teehniken) mit Putenbrustphantomen. Methode: Standardisierter praktiseher Test an Putenbrustphantomen yon 67 Teilnehmem eines Ausbildungskurses Ergebnisse: Bildeinstettungsdefizite fanden sieh m 3% der Fatle beii der Wahl des Bitdausschnittes, 6,25% bei der Ankopplung, 8% der TGC und in 13,5% der Fokuswahl, Richtig diagnostiziert wurden I00% der zystisehen, 92% der glattbegrenzten und 90% der unseharfbegrenzten Herdbefunde. [SvhluflJblgerung: Wassergehalt, Muskel-, Fett- tuad Bindegewebeantefl im Putenbrustfleiseh bieten ideale Vorraussetzungen zatr ultrasonographisehen Untersuehtmg. Die Implantation geeigneter Objekte mit Herdbefund entsprechenden charakteristisehen Schallphiinomenen erlaubt die Sehulung yon Bildeinstellungen, Beurteilungskriterien und interventionellen Techniken (Komplettemleertmg yon "Zysten", Stanzbiopsie aus "Tamor"-Keaaa und Randareal = 2em). Putenbrttstphantome bieten eine Qualitatsverbesserung der mammasonographisehon Ausbildung.
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P2.01.04 Ultraschallgefiihrte Punktionszytologie unklarer maiiimographischer Herdbefunde - Miiglichkeiten und Stellenwert
Melshefmer P., H. dunkermann, H.W.Anton, D.v.Fournier, G. Bastert, H.H.Rummel Univers#dts-FrauenMinik, Vossstr.9, 1)-69118 Heidelberg Fragestellung: Evaluierung des Stellenwertes der
P2.01.05 M A M M O GRAPHIE-S C R E E N I N G V E R H A L T E N AN DER G R A Z E R FRAUENKLINIK
G.ZehetleitnerG.Luschin-Ebengreuth, I. Thiel, A. Giuliani Geburtshilflich-gynakol. Univ. Klinik Graz Fragestellung: Wie hoch war die Auzahl der Marmnographie-
ultraschallgefiihrten Ptmktionszytologie zur Abkliirung unklarer Mammographiseher gertrude. Methode: Untersucht wurden prospektiv 200 Patientinuen aus der Brustsprechstunde der UFK Heidelberg mit tmklaren mammographischen Herdbeftmden (Falle mit .Mikrokalkbefituden wurden ausgescMossen). Bei s~imtliehen Patientinnen wttrde eine ultrashallgefiilu'te Punktionszytologie durchgefiihrt. Von besonderer Bedeuttmg waren hierbei eine standardisierte Punktionsund Ausstrichteetmik. Die zytologisehen Befunde wt~den standardisiert in 5 Gruppen unterteflt. Alle Patientinnen batten ein Follow-Up yon mindestens 1 Jahr. Zus~itzliche diagnostische Mal3n~naen waren Ultraschall, mammographische Spezialaufnahmen, MRT, Stanzbiopsie und/oder operative Gewebeentnahme. Ergebnisse: Der Auteil nicht auswertbarer Panktate konnte auf 2% reduziert werden. Bezogen auf die zytologische Malignithtsdiagnose erreichten wit eine Spezifita't yon 99,4%. Bezogen auf ,,zytologischen Malignit~tsverdacht" betrugen PPV 86,4%, Sensitivit/it 86,4% trod NPV 98,1%. Schlufifolgerung: Die ultraschallgefiihrte Punktionszytologie der Mamma ist eine suffiziente diagnostische Methode, werm Aspiration, Ausstrichtechnik and Befundinterpretation standardisiert in einem System der Qualitiitskontrolle angewendet werden.
Screeningkarzinome an der Grazer Frauenklinik wghrend der letzten 5 Jahre? Ist die Sensitivitat der Mammographie mit der Sensitivi~t der Zervixzytologie vergleichbar? Ergebnisse: In den letzten 5 Jahren warden 30.959 Frauen ambulant untersucht. Davan wurde ein Drittel (11.565 Franen) zttr Screeningmmmnograplfie zugewiesen. Nur die Halfte dieser Frauen (6030) lieB diese Untersuchtmg anch tats~ichlich durchfllhren. Bei 13 Patientinnen wurde ein Karzinom gefimden. In zwei Fallen handelte es sich um Zweitkarzinome. Das mediane Alter der Frauen war 56 Jahre (zw. 34 und 74 Jahren). Die durchschnittliche TumorgrOBe zum Zeitpunkt der Diagnosestellung war bei den Screeningkarzinomen 8 mm. Im Vergleich dazu war die TarnorgrOBe aller Karzinome, die in1 gleichen Zeitranm therapiert warden, bei Diagnosestelinng 1,7 cm, Zwei Franen hatten ein Carzinoma in sit-u, elf Franen batten invasiv duktale Karzinome, wovon vier G 3 Tumore waren. Bis man jetzigen Zeitpankt, das sind median 32 Monate, kolmte weder eine Progression noch ein Rezidiv festgestellt werden. SchluflfoIgerung: Lant Literatur betr~igt die statistische Wahrscheirdiehkeit dutch Mmnmographie ein Karzinom zu entdecken 1/300 - 500. Unser Verhaltnis Karzinome zu Mammographie betrfigt 1/462 trod ist somit mit intet-nationalen Screeningdaten vergleichbar. Laut Literatttr liegt, im Vergleich dazu die Wahrscheinlichkeit durch Zervixzytologie ein invasives Karzinom zu entdecken bei 1/6200. Wenn man zusfitzlich die CIN III einschlieBt, ben0tigt man ca. 250 Zytologien urn einen pos. Befund zu erhalten.
P2.01.06 Stellenwert des MRT in der priioperativen Diagnostik des Mammakarzinoms
P2.01.07 MR-Untersuchungen an Frauen mit jSilikonmammaprothesen
Silz, T.,Balschat, S.,Sudik, R.,Ernst, F. Klinikum Neubrandenburg Fragestellung und Methode:Es wurden retrospektiv die Befunde
f Pfleiderer, B., 1Terpe, J., 1Worrier, K., 2Jackisch,C., 2Preuth, M., 2 SchneiderH.P.G., 11Rummeny, E. llnsn tutJ~r Klinische Radiologie und 2Frauenklinik der Universitgit Manster
der prfioperativen MR-Mammografien mit den histologisehen Ergebnissen verglichen. Dabei konnten 39 Patientinnen der vergangenen zwei Jahre ansgewertet werden0 bei dencn vor dem operativen Eingriff eine MR-Mammografie durchgeftlhrt wurde. :Die Indikationen flit die praoperative MR-Mammografie waren: -Der AusschlaB eines mu[tizantfischen Tumorgesehehans bei geplanter brusterhaltender Therapie eines durch Stanzbiopsie gesicherten Mammakarzinoms. -Differenzierung yon benignen Lasionen -Diskrepanzen zwischan klinischen, mammografischen und mammasonografischen Befimden. Die MR-Mammografien erfolgte am GYROSCAN T2 0,5 der Firma Phillips. Ergebnisse:Unter den 39 edhsstan Tumoran fanden sich ihistologiseh 10 benigne und 29 maligne Ver~inderungen. Von den malignen zeigten 11 d n multifokales und 18 ein unifokales Ausbreitungsmuster. Zweimal konnte histologisch eine Infiltration der Pectoralisfaseie, einmal ein Hantbefall nachgewiesen werden. In der MR-Mammografie wurde die Dignitat lediglieh in einem Fall falsch positiv beurteilt. Die Multifokalit~t wurde im MRT in einem Fall nicht erkannt, wobei der Zweitherd lediglich eine Ausdehnung von 1ram anfwies. Schluflfolgerungen: Die Sensivit~t in diesem ansgew~lten Kollektiv betrug 100%. Die Spezifi~t der Methode lag b e i 90,9%~ Die Beurteilung der Gr6ge yon malignen Herden ist im MRT sehr zuverlfissig bei einer Toleranz van +5mm. Die Diagnose yon Lymphknotelunetastasen war im MRT unsicher.
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E s wird geschfitzt, dab in Deutschland ca 200.00 Silikonbrustprothesen, meist nach einer Mastektomie, implantiert wurden. Diese Prothesen haben nur eine begrenzte Lebensdauer trod die Diagnostik des Implantatzustandes in von direkter klinischer Relevanz, da defekte Prothesen entfemt werden sollten. Fragestellung: Diagnostik des Implantatzustandes (defekt vs. Intakt) mittels Magnetresonanztomographie (MRT) und MRSpektroskopie (MRS) der Leber Methode: 150 Frauen, Alter: 50 ~: 10 Jahre mit 225 Prothesen wurden mittels MRT und MRS untersucht. 75% erhielten dabei die Prothesen nach einer Mastektomie. Ergebnisse: 30% der Prothesen waren defekt: 9 von 225 (3,8 %) wiesen eine extrakapsulare RuptuL 34 yon 225 (14,5%) extensives Gelbluten trod 30 von 225 (13,3 %) eine intrakapsul~e Rupturen auf. Diese Defekte k6rman bereits nach kurzer Zeit , anftreten: 35% treten 1-6 Jahran nach Implantation auf; 50% aller Defekte zwisehen 1-10 Jahren. Dabei tritt extensives Gelbluten bevorzugt nach kttrzeren (< 10 Jahren) trod klassische Rupturen nach l~ingerer (>10 Jahren) Implantationszeit an£ 31% aller Frauen hatten Silikon in der Leber. Ein positiver Silikionnachweis korreliert mit einem Implantatsdefekt. Schluflfolgerung: Prothesen k0nnen schon nach kOrzeren Implantatszeiten defekt werden und sollten daher engmaschig mit bildgebenden Verfahren kontrolliert werden, da defekte Prothesen immer entfemt werden sollten. Bei unklaren Ultraschallbefunden ist die MRT dabei die Methode der Wahl.
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Erfahrungen mit der Positronen-Emission-Tomographie in der Diagnostik des Mammakarzinoms
Prfidiktion des Nodalstatus beim M a m m a c a r e i n o m jdurch P o s i t r o n e n e m i s s i o n s t o m o g r a p h i e
Schluflfolgerung: Die PET-Diagnostik ist eine wichtige Erg~inzung in der Mammadiagnostik, da sie im Gegensatz zu den anderen Veffahren eine Aussage tiberdie StoffWeehselaktivitat des Tumorgewebes erm6glieht.
K~hn, Th. *, Santjohanser, C * MObus, V. *, Maidel, K. *, H6rster, T*, Diederichs, C. **, Trdger, K. **, Reske, R. **, Kreienberg, R.* Frauenklinik* u. Abt. Nuklearmedizin** der Universit~t Ulm Die axill~e Lymphonodektomie beim Mammacarcinom (MCa) steltt eine der am h~iufigsten durchgef0hrten diagnostischen MaBnahmen bei malignen Ttmaoren der Frau dar. In Anbetracht der erheblichen Morbidit~t, des nicht erwiesenen therapeutischen Gewinns sowie tier Tatsaehe, dab nut ein Teil der lymphatischen Abflugwege der Brust erfafit werden, ware ein geeignetes bildgebendes Verfahren zu Beurteilung des mediasfinalen und axillaren Lymphknotenbefalles flit eine optimale Therapieplahung yon Vorteil. Fragestellung: Welchen SteUenwert kann (F-18)-deoxy-2fluoro-D-glucose (FDG) PET in der Beurteihmg des Nodalstatus beim MCa zugeordnet werden? Methode: In einer prospektiven Studie wurde bei 45 Patientinnen mit V. a. nodalnegatives MCa (TI bis T2) zur Evaluierung der Lymphablugwege pr~ioperativ eine PET durchgeftihrt. Die Ergebnisse der praoperativen Bildgebung wurden mit den histologischen Ergebnissen verglichen. Ergebnisse: In 37145 Fallen wurde der V.a. MCa histologisch bestatigt. In 40145 F~llen wurde die Diagnose im PET fichtig vorhergesagt (88,9%). Histologisch positive Lymphknoten fanden sich in 9•34 (26,5%). Der negative Lymphknotenstatus ' wurde im PET in 24/25 F~llen (96%) richfig erkannt, der positive in 6/9 Fallen (66,7%). Insgesamt ergibt sich ein richtiger Vorhersagewert fttr den Nodalstatus von 30•34 Fallen (88,2%). Schluflfolgerung: PET zeigt eine im Vergleich zttr klinischen Untersuchung und Sonographie hohe Spezifitat (96%)bei einer Sensitivitat von 67% in der Detektion befallener Uyniphknoten beim primaren MCa. Diese Information kann flit eine differenzierte Therapieplanung yon Bedeutung sein (Verzicht auf ALN bei definierten Risikokollektiven, Verlaufskontrolle bei einge~schrankter axillarer Lymphonodektomie, sentinel-node, Indikation zur Bestrahlung mediastinaler Lymphabflul3gebiete).
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Doppelbefundung der Mammographien zur Brustkrebsfrflherkennung bei 1496 asymptomatischen Frauen
Die W e r t i g k e i t d e r M a m m a s z i n f i g r a p h i e in d e r Diagnosfik des M a m m a k a r z i n o m s
Dormeier A J; Lauer 1.2; Bdhre M.Z; Diedrich KJ Klinik far Frauenheilkunde der Universitdt zu Li~beel~ Klinik far Nuklearmedizin der Universitdt zu Ltibect~ Die Positronenemissionstomographie (PET) ist eine diagnostisehe Methode, die es erm6glieht eine Aussage tiber die Stoffweehselativit~lt eines bestimmten Gewebebezirkes zu treffen. Der h6here Glueosestoffweehsel in malignem Gewebe gibt der PET-Diagnostik die M6gliehkeit zttr Differenzierung zwisehen Karzinom und benignem Tumor. Dies erweitert das pr~toperative Staging um das metabolisehe Imaging. Fragestellung: Wie hoch ist der Vorhersagewert bei PETDiagnostik in Bezug auf das Mamma-Karzinom? Methode: Bei 30 Frauen mit unklarem Mammabefund wurden praopemtiv Mammographie, Mammasonographie and PETDiagnostik durehgefUhrt. Naeh operativer Abklarung wurden alle Methoden inklusive des Palpationsbefundes miteinander im Hinblick auf Vorhersageriehfigkeit der DigniNt vergliehen. Ergebnisse: Von 30 Mamma-Tumoren waren 7 Fibroadenome und 22 Mammakarzinome. In einem Fall stellte sieh ein axillarer Befund als Metastase eines malignen Melanoms dar.
Riehtig, posittv Richtig negativ Falsch positiv Falseh negativ
Palp. t5 3 4 8
Sono. 18 6 1 5
Radio. 16 2 5 7
PET 2! 6 1 2
U. Krainlck,1t. Junkermann. C. Jaeger, H.-W.Anton, L. Broitmann, S. Darai, tl. Dltzen, A. Harcos, 1. Junkermann, 1-1.P. Slnn*, l). v. Fournier. Abt. f. Gynakol. Rad., *Patholog, Inst., Universttdt Heidelberg Fragestellung: Welchen Stellenwert hat die Doppelbefundung von Mammographien asymptomatiseher Patientinnen an einem auf Abldarung spezialisierten Zentrum? Methode: Manmmgraphien yon 1496 asympt. Frauen (mittleres Alter: 54 J.) wnrden yon 7 erfahrenen ~,rzten doppelbefundet. Kollektiv: 991 (66,2%) Frauen time Ma-OP, 217 (14,5 %) Franen nach BET (nut kontralaterale Seite ausgewertet), 127 (8,5%) nach Ablatio, 161 (10,8%) Frauen hn Z. n. benigner oftener Biopsie. Ergebnisse: 1219 (81,5%) Mammographien wurden yon beiden Befimdem 1"~ unauffallig gehalten. Bei 277 Frauen (18,5%) wurde eine zusatzliehe Untersuehung indiziert: in 109 F/illen empfahlen dies beide Befimder, in 106 Fallen wurde eine weitere Abklarung mtr vom Erstbeftmder, in 62 nur vom Zweitbefnnder empfolflen (~ 168 Divergenzen). Nach Konsensbildtmg wurde in 27 dieser F/llle auf eine weitere Abklartmg verziehtet. Zusatzlich durehgeftihrte Untersuehungen: Sonographie 204, Zusatzaufimhmen 65, MRT I0, Stmlzbiopsien 8 (6 benigne, 1 maligne, l nieht durchfllhrbar), FNA 7 (7 benigne), vorzeitige Kontrolle 34, offene Biopsien 11 (5 kontralatemle Rezidive, 1 Prhnarkarzinom, 5 gutartige Lasionen). Von den 6 gefundenen Karzinomen wurden 4 yon beiden Befundem entdeckt, I nur yore Erst- und 1 nut yore Zweitbefunder. Schluflfolgerung: Doppelbefundung von Mammographien asymptomatischer Frauen erhOht die Sensitivitat auch in Einrichttmgea mit grofler Erfalmmg in der Abklartmg symptomatischer Patienthmen trod stellt eine wichtige qualitatssiehemde Ma!3nahrne dar. Zur Optimienmg der Spezifit/R sollte bei discordanter Befimdtmg vor der weiteren Abklarung eine Konsensbildung stattfinden.
D. Romann, Chr. Emmert, H.-H. Riedel 1 M. Richter, Chr. Dschietzig 2 1 Frauenk~inik; 2 Nukleatrnedizin des CTK Cottbus
Das Mammaka~zinom ist die Mufigste maligne Erkrankung der Frau. Als neues Untersuchungsverfahren kann die Szintigraphie die Karzinomdiagnostik veTbessem: Fmgestethmg: Kann die Man~naszinfigraphie im Vergleich mit anderen Untersudmngsverfahren das Marmnakmzinom mit ausreicllender Sicherheit nacbweisen'? Methode: BeJ 30 Patientinnen mit Verdacht a~fManmmkmzinom warde pr~operativ eine Man~naszhatigraphie mit 'rc-Sestamibi anget~rtigt und mit den sonograpbi~hen, mmnmo~ph/schen, ldinischen und histologischen Befnnden verglichen. Ergebnisse:Die Sensitivitat der Szintigraphie betr~gt ab einer TumorgrgBe yon ]era nahezu t00% Bei kleineren Tmnaren und benignen Prozes,sen shad Sonographie trod Manunographie in fitter prgdikti~en Aussage tier Szintigraphie iiberl~en. Schlufifolgcn-ung: Auf Cwand ihrer hohen SensitivJtat hat die Szimigraphie in der Karzinomdiagnostik flare Bereeht~gung. L~sbesondeve der Rezidivnacbweis nach BET wird mittels SzSntigraphie in Zukunfi erleicl~ert; Sonographie und Maaramographie kOrmen bier o/l nur ~mspezilische Aussage~ lreflbn.
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P2.01.12 D Y N A M I S C H E S MR[ U N D ~ S T O L O G I S C H E S K O R R E L A T IN D E R MAIVtMADIAGNOSTIK
GISSLER JULIANE, BEYER tL, v. LANDENBERG E., TONTSCH P~, BAUER M. ZenOzwn FtirMamma~'agnostilc und Thempie Freiburg, Mimsterplatz 6 Bei der Plariung des ge~igneten Behandlungsverfahrens des Mammakarzmoms kommt der praoperativen Beschreibung des Tumors und seiner Umgebung eine entscheidende Bedeumng za. Fragestellung: Ziel tmserer Untersuchtmg war es, die Validit~it der pr/toperativen Mammadiagnostik einschlieBlich der dynamischen MRT am histologischen Korrelat zu pr01L'n. Methode: Vom t.1.95 - 31.1.98 ff~ten wit bei 86 Patientinnen die gesamte praoperative Diagnostik einschlieBlich der dyn. MRT und der prlmaren operativen Therapie dutch. Die histologische Aufarbeittmg erfolgte im Path. Inst. der Universit~t und wurde mit den einzelnen bildgebenden Verfaluen di,fferenziert korreliert. Ergebnisse: 36 % aller invasiven Karzinome zeigten aussehlieBtich fokales Ttmaorecachstum. Diese wurden dutch aim bildgebenden Verfahren mit hoher Treffsicherheit erkannt. In situ-Areale in der Umgebung des Tumors ( 25 %) wurden in 41% mammographisch dttreh/vlikrokalk trod in 53 % im dyn. MRT meist dutch verz6gerte KM-Anreiehertmg erkannt. Die korrekte sonographisehe Diagnose erfolgte setten (6 %). Die Diagnostik invasiver Satelliten jst die dynamische MRT (100 %), im Ultrasehall werden 50 % und im R6ntgenbild 38 % richtig diagnoStiziert. SchluBfolgenmg: Die dynamische MRT ist das sensitivste diagnostische Verfahren bei der praoperativen Definition des Mammakarzinoms einschtiel31ich seiner umgebenden Tumorherde, Die hohe Treffsicherheit bei der Erkermung der Mulfifokalitat macht die Methode insbesondere filr die pr/ioperative Entscheidimg Brusterhalttmg - Mastektonfie unverzichtbar.
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P2.02 Mammakarzinom
Biopsietechnik
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Stereotaktisch gesteuerte Mamma-PEs bis 20 mm Durchmesser mit der ABBI-Operationseinheit Mosny, D.S., N6cker, P., Dall, P., Beckmann, All.W., Nitz, U., Bender, 1t.G. Universit~ts-Frauenklinik D~sseldorf, Seit Marz 1997 verfiigt die Universi~ts-Frauenklinik Dfsseldorf fiber die ABBI-Operationseinheit, mit der nonpalpable MammaHerdbefunde bis zu einem Durchrnesser yon 20 mm stereotaktisch gesteuert in einer ambulanten Operation in Lokalanasthesie entl~rnt werden k0rmen. Fragestellung: Welche Vorteile/Nachteile hat die neue Operationsmethode gegenfber der konventionellen Markierung und Operation? Wie empfindet die Patientin die ambulante Operation in Lokalanasthesie? Wie sieht das kosmetische Resultat aus? Welche Indikationen/Kontraindikationenbestehea f ~ diese Operationsmethode? Methode: Mit einem Rundskalpell wird nach stereotaktischer Lokalisation die Gewebeprobe aus der in Bauchlage fixierten Mamma entuommen. Ergebnisse: Bis dato wttrden 37 Patientinnen mittels ABBI opeflea. Bei 4 weiteren Patientinnen kormten brustwandnahe Gewebeverfindertmgen nicht geortet werden. Keine Operation mugte wegen Komplikationen abgebrochen werden. Bei 10perationen war des Zielgewebe nieht in der Probe mit enthalten. Alle Patientinnen batten die Operation wiederholen lassen. Markante Gewebedefekte bei einem Probengewicht zwischen 3 und 10 g blieben nicht zurfck. Schluflfolgerung: Mit der ABBI-Operationseinheit werden hochprhzise unilokulth-e mammographische Herdbefunde geortet und dm'ch ein RundskalpeU reseziert. Auch kleine Karzmome bis pTlb konnten kornplett entfemt werden, wobei hierzu noch eine weitere Validienmg erfolgen muB.
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Das ABBI-System - eine sichere Methode zur minimal invasiven Abld~irung nicht paipabler Mammal[isionen Biel P., Baumgar-lner E.-M., Upleger F., Niestroj S., Schmidt-Rhode P. Frauenklinik Finkenau, Hamburg Das zunehmende Man'nnascreening mit verbesserter DetailauflOstmg der Mammographie zeigt immer h~iufigernicht palpable Befunde, die einer defmitiven operativen Abkl~rung bedtlrfen. Fragestellung: Bietet die Probeexzision durch das ABBI-System (advanced breast biopsy instrumentation) Vorteile gegen~lber der konventionellen stereotaktischen R0ntgenlokalisation mit anschlieBender oftener chirurgischer Intervention? Me&ode: Grtmdlage des vorliegenden Systems ist eine digitale stereotaktische Lokalisationseinheit, die die errechneten Koordinaten exam an eine angeschlossene Operationseinheit tibermittelt. Eine millimetergenaue Exzision der Lfision ist hiermit moglich. E~gebnisse: 25 Patientinnen konnten bislang mit der neuen Methode operiert werden, ha 24 Ffillen wurde der lokalisierte Gewebebezirk millimetergenau entfemt. Einmal war dies nicht moglich, so dab eine konventionelle Operation folgte. In 6 Fiillen war wegen eines pr~iinvasiven bzw. invasiven Karzinoms eine weitere Therapie erforderlich. Die verbleibenden 17 Patientirmen waren mit minimalem Gewebeverlust (ira Mittet 9,4 g) saniert. Eine Lokalan~sthesie ist flit diese Methode ausreichen& Sehluflfolgerung: Das vorgestellte Verfahren bietet eine exakte, minimal invasive Methode zur Exstirpation radiologisch auffalliger, nicht palpabler Lfisionen der Mamma. Das kosmetische Ergebnis ist bei kleinem Hautschnitt und geringean Gewebeverlust exzellent. Da lediglich eine Lokalan~thesie erforderlich ist, belastet diese Operation die Patientinnen kattm.
P2.02.04 Der Wert der stereotaktischen Stanzbiopsie im Management suspekter Mammographiebefunde
Wilke, C., Palmi~, S., fonat W: Universitdits-Frauenklinik Kiel Durch die verbesserte Vorsorgemammographie werden zunehmend aUein mammographisch suspekte Befunde otme klinisches Korrelat diagnostiziert. Fragestellung" Wie lassen sich Sensitivit~t und Spezifita't der weiterRihrenden Mammadiagnostik steigem, ohne die Anzahl unn6tiger Excisionsbiopsien zu erh6hen? Methode: An der UFK Kiel wurden yon 6/96 bis 5/97 255 stereotaktisch gezielte Stanzbiopsien mammographisch suspekter Befunde durchgefiahrt, 71 x wegen tiberwiegend monomorpher und 36 x bei iibenadegend polymorphen Mikrokalkgruppen~ 54 x bei unscharf begrenzten und 53 x bei glatt begrenzten Rundherden bzw. asymmetrischen flauen Parenchymverdichttmgen sowie 41 x wegen streifiger Verdichtungen ohne Kernschatten. Ergebnisse: Histologisch fanden sich 61 invasiv duktale und 9 invasiv lobul~re Karzinome sowie lg DCIS, welche im folgenden excidiert wurden, Es gab ein falsch-positives und 6 falsch-negative Ergebnisse, so dag eine Sensitivitft der Methode yon 97,6 % trod eine Spez~fitft von 99,6 % resultieren. Schlul3folgerung: Mit Hilfe der stereotaktischen Stanzbiopsie l ~ t sich der positive Vorhersagewert der Mammograplfie um das 4- bis 5-fache steigem Die Patientinnen k6nnen anhand der pmoperativ vorliegenden histologischen Diagnosen fiber die definitiv notwendigen chirurgischen Mai3nahmen aufgekl/irt werden. Probeexcisionen und zweizeitige Eingriffe k6nnen mekrheitlich eingespart werden.
P2.02.03 Site Select System - ein neues V e r f a h r e n z u r percutanen Brustbiopsie (PBB) mit stereotaktischem Zielger~it Thgile, V. *, Lampe, D. *, Kachler, Ch. **, SchaumlOffel, U. **, Heywang-KObrunner, S. H. ** *Klinik und Poliklinik fi~r Gyndkologie, **Klinik far Radiologische Diagnostik der A4artin-Luther-Universitdt Halle-Wittenberg Percutane Brustbiopsie-Vorrichtungen mit stereotaktischem Zielgerfit er6ffnen neue MOglichkeiten der Diagnostik von mammographisch suspekten Mammalasionen. Fragestellung: Welche Vorteile bietet das neue Verfahren gegentlber offenen Biopsien in Naxkose? Haben die dutch Site Select gewinnbaren Makrostanzen histologisch eine bessere Auswertbarkeit als Feinnadelpunktionen? Wie grof5 ist die Akzeptanz der Patientinnen zum Biopsieverfahren? Methode: Iln Ratunen einer Studie warden bei bisher 10 Patientinnen mit mammographischen Beftmden bis 1,5 cm Ausdetmung in Lokalanfisthesie pereutane Brustbiopsien mit stereotaktischem Zielger~tt vorgenommen. Die verdfichtigen Herde konnten tinter Schonung des gesunden Gewebes in tote exstiIpiert werden. Ergebnisse: Die histologische Auswcrtbarkeit der Makrostanzen war ausgezeichnet. Bei 3 Patientinnen machte die histologische Diagnose invasives Mammakarzinom eine weiterftibrende Operation notwendig. Die Akzeptanz seitens der Patientinnen lag bei 90 %. Schluflfolgerung: Die pereutane Brustbiopsie mit Site Select System stellt bei bestinunten Indikationen eine gute Alternative zur offenen Biopsie in Narkose dar.
P2.02.05 Offene PE versus VakuumstanzbiopsieErfahrungen in der Nachbetreuung durch radiologisch t~tlge Gynfikologen Marzotko g., Briest S., Ba~er D. 1,
Lange 1)., Hevwang-KObrunner ~ 2 Universitdtsfrauentdinik Leipzig 2 Klinikf~r Diagnostische Radiologie der MartinLuthev-Univer~tdt Halle Bei suspekten Verdichtungsfiguren, Stnlktumnmhen und disseminierten Mikrokalkarealen steht zur histologischen Abklltnmg aus klinischer Sicht die offene Probeentnahme nach wie vet als Methode der Wahl im Vordergrund. Inwieweit weniger traumatisierende Biopsieverfahren sich in Bezug auf zunehmende Akzeptanz dutch die Patientitmen und bessere Kontrollierbarkeit dutch konventioneUe Diagnostik entwiekein, soil in einer vofliegcnden Untersuchung ~ ennittein sein. FragesteUung: Ziel der Betrachtung ist es, Ergebnisse operativer und bioptischer Verfahren in B¢~ag auf Angaben fiber unmittelbare und l~gelfris~ige posttherapeutische Komplikationen und die damit verbundene Traumafisiemng des Bmstdrfisengewebes in einem Nachbeobachtungszeitraumyon bislang 2 Jahren darzustellen. Method~k und Ergebmsse: Es handelt sich um eine differenzierende Untersuchung yon 60 Patientkmen, bei denen nonpaipable L~sionen einer AbklarungbedurRen und die sich in der Nachbetreuungdutch die Manunog r a p h i e s p r e c ~ d e der Universitatsfrauenklinik Leipzig befinden. Anhandyon Patientenbefragungcnund Mammogrammvergleichert, sowie ausgew~lter Fallbeispiele wird bewiesen, daft dutch mikroinvasives Vorgehen bei gleicher Diagnosesicherheit auch ein absoluter Vorteil in der dauerhaflen Kontrollierbarkeit erzielt werden kann. S 69
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Wertigkeit verschiedender bildgebender Verfahren in der Diagnostik yon Mammatumoren Moritz A, Kamprath S, Bechler ,1,,Fleck M, Wurdinger S, Kaiser WA, Schneider A Abteilung fiir Frauenheilkunde und Institut fiir diagnostische und interventionelle Radiologie der Friedrich-Schiller-Universitgit dena Die exakte priioperative Diagnostik von intramammaren Befunden ist Air die operative Planung von entscheidender Bedeutung. Fragestellung: Welche diagnostische Aussagekraff besitzen Mammographie, Sonographie und MRM ~ r die prAoperative Beurteilung yon Tumoren in der Brust? Methode: Im Zeitraum yon 3/95 bis 12/97 wurde prfioperativ bei 251 Patientinnen Mammographie, Sonographie sowie MRM zur Diagnostik intramammarer Herde durchgef'tihrt. 281 Herdbefunde wurden in der Brust diagnostiziert und mit dem histologischen Ergebnis korreliert. Ergebnisse: Histologisch wurden 117 invasive Karzinome, 25 DCIS und 139 benigne Verfinderungen gesichert. Invasive Karzinome und DCIS wurden jeweils als eine gemeinsame Gruppe betrachtet. Die Sensitivitfit lag Air die Mammographie bei 81,7%, ~ r die Sonographie bei 83,8% und flit die MRM bei 87,3%. Die Spezifitaten lagen bei 62,6%, 70,5% und 60,4% respektive. Die positiven Vorhersagewerte lagen bei 69%, 74,4% und 69,3% und die negativen Vorhersagewerte bei 77%, 81% und 82,4% respektive. Schluflfolgerung: Die im Vergleich mit anderen Stadien relativ niedrige Wertigkeit der MRM ist wahrscheinlich dutch die DCISFAlle mit fehlender Tumorangiogenese bedingt.
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P2.03 Mammakarzinom
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Lymphknoten und distante Metastasierung, Tumorzellen im Knochenmark
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M a r k i e r u n g und D e t e k t i o n des Sentinel-Node bei der B e h a n d l u n g des p r i m ~ i r e n M a m m a c a r e i n o m s Santjohanser, C. *, Koretz, K. **, Kreienberg, R.* Kiihn, Th.* Frauenklinik* u. Abt. Pathologie** der Universiti~t Ulm Die axiUAre Lymphonodektomie geh6rt bisher uneingeschrAnkt zur Standardtherapie des primiiren Mammacarcinoms. Bei Frauen ohne metastatischen Lymphknotenbefall ist sic ohne therapeutischen Nutzen, jedoch mit hoher MorbiditAt verbunden. Sic dient der prognostischen RisikoabschAtzung und zur Festlegung einer eventuellen, adjuvanten Therapie. Fragestellung: L~Bt sich mff Lymphazurin-Blau der erstdrainierende Lymphknoten (sentinel-node) sicher detektieren und kann der Lymphknotenstatus zuverlassig vorhergesagt werden, so dab einer als low-risk einzustufenden Patientengruppe die radikale axillAre Lymphonodektomie erspart werden kann? Methode: In einer prospekfiven Studie wurde Patintinnen mat primaren Mammacarcinom peritumoral je 3 x 0,5 ml Lymphazurin-Blau injiziert. Vor der axill~ren Lymphonodektomie wurde zunAchst nach dem oder den blau gefArbten Lymphknoten gefahndet und diese gesondert histologisch untersucht. Ergebnisse: Bei 56 (davon n=17 endoskopisch) operierten Patientinnen konnte in 33 Fallen (59%) ein oder mehrere blau gef'Arbte axill~e Lymphknoten sicher und in 5 Fallen (9%) fraglich markierte Lymphknoten (insgesamt n=38, 68%) detektiert und gesondert histologisch untersucht werden. In 18 FAllen (32%) konnte kein blau-markierter Lymphknoten gefunden werden. In den 38 Fallen mit detektierbarem sentinel-node wurde in 94% der Lymphknotenstatus richtig vorhergesagt (richtig neg. 55%, richtig pos. 39%). In 6% ergab die Untersuchtmg der sentinel-nodes ein falsch negatives Ergebnis. Schluflfolgerung: Obwohl in 94% der Lymphknotenstatus richrig vorhergesagt werden konnte, ist die Rate der falsch negativell Vorhersage mit 6% unbefriedigendend hoch (SensitivitAt yon 86%) und tiber der It. Literatur zu erwartenden Rate an ,,skip-Metastasen" yon 1 bis 3%. Ob sich die Detektionsrate und der priidiktive Vorhersagewert durch die Markierung mit radioaktiv markierten Substanzen verbessern l~Bt, muB dutch prospektive Studien geklArt werden.
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Sentinel-Lymphonodektomie (SLNE) in der Prim~irtherapie des Mammakarzinoms. J.-H. Kowolik, W. Kuhn, M. Schelling, A. Prechtl, C. H6fl, H. Graeff, Frauenklinik der TU Miinchen
WERTIGKEIT DER SENTINEL LYMPHKNOTENBIOPSIE BEIM M A M M A - K A R Z I N O M Ostertag, IT., Eidtmann, H., Jonat, W. Klinik J~r Gyniikologie und Geburtshilfe der CA U zu Kiel
Die axillttre Lymphonodektomie beim Mammakarzinom ist mit perioperativer Morbidit~it verbunden. Mit der wenig invasiven Methode der Sentinel-Lymphonodektomie (SLNE) k/Snnte eine axill~ire Dissektion bei N0-Pafientinnen vermieden werden. Fragestellung: Ist mit der SLNE der axilliire Lymphknotenstatus exakt zu besfimmen und ist diese Methode im klinischen Alltag einsetzbar. Methode: Bei 15 Patientinnen mit tastbarem Mammakarzinom wurde Technetium-99m markiertes humanes Serumalbumin peritumoral am Tag vor tier Operation injiziert. 15 und 30 Minnten sowie 3 Stunden p.i. erfolgte eine Lymphoszintigraphie. Intraoperativ wurde der. Sentinel-Lymphknoten mit einer Gammakamera aufgesucht, markiert und entfernt. Die weitere Operation der Axilla erfolgte in tiblieher Weise. Ergebnisse: Bei 12 Patientinnen mit positiver Lymphszintigraphie konnte der Sentinel-Lymphknoten intraoperativ aufgesucht und entfernt werden, bei 3 Patientinnen (innerer Sitz, grofSes Karzinom) war die Lymphszintigraphie negafiv. In 10 Fallen stimmte die Histologie des Sentinel-Lymphknotens mit dem Lymphknotenstatus der restlichen Axilla 0berein, bei 2 Patientinnen war lediglich der Sentinel-Lymphknoten tumorzell-positiv. Schluflfolgerung: SLNE ist technisch durchfohrbar, der SentinelLymphknoten scheint den histologischen Nodalstatus der Axilla zuverl~issig zu reflektieren. Grtigere Patientinnenzahlen miJssen die ersten Studienergebnisse bestatigen.
Der axillare Lymphknotenstatus beim Mammakarzinom ist mit der wichtigste Faktor ftir die Prognose und anch for die adjuvante Therapieentscheidung. Ca 60% der Patienten mit Mammakarzinom sind nodainegativ. Diese Patienten unterziehen sich bei der axiliaren Lymphonodektomie dem vollen Operationsrisiko mit den bekannten postoperativen Folgeerscheinungen. Fragestellung: Ist der prognostisehe Vorhersagewert der histologischen Untersuchung des Sentinel-Lymphl~aotens (SLN), als der erste, das Tumorbett drainierende Lymphknoten in der Axilla, ausreichend, um auf eine konventionelle Lymphonodektomie verzichten zu k6nnen. Methode: Bei 65 Patienten wurde 2-4 Std. pr~ioperativ peritumoral 99TCm-Nanokoll injiziert. Nach der Entfemtmg des PrimerTumors wurde der SLN transeutan mit einer Gamma-Sonde lokalisiert und biopsiert. Die vollstandige Lymphonodektomie in Level I und II wurde ansehliegend durchgefohrt. Ergebnisse: Von 65 Patienten mit T1-T2 Tumoren hatten 63 % (n=41) einen negativen Nodalstatus. Der SLN konnte in 90 % (n=59) dargestellt u n d histologiseh untersucht werden. 24 Patienten hatten einen metastatischen Befall der axillaren Lymphknoten, davon 6 ausschlieNichem Befall des SLN. Bei einer Patientin zeigte sich eine Skip - Metastasierung. Schluflfolgerung: Mit der 99TCm-Lymphszintigraphie gelingt beim Mammakarzinom in 90% die Biopsie des SentinelLymphknotens. Dieser kann mit 98% Sicherheit eine Vorhersage tiber den Nodalstatus erbringen. Eine prospektive, randomisierte Studie mul3 zeigen, dal3 der Verzicht auf die axill~ire Lymphonodektomie bei tumorfreien SLN keine Verschlechterung der Rezidivh~ufigkeit, des 12berlebens bedingt. Somit der Lymphknotenstatus ats Prognosefaktor erhalten bleibt.
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Disseminierte Tumorzellen beim Mamma-Karzinom: Option fiir eine rationale Stratifizierung bei zytoreduktiver Therapie Giesing, M., Austrup, F., Eder, C., Suchy, B. RELAB ®, Recklinghausen, Arbeitskreis Onkologie, Abtlg. Molekulare Onkologie
Immunhistologischer Tumorzellnachweis in Lymphknoten und Knochenmark bei Patientinnen (Ptn.) mit nodal negativem (NO) Mammakarzinom (MC) und deren Korrelation mit anderen Prognosefaktoren
Etwa 30% der N0-Mamma Karzinome bed0rfen der adjuvanten Chemotherapie. Bei diesen wie bei N+ Tumoren kann eine Zielzellen-gerichtete Stratifizierungsstrategie von Nutzen sein. Fragestellung: Kann die molekulare Analyse von h~imatogen disseminierten Krebszellen Hinweise auf den Einsatz einer Chemotherapie geben? Methode: Aus Blut von Patientinnen mit N- und N+ Mammatumoren (n>300) wurden disseminierte Tumorzellen isoliert und einer molekularbiologischen Analyse unterzogen: Diagnostische DNA: Amplifikation von erb B-2, c-myc, p53mt, verschiedene LOH's; diagnostische RNA: CK20,CEA,Mucinl; tumorbiologische RNA: Morphogene, Metastasierungs- und Proliferations-Korrelate. Ergebnisse: Die Pr~ivalenz disseminierter Tumorzellen beim N0Mammakarzinom betr~igt 33%, insgesamt fanden sich bei ca. 20% Metastasierungs-assoziierte Gentranskfipte. Die Analyse der minimalen Residualerkrankung nach CMF-Therapie bei N+ Tumoren zeigte in 25% der Untersuchungen disseminierte Zellklone, davon tiberwiegend solche mit erb B-2 DNAAmplifikation. Schluflfolgerung: N0-Tumoren, die Krebszellen disseminieren, stellen potentielle Indikationen for eine Chemotherapie dar. Die Analyse der Klone bei N- und N+ Tumoren kann die Wahl des Therapieregimes erleichtem, i.e. CAF-Regime bei erb B-2 Ampl. und p53mt Klonen (A.D. Thor, ,,in press").
B. Gerber, A. Krause, D. Richter, T. Reimer, K. Friese Universit~ts-Frauenklinik Rostock Befall der axill~iren Lymphknoten und Fernmetastasen indizieren beim MC allgemein eine adjuvanten Therapie. Beim N0-MC werden Parameter ftir oder gegen die adjuvante Therapie gesucht. Fagestellung: Stellt der Nachweis von Tumorzellen in Lymphknoten oder Knochenmark eine Entscheidungshilfe fOr die adjuvante Therapie beim N0-MC dar? Methode: Von 198 Ptn. mit einem invasiven pTI-2NOM0-MC wurden 3389 axillfire Lymphknoten und Knochenmark mit einem Panzytokeratin-Antik6rper und ABC-Technik auf Tumorzetlen untersucht. Etablierte und neuere Prognosefaktoren wurden bestimmt. Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrfigt 56+18 Monare. Ergebnisse: Bei insgesamt 74 (37,4%) der 198 Ptn. fanden sich Tumorzellen in Lymphknoten (11,2%) oder Knochenmark (26,2%). In 6,0% der Ffille fanden sich Tumorzellen in beiden Lokalisationen. Krankheitsfreies als auch GesamtOberleben waren bei Ptn. mit Tumorzellen in Lymphknoten oder Knochenmark signifikant (p < 0,05) verk0rzt. In der Multivarianzanlyse war nur die Tumorgr613e als unabhangiger Prognoseparameter bestimmt worden, nicht jedoch der Tumorzellnachweis. Schlufifolgerung. Konventionell als pT1-2NOM0 gestagte MC-Ptn. wiesen zum Zeitpunkt der Operation in 37% der Fglle distante Tumorzellen auf. Diese stellen keinen unabh~ingigen Prognosefaktor dar und tragen somit nicht zur Therapieentscheidung bei.
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P2.03.06 Immlmzytoehemiseher Tumorzellnaehweis im Knoehenmark bei Mammakarzinompatientinnen Auswcrtung yon 422 Beekenkammbiopsien Dresell:g.i RinasI N., Feltmann1K., Diel2L~, Tulusan~A'.H. Frauenklinik im Klinikum Bayreutht; Unlversiti~t~frai~enl;linik Heidelberge
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Prognostische Relevanz cytokeratin(CK)-positiver Knochenmark(KM)-Mikrometastasen beim Mammacarcinom (MC): 2-Jahres-Follow-up
Braun, S., ~Schlimok, G., Janni, ~, Hepp, E, Dimpfl, T., Kindermann, G., Riethm~ller, G., "Pantel K.; I. FrauenMinik&'Institut fi~r Immunologie, LMU, Mfmchen; ~II. Med. Klinik, KZVA Augsburg
Neue ]V~hoden zur Entdeckung von Kbl-zinom~lleniri Knoctrenmarksaspiraten erseheineri.geeignet,Paiientiiinehmit aggressivenTumoren zu identifizieren.Wi~"beriehtenabel:unsere Erfahrtttigen im klinisehenAlltag, Feh!erquelteii,:denStellenwert dieser'?~iethodeim Vergleichzu anderen Progn6se~parameternund das Outcomeder Patientinnen. Methode!"Wir fdlmen zwischen 1.3.95~und25:2i98 bei 374 Patientli~men422 Beckenkammbiopsier~(BliiB)'drtreh.Die Proben wurderPfin der UFK Heidelberg(Direkt6rfPt'0t2t31 Bastert) immunhistoehem~sehteilweise nut mit einem lgegeridas Mucin TAG12 gerichtetenAntik6rper, teilweise rnit inehrerenAntik6rpem (Zytok~Zatfr~Typ8; 18, 19, HurnaneSEpithelialesAntigenGA733-2 und MUG1)angeflirbt. Ergel¢Kiss#.InSgesamtwaren 18 Biopsien(4,3%) aufgrund von Transffortproblemdn,zu schwaeherAn~bUng oder zuwenigZellen nicht ausvcertbat. Tumorzellenwurden in 53,2% tier Unt6rgti~angen gefunden; das entgpfieht'deffLiteraturangaben, Im Mediatl;~der~ 2 Tumorzellenpro 106Zellengefunden~Der Transportweg seheint also diese Quote nieht zu beeinflussen. In 46,8% d~t 404 Biopsienfanden sieh l~eine~TUrnorzetleri[Weitere Ergebnis~ehinsiehtliehdes Outcomeund der Korreiationmit anderen~Progaaosefaktoren,und zwar Ki-67, S-PbaSe-Fraktion,P53 und Hef-2-neuwerden dargestellt(Mediane Beobachtungszeit28 Monate)i Von den Patientinnen mit negativerBKB waren 58,7% such nodal negativjedoeb bet positiverBKB :fanden'sichniar47,8% nodal positive.Die Metastasenhaufigkeit war m~ I7~,2%beiden BKB pbs: und nodal positivenviel b6her als bei d~n'BKBneg. trod nodal-negativenmit 4,9%. WeitereErgebnisse~r ~lasSurvival folgen. Schluflfolgerung: Mit Hilfe tier Knochenmarkaspirationl~:gtsieh ein zuverlgssigerPrognoseparmnetergewinnen,:i:lerelne'risikoadaptierte, individuMisierteTherapie erm6glicht.
Die erhebliche methodischen Heterogenitat bedingt eine anhaltenfde Diskussion fiber die prognostische Bedeutung von KM-Mikrometastasen. Fragestellui~g: 1st der Nachweis CK+ Tumorzellen im KM ein prognostisch relevanter Parameter far das Mammacarcinom? Methode: Bilaterale KM-Aspirate yon 550 MC-Pat. wurden immunzytochemisch untersucht. Analoge KM-Proben yon 162 Pat. ohne epitheliale Neoplasie dienten als Spezifittitskontrolle. Wir verwendeten Antik6rper (mAk) gg. CK (A45-B/B3, CK2) und das tumorassoziierte Glykoprotein-12, TAG-12 (2Ell; Diel et al. 1996). Ergebnisse: Bei 185 untersuchten MC-Pat. markierte mAk A45B/B3 gg. die CK-Heterodimere 8/18 und 8/19 signifikant mehr CK ÷ Zellen als mAk CK2 gg. CK18 (47% vs 32%; P = 0,006). Bei 162 Kontrollpat. fanden sich CK+Zellen (mAk A45-B/B3) nur in einem Fall (0,7%). Im Gegensatz dazu wiesen 73 yon 110 Kontrollpat. (66%) ein TAG- 12÷Ergebnis auf (p<0,0001). MAkA45-B/B3 identifizierte CK+ Zellen bei 220 von 550 Pat. (40%); dies korrelierte mit einer Fernmetastasierung (M~; p<0,0001) und einem metastatischen Befall v o n > 10 Lymphknoten (p=0,009). Nach median 25 (6-45) Monaten ergab sich bei 256 auswertbaren Pat. eine Korrelation von mikrometastatischem KM-Befall mit fraher Fernmetastasierung (p<0,0001; Log-Rank), verk0rztem DFS (P=0,008) und OS (p=0,01). In der Cox-Regressionsanalyse war der mikrometastatische KM-Befall ein unabh~ngiger prognostischer Parameter. SehluflfolgerUng: Die Spezifit~it yon CK als Marker epithelialer Zellen ist derjenigen yon TAG-12 (Kreuzreaktionen mit KM-Zellen) iiberlegen. Der immunzytochemische Nachweis CK ÷Zellen im KM identifiziert eine Patientengrnppe mit ungtinstiger Prognose.
P2.03.08 Knochenaikalische Phosphatase (BALP) und oss~ire Metastasen beim Mammakarzinom Sanguinette, M., Mfinstedt, K.,Kullmer, U., Vahrson, H. Universitgits-Frauenklinik Gieflen
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Biologiseh-chemisehe Parameter, insbesondere die BALP, sollen das Spektrnm diagnostiseher Magnahmen beim ossfir metastasierten Marmnakarzinom sinnvoll erganzen. Fragestellung: Kann die BALP die Skelettszintigraphie bet der Diagnostik oss~'er Metastasen des Mammakarzinoms ersetzen ? Methode: Anhand der klinischen Daten von 1'55 Patientinnen mit Mammakarzinom aus systematiseher Mammatumornachsorge warden Sensitivit~it und Spezifitfit der BALP sowie der Kombinationen der BALP mit den Laborparametern alkalische Phosphatase, CA 15-3 und CEA besthnmt. yrgebnisse: Die BALP zeigte eine Sensitivitat und Spezifit~it bet der Diagnostik von Knochenmetastasen von 31% und 80 %. Die kombinierte Bestimmung der Laborparameter BALP, CA 15-3 und CEA ergab eine Erh0hung der Sensitivit/it auf63 %, bet allerdings geringerer Spezifit/it von 66 %. Schluflfolgerung: Die alleinige Bestimmung der BALP bet Kh0chenmetastasenverdacht bietet aufgrmad der geringen Sensitivit~it keine Alternative zur Skelettszintigraphie. Am ehesten ist aufgrnnd des Sensitivit~itsgewinnes eine kombinierte Bestimmung yon BALP, CA 15-3 trod CEA als sinnvolle Ergfinzung der Skelettszintigraphie bet der Abkl/irmlg eines klinisch gefiugerten Knochenmetastasenverdachtes in Erwfigung zu ziehen.
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Sinnvolle Prognosefaktoren ffir eine spiitere Knochenmetastasierung beim Mammakarzinom. Gollan, Ch., Diel, LJ., Solomayer, EF., Wallwiener, D., Bastert, G. Universitdts-Frauenklinik, Vofistr. 9, 69115 Heidelberg. Fragestellung: Mammakarzinome verhalten sich im Hinblick auf ihre Metastasierung sehr heterogen. Inzwischen gibt es zahlreiche Mitteilungen, die es sinnvoll erscheinen lassen, zusfitzlich zur antineoplastischen Therapie auch das Zielorgan einer Metastasierung zu behandeln. Dies trifft besonders auf oss~ire Metastasen zu. Unsere Zielsetzung war es, ein besonderes Risikokollektiv for eine sp~itere Knochenmetastasierung zu definieren. Methode: Die Analyse umfagte 380 Pafientinnen mit primfirem Mammakarzinom. Wir untersuchten folgende Parameter: Bone Sialoprotein (BSP) im Serum, immunhistochemischer Parathyroidhormone related protein (PTHrP) -Nachweis im Primartumor, Steroidrezeptorstatus (biochemisch), Tumorgrading und S-Phase im Primfirtumor. Das mediane Follow-up betrng 40 Monate. Ergebnisse: Unter den Frauen mit Fernmetastasen entwickelten 46% eine rein oss~ire, 41% eine rein viszerale Metastasierung, und 13% eine gemischte oss~ir-viszerale Form. Als bester Prognosefaktor fiar eine subsequente ossfire Metastasiernng erwies sich der Nachweis yon BSP im Serum (p=0.001; RR 94.1), gefolgt von positivem immunhistochemischem PTHrP-Nachweis im Primfirtumor, Steroidrezeptorstatus und Tumorgrading. Schluflfolgerung:Wissenschaffliche Grnndlage eines Prognosefaktors sollte eine tumorbiologisehe Hypothese sein. Eine h0here klinische Wertigkeit ergibt sich far einfache, reproduzierbare Naehweismethoden ohne grOgeren Kostenfaktor. Far Risikopatientinnen mit erhOhtem BSP-Plamaspiegel im Plasma sollte eine intensivierte adjuvante Therapie, z. B. unter Verwendung yon Bisphosphonaten, einen deutlichen klinischen Profit erbringen.
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PTHrP als priidiktiver Prognosefaktor fiir Knochenmetastasierung beim primiiren Mammakarzinom Caminada, M,C., Lauen, Y,., Mailer, M., Fabian, T* Stegmfiller, M, Ahr, A, Scharl, A, Kaufmann, ~ Frauenklinik und Pathologie* J. W. Goethe-Universitiit Frankfurt~Main
Prognostische Bedeutung mikrometastatischer Tumorzellen in Knochenmark yon Patientinnen mit Mammakarzinom
Das PTHrP (Parathormon related Protein) greift durch Bindung an den PTH Rezeptor in den Calciumstoffwechsel yon Knoehen ein. Mehr als 50% der prim~ren Mammakarzinome bilden PTHrP. Fragestellung: Hat der PTHrP-Gehalt yon prim~iren Mammakarzinomgewebe einen Einflul3 auf die sp~itere Knoehenmetastasierung, kann die PTHrP bedingte Knochenentkalkung durch Bisphosphonate verhindert werden? Methode: Bei 33 prim~iren Mammakarzinomen wurde PTHrP im Cytosol mittels eines Testkitts (BYK-Sangtee Diagnostica (RIAmat PTHrP)) bestimmt. Mammakarzinome mit verschiedenem PTHrP-Gehalt wurden auf Nacktm~use transplantiert and mit Bisphosphonaten behandelt, die M~iuseschwanzknochen ger6ntgt. Ergebnisse: 18 Patientinnen entwickelten bis 5 Jahre nach Prim~irmanifestation eine Knoehenmetastasierung (mittlere PTHrP Konzentration 39,5 fmol/mg), 15 Patientinnen keine (mittlere PTHrP Konz. 19,5 fmol/mg). Der U-Test zeigte ein Signifikanzniveau von p=0,067. Der PTHrP-Gehalt stieg im Blut der Nacktm/iuse mit der Tumorgr6Be an, im Tumor war er dagegen konstant. PTHrP verminderte den Calciumgehalt in Nacktm~iusenknochen so stark, dab die Knochendiehteverminderung im R6ntgenbild sichtbar war. Bisphosphonate konnten im Nacktmausmodell eine tumorbedingte Hypercalc~nie unterdrticken. Sehluflfolgerungen: PTHrP k6nnte bei Best/atigung durch ein gr6Beres Kollektiv Knochenmetastasen vorhersagen. Prospektive Untersuchungen an Patientinnen sotlten abkl~iren, ob die Bisphosphonattherapie in Abhangigkeit vonder PTHrP Produktion der Tumoren langfristig Knochenmetastasen verhindem kann.
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P2.04 Mammakarzinom
Onkogen-Expression
Solomayer E-F, Diel U, Gollan Ch, Wallwiener D, Bastert G Universit~ts-FrauenklinikHeidelberg Befallene axill~e Lymphknoten sind das morphologische Korrelat der Tumordissemination auf regionarem Niveau. Der Nachweis mikrometastatischer Zellen im Knochenmark TCD (=tumor cell detection) ist ebenfalls ein morphologischer Marker for die Tumorausbreitung, dies abet auf distant-systemischem Niveau. Fragestellung: Gibt es Manunakarzinompatientinnen bei denen die prognostische Wertigkeit des Nodalstatus (N) durch den TCD ersetzt werden kann ? Methode: Seit 1985 batten wit an der Universit~ts-Frauenklinik Heidelberg bei 1293 Frauen mit Mammakarzinom eine intraoperative Knochenmarkaspiration mit immunzytologischem Tumorzellnachweis durchgeft~hrt. 46% aller Frauen waren TCD+. Nach median 44 Monaten wurden die Follow-upErgebnisse ausgewertet. Ergebnisse: 75% der metastasierten Patientinnen (n=315) und 80% der verstorbenen Patientinnen (n=161) waren TCD+. Die schlechteste Prognose ergab sich bei N+ / TCD+ Frauen, trod die zweitschlechteste Prognose bei N- / TCD+ Patientinnen. Die Prognose der TCD- Franen war gut, lmabh~_ngig vom Nodalstatus. In der Regressionsanalyse erwies sich TCD bei Patientinnen mit T1-Tumoren als weitaus besserer Prognosefaktoren (RR 8,2) als der Nodalstatus (RR=2,1), SchIuflfolgerung: Der TumorzelInachweis ira Knochenmark kOnnte in vielen F~illen die axillare Lymphonodektomie ersetzen und damit das Konzept der ambulanten Therapie des kleinen Mammakarzinoms erheblich aufwerten.
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c-erbB-2 Uberexpression bedeutet geringeres Ansprechen einer dosisintensivierten Therapie mit Epirubicin und Cyclophosphamid beim Mammakarzinom A4. Untch, C. Thomssen I ,G. Konecny, A. Lebeau, P. Dettmar:, D. SattleP, S. Kahlert, H. Graeffl, F. Janicke 1, H. Hepp Frauenkliniken und pathol. Institute; Klinikum Groflhadern, LMU Mflnchen, Universitatskrankenhaus Hamburg 1, Klinikum rechts d. lsar, TU Milnchen: e-erbB-2-Oberexpression wird als neuer prognostischer und pradiktiver Faklor beim Mammakarzinom diskutiert. Ober Durchbrechen einer Therapieresistenz bei c-erbB-2-Oberexpression durch Dosisintensivierung wurde berichtet. Fragestellung: Wir untersuchten im Rahmen einer prospektiven, randomisierten Studie den Stellenwert einer Dosisintensivierung in Abhangigkeit yon der c-erbB-2-Expression. Methode: 182 Patientinnen mit > 10 positiven Lymphknoten oder extranodaler Weichgewebsinfiltration erhielten vier Zyklen EC 120/600 mg/m2 alle zwei Wochen mit G-CSF (DI-EC) oder vier Zyklen EC 90/600 mg/m2 alle drei Wochen, gefolgt von drei mal CMF (EC/CMF). C-erbB-2-Oberexpression wurde immunhistochemisch mit monoklonalen AntikOrpem 3B5 (Ab3, Oncogene Science) bestimmt. Ergebnisse: 28% von 118 auswertbaren Patientilmen zeigten cerbB-2-Oberexpression. Die mittlere Beobachtungszeit lag bei 27 Monaten (Mo.). In dieser Zeit traten 33 Rezidive auf. Das krankheitsfreie Obedeben (DFS) war bei c-erbB-2-Oberexpression mit 31 Mo. vs 42 Mo. fOr EC/CMF signifikant schlechter (p=0,04). DI-EC f0hrte zu einer signifikanten Verbesserung des DFS in der c-erbB-2-negativen Gruppe (46 vs 37 Mo., p=0,04), wahrend sich in der c-erbB-2-tlberexprimierenden Gruppe nur eine gerhlge Steigerung erzielen lieg (33 VS. 28 Mo., p>0,25). Schluflfolgerung: Bei c-erbB-2-negativen Tumoren kann DI-EC einen deutlichen Benefit erzielen. F ~ c-erbB-2-Oberexpression scheint dieser Effekt geringer. Ein Durchbrechen einer Chemoresistenz durch DI-EC ist nicht in einem groBeren Ausmal3 m0glich S 73
P2.04.02 c-erbB-2 Uberexpression und Metastasierungspotential beim prim/iren Mammakarzinom G.Konecny,D.Sattler~,S.Kahlert,A.Lebeau3,CThomssen 2, W.Kuhn 1, H.Graeff, H Hepp, M.Untch, Frauenkliniken GroJ3hadern, LMU, l rechts der Isar, TU; Miinchen, 2Universitdtskrankenhaus Hamburg-Eppendorf u. 3pathologisches lnstitut, Miinchen, LMU Warum c-erbB-2 positive Patientinnen ein erh/3htes Metastasierungsrisiko haben ist nicht bekannt, c-erbB-2 Transfektionsversuche an Zellinien fahrten zu einer erh6hten Expression von Tumorproteasen. Fragestellung: In einer prospektiven adjuvanten Therapiestudie untersuchten wir den prognostischen Wert einer c-erbB-2 Uberexpression und die Korrelation mit den Tumorproteasen Urokinaseplasminogenaktivator (uPA) und Plasminogenaktivatorinhibitor Typ 1 (PAl- 1). Methodik: Bei 118 Pat. mit >_10 pos. LK oder perinodaler Lymphknoteninfiltration und anthracyclinhaltiger adjuvanter Chemotherapie wurde die c-erbB-2 Expression immunhistochemisch am Prim~irtumor mit dem monoklonalen Antik6rper 3B5 (Ab3, Oncogene Science) bestimmt. Bei 68 Patienten warden uPA und PAl-1 mit dem Immunobind ® ELISA der Firma American Diagnostica bestimmt. Ergebnisse: 31% der Patienten zeigten eine c-erbB-2 15berexpression. Diese hatten ein signifikant ktirzeres rezidivfreies Oberleben (31,I vs. 42,1 Monate, p=0,034), h6here mediane uPA Werte (4,27 ng/mg vs. 3,51 ng/mg, p=NS) und h6here mediane PAI-I Werte (17,55 ng/mg vs. 12,40 ng/mg, p=NS). Schlu~folgerungen: Beim prim~ren Hochrisikomammakarzinom ist c-erbB-2 ein signifikanter Prognosefaktor ffir Rezidivfreiheit. Unsere Daten zeigen einen Trend zu erh6hten Tumorproteasen in Tumoren mit c-erbB-2 Uberexpression, der jedoch im bisher untersuchten Kollektiv nicht signifikant ist.
P2.04.04 Das Ductale Carcinoma in situ der Brust (DCIS) und cerbB-2 Uberexpression: eine 10-Jahres-Analyse I.Bauerfeindl, G.Konecnyt, C.Nestle-Kriimlingt,A.Lebeau2,S.SOren. sen l,B.BOttcherl, S.Kahlertl,M. Untcht, Klinik u. Poliklinik f Frauenheilkunde u. Geburtshilfe, Klinikum Groflhadern und 2Pathologisches Institut; LMU Miinchen Das DCIS wird zunehmend h~ufiger diagnostiziert. Die Therapie fichtet sich u.a. nach der Pathomorpholgie. Eine c-erbB-2Oberexpression wird in 20-30% aller invasiven Mammakarzinome nachgewiesen und korreliert mit einer schlechteren Prognose. Fragestellung: Ist krankheitsfreies Intervall und Oberleben beim DCIS im eigenen Patientinnenkollektiv mit c-erbB-2 assoziiert? Material u. Methode: Retrospektive Analyse der von 1985 bis 1995 in unserer Klinik behandelten Frauen mit DCIS. Alle F~lle warden histomorpholgisch nachbefundet und das Kerngrading nach der Van-Nuys-Klassifikation kategorisiert. Die c-erbB-2 rUberexpression wurde immunhistochemisch am Paraffinmaterial mit dem monoklonalen AntikOrper Ab3 (Oncogene Science, Klon 3B5) durchgeftihrt. Die l~lberlebenszeiten wurde nach KaplanMeier evaluiert. Ergebnisse: 44 Patientinnen konnten ausgewertet werden. 5 warden in Gruppe (Gr.) 1, 7 in Gr. 2 und 32 in Gr. 3 nach Van-Nuys klassifiziert. Kein DCIS der Gr. 1 und 2 nach Van-Nuys zeigte eine c-erbB-2-Uberexpression. 21 c-erbB-2 positive in situ Karzihome fanden sich in Gr. 3 nach Van-Nuys. In Gr. 3 erlitten 8 Frauen ein invasives Mammakarzinomrezidiv, 7 mit c-erbB-2 rUberexpression. Eine Patientin aus Gr. 1 erlitt ein DCIS - Rezidiv. 4 Frauen sind mammakarzinombedingt verstorben (alle c-erbB-2 positiv), 1 davon an einer Metastasierung ohne Nachweis eines invasiven Karzinoms. Das krankheitsfreie Uberleben im Gesamtkollektiv betrug 95% naeh 120 Monaten. Schluflfolgerung: Die Van-Nuys-Klassifikation korreliert signifikant mit der c-erbB-2 Expression. Retrospektiv erscheint auch ffir das DCIS die c-erbB-2-Positivitat mit einer schlechteren Prognose assoziiert zu sein. Prospektive Studien sollten c-erbB-2 als unabhgngigen Prognosefaktor ftir das DCIS prafen. Insbesondere invasive Rezidive k6nnten mOglicherweise mit der c-erbB-2Bestimmung prognostiziert werden.
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P2.04.03 Der c-erbB2-Onkoprotein-Nachweis im Serum erlaubt keine positive Differenzierung des Primfirstatus oder des Verlaufes von Mammakarzinomen Opri F, Torsten U ,Ragosch V,, Weitzel H Universitfits-Frauelffdinik im Klinikmn Benjamin Franklin der Freien UniversiNt Berlin Fragestellung:Ist der Nachweis des c-erbB2-Onkoproteins im Serum als Screening-Parameter fox Mammakarzinome geeignet oder karm er als pradiktiver Faktor far den Verlauf eines Mammakarzinoms herangezogen werden? Methode: Vor OP und wNarend eines 30-monatigen Follow-ups valrden die Seren yon 345 Patientirmen immunhistochenfisch mit dem polyklonalen Antik6rper 3B5 im ELISA untersucht. Als Kontrolle dienten die Seren von 51 gesunden Probandinnen. Die Daten wurden dem H-Test nach Kruskal-Wallis und dem Sigrdf~kanz-Level-Test nach dem Mann-Whitney-U-Test unterzogen. Ergebnisse: Eine Konzentration von 125 fmol/ml wurde als Schwellenwert mit einer Spezifit~t yon 50% und einer Sensitivitat von 74% gew~hlt. Frauen mit primfir bereits metastasiertem, mit invasiv-duktalem Mammakarzinom, CDIS oder mit einer Mastopathie Grad 3 hatten signifLkant h6here prfioperative c-erbB2-Konzentrationen als Frauen mit einer benignen Mammahistologie oder gestmde Probandinnen (p=0.03). Nach Abschlul3 der postoperativen Beobachtungsperiode hatteaa 11% tier Patientinnen mit einem lokoreginalen Rezidiv oder Fenmletastasen signifikant erh6hte cerbB2-Konzentmtionen im Serum(Median 232.6 fmol/ml). Schhtflfolgerung:Das c-erbB2-Onkoprotein im Serum ist als Screening-Parameter ~ alas mammakarzinom nicht geeignet; in ausgewfihlten Fallen kann er als Verlaufsparameter der Erkankung dienen. Zu bedenken sind der Zeitaufwand yon 2 Arbeitstagen far die Bestirnmung eines Kits trod ArbeitsmittelKosten yon rund 140 DM pro Serumprobe.
P2.04.05 Die BRCA1-Mutation 5382insC beim Mammakarzinom in Deutschland
Backe, j.1.2, Hofferbert S], Skawran B. 3, DOrk T. 3, Meindl A. 4 Chang-Claude J. 5, Caffier H i , Weber B.H.F. 2
(1) Universitiits-Frauenklinik und (2) Institut far Humangenetik der Universitgit Wiirzburg; (3)Medizinische Hochschule Hannovet; (4) Medizinische Genetik der Universitdt Miinchen; (5) Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg Im BRCAI-Gen sind fiber 350 verschiedene, for famili~ren Brustkrebs pr~disponierende Mutationen bekannt. Dabei sind die Mutationen 5382insC und 185delAG die h~ufigsten BRCA1-Mutationen. Fragestellung: Wie h~iufig ist die BRCAl-Mutation 5382insC jeweils bei einer randomisiert ausgew~ihlten Brustkrebspopulation und bei famili~ir prfidisponierten Brustkrebspatientinnen in Deutschland? Methode: Zum Nachweis der 5382insC-Mutation bei insgesamt 700 unselektierten Mammakarzinomen und bei 248 Brustkrebspatientinnen aus Hochrisikofamilien wurde ein enzymatischer Assay verwendet. Die Genotypisierung der 5382insC-Mutationstrfiger wurde mit drei hochpolymorphen intragenischen DNAMarkern (Dl 7S855, D17S 1322 und D17S 1323) durchgefahrt, wobei in vier Familien eine Haplotypisierung mgglich war. Ergebnisse: Die 5382insC-Mutation wurde bei 5/700 (0,7%) der unselektierten Mammakarzinome und bei 10 yon 248 (4,0%) famili~iren Mammakarzinomen naclagewiesen. Dabei zeigten die 5382insC-Mutationstr~iger signifikante allelische Assoziationen an allen drei untersuchten Microsatellitenloci. Die Haplotypisierung ergab einen gemeinsamen krankheitsassoziierten Haplotyp in jeder der untersuchten Familien, Schluflfolgerung:Unsere Ergebnisse weisen darauf bin, dab die hohe Frequenz der BRCA1-Mutation 5382insC in Deutschland auf einen ,,Founder-Effekt" zurackzufahren ist.
P2.04.06 Inzidenz von Keimbahnmutationen in BRCA1 und BRCA2 bei famili[irem Mamma- und Ovarialkarzinom Volm T. 1, Runnebaum L 1, Grill H. 1, Eberhardt El., Bochum S. 2, WolfM. 2, Vogel Wfl, Tamulinoyte L. 3, Dahlbender Rfl. und Kreienberg R. ~ Universittit Ulm: Abt. f Gyngikologie u. Geburtshilfe 1, Abt. far Med. Genetik 2, Abt. f Psychotherapie 3 Die BRCA1 und-2 Gene sind fox den grOBten Teil der familiaren Mamma- und Ovarialkarzinomt~lle verantwortlich. Die bier vorgesteUte interdiziplinfire Stndie untersucht BRCA1/-2 Mutationen in Familien mit ananmestisch unterschiedlieh hohem Risiko for Brust- and Eierstockskrebs. Material undMethoden: Von Juni 1996 bis Februar 1998 stellten sich insgesamt 165 Familien im Zentrum Ulm vor. 115 Familien, in denen mindestens 2 nahe Verwandte an Mamma- and / oder Ovarialkarzinom erkrankt sind und in denen mindestens eine Verwandte pramenopausal betroffen ist, woxden gynakologisch, genetisch und psychologisch beraten. Von diesen Familien w0nschten 45 eine genetische Analyse. Far die Analyse von BRCA1 trod -2 wird in unserem Labor trotz der Komplexitgt der Gene die Gesamtsequenzierung als Methode der Wahl durchgefOhrt. Ergebnisse: Bisher kormten 18 Familien for BRCA1 und 2 Familien far BRCA2 sequenziei't werden. 7 Mutationen wurden detektiert, 6 in BRCA1 und 1 in BRCA2. Zwei frameshift Mutationen sind bisher in der Literatur nicht besehrieben. Weiterhin wttrden 2 unclassified variants geftmden sowie mehrere als unbedenldich beschriebene Polymorphismen. Schluflfolgerung: Wir konnten sowohl den klinischen als auch den molekulargenetischen Teil unseres Programms in einem interdisziplinarem Rahmen etablieren.
P2.04.08 Untersuchungen auf Deletionen im BRCA1-Gen beim famili[iren Mamma- und Ovarialkarzinom IMaringa, M., 1Uhlhaas, S., 2Kreyer, E., 1Friedl, W., 1Propping, P., 2Sehmutzler, R.K. 1 Institut/~r Humangenetik und 2Frauenklinik, Universitat Bonn Kopplungsanalysen ergaben, dab etwa 90% der Falle yon familiarem Bntstkrebs anf Veranderungen im BRCA1- oder BRCA2Gen beruhen. In der Mutationsanalyse wttrden bisher jedoch weit weniger Mutationen in diesen Genen gefunden. Kiirzlich wurden in etwa 10% der hollandischen Brustkrebsfamilien grN3ere Deletionen yon ganzen Exons des BRCAI-Gens (Exon 13 bzw. Exon 22) beschrieben, die rnit den bisher eingesetzten Methoden der Mutationssuche nicht erfal3t wurden (Petrij-Bosch et al., Nature Genetics 1997). Fragestellung: Sind gr0fAereDeletionen auch in deutschen Bnlstkrebsfamilien nachweisbar? Methoden: Genomische DNA wurde aus peripheren Leukozyten isoliert. Die Exons 13 trod 22 des BRCA1-Gens wurden mittels PCR nntersucht. Zusatzlich vmrde eine Southern-Hybridisienmg (Restriktion mit BglII bzw. HindU/und Hybridisiertmg mit den Sonden pl 1 und p14-24) durchgefithrt. Ergebnisse: In 30 nntersnchten Brustkrebsfamilien wurde keine Deletion festgestellt. Mittels Southern-Hybridisiernng wurde bei einer der 30 Familien eine zusatzliche Bande gesehen; die Ursache hierfar mul3 noch gekl~rt werden. Schlufifolgerung: Die in der hollandischen Studie haufig gefundenen Deletianen der Exons 13 und 22 im BRCA1-Gen wurden in dem Bonner Kollektiv nicht nachgewiesen. Um eine Aussage ~lber die Haufigkeit yon Deletionen in deutschen Brustkrebsfamilien zu machen, soll die Untersuchung an weiteren Familien im Rahmen der mnltizentrischen Brustkrebsstudie durchgefahrt werden. Danksagung: Mit Untersttltzung der Deutschen Krebshilfe
P2.04.07 BRCA-1-MUTATIONEN AUS NORDDEUTSCHEN KREBSFAMILIEN Schwarz-Boeger, U.; Arnold, N.; Krause, G.; G6tte, J.; Pfisterer, J.; donat, W:; Grofl, E.; Kiechle,A/L. Klinik far Gynakologie und Geburtshilfe der Christian-AlbrechtsUnivers#dt zu Kiel Fragestellung: Seit Dezember 1996 wird in unserer Klinik als einem von zehn Zentren in Deutschland eine interdisziplinare Tumorrisikosprechstunde im Rahmen einer Studie zum familiaren Brust- und Eierstockkrebs der Deutschen Krebsinlfe durchgeft~.rt. Methodik: Bis Februar 1998 warden 267 Frauen und 6 Manner ans 190 Familien klinisch, genetisch und psychologisch beraten. Das BRCA1-Gen wurde von 16 Patienten vollstandig sequeI~ziert, bei 20 weiteren die Exons 5, 11, 16 und 20, welche hot spots far Mutationen im BRCA1-Gen darstellen. Auf der Grundlage unserer Sequenzierergebnisse testeten wir PTT(= Protein Truncation Test) und SSCP (= Single Stranded Conformation Polymorphism) als mogliche Pra-Screening-Verfahren. Ergebnisse: 161 der beratenen Frauen und 4 der Manner aus 115 Familien kamen fltr einen Gentest in Frage, aber lediglich 69 Frauen und 4 M~mer aus 45 Familien entschieden sich for einen Gentest. Neben einer groBen Zahl von Polymorphismen fanden wir drei Missense- und vier Nonsens-Mutationen. Die aus den letzteren resultierenden verkttrzten Protein liegen sich mittels P'rT nachweisen. Mittels SSCP-Analyse liegen sich 92 % (108/118) der Sequenzierergebnisse best~tigen. In zwei Fallen kam es zu falsch positiven Ergebnissen in der SSCP. Bezogen auf die mittels Sequenzanalyse nachgewiesenen Genvariationen konnten dutch die SSCP lediglich 85 % (45153) entdeckt werden. Schluflfolgerung: Die DNA-Sequenzierung wird deshalb bei uns als Analysestandard durchgeI'tthrt.
P2.04.09 Beratung, Betreuung und Genanalyse von BrustkrebsFamilien im interdisziplin[iren Zentrum Bonn ~Schmutzler, R.K, 1Wappenschmidt, B., 1Kempe, A., ~von der Groeben, Ch, 2Maringa, M., 3Kuhl, Ch., 2Friedl, W., 4Wiestler, O.D. W., 2Propping, P., l Krebs, D. ~Frauenklinik, 21nstitut fiir Humangenetik, 3Radiologische Klinik, 3lnstitut fiir Neuropathologie, UniversitgitBonn Im Rahmen des multizentrischen F~rderprogrammes der Deutschen Krebshilfe werden Risikofamilien for das Mamma- and OvariaIkarzinom interdisziplinar beraten und betreut. Fragestellung: Wie haufig sind Mutationen in den BrustkrebsGenen BRCA1 und BRCA2 nachweisbar? Wie effizient ist eine intensivierte Frtiherkennung? Welche pychosozialen Aspekte reassert bei der pradiktiven Gendiagnostik ber~cksichtigt werden? Material und Methode: Es wurden 135 Ratsuchende aus 122 Familien rekrutiert. Davon haben bisher 81 die gynakologische, humangenetische und psychotherapeutische Beratung beendet. Ergebnisse: 62 Frauen entschieden sich f~ir eine Genanalyse und 14 dagegen. Bei 5 ist eine psychotheraperapeutische Intervention wegen aktueller Angst- und Depressionssymptomatik indiziert. Bisher wurden 4 BRCA1~Mutationen in 37 analysie~en Familien gefunden und 1 BRCA2-Mutation in 2 analysierten Familien. 95% der Ratsuchenden entschieden sich f(ir eine intensivierte FrOherkennung. Es wurden 5 Tumoren entdeckt, darunter 2 Ca. in situ, 1 Zweit-Ca. und 2 pT1, No, Mo Tumoren. Schluflfolgerungen: Die Ratsuchenden nehmen alas Betreuungskonzept positiv an. Mutationen wurden ausschlieglich in Hochrisikofamilien mit mindesten 4 Erkrankten nachgewiesen. Eine intensivierte Ftiherkennung erscheint sinnvoll. Danksagung: gef0rdert durch die Deutsche Krebshilfe nnd Bonfor
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Tumorrisiko-Sprechstunde fiir Familien mit Mammaund Ovarialkarzinomen Kuschel, B., Niederacher, D., Bodden-Heidrich, R., Goecke, T.O., Cho, J.Y., Larbig, D., Bender, H.G., Beckmann, M. W. Universitilts.Frauenklinik/Humangenetik, Dasseldorf
P2.04.11 Bedeutung erblicher Krebsgene bei der Entstehung gynfikologischer Tumoren am Beispiei yon BRCA1 Holewa B., GOdde,E., Giesing, M. RELAB ®, Recklinghausen, Arbeitskreis Onkologie, Abtlg. Molekulare Onkologie und Humangenetik
Untersuchungen von Pradispositionsgenen k6nnten eine individuelle Risikoanalyse vorbelasteter Frauen ermOgliehen. FragesteUung: Die Entwicklung eines Analyse-Systems ftir die Gene BRCAI/2, die ein erhOhtes Risiko ftir Mamma- und Ovarialkarzinom haben, ist die Vorraussetzung f~ir spezifische Frliherkennungs-, Betreuungs- und Therapiemal3nahmen. Methode: Von August 1994 bis August 1997 wurden 305 Ratsuchende beraten, denen Mien ein intensiviertes Frfiherkeanungsprogramm empfohlen wurde. 141 Familien erftitlten die EinschluBkriterien und psychischen Vorraussetzungen filr die genetische Analyse. Ergebnisse: 74 vollstiindige Familien werden analysiert. In 39 Familien ist BRCA1 und in 15 BRCA2 sequenziert. 8 BRCAt-, keine BRCA2-Mutation und 18 Polymorphismen wurden nachgewiesen. Bei 3 in der Betreuang befindlichen Ratsuchenden wurde ein primates Karzinom diagnostiziert. Bei BRCA1Mutationstriigerinnen wurden prophylaktisch q.Mastektomien bzw. 3 Ov0xektomien durchgefOhrt. Schluflfolgerung: Die molekulargenetische Analyse bei Hochrisiko-Familien ktinnte fflr eine betroffene Ratsuchende zu einer verbesserten Prognose dutch Friiherkennungs- oder therapeutische MaBnahmen beitragen. Andererseits kann bei Familienmitgliedern, die nicht 1¥~igerinnen des Gendefekts sind, ein erh6htes vererbares Krebsrisiko ausgeschlossen und diese Frauen und deren Kinder m6glicherweise beruhigt werden. (DFG Be 1215/6-1; DKH 70-2008-Be I)
Etwa 5-10% der Mamma-, Ovarial- mid Endometritmakarzinome sind durch erbliche Mutationen in Pr~dispositiortsgenen (BRCA1, BRCA2, p53, MSH2 mid MLHI) bedingt. Die Identifizierung der zugrundeliegenden Mutationen erm6glicht eine patientenzentrierte Risikoabschiitzung. Fragestellung: Kann dutch eine Sequenz-Analyse des BRCA1Gens das Risiko an einem gyn~kologischen Tumor zu erkranken kalkuliert werden? Methode: Risikopatientinnen win'den dutch eine genetische Beratmig identifiziert. Durch eine automatisierte genomische Sequenziermig erfolgte der Nachweis yon Mutationen im BRCA1Gen innerhalb yon ca. 3 Wochen. Abweichungen yon der Normalsequenz wurden durch Vergleich mit intemationalen Datenbanken bewertet. Ergebnisse: Die Sequenzierung des BRCA1-Geus yon 55 Patientilmen identifizierte 5 Patientirmen, die ein verktivztes BRCA1-Protein exprimieren, 5 Patientinnen mit einem Amino~'uveaustausch und 6 Patientinnen mit neuen Polymorphismen (ohne Bedeuttmg fla" die Krebsentstehmig). Die BRCA1-Sequenziermig erm6glicht also nut in einem Teil der Patientinnen mit famili'arem Risiko den Nachweis der urs~ichlichen Mutation. Schluflfolgerung:. Um miiglichst vollstRndig PaEentinnen mit erblicher Tuauorpradisposition zu identifizieren, muB die M6glichkeit der schnellen Sequenziermig aller Prfidispositionsgene (ananmesespezifisch BRCA1,BRCA2, p53, MSH2, MLH1) gegeben sein. Erfahrungen aus lmserer Laborpraxis zeigen, daJ3 eine routinemfil3ige genetische Beratmig und psyehologische Betreumig der Patientinnen miabdingbar ist.
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Automatisierte genomische Routinesequenzierung der Brustkrebsgene BRCA1 und B R C A 2 E. Eberhardt, A. Wunderlich, P. Metzger, R. Kreienberg und H.-J. Grill EOL (Endoktqnologisehes und Onkologisches Labor) Universitats-FrauenMinik Ulm Die Analytik yon BRCA1 und BRCA2 wird yon der Deutschen
Mutationsanalyse des P T E N / M M A C 1 Gens in famili~iren und sporadischen Mammakarzinomen iFreihoff D., 1Kempe, A., ~Beste, B., 1Wappenschmidt, B., ZKreye, E., 2Meindl, A., 3Wiestler, O.D., 3yon Deimling, A., ZKrebs, D., 1Schmutzler, R.K. ~Universitiits-Frauenklinik Bonn, 21nstitut fiir Genetik LMU Miinchen und 31nstitutfiir Neuropathologie Bonn
Krebshilfe ira Rahmen des Projektes ,,Famili~er Brustkrebs" an 10 Zentren gei~rdert. Fragestellung: Die genomische Sequenzierung gilt als ,oCmtdstandard" zur Mutationssuche, steUt abet wegen dec enormen GrOBe der Gene (BRCAI: 5.711 bp; BRCA2:10.987 bp) eine groBe methodische Herausforderang dar. Methode: Zur Sequermiertmg der beiden Gene wurde eine automatisierte Methode entwickelt: Mit Hilfe eines Pipettierroboters (Katalyst 877 1TC, ABI) kann yon einer Probandin in einem Lauf die PCR (BRCAI: 36 Fragmente, BRCA2:44 Fragrnente), die R "emigtmg der PCR-Produkte und das Cycle Sequencing (Dye-Primer Sequenzierung), forward und reverse durchgefilhrt werden. Zur Auswerttmg werden die Sequenzen gegen die Wildtyp-Sequenz abgeglichen. Ergebnisse: BRCA1 wttrde bei 34 Betroffenen sequenziert. Dabei wttrden 5 Frameshift Mutationen (2 bisher nicht beschriebene), eine Missense Mutation sowie 2 Unclassified Variants und zahtreiehe Polymorphismen geftmden. In z.Zt. 5 sequanzierten BRCA2 Proben konnte eine Deletion detektiert werden. Schh4Jfolgerung: Die automatisierte genomische Sequenziertmg ist ehl absolut zuverl~ssiges, sctmelles uud kosteneffektives Verfahren zur Mutationssuche. Dutch die Automatisierang kortnte die manuelle Arbeitszeit zur D u r e ~ a g der Sequcnzierang yon ca.7 Std. auf unter 1 Sld. reduziert werden,
PTEN/MMACI ist ein neues Tumorsuppressorgen auf Chromosom 10q23. Mutationen wurden im Cowdens-Syndrom sowie in Mammakarzinom-Zelllinien gefunden. Fragestellung: Sind somatische bzw. Keimbahn-Mutationen in sporadischen bzw. heriditaren Mammakarzinomen nachweisbar? Methode: Es wurde eine Mutationsanalyse in 100 prim~iren Mammakarzinomen und in 34 Mammakarzinomfamilien durchgeftihrt. Die gesamte kodierende Region wurde mit intronischen Primern durch SSCP-Analyse untersucht. Zus~itzlich wurden alle sporadischen Tumoren mittels drei Mikrosatellitenmarkern auf Allelverluste analysiert. Homozygote Deletionen wurden durch differentielle PCR untersucht. Ergebnisse: In den Mammakarzinom-Familien konnten keine Keimbahnmutationen gefunden werden. Es wurde lediglich eine Deletion yon 10 Basenpaaren in Exon 8 in einem sporadischen Tumor gefunden. Nut 9 yon 94 informativen Tumoren zeigten AIlelverluste in der PTEN-Region. Schlufifolgerungen: Das PTEN/MMAC1 Gen spielt keine entscheidende Rolle beim Mammakarzinom. Danksagung: gef6rdert durch die DFG and Bonfor
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P2.04.14 Regulation des Membranproteins Laminin-5 in Brustepithei- und Brustkrebs- Zellen Maass, N. 1,2; Nagasaki, K. 1; Hilpert, F.2; Jonat, W.2 1 Dana Farber Cancer Institute, Harvard Medical School Boston 2 Universitats-Fmuenklinik Kiel Fragestellung: Laminin-5 geh6rt zn der Gruppe der Membranglykoproteine. Als essentielter Bestandteil der Basalmembran yon Epithelzellen spielt Laminin eine entscheidene Rotle bei Zellmigration sowie ZeUproliferation trod Invasion. Unsere Ergebnisse beschreiben die Bedeutung von Lmninin-5 fox die Proliferation von nonnaten Brustepithel Zellen und zeigen eine down-Regulation der Lamininexpression in humanen Brustlffebs-Zellen. Methoden: Mittels der Differential Display- Methode (DD) wurden zu den or-3 und 13-3Ketten von Laminin-5 korrespondierende c-DNA's isoliert. Dabei wttrde mittels Northemblott-verfahren die Laminin-5 Expression in normalen Brustepithel-Zellen (70N, 76N) und in einer Reihe yon Bmstkrebs-Zelten (21NT, MCF-7, T-4713) gemessen. Die normalen Brustepithel-Zelten wurden entsprechend ihres Proliferationsgrades, die Brustkrebs-Zellen entsprechend ilues histologischen Typs, differenziert. Ergebnisse: Die Northemblottanalysen zur Veriftzierung der DDErgebnisse ergaben eine deutliche down-Regulation der Laminin-5~-3 und 13-3m-RNA in shmtliehen Brustkrebs-Zellen ira Vergleich zu nonnalen Brustepithel-Zellen. Weiter kolmten wit eine down-Regulation von Laminin-5 in normalen abet immortalisierten Brustepithel-Zellen beobachten, wohingegen tlberalterte (seneszente) Bmstepithel-Zellen eine f3berexpression yon Laminin.5 zeigten. Schtuflfolgenmg: Laminin-5 kommt eine besondere Bedeutung bei der Regulation der normalen Brustepithel-Zelle zu. Aufgrtmd der tmterschiedlichen Regulation yon Laminin-5 in normalen- mad Brustkrebs- Zellen scheint eszusfitzliche tumorsuppressor Eigenschaften zu besitzen.
P2.04.16 Stufenweise Karzinogenese beim Mammakarzinom Schniirch HG, D Niederacher, CRC van Roeyen, MW Beckmann Universit~ts-Frauenklinik Dfisseldorf Die Karzinomentwicklung in der Mamma verlauft tiber Vorstufen, die bislang morphologisch defmiert sind. Potentiell zugnmdeliegende genetische Ver~ndenmgen kOnnen mittels Mikrodissektion und PCR in kleinsten Zellmengen detektiert werden. Fragestellung: Gibt es Hinweise fltr eine spezifische Sequenz der Onkogen-Amplifikationen bzw. Tumorsuppressorgen-Verluste im Verlaufe der Mammakarzinomentwicklung ? Methode: Amplifikationen von Onkogenen (erbB2, int2, c-myc, cdk4) und Allel-Verluste yon Tumorsuppressorgenen (p53, BRCA1, BRCA2, HIC1, p16) wurden in 127 sporadischen Marmnakarzinomen trod in pr'~malignen / benignen Lasionen von 20 Brustpr~iparaten in der Umgeinmg des Prim~rtumors mittels quantitativer differentieller PCR resp. PCR-basierendem Mikrosatelliten-Polymorphismusgesucht. Ergebnisse: In den Primartmnoren wurden Amplifnkationen von Tumorsuppressorgenen in 12-24% gefnnden, Allel-Verluste yon Tnmorsuppressorgenen in 35-57%. Die Analysen der mikrodissezierten Vorstufen ergaben Hinweise auf die Sequenz LOH p53 --~ LOH H/C 1--* andere. Schluflfolgerung: Mikrodissektion und auf der PCR basierende Aualysen der Genausstattung yon Mammakarzinom-Vorstufen k6nnen Gruudlage fl~r eine biochemisch-fimktionelle Beschreibung yon kleinsten Lfisionen sein und zu einer optimierten Therapie-Anpassung beitragen.
P2.04.15 Stadienabh~ngige Expression von SR S p l i c i n g faktoren und alternatives CD44 Splicing in der Tumorigenese des Mammakarzinoms Stiekeler, E., Medina, D., Berget, S.M. Baylor College of Medicine, Houston, Texas, USA Alternatives Splicing des CD44 Gens scheint an der Metastasierung des Mammakarzinoms beteiligt zu sein. SR Proteine sind determinierende Faktoren im nukle~iren Splicingprozess. Fragestellung: Ein Mausmodell far Mammatumorigenese sollte stadienabh~ingige Ver~inderungen der SR Proteinexpression und des alternativen CD44 Splicing untersuchen. Methodik: Normalgewebe, Praneoplasien, Karzinome und Metastasen wurden mit RT-PCR auf SR Proteine und variable CD44 Isoformen untersucht. Western Blots wurden mit mAbl04 durchgeftihrt, der gegen die Proteine SRp75, 55, 40, 30 und 20 gerichtet ist. Ergebnisse: Normalgewebe exprimierte SRp20 trod 40 nicht, Pfiineoplasien wurden SRp40, Tumoren und Metastasen zus/~tzlich SRp20 positiv. Mit zunehmender Entdifferenzierung wurde eine (lberexpression aller untersuchten CD44 Isoformen nachweisbar. Auch Normalgewebe expfimierte das mit Metastasierung assoziierte CD44v6, wohingegen CD44v5 erst im pr~ineoplastischen Stadium nachweisbar wurde. Das alternative Splicing yon 2 Kontrollgenen blieb insgesamt unbeeinflusst. Schlussfolgerung: Die Pr~ineoplasie scheint die kritische Phase far Splicingver/anderungen im entdifferenzierendem Brustgewebe zu sein. Die stadienabh~ingige de-novo Expression yon SRp20 und SRp40 sowie der CD44v5 Isoform k6nnte dabei einen selektiven "Switch-on" Prozess limitierter Gene im Verlauf der Tumorigenese des Mammakarzinoms reflektieren.
P2.04.17 Bedeutung der AIB1-Genamplifikation in Mamma- und Endometriumkarzinomen M. GlCiser, M. W. Beckmann, H.-G. Schnflrch, 11. G. Bender, D. Niederacher Universitats-Frauenklinik, Df~sseMorf AIB1/ACqqURAC3/TRAM1/p/C]P ist eine Histonacetyltransferase und wirkt als ligandenabh~tgiger Transkriptionscoaktivatorfar den (3strogenrezeptor (ER). Eine Amplifikation des AIB1-Gens (= amplified in breast cancer) k6nnte eine erhohte mitogene Stimulation in steroidhonnonabh~aagigen Geweben zur Folge haben. Fragestellung : Untersucht werden sollte die Bedeuttmg des AIB 1-Gens fitr die Entstehung und Entwicklung von Mamma- und Endometfiumkarzinomen. Methoden : Die Amplifikation des AIB1-Gens wurde in 82 Mammakarzinomen (MC), 17 Endometfiurnkarzinomen (EC) und vergleichend in verschiedenen Zellinien untersucht. Durch quantitative differenfielle PCR wurde die AIB1-Genarnplifikation bestimmt. Dutch die Verwendung yon Fluoreszenz(Cy5)markierten Primem konnten die PCR-Produkte durch Elektrophorese und "on-line"-Fragmentanalyse im A.L,F. DNA Sequenzer (Pharmacia) quanfifiziert werden. Ergebnisse : In den untersuchten MC trod EC konnte eine Amplifikafion des AIB1-Gens nicht nachgewiesen werden. In der Zelllinie MCF7 wurde eine 8-fache und in HeLa eine 3-fache AIB1Genamplifikation bestirmnt. Keine Amplifikafion wurde in den Zellinien SK-BR-3, RL95-2, T-47D, HEC-1A, BT-20, OVCAR-3 und A-431 gefunden, inAN3 Ca sogar ein Verlust des Gens. Schluflfolgerung : Die AIB 1-Genamplifikation scheint als Aktiviertmgsmechanismus der Karzinogenese yon spontanen MC und EC ohne Bedeuttmg zu sein. Die beobachteten AIB 1-Amplifikationen in den zwei Zellinien scheinen Zellinien-spezifische genetische Ver~inderungen zu sein.
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P2.04.18 Untersuchungen zur Zytostatikaresistenz beim Mammakarzinom unter neoadjuvanter Chemotherapie MfiIler, A.1), Chevillard, S. 2), Pouillart, p.2), Magdelenat, H. 2), M6bus, V. 1), Grill H.-j.1), Kreienberg, R. 1) 1) Universitgits-Frauenklinik Ulm, 2) Institut Curie Paris Bei der Therapie des lokal fortgeschrittenen Mammakarzinoms hat sich das Konzept der neoadjuvanten Chemotherapie zunehmend etabliert. Als Ursache einer sich entwickelnden Zytostatikaresistenz werden verschiedene Parameter diskutiert, z.B. _~demng der Expression von Resistenzgenen oder Apoptosegenen. Fragestellung: LfiBt sich dutch Bestirrmmng der Expression eines bestinunten Parameters eine Resistenz gegenOber einer neoadjuvanten Chemotherapie voraussagen? Methode: 29 Patientinnen erhielten bei lokal fortgeschrittenem Mammakarzinom eine neoadjuvante Chemotherapie (5 -Fluorouracil, Mitomycin, Cyclophosphamid). Vor, wahrend und nach dem ersten Therapiezyklus warden sequentiell Tumorfeinnadelpunktionen dttrchgef0hrt. Mit RT-PCR wurde an diesem Tmnormaterial semiquantitativ die Expression der Resistenzgene MDR, Topoisomerase ]I, LRP sowie der Apoptosegene BAX und BCL2 bestimmt Ergebnisse: Als einziger Parameter korrelierte die Expression des Resistenzgens LRP signifikant mit dem Ansprechen der neoadjuvanten Chemotherapie (Ansprechrate 75%). Zu anderen untersuchten Faktoren zeigte LRP keine Korrelation Schlufifolgerung: Die Expression des Resistenzgens LRP kOrmte ~ r die Zytostatikaresistenz beim Mammakarzinom von Bedeutung sein. Inzwischen werden die Resistenzoarameter auch beim Ovarialkarzinom (Zellinien trod Tmnorgewcbe) untersucht.
P2.04.20 Die Ha-ras-Gen-Amplifikation ist ohne Aussagekraft bei Patientinnen mit prim/irem Mammakarzinom Andrack A., SchOndorf T., Becker M.,Niederacher D. 1, Scharl A. 2, G6hring U.-J., Mallmann P. Universit~its-Frauenkliniken KOln, Diisseldorf und Franl~urt 2 Genamplifikation gilt als allgemeiner Mechanismus bei der Aktivierung von Proto-Onkogenen und kann eine Schltisselrolle in der Transformation von Zellen oder der Progression von Tumoren einnehmen. Bei nodal-negativen Patientinnen mit Mammakarzinora ist bekannt, dab Amplifikationen der c-erbB2.Gens mit einer schlechten Prognose korelliert. Die Bedeutung des Ha-ras-Gens ist noch umstritten. Fragestellung: Kommen Ha-ras-Gen-Amplifikationen in Mammakarzinomen vor und korrelieren diese mit klinischen, morphologischen und funktionellen Parametern? Methode: Retrospectiv wurden t20 formalin fixierte Gewebe prim~irer Mammakarzinome mittels PCR auf Ha-ras-Genamplifikation untersucht. Die Ergebnisse wurden zam Steroidhormonrezeptorstatus, der Ha-ras-Expression, dem Nachweis yon p53, Kathepsin D, PCNA und zum klinischen Verlauf (mediane Beobachtungszeit 64 Monate) korreliert. Ergebnisse: In 6 von 120 Mammakarzinomen war Ha-ras amplifiziert (3-4 faeh 4, 5-8 fach 2 Patienten). Im Vergleieh zu o.b. Parametern fie! auf, dab alle Amplifikationen p53-negativ waren und 5 Tumoren hohe Proliferationsraten hat-ten. Die anderen Parameter sowie der klinische Verlauf zeigte keine Beziehung zur Ha-rasAmplifikation. Schlufifolgerung: Ha-ras-Amplifikation ist ein seltenes Ereignis in Mammakarzinomen und hat somit keine generelle prognostische Aussagekraft
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Elimination von disseminierten Tumorzellen beim Mamma-Karzinom durch komplementllre Immunmodulation Behrendt, W., Giesing, M. RELAB*, Recklinghausen, Arbeitskreis Onkologie, Abtlg. Molekulare Onkologie Die klonale Tumorgenese und die Angiogenese-abh~ingige Tumorexpansion korrelieren mit der hamatogenen Dissemination yon Tumorzellen und Bildung von Metastasen beim MammaKarzinom. Fragestellung: Kann ein immunmodulatorischer palliativer Therapieansatz (Aktiviemng yon NK-Zellen und CD8+T Lymphozyten) zur Elimination disseminierter Krebszellen f0hren? Methode: Aus Blut von Patientinnen mit N- und N+ Mammatumoren (n=ll) wurden disseminierte Tumorzellen isoliert und einer molekularbiologischen Analyse unterzogen: Diagnostische DNA: Amplifikation von erb B-2, c-myc, p53mt, verschiedene LOH's; diagnostische RNA: CK20,CEA,Mucinl; tumorbiologische RNA: Morphogene, Metastasiemngs-Korrelate. Ergebnisse: Patientinnen zeigten im pr~-post Vergleich eine Tendenz zur Elimination verschiedener disseminierter Zellklone: CEA (8/8), Mucinl (2/6), c-myc Ampl. (3/4). Vier Patientinnen wurden komplett zellfrei, ftinf Patientinnen zeigten eine Zunahme disseminierter Zellklone (CEA; CK20;erb B-2 Ampl.;c-myc Ampl.;p53mt;P-R;MMP-2). Schluflfolgerung: Der Einsatz einer immunmodulatorischen Therapie kann unter Standard-Bedingungen eine sinnvolle palliative Erg~inzung sein. Prospektive klinische Studien k0nnten einen individuellen Therapieerfolg for die Patientinnen ermitteln.
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Die Uberexpression des c-erbB2-Onkoproteins im Mammakarzinomgewebe-Ein Vergleich der biochemischen mit der immunhistochemischen Nachweismethode Torsten U., Gierig C, Opri F, Weitzel H.. Universit~its-Fmuenklinik im Klinikum Benjamin Franklin der Freien Universit~t Berlin F~r die Vorhersagbarkeit des mmorbiologischen Verhaltens yon Karzinomen bedarf es zaverlassiger pr~diktiver Faktoren. Fragestellung: Weshatb beschreiben einige Autoren eine enge Korrelation zwischen einer Uberexpression des c-erbB2-Onkogens und einer schtechten Prognose unabhangig vom Nodalstatas, andere nur bei nodal-positiven Patientirmen, w~hrend einige Autoren eine solche Korrelation aberhanpt nicht nachweisen konnten? Methode:Die 13berexpression des c-erbB2-Onkoproteins w~ardeam Gewebe von 101 Mammakarzinompatientinnen biochemisch quantitativ Ober Polyacrylamid-Gele trod Westem-Blot-Auftrenmmg mit dem CB11-Ak trod immunhistochemisch ditrch den Avidin-BiotinKomplex(ABC) and APAAP-Methode mit dem CB-11 und 3B5-mAk an Paraffmschnitten besfimmt Ergebnisse:Mit dem CB-11-Ak wurde biochemisch eine Uberexpression in 34.6%, iimnunhistochemisch bei 27.7% der Patientinnen nachgewiesen. Der 3B5-Ak zeigte in allen Paraffmschnitten ein schwaches Signal lind farbte 5 zus~itzliche Tumoren, die mit den andren beiden Methoden und dem CB 11-Ak negativ water. Schluflfolgerung: Die stellenweise kontrovers gefittvte Debatte tiber die Wertigkeit des c-erbB20nkoproteins for den Verlanf des Mammakarzinoms zeigt einmal mehr, inwieweit unterschiedliche Nachweis-Methoden zu unterschiedhchen Aussagen bzgl. der Interpretation eines Parameters f'tthren kOrmen.
Die Studie wurde unterstiitzt dureh die Berliner Krebsgesellschaft.
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p53-Polymorphismen sind bei Frauen ohne BRCA1-Mutation mit einem erhiihten Brustkrebsrisiko assoziert, modifizieren jedoch nicht die Penetranz bei BRCA1-Genmutationtr~gerinnen . 1 S. Wang-Gohrke1, S.A. Narod2 , R. Kretenberg , LB. Runnebaum 1 Universit~itsfrauenklinik Ulm1, Ontario Cancer [nstitue2, Toronto.
Molekulargenetische Variationen der Keimbahn k~nnten mit einem erhOhten Brustkrebs-Risiko assoziiert sein, die aufgrund geringer Penetranz keinen autosomal dominanten Erbgang zeigen. Polymorphismen sind Variationen in der Erbmasse, die mit einer gewissen H~iufigkeit in der BevNkerung vorkommen und liar welche bisher keine funktionelle Bedeutung bekannt ist. Fragestellung: (1 .) Sind Polymorphismen im Tumorsuppressorgen p53 mit dem Auftreten von Brustkrebs (BK) assoziiert? (2.) Haben Frauen mit BRCA 1-Keimbahn-Mutation und p53-Polymorphismus ein zus~itzlich erh~htes BK-Risiko? Methode: Nukleotidsequenzierung und RFLP-PCR der Polymorphismen im Intron 3, Exon 4 und lntron 6. (1 .) Klinikbasierte Fall-Kontrollstudie an 107 BK-Patientinnen (Pat.) sowie 305 Kontrollpersonen. (2.) Muttizentrische Fall-Kontrollstudie an 292 Frauen mit einer BRCA 1-Keimbahnmutation. Ergebnisse: (1 .) Die Dreifach-Heterozygoten waren in der Gruppe der Pat. mit BK gegentiber den gesunden Kontrollpersonen tiberreprfisentiert (25% vs. 17%) mit einer nach dern Alter adjustierten Odds ratio (OR) yon 2,01 (95%KI 1,02-3,94). (2.) 139/292 BRCA 1-Genmutationstr~igerinnen waren yon einem BK betroffen. Die Allelfrequenz der drei p53-Polymorphismen der vom BK betroffenen unterschied sich nicht yon der Allelfrequenz der gesunden 97 BRCA l-Mutationstr~tgerinnen, die weder yon BK noch Ovarialkarzinom betroffen waren. Ftir den Intron 3-Polymorphismus ergab sieh eine OR yon 0,93 (95%KI 0,51-1,69), for den Intron 6-Polylnorphismus eine OR yon 0,98 (95%KI 0,53-1,80). SchluBfo~erung: (1 .)p53-Polymorphismen sind mit einem erh~hten BK-Risiko assoziiert. (2.)p53-Polymorphismen modifizieren nicht das BK-Risiko yon BRCAl-Genmutationstrf~gerinnen~
P2.05 Mammakarzinom
Marker
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P2.05.01 Prostata-spezifisches Antigen im Serum yon Patientinnen mit Mammakarzinom und benignen Mammatumoren im supersensitiven Nachweis
Grupp, C. 1, Hautmann , S. 2, Huland E.. 2, Jiinicke, F. 1 ] Universitiits-FrauenldinikHamburg-Eppendorf 2 Urologische Universitiitsklinik Hamburg-Eppendorf Prostata-spezifisehes Antigen (PSA) ist ein veflaBticher Tumormarkcr fur das Prostatakarzinom, der nach radikaler Prostatektomie inncrhalb weniger Tage unter die Nachweisgrenzc absinkt. PSA konnte bisher im Dmsengewebe, Muttermilch und Serum yon Frauen nachgewiesen werdcn. Fragestellung: Haben Patientinnen mit Mammakarzinom ein h~heres Serum-PSA als solche mit benignen Mammatumoren? Kommt es postoperativ zu einem AbfaU, so dab PSA als Tumorrnarker verwendet werden kann? Methode: Mit 4 verschiedenen supersensitiven Testverfahren wurden prospekfiv 45 Blutseren yon Patientinnnen mit histologisch abtd~ungsbedtlrftigen Mammabefunden pr~i- und postoperativ untersucht. Ergebnisse: 8/26(31%) Patienten mit.Mammakarzinom und 4/19(22%) mit benignen Mammabefunden hatten im sensifivsten Nachweisverfahren (cut off 0.02 ng/mt) nachweisbare PSA-Werte (0;074 vs. 0,044ng/ml). Bei 7/8 (87,5%) mit Mammakarzinom und allen 4 Patienten mit benignen Veranderungen sanken die PSA-Werte postoperativ. Patienten mit Mammakarzinom hatten tendenziei1 hohere PSAWerte als solche mit benignen Befunden. Weder Histologie noeh Rezeptorstatus korrelierten mit PSA-Werten. Schluflfolgerung: PSA kann trotz Nachweis im Serum yon Frauen zur Zeit noch nicht als Tumormarker bei Mammammoren eingesetzt werden. Wie ein Auftreten yon PSA bei weibliehen Pafientinnen erkl~irt werden kann, bedarf weiterer Untersuchungen. S 79
1'2.05.02 Prostataspezifisehes Antigen (PSA) beim MammakarzinomDer Immunhistoehemische Naehweis korreliert nicht mit etablierten Prognosefaktoren Wolff, J., Heyl, W., Biesterfeld, S., Schrdder, I~, Jakse, G., Rath, W. Universitdts-Frauenktinik Aachen Fragestellung Prostataspezifisches Antigen (PSA) konnte in 30-40% aller F~lle yon Mammakarzinomnaehgewiesen werden. Untersuchungen yon Dimmandiset al. t994 zufolge korreliert der Gehalt an PSA positiv mit dem rezidivfreien Oberleben der Patientinnen und mit einem niedrigeren Tumorstadium. Diese Untersuchungen wurden allerdings mittels einer aufwendigen und zeitraubenden Methode, der immunfluormetrischenBestimmung von PSA im Tumorzytosol, durchgefi~hrt.Ziel der vorliegenden Studie war es, die Rolle von PSA als Prognosefaktor beim Mammakarzinom mittels tmmunhistochemie zu evaluieren. Methode: Der PSA Gehalt wurde an Paraffin-eingebettetemGewebe yon 100 Patientinnen mit einem unilateralen Mammakarzinom mittels Immunhistochemiebestimmt. Die Einteilung der Gewebsschnitte erfolgte in PSA-positive end PSA-negative Proben. Wir korrelierten die Ergebnisse mit dem Tumorstadium, dem Grading, dem Lymphknotenstatuts,der Tumorhistologie, den Ostrogen- and Progesteronrezeptoren und dem Gesamtiiberleben. Ergebnisse: 49% der untersuchten Gewebsproben waren PSA-positiv. Oberrasehenderweise konnten wir keine signifikanten Korrelationen zwisehen PSA und den sonstigen Prognosefaktoren nachweisen. Insbesondere war die Gesamtt~berlebenszeitin der PSA-positiven Gruppe 5,3 Jahre gegentiber 5,44 Jahre in der PSA-negativen Gruppe. Schluflfolgerung In etwa 50% der Ffillemit einem Mammkarzinom lieg sich PSA anhand der immunhistochemischenUntersuchungen nachweisen. Aufgrund der fehlenden Korrelationen mit anderen Prognosefaktoren eignet sich unserer Meinung naeh der rein qualitative immunhistochemischeNachweis yon PSA nicht als hflfreicher Prognosefaktor bei dieser malignen Erkrankung.
P2.05.04 Prospektive risikoadaptierte Therapie des Carcinoma ductale in situ der Mamma B~lhner, M., Folger, M., Dresel V., Lang, N. 1, Tulusan A.H. Frauenklinik Bayreuth, Universitgits-Frauenklinik Erlangen 1 Die Ergebnisse der Studien zur bmsterhaltenden Therapie (BET) des Carcinoma ductale in situ (CDIS) weisen unterschiedlich hohe Lokalrezidivraten anf. FragestelIung: Kalm das Lokalrezidivrisiko anhand yon histopathologischen Kriterien abgesch~tzt werden ? Methode: 118 Patientinnenmit 122 CDIS (4 bilateral) wurden zwischen 1985 and 1996 individuell anhand einer histopathologischen Risikogruppenklassifikation (RG I - RG IV) behandelt. Erkrankungen mit niedrig eingestuftem Rezidivrisiko (RG I + 1I, kleinere Herde mit breitem tumorfreien Resektionsrand) wurden durch alleinige BET behandelt. Patientinnenmit hoch eingeschatztem Rezidivrisiko (RG Ill, nmltifokales Wachstum, knapper Resektionsrand) valrde als Option BET mit postoperativer Bestrahlung (RT) oder die sekundare Mastektomie angeboten, In RG IV (sehr ausgedehntes CDIS, nultifokales +l- multizentrisches Wachstum, Resektion non in sano) wurde die Mastektomie angeraten. Retrospektiv wurde eine Klassifikation der dnrch BE]" behandelten Erkrankungen nach dem Van Nuys Prognostic Index (VNPI) durchgeF0hrt. Ergebnisse: Bei einer medianen Nachbeobachtung von 68 Monaten korrelierte bei den 92 durch BET +/- RT behandelten CDIS die Lokalrezidivrate sowohl Knitder Risikogmppe (RG I: 0,0%; RG II: 9,1%; RG llI: t4,3%) als anch mit dem VNPI (3-4: 4,9%, 5-7: 7,0%; 8-9: 25,0%). SchluflJblgerung: Histopathologische Kriterien erlanben eine Abschfitzung des Lokalrezidivrisikos bei BET des CDIS. Der wichtigste Prognosefaktor scheint die Breite des tumorfreien Resektionsrandes zu sein.
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P2.05.03 Pr/ivalenz yon p53-Autoantik6rpern (AAK) im Serum von Patientinnen mit intraduktalem Mammakarzinom (DCIS) and invasivem Mammakarzinom. Regele $1., Weyermann 1141., KOhler Tl., Brenner He., B6hm WJ., Grill H.jI., Kreienberg RI., Runnebaum I.B 1. Frauenklinik 1 und Abtetlung fiir EpMemwlogte der Umversztdt Ulm .
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Mutationeff des p53 Tumorsuppressorgens kommen in 20%-40% beim invasivcn Mammakarzinom (BK) vor und fi~hren haufig zu einer intrazellul~xenAkkumulation des verfindertenProteins. AutoantikOrper gegen p53 Protein (p53-AAK) wurden bei Patientinnen mit BK in verschicdenen Klinikkollektiven nachgewiesen. Fragestetlung: Pr~tvalenz von p53-AAK bei (1) pr~ioperativen Patientinnen mit histologisch nachgewiesenem DCIS, (2) Patientinnen mit BK zum Zeitpunkt der Erstdiagnose. Methode: In einer klinikbasierten Kohortenstudie mit 43 Patientinnen mit DCIS und im Rahmen einer bev61kerungsbezogenen Studie mit 174 Patientinnen mit BK aller Stadien wurden AAK gegen p53 Protein im Serum mittels ELISA (DIANOVA, 1. Generation) bestimmt. Ergebnisse: 5/43 Patientinnen (11,6%) mit DCIS - selbst bei Tumorl~sionen yon nut 3ram Durchmesser- hatten p53-AAK, p53 AAK-Positivitfit war mit einer positiven p53-Immunhistochemie assoziiert, lm Vergleich waren 23 von 174 Patientinnen (13,2%) des bev61kerungsbezogenenKollektivs AAK positiv. Schluf3folgerung: (1) p53-AAK k6nnen bei Patientinnen mit DCIS in ~ihnlicher Hfiufigkeit wie bei Patientinnen mit invasivem Mammakarzinom nachgewiesen werden, (2) p53-AAK kOnntendie prfioperative Diagnosestellung des DCIS bei schwierig interpretierbaren klinischen oder mammographischen Befunden unterstiitzen.
P2.05.05 Die Bedeutung der "5c- und 9c-exceeding rate" und tier Auer - Kiassifikation bei 345 Mammakarzinomen Coumbos, A. l, Ruhnke, .M. 1, YiMirim, S. 1, .Foss, H.-D. 2, Kahn, W. 1 P~auenklinik 1 und Pathologie 2, UKBI~, FU Berlin Fragestellung: G2-Mammakarzinome (>50 %) stellen ein heterogenes prognostisch unzureichend klassifiziertes Kollektiv dar, Es wird tiberprtift, ob mittels DNA-Zytometrie innerhalb dieser Problemgrnppe Risikokonstellationen definiert werden kOnnen. Methode: Von 345 Patienthmen (meal. follow-up 28 Menate ( 3 99 Monate)) wnrden imprints yon Mammakarzinomprfiparaten hergestellt. Die Tumorzellen warden lmttels eines Bildanalysesystems (CAS 200) zytometrisch vermessen. Ber~cksichtigung fanden die Auer-Klassifikation und die "5c- bzw. 9c-exceeding rate" ("5c- bzw. 9c-ER"), die den Anteil anenploidcr (>5c) bzw. hoch-anenploider (>9c) Zellen reprfisentieren. Ergebnisse: In der Multivarianzanalyse erwies sich bezaglich des rezidivfreien Intervalls und des Gesamtaberlebens das Grading gegenaber der Auer-Klassifikation and der "5c- bzw. 9c-ER" aberlegen. Unter den G2-Mammakarzinomen (n=140) wiesen PatieKNnnenmit Auer IBI (n=25) und geringer "5c- bzw. 9c-ER'" (n=153 bzw. 78) signit'tkant lfingere rezidivtkeic Lntervalle und l)berlebenszeiten auf als Patientinnen Knit Auer 1B/IV (n=l15) und hoher "5c- bzw. 9c-ER" (u=127 bzw, 62) (p < 0,005). Die "5c- bzw. 9c-FR" zeigte sich in der multivariaten Analyse der Auer-Klassifkkation/iberlegen. Schluflfolgerung: Die DNA-Zytometrie an Mammakarzinomzellen erlaubt ein objektives Kemgradmg. Unter den zahlenm~Big dominierenden G2-Karzinomen vennag die DNAZytometrie mittels der "5c- bzw. 9c-ER" prognostisch g~nstige yon unganst'igen za differenzieren.
P2.05.06 Cathepsin D beim Mammacarcinom: Prognostischer Wert und Einflul~ auf extensiv intraduetale und muitifocale Tumoren LOsch A.* , Tempfer C.**, Breitenecker G.***, Lahodny J * Kainz Ch. ** * Gynakol.-Geburtshilfl. Abteilung, A.O. KH St. POlten **Abtlg. f Gynakologie & Geburtshilfe, Univ. Frauenktinik Wien *** AbtIg, f Cryntikopathologie, Inst. f Klin. Pathologic, Wien Die lysosomalen Protease Cathepsin D rnmmt dutch proteolytische Aktivitat und Einflul3 auf Wachstumsfaktoren eine zentrale Stellnng bei der Tumorinvasionund Metastasierung ein. Fragestetlung: Welche prognostische Wertigkeit weist Cathepsin D Expressionsnachweis im Tumor oder im Tumorstroma von Marmnaakarzinomen auf? Hat Cathepsin D einen Einfltfl3 auf extensiv intraductale Karzinome (EIC) trod mtdfifokale Tumore. Methode: 103 Patientinnen rait invasiv ductalem Mammakarzinom Stadium //1I werden untersucht. EIC Anteile Iiegen in 27 Fallen vor, multifokales Tumorwachstum in t8 Fallen. Der Nachweis von Cathepsin D erfolgte immunhistochemisch an Paraffmschnitten des Prim~irtmnors. Ergebnisse: Cathepsin D Expression besteht im Tumor in 3 t,1% der Falle mad in 34% ira Stroma. In tier univariatenAnalyse zeigt Cathepsin D Expression im Tumor einen signifikanten EinfluB (p=0.002), for stromale Cathepsin D Expression keinen EinfluB (p=0,06) auf die GesamtOberlebenszeit. Cathepsin D Nachweis korreliert nicht mit EIC oder multifokalem Wachstum. Schluflfolgerung: Cathepsin D Expression im Tumorgewebe weist einen prognostisehen Wert f'~ die Gesamtaberlebenszeit von Patientinnen mit Mammakarzinom auf. Der Nachweis von Cathepsin D ist nicht assoziiert mit histomorphologischen Sondeffonnen.
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Expression tumorassoziierter Antigene als Grundlage air eine friihzeitige Therapie einer progredienten Mikrometastasierung beim Mammakarzinom S. Kramer, K. Eibner, W. Jager, N. Lang
UniversitditsfrauenMinik Erlangen Die Serumkonzentrationen der tumorassoziierten Antigene CEA trod CA15-3 sind in ~iber70 % der Patientinnen mit Mammakarzinom vor der kliifischen Metastasendiagnose erh6ht. Fragestetlung: Kann das metasta~qen-und symptomfieie Oberleben durch eine hochdosierte Gestagentherapie nach 0berschreiten der CEA oder CA15-3 Grenzwerte im Serum verlfingertwerden ? Methodik: Bei Patientinnen mit axill~em LympbAmotenbefallund rezeptorpositivem Tumor wurden die Serumkonzentrationen von CEA und CA15-3 monatlich bestimmt. Wurden die definierten Grenzwerte tiberschritten und keine Femmetastasen nachgewiesen, so wurden die Patientinnen in eine Behandlungsgruppe (1000 mg/die Medroxyprogesteronacetat (MPA)) oder eme unbehandelte Kontrollgruppe randomisiert. Ergebnisse: Bis Dezember 1997 koimten 26 Patientinnen in die Therapiegmppe und 29 Patientinnenin die Kontrollgruppe anfgenommen werden. Die mediane metastasen- und symptomfreie f21berlebensrate I Jahr nach Behandltmgsbeginnmit MPA bering ft~rdie Behandlnngsgruppe 0.71 [95% CI: 0.53-0.89] und far die Kontrollgruppe nur 0.25 [95% CI: 0.09-0.41] (p<0.01). Sehluflfolgerung: Serielle CEA und CAI 5-3 Messungen im Serum stellen adaquate Parameter zur frahzeitigen Diagnose einer progredienten Mikrometastasierung beim Mammakar-zinomdar. Die fr~hzeitig einsetzende hochdosierte Gestagentherapie ftthrt bei guter Lebensqualtiat zu einer signifikanten Verlangerung des metastasen- trod symptomfreien Oberlebens,
P2.05.07 Invasionsparameter PAI-1 als wichtiger Prognosefaktor beim primiiren und metastasierten Mammakarzinom Harbeck N, Thomssen C*, Schmitt ~I, J~nicke F* GraeffI1. Frauenklinik TU Mfinchen, *Universitatsfrauenklinik Hamburg. Prognostische und pradiktive Faktoren sind beim Mammakarzinom wichtig fox die individuelleTherapieplanung. Fragestellung: Im Rahmen einer prospektiven Studie wurde bei 316 Patientinnen mit Manunakarzinom die Bedeutung der Invasions- und Metastasierungsfaktoren tkPA (Plasminogenaktivator vom Urokinasetyp) und PAI-1 (Inhibitor Typ 1) analysiert. Methode:. uPA und PAI-1 wurden in Gewebeextrakten mittels ELISA (American Diagnostica, USA) gemessen. Mittels isotoner Regressionsanalyse wtu-den optimierte Schwellenwerte (uPA: 3, PAI-I: 14 ng/mg Protein) berechnet. Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 77 Monate. Ergebnisse: Bei allen Patientinnen (NO, N+) waren Nodalstatus und PAI-1 die starksten Prognosefaktoren Rlr rezidivfreie (DFS) trod Gesamtabertebenszeit (OS). Bei NO (n=147) war PAI-1 der einzige unabhangige Prognosefaktor fttr DFS und OS. Durch Kombination yon uPA und PAI-t konnte bei NO die beste Risikogruppenunterscheidung vorgenommen werden: niedrige uPA trod PAI-1 Werte bedeuteten ein geringes Rezidivrisiko (<<10%). Beim metastasierten Mammakarzinom war PAI-1 neben der Dauer des rezidivfreien Intervalls der starkste Prognosefaktor far die Uberlebenszeit nach dem ersten Rezidiv. Schluflfolgerung: Auch nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von mehr als 6 Jahren bleibt PAI-1 ein wichtiger Prognosefaktor beim primgren Mammakarzinom. Das starke statistische Gewicht yon PAI-1 beim metastasierten Mammakarzinom dentet auf eine pradiktive Bedeutung 19aa.
P2.05.09 Die Auswahl des Grenzwertes fiir den Ostrogen- und Progesteron-IRS (immunhistochemischen Reaktivit~itsScore) zur Therapieoptimierung bei Mammakarzinom Lehmann-Willenbrock, E., Ziegler, N., Jonat, W. Universitdts-Frauenklinik Kid Vielfach wurde die biochemische Quantifizierung der Ostrogenund Progesteronrezeptoren in Mammakarzinomgewebe durch einen immunhistochemischen Score ersetzt und Rezeptoqoositivit/it dann angenommen, wenn der IRS bei einem der beiden Rezeptoren mindestens 5 betrug. Fragestellung: Wir stellten uns die Frage, welche 1RSGrenzwerte im Interesse eines optnnalen Erfolges einer adjuvanteal Therapie zu w/ihlen sind. Methode: Bei 278 Mammakarzinomenfiilu~tenwir eine biochemische und eine immunhistochemischeMethode der Honnom'ezeptorbestimmtmg durch. Wh" beurteilten die letztere tinter der Voraussetzung, dab die erstere ein korrektes Ergebnis liefelte. Dann ermittelten wit die opthnalen Grenzwelte dm'ch modifizierte ROC (receiver-operating-characteristic)-Analyse. Ergebnisse: Sensitivitgt, Spezifit/it, positiver und negativer pr/idiktiver Wert der inununhistochemischen Rezeptorbestimmmlg standen in einem giinstigeren Verhaltnis zueinander, wenn man die IRS-Grenzwerte air Ostrogen und Progesteron unter die Schwetle 5 absenkte. Die ZaJal der nach adjuvanter Therapie l)berlebenden war bei einem Weft von 3 optimal. Dutch ualterschiedliche Schwellen ftir Ostrogen- und Progesteronrezeptor lieBen sich die Ergelmisse nicht verbessem. Sahluflfolgerung: Bei der derzeitigen Datenlage ist es fiix einen opthnalen Therapieerfolg sinnvoll, in einem typischen postmenopausalen Kollektiv, in dem mehr Patientinnen honnonrezeptorpositiv als -negativ sind, air beide Rezeptoren emen IRS-Grenzwert von 3 zu w/ihlen.
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P2.05.10 Die p r o g n o s t i s e h e W e r t i g k e i t v a r i a n t e r Expression beim M a m m a - K a r z i n o m
CD44 umfaBt eine Familie yon zellul~en Adh~isionsmolekiilen, von denen einige Varianten (CD44v) in die Tumorprogression involviert sin& Die Bedeutung der Expression varianter CD44Anligene fiir das IJberleben yon MaCa-Pat. ist in der Literatur umslritten. Fragestellung: Ziel dieser Studie war es, die prognostisehe Wertigkeit der CD44v-Expression fiir die mittl. Oberlebenszeit der Pat. mit Mamma-Ca zu bestimmen., und zwar mit analoger Methodik, jedoch deutlich gr0Beren Fallzalden als bei den bisher publizierten Studien (Kaufmann et a1.,1995; Friedrichs et al.,1995) Methode: Insgesamt warden Tumorproben (Gefriermaterial) yon 467 Pat. (237 nodal-negativ (NO), 230 nodal-positiv (N1)) immunhistochemisch mittels CD44v6-, v7/8- v9- bzw. vl0spezifischer Antik0rper (Fa. Bender, Wien; U. Giintherl, Basel) analysiert. Die Sehnitte wurden yon zwei Morphologen unabhangig voneinander bewertet. Diese Ergebnisse wurden yon zwei Statistikern auf ihre statitische Wertigkeit Mn geprtift und mit bekannten Prognose-Parametern vergliehen. Ergebnisse: 65% der Tumoren exprimierten CD44v6, 50% v7/8 bzw. vl0 tmd 39% vl0. Die v6-Expression war bei den N0Pat.assoziier't mit einer signifikant besseren Prognose. In der multivariaten Analyse war CD44v6 f'~ alas rezidivfreie Uberleben ein unabhangiger Parameter. CD44v9 korrelierte ebenso mit einer giinstigeren Prognose. Fiir das N1-Kollektiv ergaben sich bei keinem der CD44v-Antigene Signifikanzen. SchluBfoleerune: Die Expression yon CD44v6 ist bei Pat. mit Mamma-Ca und N0-Status assoziiert mit einer gtinstigeren Prognose und stellt einen yon anderen Prognosefaktoren nnabhangigen Parameter dar. (geFordertdnreh DFG Da 327/2-1)
P2.05.11 Expression der homologen Rezeptortyrosinkinasen c-met und c-ron beim M a m m a k a r z i n o m Marx, D., Meden, H., Schauer, A., Kuhn, W. Frauenklinik und Pathologisehes Institut, Universitdt GOttingen Die Onkogene c-met und c-ron kodieren for homologe Rezeptortyrosinkinasen, die via Ligandenbindungaktiviert werden k6nnen FragestelIung:. Zur Kl~trungeiner prognostisehen Bedeutung dieser Onkogene far den Progress des Mammakarzinoms wurde deren Expression evaluiert und zu histopathologischen Daten in Bezug gesetzt. Methode: Grundlage der Untersuchungen war das Karzinomgewebe von 133 Pat. mit primfirem Mammakarzinom. Die Expressionsanalysen erfolgten unter Verwendung eines monoclonalen anti-met und anti-ron Antik6rpers auf immunhistochemischer Basis. Ergebnisse: In 44 % der analysierten Fglle lfigt sich eine c-metund in 26% eine c-ron-Expression nachweisen, wobei in lediglich 8% der Ffille eine Koexpression naehweisbar ist. Die Expression des c-met korreliert mit prognostisch ungtinstigen Parametern, wie steigendem Malignfitsgrad (p<0.0001), Befall yon mehr als 3 LK, erh6hter Proliferationsaktivitfit., sowie negativem Steroidrezeptorstatus und zeigt eine Association zum medull~ren Typus (80%;p<0.0001). Daraber hinaus verstarben 24% der Pat. mit cmet posifiven Tumoren am Tumorprogress im Vergleich zu 6% der Pat. mit c-met negativen Tumoren. Im Kontrast dazu ist eine e-ron Expression mit prognostiseh g~lnstigen Parametern assoziiert und findet sich h~ufiger in dem muziniSsenTypus (50%). SchIuflfolgerung: Nach den vorliegenden Daten kommt der c-metExpression eine Bedeutung far den Tumorprogress des Mammakarzinoms zu. hn Gegesatz dazu lassen sich die c-ron Befunde dahingehend interpretieren, dab die c-ton-Expression eher mit der Entwicklung yon hochdifferenzierten und somit prognostisch ganstigeren Mammakarzinomen einhergehen k6nnte.
P2.05.12 Tenascin - ein Marker fllr die maligne Potenz prSinvasiver Mammatumoren
P2.05.13 Expression des Mismatch repair Proteins MSH2 in Mammakarzinomen
GOpel. ('. *, Sehultka, R. **, Methfessel, H. I_).* • Klinik J~r Gynakologie, ** Inxtitut f~r Anatomic und Zellbiologic, Martin-Luther-Universitdt Italic-Wittenberg
Bunzel, N., Marx, D., Meden, H., Kuhn, W., Sehauer, A. Frauenklinik und Pathologisches Institut, Universitdt Gdttingen
CD44-
Dall, P , Foekens, J., Look, M., Ponta, H., van Putten, W., Herrlich, P., Henzen-Logmans, S.; 1) UFK Diisseldorf 2) Inst. f Genetik, Karlsruhe, 3) Daniel den Hoed Klinik, Rotterdam
Bei prginvasiven neoplastischen Vertinderungen z.B. Carcinoma in situ, steht der Kliniker vor der Frage einer exakten Diagnostik und damit einer ad~aquaten Therapie. Welche Neoplasie letztlich die Fahigkeit zur Progression in ein invasives Karzinom hat, kann zur Zeit nicht genau gesagt werden. Fragestellung: ist das Glycoprotein Tenascin ein Marker far prainvasive Mammatumoren und kann eine beginnende Stromainvasion dutch einen vermehrten immunhistoehemischen Nachweis des Proteins sicher diagnostiziert werden? Methode: Die immunhistochemische Ffirbung von Tenascin gelingt mit Hilfe der indirekten Immunfluoreszenz. Nach Vorbehandlung der Paraffinsehnitte mit Pronase E-L6sung erfolgt die Applikation des primaren Antikt~rpers. Zur Visualisierung der spezifisehen Reaktivitat werden TRiTC-konjugierte Antik6rper eingesetzt. Es schliel3t sich die fotografische Dokumentation an. Ergebnisse: Bei prfiinvasiven Neoplasien and beim Manunakarzinom lal3t sieh eindeutig eine st~kere Immunreaktivit~t beim Tenascinnachweis, im Gegensatz zu gutartigen Ver'~qderungen, beobaehten. Beim duktalen Carcinoma in situ (DCIS) existieren verschiedene Formen unterschiedlieh starker Tenaseinexpression. Die high-grade-DCIS-Gruppe geht mit einer Zunahme der Tenaseinreaktivitat im angrenzenden Stroma einher. Schlufifolgerung:Der immunhistochemisehe Nachweis des Glyeoproteins Tenascin k6mlte beim DCIS in Zukunft als Bewertungsfaktor yon Invasionspotenz und Karzinomentstehung dienen.
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Dysregulationen der DNA-Reperaturmeehanismen sind far Tumorgenese und Tumorprogression von Bedeutung. So konnte nachgewiesen werden, dab Ver~nderungen des mismatch-repairGens MSH2 und der damit verbundene Expressionsverlust mit einer Pr~tdispositionznr Tumorentstehung assoziiert sin& Fragestellung: Zur Evaluation der Rolle des MSH2 beim Marnmakarzinom wurde dessen Expression bei in situ und invasiven Karzinomen analysiert. Methode: Von n= 34 in situ und n=85 invasiven Karzinomen der Mamma wurde die MSH2-Expression immunhistochemisch (moAK: clone FE11; Calbiochem) analysiert. Ergebnisse: Im Vergleich zu 86% positiver DCIS- und 92% positiver CLIS-FfilIe, ist die Expressionsrate des MSH2 bei invasiven Karzinomen mit 34% statistisch signifikant (p=0.0001) erniedrigt. Bei invasiven Karzinomen zeigt sich eine Assoziation des MSH2 mit ungOnstigen Prognoseparametern. So korreliert die MSH2 Expression mit Tumorbefall der LK (p=0.03), dem histologischen Malignit~itsgrad(p=0.05) sowie erh6hten Proliferationsaktivit~ten (p=0.05). Schluflfolgerung: Die Ergebnisse weisen darauf hin, dab der Verlust der MSH2 Expression far die Tumogenese des Mammakarzinoms nicht yon entscheidenener Bedeutung zu sein scheint. Dagegen scheint die MSH2 Expression mit fortschreitender Tumorprogression der invasiven Karzinomen zuzunehmen. Dies k6nnte durch eine gesteigerte Proliferation und der damit verbundenen erh6hten Fehlerrate bei der DNA-Replikation erklfirbar sein.
P2.05.14
P2.05.15
Eine hohe Expression von Keratin 18 korreliert mit guten Uberlebensraten sowie geringer Invasivitiit und Metastasierung beim Brustkrebs.
Tumorzellnachweis in Knochenmark mittels Cytokeratin 8/9/18- und uPA-Rezeptor-Antik6rper durch confokale Laserscanmikroskopie (CLSM)
Biihler, H., Fuchs, I., *Lengyel, E., Schaller, G. Frauenklinik, UK Benjamin Franklin, Berlin; *Frauenklinik, KIinikum Rechts der lsar, M~inchen. Der entscheidende Faktor for die Prognose beim Brustkrebs is t die Metastasierung des Primartumors. Fragestellung: Wir haben untersucht, ob es eine Verkniipfung zwischen der Expression von Keratin 18 (K18) im Tumor und der Oberlebenswahrscheinlichkeit gibt und ob die K18Expression in kultivierten Mammakarzinomzellen mit der Invasivitat und Metastasierung korreliert. Methode: Die K18-Expression wurde immunhistochemisch bestimmt in Paraffinschnitten von 134 primgren Brustkrebstumoren bzw. in Cytospins der kultivierten Zellen. Die Invasivit~it der Zellen wurde in der Boydenkammer untersucht, ihre Metastasierung in der athymischen Nacktmaus. Ergebnisse: Die Resultate der Tumorhistochemie wurden gruppiert in hohe und schwache/keine K18-Expression und korreliert mit den 8-Jahres-Uberlebensraten der Patientinnen. Die Mortalitat in der K18-positiven Gmppe betmg nur 4,5% (22/134) gegen0ber 44,6% (112/134) in der K18-negativen Gruppe. Bei den kultivierten Zellen zeigte sich eine hochsignifikante umgekehrte Proportionalit/~t zwischen Kl8-Expression und Invasivit~it sowie Metastasierung. Schluflfolgerung: Keratine bilden die Intermediarfilamente des Zytoskeletts epithelialer Zellen. Speziell die Expression von K18 ist spezifisch far voll differenzierte luminale Zellen im Epithel der Mamma• Es ist bekannt, dab der Metastasierung eine zellulLire Dedifferenzierung mit einschneidenden Ver~inderungen im Zytoskelett vorangeht, die m6glicherweise durch den Verlust yon K18 angezeigt wird.
Noack, F., Helmecke, D., Makowska, R., Schf~'ren, E., Graeff H., Schmitt, ~[. Frauenklinik der Technischen Universit~t Manchen Bei 35% aller Brustkrebspatientinnen lassen sich immunhistochemisch TumorzeUen im Knochenmark nachweisen. Fragestellung: KOnnen Tumorzellen mittels monoklonaler AntikOrper gegen Cytokeratin 8/9/18 identifiziert und in bezug auf ihre uPA-R-Expression (CD87) weiter charakterisiert werden? Methode: Dutch CLSM und FACS wurden 3 mAbs gegen Cytokeratin 8/9/18 (CAM 5.2, CK 8/18 medac und A45-B/B3) und 6 mAbs gegen den uPA-Rezeptor (lID7,/IIF10, HD 13.1, #3936, R3 und R4) an Mammakarzinomzellen (ZR75, MCF7) in Knochenmarksupensionen ansgetestet. Nicht maligne hamatopoetische Zellen wurden mit CD45-AntikOrpern impragniert. Als weitere Kontrolle dienten periphere Blutlymphozyten. Ergebnisse: Mit allen mAbs gegen Cytokeratin (CAM 5.2, CK 8/18 medac und A45-B/B3) konnten TumorzeUen identifiziert werden. Die uPA-R Antikorper detektierten CD87 in holler Sensitivitat, am besten eigneten sich 1197 und lllF10. Schluflfolgerung: Diese Methode des kombinierten Nachweises van Cytokeratin 8/9/18 trod CD87 in Tumorzellen dutch CLSM wird an Knochenmarkaspiraten von MammakarzinomPatientinnen durchgellkhrt werden zur Beurteiltmg der klinischen Relevanz disseminierter Tumorzellen
P2.05.16
Die immunoluminometrische Bestimmung von Tissue Polypeptide Antigen (TPA) in der Nachsorge des Brustkrebses K • Deutschma nn 1, R. Finde isen2, S. Albrecht 1, B. Richter 1 und VK.Distler I 1Frauenklinik der TU Dresden 2Institut ffir Klin. Chemie, Stfidt. Klinikum Dresden-Friedrichstadt Fragestellung: Ergibt sich aus dem Einsatz des Tumormarkers TPA in Kombination mit CA 15-3 in der Mammakarzinomnachsorge ein Vorteil gegeniiber herk6mmlichen Markerbestimmungen? Methode: Cancer Antigen (CA 15-3), Carcino-embryanales Antigen (CEA) und Tissue Polypeptide Antigen (TPA) wurden in 679 Seren von Patientilmen mit Brustkrebs und in 94 Seren yon Frauen einer tumorfreien Kontrollgruppe gemessen. Zur Bestimmung der Tumormarker kamen immunoluminometrische Assays (ILMA) der Firma Byk-Sangtec Diagnostica Dietzenbach zum Einsatz. Es erfolgte eine Zuordnung der Brustkrebspatientirmen aufgrtmd der TNM-Klassifikatinn zu den Stadien 0-IV (nach UICC). Ergebnisse: Zwischen tumorfreier KontroUgruppe und den Stadien 0-1IIwar ein geringer Anstieg des Medians der 3 Tumormarker zu erkennen. Zum Stadium IV manifestierte sich ein starker Anstieg. Keine Unterschiede batten die 3 Marker bei der Spezitit/it, dem positiven und negativen pr/idiktivem Wert sowie der Effizienz. Bei der Sensitivit/it und der ROC-Kurvenanalyse zeigte TPA mit CA 15-3 vergleichbare Ergebnisse. Schluflfolgerung: Nach den bier vorliegenden Ergebnissen scheint eine Kombinationyon CA 15-3 mit TPA in der Mammakarzinomnachsorge m6glich.
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P2.06 Mammakarzinom
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Zell-Linien, Cytostatica-Testung, Genloci, Proteasen
P2.06.01 HER2/neu iiberexprimierende Mammakarzinome zeigen ein kiirzeres rezidivfreies 1Jberleben nach adjuvanter Hochdosis-Chemotherapie Vielhauer, S. ], Emig, R, z, Sinn, H.P. 2, Hohaus, S. 3, Kurek, R. ], Solomayer, E.-F. ~, Bastert, G. ~, Haas, R. 3 und Wallwiener, D. 1 1Frauenklinik der Ruprecht-Karls-Universitgit Heidelberg, 2Pathologisehes Institut, Zlnnere Medizin und Poliklinik V Heidelberg Die Hochdosis-Chemotherapie stellt ein vielversprechendes Konzept zur Therapie fortgeschrittener Mammakarzinome dar. Trotz dieser intensiven Therapie tritt ein Rezidiv der Erkrankung bei einigen Patienten bereits nach kurzer Zeit au£ Fragestellung: Pr~tdestinieren tumorbiologische Faktoren des Prim~tumors zur fi'fihen Rezidivierung? Methode: Patientinnen mit 10 oder >10 befallenen ax. LK erhielten initial 2 Zyklen Ifosfamid (10g/m2) und Epirubicin (100 rag/ m2), gefolgt von 2 Zyklen 1. (12 frier 15 g/m2), E. (150 mg/m2) sowie bei 13 Patientinnen zus~tzlich Carboplatin (900rag/m2). Immunhistoehemische F~bungen von Prim~rtumorschnittpr~tparaten 29 Hochdosis-chemotherapierter Patientinnen unter Bert~eksichtigung folgender Parameter: p53, p16, RB, HER2/neu, ki67, CD31, Cyclin D1 und D3, bcl2 und Vergleich mit konventionellen Faktoren wie Alter, T-Status, ER, PR und Grading. Ergebnisse: Innerhalb tier medianen Nachbeobachtungszeit (38 Monate) erlitten 13 Patientinnen ein Rezidiv. In der univariaten Analyse waren bcl2, HER2/neu, RB, p 16 und ER signifikant (alle p<0.05). In der multivariaten Analyse waren die l~lberexpression des HER2/neu-Onkogens sowie die aberrante Expression des p 16-Proteins signifikant (p<0.02). Schluflfolgerung: Patientinnen mit l~lberexpression des HER2/ neu Onkogens oder aberranter cytoplasmatischer Expression von p 16 im Primfinumor weisen nach einer Hochdosis-Chemotherapie ein signifikant erhOhtes Risiko eines frtihzeitigen Rezidivs auf.
P2.06.02
P2.06.03
Regulation der Proliferation und RetinoidrezeptorGenexpression in Mammakarzinomzellinien durch Retinoide Kiesel, L,, Peter, S., Baumann, K., Mappes, A~L Universitgits-Frauenklinik Tfibingen, Schleichstr. 4, 72076 Tiibingen
Korrelation zwischen Transglutaminase K Expression und Markern fiir Proliferation und Differenzierung in gesundem Brustdriisengewebe und Mammakarzinomen Meyberg R., Friedrich M., Villena-Heinsen C., Mink D., He J., Schmidt W. Univemitgits-Frauenklinik (i)irektor: Prof. Dr. reed. W. SchmidO, Homburg/Saar.
Retinoide werden zur Zeit auf ihre Effektivit~t zur Pr~tvention des Mammakarzinoms untersucht. Die beteiligten Wirkungsmechanismen sind nur teilweise bekannt. Fragestellung: I. Welchen EinfluB haben Retinoide (alltransRetinsiiure, 9-cis-Retins/iure, 13-cis-Retins[iure und N-(4-Hydroxyphenyl) Retinamid (4 HPR) auf die Proliferation menschlicher Mammakarzinomzellinien in vitro. 2. Kann die Wirkung dieser Retinoide durch die Bestimmung der Retinoidrezeptorgene vorausgesagt werden? Methode: In menschlichen Mammakarzinomzellinien (MCF-7, MCF-7/III und MDA-MB 435) wurde die Wirkung von Retinoiden (0,001 - 10 btM) auf die Proliferation fiber 10 Tage bestimmt. Der Retins/iure- und Retinoid-x-Rezeptorstatus wurde mit Hilfe der RT-PCR analysiert. Ergebnisse: Von den untersuehten Retinoiden zeigte 9-cis Retins/iure die h6chste antiproliferative Wirkung mit einer Hemmung der Mammakarzinomzellinien um 70 - 90 % fiber i0 Tage. Eine Expression der Rezeptoren RAR (cq [3, y) sowie RxR(z konnte in den Zellinien MCF7 und MCF-7/MIII-Zellen nachgewiesen werden. Die Zellinien MDA-MB-435 exprimierten auch die Rezeptoren RxR% Die Expression von RAR und RXR mRNA- Spiegel wurden durch Retinoide in den einzelnen Zellinien durch die verschiedenen Retinoide unterschiedlich reguliert. Sehluflfolgerungen." Retinoide weisen eine unterschiedliche antiproliferative Potenz in ER-positiven und ER-negativen menschlichen Mammakarzinomzellinienauf. Die basale Expression der Retinoidrezeptoren (RAR und RxR) mRNA kann die Wirksamkeit der Retinoide nicht anzeigen.
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Yransglutaminasen sind wiehtige Regulatoren zur Stabilisierung der extrazellul~ren Matrix. Damit beeinflussen sie die Vulnerabilit~t eines Zellverbandes. Fragestellung: Wird immunhistochemisch Transglutaminase K (TGK) in gesundem Brustdrasengewebe (n=10) und in Mammakarzinomgewebe (n=30) exprimiert? Gibt es Unterschiede in der Expression? Methodik: Die Expression yon Transglutaminase K wurde mit der Expression yon Cytokeratin 10 als Marker der Differenzierung, Ki-67 als Marker der Proliferation, p 53, ()strogen- und Progesteronrezeptoren verglichen. Ergebnisse: Eine Expression von TGK wurde bei 17 yon 30 Mammakarzinomen festgestellt. Die TGK-F~rbeintensit~t war heterogen. 90 % der benignen Ver~nderungen zeigten keine TGK-Expression. Die TGK-F~rbeintensit~t sowie die Zahl der TGK-gef~rbten Zellen waren im Mammakarzinomgewebe hochreguliert. Statistisch signifikante Korrelationen zwischen der Expression yon TGK und von Cytokeratin 10, Ki-67, p53, ER und PR wurden nicht festgestellt. Schlul3folgerung: (I) TGK wird in Mammakarzinomgewebe vermehrt exprimfert. (11) Die Hochregulation von TGK in Mammakarzinomgewebe korreliert nicht mit Ver~nderungender epithelialen Differenzierung oder Proliferation und (111) ist m~glicherweise f0r die Regulation der Invasionseigenschaften yon Tumorzellen mitverantwortlich, bspw. durch eine mSgliche Modulation der ZelI-Matrix Interaktion.
P2.06.04 Regulation der Expression des Gross cystic disease fluid proteins 15 in Mammakarzinomzellen durch Androgene und Antiandrogene. Hackenberg , R., Loos, S., Schulz, K.-D. Zentrum f~r Frauenheilkunde und Geburtshilfe, PhilippsUniversitiit Marburg GCDFP-15 wird in gutartigen Zysten der weiblichen Brust in hoher Konzentration und auch in ca. 40 % aller Mammakarzinome gefunden. Es wird vermutet, dag GCDFP-15 yon Bedeutung far das Zystenwachstum ist. Die Expression yon GCDFP-15 wird durch Androgene und Gestagene stimuliert und durch Oestrogene gehemmt. Fragestellung: Ist es m6glich die GCDFP-15 Expression durch die Antiandrogene Hydroxyflutamid (HF) und Casodex (Cx) zu inhibieren? Methode: Die Untersuchungen wurde an den zwei Mammakarzinomzellinien ZR-75-1 und MFM-223 sowohl auf mRNA (semiquantitative RT-PCR) als auch auf Proteinebene (ELISA) durchgefiihrt. Gleichzeitig wurde auch die Wirkung auf die Zellproliferation ermittelt. Ergebnisse: Nach Inkubation mit dem Androgen Dihydrotestosteron (DHT, 10 nM) steigt die GCDFP-15 mRNA a u f das 30-fache in ZR-75-1 und auf das 3-fache in MFM-223 Zellen. HF und Cx antagonisieren die DHT-Wirkung, inhibieren die GCDFP-15 Expression (mRNA und Protein) aber auch in Medium ohne Androgenzusatz. Bei gleicher molarer Konzentration ist HF wirksamer als Cx. HF und Cx antagonisieren auch die Androgen-vermittelte Hemmung der ZeUproliferation. Beide Antiandrogene haben aber keine proliferationssteigernde Wirkung in Abwesenheit yon Androgenen. Schluflfolgerung: Da GCDFP-15 eine wichtige Rolle bei der Entstehung und dem Wachstum you Mammazysten spielt, bieten diese Untersuchungen die experimentelle Grundlage fiir eine Behandlung von Mammazysten mit Antiandrogenen.
P2.06.06 ICAM-1 und VCAM-1 Expression bei Patientinnen mit einem Mamma-Karzinom. Regidor M Callies R., Regidor P.A., Schindler A.E. Zentrum ~ir Frauenheilkunde der Universiti4t-GHl~qsen. Die Zetladh~isionsmolekiile ICAM-1 und VCAM-1 spielen eine wiehtige Rolle im Tumorwaehstum und in den Metastasierungsprozessen. Fragestellung: Da die sequentiellen Interakfionen neoplastiseher Zellen mit den dutch Tumomeovaskularisation entstehenden Endothelien als essentiell ffir die Metastasierung angesehen werden, untersuehten wit die Konzentration yon ICAM-1 und VCAM-1 im Zytosol yon Patientinnen mit Mamma-Karzinomen und hi ihren korrespondierenden Sera und vergliehen die erhobenen Werte mit etablierten Prognoseparametern far Mamma-Karzinome. Patientinnen und Meghoden: Mittels kommerziell erhiiltlieher "ELiSA-assays" wurde die Konzentration yon ICAM-t und VCAM-1 bei 62 Patientinnen mit einem Mamma-Karzinom und bei 17 Patientinnen mit gutartigen Verfinderungen der Brust gemessen. Ergebnisse: Die mediane Konzentration yon ICAM-t und VCAM-1 war bei den Patientinnen mit einem Mamma-Karzinom statistiseh signifikant h6her als bei den Patientinnen mit gntartigen Brustver~inderungen. Zwiselten der ICAM-t und VCAM-1 Expression und den etablierten Prognoseparametem konnten keine statistiseh sigm'fikanten Untersehiede festgestellt werden. Sehlt~Bfolgerungen: Unsere Ergebnisse zeigen, dab Brustkxebszelten in der Lage sind eine Neovaskularisation mit naehfolgender erh6hter Expression der Adh~isionsmolekfile ICAM-1 und VCAM-1 zu induzieren. Eine prognostische Relevanz konnte nieht festgestellt werden.
P2.06.05 M C P - 1 u n d T N F E x p r e s s i o n in h u m a n e n Mammakarzinomzellinien: E i n f l u B v o n 4Hydroxyphenylretinamid (4-HPR) Baumann, K., Peter, S., Kiesel, L. Universitggts-Frauer~linik Ti~bingen Tumorinfiltration durch mononukle~he Blutzellen (MNC) ist bei soliden Malignomen h~tufig assoziiert mit einer sehlechten Prognose. Fragestelhmg: Humane Mammakarzinomzellen (MCF-7, M C F - 7 / M I I I und M D A - M B - 4 3 5 ) e x p r i m i e r e n und sezernieren T N F und MCP-1, Z y t o k i n e , die MNC chemotaktisch beeinflussen. Zusatztich untersuchten wit den Effekt yon 4-HPR auf die MCP- 1 und TNF Expression. Methode: MCP-1 und TNF mRNA Expression wurde dutch quantifizierende RT-PCR analysiert. MCP-1 und T N F Freisetzung wurde im konditionierten Medium mittels kommerzieller spezifischer ELISAs bestimmt. Ergebnisse: A l l e untersuchten Zellinien exprimierten MCP-I mRNA, die dureh O,l,uM 4-HPR weiter induziert wurde. Nach 24h Inkubation mit 0,1/~M 4-HPR war die MCP-1 Menge in konditioniertem Medium erhOht bei MCF-7 und MCF-7/MIII Zellen. MCP-l-Rezeptor mRNA war in allen Zellinien nachweisbar. TNF mRNA war in MCF-7 und MCF-7/MIII Zellen vorhanden, wurdejedoeh nicht dutch 4-HPR reguliert~ Schlufl)blgerung: Humane Mammakarzinomzellinien in vitro exprimieren MCP-1 und TNF, Zytokine, die MNC u.a. chcmotaktisch beeinflussen und aktivieren. Das Retinoid 4-HPR ftihrte zu einer Erh~3hung der MCP-1 Expression.
P2.06.07 Vergleieh ehromosomaler Alterationen bei Mammakarzinomen mit und ohne Befall axill~rer Lymphknoten Emig, R J, Sinn, H..P.2, Seute, A. 3, Bentz, M. 3 und WallwienerD/ 1Frauenklinik, 2Pathologisches Institut, 3Innere Medizin und Poliklinik V der Rnpreeht-Karls-Univevsitgit Heidelberg Veranderungen der Anzahl der in einem Marmnakarzinom vorhandenen DNA-Kopien haben enorme pathogenetische Bedeutung. Einige Tumoren fahren in fr~hen Stadien zu einer Lymphknotenmetastasierung (LKpos.), wahrend andere lokal fortgescl-aittene Karzinome keine axillare Metastasierung (LKneg.) aufweisen. Fragestellung: Unterscheiden sich LKneg. von LKpos. Tumoren durch ihre ehromosomalen Ver~inderungen? Methode: Vergleich 34 invasiv-duktaler, T1 oder T2, G1 oder G2, sowie durchfluBzytometrisch diploider Karzinome (17 LKneg. und 17 LKpos., N1 und N2) mittels CGH. Ergebnisse: Die drei haufigsten chromosomalen Zugewinne fanden sich auf lq (44%), 8q (35%), 16p (32%), Verluste auf 16q (25%), 13q (20%) und 6q (14%). Bei LKneg. Karzinomen waxen die drei hfiufigsten Verfindemngen +lq (41%), +8q (29%) und -16q (29%), bei LKpos. Yumoren +lq (47%), +Sq (41%) und +16p (47%). Tumore mit komplexen Verfinderungen zeigten histopathologisch einen ausgedehnten axillfiren LK-Befall. Genamplifikationen traten haufiger bei LKneg. Tumoren auf (n=7 vs. n=2). Schluflfolgerung: LKneg. Tumore zeigen ~mliche chromosomale Ver~nderungen wie LKpos. Tumore. Interessanterweise traten Amplifikationen (Onkogene?) h~tufigerbei LKneg. Tumoren auf. Diese Amplifikationen sind entweder far die Progression der Erkrankung weniger wichtig, oder bei fortgeschrittenen Tumoren nicht (mehr?) aktiviert. Daraus folgt, dab Genamplifikationen far die Initiation der Erkrankung eine entscheidende Rolle spielen.
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P2.06.08 Indol-3-Carbinol hemmt die Proliferation humaner Mammakarzinomzellen - Ein Weg zur Prophylaxe? Hanf V., KOrner*, W., Poppinga*,S., Oettling, G., Kreienberg, R. Univ.-Frauenklinik Ulm, *Inst. f Organ. Chemie Univ. Tabingen
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Das Mammakarzinom erf~ihrt seit tiber 40 Jahren eine j~ihrliche Inzidenzsteigerung von ca. 1,5%. Estrogene getten als Tumorpromotoren. Ern~ihrungsfaktoren wirken risikosteigernd bzw. protektiv. Fragestellung: Ist durch Supplementation mit Nahrungsmittelbestandteilen eine gezielte Chemoprophylaxe m0glich? Methode: Indol-3-Carbinol (I3C) ist ein Stickstoffheterozyklus, der besonders reichhaltig in Kohlgem0sen (Brassicaceae) enthalten ist. Bekannt ist seine schwache Affinitfit zum ArylHydrocarbon (AH) oder Dioxin - Rezeptor mit der Folge eines "AHR-ER-Crosstalk" mit indirekter antiestrogener Wirkung. Humane ER-positive Brustkrebszellen (EFM-19) proliferieren unter dem Einflul3 von 17f3-Estradiol (E2) in vivo wie in vitro ("E-Screen-Assay"). Mediumkonzentrationen yon 10-10 M E2 induzieren eine maximale Proliferation. Ziel des Versuches ist die Hemmung dieser Proliferation durch Koinkubation mit I3C. Ergebnisse." Zugabe von I3C [10-4 - 10-6 M] bedingt eine dosisabh~ngige Abschw~ichung bis Aufhebung der estrogenabhfingigen Zellproliferation. Ein ER-unabhfingiger Mechanismus wird vermutet. Tierversuche zur 13berprOfungder Wirksamkeit in vivo werden derzeit vorbereitet. Schlu~folgerung: Zum Teil vergessene Gemtasesorten wie Rosenkohl, Blumenkoht aber auch Broccoli sind u.a. reich an I3C. Eine gesunde Mischkost sollte auf diese saisona[en Gemase nicht verzichten. Evtl. kfnnte die Supplementation mit Kohlextrakten oder spfiter sogar mit I3C zur Senkung des individuellen Mammakarzinomrisikos beitragen.
Das Fettgewebe ist Hauptlokalisation der postmenopausalen Ostrogensynthese via Aromatase, abet at~h bis zu 70 % aller Mammakarzinome weisen Aromataseaktiv it~it (ARAC) atff. Fragestettung: Wir haben die prognostische Bedeutung yon K6rpergewicht, ER-Status undintratt~oraler ARAC fOr das Ansprechen einer Aromatasehemmertherapie beim metastasierten postmenopausalen Mammakarzinom untersucht. Material undMethoden: Von 70 Patientinnenwurde das KOrpergewicht vor Therapiebeginn undder primate ER-Status mit dem objektiven Ansprechen auf Aromatasehemmer korreliert. In einer Untergruppe yon 20 Patientinnen wurdeARAC mit Hilfe eines 3It20-Assays bestimmt trodmit dem Ansprechen auf eine Aromatsehemmertherapie korreliert. Ergebnisse: l~e Gesamtansprechrate betrug 50% (16/23% NC, 19/27% PR/CR). Das mediane K0rpergewicht betrug im Falle yon PD63 kg (50-88 kg), NC 64,5 kg (52-92 kg) und PR/CR: 68 kg (54-91 kg) (n. s.), ER+ sprachen signifikant besser an sis ER- Patientinnen (27/46 (59%) vs. 3/12 (25%), p--0,036). 14/20 (70%) Gewebeproben waren ARAC-positiv+ Es gab keine signifikanten Unterschiede der A1L~Cbei Respondem und NonRespondem (0,038 vs. 0,023% Umsatz/mg Protein). Die Ansprechrate fOr ARAC-positive betrug 64% (9/14) und33% (2/6) fOrARAC-negative Patientinnen (p=0,202). SchluJ3folgerung: Das KOrpergewicht vor Therapiebeginn ist kein suffizienter Prognosefaktor f'~ das Ansprechen einer Aromatasehemmertherapie, jedoch zeichnete sich ein besseres Ansprechen mit steigendem K6rpergewicht ab. W/thrend der prim~e ER-Status prognostische Relevanz fOr das Ansprechen yon Aromatasehemmern erlangte, ist die Bedet~ung intratumoraler Aromataseaktivit~it weiterhin nnklar.
P2.06.10 Hinweis auf ein zweites Tumorsuppressorgen (TSG) in der N~ihe des ATM-Gens (11q22-23) in sporadischen Mammakarzinomen Schr6der, A., Beclanann, M.W., Cho, J.E, Betz, B., An, H.X., Schniirch, H.G., Bender, H.G., Niederacher, D. Universittits-Frauenklinik, Diisseldorf
P2.06.11 Plasminogenaktivator vom Urokinasetyp (uPA) und Plasminogenaktivator-Inhibitor 0PAI-1) beim Mammakarzinom: Priidiktive Faktoren fiir Hormonresistenz? BOttcher B., Kahlert S., Konecny G., Bauerfeind I., NestleKramling C., Untch A4., Hepp H. Klinik u. Poliklinik f. Frauenheilkunde u. Geburtshilfe, Klinikum Groflhadern der IAIU Manchen
Ataxia telangiectasia (AT) ist eine autosomaI rezessive Erkrankung mit Immunschwfiche, Sensitivitat ffir ionisierende Strahlung and Karzinompr~idispositionbedingt durch Mutation im ATM Gen (1 lq22-1 lq23). LOH an 1lq ist ein h~ufiges Ereignis. Fragestellung: Untersuchung in Kooperation des European Breast Cancer Linkage Consortium (BCLC) zur Identifiziemng eines potentiellen zweiten TSG in diesem Bereich Methoden: Detaillierte LOH-Analyse mit ftinf MikrosatellitenMarkem (D11S1819, D11S17778, DI 1S1294, D11S1818, D11S2179) wurde in der ATM-Region durchgeftihrt. Genomische DNA von 143 sporadischen, invasiv duktalen MC wurde extrahiert. Die PCR-Amplifikation mit Flnorescein-markierten Mikrosatelliten-Primem ermOgliehtedie Elektrophorese und "on line"-Frag mentanalyse im A.L.F DNA Sequenzer (Pharmacia). Ergebnisse: Die LOH-Frequenz variierte zwischen 29% (D11S1819) und 32% (D11S1778). Das Deletionsmuster von informativen Tumorproben definierte zwei tiberlappende Regionen (SRO) zwischen den Markem D11S1819/D11S2179 und D 11S 1778/D11S1818 in der N~he des ATM-Gens. Zu klinischen und histopathologischen Parametern zeigte sich keine Korrelation. Schlufifolgerung: Die Ergebnisse dieser Studie deuten darauf hin, dag zumindest ein ggfs. auch mehrere Kandidatengene nahe am ATM-Genlokus vorhanden sind. Diese k6nnten ebenfalls ftir die hohe LOH-Frequenz verantwortlich sein. (DFG Be 1215/6-1) S 86
P r o g n o s t i s e h e Bedeutung v o n Kiirpergewieht,ERStatus und i n t r a t u m o r a l e r Aromataseaktivit~it fiir alas A n s p r e e h e n e i n e r A r o m a t a s e h e m m e r t h e r a p i e Hilpert F., Maass N., Jonat W. / UniversitMsfrauenklinik Kiel
Neben den etablierten Prognosefaktoren werden uPA und PAI-1 als neue unabhfingige Prognosefaktoren diskutiert. Fragestellung: Bei erh6htem uPA-Gehalt des Primartumors wird ein geringeres Ansprechen einer endokrinen Therapie beim metastasierten Mammakarzinom beschrieben. K6nnen uPA oder PAI-1 als pr~idiktiveFaktoren FOXeine ,Mormonresistenz" gelten? Methodik: Wir untersuchten 178 adjuvant mit Tamoxifen therapierte Pafientinnen mit Mammakarzinom im Stadium M0. Bei allen Patientirmen wurden uPA und PAI-1 mit dem lmmunobind®-ELISA der Firma American Diagnostica bestimmt. Die mediane Nachbeobaehtungszeit lag bei 27 Monaten (Mo.). Ergebnisse: Bei 49% war der uPA-Wert >3,0 ng/mg Protein, bei 41% der PAI-1-Wert >14,0 rig/rag Protein. ErhShte Proteasen waren signifikant mit hsherem Grading (p=0,02) und PAI-1 mit niedrigerem Ostrogenrezeptorgehalt korreliert(p=0,01). Die mittlere rezidivfreie Oberlebenszeit (DFS) bei erh6htem uPA lag bei 53 Mo. vs. 49 Mo. bei niedrigem uPA. BezOglich PAI-1 lag das DFS in beiden Gruppen bei 51 Mo. Schluflfolgerung: In unserem Patientenkollektiv batten adjuvant hormontherapierte Patientinnen mit erhShten uPA oder PAI-1Werten keine signifikant sehlechtere Prognose als Patientinnen mit Proteasewerten unterhalb des Cut-off-Wertes. Erh6hte uPAoder PAI-1-Werte des Primarturnors waren nicht pr~idiktiv fOx eine Hormonresistenz.
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Kreuzreaktion des gegen Mucin (TAG-12) gerichteten monoklonalen Antik~rpers (mAB) 2Ell mit Blutstammzellen aus Knochenmark ( K M ) und peripherem Blur (pB) yon Mammakarzinompatientinnen Ahr, A., Mailer, M*., Braun, S °, Scharl, A., Kaufmann, M., Pantel, K*. Universit'ats-Frauenklinik Franlffurt/M *Institut far Immunologie und o FrauenMinik der LMU-Universitdt Manchen
Pr[itherapeutische Zytostatikatestung, ATP Tumorchemosensitivit~its Assay beim Mammakarzinom Blokh E., Konecny G., Untch Mr., Hepp H. Klinik und Poliklinik far Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Ludwig-Maximilians-Universitat Atanchen, Klinikum Groflhadern
Der mAB 2Ell wird zttm Nachweis yon mikrodisseminierten epithelialeu Tumorzellen im KM verwendet In 4-48% lassen sich 2El 1-positive Zellen im KM von Mammakarzmompat nachweisen. In einer frOheren eigenen Untersuchung konnte in einem Normalkollektiv (n = 118) eine Bindung des 2Ell mit mononuldearen Zellen des KM in 67,3% nachgewiesen werden, wohingegen A45-B/B3 (mAb gegen Zytokeratin 8, 18, 19) nut in 0,6% einen positiven Befund erbrachte. Fragestellung: 1. Kann die beobachtete Kreuzreaktion mit KMStammzetlen des 2El 1 naher charakterisiert werden? 2. LaBt sich im pB ebenfalls eine Kreu~eaktion mit Blutzellen nachweisen? Methode: Es wurden Doppelfarbungen mit A45-B/B3 und CD-45 (mAb gegen Leucocyte Common Antigen) bzw. 2El 1 aus dem KM yon 7 Manunakarz.inompat durchgefiihrt. Von 8 Mammakarzinompat wurden Doppelfarbungen mit A45-B/B3 und 2E 11 aus pB hergestellt Ergebnisse: Ein Tell der 2El 1-positiven Zellen lieBen sich durch CD-45 als Blutstammzellen, ein.anderer Teil dutch A45-B/B3 als epitheliale Zellen charakterisieren: Im pB lieBen sich keine gegen die mAB gerichteten positiven Zellen nachweisen. Schluflfolgerung: Der mAb 2Ell, welcher eigentlich epitheliale Tumorzellen im KM detektieren soil, zeigt eine Kreuzreaktion mit hamatopoetischen Stammzellen. Eine unspezifische Bindung im pB konnte mit den vorliegenden Ergebnissen nicht gezeigt werden.
Chirurgie
(ATP-TCA). Fragestellung: An 205 Mammakarzinompoben wurde das Ansprechen auf Standard- und Innovative Zytostatikakombinationen in vitro getestet. Methode: Die Methode wurde anderweitig bereits publiziert (Cancer Research, 55: 5276-5282, 1995). Tumorzellen werden mit Zytostatika in verschiedenen Konzentrationen inkubiert. Durch Bestimmung des intrazellul~en ATP kann die Wachstumsherranung der Tumorzellen bestimmt und als Hemmkonzentration (IC 50/IC 90) dargestellt werden. Ergebnisse: 90% der Assays waren auswertbar. Kombinationstherapien sind effektiver als Monotherapien. FEC versus CMF sowie Epirubicin versus Paclitaxel zeigen gleiche Effektivit~t in Bezug auf die Hemmkonzentration IC50/IC90. Die Kombination Epirubicin/Paclitaxel zeigt im hohem Dosisbereich IC 90 ein signifkant hOheres Anspreehen als Epirubicin/Ifosfamid. Neue Kombinationen: Paclitaxel/Gemcitabin ist auf ICS0-Niveau signifikant wirksamer als Paclitaxel/Navelbine. Schluflfolgerung: Eine individualisierte Therapieplantmg sowie die ex vivo Testung innovativer Substanzkombinationen ist mit dem ATP-TCA m6glich.
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P2.07 Mammakarzinom
Beim Mammakarzinom werden individuelle Resistenzmechanismen bei der Therapiewahl kaum berOcksichtigt.Wir berichten ttber Erfahrungen mit dem ATP Tumorchemosensifivit~ts Assay
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Die brusterhaltende Therapie ais Konzept der primllren Versorgung des Mamma-carcinoms im Vergleich zur primiren Ablatio mammae Gass, Ch.; Welcker, T.; Thein, Ch.; Hilfrich, J. Frauenklinik der Henriettenstiflung Hannover Fragestellung: Die brusterhaltende Therapie des Manunacarcinoms mit ansehlieBender Radiatio wird allgemeinhin als sinnvolle und ausreichende Behandlungsform angesehen. Jedoch wird diese Therapieform hinsiehtlich der Durchflihrbarkeit und des munutbaren, psyehisch belastenden Lokalrezidiwisikos bei m/~glichen Risikofaktoren wie z.B. groBen Tumoren, sehmalem Randsaum mad pramenopausalen Patientinnen noch kontrovers diskatiert Methode: Im Zeitraum yon 1990-1993 wurden in unserer Klinik 328 Patientinnen brusterhaltend und 205 Patientinnen mittels primarer Ablatio mammae therapiert, Es warden Oberlebensund Lokalrezidivraten. in Abh~ngigkeit von prognostischen Parametem wie Ttunorgr~13e, Menopau~nstatus, Nodalstatus betrachtet Ergebni,~se: Das beschriebene Kollektiv zeigte nach einer medianen Nachbeobaehttmgszeit yon 55 Monaten in beideal Kollektiven bezflglich der bereinigten Gesamtttberlebensrate keine signifikanten Unterschiede, w~hrendo wie zu erwarteal, die Lokalrezidivrate bei den abladierten Patienfmnen niedriger war. FOx die Gmppe der pr/imenopausalen Pateintinnen mit bru~erhaltender Thempie ergab sich mit 17% Lokalrezidiven ein besonderes Risikoprofil. Schh~/3folgerung: Da &as Gesomt0berleben in beiden Kollektiven keine signif~anteu Unter~hiede aufweist, wird trotz der erh6hten Lokalrezidiwate die bmsterhaltende Thcrapie des Mammacarcinoms beflirwortet, soweit dies hinsichtlieh der Tmnor-Bmstgr6ge-Relation mOglich ist, Hierbei ist die psychologische Komponenete besonders zu beachten.
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Lokalrezidive beim Mammakarzinom - Abh~ingigkeit von Prognosefaktoren und ehirurgischer Radikalit~it. C. Nestle-Kramling, S. Kahlert, G. Konecny, L Bauerfeind, B. Bdttcher, M. Untch, Klinik u. Poliklinik f. Frauenheilkunde u. Geburtshilfe, Klinikum Groflhadern, 1_34UAlanchen
Operative Therapie des T4-Mammakarzinoms; Brusterhaltung versus Mastektomie Rezek, D., Kitnzig~ I-1.J. Jung-Stilling, Krankenhaus Siegen
Die brusterhaltende Therapie (BET) des operablen Mammakarzinoms nimmt einen immer gr0Beren Stellenwert ein. Frtthere Kontraindikationen, z. B. histologiseher Typ, Multifokali~t etc. werden immer mehr relativiert. Ausdruek der Qualit~t der BET ist u.a. die Rate der Lokalrezidive (LR). Fragestetlung: Welche etablierten und neueren tumorbiologischen Faktoren beeinflussen die Entstehung eines LR bei BET im Vergleich zur modifiziert radikalen Mastektomie (MRM)? A~tethodik: Wir untersuehten retrospektiv 467 Patientinnen mit einem primaren Mammakarzinom im Tumorstadium T1. Verschiedene Prognosefaktoren wurden univaxiat und multivariat auf ihre Signifikanz getestet. Ergebnisse: 277 Patientinnen erhielten eine BET, 190 eine MRM. Bei BET zeigten 11 Karzinome Lymphangiosis carcinomatesa (LA) und 20 Multifokalit~t (MF), bei MRM 15 LA und 72 MF. Die Lokalrezidivrate lag bei BET bei 7,3%, bei MRM bei 11,3% (n.s.). In beiden Gruppen waxen negativer Rezeptorstatus und Pr~nenopause signifikant mit einer h6heren Lokalrezidivrate korreliert. Bei BET korrelierten auch LA und Grading. Tumorproteasen und Knochenmarkstatus waxen nicht signifikant. In der multivariaten Analyse erreiehte in beiden Gruppen nut der Rezeptorstatus, bei BET zus~tzlich die LA das Signifikanzniveau. Schluflfolgerungen: In unserer Analyse korrelierte ein negativer Rezeptorstatus als einziger unabh~zagiger Prognosefaktor mit gehauflem Auftreten von Lokalrezidiven sowohl bei brusterhaltender wie radikaler Chirurgie. Bei BET erh0ht LA die Rate an LR und mug weiterhin als relative Kontraindikation zur BET gelten.
Die brusterhaltende Therapie (BET) ist beim kleinen Mammakaxginom bereits etabliert. Wir berichteal die neusten Daten tmserer Klinik nach BET des T4-Tt~mors. Fragestellung: Im Rahmen dieser retrospektiven Studie 'antersuchten wir, ob die operative Therapie (Mastektomie oder Brusterhalttmg) eine Auswirktmg auf die Lokalrezidivrate (LR), das lokalrezidivfi'eie Intervall (LI) und die Oberlebenszeit (I)Z) beim T4-Mammakarzinom hat. Methode: Ans dem Gesamtkollektiv yon 115 Patientinnnen mit einem T4-Tumor wurden 40 Patientinnnen ausgewahlt, die der gleicheal adjuvanten Therapie zugefiiltu-t worden waxen trod die keine Fermnetastasen hatten. Die Ergebnisse nach BET (20 Patientirmen) warden init denen naeh Mastektomie (MA) (20 Patientinnen) vergliehen. Ergebnisse: Ein LR bat bei 40% der Patientinnen 15,5 Monate nach MA and bei 35% der Patientinnen 16 Monate nach BET anf. Die OZ des MA-Kollektivs lag bei 18 Monaten, die des BETKollektivs bei 26 Monaten ira Median. Schluflfolgercmg: Aufgrtmd der von uns erhobenen Daten scheint eine BET aueh beim T4-Tumor vertretbax, da keizl erh0htes Risiko bez0glich der LR, LI trod (3Z besteht.
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Tumoradaptierte Mammachirurgie A. Hefli, S. Ost-Zeyer, M. Bf~chler, G.P. Breitbach Frauenklinik Krankenhaus Neunlarchen gGmbH, Leitender Arzt: Dr. G.P. Breitbach Fragestellung: W~ihrend der letzten 20 Jahre hat sich die
Operative Behandlungsm6glichkeiten Iokoregion/irer Rezidive bei Mammakarzinom-Patientinnen A. Wemer
chirurgische Therapie des Mammakarzinoms zugunsten eingeschr~inkter, die K6rperform erhaltender Operationen gewandelt. Ergeben sich dadurch h0here Risiken beziiglich Lokalrezidiven? Methode: In der Frauenklinik im Krankenhaus Neunkirchen waxden yon Dezember 1990 bis Dezember 1997 353 primfire Manmaakarzinome operiert, davon 141 rmt Ablatio mammae mit oder ohne Wiederaufbau (39,9%), 174 Segmentresektionen (49,3%) und 38 Reduktionsmastektomien (10,8%). Alle brusterhaltend operierten Patientinnen unter 80 Jahren wm'den lokal nachbesla'ahlt. Um die zu erwartende Strahlendermatose bei brusterhaltend operierten Patientinnen zu reduzieren, wurden bei einer Makromastie eine Mammareduktion angestrebt. Im Beobachamszeitraum nahm die Anzahl der brusterhaltend operierten Patientinnen deutlich zu. t/3 aller Patientinnen war ~ilter als 70 Jahre. Ergebnisse: Nach emer medianen Beobachtungszeit yon 48 Monaten erlitten 6,5 % aller Patientinnen Lokatrezidive, 11,9% Fernmetastasen und 11,3% verstarben. Lokalrezidive kamen gleich h~iufig bei Patientinnen mit Ablatio (5,9%), Segmentresektion (6,2%) und Reduktionsmastektomie (6,9%) vor. Schluflfolgerung: Das Risiko eines Lokalrezidivs war unabhangig vom gewfihlten Operationsverfahren. Hieraus ergibt sich die M6glichkeit einer individualisierten chirurgisehen Therapie von Mammakarzinomen. Indikationen und Kontraindikationen ftir ablative und brusterhaltende Verfahren k6nnen definiert werden.
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Frauenklinik am Diakonissenkrankenhaus, 01099 Dresden Das Angebot an operativen Techniken zur Behandlung des Mammakarzinoms ist in den letzten Jahren mit der st~irkeren BerQcksichtigung brusterhaltender und brustrekonstruktiver Therapieverfahren vielf~iltiger geworden. Entsprecherrd dieser Entwicklung sehen wir uns im Falle eines Iokoregion~ren Rezidivs heute mit sehr unterschiedlichen Situationen konfrontiert, fQr die es wiederum verschiedenste Behandlungswege gibt. Ziel des vorliegenden Beitrags war es, unter BerQcksichtigung des eigenen Patientengutes wichtige operative M6glichkeiten bei Iokoregion~ren Rezidiven des Mammakarzinoms aufzuzeigen und diese vor dem Hintergrund der Literatur kritisch zu bewerten. Methode: Von 276 zwischen 1993 und 1997 teils brusterhaltend, tells ablativ (10 mit prim. Aufbau) operierten Mammakarzinom-Patientinnen mugten bisher 9 wegen eines Iokoregion~iren Rezidivs erneut chirurgisch versorgt werden: die alleinige Resektion axill~irer Metastasen oder eines Narbenrezidivs erfolgte 4 mal, eine sekundfire Ablatio bei 2 Frauen (1 mal mit sofortigem Wiederaufbau), Verschiebe- und Rotationslappenplastiken wurden in 3 F~llen erforderlich. Ergebnisse: Von den 9 Frauen mit einem Iokoregion~iren Rezidiv wurden 7 tumorfrei operiert, 2 hatten bei der Rezidivoperation Fernmetastasen, eine ist inzwischen verstorben. Schlugfolgerung: Die Wahl der operativen Technik im Fall eines Iokoregion~ren Rezidivs mug zun~ichst von dem Ziel, Tumorfreiheit zu erlangen, bestimmt sein, erst dann sind auch kosmetische Aspekte zu berQcksichtigen.
P2.07.06 Brusterhaltende Therapie bei Tumoren > 2¢m mit klilfe individuell adaptierter onkoplastischer Operationen SchOndorfN~K., Ch. Dimpfl, A. Waschbusch Frauenklinik der St. Elisabeth-Klinik Saarlouis
P2.07.07 M a m m a s o f o r t r e k o n s t r u k t i o n als brusterhaltende Therapie trotz ungiinstiger Tumorkriterien
Im eigenen Mammakatzinom-Krankengut liegt der Anteil von Tumoren >2cm (pT2-4) seit 1987 zwisehen 60 und 70 % (52/74 in 1996 =70,3%). Der brusterhaltenden Therapie (BET) shad damit yon der GrOl3enrelation technisehe Grenzen gesetzt, Fragestellung: LfiBt sieh dutch onkoplastische Operationsteehniken die Haufigkeit einer zugleich onkochirurgiseh radikalen wie kosmetisch befriedigenden Brusterhaltung steigern? Wie sind die Komplikationen, die kosmetisehen Ergebnisse und bislang die Rezidivraten? Methode: Seit 1989 warden onkoplastisehe Operatimastechniken mit mdividuell tumor- und konstitutionsadaptierten Sehnittftthnmgen entwiekelt Die jetzige Auswertung umfasst 462 Karzihome, davma 300 mit einem Primartumor > 2era (65%). E~gebnisse: Von den 300 Karzinomen >2 em wurden 106 (35%) brusterhaltend operiert, davon 90 (85%) mit einer onkoplastischen Teehnik. Die tNufigkeit einer BET stieg yon 8 % (198789) auf 64 % in t996: Bisher kava es zu 5 Lokalrezidiven. 11 Pat. verstarben an Tumorprodienz. 8 real erfolgte eine sekundare Ablatio. Das kosmetisehe Ergebnis war 59 real sehr gut bis gut (66%), 6 real unbefriedigend. Schlussfolgerung: Mit onkoplastisehen Teehniken kOnnen auch unganstige Tumorkollektive ehirurgiseh radikal mad kosmetisch beffiedigend brusterhaltend operiert werden.
Als Kontraindikation f'tir eine brusterhaltende Therapie des Mammakarzinomes gelten derzeit eine ungiinstige Relation yon TumorgrN3e zum Brustvolumen, die zentrale oder retromamill~re Tumorlokalisation, das multizentrisehe Karzinom und das ausgedehnte intraduetale Karzinom. Fra~estellung: Bei 452 an der Frauenklinik im Klinikum Kaiserslautern yon 1993 bis 1997 operierten Ffillen wiesen 107 diese Konstellation auf. Wir suchten Rir diese Patientinnen neue Wege um dennoch ein brusterhaltendes, onkoplastisehes Therapieverfahren anzubieten. Methode: Auf entsprechenden Wunsch, naeh sorgf~iltiger Selektion und Aufkl~irung operierten wir 42 Patientinnen mit hautsparenden oder subcutanen Mastektomien. Im one-stageVerfahren erfolgte die autologe Volumendefektrekonstruktion ohne alloplastisehes Material mit teilweise oder vollst~indig desepithelisierten myokutanen Lappen (Muse. latissimus dorsi). Ergebnisse: Die Resultate nach einer mittleren Naehbeobachtungszeit yon 2,5 Jahren (0,5-5 J.) sind ermutigend im Bezug auf Rezidivfreiheit, kosmetisehe und psyehologische Aspekte. Schlui3folgerung: Unser Therapiekonzept einer kompromiglosen Tumorentfernung weir im Gesunden verbunden mit der Vermeidung langwieriger und mehrfaeher Wiederherstellungsoperationen naeh initialer Versttimmeiung befriedigt gleiehzeitig onkologisehe, psyehologische und wirtschaftliche Anforderungen.
P2.07.08 Ergebnisse von 234 subkutan eingeschr~inkten Mastektomien mit Eigenaufbau zur Behandlung des Mammakarzinoms und seiner Vorstufen Watermann, D., TOnnies, P., Niedner, W. Frauenklinik des Krankenhauses Bethanien, Moers
P2.07.09 Plastische Operationen beim prim~ren Mammakarzinom. Volk,M., Obermeier,W., Bernd,F. St.Vincenz-Krankenhaus Limburg F r a g e s t e l l u n g : Bei der Behandlung des Mammakarzinoms wird meist brusterhaltend operiert. Kontraindikationen ergeben sich aus onkologischen und/oder kosmetischen Grfinden. Bei kleiner Brust wird der Parenchymdefekt so gro~, dad es zu unakzeptablen Deformierungen der Brust kommt. Bei Makromastie k6nnen zwar groge Substanzverluste korrigiert werden, bier tritt dann das Problem der Nachbestrahlung in den Vordergrund. In solchen F~Ifen erm~glichen es plastische Verfahren brusterhaltend zu operieren ohne die onkologische Sicherheit zu vernachlfissigen und trotzdem kosmetisch erstklassige Ergebnisse zu erzielen. M e t h o d e : E s wurden folgende Operationsmethoden verwandt: Reduktionsplastik, Rotationsplastik, Latissimus-Flap. Ergebnisse: 134 Patientinnen wurden operiert. Die kosmetischen Resultate sind meist gut, die Akzeptanz dutch die Patientinnen ist ausgezeichnet. S c h l u ~ f o l g e r u n g : Plastisehe Operationen erweitern die M6glichkeiten f~r brusterhaltendes Vorgehen und erh6hen die onkologische Sicherheit.
Die brusterhaltende Operation ist etablierter Bestandteil der Therapie des Mammakarzinoms, vor allem die Lumpektomie sowie beidseitig reduzierende Verfahren werden angewendet. Fragestellung: Wie sind die Ergebnisse yon 234 subkutan eingesehr~inkten Mastektomien mit Eigenaufbau (SEME) Zur Behandhmg des Mammakarzinoms und seiner Vorstufen im Vergleich zu anderen brusterhaltenden Therapien einzuordnen ? Methode: Die Patientinnen wurden im Rahmen eines Nachsorgeprogranmls vma unserer Klinik oder in enger Zusammenarbeit mit anderen Kollegen nachbetreut. Zur Erfassung einer Tumorprogredienz wurden standardisierte Frageb0gen versandt, die yon den behandelnden Axzten bearbeitet wurden. Ergebnisse: Im Zeitranm yore 1.1.1990 bis zum 30.6.1997 wurden 154 Patientinnen wegen eines invasiven Karzinoms ( 67 x T1, 74 x T2, 13 x T3) (Gruppe 1), 37 wegen eines in situ Karzinoms (Gruppe 2) sowie 14 wegen einer Proliferation mit Atypien (Gruppe 3) mit einer beidseitigen SEME behandelt. 29 Patientinnen warden zur Angleichung bei Ablatio und Augmentation der Gegenseite operiert (Gruppe 4). Bei einem mittleren Nachbeobachtmagszeitraum yon 4,5 Jahren traten 16 intramammare Lokalrezidive auf, 35 mal wurde eine Metastasierung beobachtet, 24 Patientflmen verstarben (Gruppe 1). Bei 2 Patientinnen der Cmappen 1 mad 4 wurde eine Metastase in der Brust der Gegenseite beobachtet, bei den Gruppen 2 und 3 wurde im Verlauf ein Rezidiv und kein invasives Karzinom beobachtet Sehlufifolgerung: Die SEME ist eine therapeutisch, prfiventiv mad kosmetisch iiberzeugende Operationsalternative.
Voigt H.J., Frauenklinik im Klinikum Kaiserslautern
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Operative Strategic beim Carcinoma ductale in situ der Mamma in Abh~ingigkeit von dcr mammographischen Ausdehnung der Mikrokalzifikation T. Koch, M. Mitze, R. Schulz-Wendtland, iV. Lang Universitiitsfrauenklinik Erlangen
Trilucentm-Brustimplantat. Erste klinische und mammographische Erfahrungen N. Fersis, G.Wittmann , E.A/L. Grischke D. Wallwiener, G.Bastert Universittitsfrauenklinik Heidelberg
Durch h~ufigere mammographisehe Untersuehungen klinisch unaufflilliger Mammae werden meh~ Mikrokal~ifikationen naehgewiesen, die einem Carcinoma duetale in situ (dCis) entsprechen. Von der vollst~indigen Exzision dieser L~sionen ist es abh~ingig, ob Rezidive auftreten. Deshalb spielt die Planung des operativen Vorgehens Kit die primate Therapie eine entseheidende Rolle. Fragestellung: Ziel unserer Untersuehung war, zu vergleiehen, ob die mammographische Ausdetmung der Mikrokalzif'ff.ationen eine zuverlhssige Aussage fiber die Gr6Be der L~sionen maeht, und so Gnmdlage ~ r die Planting des operativen Vorgehens sein kann. Methode: Ill einer prospektiven Studie wurde die mammographiseh geschhtzte Ausdehnung der Mikrokalkzifkkationen vergliehen mit der Ausdetmtmg des dCIS am GroBflhehenschnitt. Ergebnisse: Diskrepanzen in der Besfimmung der Ausdehnung fanden sieh in etwa einem DriRel der F~ille. Es handelte sich dabei meist um dCIS Erkranktmgen vom Non-Comedo-Typ. In zwei Drittel der F[iUe gibt die Gr6Benausdehntmg des Mikrokalks in der Mammographie gute Hinweise ffir die zu erwartende Ausdetmung des dCIS. Schlufifolgerung: Die Ergebnisse zeigen, daft ha der Mehrzahl der F~illeeine Plammg der Exzision entsprechend der Gr6Be des Mikrokalkareals m6glieh ist. Die Prhparatradiographie hat in diesen F~Ulen eine wiehtige Aufgabe, genau zu bestimmen, ob die Mikrokalzifikafionen vollstandig erfaBt wurden, bzw. wo eine evtl. Naehresektion erforderlieh ist. Voraussetzung flit eine derartige individualisierte Therapie ist eine zuverlfissige Mammographie und Markiertmgstechnik sowie eine aufwendige histologische Untersuehung der Exzidate.
Aufgrtmd der ztmehmenden Bedenken gegenOber den Silikonimplantaten werden Bemtthungen untemommen, nenere F~llmaterialien herzuztelIen um Risiken m~d Neb~wirktmgen so gering wie mOglich zu halten. . . . . . . . . . . . . . . . In einer prospektiv kontrollierten Studie haben wit bei 80 Fraueal im Rahmen eines asthetisch rekonstruktiven Eingriffes das mit neutralem Trig!yccrid vorgeflillte Brustimplantat. verwendet. Alte Patientinnen erhielten neben der klinischen Untersuchung eine Sonographie trod Mammographie. Ergebnisse: Das mediane ARer betrug 38 Jaltre. Naeh einer medianen Beobachtungszeit yon 20 Monaten (3-26) beurteilten 88% der Frauen das Resultat als ausgezeictmet. Die objektive Beurteilung (sehr gut/gut) hingegen betrug 77%, Bei keiner Patientin trat eine Kapselkontraktttr (Baker II//W) mar, Bei den durehgef0hrten M~av.rnographien imponierte die Strahlendurchl~issigkeit des Fttllmaterials, die eine gute Beurteihmg des Dr~sengewebes erlaubte. Bei vier Patientinnen musste das Implantat wegen einer tnfektion entfemt bzw. ausgetauseht werden: SehluBfolzerune: Das neue TrilucentTM-Brustimplantat weiBt ein ausgezeielmetes Sicherheitsprofil aus. Erforderlich ist eine gr6Bere Patientenanzahl und eine langere Beobaehmng hinsichtlich des Auftretens yon Kapselkontraktttren.
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Die Reduktionsplastik mit zentro-caudalem Stiel - Eine geeignete .Standardmethode" ? Faridi, A, Heyl, W, Rath, W Universitatsfrauenklinik der RWTH Aachen
Die postoperative Komplikationsrate bei Mammareduktionsplastiken in Abh~ingigheit von dem gewiihlten 0p.-Management und des Reduktionsvolumens Kampmann R., Lampe B., Klinikum Leverkusen
Die am hfiufigsten angewendeten Methoden nach StrOmbeck (1960) und MeKissock (1972) erm6gliehen nor begrenzt eine individuelle Formgebung, da dutch die Verwendong standardisierter Sehablonen die Bmstform festgelegt wird. Fragestellung: Gibt es eine Methode, die sieh als ,Standardmethode" eignet trod gleichzeitig individuelleVariationenzul~t? Methode:Wir haben tins der yon Hester und Bostwick (1983) beschriebenen modifizierten Technik mit zentralem und caudalem Stil zugewandt, die intraoperativ individuelle Formveranderungen zul~t. Ergebnisse: Zwischen Juli 1996 trod Dezernber 1997 ftlhrten wir in dieser Operationsteehnik bei 25 Patientinnen 44 Reduktionsplastiken dutch (5 einseitig trod 19 doppelseifig). Das Durehschnittsalter der Patientirmen betrug zum Zeitptmkt der Operation 24 Jahre (18-58 Jahre). ])as Resektionsgewieht lag im Durchschnitt bei 568 g (Minimum 100 g, Maxhnum 1410 g). Postoperativ kam es bei einer adip0sen Raucherin zur Teiinekrose einer Areola; eine andere Patientin entwickelte eine lokal begrenzte Entzandung im lateralen Anteil der Submammarfalte. RevisionsbedOrftige Harnatome traten nicht auf. Die Methode finder Anwendung ira Konzept des brusterhaltenden Vorgehens beim Mammakarzinom und zur Angleichung der kontralateralen Seite im Rahmen der Rekonslruktion. AUe Patientinnen bezeichneten das Operationsergebnis als gut bis sehr gut. Eine Pafientinn hare sich eine denflichere Verkteinenmg gewonseht. Schluflfolgerung: Die bier beschriebene komplikationsarme Operationsmethode ist grundsatzlieh als ,,Standardmethode" geeignet und filhrt zu kosmetisch guten Ergebnissen.
Die Indikation zur gewfihlten Op.-Technik bei Redid(tiensplastiken wird u. a. vom gesch~itztenResektionsgewicht bestimmt. Fragestellung: Ist die Komplikationsincidenz bei Mammareduktionsplastiken abhangig von der gewahlten Op.-Methode (Techniken: gestielte Mamillen / freie Mamitlen) unter Bertlcksichtigtmg des zu red. Volumens? Methode: Anhand des Pat.-Kollektivs der Jahre 1989 - 1997 (N = 508) wurde die p.o. Komplikationsrate (Nekrosen, Hfimatome, Verlust yon Mamillenprojektion sowie Farbverandenmg / Verlust der Mamille) in Korrelation gestellt zur gewRhlten Op.-Teclmik. Ergebnisse: Von 508 Pat. wurden 50,2 % (N = 255) nach der Free-Nipple-Technik operiert (Red.-Gew. yon 930 g), 39,8 % (N = 202) mit Red.-Gew. 419 g. bzw. 10 % (N = 51) mit Red.-Gew. 398 g nach gestielten Mamillen-Techniken. Die p.o. Komplikationsrate lag bei 9,9 % (N = 50), wobei mit 5,9 % (N = 30) die superficialen Nekrosen den gr6Bten Stellenwert hatten. Die Komplikationsincidenz verteilte sich mit 52 % (N = 26) auf Free-Nipple-Technik trod 38 % (N = 19) bzw. in 10 % (N = 5) auf mamillengestielte Tectmiken. Schluflfolgerung: Bei einem Durchschnittsgewicht yon 500 gist die Komplikationsrate bei gestielten Mamillentechniken vergleichbar mit der Free-Nipple-Teclmik bei Resektinsmengen yon ab 500 g (Durchschnittsgewicht 930 g). Bei der Wahl der Op.-Technik sollte man sich zar Vermeidung erhOhter Komplikationsquoten nach dem zu erwartenden Resektionsvolumen entscheiden.
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Endoskopische axilliire Lymphonodektomie ohne vorherigeFettabsaugung: Entwicldung einer Technik und erste Erfahrungen Kamprath S, Bechler J, Possover M, Schneider A Abteilung far Frauenheilkunde der Friedrich-Schiller-Universitat Jena
Liposuction und endoskopisch axill~ire Lymphonodektomie - Operationsteehnik und erste Ergebnisse Kreienberg, R. *, Santjohanser, C. *, Koretz, K. **, K~ihn, T. * Frauenklinik* u. Abt. Pathologie** der Universitdit Ulm
Bisherige endoskopischen Verfahren kombinieren die axill~e Lymphonodektomie wit einer Fettabsaugung. Durch die Fettabsaugung werden Lymphknoten mechanisch alteriert und die Integritat der Lymphknotenkapsel potentiell zerst6rt. Fragestellung: Kaml die endoskopische axillare Lymphonodektomie olme Fettabsaugung durchgefohrt werden? Methode: Bei 22 Patientinnen mit einem Mammakarzmom Stadium I oder II wurde im Rahmen der brusterhaltenden Operation eine endoskopische axitlfire Lymphonodektomie ohne vorherige Fettabsaugtmg durchgef0hrt. Ergebnisse: Die mittlere Operationszeit betrug 85,3 Minuten. Durchschnittlich wurden 15,4 Lymphknoten enttbmt. Postoperativ entwickelten 3 Patientinnen ein Serom, welches in einem Fall punktiert werden mui3te. Eine Patientin zeigte eine partielle Scapula alata mad eine Patientin entwickelte unter Bestrahlung 9 Wochen postoperativ einen axillaren Abszeg. Am 5. postoperativen Tag wiesen 17 Patientinnen keine Einschranktmg der Annbeweglichkeit auf, 8 Patientinnen berichteten Ober Sensibilit~tsst6rtmgen im Oberarmbereich. Schluflfolgerung: Die endoskopische axillfire Lymphonodektomie kann olme Fettabsaugung erfolgen. Die Anzahl der entfemten Lympl~noten sowie erste Daten Ober die postoperative Morbiditfit lassen einen prospektiven Vergleich mit dem konventionellen Operationsverfahren als gerechtfertigt erscheinen.
Zur Reduktion postoperativer Morbidit~it nach axill~er Lymphknotendlssektlon stellte F. Suzanne 1995 erstmals eine endoskopische Technik zur Enffernung axilt~er Lymphknoten nach vorheriger Liposuction (EALN) vor. In einer Pilotstudie wurde die Technik an der UFK Ulm seit September 1997 an 25 Patientinnen evaluiert. FragesteIlung: Ist mit der EALN nach vorheriger Liposuction die zuverl~isslge Entfernung einer ausreichenden Zahl an Lymphknoten bei Verringerung der postoperativen Morbidit/it m6glich? Methode: Bei 25 Patientinnen mit kleinem, klinisch nodalneativem Mammacarcinom (T1) wurde eine EALN durchgehrt. Die operationstechnischen Schritte werden an Hand yon Bildmaterial dargestellt. Untersucht wurden die intraoperative Situsexposition, die intra- und postoperativen Komplikationen, die Zahl der resezierten Lymphknoten, sowie die Detektionsrate des ,,sentinel-node". Ergebnisse: In allen Ffillen war eine gute Identifizierung s~imtlicher, anatomisch relevanter Strukturen m6glich. Die durchschnittliche Zahl entfernter Lymphknoten betrug 15. Intraoperativ traten abgesehen von 2 Hautemphysemen keine Komplikationen auf. Die Detektionsrate des ,,sentinel-node" betrug76,5 %. Postoperativ traten 2 lokale Wundinfekte und 2 punktionspflichtige Serome nach Drainageentfernung auf. Schluflfolgerung: Die EALN ist eine neue, min.i.mal-invasive Operationstechnik, die bei guter anatomischer Ubersicht eine ausreichende Lymphknotenausbeute erm6glicht. Der thempeutische Gewinn des Operationsverfahrens h~ingt vonder Verringerung der Morbidit/it im Schulter-Arm-Bereich im Vergleich zu konventionellen Verfahren ab. Dieser Gewinn darf nicht unterstellt, sondern mug in prospektiven Studien nachgewiesen werden.
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Mammakarzinom
Die Photodynamische Therapie (PDT) von Mammakarzinom- Rezidiven P. Wyss, M. Fehr, H. Walt; R. Hornung, U. Haller Klinik fiir Gyniikologie, Departement fiir Frauenheilkunde, Universitatsspital Ziirich Schweiz.
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Cytostatische Therapie und Variationen
Die photodynamische Technik bietet eine weitere M6glichkeit, austherapierte Mammakarzinom-Rezidive nicht-invasiv zu behandeln. Fragestellung: Durchffihrbarkeit und Wirksamkeit der PDT unter Verwendung des Photosensibilisators m-THPC (meso-TetraHydroxy-Phenyl-Chlorin). Methode: Vier Patientinnen mit insgesamt 45 Hautmetastasen. PDT as compassionate use. Systemische Applikation (i.v.) des Photosensibilisators m-THPC (Scotia Pharmaceuticals, Guildford, UK) 48 resp. 96 Stunden vor Tumor-Belichtung. mTHPC-Konzentration: 0.1mg (48h) resp. 0.15mg (96h) pro kg KG. Frontaler Lichtverteiler mit Mikrolinse (ETH Lausanne). Wellenl~inge 652nm. Diodenlaser (Applied Optronics, USA). Lichtdosis 5.0 J/cm 2 48 h resp. 10.0 J/cm 2 96h nach mTHPC. Ergebnisse: Innerhalb einer Woche bildete sich eine scharf abgrenzbare, trockene Nekrose der belichteten Bezirke. Der Nekroseschorf 16ste sich langsam w~ihrend Wochen. Die Wunde verheilte in der Regel innerhalb von 2-3 Monaten narbenfrei. Eine Schmerztherapie war w~ihrend der PDT nicht notwendig. Die Schmerzreaktionen nach PDT variierten interindividuell sehr stark SchIussfolgerung: Die PDT kann bei lokoregionaren Mammakarzinom-Rezidiven erfolgreich und wiederholt angewendet werden. Die Schmerzreaktionen nach PDT sind interindividuel! stark verschieden. Das Schmerzmanagement muss vorbereitend besprochen werden. $91
P2.08.02 Neoadjuvante EC-Chemotherapie bei prim[Jr fortgeschrittenem Mammakarzinom Richter, P., Silvya Neubert Frauenklinik der Vogttand-Klinikum Plauen GmbH Der Stellenwert der Chemotherapie vor der opetativen Therapie gewinnt zunehmend an Bedeuttmg. ZielsteUung ist die Erreichung der Operabilit/tt - naeh M6gliehkeit aueh mat Erhalttmg der Brust. Fragestellung: Inwieweit gelingt es, dutch pr~ioperativeChemotherapie eine Operabilitat fortgeschrittener Tumoren zu erreichen - ist die RO-Resektion mOgtich - Einflug auf die f3berlebenszeit, Methode: Zwisehen 1993 trod t997 wurden 22 Patienten mit fortgeschrittenem Karzinom (T3/T4) mit einer EC-Chemotherapie (4 Zyklen Epirubiein 90 mg/m~KO und Cyclophosphamid 600 mg/m~KO) be-handelt. Ergebnisse: Die Remissionsrate betrug 85 % (CR = 2 Pafienten; PR = 16 Patienten). Patienten mit Remission wurden modiflziert radikal operiert, wobei in 50 % eine RO-Resektion gelang, 8 der 18 opefierten Patienten tlberleben bisher zwisehen 4 und 36 Monaten. Schluflfolgerung: Die Operation mit kurativer Zielstellung ist naeh Tumorremission tinter neoadjuvanter EC-Therapie m6glieh. Definitive Aussagen zur U-berlebenszeit stehen noeh aus.
P2.08.04 WSG AM 01-Zwischenanalyse einer multizentrischen Phase m-Sludie zm"stammzellgestiilzten Hochdosischenlotherapie S. Mohrmann, U. Nitz, A. Adomeit, M. Frick, A. Schwenkhagen und 1t.G. Bender - WSG (Westdeutsche Studiengruppe), Studienzentrale: Universittitsfrauenklinik Diisseldorf Fragestellung: 6/95 wurde eine multizentrische Phase I~ Studie initiiert, um eine zweifaehe stanunzellgest~tzte Hochdosischemotherapie bei Patientinnenmit Hochrisiko-Mammakarzinom (A) mit einer dosisintensivierten konventionellen Chemotherapie zu vergleichen (B). Methode: Bis 02/98 wurden 174 Pat. mit operablem (RO) Mammakarzinom Stadium II/III mit >9 pos. Lkn. randomisiert. In einer Zwischenanalyse der laufenden Studie wurden Daten von 83 Pat. analysiert (39 A/ 44 B). Das durchschnittliche Alter betrug 48 J. (23-61), die mittlere TumorgrOBe 3,5 era, die Pat. hatten 10-57 (Mittelwert 18) pos. Lkn. Behandlungsplan A (HDC): 2 Kurse Epimbicin (E) + Cyclophosphamid (C) 90/600 mg/m2, Wdh. Tag 15, Filgrastim Tag 5-10/12, gefolgt von 2 HDC (E 90, C 3000 und Thiotepa (T) 400 rag/m2), Wdh. Tag 21. B: EC 90/600 mg/m2 x4 , gefotgt von CMF x3 (600/40/600 rag/m2), jew. Wdh. Tag 15, Filgrastim Tag 5-10/12, A+B: Radiatio der Thoraxwand nach der Chemotherapie und TAM bei ER/PR pos. Pat. Ergebnisse: Hamatotoxizit~t der HDC: Die Aplasie mit Leukos
°2 und keine therapiebedingten TodesFalle auf. Schlu[3folgerung: Die ECT- HDC ist als Tandem Hochdosischemotherapie ohne Mortalitfit mit geringer Organtoxizit~t als adjuvante Therapie durchflikrbar. S 92
P2.08.03 ,,German Preoperative Adriamycin-Docetaxel-Study (GEPARDO) fiir das primfir operable Mammakarzinom (T< 3cmNo-2 M0) -Eine multizentrische Phase lI-StudieJackisch, C., Eiermann, VK, Tulusan, A.H., Hilfrich, J, Blohmer J., Costa, S., von Minckwitz, G, KauJh~ann, A~ StudienleitungUniversitdts-FrauenkIinik Frankfurt~Main Bei der Behandlung des primar operablen Mammakarzinoms erlangt die primfire Chemotherapie eine zunehmende Bedeutung for die Steigemng der brusterhaltenden Prim~therapie. Fragestellung: In einer multizentrischen Phase II-Studie wurde die Bestimmung der Nebenwirkungen und der Wirksamkeit einer dosisintensivierten Chemotherapie-Kombination yon Adriamycin und Doxetaxel in der prim~iren (neoadjuvanten) Behandlang des operablen Mammakarzinoms geprtfft. Methode. 32 Patientinnen mit einem invasiven Mammakarzinom wurden nach histologischer Sicherung (High-speed Biopsy) und vorliegender Einverst~indniserkl~rungmit einer Kombination aus Adriamycin 50 mg/m2 i.v. gefolgt von Docetaxet 75 mg/m2 i.v. q 14 unter Einsatz yon Lenogastrim (150 gg/mVdie s.c.) Tag 3-12 behandelt, Ergebnisse: Eingeschlossen wurden 32 Patientinnen mit einem Karnofsky Index > 70 % und normaler LVEF. im Hinblick auf die behandlungsbedingte Toxizit~it konnten 105 Zyklen (3,3 Zyklen/Pat.) ansgewertet werden. Vorzeitiger Therapieabbruch erfolgte bei n=2, bei n=8 Pat. ist die Therapie noch nicht abgeschlossen. Htimatologische Toxizit~tt (WHO): Leukozytopenie III°/IV° n=2; febrile Neutrzytopenie n=l. Nichth~natologische Toxizitfit: Mucositis III° n=4. Keine Neurotoxizit~_t > I1°. Tumoransprechen: 27/32 Pat. (84,3%) wurden ausgewertet. Overall response (OR: cCR+PR+MR)=82%. SchluJ3Jolgerungen: Die Kombination Adriamycin/Doxetacel ist unter supportivem Einsatz von G-CSF sicher durchf'tihrbar. Hfiufigste nicht hfimatologische Toxizit~itstellt die Mucosits dar.
P2.08.05 Hochdosischemotherapie (HDC) mit autologer Stammzelltransplantation bei Patientinnen mit Mammakarzinom in der UFK Diisseldorf A. Adomeit, U. Nitz, S. Mohrmann, M. Frick, A. Dobrowolskaja, J. Fischer und H. G. Bender, - WSG (Westdeutsche Studiengruppe), Studienzentrale: UFK Di~sseldorf Fragestellung: 04/96 wurde die Durchflahrungmzellgesttitzter Hochdosischemotherapien bei Patientinnen mit Mammakarzinom an der Universit~itsfrauenklinikDtisseldorf etabliert. Wir berichten fiberdie Erfahrangenbei 84 StammzellWansplantationenbis 02/98. Methode: Pat. mit Hochrisiko-Mammakarzinom im Stadium ll/lI1 erhielten 2 Zyklen einer HDC mit Epirubicin (E) 90, Cyclophosphamid (C) 3000 und Thiotepa (TT) 400 mg/m2 fiber 3 Tage, Stammzeltreinfusion am Tag 5, Wdh. Tag 21-28. Pat. mit chemotherapiesensiblem metastasierten Mammakarzinom wurden nach dem STAMPV-Protokoll mit C 6000, TT 500, C 800 mg/m2 fiber 4 Tage behandelt, Stammzellreinfusion am Tag 7. Ergebnisse: Es wurden 72 ECTT- und 12 STAMPV-Zyklendurchge~hrt. Die Knochenmarkaplasie mit Leukozyten °2 und keine therapiebedingten TodesPdlle auf. In einem Fall wurde eine Verlegung auf eine lntensivstation erforderlich. Nach STAMPV trat in 2 Zyklen °3 Mukositis auf, es wurde reversibleZNS-Toxizita'tbeobachtetund es kam zu einemTodesfall. Schlu[3folgerung: Die stammzellgestatzte HDC mit den genannten Schemata ist mit vertretbarer Toxizit~tt und moderatem Risiko in einer spezialisierten Einheit einer Franenklinik durchftihrbar.
P2.08.06 Pharmakokinetik von Thiotepa bei der stammzellgestiitzten sequentiellen Hochdosischemotherapie (HDCT) des Hochrisiko-Mammakarzinoms A. Dobrovolskaja, U. Nitz, M. Frick, H-G. Bender und *M. Burk Universitgitsfrauenklinik und *Klinik far Ha'matologie und Onkologie, Heinrieh-Heine-Universitat Diisseldorf Fragestellung: Das Alkylans Thiotepa (TT) ist ideal ffir IIDCT geeignet, da dessen Dosierung dutch den Einsatz der autologen Stammzellen urn den Faktor 10 bis 50 ohne relevante Organtoxizitaten gesteigert werden kann. Es wurde die TT-Pharmakokinetik analysiert, besonders in Hinblick auf potenziell mOgliche Interaktion mit Cyclophosphamid (C) beim HD-Regime mit m6glicherweise resultierenden intraindividueUen Schwankungen. Methoden: Pharmakokinetische Analysen bei 12 Patientinnen mit Hochrisikomammakarzinom unter stammzellgestatzter TandemHDCT ECTT (Epiadriamycin 90mg/m2, C 1000mg/m 2 x 3 Tage, TT 133mg/m~ x 3 Tage). Serien-Blutproben wurden mittels HPLC mit UV-Detektion anf TT-Konzentrationen analysiert. Ergebnisse: maximale Plasma-Konzentrationen post Inf. waren 3,17+1,34 gg/ml am T 1 und 2,52+0,75 gg/ml am T 3. Die terminale Halbwertzeit betrug 1,97+1,18 h am T 1 und 2,13+0,84 h am T 3; Total Body Clearance 222+_67 ml/min/m2 am T 1 und 259+_103 ml/min/m~ am T 3; Verteilungsvolumen 0,98+_0,34 1/kg am T 1 und 1,25+_0,38 1/kg am T 3; AUC 10,76+2,98 gg*h/ml am T 1 und 9,73+_3,54 gg*h/ml am T3 (Mittel+Standard-Abweichung). Sehluflfolgerung: Es wurden erhebliche interindividuelle Unterschiede gemessen. Es wurde keine statistisch signifikante Differenz zwischen TT-Parametem am T 1 und T 3 des HD-Zyklus festgestellt und es gab keine relevanten Schwankamgen zwischen dem 1 und 2 Therapiezyklus. Der TT-Metabolismus scheint nicht beeinflugt zu sein dutch simultane Cyclophosphamid-Anwendung. Folglich ist keine TT-Dosisanpassung zwischen den aufeinandefl" olgenden Therapietagen bzw. -Zyklen erforderlich.
P2.08.08 Dosisintensivierte, sequentielle Chemotherapie mit Epirubicin, Paclitaxel und Cyciophosphamid (ETC) bei Mammakarzinompatientinnen mit 4-9 positiven LK: eine Phase I/II Studie MObuJ, K, Untch 2, M., Liiek3, H.-J, Nitz 4, (~, Kuhn s, ~ , • I Kurbaeher6., C., Thomssen 7, C., Terhaag l, J., Kretenberg , R. Universitgitskliniken Ulm j, Mi~-Groflhadern 2, Hannover 3, DiisseldorjA, Mii-reehts der Isar 5, KOln 6, Hamburg 7 Die Langzeitprognose yon Patientinnen mit 4-9 positiven LK bleibt unbefriedigend. Die dosisintensivierte, sequentielle Chemotherapie kann eine neue Therapieoption darstellen. Fragestellung:Wo liegt die dosislimitierende Toxizittit for ein solches Therapieprotokoll? Methode: 45 Pat. wurden in einer Dosiseskalationstudie behandelt. 3 Zyklen yon jeder Substanz wurden in zweiwOehigen Intervallen appliziert, G-CSF 5gg/kg Tag 3-l 0. Epirubicin Paclitaxel Cyclophos(mg/m2) (mg/m 2) phamid Level 1 120 200 2.000 Level 2 120 225 2.000 Level 3 150 225 2.000 Level 4 150 250 2.000 Level 5 150 250 2.500 Ergebnisse:Die Level 1-4 wurde ohne dosislimitierende Toxizitfit durchlaufen. Eine febrile Neutropenie wurde nicht beobachtet. Dosislevel 5 wird in Karze abgeschlossen. Schluflfolgerung: Die dosisintensivierte sequentielle Chemotherapie ist bei geringer Toxizitgt klinisch praktikabel. Eine Phase III Studie zum Vergleich mit einer konventionellen Standardtherapie ist in Planung.
P2.08.07 Einfache versus zweifache Hochdosischemotherapie (HDC) mit Stammzelltransplantation beim chemotherapiesensiblen metastasierten Mammakarzinom (MMK)- eine multizentrische Phase HI Studie U. Nitz, A. Adomeit, M. Frick, N, KrOger, S. Mohrmann, A. Dobrovolkaja, C. Ziske, H. G. Bender, and A.R. Zander. WSG Studienzentrale an der UFK Df~sseldorf Fragestellung: Die stammzellgesttttzte HDC hat erste vielversprechende Ergebnisse beim MMK gezeitigt (Bezwoda, JCO95). Da die meisten gegenwartig laufenden Studien eine Tandem HDC vorsehen ohne dab deren Vorteil bisher erwiesen ware, soll im Rahmen einer prospektiv randomisierten Phase 11I Studie ein versus zwei Kurse HDC gepraft werden. Als Hochdosisregime wurde eines der gtingigsten amerikanischen Protokolle das STAMP V (Cyclophosphamid 6g,/Thiotepa 0,5g/Carboptatin 0,8g) ausgewahlt (Antman, JCO97). Methoden: Seit 04/97 wurden 48 Patienfinnen mit CR oder PR nach konventioneller Induktionschemotherapie randomisiert. Ergebnisse: Organtoxizitfiten (Mittelwerte,°NCI): Ubelkeit 2,2; Erbrechen 1,8; Mukositis 2,2 trod Diarrhoe 1,6. Zwei Pat. hatten eine °1/2 ZNS Toxizit~t (reversibel) und 1 Patientin entwickelte eine reversible°3 Kardiotoxizitttt. Es gab einen therapiebedingten Todesfall. Neutropenisehes Fieber trat bei 50% der HDC-Kurse auf. Keme Pat. war ab Tag 9 nach der 1. bzw. Tag 11 nach der 2. HDC transfusionspfliehtig. Eine Nentropenie (
P2.08.09 Dosisintensivierte adjuvante Chemotherapie mit Epirubicin und Cyclophosphamid (HDI-EC) beim Mammakarzinom mit hohem Rezidivrisiko. C. Thomssen, AK Untch 1, W. Kuhn 2, G. Konecnj, R. StrigF, I~ GraefJ¢, I~ H e p f , F Jiinicke. Frauenkliniken, Universitdtskrankenhaus Hambul~g-Eppendolf Klinikum GroJ3hadern, LMU Miinchen l, Klinikum rechts der Isar, TU Miinchen 2 und Klinikum Landshut 3 Die Therapie des Manmaakarzinom mit extensivem Lymphknotenbefall mit konventioneller Chemofllerapie ist unbefriedigend. I,nnovativ.e Therapieverf~brep so!le~ bier Verbessertmg erziele,,'. FragesteIh,mg: Wir mltersuchten im Rahmen einer prospektiven, randomisierten Multicentrestudie die Ef£ektivittit und Sieherheit einer dosisintensivierten, intelwallverktirzten Chemotherapie. Methode: 182 Patientinnen mit >10 positiven Lymphknoten oder extranodaler Infiltration erhielten vier Zyklen EC 120/600 mg/m ~ alle zwei Wochen mit G-CSF-Unterstfitzung (HDI-EC) oder vier Zylden EC 90/600 mg/m2 alle &ei Wochen, gefolgt von drei Zyklen CMF (EC/CMF) Ergebnisse: Insgesamt sind 174 Patientinnen (davon 91 HDI-EC) auswertbar. Die mediane Beobachtungszeit liegt bei 23 Monaten (Mo.), In dieser Zeit traten 38 Rezidive und 18 Todesfalle auf. Das krankheitsfreie lJberleben war fiir HDI-EC mit 44 Mo. vs 37 Mo. ffir EC/CMF signifikant besser (p=0,03), das Gesamtfiberleben (49 vs 45 Mo.) war nicht signifikant verschieden. Leukopenien III°/IV° traten in 21,2 %, Thrombopenien III°/IV° in 1,5% der auswertbaren HDI-EC Zyklen auf. Schh~fotgerung' tlDI-EC erweist sich als Schema mit akzeptabler Toxizitfit, das bei deutliche verkfirzter Therapiezeit zmnindestens die gleiche Effektivitfit wie EC/CMF besitzt. Eine l~ingere Nachbeobachtung. wird zeigen, ob sich die giinstige Tendenz auch in bezug auf das Uberleben besttitigt.
S 93
P2.08.10 VERGLEICH DER STANDARDTHERAPIE CMF MIT EINER ANTHRAZYKLINHALTIGEN CHEMOTHERAPIE ALS ADJUVANTE THERAPIE BEIM NODALPOSITIVEN MAMMAKARZINOM G. Wieland, W.Ja)~er, N. Lang, Universit~itsfrauenklinik Erlangen Fragestellung: Beurteilung der Verbesserung der postoperativen Uberlebenszeit bei Patientinnen mit nodalpositiven Mammakarzinom dutch eine anthrazyklinhaltige Chemotherapie im Vergleich zu einer CMF-Standardtherapie. Methode: Seit 1994 wurde bei Patientinnen mit nodalpositiven Mammakarzinom eine randomisierte Studie mit CMF im Vergleich zu einer Chemotherapie mit Epirubicin und Cyclophosphamid durchgefahrt. EC wurde in der Dosierung Epirubicin 90mg/m2 und Cyclphosphamid 600mg/m~ unter Gabe yon G-CSF im Abstand von 2 Wochen abet 6 Zyklen verabreicht. CMF wurde tiber 6 Zyklen Tag 1 und Tag 8 in der Dosierung Cyclophosphamid 500mg/m~, Methotrexat 40mg/m2 und 5Fluorouracil 600mg/m2 appliziert. Diese Therapie wurde bisher yon 50 Patientinnen abgeschlossen. Davon erhielten 20 Patientinnen CMF und 30 Patientinnen EC. 7 Patientinnen werden derzeit noch behandelt. Die mittlere Beobachtungszeit betrug 26 Monate. Ergebnisse: Von 20 Patientinnen, die CMF erhielten bekamen 3 Patientinnen ein Rezidiv ihrer Erkran!~ung und 2 verstarben. Aus der EC-Gruppe verstarben 4 Patientinnen und 3 hatten ein Rezidiv. Das rezidivfreie Intervall betrug bei der EC-Gruppe durchschnittlich 13 Monate bei der CMF-Gruppe 9 Monate. Bei beiden Patientinnengruppen war die geschfitzte 2-JahresOberlebensrate 88%. PatientinneI~ , die die EC-Therapie erhielten, litten unter schwereren Nebenwirkungen. So trat bei allen Patientinnen eine totale, reversible Alopezie auf. Auch die hfimatologischen Nebenwirkungen waren bei der EC-Chemotherapie deutlich starker ausgeprfigt als bei der CMF-Therapie. Schlu[3folgerung: Zwischen der EC-Therap..ie und der CMFTherapie zeigte sich kein Unterschied in der Uberlebenszeit nach 2 Jahren.Bei der EC-Therapie traten starkere Nebenwirkungen auf.
P2.08.12 Mikrometastasen im Knochenmark (KM) von Mammacarcinom(MC)-Patientinnen als potentieller Marker ffir Therapieeffizienz: Randomisierte adjuvante Phase-II-Studie mit Doeetaxel-Epirubiein (DE) vs. EC/CMF Kentenich, C., Braun, S., Janni, W., Hepp, F., de Waal, J., Kindermann, G., Sommer, H.L. [. Frauenklinik, Ludwig-Maximilians-Universitiit, Mi~nchen. Okkulte Tumorzell-Disseminierung,.die bei etwa 30% der primgr diagnostizierten MC-Pat. nachgewlesen werden kann, wird als Rationale for eine adjuvante Behandlung angegeben. Derzeit liegen jedoch keine Daten tiber eine Ansprechrate disseminierter Zellen auf adjuvante Therapieschemata vor. Fragestellung: Wie vertr~iglich und effektiv ist DE im Vergleich zu EC/CMF, und kann ein Behandlungseffekt durch die Elimierung disseminierter Tumorzellen nachgewiesen werden? Methode: Nodal-positive (>_ 4) MC-Pat. wurden behandelt mit 6 Zyklen DE (D 75mg/m2, E 60mg/m~) vs. 4 Zyklen EC (E 90mg/m2 und Cyelophosphamid 600mg/m2) gefolgt yon 3 Zyklen CMF (Cyclophosphamid 600mg/m2, Methotrexat 40rag/m: und Fluorouracil 600rag/m2). Bilaterale KM-Aspirate wurden vor, wfihrend und nach AbschluB der Behandlung mit dem anti-eytokeratin (CK) Antik~rper A45-B/B3 immunzytochemisch untersueht. Ergebnisse: CK Zellen wurden bei 7 (35%) yon 20 randomisierten MC-Pat. gefunden. Unter DE wurden 3 der 4 pr~ttherapeutiseh CK + Pat. CK-, w~hrend unter EC/CMF keine der 3 initial CK Pat. CKwurde. Bei insgesamt 63 DE Zyklen (11 Pat.) und 52 EC/CMF Zyklen (9 Pat.) fanden sieh eine erhebliche Toxizitfi[ (NCI°3/4) insbesondere als Neutropenie (76 ~vs. 33 ~), Alopezie (100 ~vs. 63 ~) und allerglsehe Reaktmnen (2~vs.0~A). Kardlotoxlmtat, penphere 0deme und febrile Neutropenien wurden nicht beobachtet. Wiederholte KM-Punktionen verursachten keine zus~itzliehe Morbiditfit. Schluflfolgerung: Unsere Daten zeigen, dab DE und EC/CMF als adjuvante Schemata gut vertr~tglieh sind und sicher appliziert wetden k~Snnen.Ein vorl~iufiger Trend deutet darauf hin, dab DE mSglicherweise einen therapeutischen Vorteil gegentiber EC/CMF besitzt. Erst das klinische Follow-up kann jedoeh zeigen, ob die Eliminierungvon CK÷ZeUen aus dem KM mit einem lfingeren rezidivfreien Interva!l und/oder seltenerer Femmetastasierung korreliert. 0
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P2.08.11
St6rung des Proteins C-Metabolismus durch eine adjuvante CMF-Chemotherapie mit oraler oder intraven~iser Applikation von Cyelophosphamid Hofmann 0., Oberhoff C., Winkler U.H., Schindler A.E. Universitgits-Frauenklinik, Essen Bei oraler Cyclophosphamid-Gabe im Verlauf einer adjuvanten CMF-Chemotherapie ergaben h~nostaselogische Untersuehungen eine Verminderung Vitamin-K-abhgngiger Gerinnungsfaktoren als m6gliche Ursache einer erht~hten Thromboseneigung Fragestellung: Aufgrund der vermehrten alkylierenden Aktivitgt bei oraler Applikation, prafien wir die Answirkungen einer adjuvanten CMF-Chemotherapie mit oraler und intraven~ser Cyclophosphamid-Gabe auf 14 Parameter der H~nostase. Methode: 20 Patientinnen mit Mamma-Ca erhielten eine 6monatige adjuvante Chemotherapie bestehend aus: Cyclophosphamid (100mg/m 2 p.o., Tag 1-14 o. 600mg/m2 i.v. Tag 1,8), Methoraxat (40mg/m 2 i.v. Tag 1,8), 5-Fluorouracil (600mg/m 2, i.v., Tag 1,8). Die Blutabnahmen erfolgten jeweils vor Gabe der Therapie am 1. und 8. Tag injedem Therapiezyklus. Ergebnisse: Ausgehend yon normalen Plasmaspiegeln zu Beginn der Therapie beabachteten wir eine Verminderung des Fal~or VII und des Protein C vom 1. zum 8. Tag. Klinisch relevante Werte (<60%) mit einem deutlichen kumulativen Effekt ergaben sich nur ~ r die Protein C Aktivitfit und das Antigen. Andere Vitamin-Kabhangige Gerinnungsfaktoren(Quick, Protein S) blieben unverandert. Die Verminderung zeigte sich in beiden Behandlungsgruppen, wobei eine Betonung mit oraler Cyclophosphamid-Gabe nachzuweisen war. SehluJ3folgerung: Unabhfingig yon der Applikationsform des Cyclophosphamid verursacht die CMF-Chemotherapie eine spezifische St6rung des Protein C-Metabolismus in der Leber.
P2.08.13 Randomisierte Studien zur Effektivit~it einer adjuvanten Tamoxifen Therapie bei Patientinnen mit nodal-negativem Mammakarzinom. Die Heidelberg II und G A B G II Studien. G yon Minckwitz, M Kaufinann, H Schmid, W Kleine, K Brunnert, MU Ulmer, U Stosiek, M Mahlke, HG Mehrpohl, M Neises und 3 Baltzer, R. Kreienberg, H. Maass. Univ.-Frauenklinik Frankfurt ~)'agestellung: Bestimmung der Effektivitfit einer 2j~ihrigen adjuvanten Therapie mit Tamoxifen (30mg/die) bei Patientinnen (P) mit C)strogen- und/oder Progesteronrezeptor (ER, PR) positivem primarem Mammakarzinom ( pTl-3, pN0, M0). P undMethoden: Zwischen 1979 und 1990 wurden 713 P zu einer Tamoxifen Therapie oder Beobachtung randomisiert. 73 (10.2%) P muf3ten wegen nicht erfiallter EinschluBkriterien von dieser per Protokoll Analyse ausgeschlossen werden, so daB in dem Tamoxifen-Arm 325 P und im Kontrollarm 315 P ausgewertet wurden. Mittleres Alter bei Diagnosestellung war 62 (32-90) Jahre. Die Nachbeobachtungsdauer betragt j etzt median 87 Monate. Ergebnisse: Prognostisch gtinstige Faktoren in dieser Low-Risk Situation sind ein Alter aber 70 Jahren und ein hoher ER (> 100 fmol/mg) Gehalt (p=0.00l und p=0.05). Far die mit Tamoxifcn behandelten P zeigt sich ein trendmfiBig besserer Verlauf als bei der Kontrollgruppe (Lokalrezidivfreies l')berleben, LDFS, p=0.2, Metastasenfreies lSIberleben, DDFS, p=0.05; Gesamt0berleben, OS, p=0.3). Ein ER > 100 fmol/mg ist pr~idiktiv for einen gr6Beren Effekt yon Tamoxifen (LDFS: p=0.004, DDFS: p=0.01 und OS p=0.07), ebenso wie ein Alter > 70 Jahre (LDFS: 0.5; DDFS: p=0.09 und OS: p=0.07). Sehlufifolgerung: Hoher Rezeptorgehalt und hohes Alter stellen prognostische und pr~idiktive Faktoren fOr mit Tamoxifen behandelte P mit nodal-negativem Mammakarzinom.
P2.08.14 Reduktion von Fermetastasen bei Patientinnen mit Mammakarzinom dureh adjuvante Therapie mit dem oralen Bisphosphonat CIodronat. Diel, IJ., Solomayer, EF., Gollan, Ch., Wallwiener, D., Bastert, G. Universitdts-Frauenklinik, Voss-Str. 9, 69115 Heidelberg. Bisphosphonate, Analoga des Pyrophosphats hemmen die Aktivitat der Osteoklasten und reduzieren dadurch beim ossfir metastasierten Mammakarzinom die Zahl skelettaler Komplikationen. Fragestellung: Tierexperimentelle Untersuchung haben gezeigt, dab es m6glich ist, durch adjuvante Bisphosphonattherapie sp~ttere Femmetastasen zu verhindem. In einer weltweit ersten, prospektiven Studie bei Patientinnen mit primgrem Mammakarzinom sollte der Frage nachgegangen werden, ob ein prophylaktischer Effekt auch beim Menschen nachweisbar ist. Methoden: 284 Patientinnen mit primgrem Mammakarzinom und disseminierten Tumoreinzelzellen im Knochenmark wurden postoperativ randomisiert. Die H/tlfte der Frauen erhielt neben der tiblichen Systemtherapie 1600 mg Clodronat oral/tgl, tiber 2 Jahre, die andere Gruppe wurde nur nachkontrolliert. Ergebnisse: Nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 36 Monaten wurde die Studie ausgewertet. 61 Frauen hatten eine Femmetastasierung erlitten, 19 in der Clodronat-Gruppe und 42 in der Kontrollgruppe (P<0,001). Die Inzidenz sowohl von oss~ren, als auch von viszeralen Metastasen war in der Clodronat-Gruppe signifikant reduziert. AuBerdem betrug die Zahl der Knochenmetastasen pro Fall in der Bisphosphonat-Gruppe 3.1, verglichen mit 6.3 im Kontrollkollektiv. Schluflfolgerung: Eine adjuvante Therapie mit Clodronat ffihrt zu einer signifikanten Reduktion von Metastasen. Der Grund hierfar ist derzeit noch unklar. Es scheint aber so zu sein, dab Bisphosphonate das Mikromilieu der Tumorzellen verfindem uud somit eine antineoplastische Therapie unterstt~tzen.
P2.08.15 Multizentrische Phase III-Studie zur ,d~rst line"Therapie bei Patientinnen mit metastasierten Mammakarzinom: Epirubicin-Paelitaxei vs. EpirubicinCyclophosphamid (AGO-Studie ET vs. EC). BW Lisboa, HJ Liick, W Kuhn, M Untch, T Bauknecht, H Eidtmann, V MObus, A Dubois, D Steinfeld, C Jackisch, S Olbricht, W Schr6der, G yon Mincl~itz, B Richter, G KOhler, FIG Mergenthaler, C Thomssen. Frauenklinik der Universitdt, UKE Hamburg,. und AGO-Studiengruppe. Fragestellung: In einer multizentrischen, prospe~iven und randomisierten Phase Irl-Studie der AGO wird die Wirksamkeit trod Toxizit/it von Epirubicin in Kombination mit Paclitaxel im Vergleich zur Kombination mit Cyclophosphamid verglichen. Material und Methoden: Von 10/96 bis 2/98 wurden 263 Patientilmen (Ziel: 422) mit einem metastasierten Mammakarzinom randomisiert mit Epirubicin 60 mg/m2 in Kombination mit Paclitaxel 175 mg/m2 (ET) oder Cylclophosphamid 600 mg/m2 (EC) behandelt. Bei 46 % der Patientinnen fanden sich hepatische, bei 34 % pulmonale Metastasen. Daten von 177 Patientinnen (ET: 87; EC: 90) zur Vertr~iglichkeit der beiden Therapieformen aus 857 Therapiezyklen liegen vor. Ergebnisse: Im Rahmen der ET-Behandlung wurden im Median 6 Therapiezyklen appliziert, bei EC nur 4. Bei insgesamt 5 Patientilmen mugte eine Dosisreduktion vorgenommen werden, IntervallverlS_ngertmgen wegen Myelotoxizitat waren bei 4 % (ET) bzw. 16 % (EC) der Patientinnen notwendig. Mit einem medianen progressionsfreien Oberleben von 38 Wochen liegen die Gesamtergebnisse dieser Studie im Bereich anderer palliativerfirst line-Therapien. Schluflfolgerung: Beide Therapieformen dieser Phase III-Studie erscheinen vel~rgglich. Bei der paclitaxelhaltigen Kombination wurde die Therapie etwas hhufiger protokollgerecht zum Ende geffihrt. Griinde ffir ein vorzeitiges Abbrechen der Studie liegen zum Zeitpunkt der Interimsanalyse im Februar 1998 nicht vor.
P2.08.16 P a e l i t a x e l als M o n o t h e r a p i e bei P a t i e n t i n n e n mit metastasiertem Mammakarzinom - Ergebnisse einer Phase II - Studie -
P2.08.17 Niedrig dosiertes Amifostin zur Pr[ivention von hSmatologischen Nebenwirkungen nach DosisdichterChemotherapie O. Grecu, C.M. Kurbacher, T.J. Gilster, G.Straub, P. Mallmann Klinik und Poliklinik fl~r Frauenheilkunde und Geburshilfe der Universit~itzu KOln Dosisdichte-Chemotherapien (DD-Ctx) gewinnen bei Behandlung yon Mamma- sowie OvariaLkarzinomen eine zunehmende Bedeutung. Die hfimatologische Toxizitat nach DD-Ctx ist bei den meisten Patienten h~ufig dosislimitierend. Wir haben in unserer Studie die Effizienz vom niedrig dosiertem Amifostm (AMI) m der Pravention yon h0anatologischen Nebenwirkungen unter DD-Ctx untersucht. Methode: 8 Patienten mit Mammakarzmom (n=4) und Ovarialkarzinom (n=4) wurden mit verschiedenen DD-Ctx-Protokollen (33 Zylden): Gemcitabine (1000mg/m 2 Tag1,8,15), Topotecan (1,25 mg/m~ X 5), Mit oxantron/Paclitaxel wOchentlich (6/100rag/m2), Carboplathl /Gemcitabfil (AUC6/1,25g/m 2 Tag 1,8), Carboplatin/Paelitaxel wOchentlich 100/200mg/m2) behandelt. Bei allen Pafienten wurden die ersten Zyklen otme AM:[ dm'chgefuhrt. In den folgenden Zyklen wurden 500-1000 mg AM[ 15 Mhl vor Beginn der Ctx verabreicht. Ergebnisse: Die mittleren Leukozyten- (L) und "Ittrombozyten-Nadire waren: (1) ohne AMI : L, 2,825/nl (range: 0,4-5,7); T, 58,75/111 ( range: 10-88) (2) mit AM[: L,4,028/rd (range: 1,7-5,9) (p=0,0034) T, 182/nl (range: 59-340) (p=N.S.). Eine Leukopenie (Lp) Grad II[-IV kormte nicht w~hrend Zyklen mit AM/festgestellt werden, trat abet ha 2 Zyklen ohne AMI auf. Eme Thrombozytopenie (Tp) Grad lII und IV war m 2 DD-Ctx-Zyklen ohne AM[ aufgetreten. Unter AMI trat wRhrend 3 Zyklen eine Tp Grad ]Y auf. In keinem Zyklus kam es zu Lp- oder TpGrad IV nach AMI vet DD-Ctx. Schlufifolgerung: Niedrigdosiertes AMI hat eine gute Protektionswirlamg von DD-Ctx bedingten hamatologischen Nebem~drkungen.
Sattler, D., Thomssen, C.*, Merkle, E.**, Renziehausen, K.***, Ji~nicke, F.*, Kuhn, W., Graeff, H. Frauenklinik rechts der Isar der TU Miinchen, *Universitiitsfrauenklinik Eppendorf, Hamburg, **Stiidt. Frauenklinik Berg, Stuttgart, *** Frauenklinik Klinikum Chemnitz Paclitaxel (Taxol®, Fa. Bristol-Myers Squibb) hat sieh bei der Polychemotherapie d e s metastasierten Mammakarzinoms als wirksame Substanz erwiesen. Fragestellung: In einer Phase II - Studie wird die Vertr~iglichkeit und das Ansprechen von Paclitaxel als Monotherapie bei Hochrisiko-Patientinnen mit metastasiertem Mammakarzinom untersucht. Methode: 24 Patientinnen mit metastasiertem Mammakarzinom in der Hochrisiko-Gruppe (Possinger-Seore _> 7) erhielten Paclitaxel als erste palliative Chemotherapie (175mg/m 2 KOF fiber 3 Stunden alle 21 Tage, maximal 10 Zyklen). Die Toxizit~it wurde dutch w6ehentliche Bestimmung des Differentialblutbildes und mit Patientenfrageb6gen beurteilt. Das Therapieansprechen wurde naeh jedem zweiten Zyklus evaluiert. Ergebnisse: CTC-Grad III/[V-Leukopenien lraten in 19%, Grad IlI/IV-Neutropenien in 54% der ausgewerteten Zyklen auf, nut in einem Zyldus (0,6%) kam es zu einer febrilen Neutropenie. Bei den nieht-hiimatologischen Toxizithten standen Alopezie (71% Grad III), periphere Neuropathie (16% Grad II, 3% Grad III) und Myalgie (8% Grad II) im Vordergrund. Von 21 beztiglich Therapieansprechen auswertbaren Patientinnen zeigten seehs (29%) eine partielle Remission, acht (38%) eine stabile Erkrankung und sieben (33%) eine Progression unter Therapie. S c h l u f l f o l g e r u n g : Paclitaxel ist als Monotherapie eine vertr~igliche und wirksame Substanz in der Behandlung von Patientinnen mit metastasiertem Mammakarzinom.
S 95
P2.08.18 Komplikationsrate durch lokoregion[ire, intraarterielle Chemotherapie bei Patientinnen mit hepatisch metastasiertem Mammakarzinom Hock, S., Kurowski, R.., Zippel, H.-H. Frauenklinik Stadtkrankenhaus Hanau Die intraarterielle, tokoregionare Therapie von Lebermetastasen beim hepatisch metastasierten Mammakarzinom wirkt dttrch eine hohe lokale Zytostatikakonzenlration direkt am Ort der Metastasierung. Fragestellung: Welche Komplikationen treten bei der intraarteriellen, lokoregionfirenChemotherapie mit hoher lokaler Zytostatikakonzentration auf? Methode: Bei 31 Patientinnenwurde ~ber einen in der A. hepatica eommurds plazierten Angiographiekatheter Adriamycin 35mg/m2, Mitomycin 12mg/m2 und ggf. 5-Fluoruraci12000rag (absolut) appliziert. Insgesamt wurden 116 Zyklen ausgewertet. Ergebnisse: Komplikationen traten in 12 % der Zyklen auf: in 2 Fallen ein operationsbed0xftiger LeberabszeB, in 2 Fallen eine Pankreatifis, in 2 FNlen ein blutendes Ulcus ventriculi, in 2 Fallen Fieber > 39°C, in 4 Fallen eine Katheterdislokafion, einmalig eine Katheterblutung und einmal ein Aneurysma spurium. Schlnflfolgerung: Mit t2% ist die Komplikationsrate der lokoregion~ren intraarteriellen Chemotherapie bei hOherer Wirksamkeit gegentiber der systemischen Chemotherapie als relativ gering einzustufen. Myelotoxische Krise und Alopezie treten seltener auf, die Lebensqualit~t ist besser. Dieses Verlhhren stellt somit ein wertvotles Behandlungskonzept in der Therapie hepatisch metastasierter Mammakarzinome dar.
P2.08.20
Unterschiede zwischen onkologischen Zentren Deutschlands in der Anwendung der Chemotherapie mit Cyclophosphamid, Methotrexat und 5-Fluorouracil (CMF) bei Patientinnen mit M a m m a k a r z i n o m MMler, V., Gieseking, F., Thomssen, C., Ji~nicke, F. Universitiits-Frauenklinik Hamburg-Eppendorf Die Kombination der Substanzen Cyclophosphamid, Methotrexat und 5-Fluorouracil (CMF) ist die am haufigsten angewendete Chemotherapie bei Patientinnen mit Mammakarzinom. Fragestellung: Gibt es eine einheitliche Applikationsform und Indikationsstellung fur die Therapie mit CMF ? Methode: Eine Umfrage mit Hilfe eines Fragebogens wurde an 45 onkologischen Zentren in der Bundesrepublik durchgeffihrt. Ergebnisse: Alle 45 befragten Zentren verwenden CMF in der adjuvanten Therapie des Mammakarzinoms, 37 (82%) auch in der palliativen Situation. Lediglich 2 (4%) tier Kliniken ftihren eine orale Gabe von Cyclophosphamid dutch, alle anderen eine parenterale Applikation. Nut 13 Kliniken (29%)halten aus pharmakologischen Granden einen zeitlichen Abstand zwischen der Gabe von Methotrexat und 5-Fluorouracil ein. 5 Kliniken (11%) fohren eine Therapie in Einzelzyklen (Tag 1+21) in tier adjuvanten Situation durch, 12 Kliniken (27%) in tier pallitiven. Die restlichen Zentren verwenden ein Therapieschema in Doppelzyklen (Tag I+8, Wiederholung Tag 29). Eine antiemetische Therapie mit SerotoninAntagonisten fohren routinemagig 29 Kliniken (64%) durch. Schluflfolgerung: Es exisitert kein einheitliches Schema der Therapie mit CMF bez~iglich Indikationsstellung, Applikationsform, Dosisintensitat und Begleitmedikation. S 96
P2.08.19 Remissionsbeurteilung von neoadjuvanter Chemotherapie bei T3- und T4d-Mammakarzinomen Blohmer, J.-U., Fleige, U., Oellinger, H., Lichtenegger, W. Universitgitsfrauenklinik Charitd (Campus Charit8 Mitte) Die M6glichkeit der schnellen Beurteilung der Remission ist die Voraussetzung ffw eine rechtzeitige Aternativbehandlung oder die weitestgehende Tumorreduktion durch eine wirksame Therapie. Fragestellung: Kann aus der Veranderung des histologischen Brides auf das Ansprechen der Therapie geschlossen werden? Welche bildgebenden Methoden eignen sich zur Beurteilung der Remission bei T3- und T4d-Mammakarzinomen (MC)? Methode: 9 Path. mit einem T3- und 12 mit einem T4d-MC erhielten prtioperativ 3 Zyklen Epirubicin 60 mg/m2 und Ifosfamid 5 g/me zweiw0chentlich (Tag 3-10 G-CSF). Das Ansprechen wurde mit dem histologischen Regressionsgrad (hRG), immunhistochem. Verfinderungen, dem Tumorvolumens im MRT, der Hautdicke und der Durchblutung im Farbdoppler beurteilt. Ergebnisse: CR: 0/21, PR 13/21, NC 8/21. hRG 0: 14/21, hRG13:7/21. Es bestand kein statistisch relevanter Zusammenhang zwischen der kiln. Remission und dem hRG (Fisher's Test), kein signifikanter Unterschied in der p53-Expression, in der Expression der Hormonrezeptoren und in der dopplersonograph. Durchblutung (Vmax) vor und nach Therapie. Gemessen wurde bei den Path. mit PR eine signitfikante Abnahme des Tumorvolumes im MRT bei den T3-MC (p<0.02) und eine signifikante Abnahme der Hautdicke im MRT (p< 0.008) und im Ultraschall (p<0.002) bei den T4d-MC. Schluflfolgerungen: Zur Beurteilung des Ansprechens von MC auf eine neoadjuvante Chemotherapie eignen sich die Bestimmung des Tumorvolumens und der Hautdicke im MRT bzw. Ultraschall. Ein Monitoring dutch laufende histologische Untersuchungen ist nach den Ergebnissen dieser Untersuchung nicht zu empfehlen.
P2.08.21 Beobachtungsstudie zur Hormonersatztherapie nach Mammakarzinom Dadze, A., Beckmann, M.W., Schniirch, H.G., Mohrmann, T., Kuschel, B., DaU, P., Nitz, U., Bender, H.G. Universitlits-Frauenklinik, Diisseldorf Mit der Zunahme von pramenopausalen Langzeitiibedebenden nach Mammakarzinom und der damit verbundenen Verl~gerung der amenorrhoeischen Phase stellt sich die Frage der Einsatzm0glichkeit einer Hormonersatztherapie (HRT). Fragestellung: Hat die HRT-Einnahme einen negativen Einflu8 auf das Oberlebens- bzw. Rezidivfreie-Intervall? Methode: In einer Beobachtungsstudie wurden 185 Patientinnen mit Mammakarzinom eingeschlossen. 64 Patientinnen nahmen HRT nach bzw. simultml zur adjuvanten qqaerapie, 121 Patientinnen nahmen adjuvant nie eine HRT ein. Ergebnisse: Die allgemeinen Patientinnencharakteristika, die Tumorcharakteristika bzw. die Art der primfiren operativen Therapie, die adjuvante Chemo- bzw. (Anti-)Hormontherapien unterschieden sich zwischen beiden Gruppen nicht siglfifikant.Bei einem maximalen Beobachtungszeitraum yon 60 Monaten konnten keine Unterschiede im durchschnittlichen Rezidiv-freieu bzw. 0berlebens-Intervallzwischen beiden Patientinnengruppen nachgewiesen werden. SchluBfolgerung: Die Ergebnisse dieser Beobachtungsstudie zeigen keine Risikoerh6hung fOr Mammakarzinompatientinnen dutch die HRT-Einnahme. Dennoch sollten die Ergebnisse der initiierten prospektiv randomisierten Studien, wie z.B. der internationalen Multizenterstudie 'HABITS', abgewartet werden, bevor Vertinderungen im posttherapeutischen Management der Mammakarzinompatientinnen umgesetzt werden.
P2.08.22 Charakterisierung von Dosis-Wirkungs-Beziehungen bei prim~iren Mammakarzinomen durch ein ex vivo Modell
P2.08.23 Heparininduzierte Thrombozytopenie (HIT lI-Syndrom) mit Sinus-venosus-Thrombose naeh Mamma-Operation erfolgreiche Behandlung mit rekombinantem Hirudin
C. AlL Kurbacher, All. Rode, I. A. Cree1, U. Brenne, P. Mallmann Universit~t~-Frauenklinik KOln, 1University College London Das prim/ire Mammakarzinom (PMC) ist derzeit weltweit die hfiufigste Indikation flit eine Hoehdosis-Chemotherapie. Fragestellung: FOx die meisten beim PMC eingesetzten Zytostatika sind Dosis-Wirkungs-Beziehungen (DWB) noch unzureichend untersucht. Zur Evaluierung yon DWB bei soliden Tumoren entwickelten wit ein auf dem ATP-TumorchemosensitivitfitsAssay (ATP-TCA) basierendes ex vivo Modell. Methode: Insgesamt wurden im ATP-TCA 836 Testungen an nativen PMC durchgeflihrt. Neun versehiedene Zytostatika wurden in sechs therapeutischen und supratherapeutischen Konzentrationen getestet: Doxorubiehl (DOX), Epirubicin (EPI), Mitoxantron (MX), Cisplatin (DDP), 4-OOH-Cyelophosphamid (4-HC), Paclitaxel (PTX), 5-Fluorouracil (5-FU), Methotrexat (MTX), Vincristin (VCR). Kumulative ICg0and ICsoDWB-Kurven wurden mittels nieht-linearer Regression erstellt. Ergebnisse: Sowohl fox die ICg0 als aueh for die ICs0 waren die DWB fox atle Substanzen bei hohen Konzentrationen nieht-linear und lieBen teilweise sogar ausgepr~igte Plateaubildungen erkennen. Nut PTX, DOX, EPI und MX fOhrten bei mehr als 50% der PBC im untersuchten Konzentrationsbereich zu einer Inhibition von> 90%. FOx die ICs0 zeigten PTX, DOX, EPI und 5-FU die deutlichsten DWB. Schlu~folgerung: PTX, DOX und EPI haben beim PMC die st~rksten DWB. Deren Nicht-Linearit~it bei hohen Konzentrationen macht es jedoch ffaglich, ob eine extreme Eskalation der untersuchten Substanzen bei einem substanziellen Anteil yon PMC tatsfiehlich zur Erradikation aller Ttunorzell-Klone fiihrt.
H. Maul, K. Vaal, M. Winkler, W. Rath Universit~itsfrauenklinik der RWTH Aachen Mit einer HIT Typ II mug bei 1% aller Patientinnen unter Heparingabe gerechnet werden. Von dem durch arterielle und/oder ven6se GefaBverschlasse charakterisierten Typ II ist der nicht immunologische, asymptomatische Typ 1 zu unterscheiden. Fallbericht: Berichtet wird tiber eine Patientin, die naeh Probeexzision aus der Mamma wegen eines suspekten Mikrokalkbefundes und peri-/postoperativer subkutaner Standardheparin-Prophylaxe am 12. postoperativen Tag ein HIT II-Syndrom mit Abfall der Thrombozytenzahl auf 14000/gl entwickelte. Trotz frfihzeitiger Diagnose im Pl~ittchenaggregations-Test,sofortigem Absetzen des Heparins und Umstellung auf das niedrigsulfatierte Heparinoid Danaparoid-Natrium (Orgaran®) wurde 3 Tage spfiter nach pt6tzlich einsetzender neurologischer Symptomatik eine frische Thrombose des Sinus sagittalis superior mit Stauungsblutung diagnostiziert. Nach Umstellung auf das rekombinante Hirudin-Pr~iparat Lepirudin (Refludan®) normalisierte sich die Thrombozytenzahl. Die Patientin konnte beschwerdefrei entlassen werden. SehIuflfolgerung: Dieser erste Bericht tiber eine unter DanaparoidNatrium aufgetretene Sinus venosus-Thrombose weist darauf hin, dab unter einer Prophylaxe oder Therapie mit Standard- oder niedermolekularem Heparin eine Kontrolle tier Thrombozytenzahl unerlfiglieh ist. Bei Hinweisen auf ein HIT II-Syndrom stellt z. Zt. die Anwendung yon rekombinantem Hirudin die Methode der Wahl zur Pr~Iventionund Behandlung thromboembolischer Komplikationen dar.
P2.08.24
P2.08.25
Stellenwert und Risiko der ambulanten Chemotherapie in der gyniikologischen Onkologie
Vergleich yon AC versus AC+Tamoxifen und CMF versus Tamoxifen als adjuvante Therapie des nodal-positiven Mammakarzinoms. Ein Update der GABG Studie I. M Kaufmann, Jonat W, von Minckwitz G, Schmid H, Kleine W, Melchert F, Ulmer MU, Stosiek U, Trams G, Balzer J, Caffier H, R. Kreienberg, H. Maass. Universitdtsfrauenklinik Frankfurt Fragestellung: Bestimmung der Effektivittit einer adjuvanten Chemotherapie (CT) versus CT + Yamoxifen bei einer high-risk (HR) Gmppe (Hormonrezeptor negativ oder > 3 Lymphknoten befallen) und CT versus Tamoxifen in einer low-risk (LR) Gruppe (Hormonrezeptor positiv und < 4 Lymphknoten befallen) bei Patientinnen (P) mit Mammakarzinom. P undDesign: Zwischen 1981 und 86 wurden 276 LR-P zu einer Tamoxifen Therapie (30 rag/Tag fiber 2 Jahre) oder zu 6 x Cyclophosphamid 500 mg/m2, Methotrexat 40 mg/mz und 5-Ftuorouracil 600 mg/m2, i.v., alte Tag 1+8 (CMF) und 471 HR-P zu 8 Zyklen Doxorubicin 30mg/m2Tag 1 + Cyclophosphamid 300 mg/m2, i.v., Tag 1+8 (AC) oder 8 x AC + Tamoxifen randomisiert. Ergebnisse: Nach 10 Jahren konnte kein Unterschied im klinischen Verlauf der P der LR-Gruppe beobachtet werden. P vor dem 50 Lebensjahr zeigen aber durch eine CMF-Therapie ein signifikant besseres krankheitsfreies Oberleben (DFS)(p=0.05, log rank Test) und Gesamttiberleben (OS)(p=0.008), w~ihrendbei P tiber 50 Jahren Tamoxifen effektiver ist (DFS: p=0.001, OS: p=0.05). In der HR-Gruppe konnte bei P fiber 50 Jahren durch die chemoendokrine Therapie das DFS signifikant (p=0.03) und das OS tendeuziel (p=0.1) verbessert werden. Das gleiche gilt FOrP mit R positiven Tumoren (DFS:p=0.03 und OS: p=0.5). SchluJ3foIgerung: Eine adjuvante Chernotherapie ist bei jfingereo P mit nodal-positivem Mammakarzinom effektiver, wtthrend die Kombination bei ~ilterenP zu bevorzugen ist.
Silvya Neubert, Richter, P. Frauenklinik der Vogtland-Klinikum Plauen GmbH Die Bedeutung der Tumorchemotherapie adjuvant lind palliativ hat beim Mamma- und Ovarialkarzinomen in den letzten Jahren zugenommen. Hierbei spielt die LebensqualiNt und damit der Wunsch tier Patienten nach ambulanter Behandhmg eine entscheidende Rolle. Fragestellung: Ist die ambulante Chemothea'apie der station~real Dttrc~g gleichwertig oder steigen die Risiken? Methode: Bei 228 Patienten erfolgte zwischen 1994 und 1997 eine Chemotherapie; davon bei 126 (55 %)ambulant. lJblicherweise Wurde in 3 - 4w6chentliehem Abstand therapiert. AUe derzeit modemen Substanzen und Kombinationenwarden eingesetzt. Supportive Magnahmen erfolgten bei Erfordernis. Ergebnisse: VordergrOndigfllhrte die ambulante Chemotherapie zu einer besseren Toleranz der subjektiven Nebenwirkungen (Obelkeit/Erbrechen). Nut in 9 % der F/ille zwangen Komplikationen (fieberhal~e Ilffektionen 2 %, Knochenmarksdepression 7 %) zur kurzfristigen stationoxen Aufiaahme. Schluflfolgerung: Die ambulante Chemotherapie ist unter heutigen BedingUngen tier Mehrzahl der Patienten zumutbar. Bei moderaten Komplikationen gewinnt die Lebensqualit~t durch Verbleib tier Patienten im hauslichen Milieu.
S 97
P2.09.01
P2.09 Mammakarzinom
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PsychosomatischeAspekte
Reaktive Verstimmungszust~nde bei Patientinnen mit Mamma-Carcinom Lutz, H., Merz, K., Meier, U., Schander, K. Frauenklinik DRK-Krankenhaus Neuwied Die Objektivierung der psychologischen Reaktionsformen auf die Tumorerkrankung ist eine Voraussetzung far die Unterstiitzung bei der Krankheitsbew~iltigung und die psychosoziale Reintegration der Betroffenen. Fragestellung: Welche reaktiven Verstimmungszust~inde sind 1 Jahr nach der Diagnose und Prim~irtherapie eines MammaCarcinoms mit rezidivfreiem Verlauf festzustellen? Methode: Die Datenerhebung effolgte durch den Stationsarzt mittels der testpsychologischen Frageb6gen FPJ-R und BeckDepressionsinventar, des Freiburger Beschwerdefragebogens zur Krankheitsverarbeitung sowie durch ein problemzentriertes halbstrukturiertes Interview zur Krankheitsbew~iltigung an einem ausgewerteten Kollektiv von 42 Frauen mit einem MammaCarcinom, die sich in den Jahren 1995 - 1996 zum 1-JahresTumor-Screening in der Frauenklinik des DRK-Krankenhauses Neuwied befanden. Ergebnisse: Ein krankheitsspezifischer psychopathologischer Befund war nicht festzustellen. Als. Ausdruck von reaktiven Verstimmungszust~inden waren nachweisbar Angst, Schockerlebnis, Schlafst6rungen, Tumorrezidivsorgen, Hadern mit dem Schicksal und das BewuBtsein verminderter Leistung, Weiblichkeit und Attrakti4it~it. Es bestand eine subjektive Zufriedenheit mit der durchgefahrten Behandlung sowie eine zunehmende psychische Stabilisierung im Behandlungsverlauf. Schluflfolgerung: Mit pragmatischen testpsychologischen Untersuchungsmethoden konnten die haufigsten reaktiven Verstimmungszust~inde 1 Jahr nach der Therapie des MammaCarcinoms objektiviert werden. Die an einem Krankenhaus der Regelversorgung erhobenen Daten entsprechen den mit einem gr6Beren Testaufwand an Universit~itskliniken gewonnenen Erkenntnissen.
P2.09.02
P2.09.03
Psychometrische Untersuchung im Rahmen der Tumorrisikosprechstunde bei Ratsuchenden mit famili~irem Mamma- oder Ovarialkarzinom Risiko Emde, S., Bodden-Heidrich, R., Kuschel, B., Harmuth, A., Goecke, Z, Beckmann MR, Bender, H,G. Univ.-Frauenklinik Dasseldorf
Strategien zur Krankheitsbew~iitigung bei Patientinaen mit Mamma-Carcinom Merz, K., Lutz, H., Meier, U., Schander, K. Frauenklinik DRK-Krankenhaus Neuwied
In der Univ.-Frauenklinik Dtisseldorf ist seit August 1994 eine Tumorrisikosprechstunde etabliert. Patientinnen mit familifirem Mamma-und Ovarialkarzinom stellen sich zur Beratung, genetischen Analyse und Frtiherkennungsuntersuchungen vor. Fragestellung: Gibt es spezielle Pers0nlichkeitsmerkmale bei Ratsuchenden der Tumorrisikosprechstunde? Methode: 98 Ratsuchende wurden testpsychologisch untersucht: Freiburger PersOnlichkeits-Inventar, GieBen Test, Angst STAI. Kontrollgruppe: Normierungsstichprobe der Teste. Statistik: Kolmogorov-Smirnov, Shapiro-Wilk, Mann-Whimey-U Test. Ergebnisse: 87 Ratsuchende hatten nach Anamnese ein familifires Risiko, 15 nicht. Gemessen am Normierungskollektiv der Teste ergaben sich keine PersOnlichkeitsmerkmale, die signifikant verschieden sind far die Gruppen. Beim nicht parametrischen Einstichprobentest waren alle Ratsuchenden signifikant (p<0,01) angstlicher als die Frauen der Normierungsstichproben. Schluflfolgerung: Die PersOnlichkeit und die individuelle psychische Kompetenz hat Einflul3 auf Bewfiltigungsstrategien. Die signifikant erh0hte Angst bei Ratsuchenden mit erhOhtem Tumorrisiko mug durch adfiquate gyn~ikologische und psychologische Beratung beeinflul3t werden.
S 98
Die psychosoziale Nachsorge ist eine wichtige Hilfestellung bei der Neugestaltung des Lebens nach der Krebserkrankung. FragesteUung: Welche Formen der Krankheitsverarbeitung werden 1 Jahr nach der Diagnose und Prim~irtherapie eines Mamma-Carcinoms mit rezidivfreiem Verlauf entwickelt und welche Erwartungen hat die Tumorpatientin dabei an den behandelnden Arzt? Methode: Die Datenerhebung erfolgte durch den Stationsarzt mittels eines problemzentrierten halbstrukturierten Interviews zur Krankheitsbew~iltigung, der testpsychologischen Frageb6gen FPJ-R und Beck-Depressionsinventar sowie des Freiburger Beschwerdefragebogens zur Krankheitsverarbeitung an einem ausgewerteten Kollektiv von 42 Frauen mit einem MammaCarcinom, die sich in den Jahren 1995-1996 zum 1-JahresTumor-Screening in der Frauenklinik des DRK-Krankenhauses Neuwied befanden. Ergebnisse: Die Patientinnen entwickelten als h~iufigste CopingStrategien ein Sich-Abfinden mit dem Schicksal, ein carpe diem, Optimismus, weitere Zukunftspl~ine und den Vergleich mit schwereren Krankheitsverl~iufen. Erwartungen an die psychosoziale Nachsorge durch den Arzt waren gentigend Zeit fiir die pers6nliche Beratung, viel Verst~indnis far die individuelle Problematik, der Erhalt der W[irde und die Hilfe bei der Entwicklung des eigenen Heilungsverlaufes (Salutogenese). Positiv wurden bewertet das Erlernen einer Entspannungsmethode, Bewegungs-Gymnastik und der Kontakt zu Selbsthilfegmppen. Schluflfolgerung: Ein geeignetes Modell fiir eine psychosoziale Rehabilitation nach der Therapie des Mamma-Carcinoms in einem Krankenhaus der Regelversorgung ist eine NachsorgeSprechstunde dutch den behandelnden, zus~itzlich psychologisch geschulten Oberarzt mit der Supervision durch einen Psychotherapeuten.
P2.09.04 Psychopathologisehe Befunde und Strategien der Krankheitsbewiiltigung bei Patientinnen mit Mamma-Ca Mund-Hoym, A., Mund-Hoym, S., Lutz, H., Schander, K. St. Joseph-Krankenhaus Berlin, DRK Krankenhaus Neuwied Das Mamma-Ca ist fox die betroffene Patientin ein die Psyche beeintr~ichtigendes Ereignis von hohem Rang. Die Art der Bew~iltigung dieser schicksalhaften Diagnose ist ftir den folgenden Lebensabschnitt von elementarer Bedeuttmg. Fragestellung: Welche psychoreaktiven Verstimmungszust~inde sind hei Patientinnen 5 Jahre nach rezidivfreiem Verlauf erkennbar? Welche Rolle spielen partnersehaftliche Verhgltnisse und unterschiedliche Schulbildung bei der Diagnoseverarbeitung? Methode: Die Datenerfassung basiert aufder Analyse von 30 Frauen 5 Jahre nach Behandlung eines Mamma-Ca. Die Datenerhebung erfolgte mittels der testpsychologischen Frageb6gen FPJ-R und des Beck-Depressionsinventars, des Freiburger Beschwerdefragebogens sowie durch ein problemzentriertes halbstrukturiertes Interview zur Krankheitsbew~iltigung. Ergebnisse: Nach 5 Jahren Rezidivfreiheit zeigten 24 Patientinnen ein unauffiilliges Verhalten, 4 milde bis mal3ige depressive Symptome, 2 eine klinisch relevante Auspr~igung depressiver Symptome. Reaktionen wie Angst, Schlafst6rungen, Besttirzung traten unmittelbar nach der Erkrankung auf, w~thrend nach 5 Jahren reaktive Verstimmungen weitgehend verschwunden waren. Zirka 50% der Befragten zeigten weiterhin Rezidivgngste, wohei zwei Drittel des Kollektivs Optimismusstrategien entwickelten. SchIuflfolgerung: Dureh testpsycholog. Untersuchungen konnte gezeigt werden, dab Patientinnen 5 Jahre nach ihrer Krebserkrankung trotz bestehender Rezidiv~ingste ein unauffiilliges Verhalten zeigten und reaktive Verstimmungen weitgehend verarbeitet wurden.
Sonderformen
Die Notwendigkeit einer psyehosozialen 0nterstt~tzung bei Patientinnen mit Mammakarzinom ist heute unbestritten. Fragesteltung: Fa~'t die psyehotherapeutische Intervention zu einer Verbesserung der Lebensqualit~it? Eiglaet sieh das Inventar ,,generalisierte Kompetenzerwarttmg" (GK) als psychometfisches Testwerfahren, um eine Risikogruppe zu selektieren, die psychosozial behandkmgsbedfirftig ist? Methode:Es wurde 52 Patientinnen mit Mammakarzinom das Angebot gemaeht~ an einer p~cl~osozialen Interventionsgruppe teilzunelnnen, In der Stichprobe der Gmppenteilnehmerinnen 0=23) ist der EORTC QLQ-30 und der GK zu Gruppenbeginn (Yl) und naeh Abschlufi tier Gruppe (T2) eingesetzt worden. Di~e Daten ~arden mit den Grnppenablehneri~men verglichen, Ergebnisse:Bei der Datenanalyse der einzelnen EORTC QLQ-30 Skalen [~am es im Vergleieh der Zeitpunkte T I und T2 zn ehaer Abnahme des Merkanals ,emotionate Belastung" trod einer Verbesserung des EinzelmerMnals ,Lebensquali~t global" zttm Zeitpunkt T2. Die Ablehnerinnen i~bertreffen die Teilnelunemmen signifik~mt in deren Kompetenzerwartung. Jedoch verringert der Effekt der Gruppentl~rapie den Abstand zu den Ablehnerirm~ deutlieh. Schluf3fi)lgerung: Die Teilnahrne an einer psyehosozialen interventionsgruppe ftilm zu einer deutliehen Abnal:nne dcr emotionalen Belastung und einem Anstieg der Lebensqualitat, Das Inventar GK selaeint sich als Screening-Instnanent (Erfassung eines Risikoklientels) und auch zur Verlaufskontrolle einer Gruppenintervention zu eignen.
P2.10.01
P2.10 Mammatumoren
P2.09.05 Lebensqualitiit und Krankheitsbewiiltigungsressourcen bei Teiinehmerinnen einer psychosozialen Interventionsgruppe fiir Patientinnen mit Mammakarzinom Ditz, S., Scheck T., Neises, M~ Universitdts-Frauenktinik, Klinikum Mannheim
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Dignitfitsabsch[itzung eines riesigen Phylloidestumor der Mamma im Hinblick auf die Prognose. Ddhne, A., Butterwegge, M,, Krech, R. Frauenklinik im Marienhospital Osnabriiek Beim Cystosarkoma phylloides handelt es sich um eine ~ulSerst seltene fibroepitheliale Neubildung der Mamma, mit der Gefahr der real. Entartung in 30% der Falle. Die histomoqohologische Absch~itzung der Dignitat ist bei monstr6sen Tumoren schwierig. Fallbeschreibung." Die 46-j~hrige Patientin wurde bewuBtlos und an~nisch zu uns gebracht. Bei der Aufnahmetmtersuchung sah man einen exulcerierenden fuSballgrol~en monslr6sen Mammatumor rechts, welcher aus zahlreichen GeFaBen heftig blutete. Lediglich Fibrinklebmlg erbrachte Blutstillung.Auf leichten Dmck entleerte sich bereits markiges Gewebe mit zum Teil gelatinOs amnutenden Nekrosen. Zur Feststelhmg der Dignitfit wurde eine high speed Stanze dnrchgefOtut. Nach Angaben der Patientin habe seit 4 Jahren ein apfelsinengroBer Knoten be-standen, jedoch im letzten ½ Jahr hfitte die Brust erst diese monstr6se Gr6ge angenommen. Tumormarker mit CEA 1,0ng/ml und CA 15-3 85,2 U/ml deutlich erh0ht. Operativ fahrten wir bei der Patientin eine Ablatio mammae rechts mit L~ant~hadenektomieI ever ! und II dnreh In tier Tumomachsorge bisher kein Anhalt Nr ein Lokalrezidiv. Ilistologie: 6.200g schwerer Phylloidestumor mit wenigen Mitosen in der Stromakomponente, expansivem Wachstumsmuster in der Tumorperipherie und hohe DNS Zytophotometrie. Das Tumorgewebe war hommnrezeptor negativ. Nodalstatus negativ. Diskussion: Die Abschfitzung der Dignitfit bei diesem monstr6sen Tumor ist schwierig. Die TumorgrOge spricht far eine maligne Varimlte. Da in 25% Lokalrezidive auftreten, muB die Nachsorge im klinischen Verlauf die Diagnose untersttitzen.
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H f i m a n # o s a r k o m der M a m m a - Symptomatologie, Theraple und Verlauf
Inflammatorisches M a m m a k a r z i n o m in der Schwangerschaft - nicht diagnostiziert - t6dlieh in S S W 37.
Seiler, C., Bartz, K.O., Schander, K. Frauenklinik und Pathologisches Institut DRK-Krankenhaus Neuwied Mit 1 % aller malignen Brusttumoren sind b6sartige mesenchymale Geschwiilste im Bereich der Mamma sehr selten. Fragestellung: Welche Therapie gilt als optimal? Welchen EinfluB hat eine Schwangerschaft auf die Wachstumstendenz beim H/imangiosarkom der Mamma? Methode: Mit einer eigenen Kasuistik eines Hhmangiosarkoms der Mamma und gleichzeitiger Frtihschwangerschaft bei einer 25-jhhrigen Patientin im Vergleich zu 13 weiteren in der Literatur dokumentierten Nillen eines Angiosarkoms der Mamma wird das derzeit giiltige diagnostische und therapeutische Vorgehen dargestellt. Ergebnisse: Der in 2 Jahren in der linken Mamma gewachsene faustgroBe, druckdolente Tumor mit livider Hautverf/irbung wurde nach der Excision im Gesunden im Schnellschnitt als Cystosarcoma phyUoides bewertet und sphter als Angiosarkom, G II diagnostiziett. Eine Schwangerschaft in der 5. Woche wurde deswegen unterbrochen. Nach 4 Wochen entwickelte sich emeut ein lokales Rezidiv. Nach Excision und Chemotherapie mit Doxorubicin und Ifosfamid verstarb die Patientin nach 5 Monaten bei eingebluteten Himmetastasen. In der Literaturanalyse l~iBt die MRT eine Verbesserung der Diagnostik erwarten. Die Therapie ist der Tumorgr6ge individuell angepagt mit vollst~ndiger Tumorentfemung. Eine postoperative Chemotherapie verbessert die Uberlebensrate bei 50 % der Fhlle, eine postoperative Strahlent.herapie vermindert die Lokalrezidivh~ufigkeit. Die mittlere Uberlebenszeit liegt bei 24 Monaten. Eine Schwangerschaft erh6ht die Wachstumstendenz. Schluflfolgerung: Eine m6glichst friihzeitige vollsthndige Tumorentfernung mit postoperativer Chemo- und Strahlentherapie verbessert die sehr ungiJnstige Prognose beim H~imangiosarkom der Mamma, eine Schwangerschafl verschlechtert sie.
Wir berichten fiber einen mfitterlichen Todesfall aufgrund eines nicht diagnostizierten inflammatorischen Mammakarzinoms bei einer 32-jahrigen II Grav./Para. Fragestellung: Bei der Schwangeren wurde in SSW 17 eine entzfindliche Brustdrfisenver~aderung rechts als Mastiffs interpretiert. Die Sehwangerenkontrollen waren abgesehen yon der ,,Mastitis rechts" unauffiillig. Therapeutisch wurden verschiedene Antibiotika, sowie lokal Salben verabfolgt. Methode: In den weiteren 20 Wochen der Schwangerschaft erfolgte keine endgfiltige diagnostische Abklarung, obwohl in SSW 26 ein suspekter Mammographiebefund erhoben wurde. In SSW 34 trat respiratorische Dyspnoe auf, die sich schnell versehlechterte. Es wurde eine Notsektio durchgeffihrt und ein gesundes Kind entbunden. Ergebnisse: Die Mutter verstarb jedoch intraoperafiv an therapeutisch nicht beherrschbarem Rechtsherzversagen. Eine Pulmonalembolie wurde dutch eine notfallm~ig durchgeffihrte Thorakotomie ausgeschlossen. Die Obduktion ergab einen doppeltfaustgroSen Turnorherd an der rechten Brust mit Infiltration des umgebendem Gewebes und Metastasen axill~r, in der Leber, der Wirbelshule, der Lunge, der Pleura, sowie der Placenta. Die Histologie der Placenta-Metastase ergab ein rudiment~ drfisenbildendes Adenokarzinom. Schluflfolgerung. Forensisch scheint klar, dab die zum Tode ffihrende Krankheit durch eine Feinnadelbiopsie hatte fr0her diagnostiziert werden k6nnen und dab damit die Prognose wesentlich gfinstiger verlaufen w~ire.
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P2.10.05 Heilungsraten b e i m primfuren M a m m a k a r z i n o m
Das bllaterale Mammakarzinem - klinisehe Erfahrungen am Klinikum Bayreuth ,
Gerstner, G.J. (1), Denk, W. (2), 1: Gebh.gyn..Abt KH Stockerau, 2: Gerichtsmed. Univ. Wien
Rinas N., Dresel V., Tulusan A.H. FravenMinik;Klinikum Bayreuth Das synct~'onebilateraleMatmxtakarzinomist eirte serene Erscheimmg, nnd da~ Pafientemnanagementist noch ificht gnt etabl~iert.ImKollektiv aller Mmnmakarzinompafientinnen der FmnenklhfikBayreuth seit I994 wttrden Auftreten, HistoloNe, Therapie wie aach ml Rahmen eSaes Follow-ups Todesfall- nnd Rez~divrateder Patientinnen nfit bilateralem Mantrnak~rczirtom n~therm~tersuclat.
Ergebnisse: Bei 555 Pal~entJnnenun Alter yon 28 his 85 J~Lren wurde in 41 F'N1en (7,4%) ein.NMerales Marrmtakarzinom diagnostiziert. 26 (4,7%) tr~en syltcttron, 15 (2,7%) metacI~t'onml~,und zwar ian Median 4 Jalne nach der Erst-OP. Das Karzinom land sich in 34 F~l]en(82,9%) in umersclfiedlichen, tn 7 FNlen (17,1%) in bilateral spiegelbildlichen Quadranten. Histologischwm'endie Karzistomehi 3 FNlen (0,5%) ~ls beidseitiges CIS, fit 12 F~en (2,2%) Ns emseitigesCIS und in. 26 Ffillen (4,7%) als beidseitigesinvasives Ca. ein~lstufen. Die Turn.orenwaren in 18 FNlen als pTis (22,0%), in 27 F~ttlenals pT1 (32,9%), in. 16 F',tllenals pT2 (19,5%), m 4 Ns pT3 (4,8%), in 11 als pT4 (13,4%) zu klassifizieren. Der Lymphki~otenstatus war 28-real pN0 (34,1%), 25-real pN1 (30,5%), 4-mat pN2 (4,9%). Die wN~a'endder Pfirn~tr-OP dm'chgefilhrteBeckenkammbiopsie tittle in 9 Falleit zu einem positiven, in 13 F~len zu eirtem,neg~iven Ergebnis 0]bfige ~icht dm'chgeNhtt). Als Therapie warde bei 15 Patienfinnen (36,6%) effle BET beidseits und in 13 F~llen (31,7%) sowohl BET wie Ablatio ,dm-chgefl2hrt.Nur bei 2 PatJentimten wurde (4,9%) in~tVeflauf ein Rezidive festgestellt(Median 32 Men. Beob~chttmgszeit).I-liervonhatte ieirmPatientirt als Prim~'~laerapieeine neoadjnvante Cheqnotherapie, ibmstefi'taltende Therapie und RadiaNo, die andere mJ.rBET trod Radiatio erhalten, hn Beobachtungszeitramn sind 3 (3,7%) Patient.hmen ,tumofbedhlgt verstorben.
Schluflfolgerung: Patientirmen mit bilateralenMatrmlakarzAnominl Fr0hstadimn kOmten sicher mit einer brasterhaltenden Therapie behmldeltwerden, das Obefleben ist dann vergleichbm-mit einseitigem Mammakm-~om. Wtr empfehlen eine routinem~Ng dnrchgeNhrete Probeentnalmle der Gegenseite zur Diagnosesicherung S 100
R. Callies, P.A. Regidor, A.E. Schindler Zentrum fiir Frauenheilkunde der GH Essen Vor allem in den USA wird zunehmend gefordert, die Indikation far eine neoadjuvante oder adjuvante Chemotherapie(CTX) zu erweitem. Fragestellung: Ffir die Bestimmung der Heihmgsraten (HR)bieten sich vor allem die jfingeren Pafientinnen (Diagnosealter<=50Jahre) an, da sie noch eine ausreichende Lebenserwartung haben. Wie groB ist die Oberlebenswahrscheinlichkeit dieser jfmgeren Untergruppe nach 10 bzw 20 Jahren?. Methodik: Fiir die retrospektiven Analyse fanden sich in der zwischen 1968 und 1986 behandelten Gnmdgesamtheit von 1000 F~llen 327 Ffdle mit dem oben defmierten Diagnosealter. AusschluBkriterium war ein Stadium pM1. Unterteilt wurde dieses Kollektiv nach der Tumorgr6Be und dem Lymphknotenstatus: pT1:34.3%, pT2:46.8 %, pT3:16.8 %, pT4:2.1%; pN0:52.9 %, pNl:19.9 %, pN2/3:26.6 %, pNX: 0.6 %. 31.5 % der Fglle wurden adjuvant chemotherapiert und 7.3 % adjuvant hormontherapiert. Oberlebensraten wttrden mit der Life Table Methode kalkuliert. Ergebnisse: Die Uberlebens- bzw Heilungswahrscheinlichkeit nach 10/20 Jahren betrug ffi.r das Gesamtkollektiv 64%/54 %. Die Gruppe pT1/2 zeigt mit 73%/62 % ein durchaus giinsfiges Ergebnis gegenfiber 25 %/19 % der Gruppe pT3/4. Die F/ille mit tumorfreier Axilla (pN0) hatten mit 81%/70 % die besten Chancen 10/20 Jahre zu fiberleben. Bei N+Fallen waren es 44%/34 %. Schluflfolgerung: Bei diesen Studienbedingtmgen ergibt sich ffir das Mammakarzinom eine HR yon etwa 55 % . Ein betr/ichtlicher Anteil ist offenbar bereits durch Operation +/- Radiotherapie heilbar. Eine erweiterte lndikation zur adj. CTX w/ire fiir einen groBen Teil znmindest der pN0 F~le eine l)bertherapie.
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P2.11 Zervixkarzinom
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Evaluation, Onkogenexpression, Therapieformen
Intraoperative A b k l a t s e h z y t o l o g i e vs. Gefriersehnitt zur Beurteilung der pelvinen und ~Anaraaortalen L y m p h k n o t e n beim Zervixkarzinom nette Hasenburg, 2Suzanne C. Ledet, ZThuy Ardaman, ~TaUia Levy, ~Dirk G. Kieback ~Department of Obstetrics and Gynecology, ZDepartment of Pathology, Baylor College of Medicine, Houston, TX Fragestellung: Der Befall pelviner Lymphknoten (LK) ist in frtihen Stadien des Zervixkarzinoms der wichfigste Prognosefaktor. Vor jeder radikalen Operation fUhren wit deshalb pfim~ir eine extrapefitoneale Lymphknotendissektion dutch. Bei LK-Befall wird die Strahlentherapie bevorzugt. Urn die OP-Zeit zu reduzieren, vergliehen wit die Qualit~it des Gefrierschnittes (Dauer 10-15 Minuten pro LK) mit der Abldatschzytologie (Dauer 5 Minuten pro LK). Methode: 318 pelvine und paraaortale LK yon 32 Patienten mit Zet-vixkarzinom wurden halbiert und mittels Zytologie und Sehnellschnitt untersucht. Ergebnisse: Im Gefrierschnitt wiesen 29 LK (9,1%) Metastasen auf. 26 der 29 positiven LK wurden auch mittels Zytologie diagnostiziert und histologisch best~tigt. Ursaehen fur die 3 falseh negativen LK waren eine inadequate P~parafion oder eine Fehlinterpretation der Zytologie. Die endgUlfige Histologie stimmte immer mit dem Gefriersehnitt tiberein. Die intraoperafive zytologisehe LK-Beurteilung wies eine Sensitivitat yon 90% trod eine Spezifitat yon 100% auf. Schlussfolgerung: Eine sorgfaltige Preparation der Abklatschzytologie ist unbedingt notwendig und dutch " voluminOse LK soUten mehffaehe Selmitte gelegt werden. Unter BerUeksiehtigung dieser VbrsichtsmaBnahmen ist die LKZytologie eine zeitsparende, sensitive und spezifische Methode zur LK-Beurteilung beim Plattenepithelkarzinom der Zervix.
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Prognostisehe Bedeutung des Nachweises von I-[PV-DNA in histologisch tumorfreien Lymphknoten yon Patientinnen rnit Z e r v i x k a r z i n o m lkenberg, [t., Schulz, K., Beilicke, S., lhling, C. Universitiitsfrauenklinik Freiburg
Immunzytochemischer Nachweis von h[imatogen disseminierten Tumorzellen im Knochenmark (KM) bei Cervixcarcinom (CC)-Patientinnen im Stadium FIGO I-II Hepp, F., Braun, S., Janni, W.,Kindermann, G. 1. Frauenklinik, Ludwig-Maximilians-Universitdt, Mi~nchen.
Die Prognose v0n Patienfinnen mit operablem Zervixkarzinom (CxCa) variiert erheblieh. Standardparameter zur Entseheidung tiber adjuvante Therapien sind nieht ausreiehend. Mikrometastasierung jenseits ,histologiseherNaehweisbarkeit hat in Studien beim Mamma-, Kolon- und Bronehialkarzinom prognostisehe Bedeutung gezeigt. Die PCR ist hier zwar sensitiver als immunzytoehemisehe Methoden, aber ihr Einsatz wird u.a. dureh die Notwendigkeit tumo~ellspezifiseher Marker limitiert. Mehr als 90% der CxCa enthalten humane Papillomvirus- (HPV) DNA. Diese kann aueh in Rezidiven naehgewiesen werden, jedoeh nieht in Lymphknoten (LK) von Gesunden. Fragestellung: Korreliert der Naehweis von HPV-DNA in region~ren, histologiseh tumorfreien LK mit der Prognose des CxCa? Methode: Es wurden histologiseh tumorfreie Routineparaffinsehnitte yon 270 regionaren LK von 45 Patientinnen mit HPV-16-positivem CxCa der Stadien Ib-IIb untersueht. Die mediane Naehbeobaehtungszeit betrug 76 Monate. In einer semiquantitativen PCR wurde ein 120bp-Fragment des HPV-16-E6-Onkogens amplifiziert. Ergebnisse: In 88% der Proben lieg sieh eine 110bp-g-Globin-Kontrolle amplifLzieren.W~hrend sieh in 42% der LK von Frauen, die ein Rezidiv erlitten, I-IPV-DNA naehwiesen lieg, waren nur 21% der LK von rezidivfi'eien Patientinnen HPV-positiv. Nur 2 yon 28 Frauen ohne einen stark HPV-positiven LK bekamen ein Rezidiv, dagegen 10 von 17 Frauen mit mindestens einem stark HPV-positiven LK. Schluflfolgerung: Der Nachweis von HPV-DNA in histologiseh tumorfreien regionaren LK yon Patientinnen mit radikal operiertem CxCa dureh PCR kann Frauen mit hohem Rezidiw-isiko idenfifizieren. Diese k6nnten m0glieherweise von immuntherapeutisehen, gegen tlPV-Antigene gerichteten Magnahmen profitieren.
Trotz fehlender Lymphknotenmetastasen kann anch bei CC-Pat. der Stadien FIGO MI eine Manifestation von Femmetastasen beobaehtet werden, die dutch eine Tumorzell-Disseminierung bedingt sein kSnnte, die jedoch dutch konventionelles Staging nicht nachgewiesen werden kann. Fragestellung: Findet sieh bei FIGO MI CC-Pat. eine immunzytochemiseh naehweisbare, kliniseh okkulte TumorzellDisseminierung im KM? Methode: Bilaterale KM-Aspirate yon 93 CC-Pat. wurden mit dem anti-eytokeratin (CK) Antik6rper A45-B/B3 immunzytoehemiseh untersueht. Analoge KM-Proben von 162 Pat. otme epitheliale Neoplasie dienten als Spezifit~tskontrolle. Ergebnisse: CK÷ Zellen fanden sieh bei 28 (30%) von 93 CC-Pat. mit einer Hfiufigkeit von 1-13 CK + Zellen pro 2x106 analysierten MNC. Bei 162 Kontrollpat. fanden sich CK÷ Zellen (mAk A45B/B3) nur in einem Fall (0,7%). Der Nachweis yon CK+ Zellen bei CC-Pat. kolTelierte nieht mit etablierten Risikofaktoren, wie z.B. Lymphknotenbefall, histologischem Typ und Nachweis yon Lymphangiosis bzw. Hfimangiosis eareinomatosa. Zwei von 3 bis dato verstorbenen Pat. und 3 von 7 Pat. mit Rezidiv wiesen zum Zeitpunkt der Erstdiagnose CK÷ Zellen im KM anf (p=n.s.; LogRank-Test). Schlufifolgerung: Der Nachweis yon CK ÷ Zellen im KM mug primar als disseminative Ffihigkeit des Primartumors interpretiert werden. Dieses frtthe Stadium einer poteniellen systemischen Ausbreitung kann mit monoklonalen anti-CK AntikSrpern nachgewiesen werden. M0glicherweise identifiziert dieses erweiterte Staging eine Untergruppe yon CC-Pat. mit schlechter Prognose.
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P2.11.04 Akzeptanz und Morbidit~it von Knipsbiopsien zur histologischen Abkl~irung abnorma|er kolposkopischer Befunde der Cervix uteri Lotz, B., Schneider, A. Abt. Frauenheilkunde der FSU Jena Die histologische Abklfirungzervikaler intraepithelialer Neoplasien mittels Knipsbiopsie ist nicht unumstritten. Fragestellung: Wie werden zervikale Knipsbiopsien von Patientinnen toleriert? Wie ist die Morbiditfit nach ambulant und ohne Anfisthesie durchgefahrten Knipsbiopsien? Methode: Befragung von 278 Patientinnen, die sich einer zervikalen Knipsbiopsie unterzogen, mittels eines sebstbeantwortbaren Fragebogens. Gegenstand der Befragung waren Schmerzempfindung, Auftreten von Blutungen, Tolerierbarkeit yon blutstillenden Methoden und persOnliches Erleben des Eingriffes. Ergebnisse. Von 278 Frauen beantworteten 275 (98,9%) den Fragebogen. 75% der Befragten (205) empfanden wahrend der Biopsie keinen oder nur sehr leichten Schmerz. Von 136 Frauen (49,5%) mit Schmerzen gaben 83 (61%) einen Sekundenschmerz an. Die bei 209 Frauen (76%) angewandte Methode der Blutstillung - Einlegen einer Scheidentamponade far 4h und die direkte Umstechung eines Gef~es bei 16 Frauen (5,8%) - wurde gut bis sehr gut toleriert. Die yon 121 Frauen (44%) beobachteten Nachblutungen traten bei 86 Frauen (71%) als leichte Schmierblutung und bei 27 Frauen (22%) als mittelstarke Blutung auf; nur bei 8 Frauen (6%) kam es zu einer starken Blutung. 256 Frauen (93,1%) warden erneut diese Form der Untersuchung in Anspruch nehmen. Schlufifolgerung." Zervikale Knipsbiopsien werden gut toleriert and gehen mit einer geringen Morbidit~t einher.
P2.11.06 Photodynamische Diagnostik der CIN Weingandt H., Korell AL., *Baumgartner R., *Stepp 1t., Hillemanns P. Klinik und Poliklinik far Frauenheilkunde, *Laserforschungszentrum der Urologie, Klinikum Groflhade~n, LM-UManchen Die Diagnostik der Zervikalen intraepithelialen Neoplasie (CIN) basiert auf der Triple-Diagnostik yen Zytologie, Kolposkopie und KnipsbiopsieLDie Zytologie weist eine ehagescl'a~tnkteSensitiviNt, die Kolposkopie eme eingeschrankte Spezifit,atauf. Fragestellung: Ziel dieser Studie war die EvaIuiertmg der photodynamischen Diagnostik (PDD) mit 5-ALA induzierter Protoporphyrin-Yluoreszenz bei Patientirmen mit CIN. Methode: Bei 50 Patientirmen der Dysplasiesprechstunde effolgte die Entnahme yen Zytologie, HPV-DNA, und die Kolposkopie. 30 bis 240rain nach Gabe von 10ml 1% 5-ALA wurde die Fluoreszenz-Spektratanalyse trod die Videohaspektion mittels Gelbfilters (470-700nm) nach D-Light Illumination (Storz, 39044Ohm) durchgeftihrt trod PDD bzw. kolposkopisch gezielte Knipsbiopsienentnommen, Ergebnisse: Die Fluoreszenzdetektien yon 5-ALA haduziertem Protoporphyrin IX zeigte nach 60rain em optimales /nkubationsintervall, Nach mehr ats 90rain war ehae verstfirktes~ jedoch weniger spezifisches Fluoreszenzmuster zu erkennen. Die 5-ALA PDD wies ehae gute Korrelation aufmit der Kolposkopie bzw, der gezielt entnommenenBiopsie. Schluflfotgerung: Die photodynamische Diagnostik naeh 60rain 5-ALA Applikation zeigte eine spezifische Fhaoreszenz. Naeh unseren ersten Ergebnissen k6nnte sich die 5-ALA PDD als wertvolle Methode in der CIN-Diagnostik etablieren.
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P2.11.05 Studie zur Evaluierung der Wertigkeit von Kolposkopie, Zytologie und dem Nachweis einer HPV,Infektion mittles PCR flit die Krebsvorsorgeuntersuchung. Endisch, U., Lotz, B., Hoyer, H*., Nindl, I., Schneider, A. Abt. Frauenheilkunde und *Inst. Jar Med. Statistik, Informatik und Dokumentation der Friedrich-Schiller-Universitat Jena Obwohl der Nachweis einer Infektion mit humanen PapiUomviren (HPV) mOglicherweise das Auftreten yen Zervixkarzinomen verhindem kann, ist solch ein Test bisher kein Bestandteil der Krebsvorsorgeuntersuchtmg (KV). Fragestellung: Welchen Stellenwert nehmen Kolposkopie trod Zytologie bei der Erkennung yon Dysplasien der Cervix uteri ein? Kann die KV durch den Nachweis ven ItPV verbessert werden? Mehode: Seit dem 15.01.96 werden in 7 gyngkologischen Praxen in Ostthitringen Frauen im Rahmen der KV dutch Kolposkopie, Zytologie und dem Nachweis yon high risk HPV mittels PCR tmtersueht. Frauen, deren Untersuchtmgsergebnisseabnormal shad, werden reevaluiert und biopsiert, Ergebnisse: Bislang konnten 4359 Frauen untersucht werden. Bei 52 Frauen (1,2%) lag kolposkopisch der Verdacht auf eine Dysplasie vor. Bei 36 Frauen (0,8%) ergab die zytologische Untersuchung einen PAP Klasse _>llI. Bei 8,0% der Frauen (n=341) wttrde ehae Infektion mit high risk I-IPVnachgewiesen. 297 Befunde warden histologisch verifiziert: 138 (46,5%) mit Normalbefimd, 74 (24,9%) mit CIN I, 39 (13,1%) mit CIN 11, 43 (14,5%) mit CIN 11Iund 3 (1,0%) mit invasivem Karzinom (Ca). Schluflfolgerung: Die Pravalenz yon schwergradigen Dysplasien trod Ca ist ha der yon uns untersuchten Kohorte um ehaen Faktor 10 hOher, als durch rein zytologische Vorsorge erwartet (1% vs. 0,1%). Diese erh0hte Nachweisrate ist vorwiegend auf den augrnentierenden Effekt des I-lPV-Nachweises zurackzullihren.
P2.11.07
Photodynamischen Diagnostik cervikaler Dysplasien nach topischer Applikation von 5-Aminoliivulins~iure (ALA)
Loning, M.,Hattmann, G., Diddens, H., Bauer, 0., Diedrich, K.. Klinik fi~r Frauenheilkunde der Medizinisehen Universitdt Labeck Das Prinzip der photodynamischen Therapie und Fluoreszeilzdiagnostik (PDD) beruht auf der selektiven Anreichemng bestimmter Photosensitizer in neoplastischen Geweben. Fragestellung: Findet sich bei Patientirmen mit CIN eine selektive Anreicherumgyon ALA-induziertem Protoporphyrin IX (PPIX) in dysplastisch ver~nderten Geweben? Methode: Bei 22 Patientinnenmit CIN eingewiesen zur Konisation erfolgte 1-4h prfioperativ die topische Applikation yon 5ml 10 % ALA. Unmittelbar prgoperativ wurde die Portio mit Licht bei einer Wellenl~nge zwischen 400-450 nm angeregt und die Fluoreszenz detektiert. Die Lokalisation der fluoreszierenden Areale warden mit dem kolposkopischen Befund verglichen. Aus dem Konus wurde eine kleine Scheibe entnommenzur mikroskopischen Fluoreszenzdetektion und Messung der Fluoreszenzintensit~ten. Der gleiche Schnitt wurde HE-gefarbt und mit den Fluoreszenzarealen verglichen, Ergebnisse: Makroskopisch zeigten sich deutliche Fluoreszeuzen im Bereich des Dr~sengewebes trod der Vaginalschleimheit. Eine klare Zuordnung zu kolposkopisch auftNligen Bezirken lieB sich nicht erkennen. Am histologischen Sclmitt zeigen sich starke Fluoreszenzen im Dmsengewebe und an der Basalmembran. Das Stroma zeigte keine PP IX Anreicherung. Ira Gegensatz hierzu finden sich keme signifikant h6heren Fluoreszenzen in den C1NLgsionen. Die PP IX Anreicherung variierte erheblich. Schlufifolgerung: Ein m6glicher therapeutischer Einsatz der PDT mit ALA induziertem Protoporphyrm IX erscheint wegen der grogen Variation der PP IX Anreicherung an der Portio und der mangelnden Selektivit~t bei cervikalen Dysplasien zweifelhaft.
P2.11.08 DNA - Zytometrie bei PAP HI D in der Gravidiflit Wy!egata H., Golz N., Boltmann R. 1 Frauenklinik Marien - Hospital Eusla'rchen 2 lnsitutffir Pathologie Bonn - Dutsdorf DNA-Zytometrie als Zusatzkriterium fitr das diagnostische bzw. therapeutisehe Vorgehen bei PAP ]IID in der Graviditat. Fragestellung: Kann die DNA - Zytometrie Empfehhingen flit das therapeutisehe Vorgehen bei PAP 11iD in der Gravidi~t geben? Methode: Untersueht wttrde die DNA-Zytometrie yon 39 Fallen eines PAP HI D in der Graviditat und vergliehen mit follow up Histologien. Ergebnisse: Von den 39 Fallen nfit der zytologisehen PAP TITD Diagnose ergab die DNA - Zytometrie 32 real eine aneuploide Lfision, 3 euploide Veranderangen mad in 4 Fallen wurde eine zweifelhafte DNA - Diagnose gestellt. Die Aneuploidierate betragt somit 82% mad ist deuflieh hOher als bei unseren Fallen nicht gravider Patientinnen (48%). Von allen DNA anenploiden Lasionen konnte eine Histologie erhoben werden. In 10 Fallen (3i%) prapartal (alle vor der 16.S$W), in 22 Fallen (69%) postpartal. I-Iistologiseh fand sieh 26 mal ein CIN RI/CIS (81%) und 6 real ein CIN II (19%). Das bedeutet, dab bei allen aneuploiden Fallen naeh der Bethesda Nomenklatur high risk IAsionen vorlagen. Schluflfolgerung: Ein anenploider PAP lII D Befmad in der Graviditat sollte kliniseh wie ein PAP IV eingesehatzt mad therapiert werden.
P2.11.09 Die dynamisehe kontrastverstltrkte magnetresonanztomographisehe Evaluation der Tumoroxygenierung als Einfluflgdifle auf die Tumorangiogenese beim primliren Cervixkarzinom Sch~ffer, U., ~Hawighorst, H., Schlenger, K.H., Pilch, If.., Weikel g£, HOckel, M., Knapstem, P. G. Universitatsfrauel~klinik Mainz und IDKFZ Heidelberg Die Tttmoroxygeniertmgund die damit im Zusammenhang stehende Tumorangiogenese beeinflussen die biologische Aggressivit~t des Cervixkarzinomes und damit die 0berlebenswahrscheinliehkeit der yon diesem Malginom betroffenen Frauen. Fragestellung: Er6ffnet die kontrastverst~rkte dynamisehe Magentresonanztomographie die M6glichkeit, die Tumoroxygenienmg beim Cervixkarzinom nicht invasiv z'u erfassen? Methode: 30 Pateintinneiamit histologisch gesichertem primhren Cervixkarzinom wurden prittherapeutisch einer kontrastverst~rkten dynamischen Magnetresonanztomographie unterzogen. Die Signal-/Zeit~lnderungwurde mit Hilfe eines pharmakokinetischen Modells parametrisiert. Hierbei wurde die maximale Amplitude A als MaBzahl for das extrazellul~re Volumen und die maximale Austauschkonstante k21 als MaBzahl flu-die GeflU~permeabilitat berficksichtigt. Die Tumoroxygenierung wurde fiber die invasive Sauerstoffpartialdruckmesstuagim Tumorgewebe histographiseh mit dem Eppendorf System erfa.Bt. Die histologische Bestimmung der Gefal]dichte erfolgte am jeweiligen Operationspr~parat mit der F aktor-VIH-Ffirbtmg.Die erhaltenen Daten wurden auf m6gliche Korrelation untersucht Ergebnisse: Die GefiiBdichtekorrelierte mit der maximalen Amplitude A (r<0,01) und der maximalen Austausehkonstante k21 (r<0,05). Der Sauerstoffpartialdruek war negativ mit der Gef~dichte korreliert (1"<-0;05). Schluflfolgerung: Die kontrastverstfirkte dynamische Magentresonanztomographie k6nnte eine nicht invasive radiologische Alternative zur Bestimmung der Tumoroxygenienmg beim Ce~wixkarzinomseim Das vorgestellte pharmakokinetische ModeUclientdartiberhinaus dem Verst~ndnis der hypoxieedmgten Tumorangiogenese beim Cervixkarzinom.
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Telomeraseaktiviflit in intraepithelialen Neoplasien und Plattenepithelkarzinomen der Cervix uteri Riethdorf S. 1 Park, T. W.1, Riethdorf L. 2, Ikenberg, H. s, L6ning, Tf, Jginieke, FJ Frauenklinil~ und Abt. f Gynakopathologie 2 Universitat Hamburg, Frauenklinik Universitat Frelburg~
Vakzination mit rekombinantem Lebendimpfstoff TAH P V beim Z e r v i x k a r z i a o m in einer Phase H Studie L6hmer, H., Sommer, H., Nuessler, V, Braun, St:, Hantschmann, P., Wanders, J., Gillard, J., Zwierzma H., I. Universitgitsfi"auenklmik Mi~nchen, Cantab Pharmaceuticals, Cambridge, EORTC, New Drug Development Office
Die Aktivierung des Ribonukleoproteins Telomerase ist mit der lmmortalisierung yon Zellen assoziiert. Das Enzym ist in normalen somatisehen Zellen m.akfiv, dagegen in Zellen zahlreieher maligner Tumoren, in Keimzellen und in proliferierenden StammzeUen ak'tiv. Fragestellung," Welche Bedeutung hat die Telomeraseaktivitat fox die Progression yon cervikalen intraepithelialen Neoplasien (CIN) zu Plattenepithelkarzinomen (PEK)? Besteht ein Zusammerthang zur Expression der HPV-Onkogene in HPV16-infizierten Fallen? Methode: Der Nachweis der Telomeraseakfivit~t erfolgte mit dem TRAP-Assay an Proteinextrakten aus Frisehgewebe nach Mikrodissektion. Erganzand wttrden Telomerase-RNA undExpression der HPV16-Onkogene E6/E7 abet RNAIRNA-in situ-Hybridisierungen an Paraffmschnitten besthnmt, Ergebnisse: 5/10 CtN I, 3/3 CIN II, 20/24 CIN HI und 12/14 PEK erwiesen sich inl TRAP-Assay als Telomerase-aktiv. In 19/24 HPV16-mf~ierten Fallen land sieh eine Korrelation zwischen der Expression der viralen Onkogene E6/E7 trod der Telomeraseaktivitat. Tdomerase-RNA konnte interessanterweise in allen analysierten Fallen in atypisehen Epithelzellen detektiert werden, Schluflfolgergng: Unterschiede in der Telomeraseaktivit~lt gibt es zwischen CIN I mad CtN IFffl, aber nieht zwisehen CIN II/III trod PEK. Die Falle einer CIN I mit Telomeraseaktivitat solltem hinsichllich ihres klinisehen Verlaufs kontrolliert werden.
Die kausale Rolle bestimmter, humaner Papillomavircn bei der Genese des Zervixkarzinoms ist sehr wahrscheinlieh. /n 94% aller invasiveu Zervixkarzinome lfiBtsieh HPV-DNA der onkogenen Typen 16, 18, 31 und 35 nachweisen. Fragestellung: Kaml dutch Vakzination mit TA-HPV, einem gentcehniseh hergestellten, rekombinanten Lebendvirus, der die Oberflfiehenproteine E 6 und E7 der HP -Viren 16 und 18 exprimicrt, eine spezifische Stimulierung des Immunsystems erreieht werden?. Methode: Patientirmen mit Zervixkarzmom Stadium Ib bis IIa crhaltcn 14 Tage vor der geplanteal operativen Sanierung eine erste Vakzmation und 4 bis 8 Wochen spfiter eine Boosterung. Die Immunparameter (CD4, CD 8, Lymphozytensubpopulation, Immunglobuline, Antik6rper gegen HPV u. a.) werden monaflich bis zu einem halben Jahr kontrolliert and das follow-up der Patientinnen lebenslang verfolgt. Ergebnisse: Bei bisher 10 Patientimlcn wurde dic Vakzination lokal und systemisch problemlos toleriert. 7 Paticntinnen reagierten mit deutliehem Anstieg der CD4 and CD8 Zellen sowie mit Antik6rperbildung gegen die HPV -Typen 16 und 18. Sehluflfolgerung: Sollten sieh die vorlfiufigen Ergcbnisse unserer Phase lI Studie an gr6Beren Pafientenzahlen bestfitigen lassen, so k6nnte sieh perspektiviseh die Vakzination bei der primaren Pr/ivenfion der Zervixkarzinoms etablieren.
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I t P V - I n f e k t i o n d e r Z e r v i x bei nierentransplantierten
Gyn~ikologische Chirurgie: der OP-Modus bestimmt die Lebensqualit~tt
Frauen A4ethfesset, H.D. *, Dorant, D. *, Heynemann, H. ** *Klinik filr Gynakologie, **Klinik far Urologie der A/IartinLuther- Universitat Halle- Wittenberg Fragestellung: F~hrt die permanente Immunsuppressiou bei ifierentransplantier~en Frauen zu einem vermehrten Papillomavirus-Befall der Cervix uteri? Methode: Entnahme you Zytotesten bei 46 nierentransplantierten Patientinnen (mittleres Alter 47,2 JaNe) und Vergleich mit emer Stichprobe gesuuder Frauen (n=46). Der HPV-DNA-Nachweis im Abstrichmaterial erfolgte dutch in-situ-Hybridisierung. Screening auf die Virusst~mme 6/11, 16/18 sowie 31/33/51, danach Typisierung der 3 Gruppen. Ergebnisse: Nierentransplantierte wiesen gegeniiber der Kontrollgruppe signiftkant h~ufiger einen Befall der Zervix mit Papillomaviren auf (19/46 bzw. 8/46; p=0,012 im Chi-QuadratTest). Die Verteihmg der Virusst~mme zeigte keinen signifikanten Unterschied in beiden Kollektiven. Bei den merentransplantierten Frauen fand sich keine Beziehung zwischen Art bzw. Dauer der Immunsuppression und dem Vimsbefall. 4 transplantierte Patientinnen mufAten konisiert werden. In allen Fallen war Virus-DNA auch im Gewebe nachzuweisen. Sehluflfolgerung: Da der Zusammenhang zwischen HPV-Befall der Zervix und Karzinomentwicklung heute als gesichert gilt, bedtirfeu nierentransplantierte und damit immunsupprimierte Frauen besonders iutensiver zytologischer Kontrollen verbunden mit HPV-DNA-Testung.
Hawtghorst~Knapstein S., SCh~nefu~ G., Knapstein P.G. Universit~tsfrauenklinik Mainz Modeme an~sthesiologische und operative Therapieverfahren erlauben eine VielzaN yon BehandlungsmSglichkeiten; Fragestellung: Inwiefem wirken sich unterschiedliche Therapiemethoden auf die Lebensqualitat aus?Methode: Lebensqualit~t definiert als kSrperlicher, psychosoziater und famili~rer Status sowie medizinischer Interaktionsbereich wurde pr~operativ ('I"1) an bisher 191 Patientinnen mit pelviner Exenteration (n=62), Wertheim Meigs-Operation (n=47) und Hysterektomie (n=82) sowie vier (T2) und zwSIf (T3) Monate postoperafiv (n=33/n=21tn=42) dutch halbstrukturierte Interviews und standardisierte :Frageb~gen erfal~t. Ergebnisse: Das Ausrnal3 der Operation bestimmt die Lebensqualitfit. Hysterektomierte Frauen geben zum Mel3zeitpunkt T3 im Vergleich zu T1 eine signifikant (p.< 0. t7) verbesserte LQ an. Die 0bdgen Gruppen sind zu T2 in allenBereichenund tendentiell hinsichtlich Partnerschaff und Sexualit~t noch zu T3 starker belastet als zu TI, vor allem im Falle nicht rekonstruktiv behandelter Frauen. SchluBfolgerung: Operationsverfahren sollten so radikat wie nStig und so rekonstruktiv wie mSglich durchgef0hrt werden. Die Partnerschaff bedarf bei radikal operierten Frauen langfristig der aufkl~renden Unterstetzung vor ahem hinsichtlich tier Sexualit~t. Die bisherigen Erfahrungen ermSg|ichen ein biopsychosoziales Tumornachsorgekonzept.
P2.11.14 Interdisziplin~ire Operationen bei fortgeschrittenen gyniikologischen Malignomen (Stadium II-IV)
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Buchmann ,E., Sehouli,J., Hieronimus-Reichel,A.,Weidemann, H., Liehtenegger, W./ Charite/Frauenklinik/ HU Berlin
Sehouli, J., Hieronimus-Reichel, A.,Weidemann, H.,Buchmann, E., Blohmer, J., Lichtenegger, W./ Charitd/Frauenklinik/HU Berlin
Fragestellung: Wie sind interdisziplin~en Operationen bei fortgechrittenen gyn~kologischen Malignomen zu bewerten ? Methode: In einer retrospektiven Studie wurden in unserer Klinik von 1/92 his 12/97 40 Patientinnen mit 52 multiviszeralen Eingriffen erfal3t. Anhand von Krankenakten und Interviews wurden diese statistisch ausgewertet. Die postop. Lebensqualitat (LQ) wurde tiber freie Interviews errnittelt. Ausgenommen yon der Untersuchung waxen Ovaxialkarzinome und Exenterationen. Ergebnisse: Das mediane Alter der Patientinnen lag bei 50 Jahren (Range 31-88). Histolo~e: 29 Zervix-, 6 Korpuskaxzinome, 4 Corpussarkome ein Vaginal-Ca. 17% erfolgten als Primaroperation, 50% als Sekund~r- und 33% als Terti~r- oder Quart~r-Op. 48% der Operationen wurden nach einer Radiotherapie vorgenommen. In 31% der Falle konnte eine makroskopische Tumorfreiheit erzielt werden, bei 33% war der postoperative Tumorrest --- 2cm und bei 35% >2cm. Resektionen yon Dtinndaxm wurden in 35%, yon Dickdann in 69% durchgefohrt. 75% waren p.o. stuhlkontinent. Die haufigsten Komplikationen waxen Hydronephrose (9), Thrombose (4), sehwere Hamwegsinfekte (8), Fisteln (6), Ileus (4) und Pnenmonien (4). Die Mortalit~t lag bei 11,5% (6/52). Das Follow-up betrug im Median 7 Monate (1-51) , das mediane Oberleben 8,5 Monate. In 70% konnte eine Verbesserung der postop. LQ beobachtet werden. Schluflfolgerungen: Trotz einem p.o. Oberleben von 8,5 Monaten (Median) ist bei vertretbaxer Morbidit~t und Mortalit~it in einem hohen Prozentsatz durch interdisziplin~e Operationen bei fortgeschrittenen Zervix- und Corpusmalignomen eine makroskopische Tumorfreiheit und Verbesserung der p.o. Lebensqnalit~it erzielbar. Somit ist die Indikation auch ans palliativer Sicht gegeben.
Fragestellung: Ist die Exenteration sowohl aus kurativer als anch palliativer Sicht gerechtfertigt ? Methode: In einer retrospektiven Untersuchung yon 1/1992 bis 12/ 1997 wurden in unserer Klinik 29 Exenterationen durchgeffihrt und statistisch anaIysiert. Zusatzlich wurde mittels Interviews die postoperative Lebensqualitat erhoben. Ergebnisse: Das mediane Alter der Patientinnen lag bei 46 Jahren (Range 31-75). Die Malignome verteilten sich wie tblgt: 23x Zervix-Ca, 2x Vaginal-, lx Corpus-Ca, 1 Vaginalmelanom. In 31% der F~lle handelte es sich um prim~ire, bei 45% um sekund~re und bei 24% um tertiare Eingriffe. 15 Pat. waxen radiologisch vorbehandelt. Es wurden 11 vordere, 2 hintere, 5 totale und 11 erweiterte Exenterationen durchgefohrt. In 62% der Falle konnte makroskopische Tumorfreiheit erzielt werden, bei 17% war der postoperative Tumorrest < 2cm, und bei 10% > 2cm, drei F~lle waren nicht evaluierbar. 8 Patientim]en waxen postoperativ haxnkontinent, 19 inkontinent. Die hfiufigsten postoperativen Komplikationen waren Hydronephrose (11), Pyelonephritis (3), Thrombose (4), Ileus (2), Abszeg (2) und Blutung (2). 3 Patientinnen verstarben w~hrend des station~en Aufenthaltes. Das Follow-up betrug im Median 8 Monate (1-40). Das mediane Oberleben liegt bei l l Monaten. In 75% (18/24) wurde eine Verbesserung der postoperativen Lebensqualit~it angegeben. Schluflfolgerung: Die eingetretenen Komplikationen sind vertretbar. Bei einem Grogteil der Patientinnen kann eine Verbesserung der postoperativen Lebensqualitat erzielt werden. Aufgrund der vorliegenden Ergebnisse halten wit die Durchfohrung der Exenteration auch in der Palliativsituation fOr gerechtfertigt.
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Exenterationen bei Patientinnen mit gyn~ikologischen Malignomen mit kurativer und palliativer Indikation
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Stellenwert der Bauchdeekenplastik in der Karzinomehirurgie Forster, B., Meinerz, V~ St. Vincenz-Frauenklinik Paderborn Vorstellung der operativen Vorgehensweisen bei extrem adip6sen Patientinnen mit Corpus-, Collum- und Ovarial-CA. Methode: Von 7/95 bis 9/96 warden 7 Patientinnen zwischen 35 und 72 Jahren mit Adipositas per magna (Body Mass Index im Mittel > 40 kg/m2) aufgrund eines Corpus-/Collum- oder OvarialCA's laparotomiert. Bei den durchgefiahrten Radikaloperationen wurden bei 5 Patientinnen eine Bauchdeckenplastik nach Pitangui, bei 2 Patientinnen eine solche nach Jolly und Torek durchgefi~hrt. Ergebnisse: Das durchschnittlich enffernte Fettgewebe betrug 2500 g. Die OP-Dauer belief sich zwischen 4 h und 7 h. Postoperativ lagen keine Wundheilungsst0rungen vor. Die stationfire Verweildauer betrug im Mittel 19,6 Tage. In der Nachbehandlung erhielt eine Patientin mit Collum-CA neben Afterloading eine abdominale Bestrahlung der paraaortalen Lymphknoten. SchlufiJblgerung: Die Bauchdeckenplastik im Rahmen der Carcinomchirurgie bei extrem adipOsen Patientinnen verbessert die OP-Bedingungen, so dal3 eine exakte Ausbreitungsdiagnostik des Tumorgeschehens nach der TNM-Klassifikation m0glich ist, sowie eine dem Tumorstadium angepal3te OP-Vorgehensweise. Die Patientin profitiert von dem kosmetischen Ergebnis. Im Rahmen einer percutanen Nachbestrahlung erm6glicht sie eine bessere Lagerungsmfiglichkeit, sowie eine bessere Hautmarkierung des zu bestrahlenden K~rperfeldes. Die Bauchdeckenplastik erm6glichtprim~ die operative Vorgehensweise, da die Patientin aufgrund der Adipositas einer tumoradaptierten Prim~irbestrahlungnicht zugfingig w~e, und sie ist durchl'~hrbar ohne Verl/ingerung der OP-Zeit, ohne erhOhten Blutverlust und ohne Verlangerung des station~irenAufenthaltes.
P2.11.17 Adjuvante Chemotherapie: Zervixkarzinom Stad. 113 Ohlinger, I~, KOhler, G., Nehmzow, 3/1., Wolf, Ch., lvf~ller, J. Universitt~ts-Frauenklinik Greifswald Die Standardtherapie des operablen Zervixkarzinoms im Stad. tB ist die radikale Hysterektomie nach Wertheim. Eine adjuvante Chemotherapie zur Verbesserung der (~aerlebenszeit wird diskutiert. Fragestellung: Erbringt eine adjuvante Chemotherapie (CHT) bezOglich der rezidivfreien (J~berlebenszeit einen Vorteil gegen~ber der alleinigen Operation? Methode: 40 Patientirmen mit einem Zervixkarzinom im Stad. IB mit adjuvanter CHT (6 Zyklen Carboplatin 300 mg/m: KOF Tag 1 / Ifosfamid 2000 mg/m2 KOF Tag 1-3) warden retrospcktiv mit einer Kontrollgruppe (n = 40) ohne CHT be~glich des rezidivfreien Oberlebens verglichen• Ergebnisse: Die rm'ttlere Nachbeobachtnngszeit lag mit/ohne CHT bei 43,8 bzw. 33,5 Mormten. An einem Rezidiv erkrankten 4 Patientirmen der Kontrollgruppe (olme CHT) und eme Frau naeh CHT, die zwischenzeitlich verstorben ist. Das kumulative rezidivfreie (J~berleben nach Kaplan-Meier (Long-Rank-Test) betrug olme CHT 0,87 und mit adjttvanter Behandlung 0,97. Der Vergleich der 1)berlebenskurven ergibt keinen statistiseh signifikanten Untersehied (0,2825)• Im Trend scheint die Gruppe mit Zytostase einen Vorteil bez~iglich des rezidivfreien Oberlebens zu haben. Schluflfolgerung: Eine f]berprtifimg der Ergebnisse in einer prospektiven kontrollierten rando]msierten Studie mit grOgerer Patientenzahl sollte angestrebt werden.
P2.11.18 Intraarterielle Chemotherapie rail Cisplatin bei fortgeschrittenem Coilumkarzinom zur Tumorreduktion Fettmat~n K.Dresel V..Kaufmamt J..Dietzet l~.Stolte M., Tuh~an A.H. Klinikum Bayreuth Fragestellung: Primftr inoperable CC-Karzinome sollen in einen
P2.11.19 Nichtinvasive Therapie HPV - induzierter und niedriggradiger dysplasfischer Ve!~nderungen der Cervix uteri Waclwrnaget, C., Kikhndel, K., Universitdtfi'auenktinik Leipzig
opsrabel werden. Die intraarterielle Applikation yon Cisplatin in die A. nterinae bds. ist nebemvirkungsarm Die inlratumorale Konzentrationen ist h6her als mit der i.v. Gabe. Methode: 18 Patientinnen mit inoperablen CC (17 Plattenepithel-Ca, 1 Adeno-Ca) wurden einer praoperativen Cisplatintherapie zugefiihrt. Angiografisch wurden beide Arteriae uterinae selektiv aufgesuebt und 25 mg Cisplatin bds. injiziert. Wegen der bekannten Radiosens~ilisierung von Cisplatin wurde pr~operativ bei 6 Patientirmen 2-3 real eine Afterloading-Behandtung durchgefiihrt. Ergebnisse: Altersverteilung: 27 - 77 Jahre. Es fanden sish 9x Figo Ha+b; 8x Figo III und lx Figo IV. 15 Pat. (83,3%) sprachen mit einer Tumorverkleinerung an; 12 Pat. (66,7%) wurden Werthsim operiert (9x Figo IIa+b; 3x Figo III). 6 Pat. wurden nisht operiert, obwohl bei 3 Pat eine Tumorreduktion erkennbar war.Wegen iibergroger Lymphknotenpakete wurde 1 Pat. nut zur Probe laparotomiert. Eine andere Pat. sprach ebenfalls gut an, verstarb an Ltmgenembolis. Eh~e Pat. konnte trotz Response wegsn den welt fortgescbr. Befalls nicht operiert werden. 3 Pat. sprachen nicht an: l Pat. wies ein Adeno-Ca atff, bei einer weiteren lag ein welt fortgeschrittenes CC mit ausgedehntem Befall der Vagina vor. Bsi einer Pat. miglang die Darstellung der uterinen Gef~13e.Toxische Nebemvirkungen konnten nicht nachgewiesen werden. Schluflfolgerung: Bei fortgeschrittenem CC empfiehlt sich eine regionale Cisplatin Therapie in Kombination mit Afierloading tun primer nieht operable Patientinnen in einen operablen Zustand zu brh~gen. Die Ansprechrate betrug 83,3%.
trod nebenwirklmgsma~e Behandlmlgsmethode rdedr~ggradiger mid HPV-induzierter Ver~hndenmgendes Genitales dar? Methode: Retro~ektiv wa.~rd~n 624 PatJ.er~thmen benrteilt, die yon 1992-1997 nach exakAer ~ologischer ,,~rtd histologischer A C~OT r l~" Diagnosesichsrung lind ~ ' v - ~ est crotch C,_~-~ASER bshartdelt ~ ' d e n . Es hmldelte sich vor,viegend mn Fra-aen im fertilen Alter ( mittieres Aitsr 3i,5 Jahre). Ergebnisse: In 25,1% Iag sins sktocerv[kale CIN I vor, m 14.,4% sine CIN Ii in 14,4% sin invertiertss PapiUom, in 25,2 % ein invertiertes Papillom mit leichtea Dysplasis. Bsi 122 Frausn kotmtsn dutch DNA-Hybidisiering HPV Ngh rink, bsi 50 Frauen HPV low rink nachgewiesen werden. Pos~herapeutisch wisss~ wit am- bei 30 Frauen Hmnane Papilloma Viren ~tach. Bei der kolposkotfisclte~ mtd ~noiogischen Nachkontrolle 8 Wochen nach CO2LASERthsrapis srhoben ~ - bei 591 Frauen tmatfff~llige Befunds. Sehtuflfolgerung: Somit karat festgestsllt werdsn, d-d5 die CO2LASER-Therapie hente neben Schlingenexzision trod Ktyos~fio~ eine effiziente Methode zur Behartdlnng HPV induzie~er mid dysplastischer Vsr~_nderangendes wsiblichen Gsmtalss darsteUt, die dis ~le~z~tigenr ttrmuo~tendsr Cervix l!teri ~ficht stort.
Fragestellung. Stettt die CO2-LASER -Therapie eine effiziente
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Rezidivtherapie beim Z e r v i x k a r z i n o m - ehae retrospektive Analyse
Solveig Schule, Keratin FriedrJah, SigrM Olbricht und wolfgang Weise, Universitditsfrauenklinik, Otto-von-Guerieke UmverMtdtt, Magdeburg Die Prognose ether Patientin mit Rezidiv nach prim~rer Therapie eines Zervixkarzinoms ist scblecht. Fraeestellun~g2: Welehe Wertigkeit besitzen die versehiedenen Therapiernodalit~ten in der Rezidivtherapie? Methode: Im Zeitraum non 1973 bis 1996 sind 145 ZervixkarzinomRezidive an der Universit~tsfrauenklinik Magdeburg diagnostiziert und behandelt wurden. Anhand des Gesana~berlebens wurde die Wirksamkeit der Rezidivtherapie in Abb~ngigkeit yon yon der RezidivlokaJisation, Therapiemodali~ten etc, ~aberprgft. Ergebnisse: Nahezu ein Drittel aller Zervixkarzinom-Rezidive wurde irmerhalb des ersten Jalu'es naeh PrimSrtherapie diagnostiziert. Dei 54 yon 145 Patientinnen (37%) handelte es sieh um ein Lokalrezidiv, in 59 FMlen (41%) urn ein BeekenwandrezidN und in 32 F~iller~(22%) ~marden Femmetastasen naehgewiesen. Die Rezidivlherapie bestand bet der Mehrzahl der Lokal- und Beekenwandrezidive in der Strahlentherapie. Die Chemotherapie wurde bet Vorhandensein von Femmetastasen (8 F~ille) sowie bet i0 Patientinnen rail zeiatralem Rezidiv eingesetzt. Eine kombinierte Behandhmg mit Radiatio und Chemotherapie effolgte bet 11 Patientinnen mit untersehiedlichen Rezidivlokalisationen. Bet 20 Patientinnen wurde ausschlieBlich symptomatiseh behandeR. Die 5-JahresOberlebensrate aller Rezidivpatie~ten be/lug 30% mit einer mittleren 13ber/ebenszeit yon 14 Monaten. Die operative Rezidivbehandhmg (4 F~ille) sowie die Ooeration in Kombination mit Radiatio (5 Fiille) hatten mit ether l)berlebensiate yon 65% die beste Prognose geioigt VO[ltier Strahlentherapie mit ehaer Uberlebensrate yon 40% und ether mittleren l)bertebenszeit yon 40 Monaten. Die durehschnittliehe Oberlebenszeit der Pafientinnen naeh aussehlieBlieh symptomatischer Therapie betrug 14 Monate. Wenig Oberzeugende Ergebnisse gab es nach Chemotherapie (Cisplatin oder Cisplatin/Ifosfamid) und auch in der Kombination von Chemotherapie und Bestrahlung mit einer mittleren I)berlebenszeit yon 8 Monaten. S_chlulbfo~erune: Es l~iBt sich feststellen, dab die Ettbktivitht der .Rezidivtherapie des Zervixkarzinoms insgesamt unbefriedigend ist und die Ubeflebenszeit dureh Anwendung zytostatischer Therapien nicht verbessert werden konnte.
Das prim~e Vaginalmelanom ist sehr selten,
Fragestellung: Beschreibung yon Charakteristika mad des ldinisehen Verlaufs yon Patientinnen mit prim~em Vaginalmelanom in 3 groiben 5sterreiehisehen KrankeNa~iusem. Methode: Die Krankengesehiehten von 14 Patientimaen, die an den Geburtshilflieh-gyngkologischenUniversit~itskliniken Graz trod Wien sowie an der Landesfrauenklinik Salzburg zwisehen 1982 und 1996 behandelt worden waren, warden durehgesehen. Ergebnisse: 3 yon 7 Pafientinnen (43%) mit Tumoren < 3 cm fiberlebten l~nger als 5 Jahre, wahrend keine yon 7 Frauen mit einem Tumor > 3 em diesen Zeitraum fiberlebte. 3 you 9 Patientinnen (33%), bet denen eme Radiotherapie entweder zushtzlich zur kompletten Exzision (n=l) oder als Prim~, behandhmg (n=2) durchgeffihrt worden war, fiberlebten 5 Jahre. Alter, Lokalisation, FIGO Stadium,/nvasionstiefe, Eindfingtiefe nach Chtmg, Histologie, ZeUtyp, Mitosezahl, Gef~ginvasion, Ulzeration, p53-Akkammlation, Operationsart, Art der Radiother.apie oder Chemotherapie wiesen keine Korrelation mit dem Uberleben auf. Das mediane Gesamtiiberleben belrug 10 Monate. Die 5-Jahresfiberlebensrate olme Rezidiv betrug 14% und die Gesamtiiberlebeosrate 21%. Alle 3 Langzeitfibertebenden erlitten Lokalrezidive naeh 44, 72 und 93 Monaten. Bet einer dieser 5Jahres-(Poerlebenden hat eine sekund~'e Radiotherapie zu ehler tempof~en Remission des Rezidivs geffihrt (Tod nach 153 Mort). Schluflfolgerung: Bet der mxgiinstigen Prognose des prim~en Vaginalmelanoms kotmte die Radiotherapie bei Tumoren < 3 cm eine Alternative oder Erg~,nzang zur Operation darstellen.
Supraclavicular-Sonographie in der gynfikologischen Karzinomdiagnostik. eine Prospektivstudie
- Sonographie
Onkogenexpression,Marker, pelvine/paraaortale Lymphknoten, Morphometrie,Prognosefaktoren
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E, Petru, E Nagele, IC Czerwenka, A.-I-L Graf S. Lax, M. Bauer, O. Reich, IZ Pickel, IL Pehamberger, N. Vavra Geburtshilflich-gyndkologische Universitiitsklinik Graz
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P2.12 Ovarialkarzinom
Primiires Vaginalmelanom: Ergebnisse einer kooperativen ~isterreichisehen Studie
Unyeli, S., Nitz, U., Beckmann, M. 14".,Mosny, D.S., Dall, P. UFK Diisseldorf (Direktor: ProfDr. It.G. Bender) Der M0- versus M1-Status in der TNM-Klassifikation entscheidet oft zwischen einem kurativen oder palliativen Thempieansatz. Da supraelaviculare LK-Metastasen ein M1-Stadium bedeuten, ist die Untersuchung der Supragrube elementarer Bestandteil der Diagnostik. Fragestellung: Ziel der Untersuchungen war der Vergleich zwischen der Palpation and der Sonographie der Supragrube hinsichtlich Sensitivitht and Standardisierbarkeit bet Patientinnen mit gyn~ologischen Karzinomen. Meth~.de: •997 wurden insgesamt 243 Patientianen prospektiv untersucht. Die Palpation erfolgte unabh/ingig yon der Sonographie dutch einen anderen Kollegen. Die Sonographie worde mit hochfrequenten (10 and t3 Mttz) LinearschallkOpfen im Bereich des medialen ~nd later,den Halsdreiecks in sagitlaler and tvansversaler Riehtung durchgefifln't. Ereebnisse: Unter den ersten 100 ausgewerteten Pat. waxen 83 CaPat. und 17 gesande Frauen. Bet 44% der F~ille waren Palpation and Sonographie positiv. Bet 25/48 Pat. war nur die Sonographie positiv, bet 2 fragliehen bzw. positiven Palpationsbefanden konnten sonographiseh keine LK nachgewiesen werden. Bet gesunden Pat. wurde in 3/17, bet Ca-Pat. in 45/83 Fallen LK sonogmpMsch nachgewiesen. Die Anzahl und Lokalisalion der LK's war jedoch in beiden Gruppen verschieden. S.chluflJolgerung: SensiliviNt, Reproduzierbarkeit uad metrische Pr~zision ist bet der Sonographie hOher als bet der Palpation. Ober die prospektive Bedeutang and Spezifit~t kann erst nach Answerlang des Gesamtkollektivs eine Aussage getroffen werden. Die Suprasonographie stellt eine wichtige Erganzung in der Ausbreittmgsdiagaostik von Malignomen dar und kann Ausmag and lntensit~t der Therapie beeimqttssen.
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DOPPLERSONOGRAPItlE ZUR BEURTEILUNG VON OVARIALTUMOREN
Lokalisation und Hiiufigkeit von pelvinen und paraaortalen Lymphknotenmetastasen beim Ovarialkarzinom Assemi, Cyamak; Hantsehmann, Peer; Rothe, Andrea; Maaflen, Volker; Kindermann, Criinther I. Frauenklinik, Klinikum Innenstadt, Maistrafle, Miinchen
Degenhardt F, Frenz L Harms A Zentrum Frauenheilkunde tier MHH Hannover Eine m0glichst pr'azise pr~ioperative Digm'tatsbestimmtmg von Adnextumoren hat im klirtischen Alltag einen hahen Stellenwert. Fragestellung: Es wurde untersucht, ob mit Hilfe der Dopplerparameter Resistance-Index (RI) mad PulsatilityIndex (PI) eine pr~ioperative Einsch~itzung der Dignit~t yon Ovarialtumoren verbessert m0glich ist. Methode: Das Patientinnenkollektiv umfat3t 102 Frauen. Die Beurteilung der Sonomorphologie erfolgte mit Hilfe der Scores nach Sassone trod SchiUinger sowie der Digni~tseinscl~tzung durch den Untersucher. Ergebnisse: Bei der Dignit~tseinsch~tzung liefJen sich mit der Sonographie 94,1% der benignen Befunde mad 96,3% der malignen Befunde zutreffend einordnen. Im Gesamtkollektiv ergab sich for 97,2% der benignen Befimde und far 78,2% der malignen Befunde eine richfige Zuordnung nach dent Schillinger-Score. Im Sassone-Score liel~en sich 81,8% der malignen Befunde trod 92,8% der benignen Befunde korrekt beurteilen. Die Dopplerparameter erbrachte bei benignen Befunden einen RI yon 0,69, bei malignen yon 0,63. Fitr den PI liei~ sich far benigne Tumoren ein Weft yon 1,74 und far malignel,14 berechnen. Schluflfolgerung: Mit der transvaginalen Sonographie kOnnen sehr gute Aussagen hinsichtlich der Dignit~it yon Ovarialtumoren getroffen werden.
Lymphknotenmetastasen treten beim Ovarialkarzinom mit einer H~ufigkeit von ca. 30 % auf. Die prognostische Bedeutung der Lymphonodektomie wurde eindeutig nachgevciesen, eine therapeufische Bedeutung wird diskutiert, konnte jedoch bisher nicht sicher gezeigt werden. Die genaue Lokalisation von paraaortalen trod -cavalen Lymphknotenmetastasen ist ebenso wie die Bedeutung von deren Exstirpation bislang nicht eindeutig geldfirt. Fragestellung: Zeigt sich fttr das Ovarialkarzinom eine unterschiedliche Metastasienmgsfrequenz in verschiedene Lymphknotenregionen. Methode: Das pelvine und paraaortale LymphabfluBgebiet wurde entsprechend den mmtomisehen Lokalisationen in 13 Gmppen aufgeteilt. Die Lymphknoten yon 278 Patientirmen mit Ovarialkarzinom wurden bezOglich der Lymphknotenanzahl und der Lymhpknotenmetastasen histologisch uutersucht+ Ergebnisse: In den verschiedenen Lymphknotengruppen wurden jeweils ca. 4 Lk entfemt. In den Lymphknotenregionen fand sich insgesamt in 20-40% eine Metastasierung ohne signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen Gruppen. Dabei trat im Stadium pT1 eine Metastasierung bereits in 17% auf, hn Stadium pT3 mit 69% deutlich hfiufiger. Schluflfolgerung: Die verschiedenen Lymphknotenstationen bis zum Nierenstiel zeigen keine signifikanten Unterschiede in der Metastasiertmgsfreqnenz. Zur Untersuchtmg der therapeufischen Bedeutung einer radikalen Lymphonodektomie beim Ovarialkarzinom ist deshalb die Entfemung s~ntlicher Lymphknotenstationen bis zum Nierenstiel erforderlich.
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Prognostische Relevanz von Ovarialcarcinom (OC)Mikrometastasen im Knochenmark (KM) Janni, W., Braun, S., Hepp, E, Kindermann, G., "Pantel K. L Frauenklinik & "Inst#utJ~r Immunologie, Ludwig-MaximiliansUniversitgit, M~nehen
Signifikante Parameter aus Ovarialzystenpunktaten in Korrelation zu Menopausenstatus und ttistologie Reimer, T., Gerber, B., Krause, A., Mailer, H., Friese, K. Universitdts-Frauenklinik RoMock
Aus klinisch-pathologischer Sicht ist die Prognose von OCPatientinnnen (Pat,) eher durch lokale Progression als durch Femmetastasierung bestimmt, obwohl Autpsiestudien eine erhebliche Anzahl okkulter Femmetastasen beschreiben. Fragestellung: Beeinflul3t mikrometastatischer KM-Befall zum Zeitpunkt der Diagnose die Prognose von OC-Pafientinnen? Methode: Bilaterale KM-Aspirate von 90 OC-Pat. wurden mit dem anti-cytokerafin (CK) Antik6rper A45-B/B3 irmmmzytochemisch untersucht. Analoge KM-Proben von 162 Pat. ohne maligne epitheliale Neoplasie dienten als Spezifit~tskontrolle. Ergebnisse: CK+ Zellen wurden bei 28 von 90 Pat. (31,1%) mit einer H~iufigkeit yon 1-31 CK+ Zellen pro 2×106 MNC gefunden. Bis auf einen einzigen Fall (0,7%) fanden sich in den KM-Aspiraten der 162 Kontrollpat. keine CK÷ Zellen. Der CK-Nachweis im KM korrelierte mit der Diagnose einer primaren Fernmetastasierung (Mr; p=0,013), jedoch nicht mit Grading, Lymphknotenbefall, intraperitonealem Residualtumor oder Aszites. Bei 21 von 75 Pat. (28%) im Stadium FIGO I-III mit CK+KM-Befund korrelierte dieser mit einer nachfolgenden Fernmetastasierung (medianes Followup: 18 Monate; p=0,007; Log-Rank). In der Cox.Regressionsanalyse war der mikrometastatische KM-Befall ein unabhfingiger prognosfischer Parameter (p=0,02). Sehluflfolgerung: Die H~ufigkeit h~imatogen disseminierter Tumorzellen im KM zum Zeitpunkt der Erstdiagnose ist fiberraschend, da bislang angenommen wurde, dab dies via kontinuierliche Infiltration erst bei Pat. mit grol3en intraperitonealen Tumormassen auftritt. Die prognostische Relevanz des mikrometastafischen KM-Befalls k6nnte zukttnftig eine Bedeutung bei der Indikation der adjuvanten Therapie gewinnen.
Derzeit ist eine sichere Differentialdiagnose von Ovarialzysten aufgrund ldinischer, sonographischer und zytologischer Befunde nicht mOglich. Die histologischen Befmtde und Therapiekonzepte unterscheiden sich bei pri~- und postmenopausalen Patienten, Fragestellung: Ziel der Untersuchungen war es, die funktionellen Zysten von den echten Blastomen mitte|s Parameter in der ZystenflOssigkeit abzugrenzen. Diese wurden for pr~i- (Alter<48 Jahre) und peri- bzw. postmenopausale (Alter>47 Jahre) Gruppen getrennt ausgewertet. Methode: Bei 138 Punktaten wurden molekularbiologische trod biochemische Tests durchgeflthrt. Die Wachstumsfakt~en EGF-R und c-erbB-2 warden mittels differentieller PCR semiquantitativ bestunmt. Zudem erfolgte die Analyse von Hormonen (E2, FSH, LH) und Tumormarkem (C,X 125, CA 72-4, CASA, CEA). Ergebnisse: PYamenopausal liegen sich die Blastome nur dutch eine EGF-R low-copy Genamplifikation signifikant zu den fimktionellen Zysten abgrenzen (p<0,01). In der Peri- bzw. Postmenopause unterschieden sich die funktionellen Zysten durch niedrigere Gonadotropin-Spiegel (~FSHp<0,005; LH p<0,05) von den Blastomen. Geringe Estrogen- (p<0,01), sowie erh6hte FSH(p<0,05) mad CASA-Spiegel (p<0,02) waren signifikant fttr Borderline- und maligne Tumore in der Peri- bzw. Postmenopause. Sehluflfolgerungen: Punktatanalysen von Wachstumsfaktoren, Tumormarkem und Hormonen erbringen nur bedingt signifikante Unterschiede zwischen den histologischen Gruppen. EGF-R Genamplifikafion und erh6hte Gonadotropin-Spiegel weisen auf autonome Ovarialzysten bin. S 107
P2.12.06 Verlauf des CA 125 Serumspiegeis unter Polychemotherapie und Strahlentherapie beim fortgeschrittenen Ovadalkarzinom Kullmer, U., Zygmunt, M , Vahrson, H., Mf~nstedt K. Universitats-Frauenklinik Gieflen Obwohl die Wirksamkeit der Strahlentherapie beim Ovariatkarzinom nachgewiesen wurde, spMt sie in der Prim0xtherapie selten eine Rolle. Fragestellung: Lassen sich Unterschiede mder Radio- und Chemosensibilitat beim Ovarialkarzinom dutch den Abfall yon CA125 darstellen und welche Zus~mmenh~ngebestehen zu klinisehenParametem? Patieten undlvIethoden: Zwischen 1989 und 1997 vatrden 37 Patientinnenmit inkomplett operierten Ovarialkarz!nom der Stadien IlIb-llIc und postoperativ erhOhtem Tmnormarker CA125 initial mit 2 Serien Ganzabdomenbestrahhmg (Openfield; 2x15 Gy) altemierend mit PEC/PTx Chemotherapie behmldett. Der Verlauf des Tumormarkers CAt25 unter beiden Magnahmen wttrde verglichen und zu ldinischen und pathologischen Parametem m Beziehung gesetzt. Ergebnisse: Eine Reduktion des Tumormarkers urn mehr als 50% land sich in 62% nach CHT und 38% nach RT, eine Reduktion tiber 90% in 2,7% nach CHT trod 8,1% nach RT. In 16% land sich eine ~lber 50%ige Reduktion nnr nach RT undin 35% nach CHT. In 16% zeigt sich weder nach CHT noeh nach RT eine ausTeichender Abfall des Tttmormarkers. Schluflfolgerung: Die Radiotherapie des Ovarialkarzinoms stellt eine effektive Option in der Therapie des Ovarialkarzinoms dar. IN Stellenwert in der Prim~rtherapie wird tmtersch~itzt. Dieser Sachverhalt sollte dnrch Studien weiter untermauert werden.
P2.12.08 Ergebnisse der Behandlung des Ovarialkarzinoms in Abhfingigkeit von Alter, Nodalstatus, Metastasen und das Ansprechen des CA 125 auf die Behandlung Alter; D., Scheidel, P. Frauenklinik des Marien-Krankenhauses, Hamburg Fragestellung: Wie ~irkt sich der Lymphknotenstatus, bzw.die Metastasierung auf das (lberleben aus; bei wievielen Patientinen kommt es zu einem signifikanten TtunormarkerabthU (CA 125) unter der Chemotherapie (mind. 50% nach 2 Chemo-Zyklen). Methode: Analyse der Krankenakten yon 164 Patientinnen(Pat.), die yon 1r89 - 6'97 in der Frauenldinikim Marien-Krankenhaus an einer bOsartigen Erkrankung der Eierst6cke behandeK wurden. Ergebnisse: Die durchschnittliehe i)-berlebenszeit bei 46 nodal negativen Pat. betrug 44,1 Monate, bei 22 nodal positiven Pat, 25,1 Monate; bei 19 Pat. mit Metastasen betrug sie 15,2 Monate, bei den 145 anderen Pat. 32,3 Monate. Mit signifikantem CA 125Abfall Oberlebten 9 Pat. unter 50 Jahren ohne Tumorrest nach der OP (R0) im Durchschnitt 44 Monate, 16 Pat. ~ber 50 Jahre 26,8 Monate. Verblieb ein Tumorrest (mind. R1) tlberlebten 5 Pat. unter 50 Jabren durchschnittlich 15 Monate, 35 Pat. t~ber 50 Jahre 32,8 Monate. AusschlieBlich unter dem EintluB tier Chemoltterapie (R0 operiert) ~lberlebten4 Pat. unter 50 Jahren 37,5 Moruate, bzw. 17 Pat. t'tber 50 Jab_re 30,2 Monate. Mit Tumorrest (mind. R1) und signifikantem CA 125-Abfall ttberlebten 5 Pat. unter 50 Jahren 15 Monate, 33 Pat. iiber 50 Jahren 31,1 Monate. Sehlupfolgerungen: Jtlngere Frauen haben bei radikaler OP eine g~nstigere Prognose. Der Abfall des CA 125 ist ein verl~sslicher Hinweis Nr den Therapieerfolg (OP und/oder Chemotherapie). Der wichtigste Erfolgsfaktor bleibt die radikale Tttmorsainenmg, Der prognostische Weft der Lymphonodektomie ist unbestritten, ein therapeutischer Nutzen ist weiterhin tmbewiesen.
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Serumspiegel des Tumormarkers CA 125 bei gutartigen gyn~ikologischen Tumoren: Ergebnisse mit dem CA 125 IIAssay
Kazemi, H., Medea, H., Fattahi, A., Wuttke, W., Kuhn, W. Frauenklinik der UniversitgitGOttingen Seit l~ngererZeit ist bekannt, daB CA 125-Serumspiegelbei gutartigen gyn~ologischen Tumoren erh6ht sein k6nnen. Ober die H~tufigkeit erh6hter Serumwerte bei Patientinnenmit gutartigen gyngkologischen Tumorennach Einffihrungdes ELISA CA 125 II gibt es bisher nur wenig Daten. Fragestellung: Wie h~iufigund in welchem Umfang sind erh6hte CA 125-Serumspieget bei gutartigen Tumoren unter Verwendungdes CA 125 H-Assaysnachweisbar? Methode: Bei 264 Patientinnen, die in der Universitats-Frauenklinik wegen eines gutartigen Tumors des inneren Genitales operativ behandelt wurden, erfolgte die pfftoperative Serumanalyse unter Verwendung des Testkits CA 125 II (Enzymun-Test®, Fa. Boehringet, Mannheim). Als Grenzwert wurden 35 Uhnl zugnmdegelegt. Patientinnenmit Endometrioseblieben unbe~cksichtigt. Ergebnisse: In allen untersuchten Gruppen fand sich ein unterschiedlich groBer Anteil von erh6hten Serumspiegeln.EUG: a=23/113 (4214 U/ml); Uterus myomatosus:n=16/64 (4-156 U/ml); Ovarialzyste: n=12/50 (10-227 U/ml); Dermoidzyste:n=l/12 (13-37 U/ml); Ovarialfibrom: n=4/l I (10-285 U/ml); Zystadenom des Ovars: n=3/8 (11-53 U/ml); Thekom: n=l/3 (9-38 U/ml); Tubo-OvarialabszeB:n=2/3 (1049 U/ml). Sehluflfolgerung: Der CA 125 II-Assay ist dutch einen hohen Anteil erh6hter Serumspiegel bei Frauen mit gutartigen Tumoren des weiblichen Genitales charakterisiert. Somit eignet sich aueh dieser Assay nicht zur pr/ioperativenDifferenzierungzwischen benignen und ma!ignenYumoren.
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Serum VEGF beim Ovarialkarzinom MK Oehler z2, H Caffier 1, S Heimburg ~, X-W Tong z3, DG Engehausen 2, DG Kiebackz~, J Dietl ~ 1 Universit~its-Frauenklinik W~rzburg; 2Baylor College of Medicine, Houston, U.S.A; 3Universitdits-Frauenklinik Freiburg Voraussetzung for Wachstum und Metastasierung von Malignomen ist eine ausreichende Tumorangiogenese. Der "vascular endothelial growth factor" (VEGF) ist ein angiogenes Zytokin, das verst~irkt von verschiedenen Tumoren sezerniert wird, und dem als spezifischen endothelialen Mitogen eine Schltisselrolle in der Tumorangiogenese zugespmchen wird. VEGF l~igt sich im Serum von Patientinnen mit einem Ovarialkarzinom nachweisen, wobei wenig ~iber die Bedeutung individueller VEGF Serumwerte bekannt ist. Fragestellung: Haben VEGF Serumwerte diagnostische und prognostische Bedeutung beim Ovarialkarzinom ? Methode: Serum VEGF wurde bei 46 OvarialkarzinomPatientinnen pr~operativ, bei 14 Patientinnen zusatzlich postoperativ und bei 33 gesunden Frauen wfihrend routinem~tfAiger Ambulanzbesuche mittels eines kommerziell erhaltlichen ELISA-Kits bestimmt. Ergebnisse: Patientinnen mit einem Ovarialkarzinom hatten gegenaber den Kontrollen signifikant erhOhte VEGF Serumwerte. Die ROC-Kurve ergab bei einem cut-off Weft yon 250 pg/ml eine Sensitivit~t von 73% und eine Spezifitfit von 68%. VEGF Serumwerte nach cytoreduktiver Therapie waren signifikanl: niedriger als die pr~operativen Werte. Ovarialkarzinom-Patientinnenmit einem prfioperativen VEGFSerumwert unter einem cut-off von 500 pg/ml hatten ein signifikant verl~ingertes Oberleben. Sehlufifolgerung: Serum VEGF hat das Potential eines Tumormarkers mit diagnostischer und prognostischer Bedeutung beim Ovarialkarzinom.
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Die Relevanz der p53-Autoantik/irper fiir Diagnose und Prognose des Ovarialkarzinoms F.D. Vogl, M. Weyermann, E. Stickeler, T. K6hler, H.-J. Grill, R. Kreienberg, ZB. Runnebaum Universit~itsfrauenklinik (Jim, Molekularbiologie-Labor Fragestellung: Bei Pafienten mit malignen Tumoren k6nnen p53-
p53 beimOvarialkarzinomin der klinischen Priifung: Risikoberatung, Therapieauswahl und Gentherapie I.B. Runnebaum~, T. Hawighorst~, E. Stickeler I, V.J. MObus~, S. WangGohrke 1, W. Weikel2,A. Reles3, M.F. Press ~, SPRI Ovarian Cancer Clinical Study Group4, R. Kreienberg~. Universitiitsfrauenkliniken Ulm~,Mainz~; USC, Los Angeles3, CA; Schering-Plough Research Institute ~,'Kenilworth, NJ.
Autoantik6rper (p53-AAk) gegen aberrantes p53-Protein aufireten. Die Bedeutung ftir die Frfihdiagnose oder Prognose beim Ovarialkarzinom ist bisher nicht gekl[grt. Methode: In einer retrospektiven Kohortenstudie wttrden p53AAk mittels ELISA (Dianova, Hamburg) im Serum yon 83 pr~ioperafiven Patientinnen bestimmt. Die Patientinnen wurden fiber eine mediane Dauer von 23 Monaten (1-44 Monate) nachbeobachtet. Ergebnisse: p53-AAk waxen bei 38/83 (45.8%) der Patientinnen nachweisbar. In den Stadien FIGO I trod II fanden sich p53-AAk in 5/19 (26.3%) der F~ille. Patientinnen mit G1 und G2 Tumoren hatten in jeweils 33.3% p53-AAk, bei G3 Tumoren ergab sich eine Seropr~ivalenz yon 54.4%. Die mediane Zeit bis zum Auftreten eines Rezidivs bei Seropositivitgt beU-dg 9 Monate, bei den Seronegativen 14 Monate (p=0.036). Die Hazard Rate FOr das Aufireten eines Rezidivs lag in der bivariaten Analyse bei 1.96 (95%-Konfidenzintervall 1.02 bis 3.78). In der multivaxiablen Analyse (adjustiert nach Alter, Grading und FIGO-Stadium) war die Assoziation mit einem verkfirzten rezidivfreien Intervall statistisch nicht signifikant. Es bestand kein Zusammenhang des p53-AAk Status mit dem (~oerleben. Schlufifolgerung: p53-AAk k/Snnen bereits im Friihstadium des Ovarialkaxzinoms nachweisbax sein und zu einer friihen Diagnose des Ovarialkaxzinoms beitragen. Die Gesamttiberlebensdauer ist vom p53-AAk-Status unabh~ngig. Die Seropositivit[it k6nnte mit einem erh6hten Risiko eines friJheren Rezidivs assoziiert sein.
(1.) Molekulaxgenetische Ver~ndemngen der Keimbahn kOnnten als Risikomarker dienen, Frauen zu identifizieren, welchen Magnahmen zur Pravention~des Ovarialkarzinoms (OVCA) angeboten werden sollten. (2.) Mutationen im Tumor k0nnten die Prognose und damit die Therapieentscheidung beeinflussen und (3.) eine ursachliche Krebstherapie dutch Korrekturdes genetischen Defekts erm0glichen. Fragestellung: (I.) Sind Polymorphismen im p53-Gen mit einem erh6hten OVCA-Risiko verbunden? (2.) Beeinflussenp53-Mutationen im OVCA den klinischen Verlauf? (3.) Ist der p53-Gentransfer in das OVCA mit p53-Mutation m0glich und sicher? Methode: (1 .) Klinikbasierte Fall-Kontrollstudie an 310 OVCA-Pat. sowie 364 Kontrollpersonen. Nukleotidsequenziemng und RFLP-PCR der Polymorphismen. (2.)~Nukleotidsequenziemng und Immunhistochemie von 105 Primgrtumoren. (3.) Klinische Phase IP~fung: Intraperitonealer Transfer des Wildtypp53-Gens mittels Adenovirus in eskalierenden Dosen bei 16 Pat. mit OVCA-Rezidiv. Ergebnisse: (L) p53-Polymorphismen waxen bei OVCA-Pat. iiberrepr~isentiert (p=0,001; OR 1,94; 95%KI 1,32-2,87). (2.) Pat. ohne p53-Ver~ndemngen im Tumor hatten eine gtinstigere Prognose (p=0.02). (3.) Phase I (8/1997-2/1998): Fieber sowie diskrete An~imie wurden bei einigen Pat. beobachtet. Die Expression des intaktenp53Transgens war in den Tumorzellen dutch RT-PCR nachweisbax. Schlu3folgerung: (i .) Franen mit p53-Polymorphismen haben evil. ein erhOhtes OVCA-Risiko. (Z) Pat. mit p53-Ver~mdemngen im Tumor haben eine ungtinstigere Prognose und k0nnten von derp53Gentherapie profitieren. (3.) Die Gentherapie wurde gut toleriert, war sicher, und steUte die Expression des normalenp53 wieder her.
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DNA-Zytophotometrie und p53-Genotyp bei Aszitespunktaten ,con O v a r i a l t u m o r e n Ph.Kressin 1, Th.Ldning 2 und K.Diedrich 1 1Universit~itsfrauenklmik Liibeck, 2Abteilung J~r Gyniikopathologie i.d. Frauenklinik, UKE, Hamburg
Prognostische Bedeutung der durchfluBzytometrisch bestimmten DNA-Ploidie beim Ovarialkarzinom nach Zytokeratinmarkierung der Tumorzellen. Kimmig R., Kapsner T., Landsmann H., Meier W., Hepp H. Klinik und Poliklinik fiir Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum Groflhadern, Ludwig-Maximilians-Universitiit Miinehen'
Aneuploidie und Mutationen des p53-Gens shad flit Ovaxialtumoren von prognostischer Bedeutung. Fragestellung: Ist tier p53-Genotyp bei Ovarialtumoren und Aszitespunktaten idetatisch trod beeinfluBt dieser den Ploidiestatns im Aszitespunktat? Methode: Tumorgewebe uaad Aszitesptmktate yon 3 gutartigen mad 11 lnaligneaa Ovarialtumoretl wurden mittels PCR, Temperatur-Gradienten- Gel-Elektrophorese (TGGE) und Immunhistologie aufp53-Mutationen tmtersucht. Der Ploidiestatus des Aszitespunktates wurde durch statische Zytophotometrie nach Feulgent~rbtmg besthnmt. Ergebnisse: In 45% der malignen Ovarialtumoren fandeal sich p53-Mutationen. Ntu in Einzelf~illen war mutiertes p53 hn Aszitesptmktat nachweisbar und dabei mit dem Genotyp des Prhn~rtttmors identisch. Eine 13bereinsthnmtmg des p53Genotyps von Prim~lt-umor und Aszitespunktat bestand in 78,6%. Aneuploidie im Aszitespunktate land sich h~ttfiger bei p53-Mutation als bei p53-Wildtypkonfiguration (100% vs. 33%). SchlufiJblgerung: Mit wenig invasivem diagnostischem Atffwand lassen sich DNA-Status und p53-Genotyp in Aszitespmtktaten bestimmen. Dies w~re gerade bei Tumorprogression sinnvoll, d.h. ha Situationen, hi deneaa der therapentische Erfolg bewertet mad fiber weitere therapeutische Optionen entschieden werden soil. Die Prognoserelevanz des p53-Mutationsnachweises ist lib" die Analytik am Prim~rtmnor belegt, mtd5 sich jedoch erst fiir die Untersuchtmg an Aszitespunktaten erweiseal.
Das fortgeschrittene Ovarialkaxzinom hat trotz Verbesserung yon operativer und medikament6ser Therapie eine schleehte Prognose. Prognosefaktoren zur m6glichst exakten Einsch/~tzung der Tumorbiologie sind far eine individuell adaptierte Therapie dringend erforderlich. Dies gilt ganz besonders ffir Patientinnen in Therapiestudien, wie z.B. der AGO, um mmorbiologiseh m6glichst homogene Gruppen bilden zu k6nnen. Methode: Die DNA-Ploidie wurde an Tumorzellen aus primaren Ovarialkarzinomen durchfluBzytometrisch mit Hilfe der Interkalation von Propidiumjodid nach Maxkierung der Tumorzellen mit einem FITC-markierten Zytokeratinantik6rper bestimmt. Ergebnisse: Es wurden 92 Patientinnen (Stadium FIGO III: 62) untersucht. Die DNA-Ploidie zeigte sich neben FtGO-Stadium und postoperativem Tumorrest uni- und multivariat als wichtigster Pr0gnosefaktor. Im Stadium III hare die DNA-Ploidie in der Multivarianzanalyse sogar h6heres Gewicht als der klinisch so bedeutsame postoperative Tumorrest (p=0,007; Relatives Risiko 4,4 vs. p=0,08; Relatives Risiko 1,5). SchluflfoI~erung: Die durchfluBzytometrisch bestimmte DNAPloidie lostet einen wertvollen und von den bisher etablierten Parametern unabh~ingigen Beitrag zur Prognoseeinschatzung beim Ovarialkaxzinom. Darfiberhinaus ist die Bestimmung einfach und kostengfinstig. Die DNA-Ploidie sollte daher als Prognosefaktor Eingang in die klinisehe Routine finden und ihre Bestimmung im Rahmen klinischer Therapiestudien obligatorisch sein.
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P2.12.14 Ploidieanalyse und Karyometrie an Ovarialtumoren unterschiedlichen Malignitiitsgrades
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Die Bedeutung der Morphometrie zur Stadieneinteilung und als Prognosefaktor bei Eierstocktumoren niedrig maligner Potenz und Karzinomen im Stadium FIGO 1
Ruhnke, ~ und K~hn, W. UniversitatsfrauenMinik, Ktinikum Benjamin Franklin der Freien Universitat Berlin Am Ovar shad benigne, borderline und maligne epitheliale Tumore zu unt~rscheiden. Bordedinetuxaore (BLT) 1assert sich h~iufig weder makroskopisch noch mikroskopisch sicher yon gut differenzierteal Karzinomen (OvCa) abgrenzen. Fragestellung: Kann mittels Ploidieanalyse trod Karyometrie eine Differenzienmg yon Ovafialtnmoren mlterschiedlicher Dignit~t vorgenommen werden? Methode: An 2t90varialtumoren (44 benigne, 53 borderline, 122 maligne) wurde mit einem CAS 200 Bildverarbeitungssystem eine Ploidieanalyse and an t02 Ttmaoren (20 beingne, 33 borderline, 49 maligne) eine erg~rtzende Karyometrie an, nach Feulgen geParbten Paraffinschnitten (5 ~tm) durchgeftlhrt. Ergebnisse: Benigne Or-Tin unterselieiden sich signifikant in ihrem Anteil an Zellen nfit einem DNA-Gehalt >5c <9c (p < 0,001). SerOse G I - OvCa haben signifikant mehr aneuploide (>5c-9c) trod hochanenploide Zellen (>9c) als ser6se BLT (p = 0,02° bzw. p = 0,003). Keine Unter~hiede finden sich zwischen mttzin6sen BLT trod OvCa. Die Karyometrie liefert keine zusatzliche Information, da nur Unterschiede in den, mit dem DNA-Gehalt korrelierenden Parametem Kernflache und optischer Dichte naehweisbar waren. Schluflfolgerung: Bei ser6sen Ov-Tm kaml mit tier Ploidieanalyse eine Differenziertmg zwischen borderline and hochdifferenzierten maligen Ov-Tm vorgenommen werden. Die Methode tr~igtdazu bei, ein Overtreatment durch Chemoflaerapie (bei BLT) oder ein Undertreatment (OvCa) zxl vermeiden.
Rickwtirtz, M., Bahner, M. * Tulusan, A.H. * Ft'auenklinik, Universitat Erlangen-Nflrnberg; *Frauenklinik, Klinikum Bayreuth Eierstocktumore niedrig maligner Potenz (tumors of low malignant potential, T-LMP) haben ira Vergleich zu invasiven Karzinomen eine gnte Prognose. Zur individnellen Therapieplanung ist die genaue Stadieneinteiltmg trod Beachtang yon Prognosefaktoren entscheidend. Fragestellung: In-~eweit kann die Morphometrie hetfen, Unsicherheiten in Staging und Prognosevorhersage zu beseitigen und die operative und adjuvante Therapieentscheidang auf eine verl~ii3licheGrtmdlage zu batten? Methode: Wit untersuchten die Bedeuttmg der Morphometrie mit Bestimmtmg yon Mitosezahl and Stroma-Epithel-Relationzur Stadieneimeilung und als Prognosefaktor an 112 epithelialen Ovarialtumoren niedi'ig maligner Potenz (n=41) und Karzinomen ~im Stadium FIGO 1 (n=71). Atle Patientinnen wurden ftlr mindestens ffinf Jahre (Mittelwert 121 Monate) nachbeobachtet. Ergebnisse: Patientinnen mit T-LMP lebten signifik.ant llinger als Patientinnen mit FIGO 1- Karzinomen (5-Jahres-Obefleben 90,2% vs. 71,8%). Signifikant zum Tmnorstadimn in der Multivarianzanalyse waren des Grading, das Alter, die Mitosezahl and Stroma-Epithel-Relation sowie der Mittelwert des Durchmessers, des Umfangs trod der l~ngsten Achse sowie die Standardabweichang der Ylfiche der vermessenen Zellkerne. Signifikant zttr Prognose verhielien sich das Alter, ein Tumerrezidiv, der Mittelwert des Dttrchmessers und des Umfangs sowie der Median und der Mittetwert der Form tier Flfiche der vermessenen Zellkeme. Sehluflfolgerung: Die Morphometrie mit Mitosczahl und StromaEpithel-Relation ist eine teclmisch einfache, kostengttnstige trod gut reproduzierbare Methode tier quantitativen Pathologie und bietet neue und anabhthngige MOglichkeitea~zu PrognoseeinschAtztmg nnd Stadieneinteiltmg ira Grenzland zwischen Eierstocktnmoren niedrig maligner Potenz and invasiven Karzinomen.
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P2.12.17 M3/M21 beim Ovarialkarzinom Hefler, L., Tempfer,C., Hiiusler, G., Heinzl, H., K6lbl,H., Reinthaller,A., und Kainz, Ch. AbteilungJiir Gyn & Geb Universitiitsfrauenklinik, Wien Zytokeratine sind Intermedi~filamente, die yon epithelialen Zellen exprimiert werden. Fragestellung: Ziel der Arbeit war es, die Eignung des ZytokeratirLmarkers M3/M21 als Screeningmarker, Prognosemarker und Nachsorgemarker beim Ovarialkarzinom sowie als Priidiktionsfaktor bei pelvinen Raumforderungen zu bestimmen. Methode: Wir untersuchten die M3/M21-Semmspiegel bei Patientinnen mit Ovarialkarzinomen (n=75), benignen Ovarialzysten (n=90), Endometriose (n=10) and pelvic inflammatory disease (PID, n=38) mittels enzyme-linked immunosorbent assay. Ergebnisse: Mit einer Sensitivit~it yon 57% und einer Spezifitgt von 95% war M3/M21 nicht als Screeningmarker beim Ovarialkarzinom geeignet. Obwohl M3/M21 maligne von benigen Raumforderungen des kleinen Beckens abgrenzen konnte (univariates Regressionsmodell, p=0.0003), erbrachte M3/M21 keine zusiitzliche Information zu dem bereits etablierten Serumtumormarker CA 125 (multivariates Regressionsmodell, p=0.2). Pr~ioperativ erh6hte M3/M21-Semmspiegel waren sowohl mit einer verktirzten rezidivfreien Uberlebenszeit als auch mit einer verktirzten Gesamttiberlebenszeit assoziiert;(log-rank-test, p=0.03 und log-rank-test, p=0.01). Bei Patientinnen mit Ovarialkarzinomrezidiv zeigte M3/M21 eine mediane Vorlaufzeit in Bezug auf bildgebende Verfahren von 3.2 Monaten. Schluflfolgerung: M3/M21 ist sowohl als zus~itzlicher Prognosemarker beim Ovarialkarzinom als auch als Verlaufsparameter in der Nachsorge von Ovarialkarzinompatientinnen geeignet.
Die Bedeutung des Vascular Endothelial Growth Factor (VEGF) fiir die Tumorentstehung und Progression bei Patientinnen mit Ovariaikarzinom SCHRODER W, RUDLOWSKI C,F(]ZESI L *,RATH W, UFK, *Inst. far Pathologie (RWTH),Pauwelsstr. 30,520 74 Aachen Fragestellung: Wit untersuchten die Bedeutung yon VEGF als wichtigem Angiogenesefaktor for die Tumorerkrankung von Ovarialkarzinompatientinnen. Patientinnen und Methoden: An Paraffin-eingebettetem Tumorgewebe yon 52 Patientinnen mit prim~em Ovarialkarzinom wurde die VEGF- Expression immunhistochemisch mittels antihumanem VEGF-AntikOrper (R&D, Minneapolis, USA) und ABC-Technik untersucht und mit FIGO-Stadium, Differenzierungsgrad und histologischem Subtyp korreliert. Femer wurden die VEGF-Konzentrationen im Serum und Aszites sowohl bei Ovarial-karzinom-Patientinnen als auch bei Patientinnen mit benignen Ovarialtumoren mittels ELISA (R&D) bestimmt. Die statistische Auswertung erfolgte mit Hiltb des Fisher's Exact Test. Ergebnisse: In 47/52 (93.6%) prim/iren Ovarialkarzinomen waren die Tumorzellen VEGF-positiv. VEGF wurde in 11/16 (68.7%) Karzinomen im FIGO-Stadiun I/II sowie in allen 36 fortgeschrittenen F/illen mit FIGO-Stadium III/1V naehgewiesen. W~lhrend die mittteren Werte far VEGF im Serum yon Patientinnen mit gutartigen und malignen Tumoren nahezu gleich waxen, ergab die intraperitoneale Bestimmung yon VEGF eine 14-lathe ErhOhung bei Patientinnen mit Ovarialkarzinom im Vergleich zu Patientinnen mit gutartigen Tumoren (p<0.001). Sehluflfolgerung: Die hochsignifikanten Unterschiede in der intraperitonealen VEGF-Konzentration bei Patientinnen mit gutartigen und b~sartigen Ovarialtumoren sowie die erhtihte Expression in fortgeschrittenen Karzinomen lassen schliegen, dab dieser Angiogenesefaktor eine wesentliche Rolle bei der intraabdominellen Tumorausbreitung spielt. S 110
P2.12.18 Korreliert die Expression yon Angiotensin-ConvertingEnzyme (ACE; CD143) und PECAM-1 (CI) 31) mit der Prognose beim Ovarialkarzinom? T. Buch, J. Steen, A. Knauf K. Manstedt, F.E. Franke Frauenklinik und Institut far Pathologic der Universitgit Gieflen, Tumorwachstuin und metastatisches Potential maligner Tumoren hangen unter anderem yon der Neoangiogenese ab. Fragestellung: Inwiefern korreliert die Tumorangiogenese beim Ovarialkarzinom mit klinisch-pafllologischen Befmndentrod welche Rolle spielt sic im Hinbliek auf die Prognose? Methode: Mit Hilfe der monok!onalen Antikorper zweier verschiedener Endothehnarker, PECAM-1 (CD31) und ACE (CD143), wurde das AusmoB der Tumorvaskularisation an den Prtiparaten yon 243 Patientirmen mit Ovarialkarzinom ermittelt. Die Ergebnisse der semiquantitativen Imlnunhistoehemie wurden mit versclfiedenen klmischen und pathologischen Parametem sowie klassischen Prognosefaktoren korrelierto Ergebnisse: Weder die Anzahl der GefN3e im Tumor noch die F/irbeintensit~itder endothelialen Zellen dutch Anti-CD31 und Anti-ACE korrelierte mit den klassischen Prognosefaktoren Tumorstadium trod Grading bzw. dem Erfolg einer spgteren Therapie. Die Kaplan-Meier-Uberlebenszeitanalyse 1Rgtauf keine prognostische Bedeuttmg der Marker schliegen. Alterdings werden beide Marker weniger hanfig yon ser6sen und muzinOsen Tmnoren exprimiert, was auf eine niedrige Neoangiogenese in diesen Differenziernngsfonnen schlieBen l~Bt. Schlufifolgerung: lm Gegensatz zum Malnmakarzinom spielt die Neovaskularisation beim Ovarialkarzinom eine untergeor&lete Rolle. Dieser Umstand kOnnte erklaren, warum sich Zytostatika nur schlecht ira Gewebe des Ovarialkarzinoms anreichem sowie dessen mfiBigesAnspreehen auf Hochdosischemotherapie.
P2.12.20 Naehweis des Apoptose inhibierenden Onkogens Bei-2 in prim~iren Ovarialkarzinomen VAAL K,BIESTERFELD S*,RUDLOWSKI C,RATH W,SCHRODER W UFK. *Inst. fiir Pathol. der RWTH,Pauwelsstr. 30,52074 Aachen Fragestellung: In der vorliegenden Studie untersuchten wir die Expression des Apoptose-inhibierenden Onkogens Bel-2 in primfiren Ovarialkm'zinomenund korrelierten dies zu Tumorstadium, histologischem Typ, Differenzierungsgrad und dem medianen l)berleben. Material und Methode: In Paraffin-eingebettetes Tumorgewebe yon 53 Patientinnen mit prim~rem Ovarialkarzinom wurde mit 2 AntikOrpern(Fa. Dako, Hamburg) immunhistocbemisch (ABCPeroxidase-Technik) gef'firbt.Die statistische Erhebung wurde mittels des Fisher- bzw. Wilcoxon-Breslow Tests und nach Kaplan-Meier vorgenommen. Ergebnisse: In 49 F~illen(92,4%) der prim~ren Ovarialkarzinome konnte eine positive Ffirbung fOr Bcl-2 naehgewiesen werden. Obwohl die Ergebnisse nicht statistisch signifikant waren, war auffallenderweise zu beobachten, dab frtlhe Tumorstadien und schlecht differenzierte Tumoren mit einer vermehrten Expression, assoziiert waxen (p>0,05). Patientinnenmit starker Bel-2 Expression im Tumor wiesen tendenziell, aber nieht signifikanten Uberlebensvorteil auf. Nur das Tumorstadium zeigte eine signifikante Korrelation zum 13berleben. Schluflfolgerung: Bcl-2 Expression konnte in fiber 90% prim~rer Ovarialkarzinome gefonden werden. Die Ex-pression korrelierte nicht zum Tumorstadium, histologischen Subtyp oder Differenzierungsgrad. Die erhaltenen Ergebnisse sind evtl. durch die ebenfalls Apoptose-modulierenden Effekte der tibrigen Mitglieder der Bel-2-Familie wie z.B. Bax und Bad bedingt.
P2.12.19 bcl-2-Expression und Prognose beim epithelialen Ovarialkarzinom A. Knauf, T. Buch, J. Steen, F.E. Franke, K. MOnstedt Frauenklinik und Institut for Pathologie, Universitat G-lessen Das bcl-2 Protein ist Bestandteil eines Regelkreises, der den physiologischen Zelluntergang (Apoptose) beeinflugt. Tumorwachstum karm auch auf StOrungenin diesem System zuriickgefOhrt werden. Fragestellung: Welche Bedeutung hat der Apoptosemarker bcl-2 im Hmblick anf die Uberlebenswahrscheinlichkeit und den Therapieerfolg beim Ovarialkarzinom? Patientinnenund Methode: Mikrowellen-vorbehandeltes, Formalin-fixiertes Tumorgewebe yon 243 Patientimlen mit epithelialem Ovarialkarzinom wurde semiquantitativ immunlfistochemisch auf die Expression yon bcl-2 untersucht und mit den Ergebnissen anderer klinischer mad pathologischer Parmneter korreliert. Ergebnisse: Zwischen der Expression von bcl-2 und pathologischen Parmnetern (histologischer Differenzierungstyp, Grading) sowie kliatischen Parametern (Tumorstaditun, Ansprechen auf Therapie etc.) konnte kein signifikanter Zusamlnelthang gefunden werden. Die Kaplan-Meier-Analyse ergab keine Zusmmnenhfingezwischen der Expression von bcl-2 und der Uberlebenszeit, weder im Gesamtkollektiv noch in der Untergruppe der Patientinnenmit postoperativem Resttumor. Schlugfolgerung: Im Gegensatz zu anderslautenden Befunden erscheint der Stellenwert yon bcl-2 als Prognosefaktor des Ovarialkarzinoms yon untergeordneter Bedeutung.
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Prognostische Bedeutung von HER2/neu (c-erbb-2), EGFR, c-erbB-3, p53, Ki 67, BAX und BCL-2 beim Ovarialkarzinom Meden, 1-1.,Marx, D., Sehauer, A., Kuhn, W. Universitgits-Frauenklinik und Pathologisehes Institut der Universitdt GOttingen Die bisher etablierten Prognosefaktoren for Pat. mit Ovarialkarzinom reflektieren den Krankheitsverlauf nur unzureichend. Fragestellung: Evaluierung der prognostischen Bedeutung folgender Parameter: c-erbB-1, HER-2/neu (c-erbB-2), c-erbB-3, Ki 67, p53, BAX und BCL-2. Methode: Aus dem Tumorgewebe von 275 Pat., die wegen eines primfiren Ovarialkarzinoms in der UFK GOttingen im Zeitraum von 1982-1992 behandelt wurden, erfolgte die immunhistochemische Analyse der o.g. Parameter. Die multivariate statistisehe Auswertung erfolgte mit Hilfe der Cox-Regressionsanalyse. Ergebnisse: In der Univariatanalyse hat-ten folgende Parameter eine statistische Signifikanz: HER-2/neu (erbB-2), p53, Ki67, Bax und BCL-2. Dagegen zeigte die multivariate Analyse lediglich for die Oberexpression des Onkogens HER2/neu (c-erbB-2) eine statistisch signifikante prognostische Relevanz (0,002). Schlufifolgerung: Die 13berexpression des Onkogens HER2/neu (c-erbB-2) im Tumorgewebe von Patientinnen mit primfirem Ovarialkarzinom ist, attch nach Langzeitnachbeobachtung, ein statistisch signifikanter und unabhfingiger Prognosefaktor, w~ihrend c-erbB-l, c-erbB-3, Ki 67, p53, BAX und BCL-2 in der Multivariatanalyse keine prognostische Bedeuttmg haben. Somit ergibt insbesondere die Analyse von HER2/neu (c-erbB-2) wichtige prognostische Zusatzinformationen. Dariiber hinaus sind die genannten Parameter eine wichtige Grundlage fOr neue Therapieansfitze, yon denen einige momentan bereits klinisch gepriift werden (z.B. Immuntherapie gegen c-erbB-2 sowie gegen EGFR). S 111
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Expressign von Glut 1-Glukose Transportprotein in prim~iren Ovarialkarzinomen
Bedeutung der Proliferationsmarker KI67-Antigen und PCNA in prim[iren Ovarialkarzinomen
RUDLOWSKI C, BAUMANN R, RATH W, SCHRODER W UFK der RWTH, Pauwelsstrafle 30, 52074 Aachen Fragestellung: Maligne Zellen zeigen eine im Vergleieh zu benignen Zellen gesteigerte Glueoseutelisation, ob in primaren Ovarialkarzinomen eine Expression des Glueosetransportproteins (Gtutl) naebzuweisen ist. Material und Methode: 48 Frauen mit prim~en Ovarialkarzinomen und 4 Frauen mit LMP-Tumoren, waren in die retrospektive Studie eingesehlossen. Als Kontrollen dienten 16 Patientinnen mit benignen Ovarialtumoren. Mit H]lfe yon polyklonalen Antik6rpem (Biogenesis, New Fields/England) und der ABC-Immunperoxidase,Teehnik wurden die immunhistochemisehen Untersuchungen an Paraffin-eingebettetem Gewebe prim~rer Ovarialkarzinome der Borderlinetumoren und der b~n!~nen Kontrollen' v0rgenommen. Ergebnisse: M~t ieiner einzigen Ausnahme (47/48; 97,9%) wurde ii~'a!len:invasi~6n,prim~en Ovariali(arzinomen die ExpressiOn des GiiJt i-'GlueoSe:;i'ransporters naehgewiesen. Der Nachweis ~ n Gtut~:l fiel in den Borderlinetum0ren ebenso wie in den benignen :K~ntr011ennegativ ans. Sehluflfolgerungen: Erstmalig konnte die Expression des Glut-t Transportrezeptors in Paraffin-eingebetteten Ovarialkarzinomen gezeigt werden. Die fast 100%ige Glut-1 Expression legt nahe, dab Glut-1 die erhOhte Glueoseutilisation maligner Ovarialtumoren vermittelt und seine Expression von Glut-I mit der malignen Transformation einhergeht. Femer weisen diese Ergebnisse auf die M6gliehkeit hin, maligne Ovarialtumoren infolge ihres erh6hten Glukoseumsatzes durch 18F-FDG-PET eventuell friihzeitiger nachznweisen.
Reitmaier,M.,Rudlowski, C.,Biesterfeld,S. *,Rath, W., SchrOder,W., UFK, *Inst. far Pathologie (RWTH),Pauwelsstr.30,52074 Aachen Fragestellung: KI 67-AG und PCNA reprasentieren zwei nukle~re Antigene, denen eine wiehtige Rolle im Rahmen der Zellproliferation zugeschrieben wird. Wir untersuchten daher die Expression dieser beiden Proliferafionsmarker in primfiren Ovarialkarzinomen und korrelierten diese mit dem Tumorstadium, dem Differenzierungsgrad und dem histologischen Subtyp. Material und Methoden: Immunhistochemisch (ABC-PeroxidaseReaktion) wurde die Expression von PCNA und KI 67-AG im paraffin-eingebetteten Tumorgewebe yon 49 Patientinnen unter Verwendung der monoklonalen Antik6rper MIB1 (Dianova, Hamburg) und PC10 (Dako, Hamburg) bestimmt. Die Auswertung yon durchsehnittlich 2600 Tumorzellen erfolgte mit Hilfe des computergesteuerten TV-Image Analyse Systems CM2 (Fa. Hund) Die Ergebnisse wurden mit Hilfe des Fisher's Exact Test statistisch evaluiert. Ergebnisse: Die PCNA-Expression war in 100% (Range: 6,4987,62%) der F/tlle, diejenige for K167 in 97% nachweisbar (Range:3,96 - 88,99%). Anhand des Medians diskriminierten wir die Ergebnisse in schwach bzw. stark positiv, wobei stark MIB 1-positive Ovarialkarzinome keine Korrelation zu den klinischen Prognoseparametern zeigten. Im Gegensatz dazu wiesen PCNA stark positive Ovarialkarzinome eine statistisch signifikante Korrelation zum Differenzierungsgrad des Tumors (G3) auf(p < 0,05). Schlufifolgerung: Die Proliferationsmarker PCNA und KI 67-AG sind beide praktiseh in allen prim~ren Ovarialkarzinomen nachweisbar. Aufgrund seiner im Mittel h6heren Expression und signifikanten Korrelation zum Differenzierungsgrad erscheint PCNA im Vergleich zu KI 67-AG binsichtlich der Absch~itzung der proliferativen Aktivit~it und biologischen Aggressivitat yon Ovariatkarzinomen geeigneter.
P2.12.24 Die Korrelation der Expression von c-erbB-2 und Topoisomerase Ilct im Tumorgewebe yon Ovarialkarzinomen Lange, J., Hengstler, J.G., Pilch, H. und Tanner, B. Universitats-Frauenklinik Mainz Die Expression des c-erbB-2/c-neu-Onkogens im Tumorgewebe ist flit die betreffenden Ovarialkarzinom-Patientinnen mit einer sehleehten Prognose verbunden. Das Gen ~lr das e-erbB-2 liegt in Nachbarschaft zum Gen fftr die Topoisomerase IIct auf dem Chromosom 17q21-22. Fragestellung: Werden die Genprodukte yon c-erbB-2 und Topoisomerase IIct im Turnorgewebe yon Ovarialkarzinomen gemeinsam exprimiert and 1/ifit sich dadureh eine Erkl~rung tir den Zusammenbang von c-erbB-2 Expression und sehlechter Prognose der betreffenden Patienfinnen finden? Methode: Die Expression der mRNA von c-erbB-2, Topoisomerase Ilcc und Topoisomerase II[3 wurde im Tumorgewebe von 69 Patientinnen mittels semiquantitativer reverser PCR bestimmt und zueinander in Beziehung gesetzt. Ergebnisse: W~ihrend die Expression der mRNA yon c-erbB-2 signifikant h~ufig mit der mRNA der Topoisomerase Ilc¢korrelierte (;~2-Test, p=0,005), wurde flit c-erbB-2 und Topoisomerase I1[~ keine signifikante Korrelation be0bachtet (~2-Test, p=0,165). Dar~berhinaus war Topoisomerase IIc~, im Gegensatz zu Topoisomerase Ill3, ein unabhangiger Prognosefaktor. Schluflfolgerung: Wegen der Korrelation ihrer Genprodukte im Tumorgewebe von Ovarialkarzinomen kann man vermuten, dab cerbB-2 als unabh/ingiger Parameter tilt das 0berleben mit der Topoisomerase-verrnittelten Resistenz in Zusammenhang stehen k6rmte.
P2.12.25 Einflufl von rhG-CSF auf die Proliferation von Ovarialkarzinomzeilen Brandstetter T..s, )Vinci E.~, Bettendorf, 1t.1, Meinhold, I.J, Perewuschnyk G.z, K6chli O.z Breckwoldt M. ~und Bauknecht T.1 lUniverMtiits-FrauenklinikFreiburg, Bundesrepublik Deutschland und ZUniverMtiits-FrauenklinikZiirich, Schweiz G-CSF (Granulozyten-kolonie-stimulierender Faktor) wird kliniseh zur VermGidung von Myelosuppression nach Hoehdosistherapie eingesetzt. Ovarialkarzinome werden oft durch Crranulozytenund Makrophagen infiltriert, die G-CSF produzieren. Fragestellung: G-CSF kann in autok_dnerwie in parakrinerWeise rezeptorvermittelteine Rolle in der Tumorentwieldungspielen. Methode:Die Prasenz des G-CSF-Rezeptors wurde mit Hilfe yon Immunhistoehemie und RT-PCR nachgewiesen, mit der zwisehen Wildtyp- und varianter Form des G-CSF-R untersehieden werden kann. Den EinfluB von rhG-CSF auf die Proliferation yon Ovarialkarzinomenwurde mittels des ATP Viability assays besfimmt. ATP-Verbrauch diente als Proliferafionsmarker. Ergebnisse:26 Ovarialkarzinomtumorenwurden untersucht. 21 (80%) davon exprimieren eine Form des G-CSF-R, 14 (54%) davon den Wildtyp, 7 (26%) expfimieren eine variante Form und 5 (20%) sind rezeptomegafiv. 10 Tumore wurden mit verschiedenen Konzentrationen yon rhG-CSF (50 -400 U/ml) t i r 5 Tage inkubiert. Eine m6gliche Proliferation der Ovarialkarzinomzellen wurde mit Hilfe des ATP viability assays gemessen. Doch bei all diesen Proben konnte trotz der Prasenz des G-CSF-R kein Waehstum dutch rh-GCSF gemessen werden. Schluflfolgerung: In dieser Studie wurde in vitro kein Waehstum yon Ovarialkarzinomzellen unter rhG-CSF gemessen, obwohl die Tumore Wildtyp oder vafiante Form des G-CSF-R exprimierten. RhG-CSF k6nnte jedoeh andere zellul~re Vorg~lngewie Apoptose, Differenziemng oder Neoangiogenese beeinflussen. Dies gilt es, in Zukunft zu untersuchen.
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Inaktivierung von p l 6 ] C D K N 2 in sporadischen Ovarialkarzinomen Niederacher, D, Yah, H.Y., An, H.X., Schniirch, H.G., Bender, 1-1.G., Beckmann, M.W. Universitgits-Frauenklinik, Diisseldorf Das Tumorsuppressorgen CDKN2 (Chromosom 9p21) kodiert ein Regulationsprotein des Zellzyklus. CDKN2-Inaktiviemng ffihrt zu unkontrolliertem Zellwachstum und Karzinom-Differenziemng. Fragestellung: Gibt es eine Inaktivierung des CDKN2-Gens bzw. des Genproduktes p16 in sporadischen Ovarialkarzinomen (OC)? Methoden: LOH der 9p21-Region wurde mit acht MikrosatellitenMarkem (D9S 157, D9S 162, IFN-a, D9S942, D9S 171, D9S 126, D9S169, D9S161) in sporadischen OC (n=26) untersucht. Analyse der PCR-Produkte mit Fluorescein-markierten Primem erfolgte im A.L.F DNA Sequenzer (Pharmacia). Hypermethylierung von CDKN2 wurde mittels PCR-Methylierung, die p16-Expression mittels Immunhistoehemie nachgewiesen. Ergebnisse: Die LOH-Rate war 69,2% (18/26) und korrelierte mit dem Grading. Die Hauptdeletionsregion war zwischen den Markern IFN-a und D9S171 lokafisiert. Homozygote Deletion trat nur einmal auf. In der Promotorregion und in Exon 1 des CDKN2Gens war keine Methylierung, im Exon 2 in 7 F~illen eine Methylierung naehweisbar. Die intragenische Methylierung korrelierte nicht mit dem Verlust der p16-Expression. Der Verlust der p 16-Expression korrelierte nicht mit dem Grading. Sehluflfolgerung: Die Resultate dieser Untersuehung weisen daraufhin, dab CDKN2 ein Kandidatengen auf 9p21 ist, welches an der Entwicklung yon sporadischen OC beteiligt ist. Homozygote Deletion oder Methylierung scheinen bei dieser Tumorentit~it aber nicht die Inaktivierungsmechanismen zu sein. (DFG Be 1215/6-3)
p21 (WAFI/CIP1) Prateinexpression als Prognosefaktor des Ovarialkarzinoms Schmider, A. Reles, A. Friedmann, W. Lichtenegger W. CharitY, Humboldt-Universitgitzu Berlin, Campus Virchow-Klinikum, KlJnik J~r Frauenheilkunde und Gebursthitfe p21 wurdeals Mediatorgendes p53 Tumorsupressorgensin der Zellzykluskontrotle identifiziert. Durch Bildung eines quartern/iren Komplexes aus Cyklin, eyklin-abhfingigerKinase (edk) madPCNA (proliferating cell nuclear antigen) kann es den 0bergangyon der G1- in die S-Phase blockieren. Fragestellung." Ist die Expression des p21 Proteins beim Ovarialkarzinom assoziiert mit einembesserenOberlebenond mit anderen Prognosefaktoren? Methode: Immonhistochemisehe F~irbungdes p21 Proteins wttrde an archiviertem, in Formalin fixiertem uad in Paraffin eingebettetem Gewebe yen 103 epithelialen Ovarialkarzinomen durchgefiihrt. Ergebnisse: Die p21 F~irbongwarde diffexenziertin 72 negative F~ille(010% ange~rbte Keme), 21 positive (10-50%) trod 10 starkpositiveF~ille (>50%). Starke p21 Expression ist mit 72 Menaten Oberlebenszeit mit einer signifikant besseren Prognose assoziiert als mittlere oder fehlende Expression (37 respektive32 Menate) (p=0,046). Weiterhin besteht eine Assoziation zwischen p21 Expression (> 10%) trod fi~aen Tumorstadiela FIGO Iund ]I (p=0,043) und keinem Tumorrest nach Prim/iroperation (p=0,042). Sckluflfolgerung: Starke p21 Proteinexpressien sollte als Prognosefaktor beim OvarialkarzinomdurchStudien mit gr613erenFallzahlen verifiziert
P2.12.28 c-erbB-2 und p53 bei Borderline-Tumoren des O v a r s
P2.12.29 Cyclin D1und 20ql3-Ver[inderungen bei fortgeschrittenen serSsen Ovariaikarzinomen - Analyse mit Hilfe der Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH)
Meidel, A., Meden, H., Marx, D., Schauer, A., Kuhn, W. Frauenklinik und Pathologisches Institut, UniversitSt GOttingen Borderline-Tumoren des Ovars (LMP) sind bisher unzureichend eharakterisiert. Fragestellung: Wir pr0ffen, inwieweit sich c-erbB-2 (HER2/neu) sowie p53 bei Borderline-Tumoren des Ovars nachweisen lassen. Methode: Aus dem Tumorgewebe yon 44 Pat., die wegen eines ovariellen Borderline-Tumors operativ behandelt wurden, erfolgte die immunhistoehemische Analyse yon c-erbB-2 (HER2/neu) und p53. Ergebnisse: In 25% der analysierten Ffille lfiBt sich eine c-erbB2 (HER2/neu) Expression mit eindeutigem Immunpr~izipitat an der Tumorzellmembran naehweisen. Dahingegen wird das Tumorsuppressor-Gen p53 in lediglich 7% der analysierten Tumoren exprimiert. Interessanterweise zeigen die p53-positiven Borderline Tumoren keine c-erbB-2 Expression. SchlufiJblgerung: Die vorliegenden Daten belegen, daB die 15berexpression des e-erhB-2 im Vergleich zu den Verh~ltnissen bei invasiven Ovarialkarzinomen aueh bei Borderline-Tumoren in ann~ihernd gleicher Hfiufigkeit nachweisbar ist. Dies erlaubt den Schlul3, dab eine c-erbB-2 Expression ein frtihes Ereignis in der Tumorgenese des Ovarialkarzinoms darstellt. Die geringe prozentuale H~iufigkeit p53-positiver F~tlle im Vergleich zu den invasiven Karzinomen deutet m6glicherweise darauf hin, dab es sich um ein spateres Ereignis in einer Mehrschrittkarzinogenese handelt. Inwieweit sich hierans auch eine prognostische Bedeutung ergibt, wird derzeit durch weitere Untersuchungen analysiert.
Wel'den.
Diebold, J., Pannekamp, U., Baretton, G.B., Meier, W. *, L6hrs, U. Pathologisehes Institut und *Frauenklinik im Klinikum Groflhadern, Ludwig-Maximilians- Universitgit Miinehen Cyelin D1, dessen Gen auf llq13 lokalisiert ist, ist Tell des Zellzyklus-Kontrollkomplexes in der G1-Phase. In der chrornosomalen Region 20q13 liegt ein neues Gen (CAS), das an der Regulation yon Proliferation und Apoptose beteiligt ist. Fragestellung: Beide Gene k6nnen beim Mammakarzinom amplifiziert sein. Ob derartige Ver~inderungen aueh beim Ovarialkarzinom eine Rolle spielen, ist unbekannt. Methode: Paraffin-eingebettetes Material von 47 ser6sen Ovarialkarzinomen FIGO III, Kernextraktion, FISH mit Hilfe direkt markierter Sonden far 20q13 und far das Cyelin DI-Gen (VYSIS). Vergleieh der Ergebnisse mit p53-Immunhistologie und klinisehem Verlauf. Ergebnisse: Die mediane FISH-Signalzahl pro Zellkern lag ftir Cyelin D1 in 13 Fallen bei 2, in 15 Fallen bei 3 und in 18 Fallen bei >4. Beztiglieh 20q13 zeigten t4, 15 bzw. 18 F~tlle eine mediane Signalzahl von 2, 3 bzw. >4. Beide Parameter korrelierten miteinander (p=0.01), jedoch nieht mit den Ergebnissen der p53Immunhistologie. Die Kaplan-Meier-13berlebensanalyse zeigte statistiseh signifikant schleehtere Verl~iufe for Falle mit >3 Cyelin D1-Signalen und air F~tlle mit >4 20ql3-Signalen. Dies gait gleichermaBen ftir die Untergruppen mit und ohne Tumorrest >2cm (Cyelin DI: p=0.04; 20q13: p=0.01). Schluflfolgerung: In fortgeschrittenen ser6sen Ovarialkarzinomen sind Vermehrungen des Cyelin D1-Gens und der Chromosomenregion 20q13 ein hfiufiges und biologiseh bedeutsames Ph~nomen mit prognostiseher Relevanz.
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Der Effekt einer Cisplatintherapie auf DNA Mismatch Repair-defiziente Tumorzellen in vitro und in vivo Todesco, M., Fink, D., Nebel, S., Perucchini, D., Walt, H., Howell, S.B. *, Hailer, U. Departement Frauenheilkunde, Klinikfiir Gyntikologie, UniversitiitsSpital Ziirieh; *Cancer Center, University of California, San Diego
Expression von DNA ,,mismatch-repair" Enzym hMSH2 in gesundem Ovarialgewebe und Ovarialkarzinom Friedrich M, Meyberg R, Villena-Heinsen C, Mink D, Reichrath J., Schmidt W Universitatsfrauenklinik (Direktor Prof. Dr.med.W..Sehmid 0 Homburg/Saar
Defekte im DNA Mismatch Repair (MMR)-System fiihren zu einer ErhOhung der Mutatmnsrateund finden sich geh~iuft bet gynfikologischen Karzinomen. Kiirzlich wurde bekannt, dass diese Defekte auch zu einer Resistenz gegeniiber Zytostatika ftihren kOnnen. Fragestellung: Ftihrt eine Therapie mit Cisplatin zu einer Anreicherung yon MMR-defizienten Tumorzellen in vitro und in vivo? Methode: MMR-defiziente Tumorzellen warden molekularbiologisch derart verandert, dass sie ein grtinfluoreszierendes Protein exprimierten. MMR-defiziente und -profiziente Zellen wurden in elnero Verh~ltnis yon 5:95 und 10:90 gemischt and in vitro mit unterschiedlichen Cisplatindosen bzw. im Xenograftmodell in vivo mit einer LD10-Dosis behandelt. 5 bzw. 12 Tage spater wurde der Anteil der griinfluoreszierenden MMR-defizienten Tumorzellen flowzytometrisch gemessen. Ergebnisse: 5 Tage nach Cisplatintherapie mit einer ICs0 wiesen die 5:95- und 10:90-Tumorzellpopulationen in vitro 81% bzw. 75% mehr MMR-defiziente Zellen auf (p=0.002 bzw. p=0.006). Ebenso nahm nach einer LD m-Dosis yon Cisplatin derAnteil der MMR-defizienten Zellen im Xenograftmodell um 48% zu (p=0.04). Schlussfolgerung: Eine Cisplatintherapie ftihrt sowohl in vitro als auch in vivo zu einer Anreicherung von vorbestehenden MMR-defizienten Tumorzellen. Dabei hangt das Ausmass der Anreicherung von der Cisplatindosis, hingegen nicht vom Anteil der im Tumor vorbestehenden MMR-defizienten Zellen ab.
Das hMSH-2-Protem ist an Reparaturvorg'angen der DNA im Rahmen der Postrepiklation beteiligt (,,mismatch-repair"). Fragestellung: Wird immtmhistochemisch hMSH-2 in gesundem Ovarialgewebe und Ovarialkarzinomen exprimiert? Gibt es Unterschiede in der Expression? Methode:Wir untersuchten immunhistochemisch an GefrierschnittmateriaI yon gesundem Ovarialgewebe (n=15) und Ovarialkarezinomen (n=40) die Expression yon hMSH-2. Die Expression von hMSH-2 wttrde mit der Expression yon Ki-67 als Marker der Proliferation verglichen. Ein hMSH-2Immtmoreaktivit~ts-Score (hMSH-2=IRS) zur semiquantitativen Analyse der hMSH-2 Expression wird vorgestellt. Ergebnisse: Bei 60% der gesunden Ovarialgewebsproben fanden wit eine schwache hMSH-2 Immunreaktivitat0 40% waren negativ (mean hMSH-2-IRS: 0.73; SD:+/-0.70). Alle Ovarialkarzinome zeigten eine~mfi/Sige bis starke hMSH-2 Immunreaktivit~t (mean hMSH-2-IRS: 8.05; SD: +/-3.65). Die hMSH-2 Ffirbeintensit~t war heterogen. Eine statistisch signifikante Korrelation zwischen der Expression von hMSH-2 and Ki-67 (mean percentage of Ki-67 positive tumour cells: 25.88%; SD: +/-18.43) wurde nicht festgestellt. Schluflfolgerung: (I) hMSH-2 wird in gesumdem Ovarialgewebe weniger, (1/) in Ovarialkarzinomen deutlich vermelm exprhm'ert. ( I ~ hMSH-2 kann fttr die DNA-Stabilit~t von Ovarialkarzinomzellen yon Bedeutung sein.
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Der Anteil DNA Mismatch Repair-defizienter Ovarialkarzinomzellen vor und nach cisplatinhaltiger Chemotherapie Fink, D., Nebel, S., Perucchini, D., Walt, H., Howell, S.B. *, Hailer, U. Departement Frauenheilkunde, Klinik fiir Gyniikologie, UniversitiitsSpiral Ziirich; *Cancer Center, University of California, San Diego
Assoziation von HLA-Klasse II Haplotypen mit Ovariaikarzinom Kiibler K 1,Pakos E 2, Engels Cfl, Griinn U 1, Krebs D. 1, van der Ven K 1-.1 Universitgits-Frauenklinik und 21nstitut .far Pathologie der MEB Bonn
Defekte im DNA Mismatch Repair (MMR)-System (z. B. hMLH1) werden in 15-20% der sporadischen Ovarialkarzinome beschrieben. Ein noch gr6sserer Anteil weist zumindest eine geringe Anzahl MMR-defizienter Zellen auf. Defekte im MMR-System ffihren zu einer Resistenz gegentiber Cisplatin und Carboplatin. Fragestellung: Ftihrt eine platinhaltige Chemotherapie zu einerAnreicherung yon MMR-defizienten Ovarialkarzinomzellen, welche sich immunhistochemisch nachweisen 18sst? Methode: Anhand yon Paraffinbl6cken mit Ovarialkarzinomgewebe wurde immunhistochemisch der Prozentsatz hMLH 1-positiver Zellen bei den gleichen Patientinnen (N=38) vor und nach mindestens 3 Zyklen platinhaltiger Chemotherapie bestimmt. Ergebnisse: Der durchschnittliche Prozentsatz hMLHl-positiver Ovarialkarzinomzellen betrug 56+28% in den Proben vor und 36+ 26% in den Proben nach der Chemotherapie. Nach platinhaltiger Chemotherapie zeigten 25 (66%) der 38 gepaarten Gewebsproben eine Abnahme der hMLH1-Expression (p=0.0005). Schlussfolgerung: 3 Zyklen einer platinhaltigen Chemotherapie ftihten bereits zu einer deutlichen Abnahme der hMLH 1-exprimierenden Zellen. Damit sttitzen unsere Resultate das Konzept, dass eine Chemotherapie mit Cisplatin zu einer Anreichemng yon vorbestehenden MMR-defizienten Zellen ftihrt und, dass dies zur klinisch hfiufigen Resistenzentwicklung bei Ovarialkarzinomen beitragt.
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Aufgrund tierexperimenteller Studien bestehen Hinweise auf einen potentiellen EinfluB des HLA-Komplexes auf das Erkrankungsrisiko ftir Malignome, beim Menschen wurde eine Assoziation bestimmter HLA-Klasse II Haplotypen mit erh6htem Risiko far invasive Zervixkarzinome dokumentiert. Fragestellung: Die vorliegende Studie untersucht die potenlielle Beteiligung HLA-assoziierter Gene an der AAiopathogenese des Ovarialkarzinoms, Methode: Bei 50 Patientinnen kaukasischer Herkunft mit primfirem Adenokarzinom des Ovals wurde eine DNA-Typisierung ffir die HLA-Klasse II Loci HLA-DQA1, DQBI und DRB 1 durchgef~hrt undes wurden HLA-II Haplotypen erstelll. Die AUel- und Haplotypfrequenzen der Patientengruppe wurden mit Werten einer lokalen KontrollpopuIation verglichen. Ztts~itzlich wurde die Kopphmg verschiedener RisikoaUele der im HLA-Klas~ III Bereich lokalisierten Genloci TNFa und Ileal shock protein (HSP) mit HLA II Haplotypen ernfittelt. Ergebnisse: Wir beobachteten eine sigrfifikant erh6hte Frequenz der Allele DQA1 501, DQBI 201 und DRBI 301 (t)<0.025) bei Patientinnen mit Ovarialkarzinom, die zu einer signifikanten Erh6hung des DR3 Haplotyps (DRB301/ DQA1 501/ DQB1 201) in dieser Gruppe ftihrte (p <0.004). Es ergab sich keine feste Assoziation des DR3 Haplotyps mit bekannten TNFa oder HSP-Risikoallele~ Schlufifolgerung: Der HL~k-DR3 Haplotyp ist m6glicherweise mit einem erh6hten Erkrankungsrisiko ftir Ovarialkarzinom assoziiert. Es ist zur Zeit unklar, ob immunologische Mechanismen oder HLA-gekoppelte Risikogene Ursache dieser Assoziation sind.
P2.12.34 CA125-Halbwertszeit und sekundfires Debulking beim fortgeschrittenen Ovarialkarzinom Burges A.,Gropp M., Hasholzner U., Stieber P., Meier ~, Hepp H Klinik und Poliklinik fiir Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum Grofihadern, LMU Miinehen Fragestellung: Trotz aggressiver primarer zytoreduktiver Chirurgie k0nnen nur 30-50% der Patientinnen mit Ovarialkarzinom IIIC tumorfrei operiert werden. Eine MOglichkeit, die Lebenserwartung der Patientinnen mit Tumorrest, die auf eine platinhaltige Chemotherapie gut ansprechen, deutlich zu erh6hen, ist ein zweiter chirurgischer Eingriff nach 3 Zyklen Chemotherapie. Dieses sekund~ire Debulking ist jedoch nur dann von entscheidendem Vorteil far die Patientinnen, wenn dadurch Tumorfreiheit erreicht werden kann. Als mOglichen prospektiven Parameter Fdr eine R0-Resektion mOchten wir die 1988 von van der Burg erstmals beschriebene CA125-Halbwertszeit (HWZ) vorstellen. Methode: Von 1/84 bis 12/93 wurden an unserer Klinik insgesamt 502 Patientinnen mit Ovarialkarzinom prim~tr operiert. Bei 117 Patientinnen, die sich einem sekundfiren Debulking unterzogen, wurde die HWZ nach der von van der Burg angegebenen Formel berechnet. Ergebnisse: Es konnte gezeigt werden, dab nur die Patientinnen eine h6here Lebenserwartung aufwiesen, bei denen eine R0-Resektion m0glich war. Patientinnen mit Tumorrest auch nach der Zweitoperation profitierten von diesem Eingriff gegentiber Frauen, die sich keinem sekund~iren Debulking unterzogen, nicht. Bei Patientinnen mit einer CA125-HWZ unter 20 Tagen konnte in 69% eine Tumorfreiheit erreicht werden, bei den Patientinnen mit einer HWZ von mehr als 20 Tagen gelang dies lediglich in 16% Sehlu~folgerung: Die CAI25-HWZ stellt einen weiteren m6glichen Parameter ~ r die Vorhersage einer R0 Resektion vor sekundfirem Debulking dar.
P2.12.35 Ein mutierter Progesteron-Rezeptor iiberaktiviert Zielgene und ist mit einem erhiihten Risiko fiir ein nicht-famililires Ovarial- und M a m m a k a r z i n o m assoziiert 1'2Tong X-W, SAgoulnik I, IWeigel N, 3Runnebaum 1B, ~Engehausen DG, SOehler MK, sO'MalIey BW, S'2Kiebaek DG. SBaylor College of Medicine, Houston, USA, 2UniversitgitsFrauenklinik Freiburg und 3Universitiits-Erauenklinik Ulm Ein mutierter Progesteronrezeptor (mHPR) enth~lt eine 320bp Insertion in Intron G, und Punktmutationen in Exon 4 und 5. Die mHPR- Frequenz korreliert mit der Inzidenz des sporadischen Ovarialkarzinoms in verschiedenen ethnischen Gruppen. Bei deutschen Kaukasierinnen ist das mHPR mit einem 3,1fach erh6hten Risiko f ~ ein Ovarialkarzinom und einem 2,0fach erh6hten Risiko far ein Mammakarzinom verbunden. Die Odds-ratio ~ r ein Ovarialkarzinom bei chinesischen Frauen betrug 4,5. Die vergleichbare Odds-ratio bei chinesichen und kaukasischen Frauen spricht ffir einen gemeinsamen biologischen Mechanismus. Fraeestellun~: Warum ist das mutierte Progesteronrezeptor (mHPR) mit einem erh6hten Risiko far nicht-familiares Ovarial- oder Mammakarzinom assoziiert? Methode: Die Hormonbindung, Rezeptorgenaktivierung und Proteinstabilitfit des mutierten HPR wurden untersucht. Ergebnisse: Das mutierte Protein zeigte eine normale Hormonbindungsaffinitfit. Die Transkriptionsaktivit~t (TA) der mutierten cDNA war gegentiber dem Wildtyp um 30% gesteigert. Der Heterodimer aus Wildtyp und mHPR hatte die hOchste TA (> 60% Wildtyp). Urs~ichlich ffir die erh6hte TA ist die erhOhte Stabilit~t des mutierten Proteins. SchluB_folgerung: Eine Uberaktivierung von durch mHPR gesteuerten Genen k6nnte ein Cofaktor bei der Karzinogenese des Ovarial- bzw. des Mammakarzinoms sein.
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Ovarialkarzinom
Telomeraseaktivitfit und Expression von T e l o m e r a s e - K o m p o n e n t e n in Ovariaitumoren SPark, T.W., SRiethdorf, S., 2Riethdorf, L., 2petersen, S., 2L6ning, T., ~Jtinicke, F. SUniversitgits-FrauenkIinik Hamburg, 2Abt. f Gyniikopathologie Hamburg
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Therapie, Variation der Chemotherapie, Borderline
Telomeraseaktivit~it findet sich tiberwiegend in immortalisierten Zellen, Keim- und Stammzellen sowie malignen Tumoren. Vermutlich ist die Expression der katalytischen TelomeraseSubeinheit (hTRT/hEST2) Voraussetzung far die Enzymaktivierung. Desweiteren ist die Telomerase-RNA (hTR) als wichtiger Bestandteil des Enzym-Komplexes identifiziert worden. Fragestellung: Welche Bedeutung hat Telomeraseaktivit~it bei der malignen Progression yon Ovarialtumoren? Besteht ein Zusammenhang zur Expression von hTRT/hEST2 und hTR? Methode: Telomeraseaktivit~it wttrde im TRAP assay nachgewiesen. Die Expression von hTRT/hEST2 mRNA wurde durch RT-PCR und die yon hTR fiber RNA/RNA-in-situ Hybridisierung bestimmt. Ergebnisse: Telomeraseaktivitat land sich in 13116 Ovarialkarzinomen, 9/10 Borderlinetumoren (BOT), 2/11 Zystadenomen/Fibromen, hTRT/hEST2 mRNA Expression wurde in 14/15 Ovarialkarzinomen, 8/10 BOT und 4/11 Zystadenomen/ Fibromen nachgewiesen. In 13/14 Ovarialkarzinomen konnte hTR detektiert werden. Schlufifolgerung: Telomeraseaktivit~it und die Expression von hTRT/hEST2 spielen bei der malignen Progression yon Ovarialtumoren eine wichtige Rolle. Die Bestimmung yon Telomeraseaktivit~it k0nnte zur Differentialdiagnose yon BOT und benignen Tumoren beitragen. S 115
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E O R T C QLQ-OV28: Ein Fragebogen zur Erfassung der Lebensqualit[it von Frauen m i t O v a r i a l k a r z i n o m Greimel E, Howat S, Cull A, Waldenstrom A, Arraras J, Kudelka A, Chauvenet L. far die EORTC Quality of Life Study Group Geburtshilflich-gvndkologische Universitatsklinik Graz Fragestellung: Zur Erfassung tier Lebensqualitfit (LQ) wurden in
Paclitaxel und Carboplatin in der first line-Chemotherapie des fortgeschrittenen Ovarialkarzinoms Sulzbach, U., Steinfeld, D., Wischnik, A~ Frauenklinik Zentratklinikum Augsburg
den letzten Jahren zahlreiehe FragebSgen entwiekelt. FOx den Bereieh der gyn~kologisehen Onkologie fehlen derzeit noeh diagnosespezifisehen LQ-Frageb0gen. Methode: In einem multizentrisehen Forsehungsprojekt wurde entspreehend den Riehflinien der European Organization for Research and Treatment of Cancer (EORTC) ein Fragebogen zur Erfassung der LQ yon Patientinnen mit Ovarialkarzinom entwiekelt. Aus der Literatur wt~rde eine Reihe krankheits- und behandlangsspezifiseher Belastangsfaktoren identifiziert, die far das Ovarialkarzinom eharakteristiseh sind. Diese wurden yon 32 Spezialisten und 82 Patientinnen hinsiehtlieh ihrer Relevanz and Prioritfit beurteiR. Daraus wurde ein Fragebogen erstellt, der in mehrere Spraehen ~ibersetzt und yen 142 Patientinnen in seehs Lfindern (GB, Osterreich, Frankreieh, Spanien, Sehweden, USA) benrteilt wurde. Ergebnisse: Der Fragebogen mit der Bezeiehnung EORTC QLQ0 v 2 8 beinhaltet 28 Fragen zu den Bereiehen: abdominelle/ gastrointestinale Symptome, periphere Neuropathien, andere zytostatische Nebenwirkaangen, hormonelle und menopausale Symptome, Sexualitat, K0rpererleben, sowie Einstelhmg zu Krankheit und Behandlung. Sehluflfolgerung: Der Fragebogen wird nun international anf seine Validitfit and Reliabilitiit Oberprtift und kann k0xfftig in onkologischen Studien zur Beurteilung der LQ yon Pafientinnen mit Ovarialkarzinom eingesetzt werden.
Die first line-Chemoflaerapie mit Paclitaxel trod Carboplatin gewinnt ,in tier adjuvanten Behandlung des Ovarialkarzinoms zunehmend an Bedeutung, Fragestellung: Wie hoch ist die Effektivit~it des oben genannten Therapieschemas beim fortgeschrittenen Ovarialkarzinom? Methode: hn Zeitraum yon Juli 1996 bis Febmar 1998 wurden insgesamt 20 Patientinnen postoperativ mit jeweils sechs Zyklen Paclitaxel-Carboplatin (Paclitaxel mit 185 mg/m2KOF, Carboplatin naeh AUC 6; jeweils Tag 1 and Wiederholung Tag 22) therapiert. Bei 12 Patientinnen lag ein Ovarialkarzinom im Stadium FIGO IIt und bei 8 Patientinnen im Stadium FIGO IV vor. Je 10 Patientinnen hatten postoperativ einen Resttmnor < bzw. >2cm. Eine Ro-Resektion war in keinem Fall m6glich. Ergebnisse: Bei 12 Patientinnen (60%) konnte naeh AbschluB der Chemotherapie eine komplette und bei 6 Patientinnen (30%) eine partielle Remission beobachtet werden. Zweimal (10%) lag eine No Change-Situation vor. Unter Berfieksiehtigung der Resttumormasse ergab sich fotgende Verteilung: Resttumor <2cm: 9 komplette mad 1 partielle Remission; Resttumor >2cm: 3 komplette und 5 partielle Remissionen sowie 2 No Change-Situationen. Bei 7 Patientinnen liegt das Therapieende > 1 Jahr zurfick. Van diesen befinden sich 6 Patientimaen noch in der kompletten Remission, hiervon 4 der Gruppe Resttmnor <2 cm. Bei einer Patientin ging die No Change-Situation in eine Krankheitsprogression fiber. SchlufiJblgerung: Die Paclitaxel-Carboplatin-Therapie stellt eine wirksame Beliandlungsform des fortgesebrittenen Ovarialkarzinoms dar. Das prim~ire Therapieergebnis wird wesentlich dutch die Radikalitfit der operativen Tumorreduktion beeinftuflt. Die mediane Ansprechzeit der Chemotherapie kann derzeit noch nicht abschlieBend beurteilt werden.
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Cisplatin/Paclitaxei versus Carboplatin/Paclitaxel als First-line Therapie beim fortgeschrittenen Ovarialkarzinom. Eine PhaseIII-Studie der AGO-Studiengruppe Ovarialkarzinom Meier, W., du Bois, A., SchrOder, W., Olbricht S., Nitz, U., Jackisch, C., Lack, H.J., MObus, V., Frauenklinik Groflhadern, LMU Miinchen Fragestellung: Seit Publikation der GOG 111 Daten wurden versehiedene
Epirubicin (E)-Paclitaxel (T) und Carboplatin (Carbo) in der Prim~irbehandlung des fortgeschrittenen Ovarialkarzinomes: Eine Phase I/II Studie der AGO Studiengruppe Ovarialkarzinom. Pfisterer J 1, Meier W,, Liick H J, Richter B, Bauknecht T, Quaas J, Kuhn W, du Bois A . i Universitiitsfrauenklinik Kiel
Studien begonnen, um die First-line Chemotherapie mit Paelitaxel beim Ovarialkarzinom zu optimieren. In der yon der AGO-Studiengruppe Ovarialkarzinom initiierten Phase-III Studie sollte die Kombination aus Cisplatin/Paelitaxel mit Carboplatin/Paelitaxel verglichen werden. Patienten und Methodik: Von Oktober 1995 bis Oktober 1997 wurden insgesamt 779 Patientinnen in die randomisierte Phase-III Studie aufgenommen. Die Dosierung betrug im Arm A for Carboplatin AUC 6 und far Paelitaxel 185 mg/qm und im Arm B for Cisplatin 75 mg/qm und Paclit~xel 185 mg/qm. Die Patientinnen wurden entsprechend dem Residualtumor und Stadium stratifiziert. Ergebnisse: Bis heute wurden insgesamt 1.195 Zyklen (251 Patientinnen) im Arm A und 1.097 Zyklen (237 Patientinnen) im Arm B ausgewertet. Eine h~natologische Toxizitat zeigte sieh haufiger in Arm A: WHO Grad 3/4 Neutropenie in 13% der Zyklen (5% im Arm B) und Thrombozytopenie in 3% (< 1% in Arm B). Eine febrile Neutropenie > Grad 2 trat nicht au£ Die nieht h~'natologische Toxizitat zeigte sicb h~iufiger in Ann B, ausgenommen davon die totale Alopezie, die in beiden Armen gleieh h~tufig auftrat. 20 von 189 Patientinnen (11%) im Arm A und 16 yon 206 Patientimlen (8%) im Arm B entwickelten eine Grad 3 Neuropathie. Eine Neuropathie Grad 2 zeigte sieh bei 26% in Arm A und bei 34% der Patientinnen in Arm B. Die Beurteilung der Lebensqualitat, gemessen tlber den EORTC-Fragebogen QLQ C 30, war signifikant niedriger bei Patientinnen, die Cisplatin erhielten. Von den bisher auswertbaren Patientinnen zeigten 74% zeigten eine objektivierbare Remission, das mediane progressionsfreie l]berleben liegt bei 16,6 Monaten. Sehlul~folgerung: Bis zum Zeitpunkt der Zwiscbenauswertung zeigte sieh hinsiehtlich der progressionsfreien Uberlebenszeit kein Untersehied zwisehen den beiden Tberapiearmen, die nicht h~natologisehen Nebenwirkungen seheinen vermehrt in Arm B aufzutreten.
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Metaanalysen haben gezeigt, dab die Verwendung yon Anthrazyklinen in der Prim~rtherapie des fortgeschrittenen Ovarialkarzinomes (OC) das Langzeittiberleben um 7-10% verbessem kann. Fragestellung: Wie hoch ist die maximal tolerable Dosis (MTD) der Kombination von ET-Carbo in der Prim~rtherapie von Patientinnen mit einem fortgeschrittenen OC? Methode: 24 Patientinnen (Pat.) mit nicht vorbehandeltem OC wurden in die Studie eingeschlossen. T wurde in einer fixen Dosierung yon 175 mg/m ~ fiber 3 Std. und Carbo naeh AUC 5 gem~i/3 Calvert Formel gegeben. Die E-Dosis wurde eskaliert (60-75-90 mg/m2). Falls 2/8 Pat. die Dosis limitierende Toxizitat (DLT), definiert als Neutropenie Grad 4 > 7 Tage, febrile Neutropenie, Grad 4 Thrombozytopenie oder andere Organtoxizit~ten > Grad 3 erreichen sollten, wurde die MTD als erreicht angesehen. Ergebnisse: Die MTD wurde mit Dosis Level IImit E 75 mg/m 2 erreicht und manifestierte sieh mit verl~gerter (2 Pat.) and febriler Neutropenie (2 Pat.). In keinem Dosislevel trat eine schwere, nieht h~'natologische Toxizit~it (mind. Grad 3) auf. Die MTD wurde definiert mit E 60 mg/m2, T 175 mg/m2 und Carbo AUC 5. Dosis Level III (E 90 mg/m2) wurde gestrichen. Schluflfolgerung: E-T-Carbo (60 mg/m~-175 mg/m2-AUC 5) ist sicher genug, um in Phase III Studien welter untersucht zu werden. Im Novemebr 1997 hat die AGO Studiengruppe OC eine prospektiv randomisierte Studie zum Vergleich ET-Carbo vs. TCarbo gestartet.
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Hochdosierte vs. niedrigdosierte Chemotherapie beim fortgeschrittenen Ovarialkarzinom FIGO II - IV
Klinisehe Phase-I-Studie zur Hoehdosis-Chemotherapie ( H D T ) mit Treosulfau uud autologer peripherer BlutStammzell-Retransfusion
S.Ackermann * E.Merkle % W.J~iger*, N.Lang * *UFK Erlangen, o St~idt.Frauenklinik Stuttgart Zielsetzung: Es wurde in einer prospektiv - randomisierten Studie der Effekt einer adjuvanten Kombinationschemotherapie mit hochdosiertem (HD) Cisplatin 100mg/m2 plus Treosulfan 5g/m2 mit einer niedrigdosierten Kombination (LD) aus Cisplatin 50mg/m 2 plus Treosulfan 5g/m2 untersncht. Material und Methoden: Zwischen 1988 und 1994 wurden 125 Patientinnen (Pat) mit einem Ovarialkarzinom FIGO II - IV nach zytoreduktiver Therapie einem der beiden Therapiearme randomisiert zugeordnet. Bei 39 war kein (Ro) postoperativer Tumorrest verblieben, bei 61 Pat war der postoperative Tumorrest < 2cm (R1), bei 25 Pat > 2cm (R2) Ergebnisse: Bei 84 Patientinnen wurde ein Ansprechen beobachtet (72%), bei 36 Patientinnen kam es zu einer primaren Progression . Eine komplette Remission fand sich bei 42 Patientinnen (33%) (HD 24; LD 18), eine partielle Remission bei 16 Patientinnen (9,5%) (HD 8;LD 8), eine primare Progression bei 36 Patientinnen (28%) (HD 17; LD 19), bei 25 Patientinnen (19,6%) (HD 12; LD 13) wurde mit bildgebenden Verfahren kein nachweisbarer Tumor festgestellt (NED). Das tiberlebensfreie lntervall betrug in der HD - Gruppe 2,0 Jahre (95% KI 1,7-2,5 J.), in der LD - Gruppe 2,1 J.(KI 1,0-3,1 J.).p= 0,84. Das rezidivfreie lntervall betrug in der HD - Gruppe 1,1 Jahre ( KI 0,6-1,6 J.), in der LD- Gruppe 1,0 Jahre (KI 0,7-1,4 J.) p=0,81. In der LD Gruppe zeigten signifikant seltener Nebenwirkungen Schluflfolgerung: Die niedrigdosierte Chemotherapie mit Cisplatin 50mg/m2 ist aquieffektiv zu einer Therapie mit hochdosiertem Cisplatin 100mg/m 2 plus Treosulfan 5g/m2Die Nebenwirkungsrate ist bei niedrigdosiertem Cisplatin deutlich geringer.
P2.13.08 O r a l e Chemotherapie mit Treosulfan bei Patientinnen mit Ovarialkarzinom im Stadium III und IV nach klinischer Komplettremission
Banzhaf A., Meden, H., Grospietsch, G., Kuhn, W. Frauenklinik der Universitiit GOttingen und Frauenklinik des Stgidtischen Klinikums Braunschweig Patientinnen mit Ovarialkarzinom haben nach wie vor eine ungfinstige Prognose. Daher hat die Prtifung neuer Therapieansfitze eine zentrale Bedeutung. Fragestellung: Wir prtiften die Praktikabilit~it, Vertr~glichkeit und Wirksamkeit einer oralen Erhaltungstherapie mit Treosulfan nach operativer und zytostatischer Primfirtherapie. Methode: Die Untersuchungen basieren auf 85 Pat., die wegen eines Ovarialkarzinoms im Stadium III und IV in der UFK GOttingen oder in der Frauenklinik der Stfidt. Klinikums Braunschweig operativ behandelt wurden. Alle Patientinnen erhielten postoperativ eine kombinierte platinhaltige Chemotherapie. Nach Erreichen ciner klinischen Komplettremission wurden 44 Pat. im Sinne einer oralen Erhaltungstherapie mit Treosulfan behandelt, 41 Pat. mit vergleichbaren onkologischen Charakteristika aus dem gleichen Behandlungszeitraum erhielten keine Anschlul3therapie und dienten als Kontrollgruppe. Ergebnisse: In der Therapiegruppe zeigte sich ein Trend zu l~ngeren rezidivfreien l~oerlebenszeiten und Gesamtt~berlebenszeiten, dies besonders deutlich bezgglich der Gesamtaberlebenszeit for Patientinnen im Stadium FIGO ItI mit G3-Tumoren. Schluflfolgerung: Die orale Erhaltungstherapie mit Treosulfan bei Patientinnen mit fortgeschrittenem Ovarialkarzinom ist eine praktikable und gut tolerierte Behandlungsmethode. Die bisher vorliegenden Daten ergeben Hinweise auf eine bessere Prognose im Vergleich zu unbehandelten Patientinnen. Eine weitere Prafung des Behandlungsansatzes in Form einer prospektiv randomisierten Smdie erscheint gerechtfertigt.
1Wirth [., l Oberhoff C., 2Scheulen M.E., 2Hilger R.A., 2Harstrick A., 3BornhgiuserM., ~Ehninger G.,4Casper J., 4Freund M., SJosten K.3&, 6Baumgart J., 2Seeber S., ISchindler A.E. IFrauenklinik u. ~Innere Tumorklinik, Universitatsklinikum Essen; ZUniversitgitsklinikum Dresden," 4Universit?itsklinikum Rostock; ~DKD Wiesbaden; 6 medac Hamburg Unter konventionellen Bedingungen (MTD= 10g/m~) ist Treosulfan ein effektives Zytostatikum in der Behandlung des Ovarial-Ca. Fragestellung: Im Rahmen einer Phase-I-Studie prfiften wir die M0glichkeit einer weiteren Dosiseskalation in Kombination mit autologer peripherer Blut-Stammzell-Retransfusion (PBSCT). Methode: 13 intensiv vorbehandelte Patienten mit soliden Tumoren und Lymphomen erhielten insgesamt 16 HDT-Zyklen mit Treosulfan (50mg/mt als 2 Std.-Infusion). Die Dosiseskalation erfolgte in Stufen yon 20g/m2 (N=4), 26g/m2 (N=5), 32,5g/m2 (N=4) bis 39g/m2 (N=2). PBSCT (> 1,5x106 CD34 + Zellen/kg/KG' erfolgte > 48 Std. nach Chemotherapie. Ergebnisse: Es zeigte sich ein vergleichsweise sp~iter Leukozyten/Thrombozyten-Nadir (Tag 8/Tag 11 n. PBSCT) sowie geringe nicht-h~matotoxische Nebenwirkungen (CTG-Grad I Mukositis, Nausea, Diarrhoe sowie CTG-Grad II Fieber, Leberenzymanstieg und ein reversibles Makula6dem). Tumorremissionen waren bei Patientinnen mit platin-/taxolrefrakt~em Ovarial-Ca nachweisbar. Schluflfolgerung: Die Kombination mit PBSCT erm6glicht eine sichere Dosis-Eskalation von Treosulfan um den Faktor 4, wobei die MTD mit 39g/m 2 noch nicht erreicht wurde.
P2.13.09 Kombinationschemotherapie des r e z i d i v i e r t e n Ovarialkarzinoms mit Mitoxantron uud Paclitaxel
Flaskamp C., KOhler S., Kurbacher C. *, Wagner U, Krebs 1). Universitiits-Frauenklinik Bonn, *KOln Der signifikante Effekt yon Paclitaxel in der Behandlung des Ovarialcarcinoms ist bekannt. Die Kombination yon Paclitaxel mit anderen wirksamen Zytokinen sollte eine Verbesserung der Ansprechraten und Remissionszeiten, auch beim rezidivierenden Ovarialcarcinom, haben. Diese Studie wurde durchgeffihrt, um die Effektivit~it der Kombination yon Paclitaxel mit Mitoxantron bei Patienten mit progredienten und/oder rezidivierten Erkrankungen des Ovars zu prfifen. Methode:: 17 Patientinnenen mit vorbehandeltem, rezidivierendem Ovarialcarcinom rait einem mittleren Alter yon 58.0 Jahren wurden in diese Studie einbezogen (7 erhielten Taxane in der Vorbehandlung, mit 2/7 mit Progrel3 unter Paclitaxel-Monotherapie). Die Patienten erhielten 4 rag/m2 Mitoxantron fiber 24h zum Tag 1 und 2 i.v., anschliegend am 3.Tag 175 mg/m2 Paclitaxel als Infusion ~ber 3 h. Die Zyklen wurden jeweils am 22.Tag wiederholt. Ergebnisse:: Insgesamt wurden bisher 72 Zyklen dieser Chemotherapie-Kombination verabreicht. Die Toxizitat ist vergleichbar zur Pacitaxel-Monotherapie. Bei 3/17 Patienten wurde eine CR erreicht (Dauer:9,3 Monate), 9/17 wiesen eine PR auf (Dauer:4,9 Monate), 2 Patienten zeigten einen no change (Dauer: 4,5 Monate)und 3 Patienten zeigten einen ProgreB der Erkrankung. Schluflfolgerung" Die Kombination von Mitoxantron und Paclitaxel stellt eine sinnvolle und effektive Kombination dar, auch bei bereits mehrfach chemotherapeutisch vorbehandleten Patienten mit Ovarialcarcinom. Hierbei ist die Toxizit~it mit der Paclitaxel Monotherpaie vergleichbar. Diese Kombination sollte daher in einer prospektiven Studie zur Behandlung des rezidivierenden Ovarialcarcinoms weiter evaluiert werden. S 117
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Senkung des Transfusionsbedarfes durch rekombinantes Erythropoetin bei Platin-induzierter Aniimie.
P2.13.1l Flexibilit~itsver/inderungen der Erythrocyten und H/imogiobinabfall unter Chemotherapie
Oberhoff C. - F~r die Europdische Epoetin.Beta-Studiengruppe bei Patienten mit soliden Tumoren. Universitdts-FrauenMinik Essen Im Verlauf einer platinhaltigen Chemotherapie kommt es in 9-40% zur Ausbildung einer An~imiemit der Notwendigkeit yon Bluttransfusionen (BT). Ursachen hierftir sind ein relativer Erythropoetinmangel (Cisplatin) sowie h~matotoxische Effekte (Carboplatin). Fragestellung." Im Rahmen einer multizentrischen, randomisierten, kontrollierten klinischen Studie ptiften wir den Effekt von EpoetinBeta auf den Transfusionsbedarf (TB) bei Patienten mit soliden Tumoren und Chemotherapie-induzierter Anamie. Methode: 227 Patienten (26% Ovarial-Ca, 25% Mamma-Ca) warden in die Studie aufgenommen. Von 189 auswertbaren Patienten erhielten 101 tgl. 5000 IE Epoetin-Beta (Boehringer Mannheim) s.c iabereinen kontrollierten Beobachtungszeitraum van 12 Wochen, 88 erhielten keine Therapie. Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigen, daB der TB durch die Behandlung mit rhEPO signifikant gesenkt werden kann. W~ihrend 45% der unbehandelten Patienten eine BT erhielten, muBten lediglich 28% der Patienten der rhEPO-Gruppe transfundiert werden (p=0,024). Die Wirksamkeit der rhEPO-Therapie zeigte sich besonders bei Patienten mit platinhaltiger Chemotherapie. W~hrend bei nicht platinhaltigerBehandlung eine Reduktion des TB yon 38% auf 31% erfolgte, verminderte sich der TB unter Platintherapie von 45% auf 26% (p:0,038). Schluflfolgerung: Die Therapie mit 5000 1E Epoetin-beta s.c./Tag stellt somit eine effektive und sichere Therapie der Chemotherapie-, besonders aber der Platin-induzierten An~nie dar.
Pedain, C., Herrero, J., Schauf B., Kiinzel, W. Universit~ts-Frauenklinik Giessen Ziel dieser Studie ist es, die direkt toxische Wirkung yon Zytostatika auf die Erythrocyten und deren m6gliche Beteiligung an der Enstehung einer An~nie unter Chemotherapie (CHT) zu untersuchen. Fragestellung: Kommt es durch Applikation zytostatischer Substanzen zu einer verminderten Erythrocytenflexibilit~t (E) und zu einer gesteigerten Sequestration und damit zum Abfall des H~znoglobinwertes? Methode: Mit dem Laserdiffraktoskop wurde die ErythrocytenflexibilitfitE unter 12 dyrdcm2 bei 12 Patientinnen mit Ovarialkarzinom ( FIGO II-IV, Alter > 45 Jahre, keine Radiatio oder Chemotherapie in der Anamnese) vor, 24 Stunden und 7 Tage nach CHT (PEC oder Taxol+Cisplatin) gemessen. E=0 bedeutet keine Verformbarkeit, ein steigendes E bedeutete bessere Verformbarkeit. Aus den Megwerten warden die Mittelwerte flir jeden Megzeitpunkt berechnet, Ergebnisse: E vor CHT betrfigt 0,217+0,036, 24 Stunden nach CHT ist E=0,193±0,04 (p=0,03), am 7. Tag nach CHT ist E=0,227±0,03 (p=0,765). Der durchschnittliche Hfimoglobinwert vor CHT lag bei 12,3 g/dl, 24 Stunden nach CHT bei 11,7 g/dl (p=0,016) und am 7. Tag nach CHT bei 11,3 g/dl p=(0,001). Schluflfolgerung: Es gibt eine direkte Sch~idigungder Erythrocyten dutch Chemotherapeutika, die sich in einem reduzierten E 24 Stunden nach CHT widerspiegelt. 7 Tage nach CHT ist kein statistisch signifikanter Unterschied mehr nachweisbar.Die Anfimie nach CHT wird z.T dutch direkt toxische Effekte, die den peripheren Erythrocyten sch~tdigen,mitverursacht.
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Chemomodulation der Platinresistenz ex vivo durch DNA-Polymerase-Inhibitoren
Chemosensitivit/it prim/irer Ovarialkarzinomzeilen: Einflufl yon Stadium, Histologie und Grading auf die Effektivit/it yon Standardregimen ex vivo
S. Munsch, C. A4. Kurbaeher, H. Giermann, P. Mallmann Universitgits-Frauenklinik KOln Platin-resistente Ovarialkarzinome (OC) zeichnen sich oft durch eine erhOhte Expression yon DNA-Polymerasen aus. Fragestellung: Ist durch die DNA-Polymerase-Inhibitoren Gemcitabin (dFdC) und Cytarabin (ara-C) eine Modulation der Platinresistenz zu erreichen? Methode: ara-C und dFdC wurden alleine and in Kombination mit Cisplatin (DDP) und Carboplatin (CBDCA) ex vivo im ATPTumorchemosensitivi~ts-Assay (ATP-TCA) an primhren (P) und rekurrenten (R) OC getestet. Bei der Bestimmung des Modnlationseffekts wurden nur Proben ber~icksichtigt, die fOr alle untersuchten Substanzen resistent waren: DDP+ara-C, 89; DDP+dFdC, 35; CBDCA+ara-C, 99, CBDCA+dFdC, 39. Die ex vivo Remissionsraten (EVRR) wtwde nach einem semiquantitativen Score ermittelt [Kurbacher et al., Clin. Caneer Res., 1997]. Ergebnisse: ara-C zeigte filr DDP und CBDCA bei prim~en (EVRR 69 bzw.76%) und rekurrenten OC (EVRR 68 bzw. 68%) ex vivo einen vergleichbaren Modulationseffekt. Bei primfiren OC entsprach die Modulationswirktmg von dFdC f~r beide PlatinAnaloga dem ara-C (EVRR: 62 bzw. 63%), es fand sich sogar 6fter eine hohe Sensitivitat fox die dFdC-haltigen Kombinationen. Bei Rezidiven war demgegentiber der Effekt yon dFdC auf DDP bzw. CBDCA dutch dFdC deutlich schwficher ausgepr~igt (EVRR: 36 bzw. 53%). Schlufifolgerung: ara-C und dFdC stellen wirksame Modulatoren der Platinresistenz dar. Beide Substanzen erwiesen sich bei de novo Resistenz hinsiehtlich der Potenzierung yon Platin-Analoga als gleichwertig, bei erworbener Resistenz war ara-C jedoch effektiver.
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H. Giermann, C. M. Kurbaeher, S. Munseh, P. Mallmann Universitats-Frauenkl#zik K6ln Fragestellung: Besteht beim Ovarialkarzinom (OC) eine Korrelation zwischen der Wirksamkeit verschiedener Standardtherapeutika ex vivo und den klassischen Prognosefaktoren Stadium, Differenzierungsgrad and Histologie? Methode: Im ATP-Ttunorchemosensitivitfits-Assay wurden 130 primate OC anf ihre Sensitivitfit ex vivo gegeniiber folgenden Substartzen getestet: Cisplatin (DDP), 4-OOH-Cyclophosphamid (4-HC), Doxorubicin (DOX), Paclitaxel (PTX) und die Kombinationen 4-HC/DDP (CP), P23Gq3DP (TP) and DOX/PTX (AT). Als individueller Sensitivi~tsindex wurde die Fl~he unter Inhibitionskurve (AUIC) berechnet. Die Bestimmung der ex vivo Remissionsrate (EVRR) erfolgte nach einem semiquantitativen Score [Kurbaeher et al., Clin. Cancer Res., 1997]. Die Verteilung hinsichtlich Stadium, Histolgie und Grading lautete: FIGO I-II, 28; FIGO m-IV, 102; ser6s: 98; nicht-serOs, 32; G 1-2; 46, G 3, 84. Ergebnisse: Beztiglich der FIGO-Stadien fand sich nur bei 4-HC eine signifikant hohere EVRR ffir fortgeschrittene OC, ein entsprechender Trend ergab sich zudem bei PTX-haltigen Kombinationen. Zwischen Tumortyp und AUIC war keine signifikante Assoziation festzustellen. Eine signifikant hOhere EVRR ergab sich bei nicht-ser6sen Tumoren nut f'~ 4-HC, DOX und CP. Tendenziell h6here AUIC wurden fiir die meisten Regime bei G 3-Tumoren ermittelt. Schlufifolgerung: Insgesamt scheinen die klassischen Prognosefaktoren Stadium, Histologie und Grading fox die quantitativen und qualitativen Chemosensitivit~tsmerkmale primfirer OC van untergeordneter Bedeutung zu sein.
P2.13.14 A d j u v a n t e I m m u n t h e r a p i e des fortgeschrittenen Ovariaikarzinoms mit dem Anti-Idiotypen ACA125
KOhler S., Wagner U., Schlebusch H., Krebs D. Universitt~ts-Frauenklinik Bonn Zur Immuntherapie des Ovarialkarzinoms haben wit einen CA125 imitierenden monoklonalen Antik6rper (MAk ACA125) hergestellt. Dieser Antik6rper kann stellvertretend eine Immunantwort auf zellulfirer und humoraler Ebene gegen CA125 im Patienten erzeugen. Fragestellung: Zur Oberprtifung seiner immunologisehen Kompetenz und seines Einflusses auf den Verlauf der Erkrankung erhielten Patienten entweder in der Rezidivsituatinn (Phase Ib) oder adjuvant naeh abgesehlossener Primartherapie Anti-Idiotypen Immunisierungen. M e t h o d e : 38 Patienten (n=24 Rezidve; n=14 nach Prim~'therapie) erhielten 4 Vorimmunisierungen mit 2 mg MAk ACA125 i.m. in 14 tfigigen Abstfinden und Boosterinjektion in 4 w6ehigen Abstanden. Ergebnisse: In 60% der Patientinnen war es m6glich eine Immunantwort gegen CA125 zu induzieren. Das Ansprechen war begleitet yon lokalen Reaktionen und zeigte dartiber hinaus aueh signifikante Anstiege von intrazellul~en IL-2 und y-Ifn Konzentrationen in der FACS-Analyse und untersehied sieh in Rezidivund Adjuvanzgruppe nieht. Das Nebenwirkungsspektrum war beschrankt auf lokale Sehmerzreaktionen. Systemisehe allergisehe Reaktionen konnten aueh nach wiederholter Gabe nicht beobaehtet werden. Schluflfolgerung: Insgesamt erseheint das Verfahren geeignet, bei geringem Nebenwirkungsspektrum eine immunologische Antwort gegen CA125 im Patienten zu erzeugen. Das Verfahren wird derzeit ira adjuvanten Ansatz im Rahmen einer Phase II Studie naeh AbschluB der PrimRrbehandlung welter evaluiert (DFG Wa 740/1-3/Wa 740/2-1).
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Die Operation des Ovarialkarzinoms I bei der alten Frau M. Gropp, A. Kritikos, A. Burges, W. Meier, 14. Hepp Klinik und Poliklinik fiir Frauenhe.ilkunde und Geburtshilfe, Klinikum Groflhadern, LMU Miinchen Die chirurgische Radikalitfit beim Ovarialkarzinom FIGO I bleibt noch immer Gegenstand heftiger Diskussionen. Gerade bei der alten Patientin wird das AusmaB der Operation hfiufig dutch internistische Begleiterkrankungen mitbestimmt. Fragestellung: Wie wird die Behandlung des Ovarialkarzinoms im Stadium I bei Frauen tiber 65 Jahren durchgefohrt und wie hoch ist bei diesem Patientengut die 5-Jahres-Oberlebensrate (5 JIJR)? Methode: Von 205 Patientinnen, die zwischen 1984 und 1996 in der Frauenklinik im Klinikum GroBhadem wegen eines Ovarialkarzinoms FIGO I operiert wurden, waren 55 Patientinnen (27 %) alter als 65, 22 (11%) filter als 75 Jahre. Die Halfte der Patientinnen hatten bebandlungsbedtirftige internistisehe - v. a. kardiale und pulmonale - Begleiterkrankungen. Ergebnisse: Neben der Hysterektomie und Adnexektomie beidseits, die bei allen Patientinnen durchgeftihrt wurden, erfolgte die Netzresektion bei 47 % - unabhangig vom Alter -, die pelvine bzw. paraaortale Lymphonodektomie wurde bei 31% der Patientinnen durchgeffihrt, yon denen nur 3 filter als 75 Jahre und keine filter als 78 Jahre waren. Die Rezidivrate lag bei 14 %. Die 5 JI3R betrug for die Patientinnen zwischen 65 - 70 Jahren 80 %, for die Patientinnen zwischen 70 und 75 Jahren 65 %, bei Patientinnen zwischen 75 und 80 Jahren 50 %, bei Patientinnen filter als 80 Jahren 30 %. Schluflfolgerung: Die Operation des Ovarialkarzinoms im Stadium I bei Frauen tiber 65 Jahren sollte mindestens die Hysterektomie, die bilaterale Adnexektomie und m6glichst auch die Omentektomie beinhalten. 15ber die Lymphonodektomie sollte gerade bei Patientinnen tiber 75 Jahren individuell entschieden werden, hier wird die 5 JI~IR vor allem dureh die Aetas und die intemistische Morbiditfit bestimmt.
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Multiviszerale Operationen beim fortgeschrittenen Ovarialkarzinom (FIGO III/IV) Karajanev, C., Sehouli, J., Buchmann, E., Weidemann, H., SchOnborn, I, Lichtenegger, W./ Charit~/FrauenklbTik/ HU Berlin Fragestellung: Wie ist der Einsatz multiviszeraler Eingriffe beim fortgeschrittenen Ovarialkarzinom in der Pdm~r- und Sekund/~rsituation zu bewerten ? Methode:Zwischenl/1983 und 2/1998 wurden 523 Pat. mit Ovarial-Ca in unserer Klinik operiert. In 139 Fallen (110 Patienten zwisehen 1992-1997) wurden gyn~o-chimrgisehe Operations-techniken angewendet. In der statististischen Analyse wurden die Primar-(Gruppe A) den Rezidivoperationen (Gruppe B) gegentibergestellt. Ergebnisse: In 65 Fallen erfolgte der Engriff als Primar-, in 73 Fallen als Rezidivoperation. Dtinndarrnresektionen wurden in Gruppe A in 42%, und in Gruppe B in 57% durchgefOhrt. In 76% wurde bei Ersteingriffen Dickdarm reseziert, in der Rezidivsituation in 68%. 86% der Gruppe A un@80% tier Gruppe B hatten keine Anus praeter- oder Ileostoma- Anlage. Die Zahl der resultierenden Kurzdarm-Syndrome erh6hte sich trotz Rezidivoperation nicht (4%). Bei disseminierter Peritonealkarzinose wurden in den letzten Jahren zunehmend die diaphragmale Depedtonealisierung und die peritoneale Infrarotkontaktkoagulation eingesetzt. Beide Gruppen unterschieden sich nicht signifikant in den postoperaiven Komplikationen. Die Patientinnen der Gruppe A konnten in 24% makroskopisch tumorfrei, 59% hatten einen postop.Tumorrest yon <2cm, und 17% < 2cm. Bei Sekundareingriffen konnten 28% makroskopisch tumorfrei, 56% R1 und 16% R2 operiert werden. SehIuflfolgerung: Dutch den Einsatz multiviszeraler Operationstechniken lagt sich bei geringer postoperativer Morbidit~it und Mortalitfit ein hoher Prozentsatz yon makroskopisch Tumorfreiheit auch in der Rezidivsizuation erzielen.
Notwendigkeit der rectosigmoidalen Resektion beim fortgeschrittenen Ovarialkarzinom Herrmann, J., Kiihne Heid R. *, Possover, M., Schneider, A. Abt.Frauenheilkunde, *Institut fiir Pathologie der FSU Jena Beim fortgeschrittenen Ovarialkarzinom sind hfiufig Douglasperitoneum und Rectosigmoid von Tumor befallen. Bei Wandinfiltration des Rectosigmoids ist die Darmresektion unabdingbar, um einen R0- Status zu erreiehen. Anhand des makroskopischen Eindrueks muB intraoperativ entsehieden werden, ob nur das Peritoneum oder auch die Darmwand infiltriert ist~ Fragestellung: Stimmt die intraoperativ gestellte Indikation zur Darmresektion mit der postoperativ gewonnenen histomorphologischen Beurteilung aberein ? Methode: Im Zeitraum 2/95 bis 12/97 wurde bei 36 Patientinnen (mittleres Alter 59 Jahre) eine rectosigmoidale Resektion mit Endzu-End-Anastomose durehgeflihrt. Ergebnisse:. In 33,3 % (12/36) war das Peritoneum, in 30,5 % (11/36) die Muscularis propria, in 13,8 % (5/36) die Submucosa and in 13,8 % (5/36) die Mueosa des Reetosigmoids infiltriert; in 2,7 % (1/36) war das perisigmoidale Fettgewebe befallen. In 5,5% (2/36) war kein Tumor nachweisbar. Bei 4 (11,1%) Patientinnen kam es zur Anastomoseninsuffizienz, bei 5 Patientinnen (13,8 %) zur Nachblutung. Drei (8,3 %) Patientinnen verstarben innerhalb des ersten postoperativen Monats an den Folgen yon Anastomoseninsuffizienz und/oder Nachblutung. Schluflfolgerung: Die Resektion des Rectosigmoids wurde postoperativ in 60 % der Falle histomorphologisch als indiziert bestatigt. Die Sensitivitfit der intraoperativen makroskopischen Beurteilung einer potentiellen Darminfiltration erscheint damit ausreichend.
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P2.13.18 Die Bedeutung der intraoperativen Tumorruptur in Relation zum Staging bei Patientinnen mit einem Ovarialkarzinom im FIGO-Stadium I und II Klein, T., Siebzehnriibl, E., Lang, N. Universitgits-Frauenklinik Erlangen
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Ist die Second-look-Operation znr Therapiekontrolle nach durchbehandeitem Ovarialkarzinom sinnvoH? KOhler, G., Anklam, A., Nehmzow, M, Universita'ts-Frauenklinik Greifswald, Fragestetlung: Die Second-look-Operation(SLO) soil naeh
Die anhaltende Diskussion dartiber, welche Bedeutung das ,Amoperieren" eines Ovarialkarzinoms, insbesondere per Laparoskopie, ffir die Prognose der Patientin hat zeigt, dab Daten denen ein ad/~quates Staging zu Grunde liegt, noch nicht vorliegen. Fragestellung: Welchen Einflul] hat ein inkomplettes Staging auf die Prognose der Patientin und wird diese durch eine intraoperative Tumorruptur verschlechtert. Methode: Die Krankenberichte yon 71 Patientinnen mit Ovarialkarzinom im FIGO Stadium I und II, die zwischen 1984 und 1991 operiert wurden und die in unserer Nachsorgesprechstunde weiterbetreut wurden, konnten retrospektiv analysiert werden. Ergebnisse: Die rezidivfreie 5-Jahres-lJberlebensrate Cfirdie Gruppeder Patientinnen mit kompletter Staging-Operation lag mit 72,9% deutlieh h6her, als in der Gruppe der Patientinnen, bei denen kein adfiquates Staging durehgef'fihrtworden war (39,9%, p=0,012). Hingegen war die Prognose von Patientinnen, die nur wegen einer intraoperativen Tumorruptur in das Stadium Ic eingestuft worden waxen (66,7%), nieht sehleehter, als yon Patientinnen im Stadium Ia/b (69,2%, p=0,49). Sehluflfolgerungen: Nieht die intraoperative Yumorruptur, sondem die Komplettheit der Primaroperation mit exaktem Staging ist der entseheidende Prognosefaktor ftir Patientinnen mit einem frtihen Ovarialkarzinom. Kommt es z.B. bei endoskopisehen Operationen zum versehentliehen ,Anoperieren" eines Ovarialkarzinoms, so mu8 die Patientin umgehend einer Staginglaparotomie zugeffihrt werden.
behandeltem Ovarialkarzinom mOgliehstfr/hhzeitigRezidive oder persistier~nde Befunde aufdecken, um dana mit einer (ementen) Chomothcrapie (CHT) die Oberlebensehancen zu verbessern oder der Frau bei negativem Befund eine gQnstigePrognosc verspre~hen. Es soUtc (ibcrpfffft wcrden, ob die SLO dicsen Anspriich~ngen~gL Material u. Methode: Bci 70 Pat. mit eine~ndurchbehaaddten Ovarialkarzinom untexsehiedlicherStadien wurde 6 Monate nach
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Phospholipase D (PLD) vermittelt die antiproliferative Wirkung yon ATP in Ovarialkarzinomzellinien Ortmann 0.1, Schultze-Mosgau A. ~, Koshimizu T. 2, Arora KK. 2, Katzur A C.2, Zheng L. 2, Stojilkovic SS. 2, Diedrieh K. 1 1)Klinikfi~r Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Medizinische Universit~it Li~beck; #Endocrinology and Reproduction Research Branch, NICHD, NIH, Bethesda, MD 20892, USA
Purinerge Rezeptoren mediieren antiproliferative Effekte von ATP in humanen Ovarialkarzinomzellinien Schultze-Mosgau A. x, Koshimizu T.2, Arora KK.2, Katzur AC.2, Zheng L. 2, Stojilkovic SS. 2, Diedrich K. 10rtmann O. ~ 1JKIinikf~r Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Medizinische Universitdt Liibeck," 2)Endocrinology and Reproduction Research Branch, NICHD, NIH, Bethesda, MD 20892,USA
Wir konnten zeigen, dab ATP in humanen Ovarialkarzinomzellinien eine Wachstumshemmung bewirkt. Dieser Effekt wird dureh die Aktivierung von P2Y2-Rezeptoren vermittelt. Fragestellung: Es soil gekl~irt werden, welche Postrezeptormeehanismen far die ATP-induzierte Proliferationshemmung von Ovarialkarzinomzellen verantwortlich sind. Methode: In den humanen Ovarialkarzinomzellinien EFO-21 und EFO-27 wurden intrazellul~ire Ca2+ -Konzentrationen ([Ca2+]i) nach ATP-Stimulation mittels Fluoreszenzmikroskopie quantifiziert. Die PLD-Aktivitfit wurde dureh einen Phosphorylierungsassay bestimmt. In Proliferationsexperimenten wurde Propranolol zur Antagonisierung der PLD eingesetzt. Ergebnisse: ATP bewirkte einen Anstieg der [Ca~+]i in beiden Zellinien. Daneben wurde eine Aktivierung der PLD durch ATP beobachtet. Die Proliferation yon EFO-21 und EFO-27-Zellen wurde naeh ATP-Behandlung inhibiert. Dieser Effekt konnte durch Propranolol antagonisiert werden. Uberexpression von PLD ffihrte zu einer Proliferationshemmung. Schluflfolgerung: Da der Anstieg der [Ca2+]i in der Regel zu einer Proliferation von Tumorzellen ftihrt, wird vermutet, daB der waehstumshemmende Effekt von ATP auf Ovarialkarzinomzellen durch eine Aktivierung der PLD vermittelt wird.
In versehiedenen Zelltypen existieren purinerge Membranrezeptoren, die untersehiedliche biologische Effekte mediieren kOnnen. Fragestellung: Es soll gekl/~rt werden, ob ATP das Wachstum humaner Ovarialkarzinomzellinien beeinflussen kann und welche Meehanismen diesen Effekten zugrundeliegen. Methode: Die humanen Ovarialkarzinomzellinien EFO-21 und EFO-27 wurden fiber 3 Tage inkubiert und mit 50 bzw. 100 gM ATP-T-S behandelt. Das Zellwachstum wurde dureh 3HThymidininkorporation quantifiziert. Zur pharmakologischen Charakterisierung des purinergen Rezeptors wurden verschiedene Agonisten eingesetzt. RT-PCR wurde zum Nachweis yon P2Y2-Rezeptor-RNA eingesetzt. Ergebnisse: ATP bewirkte eine Proliferationshemmung in EFO-21- und EFO-27-Zellen (60 % vs. Kontrolle). Die Agonisten-potenz ft~r intrazellul~e Ca2+-Signale war ATP=UT]5>ATP-~'-S>>ADP. AMP und Adenosin waren ineffektiv. Durch RT-PCR konnte in beiden Zellinien das Transkriptionsprodukt Nr den P2Y2-Rezeptor nachgewiesen werden. SchlufiJblgerung: ATP bewirkt eine Proliferationshemmung in humanen Ovarialkarzinomzellen. Diese wird durch Aktivierung yon membranst~indigenP2Yz-Rezeptoren vermittelt.
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Therapieende eine SLO in Form einer Laparoskopie mit Biopsie suspekter Ho'de und ausffahrlicherLavage zur Zdlgewinnung bei ldiniseh kompletter Remission (CR) durehgeffdm. Ergebnisse: Bei 59 (84,3 %) Pat. lieB sich die CR dureh die SLO bestittigen, bei 8 (11,4 %) war eine Partiakemission (PR) end bei 3 (4,3 %) ein Progress (P) diagnosfiziert worden_ In dex PR-Gruppe waxen in 3 Ffillen nut zytologisch Tumorzellen gefunden wurden. Bei 7 yon den 59 Pat. mit einer CR traten naeh 3 - 83 Monatexi dennoch Rezidive auf. 6 yon ilmen erhieltea eine erneute CHT, von denen zwischenzeitlieh 5 verstarben, Von den 3 Pat. mit Iodiglich positivcr Zytologie erhielten 2 eine CHT und shad zwischenzciflich gleiehfalls verstorben. Die 3. Pat. lebt ohne CHT rezidivfmi. Von den verbfiebenen 8 Pat. mit einer PR oder einem P lebt trotz CHT nur noeh eine Frau. Schtuflfolgerung: Eine CR bei der SLO gibt keine Sieherheit vor einem Rezidiv. Selbst bei der SLO sehr fi'fihzeitigentdcekte und behandelt¢ Progressionen oder Fr0hrezidive fuhren in kcinem Fall zu einer Kuration~Der Nutzen einer SLO naeh bohandeltem Ovarialkaxzinommull stark in Zweifel gezogen werden.
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Rezeptorvermittelte Wachstumshemmung von Ovarialkarzinomzeilinien dureh ein zytotoxisches LliRil-Analogon in vitro
Untersuchungen zur manganabhingigen Snperoxiddismutase bei Mamma- und Ovariaikarzinomen
Westphalen, S,, C~t'nyar, A~, Kotulla, G, Schally, A. E, Schulz, KD., Emons, G, UFK Marburg, Tulane Univ. New Orleans 80% der mensehliehen Ovarialkarzinome exprimieren Rezeptoren fi~r LHRH, die an der autokrinen Wachstumsrcgulation dieser Tumorenbetefligt shad. Fragestellung: K&men diese Rezeptoren for eine gezielte, rezeptorvermittelte zytotoxische Chemotherapie dureh AN 152 (Konjugat was dem LHRH-Agonisten [D-Lys6] LHRH mad
Doxorubicin) genutzt werden? Methode: In der LHRH-Rezeptoren exprimierenden Ovarialkarzinomzellinie EFO 21 mad der rezeptorlosen ZeUinie SKOV 3 wurden dutch in vitro Proliferationsassays mad Laserscmaningmikroskopie die antipmliferative Wirksamkeit yon AN 152 mad Doxombicin (DOX), die intrazellulfire Aufnahme sowie deren Beeinflussmag dureh eine Kompetition mit dem LHRH-Agonisten Triptorelin untersueht. Ergebnisse: In der EFO 21 waren 10 nM AN 152 mad DOX fiquipotent. 10 ~tM Triptorelin reduzierte die antiproliferative Wirkmag von AN 152 tun 40% + 5% (p<0,001), w~rend die DOX-Wirkmagnieht beeinflufit wurde. In der Zellinie SKOV 3 war die Wachstmnshemmmagdutch AN 152 um 47% + 2% sehwfieher (p<0,0001). Entspreehendwaren die intrazellul~re Aufnahme yon AN 152 mad DOX in der Zellinie EFO 21 gleieh mad nur beim AN 152 durch Triptorelin hemmbar. In der Zellinie SKOV 3 war die Aufnahme yon AN 152 deutlieh sehw~cher als die von DOX. Schluflfolgerung: Bei erhaltener zytotoxiseher Wirkung kama flit AN 152 eine Rezeptorvermittlungvermutetwerden. (Gef6rdert yon der deutschen Krebshilfe W 127/94/Eml)
Naumann, G., BerghoIz, A., Martin 1, R , Kohler, U. 2 Universitatsfrauenklinik, Institut j~rKlin.Chemie 1 Universitat Leipzig, Stadt. Frauenklinik St. Georg ~itingon) e Die Diagnostik land Therapie yon Malignomen in der Gynakologie erfordert die Evaluiermag neuer tmnorrelevanter Prognosefaktoren. Fragestellung: Liefert die manganabh~ngige Superoxiddismutase (Mn-SOD) als Enzym zur Katalyse freier O2-Radikale neue Erkenntnisse Ms tumorbiologisch relevartter Faktor beim Mamma- und Ovariatkarzinom? Methode: Bei 55 Patientinnen mit Ovarialkarzinom und 95 Patientinnen mit Mammakarzinom wurden Serum- nnd Tmnorgewebeproben entnommen, aufbereitet mad mittels ELtSA (NOF Corp. Tokyo) die Mn-SOD-Werte ermittett lind mit den etablierten Prognosefaktoren verglichen. Ergebniase: Die ermittelten Mn-SOD-Werte bei beiden Malignomen shad ira Serum und Gewebe deutlich gr013er als die Nommlwerte. Beim Mamma-Ca, erbringen die Daten eine gute Korrelation mit Grading und Tumorgr013e,jedoeh nicht mit dem Nodalstatus. Zunelunende Tumorgr613e und Tmnorausbreitung zeigen abfallende Werte. Beim Ovarial-Ca. kormte eine deutliche Andenmg beim Grading beobachtet werden. Mit zunehmender Tumomusbreitung tritt nach SOD-Anstieg ein deutlicher Werteabfall auf. SchlufifoIgerung: Erste Untersuchungen zur Mn-SOD lassen enge Korrelationen zu etablierten Prognosefak~oren beim Mamma- mad Ovarialkarzmom vermuten. Die Bestinunung der Mn-SOD kOlmte kmfftig klinische Bedeutung erlangen, wozu weiterftthrende Untersuchungen notwendig sind.
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Mutation des menschlichen Androgenrezeptors (hAR) an der Karzinogenese des Ovarialkarzinoms nicht beteiligt
Intramammiire Metastasierung eines Ovarialkarzinoms Eine Falldarstellung
JEngehausen, D. G., ~aTong, X- W., ~Moebus, V.J., l Oehler, M.K., I Kim, T-E., I Freund, C.T.F,, 1Slawin, K.M., l'ZKieback, D.G. 1Baylor College of Medicine, Houston, USA und UniversitiitsFrauenkliniken Freiburg 2 und Ulm3 hAP, ist in normalen Ovarialgewebe und in bis zu 90% der Ovarialkarzinome vorhanden. Die Expression von bAR in Ovarialkarzinomen ist mit einer verl~ingerten Uberlebensdauer und einer besseren Therapieansprache verbunden. Das Auftreten von hAR-Mutationen in Ovarialkarzin0mzellen wurde bisher nicht beschrieben. Fragestellung: Ist der hAR im Ovarialkarzinom mutiert und korreliert dieses mit der bAR-Expression ? Methode: Bei 39 humanen Ovarialkarzinomzellinien mit unterschiedlichen hAR-Expres sionsspiegeln wurde ein Mutationsscreening durchgefiihrt. Die Exone 1 bis 8 des hAR wurden dutch Single Strand Conformation Polymorphism Analyse mit nachfolgendem Sequenzieren untersucht. Ergebnisse: In diesen 39 Ovarialkarzinomzellinien wurde keine Mutation des hAR-Gens gefunden, bei gleichen Versuchs- und Nachweisbedingungen konnten hARMutationen in bis zu 50% fortgeschrittener Prostatakarzinome nachgewiesen werden. Schluflfolgerung: Eine Mutation des hAR scheint beim Ovarialkarzinom von untergeordneter Bedeutung zu sein. Unterschiedliche hAR-Expression w i r d nicht durch gerietischen Ver~inderungen des hAR-Gens verursacht. Mutationsscreening des hAR-Gens ergibt daher keine zusiitzliche prognostische Information.
K. Golombeck, Chr. Wilke, W.Jonat Universitiitsfrauenklinik Kid Ein Ovarialkarzinom breitet sich vom Ort der Entstehung per continuitatem intraperitoneal aus. Neben der Tumorinvasion in direkte Naehbarorgane werden Geschwulstzellen auf lymphogenem Wege in das gesamte parietale and viscerale Peritoneum, in die Pleura und in entfemte Lymphknoten (supraclavikuliir, axilliir und mediastinal) verbreitet. Seltener erfolgen Absiedlungen auf h~imatogenemWege in Leber, Lunge und Skelett. Fallbericht: Eine 74jahrige Patientin mit papill~irem,m~it3ig differenziertem Adenokarzinom der Ovarien (FIGOIIIc) und ausgedehnter Peritonealkarzinose stellte sich ein halbes Jahr nach palliativ-operativer und zytostatischer Primgrtherapie mit einem parastemalen Knoten am Ansatz der linken Mamma vor. Bei der sonographisch gezielten Feirmadelpunktion zeigte sich das Bild einer Metastase des bekannten Ovarialkarzinoms. Unter Bestrahlung der Metastase traten drei weitere Knoten in der linken Brust auf, von denen sich zwei sonographisch und zytologisch ebenfalls als Ovarialkarzinommetastasen erwiesen. Zusammenfassung: W~ihrendsich bei Ovarialkarzinomen hftmatogene Fernmetastasen vorwiegend in Leber, Lunge und Skelett finden, waren bei dieser Patientin neben der ausgedetmten intraperitonealen Metastasierung als Rarit~iteine Ovarialkarzinommetastase und drei weitere Adenokarzinomherde in der linken Mamma zu finden.
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Komplettremission eines Ovarialcarcinoms ( F I G O III) m i t gleichzeitigem DCIS, M. Paget und Korpuscarcinora bei Familiiirem Carcinom-Syndrom (FCS)
Fallbeispieh Famili~ires Ovarialkarzinom bei 46, XY-Karyotyp
Nimpsch, R., Sehouli, J., Buchmann, E, Switala A., Farkic, M., Weidemann,H., Jordan A., 1-1., Lichtenegger, W. / Frauenklinik/ Charitd/ Campus Virehow-Klinikum / HU Berlin Erstmalige Beschreibung eines FCS bei gleichgzeitigem Ovarial-, Mamma- und Corpus-Carcinom. Kasuistik: Eine 71-j~hrige Pat. stellte sich mit V.a. Ovarial-Ca vor. Nach pr~iop. Diagnestik wurde auBerdern der V.a.M. Paget bei ausgedehnten Mikrokalzifikationen ge~iuBert. Nach histolog. Sicherung wurde parallel zur Mastektornie + Axilladissektion eine Laparotomie durchgef~hrt. Bei diff. Peritonealcarzinose fanden sich Tumor-konglomerate aus Ovarien,Darmsegmenten und Omentum majus. Zwischen Querkolon und Leber land sich ein Tumor von 20x5x7 cm. Lediglich eine part. Omentektomie, Adnektomie bds. sowie multiple PE m6glich. Histologie: 1. M. Paget auf Boden eines in-traduktalen Carcinoms Stad. II (DCIS) 2. Bilat. m~igig diff. ser6s -papill. Ovarial-Ca (FIGO -IIIc). Postop. Gabe yon 6x Taxol (175 /mg/m2) +Carboplatin(AUC6). Nach 1 Jahr stellt sie sich n-fit vag. Blutung vor. Bei makroskop. Tumerfreiheit wird die Standard-Op. komplettiert, multiple Biopsien entnommen. Histolog. land sich kein Ovafial-Ca mehr, abet ein Corpus-Ca :pTlb, pNO, GII . Die Pat. ist 9 Monate postoperafiv rezidiv- und beschwerdefrei.
Schlufifolgerungen: 1. Exakte Erhebung der famili~ren Anarrmese 2. Pr~op. Durchfiihrung der kompletten gyn-onkolog. Diagnostik 3. Bei prim~rer Inoperabilit~it palliative Chemotherapie sinnvoll. 4. Bei bildmorphologischer Vollremission Sekund~ireingriff zur pathologischen Evaluiemng mit M6glichkeit der operafiven Komplettiemng indiziert.
1Kempe, A., 1van der Ven, K., IPlath, H., 2Schubert, R., 2Schwanitz G., ZKrebs, D., ~Schmutzler, RK. 1UniversiRits-Frauenklinik und 21nstitutfiir Humangenetik, Bonn In unserer Sprechstunde ftir familiares Mamma- und Ovarialkarzinom stellte sich eine Familie mit 3 an Ovarialkarzinomen erkrankten Frauen vor. Zwei Schwestern erkrankten mit 13 bzw. 15 Jahren und verstarben bereits mit 19 bzw. 20 Jahren. Eine mit 35 Jahren erkrankte Schwester ist jetzt 80 Jahre alt und rezidivfrei. Eine weitere Schwester und ein Bruder sind gesund. Fragestellung: Welche genetische Ursache liegt diesem ungewOhnlich f~hen Erkrankungsalter in der Familie zugrunde? Methode: Die 80j~ihrige Indexpatientin wurde einer intensiven klinischen Untersuchung unterzogen. Bei Zeichen der testikul~ren Feminisierung, wie prim~re Amenorrhoe, Hochwuchs und spfirliche Pubesbehaarung erfolgte eine zytogenetische Analyse. Ergebnisse: In der Chromosomendiagnostik zeigte sich ein durchgehend mannlicher Karyotyp (46,XY). Unvereinbar mit dem Verdacht auf einen Androgenrezeptordefekt ist der sonographische Nachweis eines Uterus. Der daraufhin sequenzierte SRY-Locus zeigte keine Mutationen. Schluflfolgerung: Es handelt slch am ehesten um ein SwyerSyndrom mit Dysgerminomen. Die molekulare Grundlage der heterogenen St6rung konnte bisher nicht gekl~rt werden. In der Beratung konnte allerdings fiir die ph~inotypisch unauffalligen T6chter des Bruders ein erh6htes Risiko fiir das Auftreten von Ovafialtumoren ausgeschlossen werden. Danksagung: gef6rdert durch die Deutsche Krebshilfe und Bonfor
P2.13.28 Borderline-Ovarialtumoren in der Schwangerschaft - Falldarstellung und Literaturiibersicht
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Entezami, M., Richter, C, Opri,F, Weitzel, H.K. Frauenklinik, Universitiitsklinikum Benjamin Franklin, Berlin
Maass-Poppenhusen, K., Maass, N., Jonat, W. Universitats-Frauenklinik Kiel
Ovarialtumore treten in der Schwangerschaft mit einer H~iufigkeit yon 1:81 bis 1:2500 auf. 2-5 % dieser Tumore sind maligne; das Ovarialkarzinom hat eine Inzidenz yon 1:5000 bis 1:18000 Geburten. 35 % der malignen Ovarialtumore in tier Schwangerschaft Sind vom Borderline-Typ. Falldarstellung : Eine 26- j ~ r i g e G II, PI stellte sich in der I8. SSW zur Routineuntersuchung vor. Bei der Ultraschalluntersuchung fielen in beiden Adnexbereichen Zysten yon 7 bzw. 5 cm Durchmesser mit soliden Binnenstrukruen auf. Farbdopplersonographisch lieBen sich in diesen soliden Strukturen Blutgef~ige nachweisen, die abgeleiteten BluffluBkurven ergaben einen niedrigen GefaBwiderstand (RI <0,4). Aszites lag nicht vor. Es wurde eine mediane Laparotomie mit Ovarektomie und Tumorteilentfernung links durchgeftihrt. Die Histologie zeigte ein serOses Zystadenom vom Borderline-Typ. Aufgmnd dringenden Kinderwunsches der Patientin warde auf eine komplette Tumorentfernung zun~chst verzichtet, um eine Sectiohysterektomie mit kompletter Tumorsanierung in der 33. SSW durchzufiihren. Der US- Befund einschlieBlich der Farbdopplersonographie, Operationssitus und Histologie werden demonstiert. Diskussion: Ovarialtumore mit soliden Anteilen mtissen auch in der Schwangerschaft operativ entfernt werden. Vom histologischen Befund h~ingt das weitere Procedere ab. Aufgmnd der gtinstigen Prognose erscheint es bei Borderlinetumoren vertretbar, die Schwangerschaft fortzuftihren, wahrend beim Zystadenokarzinom die sofortige operative Sanierung und anschlieBende Chemotherapie erfordeflich gewesen w~tre.
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Kasuistik: Unreifes Teratom des Ovars mit Gliomatosis peritonei mit spontaner Remission der Implantate Gliomatosis peritonei bezeichnet die peritoneale Aussaat von Gewebe bei ovariellen Teratoman. Dabei handelt es sich histologisch meist um reiferes Gewebe als in dem Pfim~rtumor. Fragestellung:Der Fall einer Pafientin mit unreifem Teratom des Ovars wird beschrieben, bel der im AnschluB an die Prim~iroperation immature Pefitonealimplantate auffraten, die anschlieBend eine histologische Ausreifung und klinische Remission aufwiesen. Methode:27j. Nullipara, Pelviskopie wegen cystischen Adne×tumoran beidseits. Z.n. 4x Pelviskopie und einer Laparotomie wegen benignem Teratom des rechten Ovars. Pelviskopische Emtkleation von Derrnoidcysten beidseits. Ergebnisse: Histologisch ergab sich ein unreifes Teratom Grad 2 des linken Ovars~ ffaglich in sano entfemt, und ein reifes Teratom des rechten Ovars. W~hrend der anschlieBenden Pelviskopie und Adnektomie links zeigten sich einzehae stecknadelkopfgroBe Stippchen im Bereich des Douglas. Histologisch waren dies hnplantate des unreil~n Teratoms. Das Restovar links wax tumorfrei. Bei der Second Look Pelviskopie 3 Monate sp~iter deutliche Zunahme der Peritonealimplantate, die histologisch reifes Teratom darstellten. Bei emeuter Petviskopie weitere 3 Monate spater deutliche Remission der histologisch ausgereiften Implantate. Die Patientin ist derzeit klinisch und sonographisch turnorfrei. AFP- und BHCG-Werte waren immer im Normbereich. Schluflfolgerung: beim unreifan Teratom des Ovars mit der seltenell Form der unreifen Gliomatosis peritonei ist ein abwartendes Vorgehen mit engmaschigen Idinischen, sonographischen und evtl pelviskopischen Kontrollen sowie AFP-Wert-Bestimmungenzu rechtfertigen, da es zur spontanen Ausreifung and Remission der Gtiomatosis peritonei kommen kmm.
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Trabekul/ires Karzinoid des Ovars, Peptid YY und Obstipation Altin~z, H., Kflhn, W., Foss, H.D*., Kratzsch, H.C., Weitzel,
Atypisehe Endosalpingiose dec pelvinen Lymphknoten der Frau - eine distinkte Liision des Coelomepithels Horn, L.-C., Bilek, K. Institut fi~r Pathologie & UFK der Universitiit Leipzig
H.K.
Frauenklinik und *lnstitut far Pathologie im Universitf~tsklinikum Benjamin Franklin, FU Berlin Prim/ire Karzinoide des Ovars steUen histogcnetiseh Teratome dar. Trabekul/irc Karzinoide k6nnen mit einer schweren Obstipation vergesellsehaftet sein. Fragestellung: Erst seit wenigen Jahren wird ein Zusammenhang dieses Krankheitsbildes mit einem Polypeptid angenommen. Methode." Es wird fiber eine 25-jghdge Patientin bedehtet, bei der wegen einer /itiologiseh ungekl/irten, sehwersten und therapieresistenten Obstipation mit ausgepr/igter Hypotonie des Colons eine subtotale Kolektomie erwogen wurde. Ergebnisse: Im Rahmen einer gyn/ikologisehen Abkl/irung wurde ein grolier Ovarialtumor diagnostiziert und operiert. Die Histologie ergab ein prim/ires trabekul/ires Karzinoid. Die Darmfunktion normalisierte sieh spontan innerhalb von 2 Tagen postoperativ. Schluflfolgerung: In der Literatur sind seit 1992 nur einzelne F/ille mit trabekul/irem Karzinoid des Ovars und Obstipation mit Nachweis eines die Darmmotilitiit inhibierenden Polypeptids besehrieben worden. In allen F~illen handelte es sieh um ,,PYY", ein gastrointestinales Peptid mit parakriner und hormoneller Aktivit~t. Der Naehweis erfolgt immunhistologisch.
Benigne Driiseneinsehltisse (BDE) in pelvinen retroperitonealen Lymphknoten werden in 11,4% beobachtet. Fragestellung: Gibt es morphologische Kriterien, die bei zellul~ren und nuklefiren Atypie~ der BDE eine Unterscheidung zu Metastasen zulassen. Methode: In 34 yon 1.039 radikal wegen eines Zervixkarzinoms operierten Patientinnen (3,34%) fanden sich Drtlseneinschlasse in gesamt 54 pelvinen Lymphknoten. Die Zahl der Einschlasse mit zellul~en Atypien und ihr immunhostochemisches Profil (Ber EP-4, HEA 125, Vimentin, CEA) im Vergleich zu Einschltissen ohne Atypien wurde ermittelt. Ergebnisse: In 11 der 34 FNle (32,3%) fanden sich zellulfire und nukle~iere Atrypien sowie Architekturst0rungen. Das immunhistochemische Profil unterschied sich zwischen den beiden Gruppen nicht. Alle BED sind CEA-negativ. Histogenetisch sind es Abkt}mmlinge des Coelomepithels. Im Gegensatz zu Metastasen sind die BED im Kapsel- und Trabekelbereich oder im Kortex der Lymphknoten lokalisiert, oft mit einer die Lfision umgebenden feinen, fibr6sen Kapsel. Desmoplastische Reaktionen u~d Mitosen liegen sich nicht nachweisen. Immunhistochemisch gelang die Abgrenzung gegenaber Metastasen muzin~ser LMP-Ovarialtumoren mid Adenokarzinomen der Zervix durch eine negative Reaktion gegentiber CEA. Schluflfolgerungen: Atypische Endosalpingiosen als AbkOmmlinge des Coelomepithels stellen eine wichtige Differentialdiagnose zu Metastasen yon Adenokarzinomen dar. Fttr die Abgrenzung gegenOber Implantaten ser0ser LMP existiert kein verlfiBlicher Marke~
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Phase-H-Studie zur Therapie mit Carboplatin und Etoposid (CA/ET) vs. Carboplatin und Cyclophosphamid (CA/CY) beim fortgeschrittenen Ovariaikarzinom Horstkamp, B., Sehouli, J., SchO'nborn,I., Lichtenegger, W., Kettner, H. Universit~itsfrauenklinik, CharitY, Campus Virchow-Klinikum Hat die Kombinatien yon Carboplatin (CA) mit dem Topoisomerasehemmer Etoposid (ET) (Arm A) Vorteile gegentlber der Kombination von CA mid Cyclophosphamid (CY) (Ann B)? Methode: 38 Pat. mit OvariMkarzinom (FIGO llb-IV) wurden in emer randomisierten, multizentrischeno First-line-Studie nach Stratifiziertmg (postop. Tumorrest) eingeschlossen mid mit folgender Therapie behandelt: Arm A: CA (350rag i.v./m2/Tagl /q28d) mid ET (100rag p.o./Tag 1-12/q28d), Ann B: CA (350mg/m2/Tagl/q28d) mid CY (600rag i. v./m2/q28d). Ergebnisse: 99 Zyklen (21 Pat.) im Arm A mid 96 Zylden (17 Pat.) in Arm B wurden evaluiert. Zwischen den Gruppen bestanden keine signifikanten Unterschiede hinsichflich des Alters, des histologischen Subtyps, des Gradings sowie des postoperativen Resttumors. Bei gleicher Inzidenz yon 0belkeit mid Erbrechen (> WHO Grad IL Arm A: 4 Pat., Arm B: 5 Pat.), trat eine Alopezie im Ann A in 29% mid in Ann B in 6% auf. Pro Ann traten bei 6 Pat. eine Thrombo- mid / oder Lenkozytopenie (> WHO Grad II) auf. Anfinlien (>WHO Grad II) kamen in beiden Amlen haufig vor. (47 vs. 38%). Therapiebedingte Todesf~ille wurden nicht beobachtet. Die Remissionsraten waren in beiden Armen vergleichbar (CA/ET 85,7% vs. CA/CY 88,3%). Das mediane Follow-up betrug 27 Monate. Das Gesamt{iberleben zeigte keine signifikanten Unterschiede. Sehluflfolgerungen: Beide Kombinatienen bewiesen ihre Vertragliehkeit mid Sieherheit. Die Kombination CA/ET bietet aufgrund tier vorliegenden Ergebnisse eine therapeutische alternative in der zytostatisehen Behandlmig des Ovarialkarzinoms. S 123
P2.14 Corpus (Endometrium-) Karzinom- Diagnostik Onkogenexpression, Immunhistologische Sensitivit~itspriifung, Chemotherapie Mischformen, Sarkome
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Zum Zusammenhang von Zeitraum zwischen Beginn der Postmenopauseblutung und Diagnosestellung sowie dem Tumorstadium A. Krause, B. Gerber, T. Kuelz, E. Rohde, K. Friese Universit~ts-Frauenldinik Rostock Pos~enopauseblutangen kOnnen anf ein Endometriumkarzinom hinweisend sere. In der H~lfte aller F~lle handelt es sich jedoch tan fanktionelle Ursachen. Dutch exspektatives Vorgehen konnte eine Vielzahl unn0tiger Abrasiones vermieden werden. Fagestellung: Besteht zwischen dem diagnostiziertem Tumorstadium yon Endometrium-/Zervixkarzinomen und der Daner seit Beginn der ersten Blutung ein Zusammenhang? Methode: Von 1/1990-12/1996 wurden an der UFK Rostock t 198 Patientinnen (Patn.) mit Postmenopauseblutang fraktioniert abradiert. Die Tumorstadien von 181 Endometrium- and 56 Zervixkarzinomen wttrden retrospektiv hinsichtlich ihrer Verteilang auf den Zeitraum zwischen erster Blutang und Therapie analysiert. Ergebnisse: Das mediane Intervall zwischen angegebener erster Blutang und Diagnosestellang betrug beim Endometriumkarzinom 10 Wochen (Wo.; 25.-75. Perz.: 5-21 WoO and beim Zervixkarzinom 13 Wo. (25.-75. Perz.: 6-36 Wo0. Ein Endometrittmkarzin0m ira FIGO Stadium IA / ]]3 wurde bei Path. mit einet Blutangszeit unter 6 Wo. in 68% (47/69), von 6 - 12 Wo. bei 58 % (38/66) und bei l~nger als 12 Wochen in 24 % (11/46) gefanden. Bei 56 Zervixkarzinomen war die Situation analog: kein Ia Stadium, Ib Stadien: 64% (7/11), 56 (9/16) bzw. 17 (5/29). Schluflfolgerung: Die Postmenopauseblutung stellt ein Frfihsymptom des Endometrium- bzw. Zervixkarzinoms dar. Die umgehende histologische Abklarang tr~gt zur Frfiherkennuag, zu weniger radikalen Operationsverfahren and damit auch zur Erhaltung der Lebensqualitat bei.
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Hysteroskopie beim Endometriumkarzinom Obermair, A., Geramou, M., Denison, U., Wierrani, F., Rosen, .4., Graf, .4., Nather, A., Petru, E., und Kainz, C. J~r den Wissenschaftsausschufl der Ost. Arbeitsgemeinschaft J~r Gyniikologisehe Onkologie (.4GO)
Endometriumkarzinom und atypische Hyperplasie in der Pr~imenopause Reich O, Schneeweifl WD, Lahousen M Geburtshilflich-gyngikolo~sche Univ.-Klinik Graz
Die diagnostisehe Hysteroskopie (HSK) wird routinem/iBig zur Abkl~irang unklarer uteriner Blutungen eingesetzt. Aueh der Verdaeht auf Endometriumkarzinom wird derzeit international nieht als AusschlieBungsgrund~ r eine HSK gesehen. Fragestellung: BeeinfluBt eine vorangegangene HSK die Prognose von Patientinnen mit Endometriumkarzinom? Methode: Eine multizentrische Erhebang, die auf den Daten yon 123 Patientinnen, die zwischen 1995 and 1997 wegen eines Korpuskarzinoms operiert wurden, basiert. Ergebnisse: 40 Patientinnen wurden hysteroskopiert and curettiert, 83 Patientinnen wurden lediglieh curettiert. Die beiden Gruppen waren hinsichtlieh ihres Tumorstdiums, des histologisehen Gxadings and hinsiehtlich ihrer Behandlang vergleiehbar, Insgesamt entwickelten 9 Patientinnen innerhalb eines medianen Beobachtungszeitraumes yon 12 Monaten ein Tumorrezidiv. Die Wahrseheinliehkeit der Rezidivfreiheit uaeh 24 Monaten betrug in der Gruppe mit HSK 71%% and in der Gruppe ohne HSK 93% (Logrank, p=0.02). Schluflfolgerung: Das rezidivfreie Llberleben war in unserer vorl~iufigen Untersuehung bei Patientinnen, die pr~operativ eine diagnostische HSK erhielten, signifikant schleehter. Eine unbemerkte Tumorzelldissemination dutch HSK bei vorliegendem Korpuskarzinom kann daher nieht ausgesehlossen werden. Unsere priilimin~iren Daten miissen dennoeh anhand einer gr0Beren Fallzahl mittels einer multivariaten Analyse verifiziert werden.
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In der Pr'amenopausebesteht dureh die F~ihigkeitdes Endometrium zur Regeneration ftlr Genese, Diagnostik und Therapie der atypisehen Hyperplasie (AH) und des Endometriumkarzinoms (EK) eine besondere Situation, Fragestellung: Erm0glieht ein Manifestationsalter <40 Jahre eine risikoadaptierte Therapie der AT and des EK? Methode: Wir st0tzen uns auf 12 reevaluierte Krankheitsf~tlle19671998:6 AH, 6 EK: GradI: n=3, Grad/I: n=3; Stadium (HGO): Ia: n=l, Ib: n=3,1IIC:n=2; Alter 36 (30-39) Jahre, Naehbeobaehtungszeit162 (37-348) Monate. 4 von 6 Frauen mit AH wurden mit Hysterektomie, 2 dureh Kt~rettage and Gestagentherapiebehandelt. 4 yon 6 Frauen mitEK wurden mit Hysterektomie,2 dutch Operationnaeh Wertheim behandelt. Ergebnisse: Wir fanden 3,6% (6 von 168) aller AH und 0,5% (6 von 1238) aller EK bei Frauen <40 Jahre. 8 von 12 (67%) der Frauen hatten mindestens einen auf Hyper0strogenismus hinweisenden Risikofaktor (Obergewicht,Diabetes mellitus,Hypertonie, Hepatose). Beide Patientinnen mit AH, die dureh Kt~rettageand Gestagentherapie behandelt wurden, zeigten eine Befundregression. Keine Frau mit einem EK ist am Tumorleidenverstorben: Schluflfolgerungen: AH und El( sind in der Pr~imenopausesehr selten. Hyper6strogenismus steilt einen Risikofaktor dar. Naeh eigenen Erfahrungen and Angaben der Literatur erseheint die Prognose beider Erkrankungen g~nstiger, als in der Peri- oder Postmenopause, sodaB eine risikoadaptierte Therapie gereehtfertigt erseheint: Die AH kann durch K0rettageund Gestagentherapiebehandeltand durch periodisehe Hysteroskopie mit Endometriumbiopsienaehkontrolliertwerden. Der Verzieht auf eine adjuvante Radio- oder Chemotberapie ist in frt~hen Stadien des EK zu erwagen.
P2.14.04 Relevanz der mit dem S-Phase assoziierten monoklonalen AntikSrper Ki-S2 analysierten Proliferationsaktivi~t~it fiir die Prognose des Endometriumkarzinoms Bonatz, G. 1, Lftttkes, J. 2, Hedderich, J. 3, Jonat, W. 1, :Parwaresch, R. 2 lFrauenklinik, 2Institutfur Pathologie, 3Institutfdr Medizinische Informatik und Statistik, CA U- Universitgit Kiel Die immunhistochemische Bestimmung zellzyklusassoziierter Antigene, die w/ihrend der gesamten Interphase exprimiert werden, hat for das Endometriumkarzinom, im Gegensatz zur fluBzytometrischenErrnittlung der S-Phase-Fraktion, keine prognostische Signifikanz. Fragestellung: Welche Aussagekraft besitzt die immunhistochemische Analyse der Proliferationsaktivitfit (PA) durch den SPhase assoziierten monoklonalen Antik6rper (MoAk) Ki-S2 als einfache Methode f't~rdie Prognose des Endometriumkarzinoms? Methode: Retrospektiv wurde der klinische Verlauf yon 180 Patientinnen nach erfolgter Operation wegen Endometriumkarzinoms ermittelt. Die immunhistochemische Auswertung der Proliferationsaktivitfit im Tumorgewebe dutch die MoAk Ki-S2 und -parallel dazu- Ki-S5 (paraffingfingiges Analogon des Ki-67) erfolgte an Paraffinschnitten mit Hilfe der ABC-Methode. Ergebnisse: Die univariate Analyse ergab, dab herk6mmliche Prognosefaktoren (Lebensalter, myometrane Infiltrationstiefe, histologischer Typ, Grading, Stadium) und eine Ki-S2 PA >8.1°,5, nicht aber die Ki-S5 PA, eine schlechtere Prognose anzeigten. Die multivariate Analyse wies nur dem Tumorstadium und der Ki-S2 PA unabh~tngigeprognostische Information zu. Sehluflfolgerung: Die Bestimmung der Ki-S2 PA ist eine einfache immunohistochemische Methode, um die Prognose yon Patientinnen mit Endometriumkarzinom abzuschfitzen.
P2.14.05 Bedeutung der pr~ioperativen immunhistochemischen Differenzierung von Endometriumkarzinomen W. Weikel, E. Steiner, A~ Schmidt, H. Pilch, P.G. Knapstein Universitiitsfrauenklinik Mainz Fragestellung: Welehe Aussagekraft haben immunhistochemische Untersuchungen am Abradat yon Endometriumkarzinomen? Methode: Aus den zwischen 1985 und 1995 in der Universit~itsfrauenklinik Mainz operierten 193 Patientinnen mit einem Endometriumkarzinom wurden retrospektiv 4I Patientinnen ausgewghlt, far die zum einen Abradatmaterial gewonnen worden war und ausreichend lange Nachbeobachtungsdaten erhoben werden konnten. Ausgewertet wurden die immunhistochemischen Auswertungen der Oestrogen- und Progesteronrezeptoren sowie von p53 und MIB-1 hinsichtlich des rezidivfreien Intervalls und der Gesamttiberlebenszeit. Die gewonnen Daten wurden mit den bekannten Prognosefaktoren Invasionstiefe, Grading und intraoperativem Tumorstadium verglichen. Ergebnisse: Es zeigte sich ein fehlender Nachweis von Osterogenrezeptoren (p=0,0005) und Progesteronrezeptoren (p=0,0003) mit einen signifikant schlechteren Krankheitsverlauf verbunden (mittl. Nachbeobachtungszeitraum 49 M0nate). Auch far MIB 1 >20% fanden wir eine deutliche Korrelation (p=0,05). Ftir p53 konnten wir nur einen klinischen Trend zeigen. Sehluflfolgerung." Die pfftoperative Erhebung dieser Prognosefaktoren zeigte bereits am Abradatmaterial fiir fehlende Hormonrezeptoren sowie eine gesteigerte Wachstumsfraktion eine deutlich schlechtere Prognose hinsichtlich des GesamtOl~erlebensund des rezidivfreien Intervalls. Die Prognosefaktoren sind bereits in der Abradathistologie in gleichwertiger Qualit~ttwie am postoperativen Tumormaterial zu erheben. Daraus erschliel3tsich die M6glichkeit einer Planung der operativen Radikalitgt am Abradatmaterial.
Der Einflu$ yon Hormonen/Zytokinen auf die CD44Expression bei Endometriumkarzinomen Durst, B., Lazar, A., ROder, G., Beclamann, M+W., Niederacher, D., Dall, P. UFK DiisseMorf
P2.14.07 Beim Endometriumkarzinom korreliert der V e r l u s t der Keratine 8 und 18 mit tier Metastasierung SOngen, J., Biihler, H., Gstettenbauer, M., Schaller, G. Frauenklinik, UK Benjamin Franklin, FU Berlin
Bestimmte Varianten der CD44-Oberfl/~chenprotein-Familie sind bei Mamma- (CD44v6), Kolon- und Zervixkarzinomen (CD44v6 bzw. v7/8) mit der Tumorprogression korreliert. Fragesteilung: Ziel tier Untersuchungen war 1) ein Vergleich der CD44=Basisexpression zwischen Normalgewebe (NG,n=5)und Karzinom (EmCa,n=12) sowie 2) die Analyse mOglicher CD44Expressionsgmderungennach Hormon-/Zytokinstimulation.. Methode: Die CDg4-Expression wurde mittels RT-PCR /Southernblot und Fluoreszenz-Hybridisiermag mit v-Exonspezifischen Sonden analysiert. Ferner wurden EmCa-Zellinien (AN3Ca, RL95-2, HECla, KLE) mit Ostrogen, Progesteron, Tamoxifen sowie G-CSF stimuliert und die RNA zur CD44 Analyse extrahiert. Quantifiziert wurde mittels qdPCR (A.L.F. DNA-Sequenzierautomat). Ergebnisse: Die Gesamtexpression sowie die Anzahl der Isoformen war in 7/12 EmCa's sowie 3/4 Zellinien gegeniiber NG erhOht. Die oft mit Tumorprogression assoziierte Variante CD44v6 war jedoch mar schwach exprimiert. Die Exons v8-vl0 wurden h~iufig exprimiert mad zeigten nach Hormonzugabe eine geringe Variabilitat. Die v6-Expression variierte hingegen je nach Konfluenzgrad der Zellen sowie naeh Gabe yon OH-Tamoxifen. G-CSF/Progesteron hatten keinen EinfluB auf die CD44Expression. Schlu~folgerung: Die CD44-Gesamtexpression ist in EmCa's gegentiber NG erhOht, insbesondere die unabh~ingig yon Hormonen/G-CSF stabil exprimierten Varianten v8-vl0. Die Tumorprogressionsvariante CD44v6 zeigt hingegen eine niedrige Expression, die jedoch starker variiert. Die funktionelle Bedeutung ist noch unklar. (materstiitztdutch DFG Da 327/2-1)
Die Keratine K8 und K18 sind Strukturproteine and bilden die Intermedi~rfilamente in den luminalen Zellen einfacher Epithelien. FunktiOnell markieren sie das Differenzierungskompartiment. Zusammen mit den Adh~isionsmolektilen spielen die Keratine eine groBe Rolle bei der Vermittlung geweblicher Integrit~it. Fragestellung: Kommt es im Rahmen der malignen Transformation zu einem Verlust der differenzierungstypischen Keratine 8 and 187 Ist dieser Verlust mit einer st[irkeren Metastasierung verknilpft und nimmt so Einfluf3 auf die Prognose der Patientin? Methode: In Paraffinschnitten yon 52 Patientinnen mit Endometriurnkarzinomen unterschiedlicher Stadien warden K8 und K18 immunhistochemisch nachgewiesen. Die Auswertung erfotgte semiquantitativ mit einem immunreaktiven Score. Ergebnisse: Die Expression fOr K8 und KI8 war vergleichbar und nahm zu den h6heren Stadien hin ab. Alle Patientinnen mit Fernmetastasen waren negativ fox K8/18. Die Mortalit~tsrate war in der K8/18 positiven Gmppe deutlich geringer (1t,1%) als in der K8/18 gering exprimierenden Gruppe (37,5%). Die Expression von K8/18 korrelierte mit dem 5-Jahrestiberleben der Patientinnen. Schluflfolgerung: Der Vedust yon K8/18 zeigt auf molekularere Ebene einen Differenziemngsvedust an. Dutch die Vermindemng der geweblichen Integritat wird eine st~rkere Metastasierung des Tumors m6glich. Verbunden damit ist eine schlechtere Prognose for die Patientin.
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P2.14.08 Tamoxifen (TAM) assoziierte Steroidrezeptor Expression in unauffiilligen und pathologisehen Endometrien Kommoss F, Karck, U*, PrOmpeler H*, Breckwoldt M* lnstitut fftr Pathologie, Universit~itMainz, *Universitgitsfrauenklinik Freiburg Fragestellung: Patientinnen, die l~ngerfristig Tamoxifen (TAM)
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Neu¢ Prognosefaktoren beim Endometriumkarzinom Langanke, D,, Martin, R,, 1, Sorger, 1),2, KOhler, U.~ Untvers#atsfrauenklinik Leipzig (Triersches Institut), Instltut far Ktinische Chemie ~,Klinik und Polikltnikfar Nuktearmedizin der Universitdt Leipzig 2, Stddttsche Frauenkltnik St. Georg (Eigngon) 3
einnehmen massen, zeigen, ebenso wie nach alleiniger 0strogensubstitution, ein erh0htes Risiko fiar die Entwicklung eines Endometriumkarzinoms (Em-Ca). Es stellt sich die Frage, ob im Endometrium unter TAM gent~gend Progesteronrezeptoren exprimiert werden, um tiber eine Gestagengabe zu einer sekretorischen Transformation des Gewebes zu ftihren. Methodik: Bestimmt wurde der 0strogen- (ER) und Progesteronrezeptorgehalt (PR) in Endometrien 40 postmenopausaler Patientinnen unter TAM Therapie (20 -40 mg ftir mind. 3 Monate) wegen eines Marnmakarzinoms. Mittels standardisierter immunhistochemischer Fgrbung von ER und PR wurde an Paraffinschnitten forrnalinfixierter Abradate oder Hysterektomiepr~parate ein immunreaktiver Score (IRS) yon 0 (negativ) bis 12 (stark positiv) erhoben. Ergebnisse: In 24/24 endometrialen Atrophien wurden ER und PR in:den Kerneia der Drtlsenzcl:len=n~ch'gewiesen(_F~q=tRS:6A_+0,6 Mittelwert -+ Standardfehler; PR-IRS: 7,3.+0,6); ebenso 8/8 EMPolypen (ER-IRS: 8,3+0,6; PR-IRS: 10,1+1,0); in 4/4 adenomatOsen Hyperplasien (ER-IRS: 6,3+ 1,2; PR-IRS: 6,8 + 2,3); in 4/4 hoch differenzierten Em-Ca (ER-IRS: 4,8 _+2,4; PR-IRS: 7,0 _+0,6). Schluflfolgerung: Der durchgehende Nachweis von ER und PR in endometrialen Drtisenzellen von Frauen unter TAM Therapie untersttitzt die Vorstellung einer 0strogenen Stimulation endometrialer Zellen durch TAM. Eine zus~ttzliche Gestagengabe kt~nnte den TAM assoziierten prfimalignen und maligen EMProliferationen vorbeugen. Ein derartiges Konzept sollte in kontrollierten Studien tiberprtift werden.
Unzureichende Pr~iventionsm0glichkeiten beim Endometriumkarzinora erfordem die Identifikation zuverllissiger prognosfiseher Parameter, urn eine weitere Individualisierung der Therapie zu erreichen. Invasion und Metastasiertmg maligner Tumoren wird dutch tumorassoziierte Proteasen (uPA, PAI-1, Kathepsin D) mitbedingt. Fragesteltung:Inwieweit spielen diese Proteasen als Prognosefaktoren beim Endometriurnkarzinom eine Rolle? Methode:Es wurden yon 76 Patientinnen mit Endometriumkarzinora Proben yon jeweils vitalern Karzinomgewebe und tmnorfreiem Gewebe entnommen und zu Zytosolen aufgesehlossen. Die Bestimmung des uPA und PAI-1 erfolgte mitt~ls Enzymimmuno, assay. Kathepsin D wurde mit einem Radioimmunoassay bestimant. Es erfolgte ein Vergleieh der Proteasen sowohl im Normal- und Karzinomgewebe als auch zu etablierten morphologisehen Faktoren sowie zum Krankheitsverlauf. Ergebntsse:S~antfiche Proteasen (uPA, PAt-I, Kathepsin D) waren im Karzinomgewebe in signifikant h6heren Konzentrationen naehweisbar verglichen mit tumorfreien Endometrien (U-Test, p<0,05). Mit zunehmender Invasionstiefe wurden signifikant h6here uPAKonzentrationen gemessen. Der PAl- 1-Gehalt stieg mit der Entdifferenzierungdes Karzinoms (U-Test, p<0,05 ). Aueh nach einer Beobachtungzeit yon 62 Monaten konnte kein Einflul3 der Proteasen auf die Uberlebenszeit der Patientinnen mit Endometriumkarzinom festgestellt werden. Schluflfo lgerung: Die nachgewiesene Dberexpression der Prote~sen im Tumorgewebe ist Ausdruek der lokal erhOhten proteolytischen Aktivitfit. Jedoch eignen sich beim Endometriumkarzinom die untersuchten Proteasen nicht als Prognosefaktoren.
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Apoptose-Induktion im Endometrium und in Endometriumkarzinomen Yan, H.E, Niederacher, D., Niesalla, H., Hanstein, B., Koldovsky, U., Bender, H.G., Beckmann, M.W. Universitiits-Frauenklinik Diisseldorf
P53 - ein Prognosefaktor bei ser~is-papill~irem Endometriumkarzinom D. Bancher-Todesca, A. Obermair, P. Kohlberger, G. Breitenecker, G. Gitsch Universit~itsklinikf Frauenheilkunde Wien
Apoptose ist an der zyklischen Degeneration des Endometriums (EM) beteiligt. Fehlregulationen k6nnten eine Rolle bei der Entstetmng von Endometriumkarzinomen (EC) spielen. Fragestellung: Die Regulation der Apoptose im Zyklus des EM und bei EC durch (Anti-)Steroidhormone wurde untersucht. Methode: Gewebeproben (EM, EC), EM-Zellkulturen und ECZellinien mit/ohne hormonelle Stimulation wurden untersucht. Die Expression von Bcl-2 wurde mittels quantitativer RT-PCR und Flow Cytometrie analysiert. DNA-Fragmentation wurde mit TUNEL Methode, Zellproliferation mit PropidiumjodidF~irbung (FACScan) nachgewiesen. Zell-Ver~inderungen wurden licht- und elektronenmikroskopisch dokumentiert. Ergebnisse: In EM-Prim~irkulturen wurde die Bcl-2 Expression (1) nach 12 h E2-Inkubation 10-fach erhtiht, (2) nach 6 h PgInkubation um 64% reduziert, (3) TAM zeigte keinen Effekt. In PgR-positiven EC/RL95-2 inhibierte Pg und RU486 die Proliferation signifikant, die Bcl-2 Expression wurde um 72% reduziert (mit Zunahme apoptotischer Zellen). PgR-negative Zellinien zeigten keinen Effekt. Schluflfolgerung: E2 und Pg regulieren in physiologischen Konzentrationen die Expression des Apoptose-Inhibitors Bcl-2 im normalen EM. Die steroidhormonabhangige ApoptoseInitiierung ist als physiologischer Prozess in den Menstruationszyklus integriert. Die lnduktion der Apoptose durch Pg oder RU486 scheint ein Mechanismus der Hormontherapie beim EC zu sein. (Vaillant-Stiftung, Mtinchen) S 126
Das ser0s-papillare Endometriumkarzinom (UPSC) ist ein seltener, prognostisch ung~nstiger, histologischer Typ des Endometriumkarzinoms. Das p53, ein Tumor-Supressorgen, korreliert bei Patientinnen mit Endometriumkarzin0m mit schlechter Prognose. Fragestellung: Beeinflui3t die Expression yon p53 im Tumorgewebe die Prognose von Frauan mit ser0s-papill~irem Endometriumkarzinom ? Methode: Die Expression yon p53 wurde in~nunhistoehemisch in formalinfixierten paraffin eingebetteten Tumorgewebe yon 23 Frauen mit UPSC Stadium I-IV analysiert. Korrelationen mit etablierten Prognosefaktoren wurden hergestellt, der Einfluf3 auf das Gesam~bedeben evaluiert, Ergebnisse: Elf (47.8%) Frauen exprimierten p53 im Tumorgewebe, zw01f (52.2%) waren p53 negativ. Einer von acht Tumoren im Stadium I/II (12.5%) und 10/15 im Stadium III/IV (66.6%) zeigten p53 l.)berexpression (p=0.013). 7/11 p 53 positive, jedoch nur 3/12 p53 negative Patientinnen entwickelten ein Rezidiv (p=0.062). Die mediane 13berlebenszeit war 36.5 Monate (95% confidence Interval 13.1-67). Patientilmen mit Tumorstadien III/IV zeigten im Vergleich zu Patientinnen mit Stadium I/II ein sehlechteres Gesamtaberleben (Log Rank, p=0.148). Myometriuminfiltration und Lymphknotenstatus korrelierten nieht mit dem Oberleben. Patientinnen mit einer p53 Oberexpression zeigten im Vergleich zu p53 negativen Patientinnen eine kfirzere 5 Jahres 0berlebenszeit (p=0.005). Schluflfolgerung: Die Expression von p53 ist ein Prognosefaktor ~ r Patientinnen mit ser6s papill~irem Endometriumkarzinom.
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Kombiniert laparoskopisch-vaginale versus abdominale Operation beim Endometriumkarzinom Heidemann M, Kamprath S, Michels IV, Possover M, Schneider A Abteilung fiir Frauenheilkunde der Friedrich-Schiller-Universitiit Jena Diagnose und Behandlung des Endometriumkarzinoms erfordert ein exaktes Staging der pelvinen und paraaortalen Lymphknoten. Durch minimal-invasive Verfahren kSnnen Lymphknoten laparoskopiseh entfernt und mit der Laparoskopiseh assistierten vaginalen Hysterektomie kombiniert werden. Fragestellung: Ist das kombiniert laparoskopisch-vaginale Verfahren tier abdominalen Operation iiberlegen? Methode: 38 Patientinnen mit Endometriumkarzinom Stadium I bis III wurden im Zeitraum von 7/95 bis 2/98 f/Jr die beiden Operationsverfahren prospektiv randomisiert. Ergebnisse: Im Vergleich beider Methoden war der intraoperative Blutverlust beim abdominalen Verfahren grN~er als beim Iaparoskopisch-vaginalen Vorgehen (p=0,00I). Die postoperati-ve Verweildauer laparoskopisch operierter Patientinnen war kiirzer (p =0,001). Kein signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen wurde f/Jr die mittlere Operationsdauer sowie die Zahl der durchschnittlich enffernten Lymphknoten festgestellt. Intraoperative Komplikationen traten beim abdominalen Verfahren bei 6 Patientinnen, in der Laparoskopiegruppe in keinem Fall auf (p=0,021). Postoperative Komplikationen waren in der abdominal operierten Gmppe bei 14 Patientinnen (3x schwer, 1lx leicht), bei der laparoskopiseh operierten Gruppe bei 8 Patientinnen (8x leicht) zu verzeielmen (keine Signifikanz). Sehluflfolgerung: Bei der Behandlung des Endometriumkarzinoms erweist sieh das kombiniert laparoskopiseh-vaginale Verfahren dem abdominalen Verfahren iiberlegen.
P2.14.13 Ex vivo Chemosensitivit~it beim Endometriumcarcinom: Vergleich yon Paxlitaxel, Doxorubicin und Cisplatin Breidenbach It#., Rein D., Kurbacher C.IV/., Mallmann P. Universitdts-Frauenk/inik K(~ln In der Chemotherapie des fortgeschdttenen Endometriumcarzinoms (EC) gelten Cisplatin (DDP) und Doxorubicin (DOX) derzeit als effektivste Substanzen, mit Remissionsraten zwischen 20%-40%. Frageste//ung: Bestehen dutch Einsatz yon Taxanen neue therapeutische Mbglichkeiten in tier Behandtung des fortgeschrittenen EC ? Anhand von simultanen ex vivo Untersuchungen nativer EC Proben sollte die zytostatische Aktivit~it yon Paclitaxel (PTX) im Vergleich zu den Standardsubstanzen DDP und DOX nachgeWiesen werden. Methode'. Mit Hilfe des ATP-Tumor-ChemosensitivitStsAssays (ATP-TCA) wurden 22 native Proben yon Patientinnen mit fortgeschrittenem EC untersucht. Verglichen wurde, in jeweils 6 verschiedenen Konzentrationsstufen, die Sensitivit~it gegenOber PTX versus den Monosubstanzen DDP und DOX. Die Beurteilung der Chemosensitivit~it erfOIgte nach einem semiquantitativem Score. Etgebnisse: Die Ex Vivo Responsrate (EVRR) betrug for DDP 27% und f5r DOX 41%. Die EVRR for PTX betrug hingegen 64%. Bei 4 (21%) der untersuchten Tumoren zeigte sich ein alleiniges Ansprechen auf PTX Sch/ul3fo/gerung: Die deutlich hfhere Aktivit~it von PTX gegenOber den bisherigen Standardsubstanzen DDP und DOX erSffnet neue Ansatzpunkte in tier Therapie des fortgeschrittenen EC. Untersuchungen zur~Effektlvit~t yon Kombinationstherapien mit PTX werden derzeit an der UFKKNn durchgef(Jhrt.
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Analyse von Therapie und Uberleben beim Endometriumkarzinom anhand des Krankengutes der Universitiitsfrauenklinik Freiburg der Jahre 1970 - 1995
Korpuskarzinom: Retrospektive 10-Jahres-Analyse Numrich St., Briese V., Friese K: Universit~t~J}'auenklinik Rostock
Ladner HA, Karck U, Bahnsen J, Ladner S Universitatsfrauenklinik Freiburg Fragestellung: Welchen Einflug haben Stadium (St), Grading, Infiltrationstiefeins Myometrium und histologischer Subtyp sowie Nachbestrahlung auf das Uberleben yon Patientinnen (Pt) mit Corpus Karzinom (EmCa). Methode: retrospektive Analyse aller 1970 bis 1995 an der UFK Freiburg behandelten Pt mit EmCa. Die Pt wurden anhand von OpBfichem und Strahlenprotokollenidentifiziert, die Angaben aus den Krankenblgttern in eine Datei tibertragen und rechnergestiitzt analysiert (DBase und SPSS). Das 13berleben der Pt wurde Ober Anfragen bei niedergelassenen,~rzten und Einwohnermelde~ntern erfasst. Ergebnisse. 1970 - 1995 wurden an der UFK-FR 2770 Pt mit EmCa behandelt. Zu 16 Pt konnten keine Follow up Daten erhoben werden, so dab for die Analyse die Daten yon 2754 Pt zur Verffigung stehen. Die Stadienverteilung (FIGO) war wie folgt: 2010 (I), 310 (II), 323 (III), 111 (IV).Die mittlere Beobachtungszeit betr~tgt 9,6 Jahre. Die 5 und 10 Jahresfiberlebensrate sowie die mediane [lberlebenszeit waren: 80,1% / 66,7%, 14,8 J (I); 66% / 50,8%, 10,3 J (II); 52,9%/39,7%, 5,6 J (III), 18,9%/12,9%, 1,1 J (IV). Ffir St I zeigte sich ein signifikanter Vorteil far das lJberleben nachbestrahlter Pt (5J: 81 vs 72%, 10 J: 68 vs 55%). Schluflfolgerung: [lber multivariate Regressionsanalyse konnten Grading, Stadium und Infiltrationstiefe als unabh~ingige Prognosefaktoren ermittelt werden, der histologische Subtyp nicht. Der Effekt der Nachbestrahlung im St I stimmt naehdenklich, und ist nicht nut fiber eine Selektion der Pt zu erkl~ren.
t:,'ragestelhmg: W_ht~enddie hlzidei~ des Korpuskarzinon~s anstieg, nal~n die Mortalit~t ab. Ursache ist das ~anelmaend prhnfir operative Vorgehen auch bei Pafientirmen rail zahkeichen Risikof~ktoren.Unter Beachtung letzterer und des Leitsymptoms Po~menopauseblutnng bestehen berechtigte Chancen, mehr als 80% alier Endometriumkarzinome im Stadium I zu erkennen ivlethode: Rctrospcktivc 10-Jahrcsauswcrtung allcr Paticntirmen mit einem Koqouskmzinom, die m l der UFK Rostock therapiert wurden. Erfagt wurden: Risikofaktoren tIypertonus, Diabetes und Adipositas sowie die 5-Jabxes-()berlebenzzeik Mit Hilfe der Kaplan-Meier -~erlebensanalyse wurden Abh~ngigkeiten yon Alter, Stadium, Differenziemng mad Myometriuminfiltration nachgewiesen werden. Ergebnisse: 441 Patientimlen (85 % postmenopausal)mit Endometriumkarzmom wurden behandelt, davon 75,3% fin Stadium i. Das Durchselmittsalter betrug 63,5 (31 - 90) Jahre. Die Radiatio war als Prhn0xtherapie rt'}ckl~ufig.Die L3anphonodektomienach Meigs ~hemt die Prognose ~1 verbessem. Die [~erlebenskurvenmachen die Bedeutung der Diagnosestellung im Stadium I deutlich. SehluBfolgerungen: Die frtihzeitige Diagnose des Korpuskarzinoms ist durch Anamnese im Rahmen der allgemeinai~dichen Untersuclmng gut m6glich. Leitsymptom ist die Postmenopauseblu~mg. Die L~aphonodektomie linch Meigs bei Myometrimnmfi!tration und geringem histologisehen Differe.'~iemngsgrad verbessert die Prognose.
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P2.14.16 Retrospektive Untersuchung Kriterien bei Uterussarkomen
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prognostisch
wichtiger
Wolf, M., Schmitt, J. * Weise, W., Roessner, A. * Universittisfrauenklinik , *lnslitut far Pathologie der Otto-vonGuericke Universittit Magdeburg In der Literatur werden viele Prognosekriterien for Uterussarkome wie Stadieneinteilung nach FIGO (Federation International de Gynecologie et d'Obstetrique), histologischer Typ, Menopausenstatus, Mitoseindex. Rezeptorstatus oder DNA-Gehalt diskufiert. Fragestellung: Welche der yon uns untersuchten Kriterien besitzen prognostische Relevanz in Bezug auf mediane Oberlebenszeit und rezidivfreies Intervall? Methode: Es erfolgte eine retrospektive Auswertung klinischer Daten yon insgesamt 36 Patientinnen mit Utemssarkomen. Zusatzlich warden der Mitoseindex dutch Auszfihlung yon Arealen mit gr6Bter mitotiseher AktiviNt in insgesamt 50 HPF (high power fields), der DNA-Gehalt (Ploidielevel) mit der Image Zytometrie sowie der Rezeptorstatus (Estrogen/Progesteron) mit immtmhistochemischen Farbemethoden bestimmt. Ergebnisse: Den nachweislich grOBten EinfhiB anf die mediane Oberlebenszeit hat die Stadieneinteilung nach FIGO (P=0,001). Diploidie war im tmtersuehten Patientengut ebenso mit einer signifikant verlangerten medianen Oberlebenszeit (P=0,014) verbnnden wie ein Mitosegehalt yon <10 Mitosen/10 ttPF. Der Rezeptostatus war nicht yon Bedentung. SchlufiJblgerung: Wiehtige Kriterien mit prognostisehem Aussagewert sind Stadieneinteilung naeh FIGO, DNA-Gehalt trod Mitoseinde~c Sie k0nnten zur Selektion yon Patientinnen nfit schlechterer Prognose hinsichtlieh medianer Oberlebenszeit und rezidivfreiem Intervall als Entscheidungshilfe zur postoperativ adjuvanten Therapie herangezogen werden.
P2.14.18 Die Leiomyomatose - ein seltenes Krankheitsbild Kratz, C., Olbricht, S., Weise, W. Universitditsfrauenklinik A4agdeburg Die Leiomyomatose ist eine serene Erkrankung der pr/imenopausalen Frau, bei der em histologisch belfigner Tmnor der glatten Muskulatur meist des Uterus 6strogenabhangig ,,Femmetastasen°' vemrsacht. Fragestellung: Inwieweit lassen sich trotz niedriger Fallzahl Anhaltspunkte zur Prognoseeinschfi~ung und Empfehhingen zur Therapie der meist jtmgen Patientinnen erstellen? Methode: Der Untersuchung lagen die Patientenunterlagen der onkologisehen Ambulanz der UniversittitsfranenklinikMagdeburg zugnmde. Parallel erfolgte die Auswertung der bisher in der Literatur beschriebenen Ffille. Ergebnisse:Im Patientengut der Universitfitsfranenklinik Magdebnrg ist bisher 1 Fall einer Leiomyomatose aufgetreten. Diese Patientin entwickelte ausgehend vom Uterus multiple Leiomyome der Lunge trod der Extremitaten. Unter Gestagent_herapie stabilisierte sich der Krankheitsverlaufi Wegen der geringen Fallzahl existieren noch keine kontrollierten Studien zu diesem Krankheitsbild. Die Genese der beobachteten ,,Metastasiertmg" wird kontrovers diskutiert. Man beobachtet eine enge Bindung an das reproduktive Alter der Fran. Therapentisch wurden neben operativen Verfahren vor allem die laormonelle Thelrapie (Gestagene, Anti6strogene, GnRH-Analoga) trod die Anwendung von Zytostatika (Ifosfamid).mit unterschiedlichem Erfolg praktiziert. Sehluflfolgerung: Wegen der Seltenheit der Leiomyomatose bed~fen Prognosestellung und Therapieentscheidlmg derzeit unbedingt einer individnellenEmschfitztmg.
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Uterus Leiomyosarkom: KIinisch-pathologische Ergebnisse einer multizentrischen retrospektiven Studie von 71 F[Ulen Mayerhofer,K. 1,0bermair,A.~,Petru,E.2 Windbiehler,G.3,Cerwenka,K.4, Kaiderut.~,Kainz, Ch. l,KOlbl,H. Z Leodolter, S. X Abt. Cryn.&Gebh.d. Univ.Wien1, Graz2, InnsbruckS;Abtf.klin.Pathologie d. Univ.Wien*; Abtf.Med. Computerwiasensehaflen.d.Univ.Wien~ Uterus Leiomyosarkome(LMS) stellen mit ca. 1% aller uterinen Malignome serene Tumore yon hoher Malignit~itdar. Die Angaben llber 5 JahresOberlebensmtenvariieren zwischen 0% und 74%. Das MinischeStadium zum Zeitpunkt der Diagnose wird in der Literatur als wichtigster prognostischerParameter beschrieben. Fragestellung: Wie hoch ist die 5 Jahres-Oberlebensratein unserem Patientenkollektivlandwelche tats~chlicheprognostischeBedeutunghaben verschiedene- in der Literatur unterschiedlichdiskutierte - klinischpathologisehe Parameter? Methode: Die retrospektiveAuswertungIlberblickt71 Patientinuenmit uterinen LMS, die mediane Beobaehttmgdauerbetr~igt 7.3 Jahre. 49 Tumore (69%) wurden als FIGO Stadium I klassifmiert.Alle Patientinnenwurden einerabdominalenHysterektomiesowie einer beidseitigen Adnexexstirpationunterzogen.Postoparativwurden 47 Patientinnen (66%) strahlentherapeutisehbehandelt, 7 Patientinnen(10%) erhielten eine Chemotherapie. Ergebnisse: In tmseremKollektiv betrug die 5 Jahres- Oberlebensrate66.8%. In der tmivariatenAnalyse waren frtlhes Tumorstadium,Alter <50 Jahre, fehlender Gef~iBeinbruehsowie niedrige Mitoseratemit einer guten Prognose signifikantassozfiert. Eine multivariateAnalyseergab, dab lediglieh ~lhes Tumerstadiltm,Alter <50 Jahre und fehlenderC-efaBeinbmehlmabhangige Parameter fttr eine gute Prognose darstellen. Sehluflfolgerung: Fttr Patientiamenmit Uterus-LMS shaddas klinisehe Stadium,Alter, Mitosarate trod Get'~einbrueh yon prognostiseher Bedeuttmg. In einer multivariate Analyse konnten wit erstmals einen Gef~einbmeh als tmabhan~igenprognostisehenFakter identifizieren.
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Leiomyomatose pelviner Lymphlmoten Henschen, S., Gronewold, M., Thomssen, Ch., Riethdorf L., Jgtnicke, F. Universitgits-Frauenklinik Hamburg-Eppendorf Bei der seltenen extrauterinen Leiomyomatose handelt es sieh urn eine benigne, m6glicherweise hormonabhmlgige Proliferation glarer Muskelzellen, die als Leiomyomatosis peritenealis disseminata h~ufig das Peritoneum betrifft, abet aneh in den Lungen, m Lymphknoten und in der Leptomeninx beobachtet warde. Fragestellung: Welche diagnostiseherq differentialdiagnostischen (pathogenetisehen) and therapeufisehen Ansatzpunkte gibt es gegenwartig far die extrauterine Leiomyomatose? Methode: Fallbesehreibtmg einer Leiomyomatose pelviner Lymphknoten und Vergleich mit der Literatur. Ergebnisse: Bei einer 68-j~ihrigen Patientin warde nach Abrasio histologisch ein Endometriumkarzinom nachgewiesen. Radiologiseh bestand aufgrand vergrN3erter pelviner und mediastinaler Lymphknoten der Verdaeht anf eine ansgedehnte Metastasiertmg. Postoperativ handelte es sich jedoeh urn ein nieht metastasiertes Endometrittmkarzinom FIGO Ic. Die Lymphknotenvergr6f3enmgen warden dureh eine Leiomyomatose hervorgemfen. In der Literatur sind insgesamt 9 Falle mit einer Leiomyomatose pelviner Lymphknoten besehrieben. Schluflfolgerung: Bei der Differentialdiagnose pathologischer LymphknotenvergrNSenmgen im Rahmen maligner Erkrankamgen muB an gutartige Veranderangen wie z.B. die hier dargestellte Leiomyomatose gedacht werden. Bei der Leiomyomatose handelt es sich um eine honnormbhfingige Erkrankung, wobei die Entfemtmg der Ovarien oder die Unterlasstmg der Hormonsubstitufion ein flaerapeutischer Ansatz ist.
P2.14.20 Endometriumverlinderungen unter Tamoxifen - ein ungeiiistes Problem? Sanyukta Runkel, Entezami M, Dorn C, Weitzel H.K, Hopp H. Frauenklinik, Universitiitsklinikum Benjamin Franklin, FU Berlin Tamoxifen begtinstigt m6glicherweise dutch die oestrogene Teilwirkung die Entstehung des Endometriumkarzinoms. Fragestellung: Wie zuverlgssig ist die vaginale Sonographie zur Beurtei!ung des Endometriums unter Tamoxifentherapie and welche Konsequenzen ergeben sich daraus ffir die Nachsorge? Methode: Einbezogen wurden 36 postmenopausale Patientinnen (45 Kfirettagen), nach einer Mindesteinnahme yon Tamoxifen (30 rag/die) fiber 3 Monate. Pr~ioperativwurden vaginalsonographisch (Acuson, 5MHz) die doppelte Endometriumdicke (DED), die Echogenit[it, Homogenitgt und Abgrenzung zum Myometrium beurteilt. Diese Befunde sind mit der Histologie nach Kiirettage korreliert worden. Ergebnisse: Bei auff~lligem Ultraschallbefund (DED _>6mm) traten Adenokarzinome bzw. adenomat6se Hyperplasien in 9% auf, bei 30 % wurden glandulhre Hyperplasien oder Endometriumpolypen nachgewiesen~ Falsch positive Ultraschallbefunde wutden bei 60 % erhoben, d.h. bei einer DED von > 6mm wurden unauffiillige oder nicht auswertbare Histologien gefunden. Als m6gliche Ursachen werden die haufig beschriebenen Myometriumauflockerungen, aber auch breitbasige Polypen angenommen. Schluflfolgerung: Ffir die frfihzeitige Diagnose yon hyperplastischen Endometriumvergnderungen werden regelm~issige sonographische Kontrollen gefordert. Die operative Abklhrung der Befunde ist durch die Einbeziehung der Hysteroskopie zu verbessem.
P2.14.21 Multivariate Analyse sonograph. Endometriumbefunde PrOmpeler, H.J., Randelzhofer B., Lattermann, U., Madjar, H. Univ.-Frauenklinik Freiburg, Hugstetterstr.55, D-79106 Freiburg Mit der sonograph. Bestimmumg der Endometriumsh6he werden Endometriumkarzinome zwar mit hoher Sensibilit~itaber wegen der Endometriums-Polypen nur mit geringer Spezifit~t erfaBt. Fragestellung: Ka/m die sonomorphologisehe Beurteilung des Endometriums in der Postmenopause die Diagnostik verbessern? Methode: 590 Pat. (277 Pat. mit PMB, 313 Pat. ohne PMB wurden prfioperativ untersueht. Es wurde die doppelte Endometriumsdieke ap bestimmt, die Grenze zwisehen Endometrium und Myometrium (E/M-Grenze) als glatt und nieht glatt beurteilt, die Endometriumsstruktur (E-Struktur) als homogen, inhomogen, groB- bzw. kleinzystiseh untersehieden und die intraeavitiire Flfissigkeit ap vermessen. Die histolog. Befunde (mit PMB/ohne PMB): Atrophie (83/225), Restproliferation (15/12), glanduliirzystisehe Hyperplasie (13/12), adenomat6se Hyperplasie (!9/6), Endometriumspolyp (50/52) und Endometriumskarzinom (97/12) wurden mit dem Sonographiebefund vergliehen. Mit einer multivariaten Analyse wurde der Einflug der Kriterien auf die Dignitiit der Endometriumsverhnderungen analysiert. Ergebnisse: Die multivariate Analyse ergab einen signifikanten EinfluB der Endometriumsdieke > 10 mm, der inhomogenen Endometriumsstruktur und der nieht glatten E/M-Grenze fiir Malignit~t. F/ir Pat. mit PMB wurde eine Sensitivit~t von 85 %, eine Spezifitfit von 90% und eine Treffsieherheit yon 87% erreieht, ffir die Pat. ohne PMB war entsprechend mit 100%, 90 % und 93 % eine bessere Differenzierung m6glieh. Schluflfolgerung: Die sonograPhisehe Endometriumsdiagnostik wird dureh die zus/itzliehe Beurteilung der E-Struktur und der E/M-Grenze mit Steigerung der Spezifitiit verbessert.
P2.14.22 Sonographische Bestimmung der Infiltrationstiefe beim Endometriumskarzinom
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Randelzhofer B., Lattermann, U., Madjar, H., Pr6mpeler, H.J. Univ. -Frauenklinik Freiburg, Hugstetterstr. 55, D- 79106 Freiburg
Weber, G.(I), Merz, E. (2), Meldlet¢, F, (1) Univ.-F~auenklinik Mannheim (1)Univ.-Frauenklinik Ma#~,(2)
Kenntnis fiber die Infiltrationstiefe des Endometriumskarzinoms als Prognosefaktor ist ffir die Operationsplanungwfinsehenswert. FragesteUung: Mit weleher Zuverliissigkeit kann transvaginalsonographiseh die Infiltrationstiefe beim Endometriumkarzinom bestimmt werden? Methode." 234 Pat. (109 Pat. vor und 125 Pat. naeh einer frakt. Abrasio) wurden vor der Laparotomie untersueht. Sonographiseh wurde die doppelte Endometriumsdieke (E) ap und der Uterusdurehmesser (U) ap im Fundus bestimmt, und der Quotient E/U bereehnet. Eine oberfl/ichliche Infiltration (< 50%) wurde bei E/U < = 1/2, eine tiefe Infiltration (> 50%)wurde bei E/U > 1/2 angenommen. Die sonographisehen Ergebnisse wurden mit den histologisehen Befunden vergliehen. Ergebnisse: Die tiefe Myometriuminfiltration wurde mit einer Sensitivit/it von 94% erfaBt. Die oberfl/iehliehe Infiltration konntc mit-eiii-eln pr/idiKtigen-Wert yon ~3% diagnostiziert werden. In 15 % wurde die Infdtrationstiefe vornebmlieh wegen exophytisehen Tumorwaehstum fiberseNitzt und in 3 % untersehhtzt. Die diagnostisehe Treffsieherheit betrug 82%. Die diagnostisehe Wertigkeit war f/Jr beide Gruppen - vor und naeh fraktionierter Abrasio - ~iquivalent. Schlufifolgerung: Mit weiteren Befunden wie histologiseher Typ, Grading, Rezeptorstatus unterstfitzt die sonographisehe Beurteilung der Infiltrationstiefe die Operationsplanung sinnvoll.
Bei der Entdeekung eines prfimenop. Adnexttmlors stellt sich das Problem, einerseits unnOtige Therapien bei fvaakt. Ov.-tumoren zu vermeiden, andererseits fr0hzeitig ein Karzinom zu erkennen. Fragestellung: Welehe sonomorpholog. Uutersuchmlgsparmneter bieten die grOBtediagnosfisehe Sichedleit bei der Dignitrttsbeurteilung prarnenopausaler Adnextumoren? Methode:Im Rahrnen einer prospektiven Studie wurden 314 pmmenop. Pat. mit einem Adnextumot vaginosonogr, untersucht. Sonomorpholog. Untersuchungsparanieter waren die Gesamttumorstrttkatr, die Begrenzg: des Tumors, die Wanddicke, der Naehweis von Binnenechos im zyst. Anteit, die Septendicke, die Fon~ u. die Eehogenit~t des Eehokomplexes od. des komplett soliden Tumors., das Sehallverhalten hinter dem Tumor, die TumorgrOBe u. der Nachweis yon Aszites od. Leberfiliae. Die prfiop.., sonogr. Dignit~tseinschatzung aufgrund der einzelnenUS-parameter warde mit der postop, histologischen Diagnose verglichen. Ergebnisse: Alte Parameter, aaBer der Septendicke, zeigten mit pWerten < 0,05 einen statistiseh anft'alligen Zusammenhang mit der histolog. Digni~t tier Adnextttmorer~ Bei tier tmivariaten logistischen Regression ergab sich fttr die Parameter Begrenzung des Tumors, Aszites, Sehallverhalten hinter dem Tumor und Wanddicke die hSchste Aussgekraft bzgl. der Dignitat. Die Rangfolge tier multivariatenlogist. Regressionsanalyse lautete: Begrenzung des Tumors, Form des Eehokomplexes od. des komplett sol:idealTumors, Wanddicke u. Tumorgr6Be (p-Werte <0,05). Schlufifolgerung: Die Ariwendlmg geeigneter sonomorph. Untersuchungsparameter erm6glicht mit einem hohen MaB an Sicherheit die Dignitatsbeurteiiimg prameawp. Adnextumoren.
Aussagekraft sonomorpholog. Untersnchungsparameter bei der Dignit~itsbeurteilung pr~menop. Adnextumoren
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P2.14.24 Mfiller'scher Mischtumor
Schubert, B.-A,I.; Rohde, E.; Friese, K: Universitats-Frauenklinik Ro~tock Kasuistische Beschreibtmg einer 60j~lu-igen Patientia~ nfit Postmenopauseblutmag bei Z. n. Zervix-Ca St. Ill. Fragestellung: Liegt ein Rezidiv des 11 Jahre zuvor prim~ radiologisch belmndelten Zervixkarzinoms Stadium ffl vor?. Ivlethode und Ergebnisse: Die gynakolo~sche Untersuchm~g ergab einen ca. 8 cm grol3en Tmnor, der bis in die Kaeuzbehfll6hle rag-re mid einen ca. 4 cm groBen, exulcefierten Tumor in der vorderen Vagirmlwand. Es wurde nach DE die palliative Ttunorexstirpation yon abdominal mid vaginal durchgeftthrt. Histologisch win'de ein Mtiller'sdler Mischtumor des Corpus uteri, der Vagiam mad beider Adiaexe diagnostiziert. Schluflfolgerung: Mitller'sche Mischtmnoren gehOren zu fomu-eiclleal Tttmoren, die sich vom Mtiller'schen Epithel ableiten mad sowohl karzinonmt6se als attch sarkomat6se Strukturen enflmlten. Vorliegend ist bei der Ttunorenentstehung an die prhnare Slxahlentherapie als Co-Faktor zu denken.
P2.14.25 Stellenwert der Proliferationsaktivit~it beim Endometriumcarcinom
Mettler, L., Vflckers S., Bonatz. G. Universitiitsfrauenklinik, Kiel, 24105 Kiel, Michaelisstr. 16 FragesteUung: Ergibt eine weitere Differenzierung des histologischen Gradings des Endomertriumcarcinoms durch Bestimmung der Proliferationsrate mit Hilfe des monoklonalen Antik6rpers Ki-S 5 eine klinische Relevanz? Methode: 112 Adenocarcinome, 8 Adenoakanthome und 6 adenosquam6se Karzinome wurden untersucht. Verwendet wurde der mAk Ki S 5. Ergebnisse: Setzt man die FIGO Stadien I-IV der Endomertriumcarcinom den Proliferationsaktivit~iten gegentiber so ergibt sich keine signif'&ante Korrelation dieser Parameter. Bei 6 Rezidiven in der Gruppe der 44 Patientinnen mit nachvollziehbarem Krankheitsverlauf waren 38 bei der Nachuntersuchung gesund. Bei den 6 Patientinnen mit neu ausgebrochen Erkrankungen war die Proliferationsrate tiber 41 %. Die mediale Proliferationsrate liegt bei 26 %. Schlussfolgerung: Es erscheint sirmvoll G2- Tumore, je nach Proliferationsrate in Low risk und High risk - F/ille zu differenzieren. Das tibliche histopathologische Tumorgrading erscheint subjektiv und unzuverl/issig.
P2.15
P2.15.01 Ergebnisse bei Vulvakarzinoms
Erkrankungen der Vulva-
U. K6hler I, M. SehOne:~ K. Bileke JFrauneklinik (Eitingon) des Stddtischen Klinikum ,,St. Georg'" und 2Universitdtsfrauenklinik (Triersches InstituO Leipzig
Karzinom, Dystrophie, Therapieformen
S 130
der
Behandlung
yon
Rezidiven
des
In bis zu 30 % aller Vulvakarzinom-Erkrankungen kommt es postoperativ zu einer lokalen Tumorpersistenz, definiert als emeuter histologischer Tumornachweis innerhalb yon 6 Monaten, oder einem Rezidiv. Fragestellung: Welche klinischen und morphologisQhen Risikofaktoren beeinflussen die Hfiufigkeit von Rezidiverkrankungen und deren Prognose? Methode: Retrospektiv wurden die Krankheitsverlaufe von 268 Patientinnen analysiert, die im Zeitraum von 1973 bis einschlief31ich 1993 wegen eines primaren Vulvakarzinoms mit kurativer Zielsetzung behandelt wurden. Ergebnisse: Bei einer mittleren Beobachtungszeit von 7 Jahren kam es in 31 % ( n -- 82)der Fiille zu einer lokalen Tumorpersistenz oder einem ,,echten Rezidiv". Nahezu 2/3 aller Wiedererkrankungen wurden innerhalb des ersten Jahres nach der Prim~irtherapie diagnostiziert. Die kumulativen 5-Jahres15berlebensraten (Kaplan-Meier) waxen ftir Patientinnen mit lokalen Tumorpersistenzen mit 26,5 % signifikant ung0nstiger gegentlber Patientinnen mit echten Rezidiven (46,9 %). Schluflfolgerung: Im Zusammenhang mit der Primfirtherapie ist eine sorgf~iltige lokale operative Sanierung mit Entfernung des Tumors weit im Gesunden (_>2cm) vor allem im Bereich des vaginale Absetzungsrandes zu fordern. Nachsorgeuntersuchungen sollten zumindest in den ersten beiden Jahren engmaschig (3 Monate) erfolgen und neben der klinischen auch eine kolposkopische Beurteilung des Introitus vaginae beinhalten.
P2.15.02
P2.15.03
c - n e u in P l a t t e n e p i t h e l k a r z i n o m e n der V u l v a N a c h w e i s und und p r o g n o s t i s c h e B e d e u t u n g
Expression des Proliferationsmarkers Ki-67 in pr~iinvasiven und invasiven Neoplasien der Vulva
Beysiegel, Sonja; Hantschmann, Peer; Ktlrzl, Rainer L Frauenklinik, Klinikum Innenstadt, LMUltq~nchen Das Proto-Onkogen c-neu ist an der Regulation der Zellproliferation lind Zelltransformation beteiligt. Der e-neu Nachweis ist bei vielen Malignomen mit einer schlechteren Prognose assoziiert. Beim Vulvakarzinom wurde die c-neu Expression bislang nicht untersucht. Fragestellung: Ist c-neu immunhistologisch an Vulvakarzinomen nachweisbar und zeigt sich eine prognostische Bedeutung ? l~/lethode: An ParatTmschnitten von 72 Plattenepithelkarzinomen der Vulva wurde mittels ABC-Methode c-neu gefarbt. Das Ffirbemuster, Ffirbeintensi~tund Anteil geParbter Zellen wurden ansgewertet. Zur statistischen Auswertung wurden ROC-Kurven und der X2-Test verwendet. Ergebnisse: 11% der Karzinome waren c-neu negativ, die ~brigen zeigten unterschiedliche Ffirbeintensitfit und -anzahl. Es fanden sich drei Ffirbemuster: diffuser (56%), basaler (39%) und inhomogener (5%) Typ. Leistenrezidive und hfimatogene Metastasen traten ausschlieNich beim diffitsen Typ auf (p=0,02), dagegen zeigte sich kein Unterschied bez~glich des Lokakezidivs. Tumoren ohne immunhistologischen c-neu Nachweis hatten haufiger Lymphknotenmetastasen (p=0,01, positiv pradiktiver Weft 100%, negativ pradiktiver Wert 63%). Zu histologischen Tumorparametern zeigte sich dagegen keine Korrelation. Schluflfolgerung: In Plattenepithelkarzinomen der Vulva lfiBtsich immunhistologisch eine Expression yon c-neu in 89% darstellen. Der fehlende Nachweis yon c-neu ist mit Lymphknoteumetastasen assoziiert. Es zeigen sich verschiedene Ffirbemuster, die mit der Entwickhmg yon Leistenrezidiven oder Fermetastasen signifhkant korreliert sind.
Oettling, G. *, Braunger, Ch. **, Hanf V. *, Menton, M. ** Universit~its-Frauenkliniken Ulm* und Tiibingen** Ftir intraepitheliale Neoplasien der Cervix uteri (CIN 1-3) konnte gezeigt werden, d ~ die histopathologische Klassifizierung durch die immunhistochemische Darstellung des Verteilungsmusters proliferativ aktiver EpithelzeUen verbessert werden kann. Fragestellung: L~gt sich in analoger Weise, d. h. durch Ki-67Nachweis,, auch die histopathologische Unterscheidung der intraepithelialen Neoplasien der Vulva (VIN 1-3) verbessem? Methode: An Gewebeproben prfiinvasiver und invasiver Neoplasien der Vulva wurden immunhistochemisch die Ki-67-exprimierenden, proliferativ aktiven Zellen gef~rbt (ABC-Methode; AntikOrper MIB1, Dianova; F~beindex FI: %-Anteil markierter Zellkeme). Ergebnisse: Normales (n = 44) und leichtgradig dysplastisches Plattenepithel der Vulva (VIN 1, n = 18) exprimierte v. a. basal und parabasal den Proliferationsmarker Ki-67 (FI im Mittel 24 % bzw. 29%), wogegen intermedi~e Schichten nur vereinzelt (3 % bzw. 4 %) und oberfl~chliche keinerlei proliferative Aktivit~itzeigten. Dagegen lieg sich in h6hergradig dysplastischen Epithelien auch in h6heren Schichten proliferative Aktivit~t nachweisen: Bei VIN 2 (n = 8) betmgen die FI basal im Mittel 53 % und intermedi~r 34 % und bei VIN 3 (n = 22) 57 % bzw. 43 %. Im Gegensatz dazu lagen die FI invasiver Vulvakarzinome (n = 12) mit 51% basal und 27 % in h6heren Schichten tendenziell etwas niedriger. Schlu/3folgerung: Prainvasive Neoplasien der Vulva zeigen mit zunehmendem Schweregrad v. a. in h6heren Epithelschichten ansteigende Ki-67-F~beraten, wodurch gerade die prognostisch wichtige Unterscheidung zwischen ,,Low-" (VIN 1) und ,,Highgrade-" L~sionen (VIN 2 und 3) entscheidend erleichtert wird. Ob diese Verbessemng bei der Unterscheidung zwischen ,,low-" und ,,high-grade lesions" prognostisch genutzt werden kann, mug in prospektiven Studien untersucht werden.
P2.15.04 Immunhistoehemiseher Naehweis yon CD44v Proteinen bei der VIN und beim Vulvakarzinom
P2.15.05
V. K@pers, P.DalI, U. Koldovsky, H.G. Bender Frauenklinik der Heinrich-Heine- Universiti~t Di~sseldorf Fragestellung: Immunhistochemische und molekularbiologische Untersuchungen menschlicher Tumoren erbrachten den Nachweis unterschiedlicher CD44v-Epitope (variante CD44 Proteine) bzw. CD44-Spleigvarianten in gyn~ikologischenMalignomen. Methode: Biopsien von dreigig Patientinnenmit einer vulv~iren intraepithelialen Neoplasie (VIN) und yon elf Patientimlen mit einem Vulvakarzinom wurden zum Nachweis yon CD44v Proteinen immunhistochemisch mittels einer APAAP-Technik untersucht. Der HPV-DNA Nachweis der Typen 6/11, 16 und 18 erfolgte an 10/~m dicken Paraffinschnitten mittels PolymeraseChain-Reaktion (PCR). Ergebnisse: Im Normalgewebe wurden die varianten Epitope CD44v5 und CD44v6 und CD44v3-v10 in den unteren zwei Dritteln der Epidermis membran~r exprimiert. W~hrend sich ein identisches Verteilungsmuster bei der VIN I und bei der VIN II zeigte, war die Expression dieser Epitope bei der VIN III deutlich geringer ausgepr~igt. Beim Plattenepithelkarzinom der Vulva wurden CD44v5, CD44v6- and CD44v3-v10-Epitope in den nicht verhornenden Arealen membran~r exprimiert. Schlecht differenzierte Areale zeigten keine CD44v Protein-Expression. Die CD44v Expression war unabh~ngig vom Alter der Patientinnen, vom histologischen Subtyp der VIN III und des Vulvakarzinoms und vom HPV-DNA Nachweis der Typen 6/11, 16 und 18. Schlu[3folgerung: Soweit an den vorliegenden Daten beurteilbar besteht weder bei der VIN noch beim Plattenepithelkarzinom der Vulva eine Korrelation zwischen den immunhistochemisch erhobenen Befunden und dem klinischen Verlauf.
Das Vulvakarzinom: Lymphozyt~ires Infiltrat als Prognosefaktor. Eine immunhistologische Untersuchung
Mundhenke, Ch. 1'2 ; Weikel, W.2 ; Knapstein, P.G. 2 ; Jonat, W. 1 Universitgis-Frauenklinik Kiell,Universitg~ts-Frauenklinik Mainz 2 Path..ohistologische Faktoren erlauben die Pr0gnoseabschfitztmg des Uberlebens yon Vulvakarzinom-Patientinnen und die Wahl zwischen radikaler Vutvektomie, organerhaltender Chirurgie oder nicht operativen palliativen Therapien. Fragestellung: Es soll das mononukleare Infiltrat im mlra- und gesondert im peritumoralen Gewebe n~her quantif'tziert und sein Einfltff5auf das Fortsehreiten der Erkrankung tiberpriift werden. Welche einzelnen ZeUpopulationen sind flit einen prognostisch g~astigen Effekt verantwortlich? Methode: Untersucht va~rdenhistologische Schnitte paraffmierter prim~rer Plattenepithelkarzinome der Vulva (n=102). Separat immanhistologisch markiert wurden T4-, TS-,B,Lymphozyten und Makrophagen. Jeweils wttrde die Anzahl der im Ttunorge webe und im peritmnoralen Stroma (_< lmm zur Tumorpapille) liegenden ZeUen semiquantitativ ermittelt. Ergebnisse: Die 5-Jahres-~rberlebensrate (5-JO) lag im Gesamtkollektiv bei 64,4 %. Makrophagen im Stroma (P=0,27) oder im Tumor .(P=0,95) ergaben kemen Oberlebensvorteil. Hinsichtlich der 5 JU fand sich anch f ~ B-Lymphozyten im Stroma (P=0,29) oder im Tumor (P=0,92) kein signifikanter EinfluB. T-Lympho zyten (T4+ TS) im Stroma (P=0,0001) und im Tumor (P=0,0065) zeigten einen signif~kantpositiven Einfluf3auf die 5-JO. T4Lymphozyten wirkten im Stroma (P=0;0089) positiv auf die Prognose, im Tumor war ihr Einflui3nicht relevant (P=0,77). Schluflfolgerung: Der Nachweis von T4/Ts-Lymphozytenim Tumorstroma (abhangig vonder Reaktion des ,,Wirtes") stellt einen unabh~ingigenPrognosefaktor des Vttlvakarzinoms dar. Dieser kOnnte in Zusanunenschanmit anderen Faktoren fox die individueUe Therapieplantmg der Patientin yon Bedeutung sein.
S 131
P2.15.06 Diagnostik und Therapie bei Pruritus vulvae und Dyspareunie. Ist eine Lasertherapie sinnvoll ? Menton S, 1, Hollwarth B J, Sotlar if.2, Neeser E. 1, Menton M. ~, Oettling G. l Frauenklinik t und Pathologisches lnstitute, Universitat Tf~bingen Die Lasertherapie der Vulva bei Dyspareunie/Pruritus vulvae ist ebenso umstritten wie der Begriffder "HPV-Vulvitis". Fragestetlung: Besteht ein Zusammenhmlg zwischen klini~hen Beschwerden trod einer HPV-Infection ? Ist ein Lasertherapie sirmvoll ? Methoden: 121 Patientinuen mit Pruritus vulvae und Dysparennie wurden ira Rahmen einer kolposkopischen Spezialsprechstunde systematisch untersucht. Die Diagnostik erfolgte mittels Kolposkopie, Bakteriologie und Biospsie, HPVTypisiertmg wttrde durchgefilhrt. 55 Patientinnen warden gelasert. Ergebnisse: Histologische Hinweise auf eine ttPV-I_nfection fanden sich in 801121 (66,1%), kolposkopisch HPV-typische Lasienen fanden sich in 57%. Ein HPV-Nachweis gelang in 35%. Bei 63% der behandelten Pafientinnen kam es zu einer wesentlichen Besserung Schlufifolgerung: Kolposkopische und histologische Befunde machen einen kausalen Zusammenhang zwischen den Beschwerden und einer vulv~ren HPV-Infektion wahrscheinlich. Die Ergebnisse der HPV-Typisiertmg sind nicht eindentig. Eine Lasertherapie kann bei maBiger Erfolgsrate nut in aasgewfihlten Situationen empfohlen werden.
P2.15.08 Androgenrezeptorexpression in Lichen sclerosus der Vulva Kohlberge~, P.D., Joura, E.A., Bancher, D., Gitsch, G., Breitenecker, G., Kieback, D.G. Univ. Frauenklinik und Gyniikopathologie Wien Univ. Frauenklinik Freiburg i. Br Die topische Anwendung von Testosteron wird in der Behandlung des Lichen sclerosus h~iufig angewendet. Fragestellung: Der immunhistochemische Nachweis yon AR (Androgenrezeptor) im Lichen sclerosus zur Bestimmung der Expressionsrate und der Lokalisation von AR wurde bisher noch nicht gefiihrt. Methode: Wir untersuchten 39 formalin-fixierte und in Paraffin eingebettete Vulvastanzen. AR, ER und PR wurden immunhistochemisch in Lichen sclerosus und in gesunder Vulvahaut untersucht. Ergebnisse: In ftinf Vulvastanzen (12,8%) konnte eine ARKernf~irbung in den parabasalen Zellschichten der Epidermis nachgewiesen werden. Auch die Talgdrtisen zeigten AR positive Kerne im Drasenepithel. ER in der Epidermis wurde in einem Fall (2.5%) gefunden. Die PR-F~irbung war in allen F~illen negativ. Vier der 5 Patientinnen mit postitivem AR Nachweis im Epithel hatten auch ohne lokale Therapie klinisch keine Beschwerden Lichen sclerosus et atrophicans wurde in allen F~illen histologisch verifiziert. Schluflfolgerung: Unsere Ergebnisse legen die Vermutung nahe, dab der Nachweis yon AR im Epithel bei Lichen sclerosus der Vulva mit Beschwerdefreiheit der Patienti@einhergeht. Urs~ichlich daftir k6nnte eine vermehrte Talgdr0senproduktion sein, die den yon den meisten Patientinnen beklagten Juckreiz vermindert.
S 132
P2.15.07
P h o t o d y n a m i s c h e Therapie (PDT) von vulv~iren K o n d y l o m e n und intraepithelialen Neoplasien III (VIN III) nach Photosensibilisierung mit 5AminoHivulins~iure (ALA) Fehr, M.K., Wyss, P., Schwarz, V., Dobler, D., Walt, H., Haller, U. Universitiitsfrauenklinik ZLirich, Schweiz In einer vulv~ren topischer Gynecol
fr~heren Studie konnte gezeigt werden, dass bei Kondylomen eine selektive Fluoreszenz nach ALA-Applikation erreicht werden kann (Am J Obstet 1996;175:1253-9). Fragstellung: Ist die PDT von vulvaren Kondylomen und VIN III ohne Anaesthesie durchf~hrbar und welche Effektivit~t dieser Behandlungsform ist zu erwarten? Methode: Bei 12 Patientinnen (7 mit Kondylomen und 5 mit VIN III) erfolgte 114-212 Min. nach nicht selektiver topischer Applikation eines 10% ALA-Gels die Lichtaplikation von 25-125 J/cm 2 Laserlicht von 630nm Wellenlange o h n e Anaesthesie. Ergebnisse: W~ihrend der PDT stieg der mittlere Schmerzscore (Skala 0 - 10) rasch an und erreichte nach 4 Min. sein Maximum mit 6.7. Dann fiel er w~thrend der Belichtung langsam auf 4.4 ab, 8 Min. nach Belichtung betrug er noch 2. Bei 3 von 12 Pat. musste die Belichtung wegen Schmerzen unterbrochen werden. Nach 7 Tagen waren die Pat. beschwerdefrei und die valv-~re Haut ohne Narbenbildung abgeheilt. Alle Pat. mit Kondylomen zeigten eine Verkleinerung der L~isionen, jedoch nur 3 yon 6 Pat., welche eine optische Dosis tiber 70 J/cm2 erhielten, ein komplettes Abheilen innerhalb einer Woche. Bei 3 der 5 Pat. mit VIN Ill konnte die komplette Remission histologisch best~itigt werden, 2 zeigten histologisch Reste yon VIN Ill. Schlussfolgerung: PDT yon Kondylomen und VIN III kann ohne Anaesthesie, ohne Narbenbildung und mit akzeptablen Resultaten durchgeftihrt werden. Die Weiterf/Jhrung der Phase II Studie ist gerechtfertigt.
P2.15.09 Eine Analyse der Anamnese yon 102 Frauen mit invasivem Vulvakarzinom Joura, E. A., Jones, R. W. UniversitgitsklinikJ~r Frauenheilkunde Wien, National Women "s Hospital Auckland, Neuseeland Die meisten Vulvakarzinome entstehen in pathologisch ver~inderten Hautarealen die zumeist subjektive Beschwerden (zB: Pruritus) verursachen. In der klinischen Praxis wir auf Ver~tnderungen der Vulva oft nur unzureichend reagiert. Fragestellung: Wie lange ist die Dauer der subjektiven Beschwerden vor der Diagnose eines Vulvakarzinoms und wie wird darauf reagiert? Methode: Analyse der Anamnese von 102 Vulvakarzinomen die in einem onkologischen Zentrum behandelt wurden (1989-96). Bei 2 Patientinnen war keine Anamnese erhebbar. Ergebnisse: 88 Frauen gaben Beschwerden yon tiber 6 Monaten an, 28 Patientinnen hatten mehr als 5 Jahre Symptome. 31 hatten wegen dieser Beschwerden mehr als 2 grztliche Konsultationen. In 27 F/illen wurde nur mit einer topischen Therapie reagiert, eine Biopsie wurde lediglich in 25 FNlen durchgeftihrt. Zum Zeitpunkt der Diagnose des Karzinoms war die Haut in der Peripherie des Tumors in 85 Ffillen makroskopisch vergndert. Bei 68% der Frauen mit einer Biopsie in der Anamnese wurde das Karzinom im Stadium I entdeckt, in der Gruppe ohne vorangegangeue Biopsie in nur 34% (P<0.01): Die Ergebnisse sind nicht vom Patientenalter abMngig. SchluJ3folgerung: Obwohl die Vulva einer Untersuchung gut zug~tnglich ist und pathologische Ver/inderungen Symptome erzeugen, wird auf Beschwerden oft nur unzureichend reagiert. Eine bioptische Abkl~rung ist einfach durchzuftihren und mug vor jeder Therapie erfolgen. Dadurch wird die Frfiherkennung m6glich und die Prognose gtinstig beeinflul3t.
P3.01 Urogyn/ikologie, Beckenboden, Vagina, geriatrische Gyn/ikologie, Schmerz
P3.01.02 957 kontrolliert untersuchte Patienten in 31 Jahren - die medikamentiise Therapie der Dranginkontinenz: ein Stiefldnd Idinischer Forschung?
G. IIouslet, C. Templet, Ch. Sam. D. DOttier; E. llanzal, 1t. KOlbl Univel~itgitsklinikJ~r Frauenheilkunde Wien Die Atiologie der Dranginkontinenzist weitgehend ungeklart was sich in einer Vielzahl m~gewendeter Therapieformen niederschlagt. Die medikament0se, im speziellen anticholinergische Therapie, steUt einen der Grundpfeiler in der Behandlmlg dar. Fragestellung: ,,State of the art" der medikament6sen Therapie der Dranginkontinenz - gibt es Alternativen zur anticholincrgischen Thempie? Methode: Die medizinischen Datenbanken MEDLINE (seit 1966), EM13ASE (seit 1989) und ,Cochrane controlled trial register", sowie die Literaturangaben der ennittelten Studien wurden nach prospektiv randomisierten, placebo-kontrollierten, doppelt verblendeten Stndien medikamentOser Therapie der Dranginkontinenz durchsucht. Ergebnisse.'38 Studien wurden ennittelt. 17 Autoren untersuchten anticholinerge Substanzen, 17 Terodiline und 10 alternative SubstanT&lassen (Flavoxate, Prazosin, Flurbiprofen, Baclofen, Bromocryptin0 Doxepin, Tiphenamil). Anticholinergika f0hrten zu objektiver oder subjektiver Besserung der Symptornatik wiesen jedoch Nebenwirkungen au£ Terodiline wurde aufgrnnd kardialer Nebenwirknngen zur0ckgezogen. Flavoxate und Bromocryptin zeigten keine Wirksalnkeit, wahrend Doxepin, PrazosiIL Flurbiprofen, Baclofen ttnd Tiphenamil zu einer objektiven oder subjektiven Verbesserung der Drangsymptomatik f0hrten. Schluf3folgemng: 957 kontrolliert untersuchte Patienten in 31 Jahren weisen die Dranginkontinenzals Stiefkind klinischer Forschtmg aus. Anticholinergika sind die mn be~en untersuchte Substanzklasse mit nachgewiesener Wirksamkeit trod vertretbaien Nebenwirknngen und gelten weiterhin als Therapie der Wahl. Zu alternativen Substanzen liegen derzeit zu wenige kon|rollierte Daten vor.
P3.01.01 Effektivitiit und EinfluBfaktoren bei Pelvic Floor Reeducation mit EMG-Biofeedbaek in der Therapie der Harninkontinenz
B. Leib, U. Peschers, F. Bergauer, K. Bihler, Th. Dimpfl 1. Frauenklinik der LMU Mfinehen Das konservative Management hat heute einen festen Stellenwert bei der Behandlung der Haminkontinenz. Fragestellung: Wie effektiv ist intensives ambulantes Pelvic Floor Reeducation mit EMG-kontrolliertem Biofeedback (PFR) in der Therapie der Haminkontinenz? Gibt es Einflul3faktoren auf den subjektiven und objektiven Erfolg? Methode: 76 Patientinnen (33-84J), davon 57% mit StreBinkontinenz, 31% mit gemischter Streg-Dranginkontinenz und 12% mit Dranginkontinenz, ffihrten PFR mit dem Myostaeb KT Inkontinenztrainer 20 min t/iglich ambulant zu Hause dureh. Vor und nach Therapie wurden erhoben: Anamnese, gynakolo- i gische Untersuchung und eine urodynamische Messung. Ergebnisse: 68% der Patientinnen beriehteten iaber eine deutliehe Besserung bzw. Heilung, 20% fiber eine geringe und 12% fiber keine Besserung der Inkontinenzsymptomatik. Von 83% wurde diese Therapie gut akzeptiert. Eine signifikante Abnahme (p< 0,05) ergab sich fiir die Anzahl der Inkontinenzepisoden, der Vorlagen, der Miktionsfrequenz und des Grades des klinischen StreBtestes; eine Zunahme for die Beckenbodenkontraktionskraft sowie die Drucktransmission. Bei den von PFR profitierenden Patientirmen konnte eine signifikant niedrigere Geburtenzahl sowie eine geringere Anzahl an Inkontinenzepisodenin der Voruntersuchung gezeigt werden. Schluflfolgerung: Das intensive Beckenbodentraining ist eine effektive und nebenwirkungsarrne Theapiemtglichkeit, die vor einer operativen Therapie angewendet werden sollte.
P3.01.03 Sicherheit und Akzeptanz von Wiirfel- und Urethraringpessaren
Ktlle, 19., Kunczicky, V., Uhl-Steidl, M., Pontasch, H., Dapunt, O. Universitatsklinik far Frauenheilkunde , lnnsbruck, Osterreich Frageswllung: Mit Zugf~iden ausgestattete flexible W~'fel- und Ringpessare mit suburethraler Auftreibung wurden zurBehandlung yon Deszensus/Prolaps bzw. Stressinkontinenzvorgesehlagen. Die vorliegende Studie untersuchtedie Sicherheit der Selbstanwendung und die Akzeptanz dieser TherapiemSgliehkeit. Method¢: 18 Frauen (Alter 36 - 85 Jahre), davon 9 mit vorangegangener Inkontinenz-oder Senkungsoperation, versuchten die Pessartherapie (Wiirfel n = 6; Ring n = 12). Die Pessargrtl~e wurdeklinisch bestimmt (subjektive Zufriedenheit; fehlender Harnverlust / Senkung; restharnfreie Miktion bei liegendem Pessar). Kontrollen erfolgten 1 Woehe nach Pessaranpassung und dann monatlich, falls die Therapie fortgesetzt wurde. Die Frauen wurden angewiesen, das Pessar nachts zu entfernen und morgens selbst wieder einzusetzen. Ergebnisse:Alle Frauen kamen zur Erstkontrolle. 12 von 18 waren damit sehr zufrieden. 5 / 18 Patientinnen wollten innerhalb von 2 Monaten die Operation, 3 / 18 lehnten das Pessar sp~iterab, 1 Frau erschien nicht mehr zur Kontrolle und 9/18 verwendeten die Pessare weiter (mittlere Dauer 10,8 Monate). W~ihrend des Beobachtungszeitraumes yon 107 Behandlungsmonatenwin'denlediglich 2 milde Komplikationen ohne Interventionsbedarfbeobachtet (milde vaginale Erosion, Kontaktblutung). Schluflfolgerung: Die Therapie mit Wiirfel und Urethraringpessaren ist sicher, hat jedoch eine Dropout-Rate von ca. 50 %. Es handelt sich um eine effiziente konservative Alternative fiir manche Frauen, wenn eine Operation nicht in Frage kommt.
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P3,01.04 Reizblase der Frau - Behandlungserfolge mit dem Blasenspasmolytikum Propiverin R. Voigt, G.Schubert#, M.Halaska*, A.Martan*, G.MOrtz#, S.Alloussi** Frauenklinik, Robert-Koch-Krankenhaus Apolda, *l.Frauenklinik Praha, **UroLUniv.-Klinik Homburg/Saar,# Apogepha Arzneimittel GmbH Dresden Fragestellunq: Unter Praxisbedingungen wurden die Wirksamkeit und die Dosierungsempfehlungen yon Propiverin bei Patientinnen mit Drangsymptomatik 0berpr0ft; Art und H~ufigkeit der Nebenwirkungen wurden erfarSt. Methode: Unter 3473 weiblichen Patienten litten 604 Frauen (17,4%; 53,4 +14,9 Jahre) an Harndrangsymptomatik. Die Wirksamkeit einer 12w0chigen Propiverin-Behandlung bei UrgeSymptomatik wurde mittels Miktionsprotokoll, Urge- und Stre6Score nach Gaudenz, Dokumentation der Verwendung yon Vorlagen und des Restharns sowie der Vertr~glichkeit 0ber Abfrage dokumentiert. Ergebnisse: Der imperative Harndrang am Tage (10,9 + 4,7 (T 0) vs 5,3+ 3,3 (T 12)) als auch nachts (3,2 _+ 2,6 (T 0) vs 1,0 +__1,4 T12)) vermindern sich. Eine Dysurie wiesen nur noch 7,7 % (T 12) der Frauen gegen0ber 37,7 % zu Behandlungsbeginn (T 0) auf. Sowohl die Miktionsfrequenz am Tag ( 10,1 + 4,2 vs 5,9 + 2,5) als in der Nacht ( 2,9 + 2,1 vs. 1,0 +1,3 ) verringern sich deutlich nach 12 Wochen. Vorlagen-Verbrauch und Urge-Score nehmen gleicherma6en ab. Der Restharn bleibt nahezu unver-~ndert (13,8 +22,1 ml vs 9,1 +__15,6ml). Diese Ergebnisse wurden mit der empfohlenenen Dosis (34,3 mg) erzielt. 90,6% der Patien-tinnen profitieren yon der Therapie. Lediglich 5,5% der Patientin-nen beendeten die Behandlung wegen Nebenwirkungen sowie 4,6 %. wegen Unwirksamkeit vor T 12. Schlu~fol,qerung: Propiverin erweist sich als wirksames und zugleich gut vertr~gliches Arzneimittel zur Behandlung einer Funktionsst0rung der Harnblase. Das konnte an einer umfangreichen, reprtisentativen Patientenpopulation best~tigt werden.
P3.01.06 Prolapsrezidive - Rekonstruktion der Sakrouterinligamente mit Marlexnetz
ltiinlich , T., Turnwald, W., Both, A.., Egger, H., Frauenklinik, Klinikum Neumarkt i.d. Opf Die Behandlung voroperierter Beckenbodenbrtiche ist schwierig. Nicht selten miissen ,,Mehrfachrezidive" behandelt werden. Fragestellung: Ftihrt die Wiederherstellung der Beckenbodenanatomie unter Rekonstruktion der Sakrouterinligamente bei Prolapsrezidiven der Beckenorgane auf Dauer zu Syraptomfreihcit? Methode: Bei 112 voroperierten Patientinnen wurden wegen eines Prolapses der Beckenorgane die pelvinen Haltestrukturen von abdominal unter Verwendung eines Marlexnetzstreifens rekonstruiert. Dieser wurde beidseits am oberen Drittel der dorsolateralen Scheidenwand und im Bereich der lateralen Prtisakralfaszie mit Permanentmaterial verankert. Mit Perlon- und PDS-nghten wurden dann die ehemaligen Paragewebe und der Beckenwand aufliegenden Ligamentstrukturen aufgesammelt und dem Marlexnetz aufgela-den. Scheide, Douglas und Rectosigmoid werden so nach cranial und dorsal in das Becken zurtickverlagert. Erganzt wurde der Eingriff durch ltisionstypische Korrekturen im Bereieh des musku-laren und faszi~ren Beckenbodens. Per Nachuntersuchung, Frage-bogen und Telefoninterview wurde der Operationserfolg tiberprtift. Ergebnisse: Von 79 Frauen mit kompletten Daten gaben 62 (78%) an, dal3 sich die Operation gelohnt habe. 17 (22 %) waren mit dem Ergebnis unzufrieden. 60% waren auch nach lfingerer Beobachtungszeit ( ~ 26 Mon.) beschwerdefrei. 16 (20,3%) Frauen haben seit der Operation neue, bisher unbekannte Beschwerden im Bereich der Blase oder des Darmes. Schlufifolgerung: Auch in anatomiseh schwierigen ,,Mehrfachrezidiven" erweist sich die beschriebene Operation als erfolgreich. Sorgf~iltige Voruntersuehungen sind jedoeh Voraussetzung far eine verantwortungsvolle Indikationsstellung S 136
P3.01.05 T V T - Revolution in der Inkontinenzchirurgie ?
Attain Fischer Frauenklinik des St, Josefs-Hospitals, Wiesbaden (Chefarzt: PD Dr: G. Hoffmann) Fragestellung:Es gibt viele Verfahrenzur/3ehandlung der Stref3haminkentinenz der Fratt Vor all~a ans der Gruppe der Bandopemtionen konnte sich kein Verfahren wirldich ditrchsetzen. Die Arbeitsgruppe van Prof. Ulmsten (Uppsala~Schweden)stellte 1995 erstmals ein neues Konzept vor, das in der Folge in einer Multieenterstudie hinsichflichseiner Effizienz in dcr Behandlang der StreBinkontinenz iiberprgftwurde. Das ,,TVT@"(tension free vaginaltape) wirdseit Ende vergangenenJahres kommerziellin der BRD vertriebentrod findet Eingang in die kliuische Anwendang. Material und Methode: Wit bedchten iiber erste EindrOckelind Modifikationenin der Anwendtmg and Applikation yon TVT~ an anserein seit Marz 1998 operierten Kollektiv. Ergebnisse: TVT®ist ein einfach zu erlemendes Operationsverfahren, das sich aufgrand seiner minimalenInvasivitat auch bei an~sthesiologisch riskanten Frauen talproblematischimplanfierenlagt. Die perioperative Komplikationsrateist gering, schwierigereKomplikatianen traten nicht auf, Schlullfolgerungen: Wit teilen im Hinblickauf das per/operative Managementund postoperative outcomeUlmstens Auffassang. Die Patientirmenwerden standardisiertnachkontrolliert, so dab auch hinreichend Datenmaterial fox die Evaluierung des (Langzeit-)Therapieeffekteszttr VerfOgtmgsteht.
P3.01.07 Vergleich des postoperativen Verlaufes zweier Altersgruppen yon Patientinnen mit Adnextumoren unter Verwendung einer praeoperativen Risikoklassifikation
Umek W., Nowotny C., Laml T., Leodolter S., Hanzal E. Universitiitsfrauenklinik Wien Suspekte Adnextumoren bei ~ilteren Patientinnen stellen ein Dilemma bei der Abw~gung zwisehen Operationsrisiko und abkltirungswflrdigemBefund dar. Fragestellung: Unterscheiden sich die Altersgruppen 60-69 und >70 Jahre bei unklaren Adnexturnoren in ihrem postoperativen Verlauf? Kann die Risikoklassil'nkation des American Board of Anesthesiologists (ABA) den postoperativen Verlauf vorhersagen? Methode: Matehed-pair-Studie mit 40 Patientirmen tiber 60 Jahre und pathologisehem Adnexbefund. Matchingkriterien: Risikogruppe (ABA), Art der Operation, Operationsdauer; Erhoben wurden Zahl der Konsiliaruntersuchungen dureh andere Fachbereiche, postoperative Komplikationen, Pflegeaufwand, Dauer des Spitalsaufenthaltes and Medikamente. Ergebnis: Kein signifikanter Unterschied zwischen den Altersgruppen hinsichtlich leichter trod sehwerer postoperativer Komplikationen, Pflegeaufwand und Verweildauer. > 70 jtihrige Patientinnen mit malignem Befund waren s!gnifikant ltinger stationtir (22,2 +/- 9 versus 17,6 +/- 8 Tage). Altere Patientirmen benStigten mehr Medikamente (3,8 vs.2,1) und signifikant mehr Konsile (4,5 vs. 1,6, p= 0,003) Schluflfolgerung: Die Risikoklassifd70 Jtihrige haben mit htherem medizinischem Einsatz einen vergleiehbaren postoperativen Verlauf. Es erscheint gereehtfertigt, auch ~lteren Patientinnen mit pathologischem Adnexbefunden invasiv abzukliiren.
P3.01.08 Chonic Pelvic Pain Syndrome (CPPS) und Vulvodynie (VD): Zwei verschiedene psychosomatische Krankheitsentitiiten Bodden-Heidrieh, R, Ki~ppers, E, Beekmann, MFK., Reehenberger, I., Bender, HG. Universitdts-Frauenklinik Diisseldorf
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MRT-Untersuehung zur Riackbildungder Levatormuskulatur nach vaginaler Spontangeburt Tunn, R J, DeLancey J.O.L. 2, Howard, D. 2, Quint, L, ~ Universitatsfrauenklinik t CharitO Berlin, Dept. of Gynecol. & Obstet. ~ and Radiologj University of Michigan, U.S.A.
Beim CPPS und bei der VD gibt es psychosomatische Zusammenhfinge. Fragestellung: 1. Depressivitat beim CPPS und bei der VD? 2) Besteht ein Zusammenhang zwisehen stattgehabtem sex. Migbrauch in der Kindheit und CPPS/VD? 3. Unterscheiden sieh die beiden psychosomatischen Krankheitsbilder hinsichtlich der Klassifikationen: DSM IV, ICD 10, Neurosenmodell? Methode: 68 CPPS, 24 VD, Kontrollgruppe gesunder Frauen (n=34) wurden testpsychologisch untersucht (FPI-A1, GT). 106 CPPS und 36 VD Patientinnen wurden anf einen stattgehabten sex. Migbraueh bin untersucht (19-20 Efiazelgesprache). DSM IV, ICD 10 und am Neurosenmodell orientierte Diagnosen, Klassifikationen wurden angewendet. Statistik: uni-multivariate Analysen, lineare Regressionsanalyse, Diskriminanzanalyse. Ergebnisse: Signifikant hfiufiger lag bei der CPPS Gruppe ein stattgehabter sexueller Migbraueh, Trennung der Eltern und Alkoholkrankheit bei einem Elternteil vor (p<0,05). Der sexuelle Migbrauch und die Somatisation erwiesen sich als signifikante Pradiktoren in der Regressionsanalyse ftir das CPP Syndrom. Die CPPS und VD Patientinnen waren signifikant depressiver als die Kontrollgruppe (p<0,03). Die Strukturdiagnosen zeigen die Verschiedenheit: die CPPS Patientinnen sind sogenannt fffther gest6rt. Sehluflfolgerung: Das CPPS und das VD Syndrom sind zwei verschiedene gynakologische psychosomatische Krankheitsbilder.
Gebm-tsbedingte Verfinderungen der Levatormuskulalalr sind Ursache fox die Entstehung yon Haminkontinenz und Deszensus. Fragestellung: K6nnen Verfindertmgen der Levatorrnuskulatur (LM) post partum kemspintomographisch quantifiziert werden? Methode: Nach vaginaler Geburt wurde ein Becken-MRT bei 14 Frauen 1 Tag und bei 6 dieser Frauen auBerdem 1, 2, 6 Woehen mid 6 Monnte post poxttml durehgefahrt. Anhand transversaler Schnittebenen wurden die T1-/T2-SignalintensiNt und die Dicke der LM und die Flachen des Hiatus urogenitalis und levatoris untersucht. Die Abslandsanderung des Perineums ztn SCIPPLinie wttrde anhand der sagittalen Sclmittebenen gemessen_ Ergebnisse: Im Vergleich zum M. obturatorius hltemus zeigte die LM bei ",dteaaFrauen 1 Tag post partum eine erhOhte T2-Signalintensit~t und in 61,5 % der Franen eine verringerte T1-Signalintensitat. Nach 6 Monaten wttrden diese Verfinderungen nur noch bei einer Frau gemessen. Ein Anheben des Perineums urn 13,4 _+ 7,3 mm (p<0,05) und die Verkleinerung des Hiatus urogenitalis und levatoris um 27 bzw. 22 % (p<0,05) 2 Wochen post partum demonstrierten die Rackerlangung des Rlgnetonus der LM. Die Dieke der LM (5 + 1o8 mm rechts, 6 + 1,9 mm links pararektal, 1 Tag post partum) variierte seN- ohne signifikante Andemng. Bei einer Frau wurde post partum einseitig eine Dislokation der LM und naeh 6 Monaten deren Atrophie beobaehtet. Schluflfolgerung: Kemspintomographisch sind morphologisehe, morphometrische und topograpkische Vea'anderungen der LM post parmm quantifizierbar.
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Plastiseh-operative Korrektur des virilisierten weiblichen Genitale: Zeitliche Trennung yon Klitoris- und distaler Vaginoplastik? Walz, K.-A., Krege, S. *, Hauffa, B. ** Uni.-Klinikum Essen (Frauen-, Urologisehe* und Kinderklinik**)
M6glichkeiten ultraschneller MR-Sequenzen zur funktionellen Darstellung des weiblichen Beckens C~nther, L., Prystupa, A., HOtzinger, H. Gyn.- und Rad. Abteilung Klinikum Niederberg, l/elbert
Die plastiseh-operative Korrektur des virilisierten weiblichen Genitale beim kongenitalen AGS sowie anderen Intersexformen erfolgt grundsatzlieh im Kleinkindalter. In interdisziplingrerZusammenarbeit haben wir bisher Klitoris- und distale Vaginoplastik fr~ihestm6glich in einem durehgeftihrt, davon ausgehend, der Zugang zur Vagina wachse ungestOrt mit (HECKER, 1972) und sei sp~iterfunktionell vollwertig. Fragestellung: Trifft dies so zu oder sollte dieses Konzept infolge Spatkomplikationen revidiert werden? Patientengut und Ergebnisse: Von in den letzten 20 Jahren so plastisch operierten 60 Kindern Sp~ttergebnisse dahingehend erfassen zu k6nnen, wurde durch gezieltes Anschreiben angestrebt, 26 stellten sich daraufhin wieder vor. Wfihrend eine anfangs zu grog belassene Restklitoris nur 4-mal korrigiert werden mugte, stellte sich die Notwendigkeit einer Spatkorrektur wegen blendenartig-narbiger Stenosen am Obergang von Perineallappenplastik zu innerer Vagina bei 9 nun postpubertaren bis erwachsenen Patientinnen. Eine Menstruierung war zwar immer ungehindert m6glieh, eine weitergehende Funktion der Vagina jedoch nieht gegeben. Operative Sp~itkorrekturen waren deshalb unumganglich, dazu in stark vernarbtem Gewebe, mit der Gefahr erneuter narbiger Stenosierung. Sctiluflfolgerung: Die trotz unserer langen Erfahrung gegebene sprite Reoperationsrate von ca. einem Drittel erseheint uns zu hoeh; wir sind deshalb zu einer zeitlichen Trennung t~bergegangen, d.h. Klitorisplastik frt~hestm6glich, distale Vaginoplastik erst im pr~t- bis postpubertaren Lebensalter. Ober eine dann bessere operative Sicht hinaus sind Grande dafar, v.a. yon endokrinologischer Seite unterst~tzt, die optimale Ostrogenisierung des Gewebes und eine absehlmre Oberf~hrung in die physiologisehe Vaginalfunktion.
Modeme MRT_Techniken erlauben durch Bjldacquisition in msec-Bereich die Darstellung dynamischer Prozesse. Dies bietet die MOglichkeit der Anwendmlg auch frtr fnnktionelle Beckenbodendiagnostik. P)agestellung: [st mit ultrasclmellen MR-Sequenzen eine dynamisehe Darstellung des weiblichen Beckenbodens moglieh? Methode: MRT 1,0 Tesla (GE) mit Single-Shot-EPI-M6glichkeit. Einzelbilddarstellung des Beckenbodens in Rtthe und maximalem Pressen mit einer Zeitdauer von 80 sec mit Multiphase-T1gewichteter Teetmik. 43 Patientinnen mit Haminkontinenz I. bis III. Grades. Ergebnisse: Sowohl die Eii~zelbilddarstellung, als auch die kontinuierliche Bildsequenz zeigt in allen Fallen gute bis hervorragende Bildqualitat. Entsprechend den Werten aus der MCU-Technik konnte der Winkel Alpha der Winkel Beta, die Scipplinie, sowie die Form trod Lange der Urethra in allen Fallen bestimmt werden. Schlufifolgerzmgen." Ullxaschnelle MR-Sequenzen des Beckenbodens sind gut geeignet zur funktionellen Beckenbodendiagnostik. Die Untersuchung ist unkompliziert, ftir die Patientirmen nicht belastend, schnell, erfordert keine R6ntgenstrahlung und liefert zushtzlich durch die ausgezeictmete Weichteilaufl6sung einen ausgezeictmeten anatomischer 0berblick.
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Die MRT-Diagnostik des Musculus ievator ani und ihre Bedeutung bei der Stressinkontinenz Prystupa, A.., Ganther, L., HOtzinger, H. Gyn. und Rad. Abteilung, Klinikum Niederberg, Velbert
DeLancey, J.O.L. 2, Tgnn,Rfl,Howard, D.~,Quint,L. s, Fischer, WJ Universitatsfrauenklinil~ Charitd Berlin, Dept. of Gynecol. & Obstet. e and Radiologyz UniversRy of Michigan, U.S.A.
MRT -
Anatomie
des
"paravaginalen Defekts"
Der Musculus levator ani hat eine wichtige Bedeuttmg fttr die Stabilitat des Beckenbodens. Die MRT eignet sich besonders ftir die praeoperative Diagnostik. Fragestellung: Untersucht werden sollte, ob bei Patientinnen mit Stressinkontinenz eine Sch~idigung des Musculus levator ani vorliegt. Methode: MRT 1,0 Tesla-Gerfit, Fast-Spinechotechnik, T2gewichtet, 4-5 nun Schichtdicke. 53 Patientinnen mit klinisch diagnostizierter Stressinkontinenz I. bis I/I. Grades wurden untersucht. Kemspintomographisch wurde eine Sch~idigungdes Musculus levator bei Ausd(innung oder Defekten diagnostiziert. Es wurde eine Einleitung in Grad I, H und 11Idurchgefiihrt. Ergebnisse: 18 Patientirmen mit einer Stressinkontinenz I. Grades zeigten keine signifikante Schfidigung des Musculus levator ani, allenfalls eine Schadigung I. Grades. Bei 35 Patientinnen mit Stressinkontinenz H. Grades und hOher lag eme ein- oder doppelseitige Schadigung des Musculus levator ani II. bis HI. Grades vor. SchluJ3folgerungen: Bei allen Patientimlen mit Stressinkontinenz mindestens II. Grades ist ein Levatorschaden ein- oder beidseitig 1]. bis HI. Grades zu erkeimen. Daraus ergibt sich die SchluBfolgemng, dab keine isolierte Inkontinenz-Opemtion allein ausreicht, sondem ein Operationskonzept des Beckenbodens durchgeftihrt werden muB.
Die klinische Diagnose "paravaginaler Defekt" wird gew61mlich far muskulo-fasziale Lfisionen der Hamr6hrenverankerung benutzt. Eine Differenzierung zwischen Muskelund Fasziendefekten ist mit klinischen Untersuchungen, Urodynamik und Ultraschall nicht mOglich. Fragestellung: Lassen sich Muskel- und Fasziendefekte durch MRT-Untersuchungen weiter differenzieren ? Methode: MRT's bei 20 gestmden NuUiparae (24 + 5,5 Jahre) erm6gliehten die Besehreibung von Normalbefimden. MRT's bei 67 Frauen mit klinischem Verdacht auf einen paravaginalen Defekt (46 + 11,5 Jahre) sollten die verfinderte Anatomie beschreiben. Zusatzlich wurden die Muskel- und Fasziendefekte bei 29 Frauen (51 _+12,8 Jahre) wahrend der operativen Beseitignng des paravaginalen Defekts klassifiziert. Ergebnisse: Muskeldefekte zeigten sich in Verfindertmgen der Signalintensitfit, ira ein- oder beiderseitigen Verlust der paravaginalen Levatormuskulatur oder dttrch Muskeldislokation am Os pubis bzw. Arcus tendineus m. levatoris ani. Fasziendefekte zeigten sich im Verlust der muskulo-vaginalen Verbindung in HOhe der mittleren Urethra und in einex Lockertmg der Fascia endopelvina in HOhe des Blasenbodens. Der Arcus tendineus fasciae pelvicae war bei gestmden und harninkontinenten Frauen nicht darstellbar. Nulliparae lieBen morphologische Variationen der Levatormuskulatur urtd Fascia endopelvina eakennen. Schluflfolgermtg: Bei klinischer Symptomatik sind paravagihale Muskel- trod Fasziendefekte mittels MRT differenzierbar.
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Die Beurteilung des Beekenbodens mit dynamiseher Magnetresonanztomographie (dyn. MRT) nach der vaginalen Spontangeburt des ersten Kindes Fischer T. *. Lienemann, A.. *, Anthuber, C. Universitgits-Frauenklinik, *Institut fur Radiologische Diagnostik, Klinikum Groflhadern, Miinchen Die dyn. MRT hat sich zur Prolapsdiagnostik bew~lhrt.
Dynamische Magnetresonanztomographie (dyn. MRT) nach abdominaler Sakrokolpopexie Anthuber, C., Baron, A., Lienemann, A *. Universitats-Frauenklinik, *Institut fur Radiologische Diagnostik, Klinikum Groflhadern, Miinchen
Bislang liegen keine Untersuchungen mit dyn. MRT zur postpartalen Topographie des Beckenbodens (BB) vor. Fragestellung: Welche MRT-Befunde zeigt der BB nach vag. Spontangeburt bei Primiparae (PP)? Methode: 25 PP (~=29 Jahre) wurden durehschn. 81 Tage postpartal klinisch und mit MRT untersueht. Als Vergleichsgruppe dienten 16 asymptomat. Nulliparae (NP)(21 J.). Die Deszensusklassifikation erfolgte nach mod. ICS-Kriterien. Parameter: Deszensusstadium, Weite des Hiatus genitalis (axial)(Ruhe/Pressen), Winkel der Levatorschleife (axial). Dicke des M.levator ani (mm). Statistik: Wilcoxon-Test, p<0.05. Ergebnisse: ICS-Klassifikation (Durchschnittswerte): Aa: -1,3, Ba: -3,2, C: -5,7, D:-6,8, Bp: -4,9, Ap: -2,2. Weite des Hiatus genitalis (PP): Ruhe 3,6 em/Pressen 5,5 em. NP: 4,1/4,3 (n.s./p<0.05). Winkel der Levatorsehleife (axial): PP: (Ruhe/Pressen): 54°/108 °. NP: 450/89 ° (n.s./p<0.05) Muskeldieke (PP): 6 mm, NP: 9 mm (p<0.05). Schluflfolgerungen: Die Spontangeburt des ersten Kindes ftihrt zu einer signifikanten Abnahme der Muskeldicke und einer Zunahme der Weite des Hiatus genitalis.
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Die dyn. MRT hat aufgrund methodiseher Vorteile die Kolpozystorektographie (KCRG) an unserer Klinik verdrangt. Fragestellung: Welche diagnostisehe Aussagekraft hat die MRT bei der Bewertung des postop. Ergebnisses nach Sakrokolpopexie im Vergleieh zur klin. Untersuehung ? Methode: 26 Pat. (mittleres Alter 62 J., 22 Voroperationen) wurden durehschn. 12 Mo. postop, klinisch und mit MRT untersucht. Die pr~i.-und postop. Deszensusklassifikation erfolgte naeh rood. ICS-Kriterien. Untersuchte Parameter: Deszensusstadium, Interponatposition, Seheidenende im Bezug zur pubococcygealen Linie (PCL), Diehtigkeit des DouglasversehluBes, lnzidenz von Zysto-, Rekto- und Enterozelen. Ergebnisse: Deszensusstadium 0 (pr~iop. n=0/postop, n=4), I (1/15), II (2/3), III (19/4). Scheidenende zur PCL im MRT (Ruhe): +3,3/+3,8 bzw. -2,0/+2,2 (Pressen). Interponatposition: Promontorium: n=2, SI: 7, $2: 12, $3: 2, $4: 0, nicht erkennbar: 3. Diehter Enterozelenverschlul3 n=15. Die MRT erkannte im Vergleieh zur klin. Untersuehung postop, h/iufiger Rezidiv-Enterozelen. Schluflfolgerungen: Die dyn. MRT ist eine objektive und wertvolle Methode zur Bewertung der Resultate naeh Sakrokolpopexie.
P3.01.16 Vergleich yon vier Untersuchungstechniken zur Messung der Beckenbodenkontraktionskraft U. Peschers, B. Leib, F. Bergauer, K. Bihler, Th. Dimpfl L Frauenklinik derLMU, A4aistr. l l , 80337A4finehen Die Beurteilung der Beckenbodenkonstraktionskraff (BBKK) ist ein wichtiger Untersuchungsparameter zttr Evaluation der Erfolges eines Pelvic-Floor-Reeducation-Programmes. Fragestellung: Wird die BBKK dutch die Anspannunganderer Mnskelgmppen beeinfluBt? Methodik." 16 Probandinnen. Messtmg der BBKK mittels digitaler Palpation, Perinealschall, EMG-Perineometrie (EMG) und Druckperineometrie (DP). Untersuchmag bei Levatorkontraktion alleine, bei Anspanmmg der Bauch-, Gluteal- mad Adduktorenmuskulatttr sowie beim Pressen. Ergebnisse: Zwei Probandinnenkomuen den M. levator ani nicht selektiv anspamaenmad muBten ausgeschlossen werden. Nur Banchmuskulaturkontraktion: DP: 4 Prob, > 10 cm H20. EMG: 4 Prob. > 5 mV Nur Adduktorenkontraktion: DP: 2 Prob. > 10 cm H20. EMG: 7 Prob. > 5 mV Pressen: DP: 14 Prob. > 10 cm H20. EMG: 8 Prob: > 5 mV Schluflfolgerung: Drttckperineometrie nnd EMG-Perineometrie k0nnen nicht selektiv die Beckenbodenkonstraktionskraft erfassen. Vor dem Einsatz yon Druck- mad EMG-Perineometrie als Biofeedbackmethode mug eine vaginale Palpation erfolgen, um sicherzustellen, dab die Patientin den M. levator ani tatsachlich ansparmen kann. Diese Untersuchung kann dttrch die Perineometrie nicht ersetzt werden.
P3.01.18 Modell zur Standardisierung der Introitussonographie 1
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Bader, W. , Schwenke, A. , Leven, A. , Hackmann, J. , Westhof G/, Hatzmann, W.~ Frauenklinik der Universitdt Witten/Herdecke am Marienhospital Witten 2Frauenklinik Werner-Forflmann-Krankenhaus Eberswalde Sonographische Untersuchungsmethoden verdr~ingenzunehmend das lateraleUrethrozystograrnm in der Haminkontinenzdiagnostik. Fragestellung: Ffir die Introitussonographie sollten 2 m6gliche, im Ansatz untersehiedliche Mel3verfahrenverglichen werden. Methode: Die Untersuchungen wurden an 220 Patientinnen mit einem 5-MHz Vaginalscanner der Fa. Siemens (Sonoline SI 450) durchgeffihrt. Mittels des Pearson-Korrelations-Verfahren wurden die MeBmethoden hinsichtlich der durch zwei Untersucher ermittelten Berechnung der Lage des Ostium urethrae intemum (OUI) zus~itzlich an 46 Patientinnen verglichen. Bei der einen Megmethode wurde der Discus interpubicus dargestellt mad eine Symphysenachse als Fixgerade definiert. Die zweite Methode beruhte auf der Definition einer horizontalen Bezugsgeraden durch den caudalen Knochenpunkt. Ergebnisse: Der Discus interpubicus konnte in 2 FNlen nicht dargestellt werden. Eine untere Symphysenachse war hingegen ffir alle Patientinnen definiert worden. Bezfiglich der MeBparameter ergaben sich hochsignifikante Korrelationen in den Ergebnissen beider Untersucher. Normwerte kontinenter Patientinnen zur H6he des OUI waren in Ruhe 27,3 mm mad im Pressen 21,4 mm. Mit zunehmender Haminkontinenz war ein Tiefertreten des OUI unter die Symphysenunterkante zu verzeichnen Schluflfolgerungen: Bei orthograder Seannerapplikation kann eine horizontale untere Symphysenachse definiert werden. Eine Darstellung und Analyse der Beckenbodenmorphologie ist auf diese Weise zuverl~issigm0glieh.
P3.01.17 Sonographische Diagnostik bei Harnrfihrenpathologien Schwenke, A., Fischer, W.*, Bartel, U. W. Forgmann Krankenhaus, Eberswalde, UFK, Charit6, Berlin* Die Sonographie verdrangt in der Urogynakologie radiologische Diagnostik mehr mad mehr. Bei Harndrang mad Urgeinkontinenz ist die Anwendtmg des Ultraschalls ebenfalls geeignet, aber weniger bekarmt. Fragestellung: Welchen Informationsgewima hat die Urogenitalso~tographie gegentiber dem klinischen Befimd, dem radioiogischen Untersuchungsergebnis (retrograde Urethrographie) trod der Urodynamik. Methode: Mittels Introitussonographie (Sektorscarmer 5 - 7 Mhz) wurden 29 Frauen untersucht: 7 mit kommmaizierende Ver~tderangen (5 Divertikel; 2 Urethra-Scheiden-Fisteln), 18 olme Verbindmag zur Urethra mad 4 mit postoperafiven Urethrairritationen. Ergebnisse: 1. Mittels Sonographie gelingt es nahezu immer, Tumoren im Bereich der Harnr6hre darzustellen, auch wenn diese keine unmittetbare Urethraverbindnng aufweisen. 2. Ein¢ Verbindung zur Hamr6hrenschleimhaut ist mittels Ultraschall nut nach Harnrohrenmarkierung zu objektivieren. 3. Anhand der Lokalisation kama anf die StOrmagsursachengeschluBfolgert werden (z.B. im proximalan Urethrabereich - Trichterbildung als Urgeursache). 4. Dignit~itshinweise sind mittels Ultraschall ebenfalls mOglich (Myom, Zyste, Divertikel, Fremdk0rper). 5. Ein paraurethraler Tumor kann zu einer Abflachmag des Rulaedmckprofils in Form eines Plateaus ftihren. Schlufifolgerung: Durch den Ultraschall haben ambulant T~ttiger und Kliniker ein noninvasives Untersuchungsverfahren zur Hand, welches HamrOhrenpathologien erkennen l~iBt mad deren Differentialdiagnose erm0glicht.
P3.01.19 lntroitussonographie in tier lnkontinenzdiagnostik: Der Sypmphysen-Blasenhais-Abstand bei kontinenten Patientinnen und bei Strell- oder Urgeinkontinenz Stein, A., Kilnzel, W. Universitats-Frauenklinik Gieflen Die Messung des Symphysen-Blasenhals-Abstandes (SBHA) mit Itilfe der Introitussonographie erm0glicht eine Beurteilmag der gest0rten Topographie der Blasenhalsregion bei Inkontinenz. Fragestellung: Unterscheidet sich der SBHA von Patientinnen mit Inkontinenzyon kontinentenFrauen und 1Kgtsich eine Differenz der Werte bei StreB- trod Urgeinkontinenz (sensorisch oder motorisch) nachweisen? Methode: Bei 71 Patientinnenwurde der SBHA in Ruhe und unter Belasttmg standardisiert gemessen. Der SBHA yon 48 inkontinentenPatientirmen (StreBinkontinenz: n=36, Urgeinkontinenz: n=12) wurde mit demjenigen der Kontrollgruppe kontinenter Frauen (n=23) verglichen. Ergebnisse: Der mittlere SBHA kontinenterFrauen tag in Ruhe bei 21ram (SD=4,2) mad unter Belasttmg bei 12,9ram (SD=4,4). Demgegentlber wies der SBHA streBinkontinenter Patientinnen signiffkant niedrigere Werte auf (Ruhe: 13,2mm, SD=6,4; Belastung: -5,7ram, SD=7,6; p<0,001). Die entsprechenden Werte bei Urgeinkontinenz unterschieden sich nicht signiftkant yon denen der Kontrollgruppe, d.h. in dieser Gruppe lieI5sich im Gegensatz zu den streBinkontinenten Patientinnen-kein Tiefertreten des Blasenhalses in Ruhe mad unter Belasamg nachweisen. Schlufifolgerung: Die Introitussonographie ist eine einfache, nichtinvasive Methode zur Darstellmag tier Blasenhalstopographie in der Inkontinenzdiagnostik. Dabei kOnnte in Zukunft die standardisierte Messmag des SBHA zur Differerlzienmg der verschiedenen Inkontinenzformen beitragen.
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P3.01.21
Morphologische Ver~inderungen am Beckenboden post partum-Perinealsonographlsche Beobachtung in Abh~ingigkeit yon Geburtsmodus und -verletzung BlisMng 8., Rempen A., Kristen P., Dietl J. Universitdts-Frauenklinfk Wiirzburg
Die endovaginale MR-Tomographie in der Diagnostik der anorektalen Dysfunktion nach geburtsbedingter analer Sphinkterverletzung Franz H,B.G. 1, Miiller-Schimpfle M. 2, Papadopoulou S. 1, Lobinger B. 2, Wiesner A. 1 1Frauenklinik und 2Abt. Radiol. Diagnostik, Univ. Tfibingen Fragestellung:Beurteilung der Struktur des analen Sphinkterkom-
Mittels Perinealsonographie wurden WOcinlerinnen hi~ichtrich morphologischer Beckenbodenver~ndenmgenuntersueht. Fragestellung: Ziel war die Klt~xmgdot Frage, ob sich die sonographischen Parameter bei den verschiedenen Geburtsmodi und -verletzungen untersehieden lind ob darans Rttcksclfltisse auf das Inkontinenmsikogezogen werden k0nnen. Methode: 122 W6elmeriJmen wurden am 4.-5. Tag pp mit dot Perinealsonograpkie untersucht (5 MHz, Gertitder Fa. Kretzteehnik Combison 3 l 1). Die D u r e ~ g und Atm~verttmg erfolgte gemfiB den Richflinien der AUG yon 1996. Zus~zlich wttrden mit Hilfo ohms standardisierten Fragebogens anamnostische Daten effaBt und korroli~t. Ergebnisse:Die ausgopragtesten morphologischon Veranderungen des Beckenbodens finden sieh bei Patientinnenmit vaginaler Geburt (n=110), wobei das zusfl.zliehe Auflreten von Geburtsverletzungen ohne Einflul3war. Die gering~tert morphologischen Ver~mderungen zeigten sich bei Patientinnenmit Sektio (n=12), wobei kein Unterschied zwischen prim/lrer und sektmdarer Sektio zu beob~chten wax'. Eine subjektive Inkontinenz post partum gaben 13,1% der Franan an. Sie hatten einen geringfilgig grOflerenvellikalen Deszansus (HOhe lmm) als Kontinonte (HOhe 4mm). 8chlu]ffolgerung: Sonomolphologische Beckenbodenveriinderungen nach vaginaler Geburt shad.physiologiseh, Die Korrelation zn Inkontinezbeschwerdenpost par0nu ist jedoch gering.
P3.01.22 VOLUMENMESSUNG
RHABDOSPHINKTERS 3-DIMENSIONALEM
P3.01.23 DES
DER URETHRA MIT ULTRASCHALL
Theden-Schow,M., Noesselt, Th., Dassow,S., Ostermann,S., J~lnicke,F. Universiti~ts-Frauenktinik Hamburg-Eppendorf Mit dreidimensionalem (3D) URrasehall kann aus dem aut= gezeiehneten Gewebe durch Rotation und Translation jede beliebige Aehse ehlgesehen werden. So k6nnen Strukturen genau analyslert werden, die mit konventionellem zweidimensionalen Ultmsehall oft sehwierig oder gamieht dargestellt werden. Fragestellung: Gibt der 3D Ultmsehall in der Diagnostik der Hamhakontinenz neue Informationen? Ist das Volumen des Sphinkters der weibliehen Hamr6hre ein diagnostiseher Parameter far die Inkontinenz? Methode." Bei 20 harninkontinentenund 20 kontinenten Franen wurde mit 3D-Vaginalsonographie die Urethra und der Blasenboden autgezeiehnet. Das Volumen des Hamr6hrensphinkters wurde ansehlieBend entlang der Urethraaehse bereehnet und mit den Ergebnissen der klinisehen und urodynamisehen Untersuehung vergliehen. Ergebnisse." Bei allen Patientinnen lieg sich der gesamte Hamrfhrensphinkter darstellen und das Volumen ermitteln. Die haminkontinentenFrauen zeigten ein geringeres Volumen des Sphinkters. Bei Frauen mit einer hypotonen Urethra fand sieh ebenfalls ein vermindertes Sphinktervolumen. Schluflfolgerung: Das Sphinktervolumen korreliert mit dem Urethmversehluf~druck und ist ein diagnostiseher Parameter. Mit 3D Ultrasehall k6nnen neue FragesteUungen zur Funktion des weibliehen Beekenbodens untersueht werden.
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plexes bei anorektaler Dysfunktion nach geburtsbedingter analer Sphinkterverletzung mittels endovaginaler MRT. Methode.'Bei 15 Primiparae mit einer frahen anorektalen Dysfunktion nach einem geburtsbedingten analen Sphinkterrig und bei 7 gesunden Nulliparae als Kontrollgruppe wurde eine MR-Oberfl~chenspule endovaginal plaziert und TSE- Doppelechosequenzen bei 1,0 Tesla (Magnetom, Siemens, Erlangen) koronar and transversal zum Analkanal aquiriert. Die maximate Dicke des intemen Sphinkrters und extemen Sphinkters mit seinen drei Abschnitten wurde bei 3 und 9 Uhr gemessen. Aul3erdemwurden die Analkanallange und das Volumen der einzelnen Muskelkomponenten bestimmt und die Morphologie des Sphinkterkomplexes beurteilt Ergebnisse.'FOr die einzelnen Muskeln des anorektalen Kontinenzorganes konnten ffir die Muskeldicken, die Analkanall~ingeand das Muskelvolumen keine signifikanten Unterschiede zwischen Kentroll- and Patientenkollektiv festgestellt werden. Strukturelle Verandemngen (Narben/Defekte) des extemen und des intemen Sphinkters konnten bei acht bzw. sieben Pat. nachgewiesen werden. Sehluflfolgerung:Die exakte morphologische Beurteilung der einzelnen Muskelkomponenten des anorektalen Kontinenzorganes mittels endovaginaler MRT zeigt, dab Narben und Muskeldefekte einen wesentlichen pathophysiologischen Mechanismus bei der frtihen anorektalen Dysfunktion naeh analer Sphinkterverletzung darstellen.
Immunhistochemische Untersuchungen des M. levator ani an Op-Prfiparaten: Hinweise auf myogene Sch~digung F. Bergaued, M. Kiening 1, P. Fischer2, E. Rauch 3, W. M~llerFelber2, B. Leib ~, C. Anthuber, B. Schiissler, Th. Dimpfl l 11. Frauenklinik, 2Friedrich-Baur-Inst~tut, 3InstTmt .far Rechtsmedizin, LMU Manchen Eigene histomorphologische Untersuchungen ma Sektionspraparaten des M. levator ani zeigten eindeutige Hinweise auf myogene Sch~idigtmgbei fehlenden Hinweisen auf neurogene Schadigtmg. Fragestellung: Lassen sich diese Ergebnisse bei Anwendtmg yon ,,Denervienmgsmarkem" anch an OP-Pr~iparatenbestatigen? Methode: Bei 25 Frauen wurde im Rainnen eines vaginalplastischen Eingriffs am M. levator ani an zwei standardisierten Lokalisationen ]3iopsien entnommen. Als spezifische Denervationsfarbuug wurde NCAM (nettronal cell adhesion molecule) dargestellt. Zm" Darstelhmg der neuronalen Endplatten wurde die ACE-Farbung (Acetycholinesterase-Farbtmg) angewandt Zur histomorphologischen Beurteihmg der Muskelfasem wurden HE- und van Gieson-F~btmgenvelwendet. Ergebnisse: Die Standardfarbtmgen sowie die ATPase-Farbung zeigten Muskelsch~idigung myogealen Urspnmgs. NCAM-positive Muskelfasem steUten sich nur in der tmmittelbaren Umgebtmg VOlt Bindegewebsfasern dar. In diesen Regionen zeigten sieh die Synapsen in der ACE-Fiirbung mit qualitativ trod quentitativ tmauffiilliger Morphologie. Schluflfolgervmg: Die Morphologie der Muskeffasem, das Fehlen der NCAM-positiven Fasem m bindegewebsfreien Muskelabscinfitten und die Unversehrtheit der neuronalen Endplatten mder ACE-Ffirbtmg in diesen Absclmitten weisen auk" eine myogene Sehadigung bin, eine Denerviertmg der Muskelfasern ist sehr tmwahrscheinlich.
P3.01.24 Histomorphometrie der Urethravorderwand der Frau Perucchini, D., Fink, D., DeLancey, J.O.L. *, Hailer, U. Departement Frauenheilkunde, Klinik far Gyn~ikologie, Universiti~tsSpital Ziirich; *University of Michigan Medical Center, U.S.A. Mit zunehmendem Alter nimmt der Urethraruhedmck ab wobei die Ursache ffir diese Dmckabnahme nicht v611ig gekl~rt ist. Fragestellung: B leibt die Anzahl und Dichte tier quergestreiften Muskelfasem in der Urethravorderwand mit zunehmendem Alter konstant? Finden sich Zeichen der Myopathie? Methode: 33 weibliche Harnr6hren wurden ans frischen, unfixierten Leichen entnommen (Durschnittsalter 49 _+18 Jahre (2 Wochen-80 Jahre)) und in 10% Formalinl6sung fixiert. Von allen Prfiparaten wurde ein histologisches PrSparat im Sagittalschnitt angefertigt und nach Mallory trichrome gef~rbt. Im Abstand von 10% der Urethralgnge wurden in einem standardisierten Streifen die Muskelfasern gez~hlt und gemessen. Vier typische myopathische Vergnderungen wurden mittels eines einfachen Scoringsystems quantifiziert. Ein Score von 0 bedeutet das Fehlen yon myopathischen Verhnderungen, ein Score von 1 wurde bei leichten und ein Score yon 2 bei ausgepr~igten myopathischen Ver~ndemngen gegeben. Ergebnisse: Durschnittlich fanden sich 17'423_+9'269 (4'788-35'867) Fasern. Im Verlaufe des Lebens nahm die Faserzahl durchschnittlich um 364 Fasern (2%) pro Jahr ab (p<0.001). Die Faserdichte betrug 671-+296 (228-1'374) Fasem/mm 2 und nahm pro Jahr urn13 Fasern]mm 2 ab (p<0.001). In 27 von 33 Hamr6hren fanden sich myopathischen Verfinderungen (Score > 0). Pro Dekade nahm der Score um 0.6 Punkte zu. Schlussfolgerung: Mit zunehmendem Alter nimmt die quergestreifte Muskulatur in der Urethravorderwand ab. Die verbleibenden Fasern zeigen Zeichen der Myopathie: Beide Faktoren k6nnten zur bekannte Abnahme des Urethraruhedruckes mit dem Alter beitragen.
P3.01.25 Umschriebene Defekte im Urethrasphinkter der Frau E. Munz, Perucchini, D., Fink, D., Schgir G, DeLancey, J.O.L.* Hailer, U. Departement Frauenheilkunde, Klinik fiir Gyniikologie, UniversitiitsSpitaI Ziirich; *University of Michigan Medical Center, U.S.A. Bei Frauen mit nachgewiesener Stressinkontinenz kann h~iufig eine Trichterbildung der proximalen Urethra gefunden werden. Fragestellung: Finden sich mit zunehmendem Alter histomorphologische Ver~inderungen der Urethrarchitektur, welche eine ' Stressinkontinenz begfinsfigen k6nnen? Methode: 25 Harnr6hren von im Spital verstorbenen Patientinnen (Alter: 51 _+18 (15-80 Jahre)) wurden durchschnittlich 15.6 _+ 6.1 Stunden (9-27 Stunden) nach dem Exitus entnommen und in 10% Formalinl6sung fixiert. Von allen Pr~paraten wurde ein histologisches Pr/~parat vom Sagittalschnitt angefertigt and nach Mallory trichrome gef~rbt. Die Schichtungen der Urethravorder- und hinterwand, wie auch die Querschnitte der Urethramitte, wurden unter dem Mikroskop gemessen und graphisch dargestellt. Ergebnisse: Durchschnittlich nahm die Schicht der quergestreiften Musulatur 28 % der Vorderwandfl~iche der Urethrawand, abet nut 7 % der Hinterwandfl~che, ein (p<0.001). Die Flfiche der Muskelschicht in der Urethrahinterwand verringerte sich um 0.19 (3.8%) mm2/Jahr (p<0.001). In 7 (28%) der 25 Prhparate fand sich keine quergestreifte Muskulatur in der Urethrahinterwand. In der Vorderwand verdannte sich Schichtdicke bei 10-30% der Urethral~hnge signifikant urn 11.0-15.9 btm/Jahr; die Abnahme der Schichtfl~iche betrug 0.13mm2/Jahr (p=0.2) Schlussfolgerung: Mit zunehmendem Alter findet sich ein Muskelschwund im Bereich des Blasenhalses und entlang der Urethrahinterwand. Dieser Muskelschwund beggnstigt eine Trichterbildung und damit die Stressinkontinenz.
P3.01.26 Der Leak Point Pressure: Eine sinnvolle Zusatzdiagnostik in der Urodynamik Dimpfl Th., Peschers U., Leib B, Bergauer F., Bihler K. L FrauenMinikderLMU, Maistr. 11, 80337Miinchen
P3,01.27
Die Quantifiziertmg yon StreBharninkontinenz ist ein wichtiger Parameter zur wissenschaftlicheal Erfolgskontrolle verschiedener Behandlungsmethoden. Fragestellung: Korrelation yon Leak Point Pressure beim Husten (Cough Leak Point Pressure = CLPP) und Pressen (Valsalva Leak Point Pressure = VLPP) mit dem klinischen StreBtest, dem Padtest und den Parametern der Urodynamik Methodik: CLPP trod VLPP, Padtest und klinischer StreBtest bei 15 Pat. bei 200-300 ml Blasenfallung. Urodynamische Messung mit Erfassung yon fimktioneller Urethral~nge (FUL), maximalem UrethraverschluBdruck (MUVD) und Drucktransmission beim Husten (DTR). Ergebnisse: 13/15 Pat. zeigten klinisch einen Stref3test 3. Grades (Urfilverlust im Liegen im Stralfl). Bei allen Patientiamen war der CLPP positiv, wfihrend bei 6/15 Pat. kein Urinverlust beim Pressen (VLPP) gezeigt werdcn koimte. Der VLPI~ war siginffl(ant niedriger als der CLPP (102 _+46 cm H20 vs. 64 _+34 cm H20, p<0.01, Wilcoxon). Der Urinverlust im Padtest reichte von 0-50 g und war mit dem Leak Point Pressure nicht korreliert. Auch die nrodynamischen Parameter zeigten keine Korrelation zum CLPP. Schluflfolgerung: Die Messung des Leak Point Pressures ist neben dem Padtest mad dem Idinischen StreBtest eine weitere M6glichkeit, den Schweregrad einer StreBinkontinenz za quantifizieren.
Fragestellung: Wie haufig treten postpartal Symptome einer
Inkontinenz postpartum - Priivalenz und Auspr~igung Schmitz, S., S~'lger, R., Lang U. Universitgits-Frauenklinik Giefien Inkontinenz bei jungen Franen ist em selten dargestelltes Problem. Stresshaminkontinenz (HIK) anf? Wie stark Rthlen sich Franen dadurch beintr/ichtigt und inwieweit wird das Problem thematisiert Methode.'585Frauen wurden ½Jahr nach der Entbindung mit einem schriffiichen anonymen Fragebogen per Post be~ragt; EinschluBkriterien: vaginale Entbindung aus Schadellage u. Geburtsgewicht >2500g). Der Fragebogen mnfasst die relevanten Fragen des Gaudenz-Fragebogens zur Einstufang (Quantifizierung) einer HIKSymptomatik u. zur Zeitdauer, sowie Fragen zur Entbindtmg (Geburtsgewicht, Alter, Paritfit...) und zur Selbsteinschatzung der Belastung und Aktivit~tsbeeintrgchtigung. Ausgeschlossen wurden Franen, die Urinverlust schon vor der Schwangerschaft angaben. Ergebnisse:44% der Franen antworteten, 249 Frageb6gen gingen in die Auswertung ein.57% der Befragten geben Symptome einer HIK nach der Entbmdung an.Bei 30%begann diese Symptomatik bereits in der Schwangerschaft und bei 14% bestand sie nut far diese Zeit. Bei 75% liegt eme HIK Grad I vor, unter emer massiven HIK Grad 11I leiden 5%. 40% geben eine Besserung nach 3-6 Monaten an, noch weiterhin andauemde Beschwerden geben 35% an. Eine Einschrankung ihrer Aktivitat resultiert fitr 20%, eine gelegentliche Beeintrachtigung flit 50% der Frauen aus dieser Problematik. 25% reden daraber nicht einmal mit dem Partner oder Frem~dinnen oder der Mutter etc., Arzten ist die postpartale HIK racist tmbekannt, nut 25% geben an, mit einem Arzt daraber geredet zu haben. Schlu/djblgerung: Die Ergebnisse geben AnlaB zur Fordenmg einer aktiven Aufldfinmg im Wochenbett - mit einem Hinweis anf die konservativen TherapiemOglichkeiten. Inwieweit sich etwa eine konsequent durchgeftthrte Rfickbildungsgymnastik spater im Alter positiv auf die HlK-Entwicklung auswirkt, bleibt zu ld~xen. S 141
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Die abdominelle Fixierung der VaginaOperationsmethode und Nachuntersuchungsergebnisse
Transvaginale Prolenebandinsertion (TVT-Plastik n. U. Ulmsten) bei Harninkontinenz (HI)
Groh, U.1 Peter,S. 1 Danekwardt, L. 2 Sievers, S.2, Eibaeh, H. W. 1 Klinilcum Wetzlar, Frauenklinild ,KKIt Hetzelsoft-Neustadt/~ 2 Die abdominale Scheidenfixatinn mittels querer autologer Faszienstreifen alas der Rectus-und Obliquusaponeurose wird in unseren Kliniken seit Jahren bei Patienfinnen mit ausgepragtem Descensus genitalis und bestehendem Wunsch auf Erhalt der Kohabitationsfahigkeit aagewandt. Bei instabflem Fascienmaterial wird das autologe Material mit 10 mm breitem PDS-Band® augmenfiert. Fragestellung : Wie sind die subjektiven und objektiven Langzeitergebnisse der Operationsmethode ? Wie ist die Vertraglichkeit des resorbierbaren altoplastischen Materials ? Methode : 55 Patientinnen wurden im Mittel 19 Monate nach dem Eingriff befragt und nachuntersucht. Die subjektive Zuffiedenheit der Patientinnen hinsichtlich Hamkontinenz, K6rpergefiihl, vita sexualis und Lebenqualitat wurde ausgewertet, Die erhobenen Genitalbefunde wurden den praoperativen Befunden gegenttbergestellt, wobei der Grad des Descensus vaginae, der Cystocele und der Rektocele prae- und postopemfiv nach identischen Kriterien in drei Schweregrade klassifiziert wurde. Ergebnisse : Ober ¾ der Patientinnen bewerteten ihre postoperative Lebensqualitat als wesentlich besser oder besser, 20 % als unverandert und lediglich eine Patientin als verschlechtert. Wfihrend pr~ioperativ bei 77 % ein Vaginalpoldescensus II° oder IlI° bestand, war dies bei der Nachuntersuchung bei kemer Patientin der Fall, in 95 % war kein Descensus vaginae mehr feststellbar. Schluflfolgerung : Die Langzeitergebnisse der abdominelle Fixierung der Vagina sind sehr zuffiedenstellend, des alloplastische Material ist gut vertrfiglich. Der Methode gebtihl-t ein fester Platz im Spektrum der Descensusoperationen.
Bettin, St. Fischer, W., Tunn, R. Universitatsktinikum Charit6 Berlin (Campus Mitte)Frauenklinik
HI entsteht haufig dutch Bindegewebsschwache, Der Gewebeersatz dureh Kunststoffunplantate war bisher unbefriedigend. Fragestelhmg:Erbriagt die spannnngsfreie transvaginale Protene bandinsertion (tension-free vaginal _tape = TVT-Plastik) bessere Resultate? Methode: Darstelhmg der Operationsschritte, Bandplaziertmg im Bereich der mittleren Urethra, Plastehttlsenentfemung und Hustenprovokation bei roller Blase (alles in Lokalanasthesie! ). Ergebnisse: Die ersten 40 Operationen (27 bei reiner Strel3-HI, 13 bei Misch-HI) hatten ermutigende Fr0hergebnisse: nach 6 Monaten 20 v, 22 beschwerdefrei (91%) tmd 2 gebessert (MischHI), nach 12 Monarch 14 v. 15 geheilt (93%) und 1 gebessert (Misch HI). Spontamniktion: bei 35 Pat. (87,5%) bereits am OPTag, bei 2 Pat. 1 Tag spater. Nut 3 benOtigten 5 Tage einen Dauer-Katheter (wegen sofort korrigierter Blasenperforatien in der Lemphase). Entlassung war dementsprechend m6glich: am OP-Tag (12), am 1. postop. Tag (23)° am 3. postop. Tag (2) am 6. postop. Tag (3). Keine postoperativen Komplikationen. Schluflfolgerung: Die Prolenebandinsertion hat sich bewahrt, Bei schlaffer vorderer Vaginatwand, Dislokationszystozele, hypemmbiler Urethra, proxinmler Trichterbildtmg trod niedrigem Urethraverschltflklmek ist sic vor allem als Primeroperation bei reiner StreS-Hi, aber auch als Rezidiv- oder Zusatzeingriff bei Miseh-HI eine vielversprechende Alternative zu onderen HI-Opemtionen. Langzeitergebnisse stehen allerdings noch aus,
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Vaginale Brfiekenplastik bei Harninkontinenz (HI)
Der Kolposuspensor:Ein Geriit zur Verbesserung der Op-Technik M. Comely, d.Jentzsch,H.Dangendorf Stadt.Krankenhaus Sindelfingen, Geburtsh.Gyngik.Gyn.Abt.
Fischer; W., Tunn, R., Bettin, St. Universitgitsklinikum Charit6 Berlin (Campus Mitte) Frauenklinik
HI entsteht hfiufig durch Bindegewebsschwfiche. Zum Gewebeersatz hat sich Fascia late (z.B. Tutoplast R) vielfach bew~rt. Fragestetlung: Erbringt eine Faszienbrtlcke zwischen beiden Pubokokzygeus (PK)-Muskeln bessere Resultate als die klass. Muskelplastik yon Franz und Ialgetman-Stmdberg. Methode: Darstellung der Operationsschritte mit Plaziertmg des Tutoplaststreifens (50 x 15 nun) unter der mittleren/proximalen Urethra mad beidseitiger Fixation im anterioren PK-Bereich. Indikationen sind schlaffe Vagina, Sep~ndet~kte, karze Urethra, proximale Trichterbildtmg, hypotone Urethra, Zystourethrozelen. Ergebnisse: Von 55 Frauen waren nach 2 Jahren noch 39 (71%) beschwerdefrei trod 11 (20 %) deutlich gebessert. (Die klass, PKPlastik hatte fr0her bei uns nttr 60 % Heilungen und 27 % Besseruagen ergeben). Naeh Primfiroperation waren die Ergebnisse der Faszienbracke wesentlich besser (82 % Heiltmgen, 16 % Bessertmgen) als bei Rezidivoperationen (27 % Heilungen, 36 % Bessemagen). Reine StreB-HI war zuverlassiger zu beheben (91% Heituagen, 9 % Besserungen) als Misch-Hi (58 % Hefltmgen, 27 % Bessenmgen), Mikfion und Sexualitat wurden nicht beeintrltchtigt. Sehluflfolgerung: Die Fascia-lata-Brtlckenplastik sttttzt die ,hammock"-Hypothese vom HamrOhrenverschluB. Sic ist wirksamer als die Musketplastik und verdiem einen festen Platz unter den vaginalen HI-Operationen. Am aussichtsreichsten ist sie als Prim/ireiagriffbei reiner StreBinkontinenz.
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Bei der Kolposuspension wird die vordereVaginalwand durch den Finger des Operateurs zur Praparation der Vaginalfascie und zur Einlage der SuspensionsflMen nach oben gedrangt: Dabei kommt es darauf an, den richfigen Kolposuspensionspunkt zu erreichen, blutarm zu arbeiten und die m6"glichst optimale Einnahung der Faden zu ereichen. Der ZeiOCaktorder gesamten Operation und der Vaginalpr@aration bis zur Einndihung der Suspensionsfaden ist ein wichtiges Kdtoqum geworden. Die herkOmmliche digitale Technik beinhaltetfemer u. U. Verletzungsund Infdm'onsgfahr des Operateurs. Deshalb wurde ein Instrument entwickelt mit dem Ziel, schnell, atraumatisch und mit einfachen Mitteln die Vaginalwand hoehzu heben , die Pr@ara~'on abersichtlicher und leichter zu gestalten und evil. Gefafle der Vaginalwand besser blutstillen zu k6nnen. Das Instrument wird,, Kolposuspensor" genannt und ist eine Fortent~'cklung aus den Breisky "schenSpekula.Das Instrument wurde als Gebrauchsmuster beim Patentamt angemeldet. Anhand yon 75 Kolposuspensionen mithilfe dieses Instrumentes wird verdeutlieht, um wieviel leiehter und ki~rzer die Operation wird.Gleichzei~'g ist die indiviuduelle GrOfleder Operateurshand nicht mehr yon Bedeutung.Die Erleichtetung in der Darstellung der Va#nalwand wird anhand eines Posters und Videobandes demonstn'ert. I nsbesonders bewahrt sich das Instrument auch bei der Operateursausbildung. Die verbesserte Praparation der Vaginalwandfuhrte zu einem Plus im Sinne der Qualtitassieherung.
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Die ,,In situ Sling"-Technik ais Methode der abdominalen Kolposuspension zur Behandlung der weiblichen StreBinkontinenz. R~mmelein, H.-P., Focke, B., Maak, P., Schmidt-Rhode, P. Frauenklinik Finkenau, Hamburg. Die ,,In situ Sling"-Teelmik stellt eine Kombination von autologer suburethraler Schlinge trod ,,burch-~anlichen" Kolpo-
Objektivierung der Blasenelevation bei Kolposuspension nach Burch mittels Introitussonographie Leven, A., Bader, W., Hatzmann, W. Frauenklinik der Universitiit Witten/Herdecke Fragestellung: Es wurde untersucht, inwieweit die intraoperative
far die Patientinnen gegenaber der abdominalen Kolposuspension in der modifizierten Burch-Technik? Methode: 20 Frauen mit Strel3inkontinenz wurden nach vorheriger Befragung mittels Gaudenzbogen, urodynamischer Messung und Perinealsonograpfie mit der ,,In situ Sling"Technik operiert. Alle Frauen wurden postoperativ per Fragebogen interviewt und nachuntersucht. Invasive Messungen wurden nur bei unbefriedigendem Operationsergebnis durchgeftthrt. Urogyn. Kassenarzte wurden in die Nachtmters. einbezogen. Ergebnisse: Der Therapieerfolg bei der Anwendung der ISS-Technik ist vergleichbar mit den Erfolgsergebnissen behn modifizierten Burch. Sie ist weniger invasiv. Auf alloplastisches Material kann verzichtet werden. Schluflfolgerung: Die geringe operative Traumatisierung ftthrt zur geringeren Belastung der Patientin. Die Op stellt eine Alternative zur OP nach Butch dar. Die Zusammenarbeit mit den niedergelassenen urogyn. Kolleglnnenftlhrt zu einer zusatzlichen extemen Qualit~itskontrolle.
Introitussonographie geeignet ist zur Bestimmung der optimalen Elevationsh6he des Ostium urethrae intemum (OUI) bei der Kolposuspension naeh Burch in der Modifikation nach Cowan, insbesondere zur Vermeidung einer 13berkorrekturmit Hamentleerungsst6rungen. Patienten undMethode: In einer prospektiven Studie wurde bei 8 Patientinnen mit einer mittel- bis hoehgradigen StregHaminkontinenzneben Anamnese, gyngkologischer Untersuchtmg und urodynamischer Messung eine Introitussonographie durchgef0hrt, bei der die H6he des OUI und eine eventuelle Trichterbildung in Ruhe und beim Pressen bestimmt wurden. Intraoperativ wurde die Elevationsh6he des OUI beim Kntipfen der F~tdensonographiseh kontrolliert. Ergebnisse: Pr(ioperativ lag die H6he des OUI in Ruhe durchschnittlieh bei 18,7 mm (14 bis 27 mm), beim Pressen bei -3,8 mm (14 bis -17 ram). Intraoperativ wurde eine mittlere Elevationsh6he yon 23,2 mm (18 bis 26 mm) gemessen. Postoperativ wurde im Durchschnitt eine H6he yon 27,5 mm (21 bis 36 mm) in Ruhe und 19,3 mm (8 bis 27 mm) beim Pressen ermittelt. Der suprapubische Katheter, der bei Resthammengen unter 100 ml entfemt wurde, lag durchschnittlich 7 Tage. Alle Patientinnen wurden kontinent und resthamfrei entlassen. Schluflfolgerung: Die Introitussonographie stellt eine einfach zu handhabende, wenig invasive Methode zur Bestimmung der optimalen Elevationsh6he und zur Vermeidung yon 0berkorrekturen bei der Kolposuspension nach Burch dar.
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Tension-free vaginal tape (TVT), minimal invasive operative Therapie der weiblichen Stressinkontinenz Scharl, A~, Vering, A., Herber, U., Giitje, R., Ahr, .4., Kaufmann, M.. Klinik J~r Gyniikologie und Geburtshilfe, J.W. GoetheUniversitiit Frankfurt~Main
Die Koiposuspension in Kombination mit der anterioren Kolporraphie bei ausgepr~igter Beckenbodeninsuffizienz Ch. B6hmer, A. Reinisch, M. Winkler, N. Lang Universiti~tsfrauenklinik Erlangen
suspensionsn~ten mit Verankertmg an der Symphyse dar.
Fragestellung: Bietet die ,,In situ Sling"-Teehnik Vorteile
Die Technik des tension-free vaginal tape (TVT) ist eine neue operative Sehlingenteehnik zur Therapie der Stressinkontinenz, ~rnit der eine lockere Suspension der Urethra erreicht wird. Die spezielle Oberfl~ichenstruktur des Bandes gewahrleistet einen sicheren Sitz ohne Notwendigkeit zur Einnaht. Fragestellung: Gepraft wurde die Durehffihrbarkeit der Operation in Lokalanasthesie, der operative Aufwand, die subjektive Belastung der Patientinnen und die erreichte Kontinenz. Methode: Nach einer Lernphase der Operateure wurden Patientinnen mit Stressinkontinenz Grad II/III (nach urodynamiseher Untersuchung) in Lokalanasthesie operiert (teilweise Rezidivoperationen). Operationsdauer, aufgetretene Komplikationen, postoperative Resthammengen und Therapieertblg (urodynamische Messungen nach 6 Wochen und 4 Monaten) wurden dokumentiert. Die subjektive Belastung der Patientinnen wurde in einem Befindlichkeitsfragebogen ermittelt. Ergebnisse: Die Eingriffe dauerten 20-30 min, waren in Lokalangsthesie durchf'tihrbar und fahrten zur Kontinenz der Patientinnen. Resthambildung trat nicht in nennenswertem Umfang auf, Hyperkontinenz wurde nicht beobachtet. Der Eingriff wurde von den Patientinnen iiberwiegend als wenig belastend eingestuft. Schluflfolgerungen: Die TVT ist eine in Lokalan[isthesie durchf'tihrbare, schnelle, minimal invasive Operationsmethode mit sehr guter Korrektur der Inkontinenz und auch bei Rezidivoperationen einsetzbar. Langzeitergebnisse unserer Patientinnen liegen allerdings noch nicht vor.
Bei der Therapie der h6hergradigen StreBinkontinenz (SIK) mit Kolposuspension bleibt die oft gleichzeitig bestehende Beckenbodeninsuffizienz h~ufig unbehandelt. Daraus resultieren postoperative Probleme, wie Restham und Miktionsbesehwerden. Deshalb haben wir Pat. mit einer SIK und einem ausgepr~tgten Deszensus kombiniert mit BURCH und Kolporraphia anterior operiert. Fragestellung: Ist diese kombinierte Operationsmethode bei SIK und ansgepr~gtem Deszensus dem alleinigen BURCH hinsichtlich subjektiver und funktioneller Ergebnisse ~berlegen? Methode: 29 Pat wurden innerhalb von 5 Jahren an der UFK Erlangen derart kombiniert operiert. Im Rahmen dieser retrospektiven Untersuchung wurden diese Pat. einem Kollektiv mit alleinigem BURCH gegentibergestellt (n=36). Ergebnisse: 87% der Pat. waren postoperativ kontinent, alleiniger BURCH: 72%. Eine gleiehzeitig bestehende Urgekomponente wurde in 62% behoben (BURCH: 67%). Der bestehende Deszensus der vorderen Vaginalwand wurde in 62% korrigiert, in der BURCH-Gruppe nur in 34%. Restharn hatten 19% der Pat. postoperativ (BURCH: 36%), tiber Miktionsbeschwerden klagten 54% der Pat. postoperafiv (in der BURCH-Gruppe 72%). Schlufifolgerung: Bei h6hergradiger SIK und einer ausgepr~igten Beckenbodeninsuffizienz scheint nach unseren Daten das kombinierte Vorgehen mit einem besseren postoperativen anatomischen und funktionellen Ergebnis verbunden.
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EinfluB des urethralen Verschlufldruckes auf die Entwicldung eines Strel~inkontinenz-Rezidives nach Kolposuspension Noesselt, T:, Weidemann, M,, ~ssow, S~ Theden=Show~ M., Ostermarm, S., Jflr6cke, K, Universit~ts-FrauenIdinikHamburg Ein hypotoner urethraler VerschluBdruek ist als Risikofaktor ein Rezidiv einer StreNnkont/nenz ($1) nach KoIporrhaphie bekannt. FragesteHung: Es soil gekIart werden, ob die hypotone Urethra auch nach KoIposuspension (KS) h~ufiger zu Rezidiven Nhrt, als bei normotoner Lrrethra. WeiterIfin solI tier Einffug der KS aufden uretlnalen Verschlugdruck untersucht werden. Methode: 40 streNnkontinente Patientinnen, die eine KS nach Burch erhielten, wurden praeoperativ und postoperativ nach 5 Jal~en uroctynamischund klinisch untersucht. Ergebnisee: Es warden I0 Rezidive diagnostiziert (25%). Von den SI-Rezidiven batten praeoperativ 9 Patientinnen eine hypotone Urethra, I Patienfin eine normotone Urethra. Postoperativ wiesen yen den Rezidiv-Patientinnen nur noeh 40% eine hypotene Urethra au£ Von den postoperativ Itontinenten Patientinnen hat-ten 24 (80%) praeoperativ eine hypotone Urethra, 6 (20%) ein normotone Urellara. Postoperativ wiesen yon den kontinenten Patientinnen nur noch 37% eine hypotone Urethra anf. Der Iaypotoneurethrale VerschIugdmck stieg yon praeoperativ im MitteI 26 mm H20 auf postoperativ 32 mm H20 an. Der normotone urethrale VerschluBdruck fiel im MitteI yon 63 mm H20 praeoperativ auf 55 mm H20 ~stoperativ ab. Seh[uflfotgerung: Eine hypotone Urethra ist kein Risikofaktor fitr die Entstehung eines SI-Rezidives nach KS. Die KS nach Burch hebt den urethraten Verschlui3dmclt bei l~ypotoner Urethra in Ruhe an~ bei normotoner Urethra fallt er ab.
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Ergebnisse funktionswiederherstellender urogyn[ikologiseher Operationen im hohen Alter Anthuber, S., Schmidt-Schridde, P,, Anthuber, C. Universitats-Frauenklinik, Klinikum Groflhadern, Miinchen Fragestellung: Unterscheiden sich die postoperativen Komplikationsraten und die subjektiven funktionellen Resultate nach funktionswiederherstellenden urogyn~tkologischen Eingriffen bei geriatrischen Pat. ? Methode: Im Rahmen einer retrospektiven Fragebogenerhebung wurden 191 Patientinnen nach dem Operationserfolg befragt. Es wurden 2 Altersgruppen unterschieden: Gruppe A: 60-74 Jahre (n=153), Gruppe B: >75 Jahre (n=38). Das mittlere Follow-up betrug 1,7 bzw. 2,0 Jahre. Durchschnittl. Anzahl der Voroperationen/Pat.: Gruppe A: 1,9,/Gruppe B 1,6. Anzahl der Eingriffe/Pat.: 1,7/2,0, Parameter: periop. Komplikationsrate, StreBinkontinenz, Urgency, Blasenentleerung, Kohabitation, visueller Analog-Score (0-10 Punkte), Lebensqualitgt (SF 36). Ergebnisse: RUcklaufquote: 81% (Gruppe A), 78% (Gruppe B). Mortalitgt 0%/0%. Situsbezogene Komplikationen: 0,7%/2,6%. Allgemeine Komplikationen: 0,7%/0%. Erneute Op 2 %/3 %. Kontinenz bei Strelk 54%/47%. Dranginkontinenz 73%/82%.Ungest0rte Blasenentleerung: 75%/68%.Kohabitationen postop.: 43%/8%. AnalogScore 8,4/8,3 P. SF36 Score: kein Unterschied. Schluflfolgerungen: Die Operationsergebnisse ~ilterer und jiingerer Pat. unterscheiden sich nicht. Daher ist auch im hohen Alter die FunktionswiederhersteUung anzustreben,
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5-Jahres-Ergebnisse nach Kolposuspension in Abh~ngigkeit zur Lage des Meatus urethra internus Weidemann, M/., Ostermann, S., Noesselt, T., Theden-Schow, M,, Janicke, F. Universitats-Frauenklinik Hamburg
Die Analyse der Langzeitergebnisse der im 1985-95 fiir Inkontinenz operierten Patientinnen-Ultraschall Halagka,M.,Martan, A,, Voigt, R.2 Magata, J., Vering, A. 3 Seifert, M~ Frat~nktiniken Prag~ Apolda2, FrankfurP, Wien4
Bei der ur0gyngtkologischen Ultraschaltuntersuchung hat die Messung des Meatus urethrae intemus (MI) in Beziehung zur Symphysenebene eine wichtige Bedeuttmg fiir den pra- and posttherapeufisehen Vergleich. Frage~tetlung:Besteht eYmZusammenhang zwisohen pr~- und 5Jpostoperativer Lage des MI mad der Wahrscheinlichkeit eines Streghaminkontinenz (SI)-Rezidivs nach Kolposuspension (KS) nach BURCH? Methode: Bei 40 Patientinnen wurde die Lage des praoperafiv ermittelten h~ (Abstand zur wlteren Symphyse~andebene unter ValsaIva: Dy und als Differenz Ruhe-Valsalva'. ADy)mit dan MI 5 Jahre nach KS verglichen. Es wttrde untersueht, ob dabei eine Beziehung zum SI-Rezidivbesteht.
Ergebnisse: iParameter 75% kontinent 25% inkontinent p~op. ~ ( v ~ a ~ a ) - 6,8 m m - 0,smm ~stop. ~ (ValsaNa) + t2 mm + 2~5 ,praop. ~ > t0 mm 95% 57 % ~ ~ (~t~e.-Vats.) ~mm t9,5 mm postop. ~ y > I0 mm 123% 40 % metal ~ ~(AR~ulae-Vals.) 6,6 nan t0,8 mm SchluflfOtgerung: Fttr die Entwicldung eines SI=Rezidives naeh KS pr~tisponiert ein praoperativ gering deszendierter ~ .ein postoperativ gering etevierter ~ un6 ~ ~stoperativ mobiter Blasenhals.
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Die Diskussion der Inkontinenzoperationsmethoden bei Frauen ohne Deszensus f'eillt zugunsten der abdominalen Eingriffe aus. Fragestellung: Wie sehen die objektiven Parameter der Urodynamik und des Ultraschall und die Erfolgsrate in den Gruppen nach der Anwendung der verschiedenen Techniken aus? Methode: Von 618- im 1985-95- wegen Inkontinenz operierten Frauen haben wit 62,3 % lbis 11 Jahre nach dem Eingrif tiberpriift. In dieser Zeit wurden folgende Techniken benutzt: Scheidenplastik (Sch.), vaginale Hysterektomie u.Sch., Vesikopexie nach Ball u.Sch., MMK Operation, Kolpopexie nach Butch u. Urethropexie nach Starney-Raz, Untersuchungsschema: Anamnese, Gaudenz, klinische U~, Urodynamik, Ultraschall perineal u. introital, stehend, liegend, Stresstest, peroperative Komplikationen u. Blutverlust, Antibiotikagabe, Urikult, Funktionswiederherst., Erfolg der Operation bewertet durch die Frau- den Chirurg. Ergebnisse:Kolpopexie-Blutverlust gr6"t~er (nicht signifikant ) die Vorteile dieser Methode liegen nicht in sigaaifikant besserer Erfolgsrate sondern in der niedrigen Inzidenz der infektionen, Antibiotikagabe u. besseren Funktion unterstiitzt mit signifikant besseren Parameter des Ultraschalls. Schluflfolgerung'~usser der Methode ist das eingespielte Team der Chirurgen-Urogynakologen fiir Erfolg wichtig.
P3.01.40 Operative Onkologie im Alter Krick, M., Pelzer, R.-A., Sauerland*, C., Baltzer, J. Frauenklinik Klinikum Krefeld, *lnstitut far Biomathematik, Wescfalische Wilhelms-Universitat Manster Die steigende kebenserwartung stellt auch den operativ t~tigen Gyn~ikologen zunehmend vor die Problematik, 81tera und alte Patientinnen operieren zu m0ssen. Fragestellung: 1st das peri- und postoperative Risiko, auch bei onkolegischen Operationen, im Alter vertretbar? Methode: Die Daten der 1990 bis 1995 in der Frauenklinik des Klinikum Krefeld operierten Patientinnen, die zum Operationszeitpunkt 70 Jahre oder alter waren, wurden retroSpektiv umfassend ausgewertet. Ergebniss~ Von den insgesamt in diesen sechs Jahren dumhgef0hrten 967 Eingriffen an Seniorinnen waren 36,6% Mamma-Operationen, 27,8% abdominale Und 35,6. % vaginale Eingriffe. Wegen maligner Erkrankungen wurden 466 Patientinnen (48,2% des Gesamtkollektivs) behandelt, hierv0n entflelen auf das Mamma-Ca 65% und auf das Endometrium-Ca 18,2%. An einem OvariaI-Ca waren 8,0%, an einem Vulva-Ca 5,1% und an einem Cervix-Ca 1,7% der Patientinnen erkrankt. 2% wiesen MalignomenichtgynakoIogischer Genese auf. Die intraoperative Komplikationsrate lag bei 3,9%, die postoperative bei 14,7%. Die Hospitalmortalitat betrug 0,8% (2 Patientinne~). Diese Ergebnisse sind mit den wehigen bisher ver0ffentlichten Ergebriissen anderer Autoren vergleichbar. SchluSfolgerung: Auch in unserer Untersuchung konnte gezeigt werden, dal~ bei gyn~kologischen Operationen im Alter keine wesentlich erh0hte Rate an Morbidit~lt und/oder Mortalit~t zu verzeichnen ist. Fortgeschrittenes Alter an sich stellt keine Kontraindikation for eine notwendige operative Intervention dar.
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Molekularbiologie
Fluor vaginalis und Vulvovaginitis : hiiufige Probleme in der kindergyn~ikologischen Sprechstunde C.C. Dibelius, M. Niesen, D. Krebs UniversitatsfrauenMinik Bonn In der kindergynakologischenSprechstunde werden Patientinnen vomjungen S~tuglings-bis zum Jugendalter mit unterschiedlichen Fragestelhmgen vorgestellt und gemeinsam von Gynakologin und P~idiaterinbetreut. Die h~tufigsteIndikation ist die Abklarung von Fluor vaginalis mad einer Vulvovaginitis. Fragestellung: Die h~iutigsteIndikation flit die Vorstellung in unserer kindergynfikologischenSprechstunde ist die Abklarung der Ursachen von vaginalen Fluor und der Vulvovaginitis sowie die Frage der Therapienotwendigkeit. Die Beurteilung des zytologischen Abstriches nimmt dabei eine zentrale Rolle zur Beurteilung derEntOndungsreaktionenund der Keimbesiedelmlg ein. Methoden: Die kindergynakologischeUntersuchtmgerfolgt abhO.ngig vom Alter trod Entwicklmlgsstand der Mfidchenauf dem Schof5der Mutter oder dem gynakologischen Stuhl. Sie umfaBtdie krrpefliche Untersuchung, die Beurteilung des Entwicklungsstandes, die Inspektion des auBeren Genitale, eine abdominale Sonographie, mikrobakterielle und zytologische Abstriche. Eine Vaginoskopie erfolgt nur nach strenger Indikatiensstelhmg. Bei entsprechender Fragestellung werden urologischeund andere Infektionsquellen abgekl~rt. Ergebnisse: Neben der Darstellung des Spektrums der kindergynakologischenSprechstunde mrchten wit in unserem Beitrag nur auf die haufigsten Konsultationsgrtindeeingehen. Die Diagnostik, Therapiemrglichkeiten und die Therapienotwendigkeit werden eingehend dargestellt und diskutiert.
DNA-Chip Modell zum miniaturisierten Nachweis tumorspezifischer Genexpressionsmuster 3/L. Cieplik~), A. Metspalu b), N. Trnisson ~), A. Wunderlich a), R. Zeillingef ), R. Kreienberg~) und H.-J. Grill~) (a) EOL (Endokrinologisches und Onkologisches Labor), Universitats-Frauenklinik Ulm. (b) lnstitut far Molekular- und Zellbiologie, Universitgit Tartu, Estland. (c) Molekulare Onkologie, Universitatsklinik far Frauenheilkunde, AK11 Wien. DNA-Chips ermrglichen hohen Probendurchsatz, parallele Analyse einer Vielzahl yon Parametem, hohe Nachweisempfmdlichkeit und Automatisierbarkeit. Das EOL entwickelt einen DNAChip zum Naehweis von 100 tumorrelevantenmRNA's. Fragestellung: Die Beschaffenheit geeigneter Chip-Primer (TmWert, GC-Gehalt, Sequenz, Lange) und der Kontroll-Primer soil ermittelt werden. Methode: 88 Primer (I 9mer, 5"-C12-Aminospacer)wurden aus einem 182 Bp Fragment der HER2/neu cDNA-Sequenz ausgesucht und auf Glas inunobilisiert.Hybridisiertmgsexperimente mit einzelstr~ingiger, Fluoreszenz-markierter DNA wurden mit Arrayed-_Primer-Extension (APEX) verglichen. Ergebnisse: 19mer Primer mit Tm-Werten um 64°C lassen sich zuverl~issigvon Hybriden mit zwei oder drei Mutationen unterscheiden. Position und Art einzelner Mutationen haben einen signifLkantenEinfluB. Das APEX-Verfahren verbessert die Nachweisemplrmdlichkeit gegentiber einfacher Hybridisierung. Schluflfolgerung: Der multiparametfische DNA-Chip sollte Primer mit mittlerem Tm-Wert um 640C tragen. Zur Optimierung der Chip-Primer ist das APEX-Verfahren yon Vorteil.
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GnRH hemmt die durch EGF induzierte c-fos Expression in Endometrium- und Ovarialkarzinomzellinien C. Griindker, P. VOlker, L. Herrmann, K.-D. Schulz, G. Emons Universitdts-Frauenklinik Marburg
Molelmlargenetische Diagnostik von Endometrium- und Ovarialkarzinom Priidispositionsgenen Feifel, N., Godde, E., Giesing ,M.
Die hemmende Wirkung yon GnRH-Analoga auf die spontane und EGF-induzierte Proliferation yon Endometrium- und Ovarialkarzinomzellinien wird dureh membranst[indige GnRH-Rezeptoren vermittelt. Fragestellung: Wird die durch EGF induzierte Expression des early response genes c-los in Endometrium- und Ovarialkarzinomen dutch GnRH-Analoga negativ beeinflu~t? Methode: GnRH-Rezeptor positive und negative Zellinien wurden nach 72 h Inkubation otme FCS und Phenolrot mit 100 nM EGF ohne oder mit vorheriger Zugabe yon 100 nM GnRH-Analogon stimuliert. Die c-los Expression wurde naeh 5, 15, 30, 60 und 120 rain mittels quantitativer RT-PCR bestimmt. Ergebnisse: Die c-los Expression erreiehte 30 Minuten nach EGFStimulation ihr Maximum (6-8 facher Anstieg). In allen untersuchten Endometrium- und Ovarialkarzinomzellinien mit nachgewiesenem GnRH-Rezeptor wutde die dutch EGF induzierte c-fosExpression dutch GnRH-Gabe komplett unterdrtickt. In der Ovarialkarzinomzellinie SK-OV-3, die keine GnRH-Rezeptoren exprimiert und deren Waehstum von GnRH nicht gehemmt wird, hatte GnRH keinen Einflu~ auf die c-los-Expression. SchluJ~folgerung: Die Bindung yon GnRH an seinen Rezeptor hemmt die mitogene Signaltransduktion des EGF-Rezeptors in Endometrium- und Ovarialkarzinomzellinien. Die Kopplung beider Signaltransduktionssysteme vermittelt die antiproliferative GnRHWirkung. Gef6rdert dutch die DFG (SFB 215/B10).
RELAB ®, Recklinghausen, Arbeitskreis Molekulare Onkologie und Humangenetik
Onkologie,
Abtlg.
Tr~igerinnen yon Keimbahnmutationen in den DNA-Reparatutgenen MLH1 und MSH2 zeigen nicht nut eine erbliche Pr~idisposition far kolorektale Karzinome (HNPCC) sondem auch ein 10-fach bzw. 3,5-lath h6heres kumulatives Risiko fOx Endometriumkarzinome bzw. Ovarialkmzinome (Lynch I1 Syndrom) bis zttm 70. Lebensjahr verglichen mit tier Normalbev61kerung. 510% aller Endometrium und Ovarialkarzinome sind hereditn_r bedingt. Methode: Semiantomatisierte fluoreszenzbasierende genomische Gesamtsequenzierung der MLH1 und MSH2-Gene nach PCRAmplif~kation ans Leukozyten-DNA yon Patienten welche die Bethesda-Kriterien erfiillen. Ergebnisse: Es wutden bekannte und neue ,,missense"-Mutationen in verschiedenen Exonen beider Gene gefunden. Dutch Doppelsequenziertmg gesicherte pathologische Mutationen in diesen Genen werden anf Expressionsebene dutch einen Protein Tnmcation Test best~tigt. Sehluflfolgerung: Mutationen in diesen Genen stellen bei asymptomatischen Trfigerinnen eine Indikation for j~arliche Beckemmtersuchungen mit endometrialer Absorptionskttrettage bzw. UltraschaUuntersuchtmgen beginnend ira Alter yon 25-35 Jahren din-. Aufgrund eigener Erfahrtmgen empfehlen wir eine obligatorische humangenetische und psychologische Beratung. Lit.: VasenHF, WatsonP, MecldinJP, Jass JR, Green JS, NomizuT, Mailer H, Lynch HT. The epidemiologyof endometrialcancer in hereditary nonpoyposiscolorectalcancer. AnticancerRes !4:1675-1678 (1994).
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Die Amplifikation des mdrl-Gens ist ohne priidikte Aussagekraft bei Patientinnen mit Ovariaikarzinom Bien 0., SchOndorf T., Kurbacher C.M. Kolhagen H., Becker M., Scharl A. t, Neumann R. 2, Gohring U.-J., Mallmann P. Universitgits-FrauenMinik KOln,Frankfurfl, Bayer AG Krefeld2
Expression und Reinigung potentieller Tumorprogressionsmarker ffir die Zervixkarzinogenese Wollscheid, VJ'2, Knaf T. 1'2, Schneider, A/, Diirst, M~'2 FSU IFrauenklinil~ 2Gynakologische Molekularbiologie Jena
Trotz ztmelunend dosisintensivierter Chemotherapien trod dem Einsatz von Chemosensibilitatstestungen sind Rezidivraten bei Patientinnen mit Ovarialkarzinomen hoch und die 5-JahresOberlebensrate niedrig. H~iufig werden Resistenzen der Tumoren :gegen Chemotherapeutika beobachtet. Diese Entwicklung scheint utstiehlich hauptsiichlich mit der Expression des p170-Gtykoproteins einherzugehen. Obwohl eine verst~rkte Transkriptionsrate des zugeh6rigen mdrl-Gens in resistenten Tmnoren beobachtet wird, ist eine Amplifikatian dieses Gens bisher nut far einige resistente Ttunorzellinien beschrieben. Fragestellung: Wie hoch ist die mdrl-Amplifikationsrate in Ovarialkarzinomen im Vergleich mit der Chemotherapieresistenz? Methode: Die mdrl-Genausstatttmg der Tumorzellen haben wir an einem Immtmo-Analyzer mit Hilfe eines modifizierten MeBProtokolls quantitativ erfagt. In einem ex-vivo Chemosensitivit~tstest (ATP-TCA) wurde die Resistenz der Tumorzellen gegen tiblicherweise eingesetzte Chemotherapeutika ermittelt. Ergebnisse: Insgesamt wurden 19 Ovarialkarzinome unterschiedlicher Stadien analysiert (FIGO Ib-Illb) Die Karzinomzellen zeigten ex-vivo v611ig versehiedene Resistenzmuster, die nicht mit der Stadienansbreitung korrelierten. Eine Amplifikation des mdr-Gens konnte in keinem der Tumorgewebe nachgewiesen werden. Schluflfolgerung: Die mdrl-Genamplifikation spielt bei der Entstehung trod Entwicklung yon Ovarialtumoren keine entscheideride Rolle.
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Tumorzellen unterscheiden sich von normalen Zellen durch ein verfindertes Expressionsprofil der Gene. Dutch eine vergleichende Analyse von nieht-tumorigenen und tumorigenen HPV 16-immortalisierten Zellen konnten wir in vorangegangenen Untersuchungen Gene (cDNAs) identifizieren, deren ver'~derte Expression mit dem tumorigenen Phg.notyp der Zellen korrelierte. Mit Hilfe der RNA-RNA-insitu Hybridisierung konnte gezeigt werde, d ~ drei dieser Gene in einem geringen Prozentsatz schwergradiger Dysplasien und in der 0berwiegenden Zahl der Zervixkarzinome verst~irktexprimiert wurden (Nees et al., Oncogene, in Druck). Fragestellung: Kann eine verst~irkte Expression der potentiellen Progressionsmarker, die auf RNA-Ebene beobachtet wurde, auch immunhistochemisch festgestellt werden? Methode: FOr die immunhistochemischen Arbeiten werden geeignete Antik6rper gegen die potentiellen Progressionsmarker ben6tigt. Drei der identifizierten c-DNA's (C4.8: Mitglied der TM-4 Transmembranproteinfamilie, zu der auch tumor-assoziierte Antigene wie CD63, TALLA-1 und CD 81 geh6ren; C21.7 and E6.7: beides unbekannte Gene) werden als Proteine in einem prokaryontischen Expressionssystem (pQE8) exprimiert. Eine effiziente Aufreinigung wird durch Histidine am Aminoterminus der Proteine erm6glicht. Antik6rper werden in Kaninchen hergestellt. Ergebnisse: Eine Expression des gesamten Leserahmens des Gens C4.8 war in den Bakterien unter den bisher gew~lten Bedingungen nicht m6glich, obwohl die 0berprtifte DNA-Sequenz eine Expression erm6glichen sollte. Es werden daher Teilffagmente, die nur den extrazellul~en Dom~nen von C4.8 entsprechen, exprimiert. FOr die Gene E6.7 and C21.7 werden ebenfaUs nut Teilsequenzen exprimiert, wobei fiir C21.7 das Protein bereits vorliegt. Sehluflfolgerung: Sollten sich die Ergebnisse der RNA-RNA in-situ Hybridisierung aufProteinebene best~tigen und sich auch dort eine erh6hte Expression der potentiellen Progressionsmarker nachweisen lassen, werden diese in einer prospektiven Studie an zervikalen intraepithalialen Neoplasien welter evaluiert.
P3.02.06 Sequenzvarianten der Onkogene HPV 16 E6 und E7 in Patientinnen mit CIN L~isionen Nindl, 1.1,2,Rindfleisch, K. 1,2,Schneider, A. j, Diirst, M. 1.2 FSU 1Frauenklinil; 2Gyn~kologisehe Molekularbiologie Jena Das Zervixkarzinom geht in der Regel ans prfimatignen L~ionen (~ervical intraepitheliale Neoplasien) hervor. Diese stellen ein Kontinuum von leichtgradigen his schwergradigen Dysplasien (CIN1-3) dar. Obwohl 90% aller C1N3 auf eine Infektion mit high-risk (HR) HPV Typen, insbesondere HPV16 oder RPV18, zur~ckzuf0hren shad, ist der Nachweis dieser Viren nicht von klinischer Bedeutung. Fragestellung: Gibt es Sequenzvarianten von HPV16 die mit einem erhOhten Progressionsrisiko von pramalignen IAsionen korrelieren? Methode: Patientinnen mit vermuteten CIN, die an einer prospektiven Studie teilnehmen, wurden bioptiert und nach histologischen Kriterien in drei Gruppen eingeteilt (CINI, CIN2 und C1N3). Der Nachweis von mindestens 19 verschiedenen genitalen HPV Typen erfolgte mittels einer ,,general primer" (GP) Polymerase Kettenreaktion (PCR) mit den Primem GP5+ und bioGP6+ an zervikalen Abstrichen, die gleichzeitig zur Probeexcision entnommen wurden. Die offenen Leserahmen (ORF) der Onkogene HPV 16 E6 und E7 wurden mit einer nested PCR amplifiziert, die Fragmente gereinigt und mit der ,,primer cycle sequencing" Methode analysiert. PCR Artefakte wurden ausgeschlossen, indem von jeder Patientin zwei unabhfingig voneinander entstandene PCR Produkte sequenziert wurden. Ergebnisse: Von 8 analysierten CINs wurden 7 Sequenzabweichungen (Varianten) zur Prototyp DNA (Seedorf et al., 1985) gefunden. Davon sind drei (E6-C109, E6-G350, und E7-G822) bereits bekannt. Vier weitere (E6-G~523, E7-T595, E7-A°e1740 und E7-A849) sind neu. Zwei Sequenzabweichungen ~lhren zu einem Aminos~tureaustausch (E6-G350 L83V und E7-T595 M12L). Zwei weitere (eine Insertion und eine Deletion) ffdarenzu einer Verschiebung des Leserahmens und dadurch zu verktirzten Proteinen. Eine persistierende HPVI 6-Variante (E7-AD~I740)wurde bei einer Patientin gefunden, deren CIN1 sich im Verlauf der Studie zu~ckbildete. Schluflfolgerung: Die Prfivalenz von HPV16-Varianten ha C1N erscheint hoch. Ob bestimmte Varianten als Progressionsmarker dienen kOnnen,muf3noch gezeigt werden.
P3.02.08 Zytogenetisch erkennbare Rearrangierungen des H M G I C bei Leiomyomen: Korrelation zur Tumorgr6Be Hennig, y1, Bol, S. 1, Bullerdiek, j.1 und Deichert, U. 2 1Zentrum fiTr Humangenetik, Universitiit Bremen und 2Frauenklinik, Zentralkrankenhaus St.-Jiirgen-Str., Bremen Leiomyome sind mit einem Auftreten bei ca. 30% aller fiber 30 Jahre alten Frauen die hfiufigsten benignen Tumoren des Uterus. Fragestellung: 370 Leiomyome wurden von uns zytogenetisch und/oder molekulargenetisch untersucht, um zu tiberprtifen, ob eine Korrelation zwischen dem Auftreten von Chromosomenaberrationen und der Tumorgr6f3e besteht. Methoden: Die Preparation von Metaphase-Chromosomen erfolgte nach Routine-Methoden. Zur weiteren molekulargenetischen Bruchpunktbestimmung wurden primate Tumoren und Zellinien mit Cosmid- und PAC-Sonden aus dem Bereich des HMGIC- und des HMG1Y-Gens getestet. Ergebnisse: Das Durchschnittsalter der Patientinnen lag bei 49 Jahren und die Anzahl der Myome variierte zwischen einem und 13 Knoten. 26% der untersuchten 370 Utems-Leiomyome wiesen klonale Chromosomenaberrationen auf. 46% der Myome mit klonalen Aberrationen zeigten Verfinderungen des Chromosoms 12 im Bereich 12q14-15 und 4% zeigten Verfinderungen des Chromosoms 6 im Bereich 6p21.3. Die Myome mit klonalen Chromosomenverfinderungen waren signifikant gr6ger als die Tumoren mit einem normalen Karyotyp, wobei die Tumorgr6Be der Myome mit einem Mosaik-Befund kleiner war, als die der Tumoren mit klonalen Chromosomenaberrationen ohne Mosaik. Schluflfolgerung: Mutationen, die zu zytogenetisch erkennbaren Rearrangierungen eines der beiden Gene der High Mobility Group Protein Familie HMGI(Y) fOhren, scheinen auch mit einer erh6hten Wachstumsrate zu korrelieren.
P3.02.07
Korrelation von p53 Aiterationen mit klinischem Verlauf und mdm-2 Spleil~varianten in Ovarialkarzinomen Reles, A., Wen, H.-W., Gee, C., Grawunder, U., Schmider, A., Runnebaum, I.B., Lukas, J., Schmitt, I., EI-Naggar, A,, Reich, 0., Lichtenegger, W., Press, M.F. USC Los Angeles, USA und Humboldt-Universitgit, Berlin Das p53 Tumorsuppressor Gen und das mdm-2 Gen spielen eine zentrale Rolle in der Regulation von Zellzyklus und Apoptose. Mdm-2 reguliert die p53 Expression und den Abbau des akkumulierten p53 Proteins mittels autoregulatorischer R0ckkopplung. Fragestellung: Eine kliniseh tiber 10 Jahre dokumentierte Ovarialtumorkohorte wurde aufmdm-2 und p53 Alterationen, sowie deren Interaktion und EinfluB anf Prognose und ChemotherapieSensitivit~tt untersucht. Methode: Exon 2-11 des p53 Gens wurden an Gefriergewebe von 178 Ovarialkarzinomen mittels SSCP (Single Strand Conformation Polymorphism) und DNA-Sequenzierung auf Mutationen anatysiert. Die P53 Expression wurde immunhistochemisch mit dem AntikOrper DO7 dargestetlt. Mittels RT-PCR (reverse transcriptase PCR) wurde die mdm-2 RNA auf alternative Spleigprodukte untersueht. Die cDNA der Spleigvarianten wurden im Vaccinia Virus Expressionssystem transient mit p53 co-exprimiert und mittels CoImmunopr~ipitation aufAssoziation mit p53 analysiert. Ergebnisse: p53 Mutationen wurden in 56% und P53 Proteintiberexpression in 62% der Karzinome gefunden. Der Nachweis alternativer ..SpleiBvarianten des mdm-2 Gens (79%) korrelierte mit der P53 Uberexpression (p = 0.02). 64 % der SpleiBvarianten zeigten einen partiellen Verlust der p53 Bindungsstelle. Patientinnen mit p53 Alterationen waren signifikant h~ufiger resistent gegen eine cis- oder earboplatinhaltige Chemotherapie (p = 0.04) und batten eine signifikant kfirzere rezidivfreie (p = 0.04) und Gesamtt~berlebenszeit (p = 0.007) als Patientinnen mit normalem p53. Schluflfolgerung: Mdm-2 alternatives Spleigen in Ovarialkarzinomen korreliert mit der l)berexpression des P53 Proteins und p53 Alterationen sind mit Chemotherapie-Resistenz und ungtinstigem klinischen Verlauf assoziiert.
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Nachweis und Typisierung von Humanen Papillomviren (HPV) in Abstrichen der Zervix uteri mittels nested-Multiplex-PCR. Menton, M. 1, Sotlar, K. 2, Aepinus, C. 2, Menton, S. 1, Kandolf R. 2, Biiltmann, B. 2 Frauenklinik ~ und Pathologisches Institut 2, Universit~it Tiibingen Aufgrund tier unterschiedlich starken Assoziation zum Zervixkarzinom lassen sich sogenannte high risk (z.B. HPV-16, -18), intermediate risk (z.B. HPV-31, -33) und low risk (z.B. HPV-6, -11) HPV-Typen unterscheiden. Fragestellung: Die Sensitivit~t und Effektivit~t yon HPVDNA-Nachweis und -Typisierung sollte mittels nested-PCR gesteigert werden. Methoden: Es wurde ein PCR-Assay, bestehend aus einer E6-Konsensus- und einer nested-Multiplex-PCR etabliert. Plasmide von 14 verschiedenen HPV-Typen dienten als Untersuchungsmaterial. FOr die nested-Multiplex-PCR wurden die typspezifischen Primer auf 3 Mixe verteilt und so ausgewahlt, dab sich die Amplifikationsprodukte der gleichzeitig benutzten Primerpaare deutlich unterschieden. Ergebnisse: Durch 4 PCRs (eine E6-Konsensus- und 3 nested-multiplex-PCRs) war der Nachweis und die Charakterisierung von 14 HPV-Typen m0glich, bei gleichzeitigem Nachweis von Mehrfachinfektionen. SchluflfoIgerungen: Der vorgestellte PCR-Assay erlaubt den sensitiven Nachweis und die schnelle Typisierung yon HPV-Infektionen und kOnnte die Identifikation von Risikopatientinnen for die Entstehung eines Zervixkarzinoms erleichtern.
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Nachweis der E6/E70nkogentranskription von Humanem Papillomvirus Typ 16 (HPV-16) in Portioabstrichen: Ein m/iglicher Risikofaktor fiir die Entstehung des Zervixkarzinoms. Sotlar, K J, Menton, M. 2, Selinka, H.-C. z, Dethlefs, A/, Kandolf R/, Biiltmann, B/ Pathologisches InstitutI und Frauenklinik 2, Universitiit Tiibingen
Charakterisierung einer Isoform des Ostrogenrezeptors [~, ERI~2 B. Hanstein, H. Liu, A~. Yancisin, T. FlOtotto, D, Niederacher und M. Brown, Universitats-Frauenklinik Diisseldorf (Direktor: Prof. Dr. H.G. Bender)
Das onkogene Potential von HPV-16 und anderen sog. high risk HPV-Typen bemht auf der Inaktivierung der zellul~ren Tumorsuppressorproteine p53 und pRB durch die viralen E6 und E7 Onkogenprodukte. Fragestellung: Ist HPV-16 E6/E7 mRNA in Abstrichen der Portio nachweisbar und besteht eine Korrelation zum Schweregrad morphologischer Veranderungen? Methode: Im Rahmen einer prospektiven Studie wurden Abstriehe von 122 Patientinnen untersucht. HPV-DNA wurde mittels L1 Konsensus und typspezifischen Primern nachgewiesen. Der Nachweis von HPV-16 E6/E7 mRNA erfolgte mittels nested-RT-PCR. Ergebnisse: HPV-16 E6/E7 mRNA war in 22 von 30 (73%) HPV-16 DNA-positiven F~llen nachweisbar. Dabei zeigte sich eine steigende Inzidenz in Korrelation zum Schweregrad der morphologischen Ver~inderungen (keine Dysplasie: 50% (3/6), CIN I: 57% (4/7), CIN 1I: 82% (9/11), CIN III und invasive Karzinome: 100% (3/3)). Schluflfolgerung: Der Nachweis der transkriptionellen Aktivitat der HPV-16 E6/E70nkogene k6nnte zur besseren Indentifikation von Risikopatientinnen ffir die Entstehung eines Zervixkarzinoms dienen.
1996 wurde der Ostrogenrezeptor (ER)~I kloniert (Kuiper, 1996 PNAS). In Expressionsanalysen konnten wit eine neue Isoform von ER131, ERI32 identifizieren, deren Charakterisiemng wit hier vorstellen. Fragestellung: Kann dieser neue nukleare Rezeptor mit dem ERct und 131 funktionell interagieren? Wie shad dieser neu identifizierte und die vorbesehriebenen ERs in Zellinien gynakologischen Tumoren exprimiert? A~ethoden: Expressionsanalyse mittels RT-PCR, Klonierung und Sequenzierung einer neucn ER~I Splieevariante, Hormonbindungsstudien, DNA-Bindungs- und Heterodimer Analyse mittels Gel-Shift, fiu~ktionelleAnalyse mittels transienter Transfektion. Ergebnisse: ER~2 weist ein Insert in der Hormon-bindenden Domane auf, bindet Ostradiol mit 8-fach geringerer Affmitat als ERI31 und kann sowohl mit ERct als aueh mit ER~ 1 Heterodimere bilden. In transienten Transfektionen konnte ER[12 an einem ERE Transkription aktivieren. Dies erfolgte mit deutlich niedrigerer Affinit~it als durch ERc~ und ERI31. W~ihrendwir die Expression yon ER13t in verschiedenen Ovarial-, Mamma- und Endometrinm Ca-Zelliinen zeigen konnten, konnte nut in der Ovarial Ca-Zellinie OVCAR-3 auch ER~2 nachgewiesen werden. Sehluflfolgerung: Der Nachweis der Expression yon ER~ 1 sowie die Identifizierung trod Charakterisierung yon ER]32 in gyn~tkologischen Malignomen verleiht der Ostrogensignaltransduktion neue Komplexitat, defmiert neue potentieile Meehanismen der Hormonresistenz in diesen Tumoren und er6ffnet somit neue Therapiem6glichkeiten.
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Komplementiire Lokalisation des Alpha- und des BetaOstrogenrezeptors in kultivierten humanen Endothelzellen und vaskul/iren glatten Muskelzellen Tschugguel, WJ, Sehneeberger, C/, Zhegu, Z.2, Wieser, F.:, Waselmayr, B/, Sator, M.O/, Wojta, j.2, Binder, B.R.. 2, Huber, J.C. 1 Universitgitsklinik fib" Frauenheilkunde 1, Abteilung fiir Gyniikologisehe Endokrinologie und Sterilitditsbehandlung, Institut far Gefiiflbiologie und Thromboseforsehung2, Wien.
Androgen-Serumspiegel bei nicht-klassischem adrenogenitalen Syndrom (late-onset AGS) Graf M., Leidenberger, F.A., HOppner, W., Schulte, H.A~ Endokrinologische Praxisgemeinschafi Hamburg
Neue Untersnchungen an 0strogenrezeptor-c~ (ERc0 knockout Mgusen lassen den SchluB zu, dab die vasoprotektiven Eigenschaften des 1713-Estradiols (E2) unabh~.ngig von der Expression des ldassisehen ERc~ erfolgen. Weiters wurde vom erst jOngst geklonten ER[3 eine Bedeumng bei diesen Vorg~ingen angenommen aber noeh nicht bewiesen. Fragestellung: Exprimieren humane Blutgef~.Be ER[3 mRNA und besteht eine Relation zum Expressionsmuster yon ERc~mRNA? Methode: Wir untersuehten daher die ERa- und ERI3-mRNA Expression in Prim~irkulturen vaskulfirer Endothel- und glatter Muskelzellen (Passage 4) mittels Reverse Transcriptase PCR (RTPCR). Ergebnisse: Wir fanden in Endothel- und glatten Muskelzellen groger Geffige (Aorta, A. pulmonalis) aussehliel31iehERa-mRNA. Im Gegensatz dazu fanden wir in Endothelzellen kleinerer Gef~ige (A. basilaris, A. uterina, A. umbilicalis, V. saphena parva) aussehlieglieh ERI3-mRNA, in den korrespondierenden glatten Muskelzellen dagegen nur ERe~-mRNA. In mikrovaskuliiren Endothelzellen (Haut, Vorhaut, Fett, Retina, Myometrium) konnte nur ERI3-mRNAnachgewiesen werden. Schlufifolgerung: 17[3-Estradiol k6nnte in humanen Blutgef~tgen die Genexpression ~iber zwei Isoformen des Ostrogenrezeptors, abh~ingigvon der Art der Zielzelle vermitteln.
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Molekulargenetische Ursachen far das nicht-klassische adrenogenitale Syndrom (NC-AGS) sind bisher eindeutig nut im Steroid-21-Hydroxylase-Gen (CYP21B) beschrieben. Es handelt sich entweder um heterozygote Defekte, die zu einer betrfichtlichen Aktivitfitsminderung des von dieser Genkopie synthetisierten Enzyms ?uhren oder um milde Defekte, die gemischt heterozygot oder auch homozygot vorliegen k6nnen und dabei noch eine ansreichende Enzymrestaktivitfit zulassen, so dab es nieht zum klassisehen (virilisierenden) AGS kommt. Das NCAGS ft~hrt bei der Fran im Rahmen des sog. late-onset AGS zu Androgenisierungserscheinungen und Zyklusst6rungen. Fragestellung: Besitzen die Androgenserumspiegel einen prfidiktiven Wert bei der Diagnosestellung eines NC-AGS? Methode: Bei 67 Patientinnen mit molekulargenetisch naehgewiesenem NC-AGS wurden die Serumspiegel von Testosteron (T) und Dehydroepiandrosteronsulfat (DHEAS) radioimmunologisch untersueht. Ergebnisse: Nur 72 % der Patientinnen mit NC-AGS wiesen erh0hte T-Spiegel yon mehr als 0,6 ng/ml auf, nur 6 1 % ein erh6htes DIIEAS yon ~iber 3,4 ~tg/ml. Ein tumorverd~ichtiges Niveau yon mehr als 2,0 ng/ml T bzw. mehr als 7,0 gg/ml DHEAS wurde nur in 21% bzw. 10 % der F~tllegefunden. Schluflfolgerung: Normale Androgenserumspiegel schliel3en ein NC-AGS (late-onset AGS)nicht aus.
P3.02.14 FISH-Diagnostik an unkultivierten Amnionzellen in wenigen Stunden Wiedemann, ~L, Krauss, C.,Ovens-Raeder, A., Watdenmaier, C. Gemeinsehafispraxis Dr. C. Waldenmaier, Dr. A. Ovens-Raeder, TheodoIindenstr. 97, 81545 Miinehen Die h~tufigste Ursache far Aborte sind Chromosomenaberrationen, wobei nur die Trisomien 13, 18 und 21 sowie Aberrationen der Gonosomen mit dem Leben vereinbar sind. Fragestellung: Wie sicher ist der Aussehlug der h~ufigsten Trisomien (13, 18 und 21) und Aneuploidien tier Gesehlechtschromosomen an unkultivierten Amnionzellen mit der Fluoreszenz in situ-Hybridisierung (FISH)? Methode: Die in situ-Hybridisierung erfolgte mit Zentromerproben fur die Chromosomen 18, X und Y. Diese Proben sind in drei Farben markiert und k6nnen gemeinsam ausgewertet werden. Die Proben far die Chromosomen 21 und 13 bestehen aus ,,single copy"-Sequenzen, (21.q22.13-q22.2) und (13qt4). Dies hat den Vorteil, dab auch Translokationstrisomien detektiert werden k6rmen. Ergebnisse: Die FISH-Methode mit ,,unique sequence-Proben wird bei uns seit 1 Jahr erfolgreieh angewendet und in ca. 2000 ansgewerteten Fallen fanden sich weder falsch positive noch falsch negative Ergebnisse. Die FISH-Methode ausschliel31ich mit Zentromer-Proben wurde in den 3 Jahren davor angewandt. Durch die sehwierige Beurteilung ergaben sich einige falsch positive, sowie falseh negative Befunde. Sehlu[3[olgerung: Die FISH-Methode mit untersehiedlieh markierten ,,single eopy"-Proben lgl3t einen sieheren Ausschlug der Trisomien 13, 18 und 21 sowie Aberrationen der Chromosomen X und Y zu. Dem Arzt und der Patientin kann der Befund 6 Std. nach Erhalt des Fruchtwassers mitgeteilt werden.
P3.02.15 Genexpression yon GnRH und GnRH-Rezeptor in humanen Trophoblasten Wolfahrt, S., Kleine, B., Rossmanith, W.G., Universitiits-Frauenklinik Ulm Neuropeptide wie Gonadotropin-Releasing-Hormon (GnRH) sind Regulatoren der Funktion der menschlichen Plazenta. Dabei ist Wissen um die plazentaren Genexpression f~ir GnRH- und GnRH-Rezeptor (GnRH-R) wichtig far autokrin/parakrine Regelkreise. Fragestellung: In welchen Zellen der menschlichen Plazenta sind GnRH und GnRH-R cxprimiert, wo das GnRH-Peptid lokalisiert? Methode: In sire Polymerase-Kettenreaktion (PCR) wurde allein oder in Kombination mit Immunozytochemie bei Plazenten des ersten und dritten Trimenons verwandt. Plazentaschnitte (7 gm) oder Einzel-Trophoblasten aus Monolayer-Kulmren wurden far reverse Transkription mit spezifisehen Primern mit Exon-Exon13berlappung far GnRH und GnRH-R benutzt. Die Detektion der Amplikone erfolgte durch "nested PCR" mittels Digoxigeninmarkiertem dUTP und NBT/BCIP. Das GnRH-Peptid wurde durch S andwich-Antik6rper-Assay nachgewiesen. Ergebnisse: Genexpression ffir GnRH und GnRH-R fand sich in allen Plazentaschnitten des ersten und dritten Trimenons; dabei waren reichlich Signale far GnRH- und GnRH-R-mRNA im Zytowie Synzytiotrophoblasten. In Zellkulturen fand sich GnRHund GnRH-R-Genexpression in Zytotrophoblasten wie in den synzytiotrophoblast-artigen Fusionaten. Anf~irbung ftir das GnRH-Peptid land sich bei allen Plazenten haupts~ichlich in den Synzytiotrophoblasten im Zytoplasma in granulaartigen Strukturen neben der GnRH-mRNA. SchluJ3folgertmg: Simultane Signale far die Genexpression des GnRH und GnRH-R sowie far das GnRH-Peptid finden sich in einzelnen Trophoblasten. Dies legt eine autokrin/parakrine Funktion ffir GnRH in der menschtichen Plazenta nahe.
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Post- oder priinatale Vatersehaftsfeststellung - ein Konfliktfeld der DNA-Analyse BOhm, IJ, Wagnel, V.2, Waldenmaier, CJ 1: Gemeinschafispraxis Dr. C. Waldenmaier, Dr. A. OvensRaeder, Theodolindenstr. 97, 81545 Miinehen 2" Genedia GmbH, Theodolindenstr. 97, 81545 Miinehen Die konventionellen serologisehen Verfahren zur Vaterschaftsfeststellung werden erst ab dem 6. Lebensmonat des Kindes durchgefl~hrt. Fra~estellun~: Erm6glicht die DNA-Analyse eine zuverl~issige Kl~irung bereits sofort nach oder sogar vor der Geburt des Kindes? Methodik: Far eine postnatale Vaterschaftsfeststellung wird eine Nabelschnurblutprobe des Neugeborenen verwendet. Aus dieser und DNA-Proben der Mutter sowie des vermuteten Vaters werden 14 polymorphe DNA-Loci mittels der Polymerase-Kettenreaktion (PCR) in vitro vervielf'Ntigt. Im Rahmen von Kontaminationskontrollen auf maternale Zellen wurde augerdem DNA aus fetalen Zellkulturen ft~r eine PCR-Analyse extrahiert. Eryrebnisse: Fragen nach der Abstammung eines Kindes k6nnen innerhalb einer Woche problemlos mit einer Sicherheit von deutlich mehr als 99,9% aus einer Nabelschnurblutprobe direkt nach der Geburt gekl/~rt werden. Eine pr~natale Analyse kann prinzipiell an fetalen Zellen aus einer Amnioeentese oder Chorionzottenprobe erfolgen. Sehlu[3/'ol~erun~: Die molekulargenetische Abstammungsbegutachtung durch das DNA-Verfahren mittels PCR-Analyse bietet eine zuverlgssige und schneltstm~gliche Kl~rung einer fraglichen Vaterschaft. Die M0gliehkeit der pr~natalen Abstammungsbegutachtung wird allerdings unter Humangenetikern und Gynfikologen kontrovers diskutiert.
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P3.03
P3.03.01
Systemisehe, niedrig dosierte Methotrexa~ttherapie bei persistierender Tubaria : Eine Analyse von 13 F~illen
Extrauteringravidit it, Infektionen, Qualit itssicherung
W H6nigl, F Moser, U Resch, P Lang Geburtshilflich-Gyn?ikologische Univ. Klinik Graz Die Trophoblastpersistenz tritt in 5-15% der Eileiterschwangerschaften nach tubenerhaltender Operation auf und kann dutch Methotrexat (MTX) systemisch behandelt werden. Fragestellung: Wie sind die Ergebnisse einer niedrigen Einmaldosis (50 mg MTX/m2 ira.) ohne zus~tzliche Folinsauregabe ? Methode: EinschluBkriterien fiir die MTX-Behandlung waren der Wunsch der informierten Patientin nach Erhalt des Eileiters und medikament6ser Therapie, subjektive Beschwerdefreiheit, stabile Kreislanfverhaltnisse und normale Laborparameter. HCGKontrollen nach MTX erfolgten in w6chentliehen Abst~nden. Ergebnisse: Irn Dreijahreszeitraum 1995-97 wurden 13 Patientinnen wegen Trophoblastpersistenz mit MTX behandelt. Der mediane praoperative hCG-Wert war 2.701 mIE/ml (9720.097). Nach 16 Tagen (5-30) wurde eine mittlere MTX-Dosis yon 80 mg (60-100) bei einem hCG-Wert von 1.704 mIE/ml (124-14.935) verabreicht. 7 Tage sp~ter waren die hCG-Werte (Median 620 mIE/ml, Bereich 23-8.812) in 13/13 Fallen rtickl[iufig. In 11/13 Fallen sanken die hCG-Werte binnen 35 Tagen (18-70) unter die Nachweisgrenze. Bei 2/13 Patientinnen wurde am 7. bzw. 14. Tag nach MTX wegen stark blutendem Tubarabort eine laparoskopische Salpingektomie durehgefOhrt. Schluflfolgerung : Die Erfolgsrate betragt 84% (11/13) auf. Das AusmaB der intraabdominalen Blutung im Rahmen eines tubaren Abortgeschehens ist j edoch nicht vorhersehbar. Da trotz sinkender hCG-Werte spate Blutungskomplikationen aufireten k6nnen, ist eine entsprechende Aufkl~lmg erforderlich.
P3.03.02
P3.03.03
Methotrexat als medikament6se Therapiealternative bei der Extrauteringravidit~it (EU)
Unterschiedliche Implantations- und Piazentationsmuster bei vitaler Tubargravidit~it und Tubarabort: Korrelation zur Dopplersonographie
Kucera E., Sliutz G., Kainz Ch., Sam C., Reinthaller A., Hanzal E., Leodolter S,. Kdlbl H Universitats-Frauenklinik Wien Seit 1990 wird international niedrig dosiertes intramuskular verabreichtes Methotrexat als primare medikamentOse Therapie bei der Exrauteringravidit~t (EU) verwendet. Die publizierten Erfolgsraten liegen zwischen 64 u. 94%. Fragestellung: Von April 1996 bis Juli 1997 wurden 28 Patientinnen mit Methotrexat behandelt und im AnschluB daran die Erfolgsrate evaluiert. Methode: Bei hamodynamisch stabilen Patientinnen, die im Ultraschall eine EU yon < 4em mit negativer Herzaktion zeigten und deren HCGwerte < 5000mlU/ml betrugen, wurde Methotrexat in einer Dosierung von 50mg/m 2 K6rperoberflache intramuskul~r verabreicht. Ergebnisse: 22 von 28 (79%) Patienten konnten mit einer einmaligen Dosis von MTX behandelt werden, 1 Patientin erhielt eine 2. Dosis am 7. Behandlungstag (wegen insuffizientem HCG Abfall, d.h. <15% zwischen 4.u.7. Behandlungstag), eine weitere Patientin erhielt insgesamt 3x Methotrexat. 4 Patienten muBten nach erfolgter Methotrexat Applikation wegen abdomineller Symptomatik oder hamodynamischer Instabilit~it operiert werden. Schluflfolgerung: Die Erfolgsrate der medikament6sen Therapie der EU mit Methotrexat liegt bei insgesamt 86% und stellt eine wertvolle Therapiealtemative bei nicht rupturierter EU dar.
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Kemp, B. 1, Kertschan~ka, S. 2, Funk, A. 1, Kaufmann, P.2,Rath, W.1 1Frauenklinik und 21nstitutfar Anatomie der Universitat Aachen Bei der dopplersonographische Untersuchung der EUG weisen vitale Tubargravidi~ten im Gegensatz zum Tubarabort einen signalreichen Gef~ring um die extrauterine Fruchtblase au£ Fragestellung:Verlaufen/mplantation und Plazentation bei vitalet mad avitaler EUG unterschiedlich, und korrelieren diese Unterschiede mit den zuvor erhobenen Dopplerbefunden? Methode: Bei 21 Patientumen wurde wegen einer dopplersonographiseh vitalen (13 Falle) bzw. avitalen (8 Falle) EUG eine partielle oder komplette Tubektomie durchgeflthrt. Am paraffineingebetteten Semid0nnschnitt wurden untersucht: 1) Trophoblastproliferation mittels Mib-l-,~mtik0rper, 2) Fetale und matemale Vaskulansation mittels CD 34-AntikOrper trod 3) das AusmaB der Trophoblastinvasion mittels Zytokeratinmarkienmg. Die Auswertung erfotgte dutch computenmters~tzte Morphometrie; die statistische Evaluation mit Hilfe des t-tests (p<0,05). Ergebnisse: Vitale Eileiterschwangerschaften zeigen hn Gegensatz zum Tubarabort 1) eine verstarkte Trophoblastproliferation (Kapillarfl~che/Stroma 8,069_+0,491% vs 1,401-+0,404%), 2) eine Zunahme der matemalen und fetalen Anglogenese (prolit~rierende Trophoblastzotten/Basalmembran 7,249-&-0,974vs 1,604 +_0;225) tmd 3) eine tiefe Invasion in die verdickte Tubenwand. Schluflfolgerung: Unsere Befunde bestatigen die zuvor erhobenen dopplersonographischen Daten. Sie tmterstatzen die klinische Beobachttmg zweier v0tlig unterschiedlicher EUG-Formen lind ein differentes klinisehes Management (operativ bei vitaler EUG, konservativ bei Abort und klinisch stabiler Patientin).
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Simultane intrauterine und bilaterale Tubargravidit~it nach FSIt- Stimulation und Insemination. Flohr, K., Butterwegge, M. Frauenklinik im Marienhospital Osnabrack
Die erste gesamtdeutsche Erfassung yon Komplikationen bei operativen Hysteroskopien (n=21676)
Mit steigender Inzidertz der Risikofaktoren far eine Extrauteringraviditiit sowie Einsatz der Sterilitatstberapie erscheinen Befichte abet kombinierte intra- und extranterine Schwangerschaften. Die Literatur weist nut einen Bericht aber ein simultanes Aufteten einer bilateralen Tubar- mit einer intrauterinen Graviditat auf. Kasuistik: Die 32@ihrige Patientin weist ananmestisch eine LSK bei Endometriose sowie eine Tubargravidit~it rechts auf, die tubenerhaltend operiert wttrde. Zttr Abklarung des Tubenfaktors erfolgte vor Beginn der Sterilit~itstherapie eine LSK, die einen endst~indigen Tubenverschlug links und gute Durchgangigkeit der rechten Tube zeigte. OvulationsauslOsung erfolgte am 10. Zyklustag bei 4 reil~n Follikeln, nach sieben Tagen HCGStimulation mit naehtblgender Insemination. Am 34. Tag p.c. eine Abortcurettage bei missed abortion, bei tier Chorionzotten abet keine embryonalen Strukturen nachweisbar waren. Anstieg der 15HCG Werte postoperativ mit LSK am 41. Tag p.c. mit der Diagnose Tubar-graviditat beidseits. Rechts und links einwandfreie Tubargraviditat mit histologischem Nachweis yon Chorionzotten. Auch in den folgenden Tagen kam es trotz Nalador-Therapie nicht zum adfiquaten B-HCG Abfall, so da15 wir bei endosonographischem Nachweis von freier Flassigkeit im Douglas die ReLSK mit emeuter Entfemung yon Throphoblastresten aus der rechten Tube durchfikhrten. Schh~folgerung: Trotz kaum ausgepragter Symptomatik sollte bei Vorliegen der Risikofaktoren und einer Ovulationsausl6sung bei mehr als einem sprungreifen Follikel immer an die MOglichkeit einer heterotopen Graviditat gedacht und die laparoskopische Diagnosesicherung bei inadfiquatem 13-HCG Verlauf frOhzeitig angestrebt wcrden.
-im Aut~rag und unter Schirmherrsehaft der Arbeitsgemeinsehat~ Gyn/ikologisehe Endoskopie der Deutsehen Geseltsehatt ffir Gyn~ikologie und Geburtshilfe Sehmitt, A. M., Aydeniz, B., Bastert, G., Waltwiener, D. Universi~tsfrauenklinik Heidelberg Hysteroskopisehe Eingriffe haben sieh in den let~en Jahren zu einer etablierten Methode entwiekelt, die es errnfglieht, einen Grolkeil der intrauterinen Pathologien unter Umgehung einer Laparotomie uteruserhaltend zu operieren. Fragestcllvng: Mit der vortiegeden Studie sollte der Umfang operafiv-hysteroskopiseher Erfahrungen und die H/iufigkeit der Komplikationen in hysteroskopisch thtigen deutsehen Ktiniken analysiert werden. Methode: Fakultativ-anonyme Umfrage bei 92 deutsehen Hysteroskopie-Zentren. Ergebnisse: Die durehsehnittliehe operativ-hysteroskopisehe Erfahrung der hysteroskopiseh thtigen Fdtniken in Deutschland betr/igt 3,7 Jahre. J/ihrlieh werden in diesen Kliniken durehsehnittrich 49,8 operative Hystreoskopien durehgeffihrt. Die gesamte Komptikationsrate bei bisher durehgeffihrten Eingriffen betrfigt 0,22%. Es traten bisher keine letale Komplikationen auf. SchluBfolgerung: Die hysteroskopisehe Operationsverfahren befinden sich in den rneisten deutsehen Kliniken in der Etablierungsphase . Die Komptikationsraten sind trotzdem gering. Das ist sebr wahrseheinfieh auf die hysteroskopisch erfahrenen Klinlken zurfiekzuf'tihren, die einen groBen Anteil der hysteroskopisehen Eingriffe durchffihren. Desweiterert kann hierbei die in vitro-Trainingsmal~nahmen und der Ausbildungszustand der Operateure fiber "ldassisehe"Operationsverfahren eine Rolle spielen.
P3.03.06
P3.03.07
Verkiirzung des station~iren Aufenthaltes nach vaginaler Hysterektomie Tamussino, K., Giuliani, A., Giicer, F., Zivkovic, F., Lang P.F.J. Geburtshilflich-gyniikologische Univ.-Klinik Graz Fragestellung: Die Dauer stationarer Aufenthalte bei Operationen
Entwicklung eines Qualit[itssicherungssystems fiir die pr[ioperative Mammadiagnostik H. Junkermann, U. Krainick, C. Jaeger, D. v. Fournier. Abteilungfur Gynakologische Radiologie, Universitgit Heidelberg Fragestellung: Ist eine stntkturierte Qualit~tssicherung an einem
gewinnt an Bedeutung. Wir vergliehen Aufenthalte naeh vaginaler Hysterektomie in 2 Einjabreszeitraume. Methode: Zwisehen 1.8.95-1.8.96 und 1.10.96-1.10.97 wurden 50 bzw. 96 vaginale Hysterektomien (± Adnexektomie) durehgefohrt. Patientinnen mit Zusatzoperationen wegen Inkontinenz oder Deszensus, mit Karzinom oder mit privater Zusatzversieherang wurden ausgesehlossen. Im 2. Zeitraum wurde zunehmend auf generelle antibiotisehe Prophylaxe, fr~he Mobilisierung und fr0he Nahrunssaufnahme und -aufbau Weft ~ele~t.
Ergebnisse:
8/95-8/96 (n=50)
10/96-10/97 (n=96)
Alter (Jahre)*
47 (34-74)
46 (32-84)
Postop. Aufenthalt*
7 (5-9)
5 (3-15)**
Febrile Morbidit~t
1 (2%)
2 (2%)
Transfusionsrate
1 (1%)
1 (1%)
22 (44%)
26 (27%)
2 (4%)
1 (1%)
HWI Naehblutung Mortalitat *Median (range)
0 0 **P<0.001 (Mann-Whitney test) Schluflfolgerung:Aufenthalte naeh vaginaler Hysterektomie k6nne v~rk0rzt werden, ohne das Risiko fOr die Patientinnen zu erh6hen.
Zentrttm for Mammadiagnostik notwendig und m6glich?
Methode: In einem multidisziplin~r besetzten Qualitfitssicherungszirkel wurde ein Qualitatssicherungshandbuch nach ISO 9000 fitr die praoperative Mammadiagnostik erarbeitet. FOr jeden Teilbereicb (Organisation, Untersucinmgsablauf, Dokumentation, Mammographie, Ultraschall, klinische Untersuchung, MRT, Galaktographie, Feinnadel-, Haut- trod Stanzbiopsie, Markienmg nicht palpabler L~isionen, pr/i- und postoperative Konferenz, operatives Vorgehen) wurden Indikationen und Durchfikhnmg festgelegt. Zus~tzlich wurden gemeinsam Qualit~itskriterien trod, soweit m6glich, anf Basis von Literaturergebnissen, klinischen Erfahnmgen oder Plausibilitfit Standards defmiert. Die Datenerfassung erfolgt auf standardisierten Dokumentationsb6gen, die anch far die Befundabermittlung benutzt werden. Soweit im Rahmen der Weiterentwicklung unseres Klinikinformationssystems simwoll, wird eine Online-Dateneingabe implementiert. Ergebnisse: Das Qualitatssichemngssystem befindet sich noch im Aufban. Die bisherige enge Zusammenarbeit im Qualit~ttssicherungszirkel hat zu einer deutlichen Harmonisiernng des Arbeitsablaufes gefohrt. Die Ergebnisse der im Rahmen der Qualitatssicherung eingePahrten Doppelbefundung von Fraherkennungsmanunographien zeigen, dab auch in einem Zentrum der Maximalversorgung noch Raum far Verbesserungen bleibt. Schlufifolgerung: Die prfioperative Mammadiagnostik bedeutet eine Herausforderung for die medizinische Qualit~tssichertmg. Ein systematischer und strukturierter Ansatz ist erforderlich, um eine gleichmaBig hohe Qualit~t der Diagnostik zu erreichen und Schwachstellen kontinuierlich zu identifizieren und zu beheben. S 151
P3.03.08 Ermittlung eines teilstation/iren Pflegesatzes fiir die Therapie von Patientinnen mit Mammakarzinom
P3.03.09 Qualit/itsverbesserung der Dysplasiesprechstunde durch den Einsatz digitaler Medien
Gieseking, F., Kummerfeldt, K., Lindner, C., Milller, V., *Baehr, M., J~inicke, F. Frauenklinik und Poliklinik, *Krankenhausapotheke Universitiits-Krankenhaus Hamburg-Eppendorf Eine kostendeckende Therapie von Patientinnen mit Mammakarzinom in station~iren Einrichtungen ist angesichts neuer aufwendiger Therapieschemata und Diagnoseverfahren h/iufig nicht mOglich. Fragestellung: Die Ermittlung eines kostendeckenden teilstationaren Pflegesatzes ffir die Betreuung der Patientinnen. Methode: Berechnungsgrundlage waren alle Kostenfaktoren ffir Therapie und Diagnostik. Ergebnisse: In unserer onkologischen Ambulanz zeigte sich in den vergangen Jahren ein deutlicher Trend zu aufwendigeren Therapieschemata. Ffir die Betreuung wurde ein teilstation~er Pflegesatz von 1864,86 DM pro Patientenkontakt ermittelt. Dieser Berechnung liegt eine Kalkulation zugrunde, die Personal- und Sachkosten auf der Gmndlage der zur Zeit durchgeffihrten Diagnostik und Therapie berficksichtigt. Die Kosten bei altemativer ambulanter Durchftihrung der Therapie und Beschaffung von Zytostatika fiber eine 6ffentliche Apotheke liegen hrher als der yon uns berechnete Satz, so dab sich auch ftir die Krankenkassen EinsparungsmOglichkeiten ergeben. Schluflfolgerung: Eine Ermittlung der tatsachlich anfallenden Kosten ist eine notwendige Voraussetzung, um auch weiterhin modeme Diagnostik und Therapie anbieten zu krnnen. Die vorliegenden Ergebnisse kOnnen die Grundlage fiir Verhandlungen mit den Kostentragern bilden.
Lell~ RJ (1), Maier E (1), Ettze E (2), Beckmann V (1)
P3.03.10
Was erwarten gyniiko-onkologisthe Patientinnen yon ihrem Arzt? Eine qualitative Defizitanalyse yon 299 Patientinnen. Schuth, W., Vogelgesang, D., Reisch, Tk, Breckwoldt, M. Univ.-Frauenklinik Freiburg DaB die Erwarttmgen onkologischer PaR.an den behandelnden Arzt besonders hoeh seien, wird allgernein angenommen, ist empirisch aber rmr sparlieh belegt Fragestellung: Unterscheiden sich die Erwartungen onkologischer Pat*. ~ kbre Arzte yon den koo~xeten Erf_ah_ruoge_n_? Methode: 299 (57%) von 527 angeschriebenen Mitgliedem yon Selbsthilfegruppen "Frauen nach Krebs" beantworteten anonym in einem frei formulierten, inhaltsanalytisch qualitafiv ausgewerteten Brief die Frage "Was erwarmJch yon Arzt/Arzfin, die mieh behandelte? Wurden die Erwartungen erfOllt, was habe ich vermiBt?" Das durchschnittliche Alter betrug 58;3L, das Diagn_oseMter 6;2 J. Bei 229 (77%) Part. lag ein Mamma-Ca, bei den iibfigen ein Genital-Ca vor. Ergebnisse: 1. Mediz. bzw. soziodemograph. Variablen beeinflussen die Ergebnisse nicht. 2. 218 (73%) Frauen/iul3erten differenziert oder global ausscht. Enttiiuschung, 66 (22%) ausehliegl. Zufriedenheit, 15 (5%) differenzierte Kritik/Entt~uschung und Zuffiedenheit. 3. Hauptkrifikpunkte waren die Au_fk_Ja_ru_ng(N=266; 89%)(z.B. situativ: zu kurz, auf dem Flur; inhalflich: unvollst~tndig) und die Arzt-Pat.-Beziehung (N=133, 44%) (z.B. krankheits-, stat* pat.-orientierter, kommunikativ oder organisatorisch inkompetenter Arzt). Schluflfolgerung: Erf011bare Erwartungen werden groBteils nicht erfiillt; sie im klinisehen Alltag wahrzunehmen und naeh psychosozialem Kompetenzerwerb zu erf011en, w0rde den Part. mder Krankheitsbew~ltigung bedeutsam helfen.
S 152
FrauenMmik (1) und InstitutJ~r Pathologie (2) der Universitat Mf~nster Eine effektive Dysplasiesprechsmnde wird durch das Zusammenspie! mehrerer Personen und Disziplinen ermOglicht: Neben dem Gynakologen, der die Untersuchung an der Patient~n vornimmt, sind dies der Zytologe und der Pathologe. Entscheidend ist eine gute Kommunikation sowohl untereinander und vor allem auch gegenaber dent primOr betreuenden einweisenden Arzt. Die digitale Befunddokumentation und Befundabermittlung bietet hierbei entscheidende Vorteile. Ober die pralaischen Erfahrungen mit dem Einsatz dieser Medien im Rahmen einer Spezialsprechstunde der Universitats-FrauenMinik Manster wird berichtet. Die Aufzeichnung kolposkopischer Bilder erfotgt aber eine in das Leisegang-Kolposkop integrierle digitale CCD-Kamera mit einer Auflrsung yon 310000 Pixel vorzugsweise im JPG-Format, wobei die Patientin ~ber Monitor den Untersuchungsgang mit beobachtet. Verschiedene MOglichkeiten der elektromagnetT"schenAufzeichnungen und der Befunddokumentation in der Krankenakte wurden getestet und !auf ihre Kosten und ihre Praktikabilitgit aberpraft. Daraber hinaus wurde eine Befundabermittlung per Email installiert. Bereits nach der relativ kurzen Einfahrungsphase ldlfltsich eine deutliche Qualitats- und Kommunikationsverbesserung dokumentieren zum Vorteil der betroffenen Patientinnen.
P3.03.11
~mderung des (peri-)operativen Managements zur S e n k u n g der (subjektiven)Morbidit~t bei gyn~kologischen Operationen Saleh Meghil, Am*in Fischer, Gerald Hoffmann Fmuenklinik des St. Josefs-Hospitals (Wiesbaden) (Chefarzt PD Dr. reed. Gerald Hoffmann) Fragestellung: P~opemtive, zum Teil exzessive Abf'uhmmBnahmen, Peritonealisiertmg des Wundgebietes trod VerschluB des pafietalen Peritoneum, Drainagen bei groBzOgiger Pr~1:~.rationsteehnik sowie post~mllive Nahrungskarenz trod wiede~ma AbflihrmalMahmen stellen eine starke Belastamg fltr den Patienten dar. Senkt die Besehffwdmng auf ein notwendiges Minimunt die (sabjeldive) Morbidit~t trod damit das Wohlbefmden der Frauen? Material nnd Methoden: Aus den Jahren 1991 bis 1998 vaurden Daten yon 60 Patientinnen mit Hysterektomien aufgearbeitet, ein Kollektiv mit ,,konvenlioneU" bdmmtelten Pafienlinnen wurde mit einem Kollektiv ,,altemafiv" beahandelter Fmuen vergliehen. Verschiedene Paramete~ wie Verweildaaer, Hb-Differenz, OPDauer, Komplikafionsrate, SehmerzmittelveflmaMa, Mobilisation u,~_ ~erden miteinander verglichen mad bewertet Ergebnisse: Anderung der l~i-~ inlra- und postoperativen ,,Routine" ffthrt zu ein~ deutlichen V ~ g des ,outcome% sowohl bei alxlominellen wie auch bei vaginalen Eingriffen. Die objektive mad subjelaiv empfimdene Morbidit~t sinkt Folgenmgen: Althergebrachte klinisehe Routine muB unter dem AspeM d~ QualitAtsverbessermag, die atw,h das Wotflbefmden trod die Morbiditat postoperativ einbeziehen muff, fiberdaeht und modifiziert werden. Vide der RoutinemMMahmen sind verziehtbar oder sollten ztmaindest mgdifiziert werdcm.
P3.04 Gyn ikologische Endoskopie
P3.04.01
Grundlagen mikro-fiberoptischer Untersuchungsmethoden in Gyn~tkologie und Geburtshilfe S. Rimbach, D. Wallwiener, G. Bastert Universitats-Frauenklinik Heidelberg Die Entwicldmag yon Fiberendoskopen mit Durchmessem unter einem Milimeter erlaubt den dh'ekten Zngang zu Lumina, die bisher nieht oder nut mit Risiken t'or die endoskopisehe Untersuehung zugfinglieh waren. Hierzu zfitden das Innere der Eileiter, der Milchg~nge sowie die Amnionh6hle und der Fetus. Fragestellung: In dieser Studie wt~den daher experimentelle und erste klinische Grundlagen der Tubo-(,Fallopo-")skopie (FSK), Duktoskopie trod Mikro-Fetoskopie untersueht. Methode: FaUoposkopie: Vergleieh versehiedener Katheter; ldinisehe Evaluiertmg tmi-(Pilotphase)/multizentriseh. Duktoskopie: Entwicldung einer reproduzierbaren Teehnik an Mastektomiepraparaten und in vivo. Fetoskopie: FeasibilityUntersuehung tierexperimentell. Ergebnisse: Erfolgsrate der FSK waren maizentriseh fOr die Katheterisiertmg 86%, FOr die Visualisiermag 94%, insgesamt 80%; multizentriseh 89%, 84% und 70%. Far die Duktoskopie bew~hrten sieh flexible Optiken mit 0,5-0,75mm und PTFEMikrotrokare. Zur mikro-fetoskopisehen Diagnostik waren unter sonographiseher Zugangskontrolle plazentare mad fetale Strukt~en darstellbar und Eingriffe wie Nabelsehnurpmaktion, Plazentagef~iBkoagulation mad Haut-PE durchftthrbar. SehhtSfolgerung: Die vorliegende Studie hat gezeigt, dab der Einsatz fiberoptiseher Teelmologie ein vfillig neues Spektrum in der gyn~kologischen mad geburtshilflichen Endoskopie erfffnet.
P3.04.02
P3.04.03
Ambulant-operative Gyn~ikologie an einem Haus der Schwerpunktversorgung Hefi-Erdmann, P., Fischer, B., Gille, J. Stgidtisches Klinikum Liineburg Frauenklinik
Zur Technik und Rolle der gaslosen Laparoskopie in der Gyn~ikologie - Eigene Erfahrnngen Bojahr B., Volgmann Th, Bredow V. Universitgits-Frauenklinik Greifswald
Ambulantes Operieren in Krankenh/iusem wird dutch das GSG gesetzlieh eingefordert. Das Spektrum der Diagnosen und Operationen, ein Vergleieh mit station~en F/illen im gleiehen Zeitraum und die organisatorische Umsetzung werden dargestellt. Fragestellung:Welehes Spekaxtm an Diagnosen und Operationen findet sich bei ambulanten Operationen in der Gyn~akologie verglichen mit stafion/irer Therapie? Wetehe organisatorisehen Voraussetzungen sind zu sehaffen? Methode:Nach einer metwmonatigen Vorbereitungsphase wurde im Januar 1996 die Organisafionseinheit "Ambulant-operative Gynhkologie" in der Frauenklinik Lfineburg eingefiehtet. Strategien zur Umsetztmg yon der Planung his zur Realisation werden aufgezeigt. Die medizinischen Daten aus EDV-gestfitzter OP-Dokumentation trod arts den Krankenakten werden f'tir ambulante trod station~e Verl/iufe retrospekfiv ausgewertet. Ergebnisse:1996 trod 1997 wurden 631 Pafientinnen ambulant operiert - insgesamt mit 946 Eingriffen. Das Durchschnittsalter betrug 35,7 Jahre im Vergleieh zu 45,6 Jahren bei station/iren Operationen. Die h~iutlgsten Eingriffe waren Abrasio 181, Sterilisation 172, Abruptio 138 mad Hysteroskopie 110. SchlufiJblgerung: Ambulantes Opefieren in Frauenkliniken hilff, Anforderungen des Gesetzgebers, der Patientinnen, zuweisender Kollegen und des Krankenhaustrggers zu erf'tiUen. Durehfiihrbarkeit mad Behandlungssieherheit haben sieh f~" ein ausgew:,ihltes Speklrttm an Diagnosen und Operationen erwiesen. Der Behandlungsort Krankenhaus bietet logistisehe Vorteile.
Bei der gaslosen Laparoskopieteehnik werden die Vorteile der Laparoskopie (LSK) und die M6gliehkeit der Durcht~ihrang klassiseher Operationsschritte mit konventionellen Instrumenten miteinander vereint. Fragestellung: Hat die gaslose LSK aufgrund der besonderen operafionsteehnischen M6gliehkeiten eine Zukunft in der Gyn/ikologie? Welche Vorteile hat die Technik, und bei welcher Indikationsstellung k6nnen diese besonders genutzt werden? Methode: Retrospektiv wurden 180 yon September 1995 bis Januar 1998 durchgeffihrten gaslosen LSK'n hinsiebtlich der Indikationen, der teehnischen M6gliehkeiten, intra- und postoperativen Komplikationen analysiert. Ergebnisse: Zu den am h~iufigsten durchgeffihrten Operationen ~hlten die LAVH (45), Adnexektomien (32), Zystenausseh~lungen (17), pelvine Lymphonodektomien (11), Adhfisiolysen (10) und Myomenukleationen (8). Intaoperativ traten 3 Komplikafionen (1 Laesio vesicae, 2 Blutungen) auf. Zwei Komplikafionen, ein histologiseh gesichertes Karzinom und in 18 Fgllen der diagnostizierte Befund erforderten eine Laparotomie. Schluflfolgerungen: Die Vorteile der Teehnik (gleiehzeitiger Einsatz endoskopiseher und konventioneller lnstrumente) k6nnen besonders bei organerhaltenden Operationen aber auch bei der Entfernung von Ovarialtumoren bzw. bei onkologischen Operationen (z.B. Lymphonodektomie) genutzt werden. Das fehlende Pneumoperitoneum begtinstigt schnelle Instrumentenwechsel, Palpation und Pr~iparafion mit dem Finger und die Durehflihrung langdauemder Eingriffe bei Risikopatientinnen.
S 153
P3.04.04
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Laparoskopisehe v e r s u s konventionelle Behandlung von Adnextumoren
Die Lernkurve bei der laparoskopischen Myomenukleation
Bulgay-MOrschel, M., Kamprath, S., Michels, W, Schneider, A. Abt. Frauenheilkunde der FSU Jena Die lapaxoskopische Operation yon gutaxtigen Ovarialtumoren gehtirt zu den h~iufigstengynfikologischen Operationen. Fragestellung: Inwiefern unterscheidet sich die konventionelle Lapaxotomie gegentiber der lapaxoskopischen Behandlung von gutartigen Ovaxialtumoren beziaglich folgender Parameter: Alter, Op-Dauer, Hb-Abfall (prgop. vs. 3. postop. Tag), Liegedauer sowie intra- und postoperative Komplikationen. Methode: In einer retrospektiven Stndie wurden insgesamt 349 Patienten mit Ovaxialtumoren bez~glich o.g. Parameter untersucht. Als Lagemaf3 wurde der Median und als Variationspaxameter die 25. bzw. 75. Percentile eingesetzt. Als Signifikanztests wurden der Mann-Whitney Test und der exakte Fisher-Test angewandt. Ergebnisse: Die lapaxoskopisch operierte Gruppe zeichnet sich durch h0heres Patientenalter (40 vs. 33 Jahre; a<5%), geringeren Hb-Abfall (0,3 vs. 0,8 mmol/1; c~<5%), kfirzere postoperative Liegedauer (5 vs. 11 Tage; c~<5%) and langere OP-Dauer (80 vs. 72 Minuten; c~<5%) aus. In der durch Lapaxotomie operierten Gruppe wurde eine signifikant h6here Anzahl an postoperativen Komplikationen (19% vs. 7%, c~<5%) gefunden. Die Differenz intraoperativer Komplikationen wax statistisch nicht signifikant. Schluflfolgemng: Die Behandlung von Ovaxialtumoren per laparoscopiam ist schonender trod kostengi~nstiger als per laparotomiam.
Merker, A., Martin, Ch., Siebert, K., Michels, W., Schneider, A. Abteilung Frauenheilkunde der FSU Jena Die lapaxoskopische Myomenukleation wird in den letzten Jahren immer haufiger durchgefahrt. Fragestellung: Welehe Verbesserungen ktMnen bezfiglich Operationszeit, Blutverlust, postoperativer Komplikationsrate und postoperativer Verweildauer bei der Etablierung dieser lapaxoskopischen Technik erreicht werden? Methode: Von Juli 1994 bis Dezember 1997 wurde bei 146 Frauen die lapaxoskopische Myomenukleation durchgefahrt. Die retrospektive Auswertung klinischer Daten wurde in zwei Zeitgruppen (7/94 bis 8/96 und 9/96 bis 12/97) vorgenomrnen, um mOgliche Ver~tnderungen im Rahmen der ,,Lernkurve" zu erkennen. Ergebnisse: Die Operationszeit verkfirzte sich von durchschnittlich 125,3 auf 118,3 Minuten. Die Komplikationsrate sank von 10,97 auf4,68 %. Die postoperative durchschnittliche Verweildauer reduzierte sich von 5,5 auf 4,7 Tage (alle Unterschiede p< 0,05). Die Hfimoglobinwerte lagen am 1. und 3. postoperativen Tag in beiden Zeitgruppen tendentiell niedriger mit einem mittleren Hb von 7,91 bzw.7,83 mmol/1 und 7,89 bzw. 7,84 mmol/1 im Vergleich zu dem praeoperativem Wert beider Zeitgruppen (kein signifikanter Unterschied bei p<5%). Schluflfolgerungen: Der Vergleich beider Zeitgruppen lagt im ErfahrungsprozeB mit tier laparoskopischen Myomenukleation verbesserte Resultate erkennen.
P3.04.06
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Die operative Behandlung des groBen Uterus myomatosus: Ein prospektiv-randomisierter Vergleieh der laparoskopisch assistierten vaginalen Hysterektomie (LAVH) mit der abdominalen Hysterektomie (AH)
Laparoskopisehe Versorgung der Nachblutung nach vaginaler Hysterektomie
Schiitz, K.,Merker, A.,Possover, M., Michels, W., Schneider, A. Abt. Frauenheilkunde der FSU Jena Die LAVH stellt eine neue Operationstechnik dar, die die Chance er~ffnet, sehr groBe Uteri auf vaginalem Weg zu exstirpieren. Fragestellung: Welche Vorteile hat die LAVH gegenilber der AH bei der operativen Entfemung des Uterus myomatosus > 200g ? Methode: 48 Franen mit einem sonographisch gesch~itztenUterusgewicht >200g wurden prospektiv randomisiert (LAVH: n = 28, AH: n = 20). Operationsdaner, Blutverlust, Schmerzindex, station~re Aufenthaltsdauer, postoperative Komplikationsrate sowie die Rekonvaleszenszeiten wurden verglichen. Ergebnisse: Die medianen Uterusgewichte waxen for die LAVH 334 g und far die AH 427,5g (nicht signifikant). Die Operationsdauer (median 133 min vs 132 min) und die Rekonvaleszenszeiten (42 Tage vs 42 Tage) waxen far beide Verfahren vergleichbar. Nach LAVH finden sich im Vergleich zur AH ein signifikant geringerer intraoperativer Blutverlust (median 650ml vs 200 ml, p < 0,05), ein niedrigerer Schmerzindex am 4. postoperativen Tag (median nach WHO-Skala 0 vs 5, p < 0,05), eine k0rzere station~re Aufenthaltsdauer (median 6,5 Tage vs 10 Tage, p < 0,05) sowie eine geringere postoperative Komplikationsrate (median 21,4% vs 50%, p < 0,05). Schluflfolgerung: Die LAVH bietet gegentiber der AH bei der operativen Behandlung des grol3en Uterus myomatnsus die Vorteile der geringeren postoperativen Morbidit~tt, schnelleren Mobilisierung und kOrzeren Liegezeit.
S 154
Wilke, I., Merker, A., Schneider, A. Abt. fiir Frauenheilkunde, Frauenklinik der FSU Jena Nachblutungen nach vaginaler Hysterektomie (VH) oder laparoskopisch assistierter VH (LAVH) werden meist vaginalchirurgisch versorgt. Die Laparoskopie (LSK) bietet hier den potentiellen Vorteil der besseren0bersicht und exakteren Versorgung, besonders bei intraabdominalen Blutungsursachen. Fragestellung: Wie oft sind durch die LSK Vorteile gegeniiber ausschlieBlich vaginalem Vorgehen zur Lokalisation und Versorgung von Blutungen nach VH und LAVH zu erwarten? Methode: Die an der Frauenklinik Jena dutch LSK versorgten Nachblutungen nach VH und LAVH im Zeitraum 1995 - 1997 wurden retrospektiv analysiert. Bei 767 Hysterektomien wurden 12 inzidente F~ille registriert (1,6 % oder 1: 64). Ergebnisse: Nachblutungen treten nach LAVH (2/313, 0,6 %) seltener als nach VH (10/454, 2,2 %) auf (p = 0,074, n.s.). Bei drei Patientinnen wurde allein durch die vaginalchirurgische Versorgung eine suffiziente Blutstillung erreicht. Bei drei Patientinnen wurde prim~ir die LSK durchgefiihrt und Blutungsherde im Scheidenrand- und Parametriumgebiet wurden versorgt. Sechs Patientinnen profitierten eindeutig yon der LSK: in 3/6 F~illen wurden durch LSK Blutungen im Gebiet der A. ovarica gestillt, bei einer Patientin wurde auBerdem ein in situ verbliebener Ovarrest entfernt. Bei zwei weiteren Patientinnen erfolgte durch die LSK eine suffiziente Blutstillung im Bereich der A. uterina. Schluflfolgerung: Nachblutungen nach VH und LAVH kSnnen in der H~ilfte der F~ille allein durch LSK versorgt werden. Kann die Blutungsursache durch die vaginale Einstellung nicht eindeutig identifiziert werden, sollte laparoskopiert werden.
P3.04.08 Sind die Effekte einer Postmenopause-ItormonSubstitution im Lipid- und Protein-Prof'd uachweisbar? Schubert, K., Wilke, 1., Klinger, G. Abteihmg Frauenheilkundeund lnstitutfilr KliniseheChemieund Laboraton~Lmsdiagnostikder FSUJena Zusammenhangezwischen-demEr!0schen der physiologischen OvarialfimktJonuad zelhd~en Altertmgsprozessen lassen sich vieLea!tigdemonslriererLDas Ostrogendefizit selbst ist fiir die Entst~hung kardiovaskttl~rerErkranhmgen kausal bedeutsam. Fragestellung: IM protektive Effekte einer adaquaten Ostrogensubsfitution gegen~iberder Entwicldung einer Atherosklerose aasreichend zu sichern sin~ warde dei~enEinflt~ auf den hepatischen Metabolismus unhand pmktikabler Parameter yon Lipid- trod Proteinspektngn im Vergleich zu nicl~substitttierten Fm~lenin der Postmenopau~ geprtfft. Methode: Bei insgesamt 575 Flatten (Alter 45-84 Jahre) mit (n = 246 Fmuen) oder olme (11= 329 Frauen) Hormone Replacement Therapy (HRT) wttrden ira Plasma analysiert: Cholesterol°Triacylglyeende, HDL-Cholesterol,LDL-Cholest~o!, LDL/HDL-Cholestea'ol,Apo AI, Apo B, Apo E, sowie Ceruloplasmin, Transt~m'in,Ferritin, Fibronelain. Ergebnisse: Unte~"I-Iormonsu~-~titufionkommt es zur Senktmg yon Cholesterol (- 8,8 %), LDL-Cholesterol(- 11%), Triacylglyceriden (- 16,5%), Apolipoprotein B (- 10%), Apolipoprotein E (- 21%), Fibronektin (- 10%), Fibrinogen (- 8%). Transferrin steigt signifikant an. Bei unbehandelten Frauen laBt sich eim attersabh/ingigerAnstieg f~- Triacylglyceride (+ 40 %), Apo B (+ 6 %), Apo E (+ 45 %), Ferritin (+ 160 %), Fibrinogen (+ t3 %) nachweisen_ Schlufifolgenmgen: Anhand der gewormenenDaten ist gesichert belegbar, dab eine positive Beeinflussmngdes Lipidstoffwechsels als Folge der Hormonsubstitutionstatlfmdet und altersbezogene Verandenmgen dadurch offensichtlich verlangsamt werden.
P3.04.10
Thermoballon-Koagulation des Endometriums ~ eine einfache und effektive Alternative zur hysteroskopischen Endometriumablation v. Obernitz, N., Haerty, A., Korell, ~&, Kimmig, R., Hepp, H. Klinik und Poliktinik far Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum Groflhade~, LMU Miinehen FOx die organerhaltende nicht hormonelle Therapie ausgepragter Hypermenorrhoe/Menorrhagie wird die Ei~ometriumablation mit dem FlOssigkeitshysteroskop eingesetzt. Fragestellung: Werden mit der sehr viel einfacheren und risikoamaen Thennoballon-Koagulation bei gleiehem h~dikationsspektrtun vergleichbare Ergebnisse erzielt ? Methode: Ein in die Gebarmutter eingefitbrter Silikonballon wird mit Flfissigkeit gefallt, die unter Druck mit 75 ° C tiber 15 Mhmten einwirkt. Damit wird eine gewollte thermische Sch~digtmg des Endometriums erreicht. Eine honnonelle Vorbehandtung ist nicht notwendig. Praeoperativ erfolgte eine Hysteroskopie mit Histologiegewinmmg zum AusschluB organpathologischer Ursachen. Das Cavum tangierende Myome waxen ein AusschluBkriterium. Ergebnisse: Bei den bisher 19 operierten und naehtmtersuchten Patientimlen traten keine Komplikationen au£ Bei I8 Patientilmen (95%) konnte eine deutliche Verbesserung erzielt werden (2~10% Amenorrhoe, 12x/63% noeh mhlimale, 4x/21% normale Blurting), einmal (5%) wurde eine unveranderte Blutungsstarke angegeben. Die Erfolgsrate ist der Endometriumablation vergleichbax, die Amenorrhoerate liegt bisher in ualserem Kollektiv etwas niedriger. Schluflfolgerung: Die Thermobalton-Koagulation des Endometrilmas ist eine einfaehe mad sichere Therapie der Hypermenon-hoe/ Menorrhagie mit zufriedenstellenden Ergebnissen. CrrOBere Patientenzahlen und Langzeitergebnisse werden dies belegen milssen. Wichtige Faktoren tilt die Zuffiedenheit der Patienfinnen sind sorgfliltige Indikationsstellungund r/chtige Autkl/trtmg.
P3.04.09 Anatomie der Perforansvenen der Vena cava inferior
Plaul, K.,Possover, M., Krause, N., Schneider, A. Abt. Frauenheilkunde der Friedrieh-Schiller- Universitdt, Jena Die paraaortale Lymphonodektomie effordert eine genaue Kermtnis des retroperitonealen Raumes mit allen mOglichen Varianten der Anatomie. FOr den laparoskopischen Operateax kOnnen Verletzungen tdeinster Gef~e die paraaortale Lymphonodektomie kompliziert und gefahrlich gestalten. Fragestellung: Ziel unserer Studien war es, die Areale der Vena cava inferior (VCI) mit gr0gter Verletzungsgefahr anatomisch zu definieren. Methode: Wir analysierten H~tufigkeittrod Verteilung der Perforansvenen an der Vorderseite der VCI bei 112 Patientflmen mit paraaortaler Lymphonodektomie arthand yon Videoaufzeich-nungen. Hierbei wurde die praecavale Region in drei Gebiete einge-teilt: Level 1: Vena iliaca communis rechts vonder Bifurcatio aortae bis zum kranialen Rand der Arteria iliaca communis rechts, Level 2:VC1 von der Bifurcatio aortae bis zur Ebene der Ein-m0ndtmg der Arteria mesenterica inferior. Level 3: VCI yon der oberen Begrenzung des Level 2 bis zur Einmttndungder Vena ovarica rechts in die VCI Ergebnisse: Die meisten zufiihrenden Venen wurden an der Vorderwand der VCI lokalisiert: im Level 1 bei 58% (65/112) der Patientinnen verglichen mit 19% (22/112) im Level 2 und 0,9% (1/112) im Level 3. Bei 11 Patientinnenwurden zufiihrende Venen im Level 1 und 2 gefunden. Keine zufiihrenden Venen wurden im Level 2 und 3, oder in allen drei Levels gleichzeitig gefunden. Wir fanden eine mittlere Anzahl von 3+2,0 Perforansvenen im Level 1, 1,86+1,06 im Level 2 und 0,009+0,009 im Level 3. Die Perforansvenen waren wie folgt verteilt: 195 zufiihrende Venen (82,2%) in Level 1 41 ~ e n d e Venen (17,3%) in Level 2 und eine zufiihrende Vene (0,4%) in Level3 Schluflfolgerung: Die anatomische Verteilung von Perforansvenen im Bereich der VCIkonnte videolaparoskopisch definiert werden. Die meisten Perforansvenen befinden sich zwischen der Ebene der Vena iliaca communis dextra und der Bifurkatio aortae.
P3.04.11 Die Cavaterm-Methode Ein neues, minimaMnvasives Verfahren zur Behandlung yon Menorrhagien. Kleine-Gunk, B. EURO-MED-CLINC, Ft~rth Nach Angaben der WHO leidet etwa jede 5. Frau unter Menorrhagieal. Hormonelle Therapien sind nicht immer erfolgreich, die Hysterektomie mug bei dieser lndikation inzwischen als Obertherapie angesehen werden. Fragestellung: Eine organerhaltende Therapie ist dutch die hysteroskopische Endometritunablation mOglich, bei der eine selektive thermische Destntktion des Endometriums erreicht wird. Der Eingriff ist jedoch technisch schwierig und komplikationstrachtig. GeprOft wird, ob sich eine effektive Endometriumablation durch ein einfacheres, die Patientin weniger belastendes Verfahren erzielen lai3t. Methode: Bei der Cavaterm-Mefllode wird mit einem Katheter ein aufblasbares Ballonsystem in das Cavum uteri eingebracht. Der Ballon wird mit steriler FlOJ3igkeit gefallt bis ein intrauteriner Dmck von 180 - 200 mm Hg erreicht ist. Ein Sol,Heat-System erhitzt die FlOBigkeit auf 75°C, Nach einem Behandlungszeitraum von 15 Minuten ist die thermische Destnaktion des Endometriums erreicht. Ergebnisse: Die vorliegenden Studien mit einem Beobachtungszeitraum yon 2 Jahren zeigen eine Erfolgsrate yon etwa 90% (25% Amenorrhoen, 35% Hypomenorrhoeal, 30% Oligomenorrhoen). Die Ergbnisse entsprechen denjenigen nach hysteroskopischer Endometriumablation. Es traten keine Komplikationen auf. Schlufifolgerung: Die Cavaterm-Methode erscheint nach den ersten Studien als ein effektives, sicheres und einfaeh zu handhabendes Verfahren zur Behandlung yon Menorrhagien.
S 155
P3.04.12 Hysteroskopisehe Befunde nach fustraner Abrasio T.Sctnnidt(t),M.Breidenbaeh(1),D.Rein(1)fl!a.R6mer(2),P.Mallmmm(1) Kliniken for Gyrtakologie trod Geburtshilfe der Universit~ten z~ KOln (1) and Greifswald (2) Fragestelhmg: Bei der-blinden fraktiortierten Abrasio belragt die Fehlerquote laut Literaturangaben 10 - 15 %. Jedoch finder man in der t~gliehen Praxis immer wieder Patientirmen, die innerhalb kurzer Zeit mehrfach einer operativen Abldarung zugeflihrt werden ;mtissen, da nach einfacher Ausschabtmg der suspekte Sonographiebefimd i~oeh naehweisbar ~tr. Welehe hysteroskorhsehea~ Befimde finder man bei diesen Frauen? Methode: Untersucht warden 28 Patientinneth die sich nach vorausgegangener Abrasio otme Hysteroskopie innerhalb yon 12 Monaten ndt unver~nd~--tca'nsonograpl-tischen B e a m in den o.g. Kliniken vorste'fiten. Es wurde eine Transvaginalsonographie und anschlieBend eine diagnostische Fi~sigkeitshysteroskopiemit einem 5-mmHysteroskop der Firma Storz mit nachfolgender fraktionierter Abrasio durehgefithrt. Ergebnisse: Die Hysteroskopie wurde nach 5,6 Monaten + 3,0 Monate (i - t2 Monate) dttrchgefftthrt. Die vaginalsonographisch gemessene doppelte Endometriumdieke bering im Mittet 20,5 mm + 8,4 mm (11 - 40 imp). Hysteroskopis~h fanden sieh in 26 Fallen (93,0 %) Korpusschteimhautpolypen, je 1 real (3,5 %) eine Endometriumhyperplasie and ein Endometriumkarzinom hinter einem submuk/~sen Myom. SchlttBfolge~ta~g:Die Hysteroskopie l-aiR die ZaN unn6tig durchgefiihrter ~'blinder" Abrasiones zu verringern. Vor aUem Korpusschleimhautpolypen, an denen immer wieder vofDeikttrettiert wird, kOnnen mit Hilfe der Hysteroskopie exakt lokalisiert and entfemt werden. Eine ffakiortie~te AbrasSo ohiae Hysteroskopie sollte der ~Vergangenheit angeh6ren.
P3.04.14
Erfolgsrate und Einfluflfaktoren hysteroskopischer Tubenkatheterisierung und Falloposkopie Kdppler D., Rimbaeh S., Wallwiener D., Bastert G. Universitdts-Frauenklinik Heidelberg Die Falloposkopie (FSK) fmdet als diagnostische Methode zunehmend Anerkennang. Fragestellung: Voraussetzung und daher Gegenstand der vorliegenden Studie ist jedoch ein reproduzierbarer technischer Untersuchungserfolg. Methode: Die im Rahmen einer intemationalen Multizenterstudie gewonnenen untersuchungs-tectmischen Daten yon 639 geplanten Falloposkopien bei 371 Patientiimen wurden daher im Hinbliek auf die Erfolgsraten der FaUoposkopie-Teilsehritte: Hysteroskopie, Katheterisierung und Visualisierang analysiert. Ergebnisse: 367 Patientinnen wvxden mit einer Erfolgsrate yon 94% hysteroskopiert. Fehlerursachen waren intxacavit~'e Pathologien in 2%, hohes Endometrium in 1,5%; nur 0,5 sind auf technische Fehler zurtickzuflihren. Kathetefisiert wurden 593 Tuben. Die Erfolgsrate betrug 89,4%. In 22 Fallen (3,7%) traten Komplikationen (Perforation/Dissektion) auf. 4,3% (23 F/iUe) fallen auf teehnisch bedingte Fehler. Die Erfolgsrate der Visualisierang betrug 83,6% (423/506). 37 Falle (7,3%) der Visualisierungsfehler sind auf 0berbtendang zurttekzuffihren. Bezogen auf die zu untersuchenden Tuben ist eine Gesamterfolgsrate yon 70% zu verzeichnen. Schtuflfolgerung: Eine Verbesserang der Erfolgsrate k6nnte dutch eine Weiterentwicklang der Kathetertechnik, vor allen1 abet dutch eine Vermeidung yon ~2berblendungseffekten zur besseren Visualisierung erreicht werden.
S 156
P3.04.13
Itysteroskopie, Polypenfal~zange und Kfirettage im Vergleich zur Behandlung yon Endometriumspolypen Gebauer, G., Hafner, A , Siebzehnrgibl, E., Lang, N. Universitatsfrauenklinik Erlangen Fragestellung: Der aUeinige Einsatz der K0xettage zur Diagnose and Thexapie von Endometriumspolypen wird heute in Frage gestellt, z.T. wird der obligate Einsatz der Hysteroskopie (HSK) gefordert. In einer prospektiven Studie sollte diese Aussage llberp~ft und gleichzeitig untersueht werden, ob die Verwendung einer PolypenfaBzange die Extraktionmte yon Polypen verbessert. Methode: Patientinnen mit postmenopausalen Blutungen oder dem ultrasonogratischen Verdacht auf Endometriumspolypen wurden einer HSK mit einem 5ram continous-flow System, ansctdieBend einer KOrettage mit zusatzlichem Einsatz der Randall PolypenfaBzange sowie einer Kontroll-HSK unterzogen. Die KOrettage wurde yon Azzten durchgefllh~, die keine Kenntnis des HSK-Befundes batten. Ergebnisse: Von 100 Patientinnen fanden sieh hysteroskopisch in 64 FaUen Endometriumspolypen. Mittels K0rette wurden Polypen in 31 Fallen detektiert, eine vollst~dige Extraktion gelang jedoch nut bei 6 Patientinnen. Durch den anschlieBenden Einsatz der Randallzange konnte in weiteren 25 Fallen eine teilweise, in 20 Fallen eine vollstandige Extmktion dex Polypen erreicht werden. In 3 F~.llen muBte eine operative HSK zur vollstandigen Polypenextraktion angesctdossen werden. Schluflfolgerung: Der Einsatz der Randall PolypenfaBzange verbessert in Erg~ttLzung zur Kttrettage die Extmktionrate yon Endometriumspolypen deuflich. Jedoch bleiben beim alleinigen Einsatz dieser Instrumente 20 Prozent der Polypen unentdeckt, so dab die HSK zwar keine Alternative, aber eine sinnvolle Erg~inzung der klassischen K0rettage darstellt.
P3.04.15 1st die Dissektion eines Uterusseptums bei Sterilit/itspatientinnen notwendig? Siebzehnri~bl, E., Rupp, A., Gebauer, G., Lang, N. Universitdts Frauenklinik Erlangen Seit hysteroskopische Methoden die Operation einer uterinen Fehlbildung ohne gr6Bere Belastung far die Patientin erm6glichen, ist die Diskussion tiber die Indikation far eine Septumdissektion wieder aktueU geworden. Fragestellung: Ist bei Patientinnen mit primarer bzw. sekundarer Sterilitat eine Dissektion eines uterinen Septums mit hystemskopischer Resektoskopie indiziert? Methode: Durch eine postoperative Verlaufsbeobachtung and ein Fragebogeninterview yon 26 Patientinnen, die zwischen 1990 und 1995 wegen eines Uterus subseptus in der UFK Erlangen mit hysteroskopischer Durehtrennung des Uterusseptums behandelt wurden, konnte die Erfolgsrate dieser Therapie, bezogen auf die postoperative Sehwangerschafts- and Geburtsrate erfaBt werden. Ergebnisse: Bei allen Patientinnen konnte der Eingriff, der aus einer Resektoskopie mit simultaner Laparoskopie bestand, erfolgreieh and ohne Perforation des Uterus durchgeffihrt werden. Eine Nachbehandlung oder Kontrollhysteroskopie erfolgte nicht. Die Auswertung der zuriickgesandten Frageb6gen zeigte klar, dab vor allem Patientinnen mit sekund~er Sterilit~itvon einer Septumdissektion profitierten. In dieser Gruppe (n=12) betrug die Zahl der erfolgreichen Schwangerschaften postoperativ 7 (58%!), w~ihrend diese Rate bei den Patientinnen mit primarer Sterilit~t bei nur 29% lag. Schluflfolgerung: Obwohl ein deutlicher Erfolg der Septumdissektion nur bei sekund~rer Sterilitat nachweisbar ist, halten wir diesen wenig belastenden und ungef'~hrlichen Einriff auch bei Sterilitatspatientinnen vor einer Behandhmg im Rahmen der ,,assistierten Reproduktion" for sinnvoll, um das Risiko von Sp~itabortenzu minimieren.
P3.04.16
GynPro ein multimediales Gyniikologie und Gebrutshiife Wagner U., Krebs D. Universitgits-Frauenklinik Bonn
P3.04.17
Lehrbuch
der
Intraoperative Bewertung yon CO2-Hypothermie in Pelvis- und Laparoskopie Jacobs, KR. 1, 2, Morrison, J.E. Jr. 1, Mettler, L. 2, Jonat, IrK.2 1Fayette Medical Center, AL, USA, eUniversitittsfrauenklinik, Kiel
Das Projekt "GynPro" umfaBt die Umsetzung des Inhaltes der: Hauptvorlesung "Gyn~ikologie und Geburtshilfe" far das 5/6.klinische Semester innerhalb einer Computeranwendung. Ausgehend yon einer symptomorientierten Gliederung wird der Student dabei mit dem Fachgebiet praxisnah konfrontiert. Die weitere Untergliedemng greift die einzelnen Symptome auf und stellt diese dann in den pathophysiologischen Kontext dar und geht dann in der Detaflgliederung umfassend in Diagnostik und Therapie der dazugeh6dgen Erkrankungen ein. Die elektronische Fiihrung wird dabei durch ein Navigationssystem in Form yon Karten und Lerninhalten bereitgestellt. Wichtigstes Charakteristikum des Konzeptes ist die Vermittlung der Lerninhalte in Vorlesungs- bzw. Vortragsform. Diese Form wird durch stichwortartige Inhalte schriftlich untersttitzt, wobei auch die MOglichkeit der kurzen Zusammenfassung der Lerninhalte der Karten besteht. Weiterhin erscheinen innerhalb des Konzeptes verschiedene wichtige Lehrinhalte, wie das persOnliche Arztgesprach oder einzelne Operationsverfahren, in Form yon interaktiven Videofilmen. Dariaberhinaus werden herausragende Textpassagen in pers6nlieher video-gesttltzter Form vorgetragen. Abgerundet wird der Inhalt durch Computeranimationen, die das Erlernen und Erfassen yon bestimmten Methoden oder Eingriffen erleichtern. Das Buch selbst deckt die Dreiteilung des Fachgebietes ab und ist unterteilt in Spezielle Geburtshilfe - Allgemeine Gynakologie und Onkologie - Gyn~ikologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin (F6rderung durch das Land NordrheinWestfalen - HSP HI - Kp.06 024).
Durch CO2-Insuffiationin Pelvis- / Laparoskopie kann die intraabdominelle Gas- sowie K6rpertemperatur absinken. Dies ist mit einer h6heren postoperativen Komplikationsrate assoziiert. Fragestellung: Wie kalt ist die intraabdominale Gastemperatur? Verhindert Insuffiator-inteme Gaserw~rmung Hypot.hermie?Wie kann die Kfrpertemperatur aufrecht erhalten werden? Methode: Mittels computergestiJtztemDatenerfassungsmodell wurde Temperatur [°C] in Schlauch, Abdomen und rektal bei 55 Pelvis- / Laparoskopien unter Verwendung verschiedener Insufflatoren (BEI, Storz Laparo- und Endoflator, Snowden & Pencer, Wolf) intraoperativ kontinuierlich aufgezeichnet. Ergebnisse: Die CO2-Gastemperatur entspricht im Schlauch der Raumtemperatur [-22,0°C, +/- 2°C]. Im Abdomen kann sie insbesondere bei langerer lnsufflationszeit (> 1 h) und unter High-Flow (>10 1/min)von 36,8°C auf 27,7°C abfallen. Die Gastemperatur der Insufflator-intemen Gasheizung yon Snowden & Pencer zeigt gasfluBabh~ingigvom Insufflatorausgang [30,2°C - 36,9°C] zum Schlauehende [22,5°C, +/- 0,8°C] einen Abfall auf Raumtemperatur. Durch ad~iquatePatientenerwarmung (Blanketrol®, W~irmedecke, Infusionsheizung und Bair Hugger®) f~illtdie Rektaltemperatur im OP-Verlauf nicht ab [+ 0,20°C; - 1,01°C - + 1,63°C, n = 55]. Unterschiede zwischen den verglichenen Insuffiatoren [+ 0,05°C - +0,34°C, n = >10] sind dabei klinisch nicht signifikant. Schluflfolgerung: Die Gastemperatur im Abdomen kann intraoperativ stark abfallen. Dabei erwies sich die Insuffiator-inteme Gasheizung als ineffektiv. Eine zentrale Hypothermie kann abet durch Kombination von Standarderw~irmungsmethodenverhindert werden.
P3.05
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Experimentelle Gynhkologie
Benzodiazepine hemmen das Wachstum von Brustkrebszellen in vitro Beinlich, A., Strohmeier R., Kaufmann M., Kuhl H. Universitatsfrauenklinik Frankfurt Periphere Benzodiazepirtrezeptoren (PBR) wttrden unter anderem im Ovar und Hoden nachgewiesen. Es wurde gezeigt, dab Benzodiazepine (BZ) an Maus Thymom-Zellen trod Fibrobtasten binden und deren Wachstum hemmen. Fragestellung: Binder der periphere BZ-Agonist 4"Chlordiazepam (Ro5-4864) an Mammakarzinomzellinien und beeinfluBt deren Waehstum? Methode: FOr die Bindtmgsstudien wttrden 2,5 bis 20 nM [3/:1]Ro5-4864 mit oder olme Zusatz yon 10 ~tM tmmarkiertem Ro54864 verwendet. Die Trermung erfolgte mit dem Mttltiscreen System (Fa. Millipore). Das Zellwachstttm wurde mit dem [3H]-Thymidinuptake-assay tmtersucht. Ergebnisse: Die t3strogen (ER)-, Progesteron (PR)-Rezeptornegative ZeUlinie BT-20 zeigte eine spezifische Bindung yon [3H]-Ro5-4864 (Ko = 20 nM/1, ]3max= 407 fmol/106 Zellen) nach einer Inkubation yon 40 Minuten bei 0 ° C. Ro5-4864 trod andere PBR Liganden konkurrierten konzentrationsabhfingig um die Bindtmg, was fltr eine PBR-spezifische Interaktion sprieht. Bei nano- bis 1 micromolaren Konzentrationen wirkten alle Liganden mitogen, wahrend sie bei hOheren Konzentrationen (10 bis 50 raM) das Zellwachstum stark hemmten. Schluflfolgerung: BT-20 Mammakarzinomzellen besitzen PBR. HOhere Konzentrationen von Liganden hemmen das Zellwachstum fiber PBR abhfingige oder tmabh~ngige Mechanismen.
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P3.05.02
P3.05.03
GnRH-Rezeptoren vermitteln die GnRH induzierte Proliferatioushemmung in Ovarial- und Endometriumkarzinomzellinien P. V6lker, O. Schmidt, C. Griindker, L. Herrmann, K.-D. Sehulz, G. Emons Universit~ts-Frauenklinik, Marburg
Die Expression des Vascular Endothelial Growth Factors B (VEGF-B) in menschlichem Endometrium und in endometrialen Zellen ist vom menstruellen Zyklus und yore ZeHtyp abh[ingig GOmez-Braun A., Mappes M., Nawroth B., Zw~rner M., KJesel L. Universitats-Frauenklinik Tabingen Fragestellung: Zielder Arbeit war es zu untersuehen, ob VEGF-B
Die Frage, ob GnRH-Rezeptoren direkte antiproliferative Effekte yon GnRH-Analoga vermitteln, wird kontrovers diskutiert. FragesteUung: Korreliert die GnRH-Analoga induzierte Wachstumshemmung von Ovarial- mad Endometriumkarzinomzellinien mit deren Expression von GnRH- Rezeptoren? Methode: Mit Radioligandenassays wurde in Ovarial- und Endometriumkarzinomzellinien die Expression von hoehaffinen Bindungsstellen fiir GnRH-Analoga untersucht. Mit RT-PCR, Restriktionsverdau und Southern-Blot-Analyse die Expression der GnRH-Rezeptor m-RNA nachgewiesen. In Proliferationsassays wurde die antiproliferative Wirkung der GnRH-Analoga auf die Zellinien gepriift. Ergebnisse: 4 vma 4 0 v a r i a l - mad 5 von 5 Endometriamkarzinomzellinien, die hochaffine GnRH-Bindungsstellen aufweisen und die m-RNA fiir den GnRH-Rezeptor exprimieren, wurden in Proliferationsassays signifikant durch GnRH-Analoga gehemmt. Umgekehrt konnte bei 20varialkarzinomzellinien, die weder hochaffine GnRH Bindungsstellen besitzen, noch GnRHRezeptor m-RNA exprimieren, keine Proliferationshemmmag nachgewiesen werden. Schluflfolgerung: Die antiproliferative Wirkung von GnRHAnaloga wird durch die GnRH-Rezeptoren der Tumorzellen vermittelt. Gef6rdert von der DFG (SFB 215/B10).
in mensehlichem Endometrium bzw. in endometrialen Zellen exprimiert wird mad ob die Expression yon VEGF-B vom hormoneUen Milieu des Endometriums mad vom Zelltyp reguliert wird. Methoden: Ein Teil des Endometriums wurde in fl0ssigem N2 eingefroren. Das restliehe Gewebe wurde zur weiteren Verarbeittmg enzymatisch in epitheliale mad stromale Zellfraktionen dissoziiert mad aufgereinigt. Die Reinheit der Zellfraktionen wurde mittels Immunozytoehemie untersueht. Nach der mRNA-Isolierung der vier Versuchsproben (Gewebe, Epithel+Stroma, Epithel mad Stroma) wurde die eDNA synthetisiert. Ansehliegend wurde die RT-PCR mit spezifisehen Primern •r VEGF-B mad GAPDH durehgefi~hrt. Die DNA-Produkte wurden elektrophoretiseh aufgetrennt, die Agarosegele mit Ethidiumbromid gefarbt mad zur Auswertmag fotografiert. Die Fotos wurden mit einem Bandleader-Program semiquantitativ erfagt. Der Naehweis der PCRProdukte erfolgte mittels Southern Blot. Ergebnisse: VEGF-B wurde in endometrialem Gewebe mad in allen drei Zellfraktionen naehgewiesen. In der Expression yon VEGF-B wurde beim Vergleieh von Stroma mad Epithel ein signifikanter Unterschied (p<0.05) festgestellt, wobei das VEGF-BVerhaltnis Epithel:Stroma 1:3 betrug. Beim Vergleieh der einzelhen Proben in Abh~ngigkeit yore menstruellan Zyklus stellte man lest, dab VEGF-B im Gewebe und im Stroma am starksten in der frtihproliferativen Phase exprimiert wird. Die niedrigste VEGF-BExpression Ctir alle vier Proben wurde in der mittleren proliferativen Phase des menstruellen Zyklus verzeichnet, Schluflfolgerung: Die Ergebnisse deuten darauf bin, dab die VEGF-B-Expression sowohl vom hormonellen Milieu des Endometriums als aueh vom Zelltyp reguliert wird.
P3.05.04
P3.05.05
Induktion Antigen-spezifischer Immunantworten durch eine genetisch modifizierte, allogene MaCa-Zellinie: Vakzinierungsstrategien und Therapiemonitoring S Stumm t, GC Meyer ~, W Rudy 3, R Batrla 3, T Oehler 4, U Moebius 3, D Wallwiener~, and B Giiekel~'2 1Frauenklinik u. 3Inst. far Immunol., Univ. Heidelberg. 2AG Gentherapie humaner Tumoren u. 4Abt .far Signaltransduktion u. Waehstumskontrolle, DKFZ Heidelberg. Fragestellung: St6rungen der Immunabwehr von Tumoren werden
Interleukin-2-Inhalation zur Kombinationsehemo/immuntherapie pulmonal metastasierter gyniikologischer Tumoren Petzoldt B., Prietl G., K6hler S., Wagner U., Krebs D. Universititts-Frauenklinik Bonn Interleukin-2 (IL-2) besitzt eine grundlegende Rolle in der
auf die lnduktion spezifischer Toleranz als Folge defizienter Vermittlung kostimu[atorischer Signale zur0ckgef~hrt. Mit Hilfe CD80 + Tumorzellen besteht die M6glichkeit, tumorspezifische Immunantworten zu induzieren, jedoch ist f'dr die klinische Applikation die Herstellung autologer Tumorvakzinen limittierend. Bieten Vakzinierungsstrategien mit immunogenen, HLA-teilabgestimmten MaCa-Linien eine m6gliche Alternative, Immunreaktionen gegen gemeinsame Antigene zu induzieren? Methode: In HLA.A2-teilidentischen Systemen wurden Antigenpr~sentierende Zellen mit MaCa-Linien bzw. ihren CD80÷ Varianten hinsichtlich ihrer Fghigkeit verglichen, spezifische TZellen zu aktivieren. Mit der ELISPOT-Teehnik wurden TZellfrequenzen gegen virale Modelantigene und Tumorantigene bei gesunden Spendern und MaCa-Patientinnen bestimmt. Ergebnisse: Im Gegensatz zur unmodifizierten Parentalzellinie induzierten CD80 ÷ MaCa Varianten die Aktivierung spezifischer T-Zellen. Dies wurde sowohl ffir ein virales ,,Recall"-Antigen (Influenza Matrix Protein) als auch ~ r das Tumorantigen Her2/neu gezeigt. In HLA-teilidentischen Stimulationsans~tzen hatte die zus~itzliche Aktivierung allo- und NK-reaktiver Zellen keinen Einfluf5 auf die Antigenspeziflt,% Schluflfolgerung: Die Ergebnisse unterst0tzen den klinischen Einsatz immunogener HLA-teilidentischer Tumorvarianten als Vakzine. Mit Hilfe von ELISPOT-Assays und ,Leitantigenen" liese sich m6glicherweise ein Vakzinierungserfolg absch~tzen. S 158
Generierung von Immunzellen zur Erreichung einer Tumorregression. Im Rahmen dieser ersten klinischen Pilotstudie wurde die Effekfivitat und Sicherheit der inhalativen Anwendung yon IL-2 bei der Behandlung pulmonal metastasierter gynakologischer Tumoren in Kombination mit einem Standardchemotherapieregime tiberprfift. Methode: Dazu erhielten 8 Patientinnen mit pulmonalen Metastasen eines Mamma- (n=5), Corpus- (n=2) und Ovarialkarzinoms (n=l) zusatzlich zu einer Standardehemotherapie inhalativ rIL-2 (9 Mio.i.U.) 4 real tiiglich flat 5 Tage pro Woche w~ihrend der Chemotherapiephase. Ergebnisse: Die therapiebedingte Toxizit~t war wahrend der gesamten Therapiephase tolerabel (WHO I-II) und tiberwiegend limitiert auf lokale Reizung der Atemwege bei der Inhalation. Eine Patientin brach die Inhalationsbehandlung nach 7 Monaten ab. Die pulmonale Metastasierung sprach bei 5/8 Patientinnen mit einer PR im Mittel tiber 6.6 Monate, bei 1/8 mit NC (4.4 Monate) an und 2 Patientinnen reagierten mit einem weitergehenden Progress. Eine Patientin wies unter der Kombination mit Taxanen stabile CA153 Werte auf, die bei Fortsetzung der alleinigen IL-2 Behandlung erstmalig ab s anken. Schluflfolgerung: Die additive Interleukin-2 Behandlung des pulmonal metastasierten gyn6kologischen Karzinoms stellt eine Therapieoption begleitend zur Standardtherapie dar, die die Tumorkontrolle optimieren k6nnte. Basierend auf den Daten wurde ein Phase II Protokoll zur Therapieoptimierung des pulmonal metastasierten Mammakarzinoms begleitend zur Standardehemotherapie entwickelt, welches jetzt in die klinisehe Erprobung im ambulanten Einsatz eingegihrt wird.
P3.05.06 Phthaloeyanin-Immnunokonjugate zweiter Generation fiir die antikfrpervermittelte PDT
P3.05.07
Chemotherapie und Apoptose-relevante Gene: ein neuer Wirk-/Resistenzmechanismus?
Uciechowski,P., Austrup, F., Driesel, G, Suchy,B, Giesing, M. RELAB ®, Recklinghausen, Arbeitskreis Onkotogie, Abtlg. Molekulare Onkologie
M. MartinI, R. Kurek2, S. Kaul2, U. Drechsler3, M. Hanack3, J. Wolfrum~, D. Wallwiener2 (1) Physikalisch-chemisches [nstitut, Universitgt Heidelberg (2) Onkologisches Labor, Universit~tsfrauenklinik Heidelberg (3) Organisch-chemisches Institut, Universit~itTtibingen
Fragestellung: Phthalocyaninkompexe stellen wirksmne Photosensibilisatoren zweiter Generation dar. Durch Weiterentwicklung der Sensibilisatoren und kovalenter Antik6rperkonjugation sollte die Phototoxizitfit yon Phthalocyaninphotosensibilisatoren deutlich zu steigern und eine selektive Phototoxizitat auch unter kliniknahen experimentellen Bedingungen erzielbar sein. Methode: Mit zur Konjugation neuentwickelten Sensibilisatoren wurden Immunokonjugate brustmuzinpositiver monoklonaler Antik6rper (BM-2) mit Bindungsaffinit/iten Ka fiber 1.101° M-1 dargestetlt. Zur Bestrahlung wurden Diodenlaser und Bestrahlungsdichten bis zu 4 mW/cmz verwendet; die applizierten photodynamischen Dosen betrugen bis zu 2,0.104 M.J/cm2. Ergebnisse: Monomere und dimere Antik6rperkonjugate erzielten nach photodynamischer Behandlung in vitro selektive Zellremissionen an brustmuzinpositiven Mammakarzinomzellen bei relativ geringen Inkubationskonzentrationen bis zu maximal 1,3.106 M und Bestrahlungsdauern yon 25 bis 50 Minuten. Die Vitalit/it brustmuzinnegativer Kolonkarzinomkontrollzellen blieb bei analoger Behandlung unbeeinflusst. Schh~folgerung: Neben der Zellselektiviffttkonnte mittels Konjugation auch die photodynamische Effizienz der Sensibilisatoren erheblich gesteigert werden. Kurze Bestrahlungsdauem bei relativ geringen Inkubationskonzentrationen sind gtinstige Voraussetzungen ft~rweiterfiibrende Untersuchungen in vivo.
Chemotherapeutika Nhren zum Zellzyklusstop resp. zum Zelltod dutch primgre Schtidigung zellul~er Makromoleleale. Bcl-2 0berexpression ftihrt zur Chemoresistenz unabh~ingig von den klassischen Mechanismen (MDR,MRP,Glutathion-S-Transferase,Topoisomerasell). Dadurch wird der induzierte Schaden nicht mehr in ein Signal zum programmierten Zelltod fibersetzt. Die Wirkung des Therapeutikums konvertiert vonder Zytotoxizit/at zur Zytostase. Fragestellung: 0ber welche Wege k6nnen Chemotherapeutika die Apoptose induzieren ? Methode: Quantitative PCR von Apoptose-relevanten Genen, Chemoresistenzgenen und Cyclinen in Krebszellen in vorbehandelten KrebszeUen (Doxorubicin (D), Metothrexat (M), Vinblastin (V)); NK-Zytotoxizit~tstest Ergebnisse: Chemotherapeutika regulieren substanzspezifisch die Transkription von FAS-L, FAS-R, BAX/Bcl-2 sowie yon Cyclinen (G0/G1-Phase). Zellen mit stimulierter Transkription von ApoptoseTriggergenen und reduziertem Bcl-2 werden leichter dutch NKZellen lysiert (M). Hemmung der Topoisomerase II Expression ftihrt zu einer inhibierten Lyse (V). Schluflfolgerung: Tumorbiologisch k6nnte die Induktion der Proapoptose durch geeignete Chemotherapeutika zu einer Elimination disseminerter Tumorzellen ffihren.
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Molekulare Diagnostik von Einzelzellen aus Cervixabstrichen: eine Methode zur Friiherkennung des Cervixkarzinoms
Thyrnidinkinase-Gentherapie des Ovarialkarzinoms - Substratwahl und Kombination mit Chemotherapie
Eder, C., Driesel ,G., Giesing, All. RELAB ®, Recklinghausen, A4olekulare Onkologie
Arbeitslcreis
Onkologie,
Abtlg.
In der Genese des uterinen Cervixkarzinoms steUen der Allelverlust bestinurtter Tumorsuppressorgene (LOH) sowie die Infektion und stabile Integration onkogener HPV-Typen setu- f~he Ereignisse dar. Die Identifizierung solcher DNA-Ver'~ndertmgen erm0glicht die Diagnose des Cervixkarzinoms im Frh'hstadium. Fragestellung: K6rmen spezifische LOH's sowie der Virusstatus durch molekulare Analyse einzehler dysplastischer Zellen aas PaplIID und PaplVa klassifizierten Cervixabstrichen nachgewiesen werden? Methode: Aus CervLxabstrichen (PapU/D, PaplVa) wttrden einzelne dysplastische Zellen sowie Normalzellen mikrodisselO_iert. Der Amplifikation der Gesamt-DNA der Isolate folgte eine Untersuchtmg auf spezifische LOH's in der 5p15.1 Region trod im p53 G-enmit Hilfe yon Mikrosatelliten sowie die Analyse der frtihen HPV-Gene (E6,E7). Ergebnisse: Bereits PaplIID Cervixabstriche (vereinzelt auch PaplI) wiesen einen spezifisehen LOll auf. E6 und E7 konnten zusatzlich in 20% der PapIVa Abstriche amplifiziert werden. Schluflfolgerung: Die molekulare Analyse dysplastischer Zellen aus Abstrichen erm6glicht eine Identifizierung yon Krebszellen in ibxem Frilhstadium. Daraberhinaus lfil3tdie Wahl der untersuchten DNA L~sionen eine Aussage ~iber den Malignit/itsgrad der Zellen zu und karm somit als therapeutische Entscheidtmgshilfe dienen.
t~Kieback, D.G, ~Engehausen, D.G., ~Oehler, M.K., ~Kim, TE., ~Agoulnik, I., ~Hasenburg, A., ~Aguilar-Cordova, E., ~'2Tong,X-W. mBaylor College of Medicine, Houston, USA und 2Universit~itsFrauenklinik Freiburg Die Substratkonzentration fiir Thymidinkinase (TK) bestimmt den Therapieeffekt. Acyclovir (ACV) fiihrt auch bei 3,5-fach htiherer Konzentration zu wehiger Toxizit~it als Gancyclovir (GCV). Die Verknfdpfung yon Chemotherapie und Gentherapie ist noch nicht etabliert. Fragestellung: Kann ACV anstatt GCV in der Advenovirns (ADV) vermittelten Gentherapie des Ovarialkazinoms eingesetzt und mit einer Chemotherapie kombiniert werden? Methode- Toxizit~it und Therapieeffekt wurden mit dem MTI'Assay /n vitro und mit einer prospektiv randomisierten Tierversuchsstudie th vivo untersucht.. Ergebnisse: ACV und GCV waren bei gleicher Dosis ~iquipotent. 2,5 bis 5fach h6here Konzentrationen yon ACV erzielten eine h6here Effizienz. 28% der ACV-behandelten M~iuse iiberlebten > 70 Tage, jedoch nur 4% in der GCV Gruppe (p<0.05). 2 ACV behandelte M~iuse tiberlebten > 150 Tage tumorfrei. Gleichzeitige Gabe yon Gen- und Chemotherapie war der Monotherapie tiberlegen. Ein Synergismns war nur in Kombination yon Gentherapie mit Topoisomerasehemmern nachweisbar. SchluJ?folgerung: ACV anstelle von GCV in der ADV-TK Gentherapie steigert die Wirkung, nicht die Toxizit~t. Die Anti-Tumorwirkung der ADV-TK Gentherapie scheint den Effekt einer Chemotherapie zu verst~rken.
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P3.05.10 Charakterisierung hiimatopoetischer Stammzellen im Nabeischnurblut
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Miiller, M., Scharl, A., Caminada, M.C., Stegmiiller, M., Sohn, Ch., Ebener*, U., Ahr, A., Kaufmann, M. Frauenklinik und Kinderklinik*, J. W. Goethe-Universititt Frankfurt~Main
Engel, H., Kaya, E., Brenne, U., Bald, R., Kolhagen H., GOhring, U.J., Mallmann, P. Universitats-Frauenklinik KOln Fragestellung: Gibt es Unterschiede zwischen neonamlem und
Fetale h~imatopoetische Stammzellen (CD34+) k~nnen als Basis f~r Repopulatinn des Knochenmarks naeh myeloablativen Therapien and zur Gentherapie verwendet werden. Fragestellung: In weleher H~iufigkeit werden h~natopoetisehe Stammzellen im Nabelschnurblut von Feten untersehiedliehen Schwangerschaftsalters (20. - 42.SSW) gefanden and wie ist ihr Reifegrad bzw. Entwicklungspotential? Methode: Nabelschnurblut yon Termingeburten und nach Nabelsehnurpunktion wurden durch FACS-Analyse charakterisiert, mittels MACS gereinigt and ihr Entwicklungspotential dutch Stammzellkolonie-Assays (BFU-E, CFU-GM, CFU-M) gep~ft. Ergebnisse: Der Gehalt an CD34+-Zellen war abhihngig vom Gestationsalter (Median: Termingeburt: 0,4%, < 25. SSW: 1,4%). Der Anteil unreifer Stammzellen war bei frfiherem Gestationsalter signifikant h6her als am Terrain, aber insgesamt gering. Durch MACS gelang eine Reinigung CD34+ Zellen von 90%. Stammzellassays zeigten, daft nur ein geringer Anteil CD34+Zellen (<5%) zu einer Differenzierung in mehrere hgrnatopoetische Linien f~thigwar. Schluflfolgerungen: Hamatopoetisehe Stammzellen k6nnen aus Nabelschnurblut isoliert and angereiehert werden. Eine werm auch geringe und vom Gestationsalter abh/ingige Anzahl CD34+ Zellen besitzt die F~igkeit zur Differenzierung in mehrere hamatopoetisehe Linien.
fetalem Nabelschnurblut in bezug auf den Gehalt an hfimatopoetischen Vorl~tuferzellen? Methode: In Nabelschnurblutproben von 30 mRnnlichen Neugeborenen und 30 Feten (Gestationsalter 19-29 Woehen) wttrde der Gehalt an CD34+ Zellen und deren Subpopulationen mittels DurchfluBzytometrie bestimmt. Zur ex vivo Expansion iiber 21 Tage wurden IL-113, IL-3, IL-6, EPO, GM-CSF und SCF oder SCF + Flt3-Ligand verwendet. Ergebnisse: Fetales Nabelschnurblut zeigte emen signifikant hOheren Gehalt an CD34+ Zellen (p=0,0001) mit inverser Korrelation zum Gestationsalter. Bei Verwendung von Flt3-Ligand und SCF zur ex vivo Expansion exprimierte die Mehrheit aller Zellen nach 7 Tagen noch das CD34 Antigen (55% nach 14 Tagen) mit Koexpression von Proliferations-, "committed progenitor-" und Granulozyten Markem. Nach 14 Kulturtagen konnte die h6chste Zellzahl (7x106) erzielt werden, wobei unter der Kombination mit IL-113,IL-3, IL-6, EPO, GM-CSF und SCF nur noch 7% aller Zellen CD34÷ waren, was auf eine bevorzugte Expansion von ausgereiften Progenitorzellen schlieBen l~t. Schluflfolgerung: Mit den gegenwfirtig in Erprobung befmdlichen Verfahren zur ex vivo Expansion immunologisch anreifer fetaler Vorl~uferzellen wird die Zielsetzung verfolgt, eine ansreiehende Menge an CD34÷ Zellen ffir eine allogene oder autologe Transplantationzu gewi,men.
P3.05.12 Herdf'drmige invasive Blasenmole mit pulmonaler Tumorzellembolisation in einer intakten Einlingsgravidit[it - eine Kasuistik
P3.05.13 Endometriumsablation mittels intrastitieHer Laserkoagulation Reiss T.,l Sroka R.,2 Prestele R.1, WagnerT.I, WischnikA] Frauenklinikam Zentmlklinihnn, Stenglinstr.2,D-86156Augsburg, Dir. Prof. Dr. A. Wisehnik ZLaser.Forschungslaborder Ludwig-Maximilians-Universitat Mtinchen,Dir. Prof. Dr. A. Hofstetter Fragestellung: Zar minimal invasivenTherapieder benignen Prostatahyperplasie wurde die interstitielle Laserkoagulation entwickelt and nun seit mehreren Jahren erfolgreich eingesetzt. Dieses Prinzip k6nnte auch ffir die gynfikologischeEndometriumsablationgenutztwerden. Methode: In einer ersten Untersuchung wurde bei 10 aufgeklfirten Patientinnen (42-75a) bei ca-neg* OP-In"dakation intmoperativvor der Hysterektomie eine intrastitielle Endometriumslaserungmit einem temperamrregulierten Diodenlaser (L=805nm, max. 20 W) durehgeflihrt. Die Laserung erfolgtejeweils fiber eine Diffusorspitze (10mm Lfinge, 1,8mmO) flir 3 rnin und einer Solltemperaturvon 70-100°C. Die frischen Koagulationseffekte warden postoperativ kemspintomographisch, makro- und mikroskopiseh untersucht und korreliert. Ftir die klinische Anwendung wurde bei bisher 5 Studienpatientinnen (33-62a) mit BlutungsstOrtmgen, abgeschlossener Familienptanung and histologisch ausgeschlossenemCarcinom eine intrastitielleLaserkoagulation durchgeftihrt (3-5 Laserangen ~i 3-5 mira, 20 W tend 80100°C). Die postoperativen Kontrollen sind nach 1,2,3,6 and 12 Monaten geplant. Ergebnisse: Die Laserfasem kormten in allen F~illen problemlos appliziertwerden, die fi'ischenKoagulationseffekrtezeigten sieh sowohl kernspintomographisch als auch makro- bzw. mikroskopisch gut abgrenzbar und ins Myometrium reiehend. Bestmhlungen mit 100°C k6nnen im Gegensatz zu 80°C zur vorzeitigen Carbonisation mit geringerer Koagulationswirkungfthtwen.Der klinische Therapieerfolg war mittelfristig zufriedenstellend,Langzeitergebnissestehen derzeit noch aus. Schluflfolgerung: IYle intrastitielleLaserkoagulationstellt eine einfach end schnell durchzuflahrende, minimal invasive Methode zur Endometriumsablationdar.
Wirkner H., Meier U., Pileh H., Knapstein P.G. Universitgits-Frauenklinik Mainz Mit der vorliegenden Kasuistik einer herdformigen invasiven Blasenmole mit gleichzeitiger Manifestation pnlmonaler Metastasen in einer intakten Einlingsgraviditat wird eine seltene Sonderfoma emer invasiven Tmphoblasterkrankang vorgestellt. Bei einer 28jahrigen 11IGravida Nullipara kam es in der rechn. 22. SSW unter dem klinischen Bild einer Armfioninfektion zanl fetalen Abort mit AusstoBung eines weiblichen Feten und einer mal~oskopisch tmauff~ligen Plazenta. Bei dem 310g schweren Feten lag ein konkordanter Entwickungsstand der inneren Fetalorgane vor. Die 130g schwere trod somit einem Gestationsalter van 20 SSW entsprechende Plazenta zeigte histologisch eine partiell nekrotisierende Chorioamnionitis. Die AbortcureRage ergab den Befund emer Blasenmole. Eine nochmalige Curettage bei ement einsetzenden Blutungen zeigte eine neoplastische Trophoblastzellproliferation. Als Ansdmck einer invasiven Trophoblasterkrankung vatrden mit CT multiple Langenfihae nachgewiesen. Nach der WHO-Klassifikation lag somit eine gestationsbedingte low-risk Trophoblasterkrankung (B-HCG-Titer irn Serum < 40000 mlU/ml, keine Him- mad Lebermetastasen, keine vorausgegangene Sehwangersehaft) vor, so dab man sich zu einer MethotrexatMonotherapie in ttblicher Dosienmg entschlol3,unter der nach 5 Zyklen ein kompletter Abfall des g-HCG-Titers und eine vollst0andige Remission der pulmonalenFiliae erreicht werden koimte. Es handelt sieh somit nach Auswertung aller Befunde um einen invasiven Trophoblasttumor, dessen klinisch-pathologische Besonderheit zum einen in seiner herdf6rmigen Manifestation in einer Plazenta einer intakten Einlingsgravidit~tt,zum anderen m seiner mOglichenAbortursachlichkeit hegen d~fte. S 160
Immunph~inotypisierung und ex vivo Expansion von fetalem und neonatalem Nabelschnurblut
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Temperaturmonitoring bei Laserinduzierter interstitieUer Thermotherapie 0 L I T T )
EinfluB von D o s i e r u n g und Aminosiiuresequenz des A n t i - I d i o t y p e n Antikiirpers auf seine i n vivo A k t i v i t ~ i t
M. Klingenberg 1'2, n. Kuret~, C. Bohris z, M.H.Niemz2, B. Alydenizl, G. Brix3' D. Wallwienert Universitats-Frauenklinik, Voflstrafie 9, 69115 Heidelberg; elnstitut far Angewandte Physik, Universitat Heidelberg, Albert~erle-Str. 3-5, 69120 Heidelbergfl Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg, lm Neuenheimer Feld 280, 69120 Heidelberg Fragestellung: Die LITT ist ein Verfahren zur Behandlung
Schmitz S., Giffels P., Reinartz S., K6hler S., Schlebusch H., Krebs D., Wagner U. Universitiits-Frauenklinik Bonn
inoperabler maligner Tumoren. Um die Koagulationsnekrose zu kontrollieren trod eine Sch~idigung yon gestmdem Gewebe zu verhindem, ist ein Temperaturrnonitoring nOtig. Wit untersuchten die Tempemturquantifizierung mittels Kernspintomographie. Methode: Die in-vitro-Studien zur LITT erfolgten an Leber- und Muskelgewebe des Hausschweins (Dornier Nd:YAG-Laser Medilas 4060N und ITT-Applikator). Die MR-Messtmgen (Siemens MAGNETOM SP 4000) basieren auf der Temperaturabhangigkeit der T1-Zeit mad warden mit dafilr optimierten TurboFLASH-Sequenzen (SRTF) gemessen. Zur Verifizierung der Temperaturmessung dienten faseroptische Sensoren (Luxtron). Ergebnisse: Die Erwarmung des Gewebes fitdSert sich in einer Sigualreduktion. Die optischen Sensoren weisen bei Bestrahlung Selbstabsorption auf. Bei abgeschaltetem Laser ergibt sich eine gute Obereinstimmung mit den MR-MeBwerten. Durch Kalibrierung ist es geltmgen, mit einer selbst entwickelten Software quantitative 3D-Temperaturprofile online darzusteUen. Schluflfolgerung: Mit MR-Tempemturmonitoring ist es nicht nur mOglich, qualitative Aussagen zu treffen, sondern eine Tempemturquanfffizierung durchzttfithren. Dieses Verfahren stellt im Gegensatz zu Thermometem eine nicht-invasive MeBmethode da, wodurch auch durch Selbstabsorptionseffekte verursachte Abweichtmgen der tats~ichlichen Temperatur vermieden werden.
Zur Immuntherapie des Mammakarzinoms haben wir monoklonale Anti-Idiotypen Antik6rper (MAk ACA14C5) 'hergestellt, die ein tumor-assoziiertes Zell Substrat Adhaesionsmolektil des Mammakarzinoms mit untersehiedlicher Kompetetierung imitieren. Fragestellung: Im Rahmen der tierexperimentellen Untersuehung sollte die Frage der Antik6rperdosis zur optimalen Tumorreduktion nnd die Frage des Einflusses der Aminosiiuresequenz der CDR 1-3 Region in den Klonen 8H und 5C auf die Tumorantwort geklart werden. Methode: 6 Tage are Sprague-Dawley Ratten erhielten jeweils 3x10^6 HH16 Tumorzellen (Prof.H6zel, Hamburg). Beginn der Immunisierung 7 Tage nach Implantation mit 50,100 und 250 gg Anti-Idiotypen Antikfirper ACA14C5 mit den Klonen 8H und 5C. Ausgewertet wurde das maximale Tumorwachstum nach 7 Immunisierungen im Abstand von 7 Tagen. Ergebnisse: Die Applikation yon 100 gg AntiIdiotypenAVoche erwies sich als Dosierung mit dem hfchsten Effekt auf das Tumorwachstum. Der EinfluB yon Mutationen in der VH CDR 1-3 und VL CDR 1 und 2 mit 10% niedrigerer Inhibitionsaktivi~it durch das Tumorantigen konnte auch in dem EinfluB auf das Tumorwachstum mit signifikant schlechterer Tumoraktivit~it belegt werden. Schluflfolgerung: Sowohl Anti-Idiotypen Dosierung als auch Aufbau der CDR-Gruppe des Antikfrper haben einen wesentlichen EinfluB auf die Tumorantwort in diesem immunologischen Ansatz und dienen so als wichtige Grundlage far die weitere Optimierung dieses Ansatzes ftir die Tumortherapie.
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InsulineinflnB auf das Wachslum eines malignen Sarkoms des Ovars in der Ratte
A n w e n d u n g von Erythropoetin in der Gyn~ikologie a n d Geburtshilfe~i
A. Bilgicyildirim, R. Dittrieh, W. Jiiger, N. Lang Universitiitsfrauenklinik, Universitiitsstr.21/23, 91054Erlangen Fragestellung: Ziel dieser Studie war die Evaluierung des mitogenen Effektes von Insulin auf die Entstehung und das Wachstum eines malignen Sarkoms des Ovars in der RaRe. Methode: Transplantate eines spontan entstandenen malignen Sarkom des Ovars einer weiblichen Spenderratte wurden auf 40 kastrierte weibliche Lewis.olhsd Ratten unter die Milzkapsel transplantiert (K). Zur lnduktion eines Hyperinsulin~aie wurden einem Teil der Tiere osmotische Minipumpen (Alzet®), mit einer Abgabemenge von 2 IU Insulin (short acting Insulin)flag, in den Rfieken implantiert (Gruppe H2). Um einen Hypoinsnlin~mie zu erzielen wurden weitere Tiere mit Streptozotozin (STZ), einer Substanz zur selektiven chemotoxischen Zerst6rtmg der Langerhans'schen Inselzellen, behandelt (SO). Einem Teil dieser diabetischen Ratten wurden zusfitzlichosmotische Minipttmpen mit 2 IU Insulin/Tag implantiert (Gruppe $2). Zur Messung der Glukosekonzentrationen wurden 5 t~gige Blutabaahmen bei den Tieren vorgenommen. Von jeder Gruppe wurden nach 30 Tagen alle Tiere get6tet und das in der Milz gewachsene maligne Sarkom histologisch untersucht und ausgemessen. Ergebnisse: Die Glukosekonzentrationen der Tiere otme Insulin (SO) zeigten gegeniiber der Kontrolle und dermit Insulin substituierten Ratten einen signifikant unterschiedlichen Verlauf (K=I 17 + 15 mg/dl, H2= 85 + 32 mg/dl, $2= 139 _+ 83 mg/dl und SO= 427 + 41 mg/dl p< 0,001). Nach 30 Tagen Behandlungszeit konnte eine signifikante Zunahme der Tumorgr6Bein der KontroUe, und den Ratten die zusfitzlichInsulin erhielten festgestellt werden (K= 21,7 + 5,2 g, H2= 22,1 _+ 6,8 g; $2 = 21,6 _+ 7,5g). Nut die Ratten otme jegliche Insulin Substitution wiesen signifikant kleiner Tumore auf (SO= 13+ 6,1g; p<0,05). Schluflfolgerung: In diese experimentelle Studie konnte gezeigt werden, das Insulin bei einer Applikationsdauer von nur 30 Tagen einen mitogenen Effekt aufdas Wachstum eines malignen Sarkom des Ovars besitzt. Diese Arbeit wurde vonder Mahronstifttmg (Erlangen) tmterst/itzt.
Hirnle, P., Wanner, W Universitglts,Frauenklinik Tabingen Die Risiken homologer Blnttransfusionen sind evident. Die Erkennung und die Quantifizierung der Risiken hat zu einem 0betden_ken der Transfusionspraxis gefiihrt. Fragestellung: Mit der Verfagbarkeit von rekombinantem hltmahen Erythropoetin zur Stimulation der kOrpereigenen Erythropoese hat sich eine neue Behaaadluaagsm6glichkeit er6ffnet. Die Priifimg dieser Substanz auf dem Gebiet der Gynakologie und Geburtshilfe war Ziel der vorliegendan Untersuchung. Methode: Bei den 22 behandelten Patientinnen mit onkologischen bzw. nicht-onkologischen Erkrankamgen warde im 2tagigen Abstand 150 IE Erythropoetin/kg KOrpergewieht subcutan in die Bauchdecke verabreicht. In regelmaBigen Abstanden wurde der Hamoglobinwert bzw. die Retiknlozytenzahl bestimmt. Ergebnisse: Unter den 4 Respondem der Gruppe 1 (nicht-onkologische Erkrankungen) kam es zu einem Hamoglobinanstieg zwischen 1,7 g/dl trod 5,5 g/dl, was einem mitfleren Anstieg von 3,6 g/dl entspricht. Bei den Respondem in Gruppe 2 (onkologische Erkranktmgen) konnte bei 2 Patientinnen (13,3 %) ein bis auf+ 5 % konstanter Hamoglobinspiegel erreicht werden. Dartiber hinaus erreichten 11 Patientinnen (73,3 %) einen Hamoglobinanstieg zwischen 1,2 g/dl und 4,8 g/dl, was einem mittleren Anstieg des Harnoglobin yon 3,0 g/dl entspricht. Sehluflfolgerung: Die Behandlung einer Anamie mit Erythropoetin stellt eine sinnvolle Therapieform dar. Insbesondere scheint die Korrektur der postpartalen Anfimie, die perioperative Gabe und die Behendlung bei Tumoranfimie sinnvoll zu sein.
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P3.05.18 Radiosensitizing-Effekt von Gemeitabine an drei humanen Zervix-Karzinom Zellinien R.Kurekt, N.Schwinger 1, R.Angioli 2, M.Eble 3 M.F.Janicek e M.Penalver ~ J.Blatter 4 M.Wannenmacher z G.Bastert 1, B.U.SevinSund D. Wallwiener1 I Universitgits-Frauenklinik, Voflstr. 9, 69115 Heidelberg; 2Division for Gynecologic Oncology, Sylvester Comprehensive Camcer Center Miami, USA; SRadiologische Universit~itsMiniM; 4Lilly-Deutschland, Bad Homburg; 5Mayo-Clinic, Jacksonville, USA Fragestellung: K~irzlich konnte demonstriert werden, dab Gemcitabine® (dFdC, 2'-2'difluoro 2'-deoxycitidine), ein Pyrimidinanalogon, als Radiosensitizer bei Zellinien yon Kolonund Pankreastumoren wirkt. Wir untersuchten den Radiosensitizing-Effektan Zervix-Karzinom-Zellinien. Methode: 3 Zellinien wurden eingesetzt (SiHa, CaSki, HeLa). Ausgehend von Experimenten zur Chemo- und Radiosensitivitat wurde die Kombinationstherapie durchge~hrt. Die dFdCKonzentrationen betrugen (1, 10, 25, 50 nM), die Expositionszeit war 24 h mit nachfolgender Bestrahlung (2, 4, 6, 8 Gy). Der ATP Bioluminescence Assay wurde zur Bestimmung der Zytotoxizit~it am Tag 6 eingesetzt. Als Kontrolle dienten unbehandelte Zellen. Mean Inactivation Dose (D) und Enhancement Ratio (ER) wurden auf der Basis mindestens 3 unabh~ngiger Experimente berechnet. Ergebnisse In allen 3 Zellinien konnte ein RadiosensitizingEffekt nachgewiesen werden. Maximale ER-Werte waren: SiHa (50nM; ER=I.13), CaSki (25nM; ER=I.18), HeLa (25nM; ER=l.27). Schluf3folgerung: dFdC wirkt als ein Radiosensitizer in 3 Zervix-Karzinomzellinien. Die Ergebnisse dieser Studie dienen als Rationale ~ r eine klinische Studie. Ein Phase I/II-Protokoll wuxde entworfen.
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P3.06.01 Sp~tmott[it~t nach 48 Stunden als Pr~dtktor ffir den Erfolg in der herk6mmllehen In-vitro Fertlllsation
Techniken der assistierten Reproduktion
Zollncr, U., Martin, S., Steek, 7".
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UntverMtdtsoFrauentdinik W~rzburg Die Standard-Ejakulatpatmnetec kOnnan den Erfolg in det Invitro Fe~lisation nicht zuvecl~sig voraassagen trod eignen sich nut begrenzt zur Indikafionsstellungf-~ IVF odec ICSI. Fragestellung: Ist die Bestimmung dec Spenniemnoti-lit~ (WHO a+b, 1992) direkt nach Anfoeceittmg sowie nach 4, 24 ~nd 48 Stunden ein guter Pr~diktor fox den WF-Effolg ? Methode: Ejakulate yon 52 infextilen Paaren, die an dec Univec~t~ts-FmnenklhnZk W ~ b m ' g das IVF-Progran~ durchliefen, wuxden mi/tels der Peccoll-Kissen-Zentrifogafion mit nar.hfolgendem swim-down atffbereitet. Es erfolgte eine Be~immtmg dec Motflit~ttnach 0, 4, 24 trod 48 Stuaden nach WHO-K~efien. Ergebnisae: Es fm!d sich eine si~fikante Korrelation der Spernfienmofilit~ mit dec Befmchtungstate bei dec konvenfionellen I.U-vitro Fectflisafion 0 h naeh Aufbeceit~g (13=0,020). 4 h danach (1~-0,0025) sowie 48 h danach (p=0,0071). Es konnten folgende Gtenzwecte fox die Motilit~ bereclmet wecden : w ~ e n nach O h mind. 65% motile Spermien vorhanden, so lag die Befmchttmgsquote bei 71,3%, bei weniger als 65% befruchtetan sich nut 52.6% der Eizellea (p~.006), Nach 4 h lag dieser Grenzwect bei 60% motilen Spermien (Fertili~tionsrate 72,4 vs. 51,5%, p=0,0013), na~h 24 h bei 35% (FR 70,1 w. 46,2%, p=0,001 I) und nach 48 h bei 20°.4 (FR 71,7 vs. 50,2°.4,p=0,001). 3chluflfolgerung: Die Besfimmung dec SpenrfienmotilitlR nach Aufbeceitur~ eignet sich als Prltd~or f0x den Erfolg in der Invitro Fectilisation. Die beste ~ h e Signifika~ zeigte die Bestimmmag dex Sptitmotilitiit n a ~ 48 11, die somit als Entscheid~ngshilfe dienen kam~ welche Form dec ~ i s ~ a n Reproduktionstechniken gew~lt wixd.
P3.06.02 Ist die Hodenbiopsie bei refertilisierenden und reproduktionsmedizinischen Eingriffen noch zeitgen~iiB ? Fornara, Pz Sandmann, J't Battner, H., Bals-Pratsch r M., Johannisson, R., A1-Hasani, S., Kapke/, W., Diedrich, K., Jocham, D. Klinik fa~ Urologie, Universitat.frauenklinik , Institut far Pathologie , Medizinische Universitat zu Labeek Die MaBnainnen der assistierten Reproduktion bei mfinnlichen Infertilit/~tzielen auf die Gewinmmg van Samenzellen. Fragestellung: Sind neben der Gewinnung van Spermien oder fertilisienmgsPahigenSumeltzellen abet noch weitere Gesichtspunkte bei der Behandlm~ginfertiler Patienten za beachten? Methode: Seit 1995 werden an der Klinik fOr Urologie routinemNSig refertilisierende trod reproduktionsmedizinlsche Eingriffe vorgenommen und i~ber250 Patienten operiert. Van jedem Patienten liegt mindestens 1 Hodenbiopsie vor, in den meisten Fallen je 2 Biopsien, die in no touch-Technik entnommen wttrden. Die histologische Untersuchung wurde in Semidannsclmittechnik durchgefl~rt. Ergebnisse: Bei 6 van 194 Pat. (3,1%) fanden wit ein Seminom oder Seminoma ha situ. Bei 16 van 80 Pat. (20%) fanden sich therapierelevante Differenzen zwischen den Entnahmeorten der Hodenbiopsien. Kein Pat. nach Vasektomie zeigte Einschrfi~ungen der Spermatogenese. SchluBfolgerung:Die hohe hgidenz van Hodenttunoren zeigt die Notwendigkeit der Entnahme van Hodengewebe zur tfistologischen Aufarbeitung. Wir empfehlen die explorative Hodentkeilegtmg. Dabei sollte die Hodenbiopsie immer beidseitig und mn cranialen und caudaten Pal durchge~hrt werden, um therapierelevante Differenzen u. Hodentmnore diagnostizieren zu k6nnen.
P3.06.04 Kryo-TESE - Die Anwendung kryokonservierter testikul/irer Biopsien fiir die intrazytoplasmatische Spermatozoeninjektion Kt~pger, w.', ,5cttlegel, V.', AI-Hasam, S.', 15als-Pratsch,M.', Fornara, 1 ~. , JoHa¥1111880H, l~. , oanamann,J. , OCHIII, I . , ~ ' ~ 2 _ J _ . I _ L ¢~t1 ~d_J_.1_l_ TT] 1 TT__2. . . . . . _ ' ~ a _ 1~". . . . . . 1.12._;1_ Ulg(gflC'fl,~, • 2-Jlg~f'lUgl,~. UflgVgf~lt(gg~-gf~Cfllgtlfltl¢~
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,,,o,,,.,: . . . . . . . . . . 6,=, ,~,ed~,n,oc,,~ 2 r~. . . . m o , t of L ~ ! o ~ , C'orneH ~niversi~, l/roAi"al t"oma~. 3[e,~, York, USA Fragestellung: Durch die Methode der intrazytoplasmatischen Spermatozoeninjektionist es moglich geworden auch in Fallen nichtobstruktiver Azoospermie unter Verwendnng testikularer Spermatozoen Fertilisiertmgen nnd Schwmtgerschaften zu erzielen. Ziel dieser Studie war es, Vorteile der Verwendung kryokonservierter Testisbiopsate fOr die ICSI in emem geplanten Stimulationszyklus zu validieren. Methode:Bei 103 Manner mit nlcht-obstntktiver Azoospermie wurde eine bilaterale Testisbiopsie durchgeftthrt. Die Biopsate wurden in Fraktionen eingefroren. Im Falle eines positiven Nachweises yon Spermatozoen erfolgte die ovarielle Stimulation der Partnerin in einem geplanten Zykins. Ergebnisse: In 66 % der Ffille konnten Spermatozoen nachgewiesen werden. Die Histopathologie zeigte ein inkomplettes Sertoli cell only -Muster in 21%, einen Reifimgsarrest in 60 % nnd eine Hypospermatogenese in 19 % der Falle. In 4,9 % wttrde ein Carcinoma in situ bzw. ein Keimzelltumor entdeckt. Es warden 63 ICSI Zyklen durchgeRthrt mit einer Fertilisiernngsrate yon 52 % und einer Schwangerschaffsrate von 35 % pro Behandlungszykins. Schlu/$folzerunz: Die bilaterale Testisbiopsie ermOglichteine exakte Diagnostik der Spennatogenese nnd den Nachweis okkulter Keimzelltumoren. Die Kryokonservienmg erlaubt bei naehgewiesener Spermatogenese die Durchflthrtmg einer geplanten ovariellen Sthnulation. Bei Einfrieren mehrer Biopsate er~brigt sich die Notwendigkeit yon Rebiopsien.
P3.06.03 DNA Dekondensationsstatus des Spermatozoench~omatins bei ausgebliebener Fertilisierung nach intrazytoplasmatischer Injektion testikul~irerSpermatozoen AIHasam,S. ",Paiermo,1. ",K~pker, ~/: I, Ulirwh,B. ~,Smrm,R. "Dtedr~ch, h: ~ ~ Universirats-Frauenkiinik, Medizinische Universitat L~beck m~usmo di " " ~ k") t l g G l ~"t $'"" l~ l" f l t ~•r f l t J t " t U "" fle, ' IJ~lJ~(ell~te lg". . . . . f o r t . . . . . l, ~an. . . . . . . go*,~;o~,,,o, Fe~i!isiepang --0~ tc,et w~.lrde der Dekondensationsstatn~des Spe__rm~!ozoe.n_cb_roma!ins!8 bzw. 48 Stamden nach Injektion testikularer bzw. ejakulierter Spermatozoen zu untersucht. Methode: 145 nicht fertilisierte Eizellen warden n i t den Finoreszenzfarbstoff Hoechst 33342 gefarbt nnd mater dem Flnoreszenzmikroskop (Axiovert 135 M) auf den Kondensationsstatus van matemalem und patemalem Chromatin tmtersucht. Ergebnisse: 7,2 % der testiknlaren Spennatozoen warden im perivitellinen Raum gefunden, 6~7 % der ejakafliertenSpermatozoen. 40 % (17,8%) waren nndekondensiert, 25,6% (27,8%) waren im frahen Dekondensationsstadiumarretiert, wNarend 18,2% (42,2%) in einem spaten Dekondensationsstadium verharrten. In 9% (5,5%) fknd sich ein PCC nnd in 20,9% (18,8%) zeigte sieh das patemale Chromatin direkt neben der m~itterlichenDNA. Schlufl/blgerung: Ausbteibende Fertilisiemng nach ICSI stein im Zusammenhang mit einer St6rung der Dekondensationskaskade des Spermatozoenchromatins. Testikulfire Spermatozoen arretierten signiflkom in einem fr0heren Stadium der Dekondensation als ejakulierte Spernmtozoen.
P3.06.05 Schwangerschaftsverlauf naeh intracytoplasmatischer Spermieninjektion n i t kryokonservierten testikul~ren (TESE) oder epididymalen Spermien (MESA) Bals-Pratsch, 3/[.1, Al-Hasani, S], Sehill, TJ, Kfipker, WJ, Sandmann, £2, Johannisson, R.. s, Menniclce, K.. 4, Diedrlch, 1£.1 Ktinlk J~r Frauenheilkunde und GeburlahilJb 1, Klinik fiir Urolog4e 2, Institut fiAr Pathologie 3, Institut flir HumangenetlU; Medizlnisahe Universitat zu Liibeck Mit Hilfe tier intracytoplasmatisehen Spermieninjektion (tCSI) ist es seit weaaigen Jahren m6glieh, auch mit testikul~iren oder epidid3analenSpermien ehae Befmchttmg van Eizetlen in vitro zu erreichen. FragestelIung: Befruehttmgs- und Sehwangerschaftsraten sind van verschiedenen Arbeitsgruppen vielfach publiziert, nieht jedoch die Schwangerschaftsverlfiufe und perinatologisehen Daten der Kinder nach TESE oder MESA. Daten tiber das Risiko eines m6glicherweise genetisch bedingten Abortes nnd Fehlbildungen im Ralwnenvan TESE oder MESA liegen nicht vor. Methode: 1996 und 1997 wurde bei 91 Paaren die Behandlung mit TESE bzw. MESA in bis zu 4 Zyklen (n=140) mit kryokonservierten Gewebe/Punktat durehgefOhrt. Ergebnisse: Wir konnten bei jedem vierten tier 24 Ehepaare eine Schwangerschaft nach TESE (n=20) oder MESA (n=4) erzielen. Die Fr~habortrate lag bei 20,8% (n=5). Sp~ltaborte wurden nieht beobachtet. Bisher haben nenn Patientfimen entbunden trod 11 gestmde Kinder geboren (4 Jungen, 7 Mfidehen). Schlufifolgerungen: Die Behandlung mit der IVF/1CSI/TESEbzw. IVF/ICSI/MESA stellt Nr die betroffenen Paare mit mfinnlicher Infertilitfit, die bisher nicht behandelbar waren, eine sichere und erfolgverspreehealde Behandlung ohne bisher erkennbares erhOhtes Abort- und Fehlbildungsrisiko dar.
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Intracytoplasmatisehe Spermatozoeninjektion (ICSI) an kryokonservierten und aufgetauten Eizellen (Kryo-Oo)
Inzidenz genetiseher Anomalien bei TESE/MESA Patienten
Wiirfel, W., Schleyer, M., Kriismann, G., Fiedler, K. Frauenklinik Dr. Wilhelm Kriismann, Miinchen Fragestellung: Es ist bekannt, dab die Behandlungsergebnisse der in-vitro Fertilisation (IVF) von kryokonservierten Oozyten schlecht sind. Eine wesentliche Ursache ist die Aushartung der Zona pellucida. Es stellt sich daher die Frage, ob die Ergebnisse durch eine Spermatotoeninjektion (ICSI) zu verbessern sind. Methode: Ftir die Kryokonservierung bzw. das Auftauen der nativen Eizellen verwendeten wir dasselbe Schema und Programm wie bei der Kryokonservierung impr~ignierter Oozyten (Fa. Messer-Griesheim). Nach dem Auftauen erfolgte die ICSI (mit nativen Spermatozoen) in typischer Weise (nach van Steirteghem et al.) Ergebnisse: Bislang wurden yon 23 Patientinnen ftir 28 Transferzyklen Eizellen aufgetaut und einer ICSI unterzogen. Die Fertilisationsrate lag bei 48,6 %. Es wurden 27 Embryotransfers durchgefiihrt (ET-Rate: 96,4 %), wonach 6 Patientinnen konzipierten; eine Patientin abortierte. Dies entspricht einer Schwangerschaftsrate pro ET von 22,2 % und pro Patientin von bislang 26 %. Schluflfolgerung: Die bisherigen Ergebnisse zeigen klar, dab bei Verwendung kryokonservierter Eizellen die Fertilisationsund Embryotransferraten dutch die ICSI deutlich verbessert werden. Zudem haben wit in dem bislang kleinen Kollektiv Schwangerschaftsraten erzielt, die fiber denen kryokonservierter impr~ignierterEizellen liegen. Der Ansatz Kryo-Oo/ICSI sollte deshalb unbedingt weiterverfolgt werden.
van der Ven K, Leygraaf J., Montag M., Bopp A., Engels G., Krebs D. ,van der Ven H. Universitats-Frauenklinilc Bonn Die intrazytoplasmatische Spermainjektion (ICSI) in Kombination mit mikrochirurgischer Spermaaspiration (MESA) oder testikularer Spermaextraktion (TESE) eflaubt eine Sterilit~itstherapie selbst bei Patienten mit schwerwiegenden Spermatogenesest6rungen oder kongenitalen Malformationen der Vasa deferentes. Fragesteltung: Das Vorliegen von chromosomalen Anomalien, Mikrodeletionen des Y-Chromosoms und Mutationen im CFFR Gen in dieser Gruppe als Ursache der Sterilit~it ist bekannt, es existieren jedoch keine Daten fiber das kumulative genelische Risiko yon TESE/MESA Patienten. Methode: 45 Patienten aus tmserem ICSI Programm, die eine TESE oder MESA Behandlung bei kongenitaler Aplasie des Vas deferens (n=12) oder idiopathischer Spermiogenesest6rungen erhielten, durchliefen folgendes Screeningprogramm: Karyotypisierung, Untersuchung auf Mikrodeletionen des YChromosoms, Screening auf 15 Mutationen im CFI?R Gen. Ergebnisse: 16 yon 45 Patienten (35.5%) zeigten eine signifikante genetische Anomalie in Form von konstitutionellen zytogenetischen Aberrationen (n=5), Mikrodeletionen des YChromosoms (n=6), oder Mutationen im CFFR-Gen (n=5). 8 weitere Patienten zeigten zytogenetische Polymorplfismen (n=4) oder einen Polymorpl~hsmusim CFTR-Gen (5T Allel), der zu reduzierten funktionetlen CFFR-Proteinspiegeln f~wt. SchluJ3folgerung: TESE/MESA Patienten. stellen eine Hochrisikogruppe in Bezug auf das Vorliegen und die eventuetle Weitergabe genetischer Anomaliendar. Als Konsequenz sollten eine eingehende genetische Diagnosfik sowie entsprechende Beratung fester Bestandteil der Therapievorbereitung bei dieser Patientengruppe sein.
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Beeinfluflung der Eizellmorphologiedurch ()stradiolspiegel.
Doppler Flow der Arteria uterina zur Optimierung der Schwangerschaftsraten beim Embryotransfer kryokonservierter Pronuldei
Schmutzler AG, Rieckmann O, Sushma V, Kupka M, Montag M, Prietl G, Krebs D, van der Ven H. .UFK- Bonn, Fragestellung.'Naeh Nachweis des Einflusses der Eizellmorphologie auf den Erfolg der assistierten Fertilisation durch ICSI ist von Interesse, ob die Eizellmorphologie durch ~tuBere Faktoren beeinflul3t wird. Material und Methode:221 konsekutive Zyklen mit ICSI eines Untersuchers wurden 2-fach analysiert: 1. Die transferierten Embryos, die von Eizellen unterschiedlicher Qualit~it abstammten, wurden bez0glich ihrer Schwangerschaftsrate verglichen. Das Zytoplasma der Eizelle wurde in ideal ( homogen, feingranular), iiberreif (inhomogen, mehr granular) oder degenerierend (lakunare Demarkation) eingeteilt. 2. Die Ostradiolspiegel am Tag der Eisprunginduktion wurden verglichen mit der Qualit~it der punktierten Eizellen. Ergebnisse: 1. Die Schwangerschaftsrate nach Transfer mit einem Embryo: ideale Eizelle 22 % (2 / 9), tiberreif und degenerierend 0% (0/10); mit 2 Embryos: 2 ideale Eizellen 42 % ( 8 / 19), tibrige 17% (3/18); mit 3 Embryos: 2 oder 3 ideale Eizellen 42 % ( 40 / 95), tibrige 29 % (15/53). Wenn mindestens 2 ideale transferiert wurden, war die Schwangerschaftsrate 42 % (4/114), ansonsten 25 % (18 / 71), p < 0,025.2. Der Prozentsatz an Zyklen mit einem Median yon idealen Eizellen bei einem Ostradiolspiegel < 1000 pg/ml war 20%, >1000 pg/ml 53%, p< 0,005; < 1200 pg/ml 29%, < 1400 pg/ml 43 %, < 1600 pg/ml 46 % >1600 pg/ml 65%, p < 0,05. Der Anteil von Zyklen mit einem Median von t~berreifen Eizellen war 73 % bei < 1000 pg/ml, 48% bei > 1600 pg / ml. Zyklen mit einem Median von degenerierten Eizellen variierten unsignifikant zwischen 3 - 8 %. Schluflfolgerung: 1. Die Eizellmorphologie beeinflul3t signifikant die Schwangerschaftsrate. 2. Die Eizellmorphologie wird signifikant durch den Ostradio!spiegel beeinflul3t. S 164
Stiebet;M., Hammadeh M., Rosenbaum,P., Tossounidis 1. Schmidt, W. Universitdts- Frauenklinik Homburg/Saar Der Embryotransfer (ET) kryokonservierter Pronuklei (PN) erlaubt die Steigerung der Schwangerschaftsraten (SS-R) pro IVFZyklus. Jedoch stellt die Implantationwie im herk0mmlichen IVF den erfolgslimitierenden Faktor dar. Fragestellung: Verandern sich die Doppler-Fhdparameter der Arteria uterina (AU) im downregulierten Zyklus mit Aufbau des Endometriurns (EM) dutch exogene Ostradiol- (E2) sowie anscldieBender zusfitzlicher Gestagengabe? Erlaubt der Doppler der AU die genauere Festle~mmg des optimalen Zeitptmktes des ET kryokonservierter PN trod eine Optinfierung der SS-R? Methode: In Gruppe I (n=32) wurde nach Downregulation durch GnRh-Analoga das EM nach festem Schema der E2-Gabe aufgebant, in Gruppe II (n=47) bestimmte die Entwicklung der Doppler-Parameter der AU Dauer und Dosis der E2-Gabe, den Zeitpunkt der Hinzugabe der Gestagene und damit des ET. Ergebnisse: Bei l~ingerer E2-Gabe sollte der PI der AU zwischen 2-3 sinken, um den optimalen Zeitpmd~t der Gestagengabe lind des ET zu signalisieren. Pro ET wurden in Gruppe I 1,6 Embryos transferiert, 1,9 in Gruppe II. Die SS-R pro Zyklus lag bei 8,6% in Gruppe I, bei 12,5% in Gruppe ]L Schluflfolgerung: Dutch Optimiertmg der FlnBparameter der AU durch l~ingere trod h0here E2-Gabe, sp~itere Gestagengabe sowie genanere Bestimmung des optimalen Zeitpunktes des ET kryokonservierter PN durch den Einsatz des Dopplers der AU k6nnen die SS-R des ET kryokonservierter PN gesteigert werden.
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Kryokonservierung und Mikrochirurgie Das Liibecker Modell Sandmann, ~I., Fornara, P'I Battner, H., Bals-Pratsch ~ M., Johannisson, R., AI-Hasani, S., Kgpker 1, W., Diedrich, K., Jocham, D. l Klinik fa~ Urologie, UniversitatsfrauenMinik , Institut far Pathologie , Medizinische Universitat zu Labeek Seit Eird't~hrtmg der Kryokonservierung t996 ist die Kenntnis des Spermatogenesestatus bei mfiamlicher Infertilit~t vor einem operafiven Eingriffnichtmehr notwendig. Fragestellung: Ist es m6glich, die diagnosfische Hodenbiopsie, mikrochintrgische Refertilisierung und assisfierte Reproduktion in ein Behandlungskonzept einzubinden? Methode: Von 1996 97 wurden 158 testikulfire Spermienextraktionen durchgef0hrt. Es werden je eine Probe vom caudalen und cranialeu Pol jedes Hodens entnonunen, wobei jede getrennt kryokonserviert, mikroskopiert und histologisch aufgearbeitet wird. Ergebnisse: Aufgrund tier histologischen Befundung fanden sich nur bei 76 Patienten (48%) fertilisierungsfahige Samenzellen. KeimzeUtumore fanden sich bei 6 Patienten (3%). Damit ist bei der Hfilfte der Patienten eine assistierte Reproduktion nicht m6glich, eine Refertilisienmg nicht erfolgverspreehend. SehluflfoIgerung: MESA und TESE shad keine kausalen Therapiefonnen der mannlichen Infertilit~t. mikrochirurgische Operationen haben bei tesfkadfirer Spermatogenesest6rung keinen Wert. Es sollte daher immer mit einer TESE begonnen, abhfingig vom intraoperafiven Befund eine MESA oder mikrochirurgische Refertilisierung angeschlossen werdev~ Der Verzicht auf die M6glichkeit einer Refertilisierung oder Kryokonservierung bei Operation ist nicht gerechtfertigt. Ein standardisiertes Vorgehen ist dann aber zweckm~ig.
Auswertung der Daten yon 310 Schwangerschaften und 270 geborenen Kindern nach IVF/ICSI. Ludwig M., Ghasemi M., yon Gizycki U., AI-Hasani S., KOpker W., Felberbaum R., Diedrich K. Klinik for Frauenheilkunde und Geburtshilfe, LObeck Die intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) wird wegen eines angebUch erh6hten genetischen Risikos kritisiert. Fragestellung: Wie verh~.lt es sich hinsichtlich des Schwan'gerschaftsverlaufs, der Geburtsdaten und der Fehlbildungsrate nach IVF/ICSI in einem eigenen Kollektiv? Methode: Retrospektive Auswertung der von April 1993 bis Juli 1997 nach ICSI an der eigenen Klinik eingetretenen und weiterverfolgbaren Schwangerschaften (SS) sowie !Untersuchung zur Gesundheit der geborenen Kinder. Ergebnisse: 310 von 382 (81%) eingetretenen SS (SS-Rate: 27.2%) mit 270 geborenen Kindern konnten weiterverfolgt werden. Die Mehrlingsrate betrug 23%, die Abortrate 23.2%, mit einer Rate von chromosomalen Aberrationen bei 10/25 untersuchten Aborten (43%). Mittlere SS-Dauer in Wochen (38+2, 35+6, 30+3), station&rer Aufenthalt w&hrend der SS in Tagen (15.58, 26.78, 60.25), und mittleres Geburtsgewicht (3046 g, 2383 g, 1475 g) waren deutlich unterschiedlich zwischen Einlingen, Zwillingen und hOhergradigen Mehrlingen. Die Gesamtsectiorate betrug 38.24%, bei EinUngen 32.1%, mit sonst unauff&lligen Geburtsdaten. Die Zahl der Vorsorgen betrug durchschnittlich 14.82 bei Einlingen. Die Fehlbildungsrate war mit 3.7% unauff&llig. SchluBfolgerun~. Die Geburtsdaten nach IVF/ICSI sind nicht auff&llig gegenfiber spontanen SS. Die erhbhte Sectiorate und h&ufigen Vorsorgen sind Ausdruck eines erl',Shten Sicherheitsbed0rfnisses und nicht spezifisch for ICSI.
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Kontrollierte Ovarielle Hyperstimulation (COH) mit rekombinantem FSH (rec.FSH) und mittzyklischer Gabe eines GnRH-Antagonisten (Cetrorelix): vorl~iufige Ergebnisse
Effekte des GnRH-Antagonisten Cetrorelix auf die Steroidhormonbiosynthese yon humanen Granulosaluteinzellen
Felberbaum R., Ludwig M., Strik D., Diedrich C., Sturm R., AIHasani S., Diedrieh 1£. Klinik far Frauenheilktmde und Geburtshilfe der Medizinischen Urtiversiffttzu Labeck Da rec. FSH-Prfiparate ffei von jeder LH-Ak-tivitat sind, kOnnte eine Suppression der endogenen LH-Sekrefion durch einen GnRHAntagonisten zu einer Insuffizienz der Ostradiolsynthese im Rahmen der COH ft~hren. Fragestellung: Ist eine erfolgreiche COH mit rec. FSH und mittzyklischer Gabe eines GnRH-Antagonisten entsprechend dem sog. "Liibecker Protokoll" m6glich? Methode: In einer prospektiven, offenen, randomisierten Studie wurden bisher 29 Patientimlen nach dem sog. "Labecker Protokoll" entweder mit rec. FSH (n = 14) oder mit HMG (n=15) stimuliert. Die Patientinnen erhielten den GnRH-Antagonisten Cetrorelix ab dem 6. Stimulationstag in der minimal effektiven Dosis von 0,25rag/die s.c. verabreieht. Ergebnisse: In der HMG-Gruppe wt~rden mn Tag der HCG-Gabe mittlere Ostradiolkonzentrafionen im Serum von 1805+740 pg/ml gemessen. In der rec. FSH-Gruppe betrugen diese 1674+870 pg/ml. In beiden Gruppen wurden durchschnittlich 12 Eizetlen gewormen.Die Fertilisationsraten betrugen in tier HMG-Gruppe 48%, in der rec. FSH-Gruppe 54%. Schluflfoigertmg: Folliknl~e Reifnng und Ostradiolbiosynthese unter COH mit rec. FSH in Kombination mit Cetroretix unterschieden sieh nicht im Vergleich zur Stimulation nfit HMG.
K. Oltmanns, JM Weiss, R. Sturm, R. Felberbaum, K. Diedrich, O. Ortmann Klinik J~r Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Medizinischen Universit~it zu Liibeck GnRH-Antagonisten werden ztmehmend in klinischen Studien im Rahmen der kontrollierten ovariellen Hyperstimulation (COH) zur Vermeidtmg eines vorzeitigen LH-Anstieges eingesetzt. Zur Bedeutung extrahypophys~rer GnRHRezeptoren am Ovar liegen widerspriichliche Daten vor. Fmgestellung: BeeinfluBt Cetrorelix die Steroidhormonbiosynthese in humane~nGranulosaluteinzellen(GL-Zellen)? Methode: Patientinnen wurden im Rahmen der COH mit GnRH-Agonisten im sog. langen Protokoll tend mit dem GnRH-Antagonisten Cetrorelix ha vivo behandelt. GL-Zellen wurden bei der Follikelpunktion gewonnen. Die basale und HCG-stimulierte Ostradiol- und Progesteronsekretion wurde bestimmt. Im zweiten Teil win'den die Zellen in vitro mit lnM Cetrorelix behandelt und die Steroidsekretion wie oben gemessen. Ergebnisse: Ein zeitabhfingiger Anstieg der Steroidhormonproduktion wurde beobachtet. In mit GnRHAntagonisten behandelten GL-Zellen war diese tendenziell, aber nicht signit]kant h6her. HCG-Stimulation fiihrte zu einer 2-3-fachen Steigerung der Steroidhormonproduktion, die durch Cetrorelix nicht beeinflugt wurde. Die in vitro Gabe yon Cetrorelix zeigte keinen signifnkantenEffekt. Schlufifolgerung: GnRH-Antagonisten haben keinen signifikanten Effekt auf die Steroidhormonbiosynthese von GLZellen.
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Teehnik des vaginalsonographisch Embryotransfers (TVS-ET) Hofmann, GC., Held, HJ., Keck, G., Distler, W. Frauenktinik der TU Dresden
kontrollierten
,Der Embryotransfer (ET) als letzter aktiver therapeutischer Sehritt im Rahmen tier assistierten Reproduktion (ART) effordert eine verl~isslichetrod kontrollierte Teehnik. Wit zeigen ein transvaginalsonographiseh (TVS) optimiertes 3ostufigesVorgehen. Fragesteltung: L~st sieh die ET-Teehnik vermittels TVS optimieren und eine definierte Embryonenplaziemng dohanentieren ? Methode: L Obligate Messung cL~rindividueUenL~ingeder Cervix uteri (3-6,8cm, durchschnittt. 4,8cm, n=408) und des Cavum uteri (1,8-4cm, durchschnittl. 2,8cm) trod Justierung tier ETKatheterhiilse (Lisse-Labotect) mit der Cervixlfingeminus 0,2-0,3 cm Der innere Muttermund wird hierdureh nieht iiberwunden. Eine baktefielle und immunologiscJaeF~mtaminatioaldes Endometriums minimiert. 2. ET anhand prfiziser Maddertmgen am proximalen Kathetermandrain: Die Plazienmg tier Embryonen erfolgt mit diskretem Spritzen-Stempeldruck im Cavum uteri ca. I o n unterhalb des Fundus. 3. Naeh dem ET sonographisehe Darstelkmg eines h_yperdensenEchos, welches durch ein minimales mit den Embryonen transferierten Med'mm/Luftblasen-Gemenges verursaeht wird. Ergebnisse( 164 TVS-ET fiihrten zu keiner EUG (SS-Rate: 22,4%). Eine Plazimmg der Embryonen ausserhalb de, Tffoen scheint dutch die vorgestellte Methode m6glich. Schlu~/blgerung: Aueh wenn diese Teehnik eine EUG nicht mit Sicherheit zu verhindem vermag ersdaeint ein sonographisch opfimierter ET insbesonderebei Patientinnen mit alterierten Tuben von Bedeutung. Die Dokumentation des erfolgreiclxenTransfers ist zudem ohne erhOhten Zeitaufivand bei guter Akzeptanz der Patienten mOglich.
P3.06.16 Rekombinantes humanes FSH (Gonal-F) versus hMG (Menogon) naeh Down-Regulation Miiller B., Hinz K, Stalf T., Turley H., Ott U., Herrero J., Gips H. Univ.-Frauenklinik GieJ3en/Gesellschafifiir IVb, Gieflen Im Rahmen der assistierten Reproduktion scheint die ovarielle Stimulation mit FSH der hMG-Stimulation tiberlegen zu sein. Fragestellung: 1st die Schwangerschaftsrate in downregulierten Zyklen nach r-hFSH hOher als nach hMG-Stimulation? Methode: Nach Down-Regulation mit Leuprorelinacetat (Enantone Gyn Depot) erhielten 95 (56 ICSI- und 39 IVF-) Patientinnen unseres IVF-Zentmms eine ovarielle Stimulationstherapie mit rekombinantem humanen FSH (Gonal-F), 65 (39 ICSI- und 26 IVF-) Patientinnen wurden mit hMG (Menogon) stimuliert. Ergebnisse: Beim Vergleich der Gonal-F- mit der MenogonGruppe ergaben sich far die ICSI-Patientinnen ~thnliche Zahlen hinsichtlich der Schwangerschaftsrate (39,2 vs. 38,4%) und der Anzahl der gewonnenen Eizellen (9,3 vs. 9,4/Punktion). Bei den IVF-Patientinnen zeigte sich in dem mit Gonal-F stimulierten Kollektiv eine h6here Schwangerschaftsrate von 35,8 vs. 15,3%. Die Anzahl der punktierten Eizellen/Zyklus betrug 9,0 vs. 8,0. Schluflfolgerung: Beim Vergleich yon Gonal-F versus Menogon zur Stimulationstherapie ergaben sich nach DownRegulation keine wesentlichen Differenzen hinsichtlich der ausgewerteten Parameter. Angesichts tier kleinen Patientenzahl in der mit Menogon stimulierten IVF-Gruppe ist die niedrigere Schwangerschaffsrate gegen0ber dem entsprechenden Gonal-F-Kollektiv kritisch zu betrachten.
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P3.06.15 Seitenasymmetrie der ovariellen Antwort auf hormonelle Stimulation bei IVF-Patientinnen: Fakt oder Artefakt ? Weber, W, Sprenger, K., Einenkel, J., Ziegert, M., Haake, K.-W, Baier, D., Alexander, H. Universitdtsfrauenklinik Leipzig In der Ontogenese der Vertebraten werden die Ovarien paarig angelegt. Beim geschlechtsreifen Tier bedeutet dies aber nicht, dab sich beide Ovarien parit~itisch an der Reifung von Eizellen und der Produktion von Hormonen beteiligen. Im nattirlichen Zyklus der Frau wird von alternierenden Ovulationen im rechten und linken Ovar ausgegangen. Fragestellung: Sind Eizellen aus beiden Ovarien gleichermaBen am Erfolg einer IVF-Therapie beteiligt ? Methode: Bei 2130 IVF-Zyklen wurden die Eizellzahlen des linken und des rechten Ovars dokurnentiert. In 162 Zyklen wurden die Eizellen beider Seiten getrennt kultiviert. Ergebnisse: In den Follikelpunktaten (n=1600) des rechten Ovars fmdet sich durchschnittlich eine Eizelle mehr (p<0,001) als in denen des linken Ovars. Diese Tatsache ist offenbar unabh~ingig veto punktierenden Arzt, veto Stimulationsregime und yon der Art der Eizellentnahme. Seitenbezogene Fertilisationsraten sind nur in 12 % der Zyklen gleich. Bei unilateral oophorektomierten Frauen (n=227) existiert kein Unterschied in der Eizellzahl und in der Fertilisationsrate zwischen der Gruppe der Frauen mit einem linken und jenen mit einem rechten Ovar. Schluflfolgerung: Auch unter den Bedingungen hormoneller Stimulation, scheint ein Ovar im Zyklus zu dominieren. Zu kl~iren bleibt, ob der leichte Vorteil des rechten Ovars in der Eizellzahl biologischer oder artefizieller Natur ist.
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ldiopathische Sterilit~it: IUI, IVF oder Abwarten? Breitbaeh, E. J., Kauffels, W, Sehl6fler, t-L-W. Frauenklinik der Medizinisehe Hoehsehule Hannover Abteilung Fertilitdt und Reproduktionsmedizin Fragestellung: Welche Verfahren der assistierten Reproduktion sind bei Vorliegen einer idiopathischen Sterilitfit(IS) sinnvoll? Anhand prospektiv erfaBter Daten sell ein sinnvolles Therapieschema entwickelt werden. Methode: In den Jahren 1991-1997 wurden die Daten von 547 intrauterinen Inseminationen (IU!) bei 200 Patienten mit idiopatischer Sterilit~itprospektiv erfal3t. Mit der logistischen Regressionsanalyse wurde der Einflul3verschiedener Parameter auf den Therapieerfolg ermittelt. Bei den nicht erfolgreich therapierten Paaren, die sich nach der Inseminationstherapie einer IVF unterzogen, wurde die Fertilisierungsrate untersucht. Ergebnisse: Die durch IUI erzielte Schwangerschaftsrate (SSR) lag bei 5,9%/Zyklus und 16%/Paar. Die Follikelzahl vor Ovulationsausl6sung war die einzige Variable, die den Ausgang der IUI statistisch signifikant beeinfluBte. 90% der Therapieerfolge ereigneten sich wahrend der ersten 3 Inseminationszyklen (SSR: 9,8%/Zyklus). Der Anteil der IVF-Zyklen mit ausbleibender Fertilisierung lag bei 15,9%. Dieser Wert ist deutlich hOher als bei Paaren mit tubarer Sterilitfit als Sterilit~itsursache(8,1%). Mit der IVF wurde eine SSR von 14,4%/Zyklus erzielt. Sehluflfolgerungen: Eine hormonelle Stimulation der Ovarien, evtl. auch in Verbindung mit einer IUI, kazanbei Vorliegen einer IS indiziert sein. Da eine ausbleibende Fertilisierung der Grund fiir die Sterilit~itsein kann, ist nach drei erfolglosen Inseminationen eine diagnostische IVF in Erwagung zu ziehen. Aufgrund der niedrigen SSR bei IUI und IVF sollte jungen Patientinnen in l~ngeren therapiefreien Intervallen die M0glichkeit zu einer spontanen Schwangerschaft gegeben werden.
P3.06.18 Effekt einer Gonadotropinstimulation auf die Pr~valenz von Human-Papillom-Viren (HPV) bei IVF-Patientinnen Strehler E~, Sterzik K~' Nind112, Miiller B 2, Greincke C2, Gagsteiger U, Malthaner 1.Y, Schneider A e ~Privatinstitut fiir Gyndkolog~sche Endokrinologie, Sterilitdts- und Menopausenforschung e. K UIm, 2Abt. Frauenheilkunde der Friedrich-Schiller-Universitat Jena
P3.06.19 Strategien zur Vermeidung von Mehrlingen nach assistierter Reproduktion durch IVF und ICSI Fischer, M.(I), Nickel, I.(1), Sakin-Kaindl, F.(1), Kropf S.(2), Kleinstein, J. (1) (1) Klinik f~r Reproduktionsmedizin und GyngikoIogische Endokrinologie, (2) Institut ff~r Biometrie und Med. Informatik, Otto-von-Guericke-Universitdt Magdeburg
Eine Abhfingigkeitder HPV Genexpression und-transkription yon den SteroidhormonenEstrogen und Progesteron wurde bereits diskutiert. Wit untersuchten mit Hilfe der Polymerase-chainreaction (PCR) die Prfisenzvon 'high-risk' HPV in ZervixAbstriehen bei Patientinnen vor und naeh ovarieller GonadotropinStimulation im IVF-Programm. Fragestellung: Fi~hrtdie Gonadotropinstimulation hfiufiger zu einem Naehweis von Human-Papillom-Viren (HPV) im Zervixabstrieh beim IVF-Kollektiv? Methode: 2941VF-Patientinnen (Durehsehnittsalter 32,8 Jahre) wurden in die Studie aufgenommen. Bei allen Franen wurde ein Zervixabstrieh vor und nach der ovariellen Stimulation enmommen sowie Estradiol (E2) im Serum bestimmt. Die Zervixabstriehe wurden mit einem General Primer GP5+/GP6+/PCR-System untersueht, ura zwischen 'low risk'- und 'high risk'-HPV zu differenzieren. Ergebnisse: Die Pravalenz flit 'high risk' HPV betrfigt 7,8% vor bzw. 6,8% nach Stimulation. 29 Patientinnen waren 'high risk'HPV positiv: 14 Patientinnen waren vor trod nach der Stimulation positiv. Seehs Patientinnen waren vor der Stimulation negativ, naeh der Stimulation positiv. Neun Patientinnen waren vor Stimulation positiv, danach negativ. Schluflfolgerung: Der 'Virus-load' ist meht von den E2-Werten abhfingig. Die HPV-Prfivalenzwird dutch die Gonadotropinstimulation niehi erh6ht.
Zur Aufgabe der Reproduktionsmedizin geh6rt auch die Minhnierung gesundheitlicher und sozialer Risiken nach assistierter Reproduktion. Fragestellung: Existieren bei IVF und ICSI prfidisponierende Faktoren fOr den Eintritt einer Mehrlingsschwangerschaft? Methode: 151 1VF/ICSI-Schwangersehaften aus dem Zeitraum 1995-1997 wurden unhand der Parameter: Alter, Versuchsanzahl, Estradiol- und Progesteronkonzentration am Ptmktionstag, Fertilisationsrate, Anzahl der gewonnenen Eizellen, Pronukleusstadien sowie transferierter Embryonen analysiert. Ergebnisse: Die Mehrlingsrate betrug insgesamt 27,8%. Dabei resultierte beim Transfer von 2 Embryonen eine signifikant (p=0,013) niedrigere Mehrlingsrate yon 13,6% versus 33,6% naeh Transfer yon 3 Embryonen. Der Eintritt einer Einlings- oder Mehrlingsgraviditfit war abhfingig vom Progesteronwert. Dieser war bei Mehrlingen signifikant niedriger (p=0,003) als bei Einlingen (12,6+_2,0 vs. 18,5+1,9nmol/1). BegOnstigende Trends fOr den Eintritt von Mehrlingen waren eine Fertilisationsrate tiber 55% (p=0.06) und mehr als 5 Vorkernstadien (p=0,08). Alle anderen Parameter beeinflul3tendie Mehrlingsrate nicht. Sehlufifolgerung: Eine Fertilisationsrate >55% und >5 Vorkemstadien sollten bei einem Progesteronwert <15nmol/1 zum Transfer von nur 2 Embryonen ftihren, um das Risiko einer Mehrlingsschwangerschaft zu vermindem.
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Aussagekraft der Hiihe von Progesteron und hCGWerten 13/14 Tage nach erfolgreichem IVF ffir den Ausgang der Schwangerschaft Wohlers, S., Scholtes, M., Marx, K., Verhoeven, H. Zentrum fi~r Reproduktionsmedizin, Humangenetik und Laboratoriumsmedizin, Neusser Str. 111, 40219 Di~sseMorf
Hydroxyaethylsfiirke reduziert das Risiko eines m~ifligen bis schweren ovariellen Lrberstimultionssyndroms w~ihrend einer IVF-Behandlung KOnig, 13~,Bussen, S., Stitterlin, M., Steck, T. Universit~ts-Frauenklinik Wtirzburg
1996 wurden bei 2416 vaginalen Follikelpunktionen und ansehliegendem IVF, ICSI, MESA sowie TESE insgesamt 566 Schwangerschafien (24 %) erzielt. 373 Schwangerschaften fOhrten zur Geburt lebender Kinder. Hinzu kamen 5 Sp~taborte (zusammen 7 1 % ) . Die Rate an Frfihaborten lag bei 2 1 % (hiervon 58 % Aborte naeh bereits festgestellten fetalen Herzaktionen und 42 % blighted ovum). Lediglich biochemisehe Schwangerschaften entstanden zu 10 %. Fragestellung: Kann aus der H6he der am 13. bzw. 14. Tag nach erfolgreichem Embryotransfer bestimmten Progesteron- und hCG-Werten eine Prognose fOr den weiteren Schwangersehaftsverlauf abgegeben werden? Methode: Es kamen 536 Fglle, bei denen der komplette geforderte Datensatz zur Verfiigung stand, zur retrospektiven Auswertung. Die Ovulationsinduktion erfolgte in s~imtlichen F/illen mit 5000 iE hCG; die Lutealphase wurde gem~iB der Anzahl der gewonnenen Eizellen und Vorhandensein yon Zeichen des OHSS mit 4 x 150 mg Progesteron per vaginam / die, bzw. zusatzlich mit je 1500 iF. hCG s.c. 3, 6 und 9 Tage naeh ET gestfitzt. Ergebnisse: Bei einem Progesteronwert fiber 40 ng/ml (n= 381) fanden sicb in 81,1 % Schwangersehaften mit positivem Ausgang. Bei 30-40 ng/ml (n= 35) betrug dieser Wert 48,5 %, bzw. 43,1% (Prog = 20-30 ng/ml, n = 51), 38,6 % (Prog = 1020 ng/ml, n = 44) und 0 % bei Progesteronwerten unter 10 ng/ml (n= 14). Die Patientinnen, die trotz eines relativ niedrigen Progesteronwertes keinen Abort erlitten, zeigten in fast allen F/illen einen hCG -Wert von > 90 miU/ml. Schluflfolgerung: Die vorliegenden Daten demonstrieren den hohen Aussagewert des Progesterons fOr den Ausgang der Schwangerschaft nach IVF.
Da es sich beim OHSS um eine potentiell letale Komplikation einer IVF-Behandlung handelt, versucht man pr~iventiv die Entstehung des Krankheitsbildes zu verhindern. Fragestellung: Kann die Gabe einer 6% HAES-Infusion im Anschlul~ an den Embryotransfer die schwereren Formen eincs OHSS verhindern? Methode: 101 Patientirmenmit Serum E2-Werten >t500 pg/ml und/oder > 10 Follikel am Tag der Eisprtmgausl6sung wurden in tmsere prospektive, plazebokontrollierte Doppelblindstudie aufgenommen.Die HAES-Gruppe (n=51) erhielt nach dem Embryotransfer 1000 ml HAES 6%, die Plazebogruppe (n=50) 1000 ml NaC1 0,9%. Wfihrendder Kontrollen 7+/-1 und 14+/-1 Tage nach Medikamentcngabe ffthrten wit Ultraschalluntersuchungen(Ovartrod Zystendurchmesser, Zystenanzahl~Aszites), Bluttests (Serum E2, Progesteron, B-HCG, CRP, kl.Bhitbild, GesamteiweiB, Elektrolyte, Harnstoff N, Kreatinin) trod eine Beffagmlg tiber Banchschmerzen, l)belkeit, Durchfall, Bauchumfangszunahme und Gewiehtszunahmedureh. Ergebnisse: In der HAES-Gruppe trat 1 mfiBiges~in der Plazebogruppe 7 m~Bige-schwereOHSS anf (P=0,031). Weiterhin fanden sich statistisch signifikant erh6hie Werte for Serum E2, Leukozyten, Bauehumfangsztmahme trod Gewichtszunahme in der Placebogruppe 14 Tage nach dem Embryo Translbr. Schhtf3folgerung: HAES beugt in Risikopatienten die Bildung eines m~igen-schweren OHSS vor.
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Spontaner Sehwangerschaftseintritt nach Sterilt~itstherapie Kupka M., Soballa A., van der Ven If., Krebs D. Universitatsfrauenklinik Bonn Es ist immer wieder zu beobachtela, dab trotz des Einsatzes von Assistierter Reproduktions-Technik (ART) spontan Schwangerschaf~en eintreten. Fragestellung: Ziel der retrospektiven Studie ist, Prognosefaktoren fox einen spontanen Schwangerschaftseintritt naeh erfolgreieher oder erfolgloser Sterilit~tsfllempie zu ennitteln. Methode: Neben Akten yon 226 Paaren wurde ein umfangreieher Fragebogen ausgewertet. 368 Inseminatinnsbehandlungen (IUI)und 401 IVF-Therapiezylden wurden berttcksichtigt. Ergebnisse: In der Gruppe [1] yon Patienten, bei der es zum spontanen Schwangerschaftseintritt nach ART-Einsatz kava, betrug die theaapiebedingte Schwangerschaftsmte (SR) nach IUI 12,1% (7/58), nach IVF 17,1% (6/35). In der Gruppe [2] yon Patienter~ bei der es nicht ztun spontanen Schwangerschaftseintritt kan% belrug die therapiebedingte SR nach IUI 6,5% (20/310), nach IVF 6,8% (25/366). Die Unterschiede waxen statistisch signif~ant t ~ IUI (p<0.05) und IVF (p<0.04). Ein "moderater tubarer Faktor" in Gruppe 1 warde in 9,4% (3/32) der F~lle diagnostiziert, in Gruppe 2 in 8,3% (16/194). Mfi~nliche Subfertilit~t in 12,5% (4/32) vs. 31,4% (61/194). Eine idiopathische Stefilitfit lag in Gruppe 1 in 12,5% (4/32) der Falle vor, in Gmppe 2 in 6,7% (13/194): Die anderen Diagnosegruppen setzten sich aus Kombinationen zusammen. Nur der Unterschied der mannlichen Subfertilit~tt war statistisch signifikant (p< 0.05). Die Gesamt-SR im IVF-Kollektiv war relativ niedrig, da der Anteil andrologischer F~ille hoch war. Die Intrazytoplasmatische Sperma Injection (ICSI) wttrde erst am Ende des Analysezeitmumesetabliert. Schluflfolgerung: Ein hoher Anteil mfinnlieher Subfertilitfit war verbunden mit einer niedrigen Rate spontaner Schwangerschaffseintritte. Je erfolgreicher der ART-Einsatz war, desto hfiufiger wurde ein anschlieBender spontaner Schwangerschaftseintritt beobachtet. P3.06.24
Kinderwunsch HIV-diskordanter Paare - Weiche MSglichkeiten bietet die Assistierte Reproduktion? Weigel, M., Beichert, M., Gentili, M., Sehleich, HG., Metehert, F. Universitgitsklinikum Mannheim, Frauenklinik In den letzten Jahren w~nschen sich viele HIV-diskordante Paare, bei denen der Mann HIV-seropositiv, die Frau aber nicht HIVinfiziert ist, ein Kind. Sofem eine heterologe Insemination nicht akzeptabel scheint, wird zur Realisierung des Kinderwunsches vielfach ein gezielter ungeschtitzter Geschlechtsverkehr erwogen oder sogar praktiziert, obwohl den meisten Paaren das Transmissionsrisiko vollkommen bewuBt ist. Fragestellung: Welche M6glichkeiten bietet heute die Reproduktionsmedizin HIV-diskordanten Paarerl mit Kinderwunsch? Methode: Die Ejakulataulbereittmg erfolgt zweistufig mittels Dichtegradientenzentrifugation und Swim-Up. Nativejalmlat und autbereitete Spermien werden durch PCR (pol-Gen) auf HI-VirusRNA und DNA getestet. Ergebnisse: Nach ausflihrlicher Beratung und Diagnostik mit testweiser Ejakulataufbereitung haben sich 7 yon 26 Paaren (27%) gegen eine Behandhmg entschieden. 9 Paare wurden bislang behandelt: 6 durch IUI nach Spermaaulbereitung (2 Gray./20 Zyklen), 2 durch 115I(1/5) und 1 durch ICSI/ET (1/1) nach Kryokonservierung trod PCR-Testung der autbereiteten Spermien. Die Schwangerschaltsrate betrug 15,4% j e Zyklus und 44% j e Patientin. In keinem Fall kam es zu einer Serokonversion. Schluflfolgerung: Die genannten Verfahren ermOglichen bei sexuell tibertragbaren Viruserkrankungen wie der HIV-Infektion eine Konzeption mit lediglich hypothetischem Transmissionsrisiko. Die Wahl des Behandlungsverfahrens h~ngt dabei neben den Wtinschen des Paares und den andrologischen Gegebenheite~ insbesondere vom Resultat der Testaufbereitung ab.
S 168
P3.06.23
Intracutane Immunisierung mit Lymphocyten nach wiederholten, frustranen IVF-Behandlungen Piger, V/,Wiirfel, IV. i, Fiedler, K. Z, Kriismann, G. 1, Kling, C 2, Westphal, E. 2 = FrauenklinikDr. Wilhelm Kriismann, Miinchen z = Institut fiir Immunologie der Universitiit Kiel Fragestellung: Kommt es nach wiederholten IVF-Behandlungen mit Transfer von bis zu 3 Prltimplantationsembryonen zu keiner Konzeption, stellt sich die Frage, ob die zugrundeliegenden Implantationsprobleme - wie bei einem Teil der chronisch habituell abortierenden Patientinnen - immunologisch bedingt und entsprechend therapeutisch angehbar sind. Methode" 100 Patientinnen mit 3 frustranen IVF-Behandlungen wurden einer intracutanen Immunisierungsbehandlung unterzogen. Hierzu wurden Lymphozyten des Ehemannes bzw., bei zu groBer Obereinstimmung im HLA-System, Lymphozyten eines Drittspenders verwendet. Ergebnisse: Vergleichskollektiv sind alle Patientinnen, die sich nach dem 3. frustranen IVF-Behandlungszyklus ohne Immunisierun~, einem 4. Behandlungszyklus unterzogen (Gruppe 2). In dieser Gruppe erzielten wir eine Schwangerschaftsrate von 18,9 % pro Zyklus. Demgegentiber kam es im ersten Zyklus nach Immunisierung (G 1) zu einer Schwangerschaftsrate yon 47,0 % (pro Zyklus). Der Unterschied ist hochsignifikaat. Schluflfolgerung: Unsere Ergebnisse zeigen, dab es im IVFProgramm eine Gruppe von Patientinnen gibt, bei denen immunologische Probleme in der Periimplantationsperiode vorliegen, die durch die intracutane Immunisierung ilberzeugend angegangen werden k6nnen.
P3.07
P3.07.01
Ursachen der Infertilitiit
JThaler CJ, ZSakin-Kaindl~ ~WagenknechtD, ~Strowitzki "1",3McInOweJA, ZFrauenklinik im Klinikum Groflhadern, Manchen; 2Klinik far Reproduktio~smedizin, UFK Magdeburg; 3Center f o r Reproduction and Transplantation Immunology, Indianapolis, IN; USA CD16 in seminalem Plasma gesunder Manner bindet IgG-Fe und supprimiert die IgG-Fe vermittelte zelluRlre Zytotoxizitat, Diese protektive Funktion kOnnte zum Schutz von Spermatozoen vor destruktiven Immunreaktionen Bedeuttmg besitzen. Fragestellung: Finden sich CD16 Konzentrationen mld/oder immunsuppressive Aktivitaten (ISA) bei M~mem in Abhfingigkeit vom Fertilitfitsstatus vermindert? Methoden: 160 Paare mit unerR~lltem Kinderwtmsch wurden nach umfassender reproduktionsmediziniseher Diagnostik hinsichtlich gynakologischer und/oder andrologischer Ursaclmn untersehieden. 15 Paare waxen ungekl~rt infertil. 15 fertile Manner dienten als Kontrolle. CD16-Konzentrationen warden immunometriseh (ELISA) gemessen, Die ISA wurde mit einem standardisierten Assay der AntikOrper,vermittelten zellulfiren Zytotoxizit~t (ADCC) bestimmt. Ergebnisse: Bei fertilen Kontrollpatienten (n=15) trod bei infertilen Paaren mit ausschlieBlich gynakologiseher Pathologie (n=65) fanden sich CD16 trod ISA im seminalen Plasma signif~nt korreliert (r=0.3; p<0.04). Bei Mannem mit pathologisehen Spermiogrammen (n=80) und bei ungeklfirt Infertilen (n=15) bestand keine Korrelation zwischen CDt6 und ISA (r=0.01 bzw. r=0.03). Schluflfolgerung: Bei ungeklRrten Formen der Infertili~t und bei pathologischen Spenniogrammen findet sich eine Storung der inununsuppressiven Aktivitfit von CD16 in seminalem Plasma.
P3.07.02
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Seminales Plasma bei ungeldtirter Infertiliflit: Stl)rung der immunsuppressiven Aktivittit von CD16
immunhistochemischer Nachweis von Glycodelin (PP14) an der Oberfl~cheder Spermienk6pfe G. Kecld, 1~ Kleiner~, H,-J. Held t , G. Hofinann ~, W.. Distler t Frauenklintk der TU Dresden ~ , Institut Bioserv CrmbH, Rostoc~ Frazestellung : Glycodelin wird Lrtden Samenbl~schen produziert und ist ira Ejakulat nachweisbar. Unsere bisherigen Untersuchtmgen zeigten, dab die Glyeodetinkonzentrationen ira Ejaktflat keine Aussage .zu den Fertilitatschancen eines Mannes mit normaten Spermiogrammparametem zulassen kann. Interessm~t ist der Nachweis, ob Glycodelin an der Oberflache der Slmtmienkopfe gebtmden ist. Ma.terial mtd Method~ Wit untersuchten die Ejakttlate yon 50 Mannern m unserem IVF-Programm mit Hilfe eines immtathistoeho~fimhen glycodelhlspezifischen AntikOrperNachweises der Fa. Bioserv. Die Darstelhmg des Otycodelin erfolgte dureh eine Blam°arbung, welche mikroskopisch ausgewertet warde. Resultate: Die Ergebnisse zeigcn, verschiexlenen Konzen~ationoa an SpennienkOpfe gebundea ist.
dab der
Glycodelm m Oberflache der
Schtul3.foi~erungen: Gtycodelin (PP14) ist ml tier Spenni~.kopfobcrfl~ehe gebunden nazhweisbar. Somit sind die Spenmea bei il~em Eintritt in den weiblichen Genitaltrakt durdl die immunsuppressive Wirkung des Glycodelm vor einer AntikOrperreaktion des weiNichen Orgmfisrnus geschiitzt. Weitere Untersuchungen m~sen ergeben, obdie Penetratioasrate der Spermien beim KonlakI not der Oozyte yon tier Konzentratton des Gty~x)delinsabl~ngig ist.
Leptin - Konzentrationen bei Infertflitfitspatientinnen Hollmann, M. ~, Klevesath,M. 2, Demirei, Y. r, Nawroth, P.P, 2, Runnebaum,Bf, Gerhard, If. I Universit~its-Frauenklinik und eLudolf - Krehl - Klinik Heidelberg Fragestellung: Bei 83 adipOsen (Body Mass Index = BM[>25 kg/m2) und schlanken Patientinnen wurden retrospektiv in eingefrorenen Serumproben die Leptinkonzentrationen bestimmt. Es sollte insbesondere untersucht werden, ob sieh bei Frauen mit oder ohne ZyklusstOrungen (abnorme Zyklusl/inge, OvulationsstOrung, Lutealinsuffizienz) Untersehiede nachweisen lassen. Methode: Retrospektiv wurden in eingefrorenen Serumproben, die yon 1992 - 1994 bei Infertilitatspatientinnen morgens ntichtem in der Follikelphase (Zyklustag 2-9) entnommen worden waren, die Leptinkonzentrationen (Radioimmunoassay) bestimmt. Das Gesamtkollektiv lieB sich unterteilen in 34 adipose Frauen mit ZyklusstOrungen (Median, 25.-75. Perzentile; Alter 30.5, 27-34 Jahre; BMI 31,8, 28-35,4 kg/m2), 15 adip6se Frauen ohne ZyklusstOrung (Alter 35, 30-35 Jahre; BMI 32.4, 28.7-35.9 kg/m2), 22 schlanke Frauen mit ZyklusstOrung (Alter 27, 25-30 Jahre; BMI 21.4, 20.3-22,6 k~m 2) und 12 schlanke Frauen ohne ZyklusstOrung. Ergebnisse: Die Leptinkonzentrationen betrugen 21.81 (16.0527.96) ng/ml bei den AdipOsen mit bzw. 28.4 (16.15-54.93) ng/ml bei den AdipOsen ohne Zyklusst6rung, sowie 6,03 (4.45-13.1) ng/ml bei den Schlanken mit bzw. 7.67 (4.22-11.98) ng/ml bei den Schlanken ohne ZyklusstOrung. Beide adipose Gruppen wiesen dabei signifikant hOhere BMI- und Leptinwerte auf (p=0.0001). Das Leptin korrelierte signifikant mit dem BMI (r=0.77, p=0.0001). Zwisehen den beiden adipOsen bzw. schlanken Gruppen mit und ohne ZyklusstOrung lieBen sich keine Unterschiede feststellen. Sehluflfolgerung: Die erhOhten Leptinspiegel bei Frauen mit Adipositas lieBen sich in unserer Untersuchung best/itigen. Eine Bedeutung im Hinblick auf das Auftreten von ZyklusstOrungen lief3 sieh innerhalb dieses Infertilitfitskollektivs nicht nachweisen.
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P3.07.04 Die uterine Perfusionsmessung zur Zyklusdiagnostik in der SterilitRtsbehandlung
Einenkd, J., Baier, 1)., Sprenger, K., Ziegert, M., Alexander, H. UniverMtdt,yfrauenklinik Leipzig Die Sterilit~tsdiagno~ik ist ©in aufw©ndigerUntersuchungskomplex. Ein Schwerpunkt bildet die endokrinologisehe und histoiogische Diagnostik mr Suff[zienz eines Zyklus. Fmgestellung: Kava die invasive Endometriumbiopsi¢ dutch die komplexe Sonografie einschliefllieh Pcrfusionunessung der uterinen Gefafle erset2t werden? Mater~al ~ Methode: Wit f0hrten bei 60 Patientimen im Ratnnen der Sterilitntsdiagnostik eine Endometriumbiopsie mit paraUeler Progesteronbestinmmg und komplexer Sonografie dureh. Die Sono~rafieeffafte die Endometriumdieke troddie Perfusionsmessung der A.uterina beiderseits and des Ramus tubarius tier A.uterina beiderseits utter Ber0cksichtisung tier Seiteniokalisation des Corpus luteum. Ergebnisse: Wit" koratten keine Signif~anz zwischen Endometriumdicke mad His~ologie nachweisen (P-Wen 0,5184), obwohl ein signifikanter Zusonanenhang zwischcn Progesteromvert and Endometriurnhistologie (p = 0,0003) vorlag. Die PI-Werte der A.uterina beiderseits lieBen eberfalls keinen deutlich sisnifikanten Zusammenhang mit der H6he der Progesteronwerte erkermen (p = 0,3930). Es lieB sich abet ein hochsignifd~mter Zusammenhang zwischen dem PI des Ramus tubarius der A.uterina und dem Corpus luteurn der betreffenden Seite (P-Weft < 0,0001) nachweisen. Schlu~folgertmg: Zur Perfilsionsmessung in der Zyklusdiagnostik scheintr~arder PI-Wert des Ramus tubarius auf der SeRe des Corpus lutetnn~ die Interpretationtier Suffizienz eines Zyklus aussagefllhig zu sein. Das mu8 noch dutch weitere Untersuchongon QberprOft werden.
P3.07.06 IgG-, IgM- und IgA-AntikOrper gegen Phosphatidyiserin und Schwangerschaft Kuhn U, Kreuzfelder E*, Grosse-Wilde H*, Fischer WM,
Schindler AE Abteilung fiir Geburtshilfe und Perinatale Medizin und Institut fiir Immunologie (*), Universitiitsklinikum Essen Anti-Phosphatidylserin-Antik6rper (APSA) sind mit Sehwangerschaftspathologien (Habitueller Abort, Plazentainsuffizienz) assoziiert. In vitro-Untersuchungen zeigen, dal~ monoklonale APSA direkt an Throphoblastzellen binden k6nnen. Fragestellung: Welche Bedeutung haben die verschiedenen APSA-Ig-Klassen unter besonderer Ber0cksichtigung yon Paritat, Sehwangersehaft und Abortanamnese? Methode: Es warden IgG-, IgM- und IgA-APSA bei 54 Kontrollen (K) (18 Nulli-Parae, 10 Multi-Parae and 16 Schwangere) sowie bei 24 nicht-schwangeren immunisierten Patientinnen mit habituellem Abort (HA) untersucht. (Signifikanz: p_<0,05). Ergebnisse: HA zeigten signifikant mehr APSA-IgM als alle K, w~arend APSA-IgG keine Unterschiede aufwiesen. Im Gegensatz dazu wurden bei sehwangeren K gegenfber nicht-schwangeren K and HA signifikant erh6hte APSA-IgA ermittelt. Ebenso war der Unterschied zwisehen Multi-Parae and Nulli-Parae signifikant. Diese APSA-IgA-Erh6hung bei Schwangeren ging mit einer signifikanten Erniedrigung yon APSA-IgG im Vergleieh zu Mehrgebiirenden and HA einher. Schluflfolgerungen: HA-Patientinnen sind dureh erh6hte APSAIgM, normale Schwangerschaften durch erh6hte APSA-IgA sowie emiedrigte APSA-IgG gekennzeiehnet. APSA-IgA kSnnten durch die Maskierung trophoblastst~indiger Phosphatidylserin-MolekiJledie Bindung yon zellsehadigenden APSAIgM und APSA-IgG verhindern. S 170
P3.07.05 Die mRNA-Expression von I~hCG im Endometrium ist zyklusabh~ingig, different bei prim~irer und sekund~irer Sterflitiit und dureh parakrine Cytokinwirkung induziert
Zimmermann, G., Henke, J.E., Pretzsch, G., Alexander, H. Universitdtsfrauenklinik Leipzig LH/hCG-Rezeptoren im sekretorischen Endometrium sind bereits beschrieben, immunhistochemisch kormte hCG im Epithel und Stroma des sekretorischen Endometritmas dargestellt werden. Fragestellung: Wir wollten nun nachweisen, ob BhCG- und c~CGmRNA aueh zyklusabhfingig exprimiert und durch Cytokine trod Wachstumsfaktoren parakrin up- und downreguliert werden kann. Methode: Endometritma yon Strichabrasiones zur histologischen Klassifikation and yon EU-Gravidit~iten (n = 42) wurde nach Mediatorinkubation and RT-PCR gelelektrophoretisch beurteilt. Ergebnisse: Die 300 bp-Bande der BhCG-eDNA, halbquantitativ bewertet zum inneren Standard, ist proliferativ kaum darstellbar, isteigt fiber friihe zur mittleren Sekretionsphase (SF) stark an trod fiillt in der sp[iten SF ab. Bei EU-Gravidit~it entspricht sie der/ntensiat in der mittleren SF. Patienten mit primmer Sterilit~t und histologiseher Klassifikation fehlender Sekretionsmerkmale zeigen keine BhCG-mRNA-Expression. Die mRNA-Expression von ILl, IL4, IL6, ILl0, GM-CSF trod LIF ist proportional zur ghCG-mRNA, nicht aber bei IFN~/trod ILl2. Actinomycin D trod Cycloheximid hermnen die BhCG-mRNA-Expression. Adaquate hCG-Konzentrations~derungen wurden in der Endometriumkultur gemessen. Sehluflfolgerung: Endometriales hCG wird bereits im nongraviden Uterus mRNA-exprimiert, parakrin synthetisiert und in das Uteruslumen abgegeben. Th2-Cytokine wie ILl,/L4, IL6 und ILl0 toad LIF setzen hCG frei, Thl-Cytokine wie/FN? und ILl2 blockieren die Freisetzung im Endometrium. Das hCG sollte eine Bedeutung in der pr~implantativen und, wie embryonales hCG, in der implantativen Phase zur Proliferation und Differenziertmg des Endometriums far die einsetzende Schwangerschaft besitzen. Bei Patienten mit primarer Sterilit~itwird endometriales hCG nicht gebildet. P3.07.07 Steroidrezeptorbindung von polychlorierten Kohlenwasserstoffen und Phytoestrogenen in uterinen Geweben
Kuntzsch A., Kaltwafler P., ROpke F., Buchmann J. *, Seliger, E. Klinik J~r Geburtshilfe and Reprodulctfonsmedizin and * Institut far Pathologie der Martin-Luther-Universitat Halle-Wittenberg Fertilitatsst6rungen infolge der zunehmenden Belastung der Urnwelt mit Schadstoffen werden gegenw~rtig zunehmend diskutiert. Als reproduktionstoxisch im Tierreich shad Snbstanzen identifiziert worden, die infolge ihrer Struktur hormonahnlich wirken und in endokrine Regulationsmechanismen eingreifen. Fvagestellung : Ist neben einer exakten Erfassung der Schadstoffexposition von Franen im reproduktiven Alter eine Quantiftzierulxg der molekularen Wechselwirkung zwischen hormonartig wirkenden Substanzen trod den Steroidhormonrezeptoren in nterinen Gewebon m6glich ? Methode : Es wurden kompetitive Bindungsstndien durchgef'tthrt, bei denen als rezeptive Gewebe Kalbsuteri, humanes Endometrium, Myometrium und Myomanteile eingesetzt wurden. Als Kompetitor gegenfber den radioaktiv markierten Liganden E~radiol und ORG 2058 ( Progesteronrezeptor ) fungierten DDT, DDE, Hexachlorhexan, die polychlorierten Biphenyle PCB 153 und 169, 4-tert.-OctylphenoI and Coumestrol. Ergebnisse : Von den untersuchten Substanzen zeigt Comnestrol die h6chste Bindungsaffmitat gegenfber dem Estrogenrezeptor. Eine meBbare Henunnng der Estrogenbindung fmdet auch beim Einsatz von o,p-DDE und 4-tert.-Octylphenol start. Am Progesterortrezeptor werden neben den Gestagenen auch 4-tert.-Octylphenol, o,p-DDE and PCB 153 in dieser Reihenfolge gebundeal. Schluflfolgerung : Bei der weiteren Autklartmg der fertilitatshermnenden Wirktmg bestimmter Schadstoffe ist ihre Bindung an den Steroidhormonrezeptoren in Betracht zu ziehen.
P3.07.08 Der Nachweis des Arylhydrocarbon- Rezeptors ( AhRezeptor ) im humanen Endometrium Seliger G.I, KfichenhoffA1, Buchmann J.~, Kaltwafler p.3, Seliger E. z, Fischer B. l Institut f~r Anatomie und ZetlbiologiJ, Institut j'ur Pathologic 2 und Klinik for Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin z der Martin-Luther-Universitat Halle-Wittenberg
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Fertilit~tsst0rungen mfolge der Schadstoltbelastung der Umwelt werden im Tierreich nachgewiesen und auch fitr den Menschen diskutiert. Im Mittelpunkt des Interesses steht die Suehe nach den Mechanismen dieser St(~rtmg endokriner Regelkreise. Fragestellung : Nachdem in eigenen Untersuchungen die Anreichenmg polyctdorierter Kohlenwasserstoffe im InmaanenEndotritma nachgewiesen wurde, haben wit untersucht, ob mit dem Ah-Rezeptor ein mogliches Zielmolekgl fttr diese Stoffe im Endometrium vorkommt und an der Vermittlung yon Schadstoffwirkungen beteiligt sein kann. Methode : 86 Endometrien aus Biopsien oder Hysterektomien yon Frauen im reproduktionsf~lfigen Alter wurden immuninstochemisch tinter Einsatz eines spezifischen Antik0rpers (PA3 515, Dianova ) auf die Anwesenheit des Ah-Rezeptors ~iberpraft. Bei einem Tell erfolgte parallel die bioehemisehe bzw. immunhistochemische Bestimmung der Steroidhormonrezeptoren. Ergebnis : In 41% der untersuchten Endometrien war der AhRezeptor n~chweisbar. Es ergab sich keine emdeutige Korrelation zum Zyklusstadium oder zum Gehalt an Steroidhormonrezeptoren. Der AnteiI Ah-Rezeptor-positiver Pr~iparatenaltm mit zunehmendem Alter der Probandirmen signifikant ab. Schlufifolgerung : W/~arendnoch keine endgaltige Aussage zu einer Zyklnsabhfingigkeit moglich ist, lassen die festgestellten altersabhangigen Unterschiede darauf schlieBen, dab dem AhRezeptor eine Rolle im endokrinen Regelkreis der endometrialen Transformation zatkommt.
Im Rahmen der Sterilitgtstherapie unterfiegt die lndikationsstelhmg zu IUI (intrauteriner Insemination) oder IVF (In vitro Fertilisation) oft einer relativ subjektiven Beurteilung des AuspNgtmgsgrades der Fertilit~tsst6nmg dutch den behandeInden Arzt. Objektive Bewertungskriterien im Siane eines reproduzierbar~ Seoresystemsexistierenbislang nicht. Fragestellung: Ist es m6glieh, ein standardisiertesScoresystem fiir Sterifit/itspatienten zu entwiekeln, mit dem pmspektiv beurteilt werden kaan, ob ein Sehwangersehattseinlrittdureh 1UI m6glich ist oder ob bereits IVF eingesetztwerden sollte. Methode: Mit Hilfe der Diskriminanzanalysewarden retrospektiv 300 Schwangerschaften naeh 1131-oder IVF- Therapie bzg. des VorliegensunterschiedlicherSterilit~tsfaktorenausgewertet. Ergebnisse: Unter Berfieksiehtigtmgdes reproduktivenAlters der Frau trod zugrundeliegender Sterilit~tsfaktoren wie einseitiger Tubenversehlug, gest6rte Tubentransportfunktion,Endometriose, Z.n. Genitalinfektion,Spermienanzahltrod Spermienmotilit[itwar es bei Paaren nach IUI oder IVF Sehwangerschaften m6glieh, diese Einfluggr6gen entspreehend ihrer Bedeutung fiir das AusmaBder Fertilit/itsst6nmgzu bewerten. Schluflfolgerung: Es konnte ein neuartiges Seoresystem zttr Verbesseaamg der objektiven Indikationsstelhmg bei der Sterilit~tstherapie entwickelt werden. Damit k6rmte prospektiv abgesch~itzt werden, ob bei einem sterilen Paar ein Sehwangersehaftseintritt naeh IUI-Therapie wahrscheinlichoder eher dutch 1VF zu erwartenist.
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Psychosoziale Aspekte von Frauen mit PCOS Nickel, 1., Pastarmadfieff, C., Unger, U., Kleinstein, d. Klinik far ReprodukO'onsmedizin und Gyneikologische Endokrinologie, Otto-von-Guericke-Universiti~t Magdeburg
Die Bestimmung von Chlamydia trachomatisspezifischen Antikfirpern und ihre Relevanz fiir die Sterilit[itstherapie Kaltwafler P., Seliger E., ROpkeF Klinik f~r Geburtshitfe und Reproduktionsmedizin der Martin-Luther-Universitdt Halle-Wittenberg
Psychosoziale Einfl~isse k6nnten in der Pathogenese des polyzystisehen Ovarsyndroms (PCOS) eme Rolle spielen. In der Therapie des PCOS sollte die Pers0nlichkeitsstmktur mitberttcksichtigt werden. Fragestellung: Unterscheiden sich PCOS-Pat. mit unerftilltem Kinderwunsch yon ungewollt kinderlosen Frauen ohne Hyperandrogenismus beztiglich ihrer Perstinlichkeitsstmktur, KOrperwahmehmung und des Erlebens der Pubertfit? Methode: In einer kontrollierten Studie warden 28 Frauen der PCOS-Gmppe und 20 Frauen der Kontrollgruppe dutch Evaluation zugeordnet. In beiden Gruppen wurden der GieBenTest, der Fragebogen zur Beurteilung des eigenen KOrpers (FBK) und der Fragebogen zum Erinnerten Elteflichen Erziehungsverhalten (FEE) als Instmmente emgesetzt. Ergebnisse: Frauen der PCOS-Gmppe hatten signifikant hOhere LH- (8,4+4,7 vs. 3,8+_2,0 IE/1), Testosteron- (2,4+1,4 vs. 1,0+0,6 mnol/1), Androstendion- (3,5_+1,1 vs. 1,9_+1,6 ng/ml) und BMI-Werte (27,3_+5,8 vs. 22,7_+3,6) als die Kontrollgruppe. PCOS-Frauen waren fin GieBen-Test depressiver als Frauen einer Normalstichprobe. Im FBK zeigten sie h~tufiger Unsicherheiten und Migempfindungen gegentiber dem eigenen KOrper. Anhand des FEE ergaben sich keine Unterschiede zwischen PCOS- und der Kontrollgruppe bei der Beurteilung der Ablelmung, emotianalen Warme and Oberbehtitung durch das Elternhaus. Schluflfolgerung: Die psychologische Mitbetreuung von PCOSFranen in der Sterilit~ttstherapie sollte hinsichtlich dieser Auff~illigkeitenin der PersOnlichkeitsstmktur intensiviertwerden.
Noch IUI oder schon IVF? Entwicldung eines Scoresystems zur Objektivierung der Indikationsstellung bei der Sterilit~tstherapie A.Hammel, E. Siebzehnriibl, L. W~ldt. Abt. j~r Endokrinologie & Reproduktionsmedizin UniversitiitsFrauenklinik Erlangen, Universitiitsstr. 21, 91054 Erlangen
Die Bestinmamungyon Antik0rpem gegen Chlamydien geh~rt zum diagnostischen Vorfeld der assistierten Reproduktion, da eine Chlnmydiatrachomatis-Infektionzu den Hanptursachen far die tubare Sterilitat zahlt. Fragestellung : Ermittlung der Chlamydia trachomatis-Pr~valenz im Patientengut der KinderwansckLsprechstundemittels einer erregerspezifischen serologischen Nachweismethode und Nachweis der Antik6rper in Tubensekreten nnd Douglasfltissigkeit. Methode : Der Antigennachweis va~rdemit dem ,.PACE 2-DNASonden-Test" ( DPC ) and die Antik6rperbestimmungmit dem ,,SeroCT ELISA IgA / IgG" ( Hain Diagnostika ) durchgefiihrt. In die Untersuchtmgwurden 467 Patientirmen der Kinderwunschsprechstunde einbezogen. Ergebnis : Bei 394 Bestimmtmgen der Chlamydia trachomatisspezifischen Antikorper ergaben sich far das IgA in 10,4% and fitr IgG in insgesamt 25,6% der Untersuchmlgenpositive Beftmde. In 274 DNA-Sonden-Bestimmungenwurde dreimal der Erreger nachgewiesen. Wahrend bei Patientinnen mit negativer Serologie in keinem Fall pathologische Befunde im Tubensekret oder in der Douglasfliissigkeitattllraten, liegen sich bei sechs yon 15 Patientinnenmit positivem AK-Befiandder Erreger bzw. erhOhte Immtmglobulinspiegelim OP-Praparat nachweisen. SchlufiJblgerung : Der serologiseheNachweis van Ct-damydia trachomatis-spezifischenAntik6rpem ist eine geeignete diagnostisehe Methode zur Erfassung einer speziellen Gruppe yon Sterilit~tspatientinnen, bei deren Behandhmg aus dem Vorliegen eines positiven Befunds zusatzliche therapeutische Wege abzuleiten sind. S 171
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Cervix- und partieile Vaginalatresie: Ein Fallbericht Chandra A, Kleinkauf-Houcken A., Lindner, Ch.,LorenzenA~., Braendle W.: Universiteits-Frauenklinik, Abt. f. gvn. Endokrinologie und Reproduktionsmedizin.
Prognosefaktoren f~r den Sehwangerschaflseintritt und die Baby- Take-Home-Rate bei primarer Sterilitiit Mailer, Lo, Rmmebanm, B.~ Gerhard, L Universitdits-FrauenktinikHeidelberg
In der Literatur werden 58 F~lle mit Cervixatresie beschrieben. Fragestellung: Welches klinisches Management bei congenitaler Cervixatresie empfiehlt sieh? A/fethode: Retrospektive Falldarstellungunter Berficksichtigung der Literatur. Ergebnisse: Bei einem 14j~u-igen amenorrhoischen M/idchen wird wegen periodischer Unterbauchschmerzen durch ~ trod diagnostischer Laparoskopie nach Hymenalspaltung eine kombimerte Cervix- und partielle Vaginalatresie mit Haematometra festgestellt. Per Laparotomie erfolgt eine uterovaginale Kanalisierung mit Einlage eines intracavit~en T-Drains und eine Vaginoplastik. Fast die H~lfte der in der Literatur beschriebenen 58 Falle mit Cervixatresie tritt nicht nur isoliert, sondem kombiniert mit kompletter bzw. partieller Vaginalatresie auf. Sehr h~ufig fmdet sich eine Endometriose. Das chirurgische Vorgehen beinhaltet abdominale Hysterektomie, Kanalisiertmg mit oder ohne Vaginoplastik. Nach Kanalisation kann in 59% (23 von 39) ein normaler Menstruationszyklus erzielt werden. Vier von diesen Patientinnen wurden spontan schwanger und wurden am Termin entbtmden. Schluflfolgerung: Nach vollstandiger diagnostischer Abklanang sollte primar der kleinste, organerhaltende trod die Funktion vollstandig herstellende operative Eingriff erfolgen.
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Uner~Jllter K_hlderwunschist ~2r viele Paare ein groBes Problem. Um itmen zu helfen ist die Identifizierung yon schwangerschaftsrelevmlten EinfluBfalaoren n6tig. Fragestellung: Bei Frauen mit primmer Sterilit~itsollten 291 materschiedliche Variablen pro Patientin im Hinbliek auf deron EinlloB auf den Schwangerschaftseintritt und -ausgang lmtersucht werden. Methode: Retrospektiv wttrden die Akten yon 978 Patientirmen ausgewertet, die yon 1/9t bis 12/93 die Hormonsprechstunde der UFK Heidelberg n-fitKinderwunsch at~fgesuchthatten. Die statistische Auswertung erfolgte mittels Chi2-tmdWilcoxon"test. Signifikante Variabten wurden mit Hilfe der logistischen Regression fiberpraft. Ergebnisse: Frauen mit einem niedrigen Lebensalter, ktwzer Kinderwtmschdauer, niedriger Wochenarbeitszeit, normalerrt Kremer- mad SH-Test, normaler Andrologie~deutscher Abstammung, niedrigerem Prolaktm in Follikel- und Lutealphase, hOherem TSH+30, schwerer Amenorrhoe und Nichtraucherinnen wurden signifikanth/iufiger schwanger. Desweiteren hatten diese Frauen eine signifikant h6here Wahrscheinlichkeit ein lebendes Kind zu geb~real. Bei der logistisehen Regression zeigte sich, dab primar ~erile Frauen mit niedrigem LebensalteL einem normalen SHTest, yon deutscher Abstammtmg mid ohne N~kotitukonstundie g0nstigste Prognose fOr die Geburt emes K_indesbesitzen. Schtuflfolgerung: Junge Frauon mit prim/trer Sterilitat einer Therapie fr0hzeitig zuftthren, routmemaBige Durchf0hrtmg des SHTests, da groBe prognostische AussagekrafioNikotinkarenz.
P3.08.01 Anwendungsbeobaehtung eines oralen Kontrazeptivums mit 20pg eE2 + 1001ttg Levonorgestrel (Miranova) R. Bannemerschult, H. Prinz, R. Turck, Schering Deutschland GmbH •
Kontrazeption bei den fiber 35-j ihrigen
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Die Methode der Anwendungsbeobachtung (AWB) gestattet es, klinisch relevante Informationen auf breiter Basis unter den Bedingungen der t~tglichenAnwendungspraxis zu gewinnen. Dies ist kurz nach der Einftihrung neuer Produkte besonders wichtig. Fragestellung: Welche Daten zur kontrazeptiven Sicherheit, Zykluskontrolle und Vertr~iglichkeitk0nnen unter den Bedingungen einer AWB gewonnen werden und wie beurteilen Axzte und Anwenderinnen das Pr~tparat? Methode: Daten yon t~ber 13.000 Anwenderinnen zur Zykluskontrolle, kontrazeptiven Sicherheit und Vertr~iglichkeit wurden tiber jeweils 6 Zyklen aufgezeichnet. Die Aufnahme oder Nichtaufnahme einer Patientin in die Anwendungsbeobachtung wurde ausschlieBlich durch die normale diagnostische Vorgehensweise des Gyn~ikologen auf der Basis der in der Fachinformation gegebenen Hinweise bestimmt. Ergebnisse: Der um Einnahmefehler korrigierte Pearl-Index betrug 0,22; die Zwischenblutungsrate betrug im 6. Zyklus lediglich 7%, das Ausbleiben der Entzugsblutung wurde nur in knapp 6% aller Zyklen registriert. Bei der Zykluskontrolle gab es keinen Unterschied zwischen Umsteigerinnen und Neueinstellungen. Gewicht und Blutdruck bliebe nahezu konstant, 89% der Anwenderinnenund 92% der Gyn~kologen beurteilten das Pr~tparat als gut oder sehr gut vertr~tglich. Schluflfolgerung: Die niedrige Dosierung yon Miranova® sowohl im Ostrogen- als auch im Gestagenbereich ftlhren zu einer sehr guten Vertr~tglichkeitbei vollem Erhalt der kontrazeptiven Sicherheit.
P3.09 Menopause
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Vitamin D- und Ostrogen,Rezeptorpolymorphismus = pr~idiktive Faktoren in der Osteoporosediagnostik ? Jap, D., Niederacher, D., Cho, J.Y., Dadze, A., Mohrmann, T., Bodden-Heidrich, R., Kuschel, B., Bender, H.G., Beclonann, M.W. Universit~s-Frauenklinik, Dilsseldorf Die Methoden der Osteoporosediagnostik zeigen den aktuellen Status des Knoehenstoffwechsels zum Zeitpunkt der Messung. Vitamin D und Ostrogene spielen - Rezeptor-vermittelt (VDR, ER) - ftlr den Knochenaufbau eine zentrale Rolle. Fragestellung: Bedeutung des VDR- bzw. ER-Polymorphismus als pr~idiktiveParameter f'tirdie Osteoporosediagnostik Methode: 274 Frauen [Referenzgruppe (n = 80); postmenopausale Patientinnen (n = 194) ohne (n = 80) bzw. mit (n = 114) Hormonersatztherapie (HRT)] wurden prospektiv untersucht. Neben einer detaillierten Ananmese wurden (1) Steifigkeit des Os calcaneus mittels UltraschaU (UOD), (2) Knochenstoffwechselparameter, (3) Hormone, (4) Laboiparameter, (5) VDR mittels RestriktionsFragment-Langen-Polymorphismus (RFLP) und (6) ER mit ,Microsatelliten-Analysebestimmt. Ergebnisse: Die t-Werte der Patientinnen mit HRT waren signifikant niedriger als die der Referenzgruppe bzw. die der Patientinnen ohne HRT. Die Atlelkombination bb hatte die h6chsten UOD-Werte, der Unterschied zu den anderen Alleltypen (Bb, BB) war aber nicht signifikant. ER-Polymorphismus zeigte keinen vorhersagenden Weft ftir die UOD. Schluflfolgerung: Exogene und endogene Faktoren, die an der Entstehung der Peak Bone Mass beteiligt sind, deuten auf eine multifaktorielle Regelung des Knochenstoffwechsels hin. Die Untersuchungen des VDR oder des ER als alleinigeParameter sind flir die Pradiktion der Osteoporose nicht ausreichend.
P3.09.02
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Urodilatinausscheidung unter oraler und transdermaler Ostradiolsubstitution bei postmenopausalen Frauen Lippert TH, Seeger H, Mueck AO Univ.-Frauenklinik Tfibingen, Sektion Klinische Pharmakologie
l)stradiolmetabolismus bei Substitution in der Postmenopause Seeger H, A/lueckAO, Lippert TH Univ.-Frauenklinik Tabingen, Sela~'onKlinische Pharmakologie
Urodilatin ist ein vor kurzem entdecktes, in der Niere gebildetes Peptid, welches dutch seine diuretische Wirkung eine wichtige Rolle ira kardiovaskularen System spielen soil Fragestellung: Wird die Urodilatinsynthese dutch Ostradiolsubstitution bei postmenopausalen Frauen beeinfluBt? Methode: Urodilatin warde im Naeh~'in vor sowie nach 28 Tagen Ostrogenbehandlung mittels RIA bestimmt. Ostradiol (E2) warde transdermal (0,05 mg/die) bei 19 Franen und oral (2 rag/die) bei 18 Frauen verabreicht. Ergebnisse: Die Urodilatinausscheidung stieg tinter transdermalem E2 urn 559,5% (SEM 235,2) und nach orater Behandlung tun 401,3% (SEM 228,2) an. Nur der transdermale Anstieg war statistisch signifikant. Schluflfolgerung: Es konnte zum erstenmal gezeigt werden, dab eine Ostrogensubstitution die renale Urodilatinprodttktion erh6hen kann. Dabei war die nieder dosierte, transdermale physiologische Ostrogenbehandlung effektiver als die als pharmakologisch einzustufende orale Behandlungsform.
17i3-Ostradiol (E2) wird sowohl durch C2- als auch C16Hydroxyliemng metabolisiert. Verschiedene Studien weisen auf eine enge Korrelation zwischen C16-Hydroxyliemng and Brustkrebsrisiko bin. Fragestellung: BeeinfluBt die Ostradiolsubstitution sowie der Gestagenzusatz den Ostradiolmetabolismus in der Postmenopanse? Methode: 20 Franen wurden mit oralem E2 (2 mg/die) Far 4 Wochen behandelt. Weitere 20 Frauen erhielten entsprechend dem tiblichen sequentiellen Behandlungsschema orales E2 (2 mg/die) fllr 11 Tage und anschlieBend E2 kombiniert mit Norethisteronacetat (NETA, 1 rag/die) fox 12 Tage. Die Bestimmung yon 16c~-Hydroxy6stron (16-OHE1) und 2Hydroxy6stron (2-OHE1) erfolgte mittels ELISA im 8stthqdigen NachttLrin gesammelt vor und nach Steroidbehandlang. Ergebnisse: Das Verhfiltuis 16-OHE1/2-OHE1 fiel in der nut mit E2 behandelten Gruppe von 1,1 (SD 0,9) vor Behandlung auf 0,8 (0,5) nach Behandlung ab. In der sequentiell behandelten Gruppe lagen der Weft vor Behandlung bei 0,9 (0,5) and stieg nach der E2/NETA-Phase auf 2,2 (4,2) an. Keine der Ver'0,ndenmgenwar jedoeh gegent~berdem Vorwert statistisch signif~ant. Schluflfolgerung: Die kombinierte Substitution zeigte eine Tendenz zur Verschiebang des Verh~iltnisses 16OHE1/2-OHE1 zugunsten des als genotoxisch eingestuften D-Ring Metaboliten. Die Wirlomg von NETA anf den Ostradiolmetabolismus bedarf deshalb einer weiteren A b ~ g .
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P3.09.04 Einflufl der itormonsubstitution in der Postmenopause auf die Produktion vasoaktiver Substanzen Mueck, A.O., Seeger, H., Lippert T.H. Univ.-Frauenklinik Tf&ingen, Selmon Klinische Pharmakologie Die kardiovaskuDxe Protektion dureh Hormonsubstitution (HS) in der Postmenopause wird neben der Beeinflussung des Lipidprofils auch auf eine direkte G-efal3wirkung zuriiekgefithrt. Die nichtinvasive Erfasstmg einer Wirktmg auf das kardiovaskul~re System ist jedoch schwierig. Fragestellung: Karm die Messung der Ausscheidung vasoaktiver Mediatoren dazu verwendet werden, um vaskulare Hormoneffekte nachzuweisen? Methode: Die Produktion yon Prostacyclin (PG) trod Thromboxan (TX) wurde im Urin postmenopausaler Franen dttrch Messung der stabilen PG- and TX-Metabolite mittels RIA und cGMP als Mag fox die NO-Produktion mittels EIA bestimmt. In einem 4wOchigen Zyklus wurde mit Ostradiol (E2) trod Norethisteronacetat (NETA) behandelt. Oral wurde 2mg E2 trod sequentiell 1 mg NETA (n=20), transdermal 0.05 mg E2 and sequentiell durch Kombi-Pflaster 0.25 mg NETA (n=17) verabreicht. Ergebnisse: Unter beiden Regimen stieg das Verhaltnis PG/TXMetabolite in der E2-Phase an and fiel unter NETA-Zusatz ab. cGMP stieg unter oraler HS in der E2-Phase um 57,3% (p=0,01), bei NETA-Zusatz um 77,3% (p--0.006) an. Unter transdermaler HS war ein cGMP-Anstieg um 58,7% (p=0.01) und in der kombinierten Phase tun 83,7% (p=0.004) zu verzeichnen. Schlufifolgerung: Die Bestimmung vasoaktiver Mediatoren im Urin ist geeignet, um vasktdare Hormoneffekte nachzuweisen. So zeigt der Anstieg von cGMP dilatative E2-Effekte, die durch NETA meht negativ beeinfluBt werden. Der Abfall des PG/TXQuotienten weist jedoch darauf lain, daB konstriktorisehe Gestageneffekte erfolgen k6nnen, die bei l~ngerer Behandlung klimsch relevant werden kOnnten.
P3.09.06 Effizienz und Vertr~iglichkeit einer Tibolon Behandlung bei 1189 postmenopausalen Patientinnen Schulz-Lobmeyr, I., Egarter, Ch., Gruber, D., Wieser, F., Tsehugguel, W., Huber, J.C., Sator, M.O.; UniversitgitsMinikfiir Frauenheilkunde, Wien Tibolon (Liviel®) ist ein synthetisches Steroidanalogon, das zur Behandlung menopausaler Beschwerden eingesetzt wird. Fragestellung: Zweck tier vorliegenden Untersuchang war es, bei einer grol3en Anzahl von postmenopansalen Patientinnen die generelle VelXrfiglichkeit zu eruieren und auch seltenere Nebenwirkungen zu dokumentieren. Methode. Von Januar bis Dezember 1 9 9 6 wurden postmenopmlsale Frauen auf Tibolon (2,5rag Livid lxl tgl.) eingestellt. Vor Begirm der Behandlung wurde der Blutdmck sowie das K6rpergewicht erhoben und die Patientinnen bezttglich klimakterischer Beschwerden anhand der ,,Menopause Bewertungsskala" befragt. Nach 4 Monaten vatrden wiederum alle Parameter erhoben, Ergebnisse: 1189 postmenopausale Frauen zeigten unter der Therapie mit Tibolon eine signifikante Reduktion klimakterischer Beschwerden. Sowohl alle einzelnen angegebenen Beschwerden, als auch der Summenscore aller anhand der ,,Menopause Bewertungsskala" erhobenen Beschwerden kormten hochsignifikant (p<0,001) gesenkt werden. Sehluflfolgerung: Die vorliegende Untersuchung best~ttigt die therapeutische Wirksamkeit der hormonellen Substitutionstherapie mit Tibolon, alle Nebenwirkungen traten in der vorliegenden Untersuchtmg wahrend der Tibolon Therapie hochsignifikant seltener aufi
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P3.09.05 Orale Hormonsubstltution iindert den koronaren Blutflull postmenopausaler Frauen nicht V. Seifert-Klauss 1, J, Rattenhube/, C. Duvernoy 2, F. Benget2, C. Hofl1, M. Schwaiger2 (1)Frauenklinik und Poliktinik der TU Miinchen (2)Nuklearmedizinische Fdinik und Poliklinik der TU Mfinchen Das Risiko fox koranare Herzkrarddaeit (KHK) wird bei postmenopausalen Frauen dutch orale Hormonsubstittttion (HRT) gesenkt, Langfdstig ist wolff eine Verbessertmg des Lipidproffis R~r diesen Effekt verantworttich; darober hinaus kennten anch kurzfristige Wirkangen yon Ostrogan auf das GefaBendothel in vitro trod in vivo nachgewiesen werden. Fragestellung: Ver~dert orale kombirderte Hormensubstitution die myokardiale Durchbluttmg postmenopausaler Frauen? Methode: Zwei Gruppen klimakterischer Frauen wurden mit dynamischer N13-Ammoniak Positron-Emissions-Tomographie (PET) untersucht: 10 Frauen mit Risikofaktoren far KHK und 8 Patientinnen mit manifester KHK. Der myokardiale Blutflu8 (MBF) wurde in Ruhe und unter Adenosm-mduzierter Hyper~mie bestimmt und die koronare Flugreserve (CFR) als Quotient aus Belastangs- zu Ruhewerten berechnet. AnschlieBend wurde die Hormonsubstitution mit konjugierten Ostrogenen trod Medrogeston (Presomen 0,6 comp®) begonnen and die PET-Untersuchung nach 46+12 Tagen wiederholt. Ergebnisse: Die Werte fox MBF m Ruhe ,MBF unter Belasttmg und die CFR verAnderten sich zwischen Ausgangstmtersuchtmg and Folgetmtersuchlmg nicht (p>0,5). Schluflfolgerung: Zwischen k~arz-und langfristigen Effekten VOlt Ostrogenen auf die koronare Durchblutang existiert mOglicherweise ein Zeitraum ohne nachweisbare Auswirkungen oraler Hormonsubstitution.
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Anovulation
Stimulierbarkeit und Schwangerschaftsraten nach Ovarchirurgie vs. Downregulation beim PCO-Syndrom Sakin-Kaindl, F., Nickel, I., Kleinstein, J. Klinik fiir ReproduktT"onsmedizin und Gyngikologische Endokrinologie, Otto-von-Guericke-Universitgit Magdeburg Therapieresistente PCO-Patienten reagieren nicht oder OberschieBend auf die ovarielle Stimulation mit Clomifen (CC) und/oder Gonadotropinen. Fragestellung: Kann beim therapieresistenten PCO-Syndrom die Ovarchirurgie durch die ultralange Downregulation mit GnRHAnaloga in Kombination mit einem horm. Kontrazeptivum ersetzt werden, urn die Stfinulierbarkeit der Ovarien zu verbessem? Methode: Unter 44 PCO-Pat. waren 16 (36%) CC- sowie FSHnegativ bzgl. ihrer ovarielIen Stimulierbarkeit. Bei diesen wurde altemativ das Oberflachendrilling mit CO2-Laser bzw. die ovarielle Downregulation wit 3,6 mg Leuprorelin kombiniert mit einem Ovulationshemmer (Diane 35) tiber 6 Mon. durchgefiihrt. Ergebnisse: In beiden Therapiearmen befmden sich derzeit je 8 Pat., die sich bzgl. Alter, B/vii, Taille-Ht~ft-Quotient,Ovarvolumen und relevanter Hormone nicht signifikant unterschieden. Nach Therapie was" in der medikament6s behandelten Gruppe das Ovarvolumen urn 43% (5,5 vs. 9,5 mm3) und das LH urn 83% (1,6 vs. 9,4 ]E/l) reduziert trod damit normalisiert. 20% der Frauen waren mit FSH stimulierbar ohne Eintritt emer Schwangerschaft. In der chirurgisch behandelten Gruppe betrug die Reduktion des Ovarvoinmens nut 12% (10,2 vs. 12,4 1ran3), das LH war mit 10,6 vs. 11,5 ]E/I weiterhin erh6ht. In diesem Therapiearm waren 83% stimulierbar, bei 50% der Franen trat eine Sehwangerschaft era. Schlufifolgerung: Beztiglich des klinischen Erfolges ist beim therapieresistenten PCO-Syndrom die Ovarchimrgie der medikament6sen Behandlung ~1berlegen.
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Swyer-Syndrom - Ursaehe tier primliren Amenorrhoe bei einem 17j. Miidehen (Kasuistik) SchieflI Katharina 1, Jakubiczka Sabine 2, Grunwald Kirsten 1, Grunwald Klaus 1, Wieacker Peter2, Neulen Joseph 1 Frauenklinik J~r Gynakologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, Klinikum der RWTH Aachen, Instimt far Humangenetik der Otto-von-Guericke-UniversiRit Magdeburg Kasuistik: 17j. M~idchen mit prim~rer Amenorrhoe and den laborchemischen Zeichen einer hypergonadotropen Ovarialinsuffizienz (FSH87,4mI.E./ml, tDstradiol-17B<20pg/ml) bei normalen Serumkonzentrationen der Androgene (Testosteron: 447 pg/ml, Androstendion 970 pg/ml, DHEAS 2,2 mg/ml). K6rpergr6Be 1,77m; Gewicht 67kg; BMI 21,7. Mammae beidseits normal ausgebildet. Kfrperbehaarung sp~lich vorhanden. ,~uBeres Genitale weiblich. Sonographisch hypotropher Uterus bei nicht darsteltbaren Ovarien. Ergebnisse: Die Chromosomenanalyse ergab einen numerisch and grob strukturell unauff~illigenmannlichen Chromosomensatz. Die molekulargenetische Untersuchang ergab im Kodon 108 des SRYGens (Sex-determining-Region Y) eine CCA ~ CGA Transversion. Aufgrund des hohen Entartungrisik-os (5-20%)-Jer Streakgonaden bei vorhandenem Y-Chromosom, wurde eine Ovarektomie beidseits durchgefiahrt. Histologisch zeigten die Ovarien eine maximale GrfBe van 8 mm bzw. 4 mm. Es konnte kein atypisches Keimepithel nachgewiesen werden. Nut im linken Ovars waren nesterf~rmig polymorphe Keimzellen nachzuweisen. Eine zyklische Substitutionstherapie wurde begonnen. Schluflfolgerungen: Es handelt sich bei dem vorliegenden Fall um ein Swyer-Syndrom. Die nachgewiesene, bisher nicht beschriebene Mutation, ist mit groBer Wahrscheinlich die Ursache der Gonadendysgenesie. Eine Untersuchung des Vaters war leider nicht m6glich, da dieser Jahre zuvor verstorben war.
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P3.11 Klimakterium
P3.11.01
Kardiovaskulfire Auswirkungen einer hormonellen Substitutionstherapie in der Menopause Mfiller, T. 1, Kamali, P. 1, Lang, U. t, Kanzel, W. 1, Clapp, JF ~. Universitgits-FrauenMinik Gieflenl/ Case Western Reserve University and MetroHealth Medical Centre, Cleveland, Ohio~. Kardiovaskulare Erkrankungen shad die haufigsten Todesursachen postmenopausaler Frauen. Eine Reihe yon Hinweisen spreehen ffir einen EinfluB des Ostrogens auf die Inzidenz und Mortalit~t dieser Erkrankungen. Fragestellung: Ftlhrt eine 9-w6chige hormonelle Substitutionstherapie (HST) in der Menopause zu Veranderungen der kardiovaskularen Funktion? Methode: Serielle Untersuehungen von Herzfrequenz (HF), Blutdruek (BD), enddiastolischem Volumen (EDV), Sehlagvolumen (SV), Herzminutenvolumen (I-IMV), peripherem Widerstand (W), ven6ser Kapazit~it (VK) und Compliance (VC) wurden vor, sowie 1, 5 and 9 Wochen naeh Beginn einer HST durchge~hrt. Techniken: EKG, automatisierte Blutdruckregistrierung (Dynamap), Echokardiographie, Plethymographie. Ergebnisse: Die HST Rihrte zu keinen Verfinderungen yon I-IF, BD, VK oder VC. EDV und SV blieben zwar in der 1. Therapiewoche unver~indert, stiegen hiemaeh j edoeh signifikant (18% bzw. 19%) an. Daraus resultierte innerhalb der ersten 5 Therapiewothen eine 20 %-ige Zunahme des HMV mit gleiehzeitigem Abfall des Get~widerstandes. Diese Ver~nderungen waren assoziiert mit einer Verdreifaehung tier Serum- Ostradiolwerte. Schluflfolgerung: Die Ergebnisse dieser Studie seheinen daranf hinzudeuten, ~ es w~ihrend der ersten beiden Monate einer HST in der Menopause zu fortsehreitenden strukturellen Umbanvorgangen des Herzens sowie einer peripheren Vasodilatation kommt.
P3.12 Endoskopische Techniken
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Prospektiv randomisierte Studie zur Wertigkeit der Analgesie mit Naproxen bei ambulanter Hysteroskopie Sonntag G., Luckhaus d.,Schmidt T.,Mallmann P. Universitats-Frauenklinik der Universitgit zu Koln Die ambulante Hysteroskopie, die bislang faberwiegend mit der 5mm-Optik durehgef0hrt wurde, stellt eine der Standardmethoden zur Abklfitung des uterinen Faktors im Rahmen der Sterilitatsdiagnostik dar. Mit der Eintilhrtmg der Mikrohysteroskopie mit einem AuBendurchmesser des Hysteroskops yon 3,5 mm wird die Notwendigkeit einer Analgesie immer mehr in Frage gesteltt. Fragestellung: Ist der v61!ige Verzicht auf eine begleitende Ana!gesie im Rahmen der ambulanten Hysteroskopie bei Einsatz der 3,5mm-Optik m6glich? Methode: In einer prospektiv randomisierten Studie wurde bei 60 Patientinnen das subjektive Angst- und Schmerzempfinden unter tier Gabe von Naproxen-Suppositorien (Proxen®) versus Plazebo miteinander verglichen. Die Auswertung erfolgte standardisiert anhand der State-Angstskala (STAI-G Form X1) und Schmerzbewerttmgsskalen zu verschiedenen Zeitpunkten der Untersuehlmg. Ergebnisse: Es zeigten sich keine signifikanten Unterschiede bezOglich des Angstniveaus vor dem Eingriff (p > 0,1), Beim Sehmerzempfinden fanden sieh signifLkante Unterschiede zugtmsten der Naproxengruppe (p < 0,0001). Der Mittelwert der Sehmerzskala war jedoch in beiden Gruppen sehr gering und sank innerhalb yon 5 Minuten naeh Beginn der Hysteroskopie deuflich ab. Schluflfolgerung: Bei einem ambulanten routinierten Einsatz des Mikrohysteroskops naeh Hamou mit einem @ yon 3,5 mm ist keine Analgesie notwendig.
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Kompfikationen bei Hysteroskopien - eine Auswertung anhand yon 22517 Hysteroskopien der Jahre 1994 - 1996 innerhalb der ffinf neuen Bundesl~inder
Pelviskopische Evaluierung Oct Endometrio~¢ bei
H.-H. Riedel, H. Leuschner Frauenklinikm des Carl-Thiem-Ktinikums Cottbus Es werden 225 !7 Hysteroskopien, die in den Jahren 1994 bis 1996 in den fiinf neuen Bundeslhndem durehgeffihrt ~arden, naeh Anzahl, Art trod Sehwere yon Komplikationen entersueht. Fragesetellung: Bring die Zunahme von Hysteroskopien auch eine erhOhte Komplikationsrate? Gibt es unterschiede zwisehen diagnostischen und operativen Eingriffen? Gibt es Abhiingigkeiten vom Distensionsmedium? Methode: Zahlenmaterial wurde dabei dutch zwei Hysteroskopieumliagen gewonnen, die jeweils das Jahr 1994 bzw. die Jahre 1995 / 1996 betreffen. Die Beteiligung war mit nahezu 80% erstaunlieh hoeh. Fiar 1997 ist eine dritle Umfrage im Umlauf, die jedoch noch nicht abgeschlossen ist. ErgebnL~se: Bei insgesamt 22517 Hysteroskopien traten 150 Komplikationen auf. Die Komplikationsrate verringerte sich yon 1,23% 1994 auf 0,61% 1995/1996. Dies trotz einer relativen Zunahme operativer Hysteroskopien yon 7,27% auf 17,81%. Trotzdem ist der relativ h6here Anteil den operati~,en H.;fsteroskopien zuzuor&len. Betrachtet man allein die diagnostischen Hysteroskopien, kann festgestellt werden, dab bei diagnosfischen Fliissigkeitshysteroskopien haufiger Komplikationen auflraten als bei diagnosfisehen CO2- Hysteroskopien (0,42% vs. 0,14%). In beiden Umfragen ist die haufigste Komplikation die Uterusperforation, gefolgt yon Blutungen. Insgesamt mugte 16 real laparotomiert werden. Schluflfolgerung: Bei Zunahme der Hysteroskopien insgesamt ist die Komplikationsrate gesunken. Bei diagnostisehen Fltissigkeitshysteroskopien traten relativ mehr Komplikationen auf als bei diagnostisehen CO2- FIysteroskopien.
Adolescenten
Brosche, T., Emmert, C. R., lO'edel, H.'H. Frauenklinik des Carl-Thiem-Klinikutns Cottbus Bei Adolescenten ist die Endometriose eine seltenere Diagnose, die zumeist zufiilligbei diagnostjschen Laparoskopien zur Evaluierung der chroniSchen therapieresistenten Unterbauchbeschwerden gestellt wird. Fragestellung: Inwieweit spielt die Endometriose als Ursache fiir chronisch therapieresistente Unterbauchbeschwerden bei Adolescenten eine Rolle, welche diagnostischen Verfahren sollten angewendet werden, und inwieweit ist eine Behandlung notwendig. Methode: Unsere Studie umfaBt insgesamt 105 Miidchen im Alter yon 11 bis 19 Jahren, die von 1996bis 1997in der Frauenklinik des Carl-Thiem-Klinikums Cottbus pelviskopiert wurden. Alle F/ille wurden prospektiv hinsichtlich des Auftretens einer Endometriose untersucht. Ergebnisse: Insgesamt 37 F/ille mit Endometriose ,(35,2%) wurden intraoperativ bei jungen M/idchen mit einem Durchschnittsalter yon 17,3Jahren identifiziert. Ein Stadium EEC I wurde bei 34 yon 105 Patientinnengefunden. Die Endometrioseherde involvierten am h/iufigsten lediglich ein Organ~stem im kleinen Becken (64,8 %), Die durchgefiihrten gezielterl Mikro-Biopsien ergaben in 42,8 % der F/ille einen histopathologisch positiven Nachweisyon Endometriosegewebe. SchluBfolgerung: Auch bei jungen M/idchen mit chronisch rezidivierenden Unterbauchschmerzen soUte an ein Vorliegen einer Endometriose gedacht werden. Die Laparoskopie erlaubt eine optimale Visualisierung der Organe des kleinen Beckens, wobei die oberfl/iehlichen oder atypischen Herde einer minimalen oder milden Endometriose bei griindlicher Inspektion des parietalen Peritoneums in vielen Fallen deutlicher siehtbar sind.
P3.12.04 Hysteroskopie-Erhebung neuen Bundesl/inder
1994 - 1997 innerhalb der ffinf
H. Leuschner, H.-H. Riedel Frauenklinik des Carl-Thiem-Klinik~ms Cottbus Aufgrund der Ergebnisse dreier Hysteroskopieumfragen in den ffmf neuen Bundeslrmdem aus den Jahren 1994 bis 1997 k6nnen Aussagen tiber Verbreitung, Art und Komplikationsraten gemacht werden. Fragestellung: Wie verbreitet ist die Hysteroskopie in den t'tinf neuen Bundesl~ndern? Was sind die hauptsachliehen Probleme? Wie ent~ickelt sich die Komplikationsrate? Methode: In einer Fragebogenaktion wurden alle Kliniken in den fiinf neuen Bundeslandern nach Anzahl, Art trod Komplikationen befragt, wobei diagnostische und operative Hysteroskopien getrermt erfaBt wurden. Das Interesse war erstaunlich hoch, was sieh in einer Umfragebeteiligung von nahozu 80% widerspiegelt. Ergebnisse: 1995/1996 waren von 20483 Hysteroskopien insgesaint 16836 (=82,19%) nfit diagnostiseher und 3647 (=17,81%) mit operativer Zielsetzung durchgefiihrt worden. Ein Jahr zuvor lag der Anteil operativer Hysteroskopien lediglich bei 7,27%. Vergleieht man die Komplikationsraten, so sind diese eher rfickliiufig. 125 Komplikationen (--0,61%) 1995/96 stehen 25 Komplikationen (1,23%) 1994 gegentiber. In beiden Umfragen ist die am haufigsten beobaehtete Komplikation die Uterusperforation (84,51% aUer Komplikationen 1995/96 vs. 60% aller Komplikationen 1994). Insgesamt mugte 16 mal laparotomiert werden (von insgesaint 22517 Hysteroskopien), 10 mal wegen konservativ nicht stillbarer Blutung, 7 mal wegen Verletzung des Urogenitaltraktes lind 2 real wegen Verletzung des Intestmaltraktes. Naeh den bisherigen Antworten auf die Umfrage Schluflfolgerung: Der Trend zu mehr Hysteroskopien halt auch in den neuen Bundesl~ndern unvermindert an. Die Komplikationsrate sank trotz h6herem Anteil operativer Hysteroskopien. S 177
P3.13 Endometriose
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Die Wertigkeit der Pelviskopie in der Diagnostik und therapeutischen Intervention der Endometriosis genitalis externa N. Purnaghschband, 1(. Welz ,H,-H. Riedel, Frauenklinik und Ausbildungszentrum far gvnakologisehe Endoskopie des CarI-Thiem-Klinikums Cottbus (Chefarzt: Prof. Dr. med. H.-H. Riedel) Bei vermuteter Endometriose im ldeinen Becken, ist eine eindeutige Diagnose nut dutch eine direkte Betrachttmg des Beftmdes m6glich. H_ierzuist die Pelviskopie das Verfahren der Wahl. Fragestellung: Wie ist die Wertigkeit einer ausreichend forcierten Pelviskopie mit einem optimalen technischen Instrumentarimn,bei der Erfassung der Haufigkeit und Lokalisationen der Endometriosis genitalis extema 7. Methode: Der Einflufl neuer Techniken mad verbesserten Instrumentariums auf die Erfassung der H~ufigkeit und Lokalisationen der Endometriosis genitalis extema wird in dieser Arbeit getrermt fiir den Zeitraum 1978-1993 (Patientenkollektiv I), 1993-1995 (Patientenkollektiv II) und FOxden Zeitraum 19961997 (Patientenkollektiv 11I)ermittelt. Ergebnisse: Im Patielltenkollektiv I lag die Anzahl der durchgefithrten Pelviskopien bei 2094, die absolute H~ufigkeit der diagnostizierten Endomela-iosisgertitalis externa bei 171 (8,2%). Im Patientertkollektiv 11wurden 1945 Pelviskopien mit 626 (32,2%) diagnostizierten Fallen mad im Patientenkollektiv Ill 1946 Pelviskopien mit 482 (24,8%) Ffillen durchgeRkhrt. Schluflfolgerung: Eine Optimiertmg der Diagnosefrequenz der Endometriosis genitalis externa ist gegenwfirtignur dttrch die Pelviskopie mit Ausseh6pfung aller ihrer M6glichkeiten sowie eine forcierte Diagnostik mit genauen Kenntnissendes vielgestaltigen Bildes der Eildometriose zu erreichen.
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Die ~2-, as- und a~-Integrinexpression ist im eutopischen/ektopischen Endometrium bei Endometriose-patientinnen verringert Gaetj'e, R., Fritzsche, J., Baumann, R., Kaufmann, M. Universitgits-Frauenklinik Frankfurt Die Transplantationstheorie von Sampson zur Pathogenese der Endometriose geht davon aus, dab Endometriumszellen, die sieh vom Endometrium abgel6st haben, am Peritoneum adhfirierenund in die betroffenen Organe einwachsen. Daher wird den verschiedenen Adh~isionsmolektileneine m0gliche Rolle bei der Entwicklung der Endometriose zugeschrieben. Fragestellung: Die Integrine stellen eine bedeutende Familie yon Adhfisionsmolek01endar, die die Invasivitfitund Metastasierung von zahlreichen Karzinomen beeinflussen. Daher wurde untersucht, ob sich bei der Endometriose Verfinderungender Integrinexpression nachweisen lassen. Methode: Dureh Immunhistochemie wurde die Expression von cq, c~2-,%-, cq-, cq-, c%-,~v- und 131-Integrinim Endometrium (N=29) und Endometrioselasionen des Peritoneums (N=I 0) bestimmt. Ergebnisse: Das Endometrium yon Endometriosepatientinnen wies verglichen mit dem Endometrium von Patientinnen ohne Endometriose eine verringerte Expression yon ets-Integrin auf (11% vs. 53%). W~hrend et2- und ~v-lntegrin in fast allen Endometriumsbiopsien nachgewiesen werden konnte (96% bzw. 93%), wurde ~t2-Integrinnur in 2 yon 5 und c~-Integrin in 3 von 6 Endometriosebiopsien nachgewiesen. Sehluflfolgerung: Die Ergebnisse weisen auf eine verringerte Expression von c~2-,c~5-und etv-Integrinin ektopisehen bzw. eutopischen Endometriumszellen von Endometriosepatientinnen hin. Diese Integrine k6nnten eine Rolle w~hrend der Pathogenese der Endometriose spielen. S 178
P3.13.03 Expression von Integrinen in Endometfioseherden und in den zugeh6rigen Endometrien.
Regidor P.A, Vogel C., Regidor M., Schincller AE., Vffnterhager E , Zentrum ~ Frauenheilkunde und lnstitut flit Anatomie der Universitdt-GH Essen. Integrine shad ubiquifire Zeli-Adh~sionsmolekfile, die w~ihrend eines regul~irenweibliehen Menstruationszyklus am Endometrinm dynamisehen Ver~inderungen unterzogen werden. Fragesteltung: Ziel dieser Untersuehung war es, die Expression der Integrine alpha v, alpha 2 beta I, alpha 3 beta 1, alpha 3, alpha 6, beta 1, beta 2 und beta 3 in Endometrioseherden und in den zugehfrigen Endometrien zu untersuehen. Patientinnen und Methoden: 30 Patientinnen, die sieh entweder in der FoUikelphase oder in der Corpus-Lutenm Phase befanden wurden untersueht. Die gewonnenen Gewebeproben wnrden sofort tiefgefroren und mit monoldonalen Antik6rpem hnmunhistoehemiseh analysiert. Ergebnts~: Das Integrin alpha 6 wurde in alien Endometrioseherden exprirniert, Das Integrin alpha 3 konnte in keinem Endometrium yon Patientinnen mit Endometriose festgesteUt werden. Das Integrin beta 3 wurde sowohl in den Endometrioseherden wie aueh in den zugehfrigen Endometrien naehgewiesen werden. Die Integrinexpression war unabhiingig vom jewe'fligen hormonellen Status zum Zeitpunkt der Biops~e. SchluBfotgerungen: Die untersuehten Endometrioseherde wiesen die F~ihigkeit auf, unabhiingig yon der jewe'fligen Hormonsituation, versehiedene Integrine zu exprimieren. Dies k6nnte erkl~iren, warum sieh Endometrioseherde nieht den zyklisehen Veriinderungen w~ihrendeines jeweitigen hormor~ellen Zyldus unterziehen, sondern vom hormonellen Milieu unabhfingig, proliferieren k6nnen. Das Integrin alpha 3 kfnnte sieh als ein potentielier Marker ftir Endometriose erweisem
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Endometriose: B e t e i l i g u n g u r o l o g i s c h e r Organe MangoId, R.1, Gottfried, H.W.2, Kreienberg, R.1, Rossmanith, W.G. 1, 1Frauenklinik und 2Urologische Klinik, Universitat Ulm Eine Beteiligung urologischer Organe findet sich bei etwa 1% der Patientinnen mit fortgeschrittener Endometriose. Fragestellung: Welchen Stellenwert haben operative und medikament6se Behandlung bei Endometriose mit Beteiligung urologischer Organe? Methode: Von 1992 bis 1997 wurden 9 Patientinnen (23-41 Jahre) mit Endometriose Grad IV und vermuteter Beteiligung urologischer Organe untersueht (Symptomendauer: 12-132 Monate). Bei allen Frauen wurde zum Menstruationszeitpulakt Urin durch Einmalkathe[er untersucht, ein Ausscheidungsurogramm durchgeftihrt und Blase und Nieren sonographiert. Ergebnisse: Bei 8 von 9 Patientinnen konnte eine Mikro- odor Makro-Hfimaturie nachgewiesen werden. Bei 7 Frauen fand sich eine tumor6se Raumforderung in der Blase, bei 2 Patientinnen eine einseitige Harnstauungsniere. Nach Sicherung der Endometriose wurden alle Patientinnen konservativ behandelt. Nach Absetzen der Therapie rezidivierten die Beschwerden bei allen Patientinnen. 3 Frauen wurden dann laparoskopiert, die intraabdominalen Endometrioseherde vaporisiert und zystoskopisch Blasenendometriose laserkoaguliert. 6 Frauen wurden laparotomiert und Endometrioseherde chirurgisch entfernt; bei 4 Patientinnen wurde zugleich eine Blasenteilresektion durchgeftihrt, bei je einer Frau eine funktionslose Niere entfernt oder der Harnleiter neu eingepflanzt. Alle Frauen sind nach durchschnittlich 21,3 Monaten Beobachtungszeit rezidivfrei. SchlufiJblgerung: Da die medikamentOse Behandlung zunehmonde Komplikationen dutch Fortsehreiten der Endometriose zeigt, ist frtihzeitiges Erkennen des urologischen Befalls und die konsequente chirurgische Therapie entscheidend.
P3.13.06 Fertilit~it nach pelviskopischer und/ oder medikament6ser E n d o m e t d o s e s a n i e n m g
Fie tiler,K. ,Baskonous, A~,Krg~smann, (7. ~,.Hert~g,L,Smotka, B., Wlirfe~ tE Frat~enklinlk Dr. Krgisntann,3liincheR Methode: Zwiscl~en 1990 -1995 wnxrd~ an tmserer Klinik bei 390 Pat. im Ratm~entier Sterilitfilsabki~nmg eJne Endemetriose operafiv saniert trod z.T, auch medikament6s nachbehandelt Von den 390 Pat haben 1997 213(55 %) einen vollst~ndigen Fragebogen beztlglich postopezativer Schmerzsittmtion und efi~gelretenerL~m,'iditNz~ckgeschickt, Ergebnisse: 48 Pat. (20%)hatten zas~ttzlickeine medikament~se Endeme**iosebeh~nd]tmgerhalten. Diese halle keinen Eilafltff5 m~fdie postoperaliveSclmlei-zsituation,29% waren schmerzA?ei, bei 32 % war es zu emer deutlichen Verbessertmg gekonmlen,36% unveranderte SclmaeiT_en und bei 3 % trat eitle Verschlechtenmg era, Bei 52 Pal:. trat eJale Graviditfit ein, Die Abortrate betrag 1t% zuz~tgl~e~nez"EU-Rate v. 4%. Von dell 111 Gravidit~itentraten 43% n, Sponmnko~zeption~17%nach Hormonbehandhmg zmd 40% n. IW/ICSt ein. Schh#~folgez~mg::\;ach aasgedebxzter Endometr/oses~mierang konnte unter Hinzunalm~eweiterer reproduktiensmediziniseher MaBnahme~ in etwa 50% der F~lle eJaae Gra~iditfit erzielt werdeaLDurch zus~t~liche medikamentOse Maf3~mhrnenzei~e sieh bei tmseren Pat, keine Verbessenmg der GraviditNsrate.
P3.13.05 lmmunhistochemische Bestimmung yon E-Selektin und P-Selektin an humanen Endometrien und Endometrioseherden Schmidt, M., Regidor, P. A., Regidor, M., Engel, K., Winte~ager, E., Schindler, A.E. Zentrum fldr Frauenheilkunde und Institut far Anatomie der Universitat-GH-Essen E-Selektin un-ctP~etekthr'sind Adhfisionsmolekfile, die ~ r die Extravasatiou von-Leukozytea bei einer Entz~ndungsreaktion mitverantwortlich sind. Sie befmden sich sowohl in Epithefien als aueh in den Endothelien der Venoten. Fragestellung: Zeigen Endomela-ioseherde eine vermehrte Expression yon E-Selektha-und P-Selektin fin Vergleich zu Endometrien0 und l~h~t sich dadurch die Initiienmg emes chronischen Entzlhadungsreizes dutch die Endometriose erklareaa?_Bestehte.me Korrelation zum rAFS-Score? Methode: Es wurde eine-immmahistochemiseh¢ Bestimmmag w n E,Setektia amd_ P-Selektia ml 30 Endometrioseherden sowie 13 korrespondierenden Eiidometrien:. durchgeftihrt. Hierzu benutzten wir em 2-Schrit~i-imJmmhistoehemisches Verfahren. Die Proben warden-in aCgafi~~d~iositiv unterteflt. Ergebni~se: Nur zwei Endome~he;/d~:exprimierten ESelektin, ffinf Endometrioseherde e X p ~ P - S e I ~ . Die korres~pondierenden Endometrien vfiesen eNmfalls eine nur min/male Selektinexpression au£ Die: Selektinexpression war unabhangigvom rAFS-Score, Schluflfolgerung: Die Expression von Selektinen in Endometrioseherden stellt keinen relevanten EntzOaldungsmodulierenden Faktor dar.
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Aktivitiit des Transkriptionsfaktors NF-k-B in kultivierten Peritoneaimakrophagen von Patientinnen mit Endometriose im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen. U.Karck, W.Deppert, B.Krauss, HP.Zahradnik Uni.-Frauenklinik Freiburg/Brsg. Fragestellung: Wit konnten in frfiheren Untersuchungen zeigen, dab die Peritonealmakrophagen (PMp) von Patientilmen mit Endometriose (EM) in Kultur eine erh6hte Prostaglandinsynthese im Vergleich zu gesunden Kontrollen zeigen. Auch andere Arbeitsgruppen haben Hinweise fOr eine gesteigerte Aktivit~ityon PMp bei Frauen mit EM pr~isentiert. In dieser Arbeit wird untersucht, ob der Transkriptionsfaktor NF-kappa-B, der eine zentrale Rolle for die Regulation entziindlicher Prozesse spielt, in den PMp yon Frauen mit EM erh6ht ist. Methode: Bei diagnostisch/operativen Pelviskopien wurde vor jeder Manipulation das Douglassekret gewonnen. Ober Ficollgradienten wurden die mononukle~irenZellen angereichert und in 24h Kurzzeitkultur gebracht. Danach wurde der Einflug verschiedener Substanzen auf die Aktiviffit von NF-k-B in den PMp mittels Gel-Shift-Assay untersucht. Ergebnisse: Die isolierten mononukle~iren Zellen waren zu ca. 90% Makrophagen (CD68 positiv, Phagozytose positiv). Anders als vermutet, zeigten die PMp von Kontrollen wie von EM Patientinnen ein deutliches NF-k-B-Signal. Obwohl Dexamethason (Dxm) zu einer Senkung der Tumor Nekrose Faktor(TNF) und der Prostaglandinfreisetzung fohrte, blieb die Aktiviffit von NF-k-B unbeeinflusst. RT-PCR-Analyse zeigte hingegen eine deutliche Abnahme der TNF-mRNA unter Dxm. SehluBfolgerung: Die funktionellen Unterschiede bei PMp von Frauen mit und ohne EM scheinen nicht auf eine ver/inderte Aktivitat von NF-k-B zu beruhen. Die Suppression der Prostaglandin- und TNF-Freisetzung durch Dxm scheint fiber eine Interaktion zwischen Ligand aktiviertem Glukocorticoidrezeptor und NF-k-B oder eine andere Form der Transkriptionshemmung vermittelt zu sein. Diese Hemmung k6nnte Rationale einer nicht gleichzeitig kontrazeptiv wirkenden Therapie der inflammatorischen Veriinderungen beider Endometriose sein.
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P3.13.08 Matrix-Metalioproteinasen und Zytokine bei der Endometriose Gottschalk, C. t, Malberg, KJ, Gaevert,K. 2, Sakin-Kaindl, FT, Kleinstein,J 2, Ansorge, S. x Institutf~r Immunologie 1, KIinik far Reprodulaionsmedizin und Gyndkologisehe Endokrinologie ~ Otto-von-Guericke-Universitat Magdeburg Die Endometriose ist eine h~iufige Sterilitatsttrsaehe. MatrixMetalloproteinasen (MMP) sind an der Implantation und Invasion yon ektopem Endometrium beteiligt. Die MMP-Aktivit~ten werden yon verschiedenen Zytokinen reguliert. Fragestellung:Werden die MMP-1,-2,-3 und-9 sowie die Inhibitoren TIMP (Tissue Inhibitor of Metalloproteinases) -I und-2 in eutopem Endometrinm und Endometriosegewebe exprimiert? Unterseheiden sieh die MMP-Expressionsmuster in den beiden Gewebeproben? Sind IL-4, IL-6,/L-10, TNF-c~oTGF-I~ und IFN-y an der Regulation der Expression der MMP beteiligt? Methode: Es werden Kinderwunsch-Patientinnen mit und otme Endometriose untersueht. Per Immtmhistochemie (ABC-AP-Technik) werden die MMP in eutopem Endometrinm trod Endometriosegewebe yon Kinderwtmseh-Patienfirmen naehgewiesen sowie serotogisch mittels Elisa in Patientenserum und Douglasfltissigkeitbestimmt, wie auch Zytokine, Wachstums£aktoren und Interferon. Ergebnisse: MMP-1,-2,-3 und -9 werden im eutopen Endometrium zyklusabhangig in unterschiedlicher Starke exprimiert. Im Vergleich dazu ist die MMP-Expression im Endometriosegewebe deutlieh starker. MMP-2, TIMP-2 und TGF-13 sind hn Serum der Endometriosepatientirmen signif~kant erh6ht. Schluflfolgerung: MMP werden starker in Endometriosherden exprimiert trod sind damit mal3geblich an der Genese und dem Persistieren bzw. der Progression der Endometriose beteiligt.
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IVF bei Endometriose-Patienten Stalf T, Herrero, J, Turley, H, Ott, U, Hinz, V, Mailer, B, Gips, H. Univ.-Frauenklinik Giessen/ Gesellschaft far 1VF, Frauen im reproduktiven Alter mit Endometriose weisen eine reduzierte Fertilit~t auf. Fragestellung: Ziel dieser retrospektiven Studie war es, die IVF-Ergebnisse bei Patienten mit und ohne Endometriose zu vergleichen. Patientinnen undMethode: 120 Zyklen mit konventionellem IVF-ET bei Frauen mk bekannter Endometriose wurden im Zeitraum 1995-1997 mit insgesamt 847 Zyklen bei Frauen ohne Endometriose verglichen. Beurteilt wurden Eizell- und Embryoqualitat, Schwangerschaffs- and Abortrate. Ergebnisse: Patienten mit Endometriose hatten eine siguifikant geringere Schwangerschaftsrate pro Zyklus als die Kontrollgruppe (16,6 %vs 21,0 %), bei gleicher Altersverteilung. Eizell- und Embryoqualit[it waren dagegen nicht signifikant schlechter als in der Vergleichsgruppe. Vergleicht man die Art der Stimulation bei Endometriose-Patientinnen, so wurde die beste Sehwangerschaftsrate pro Zyklus nach einer Downregulation erreieht: Enantone/FSH oder/hMG 22,2%; Flare up/hMG 13,3%; Clomifen/hMG 17,1%. Schluflfolgerung: Patienten mit Endometriose haben eine geringere Schwangerschaftsrate als die Kontrollgruppe bei gleicher Eizetl/Embryoqualit~tt. Immunologische St6rungen bedingt dutch Autoantikorper und Cytokine auf uteriner und ovarieller Ebene, St6rung der Follikulogenese sowie eine Corpus Luteum Insuffizienz k6nnen daher die Ursache FOr die geringere Implantationsrate sein.
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Die Chorioallantoismembran - Ein Modell fiir die Ehotodynamische Diagnostik der Endometriose Meyhofer-Malik, A., :Rack, A., 2Kunzi-Rapp, K., 2Kunz, C., ZBOhm, W., lDiedrich, 1(., 1MaIik, E. 1Klinikfar Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Medizinische Universitgit zu Labeck; 2Institut j~r Lasertechnologien in der Mediztn, Ulm; 3UniversitatsfrauenMinik, Ulm Fragestellung: Zahlreiche Untersuehungen zeigen, dab in einem
Photodynamisehe Diagnostik der Endometriose Malik, E, Buchweitz, O., Trutenau,D., Meyh6fer-Malik, A., Diedrich, K. Klinik J~r Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Medizinische Universitgit zu Labeck Fragestellung: Nach AbschluB der Fluoreszenzdiagnostik des
hohen Prozentsatz aktive, proliferierende Endometrioseherde atypischen peritonealan Ver'andertmgen zugnmde liegen. Unser Ziel war deshalb die Visualisiertmg dieser Are.ale. Methode: ~fierzu griffen wit anf das Modell tier Chorioallantoismerebran (CAM) des befruehteten H01mereies zurQek. Endometrium wurde zwischeu dem 6-ten trod 10-teu Bebr~ttmgstag auf die CAM transplantiert~ Naeh 3 - 7 tagiger Implaaatationsdauer wurde das Gewebe abprapariert und histologisch untersucht. Es folgte die topische Gabe von 5-Amiuol~vulins~ure (ALA) trod die Bestrahlung mit Blanlicht zur Fluoreszenzanregung. Ergebnisse: 123 Eier kolmten der histologischen Auswertung zugef~hrt werden. 81 (65,9%) der untersuchten Pr~iparate waren zum Zeitpunkt der Explantation vital und die obrigen avital bzw. nicht verwertbar. Die Prfiparate mit den hOchsten Vitalitatszeichen gewinnt man, wenn die Implantation zwischen dem 7. und 9. Beb~tungstag erfolgt und die Praparate 3 - 5 Tage auf der CAM verbleiben. ALA reicherte sich selektiv im ektopen Endometrium an. Erkennbar war ein raseher Anstieg der Fluoreszenz, die bei 12h ein Maximum erreicht. Die Fluoreszenz des Endometriums zeigt im Maximum ein Verhaltnis von 2-3:1 zur Fluoreszenz der Fimbrien und des Peritoneums. Schluflfolgerung: Die CAM stellt ein suffizientes, einfaehes und sicheres EndometriosemodeU dar. An diesem Modell ist die photodynamische Diagnostik der experimentell induzierten Endometriose in vivo m6glich. S 180
ektopen Endometriums auf der Chorioallantoismembran (CAM) des Hiilmereies, begannen wu- eine Studie zur photodynamischen Diagnostik (PDD) der Endometriose in vivo. Ziel dieser Studie war sie Visualisierung von atypischen peritonealen Ver/inderungen mittels 5-Aminolhvulinsfiure (ALA). Methode: ALA wurde prim/Jr, als Fo~tihnmg des in vivoExperimentes, topisch verabreicht. Hierzu wurden 100 ml einer 3%igen ALA transuterin verabreicht. Zum spfiteren Zeitpunkt stellten wit die Applikation auf eine orale Gabe tun: Hierzu woadell 1.5-30 mg/kg KG verabreicht. Die ALA wurde in 50 ml Apfelsalt aufgel6st. Die Laparoskopie erfolgte bei topischer und oraler Applikation 4-12 h nach ALA-Applikation.Zur lnduktion der Fluoreszenz wurde das tins yon der Firma Storz zur Verfiigtmg gestellte D-Light-System eingesetzt. Insgesamt gelang uns der histologische Nachweis yon Endometriose bei 6 Patientnmen nach topischer trod bei 16 Patientinnen nach oraler ALAApplikation. Ergebnisse: Der Nachweis yon Endometriose in atypisch erscheinenden, fluoreszierenden Peritonealbereichen ist in 58,3% der F/ille m6glich. Die typischen brfiunlichen Endometrioseherde fluoresziei~n nicht, der histologische Nachweis gelingt hierbei ebenfalls bei lediglich 55,6% der F/ille. Die Fimbrien zeigen eine starke Fluoreszenz, ein Endometriosenachweis gelang tins in den beiden histologisch untersuchten F/illen nicht. Nach topischer ALA-Applikationbeobachteteaa wir in 3 Ffillen Gesichtserytheme. Nach oraler Applikation wurden keine Komplikationen registriert. Schlufifolgerung: Die PDD der Endometriose mittels ALA k6rmte zu einem Fortschritt in der Diagnostik dieser Erkrankung fiihren.
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Photodynamische Oiagnostik bei peritonealer Endometriose - Fiuoreszenzanalyse nach ALA-Gabe Korell, M., Hillemanns, P., Weigandt, I-L., *Baumgartner, R., Untch, M.; Klinik und Poliklinikfar Frauenheilloande und Geburtshilfe; *Laserforschungslabor; Klinikum Groflhadern, Manchen
ltom~opathische Behand|nng der Endometriose L Gerhard, At. Schantz, ~ Sillem, B. Runnebaum Uni-FrauenMinik Heidelberg, Ambulanz fl~r Naturheilkunde Fragestellung: In den vergangenen Jahren konnten dureh verbes-
Die peritoneale Endometriose zeiehnet sieh dutch eme zumeist groBflfiehigeVerteilung aus, wobei nur ein Teil der Herde makroskopiseh zu erkennen ist. Fragestellung: Kann die Diagnostik dutch die yon 5-Aminolfivutinsaure (ALA) ausgelOste Fluoreszenz verbessert werden ? Methode: Bei 10 Frauen mit vermuteter Endometriose wurdevor der Laparoskopie 10 mg/kg KG ALA oral verabreieht. Naeh einero Zeitintervall yon 120-280 rain. wurde unter D-Light (390440 nm) die Fluoreszenz mit Video bzw. Spektralanalyse dokumenfiert. Ergebmsse: Naeh emer Inkubationszeit von 3-5 Stunden zeigte sieh eine starke Fluoreszenz des Douglassekretes und im Bereieh der Tubenmukosa, w~arend peritoneale Herde und der Leberrand geringer leuchteten. Nur eine sehr sehwaehe Fluoreszenz ergab sich bei Darm und Netz, Keine Signale zeigten sich bei Ovar, Uterus and unauffiilligem Peritoneum. Ebenso zeielmeten sieh pigmentierte oder narbige Endometrioseherde dureh eine negative Fluoreszenz aus. Es traten keine Nebenwirkungen auf. SchluflJblgerung: Eventuell kann die photodynamisehe Diagnosfik das Auffmden makroskopisch unauff'alliger Endometrioseherde erm6gliehen und dadureh die Therapie verbessem.
serte operative Tedmiken u. hormonelle Behandlungen groBe Fortsehritte b.d. Endometriose-Therapie erzielt werden, Allerdings tritt b. etwa d. H~lfte d. Pat. m Absetzen d. Med'~amente ein Rezidiv auf, wobei Sehrnerzen, Dysmenorrhoe u. Infertilit~t die Mufigsten Pr~bleme darstelleaa. Es war deshatb d. Ziel d. vorliegenden Studie, den Einsatz v. HomOopathie zu ilberpriifen, naehdem unsere Arbeitsgruppe Erfolge b.d. Inferfilit~ts- u. Dysmenorrhoe-Behandlg. aufzuweisen hatte. Methode: 30 Frauen m. laparoskopiseh gesieherter Endometriose d. Stadien II-IV u. Rezidiven trotz operafiver u. hormoneller Therapie wurden m. klassischer HomOopathie 12 Mort. lang individuell behandelt u. 3 Mon, naehbeobachtet. Vor, nach '6 u. t2 Mort. wurden Vaginalbefunde erhoben, d. CA 125-Weft gemesse~ US durchgeflLhrt, Besehwerdelisten ausgegeben (Rating re.d, visuellen Analogskala) u. d. Lebensqualit~t beurteilt. Ergebnisse: Z.Zt. haben 21 Pat. d. Beobachtungszeilxaum v. 15 Mon. abgeschlossen. Von 10 m. unerfiilltem Kinderwonseh (mittlere Kinderwunschdauer 6 Jahre, Range 2-15 Jahre) sind 6 schwanger geworden, wovon eine abortierte, Bei den 11 Pat. o, Kinderwunseh gab es 4 Drop-Outs (sie wurden wg. Rezidiven v. Ovarialzysten operiert). Bei 7 d, 21 Pat. verschwanden die Besehwerden, bei 10 konnte eine Beschwerdereduktion urn mind. 50% erzielt werden. Sehluflfolgerung: Bei Pat. mit rezidiv~erender Endometriose n. operativer u. hormoneller Therapie karm die homOopath: Behandlg. erfolgreich eingesetzt werden. In einer randomisierten Therapiestudie sollte geprtfft werden, welehe Pat, besonders gut auf diese Methode ansprechen bzw. in welehen Fallen d. Hom6opathie anstelle d. herkOmml. Therapien eingesetzt werden kOlmte.
P3.13.14
Zum EinfluB von GnRlt-Analoga-Therapie auf den Knochenstoffwechsel Miiller J., Seifert-Klauss V., H6fl C., Probst R., Luppa P. Frauenklinik und Institut fib" Klinisehe Chemie und Pdthobiochemie im Klinikum rechts der Isar der TU Miinchen Verst~kte~- Knoehenabbau ist eine Nebenwirkung der Therapie mit CmRH-a. Die Dynamik des Knoehenstoffweehsels kann durch die Knoehenabbauparameter N-terminale Telopeptide (NTX) and Pyridininm-Crosslinks (DPD und PYD), sowie dutch die Knoehenaufbauparameter Osteocalcin (OC) und knochenpezifisehe alkalische Phosphatase (BAP) erfaBt werden. Fragestellung: Wie wirkt sich der Ostrogenentzug unter GnRH-aTherapie auf den Knoehenstoffwechsel aus? Methode: Wit untersuchten 8 Endometriosepatientinnen unter GnRH-a-Therapie in monatlichen Abst~inden trod verglichen ihre Knoehenstoffwechselparameter in Sentm trod Urin mit denen yon 20 priimenopausalen Frauen mit regelm~iBigen Zyklen. Ergebnisse: Naeh drei Monaten Therapie waxen die Abbauparameter NTX, DPD and PYD signifikant h6her als in tier Kontrollgruppe (lo < 0,01), die Aufbauparameter OC und BAr' jedoeh noch nicht. Die h6chsten Werte wurden durchschnitttieh 5,6 0XlTX and PYD), 6,1 (DPD), 8,2 (OC) und 8,6 (BAP) Monate nach Therapiebegina gemessen. NTX, DPD und PYD n~herten sieh nach Therapieende innerhalb von 3 Monaten wieder den Werten tier Kontrollgruppe an. Schluflfolgerung: Der Knochenstoffweehsel reagiert raseh auf Ostrogenentzug und -wiederversorgung. Die Abbauparameter NTX, DPD und PYD seheinen diesbezfiglieh die sensitiveren Marker zu sein. OC und BAP steigen als Ausdruck des kompensatoriseh gesteigerten Knoehenaufbaus verz6gert an.
S 181
P3.14 Menschliche Sexualit it
P3.14.01 J o h a n n a die Wahrscheinliche- ein sehwangerer Papst? N. Mehler, d.S.E. Dericks-Tan Universitats-Frauenklinik, 60590 Frankfurt am Main Fragestellung: Ist es medizinisch nachvollziehbar, dag ein Papst schwanger geworden seiu und geboren haben soil? Historische Berichte: Um die Mitte des 9.Jhdt. starb auf der r0mischen Via Sacra ein Papst, indem er ein Kind gebar: dies galt vom 13-16.Jhdt. als historische Tatsache, seither als Legende(1). Bis 1601 standen in der Kathedrale von Siena die B~sten zweier P/ipste namens ,,Joannus VIII". Auch andere historische Kuriosa (Meidung des Ortes der p~ipstlichenNiederkunft bei Prozessionen, Testespalpation des gewahlten Papstes, 9-16.Jhdt, u.a.) sind Hinweise aufdie einstige Existenz einer ,,P~ipstin"(2). Klinische Berichte: Genotypisch und gonadal weibliche Personen mit AGS k0nnen unauffallig bis zum 6. Lebensjahrzehnt sogar als Ehem~nner leben (3). Der Ovarialzyklus bei Frauen mit Virilisierungserscheinungen (late-onset AGS, Ovotestes [Hermaphroditismus verus] oder androgen-produzierendem Tumor) kann ungestOrtsein, so dab Schwangerschaften mOglich sind (4), wie vor Einflihrung yon Kortikoiden zur AGS-Therapie verschiedentlich berichtet. Schluflfolgerung: Eine Frau mit late-onset AGS oder mit androgen-produzierendem Tumor oder ein echter Hermaphrodit h~itten im 9.Jhdt. durchaus Papst werden - und gebaren- kOnnen(4,5). 1) Franzen A. Kleine Kirchengeschichte. Herder S. 165, 1995 2) Vi~lkerK. (Jberdie Wahrscheinlichkeitder Existenz der P@stin Johanna (Alfred darry, Ges. Werke).Zweitausendeins, Ffm. 1993 3) Ravichandran R, Laferty F, McGinniss MJ, Taylor HC. d Clin Endocrinol Metab. 81: 1776-1779, 1996 4) Dericks-Tan dSE. Geburtsh Frauenheilk 57: M50-M53, 1997 5) New1, Kitzinger ES. d Clin Endocrinol Metab. 76: 3-13, 1993
P3.14.02
P3.14.03
Ambiguitlitstoleranz als Megparameter fllr Sexual- und Kontrazeptionsverhalten und filr die Nennung von Griinden bei
~NLICHE SUBFERTILIT.~T: PAARBEZIEHUNG UND KRANKHEITSVERARBEITUNG
Schwangerschaftsabbrnchbegehren Ostkirchen, G., Schindler, E.-M., Fust, G., Zunker, G, Schindler, A.E. Der Eintritt einer ungewollten Schwangerscha~ wird definiert als eine extreme Krisensituation, eine Situation hOchster Unsicherheit und Ambivalenz, in der sich die betroffene Frau mit widerspr0chlichen Argumenten und Tendenzen auseinandersetzt end in der sie unter Zeitdruck eine weitreichende Entscheidung zu fallen hat. Fragestellung: Berichte aus der Literatur weisen darauf hin, daB eine differenzierte Auseinandersetzung mit den Granden ftlr oder gegen einen Schwangerschat'tsabbruch zu einer besseren Verarbeitung der Konfliktsituation beitragt. Es wird erwartet, dab ambiguitatstolerante Frauen mehr Grtinde in der Beratungssituation nennen and bessere Bewaltigungs- strategien in dieser Konfliktsituation aufweisen als ambiguitatsintolerante. Methode: Mit dem Fragebogen IMA yon Reis (1997) werden Zusammenhange zwischen Ambiguitatstoleranz/-intoleranz und sexuellen Erlebens- und Verhaltensmustem, Einstellungen zum VerhtRungsverhalten and Begrflndungen far einen begehrten Schwangerschaftsabbruchnach Beratungskonzept analysiert. Ergebnisse: Diese Studie befindet sich in der Phase der Datenerhebung. Schluflfolgerung: Erste Ergebnisse werden vorgestellt und Konsequenzen far die Nachbetreuung abgeleitet.
Kowalcek, I., Buhrow, G., Wihstutz, N., Diedrich, K. Klinik far Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Medizinischen Universitat L~beck Die Psychodynamikin der Paarbeziehtmgtrod die Besonderheiten der Krankheitsverarbeitang bei m~nnlieherSubfertilit~t blieben bisher weitgehend tmbeachtet, Fragestellung: 1. Unterseheidet sieh das Selbst- und Fremdbild beider Partner bei m~mlieher Subfertilita't? 2. Unterseheiden sieh die Partner in der Krankhcitsverarbeittmg des uner~llten Kinderwunsches ? Methode:Unabhfingjge Variable: MfinnlicheSubfertilitfit,Stichprobe N= 102 Frauen and Manner. Abhangige Variablen: Erfassung mit standardisierten MeBinstnmaenten1. Selbst- and Fremdbild in der Paarbeziehung mit dem GiessenTest. 2. Freiburger Fragebogen zttr Krankheitsverarbeitung. Ergebnisse: Selbstbild und Fremdbild der subfertilen M~mer trod ihrer Partnerinnen unterscheiden sich signiffl~ant(p= 0,0177). Die subfertilen Mazmerbesehreiben sieh als hypomaniseh, so als nieht beeinfhtBbar,nicht ~tngsflich,unbekttmmerttrod als nicht depressiv. Die Frauen beschreiben ihre Partner als leicht depressiv. Die Frauen subfertfler Mariner beschreiben sich auff~illignegativ sozial resonant, als tmbeliebt, mif3achtetund nicht durchsetzungsf~ihig. Die M~mer dagegen beschreiben ihre Parterinnen als positiv sozial resonant, also als geliebt, attraktiv und geachtet (p--0,00000). Die Franen verarbeiten den t i n - - t e n Kinderwtmschsignifikant depressiver als ihre Partner (p=0,045). Sehluflfolgerung: Die Diskrepanzen zwischen Selbst- trod Fremdbild sind zu thematisieren und gemeinsammit dem Paar zu bearbeiten. Nicht die somatische Ursaehe der ungewollten Ydnderlosigkeit scheint fl~rdie Frauen and Manner in der Krankheitsverarbeitang entscheidend, sendem soziale und emofienaleAspekte.
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P3.15 Reproduktionsphysiologie
P3.15.01
Ovarielle Hyperstimulation und Immunstatus Giuliani A., Schoell W..,Boritsch J, Auner J., Urdl W.. Geb.-Gyn. Univ.-Klinik, Graz, Osterreich Fragestellung: Gibt es w~arend der kontrollierten ovariellen Hyperstimulafion unter Verwendung yon humanem Menopausengonadotropin (hMG) und einem Gonadotropin-Releasinghormon(GnRH) Antagonisten (Cetrorelix, ASTA Medica AG, Frankfurt, Deutschland) A~nderungendes Immunstatus? Methode: In einer prospektiven nicht randomisierten Studie wurde der immunologische Status bei 17 Frauen w~ihrend vier Phasen (2. - 3. Zyklustag, am Tag tier Gabe yon humanem Chorion-Gonadotropin (hCG), am Tag der Follikelpunktion, sowie in der Corpusluteum-Phase) im Rahmen des In-Vitro-Fertilisierungs-(!VF) Programmes bestimmt. Dazu wurden Kontrollen d~esBlutbildes, des Differentialblutbildes sowie der Lymphozyten-Subpopulationen mittels Dual-Color-Flow-Zytometriedurchgefilhrt. Stafisfische Analysen wurden unter Verwendung tier SPSS-PC+ Varianz-Analyse flit Gruppenvergleiche durchgeflahrt, wobei eine statisti-sche Signifikanz unter Annahme p<0,05 festgesetzt wurde. Ergebnisse: Zwischen erstem und zweiten Mel3punkt erfolgte ein signifikanter Anstieg der Gesamtleukozyten (p=0,020) sowie der neutrgphilen Granulozyten (p=0,001). Lymphozyten (p=0,002), Monocyten (p=0,050) und neutrophile Granolozyten (p=0,013) stiegen signifikant vom ersten zum dritten Mel3punkt an, w~hrend Leukozyten (p=0,000) und neutrophile Granulozyten (p=0,003) zwischen erstem und viertem MefSpunkt signifikante Anstiege zeigten. Die t~brigen gemessenen Lymphozyteusubpopulationen zeigten keine Ver~nderungen. SchluJ3folgerung: Kontrollierte ovarielle Hyperstimulation unter Verwendung yon hMG und GnRH-Antagonisten hat keinen nennenswerten EinfluB auf Lymphozyten-Subpopulationen.
P3.15.02
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Die periovulatorische MuttermundsSffnung: Assoziierte Zellpopulationen Classen-Linke, 1.1, Kemp, B. 2, Ruck, p.3, Winkler, M. 2, Beier, H.M. 1, Rath, W.2
Hysterosaipingoszintigraphie -klinische Aspekte einer neuen Methode zur Untersuchung der Tubenfunktion. Kissler, ,7.1, Hagedora, K.1, Kat, S.2 Licht, 1,.1, Wildt, L. 1 1 Abteilung fdr gyniikologi~che Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, Universitiitsfrauenklinik Erlangen. 2 Nuklearmedizinisehe Klinik mit Poliklinik der Universitiit Erlangen. Hysterosalpingoszintigraphie stellt den Transport un-
Frauenklinik2 trod Institut for Anatomiel der Universitat Aachen Institut fox Pathologie3 der Universitat Ttibingen Obwohl die mittzyklische ZervixOffmmg wesentlieh geringer ausgepr~gt ist als die MuttermundsOffnung am Tennin, kOnnten die zugrundeliegenden Prozesse vergleichbar sein. Fragestellung: Komrnt es bei der mittzyklischen Muttermtmds6ffnung ebenfalls zu einer Infiltration des zervikalen Gewebes mit entzthndungsassoziierten Zellen mit nachfolgendem Umbau der Extrazelhflannatfix? Methode: Bei t4 pr~nenopausalen Patientinnen wurden nach Hysterektomie endocervicale Gewebeproben 5x in der follikularen, 4x in der pefiovulatofischen und 5x in der sekretofischen Zyklusphase entnommen. Mastzellen trod polymorphkemige neutrophile Granulozyten (PMN) warden enzymhistochemisch und Makrophagen immunhistochemisch differenziert. Die Quanfifizierung erfolgte mit einem genormten Zahlokular, die statistische Auswertung mit dem Wilcoxon 2-Sample-Test (p<0,05). Ergebnisse: Mastzellen traten gehauft in der spaten Follikelphase vorwiegend im Stroma auf, Makrophagen pefiovulatofisch vor allem pefiglandul~; PMN nur in sehr geringer Anzahl. Schluflfolgerung: Bei der Muttermunds6ffmmg im Zyklus kommt es ebenso wie am Terrain zu einer Infiltration ealtz~ndtmgsassoziierter Zellen hi das zervikale Stroma, wobei im Zyktus jedoch nicht PMN sondem Mastzellen und Makrophagen vorherrschen. Diese k6nnten zur Kollagenaseninduktion bzw. Zytokinfreisetztmg nfit nactffolgendem Umbau des Zervixstromas und damit zox Zervix6ffmmg fOhren.
beweglicher Partikel ha weiblichen Genitaltrakt dar.
Fragestellung: Gibt es eine biologisehe Bedeuttmg ffir den iiberwiegend ipsilateralen, anf die Seite des dominanten Follikels gerichteten Transport spermienartiger Partikel? Methode: Bei der HSS werden 99 m-Teetmetium markierte Albuminaggregate mit einer Gr6/3e von 5-401ma, die der Gr68e von Spermien entspreehen, in das hintere Seheidengew61be apptiziert. Eine Aszension wird mit einer Gammakamera mit Hilfe yon regions of interest gemessen. Ergebnisse: Bei 549 Patientinnen mit einer HSS kam es zu 86 Sehwangerschaften (SS). Bei den Patientinnen, die in der HSS einen Transport zeigten (n=374), kam es zu 67 Schwangerschaften (18%). Davon waren 55 SS spontan oder dutch Insemination eingetreten (82%), 12 SS (18%) dutch IVF. Bei den Patientinnen, die in der HSS keinen Transport zeigten (n=175), kam es zu 19 Sehwangersehaften (10%). 1 SS war spontan, 10 SS waren dureh Insemination (58%)trod 8 SS (42%) dureh IVF eingelreten. Die Untersehiede in der SS-Entstehung waren signifikant (p<0,05). Sehluflfolgerung: Geriehteter Transport in der HSS seheint mit einer Maximienmg dec Fertilit~t einherzugehen. Negative HSS bei durchg~mgigen Tuben kann zu einer ncuen Indikation flit die IVF-Behandhmg ffthren. S 183
P3.15.04
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Intrauterine Mikrodialyse - eine neue Methode zur Beurteilung der Endometriumsfunktion in vivo P.Licht, V.Russu, A.LOsch, J.Neuwinger, E.Siebzehnriibl, L. Wildt Abt. fiir Endokrinologie & Reproduktionsmedizin, Universitiitsfi'auenklinik Erlangen, Universitiitsstrafle 21, 91054 Erlangen.
S e h w a n k u n g e n in der L H - S e k r e t i o n yon Tag zu Tag u n d Z y k l u s zu Z y k l u s . Rossmanith, W.G. , Lah, V., Grill, 1-1..1., Kreienberg, R., Universitgits-Frauenklinik Ulm Die Sekretionsdynamik des Luteinisierenden Hormons (LH) ist durch Sekreti0nsepisoden (Pulse) gekennzeichnet. Bei bekannten interindividuellen Unterschiede in der LH-Pnlsatilit~it liegen keine Informationen fiber Schwankungen yon Tag zu Tag innerhalb eines Zyklus und yon Zyklus zu Zyklus vor. FragesteIlung: Wie sieht die LH-Pulsatilit~it yon Zyklus zu Zyklus filr den gleiehen Zyklustag oder von Tag zu Tag innerhalb eines Zyklus aus? Methode: 8 Frauen mit regelm~iBigen Zyklen wurden zwischen dem 2.-6. Zyklustag entweder w~ihrend des Tages (8.00-16.00 Uhr, n=4) oder in der Nacht (20.00-4.00 Uhr, n=4) untersucht. 5 Frauen wurden an drei aufeinanderfolgenden Tagen studiert, drei weitere zum gleichen Zyklustag in drei aufeinanderfolgenden Zyklen. Es wurden Blutproben alle 10 Minuten fiber 8 Stunden ffir die Bestimmung von LH dnrch ELISA abgenommen. Ergebnisse: Die LH-Pulsatilitgt jeder einzelnen Frau war yon Tag zu Tag innerhalb eines Zyklus different, wobei sich die LHPulsfrequenzen und -amplitudes unterschieden. Andererseits war die LH-Pulsatilit~t yon Zyklus zu Zyklus ffir den gleichen Zyklustag erstaunlich fihnlich, da LH-Pulse mit gleicher Amplitude und Frequenz auftraten. Die Kreuzkorrelationsanalyse zeigte positive Korrelationen zwischen den LH-Daten von Zyklus zu Zyklns, jedoch nicht innerhalb eines Zyklus. Schluflfolgerung: Diese Befunde weisen auf eine groge Konstanz in der LH-Pulsatilit~t einer Frau von Zyklus zu Zyklns ftir den gleichen Zyklustag hin und lassen spekulieren, dab ein zentraler Zeitgeber mit mensueller Rhythmizit~it die Freisetzung von LH in der Follikelphase des Zyklus bedingt.
Die Implantation stellt eines der ungel6sten Probleme der assistierten Reproduktion dar. Die regulierenden Faktoren sind bis heute weitgehend unbekannt. Als einen Ansatz zur diagnostischen Beurteilung der Endometriumsfunktion haben wir ein intrauterines Mikrodialysesystem (IUMD) entwickelt. Das System besteht aus einem Ballonkatheter, der in das Cavum uteri eingefahrt wird und der fiber Plasmapheresemembranen (AusschluBvolumen 2000 kDa) mit einem abfahrenden Katheter verbunden ist. Das System wird kontinuierlich mit steriler NaC1L6sung perfundiert (30 ~l/min). Die Konzentrationen im Effluent erlauben Rgckschlfisse auf die tats~chlichen Konzentrationen in utero. Bei insgesamt 17 Patientinnen mit Sterilit~it unklarer Genese wurde in der spfiten Lutealphase ein hCG-Belastungstest durchgeffihrt, bei dem urin~ires hCG (50 IU/h Predalon ®, 5 h) aber das IUMD appliziert wurde. Die verabreichte hCG Konzentration war so gering, daB im peripheren Blut kein hCG meBbar war und anch die Progesteronspiegel nicht anstiegen. Die hCG Infusion bewirkte tiefgreifende Ver~nderungen des endometrialen Sekretionsmusters. Prolaktin, M-CSF und IGFBP-1, drei Marker Nr die Decidualisation, wurden dutch hCG signifikant inhibiert, wahrend LIF - ein im Tierversuch far die Implantation essentielles Zytokin - konstant anstieg. AuBerdem kam es unter hCG zu einer biphasischen Regulation von VEGF, einem endothelialen Wachstums- und Permeabilit~itsfaktor dem eine Rolle im Rahmen der Placentation zugesprochen wird. Zusammenfassend stellt das IUMD eine neue Methode zur klinischen Beurteilnng der Endometriumsfunktion in vivo dar.
P3.15.06 Deziduale Mastzei|en spie|en eine Rolle bei Aborten des ersten Trimenons L Marx , PC Arck, M Kapp , J Dietl, Universit~tsfrauenklinik W~irzburg Fragestellung: Haben deziduale Mastzellen eine Bedeutung ~ r spontane Aborte im ersten Trimester? Methoden: Dezidua aus Interruptiones (n=12), spontanen Aborten (n=8) und anamnestisch mehrfachen spontanen Aborten (n=3) wurde in Formalin fixiert, in Parrafin eingebettet und immunhistochemisch untersucht. Um zwischen Dezidua basalis und Dezidua parietalis zu unterscheiden verwandten wir einen monoklonalen Antik6rper gegen Pancytokeratin, den Nachweis und die Verteilung der Mastzellen untersuchten wir mit einem gegen die Tryptase der Mastzellen gerichteten Anik0rper. Ergebnisse: In der basalen und parietalen Dezidua aus der normalen Schwangerschaft beobachteten wir eine geringe Anzahl von Mastzelten. In der Dezidua yon Frauen die einen oder schon mehrere spontane Aborte hatten, fanden sich deutlich mehr Mastzellen. Dieser Anstieg von Mastzellen fand sich ausschliel31ich in der Nfihe von dezidualen Drfisen der Dezidua basalis, in der parietalen Dezidua fanden sich keine Mastzellen. SchluJ3folgerungen: Unsere Daten lassen vermuten, dab deziduale Mastzellen eine Funktion bei Aborten des ersten Trimenons haben. Die Ausschfittung yon Cytokinen wie z. B. TNF-c~ dutch deziduale Mastzellen nach Stimulation tiber den Neurotransmitter Substanz P oder Interaktion mit dem Trophoblasten k6nnte zu einer Aktivierung yon NK-Zellen, Makrophagen und TH1Zytokinen und damit zur Abortinduktion mittels thrombotischen bzw. inflammmatorischen Prozessen in den m0tterlichen und uteroplazentaren BlutgefaBen flihren. S 184
P3.15.07 hCG stimuliert die Trophoblasteninvasion und induziert die Aktivit~it der Metalloproteinasen in vitro D. Hahn, M. Zygmunt, K. Mtinstedt, U. Lang Zentrum Far Frauenheilkunde und Geburtshilfe, JLU GieBen Die Einwanderung von Trophoblastzellen in den Uterus und sein GeFaB system ist ~ r die normale Entwicklung der Schwangerschaft unerlaglich. Das hCG zeigt neben den klassischen endokrinen Wirkung auch einen EinfluB auf das Wachstum und die Invasion der hCG/LH exprimierenden Zellen (z. B. Trophoblast, Chorionkarziom). In der vorgestellten Studie wurde der EinfluB von steigenden hCG Konzentrationen (0 - 50 000 mU/ml) auf die Trophoblasteninvasion jm JEG-3 Modell (8gm Membranen mit Matrigel Beschichtung) untersucht. Die Migration und Proliferation wurden ebenfalls untersucht (unbeschichtete Membranen sowie WST-1). Die Bestimmung der kollagenolytischen Aktivitfit der Zellen wurde mittels kolorimetrischen Collagenase Assay durchgefahrt. Es konnte eine konzentrationsabhangige Induktion der Trophoblasteninvasion durch das exogene hCG im in vitro Modell gezeigt werden. Die Migration wurde ebenfalls verstarkt. Dabei blieb die Proliferation unver~ndert. Die kollagenolytische Aktivittit der Zellen stieg signifikant nach der Inkubation mit hCG an (von 0,06 u 1,4 U/ml). Das hCG stellt somit einen wichtigen Regulator der Trophoblasteninvasion in vitro dar. Die Wirkung von hCG auf die Trophoblasteninvasion k6nnte fiber die Induktion von Metalloproteinasen e r k l ~ werden.
P3.15.08 Vertr~igliehkeit einer Magnesiumsulfat-FertigInfusions-Liisung in der Tokolyse Zygmunt M. O, Heilmann L. 2), Berg C.2), Wallwiener D. 3), Grisehke E. ~), Lang U.1) Universitgits-Frauenklinik Gieflen j) bzw. HeidelberJ ), Stadtkrankenhaus Riisselsheim 2)
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Die zytogenetische Darstellung humaner Oozyten im Germinalvesikel-Stadium Eckel, H.(1), Stumm, M.(2), Wieacker, P.(2), Kleinstein, J.(1) (1) Klinik fiir Reproduktionsmedizin und Gyniikotogische Endokrinologie, (2) lnstitut fiir Humangenetik, Otto-v.Guericke Universitiit Magdeburg
Die hochdosierte intraven~SseMagnesiumtherapie ist eine wichtige Alternative zu anderen tokolytischen Substanzen in der Behandlmag der drohenden Frtihgeburt. Fragestellung: Ziel der Untersuchung war, die lokale mad systemisehe Vertr~iglichkeit der intraven6sen MagnesiumTherapie mit einer Magnesiumsulfat-Fertig-Infusionsl~sung (Magneven®, Fresenius AG, Bad Homburg) zu untersuchen und mit einem herkOmmlichen Magnesiumsulfat-Infusionsl6sungskonzentrat (Mg-5-Sulfat Amp. ® 50%) zu vergleichen. Methode: In einer prospektiven, randomisierten, kontrollierten multizentrischen Studie wurden 46 (23/23) Patientinnen zwischen 25.-36. SSW mit Magnesiumsulfat (1,0 bis 2,0 g/h) bis maximal 21 Tage behandelt. Die lokale Vertr~glichkeit (RStung, Schwellung, Verh~rtung, Sehmerzen, Juckreiz, tastbarer Venenverlauf) wurden mit einem Score von 0-27 Punkte beurteilt. Generalisierte Nebenwirkungen sowie laborehemische Parameter wurden erfagt mad statistiseh ansgewertet. Ergebnisse: Die lokale Vertr~glichkeit war zwischen beiden Behandlungsgruppen statistisch gesichert gleich. Insgesamt komate ein mittlerer Venenscore von 1,5 (SD 3,4) in tier Magneven-Gruppe mad 2,0 (SD 3,5) in der Mg-5-Sulfat-Gruppe erhoben werden. Bei keiner der Patientinnen traten schwerwiegende unerw~lnschte Ereignisse auf. Beide Bebandlungsarme zeigten gemessen an Vitalparametern mad Laborwerten eine gute mad vergleichbare systemische Vertr~glichkeit. Schlufifolgerung: Magnesiumsulfat-InfusionslOsung, die sowohl zur Tokolyse als anch in der Eklampsieprophylaxe eingesetzt wird, ist ein einfacb applizierbares, gut vertr~igliches Arzneimittel.
Die ovarieUe Stimulation mit anschliel3ender 1VF bzw. ICSI in der Sterilit~itstherapie erm6glicht die Analyse unbefruehteter Eizellen hinsichtlich chromosomaler Anomalien. Fragestellung: Sind die bislang angewandten zytogenetisehen Techniken auch ftir entsprechende Untersuchungen an unreifen Eizellen geeignet? Methode: Bei Routineoperationen entnommene, unreife Eizellen wurden zur Oberprtifung auf Vorhandensein eines Germinalvesikels (GV) mechanisch mad mittels Hyaluronidase yon umgebenden Cumuluszellen befreit. Der Inkubation im hypotonen Medium (0,9% Na-Citrat, 10-15 Minuten) folgte die Fixierung nach dem schonenden, graduellen Pri~parationsverfahren yon Kamiguchi et al. (Hum. Genet. (1993) 90" 533). Danach wurden die luftgetrockneten Oozyten sequentiell mit Giemsa und DAPI gefarbt. Ergebnisse: Die priiparierten GV-Oozyten zeigen im mikroskopischen Bild Giemsa-positive Strukturen innerbalb ihrer Zytoplasmagrenzen. Die nachfolgende sequentielle Farbung mit dem Fluoreszenzfarbstoff DAPI erm6glieht schlieglich die eindeutige Identifizierung der Giemsa=positiven Strukturen als DNA in Form yon dekondensiertem Chromatin. Schluflfolgerung: Die Darstellung humaner Oozyten im GVStadium mit Hilfe zytogenetischer Preparations- und F ~ b e techniken erm6glicht eine Klassifizierung unreifer Eizellen hinsichtlich ihres Kerrtreifungsstatus mad kSnnte somit far die Identifizierung mOglicher St6rungen im Reifungsprozel3 weiblicher Gameten yon Bedeutung sein.
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Neurotransmitter Substanz P-positive Nervenfasern sind vermehrt in der Dezidua yon Patientinnen mit idiopathischen Aborten nachweisbar St. Mitterlechner, P. Arck, L. Marx, M. Kapp, ~ Dietl Universitdits-Frauenklinik W~irzburg
Regulation uteriner NK-Zeilen dureh ein trophoblastspezifisehes Zytokin. Mailer, H i '2'3, Soares, M,L 2, Friese,KJ 1Universitdts_Frauenklinik Rostock, 2Dept. Mol. &Integrative PhysioL, Kansas Univ. Med. Ctr., Kansas City, KS, s untersti~tzt durch Stipendium der DFG (Mu 1183/1-1.) Fragestellung: Durch die Expression von Hormonen / Zytoki-
Der Anstieg von Fehlgeburten als Folge yon Strel3 findet derzeit grol3e wissenschaftliche Beachtung, psycho-neuro-immunologische Mechanismen werden hierbei als Ursache diskutiert. Fragestellung: Thl Zytokine induzieren Aborte und werden u.a. yon Mastzellen und Makrophagen produziert. Beide Zellarten sind in der Dezidua prfisent und kOnnen yon Nervenfasern aktiviert werden, die den Neurotranslnitter Substanz P (SP) enthalten. Das Ziel der vorliegenden Studie war, humane Dezidua des ersten Trimenon yon normalverlaufenden Schwangerschaften and Aborten unklarer Atiologie auf die Prfisenz von SP zu untersuchen. Methoden: Dezidua aus Interruptiones (n=17) und spontanen Aborten (n=13) wurde immunhistochemisch untersucht. Um zwischen Dezidua basalis und Dezidua parietalis zu unterscheiden, verwandten wir einen monoklonalen AutikOrper gegen Pancytokeratin (Dako). Den Nachweis und die Verteilung der SP-positiven Nervenfasern untersuchten wir mit einem Aaatik6r-per gegen SP (BioGenex). Ergebnisse: In der Dezidua von Patientinnen mit idiopathischen Aborten beobachteten wir eine um 59.4% h0here Dichte von SPpositiven Nervenfasern gegent~ber dem Kontrollkoltektiv. Schluflfolgerung: In der vorliegenden Studie konnte erstmalig die Pr~tsenz yon SP-positiven Nervenfasern in der Dezidua nachgewiesen werden. Hieraus ergeben sich Diskussionspunkte einer psycho-neuro-immunologisehen Atiologie ungekl~irter Fehlgeburten. Folgende Hypothese lfil3t sich aufstellen: SP beeinflul3t Mastzellen, Makrophagen und weitere immunkompetente Zellen der Dezidua, .die tiber die Sekretion von inflammatorischen Zytokinen Fehlgeburten induzieren k6nnen.
nen der Prolaktin (PRL) Gen-Familie beteiligen sich Trophoblastzellen maggeblich an der Gestaltung einer far die embryonale Entwicklung geeigneten intrauterinen Umgebung. Von den 15 Mitgliedern dieser Genfamilie, welche in der Plazenta yon Nagern exprimiert werden, ist die biologische Funktion ftir nur 5 Vertreter bekannt. Prolactin-like Protein-A (PLP-A) ist ein Mitglied dieser Genfamilie mit bislang unbekannter Funktion und wird von Trophoblastzellen spezifisch zum Zeitpunkt der Entstehung der chorio-allantoischen Plazenta exprimiert. Methode: Durch die Markierung von PLP-A als Fusionsprotein mit sekretorischer alkalischer Phosphatase (SEAl?) konnte gezeigt werden, dab PLP-A spezifisch mit einer Population uteriner natarlicher Killerzellen (uNK) in der mesenterialen Seite des schwangeren Uterus interagiert. Ergebnisse: Diese Beobachtungen werden gesti~tzt yon der gleichartigen Verteilmag typischer uNK-Marker, yon dem fast vollstandigen Fehlen der PLP-A-Bindung an gravide Uteri NKdefizienter (TgE26) Mfiuse mad der spezifischen Hemmung der Zytotoxizitgt der NK-Zellinie RNK-16. Schluflfolgerung: Die angemessene funktionelle Modulation uteriner NK-Zellen ist far die Schaffung einer vaskul~iren Verbindung zur maternalen Zirkulation ohne immunologische AbstoBung vma zentraler Bedeutung. Die spezifische Bindung yon PLP-A an uNK ist Ausdruck einer neuartigen funktionellen Beziehung an der fetomaternalen Grenzschicht.
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Regulation der Interleukin-6-Expression und -Sekretion menschlicher Granulosazellen
Zusammenhang zwischen Stimulationprotokoll und der Interleukinkonzentration in der Follikelfliissigkeit und deren Effect auf die Ergebnisse der ICSI -Behandlung.
Keck, C., Rajabi, Z., Pfeifer, K., Brandstetter, T., Breckwoldt, M. Universitiits-FrauenklinikFreiburg Interleukin-6 (IL-6) wurde im Serum und in der Follikelfl~lssigkeit yon Patientinnen nach ovarieller Stimulationstherapie nachgewiesen. Fragestellung: LaBt sich die Expression yon IL-6 und dem IL-6Rezeptor ffir menschliche Granulosazellen (GCs) zeigen und wird diese Expression durch Gonadotropine reguliert? Material und Methoden: GCs wurden im Rahmen der in vitroFertilisation aus der Follikelflt~ssigkeit isoliert. Die IL-6Konzentration in der Follikelfltissigkeit wurde im ELISA gemessen. Nach einer Pr~iinkubationszeit von 24 h wurden die Zellen mit rekombinantem humanen FSH (0.01/0.03/0.5 und 1 IU/ml) und hCG (0.1/0.5/1 and 10 IU/ml) stimuliert. Zus~itzlichwurden die Zellen mit und ohne hCG-Gabe mit 100 U/ml rekombinantem humanen IL-6 (rhIL-6) stimuliert. Die Progesteronkonzentration im Zelliiberstand wurde im RIA gemessen. Die Isolierung der Gesamt-RNA erfolgte mit dem RneasyTM RNA-Kit (Quiagen, Germany). Ergebnisse: Die IL-6-Konzentration im Zell~iberstandbetrug 10-40 U/ml. In individuellen GC-Kulturen konnten die Transkriptionsprodukte fiir IL-6 und den IL-6-Rezeptor als charakteristische Banden von 680 bp respektive 240 bp dargestellt werden. Die Inkubation von hCG-stimulierten GCs mit 100 U/1 rhIL6 fiJhrte zu einer signifikanten Inhibition der Progesteronsekretion der Zellen um durehsehnittlich 30%. Die Stimulation der GCs mit rhFSH bzw. hCG ftihrte zu einer dosisabh~ngigen Stimulation der IL-6-Sekretion. Schluflfolgerung: Menschliche GCs exprimieren IL-6 und den IL-6Rezeptor. Die IL-6-Expression und -Sekretion menschlicher GCs wird durch Gonadotropine moduliert. IL-6 inhibiert die GCProgesteronsekretion.
Hammadeh,A/1.E., Braemert,B., BaBes, S., Stieber,3/L, Rosenbaum,P., und W. Schmidt. Fragestellung : Ziel dieser Studie war die Beziehung zwischen den Konzentrationen yon Interlenkin-6 ( IL-6)und Interlen~,2n?-8 (IL-8) in Follikelflassigkeit, nach drei Stimulationsprotokollen und deren Effect auf die Ergebnisse des ICSI -Programms. Methode: Es wurde Follikelflassigkeit von 85 Frauen gewonnen. die Patienten erhielten FSH(Gl,n=19), HMG(G2,n=38) oder FSH und H/WIG(G3,n= 28) zur ovariellen Stimulation. Ergebnisse: Die mittlere Konzentration yon I1-6(pg/ml) in FF unter FSH Stimulation(G1) war hOher( 7,0+ 5,8) als nnter HMG (G2) ( 6,8+ 4,6) oder HMG/FSH (G3) (6,0+3,7) Stimulation trod die mittlere Konzentration yon ]L-8 (pg/ml) war hOher (310,3 + 278,6) mater (G1) als unter (G2, 200,6 +109,2) oder (G3) Stimulation (199,5+110,2). Es besteht kein signifikanter,Unterschied, zwischen den mittleren Konzentrationen yon ]L-6, ]L-8 tinter den verschiedenon Stimtdations protokollen. Die Fertilisationsrate war signifikant hOher ( 60,9 %+_2,0%, p<0.025) in G3 als in G2 ( 44,0 +_2,1). Die lmplantationsrate war fast gleich hoch in allen untersuchten Gruppen. Es wurde kein signif~anter Unterschied in der mittleren Konzentrationyon IL-6,IL-8 zwischen den Patientinnell, die nach ICSI - Behandlung schwanger warden und den Patientirmen,die nicht schwanger wurden gefunden. Schluflfolgerung: IL-6 und ]L-8 shad in pr~iovulatorischerFF nachweisbar. Das Stinmlationsprotokoll scheint keinen EinfluB auf die gemessenen Parameter zu haben.
P3.15.14 Das Interleukin-1 System als Modulator der endometriellen Neoangiogenese im Rahmen der embryonalen Implantation
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2Hirchenhain, J., ~'2Krassel,J.S., ~Bielfeld, P., lOzOrnek, HAd., 2Casa~, E.M., 2Raga, F., 1Bender, H.G., 2polan, M.L. 1Universitglts_Frauenklinik Dilsseldorf; 2Reproductive Immunology Laboratory, Dept. of GYN/OB, Stanford University, USA
mKr~ssel, J.S., ~Hirchenhain, J., 1Bielfeld, P., 2Ozornek, H.M., 2Casa~, E.M., 2Raga, F., 1Bender, H.G., :Polan, M1.L. ZUniversitats-FrauenMinik D~sseldorf; eReproductive Immunology Laboratory, Dept. of GYN/OB, Stanford University, USA Die vascular endothelial growth factor (VEGF) Familie besteht
Prfiimplantationsembryonen verschiedener Spezies produzieren Interleukin-lB (IL-1B). Die erfolgreiche Implantation menschlicher Embryonen konnte mat h0herer IL-1B-Produktion dieser Embryonen korreliert werden. Die vascular endothelial growth factor (VEGF) Familie besitzt eine starke neoangiogenetische Potenz. Im Rahmen der erfolgreichen embryonalen Implantation ist Neoangiogenese zwingend erforderlich. Fragestellung: Laf3t sich die Expression yon VEGF im menschlichen Endometrium der Lutealphase dutch ]L-1B beeinflussen? Methode: Endometrielle Stromazellen wurden unter Lutealphasenbedingungen in vitro bis zur Konfluenz kultiviert. Konfluente Zellkulturen wurden mit IL-1B, IL-1B + anti-]L-1 Antik6rper, ]L-1 Rezeptor Antagonist (]L-Ira) trod ]L-1B + ]LIra f~tr 48h behandelt Die RNA der Zellen wurde extrahiert and mittels RT/competitiver PCR quantitativ anf die Expression von VEGF-mRNA untersucht Ergebnisse: Die VEGF-mRNA Expression in vitro wurde dutch Kokultur mit IL-1B deutlich gesteigert. Dieser Effekt wurde dutch Zugabe von anti-]L-1 Antik0rper und ]L-Ira antagonisiert. Damit kann velmutet werden, ~ es sich um emen ]L-1Rezeptor vermittelten Effekt handelt Schluflfolgerung: Die embryonale ]L-1B-Produktion k6nnte im Rahmen der Implantation dazu dienen, die an der Einnismngsstelle n0tige Neoangiogenese im Endometrinm zu stimuheren.
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Die mRNA-Expression der VEGF-Rezeptoren KDR und Fit-1 sowie des VEGF-Antagonisten sFlt in menschlichem Endometrium im Verlauf des Zyklus
neben dem Agonisten VEGF aus zwei transmembranOsen Rezeptoren, KDR und Fit-l, sowie einem 16slichen Rezeptor, sFlt, dem die Funktion eines Antagonisten zukommt. Zur erfolgreichen embryonalen Implantation ist Neoangiogenese zwingend erforderlich. Fragestellung: LfiBt sich im menschlichen Endometrinm zu verschiedenen Zyklusphasen eine unterschiedliche Expression der Komponenten der VEGF-Familie fmden, die auf eine m6gliche Sensibihsienmg des Endometrimns zarn Zeitpunkt der embryonalen Implantation hindeutet? Methode: Endometriumsbiopsien von 20 Patientinnen wurden mittels RT/competitiver PCR quantitativ anf die Expression von KDR-, Flt-1- trod sFlt-mRNA untersucht Ergebnisse: KDR-, Flt-1- und sFlt-mRNA sind wahrend des gesamten Zyklus im menschlichen Endometrium nachweisbar. Wahrend beide transmembrartOsen Rezeptoren auf nahezu konstantem Level exprimiert werden, ist die Expression des Antagonisten wahrend der Lutealphase urn den Faktor 3 gegenQber der Foltikelphase vermindert. Schluflfolgerung: Die verminderte Expression des VEGF-Antagonisten zum Zeitpurtkt der embryonalen Implantation k6nnte dazu dienen, die maternalen VEGF-Rezeptoren gegenaber angiogenetischen Stimuli zu sensibilisieren und damit die embryonale Implantationzu erleichtem.
P3.15.16 Die Ovulation als entziindlicher ProzeB - Wechselwirkung zwischen endokrinem und Zytokin-System anhand von 11-6 und 11-8 in IVF-Follikeln Chen, F.C.K., Biischer, U., Schmiady, H., Kentenich, H. Klinik fiir Geburtsmedizin, Campus Virchow-Klinikum, Charitd Fragestellung: Sind in stimulierten humanen Follikeln des Ovar Interleukin-6 (I1-6) und Interleukin-8 (I1-8) enthalten und werden ihre Konzentrationen durch Ostradiol und Progesteron ira Serum oder Follikel oder dutch die IVF-Stimulationsmethode beeinfluBt? Methode: Wir gewannen Proben aus den Follikeln von 111 Patientinnen im Rahmen der Punktion zur IVF. Mittels ELISA bestimmten wir die II-6- und I1-8-, mittels EIA die Ostradiol- und Progesteron-Konzentrationen. Vier Stimulationsverfahren wurden angewandt: mit 1. FSH 2. HMG 3. dem GnRH-Agonisten Dekapeptyl (GnRHa/HMG) und 4. Clomifencitrat (CC/HMG). Ergebnisse: Die Proben enthielten I1-6 in Konzentrationen yon <0,3 bis >20 pg/ml (Median 4,1 pg/ml). Die I1-6-Konzentrationen waren signifikant hOher nach Stimulation mit FSH (5,6 pg/ml) als mit HMG (3,2 pg/ml, p<0,05) oder mit GnRHa/HMG (3,7 pg/rnl, p<0,05). Die I1-6-Konzentrationen waren h0her im AnschluB an eine Stimulation mit CC/HMG (5,5 pg/ml) als nut mit HMG (p<0,01) oder mit GnRHa/HMG (p<0,001). II-8 fand sich in Konzentrationen von 32-1241 pg/ml (Median 147 pg/rnl). Die Konzentrationen unterschieden sich nicht nach der Stimulationsmethode. Beide Zytokine zeigten keine Korrelationen untereinander oder zu den Hormon-Spiegeln im Serum oder im Follikel. Schluflfolgerung: I1-6 und I1-8 scheinen eine Rolle bei der Dissoziation der Follikelwand und der lokalen Ruptur des ovariellen Gewebeverbandes zum Zeitpunkt der Ovulation zu spielen. Diese w~e danach anch als entz~indlicher ProzeB zu verstehen, verbunden mit einer Freisetzung des immunaktivierend wirkenden I1-6 und des chemotaktisch auf Granulozyten wirksamen I1-8.
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Menschliehe luteinisierte Granulosazellen exprimieren und sezernieren Vascular Endothelial Growth Factor (VEGF) hCG abh~ngig in vitro. Neulen, J. *, Pogorzelski, M. o Raczek, S. o, Keck, C. o Wiinsch, E. *, Grunwald, K. * Breckwoldt, M. o • Univ. Klinik Gyn. Endo. & Reprod. Med., RWTHAachen °Univ. Frauenklinik, Freiburg Nach der Ovulation sprossen in den vormals avaskuliiren Raum des rupturiertan Follikels neu gebildete Gef~iBeein. Das Corpus luteum wird innerhalb kurzer Zeit von einem diehtan Kapillametzwerk durchzogen. Die GeflJJJe des Corpus luteum dienen der Versorgung mit hepatischem Cholesterin als Substrat die Steroidsynthese und dem Abtransport der endokrin aktiven Substanzen zu ihren Wirkorten. Fragestellung." Die Kontrolle dieser Angiogenese ist bisher nicht bekannt. Die Steuerung der Expression und Sekretion von VEGF in Granulosazellen war bisher unbekannt. Methoden: Menschliche luteinisierte Granulosazellen wurden in vitro ohne oder mit 1 IE/ml hCG bis zu 10 Tagen inkubiert. Die Expression von VEGF wurde mittels Slot blot Analyse in Relation zur B-Actin Expression gemessen. Die Sekretion wurde im Mediumtiberstand mittels DELPHIA dutch polyklonale VEGFKaninchenantik6rper quantifiziert. Ergebnis: Nach 4 Tagen Kulturdauer konnten keine Effekte der VEGF-Expression oder Sekretion dutch hCG beobachtet werden. Nach sieben und zehn Tagan in Kultur zeigten sieh dagegen deutliehe Differenzen. Am zehnten Tag steigerte hCG die Expression 4lath gegentiber dem Kontrollwert. Die Sekretion wurde urn das 5faehe dutch hCG gesteigert (6 pM vs 29 pM). Schluflfolgerung: HCG reguliert die Angiogenese im Corpus luteum durch VEGF vermittelte Effekte.
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Die GnRH-Genexpression in luteinisierten Granulosazellen wird durch Neurotransmitter reguliert B. Krause 1, B, Feng ~, L El-Danassouri : i Univ.-Frauenklinik Greifswal," : UCREF, University of Medicine and Dentist~ y New Jersey, New Brunswick, NJ. USA
AntikSrper gegen humane Hitzeschockproteine hemmen die Embryonalentwicklung und induzieren programmierten Zelltod (Apoptose) Neuer,A./'e Dieterle, S.,: Spandorfer, S., 1Liu, H-C.f Giraldo, P.,1Rosenwaks, Z,tWitkin,S.S. j 1Cornell University Medical College, NewYork,2 Insa'tut far gynakologische Endok~'nalogie und Reprodulaionamedizin der Universitat Witten/Herdecke
Der Nachweis yon GnRH-Rezeptoren mid GnRIt-m-RNA im menschlichen Ovargewebe belegt die Existenz einer GnRHProdnktion und -Wirknng auBerhalb der hypothalamohypophysaren Einheit. Praktisch unbekannt sind die Regulationsmechanismen dieser CmtLH-Aktivit~t im Ovar, Fragestellung: Sind die hypothalamischen Modulatoren des GnRH auch im Ovar an der Regulation der GnRH-Genex-pression in luteinisierten Granulosazellen beteiligt? Methode: Luteinisierte Granulosazellen wurden im Ralunen eines IVF-Programmes gewonneu, isoliert, kultiviert und mit verschiedenen Neurotransmittem behandelt. Dauach erfolgte die Extraktion der RNA und die Amplifikation der GnRH-na-RNA und der B-Aktin-m-RNA mittels tier RT-PCR. Die Bmlden wurden mit einem Imaging Sca~mer photometrisch vermessen nnd das Ergebnis stafistisch ansgewerteL E~gebnisse: Die GnRH/13-Acfin-Ratio als MaB for die Verandertmg der GnRH-m-RNA valrde nnr durch die Behandlung mit Naloxon+Baclofen signifikant erhOht. Alle anderen Behandhmgsprotokolle zeiglen keine Auswirkung auf die GnRH-m-RNA. SchluflJblger~mg: Mit diesen Untersuchnngen gelang erstmals der Nachweis einer Regulation der GnRH-Genexpression im menschlichen Ovar dutch klassische Neurotransmitter. Endogene Opioide und GABA sind bekarmte und potente Modulatoren der hypothalamischen GnRH-Produktion und -Sekretion. Damit ist eberfl'alls die Existenz eines opioidergen nnd GABAergen Regulationssystems lm menschlichen Ovar nachgexwesen.
Hitzeschockproteine (Hsp) shad sowohl bakterielle Antigene als anch essentielle humane Proteine. Bei der IVF finden sich vemaehrt Antiko'rper gegen I-Isp bei Patientinnen, bei denen keine Schwangerschaft durch diese Behandltmg eintdtt. Fragestellung: BeeinfluBen anti_humane Hsp-AntikOrper die frtihe Embryonalentwicklung? Methoden: Mit einem iu vitro Mausembryomodell wurde die fr0he humane Embryoentwicldung nachgestellt. Humane, aber mit der Maus kreuzreagierende IgG Antik6rper gegen Hsp60 trod Itsp70 wttrden murmen Embryokulturen hinzugefiigt trod die weitere Entwicklung beobaehtet_ Die embryonale Morphologie wurde lichtmikrospopisch und die Anzatfl apoptotischer Blastomere mit den Apoptosemarkern TUNEL und Annexin V bestimmt. Ergebnisse: Nach 3 Tagen ha Kultur mit Hsp60 IgG Antik6rpem e~ceichten nut 29% aller Embryonen das Blastozystenstadium (p<0.0001 vs. Kontrollen). Nach 5 Tagen fanden sich lediglich 28% Blastozyten ohne zona pellucida ha Kulturen mit Hsp70 IgG (p<0.0001 vs. Kontrollen) und nach 7 Tagen entwickelten sieh mtr noch 9% der Embryonen in Kulturen mit Zusatz yon Hsp70 IgG zum Trophoblasten (p<0.0001 vs. Kontrollen). Parallel dazu fand sich eine stadien- trod konzentrafionsabh0nige Vennehnmg apoptotischer Blastomere. Schluflfolgerung: Ilttmane Antik6rper gegen I-Isp60 trod Hsp70 hemmen die Embryoentwickhmg in vitro trod induzieren Apoptose ira Mausembryomodell. Dieses Ergebnis kann erldaren, warum der Nachweis yon Hsp Antik6rpem mit einer niedrigeren Schwangersehaftsrate bei der 1VF assoziiert ist. S 187
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Leptinserumspiegel in Sehwangerschaft und Postpartalzeiteine Longitudinalstudle Schubring. C, Triep. K.. Siebler. T., Bh~m. W.F,. Kiess. W. Ev. Krankenhaus Gieflen, Universit/its-Kinderktinik Leipzig. Lilly Deutschland Bad Homburg Leptin reguliert als peripheres Signal fiber einen negativea
Apoptose in plazentaren Fibrinoidablagerungen bei Pr~ieklampsie D. Matejevie, P. Arck, M. Kapp, K. Marzuseh, ~ Dietl Universit(~ts-Frauenklinik Wiirzburg Fragestellung: Im Vergleich zu unkomplizierten Schwanger-
Riickkopplungsmechanismus im Hypothalamus Appetit und Gewiehtseutwickhmg. [)bet die Regulation des miiuerliehen und fetalen Gewichts in der Schwangerschati ist bisher wenig bekannt. ~'ragestellung: 1st Leptin ein m6glieher Regulator fiJr mlJtterliehes and fetales Gewicht in der Schwangerschaft? Bestehen Beziehungen zwisehen Leptin im Serum der Mutter, Ktirpeffett und 1~MI? Methode: Mittels emes spezifischen Radioimmunoassays (RIA) wurden bei 30 gesunden Schwangeren die Leptinserumspiegel in der 6,-8. SSW, der 10.-12. SSW. tier 24.-26. SSW, der 38,-40. SSW, zur Gebnrt, 3 Tage und 6 Wochen nach der Geburt gemessen. Der BMI wurde in der iiblichen Weise errechnet, Die Hauffaltendickemessung erfolgte mit dem Holtain Caliper jeweils zum Zeitpunkt der Blutenmahme. Ergebnisse: Leptin I~Bt sich zu allen Zeilpunklen im mittterlichen Blur und im Nabelsehnurblut naehweisen. Die Leptinserumkonzemrafionen steigen yon der 6.-8. SSW ( 15.9+/-9.9 ng/ml) bis zur 38.-40, SSW (25.4+#14,6 ng/ml) an. Zur Geburt liegen Werte yon 22.9+/-15,4 ng/ml vor. Am 3. Tag nach der Geburt ist die Leptinkonzentration signifikant abgefatlen ( 10.4+/-6.0 ng/ml; p<0.001 ). 6 Wochen nach der Geburt erreichen die Leptinwerte [3.5+/-8,6 ng/ml. I)ie Korrelation zwisehen Lepnnserumspiegel und dem BMI ist zu Beginn der Sehwangerschaft hock Pallt dann abet mit zunehmender Schwangt,:=ehaftsdauer ab. Die Hauffaltendickemessungen korrelieren mit dem jeweiligen l_eptinwert w~ihrend der ges~[mten Untersuchungsperiode, Schlnfifolgerung: Unsere Ergebnisse zeigen, dab Deptin ein Integral yon zahlreichen metabolischen und endokrinen R(ickkopplungsmechanismen in der Schwangerschaft ist.
schaften finden sich in der Ptazenta bei Pr~ieklampsie vermehrt Fibrinoidablagerungen. Hinsichtlich der Genese und Funktion dieses plazentaren Fibrinoids besteht weitgehend Unklarheit. Mit der vorliegenden Untersuchung woUten wir der Frage nachgehen, ob innerhalb der Fibrinoidablagerungen Apoptose eine Rolle spielt. Methoden: Jeweils 3 Paraffinschnitte (2~tm dick) yon 5 Plazenten aus unkomplizierten Schwangerschaften (31. - 36 SSW) und 5 aus SchwangerschaRen mit Pr~teklampsie (27. - 38 SSW) wurden mit dem primfiren monoklonalen Antik6rper anti-Fas (Dako) inkubiert. Die Immundetektion erfolgte mittels Avidin-BiotinPeroxidase-Reaktion mit DAB. Ergebnisse: In 4 yon den 5 untersuchten Plazenten aus unkomplizierten Schwangerschaften wurden keine Fas-positiven Zellen nachgewiesen. In allen untersuchten Plazenten aus Schwangerschaften mit Prfieklampsie konnten vereinzelte Faspositive Zellen innerhalb yon Fibrinoidablagerungen beobachtet werden. Schluflfolgerung: Durch Bindung von Fas (CD95) mit Fas-Ligand (CD95L) positiven Zellen wird Apoptose der Fas-positiven Zellen induziert. Diese Fas,positiven Zellen konnten vermehrt innerhalb yon Fibrinoidablagerungen in Plazenten aus Schwangerschaften mit Prfieklampsie nachgewiesen werden und erlauben somit erstmals Hinweise auf einen programmierten Zelltod im Zusammenhang mit den Fibrinoidablagemngen. Damit k6nnte die Plazenta in der Lage sein, str6mungsunganstige Zotten stillzutegen, den intervill6sen Raum dutch Bildung yon Fibrinoid zu verkleinern und somit den intervitl6sen Blutflug zu verbessern.
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Einflufl der Aufbereitungsmethode auf die Thermogenese von Humanspermatozoen. Vergleich yon Swimup und Percoll-Dichtegradientenzentrifugation. Saym~,N.,Kiesel, L., Wagner, T.O.F. *, Universitat-Frauenklinik Tiibingen, *Medizinische Hochschule Hannover
Galanin-Genexpression und menschlichen Plazenta
Mikrokalorimetrie ist als Methode zum Studium der metabolischen Aktivitat komplexer menschlicher Zellsysteme etabliert. Fr0.here Untersuchungen zeigten die gute lineare Korellation zwisehen der Spermatozoendichte gesunder Spender und der Thermogenese. Fragestellung: Hat die Aufbereitungsmethode einen EinfluB auf die metabolische Aktivitat menschlicher Spermatozoensuspensionen gestmder Probanden, unter der A1mahme eines direkten Zusammenhanges zwischen metabolischer Aktivit~t und dem Fertilisationspotential der Spermatozoen. Methode: Mit einem Mikrokalorimeter TAM 2277 wurde die Thermogenese yon Humanspennatozoensuspensionen nach Swim-up mater Verwendung yon 0,9% NaC1 (n=12) bzw. Men6zo-Medium ( n = l l ) als Kulturmedium, sowie nach diskontinuierlicher Percoll-Dichtegradientenzentrifugation (n=12) gemessen. Ergebnisse: Die mittlere Spennatozoendichte betr/igt 2,73 Mill/ml in der 0,9% NaC1-Gruppe, bei einer Thermogenese yon 0,59gWatt/Mill, 5,72 Mill/ml in der Men6zo-Gruppe bei 0,73gWatt/Mill trod 9,25 in der Percoll-Gruppe bei 0,78gWatt/Million Spermatozoen. Die Unterschiede in der Thermogenese sind statistisch nicht signifikant. Schluflfolgerung: Die Pr~iparationsmethoden liefern unterschiedliche Quantit~ten metabolisch vergleichbarer Spermatozoenpopulationen.
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-Transkription
in der
Lotsch, M., Wolfhhrt, S., Kleine, B., Rossmanith, W.G., Universitiits-Frauenklinik Ulm Das ursprfinglich im Gastrointestinatrakt gefundene Peptid Galanin regelt nicht nur die Darmmotilit~t, sondern auch andere physiologische Funktionen wie Blutdruck, StreBbelastung, Nahrungsaufnahme und hypothalamische Sekretion. Darfiber hinaus mag Galanin in der menschlichen Plazenta ftir die Vasoregulation, aber auch fur die endokrine Regulation in diesem Organ wichtig sein. Fragestellung: Findct sich Galanin-mRNA und Galanin-Peptid in der menschlichen Plazenta, und ist Galanin mit GnRH in Einzel-Trophoblasten kolokalisiert? Methode: Wit verwandten reverse Polymerase-Kettenreaktion (RT-PCR) ffir den Nachweis von Galanin-mRNA aus menschlichen Plazenten unterschiedlichen Gestationsalters. Weiterhin wurde immunozytochemisch eine Doppelf~irbung auf plazentaren Schnitten mit Texasrot und DTAF-konjugierten zweiten Antik6rpern ffir die intrazellul/ire Lokalisation yon Galanin und GnRH durchgeffihrt. Ergebnisse: Galanin-mRNA wurde in Plazenten des ersten wie dritten Trimenons gefunden, wobei Plazenten des dritten Trimenons merklich weniger Galanin-mRNA aufwiesen. Das Galanin-Peptid war sowohl im Zyto- wie Synzytiotrophoblasten lokalisiert, daraber hinaus auch in den mesenchymalen Makrophagen (Hofbauer-Zellen). Galanin fand sich in allen untersuchten Trophoblasten mit GnRH kolokalisiert SchluJ3fblgerung: Galanin wird in der menschlichen Plazenta exprimiert und produziert. Da es mit GnRH kolokalisiert gefunden wird, mag es als wichtiger Modulator ffir die endokrine Funktion dieses Organs dienen.
P3.15.24 Subpopulationen yon T8 T Zellen bestimmen fiber Erfolg odor Abort der Schwangerschaft im Tiermodell.
P. Arck ~, D. Clark 2, j. Dieti I Universitdits-Frauenklinik Wf~rzburg J, McMaster University 2 b3"agestellung: Der invasive Trophoblast exprimiert keinen klassischen MHC, aus diesem Grund wurden dezidualen T Zellen lange Zeit nur eine untergeordnete Bedeutung im Schwangerschaftsgeschehen beigemessen. Aktuelle Ergebnisse zeigen, dab eine Subpopulation dezidualer T Zellen, sog. V`/1 Zellen in der Lage sind, Trophoblast zu erkennen. Das Ziel dieser Smdie war, die Rotle dieser dezidualen Vy1 T Zellen zu ermitteln. Methode: Im CBA x DBA Tiermodell wurden bei CBA-Weibchen w~hrend der Frghschwangerschaft (Tag 5.5) oder nach erfolgter Implantation (Tag 8.5) Vy1 Zellen mittels AntikOrperinjektion depletiert. Deziduale Zellen wurden gegen Ende der Schwangerschaft (Tag 13.5) gewonnen und durch 3Farben DurchfluBzytometrie auf das Verteilungsmuster der Vy1 Zellen im VerhNtnis zu der ,[8 Gesamtpopulation, sowie die Prfisenz intrazellul~rer Zytokine analysiert. AIs negative Kontrolle dienten anti-V,/2 Injektionen. Ergebnisse: Anti-V,/1 Injektion am Tag 5.5 der Schwangerschaft verringerte das Thl-Zytokinprofil yon ,/8 Zellen und reduzierte die Abortrate. Schwangerschaftsprotektive TGF[32+ ,/8 Zellen treten erst am Gestationstag 8.5 auf, anti-V,/l Injektion an diesem Tag eliminierte diese protektive Population und ftihrte zu einem Anstieg der Fehlgeburten. Schlufifolgerug: Diese Ergebnisse zeigen, dab zwei Populationen von V,/1 T Zellen in der Dezidua present sind; eine aufgrund des Thl Zytokinprofiles abortogene V,/1 Population zum Zeitpunkt der Implantaion, sowie schwangerschaftsprotektive, TGF-B2+ V,/1 Zetlen zum Zeitpunkt der abgeschtossenen Implantation.
P3.15.26 P r o s t a t a - s p e z i f i s c h e s A n t i g e n (PSA) bei priiund p o s t m e n o p a u s a l e n F r a u e n . Grill H.J., Gottfried, H. 2, Kreienberg, R. 1, Rossmanith, W.G.1 ~' 1Frauenklinik und 2 Urologische Klinik , Universitiit UIm Erh6hte Spiegel des PSA finden sich bei M~innem mit Prostata, Karzinom, aber auch bei Frauen mit Hirsutismus. Da das Wachstum tier Prostata und die Sekretion des PSA dutch Androgene bestimmt ist, kOnnten die Serumspiegel des PSA bei Frauen mit relativem ({3strogenmangel der Postmenopause) oder absolutem Androgenfiberschug erhOht sein. Fragestellung: Sind die PSA-Serumspiegel bei pr~t- und postmenopausalen Frauen ein Marker f0r Hyperandrogenamie? Methode: Blut (2 ml) wurde ftir die Bestimmung des PSA durch ELISA bei folgenden Gruppen yon Frauen abgenommen: 33 pr~menopausale normoandrogen~imische Frauen, 23 Frauen mit erh6htem Serum-Testosteron T (>1.0 ng/ml) und 29 Frauen mit erh6hten Spiegeln des T und Dihydroepiandro-steron-Sulfat DHEAS (>4.0 gg/ml); 40 postmenopausale Frauen (PMF) ohne und 15 PMF mit erh6hten Spiegeln des T und DHEAS. Ergebnisse: Erh6hte PSA-Serumspiegel (>0.1 ng/ml) wurden bei 3 yon 33 normoandrogenamischen Frauen (7 %) bestimmt. Die PSA-Spiegel waren bei 4 der 23 Frauen (18 %) mit erh6htem Serum-T und bei 7 yon 29 Frauen (24 %) mit erh6htem T und DHEAS erh6ht. Nachweisbare PSA-Werte wurden bei 8 der 40 normoandrogenfimischen PMF (20 %) und bei 3 der 15 hyperandrogengmischen PMF gefunden. Die Konzentrationen an Gesamt-PSA waren mit den Serumspiegeln von T und/oder DHEAS nicht korreliert. Schlufifolgerung: Bei einigen pr~i- und postmenopausalen PMF mit relativer oder absoluter Hyp.erandrogen~mAe findet sich PSA erh6ht, jedoch auch bei pr~menopausalen Frauen ohne Hyperandrogen~mie. PSA kann daher nur mit Vorsicht als Marker einer Hyperandrogen~imie dienen.
P3.15.25 Prolaktinspiegel bei Stillen und Benutzung elektrischen Milchpumpe Lederle, B., Bayer, R.., Ikenberg, H., Breckwoldt, M. Universit~ts-Frauenklinik Freiburg
einer
Vorraussetzung fltr die weitere Milehbildung ist die AussehtRtung mtRterlichen Prolaktins wfihrend des Stillens. Diese wird dutch den Saugreiz induziert. Eine Reduktion tier Prolaktinsekretion (z.B. Pravidel) ftihrt zu einer Abnahme der Milchmenge. Fragestellung: Wird der Prolaktinspiegel bci stillenden Frauen dureh den Einsatz einer elektrisehen Milehpmnpe gegen~ber dem natO.rlichen Saugreiz des Sfiuglings beeinfluBt? Methode: Es wurde der Prolaktinspiegel von 15 Frauen vor, wfihrend and naeh dem Stillen, bzw. mater dem Einsatz einer elektisehen Milehpumpe (Medela) bestimmt. Die Untersuchtmgen fanden in der ersten Woche, nach 2 bis 3 Wochen land naeh 2 bis 4 Monaten pp jeweils an zwei aufeinander folgenden Vormittagen statt. Die Prolaktinbestimmtmg erfolgt mit dem ELISA-Test: IMX-Prolaktin-Assay-Meia. Ergebnisse: Wfihrend des Stillens stiegen die Prolaktinkonzentrationen im Serum auf maximal 3500 mlU/1. Nach Anlegen der elektrischen Milehpunpe wurden Spitzenwerte von 1250 mlU/1 gemessen. Die Werte unterseheiden sieh signifikant. Sehluflfolgerung: Die geringere Prolaktinausschtittung bei Anwendung tier elektrisehen Mitchpumpe erklfirt die praktische Erfahrung, dab tun ein gleiehes Laktationsergebnis wie beim Stillen zu erhalten, die Milchpumpe vergleiehsweise hfiufiger eingesetzt werden mug.
P3.15.27 .Germinal-vesicle" Oozyten aus stimulierten Zyklen reifen in vitro spontan nach Evidenz fllr einen ,,meiosis inhibition factor"
Haberle, M., Scheurer, Ph., Lauerer, K,, Fischer, M., Hohl, M.K, Fauenklinik. Kantonsspital Baden Nach hormoneller Stimulation vcrbleiben ca 10 % allot Oozyten im unreifen ,,germinal vesicle" Stadium, Sie wurden in rive wie die reifen Metaphase II Oocyten FSH und HCG ausgesetzt. Die Ursaehe for diesen Reifungsstopp ist unklar. In vitro k0nnen diese Eizellen mit hormonhaltigen Kultarmediea wie aueh dutch Co-Kultur mit Kumulus- uder Verozcllen naehgereift werden. Kontrnllierte Untarsachungen fehlen in der Literatur. Fragestellung: In unserer Beubaehtungsstudie vergleiehen wir die Nachreifungsrate in vitro zwischen Co-Kultur mit Kumuluszei[en und der spontanen Nachreifung im alleinigen Kulturmedium. Methode: In unserem Routine ICSI Progamm werden die Kumuluszellen 2 - 4 h nach dcr Eizellgewinnung enffemt, Die Oozyteu im ,,germinalvesicle" Stadium werdeu entweder in CoKultur mit Kumuluszellen odor im alleinigen Kulturmedium naehgereift. Die Kemreife wird nach 24, 48 und 72 h beurteilt. Ergebnisse: In der Co-Kulturgruppe reiften 64,9 % (85/131) in die Metaphase II nach, im alleinigen Kutturmedium reiften 66,7 % (28/42) spontan nach. Schlussfolgerung: Die Ursaehe des Reifungsstopps im ,,germinal-vesicle" Stadium einiger Oozyten nach hormoneller Stimulation ist unklar. Unsere Beobachtung scheint keinen signifikanten Untersehied zwisehen der spontanen Nachreifung und der Nachreifung in den verschiedenen hormonhaltigen oder Co-Kuttursystemen zu zeigen. Unsere Hypothese ist, dass ein Faktor in der Follikelflt~ssigkeitmr den Reifungsstopp verantwortlieh ist. Dieser ,,meiosis inhibition factor" (MIF) wurde bereits im Tiermodell beschriebeu, aber noch nie beim Menschen.
S 189
P3.16 Experimentelle Endokrinologie
P3.16.02 Inzidentalom (adrenales Karzinom) beim late-onset AGS mit PCO Symptomatik J. S. E. Dericks-Tan, H.-G. Siedentopf, ~L. Lorenz ~, T. Fabian 2, H.-D. Taubert Frauenklinik, 1Allgemeinchirurgie, 2Pathologie der J. W. Goethe Universit~it, 60590 Frankfurt Adrenale Tumoren (Inzidentalome), h[iufig ein Zufallsbefund bei einer CT oder NMR, sind oft schwierig zu diagnostizieren, da sie klinisch silent sind und kaum Hormonaktivit~t zeigen. Der Serumspiegel von DHEAS ist meist emiedrigt. Bei der abdominalen CT wird nur in 1-4% ein NNR-Tumor entdeekt. Allerdings werden Inzidentalome his zu 80% bei Frauen mit AGS gefunden. Andererseits zeigen viele Frauen mit AGS (80%) Symptome eines PCO. Wir berichten deshalb den Fall einer 38 J. Sterilitatspatientin (Gravida II, Para 0) mit Oligomenorrhoe, Hyperandrogen~mie, postpuberalem Hirsutismus and zystischem Ovar. Sie muBte sich 1997 wegen akuter Oberbanchschmerzen einer Laparotomie unterziehen. Dabei land sieh ein 8 kg schweres, solides Karzinom der NNR. Die pr~toperativ hohen Hormone (17c~OHP: 12,0; DHEAS: 10.210; Adion: 11,7 und Testo 2,1 ng/ml; LH 8,4 IE/1) normalisierten sich rasch, naehdem der Tumor weitgehend enffernt wurde (17~OHP: 0,9; DHEAS 610; Adion 0,4 und Testo < 0,1 ng/ml; LH 0,7 IE/l). Das Cortisol blieb unver~ndert im Normbereich ( 19 und 21 ~tg/dl). UrsprOnglich dfirfte es sich um ein late-onset AGS gehandelt haben, das sp~ter noch Ztige eines PCO annahm. Schluflfolgerung: Hohe Androgene irn Serum k6nnen beim AGS offenbar aueh aus einem Inzidentalom starnmen. Zur Abkl~irung ist ein bildgebendes Verfahren erforderlich.
S 190
P3.16.01 ErhOhte Interleukin-10 Konzentrationen w~ihrend der riihs.ehwgngersehaft und bei der extrauterinen avlllltat Manolopoulos K., Lanyz U., Braems G.A. Universitgits-Frauenklfnik Giessen Die Sehwangerschaft kann durch die Expression der paternalen Antigene wie ein Allotransplant fOr die Mutter aufgefaBt werclen. Zu den Faktoren, die an der Unterdrt~ckung der immunologischen Abstof~ungsreaktion beteiligt sind, geh0ren die Interleukine. Wir haben das Vorkommen von Interleukin-10 (IL-10), einem bekannten Modulator der T-Lymphozytenfunktion, welcher durch die Dezidua und Chorion produziert wird, im Hinblick auf die Schwangerschaft untersucht. Zus~itzlich wurde geprfift, wie IL-10 sich bei der extrauterinen Graviditttt (EUG) verfi~lt. Material und Methoden: Bei 10 Patientinnen mit einer Schwangerschaft im I. Trimenon, 3 Patientinnen mit einer E[SG und 16 nieht-schwangeren Patientinnen mit einem Normalbefuna war Serum (S) und Douglasfliissigkeit (DF) bei der Laparoskopie for die Bestimmung von, IL-[0 entnommen worden. Nach Zentrifugation (2600 rpm, J x 10 Min) bei 4 °C erfolgte die Lagerung der Proben bei -80 °C. Die Bestimmung erfolgte mittels eines kommerziellen ELISA (R&D Systems). Die Daten sind als Median und Range [Min-Max] angeg6ben. Der Gruppenvergleich erfolgte mittels emes Mann-WhitneylJ Testes. Ergebnisse: W~hrend der Schwangerschaft war das DF-IL-10 h6her als auBerhalb der Schwangerschaft (10,0 [6,3-220,8] p.g/ml vs. 6;6 [5,4-9,1] pg/ml; p<0,05). Das S-IL-10 war wfihrend-der Schwangerschaft vergleichbar mit dem DF-IL-10 (7,0 [5,0-220,5] pg/ml vs. 10,0 [6,3~20,8] p.g/ml). Bei den EUG wurden sehr hohe DF-IL-10 Konzentrationen im Vergleich zum nichtschwangeren Normalkollektiv festgestellt (101,3 pg/ml [44,7157,9] pg/ml vs. 6,6 [5 4-9 1] pg/ml; p<0,01), S-IL-10 war iedoch niedrig und vergleicfib~ mit dem Normalkollektiv (7,8 [~1-8,5] pg/ml vs. 5,8 [5,2-16,8] pg/ml). S~hluflfolgerungen: Die erqa6hten IL-10 Konzentrationen w~thrend der S.chwangerschafl, sowohl im Serum als in der DF lassen sich in Ubereinstimmung mit einer Rolle for IL-10 bei der UnterdrOckung der A~ostol3ungbringen. Daher k6nnte IL-10 eine Rolle beim habituellen Abort zul~ommen und im Sinne einer ~efiaaderten Immunantwort auf Transplantorgane w~hrend der chwangerschaft spielen. Bei der EUG kommt es offenbar zu lokaler Produktion und Anstieg von IL-10 in der DF ohne dal3 jedoch ein systemischer Anstieg erfolgt.
P3.16.03 Der Einsatz eines Computerlernprogramms im Rahmen der IVF / ET - Therapie ( long protocol ) zur Einschiitzung aktueller Stimulationszyklen List, P., Haake, K.W., Baier, D., Weber, W., Alexander, H. Universit~tsfrauenkllnik Letpzlg Bislang sind die Ergebnisse der IVF / ET - Therapie mit dem langen Stimulationsprotokoll nieht zufriedensteUend. Mit Hilfe computerbasierter Entscheidungssysteme soil der Versuch unternommen werden, die Sehwangerschaftsraten zu erhOhen. Fragestellung: Ist dutch die Anwendung eines Computerprogramms die prognostische Beurteilung aktueller Zyklen im Vergleieh mit Stimulationszyklen der vorhandenen Datenbank hinsichtlieh des Fortfiihrens bzw. Abbruehs der Therapie sinnvoll? Methode: Das Programm ,Decision MasterT M ist in der Lage, naeh einer vorher bestimmten Klasse retrospektiv Entscheidungsb~ktme zn generieren. Die Basis dafiir ist eine Datenbank mit 171 Datens/itzen und jeweils 120 Attributen. Die entstandenen B~iume werden mit den aktuellen Zylden verglichen und zur Entseheidungsfmdung herangezogen. Ergebnisse: Mit dem System wurden bisher 50 Patientinnen wahrend der Stimulation bez0glieh des wahrseheinliehen Eintretens einer Sehwangersehaft untersueht. Die Analyse erfolgte bis zur Ovulationsinduktion. Bei ungtinstiger Konstellation kann der Zyklus abgebroehenwerden, Schluflfolgerung: Die Aussageflhhigkeit des Systems wird laufend an weiteren Beispielen 0berpr0ft. Sollten• dabei Oberwiegend gute Resultate erzielt werden, kOnnte das Programm in der hrztliehen Kognition durehaus seine Bereehtigung haben.
P3.16.04
P3.16.05
Erste Hinweise auf den EinfluB von Nitromoschusverbindungen bei endokrinen StiJrungen der Frau Schwarz, S., Runnebaum, B., Gerhard, L Universigits-Frauenklinik Heidelberg
Endometriale Epithelzellen in vitro: Kulturmodelle fiir die Untersuchung epithelialer Regulationsmechanismen yon Wolff, M., Zepf C., Thaler, C. J., Stro~qtzki, T. Ktinik und Poliklinikfar Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinilotm Groflhadern, Manchen
Nitromoschusverbindmagen (NMV) sind synthetische Duftstoffe, die eine hohe Stabilit~tgegeniiber chemischem mad biologischem Abbau mad eine hohe Lipophilie besitzen. Sie konnten in hlwnahen Fettgewebs, mad Muttermitehproben nachgewiesen werde~ Fragestdhmg: Da den NMV eine hormon~hnliche Wirklmg zugeschrieben wird, sotlte in der vortiegenden Untersuehlmg liberprlfft werden, ob bei Frauen einer endokrinologischen Sprechstmade meBbare Nilromosehuskonzentrationen im Blut vorliegen. Sollte dies der Fall sein, so sollte der Zusammenhang mit endokrinologischen Daten t t b ~ werden. Methode: Bei 152 Frauen wurde im Vollbtut die Kortzentmtion f 0 ~ verschiedener NMV (Moschus-XyloL Moschus-Keton, Moschus-Ambrette, M0schus-Mosken und Moschus-Tibeten) mit Gaschromatographen lind 1Vmssenspektrometergemessen. Ergebnisse: Mosehus-Xylol (MX) war bei 95% der Fmuen mad Moschus-Keton (MK) bei 85% der Frauen naehweisbor (>20 rig/I). MX und MK korrelierten signiflkant miteinander (r = 0.58; p = 0.0004). Es fanden sich dentliche Zusammenhange zwi_schen der I-I~ufigkeit der Parfitmbenutzmag mad den MKKonzentrationen (p=O.001t). Bei Frauen rnit einer Lutealinsuffizienz lagen die MX-Kortzentmtionen ebenfalls deutlich hoher im Vergleich zu Patientinnen ohne diese St0nmgen. Bei Frauen, die froher schwanger gewesen waren, lagen die MXKonzentrationen signifikant m'edriger als bei Frauen, die an einer primaren Sterilitat litten (p = 0.0361). Schluflfolgerung: Die vorliegenden Daten k6nnen eine endokrine Wirktmg der NMV bei der Frau nicht ausschlieBen. In expefimentellen Studien sollte diesem Verdaeht nachgegangen werden.
Die Adh/~sionder Blastozyste hangt entscheidend yon der Fmflction des endometrialen Epithels ab, Aufgrmad der Schwierigkeiten bei der Kultur epithelialer Zellen sind die Kenntnisse aber die Fanktionsmechanismen der Epithelzellenjedoch begrenzt. Fragestetlung: Welehe Form der Zetlisoliermag und Kultar ermOgticht eine adaquale Kuttivienmg endome~'aler Epithelzellen tan fimktionelle Untersuchmagen in vitro durch£lihren zu k6nnen? Methode: 20 endometriale Gewebeproben wurden mit KoUagenasedigestion en_zymatischaufbereitet mad die Epithelzellen mittels Sedimentation (n=9) oder tlber eine Filtration(n= 11) separiert. Die Kultur erfolgte auf Polystyrol mit D-Valin haltigem Medium (n=9) oder auf Matrigel (n=l 1). Die Kontamination der Kalmren dureh andere Zelltypen wurde immtmzytochenfiseh mit monoklonalen Antik6rpem charakterisiert. In Ahh0algigkeit von der Kulturdauer wurde die Vitalit~t der Zellen floureszenzzytochemisch mad die Proliferationsalaivitatmittels [3H]Thymidininkorporatien beurteilt, Ergebnisse: Die besten Kulturergebnisse wurden naeh einer Isoliertmg der Zellen mittels Filtration mad einer Kultur auf Matrigel er~ielL Dort liegt die Kontalnination der Kulturen dumb Leukozyten (Ct)45 )oNatural-Kitler-Zellen(CD56), Makrophagen (CD14), Endothdzellen (CD31) mud glatte Muskelzellen (Aktin) bei insgesmnt 10%, die Kontamination durda Stromazetlen betragt 10,20%. Naeh 12 Kulturtagen tiegt der Anteil vitaler ZeUen bei 90% bei einer reduzierten zellularen Proliferationsaktivit/it. Schtuflfolgerung: Endometriale Epithelzellen lassen sieh idealerweise durch eine Kollagenasedigestionund Filtration separieren trod als Prim~kultur anf Matrigel kultivieren um fmflctionelle Untersuchtmgen durchflthren zu k0maen.
P3.16.06
P3.16.07
Wirkung synthetiseher Gestagene auf die ovarielle Steroidsynthese in vitro bei humanen Granulosazelikulturen
Modulation von LH-Sekretion und Kalziumsignalen gonadotroper Hypophysenzellen J~/l Weiss, S. Polack, SS Stojilkovic* K. Diedrich, O. Ortmann Klinik J~r Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Medizinischen Universitdt zu Liibeck, *National Institutes of Health, USA
Weber, A., SchleuBner, E.*, Albrecht, S., K e e l G., Disfler, W. Frauenklinik der TU Dresden, * Universitatsfrauenkliuik Jena Untersuchungen zur Wirkung synthefiseher Gestagene auf die hypothalamiseh-hypophysiir-ovarielteAehse lassen direkte ovarielle Effekte bei der Ovulationshemmung vermuten. Fragestellung: Lassen sieh Effekte versehiedener synthetischer Gestagene auf ovarieller Ebene naehweisen? Methode: Cwanulosazelleu die im Rahmen des IVF-Progmmmes gewonnen worden waren, wurden tiber 5 Tage bei 37°C mad 5% CO2 kulfiviert. Dienogest (DNG), Nomethisteronacetat (NAEA), Levonorgestrel (LNG), 3-Keto-Desogestrel (KDG), Chlormadinonacetat (CMA) und Progesteron (Prog) wurden in je 3 Versuchsreihen (10-6, 10 -7 und 10-8 molar) zugegeben. Der Kulmrtiberstand wurde t~iglich gewechselt und die Spiegel von Estradiol, Progesteron, Androstendion, Testosteron, IGF1 und IGFBP3 darin bestimmt. Ergebnisse: Die Estradiolspiegel stiegen bei Prog, NAEA und LNG dosisabhangig an. Dagegen waren die Progesteronwerte bei NAEA und DNG erh6ht, bei KDG and CMA jedoeh vermindeft. Das IGFBP3 war bei Prog, LNG und DNG erh6ht, bei KDG vermindert. Als MaB ft|r die Aromataseaktivit'fit wurde der Androstendion/Estradiol-Quotient berechnet. Es zeigten sich dosisabhitngige Aktiviffttsveranderungen der einzelnen Gestagene. Schluflfolgerung: Die verschiedenen Gestageue zeigen in vitro umerschiedliche und dosisabhangige Effekte auf die Hormon~ynthese yon humanen Granulosazellkulturen,
Hyperandrogen/imie, Hyperinsulin/imie mad toniseh erh6hte LHSpiegel kennzeiehnen das Syndrom der polyzystischen Ovarien. Fragestellung: Um zu priifen, ob Androgene und Insulin fiir die erh6hten LH-Spiegel verantwortlich sind, haben wit deren Effekte auf die hypophysfire Gonadotropinsekretion charakterisiert. Zusgtzlich wurden deren Effekte auf die GnRHSignaltransduktinn untersucht. Methode: Weibliehe Rattenhypophysenzellen wurden in vita'o mit Testosteron (T), Dihydrotestosteron (DHT), Dehydroepiandrosteron (DHEA) 48 h mad mit Insulin (I) 24 h in unterschiedlichen Kmazentrationen vorbehandelt mad 3h mit 3,3 x 101° M GnRI-I stimuliert. Die LH-Sekretion im Kulturmedium wurde mittels Radioimmunoassays gemessen. Intrazellulfire Kalziumkonzentrationen winden durch ein digitales FluoreszenzMJkroskop-System quantifiziert. Ergebnisse: T mad DHT zeigten eine dosisabhfingige Suppression der basalen und GnRH-induzierten LH-Sekretion. DHEA bewirkte dagegen in einer hohen Konzentration (10 "6 M) eine Erh6hung der LH-Sekretion ebenso wie Insulin im mittleren Dosisbereich (10 -9 M). T und DHT supprimierten GnRHinduzierte Kalziumsignale durch eine Modulation der Kalziummobilisation aber nicht des Kalziumeinstroms in die Zellen. Insulin dagegen vergnderte das Kalziumsignal nicht. SchlufiJblgerung: Insulin und das adrenale Androgen DHEA steigem die LH-Sekretion dutch eine direkte Wirkmag an der Hypophyse. T mad DHT sind potente lnhibitoren der Kalziummobilisation trod der Gonadotropinsekretima weiblicher Hypophysenzellen. Die Effekte yon Testosteron sind nicht abhiingig yon seiner Konversion zu Ostradiol.
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P3.16.08 Postoperative Hormonprofile (FSH, LH, E2. Testosteron, D][IEAS, Prolaktin) nachbeidseitiger Oophorektomie in der Priimenopause in Abh[ingigkeit vom BMI GOretzlehner, G.,Bergmann, G., Simon, E. Goretzlehner, U.. Abttg. f Comakologie und Geburtshilfe den KKH Torgau Nach Oophorektomie kommt es zu einer Enthemmung der h y t ~ thalamisch-hypophysRrenAchse mit Anstieg der Gonadotropine tmdAbfall yon Estradiol land Progesteron. Fragestellung:Effolgt die Enthemmung der hypothalamischhypophysaren Achse m Abh~ngigkeit yore K6rpergewicht nach Oophorek-tomie bei Frauen in der Pr~nenopanse unterschiedlich? Methode:Bei 77 Frauen wurden vor und naeh Oophorektomie am 1., 3., 5., 7. trod 9. Tag FSH, LH, E2, Testesteron, DHEAS und Prolaktin bestimmt und eine gesonderte Bereclmung far Frauen mit einem BMI unter 25 und tiber 30 vorgenommeu. Estradiol fair kontinuierlichsignif~amt ab! Testosteron and DHEAS zeigen am ersten postoperativen Tag einen signifikanten Anstieg, Testosteron f~illtdann kontinuierliehbis zum neunten Tag ab und liegt niedriger als der Vorwert. FSH und LH steigenkontinuierlieh auf postmenopausale Werte an. Prolaktin zeigt am ersten postoperativan Tag einen streBbedingten Anstieg, Bei Frauen mit einem BMI unter 25 steigen sowohl FSH als auch LH sehneller an und erreiehen fr0her postmenopausale Werte. Bei Frauen mit einem BMI O~ber30 ist der Anstieg langsamer. Bei adil~sen Patientinnenist der DHEAS- trod Testosteron-Spiegel signifikant h0her als bei normgewichtigerL Schluflfolgerung: Hormananalysen nach Oophorektomien sind far DHEAS, Testosteron, FSH and LH hnmer in Abh~gigkeit zam BMI zu betrachten.
P3.16.09
Sekretion yon HCG aus einzelnen Trophoblasten der menschlichen Plazenta. Vollmer, C., Wolfahrt, S., Kleine, B., Rossmanith, W.G. Universitiits-Frauenklinik Ulm Gonadotropin-Releasing-Hormon (GnRH) stimuliert durch Rezeptor-Interaktion die Freisetzung yon humanem Choriongonadotropin (HCG) aus der menschliehen Plazenta. Es kOnnte jedoch auch eine basale GnRH-unabh~ingige HCGSekretion aus plazentaren Trophoblasten stattfinden. F r a g e s t e l l u n g : Erfolgt die HCG-Sekretion aus EinzelTrophoblasten unabhfingig yon GnRH? Methode: Trophoblasten aus menschlichen Plazenten des ersten und dritten Trimesters wurden nach Prfiparation in MonolayerKulturen bis zu f~nfzig Tage gehalten. Die Sekretion aus einzelnen Zellen wurde durch ELISPOT-Assay sichtbar gemacht; dieser Assay basiert auf den Prinzipien eines ELISA. Ansteigende Konzentrationen yon HCG zu diesem Assay ohne Zusatz von Trophoblasten dienten als Kontrolle ftir die Spezifit~t der Reaktion. Ergebnisse: In den Kontroll-Assays fand sich ein positiver Elispot-Befund f/Jr zugegebenes HCG. Eine positive Reaktion als Zeichen einer spontanen basalen Sekretion fand sich bei Versuchen mit Einzel-Trophoblasten des ersten wie dritten Trimenons. Das VerhNtnis der HCG-szernierenden Zellen war im ersten Trimenon viel h6her als im dritten (50 vs. <1%). Schlufifolgerung: Unsere Befunde belegen die Sekretion yon HCG aus Einzeltl:ophoblasten der menschlichen Plazenta. Diese basale HCG-Sekretion ist yon der Regulation durch GnRH unabhfingig.
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Der Einfluss von Iokalem Progesteron auf die Anzahl der Langerhanszellen im Vaginalepithel. WieserI F, Hosmann ~ J, Czerwenka~ K, Tsehugguef W, Gruberj D.M., Sator ~ M, Schneeberger ~ C, Hubefl J.C. Abteilung fiir Gyniikologisehe Endokrinologie und Sterilitdtsbehandlung ~, Abteilung ffir Klinisehe Pathologic ~, Wien. Die lokale Regulation des Immunsystem im weiblichen
Die extrakorporale Perfusion des humanen Uterus als physiologisches Modeil in der Gynfikologie Richter, 0., Kiel, R., 1 Schneider, C., 2 Wardelmann, E., ~ Wilhelm K., Schmolling J., van der Ven II., Krebs D. Universitats-FrauenMinik, l Zentrum ]~r Herz-Thorax-GefaflChirurgie, 2 Zentrum far Pathologie, 3 Radiologische Klinik, Universitdt Bonn- Venusberg.
Reproduktionstrakt seheint unter der Kontrolle der fluktuierenden Sexualsteroide zu liegen. Das Ziel dieser Studie war es, zu zeigen, ob die lokale Applikation von Progesteron die Anzahl der LHZellen im humanen Vaginalepithel beeinflul3t. Methode: Vom 16. Bis zum 25. Zyklustag erhielten zehn gesunde Frauen Progesteron Scheidenz~pfchen. Am 16. Zyklustag unmittelbar vor der Progesteronapplikation and am 25. Zyklustag wurde eine Biopsie yon der hinteren Vaginalwand entnommen und das Gewebe sofort in Formaldehyd fixiert. LH-Zellen wurden immunhistochemisch auf Paraffinschnitten mittels eines Antik6rpers naehgewiesen, der gegen das CDla Antiken gerichtet ist. CDI positive gef~rbte Zellen wurden unter Zuhilfenahme eines Soflware-unterst(ltzten Liehtmikroskops gez~ihlt. Die statistische Analyse wurde mittels eines gepaarten t-Tests durchgefflhrt. Ergebnisse: Das Durchsehnittsalter der Frauen (n=10) war 32.8 Jahre (23-54). Die durchsehnittliehe Anzahl der Langerhanszellen war am 16.ZT 26.9 -+5.8 LZ / 1000 und am 25. ZT 40.0 ± 5.8 LCs / 1000 bezogen normale auf Vaginalepithelzellen. Schlussfolgerung: Die lokale Verabreichung von Progesteronseheidenz~lpfchen seheint einen chemotaktisehen Effekt auf die Langerhanszellen im Vaginalepithel auszutiben. Dieser Meehanismus spielt m0glicherweise eine Rolle bei der Ubertragung van HIV und anderen sexuell ilbertragbaren Erkrankungen im Progesteron sensibilisierten Vaginalepithel wahrend der Lutealphase.
Perfi~siansmodelle sind for die Bearbeitung von physiologischen Fragestellungen von Gewebe- und Zellmetabolismus wertvoll. Wir etablierten ein experimentelles Modell zur extrakorporalen Perfusion eines hltmanen Uterus. Fragestelluzng: In welchem Zeitraum muB em Austausch des Perfusates erfolgen, um die Gewebevitalitfit Ober 24 Stunden gew~ihrleistenzu k6nnen? Methode: 24 Uteri wurden nach Hysterektomie kanfitiert und ~iber beide Aa. uterinae mittels einer heparinisierten und oxygenierten Perfusians-Pufferl6sung ~ b e r 24 Standen perfundiert. Der Austausch des Perfusates nach 1, 2, 4 und 6 Stunden wurde mit einem nieht rezirkulierenden System verglichen. Die Gewebevitaltfit wurde dutch biochemische Analysen, Licht- trod Elektronenmikroskopie fiberprilfl. Ergebnisse: Bei allen Perlhsionen erreichten wit konstante arterieUe Flows bei physiologischen Druckverhaltnissen. Bis zn einem Intervallaustausch des Perfusates yon 4 S~mden ergaben sich stabile Parameter far die arterio-venOsen Gradianten von pH, pO2 und pCO2. In der Gruppe mit 6-st0.ndlichemPerfusataustausch zeigten sich zunelmaend ttypoxie und Zytolyse. Die lieht- und elektronenmikroskopischen Untersuchangen best~tigten die Gewebevitalitfit bis zu einem 4- st~dlichen Perfusataustausch: Schluflfolgerung: Das vorgestellte Modell stellt eine reproduzierbare Versuchsanordnung dar. Die Regeneration des Perfusates in drei-vierst~mdlichen Intervallen ist ft~r die Erhaltung der Gewebevitalitat ausreichend.
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P3.16.12
Die ldassisch-hom6opatbische Therapie verbesserte das Spermlogramm infertiler M~nner
P3,16.13
Hom6opathie versus konv. Therapie bei weiblichen Fertilitii[sst6rungen
Walliz,E., Gerhard, l. Univeraitdta-Frauenklinik Heidelberg
P.-P. Tame, "B. Runnebaum. P. Roebruck, B. Monga. I. Gerhard Universitdtsfrauenklinik Heidelberg
Bei der Mehrzahl der ~ c h e n Fe~lit~stOrungen, die sich dutch pathologisch eingeschrankte Spermio~zmane manifestieren ist die Ursache unbekarmt, so dab empirische Therapiemal3nahmen eingesetzt werden.
Fertilit~tsst0rungen haben in den letzten Jahren zugenommen. Beruht die Infertilit~it auf einer normogonadotropen Ovarialinsuffizienz der Frau o, ist sie ungekl~rt, so kann in vielen FfiIlen dutch Hormongabe eine zmtgerechte Ovulation erzielt wcrden. Die ,,Baby-take-home-Rate" bleibt jedoch weit hinter den Erwartungen zur~ck und es muB mit Nebenwirkungen gerechnet werden. Demgegen~berhaben alternative Heilverfahren keine Nebenwirkungen, verursa6hen geringe Kosten u. wurden yon uns bercits mit Erfolg eingesetzt. Fragestellung: Gibt es bei hormonell bedingter o. idiopathischer weiblicher Sterilit/it einen Unterschied in der Baby-take-home-Rate zwischen einer Kom6op. Therapie u. Hormonbehandlung? Methode: offene, teilrandomisierte klinische Studie im Parallelgruppen-Design Ergebnisse: An der Smdie nahmen 82 Frauen (46 horn./36 konv.) teil. 28 (16/12) Frauen waren mit einer Randomisierung der Behandlung einverstanden. 22/25 Frauen schieden vorzeitig aus, z, T. weft sie nieht Welter behandelt werden konnten, da die Studie wegen der niedrigen Rekrutierungsrate abgebroehen wurde. Insgesamt wurden 18 Frauen (10/8) schwanger; von denen 7/7 erfolgreich die Sehwangerschaff austmgen u. 1/1 noch schwanger sind. 1/1 Frauen abortierten u. 1 EUG (hom.) trat auf. Die Baby-takehome-Rate b~trug 15%/19% bezogen auf das Ausgangskollektiv. Sehluflfolgerung: Eine vollst~ndig randomisierte Studie ist auf Grund der Kinderwunsehproblematik und der sehr versehiedenen Therapieformen nieht durehf~hrbar. Hinsichtlich der Wirksamkeit (Baby-take-home-Rate) konnte kein ~dntersehied zwischen den belden Therapxen festgestellt werden. Auf Grund der germgen Fallzahlen mu$ die vermutlich gleiehe Wirksamkeit beider Therapien durch weitere Untersuchungen gestfitzt werden.
Fragestellun~. Lassen sich pathologische Spermio~e~unwerte dutch klassisch-hom6opathische Therapie verbessem? Methode: In einer Pilotstudie wuxden 45 subfertile 1VASter mindestens sechs Monate unter sechs wOchentlicherSpermiogrammkontrolle mit homOop~hischen Einzelmitteln behandelt. Als Zielkitefien dienten die Spermiendichte, die Spermienbeweglichkeit und die Dichte gut bewegUcher Spermien, Die statistische Ausweztuag wurde mittels SAS-Datemmalysesystemvorgenolnmen. Ergebni~se: Es zeigten sich im Median folgende Verbesserungen: Spenniendichte 37,1% (p=0,011), Spermienbeweglichkeit 43°/6,
Dichte gut bewegticher Spermien 81,4% (p=0,02). Die genarmten Verbesseruagen~ insbesondere bei Vorliegen eines OATSyndroms auf. DarQberhinauskonnten signifikante Verbesserungen der Begleiterknmkqmgennachgewiesen werden. 8chlu]3folgerunff. Die klassisch-hom6opathische Therapie kann als Alternative z ~ konventionellen andrologischen Therapie bei
der Behandlung p~hologischer Spemio#~itme in gezogen werden. Auf der Gnmdlage der vorliegenden Ergebnisse kann eine doppelblinde theratfiekontxolliexte Studie HomOopathie versus konvenfionelle andrologische Therapie geplant werden.
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